Ace ee, F 7 — —* N n m A De |] — — — SS =Z . z PR 7 = ; D4 g X 4 E — * * —— ——— p REIS A « — a I EB * — 27 Boͤnniſcher Flora SFELDEAME - Erfter Theil, Oder Verzeichniß aller hier wild- und freis wachſenden Arznei-Pflanzen, nebſt einer vollſtaͤndigen Beſchreibung ihrer Eigenſchaften, ihres Nuzens und Gebrauches, | ven oh. Clemens Marterfiek, ' des — Binferfifi in Bo, Vikar. 2 et TE a Bann, en bei Seh. Grid, Abshoven, Univerſitaͤts-Buchdrucker. 1792. * , j Durchſucht das holde Reich der bunt—⸗ geſchmuͤckten Kraͤuter, Die ein verliebter Weſt mit fruͤhen Perlen traͤnkt; Ihr werdet alles ſchoͤn und doch verſchieden finden, Und den zu zeichen Schatj ſtets graben, nie ergruͤnden. g 8 von Dalleız mann n anindipdtindhet 204 aa de ECO EEE 2 Bw. 4 4 J TREE IN 3 Muse ni rer Brett naen; md rend 3 OHR nodaf il N? Riuomind. 5 m 30 a . ac erg PR ALTERS Io s2 yieYng Dem Hochwüuͤrdigſt- Durdlauptigften Sürften und Herrn, Herrn Ya 4 4404 | 4 / Maximilian Franz, Erzbiſchofen zu Köln, des heil, römifchen Reichs dur) Italien Erzfanzlern und Kurfürften, gebornen Segaten des heil. apoſtoliſchen Stuhls zu Rom, koͤnigl. Prinzen von Ungarn und Boͤhmen, Erzherzogen zu Defterreich, Herzogen von Burgundien und Lothtingen, Yonmndaenkfiratorn des Hochmeiſterthums in Preußen, Meiftern Deutfben Drdens in Deutichs und Welſchen fanden, Biſchofen zu Münfter, in Weltphalen und zu Engern Herzogen, | Grafen zu Habsburg und Zyrol ꝛc. Burggrafen zu Stromberg, Herrn zu Ddenfirchen, Borkelohe, Werth, Freudenthal, und Eulenberg, 20. ꝛtc. 26. NAD ER —— — ter —3 * X # IN Are WR } n PEN. { « Pipe I" —A 2.) 8 + h RN, v4 nd 4 de 7 a eg. —— J Er ek RER aan au 0 25 — Me“ — — — PLN ) Durchlauchtigſter Rurfürft, gnaͤdigſter Surft und gerr! Euer Furfürftliche Durchlaucht Hatten durch die Errichtung der hieſigen Univerſitaͤt in Höchftdero fanden in Furzer Zeit fehr viel ächte, wahre Aufklärung verbreitet; Höchfts dieſelben ſahen auch, daß für dns Wohl und Heil Hoͤchſtdero Unterthanen in Betracht des Edelſten, des Nahrungs⸗ und Geſund⸗ beitsſtandes, noch nie geſorgt worden ware; ‚Euer kurfuͤrſtl. Durchlaucht wandten nun Höchftdero Vaterforge dahin, und vers fügten, daß auch bierin für den Bauer und ZJUN 111906 “0 Bürger Bürger bis zum Erſten des Staats geforgt wurde. Euer kurfuͤrſtl. Durchlaucht kauften in dieſer Abſicht einen, einige Mor: gen großen Pas, ſchufen Denfelden zu einem prächtigen botanischen Garten um, errichten ten in demſelben auf eisene Koften, aufer den zum botanifihen Garten gehörigen war: men Pflanzenhaͤuſern, ein geräumiges Ge bäude für die Anatomie, und gaben ihn der Univerfität zum Geſchenke. Sch hatte nun bier eine gewünfchte "ee ae der Etarichlungbes nen Gattens durch Unterfachung ond EB ee les" beigetragen) theils duech dat unab— fe Dee bfint⸗ ungen Towäht jur freigegebenen Privatunterricht, meine mir in vorigen Jahren Jahren ſchon gefhaffte Kenntniße zu erwei⸗ tern, und faßte nun den Entſchluß, ein ſeit verſchiedenen Jahren mit vieler Muͤhe und Nachforſchen gemachtes Verzeichniß und Be⸗ ſchreibung aller um Hoͤchſtdero Reſidenzſtadt wachſender Arzneipflanzen zum Sandeswohl ‚gemeinnügig zu machen, Ener kurfuͤrſtl. Durchlaucht wage ich's, Diele, meine erfte Arbeit, (feien es auch nur ſchwache Anfangszüge, welche auf andeswohl abzielen) als den erften Theil een und noch einzigen Boͤnmiſſchen Floar g zuzueignen ale ertte Seuche Hoͤchſtdere neuerrichteten botaniſchen Gartens act, tielterzEhefuncht, zu, Füßen zu legtn. welchemg Guer akurfurſtl. Durchlaucht rede, dem Staate, muͤtzliche Bemuͤhung, quf⸗ nehmen, nehmen, und die Huld und Eifer, mit wel⸗ chem Hoͤchſtdieſelben jedes wiſſenſchaftliche Beſtreben aufzumuntern und zu unterſtuͤtzen ſuchen, gewaͤhret mir die frohe Ausſicht, daß Euer kurfuͤrſtl. Durchlaucht mich in einer Laufbahne unterſtuͤtzen werden, worin mir jede Gelegenheit brauchbar und nuͤtzlich u fein, erwuͤnſcht fein fol Euer kurfuͤrſtl. Durchlaucht demůthigſtee Verfaſſer — a Wan Vorbericht. on dem ausgebreiteten großen Nutzen, den die Kraͤuterkunde taͤglich in Fuͤlle dem Arzte ſowohl als Oekonomen ſchaft und dar⸗ Bietet, vieles zu ſagen, würde wahre Wort: verfhwendung fein; nur ſchade, daß dieſe Schaͤtze oft ohne ihre Beſtimmung zu erreie hen unbekannt dahin welfen und vermode—⸗ ven, weil man mit der alten, nur auf die äußere Geftalt der Pflanzen gegründete Mea thode, wobei man ſich eine Pflanze, um fie: fennen zu lernen,“ muß zeigen, und nena nen loffen, und wobei man feine Pflanzens kenntniß nicht berichtigen. noch erweiteren kann, hier noch meiftens zufrieden iſt, ohne: ſich BOT ſich mit einem richtigen 3. B. dem finneifchen fat allgemein angenommenen Sexualfiſtem befannt gemacht zu haben, welches uns das gewiß große Vergnügen und den Nusen ge währt, 868 men. ſowohl jeden in der Kraͤu⸗ terkunde eingeſchlichenen Fehler und Itrung entdecken, als auch jede gefundene unbefanns te Pflanze feldft ohne Hülfe fernen und mit feiner Benennung richtig beftimmen kann. Die aͤußerſt kleine Anzahl ſiſtematiſcher Botaniker in hieſiger Gegend, und die ſeit einigen Jahren von den hieſigen Arzneibe⸗ fliſſenen oft geaͤußerte Wuͤnſche: die einhei⸗ miſchen Arzneipflanzen nach Linneiſchem Eis ſtem in einem beſondern Bändchen zu es fizen, find die Urfachen, welche mich ver leitet haben, diefe Flora, melde ich ſchon unasgeföndert zum Druck fertig hatte, abs zuänderen und in zwei unabhängige Theile zu Vorbericht. zu trennen, wovon dieſer erſte Theil alle zur Arznei, und der zweite die gun Oekono⸗ mie gehörigen Pflanzen enthalten wird. Ich bin der Meinung, überhaupt dem Entzwecke immer näher. zu kommen, wenn man eine Wiſſenſchaft, die zum Wohl des Menſchen beiträgt, fo viel als moͤglich, un: eingeſchraͤnkt gemeinnügig zu machen ſuchte, auch glaubte ich dem Arzneibefliſſenen ſowohl als dem Oekonomen einen Dienſt zu leiſten, wenn ein jeder fih den ihm behaglichen Theil wohlfeil anſchaffen kann, ohne ge— noͤthiget zu ſein, das ihm gleichguͤltige zwei— mal ſo theuer untermiſcht im Ganzen mit kaufen zu muͤßen, und hoffe hierdurch ein Mittel gefunden zu haben, durch den ans geseiaten großen Nugen der Pflanzen, die tut und den Hang zu Diefer fo nöthigen als nuͤzlichen Wiſſenſchaft, und mit dieſem die Pflanzen⸗ Borberide Pflanzenkenntniß felbft zu verbreiten. — Ich babe das Sinneifhe Sexualſiſtem als das feichtefte und faft aßenthalben angenommene beibehalten, und mit der zweiten Klaffe, Da die erfie Klaffe Feine Arzneipflanzen ent hält, angefangen; ich verſprach in der Ans Fündigung eine Erklärung des tinneifshen Siftems und deſſen SKlaffificatien, men wird mie aber diefen Abgang defto eher vers geben, da eines theils der Anhalt, welden ich deshalben nicht gern verſtuͤmmeln moch⸗ te, wirklich ſechs Bogen über das verforo⸗ chene Alphabet enthaͤlt, und ich ſie anderen theils in einigen beſondern Bogen, obwoh⸗ len man ſie auch in verſchiedenen Aufla⸗ gen findet, fuͤglicher nachtragen fann, — Abbildungen und Stiche neuerer Werfe hab ich feltner angeführt, weil man fie unter Den jest üblichen Sinneifchen Benennungen Leicht nachſuchen und finden kann; ich fand es Vorbericht. es dienlicher einige aͤltere Botaniker, wels che in vieler Haͤnden ſind ‚und oft gute Abbildungen haben, anzuführen, weil fie oft ganz verſchiedene damals gebräuchliche Namen haben, welche jest Leicht zu Irrun⸗ gen verleiten Eönnen, wenn fie nicht mit den. jest üblichen Sinneifshen. Namen vers glishen werden, Außer den ſiſtematiſchen Karakterzuͤgen der Gattungen, und Arten hab ich mei⸗ fiens für nicht Botanifere die Beſchreibung der aͤußern Geſtalt, und des Wuchſes beis gefuͤgt; fuͤr das Richtige und Genaue kann ich buͤrgen, da ich die beſchriebenen Pflanzen alle ſelbſt geſehen, und meiſtens von leben— den Originalen treu abgeſchildert habe. Was die oft etwas weitlaͤufige Be⸗ ſchreibung des Nutzens und Gebrauches bes trift, Bere trift, Berufe ich mich auf des großen Bys tanifers Herrn Ehrhard medizinifche, bossnifche, und oͤkbenomiſche Bemer⸗ Eungen, wo er behauptet, daß Sloren, um gemeinnüzig zu fein, weitläufiger ge ſchrieben werden müften; ich hab bierzu der‘ | Herrn Murray, Bergius, und Loͤſeke Materia Medifa, und einige große feltne Wers fe geprüfter Männer, welche nicht jeder bes figen Fann, zu Hilfe genommen, und aus Dielen, da ich feldft Fein Arzt bin, freu ausgezogen, auch jedesmal die Stelle und Seitenzahl des angeführten, um von jedem Verdacht frei zu fein, angezeigt. Meine Abſicht, warum ich die wefentlich nüslichen und fihädlichen, in den Kräutern. verborge; nen Säfte befannt zu machen - fuchte, ware ,.theils um dadurch eine Pflanzenkennt⸗ | nißbegierde zu erregen, theile um zu beweiz fen, wie fchädlich oft und zweckwidrig bei: nicht Borberiht. nicht "genug, oder gar unrecht erfannten Krankheiten der eigenmächtige Gebrauch der Kräuter ohne Zuziehung des Arztes feie, und wie wenig Glauben die oft fo ſehr gepriſenen ſogenannten Liniverfalmittel verdienen, Nicht die Pflichten eines angefteften fchs rers haben mich zu diefer Arbeit aufgefordert, fondern es iſt nur die Srucht der Verwendung jener leeren muͤßigen Stunden, deren es ih unferem geiftlichen Stande fehr viele giebt, welche ich ſchon viele Sabre durch der Natur⸗ geſchichte, und vorzuͤglich dieſem meinem Sieblingsfape gewidmet hatte, Sch genoß hierbei die gefchäjte enge Sreundichaft des ne hiefigen sffentlichen fehrers der Botanik und Piifiologie des Herin Geheimmeratben von Ginetti, weflen geprüften Mannes, und gewis gefchikteften Arztes mündlichen Un— Be in dieſem Fache ich mir durch den taͤg⸗ 2 II. Klaſſe. J. Ordnung. Tabern&montani Icon. 382. Ljusd. Rraͤu⸗ terb. 2. Th. p. 104. Veronica, lakw. Herb. tab. 143. Gariner de Sem: & fruöt. pl. tom. r. Pag. 257. tab. 54. Veronica efhcinalis. Lueder Luſtg. 1. 26. Fobitus, oder äußere Befchreibung. Diefe niedrige Pflanze hat eine ausdaurende friechende Wurzel, und viele auf Dem Boden liegende äffige Stengel, welche ſich nur an den Enden aufrid- ten; die Blätter ſtehen mechfelmeife zu zweien geaen einander über, aus Deren Winfeln einfache Aehren blafblauer Blumen entfpringen. Mobhnort. Bei Witterfehli, auch zwiſchen Endenich und Laͤngsdorf häufig; fonfi faft allent— halben auf trodnen Wiefen, Bergen, und in Waldern. Bluͤhezeit. Junius. Sammlungszeit und Gebrauch. Für die Apotheken werden am beften die Stengel mit den Blattern vor oder in der Blühe im Junius und Ju— fius gefammelt; weil aber Diefe Pflanze wenige flüchtise Theile hat, kann fie auch in Den folgen: den Monaten gefammelt. werden. Die !“latter haben friſch einen ſchwachen, balfamıfchen, ge trocknet aber faft feinen Geruch: die frifchen Blate ter haben fo, wie-der mit Waffer von gut aetrede neten Blättern gemachte Aufguß einen bitteren, Der Betonie etivag ähnlichen, zufammenziehenten Geſchmack. Ehedem wurde der Ehrenpreiß we— sen Der aelinde bewegenden, eröfnenden, ſtärken- Den, und den Ausmurf beförderenden Wirfung bei verfchiedenen Brufidefhwerden, z. ©. Helfer fet, Huien, und Enabrüftigteit von Edwäche und Verjchleimung ſehr gepriefen. Her von. Hals I. Ktaffe. I Ordnung. 3 Haller ruͤhmt den Ehrenpreiß in Stiefflüßen, und Scopoli ordnete den Dampf von dem mit etwas Eſſig dermifchten Defoft durch einen Trich— ter in den Mund zu sieben einem Kranfen mit dem beffen Erfolge , der von Dem in Der Luftroͤhre anarhäuften Schleim zu erſticken ſchiene. Jezund werden die getrockneten Blaͤtter meiſtens als Thee gebraucht. Mon den Arzneikraften des Ehren— preiß kann man mehreres nachleſen in Fran— kens Veronica theizans, und Prof. Hofmann Dill, de infufo Veronicæ. | 2, ımerf. Die zwo folgende, bier auch wild wachfende Ehrenpreißarten find Dem offieinellen an Kräften und Eigenichaften ‚völlig gleich, und koͤnnen anjlatt deſſen gebraͤucht werden. 2. VrRoNICa ÜHAMEDRYS. Gamanderar- tiger Shrenpreiß: mir Blürbentrauben aus den Seiten der Stengel; eyförmigen, fliellefen,. gezaͤhnten, runzlidren Blättern, und auf 3wo Seiten behaartem Stengel. Linn. Sp. pl. 17. | Apoth. Teuerüi fpurii berba. Provinz. Blauer Santander. Falſcher Ga- mander Kleiner Samander. Wiefengamander. Schaafkraut. Wild Gamanderlein. | C. Bauh. pin. 249, Chamædrys ſpuria rotun- difolie, - | Tragi.Hifl. I. 203. Chamzedrys. Tabern. Icon. 380. Ejusd. Aräuterb. 2: Th. 103. Teuerinm minus terti.:m. Acta med. Berolin. Dec. I. Vol, V. N. z. Teuerium Spuriam offcin. - © D x fl * A 6% “u. — re Bi 2 2563 4 . 1. Stoffe I Ordnung. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt nie— drige ſchwache Stenzel, welche an zwei Seiten mit feinen weiffen Haaren befezt find; Die Blät- ter fiehen gegen einander über-, und find ein we— nig haarig, runzlich, und ſtumpf gezähnt, aus ihren Winfeln entfpringen einzele Blumentrauben mit fhönen großen lafurblauen Blumen. Wohnort. Hinter Doppelsdorf an Der obes sen Mühle, fonft auf Wiefen und Grasplägen. Bluͤhezeit. May und Junius. Sammlungszeit und Gebrauch. Wie bei der vorigen Art. 3. VERONICA TEUCRIUM, Edler Ehren— preiß : mir fehr langen Blumentrauben an -ven Seiten der Stengel; eyrıınden, runzlidy> ten, gezaͤhnten, ziemlich ſtumpfen Blättern, | und aufrechrem Stengel. Linn. Sp. pl. 10. Apoth. Teucrii veri herba. Provinz. Bergbatengel. Großer Erdbaten- gel. Falſcher Gundermann. Curopaifcher Three. C. Bauh. pin. 248. Chamxdrys major altera five fruteicens, Dod. pemp. 45. Chamzdrys filveftris. Lob. Icon. 473. Chamzxdrys fpuria facie teu- erii pratenfis. Hort. Eyfl. vern. fol. ro. fig. 2. Veronica reeta czrulea. Afta med. Berolin. Dei. R Vol. II. N. 5 | Teucrium verum. Beſchr. Diefe oft ziemlich hoch wachfende sSflanze bat eine ausdaurende friechende Wurzel; meiftend aufrechte alenthalben rauhe Stengel, mit gegen nun II. Kaffe. I. Ordnung. 5 gegen einander über ftehenden, ungeſtielten, herz— förmig - lanzenförmigen gezähnten Blättern, aus deren Winfeln ziemlich gedrängte Blumentrauben entfpringen, von großen hochblauen Blumen, mit Dunfelbleuen Adern, und rauhen, oft fünffpaltis gen Kelchen, deren fünfter Kappen allzeit kleiner it. Wohnort. Bei Düsdorf ziemlich haufig s fonft auf Wiefen und Orasplagen. Blühezeit. Junius, Julius und Auguſt. Sanımlungszeit und Gebraudh. Wie bei den beiden vorigen — Nach gemachten Berfuchen fol! diefe Art den gemeinen Ehrenpreiß an Kraͤf— ten übertreffen, und zu Beförderung des Schweis ſes und gelindem Abgang Des Harns bei verfihier denen Zufäßen vorzägli dienen. J. ©. Gles ditſch verfihert, Daß er dieſe Planze auf dem Lande, wo fie häufig genug waͤchſt, bei verfchier Denen Krankheiten als Thee mit vielem Nutzen acbraucht babe. Diefe Ehrenpreißarten waren in vorigen Zeiten als Thee in allgemeinem Gebraud, woher fie auch den Namen: Kuropaͤiſcher Thee, ernalten haben; fie find aber jezund vom auslaͤn— Difhen Three, vielleicht aud blofem Hang zum fremden, völlig verdrungen worden. Der fremde Ihee wird von einigen Aerzten regen feiner Ver— fälfhung durch Die gefärbten und gekraͤußten Gumewblätter für ungefund gehalten; mir has ben Dagegen eine Menge eindeimifcher Pflanzen, 4. B. Spirea hypericifolia, Chenopodium botrys vaceinium vitis idea, Primula veris offic. Monar- da dydima und fiftulofa, Mentha piperita, Me- liſſa officinalis und mehrere, welche ung einen viel wohlfeiieren, sefünderen und angenehmeren Thee verfchaffen können. 4. VERoNICA BECCABUNGA. Bachbungen: mit Blumentrauben an den Seiten der Stengel; A 3 flachen, 6 U. Klaſſe. J Ordnung. flachen, eyrunden Blaͤttern, und kriechendem Stengel. Linn. Sp. pl. 16. Apoth. Beccabungæ herba. C. Bauh. pin. 252. Anagallis aquatica major, mirorgue folio fubrotundg. Dod. pempt. 893. Anagallis aquatiea. - Lob. Icon. 466. Anagallis aquatica. ‘ Tabern. Icon. 719. ejusd. Rräuterb. 2.Ch. 416, Beruia, feu Anagallis aquatica - Blakw. Herb. t. 48. Beſchr. Diefe Eriechende Waiferpflanze hat eine ausddaurende Wurzel, und gegen einander über ftehende eyrunde, ſtumpfe, Dice, fehr ſaf— tige, furzgeftielte Blätter, aus deren Winkeln lange, einfache Blumentrauben kleiner, blaßblauer Blumen entfpringen. .. Wohnort. In Voppelddorf am Anfang der Bache; auf dem Wege nah Duͤsdorf; fonft faft allentbalben in Bachen und Zeichen. Bluͤhezeit. Junius, Julius, Sammlungszeit. Dieſe Pflanze verliert durchs trocknen alle Kraͤften, und muß daher zu jedesmaligem Gebrauch friſch geſammlet werden. Sie gehört zu Den antiſcorbutiſchen Manzen; Der frifch ausgeprefte Saft Des Krause wird in Den Srüßlinesmonaten wider den Scharbut, Verfiopf: ung Der Eingeweide, und zur Blutreinigung ent— weder alein, oder auch oft in Verbindung mit Loͤffelkraut, Bitterflee, und anderen. Krautern, um. ‚deren allzugroße Schärfe zu mildern, ge: braucht. 5. VERONICA- ÄNAGALLIS AQUATICA. Waſſergauchheil: mir Blaͤthentrauben an den Nahe TI. Klaſſe. I. Ordnung, 7 Seiten der Stengel; lanzenförmigen, ſaͤgen— artigen Blättern, und aufrechtem Stengel. Linn. Sp. pl. 16. C. Bauli. pin. 252. Anagallis aquatica ma- jor folio oblongo. Tragi Hifi. 118. Sium non odoratum, ' Tabern. Icon. 719. ejusd. Kräuterb. 2. Th. 416. Ber:ila major. Lueder Zuftg. I. 31. Waſſergauchheil. Beſchr. Diefe Pflanze ift voriger ganz ähn- lich, außer daß ihre Blätter fpigig, Die Stengel mehr aufresht, und ihre Blumen röthlidh find. Die Blübezeit, Sammlungszeit und Gebrauch iſt wie bei voriger, GrarioLa. Gnadenfraut. Sattungskennzeichon. Der fünfthei: lige Kelch bat an feiner Grundfläche zwei Nebenblaͤtchen; die röhrige Blumenfrone hat vier Staubfäden, Deren zween untere ohne Staubbeutel und allo unfruchtbar find; die zweifachrige Saamenkapſel bat viele Eleine Saamen. 6. GRATIOLA OFFICINALIS. Gemeines Gnadenfraur: mit geitielten Blumen, und ſaͤgezaͤhnigen, lanzenförmigen Blaͤttern. Linn. Sp. pl. 24. Apoth. Gratiole herba. Provinz. Wilder, weißer Aurin. Yursier> traut. Gottes nad. Kleiner Bergſanikel. Erd: gale. Gottes Hülfe. Grazete. Hedenifop. Ars men Mannskraut. 14 F C. Bauh. > 8 71. Klaſſe. J. Ordnung. C. Bauh. pin. 279. Gratiola centauroides. Dod. pempt. 358. Lob. hifl. 238. Ejusd. Icon. 435. Gratiola, feu gratin Dei. Tabernem. Icon. 367. Ejusd. Krauterbuch 2 Ch. 87. Gratiola. Blackw, herb. T. 4ır. Gert. de ſem. & frußf. pl. T. I, pag. 350 ub. 53. Beſchr. Die dauerhafte kriechende, geglie— derte weiſſe Wurzel treibt einfache, aufrechte, glat⸗ te viereckige, gegliederte einen, auch oft andert— halben Schuh hohen Stengel, mit gegen einander über ftehenden, ungeſtielten, lanzenförmigen, fä: genartig- gezähnten, mit drei vorragenden Rippen verfehenen Blättern, aus Deren obern Winfeln einzele lange Stiele mit einer weiſſen, fleifchfars bigen Blume entfpringen. Wohnort. Hier felten, ich fand fie nur zwi— fhen Roosdorf und Alfter in Der Gegend Des Sauerbrunnend an einer feuchten Wieſe; fonft wird fie in Gärten (wo fie im Freien gut aushält) gezogen „ und Durch Die Wurzelſchuͤſſe vermehrt. Bluͤhezeit Junius und Julius. Sammlungszeit. Das Kraut dieſer Pflan— ze wird vor und in der Bluͤhe, und Die Wurzel im Herbft und Fruͤhlinge gefammelt; beide haben frifch und getrodnet feinen Beruch, aber einen febr bitteren, eckelen, etwas zufanımenziehenden Geſchmack Das trockne Pulver im die Naſe ge— zogen verurfacht nebſt einem Nieſen einen ſtarken Zoruf bon Schleim; es wurde ehedem in hartz naͤckigen Wechſelßeb kan in Waſſerſuchten, und wider Die Wurmer en &: chleim der Gedarwe aufzulöfen und abzuführen wi bieten n ge⸗ bra I. Klaſſe. I, Ordnung. 9 braucht. Einige Beifpiele, wo es gegen das Tal» te Fieber und Die Würmer genutzt hat, findet man Mr Hın Hofr. Balding. neuen Magaz. Band 4. f 430. und B. 6. ſ. 289. Das Kraut und die Wurzel find frif ein. fehr ſtarkes Purgier⸗ und Brechmittel, und muͤßen beſonders bei zaͤrt— lichen und reisbaren Perſonen, und bei verlegten Eingeweiden mit vieler. DBorfiht gebraucht wer— Den, weilnach Boerhave ihr Bebrauch fonft leicht tödlich fenn fan. Die Wurzel, melde viel flär: fer als bie Blätter iſt, und nebſt der abführen- den Kraft, auch flärfende beſizt, fol nach einigen: Verſuchen der Ipekakuanhe ziemlich ähnlich fern. . Die parifer Abhandlungen meiden, Daß dag Puls ‚ver davon in der Ruhr gute Wirkung gethan ha⸗ be, und wünfchen, Daß von Diefer Wurzel in Ruck— ſicht ihrer vielleicht noch nicht genug entdeckter Eisenfpaften genauere Unterſuchungen ‚von prak⸗ tiſchen Aerzten gemacht würden. VERBENaA. Eiſenkraut. Gattungsk. Der Kelch hat fuͤnf Zaͤh⸗ ne, deren einer wie abgebrochen iſt; eine trichterfoͤrmige gekruͤmmte Blumenkrone mit fuͤnftheiliger ziemlich gleicher Mündung, ind zween oder vier in der Roͤhre gekruͤmmte Staubfäden, 7. VERBENA OFFICINALIS. Gemeines fi: fenfraut: mit vier Staubfäden; fadenförmi: gen, in Rifpen wachfenden Blumenähren, und: einfshen Stengel. Linn Sp. pl. 29. Apoth. Verben herba, Provinz. Eiſenkraut. Eifenhart. Eiferich- Stahlkraut. | G. Bauh. pin. 359, Verbena communis flore ° cæruleo. Dod, 10 I. Klaffe. J. Ordnung, Dod. pempt. 150. Verbena. Lob. Icon. 534. Verbena communis, & facrn recta. T.iberr@m. Icon. 132. Ejusd. Kraͤuterb. ı Th. 390. Verbena recta. er ER. Hoffman. Tafdyenbuh fürs Jahr 1791. tab. 2. Nee officinalis. Beihr. Der einfache, ———— zween Schuh hohe Stengel dieſer jaͤhrigen Pflanze iſt in mage— re gegen einander über ſtehende ruthenfoͤrmige Zweige zertheilt, weiche mit runzlichten gegen einander fiehenden, tief eingefchnittenen ftiellofen Blättern befezt find; am Ende des Stengel und Der Zweige entfpringen mehrere, dünne, lange und locfere Blumenähren mit blajien, blauröthli- chen kleinen Blümchen. Wohnort. An allen Wegen, an den Häu: fern in Dörfern, auf altem Schutt, und unge— bauten Diten. Bluͤhczeit. Julius, Auguſt. Sammlungsseit. Dieſe Pflanze hat keinen Geruch noch beſondern Geſchmack, ehedem wur— Den ihr viele abersläubifchen Kräfte beigelegt; ein von dem Kraut mit Der Roſenwurz ( radıx rho- dia) gemachter Umſchlag wurde mwider Die heftig: fien Kopfſchmerzen gerühnit. Jetzund ift fie in Der Arznei faft ganz auffer Gebrauch. Anmerf. Diefe Pflanze geht in Betracht Der Anzahl und Befchaffenbeit ihrer Staubfaden Bon den übrigen Arten des Eifenfrauts ad, und gehörte eigentlich zur vierzehnten Klajje. Salvia. 11, Klaſſe. 1. Ordnung. - 11 SaLvıa, Salbey. ttunget Die rachenfoͤrmige Blumen⸗ krone enthaͤlt zween Staubfaͤden mit einem Ber —— Querſtuͤck, deſſen untere Thei— le eine nel, die obern die Staubbeutel tragen ; die vier Saamen liegen im offenen Kelch. 8. SALVIA OFFICINALIS, Gemeine Salbey, mit lanzenförmig. eyrunden, unzertheilten, fein gekerbten Blättern; ın Aehren wachſen— den Blumen, und fpigig en Zeldyen. Linn. Sp. pl. 24. Apoth. Salvie herba, flores, femina. Provinz. arten Selbey. Edle Salbey. Spi- Bige oder freuz Salben. C. Bau. pin. 237. Salvia major; falvia mi- nor; aurita; & non aurita. Tabernem. Icon. 370. Ejusd. Zräuterb. 2- Ch. 93. Salvia major. Beſchr. Diefe niedrige Dauerhafte Stande hat viele yölzige Stengel mit lang geftielten, wei— chen, runzlichten, weißlich grünen Blättern; ih— re blauröthliche oder weiffe Blumen firen an den Enden der Zweige in länglichten lockern Aehren. Wohnort. Ste wird in den Bärten gezo— gen, und Durch den Saamen oder durch Verle— sung der Wurzeln vermehrt. Die verfchiedene Benennungen, 3: B. große, Fleine, breitblättri: se, fihmalplättrige , gefräufte , geoͤhrte Salbey bedeuten immer die gemeine Galbey, und find nur Abänderungen, Die fie) beim Ausfaen oft wien der verlieren. 21 übezeir. Junius, Julius. Samm— AR N. Klaſſe. J. Ordnung. Sammlungszeit. Die Blaͤtter werden im Mai, die Blumen im Junius und Julius, und die Suamen im Auguſt geſammelt. Alle Theile Divfer Pflanze, befonders die Blätter, melde auch im meiiten Gebrauche find, haben einen ſtar— ten, ſehr gewürzhaften Geruch, und einen bittes sen, fibarfen , £ampferartisen Geſchmack. Die frifchen Blätter fönnen vor dem Gebrauch gewaſch— en werden, weit der filzige Fleberichte Ueberzug Der Blatter vielen Staub und Unfauderfeit ent, hält; fie werden meiſtens in Aufgüßen ald ein nerverſtaͤkkendes, und der Faͤulniß widerftehendeg Mittel gebraucht. Der Salbeyfaft mit Hönig vers mifcht, befördert den Auswurf; als Thee iſt fie bei gelinden Katarrhen, und ald Burgelmaffer bei der Mundfäufe, der falfben Bräune und bei ae» fhmolenen Drüfen des Hals oft febr müglich. Aeuferlih wird Die Salben bei rheumatifchen Schmerzen in trodnen, bei Geſchwulſten und Ges ſchwuͤren in neffen Umfchlögen und Bädern ge: braucht. Bei gefchmollenen Ohrendrüfen wird ein AUmfchlag ton Galbeyblättern und Brennejfein friſch zuſammen zerftoffen ald ein befonders gu: tes Zertheilungsmittel gerühmt. . SALVIA SCLAREA. Wusfstellerfraut: mir berzförmigen, runslichten, länglichten, haa⸗ rigen, fägenartig- gesähnten Blaͤttern, und gefaͤrbten, hohlen, ſpitzigen Seckblaͤttern, welche länger find als der Relch. Lim. Sp. pl. 38. Apoth. Hormiri fativi, five felarex florefi folia. C. Bauh. pin. 228. Horminum, felarea di- £tum, Dod. pempt. 292. Sclarea, centrum galli. Lob. Icon. 556. Selarea, centrum galli. Taber- 1. Klaſſe. I. Ordnung. 13 Taberneem. Icon. 273. Ejusd. Kraͤuterb. 2 Th. 97. Sclarea. Blackw. herb. t. ı22. Beſchr. Diefe Pflanze iſt zweijährige, fie hat einen groſſen, dicken, aufrechten , vieläftigen Stamm; herzfoͤrmig- eyrunde, fpisige, runzlich— te, ſilzige, ſpitzgezackte, unten oft 7 bis % Zoll lange, Dice und geftielte, oben flichonfe gegen - einander über fiehende Blätter; an der Spitze der Stengel ſtehen lange Aehren von Blumenwirteln großer, weißlichter, oder blasblauer Blumen mit röthligen oder bläulisen Dedblättern. Mobhnort. Sie wird in den Bärten aug dem Saamen gezogen. Bluͤhezeit. Im zweiten Sahre im Suniug und Julius. Sammiungszeit. Ale Theile dieſer Pflanze haben einen Duschdringenden ſtarken Geruch, und einen bitteren unangenehmen gewürzbaften Ge— ſchmack. Sie wurde ehedem als ftärfend und trampfftilend in hifterifchen Zufällen, im meiffen Sluß, bei unterbliebener monatlicher Reinigung, und bei Mutterbeſchwerden; und auferlich alg ein reinigendes Mittel in Wunden und Gefchiwüren gebraucht. Nach Linnei mat. mer. N. 19. {of fie faster feyn ald Die gemeine Galbey, — Dritte 14 IM. Klaſſe. L a DIRRZIR STE ⏑ Dritte Kalle. Mit zwei Staubfaͤden. Erſte Grömung. Mit einem Staubwege. VALERIANA. Baldrian. Gattungskennzeichen. Der Kelch fehlt; Die obere, fuͤnfſpaltige trichterfoͤrmi— ge Blumenkrone hat eine am Ende einerſeits hoͤckerige Roͤhre; meiſtens drei S taubfaͤden, einen Staubweg, und einen einzigen mei— ſtens mit einer Saamenkrone verſehenen Saamen. 10. VALERIANA OFFICINALIS. Officineller Baldrian: mir Blumen, die dr 1 Staubfaͤden haben, und lauter gefiederten Bläitern. Linn. Sp. pl. 45. Apoth— Valerianæ vulgaris, minoris , five Sylveitris radix. Provinz. Wilder, gemeiner Baldrian, Berg: baldrian. Kagenbaldrian. Augenivurz. Theriafg- mwur;. | C. Bauh. pin. 164. Valeriana paluftris five dylveſtris major. | Fuchfii hiſt. p. 457. Phu germanicum. Tragi hifl. J. 61. Valeriana vulgaris. Job. ob/. 411. Valeriana Sylveftris. Tabernem. Icon. 445. Ejusd. Kräuterb. “0%. Ch. 463. Phu vulgare. Blaku II. Klaſſe. I. Ordnung, 15 Biakw. herb. T. a1. | Lueder Auftg. I. 65. Dfficineller Baldrien. Beſchr. Die ausdauernde Wurzel diefed ſtau— Denartigen Gewaͤchſes treibt aufrechte, hehe ‚in jumpfishten Gegenden oft 5 bis 6 Schuh hohe, geftreifte Stengel, mweldye mit lauter gefiederten, paarmweife gegen einander über ſtehenden großen Blättern befezt find; am Ende der Stengel ſteh-⸗ en die röthlichweiffe kleine Blumen in Doldenähne lihen Rifpen. Es giebt eine Abänderung mit fleineren Bl— aͤttern, welche des C. Bauli. pin. 164. Valeriana Sylveſtris major mostsna iſt. * Wohnort. Am Rhein in der Gronauß zwi— fhen Sodesberg und Muffendorf im Wald, fonft fait allenthalben auf ſchattichten Bersen und Ge— büfben, auch an feuchten und fumpfigen Diten. Blübezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Die Apsthefen brauchen nichts von dieſer Pflanze, als die Wurzeln, fie find zaferich, auswendig braͤunlich, inwendig weiß, Die Hauptwurzeln felten Dicfer als ein. Sinserz fie müßen aleich nach dem Winter im Merz oder April, fo bald die Wurzelfeime ſich zeigen, aus— gegraben werden, weil Die in Blätter und Eten- gel, oder gar in Blüthen getriebene Wurzeln, (welche man alddann ‚zwar — finden kann) ſehr unkraftig ſind; fie werden wohl gereinigt, und im Schatten getrocknet, wobey man fie-für die Rasen büten muß, und weil Die fluͤchtigen wirkſamen Theile ſich allmaͤlig verlieren, werden fie in wohl vermächten Glaſern aanz und unge— ‚offen aufbewahrt, und ale Jahr Frifib ange: fihbaft. Beim Einfammien der Wurzeln hat man beobachtet, daß die Wurzeln Der in feuchtem un? fumpfigem Boden wachſender Pflanzen größer, die in trodenem und PR Soden aber ſtaͤrkes von 16 I. Kaffe. 1. Ordnung son Geruch und- Kräften find, Daher der Bergs baldrian zum Ärzneigebrauch vorgezogen wird $ fie haben einen eign SE, balſamiſchen, ſtarken, nicht angenehmen, der Spica ceitica, und der Serpentaria virginiana aͤhnlichen Geruch, (wel⸗ cher lezteren ſie auch mit Kampfer verſezt an Wirkung gleich iſt) und einen ſcharfen und bit— teren Geſchmack; ſie beſitzen fluͤchtige und oͤhlige Theile, die mit fixen, harzigen, und gummoͤſen Theilen verbunden find, dieſe machen fie vermoͤ— ge der ſtark bewegenden und reizenden Straften zu einem befonderd frampfftillenden, nervenflärs tenden, Schweiß und Harn treibenden Mittel, welches die Erfahrungen und Beobachtungen aͤl— terer, und neuerer Aerzte befiätigen, und werden wegen obiger Beftandtheile vorzüglich bei Kraͤm— pfen, und Nervenfranfheiten, befonderd bei der Fallſucht, auch bei Rheum atismen, Laͤhmungen, Augenkrankheiten, waͤſſerigen Geſchwulſten und wider die Wuͤrmer angewendet. Beiſpiele, wo fie in dieſen Krankheiten mit dem gröften Nutzen gebraucht worden, find in Ded Herrn Prof. Mur- ran und Spielmann Mat. med. auch in den Schriften der Herren von Gtörf, Haller, Scopoli und Tiffot augsführlid angezeigt. Bemerkungen älterer praftifcher erste ben der Kraft der Baldrianmurzel bei epiicptifhen Pers fonen fann man meitlaufig nachfehen in der Kift. de l’Academie des Sciences 1756.'p.430. In ben Schwediſchen neuen Abhandlungen 1789. Band 10. S. 136. ruͤhmt der Pönigl. Leibarzt Ddheliug Die Kräften der Baldrianwurzel aegen Rerven— krankheiten in einer ganz befondern Kur. Da die⸗ fed große Werk nicht jeder befisen fann, wird Folgender kurze Auszug nicht überfläßig feyn „Den 2öffen Juͤlius 1789 uͤbernahm ich ein jun⸗ ges Mädchen von zwölf Jahren Brigitta Anders Fond Tochter, fie war in die unglüdlichfte Lage verſezt, IH. Klaſſe. J. Ordnung. 17- verſezt, fo, Daß fie weder gehen noch ſtehen konn— te, fondern Beftandie faß, Die Knie gegen dad Kinn, und Die Haden gegen den Hindern gen» gen, Kopf und Rüfen flart vorwärts gebogen, Die Augen geſchloſſen, Die Armen ſtark gebogen, fo, daß die Hände, Die mit dem Daumen sine waͤrts gefchloffen waren, kreuzweiſe über Deu Frrıen lagen. Auf diefe Urt ſaß fie in beſtandigen Be— wegungen borwartd und rudwartd, gleichfalls, ald wenn fie mit Dem ganzen Körper ruderte, und Das mit folder Gewali, daß fie mit Dem Ruͤcken gegen Dad Bettbret ſchlug, aid mie mit der gebalten Fauſt. Alle Biegungsmuskein des Koͤrpers hatten alſo dabei ein beſtaͤndiges Ueber— gewicht, Die Augfireefungsmusteln liegen ſich da bei aber nichi8 nehmen, und wurden — im Tage mit ſolcher Heftigkeit ausgeſtreckt, Daß fe wie von Springfedern aufgeworfen, bob in Die Luft fuhr, und das zwei, drei, bis viermal nacheinander, allezeit aber in Derfelben Stellung, und immer auf Diefelbe Stelle nieverfiei, wobei fie fürierlich fehrie und jammerte. ch verſuch— te Die gepülverte Daldeianwurzel, und lief von einer Unze ein Defoft machen, welche Dofig ihr tägliches Getraͤnk war, nach und nach verme ete ich die Dofis, fo, daß fie täglich zehn bis zwölf Duintchen nahm, und das tägliche Getraͤnk von zwei Unzen trank; nach fechstägisen Gebrauch ſchien es, als wenn alle Symptomen gemildert wären, ich ließ Die Patientin noch * Taͤge un⸗ unterbrochen Den Baldrian fortbrauchen, wahrend welcher Zeit ſie ſich taͤglich — und wieder gehen und veden konnte, auch fo fortdauerte, Daß ic) fie den ı8ten Sept. ganz gefund zu ihren El: tern nach Bennersburg zurückſchicken Eonnte, wo ſie jezt noch geſund lebt, und von ihrer vorigen Krankheit feine Spur mehr aͤbrig hat“. Auch eine ſchwere, ſo krampfigte Krankheit, daß der Mund des Rranfen fait ganz. gefchloffen war, B heilte 18 nil. Kaffe J. Ordnung. heilte er durch ein ſtarkes Dekokt der Baldrian—⸗ wurzel, welches man in Schwed. neuen Abol. 1790. B. 11. ©. 216. nachleſen kann. Ferner kann man von der Wirkung der Baldrianwurzel bei Nervenzufaͤllen und Kraͤmpfen, nachlefen: Samm⸗ lung auserleſener — — für prafti« fbe Aerzte, 1. Ban . &t. ©. 145. und Hr. oft. Baldinger — Magaz. Band 7. ©. Jjo2. und 378, wo fie in Verbindung mit Bitrigfe fäure zu BEDTAREER gerühmt wird. II. Van Prav. Gartenbaldrian: mir Zwirterblumen, die drei Staubfaͤden ha— ben, und ganzen nicht gefiederten Wurzelblaͤt— tern. Linn. Sp. pl. 45. Apoth. Valerian® majoris, five hortenlis, five Phu Radix. Provinz. Großer Baldrian. Gartendaldrian. Welſcher Baldrian. Roͤmiſcher Baldrian. Große Theriatswurzel. Spiewurzel. Spehrwurzel. Wil: der Nardes. C. Bauh. pin. 164. Valeriana hortenfis. Lob. Icon. 374. Valeriana major Phu. Dod. pempt. 349. Tabernoem. Icon. 164. Ejusd. Aräuterbudy 1. Th. 468. Phu verum. Blakw. Herb. #2 250. Beſchr. Die perennirende Wurzel diefer Aflange ift Difer als der vorigen, und nicht ſehr zafericht: der Stengel iſt glatt, vier bis fünf Schub hoch; die Wurzelblärter find ganz, nicht gefiedert, länglich eyrund, und lang: geflieliz die Stengelblätter gegen über ſtehend, gefiedertz Die weiten Blumen ſtehen an Den Enden der obe⸗ sen Zweige in dichten Afterdolden. Wohn⸗ — I. Klaſſe. J. Ordnung. 19 Wohnort Hie und da in ſumpfigten Ge> genden; fie wird auch in den Gärten gezogen. Bluͤhezeit. Junius, Julius. Sammlungszeit. Von dieſer Pflanze wer- den auch nur die Wurzeln gebraucht, und eben fo, wie die Wurzeln des officinellen Baldriang eefammlet und behandelt, welchen fie auch an Wirkung und Eigenſchaften ziemlich abnlich find; mweıl fie aber feltener wild wacfen, und Die in den Särten gezogene. Wurzeln viel frhwächer von Kräften find, werden fie in Den Apotheken we— nig gebraucht. 12. VALERTANA LOCUSTA, S. OLITORIA. Acterfalat, Kornſalat: mir Blumen, dic drei Staubfaden haben; zweitheiligem Stengel, und gleisbbreiten Blättern. Linn. Sp. pl. 7. Bon Diefer Bflanze wurde ehedem der Saa> men in den Apothefen gebraucht, jegund iſt er aber ganz außer Gebrauch. Crocus, Safran. Gattungsk. Der Relh iſt eine eins bläftrige Scheide; die Blumenfrone iſt ein blättrig, ſechſstheilig, gleichfoͤrmig; die Drei Staudfäden find pfriemenfürmig, und die drei Narben zujammengeroft, 13. Crocus SATIVUS. Zahmer Safran: mie einer Scheide nahe an der Wurzel mit einer einzigen Alappe, und einer engen las mienröhre. Mill. Diä. N. 1. Cafp. Bauh. pin. 65. Crocus fativus. Dod, pempt, 213. 32 Lob. \ 28 II. Klaſſe. J. Ordnung, Lob. Icon. 139. Ejusd. Obferv. 69. Crocus montanus autumnalis. Tabern. Icon.633. Crocus. idem 634. Ejusd. Rräuterb. 2. Th. 344. Crocus, & Cro- eus florens. Rothii Abhandl. 13. Crecus autumnalis. Schranf baierſche Slora. N. 104. Crocus fativus. Kerner ®efon. PA. Z. tab. 12. Crocus fa- tivus auturnnalis. ® Züder Luſtg. Band ı. ©. 73. Beſchr. Die ründliche Zwiebel ift fo die wie eine fleine Baumnuß, und mit einer zaferi- sen grauen Haut umgeben; vor den Blättern kommen die purpurfarbige Blumen zum Borfchein, und hernach die ſchmalen Linienformigen Blätter, welche den ganzen Winter Durch grün bleiben. Wohnort. Diefe Pflanze wächft bier nicht wild, fie halt aber nach meinen eigenen gemach— ten Verſuchen die firengfie Winterfält aus, und Fönte mit vielem Nutzen in Gärten und Nedern gezogen werden. Die Art fie anzubauen und zu behandeln, wird im 3ten Theil dieſer Flora von Den oͤkonomiſchen Pflanzen folgen. Blühezeit. September, Oktober. Sammlungszeit. Zum oͤkonsmiſchen ſowohl als Arzneigebrauch wird im September und Ok— tober von der Blume nichts als die drei Narben mit einem kleinen Theil des Griffels, woran ſie befeſtiget ſind, geſammelt, welches der eigentliche Safran iſt. Die Arzneikraͤften des Safrans ſind erhitzend, reitzend, und auflöfend z er wird wegen feinen fluͤchtigen betaͤubenden Theilen in Verbin— dung mit dem Mohnſafte gebraucht, auch dient er zus Beförderung der monatlichen Reinigung; er HI. Kaffe, 1 Ordnung. 21 er muß aber als ein erhitzendes Mittel in Anſeh⸗ ung der Menge und des Körpers mit Borficht ‚gebraucht werden. | Anmerf. Linnäug hat diefen Herbſtero— eus und den FBrüählinggerocus als Abanderungen verbunden; fie fönten in Anſehung der verfchie- denen Blätter, Geftalt und Farbe der Blusen» krone, Blühezeit und mehrern Eigenfchaften, jede eine eigene Art feyn. / Irıs, Schwertlilie, Gattungsk. Der Kelch ift eine zwei— klappige Scheide; die Blumenfrone ift 6mal getheilt, welche, Theile wechfelweife in: und auswärts gebogen find; die 3 Staubfäden find von der Dreitheiliger blättriger Narbe verborgen. Einige Arten haben ein bärtiges Hönigbebältniß. 14. IRIS GERMANICA. Deutfhe Schwert: lilie: mie bärtigen Blumenfronen, vielblämis em Stengel, deren untere Blumen geitiele And. Linn. Sp. pl. 55. Apoth. Iridis neflratis radix. . Provinz. Blaue Lilie. Blaue Schwertlilie. Himmelfchwertel. Gilgenſchwertel. Schwertelwurz. Lueder Zuftg. I. 83. Deutſche Schwertlilie. C. Bauh. pin. 30. Iris vulgaris germanica, feu Sylveftris, Fuchs 317. Iris germanica. . | Lob. Icon. 59. Iris noftras vulgaris. Cam. epit. 2. Iris fylveftris major. ar 33: o — Tabern ER 2 IM. Klaſſe. J. Ordnung, Tabern. Icon. 648. Ejusd. Zräuterb. 2. Th. 360. Iris ſylveſtris. Blakw, herb. £. 144. Beſchr. Die friechende , fnotichte, ausdau— rende Wurzel treibt aufrechte glatte Stengel, und fhmwertförmige platte Blätter, welche kürzer als der Stengel find; jeder Stengel trägst meiftend drei blaue mit purpurfarbigen Adern durchzogene und mit einem gelben bartigen Hoͤnigbehaltniß verſehene Blumen. Wohnort. Ich fand ſie, aber in allen Thei— len kleiner auf dem Drachenfels, nicht ſehr hoch ober dem Fuße des Bergs in einer nach Nöhne Dorf zu gelegenen Stäbe im Gebuͤſche; fie wird hier meiftend in den Garten gezogen, und durchs Berlegen der Wurzel vermehrt. Bluͤhezeit. May und Junius. Sammlungszeit. Die Wurzeln, welche aͤuſ⸗ ſerlich runzlicht, braͤunlich, innerlich weiß ſind, wüßen im Frühfe re, ebe fie Blätter und Eten- gel treiben, ausgegraben werden. Der aus den friſchen Wurzeln EA Saft ift fehr ſcharf, ehedem wurde er zur Übführung des Waſſers bei Wanerfüchtigen area heutzutage werden Die frifhen Wurzeln feltner gebraucht, fondern, nad | dem ſie Durchs Trocknen ihre alzitgroße Swärfe verloren haben, koͤnnen fie ald ein aufiöfendeg- Mittel gebraucht werden. Die länglichten Wur— zeln werden fo, wis Die Der Stor entiner sh: wert⸗ lilie, (welchen ſie an Gen ich und Geſchmack und übrigen Eigenfchaften ſehr abntıh find) den Kin» dern, welche Zähne befommen, ſehr oft, aber euch fehr unrecht, zum Kauen angehängt, weil j noch immer fo viel Schärfe haben, die ſchwaͤch⸗ lichen Rindern ſchaͤdlich ſeyn koͤnte. Kg 9 A III. Kaffe. I. Ordnung. 23 15. IRis PSEUDACORUS. Waffer Schwert⸗ lilie: mie ungebaͤrten Blumenkronen, deren innere Blaͤtter kleiner als die Narben find, und ſchwertfoͤrmigen Blättern. Linn. Sp. pl.50. Apoth. Acori paluftris Radix. ) Provinz. Wafferlifie. Zeichlilie. Folſcher Kalmusd. Rother Ralmus. Gelbe Schwertelwurg. Drachenwurz. Blutwurz. Schluttenfraut. Tropf⸗ wurz. Gelber Liſch. Pfingſtblume. Lueder Luftgäre. I. 88. Selbe Teichlilie. Cafp. Bauh. pin. 34. Acorus adulterinus. Cammer. epit. 6. Dodon. pemp. 248. Lobelii Icon. 58. Ejusd. Obferv. 37. Acorus noſtras paluftris. N Tabernem. Icon. 643. Ejusd. Aräuterb. 2. Ch. 356. Iris paluftris lutea. Beſchr. Die Wurzel, welche aug einem latı> gen runden Knollen befteht, welcher unten zaſe— richt und irtwendig roth ift, treibt lange aufrechte Stengel, mit ſehr langen, oft drei Schuhe hoben, fchwertförmigen, mit einer hervorſtehenden Raͤken— fchärfe verfehenen Blätter; Die gelben Blumen fommen an den Spigen der Stengel aus lanzens förmigen Scheiden hervor, und hinterlafen ein lange eyrundes Saamengehaus. Wohnort. In der Godesberger Bache, et⸗ mas ober dem Vinea Domini, fonft faſt in alen Zeichen, Sümpfen und Baͤchen. Bluͤhezeit. Junius. Sammlungszeit. In den Apotheken wer— den die Blatter und Blumen nicht gebraucht, ſon⸗ dern nur Die Wurzeln, welche im Fruͤhjahre vor den ausgeſchoſſenen Stengeln und Blaͤttern ger gtaben werden. Sie find ſtark purgierend, wer— ven 4 . 24 ? ER Klaſſe. I, Ordnung. Den aber, weil man mehrere und befiere Pur— giermittel hat, felten gebraudt. Der ftarke aus friſcher Wurzeln gepreßte Saft wurde ehedem in Ber Waſſerſucht gebraucht, auch in der Ruhr, Naſenbluthen, und Blutharnen angeruͤhmt. Lin— naus in feiner Mat. med. hält die Wurzel für auſtre agend, und der Saft auf den leidenden Theil eſtrſchen, fol ſogleich Die heftigſten Zahnſchmer⸗ zen heilen. | 2, fr BE 1%. Zweite Orbumg Mit zwei Staubwegen. Avena, Haber. Gattungsk. Das Baͤlchlein ſchließt mehrere Bluͤthen ein, und be N aus zwei ſpitzigen großen Blaͤttchen; die Blüthe iſt zweiſpaͤlzig, Länglicht, und bat auf dem Rüden der unteren Spelze eine gewundene mit einem Gelenfe verfchene Öraanez Die dres Staubfäden find haarfoͤrmig mit längs lichen Stanbbenfein. 16. Avzna SATIva. Gemeiner Haber: iſt ri benförmig , mit zweiſgaamigen Aelchen, und cbenen Saamen, von denen nur einer eine Grasne bat. Linn. Sp. pl. 48. C. Dauh. pin. 23. beſchreibt Den gemeinen Ha— ber unter zwei Abarten, eine unter dem Ramen Avena ſativa vigra, mit leicht aus⸗ fo: ende en Saemen und ſchwarzen Örgaanın | unter Den Gelenke, den andern unter Dem ——— Avena alba, mit glatten blaßgel⸗ ben Saamen; welche leztere Haberforie Die nemeinfte if. Süfow öfonem. Bot. 273. nennt den erſten Eichelhaber, den Five iu Weißhaber. Are — IH. Klaſſe. II. Ordnung, 26 Krüniz Encykl. II. 663. nennt den erſten -Auguftbaber, und ZI. 571. den zwei— ten gemeiner Weißbaber. Beſchr. Der Haber wird in der Arznei ale ein. zeinigendeg, erweichendes und flärfendes Mittel empfohlen, und daher in jeder Krankheit, wel: che einen Seorbut, Rheumatis, Schwindfucht und verdorbene Säften zur nächften Urfache het, mit vielem Nutzen gebraucht. Auch Dienet zum Arz— neigebrauch Die davon bereitete Grüze und Mehl; Breye von dieſem Mehl ſtillen Die innerlichen Schmerzen und Durchbruͤche Des Bauchs, und find fehr heilſam in Huften und Bruftdbefchwerden. Daß fie gefund und nahrhaft find, beweiſet die Erfahrung, daß Kinder, weiche mit Habersrey erzogen werden, fehr ſtark und mwohlgefarbt wer— Ben. -Der berühmte Loweriſche Aabertranf, Decofium ovenaceum Loweri hatte in vorigen Zeiten wesen feinen guten Wirkungen vielen Deifal: er befichet aus Drei Haͤndevoll recht ſau— berem, und von Raden, Trespe und fonfigen. Unkraut wohlgereinigten Haber, und einer Hand— Hol zerfihnittener Cichorienwurzeln, auf welche man zwei Maaß Flares Waſſer gießt, man läßt ſolches big zur Hälfte einkochen, föndert das kla— re Waſſer ab, und läßt es aufwallen, nachdem man dorher 1 Loth gereinisten Salpeter und 8 fort) Zuder, auch etwas von: rothen Sandelholz Dorzu getban hat; man nimmt von diefem klar abgegoffenen Trank, nach einer gelinden Burganz, | 14 Zage fang Morgend nüchtern, 3 Stunde nach dem Een, und Abends jedesmal ı Glas vol, Diefe Haberfur kann ohne Rädfiht der Perſon und Des Alters, auch zu jeder Jahrszeit gebraucht werden; fie reiniget das Geblüt, befonderg Die. Nieren, vertreibt die Faͤulniß, fie dient in der laufenden Gicht, Engbrüftisfeit, Huſten und Schwindſucht. Man kann hiervon nachlefen R. töwers Unterricht von ‘der Zubereitung, Nutzen 26 HT. Klaſſe. II. Ordnung. VNutzen und Gebrauch des Habertranks und den damit anzuſtellenden Auren. Yeipz. 1790. Der Habergebrauch iſt bei einigen wegen wi— driger Wirkung verdaͤchtig gewefen; Die Urfache iſt nit dem Haber zuzuſchreiben fondern einem Unkraut: Lolinm temulentum, Trespe, Lollforn, Schwindelbaber,, welche häufig unter dem Ha— ‚ker zu wachfen pflegt, und durch ihren Genug ‚Betäubung, Ropfſchmerzen und Erbrechen verur— ſachet. Der Saamen dieſes Taumellolchs tft ey— rund, auf beiden Seiten flach, ziemlich klein, und ven sim Haber ganz unterſchieden; er kann alſo leicht durchs Sieben Davon gereinigt wer— eh Meußerlih wird Das Habermehl zu Brey— umfchlägen, um Geſchwülſte zu erteilen, und ver "Haber mit Kümmel, Wachholderbeeren und Salz ın warmen trocknen Saͤckchen, die Kolid und Mutterfihmerzen zu lindern, und in mebre- ren Sahen aufgelegt. Haber in genugfamen Wein auf den dristen Theil eingekocht, wird den Pfer— Den gegeben, Die nicht ſtallen Fönnen. SECALE. Roggen. Gattungsk. Das Baͤlglein iſt zwei— blaͤttag, zweibluͤthig, und ſtehet einem ans deren an derfelben Aehre gegen übers; Die Kro— ne iſt — an der — der dußeren Spelze ge frangt ; die drei Staubfaͤ⸗ den haͤngen aus der Bluͤthe vor. 17 SECALE CEREALB. Gemeiner Roggen: mit rauben gefranzien Bälglein. Linn. Sp. 7." 124. Apoth Secalinis Herba recens ; Semina. Gertn. de Sem. & fruct. pl. tom.2. pag.9. tas. 81. 8. 2 Kir IH. Klaſſe. II. Ordnung, 27 Becſchr. In der Arznei wird die junge Pflanze des Roggen gebraucht, fie ift faftreich, balfamifch und füß 5 Der frifch ausgepreßte Saft wird wider Verſtopfungen Der Eingeweide, und die Gallen fieine fehr häufig gebraucht, lezteres beftätigt fich dadurch, weil man in Dem gefchlashteten Biehe zur Zeit, wenn fie dieſes Futter häufig gefrejfen haben, weniger Öallenfteine findet, als zur ans Deren Jahrszeit. Die Frucht des Roggens befizt eine fo ſcharfe Säure, Daß man nah Börhas veng Berfiberung’aus dem Roggenmehl ein Ritz tel bereiten fönne, welches den Blaſenſtein zer— mahlen würde: einen Beweiß feiner Schärfe giebt ung der befannte Gebrauch Des Sauerteihd ; auch fann man durch die Gaͤhrung aus dem Noggen einen fauern Saft oder Geift erhalten, der Dad Eifen und Kupfer eben fo, wie die ſtaͤrkſten Säu> sen angreift; Saamen, Mehl und Kleye werden roh gewärmt, oder auch geröftet unter die Iıns dernden und gelinde zertheilenden trodnen und naſen Umfchläge mit Hönig nnd andern Mitteln vermifcht , gebraucht. Der Gebrauch des Breyes "aus Roggenmehl bat fihb bei Schwindfüchtigen oft ſehr nüslih und heilfam erwiefen. £ Der Roggen ift, befonderd in naſſen ſumpfi— gen Gegenden, und-nafen Fruͤhjahren einer Kranke heit ausgefezt, welche man Hahnſporn nennt, weil Die Roggenförner von einem Inſekt Scarabeus felfitiahs angebiffen, in der Figur eined Hahn ſpoͤrns widernatürlich auswachfen. . Man bat beo= bachtet, daß der Genuß des vom Hahnſporn flark untermifchten und nicht genugfam gereinigten Rog— gend Betäubungen, Zufungen und gar Laͤhmun— gen, auch nach einiger Aerzte Meinungen bie ſo— genannte Kriebelfrantheit verurfacht habe. Hier— von kann weitiänfger nachgeiefen werden eine Ab— handlung. vom Hahnſporn des Herrn ven Darerne Iwen. fur les Maladies, que cau/e le Seigle er- goie Mem. de Math, »ly/. Tom, ll. pag. 155% fer: — 068 I. Kaffe. IL Ordnung. ferner in den philofophifchen Trandactionen Vol, LV pag. 108. Man muß diefen Hahnenfporn Des Roggens nicht mit dem Mutterforn, welches nur ein unfchablicher Auswuchs der Noggentör- ner iſt, verwechfeln. Horseum, Gerſte. Gattungsk. Die Bälglein find zweiblaͤtt⸗ rig, einblumig, und fiehen immer zu drei feitwärts beieinander; daher es auch von eis nigen ſechsblaͤttrig, dreislütiytg angegeben wird; die Krone ift zweiſpelzig, deren untere ey⸗ zunde, bauchige Spitze ſich in eine lange Graa⸗ ne endiget. 18. HoRDEUM VULGARE,. Gemeine Gerſte: mit lauter Zwitterblüthen mit Graanen, die in zwei aufrechten Reiben ſtehen. Linn. Sp. pi. 125. ; Apoth. Hordei Semina. Beſchr. Die Geeſte ift in den älteften Zeiten fe, wie jegund in der Arzneifunde fehr ſtark gebraucht worden, und hat fih immer als ein naprendeg , ſeifenartiges, antifeptifcheg, antipflogiſtiſches, ge— linde aufloͤſendes verduͤnnendes Mittel erwieſen. Sie wird in Waſſer gekocht in allen Fiebern, und in anderen Kranfbeiten, die von Schärfigfeiten herrübren, zum täglichen Trank, entweder pur, oder mit anderen Der Krankheit angemejfenen ve— eetabilifhen Säuren untermifcht gebraucht, wo fie Die zur Saufnig geneigten Säfte verbeffert, Die ſcharfen Säfte entwidelt und zur Ausfuͤhrung ge= ſchickt macht. Aeußeriich wird Das Gerfiendekoft fiulöfe Schaden zu reinisen, und ein von Ger— ſtenmehl gekochter Brey zu Zertheilung der Ges fdwälfe, \ IH. Klaſſe. II. Ordnung. 29 ſchwuͤlſte, oder deren Eiterung zu befoͤrdern, oft mit Nutzen gebraucht. Nach neueren Erfahrun—⸗ gen wird ein Aufguß von Waſſer mit ausgewach— fener roher Gerſte, oder Malz, wider den Scor— but empfohlen, in Ddiefer Abficht iſt jegund auf langwierigen Seereifen das wöchentliche Bierbrauen auf den Schiffen eingeführt, um durch Den Öe> brauch des immer frifcben Biers dem fonft auf der See fehr gewöhnlichen Scorbut vorzukommen. Teırıcum. Weizen. Gattungsk. Das Bälglein iſt zweiſpel— zig, meiſtens dreibluͤthig, deren mittleres Bluͤthgen oft nur maͤnnlich iſt, die Bluͤth— enkrone iſt zweiſpelzig, wovon die aͤuſſere Spelze bauchig, ſtumpf, ſpitzig, und die in⸗ nere fiach iſt. 19. TRITICUM VULGARE. Gemeiner Weis zen: mit vierblüthigen, bauchigen, glatten Zeichen. Linn. Sp. pl. 126. Gertn. de fem. & fruct. pl. Tom. 2. p. & tab. &ı. fig. 1. Beſchr. Der Weizen ift vielnabrhafter algdie anderen Betraidearten, theild weil er weniser Säu= re enthalt, theils weil er neben feiner mehlichten Subſtanz noch andere leimichte Theile enthalt, welche dem thieriſchen Leim fehr aͤhnlich find, welche aber, wenn fe nicht Durch Die Gaͤhrung zuvor gehörig aufaelößt find, Durch ihren Genuß oft ſchaͤdlich ſeyn können, woher der Weizen auch niemal in Siebern anfiatt der Gerſte (welche die: fen Leim nicht befist) zu Tränfen und Dekokten genommen wird. Man bat beobachtet, daß Kin— Der zur Ermdezeit vom häufigen Genuß Der Wei— zenförner wegen erhärtetem Unterleib toͤdlich Fran waren, 30 IT. Kaffe IT Ordnung. waren ,- auch daß der Genuß des gefohten Weis zens Erwachfenen oft große Uebel und Waſſer— ſucht verurfachet babe. Die tägliche Erfahrung beweißt a ich, Daß kleine Kinder, melde mit den von Weizenmehl gefochten Breyen als ihrer tag— liben Nahrung häufig gefüttert und erzogen wer— Den, wegen verbartetem und verſtopftem Unterlei— be oft franfeln und weniger fortwachſen, als je= ie, welche mit Den aud Habermehl und Weizen: brod getochten Breyen erzogen werden. Diefe lei: ‚ michten Theile des Weizenmehls werden Durch die Gaͤhrung aufgelößt,, und man erhält alddann ein. fehr nabrendes ö Befunden „ fchwachern Koͤr— pern dienlihes Brod. Wis Arzneimittel wird es auch, fo wie das durch Die Sahrung zubereitere Staͤrkmehl in der Ruhr, in Der englifchen Krank: beit und dem ſich Dabei ereignenden Durdlauf, um den Eingeweiden ihren verlornen Schleim wieder zu erfegen mit vielem Mugen gebraucht. Heufferlich werden Umfchläge von gefochtem Wei— zenbrod , Mil und Safran um Gefchwülfte zu ermweichen ‚und von W etzenmehl und Oehl oder Butter die Eiterung zu befoͤrdern aufgelegt. Der aud dem Sterkme edt gemachte Puder wird zum ausdrodnen der Feumtigleiten bei Kindern ge— braucht, in jenen Befchwären aber, welche cine - Schärfe auswerfen, und in Der offenen Kopffrä- ze der Kinder fan er zumeilen ſchaden, wenn er Die Ausflüfe und Ausduͤnſtungen hindert. 20, — REPENS, Quecke: mit viel: blümigen, pfriemenförmigen, f&barfzugelpis- tem Bälglein und flaben Blättern. Linn. Sp. pl. 128. Apoth. Graminis Radix. Provinz. Quecke. Queckengraß. Hundsgraß. Padengraß. Rechsraß. Apothekergraß. C Bauh. i Mm. Klaffe. IL Ordnung. 91 "©. Banlı. pin. ı, Gramen arverse. Gramen dioseoridis.- Schreber Gräfer. tab. XAVI. Lob. Icon. p. 20. Gramen caninum. Tabernem. Icon. p. 201. Gramen caninum. Scanarium. Leers flora herbor. N. 95. t. 12.,)x3:.;1 a» eum repens. Befihr. Die eigentliche Wurzeln diefer Pflans ze find weiſſe aſtige fadenförmige Zafern, weiche giele Gelenke haben, und meit unter der Erde fortlaufen. Sie ind rund, weiß, gegliedert, kno⸗ tia und glanzend; die Halme find aufrecht oft zween bis fehs Schuhe bob, Dünn, glatt, ein⸗ fan, und hin und wieder mit dicken grünen Kno— ton beſezt; Die Blätter find bandförmig, lang, breit, flach, fpieig, meiſtens auf beiden Flächen baerig. Auf dem glatten Hauptfliel fiehen vie langen Bfüthenähren. i Wohnort. Sie waͤchſt aller Orten; in Öärs ten und Hedern , und anderem Erdreich, Daß zu— weilen umgearbeitet wird, muchert fie Durch vie weit laufende Wurzeln, wie auch Durch Den Saa— men außerordentlib. Nah Beſchaffenheit Ded Bo— dens wird fie größer, daher ift fie auf Aecckern meiftend Elein, und in den Öärten größer. iühezeit. Junius. Sammlungszeit. Diefed dem Bärtner und Landmann fo fehr verhaßte Unkraut ift in Der Arz— neikunde eine Horzügliche gute Pflanze; für Die Apotheken werden die unter der Erde fortlaufen den Halmen oder Wurzeln unter dem Namen Aa- dix grominis gefammelt. ihre Beftandtbeile find füßtich mit einer kleinen beigemifchten Echärfe und feifenartig , Daher fie gelinde auflöfende, verſuͤßen— De und verduͤnnende Kräften haben. Van — wit⸗ en 52 I. Klaſſe. I. Ordnung. ten und Boͤrhave haben fie wider die Ver: ftopfungen und VBerhärtungen der Eingeweide, bes | fonders der Leber, Milz, der Drüfen im Gefröfe als ein vorzüglich. gutes Arzneimitiel angerühnit, und nach Haferd Meinung giebt es Fein bef- fereg Mittel wider die verhartete Geſchwuͤlſte der Reber als der ausgepreßte Saft dieſer Wurzeln; fie werden wider den Scorbut und Das Geblüt zu reinigen, und bei verdordenen Säften au jesund no fehr haufig gebraugt. Von den fri— fhen Wurzeln wird meiſtens der audgepreßte Saft zu einigen Unzen auf einmal, von dem getrod- neten aber Dekoften und Btifanen von Queden= wurzeln und den Wurzeln des Löwenzahn und GCichorien von Den Aerzten verordnet. Da fie aber fehr gelinde und langſam wirfen, muß der Ges brauch lange Zeit fortgefezt werdenz wenn fie zu: meilen den verlangten Nutzen nicht gefhafft ha— ben, mag wohl die Unterlaßung oder der zu kurze Gebrauch die Schuld ſeyn. Herr Hofr. Bal- "Dinger im neuen Magazin Bands. S. 40. halt die Queckenwurzeln für eben fo gut, wie Die Gaf- faparile, und bemerkt dabei, daß die deulſchen Aerzte nicht fo klug feyen, wie die ſchwediſchen und rufifhen Aerzte, welche alle ausländifche Yızneipflanzen, an deren flatt man einheimifche gebrauchen Eönne, vollig abgeſchafft Haben. Vierte AV. Kaffe. J. Ordnung, 33 RIRHRURT RER Vierte Klaſſe. Mit. vier Staubfaͤden. Erſte Grönung. Mit einem Staubwege SCABIOSA. Scabiofe. Gattungsk. Der gemöinfhaftliche viel blättrige Kelch fchließt viele Bluͤmchen ein, welche einen doppelten Kelch haben, wovon der innere aus fünf Borften beſteht, und groͤ— Ber ift, als Der aͤußere fuͤnftheilige; beide bils den nad) der Blüthe eine Saamenkrone. 21. SCABIOSA SUCCISA; Teufelsabbif: mie vierfpaltigen leihen Blumenfrönden, ein⸗ fachem Stengel, nahe aneinander ſtehenden Zweigen und fanzenförmigen esrunden Blaͤt— sern. Linn. Sp. pl. 142. Apothek. Morfi diaboli, five Succifz R:dix ; Herba. Provinz. ãeunfelsabbis. Abbißkraut. Teufels⸗ biß. Ca/p. Bauh. pin. p. 369. Succiſa hirſuta. ibid. eine Abart Succifa glebra. Lobel. Icon. 546. Bjusd. Ob/erv. 295. Mor- fus diaboli. Comm. epit. 397. Succifa, f. Morfus diaboli. Matthiol.-Commint. Lib. IV. in Dioftcorid. 2: 023. , BR Taber- 34 IV. Klaffe. I. Ordnung, Tabernem. Icon. 164. Ejusd. Kraͤuterbuch 1. Ch. 465. Morſus diaboli. -Blakw. Herb. t. 132. ? Defhr. Die ausdaurende Wurzel, welche unten wie abaebiffen ſtumpf ift (welches die Al: ten zu dem Aberglauben verführte, daß Diefe vom Teufel abgebiſſen würde, um die Menfchen ihrer Heilkraft zu berauben ) ift feitwärtd mit Faſern beſezt; Die faſt eyförmige Wurzelblätter ftehen in einem runden Buͤſchel; die Stengelblätter find lanzenfoͤrmig, gegen über ftehend , und wie höher, Defto ſchmaͤler länglichter; der einfache ‚aufrechte Stengel bat einen. Dicken runden Blumenkopf, deren Blümchen meiftens blau find, und eine vier: fpaltige Blumenkrone haben. — Waohnort. Bei Dottendorf nahe an Dem Bruͤnnchen im Walde ziemlich haufig, fonft auf etwas feuchten Wiefen und in Wäldern. Blübezeit. Julius, Auguft. Sammlungszeit. Die Apothefen brauchten ehedem mehr als jetzund ven Diefer Pflanze Die getrogfneten Wurzeln und Blätter ; fie wurden ib: ser Bitterkeit und gelinde eroͤffnenden und blut— ‚ reinigenden Kräfte wegen als ein guted Wund— mittel unter innerliche und außerliche Wundtraͤnke genommen, auch in langwierigen innerlichen Hals— gefehwüljten zum Gurgeln, und äußerlich um faule und bösartige Geſchwuͤre und Fiftelfhäden zu reis nigen gebraucht. AS Viehearznei wurden Die Blätter den Pferden unter dem gewöhnlichen Fut⸗ ter wider die Würmer gegeben; Das frifche ge, quetfche Kraut, oder der daraus gepreßte Saft, oder die trocfnen Blätter in Wein gekocht, wur— den zum Zertbeilen auf gedructe Ruͤcken der Pfer- de gelegt; das Dekokt der Wurzel wird bei. ver— nagelten Pferden und fonftigen Hufwunden ges braucht. 22» | / III, Klaſſe. I. Ordnung. 35 92, ScaBIoSA ARVENSIS. Gemeine Sca- biofe: mir viergpaltigen Blumenfrönchen; in eingefchnittene Querſtücke zertheilten Blaͤt— tern; und borfligem Stengel. Linn. Sp. pl. 143. i — Apoth. Scabiofz herba. Provinz. Scabiofe. Aderfcabiofe. Apoſtem⸗ fraut. Grindkraut. Ronnenkleppel. Knopffraut. Wittwenblume. C. Bauh. pin. p. 269. Scabiofa pratenfis hir- futa. Lobel. Icon. p. 336. Seabiofa altera campe- itris, five fegetum. Tabernam. Icon. 159. Ejusd. Kräuterb. 1. Th. 455. Scabioia arvenfis. Dodon. pempt. ı22. Scabiofa vulgaris major. Biakw. Herb. .t. 142. Beſchr. Dielange, dünne, zaͤhe, weiße, auge Daurende Wurzel treibt einen aufrechten, borftis gen Stenge!, Die Blatter find borſtig und rauh, die Wurzelblätter find länglic und eingefchnitten, Die untern Stengelblätter find in Querſtuͤcke zer— theilt, fieben gegeneinander über, und umfafın den Stengel, Die oberen find den ünteren an Be: ftalt ähnlich, nur daß fie lanzenförmig und fchmä- ler find. Der Stengel , welcher meiftend zwei Nebelftengel treibt, hatan feinem Ende einen ränd: lichen Blumenkopf gemeiniglih blauer Blümchen, deren Krönchen vierfpaltig find. Es giebt eine Abänderung mit glattem Stengel, und ründlich- en weniger zerfchnittenen Blättern. .. Wobnort. Zu ®oppelsdorf an der obern Muͤhle haufig, auch fonft faft allenthalben an den Wegen, Landfiragen , und auf trosfnen Wiefen. 6, Bluͤhe⸗ 4 36 HI, Kaffe. I. Ordnung. Bluͤhezeit. Mai, Junius, bis in den Herbſt. Sammlungszeit. Diefe Pflanze iſt als Wund— mittel mit dem obigen Abbißkraut von gleicher Staͤrke und Eigenſchaft, und weil ſie eine ge— lind aufloͤſende Kraft haben, ohne ſtarke Bewe— gungen in dem Roͤrper zu verurſachen, wird ein von dem Kraut mıt Honig gemantes Defoft von Boerhave in allen Brufifrantyeiten als ein Dortrefliches Mittel angerühmt, fie iſt heut zu ta— ge nicht ſtark im Gebrauche mehr. ASPERULA, Meyerkraut. Gattungsk. Der vierzaͤhnige Kelch ſizt auf dem Fruchtknoten, die Blumenkrone iſt einblaͤttrig, trichterförmig; die zween Saar men find ründlich, 23. ÄSPERULA ODORATA, Wohlriechen: des Meyerfraur: mir lanzeriförmigen zu 8. um den Stengel ſtehenden Blättern, und ges ftielten Blumenbuüſchelchen. Linn. Sp. pl. 250. Apoth. Matrifyivae herba. Provinz. Waldmeifter. Gliedfraut. Stern: leberfraut. Herzensfreude. Meeske. Meferich. Ca/p. Bauh. pin. 334. Asperula. S. Rubeola montana odorata. Dod. pempt. 355. Asperula odorata. Flore aibo. Lobel. Icon. 8or. Asperula odorata noftras. Tabernem. Icon. 816. Rjusd. Aräuterb. 519. Matrifylva. Sternleberfraut. Hepatica ftel- ' lata. Kerner. Oekon. Pfl. Band. 3. pl. 266. Asperula odorata, Be⸗ IV. Kaffe 1. Ordnung. 39 Seſchr Die ausdaurende friechende Wurzel treibt aufrechte, glatte, viereckige Stengel, wel: che an jedem Gelenke meiftens s in der Ründe beifammen ftehende langenförmige, olette, ſpitzi— Ye, ungezähnte Blätter haben; am Ende des Stenaeld ift eine Dreitheilige Riſpe fehr kleiner weiſſer Blumen; äbnliche kleine Riſpen ſchießen ‚ aus) an den Seiten der Gelenke aus. Die Saa— men find mit fleifen haackichten Haaren befezt. Wohnort. Bmifchen Lengsdorf und Kreuz⸗ berg, fonft in fehattigten Orten und Wäldern, auf Bergen in tiefen und hohlen Fahrwegen. Bluͤhezeit. Junius und Julius. Senimlungszeit. Für Die Apotheken wird Son dieſer Pflanze bag Araut im May und Ju— nius geſammelt; es hat fo wohl friſch als ge— trocknet einen ſehr ſtarken und fehr angenehmen Geruch. Ein Aufguß mit Wein oder Waſſer wird in Derflopfungen ber Leder und Der Eing: eweide, und ein von dem Kraut mit Milch oder Woſſer gefochter Trank in den Braunfchweiger Anzeiger 1765. S. 646. wider Den tollen Hundsbiß geräb- mei, N Arnmierk. Diefe Pflanze fönnte mit dem Ga- lium mollugo. Weiſſes Labkraut, dem fie ziem— lich aͤhnlich iſt, verwechſelt werden, wenn nicht Die radfoͤrmige Blumenkroͤnchen und Der ſchwäaͤche— re Geruch Des Labkrauts entſchieden. . Garium. Labkraut. Gattungsk. Der Eleine vierzäßnige Kelch fizt auf dem Fruchtknoten. Die Blumen— Frönchen find radfoͤrmig, die zween Saamen ruͤndlich. 24. CGALIUM VERUM, Wahres Labkraut: wir gleihbreiren < na le 34 8 A 3 / 38 IV. Klaſſe. I Ordnung, Blaͤttern, und Furgen Blumenäften. Linn. Sp. pl. 255. Apoth. Galii lutei herba. Provinz. Waldſtrohe. Bettffrobe. Unfer lies ben Zrauen Bettſtrohe. Geldes Meperfraut. C. Bauh. pin. p. 335. Galium luteum. Lobel. Icon. 804. Galium. „Dod. pempt. 351. Tabernem. Icon. 150. Ejusd. Ar$uterbud. 1. Ch. 444. Galium. Kerner. ®eFon. Pfl. Band 2. Pl.144. Gali- um verum. Defchr. Die pereneirende Wurzel treibt auf— sechte, harte, undeutlich viereckige Stenacl, mel: che fih in viele kurze Mebenftengel theilen und an ihren Enden häufige gelbe Blümchen tranen 5 Die Blätter, Deren an den Öelenfen der Stengel meiftens 10 , an den Mebenftengel 8 fternförmig fteben, find fchmal, linienförmig, fpigig, gefurct, oben hegrüͤn und unten weißlicht. ‚Wobnort Am Rhein in der Gegend der Wichelshöfen, font auf Wiefen, und in fleinen Hecken und Geftrauchen um Walduingen. Sluͤhezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Die Blumenſtraͤuße, wel: che einen angenehmen Geruch haben, und das zuſammenziehende, etwas ſaure Kraut werden im Junius und Julius geſammelt. Der ausgepreß— te Saft wird nach Samml. auserleſener Abhand. für praktiſche Aerzte B. 1. St. 3. ©. 181. und Linvzi amœnit. T, 4. p. 40: wider die Fallſucht und hyſteriſche Zufälle gerühmt. Gie wird jegund felten gebraucht. Ruspia, IV, Klaſſe. 1. Ordnung. 39 Ruzıa. Roͤthe. Sattungsk. Der kleine vierzaͤhnige Kelch ſizt auf dem Fruchtknoten; die Blumenkroͤn⸗ find glockenfoͤrmig mit einer 4 oft 5 bis 6 fpaitigen Muͤndung; die 2 Beeren ba> ben jede einen Gaaınen. RueıAa TINCTORUM. Sarberröthe: mit iibrigen Blättern und ſtachlichtem Stengel. Lim. Sp. pl. 288. Apoth. Rubiæ tirdtorum radix. Provinz. Särberröthe. Färberwurg. Krapp. C. Bauh. fin. 333: Rubia Sylveftris afpera. Lobel. Icon. 798. Rubia major. Dod. penipt. 349. Rubia, Tabernem. Icon. p. 789. Ejusd. Kräuteh- buch. 2 Th. 457. Rubia Syiveitris. Blakw. Herb. t. 3206. | Beſchr. Die ausdaurende Wurzel treibt bie- le fih an Der Dberflache des Bedens ausbreiten: de Nebenmurzelnzu neuen Schuͤßlingen, und vier: efige, fehr weitſchweifige mit gefrämmten Dors nen verfehbene, oft 5 bis 6 Schuh hohe Stengel, an deren Gelenken fernformige 4 bis 7 ovale, lans ee“ zugefpizte, auf Den Rıppen und am Rande Dornichte Blatter fiehen. Rus den Gelen— ten entfpringen gegeneinander über aftige Eträus ge gelber Blumen, deren Srüchte ſchwarz find. Wohnort. Diefe Pflanze wächit bier nicht wild, ic fande fie jedoch auf der Inſul Pfaffen- müze bei Rheindorf. Sie haltet bier im Freien sur aus, und Fönnte in hiefigen Gegenden, fo, wie in der Pfalz, und andermwäris mit vielem Mugen gebauet werden, a Art, fie zu bauen , | 4 zu 4 40 IV. Klaſſe. I. Ordnung. zu behandeln, und oͤkonomiſch zu nugen wird im 3ten Theile folgen. Bluͤhezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Die Apotheken brauchen von dieſer Pflanze nur die Wurzeln, welche im Herbſt gegraben werden; ſie haben keinen beſon— dern Geruch noch Geſchmack, aber dieſe ganz merb— würdige Eigenſchaft, daß ſie von Menſchen und Thieren genoſſen den Urin und Knochen, bei Ki: ben auch Die Mile roth farben ; aͤhnliche Eigen: ſchaft haben auch einige bier wildiwachfende Arten Des Labkrauts, und Mayerfrauts, fo wie auch. einige Arten des Hahnenfuß und Kuͤchenſchellen den Rühen rotde Milch und Blutharnen verurfa= en. Ich fenne. ein Beiſpiel, wo aberglaͤubiſche Landleute vor einigen Jahren dieſes in hieſiger Gegend einer Bezauberung zuſchrieben, welches Uebel ein Moͤnch wegen zu weniger Kenntniß der Maturgefchichte durch Ueberleſen, und den Gebrauch geiſtlicher Mittel zu vertreiben ſuchte. In der Arzneikunſt wurde die Wurzel ,„„ um das Durch. Quetſchungen und Säle im Leibe ausgetrettene und gwonnene Geblüt aufzuloͤſen und abzuführen, — — der Irrthum, Daß man Den bei Kran: en ab gangenen biutähnlichen frothen Urin für Blut te, mag hierzu Anloß aegeben haben. Ein fibr bartnädiger alter Huſten ift nad Marx obi, med. p. 23. und Hannoͤver. Magazin 1775. n. 40. Durch den langen Gebrauch Diefer Wurzel geheilt worden. Auch wird Den Wurzeln cine vorzuͤgliche Mirkfamkeit in rechitifchen,, und ans Deren aͤhnlichen Knochenkronkheiten zugeſchrieben, welchem aber Herr Prof— Esrthenfer und Ber⸗ gius in ihrer Mad. med. nicht ‚gun Beifall ge— ben, Man fann auch hieruüber nachleſen des Hra. Drof. Delingerg Abbandl de — Rubiee tinitorum antirachiticis. Tab. 1769. PLAN- IV. Klaſſe. I. Ordnung. 43 Prantaso.. Wegerich. Gattungsk. Der Furze, bleibende, vier ſpaltige Kelch fizt unter dem Fruchtknoten, Die Blumenfröndhen find Vierfpaltig, der Rand zuruͤckgebogen, die Staubfäden fehr lang; bie Kapſel zweifaͤcherig. | 26, PLANTAGo MAJOR. Großer Wegerid: mit eyrunden glatten Blättern, runden Blu— menſchaft, und einer aus fbuppenartig über einander liegenden Blümchen befichenden Blumenäbre. Linn. Sp. pl. 163. Apoth. Plantaginis latiſoliæ radix; ; Herba; folia virentia. Provinz. Großer Wegerich Breiter Wege— rich. Rother a, Begbreite. Wegblatt. Schaafszunge. C. Bauli. pin. g. 189. Plantago latifolia gla- - bra. Lobel. Icon. p. 303. Arnogloſſa 8. Plantago latifolia levis. ——— Icon. p. I31. Ejusd. Krauterb. Ch. 428. Plantago inajor. —— de ſem. & ruft. pl. Tom. r. pag. 22301 tab. Z1. Beſchr. Die ausdaurende Wurzel treibt vie— fe, geflielte, eyrunde, ftumpfe, mit 7 auf der LUinterflädhe hervorragenden Rippen darchzogene Dlätter, welche ſich beim zerreifen der Blätter wie Faͤden ausziehen laffenz die Blätter liegen in einem Kreiß auf Dem Boden, im Deren Mitte ein oder mehrere blätterlofe Stengel hervorwach— fen mit einer fehr langen gedrungenen Aehre, kleiner vöthlich weiffer Blümchen, welche vor und nah aufklühen, und befonders fange Staubfaͤe den haben. wohn: 42 IV. Kaffe. I. Drdnung. Wohnort. Alenthalben in Gärten, Wiefen , an Wegen und Landftraßen. Bluͤhezeit. May und faft den ganzen Som— mer durd). Sammlungszeit. Tür die Apotbefen fan: melt man im Herbfie die Wurzeln, im May und Junius Dad Kraut, und im Auguſt die Saamen. Alle Theile dieſer Pflanze haben eine reinigende, fühlende, und gelinde zuſammenziehende Eigen— Schaft, und wirden Daher wider Blutflüfe, Bauch— flüfe und Durcfalle, beim Brennen und Schnei— Ben Des Harns und Schärfe der Galle gerühmt. In Mund und Halsageſchwüren wird ein Dekokt Der Platter mit Waſſer zum Gurgeln gebraucht. Die friſche geauctfihte Blatter auf Wunden gelegt, dienen als ein vorzüslich gutes reinigendes und heilendes Wundmittel. Auch gequetſcht auf einen Bienenſtich gelegt, ſind ſie beſſer als friſche Erde. Anmerk. Anſtatt obiger koͤnnen auch die hier wild wacfenden Piantago media, und Lanreolata, mittlerer Wegerich, und ſpitziger Wegerih gebraucht werden, melde mit ıhr sieiche Kraften und Eisenfchaften haben. Der mittlere Wegerich iſt obigem großen Megerich in allem gleih, nur find die Blaͤtter kürzer geſtielt, ſchmaͤler und klei: ner, der Bluͤmchen blühen mehrere auf einmal, und haben längere Staubfäden.- Der fpikige We— gerich unterfcheidet fih von obigen beiden Durch längere, fchmalere, ſpitzige, am Rande ein wenig aezähnte mit fünf Rippen Durchzogene Blätter, und eckige Blumenfchefte. SanGuisorBa. Wieſenknopf. Gattungsk. Der Fleine zweiblaͤttrige abs faͤllige Kelch ſizt unten, und Die radfürmige, vierſpaltige Blumenkrone auf dem Fruchtkno⸗ ten; IV, Klaſſe. J. Ordnung. 43 ten: die zweifächrige kleine Kapſel enthält viele Saamen. 07. SANGUISORBA OFFICINALIS, Gemei- nes Sperbenfraur: mir eyrunden Blumen» äbren. Linn. Sp. pl. 109. Apoth. Pimpinellse italic® Radix. Provinz. GSperbenfraut. Welfhe Bibernell. Rothe Bibernell. Blutkraut Wieſenbibernell Gro⸗ Ge welſche Bibernell. Wieſenknopf. Bluttröpfgen. Wurmwurz. Herrgottsbaͤrtlein. Ca/p. Bauh. pin. p. 100. Pimpinella fangui- forba major. Dodon. pempt. 105. Pimpinella fylveftris. Lobel. Icon. p. 719. Sanguilorba altera ma- jor, five Pimpinella. Tabernem. Icon. 109. ejusd. ZAräuterb. p. 322. Sanguiforba major. Gertn. de Sem. tom. I. m 161. tab. 32. fig. 9- Pimpinella ofhieinalis. . . Beſchr. Der aufrechte oft 3 Schuhe hehe Stengel treibt wenige Nebenftengel ; Die gefieder- ten Blätter beftehen aus herzförmigen, fägezähni- gen fteifen zu 5 bis 6 Paaren gegen einander über ftehenden Blättchen, an deren ÄAnwachswinkeln fich fägezähnige Blattanſaͤtze befinden; jeder Stengel ‚trägt eine kurze malzenförmige gedrungene Aehre Dunkel blutrother Blumen. Wohnort. Hinter der Baumfchule in den MWiefen zwifchen Poppelsdorf und Endenich, fonjt auf etwas feuchten Drten und Wieſen. Blübezeit. Map und Junius. Sammlungszeit. Die Wurzeln werden für die Apotheken im Herbſte ausgegraben. Sie wur den 2a IV. Klaſſe. J. Ordnung. den ehedem wegen ihrer gelinde zuſammenziehen— den Kraft wider Blutfluͤſſe, und von Scopoli Flor — Vien. 1760. p. 279 zu Pulver ge— ſtoſſ en, mit Wein genommen, wider Die Diſſen⸗ terie geruͤhmt. Diejenige Bibernelle, wovon Die Apotheken Kraut und Saamen brauchen ‚und bei ihnen auch Pimpinela italica, oder Pimpinella gubra. penennt "wird, tft Poterium Janguijorba , Linn. Kleine welſche Bibernell, welde in der zsten Kloffe folgen wird. Diejenigen Bibernelle aber, welche die Apothefen Pimpinella nofiras oder alba nennen, if eine Schirmpflanze der -ten Rlaffe Pimpinella faxifrega, Linn. Steinbibernelle, welche nicht miteinander -verwechfelt werden müfr fen, da fie drei. Arten von befonderen Gattungen und Klaſſen ſind. ÄLCHEMILLA. Sinau. Gattungsk. Der bleibende, einblättrige Keh umgiebt den Sruchtfnoten, und bat eine achtfpaltige Mindung, Feine Blumenfrone, und einen fadenförmigen an der Bafis des Fruchtknotens eingefügten Griffel, und einen. zujammengedrückten Saamen. 28. ÄLCHEMILLA VULGARIS. Gemeiner Sinau: mit lsppigen Blättern. Linn. Sp. „pl. 178. Apotbef. Alchemillee Radix, Herba. Provinz. Sinau. Loͤwenfuß. Frauenmantel. Marienmantel. Marienkraut. Ohmkraut. Silber— kraut. Alchimiftenfraut. Caſp. Bauli, pin. p. 319. Alchimilla ——— Lob, hiſt. 378. ejusd. Icon. 663. Alchemilla. Dos. pempt. 740. IV. Klaſſe. I. Ordnung. 45 Tabernem. Rräuterb. ı. Th. 234. ejusdem Icon. 86. Aichemilla. . Blakw.:Herb. p. 72. Beſchr. Aus der perennirenden fehr faſe⸗ sichten Wurzel entſpringen ‘viele ruͤndlige lang= geftielte, auf der Dberfiäche bellgrüne, auf der untern blaßgrüne Blätter, welche nach der Zahl ihrer Rippen und Spalten des Randes wie ein Sicher in Falten gelegt find, welche, mie fie höher an den Stengeln fteben, Fleiner und weni— ser 'geftielt find; Die Stengel theilen fich oft ın zwei Rebenſtengel, an deren Enden kleine Puͤ— ſchel grüngelbficher Blümchen fiehen. Wohnort. Auf der neuen DBromenade vom Roͤdgene Weg zwiſchen beiden Mühlen nach der Schinderei im Gebuͤſche, fonft in bergichten Ges genden, auf etwas feuchten. — und in Wal⸗ dern. Bluͤhezeit. April, oft erſt im’ May bis in „Ben Julius. Sammlungszeit. Für die Apothefen wird nicht mehr Die Wurzel, fondern nur noch Bag Kraut in den Srühlingämonaten gefammelt E83 hat einen ditterlichen balſamiſchen Geſchmack und gehört unter Die beften Wundfrauter Es hat ftärfende, zufanımenziedende, und die Säfte ver dDiefende Kräften, man brauchte fie daher ehedem mehr als jetzund, innerlich bei den wegen Schwä— che der feſten Theilen entſtandenen Durchfaͤllen in Dekokten und Aufgüſſen, und auferlich in ſtarken⸗ den Unifchlägen. Das gepülverte Kraut ward alg ein trocknendes Wundmittel in Die Wunden Dee Pferde, und des Hornviehes gefträust, um Dad Auswachfen des wilden Fleiſches zu verhüten. Bon den Arzneifräften deg Sirau fann mau nachlefen Herr Brof. Cartheuſers Diliert. de mirrubio & alchimilla. Franck. ad Viad. 1752. mei: 466 IV. Klaſſe. IL Drdnunge Zweite Ordnung. Mit zwei Staubwegen. Cuscura. Seide. Gattungsk. Der Kelch iſt einblaͤttrig, vierſpaltig, becherfoͤrmig, die Blumenkrone einblaͤttrig, eyrund, mit einer vierſpaltigen Muͤndung, und einem aus ſpitzigen an der Bafıs der Staubfaͤden ſtehenden Schuppen beftebenden Honigbehältniße. Die Saamens kapſel ift zweifächerig. 29. CUSCUTA EUROPEA. Große Beiden: mit ungeftielten Blumen. Linn. Sp. pi. 180. Apoth. Cuscutæ herba. Br: Flachsſeide. Neſſelſeide. Seiden⸗ kraut. Pilzkraut Unſer lieben Frauen Blumen: haar. Flachsdotter. Teufelszwirn. | C. Bauh. pin. p. 219. Cuscuta niajor. Dod. pempt. 545. Cajlutha. Lobel. obferv. 233. Caflutha. Epithymum, Tabernem. Rräuterb. 2 Th. p. 617. Ejus- dem /con. go1. Caflutha. Gertn. de ſem. & fruf. pl. tom. 1. p. 297. tab. 02. ’ Beſchr. Diefe Pflanze iſt eine Schmarozer- ‚pflanze, fie ift jährich und windet ih um andere Pflanzen z. B. Brenneffeln, Flachs, Ginſter, Heis de, Brombeer, Wicken und andere, aus deren Saͤften fie ihre ganze Nahrung zieht. Sie beſte— bet aus einem Puͤſchel röthlich weiſſer blätterlo- fen Zäden, welche unter fi, und um Die Pflan: | zen IV. Stoffe. II, Ordnung. 47 zen an Denen fie bangen, berumaefihlungen find, an diefen Fäden fien dichte Püfchelhen vieler blaßröthlichter Blumen. Wohnort. Aufm Kreuzberg zwifchen Ippen—⸗ dorf und Herzogsfreud Bluͤhezeit. Julius und Auguſt. Sammlungszeir. Sie wurde in vorigen Zeiten in ihrer DBlühezeit ald ein purgierendes Mittel gefammelt , da man aber hierzu andere Mittel hat, wird fie jegund nicht mehr gebraucht. 30. Cuscura EPITHYMUM. Zleine Sei: den: mit ungeftielten fuͤnftheiligen Blumen, die mie einem Seckblaͤttlein umgeben find, und fünf Staubfäden. Linn. Sp. pl. 180. Apoth. Epichymi herba. | Provinz. Kleine Seide. Thimfeide. Quen- delwolle. Stolzkraut. Riechend Silgfraut. C. Bauh. pin.‘p. 219. Epithymum, five cus- cuta minor. 7 Lobel. Icon. 427. Epithymum. Tabernem. Zräuterb. 2 Th. p. 77: Ejusd, Icon. 357. Epithymum. Beſchr. Sie ift obiger ganz ähnlich, nur Daß fie in allen Theilen Eleiner iſt, die Fäden find Dänner und Fürzer, die Blümchen haben fuͤnf— fpaltige Kelpe und Blumenfronen und 5 Staub— fäden, und gehörte eigentlich zur fünften Klaſſe. Wohnort. Sie mädlt hier felten. Ich fand fie jenfeits des Rheins auf dem Berg bei RN um ein Thymus [erpillum geſchlungen. Blühezeir. Julius, Auguſt. Sammlungszeit und Wirkung mie vorige. Sie wird in Wedelg Mat. med. p. 244. in der Melancholie und Hypochondrie gerähmt. Zünfte 48 ar, Kaffe. T. Ordnung. — —— Fuͤnfte Hlaſſe. Mit zwei Staubfaͤden. Erſte Ordnung. Mit einem Staubwege. — LrirtHoseermum. Gftinfaame. Gattungsk. * Kelch iſt bleibend, ſpi— tzig, fuͤnfthe lg; die Blumenkrone. trichters foͤrmig mit fuͤnfſpaltiger ſtumpfer Mündung, und offenem nakten Schlunde. 31. LITHOSPERMUM OFFICINALE, &e: wöhnlicher Steinfaame : mir glatten Gae- men; Blumenkronen, die Faum über den Kelch bervorragen, und lanzenförmigen Blät- tern. Linn. Sp. pl. 189. Apoth. Lithospermi five Milii folis femina. Provinz. GSteinfaame. Steinhirſe. Sonnen— birfe. Perlkraut. Meerhirfe. Marienthränen. C. Bauh. pin. p. 258. Lithospermum majus * erectum, Tabernem:. Aräuterb. 2 Th. p. 551. Ejuard. fcon. 1234. Lichospermum arvenſe. Lobel. Icon. 457. Lithospermum minus. Gertn. de — & fruct. "in LEE P. 337. Tab. 07,8 ER Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt et: ven febr aͤſtigen EM mit mechfel- weiſe V. Klaſſe. 21, Srönung. ‚49 weife ſtehenden Zweigen⸗ und Blaͤttern; die Blaͤt— ter find lanzenfoͤrmig, kur zgeſtielt, und ſpitzig; die kurzgeſtielten ſchmutzig ‚weiten Blumen fliehen einzeln in Den Winkeln der Blätter , und haben am Schlunde der firone fünf vertiefte gruͤnlichte Punkten; die Saamen find fehr hart, weiß und glänzend. Wohnort. Gie wächft bier nicht wild, in Gaͤrten gemein. | Blaͤhezeit. May und Junius. Sammlungszeit. Die Saamen werden im Auguſt gefammelt, und wurden von aͤltern Aerz= ten als ein barntreibendes und den Stein zerthei— lendes Mittel empfohlen. Sie werden jesund nicht mehr gebraucht. ANcHusa. Ochſenzunge. Gattungsk. Die Blumenkrone iſt trich— terfoͤrmig; der Schlund durch fuͤnf erhabene Scha suchen gefihloffen ; Die Roͤhre duch d die eingedruͤckte Saamen viereckig. 32. ÄNCHUSA OFFICINALIS. Sewäßnlihe Odfenzunge: mit lansenförmigen Blärrern, nnd einſeiti gen Aehren, deren Blumen ſchup⸗ penartig übereinander liessen. Linn. Sp. pl. 191. Apotb. Buglofli Radix; Herba; flores. Provinz. Ochſenzunge. Gemeine arofe, 105 the, deutſche Ochſenzunge. Bauernboretſch. Au genzier. Liebaugel. Caſp. Bauh. pin. p. æ56. Bugloſſum engufü- folium maj us. Lob. ob/. 370. Ejusd. Icen. 520. Bugloffun —— — Dlakw, 30 V. Kaffe. J. Ordnung, Biakiw. Herb. t. 500. Tabernem. Kräuterb. 2. Th. 134. Bugloffa I, vulgaris. Defjelben Bugloila Ill. italica mas ©. 135. und Boglofla IV. ıtalica foemina find Abänderungen. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt eis nen aufregten haarigen Stengel, mit wechſelwei— fe flehenden Zweigen und Blättern; Die Blatter find haarig und lanzenfoͤrmig; an den Enden Der Stengel find gekrümmte einfeitige Aehren, Deren Blumen beim Aufsehen purpurroth, offen aber blau find, die fünf Schuͤppchen im Schlunde find gräulicht. Wohnort: Hier wädft fie nicht mild, in Bärten findet man fie haufig. ! Blubezeit. May und Junius. Sanmımlungszeit Das Kraut wird im May gefammlet, Boͤrhave hat den ausgepreßten ©aft davon ale ein kuͤhlendes und gelinde eroͤff— nended Mittel im Geitenfiechen empfohlen; es wird jegund wenig gebraucht. CynosLosum Hundszunge. Gattungsk. Die Blumenkrone iſt trichz, terfoͤrmig, mit fuͤnfſpaltiger Muͤndung, der Schlund mit fuͤnf erhabenen Schuppen ge— ſchloſſen; die vier Saamen find jeder mit ei— ner befondern an den Griffel angchefteten — Dede, oder Umſchlag bes eckt. | | | 33» CYNoOGLOSSUM OFFZCINALE, Gewähn: liche Ocfenzunge: mit Staubfäden, die. kuͤr— ser find als die Slumenfrone, und breiten | lanzen⸗ 2 V, Klaffe, I. Drdnung. 5 lanzenförmigen, filsigen 2 blättern. Linn. Sp. ‚pl 192. Avpoth. Cynogloſſi Herba; Radix. Provinz. Hundszunge. Große Hundszunge. Benusfinger. : Ca/p. Bauh. pin. p. 257. Cynogloflum ma- jus vulgare, | Lobel. ob/. 3173. Cynoglofium vulgare. ‚Tabernem. Krauterb. 2. Th. 435. Ejasdem Icon. 413. : Cynoglofum. | Blakw. Herb. t. 249. Beſchr. Die ziemlich dicke Wurzel treibt viele fpisige weichhaarige Wurgeibiätter, aus Des ren Mitte entfpringt eın aufrechter aftiger Sten— gel, mit wechfelweiie ſtehenden, Tamenförmioen, weichhaarigen Blättern, an den Enden Der «tens gel fiehen einfasye Blumentrauben von ſchmutzig⸗ rothen Blumen. Wohnort. Auf ungebauten Orten hier ſel⸗ ten wild ; in Garten ganz gemein. Blübezeit. May und Junius. Sammlungszeit. Die Apotheken brauchen von dieſer Pflanze die Wurzeln und das Kraut; dieſes wird im May, jene aber im Merz, ehe fie ausſchieſſen, gefammlet. Sie find außerlich braun, inwendig weiß, und haben frifh, wenn fie in funpfigem Baden gewachfen, einen fiarfen Ge— such), der fihb Durchs Trocknen verliert. Dag Kraut und die Wurzeln werden als ein linderens Des, fihmerzfkillendes Mittel bei Huften, Ca— tarrben , Diffenterien, und andern flarfen Reiz dere urfachenden Krankheiten, in Tränfen und Aufvuͤſſen, oder einer don Saft Der Blätter und Zucker ges mansten Sprup gebraucht. Die Pillule de eyno- gloflo , weiche zu 2 bis 5 Gran gebraucht were D 2 den, - 52 V. Kloſſe. J. Ordnung. den, haben wegen Zuſatz von Opium und hyos- eiamus eine ſtaͤrkere (hlafmachende Kraft. Aeußer— lich wird Das Kraut in Aufſchlägen bei Befchwäs ren und Entzindungen mit Nutzen gebraucht. Purmonarıa. Lungenfrauf. Gattungsk. Der bleißende fuͤnfeckige Kelch umgiebt den Fruchtknoten; Die Blumenfrone iſt trichterfoͤrmig mit offenem Schlunde. 4. PULMONARIA OFFICINALIS. Gewöhn: libes Zungenfraut: mie eyrund= herz foͤrmi— gen, rauhen Wurzelblaͤttern. Linn. Sp. pl. 194. Apoth. Pulmonarise maculatee Herba. » Provinz. Gemeines breitblättriges Lungen kraut. Hirfihmangold. Hirſchkohl. Waldochfenzuns se. Bockkraut. Unfer lieben Srauen Milchfraut. Ca/v. Bauh. pin. p. 259. Symphitum macu- lofum, five Pulmonaria latifolia. He t. Eyfi. vern. I. tab. 1. fig. 4. Dod. »empt. 135. Symphitum maculofum. Lob. Icon. p. 586. ejusd. Hiſt. 317. Pulmo- narıa maeulofa. Tabernem. Icon. p. 948. Ejusd. Kröuterb. . 274. Pulmonaria Il. maculefa mas, dDafelbfi Pulmonaria plinii fcemina III. eine Abänderung. Blakw. Herb. t. 376. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt viele mweichhaarige gefleckte ABurzelblätter, und einen aufreshten äftigen niedrigen Stengel, der mit wechfelmeife fiehenden ungefiielten Blättern befezt iſt; an den Enden der Stengel ſind eur von urz⸗ V. Rlaffe. I. Ordnung. 53 kurzgeſtielten Blumen, welche anfangs roth, ber- nach) aber blau find. Wohnort. In Wäldern und Laubboͤlzeren fat überall, bier auf Dem Kreuzberg! im Walde ſehr haufig. Bluͤhezeit. Merz, April und Map. Semmlungszeit. Für die Apotheken fam: melt man am Ende des Mays die Blätter; fie haben feinen Geruh, aber einen fchleimichten - frautartigen, erdichten Geſchmack, man brauchte ehedem jtärfer, als jegund, den friſch ausgepreß— ten Saft, und den Aufguß der trocknen Blaͤtter beim Huſten, und Ber ee ae Gmelin in den act. petrop. Vol. 5. pag. 282. giebt Das verbrannte Kraut den ſieb— * Theil ſeines Ge— wichs an Aſche, welche eine ſcharfe Lauge giebt. In Gleditſch theoretiſch praktiſchen Ge— ſchichte der Pflanzen 1. Th. p. 364. findet man eine Abhandluna von Diefer Pflanze. SYMPHITUM, Beinwell. | Gattungsk. Der Rand der Blumenfres ne iſt roͤhrig aufgeblaſen, der Schlund durch fuͤnf pfriemenfoͤtmige Stralen geſchloſſen. 35. SYMPHITUM OFFICINALE. Gewöhn- licher Beinwells mit eyrund- lanzenförmigen am Stengel berablaufenden Slattern Linn. Sp. pl. 195. Aperb. Confolidıe majoris feu fymphiti radix; hersa ; flores. _ Provinz. Beinwell. Beinwurz. Schmalzwurz. Schmeerwurz. Schwarzwurz. Wallwurz. C. Baulı. pin. p. 259. Symphitum, feu con- iolida major. D3 Ded. 54 V. Klaſſe. I. Ordnung, Ded. vempt. 138. Symphitnm magnum. Loüel. Icon. 383. Ejusd. Ob/. 315. Symphi« tom Aum, feu alus.: - rt Tabern. .Icow. 559. Ejısd. Arfuterb. 2 Th. P- 275. Symphitum ni: ji is. tlore pur- pureo, und Hore aibo ri: —— "Blakw. herb. t. 252. Sy —* Gert. de fem. pl. tom. I. p. tab. 76. 8-5 Beſchr. Die die äußerfih ſchwarze Reis ſchige perennisende Wurzel treibt einen auf: rechten, äftigen, ziemlich boben, rauhen, baarigen Stengel; Dierauden, lanzenformigen, wechſelweiſe ſtebeden Blätter laufen mit ihren gefſuͤgelten Stielen den Etonsel berunter; Die gelblichtweiſſe Blumen wachſen am Ende der Zweige in unter ſich böngenden einfeitigen Püfcheln. Es giebt die ne Abanderung mit roͤthlichen Zlumen. Wobrört. Saft überall an ſchattigten, etwäas feuchten Drton, und Wieſen, bier Diesfeits des Siheins am Meg nach Rheindorf, und in den Wieſen an der Rheindorfer Bache. Slüheseir. May, Junius. .Sammlungszeit. Für die Npotdefen wird im April die Wurzel gefammeltz fie enthält eine Menge zäben Schleims, welcher wegen, feinen lin dernden, heilenden, und zufammenziebenden Kraf- ten im Blutſpeyen, Durdfällen und Nuhr ent weder frif oder von der trofsen Wurzel das Pulver ,„ oder ein Aufaug und Defoft mit Waſ— fer aebraucht wird: das Pulver in Die Mafe ge— fhnupft, bat nach Dhann Samınl. merfwär- Diger Faͤle & 299. ein ſtarkes Mafenbluten ge- ſtilt. Aeußerlich Dienst fie zu erweichenden und zertheilenden Umfchlägen bei Schaden und Wun— den, befonders bei Geſchwuͤren der Bruͤſte Mitder ac: \ V. Klaſſe. 1. Ordnung. 55 geſchabten Wurzel heilet man die Wunden ge— Sruͤckter Pferde, Boraco, Boretſch. | Gattungsk. Die Blumenfrone ift fünf fpaltig, radförmig; der Schlund durch fünf Spitzen geſchloſſen. A | 36. BorAco OFFIEINALIS.. Gewöhnlicher Boretfih: mir lauter wechfelwseife ftebenden Blättern und offenen Kelchen. Linn. Sp. pl.197. Apoth. Boraginis Herba. Provinz. Boretfh. Borafch. Cafp. Bauh. pin. p. 256. Bugloflum latifo- lium, feu Borago, | Dod. pempt.615.-Borago, feu Bugloffum ve- rum. Lobelü Icon. 575. Ejusd. Obf. 309. Buglof- fum latifölium, live Borrago. | Tabernem. Icon. 417. Ejusd. Aräuterbudy 2. Th. ©. 132. Borago tloribus albis. Blakw. Herb. +. 30. Beſchr. Diefe Pflanze iſt ein Sommerge— waͤchs; ale Theile, außer die Blumentrone, find mit fieifen Haaren und Borſten befezt; die Sten— gel And aufrecht, aͤſtig, und faftig; Die eyrund- laͤnglichten, runzlichten Blätter fiehen mechfels weife und umfafen den Stengel; an den Enden der Zweige ſtehen zweitheilige Blumenſtraͤuße fehr f&höner, himmelblauer, weit offener Blumen. Yuch ‚giebt e8 eine Abart mit weiffen Blumen. Wohnort. „Sie wächft hier zwar nicht wild, ‚aber in Öarten alleemein, und ift wegen der Viele heit der ausfallenden Saamen faſt nicht zu vers tilgen. . D4 Bluͤhe⸗ 86 V. Klaſſe. I Ordnung. Bluͤhezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Fuͤr die Apotheken wurdem ehedem mehr als jetzund Das Kraut und Die Blu— menfrone geſammlet. Bon Boͤrhave wurde Der ausgepreßte Saft des Agauts ald ein treflich Fıhlendes Mittel im Eeitenftechen und anderen Higigen Kranfbeiten empfohlen. Die frifchen Blät- ter beim Salat, oder mit Eſſig beim Fleiſch find gefund und angenehm. Das Kraut fol nad Markgrafs Mem. de PAcademie des Sciences de Berlin 1747. p. 79. etwas wahren Galpeter enthalten. | PRIMULA. Schlüffelblume Gattungsk. Eine einfache Dolde mit eiz ner kleinen vielblättrigen Hülle; die Blumen krone trichterfoͤrmig mit offenem Schlunde; die Kapſel einfoͤrmig. 37. PRIMULA VERIS. Fruhlings Schlüſſel⸗ blume: mir gezaͤhnten runzlichten Blaͤttern. Lim sp. Bi. 20 Apoth. Primulæ veris Radix ; Herba; flores. Provinz. Wohlfriechende Schlüffelblume. Him— melsſchluͤſſel Er. Peters Schlüffel. | Ca/p. Barh. pin. 9. 241. Verbafgulum pra- tente odoratum. Ebendaf. Primula ela- tior, limbo corollarum plano, inodorum. Lob. Icon. 567. Ejusd. Obf. 305. Primula pratenlis, copiofis umbellaris floribus. Taberuem. Icon. 318. Ejusd. Kränterb. 2.Ch. p.34. Primula veris. Defelbft2. Th. 35. Primula fyiveftris III. eine Abart. Hort. Euſt. vern. tab. 7,5. Primula ve ‚BR 2.180 | ris üore luteo, Blakw. V. Kaffe 1. Ordnung. 57 Blakw. Herb. t. 226. Paralyfis. Zerner öfon. Pfl. Band 3. Pl. 249. Beſchr. Die braune faferichte Wurzel treibt eyrund- länglihe,, runzlichte, etwas gezähnte Blätter, aus Deren Mitte der Stengel waͤchſt, welcer eine Dolde trägt von vielen gelben twohls riecheuden überhdangenden Blumen, deren Krone am Rande aufgerichtet, becherfoͤrmig hohl if. Es siebt.eine Abart, die in allen Theilen größer ift, und blafgelbe Blumen trägt, welche faſt feinen Geruch, und einen flachen Rand haben. Wohnort. Hinter Endenich bei der Lappen— ‚burg 5 auf den Kreuzberg im Sebüfche, und faft allenthalben auf Wiefen und in Wäldern. Blühezeit. April und. May. Sammlungszeit. Für die Apothefen werden Die mwohlriechende Blumenfronen unter dem Namen ‚Flores Paralyfeos gefammletz fie werden ald Haug- mittel bei Rheumatigmen , Brufteranfheiten , um } Hufen haufig zu Thee gebraucht, und verdien überhaupt, da fie kei allenthalben fehr häufig wild wachfen, und angenchm ſchmecke n, Demi auslandt- fhen Thee vorgezogen zu werden. Die Wurzel hat einen angenehmen Anisgeruch. MENYANTH ES, Sottenblume. Gattungsk. Die Blumenfrone iſt mehr trichter- als radfoͤrmig; die Muͤndung fünf: theilig mit zuruͤckgeſchlagenen ſtumpfen ſehr zottigen appen; die Narbe zweifpaltig , die Kapſel einfächerig, weitlaphig. 38. MENVYANTHES TRIFOLIATA. -Dreis „bläterigte Sorrenblume : mir dreifachen Blaͤt—⸗ tern. Lium, SP. pi, 208. x Ä Apoth. \ 58 V. Klaſſe. J. Ordnung. Apoth. Trifolii fibrini, ſ. aquatici herba. Provinz. Biberklee. Fieberklee. Waſſerklee. Bitterklee. Dreiblatt. Waſſerdreiblatt. Scharbocks— Flee. Sumpfflee. Lungenklee Bodsbohnen. Klap⸗ ‚pen. Ziegenklappen. Monatsblume 8 Cafp. Bauh. pin. p. 327. Trifolium paluftre. Dod. pempt..570. CLuͤder Luſtg. Band I. ©. 285. Lobe!. Icon. 33. Ejusd. Ob/. 496. Trifolium paludoſum. Tabern&m. Icon. 520. Ejusd. Kraͤuterbuch 2.%h.234. Trifolium majus & fibrinum. Blakw. ‘Herb. t. 474. Trifolium paluftre, Hort. Eyfi. vern. VII. tab..r. fig. 3. Becſchr. Die perennirende, lange, ſchuppich— te, meifteng im Wafer wachfende Wurzel, treibt lange, fib unten fcheidenfsrmig umfafiende Blatt: ftiele, auf deren jedem drei eyrunde, glatte, hell⸗ gruͤne, feingeferbte Blätter ſitzen; in ihrer Mitte wachſt ein nakter aufrechter Blumenſchaft, wel⸗ cher am Ende eine lockere Traube recht ſehr ſchoͤ— wer, roſenroͤthlich, weiſſer Blumen trägt, Die auf den Lappen mit weiſſen aufrechten Sranzen be- ſezt find. Wehnort. Bei Lengsdorf in einem Sumpf; Bei Roofdorf in: der Tıefe einer naſſen Wieſe; jenfeit Des Rheins bei Vilich und Hanselohr fehr haufig. Sonſt waͤchſt fie in Sumpfen, Gräben, feuchten Orten, nafen Wiefen und ſtehenden Waf- fern. | Blähezeit. April und May. Sammlungszeit. Fir die Apotheken fam» melt man die frifgen Blätter mit den Stielen, weil ſie keine fluͤchtige Theile haben, — de * Be Ki Klaſſe. ‚I. Ordnung. 59 des Sommers, und koͤnnen gut getrocknet, weil keine fluͤchtige Theile durchs Trocknen verloren gehen, einige Jahren durch gut und kraͤftig auf— bewahrt werden; fie haben fo wohl friſch als ges trocknet keinen Geruch, aber einen ſehr bitteren Geſchmack. Vermoͤge Der erdigten, ſalzigten und AIchleimichten Beſtandtheilen, vermiſcht mit etwas Mittelſalz, bat dieſe Pflanze ſtark verduͤnnende, auflöfende und ſtaͤrkende Kräften, und leiſtet im Krankheiten, die von zäher und fehleimiger Ver— derbniß Der Säfte, und einer Schwäche, der feſten Theilen herfommen, als in faiten Siebern , Wafs ferfucht, ſchleimiger Engbruͤſtigkeit, Verſtopfung der Eingeweide, und Scorbut ſehr trefliche Diens ſten. Nach Murray App. med. bat einen ſehr ſtarken Scorbut der häufige Genuß des mit Die> fen Blättern aefochten Biers, da zugleich Die Ges fhwüre mit einem Waſſerdekokt davon gewaſchen und mit frifchen Blättern bedeckt wurden, völlig gehoben. Auch in anderen fcorbutifchen Zufällen, wo dag Loͤffelkraut nicht helfen wolte, hat ein Aufguß der Blätter mit Waller genuͤzt. Sehr hartnaͤckige kalte Sieber, welche nach dem Ge— brauch der Sieberrinde wieder famen, find durch den Gebrauch des ausgepreßten Safts, melden. die verſtopften Eingeweice eröffnet und ſtaͤrket, ganz gehoben worden. Die Würmer ver Kinder tödtet das Pulver der Blätter, wenn e8 einige Tage Des Morgens nuͤchtern zu einem halben oder ganzen Ecrupel genommen. wird. Böorhape ruͤhmt den Gebrauch des frifeben Saft mit Wols “ Zen, nad) eigenen, in einer beftigen Gicht an fich ſelbſt gemachten Verſuchen, wie auch bei chronis fben Krankheiten ungemein. In Den Fruͤhlings— füren wird der Saft oder Aufguß entweder allein, oder in Verbindung mit anderen. Kräutern fehr häufig gebraucht. Neußerlich wurde eheden der Saft oder Ertraft zur Neimigung der Fiiteln und unseiner Geſchwuͤre gebraucht. Als eine Viehe— arznei 69 V. Rlaffe. J. Ordnung. arznei Bienen Die trodnen Blätter wider Dad Kei— chen der Schaafe unter das ge gemiſcht; auch wider den Scorbut oder Schorf des Hornviehes und der Schaafe (melcher fih wegen felzichten Scärfen an Dem abaefreffenen Zahnfleiſch, dem ſich anfegenden Weintein der Zähne, und durchs Bluten der Lippen und Ausfallen Der Haare und Wolle äußert ) find die troefnen Blätter und ein Dekokt davon mit Eſſig und Waſſer vorzüglich gut. ILXSMACAIA. Lyſimachie. Gattungsk. Die Blumenkrone iſt rad— foͤrmig; die Kapſel kugelrund, zugeſpitzt, zehnplappig. 39. LYSımacHıA NUMMULARIA.. Pfen- ningkraut: mie ziemlich berzförmigen Bläte tern, einzelen Blumen, und Frieyendem Sten⸗ gel. Linn. Sp. pl. zır. Apoth. Nummularix 'herba. Provinz. Vfenningfraut. Wiefengold. Egeln— kraut. Waſſerpoley, Goldkraut. Klein Mondfreut. Groß gelb Münzkraut. Klein Schlangenkraut. Klein Natterkraut. Kreiſenwundkraut. Coſp. Bauli. pin. p. 309. Nummularia ma- -3or' lutea. Lob. Icon. 474. Nummularia, f. centummor- bia. ‚Dod. pempt. 590. Tabernem. Icon. 1251. Ejusd, ZAräuterb. 2 Ch. 577. Nuinmularia major. Blakw. herb. t. 342. Beſchr. Die langen, vieredigen Stengel lie: gen auf Der Erbe aufßgebreitet und erheben ſich gar nicht. Die Blätter ſtehen gegeneinander über, | | | find V. Klaſſe. I. Ordnung. 61 find geſtielt ruͤndlich, glatt, und ein wenig zuge— fpist, in ihren Winkeln ſtehen viele einzele gel— be gejtielte Blumen. Wohnort. Sn der Bronau, und faft allents halben an Randen der Waffergsäben, auf feuch⸗ ten Wieſen und Triften und fihattigten Orten. Bluͤhezeit. Junius und Zulius. Sammlungszeir. Eheden hat man fie) des Krauts Diefer Pflanze wegen feinen heilenden und gelinde anhaltenden Kräften in Blurflüßen, dem weiſſen Fluß, und in der Schwindſucht bedient, jegund ift fie aber gar nicht viel mehr im Ge— brauch. , AnaGalls, . Gauchheil. | Gattungsk. Die Blumenfrone ift rads förmig; die Kapſel kugelfoͤrmig, einfächerich 5 fie zerfpeingt nach der Duere in zwei Halb⸗ Fugeln. RR, 40. ÄNAGALLIS ARVENSIS. Ackergauch-⸗ heil: mit unzertheilten Blättern, und nieder— liegendem Stengel. Linn. Sp. pl. zır. Apoth. Anagallidis herba. Provinz. Gauchheil. Rother Gauchheil. Hü> nertritt. Rother Hünerdarm. Sperlingskraut. Maufegedäarm. Kolmarsfraut. Berfiandfraut. Caſy. Bauh. pin. p. 252. Anagallis phoeni- eeo & purpureo flore. Eine Abänderung. ‚= Lobel. Icon. 465. Ejusd. Obf. 277. Amagal- | lis phoenicea mas. 248. Anagailis czru- lea foemina. Eine Abänderung. Tabernmem. Icon. 1092. Ejusd. Aräuterb, 2 Th. 414. Anagallis phoenicea. Ibidem . 415. Anagallis cuerylea. Eine ART 6 ! 62 V. Klaſſe. I Ordnung. Medicus bot. Beob. 1783. &. 146. Ana- gallis phoenicea, Beſchr. Die vieredigen Stengel diefer Som— merpflanze friechen auf der Erdez Die enförmigen, ſpitzigen, ungeiltelten, den Stengel febier umfaf- fenden Blätter ſtehen J——— uͤber; ans ih⸗ ren Winkeln kommen die einzelnen purpurrothen Blumen auf langen Stielgen hervor. Es giebt eine Abart mit blaͤulichten Blumen und ſpitzern Kelchen, welche nach obigem Citat von Kaſpar Bauhin beſchrieben, und von Tabernemon— tan abgebildet find, man findet fie auch, aber fels ten mit weinen Blumen. Wohnort. Die erſte waͤchſt haͤufig vor dem Sternthor faſt auf allen Feldern, die zweite ſel— tener. Bluͤhezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit Das Kraut bon der groͤ— ßern Abart mit rothen Blumen wird für die Apo⸗ thefen geſammelt, welches am beiten vor der Blüte be oder bei anfangenver Blübe gejchteht, weil je— des Kraut alddann feine meilten Kräfte. beſizt Es bat feinen befondern Geruch noch Geſchmack, aber eine fiarfe Kraft zu eröffnen und aufzulöfen; biers auf gruͤndet fih der Mugen , den man bon ihr preifet, wenn fie bei Berftopfung der Eingemweide und zurisgebliebener monatlicher Reinigung, und in der Melancholie gebraucht wird. Diefe Pflan- ze hat vor nicht fehr langer Zeit die Menfchheit mit Dem derrlichften Geſchenke erfreuet, da man fie nad einigen Damit gemachten Berfuchen gegen Die Kaferei, den wuͤtigen Hundsbiß, und Die Dar aus folgende Waſſerſcheu als das treflichſte Mit— tel rübmte, worüber man eine beſondere Abhand. des Hrn Bruch nachleſen kann; aueh Hr. Prof. Kartheufer zieht fie in dieſem Betrachte jedem andern Mittel vor... In verſchiedenen Laͤndern wurde von den Obrigkeiten befohlen, ee ieſe En “ V. Kaffe, I. Ordnung. 63 dieſe Pflanze kennen lehren, um ſich immer einen Vorrath davon — zu koͤnnen. Im Bambergiſchen fam ein Ausſchreiben vom ısten May 1749 wen Inhal ſis heraus, nie rin Den Menſchen das gepülverte Kraut zu einen hal- ben bis eanzen Nuintgen, den XThieren :aber von einem Quintgen big zu cinem halben Loth mit Salz zu a vorgeſchrieben wurde. Loͤſeke und Halter haben dieſes Kraus bei gemachten Verſuchen unwirkſam gefunden, und ratben dag Schröpfen und Brennen auf der Wunde ald dag beſte und ficberfte Mittel, mo es fich tbun läßt, nicht zu unterlaffen. In alteren Kräuterbücher wird es wider Viperbiſſe geruͤhmt. Nach Schre> ber und anderen ſoll es wider die Tummheit und Schwindel der Schaafe nuͤtzen. Anmerk. Diefe Pflanze muß nicht mit der Alrine media Lin., der fie vor Der Bluͤhe gleichet, verwechfelt werden, movon Murray App. med. Br wirklich. ein Beifpiel anfuhrt. VERBASCUM, Kerzen. Gattungsk. Die Blumenkrone ift rad⸗ foͤrmig, etwas ungleich; die Staubfaͤden mei— ſtens ungleich und wollicht; die Kapſel iſt zweifaͤcherig, vielſaamig. Al, VERBASCUM THATSUS. Wellfrant: mit berablaufenden , “uf Beiden Slächen file zigen Blättern, und GinfArhEN Stengel. Linn. Sp. pl. 252. Apoth. ae flores. Provinz. Wollfraut. Koͤnigskerze. Kerzen— traut. Wullig. Weifwullig, Hinmeltferze. St Johanniskerze Zadeifraut. Sadelblumen. Vrens Braut. Himmelbrand. Unholdenkraut. Baͤrenkraut Caſp. * 64 V. Klaſſe. I. Ordnung. Cauſp. Bauh. pin. 239. Verbascum mas lati- folium iuteum. Dod. pempt. 143. Verbascum latius, Lob. Icon. 5061. Ejusd. Hifl. 303. Th-pfus barbatus officinarum, live verbascum. Tabernem. Icon. 563. Ejusd. Kräurerb. 2. Th. 281.. Verbascum 1. mas. Blakw. Herb. t. 3. ‚Ser. Diefe Pflanze iſt zweijährig. Die runde, ziemlich die, weiſſe Wurzel treibt einen aufrechten, einfachen oft 5 bis 6 Schuhe hohen Stengel, an weldem die eyrund- lanzenförniige, ruͤnzliche Blätter mit ihrer Grundfläche herablau— fen, fie find fo, wie die Blumenfelche, und der . Stengel über ‚und über mit einem fehr Diden, weichen und weiſſen Silze bededt; am Ende des Stengels entfpringt eine febr lange, einfache, Dichte, um und um mit gelben Blumen befezte Blumenshre , deren zwei ünterfte Staubfaden glatt, die oberen drei aber wolliht und meiſtens roth find. Wohnort. Senfeit de3 Rheins auf dem Berg bei Kaſſel, auch bei Siegberg häufig; font auf trocknen, bergichten, grobfandigen Segenden und unfruchtdaren fteinichten Drien und alten Mauern. Blübezeie. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. In den Apotheken wer- den die Blätter und Blumen gebraucht; beide Theile haben feifenbafte erweichende und lindern de Kräften; die Blumen befommen durchs Trock— nen einen flarfen angenehmen Geruch und Ge— ſchuack, und werden fehr haufig in Huſten, Sa: tarrhen und fonftigen Bruftbefchwerden mit vielem - Nutzen ald Thee gebraucht; er ſchmeckt fehr ans genehm, und fünnte uns den a wzLs * 8 V. Kaffe. . I. Ordnung. 65 (welcher neben dem, daß er nad vieler Aerzte Meinung fchädlih und ungefund iſt, auch vieles Geld weafhaft) völig entbehrlich machen. Der Aufguß muß aber nicht zu lange ſtehen, weil ſich dadürch Das Wirffame und der angenehme Ge— fhmad verliert. Die Blätter find fihwächer an Kraften; fie werden alein oder mit den Blumen in Milch. gefoht, zu Umſchlaͤgen und Klifiiren wider Die Schmerzen und Entzündung Der Gold— oder und des Afters aebraußpt. Als Viehearz— nei dient Die Wurzel wider die Lungenſchwind— ſucht Des Rindviehs, und das gequetfchte Kraut und der Abſud bei Hufwunden vernagelier Pferde. Darura Stechapfel. Gattungsk. Der Kelch iſt laͤnglich, roͤh— renfoͤrmig, fuͤnfeckig abfaͤllig, außer ein klei⸗ ner Theil der Grundflaͤche bleibt; die Blumen⸗ krone iſt trichterfoͤrmig mit einer unzertheilten in fuͤnf pitzige Winkeln gefaltenen Muͤndung; die Kapſel iſt viereckig. ) 42. DATURA STRAMONIUM. &emeiner Stechapfel: mit aufrechten, eyrunden ſtach⸗ lichten Frůchten, und eyrunden, glatten ſpi⸗ gigen Blaͤttern. Linn Sp. pl. 255. Apoth. Daturs, five f{ramonii Herba; femina. Provinz. Stechapfel. Weiler Stechapfel. Krötenmelde. Stache nuß. Igelkolben. Rauch⸗ apfel. Tollkraut. Dornapfel. Stinkender Stech— apfel. Cafp. Bauli. pin. 108. Solanum foetidum, pomo oblongo ſpinoſo, flore albo. Störck Tibell. de Stramonio. Kerner ofon. Pfl. Band 2. pl. 106. i x 66 V. Kaffe. T. Ordnung,‘ — Gæertn. de Sem. pl. tom. 2p. 243. tab. 1323 fe. Dod. pempt. 457. Stramonia. | — Blakw. Herb. t. 313. Stramonium. Tabernem. Icon. 579. Ejusd. Aräuterb. 2. Th. 303. Solanum fpinofum foetidum. Beſchr. Diefesjährige Pflanze hat einen auf: rechten, äftisen, glatten, dien, oft 4 bis fünf Schuhe hohen Stensel, der fib in Nebenſtengel austheilt; die großen enrunden, am Rande Uns gleich ausgezackten, ſpitzigen Blätter ſtehen zers ffreut; in den Winfeln der Zweige, und an ih— ren Enden fichen kurzgeſtielte große weiffe Blu— men, Deren Saamenfapfeln fo Di, aber langer ald die Kapfeln der Roßfaitanie, und eben fo über und über mit Stacheln beſezt finds; Die Kaps feln fpringen in vier Theile auf, und der daraus fallende, häufige Saamen ift auswendig ſchwarz, und inwendig weiß. Wohnort. Hinter dem Hofsarten am Zins merplage auf Schutt, auch zwiſchen Linz und Haufen. Sie wächlt hier nicht allgemein wild, wo aber Saamen binfömmt, fehr gerye. Blübezeit. Junius und Julius. Samsmlungszeit. Die Apotheken führen von dieſer Pflanze nur den Saamen, welcher, wenn er aͤußerlich ſchwarz ift, gefammelt wird, und den aud den frifchen Blättern bereiteten Extroctum Stramprii. Die Blätter fiinfen fehr widrig und betäubend, und find fo, wie die übrigen Theile der Dilanze ein der flärffien narkotifchen Gifte, und verurfachen nach der Stärfe der Dofis und der Art des Genuſſes DBeraufbung, Sinnlofigs feit, Schlaf, Wahnwig, Raſerei, gichteriſche Be— megungen und den Tod. Die Eaamen haben kei— nen befondern Geruch noch Geſchmack, find aber ' von V. Kaffe, I. Ordnung. 67 von fo giftiger Eigenfchaft, das fie bei erwachfe- nen Menfchen, zu einem halben Quintgen genom— men, Wahnwitz und Betaubung, zu einem bal- ben Loth, den firseren Tod verurfachen. Nach Kramer und Souvages 2. Th. ©.429. ha⸗ ‚ben Diebesbande Durch Diefen Saamen den gang: lichen Berluft- des Gedächtniſſes und eine Sinn- loſigkeit ſo zu bewirken gewußt, daß fie die Dauer der Wirkung ganz genau beſtimmen, und alſo ihren Endzweck und Diebſtaͤhle deſto ungehinder— ter vollziehen konnten. Die Indianer bereiten von dDiefem Saamen, in Verbindung mit Mobnfaft und anderen verfchiedenen Gewürzen, eine ange- nehme Yatwerge, um ſich bei Tiſche dadurch zu ermuntern und zu berauſchen; bievon erzählt K am» pfer in feinen Amceer. exot. p. 6>2. eine merk⸗ wärdige Befchichte einer fehr angenehmen Bee rauſchung, Die ihm feibft bei feinem Aufenthalte in DOftindien unter der Mahlzeit bei den Bahanen der Genuß Diefer Fatwerge verurfacht habe. Wel—⸗ he fihreefliche Zufäle und ſchmerzhafte Todesert der Genuß Diefer Saamen bei Menſchen gewirkt babe, fann man in Gmehlings Geſchichte der Dflanzengifie 5.200, auch in Hrn Baldinger Neuen Magazin 1.9. ©. 30. naclefen. Die Mittel des Hrn Drof. Smedbling ın Zufällen, wo der Örund der Krankheit in diefem Gifte lieat, ind Brechmittel in verſtarktem Gewichte, 3. 8. Spießglagısein, Brechwurzel, oder Brechweinftein, und heftiged Trinfen von laumwarmem Waſſer; auch Pflanzenfauren, Eſſig, Kimonienfaft und ders gleichen in Menge getrunken, find nach fiheren Erfaprungen die beiten innerlihen Mittel, weiche Durh den Gebrauch ſcharfer stiftire von Seife | und Salz; unterftüzt werden. In Diefer fo ge— fährlihen und ſchaͤdlichen Pflanze hat durch Be— mahungen, Berfuhe und vorfihtigen weiſen Ge— brauch der k. k. Leibarzt von Stork ein fehr ſchaͤtzbares Mittel in den traurigfien und harte € 2 nädig- 68 V. Klaſſe. J. Ordnung. naͤckigſten Krankheiten entdeckt, und fand den aus den Blaͤttern gepreßten und durch gelindes Feuer zu einem Extrakt gekochten Saft des Tages zwei, dreimal zu einem halben oder ganzen Gran ge— geben, in Gichtern, fallender Sucht und Wahn⸗ witz oft wirkſamer als jedes andere Mittel; wor— über man deſſelben Lib. q: Stram: onio 1702. Nache lefen kann. In Dem 28ten Bande der Schwed. Abhandl. S. 287. der Kaſtneriſch. Ueberf. Fann ein ganzer Bericht des koͤnigl Yeibarztes Od he— diug nachgeleſen werden, worin er der fonigl. Akad. ein umſtaͤndliches Berzeichniß von vierzehn Kranken beilegt, wovon des Gebrauch dieſes Erz trakts acht vollig hergeſtellt, und fünfen Kinderung verſchafft hat. Auch hat Hr Prof. Bergius zween Kranke, die von ſehr ſtarken Kraͤmpfen im Unterleibe mit konvulſiviſchen Bewegungen viel litten, und eine nach dem Kindbette ganz wahn— witzig gewordene Frau durch den Gebrauch der Datura, den er von einem halben Gran des Tas ges Dreimal, bis zu 6 Öran vermehrte, gefund und Dauerhaft wohl erhalten. Hyvoscıamus, Bilſenkraut. Gattungsk. Die Blumenkrone it trich— terförmia, mit einer etwas ungleichen, halb fünffsaitigen ſtumpfen Muͤndung, wobon ein Lapoen breiter als die uͤbrigen iſt; die Staub⸗ gefaͤſe ſind umgebogen; die mit einem runden Deckel gefibloffene Kapſel it zweifächerig. 43, Hvoscramus NIGER. Schmarses Bil- fenfraur: mir ausgebö.lren,, den Stengel umfaffenden Slätter ‚ und ungeflielten Blu⸗ men. Jinn. Sp. pl. 257: Apeth. Hyosciami —— Radix; Semina. : Proe V. Klaſſe. I. Ordnung. 6 Provinz. Tollkraut. Schlafkraut. Bilfen. Saubohnen. Teufelsaugen. Zigeunerkraut. Bil— ſenkoͤner. Saukraut. Bilſenbohne. Rindwurz. Raſewurz. Tolle Dille. Prophetenkraut. Hühner- tod. Cafp. Bauh. pin. 169. Hyosciamus vulgaris J & niger. Dodon. pempt. 450. _ Tragi p. 132. Byosciamus. _ Meithiol. p. 1064, Cammer. Epit. p. 807. Fuchs hiſt. p. 833. Hyosciamus flavus. Storckii Lib. de Hyosci 1768. Lobelii Icon. 268. Hyosciamus riger, five | Apollinaris herba, altercum arabum. Tabernem. Icon. 575. Ejusd. Aräuterb. 2. Th. 2,4. Hyosciamus ]. Beſchr. Diefe zmeijährise Pflanze bat eine weilte, feiſchige, fpindelföormige Wurzel; fie treibt einen aufrechten, zwei bis Drei Schuhe hohen, Daarisen, weichanzufühlenden Stengel, mit wech⸗ ‚ felmeife ſtehenden, eben fo weichhaarigen, eyrund- döanslichten, am Rande in Duerftüde zertbeilten, ungeftielten, den Stengel umfafenden Blattern; am Ende der Stengel und» der Zweige entfpringe eine lodere, einfeitige Aehre fchmusig - gelber, trauriger Blumen, welche mit purpurfarbigen Adern negformig Burchzogen, und im Schlunde dunkelroth find: a Wohnort. Auf einem ungebauten Plaͤtzgen ziwifchen Der Baumſchule und Poppelrdorf, fonft auf Schatthaufen und Ruinen, und auf ungeo bauten Drten um und in den Dörfern. Bluüͤhezeit. Junius, Julius, Auguſt. | € 3 Samm⸗ + * 70 V. Klaſſe. J. Ordnung, Sammlungszeit. Diefe Pflanze hat einem fehr widrigen und betäubenden Geruch, und vers giftet da, wo fie in Menge waͤchſt, Den Luftkreis fo, Daß fie den Dabeiftebenden Kopfweh, Schlaf und Schwindel verurfachet. - Die traurigften Beiz fpiele vieler vom Genuß Diefer Pflanze jaͤmmer— ich umgefommener Menſchen machen fie ſehr ge- fährlich und furchtbar; die fhadlichen Wirkungen und Zufalle, welche daB Kraut und der Saamen ſowohl ale die Wurzel, nach Berbaltniß des Körs pers und des Alters, und nach Der Etärfe dei. Genuſſes bei den Menfchen verurfachet, find Vers rücfungen Der Sinnen, Raſerei, Schlaäfſucht, Gichter, Kahmungen, und Der Tod. So hat die Wurzel nah Millers Yerifon 2. 2b. ©: 3c0. irrig fiatt der Enzianwurzel gebraucht, in England viel Unheil geftifter. Auch in dem Benediktiner— flofter zu Rheinau hatte Ded Gaͤrtners unge die Bilſenkrautwürzel anftatt Wegwartwurzeln zur Küs che gebracht, Der Koch hatte fie zum Abendeſſen zubereitet, woven einer mehr Der andere weniger gesehen hatte: noch vor dem Schlefengeben fing das Gift der gefpeißten Wurzeln fich zu Berbrei= ten on, und einige klagten über Echwindel im Kopfe, andere über eine ungewöhnliche Troden= heit auf der Zunge und den Lippen, über einen rouhen Hals, über Grimmen und Schmerzen in ten Bliedern und Den Eingeweiden, melde ihnen zu zeiberfien ſchienen: einige waren Des Geſichts beraupt, andere waren eanz Bon Ginnen, und ven Diefen war einer von Raſerei fo entfräftet, daß man an feinem Auffommen Aweifelte, und ‚nu auf Die Eipigfeit vorbereitete. Der Arzt, wel: art aus der Nachbarſchaft gleich zugegen war, und ber demjenigen, die Feine Wurzeln gegeſſen hatten und wohl waren, Nachricht einholte, fand* den Grund der Krankheit in dem Gift der Wur— zeln, ud hat ſie durch angemeſſene Mittel nach und nach wieder hergeſtellt, nur daß bei einigen, a welche | 2 | V. Klaffe. I. Ordnung. EN 71 welche vordem ein ſcharfes Geſicht hatten, ſelbi— ges ſchwach und gröftentheils verloren blieb. Diefe BGeſchichte fann in Gmehlins Pflanzengifte ©. 226. umftändlicher nachgelefen werden. Auch ſchreibt von der ſchrecklichen Wirfung des Bilfen- frauts Der zte Th. des Arzts, Hamb. 1760. St. 69. ©. 269. Die Kettungsmittel bei derglelchen Zus - fällen find ein durch oben angeführte Brechmittel fhnell erregtes Erbrechen, und Theriak nebſt Raus ten in warmer Milch genommen, auch der halle fige Gebrauch obiger Bflanzenfaure. Herr von, Stoͤrk hat aug dem ausgepreßten Saft der Blät- ter einen Extrakt bereitet, weicher täglich drei— mal zu ein, zwei, drei bis acht Öran genommen, in den hartnadigften Krankheiten, innerlichen Eon> vulfionen, KRrampfen und Gichtern, in gewaltſa— men Huſten, Schwermuth, Drelancholie, Rajerei und der fallenden- Sucht oft den gröften Augen geſchafft hat; worüber man in feinem eigenen Werke Lib. de. Stramopio, hyaesciamo &c. 1752. p. 26. Das genauere finden kann. Neußerlich wird Das Kraut, mit Eſſig und Mandeloͤhl gekocht, als Umfehlag zu Sertheilung der Lebergeſchwüre ge— braucht. Ein von den Blättern mit. Milch ge: kochter Umſchlag zertheilet Die von geftodter Milch verhaͤrteten Bruͤſte, und vertreibt Die ſchmerzhaf— ten Entziindungen Derfelben. Auch hat ein von den Blättern, Weißbrod und Milch gefochter Um— ſchlag einen Dreijahrigen Rheumatig gehoben. In Den Apotheken wird außer den Ertraft aus den Saamen ein Dehl, und aus den Blättern und Wurzeln Der Serophularia nedofu mit Schweinfett eine Salbe bereitet, welche die Schmerzen der blinden Goldader zu ſtillen, vorzüglich gut iſt. Der Gebrauch des Ranchs der trofnen Blätter und Saamen gegen Zahnſchmerzen, ift falfh und ohne Rutzen. € 4 ATRO- 72 V. Kaffe J. Ordnung. ArRopaA. Tollkraut. Gattungsk. Die Blumenkrone iſt glodens foͤrmig⸗ die S Staubfaͤden auseinander ſtehend; die ſaftige Beere iſt ruͤndlich, zweifaͤcherich. 44. ATROPA BELLADONNA, Wolfskirſche: sit krautartigem Stengel und — glat⸗ randigen Blättern. Linn. Sp. pl. 260. Apoth. Belladonne Herba; ET Provinz. Wolfsbeere. Tolltirfche. Tollbeere. Teufeldbeere. Wuthbeere. Schlafbeere. Schlaf— fraut. Irrbeere. Waldnachtfihatten. Warenbaum. Raſekraut. Windbeere. Schwindelbeere. Tödlicher Nachtſchatten. Schöne Frau. Cafp. Banh. pin. p. 166. Solanum melano- cerafus. Dod. pempt. p. 456. Solanum lethale. Fuchs herb. p. 689. Solanum fomniferum. Matthio!. p. ro73. Solanum majus, five her- ba beiladonna. Cammerar, Epit. p. 8ı7. Solanum majus, Lobel. Icon. p. 263. Ejusd. Zifl. p. 134. So- lanım fomriferum & lethale. Trbernem. Kräuterb. 2. Th. 302. Solanum bacea nigra cerali fimilis. Gerin. de Sem. pl. tom. 2. 2.240. tab. 13r. N8- { Kerner öfon. Pfl. Band 2. Platte 179. Beſchr. Die perennirende lange, dicke Wurz zei treibt einen ſtarken, runden, aufrechten, viel- äftısen, vier oft fehs Schuhe hohen Stengel, mit ehrunden, kurzgeſtielten, en auf. ei⸗ | V. Klaſſe. I. Ordnung. 73 beiden Flächen glatten und gränen, zerftreut fiehens den Blättern; aus den Winkeln der Blätter ent— fpringen eine oder zwei geftielte Blumen, von fehr trauriger und ſchmutzig- rother Farbe, wor— aus eine kirſchenaͤhnliche Beere mwächft, welche ans fänslid grün, hernach aber Eohlfchwarz if. Wohnort. Nuf der Ahr an vwerfchiedenen Or— ten; ın der Gegend der Laacher See fehr haufig, und. jenfeit des Rheins bei Pleiß im Wald. “in Bärten fann fie durch Saamen und getheilte Wur— zeln ſehr leicht gezogen und vermehrt werden. Bluͤhezeit. Julius und Auguſt. Sammlungszeit. Fuͤr die Apotheken wer— den nur im Junius Die Blätter geſammelt, wo fie getrodnet aufbewahrt werden; fie haben frifeh feinen fenderlihen Geruch noch Geſchmack, Pie seifen Beere ſchmecken unangenehm füßlih. Alle Theile dieſer Pflanze, befonders Die reifen Beere, haben eine fehr aiftige und heftig betäubende Eis genfchaft, welches in einer cauſtiſchen Schärfe, mit barzigten und fehleimigten Theilen verbunden, be— fteyen muß, indem ed ſich weder Durch den Ge— sich noch Geſchmack entdecket; welches auch ber erönnenden Leichen das Brandigte im Magen und Sedarmen bemweifet. Der Genuß der Beere ver- urſacht Irodendeit des Mundes, Dangigfeit, Schwindel und Schläfrigkeit; ein flärferer Ge— nuß von 12 bis 15, nad Verſchiedenheit Des Kör- Bert, Wahnwis, Entzindung Des Mageng und Gedaͤrme, Wirth, Convulſionen, Brand und den Tod. Die meiften faſt jährlich vorfallenden Un— gluͤcksfalle aefcheben bei Kindern wegen der den Kirſchen ganz ähnlichen Geſtalt diefer Beere, dar ber man fie dafür hüten, oder mit felbigen be: fonnt machen, und Durch beigebrachte Beifpiele abfisrefen und warnen muß. Im Hannoveriſchen Magazin vom Jahr 1773. Nro 97, auch im neu⸗ en Hamburgiſchen Magazin Alllten Stück, und sm 74 V. Klaſſe. J. Ordnung. im neuen Magazin für Aerzte Band r. ©. 30. /- findet man einige Beifpiele verfchiedener vom Ge— nuß Diefer Beere umgefommener Kinder und ers wachfener Feuten. Die Rettunggmittel And Dies ſelbigen Brechmittel und übriges Verfahren, mie beim Stechapfel und Bilfenfraut. Auch in Gmeb- ins Pflanzengifte ©. 304. findet man Unglüdd- faͤlle, welche Diefe Beeren verurfacht haben, were aus Folgendes wörtlich hergeſezt ift.— „Ein Hirt auf dem Schwarzwalde fällt, durch die große Hitze Der Sommertage gedrungen, auf den unglüdlichen Gedanken, feinen Durft mit glänzenden ſchwarzen Beeren zu flilen, die er für Kirfchen hielt, und an einer übrigend anfehnlichen Pflanze im Wal de wachfen fahe. Nicht zufrieden Damit, daß er feinen Magen fehon im Walde Damit überladen batte, brachte er einen ganzen fruchtiragenden Zweig Davon mit nach Haufe, faun war er zu Bette, fo wurde er unruhig und fing an irrig zu reden; feine Frau gab ihm fogleich Brantwein, aber bald darauf bekam er einen Schauer, ent- fprung aud dem Bette, “verfiel in eine Naferei, und von Diefer in Bichter, bis er Durch Die lez— teren ermüdet, und aller Sinnen beraubt in Zeit von 12 Gtunden ein Raub des Todes murde. Gleich 12 Stunden darauf gefcbabe ‚Die gericht: liche Befichtieting Der Leiche, aber auch ſchon Da Hatte die Faͤulniß fo ſehr überhband genonimen, daß vor dem unerträglichen Geſtank weder Wund— arzt noch andere Zeugen zugegen bleiben wollten; aus dem Munde, Naſe und Augen floße unauf— hoͤrlich ein ſchaumiges Blut, der ganze Koͤrper war erſtaunlich aufgetrieben, der Unterleib, der Hodenſack und die Ruthe waren fo hart als ein Etein anzugreifen, und. da man. fie eröffnete, fprang ein ſchaumiges ſtinkendes Waſſer berauß, Das ale Meffer ansrif. Das Geſicht, die Bruſt, der Unterleib, der Rücken, Die Gliedmaßen mas xen Dicht mit breiten ſchwarzblauen Flecken befet. In *— — V. Klaſſe. J. Ordnung. 75 In dem 2woͤlffingerdarm wurde man bin und wie: der blaue Flecken gewahr, Milz und Yeber waren ganz brocklicht und berfault; Das Gehirn war auch fehr von der Faͤulniß angegriffen und roth; ale feine Gefäßen firozten von Blut, welches über= haupt im ganzen Rörper ganz aufgelößt und flü> Big war“. — — Diefe Bflanze war in älteren und neueren Zeiten im Arzneigebrauche, Die Derfuche, welche Herr von Störf Damit gemacht hat, fin⸗ det man in Crang Mat. med. Tom. Il. Die getroefneten Blätter mit Waſſer werden als ein vorzüglich gutes Mittel innerlih und äußerlich wıder den Krebs gerühmt, und Timmermann, Sunfer, Lambergen und andere Aerzte ver— fibern, einen bereits offenen Krebs Damit geheilt ‚zu haben. Nach der jezt eingeführten fiyerften Art werden 20 Gr. trodner Blätter in 20 Loth Waſſer in gelinder Wärme eingeweicht, don die— ſem Aufguß wird anfänglich ein Loth gegeben, und der Gebrauch täslich mit einen Loth ver— ſtarkt, bis man eine Trodenheit des Mundes, den Anfang eines Schwindels oder dunkeles Ge— ſicht verfpürt, alddann iſt die Doſis beſtimmt, und muß nicht mehr zugeſezt werden. Auch wird dieſe Pflanze wider den tollen Hundsbiß ange— ruͤhmt, wovon man Die augführliche und weitläu= fige Gebrauchdart im. Hannsverifhen Magazin 1-68. Nro 38, und in J. H. Münch praftifcher Abhandl. von der Belladonna Bött. 1785. nebſt einer auggemalten guten und richtigen Abbildung der blühenden Bflanze, Der reifen Beeren und Der Wurzel, auch J. 9. Mind Beobachtungen bei angemwendeter Beila donna bei den Menſchen, erſtes Stüf, Stendal 1789, und zweites Stuͤck 1790 nachlefen fann. In der Viehearznei iſt Die= fe Pflanze befonderg gut bei. den Kiranfpeiten Der Schweine, des Hornviehes, und der Schaafe, f. Hannov. Magaz. 1774. Nro 51. In Pferdds krankheiten haben bei ſehr heftigen Hufen a5 bie 20 -6 V. Klaſſe. I Ordnung. 20 Blaͤtter mit Haber untermiſcht, und drei Tage nacheinander Abends gegeben, guten Nutzen ge— than. Sm Koller und Rotz, und in fiſtuloſen Ges ſchwaͤren der Pferde wird Diefe Pflanze fehr ger rübmt, fo, mie auch die auslandıfhe Atropa Mandragora, wovon die Wurzel äußerlich bei Drü> fen : und fonftigen. Berhärtungen gebraucht wird. Prysaus. Schlutte. Gattungsk. Die Blumenfrone iſt glocken⸗ förmig; Die Staubfaͤden gegeneinander ge neigt; die zweifächerige Beere in einem auf? geblafenen gefärbten Fruchtkelch eingeſchloſſen. As. PHYSaLıs ALKEKENGI. Gemeine Schlutte: mir doppelten, glattrandigen, ſpi— Bigen Blättern, und Frautartigen, unten in einige Zweige zeriheiltem Stengel. Linn. Sp. pi. 262. Aperb. Alkekengi Baecz; Semina. Provinz. Judenkirſche Bobarelle. Cafp. Bauh. pin. p. 106. Solanum veficarinm. Dod. pempt. 454. Solanum veficarium. Lobel. obferv. 134. Jeon. 262. Solanum ha- licacabum, 1 Tabernem. Kröuterb. 2. Th. 300. Solanum veitcarium. K Blakw. Herb. t. 161. Alkekengi, five Hali- cacabum. Gertn. de Sem. pl. tom. 2. pag. 288. tab. 131. fig. 3- Kerner 6fon. Pfl. Band 3. Plarte 260. Beſchr. Die friehende Wurzel treibt einen nicht fehr Afigen Stengel, mit herzförmigen ey— sun: V. Klaffe. I. Ordnung. 07 runden, fiharfzusefpigten, zu zwei auch einzeln fienenden Blättern 5 aus den Selenfen der Diäts ter entfpringen ziemlich große, ſchmutzig- weiſſe, gefielte Bluͤmen; Die zeitige $rucht iſt eine im Dem aufgeblafenen rotben großen Kelche einge ſchloſſene rothe Beere. Wohnort. Ich fand ſie zwiſchen Oberwinter und Remagen ſeitwaͤrts der Landſtraße an Wein» bergen. Blaͤhezeit. Junius und Julius. Sımmlungszeit. Fuͤr Die Apotbefen- wird nur Die zeitige Deere gefammelt; fie hat einen ſaͤuerlichen etwas waͤſſerigen Geſchmack, der Reich aber, der ſie einſchließt, iſt ſehr bitter, und muß daher von dieſem vorſichtig, ohne zu beruͤhren, abgeſoͤndert werden, weil ſie ſonſt den bitteren Geſchmack bekömmt. Sie führen den Urin und mit dieſem Grieß und Sand ab; fie find fhmerz- ſtillend und kuͤhlend. SOLANUM, Nachtſchatten. GSattungsk. Die Blumenkrone iſt radförs mig; die Staubfaͤden find wie verwachſen zus ſammen geneigt, ander Spitze, wo fie aufs jpringen, zmweilöcherig 5 die Beere zweifäche, rich. | 46. SOLANUM DULCAMARA. Bitterfüß: ‚mie unbewäbrtem, ſtrauchartigem biegfamen Stamme; blättern, wovon die obern fpicß- förmig find, und aus unähten Dolden zu» ſammengeſezten Slumenzrauben. Lim. Sp: pl. 187. — | Apoth. Dulcamaræ ftipites; Herba. ' Provinz. Hinſchkraut. Mother Nachlſchatten. Alfsranken. Alpranken. Steigender Nachtſchatten. | Scheiß⸗ 8 N, Klaſſe. I. Ordnung. Scheißbeere. Maͤuſeholz. Alpkraut. Wilde Stick— wur. u. Cafp. Bauli. pin. p. 167. Solanum fcandens, f. dulcamara. Matthiol. p. 1282. Vitis fylveftris. Tragi Hift. p. 816. Duleis amara, "Ebel: Teen. 386: Artara aut cis. Tabernem. Icon: 893. Ejusd. Aräuterb. 2» ch. 606. Amara duleis. Hortus Eyflet. II. tab. 16. ig. 2© 3 Beſchr. Die holzige Wurzel treib lange, dünne, bolzise Neben‘, welche ſich um. benach= . barte Sewächfe berumfchlingen, und oft fehr hoch mwachfen; Die wechſelweiſe ſtehenden Blätter find unten berzförmig, oben aber fpteßförmig, an den Nebenſtengeln bangen die dunkel- veilfarbigen fbönen Blumen traubenförmig zufammen, und bilden mit ihren zufammengeneigten Staubbeu— teln in Der Mitte, der Blumenfrone eine gelbe Spitze; die Beeren find langlich und roth. Wohnort. In der Gronau in den Weiden, fonft in den Gefirauchen und Helen, an Baden und. feuchten Drten fehr gemein. Blübezeir. Junius und Julius. Sammlungszeit. Tür die Apotheken ſam⸗ melt man im März und April oder im Herbite die oberen Stengel und Die Rinde der Wurzel, welche getrocknet aufbewahrt wird. Sie haben frifeh ‚einen widrigen Geruch und einen anfangs kitteren Geſchmack, melcher aber zmifchen dem. Kauen ind Bittere übergehetz nach) angeflellten &emifchen Verſuchen liegt dag Bittere in den barzigen, und das Suͤße in den fihleimigen Thei— len Der Rinde, vermoͤge welcher feifenartigen Ber: mifhung fie eröffnende, — ver⸗ uͤn⸗ V. Klaſſe. J. Drdnung 79 dunnende und blutreinigende Kräften beſizt. Sie ‚find in ältern und jegisen Zeiten, nach vielen Beobachtungen und Verſuchen Der Aerzte, bei Engdrüfiigfeiten wegen Schwaͤche und Berföhlei- mung, bei adzehrenden und XBechfelfiebern, Die von BVerfiopfung der Eingeweide berkontmen , in fehr fiarfen Scorbuten, wo wirklich Geſchwuͤre maren, in rheumatiſchen Krankheiten, dei ver— dorbenen Säften, in frebsartigen und fonftigen Geſchwuͤren, Raude, wind anderen Unreinigkeiten der Haut mit vielem Vortheil gebraucht worden. Bei der Schwindſucht iſt fie ein vorzüglich gutes Mittel, uno Trew Comm. Nor. 1762. p. 331. 5 daß er einen faſt verlornen jungen Men— ſchen durch den ſehr langen Gebrauch des Auf— guſſes dieſer Rinde und der aus Roggenmehl und etwas Butter gekechten Breyen völlig hergeſtellt habe. In Linnees Schwediſcher Flora R. 20. wird Des Aufguß der Stengeln und Wurzel allen fremden Holztränfen vorgezogen. Die getrodfne> ten Stengel, fo, wie die friſchen Blätter und Beeren, find betäubeud, daher der ſtarke Gebrauch des Aufgufes anfänglid Edel, Erbrechen und Schwindel zu Berurfachen pflegt. Der Aufguß wird aus zwei Drachmen trodener, Bleingefchnittenee Stengel, und eine 1/2 Maaß Wajler zur Halfte eingefocht, bereitet, und wird in Samml. aus» erleſcner Abhandl. für praft. Aerzte and 2, St. 4. 8. 167. und im neuen Magaz. für Aerzte Band 3. S. 3. Morgens, Mittags und Abends zu zwei Tafen, anfangs mit Wild) ge— braucht, in allen Gattungen don rheumatiſchen „und chronifeben Zufällen gerühmt. Das frifche Kraut wird an einigen Orten in Die Wiegen Der Kinder gelegt, um ihnen Schlaf zu bringen; Die- fed und jedes andere Mittel diefer rt, wo man ſich narfotifeher und betäubender Pftanzen bedient, iſt ſchaͤdlich und von boͤſen Folgen, weil das aus— are: Gift „au ſehr auf Die sei,baren Kerven —— 80 V. Klaſſe. J. Ordnung. junger Rinder wirkt. In der Viehearznei find die Stengel ein bewährtes Mittel wider den Hınlen und Das KReuchen der Werde und des Rindviehes; man giebt ihnen Die Rinde unter dag Suiter ges mifcht, oder den aus Den zerfihnittenen Stengeln mit Hönig gefochten "Extraft. Eine kleine Ab— bandl. von Der Dulcamarı oder Bitterfüß fehrieb 3. %. Rubn, 8. Breflau 1785. 7. SOLANUM NIGRUM. Schwarzer Nacht⸗ fbatten: mir unbewehrtem, Fraurartisem Stengel, eyrunden, wezähnten oder eckigen Blaͤttern, und zweizeiligen, unter fich feben= den Blumentrauben. Linn. Sp. pl. 266. Apotb. Solani Herba. - Provinz. Nachtſchatten. Schwarzer Nacht—⸗ fohatten. Saukraut. | Ca/p. Bauh. pin. p. 266. Solanum ofheinarum, Dod. pempt. 453. Solanum hortenfe. | Lob. ron. 577. Bjusd. Aräuterb. 2. Th. 298. Sulanum fativum. Blakw. Herb.‘t. 107. Beſchr. Diefe Pflanze if ein Sommerge— waͤchs; Der Stengel iſt krautartig, aufrecht, äftig, mit wechſelweiſe fichenden Zweigen d Blättern; dieſe find geſtielt, eyförmie und om Rande ausgeſchweift; die Eleinen weiten #'me chen, deren Staubbeutel in der Mitte. eine aribe Spige bilden, fiehen in Ioderen unter ih bins genden Trauben, Die Beeren find anfänglich arın, . .bernach ſchwarz urd glänzend von der Diefe einer großen Erbſe. Es giebt cine Abanderung mit rauhen haarigen Stengeln und Blattern, und eine andere mit groͤßeren Beeren. “Wohnort. In allen Gegenden auf aebatts und ungebauten Drien, an Straßen, Wegen und altem — V. Kloſſe. J. Ordnung. 81 altem Schutt; in allen Garten iſt es ein ganz gemieined Unfraut. Bluͤhegeit Junius, Julius, bis in ven Herbſt. Sammlungszeit. Dieſe Pflanze hat einen ſtarken, widrigen, narkotiſchen, biſamaͤhnlichen Geruch; fie wird von einigen unter die narfoti= ſchen Giftplanzen gezahlt. Herr Prof. Spiel: mann Diliert. de veget. venen. Alfa. Argent. 1766. p. 66. haͤlt fie aber für ganz unfehädlie,, wo er zum Beweiſe anführt, Daß er felbii den waͤſſerichten Aufguß don 15 Gran Blätter ohne Schaden getrunfen, und den außgepreften Saft Der Beere von ı/2 bi8 3 Duintchen einem mit der fallenden Sucht bebafteten argeben babe, bei welchen nichts, als ein beftiger Harnfluß erfolgt feye Innerlich wird das Kraut feiten gebraucht. Meugerlich Dient es als ein zertheilendes Mittel in Umfchlägen auf Entzündungen und verbärtete Geſchwuͤlſte der Bruͤſte und anderer Theile, fo, wie Der ausgeprefte Saft in frebsartigen Ge— ſchwuͤren. REAMNus. Wegdorn. Gattungsk. Der Kelch iſt einblaͤttrig, trichterfoͤrmig, inwendig gefaͤrbt, mit 4 oder 5ſpaltigem Rande, die Blumenkrone fehlt, man denn Die am Kelche angewachler 4 pder s Schuppen dafür balten; die Beere iſt ruͤndlich. 48. RHAMNUS CATHARTICUS. purgiren- der Wegdorn: mit Dornen an den Enden der zweige; vie rfpaltigen Blumen, deren Seſolechter getrennt find; eyrunden Blär- tern, und aufrechtem Stamme. Linn. Sp. '». 279. 5 Apoth. 82 V. Klaſſe. I. Ordnung: Apotb. Spin cervinæ Baccæ. Provinz. Stechdorn. Kreuzdorn. Kreuzholz. Kreuzbeere. Wegdorn. Purgirdorn. Hirfchdorn, Hundsholzs Karbedorn. Hundsbeere. Werfen ſtrauch. Schlagbeere. Amfelbeere. Tarbeförner. Dintebeere. Blafengrün. Farbebeere. Saftgrän. Ca/p. Bauh. pin. p.478. Rhamnus catharticus. Dod. pempt, 576. Rhamnus folutivus. Lobel, Icon. ı&r. Spina infeetoria. Tabernem. Icon. roßr. Ejusd. Aräuserb, 2 Th. 804. Spina infettoria. Blakw. Herb. tab. 135. Pallas Flora Ruf. tab. 61. A. B. Beſchr. Diefer baumartige Strauch hat dune kelroͤthliche Aeſte und Zweige, welche an ihren Enden in einen fcharfen Dorn auslaufen; Die Blatter stehen theils wechſelweiſe, theils aegen: über, find eyrund, fpigig und fägenartig gezaͤhnt; die gelblicht s grünen, Eleinen, furzaeftielten Bluͤm— chen kommen in Puͤſchelchen an den Winfeln der Dilatter- hervor, und haben eine vierfpaltige Blu— men?frone und einen vierfpaltigem Griffel; Die anfangs grüne, hernach ſchwarze Beeren enthals ten in einem grünen faftigen Mark meiſtens vier Suamen. Dieſer Strauch tragt weibliche Blu— men auf einem, und männliche uf einem ande: sen GStamme. Wohnort. enfeit des Rheins im Walde nach Ramersdorf fand ich einige Straͤuche mit weiblichen Blumen, und in der nämficben Ge: gend einen fai verbiuheten Kreuzdornſtrauch, woran ıd in einigen Blumen nebjt den Staub: fäden angeſchwollene Sruehtfnoten und alfs Zwitter— blumen zu entdefen glaubte; ich konnte mich aber vom Daſeyn der Achten a a: nicht völlig V. Klaſſe. I Ordnung. 83 völlig überzeugen, meil Die Blumen zu fehr ver— ‚blühet waren. Bluͤhezeit. May und Junius. Sammlungszeit. Die Apotäcken brauchen von Diefeg Straume nur Die Beeren, welche im Geptember oder October reif find. Aus dem Gafte wird ein gelind = abführender Syrup, Sy- rupus domefticus, bereitet, welcher zu Xbführung waͤſſerichter Feuchtigkeiten in Gliederſchmerzen und in der Waſſerſucht empfohlen wird. Nach Wal— leriug Dill. da pul. lax. Aiſhaud. Upfal 1761, und Krünig Öfon. Encyilop. B. 28. S. Tal. find die Beſtandtheile des Ailhaudiſchen Pulvers meiſtens Jalappe mit Kreuzdorn vermifcht. | Anmerf. Eigentlich gehört diefe Pflanze zus folge ihrer getrennten Gefchlechtätheile zu Der zwei= oder Dreiundzwanziaften Klajfe. 49. RHAMNUS FRANGULA. Saulbaum , unbewährier Wegdorn: mir Switrerblumen, de einen einfachen Staubweg haben, und glattraͤndigen Blättern. Linn. Sp. pl. 280. Apoth. Frangulie Cortex Provinz. Faulbaum. Lausbaum. Laͤuſeholz. Pulverholz. Pinnholz. Zapfenholz. Knitſchelbeere. Sporgelbeerbaum. Deutſcher Rhabarberbaum. Grindholz. Faulbeere. Stinkbaum. Spicker. Schwarze Eller. Ca/p. Bauh. pin. p. 428. Alnus nigra bac- eifera. Dod. pempt. 748. Franzula. Lob. Icon. 175. Alnus nigra, f. Frangula, . Blakw. Herb. t. 1352. Tabervam. con. 1064. Ejusd. Kräuterb. 2. ch. 776. Frangula. 52 Gerin. 24 V. Klaſſe. J. Drdnung Gœrtn. de Sem. pl. tom. 2. p. III. tab. 166, f8- 5: Kerner öFon. Pfl. Band 2. Platte 150. Beſchr. Diefer baumartige Strauch hat dun— kelgruͤne weißlicht geflefte Stamme und Zweige; die Blätter breshen nicht wie andere hiefigen Baͤu— me aus Anofpen, fondern wie Die fremden In— Difhen Baume unmittelbar aus den Zweigen ber: aus; fie ſtehen wechfelmeife, find eyrund, längs - licht, glattrandig und glänzendgrän; die Fleinen, fünffpaltigen, blafgränen, furzgeftielten Blüm- chen fisen ın kleinen Hauflein in den Winkeln der Blätter; Die Beeren find bon der Größe Der Machholderbeeren, anfanglich gruͤn, hernach roth und zulezt ſchwarz, und enthalten zween Saamen. Mesen der langen Blühezeit findet man reife Bee— sen und Blumen zu gleicher Zeit, welches ein wirkliches Kennzeichen dieſes Strauches ift. Wohnort. Bei Friesdorf, Ippendorf, und an mehreren Orten im Kottenforſt; ſonſt haͤufig in feuchten waldigten Gegenden. Bluͤhezeit. May oder Junius, bis in den Herbſt. Sammlungszeit. Für Die Apotheken wird im May Die Rinde gefammeltz fie hat ſtark pur- girende Krafie. Rızes. Rrausbeere. Gattungsk. In dem bauchigen fuͤnfſpal⸗ tigen gefaͤrbten Kelche ſind die Blumenblaͤtter und Staubgefaͤße eingefügt; der. Griffel iſt zweiſpaltig, und die Beere einſaamig. 50. RıBES RUBRUM. Rothe Johannisbeere: ohne Stacheln, mir glatten hängenden Blu— mentrauben, und ziemlich flachen Blumen. Linn. Sp. pl. 290. V. Kaffe, J. Ordnung, 85 Apoth. Ribium rubrorum B:cex. Prowinz. Rothe Johannisbeerlein. Ribißel. Cafp. Bauh. pin. 455. Groſſularia non fpi- nofa hortenfis rubra. Lob, Icon. 202. Ribes Arabum, Tabernem. Icon. 1083. Ejusd. Kräuterb. 2. Th. 8:6. Ribes. Beſchr. Die Beeren dieſes genug EN Strauch® haben einen fauren, angenehmen, kuͤh— enden und ganz gelinde anziehenden Geſchmack, und werden in higigen Krankheiten, die von eis ner Entzündung, oder von einer Faͤulniß der Safte herrühren, entweder zu einem Syrup oder zu einer Gelee bereitet, gebraucht. In der Nuhr find fie roh genoffen, fo , wie anderes zeitige Obſt ein Prefervatin, und vorzüglich gutes Heilmittel. 51. RıBES NIGRUM, Schwarze Johannis⸗ beere: ohne Stadeln, nie haarigen Blumen= trauben und länglicdhten Blumen. Lim. Sp. pl. 291. Ypoth. Ribium nigrerum felia ; dites; Baceæ. Provinz. Schwarze Johannisbeere. Bocks— beere. Aalbeere. Wendelbeere. Zeitbeere. Gicht— deere, Alantbeere. Pfefferbeere. Aalbeſinge. Gicht⸗ baum. Jungfernbaum. Ca/p. Bauh. pin. p. 455. Groſſularia non ſpi- nofa fructu nigro. Lob. Icon. 202. Ribes nigra. Tabern&m. Icon. 1083. Ejusd. Arduterb. 2. Th. 807. Ribes nigra. Befchr. Auch diefer Strauch ift hinlänglich befannt. Alle Theile haben einen fiarfen, unans genehmen, manzenartigen Geruch, und befinen Daher, wig alle ———— Gewaͤchſe, — 3 % 86 V. Klaſſe. J. Ordnung. kühlenden Eigenſchaft, auch blutreinigende und harntreibende Kraͤfte; auch dienen fie wider Glie— derſchmerzen und Die Gicht, weßholb im Winter ein Aufguß der Rinde und der jungen Sproſſen mit eswas Flierenblumen flatt Des an Thee geruͤhmt wird. HEDERa. Epheu. Gattungsk. Die fuͤnf Blumenblaͤtter find laͤnglich, an der Spitze umgekruͤmt; die runs de fünffaamige Beere ift von der Grundfläche Des Kelchs umſchloſſen. 52. HEDERA HELIX. Gemeiner Epheu: mir theils eyrunden, theils — Lappen zer—⸗ theilten Blättern. Linn. Sp. pl. 292. Apoth. Hedera arborc® Folia; Bacc®. Provinz. Epheu. Eppich. Ewig. Wintergrün. Ilaup. Klimmop. Yorberfraut. Maueremig. Im— mergruün. Mauerpfau. Mauerwurz. Ivenblaͤtter. Mauerrinde. Efgesblälter, Ca/p. Bauh. pin. p. 305. Hedera humi re- pens; major; arboreaz poetica, Blakw. Herb. t. 188. Tabernem. Icon. 888. Ejusd. ASSWEERGN, 2. Ch. 594. Hedera helix. Befehr. Diefer Friechende Echmarogerftrauch überzicht oft Bäume und Mauern 20 bis 30 Schuhe bocb, feine dünnen Stengel treiben allenthalben aus den Selenfen Wurzeln, feine Blatter find in den erften Jahren lanzetfermig, und iſt als⸗ dann des Ca/p. Bauli. Hedera humi repens: aͤl⸗ ter find fie fünflappig, und iſt Des Cajp. Bauh, Hedera mejor „noch älter find fie dreilappig, fra= sen Blumen und Zrücten, umd ift, nd Jaulı, V. Klaſſe. J. Ordnung. 87 Bauh. Hedera arborea; im hoͤchſten Alter find fie enförmig ohne Lappen, und ift des Ca/p. Bauli. Hedera poetica. Die Blätter find in jedem Alter ziemlih langgeftielt, von fefter fteifer Subſtanz immer grün, auf der Oberfläche glänzend, dun— kelgruͤn, und auf der unterfläche blaßgruͤn; die gränlichten Blumen, welche nur. auf alten Straus chen wachfen, ſtehen an den Enden Der Zweige in fait kegelrunden einfachen Dolden; die ſchwar— ‚zen Beeren haben 2 bis 5 Saamen. Wohnort. Jenſeit des Rheins an den Maus ern des Rheindorfer Damenftiftd, bier an vers fhiedenen Mauern der KRafernen in den Stadt» graben, auch im Kottenforft und allen Wäldern. Bluͤhezeit. September. Die Beeren find im April und May des künftigen Jahrs reif. Sammlungszeit. Die Blätter find bitter, edelhaft und etwas ſcharf; fie können zum Arz⸗ neigebrauch immer frifeh gefammelt werden; ein Dekokt der Blätter, fo wie die einfachen frifchen Blaster, und die aus dem Holz gedrebe- ten KRügelchen werden zu Befsrderung des Eiters in Geſchwuͤren und Sontenellen gebraucht. In Stalien und anderen wärmeren ändern flieſſet eud den aufgerizten Epheubäumen ein bräunlicheg Harz, welches die Apotheken unter dem Namen Gummi hedere ofificın führen. Es wird unter Die Wundmittel gerechnet, und äußerlich als ein ungemein zertheilendes und ftärtendes Mittel, am bejien zum Rauchern gebraucht; der Geruch iſt balfamifch angeneym. In der Viehearznei iſt das Epheulaus bet gebährenden Kühen ein höchfl ſchaͤtzbares Mittel; hiervon fehreibt ausführlich Germershaufen Aausmmtter 4 Band, ©. » 591. 2te Ausgabe; auch bei der Säule und Dem ro= sben Waſſer ver Schaafe bat das Laub unter dem Sutter gegeben, und beim Schwindel und Tofen der Schaafe der Saft Davon in die Ohren geſchattet, genügt: 7. Vırss, 88 V. Kaffe, - I. Ordnung Vırıs. Weinſtock. Gattungsk. Die fünf Blumenblaͤtter hans gen oben ee und fallen ab; der Grifz fel fehlt; Die Beere iſt fuͤnfſaamig. 53- VIrIS VINIFERA. Gemeiner Weinſtock: mit ten, zus gehoͤhlten, nakten Blaͤt⸗ tern. Linn. Sp. pl. 293. Diefeg allgemeine befannte Gewaͤchs bedarf feiner Befchreibung. Der medizinifche Gebrauch deſſelben find Die von Wein oder von Trebern bereiteten Bäder als ein- fiarfendes und zerthei— Iendeg Mittel für gefchwachte und rheumatifche Theile; das aus dem Safte Der ſchwarzen Trau— ben gemachte unguertum de uvis, welches Der aufgefprungenen Haut der Lefzen, und Warzen Der Brüſte, um Die ausgetrockneten Ritze zu ers meichen und die Luft abzuhalten, aufgeftrichen wird; der aus Wein oder Hefen abgerogene Wein— geiſt; Der MWeinefigs und der aud Weinftein bes reitete Cremor tartari. Vınca Sinngrün. Gattungsk. Die gefchloffene Blume iſt zufammengedreht; Die Blumenfrone praͤſen⸗ tiertelerförmig; die Enöpfige Narbe fit auf. einer Freißrunden Fläche; die. zwei Baͤlglein enthalten nakte Saamen. 54. WıNCA MINOR. Rleines Sinngruͤn: mit niederliegenden Stengeln , lanzc nförmige eyrunden Blättern, und. geftielten lumen.. Linn. Sp. pl: 304. - Apoth. Vincæ pervinc® Herba.. Pro>- V. Klaffe I. Ordnung. - 89 Provinz. Ginngrün. Baͤrwinkel. Ingrün. Wintergruͤn. Todtenviole. Weingrän. Todtengrün. Sungferntrone. Mägdepalm. Ca/p. Bauh. pin. p. 301. Clematis daphnoi- des minor. Dod. pempt. 405. Clematis daphnoides. Lob. Icon. 635. Clematis dapkonides, five Vinca pervinca, . Tabernzm. Icon. 880. Ejusd. Aräuterb. 2. Th. 586. Clematis daphnoides. Hortus eyflet. Tab. 8. fig. 3. Blakw. Herb. t. 39. Kerner oͤkon. Pfl. Band 3. Platte 209. Beſchr. Diefe perennirende immer grüne Nflanze treibt lange, Dünne und Friechende Stens gel, mit kurzgeſtielten, gegenüberfiehenden ſtei— fen, lederartigen, auf der Oberfläche a nen, glänzenden Blättern; aus den Anwachs— minfeln fommen furzgeftielte, einzele, lichtblaue Blumen bervor, welche, ehe fie aufgehen, zu— fammengedreht find. Wohnort. Auf dem Kreusberge im Gebufche,. zwifchen Gelsdorf und Medenheim ſehr häufig, fonft in feuchten Drten und Wäldern. Bluͤhezeit. April. und May. Sammlungszeit. Die Blätter können ims- mer daB Jahr Burch frifch gefammelt. werden, fie find fauer,. bitterlich, und etwas zufammenziebend s- ehedem wurden fie gegen Blutflüffe,. den weiſſen Sluß, und fogar bei der. Schwindfucht gebraucht fie dienen’ jegund meiſtens zum Gurgeln in einem. Dekokt, oder Aufguß bei der Bräune.. — | Zweite De co V. Klaſſe. II. Ordnung. Zweite Oroͤnung. Mit zwei Staubwegen. Ascuxꝑpias. Hefculapie, Gattungsk. Die Blumenkrone ift fünf theilig, fie bat fünf um die Befrüchtungstheile herumfigende, eyrunde, hohle Nektarien, aus deren jedem ein Horn hervorragt; zwei einfäs cherige Bälglein mit vielen mit einer Haar⸗ krone verfehenen Saamen. 55. ÄSCLEPIAS VINCEDOXICUM. Schwal- benwurz: mit eyrunden, an der Baſis mit Haaren oder einem art befesten Blättern, einem aufrebtem Stengel, und fproffenden Blumendolden. Linn. Sp. pl. p. 314. Apoth. Hirundinarise radix. Provinz. Schwalbenwurz. Schwalbenkraut. S. Laurenzkraut. Giftwende. Giftwurzel. C. Bauh. pin. p. 303. Afciepias flore albo. Dod. pempt. 407. Vincedoxicum. Lob. lcon 630. Ejusd. Hif. 356. Afclepias vincedoxicum. | Tabernem. Icon. 729. Ejusd. Aräuterbuh 2 Ch. 427. Aiclepias. Blakw. herb. tab. 96. | Beſchr. Die perennirende, Eriechende, fafe- richte Wurzel treibt einfache, aufrechte, lingefehr zwei Schuh hehe, am Bipfel fehr zarte &tengel, "mit eyrunde berzförmigen, gegenüberſtehenden zugeſpizten, glatten, ungezahnten Blättern; die wohlriechenden, kleinen gruͤnlicht- weiten Blumen Eommen in einfachen, langgeitielten DR aus x en V Klee. II. Ordnung. gi den Winkeln der Blätter; die Saamen find. in eis nem fegelförmig zugefpizten Bälgleın. Wohnort. Hinter dem Rötchen nah Gudes au, jenſeit Des Rheins zwiſchen Yımpriy und Rajel am Zuß des Waldes ziemlich haufig, fonft in grobfandigen Bergmwaldungen. Bluͤhezeit. May und Sunius. Sammlungszeit. Die Apotheken brauchen don diefer Pflanze nur die Wurzeln; fie wird jegund unter dem Namen Hirundinarıa, ehedem aber unter Dem Namen Contrayerva germanica, alba verfauft; fie muß entweder im März oder im Herbie ausgegraben werden; fie hat einen unan— genehmen Geruch, und friſch einen eckeln, bittern, ſcharfen Geſchmack, ver fih aber durchs Trod; nen meiſtens verlieret: fie muß Daher innerlich friſch mit vieler Vorßcht gebraucht werden. Sie erregt Erbrechen, und wurde ehedem als ein be— ſonderes Gift, und ſchweißtreibendes Mittel in der Waſſerſucht, bösartigen Krankheiten und Scropfeln auch zu Reinigung der Gefhwüren ge: braucht. CHeEnopopium. Bänfefuf. Gattungsk. Der Kelch iſt fuͤnfblaͤttrich, fuͤnfeckig, die Blumenkrone fehlt, der lin⸗ ſenfoͤrmige Saamen liegt im Kelch. 56. ÜHENOPODIUM BONUS HENRICUS. Buter Heinrich: mir drciecfigen, oder pfeil- —— glattrandigen Suͤnein in deren inkeln zuſammengeſezte, blattloſe Blumen— ähren entſpringen. Linn. Sp» pl. 18. Apoth. Bori Henrici herba. Provinz. Guter Heinrich. Stolger Heinri Hackenſchaar. Schmerbel. Schmieriger Gaͤnſefuß. kungwurz. Lammerohren. ( Engliſch Bengelkraut. Wilder 92 V. Kaffe. IL Ordnung. ug Spinat. Hundsmelde. Schmieriger Mans golt. C. Bauli. pin. p. 115. Labathum unctuoſum. Dod. vempt. 651. Tota bona. Lebel. Icon. 256. Tota bona, five bonus Henricus. Tabern. Icon. 425. Krguterb. 2 Th. 140. Bonus. Henricus, Blakw. Herb. t. 311. Befhr. Die perennirende Wurzel treibt ei— nen frautartigen, aufrechten, an der Erde blaͤt— terihen Stengel ; die Blatter ſtehen wechfelmeife, auf langen &tielen, find dreieckig, oder pfeilfor> mig, faftig und glatt; Die Bleinen grünen Blus men ſitzen anı Ende der Stengel ährenförmig, bau» fenweiß zufammen; die Stengel, die Blumen , und die untere Släche der Blätter find wie mit einem weinen fetten Wiehl oder Staub überzogen. Wohnort. Allenthalben an Hecken, Mauren, Bäunen, auf Schutt, und ungebautem Boden. Bluͤhezeit. May, Junius, Julius, Sammlungszeit. Das frifche Kraut hat man ehedem äufferlih als ein ermeichendeg, kuͤhlendes und heilendes Mittel in Wunden und Ertzünduns sen zu Umfchläsen und Klıffiren, gebraucht. Dad aufgelegte Kraut fol Die Feuchtigfeit geſchwolle— ner Füße bei Waſſerſuͤchtigen ausziehen. 67. CÜHENOPODIUM VULVARIA. &tinfen- der Gänfefuß : mir glattrandigen , rauten> förmig - eyrunden blättern, und in knauel⸗ förmigen Puͤſchelchen in deren Winfein beis ſammenſitzenden Blumen. Linn. Sp. pl. 321. Apoth. Vulvarie herba. Pro: V. Klaffe, II. Ordnung. 93, ‚ Provins. Mugenfraut. Schamkrau . Fotzen⸗ kraut. Stinkende Melde. Bocksmelde. Miſtmelde. Stinkende Hure. C. Bauh. pin. p. 119. Atriplex foetida. Dod. pempt. 610. Lob. Iton. 155. i Tabernem. Icon. 428. Kräuterb. 2. Ch. 143. | "Vuivaria. Blakw. Herb. t. 100. Läder. Zuflg. Band 2. ©. 17. 4% / Singern verliert. ' | Wohnort. . Hier an ber Gartenmauer der Sranzisfaner, gegen dem kurfuͤrſtl. Schaufpiels haus über, ſehr haufig, ſonſt etwas felten. Bluͤhezeit. Yunius, Julius, Auguft: Sammlungszeit. Einige englifche Aerzte empfehlen fie noch als ein befondered Mittel in der hiſteriſchen Krankheit, und verordnen fie in abgekochten Trönfen, oderin einem vom Saftdes Krauts mit Zucker gemachten Syrup. Ü v ag, * Mer ar nn... EN- — — Te 8 ’ > —— 94 V. Klaſſe. II. Ordnung. Gruxriana. Enzian. Gattungsk. Der Kelch und Blumen⸗ krone ſind einblaͤttrig, die Narbe einfach ohne Griffel; die Kapſel einfaͤcherich, zweiſchalig, welche zween der Laͤnge nach kön ke Eaamenboden enthält. 58. GENTIANA CENTAURIUM, Taufend« guldenFraur: mit trichrerförmigen, fünftbeis lisen Blumen, Die einen einfaden Staub» weg baben; und — Stengel. Linn. Sp. pl. 332. Apoth. Centaurii minoris herba cum floribus, Provinz. Tauſendguͤldenkraut. aan de Erdgalle. Aurinkraut. Rother Aurin. Ca/p. Bauli. pin. 278. Dod, hifl. v. 336. Lobel. obferv. 218. Ejusd. Icon. yor. Cen- taurium parvum. Tabern. Icon. -8o. Ejusd. Aräuterb. 2. Th. 485. Centaureum minus. Blakw, herb. t. 452. Hort. Eyfi. vern. tab. 8. fig. 2. Centaurium minus flore rubro. Beſchr. Diefe Pflanze ift ein Sommerge⸗ waͤchs; Die Stengel find aufrecht, ziemlich mas ger umd glatt; Die Blätter find enformig - läng- liebt, ungefiielt, und figen zu zweien am Sten— gel einander gegenüber; am Ende Der Gtengel ſteht ein aufrechter, flacher Strauß von rofenfars bigen ſchoͤnen Blumen, deren Bluntenfrone triche terförmig, fuͤnfſpaltig iſt. Es giebt eine Abart, welche viel kleiner und aſtiger ift, und weiſſe Blu⸗ men tragt. Wohn⸗ V. Kaffe. IE Drdnung. 9 Mohnort. Zwiſchen den neuen und alten Kreuzberg wacht hie und da eine Pflanze, jen— feit des Rheins zwiſchen Bilich und Siegburg ſehr haͤufig; ſonſt auf Bergen, in Waͤldern, und auf darren ſonnigten Plaͤtzen; Die Abanderung ſeltener. | i Blühezeit. Juniug, Julius, Auguft. Sammlungszeit., Für die Apothefen wird in der Blühezeit Die ganze Pflanze, jedoch ohne ‚Die Wurzel gefammelt; fie bat getrocnet feinen merklichen Geruch, aber in allen Theilen einen ſehr bittern Geſchmack; Diefe Bitterfeit ift aber wie bei allen bitteren Pflanzen nach. Verfchieden- heit der Standörter und Witterung oft fehr ſchwach. Diefe Pflanze wird von einigen Aerzten der aus— landifhen Enzianwurzel an Kräften und Eigen- ſchaften gleich gefihazt, und ift nach Hrn Hofrath Baldingers neuem Magazin Band 6. ©. 40. fo wie die Roßfaftanienrinde, und Cardenbene- diktenkraut in taufend Fallen eben fo gut, wie die Ehinarinde. Man bedient fih des Krautg als eines der beſten verdännenden, flärfenden, reinigenden und fehleimzertheilenden Mittel bei Wechfelfiebern, die von Verſtopfung der Leber und der Gekroͤsdruͤſen entſtehen, bei ſtarker Ver— ſchleimung, den Schleim aus dem Magen und Speiſekanal gelinde abzufuͤhren, in Ber Gelbſucht, Waſſerſucht und ſcorbuͤtiſchen Krankheiten. Es bat in älteren und neueren Zeiten fo gute Wir— tungen in Wechfelfiebern,, in Zuföllen von Würs mern und der Waſſerſucht getban, Das M. Hofe mann wegen Dem befien Erfolg des Pulvers bei Wafferfüchtigen es Gentaanam hytropicam nannte. Es wird in Gulver sder Pillen, in eis ner Ejienz, einem Ertraft oder Defoft von trock— nen Kraut mit Waſſer oder Wein, auch in eis nem von frifchen Kraut bereiteten Syrup und Eonferve, oder der ausgepreßte Saft des fsifchen Krauts gebraucht, die Aufgäffe aber und der auge | gepreß⸗ 06 V. Klaſſe. I. Ordnung, gepreßte Saft find fo widrig von Geſchmack, daß fie ſehr bald einen Eifel zu erregen pflegen. Aeufs ferlih wird es alö ein reinigendeg, trocknendes und der Faͤulniß widerftehendes Wundmittel ges Braucht; das Kraut in Waſſer zu einer Brühe gefocht, und den Kopf damit gewafchen, foll die Unrei— nigfeit austrodnen und die Läufe tödten. Dieje Dflanze muß nicht mit Der Silene armeria Linn. (der fie, Doch nur nach dem äußeren Anſehen, und dem alten Namen: Centaureum minus hovs tulanorum, & adulterinum ähnlich ift) verwechfelt werden, welches Hr Drof. Gleditſch bei Apos thefern, Die nicht Botaniker waren, wirklich flatt obiger porgefunden bat. ERYNGIUM. Manngtreu, Gatrungsk. Die Eleine ſtiellooſen Blüms hen ſitzen auf einem Eegelförmigen ſpreuich— ten Fruchtboden, und bilden einen runden Blumenkopf; die gemeinfchaftlihe Hülle ift vielblättrig. Der Saamen taub. 59, KRYNGIUM CAMPESTRE. Seldömannss treu: mir Wurzelblättern, die in -Auerftücke zerfpalten oder zerſchliſſen find, und mir der Saſis den Stengel umfetjen. Linn. Sp. pl. 3%. Aporb. Eryngii radix. Drovinz. Brakdiſtel. Stadendiftel. Lang» Diftel. Laufdiſtel. Waldifiel. Mannstreu. Don» nerdiftel. Kraußdiſtel. C. Bauh. pin. p. 386. Eryngium volgare. Lobel. ob/. 490. Ejusd. Icon. 2 Theil. 22. Eryngium campeftre mediterraneum. Tabernem. Icon. 692. Ejusd. Arduterbudy 2 Th. 394. Eryogium, — Blakw. x v. Klaſſe. I. Ordnung. 97 Biatw. Herb. t. 297. _ Gerin. de Sem. & fruß. pl. tom. 1. p. »>. tab. 20. lg: T. Beſchr. Die Wurzel dieſes kleinen flauden- artigen Bewaͤchſes iſt perennirend, fieiſchig, dick und lang; die armform igen Stengel inb wechſel— mweife mit. feifen, harten, federhaften, glatten, blaßgruͤnen, weißliniirten, in Querſtaücke zertheil— ten, am Rande gezaͤhnten, und mit ſteifen ſpi— zigen Dornen verfebenen Blättern beſezt; aus den Theilungswinkeln der Zweige entipsingen runz de, mit einer fünf big fechsblätterichten , ſta — ten Huͤlle, verſehene Blumenkoͤpfe, aa he oder blaßblauer Bluͤmchen. | wehnort. In der Gronau, und auf dvem Wege nach, Transdorf, font auf Landſtraßen und um "Dörfer. Binhezeie. Julius, Ausufl. Sammlungszeit Die Wurzeln werden im Srubling oder. Herbit ausgegraben, fie find ſuͤß— lich etwas fibarf , und gewürzhaft, und gehören unter Die fünf Eleinern eröfnenden Wurzeln ; fie wurden gbeden mit Suder eingemacht ; auch der auszepreßte Saft, oder ein Dekokt der Wurzeln ‚wurde als ein aufloͤſendes und vorzüglich harn⸗ ‚treibendes Mittel in Eteinfchmerzen De Verſtop⸗ ‚fung der monathlichen Reinigung, und im Scor⸗ but gebraucht; man hai ihnen Die Araft beigelegt, Den Trieb zum Beifchlaf rese zu machen, und Die ‚Unfruchtbarfeit zu befördern , welches aber farß wieberfprochen wird. Die Pflanze dient wegen dem in ibr enthaltenen miner — Laugenſalz zu ei⸗ ner Art von Sode. SANICULA, San ie ef. Gattungs?. Die kleinen dicht beiſam— men ſtehenden Dolden bilden kleine Köͤpſgen, & die 08 V. Klaſſe. IL Ordnung. die mittleren Bluͤmchen ſind unfewdptbnf, die Saamen fleifborftig, taub. 60. SANICULA EUROPMA. Europdiſcher Sanikel: mit einfachen Wurgselblaͤttern, und lauter ungeſtielten Biumchen. Linn. Sp. pl. 339. | Apoth. Sanicnise herba. Provinz. Sanifel. Kranikel. Tranifel. Scher— nafel. Heil aller Schaden. Bruchfraut. | Ca/p. Bauh. pin. p. 319. Sanicula offieins- ram. Dod. pempt. 140. Lob. Icon. 663. Ejusd. 0%. 378% Sanieula vel diapeufia. Tabernam. Icon. 84. Ejusd. Rreuterbud. 1. Ch. 247. Sanicula offcinarum, Blakw. herb. t. 63. Crantz.. Slir. Fa Pag. 228. Caucalis Sani- eula. Hort. Eyft. vern. PL, tab. 10. fig: 2. Rothii Flor. Germ. gag. ı21. Caucalis Sani- eula. | Beſchr. Mus einem. Püfchel Tanggeflielter in fünf eingefchnittene und fägenartig gezahnte Lappen zertheilter elänzenderüner Wurzelblätter entiprinot ein ziemlich nackter Stengel, welcher ſich oben in einige Nebenzweige austbeilt, an deren Ende aus einer gemeinſchaftlichen Dolde eintae Blumenſtiele Waren, welche ein ründliche® zufomntengedrufte® @ Döldchen kleiner ungefiielter, werger Blümchen tragen; der Saamen iſt zacis, und haͤngt ſich an. Wohnort. Auf der neuen Promenade hinter Poppelsdorf an der obern Mühle ungefehr an | h des % V. Kaffe. I. Ordnung. 99 der zweiten Raſenbank rechter Hand im Walde; font in bergichten ſchattichten Woldern, Blühezeit. May und Junius. Sammlungsz. ‚Die Blätter, welche im April und May gefammelt werden, baben einen bers ben , bitteren, und fcharfen Geſchmack, der in den getrodneten flärker iſt als ın friſchen; fie wur— De ebemald als ein der vortreflichfien Wundmittel innerlich und außerlig bei Wunden, und Geſchwü— ren fehr hoch gefchäzt, ihr Gebrauch iſt jegumd feltner, fie dienen zu Gurgelwaſſer, auch befin: den fich Die Blätter unter Den Kräutern des ſchwei— zer Thees. | Anmerf. Die Blätter diefer Pflanze find den Blaͤttern der Aflrantia major. Schwarze fal- fbe Meifterwurz welche pureirente Arafte has ben) ganz ahnlich, mit welchem fie nicht verwech—⸗ felt werden mügen. Burzeurum. Hafenöhrlein. Gattungsk. Die befondere Hüffe ift fünf blaͤttrig; die Blaͤttchen find eyförmia ſpitzig; die Blumenfröncen haben einarrolte gelb⸗ lichte Blättchen, Die Frucht it eyrundsläng? Th, zufammengedrucdt und geſtreift. 61. BUPLEURUM ROTUNDIFOLIUM. 34: fenöhrlein : weldyes Feine allremeine Dolden- bülle, und durchftochene Blätter bat. Linn. Sp. Pl. 340. Ä Apotb. Perfoliatæ Herbaz; Semina, Provinz. Durchwaſchs. Hafenöhrfein. Stopfsloh. Nabelkraut. Bruchwurz. Schooß— kraut. Caſp. Bauh. pin. Perfoliata minor ramis inflexis. — U u G 2 — Dod. 100 V. Kaffe II. Ordnung. Dod. pempt. 108. | Lobel. Icon. 396. Ejusd. — 215. Per- foliatum vulgatius flore lateo. Tabernam. Jcon. 759. Ejusdem Kräuterb. - 2. Th. 490: Perfoliata. Blakw. Herb. £. 05. Crantz. Stir. Aufir. zor. Bupleurum rotun- difolium. Gerin. de Sem. tom. z. pag. 97. tab. 22. fg- 7- Beſchr. Diefe Pflanze it ein Sommerge— waͤchs; die aufredte, runde, alstte Stengel find, fe, wie die Nebenzweige, Durch einfache, eyrunde, ſcharf zugefpizte, glatte, meergrüne, ungezäbnte Blätter mie dDurchgezogen, Die Blätter ſtehen in einer fiberen Entfernung mwechfelmeife, und Die oberen find fait rund; an den Enden der Zweigen entfpringen Delden fehr kleiner gelber Bluͤmchen. Wohnort. Auf dem Wege nah Blittersdorf nah dem Rhein zu, fonft nicht fehr SEmeiRT aus fer in Gärten. Bluͤhezeit: Julius und Kusuft. Sammlungszeir. Kraut und Gaamen ha— ben einen berben Geruch 5 fie wurden ehedem als Wundmittel, und bei Bruͤchen gebraucht. Daucus. Möhren. Gattungsk. Die allgemeine Hülle iſt fe der« tig in ſchmale lange Blättchen. getheilt; die Dolden werden, indem ſie ſich zuſammen⸗ jieben,, in der Mitte hohl; die Saamen find der Sänge nach mit fteifen Borſten befezt. 62. Daucus CAroTa. Gemeine Moh⸗ ven: mis borfligem Saamen, und an der un» sern V. Klaſſe. IL, Ordnung. 101 gern Flaͤchen aderichten Blattſtielen. Linn. ‚Sp. pl. 348. Apoth. Dauei Sativi, five fylveitris Radix; Semina. ; | Provinz. Wilde Mohre. Modrenkuͤmmel. Eſelsmohren. Bogelnef. Gelbe Rüben. Calp. Bauh. pin. 151. Paftinaca tenuifolia Sylveſtris dioscoridis, vel daucus oflici- narım., 4 Crantz Stir. Aufir. pag. 227. Daueus ofli- einarum. Rothii Tent. Flor. germ. p. ı19. Caucalis carota. Gerin. de fem. tem. 1. p. 79. tab. 20. f. 4 Tabernem. Aräuterb. 194. Palinaea ſativa. ı Blakw. Herb. tom. 546. Beſchr. Die Wurzeln diefer Pflanze find die wilden, und zahmen Mohren, die leztere werden in Särten und Aeckern gezogen, und find viel fteifchigter ala die wilden, Der Stengel fehiept im zweiten Jahr oft 5 bis 6 Schuhe hoch; die Blätter ind Doppelt gefiedert mit Tleinen wieder eingefchnittenen Blättchen; nach der Bluͤhe zieht Ch der ganze Schirm wie ein Vogelneſt zufam- men. Wohnort. Die wilden findet man in trods nen Wiefen und die zahmen in Sarten und Wer dern. — Blühezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Von der zahmen Art werden, in Der Arznei Die Saamen, und Die Wurzein gebraucht, die Würzelm enthalten einen fügen Saft, woraus man einen Syrup aber fei> nen Zuder beseiten kann, die Urs, dieſen Hoͤnig 2 3 ober 02 V. Klaſſe. IT. Ordnung. oder Syrup zu bereiten, beſchreiben Leibz. Samml— T. 4. 1. 700. auch Hannoͤv. Magazin 1773. N. 75 und 1775 M. 58. auch das Hamb. Magaz. vol. 8. p. 610. Ds er gegen den Huften, Schmwinbfucht, und. die Würmer Der Kinder angerübmt mird. dieſer Syrup, mie auch der ausgepreßte Mohren» faft hat eine findernde, reintgende, feifenartige Eigenfhaft, und lindert Daher die Spannung bei Brandſchaden, die Schärfe im Tarmfanal, auf der Bruſt, und im Blute. Aeußer ich bat fich ber ausgeprefte Eaft und Die gefihabten Mohten in apftöfen und anderen bößartigen Geſchwuͤren als ein erweichendes, den Eiter beförderendes, und ſchmeriſtillendes Mittel bewiefen. Einige Bei: fpiele eines durch Umfchläge von Mohren geheil— . ten Krebsgeſchwuͤr findet man in Samml. auserl. Abhandl. für praft. Aerzte. Band. ı. St. 3. &. 12:9. und Band 1. St. 4. ©. 22. Don dem Saamen wird ein zitronenartig riechended Ges traänk bereitet, welches wind: und barntreibend fein fell, in weicher Abſicht auch der Saamen in Verbindung mit Pfeffermuͤnz und andern Kraus: tern als Thee ertrunfen wird. Auch fümmt der Saamen zu dem fo angenehm riechenden , Eau we wehrle, welchen man erhält, wenn 2 Unzen Mobrenfaamen mit einer Unze ol. eſſen. Lim m, und 3 Tropfen Ambra angemacdt, und mit ungefehr 7 Quarter reftifcırten Weingeiſt bei einem gelinden Feuer deſtillirt werden. Anmerk. Die zahme Rohren ſcheint nicht Die namlihe Durch Ruitur vo rbeßerte Art ver wil—⸗ ‚den zu feyn, da Die — der zahmen badigte Borjten, die wilden abır nah Tartn. de Sem ‚Hl i. 20. ji. 4. einfache Borſten haben‘ ConıuM V. Stoffe. I. Ordnung. 103 Coxium, Schierling Gattungsk. Die beſondere — vhuͤl⸗ fen find nur bald oder einſeitig, und beſteh— en aus Drei Blättihen; die Frucht iſt von zween aneinander gefezten Saamen faft Eu: gelrund, die Saamen find auf der runden Seite geflreift Und am ande geferbt. 63. Coxıum MACULATUM. Gefleckter Shierling: mie geftreiften Saamen. Linn. Sp. pl. 3:9. Apoth. Cicutze herba reeens. Frovinz. GScierling. Geſleckter Schierling. Blutſchierling. Gemeiner Scierling. fiinfender Schierling. Möufefchterling. Wı uthfebierling. Toll⸗ kraut. Tollkoͤrfel. Ziegendiu Vogeltodt. Cauſp. Bauli. pin. p. 160. Cicuta major. Dod. pempt. p. 461. Die beſte Abbildung. Lobel. Icon. 732. . Tabernem. Icon. 783. Rräuterb. 2 Th. 490. " Blıkw. Herb. t. 451. fehr gut. Rothii For. germ. tom. N. p. 348. Cori- andrum maculatuın. Crantz Stir. Aufir. p. zır. Coriandrum ci- cuta. Gertn. de ſem. pl. tom. 12. p. 101. MAR: 22. fig. 10. Cicuta maculara. eſchr. Diefe PB lanze ift —9 die Al iſt lang und weißlictz der Stengel iſt 3 bis 4 Schuh hoch, aufrecht, fehr aflig, glatt, ſehr wenig geftreift, und bis über die Mitte mit purpurrothen Flecken gefprengt; die Wurzelbatter find groß, Dreimal gefievert, oben dunkel, und © 4 unten. 104 V, Riaffe. ‚11. Ordnung. ainten, hellgrün; die Zweige find fo wie ter Sten- gei glatt, hohl, befledt, und weit auseinander ge> fperrt ; Die obern Blätter find zweimal gefiedert, und viel Pleiner, und haben haͤutige, mir einer werfen am Rande vorragender Spitze verſehene Dlaticheiden, Die allgemeine Dolde it flach, und beiteht auß :o big ı2 aufschten Aachen Etralen, vie befondern Dolden aus 15 bis 16. Die allge- meine Hülle iſt 3 bis 5 brattricht, Die Bläftchen- find eyrund, lanzenförmig , ſpitzig, ungleich, und bis über die Hälfte am Rande weißlicht, Die be— fondern Hüllen find einbläattrich, einfeittg, drei felten vierfpaltig, ungleich, eyrund,, und ſpitzig; Die Blümchen find alle fruchtbar, Der Kelch fehlt; Die Blätter Des Blumenfröncen find herzfoͤrmig, weiß, Die Staubgefäfe fo lang wie Die Krone, der Zruchknoten rändlich geftreift, Die zweien Saa— men find einerfeit3 rund, geſtreift; und dem Anizfsamen gleich. Wohnort. Jenſeits des Rheins in der Ge⸗ gend des Judenkirchhofs. Bluͤhezeit. Junius, Julius. —Samrmlungszeit. Dieſe Pflanze iſt die wahre Cicuta offiein. oder ſtoͤrkiſcher Schierling der Apo⸗ thecken, Matutſchka hält Die Cicuta viroſa Linn. in feiner Schleſ. Flor. 1. ©. ©. 247. Dafür, hierzu bat die in Linneeg Mar. med, p 43. N. 129. Edit. na und p. 82. N. 140 Edit, oda einaefchlichene Irrung verleitet, worin Die fchon löngfteng in. Der Apothecken eingeführte Cicuta virora vel Aqugtica w-pheri als Die wahre Cicu- ta betätigt wird. Man muß fich beim Arzneige— brauch dieſer Pflanze fowohl wegen dem Namen, als sich. einigen andern Diefer ganz ähnlichen: Schirmpflanzen fehr in acht nehmen, Diejenigen, mit welchen fie wegen großer Hehntichfeit verwech— felt werden, find Cicuta virosa, welche ſich aber von Conium. maeul. durch die fehlende, au V. Klaffe. II. Ordnung. 105 aus einem ſchmalen Blätihen beſtehende gemein— ſchaftliche Halle, und die aus vielen kleinen ſchma— len Blaͤttchen beſtehende ganze beſondere Hüllen, gefuchten Sgamen und gefleckten Stengel unter— ſcheidet. Noch aͤhnlicher ſind ihr die allgemein wildwachſende, auch ſo befleckte Hr By EEE buiborum, temulenrum , und Sylvestre, melde ſich aber Durch Die fehlende, oder aus einem oder mehren bald abfallenden Bi aͤttchen befiehende semeinfchaftlihe Hülle, und vielblättriche ganze befondere Hüllen, durch Die Didere haarigen Ge— lenke, einen unten baarigen Stamm, und längs lichte Scamen unterfcheiden. Ale Theile des Schierlings haben zwiſchen den Fingern gerieben einen eckelen, unangenehmen, Mauſe-Urin ähne lichen Geruch; die friſchen Blaͤtter ſo wohl als die Wurzeln haben ein ſtarkes narkotiſches Gift, und haben bei Menſchen in Menge, irrig fuͤr Das ſtinack oder Beterfilienwurzel Bee oft Ber: rückung ber Sinne, Raferei, Entzindungen, Aufe fü wellen des Unterleibd, und den Tod verurfacht. Traurige Re diefer Art find in Gmelins Pfienzengif: © 3. 361. angeführt. Die wirkſam⸗ ſten Mittel Dagegen iſt ein zeitig genug gegcheneg Brechmitter und pegetabiliſche Gauren. Herr von GStöre bar ſehr heilfame Wirkungen in Dem Ertract des ae gefinden, und bet dem Schierling als das fräftigite Auflöfungs Mittel in- Berhärtingen und Pertonkgın der Druſen, anfangendem Staar, im den Kröpfen, Epilepfie, Krankheiten Der Haut, und beſonders in ſcrophu— loͤſen Nepärtungen, und alen boͤs und frebdars tigen Sefchrären, wo alle andere Arzneien nichts geholfen, als ein beinahe ſpeciſtkes innerliches * und aͤuſſerliches Heilmittel gebraucht, und verfis chert mehr als fünfzismal Den Krebd Damit ‚ges heilt zu haben; feine eigene davon aefıhriebene Ab banblungen find. A.Störk libelli duo de Cicuta: Vird. 1760 und 1761 und A Störklib. de Experi- et en nova sua medicamenta. —— 1760 106 V. Kaffe. II. Ordnung, 1763. Leerg führt in feiner Flora herbib. ein Beifpiel an, daß er mit gehoͤrig bereiteten Extract, den er täglich zweimal Yu drei Granen bis zwei Drachmen vermehrt, gegeben hat, ein ſehr weit eingeriſſenes Krebsgeſchwür im Munde völlig ge— heilt babe. Eine Menge ſolcher Beiſpiele von der gen Mirkung Des Schierlings, und auf Verfuche gegründeter Erfahrungen der erſten Aerz— ten kang man in Prof. Spielmann Nat. med. p. zıo nachleſen, wo er behauptet ‚ daf Die viele Klasen uber Die Unwirffamfeit des Echierlings, meiſtens Daher entiianden , weil die wahre Pilanze aus Mangel binlänglicher botanifcber RKöenntniß nicht gebraucht worden, theila weil der Scierting Diefes mit den beten Arzneien eigen babe, Daß er nicht immer wirfe, wovon oft Der Gtandtort Der Pflanze die Schuid ſeie. Viele Zufale von Krebsgeſchwüren, und Druͤſengeſchwül— ſten, welche Der Gebrauch des Schierlings ges beilt bat, finder man im Banana auserl. Ahandl für pracke. Aerzte Band St. 2, S. 123. Jm neuen Magazın für Aerzte bs wm 3 St. 354. wird einv aus einem Quintgen gut ges trodnetem und aepuipertem Schierlingskraut, und einer Unze Hontg bereitete Fatweree allen andern Schierlingsmitteln vorgessgen , welche oft da, wo fihen zuvor vergebens die fiörfifbe Pillen gebraucht worden , und in einen venertifchen Menta.ra , wo zweimal die Saltvation vergeb— lih angewendet worden, und in Den ſchlimmſten Geſchwuͤren und frasisen Hautausſchlagen zum Erftaunen geholfen hat. Herr von Hann erflär- te in feiner Zpöfl. de Cicuta vindoo. 1765 (bon. länsft den Schierling für unfröftig, und da ver— fihiedene Damit gemachten Verſuche ven Wünfchen der Xerzte nicht entfprachen, ft fie jezund ziem— lich in Vergeſſenheit gekommen. Licus- : V. Klaſſe. II. Ordnung. | 10% Licusricum. 2Liebftöcdel. BGattungsk. Die Blümchen find glei, und alle fruchtbar mit eingeroliten Blaͤtt⸗ chen ; die Hüllen vielblättrig mit häutigen Raͤnden; die Frucht lang, und hat beiders feits fünf Furchen. 64. Lı1SUSTICUM LEVISTICUM. Gewöhne licher Licbitöckel: mie vielfaben Blättern , deren Blättchen oben und am Ende einge ſchnitten jind. Linn. Sp. pl. 359. Apoth. Leviftici radix; herba ; femina. Provinz. Liebftöcel. Badfraut. Saukraut. Lebſtock. Leberſtock. Bermutterfraut. C. Bauuli. pin. p. 157. Ligufticum vulgare. Dod. pempt. 311. Liguſticum. Lob. Icon. 703. Ligufticum. Germanicam Laferpiti..m. Taberuem. ıcon. 79. Ejüusd. Aräuterbudy 1. Ch. 209. Liguficum adulterinum, Blak:o. Herb. t. 275. Crantz 196, Ligufticum levifticum. Gartn. de fem. pl. t. 2. p. 28. t. 85. fig. 2. j Beſchr. Die perennirende, große, dicke, fleis ſchige Wurzel treibt einen fiarfen, hoben , hoblen Stengel; die Wurzelblätter, fo, wie Die Stengel— blatter find den Gellerichlätter viel ähnlich, außer Das fie hellgruͤner und langer geftielt find; die an den Epigen der Aeſte ftchende gelbe Blumendol— den haben an Der allgemeinen und befondern Hüls ie viele lanzenförmige, fpigige, häutige Blättchen. Wohnort. Sie wird in Gärten gezogen, wo man fie entweder aus dem Saamen, welcher im ei, Herbſt - 108 V. Klaſſe. II. Ordnung. Herbſt aefäet wırd, oder Durch abgelegte Wurzeln vermehren fann. Bluͤhezeit. Junius und Suliug. Sammlungszeit. Für die Apotheken wer Den im Merz Die Wurzeln, im May die Blatter, und der Saamen, wenn er zettig iſt, gefammelt, elle Theile haben frifch_einen gewürzheften‘, bal- famifchen Beruch und Geſchmack; fie wurden als ein auflöfendeg, reizendes, und flärfendes Mit- tel in Blehungstolten, Die monatlihe Reinigung zu treiben, und Die Mutterbefchwerden zu ſtillen in Pulver oder Dekokten mit Wein gebraucht 5 der Saft verdider fich zu einem Dem Opoponag ahn⸗ lien Bummidarz. In der Viehearznei werden Die Blätter und Wurzeln wider den Huſten und Keuchen Der Pferde, des Rindviehes und Der Schafe gebraucht; Die Wurzeln kommen zu Den Baͤdern bei der Raͤude der Pferde. Das Pulver der Wurzel von Liebſtoͤckel, Eberwurzel, weiſſer Enzian, Grundheil und Wachholderbeeren zu glei> hen Theilen ift ein gutes Mittel bei der Seuche Des Schmeine. Um den Küben nach dem Kalben die Milchadern sufzutreiben, Die Milch zu ver- mehren, und die Kühe zu fiärfen, wird ihnen, ein von Liebſtoͤckel, Anis, Kuͤmmel, Wachholderbee— xren, Pimpinellwurz, Salz, Heuſaamen und Mehl gekochter Trank gegeben. Anceuica, Angelick. BGattungsk. Die ruͤßdlichte Frucht bat 5 Streifen, wovon Die 2 am Rande hart und aröffer find; die Blumenfronen find gleich, und haben lanzenförmige, eingefrümmte Blättz Jen. RN | 65. ÄNGELICA ÄRCHANGELICA. Zahme . Angelic® ; mit gefiederten Blättern, deren dufferfles am Ende in Lappen zertbeilt ff. Zinn. Sp. #l. 300... Apoth. v. Klaſſe. II. Ordnung. 109 Apoth. Angelicæ ſativæ radix ; herba; fe- inına. | Provinz. Gartenangelid. Großer Andelick Zahme Engelwurzel. . Bauh. pin. p. 155. Angelica ſativa. Dod. pempt. 316. Angelica major. Lob. Hif. 398. Ejusdem /con. 701. Archan- gelica. Tabernem. Icon. 82. Ejusd. Bräuserbug I. Ch. 233. Angelica I. Blakw. Herb. t. 496. Craniz Stir. duftr. 178. Angeliea Archan- gelica. Gertn. de [em. pl. tom. 2. pag. 29. t. 85. ſig· 3- Beſchr. Diele Pflanze iſt eine der aräften hiefigen Schirmpflanzen, die Blätter find dunkel— grün R langgeſtielt, und zeichnen fich Busch den am Ende gröfferen zertheilten Lappen aus. Wohnort Sie wird als eine Zweijährige Pflanze in den Garten aus dem Saamen in eines fetten, lodern und feuchten Boden gezogen. Blübezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Zum RR fan» melt man im Srahlinge die Wurzeln, ehe fie aus. ſchieſſen; Die Blätter int Way, und die Saamen im Auguſt; fie haben friih einen fiharfen, bal— ſamiſch gewürzhaften Gerub und Geſchinack, die Wurzel, weiche man in den Apotheken setrocknet aufbewahrt, wird wegen ihrer ſtark reizenden , aufldfended und verdünnenden Kräften. unter vie beften Schweiß, Blahuns und Urin treibende, und Schleim aufiöfende Mittel gezählt, und wird in katharraliſchen Fiebern, Slahungsfolten ‚ und Bruſt⸗ di} 110 V. Klaſſe. I. Ordnung. Bruſtbeſchwerden von Verſchleimung entweder in Pulver oder in einem ven 12 Unze Wurzeln und 8 Unzen Waller oder Wein gemachten Aufsuß oder Dekokt gebraucht. In der Viehearznei Dient fie, fo, wie die Meifterwurzel , und Yiebflöcfel: wurzel bei der Hornvieheſeuche unter das Sutter gemifcht , und Dem Viehe mit dem Dekokt der Wurzel Die Rachen ausgewaſchen als ein Vor— bauungs : und Heilungsmittel bei Wichefeuchen ; melches auch bei innern Halsgeſchwuͤren ber Pfer⸗ Be öfterd warm eingegofen, gute Wirkung thut. neelwurz, Alandwurz, Wacbholderbeeren, Rars denbenedift, Liebſtoͤckel, Lachenknoblauch, Rhein— faren, jedes 1 Loth, gelben Schwefel 2 Loth, Salpeter 1 Loth, alles zu Pulver durcheinander vermiſcht, iſt ein ſehr gutes Mittel wider den Hu— ſten, und andere Seuche des Rindriebhes, einem grofen Stud wird täglich I Loth, cinem Kalb sder Schaaf ı/2 Loth mit Mehltrank eingegoſſen. 66. AngeErLica SyLvEstrıs. Wilde Ans gelick: mir geficderren Blärtern, deren Blaͤtt⸗ ben eyrund, lanzenförmig, fügensttig ge zaͤhnt und gleich find. Linn. Sp. pl. 361. Apoth. Angelice Syiveftris radix; herbas femina. Provinz. Wilde Engelwurz. Wieſenange— lick. Waldengelwurz. Wilde Geiftwurz. Wilde Bruſtwurz. Wilde Yuftwurz. | Ca/p. Bauh. pin. ». 155. Angelica Sylva- ftris major. Dod. prmpt. 318. Lob. Icon. 609. Angelica Sylveftris. Tobernam. Icon. &r. Fjusd.' Zräuterbud 1. Th. 23 . Arrelica Syiveltris il. ‚Rothii Tent. I :or. ge m. pag. 133. S-.inum angeli-u. Crantz j V. Kleffe I Orinung, 1m Crantz. Stir. Auſir. pag. 177. Seiinum Sylt. veftre, © Beſchr. Die Wurzel iff perennirend ſehr die, fleifchig und harzig, und treibt einen groſſen Di: een Stengel, die Blätter find gleich gefpalten , eyförmig, lanzenförmig und gezahnt, und an der Grundfläche der Stiele bauchig; die Blümchen find unrein weiß, oder etwas roͤthlich. Wohnort. In feuchten Wiefen und naſſen waldichten Gegenden. { Bluͤhezeit. Julius und Auguſt. Sammlungszeit. Gie ift der vorigen zah— men an Eigenfchaften und Kräften ziemlich aͤhn⸗ | lich, wird aber weniger gebraucht. PHELLANDRIUM, Peerſaat. Gattungsk. Die beſondere Huͤlle beſteh⸗ et aus 5 bis 6 Blaͤrttchen; die mittlere Bluͤm— chen find kleiner; die Frucht ift länglicht, enförmig, feicht geflreift, mit dem Kelch und Griffel gefränzt, 67. PHELLANDRIUM AQUATICUM. Pfer> deſgamen: mir gefiederten Blättern , deren Abrheilungen weır auseinander gefperrt find. Linn. Sp. pl. 366. Bpoth. Foeniculi aquatici ſemina. Provinz. Waſſerfenchel. Roßfenchel. Froſch⸗ peterlein. Froſchkraut. | C. Bouh. pin. pag. 161. Cicutaria paluftris N tenuifolia. Dod. pempt. 580. Phellandrium, ‚Lob. Icon. 735. Ejusd, Ob/. 424. Cieutaria Paluftris, Rothii 112 V. Klaſſe. II. Ordnung. Rothii Tent. Fler. serm.-pag. 123. Ligufti- cum phe landrium. Craniz Stir. Aufir. pag. z00. _ Ligufticam pheilan en. | Biekw. Herb. t. 59T. Beſchr. Die Pflanze iſt zweijaͤhrig, Der di— de Stengel iſt an feinen Gelenken mit ganzen. Buͤſcheln Zafern beſezt; Die Blatter find groß, Dreimal aefiedert,, und auseinander gefperrt; Die Slaͤttchen find Elein und glatt, Die Blumen weiß. Wohnort. Ber Frießdorf in einem Sumpf. fonft in Wafergräben und fiehenden Waͤſſern. Blübezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Der Saamen ,„ mweiher dem Siebftocel an Geruch ahnlich , aber ſchaͤrfer und narfotifn iſt, murde ehedem in Enabrüftige keit, Schwindſncht, Scharbock, in Wecfelfiebern und boͤsartigen Geſchwuͤren gebraucht. Man hat beobachtet, daß die Pferde vom Genuß dieſes Krauts an den Hinterfuͤßen lahm werden, Die Urs face fol aber nicht dag Kraut, fondern ein in den hohlen Stengeln mwohnender u elfäfer , Ä Curiulio vorapleitieus Linn. ſeyn. In der Viehe— arznei wird der Saamen gegen innerliche und au— erliche Mängel ver Pferde, befonders gegen den Rotz und Hufen — ae Abhandl vor Waſſerfenchel ſchrieb J. £. Lange 4. Braun — — 1771. Cicura.“ Wuͤterich Gattungsk. Alle Dolden find fan und; die gemeinfchaftliche Hüllen find vielblaͤttrig; die Blumen find gleich und alle fruchtbar ; die Frucht ründlich gefurcht. \ 68. V. Kaffe. II. Ordnung. 113 68. Cicura virosa, Giftiger Wuͤterich: deffen Blumendolden den Blätrern gerade gegenüber ſtehen, und deſſen Blattſtiele eine bäutige, am Ende ſtumpfe Zinfaffung haben: ‚Linn. So. pl. 366. Provinz. MWüterih. Waſſerſchirling. Wüg- erling. Wehdendunk. Berfiefraut: C. Bauli. pin. p. 154. Sium erucz folio. Dod. pemrt. 591. Sium alterum. Hortus Eyfte. Vern. VII. fol. 2: fig. 3: Lob. Icon. 208. Sium altefum. Tabern&m. Icon. 78. Ejusd. Ar£uterb. 205; Sium majus anguftifolium VI. Blatw. Herb. t. 574. Rothü Tent. Flor. germ. pag. 130. Corian- drum cicuta. Befhr Die perennirende Wurzel treibf einen aufrechten, hohlen, Diet und großen, etwas merrarun , und rötbligen Gtengel mit meif auszefperrten Zweigen; Die Blätter find dunkel— grun, ungefleckt, 2 oder 3mal gefiedert, glatt, und, fägenartig gezaͤhnt, und haben am Ende ihs rer Gtiele eine hohle Einfaffung, die gemein— fihaftlihe Dolde bat feine Hülle; Die befondern Dolden haben ganze vielbläfterichte” Häfen, die Blümchen find weiß, Die Scamen ründlich, glatt und feichtgeftreift. Wobnore Jenſeits des Rheins bei Sieg» burg Mühldorf an der Sieg; fonft in Sümpfen, I ffehenden Waͤſſern und Bächen. } Blübezeie. Junius, und Julius. Sammlungszeit. Die, Pflanze wird in dem Apothecken gar nispt gebraucht; fie iſt eine Der SUN | ſtaͤrkſten * 114 V. Klaſſe. II. Ordnung. fiäaröften, unb wesen Der ſchnellen Wirkung der ſchrecklichſten Giftpflanzen, Die frifhe Wurzel, welche dieſes ſchnell tödtende Gift am meiften ent- hält, bat Durch ihren unvorfihtigen Genug ſchon viele traurige, und todtende Zufalle verurſacht, mobei heftige Fieber, große Angſt, Betäubung der Sinne, Raſerei, Entzündung Des Magens, Zuck— ungen, Brand, und der Tod erfolgten. Die Lei— ben der Dur) re getödteten waren vol Blauer Sieden, bei der Eröfnung fand man Magen, und Gedaͤrme angefreiien, die Blutgetife ım Gehirne, und den Hirnhäuten fehr aufgetrieven , brandige Steilen im Magen, ausgetreteneg Geblüt, und ſol⸗ che Zufaͤlle, welche der Arſenik zu bewirken pflegt, auch hat man dieſe traurige Beobachtung gemacht, daß Diejenigen Mittel, z. B. Erbrechen, und vegeta— biliſche Sauren, welche gegen andere Giftpflanzen helfen, hier ſehr ſelten Hilfe geſchaft haben, weil die außerordentliche Schaͤrfe zu ſchnell wuͤrket. Hiervon kann man nachleſen. Gmelins Abhandlung vom Giftgewaͤchs in Schwaben S. 200 und Gmelins Seſch. der Pflanzengifte ©. 334. auch in den ſchwed. Abhandl. 1774. und Wep fer cicutæ aguatic;e historia, & noxa 1716. Frausa. Gleiß. Gattungs. Die befonderen Hüllen find nur halb, und beftehen aus 3 bis 5 herabs bingenden Blättern, vie Frucht ift geſtreift. '69. ÄUTHUSA CYNAPIUM. Gertengleiß. mit gleibförmigen Blättern. Linn. Sp. pl. pin ‚feiner Schierling. Erdſchierling Gartenſchierling. Hundspeterlein. Hundsdille. wilder Peterlein. Tolle Peterſilie. Ölanzpeterlein, Hundssicig. Krotenpeteriein Katzenpeterlein. Pe⸗ terſtlienſchierling. Faule Grete. Cal. V. Klaſſe. I, Drdnung. 115 Cal: Bauh. m. p. . 280. Cicuta minor BR £ wertroselini foko. Lob. Icon. 280 Cicutarta ſativa. Tabern. BRröfkerb. x Ch. pertroselinum ca- n!num. Blakw. herö. t. 517. Kothii tent. Flor. germ. pag. 130 Corian- drum Cynapium. Crantz fir. Auf pag. zır. Coriandrum Cy- napiuım. Gertn. de fem. & Fruß. plant. tom. 1. 2. .94..tab. 22. fig: 3. Beſchr. Diefe Pflanze ift ein Sommerge— waͤchs, die fpindelförmise fingersdide weiße Wur—⸗ zel treibt einen aufrecbten, glatten, heilsrünen nicht ſehr aͤſtigen Stengel, mit 2 oder Zmal ge— fiederten glatten, glanzendgrunen, fonft Der Sure senpererfilge ganz ähnlichen Slatternz die Dlätts chen Der halben Aulen an den kleinen befondern Dolden bangen herunter. Wohnort. Allenthalben auf Aeckern, an He—⸗ cken, ın Särten, aber meiſtens unter Dem Ker— bel und Peterſilge. Bluͤhezeit. Junius und Julius, Sammlungszet. Sie if feine Arznei Pflanze, fie wird von Smelin in feinen Pflan⸗ zengiften S. 330, und Schreber in ſeinen ron. und Famer. Samml. Ch. 6. S. 27 un: ter Die Giftpflanzen gezahit, ın einer von Gm e- Iin angeführten Geſchichte fpeißten ein 6jähriger und ein zjahrıger Raurenzung zu Eitelbrunn vie pen ihren Eltern im Monath April unter Den Urraut ausgeworfene Gleißwurzeln ſtatt Peter— fügen mmurzeln , Der erfte farb * und der andere wurd durch's kg gerettet. Hier wäre zu \ H | be: 116 V. Klaſſe. II. Ordnung. bemerken, ob ed nicht Wurzeln einer andern zwei⸗— jährisen Pflanze 3. 3. ded Conium maculatumf waren, Da Die Wurzeln einer jährigen Pflanze (wie | Die Gartengleiß iſt, im April noch nicht fo DI fein fönnen. Linnaͤus behauptet, daß der ſtatt anderer Gartenfräuter genoffene Gartengleiß bei Menfchen Bangızfeit, Sclaf, NRaferei, aufge fchwollenen Feib und den Todt verurfacht habe, und rathet daher im Gebrauch des Kerbeld und der Peterfilge behutfam zu fein. ch vermutbe, Daß jahrlip vieler Gleiß in unfern Gegenden gefpeigt wird, da man ihn faft in allen Gärten unter der Peterfilse und Körbel .antrift; ob er aber nach verfchiedenheit der Standtörter oder nur in Menge genojlen fihadet, verdiente genauer unterfucht zu werden; ich hab ihn nach eigenen Derfuchen bei einen zahmen Kaninchen in ziem: licher Menge gegeben unfchadlich gefunden. Der Bartengleiß unterfcheidet fich, eb er in den Sten— gel ſchießt, von Dem Körbel und Peterfilge fehr fhwer, und nur dadurch, Daß Die Bkättchen des Gleiß etwas harter, ſparrichter etwas ſpitziger, ein wenig dunkler- grün, und glänzend find, und feinen Geruch haben. Um ganz ficer zu fein, wäre am beſten, Die fraußblättrichte Peterfilge zu faen, und zu brauchen, welche fib durch Die Eraufen Blätter von der andern, und alfo auch vom Gleiß ganz unterfcheider, und den Geſchmack und Kräfte wie Die gemeine Peterfilge hat. CoRIANDRUM. Roriander. Gattungsk. Die befondere Hilfen find bald, und beftehen aus 3 oder 5 Blättern , die ie ift rund, CoRIANDRUM SATIVUM. &emeiner Koi en mie völlig TAUSENDEN: Fruͤchten, Linn. SP. pl. 367. Apoth. V. Klaſſe. I. Ordnung. 117 Apoth. Coriandri oflicinarum femina., Provinz. Koriander. Schwindelförner. Wans zendill. ZBanzenfraut. C. Bauh. pin. p. 152. Coriandrum majus. Dod. pempt. 302. Lob. Icon. 705. Ejusd. Fifl. 403. — Tabernem. Icon. 70. Ejusd. Krauterbuch ı. Th. 178. Coriandium. Blakw. Hero. t. 176. Gerin. de fem. t. ı. p. 93. tab. 22. fig. 2. Beſchr. Diefe Pflanze it jährig, der Gten- sel if aufrecht, die unierftien Blätter find einfach gefiedert, Die Stengelblätter find Doppelt gefie- dert, die Sedern find ſchmal und faft rund, Die Saamen der lofern Dolden find rund. Wohnort. - Sie wird in ®ärten gezogen, mo Der Saame jahrlicy im Herbſte gefäet wird, Blübezeir. Junius. Sammlungszeit. Der Saamen wurde ehe- dem wider Blähungen , und den Magen zu ſtaͤr— ten gebraucht , fie haben frifch einen widrigen be= täubenden Geruch, Der aber Durchs trodnen ans genehm-, und gewürzhaft wird. Scannıx. Kerbel. Sattungsk. Die befondere Hüllen find fünfblättrig, die Frucht iſt laͤnglich, ſchna— belfoͤrmig zugeſpizt, geſtreift. 7I. SCANDIX CEREFOLIUM, Gartenker- bel: mir glänzenden glatten Saamen, und Blumendolden, die in den Winfeln der Blaͤt— ser ohne Stiele finen. Linn. Sr. pl. 368. N 3 Apoth. 118 V. Stoffe I. Ordnung. %potb. Cerefolii herba recens, Provinz. Kerbel. Kerbelkraut. C. Bauh. pin.p. 152. ———— tivam. Gartn. de fen. pl.:tab. 23. fig. 2 Myrrhis. odorata. Kerner. Ockon. PA. Band ı. Platte 33. Beſchr. Diefe bekannte jährige Pflanze wird in Den Barten gezogen , des ausgeprehten Safts Des frifhen Krauts bedient man ſich im Srühjahre unter Den blutreinigungsfäften ver— miſcht mit Loͤffelkraut und Bitterfleefaft in Scor— but und Verſtopfung der Eingeweide; das Kraut böufs in Suppen genoſſen vermehrt bie Milch Der faugenden, auch bei Verhaͤrtungen der Bräs fie baben Umſchlaͤge von Kerbelfraut, und Leinſago— men, und Der innerliche Ge— a der were he pen oft viel genuͤzt. Dan follte anffatt dieſes Korbels Den perenirenden fpanifihen oder roͤmi⸗ fchen Rörbel Sr andix odorara Linn. anbauen; Dies fer gewährt den Vortheil, daß er nicht jährlich braucht angefärt zu werden, und Daher freier vom Gartengleiß ift. i CHherorHavLLum, Rälberfropf. Gattungsk. Die befondern Hüffen find hohl, und umaebogen; die Frucht iſt glatt, fang mit umgebogenen Sriffeln, 77. ÜHEROPHYLLUM SYLVESTRE. Wils der Allberfropf: mir glatten geftreiften Stengel, und erwas aufgefhwellenen Ge— lenfen Lins. Sp. pl. 369. Apoth. Cicutarie herba. Provinz. Wilder Kördel. Wildes Myrthen⸗ koͤrbelkraut. Scheere. rene SIEBEN RE | V. Kaffe II Ordnung. 119 7, Bauh. pin. p. 160. Myrrhis fylveftris feminibus levibus. Tabernzm. Icon. 94. Ejusd. Kréuterbuch | ı Ch. 283. Cerefolium fyiveftre. Crantz Stir. Aufir. 194. Chærophyllum fylveitre. Beſchr. Der Stengel if glait, gefurcht, un- gefleckt, an den Gelenken etwas haarig; Die Blät- #er find doppelt 'geficdert, mit länglichten großen aft eingefchnittenen Blaͤttchen, Die Blumen find weiß, und Die zeitigen Saamen fchwärzlicht. Wohnort. Auf Wiefen in Obſtgaͤrten ge- mein. Bluͤhezeit. Män und Junius. Sie wird jezt gar nicht mehr zu Arzneien gebraucht. IMPERATORIA. Meifterwurz. Gattungsk. Die allgemeine Hülle fehlt, Die befondern beſtehen meiftens aus 5 Blätt: en; die ruͤndliche Frucht beftehet aus zwei zuſammengedruͤckten Saamen , die auf dem Ruͤcken drei Streifen, und an den Ränden eine häutige Einfaffung haben. Es ift nur eine Art, 73. IMPERATORIA OSTRUTHIUM. Gemei- ne Meiſterwurz. Apoth. Imperatorie radix. Provinz. Große Meifterwurg. Kayſerwur⸗ zel. Magiſtraͤnze. Oſtrix. Wohlſtand. C. Bauh. pin. p. 150. Imperatoria. Lob. Icon. 700. Imperatofia oftrutium., Ded. pempt. 317. Aftrantia. ——— 54 Taber- 120 V. Klaſſe. II Ordnung. Tabernæm. Icon. 82. Ejusd. Kraͤnte I. Th. 241. Imperatoria. | Blakw, Herb. t. 279. Imperatoria. KRothii Tent, Flor. germ. pag. 135. Selinum Imperatoria.. Gartn, de ſem. dom. ı. p. 90, t, ar. fig. 9 Beſchr. . Die perennirende, Die, fnellige, kriechende Wurzel treibt verfihiedene fang ge> ftielte große Wurzelblätter, in deren Mitte ein glatter geftreifter Stenael ſteht, welder am Ende große mit weißen wohlriechenden Blümchen be= ſezte Schirme trägt; Die Wurzel und &tengeibläts ter find mit fünf paar Blättchen geficdert, wovon Das an der Spitze Dreilgppig, und wie Die uͤbri— gen alle fagenartig gezahnt find. Wohnort, Sie wird hier in Gärten gezogen, and Durch Die Ausfihäffe der Wurzel ———— und fortgeflanzt. Bluͤhezeit. Junius. Sammlungszeit. Die Apothecken brauchen von dieſer Pflanze nur die Wurzel, welche gleich nach dem Winter ausgegraben wird, ſie hat ei— nen ſcharfen gewürsheften Geſchmack, und enthält. einen fcharfen Saft, und muß ſchwachen fehr reiz— baren Derfonen behutſem gegeben werden; fie hat ſtark auflöfende, Urin, Schweiß, und Blaͤ⸗ hung treibende Kräften, und wird zu Staͤrkung des Magens, Vertheilung des Gchleimg, bei. Blaͤhunzs Roliden, und Mutterfränpfen in Puls: ver „ cder Aufsäffen von Wein, oder Waſſer ges braucht. Als Vieharznei, und Hausmittel vers dient fie, fo wie Die Angelika und Fiebfiöfel einen Platz im Sarten des Landmanns, der fiein Rind— ziehefeuchen, zum MRaͤuchern für geſchwoͤllene Schlaͤuche der Pferde und in mehreren Krankhei— ten der Pferde brauchen kann. Pas, | V. Klaſſe. I Ordnung. 121 Pastiınaca Paſtinack. Gattungsk. Alte Dolden haben Feine Hüls len; die Blumenblaͤttchen ſind umgerofit, gelb, und ganz; Die Frucht iſt zuſammengedruͤckt, flach und elliptiſch. | > / 74. Pastınaca SAaTiva. Gemeiner Pa: flinack : mit einfach gefiederten Blättern, Linn. Sp. pl. 370. Aporh. Paitinac® radix. Provinz. Wilder Paflinad. Peftnachen. Rau: ber Gierſch. Hirſchmoͤhren. Wilde oder Herzma> sillen. C. Bauh. pin. p. 155. Paftinaca latifolia , fylveftris & fativa. Dos. pempt. 680. Paftinaca latifolia fativa. Lob. Icon. 709. Ejusd. Kifl. 4207. Paltinaca domeftiea vulgi: Tabernem. Icon. 76. Ejusd. Kraâuterbuch ı Th. 2co. E!aphobrfum fativum 1. Biakw. Herb. t. 379. Paftinaca. Gertn. de fem. tom. ı. 9.87. tab. 21. fig. 06. Rotni: Flor. germ. p. 133. Selinum paftinaca. Beſchr. Diefe zweijährige Pflanze bat eine fpindeiförmige Wurzel, einmal gefiederte,- in Drei Karpen meiſtens zertdeilte, glangendgrüne, glatte, gezaͤhnte Blatter, und einen glatten, gefireiften, hoben, in Nebenzweige ausfgeftreeftem Stengel, an Deren Enden große Dolden Fleiner gelber Blümchen fieben. Wohnort. Auf ungebauten Ylägen, Weir : den und MWiefen,, fie wird auch häufig in Bsrten gezogen. Bluͤhezeit. Julius und Auguſt. Sammlungszeit. In den Apotheden werden Die zeitigen Wurzeln, und Saamen —— die Wur⸗ 122 V. Klaſſe. II. Ordnung. Wurzeln haben einen ſuͤßlicht gewuͤrzhaften Ger sub, und Geſchmack, in Milk gekocht wurden fie in der Schwindfucht gebrauht, und nad Boerhave folen die Wurzeln und Saamen, beſonders die wilden, bei Schmerzen, und Ge: fehisären der Harnivege genügt Haben. Aneımum. Din. Gattungsk. Die Blumenblaͤtter find un getheilt, umgerollt und gelb; Die Frucht ift eyrund, geftreiftz die allgemeinen und beſon⸗ dern Hüllen fehlen. 75. ÄNETHUM FOENICULUM. Sendel: mit eyrunden Srüchten. Linn. Sp. pl. 377- Apoth. Foeniculi femina. Provinz. Großer oder füßer Fenchel. Gar— tenfenchel. Frauenfencheh. | C. Bauh. pin. p. 147. Foeniculum vulgare italicum femine oblongo. Dod. pempt. 279. Foeniculum. Lob. Icon. 775. Faeniculum five Marathrum dulce. Tahbernzm. Icon. 66. Ejusd. Kraͤuterbuch 1 ©h. 148. Foenicuium. Blukw. Herb. t. 288. Rothii Flor. germ. p. 124. Ligufticum'fo- niculum. Gertn. de [em. pl. tab. 23. fig. 5. Foenicu- ium vulgare. Kerner. Oekon. Pfl. 3. 2. Pl. 113. BSeſchr. Diefe Pflanze iſt zweijährig, Die großen Stengel, fo wie die Mebenftengel und ‚Blattftiele find ſchoͤn gran, geftreift, Die an | in V. Kaffe. IE Ordnung. 123 End dreifach sefiedert, und hangen in Fleine ſchmale fadenförmige Slaͤttchen zerfpalten herun— ter; Die Zweige tragen an den Enden etwas hoh⸗ le Dolden fleiner gelber Bluͤmchen. k Wohnort. Sie werden hier in Bärten aus Dem Saamen gezegen. Blähezeie. Julius und Auguſt. Sammlungszeit. Ale Theile haben geries Sen einen angenehm gewürghaften Geruch, und füfen Geſchmack; der reife Saamnn mird unter Die vier großen erwärmenden Saamen gezählt, und als ein Bruft und Blaͤhungsmittel bei ans baltendem Schnupfen, Heiferkeit, Blaͤhungskoli⸗ den, auch zus Vermehrung der Milch don ſau— genden, in Theegetraͤnken, und Aufguͤſſen ges braucht 5 in den potheden wird aus dem Saa— men ein Dehl bereitet, welcher mit Zucker der miſcht unter dem Namen Eleofacharum feniculi ein gutes Blähungtreibendes Mittel iſt; Das aus Dem Saamen bereitete Wafer wird bei. Entzün= Dung der Augen gebraucht , außerlich Dient das Kraut in Milch aefocht, oder anch der Saamen zu Umfchlägen auf die von fiodender Mil) vers haͤrteten Bruͤſte. Carım. Kümmel. Gattungsk. Die allgemeine Huͤlle iſt oft nur ein Blaͤttchen; die beſondern fehlen, die Blumenblaͤttchen ſind weiß, eingebogen, mit einer ausgeſchnittenen Ruͤckenſchaͤrfe, die Frucht iſt eyfoͤrmig, laͤnglich und geſtreift. Es iſt nur eine Art. —J— 76. Carum caARVI. Gemeiner Kümmel. Apoth. Carvi femina. | Provinz. Miefentümmel. Mattentümmel. "3 he Speifefümmel, Karbey. Karwe. Gar: — | | 124 V. Klaſſe. I. Ordnung, C. Bauli. pin. p. 158. Carvi officinarum (i- ve Carum pratenfe. Pod. pempt. 299. Carum. Lobel. Hifl. 418. Ejusd. /con. 724. Carum Carvi. Tabernem. Icon. 65. Ejusd. Kraͤuterbuch I Ch. 144. Carum. Blakw. Herb. t. 529. erner. Gefon. Pf. I. tab. 65. Kothii Flor. germ. p. 124. Ligufticum carvi. Crantz Stir. Aufr. p. sı8. Apium carvi. Garin. de fem, t. r. p. 106. t. 23. fig. ?. Beſchr. Diefe Pflanze iſt zmeijährig; der Stengel ift aufrecht, glatt, geftreift, nicht hohl, er theilet ſich in Nebenaͤſte, dieſe haben an Ihren Enden ungehuͤllte Dolden weißer oder röthlicher Blümchen ; die Blätter figen auflangen am Stengel fheidenförmigen Stielen, und find mit feinen , ſpi— sigen langen Blaͤttchen zwei und dreifach gefiedert. Wohnort. Auf Wiefen. Bluͤhezeit. Map und Junius. Sımmlungszeit. Bon diefer Pflanze ſam— melt man nur den zeitisen Saamen für Die Apos thecken, welchen fie unter die groͤßern erwaͤrmen— De Saamen zählen; man braucht bei Blähungen, » und Fehlern der Verdauung wegen Magenfchwäs ehe den Saamen in Aufgüffen, oder Den mit Zu: fer vermifchten Oehl. Pımrinerta, Bibernell. Gattungsk. Die Blumenblättchen find umgebogen; die Narben faft ründlich , Die rucht iſt eyrund laͤnglich, oben fpigig, ge reift; die Eleinere Dolden bängen über, V. Kaffe. II. Ordnung. 1258 “7. PIMPINELLA SAXIFRAGA. tleine Bi- bernell: mie geficherten Blättern J deren Blaͤtrchen an den Wurzelblärtern ründlid , bcı den andern aber ſchmal oder gleich breis find. Linn. Sp. pli 37 er Apsth. Pimpinelie albæ, five noftratis radix Provinz. Weiſſe Pimpinelle. Pimpinellen— fraut. Pimpernellenwurzel. Pfefferwurzel. Steine peterlein. Bockspeterlein. Deutſche Theriacks⸗ wurzel. C. Bauli. pin. 100. Pimpinella faxifragı mi- nor, & pimpineila faxifraga tenuifolia. Dod. pemst. 315. Saxifraga parva. Eobel. Icon. 719. Pimpinella faxifraga minor. Tabernem. Icon. 89. Ejusd. Aräuterbucdy ı Th. 259. Tragofolinum petreum. Blakw. Herb. 472. Zierner. ®efon. Pfl. 38. 2. Platte 174. Beſchr. Diefe perennirende Pflanze bat ei— ne weiße fpindelförmige Wurzel; die Wurzel— blätter liegen in einem Dichten Kreiß auf der Er— de, und befichen aus vielen zu zwei gegeneinan> der überfichenden, runden, ſtumpfen, fägenartig gezahnten, elatten Blättyen, die höhern Gtens gelblätter haben Yinienförmige [pigige, nah dem Ende zu etwad breitere Blättchen ; die huͤllenloſe Doiden haben weiße Blumen. Wohnort. In der obern Grenau in den Miefen nah Blittersdorf, fonft auf trofnen Wie— fen, Triften , und fandigen Orten; fie ift nad Berfchiedenheit des Standorts von verſchiedener Größe. Bluͤhezeit. Junius, Julius und Augufl. Sammlungszeit. In der Arznei wird une Die Wurzel gebraucht, welche beßer ım Srapjahee | als 126 V. Klaſſe. I. Ordnung. als im Herbſt ausgegraben werden, ſie ſind ſehr ſcharf und brennend son Geſchmack; dieſe Schär> fe, welche aröftentheils im aͤtheriſchen Oehl liegt, wirft durch reizen, auflöfen, eröffnen , bei Blaͤ⸗ bungsfoliden, und bei reumatifshen Zufaͤllen, bei falten katharraliſchen Berfehleimuugen, und Brufibefchwerden von zäbem Schleim in Pulver oder Aufguüſſen; auch wird in aͤhnlichen Fallen die mit Weingeiſt bereitete Eſſenz entiweder allein, oder mit einem füffen Sirup vermifcht, gebraugt. Sn der Bieharznei ift die Wurzel mit Foͤnugrek vermifcht ein gutes Mittel bei dem Keichhuflen Des Pferde. Arıum,. Eppich. Gattungsk. Die Blumenblättchen find eingebogen, ründlich und gleich; die Seuche eyrund, geſtreift. 78. ÄArIUM PETROSELINUM. peterfilge: mit gleichbreiten Blaͤttchen am Stengel, und ſehr kleinen beſonderen Doldenhüllen. Linn. Sp. pl. 3279. Apoth. Petrefelini femina; herba; radix. Ca/p. Bauh. pin. p. 153. Apium hortenfe; Petrofeliaum vulgo. Cafp. Bauh. pin. g. 153. Apium feu petro- felinum crifpum. Nbart, Blakw. Herb, t, 382. Beſchr. Diefe Pflanze iſt zweijaͤhrig, die Wurzel iſt weiß, und ſpindelfoͤrmig, die Wurzel⸗ blaͤtter oder Blätter des erſten Jahrs find keilför⸗ mig, dreiſpaltig, Doppelt gefiedert, die Stengel— blaͤtter des zweiten Jahres ſind in tiefere gleich— breite Queerſtuͤcke zerſchnitten; die Blumen ſind gruͤnlicht. Bluͤbe⸗ V. Klaſſe. IT. Didnung, 129 Blaͤhezeit. Junius und Julius. | ‚Sammlungszeit. Ale Theile diefer Pflans ze haben einen aromatifchen Geſchmack, fie wer⸗ Den in der Arznei als ein eröffnendes und barna treibendes Mittel gebraucht. Bei epileptifihen Perſonen Hat der Genuß Diefer Pflanzen ſich fhadlih bewieſen. Umſchlaͤge des zerfiogenen krautd haben ſehr hartnaͤckige Verhaͤrtungen ver Brüſte zertheilet. Obizes Citat des Kaspar Bauchinus iſt eine Abänderung mit krauſen Blätter, welche zu gebrauchen rathſam iſt, um fih gegen die einfhleichende, der Peterfilien ihn» line Sartengleig „Zihera cinapium zu figern. Arıum GRAVOLENS. Selerys mit Feilförmigen Blättern am Stengel. Linn. Sp. pl. 379. Cafp. Bauh. pin. p. 154. Apium officinarum, | Beſchr. Diefe allentyalden bekannte Pflanze wurde ehedem als ein esöffnended, Slaͤhung und Harn treibended Mittel gebraucht, fie iſt jegund meiſtens eine Küchenpflanze. Dritte Ordnung, Mit dies Staubwegen. SAMBUCUS, Dollunder. Gattungsk. Der Kelch ift, fünftheilig ; die Blumentrone fünfjpaltig; Die Beere dreis farmig, 80. SAMBUCUS NIGRA. Schwarzer Aols under: mie unächten Dolden , die in fünf fleinere sertheile jind, und baumartigem Stamme. Linn. Sp, pl. 385. Apoth. 128 V. Klaffe. IM. Ordnung. Apoth. Sambuci flores; Baccæ. Provinz. Schwarzer, großer, gemeiner Hol: der. Rechholder. Hitfiheln. Slieder. Slieren. C. Bauh. pin. p. 456. Sambucus fructo in umbella nigro. Dod. pempt. 845. Sambucus. Blakw. Herb. t. 157. Sambucus. Beſchr. Das Holz Diefed baumartigen Strauchs enthält beſonders jung vielen Mark, die Blätter ſtehen an den Zweigen gegeneinander, und find aus einigen paaren runder, fpikiger, fäs genartig gezähnter Blätter zufammengefezt, die großen Blumenfträauße find weiß , und Die Bee— ‚sen fihmarz. Wohnort. Faſt in allen Heefen, und um alle Dösfer. Blühezeie Map. Sammlungszeit. Die Knospen, Blätter, und Rinde baden einen bitteren, narfotifchen Geruch, und einen bitteren, edeln, feharfen Ge— ſchmack; fie enthalten in Ihren harzigten, und sömmöfen Theilen eine narkotiſche falzigte Schaͤr— fe; eiu etwas fiarker Genuß Davon verurſacht Durch den auf Ausleerung mwürdenden Reiz ein beftiged Brechen, und Purgiren mit Dem flärkffien Echneiden und Reizen; es iſt zwar für flarfe Bau— ersleute ein urfpreüngfich gutes Arzneimittel aus Der Hand der Natur, e8 kann aber bei Menfchen, Die nicht beſonders ſtark find, fehr fchadlich fein. Bei dem Gebrauch dieſes unficheren und beftigen Mittels wird noch die irrige lacherlihe Meinung gehegt, daß fie Die Wirkung nach der Art und Richtung des Abreiſſens Der jungen Knofpen, und Hes Schabens der Schale beftimmen fönnen und als fs nach obenzu abgerifen und gefchabt cın Erbres Ben, nach untenzu Ein Purgiren erfolgen mupe er V. Klaſſe. III. Ordnung. 129 Der Saft der Rinde kann unter der Hand des Arztes bei der Waſſerſucht dienen. Aeußerlich werden Die grüne zerquefihten Blatter und Rin— de auf ödemetifchen Geſchwuͤlſte und Fuͤße, auh bei äußerirhen Entzündungen, und der Roſe aufgelegt Die frifhen Blumen baben ei: nen balfamifchen Geruch, Der reigbaren Perſonen Kopffinmerzen verurfacht, fie haben erweichende, fhmerz und frampffiillende und befonders ſchweiß—⸗ treibende Kräften , fie werden duͤnne außgefireut, getrocknet, und in Catharren, und Rheumatis— men, und andern Zufallen, die von Verkaͤltung herfommen, und eine gelinde Ausduͤnſtung for— bern, in einem waͤſſerichen Aufguß, oder als Thee gebraucht; über Die friſchen Blumen wird in den Apothecken ein Waſſer beftilirt, welches unter fchweißtreibende Wizturen gebraucht wird; auch wird ein Efjig davon bereitet, welcher auf einen beißen Stein geſchuͤttet ‚und Damit des Tages einigemal geräuchere , ein fehr gutes Mittel bei hbartnädigen Echnupfen iſt. Kuͤßerlich braucht man die Slierenbiumen ald ein erweichen- des, und ſchmerzſtillendes Mittel in trocknen und nafen Umſchlaͤgen bei ſchmerzhaften Sefhmälften, in Milch gekocht bei Den von verhaͤrteter Milch geſchwollenen Brüften, und in -erweichenden, und ſchmerzſtillenden Kliſtiren mit vielem Vortheil. Aus dem Saft der reifen Beeren bereiten die Apothecken das Fliedermus oder Flierenkraut Aoob. Sambuci, welches ber ven Fieberlattwerse 1, auch häufig zum Schwitzen entweder allein, oder auch mit andern Zulagen gebraucht wird; äußerlich- iff ein Umfchlag davon nach El Zeugniß bei der Hofe ein guted Mittel, Dev Holunderſchwamm folat in der 24ter Klajje bei den Tremellen Ein berübmter Arzt giebt von den Hollunderwurzeln ein Zahnmittel an, welches bei den heftigſten Zahn: fihmerzen oft fehleunize Linderung verſchaft babe, 100 alle andere Mittel nichts eefrüchter hätten: Zwei Lot) ungefchälter, Klein gefepnittener Hollun— 2. Der 130 V. Kaffe II. Ordnung. derwurzeln werden in ı Loth Eijig und r Loth Wein gekocht, von diefem Defoft wird cin Schluck in den Mund genohmen und auf den leibenden Theil gehalten, welches einigemal wiederhohlt wird. 31. SAMSUCUS EBULUS. Attich: mit un: achten Doiden, die in drei Fleinere zertheilt find, und blästerartige Anſaͤtze haben, und fräutersrtigem Stamme. Linn. Sp. pl. 358. Aporh. Ebuli radix; bacc® ; femina. Drevinz. Attih. Dttih. Niederer, Feld heil, Kraut, Rother Helder. Hirſchſchwanz. Ca/p. Bauh. pin. 456. Sambucus humilis, five ebuius. Lobel. Jcon. 2 Th, 164. Ejusd. Obferv. 589. Ebnlus. J Tabernem. Icon. 775. Ejusd, Kraͤuterbuch | 2 Ch. 482. Ebulus, "Elnkw. Herb. t. 488. Beſchr. Die Wurzel iff perenirend, der Diefe, Harfe‘, aber frautärtige marfigte Stengel wächft jedes Jahr von neuem, ſonſt ift er dem vorigen gemeinen Holunder ahnlich, außer Daß Die Blätter länger, und die Blumen etwag roͤth— lich find. Bi u. Wohnort. Bei Friesdorf und Sppendorf im Malde, cr waͤchſt viel ſeltner als Der. vorige. Ar&r D x ; e Blaͤhezeit. Junius. Sammungszeit. Er iſt dem gemeinen Hol⸗ lunder an Eizenſchaften ungefehr ähnlich. | . Sun V. Klaſſe. V. Ordnung, ° 131 Fuͤnfte Groͤnung. Mit fuͤnf Staubwegen. Linum. Lein. Gattungsk. Der Ri und die Blumen; krone find fünfbläktrig 5 die Saamenfapfel iſt fuͤnfeckig, fünf Halig zehnfaͤcherig mit einzelnen Saamen. 82. Linum USITATISSIMUM. &emeiner Kein: nit fpigiggen Blumenkelchen, nnd Saa⸗ menfepfeln; geferbten Blumenblaͤttchen, lan⸗ zenförmigen, wechfelmei; e ſtehen den Blaͤttern, uud meiftens einzelnem Stengel. Linn: Sp. pl. 397. Apoth. Lini fativi femina. Provinz. Fein. Flachs. Wilder Sein. Wilder Flachs. "C. Bauh. pin. p. zr4, Linum arvenfe.. Tabernem. Icon. 822. Ejusd, Rraͤuterbuch 2The522. Blakw. Herb. £. 160. Linuny Dod. gempt. 524. Linum fativum, Berner. Ockon. Pf. 25.1. Pl. zoo. Beſchr. Diefe Vflanze iſt jahrig, an dem zween bis drei Schuhe hohen Stengel ſtehen Die i r .gleti ingezaͤhnten Blätt- be ISone tichtblaue als Der Kelch iſt; ... Die N ———— fi 5 * De Er wird auf Kedern gebaut. Bluùhezeit. Junius. | en Samm⸗ 132 V. Kaffe. V. Drdnung. Sammlungszeit Bon diefer Pflanze wer⸗ den Die Saamen, und der daraus bereitete Oehl in Der Arznei gebraucht; der frifche zerſtoſſene Gaamen in Waſſer gefocht wird innerlich als ein eriweichended und linderendes Mittel in Krank: beiten der Bruſt, und Harnwege, beim Huſten, und Heiferfeit, aͤuſſerlich in Umſchlaͤgen zu Er: mweichung der Gefchwälfte, zu Kinderung und Hei— lung der Brandfchaden, und zu Kliſtiren ge⸗ Braucht. Nach blenk Mat. chir. GS. 32 iſt diefes shlihte Mehl des zerſtoſſenen Saamen das ſtaͤrk⸗ ſte, erweichende, zeitigende, und ſchmerzſtillende Mittel, die aus dieſem Mehl, Milch, und zu Pulver geſtoſſenem Schierlingstraut ( Cosium maculatum Linn.) bereiteten Breiumfchlage ha— ben Brüfte, welche halb verhärtet, halb entzündet, und halb geeitert waren, beßer ald jeded andere Mittel geheilet. Der Klare friſche nicht ranzige Leinoͤhl wird innerlich und außerlich als ein ſehr gutes Mittel gebraucht. M: rray Mat: med. P- 482 rübmt den Gebrauch diefes Oehls bei inflam— matorifchen Bruffkransfheiten, in der Schwind— ſucht zur Beförderung des ſtockenden Auswurfs, und bei dem Seitenſtechen zu einem Eßloͤffel des Tages einigmal genommen ald Das befte und fi- cherfie Mittel, auch in einer ſehr heftigen Darm-⸗ gicht,,. und fechötägigen — haben drei Des Abends genommene Loͤffel volig geholfen. Ein ſehr ähnliches Beiſpiel einer fehr ftarfen Ber: fiopfung, welche ein ſtuͤndlich genommener Lorfel Leinoͤhl mit etwas Anisoͤhl gehoben bat, findet man in Hr. Hofratb Baldinger neu. Magaz. 25.8. © 8o. Wider die Würmer in der Dif- fentrie, und Bleifolik wird es ſehr empfohlen. Aeußerlich wird der warme Leinöhl in Hamorrboz iDalfchmerzen, und bei bartnädigen Verſtopfnu⸗ gen zum Rliſtier gebraucht. | 83. Lınum CATHARTICUM. Purgierlein: mir gerade gegeneinander uber ſtehenden, I run V. Klaffe. V. Ordnung. 133 rund lanzenförmisten Blättern, zweitheiligem Stengel, und ſpitzigem Blumenblättlein. Linn. Sp. pl. gor. Apoth. Cathartici herba. Provinz. Purgierflahs. Bergflachs. Wiefen: flachs. C. Bauli. pin. 214. Linum pretenſe floribus exiguis. Blakw. Herb. t. 368. Beſchr. Diefes Eleine Pflaͤnzchen iſt ein Sommergewaͤchs; an Den dünnen ſchwachen Sten» geln ftehen die ungeftielten, ungezäahnten, glate ten, hellgruͤnen Blätter gegeneinander über, und an den Enden find Eleine Riſpen fleiner weißer nen mit gelben Staubwegen und Gtaub- euteln. Wohnort. Auf der Boppelsdorfer Allee, linkerſeits; fonft auf Wiefen, Xriften und Ber: gen. Blühezeit. Junius, Julius, Augufk. Sammlungszeit. Das Kraut hat frifeh ei— nen bittern Geſchmack, und purgirende Kräfte. Es wird felten gebrauht. Linn aͤus in feinen Amön. voi. 7 p. 300 rühmt daß trodfne Kraut zu ein Quintlein oder zwei Drachmen in vier Unzen Waſſer gekocht ald ein gutes ohne Beſchwerlich— keit mürfendes Burgiermittel in aufangender MWaferfucht. Mehrere Xerzte finden dieſes Kraut näherer Unterſuchung mwertb. n 13 Sch 134 VL Rlaffe. 1. Ordnung. Bad = nn nn nn 2 Sechste Klaſſe. Mit) ſechs Staubfaͤden. Erſte Ordnung. Mit einem Staubwege. Arzıum. Lau. Gattungsk. Die vielbiumige Scheide ſchließt eine Dolde vieler Blumen ein; die Blumenfrone if fechsblättridh ; ; die apfel fiehbet oben der Blumenfrone und ift dreis faͤcherich. 84. Arraoun SaTıvum, RKnoblauch: mit einem flachblaͤttrigen doldentragendem Stam— mes einer zuſammengeſezten Zwiebel, und dreifa⸗ h lang geſpizten Staubfäden. Linn. Sn. P / 425. ‘ be ERS Allır radix. f* He Bauh. pin. 73. Allium fativum. Aerner. Dekon. Pfl. 33. 2. PL. 130. Beſchr. Die bekannten Zwiebeln des Knob— kauchs baben die lauchartigen Beſtandtheile am ſtaͤrkſen, und werden unter allen Gubflanzen, welche cinen Abzug Der Gäfte vom Kopf machen, son Sydenham für Die Fraftieffen echakten. Maͤßig genefen find fie magenſtaͤrkend, und ae> bören zu Den bite und Barntreibenden , er— hizenden , und faͤulnißwiedrigen Arzneien. Aeu— ßerlich wird eine von Knoblauch und Oehl gemachte Salbe gebraucht, um Die kalte Geſchwuͤlſte zu zertheilen, und hizige zur Eitaung zu bringen. VI. Kaffe. I, Ordnung. 125 Vier Bollen Knoblauch, ıR Maaß Wild, 3 Eß— töffel Boll Theer, und 2 Köffel voll Baumoͤhl durch⸗ einander gekocht, iſt ein vorzüglich gutes Mit: tel bei der Rindviehſeuche. 85. ÄLLIUM PORRUM. Porre: mit einem flachblaͤttrigem doldentragendem Stamme, dreifach lang geſpizten Staubfaͤden, und ei— ner häautigen Zwiebel. Linn. Sp. pl. 423. Cafp. Bauh. pin. 72. Porrum fativum lati- folium. Dod. pempt. 688. Porrum. Lob. Icon. 154. Ejusdem Hiſt. 77. Porrum vulgare, Tabern. Icon. 48%. Ejusd. Aräuterb. 2 Ch. &. 199. Porrum, Apoth. Porri radix. Provinz. Breitlaud. Porre. Beſchr. Biefe Wurzeln haben eine erhi- gende und auföfende Eigenſchaft, und Dienen fowoh! mit andern Speifen gefocht, als allein gebraucht in den erffen und zweiten Wegen fiark aufzilöfen, und den ſich widernatuͤrlich angehäufs ten Schleim auszuführen. Weußerlih find Die zergueifhten Wurzeln und Kraut ein vorzüglich ‚gutes Herimittel auf Wunden und Quetfchungen. 86. ALLIUm CEPA, Swiebel: mit einem nactenden unterwärts bauchigen Blumenſchaft der länger als Die runden Blätter iſt. Linn. Sp. pl. P. 431. C. Bauh. pin. zr. Cepa vulgaris. Beſchr. Die rothen fowohl als die weißen Zwiebel baden ein ſehr flüchtiges alkaliſches Salz und Schärfe bei ſich, welche man beim Abfchälen sder Zerfchneiden an den Augen fpüret, welche aber Durchs ‚Kochen und Höften fehr gemäßigt 4 wird. - 136 VI. Klaſſe. 1. Ordnung. wird. Sie haben eine erwärmende Eigenfchaft, und werden Daber fo, wie der Knoblauch, unter den Salat und andere Fühlende Speifen gemifcht, um deren Kuͤhle zu mindern, und Den Magen zu ftärfen. Bei derfungenfucht, Engbrüftigfeit, und anderen Bruftbefchmerden werden fie gebraten, und unter andern Bereitungen gebraucht. Aeu— ßerlich thuen fie bei Brandfchaden fehr gute Wire fung, wenn fie gequetfiht immer frifh auf den serbrannten Theil gelegt werden. Lirium. £ilie, Gattungsk. Die Blumenfrone ift fechsr blaͤttrich; jedes Blatt hat unten eine läng lichte Sinie flatt eines Hoͤnigbehaͤltniſſes; die Echalenftüde des Saamengehäuß find durch gitterarsig geichlungene Haare verbunden, 87. LiLium CANDIDUM. Weiffe Lilie: mit bie und da zerffreut ſtehenden Blättern und glockenförmigen Blumenfronen, welde inn-: wärts glatt find. Linn. Sp. pl. 433. Apoth. Lilii albi radix. Cafp. Bauh. pin. p. 76. Lilium album flore eretto, vulgare. Cap. Bauh. pin. p. 76. Lilium albı um flo- ribı:s denendentibus, feu vulgare. Eine Abänderung. E Cafp. Bauh. pin. p. 76. Lilii albi pulehri & ignoti fpecies. Eine Abänderung. Lob. Icon. 163. Ejusd. Hift. 33. Lilium can- didum. Kerner. Oekon. Pfl. B. 3. Pl. 219. Beſchr. E8 sicht von dieſer genug befann= sen Kilte zwo Nbanderungen, wovon eine gefüllte, und VI. Klaſſe. I. Ordnung. 137 nd Die andere miederwäarts - Bängende Blumen bat, wie fie oden aus Kaspar Bauhins pinae angezeigt find. Mohnort. Sie werden in Gärten aejogen. Bluͤhezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Die dicke, aus vielen Schuppen zuſammengeſezte Wurzel wird in den Apothecken aufbewahrt; fie hat feinen Geruch, und einen ſchleimigten Geſchmack; fie werden Zu Breiumfhlägen gefocht, und als ein erweichen- des fchleimiges Mittel gebraucht; Das gekochte und auf Blumen gegofene Lilienohl fommt haus fig zu erweichenden Salben und Bflaftern. Asparacus, Spargel. Gattungsk. Die Blumenfrone ift ſechs⸗ theilig, Deren drei innere Theile an der Spi⸗ ße zuruͤckgebogen find; die runde dreifaͤcheri⸗ ge Beere hat in jedem Fach zwer Saamen. 88. ÄSPARAGUS GFFICINALIS. Gemeiner Spargel: mir krautartigem, rundem, aufréech⸗ ten Stengel, berjtenförmigen Blättern, und paarweife fichenden Blattanfäzen. Liun, Sp. Pl. 448. Apoth. Äsparagi radix. Provinz. Spargel. Wilder, Wieſen, Wald, Spargel. Aspars. Keralenfraut. C. Bauh. pin. 489. Asparagus fativa. Dod. pempt. ögr. Asparagus hortenfis, Blakw. Herb. t. 332. Gertn. de fem. pl. tom. ı. p. 58. tab. 16. ſig. 5- Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt wiele aufrechte, fehr aͤſtige hohe — — vwech⸗ #38... Wk Klaſſe. * Ordnung. wechſelweiſe ſtehenden Zweigen, und ſchmalen fadenfoͤmigen in Buͤſchel zuſammenſtehenden Blaͤttern, die Blümchen find gruͤnlichtgelb, und die Beeren roth mit ſchwarzem Saanten. wohnore Auf der Änfel Bfaffenmüs bei Rheindorf fand ich fie wildwachſend, fonft wird ‚er haufig in Gärten gezogen. Bluͤhezeit. May und Junius. Sammlungszeit. Die Wurzeln, welche im Herbſt und Frühjahre ausgegraben werben, gehoͤ— ren unter Die fünf größeren eröfnenden Wurzeln, und werden in Ptifanen und Detoften, den Urin zu treiben und den Gtein und Grieß abzufshren gebraucht; daß die Wurzeln und Echößlinge el: nize Echärfe befizen , vermuthet man daher, weil. podagrifiye beim Genuß der Eparzet oft Anfälle ihrer Schmerzen zu empfinden pflegen. Anmerf. Beim Bartenfpargel hab ih Pflan— zen acfunden, Deren Bluͤthen nur männliche Be> fruchtungstheile hatten. 2 | ‘ CoNvaLLarıa, Zaucken. Gattungsk. Die Blumenfrone ift ſechs⸗ fpaltig, glockenförmigz die Beere ift gefleckt, dreifaͤcherich, dreiſaamig. 80. ConvALLARIA MAJALIS. Mayblume: mie nacketem Blumenſchaft. Linn. Sp. pl. 451. Apoth. Lili convalü flores. Provinz. Mayzaucken. Maybluͤmchen. Niefes kraut. Epringauf. Lilien Konvallien. Ihallilien. C. Bauli. pin. 304. Lilium eonvallium album. Dod. pempt. 205. Lobel. icon. ı72. Ejusdem Obf. 87. Lilium convallium vel vernum, Taber- VI. Kaffe, I. Ordnung. 139 Tabernem. Icon. 754. Ejusd. Kräuterbuch 2 Th. 455. Lilium convallium, Blakw. kerb. t. zo. Lilium convallium album. Gertin. de fem. pl. tom. ı. p. 59. dab. 16. fig. 06. Beſchr. Die pereunirende 2 Wurzel iſt hof: 3ig, friechend , und faſerig, fie treist zwei gro— be enrund - fanzenförmige Blätter, wovon dag ünterfie meiſtens Eleiner iſt, an dem Daneben ſte— benden blätierioofen Blumenfaft fizen die kleinen milchweißen, wohlriechenden , niederwärtd haͤn— genden Bluͤmchen in einer loderen Aehre. Wohnort. Bei Dettendorf und Friesdorf, "auch hinter dem Kreuzberg, und mehreren Diten des Kottenforft Häufig ; font in Wäldern. Blübezeit. May. Sammlungsseit. Für Die Apotheken werden nur don Diefer Dflanze die Blumen gefammelet, fie haben verniöge des Durchdringend flarfen, fehr fluͤchtigen Geiſtes zertheilende und nersenftarfei- de Kräften; Aus den frifchen nicht zerqueiſchten ganzen Blumen wird ein Maffer ——— Das Pulver der ttocknen Blumen in die Naſe gezogen verurſachet Nieſen. Eine Abhandlung davon hat gefihriesen J. C. Senkenberg dijfert. de Lil. sonval. Getting. 1757. 00. ÜONVALLARIA POLIGONATUM. Weiß: wurz: mit wechſelweiſe ſtehenden den Sten— gel umfaſſenden Blaͤttern, zweiſchneidigem Stengel, und meiftens einblümigen Blumen ftielen in den Winkeln der Mlärter. Liu Sp. pl. 451. Apoth. Sigilli — radix. Provinz. Weißwurz. Schminkwurz. Gelent⸗ wurz Salomons Siegel. Tage: Teufel. Ca/p, 140 v1 Klaſſe. LI Ordnung. C. Bauh. pin. 303. Poligonatum latifolium vulgare flore majore. Dod. pemzt. 345. Lob. Icoe. 637. Poligonatum. Tabern. Icon. 755. Ejusd. Kräuterb. 2 Th. 457. Poligenatum latifolium. Blakw. herb. t. 251. Befhr. Die Wurzel ift perennirend, Fries chend, weiß, und knotig; die aufrechte, edige, einfache Stengel find mit großen eyförmigen am Rande ganzen, der Lange nach mit Rippen Durch» zogenen fiielloofen Blättern wechfelmweife umgeben; in den Winkeln der Blätter entfpringen einzelne Stielgen mit einer oder zwei weiffen, nach der Mündung gelblichterunen nach einer Seite unter fiih hängenden, engen, und langen Blumen. Wobnort. Auf dem Kreuzberg im Wald, auch zwifcheu Endenich und Laͤngsdorf hinter der Lappenburg, fonftin fchattigten und feuchten Waͤl— dern. ji Bluͤhezeit: May und Junius. Sammlungszeit. Für die Apotheken wird nur die Wurzel gefammelt, fie ift ganz weiß, füß von Geſchmack, und von einer fihleimigten Sub- ftanz , fie wurde äußerlich ald ein linderndes und auflöfendes Mittel bei Quetſchungen, und Ent- zundungen gebraucht, bei Der fchmerzhaften Gold» ader bat eine halbe linze in Milch gefocht guten Nutzen gefchaft. Sie wurde ebedem zur weißen Schminfe für Frauenzimmer gebraucht. Acorus. Rulmus. Gattungsk. Eine einfache zylindriſche Kolbe ohne Scheide ift ganz von Blümchen bedeckt; die Blümchen baben 6 —— on, / VI. Klaſſe. I. Ordnung. | 141 en, und eine fechgecfige dreifächerige Saas menfapfel. Es ift nur eine Art, 9. AÄCOoRUS CALAMUS. Gemeiner als mus. Jin. Sp. pl. 462. Apoth. Acori veri, five calami arematici radix. Provinz. Kalmed. Adormurz. Adermann. Magenwurz. Deutfcher Zittwer. Cafp. Bauh. pin. 34. Acorus feu calamus aromaticus officinarum, Camerar. Epit. p. 5. Lob. Icon. 57. Acorus diofceridis. Tabern. Icon. 642. Ejusd. Aräuterb. 2 Th. 5. 354. Acorum. Blakw. Herb. t. 466. Leers. Flora herbor. tab. 13. fig. ı2. Die befte Abbild. Beſchr. Die perennirende Wurzel iſt Erie» 55 holzig, und knotig, fie treibt lange, geras De, 3äbe, degenartig = dDreiedigte Blätter, mel» che zugleich Die Stengel find, Da an ihren Eeis ten ein länglichter, um und um mit braunen Bitte men Dicht befezter Knopf oder Kolben entfpringt, welcher feine Scheide hat. Wohnort. Im Poppelsdorfer Weiher, und faft in allen fiehenden Waͤſſern und Eümpfen. Blabezeie. Junius und Julius. EIER — Die Wurzeln muͤßen im Srüßjahre oder Herbſt ausgegraben werden, fie haben einen bittern, fehr gewärzhaften Geſchmack und Geruch, welcher aber durchs Trosfnen gelinder, und angenehm wird, fie haben ftarf bemegende, rei» zende und färfende Kıäfte, und müßen Daher bei eholerifchen und galfüchsigen behutfam gebraucht wiss 142 VL Klaſſe. J. Ordnuug. werden, man bedient ſich derſelben au Ausführung der ersten Wegen, und Dei Sufällen, Die von eis ner verfchleimiten unwirkſamer Galle entfiehen,. auch als eines erwärmenden, und masenftörfenden" Mittels bei verlohrnem Appetit, und bei der wegen Verſchleimung gefhmwächter Verdauung entweder Des Bulvers zu einem Quintchen, oder eines MWeinaufgufeg von 2 bis 3 Quintchen, oder Der verzuferten Wurzel. Sie wird auch bei Denen Zufällen enipfehlen,iwelchen Die Bärtler, und Silber: ſchmiede wegen den Merfurteldampfen außgefezt find. Xeußerlich kann Das Pulver der kandirten Wurzel ber fallöfen Gefchwüren zum Abwaſchen oder Kinftreuen gebraucht werden. Don den medicinifhen Kraͤften Diefer Pflanze fan man be— ſonders des Hr. Prof. ©. 5: Cartheuſer Mat. mee. nachleſen. ‚ DERBERIS. Sauerdorn. Gattungsk. Der Keih bat 6 gefärbte Plätter ; die Blumenfrone hat 6 Blätter, Deren jedes am “runde mit 2 Drüschen be fest iſt; der Griffel fehlt; Die einfücheriche vben nebelfürmige Beere bat 2 Saamen. 92: BERBERIS VULGARIS. Gemeiner Sauerdorns mir Trauben tragenden Blumen: ſticlen. Linn. Sp. pl. . Apethb- Berberidis iruxius recens, Provinz. Berbersbeeren Ferberisen. Sau— erach. Erbfel. Erböhonen. Eſſſadocn. Reiſebeere. Weinſchadling. Weinſcherling. Verſichborn. Wein— zaͤpfel. Reißbeere. C. Bauh. pin. 454. Berberis dumetor'm. Camer. Epit. p. 86. | Tabern. Aräuterb. 3 Th. 763. L-beris, Hlakw, | VI. Klaſſe. I. Ordnung. 143 Blakw. Hero. t. 165. Gertn. de fen. pi. tom. z. p. 200. tab. 42. Rg.. 6. Kerner. Oefen. Pfl. 3. 2. PL 169. Beſchr. Diefer d dicke, glatte, aſchgraue Strauch treibt viele dichte Zweige; an dieſen ſtehen die kurzgeſtielten, laͤnglicht runden, g gezähnten , am ande fleifpaarigin Biefer ın Büfcheln, welthe mit einem ? meiffens aber mit dreien ungefehr einen Zoll langen Stacheln defezt And; aus —* Blattern entſpringen einfache niederhangend Traͤublein gelber Blumen, welche einen rn Sruchtfnoten haben; Die cylindriſchen Beere find rot). Wohnort, Um Dörfer hie und Ba in He den, auch in Wäldern. Blühezeit. May und Junius. Scmmlungszeit. Für Apothecken ters den nur die zeitigen Beere geſammelt, ſie haben einen herben fauren Seſchm af, und geben einen ſehr gefunden, und nützlichen Saft, Man preßt Die zerguetfchten Beere aus, laͤßt Den Saft fies ben bis er bei —— klar iſt, fallt — in Flaſchen, gießt oben unter, Den Stoßfen cum Die Luft volle abzuhalten) eh wenig Baumshl, SR fielt fie verſtopft in den Seller, wo fie N Schr und Tag halten, man kann fie nicht allein in Speifen, erfrifchenden Getränken, und Bunfchen, fondern aus) als ein Fühlendes, und der Zul wieders ftebendeg Mittel in den heſftigſten fausen und hizigen Fiebern, und euizundenden DruffTranf- ‘heiten flatt des Zitronenfafts Brauchen, Auf dem Dlatien Sande (wo die Citronen oft nicht zu haben find, Diefe Beere aber in Menge mild wachfen ) fönnte ‚Diefer vorräthige Berbeerenſaft großen Blusen und Hälfe bei Kranken ſchaffen. Nah Br. Hal: Te: r ein Aufguß der Blätter und mittlerer Rins de Die era 144 VI Klaſſe. I Ordnung, de mit Waſſer ein vortreflicheg Mundwaſſer beim Radeln der Zahne. Die Wurzeln und innere Rinde der Stengel werden gegen die elbfucht geruhmt. Dritte Ordnung. Mit drei Staubwegen. Rumex. Ampfer. Gattungsk. Der Kelch iſt dreiblaͤttrich; die Blumenkrone hat drei zuſammenſtoſſende nicht abfallende Blaͤtter; der einzige Gans men iſt dreieckig. 93. RUMEX PATIENTIA. Gartenampfer: mir Switterblumen, deren Blumenblaͤttlein ungezaͤhnt ſind, nur ein einziges mit einem Aörnchen beſezt iſt, und eyrund lanzenfoͤr⸗ migen blättern. Linn. Sp. pl. 470. Apeth. batientiæ herba. Prorinz. Sauerampfer. Gartenampfer. Zah⸗ mer Ampfer. Patientia. Caſp. Bauh. pin. 115. Labathum hortenfe latifoiium. Dod. pempt. 648. Biakw. Herb. t. 113. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt vie— le in einem Buͤſchel auf der Erde liegende ey— rund fanzenförmiae, fpige, große Blaͤtter, zwi— fen welchen die rutbenförmigen geftreiften, am Ende mit lockeren Trauben rother Blumen befezten Etengel entfpringen. Wohnert. Wird in allen Bärten als Ber gemeine Sauerampfer gezogen. * | Bluͤ⸗ VI. Klaſſe. III Ordnung 145 Bluͤhezeit. Junius. Sammlungezeit. Die Apothecken brauchen ‚Die friſchen Blaͤtter unter Die Fruͤhlingskuren und Krautertränfe; fie find angenehm ſaͤutrlich von Geſchmack, farfiig , kühlend, blutreinigend , und wider ven Scharbof, daher fie in Den Suppen zubere:tet eine fehr gefunde Speiſe geben, fiatt Diefen wird auch fehr viel der Aumex Jeutatus Lirn. der Friehende, rundblaͤtterichte, 76» miſche, oder [panifihe Sauerampfer gebraucht, welcher vor odbigem wegen feinen faftigern, und ‚faureren Blättern der Vorzug berdient. 94. RUMEX acurus. Spitziger 2 Ampfer: mir Switterbiumen, deren Blumenblaͤttlein —— at, und init Roͤrnchen beſezt find, und Es: mig unglichten ſcharf zugeſpizten Bistrern. Linn. Sp. ꝓl. 478. Apoth. Lapathi acuti radix, Provinz. Grindwurz. Spitzblaͤttrige Men« gelwurz. Hungerkraut. Gelbe, fpisige Ochſen⸗ junge. Pferdsampfer. C. Bauh. pin. 115. Labathum folio acuto, Lobel. Ob/.. 1350. Ejusd, Icon. 254. pain. um acutum, live oxilaparnum. Tabern. Icon. 436. Ejusd. Aräuterb, 2 Th. &. 153. Lapathum acutum, vel okila- pathum. Blakw. Herb. t. or. Behör. Die perennirende Wurzel treibt große, breite, oben zuaripizte, mit Rıppen durch⸗ zogene Blatter; en den Enden ver geſtreiften Stengeln und Zweigen Agen in entfernten Wins tein die granlichte Blumen, deren Blättchen am Rande gezabut find, Wohnort. An Wesen und Baͤchen, an feuchten und angebauten Drten. , | K vn Blöbe " 146 VI. Kaffe, II. Ordnung. Bluͤhezeit. Junius, Julius und Auguſt. Sammlungszeit. Für die Apothecken wird nur die Wurzel gefammler, fie ift Holzig, und Die, auswendig braun, inwendig gelb. Sie wird als ein ſtärkendes, biutreinigendeß , und Der Saulnig widerftehendes Mittel bei Eropfartigen Geſchwuͤlſten, verfhleimten Eingeweiden, Schar bod, bösartiger Kräge, und andern Hautkrank— beiten außerlih und innerlich gebraucht. In ähnlichen Ballen farın auch Der Kumex aqwaticı 15 Linn. Waſſerampfer gebraucht —— welchen aber Liunsuıs Amaen. acad. Ton. DIT. Xill, weit vorzieht, und als ein ee gutes Mittel in boͤßartigen freßenden Geſchwüren ans ruͤhmt. 95. Rumzx AcEToSA. Sauerampfer: mit ganz gerrennten Geſchlechtern, und längliche zen pfeilförmigen Slästern. Linn. Sp. pl. 481. Apoth. Acetosz noftratis herba, radix, Provinz. Gauerampf. Säuterling. Wieſen⸗ Sauerampf. Saurſenf. Streifwurz. C. Bauh. pin. 114. Acetosa pratenſis. Lob. Icon. 250. Ejusd. Ob/. 155. oxalis, ſi- ve iepathum oxalida. | Tabern. Icon. 438. Ejusd. Kıäuterb. 2 Th. &. 156 oxalis five acetofa, Blakw. Herb. t. 230. Kerner. Defon. Pfl. 3. 3. Pl. 203. ſcheint Rumex icutatus zu ſeyn. Beſchr. Die perennirende lange Wurzel treibt viele fpigiee langgeftielte, wegen der pfeils frmiaen Figur unten einen fpigigen Winfel. bil» Dende Wurzelblätter; an Den Enden der Gtengel, welche mit eben ſolchen aber fleiieren Blättern wechſelweiſe befezt ſind, ſtehen Die Blumenbuͤſchel in VI. Klaſſe. ÄT, Ordnung. 147 in ährenförmigen Ölumentrauben Die männli- hen Blumen find Bon den weiblichen auf zwei befondern Pllanzen abaefondert. Bluͤhezenn ray und Junius. R Sammlungszeit Die frifchen Blätter mer» den in den Apothecken zu den KRrautertränten, und der ansgepreßte Saft Davon als ein fühlen» des Mittel in hitzigen, und faulen Fiebern ge» braucht. Corcacum. Zeitlofe Gattungsk. Die Blumenfrone ift 5thei— fig und hat eine lange Dreiecfige bis zu: Wurzel gehende Röhre; die drei Saamenkapſeln find in eine dreieckige verwachien, 96. CorcHicum AUTHUMNALE, Herbſt- Seitlofe: mir lanzerförmigen aufrechtſtehen⸗ den Blättern. Linn, Sp. pl. 485. | Apoth. Colchiei radix, Provinz. Wiefenzeitlofen. Matten, Wiefen Safran. Spinnbiume. Lichtblume. Michelsblume. Herbfiblume Michelswurz Hundghoden. Nadene De Hure. Nackende Junzfer. C. Bauh. pin. 67. Colchieum eommune, Dod. pempt. 460. Ejusd. purg. 37T. Lobel. Icon, 143. | Gertn. de [em. pl. tom. 2. pag. 70. t. 18. f8- 3. | Beſchr. Aus einer ſchwaͤrzlichter vielhäutiger Zwiebel ſchießt im Herbſt eine weiße fehr wenig sötbline Blume ohne Blatter bervors die ſechs geive Staubfaden find in Der Blumenkrone ver- wachfen; der Fruchtknoten bleibt in der Zwſebel 5 82 zuruck, 148 VI. Staffe. "EN. Ordnung. zurüf, und die in der Blumenkrone verborgene "Drei oft einen Schuh lange Stwubmwege, oder Griffel nähern fih mit ihren Narben ven Staub» beuteln, empfangen Ben befrachtenden Zaanıen- ſtaub, und Führen Denfelben zum Fruchtknoten herunter, nach fo gefchebener Befruchtung ſchwillt Der gefchwängerte Fruchtinoten zu einer Saamen⸗ tapfel auf, wählt denn mit vier oder fünf gros. gen lanzenförmigen Wurzeiblattern immer größer an, und koͤmmt im Fruͤhſjahre mit vielem Saa— men zum Vorſchein. Am Grunde der alten Zwie— bel erzeugt ſich immer eine neue. Wohnort. Hinter der Baumſchule in den Wieſen fehr haufig, und fonft allenthalben auf Wieſen und Triften. Bluͤhezeit. September und October. Sammlungszeit. Für die Apothecken wer⸗ den im Fruͤhling die Wurzeln geſammelt; ſie ſind ſcharf und giftig, und koͤnnen als ein fraftig, ſchleimaufloͤſendes, und urintreibended Mittel faft wie die MR eerzwiebel bereitet, und gebraucht werden, Don ihren giftigen Eigenfchaften, und anseftellten Unslüfgfälen fanı man Hallers Hist. pl. N. 1255, und Gmelins Pflanzen gifte S. 33. machlefen, wo auf deſſen Beruf Zufammenziebung der Kehle, Erfierrung der Zun— ge, unertraͤgliche Kopfſchmerzen, graufame Bauch flüge, und zumeilen der Tod erfolgt if. Nach Garridelt Hitsire des plantes. p 123 ift eine Magd nach dem Genuß einiger Pflanze in dreien Tagen geftorben. Hr. Prof. SG melin fohlägt bei dem unsorfichtigen Genuß diefer Pflanze Efig, und andere Dfianzenfäure in Menge genommen, öhlihte und aus Milch zubereitete Setränfe, und Klyſtire vor. Auch in diefer Pflanze hat der Ar. don, Srörf der leidenden Menfchbeit mit feiner eisenen Gefahr neue Hälfe geſucht, und gefuns den; er nahm einen Theil der Wurzel nah dem Eſſen VI, Klaſſe. II. Ordnung. 149 fen mit Semmelfrume, gleich darauf fpürte er ein Brennen im Magen, Hise im Kopf, einen Schauer im Ruͤckgrade, Kolickſchmerzen, und eis nen brennenden Abgang des Urins, und war erft nad) vier Tagen durch Segenmittel wieder hergea ſtelt, er nahm Demnach 8 Loth Wein, worin 3 Gran der Zwiebel eingeweicht waren 5 Diefes wuͤrckte weniger, und verurfachte nur eine dicke, unempfindliche Zunge 6 Stunden lang, und Den Abgang eined brennenden Urins; nun ſchneidet er zwei Loth friſche faftige Wurzeln in ı Pf. Weinefig, laßt es 48 Stunden lang bei gelindem Teuer öfter umgefchättelt gergehen, gießt ed durch, “und läßt diefen Eſſig mit 2 Pf. reinem Hoͤnig Uns ter Öftesem Umrühren ber gelindem Seuer zur ge> börigen Die einfochen. Diefed Oxymel täglih 3 bis Anal jedesmal ein Quintlein oder Theeloͤffel gegeben, und lange Zeit fortgefezt,. hat ihm bei waſ⸗ ferfüchtigen Geſchwülſten son mancherlei Urfprung , Verſtopfungen der Eingeweide, und andern Kranke beiten, wo der Urin bewegt werden muſte, die befie Wirfung, und faft unfehlbare NHülfe ver- fchaft. Auch bei gefchwollenen Schwindfüchtigen hat er durch den Gebrauch dieſes Drimel nicht nur die Geſchwulſt vertrieben , fondern auch den Auswurf befördert, den Hufen gelindert, und das Athemholen erleichtert. An vielen Orten find die nachgemachten Verfuche von fehr ungleihem Erfolge sewefen, fo, daß dieſe Arznei oft nicht die _aeringfte Wirkung getban hat; ob hier Die Verſchiedenheit des mehr oder weniger nafen Standorts beitragen muͤße, konnten doch Verſu—⸗ &e und Beobachtungen zeigen. Man kann bier> yon nachlefen Stark de Colchico Vindeb, 1763. 83 Achte 150 VII Klaſſe. I Ordnung. Achte Klaſſe. Mit acht Staubfaͤden. Erſte Grönung. Mit einem Staubwege. Vaccinıum. Preuſelbeere. Gattungsk. Der Kelch ſizt auf dem Fruchtknoten; die Blumenkrone iſt einblaͤtt⸗ rig; die Staubfaͤden, deren auch einigmal zehn find, find dem Fruchtboden einverleibt; die Beere ift rund, vierfächrich, viellaamig. 97. Vaccınıum MYRTILLUS. Heidelbee- re: mie einblumigen Blumenfkielen, fägen: artig gezaͤhnten, eyrunden Blättern, und ecfigem Stengel. Linn. Sp. pl. 498. Apoth. Myrtilli baccæ. Provinz. Schwarze, gemeine Heidelbeere. Schwarze Preuſelbeere Schwarze Mooßbeere. Roßbeere. Pickelbeere. Waldbeere. Gandel, Grif— fel, Knackbeere. C. Bauli. pin. 470. Vitis idea foliis oblon- gis, erenatis fructu nigricante. Cramer. FSorſtw. T. 48. ig. ı & 2. Tabern. Icon. z07g. Ejusd. Kräuterb. 3 Th. 802. Vitis idea ]. Blakw. Herb. tab. 463. Garin. de. fem. pl. tom. 2. p. 742. tab. 27 Pe. ? Seſchr. VIII. Klaſſe. I Ordnung. 15T Beſchr Die Stengelchen dieſes niederen Stäudchen find holzig, duͤnn, und viereckig, und theilen fih in eben ſolche wechſelweiſe ftehende Zweige; aus den Winkeln der eyrundfpigigen, glatt, hellgruͤnen Blätter entfpringen einzelne, Zurzgeftielte, ruͤndliche, roͤthliche Blumen; die zeitigen Beere find ſchwarz. Wohnort. Auf dem Kreuzberge bald auf der Höhe linfer Hand; bei Witterſchlick, und im Rotterferfi auf einigen Plaͤtzen ſehr häufig s fonft in Waldern. Blaͤhezeit. May und Junius. Sammlungszeie. Für die Apotheden wer⸗ Ben Die Seeren gefammelt , fie find Bühlend, zuſammenziehend, und ficpfend , und find Daher ſchwachlichen Leuten, und die fih vor Berkopfung Des Leib hüten mögen, ſchaͤdlich. Getrocknet (ind fie frärfer zufammenziebend, und fiopfend, fie werden in der Ruhr, und in Durchfallen in Dulver oder Dekokt zebraucht, Da fie aber in dies fen Zufälen oft mehr fchaden als nusen, fordert ihr Gebrauch viele Vorficht. 98. Vaccınıym VITIS IDEA. Preufelbee- ze: mit unterwärts bdngenden Blumentrau- ben an den Enden der Zweige; ungezähnten, surücgeroliten , umgefehre eyrunden,, auf Der unterm Flaͤche getüpfelten Blättern. Linn. Sp. pl. 500. Aperh. Vitis ide folias baccæ. Provinz. Reihe Heidelbeere. Kleine Rauſch⸗ Deere. Kreubeere. Krausbeere. Hoͤlzerbeere Prausbeere. Cafs. Bauli. pin. 470. Vitis idæa foliis ſub- rotundis non erenatis, baccis rubris. Comer. Epit. 136. | 84 | Cre- 152 VOL Klaſſe. L Srönung. | Cramer. Sorftw. t. 48. fig. 3 & 4 Aueder. Luſtg. 8. 2. ©. 345. Beſchr. Dieſes miedrise Stäudchen waͤchſt im ſchlechteſten unfruchtbarſten Boden, es hat dunne Stengel, welche meiſtens auf den Boden liegen; Die Blätter fiehen ohne Drdnung und gleichen den Burbaumblättern, bleiben auch fo immer grün; auf Der Dberflahe find fie geadert, - auf Der untern punctirt, undan der Spize ſtumpf etwas eingebogen ; an den Enden der Zweige bangen einfache Trauben turzgeftieiter, weißlicht rötdlicher ,„ fehr angenehm riechenden Blumen, welche den Heidelbeerblumen an Geſtalt fat aͤhn⸗ lich find; Die zeitigen Beere find rund und roth. Wohnort. Zwifhen Toßendorf und Pleiß euf einem Berg im Wald; fonft in Waldungen, nicht ſehr gemein. Bluͤhezeit: May. Sammlungszeit. Für die Ndstheden wer⸗ Den Die Beeren und Blätter gefammelt, fie find aber wenig im Gebrend. Murray in feinen App. med. tom. 2 p. 70 ruͤhmt den aus den Beeren bereitsten Zranf und Syrup als ein fehr gutes, kuͤhſendes, Der Faͤulnis widerſtehendes, flärfen- des Mi tet in bißigen und faufen Giebern , und rathet Ne Da, mo fie häufiger wachen, vielen an⸗ dern TRitteln vorzuüziehen. Die Blätter find zu⸗ ſammenziebend, und werden an einigen Orten anſtatt der Barentraubenblaͤtter Arbutus uva ursi. in ſchmerzhaften Krankheiten der Harnwege gebraucht. Anmerf. Dieſe Pflanze hat fehr viel Aehn⸗ lichkeit mit der Wäreneranbe Arbutus uva ursi, wovon fie fih aber Durch höhere Stengel, auf der LUnterfläche getuͤpfelte —— und ſaftige Beeren unserfcheidet: Me VI. Klaſſe. I. Ordnung. 153 Darune, Zeylond. Gattungsk. Der Kelch fehlt; die Blur menkrone iſt einblätteich, vierfpaltig, ums fliegt die Staudfäden ; die Deere iſt eins faamig. n 99. Darune MEZEREUM, Zellerhbals: mie tingeftielten Blumen, deren drei beifammen aus den bleſen Zweigen bervorwadhfen, und lanzenförmigen ebfälligen Blättern. Linn. Sp. pl. 309. Apoth. Laureolae cortex. Coccognidii fe- mima. Provinz. Siedelbaſt. Kellerſchal. Sebaſt. Scheißlorbeer. Ziedelbaſt. Damar. Zieglig. Reh—⸗ beere. Brennwurz. Deutſcher Pfeffer. Pfeffer⸗ baͤumchen. C. Bauh. pin. 462. Laureola folio deciduo, flore purpureo, ofhcinis laureola fæmina. Lobel. Icon. 367. Ejusd. Ob/. 199. Mifereum germanicum, five laurus pusilla. Tabern. Icon. 1074. Eiusdem Krauterbuch 3%. &. 797. Daplınoidis flore purpu- reo. Oramer. Forſtw. tab. 47. Hort. Euftet. hyem. fol. 7. fig. 2. Laureola. Biakw. Herb. tab. 582. | Beſchr. Diefer Strauch oder kleines Baͤum— Sen bringt faft die erien wilden Blumen, fie find fehr ſchoͤn, weißlicht roth, mit gelben Staub⸗ beuteln, und haben einen angenehmen Geruch, fie kommen vor den Blättern zum Vorſchein, und figen in gedrungenen Reihen meiltend zuſammen en den braͤunlichen Zweigen, vie nachher kom a mende 154 VII. Klaſſe. TI. Ordnung. mende Tlanzenförmigen, ungezahnten, glatten, weichen Blatter figen an den Enden der Zweige -in Büfcheln; die Beeren find rund, ſaftig, und ſchoͤn roth Wohnort. Bei Poppelsdorf an der Schin— derei, und faſt allenthalben in Waͤldern und Gebuͤſchen. Blahezeit. Merz und April, auch oft im Hornung. Sammlungszeit. Ale Teile dieſes Ge— waͤchſes, beionders die Beeren haben eine aanz ungememe Schärfe, zerricben baben fie einen widrigen Geruch, und gekaut verusfachen fie im Munde ein ſtarkes ziemlich lang anbaltendes Brennen , berunter geſchluckt in kleiner Dofig ein deftges Brechen und Purgiren, in größerer Dois folet ein ſtarkes andealtendes Brennen im Munde, Entzündung des Schlunds und der Keb> le, * auch Huße, Entzündung Der Eingeweide, und oft * Tod. Linnaus ſah eine Jungfer von 12 Gran der Saamenferne , welche fie wider Das viertagige Fieber genommen hatte, flerben. Mehrere Beijpiele diefer Art kann man in Gmes lines Pflanzengift ©. 167. nachſehen. Die Blu: men follen im gefhbloffenen Zimmer der Ausdüns Dung wegen ſchadlich ſeyn. Die Wurzel und Rin— De auf die Haut gelegt erregen Roͤthe und Blaſen, fie wurde ebedem unter dem NRauen Bo:s genül, Bois de Garou tbeuer aud Frank— reich bezogen, da fie hier mild Buche. Ein Stud der Rinde von der Größe eines Zolls wurde in Eſſig gebeizt, und auf einen zu Gentanelen ge» ſchickten Drt gelegt, mit einem Epfeublatt bededt und mit einer Binde befefliget, dieſe Rinde wur— de morgend und Abends frifh aufgelegt, wenn aber der Drt zu fließen anfieng, den zweiten und Dritten Tag erneuert, oder auf eine andere Pla ‚gelegt, der Dit floße dann ſehr ſtark, und bat zur VII. Klaſſe. J. Ordnung. 155 zur Ableitung boͤſer Feuchtigkeiten von den Aug» en, Kopf, und der Bruſt vielen Nutzen geſchaft. Einige Aerzte behaupten, daß dieſe Art einen künſtlichen Ausfluß zu erregen, in einigen Zus fällen den übrigen Arten vorzuziehen fei, weil der Reis und Ausflug fiarker if, und länger anhält, als bei den nerigen Methoden, auch weil Die Rinde dem Dit, dem fie aufseleat wor— Den, Beine eigentliche Wunde noch Geſchwuͤr ver- urfacht. Herr Roͤßel bat dag von einer Unze and zwei Pfund Waſſer bereitete Dekokt in Senerifhen Knoten, und Knochen Auswüchſen innerlich mit vielem Nugen gebraucht. Des Li- Babonner Thees eines Holztranfe , welcher als ein vorzuͤzliches blutreinigendes Mittel, ſon— derlich in Ausſchlaͤgen, und Geſchwuͤlſten, weiche veneriſchen Urſprungs find, ſehr geruͤhmt wird, find die wirkſamſten Beſtandtheile die Rinde des Kellerhals und des Bitterfüß, Dritte Drönung. Mit drei Staubwegen. PoLiconum. Knöterich. Gatctungsk. Die Blume bat einen Kelch, eine stheilige Blumenfrone; oft 8 Staubs faͤden; einen dreiecfigen Fruchtknoten mit meiftens 3 Griffeln und einem eigen Sans men, 160, PoLIGoNUM BISTORTA, Natterwurz: mie ganz einfahen Stengel, und eyrunden an dem Stengel bersbläufenden Blaͤttern. Linn. Sp. pl. 510. | Apoth. Biſtortæ radix. Provinz. Otterwurz. Schlangenwurz. Krebs wurs. Drahenwurz. Schlippenwurz. Bluͤhende Hirſchjunge. Ca/p. #56 VII. Klaſſe. II, Ordnung, ©. Bauh. pin. ı92. Biflorta major, redice magis intorta. Dod. pempt. 333. Leb. Icon. 292. Biftorta b:itannica. Tabern. Icon. 434. Ejusd. Aräuterb. 2 Th. &. 150. Biltorts major. Blakw. Herb. t. 234. Horſt. Eyfl. vern. IX, fol. 2 fg. T: Biftor- ta major. Beſchr. Die die holzige, gefrimmte.Wur» gel treibt langgeftielte, eyrunde , fiumpfe, auf der Oberfläche oft geflesfte, unten weißlichte Blat— ger; Der lange, aufrechte, einfache Stengel bat ungeſtielte, kleinere, lanzenförmige “Blätter „’ röthlihe Selende, und am Ende eıne runde, ſtumpfe, länglichte, einfache Blumenähre röthli> cher Blumen, welche filberweiße Dedvlättchen haben. Bihheseie. In den Wieſen hinter Endenid. Sonſt auf feuchten Plaͤzen, und Wiefen. ZBiühezeit. May und Junius. Sammlungszeit Die Wurzel iſt zufam- menzichend, und dient zu Diefer Abficht in Des toften und Aufgufen, wird aber felten gebraucht. 301, PoLIıGoNUM HYDROPIPER. Waffer- Pfeffer: mie Slumen’, die 6 Steubfäden ba» ben, und einen halb entzwei gefpaltenen Briffel, lanzenförmigen Blättern, und ziem⸗ lich ſtumpfen oder glattrandigen Blatſchei⸗ den. Linn. Sp. pl. 517. Apoth. Persicariæ herba. Provinz. Scharfes Floͤhkraut. Scharfes Sıferfingfraut. Muͤckenkraut. Bitterling. Waſſer⸗ But. Pfauenſpiegel. Pfauenkraut. da Ca/p. VIII. Klaſſe. IE. Ordnung. C. Bauh. pin. ıor. Perficaria urens, ſeu hydropiper. Dod. pempt. 607. Lob. Icon. 315. Perſicaria. Tabern. Icon. 857. Ejasd. Aräuterb. 2 Th. &. 557. Perficaria. Blakw. Herb. t. ı19. Beſchr. Die Stengel Diefer Eommerpflanze liegen auf dem Boden, fie find fo, wie bie Ne— benziseige rund, glatt, und haben die wechſel⸗ feitige Selenfe , aus welchen die grüne, mit ges franzten Blattfheiden verſehene Blätter, und Zweige mit dünnen Blumenäbren weißlichtroöthli— cher, etwad gräner Blumen entfpringen. Wohnort. An den Ufern bes Bäche, und font auf feuchten Drten. Bluͤhezeit. Julius, Auguſt, September. Sammlungszeit. Die Pflame hat friſch einen brennend ſcharfen, etwas ſauren Geſchmack, fie wurde in vorigen Zeiten wider bie Waſſer⸗ ſucht, Gelbſucht, und Verſtopfung der Eingewei— de, und als Wundkraut friſch auf Wunden der gedruckten Pferde gebraucht. 102. PoLIGONUM AVICULARE. Gemeiner Wegtritt: mir Blumen , die 8 Staubfäden haben, und drei Stauhwege, und in den Winfeln der Blättern ſttzen, lanzenförmigen Blättern, und auf dem Boden liegenden Frautartigem Stengel. Lima. Sp. pl. 519. Apoth. Centumnodi, vel Poligoni berba. Provinz. Vogelwegtritt. Jungferntritt. Wes gelauf. Blutfraut. Ferkelkraut. Wesgraß. Tau: fendenoten. C. Bauh. pin. 28r. Poligenum brevi angu- ftogue folio. Be: 158 VIII. Klaſſe. IM. Ordnung. Beſchr Dieſe kleine zaſerige Sommerpflans‘. ze hat viele duͤnne, glatte, grüne, auf dem Bo> - den liezende ſehr Affige ſich gar nicht erhebende Stengel ; ;s in den Winkeln der kleinen lanzenför= migen wechfelweife flehenden Blätter figen Die srünlicht weiffe Blumen zu zwei und drei zuſam⸗ men. Wohnort. Allenthalben auf den Yedern, an. den Wegen und in Garten auch? an Häufern und Mauern. Bluͤhezeit. Julius und su Sammlungszeir. Diefe Pfianze wurde ehe» dem als ein zufammenziehendes Adundmittel, und . zum Blutſtillen gebraucht. Vierte Ordnung. Mit vier Staubwegen. Pakiſs. Einbeere. Gattungsk. Der Kelch iſt vierblaͤttrich; die Blaͤtter ſind ſehr ſchmal; die Staubbeus tel find an die Mite der Stanbfaͤden ans gewachfen; die Beere ift rund vierfächerich, Es ift nur eine Art. 103. Parıs aua \DRIFOLIA. Vierblaͤttriche Einbeere Linn. Sp. pls 527. Apoth. Paridis radix; herba; baceæ. Provinz. Einbeerkraut. Wolfsbeere. Augen: kraut. Gutslaͤtterkraut. Pariskraut. Sternkraut. Sauauge. C. Bauk. win. 167. Solanum quadrifoliam baccsiferum. Ded. pempt. 444. Herba Paris, Lob. VIII. Klaſſe. IV. Ordnung. 159 Lobel. Icon. 267. Solanum tetraphyllum. Tabernœm. Icon. 720. Ejusd. Kraͤuterbuch 2 ch. &. 417. Aconitum falutiferum. Bilakw. Herb. t. 286. Beſchr. Diefe fonderbare Pflanze beftehet aus einem einfahen Stengel mit 4, ſelten 5 08 ben gegeneiuander ſteheuden, großen, eyfoͤrmi— geu Blaͤttern, aus deren Mitte eine einzige ſchoͤne, groſſe gelblichtgruͤne Blume entfpringt , worin der Fruchtknoten ſchwarz oder dunkelviolet iſt, die perennirende Wurzel iſt dick, knollicht, und kriechend. Wohnort. In der neuen Prominade zwiſchen der Schinderet, und dem neuen Roͤtgenswege im Walde, ſonſt in ſchattigten Waͤldern. Blühegeit. May, auch oft ſchon im April. Sammlungezeit. Diefe Pflanze wird von einigen für betaubend und verdächtig gehalten , und fol dei Menfchen durch ihren Genug Magen- Erampf und Erbrechen verurfacht haben. Ehedem wurde dem Saft der Beeren eine fählende, bei Augenentzündungen befonders wirffame Kraft zu— geſchrieben. Das Pulver der Hlätter fell in Kon dulſionen und fonyulfivifchen Huſten gutes Wirfs ung gethan haben, ; Zehn 160 X. Klaſſe. J. Ordnung. I—I— ¶I„I- Zehnte KHlaſſe. Mit zehn Staubfaͤden. Erſte Oronung. Mit einem Staubwege. Dicramxnus. Diptam. Gattungsk. Der Kelch iſt 5blaͤttrich, die 5 Blaͤtter der Blumenkrone ſind weg⸗ ſtehend; die Staubfaͤden ſind mit druͤſichten Punkten beſezt; die 5 verwachſene Kapſeln ſpringen innwaͤrts auf. Es iſt nur eine Art. 104. DicTamnus ALBUS, Weiſſer Dips sam. Linn. Sp. pl. 5348. | Apoth. Dietamni albi radix; sort. « Provinz. Fraxinelle. Spechtwurz. Ueſcher⸗ wurz! | C. Bauh. pin. 222. Dictamnus albus. Vul- go Fraxinella. Dod. pempt. 348. Lobel. icon. 2 Th. 96. Fraxinella cordi. Tabernem. Icon. 775. Ejusd. Kraͤuterbuch 2 Ch. 479. Fraxinelia. x Blakw. Herb. t. 75. Berner. Oekon. Pfl. I. tab. 73. Beſchr. Die perennirende lange Wurzel treibt aufrechte, runde, weit ausgeſtreckte «infas che Stengel, welche mit ungleich gefiederten late i wir X: Slaffe. I. Ordnung, 168 tern wehſelweiſe befezt find; am Ende der Sten« gel bilden Die ſchoͤne, roͤthlich weiße, ziemfich große Blumen, welche mit rothen klebrichten Haa— von befest find, eine aufrechte, lorfere, feine Humentraube; die Canınen find fer gfängend ſchwarz. | ‚Wohnort. Hr. Geheimretd Ginetti bat fie auf einem Berge bei Mufendorf gefunden ; in den Bärten wird fie ald eine Drähiig- blühende Pflanze gezogen. Bluͤhezeit. Junius. Sammlungszeit. Alle Theile dieſer Pflan— ze haben gelinde gerieben einen ſehr angenehmen Ci— tronengeruch, und find voll eines balſamiſchen Dufts, welcher durch die viele Drüfen in ſolcher Menge ausduͤnſtet, daß er ſich des Abends bei. warmem Wetter entzuͤnden laͤßt. In Der Arznei werden. die frifhen Wurzeln und Rinde ges braucht, fie Haben einen harzigen ſtarken Geruch, und bittern Geſchmack, welcher fe aber durchs Trocknen meiltens verliert. He. v. Stoͤrk Hat auch mit dieſer in ältern Zeiten hochgeſchaͤzten Pflanze neue Verſuche angefiedt, und in ihr bes ſondere Kräften entdeckt und beſtaͤttigt, er hat die ‚aus der friſchen Wurzel und Rinde bereitete Zinetur, und Das Wırlber wider Me Würmer, hartnädige Sieber , fafende Sucht, und beim weißen Fluß oft mit Dielen Huren echraudıt, welches er mit einigen angeführten Beifpielen befättigt, Die man in feiner eigenen Abhandlung de flımmala jovis, dietamno albo &e, 1769 nachleſen Tann, Ruta Raute. Gattungsk. Der Kelch if ztheilig; die Blumenkroñe 5blaͤttrich; Staubfaͤden 8 bis 10; der DRM. ift mit 10 Due Oder 162: X. Klaſſe. I. Ordnung. oder Saft: ſchwitzenden Punkten durchſtoch⸗ en; die — 6 iſt 5klappig, sfähe rich. 105. Rura GRAVEOLENS, Starfriehende Raute! mir dreifach zufammengefesten Blaͤt—⸗ tern, und Blumen , von denen die an den , Seiten fichende atheilig find. Linn. Sp. pl. Apotb. Rutæ hortenfis herba; flores. Provinz. Gartenraute. Weinraute. Kreuze saute. Weinraufch. Ca/p. Bauh. pin. 330. Rota hortenfis lati- folia, und ruta iylveitris minor, Eine Abänderung. Dod. pempt. 120 & 119. Tabern. Icon. 387. Ejusd. Krduterb. ı Th. &. 397. Ruta latıfolia. Tabern. Icon. Ejusd. Aräuterb. ı Th. &. 416. Ruta neh minor. Eine Abart. Blakw. Herb. t. Kerner. Oekon. De 3. 3. Pl. 284. Beſchr. Dieſe aͤſtige Staude hat einen auf— rechten, grauen Stengelz Die Blätter find blaͤu— licht grün, und Durch zierlich audgefihnittene Lap— pen zweifach zufammengefest, Die geiben fehr ftarkriechenden Blumen ftehen an den Enden der Zweige, wovon Die zur Seiten fiehende meiftend einen viertheiligen Kelch, vier Blumenblattlerm, acht Staubfäden, und eine viertheilige Saamen— ‚tapfel haben. Wohnort. Gie wird hier meiftend in Bär: ten gezogen. —* Bluͤhezeit. Junius und Julius. Samm⸗ X. Kaffe I. Ordnung. 163 Sammlungszeit. Sir die Apothecken wer⸗ den das Kraut und die noch wicht zeitiaen Saa— menfapfeln gefammelt, woraus ein frifches Oebl und ein Efjig bereitet wird, auch kommt Daß fri> fhe Kraut nebſt balfamifhen Zuſatzen zu dem ns des quaire Voleurs. Alle Theile Diefer Pflonze baden einen farken, unangenehmen, bals ſamiſchen Geruch, und fcbarfen, bittern Geſchmack; fie baben wmagenflarfende , erwärnende , und ſchleimaufloͤſende Kräfte, und wurden bei Magen» beſchwerden, die von zabem Schleim oder einer Magenichwäche berfommen, und bei frampfhaften. Bufallen Der Srauenzimmer wegen unterbliebener: monathlicher Deinigung in Weinaufgüſſen ges braucht. Boerhave ſchreibt bei epileptifchen und bufterifchen Perfonen dieſer Pflanze außer— ordentlich große Wirkung zu. Im bannöv. Ma— gaz. 1767 N. 6o. wird ein Zahnwaſſer angegeben, welches Die Woche zwei oder Dreimal gebraucht, Die. Zähne gut erhalten, und, den angeferten Stein ablöfen fol, es beftebt aus einen Defoft mit Waller von zwei Theil Ealbepblatter, und ein Theil Rautenblätter \mit den Knoſpen, wels de vor der Blühe gefammelt werden mußen. Pyrora.. WBintergrün. a Gareungse. Der Reich ift stheilia; die Blumenkrone sblättrich 5 die Kapſel 5faͤche⸗ rich, und ſpringt an den Eden auf. 106, Pyn.oLa ROTUNDIFOLIA. Rundblatt- richtes Winrergrün, dejjen Blumen ziemlich aufrechte Staubfaͤden, und einen niederge⸗ bogenen Griffel haben. Linn. Sp. pl. 507. Anoth. Pyrols herba, "Provinz. Groß rund Wintererin. Wald⸗ mangold. Holzmangold. MWiefenmangsld. Wire terpflanze. Wilde Bete. v2 Coſp. 164° X. Klaſſe. I. Ordnung, C. Bauh. pin. rgr. Pyrola rotundifolia major, Lob. Icon. 294. Pyrola. Tabernzm. Icon. 431. Ejusd. Kraͤuterbuch 2 Eh. 459. Pyrola.' . Blakw. Herb. t. 594. Gertn. de fen. pl. tom. 1.9. 303. tab. 63. fg- 7- Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt eis nige langgefttelte, sunde, fiumpfe, glattrandige Blätter, zwifchen weichen ein” einfacher, nadter, aufrechter Stengel ent/pringt, der am Ende eine ährenformige Blumentraube gelblichtweißer , ſchoͤ— ner, wohlriechender Blümchen tröst, melde gel= be Staubbeutel, und einen niedergebogenen Grif— fel haben. Wohnort. Bei Disdorf im Walde, fonft in fpattigten und feuchten Wäldern, nicht fehr gemein. Bluͤhezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Die Blätter find bitter: ich, und zufammenziebend, fie wurden ehedem augerlih, und innerlid ald eins Der befien Wundmittel gebraucht. weite Oronung. Mit zwei Staubwegen. SAXEFRAGCaA. Steinbrech. Gattungsk. Der Kelch iſt fuͤnftheilig; Die Blumenkrone fuͤnfblaͤttrich; die einfächs eriche vielſaamige Kapſel endigt fich in zwei Schnaͤbel. 10% X. Klaſſe. IT Ordnung. 1635 307. SAXIFRAGA GRANULATA, Zörniger Breinbreib: mit nierenförmigen in Lappen Zertheilten Blättern an cinem äftigen Gtens gel; und Förniger Wurzel. Linn. Sp. pl. 576. Apoth. Saxifrage aælbæ femina; radieis gra- nula. Provinz. Gemeiner, weiſſer, förniger Stein: brech. Hundsrebe. Keilkraut. C. Bauh. pin. 309. Saxifraga rotundifolia alba. Dod. pempt. 316. Loöbel. con. 612. Ejusd. Ob/. 335. Saxifre- ga alba chelidonoides, Tasern. Icon. &4r. Ejusd. Aräuterb. 2 Ch. ‘ &. 540. Saxifraga alba. Blakw. Hirb. t. 50. Beſchr. Die perennirende Wurzel beffeht Aug einigen zuſammenhängenden Knötgen, Die Wurzelblätter ind fang,rinnenförmiageilieit, nieren= förmig und am Rande eingefchnitten, zwifchen ihnen entfpringt ein faſt zwei Schub bober, aufs rechter, rauber, Stengel mit wechſelweiſe ffehens den Zweigen, und kleineren, tiefer eingefchnitte- sen Blättern; am Ende Der Stengel fichet ein fhöner, lockerer Strauß weißer ziemlich großer Blumen. / Wohnort. Hinter Goppelgdorf an der obe— sen Mühle fehr haufig, font auf Wieſen und Zriften. f Bluͤhezeit May und Junius. Sammlungszeit. Dad Kraut iſt ſaͤuerlich, Die Knoͤttchen bitterlich, ihre Wirkung unbetraͤg— lich, und nicht mehr im Gebrauch. ar De SAPO- 166 . X. Kloffe. IE. Ordnung. SAPONARIA, Seiffenkraut. Gattungsk. Der Keich ift röhrenförmig, nackt, einblaͤttrig; die Blumenkrone hat 3 Dlätter mit langen Naͤgeln; die Kapſel iſt laͤnglicht, einfächericht mit vielen Saamen. 108. SAPONARIA OFFICINALIS. Bemeines Seiffenkraut: mie cylindriſchen Kelchen, und eyrund - tanzenförmigen Blättern. Linn. Sp, pl. 58%. ! Apoth. Saponaria Radices rubræ. Casp, Bauh. pin. 206. Saponaria major levis Dod. pemzt. 179. Saponaria. Lob. Icon. 314. Ejusd, Observ,‘ 170. Sapo- naria, Tabern. Icon. 138. Ejusd, Aräuterb. 2 Th. 430, Saponaria, Blakw. herb. t, 113 fehr aut. Beſchr. Die perennirende, Friechende, und Enotigte Wurzel treibt gerade, runde Gtengel mit gegeneinanderüberfichenden, eyförmiglänglich- ten, mit Drei Blittelrippen verfebenen Blättern, aus Deren oberen Minteln bie Iechenftengel ent= foringen, an welchen Die biaßröthlichweiße nelfen- ähnliche Blumen in Büſcheln aufammenfizen. Es giebt auch eine Abart mit gefüllten Blumen. Wohnort. Bor. dem RKoͤlnthor rechterſeits auf dem Wege durch die Wachsbleiche nah dem Rhein zu, auch am Rhein in Der Gronau; ſonſt an mehreren Diten des Mheinufers, und an feuchten Plaͤtzen | Blübezeit. Junius und Julius, Sammlungzeir. Sir die Apothecken twerden die außerlich rotben Wurzeln im GEH a er X. Klaſſe. II. Ordnung. 167 Herbft gefammlet, Blätter und Blumen find faſt eben fo wirkſam, werden aber felten in Arzneien gebraucht. Alle Theile Diefer Pflanze haben kei⸗ nen ſonderlichen Geruch, aber einen anfangs ſuͤßlichen, nachher bitterlichen, ziemlich ſchar— fen Geſchmack, der im Munde einen Zufluß von Speichel verurſacht; ſie enthalten einen ſei— fenhaften, mit einiger Scharfe verſehenen Saft, welcher ſehr Eräftig auflöfende, verdünnende, und eröfnende Kräften beſizt, und von Stahl als ein ſehr wirkſames bilutreinigendeg Mittel weit wirffamer als Die Sarſaparille gehalten wird, er brauchte fie unter die Holz und Franzo— fentränfe , und Dekokte zur Blutreinigung bei der Kräge mit vielem Nusen, und fezte fie in den officinen zu den Species lignorum. Ber: giug Mat. med. p. 371 lobt dad von der Wurs» zel oder dem frifhem Kraut gemachte Defoft in der laufenden Gicht, und glaubet, Daß man auch bei dem Gebrauch des Merkurius feines beßeren Trankes fiy bedienen könne. Boerhapde emp- fahl ihn nach eigenen Erfahrungen in der Belb- fucht, und Berſtopfungen der Eingeweide. Der aus dem zerfihnittenen Kraut , und Maffer Durch Schlagen gemachte feifendefte Schaum ( welcher auc faft wie Seife felbft Siefen aus der Lein— wand wegnimt) dient äußerlich zu unreinen Ge— fhwüren. Die Lichnis divica (welche an vers fihiedenen Drten wild waͤchſt) ſieht dem Seifen: Fraut äußerlich fehr ähnlich, woher dan oft Diefe Wurzel ſtatt der Seifenfrautswurzeln zu den Apo— thecken gebracht, und an einigen Orten gar unter den Namen Radıces Saponarie albe »erfauft, und gebraucht werden; fie haben, gar feine fei- fenartige Eigenfchaft, noch fonftige Heilkraͤften. Süglicher fönte in Anfehung der feifenartigen Säfte anſtatt des gemeinen Geifenfratus Die Saponaria vaccaria. Gyoſophila ftruthium, und G. faftigiata gebraucht werden. ’ ARE Dia- r — 168 X. Klaſſe. H Ordunng. Diantaus Nelke. Gattungsk. Der Kelch ift röhrenförmig, einblättrig, unten mit vier Schuppen ums geben; die Blumenfrone het fünf Blätter mit langen Hägeln, die Kapſel ift walzenförs mig, und enthält viele Saamen, 109. DIANTHUS, CARYOPHYLLUS, Gemei- ne Yelfe: mit einzelnen Blumen, die fehr kurze, ziemlich eyrunde Relchſchuppen, und gekerbte Blumenblaͤttlein haben. Zinn. Sp gl. 587. Apoth. Tanicæ hortenfis rubræ flores. Provinz. Gartennelke. Naͤgelein. Nageleins⸗ feiten. Cafp. Bauh. pin. 208. Caryophyllus corona- rius hortenfis. Beſchr. Diefe ift die dunkelrothe Art, die in den Gärten gezogen wird, und den flärffien Nelkengeruch hat. Durh die Kuftur hat men in Anſebung Der Sarbe eine Menge Abänberungen hervorgebracht. Man hat ehedem ein herzſtaͤrken⸗ des Yirzneimitiel Daraus verfertigt. ' Sünfte Oronung. Mit fuͤnf Staubwegen. SEDUM. Sedum. Gattungsk. Der Kelch iſt fuͤnfſpaltig, die Blumenkrone hat fuͤnf Blaͤtter, auf der Srundgaͤche des Fruchtknoten ſizen fuͤnf Nectarſchuͤppen; die fuͤnf Kapſeln ſind aus— zehreitet, und ſpringen ginwärts anf. 50: x. Safe. V. Ordnung. 105 110. SEPUM KELEPHIUM, Sette Zenne: mit ziemlich flachen, fägenartig« gezaͤhnten Blättern, blaͤtterichtem laden Blumenſtrauß, und aufreczeen Stengel. Linn. Sp. pl. 176. Apoth. Télephii, vel Fabarie herba; Radix | Provinz. Fette Henne. Wundfraut. Bruch⸗ - traut. Schmerfraut. Zumpenfraut. Cole. Baxlı. pin. 287. Telephium vulgares Lob. Icon. 389. Faba inversa, Tabern. Icon. 844. Ejnsd. Kräuterb. Ch 545. Telephium. Blakuv. herb. t. Z9I: ;. Gertn. de em. pl. tom. 2. mag. 313. tabs 65. f18- 7- Boſchr. Die perennirende fnollige Wurzel treibt oft zwei Schub Habe, rötblihe Stengel, mit Diefen, foftigen, eyrundea, sezähnten Blättern, und Dichten, platten Sträußen weißer oder röth> lisyer Blumen. Wohnort Bei der Schinderei hinter Pops pelsdorf am Walde, fonft auf Mauren, ſehr trodnen, ſteinigten Drten. Blöhezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Sic murde ehedem als ein kuͤhlendes Wundmittel gerraucht. Bergius Mat. med. p. 374. ruͤhmt don dieſer und folgene der Pflanzen die etwas gequetſchten, mit Weineſſig ‚genezten Blätter wider Die Hineraugen Der Führe \ Ill, SEDUM AERE. Mauerpfeffer: mie siemlich eyrunden, ungeffielten, und mit der Saſis angewachfenen, beckerichbeen, ziemlich aufrechten, wechſelweiſe ſtehenden Blätter; und dreiſpaltiger wumichter Blumendolde. bien. Sp. pl. 619. Apo⸗ % \ "190 X. Klaſſe. V. Ordnung. Apoth. Sedi minoris herba. + Provinz. Kleine Haͤuswurz. Steinpfefer, Mlaatlood. Kazentraͤublein. Mauertraublein. Nießekraut. Knorbelkraut. Ca/p. Bauh. pin. 283. Sempervivum minus, vermiculatum acre. Lob. Icon. 379. Sempervivum minimum. Tabern. Icon. 844. Kraͤuterb. — bi 544. Sedum minimum. Blakw. herb. t. 232. Beſchr. Die persunirende Wurzel treibt eines Singers lange, fih unten wechfelweife thei— Iende glatte Stengel, mit diden, rändlichen, Kleinen, fiumpfen Blättern, und Blumen. Wohnort. Allentdalben auf Mauren, und fteinigten Drten. Sammlungszeit. Das frifche Kraut hat ei- ne ſtarke, beißende, Ausleerungen erregende Schaͤrfe, und kann unter gehoͤriger Vorſicht in— nerlich in Aufgoͤſſen oder Dekokten wiger den Scharbock, Waſſerſucht, und kalte Sicher gebraucht werden , äußerlich. dient es bößartige Geſchwüre zu reinigen, und das Waſſer abzuziehen. Tin Den neuen fihwedifchen Abhandlungen 78 6. ©. 223. wırd der Mauerpfeffer äußerlich ge: braucht bei den hartnaͤckigen fehorbutifchen, fehr ſchwer zu hebenden Geſchwüren an den Beinen als ein vorzüslih gutes und fehr wirkſames Mittel gerähmt. Diefe Dflanze muß mit dem Sedum rupefire Selfenfedum trigne Madame, irip Madam (welche beim Salat gefpetft wird) nit verwechfelt werden. . | Oxa- X. Klaſſe. V. Ordnung. 171 Oxarıs. Säauerling. Gattungsk. Der Feld ift fünftheilig, die Blumentrone hat fünf an den Nägeln verwachſene Blätter, die fuͤnfeckige Kapjel fpringt anzden Ecken elaftiich ‚auf. 112. ÜOxALıs ACETOSBLLA, Gemeiner Säuerling: mir einblumigem Blumenſchaͤft, dreifachen, umgefebrt: berzförmigen Blaͤtte⸗ rn, und gezaͤhnter Wurzel. Linn. Sp. pl’ 620. Apoth. Acetofelle herba. Drovinz. Weißer Sauerflee. Hafen= Herz» —— Buch-klee. Buchampfer. Gauchampfer. Buſchſauerampfer. Gukgukskohl. Weißmahler— kraut. Alleluja. Ca/p. Bauh. pinn. 330. Trifeliuna acetolum vulgare. Dod. pempt. 378 Lob. Icon. 32. Oxys pliniana. Tabırn. Icon. 5325. Ejusd. Aräuterb. 2 Th. 273. Oxys. Blakw. herb. t. 308. Lujula. fehr aut. Hort. Eyfi. vera. FI. Tab. 1. f. =. Tri- folkım acetolum flore albo. Beſchr. Die fhuppicte, zahnförmige,. pes rennirende Wurzel kriecht ziemlich flach unter Der Erde, und dem Mooß fort, fie treibt verfchiedes ne lange, fedenförmige Etiele, deren jeder ein aus dreien herzförmigen, baarigen, hellgruͤnen, auf der untern Seite oft rothen Blaͤttchen beſte— hendes Kleeblatt traͤgt, welches ſich bei feuchtem oder kuͤhlem Wetter zuſammenzieht; zwiſchen ſelbigen ſtehen noch längere einzelne Stengel hervor, deren jeder eine einzige zarte, weiße, purpurfarbig geſtreifte Blume hat. Wohn: / — * 172 X. Klaſſe. V. Ordnung. Wohnort. Bei Poppelsdorf an der Seiten eines beiderſeits mit Hecken bewachſenen Fußwe— ges nach dem Mordkopellchen ſehr haufig, font unter den Hecken und Seldfträuchen, und zwifchen Lem Mooſe in Mäldern. Blähezeit. April und Min. Sammlungszeit: Für Die Apothecken mer: den nur die frifehen Blätter gefammelet, fie ha— ben einen angenehmen ſtarkſauren Geſchmack, amd müßen,, weil er fih durchs Trocknen ders liert, frifch, gebraucht werden; in Den Apothe— den bereitst man Den Saft daraus, und bag bes Kante Saurenkleeſalz, welches man um Kifens und Dintenfleden auszuwaſchen zu gebrauchen pflest; das meifte wird aus Thüringen, und noch beßer aus der Schweiz btzogen, wo man es wohlfeiler erhalt, als man es ſelbſt machen Pann. Wegen der fühlenden und der Fäaͤulniß widerſte— benden Eigenfebaft fan der ausgepreßte Saft be- fonderd auf dem Lande, wo er oft fehr haufig veächji, oder ein aus Sauerklee, Salpeter, Zu— der, und Walter bereitsier Trank in hizigen Ent: zündunzs und Gallenfiebern, auch tn faulen und bösartigen Siebern mit vielem Nutzen ge— brauche werden, auch giebt Diefer Trank für gefüne de eine angenehme Limonade. Folgende jährige Art it Son ähnlicher Eigenfwaft und Kraft, ge> waͤhret aber den großen Bortheil, daß man fie in Gaͤrten ziehen, und immer in der Nähe ha— Ben kann, er 113: OxaLıs CORNICULATA. Gelber Sauerklee: mit Dolden trasenden Blumen— Ftielen, und aſtigem, weit [hweifigen Sten⸗ ‚gel. Linn. Sp. pl. 623. | Ca/p. Bauh. pin. 330. Trifolium acetofum coraieulatum. Dod, penpt. 579: | Lob. Ps XI. Kaffe. V. Ordnung. 173 Lob. won. 32. Flusd. Obferv. 405. Oxys lutea corniculata repens. Tabern. Icon gro. Kjusd. Aräuterb. 2 Th. 237. Oxys floribus luteis. Beſchr. Die Pflanze ift jäbrigz der oft zwei Schuh lange Stengel treibt dicle Hefte, welche mit vielen la nggeftielten, beidengeitd3 grünen, zu Drei ftehenden Blättern , befezt find, aus den Mindeln.-Dder Blätter entfpringen lange Stiele mit 2 bis 5 celben Blumen; die laͤnglichten Samenkapſeln fpringen mit einer Schnellkraft auf, und freuen den Saamen von fi. Wobnort. Diefe Pflanze waͤchſt hier nicht wild , fie kann aber in den Gaͤrten aus Dem jährlich außgefästem Saamıen gezogen merden. Bluͤhezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Und Gebra! uch wie vori— ge, die jungen Zweige ſind zum Gebrauch am beſten, deren nach dem Abſchneiden wieder neue auswachſen. — — — — — Eilfter 374 XI. Klaſſe. I Ordnung. Eilfte Hlaſſe. Mit eilf Staubfaͤden. Erſte Ordnung. Mit einem Staubwege. Asarım. Haſelwurz. Gattungsk. Der Kelch ſizt auf dem Fruchtknoten, und iſt drei oder vierfpaltig — die Blumenkrone fehlt; die Kapſel iſt leder— artig, meiſtens fuͤnffaͤcherich, deren Schei⸗ dewaͤnde in der Mitte nicht verwachfen find. 114. ÄSARUM. EUROPEUM. Senropäifche Haſelwurz: mit zwei A, ſtump⸗ fen Blättern. Linn. Sp. pl..05 Apoth. Afari radix; — Provinz. Haſelwurz. Haſenoͤhrlein. deutſcher Nardus. Mannsohr. Ca/p. Bauh. pin. 197. Afarum. Dod. pempt. 348. Lob. Icon. gor. Ejusd. Obf. 328. Afarum gut. Tabern. Icon, z5r. Ejusd. Aräuterb. 2 Th. &. 450. Alarum. Blakw. Herb. t. 38>. Gart. de jem. pl. tom. ı Pag. 48. lab. Id 8" 7. Be: XI. Kaffe. I. Ordnung. ° 175 Beſchr. Die perennirende kriechende Wurzel treibt Einen arofen Büfchel auf Dom Boden liegender langgeftielter,, immergrüner, nierenförmiger, oben glängender , unten zartwollichter Blätter; | die braunlichten, »unfelpurpurfarbigen , harten, le— derartisen Blumen liegen Diät auf dem Boden ‚an kurzen Stielen unter den Blätiern fo verbor> sen, daß felbft ein Bartner mir mit Verwunde— rung Elagte, daß feine Hafelwurz noch nie geblü> bet habe. | Wohnort. In Wäldern auf fettem feuchten Boden unter Befträuchern. Blühezeit. April und May. Sammlungszeir. Für die Apothecken wer den die Wurzeln gleich nah dem Winter oder im fpäten Herbfi, die Blätter aber im May ge- ſammlet, fie haben beide frifh einen unangeneh— men, dem Baldrian ähnlichen Geruch, und einen fharfen bitterlicb gewürgdaften Geſchmack. Ver— möge ihrer gewürzhaft öblichter, und harzigtem summofen Beftandtheilen haben jie verdüännende, seizende, und auflöfende Krafte, und in einer srößeten Doſt erregen fie Erbrechen und Purgie. ren. Sie werden jegund wenig gebraucht. Das Dulver der Blätter und Wurzel wird faft für das ſtarkſte Niegmittel unten den Niefemassen den Pflanzen gehalten , und versirfacht zu ein oder zwei Gran in bie Safe gefhnupft eine große Ausleering von Schleim. Blend Mat. chir. P. 249. führt einige Beifpiele an, wo die heftig fe Kopfſchmerzen wegen Berflopfuna Der Naſen— böhlen Durch das gefchnupfte Pulver; und zwei eiterfließende flinfende Dorengefchwäre Durch ein eingefprizteg Dekokt von Hafelwurzblätter und Kofenyonig geheilet worden. Nah Lichtenbe Magaz. Band 3 St. 4 ©. 51 foll ı Bf. trockner Wurzeln ein Drachme 18 Gran Kampfer enthalten. In der Bieharznei wird ı/2 Loth der a Ie- — o 176 XI. Klaſſe. 1. Ordaung. dieſer Pflanze mit 1/4 Loth Saͤvenbaum und 2/2 Zoth venedifher Seifen in einem geſchloſſenem Befaß mit 1/4 Maaß Bier gekocht für ein Stüd Rindsdiehe ald ein gutes Bursiermittel gebraucht, auch werden die Blaͤtter unser Das gewöhnliche —5— gemiſcht, welches ſie geſund und munter er ält I Lyrturum, Weidrich. Gattungsk. Dev Kelch ift röhrenförmig , zwölfzähnig, Deren ſechs wechſelweiſe Kleiner find, die Blumenkrone Hat ſechs dem Kelch einverleibte Blaͤttchen; die Kapſel iſt faͤcherich. 115. Lyrurum Sarıcarıa. Blurfraut: mit gegeneinander überftebenden lanzenförs miſten Blättern, und in einer Achre wach: ER zwölffädigen Blumen. Linn. ‚Sp. pl Apoth. Salicariie Hera, provinz. Weidenkraut. Brauner, rother, purpurner Weidrich. Aehrenweiderich. Partide. Ca/p. Bauli. pin. 245. Lyfimachis fpicata purpures. Cluf. hifl. 2. p. 51. Lob. Icon. 342. Lylimachia purpurea, Tabern. Icon. 854. Bjusd. Aränterb. 2 Th. 455. Lyfimachia purpurea. Biakw. Herb. i. 520. Beſchr. Die Wurzel iff perennirend, und Bi, der Stengel aufrecht, edig, raub, und roͤth— licht mit ungeftielten, langenförmigen ‚ gezäahnten Blättern, und langen Blumenahren, weiche aus ver⸗ € XI, Klaſſe. I. Ordnung. 177 verſchiedenen Wirteln von 12 bis ı5 ſchoͤner, Bel: rother, dicht zuſammenſtehender Blumen beſtehen. Wohnort. Im Poppelsdorfer Schloßweiher, und an der Godesberger Bache, ſonſt in den mei— ſten ſtehenden und flieſſenden Waͤſſern. Blauͤhezeit. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Das Kraut iſt ſehr ſchlei— mig und gelinde zuſammenziehend; es iſt ehe— dem in Schwaͤchen, Blut- und Bauchfluͤßen ge— braucht worden: Here von Haen bat In junges ven Zeiten Den ausgepresten Saft und Die gepül- verten Blätter als ein ſtaͤrkendes, gelinde anhal— tendes Mittel bei Durchfaͤlen und der Ruhr ſehr nuͤhlich gefunden: 3weite Oronuntz. Mit zwei Staubwegen. AGRMoONIa. Odermennig. BGattungsk. Der Kelch iſt fuͤnfſpaltig und mit noch einem aͤußeren umgeben; die Blumenkrone iſt fuͤnfblaͤttrig; der verhaͤrtete zuſammengezogene Kelch enthält ſtatt der Saas menfapfel einen oder zwei Saamen. 110. AGRIMONIA EUPATORIA. Gemeiner Ödermennig i mit gefiederten Blättern am Stengel, deren dußerfles Blaͤttchen geſtielt ift, und borſtigen Srüdren. Linn. Sp. pl. 043: Apoth. Agrimoniæ herba. — Provinz. Odermendig. Ackermennig. Bruch— kraut. Bruchwurz. Beerkraut. Koͤnigskraut. Klet— tenkraut. Leberklaͤtten. ae Ca/p. * — XI. Klafe. 1. Ordnung. Cafp. Bauli. pin. 321. Eupatorium veterum, five Agrimonia, Ded. pempt. 22. Lobel. Icon. 602. Obferv. "394. Eupatorium gracorum. Tabernem. Icon. 116. Kräuterb. ı. Th. ©. 338. Eupatorium. Blakw. Herb. t. 27. Beſchr. Die eren ende Wurzel treibt aufs rechte, harte, etwad haarige Stengel; die Wur— el und die am Stengel wechfelweife fieben« e Blatter. find Durch abmwechfelend Fleinere und größere Dunfelariime, gezaͤhnte, etwas weichhaarige Blättchen gefiedert,;, am Ende der Gtengel fiehet eine lange Dünne Aehre weitſchweifig ſtehender gelber Bluͤmchen; Der Kelch hängt ih mit feinen hadenförmigen Borfien wie Kletten an. Wohnort. Auf dem Endeniher Wege und in Der Öronau, fonjt auf fonnisen Wieſen und trocknen Orten. Bluͤhezeit. Julius, Auguſt und laͤnger noch. Sammluugszeit. Fuͤr die Apotheken wer— den die Wurzelblatter und die jungen Pflanzen geſammlet, und in katarrhoͤſen Bruſtbeſchwerden, und hartnaͤckigen Rheumatismen meiſten in Kraͤu— terthee und Dekokten gebraucht Die in trocke— nem Boden wachſende Pflanzen ſind ſtaͤrker und von beſſerer Wirkung als die, welche in ſchatti— gem und sanem runde wachfen 53 es wird auch eine italtenifche Abart in Gärten gezogen, welche der gemeinen porzuziehen iſt. ſte AL Klaſſe. V. Ordnung. 299 ' Fuͤnfte Ordnung Mit zwoͤlf J—— „. SEMPERVIVUM, Hauswur;. Gatrunget Der Kelch it zwölftheis fig, die Biumenfrone bat zwölf Blaͤttchen; Die zwölf Saamenkapſeln fpringen inwärtg auf, 117. SEMPERVIVUM TECTORUM, Gemeine Aauswurz: mit gefransten Blättern, und Ausgebreiteten Wurzelfproffen. Linn. Sp. pl.663. Apoth. Sempervivi majoris Herba. Provinz. Große Hauswurz. Dachhauswurz. Hauslaud. Hauslauch. Donnerfraut. Donnerbarg, Duztblume Wunderbar. Cafe. Bauh: pin. 283, Sedum majus vulgare,. Dod. gempt. 127. | Ä Lobel. Icon. 373. Sedum majus. / Tabern&m. Icon. 842. Ejusd. Arduterb. 542. Sedum majus. Blakw. Herb. t. 366. Beſchr. Die dien, faftigen, eyrund- lan» zenförmigen ‚am Rande haarigen, an Der Epige zothen, immer grünen Blätter, welche ohne Stiele “unmittelbar aus der Berennirenden Burzel her— vorkommen, ſtehen in eiriem rofenförmigen Kreife Dicht zufammen, aus ber Mitte entfpringt ein grader, boder, mit rauhen Schuppen befezter Stengel, mit verfchiedenen Rebenzweigen, wels we am Ende einige unter fih gebogene mit röth- M 2 « lichen Bo XL Klafſe. vY Ordnung. lichen, kurzgeſtielten, auswendig gruͤnlichen Blu— men beſezte, einſeitigen Aehren treiben. Wohuort Auf Mauern, Daͤchern, Felſen und trocknen Orten. Bluͤhezeit. Julius und Auguſt. Sammlungszeit. Die Blätter werden zum _ Arzneigebrauche immer frifch genommen. Ihr hätte fiser Saft hat einen fäuerlic herben Geſchmack; er iſt Fühlend, und gelinde zuſammenziehend. Diefer Saft, mit eben fo viel Hönig und ein wenig Alaun gekocht, ift ein befonderg gutes Mit- tel bei den Mundſchwaͤmmchen Der Kinder, wenn fie ale Stunden mit einem Damit benezten Penſel beitrichen werden. Auch heilet ein mit dieſem Safte oft angefeuchtetes, aufgelegtes Leinentüch— lein die aufgeriffenen Warzen der Brüſte, und Dienet in der Braune oder Entzindung des Schlun— des zum Burgeln. Die zwifchen einem Tuch zer— quetſchten Wlätter aufgelegt” heben die Schmer— zen der blinden Spldader. Der fortsefezte lange Gebrauch dieſer Blätter, v Be die Hüneraugen söllig, wenn alle Abends cin frifched, bis auf DaB Saftige abgefchnittened Blatt aufgelest, und des Morgens Dad, was don Der Haut des Huͤ— neraugs erweicht iſt, gelinde abgenommen wird. Der Saft der Blätter mit Weingeift vermifcht, giebt einen weiſſen Niederſchlag wie Domade, wels cher don einigen als Schminke gebraucht wird. Ein zerqueiſchtes Blatt ift das beſte Mittel wir Der den &tich der Bienen. In Semml. aus- erlefener Abbandl. für praft. Aerzte 5 10. 5. 14. wird der außgepreßte Saft, und gemet: ‚ner Kornbrandwein, von jedem zwo Unzen, ald ‚ ein gutes Mittel in der fallenden Sucht, und in konvulſiviſchen Krankheiten gerubmt. Zwoͤlfte XII. Klaſſe. I Ordnung. 181 u, ALLER, 0 ur, DUp NEL e EEE TI TO RI TH TAI ID Zwoͤlfte Klaſſe. Mit vielen Staubfaͤden auf dem Kelch. Erſte Ordnung. Mit einem Staubwege. ÄMIGDALUS. Mandel, Gattungsk. Der Reich it fünffpaltigs die Blumenfrone iſt fuͤnfblaͤttrich; die Frucht ift eine Steinfrucht, wovon der Stein zer; ſtochen ift. ir. ÄMIGDALUS COMMUNIS, Gemeiner Nandelbaum: mir Blättern, deren unterfte fägenartige KSinſchnitte mis Druscen beſezt find, und doppelten ungeftielsen Blumen, Linn. Sp. »l. 6706. Apoth. Amigdale dulces & amaræ. Ca/p. Bauh. pin. 442. Amigdalus fylveftris. Dod. pempt. 798. Tabernem. Icon. 996. Kräuterb. 3. Ch. 725. Amigdalus. Beſchr. Der bittere ſowohl als füge Manz Delbaum erreicht Die Höhe und Breite eines mit- telmäßigen Apfelbaums; Die Blätter gleihen den semeinen Weidenblätter, fie fieben oben und uns ter den Blumen, und an den Zweigen ohne Ord— nung; die Blumen fieden meifteng zu zwei zuſam— men, fait ohne Stiele; Die Frucht hat eine doye M 3 pille x 3182 X. Klaſſe. I. Ordnung, pelte Haut oder Schale, wovon die innere fleins artig, die außere lederartig wollicht ik. Wohnort. In Garten, wo er die flärffte Minterfalte aushalt, nur find Den fehr Frühe auf: gehenden Blüthen oft fpätere Froͤſte nachtheilig. lüühezeit. April; auch oft früher. Sammiungszeit. In Den Arzneien werden nur Die Kerne zu Bereitung eines Oehls und einer Milch gebraucht: lezterer bedient man fich wesen Ihres großen Dlabrbaftigfeit bei trodnen ebolertfchen, niageren und abgezehrten Perſonen, und Kranken, mo eine Nahrung erfodert wird; fie muß aber überbaupt vörſichtig gebraucht wer— den, weil Die. ın der Milch haufig untermifchte Zettthetlchen oft den Magen ſchon verderben, ehe fie ins Blut gelangen können. Den bitteren Man- Deln wird eine ſchadende Eigenſchaft zugeſchrie— ben, da verſchiedene Thiere durch ihren Genuß ſterben, welches fih aber bei Menſchen im Klei— nen nicht außert. Das Mantelöhl wird fowohl auß Den füpen, als bitteren Mandeln gepreßt,. und beides iſt bon ahnlichem Geſchmack; es wird als ein erweichendes und ſchlappmachendes Arz⸗ neimittel innerlich und aͤußerlich gebraucht. Ti: [ot wiederrath den innerlichen Gebrauch des Mandeloͤhls in Krankheiten der Kinder, und bes aupiet, daß es oft Danır, wenn es durch Stil: lung der Schmerzen zu belfen fchiene, am mei— fen fhade. Das Mendelohl wird fehr bald rans zig, und iſt alsdann ſowohl für fih ald in zu— fammengefezten Arzneien wegen feiner Schärfe ‚innerlich fehr ſchädlich: auch Außerlich macht es Entzündung und verhindert die Heilung der rein— fien Geſchwuͤren; es muß daher aus nicht 38 alten ranzigen Mandeln oft frifch gepreßt werden, Bon der Behandlung und dem Nutzen der Manz: deln fann man A. Daries E-if. de Amigd. earum oleo @ihero ( Lipf. 1779.) nachleſen. ne xu. Klaſſe. J. Ordnung. 183 119. AMIGDALUS PERSICA. pferſichbaum: mir Blättern, deren fägenartige Zinfbnitre alle fpisig find, und einzelen ungeftielten Blumen. Linn. Sp. pl. 670. Apoth. Perliex fruktus; Naclei; floris folia. Ca/p. Bauh. pin. 440. Perlica vulgaris molli carne. Kerner HFon. Pfl. Band 1. Pl. 101. Beſchr. Bon diefem befannten Baume, wel» her meiftend an Mauern und Bänden gezogen wird, bat man Durch Kultur und Kunit eine Menge Barietäten oder Sorten hervorgebracht. Die Blätter gleichen Den gemeinen Weidenplät- ter, und fieben wechſelweiſe; Die Blumen ſtehen einzel, und der Saamentern iſt von zwei Scha— len umgeben, wovon Die innere fieinartig, zer— flohen, die äußere Did, fleiſchig und ſaftig iſt. Die Alten hielten Diefe Foftbare Frucht für giftig. Sie mögen wohl nit unrecht gehabt haben, wenn fie e8 in Betracht ıhres nnmaäfisen Genußes zu fein glaubten. In Diefem Beirat find fie wirk— lich eine ſehr gefährlihe Frucht; Da es fehr viel lieberwindung foftet, von dem entzückenden Ge— ſchmack des Pferfihen von gehöriger Reife und Groͤße fih nit zu unmaßigem Genuße verfühs sen zu laſſen. Diefe Frucht beftehet nicht aus, einem feſten apfelähnlihen Fleiſch, ſondern aus lauter Saft, und zwar feinem waſſerigen, ſon— dern gefättigterm Saft; er ift ſehr kuͤhlend, und wird in Der heißefien Jahrszeit genoſſen; iſt Die: fer Genuß unmaßig, fo iſt es fehr leicht, daß er entweder eine Berraltung und Entzündung des Magens, oder vermöge Der Scharfe, welche durch Das allzugefchwinde Saurriwerden der weicheſten und ſaftigſten Srüchten entfiehet, gefahrliche Durchs fälle verurfahe. Die Blätter trinken einige ans fiatt Thee, oder kochen fie in Milch, um einen: M14 Man— 184 XI Klaſſe. I. Ordnung. Mandelgefhmad zu erhalten. Ein Nufguß ber Sluͤthen und Blätter mit Waller, oder Das Puls ner Der getrogfneten Bluͤthen und Blätter, auch ‚ Der in den Apothefen bereitete Pferfichblüthen- Syrup wird befonderg bei Kindern wider Die Wäre mer gebraucht. Prunus, Pflaume. Gattungsk. Der Kelch umgiebt den Fruchtknoten und iſt fuͤ A RE die Blu⸗ menkrone iſt fünfblättrig; der Stein der Feucht iſt glatt und bat hervorragende Naͤthe. 120. PRUNUS LAUROCERASUS. Gemeiner Airflorbeer: mit traubenförmigen Blumen: böfibeln, und perennirenden Slättern, wel: be auf dem Rücken zwo Drüfen haben. Linn, Sp. pl. 678. %potb. Laurocerafi folia, Ca/p. Bauh. pin. 443. Cerafus folio. laurine, Ciuf. hifl. I. p. 4. Cammer. Hert. t. 23. Blakw. Herb. t. 512. Züder Aufig. Band 2. &. 546. Befhr. Die Blätter: dieſes ſchoͤnen immer grünen Baums gleichen Den Zitronenblaͤttern, außer daß fie etwas länger find, und nach Dem @tiele zu zwei gegeneinander überftehende Dr— fen haben; die weiſſen geruchlofen Blumen wach— fen in traubenföormigen Buͤſcheln; wie Beere if ſchwarz und enthält einen harten eyrunden Stein, Wohnort. In Bärten, wo er im Freien gut aushaͤlt. | x ; Bluͤhe⸗ XII, Klaſſe. I. Ordnung. 185 Bluͤhezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. In den Apotheken braucht man von dieſem Baume nur die Blätter; fie haben fo wie die Biumen und Fruchtkerne eine mandelartige Bitterfeit, welche man der Milb und dem Brandewein durch Die Blätter mitzutheilen pfleet. En muß aber nur im Kleinen und mit Vorficht gefihehen, Indem Der zufammengedyrängte Saft der Blaͤtter, nocd mehr aber das über die Blätter deſtillirte Waller ein ſtarkes Gift ift, dad Menſchen und Thiere ( Ins dem es den wärferichen Theil- des Bluts außer: ordentlich- verduͤnnet) Durch feine unmittelbare Wirkung auf die Nerven in der gröften Geſchwin— Digfeit tödter, welches ein in Lorden Chronicle 1781. N. 3797. angeführtes Beifpiel beweiſet, wo ein Engländer mit Mamen Donellan einem jungen: Verwandten, um eine reiche Erbſchaft zu erhalten, dieſes Waſſer in einer Mixtur beibrach⸗ te, welcher in Zeit einer Viertelſtunde nach eini— gen Convulſionen mit ſtarren Augen, und zuge— preßtem ſchäumenden Munde todt ware. Bet Dem Eröfneten fand man den Magen gut, aber den Körper gelahmt und Den Kopf angegriffen der Salmigf wird für das mwirffamfte Gegengift schalten. Mehrere folcher Beiſpiele kann mar in Sr. Hofe. Baldingerneuem Magaz. B. 7- ©. 520. und in-Murray Appar. med. tom. 3. p. 315 nachlefen; welcher diefe Blätter fomohl als ein magenftärfendeg, als Verfiopfungen auflöfendeg. Mittel widerrätp, da man zu Diefem Entzwed ſichrere Arzneimittel babe Bon dem Nutzen dies fer Blätter in. einigen Zufäden fann man Gammi. außer. Abh. für praft. Aerzte. Band 1. Gt. 2. ©. 102. nachlefen. 121. PRUNUS CERASUS. Gemeiner Kirſchbaum; mit Slumendolden, welche ei⸗ nen 186 XI Rlaffe. I. Ordnung, nen Furzen gemeinſchaftlichen Stiel haben, und eyrund- lanzenförmigen, glatten, doppelt . sufammengefegten Blättern. Linn. Sp. pl. 979. Cafp. Banh. pinn. 449. Cerafus fativa fructu rotundo, rubro, acido. Apoth. Ceraforum aeidorum fructus. Stipi- des, Beſchr. Don diefem zahmen Kirfhbaum - giebt e8 in den Bärten im Anfehung des Ger ſchmacks, der Größe, und der Farbe Der Fruͤch— te viele verfchiedene Sorten; don Diefen werden in den Apotheken nur die fehwarzrotben fauren Kirſchen gebrauht, und entweder getrodfnet, oder mit Zudfer zu einem Biken Saft, oder Sys rup bereitet. Tiſſot Avis en peupie rühmt den Aufguß der Stiele mit Waſſer als einen ange: nehmen, und bei hartnadigen‘ Gatarrhen fehr nuͤtzlichen Trank. ' 112. Prunus avıum. Weldfirfhbaum: mir ungeftieiten Slumendolden, und eyrund« lanzenförmigen, auf der untern Seite etwas baaiigen, doppelt zuſammen gelegten Blaͤt⸗ tern. Linn. Sg. pl. 080. Cafp. Bauh. pinn. 480. Cerafüs majer fil- veftris, fructa nigro fubdulei. Apoth. Ceraforum nigrorum fructus. . Provinz. Nogelfirfchen. Schwarze Bogel- Pirfhen. Wilde Kirſchen. Holzkirſchen. Twieſel— beeren. Beſchr. Von diefem fehr hoch in Wäldern wachfenden Rirfhbaume fammlet man für Die Apotheken dad augfliefende Gummi, und Die ſchwarzen Rirfchen , aud mwelben, wenn fie mit Fleiſch und &tein zerſtoßen find, das Kirſchen— waſſer 4 KIT. Klaſſe. J. Ordnung. 187 waſſer defiillirt wird; es wird aber Kon einigen für ſchaͤdlich, und verdächtig schalten, weil. es nach gemachten Verſuchen mit Dem Lorbeerkirſchen— waſſer etwas ahnliche Wirkungen hat. 133; Prunus DOMESTICA. Semeiner Pflaumenbanm: mit meiſtens einzelnen Plu⸗ menſtielen, lanzenförmig - eyrunden, zuſam⸗ mengerollten aucra und unbewaͤhrten Yes Iten. Linn. Sp. pl. 080: Caſp. Barh. pin. 443. Pruna oblonga cæru- N lea, und Pruna.ex flavo ruffefeentia- mixti Saporis gratillima, Apoth. Prone gallice & brignolenfie fruktıs. Beſchr. Den Diefem allenthalden gemein wachſenden Pflaumen- oder Nuetfhbaum giebt ed ſehr viele Sorten, welche man in Mayer Pomona Francof. t. i. p. 1:0. ſeh⸗ ſchöu in Zarben ges mahlt findet. Don diefen Sorten find nur zwei in den Mpothefen gebräuchlih , Die gememe Quetſchen, und die brignoler Pflaumen, welche eiſtens and einer frangöfifchen Probinz unter dem Namen Brunelen getrofner überfchidt wer: den. Der fäuerlide füge Schleim der Pflamuen eröffnet den Leib fehr gelinde, Dampft Die Schar: fe der Sale und der übrigen Bafte; friſch bläs ben fie fhwächlige Perfonen auf, was fie aber getrocknet oder gekocht nicht thuen. 124. Parunus srınosa. Schlehendorn: mie einzelnen Blumenſtielen, lanzenförmigen glatten Blaͤttern, und ſtachlichten Aeſten. Linn. Sp. pl. 631. Apoth. Acaciæ noftratis' flores; fruftus$ cortex. Pro⸗ 188, AH. Klaſſe. J. Ordnung. Provinz. Heckſchlehen. Heckdorn. Schwarz⸗ Dein. Deutſche Akazia. Caſp. Bauh. pinn. 444. Prunus ſilveſtris. Lob. Icon. Prunus ülveftris. Tabern. Icon. 992. Bräuterb. 3. Th. &. 720. Prunus filvettris. Dlakw. Herb. t. 494. Beſchr. Diefer Strauch bat eine glatte, ſchwarzlichte Rinde, und iſt voll Knoten und Sta— cheln; ihre Blätter find glatt, lanzenfoͤrmig, und gezaͤhnt; die weiſſen gut riehenden Blumen kom— men vor deu Blättern aus den Blattwinfeln meifteius einzeln, auch zu zweien in großer Men- ge; die Frucht iſt von Der Dicke einer Eleinen Slintentugel, anfangs grüu, naher ſchwarzblau. Wobnort. April und Men. Sanımlungszeit. Im Frühling werden die Blumen ald Hausmittel fowohl alg für die Apo« theken geſammlet; fie find fo, wie die Blätter und Srächte zuſammenziehend, und werden zur Dlutreinigung in Den Fruͤhlingskuren gebraucht. Aug den Früchten wird Der ausgepreßte Saft ohne Zufas Durchs’ Einkochen-verdickt, unter dem Namen Succus Acacie germanie als ein zuſam— menziehendes Mittel in Zahnlatwergen, und zu Gurgel- und Mundwaſſer gebrauspt, und fol Dem Egyptiſchen Schlehedornfaft Succus Acacie verze an Wirkung gleich fein. Anmerf. Die Blüthen des Schlehedornd and Den Blüthen Des Prunus infititia Rrecken ſehr abulich,, und unterfiheiden ſich nur Durch die im— mer zu zweien ſtehende längerseftielte Blumen, da fie am Schlehedorn meiftens einzeln jichen, und kurzgeſtielt ſind; fie haben an Eigenſchaften mit den Schlehedornsblüthen nichts gemein, und koͤnnen an deren ſtatt Die verſprochene Wirkung nicht leiſten. Dritte Xi, Klaffe. III Ordnung. 189 Dritte Drönunt. Mit drei Staubwegen, Sorzus, Speierling, Gattungsk. Der Kelch it fünffpaltigs die Blumenkrone fünfbläfteig 5 die jaftige Beere enthaͤlt drei Saamen. 125. SORBUS AUCUPARIA. %ogelfpeier= ling: mie gefiederten, und auf beiden Sei— ten glatten Blättern. Linn. Sp. »/. 683. Apoth. Sorbi aucupariæ Baccæ. Provinz. Wilder Sperberbaum. Gürefch: baum. Bogelbeere. Quitſchenbeere. Abreſchbaum. Eſchroͤſel. Hanrefcgbaum. Qualjter. Ebrisbeeren. Ca/p. Bauli. pin. 4175. Serbus fylveftris fo- liis domefticze fimilis, Dod. pempt. 834. Lobel. Icon. 106. Sorbus fylveftris. Tabernem. Icon.. ro20. Ejusd: Aräuterb. 3. Th: 741. Sorbus fylveftris. i Blakw. Herb. t. 173. Beſchr. Diefer Baum hat fchöne lange Blät- ger, welche mit 7 big 10 Paar lanzenförmiger gezähnter harten Blättnen und einem ungleicben ander Spitze gefiedert find; am Ende der Zwei— de ſtehen platte ſchirmartige Straͤuße weiſſer Blu— men, woraus die ſchoͤne rothen Beere wachſen, welche dem Baume im Herbft 'ein prächtiges Ans ſehen machen. | | Wohnort. Im bicfigen Cchlofgerten am Weiher auf dem Steinweg nah Kreuzberg ,.fonft in Gebuͤſchen. Bluͤhe— N 31990 XII. Kaffe. TIL Ordnung, Bluͤhegeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Die Rinde us einen bits geren, balfamifch: %, zuſammenziehenden Geſchmack: aus den Beeren wurde ehedem ein art berritet, - Die getrockneten Beeren zu 10 bis 12 des Tages ein oder zweimal genommen ‚bat Bergiußs Mat, med. p. 419. bei Befchwerden des Nierenfleing ft verfucht und NS gefunden. Vierte Brönung. Mit fünf Steubwegen. Mespırus, Miſpel. Gattungsk. Der Kelch ſſtehet auf dem Fruchtknoten und iſt fuͤnfſpaltig; die Blu—⸗ menkrone iſt fuͤnfblaͤttrich; die oben offene Steinfrucht enthaͤlt 3 bis 5 ſteinharte Saa⸗ men. 126. MESPILUS GERMANICA, Gemeiner Miſpelbaum: mir lanzenförnigen, «uf der untern Seite filzigen Slaͤttern, und einzelen »ngeftielten Blumen. Lina. Sp. Pl. 684. %poth. Mefpili fru&tus; Semina. Cafp. Bauh. pin. 453. Mefpilus germanica, folio laurino non ſerrato. Dod. pempt. Sor. Lobel. Icon. 166. Ljusd. Obferv. 591. Mes- pilus. Tabernem. Icon. 1034. Aräuterb. 3. Th. 701. Mefpiius, Blakw. Herb. t. 154. Kerner öfon. Pfl. Band 3. Pl. 277. | Fallas XII, Kaffe, IV. Ordnung. 19% Pallas flora Ruffca tab. 13. fig. r. Beſchr. Diefer firauchartige Frumm wach— fende Baum hat eine aſchgraue Rinde, feine Aeſte find bei den wildwachfenden- mit Stacheln beſezt; die eyrund: lanzenförmigen oben glatten, unten weißwolligen Blatter figen in Puſchen zuſammen; die roͤthlicht weiſſe, ziemlich große ſchoͤne Blumen ſitzen einzeln in den Winkeln der Blaͤtter. Wohnort. Bei Koͤnigsdorf im Gebüſche; ſonſt wird er in Gaͤrten gezogen. Bluͤhezeit. Junius. | Sammlungszeiw Die Frucht iſt ſtopfend und zufammenziehend, und wurde chedem in harte naͤckigen Bauchfluͤßen gebraucht. Pyrus.. Birn. Gattungsk. Der fuͤnfſpaltige Kelch ſizt auf dem Fruchtknoten; die Blumenkrone iſt fuͤnfblaͤttrich; die ſaftige Frucht iſt fuͤnffaͤ⸗ cherich. 127. Pyrus Marus. Apfelbaum: mit ſa⸗ Kenartig- gezaͤhnten Blättern, und unge ftieiten Blumendolden. Linn. Sp. pl. 680. Apoth. Poma Borsdorfiaua, Beſchr. Man hat von dem Apfelbaum im den Barien in Anfehbung der Größe und des Ge— ſchmacks eine große Menge Sorten gezogen; don Diefen braucht man in den Apothefen meiftend Die Borsdorfer und Renetien: fie find als eine fanft fühlende, den Magen, die Gedaͤrme, und das walleride Blut erfrifchende Speiſe fehr ge— fund, und werden von denjenigen mit Nutzen ges nojien, weiche mis feharfer Sale, Malntei des e⸗ — 19% XI Klafſe. IV, Ordnung. Gebluͤts, mit Verflopfung des Leibs und mit ſchleichenden auszehrenden Fiebern bei after find. Windſuͤchtige, oder Kranfe, welchen fie wie alles rohe Obſt Blehungen machen, müßen fie vorher braten. Aug den Borsdorferäpfeln wird Der bes fannte fehr gute Rofenfieinifche Lefzenpomade be> reitet: man kocht nämlich 1/2 Bf. ungefalzene Butter, 4 Loth selben Wacht, 4 Loth von den Steinen gereinigte große Roſinen, und 4 Loth abaefchälte Ziorsdorferapfel in cinem irdenen Ge— ſchirr fo lang, bis Die auf glühende Kohlen ges ſprizte Tropfen nicht mehr krachen; alddann wird - e8 durch ein Tuch in ein mit Nofenwafjer ge— fuͤlltes Gefaß gebracht, und wenn es kalt iſt, von dem Waſſer abgeſoͤndert. Es wird als ein vor— zuͤglich gutes Mittel auf Die Riſſe der Lefzen und der Warzen an den Bruͤſten aufgeſtrichen; es dient bei Brandſchäden, und bei wundgeworde— nen Gelenken und anderen Blasen der Kinder Un: dem Frattenzimmer zarte und weiſſe Hande zu machen, ift fein unfchädlicheres und beiferes BRaTHuEe! bekannt. 128. Pyrus cvoonıa. Quittenbaum: mis ganz, giattrandigen BURtEEHR und einzelen Slumen. Lim. Sp. pl. 687 | Apoth. Cydoniorum fro&tus; NR Cafp. Baulı. pin. 434 & 435. Malus cydonia inajor & minor, | | ' Label. con. 152. Ejusd. Hifl. 580. Cydonia & Cytobia. Trberuam. Icon. 197. Ejusd. Zräuterb, 3s Ch. 727. Malus Cydonia, Blake. Herb. t. 137. Beſchr. Diefer nicht ſehr hoch, fondern mehr Aranyarig wachfende Baum treibt, viele, Dünne Hefte; xH. Klaſſe. IV. Ordnung. 193 Mefte; die furzgeftielten, eprunden, ſtumpfen, ungezähnten, oben hellzgruͤnen, unten dickwolligen Blatter jtchen zeritreut ; Die fait ungeflielten ſchoö— ne rothlich weiffe Blumen ſtehen an den Enden der Zweige; Die runde oder langlichte, edige, ſehr angenehm riechende Frucht iſt mit einer dich— ten, weißgraulichten Wolle überzogen, und ma: ehen in Anfehung ihrer Figur zwei verfchiedene orten, und find entweder Dinttendbirne oder Duittenäpfel. Es giebt noch eine Dritte Gorte: Der portugififehe breitblättrige Quittenbaum, wo— bon das Fleiſch der Frucht tea Rochen fon pur— purroth, auch füßer und weicher wird. Wohnort. In Bärten; fie Tafen ſich in feuchten Boden durch Uüblegen und Einlegen der Zweige leicht vermehren. Blübezeit. May und Junius. Sammlungszeit. Die Apotheken brauchen Die Frucht und Saamen; Die Frucht hat einen ftarfen angenehmen Geruch, und fo heiben zu— femmenziehenden Geſchmack, daß man fie unges kocht aar nicht eſſen fanı. Diefer herbe Geſchmack verliert ſich durchs Kowen; fie werben Daher mit Zuder und anderen Öewärshaften Zufägen ſowohl für Speifen aid zum Arzneigebrauch zubereitet; auch wird in den Apotheken eine Tinktur, ein Syrup und ein Dider Saft Daraus derfertinet, welcher Fühler und in Bauchfluͤßen gebraucht wird. Die gedörrten Quittenfchnigen fönnen als Haus: mittel mit etwas Zuder in Waſſer gefocht, bei Mund- und Helsentzändungen, als ein vorireff- liches Gurgelwaſſer gebraucht werden. Die Saa— men enthalten nichts Zufammenzichendes, ſon— dern eine ſolche Menge Schleim, Daf man aus einer Unze Saanıen in ſechs Ungen Waſſer ge- kocht, eine eyerweißahnliche Disfe erhält. Diefer Schleim wird. in Augen» und MNundtranfpeiten, in Halsgefshisären, bei ‚verlegter und entblöiter N Haut, 54 AL Klaſſe. IV, Ordnung. Haut durch Verbrennen und Blafenpflafter ‚und in anderen Zufällen gebraucht, wo kühlende und hei- kende Mittel erfordert werden. SPIRZA, Spierkraut. Gattungsk. Der Kelch ift fuͤnfſpaltig; die Blumenfrone fünfblättrich, Die Kapſeln find einfaͤcherich, zweikl appig ‚und enthalten die Saamen an der inneren Seth. 129, SPIRJEA ULMARIA. Jol Hanne mit gefiederten Blättern, deren aͤußerſtes Blaͤttchen groͤßer als die anderen, und in CLappen zertheilt iſt, und unachten Blumen⸗ dolden. Liun. Sp. pl. 702. Apotb. Ulmarie Hores; radix. Provinz. Beigwedel. Geißbart. Wieſenwe— del. Wieſenbocksbart. Schwulfifreut. Metkraut. Madefuͤß. Wiefenfönige. Kranipffraut. Ca/p. Bauh. pin. 164. Barba capræ floribus compadlis. Dod. pempt. 57. Lobel. /ron. zrı. Ulmaria. Taberuem. Icon. 777. Ljusd. Kräuterb. & Th. 482. Ulmaria five barba capræ. Blakw. Herb. 4. 465. Beſchr. Die perennirende dicke Wurzel treibt rötbliche, gefurchte, hohe Stengel: an Diefen fieden »ie Blatter, welche mit großen, lanzene förmigen,, fpigigen, gezähnten, unten weißlichten Blaͤttchen gefiedert fi find, wechfelmeife;s am Ende der Stengel entfpringen große, ſchoͤne, fehr affige Rifpen wohlriechender weiſſer Blumen. wohn: Xi. Kaffe. IV. Ordnung. 195 Wohnort. Am Ufer ded Poppelsdorfer Schloßweihers, fonft an Bächen und Waſſern. Bläbezeir. Junius und Julius. Sammlungszeit. Diefe dflanze wird jegund felten gebraucht. Der Blumen, welche einen gus ten Geruch haben, bediente man fich ehedem in einem mit Wafer gemachten warmen Aufguß um Die Dosen hervorzubringen, und mit einem Zuſatz von Schwefelblumen, die eingefihlagene Rrage wie- der herauszutreiben; auch bat Das von den Blu— men deſtilirte Waſſer ähnliche Kraft. Fuͤnfte Ordnung. Mit vielen Staubwegen. Rosa. Roſe. Gattungsk. Der Kelch iſt fleiſchicht, krugfoͤrmig, mit einem verengertem Halſe; die Blumenkrone iſt fuͤnfblaͤttrich; die Saa⸗ men ſitzen an der innern Seite des Kelchs. 130. Rosa CANINA. Hundsroſe: mir ey: zunden Relchen, die nebft den Blumenſtielen glatt finds und Stacheln an dem Stamme und den Blatiftielen. Linn. Sp. Bl.704. N. 10. %poch. Roſæ fylvefiris flores. Cynosbati fruftus; femina. Fungi Bedeguar, Provinz. Hain- oder Hanbuttenſtrauch. But⸗ lenſtrauch. Wilde, Feld- Heck- Hunds- Horn— Dorn⸗ Zaun: Hagedorn⸗Roſe. Arſchkitzela. Schlaf: Ray. | Cafp. Bauh. pin. 483. Rofa fylveftris vulge- ris, flore odorato inearnato. N 2 Manch. 196 XL. Klaſſe. V. Ordnung, Muͤnchh. Hausv. V. 274. N. 1. Kerner öfon. Pfl. 33. 3. Pl. 245. Beſchr. Die Wurzel diefed meitfchweifigen Strauchs treibt viele vielafiige Zweige, melde allentpalben mit frummaebogenen rötblichen Sta: cheln befezt find; Die Blätter find gefiedert; Die blafröthlich = weiten Blumen haben gelbe Sfaube beutel. Wobnort. Allenthalben in Heden und Zaͤunen— Dlühezeit. Junius und Julius. Sammlungzeit. Da Diefe Blumen wenig ausgeben, werden fie zu Bereitung des Roſen— waſſers nicht gebraucht. Die Früchten werden für die Apotheken unter dem Yanıon Cynosbati fru- dus, wie auch zum Räüchengebrauch geſammlet. in den Apotheken werden fie von ihren ſtach— lichten Saamen ſehr vorfichtig gereiniget, troden aufbewahrt; auch wird ein Eyrup und eine Con— ferve daraus bereitet, welche als ein Fühlendeg, dueſtſtillendes, und fchärfeeinbülendes, mehr harn— als ſteintreibendes Mittel gebraucht werden. Meh— rered Bon Den Heilkraften und Tugenden dieſer Früchten Fann man in Hermann Di/. de Rofa F. Il. nachlefen. Da die Früchten der in Gaͤr— ten wachjenden Apfelroſe — villofa Linn. Münchh. Aausv. ZI. 270. 4.) viel arößer find, werden fie jenen mit Bu: dorgejogen. An Den Zweigen waächſt ein aus zarten ineinan— der verwidfelter Faden beflenender Schwamm, welcher Durch den Biß einer Gallweſpe Cynıpa Ro.» entjtehet. Diefer wurde ebedem für die Apotheken als ein zuſammenziehendes und fehlaffs machendes Mittel unter dem Damen fungus De- desuwar geſammlet; iſt aber heutzutage ganz außer Gebrauch. 1514 XI. Kaffe. V. Ordnung, 197 131. Rosa centıroLıa. Zundertblaͤt— rerichte Rofe: mir eyrunden Kelchen, die nebft ven Blumenftielen borftis find; einem borſti— gen und ſtachlichten Stamme, und unbe— webrten Blattſtielen. Lim. Sp. pl. 704. Ca/p. Bauh. pin. 482. Rola multiplex media, Hermann Dilfert. de Rofa. VII. Apoth. Role damafcenze live pallide flores, Beſchr. Won diefer blaßrothen, in allen Bär: ten allgemeinften, aber auch ihres Geruchs fowohl, als ihrer Garde und Geftalt wegen, gewiß der ſchoͤnſten Rofenart, braucht man in Den Apotheken nur Die Blätter; fie werden getrodnet aufbe— wahrt, und zu flärfenden LUmfchläagen, su Mund: und »lugenzufällen und zum Gurgeln bei der Bräune gebraucht. Aus den friſchen Blättern wird ein Waſſer Ddeftillirt, welches innerlich ein nervenſtärkendes Mittel if. Dielen hyſteriſchen Srauenzimmern ift ſchon ver Geruch unerträglich. Aeußerlich dient es als ein fühlended, und gelin— De. zufammenziehendes Mittel in Augen - und Halsentzündungen. Auch wird daraus ein Ro— fenöhl und Dofenbönig bereitet, welches leztere als ein heilendes, und reinigended Gurgel— Mund -: und Gprisiwafer bei Gefchwüren des Munde, der Nafe, und anderer Theile gebraucht ‚wird. Doiger wahre Roſenoͤhl muß nicht mit bem Rofenöhl (Oteum ligni Rhodii ) verwechfelt werden, welcher aus dem Mhodiferholz gemacht wird. Um zu jeder Jahreszeit ein friſches wohl: riechended Roſenwaſſer zu dejlilliren, fann man ‚bie frifhen Roſenblatter einfalzen, wodurch fie frifh bleiben und ihren Geruch beibehalten. 132, Rosa GaLLıca. Sranzöfifcbe Ro- fe: mir eyrunden Relchen, die nebſt den lu: menftielen borftig Eh und mie Borſten 3 und 1068 XI. Stoffe. V. Ordnung. und Stacdeln beſeztem Stamm, und Blatte⸗ fielen. Linn. Sp. pl. 704. N. 8. Ca/p. Bauhı. pin. 481. Roſa rubra muitiplex. Münchh. Aausv. V. 286. M. 22. Apoth. Role rubræ flores inaperti. Beſchr. Diefe in den Börten etwas felk. nere Mofenest iſt von obiger Darıan unterſchie— den, daß die Blumen blätter ſowehl am Gtrauche als fonften kleiner, Die Dorne feiner und gerader, und die Blumen dunkelroth find. Die Blumen werden für vie Apotheken geſammlet, ehe fie auf: Blühen, und kommen nur Der Zierde wegen unter Das Rauchpulver. Aus den friſchen mit einem gleichen Theil Zuefer zerfioßenen Blättern wird die Rofenconferee, und aus dem Pulver Der getrodnes ten Blätter mit eben fo ſchwer in Waller aufges tößtem weißen Zuder, zu einer dicken Maſſe ge» kocht, wird Der Rofenzuder bereitet. Murray Mat. med, tom. 3. p. 169. ruͤhmt dieſes Roſencon— ferne als ein angenehmes und vorireflich gutes Mittel wider Die vereiterte Yungenfucht und Schwindſucht, und führt einiob Beifpiele an, wo verfchiedene durd ven langen täglichen Ge— brauch zu 3 bis 4 Unzen, voͤllig geheilt worden: find. Auch wird ein Wofeneffig und Rofenbönrg Daraus beretiet, welcher leztere pur oder mit Hauslaubſsſyrup vermiſcht in Mundgefihwiren und Schwaͤmmen der Kinder, mit einem Pinſel in den Mund geſtrichen, gute Dienſte leiſtet. 133. Rosa ALBA. Weife Rofe: mit eyrunden glatten Kelchen; borſtigen Blu: menftielen 5 und ſtachlichtem Stumm, und Blattſtielen. Zinn. Sp. pl. 705. N. 13. Caſp. Bauh, pin, 482. Rofa alba vulgaris, major. _ Muͤnchh. Hausv. V. 277. N, 7: | IR Hır- — XII. Klaſſe. V. Ordnung. 199 Hermann Diff. de Rofa. VII. Beihr. Man finder Diefe wilde Roſe in Gebuͤſchen wild, einfach, mit fauf Blumenblätter , und in Gärten gefüllt wachfen. Die frifhe wei— Ge Rofen find zum unguente re/ato Mrfne ( Ro» fenpomade) vorgefhrieben : nıan bereitet fie aber jegund meiftend aus Schweinenſchmalz, Dad mit ‚Rofenwafer ausgewafhen, und mit ein paar Zropfen Rofenssl untermifcht wird. Andmerk. Die eigentlichen Arten diefer zum Abäandern fehr aeneigten, und Dur Kunft zum Abaͤnderen verfährten Gattung, findet man in An. Prof. Schrank Boyerſcher Flora gut augein- ander geſezt. Rugus, Brombeer. Gattungsbk. Der Kelch iſt fuͤnfſpaltig; die Blumenkrone fuͤnfblaͤttrich; die Beere iſt aus kleinen einſaamigen Beerchen zuſammen⸗ geſezt. 134. Rusus Dο—s. Zimbeerffsude: mie gefederten, theils aus fünf, theils aus drei zufammengefezten Blättern, ſtachlichtem Stamme, und rinnenförmigen Bletrftielen. Linn. Se. pl. 706. Apoth. Rubi idæi Baceæ. Provinz. Himbeeren. Hindebeeren. Hohlbee—⸗ ren. Himmelbremen. Moolbeeren. Caſp. Bauli. pin. 479. Rubus idæus ſpinoſus læ vis. F Zuder Luſtg. B. 2. ©. 607. Beſchr. Der ziemlich ſchwache, duͤnne Strauch iſt ſtachlicht, und aufrecht; die eyfoͤrmig ſpitzi⸗ N ö gen, soo XII. Kaffe. V. Ordnung, gen, ungleih gezahnten, unten weißwollichten Blaͤtter fiehen gu drei bil fünf federartig zufamz men; Die weiſſen Blumen fieben zu drei bis fünf an einem gemeinfchaftlichen Stiele; Die Beeren find roth, fammetartıg und mit kleinen Haärchen befezt. | — Wohnort. Hie und da in Waldungen, auch in Barien. Bluͤhezeit. May und Junius. Sammlungszeit. Bon dieſem Strauche wer⸗ den für die Apothefen nur Die reifen Beere ges fanınslet; fie haben einen fäuerlich : fügen Ge— ſchmack, und angenehmen ftarfen Geruch; in der inneren Höhle Der Beere, und Dem oberen Zwi— fhenraum Der fleinen Beerchen pflegen fich fleis ne In! ekten aufzuhalten, welche den Genuß Ddie- fer Beeren ungeſund machen könnten. Aus dem Safte der Beeren mit Zufag von Eſſig und auder, mird Der Himbeeren Gaft bereitet, welcher in heißen Sommertägen mit Waſſer untermiſcht, ein fehr angenehmer, fübhlender, gefunder Tranf tft, und in bisigen Fiebern mit Nutzen gebraucht WILD, Auch wird aus dem Saft ber Beeren und Zuder in den Apotheken ein Sprup gemacht, welcher fälziaen und anderen * Nirturen, um ihnen einen ——6 Geſchmack zu machen, beigemiſcht mir 135. Rusus FRUTICOSUS, Gemeine Zergmbeci: mit Baͤtter, welde fingerför: mig, tbeils aus fünf, tbeils nur aus drei sutammengefezt find; und ſtachlichtem Stam̃ und Blattſtielen. Lit, Sy. pl. 707. Apoth. Rubi bati folia. Provinz. Große, ſchwarze Brombeere. Rahm: herren. Schwarze Kratzbeeren. Brammerken. Dres men. Rabatbeeren. Cap. XII. Klaſſe. V. Ordnung. 208 Cafp. Bauh. pin. 479. Rubus vulgaris, five Rubus fructu nigro. Glerin. de Sem. pl. tom. x. pag. 350. 1.73, fS- 9. Beſchr. Diefer niedrige, nei Strauch treibt ſtarke, meifteng auf dem Boden liegende lange Aeſte, welche mit flarken krummen Dornen, und eyförmigen, Tpisigen, gezähnten, zu drei oder fünf zufammenttehenden Blättern beſezt find; Die Blumen find weiß, und die Ber ren ſchwarz. Wohnort. Im alten Kreugberser Weg; an Der Bache hinter der Baumſchule nach Endenich, fonft allenthalben an Hecken, Zaͤunen, Gebuͤſchen, und ungebauten Orten. Sammlungszeit. Ehedem wurde die im Merz ausgegrabene Wurzel in Hoͤnig gekocht wi- Der die Waſſerſucht, und Die Blaster in Waller gekocht wider Baukhfinfe gebraucht. In Genen: den, wo Diefe Gträude häufig wachſen, fünnte man aus dem Beeren einen weinfäuerlien ge- funden Saft bereiten. Dieſer Saft wird in Frank— reich, um die ſchlechten franzöfifgen Weine zu beſſeren und zu farben, gebraucht. Fragarıa. Erdbeere. Gattungsk. Der Kelch iſt zehnſpaltig, mit fünf wechſelweiſe kleineren Lappen; die Blumenkrone hat fuͤnf Blaͤtter; der beeren⸗ artige ſaftige Fruchtboden enthaͤlt auf ſeiner Oberflaͤche viele Saamen. | 136, FRAGARIA VESCA. Gemeine Erd⸗ beere: mit Friechenden Wurzelſproſſen. Linn. Sp. pl. 708. Apoth 292 RU. Klaſſe. V. Ordnung. Apoth. Fragarize radix; herba; baco=. Provinz. Walderdbeere. Knackerbeere. Rothe Befinge. Beſingkraut. Preslinge. Ca/p. Bauh. pin. 326. Fragaria vulgaris. Dos. pempt. 672. Lob. Icon. 697. Fragaria. Tabernem. Icon. 118. Krauterb. 353. Fra- Gum > . Blakw. Herb. t. 77. Gertn. de Sem. pl. tom. T. pag. 350: tab.73. fg. 8. Beſchr. Aug der äfligen Wurzel entſtehen wiele mweitiaufende, auf dem Boden mwurzlende Ranken; Die eyrunden gezähnten Blätter fliehen zu Dreien an einem Stiel; Die weiffen Blumen fieben an einem Aftigen Strauß; Die Beeren find zoth. Wohnort. Zwiſchen Ippendorf 'und Lengs— Dorf, und mehreren Gegenden des Kottenforſts haufig wild. Auch in Den Gärten werden ver— ſchiedene Abanderungen mit viel Diecren Beeren gezogen. Bluͤhezeit. April und May. Sammlungszeit. Die Wurzeln und Blät: ter wurden ehedem ald ein zufanımenziehendeg Mittel in Wafferaufgüßen gebraucht; erftere faͤr— Ben dad Waſſer und fosar den Stuhlgang roth, find aber jegund außer Gebrauch. Die Berren find wegen ihrer fühlenden, gelinde auflöfenden, barntreibenden, und Ber Faͤulniß widerfiehenden Eigenſchaft eine fehr angenehme und gefunde Epeife; fie können auch mehr in Menge sgenof: fen werden, als andere füßlich- faure zur Gaͤh— yung geneigte Sommerfruͤchte, meil fie vermöge thres XII. Klaſſe. V. Ordnung. 203 ihrer häufisen zuſammenzi ehenden Saamen die Nerdauungswege nicht fo leicht verderben, bei denen aber, welche fhwache Magen haben, iſt die Verbefferung der Erdbeeren mit Zuder, Zime met, und Wein fehr rathſam. Murray Appar. med. t. 3. p. 144. rübmt den häufigen Genuß der Erdbeeren in der Schwindfücht, Melancholie, und wider den Blafenfiein. Nach Linnäi DIE. de Fraga vesca p. ı1. Löfen die Erdbeeren in vierzehn Zagen Zeit den Weinftein Der Zahne; er empfielt fie befonders Dif. eit. $. 6. in der laufenden Gicht und Podagra, welches er durch. Die an feiner eigenen Perfon gemachte Beobach- fung beftättigt, indem er fuͤuf Jahre bei haͤufi— gem Genug der Erdbeere vom Podagra befreiet geblieben ſeie. Manchen Perfonen ift ihr Genuß fhadlich, befonderg epileptiſchen und hyſteriſchen, und Frauenzimmern von empfindlichen Nerven, Die zu Ohnmachten und konvulſiviſchen Krankhei⸗ gen geneigt find, Da oft ein. nicht uͤbermaßiger Benuß ihnen Schwindel, Magendruden, und ſchwere Dh hnmachten verurſacht hat. Porentrira Potentille. Gattungsk. Der KNelch iſt zehnſpaltig, mit fuͤnf wechſelweiſe kleineren, umgeboge⸗ nen ſappen; die Blumenkrone hat fünf Blaͤt⸗ ter; die naften Saamen find einem Fleinen, trocknen Fruchtboden einverleibt, 137. POTENTIELA ANSERINA. Gaͤnſerichs mit gefiederten, fägenartig- gezähnren Blaͤt⸗ gern; Frieebendem Stengel, und einblumis. gen Slumenftielen. Zinn. Sp. pl. 710. Apoth. Apſerinæ herba, | Pro⸗ 20 XI Kefe. V. Ordnung, „. Provinz. Gaͤnſekraut. Gaͤnſefutter. Gruͤn— fing. Stlberfraut. Gilberbiatt. Cı/p. Bauh. pin. 32r. Potentilla, Dod. pempt. 600. Lobel. Icon. 693. Obferv. 395. Argentina. Jabsrnem. Icon. ır8. Ejusd. Aräuterb. LI. Th. 350. Potentilla. Biakw. Herb. t\ 6. Rerner öfon. Pfl. Sand 2. Pl. 1357. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt meh— rere auf dem Boden liegende Friechende Stengel; die Blätter find mit vielen Paaren lanzenförmi- ger, fpigiger gezähnter, unten meißlicher Blats - ger gefiedert; aus den Winkeln der Blätter ent: fpringen einzele, langgeftielte, selbe Blumen. Wohnort. Bor dem Stodenihor in dem Graben um den Hofgarten, fonft allenthalden auf Wieſen, Wegen und Örasplagen. Bluͤhezeit. May, Junius, Julius. Sammlungszeit. Das Kraut iſt berb und zufammenziehend, und wurde ehedem täglich zu- zwei Pf. In einem Defoft gegen vereiterte Lun— gen = und Bauchflüfe, Die von Schwäche Der Ein» geweide berfamen, gebraucht. Man braucht fie jegund felten. 138. POTENTILLA REPTANS. Säntfinger- Fraur: mir fünffachen Blättern, kriechendem Stengel, und einblumigen Blumenſtielen. ‚Linn. Sp. pl. 714. Apotb. Pentaphylli radix; herba. Provinz. Großes Fünffingerfraut. Gemeines Fuͤnffingerkraut. Fuͤnfblatt. Hausblatt. Cafp. XI, Kaffee V. Ordnung. 208 Cafp. Bauh. pin. 325. Quinquefolium J reptans. Dog. pempt. 116. Lobel. Icon. 690. Pentaphylium majns. Tabernem. Icon. r20. Ejusd. Aräurerb. r. ch. 360. Quinquefolium vulgare, five Pentaphyllum dioscoridis. - Blakw. Herb. t. 454. Zerner öfon. Pfl. Band 2. Pl. 162. Beſchr. Die perennirende friechende Wurzel ireidt viele auf dem Boden liegende, an den Ge— lenfen bin und wieder murzlende Stengel mit wechfelweife fiebenden, lanzenförmtigen, ſaͤgenar— tiggezäahnten, etwas haarigen, zu fünf, zuweilen zu fieben handförmig zuſammen fiehenden Blät- tern, wovon dad mittlere länger iſt; Die gelbe, langgeftielte Blunen wachfen einzeln an den Ge— lenfen der Stengel. Wohnort. Bor dem Koͤllen Thor linfer- band an den Wegen der Gärten, fonft allenthal⸗ ben an Wegen, Mauern, und ungebauten Orten. Bluͤhezeit. Junius und Julias. Sammlungszeit. Dad Kraut und die Wur— zeln fiud zufammenziebend 5; fie wurden ehedem in falten Siebern, und Durcfällen, befonders in der Ruhr ald Hausmittel zum Stocen innerlich in Pulver, und Defoften gebraucht, wovon aber Die Soisen eine Waflerfischt und meiſtens toͤdtlich find. Bei Bferdsfranfbeiten wid die Wurzef durch Die Haut oder Ohren geſtochen,, um Feuch⸗ tigkeiten abzuziehen, gebraucht. - ToRMENTILLA,. Tormentile Sattungsk. Der Kelch iſt achtſpaltig mis vier weq ſelweiſe kleinern Lappen; die Bien 806 XIL Klaſſe. V. Ordunng. Blumenfrone bat vier Blumenblätter; die acht nakte faft ründlihe Saamen find ei nem trocknen Sruchtbeden einverleibt. 139. TORMENTILLA BRECTA. Anfrechte Tormentille: mit ziemlich aufrechtem Sten⸗ gel, und ungeſtielten Blaͤttern. Linn. Sp. »l. 710. | Apoth. Tormentille radix. Herba. Prorinz. Tormentillwurz. Rothwurz. Blut⸗ wurz. Ruhrwurz. Birkwurz. Rothe Heilwurz. Rother Guͤnzel. | Ca/p. Bauh. pinn. 326. Tormentilla fyl- veitris. Dod. pemzt. ı178. Lob. Icon. 696. Obf. 395. Tormentilla. -—- - Tabern. Icon. 124. Ejusd. Aräuterb. ». Th, 368. Tormentilla. Blaſno Ber». t. 445: Beſchr. Die perennirende dicke, knotige Wurzel treibt aufrechte Stengel, welche mit uns geftielten, lanzenförmigen , gezähnten, ziemlich glatten, zu fünf, auch zm fieben handförmig zu— fammenftebenden Blättern befezt find; der Gtens gel theilt fi oben in ausgeſperrte Zweige aus, an welchen die einzeln, langgeflielten, gelbe Blumen jichen. Wohnort. In der Gegend des Venus— bergs bei nefenich haufig, ſonſt in Wäldern, trock— nen Zriften und Heiden. Dlübezeir. Junins, Julius, Auguft. Sammlungszeit. Für die Apotheken wird im Brühjehre, die Wurzel — ſie hat einen XII, Klaſſe. V. Ordnung. 20% feinen Geruch, und einen gewärsbaften Ges ſchmack, dad Davon Defiilirte Weller bat einen rofenartigen Geruch und Geſchmack. Die Wurzel ift fa ſtark zufammenziebend, Daß fis im Gerben Bie Eichenrinde übertrift; fir fordert daher ald ein beftiged Arzneimittel Borfiht, wenn man ed gegen Wechſelfieber Brauchen wollte. Das de— filiste Waſſer wird äußerlih bei manfenden Zaͤhnen, bei Schwächen dDed Mundes, und Baus mend, und innerlid bei Durcfällen, Baud> flüßen, und andern Zufällen gebraucht, wo flark zufammenziehende Mittel erfosdert werden. Als Bieharzmei Dient ein von 6Loth diefer Wurzel mit 4 Roth Ringelblumen ı Calendula ofüciralis) 1/2, Loth Alaun, und ı Maaß Bier gefochter Tranf, tägiich zweimal 1/4 Maaß gegeben, wider Daß Blutharnen des Rindviehes. Geum. Benediktenkraut. Gattungsk. Der Kelch iſt zehnſpaltig mit fuͤnf wechſelweiſe ſehr kleinen ſpizigen lappen; die Blumenkrone iſt fuͤnfblaͤtterich; Die zuſammengedruͤckte Saamen endigen ſich in lange mit Gelenken verſehene Granen. 140. GEUM URBANUM. Gemeines Be— nediktenkraut: mit aufrechten Blumen; Füe gelrunden, zotigen Fruchten, mir naften ha—⸗ cenförmigen Granen, und leyerförmigen Blättern. Linn. Sp. pl. 710. Apoth. Caryophiliate radix, Herba, Provinz. Benediftenwurz. Benedir. Merz wurz. Nelkenwurz. Blägeleinfraut. Haſenauge. Igelkraut. Sanamundenfraut. Ca/p. Bauli. pina. 331. Caryophiliata vul. garis Dod, 208 XI. Klaſſe. V. Ordnung, Dod. wempt. 137. Lob. Icon. 693. Caryophillata vulgaris. Tabern. Icon. ır5.. Ejusd. Zrfüterb u Th. 333. Caryophillata. I. Blakw._Herb. t. 253. Buchhave Act. med. havm. T. 119. fehr gu: te Abbild. 2 | Cuͤder Zuftg. B. 2. ©. 623. Gert. de fem. pl. tom. I. pag. 351. tab. 74. BE. I. Ä Beſchr. Die perennirende, braune, holzige Wurzel treibt zwei bis Drei Schuhe hohe, auf: rechte, ſchwache, etwaß rauhe Stengel; Die Blät- ter ſtehen wechſelweiſe, und find mit eyrund— längliden, eingefhnittenen gezaͤhnten Wlattern gefiedert, wovon Das Ungleiche das aröfte und An leyerförmige Yappen zertheilt ii; Der Sten- gel theilt fib oben in.magere Nebentengel, an welchen Die gelben Blumen firen; die in einem runden Ropf zuſammenſtehende Saamen haben wegen ihren rothen mit Hackchen verſehenen Gaa= menfchwanzen Die Seftalt einer Klette. Wohnort. In Der Gegend des Wichelshof in den Heden, fonft in Gebuͤſchen, Wäldern und Hecken. Bluͤhezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Für die Apotheken muͤßen die Wurzeln, welche auf trocknem Boden, und’ auf Bergen wachſen, in Ben erſten $rühlingsta« ‚gen gefammler werden; fie haben einen flarfen, den Gemwürznägelein ahnlichen Beruh, auch faſt ſolchen Geſchmack, welcher aber etwas herb und Bitter iff. Sie wird wegen ihren guien Wirkung in Wechſel- und anderen Falten Fiebern fehr ges ruhmt. XII. Klaſſe. V. Ordnung. 209 vihmt. Buchhave Obſerv. circa radicem Gei urbani 1931. p. 121. findet nach einigen an Fleifch gemachten Verſuchen ihre antiſeptiſchen Kräfte fiarker, als bei der Chinarinde, und führt verſchiedene Beifpiele an, mo wiele Leute verfchiedenen Geſchlechts und Alters von Wech— fel - und allen Arten Falten Siebern durch ven SGebrauch Diefer Wurzel befreiet worden. Er brauchte fie in einer Eſſenz Ocferv. cit. p. 31. von 4 Unzen gefehnittener Wurzeln, welche ſechs Tag lang in 2 Bf. Wein in gelinder Wärme ein» geweicht wurden, wovon eine halbe Unze, felten eine ganze, den Tag Durch zivei, Drei, bis bier- malgenommen wurde. Ein Dekokt von einer Unze trosfner Wutzeln oder drei Unzen frifeher Wurzeln in ı und ı/2 Df. Waller bis zur Halfte einge— £ocht hat das Fieber gehoben, Obferv. eit. p. 25. fo, wie auch eine halbe Unze aepülnerter Wurzel mit genugfamen Honig vermifcht Daffelbige ger wirft bat, wobei jedoch zuvor für Defnung und Reinigung der erfien Wesen geforgt wurde— Mehrere von der Wirkung Diefer Wurzel kann nachgeleſen werden in Weber nd Koh DIE de nonullorum tebrifugorum virtute, & fsecia- tim de Gei urbavi radieis efficasia. Kilon 1734. and Hrn Hofr. Baldingerd neuem Magazin Band 4. ©. 471. Einige Aerzte haben nach Ralding. Mag. B 8. ©. 156. bei aemachten vers ſchiedenen Verſuchen wenige und gar feine Wirk— ang gefunden. Es wäre gewiß eine Wohlthat und großer Vortheil für Arme, Denen die Chir marinde zu theuer iſt, befomder® auf Dem Lande, wo man fie oft nicht befommen fana, wenn fi$ dieſes Fiebermittel durch mehrere Berfuche be— ſtaͤttigte. In einigen anderen Krankheiten, die von einer Schwäche Der inneren Theile herruͤh— zen, bei Bauch: und Blutfluͤßen, frampfisen Zu— faͤllen, und beim fonvulfifhen Huſten hat diefe Wurzel oft gute Dienfie gethan. O 141: 2:0 XI. Klaſſe. V. Ordnung, 141. GEUM RIVALE. Wafferbenediftert: Fraut: mir unter fib;febenden Blumen, und: laͤnglichter Frucht mit gedrehten fiderartis gen Gtanen. Linn. Sp. pl. 717. Apoth. Gei rivalis, five paluftris Radix. Provinz. Wafjerbenediftenmurz. Wieſenga— saffel. Waſſermerzwurz. | Ca/p. Bauh. pin. 321. Caryophillata aqua- tica nutante flore. | | Lobel. Icon. 694. Beſchr. Diefe Pflanze iſt der vorigen Dem äuferlichen Anſehen nach ganz ahnlich, außer Daß fie in allen Theilen größer ift. Die Stengelblaͤt— ter find in 3 eder 5 Yappen getheiltz; die Gaa- nıentöpfe find länglicht und nicht fehr roth, und Die Hadıhen der Saamengranen find federartig. Wobnort. Am Ufer der Rheindorfer Face in der Gegend der Burg, fonft auf feuchten Wies fen und Waifergraben. Bluͤhezeit. May und Junius. Sımmlungszeit. Die Wurzel hat feinen. Beruch, wodurch fie fih von Der vorigen unter- ſcheidet; fie iſt aber even fo zufanımenziehend und berbe. In Ben Apotheken iſt fie nicht ges - bräuhlih. Hr. Prof. Bergius hat fie fowohl in Bulver, ald in einem mafferigem und geifli» gem Aufguß Der gemeinen Benediktenwur an Kroften und Wirfune ziemlich ahnlıcy gefunden, wovon man auch Schwed. Abhandl. 2.18. ©. 112. nachlefen kann. / Drei⸗ xm. En I. Ordnung. 211 | Dreise hute Klaſſe. Mit vielen im Fruchtboden eingefuͤgten Erſte Ordnung. Mit einem Staubwege. Cuxrpoxiuu. Schollkraut. Gattungsk. Der Kelch iſt zwei- und die Blumenkrone vierblaͤttrich; Die Sagmen ſitzen in einer einfaͤcherigen gleichbreiten Schoote. 142. CHELIDONIUM MAJUS, Großes Schöllfraur: mis Doidentragenden Blumenz ftielen. Lim. Sp. pl. 723: Apoth. Chelidonii — herba; Radix. Provinz. Schöllwur. Mayfraut. Goldwurz. Gelbwurz. Lichttraut. Herrgottsblatt. Schinn—⸗ kraut. Caſp. Bauli. pin. 144. Chelidonium majus vulgire, | Dod. pem»t. 48. Lobel..lcon. 760. Chelidonium majus. Tabernam. Icon. 41. -Ejusd. Aräurerb. 1. En. IO. Lhelidonlum el, Blakw. Herb RN RR | Kerner 6Fon. Pfl. Band r. pl. 58. e Gertn. de —— pl. tom, 2. P. 104. tab 5 JE. D 2 Befär. == 212 XIII. Klaſſe. F. Ordnung. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt auf⸗ rechte, hohe, ſich in magere weichhacrige Zwer— ge armfoͤrmig theilende Zweige; die Blaͤtter ſte— hen wechſelweiſe, und ſind mit eyrunden, ſtum— pfen, duͤnnen, weichen, unten weißlichen, oben gelblichtgrüünen in ſtumpfe Kappen zertheilten Blätt- chen geßedert; cm Ende der Zweige ſitzen die, bellzelben weichen Blumen in Dolden; Die gläns zend Sſchwarze kleine Saamen firen in langes Schooten; Die ganze Pflanze iſt Doll von einem goldgelben Saft. Wohnort Allenthalben an Zianen, Mei ern, Echutt, und ungebauten Drten. Blübegeit. Mey und Junius. Sammlungszeit. Zum Arzneigebrauch ſamm— let man die Wurzel im April, und das Kraut im May; fie geben beide, die Wurzel aber ſtaͤr— fer, friſch einem gelber, ſtinkenden, bitteren, brennendſcharfen Saft von ſich. Dieſer friſch aus— gepreßte Saft, oder ein von dem Kraut oder der Hirzel gemachter Waſſer- oder Weinaufguß muss de chedem als ein reizended, reinigendes, und fine ereffſendes Mittel bei Verfiopfung der Eins geiride empfohlen. Borhave bat dad Kraut in Milch gekocht, bei ver Gelbſucht, und wider die Würmer mir vielens Nutzen gepraudt. Aeuf— fertich wird Das vom Kraut bereitete Schoͤllkraus— hoͤnig zu Neinigung der Geſchwuͤre gebraucht; fo, wie der Soft des Schoͤllkrauts ehedem bei den Flecken der Augen gebrauchlich mar, welcher aber wegen feiner Schärfe mit Vorfidt, und hinlaͤng— lich verdünnt gebraucht werden muß. Aush: dient es als Viehearznei, wenn 4 Loth Schölliraut, 8 Loth Curcumawurzel, 4 Loth Wachholderbeeren, und 8 Loth engliſch Salz zuſammengeſtoſſen mit Mehl und Waſſer zu einem Teig gemacht werden, wevon kei der Ballenkrankheit der Echaafe einem- alten ein halb, und einem jungen ein Viertel Soth gegeben wird. Para- XI. Klaſſe. I, Ordnung. 213 Paraver Mohn. X Gattungek. Der Kelch hat zwei abfaͤlli⸗ ge Blaͤtter; die Krone iſt vierblaͤttrich; die Saamenkapſel iſt mit vielen Scheidewaͤnden doc einfaͤcherich, und hat unten der ſchild—⸗ formigen, geftralten Narbe Deffnungen. 143. PAFAVER RHOBAS. Seldmohn: mie glatten Fugelrunden Saamenfapfeln; haari— gem vielbiumigen Stengei, und in einge ſchnittene &uerftüche zertbeilten Blättern. Linn. Sp. pl. 720. Aporb. Papaveris erratici, five Rhoeadis tlores, Provinz. Rlatfhrofen. Rlappenrofen. Schnals fen. Kornroſen. Rothe Kornblumen. BERNER men. Mother Feldmohn. Cafp. Bauh. pin. 171. Papaver erratieum ma- jus Rleozas, Dod. pempt. 447. Lob. Icon. 275. Blakw. Herb. 5608. Zerner oͤkon. Pfl. 35. 3. ©. 227. Beſchr. Diefe Dünne, magere, jährige Pflanze, mit den großen fehönen nn Blumen, und runden Saamenfapfeln, blüht im Junius und Julius alentbalben in Dem Sommer - und Win— tergetreide ſehr haufig. Zum Arzneigebrauche kommen don Diefer Pflanze nur die Blumenblaͤt— ter; fie werden in ſtarken warmen Aufgüßen in Katarrhen, Bruſtbeſchwerden und has tnaͤckigen Hu— ſten, auch mit Leinſamen gekocht, wegen ihrer ſchmerzſtillenden und ſchleim ichten Eigenſchaft in N3 Sei⸗ 214 XII. Klaſſe. I. Ordnung. Seitenftechen gebraucht. In den Apotheken wer— den die Blatter wegen ihrer rothen Farbe geach— tet; fie bereiten einen Syrup daraus, den fie zu Beimiſchung anderer Mixturen brauchen ,‚ und eine Zinftue, welche ın hisisen und faulen Siebern gebraucht wird, wobei aber Die darinn befindliche Nitriolfaure dad meife nüsen fann. = 144. PAPAVER SomMIFERUM. Sclafınas sbender Mohn: mir glarten Blamenfelchen, und Saamenfapfeln, und den Stengel ums fallenden, eingefihnirtenen »lättern. Linn. Sp. pl. 720. Apoth. Papaveris vigri & albi folia; Ca- pitula; femina; O;ium, Provinz. ®emeiner Mohn. Bartenmohn, Magyfaamen. Dehlmagen, , Ca/p. Bauh, pin. ı70o. Papaver hortenfe femins albo & nigro, Dod. gempt. 445. Lobel Icon. 272. Papaver album fomniferum, Blakw. Herb. 8.482. & 483. Beſchr. Diefe fiärkere, oft 3 big 5 Schuhe große Sommerpflanze, treibt vielblumige mit großen, einfachen, am Ende tief eingeſchnittenen fättern beſezte Stengel; an ihren Enden ſtehen ‚die großen Blumen. eutiseder einfach, oder fie find gefüllt, und machen Durch ihre prächtige Sarbenmifchung und Die Menge zerriffener Blat— ter ein berrliches Anſehen Wohnort. In Gaͤrten; kann auch mit vie» lem Nutzen auf Aeckern gezogen werden. Die Art ſie zu behandlen folgt im aten Theil dieſer Flora. | Sammlungszeie. Sir die Apotheken wer: den die zeitigen ſchwarzen oder weiſſe Saamen ge⸗ XII. Kaffe. I. Orbnung. 215 geſammlet, und in Fallen, wo erweichende und Iindernde Mittel erfordert werden, meiftend mit andern mandelartigen Gaamen vermifcht ge— brausbt; der Dept kann jlait des Olivenoͤhl ge— braucht werden Sie werden für nmicht ſchlafma— chend gehalten; es hat fich aber dahier dag Gegen— tbeil in einem Beifpiel Devon bewiefen: Da die Kinder Des hiefigen Hofgärtners mit noch einigen anderen nah dem übermäßigen Genuß Diefer Saamen ın einen fo auserordentlich fiarfen Schlaf fielen, daß man fie erfi des anderen Tages mit vieler Mühe wieder zu fiy bringen konnte. ‚Die Mohnfopfe werden oft mit oder ohne Gaamen zu Breiumfiplägen gekocht. Aus Diefen noch un- reifen in die außere Haut geristen WMohnföpfen erhält man in den Morgenlandern den beruhmten Saft, welcher fih an der Senne verdidt, und uns unter dem Namen Opium zugefchidt wird. Eine fohlechtere Art Dpium ift das Nuggefochte; es bat eine .befondere Kraft zu beraufbben, zu betauben, und einzufchläferen. Die Morgenlän- diſchen Voͤlker bedienen ſich des Opiums fo, wie wir hier des Weines und anderer Getraͤnken, nach daſiger Landesart unter verſchiedenen Zube— reitungen, um ſich zu berauſchen, und zu ver— gnuͤgen; auch im Kriege und anderen Sefahrift muthig und raſend zu machen; ſie ſind durch den öftern Genuß fo daran gewoͤhnt, Daß fie ihn, ohne frank zu werden, nicht fange ausſetzen koͤn— nen; auch kann ein Türk täglich zwei Duintchen Dpiun ohne "Schaden geniefen, da bei jemand dahler, der nicht daran gewohnt ift, Der Genuß . don Drei Big vier Gran gefährliche, oft tödtlıhe Wirkungen bervorbringt. Man bat in berfchies Denen Gegenden Deutfchlands die bier wachfen> den Mohnkoͤpfe klein gefohnitten, und In Wajler gekocht, und Den Davon gehörig zubereiteten Safı von fait ähnlider Wirfung gefunden; hiers von kann man Allton med. aflays of Edinb. vol. 24 5. 3165 XUE Klaſſe. I Srnune 5. pag. 166. und Hr. Hoft. Baldinger neues Mayaz.f. A. B. 10. ©. 43. nachiefen. Site Des ſtandtheile des Dpiums find fehr fluͤchtige, gum— moͤſe, harzige Thetle, welche durch Sakz und Waſſer mit vielen erdichten ZIheilen verbunden find, Es iſi mehr roͤthlich als gelb von Farbe, von Geruch fiarf und widrig, und von Geſchmack anfangs eckel und bitter, nachher aber fiharf, und fo hitzig, Bag es in furzer Zeit an Den Lef— zen und Gaumen ein Brennen verurſacht. Es if das ſtaͤrkſte ſchweißtreibende Mittel, und wirft vermöge feines fehr flüchtigen Weſens in Dem Nerven und Deren Gästen eine fiarfe Ausdeh— ‚nung, und heftige Bewegung, wodurch das Ges bluͤt gefihwinder nach dem Kopf bewegt und getrieben wird; dieſes angehaufte Blut macht den weichen Mervenfäferchen einen Druck, und bemmt Die Bewegung des Nervenſafts, wodurch wie Durch jeden Druck Des Gehirns ein tiefer Schlaf, ımd Der DBerluf der Stimme erfolsk Diefer durch Die éuſerſt gewalthätige Wirkung des Opiums derfihafte Sihaf wäre freilich eine Wohlthait für den Körper, wen. nicht beim Er— wachen eine große_ Schwaͤche, ſehr verftopfter Leib, und andere Zufaͤlle oft ſehr boͤſe Folgen machten. Es iſt all äuferft gefaͤhrlich, ib Des Opiums ‚chne Zuziehung des Arztes zu bedienen, mei icher die gehörige Dofis, und Den Zeitpunkt der Kranfpeit, wenn es gebraucht werden muß, beftimmen wird. In den Apothefen werden ders fhiedene Zubereitungen von dem Opium gemacht, “ wobon dag Laudanım liquidum Sidenk, bei ers wachſenen zu ſechs bis ſechszehn Tropfen auf Zu— der oder in ſonſigen Mixturen, fo wie Die pillu- iz de Cynoglofio zu zwei bi fünf Gran am meisten gebraucht werden. Das fonſt fo berübme te Mithridat, und ganz aemeine, bei Kinderkrank— beiten ſehr beräbmte Iheriaf, enthalt in einer Unze feines Gewichts ſechs Gran — es wurde ZI. Klaſſe. J. Ordnung 217 dwurde als ein Univerſalhausmittel in anfangen- den Krankheiten und allen Zufaͤlleu gebraucht: Da es aber außer feiner hizigen und betäubenden Eis genfheft nur ein Schweißmittel iſt Can deſſen fait man ein anderes fichrered Schweißmittel brauchen koͤnnte) fann Der Gebrauch deſſelben im Zufalen, wo Schwitzen ſowohl ald hizige Sa— chen ſchadlich find, oft geſchadet haben. Die Art wie, und in welchen Krankheiten Dad Opi— um mit Nutzen gebraucht wird, kann man aus— führlich in Mucray Appar. med, tom. 2; pP. 245. nachleſen. NXYMPHEA. Geeblume. Gattungsk. Der Kelch iſt vier oder fuͤnfblaͤtrich; die Blumenkrone vielblättrich 3 die Rarbe iſt platt, Stralenfoͤrmig; Die beerartige Kapſel iſt vielfaͤcherich, vielſaa⸗ mig. 145. Nvymprnsa ALBRA. Weiße See blume: mie herzfoörmigen ungezaͤhnten Blaͤt⸗ tern, und viertheiligen Relch. Linn. Sp pls 729. Apoth. Nymphææ albe radix; flores. Provinz. ' Seerofe. Waſſertulipan. Nixblu— wie. Haarwurz. Wajferlilie. Herkuleswurz. Waſ⸗ ſermummeln Waſſermaͤnnchen. | Caſp. Bauh. pin. 193. Nymphza alba major; Dod. pempt. 585. Lob. Icon. 595. Nymphæa alba. Tabern. Icon. 743. Ejusd. Aräuterb. 2. Chi, 493. Nymplisea alba. ri Blakw. Herb. t. 498. — Hort. Euſt. vern. VII. tab. 3. fi r. & Gariik } 218 XIINII. Klaſſe. I | Drdnung. Gerin. de fem. pl. tom. 1. pag. 72. tab, 19. fig. 1. Beſchr. Die arofe, oft armsdicke, im Bruns de des Waſſers ffefende Wurzel, treibt einzelne, lange, bis zur Oberflache des Waſſers reichende Stiele, deren jeder ein bersförmig: rundlisieg, lederartig dickes, glanzend grünes, einen Schuhe lang und breites Blatt trägt; Die fehr fihenen weiſſen Blumen, von der Öröße einer flachen, srosen Nofe, figen einzeln, auf oft fehr langen Stielen. Wohnort. Zwiſchen Friesdorf und Marien— forſt in einem Weiher; in der See beim Kloſter Laach, woher ich eine Blume ſahe, wovon Der Stiel fünfzehn Schuhe lang war. Blübezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Ehedem wurde die Wur— zel als ein herbes Mittel in den Apotheken auf— bewahrt. Tırıa. Linde Gattungsk. Der Reich ift fuͤnftheilig; die Blumenkrone fuͤnfblaͤttrich; die fuͤnffaͤche⸗ rige, hohle, runde, trockene Saamenkapſel ſpringt unten auf. 136. Tırıa EUROPREA. EÆEuropâiſche Linde: ‚mit Blusen, welde Fein Aonıgbehältmig baben. Linn. Sp. pl. 733. Aporb. Tilise flores, Provinz. Gemeine, große Wafferlinde. Som- merlinde. Cafp. Bauh. pin. 425. Tilia foemina folio majore. Und ebendafelsft: Tilia fœmina felio minore. Eine Abanderung. Lobel. XI, Klaſſe. J. Ordnung. 219 ? Lobel. Icon. 188. Tabern. Icon. 981. Ejusd. Aräuterb. 3. Ch. 2 3 Blakw. Herb. t. 469. Kerner öfon. Pfl. B. 2. Pl. 145. Garin. de Sem. pl. tom. 2. pag. 150. tab. Er Re Beſchr. Diefer fehr hohe große Baum hat berzförmige, langzugeſpizte, ſpitziggezaͤhnte, oben dunkele, unten belgrune , ſtark gerippte Blätter; Die gruͤnlich- weiſſen mwohlriechenden Blumen fis Ben zu Drei, vier und fechs auf einem ſchwachen langen Stiele, weicher mit einem Dünnen zungen— förmigen Blaͤttchen verſehen iſt. Bei der oben angezeigten Abaͤnderung des Kaſpar Bauhins (welche auch harte, kleine Steinlinde, Winter: finde genennt wird) find die Blatter kleiner und etwas Dundler grün. Mehnore Auf den Stodtwällen und der Koͤlniſchen Allee. Blaͤhezeit. Junius. Sammlungszeit. Die Blumen, welche fuͤr die Apotheken im Junius geſammlet werden, ha— ben friſch einen angenehmen ſehr ſtarken Geruch, welcher durchs Trocknen meiſtens verloren geht, und einen füßen etwas ſchleimigten Geſchmack. Von den friſchen nicht zerguetſchten Blumen (weil durch das Zerſchneiden oder Zerquetfchen fo, wie bei den Mayenblumen das feine balſamiſche We— fen zerfisrt wird) erhält man Durch Die Deftilas tion ein wohlriechendes Waſſer. Die frifchen Blumen wurden ehedem wider fonpulfivifche und frampfhafte Zufäle geruhbmt. Jetzund werden fie als ein gelindes balfamifches Mittel in Aufgüßen mit Wein oder Waſſer flatt der Slierenblumen, ‚Denen fie aber an Wirkſamteit nicht rei oder 220 XII. Kaffe. I Ordnung. oder als ein ziemlich angenehm ſchmeckender Ther gebraucht. Diefer lange Zeit gebrauchte Thee bat nah Hofmann Opufe. med. p. 227. eine chronifche Epilepfie völlig gehoben, und rühmet Das Lindenwaſſer in allen mit frampfhaften Schmer⸗ zen verbundenen Zufalen. Sweite Brönung. Mit zwei Staubwegen. Peonsa, Paͤonie. Gattungsk. Der Kelch) ift fuͤnfblaͤttricht; die Blumenkrone iſt fünfs oder vielblaͤttrich rofenartig; die hülfenahnlichen Rapfeln find laͤnglicht, filjig, einfaͤchericht und vielfanmig. 147. P#&onIa oFFICINALIS. Gewohnliche Paͤonie: mit Blättern, die aus länglichten Blaͤttlein zuſammengeſezt jind. Linn. &p. pl. #47 path. Pæoniæ Radix; Flores; Semina. Provinz. Pfingſtroſe. Gichtrofe. Königs blume. | Calv. Bauh. pin. 333. Pxonia comtnunis. Dod. pempt. 149. Lobel. Icon. 684. Pxonia mas. Tabern. Icon. 784. Ejusd. Aräuterb. 2. Th. 491. Pxonia mas. Blakw. Herb. t. 245. Berner öfon. Pfl. B. 3. Pl. 230. Befihr. Die die knollige, auch zumeilen BUS cınigen Knoten beſebend ee zel, — XIII. Klaſſe. II. Ordnung 221 zel treibt aufrechte, aͤſtige, mit wenigen großen zmweifachgefiederten Blättern beſezte Stengel, an Deren Ende große, meifteng dickgefüllte, dunkel— rothe, oder fleifchfarbise, auch oft rothe und meißbunte Blumen entfpringen, weiche meiftend zwei, oft auch drei bis vier Fruchtknoten haben. Wohnort. In Garten zur Zierde, wo Die Wurzel Die Minterfälte gut aushalt. Bluͤhezeit. Junius und Julius. Sanımlungszeit. Die Wurzeln fo, wie Die Blumen baben frifch einen unangenehmen, ſtark narkotifchen Geruch, weicher durchs Trocknen fih meifiens verliert. Die trodne Wurzel, fo wie Der Davon gemachte Aufguß mit Waſſer hat einen füßbitterlichen Geſchmack; das Pulver der getrock— neten Wurzel hat fehr wenig arzneiliche Krafte. Das bei der Epilepfie der Kinder fo fehr berühme te, wo nicht fiBadliche, Doch aanz unnüge Marks grafenpulper beſtehet hauptfaslih aus dem Bulls ver Der trodfenen Päontenwurzel,. nebft etwas Miftel und einiger Kalcherde. In Herrn Hofr. Daldinger neuem Magaz. B. 9. ©. 535 fin» Det man ſtatt Des Michelgpulver und Markgrafen— pulver wider die Epilepfie und Bichter dir Kin— der ein fehr gutes aus 2 Unzen Magnefie,, 1/2 Unze Rhabarbar, r Unze Miftel, und ı Unze Pomeranzenfihalen beftehendes Pulver. Dritte Örönung. Mit Drei Etaubwegen, ' Derrsmmıum, Ritterfporm, Sattungsk. Der Kelch fehlt; die Blus menfrone hat fünf bie ſechs Blätter, und sin zweiſpaltiges Mektarblättchen, .. i 222 XI Stoffe. IH. Ordnung, fih unten in ein ſpiziges Horn endigt; dia huͤlſenaͤhnliche Kapſeln ſpringen einwaͤrts auf: 148. Derpnmıum CONSOLIDA. Feld— riiterſporn: mit Blumen, die ein weiſſes Vektarblaͤtthen haben, und einen vielfady zertheilten Stengel. Linn. Sp. pl. 748. | Apoth. Conſolidæ regalis, five Calcatrippa tlores, Provinz. Korn = der» wilder APR gerchentlaue. Hornfammel. Cafp. Bauh, pin. 142. Confolida regalis ar» venlis. Ded pempt. 252. Leb. Icon. 739. Confolida regia, Tebern. Icon. 52. Ejusd. Ri uterb. I. ch: 132. Con’ol:da re;sal is arvenlls. Blakw. Herb. t. 26. Bern öfön. Pf. B. 2. pl. 454. Beſchr. Diefe Emmen treibt einen aufrecren, äflisen Stengel, und fein zerſchnitte— ne Biatter,. wovon die uͤnterſte lang aeftielt find, an den Enden der Zweigen fliehen die blauen, zumeilen weiſſe oder leichtrotyen Blumen eine zel, und haben nur einen Staubmeeg. Wohnort. Auf den Aedfern im Betraide, Bluͤhezeit. Suniug und Julins. Sammlungszeir. Ehemals bat man Pag Kraut als eın aufiofendes und zertheilendes Mit— tel, und Die Blumen gegen Augenentzundungen gebraucht 5 jezund ift es ganz außer Gebrauc. 149. Derprmin:am STAPHISAGRIA. Ste. bansfraur: mir Blumen, die wıer Nektan— laͤttchen haben, welche Fürzer «ls das obe⸗ re KIM, Klaſſe. IH. Ordnung. 223 ee Blumenblatt find, und bendförmig in KR Aappen sertheilsen Blaͤttern. Linn Sp. Pıı 759 Aporh. Staphifagrise femina. re Läufefaamen. Läufekraut. Laus— förner. Stepfanskoͤrner. » ... Cap. Bauh. pin. 324. — Dod. pompt. 366. Lob. Icon. 689. Staphisagria, five — » Blakw. Herb. t. 2653. CLüder Luftg. D. 3. S. 43. Beſchr. Diefe zweijärige Pflanze treibt ei— nem aufrechren Stengel, welcher mit handfoͤrmi— gen in fünf bis fieben Lappen zertheiltin Blat— ter befezt if; und am Ende fpone, große, blaue, unten gehoͤrnte Blumen trägt. Wohnort. In arten, wo fie frei forte koͤmmt. Bluͤhezeit. Junius und Julius. Sammlugszeit. Fuͤr die Apotheken wer— Ben Die Saamen geſammlet, fie find ſehr ſtark und brennend, und fo giftig, daß fünf Schrupel in Wafler zerſtoſſen einen Hund getödtet haben. Aehnliche Wirkungen kann man in Bmeling Pflanzengift p. 380. nachlefen; fie werden in den Apotheken auperlid in Galben zu Todtung Der kaufe und Ungezteier unter dem Samen Laͤus— koͤrner, Stephanskoͤrner gebraucht. | Acoxnırum. Sturmhut. Gattungsk. Der Kelch fehlt; die Blus menfrone bat fünf Blätter, wovon das oberſte banoförmig gewolbe iſt, und zwei | ge⸗ es; XII. Klaſſe. II Ordnung, geſtielte umgekruͤmmte Hönigbebäftnife; die 3 oder 5 huͤlſenartige Saamenkapfeln ſprin⸗ gen a auf, 150%. AÄCcoNTFrUM NAPELLUS. Blauer Sturmhut: defen Blaͤtter ın gleichbreite, nad obenzu aber breitere, und mit einer Ale nie gezeichnete Rappen zertheilt ind. Zinn. SB. pl. 75T. > Apoth. Napelli herba recens. Provinz. Blaues Eifenbütlein. Fuchswurz. Blaue Wolföwurz. Blaue Kappenblume. Ziegen todt. Zeufeldwurz. Narrenfappen. Moͤn hoskappen. Wuͤrgling. VBenuswagen. . Cafa. Bauh. 183. Aconitum coeraleum, five Napellus. Dod. pempt. 442. Pure. 3A Lobel. Icon. 679. Hill. 387. Tabern. Icon. 583. Krduterb. 2. Th. 308 Napelius major latifolius, Biskw. Herb. t. 501. Störck Libell. de Stram. t. 3 Kerner 6Fon. Pl. 25. x. Pl. 52. Beſchr. Die perennirende rübenförmige Wurs dor treibt 2,bi8 4 Fuß hohe, aufredte, fleife Etengel, welche mehr in die Höhe, als feitwärte wachſen; die Blätter ſtehen wechſelweiſe, fie fin® oben ſchwarzgruͤn, unten helgrün, glänzend und fieif, und big an den Gtiel in 3 bis 5 tief eins geſchnittene Lappen zertheilt; am Ende Der Sten« gel ftehet eine walzenförmige mweitfchweifige Blus merähre fchöner, recht dunfelblauer Blumen, Deren oberſtes Blatt groß, und einem Helm gleich iſt, worunter die zwo taͤubchenaͤhnliche Nektarien verborgeu ſitzen. Wohn: —X. XIII. Klaſſe. II. Ordnung. 125 Wohnort. Hier ſelten, außer in Särten. In Der Eifel bei Ahremberg und BSahrweiler wild. Bluͤhezeit. Julius und Auguſt. Sanunungszeit Ale Theile dieſer Pflanze, beſonders Die Wurzel find friſch ein ſehr ſtarkes Gift; fie haben einen widrigen, giftigen Geruch, and einen fiharfen brennsnden Geſchmack. Die ſtarke Wirkung dieſes Gifts bat fih Dadurch be— flattist, dag mon Wolfen, Hunden, Katzen Ind Maufen Diefe Wurzel beigebracht bat, welche nach tchmerzhaften Zuckungen umgefommen find. uch iſt Diefe Planze für Menfchen ein. fehr gefährli- ches Gifts Diefed hat man ebedem zu Rom unter dem Pabſt Klemens VII. an vier Miſſethaͤter beiwiefen, deren zwei vom Genuß der Wurzel wahnwitzzig und rafend unter jämmerliehen Kraͤm⸗ pfen, aller Rettungsmittel ungeachtet, geſtorben find; zwei aber, nach ausgeſtandenen großen Schmerzen, durch beigebrachte Hülfdmittel ( wels che in Brechimittel, Debl und Setten beſtehen) ge— seitet worden. Mehrere Beifpiele, we Menſchen entweder durch Unwiſſenheit oder aus Boßheit Durch Den Genuß des Kraut3 fowehl, als der Wurzel umgekommen find, Tann man in Murs Tau Appar. med. tom. 3. p. Ir, auch n me ling Sefchichte der Pflanzengifte nachleſen. Hr. von Stsrk bat auch in Diefer Giftpflanze heil: fame Araneifräften entdeckt: er hat den berähm- sen Eriraft als ein auflöfendes Mittel gegen Stocfs engen in Den Drüfen und Inmphatifchen Gefäßen, ‚gegen derlorue Empfindung und Beweglichkeit, auch gegen veneriſche Liebel gebraucht. Auch hat Diefer Erivaft rheumatiſche Zufälle und Glieder» krankheiten, wodurch einige Theile des Körperg nebſt vielen Schmerzen gelähmt, zuſammengezo⸗ ‚gen, und unbrauchbar waren, und andere Heil— mittel nicht helfen wollten, völlig gehoben: wo— bei, um Die aufgelößte Sıharfe amd boͤßartiges Befen auszuführen, .. für einen offeren Leib | ge: 2:6 XIII. Stoffe. IH. Ordunng. geforst, und vermöge eines Nufgußes von Stier renblumen ein Schwisen befördert wurde. Diem: fer Ertraft verliert allmälig feine Kraft, Daber ıft feine Wirkung oft ſehr ungleich, und die Do— ſis ungewiß. Störk de Stram. p. 73. Cont. exper. p. 93. und Unterricht für Seld- und Aandärzte t. 2. p. 180. beſtimmt anfanglich täg: lich zwei bis Dreimal einen beiben oder ganzen Gran des Extrakts mit zehn Gran weiſſen Zuder vermiſcht zu nehmen, und die Dofis bis zur ver— langten Wirkung zu vermehren. In Den Apothes fen wird der von den frifiyen vor der Blühe ge: ſammleten Blättern bereitete Eriraft aufbewahrt. Ein mebreres von der Wirkſamkeit und Behand— lung dieſes Extrakts fann in des Herin von Störf Libeli de Stram. Hiosciamo, Aconito p. 71, und in Murray Appar. med. tom. 3. p. 15. auch Reinhold Di. und E. C. Koile Specilegium obfervationum de Aconito. Erlangæ 1788. ( wo: bei man eine fehr auie Abbildung des Aconitum napellus findet) und in Samml. auserl. Abhandl. für prakt. Aerzte, Band 11. &. 531. nachgele- fen werden. Sünfte Ordnung Mit zwölf Staubwegen, Aquszesıa. Akeley. Gattungsk. Der Kelch fehlt; zwiſchen den Blättern der Blumenkrone ſtehen wechlels weife fünf wie Hörner geftaltete Nektarien; die fünf hülfenartige Saamenkapſeln ſpringen inwaͤrts auf. 151. AQUILEGIA VULGARIS, Gemeine | Akeley: mie krummen ——— Linn. Sp. ph, 752. 5 — Apoth. XIII. Klaſſe. V. Ordnung. 225 Apoth. Aquilegiæ flores ; Semina. Provinz. Akeley. Unfer lieben Frauen Hand⸗ ſchuh. Ca/p. Bauh. pin. 144. Aquilegia ſylveſtris. Dod. pemot. 130. Lobel. Icon. 01. Obferv: 440. Aquilina. Tabern. Icon. 40. Aräuterb. 1. Th. 98. Aquilina. Blakw. Herb. #. 409. Y Gertn. de Sem. pl. tom. 2. pag. 173. tab. 1i8. ſig. 3- Beſchr. Die perennircnde Wurzel treibt aufs rechte, aſtige, Frautartige Stengel, an welchen us einem Punkt Drei Stiele hervorſchieſſen, de— sen jeder ein dreifaches, ſtumpfes, ruͤndliches, eingeſchnittenes, oben dunkel- und unten belle meergrüned Blatt trägt; Die fihönen blauen Blus men bangen an den Enden. der Zweige einwärtg, fo, daß die eingefrämmte Hörner oben fliehen. Wohnort. Am. Mordkapellchen bei Doppelge dorf am Anfang Des Walds. Auch wird fie in arten gefult und von ‚verichiedenen Sarben ge⸗ zogen. Bluͤhezeit. May, Junius. Sammlungszeit. Der Saamen wurde ehe— dem zum Wustreiben der Pocken, und das Kraut bei Halsentzündungen gebraucht. Man brauche ed jegund gar nicht. Bin einigen Orten, wo Die Veilchen felten find, wird aus den blauen Blu—⸗ men, und ver Wurzel der Tlorentiner Schwerd⸗ lilie ein Enrup bereitei, der Dem Violenſyrup unterſchoben wird, Der aber von Den eigenen Kräfe ten des achten Violenfyrups nichts bejiit. »% ::..- NiskrL. 228 XIII. Klaſſe. V. Ordnung. Nicerza. Nigelle. Gattungsk. Der Reich fehlt; die Blu—⸗ menkrone hat fünf Blätter, und acht zweis -fippige, dreiſpaltige Nektarien; die meiftens fuͤnffaͤhrige Saamenkapſel it oben geöffnet, 152. NıceLtLa ARVENSIS, Ackernigelle, deren Blumen fünf Sraubwege, und unzers ’ Ps a h re r theilte Blumenblaͤtter, und birnförmige Saa⸗ menkapſeln haben. Linn. Sp. pl. 753. Apoth. Nigellæ ſemen. Provinz. Wilder Schwarzkuͤmmel. Acker—⸗ ſchwarzkuͤmmel. Ledichtblume. Ca/p. Bauli. pin. 145. Nigella arvenſis cor- nutä, Dod. wemzt. 303. Lobe!. Icon. 742. Melanthium fylveftre. Tabernen. Icon. 72. Arduterb. 3. Th. 134, Meianthium agreſtre. Blakw. Herb. t. 550. Gerin. de Sem. pl. tom. 2. pag. 173. fab. IIS. JIE. IF. Beſchr. Diefe Fleine einjährige Pflanze hat ziemlich Dunfelgrüne, fein zerſchnittene, faden⸗ foͤrmige Blättchen, und Fleine weißlichgruͤne Blu— menblatthen mit grünen Adern; Die fünf lange liche Saamenfapieln haben fehr lange Horner. Wohnort "uf den Nedern unter dem Ges treide, bier. auf den Aeckern nach Plittersdorf. Bluͤhezeit. Junius und Julius. Sammlungszeit. Die Saamen dieſer und des Sartennigele, (Nigeila ſativa) find ſcharf und XI. Klaſſe. V. Ordnung. 229 und gewärzhaft, und werben in den Apotheken winter Dem Namen Schwarzkuümmel aufbewahrt. Siebente Ordnung. Mit vielen Staubwegen, ÄNEMONE, Anemone. Gattungsk. Die Blumen haben Feinen Kelch, aber oft eine Hilfe; die Blumenfrone beſtehet aus fünf, bis zehn Blätter, die Saas men find meiſtens mit ihren Griffeln wie ges ſchwaͤnzt. 153. ANEMONE HEPATICA. Leberkraut: mit dreilsppigen, glattrandigen Blättern. Linn. Sp. pl. 758. Apoth. Hepaticce nobilis Herba, Provinz. Edel Peberfraut. Golden Leber— Fraut. Leberklee. Goldenklee. Herzkraut. Schwarz Blatterkraut. Blaue Merzbluͤmlein. Cacſy. Bauli. pin. 339. Trifolium hepaticum flore ſimplici & pleno. Schreber Ssecil. 30. Lobel. Icon. 2. Th. 34. Hepatica rubra. Tabernem. Iron. 527. Aräuterb. 2. Th. 228. Hezatica aurea flore coeruleo & rubro, Biakw. Herb. t. 207. Hort. Eujlet. vern. II. tab. 3. fig. 5. Hepa- tica aurea flore rubro, & tab. 2. iz. 4 Hepatica aurea flore coeruleo. Eine Ab- Anderung. | Befhr. Aug der perennirenden Wurzel die fer niedrigen Pflanze wachfen Die Blätter und Blu: » 3 men 230 XIII. Klaſſe. VII Ordnung, men unmittelbar auf einzelen Stielen; die Pfäts ter find in Drei eyformige, etwas fpigige Kappen getheilt; Die blaue Blumen haben einen Dreiblätts rigen, etivad abgerädten Kelch, und fech in zwei Keinen itehende Blumenblätter. Wohnort. Zwiſchen dem Mordfapelihen und Kreuzberg im Gebüſche; font in Wäldern und hergichten Gegenden. Bluͤhezeit. Merz und April. Sammlungzeit. Das Kraut wurde ehedem als ein gelindes, zufommenziehendes Mittel ine nerlich in Pulver over Aufgüßen in Krankheiten, die von Erfchlaffung Der Faſern herrähren, und äußerlich al8 ein Wundmittel gebraucht. 154. ANEMONE NRMOROSA. Waldane- mone: mit fpizigen Sasınen, eingefihnitte- pen Blätrlein, und einblumigem Stengel, Jun. Sp. pl. 702. | | Apoth. Ranuneuli albi flores. Provinz. Waldhähnchen. Weiſſer Waldhah⸗ nenfuß. Storchblume. Weiſſe Windblnme. Weiſſe Buſchveilchen. Caſp Bauh. pin. 176. Anemone nemorofa flore majore. Dod. pempt. 435. Lobel. Icon. 673. Obferv. 384. Ranunculus nemorofus. Tabern: Icon. 45. Aräuterb. ı. Th. 109. Ranuncuius nemorufus albus. Kerner öfon. Pfl. 8. ı. Pl. 42. Beſchr. Die perennirende friechende Wurzel treibt einen- einfagen Gtengel, in deſſen Mitte aus einem Punkte vier Gtiele entfpringen, wo— | | von XII. Kaffe. VER Ordnung. 231 von der mittlere”eine weiſſe, auch zumeilen eine roͤthliche Blume: Die anderen aber jeder Drei ge— ftieite, glatte, am Rande gezannte, in Lappen zertheilte Blätter trägt. Wohnort. In den Wiefen hinter der Baum: ſchule, zwiſchen dem neuen Kreuzbergsweg und neuem NRötthensweg im Walde; auch ſonſt im allen Waldern. Blühezeir. Merz und April. Sammlundszeit. Diefe Pflanze iſt nicht mehr im Arzneigebräaͤuch; fie iſt fo fiharf, Daß der häufige Genuß dem Viehe dag Blutharnen verurfacht. Sn Gmelings Pilanzengift 438. fol die Wurzelfowohl, als das Kraut auch Den Men- fchen giftig und gefayrlich fein. | 155. ÄNEMONE PRATENSIS. Schwarze Kuͤchenſchelle, deren Blumenftiel mis einer Huͤlle verſehen ift; deren Blumenblaͤttchen an der Spitze zurächgebogen, und deren Blaͤtter doppelt geftedert find. Linn. Sn». pl. 700. Apoth. Puifatille nigricantis Herba ; Flores, Provinz. Kleine, braune Kücenfcelle. Schwarze Windblume. Kleine Dfterblume. Beiß— wurz. | | Cafp. Bauh. pin. 177. Pulfatilla flore minore nigricante ; & flore claufo obfoleto, petalis reilexis. Dod. pempt. 433. Pulfatilla altera. Lobel. Jcon. 283. Pulfatilla flore coeruleo clauſo. Tabernem. Kräuterb. x. ch. 81. Pulfatilla coerulea minor. Luͤder Lufte. 3. 3. ©. 85. | v4 Beſchr. 2532 XI. Staffe. VIE Ordnung. Befhr Die Wurzel ifiperennirend, dick und fang; Die Wurgeiblätter find gefiedert, und be— fieyen aus fihmalen langlichten Blattchen; zwi— fen Diefen wacht eim braunlicht haariger &ten- gel, welcher oben eine aus langlirhten, braunen baarigen Blaͤttehen befiehende Halo, und om Ende eine braunliche, ſchwarzblaue, haarige, glockenförmige Blume, mit umgebogenen Epigen und gelben Staubbeuteln traai. Wohnort: In hiefiger Gegend habe ich fie noch nicht gefunden. Herr Scholafter Kerich brachte fe mir von Der Ahr mit, wo er fie auf einem Berg bei Landskron gefunden het. | Bluͤhezeit. May. Sammlunglzeie. In älteren Zeiten wurde diefe Pilanze innerlih als ein auflöfendeg, aift: und ſchweißtreibendes Mittel, und außeriich in faulen und böfartigen Geſchwuͤren empfohlen. Her von Gtörf hat ihre Wirkſamkeit Durch Verſuche erprobt, und in einen eigenen Buche Stoerk de ufu medieo Pır!fatilize nigricantis Vindob. 177r. beſchrieben. Alle Theile haben nach, ober- waͤhntem Sub 5. 8. einen fehr fiharfen, flarf brennenden, und lang anhaltenden Geſchmack, welchen Die Wurzel doch fhwächer hat. Er bat fie, tn heftigen Sliederfhmerzen und Yahmungen, in venerifihen fowehl als anderen Gefhmwürem und Verhartungen mit Dem _gröften Nutzen ges braucht; beſonders hat fie ſich Durch gute Wirs Tung gegen Den ſchwarzen Staar und mehrere Augenkrankheiten ausgezeignet, und bat einer im Kindbette blind gewordenen Frau, und eis nem der vierzehn Fahr blind war, in faſt zwei Monat) Das Geſicht wieder hergeſiellt. Mehrere Sale Diefer Art können in oberwähnten Buche nachgeleſen werden. Er braucht den Extrakt des Krauts anfänglich in Kleiner Gabe, täglich zu 5 bis 6 Öran mit einem Drachmen Zucker ver- mifcht, * XI, Klaſſe. VIE Ordnung. 233 miſcht, und das von Den Blättern und Blumen deſtilirte Waſſer zu zwei Dramen, und Vera mehrte Die Gabe allmalig, bis Die Wirkung er» foigte. Der Eriraft und Das deſtillirte Waller wird in Den Apotheken bereitet aufbewahrt. Meh— reres kann don der Wirfumfeit Diefer Pflanze im Hanıav. Maysz. 1779. N. 109: p. 1665. auch Zm- merman Dil, de Ext. Cicutæ & Pullat. $. 14% Argent. 1779 nachgeleſen werden. Cıemarıs Waldrebe. Gattungsk. Der Kelch fehtz die Blus menkrone iſt vier-ſelten fuͤnfblaͤttrich; Die Saamen ſind geſchwaͤnzt. 159. ÜLEMATIS ‚ERECTA, Aufrechte Waldeebe: mir gefiederten Blaͤttern, deren Blaͤttchen eyrund⸗Nlanzenfoͤrmig und glatt— snodig find; aufrehrem Stengel, und 2dlu- men, die theils vier, theils fünf Blumens blärtdyen haben. Lian. 82. pl. 797. . Aporh. Flammulæ jovis folia; flores. Provinz. Brennkraut. Brennende Waldre— be. Brennende Lyne. Brennwurz. Ca/p. Bauli. piu. 300. Flammula recta. Dod. pempt. 406. Lob. Icon. 627. Obf. 346. Flammula altera furrecta. | Tabern. Jcon. 883. Kräuterb. 2. Th. 55% Flammula jovis. Kerner öfon Pfl. 23. 2. pl. 18% Beſchr. Die perennirende Wurzel treibs tahrlichs neue aufrechte Stengel, an welchen die Zweige und Blätter gegeneinander über ſtehen? 3 fie 234 Xi. Kaffe VII Ordnung, ſie find durch Drei bid vier Paar lanzenförmiger, ungezabnter Blatter und einem ungleichen am. Ende gefiedert; am Ende Heben gerade, Doldens formige Strauße ſchmuzigweiſſer, etwas. baariger Blumen. Wohnort. Sie wählt bier uicht wild; kann aber allenthalben gezogen werden, Da fie Die firenzfte Kalte anshaii. Blühezeit. Julius. und Auguſt. Samımlüngezeit. Alle Theile diefer Pflan— ze find friſch, ſpharſ, und brennend, melched fih avder Durchs Trocknen etwa verliert. Diefe tft Diegenige Glematisarı, weiche Hr. ven Störf unter dem Namen Zlammuia jovis fo fehr emp: fielt; er beweißt ın einem befonders Davon ges ſchriebenen Suche Staerk Iıbel‘. de Flammula je- vis Viean. 1769., Daß er fie im heftigen Kopf: webe und Melancbalie, bei KRrebsartigen, böße artigen Geſchwüren, bei Der Rrage, bei ſchwam— michten Auswüchſen, barten Geſchwülſten, venes sifhen Anoten, und andern venerifchen Zufaflen mit Dem gröfen Rutzen fowohl außerlich als innerich, auch oft auf beide Art zugleich gebraucht babe. Es wurde nad) oberwäahten Buch ©. 9. ein aus einer halbe Unze Blätter mit binlänglis chem Waſſer gemachte Aufguß täglich zwer- Drei oder piermal zu vier Unzen; der aus Den fri— ſchen Blättern gemachte Ertraft aber täglich Drei: mahl zu ein oder wei Bran mit Zuder vermiſcht gebraucht, und nah und nah die Babe vermehrt. Hr. von Störf hat Das Pulver der Blatter in boͤßgrtige Geſchwuͤre gefreut, zur Wegaͤzung des wilden Fleiſches, wie auch beim ſchwammichten Krebs mit vielen Mugen gebraucht, wo es das ſchwammige Wefen völlig verzehrt, und feinen anderen Theil angreifi In Den Apotheken were Den Die getrodneten Blätter und cin aus Den friſchen Blättern bereiiste Ertrafi aufbewahrt, ; 157+ XI. Klaſſe. VI. Ordnung. 235 157. ÜCLEMATIS VITALBA. Gemeine Waldrebe: mir Flerrernden gefiederten Blaͤt⸗ tern; deren Blaͤttchen herzfoͤrmig find. Liw, Sp. pl. 706. Provinz. Steigende Waldrebe. Kletternde MWaldrebe. Alter Mannsbart. Cafp. Bauh. pin. 300. Clematis Tyivelris latifolia, Dod. pempt. 404. Lob. Icon. 626. Viorna. | Tabern. Icon. 892. Rräuterb. 2. Th. 605. vitis nigra. 11. "Hort. Eyfi. el. 6. 1.5.f. =° Gerin. de fen. pl. tom. 1. Pag. 335. tab. ‚74. ſig. 3- N \ Beſchr. Die holzartige duͤnne Rauken klet⸗ tern zwolf und mehrere Sub hoch; die Zweige und Blätter Sehen - an Den Ranken gegenüber; die herzförnigen, zugefpizten, oben glanzen®» "Dunkel, unten beflgrünen Blatter find meiſtens zu zwei Saaren und einem ungleichen achedert; aus den Winfeln der Blätter wachien Die fünımus zigweiſſen, wohlrtegdenden Blumen in Straußen, meiche nach dem Verbluͤhen wegen den Puͤſcheln ihren ‚Nberweifen Schwängen der Saamen ein ſchoͤ⸗ nes Anſehen machen. Wohnort. Im alten Kreuzbergsweg, auf dem Walle zwiſchen dem Steinkohlenmagazin, und dem Zeughauſe rechter Hand nach den Ka— fernen, und fonft fat in alen Walvern, und Geſtraͤuchen. Bluͤhezeit. Julius, Auguſt. at Sammlungszeir. Da die fiörfifche Clema- tis recta an den meiften Drten.nicht wild waͤchſt, und alfo frifeh in Menge nicht zu haben Kr has en 236 XIII. Klaſſe. VH, Ordnung, ben einige Merzte, und unter andern Herr Müller genaue Verſuche mit der gemeinen Waldrebe _angefieht, um zu entdeden, ob und wie weit fie an Kräften und Wirkſamkeit der Clematis recta aͤhnlich feie, und flatt jener in dermehrter Doſt gebraucht werden könne Des Hr. A. T. Müller Dilert. inaug. de Ciematide vitalba Linn. ej que uſu medico, Eriange 1786. werlcitete mich Diefe Pflanze , ob fie gleich in den Apotheken nicht angenommen ift, bier eins zufbalten. Sn obiger Di. $. 3. find Bie nor Der Blühe gefammleten , und gehörig getronneten Blatter zum Arzneigebrauche beſtimmt; Die fri— ſchen Blumen und Blätter derurfschen auf der Zunge ein Brennen, und ziehen daſelbſt, und auf Der Haut Eleine Blafen, was fie aber ge— groäner gelinder thuen. Im $. 4. befchreibt Hr. Müller die chemifche Unterfuchung der getrock— neien Dlatter fowohl auf uaſſem als trocknem Wege; zufolge der darin gefundenen firen und füchtigen Beſtanndtheilen, und angeftellten Ver— fuchen gebört fie ($. 14° ) unter Die auflöfenden, verduͤnnenden, ſchweiß- und urintreibenden , und ſtarkenden Mittel; äußerlich ift fie blafenzie- hend; und in Sefchwüren gebraucht, reiniget fie Diefelde Durch Erzeugung eines guten Eiters, und bermehrt Die Federfraft und Stärke der Gefaͤßen ſowohl, als auch des zeilichten Gewebes. Die jungen zarten Blätter werden ben ältern, und Die frifchgetrocdneten Den alten, und ſtarckgetrock— neten vorgezogen, weil fie, wie alle ſcharfe Pflan— zen, wegen der leiten Husdänftung der feinen Theile ihre Schärfe verlieren. Im $ ı7. find einige auf Erfahrungen gegründete Beweiſe an- geführt, die theils im Elinifchen Inſtitut zu Erlan— gen unter Auffiht des Hr. Hofr. Wendt, t5eile von ihm felbft angeftcht worden, woraus erhellet, daß fe in frropflichter Schärfe, bei hartnädigen sbeumatifchen Kopfweh, auch felbft bei ziemlich ! ein: xIH. Klaſſe. VII Ordnung, 23 eingemurzelter Venusſeuche, auch in einer vene— sifchen Krige meiſtens als Aufsuͤſſe gebraucht fehr gute Dienfte gethan habe. Sm Schluß emp fiet Hr. Müller den proftifchen Merzten in Salen, wo Die Fiammula jovis oder die Puli@- tille nigricans und verſchiedene Ranunkelarten gebraucht werden, Die gemeine Weldrebe zu vers ſuchen, da er Durch haͤufige Erfahrungen über— zeugt feie, daß öfters inländifche Arzneien von größerer Wirkung feien, als viele Durch Miter und langes Liegen auf der Materialkammer un— wirtfan gewordene, theuer bezahlten auslaͤndi— ſchen Arzneimittel. Mehreres von Der Eigen« fhaft und Wirfung der Clematis vitalba kann nachgeleſen werden in Vicary Hiltoire de la So- ciete royale de medicine Anno 1779. avec les memoires de medeeine &c. Paris 1782. Tuatietrum. Wieſenr aute. Gattungsk. Der Kelch fehlt; die Kro— ne hat vier Blaͤtter, die vier oft fuͤnf ſaa⸗ menaͤhnliche Kapſeln find gefurcht einſaamig. 158. THALICTRUM FLAVUM. Gelbe Wieſenraure: mit blöttridrem gefurchtem Stengel; und vielfahher Blumenriſpe. Linn, Sp. pl. 770. Apoth. Thalictri radix. Provinz. Große Wieſenraute. Waldrau— te. Wilde Raute. Mutterkraut. Heilblatt. Grau Beramäandel. Salfche Rhabarber. Uuftätfraut. Ca/p. Bauh. pin. 356. Thalitirum majus flavum floribus luteis. Dod. pempi. 58. | Lob. Icon. 58. Ejusd. Obfer. 308. Ejusd, Adv. 397. Ruta pratsufis herbariorum. gut. Tab, 233 XI Klaſſe. VII Ordnung, Tabern. Icon. 35. Ejusd. Arduterb. 1. Th: 121. Ruta. pratenfis major. IV. Beſchr. Die perennirende friechende Wurzel tecibt Drei big fechd Schuh hohe, Dünne, bin und ber gefrümmte Stengel, an welchen die Zweige, und die zwei » bis Dreimal gefiederte Blatter wech— feliweife ſtehen; Die Blätter beftehen aus länglich: runden, am Ende in fpizige Kappen getheilten, dunkelgrünen, unten ſtart geaderten Blättchenz am Ende der Zweige fichen aufrechre Gtrauße gelblichtgrüner Blumen, welche in Der Zahl Der Staubfaden und Staubmwege abanderen. Wohnort. Bei Kefenih in den Wieſen, bei Schweinheim und Witterfhlif im Walde; font in fenchten Gebüſchen. Blaͤhezeit. Junius und Julius. Similuheszeit. Ehedem wurde Die Wur: zei fait der Rhabarbar innerlich in Defoften ges braucht; fir farbt Den Speichel, Urin. und Stuhl: ganz aelb; außerlich wurde fie in Umſchlaͤgen gegen das Huͤftweh gebraucht. Ranuncuros. Hahnenfuß. Gattungsk. Der Kelch ıft fuͤnfblaͤttrich; die Blumenkrone bat auch fünf Blätier, des ren jedes unten am Nagel eine Drufe oder ers habenen Punkt hat; die Saamen find nakt. I59. RANUNCULUS ACRIS. Scharfer Hab» nenfuß: mir ausgebreiteren Slumenfelden; runden Blumenitielen; in viele Abſchnitte, die an den oberften gleihbreit find, zerfpalter nen Blättern. Liun. Sp. pl. 779 J Apoth. Ranuneuli nerba. | Pro⸗ XII. Kaffe, VIL Ordnung, 239 Provinz. Scharfer, brennender Hahnenfuß. Schmirgeln. Scharfes Dutterblämcpen. Cafp. Baulı. pin. ı78. Ranunculus pratenfis ereltus acris, * Dod. pempt. 426. Lob. Icon. 685. Obferv. 379. Ranunculus . pratenlis furrectis caulicuwiis. Tabernem. Icon. 42. Ejusd. Zräuterb. I. Ch. 108. Ranuneulus fylveitris, Beſchr. Die perennirende zaſerichte Wurzel treibt einen hohlen, aufrechten, ziemlich hohen, äftigen Stengel; Die langgeftielten Wurzelblaͤtter ſind meiſtens in fuͤnf Abſchnitte bis an den Stiel getheilt, wovon der mittlere in drei, Die ande— ven in zween Lappen tief eingefchnitten finds die oberen Blatter find in drei folder Abſchnitte, und Die ganz oberfien nur in einige linienförmige Biättchen zerfchnitten, fie find auf beiden Seiten etwas haarig, und haben nach Dem Stiel zu mei— ſtens einen ſchwarzen Sleden; an den Enden der Zweige ftehen glanzend gelbe Blumen. Bath Wohnort. In Wiefen und Waldungen allent⸗ alben. Bluͤhezeit. May und Junius. — a ee hal Ale Theile dieſer Pflanze, beſonders der Fruchtknoten enthalten ein ſcharfes Gift, welches in: einem befonders fluͤchtigen We— fen beſteht; zerquetſcht auf Die Haut gelegt, ent— zündet es dieſelbe, zieht Blaſen, frißt ein, und verurſacht Geſchwuͤre. Innerlich macht es ein lang anhaltendes fibarfes Brennen im Halſe, Ma— sen und Gedaͤrmen, und oft töttliche Entzun, Dingen. Diefe und die anderen Hapnenfüsarten befigen ihre giftige Kraften: nur, oder doch fiär- ' Eer, in ihrem wahren Standorte, weiche fie auch durch Die Kultur verlieren, . Gegen —— i 240 XI. Safe. VIL Ordnung. ift ein vorzuͤgliches Mittel der Saueramipfer, nebfl Brechmittein, und haͤufigem Zrinfen lauer Mile und Waſſer. Ehedem wurde Das frifbe Kraut sußerlich gegen Wechſelfieber, und bei ſehr befti: sen Kopfſchmerzen aum Blafenzieben, fo, wie auch anftatt Der fpanifchen gliegen gebraucht, wo— bei men aber den Nachtheil bat, Daß Die davon gemachten Geſchwüre ſchwer zu heilen find. ne nerlicdy wurde Der ausgepreßte Saft gehörig ver: Dünnet, mit vieler Vorſicht gegen verfchtedene hartnädige Stodungen gebraucht. Auch bat Herr von Störf Aan. med. tom. 2. p. 123. ſich Def: fen in fehr hartnaͤckigen ſchmerzhaften Glieder: Franfheiten mit vielem Nutzen bedient. Faſt ahn— lihe Kräfte und Eigenfchaften befigen auch Die hier wildwachfende : anunculus [veleratus, Gifts babııenfug. Eanunculus fammula, Kleiner Sumpfhahnenfuß, oder Egelkraut. Kanunca- jus bulbofus, Fnoltister Hahnenfuß, und Kar nunculus arvenfis, Ackerhahnenfuß. Yon dies fer und anderen Hahneyfüßarten, Natur und Kraͤf— gen koͤnnen nachzelefen werden Krapf Experi- menta de nonnullorum Kanunenlorum venenata qualitste, horum esterno & interno uſu. Vien- næ 1766. 160. RANUCcULUS FICARIA. Feigwar— zenfraut: mit geſtielten, herzfoͤrmigen, ecki— gen Blättern, und einblumigem Stengel. inn. Sp. pl. 774. Apoth. Chelidenii minoris radix; herba, Provinz. Kleines Schoͤllkraut. Scharbocks— hahnenfuß. Wild Löffelfraut. Blätterfraut. Feigblaͤtter. Biberhedlein. Mäufebrod. Gold» fternblümlein. | ke — * Caqſyp. Bauh. pin. 309. Chelidonia rotundi- folia major & minor. IN == Dod. pempt. 49: ü ; Leb. - XIII. Kaffe. VIE Otdnung. 248 Lohei. Icon. Chelidoniam minas. Inbern. Icon. 753. EBjusd.Zräuterb. 2, Th. 454. Chelidonium minus. Blakw. Herb. t. 351. Hort. Eyfi. vern. IX. fol. ı. fig. 2: Cheli- donium minus. Kerner Hfon. Pf. 3. 3. Pl. 274. Beſchr. Die perennirende Wurzel diefer auf der Erde friechenden Pflanze befteht aus flei« nen eyrunden, Durch rüändliche Zafern mir einan— der verbundenen Blättern; die kriechende, äftige, faftige Stengel treiben oft an ‚den Gelenken Wuürzeln; Die Blätter gleichen den Pöffelfraut: blättern, fie find ruͤndlich, ſtumpf, ungezähnt, alatt, faftig, glänzendgrün, und figen auf langen Stielen; aud Den Winkeln der Blätter entfprins "gen einzle geftielte Blumen, weiche nur drei Kelch: blätter, und meiftend 8 bid 9 länglige, etwas ſpitzige, gelbe, oft von außen gruͤne Kronblaͤtt— chen haben. In Anſehung dieſer unrichtigen Ka— rakterzuͤgen des Kelchs und ver Blumenkrone ge— hoͤrte fie eigentlich nicht zu der Gattung des Hah⸗ nenfuß: ich fand fie aber auch ſchon mit einen fünfblättrigen Kelch und weniger als achtblätt- sigen Blumenkrone. Wohnort. Hinter der Baumſchule in den Wieſen nach Poppeisdorf, auch an den Wieſen der Rheindorfer Bache; fonſt auf Wieſen und fetten feuchten Orten. Bluͤhezeit. April, May. Sammlungszeit. Die Blaͤtter und Blumen dieſer Pflanze haben gar keine Schaͤrfe, die knol— lige Wurzel aber, wenn ſie vor der Bluͤthe aus— zegraben wird, iſt ſcharf und blaſenziehend, ge— trocknet, oder gekocht iſt ſie ganz gelind und ſchlei— mig; ſie iſt von — einem Trank und einer »242 XII, Kaffe VIL Ordnung. einer Salbe in der Goldader gebraucht worden. Ein mebrered don ihren Kräften findet man in Bledifh Pilanzensefh. 1. Th. ©. 539. und im Arzte des Hrn. Unzer B. 6. S. 252. wo ein yon Diefem frodnen Kraut und Bier gemachter Trank innerlich, und Die darin : eingetaucte Tüs cher äußerfih zu Umſchlaͤgen bei der fehr flarf fliegenden Goldader gebraucht werden. Herıesorus. Nießwurz. Gattungsk. Die Blumenfrone hat fünf Blätter, und einen Freiß roͤhrenfoͤrmiger zweilippiger Nektarıen; die Kapſeln find auf⸗ recht, huͤlſenartig, vielfanmig. 161. HELLEBORUS NIGER Schwarze Yliegwurs : mit meiftens sweiblumigen, siemlid) naftem Blumenfchafr, und fugför- migen Blättern. Linn. Sp. pl. 783. Apoth. Hellebori nigri radix. Provinz. Steyrifche, wahre Nießwurz, Chriſt⸗ wurz. Weynachtswurz. Cafp. Bauh. pin. 186. Helleborus riger flore rofeo. Cluf. hifl. I. p. 275. Lobel. Icon. 681. Ejusd. Obferv. 388. Hel- leborus niger. . Tabern. Icon. 723. Ejusd. Aräuterb. 2. Th. 421. Veratrum nigrum fliriacum. Blakw. Herb. t- 505. Kerner $fon. Pl. 3. 1. Pl. 28. Hellebo- rus niger. Beſchr. Die perennirende — Wurzel treibt viele Dide, ſchwarze, fleifchige — die dicken, XI, Klaſſe. VE, Ordnung. 243 dicken, lederartigen, lanzenförmigen, gezähnten, Dunfelgrünen Blätter wachſen unmittelbar auf runden langen Stielen aug der Wurzel, und fe- ben zu ficben bis acht bandförmig beifammen ; Die großen meifen, auch oft etwas röthlichen Blumen, fiehen auf runden Stielen, und haben selbe Nektarien und Staubbeutel, und rothe Sruchtfnoten. Wohnort. Hier in Bärten, fonft auf rauhen bergichten Drten. Bluͤhezeit. Dezember, Januar und Februar. Sammlungszeie. Man ſammlet für die Apotheken von Diefer Pflanze die dicken Fafern unten der fnollisen Wurzel, ihr Gefchmad ift ge- wuͤrzhaft und ſcharf, welcher fib aber durchs Trods nen etwas berliert. Diefe Wurzeln pflegen oft von den Wurzelgrabern oder Wurzelhändlern aug Unmijjenheit oder Betrug mit anderen dieſen aͤhn⸗ lichen untermifcht zu werden, 3.3. mit der Ado- nidis vernalis, Actææ fpicate, Trollii europæi, Aftrantie majoris, und gar des Aconiti napelli, durd) welche leztere im Würtenbergifchen zwei, Menfhen jämmerlih umgefommen find. Um die> ſes zu verhüten, wäre am beiten fih die wahren Wurzeln felbft in Gärten zu ziehen, und durch Merfuche ihre Kräfte und Dofid zu bejlimmen.. Man führt in den Apotheken noch eine Rießwurz, nämlich die weilte, unter dem Namen: Zellebo- rus albus; diefe muß mit dem Zelleborus niger, fhwarzer Nießwurz, nicht verwerhfelt werden, weil die Wurzeln Der weiffen viel flärfer find, und von einer wahren Bifipflanzge dem Veratrum album Linn. herfommen. Die ſchwarze Nießwurz wurde ehedem gegen Die Melandolie, gegen Fie— ber, Würmer, Wafferfuht, Hautkrankheiten und zurüdgebliebenen Monatfluß gevraudt. In den. Apotbefen werden einige TZinfturen und Extrak— ten davon bereitet. * Tinctura —— 2 wel⸗ 344 XII Stoffe. VO. Ordnung. welde nah Samml. auserl. Abbandl. B. 2. ©. 291. gegen die Verftopfung der monatlichen Reinigung täglich zweimal zu einem Loͤffel vol gebraucht wird, wird aus Diefer Wurzel bereitet. In der Bieharzneifunft ift Re ein vorzüglich gu— des Mittel in dem Rotz Der Pferde, in der ge» meinen Hornviehfeuche und Entzündung des Ma: gend, in Krankheiten der Schweine, und bei Zeichenden und aujjasigen Pferden. Eie wird in— nerlihb mit einigen Zufagen in Latwergen ge raucht, Außerlih wird eine lange Wurzel flatt eines Haarfeils Durch das äußere Dhr oder Die Haut gezogen, um den Ausflug zu unterhalten ; auf diefe Art bat man vierhundert Stück Horn- Dich gerettet, indem man jeden vom Ropf bie au dem Schwanz auf Dem Rüden fünf bis ſechs Murzeln Durch die Haut gezogen, und Die Wun— Den offen gehalten bat, welches man mweıtlaufig nachlefen fann in Vicg d’Azir expofe des Moy- ens contre les maladics peftilentielirs des Betıs A cornes. p. 304. Wider Die Raude und Boden der Schaafe dDienet folgente Salbe: 4 Loth ſchwar— ze Niegwurz, + Loth Alandwurz, und 4 Df. klein» gefchnittenes Heidefrauı mit Wurzeln, Stengeln und Blumen werden in ıo Maaß Waller zu eis nem Brey gekocht, hierzu thut man, wenn eg durchgegoſſen und ausgepreßt ıft, eine halbe Maaß Menfchenharn, ı2 Maaß Poͤckel oder Fiſchla⸗ Ten, und 1,1/2 P°. gefdsmolzened Schaaf Nieten: fett; man rührt alles wohl Durcheinander, und famiert die raudigen, kraͤtzigen Giellen damit, und giebt ihnen zugleich 2mal des Tags 1/4 Loth on einem aus 4 Loth Galpeter, ı2 Loth Nein: ftein, ı Loth gelben Schwefel, und 4 Yoth Aland— mwurzel gemachten Pulver. Dbige Ealbe Dienet auch wider Die Säufe der Schaafe und Des Rind— Bier: XIV. Kaffe. J. Dednung. 243 ie ei ne Vierzehnte Klaſſe. Mit zwei langen und zwei kurzen Staubs faͤden, in einer einblätterichen Lippen⸗ oder Masfenblume. Erſte Oronung. Mit naktem Saamen. Ayuca Günfel. Gattungsk. Die Dberlippeder Blumen, frone ift ſehr Elein, und ausgerandet, über welche die Staubfäden bervorragen, 162. AjuGA REPTANS, Kriehender Bün’ fel: mie glarrem Stengel und Friehenden Murzelfproffen. Linn. Sp. pl. 785. Apoth. Confolide medie, five Bugulz herba. Provinz. Blauer fhleihender Guͤnſel. Blau⸗ kriechender Gukguk. Cafp. Bauli. pin. 260. Confolida media pra- tenfis cærulea. Dod. pempt. 135. Lobel. Icon. 475. Obferv. 252. Bugula, qui- busdam Brunella. Tabern. Icon. 455. Confolida media. Hort. Euſt. vern..I. tab. 1. fig. r. Beſchr. Die perennirende friechende Wurzel bat wurzlende Ranken, und treibt viereckige einen Q3 hal⸗ 216 XIV, Klaſſe. J. Ordnung, halben Schuhe hohen Stengel, mit länglichten, ftumpfen, gegenüberflehenden Blättern, und ciner aus Wirteln beftebenden Blumenahre, hellblauer mit dunkelblauen Streifen verfchener Blumen, wel: ce mit Eleinen grünen Blaͤttchen umterfezt find. Wohnort. In Den Wiefen nach Rheindorf, und. hinten der Baumſchule; font an Bächen und feuchten Wieſen. Blübezeir. April, May, Junius. Sammlungszeit. Diefe Pflanze wurde ehe— Dem als ein etwas bitteres gelinde zuſammen— ziehendes Mittel bei Lungengeſchwuͤren und der Braͤune aͤußerlich als ein Wundmittel gebraucht. Die Ajuga pyramidalis, pyramidenfoͤrmiger GSuͤnſel, welche in allen Theilen größer iſt, und keine kriechende Wurzel, noch auslaufende Ranken hat, iſt von aͤhnlichen Kraͤften. Teucrıvm. Gamander. Gattungsk. Die Blumenkrone hat ſtatt der oberen Sippe eine Aushoͤhlung, wo die Staubfäden durchgehen, und hervorragen. 163. Teucrıum ScorDIum, Lachenkneb— lauch: mit ungeftielten, länglichten, ſaͤgen⸗ artig⸗ gezäbnten Blaͤttern, in deren Winfeln zwo geftielte Blumen beiſammen fleben, und weitfhweifigem Stengel. Linn. Sp. pl. 2790. Apoth. Scordii Herba. Provinz. Wafferfnoblauh. Scordien. Knob— lauchkraut. -Rnoblauchsgamander. Waſſergaman— der. Waſſerbathengel. Ca/p. Bauh, pin. 247. Scordium. Dod. pempt. 1326. | : Lob, XVI. Klaſſe. I Ordnung. 247 Lobel. Icon. 497. Ejusd. Obf. 261. Scordium, Tabern. Icon. 76r Aräuterb. 2. Th.. 465. Scosdium, und >»curdiura majus find die namlichen Dflanzen von verſchiede— nen Gtandörtern. Blakw. herb. t. 475. Beſchr. Die perennirende friehende Wurs zel treibt ajlige, auf dem Boden liegende, zuwei— len an den Gelenken wurzlende Stengel; Die aufrechtſtehende Zweige find mit gegeneinander— üderffehenden , länglichten, etwas runzlichten, ungeftielten, am Rande gezähnten, auf beiden Slahen mweißhaarigen Blättern befezt, aus deren Winkeln die £leinen bleichrothen Blumen mei—⸗ ſtens zu zweien auf kurzen Stielen fleben. Wobnort. Hinter Rosdorf nah Bornheim zu in einer etwas tiefen Gegend, auch jenfeits des Rheins ber Mundorf, fonfi in etwas ſump⸗ figen Gegenden. Blaͤhezeit Julius, Auguſt, September. Sammlungszeit. Für die Apothecken wird dag Kraut vor und in der Bluͤhe gefammlet ; weil es fih leicht erhige und ſchwarz wird, muß e3 beim Trodnen nicht aufeinander liegen ; frifch bat ed einen flarden, flüchtigen, knoblauchaͤhnli⸗ chen , mehr aber den frifchen Hopfen ähnlıchen Geruh, Ben e8 aber durchs Trocknen meiſtens verliert; daher ed auch jährlich friſch geſammlet wird. Der Geſchmack des frifhen ſowehl als tcodnen Krauts ift bitter, etwad ſcharf, Und ge- linde zufamımenziehend; ed wird als ein ſchweiß— treibendes, auflöfendes, der Fäulnig widerſtehen⸗ des Mittel in langwierigen Krankheiten, Die von Erfchlaffung der feſten Theilen entfiehen, bei ver» ſchiedenen Arten des Durchfalls, und ſehr flars ten Bauchflüfen, und Zufälen von Würmern, auch Die EB zu we die 4 Ser. - 2438 XIV. Klaſſe. I. Ordnung. Verſtopfungen der Eingeweide zu eröfnen, und ‚Die natürliche Mifshung der Sale wieder herzu— ſtellen, gebraucht. Wan bedient ich nach Verſchie— denheit der Umflände entweder des frifch ausge— preßten Safts, Des mwäjlerichten Extrakts, oder der Aufguͤße mit Waſſer oder Wein; auch mer: den in den Apothefen einige Bereitungen, und unter andern mit noch etlichen Aufägen Das Kleetuar. Diascord. Daraus gemacht. Aeußerlich wird es in Weinumſchlaͤgen ala ein ſtark zerthei— Jendes Mittel bei Entzündungen, und nah Bär: bavens eigenen Erfohrungen in Aufgüßen mit Zen oder Eſſig beim heißen und falten Brand gebraucht. In Der Biehearzneikunde iſt es Dur) etwas Afla toetida und Knoblauch verſtaͤrkt, bet ben Dferden ein fehr gutes Wurmmittel, und man hat einer ftarf wäthenden Seuche unter den Pferden, Die von Würmer entftanden, Durch den bäufigen Sebrauch Des Sfordienfrauts am beften Einhalt gethan. Wider die Verfiopfung des Rind: viehes dient ein von 4 Loth Sfordienfraut, 1Loth Zaunsübenmwurzel, 3 Loth venediſche Geife, und 1,1/2 Loth Saipeier in Bier gekochter Trank. 164. TEUCRIUM CHAMADRYS. Edler Gy» mander: mit geflielten, Feilformig: eyrunz - den, eingefcynistenen, geferbten Slättern, und geflielten, einigermaßen wirtelförmig, je zu drei beifammenttebenden Blumen. Lim. Apoth. Chamzdrios herba. Provinz. Gamanderlein. Bathengel. Cafp. Bauli. pin. 248. Chamzdrys major & minor repens, Lebel. Icon. 497. Chamzdrys. Tabern. Icon. 378. #räuterb, 2. Ch. zor. Cham&drys major. Blakw. Herb. t. 180. . Hort. Eyfi. vern. VII. tab. 9. fig. 3. Beſchr. XIV. Klaſſe, J. Ordnung, 249 Beſchr. Die perennirende auslaufende Wur— zel Diefer niedrigen Pflanze treibt mebr rund als erfige, etwas haarıge Stengel, welche mit paar— weife gegeneinanderſtehenden keilfoͤrmigen, dun— kelgruͤnen, etwas haarigen, tief eingekerbten, Den Eichenblaͤttern faſt ähnlichen Blaättern beſezt ſind; in den Winkeln Der Blätter ſtehen die hellblau röthlich geftielten Blumen meifteng zu dreien in einfeitisen halben Wirteln beifammen, und ba: ben cine feingezähnte linterlippe, und fat feine Dberlippe. Wohnort. Auf einem Berg bei Honf; fie wird auch in Gärten gezogen, wo man Die flärt- ften Wurzelſtoͤcke alle zwei: Jahre auseinander reißt, und durchs Verlegen vermehrt. Bluͤhezeit. Junius, Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Fuͤr die Apotheken wird von Gamanderlein das bluͤhende Kraut geſamm— letz; friſch hat es einen ſchwachen, angenehmen, balſamiſchen Geruch, Der ſich aber darchs Trock— nen bald verliert; der Geſchmack des friſchen und trocknen Krauts iſt ziemlich bitter und faſt fo ſtark zuſammenziehend, wie die Fieberrinde und Bruch— weidenrinde. Es wurde als ein aufloͤſendes, ſtaͤr— kendes, ſchweiß- und harntreibendes Mittel in der Gicht, Wechſelfiebern, bei der Gelbſucht und Scorbut in Dekokten oder Aufgüßen gebraucht. Bor der in Deutſchland bekannten peruvianiſchen Fieberrinde war der anhaltend gebrauchte Aufguß des Krauts mit Waſſer oder Wein, auch des Pulvers und Extrakts bei kalten Fiebern das be— ſte und ſicherſte Mittel In der Gicht und Glie— derreiſſen hat das Dekokt oft viel Nutzen, und der fortgeſezte Gebrauch große Linderung ver— ſchaft; und ein von dem Pulver oder Extrakt mit Hönig gemachtes Lattwerg fommt beim Yungens buften Den Heilfräften des weiſſen Ahndorns bei. 165. ssa XIV. Klaſſe I Drönung. 165. TEUCRIUM CHAMEPYTHYS. Schlag: kraut: mie Blaͤttern, die in drei ſchmale, gleichbreit, glattrandige Abſchnitte zerfpal: sen find, und weitſchweifigem Stengel, an deſſen Seiten einzelne, ungeftielte Blumen ifepen. Lian. Sp. pl. 787. Apsth. (hamæpythys herba. Provinz. Feldcypreſſe. Wilder Hanf. Ge dänger je lieber. Erdpin. Gchlagfraut. Erd: kiefer. Caſp. Hauli. pin. 249. Chamæpythys lutea vulgaris, folio trifido. Dod. pempt. 45. Chamzpythis prima. Tabern. Icon. 385. Aräuterbud 2. Th 108. Chamzpythis major. Lobel. Icen. 382. Obferv. 207. Ajuga five Chamzpyiais mas. Blakw. herb. t. 528. Hort. Eyflet. vern. VII. tab. 6. fig. 3. Beſchr. Die Stengel dieſes Sommergewächs liegen meiſtens auf dem Boden, und ſind mit ungeſtielten paarweiſe gegeneinanderftedenden, in Drei lange ſchmale, faſt gleich breite Lappen zer— theilten Blaͤttern ganz dicht beſezt; die ſchoͤnen bdellgelben, auf der Unterlippe roth getuͤpfelten Blumen ſitzen einzeln in den Winkeln der Dläts ter; Die Stengelblätter, und Kelche find mit wei⸗ en weiffen Haaren befezt. Wohnort. ch fand fie bier nur einmal hin— ter der Schweinhreimer Heide; in den Üärten ‚wird fie aus den Saamen gezogen. Blühezeit. Juirus, Auguſt, September. Sammlungszeit. Ale Theile diefer Pflanze ind etwas klebricht anzufühlen, und haben frifch einen XIV. Slaffe. I. Ordnung. 25% einen flarfen fihtenartisen Geruch, und einen etwas bitteren, fibarfen aufammenziehenden Ge— ſchmack, es ift dem Gantanderlein on Kräften und Eiaenfchaften faft aͤhnlich, und wird als ein auflöfendes und reinigended Mittel befonderd ges gen die Sicht und Hypochondrie geruͤhmt. SATUREJA. Saturey. Gattungsk. Die Blumenfrone ift in ziemlich gleiche Abfchnitte geſpalten; die Staubfäden ſtehen vonsinander entfernt. 166. SATUREJA HORTENSIS. ‚Garten: Saturey: mit horizontal: abgefhorenen Blue menwirteln, und gleichbreiten, lanzenfoͤrmi— gen Blärtern. Linn. Sp. pl. 783. Apoth. Saturejx herba. Provinz. Bohnenfraut. Gergenfraut. Pfef⸗ ferfraut. Sommerifop. Zwiebeliſop. Cafp- Bauh: pin. 218. Satureja hortenäis. Dod. pempt. 288. Lobel. Icon. 426. Tabern. Icon. 358. Kräuterb. 2. Th. 78. Satureja. Blakw. Herb. t. 419. Befchr. Der röthlich weißhaarige Stengel diefer kleinen Sommerpflanze bat viele Aeſte, an welchen die fleine, ſchmale, ſpizige, dunfelgrüne, auf der untern Seite getüpfelte Blätter paarmweife gegeneinander ſtehen; die fleine weiſſe bläulichte Blumen firen zu zween auf einem Stiel in den Winkeln der Blätter 5; die Pflanze fieht vor der Bluͤhe den jungen Iſoppflanzen gleich. | wohn: 252. XIV. Klaſſe. I Ordnung. wohnort. Man findet fie bie und da mild wachfen; in allen Garten faft wird fie jährlich aus Dein Saanıen gezogen. Blübezeir. Junius bis Oktober. Samınlungszeir. Für die Apotherfen wird dag blühende Kraut geſammlet; es hat einen Durchdringenden gewürzhaften Geruch, und fihars _ fen, brennenden , gewürzbaften Geſchmack; don beiden geht durchs Trodnen etwas verloren. Es wurde ehedem als ein flarfreizendeg, verdünnen— des, auflöfendes Mittel in KRranfheiten, die von einer Nervenſchwäche, Erſchlaffung der feften Thei— fe und Berunreinigung der Säfte herrübrten , mei— fiend in Aufgäfen gebraucht; auch haben Dieje- nigen, welche wegen fihwacher Verdauung, oder wegen vielem Sitzen mit baufigen Blayungen und Aufſtoßen geaualt waren, nach der Mahlzeit vow dem trocknen Krautdes Saturey, oder Der Kraufe- münz, oder Pfeffermunze einen Thee getrunfen. Dan erhalt durch die Deftillation von dieſer Pflanze ſehr vieles und ungemein ſtarkes atherifhes Oehl, das im Gewächgreihe wenig feines gleichen hat. Hyssorus,. Iſop. Gattungsk. Die obere‘ Uippe und der mittlere umgefehrte berzförmige lappen Der Unterlippe find eusgerandet; die Staubfäden find gerade, und jlehen voneinander entfernt, 167. Hvssorus oFFIcINaLIS. Gewöhn: lider Iſop: mir einſeitigen Blumenähren, und lanzenförmigen Blättern. Liun. Sp. pl. Apoth. Hiſſopi folia, ſummitates. Provinz. Iſop Hufop. Kirch-Kloſteriſop. Arabiſcher Iſop. | FTP Cajp- XIV. Klaſſe. I. Ordnung. 3 Cajv. Bauh. pin. 277. Byflopus officinarum cerulea & fpicata, Dod. pempt. 282. Hyilopus vulgaris. Lobel. Icon. 433. Ejusd. Adver/. 185. Hyflo- pus Arabum. Tabern. Icon. 366. Ejusd. Rräuterb. 2. Th. 85. Hyilopus Arabum. Blakw. herb. t. 296. Beſchr. Die fchwarze faferichte Wurzel die» fes niedrigen flaudenartigen Gewächfes treibt duͤn—⸗ ne, ziemlich lange, ausdaurende Stengel, welche mit gegeneinanderüberftehenden (angenförniigen, glattrandigen, ſchmalen, fpigigen Blättern befezt find; Die meifteng blaue, auch eftrothe und weiſſe Blumen fliehen in langen einfeitigen Nehren, un« ter welchen kleine fihmale Blättihen ftehen. Wohnort. Sie wächft in den Gärten in eis nem leiehien miagern und trocknen Boden am be> Ken, und wird Durch Verlegung der Wurzeln, und Durch Den Saamen Bermehrt. Bluͤhezeit. Julius, Auguſt, September. Sammlungssgeit. Für die Apotheken wers den die Blätter und Die Blumen gefammlet; fie haben einen angenehmen , balfamifchen, Fampfers artigen Geruch, und bitterlichen , (charfen;, und gewürghaften Geſchmack; fie befizen fiarfverdün> nende, zertheilende, auflöfende Kräfte, und wers den bei katharraliſchen Ziebern und Brufibefchwers» Ben als Thee, bei Engbrüftigfeiten und verſtopf— ten Eingeweiden von Berfehleimung, und gegen die Spülwärmer am beften in Aufgüfen von Wein oder Waſſer gebraucht. Ein Dekokt oder flarker Aufguß mit Honig und Meerzwiebeliaft dienet bei ſchleimigtem Huften den unterdrücten Aug» wurf wieder berzufielen. in den Apotbeden wird von dem Kraut ein Waffer und ein Eyrup bei \ reitet, 254 XIV. Klaſſe. 1. Ordnung: zeitet, welcher bei verfchiedenen Bruſtbeſchwerden gebraucht wird. Bon den medizinifhen Kraften und genauer chemifcher Behandlung Diefer Pflanze kann des Herin Prof. Sartheufer Mar. med. und Herrn Neumann Cheimia med. cap. de Hyſſ. nachgeleſen werden. Neresa. Nepten. Gattungsk. Die Oberlippe iſt aufrecht und rund, Die untere iſt ganz, oben am Schlunde zu beiden Seiten umgeſchlagen, und an dem uͤbrigen unteren Theile geferbt; die Staubfäden ſtehen nahe zufammen. 169. NEPETA CATARIA. Ratzen Nepte: mit Blumenaͤhren, die aus ſehr kurzgeſtiel— sen Wirteln beſtehen, und geſtielten, herz— förmigen, ſaͤgenartig⸗ gezaͤhnten Blättern. Linn. Sp. pl. 797. Apoth. Nepetœ herba, Provinz. Katzenmuͤnze. Katzenſterz. Stein⸗ muͤnze. Katzenneſſel. Steinneſſel. Katzenkraut. Caſp. Bauh, pin. 228. Mentha cataria vulga- ris major & minor. Dod. pempt. 99. Cataria herba. Lobel. Icon. zır. Ejusd. Obferv. 276. Men- tha catarıa. Tabern. Icon. 348. Ejusd. Aräuterb. 2. Th. 65. Mentha ieiina. Blakw. Herb. t. 455. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt ei: nen 2 big 3 Schuhe hohen aufrechten, fib in viele Nebenaͤſte und Zweige auötheilenden ha gel; XVI. Klaſſe. J. Ordnung. 255 gel; vie herzfoͤrmigen, fägenartig - gezaͤhnten, meichen, auf der Unterfläche weißhaarigen Bläto ter fiehen gegeneinander über: Die fleine, weiſſe, invendig am Schlunde, und der Unterlippe rothe getüpfelte, auf kurzen Stielen in Wirteln zuſam⸗ menftchende Blumen bilden an den Enden der Zweige einen ährenförmigen Blumenjirauß. Wohnort. Bor dem Stodentbor bei dem Zimmerpiage linfer Hand an der Herrenmauer auf dem Wege nach dem Kopf daufig im Schutt. Sonjt an Wegen, Mauren und ungebauten Orten. Bluͤhezeit. Julius, Auguſt Sammlungszeit. Die ganze Pflanze Hat einen flarfen gemwürzhaften meligartigen Geruch, und bittern bisigen Gefhmad. Sie wurde ehe— dem bei bufterifchen Zufaͤlen, Mutterbefchwerden und mehreren Krankheiten innerlich gebrauchtz jegund wird fie feltner gebraucht, LavanpuLa Lavendel. Gattungsk. Die Blumenfrone ift zurück gebogen; die Staubfäden find inihrer Roͤhre verborgen; - die Lappen der Unterlippe find faft von aleicher Größe. : 169. LAVANDULA SPICA, Bemeiner La: vendel: mir lanzenförmigen, ungezähnten Bläitern, und naften Blumenäbren. Linn. Sp. pl. &00. Apoth. Lavandule folia, flores. Provinz. Lavendel. Spick. Falſcher Nardus Ca/p. Bauh. pin. 210. Lavandula anguftifolias idem: Lavandula latifolia, eine Abart. Dod. rempti. 373. Lavendula altera, Tab, 256 XIV, Klaſſe. I, rdnung. Tahernæm. Icon. 308. Krauterb. 2. Ch. 88. Lavenduia, B!ahww. Herb. t. 295. Kerner Öfon. Pfl. Band 3. Platte 220. Beſchr. Diefe kleine ffaudenartige Pflanze bat aufrechte duͤnne Stengel, welche mit fihmas Ien ‚ gleichbreiten,, ſpitzigen Blaͤttern beſezt ſind; am Ende der Stengel ſtehen Die hellblauen Blu— men auf kurzen Stielen in dichten Aehren. Es giebt eine Abaͤnderung, weiche, die Blumen aus: genommen, im allen Theilen größer iſt, und brei— tere Blaͤtter bat. Wohnort. In Bärten. Blühbezeit. Junius, Julius. Sammlungezeit. Sur die Apotheken ſamm— let man das Kraut mit den unaufgebluͤheten Blu— men; ſie haben einen ſtarken angenehmen Geruch, und einen beißen bitteren Geſchmack; fie werden in den -Apothefen fowohl zum MWohlgeruh, als au eincr erbigenden, nervenftärfenden Arznei ge— braucht. Man bereitet aus ihnen ein Waſſer und einen Eſſig, Dad befannte Spieföhl, und ‚einen Geift, welcher wegen feiner Staͤrke Außerlich bei Lähmungen der Glieder, befonderd Der Zunge, und bei Ohnmachten gebraucht wird. | Sıperırıs, Gliedkraut. Gattungsk ˖ Die Staubfiden figen in der Röhre der Blumenkrone verborgen; die Unters fie Narbe ift kuͤrzer und jchließt die obere wie eine Scheide ein. 170. SIDERITIS HIRSUTA. Zotiges Glied: Fraut: mir lanzerförmigen, flumpfen, ger sähnten, haarigen Blaͤttern; — ſtach⸗ 1Ds . ee XIV. Klaſſe. I. Ordnung. 257 lichten Deckblaͤttlein, und borſtigen, darnie⸗ derliegenden Stengeln. Lim. Sp. pl: 803: - Provinz. Judenwundkraut. Baurenheilkraut— Rauhes Eifenfraut. di Calp. Beni. gin. 2335: Sideritis hirfuta pres cutmbe ıs: Dei. pempt. 93. Heſba jndaica. Lebel. Icon. 525. Tetrahit herhariorum; “ Tübern. Icon. 128 Ejusd. Kräuterb. 1. Th. 379. Siaeritis herbariorum, Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt ffeis fe, daarıge, auf bem Soden Ltegende Stengel‘, welche it gegeneinanderuberitehenden eyrund— langlichien, Daarıgen, ſagenartig eingefchnittenen Blattern beſezt find; an Den Enden der Zweige ſtehen die Blumen ın ungeſtielten, ziemlich weit Boneinander ſtehenden Wirieln. Wohnort. Ber Siegburg auf einem arob- ſandigen Ader, auch hinter Der Schweinheimer Heide; fonit auf etwas fleinigten warmen Orten, Bluͤhezeit. Junius, Julius. Zammlungszeit. Dieſe Pflanze wird vor und in der Bluhe geſammlet; fie hatte vor Linie ger Zeit-in verſchtedenen hieſigen Brgenden, bes fonders in nöln einen ſehr großen Ruf und Pop, fie wurde ber Kungenbuften, Bruftbeſchwerden und besinnender Schwindſucht unter dem Namen: Siderit= awve-ims, flart gebraucht, und anfänglich fehe theuer, meiftend don Blankenheim bezogen. MENTHa, Münze. „ Gartungs?, Die Blumenktone ift in vier faſt gleiche Abſchnitte getheilt, Deren oberer R etwas v 358 XIV. Klaſſe. J. Ordnung. etwas größer und ausgezakt iſt; die Staub— faͤden ſind aufrecht, und ſtehen voneinander entfernt. 171. MEnTHa crısPpa. RKrauſemuͤnze? mit Blumenföpfen ; ‚ungeftielten, herzfoͤrmi⸗ gen, am Rande gezshnten und weuenförmis gen Blättern, und Staubfäden, die eben fo ang find, als die Blumenfrone. Linn. Sp. pi. 815. Apoth. Menthe crifpze folia ; flores. Provinz. Sartenmünge. Hausmuͤnze. Kraufer Balſam. Caſp. Baul. pin. 227. Mentha rotundifolia eriipa ſpicata. Dod. pempt. 95. Mentha fativa altera. Blakw. Herb. t. 29 Beſchr. Die perennirende Eriechende, ſtark wuchernde Wurzel treibt meiſtens einfache, vier— eckige Stengel, an welchen vie fehr ranzliche, längliche, ſchͤne, dunkelgrüne, berzförmige, tief gezäbnte Blaͤtter paarweife gegeneinander ohne &ticle ſtehen; Die rerpiihe Blumen, Deren Staub: faden fo lang, ald Die Krone ind, firen am Ende der Stengel in einer Eropfförmigen Blumen—⸗ aͤhre, wodurch ſie ſich von der ihr ſonſt in allem fait ahnlichen Mencha ſativa (zahmer Münze) unterfepeidet, Ich babe die Kraufemanze in ver⸗ Giedent Jahren ziemlich ausgeartet beobachtet. Wohnort. Ste wird in den Gaͤrten in lode- rem etwas feuchtem Boden gezogen, und alle zwei Jahre Durchs Abnehmen der Wurzel vermehrt. Bluͤhezeit. Junius, Julius, Auguſt. Sammlungszeit Fuͤr die Apotheken ſamm⸗ let man Dad Kraut ine Blade im Day * Ju⸗ nius, XIV. Klaſſe. I. Ordnung, 259 ins, und dasſelbe mit der Blühe im Julius und Auguſt. Ale Theile Diefer Pflanze, beſonders Die Blätter haben friſch einen ſehr ſtark durch⸗ beingenden, balſamiſch- gemürzhaften Geruch, und einen fibarfbitieren Öefchmad, wovon auch durchs Trocknen wenia verloren geht. Die Krauſe— mänze wird ihrer befondern Arzneifrafte wegen als ein auflöfendeg, nerpen -» und magenflärfendeg, auch blaͤhungtreibendes Mittel beim Magenkrampf, bei einer Schwaͤcht des Magens, und der uͤbri— sen Verdauungswerkzeuge wegen Verſchleimung, bei einem periodiſchen Erbrechen eines zaͤhen Schleims, ſchleimichten Durchfällen, hyſteriſchen Zufallen von den Wuͤrmern mit vielem Rutzen entweder in Theegetraͤnken, in Aufgüüßen und De— fotten, in einem Oehl, betonders aber in einem abgezogenen Waſſer gebraucht. Weußerlich ift es nac) Linn. Difi. de Menthæ uf p. 7. eines der beſten zeiipeilenden und flärfenden Kräutern in Dustipungen am Kopfe, fo wie auch bei ge- ſchwodlenen, und von fiodender Milch perhärte— ten Brüfen, wo Das fieinzerffoffene Rraut in ein gekocht in warmen Saͤckgen aufgelegt wird, welches aud bei geſchwollenen und aelahmten Slies Bern, bei einer Magenfhwähe, Kolifen und Ma— genframpfen, und bei Durchfallen auf den Uns terleib geiest, oft gute Dienfe thut. Die fäu- genden Weiber bedienen fi Des Krauts nach ob» erwahnter Dil. p. 9. und des Dehld äußerlich um Die Milch zu vertreivden,, wenn fie zu fäugen aufhören wollen. In Den Apotheken wird von Dem Kraut ein Waſſer deſtillirt, welches, um es recht kräftig zu maben, einigemal uber frifche Blätter abarzogen, und als krempfſtillend und fäarfend in Mixturen beigemiſcht wird; auch wird eine Tinktur und ein Oehl Davon bereitet, welz ches bei heftigen Kolifen zu einigen Tropfen in der Gegend des Magend eingerieden, und zu Alyſtiren, und Salben 5* gebraucht wird. * 172. 266 XIV. Raffe 1, Ordnung.’ 172. MEnTHA AQuarica Weaffermänge: mi Blumenfoͤpfen; geſtielten, eyrunden, fgenartig gezaͤhnten Blſttern, und Scubs fäden, Die länger jind, als die Blumentrone. Linn. Sp. pl. 803. | Apoth. Menthae rubre Herba ; flores. Drovinz. Bahmünze. Kroͤtenmuͤnze. Fiſch⸗ münze. Waferbalfam. Kroͤtenbalſam. Waſſerpoley. Cafp. Bauh. 227. Mentha rotundifelia pa- P- P. p% PR luitris, five ayuatica major. . Dod. pempt. 97. d.obel. lcen. 509. Tabern. Icon. 353. Ejusd. Mräuterb. 2. ch. &.72. Calamintha aguatica, Blakw. Herb. t. 32. ; Befhr. Die Wurzel iſt perennirend; "die Etengel find aufrecht, aſtig und bis zwei Fuß body), und mit geſtielten, paarweiß gegeneinanders fievenden, enfermigen, gezabnten, fpigigen, et= was weichhaarigen Blaͤttern beſezt; am Ende Der Etenzei und Zweige ſtehen Die blaß- purpurfar— bigen Blumen In dichten Blumenfopfen. Wohnort. Anden Ufern ver Godesberger Babe, font an feuchten ſchattigten Orten, und naſſen Graben. Bluͤhezeir. Junius, Julius, Auguſt. Sammlungezeit. Wie vorige, mit Der fie! auch ahnliche, aber ſchwaͤchere Kräften bat; auch iſt ihr Geruch unangenehmer, und etwag widrig- 273: MENTHA SYLVESTRIS. Wilde Mün- se: mir linzticheen Blumenaͤhren, ungeftick gen, laͤnglichten, ſaͤgenartig⸗ Fezihnten fil⸗ zigien Rattern; und Staubfaden, die laͤn⸗ ger XIV. Klaffe, T. Ordnung. 261 ger find, als die Blumenfrone. Lim. Sp pl. 804. \ | Apoth. Menthæ fylveftris Herba; flores, | Provinz. Wilder Balfam. Roßbalſam. Pfer⸗ demuͤnze. Roßpoley. Caſp. Bauh. pin. 227. Mentha ſylveſtris ſo- lio longiore. Dod. pempt. 96. Lobel. Icon. 509. Biakw. Herb. i. 292. u Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt eis nen aufrechten bis zwei Schuhe hoben, altigen Stengel; die Blatter find ungeftielt, lang, ſchmal, Die, runzlich und auf der unterflahe mehr, als oben mit einem meißlichten Filz befleider; am Ende der Zweige bilden die in dichten Wirteln ſtehende bläulich hellrothe Blumen eine walzens förmige lange Aehre. Wohnort. Auf dem Wege nach der Baum: fhule, den Soldaten, jest allgemeinen Gottes— acker vorbei; ſonſt an Öraben und feuchten Orten. Bluͤhezeit. Wie die vorige. Ä Sammlungszeit. Wie die vorige; fie ift aber an Krafıen noch etwas ſchwaͤcher. Man fin- det faft immer den (högen slanzendgrünen Graß—⸗ "blartfäfer, ( Chryfomila graminis auf den Blat⸗ tern dieſer und Der vorigen Pflanze, Die er ab⸗ weidet. 174. MENTEA PIPERIRA. Pfeffermuͤnze: mie Blumenkoͤpfen; geſtielten, eyrunden, fagenartig: gezaͤhnten Blaͤttern, und Staub> fäden, Die Fürser find, als die Slumenkrone. Linn, Sp. pl, 805. R 3 Apoth. 262 XIV. Klaſſe. I. Ordunng. Apoth. Piperitz herba. Ca/p. Bauh. pin. 227. Mentha crispa verti- eiliata. Lobel. Icon. 507. Mentha cruciata. Blakw. Herb. t. agr. | Beſchr. Die perennirende Friechende Wurzel treibt aufrechte, aſtige Stengel mit enförmige lanzenförmigen , dunfelgränen , gezaͤhnten, paars weiß gegen einander ſtehenden Blättern, und roͤth⸗ liken, am Ende der Zweige in langen Yehren ſtehenden Blumen. Wohnort. Su wird. in Ben Bärten gezogen, und durch Das Verlegen der kriechenden Wurzel und den Saamen vermehrt. Bluͤhezeit. Yuniug, Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Fuͤr die Apotheken wird das Kraut mit oder ohne Blumen geſammlet. Es bat friſch ſowohl als getrocknet einen ſehr ſtarken, feinen, gewürzhaften Geruch, und einen fsarfen, pfefferartia= brennenden, fampferartis gen Geſchmack. Es verurfacht, zerbiffen im Mune de, anfaniglich eine große Hitze, und hernach cine engenehme Kälte. Gie it Die flärkiie Münze, und wird als ein Nerven- und Magen: ſtaͤrken— Deo und Blähungen treibendeg Mittel Zu Thee, oder zu dem befannten Piperitchenwaſſer, oder zu den vom ——— Saft und Zucet bereite— ten Kuͤhelchen gebraucht. Sn den Apotheken wird es am beiien nach Yhurm. Lond, p. 53. aus den gesorig getrosfneten Blättern und nicht aus fris ſchen deſtilirt, weil es alsdann mehr die dem Kraut eigene Schärfe und Wärme, auch den kambterartigen Geſchmack erhaͤlt. Es wird den anderen Münzwäffern borgezegen, und bat noch Diele befondere daß nah Gaubii Advert, vai, Arg 99. Das fehr gefattiote, gut ver⸗ XIV. Klaffe, I. Drdnung. 263 verſchloſſene alte Waſſer kampferartige Faͤden ab— ſezt, und mit Dem Kampfer große Uebereinſtim— mung zeigt. Auch erhalt man einen ſtarken Oehl Daraus. 175, MENTHA PULEGIUM. Poley: mit Blumenwirteln; eyrunden, jtumpfen, ſeicht— ggeferbien Blättern; ziemlich runden, Fries &enden Stengeln, und Stsubfävden, die länger find, als die Blumenfrone. Linn. Sp. pi. 807. Apoth. Pulegii herba, Provinz. Gemeiner, breitblättricher Polen: Herzpoley. Floͤhkraut. Ca/p. Bauh. pin. 222. Pulegium latifolium, Fuchs Hiſt. 199. Pulegium vulgare. Lobel. Icon. 300. Pulegium regium. Tabernam. Rräuterb. 2. Ch. 73. Pulegium germanieum. Blakw. Herb. t. 302. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt viele lange auf dem Boden liegende Stengel, welche mit gegeneinander uberftehenden eyförmigen, ftum- pfen, gezaͤhnten Blättern befezt find; aus ihren Winkeln entipringen aufrechte Zweige mit langen aus Blumenwirtein beſtehenden Aehren, blaulichs other Blumen, Deren Gtaubfaden länger find, als die Krone. Wohnort. Bei Keſſenich in den Brägen fand ich fie einmal, fonfl an fumpfigen, feuchten Diten. Sie fann auch in Den Gärten gezogen, und Durch Ablegen vermehrt werden. Blühezeir. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Dieſe Art koͤmmt der Krauſemünze ziemlich nahe; fie iſt aber viel R4 ſchaͤr⸗ 264 XIV. Klaſſe. 1. Ordnung. fhärfer, und von Geruch und Geſchmack ange⸗ nehmer. Sie wurde ehedem in Verbindung mit Der Glecoma hæderacea (Gundelrebe ) in einem Aufsuße oder Syrup gegen Keichhuften, Enge brüftigkeit, und Heiſerkeit gebraucht. Ein Aufs guß von dem Kraut mit — Wein und Stahl it nach Hall. Stirp. Helv. 221. ein ſicheres und faſi untrügliches Mittel wider den unordentlihen Monatfluß. | Anmerf. Die Mentha cervina Linn. Hirſch⸗ münze, ſchmalblattricher Hirfch = oder Roßmarin— poley, bat mit Diefer gleiche Eigenfihaften; fie if aber von Geruch und Geſchmack Diet angenchs mer und fiarfer. Giecoma. Gunderman n. Gattungsk. Der Mittellappen der Unter⸗ lippe iſt arößer und ausgekerbt, Die Staub⸗ beutel find paarweiſe in Geſtalt eines Kreuzes zuſammengeneigt. 176. GLECOMA HEDERACEA. Gemeiner Gundermann: mit nierenformigen, geferbs sen Blaͤttern. Linn. Sp. al. 807. Apoth. Hederæ terreftris herba, » Provinz. SKräutehen Durch Den Zaun. Guns delrebe. Grundrebe. Donnerrebe, Erdipheu. FalP- 'Bauh. pin. 306. Bedera terreitris vole & garis. Doi. pemst. 394. Hedera terreftris. Zobel. Icon. 613. Ejnid. Obferv. 330. Hu- milis hedera, five’ Chanmesifi: Tabernem. Icon. 882: Ejusd. Kräuter. 24 Th. 5395. Hedera terreftris minor. Blakw. Herb. t. 225. ———— | Beſchr. XIV, Stoffe. I. Ordnung. 265 - Beſchr. Die perennitende Wurzel treibt ſehr lange, aliige, auf dem Boden liegende, zuweilen wurzlende Stengel, mit geſtielten, wierenförmis gen, Rumpfen, etwag baarigen, gezaͤhnten, paar= weife gegeneinander ſtehenden Blättern, in deren Winkeln. Die meiſtens blauen geflielten Blumen in einem halben Wirtel zu vier, auch oft zu acht beiſammen ſtehen. Es wächſt oft fo haufig, Daß . ein ganzer Theil des Bodeng von diefem Kraus bededt iſt. Wohnort. Faft in allen Hecken, Zaͤunen und ungebauten Orten. Blaͤhezeit. Aprilund May. Sammlungszeit. duͤr die Apotheken ſamm⸗ let man das binhende Kraut im May, und die Blaͤtter Den ganzen S Sommer dın ch; es hat einen fehr ftarken Geruch, und ſcharfen bitterlih bal> ſamiſchen Geſchmack, wovon es durchs Trocknen nicht viel verliert; es Tann ce! uch zu beſſerer Bei— behaltung ſeiner Kraͤfte nach W tiflig Yhar. Rat, Seit. 1. pP. 39. einseftampft und in Kuchen ge> formt aufbewahrt werden. Es hat auflöfende, verdunnende, heilende, und barntreibende Kräfte, und wird bei Zufäßen der Brut von Verſchleim— ung, gegen den Schleim und Grieß in Den Hier sen, ın Der Schwindſucht, in ſtarken hartnackigen Huſten, und bei Lungengeſchwuͤren, in einem von Den Kraut, Eſſig und Hönig gemachten Oximel, euch als Tpee oder in Aufgüßen, und Syrup ges braucht. In den Apotheten wird eine Eonferse und ein Eyrup Dapon bereitet. In den Viehe— arzneien wurde das frifche und trodne Kraut bei Pferden als Wurmmittel gebraudt. Der aus— geprefte Gaft des friſchen Krauts mit Wein ver— miſcht, Morgend umd Abends den Pferden auf Die Hornhaut der Augen gefirichen, vertreibt Die Darauf befindlichen weiffen Flecken. Gundelreben und Kaſepappeltraut, jedes eine —J mit ke 266 XIV. Klaſſe. I. Ordnung. 6 Roth Talg in einer halben Maaß Eıfig gekocht, giebt eine gute Salbe für gebehnte oder verdrädte Sehnen des Rindviehes und der Pferde. Lamium, Bienenfausg. Gattungsk. Die obere tippe ift gewoͤlbt; der umgeſchlagene Rand der unteren tippe hat am Schlunde- zwei ſpitzige Zähnchen. 177: LAMIUM ALBUM, Weiffer Bienene faug: mir geftielten, berzförmigen, fiharfs zugefpigten, fägenartig gezaͤhnten Blättern ; und zwaenzigblumigen Wirieln. Linn. Sp pi. 809. Apoth. Lamii, five Urticee mortux flores. Provinz. Todte, taube, weiſſe Neſſel. Weiſſe Brennneſſel. Weiſſer Erzengel. Ca/p. Bauh. pin. 293. Lamium album non foetens, folio oblongo, Dod. pempt. 152. -Lobel. Icon. 520. Ejusd. Obferv. 280. La- mium, live Archangelica flore albo. Tabernzm. Icon. 536. Ejusd. Kräuterb. 2, Ch. 252. Lamiam album. Blakw. Herb. t. 33. Beſchr. Die perennirende, ſtark Eriechende Wurzel treist aufrechte, leicht zerbrehlige Sten- gel, mit gegeneinanderüberftehenden, geſtielten, herzfoͤrmigen, zugefpizten Btattern, und großen weiten, im Wirtelm ſtehenden Blumen; der Sten— wel und der Kelch Hat unter jedem Wirtel einen ſchwarzbraunen Flecken. Wohnort. Allenthalben an Zaͤunen, Mauern und ſchattigten Orten. Blůhe⸗ XIV, Ktaffe I, Ordnung. 267 Bluͤhezeit. May und Junius. Sammlungszeit. Fuͤr Die Apothefen wer» den nur die Blumen gefammiet, welche an einie" sen Orten ſehr haufig bei Katharren mit Juder verfüht ſtatt Tee getrunken werden. Ehedem wur de Day Kraut ber Mutterblutflüßen, Dem weiffen Flug, und gegen Screpheln Außeriich und inner lich gebraucht. Beronıcas Betonien. Gattungsk. Der Keld bet fünf granena aͤhnliche ſpißige Zaͤhne; Die obere Sippe ift flach und aufrechtſtehend; die Nöhre iſt ges kruͤmmt. 178. BETONICA OFFICINALIS. Gewôhn- lie Betonie: mir unterbrodener Blumen— ähre, und Slumenfronen, deren mittlerer Abe ſchnitt an der linterlippe ausgeſchnitten ift. Linn. Sp. pl. Sıo. Apoth. Betouic® herba; flores. Provinz. Wiefenbetonie, Braune Betonie, Zehrkraut. Pfaffenblümlein. Cajp. Bauk. pin. 235. Betonica purpurea & alba. Dod. pempt. 40. Betonica. Lobel, Icon. 332. Betenica. ' Tabern. Icon. 3435. Ejusd. Krauterb. 2.Ch, 258; Betonica. Daſelbſt Betonica alba ift eine. Abänderung. Behr. Die perennirende Wurzel treibt aufe techte, einfache, nicht aͤſtige, auch mit Ba Blattern beſezte Stengels Die Wurzelblaͤlter find | lange 268 XIV. Klaſſe. I. Ordnung. langgeſtielt, herzfoͤrmig⸗ eyrund, und gezähnt; an dem Stengel ſtehen oft nur zwei Paar gezahnte laͤnglicht- enförmige Blätter gegeneinander uberz' und am Ende der Stensel entfpringt eine Aehre urpurrother, felten weiſſer in Wirteln fiehender Blumen. Wohnort. Bei Witterfhlid, auch binter dem Rötichen, und bei Tollendorf; fonft in Wäls dern, fandichten Wieſen und auf Bergen. Bluͤhezeit. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Für die Apotheken ſamm— fet man im May und Jumus die Wurzelblätter, und im Julius Die. Blumenäbrenz beide haben einen etwas gewürzhaften Geruch, und bitterlich balſamiſchen, zuſammenziehenden Geſchmack. Dies ſe Pflanze wurde in alteren Zeiten ganz außer— ordentlich geprieſen, und als ein beſenderes Haupts und Nerven- ſtaͤrkendes, und in ſehr vielen Krank— heiten vorzüglich gutes Mittel gelobt. Nachher hat man fie in Engbruftigfeit von Verſchleimung, und bei Zungenaefhmwüren um den Auswurf zu betörderen, bei Huſten, rbeumatifhen und fol= een Zufallen, wo gelinde bewegende und aufloͤ⸗ fende, ſchweiß und harntreivende Mittel erfos_, dert murden, fo wie den Ehrenpreiß in Three getränfen und Aufgüßen gebraucht. In Samml. auserl. Abb. für prafe. Aerzte B. 4: ©. 493. wird Der Wurzel eine purgirende Kraft beigelegt. IMARRUBIUM, Andorn. Gattungsk. Der Kelch hat zehn Strei⸗ fen, ift teichterförmig und ſteif; Die obere Sippe tft ſchmal, gleishbreit, aufrecht, und zweiſpaltig. 179. MARRUBIUM VULGARE. Weiffer An⸗ darn: mie borſtenfoͤrmigen — ne die XIV. Klaſſe. I Ordnung. 269 ſich in eine backenförmige ‚Spige bau a Linn. Sp. pl. 816. Apoth. Marrubii albi —— Provinz. Gemeiner, weiſſer Andorn. Helf⸗ kraut. Wilder, weiſſer Dorant. Weiſſe Leuchte. Marienneſſel. Gotteshuͤlfe. Cafe. Bauh. pin. 230. Marrubium album vul- gare, und Wekubiaht elbam villof:m. Diefelbige Bflanze in einem anderen Standort gewacſen. ”. Dad. pempt. 87. Marrubium, Lobel. Icon. 517. Marrubium album odo- ratum. Tabern. Icon. 339. Ejusd. Kräuterb. 2. ch; 252. Marrubium 1. album. Blakw. Herb. t. 479. Beſchr. Die Wurzel iſt Zafericht, und waͤchſt nicht tief in Die Erde; fie treibt gerade, vierecki— ge, mweißwollige, und nicht fehr aftige Stengelz Die Blätter ſtehen gegeneinander über, fie find herzfoͤrmig, faſt rundlich, runzlicht, wollicht, ge> ſtielt, am Rande gekerbt, und auf der Unterflaͤche weißlicht, in den Winkeln der Blaͤtter ſtehen die kleinen weiſſen Blumen in dichten ungeſtielten, dicken, runden Wirteln, welche wie kugelrunde Koͤpfe um den Stengel von einander entfernt in einer langen Reihe ſteben. Wohnort. Jenſeit des Rheins bei Troßdorf, 9 auf einem Berg hinter Honf; ſonſt ziemlich elten. Bluͤhezeit. Julius, Nuguft. Sammlungezeir. Für die. Apotheken mer- den die Blatter vor der Slühe gefanumnler : fie ha⸗ ben einen besven, etwas baljamif: hen, nah Ders fpiedenpeit des Standoris beid zitroönen, bald biſam⸗ 270 XIV. Kaffe. J. Ordnung, bifemartigen Geruch, und einen fäuerlich etwas bitteren balſamiſchen Geſchmack, von beiden gebt durch Trocknen etwas verloren. Nach täglichen‘ E:fahrungen bat Dad Kraut reizende, eröfnende, auflöfende, flärfende und barntreisende Krafte, und wird überhaupt in Zufaͤllen, Die von Erfchlafs fung der feften Theile, und Verſchleimung der flüßigen Theile berräßren, mit Nusen gebraucht. Ein von den Blättern und Wein gemachter Aufs guß (non Wajler ift er allzuwidrig) Dienet nach Sanıml. auserl Xbb. für praft. Aerzte 3. 13. als ein bitter feifenartiges, etwas fcharfed Mit: gel, zur Wiederberfielung der von Schwäche und Verſchleimung unterdruͤckten Monatzeit kachekti— ſcher Frauenzimmer. Bei hartnäckigen ſtarken Huſten und Bruſtverſchleimungen wird das mit ſchwarzem Zucker und Waſſer gekochte Kraut mit vielem Nutzen gebraucht Bei Der Schwindſucht, und Lungengeſchwuren ruͤhmt Boͤrhave Hilft, plant. den friſchen Saft des Krauts mit Hoͤnig verdieft, als eins der beſten Arzneimitteln, wel—⸗ ches dag Eiter von der Lunge abloͤſe, dieſelbige reinige und heile; auch babe er fiein einem Aſthma mit einem Diden, aelblihen, ſehr zähen Aus- wurfe; in Lebergeſchwuͤlſten, und in vielen ande: sen Rranfheiten, die vom Schleime abhanaen, fehr gut gefunden. Foreft. Over. Lib. 19. Obſ. 19. bat eine hartnädige Gelbfucht, wobei andere Mittel nieht geholfen, und eine andere Gelbfucht, Die in eine Warferfucht übergienge, Durch dag Dekoft und Syrup des Kraut gehoben. Linn. Fl. Suec. N. 531. bat einen dur den Gebrauch Des Duedfilbers verurfachten, Jahr und Tag forte Daurenden Speichelfluß mit dem Aufguß der Blaͤt⸗ ter geheilet. Bon den mediziniſchen Kräften des weiffen Andorns kann man weiter nachlefen des Herin Prof. J. PB. Cartheuſer Differt, de marrubi® albo & Alchemmilla. Franc. ad Viath, 1753. Leo- XIV. Klaſſe. I Ordnung 278 Leonurus. Wolfstrapp. Eateungst. Der Kelch ift fuͤnfeckig; bie Dberlippe ift ganz und hohl; die Staubbeutel find mit glänzenden Punkten verjehen. 180. LEONURUS CORDIACA, Herzgeſpann, deſſen Blätter am Stengel ın drei lanzen⸗ förmige Zappen gejpalten find. Linn. Sp. pi. 8ı7. Apoth. Cardiac® herba. Provinz. Herzgefpann. Wolfdtrappe. Here traut. Wildmutterkraut. Loͤwenſchwanz. Cafp. Bauh. pin. 230. Marrubium , cardiacs dictum. Dod. pempt. 94. Lobel. Icon. 345. Ejusd.. Aräuterb. z. Tb, 261. Cardiaca, Blakw. Herb. t. ız1. Beſchr. Der Stengel ift aufrecht, fehr äftig und hoch, mit paarweife gegeneimanderfiehenden, eyrund- bersförmigen, Dunfelgränen, ſtark geader— ten, runzlichten, unten in fünf, oben in Drei Lap— pen zertheilten geferbten, etwas niederwärtd han— genden Blättern, wovon die oberen lanzenförmig und länglich find; in den Winkeln der Blatter \ figen Die etwas röthlichweiffen, an Der Dberlippe haarigen Blumen, in ungefttelten von einander entfernt ſtehenden Wirteln. An den Staubbeuteln finde ih auch mit Hülfe eined Mikroſcops keine glänzende Punkten, außer kleine weiſſe Kugelchen, welche der Gaamenfiaub, oder Polen zu feyn fiheinen. Wohnort. Um Dörfer an Zäunen ‚ Besen, und ungebausen Drien. | Bluͤhe⸗ 372 XIV. Klaſſe. I. Ordnung, Bluͤhezeit. Julius uud Auguſt. Sammlungazeit. Diefed etwas finfende und bitterliche Kraut ware ehedem wider Dag Herz=- gefpann Der Kinder, gegen Mutterbeſchwerden, Magenprüden- und Herzklopfen berühmt; jegun® wird es faſt gar micht gebraucht. Orıcanum. Doſten. Gattungsk. Eine viervefige, sapfenarkige Aehre, defjen jede Schuppe eine Blume ent hält, | 181. ORIGANUM VUTLGARE. Gemeine Do= fen: mir ründlicyen Blumenaͤhren, die in einer knuelförmigen ups wacfen, und ey— runde Deckbläechen baden, die länger als Der Kelch find. Linn. Sp. pl. 824. Apoth. Origani vulgaris herba, Provinz. Wilde, Wald, Seid, braune, rothe Doften. Wilder Meyran. Schuſterkraut. Drand. Organ. Wohlgemuth. Ca/p. Bauh. pin. 223° Fuchfii Hiſt. 552. Origanum fylveftre, ſeu vulgare. Leb. Icon. 492. Agroriganum, five onites major. Tabern. Icon. 344. Ejusd. Kraͤuterb. 2. Th. 61. Origanum vulgare, Blakw. Herb. t. 280. Befhr. Die perennirende Wurzel treibt äfige, röthlie, etwas haarige Stengel, mif Yanrweißg gegeneinander uber ſtehenden, kurzze— mieiten, eyrunden, fpigigen. Biattern, den Winkeln XIV. Klaſſe. I. Ordnung. 273 Winkeln der Blätter entfpringen Nebenſtengel, ivovon Die oberen an ihren Spisen cine furze ruͤndliche, aus enfürmigen braunen DBlätthen be— ſtehende Aehre haben, Deren jedes Die kleinen, meiſtens röthlichen Blumen enthält, Wohnort. An bergichten, trodren Orten. Sie wird auch in einigen Särten unter Dem Na— men: Wintermajoran , oder perennirender Majo—⸗ van gezogen. Blaͤhezeit. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Dieſes dem folgenden Majoran ahnliche Gewuͤrzkraut wird als ein zer— theilendes, faulnigwidriges Mittel mehr aͤußerliich als innerlich gebraucht. 182. ORIGANUM MAjoRANA. Mfajoran: mie eyrunden ftumpfen Blättern, und rind» lichen, dichten, etwas basrigen Blumen⸗ aͤhren. Linn. Sp. pl. 825. Apoth. Majoranze herba. Cafp. Bauh. pin. 224. Msjorana vulgaris & tenuifolia. Lobel. Icon. 498. Amaracus vnigatior. Tabern. Icon. 340: Ejudd. Kraͤuterb. 2. Th. 53: Majorana tenuiiolia, Beſchr. Diefer gemeine oder Sommermajo— van wisd faft in allen Gärten jährlich aus Dem Saamen gezogen. Für die Apothefen wird daß Kraut und die Blumenföpfe geſammlet, und meis ſtens augerlich gebraugpt. Schmerzhafte Geſchwuͤl⸗ fie der Bruͤſten werden durch das friſche aufge— legte Kraut zertheilt; auch bei Hauptwunden und Erſchuͤtterungen des Gehirns und äußerlimen Ges fhwuliten und Quetſchungen wird es als ein zer» A und nesvenjiarfendes Mittel in Um— & ſchla⸗ 274 XIV. Kaffe I Ordnung. lägen gebrauht. Das Pulver aefchnupft oder as verdünnte Majoranwalfer cder Dehl in die Naſe gefirihen, löst den Dicfen zahen Schleim auf, welcher die Naſe vwerftopft. Es wırd von dem Kraut ein Warfer defiillirt, und ein Oehl erhalten, weiches leztere ein Fampferartiged We— fen adfest, wodon man dad weitere ın Bergiuß Mat, med. p. 532. findet. Trymıes, Thymian. Gattungsk. Der zweilippige Kelch if durch fteife Haare verſchloſſen. 183. Trvmus serPILLum. Quendel: mir Blumenkoͤpfen; Friedenden Stengeln, und flaben, ſtumpfen, an der Baſis mit Jaäre Ken eingefaßten af ttern. Linn. Sp. pl. 825. Apoth. Serpiilı herba. Provinz. Ailder Thymian. Kündelkraut. Hühnerfraui. Huhnerkohl. Ca/p. Bauh. pin. 220. Serpillum vulgare ma- jus & minus, & eitri odore, Dod. pemzt. 277. Serpilium vulgare. Tabern. Icon. 360. Ejusd. Aräurerb. 2. Th. 82. Serpilium. Serpiilum album & eitri- num, find Abanderungen. Blakw. Herb. t. 418. Beſchr. Diefes fleine äftige Staͤudchen hat ungefttelte, paarweife gegen einander fichende kleine, eyfoͤrmige, glatte, unten am Rande et⸗ was haarige Blätter, und an der Spitze Der Stengel meiſtens purpurfarbige in Wirteln ſtehen— de Blumen. Es giebt bier eine Abänderung, deſſen Blatter und übsigen Theile großer ms und XIV. Klaſſe. I. Ordnung. 275 und eine andere Abänderung mit weiffen Blu: men; und noch eine Dritte, welche einen ſtarken Zitronengeruch hat, wie oben rim Kitat des Kafpar Bauhin, und Tabernaͤmontan angezeigt iſt. Wohnort. Hinter dem Kreuzberg auf ver- fhiedenen Platzen; fonft auf duͤrren Heiden, Ber: gen und trocknen Drten. Bluͤhezeit. Junius, Julius, Auguft. Sammlungszeit. Dad Kraus dieſer Pflanze- wird meiſtens außerlich, unter andern auch zer: tbeilenden und nervenſtärkenden Kräutern, bei Quetſchungen in Wein gekocht zu Umſchlaͤgen ges braucht. Linnaͤus Flor. Suec. p. 535. lobt daß Kraut in einen Aufguß oder als Thee getrunfen bei ſehr ſtarken Kopfſchmerzen, die von einem Rauſch oder Trunkenheit herkommen. 184. THYMUS VULGARIS. Gemeiner Thy⸗ mian: mit aufrechtein Stengel; eyrunden, zurückgerollten Blaͤttern; und aus Wirteln beſteheuden Blumenäbhren. Apoth. Thymi herba. Caſp. Bauh. pin. 219. Thymus vulgaris fo- lio tenuiore & latiore, Dod. pempt 276. Thymum durius. Blakw. Herb. t. 211. Beſchr. Dieſes Eleine, aber aufrechte, und nicht Eriechende Staudchen wird in den Bärten meiſtens zur Einfafung Der Felder häufig gezo— gen; es iſt vorigem an Geſtalt, wie auch an Ei— genſchaften und Kraͤften in vielem aͤhnlich Sie iſt aber mehr eine Küchen: als Arzneipflanze. Der fehr flarfe ätderifche Oehl, deſſen man bei der Deitilation viel erhält, ſejt Ba denn as, | S 2 welche 276: Kia Klaſſe. I. Ordunng. welche nach Gaubius Adverſ. var. arg. F 106. dem wahren Rampfer ahnlich find. \ Meuısa. Meliſſe. Gattungsk. Der Kel iſt trocken, fünf eckig, oben dreizähnig flach ; die Blumenfrone bat eine zweiſpaltige faft gewoͤlbte Oberlippe, und eine dreiſpa tige Unterfippe, Deren mitt⸗ lerer klappen herzförmig ift. | 185. MEriSssa OFFICINAaLIS. Gewohnliche Meliffe; mir Slumentrsuben in den Winfeln der Blätter, die aus Wirteln beſtehen, wel» che aus einfachen sufammen gefest find. Finn: Sp. pl. 827 Apoth. Meliſſæ eitrinæ Be Provinz. Garten, Zitronen: Meliffe. Im— men»-oder Bienenblatt. . Zitronenfraut. Cafp. Bauh. pin. 229. Meliffa hortenfis, Dod. pempt. gr. Melifia, Leb. Icon. 514. Ejusd. Obferv. 227. Apia- ſtrum, five Meliffophylium. Tabern. Icon. 354. Ejusd. Aräuterb. 2. Th. 7zt. Apiaftrum. Melilla. Blakw. Herb. t. 27. Zerner öfon. Pf. 28. 3. Pl..28e. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt aͤſtige, vieredige, bis Drei Schuhe hobe Gtensei, mit geftielten , paarmweife genen einander fliehen: den, herzfoͤrmigen, ungleich gezaͤhnten, beider: feitd baarıgen Blaͤttern; Die weiſſen, bisweilen etwas roͤthlichen Blumen, ſitzen in den Winkeln, der Blaͤtter in Quislen. . mohn: * XIV. Klaſſe. I Ordnung. 277 Wohnort. Sie wird in der Gärten in einem fofern etwas trodnen Boden gezogen, und durch den Saamen, oder Durch Die abgeriffenen Wurzel⸗ ſtoͤcke vermehrt. Bluͤhezeit. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Tür die Apotheken wen den die jungen Stengel und Blätter im May und Julius im trodnen Wetter und vor dem Thau geſammlet. Sie haben einen angenehmen balfa= mifch = gewürghaften, zitronenartigen Geruch, und einen etwas fiharfen balſamiſchen Geſchmack; ver beiden geht durchs Trocknen viel verloren. Die frifhen, und gehörig getrodneten Blatter haben eine ganz gelinde bewegende, und gelinde zufame menziehende, nervenjtärfende Kraft; und werden Daher bei Kranfheiten der Nerven und der Ei bilvungsfraft, um zu flarfen, das Gemüt) zu erheitern, und verlorne Kräften zu erfegen, an— Deren balfamifihen Kraͤutern vorgezogen. 5.0 ff- mann Dil. de Remed. domilt. $. 20. rühmt daß Dulver der Blätter eine zeitlang täglich zu ein Drachma genommen, gegen die Melancholie und Hypechondrie. Boͤrhave Chem. T. 2. 2. 67 »cerfichert, Daß er gegen das Herzklopfen, gegen die Melancholie und Hypochondrie (wenn dieſe Ubel mehr von einer Semüthäverfefung als einer anderen Kranfheitsurfache herrühren ) fein beſſe— re8 Mittel, ald dag Pulver und den Aufguß der Blätter kenne; auch geben die frifchen ſowohl als getrockneten Blätter für gefunde entweder allein, oder mit einem Zufag von Pfeffermuͤnze oder ans ‚deren, nach eigenem Geſchmack gewählten Kraus ‚tern, einen fehr angenchmen Theetrank. In den Apstheten wird Dad befannte Melifenwaffer, und ein ätherifches Oebl von den Blättern deſtillirt; Diejed über frifche Blätter deſtillirte Waſſer bat einen nicht fehr fiarien Beruch, welcher auch nicht ſehr Dauerhaft if, weil er mehr von den flüchti= sen heilen, als von einem voͤllig erzeugten athe— © 3 riſchen 2738 XIV. Staffe. 1. Ordnung. sifhen Dehle, deifen man bei der Deftikstion ber frifchen Blätter wenig erhält, herrahret. Nach Schulzii Diff. de Melifa.- ( Hui. 1739.) p. 10. er= hält man von dem völlig verblüheten Meliſſenkraut bei der Deitillation viel mehr Des atheriſchen Oehls; auch die Nereta italica, unaͤchte neue Bienen— mieliffe (welche der Bartenmelifje an Geruch und Kräften ziemlig ähnlich iſt) liefert bei der Deſtil— lation weit mehr von einem fehr angenchm rie— chenden wefentlichen ätherifchen Oehle. 1868. MELISSA CALAMINTHAa. Bergmuͤnze: mit zweirheiligen Slumenftieien in den Wine Feln der Blätrer, mir denen fie gleiche Länge haben, Linn. Sp. pl. 87. Apoth. Calaminthe herba, Provinz. Feld, Ackermeliſſe. Bergmeliife. Wilde Poley. Wild Mutterfraut. Kalaminthe. Ca/p. Bauh. 2:8. Calamintha vulgaris & ofli- cınarum 8 rmaniæ. Dal. pımpt. 98. Liobel. I.on. 513. Calamintha mortana vul- garis. Tabern. con. 352. Ejusd. Rräuterb. 2. 69. Calamintha arvenfis II. Hort. Eyjt. verm. VII. fol. 8. fig. 2. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt auf: sehte, aſtige Stengel, mit geftielten paarweiſe gegen einander fiehenden, eyrunden, fpisig ge= zöhnten Blättern; die röthlichen Blumen figen am Ende der Zweige in den Winfeln der Blätter. Wohnort. Auf dem Siegburger Berg unge- fehr in der Mitte, einige Schritte ſeitwaärts vom Wege ab. Sie wird auch in Bärten gezogen und durch den Sanmen oder Ableger vermehrt. Stube: XIV. Klaſſe. I. Ordnung. 279 Blübezeit. Julius, Auzuſt. Semmlungszeir. Fuͤr die Apotheken wird Dad blühende Kraut geſammlet; es kömmt ım Geruch und Kräften mit der Minze überein, und ift ehedem Außerlih in Bähungen und Bavern bei Mutterbeſchwerden, innerlich bei Engbräüjltg- £eit, und ausgebliebenen Monatfluß gebraucht worden. Sie muß mit Der ihr ziemlich ähnlichen Pflanze Clinopodium velgare Lan. (Wirbel: doſten) welche viel gemeiner wählt, und gar feine Arzneikraͤfte beſizt, nicht verwechfelt werben. DRACocEPHALUM. Drachenkopf. Gattungsk. Der Schlund der Blumen: krone ift aufgeblafen; Die obere Lippe iſt groß, hohl, und gewoͤlbt. 187. DRACOCEPHALUM MOLDAVICA. Tär- kiſche Meliſſe: mir Blamenwirreln, und lan zenförmigen Deckblärtlein, deren fügenarüge Zaͤhne berzförmig find. Linn. Sp. pl. 830. Apoth. Meliſſæ turcic® herba. Provinz. Jährige Meliſſe. Zitronenmelije. Zitronenfraut. Ca/p. Bauk. pin. 229. Melilia peregrina fo- lio oblongo. | | Lobel. Icon. 575. Meiyflophyllum turcicum. Taber». Icon. 335. Ejusd. Rrauterb. 2. Ch. 7ı, Melilla turcica. Blakw, Herb. t. 551. Melilla turcica. Beſchr. Diefe jährige Pſlanze but einen aufs rechten, febr hohen, und siiigen Stengel, mit paarweiß gegen einander flehenden alstien, lange lichten, tief gezahnien Blältern, und fehr vielen S 4 und 280 XIV. Kaffe. I Ordnung. und großen, weiſſen oder hellblauen, in den Win: fein der Blätter in Wirteln ſtehenden Blumen. Wohnort. Gie wird jährlich in den Gärten. aus dem Saamen arzogen. Blaͤhezeit. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Dieſes ſehr angenehm und ſtark zitronenartig riechende Sommergewaͤchs it in Anſehung der Eigenſchaft und Krafte Der gemeinen Bartenmeliffe ähnlich, und befizt außer den balſamiſchen, auch erquidente Kräfte; aus dem Kraut wird ein wohlriechendes Waller Des ſtilirt und ein Oehl erpalten. Ocymuım. Baſilien. Gattungsk. Der Kelb iſt zweilippig; Die obere Sippe iſt ſcheibenrund; die Blumen⸗ krone ift zuruͤckgeneigt und zweilippig, deren eine breit und ſtumpf, die andere ſchmaͤler und fügenartig gezähnt iſt. I88. Oevmum BASILICUM. &emeiner Ba— BliFum: mir eyrunden glatten Blättern: und mie Harchen eingefapten Blumenkelchen. Linn. Sp. pl. 833. Apoth. Bafilici herba, Caſp. Bauli. pin. 225. Ocymum viride lati- folium, bullatis foliis, maculatum & erifpum. Lob. Icon. 5303. Ocymum, five Bafilicum. Tabern. Icon. 343. Ejusd. Zräuterb. 2. Eh. / 57. Öcymum maghnm,. medium five citratum, earyophyilatum minus, latifo- lium und criipum find Abanderungen, Behr, XIV. Klaſſe. I. Ordnung. 281 Beſchr. Dieſe bekannte Sommerpflanze wird in den Gärten jahrlich aus Dem Saamen gezo— gen; fie bat einen fehr angenehmen, fiharfen Ge— ruch, und gewurzhaften Geſchmack, wovon durchs Trocknen nichts verloren geht. Man erhalt Dur die Deitiflation von Dem Kraut vielen und flar- ten Dehl, weichen Ar. Hoffmann Obf. phyf. chem. p. 19. ald Nerven- flärfend ruhmt. Das Pulver geſchnupft iſt Schleimziehend; Die Blaͤt— ter ſind bei den verſchiedenen Abaͤnderungen die— ſer Pflanze nach den oben angezeigten Citaten des Kaſpar Bauhin und Tabernämontan bald grün, bald purpurfarbig, dreifarbig, warzig, blaſig, groß, gefranzt oder krauß, ſo, wie ſie auch von Geruch verſchieden ſind. ScureLLarın. Helmkraut. GSattungsk. Der Kelch bat cine unzer⸗ theilte Muͤndu ing, und iſt nach der Bluͤthe mit einem helmfoͤrmigen Deckel geſchloſſen. 189. SCUTELLARIA GALERICULATA, Ge: meines Helmkraut: mit bersförmig: lanzens formigen, geferbten Blättern, in deren Win» Feln die Blumen wachſen. Linn. Sp. pl. 835. Apoth. Tertianarie herba, Provinz Tertianfraut. Zieberfraut. Flecken- fraut. Blauer Augentroft. Blau Schildfraut. Cafp. Bauh. pin. 246. Lyfimachia cærulea gelericulata, five gratiola czerulea. Dod. pempt. 93. Judaicz herbæ alia fpeecies. Lobel. Icon. 344. Ejusd, Obferv. 186. Lyk- machia galericulata, Tabern. Icon. 766. Ejusd. Aräuterb. 2, Tb; 99. Tertianaria, lakw. Herb. t. 316. Be Be ſchr. 282 XIV. Kleffe I. Ordnung. Beſchr. Die perennirende friechende Wurzel treibt wieredise äftige, bis zwei Schuh hohe Sien: gel; die Furzgeftielten Blatter ſitzen paarweife ge: gen einander und find derzförmig, lanzenformig und gezähntz die Blumen fteben in den Windeln Der Blätter auf Blumenrifpen. | Wohnort. Am Ufer der Endenider und Rheindorfer Bache nahe an der Gpiegeläburg; fonjfi in Sümpfen, Braben, und an Bachen. Blähezeit. Junius, Julius. Sımmlungszeir Diefes bittere , nach knob⸗— lauch riehende Kraut wurde ehedem gegen das Dreitägige Fieber, gegen Die Braune, und gegen die Würmer gebraubt. Nah Herrn von Dal lers Meinung ift es dem Teuricum fiordium an Kräften äbnlic). PruneLla Brunelle. Battungsk. Die Ttaubfäden haben an ihrer Spitze zwo Sabeln, Deren eine Die Staubbeutel trägt; die Marbe iſt zweilpaltig. 190. PRUNELLA VULGARIS. Gemeine Brunelle: mir laurer cyrun»» laͤnglichten, ſaͤgenartig⸗ gezaͤhnten, geſtielten Blaͤttern. Linn. Sp. pl. 437. Apotb. Pruneliz herba, Provinz. Braunelle. Gottheil. Braunheil. Antoniusfraut. Halskraut. | Cafp. Bauh. pin. 250, Prunella czrulea flore magno, & major folio ron diſſecto. Dod. zempi, 135: biunella. | Lobel. XIV, Kaffe, I. Ordnung, 28 Lo&el. Icon. 475. Symphitum petræum. Tabern. Icon. 553. Ejusd. Aräuterb. 270. Yrunella, Blakıw. Aerb. t. 24. Schrank Beirräge zur Naturg. Tab. 7. fig: I. 2 3» 4. 5⸗ Beſchr. Die perennirende Wurzel dieſer klei— nen niedrigen Pflanze treibt aͤſtige Stengel, wel— che mit geſttielten paarweiſe gegen einander ſtehen— den, langlich- eyrunden, haarigen Blättern bes fest find; am Ende der Stengel fiehet eine ge— Drungene Aehre oder ein länalichter Kopf pur= pursblauer Blumen, welche berzformige, ründlige Deckblattchen und braune Reichen haben. Ed giebt kon Diefer Planze einige Abanderungen, welche in Heren Prof. Schranf. Beirr. zur Naturg. Augsb. 1776. befchrieben und fehr gut adgeblle det find. Wohnort. Bor dem Sternthor an den Gaͤr— ten um Die Maar; fonft auf feuchten Wieſen, an Wegen, Herden, und in den Fußwegen der Weingarten. Bluͤhezeit. Junius, Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Das Kraut iſt etwas bite ter und herb, ſchleimig und klebrig; es wurde ehedem gegen Blut» und Bauchſlaße gebraucht, jetzund wird der ausgepreßte Saft, oder Das Kraut in Waller gekocht und mit Hönig vermiſcht als ein Öurgel- und Auswaſchwaſſer bei der Braͤu— ne, und Sefhmwüren des Mundes gebraucht; auch werden nach Hrn Prof. Phent Mar. Chir. p. 160, Die Blatter zufammengeitoßen,, oder gekocht, in Breyumſchlagen außerlich über den Hals gelegt. Zweite ’ 284 XIV. Kaffe. II. Ordnung. Sweite Drönung. Mit bedecktem Saamen. Eu:mrasıa. Augentroſt. Gattungsk. Der Kelch iſt vierſpaltig, walzenfoͤrmig; an den zween unteren Staub; beuteln endiger ſich das Unterfte Laͤppchen in eine Eleine Spiez die Saamenkapſel ift ey⸗ rund⸗- länglich und zweifaͤcherich. 191. KEUPHRASIA OEFICINALIS, Gemei- ner Augentroſt: mir eyförmigen geftreiften, und fbarfgezähnten Blättern. Linn. Sp. pl. E41. | Apotb. Euphraſiæ herba. Provinz. Weiſſer Augentroſt. Augendienſt. Hirnkraut. Lichter Tag. Cafp. Bauh. pin. 233. Euphrafia officinarum. Lobel. Icon. 496. Euphrafia. Tabern. Icon. 862. Ejusd. Aräuterb. 2. Th. 562. Euphrafia. Blakw. Herb. t. 427. Gerin. de Sem. pl. tom. 1. pag. 257. tab. 54. fig. 8. N Beſchr. Der Stengel dieſes Fleinen niedri- gen Pflanzchen bat, fo wie die Nebenftengel oder Zweige, kleine eyförmige, fiharfgezähnte, unge— ftielte, paarweiſe gesen einander ſtehende Blaͤt— ter; am Ende der Imeige entfpringen aus den Winkeln der Blätter die £leinen niedlichen weiß: röthliche oder blauliche mit gelben Punkten, und purpurferbigen Linien gezierte Blumen. wohn: XIV. Kloffe. I. Ordnung, 288 Wohnort. Zn dem Wald gwifchen dem Mord> fopelchen und Kreuzberg, auch auf Dem neuen Spozierweg zwiſchen Dem Godesberger Draäitfch- brunnen und Marienforft; fonft auf trocknen Wie— fen, Zriften und in Waldern. Blübezeir. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Daß Kraut diefed Pränzs hen ware ehedem als ein befonderes und voer— zügliH gutes Augenmittel berapmi; noch jest pfest man es in einigen Orten in trocknen Säds Sen auf ſchwache Augen zu legen, andere tau— en fie in Wein oder warmes Waſſer, und fchlas gen fie auggedrüdt über entzüundete und fchwacke - Augen. Das bon dem Kraut Defiillite Waſſer befizt Feine Kräfte, ANTIRRHINUM, Löwenmaul. Gattungsk. Der Keldy ift fünfblättrih die rachenförmige Blumenfrone gleicht einem Loͤwenmaul, und läuft unten in eın Horn oder Sporn aus; die Kapfel ift zweifaͤchrig. 192. ANTIRRHINUM LINARIA. Gemeines Zeinkraut: mit lanzenförmig- gleidybreiren, gedrängt ſtehenden Blättern, einem gera= den Stamme, und auf den Spigen fizenden Slumenähren, deren Blumen wie Dadzies gel Abereinander liegen. Linn. Sp. pl. 858. Apoth. Linarise herha, Provinz. Groß Leinkraut. Frauen: Mariens Wald - wilder Flachs. Flachsfraut. Groß Harn: traut. Groß Hanfkraut. Katharinenblumen. Feig— warzenkraut. Cajp. Bauli. pin. 212. Linaria vulgaris lutea llore majore, | Cam- 286 XIV. Kaffe. II. Ordnung. Cammer. Epit. 390. Tabern. Icon. 825. Ejusd. Krauterb. 2.Cb. 523. Olyris major. Blakw. Herb. t. 115. Gerin. de Sem. pl. tom. 1. pag. 248. tab. 53. fig. 9- Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt ei: nen aufrechten, in gutem Boden big drei Fuß hohen, äftigen Stengel, mit vielen ſchmalen, lis nienförmigen, zerfireut fiehenden Blaͤttern; an den Enden der Zweige fichen die großen bleich« gelben, unten lang gefporten, am Schlunde haa— rigen, goldgelben Blumen äßrenförmig dicht bei— fammen. &ö giebt eine monftröfe Abart mit fünf: theiliger Blumenfrone und fünf Gtaubfaden, welche ich aber hier noch nicht finden fonnte. Wohnort. Auf dem Wege zur Baumſchule; font faft afenthaiben auf ungebauten Drien, an Mauern und Zäunen. Blübezeir. Julius, Auguft. Sammlungszeit. Diefed etwas Bittere, nach Rettich riebende Kraut, wurde ehedem als ein Harn- und Stuhlgang treidendes Mittel in der Gelb: und Waſſerſucht gebraucht, jegund braucht man es innerlih nicht mehr, Doch follen die Blumen zu einem Theil und vier Theil der Blumen des Wollkrauts ( Ferbafcum tapfus) in einem Tbee getrunfen, gegen langwierige Haut: gefhmwäre und Ausſchlag fehr guten Nutzen ges fhafft haben. Aeußerlich wird Das zerfiopene Kraut und die Blumen als ein erweichended, lindern: Des, zertheilendeg, und ſchmerzſtillendes Mittel bei der fihmerzhaften blinden Goldader, entwe— der in Milch gefocht zu Umfehlägen, oder in But— ter oder Schweinenſchmalz zu einer Salbe gekocht, mit vielem Nutzen gebraucht, A os albe XIV. Stoffe, II. Drdnung. 297 Salbe wird in den Apothefen unter dem Namen: Unguentum de linarıa bereitet und aufbewahrt, Anmerf. Aeußerlih iſt dieſe Pflanze der Bnorbi. eiula, und Cyparifcias ziemlich gleicha hie unterfiheiden fich aber vom Leinkraut durch ihe ven Milchſaft. SCROPHULARA, Braunwurz. Gattungsk. Der Kelch iſt fuͤnfſpaltig; die Blumenkrone iſt wie umgekehrt, mit einer kugelfoͤrmigen Roͤhre; die Kapſel iſt zwei⸗ faͤchrig. 193. SCROPHULARIA NODOSA. Anotige Braunwurz: mit hersförmigen,, dreinervich- ten %Hlättern ‚ und cinem flumpfectigen Stam⸗ me. Linn. Sp. pl. 863. Apoth. Scrophularie radix, herba, Provinz. Kopfwurz. Knotenwurz. Ranfens wurz. Fiſchwurz. Saumurz. Wurmwurz. Rauch wurz. Groß Feigenkraut. Caſp. Bauh. pin, 235. Scrophularia nodofa fœtida. Dod. pempt. 50. Lobel. Icon. 533. Serophularia m+jor. Tabern. Icon. 542. KEjusd. Rräuterb. 2.Ch. 256. Scrophularia major. Blakw. Herb. t. 87. Beſchr. Die perennirende knotige Wurzel treibt einen viereckigen, äftiaen, roͤthlichen, big fünf Schuhe hohen Stamm; Die großen, herz⸗ förmigen, ſtark gezäahnten, gefticlten dDreinerpicge ten Ice ſtehen paarweife, auch oft zu dreien gegen = 288 XIV. Klaſſe. 1. Ordnung. gegen einander übers am Ende der Stengel ſteht ein großer Strauß kleiner grünlicher, an Der Dberlippe brauner Blumen. —*— Wohnort Am Ufer der Rheindorfer Bache, nicht weit von der Burg; ſonſt in Waldern und auf fihattigten und feuchten Drten. Blübezeit. Junius, Sulius. Sammlungszeit. Die fnotige, weißliche, etwas fcharf und bittere, ——— Wurzel wurde ehedem mehr als jetzund gegen Die Braͤune, Scro— pheln, Kroͤpfe, Geſchwuͤre am After, und mei—⸗ flend gesen die gefchwollene fihmerzhafte Gold— ader gebraucht; Day leztere beftättigt Slevogt Diilert. de Serophal. (Jen. 1720.) p. 27: wo er fie ald Das beite und gefihwindefte Mittel bei der ſchmerzhaften geſchwollenen Goldader anruͤhmt. Die Blatter dieſer Pflanze und der auch an den Bächen und feuchten Orten wildwachſenden Scro— phularia aquatica, (Waſſerbraunwurz) welche man auch ehedem für ein Wundkraut hielt, ſol— len faſt gleiche Kräfte wie Die obigen Wurzeln haben; die Waſſerbraunwurz unterfcheidet ſich von obiger, Daß fie meiſtens größer und zweijahrig it, feine fo Enotige Wurzel, und etwas den Sten— gel berablaufende Blatter hat, wodurch felbiger wesen den häufigen und blättrichen enjanes ſpitz⸗ eckig wird. Dicıtauıss. Fingerhut. Gattungsk. Der Kelch if fuͤnftheilig; die Blumenkrone iſt ala! ul mit einer Sangen, unten bauchiger Röhre; die Saamen⸗ Eapſel ift eyfoͤrmig, zweifaͤcherich. 194. DIGITALIS PURPUREA. Purpurfar⸗- biger Fingerhut: mit eg XIV. Kaffee I. Ordnung. 289 Relchblaͤttchen, ſtumpfen Blumenfronen, an welben die ©berlippe ungerbeils ift. Linn. Sp. pl. 860. Apoth. Digitalis herba. Provinz. Großer rother Fingerhut. Große rothe Waldglocke. Spitzig Wundkraut. Waldſchall⸗ kraut. Großer Bergſanicktl. Meerſtachelkraut. Unſer Frauen Handſchuhe. Cafp. Bauh. pin. 229. — purpurea fo« lio aſpero. Ded. pempt. 168. Lobel. Icon. 573. Ejusd. Obferv. 308. Dizi- talis purpurea. Zabern. Icon. 5368. Ejusd. Kraͤuterb. 2. ch. 285. Digitaiis purpurea. Blakw. Herb. t. 16. f Hort. Eyfi. af. II. tab. 2. Digitalis ford | rubro, Gertn. de Scm. pl. tom. I. Bag. 247. tab, 33. 8. 5- Beſchr. Der Stamm Ddiefer zweijährigen Pflanze wird oft fünf bis febs Schuhe badhz er iſt aufrecht mehr einfach als aſtig, raub, und wechfelweife mir großen, breiten, farfgezahnten, rauhen, runzlichten, eyrunde lanjetformiigen Bläte tern beſezt; am Ende der Stengel ſtehen Die bleich— rothen, ınwendig geflerften, langröhrigen Blumen wechfelmweife in einer fehr langen frhönen Aehre. Wohnort. Hier in der Naͤhe wächft fie nicht wild, aber jenfeit Des Rheins, zwei Stunde von Sier im Wald bei Bödingen, auch bei Bensberg und in der Eifel fo haufia, Daß fie den Waldern Durch Die Menge ihrer Blumen und ihrer voren Sitammen Day ſchonſte Anſehen macht. Bluͤhe⸗ 299 XIV. Klaſſe. IE Ordnung. - Blöhezeit. Julius, Auguſt. f Sammlungszeit. Far die Apotheken were die Blaͤtter am beiten Bor der Bluͤhe geſammlet; fie haben innertip in Menge genommen, eine fehr heftig ausleerende Kraft. Sie find nach ge> machten Verſuchen in der Epilepfie, in der eng« liſchen Krankheit, und nab Samml. auserl. Abh. für prafr. Aerzte, and 1, Stück 2) ©. 115. wider feroppuiofe Geſchwuͤre fehr wirk—⸗ ſam gefunden werden. In jeder Art Baferfuckt, Die —— — aAusgenommen, haben ſie ſich beſonders ausgezeichnet, wovon man m einem von Akira ». Withering 1785 herausgegebe⸗ nen Buch eine Menge glüsfiicher, zum Erſtaunen geſchwinder Kuren Ändert; er bediente ſih der trocknen Dlätter entweder in Dulver zu ı DIE 3 Gran täglıd zweimal mit einem aromatiſche Zu— ſatze, oder im Aüfguß eines Quintchen Der Biäte tes mit einer halben Pinte kochend Waſſer vier Stunden lang digerirt, und mit einer Unze Zim— mei, oder anderem aromatifchen Waſſer verſezt, zu einer Unze taͤglich zweimal, oder im Dekokt und Pillenform, faft alzeit mit dem befien Er— folg. Man kann ferner audy pon ber Bereitungs⸗ art Diefer Blatier und bon Dem davon im der Waſſerſucht oft mit vielem Nitzen gemachten Ges Biaube nachlefen Bummi. suserl. bb. für prakt. Aerzte, 8. 11. & 125. und 155. Anger führte Beifpiele, wa fie in Ber Warferfucht ges nuüzt haben, findet man in B. 12. ©. 24. und 569, und 8. 6. © 303. Auch bin ic von Der guten Wirkung Dabier durch ein Beiſpiel AUDEIE däfts Aberzeugt, indem ein biefiger präaktiſcher Sirat, welcher mein Freund -ift, einen Waffers ſächtigen, der allarmeın für verloren gehalten wurde, und mwobr: alle andere Mittel nicht bel- fen wollten, Durch den. Gebrauch Diefer Pflanze voͤllig hergeſtellt hat. BR. Funf⸗ xv. Klaſſe. J. Hrdnung; 209 ee Fuͤn fzehnte H Mit vier langen und zwei 9 Staub⸗ faͤden in einer vierblaͤttrigen Na Erſte Ordnung. Mit breiten Schötchen. Lerinium, Breffe BGattungsk. Das Schoͤtchen iſt meiſtens ausgerandet, herzfoͤrmig und zuſammenge—⸗ druͤckt; Die nachenformigen Schalenſtuͤcke ent⸗ halten in jedem Fache einen Saamen. 195. Leripıum sarıvum. Gartenfreffe: mir Blumen, welche ſehs Staubfaͤden ba= ben, und länglichten, vieli Hpaltigen Blättern. Liin. Sp. pl. 899. Apoth. Nafturtii kortenfis herba; Semen, Cap. Bauh. pin. 103. & 104. Nafturtium hortenfe vulgatum & erifpum. Dod, pempt. 771. Nafturtium hortenfe, Berner öfon. Pfl 3. 1. Plarte 63. Garin. de Sem. pl. tom. 2. pag. ar. tab. 141. ſig. 5. Beſchr. Dieſe genug bekannte Somme roflanze Bird ın allen Sarten jabriich aus dem Saamen gezogen; ſie Dient wider den Scorbut, und lost Den Schleim der Bruſt und in don erften Wegen auf. Es giebt eine Abart mit Eraufen Dlattern. 292. AV. Klaſſe. I Ordnung. 106. RR LATIFOLIUM. 2reitblätte sichte Kreſſe: mir eyrund- lanzenförmigen, | ungetheilten, ſaͤgenartig⸗ gezaͤhnten Blaͤt⸗ tern. Linn. Sp. pl. 490. Ca/p. Bauh. pin. 07. Lepidiem latifolium,, Dod. pemst. 716. Lepidium Plinii, Lobel. Icon. 318. Levidium zginete. | Tabern. Icon. 456. Ejusd. Aräuterb. 2. ch. 177. Lepidium zginet«. Blakw. Herb. t. 448. * un. | ‘ Beſchr. Diefe perennirende Pflanze wird auf fchattigten etwas feuchten Drten in den Gärten unter dem Namen Moftsrtsblätter, Pfefferblatter, fhmedenden Blätter Haben mit der gerigen Pflanse Genfblätter gezogen. Die fiharfen, fenfartig faft ahnliye Kräften, und find anſtatt des @enfd beim Rindfleiſch eine angenehme und. gefunde Speife. Der Stengel wächjt bob, und trägt oben eine weitſchweifige Riſpe kleiner weiſſer Blumen; Die Blätter find glatt und glanzend, und die un⸗ teren. fehr lang und breit. Taraspı, Taͤſchelkraut. | Gattungsk. Das zufammengedrückte auss gerandete, verkehrt berzförmige Schoͤtgen ‚trägt einen Griffel; die ſchifffoͤrmige BIRD: pen haben einen erhabenen Kan). 197. TuLaspı ARVENSE, Ackertaſchel⸗ kraut: mit kreißrunden Schoͤtgen, und länge lichten, gezaͤhnten, glasten Blattern. Linn. Sp. pl. goı. Apoth. Thlaspeos Semen. | | Pro: XV. Klaſſe. 1. Hrdnung, 293. . Provinz. Groß Taͤſchelkraut. Baurenkreſſe. Baurenfenf. Pfenningkraut. -. Ca/p. Bauh. pin. 105. Thlaspi arvenfe ſili- quis latis. Dod. pempt. zı3. Thlaspi latius. Lobel. Icon. Ejusd. Objerv. zog. Thlaspi drabæ folio. Tabern. Icon. Ejusd. Kräuterb. 2. Ch. 179. 'Thlaspi majus. ' Blakw. Herb. t. 68. Gartn. de Sem. pl. tom. 2. pag. 280. tab. 141. fig. 3- Beſchr. Der Stengel diefer jährigen Pflanze treibt oben einige Nebenäfte; die länglichen glat= ten, gezahnten Blätter figen wechfelweife ohne Stiele, und umfaſſen den Stengel zur Halftes die Blumen find klein und weiß; Die ziemlich breiten runde Schötgen haben einen hautıgen und. Wohnort. Allenthalben auf Brachädern, Une tes den üben, und oft in Weingarten. Blübezeit. May, Junius. Sammlungszeit. Das Kraut hat einen Enoblauchartigen Geruch und Geſchmack; die ete was fcharf und bitteren und knoblauchartig riee ende Saamen wurden ehedem in den Apothee ken wider Hüftwehe und rbeumatifche Zufälle gen Braucht; jegund find fie nicht mehr im Gebrauch. 198. THLASPI BURSA PASTORIS, GBemeis nes Täfhelfiaur: mir umgefchrt herzfoͤr—⸗ migen Schötsen, und in Querftücke getheil⸗ ten Wurzelblärtern. Linn. Sp. pl. 903. Apoth. Burſæ paftoris herba. | | Ä 3 Pros 294 XV. Klaffe. I. Ordnung. P-ovinz. Hirtentaſchel. Sädeltraut. Dachs- kraut. | | Cajp. Bau). pin. 108. Burfa paftoris major fo io iinuato, & media. Doi pempt. 103. Barſa paito:is. Lovel. Icon. z2r. Ejusd. Öbjerv. sıo. Burfa paſtoris. Tabern. Icon. 198. Ejusd. Krauterb. ı. Th. 528. Burla pafloris major & minor,, Blakw. Herb. t. 5. Gartn. de Sem. pl. tom. 2. Pag. 280. tab, 141. fig. 3. Beſchr. Diefe Sommerpflange ift in ihrem wehren Standerte ziemlich hoch und aſtig; Die unteren Blatter fiud tief eingeſchnitten, Die obe— ren find langlih und umfajjen die Stengel; Die Blümchen find weiß, und Die Schoͤtgen gleichen einem Herzen. Es giebt cine Abart, welche in allem kleiner ıff, und am Stengel Feine Blaster hat: Wohnort. Allenthalben auf Wegen, an Zaͤu— nen, Mauern, auf gebauten und Uungebauien Platzen. | Blühezelt. May bis in den Herbkt. Sarımlungszeit. Das etwas ſcharfe Kraut wurde ehedem in Blutflüßen gebraucht; jetzund iſt es auch nicht mehr im Gebrauch. | CocHLearea. Loöffelkraut. Gattungsk. Das Schötgen iſt meiſtens ausgerandet, gufgeſchwollen und raub, Die Schalenſtuͤcke find hoͤckericht und ſtumpf. — XV. Klaſſe. J. Ordnung. 295 199. CocHLEAREA OFFICINALIS. Gemei- nes Löffelfraur: mie bersförmig, fait rund» lichen @urzelblättern, und länglicbten, et⸗ was ausgehöhlten Stammblättern. Linn. Sp. pl.. 903. Apoth. Coehlearex hortenfis herba, j Provinz. Löffeltraut. Loͤffelkreſſe. Scharbocks⸗ raut. Caſp. Bauh. pin. 110. Coehlearea felio fü rstundo, Dod. pempt. 594. Cochlearea. , Lobel. Icon. 293. Eju:d. Obferv. 156. Coch- leatea baiava. Tabern. Icon. Ejasd. Aräuterb. 2. Th. 176. Cochlcarea. Blakw. Herb. t 22”. Zerner Hfon. Pfl. 25. ı. Pl. yo. Beſchr. Diefe einjährige, auch oft zweijaͤh⸗ rige Pflanze treibt aus der faſerigen Wurzei viele dicke, ſaftige, faſt runde Blatter auffangen Stie— len, zwiſchen dieſen entſpringt Der ſaftige Sten⸗ gei, an deſſen Spitze die weiſſen Slumen wechfels weiſe ſtehen; Die herzförwige, nicht auggerandete Kapfel bat ın jedem Sach Bier Saamen. Wohnort. Gie wächlt hier nicht wild, fene dern wird in den Bärten in einem etwas feuch⸗ ten Boden aus dem Gaamen gezsgen. Bluͤhezeit. Junius. Samnmlungszeit. Fuͤr die Apsthefen werben nur die Blätter mit den Stielen geſammlet; fie Haben etwas gerieben einen flarfen flücytigen Ge— such, und einen feharfen freßartiger, bitteren Geſchmack; Fe müßen friſch gebraucht werben, weil fie getroͤknet weder Geruch noch Geſchmack A 4 haben, — 296 XV. Klaſſe. 1. Ordnung. baben, welchen die friſchen Blätter auch durchs Kochen verlieren. Ste haben friſch ſtark reizen» de, berbünnende „ ſchweiß und urintreibende Kräfte, und find gegen den Scorbut, welcher von verdorbenen Gäften, und fohleimigter Schärfe, enijiehet, Das korzäglishite und beſte Mittel, wo fie vermoͤge der feifenartigen Mifchung ihrer oͤhlich— ten, und fcharf falzigen Theile Die fihleimigen und verdidten Göfte zertheilen, in ihre kleinſten Theile wieder auflöfen, und ihnen Dadurch ıbre vorige Flupigfeit wieder geben. Einen Beweif ihrer befondern Heilkraft beim Scorbut geben fie Den Seereifenden, welche bei ihrer Zuruckkunft von dieſer auf den Schiffen oft ſehr heftig wü— tenden Krankheit, vom haͤufigen Benuß Des in dieſen Gegenden haufig wildwachfenden Loͤffelkrauts geheilt werden. Auch in anderen Krankheiten, Die von yerdbosbenen Säften unterhalten werden, bei der laufenden Gicht, anfangenden Waſſer— ſucht, und Bruſtverſchleimungen iſt Dad Lörfele Kraut befonders wirkſam. Dean braucht metiteng den aus den frifehen Blättern ausgepreßten Saft, oder die Durch Die Sayı ung. bereitete Conſerve, oder den föfelfraut- Spirttug, wovon einige Tropfen eine Maaß Bein ichon ſehr fraftig mae chen. Der ausgepreßte Saft wird in den Frich— lings- und Blutreinigungskuren oft mit Stegen milh oder mit Wein und Zuder vermifcht, um Die zu große Scharfe zu mildern, oft auch mit Eäften des Bitterfieed, Koͤrbels, Sauerampfers, umd anderer Rrauter vermifcht, bei feorbutifchen Zufallen mit Nutzen gebraucht; auch fann man fin der Blätter, fo wie der Gartenkreſſe, im Fruͤhjahre in. den Salaten bedienen, Neußerlich in ſcorbutiſchen Zufaßen des Zahnfeifches, wie ‘auch in feorbutifchen Mund und Halsgeſchwüren iſt Der friſch ausgepreßte Saft mit oder ohne Ro⸗ ſenhoͤnig, die Tinftur, oder der geherig verdünnte Spiritus: ein. vorzuͤglich zutes Miitel. — den. r E & * po⸗ — XV. Klaſſe. I. Didaung, 297 Apotheken wird ein Waſſer, eine Eonferve, ein: Extrakt, ein Spiritus, und ein Syrup davon bereitet. Die Blätter Des wiidwachfenden Ranune culus ficaria La; ‚„ Chelidonium minus oſfic. oder des fogenannten wilden Aöffelfvaurs, wilden Scharbockskrauts, find den Loͤffelkraut ziem— lich ahnlich, an Wirkungskraft aber ganz ver— ſchieden, und find von Krauterfammiern für Die Apotheken gefanımiet und an deſſen fiatt gebraucht worben. - Beifpiele hiervon findet man in Öle: Ditfch Botan Abhandl. und in Hrn Hofr Bab Dingers neuem Magaz. DB. 4. ©. 312. : 209, CoCHLEAREA ARMORACEA. Meer- rettig: mit lenzertförmigen geferbren Wur⸗ zelblaͤttern, und eingeſchnittenen Stamm⸗ blaͤttern. Linn. Sp. pl. 904. | Apoth. Armocaciæ, five Raphani ruſticani Radix. Caſp. Bauli. pin. 95. Raphanus ruftieanus. Lob. Ican. 320. Raphanus rufticanus crafiz radice lapathi folio. Tabern. Icon. 416. Ejusd. Kränterb. 2. Ch. ı30. Raphanus marinus. Blakw. Herb. t. 415. Beſchr. Diefe perennirende große Wurzel treibt lange breite und große Blätter, und einen hohen ſchwachen rutenfoͤrmigen Stengel, mit klei— nen weiſſen Bluͤmchen. Dieſe Pfnze wird in den Gaͤrten wegen den Wurzeln gezogen, welche für Die Apotheken im Winter, und im Srühjahre, ehe fie auszufchlagen anfangen, gegraben wer— den. Sie äußern inihrem Geruch und Geſchmack eine ſchnell durchdringende flüsstige Schärfe, wels che fih durchs Rochen und Trodnen yerliert. Sie ift ein ſehr gutes antiſcorbutiſches und 298 XV. Kaffe. I, Ordnung. wird auch bei der anfangenden Waſſerſucht, ftors butiſchen Zufalen, Rheumatismen Dieize Kty und ver laufenden Gicht entweder Im auſsgepreß- gen mit Waſſer verdunnten Saft, oder anderen | verfchiedenen Zubereitungen gebraucht. Zwe Loth geſchabter Wurzeln ın eine Maag Bier 12 Stun⸗ den lang gelegt, geben einen gejunden und anz gencehmen Trank. Yinnaus Flor. Suec 7.205 nennt den falten Syrup Diefer Wurzel bei eier ſcorbatiſchen Engbräftigfeit ein gottliches Mittel. Bergius Aut. med. p. 559. rühmi Die gefwabte Wurzel taglih Morgend einen Monat lang zu einem Loffel vol, und 1/4 Maaß Des von den Spigen der Wagholderſtengel gemachten Dee kokts als ein ft erprobtes gutes, Mittel gegen Die laufende Sicht und Scorbut. Aeußerlich wird die Wurzel alleın, oder mit Senffaamen, Eſſig und Brodteich vermiſcht, zum Ziehen aufgelegt. Smeite Brönung. Mit langen Schosten ohne Griffel. CaRrDamınz, Schaumkraut. Gattungsk. Der Kelch fteht etwas von⸗ einander; die Narbe ift ungetheilt, kopffoͤr⸗ mig; die lange, walzenfürmige zuſammen⸗ gedruͤckte Schoote ſpringt federartig auf und ſchlagt Ihre Schalenftüde zurüd. 201. CARDAMINE PRATENSIS, Wiefen- ſchaumkraut: mir gefiederten Blättern, woran die an der Wurzel fiebende randlige, die am Stamme aber lanzertförmige Blaͤttchen ha⸗ ben. Linn. Sp. pl. 913. Apoth. Cardamines flores. Pro XV. Klaſſe. II. Ordnung. 299 Provinz. Wiefen, Feld, braune, wilde Kreſſe. Wirfengsuhslume. Gukguksblume. Cafp. Bauh, pin. 104. Naſturtium pratenfe olio retundiore flore mejore. Dod. pemzt. 592. Flos euculi. Lobel. Icen. 2ro. Ejusd. Obferv. 706. Car- damine altera, live Silyımbrium carda- mine feeundum. Tabern. Icon. 844. Bjusd. Kraͤauterb. 2. Th: 173. Cardamine |. Blakw. Herb. t. 223. * Cranæ ſtirp. auſt. p. 44. Cardamine pratenſis. Beſchr. Der Stengel iſt aufrecht, ſchwach und nicht ſehr aſtig; Die gefiederten oben lanzen— förmigen ſchmalen, unten ründlich breiten Blaͤt⸗ ter endigen fish mit einem größeren ungleichen; Die ziemlich großen weiſſen, auch oft röthlichen Blumen figen an den Spitzen in Sträußen. Man findet an Diefer Pflanze meiftend einen ange haͤuf⸗ ten Schaum. Wohnort. Hinter der Baumſchule in ben Wiefen nach Poppelsdorf; fonft an feuchten Or— ten, Zeiften und Wiefen. Blühezeit. April, May. Sammlungszeit. Bor einigen Jahren wur— den bier die Bitumen dieſer Pflanze aufgefucht, und für Die Apotheken geſammlet. Sie find bite ter und flart von Geſchmack, und werden bei, hoiterifchen Berfenen gichterifche Bewegungen zu Dämpfen, und in konvulſiviſchen Krankheiten ger Braucht. | ji SISYM- soo XV. Hlaffe "I. Ordnung, SisymBrium. Rande. Gattungsk. Die Blätter des Kelchs und der Blumentione ſtehen von einander aW, und leztere haben jehr Fleine Nageb; Die Schalen⸗ ſtuͤcke der Schoote rollen ſich beim Aus — gen nicht zuruͤck, ſondern bleiben gerade 202. SISYMBRIUM NASTURTIUM AQUATI- Sum. Srunnenfrejfe: mit niedergebogenen Schooten; gefie »dersen Blätrern , deren Slaͤtt⸗ chen fait herzfoͤrmig find. Linn. Sp. pl. 916. Apoth. Nafturtii aquatici Herba reeens. Caſp. Bauh. pin. 104. Nafurtium aquaticum fupinum, Dod. pempt. 592. | Lobel. Icon. 209. Ejusd. Obferv. ro5. Cra- teva Sion eruc#folium. Tabern. Icon. 455. Ejusd. Kräuterb. 2. Th. 175. Siſymbrium aquatieum. Blakw. Herb. t. 2600. Beſchr. Die Stengel diefer Pflanze ind fehr äftig; die Blätter ſtehen wechfeiweife, und find mit meiſtens drei Paar herzformiger etwas edis ‚ger fafriger Blättben, und einem ungleichen großeren gefiedert , Die weiffen Blumen baben pur— purfarbige Staubfäden. Wohnort. Bei Düsdorf auf verſchiedenen Sägen; fonf an frifhen Quellen und kleinen laren Baͤchen. Bluͤhezeit. May, Junius. Sammlungszeit. Dieſe Pflanze iſt an Ge⸗ ruch und Seſchmac, euch an Kräften — Loͤffel⸗ raut ee XV, Klaſſe. ir, Drdnung. 301 fraut ziemlich ähnlich, aber etwag ſchwaͤcher, und befzt unter allen nbrisen Kreßarten die flüchtig ften und fihärfiien Theile; Pe treibt den Urin, und tödtet die Würmer, Daber fie von Rindern, die Würmer haben, ale Salat mit Effig, un® vielem Oehl oft mit $ Nutzen gebraucht wird. In Samml auserl. Abh. für praft. Aerzte B. 12. S. 363. iſt ein Beiſpiel angeführt, wo ein ſehr ſtarker mit eiterartigem Auswurf verbundener He ſten durch den häufigen Genuß diefer Pflanze vol⸗ lig geheilt worden. Im Srühlinge, de Diefe Pflanze alddann am färkiten ift, wird entweder Day frifche Kraut, oder der ausgeprefite Saft als ein antiſcorbutiſches, auflöfendeg Mittel gebraucht z auch bedient man ſich dieſes Safts in Kalfivaffer. dußerlich bei ſcorbutiſchen Sefchwüren. Fuͤr die Apotheken wird das frifhe Kraut gejanımlet, wo man eine Gonferve daraus bereitet. Es giebt auch eine Eleinere Abanderung. Eriısxmum, Hederic. Gettungse. Der Kelh if gefhloffen ; die Schooten find gerade und vierechig. 203. ERISYMUM OFFICINALE. &emeiner Aederih: mir Schooten, welche dihr am Stengel liegen, und bobelförmigen Blaͤttern. Ltun. Sp. pl. 922. Apoth. Erifymi herba; Semen. | Provinz. Wilder, Waſſer, Wesfenf. Weib Eifenfraut. Eiſenkraut-Weiblein. Ca/p. Bauh. pin. 100. Eriſymum vulgare. Dod. pempt. 714% Erifymum. Lobel. Icon. 298. Erifymum. Tabern. * 302 XV. Klaſſe. 1. Ordnung. Tabern. Tcon. 448. Ejusd. Krauterb. 2. Ch. 170% Erifymum 1. * Blakw. Herb. t. 28. Rotkü flor. Germ. 291. Sifymbrium offick nale. Crantæ ſtirp. auflr. p. 54. Siſymbrium, ofR- cinarum kuiiymum. Beſchr. Diefe jährige Pflanze hat einen auf- rechten, ſchwachen, wieläjligen Stengel. Die uns teren Blätter find tief ungleich eingefihnitten, faft wie geficdert, Die oberen find fpiesformig 3 an den Enden der Dünnen Stengel ſtehen kleine gelbe Blümchen, unter melden die Schooten ih⸗ ser Fänge nach am Stengel angedrüdt liegen. Wohnort. Allenthalben auf Landſtraßen, an Hecen und ungebauten Drten. Blübeseit. Junius, Julius. Sammlungszeit. Die Blumenfpigen und die Saamenfpizen baben eine dem SGenffeamen ähnliche Schärfe: fie wurden ehedem bei Heifere keiten von Schreien , bei Ffatarrbalifhen Zufaken, und Brufibefehwerden von Verſchleimung in eis nem Syrup und als Thee gebraucht, 204. Erısvmum ALLIARIA. Rnoblauchs- Fraur: mic berzföormigen Blärtern. Linn. Sp. pl. 922. | Apoth. Alliarise herba. Provinz. Leuchel. Salſekraut. Caſp. Banli. pin. 110. Alliaria. Dod. pemp. 686. Lebel. Icon. 530, Ljusd. Obferv. 285. Alli- alla,» | | Tabern. XV. Klaſſe. I. Ordnung, 363 _Tabern. Icon. 1144. Ejusd. Kräuterb, 2. Th, 464. Alliaria. Blakw. Herb. t. 372. Kothü Flor. Germ. ↄ29r. Siſymbrium alliaria, Crantz flirp. aufir. p.27. Erifymum alliaria, Beſchr. Diefe zweijährige, auch oft länger daurende Pflanze bat einen bis Drei Schuhe bo— den, ſchwachen, nicht ſehr aͤſtigen Stengel; die Blaͤtter find geſtielt, und fägenartig- gezaͤhnt, Die ünteren find ruͤndlich, Die oberen ſpitzig; die weiſſen Blumen, und runden Schooten ſtehen an den Spigen der Stenael. | Wohnort. Alenthalben an gebauten und un⸗ gebauten Orten, meiltens in Hecken. Blähezeit. Junius. Sammlungszeit. Das bitterlihe etwas fharfe Kraut bat zerrieben einen fnoblauchartie gen Geruch; es wurde ehedem ald ein Schweiße und harntreibended Mittel zum Zertheilen und Eröfnen gebraucht. Boͤrhave hat äußerlich yon Dem gequetfehten Kraut, und ausgeprekten Gaft in krebs! Jaften Sefhwüren, und ım falten Bran- de oft gute Wirkung erfahren. CHEIRANTHUS. Lepfoie. Gattungsk. Der Fruchtknoten bat beis derfeits einen drüfenartigen’ Jahn 5; Die Schoo⸗ te iſt zufammengedrücdt, oben iweifpaltig; die Saamen find platt. 205. CHEIRANTHUS CHEIRI. Offieinelie Levkoie: mie lanzertförmigen fpigigen glats * Blaͤttern; eckigen seiten, und einer® ſtrauchartigen Stamme. Kinn. Sp. pl. 924. Apoth. 204 XV. Klee, U. Ordnung. Xpoth. Cheiri flores. — Provinz. Mauerblume. Steinveil. Gelbe Biolen. Seibe Stangenviolen. Relfenviolen. Siedviolen, Ca/g. Baıh. pin. 202. Levcojum luteum vulgare. _ Dad. pempt. 150. Levcojum luteum. Lobel. Ison. 330. Levcejam luteum. Kairi. Tabern. Icon. 365. Eijüsd. Zräurerb. —— 23. Levcojam luteum. Blaku. Herb. t. 179. Beſchr. Diefe hier unter dem Namen Gtod- Siole genug bekanne Faudenartige Pflanze wächft bie und da auf alıen Mauern wıld; in den Gar— ten wird eine ſchenere dunkelgelbe Sorte aus Dem Saamıen gezogen, wovon eine menjiröfe Ab> änderung mit gefakten Blumen Durd Die abge- Aommenen junge in gute Erde gefiesften Zweige sermehrt wird. Für die Apotheken fammiei man mieiftens von der einfachen PAanze im May und Zunius die Blumen mit den Kelchen. Sie wur. »en ehedem innerlich ın Aufgußen yon Wein und Bier; in Puiser und als Thee bei hyſteriſchen Zufäler und Blaͤhungskoliken; aub als eın Be- förderungsmittel der menariichen Reinigungs und äuferlih Das Davon gefocte gelbe Violenodl zu erweihenden und zertheilenden Rervenfalden ge= braucht. Brassıca. Kohl. Gattungse. Der Reich ſteht aufrecht; Hier Drüjen fizen zwiſchen den Kelch und den Staubfaden; Die Schoote iſt lang, die Saa⸗ men find kugelrund. 208. XV. Klaſſe. II. Ordnung. 305 205. Brassica Rapa. Käbe: mir einer ffammtreibenden, runden, fleiſchigen Wurs 3el. Linn. Sp. pl. 93:. Apoth. Rapæ radix recens. Cafp. Baun. yin. 89. Rapa fativa oblorga, five ſœmina. Beſchr. Bon diefer senua bekannten in al- len Seldera ganz gemeinen zwehjabrigen Pianze bat man in Anſehung der Geſtalt, Farbe und Groͤße werfhiedene Abanderungen. Die Aüben find für fhwächiiche Berisnen eine wnaefunde ſchwere Speife, und Berurfaben Blahungen; dr Saft if ſaßlich, linderad und zeriheilend, und wird mit Honig vermiſcht in Mundſchwammen und Halsentzundungen gesraucht. Won einer aus- gehöplien, mit Oehl gefülten, und ın der Aſche gebsatenen Kuse erhalt men eine Salbe, melde bei Froſtbeulen dient. Die Saamen find den Caamen des Brailıca napus : Kübfaamen) an Beſtandtheilen und Wirkungen ähnlich, und wurs Den ehedem das Blut zu Ferdünnen, und den Schweiß und einen Ausſchlag zu befordern ge braust. RasHanus, Mettig, Gattungs?. Die Kelchblaͤttchen find ges ſchloſſen; zwiſchen dem Reich und den S taub⸗ faͤden ſtehen vier Drüfenz; die Schoote iſt rund, knotig, und faſt gegliedert. . RarHANUS saTrvus. Zahmer Ree— — mit runden knotigen, weifach erigen Schobten. Liun. Sa. Pl. 935. Apoth. Raghani fativi, üve nigii Radix re cens, u Ca/a. 326 XV. Klaſſe. II. Ordunng. . Cap. Bauh. pin. 96. Raphanus mejor orbi- | cularis. Befhr. Die Wurzeln der in den Bärten gang gemeiner Winterrettisen dienen zum Arsneis gebrauch; fie find antifcorbutifch fchleimaufliö end, und wirken auf den Urin und Blafenflein. Die Wurzeln werden irrig für ein Blaͤhung treibendes Mittelgehalten, fie verurſachen vielmehr wegen Der in ibrem roden Saft enthaltener Bäufiger Luft, und wesen Den won zu lanafamer Verdauung entfte= benden elaftifchen Dänften, Winde und Slaͤhun— gen, und find deswegen fchwächlichen Leuten, welche langfam verdauen, und deren ſchwache Ein» geweide diefe Blähungen nicht austreiben FAnBeB: oft fohadlisg und undequem. J Sınapıs. Senf. Gattungsk. Die Kelchblaͤttchen ſtehen von einander ab; die Nägel der Rronblättz chen fteben aufredt; zwiſchen den Kelch und den Staubfaͤden flehen vier Druſen; die von dem Saamen aufgettiebene Schoote kat einen Schnabel. 208. SINAPIS NIGRA. Schwarzer Senf: ‚mir glatten an der Blumentraube angedrüch sen Saamen. Linn. Sp. pl. 933. Apoth. Sinapis nigri Semina, Ca/p. Bauh. pin. 99. Sinapi rapi folie. Dod. pem»t. 706. Sinapi ſativum prius. " Lebel. Icon. 202. Sirapi fativum. Tabern. Kräuterb. 2. Ch. 167. Sinapi 4 folio. Blakw. herb. t. 446. Beſchr XV. Kaffe. DH. Ordnung. 307 Beſchr. Diefe jährige Pflanze hat einen un> ten nimt ſehr äffigen Stengel; die Blatter ſtehen wechſeſweiſe, und find in ungleiche Kappen tief eingeſchnitten; Die leichtgelden Blumen finen am Ende der Zweige in langen Blumentrauben. Wohnort. Auf Aedern und in Gärten. Bluͤhezeit. Junius. Sammlungszeit. Fuͤr die Apotheken wird yon dieſer Pflanze nur der Saamen geſammlet; er iſt klein, rund, ſchwaͤrzlich, etwas zufammen: gedruckt, und hat einen ſcharfen, ſehr beißenden Geſchmack; aus dieſem Saamen wird der bei Speiſen gebräuliche Senf oder Moſtard bereitet. Die Skamıen haben eine antiſcorbutiſche, Magen fiarkende, und Harn treibende Kraft, und werden für ſchwache Magen Morgens und Abends zu einigen Kornern genommen; ein von den zu Pl» Ber gefiofenen Saamen mit Waſſer oder Bier ges“ master und mit Honig berfußter Aufguß wird ais ein auflöfendes, und Urin treibendes Mittel in anfangender Waſſerſucht getrunten. Zum äufs ferlichen Gebrauch wırd ein aus einer Unze zerſtoße— ner Samen, und vier Unzen Sauerteig mit din—⸗ laͤnglichem Weineſſig vermifchter Umſchlag um die fetten Theile zu reizen, und die Säfte von ent» lesenen Theilen abzuziehen auf die Fußſolen, Waden, und andere Theile des Körpers aufge⸗ lest; dieſe Aufſchlaͤge thug bei den Dosen, dem zuruͤckgeſchlagenen Rothlauf, in Entzündungen, beim Halswehe, und Seitenfiechen, um die Ent— zundung auswärts in die Haut zu zıeben, oft gute Dienfte, und werden zumeilen den fpani» - ſchen Sliegenpflaftern vorgesogen, weil fie weni⸗ ger Hige und Schmerzen verurfachen. 2 un. Sehe so XVI. Klaſſe. II. Ordnung. — Sechszenhte Hlaſſe. Mit Staubfaͤden, welche unten in ein | Stuͤck verwachſen find, Dritte Ordnung. Mit zehn Staubfaͤden. Geranium, Storchſchnabel. Sattungsk. Der Kelch iſt fuͤnftheilig; ber Fruchtknoten beſteht aus fünf einſaami⸗ gen Kapſeln mit einem ſehr langen Schnabel, welche ſich inwendig der daͤnge nach oͤffnen. 209. GERANIUM ROBERTIANUM, Rup- rechtskraut: mir zweiblumigen Blumenſtie— Ien, und baarigen, zehnecigen Aelden. Linn. Sp. pl. 955. Apoth. Gerznit robertiarf erba. Provinz. Stinfender, rother Storchſchnabel. Klein Echisalbentraut. Blutkraut Blutwurz. Klein Schoölwurz. Rothlaufkraut. Siftkraut. Cafs. Bauh. pin. 319. Geranium robertia- num primum. Dos, pemi»t. 62. Lebel. Icon. 657. Geranium rebertianum, Tabern. Icon. 56. Ejusd. Arduterb. 1. Th. 123. Geranium 1, Biskw. Herb. t. 480. Beſchr. XVI. Klaſſe. II. Ordnung. 309 Beſchr. Der Stengel dieſer Pflanze iſt haa⸗ gig und oft ganz roth, und treibt aus den kno— tigen Gelenken viele lange Zweige; die langge— ſtielten baarigen Blätter beffehen «us drei au oft fünf ferertig flebenden tief eingefbnittenen Slattchen; die geftielten meiftend rofenfarbigen Blumen figen zu zweien auf einem langen Stiel, und daben ein zehneckigen haarigen Kelch, und Saamenkapſeln mit langen Schnaͤbeln. Wohnort. Auf Schutt, Srasplaͤtzen, in Wäldern, und bergichten Gegenden. Bläbezeit. May, Junius. Sammlungszeit. Dad Kraut diefer Pflanze bat einen fehr unangenehmen bedsartigen Se— xuch, und einen fäuerlich gefalzenen, etwas ji» faramenziebenden Geſchmack. Der frifhe mit Hö« nig vermiſchte Saft wurde ehedem bei Blutfiuf- fen, in der fcraphulsfen Schwindſucht, beim Noth⸗ lauf und falten Fiebern, auch bei Sefhwälften und Befigiwären innerlih und außerlich gebraucht. Als Biehearznei Dienst ein Dekokt des Krauss beim Blutharnen Des Viehes. Sünfte Brönung. Mit vielen Staubfaͤden. Arrnza Altbäe. Sattungsk. Der Reich ift doppelt, ber äußere acht bis —— der innere fuͤnf⸗ ſpaltig. 210, ÄLTHEA OFFICINALIS. Gemeine Althaͤe: mis einfshen, filsigen Blättern. Linn. Sp. pl. 966. Apoth. Althæa radix, folia, Aores. u3 Pre inwendig weiß, ohne Geruch, und von einem 310 XVI. Klaſſe. V. Ordnung. Provinz. Eibiſch. Ibiſchpappel. Weiſſe Pape nel. Sammetpappel. Heilwurz. Caſp. Bauh. pin. 315. Althæa dioscaridis & Plinii. Dod. pempt. 655. Althæa ibiscus. Lob. Icon. 653. Althæa ibiscus. Tabern. Icon. 769. Ejusd. Anduterb. 2. Th. 472. Althæa. Hibiscus. Bismaiva, Blakw. Herb. t. go. Cavanılles tab, 30. ſig. æ. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt eis nen aufrechien, anfehnlichen, flaudenartigen weiße ſilzigen Stamm, welcher fich in verſchiedene wech» ſelweiſe ſtehende Aefle zertheilt; an dieſen ſtehen Die geſtielten, herzförmigen, gezaͤhnten, graugrü— nen, deiderſeits weichflzigen Blätter wechſelweiſe: Die blafrothen Blumen finen in den Winfeln der Blatter und an den Spitzen Der Stengel. sifpens foͤrmig zufammen. Wohnort. Ach fand fie einmal am Fuße des Bergs bei Friesdorf; fie wird bier in den Gaär— ten gezogen, wo fie alie Drei Jahre in einem locke⸗ ven, etwas feuchten Boden durch Das Verlegen Ber ad pe kermehrt wird, | Blaͤhezeit. Julius, Augufl. Sammlungszeir. Fuͤr die Apotheken ſamm⸗ fet men im May und Junius die Blatter, zu weicher Zeit fie noch jung Und am ſchleimigſten find; im Julius und Auguſt die tunen; und] Die Wurzeln im Serbfie, oder gleich no. dem] Winter, alle drei Johre, welche aiddann weder au mwäfferich noch zu zaͤhe find; fie And ziemlich lang, eines Singers bie, aufwendig graulie, | | füpligen, ſehr ſchleimigen Geſchmatk. Di küche Xvi. Klaſſe. V. Ordnung. 311 ger ſind won, ähnlicher Eigenſchaft, fie enthalten ‚aber weniger Schleim als die AWurzeln. Unter den erweicshenden fohleimigen Arzneimitteln find die Althaenwurzeln faft Die gebrauchlichſten, theils weil fie ſehr vielen Schleim enthalten, theils weil diefer Schleim feinen widrigen noch fihar> fen Geſchmack bat. Die Blätter ſowohl als die Wurzeln, (weiche in den Apotheken getrocdnet aufbewahrt , und unter die fünf erweihende Rräus ter gezahlt werden ) befigen vermöge dieſes ſchlei— migten Wefeng eine vorzägliche Kraft die feſten Theile zu erfehlafen, die flüßigen, durch eine Schärfe zu feyr aufgelösten Theile zu verdiden, und denjenigen fluͤßigen Theilen, welde Durch eine Stockung in oder außerhalb der Gefaßen verbhäre tet find, Durch Die eingedrungene fjleimigte Theile . chen Ihre natarliche Fluͤßigkeit wieder zu geben. Man braucht fie in Bruſtbeſchwerden, Heiferfeit, srodnen Bullen und Geitenfechen, Difenterie, Schmerzen der Harnwege, und bei Berhartungen und Entzündungen der Eingeweide, Lungen und Stieren, in Dekokten und Aufgüßen oder in dem zon einer Unze Wurzeln und einen Pfund Waf- fer, und einem halben Pfund weiſſen Zuder ges kochten Syrup. Bei heftigen Huſten der Kinder, weiche von einer Schärfe, die man nicht fo leicht ausführen kann, herrühren, find die Wurzeln mit Milch und Zuder zu einem Schleim gekocht, eft ſehr wirkſam. Bei Brandfhaden des Munds oder Schlundes durch zu heife Speifen, oder corrofive Mineralfäuren, iſt ein Dides Dekokt ber Althaewurzel ein angenehmes, linderndes und beilendes Mittel, welches auch gegen Die heitis sen Schmerzen in den Gedarmen bei der D iena terie gute Dienfte thut. In Sammel. auserlb. Abhandl. für prafte. Nerzte, B. ı2. S. 293. werden 2 linzen Eibifhfprup vermiſcht mut einer Abkochung von 1,1/2 Unze Seifenfrautblstter, sder ı/2 Unze PT in 4 * Waſ⸗ 4 er 312 XVI Kaffe V. Ordnung, fer als ein fehr guter Trank bei venerifshen Ge— ſchwuͤren geräbmt; auch werden 3. 12. &. 293. Beiſpiele angeführt, wo wirkliche veneriſche Krank— beiten durch Diefes Dekokt geheilt worden find. Aeußerlich werden die in Waſſer oder Mil ge— kochten Blätter und Wurzeln zu erweichenden, dampfenden und lindernden Kinfiiren, auch zu Umſchlaͤgen bei fhmersbaften und entzündeten Ge— ſchwuͤlſften, Verhaͤrtungen und Befchmüren, fo wie die Althärfalbe bei aufgeſprungenen Lippen, und Warzen Ber Brüfle gedraucht. In Den Apo— theken wird aus den Wurzeln ein Gyrup, eine Galbe, und ein harter Zucker unter dem Namen: Pafßs Allhæce, (weiffer Parifer Pruſtzucker) Pate de guimauve, bereitet, welcher beim Huſten gebraucht wird. Arcea Alcet. Gattungesk. Der Kelch) iſt doppelt, der dußere ſeche ſpaltig. 211. ALckAa RostaA. Roſenalcee: mit aus gehoöhlten, ecfigen Blättern. Linn. Sp. #4. 958. Aporb. Malvse arborze Flores. Provinz. Herfibrofe. Rofenpappel. Calp. Bauh. pin. 3135. Malvæ roiea folio fub- rotundo, | i Dod. pempt. 652. Malva hortenfis. Losel. Icon. 652. Malva rofea, Tabern. Icon 765. Ejusd. Kräuterb. 2. Th. 468. Malva arborea. Blakw, Herb. t. Cavan. tab. 28. fig. 1. Althæa rofen, Lamark Ancyc. N. z. Alcse rofe. Beſchr. XVI. Klaſſe. V. Ordnung. 313 Beſchr. Die zweijaͤhrige Wurzel treibt auf⸗ rechte, oft mannhohe aftige Stengel; an dieſen fisen Die runden, fünf bis ſiebenſpaltigen Blät- ter wechfelweife ; Die fehene, greße, meiften® ge= fülte Blumen fisen in den Winfeln ver Blatter in ſehr langen Vehren, und Dienen wegen Der manshfaltigfeit und fehöner Miſchung ihres Jar: ben zur Zierde der Bärten. Blübezeie. Julius, Auguft. Samımlungszeit. Fuͤr Die Apotheken wer: den die Blumen geſammlet; fie find erweichend und gelinde anziebend, und Dienen Daher in Ent- zundungen und Geſchwüren bed Halſes, und in Breyumfchlägen wider Die Roſe. Man wählt zum Arzneigebrauch Die gefüllten Flumen, weil fie seichhaltiger, und Die dunfelroiben, weil dieſe jufemmenziehender find. | Mava. Pappel. Gattungsk. Der Kelch ıft doppelt, Der äußere iſt dreiblaͤttrich, ſpitzig, Der innere fünffpaltig. 212. MaLvA ROTUNDIFOLIA. äfepaps pel: mir cinem liegenden Stamm; bersför- mig, Freißrunden, unmerflid fenflappigen Blaͤttern, und abwärts geneigten Fruchttra⸗ gender Alumenftielen. Linn. Sp. pl. 909. Apoth. Malvze vulgaris herba. Provinz. Gemeine Malve. Sänfes oder Ha⸗ fenpappel. Katzekaͤschen. Kaͤsleinkraut. Kaͤſe⸗ pappel. Ca/p. Rauli. pin. 374. Malva fyiveftris ſolio Anuato. Ded. vempt. 653. Malva fylveftris procerior, Lebel. Icen. 650. Ejusd. Obferv. 371. Malva iyivekiis procerier vulgaris — 314 XVE Klaſſe. V. Ordnung, Tabern. Icon. 1750. Ejusd. Aräuterb. 2. Th. 470. Maiva iyiveltris minor, ü Blarw. Berb. t. 2a. Cavan. tab. 26. fig. 3. Beſchr. Diefe jährige Pflanze bat oft fehr lange, auf vem Boden liegende Stengel, welche wechfel- weiſe mit ſtumpfen, berzförmigen, langgeftielten, in fünf gezaͤhnte Lappen zertbeilten Blättern be— fezt find; in den Winkeln der Blätter (leben die weißlich rothen Blumen einzeln auf eigenen Stie— len, und bıinterlaffen eine runde flage Frucht. Wohnort. Alentyalben auf ungebauten Plä> = ‚an Strafen und Dauern in und außer Der tadt. Blübezeit. Junius, Yulius. Sımmiungsseit. Bon Diefer Pflanze wird Bor oder in Der Bluhbe Bas Kraut zum Arzneige— brauch gefanımlet; es enthält fo wie die Althaͤe eine Menge Schleim, ift auch felbiger an Wirt- ung und Kräften foft ahnlich, und doͤrfte ihr (Da es weit wohlfeiler, und fait allenthalben umfenjt zu haben iſt) befonders zum äußeren Gebrauch vorgezogen werden. Der aus den mit Waſſer ge: kochten Blättern außgeprefte ſchleimige Saft wird in verfüßten Traͤnken innerlih in Krankheiten, Die von Schärfe Der Säfte entfliehen, bei der Ruhr, Huſten, und bei Entzändungen Der Eingeweide und anderer Theilenz äußerlich ader in Rlyſtiren, fo, wie Die zerfoßenen Blätter in Baͤhungen und Breyumfchlägen bei Gefhwüren und Verhaͤrtun— gen als ein vorzüglich gutes ſchmerzſtiſendes, Die Schärfe einbirllended und die Eiterung bes Bee Mittel gebraucht. _ Die wilde rothe sppel, große Waldinalve, (Malva [ylvefiris) beſizt mit Der Kaͤſepappel gleiche Heilkrafte, und Bann, wo fie häufiger wacht, an deſſen flatt ges Sraugt werden. ® Sieb⸗ XVII. Klaſſe. II, Ordnung 31%. Siebzehnte Klaſſe. Mit Schmetterlingsblumen, deren Staub⸗ faͤdeni in ein oder zwei Stuͤck verwachſen ſind. Zweite Ordnung. Mit ſechs Gtaubfäden. Fumarıı, Erdraud. "Oatennast. Der Feld; bat zwei Eleine fuisige Blätter; die Blumenkrone bat einen geihloffenen Raben, und zween Staubfäden, deren jeder drei Staubbeutel trägt. 213. FUMARIA OFFICINALIS,. Offieineiler Erdrand: mir einfagmigen traubenartig bei- fammen fichenden Saamengehaͤuſen, und einen weitſchweifigen Stamme. "Linn. ‚Sp. pl. 984. Apoth. Fumarise herba, Provinz. Bilde, Zeld, — Katzen⸗ koͤrbel. Taubenkropf. Taubenkoͤrbel. Nonnen⸗ traut. Krägfraut. Cap. Bauh. pin. 143. Fumaria offieimärwih & dioscoridis. Dod gemxt. 59. Lobel. Icon.756. Ejusd. Obferv. 437. — Tabern. Icon. 32. Ejusd, Aräuterb. 1. Th. 85. Fumaria I Blakw, 316 XVII. Klaſſe. TI. Ordnung. Biakw. Herb. t. 237. Aerner öfon. Pfl. 8. ı. Pl. 60. Beſchr. Diefe Eleine Sommerpflanze liegt meiftend auf Dem Beden, und iſt wechfelwerfe mit vielen faftigen, meergranen, doppelt fein ge» fiederten Blaͤttern beſezt; Die Eleinen roſenfarbi— gen, an der Seite mit ſchwarzrothen Sleden, und in der Bitte mit einem grunen Hoͤcker verfehene Blumen fliehen am Ende der Zweige ahrenformig beiſammen. Wohnort. Allenthalben in den Weinbergen, Gärten, und Getreidefeldern ſehr haufig. Bluͤhezeit. Man, Junius. Sammlungszeit. In den Fruͤhlingsmona⸗ ten wird fur die Apotheken die ganze blühende Pflanze gefammlet, wo man fie zum Theil trock— net, meiftens aber Den friſchen Saft daraus preßts Diefer Saft, fo wie das Kraut hat feinen Be: ruch, aber einen unangenehmen bitteren Geſchmack, und enibale wahren Balpeter und Rächenſalz. Die beften und gebraͤuchlichten Zubereitungen find Der ausgepreßte Soft, der mwäfericbte Extrakt, oder Die mit Wein oder Waſſer yom frifehen ober geiroefnetem Rraute gemachten Aufgäßes fie find Blutreinigend, gelinde auflofend, und flartend; fie löfen die Verſtopfungen und Verſchleimungen Ber Eingeweide, Der Leber und Milz, unb ver— beſſern die Biutmaffe, und die durch eine Scharfe yerdorbenen Säfte; fie werden Daher bei der Selbſucht, Sicht, kachektiſchen Bruftbefchwerben, «uch bei Krankheiten der Haut, als zurüdfgetretes nen Ausſchlagen, und der Kräße mit dem beiten Erfolg gebraucht. Gin Sarnml. auserl. Abb. für praft. Xerzte, B. 3. &. 61. hat der aus⸗ eprefte Saft diefes Krauts täglich zu 3 bis 4 öffel, nebft einem gelinde abführenden Mittel um Sen andern Tag, oft einen Ausſchlag im ee um XV. Klaſſe. I. Ordnung. 31% und anderen Theilen des Körpers vertrieben, der bei allen anderen gebrauchten Mitteln fehr hart» nadig war. Herr Prof. Keidenfroft Dil. de Sueris Merbarum expreffis (Duisb. 1753:.)'9. 27. raymt nach eigenen Erfahrungen den Gaft deg Erdrauchs und Yowenzabnd, ( Taraxacı) bei ſehr hartnacktzen, dem Ausfag ahnlichen Hautgeſchwü— ven als ein vorzuͤglich zutes Mittel, und führeg ein Beiſpiel an, wo er cine frau, Die folche Gefpreuren don Jugend auf gebabt habe, Dur den Gebrauch dieſer Safte geheilet habe. Der Erdrauch fömmt auch zu den gebraͤuchlichen Kraͤu— tern der Sruhlingsfuren. In den Apotheken be reitet man don dieſer Pflanze einen Eriraft, eine Eonferve, und einen Syrup. 2:4. FUMARIA BULBOSA MAJOR. Anollis ger Erdrauch: mir einem einfachen Stamme, hohler Swiebelwurzel, und Mecfblätechen, weise ungerheile, und fo lang «ls die Blu— men jind. Linn. Sp. pl. 983. Apoth. Ariſtologiæ cavz, five rotunde vul- garis: radıx. Provinz. Munde Hohlwurz. Bonnerflug. Falſche Diierlucey. Hahnenſporn. Frauenſchuh. Knollicher Taubenkropf. Farreyſaamen. Ca/p. Bauh. pin. kumaria bulbofa radice cava major. Dod. pempt. 327. Radix eava. Lobel. Icon. 759. Radıx eava herbariorum. Tabern. Icon. 55. Ejnsd. Aräuterb, 1. Ch, 92 & 93. :umaria bulboia, Blakw. Herb. t. 534. Beſchr. Die Wurzel Diefer Pflanze beſteht auß einem unförmlich runden Rnolen von der ©söfe eines Taubeneyes; fie iſt anfangs ganz, wird 318 XVII. Klaſſe. IL Ordnung. wird aber nachher mehr und mehr, und endlich voͤllig hohl; ſie liegt tief in der Erde, und treibt einen aufrechten ungefähr Schuhe hoben faftiaen Stengel, an welchen mechfeimeife zwei gefielte gefiederte, in ungleiche Lappen ertheilte Blätter fteben; Die purpurrothen, auch oft weiffen, oder grünlichten Blumen jiehen an dem Ende des Sten⸗ zels traubenförmmg, und haben lange Sporn, und ungetheilte Dedblattlein. Wobnort. Hinter der Baumſchule auf dent Wege nah Endenich unter den Straͤuchen ziem—⸗ lich haufig. Bluͤhezeit. Merz, April. Sammlungszeit. Die Wurzel wurde ehe⸗ dem, nachdem Die Blätter welk und trocken ma» ren, für Die. Apotheken ausgegraben, und unter dem Namen Arittoiogia rotunda vulgaris, als ein feifenartige®, bittered und reinigendes Mittel in und aͤußerlich gebraucht. 215. FUMARIA BULBOSA MINOR, Rnolli- ger Fleiner Erdrauch: mir einer dihren Wur⸗ zel, und fingerartig geiheilten Deckblättern. Aporb. Ariftologiae fabacese Kadix. Cajp. Bauh. pin. 144. Fumaria bulbofa, ra- dice non cava minor, Lobel. Icon. 759. Ejusd. Obferv. 439. Fa-' bacea radice capuos altera, "Tabern. Icon. 59. Ejusd, Arduterb. 1. Th. | 94. Fumaria bulbofr minor. Schrank Baierſch. Flora N. 2057. Fa- maria digitata. 53o0offmann SDeutſchl. Flora pag. 248. 2%. Fumaria folida. Beſchr. XVII, Klaſſe. U. Ordnung 319 Beſchr. Sie iſt obiger faſt ähnlich, aufer daß fie in allen Theilen kleiner iſt, Die Deckblätt⸗ chen find getheilt, und die fnollise kleinere Wur— zei wird niemal bodbi; vermöge Diefer Rarafters züge, welche ich. einige Jahre unverändert gefune den, dörfte He eine eigene Art fern. Wohnort. Jenſeit des Rheins in der Ges gend des Judenkirchhofs. | Sammlungszeit. Die Wurzeln wurden eher dem in Den Apothefen unter dem Namen Arifto- logie fabrcex Radices gebraucht. Diefe und der sorigen Pflanze Wurzeln follen oft mit den Wur— zein Ber Arikoilogize rotunde Livn, Berwechfelt worden feyn, womit fie aber weder in Betraht der Blumen,‘ noch Des äußeren Anſehens oder des Wuchfed die geringfte ahnlichkeit haben. Dritte Ordnung. Mit acht Staubwegen. Poricara. Poligala. Gattungsk. Der Kelch hat fünf Blaͤtt⸗ chen, wovon die zwei groͤßeren gefaͤrbt ſind; die Huͤlſe ift verkehrt: derzfoͤrmig, zweifaͤche⸗ J— 216. PorıGaLa VULGARIS. Gemeine Po- ligala: mir Fammförmigen in Trauben blüs benden Blumen ; Frautartigen,, einfachen Stämmen: und gleichbreir: lanzertförmigen Blättern. Linn. Sp. pl. 986. Apoth. Poligslae vulgaris herba, Provinz. Kreuzblaͤmchen. Natterbluͤmchen. Natterzünglein. Milchblume. Ramſel. Himmel⸗ fahrtsplämchen. Herrgottsbart ein. Cajp. so XVII. Rlaffe II. Ordnung Cafp. Banh. pin. 215. Poligala vulgaris, Dod. pempt. 258. Flos ambarvallis, Lob. Icon. 416. Polizala recentiorum. Tabern. Icon. 829. Ejusd. Kräuterb. 2. Th: 531. Poligsla major alba. msjor exru- lea, major parpurea, find Kbänderungen. Gertn. de Sem. #l. tab. 62. fg. 1. Beſchr. Diefed Eleine ſchwache Pflaͤnzchen hat eine perennirende, etwas dicke holzige Wur- zel; aus dieſer treiben einige einfache, duͤnne, ſchwache, kaum einen halben Schuhe hohe Sten— gel, welche mit ſchmalen, lanzettfoͤrmigen, zer— ſtreutſtehenden Blaͤttchen beſezt ſind; die meiſtens Blaue, auch oft rothe oder weiſſe Blümchen ſte— ben an den Spitzen der Stengel in ſchoͤnen Blu: menirauben. Wohnort. Dinter Poppelsdorf in der neuen Promen«de ım Wald auf weriipiedenen Gras— plagen ziemlich haufig, auch bei Godesberg und Bitierfhlif im Waldes fonft in Waldern, auf Bergen und Triften. Bluͤhezeit. May, Junius. Sammlungszeit. Die ein wenig ſcharfe bitterliche Wurzel und Kraut dieſer Pflanze bat nach verfchiedenen, befonders in Frankreich gemach⸗ ten Verſuchen, ald ein Harn- und fmeißtrei- bendes Biitiel in Bruflentzändungen, trodnen Hufen, und in der Schwindfuht vielen Beifall gefunden. Man bet in ihnen der Poligaia Se- mesı ähnliche Kräfte enidedt, da fie aber viel hwäcer find, wurden fie in größerer Gabe ge> Braucht; auch foden je dem Linum catharticum (Purgierlein) gleiche abführende Kraͤften bes figen. In ven Lübedifhen Anz. 1764 Gt. 4. wird das Kraut fiatt Des Chinefiſchen Thee als sin angenthmer und geſunder Trank empfshlen, 217. XV. Rlaſſe. I. Ordnung. 32P 217. PorvcaLa AMaRA. ir Fammı: förınig - Ah beifammen ſtehen— den Blumen, beinake aufrecht fichenden Srämmen, und unsgefebrt- eyrunden, ziem— lich stoßen Wurzelblättern. Linn. Sp. 21.987. Aporh. Polygalæ amaræ radix; herba. Cafp. Banh. pin. a2r5. Polygala vulgaris, fo- liis eirca rzdicem rotundioribes, ilore cæruleo, [apore admsdum amaro, Tabersı. Kräuterb. 2. Th. 532. PolygalaV, purpurea. Poiygala VL cerulea. Poly- gala VII. alba. Beſchr Sie iſt der vorigen in ade ganz ahnlich, außer, daß fie einige um Die Wurzel fieyende breitere, eyrunde Blaͤttchen, und einen ſehr Siel bittreren Geſchmack hat. Wohnort. Ich fand fe in eben der Gegend, mie die borie, bei Birteriplid, etwas tiefer im Kottenforſt nach dem Serge zu, aber viel fel: tener. Sammlungsze it. Diefe Pflanze wird der goriarn im ran gebrauch dorgezogen. Serr — J Collin ruͤhmt fie als ein borzägtich gutes itel in der Schwindſucht, und vereyterten Lun—⸗ » uch, und führt verfcbiedene Beiſpiele der durch den täglich gebrauchten Abſut dieſes Krautg geheiiter en, und Ehmwindfichtigen an. Den recaten Gebrauch und Die Wirfungen dieſes Mit- tels Fann man mäher dalkinfen in „ern von Co:lin Wahrneb: nunrften won den heil ſamen irtungen der bitteren Kreuzt luntenwurs seln, überfzst von P..5 Serro. Wien 1790, Auch fa fie nach Herrn Soft. Balbınser Ma— gez. für Aerzte, Ites Stuͤck, ©. 82. flatt der Ehinarınde gebraucht werten koͤnnen. J Vierte > xc B; nei 322 XVi. Klaſſe. IV. Ordnung. vierte Oronung. Mit zehn Staubfaͤden. "SPARTIUM, Pfriemenkraut. Gattungsk. Der Kelch iſt zweilippig, unten verlaͤngert; die Narbe iſt laͤnglich, an der Seite angewachſen; die Staubfaͤden ſind etwas mit dem Fruchtknoten verwachſen. 218. SPARTIUM SCOPARIUM. Gemeine Pfriemen: mit theils dreifachen, theils ein— fachen Blättern; und wnbewäbrten, eckigen Zweigen. Liun. Sp. pl. 9906. Apoth. Geniſtæ herba; flores; femina, Provinz. Ginſter. Befemfraut. Rehheide. Rehkraut. Haaſengeil. Braͤmen. Schachkraut. Deutſche Kapern. Cafp. Bauh. pin. 395. Genifa angulofa & feoparia. Dod. pempt. zör, Genifta, Lobel. Icon. 89. Genilta feoparia. Tabern. Icon. 1100. Ejusd. Aräuterb. 3. Th. 323. Geniika. Blakw. Herb. t. 134. Gartn. de Sem. pl. tom. 2. pag. 338. tab.‘ 153. SB. 4. | Beſchr. Diefer Strauch ift oft ſechs bis acht Schuhe Goch, die Zweige find ſchwach, bert, zahe und trosen, eckig und Dauerhaft grün, mit vier ien kleißnen Warzen befezt 5 die kleinen, grünen, rauhen Blaͤtter ſtehen meiſtens zu Dreien AUT men; XV, Kaffe, IV. Ordnung. 328 men; Die großen goldselden Blumen fiehen ein— zein auf kleinen „Stielgen, und binterlaffen lan» ge, ſchwarze, rauhe Hülfen. Wohnort. In Dem ehemaligen Tannenbüfch- gen; und fonj in Wäldern auf trockenem ſandi— gen Baden. Bluͤhezeit. May, Junius. Sammlungszeit. Die Blaͤtter und Zweige find eckelhaft bitter; aus Der Aſche dieſer Zwei— ge, welche viel Laugenſalz enthaͤlt, wurde das Geniſtenfalz bereitet, welches mit Wein vermiſcht gegen Die Waſſerſucht gebraucht wurde. Mead monit. & præc. med. p. 77. ruͤhmt den aus den grünen Spigen mit Warfer gefochten Trank, Mors gens und Abends zu einen halben Pfund, nad dem Genuß eines fleinen Löffel ganzer Senftörner, als ein befonders autes Mittel gegen Die Waſſer— ſucht. Ber Eleinere, bier auch wild wachfende Sörbeginfter, genika tinétoria, bat mit dieſem gemeinen Pfriemen ähnliche Krafte und Eigene ſchaft. | Ononss, Hauheckel. Gattungsk. Der Kelch iſt in fünf ſpitzi⸗ ge Zoͤhne getheilt; das Faͤnchen iſt geſtreift; Die Staubfaͤden find zuſammen gewachſen; die Huͤlſe iſt ſtrotzend und ungeſtielt. 219. ONoNIS SPINOSA, Dornige Hau⸗ heckel: mir eingelnen traubichten Blumen; zu drei ſtehenden einzeinen Blättern, und dornigen Sweigen. Linn. For. Suec. 294. Apoth. Onsonidjis, five reſtæ bovis herba; radix. : .. Provinz. Stallkraut. Harnkraut. Dibfen- brech. Bilugfterz. ‘ 82 Ca/p. 224 XVIL Klaſſe. IV, Ordnung. Cafp. Bauh. pin. 389. Anonis fpinofa flore purpureo. Zob. Icou. 2. Th. =8. Tabern. Icon. 328. Ejusd. Kräuterb. 2. Ch. 240. Ononis. Blakw. Herb. t. zer. fig. 1. & =. Gerin. de Scm. pl. tom. 2. Pag. 343- tab 154. ig. 6. Ononis ſpinoſe. Beſchr. Dieſes fleine Straͤuchlein iſt äftig, holzig, roͤthlich und dornig, und Die eyrunden gezaͤhnten Blätter ſtehen an Den jungen Zweigen wechlelweife, fo, wie Die weißlich reihen Blumen traubenartig. Wohnort. Auf Dem Rheindorfer, Trans: Dorfer und anderen Feldwegen, und Darren, tie denen Plägen. Bluͤhezeit. Junius big September. Sammiungszet. Die Wurzel, dag Kraut, und Die jungen Sproſſen wurden ehebem ale harntreibende Mittel gedraucht: ı Rach de Hzen rat. med. P. 6. p. 289. hat Der fortgefezte Ge» brauch eines aus einer Dand voll bed Frauts und Der Wurzeln mit 6 Unsen Waſſer bereiteten Der kokts, welpen raglich Vormittags nach und nad) genommen werden, einen alten @teinpatienten volfsmmen geheileg, fo, Daß ın Der Felge nit Die gering sen Zufalle wieber erſchienen, und wie dor Mini! flanse nachher an eintr and deren Krank heit-flarb, bei der leiwenäfnlng nicht Die geringe fen Spuren von ‚Steinen zu bemerken waren. Auch bei dem Biehe außert dieſe fange harn⸗ treibende Kzefte, und iſt daßer den Schaafen, zumal ber fi uhter Witterang oft febr zutraglich. Den Pferden giebt man cine von der Pflanze und Deren Wurzela berritee Abkochung, wenn fie nicht ſtallen kennen. ; ne ZVI. Klaſſe. IV. Ordnung. 325 Anmerk. Die unbewährte Ononis arvenfis, Ackerhauhechel) foll mit Diefer eine Art ſeyn; bier babe ich, Die junge Wurzelausſchuͤſſe aus— genommen, noch keine Hauheckel chne Dorme ges funden. TRIFoOLIUM, Rfee. Gattungsk. Die Blumen wachfen mei- fens in runden Köpfen; die Häffen find nicht Linzer als der Kelch, fallen ab, und forte gen nicht auf, 220. TRIFOLISM MELILCTUS OFFICINALIS. Officineller Steinflee: mit [pisigen, rünze lihten, nacenden, eranbenförmig beiſam⸗ men ſtehenden zweiſaamigen Huͤſſen, und einem aufrechtſtehenden Stamme. Ziun. Sp: p!. 1078 Apoth. Meliloti herba cum floribus. Provinz. Gelber Steinflee. Hoͤnigklee. Schoo— tenklee. Selbe Siebengezeit. Meliloten. Unfer lie— ben Frauen Sguüchlein. Cala. Bauis. — 331. Melilotus offieinarum german! Ded. pempt. 567. Trifolium odoratum, five Nieiilotus. Lo':sl. Icon. 2. Ch. 43. Melilotus germaniea. Tabern. Jcon. 510. Ejasd. Aräuterb. 2. Th, 223. Melilatus vera. Blekw. Herb. es 82. Zerner Öfen. Fi. B. 2. Pl. 221. Behr. Dieſe zweijaͤhrige Pflanze bat auf: rechte, harte, aſtige, ziemlich Babe Stengel, wel— che mit eyförmigen, gezaähnten, au dreien zuſam— men ſtehenden Slatt sn beſezt find; aus den Min: W 3 fein 226 XV. Klaſſe. IV. Ordnung. keln der Blätter entfpringen die gelben, auch oft weiſſen Blumen in ziemlich langen Blumentrauben, wehnort. Auf einigen Blasen in der Be: gend des Drachenfels; fonft auf trocknen, fandie gen Ergenden und auf Bergen.ı Bluͤhezeit. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Fuͤr die Apotheken wird das Kraut mit den Blumen geſammlet; es hat einen eigenen ſehr ſtarken balſamiſchen Geruch, wolcher durchs Trocknen noch ſtarker wird, und einen bitterlichen, feifenastisen, edeln Geſchmack. Es wird felten innerlich, außerlich aber in zer— tbeilenden und fchmerzfitllenden Bähungen und Umſchlaͤgen, in blahungtreibenben Kinftiren, und zur Bereitung des Melilotenpflaiters gebraucht. Es wird noch eine andere jährige Art: Zrifolium melilotus carulea, blaue Siebengezeit, wohl⸗ riechender heilfamer Klee, bier in den Garten jährlich aus Dem Saamen gezogen, wovon die sunden blauen Blumenfopfe in Oehl ald Haus— mittel zum Heilen, und das Pulver der Blumen mit etwas Kampfer vermifcpt, um die harten Bes ſchwuͤlſten der Brüfte zu zertheilen, gebraucht werden. TRIGONELLA. Trigonelle. Satrungsk. Das Faͤhnchen und bie SINE gel find faft alsichfermig, und flehen in der Geſtalt einer dreislättrishen Blume von eins ander ab, 22:. TRIGONELLA FOENUM GRIECUM, Griechiſch Heu: mir ungeftielten, ffarrenden, zZiemlich aufrechten, beinahe fihelförmigen, ſcharfzugeſpizten Hülſen, und einem gera- den Stamıne. Linn. Sp. pl, 1095. Ane XVII. Klaſſe. IV. Ordnung. 327 Apoth. Fœnugræci femen. Provinz. Bockshorn. Ruͤhhorn. Foͤnugreck. Cafp. Bauli. pin. 348. Fœnum græcum fa- - tIvum. Dod. pempt. 536. Lobel. Icon. 2. Th. 44. Foenum gr&cum, Blakw. Herb. t. 38. Garin. de Sem. pl. tom. 2. pag. 338. tab. 152. fig. 3- Beſchr. Diefe jährige Pflanze hat einen nie- driaen, hohlen, fehr aflıgen Stengel, an Diefem ſtehen Die eyrund- laͤnglichten Blatter zu Dreien auf einem rinnenförmigen Stiel; aud den Win- keln Der Blätter entfpringen weile Blumen, wel- che frumme, lange, einem Bodgporn ähnliche Huͤlſen binterlajfen.. | Wohnort. In den Bärten wird fie jährlich aus Dem Saamen gezogen. Bluͤhezeit. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. In den Apotheken werden son dieſer Pflanze nur die Saamen gebraucht; fie find am Geruch, Geſchmack und Arzneikraͤf— ten dem Steinklee aͤhnlich. Das Mehl mit Bil gekocht wird in warmen Brehumſchlagen zum Er» weichen, Zeitigen, und Zertheilen, und der aus— gepreßte Schleim unter Die erweichenden Gelben und Pilafter gesraucht. Auch wird er aldeın er= mweichendes und linderendeg Mittel auf die ſchwü— rigten Augenlicderränfte geftrichen. Foͤnugreck, rotben Bolus, Eberwurz und Fenchel jedes. x Loth mit 2 Loth Hepar antimonii, Spießglasleber iſt ein ſehr gutes Mittel wider die Wurmer, Die Drüfe, und andere Krankheiten der Pferde; es wird mit 2 Waſſer und Haber ober in einen Zeig gegeben, wobei man fie immer faufen laßt; auch iſt es zur Hälfte gegeben, eine gute BEER sung für gefunde Pferde, 238. XVIII. Kaffe, IV. Ordunng. N 23 5 —“ REN N NEE, AIR ET, EIER — 0 D NEW EN, Mit verwachſenen Staubfäden in mehrere 5 u Theile Vierte Oronung. Mit vielen im Fruchtboden eingefuͤgten Staubfaͤden. Hyperıcum. Hartheu. Gattungsk. Der Kelch iſt fuͤnftheilig; die ———— hat fünf gleiche Blaͤtter; die Staubfaͤden ſind in drei bis fuͤnf Theile verwachen; die — pſel iſt drei bis fuͤnf faͤcherig. 222. HYPERICUM PERFORATUM, Gemei- nes Job annesfrauts mit Blumen, die drei Griffel haben, einem zweifcbneidigen Stam— me, und [AB ofen, durchſichtig- punftirten Blättern. Lim RN? nl. 1105. Aporh. — herba 5 flores; ſemen. Provinz. Teufelsflucht. Jageteufel. Konrads— traut. Hexenkraut. Waldhepfen. Unſers Herr Got— tes Wunderkraut. Scherneckel. Caſp. Bauli. pin. 279. Hypericum vulgare. Dod. pempt. 76. Hypericum. Lobel. Icon. 398. Hypericum. Tabern. Icon. 364. Ejusd. Arduterb. 2. Th. 56€. Hypericon. Blaku. XVMI. Klaſſe. IV. Orduung. 329 Blakæ. Herb. t. 15. e Sım. pl. tab. 62. fig. ır. Beſchr. Diefe perennirende Bflanze hat ei- nen glatten, aufrechten, ziemlich boben Gtenael, welcher fich in paariweife oder kreuzweiſe gegen ein — über: ſtehende Zweige theilet; Die eyfoͤr— ia» langlipen, ia »lätter fichen psarmerfe gegen ei rt über, und ind mir vielen fleinen rothen Punkten Di ee: die gelben Blumen, weiche Drei Briffel baden, fteben an den Spitzen der Zweige, und Gaben in den Kelchen und Blu— menkronen eben ſolche Punften, wie Die NEN welche eine rothe Farbe geben. Wohnort. Am Rhein in der Gronau; fonſt an trocknen Hügeln, und Feldbuͤſchen. Bluͤhezeit. Julius, Auguſt. Sammlungsgzeit. Für Die Apotheken wird das Kraut mit den Blumen geſammlet; es hat einen etwas ſuͤßen Geruch, und einen balſamiſch— harzichten, bitterlichen, und gelinde zuſammen— ziehenden Geſchmack. Nach Linnees Dil. de Hyper. p. 9. hat es in Ruhren, bei Nieren- und Sungengefchwüren in Aufgüßen mit Wein oder Waſſer genüzt. Die Blumen des Johanniskraut, Hollunderblumen, und Melifenfraut mit rtwas Zerpentinöhl in einer Theekanne mit kochendem Waſſer übergoffen, und den von Diefer Miſchung auffteisenden Dampf eingeatpmet, wird In Den Samıml. auser!. Abhandl. für prakt. Verzte, 35.9. &. 112. ald ein gutes Mittel bei der Yuns genfucht gerübmt. Die rothen Blaͤſschen in den Blättern und übrigen Theilen ‚enthalten ein bal— ſamiſches Gummi, dag die Dehle und Weingeiſt roth färbt. Aeußerlich wird ed ald ein bewahr— tes Heil- und Wundmittel in einem Oeßl, Salbe oder Plafter bei XSunden, Sefhwüren, und Brands fhäden gebraucht. Neun⸗ 330 XIX. Klaſſe. I Ordnung. Neunzehnte KHlaſſe. Mit verwachſenen Staubbeuteln in einer zuſammengeſezten Blume. Erſte Ordonung. Mit lauter Zwitterbluͤmchen. N Scorzoxzera. Skorzonere. Gattungsk. Die am Nande bäutigen Schuppen des gemeinſchaftlichen Kelchs Thies gen wie Dachziegel uͤbereinander; der allges meine Blumenboden hat Feine Spreue; vie Saamenkrone ift gefiedert, 223. SCORZONERA HISPANICA. Spanifibe Sforzonere: mir einem äfligen Stammes und felbigen umfaffenden, ungetheilten fägen- artig» gezähnten Blättern. Linn. Sp. pl. ırı2. Apoth. Coſp. Bauh. pin. 275. Scorzonera latifolia ſinuata. Dod. mempt. 257. Scorzonera, Lobel. Icon. 551. Scorzonera five viperaria. Tabern. Icon. 602. Ljusd. Aräuterb. 2. Er 320. Seorzenera germanica 1. Blakw. Herb. t. 409. Kerner öFon. Pl. 3. ı. Pl. or. Gerin. de Sem. pl. tom. 2. pag. 367. tab. 159. fig. Tr: | N Beſchr. XIX. Slaffe. TI. Ordnung. 331 Beſchr. Die perennisende Wurzel treibt ef- nen oft drei Schuhe hohen Stengel, weicher fich oben in einige Aeſte austheilt; Die Blätter ums faffen Den Gtengel, find laͤnglich und gezähntz Die großen geiben Blumen figen an den Spitzen Der Zweige, und binterlaffen einen runden Kopf langer, weiter, bölgiser Saamen mit einer Se Derirone. Blühezeit. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Fuͤr Die Apotheken werben nur Die Wurzeln geſammlet; fie wurden ehedem mehr als jezund als ein verdaͤnnendes gelinde auflöfendeg Mittel gebraucht. - Die wildwachſende niedrige Sforzonere, Scorzonrra humilis, bat ähnliche Krafte und Eizenſchaften. Leonropon, £ömwenzahn. Heatturas®, Der gemeinſchaftliche Kelch bat ſchlaffe Slättchen, Die wie Dachziegel übereinander liegen; einen nackenden Baden, und eine geftielte Haarkrone. t 224. LEONTODoON TARAXACUM. Pfaffen» röhrlein: mit einem unten surüchgebogenen Reihe, und cbenen, hobelförmigen,, gesehn» ten Blättern. Linn. Sp. pl. 1122. Apoth. Taraxaci radix ; herba. Provinz. Dotterblume. Eyerblume. Ketten» söbhrlein. Kettenblume. Bänfeblume. Kuühblume, Moͤnchskopf. Pfaffenblatte. Pfaffendiſtel. Caſp. Bauh. pin. 126. Dens leonis lation folio. Dod. pempt. 625. Lobel. Icon. 232. Ejusd. Obferv. 117. Deng lsonis vulgi. Tabern. 332 XIX. Klaſſe. I. Ordnung. Tabern. Icon. 175. Ejusd. Aräuterb. 1. Th. 496. Dens leonis. Blokw. Herb. t. 2. Gertn. de Sem. pl. tem. 2. p. 393. tab 158. fg. ı Beſchr. Die perennirende Wurzel, treibt viele auf’ dem Boden liegende lange, am Rande un: gleich tief gezackte und eingeſchnittene Blaͤtter, aus deren Mitte cin hohler Blumenſtiel entfprinst, welcher auf feiner Spitze eine gelbe Blume tragt, und nad der Blühe einen runden Kopf erſt eins facher, nachdem gefederter Saamen hinterläßt. Wohnort. Allenthalben auf Wegen, Wiefen, und Weriden, in biefigem Hofgarten und allen anderen Garten in den Sandwegen. | Blübezeir. März big Julius. - Sammlungezeit. Die Blumen riechen bals ſamiſch- bönigartig, und ſchinecken fo wie die Stiele, Platter und Wurzeln bitter, ein wenig aufenımenztehend, und geben beim 32rfchneiden einen bitteren, weifen , milchartigen Saft von fh. Sur die Apo theken werden im erſten Früh— Finde Dice an fonnen: cihen Drten. hervorkommen— Bon Pflanzen mit ven Wurzein, und fpäter im Man und Junius, da fie völlig ausgewachſen find, mit den Blättern, Stielen, Blumen und Wurzeln in großer Menge gefammtiet, mo man den baufig dariv enthaltenen Saft daraus preft. Diefer Geft if vermöge feiner bitteren, feifenaxtigen Pflanzenmiſchung ein ſehr wirkſames, gelinde er— —— reinigendes und arkendes Mittel, und mird bei verſchiedenen chroniſchen frankheiten, tie ven Verderbniß und Verſchleimung der Säfte una ven Derflopfunzen Der Eingeweide entflehen, wie auch ven Schleim bei Der Krätze, bei Hus- ſchlaͤgen und anderen — Krankheiten aus dem verdorbenen Geb Inte auszuführen mit vielem XIX. Kaffe, 1 Ordnung, 333 vielem Nugen gevraudt. Boͤrhave bat durch den baufieen Genuß dieſes Safıs eine hartnaäcki— ge Gelbſucht geheilt, und Ettmüker lobt ihn mit Serchelwajer verdünnt, Die Flecken Der Born» hart der Augen damit zu kertreiben. Auch ges hört Diefe lange zu Den Krautern der Frühlings— Euren, und Die Wurzel zu Den Ptiſanen, Bruſt- und Plutreinisumgstranfen. In Den Apotheken wird ein Extrakt, und durch die Gährung ein Waſſer davon bereitet, weiße Delii Diff. de Taraxaco $. 32. in Ber Bruſtwaſſerſucht, und in der Dörrfucht Der Kinder oder fogenannten dop⸗ pelten Gliedern empfohlen werden. In biefiger Gegend ik dieſe Pflanze nicht anders als unter dem Kamen : wilde Cichorey, bekannt, (welche Denenning eigentlich der folgenden Pflanze ge» hört ) wovon fie aber, Die Heilfräften ausgenom— men, Die fie mit ihr ziemlich aͤhnlich Hat, font in allen Theilen ganz Berfchieden Il. Cicnorium, Wegwarte. Gattungsk. Der gemeinſchaftliche Kelch iſt doppelt; der Boden iſt mit etwas Spreu beſezt; die Saamen haben eine fuͤnfzaͤhnige, ein wenig haarige Krone, | J 225. UIcHoRIUM INTYBUS, Wilde Meg: warte: mit deppelren ungeſtielten Blumen, und hobelfurmigen Blättern. Linn. Sp. ph. 1142» Apoth. Cichorii Herba; Radix; Semina; Flores. Provinz. Milde Cichorey. Wegekeuchte. Sundslaufte. Sonnenwendel. Feldfonnenwirbed. Verfluchte Junafer. e Ca/p. Bauh. pin. 126. Cichorium fylveftre, five ollicinarum. Dod, 934 XIX. Klaſſe. I. Drdnung. Dod. pempt. 635. Cichorium fy!veftre. Picris. Lobei. Icon. 223. Ciehorium fyliveftre, Tabern. Icon. ızr. Ejusd. Kräuterb. ı. Th. 481. Cichorium, | Dlakw. Herb. t. 783. Kerner Hfon. PR. 3. 2. PL. 134. -Gertn. de Sem. pl. tom. 2. p. 363. tab. 158. f8- 7: Beſchr. Diefe Pflanze ift zweijaͤhrig; fie greibt im eriten Jahre große und lange ungleich tief eingefänitisne Wurzelblätter, und im zwei⸗ gen Jahre einen ofi vier Schuhe hohen, oben in Nebenzweige artheilten, fieifen, rauhen Stengel, welcher mit rauhen, Fleineren, und weniger ein gefchnittenen Blaͤftern befezt iſt; Die großen blau— en, felten weiffen oder purpurrstden Blumen > gen auf den @yınen der Zweige und in Den Blatts winfeln paarweije, ohne Stiele, zufammen. Wohnort. Alenthalben aufm Schutt, an Wegen, und Ackerraändern. Es wird auch eine zahme Sorte in Barten und auf Aeckern gezogen. Bluͤhezeit. Julius, Auguff, September. Sammlungszeit. Für die Apotheken folten eigentlich nur von den wildwachfensen Cicporien, welche bitterer, alö Die zahmen find, Die Wur— ‚zeln im Merz und April ausgegraben, und bie Blätter im May, che Die Stengel ausſchießen, Bon der Wurzel. abgefipnitten werden. Die Wurs ' zeln enthalten einen milchichten Gaft, und find fo wie Die Blätter bitter von Geſchmack. Die ganze Pflanze ift Dem obigen Pfaffensöhrlein an Beſtandtheilen und Eigenſchaften faſt ähnlich, und wird als ein gutes gelinde auflöſendes, verdüns nendes unde ſtaͤrkendes Mittel bei ahnlichen Zu— faͤllen einer Gelbſucht, Verſtopfung der Leber und übrigen Eingeweiden, bei ſtarker Berfchleimung der XIX. Klaſſe. J. Ordnung. 335 der Säfte, und einem verdorbenen ſcharfen Blue te in einem frifch außgepreßten Saft, Extrakt, oder in einem mit Wein oder Waſſer von Der Wurzel gemachten Aufguße oder Dekokte gebraucht. Bei Eacheftifchen und hypochondriſchen Zufallen ſolcher Perſonen, Die durch) zu dieled Sitzen und zu wenige Bewegung alle VBerriehtungen Der Ver— dauungswerkzeuge fihmächen, und daher mit Bera fiopfungen und Blähungen geplaat find, empftelt Börhbade den Gebrauch der Cichorie, da fie old ein bittered feifenartiges Mittel die Verdau— ung gelinde flärft, und den Abgang des Unraths aus den Gedäarmen gehörig befördert. Es mare zu müunfcen, daß die Wurzeln zu Kaffe ges brennt, (in melcer Abſicht Die zahme Kichorie jesund als ein anfehnlisher Meterialartifel in Gärten und Feldern häufig aebauet wird) Die an— gezeigten Wirdungen ganz leiften fünnten, aber Da die harzigten und fohleimigten ferfenartigen Theile Durchs Brennen verändert und herausge— trieben werben, bleiben ihnen nach Deren Abgang menigere Kräften äbrig. Mandat wor einiger Zeit in einem fliegenden Blatt den Eichorienfaffe beſchuldi— get, daß er Durch feinen Genuß den Augen fehade und gar blind mache. Diefes beftättiget ſich in biefigen Gegenden noch gar nicht, indem feit einigen Jah⸗ ren viele Menſchen Diefen Kaffe fehr flarf trinken, .. und noch eben fo gut ſehen fönnen, wie vorher. Men der milden Cichorie wird in den Apothefen ein Ertraft, ein Syrup mit Rhabarbar, und Die Wurzeln mit Den Wurzeln der Saponariw, Tara- xacı, Bardane, und Carieis arenarize zu ſehr gu— ten blutreinigenden Traͤnken aufbewahrt. 226. CIcHORIUM ENDIVIA. SEndivien: mit einzelnen gejtielten Blumen, und nice eingeſchnittenen geferbren Blättern. Linn. SP. pl. 1124. Apoth. Endivie herba; Semina, Ca/p. 935 XIX. Safe. I Ordnung. Caſp. Bash. pin: 125. Endivia vulgaris, und Endivia erifpa. Beſchr. Dieſe Pflanze iſt die in allen Gaͤr— ten bekannte Endivie. Es giebt eine Abänderung mit krauſen Blaͤttern. Beide ſind wegen der na— hen Verwandſchaft mit Der gemeinen Cichorie in, falten fowohl al3 warmen Zubereitungen eine ans genehnie und geſunde Speiſe. Die Saamen er weihen, befänftigen, und kuͤhlen. * Lacruca. Salat. Gattungsk. An dem walzenfoͤrmigen Kelch Liegen De am Rande haͤutigen Blaͤtt— chen wie Dachziegel uͤbereinander; der Bo— den iſt nackend; die glatten Saamen haben eine einfache geſtielte Haarkrone. 327. Lacruca sarıva. Gartenſalat: mit ruündlichen Blättern, welbe am Stamme bersföormig find, und einem mit - einem fla: ben Blumenſtrauße blühenden Stamme. Linn, Sp. pl. 1118. Apoth. Laltuce herba ; Semen, , 5 * “ .\ Ca/p. Bauli. pin. 123. Lakkuca fativa; capi- tata ; cciſpa. Befhr. Von diefer Pflanze hat man in dem Gaͤrten viele Abaͤnderungen runder, langer, srüs ner und anderer Kopffalaten. In den Apothe— fen wird der Saft des Salat als ein eroffnens Des, Fühlendeg, und reinigendes Mittel gebraucht, und in Diefem Betracht ift er auch gekocht ſowohl aid roh genofen geſund, beſonders wenn er mit Dragon (Artemifia dracunculus) Tripmadanı (e- dum rupelire) Kreſſe, Zwiebel, aus 2 “ofjels raut, XIX, Klaſſe. I. Ordnung. 337 fraut, Erdrauch, und anderen Kräutern vermifcht wird, weil ei alddann nit zu fehr Fühler, und fdwächeren Magen verträglicher iſt, Denen er fonft Blähungen und Befhmwerden im Unterleibe zu vers urfahen pflegt. Aeußerlich find Bie Blätter auf veraltete Geſchwuͤre gelegt, febr wirkſam, und oft befier ald Salben und Pflafter befunden worden. Die Saamen werden-in den Apotheken unter den vier Eleineren fühlenden aufbewahrt. J Arcrıum. Klette. Gattungsk. Der kugelrunde Kelch iſt mit Schuppen beſezt, welche an der Spitze hacken⸗ foͤrmig ſind. 228. ARCTIUM LArPrA. Gemeine Rlette: ‚mit berzförmigen, —— geſtielten Blättern. Linn. Sp. pl. 1143. Apoth. Bardane radix; Semina; Folia. Calp. Baulı. $in.138. Lappa major. Arctium dioscoridis. Dod. pempt. 38. Bardana, five Lappa major. Lobel. Icon. 588. Lappa major , five Bardana, Tabern. Aräuterb. 2. Ch. 177. Lappa major. Garin. de Sem. pl. tom. 2. Pag. 379. tab. 162. fiö. 3. Lappa major. Beſchr. Diefe zweijaͤhrige Pflanze wird in einem guten Boden oft bis fünf Schuhe Hoch, und treibt feitwärtd viele Aeſte; Die Wurzelblaͤt— ter find langgejtielt, groß, herzformig, am Ran— de geferbt, unten weißgrün, wollicht, und ſehr 'Plebricht; Die oberen Wlätter find den unteren ähnlich, fie ſtehen wechfelweife, und werden nach obenzu Immer fleines; J den Enden der — ge ss XIX, Klafſſe. 1 Ordnung. sel und in den Blattwinfeln fiecn die rothdramme tuaelrunde Blumentopfe traudenförmig beifam» men, und hängen fish mit ihren hackenfoͤrmigen Saamenſpitzen überafl an. Wohnort. In Der Gegend der Ziegelöfen auf dem Wege nah Endenich; fonft auf Schutt, an Zäunen und Wegen. Es giebt eine Abaͤnde— sung, melche in allen Theilen Eleiner ift. Blühezeie. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Tür die Apotheken wer: den meiftend nur die Wurzeln, und zwar Die som erfien Sabre im Hesbft oder na& dem Wins ter, ebe Die Stengel ausſchießen, gegraden, weil fie nachher hotzig find. Sie find bitterlih» füß, und berb von Geſchmack, und vermöge ihren bit» teren feifenartisen Beſtandtheilen den Eichoriens und Löwenzahnwurzeln an Kräften und Wirkun— gen ziemlich ahnlich; fie eröffnen, lefen gelinde auf, treiben den Harn und reinigen Dad Blut, und werden bei der Gicht, Podagra, hartnadis sen Rheumatismen, bei Ausſchlaͤgen und bei leicpten veneriſchen Zufallen in Dekokten und Aufs güßen gebraucht. Much wird nah Herrn Hofr. Baldinger neuem Magaz. 3.8. ©. 498. und 253. wider Die Kraͤtze, ein bon Klettenwurs zein allein, oder mit Bitterfüßrinde und Quecken— wurzeln gefochter Trank gebraucht, webei zugleich Die aus Schweineſchmalz, weiſſen Bitriol, ‚und Schwefelblumen bereitete $aferifche Salbe, Mor» gend und Bbendd eine Zeitlang zu einer Hafels nuß di in beide Hände und die Fußſohlen eins gerieben wird, oder mit Walfer zu 8 Unzen, wo— rinn 20 Gran Sublimat aufgelögt worden, Die kraͤtzige Stellen den Tag durch öfters gewafchen werden. Nah Samml. auserl. Abhandl. für praft. Xerzte, 3.3. ©. 293. hat ein aus einer Unze Klettenwurzeln, einem Scrupel Leinſaamen in einem Schoppen Waſſer geischter Trank ag un XIX. Klaffe. J. Ordnung. 339 und berfchiedene Steine abgeführt. Auch fome nıen fie unter verfchiedene Blutreinigende Holz» traͤnke; fie werden in den Apotheken getrocknet aufbewahrt, und verdienen dor den meiften eft verdorbenen auslaͤndiſchen Hölzern zu Traͤnken immer mit Recht den Vorzug. Onororpum, Krebsdiſteln. Gattungsk. Der bauchige Kelch iſt mit ſtachlichten dachziegelfoͤrmig liegenden Schup⸗ pen beſezt; der Boden iſt durch viereckige haͤu⸗ tige Zellen gegittert; die Saamen haben eine ſtielloſe Federkrone. 229. ONOPORDUM ACANTHIUM. Gemeine Krebsdiſtel: mir ſparrichten Kelchen, deren Schuppen abſtehen; und eyrund, laͤnglicht ausgehölten Blaͤttern. Linn. Sp. pl. 1158. Apoth. Onopordi, five Cardui . tomentoß Herba recens; Radix. Provinz. weile, große Wegdiflel. Krampf Ag Zellbiume. Efeisfurz. . Cafo. Bash. pin. 382. Spina alba tomentofa | latifolia ſylveſtris. Dad. pempt. 721. Acanthium. Lobei. Icon. 2. Ch. 1. Ejusd. Obferv. ee Acanthium. Tabern, Icon. 686. Ejusd. Bräuterb 2. * 387. >pira alba. Behr. Diefe zweijährige, faſi die größte Diftelart, hat einen oft fünf Schuhe hoben mit ſtachlichten Blattbauten befezten Stengel; Die großen breiten Blmigr heben am ru "große 2 ta⸗ 949 XIX. Kaffe. J. Ordnung. Stacheln, und find auch mit einem weiffers Filze überzogen; am Ende der Refte Per große pur: purrotbe Blumenföpfe. | Wohnort. Vor dem Stocfenthor auf dent Shit; fonft an Wegen und ungebauten Orten. Bluͤhezeit. Julius, Auguft. Sınımlungszeit. Ehedem wurde Die Wur— zel als ein eroͤffnendes, auflöfended und harns greibendes . Mittel gebraucht. Die gequetfehten Blätter und der daraus gepreßte Saft hat nach Ellers nügl. und auerl. Anmerk. p 53. und Roß DIN. de Cancro. Duisb. auch Goͤlicke Diſſ, de Onepordo in Frebsartigen Geſchwuͤren des Ges ſichts innerlich und außerlich gebraucht , gute Wir« tung gethan. CARTHaMUS, Saflor. Gattungsk. Die wie Dachziegel uͤberein⸗ ander liegende Kelchſchuppen haben gerade Stacheln, und ein blattförmiges flaches Ende. 230. CARTHAMUS TINCTORIUS, Gemei- ner Saflor: mit evrunden, ungerbeilten,, fd» genartig : ſtachlichten Blattern. Linn. Sp. pl. 1162. Apoth. Earthamn flores; Semina. Proving. Borſtenkraut. Flor. Cartham. Gar« tenſafran. Wilder, falſcher, deutſcher, oceiden⸗ taliſcher Safran. - Cofp. Bauli. pin. 378. Cnicus fativus, five Carthamus oflicinarum. Cluf. hifl. 2. Th. 152. Lobel. Icon. 2. Ch. 19. Cnicus fativus theo- ppuraſti, five Carthamns. Berner — XIX. Klaſſe. I. Ordnung, 341 Kerner öfon. Pfl. 3. ı. Pl. 5. Gertin. de Sem. pl. tom. 2. pag. 375. tab. 161. fig. 2 Beſchr. Diefe jährige Bflanze hat einen auf: rechten, barten, bolzigen Stengel, welcher fi ‚oben in einige Zweige theilet; Diefe find mit lan zenförmigen, geaderten, am ande mit Eleinen Stacheln umgebenen Blättern befezt; die ſafran— farbigen Blumenföpfe ſtehen an den Enden der Zweige. Wohnort. Sie wird hier in den Gaͤrten jaͤhr— lich aus dem Saamen gezogen. Sie kann nach meinen eigenen Verſuchen mit Vortheil gebauet werden. Die Art fie zu bauen, und als Sarbes ' material zu bebandelen, folgt im Zten Theile. Bluͤhezeit. Julius, Auguft. Sammlungszeit. Für die Apothelen wur- den eyedem die Saamen gefammlet; jezt find fie nisht mehr im Gebrauche. Car.ına, Eberwurz. Gattungsk. Der Kelch ift geſtralt, deſſen Randſchuppen lange und gefärbt find. 231. CarLına AacaurLıs. Stammloſe Kberwurz: mir einen einblumigen Stamme, welcher fsizer als die Blume ijt. Linn. Sp. gi. 1100, Apoth. Carline, five Cardopatie vel Cha- meleontis albi Radix. - Provinz, Were Eberwurz. Roßwurz. Pfer- dewurz. Engliſche Diſtel. Wilde Artiſchocke. Caſp. Bauli. pin. 380. Caulina acaulos, mag- no. flote aluo, X 3 Dod. 342 XIX. Klaffe. I. Ordnung. Ded. pempt. 727. Carlina altera. Lobel. Icon. 2. Ch. 4. Ejusd. Obferv. 19. Cam&!’oyr albus dioscoridis. Tabern. Rräuterb. 2. Th. 390. Chameleon albus, tive Carlina. Blakw. Herb. t. 332. Behr. Die perennirende lange einfache Wurzel treibt viele lange auf dem Boden liegen: de, am Rande ungleich tiefeingefchnittene, und mit Stacheln verfcehene Blätter, in deren Mitte eine einzige Eurzgeftielte große Blume entfpringt. Wohnort Sch fand fie auf der Flache eines Der Siebenbergen zwiſchen Königswinter und Roͤhndorf. Bluͤhezeit. Julius, Auguſt. Sammlungsezeit. Die Wurzel bat einen ſtar⸗ Ben Geruch, und einen fcharfen, bitteren gewürz— baften Geſchmack; fie enthält ein weſentliches aͤtberiſches Oehl, und iſt ehedem als ein ſchweiß—⸗ treibendes, gelinde aufloͤſendes, und nervenſtaͤr⸗ kendes Mittel meiſtens in Weinaufgüßen gebraucht worden. Sie bat ihren Damen von Karl dent Großen, Der Durch fie feine Armee von der Peſt befreit basen fol. Die bier unter dem Kreuz: bera wilchwachſende Carlina vulgaris, gemeine A, ſoll ıdr aw Kräften ziemlich gleich ehn. Eurarorıum, Albkraut. SGattungsk. Der Kelch iſt Dachziegelfoͤr— mig, laͤngtlicht; der Boden nakt; die Griffel ſehr lang und zweiſpaltig; die Saamenkrone iſt fedrig 232. EUPATORIUM CANNABINUM. Waſſer- banf: mit gefingerten Blätrern. Linn. Sp. Pl. 1173. XIX. Kloffe. I. Drdnung, 343 Apoth. Eupatorii herba; Radix. Provinz. Waſſerdoſten. Hirſchwundkraut. Sirſchklee. Kunigundenkraut. Tauſendblumen. Braun Lebeckraut. Bruchwurz. Ca/p. Bauli. pin. 320. Eupatorium canna- binum. Dei. pempt. 28. Hepatorium vulgo. Lobel. Icon. 528. Cannabina aquatica, five Kupatorium mas, Tabeın. Icon. 117. Ejusd. Kräuterb. 1. Th. 344. Herba Cunigundis, Blakw. Herb. t. 110. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt jähr- Gh raude, braunrethe, bis vier Fuß hohe Eten- sel, welche ſich oben in einige Aeſte theilenz die lanzenförmigen,, gezahnten Blätter ſtehen zu dreien gegeneinander über, zumeilen find die Geiten- blaͤrter viel Eleiner, oft fehlen fie auch gar; die twohlriechenden, fleifchfarbigen Blumen fliehen an den Enden der Etengel in platten Straußen fehr daufig. Wohnort. An dem Ufer der Riheinderfer Bache nicht weit son der Burg, und in den Kefs fenicher Brüggen; fon an Zeichen, Graͤben und Baͤchen. Bluͤhezeit. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Fuͤr die Apotheken wur— den ehedem mehr als jetzund Die Blätter im Day, Das blühende Kraut ım Julius und Kuaufi, und die Wurzel im April geſammlet. Die frifhen Blumen haben einen angenehmen, hönigartigen, balfamifchen, dem blühenden Samanderlein ähns lichen Geruch, und getrscnet, fo wie Die Blüte ter und Wurzeln einen fcharfen, bitteren, dem Cardobenediktenkraut ahnlichen Geſchmack. Der 4 aus: 344 XIX. Klaſſe. I. Ordnung. ausgepreßte Saft, und Die vom getrodneten — und Wurzeln gemachte Aufgüße und. Defofte wurden nach Börhavpen Hl. pl. p. 178. als“ ein auflöfendeg, elutreinigendes, und auf die Auslerrungen ſtark wirkendes Mittel gegen Den Scorbut, Waoaſſerſucht, verdorbene Säfte, Bere fiopfungen der Eingemeide, und bei der Kratze — wie auch aͤußerlich: Boͤrh. Alſt. nl, ». 176.) bei Befhwätften und Geſchwuͤren zu Ums fohlägen mit vielem Nugen gebraucht. Scopoli Flor. Carn. p. 358. bat bei Kindern, wo nach übel behandelten Pocken Befhmwälfte folgten, dag oft aufgelegte Kraut vor afen übrigen Mitteln Diefe Geſchwuͤlſte zu vertheilen, am wirkſamſten gefunden. Es erhieit den Namen: Hirſchwund⸗ fraut, weil man glaubte, Die verwundeten Hits fche bedienten fich diefes Krauts zum Heilen. weite Oroͤnung. Mit fruchtbaren Zwitter⸗ und fruchtbaren weiblichen Bluͤmchen. Tanacetum, Rainfarn. Gattungsk. Der Kelch iſt halbkugelrund, und dachziegelfoͤrmig; die Kroͤnchen des Strals find dreiſpaltig; der Boden nakt; die Saas men haben flatt der Krone einen Rand. 233. TANAacETUM VULGARE. Semeiner Rainfarn: mir doppelt: geficderten, einge⸗ ſchnittenen, ſaͤgenartig⸗ gezaͤhnten Manen Linn. Sp. pl. SISH Apoth. Tanaceti herba: Flökes: Semi, © Provinz. Wurmfarn. Wurnifraut. Burms ſaamen. Revierkraut. Rheinfallkraut. | Cafp: XIX, Klaſſe. FE Drdnung. 345 Ca/e. Bauh. pin. 166. Tanacetum vulgare Inteum. Dod. peinpt. 36. Tanacetum. Lobel. Icun. 749. Tanacetum millefolii foliis. Tabern. Jcon. ro. Kjusd. Aräuterb. 1. Th. 28. Artemitia III. Dioscoridis. Blakw. Herb. t. 464. Kerner Sfon. Pfl. 3. 3. Pl. 232. Gertn. de Sem, pl. tom. 2. p. 359. tab. 453. fig. 7. Beſchr. Die berennirende kriechende Wurzel treidt jaͤhrlichs bis vier Schuhe hohe aufrechte, äftise Stengel, meldye mwechfelweife nit dunkel— grünen, in lauter kleine Stüdichen zertheilten Blaͤt— tern befezt find; die kleinen, häufigen, flachen, gelben Slumenföpfgen gelber ungeſtralten Slim: chen bilden an den Enden der Zweige einen B af: ien Strauß. Wohnort. In der Gronau am Rhein, und an Den Weingaͤrten der Godesberger Baͤche; ſonſt auf Schutt, Daͤmmen, Graͤben und ungebauten Orten ſehr gemein. Bluͤhezeit. Julius bis Oktober Sammlungszeit. Das Slühende Kraut hat einen ſtark Durchdringenden, mwidrigen, gewürz— haften Geruch und Geſchmack. Es wurde ehe- dem als ein. flärfendes, auföofend.s, Schweiß— und Urin - treibendes Mitiel gegen Die Würmer, Berfhleimungen und Mutterfranpfe in Dekoften und Weinaufguͤßen, auch aͤußerlich zu Klyſtiren gebraucht. Die Saamen werden wegen ihrer Scharfe und Bitterfeit ald ein wurmtreibendeg- Mittel zu einem halben Quintchen oft mit Nutzen gebraucht ; fie find als Hausmittel unter Com Nas men: Wurmkraut, Wurmſaamen, — Ps 2456 XIX, Klaſſe. II. Ordnung, Gefannt, müßen aber nicht mit bem Bitterfaamen oder dem wahren Wurmfaamen, Semen Cinnz, werwechfelt werden, welcher der Saamen einer ausläandifhen Pflanze der Artemifia Judaica, con- tra, gder Sontenica fern fol. Da mir Diefen uns noch nit genug bekannten Wurmfaanıen entweder verdorben oder nicht acht erbalten, wird in Hrn Hofr. Baldingergd neuem Magazın 23.7. 5. 56. und 3. 9. ©. 538. der klein pul—⸗ verifirte Nbeinfarrenfaamen, oder das Rheinfare zen ⸗Extrakt Dem Semen Cinnwe vorgezogen, mo Herr D. Bading verfihert, daß Der Rheinfar— sen fi ihm Durch feine wurmtödtende Kraft fo ſehr und fo gewiß empfohlen habe, Daß er Das theure Jemen Cinn® nur dann verſchreibe, wenn san fih durchaus was theured verfipreiben lafs fen wid; und nah Samml. auserl. Abbandl. für praft. Yerste B. 4. &. 394. wird in Den engliſchen Apotheken wirflich ftatt des auslaͤn— diſchen Wurmſaamen der Saamen des Ryeinfar- ren verkauft und gebraucht. In den Apotheken wird von Dem gemeinen Rheinfarn ein Ertraft, ein Warer und ein Oehl bereitet. Es wird noch eine angenehme balſamiſch, ftarf münzenartig ries chende Art: Taracetum balfamita, Frauenmuͤnze, in den Barter gezogen, welche ehedem bei Ma: genſchwaͤche, bufterifhen Krämpfen, und untere druͤckter monatliger Reinigung gebraucht wurde. Artemisıı, Beyfuß. Gattungsk. Der Kelch bat ründliche, ſchuppenartig übereinander liegende, zuſam—⸗ menſchlieſſende Blaͤttchen; der Boden iſt et⸗ was haarig, oder faſt nakt; die Saamen bar ben keine Krone. 234. ÄRTEMISIA ABROTANUM. GStabwurz: mit ſtrauchartigem Stamme, und Eulen or⸗ XIX. Klaffe. II. Ordnung. 347 förmigen, ſehr äfligen blättern. Linn. Sp. pl. 11349. Apoth. Abrotani maris Herba ; Summitates. Provinz. Gertelkraut. Gertwurz. Affruſch. Aberaute. Kampferkraut. Abrauten. Cafp. Bauli. pin. 1536. Abrotanum mas an- guſtifoſiam majus. Dod. pempt. 21. Abrotanum mas. Lobel. Icon. 768. Abrotanum mas. Tabern. Icon. 15. Ejusd. Aräuterfi. 1. Th. 49. Abrotanum mas. Blakw. Herb. t. 555. Beſchr. Der Stengel iſt aufrecht, holzig, ſehr aͤſtig, und in guten Boden oft vier bis fünf Schuhe hoch; die Blätter ſtehen wechſelweiſe, fie find geftielt, fon grün, und doppelt gefiedert, und gleichen wegen ihren fangen, ſchmalen, bor— ftenartigen Blaͤttchen den Sengelblättern; Die klei— nen gelben Blumen mwachfen in unter jich hangen— den Trauben an den Enden der Zweige, und in den Winfeln der Blätter. wWobnort. “in Gärten. Bluͤhezeit. Sunius, Julius. Sammlungszeit. Das Kraut und die Blu— menkoͤpfchen haben einen gewuͤrzhaften Geruch, und einen ſcharfen, hitzigen Geſchmack, und wers den al8 ein murmtreibendeg, aulnigwidriges, zertheilendes und magenftärfendes Mittel bei Blaͤ— hungskoliken in Bulver mit Zuder oder — aufguͤßen gebraucht. 235. ARTEMISIA ABRINTHIUM. Gemeiner Mermurb: mit zuſammengeſezten vielfgaltis gen Blättern; beinahe Fugelrunden ee den 3383 XIX. Kiaffe. IT. Ordnung, den Blumen, und einem sauhbenrigeh 30: ven. Linn. Sp. pl. 1188. ° Aperh. Abfiathii vulgaris Herbak Summi- tates. Provinz. Baurenwermuth. Grabekraut. Wie: genkraͤut. Alſey. Eid. Wurmtodt. Cafe. Bauh. pin. 138. Abſinthium ponticum, feu romanum offıcinarum, deu diosco- ridis. Dod. pempt. 23. Abſinthium latifolinm. Lobel. Icon. 752. Abſinthium ponticum vul- gare Rueilii. Tabern. Icon. r. Ejusd. Aräuterb. 1. Th. 1. Abfinthium vulgare. Blakw. Hero. t. 17. Beſchr. Die Stengel diefes ffaudenartigen Sewächſes find aufrecht, hart, hohzig, eig, oft über zwei Fuß hoch; Die Wurzelblaiter und um: teren Gtengelblatter find zuſammengeſezt, gräus iig, hellgrün, und in zwei, Drei,, auch vier Lap— pen federartig eingeſchnitten; Die oberen find um: zertheilt, klein, und lanzettförnig ; Die gelblichen sunden Slumenföpfchen bangen einfeitig, trauben— weife, an fleinen Stielchen niederwäartd. Die ganze Pflanze iſt meiftend mit einem grauen Filz bedeckt. Wohnort. Auf teanen., warmen und ers habenen Drten, meiftend aber in Garten, wo. man fie Duch Wurzelſtoͤcke vermehrt. Blaͤhezeit. Julius, Auguf. Sammlungszeit. Für die Apotheken wird Das Kraut im May, und die blühenden Spigen im Julius und Ayauft gefammiet. Sie enthal- ten Yuuyenfalz und Salpeter, und einen ‚ar: | Br XIX. Kaffe. II. Ordnung. 349 ſcharfen, gewürzhaften, midrigen Geruch, und einen Durcgdringenden, fo bitteren Geſchmack, daß der etwas fiarfe Gebrauch des Wermuthveſſenz oder Extrakts bei Säugenden die Milch ganz bif> ter, und’ den Kindern fihädlich wage. Diefe Efenz, Extrakt, oder ein Weinaufguß des Kraut ‚wird bei Erfchlaffung und Shwäde Ded Magens und Der übrigen Eingeweide, und dem Davon verminderten Uppetit und ſchwacher Berdauung, bei Verſtopfung Der Yeber und Eingeweide, ges gen die Saure in den erften Wegen, und Kraͤm⸗ pfen ım Unterleibe von Würmern, als ein_ reis zendes, aufiöfended, flärfended, und der Faͤul— niß mwiderftehendeg Mittel gebraucht. Herr von Haller Hif. Fi; beiv. N. 124. hat den Be> brauch Des Wermuths im Podagra-an fih ſelbſt fehr wirkſam gefunden, und hat eine, Die an Nadelmärmer und an der Hautwaſſerſucht fitte, Durch den andaltenden Gebrauch eines Biere, mwortn Diefe Blumen und Wachholderbeeren ge> kocht waren, völlig geheilet. In Tubleau railon- nee de hijtoire -litieraire 1779. tom. 2. pert. 2. p. 144. wird dag Wermuthſalz ald ein Gegengift des corrofiviſchen Sublimats angegeben, und eine Geſchichte angeführt, wo ein wegen dem Genuß einer für Ratten bejiimmter Portion Sublimate faft veriorner Wann. hierdurch gerettet worden. Ad Hausmittel werden die Blumenföpfchen, Alandwurzel, Kardobenediftenfraut, Gentianwur— zel, jedes 1/4 Pf., und 8 Loth Pomeranzenſcha— len auf eine Maaß werfen Wein oder Brandmwein angefezt, und Beim verdorbenen Magen und ver- lornem Appetit gebraucht, Aehnliche Wirfung leiftet auch Das in den Apotheken worräthige Wer« muthgertraft, und die Eſſenz ( Eflentia abiyrtbii compoliti ) zu einigen Tropfen unter weiſſen Wein semifcht , oder das atherifche Oehl zu einigen Tro— pfen auf Zucder genommen. Auch wird in den Apotheken von Dem Kraut ein Laugenfalz BectItah un 350 XIX Klaſſe. II. Ordnung. und mit Zitronenſaft vermiſcht, bei Verſtopfun— gen der Eingeweide und anderen Zufällen ges braucht. Als Vieheageznei, befonderd bei den Schaafen iſt der Wermuth ſowohl ein Vorbau unss= als Heilmittel, wenn von einer aus zwei Hande vol Wermuthsknoſpen oder Kraut, und eben fo viel Wachbolderbeeren und Salz gekoch— ter Brühe taglich Morgens und Abends Dad ge— wöhnliche Sutter befprengt oder vermiſcht wird. 236. ARTEMISIA VULGARIS. Gemeiner Beyfuß: mir in Uuerftücke getheilten, fla= hen, eingeföhnittenen Blättern, die, auf der Unterflaͤche filzig ſind; einfachen, rückwaͤrts ekrümmten Blumentrauben, und einem aus ünf Blümchen beſtehenden Stral. Linn. Sp. p!. 2188. Apoth. Artemiſæ herba; Summitatea; Moxa. Provinz. Beywich. Beſemkraut. Johannis— guͤrtel. Sonnenwendguͤrtel. Gaͤnſekraut. Himmel— kehr. Jungfernkraut. Cafp. Bauh. pin. 137. Artemiſia vulgaris major. Ä Dod. pempt. 33. Artemilia latiore folio. Lebel. Icen. 754. Artemiſia mater herbario- rum. Tabern. Icon. 7. E 8. Ejusd. Kräuterb. 1. Th. 27. Artemifia rabra & alba. Blokw. Herb. t. 431. Kerner öfon. Pl. 3. 3. Pl. zı2. Gertn. de Sem. pl. tom. 2. pag. 387. tab. 164. fig. I. Beſchr. Die Stengel find aufrecht, ruthen⸗ förmig, oft bis vier Fuß hoch; Die untern Blät» tes find lang, ſcharf gezäßnt, federartig in Lap⸗ * pen XIX. Kioffe. IE Ordnung. 351 pen zertheilt, wovon der mittelfte dreilappig iſt, oben dunkelgruͤn, unten weißwoiltgs »ie oberch find einfach, ſchmal und fang; die weiffen läng» lichen Bluͤmchen firen an Den Enden ber Stens gel und Zweige der Blattwinkeln ährenförmig. Es siebt eine Abänderung, weiche rothe Blüm⸗ chen, und einen rothbraunen Stengel hat. Wohnort. An Dörfern, Zaͤunen, auf alten Mauern, Ruinen und Schutthaufen. Blübezeit. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Diefe Dflanze bat einen nicht fehr bitteren Geſchmack, und an den Spi— gen einen mäßigen Beruchs fie wurde ehedem mehr als jenund in Beſchwerden der monetlihen Reinigung und werfchiedenen anderen Frauenzim— mer: Krankheiten gebraudt. Nah Kämpfer Derfiherung haben die Chinefer aus ver Wole des Beyfußes, weihe alle übrige gichtwidrige Brennmittel an Leichtigkeit und Milde übertrift, Die befannte Moxa ( Fleine fpisige, Dem Raucher» ferzchen ahnliche Kegelchen) gemacht; ſolche wur— den in Chiragra und Podagra auf Haͤnde und Suse geſezt und angezündet, wo fie ohne ſonder— liche Schmerzen eine Kruſte brennen, wovon der Schmerz und die Krankheit nachläͤßt. Da dieſe, und andere chedem gebrauchliche Brennkuren nur in der Abſicht geſchahen, um bei Öfiederfranf- beiten, und eingewurzelten Rheumatismen die Schaͤrfe und reizende Gichtmaterie zu zertbeilen, und Durch eine gelinde Eyterung wegzuſchaffen, fönnten Die mehr befannten PBlafenpfiafter und Senfumſchlaͤge won gleicher Wirkung feyn. Die Stengel diefer Pflanze, und Des gemeinen Rhein— farn find Die Hauptbeflandtheile der fogenannten, Doch jezt nit mehr fo ſtark gebräuchlichen Kraute wüfhe, melde ın den Bforrfirchen eingefeanet, und gegen die Donnermwetter in Kleinen Theilchen verbrannt werden. Auf Dem Lande werden Die gi Saanıen 352 XIX. Klaſſe. II Ordnung. Saamen diefer beiden Pſlanzen aus den Krautmi- fen bei Krankheiten Des Viehes, die fie durch Be— aauberung entitanden zu feyn glauben, und gegen Die Waärmer bei Menſchen gebraucht, meil fie ihn Durch Die erbaltene Einfegnung für wirffamer halten. Es wird noch eine perennirende Art Artemifia dra- cuncrbis, Dragon, in den Bärten gezogen, und durch Murzelabieger vermehrt. Ste wird ſowohl wegen ihrem fehr angenehmen Geſchmack, ale wesen ihrer Kraft den Magen zu. flärfen, und die Verdauung zu befördern ın Salaten und ans deren Speifen gebraucht. - Auch) wird ein guter angenehmer Ejjig Daraus bereitet. Tussıraco. Huflattig. Gattungsk. Die Kelchſchuppen find oleichförmig, fo lang als die Scheibe, und baben einen faft bäutigen. Rand; der Boden iſt nakt, und die Saamenkrone einfach, 237. TussıLaco FARFARA, Gemeiner Auflattig: mit einem ſchuppigen, einblumi- gen Schafte, und erwas berzformigen, ge> zähnten Blietern. Linn. Sp. pl. 1218. Apoth. Tufllaginis five Farfar® folia; Ra- dıx; Flores. Provinz. Roßhuf. Bruitlattig. Brandlats tig. Efelslattig. Ohmblaͤtter. Erdfrone. Quirin⸗ fraut. Merzblumen, Cafp. Bauh. pin. 197. Tufilago vulgarie. Lebel. Icon. 585. Ejusd. Hiſt. 320. Tuillage five Farfara. Tabern. Kräuterb. Blaiw. Herb. t. 204. Hort. Eyfi. hyem. fel. 6. fig. 1. Kerner XIX. Klaſſe. M Ordnung, 353 Kerner fon. Pfl. B. 2. Pl. 177. Gærtn. de Sem. pl. tom. 2. pag. 744 tab: 170. fig: ©. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt un— mittelbar einen aufrechten, kaum einen halben Schuhe hohen, mir Schuppen Dicht beſezten weiß- wolligen Stengel ohne Blätter, auf deffen Epige eine einzige gelbe ziemlich aroß geftraite Blume ſtehet; nach der Bluͤthe kommen Die großen, herz— foͤrmigen, weitfchweifig gezahnten, weißwollichten Blaͤtter zum Vorſchein. Wohnort. An dem Ufer der Bache hinter der Baumiſchule nad) Poppelsdorf, auch in der Bahe zwiſchen Endenih und Laͤngsdorf; ſonſt auf feuchten, leimigtem, thonigtem Boden. Blübezeie. April, auch oft fihon im Merz. Sammlungszeit. Für die Apothefen wird die Wurzel gleich nach dem Winter; die Blumen, im Merz oder April, und die Blätter im Zus nius und Julius geſammlet. Alle Theile diefer Pflanze find ein vorzuͤglich guted Arzneimittel ges gen Krankheiten der Brut, Huſten und Engbräs ffigkeit. Die Blätter, welche berb, bitter und ſchleimig find, werden am meiften in Aufgüßen von Waller sder als Thee gebraucht, welcher Trank, Da er feine Hitze verurfacht, auch in langiviert“ gen und hitzigen Brujizufällen gebraucht wird. Die Blumen fowohl, als die frifche oder trodne Wurzel zerftoßen und mit Honig vermiſcht, wer— den ald ein guter Syrup bei Katarrhen und Lun⸗— gengefehwären gerühmt. Im nenen Magaz. für Aerzte B. 7. &. 17. wird das Defoft der Blats ter innerlid und äußerlich bei ſerophuloͤſen Ger ſchwuͤren fehr gerühmt. 38, TUsSSILAGO PETASITES, Peftilenze wurz: mit einen eyrunden Strauß, und Y weni— 354 KR. Slaſſe. M. Ordunng. wenigen nackenden weiblichen a Linn. Sp. pl. 1225. Apoth. Petaiizidis radix. Provinz. Große Peſtwurz. Schweißwurz. Peſtwurzmaͤnnlein. Neunkraftwurz. Giftwurz— Großer, rother Huflattig. Roßpappel. Regen— kraft. Waſſecklette. Deutſcher Koftus. Ca/p. Bauh. pin. — ‚Petafites major & * vu. gar is. Ba Dod. permat. 397. Petafites. Tabern. Icon. 749. Ejusd. Zräuterb. 2. Th. 448. Perzfites. Losei. leon. 39r. Ejusd. Obfor. 321. Peta- lites. Blakw. Herb. t. 222; Beſchr. Die perennirende äftise Wurzel treibt einen diken, hohlen, rothbraunen, mit ſchuppen— ähnlichen Blaͤtſchen von ateicher Farbe beſezten Stengel ohne Starter, welcher oden Dicht rings— herum mit vielen purpurrotben Blumen umgeben if, und einen ſchoͤnen eyrunden DILINFOREASE bildet. Nach Der Bluüthe ENDE aus Der Wurzel auf großen Stielen Die herzfoͤrmi⸗ gen, gezahnten, eben grünen, unten werßweilie gen Blaͤjer, welche oft: von ungemeiner Groͤße 3 ber Rheindorfer Bache zwi⸗ ſchen ver kölniſchen Brücke, und Der Burg des a vr Kanmerpraͤſid non: font auf feuchten Pläs ih, hier nicht febr gemein. Blähezeir. Aprit, Mayı Sammlungszeit. Die Wurzel if affig ge» ringelt, auswendig braun, inwendig weiß, ſcharf son Getuch und ſtark, bikter “m —— von L⸗ XIX. Klaſſe. II Ordnung. 355 Geſchmack. Sie wurde eheden gegen die Falle ſucht, Podagra, und vorzuͤglich gegen die Peſt als ein ſtark ſchweißtreibendes Mittel in Puiver und Extrakt innerlich, auch äußerlich bei Bösartie gen Wunden und Geſchwüͤren, fo wie Die’ ges quetſchten Blätter zu Auffehlägen, gebraucht. Als Viehearznei außert Die Wurzel nach ſicheren ge— machten Verſuchen bei Vieheſeuchen vorziglich gute Krafien, ‚SENECIO, Kreuzkraut. SGattungsk. Der Kelch iſt doppelt, und bat lanzenfdrmige, an der Spitze fihwarze, gleichſam verbrannte Blaͤttchen; der Boden iſt nakt; die eyfürmige, Saamen haben eine einfache Haarkrone. Ä 239. SENECIO VULGARIS, Semeines Kreuzkraut: mit nackenden Blumentronen, gejiedeit- ausgehöhlten, den Gramm um— faſſenden Blättern, und zerſtreut fichenden Jdölumen. Linn. Sp. pl, 1270, Apoth. Senerionis herba, | | Provinz. Gemeine Kreuzwurz. Grimmkraut, Goldfraut. Sauwurz. Speitreut: Wuͤrgkraut. Caſp. Banh, pin. 137. Senecio minor vulgaris, Dod. pemt. 64:1. Eriseron minus, Lobel. Icon. 225. Senecio, five Erigeren min\is, Tabern. Icon. 168. Bjusd. Aräuterb. 1.cb, 477. Senecio |, Kerner öfon. Pfl. 3. 1. Pl. 69. Garin. de Sım. pl. tom. 2. pag. 401. tab, Sad yz Behr, “ 356 XIX. Klaſſe. U. Ordnung. Befchr. ®iefe jährige Pflanze hat einen aufs rechten, äfligen, niedrigen Stengel, welcher wechfels mweife mit dicken, fleifebigen, federartig getheile ten Blättern befezt iſt; Die gelben ungeſtralten Blumen ſtehen an den Enden der Zweige. Wohnort. Allenthalben auf gebauten und ungebauten Orten, in allen Gärten und Seldern. Bluͤhezeit. Zaft das ganze Jahr durch. Sammlungszeit. Dad Kraut bat einen et- was falzigen, Frautartigen Geſchmack; es wurde ehedem ald ein ermeichendes, zertbeilendes, und enterbeförderended Mittel äußerlich in limfchlägen gebraucht. Herr Prof. Bracht in Köln brauchte es in Diefer Abficht, und es hat häufig, oft frifch aufgelegt, bei einem Geſchwuͤre die beffe Wirkung getban, da jedes andere Mittel nicht helfen molte, SoLıvaco, Goldruthe. Gattungsk. Die Kelchſchuppen ſind ge— ſchloſten, und liegen wie Dachziegel Über ein⸗ ander; haben meiftens fünf Stralbluͤmchen; der Boden iſt nakt, und die Saamenkrone iſt einfach. 240. SOLIDAGO VIRGA AUREA. Gemeine Goldruthe: mir einem ecfigen, einigermaßen gebegenen Stamme, und geraden, gedrängt: ftebenden rifpenförmigen Blumentrauben. Linn. Sp. pl. 1235. | Apoth. Virgæ aurex, five Solidaginis Sara- cenic® herba. | Provinz. Heidnifchwundfraut. Guͤldenwund⸗ traut. St. Petergftab. ; Ca/p. Bauh. pin. 268. Virga aurea latifolia ſerrata. Dod. XIX. Kaffe. II. Ordnung. 357 Dod. pempt. 142. Virga aurea. Lobel. Icon. 298. Virga aurea villanovani. Tabern. Icon. 873. Ejusd. Arduterb. 2. Th. 576. Virga aurea ferratis foliis. Blakw. Herb. t. 169. Gertn. de Sem. pl. tom. 2, pag. 448. tab. 170. fig. 5: Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt jährlich aufrechte, meiſtens Braunretbe, ruthen> förmige, oben äftige Stengel; die üntern Blät- ter find länglichrumd, zugefpizt, geftielt, bleich- grün, und am Rande fägezähnigz die oberen find Eleiner, fehmaler, und am Nandeungezähnt, und fieyen alle fo wie die Zweige wechfelmeife; aus den Winfeln der Blätter entfpringen Die gelben Blumen fehr häufig im Dichtgedrungenen, an den Hauptſtengel angedrusften, aufrechtſtehenden Blu— mentrauben. Wohnort. Jenſeit des Rheins hinter dem Petersberg; ſonſt auf bergichten Gegenden und hohen Waldungen. Bluͤhezeit. Auguſt, September, Oktober. Sammlungszeit. Fuͤr die Apotheken wird das blühende Kraut geſammlet; es hat einen ſüß— lichen Geruch, und einen gelinde anziehenden, bitteren, etwas balſamiſchen Geſchmack, und iſt in ſeinen Beſtandtheilen und Kraften dem gemei— nen Sanickel viel aͤhnlich. Vermoͤge ſeiner ſei— fenartigen balſamiſchen Bitterkeit wird das Kraut innerlich in Pulver in Aufgüßen oder Dekokten bei Verftöpfungen zu Ab: und Ausfonderung des Harnd, und forfligen Krankheiten der Harnmwege, und Außerlich bei Wunden und ureinen faulen Gefhwüren gebraucht. Diefe Pflanze iſt in dem Apothefen oft mit der Senrecio (arracenicus Linn,. — Alten) und mehre⸗ ren 958. KK Klaſſe. IE Ordnung. ren anderen Planzen verwechſelt worden, ‚moher der Gebrauch nah Berra Prof. Liſchwitz Mei: nuaz Dem gemunfchtenr Erfolg oft nicht entfpro- hen bat Er ſchrieb um Den eingeſchlichenen Un- prönungen abeuhelfen eine eigene Abhandlung un: ter-Dem Titel: Da rectius ordinandis virgis au- r:is zenuinis ac ipuris, ejusque uſu medico. Lipiie. Inura,. Yland. Gattungsk. Die Staubfäden endigen ſich an ihrer Grundflaͤche mit zwei borftenförmiz gen Fortſaͤtzen; der Boden iſt nakt; Die Sans menkrone einfach, “Al, INULA HELENIUM, Wabhrer Aland: mir eyrunden, runzlihten, den Stamm um⸗ faſſenden Blaͤttern, die auf der Unterflaͤche fisig ind, und eyrunden Relchſchuppen. Linn. Sp. pl. 1236. AMpoch. Helenii fire Enulæ radix. Provinz. Helenakraut. Großer Heinrich. Glockenwurz. Altwurs. —* Ca p. Bauli. pin. 267. Helenium vulgare. Ded. gempt. 342. Helenium. | Lobe!. Icon. 574. Heleaium, feu Inula an- guillarze, | Tabern. Icon. 562. Ejusd. Arduserb. 2. Th. 2:9. Helenium. Blakw. Hırb. i. #73. * | Gerin. de, Sem. pl. lom. 2. pag. 449. tab. 170. fig. 2. Beſchr. Die perennisende, dicke, fpindels förmige, ajlige Wurzel treibt aufrechte, BR d J 6, g - XIX. Atoffe D. Ordnung, 859 fe, weichhaerige, oben äftige, oft big fünf Schude bobe Stengel; die Wurzelblätter find groß, laͤng⸗ lich, an beiden Enden zugeſpizt, geftielt, ſaͤße⸗ zaͤhnig, runzlih, und unten — die obe⸗ ren rc tier find Fleiner, ingeftielt,, und umfajen Dem Stengel; die en gelben geftraß ten Blumen figen euf den Spitzen Der —— ftengel auf einzeten Stielen. Wohnort. Es wird in den Gaͤrten gezogen, wo es Durch Die Wurzelſtocke permehrt wird. Slabeseir. Julius, Auguß. . - Sammlungszeit. Für die Apotheken wer- den im Herbſt oder SZrühlinge die Wurzeln ge= -fanmlet, weiche Der Lange nach in Stufen z3er- ſchnitten, getrodnes werden; fie find Dief, langz ‚außertich braumlich, inwendig weiß; fie haben ei— sen eigenen, durchdringenden, gewürsbaften, et— wag fampferartigen Seruh, und einen biiterli= Shen, etwas fiharfen, gewuͤrzhaften Geſchmack. Sie werden als ein auflofendeg, fchweißtreibendeg und ſtaͤrkendes Mittel bei Zufalen, die von Er- fhlaffung ver feiten ka und von Berſchlei— mung und Schärfe des Bluts und der Safte ent— fieyen, bat bartnädigen Bullen, bei der Bleich— ſucht, bei Bruſtverſchleimungen, bei Schwäche deg Magens, bei Der gut- und bösartigen Krane, und beim Zurufbleiben ber monatlichen Remis gung entweder ingemacht, oder in ver zu einem halben Drachme in Dekokten oder Wein— aufgüßen gebraucht. Won vDiefer 5 I machte man ehedem Den befannten gefunden Alandwein; die Apotheken bereiten jetzund nur noch den Ex⸗ trakt. den Praunſchwe igiſchen gelehrten Anzeigen 1733 St. 79. wurde von Hrn Braͤck— mann Dem jüungern Das wirkſamſte und ſonſt uns ſchadlichſte Drittel gegen Die Kraͤtze Bon Diefer, auch ſchon in Den älteren Zeiten gegen bie Krätze gebsauchlichen Wurzel bekannt gemacht. Die Ber BA: rel: . 360 XIX. Klaſſe. II. Ordnung, zeitung ift folgende: Ein halb Pfund aefchälter m Stücken gefchnittener Alandwurzeln laßt man - in einem Schoppen Wafer bis zur Eonftftenz eis | ned Breyes einkochen, wobei man Die in der Hige | des Waſſers aufsslöste Wurzelfafern mit einem | Spatel wegnimmt; thut nachdem ein Viertel Pf. ungefalzene Butter Darzu, und laͤßt die Mifchung, | welche Die Beſchaffenheit einer weichen Salbe be= fommen muß, erfalten. Bon Diefer Salbe wers | Den des Abends vor Schlafengehen alle von der Kraͤtze angegriffene Stellen Des Körpers eingeries ben, und Des Morgens mit Wafer und &eife, un: beftandig eine freie Ausdünſtung durch Die Schweißlöcer zu erhalten, abgewaſchen, und um- eine neue Anſteckung zu vermeiden, öfterd reine Waſche angelegt, und ded Morgens und Abends von einen fiarfen Aufguß der Alandwurzel, wels cher wie gewöhnlicher Three zubereitet wird, ein Paar Taſſen getrunfen; Der Ausſchlag trocfnet an Den eingeriebenen Steffen merklih ab, und fo lange noch Unreinigkeiten im Körper find „ treibt die Salbe mit dem Thee der Alandıvurzel aleg heraus, big die Blutmafe völlig gereinigt wor— den if. Herr Brüfmanm verfihert, daß bei dieſem Verfahren noch nie ein Patient anderer Mittel nöthig achabt babe, und noch mie üble Folgen wie bei den fonft gewähnlihen Kuren von zurücgefchlagener Kraͤtze entftanden feyen, und winfchet, Daß Diefe Salbe unter dem Damen: Ungnentum Helenii contra Scabiem in Den Apo— thefen vorräthig bereitet werden möste. Bach Samml. auserl. Abhandl. für praft. Aerzte B. 3. S. 381. beitehet Dad befannte Hellſche Mit- “tel des engliſchen Diſpenſatorii gegen die Waſſer— ſcheu aus gleichen Theilen Alandwurzel, Schwe— felblumen, Süßholz, gebrannter Auſterſchalen, und halb fo viel Alaun, Gelbwurz, und amieris Fanifchen Bolug. ARNICA, XIX, Klaſſe. I. Ordnung 361 Arnica Wolverley. Gattungsk. Die Blümchen im Stral haben fünf Staubfäden ohne Staubbeutel; der Boden ift naft, die Saamen haben ei—⸗ ne Haarkrone. 242» ARNICA MONTANA, Bergwolverley: mit eyrunden, ungetheilten, zu zwei am Stamme ſtehenden Blättern. Linn. Sp. pl. 1245. Apoth. Arnicæ veræ, five Plavenfis, five Doronici germanici flores, herba. Provinz. Fallkraut. Groß Luziankraut. Blüte trieb. Stichkraut. Mutterkraut. Marientrank. Gemswurz. Lungenkraut. Muͤnchskappe. Muͤnchs— wurz. Verfangkraut. Waldblume. Gaſp. Bauli. pin. 185. Doronicum plantagi- nis folio alterum. Dod. pempt. 253. Chivfanthemum latifolium. pemp 3 ) Tabern. Icon. 336. Ejusd. Aräuterb, 2. Th. 48. Caltha alpina. | Blakw. Herb. t. 505. Gerin. de fem. pl. tom. 2. pag. 451. tab, 173. fig. I. Ä Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt eis nen aufrechten, einfachen, bis zwei Fuß hoben hbaarigen Stengel mit einem oder zwei Paaren gegeneinander fiehenden Blättern, welche fo wie die Wurzelblätter eyförmig, am Nande glatt, auf beiden Seiten baarig, und wegen den drey bis fünf erhabnen Rippen Den Wegeblättern aͤhn— lich find; auf der Spige des Stammes fichet ei— ne einzige, felten zwei und fehr rar Drei aroße, fhöne, gelbe Blumen auf einzelnen a die aͤlt⸗ 2 XIX. Klaſſe. II Ordnung. Blaͤttchen Des ‚gemeinfchaftlichen Kelchs flehen in zwei Reihen, Die aͤußern find etwas hohl, und klabricht, Die Innern find glatt, und linienfoͤrmig; die Dlumenfröngen im Stral find fo viel «ld Kelchblaͤttchen, fie haben oft nur drei oder bier Staubfäaden, und find fo wie die Scheibenblüm— chen dreizaͤhnig. ; Woehnort. Jenſeits Des Rheins auf einem Der eben Bergen dem ſogenannten Yömenbergz auch auf der Ahr in verfehiedenen ®egenden. Bluͤhezeit Julius, Außguſt. Sammlungszeit. Fuͤr die Apotheken werden Die Blätter nnd meiſtens die Blumen geſammlet, fe haben friſch fo wohl als trocken einen heftigen, gelinde balſamiſchen Geruch, und ei— nen ſtarken, etwas bittern Geſchmack, fie bewir— fon Nieſen, und — groͤßerer Gabe Erbrechen. Ihre reizende, aufllöfende, Schweiß: und Harn— treibende Kraft hat fie zu einem großen Arznei— mittel erboben, wodurch fiedie widernatürlich an— sehauften zähen Säfte in den feiten fo Kohl aid fluͤßigen J— wie auch unterloffenes und ge— ronnenes Blut-von Quetſchungen, ſtarken Faͤllen, und andern beftigen Verletzungen zertheilen und ausfuͤhren; in dieſer Abficht werden meiſtens die Blumen in Dekokten und Aufguͤſſen, und weil fie uͤberaus ſcharf find in kleiner Deſis gebraucht, fie pflegen bei ihrer Wirkung eine außerordentli- ne Beaͤngſtigung, Eckel — ein heftiges Reiſſen im Leibe, und hierauf bald ein Erbrechen, ſtarken Schweiß, oder haͤuftgen Abgang eines oft bluti- sen Hand zu verürſachen. Nach Sammlung a: Abh. für praf. Aerzte B. 3..@. 385. Bat cine, halbe Maaß Bier, morin eine halbe Hand voll Wolserley Blumen eine Zeit lang ein— geweicht waren, zwei Siund bar dem Anfal Ded Fiebers zenommen oft verfhiedene kalte Fieber ges Beben, auch in B. 72. ©. 85 ©. 49. ud ©. | A44i. ZIR. Klaſſe. TH. Ordnung. 363 441. werden die Wolperleyblumen in Faulfiebern, in Biertägigen und Wechſelfiebern, und in Ver— fkopfung Der monatlichen Reinigung gerähmt. Kuch bei andern Kranfpeiten, Die von einer hart— näfigen Beriiopfung der Eingeweide, und Der Gekroͤßdruͤſen Serfamen, bei einer Engbrüſtigkeit pın Berfesleimung, und bei Laͤhmuugen, Ber: frampfungen, und ‚Schmerzen Der Glieder find fie oft mit Nutzen gebraucht worden. Hiervon kann man eine Menge Beifpiele, und Das aus— führliche nachleſen in Akt. Berol. Dee. I. Vol. I. N. 4. Collins „heilfräfte der Wolverley. Brest. 1777. Schütt Diſſert. de viribus Arnicæ. Götting. 1777. und in des Hr. Hofr. Baldingers neuen Magazin für Aerzte B. 1. ©. 2ce. auch B. 3. ©&.5, ws fie in ferophulöfer Opfthalmie, und 3.9. ©. 562, wo Die Blümgen unter einen er mweichenden Brufityee vermifht in Bruſtkrankhei— ten guten Mugen gefihaft Haben. Dft Baben fie die verlaugte Wirkung nicht gethan, weil fi fiatt Der Wolverleyblumen die Blumen Der Ky- "pocharis maeulake,, glabre, und andere gelbe zu— ſammengeſezte Stralenplumen vorfanden, weiche nach dem äußeren habitus thnen ganz éhnlich, nach botanifchen Kenntniſſen aber beurtheilt, ganz verfihieden waren. In einigen Gegenden beißt Die wahre Wolverley Arnica plavenlis von Der ‚Stadt Blauen im Beigtlande, wo fe fehr häus fig waͤchſt. Es gibt auch eine falſche Wolverfey Arnica fuetentis, un&dtes oder Wafferfallfraut, dunimer Jan, Ruhrkraut, weſches eigentlich die Inula diflenterica Lim. Ruhralant iſt, und .ehedem gegen Die Nuhr gebraucht wurde, Beruis, Maßliebe. Gattungsk. Der Kelch ift halbrund mit aleichförmigen Schuppen; der Pan iſt J | I egel⸗ = 364 XIX. Riaffe II. Ordnung. Fegelförmig nackend, die Saamen find eys rund ohne Saamenkrone. 243. BeLrıs PERENNIS., Gemeine Maß⸗ liebe: mit einem nackenden Dlumenf&aft. Liun. Sp. pl. 1243. Apoth. Beiiidis minoris folia ; flores. Provinz. Matfüßchen. Tauſendſchoͤnchen Somierthierhen. Monathbluͤmchen. Margare— thenblümchen. | Cafp. Bauh. pin. 267. Bellis filveftris major. Lobel Icon. 477. Bellis minor. Tabern. Icon. 328. Ejusd. Kräuterb. 3. Th. 42: Bellis minor ſilveſtris. Blakw. Herb. t. 530. Gertn. de Sem. pl. tom. 2. pag. 419. tab. 168. ſig. 1. Beſchr. Die pevennirende Wurzel dieſes fehr niedrigen Pflaͤnzchen treibt einige längliche, eyförmige, gezähnte, etwas rauhe Blätter, und einfache, blätterlofe Stiele, auf Deren jedem ei⸗ ne einzige Blume ſtehet, deſſen Scheibenblüm— chen gelb, die Stralenbluͤmchen weiß, und aus— wendig rolh ſind. Wohnort. Allenthalben auf Wieſen, Grade plägen, an Wegen, und in allen Gärten. Bluͤheseit. Zaft Das ganze Jahr durch. Sammlungszeit. Dad ganze Bflänzchen has feinen ®eruch, und einen etwad fiharfen Ges ſchmack. Das Kraut ift ehedem in Berbindung mit andern Kräutern bei Huften, bei Der Lun— gen und Echmindfucht alg ein löfendeg, und kuͤh⸗ lendeg Mittel, und der ausgeprefte Gaft als ein gutes Abführungsimistel bei Kindern gebraucht wor⸗ XIX, Klaſſe. I. Drdnum. 365 worden. Bei Krankheiten, und Entzündungen der Augen ift Diefer Saft fehr lindernd und kuͤh— lend. Ehedem wurde in den Apotheken eine Bel- lis major gebraudjt, fie iff Dad Chryfanthemnm Leucanthemum Linn. wird aber —* nicht mehr gebraucht. MATRICARIA. Mutterfraut. Gattungsb. Der halbkugelrunde Kelch iſt mit linienfoͤrmigen, etwas ſpitzigen Schup⸗ pen beſezt; der Bodem iſt nakt; die Sans menkrone fehlt. 245. MATRICARIA PARTHEMIUM. Ge- meines Mutterktaut: mir zufammengefezren flachen Blättern , eyrunden , eingefchnitrenen Blaͤtrchen, und äftigen Blumenjtielen. Linn. Sp. »l. 1255. Apoth. Matricariæ five Parthemii herba cum tloribus, Provinz. Metrih. Metram. Matronenkraut. Maͤgdeblumen. Jungfernkraut. Fieberkraut. Cafp. Bauh, pin. 133. Matricaria vulgaris fire fativa. Dod. pempt. 35. Matricaria. Lobel Icon. Matricaria noftras, Tabern. Icon. 8. Ejusd. Kräuterb. 1. Ch. 28 Artemilia tenuifolia. Blakw. Herb. t. 192. Beſchr. Die Stengel Piefer perennirenden Pflanze find aufrecht, überzwei Fuß bach, ſtarck, un? afig, und wechfelmeife mit enförmigen, weichen, etwas weichhaarigen, mit eingefchnittes nen 366 , XIX. Safe. II. Ordnung, nen Lappen gefiederten Blättern befeit; die Bfus men , deren — gelb, und die Stralbluͤmchen weiß find, ſtehen am Ende der aͤſtzen Stengel auf einzelnen Stielen in einen platte n den: uß. Es giebt eine Abänderung mit — Blumen, und eine mit krauſen Blaͤttern % — Auf Sa utt und ungebauten Orten. Die Abaͤnderungen werden in den Gaͤrten gezogen. Blauͤhezeit. Julius, Auguſt Sammlungszeit. Fuͤr die Be wird Das Alabenhe Kraut gefammilet, ed bat einen far fen, balſamiſchen, unange neßmen Geruch, er fich ne Trocknen verliert, uud einen (&erfen, gemiürzhaft: Bitterlichen Geſchmack; es iſt zermöge feiner feifenariigen, bal ſamiſch bitteren Grundmiſchund aufloͤſend, fiärfend, zertheilend, wind. und wurmtreibend; es wird ale ein vere ‚züglich autes Mittel ald Ihee oder in Aufsufen von Wajfer oder Wein bei Mutterbeſchwerden, bei zuruͤckgebliebenem Monatfluß, Hei fihmerzlis en Slachwehen, und zur Reinigung nach Der. Geburt auch bei hyſteriſchen Zufallen, und dem ‚lang anhaltenden Kopfwehe hyſteriſcher Frauen⸗ zimmer gebraucht. Das trockne Kraut mit 34 der vermifcht tödtet und vertreibt Die Eingeweides würmer der Kinder. Aeußerlich dient es zu Dampf⸗ und andern Bädern wider die Mutterbefehiwerden, in naſſen Umfchlägen wider Entzündungen, und. harte Sefhwälfte Der Brüfe, und bei Kolickſchmer⸗ zer in Klyſtieren. 245. MATRICAREA CHAMOMILLA, Gemei- ne Chamille: mie Fegelförmigen Blumenboͤ⸗ den, abſtehenden Stralenblümden, nacfens den Saamen, und mit ihrem Rande gleiche förmigen Kelchſchuppen. Linn. Sp. pl. 1250. Apoth. Chamomillee vulgaris herba cum üoribus, | Provinz. ° XIX. Kaffe. U. Ordnung, 367 »Breving. Gemeine, Feldkamillen. Hermel⸗ gen. Lungenblumen. Nommey. Ca/p. Bauli. pin. 105. Chamzmelum vulga- re, five. Lédcanthemum dioscoridis. Loösl. Icon. 770, Anthemis vulgaris, five _Chamomiila. Tabern. Icon. 18. Ejusd. Aräuterb. 1. Ch. 57. Ehamenelum. Biakw. Herb. t. 298. Beſchr. Diefe jährige Pflanze hat einem aufs rechten ſehr aͤſtigen Stengel, die Blaͤtter ſtehen wechſelweiſe, und ſind mit chmolen, langen Blaͤtt⸗ chen borſtenartig gefiedert; die Blumen ſtehen an den Spitzen der Stengel und der sus den Blatt⸗ winkeln wachſenden Zweigen auf einzelnen Stie— len, fie find in der Scheibe gelb, und im Stral weiß. J— Wohnort. Auf Dem Weg nah Godesberg, auch zwiſchen Godesberg und Mehlem in den Korn⸗ feldern ſehr haͤuflgs; ſonſt auf Getreidefeldern in einem etwas ſandigen Boden. Blaͤhezeit. Junius, Julius. Sammlungszeit. Das blaͤhende Kraut wird ſewohl eis Hausmittel als für Die Apotheken ge— ſammlet; es bat einen ſtarken unaugenehmen Ge⸗ ruch, und bitteren, widrigen Geſchmack. Zum Arzneigebrauch dienen nur die Blumen mit dem Keich, welcher das meiſte weſentliche Oehl eyt⸗ haͤlt. Sie werden fo, wie Das gemeine Mutter fraut, bei allen Arten bon Mutterbefpmert den ges braucht. Auch haben fie als ein ſchmerz und franıpffiillendes Mittel ber Haͤmorrhoidal und Blaͤhungskoliken, bei Magenktampfen, und ver⸗ fbievenen krampfhaften Zufallen hoſteriſcher und hypochondriſcher Perſonen, bei Nieren und Bias fenſchmerzen, und um die Blaͤhungen und die Schmer⸗ \ 368 XIX. Klaſſe. II Ordnung, Schmerzen bei der Ruhr zu fiillen als Ihee oder in Aufgüßen genommen, genäzt; fo wie Ber warme Dampf einer Abfochung ven Kamillen und Waſſer aus dem Stuhl in den After gezogen bei Der Ruhr oft eins der beiten Mitteln iſt. Nah Samml. auserl. Ybhandl. für praft. erste 8. 3. &. 718. leiftet ein warmes Bad von Kamillenblumen und Buttermilch), Durch Abe kochung zubereitet, bei dem zweiten Fieber Der Blattern oft die beiten Dienfte. Bei bartnädigen Kalten Siebern rühmt Herr Prof. Hofmann Difl. de preltantia rem. dom. p. 29. das Pulver zu ein Drachme auf den freien Tag eine Zeit lang genommen, als ein fehr gutes Mittel. Weußer- lich werden fie zu erweichenden und gelinde zer— eheilenden Umfchlägen bei higigen und falten Ge— ſchwuͤlſten, auch bei faulen und brandigen, Ge— fchwüren, und bei Kolifen und Kraͤmpfen zu Kly— ffieren und Bädern gebraucht. Ein von Hollun— Derblütben, Wollkraut, und Kamillen mit Milch und Waller aefochter Brey warm an den Llinter» leib gelegt, erweicht Die ſtockende Säfte, und ſezt ‚Se unter der Wirkung des Brechweinſteins leich- ter in die Gedärme ab. In den Apothefen wird. ein Waffer, ein deftilirted und ein gekochtes Oehl Davon bereitet. AnTHEms, Chamille Biteungse. Der halbkugelrunde Kelch ift mit fait aleichen Schuppen beſezt; der fegelförmige Boden iſt fpreuschtz die Sam menfrone fehlt. 246. AntHemis NOBILIS. Römifche Chas mihe : mit gefiedert : zufammengefezsen, gleibbreiten, fpisigen, faſt raubhaarigen Blättern. Linn. Sp. pl. 1260. \ Apoth. XIX. Kaffe. IT. Ordnung 369 Apoth. Chamcmille remanz flores. Provinz. Edle Kamille. Gartenfamide. Roͤ— wifher Romey. Cafp. Bauh. pin. 135. Chamzmelum nobile üve Le EEE »aum odoratum, & Cha- mamelam nobile flore multiplici. Lobel. Icon. 770. Anthemis ive Leucanthe- mis Odorata, Tabern. Icon. 19. Ejüsd. Kräuterb Cham«- melum romanum. ldem dore multiplici: Blakw. Herb. t. 525. Beſchr. Die perennirende friebende Wur—⸗ gel treiber ſehr aͤſige auf der Erde liegende Sten— gel; die feinen, meergrunen,, gefirderten Blatter Reben wechfelmeife und find aus vielen ſchmalen, fpigigen, weiß weichdaarigen Blaͤttchen zuſam⸗ mengeſezt; die in der Scheibe gelben, in dem Strale weiſſen Blumen ſtehen auf etwas langen Stielen auf der Spitze der Stengel. Sie muͤßen nicht mit den Blumen des Chiyfanthmum Leu- eanthemum, die oft nicht viel arößer find; und mit der Anthemis cetwis, (Hundskamille) denen fie mehr ähnlich find, verwechfelt werden. Es giebt auch in den Bärten cine Abanderung mif gefüllten faft mweiffen Blumen, welche man alle zwei Jahre durchs Auseinanderreiſſen und Ders legen der Wurzeln in einem etwas leimigen Bo» den vermehren und für Die Apotheken in Menge jichen fann. Die gefülten werden meiſtens Den einfachen vorgezogen, wiewohl Die einfachen we⸗ sen ihren Scheibenblämchen, worin Die meifte Kraft iſt, Marker find. Sie find beide den gemeis nen Kamiken an Eigenfchaften und Kräften gleich, und werden in Ähnlichen Fallen, wiewohl nicht fo haufig und fiarf gebraucht Man pflegt fi ihrer zur a 3: Brechens zu bedie: nen: 370 XIX. Safe: IE Ordnung, nen. Bon Diefer Battung wird noch eine Art, die Antliemis Pyrethrum.. (wabrer Bertram) in den Bärten gezogen. Die pesennirenden Wur- zeln werden in den Apotheken unter dem Namen: Pyrethruam, aufbewahrt. Sie find ſcharf, beifs fend, und fpeichelziehend, welche Schärfe fe auch durchs Trocknen nicht verlieren, und find, in Eſſig oder rothen in gekocht ein Fehr gutes Mittel - wider Die falten rheumatiſchen Zahnſchmerzen. Ackiıt.ea, Garben. Gattungs?. Dir Shuppen des eyruns den Kelchs Liegen wie a uͤbereinan⸗ der; der erhabne Baden iſt mit Sp er: hen beſezt; der Steaßlbluͤmchen pad fünf oder * 247. ÄCHILLEA MILLEFOLIUM. Schaaf⸗- ga Ye: mir dsppelrgetedersen nachenden Blaͤt⸗ tern, deren Rappen gleichbreit und gezahnt find. und auf Dun ob von Halfte gefurcten Stammen nn. > nn 1237. Apoth. Melifsii herma; flores, | Provinz. WEN Feldgarbe. Tauſend⸗ blatt. Spitziger Weißrheinfarn. Iudenkraut. wann Asißenfraut. Rippel. Berbelfraut. Cap. Bauh. pin. 1340. Millefollum vuigar e' baum. dem parpureum majns. Dei. pemrt. 100. Millefol.m five Achillea aibiz & purpureis flotibus. Lehel Ion. 747. Millefolium terreftre pur- .Pureum, N Tabern. Icon. 130. Ejısd. Rräuterb. 1. Ch. 333. Miliefoium majus und purpureum. Blakw. herb. t. 18. | Gert. XIX. Rleaſſe. U. Ordnung. 371 Gertn. de ſem pl. tom. 2. pag. 426. tab: 168. fig. 9- Seſchr. Die perennirende Würzel treibt jährlichs aufrechte, ziemlich hohe, eckige, etwas haarige Stengel; Dir langen dunkelgrunen Blaͤt— ter ſtehen wechſelweiſe, und beſtehen aus vielen Paaxren tief beiderſeits eingeſchnittener Blaͤttchen; die kleinen weiſſen Blumen ſtehen an den Spitzen Ber Stengel in Haken Blumenſtraͤuſſen. Ed gibt eine Abänderung mir röthiichen Blumen. Wohnort. Allentsalben an Wesen, auf Wies fen, Triften, und trefnen Grasplägen, Zlädezeit Junias, Julius, Areuff, Sammlung szeit. Fuͤr die Apotheken ters den vie Burzeiblatter im Mas, und dag blühende Kraut im Tubus und Auguſt geſammlet; Die Blumen haben einen ſtark Balfamiichen Geruch, und einen bittern, gewärzhaften, fampferartigen, etwas ſcharfen Geſchmack. Die Blätter und Plg- men werden meiſtens zuſammen gebraucht, fie ind aufanımenziehend, frampfitilend, und nervenftärs fend, und werden in Defoften und Nufesfen, bei Slaͤhunggkoliken, Schwache des Mageng, byiierifchen und -Eypochrondifken Zufällen, bes Blutflügen, befonders Ber Goldader gebraucht. Buchwald Specim. med. prall. p. ı70. hat einen fiarfen Aufguß der Blatter und Blumen bei eiuem zu fiarfen Fluß ter Goldader an ſich feld vor aken andern Mitteln om mwirffam- fen gefunden, und empfielt den Three Davon bei Diefer Krankheit zum beſtaͤndigen Getraͤnke, wobei man auch die des Wollkraut Verbaſcum Tas/us abwechſelnd, oder untermiſcht brauchen koͤnne. Auch wird dieſer Thee in der Samml. anserl. Abh. für praft. Aerzte B. 1. St Aa. &. 77. bei Koliken, in Kraͤmpfen von unordent— licher monatlicher ie und wider falle / 2 Sie: * 372 XIX. Rlaffe II. Ordnung. | Sieber gerühmt. Der lang fortgefezte Gebrau | des ausgepreßten Safts mit der rothen Roſen— conſerve wird in der Schwindſucht, und bei Lun⸗ gengeſchwuͤren als ein gutes Mittel gerühmt. Aeußerlich wird das Kraut und Die Blumen wider den Brand, und zur Reinigung der Wunden, | und Gefhmwären in nafen und trofnen lmfchläs | gen bei Kolifen, bei der ſchmerzhaften Goldader, und bei dem Brand in dem Gedärme in Kinfties xen gebraucht. 3 Hände vol Schaafrippe, und eben fo vıel GBesbreitblätter (Piantago ) mit 3/4 Df. gelben Wachs, 4 Loth Pech, und ıfa Manf £einöhl zu einer pflaftermäßigen Dicke gekocht, und durchgepreßt bat Ach ſehr oft als ein mirk- ſames, reinigendes, und heilendes ve bei Wunden, und Geſchwaͤren erprobt. 248. ÄCHILLEA PTARNICA, Deutfcber Brei: mit lanzenförmigen, ſcharfzuge⸗ — — an Senarr Blaͤttern. nn. Sp. pl. Apoth. — Herba cum floribus; radix. Provinz. Wilder MWiefen Bertram. Miefes traut. Weiſſer Dorant. Wilder Wiefendragun. Cafp. Bauh. pin. 98. Dracanculus pratenfis ferrato folio. Dos. pempt.-710. Draco fylveftris five Ptar- milch, Zobel Icon. 455. Ptarmica draconis five Sternutamentoria. Tabern. Icon. 131. Ejusd. Kräuterb. 2. Th. 484. Tanscetum album, acutum. Blakw. Herb. t. 276. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt eis ‚nen aufrechten, oben aͤſtigen —— Fe ra wei XIX. Klaſſe. II Drdnung. 373 felweife fiehenden langen, ſchmalen, ungefielten, fharfgezähnten Blättern, und ziemlich großen, innwendig ſchmutzig, auswendig hellweiſſen Blu— men, welche an den Spitzen der Stengel in fla— chen Straͤußen fieben‘ Wohnort. In der RS am Rheinufer, fonft an Straßen, Heden, und Geſtraͤuchen nicht ganz gemein. Bluͤhezeit. Junius, Julius. Sammlungszeit. Ale Theile dieſer Pflan- ze haben einen fharfen, brennenden Geruch und Geſchmack, zwifchen den Fingern gerieben, oder in Die Naſe gefignupft erregen fle Nieſen, gefaut sieben fie eine Menge Schleim und Speichel her— vor, und werden daher aefaut, oder in Eſſig oder Waſſer gekocht als Mundwafler bei rhema— tiſchen Zahnſchmerzen angerathen. Sie werden zu Aufloſung und Ausführung des Schleims in Die Nießpulver, auch anflatt der wahren Ber. iramwurz Anthemis Pyrethrum gebraucht. Dritte Ordnung. Mit fruchtbaren Zwitters und geſchlecht⸗ loſen Bluͤmchen. CENTAUREA, Flockenblume. Gattungsk. Die Strahlenbluͤmchen ſind trichterfoͤrmig, lang, und ungleichförs mig; der⸗Boden ift mit Borſten beſezt; meiftens haben die Saamen sine einfache Haarkrone. 249. ÜENTAUREA cyanus. Gemeine Kornblume: mit — Rel⸗ 3 en 374 XXIX Klaſſe. LI. Ordnung, chen, und gleichbreiten, glattrandigen Blaͤt⸗ tern, wovon die unterſten zahnartige Ein⸗ ſchnitte haben. Linn. Sp. pl. 1209. Apotb. Cyani flores. Provinz. Blaue Kornblume. Ziegebein. Zie— ebock. Zachariasblume. Noggenblume Gichels Iume. Cafp. Bauh. pin. 273. Cyanus fegetum, Lobel. Icon. 5346. Cyanus vulgaris. Tabern. Icon. 146. Ejasd. Arauterb. I. Th. 439. Cyanus fesetum cærtuleus. Blakw, Herb. t. 270. Kerner $Fon. Pfl. 8. 2. Pl. 120. Beſchr. Die blauen Blumen diefes jährigen auf allen $eldern ganz gemeinen Untrauts haben Feinen Geruch noch Geſchmack. Die ganze Pfanze bat man ebedem als ein Anygenmittel gebraucht, und fuͤr ———— gehalten. Auf die mit Sliut unterlaufenen Augen der Pferde werden Säackchen zum Zerthe ilen aufgelegt, Die mit Diefen Blumen, Flierenblumen und Hyſopkraut gefällt, und mit Spiritus vini camphor. befeuchtet find. 250. ÜENTAUREA BENEDICTA. Cardens benedifte: mit wolligen, doppelt ſtachlichten, nie einer beſondern Suͤlle verſehenen Zele &en, und gezaͤhnt⸗ ſtachlichtey halbe am Stamme herunterlaufenden Blaͤttern. Linn. So. pl. 1296. Apoth. Cardui benedifti herbay"Semina, Ca/p. Bauh. win. 378. Carduus fyiveltris hir-. futus, five Carduus benedittus. Lebel. Icon. 2. Ch. 13. Carduus benediktus, | ETobern. | "XIX, Klaſſe. II, Ordnung. 875 Tabern. Icon. 689. Ejusd. Kräuterb. 2. Th. kr 388. Carduus benedictus. Blakw. Herb. t. 470. Beſchr. Diefe jährige Sommerpflanze bat ein Dirtelähnliched, flaudenartiges Anſehen; Die Blatter find dunkelgruͤn, lang, ſchmal, ausge— zackt, mit kleinen Sacheln befezt, fe laufen an Dem Stengel herunter, und find wie Die ganze Pflanze weichdaarig und rauh anzufühlen; Die nicht ſehr großen geiben Blumen baden einen Doppelt ſtachlichten Keld, und einige grüne Deck— blattes, welche mit einer zarten Wohle wie mit Spinngewebe verbunden find; die läalıchrunden Saamen haben eine einfache Saamentrone ſtei— fer, harter in einem Dinge ſtehender Dorfen. Wohnort. Diefe Pflanze wird jäahrlichd in Ben Garten aus dem Saamen gezogen. Bluͤhezeit. Julius, Auguf. Sammlungszeit. Für die Apotheken wird Bag junge Kraus im Julius geſammlet; es bat ſowohl trocken als friſch einen fehr bitteren Be— ſchmack, und enthalt in guter Gartenerde gezo⸗— gen nebſt dem Laugenſalze einen Theil Salpeter. Es hat vermöge feiner bitteren ſeifenattigen Geund— mifihung fo, wie Dad Taufentgüidentreaut, der Erdrauch, und Bitterilee aid ein ver Faulniß ‚widerfiehendes Mittel eine befondere Kraft den Magen und die Verdauung zu ſtaͤrken, Die ver— fiopften Eingeweide zu eröfnen, und den Schlem zu verdünnen und abzufuͤhren; und wird Dayer wider Die Wechfelfieber und die Würmer, bei ver Gelbſucht, und hypochondriſchen Beſchwerden im einem mit Waſſer gemachten Extrakt, oder im ei— sem mit Wein aus den trodnen Blättern berei— teten Aufguß gebraudht. Der ausgepreßte Saft fol in bößartigen freffenden Geſchwuͤren und Maſt⸗ Barmfifteln innerlid und Außerlid gebraucht Die 34 beſte 376 XIX. Slaſſe. II, Ordnung. beite Wirkung tdun. In den Apotheken wird ein Ertraft Davon bereitet. Als Viehearznei wirk Dad Kraut mit Salz vermiſcht den Schaafen ge» geben, wenn fie von gefrejfenen ungeſundem Sute ter frank find. Dierte Ordnung. Mit unfruchtbaren Zwitters und fruchtbas ren weiblichen Bluͤmchen. CarenpuLa. Ringelblume. Gattungsk. Der Kelch ift in gleiche Eine ſchnitte getheiltz der Fruchtboden iſt nackend und flach; die Saamen im Strale find haͤu⸗ tig, zuſammengedruͤckt und ohne Krone. 25I. CALENDULA OFFICINALIS. Offici- nelie Kingelblume: mit lauter kahnförmi— gen, zachıgen, einwärts gefrimmten Saas men. Linn. Sp. pl: 1304. Aporb. Caienduiz herba; flores, Provinz. Gemeine, arten Ringelblume. Boldbiume. Butterblume. Dotterblume. Warzens frout. Gilken. Todtenblume. Cafp. Bauh. pin. 275. Caltha polyantkos major, Dod. pempt. 254. Coron. 58. Calendula Tabern. Icon. 334. Ejusd. Aräuterb. 2. Ch. 46. Calendula fatıya. Kerner fon. Pfl. 3. r. Pl. 61. Blakw. Herb, t, 105, | * Beſchr. Dieſe jährige Pflanze treib aͤſtige, zeſtreifte, weitſchweiſige Stengel; Die er ſte⸗ [4 XIX, Kaffe. IV. Ordnung, IR ben wechſelweiſe und find unten eyfoͤrmig, ſtumpf, und oben lanzenförmig, Die großen bald gefüllt, bald einfaben dell: oder dunfelgeiben Blumen figen einzeln am Ende Des Giengelg und Der Aefte auf langen Stielen. Wohnort. Sie werden meifteng in den GSaͤr⸗ ten gezogen. Man finder fie auch bie und da wıld wachſen. Bluͤhezeit. Julius, Auguft. Sammlungszeit. Die Blumen wurden che> dem mehr aid Die Blätter für Die Mpothefen ge— ſammlet; fie haben einen ſtarken widrigen ee ruch, und fcharfen bitteren Geſchmack Der auge gepreßte Saft Davon, oder ein Extrakt, oder ein Davon durchzogener Ejjig wurde ald ein fihweiße treibended, auflöfendes, reizendes und abführen> des Mittel innerlich gegen Verſchleimung und Berftopfungen der Eingeweide und gegen Scio> pheln, und Die friſchen Blaͤtter äußerlih um die harte Haut und verharteten Raͤnder in Gefchwäe sen zu eriweichen, gebraucht. 2 Sechste Ordnung. | Mit einfachen Blumen. Viora Veilchen. Gattungsk. Der Reich ift fünfblättrig ; die fünfblättrige unregelmäßige Blumenfrone endiger ſich ruͤckwaͤrts in ein Horn; die Kapfel ift einfächerig, dreiklappig. | 252. VIoLA ODORATA, Woblriechendes Peilben iſt Stammlos, bar berzförmige Blaͤtter, und Eriechende Ausläufer. Linn Sp. pl. 1324. sie | Apoth. “ 373 XIX. Klaſſe. VI. Ordnung. Apoth. Violæ flores; Semina; Radix. Vie- larise heroa. | C:fp. Bauh. pin. 799. Viola martia. Dod. pempt. 159. Lobel. Icen. 610. Viola martia purpurea. Tabern. Icon. 301. Ejusd. Arästerb. 2. Th. 16. Vioia martia purpurea. Beſchr. Die perennirende kriechende Wur— gel bringt und in ven erſten Frühlingstagen an freien warmen Ditin, an Hecken und Graspläs gen die erſten und ſehr wohiriechenden Blumen. Diefe werden für Die Apotheten fehr häufig ge> ſammlet; die anderen, ehedem auch gebrauchlis chen Theile diefer Pflanze And jegund fallt ganz auger Gebrauch. Die Blumen befigen ſchmerz— ſtilende, ſchleimige und bittere Theile, welche ſie dem Syrup, der daraus bereitet wird, mit⸗ zheilen. Dieſer Syrup wird bei ſtarken Huſten, und bei der Sprehe, um die Schmerzen zu line dern, gebraucht; auch wird er feiner angenehe men Zarbe wegen, verſchiedenen Mirturen und Geleen beigemifcht, und Dient in Ber Chemie zu Unterfheidiung und Befiimmung der Salzen. Cine ſehr gute Art diefen Syrup zu bereiten, findet man in Herrn Hofr Baldıngerg neuem Ma— ga3. für Aerzte 3. 2. ©. 507. - 253. VIoLA CANINA, Aundsreilden: mit einem aus gewachſenen, aufjleigenden Stam— me, und langlichten, herzfoͤrmigen Blaͤttern. Linn. Sp. pl. 1324. Ca/r. Bauh. pin. 199. Viola martia inodera fylveitris. | Dod. pempt. 156. Viola fylveiris inodora, Lobel. Icon. 609. Viola canina. Rert. Eyfi. WVern. 2» tab. Ag. 2. wohn- XIX, Klaſſe. VI Ordnung 379 Mohnort. An Zäunen und fonnigen Hügeln. Bluͤhezeit. April, Map. Sammlungszeit. Diefe iſt der Yorigen im allem ganz ähnlich, außer Das Die Blumen eiwas größer, bkaifer an Farbe, und geruchlos find. Den Wurzein diefer beiden Veilchenarten wird nach verfshiedenen von Herrn Eofe, Willes met und Linnee gemachten Berfuchen eine Bre- hen und Purgieren erregende Kraft beigelegt. Bleihe Berfuche bat au Herr D. Niemeyer mit den Wurzeln Diefer beiden Pflanzen ange> fieit, um zu ſehen, in wie weit felbige als ge> lindeg Brechmittel anjtatt andern foflbaren, und auslaͤnbiſchen Mitteln, vornehmlich der Ipeka— kuanhawurzel, gebraucht werden fünnten, welches man in einer don ihm beraitsgegebenen Diſſerta- tione de Violæ eanine. in medıeina ufu. 1785. Gö:stinge nachleſen kann; wo er zwar nicht be= bauptet, Das die Kräften diefer Wurzel Denen der Ipekakuanha und des Brechweinſteins gleich feyen, aber Doch bemweifet, Daß fie bei zartlichen empfindlichen Perfonen gut gewirfet, und gelin» des Brechen und Burgiren verurſacht, auch Die erften Wege nicht geſchwaͤcht, fondern eher ge— fiarft haben, fo, daß fie Da, wo nur gelinder Reiz erfordert wird, und ein heftiger Reiz ſcha— den könnte, zu 1/2 big 1,1/2 Drachmen des Puls vers, oder zu 2 bis 4 Dramen des Dekokts mit Nutzen gebraucht werten fönnen; wobei er erinnert, Daß die Wurzeln in Subſtanz beifer wirten als in einem Aufgus und Dekokt. 254. VIOLA TRICOLOR, Dreifärbiges Veil- &ben: mit einem weitſchweiftgen dreifeitigen- Stamme, langlidten, eingeſchnittenen Bat⸗ tern, und in Querſtuͤcke gerbeilten Biertane fägen. Linn. Sp. pl. 1326. Apoth. Trinitatis, five Viole tricoloris be ? | Pre 38a XIX, Klaffe. VI, Skönünk: Provinz. Ackerveilchen. Je länger, je lieber. Sreifamfraut. Unnüge Gorge. Dreifaltigkeitda Blümchen. Jeſusbluͤmchen. Gedenkbluͤmchen. Tag und Nachtblümchen. Cafe. Bauh. pin. 199. Viola trigolor har- tenfis repens, Dod. pempt. 258. Lob. Hift, 335. Ejusd. Icon. Öır. Viola flam- | mea coiorea, Blakw. Herb. ti. 44. Hort. Eyfi. vern. tab. 4. fig. 4. Garin. de Sem. pl. tom. 2. p. 139. tab. ır2. fe. I. Beſchr. Diefe jährige Pflanze hat einen drei— edigen, aftigen, friehenden Stengel, an welchem die länglich = berzförmigen, fägenartig -» gezaͤhn— tem, geftielten Blaͤtter zerjireut fieben; aus den Winkeln der Blätter, an welchen kleine zahnfoͤr— mige Blättchen figen, entipringen Die meiſtens elb und mweiffen, auch oft blapblau und gelben lumen auf einzelen Stielen. Wohnort. Vor den Stadtthoren auf den Jeckern; auch mird in den Gärten eine Abandes zung gezogen, welche in allen Theilen größer iſt, und Dreifarbige größere Blumen bat. Bluͤhezeit. Junius, Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Fuͤr die Apotheken wird Das Kraut vor und in der Bluͤhezeit geſammlet. Das zerfioßene Kraut, und ein Aufguß davon hat einen edelen Geruch und Geſchmack, und enthält einen dem Yeinfaamen ähnlichen Schleim. Nach Samml. auserl. Abb. für praft. Aerzte B. 8, S. 328. und Haafe Dill. de Viola tricolore, Erlaugæ 1782. wird dad Kraut in Milch und Zuder gefocht innerlich gegen Dem Milchfehrof und Sriefam Ber Kinder gebraucht. —J — Zwanzig⸗ XX. Kaffe. 1. Ordnung, 38 Zwanzigſte Klaſſe. Mit verwachſenen Staubfaͤden und Staubwegen. Erſte Oroͤnung. Mit zwei Staubfaͤden. Oxchuis. Ragwurzg. Gattungsk. Die Blume hat fünf Bl menblätter, und ein hornförmiges Hönigs behaͤltniß. 255. Orcnıs mascuuA. Mannliche Ragwurz: mit ungetheilten Zwiebeln, einer vierlappigen geferbten Aönigbebälenislippes einem jtumpfen Horn, und rückwärts gebo⸗ genem Wuckenblättern. Linn. Sp. pl. 1333: Apoth. Satyrii Radix; Salep. | Provinz. Deutfhe Salepwurzel. Merie, Männchen. Narrenhoden. Rnabenfrautmännfein. Cafp. Bauh. pin. 84. Orchis foliis ſeſſiili- bus non maculatis, five Orchis moris mas. Dod. pempt. 336. Tefticulus morionis mas; Lebel Icon. Cynosorchis morio, | Blakw. Herb. t. 53 Satyrium mas, Halt. Helv. nro. 1283. tab. 33. Orehis ra- dieibus rubrotundis, petalis lateralibus reflexis, labello trifido, fegmento me- dio lengiori bifide, Beſchr. 333 IX. Klaſſe. 1. Oidunng Beſchr. Die aus ruͤndlichen Knollen beſte— hende Wurzel liegt ziemlich tief in der Erde, und treibt einen aufrechten, ziemlich hoben Sten— gel mit ſchoͤnen großen, vivletfarbigen, wohlries chenden, in einer Aehre fiebenden Blumen, und purpurfarbigen Dedblättern; die Blätter find ziemlich breit, und oft ſchwarzgefleckt, und glei» hen den Blättern des Gartenſchwertel. Wohnort. Bei Witterſchlick, Friesdorf, und in einigen Gegenden des Kottenforftz; fonf auf nicht zu trocknen Waldiviefen. Blühezeit. May, Junius. Sammlungszeit Von dieſer Pflanze werden in den Apotheken nur die Wurzelknollen gebraucht, and erfi dann gefammlet, wenn Die Saamıen reif ind, und die Stengel und Blätter zu verweifen anfangen; von den zwei oder Drei Knolen muß man nur Die neue, frifhe, aussewachfene, harte, und fleie fhige nehmen. Dieſe ausgelejenen Wurzeln wers Den mit kaltem Wafler abgewaſchen, und im. beiffes Waller getaucht, und mit einem leines nen Tuch abgerieben, und alſo bon ihrer dt» gerer feinen Haut befreiet, alsdann werden fie in Faͤden gezogen oder eingereihet, und eine kur— ze Zeit in kochendes Waller, und aus dieſem fosleich einige Minuten lang in einen nieht fehr ſtark gebeizten Dfen gelegt, und zulezt an der freien Luft vollig getrodnet. Dieſe einbeimifche allſo zubereitete, Und getroefnete, und zur rech⸗ ten Zeit gefammlete Wurzeln werden hart, Durchs ſcheinend, find nicht zuſammengerunzelt, ſondern behalten ihre gehörige Groͤße, und verlieren Durch Diefe Bereitung Den unangenesmen Harn, oder bodartigen Geruch, den fie friſch fehr flarf bes figen, und koͤnnen anfatt der wahren Galepivure zeln, weiche unferen Apotheken aus den perfis Shen, und den eigentlichen levantifhen Handelds plagen zugeſchickt werden, gebraucht —— und in XX. Klaſſe. T. Ditnuns 48 find von Diefen in nichts umnterfehieden, als daß fie nit von den Diorgenländern hergekommen eb: haben einen gelinde füßlich fchleimigen, dem orabifchen Gummi aͤhnlichen Geſchmack, und ent« Dalten fo vieie fchleimige Theile, dag ein halb Loth der zu Pulver geflofener Wurzeln durchs Kochen 8 Unzen Mafler oder Wein völlig ſchlei— mig machen kann. Sie gehören wie die Althaͤewur— e!, Bummi Tragant, und arabifehed Gummi zu den erweichenden, fchlüpfriebmacenden , nähren» den, und Schärfe dempfenden Arzneimitteln, und mwerben bei gefchwäcdten, und abgezehrten Kranfen, bei trodnen frampfigten NHuften,, beim Blutſpeien, Lungengeſchwüren, bei Durchfaͤllen von ſaurer und anderer Schärfe, bei der Ruhr, wenn Die gehörigen Abfuͤhrungsmittel vorherge— gangen find, und bei feorbutifhen und anderen Schaͤrfen des Blut? zu einem Quintchen big zu einen halben Loth in Waffer, Milch, oder Fleifche brühen , gekocht, oder in Wein und andern fläßi> gen Arzneien zu einem Schleim verdidt, oder. nach verfchiedenbeit der Krintheit mit gelinde gewürzhaften , füßen, lichten , oder Kharf rei⸗ zenden Mitteln vermiſcht gebraucht. Von dem Augen dieſer Wurzeln in der Kuhr kann man Degneri de Diffenteria Edit. 2. pag. 177. und Ephemerid natur, curiof. Fol. 2.894. 0b/. 62. wie auch Shwed. Abb. 3. 21. nachlefen. Folgende fünf and hier wildwachfende DOrchisarten haben gleis che Eigenfiheften und Kräften, und fonnen une ter oben angezeigten Zubereitung gebraucht werden. a 256. ORCHIS MORIO, Pickelbäring: mie ungetheilten Zwiebeln, einer vierfpaltigen, seferbren Hoͤnigbehaͤltnißlippe, einem ſtümp⸗ fen auffleigendem Sorn, und flumpfen zu: fammengeneigten Aornblärtern. Linn. Sp. Pl. 1333. | Provinz Rnebenfrautweiblein. Morioweibs lein. Heurathswurz. | Ce/p. 334 XX. Klaſſe. 1. Ordnung. Ca/p. Bauh. pin. Sa. Orchis morio ſœmina, Dod. pempt. 236. Tefticulus morionis fœ- mina. | ‚ Lobel Icon. 176 Ejusd. Hifl, 87. Cynosor- chis morio fœmina. | Hall. Helv. nro. 1282. tab. Orchis radicibus fubrotundis, galese petalis lineatis, la- bello triido crenato, medio fegmento emarpinato. Beſchr. Die meiftend zwei runden fleifchich- "ten Knollen find ohngefehr von der Größe einer Kirſche: fie treiben einen niedrigen, mit blatt— förmigen Schuppen befezten Stengel, weldher an der Spise eine Aehre purpurfarbiger Blumen grägt; die Blätter find (mal, und lanzenförmig. Woehnort. in der Gegend des Kreuzbergs im Walde. Blübezeit, und Sammlungszeit wie die dorige. 257. OrcHis BIFOLIA. Zweiblätterid- se Ragwurz: mit ungetheilten Swiebeln , ei: ner lanzenförmigen, glattrandigen Hoͤnigbe⸗ daltniß nißlippe einem fehr langen Horn, und abſtehenden Aronblättern, Linn. Sp. “2331. | $ Provinz. Biſamknabenkraut. Wohlriehens des, zweiblättriched Knabentraut. Bodshödlein. JFuchshoͤdlein. | Ca/p. Bauh. pin. 83. Orchis bifolia minor ealcare oblongo. Ded. pempt. 237. Orchis ferapias primus. Lobel. Icon. 178. Tefticulus vulpinus primus, Hall. Helv. nro. 1285 tab. 35. Orchis ra- dicibus obiongis, labello lineari. Blakw, Herb, t. 588. u Beſchr. XX. Klaſſe. I. Ordnung. 585 Beſchr. Die zwei auch oft Drei kleine weiſſe Wurzelu treiben einen aufrechten, unten mit zwei eyrunden, ungezähnten amt Rippen Der Lan: ge nach durchzogenen Slättern beſezten Stengel, an welchem Die geib- oder gruͤnlichweiſſen wohl— riechenden Blumen aͤhrenfoͤrmig Jufammenitehen welpe-fih Durch ihr ſeyr langes etwas gelbliche Horn auszeichnen. Wohnort Bei Duͤßdorf und Alfter; ſonſt auf ſonnigten bergigten Trifien. Bluͤhe- und Sammlungszseit, wie die erſte. 258. Oßciis miLiTarıs, KRriegriſche Ragwurz: mit unzertheilten Zwicbeln, einer fuͤnfſpa sigen, raub punftirten Aönigbehäle: nißlippen; einem ftumpfen Horn, und zuſam⸗ menbängenden Kronblaͤttern. Linn. Sp. Bi 1333- Provinz. Groß Knabenkraut. Große Sten⸗ delwurz. Kukuksblume. Caſp. Bauh. pin. 80. Cynoforchis latifolia, hiante cucullo, major. Lobel. Icon. 184. Orchis firateumatica. Tabern. Icon..663. Ejusd. Krauterb. 2. ch. 19732 leitieulus 1. militaris, “Hall. helv. Nro 1277. tab. 2%: Orchis radi- eibus fübrotundis, ipiea conica, labeilo quadrilido, brachiolis & pectore per- anguitis, n Beſchr. Die zwei runde fleifhige Knollen treiben einen oft bis zwei Schuhe boben Stengel; welcher mit einigen ziemlich langen, lanzenförmi» gen, faftigen Blaͤttern umgeben iſt, und eine ges Drangte Pegelförmige Achre weiß- und sothgeftreife ter Blumen tragt. Fer \ Na ' Webn- | 336 IX, Klaſſe. 1. Ordnung, Wohnort. Bei Frießdorf auf der Höhe des Bergs; font auf etwas hohen Wiefen und Triften. Bluͤhe- und Sammlungszeit, mie die erfie. 259. ÖRCHIS LATIFOLIA. Breithlättrige agwarz: mit geraden fait bandförmig ge= the: ‚sen Swiebeln; einem Fegelförmiden „9= nigschälenigborns einer Oreilappigen, an Der Zeiten zurüchgefö) Iagenen Lippe, und Seckblaͤttchen, welche länger find als die Blumen. Linn. Sp. pl. 1334. Provinz. Handleinwurz. Kreuzblume, Bruch- knabenkraut. | * alp. Bauli. pin. 85. Orchis palmata palu- ſtris latifolia. Dod. pempt. 240. dSatyrium bafilicum mas & “r" folioium, Lobel. Jcon. 188. Palma Chrifti & ferapias mas izevi folio. Blaxw. Herb. it. 405. Satyrium foemina.“ #6) * Halt. helv. Nr. 1279. tab. 32. Orchis radici- bus pslmetis, canle Aftıiofo,. bratteis maximis, labello trilido ierrato, medio ‚tez;mento obtuſo- | Beſchr. Die einer fleinen Hand = oder einer Maulw uetpfote ahnlichen Bur eln treiben einen auͤt⸗Hten hohlen Stengel, welcher mit 4 bis 6 lanzenformigen, wechfelpeit eſtehenden, nach oben zu ımmer Keiner en, oft gefleckten Bisttern befezt ins die ing werte und purpurfarbige ſpielenden WBeumen ſtehen en Der Spine aͤhrenfoͤrmig bei⸗ ſammen. Wobnert. Hinter dem Kreuzberg in verſchie⸗ denen Gegenden des Kottenforſtes. Bluͤhe und ———— wie die erſte. 260. | xXX. Kaffe. 1..Drdnung.” 387: 260. Orcıms MACULATA. Geflechte Rage, wurz: mit handfoͤrmig;⸗ getheilten Swiebeln; einem ongbehaltnißhorn, welches küͤrzer als der Fruchtknoten iſt; einer flachen Kippe; und weit. auseinander geſperrten Ruͤcken⸗ blaͤrtrchen. Linn. Sp. pl. 1335. Provinz. Haͤndelkraut Weibchen. Fleckig Kna— benfraut. Sprenklicher Gukguk. Ca/p. Bauli. pin. Orchis palmata pratenſis maculata. ‚Dod. penipt. 240. Satyrium baſilicum ſœ· mina. Lobel. Icon. 188. Palais Chsifi; u fog- mina pratenlis. Hall. helv. Nro 1278. tab. 32. Orchis Adi eibus palmatis, cauie folido ‚ labello tri- fido, ſerrato, medio (egmento Acnini- nato. Beſchr. Von den zwei handfoͤrmigen Zwie— belknollen treibt eine einen aufrechten, nicht hoh— ten, ſondern dichten Stengel, welcher wechſel⸗ weiß mit wenigen, oft nur mit dreien lanzen— foͤrmigen, auf der Oberflache rothbraun geſleckten Blaͤttern beſezt iſt; Die purpurblaue oder roͤth— - lide Blumen ſtehen Ben UNI aͤhrenfoͤr⸗ mig beiſammen. Wohnort. Wie die vorige. Bluͤhe- und Sammlungsgeit , wie die erſte. Zuͤnfte Ordnung. Mit ſechs Staubfaͤden. ArıstoLosia, - Diterlus ee s r blattrige, ganze, untegelmäßige Blumen⸗ a2 frone Gattungsk. Der Kelch fehlt; die ein⸗ 2383 xX. Klaſſe. V. Ordnung, krone ift unten bauchig und eben jungens förmig; die fechefäshrige Kapſel ſteht unter der Blumenkrone. +'261. ARISTOLOGIA CLEMATIDIS. Gemei- ne Oſterluzey: mit berzförmigen Blättern; _ . aufrechtem Stengel; und in den Winkeln der Blaͤtter in Haͤuflein — ſtehenden Blu⸗ men. Linn. Sp. pl. 13 Apoth. — vulgaris, ſive tennis” Radix; Herba. Provinz. Gemeine, Efeine, wilde SER Bonnerwur;. Sieberwurz. Cafp. Bauh. pin. 307. Ariftologia ——— recta. Dod. pempt. 339. Ariſtologia (ara Lobel. Icon. 607. Ariftologia clematitis. Tabern. Icon. 760. Ejusd. Kräuterb. 2.Ch. 462. Ariltologia qlematitis. > — Blakw. Herb. t. 255. Beſchr. Die ſehr ſtark wuchernde lange Wur— get treibt jabrlih neue, aufrechte, hin und ber . gebogene, gefireifte Stengel, mit wechfelmeife ftehenden, langgeftielten , herzfoͤrmig- ründlichen, “ Dunfelgrünen Blättern; aud den Winkeln der Blät— ter wachſen die grünlicht - gelbe, unten Fugelfdr= mige, oben in eine flahe Zunge auslaufende Blu; men in Buͤſcheln auf kurzen gefruämmten Stielen.. Wohnort. Auf der Inſel ——— ber Rheindorf; fonft felten wild. Blühezeit. May, Zuniud. Sammlungszeit. Für die Mpotbefen wer» - den die -Wurzeln im April oder Siptember, und Die, — im Den geismmiet ; fie haben ſriſch be (om) S xx, Klaſſe. V. Ordnung. 889 ſowohl als trocken einen durchdringend balfami- ſchen kampferartigen Geruch‘, und einen bitteren, gewuͤrzhaften, etwas zuſammenziehenden Ge— ſchmack, und wurden als ein reizendes, verdün—⸗ nendes, eroͤfnendes und die Ausduͤnſtung befoͤr— derendes Mittel in Aufguͤßen und Dekokten, in- Pulver und Lattwergen gebraucht. In der Viehe— arznei find die Blätter und Wurzeln ſehr ges brauchlich 3. bei Den gedrüdten Ruͤckenwunden und allen unreinen Geſchwuͤren der Pferde, mie auch bei der Näude des Nindeiehes und der Pferde wird ein Waller: oder Eſſigdekokt, und daß Puls ver der Wurzel ald ein reinigendes und heilen» des Mittel gebraucht. Solgende zwei Oſterluzey— arten werden in den Bärten gezogen, und find der gemeinen obigen an Eigenfchaften und nn ten ganz ähnlich. | 262. AÄRISTOLOGIA ROTUNDA. Kunde Ofterluzey : mir berzförmigen, beinahe un— geltielten ſtumpfen Blärern, ſchwachem Stengel, und einzelen Blumen. Linn. Sp. vl. 1364. | Apoth. Ariſtologiæ rotundæ ver= Radix. Cafp. Bauh. pin: 307. Ariftologia rotunda, flote ex purpureo nigre. . Tabern. Zräuterb. 2. Th. 461. Ariftologia rotunda, Blakıy. Herb. t. 250. | Beſchr. Eie ift der vorigen in alem gleich, außer daß fie einzelftehende Blumen „und dicke knollige, Den Erdäpfeln aͤhnliche Wurzeln bat. In den Apotheten merden die Wurzeln unter dem Namen: Arifiologia rotunda vera gebraudt, und müßer nicht mit der Ariftologia rotunda vul- garis Pharm. Fumaria bulbofa Linn. Nro 214. i verwechſelt werden. Aa 3 263, ‚390 EX. Rlaffe. V. Ordnung. 263. ARISTOLOGIA LONGA. Lange Oſter⸗ luz.y: mir bersförmigen, gejlieleen, unge— säjnten, ziennich fumpfen Dlättern 5 cinem ſchwachen Stengel, und cinzelen Blumen. Linn. Sp pl: 136%. Apoth. Arikologie long® verse Radix. Caſp. Bauh- pin. 307. Ariftologia longa his- N pævica. Tabern. Rréuterb. 2. Th. 462. Ariftologia lorga vera. Biakw, Herb. t. 257. — * Beſchr. Dieſe Pflanze hat eine kegelfoͤrmige, ruͤbenartige dicke und lange Wurzel, wodurch fie ſich don Den beiden vorigen auszeichnet. Achte Ordnung. Mit vielen Staubfaͤden. Arırn, Aron. Gattungsk. Die Blumenſcheide iſt ein— blaͤtterich, dadpenfoͤrmig; Die kolbe iſt oben nakt, und traͤgt in der Mitte die Staub⸗ füden, und unien Die Fruchtknoten. 264, Arum macvLarum. Officineller ron: iſt ſtammloes, bar fpontenförmige, glattrandige Blaͤtcer, uud cine Feilförmige Zolbe. Linn. Sp. pl. 1270. | Apoth. Ari radix;- herba. Provinz. Zehrwurz. Magenwurz. Sieber wurs. Deutfiher, mwilser Ingwer. Pfaffenpint. Freßwufz Benteiner, Aediger, Avon. Kleinſchlan⸗ gentraut. Johannishaupt. Kalbsfuß. | Cap. XX. Kaffe. VII. Ordnung 391 NNCar N pin. 295. Arum maculatum „ meeulis ea ndidis, live nigris.” J Dos: sempt. 326 Bi Lebel.. Icon. 597. . Ejusd. Obf. 335. Arum oflicinarum. JR Tabern. Icon. 748. Ejusd. Aräuterb. 2. Th. 445. Acum macuiatum. Binkw.. Herb. t. 228° (Hort. Eyfi.vern. 2x fol. 1. fig: T. Beſchr. Die dicke, knollige Wurzel treibt unmittelbar einige breite, fponionförmige, grüne, gefledte, glattrandige, Blätter, zwifchen welchen sein aufrechter,, einfacher Edafı hervorwächſt; dieſer enthalt in einer gräͤnen, in eine (harfe Spitze auslaufender Blumenſcheide auf einem purpurrothen Kolben oben Die maͤnnlichen, und unten Die weiblichen Befruchtungstheile, welche ſeztere bis zu ihrer Reife die viele Dicht zuſam— menſtehende (höhe rothe Beeren aus machen. Wohnort. Day, Innius. Sammlungszeit. Kür die Apotheken wer— den jezt nur noch die Wurzeln geſammlet, wel— ches am beſten im Hexbſte nach den verwelkten Blaͤttern gericht; Diefe Pflanze iſt cine unferer ſcharfſten einheimiſchen Gewaͤchſez die Blaͤtter und Wurzeln geben friſch zerrieben eder zerſtoßen ei— nen hoͤchſt ſcharfen, flühtisen, dem Meerrettig und den Zwiedetn aͤhnlichen Dunſt, ſie haben keinen beſondern Geruch, aber einen — lich ſcharfen, breugenden Geſchmack, welcher ſich Durch Trocknen elmähltg sertiert, Daher fie beim Zrodnen nicht abgeſchaͤlt, und jährlich friſch an— gefiheft werden. Die Wurzeln befigen vermöge ihrer flüchtigen , phleaiffifchen, ſalzichten Scharfe seizende, auflofende, verdünnende und eröfnens de Kräften, und werden bei Verſchleimung Der a4 Säfte, 1 392 XX. Klaſſe. VII. Ordnung. Säfte, und den daher entſtehenden Verſtopfun— gen Der kleinen Gefaße in den Eingeweiden, bei eier von Werfchleimung herkommender Engbrüs ftigkeit, und bei Fehlern der Verdauung und des Appetis ald ein Magen reinigendes und flärfen> Des Mittel in Pulver der gehörig getrodneten Wurzeln von ı5 Öranen bis zu eiuem Quinichen niit Honig oder Zucker vermifcht, oder in Auf⸗ güffen von Wein und Waſſer gebraucht. Die fris ſche Wurgebund Blatter werden innerlich gar nicht oder mit vieler Vorſicht gebracht, Da man Bei: fpiele bat , Daß ein im Frühjahre nebrauchter Kräuterfaft, mworunter Mronsblätter waren, ein Bluͤtbrechen verurfacht babe. Aeußerlich wird die gepülverte oder friſche Wurzel, oder Die in dem ausgepreßten Saft getauchte Wieken in alten be» nerischen und fcorbutifchen Geſchwuͤren gebraucht. Much kommen fie zu verfchiedenen Heilmitteln bei trankheiten Des Rindviedd und der Pferde, ı welchen leztern ein von Öundermannfraut, Aron, und Dfterlugenmwurzeln mit Wein oder Warfer ges kochter Trank wider Die Wuͤrmer gegeben wird, ⸗ XXL Klaſſe. III. Ordnung. 393 a οσX Ein und zwanzigſte Klaſſe. Mit getrennten Geſchlechtern auf einer ' Pflanze, ' Dritte Ordnung. Mit drei Staubfaden. CAREX, Segge. Gattungsk. Bei den Räzchen der maͤnn⸗ lichen ſowohl als weiblichen Blumen lies gen die Schuppen wie Dachziegel überein nander; die Blumen haben alle einen eins blätterigen Reh und Kine Blumenkrone; das hohle Hönigbehäftnig enthält einen drei⸗ eigen Faamen, welcher nah Baren.tab. 2. fig. 6. geftielt ift, und in einer lederartigen Nuß liegt. 265. ÜCAREX ARENARIA, Sandſegge: Mit einer zufammengefezten Achre, Achr> den mis halb getrennten Geſchlechtern, von welchen die untern in einer Entfernung von» einannder fteben , und mit giemlich angen Blaͤttchen verſehen find, und einem dreifei» tigen Aalm. Linn. Sp. pl. 1371. | Apoth. Graminis majoris Radix. Provinz. Sandriebgraß. Große Peden. ir ferpeden. Slugfandried. Deutſche Saſſarapill- wurz. Coſp. Bauh. pin, 6. Gramen Cyperoides pa- luftre majus, (pica divia. Mick, J 294 XXI. Rlaffe. III. Ordnung, Micn. tab. 33. fig. 4. Leers Fiora Herbor. tab. 14. ſig. 2. Beſchre Die perennirende Wurzeln find fehr kriechend, und mwachfen oft einige Klafter lang unter dem Sand wagerecht fort, fie finb mit Ge— lenfen verſehen, welge mit wohlriechenden Schup— pin und feinen Wurzeln beſezt find, aus dieſen Gelenken enifpringen Die einfachen, Dreicdigen Halme, welde mit harten, zaben, fein geſtreif— ten, ſchmalen, ſehr langen Blaͤttern beſezt find, und oben eine überhängende Aehre tragen, weis ce aus vielen feitswärtg ſtebenden, eyrunden, eifenfarbigen Yerchen zufammengefezt tft. Wohnort. Dei Wefling am Rein, und auf schreren Plätzen des Rheinufers. Bluͤhezeit. May, und Junius. Sammlungszeit. Zum Arzneigebrauch wer— den die Wurzeln, welche meiſtens von der Dicke eines ſtarken Strohalms find, im Fruͤhlinge oder in Herbſte geſammlet, gehörig gereiniget, geſpal— ten, und getrocknet aufbewahrt; fie haben einen angenehmen, gewürzhaften, terpetinahnlicheu Ge— ruch, und einen füßlihen, gelinde balſamiſchen Geſchmack. Sie find von verfchiedenen geſchick— ten pradtifchen Aerzten in langiwierigen fcorbutis (den und venerifchen Krankheiten, auch bei Putbar: raliſchen Bruftbefchwerden in Aufgüſſen, ſatu— rirten Dekokten und Extracten gebraucht worden, welche in ihnen ſolche Wirkung in einer merklich vermehrten Ausführung des Harnd, nebſt einer merklichen Verdünnung und Reinigung Der gan— zen Blutmaffe und der übrigen Säfie, und vis ner Einwiklung und Dämpfung Der Schärfe ar- funden, daß fie. daß ausländifche Franzoſenholz und die Garfaparilenmwurzeln (welcke und aus entlegenen Orten als Handelsartikel oft verdor— ben auͤberſchickt werden ) am Kraften weit über | troffen XXI. Klaſſe III. Ordnung. 395 treten haben, und find Daher in einigem preuſit— fiben , Öeaenden in den Xpothefen unter Dem Nahmen Kadices graninis majoris fo wie. in din Holstränfen nach dem neuen Difpenfeterinm 618 Kadices Caricıs arenarı@ eingeführt worden. Eines febr ante Beſchreibung Diefer Mlanze findet Carice arenania oficmerem, five Sajeparilia ger- manica.. Lran:o]. ad Fieär. wo auch eine ſehr Achte Ordnung. Mit mehr als firben Staubfaͤden. Porerıus, Becherblume. Gattungsk. Die männlichen ſowohl als weiblichen Blumen haben einen vielbläftes richten Kelch und eine viertyeilige Blumen— frone, die männlihe Blumen haben so bis 40 Staubfäden, und die weiblichen haben zween Griffen mit penfelförmigen Narben. 266. POTERIUM SANGUISGRRBA. Gemei- ne Becberblume: mie unbewebrtem einiger— maffen ecfigem Stamme. Linn. Sp. pl. ayır. Apotb. Pimpinellse rubræ herba; femina. Provinz. Kleine ſchwarze Bibernelle. Kleine Schwarze Pimpernelle. Megelkraut. Klein welſch Sperberkraut. Ca/p. Bauli. pin. 160. Pimpenella ſanguiſor- ba minor levis, irrt Dod. pempt. 105 | Lob, 5956 XXI Klaſſe. VHL Ordnuns. Lob. Icon. 718. Pimpinella. Blakw. Herb. t. 413. . »Gertn. de fem. pl. tab. 32. fir. 3 Pimpenel. la ſanguitorba. Kerner öFon. Pfl. 8. 2. Pl. 16%. Befhr. Aug der perennirenden, faferichten, ſchwarzen Burzel mwachfen einige, mit ı2 big 16 Daaren eyrundlänglicher, fiharfzezäbnten Blättcher geftederte Blätter, und etwas edfige, mit eben folchen etwas kleinern Blättern befezte Stengel, an deren Spitze ründliche Bluͤmenkoͤpfchen erft grüner, hernach purpurfarbiger Blumen fteben. Wohnort. Bei Witterfeblif in den Wieſen, fonft in trodnen bergigten Gegenden; fit_mird auch in den Gärten gezogen. Blühezeit. Junius, Julius. . Sammlungsgeit. Zum Argneigebrauch murs de ebedem das Kraut geſammlet, und alg ein beilended und gelinde zufammenzichendeg Mittel in Wunden, Plurflüßen, Ruhren und beim Blutharnen gebraugt: QÜGErcuS, Eiche. Gattungsk. Die Kaͤtzgen enthalten die maͤnnliche Blume, ſie haben einen vier oder fuͤnftheiligen Kelch, deſſen fappen oft wies. der geſpalten ſind, keine Blumenkrone, und fuͤnf bis zehen Staubfaͤden mit großen dop⸗ pelten Staubbeuteln; die Knospen enthal⸗ ten die weibliche Blumen, ſie haben einen lederartigen, ſehr kleinen Relch, Feine Blu⸗ menkrone, und drei bis fuͤnf Griffel. 267. Kaffe. VIEH. Ordnung. 397 267. QUVERCUS ROBUR. Gemeine Eiche: mit abfallenden, laͤnglichten, oben breiteren Blättern, welde fpisige Winkel und ſtumpfe Ecken haben. Linn, Sp. pl. 1414. | Apoth. Onercns cortex; folia; glandes, cupulæ; gell. - Ca/p. Bauk. pin./420. Quercus latifolia fœ- mina. Gærin. de Sem. pl. tab. 37. fig. 3. "Wohnort. Sm Kottenforſt aßenhalben. Bluͤhezeit. Map. Sammlungsseit. Zum Arzneigebrauch diee nen die Blätter, die Rinde, und die Eicheln; fie find atie fehr zufanımenzichend, und werden Das ber innerlich“ fa gar nicht, oder Doch mit Vor— fiipt gebraucht. Die zeitige unverdorbene Eicheln gebrannt, und zu Pulver gemahlen, werden ven Hrn D. Marx und Schröder in einer hier— von geſchriebenen Abhandlung zu einer Unze mit 2 Quintchen Kaffe vermifcht, mit 18 Unzen Waſſer gekocht, "zum. täglichen Getränk Taſſenweiſe mit der ohne Milch und Zuder gebraucht bei der Auszehrung , bei Verſtopfungen der Druͤſen, und bei der Schwindſucht als ein fehr wirffames, auch Eiter auslcerendes Mittel gerübmt. Sm Senmi. auserl. Abb. für prefe. Aerzte B.9 5. 114. iſt durch den Gebrauch Diefes Dekokts eine Yeberpereiterung ausgeführt und völlig. ger heilt worden. Der. Eptraft der Eichenrinde in Camillenuafer aufgelöst, bat nac Herrn Hofr. Baldingers neuen: Magaz. für Kerzre Du, 9. &. 115. ein Wechſelfieber achoben, welcheb gegen Die -Chinarinde, und andere Mittel Barte näcig blieb. Aeußerlich iſt die. Abfechung ter Eichenrinde zu Baͤhungen und Umſchlaͤgen nach Samml. auserl. * für prakt. Aerzte DB: it. li: ©. 44% un 398. XXI. Klee VIIL Ordnung, &. 443. das beſte Mittel beim Vorfall des Af— ters. In Hen Hofr. Baldingerg neuen Ta: a3. für Aerzte B. 8 ©. 548.-wird ein Beis fpiel angeführt, wo ein Knabe don einer-gängzli- den Entkraftung und Abzehrung des. Körperd durch Dın Gebrauch ber lauwermen, anfänglich ganz ſehwächer Bader der Eichenrinde wieder vels lig hergeſtelt worden. If. Buch hat. nach Heren Brof. Plenk Mat. Chir. p. 136. die Eichenrinde und Pedergerbe bei alten faulen Geſchwüren flatt Der Sieberrinde wesen . der flärfenden und. der Faͤulniß- widsigen Kraft oft gute Dienſte gesban. Juczans. Wallnuß. Gattungsk. Die männlichen Blumen fizen in fangen ſchuppigen Kaͤtzchen, der Kelch beiieht aus einer einfachen Schuppe, die Blus menkrone hat fechs Blaͤttchen, und ı2 bis 38 Staubfäiden. Die werdlichen Blumen ſitzen zu zwo oder drei zujammen, und ha— ben einen ‚vierfpaltigen Kelch, eine. vierblaͤtt⸗ riche Blumenfrone , und einen Fruchtkno⸗ ten mit zween Griffeln. 268. JucLans- reera, @emeiner Wall⸗ nußbaum: deffen geſtederte Blätter aus ova⸗ len, langen Aappen befteben; die von ziem— lich gleicher Größe, und am ‚Rande biswei- len etwas gezähnt find. Linn. Sp. pl. 1415. ‚..Apotb. Juglantis cortex; fructus exterior‘ viridis; Epidermis nuclei; Nuces. Ca/p. Bauh. pin. 417. Nux juglans. Kerner öfon. Pfl. 8. 3. Pl. 230. Beſchr. Bon den genug bekannten Baum⸗ aäffen brauchen Die Apotheken den Debl, der in« | nerliche ’ 7 XXL Klaſſe. VIE Ordnung, 399 nerliche Fortgefezte Gebrauch in Verbindung mit fyanifhem Weine vertreibt und tödtet nach bi— zei Journal de med. 16. p. 214. den Bandwurm, Einige Tropfen Nußoͤhl täglich in Die Augen ge— tröpfelt, Die Augenlieder zugedruͤckt, und durch Reiben mit einem Singer auf die ganze Flaͤche Bes Augapfels verbreitet, vertreibt nach Sam: lung auserlef. Abband. für prache. Aerzte Bd. 0.&. 446. die Flecken auf der Hornhaut ver Augen, und in B. 9. ©. 668. findet man vers ſchiedene Beifpiele, wo diefed Verfahren ſowohl bei Flecken der Augen, als auch trodnen Augen— entzändungen vollkommen gut geholfen bat. Die augere grüne &chale der Baumnuͤſſe in einen Abfud zu Umfihlägen wird in B. ı2. S. 243: und DB. 13. ©. 498. bei verfchiedenen bösartigen. Geſchwuͤren, und flechtenartigen Ausſchlaͤgen fehr gerühmt und empfohlen, und.'in B. 0.&. ırg. wicd ein von Wallnüfen mit ihren Schalen, und Schwefelleber gemachtes Dekokt für Das berühm» te paulinſche Mittel in Zeribeilung ſcrophuloͤfer Drüfen angegeben. Neunte Brönung, Mit verwacfenen Trägern. PINUS. Fichte. Gattungsk. In den männlichen Kaͤtzchen fitzen die unten zuſammengewachſene Staub— beuteln ohne Kelch und Blumeßkrone in den Schuppen. Der weibliche Sruchtzapfen entz hält unter jedec Schuppe zwei Blümchen, deren jegliches einen Staubweeg hat, aus welchen eine häufig geflügelte Nuß wird. ( I) 408 XXL, Klaſſe. IX. Drdnung. 269. Pınus 'SYLVESTRIS. Gemeinert Kieferbavın: welcher je zwei beifammen ſte— ende Bidirer hart; ausgenohmen, wenn fie erft bervorfonimen , da ihre Blaͤttchen einzel fieben, und glarr find. Lim. Sp. pl. 1418. Apoth. Pini tarionesz ſuceus; cartex; Pix, Provinz. Kiefer. Kienbaum. Foͤhre. Pech⸗ baum. Maͤndelbaum. | Cafp. Baulı. zin. 49r. Pinus fylveftris. Pallas Flor. Ruj]. tab. 2. fig. fr * Beſchr. Dieſer ſchlanke, glatte, ſehr hohe immer. grüne Baum unterſcheidet ſich von ande— ren Nadelhoͤlzern durch ſeine ungefehr zwei Zoll lange, meergrüne, oben ſpitzige, auf der inneren Stäbe ausgeböblte, singd um die Zweige herum immer zu zwei beifammen flehende Nadeln. Wohnort. Hinter Endenich eine Allee von Der Lappenburg nach Yängödorf. an: Blübezeir. May, Junius. Sammlungszeit. Zum Arzneigebrauch wer⸗ Den Die junge Sproſſen Der Zweige, oder eihent⸗ lich die unentwickelte Kaͤtzchen geſammlet; fie find wegen ihren harzigen Beſtandtheilen kleberig, von Seruch angenehm, und bitter, gewürzhaft von Geſchmack. Sie werden allein ald Thee oder mit Hoͤnig, Wermuth, Wahholderbreren, oder Meer— rettig vermiſcht in Dekokten als ein die unreine Saften verbeſſerendes, Schweiß - und Urin= trei— bendes Mittel bei Scorbut, laufender Sicht, un® hartnaͤckigen Katarrben gebraucht. Die grüme Schaale und die Nadeln follen fat ähnliche Kraft und Wirkung baben. In den Apotheken wird davon eine Eſſenz und ein Oehl deftilirt. Die; fein zerftogene Schaale mit Mehl und Salz 3% einem Zeig gemacht, wird Ve N Re ind⸗ xx. Rioffe IX. Ordnung. 45: Rindvlehes jedem Site 2 big zmal des Tages ein Sanfeey Di gegeben. In den) Theerofen wird aus dem Holz, beſonders der Wurzeln der Zheer; durch Verdickung und Einkochung das Pech, und Durch den in ein beſonderes Behaͤlt— niß geführten Rauch der KRiencuß erhalten. Aus den — — wird durch die Deififation ein Dem Terpentinoͤhl fehr ähntiches Oehll bereiten, Wels ches in Viehearzneien ſehr flarf gebraucht, und von den. Marktfihreiern unter dem Namen : Krumm— holzohl, verkauft wird. 270. Pınus AnıEs. Semeine ee) EN che einzeln ſtehende, Pfriemenförmige, ſpi⸗ zige, glatte Blaͤttchen hat, die faſt Freuz« weiſe ———— liegen. Lim. Sp. pls z42T. Apoth. ‚Abietis turiones; Coni; Ramuseuli ; ‚Laus; Refinas ...- Provinz, Gemeiner Zichtenbaum. Shnarze, sothe Tanne. Cafa. Bauh. pin. 305. Abies alba five femina, Du Roi Baumz. — Muͤnchh. BPausv. 5. ch. S. — pinue picsa. Pallas flor. Puſſ. tab. r. fig. Beſchr. Diefer fehr hohe immer Kr Baum unterfcheidet fie bon dem übrigen Nadel lhoͤlzern, ‚und beſonders von der Praus prcea, (gemeine Edel, filber, weifje Eanıre) Dusch feine einzel ‚Rebende kurze, vierfeitta tehende, zugefpi tzte gras⸗ gruͤne Nadeln, und durch ſeine abwaris nach der Erde bängende Zweige und Zapfen, da Der Pinus gicea aufwärts in Die. Höhe wachiende Zweige und Zapfen ,. und einzel fiehende radeln bat, welde aber ftumpf und ausgeſchnitten ſtunde Wohnort. Sn hieſtger Gegend nur Die eins zige Allee auf Dem neuen Kreuzbergswege 20 ilker SBluͤhe⸗ , 43 XXI. Keffe. IM Ordnung. Bluͤhezeit. Wie die vorige, welcher ſie auch an Kraft und Eigenſchaft faſt ähnlich iſt. Anmerk. Die beide Benennungen der Pinus ebies und Pinus picea findet man bet einigen Der neuefien fowehl, ald älteren Botanikern verwechſelt. 271. PINUS LARIX. Serbenbaum, wel: cher viele in einem Buͤſchel beiſammen ſtehen⸗ de ſtumpfe Blaͤttchen hat. Linn. Sp. pl. I420. Apoth. Laricis terebintlina veneta. Aga- IlCcus, h Provinz. Lerche. Lierbaum. Leerbaum., Roth— baum. Schoͤnbaum. Deutſcher Terpentinbaum. Cafo. Bauh. pin. 493. Larix. Pallas flor. Ruſſ. tab. r. | Beſchr. Diefer fehr dick und hochwachſende nicht immer gruͤne Baum zeichnet fich durch feine buͤſchelweiſe zu 20 bis 40 zufammenftebende Na— dein aus, weiche wider die Art der übrigen Ita: delbaͤume vor dem Winter abfallen. Wohnort. Sn hiefiger Gegend kenne ich nus einen einzigen in biefigem Scloßearten rechter Hand am Ende der Allee. Es if wirklich zu bee Dauern, dag man mit Verſuche anftellt , wie gut verfchteden? oͤbe Blaͤtze und michte. einbringende, oft ſtundenlange Heiden in hiefaer Gegend durch Anſaͤen diefer vier Mavelhölzer wegen ihres oft Barauf befindlichen oneemefenen Bodens und Standorts zu benugen wären. Blehezeir. April. Sanımlungsgeit. Diefer in jedem Betracht fehr dtzliche Baum liefert für Die Apotheken dem Sıhenfhwamm, und Den verrettanifcgen Terpen⸗ tin; obwohl eigentiih der wahre oder cypriſche Zerpentin ben bem Terpentinbaum, Fiflacia terebisuhss aus Aften berfömmt, fo iff der des. Lerchenbaums doch [don lange dafür verkauft und i ge: XI. Klaſſe. Ordnung. 403 gebraͤucht worden. Er fließt entweder von ſelbſt aus der Rinde, oder er wird aus den in Die Stamme gebohrten Fächer den ganzen Sommer Durch geſammiet. Dieſer zaͤhe, gelbe, ſehr leich⸗ te Harz hat einen angenehmen balſamiſchen Ge⸗ ruch, und ſcharfen, bitteren, harzigten Geſchmack, und wird als ein hitziges, der Faͤulniß widerſte⸗ hendes, harnteeibendes Mittel innerlich bei flars fen Berfehleimungen der Säfte und. der Einges tweine, bei innerlihen Verwundungen, bei Yıies renbeſchwerden von Grieß und Schleim, und äufs ferlich zu allergand aertheilenden, erweichenden, und ſtaͤrkenden Salben und Pflaſtern gebraucht. Man erhäit Durch die Deikillatisn Bavon Den Ter- pentinohl oder Geiſt, Spiritus terebinthine ‚und von dem in der Blaſe zurüöckgebliebenen feine ölichten Theile beraubten Harz Bag Nolofonium, oder das weiſſe und braune. Geigenharz. Dieſer Terpentinoͤhl unterſcheidet ſich von dem in dem Theerhuͤtten bereiteten gemeinen Terpentinoͤhl, ſo, wie von Dem Kienohl, Uleum vini fr luejtris, Busch feinen angenommenen Beruc,i Bon Dem Nußen des Geigendarzes bei Geſchwuͤren, und Selenks geſchwuͤlſten kann man des Hrn Prof. Bent Mat, Chir. p. 156. nachleſen. In Den, Viehearz⸗ nejen iſt der venetianfche Zerpenin, fo mie bes Zerpentinöpl und Das Geigenharz in ffastemaße- brauch. Der Lerchenſchwamm wird in. den Apo— tberen unier Dem Damen: Araricus —— aufbewahrt, und iſt mit Zucfer gekocht in einigen Orten ald ein gutes Mittel wider ſtarke Huſten in großem Ruf; er muß aber ald ein draſtiſches Purgie mittel mit Vorſicht, und mit geifligen und | ſchleimigen Sehr vormiſcht, gebraucht werden, weil die vielen nicht leicht suflögtichen erdichten Theile ſich in den erſten Wegen yicht aufloͤſen, ſondern in ven Gedaͤrmen ſich anhangen, und nebſt haͤufigen Abfuͤhrungen heftiges Schneiden und Reiſ⸗-— ſen a Sie wachſen an dan alten Staͤm⸗ ba men 404 2XI. Klaſſe. IX.Ordnung. men von einer Fauſt bis zu einem Kopf dick, ſie ſind oben mit weiſſen, gelben und braunen Rin⸗ gen befezt, und unten voller kleiner Loͤchelchen In Samml. auserl.:Adb. für. praft. Aerzte 9.3.8. 015. wird der kerchenfhwamm wider —— abmattendes Schweigen geruͤhmt. Zehnte Ordnung. Mit verwachſenen Staubbeuteln. J MoMmoßpica, Balfa ma p fel.. Gattungsb. Die maͤnnliche Blumen has ben einen fünfipaltigen Kelch, eine fechstherz tige Blumenfrone, und drei Staubfäden; die weiblihe Blumen haben einen fünfjpaltigen Kelch, eine dreitheilige Blumenkrone, einen dreiſpaltigen Griffel, und eine elaſtiſch auf⸗ ſpringende Frucht. 272. MomorDIcA ELATERIUM, ei: De mit $rüchten, die mit ſteifen Haaren — ſind, und fehlenden RER, Lim. Sp. 434. Apoth. Cucumis aſinini Radix & fruetus re⸗ cens. “ Provinz. er isthnreelinae. Springfimmer- lige. Wilde Kukumer. Coſp. Baus. pin. 314. Cucumis fylveltris aſi ws ninus dietus. ; N Lobel. Icon. 646. Ejusd. Hif. 308: Cucumis elaterii ſylveſtris. Tabern. Icon, 481. Fjusd. Bidureib 2. a 194. Cueumer afıninus, " Blakw. Herb._t. 108. — ! 7 XXL Slnffe-, X. Ordnung. 405 Beſchr. Diefe jährige wie die Surfen weit auslaufende Evınmerpflanze hat Dice, raube, herzförmig runde Blätter, und grüngelbe, Singers lange, aber etwas Didere, rauhe gurfenartige Fruͤchten, welche, wenn fie ganz zeitig find-, ih ren Saamen und Saft beim Angreifen oder Ab- brechen mit einer Heftigkeit weit von fih aus— fprigen. | ’ Wohnort. Gie merden jährlih in Gärten aus dem Saamen gezogen. Bluͤhezeit. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Fuͤr die Apotheken werden die friſche Wurzeln zu Dem Unguentum de Ar- thagita Mefuxe. und Die nicht völlig zeitigen Sräch- ten, um DaB Extraetum electnarii Daraus zu be> reiten, geſammlet; feztered befizt eine auseror⸗ ‚ dentlid ‚große ımd beinahe giftartige Schaͤrfe, und iſt das ſtaͤrkſte Yurgiermittel, und wird da— ber bei ſolchen Wafferfüchtigen, wo ein fiarfer Reiz erfordert wird, mit 'vieler Vorficht und in ganz kleiner Gabe anfanglıh zu 12 Gran ge- braucht; fihwangeren Weibern Darf es gar nicht gegeben werden. A 9— — 4 Cucums, Gurke. Gattungsk. Die maͤnnliche Blumen has ben einen fünfzähnigen Kelch, eine fünftheiz lige Krone, und drei Staubfäden, Die weibliche Blumen Haben einen“ fünfzähnigen Kelch, eine fünffipaltige Krone, und einen Dreifpaltigen Griffel; die Saamen haben eiz ‚nen ſcharfen Rand. z 273. Cucumus SATIVUS, Gemeine Gurke: mit rechtwinklichten Blaͤttern, und länglid- ten rauhen Fruͤchten. Linn. Sp, pl. 1437. 363 Apoth. 406: ‚XXI Rlaffey X. Ordunng. Apoth Cueumeris fructus; Semina. Cap. Bauh. Bi, 370. Cucumis, fativus vul- i vraris 24 Kerner Ston. pfl. 3. 2. Pl: ıar. eſh ar. Die Sri achten. Diefer jährfich aus dem ——— den Gaͤrten allgemein wachſender — ſind in Scheiben geſchnitten rohe eine angenehme und geſunde Speiſe; fie. find deſto geſander und verdaulicher, je waniger id: nen der Gaft gensmmen oder abgefchüftet wird. Nach BEN: auserl. Abhandl. fur praft. erste 3.09. hat der ausgepreß ßte Saft, und Die Frucht ſelbſt taͤglich haufig rohe gegeffen einen Rungenfichtigen völlig hergeſtellt. Auch nad Hrn Drof. Murray Appar. med. tom. 2. 9. 407. WUFDE nebſt vericiebenen angeführten Berfpielen auch ein Schw flüchtigen, welcher viel. Eiter auswarf, durch su häufigen Genug der Öurfen, und eine aus Hoͤnig, Gundermann und. kleine Neſſeln bereitete Voltwer ge vollig geheilet, Die Saamen der Gurken, fd wie der Cucumis Meio, Melonen, und der Creurhrt 3 lag enaria , Alırs bis, -schören unter die »ier grchere kuͤhlende Saamen. XXU. Kaffe. M. Ordnung. 407 vr — * ED, st Arr 24 F Zr, c— sur D V —0 DREIER U Zwei und zwanzigſte Klaſſe. Mit getrennten Geſchlechtern auf zwei is sen Pflanzen. | Zweite Ordnung. Mit zwei Staubfaͤden. Satix. Weide. | Gattungsk. Die maͤnnliche ſowohl, als weibliche Blumen figen in den Schup— Ben der Kaͤtzchen, fie haben Feinen Kelch noch Krone, die männliche haben einen, bis 5 Staubfäden, und ein Hönigbehältniß auf ven DBlumenboden. Die weibliche Blumen | baden einen Fruchtknoten mit einem zwei⸗ ſpaltigen Griffel, die Saamen find mit Woll umgeben, | 274. SALıx FRAGILIS, Bruchweide: Mit ſaͤgenartig gezaͤhnten, glatten, eyrund lanzenfoͤrmigen Slaͤtrern, deren. Stiele mit drüßchten Sähnen verſehen find. Liun. Sp. pl. 1443. | Apoth. Salicis cortex; folia; Amentum. ‚ Provinz. Bitterweide,. Fieberweide. Knatf: werde. Sprockweide. Blapweide. | Ca/p. Bauh. pin. 474. Salıx fragilis. Burgsd. Ybbild. der deutſch. wild. Holz⸗ "arten. av: 27% — Beſchr. Die Blaͤtter dieſes Baums ſtehen wechſelweiſe, fie gleichen den Mandelblaͤtter, fie i ba find \ # 453 XXII. Klaſſe. I. Ordnung. ſind lang, ſcharf zugeſpizt am Rande aezähnt, anf Der Oberflaͤche fihon gruͤn, glatt und gläns gend, auf der Unterfläche glatt und meergrün, der Blattitiel ift fo wie Die Hauptrippe gelblich, mit einzelnen fpisigen Drüsen, und an der Grundfläche. mit wierediaen fein: gekerbten Blätt» eben befezt. Die jungen ein: und zweizaͤhrigen Zweige find fehr fpröde und briüchig. Wohnort. An Baͤchen, Slüfen, und auf Wieſen akentbalben. Bluͤhegeit. May. Sammlungszeir. Fuͤr Die Apotheken wird die Minde der jahrigen Zweige am beften im Sräblinge alle Jahre friſch gefammlet, und bei eirem Luftzuge gelinde getrocknet; fie haben’ friſch ſowohl als troden einen ſuͤßlich gewuͤrzhaften Ge— guy, und ſcharfen balſamiſchbittern Geſchmack, und gehören vermoͤge ihrer flüchtigen, oͤlichten, ſauerſalzichten, auch fixen, harzigten und erdig— ten Theilen zu den reinigenden, Auflöſenden, eröfnenden und. ſtaͤrkenden Arzneien. Sie find nach verſchiedenen von Hr. Prof. Gleditſch lange ſchon, und von mehreren anderen nachher gemachten Verſuchen bei einer großen Schwädhe des Magens, der Gedärme, und übrigen zur Verdauunz gehörigen Werkzeuge, und Daher ents ftandenen Fehlern des Appetit und der Verdau— ung, bei anhaltenden Schleimerbrechen ; bei Ver— - flopfungen der Eingeweide, bei. Wechfelfiebern , bei der Kraͤtze uad Scorbut, bei faulen und Siffels fhaden, uud Beim beiffen und Falten Brande in— nertih in Pulver und Eptract, und-in einem mit MWafer oder Wein ginachten Aufguſſe, und äu> ßerlich in Dekoften und Umfechlägen mit den fihneiften und erwuͤnſchten Folgen gebraucht wor— den, In der Abhandl: des Hernn Roſte und Willemet 1778. wird ale vier Stunden ein Quintchen des Pulpers in gewoͤhnlichem — XXIL Klafſe. IE: Ordnung: 409 fe zwiſchen den Anfaͤllendes Wechfelfieberg . ge— nömmen, und ein Aufguf oder ein mit Waller gemachter Ertract in Bauchfläfen als aute Mittel - angerühmt, welche auch ähnliche Kraften der Sa- lix, alba weiffe Weide, und: Salix pentandra fünffadige oder Lorbeerweide zuſchreiben. Nach Sanıml. auserl. Abhandl. für prack. Aerzte B. 8. &. 20. iſt ein Abfud von einer Unze der Finde in hinreihendem Regenwaſſer eine Stund lang gekocht, und hierzu Ramillen und Stein— tiee jedes ı/2 Unze eine Biertelftunde gekocht ein gutes Außerliched Mittel gegen bösartige fatte » le und Krebsgeſchwuͤre. MI Vieharznei hat fi . die Weidenrinde bei Krankheiten der Bferde und Des Rindviehes, befonderd bei Dem nach einer - farfen Seuche erfolgten Äbfterben einzelner Theie le 3. B. Der Klauen, des Schwanzes, und bei Der bösartigen und Hunserräude der Pferde und des Rindviehs in fehr ſtarken fowohl warm als alt innerlich und äußerlich gebrauchten Aufgüfen, und Defoften überaus heilfam bewieſen; bier: von,.und den’ Kräften, und Dem Gebrauche der Bruchweidenrinde findet mam fehr viel guteg in des Herin Prof. Kamper Vorlefungen über 048 Vichefterben. Buch kann man naslefen BünsDif. de cortice Jalicis, cortici peruviano fuhftitnende. Ligfie. und Buchholz Ehemiſche Verſuche über verſchiedene einheimiſche anti— ſeptiſche Subſtanzen. Weimar. 1776. welche wuͤnſchten, daß auch dieſes einheimiſche virkſame Mittel ſtarcker gebraucht werden moͤgte. Vierte Ordnimug Mit vier Staubfaͤden. .. Vıiscum, Miſt el. Gattungsk. Die männlihe Blumen, baben einen viertheifigen Kelch, auf wels il dar | chem 410 XXI Klaſſe. IV, Ordnung chem die vier Staubbeutel ohne Krone und Staubfäden firen. Die weibliche Blumen baden einen viertheiligen oberen Kelch, kei⸗ ne Krone noch Griffel, und eine runde einz faͤchrige Beere mit, einem „bergförmigen Saamen. | 275. VIScCUM ALBUM. Weiffer miſtel mir lanzenformigen, ſtumpfen Blaͤttern; zweitheiligen Stamme, und Blumenaͤhren in den Winkeln der zZweige und der Blaͤtter. | — Sp. pl. 1451. Apoth. Visci ligeum. Provinz. Affolter. Kleifter. Diarentodens Heiligkreuzholz. Cafp. Bauh. pin. 423. — vaccis albis | Dod. pempt. 814. Led. Icon. 636 Ejusd. Hi. 36r. Viscum. Tebern. Icon. 963. Ejusd. Kräuterb. 2. Th. 698 Blakw. Herb: t. 184. Y Gertn. de fem. pl. tom. 1. Pag. 13T. tab. 27. Jig. I. | an Beſchr. Dieſes immersrüne, Kan, runs | de Staͤudchen nährt fih als eine Schmarozer« pflanze von dem Saft der Baumafie, worauf 19 waͤchſt, feine gelblichgruͤnen Zweige find alie sweitheilig, und haben am Ende zwei. gegenei— nanderüber ſtehende, lanzenfoͤrmige „ſtumpfe, dicke, trockne Blaͤtter; in den Theilungswinkeln der Zweige ſitzen die gelbliche Bluͤthen; Die Ders sen auf den weiblihen Pflanzen find ganz weiß. Wohnort. Hier meifteng auf Yepfel - und Birnbaͤumen, felten auf Eihem : | Bluͤhe⸗ XXII. Klaſſe EV. SER ' 4er Blaͤheze ir. Merz. Sammlungszeit Das Holy wurde ehedem wider Die Epilepfie, Krämpfe, und fallende Sucht gebraucht und aefühnt, woher ed auch noch an einigen Drten als Hausmittel bei den Obnmach> ton und gichterifhen RAT: ungen der Kinder ges braucht wird. Die auf Eichen wachfende Miſtel wurde den uͤbrigen vorgezögen, welches aber oh— ne Grund fein ſeu; bie rüber kann man, Colbaths Abhandl, von Ber Miſtel, und deſſen Kraft wider. die Kpilepfie. aus den Engliſchen überfezt. Altenburg. 1748. und Gleditſch Ge ſchichte der Pflanzen Th. 1. &. 234. nachlefen. Urrica, Neſſel. Gattungsk. Die maͤnnliche Blumen ha⸗ ben einen vierblaͤtterichten Kelch, keine f —* Blumenkrone, und in der Mitte ein bes herförmiges Dönigbehälnif. Die weibfiz en Blumen haben einen zweilappigen Felch; feine Krone; und einen glänzenden Saamen. 279. Urrıca DIOICA. Gemeine, große Neſſel: mit gegen einander über fechenden bersförmigen blättern, und paarweife ſte— henden Blumentrauben. Linn. Sp. pl. 1396. Apoth. Urtiex majoris Radix; Herba. Cafp. Bauh. pin, 232. Urtica vulgaris naxima. Dod. pempt. 151. Urtica urens altera. Lob. Icon. 52r. Ejusd, Hif. 28T. Urtica — * veſtris aſperior. Tabern. Icon. 231. Ejusd. Kräurerb. 2. Tb. 248. Urtica rubra, Bilxkw. Herb. t. 12, FR m Beſchr. 412 XXI. Klaſſe. IV. Ordnung. Beſchr. Diefe befannte allenthalben meiſtens auf ungebauten Drten und Schutt. haufig wach- fende Brenneſſel iſt nach mifrofcopifcher Beobach⸗ tung und Unterſuchung auf, den Blättern und übrigen. Theilen mit fpisigen, fcharfen, baarigen Stacheln befezt, welche inwendig hohl nv, und an ihrer Epite eine fieine Deffnung,-und an ih— zer Grundſtaͤche ein kleines Bläschen voll fiber: fer Feuchtigkeit baden; ; wenn fie berührt werden, ſtechen fie, und dringen fib in Die Haut, Die zarten Blaͤschen werden hierduxch gedrüct, und Siegen ihre Feuchtigkeit Durch Die eingedrungene Spitze in die Eleine Wunde und verurfachen da— ber eine Roͤthe und ein fchmerzhaftes Auffhwel- len der Haut; dieſes Brennen bat viel ahntiche® mit dem Biß der Schlangen. Zum Arzneigebrauch wird Das Kraut innerlich als reinigend, Fühlend, Harn- und griegtreibend „und Außerlich wegen Der Brandfpigen als ein tgdes Mittel ge⸗ braucht. Sünfke Grönung.‘ Mit fünf Etaubfäden. Humunvs, Hopfe Gattungsk. Die maͤnnliche Blumen ha; ben einen fünfblättrichen Kelch, und fünf Staubfaͤden ohne Krone. Die" weibliche Blumen fisen in Kägchen, und haben Feine Krone, einen einblättrichen Kelch, zwei Grif⸗ fel, und einen Saamen i im — Es giebt nur eine Art. 277 ee LUPULUS. Gemeiner Ho⸗ pfe. Linn. Sp. pl. 1457. | Aporb. XXI. Kaffe. V. Ordnung, 413 Apoth. Kan: ali coni, ſeu ſtrobili. Eajp. Bauli. pin. 298. a mas & foce- Mina. | Dod. pempt. 409: TR RT NEAR REN a Lobel. ‚Icon. 629. Lupulus & vitis fepten- - RR ‚trionalium. 4 nt Wie, n. Icon. 394 Blakw, Herb. t. 336. ....Gertn. de Sem. pl. tem. 1. Pag. 388. tab. \ eh fg. 2 Beſchr Die —— wuczel treibt führe lich neue, ſich oft 20 Schuhe hoch feſtwindende harte, mit hackigten Doͤrnchen beſezte Zweige und mit paarweiß ſtehenden harten, rauhen, unten ‚bill: und oben dunkelgruͤnen, herzfoͤrmigen, ſpi— zig gezacten Blättern; an der maͤnnlichen Pflanze figen Die gelbliche B tuthen traubenförmig in Wir⸗ ten, und an den weiblichen firen die Frächte in ſchuppigen eyfoͤrmigen Zapfen oder Köpfen. Wohnort. Auf der Pfaffenmuͤtze bei Rhein» dorf. Auch wird Die weibliche Pflanze- haufig im dem Bärten gezogen ‚wo fie Dur Die Kultur ſehr verbejjert:wird, und größere Srüchte traͤgt Bluͤhezeit. Junius, Julius. Sammlungszeit. Fuͤr die Apotheken erden bie reifen Fruchtzapfen geſammlet, und gehörig getrocknet ſowohl vor. D98. ſtarke Ausduͤnſten als Erhitzen bewahrt. Sie haben einen ſtarken, ge— wuͤrzhaften, berauſchenden, dem Lachenknoblauch aͤhnlichen Geruch, und bitteren, ſcharfen, ee: wuͤrzhaften Geſchmack. Er wurde ehedem mehr als jetzund bei chtoniſchen Krankheiten, Die Vor Schwaͤche der feſten Theile, von Verſchleimung der Säfte, und vom Verftepfungen ‚Dar, ‚Einge> weide herfamen innerlich als ein verbännendeg, zer⸗ 7 > # 14 AU Safe VW. Ordnung. zertheilendeg, Schweiß, Urin und Blaͤhung kreis bended Mittel sweiftens in Aufgüßen, und Außer: lich bei entzuͤndeten Geſchwuͤlſten und Quetſchun⸗ gen, auch wider den Brand in Umſchlaͤgen ge— braucht. Nah Samml auserl Xbb. für prefr. Acrzte BD. 4. ©, 495- werden‘ die Wurzeln, des Hopfend in Lethringen und einigen ‚Gegenden Frankreichs flatt der Sarſaparille mit dem befien Er fotge gebracht, und den deutſchen Apotheken wo die ächte Garfaparille felten iſt) zur Auf merffamfeit und Berfuchen empfohlen. - Die bei Magenſchwaͤche beruͤhmten Stuͤgthonſchen engliſchen Tropfen find eine von guten Hopfen, Pomeran⸗ zenſchalen und Weingeiſt bereitete Eſſenz. Siebente Oroͤnung. Mit acht Staubfaͤden Popuzus, Eſpe. Gattungsk. Die männliche und weibliche Blumen fißen fo wie die vöhrige Hönigbehälts niße in laͤnglichen flachen Schuppen eines walzenförmigen Käshens; Die männliche Blumen haben acht Staubfäden mit großen Beuteln; die weibliche Blumen haben eine vierfpaltige Narbe, und eine einfächrige zwei⸗ klappige Kapfel mit wolligen Saamen. 248. Popurus NIGRA. Schwarze efpe: mit deltsförmigen, sugefpisten, —— Blättern. Linn. Sp. pl. 1404. %porh. Populi oculi, feu gemme. - Provinz. Schwarze Pappelweibe. Alber⸗ Saum. Saarbaum. Galbendaum. ur Caſp. * XXI. Klaſſe. VIL Ordnung. 415 Cafp. Bauh. pin! 429. ‚Populus nigra. Blakw. Herb: 248. — Ehrh Arb. Burgsd. ne der deutſch. wild ꝓei⸗ arten. tab. 10. Beſchr. Dieſe ſehr hoch und die wachſen— de Eſpe bat eine etwas dunkelaſchgraue Ninde, und langgeſtielte, dreieckige, wechſelweiſe ſtehen: "de, heilgräne,, auf Der Oberflaͤche glänzende, auf der untern Stäche blaßgrine mit eines erhabnen Rippe durchzogene Blatter. | Wohnort. Inder Öronan, fonft auf Wiefen. Blähezeit. Merz, April. Sammlungsseit. Sir die Apotheken wer— Ben im. Srühlinge Die Knoſpen geſammlet, fie enthalten einen mwohlriechenden, braunen, ge— würshaften Saft ster Harz. Hieraus wird dag Unguenlum populenm bereitet, welches innerlich und aͤußerlich als ein beilendes und fiärfendeg Mittel in Geſchwülſten und Wunden, bei Bauch⸗ flügen und der Goldader gebraucht. wird. Die Knoſpen der weiſſen Eſpe haben: einen ähnlichen, Ä aber nicht fo häufigen Harz. Achte Ordnung. Mit neun Staubfaͤden. MercurIALsS. Bingelkraut. Gattungek. Die mänlichen Pflanzen ha⸗ ben einen LEEREN Kelch, Feine Krone, und 9 @taubfäden mit runden Beuteln. Die weibliche Pflanzen haben 2 Griffel, ei⸗ ne zweikoͤpfiige zweifaͤcherige Kapſel⸗ mit ei⸗ nem Saamen. 279. 216 XXI. Klaſſe va. Ordnung. 279. \MERCURTALIS "ANNUA. Sthriges Bingelkraut: mit einem armfoͤrmig getheil> ten Stamm; glasten Blättern; und. in Ach: ren beifammenjtchenden Blumen. Linn. Sp: * pl. 1455. Apoth. Mercurialis Berba. Cafp. "Bauh. pin. 121. —— Dod. penzt. 656. Lobel. Icon. 55 Ejasd. Hifi. r3r. Lino- zoltis Mercurialis mas & fıemina, Tabern. Icon, Kjusd. Aräuterb. 2. Th. 267. Mercurialis mas iſt Die weibliche, und Mercurialıs foemina Die maͤnnliche Pflanze. \ Blakı, Herb. t. 1852, ° Gartn. de ſem. pl. tom. 2. paz. tab. * Jg 4: Weſchr. Der aufrechte, aͤſtige Stengel MR fer jährigen Pflanze iſt zart und ſaftig; Die ey— sundlangluhten Blatter fiehen paarweiſe gegenei— nander über ‚find -etway gezaͤhnt, glatt, Und nicht! rauh, Dieigrünliche männliche Blumen firen in deu Blattwinkeln ährenförmig, und Die weibz lichen zu zweien ohne Stiele zaſammen. | Wohnort. Allenihalben in guen ‚ und Weinbergen als Unkraut. Bluͤhezeit. Junius, Julius, Augufl. Sarmmlungezeit. Für die Apothefen. wird, von diefer Pılanze das Kraut gefammiet, fe bes seiten :barayd "das Ziel mercuri.te, welches fo wie der ausgepreßte Saft innerlich) als. ein er: wWeichende®, geltnde abführendes, oͤfnendes Mittel gebraugt wird Heußerlich leiſtet er wegen feinen falzigen, und feifehartigen;" und alfo zertheilen⸗ er aufisfenden, und: reinigenden Beſtandtheilen D zer⸗ ea XXU. Klaſſe. VII, Ordnung 417 zerquetſcht zu Umſchlaͤgen bei ——— ſichere, und vorzuͤglich gute Dienſte. Dieſe Pflanze muß nicht mit dem Mer:urialis perennis, perenniren— des Bingelfrant, verwechfelt werden, welches ſchaͤdlich, und nad einigen in Den philoſophiſchen Zransactionen angeführten Beifpielen giftig und södtlich fein folz es har einen falleinfachen, auf- rechten, rauhen Stengel, rauhe Blätter , und lange Blumenähren, uud blüher im Merz und April, wodurch es ſich von dem jährigen offizi— nellen unterſcheidet. Zwoͤlfte Ordnung. Dit verwachſenen Trägern in einem Tropp. Juniperus Wachholder. Gattungsk. Die männliche Blumen bils den ſchuppige Kaͤtzchen, jede Schuppe enthält drei unten zuſammengewachſene Staubfäden; auf dem Fruchtknoten der weiblichen Blumen fisen drei 3 und drei Blumehblättchen und drei Griffel; die mit drei Knöpfen ger frönte Beere enthält dir Saamen. 280. JUNIPERUS COMMUNIS. Gemeiner Wachholder, welcher zu drei beifammen, un® von den Sweigen abſtehende Blaͤtter bat, die fi) in cine ſteife Spige endigen, und länger find als die Deere. Lum. Sp. pl. 1470. Apoth. Juniperi Baccz; lignum; frondes; Sardaracha. Ca/p. Bauh. pin. 488. Juniperus vulgaris arbor. Biakw. Herb. t, 187. Berner Hfon. Pfl. 3. 3. Pl. 255. ge Beſchr. 418 XXU. Stoffe XI Drönung. Beſchr. Diefer immer grüne Nadelbaum, in einigen Gegenden auch nur Strauch, hat viele, lange, dunne Aeſte, an welchen Die ſchmale, uns ten meißgraue harte fpirige Nadeln zu dreien aus einen. Punkte wachfen., Wohnort. Der Ippendorf, Herzogsfreud, und in vielen Gegenden des Kottenforſt * mei⸗ ſtens nur Strauch. | Bluͤhezeit. Aprit, May. Sammlunugszeit. Für Die Apotheken famm⸗ let man — Mah das Holz und die jungen Triebe, und im Herbſte die zeitigen Beeren; ſie haben einen fehr ſcharfen gewürzhaften Geſchmack und Geruch, und werden als ein die feharfen Säf- te verdännendeg ,„ Verſtopfungen eröfnendes, Schweiß- und Urin» kreibendes Mittel bei Ra genfchwäche und Blaͤhungskoliken, bei der Trom— melſucht, und. der Wajjerfucht von Verſchleimung, ‚entweder pur gefauet, oder in einem Aufzuß von Mein oder Waffer, oder in einer Aeinauflöfung Der Fattwerge, in der Eſſenz oder in dem Oehl zu einigen Tropfen auf Zucker getroͤpfelt, ge— braucht. Aeußerlich dienen die Beeren wegen ih— rer gewuͤrzhaften zertheilenden Kraft unter Um—⸗ ſchlaͤge und Krauterfäfe, auch in Wein gekocht als Umſchlag bei fiarfen Quetſchungen, und als Mundmaffer bei rheumatiſchem Zahnwehe, bei ver Mundfaule und anderen feorbutifchen Zufaflen des rundes. In den warmen Yändern fließt aus wiefem Baum ein weißgelbes durchſichtiges Harz, “welches in den Apotheken unter dem Namen;: Gummi Sandarach, aufbewahrt wird. Wugl ‚den Zerren. bereiten Die Apotheken eine Lattwerge, und ein Waffer und ein Depl Durch die Deftillas tion. Als Viehearanei werden eine Hand voll Wachholderkoͤrner und 7/4 Pf. zerfihniitener Ta: bad in eine Maaß Waſſer gekocht, durchgeſiehen,! und ein Loth Salpeter darzu gethan 1,4 dem ind⸗ 7 . 8 F ‘ \ XXI. Kaffe: NIT Ordnung: 419 Mindviche als Laxiermittel etwas laulicht warm eingpgoflen. Auch wird den Schaafen zur Ver— hiütung der Winterfranfderten im Herbſte 14 Ta: ge lang ale Morgen eine Hand voll eines Ge— menges gleicher Theile Wachholderbeeren, Satz und Haber gegeben. Das Wachholderöpl dienet außerlich zu Roßarzneien. 281. Junıp£rUS SABINaA. Sevenhaum, welcher gerade, gegen einander überjtchende, aufrechte ‚und en den Zweigen fortlaufende Blaͤtter bat, welche immer psarweife in eine Scheide oder Baͤchſe eingeſchloſſen, und mit einander verbunden find. Liun. Sp. pl. 1422. BR. Sabine folia. | Cafp. Buuli. pin 487. Sabina folio cuprefli, Dod. pempt. 854. Sabina. ‚Lobel. fcon. 219. Sabina vulgatior. "Tabern. Icon. 945. Ejusd. Aräuterb., 3. Th. 731. Savina mas & foemina. Blakw. Herb. t. 214. Pallas Fl. Ru]. tab. 56. fig. 2. Cs D. Beſchr. Diefer unanſehnliche meifteng krum⸗ me und niedergebogen wachſende Strauch treibt viele harte, rothbraune Zweige, an welchen die kurze, fpigige, hellgruͤne Blatter wie Schuppen in einander verwachfen, und plattgedruͤckt ſind; die ſchwarzblauen Beeren ſihen in den Winkeln Der Zweige, Wohnort. Sin Bärten. ' Blühezeit. Map. | Saninlungszeit. Für die Mpothefen werden die Blätter geſammlet; fie baden einen ſtarken, CR ic midrigen Geruch, und einen har: Ec2 zigen, / 220 XXII. Klaſſe. X. Ordnung jigen, feharfen, unangenehmen, bitteren Ge— ſchmack, melchen die große Menge ihrer hitzigen sind flüchtigen öhlichten und harzigen Beſtandtheile verurfacht, vermöge welcher fe auch fehr auflö- fen, reizen und erhigen, und innerlich gebraucht Das Blut auserordentlich verduͤnnen, und in eine beftige Bewegung fezen. Dieſe Blätter werden als ein Mittel’ bei Geſchwaͤngerten zur Abtreibung der Frucht mißbraucht, welches aber dem Koͤrper den groften Schaden, und Durch feine zu zroße Reize und Verdünnung Des Bluts Die heftigiten Blut— fluͤße und den fiheren Tod verurfachtz fie werden daber innerlich gar nicht, oder mur Da, wo fols cher Reiz erfordert wird, und Der Körpers gehoͤ— rig zubereitet if, und Die Gefaße geöfnet find, mit der groͤſten Vorſicht gebraucht, Aeußerlich dienen fie zu Salben und Umſchlagen, und Das Pujver davon nah Samml. auserl. Abb. für prakt. Aerzte B. 10. S. 722. auf veneriſche Wars zen’und fchwanmige Auswachsungen geſtreuet, ald ein zutes Aetzpulver. In Den Apotheken wird ein Davon deſtillirtes Waſſer und ein Dehl auf bewahrt. | Dreisehnte Ordnung. Mit verwachfenen Staubbeuteln. Brıonsa. Daunrübe. Gattungsk. Die männliche und weibliche Blumen haben einen fünfzähnigen Kelch, und eine fünftheilige Krone; die männliche Blu: men haben drei Etaubfäden; und die weiblis en einen dreifpaltigen Griffel und eine run⸗ de vieffanmige Deere, ER XXI, Kaffe, XI. Drönung. 421 282. BrIoNIa auBa. Weiffe Ssunräbe: mir bandformig gerheilten Blättern , die auf beiden Seiten fFalivs: raub find. Linn. Sp. pl. 1458. Apoth. Brioniæ Radix. Provinz. Weiſſe Gichtwurz. Stickwurz. Hundskuͤrbis. Roßruͤbe. Roßwurz. Gchmeers wurz. Cafp. Bauh. pin. 297. Brionia alba baccis rubris. — Dod. pempt. 400. Brionia alba & nigra. Lobel. Icon. 624. Vitis alba brionia. Tabern. Icon. 893. Ejusd. Kräuterb. 2. Th. 6-6. Brionia. | Blokw. Herb. t. 37. RKerner dFon: PR. B. 1. Pl. 32. Beſchr. Die dicke, nnd lange rübenartig e Wurzel treibt jahrlich eckige, raube, oft mehr ald ı2 Schuhe lange fichb mit ihren Babeln um andere Pflanzen windende dünne Stengel mit geflielten, wechſelweiſe ſtehenden, fünflappigen , beiderfeitd ſcharfen, und rauhen Blättern, Die gelblich grüne Blumen der männlichen Pflanze fisen traubenförmig zufammen, Die Beeren Der weiblichen Pflanze find roth. Wohnort. An Hecken und Zaunen ber Gaͤrten. Bluͤhezeit. Junius, Julius. Sammlungszeit. Die oft mehr als kopf— dicke Wurzel enthalt einen ſcharfen, ſtinkenden, ſehr eckelhaften Saft, der aber durchs Trocknen und andere Bereitungen gemildert wird. Dieſer Soft, wie euch ein Extrakt und Aufguß der | @c3 Wur⸗ 42. XXI. Rloffee XIII. Ordnung. Wurzel find auflöfend und ſtark abfuͤhrend, und erregen auch zumeilen Erbrechen, fe mülen Daher innerlih mit Vorſicht gebraucht werden 5. fie wurden ehedem mehr als jezund bei Engebrüs ftiofeit, Mutterbefhwerden, bei der Fallſucht, bei der Bicht, und Waſſerſucht um hartnaͤckige Verſtopfungen der Eingeweide aufzuloͤſen inner— lich und außerlich gebraucht. Aeußerlich dient Die, e Wurzel als ein zertheilendes Mittel in Weinz, U kklögen bei ſtarken Quetſchungen, und der Saft in zertheilenden Pflaſtern, und zur Reini— gung und Heilung der filtulöfer Geſchwuͤre. Nach Hr. Prof. Plenf Mat. chirs 248. iſt eine aus Brionienfaft, Zerpentin ,. und Wachs bereitete Salbe bei den übelartigiten feropfulöfen Seſchwͤ⸗ ren ſehr heilſam. Anmerk. Ich habe hier die Zaunrübe nie an— ders als mit ganz getrennten Geſchlechtstheilen gefunden, und fezte ſie daher auf ihren ges börigen Platz. Drei | XXI. Klaſſe. J. Ordnung. 423 — DEAD Drei und wanzigſte Klaſſe. Mit Zwittern, und getrennten Geſchlech⸗ tern in einer Art. Erſte Ordnung. Zwitter und getrennte Geſchlechter auf | einer Pflanze. VERATRUM. Germer. Gattungsk. Die Zwitterblumen haben feinen Kelch, eine ſechsblaͤttriche Blumen⸗ krone; ſechs Staubfaͤden; drei Griffel; und drei einfaͤcherige Kapſeln mit vielen Saa— men. Die männliche Blumen auf der ſelbi⸗ gen Pflanze find wie die Zwitter beſchaffen, außer daß ihnen die weibliche Theile fehlen. 283: VERATRUM ALBUM. Weiffer Ger» mer: mit einer dreifach zuſammengeſezten Dlumentraube, und aufrecht ftebenden —— menfrone: Linn. Sp. pl. 1479. | Apoth. Hellebori albi radix. Provinz. Weiſſe Nieswurz. Weiffes Nies⸗ kraut. Wendewurz. Dolltocken. Cafp. Baup."pin. 186. Helieborus A fllo- re iubviridi. | | Dod. pemztt. 323. Helleborum five veratrum; album. er, Lobel Icon. 311. Helleborum album. ca Tabarm. 424 XXH T. Klaſſe. T. Ordnung. Tabern. Icon. 720. Ejusd. Arduterb. 2. Th. 413. ilellesorus a bus. Blakw. Herb. t. 74: Gertn. de jem. pl. tom. ı. pag. 7r. tab. 18. ſig. 4- Beſchr. Die fnelige faferichte Wurzel treikt ei: nen aufrechten, einfachen Stengel, welchen Die ey- förmig » lanzenförmige, groß, mit Linien und Zurs chen durchzogene, wie in Falten geleste Blätter mit ihren laden GStielen umſchließen; die weiß— lich grüne, acffreifte Blumen fiten in einer aus mehreren fleinen Sträufen zufammengefezter Blus mentraube Dicht zuſammen. Wohnort. Ich fand fie einmal in Der Ge— gend der Abtei Heifterbach auf dem Wege nad Dem Petersberg; fonft in Bärten. Bluͤhezeit. Junius, Junius. Sa amlungsszeit. Die Apotheken brauchen die Wurssein unter dem Damen MHelleborus albus Weiffe Nieswurz, und müfen mit Dem HBelle- berus aiger Linn. N. 161. Da fie viel aiftiger, und fharfer ſind, nicht verwechſelt werden. Diefe Wurzeln find ein wahres Hıfı „ Das heftige Mus Teerungen erregt, und innerlich gar nicht, oder nur bei den ſtaͤrkſten Anbaufungen von Schleim sder Waſſer, und aufesit hartnackigen Uebeln, wie andere Bifte mit der eröften Gorgfalt ge: braucht wird, Gesner Kost. med. fol. 13. & 96. sähmt einen Weinaufguß der Wurzel nad vers ſchiedenen an fich felbit und bei anderen gemach— ten Verſuchen außerordentlich als ein Die Die Safte verdunmendeg, und aufmunterendes Kittel; Bon dem Nusen den. er gefchaft bat, und Die Art, wie er gebraucht werden, fann man im Hr. Prof. Bergiug Mat. med. p. 873 nachlefen. Aeßerlich wirft das Pulver als Niestaback au fat zu heftig; um Die Räufe zu tödten, se bei em XXI. Klaſſe. J. Ordnung. 425 dem Grind, und der Kraͤtze und andern Krank— beiten der Haut wird das Dekokt der Wurzel, und das Pulver in Salben gemiſcht gebraucht. 084. VERATRUM NIGRUM. Schwarger Sermer: mie einer einfach zuſammengeſezten Biumentraube, und ſchr weis ausgebreiteten Blumenfrone. Linz. 82. pl. 1479. porh. Sabatilii Semen. Cuſp. Baulı. Yin. 186. Helieborus albas flore atrorubenie., Beſchr. Gie wird in den Gaͤrten zur Zierde ge— zogen, und unterfcheidet ſich durch feinen größeren Wuchs und höhere einfache Blument rauben; die Blätter hat ie mit der vorigen ähnlich; die Sabadil— lenfaamen der Apotheken find die Saamen Diefer Pfanze. Parıerarıa, Glaßfraut. Gattungsk. Die Zwitterblumen haben einen vierfpaltigen Kelch, Feine Krone, vier Staubfaͤden, einen Griffel, und einen Saa— men. Die weiblihe Blumen find außer ben Staubfäden und Beuteln, die ihnen Fehlen, wie die Zwitter beſchaffen. 285. PARIETARIA OFFICINALIS. Gemei- nes Olasfraur: mit lanzeteförmig = eyrunden Blättern, zweitbeiligen Blumenjtielen, und zweiblätterihen Kelchen. Linn. Sp. pl. 1492, Aporb. Parietarie herba. Provinz. Peterskraut. Mauerfraut. Wand⸗ traut. Rebhäntrfraut. Troͤfkraut. Beier: Mais landskraut. Ca/p. Bauli. pin. 121 Parieraria ——— Lehel. Icon. 258. Parietaria vitrisla five Perdieium. N 46 2XXIII. Klaſſe. J. Ordnung, Tabern. Icon. 550. Ejusd. Arduterb. 2. Th. 265. Parietaria — Blaki. Herb. t. 13 Beſchr. Die —— Wurzel treibt ziemlich lange und rauhe &tengel, welche mit mwechfeliweife ſtehenden, lanzettförmigen, rauhen Hlättern beſezt find; die weißlihe Blumchen ſi⸗ gen in Den Slattwinfeln auf kurzen Stielen in Dichten Wirteln beifammen; die Staubbeutel plagen auf, wenn file gereizt werden, und ſtoſſen ihren Saamenſtaub von fi. Wohnort. Zwifhen Dem Rhein - und, Jo: fepbsthor in den Stadtmauren. Blübezeir. Julius, Auguſt, September. Sımmlungszet. Diefe Pflanze wurde eher dem wegen feinen falzigen Safte als ein harn— treibendeg, linderndes und zertheilendes Mittel in Rranfheiten derr ‚Cingeweibe, und augerlich zu auföfenden und reinigenden —— bei Ge⸗ ſchwuͤren irn Sweite ©®rönumg. Zwitter und getrennte Geſchlechter ko zwei Pflanzen, Fraxınus, , Eſche. Gattungsk. Die. Zwitterblumen haben feinen Relib, und feine Krone; an Staubfäden, einen Staubweeg, und ei plattes, langenförmiges— einfaͤcheriches es mengehäus mit einem Saamen, Die weibs lichen Blumen find den Zwitter in allem gleich, nur das ihnen Die: ——— ‚und Staubbeutel fehlen. 280. XXI Klaſſe. H. Ordnung. 427 286. FRRAXINUS EXCELSIOR. Gemeine Eſche: derer gefiederte Blaͤtter — — gezaͤhnte Kappen, und deren Blumen Feine Slumenblaͤttlein haben. “Zinn. Sp. pl. 1509. Apoth. Fraxini cortex; ſolia. Provinz. Eſchbaum. Hohe, edle, Waldeſche. Wundholzbaum. Vogelzungenbaum. Caqſp. Bauli. BR #10. Fraxinus excelfior. Blakw. Herb. t.'528.' Burgsd. Abbild. derdeurfh. wild. Holz⸗ arten. tab. 5. "Befhr. Diefer ſchoͤne ine Raum hat eine glatte, duͤnkelaſchgraue Rinde; feine Schöne eben dunkel und unten hellgrüne Blaͤtter find Durch 6 und mehrere Paaren eyrund länglichter Blätter, und ein ungleiches am Ende gefiedertz vor den Blättern fisen an.den Zeilen in eisnen Rnofpen die Blumen: traubenfoͤrmig zuſammen; die 8 men gleichen einer Vogelszunge. Wohnort. Auf der Godesberger ande etivag ober dem Dinea Domini; fonft ah a uud auf Wieſen. 5 Bluͤhezeit. April, ‚Map. Sammlungszeit. Dies Rinde der dideren Aeſte dient zum Arzneigebrauch, fie iſt troden fo> wohl als frifeh biiter und berb von Geſchmack. Der Abſud iſt gegen die Geld- und Waſſerſucht, Stein und andere Krankheiten ‚ undınad Samml. auserl. Abhandl. für praft. Aerzte B.4. ©. 323: bei Wechſelfiebern gebrauht worden... ©. 322. werden Die Efchenblätter in einer etwas ſtarken Babe ald ein gelindes, und. fo ſtark ald Sennegs blätter purgierendeg, auch ſtark auf den Urin treis beudes Mittel. geruͤhmt. Hierbei wird bemerkt, daß die fpanifchen liegen, 34* ſtark urintreis bend find, fi) Auf viefem Baume fehr oft auf⸗ zubalten pflegen. en 8 AXIV. Klaffe 1. Ordnung. e Vier und zwanzigſte Klaſſe. Mit unkenntlichen Geſchlechtern. Erſte Ordnung. Farrenkraͤuter. AspLEXNIVM. Streifenfarren. Gattungsk. Die Befruchtungstheile ſind in geraden Streifen in der Mitte der Unter— flaͤche der Blätter vertheilt. 287. ÄSPLENIUM SCOLOPENBRIUM. Hirſch- zunge: mie einfachen, herz: Zungenförmi:» sen, glattrandigen Blaͤttern, und zortigen — Linn. Sp. pl. 1537. Apoth. Lingux cervine, five Scolopendrii Herba. Ca/p. Bauh. pin. 353. Lingua cervina ofiici- narum. Dod. pempt. 464. Lobel. Icon. 805. Phyllitis ih cervina. Tabern. Icon. Sor. Ejusd. Aräut. 2. Th. 310. Blakw. Herb. t. 138. Phyllitis. Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt ei: nige Strünfe einfacher, ungetheilter, am Rande sungegähnter, fiumpf » fpigig beilaufender Blatter, welche unten an Ihrem rauhen Stiele wir ein bals ber Mond auggefchnitten, und auf dem Rüden burch ihre Befrudgtungstheile geftreift find. . Wohn: XXIV. Klaſſe. I Drdnung. 429 Wobnert. Sch fand fie nur einmal hinter Ippendorf im Kottenforſt, im Gejiraube an die ner kleinen Bache , in ſeiner Tiefe von mehr als Dreisig Schuhe. In der Ösgend der Unfelbach fol fie häuflger wachſen. Bluͤhezeit. Junius, Julius. Sammlungszeit. Das etwas zuſammen⸗— ziehende Kraut wurde ehedem mehr als jetzund gegen die Ruhr, Bauch- und Blutflüſſe, auch bei Mutterbeſchwerden und Zuckungen im Pulver der Trocknen oder in einer Conſerve der friſchen Blaͤtter, und aͤußerlich bei Wunden gebraucht. 288. ASPLENIUM TRIChOMANES. Widers thon: mir gefiederten Blaͤttern, und faſt run» den gekerbten Blaͤttchen. Linn. Sp. pl. 1540. Apoth. Trichomanis Herba. Ca/p. Bauh. pin. 356. Trichomanes f. Poly- trichum ofhcinarum. Dod. pempt. 47r. Lobel. Icon. 809. Trickomanes. Tabern. lcon. or. Ejusd.Aıräuterb. 2.Ch.506. Blakw. Herb. t. 370. . Beſchr. Die perennirende Wurzel treibt ei» nen Buͤſchel ſchwarzroͤthliger, langer, ſchmaler Blaͤtter, welche durch kleine runde Blaͤttchen dicht geſiedert, und auf der Unterflaͤche ganz mit den Früchtiſicationstheilen bedeckt ſind. Wohnort. In den Ritzen der Felſen und alten Mauern. | Bluͤhezeit. April. Sammlungszeir. Sie ift der Hirſchzunge an Heilkraft und Wirkung gleich, und wird auch, fo wie die folgende anfiatt der Achten Frauen⸗ Z | haare, 439 XXIV. Klaſſe. od. Drdnung, - haare, Adianthum capillis veneris, ae bier nicht wild waͤchſt, gebraucht. 289. ASPLENIUM RUTA MURARIA, Waner- raute: mir abwechfelnd doppelt zufammen- gefezten Blärtern, "und Felförmigen, fein: geterbten Biärecben. Linn. Sp. pl. 1541. Apoth. Ratæ murarise Herba, Cafp. Dank, pin. 356. Ruta muraria, Dod. peinpt., 470 Lobel. Icon. Sıı. Salvia vite five Ruta mu- rarıa. Tabırn. Icon. 796. Ejusd. Aräuterb. 2. Ch. 503. Adianthum album. - Blar ie. Birb!t. MID: Magazin für die Botanif. Th. 9. S. 8. Is 9 Befbr. Die in einem Buſchel ſtehende lang geſtieite Blaͤtter ſind durch wechſelweiſe ſtehende, dreilappige, gezahnte Blaäaͤttchen gefiedert, und gleichen den Blaͤttern der gemeinen Garten > oder Weinraute. Wohnort und Bluͤhezeit mie vorige, wel— her fie auch an Kraft und Tigenfihaft ahnlich iſt. Poryropıium, Tüpfelfarn. Gattungsb. Die Befruchtungstheile ſind in ruͤndlichen Tuͤpfeln auf der — der Blaͤtter vertheilt. 290. PoL.ypopıum VULGARE, Gemeiner Thpfelfarn : mie in Querſtücke gerheilten ee. Hm Blaͤttern/ langlichten, faſt —— ge⸗ Ana 3 aͤhn⸗ 4 XXIV. Kaffe. I. Ordnung. 438 zähnten, ſtumpfen Blaͤttchen, und ciner Ihuppigen Wurzel. Lim, Sp. pl. 1544. Apoth. Poiypodii Radix. Provinz. Engefüß. Suͤßwurz. Wild Suͤß— bolz. Steinfarn. Baumfarn. ichenfarn. Ko: rallenwurz.‘ Tropfwurz. Kropfwurz. Steinls⸗ krizen. Ca/p. Bauli. pin. 359. Polypodium vulgare. Dod.pempt. 44. Polypodium majus& minus, Löbel! Icon. $14. Pulypodium filicula, Ber- ba radioli Apuleji. Tabern. Lion. 798. Ejusd.Aräuterb. 2. Th. 507. Blakw. Herb. t. 215. Polypodium quernum, Magzin Far dte Botanif. Th. 9. S. 12. Jg. 15 Beſchr. Die unter dem Moog und in der oberen Dammerde waagerecht oft weit kriechende kno— figte Wurzel treibt tief unter ficb lange ſchwarze Zafern, und oberwarts fehr fein gezähnte, faſt immer grüne, oft mehr als Fuß behe Xlatter, weiche tief im die Quere, for bis auf die Haupts sıppe eingeſchnitten find, und ihre Befruchtungs— theile auf. der. Unterjläche in gelbbraunen, flei> nen runden Erhabenheiten entdalten. Wohnort. An der Gegend des Kreuzbergs und ım Kottenforſt auf verſchiedenen Plagen au den Wurzeln alter Baͤume. Bluühezeit. April. Sammlungsseit. Fuͤr die Apotheken wer— den nur Die Wurzeln am beſten im Frühjahre ae» ſammlet, nnd zwarn folche, welche nicht zu alt,. ‚und Daher ſchwarz hohl, oder dumpfig find , ſen— dern Diejenige, weiche aͤußerlich rothhraunn und leichtbruͤchig find, und ihr geldgränes Matk noch haben; — iſt ſchwach und angenehm, und der 432 XXIV. Stoffe LOrdnung. der Geſchmack füß, widrig, etwas ſcharf, und aufammenzichend. Nach gemachten VBerfuchen vers dienen Die an Eichen gewachſene ABurzeln in Betracht einer mehr ebführınden Kraft vor den andesiwäts wachfenden feines Vorzug, obwohl fie ebedem in einigen Apothefen Durch den Namen Folypodiem guemum, ausgezeichnet wurden. Sie jind überhaubt gemäß der feifenartiger Mi— ſchung ihrer erdigten, fehleimiacn, und harzigen Theile reinigend, abführend, und auflöfend, und werden Daher bei Bruſtbeſchwerden, catarsheien,, und andern Zufallen, Die von Scharfe der Saf— ten, und von der VBerfiopfund Der feber und der Eingeweide berfommen, in Piifanen, oder in,den von den groͤblich zerfihnittenen Wurzein mit Waſſer oder Wein gemachten Aufgüſſen und Dekokten gebraucht. Boerhabe rühmt ein De— kokt von Engelſuͤßwurzel und Leinſaamen bei Der Harniivenge, und ſchmerzhaften Zufälen von Grieß und Schleim in den Nieren und Harnwegen als ein fehr wirkſames Mittel. Diefe Wurzein müſſen nicht mit den Wurzeln Des achten Suͤßholz Giy- eirchiza glabra verwechfelt werden. 291. Porypovıum. FILIX Mas. Mann- licher Tüpfelfarın: mie doppelt gefiederten Blaͤttern, ſtumpfen, zart gekerbten Blaͤttchen, und einem Spreuartigen Stiel. Linn. Sp. pl. 1551. Apoth. Filicis herba. ' Provinz. Sarrenfrautmännlein. Farrn. Waldfarn. Wanzenkraut. Wanzenwurz. Caſp. Bauh. pin. 358. Filix mas non ramo- fa dentata. Dod, pempt. 462. Lobel Ison. $ı2. Filix mas, Tabern. Icon. 391. Ejusd. Aräuterb. 2. Th. 500, Filix mas, Blahw, XXIV. Klaſſe. J. Ordnung. 433 Biakw. Herb. t. 323. - Serner Sfön. Pf. 35. 2. Pl. 129. Magazin für die Boranif Th. 9. ©. 8. N fig. 10. — Beſchr. Dieſe Pflanze unterſcheidet fich von der vorigen und übrigen Tuͤpfelfarrn durch feine Doppelt -gefiederten Blatter; ſtumpfe, etwas ge» kerbte Blaͤttchen, foreuigen Haupiſtiel, und nie senförmige, in Haufen fizende Fruchtheile. Wobnert. In Waͤldern auf Baummurzeln, und obgehauenen faulen Stämmen. Blübezeit. Junius, Julius. Sammlungszei. Für die Mpotbefen were Den nur die Wurzeln gefammiet, fie haben einen ſchwachen widrigen Geruch, und ehren etwas eckeln, ſcharfen, einwenig gewürzhaften Geſchmack; fie ſind in aͤltern und neuern Zeiten als ein berühm⸗ tes Mittel gegen Zen Bandwurm gebraucht worden. Nach van Dövers Abhand. vonden Würmern, und nah einer Beſchreibung des Bandwurms Kempten, 1770. beffanden Die berühmten Herrn» ſchwandiſchen und Nufferſchen fpecififen Mittel wider den Baͤndwurm meiſtens aus dem Pulver Diefer Wurzel, Gummmigut, und Gnadenfraut Gratiola.. Bon dem Nutzen Piefer Wurzel gegen den Bandwurm, und Ber Art fie zu gebrauchen fann man nelefen: Traitöment eentre le Tenie, os ver folitawe, praiigue d Morat en Suijle, examine & epreuwve & Paris. puklie par : ordre ‚du Kai. Paris. 1775: worin dag vom König theu> ‚er anug erfaufte Nufferiſche Arconum im ganzen Itand befandt gemacht wurde. Das felbige findet Iman auch in des Herrn Prof. Bersiug M»t. med. p. 005. wo er verfiibert, Daß er Durch diefen Gebrauch dieſes Mittels fehr oft Band⸗ wuͤrmer bertrieben und abgeführt habe. DD» Zweite 434 XXIV. Slaffe. II. Ordnung. weite ©rönung. Moofe. * Lycorovium. Kelbenmooß. Gattungsk. Der Staubbeutel iſt ſtiel⸗ loos, zweiklaͤppig, und ohne Kappe. 292, LvcoPpoDIUM CLAVATUM. @emeis nes Kolbenmooß: mit zerſtreut fizenden fa— ſerichten Blättern, und runden, geflielten, ‚ paarweife beieinander ſtehenden Yebren. Linn. Sp. pl. 1564. Apoth. Musci celavati herba, Lycopodii femen. Provinz. Baͤrlap. Wolfsklauen. Bären» tappen. Guͤrtelkraut. Neunbeil. Drutenfuß. Teu⸗ felsklau. Loͤwenfuß. Weinkraut. | Ca/p. Bauh. pin. 360. Museus terreftris cla- vatus, Dod. pempt. 469. Muscus terrefiris five Ly- eopodium. Lobel Icon. t. 2. 244. Muscus clavatus. Tabern. Icon. 814. Ejusd. Aräuterb. 2. Th. 518. Lycopodium. Blakw. Herb. t. 535. Dilien. Mufe. tab. 58. fig.r. $ Beſchr. Diefe bolzige oft fehr meit Fries ende; aͤſtige Pflanze treibt aufrechte - einfache Stengel, welche mit Dachziegeiförmig übereinander liegenden, lanzettförmigen, gleichbreiten, in eine fharfe Spine auslaufenden Blätschen befezt ur un XXIV. Biaffe,. IL Drdnung 425 und dem aͤußern Anſehen nad den Sevenbaum Blättern aleiben, aus den. Spigen entiprings ein einfacher gerader Blütdenfliel mit einer dop— pelten, walzenförmigen, aus vielen ‚Schuppen zufammengefezten Aehre, welche eme Menge jeher feinen, gelben, brennbaren Staub enthält. Wohnort. Jenſeits des Rheins auf-einer Heide zwiſchen Ramersdorf und Kaſſel. Buůͤhezeit. Julius, Auguſt. Sammlungszeit. Für Di the den bie oe am Ende Auguſt, und Den Sep⸗ tember durch wegen dem Darin enthalt nen Ballen oder Saamenitaub geſammlet; er entzu ſich am Lichte, dient zum Beſtreuen Der Pilen, um das zufammentleben derſeiben zu ae ‚und wird zum Einfireuenbei wundgewordenen Stellen und Gelenten der Kinder nedft pielem Waſchen mit falten Waſſer zum Einpudern gebraucht. Bei dem Wilchſchrof oder Freiſam Der Kinder were Morgend und Abends Die am ſtärkſten infrufirte und naſſe Stelen mit einer bon gefhmolzeneme ‚Hirfhtalg, ſuͤüßem Rohm und, Semen Lycopodil gemochter Salbe, vermittelg einer Feder befitie "en, weiche Salbe aub bei dem Wund- oder Frottwerden der Kinder, bei den Kruͤſten von Dlattern, und dem naſſen Grinde nüzt. x Apotheken wer» PoLizrichum. Haarmooß. Sattungsk. Am Grunde des bedeckten Staubbeutels befindet ſich ein kleiner knop⸗ foͤrmiger Anſatz; die Kappe ift zottig. Die fternförmigen, weiblichen Blaͤttchen fizen auf einer beſonderen Pflanze, 200. Porirrichum COMMUNE. Bemeis nes Haarmooß: mit einem einfachen Stam⸗ aba me, ® 436 XXIV. Klaſſe. I, Ordnung. . me, und länglid : vierecfigem Staubbeutel, Linn. Sp. pl. 1573. Apoth. Adianthi aurei, five Musci ca- pillacei majoris herba. Provinz. Goldnes, gelbes Frauenhaar. Soldnes, gelbes Venushaar. Golden Widerthon. Golden Widertodt. Ca/p. Bauh. pin. 356. Politrichum aureum majus. | Dod. pempt. 472. Muscus capillaris. Lobel: Obf. 645. Ejusd. Icon. t. 2. 245. Muscus fcoparius, Tabern. Icon. 797. Ejusd. Aräuterb‘ 2. Ch 505. Adiauthum aureum. Blak. Herb. t. 375. Beſchr. Die perennisende kriechende Wur- zel treibt einfache "gerade ©tengel, welche mit lanaettförmigen , belgranen, fpigigen Slattchen beſezt find, aus ihren Spitzen entſpringen einfas de, einise Zoll lange, purpurrotbe Stiele mit vieredigem gelb und hernad purpurfarbigen Raps fein, weiße mit einer ſehr zeitigen fpigigen Kaps pe bededi find. Wohnort. In verfhiedenen Gegenden des Kottenforſt. Bluͤhezeit. vom November bis in den Früßs ing. | Sımmlungszeit. Das Kraut wurde ehedem unter Die Haarkräuter gerechnet und als ein bei- lendes gelinde zuſammenziehendes Mittel ges s braucht. Dritte XXIV. Klaſſe. IN. Ordnung, 437 Dritte Oronung. Faſergewaͤchſe. Lichen. Flechte. Sattungsk. Die männlichen Bluͤthen ſitzen auf einem ruͤndlichen, flachen, glaͤnzenden Boden. Die weiblichen beſtehen aus einem über die Flaͤche ausgeftreuten Mehl. 251. LicHEN ISLANDICUS. Isleêndiſche Flechte: iſt blaͤttricht, auffteigend zerſchliſſen, mit erbabnen gefranzten Rändern. Linn. Sp. pl. 18:1. Apoth. Musei islandici five fanguinei herba. Nzcker Meth. musc. #. 108. n. 79. Dillen. Muse. p. 209. tab. 28. fig. Beſchr. Diefe auf einem etwas fleinigen, trocknen Boden wachſende Flechte beſteht aus flas chen, lederartigen, unten breiten Blättern, wel— he fih "ohne Ordnung in verfchiedenen Lappen theilen, Diefe find wieder in immer kleinen Iheil- en zerſchlieſſen, fie haben einen mit kleinen braunlichen Haren befezten Rand, und find in» inwendig Dunfel, auswendig hellgrünlich braun, und bie und da mit Eleinen Waͤrzchen beſezt; Die Kortificationen figen am Rande der Blätter in einzelnen, runden, flachen, Dunkeln, glattran— digen Schildchen. Wohnort. Jenſeit des Rheins hinter der Wolkenburg, auch eine halbe Stunde weiter auf einen kleineren Berg aber viel kleiner. Sammlungszeit. Für die Apotheken wird Das ganze Gewaͤchs geſammlet; 23 bat feinen Se» . 9»3 ſchmad; 438 XXIV. Kloffe, TI. Ordunng. ſchrnack; es it nährend, und feicht verdaulich, und Hat ich bei ſarken 5 u: Rn, und Bruſtbeſchwer⸗ * ‚ sei der Lungenſucht, und bei inneren Ver— fiepfungen und Schwaͤen in Milch gefocht, oder in Dekokten von 2 Unzen mit 36 Unzen Waſſer bie zu 12 Unzen eingefocht, oft ſehr wirkſam er» wieſen. Beiſptele, wo durch Den taglichen Ge⸗ brauch einer halben Maaß eines yon diefer Slechte und Mid gekochten Breyes verſchiedene Lungen⸗ füchtiee volig hergeſtelt worden find, findet men in Herrn Prof. Bergius Mai. med. p. 912. und in ven Schwed. Abhandl. #5. 4. G. 105. 205. LICHEN PULMONARIUS. Cungen— fleyte: iſt blaͤttricht, zerſchliſſen, ſtumpf, glatt, oberwaͤrts luckicht, und unterwärts filsig. Linn. Sp. pl. 1612. Apoth. Pulmonariz arborese Herba. Cafp. Bauh. pin. 361. Muscus pulmonarias. Dill. Meth. muse. p. 212. tab. 29. fig. 113. Lickeioiges pulmoneum reticulatum vul- gare, margivibus peitiferis. Tabern. Icon. 356. Ejusd. &räuterb, 2, Th. 273. Pulmonaria. Blakw. Herb. t. 335. Museus pulmenarius. Beſchr. Diefe Flechte iſt groß, lederattig, zerſchliſſen, auf ver —* flache grün, glatt, und auf Der Unterflaͤche etbas ſilzig und gräntich braun; fie hat verſchiedene negartig durchzegene Vertiefungen und Suden, In, welchen cin ſtaub⸗ artıges Beſen fiat, und enthält meiſtens an den Rändern Der Fappen auch oft auf ber Slache runs De, piatte, mit einem gezackten Rande verſehene Echllochen. WMWohnort. Auf den Staͤmmen alter Bäume in ſchattigen Waͤldern. Samm⸗ XxXIV. Klaſſe. II. Ordnung. 439 Sammlungszeit. Dieſes Gewaͤchs wurde ehedem wider langwierige Huſten, die Schwind— ſucht und Geibſucht gebraucht. 296. LiICHEN CANINUS, Aundsflehte: iſt lederartig, kriechend, lappicht, ſtumpf, unterwaͤrts adericht- zottig, mit einem am Bunde befeſtigten auflteigeuden Schilde. Linn. Sp. pl. 1615. Dill. Meth. musc. tab. 27. ig. 102. Biakw. Ders. t. 336. Beſchr. Diefe Flechte beſteht aus Zarten, Haken, ſtumſpflappigen, ziemlich runden Blät- tern, fie ind auf Der OÖberflaͤche gränlih- aſch⸗ grau, mit einem afıbgrauen Mehl bedeckt; auf Der Unterlache adrig und filzig; an dem aufges richteten Nande des Blatts finen Die eyrunden, einem Singernagel: äbnlihe, oben braunliche, unien reihe Schildchen. | Wohnort. In bem alten tiefen Kreuzbergs⸗ wege; jonf in Waldungen auf moojigten Plägen. Winhezeit. Februarius, Merz. Sammlungszeit. Ehedem wurde dieſe Slechte für die Apotheken geſammlet, woraug fie mit inem Zuſatz bon halb fo siel ſchwarzen Pfeifer Dad damals ſehr berühmte Pulvis antyliffus bereits sten. Diefes wurde von einigen berübmten, bes ſonders englifgen KRerzten für das wirffamfte und als eim ſpecivikes Mittel wiser den Hundsbiß, und Die Waſſerſcheu gehalten, worüber man Die Philoſ. Ttansatt. Yonden 1751. Nro 451. p 474: und fraͤnkiſche Sammi. B. 1. Th. 3. Nro 2. nach⸗ leſen kann; es ſoll aber nach verſchiedenen in Deulſchland gemachten Verſuchen nicht immer die beſte Wirkung gethan haben. 884 W207 440 XXIV. Klaſſe. II. Ordnung. 297, LicHeN, PIXIDATUS. Gemeine Be: cherflechte: iſt bechertragend, einfach, zart gekerbt mit braunen Höckerchen. Linn. Sp. pi. 1019. | Apoth. Masci pixidati Herda. Dillen. Musc. pag. 79. tab. 14. fig. (% Necker Meth. musc. 55. Befhr. Die Blätter find weißlich⸗ grau, auch oft grüänlih, und am ande welenfärmig gebogen, auf ihrer Flöhe warfen im Herbſte fleine weißtichgrane Becherchen, weiche oben weit offen find, und unten in duͤnne Stielchen aus— laufen; fie find am Rande gekerbt, und blühen mit braunen Höcderchen. Wohnort. In dem alten Kreuzbergämege, und in dem ehemaligen Tannenbuͤſchchen; ſonſt in Waldungen an faulen Baunıflanmen und auf Seifen. Ä Bluͤhezeit. Februarius, Merz, Apiil. Sammlungszeirt. Diefe Flechte ift wegen ihren bitteren, und ſchleimigen Beſtantheilen nährend und ſtaͤrkend; fie wickelt Die Scharfen ein, eriweicht fie und loͤſst fie auf, und wird Das ber in Aufanßen und Sekokten als ein ſicheres und fehr gutes Mittel gegen den Keichhuſten, und anfaagende Schwindſucht gıpriefev. Aehnli— ae Kräfte und Wirfung haben auch Die auf den nemlihen Standörtern wachſende Lichen coccı- ferus, ſcharlachkoͤpfige Slechte, weiche fih von sbiger Durch ihre ſcharlachrothe glattrandige Hödere eben, und Lichen fimbriatus , gezaͤhnte Slechte, welche fi von beiden durch Die am Rande ties fer eingefhnittene Becherhen auszeichnet. Diefe. Flechten wasfen oft ſproſſend, und vermehren ſich aus den Becherrändern vielmal übereinander. Man findet dieſe Drei Flechten — und ab» N XXIV, Stoffe. IL Ordaung. 441 abgebildet, nebft Der chemifchen Unterfuchung und einigen angeführten Kranfengefchichkten, wo Dad Dekokt davon nah anderen vergeblich ge> brauchten Mitteln Durch Beförderung des Aus» wurfs ſtarke Huſten geheilet bat, in Herrn Dils lenius Diflert, inaug. de Lichene pixidato. Muguntige 1785. Dierie Oroͤnung. Schwaͤmme. Borerus Loͤcherſchwamm. Gattungsk. Er liegt wagerecht, und hat uf der untern Flaͤche viele kleine Löcher. 268. BoLETUS IGNIARIUS. Feuerſchwamm: ift obne Serunf, gepolflese, glatt, mit au= Berordentlih zarten Kôchern. Linn Sp. pl. 1045. Apoth. Agaricus præparatus. . Cafp. Bauh. pin. 372. Fungus in candicibus nalcens, unguis equini figura. Batfch. Fung. N. 23. p. 109. Boletus igni- arius. / Schæœſfer Fung. tab. 106. 137. 138. 262. find Abänderungen. , - l Beſchr. Diefer Schwamm beffehet aus eis nem dicken, ründlichen, breiten, einem Roßhuf ähnlichen Stüd von gelber, zäher, lederartiger Subſtanz; er ift auf der oberen Släche glatt, weißlichtbraun , unten weißlich roth, und fein ges löcpert, er ifk an feiner Grundfläche, we er an en 442 XXIV. Klaſſe. IV, Ordnung. den Bauͤmen ſizt, ſehr dicke, und läuft allmaͤhlig bis an den Rand ſpitzig aus. Wohnort. in ben Schwaͤmmen der Eichen, Buchen, Bir een, und anderer Baͤume. Sammlungszeit. Dieſer Schwamm, wenn er in einer ven Utin und Aſche gemachter Lauge eingeweiht, und mit einem hölzerne n Hammer ae ithlagen ‚und noch einmal in einer Afıpens lauge mit Geipeter eingeweiht worden, iſt Der bekaunte gemeine Zunder ober Feuerſchwanm; "in der Wun I darzneitunft Dient er zu Stiäung Des Bluts Bei verlegten Schlag : und Blutadern, wenn Day miitlere mit einem Meſſer aus, und in Stücke zerſchnitten, und wit einem bölzernen Hammer alfo geſchlagen wird, bis es fo weich ft, daß es fin leichlich mit Den Fingern zerzup— fen tagt, dieſe Studer, welche graser als Die Wunde ſeyn maßen, werden doppelt auf die Wun— De gelcet, und gehörig verbunden; dieſe Behand— lung und die Sale, wo er anwendbar nnd Dien» licher als Die fiyptifthe Bültel, bie Krompreſſion, und Unterbindung it, Sana man in Dr. Prof. Plend Mar. chir. p. 171 weitläufiger nachlefen, wo auch Derjenige, Schwamm, weleher an Ei⸗ chenſtammene, gewachſen iſt, aus Gruͤnden ven übrigen vorgezegen wird. PEZIZA. Schlüffeifh wamm. Gattungsk. Ein ungeſtielter glockenfoͤr⸗ miger Schwamm mit kreisrunden, erhabnen, fachen Saamen. 299. Pezıza AURICULA JUDE, ohr⸗ ſchwamm, Judasohr: iſt hohl, runzlicht, | ehrfoͤrmig. Linn. Sp. pl. 1625, | —— Apoth. WV. Klaſſe. IV. Ordnung. 443 Apoth. Fungus fambucinus, five Auricnla ud. Casp. Bauh. pin. 372. Fangus membranace- us aurieulam judaee relerens. , five sam- bucinus. Batsh. Fung, n. 5. p. rı7. Blakw. Herb. t. 33%. Befhr. Diefer Schwamm beſtehet aus einer wachsaͤhnlichen knorplicher Subſtanz, und iſt unregelmaͤßig aus hohlen, gefaltenen, unterwärts engen, und oben weiten Oefnungen zuſammen— gefezt. Wohnort. Anf alten meiſtens Hollunders baͤumen. Bluͤhezeit. October. Sammlungszeit. Dieſer Schwamm iſtſchlei— mis, zart, und zitternd, wird aber durchs Trock— nen zaͤhe, und lederartig, in Waſſer geweiht wird er wieder ſchleimig; er wurde ehedem au— ßerlich als ein ſtaͤrkendes Mittel bei Schwächen es Augen gebraucht. Lycorerpon. Kugelſchwamm. Gattungskennz. Ein faft Fugelrunder Schwamm, der mit einem feinen Saamen⸗ ſtaube angefuͤllt iſt. 500. LvcoPERDON BoOVISTA. Boviſt: iſt ziemlich rund, und ſpringt zerſchliſſen auf. Linn. Sp. pl. 1653. Apoth. Crepitus lupi five Bovifta. Dod, wempt, 434. Fungus orbicularis. Lobel. 444 XXIV. Klaſſe. IV. Drdnung. Lobel Icon. t. 2. 275. Lupi crepitus. Batsch. Fung. n. 5. p. 145. Lycoperdon inceraffatum circumcillum. Beſchr. Diefer Schwamm fieft eine faſt eindliche weißlich— afchgraue Kugel Bor, welche innwendig hohl ift, aus Dannen Hauten befteht, und mis einen fehr feinen Saamenflaub anges füllt ift, welcher durchs Zuſammendrücken in Men⸗ ge heraus fliegt, er iſt hier meiſtens von der Dicke einer Wallnuß bis zn einem Ep di. Hr. Prof. Bergius hat im Jahr 1762 auf einem Diünserhaufen einen Bopift in fechd Tagen Zeit anderthalb Edlen im Durkfihnitte groß, und 18 Pfund ſchwer wachſen gefehen. Wohnort. In den Graben um das ehema>» fige Tannenbäfbgen; zu Brähl im kurfuͤrſtli— hen Thiergarten fand ich einen ven der Dide eines Kindskopfs. Bluͤhezeit. April, September. Sammlungszeit. In der Wnndarzneifunft wird cr fo, wie der Boletus igniarius zum Blüte ſtilen gebraucht. Als Wundarznei fell er bei Blutfluͤſſen der Dferde ein gutes Mittel fein. Ende des eriten Theils. ee 445 Ale Be get nne INDEX A. Abrotanum mas Pharm. Allium porrum. 85 & antiq. 234 — fativum. 84 Abiünthium vulgare Althza ofheinalis. 210 Vharm. 235 Amara duleis antig. 46 Acacia noftra» Pharm. Amigdalus commanis. 124 118 Acetofa noſtras Pharm. — perſiea. 119 053 Anagallis aquatica an- Acetofella Pharm. ı12 tliq. & Acharieus pr¶tus — arvenlis. 40 Pharm. 298 Anchufa ofhcinalis. 32 Achillea millefolium.247 Anemone hepatica, 153 — ptfarmica. 248 _ — nemorefa. 154 Aconitum napellus. 50 — pratenfis. 155 Acorus calamus. 91 Anetkum foeniculum. 75 — verus pharm. gt Angelica Archangelica. — paluſtris antiqg.ı5 65 Adiantaum capillus ve- — fyireftris. 66 neris, 283 Anonis fpinofa C. Bauh. Adianthum aureum 219 phärm. 203 Anferina pharm. 137 Aethufa eysapium. 69 Anthemis nobilis. 246 Agrimonia eupatoria. — 'cotula. 246 116 — pyrethrum. 246 Ajuga reptans. 162 Antirrhinum linaria. 702 “Alcea rofen. 212 Apium petrofelinum. 78 Alchemilila vulgaris. 28 — graveolens. 79% Alkekengi pharm. 45 Aquilegia vulgaris. 15t Alleluja antig. ı12. Arbutus uva urfi. 98 Aliiaria pharm. & an- Ardtium lappa. 228 tig. 204 Ariftologia cava, f. ro- Allium cepa. 86 tunda vulgaris pharm. Allium pharm. 34 214 446 Arifolopia Tfabacea plarım. — clena vulgaris üve te- nuis pharhı i 268 rotunda vera pharm. 26 titis. — — 8 u — longa vera gharın. 253 Armoracea pharm. 200 Arnica montana. 2472 — vera feu plavenüs pharm. 212 — fuetenfs. 24 : Artemifia abrotanum. 254 — abfynthium. 235 — dracunculus, 236 — vulgaris. 236 — rubra five vulgaris pharm. "236 Arum ‚maculatum. 264 Alsrum europeum. 114 Alclepias vincetoxicum, IE AR Afparagus oſſicinalis. 58 ' Afperula odorata. 23 . Afplenium fcolopen- drium. 287 — trichomanes. 28% — ruta muraria. 289 Atropa bella donna. 44 Avena fativa. 16 Auricula jude pharm. 299 B. Bardana pharm. ang Baſilicum pharm. 188 Belladonna pharm, 44 INDEX, Beilis perennis. — minor pharm. 243 — major pharm. 243 Berberis vulgaris. 92 Berula Tabernesm. 4 Biftorta pharm. & an- tig. 100 Boletus igniarius. 208 Bonus Renrieus pların. 5 Berago ofücinalis. 36 Bovilta pharm. 300 Braifica rapa. 206 Brionia alba, 25% Buglofum anlig. & pharm. 32 — latifolium anlig. 36 Bugula pharm. & an- tig. 162 Bugleurum rotundifo- lium. 61 Burfa paſtoris pharm. & antig. 208. C. | Calamus aromaticus vharm. 91 Caismintha pharım & antiguo. 186 Calcatrippa. 148 Calendula ofleinalis. 251 Cameleon albus pharın. 2ZL: Cardamine pratenlis. 201 Cardiaca pharm. & an- tig. 380 Carlına acaulis. 231 — vulgaris. a81 Cardopatia pharm. 231 Carduus beneditus pharm. & antiq. 250 — tomentofus pharm. 229 Carex arenaria. 2365 Carum carvi. 76 Carvi pharm. 76 Carthamus tinftorius. 238 Catharticum pharın. 83 Caucalis ſanie Cranz. Caryophyllata pherm. & anliq. 140 Centaurea cyanus. 249 benedicta. 250 Centaurium minus an- .. 39. 58 — hortulanorum & ad- ulterinum. 58 Centumnodium pharm. 102 Cerafus nigra pharm.r22 — acida pharm. 121 Cerefolium pharm. 7I Chamomilla vulgaris plarm. 245 — romana pharm. 246 Chamedrys pharm. & antiguerum. 1 Chamzpithys gharm. & antiquor. 165 Cheirantkus cheiri. 205 Cheiri pherm. 205 Chelidonium majus. 142 — — minus. 160 Chenepedium bonus henricus. 56 — vulvaria. 57 Chzroßhylium fylve- fire. KR + INDEX. 441 Chryfanthemum leuean- themum. 243 Cichorium intibus. 225 endivia. 220 Cichorium gharm. 22 Cicuta viroſa. 68 Cicuta pharm. Storckii, C. Bauli. Gertn. 63 Cicuta minor petrofelini folio C. Bauh. 69 Cieutaria paluftris Lob, — C. Hauli. 67 Cicutaria pharm. 72 Clematis eretta. 156 — daphnoides anlig.54 — vitalba, 157 Cochlesres oficinalis. 199 — atmoracea., 200 Coccognidium pharm.99 Coichium authumnale. 06. Confolida major pharm. | 35 —- regalis pharm. 148 — media pharm. 162 Contrajerva germanica vei alba gharm. 55 Conium maculatum. 63 Convallaria majalis. 89 — poligonatum. 90 Coriandrum: cicuta Crantz. 63 — maculatum Rethüi. 63 Coriandrium eicuta Ro- chii. 68 — cynapium Crantæ. Rothii. Coriaudrum fativum. 76 x 448 Crepitus lupi »karm. 300 Croeus fativus. 13 272 — fat'vus. 273 — Meio, 273 Cacurbita lagensria, 273 @uscuta europa. 29 — epitbymumn. 39 249 Cydonia pharım. 128 Cynoglofium ofheinale. 33 Cynapium pharm. 69 Cynosbati fruetus. 130 D. Daphne mezereon. 99 Datura ftramonium. 42 Daucus carota. 62 — fativus ſ. fylveitris pharm. 62 Delpkinium confolida. ‚43 — ftaphyfagria. 149 Diantkus carisphyllus. 109 Diltamnus albus. 104 Digitalis purpurea. 194 Doronicum germani- cum. 242 Dracosephalum molda- vica. 137 Dulcamarapharm. 46 E, Ebulus pharm. & antig. 81 Rlaterium)pharm. 272 Endivia, IND 226 E-X, Enula pharm. 241 Eryſimum otlicinzle.203 — ‚alliaria, 20 Eryngium campeftre. 59 Euphrafia ofücinalis.ıgr Eupatorium antig. 116 — cannabinum, 232 F. Fabario. 110 Filix pharm. 291 Flammula jovis pharım. & antiq. 156 Foehiculum aquaticum pharm. 67 Foeniculum pharm. 75 Fooenum graeecum pharm. & antiq. 22L Frangula pharm. & an- ii. | F — antiquorum. 104 286 136 213 214 Fraxinusexcelfior, Fragaria vesea. Furnaria oflıcinalis, — buibofa major. — balboſa minor. 215 Fungus bedeguar. 130° — fambuciaus pharm. 299 ° G. Galium verum. 24 — luteum C. Bauli. & ‚Pharm. 24 Geum urbanum. 140 — rivale, 141 Gentiana centaureum. 58 Genifta pharm. & antıq. : 213 “ INDEX. 2419 Geranium rebertian. 209 Glecomahederacea. 176 Gramen pharm. 20 — majuspharm.263 Gratiola ofhicinalis. 6 H. Hedera arborea pharm. - 52 Hedera helix. 52 Hedera terreftris pkarm. & antid. 76 Helerium pharm. & antig. 241 Helleborus niger. 161 — albus pharm. 283 Hepatica nobilis pharm. 153 — fellata pharm. & Tabern. 23 Hirondinaria. pharm. 55 Hordenum vuisare. 18 Horminum fativum pharm. 9 Hàmulus —* dus. 277 Hydropiper C. Baus. 101 Hyosciamus niger. 43 Hyperium perforatum 222 I. Iris germanica 14 Iris noitras pharm. 14 Iris p&udoacorus 15 Imperatoria ofthrutium 73 Inula helenrium. 241 — dißienterica, 242 Levcojum luteum anti. Iuglans regia. 268 Juniperus communis 280 — fabina. ge — Lactuca ſativa. 227 Lamium album. 177 Lapathum acutum pharm. & antig. — unctuoſum C. Baus. _ Laurocerafus vharm. x20 Lavandula fpica. ° 169 Laureola pharm. & €. Bauh. => 99 Lepidium fativum. 195- — latifolium. ° 196 Levi.licum pharm. _ 64 Leontodon taraxacum. 224 203 'Leonurus cardiaca. 180 Lichen islardicus. 294 — pulmonarius. 295 — \\ eaninus. 258 — pixidäftus, © 297 — eveeiferus. 297 — fimbriatus. 297 Linaria pharm. & e Bauh. Ligufticum ———— 64 — phellandrium Rotk. & Crantz. Lingua cervina pharm. Eee 4 Liliam candidum. - 87 "—convallium pharm.89 ge a8 450 Linum ufitatiffimum. 82 — eatharticum. 83 Lithospermum _oflici- male. | 31 Lolium temulentum. 16 Lupulus pharm. 7? Lycoperdon borviftä. 300 Lycopodium ciavatum. % “292 Lyfimaehia nummularia, _, cöerulea galericu lata antig. 189 — purpurea antig. 125 Lythrum falicaria. 115 Sy | Majorana pharm. & an- ‚tig. 182 Malva rotundifolia. 212 — arborea pharm.2Lı — fylveftris, 212 — vulgaris pharm. 212 Mandragorapharm. 44 Marubium vulgare. 179 — album pharm. & anliq. 1 Matricaria EEE — camomilla. 245 Matri/yiva pharm. & Tabern. 23 Melilotus pharm. & an- ' ra EI: 220 AMeliſſa offeinalis.; 185 — .citrina pharm. 185 — calamintha. 186 — turcica pharm. 187 Mentha crifpa. 171 — ſativa. 171 2 —— * 'Napellus pharm. 150 INDEX, Mentha aquatica. 172 — {yivelftris. 173 — rubra pharm. 17% — piperita. 174 — pulegium. ' 175 — cervina; ı 175 Menyanthes trifoliata. ... — J 38 Merpilus germanica. 16 Mescurtalistannıa. 279 — . perennris. 279 -Mezereum astig. 99 Millefoltum pharm & antiq. “247 Mitium’folis.” 31 Momordica elaterium: _ nr Morio foemina antig.256 — mas ahtiq. 255 Morfus diabols @rtia.' 21 Muscus clavatus pharm. — — capillacens major- pharm. 29203 —isiandicuspharm.20% .— pixidatns pharm.297 Myrtillus pharm. 97 N.’ # Nafturtiuin hortenfe. 195 — aquaticum pharm. & antig: 902 Nepeta ccatarie. 168 Nigella arvenfis. 15: Nymphea ’ alba. 145 Numtmnlaria antig. & pharm. 39 + INDEX; O. Ocymum bafilicum. 188 Ononis ſpinoſa. 219 Onaopordum acanthium. ro ee 229 Onopordum plıarm. 22 Orchis msscula. 255 — meriv. 256 — bifolia. 257 — militaris. 258 — latifolia. 259 — maculata. 260, Origauum vulgare. , 181 — maſorana. 182 Oxalis acetofella.. 112 — eorniculata.- - 113 Oxis antig. 112 Pi Pæ onia ofhicinalis. 147 Papaver rhoeas, . .. 143 - — fomniferum.. 144 Paris quadrifolia.. 103. ‚Parietaria oflicinalis. 285 Parthemium pharm. 244 ‚Paftinaca ſativa. 74 Patientia pharm. 93 . Pentaphyllum pharm. Rz 438 Perfoliata antig. & - pharm. .. .' 61 Perfica pharm.. 119 Perficaria pharm. & an- „ Lig. . IoI Petaftes pharm. & an- & 11q. TREE RAY Petrofelinüum gharm. | 73 238. 451 Peziza aurieula'jnde.299 Phellandrium aquaticnn 67 Phyfalis alkekengi. 45 Phu-pharm. Tr. Pinus ſylveſtris. 269 Pinus pharm.. 269 . — abies. 270 — Piceas.in . 1,270 zei larix.,.., 000228 Pimpinella italica pharız 5* 1m 27 — ſaxifraga. 54 — alba fd. noftras ı pharm. ARE rubra pharm. 266 Piperita pharm. 174 ‚Plantago majer , medıs; lanceolata, 26 Primula veris. 37 Prunella vulgaris. 190 Prunus laurocerafüs. 120 — cerafus, 121 — avıum. 122 — dumeltica. 133 — fpinofa. ‚124 — ınfditia. ı24 — fyiveitris C. Bauli. Lob. Tabern. 124 — gallicapharm. 123 Poligala vulgaris. _216 — amara. 217 Poligonatum antig. 90 Poligonum aviculare. 102 — biftorta . J00 ' — hydropiper. 101 Poligonum pharm. 102 Portum pharm. 85 Potentilla anferina. 137 Ce2 452 Potentilla reptans. 138 Poterium fanguiforba. R 266 Polypodium vnlgare.290 — quernum pharm.290 — filix mas. 291 Polytrichum commune. * 293 Populus nigra. 278 Ptarmica plarm. 248 Pulmonaria arboree pharm. 295 Pulmonaria ofhcinzlis.34 Pulegium pharm. & an- tig: 375 Pulfatilla nigricans pharm. ’ 155 Pyreturum pharm. ‚246 Pv:zia :otundıfolia. 106 Pyrus malus, 127 —* cydonia. 123 Quercus robar. 267 CQuinqueſfolium €, Bauh. Vabern. 138 R. Ranunculus acris. 159 — arvenfis. 159 buibofus, 159 ficaria. ‚100 fiammula. , 159 — — — —— — p fceleratus. 159 albus pharm. 154 Raphavus fativus. 207 rufticanus pharm. "&C. Bauh. 200 Rapa pharm, & €. Bauh. 206 INDEX. Reka bovis Marm. 215 Khamnus catharticus. 48 — frangula. 43 Ribes rnbrum. 30 — pigrum. ı 51 Rofa Sylveflris C. Baulı, & Phasm. 130 — caniva 130 — ——— 130 — centifolia. , 131 — palliea pharm. 231 — gallica. 132 — rubra (. Bauh.& ‚Pharm. 132 — alba. 133. Rubus idæus. 234 — {ruckicofus, 135 Rubus plarm 135 Rubia tinctorum. 25. Rumex patientia, 93 — feutatus. 93 — acutus. 9 — aquaticus. 94 — acetoſa 95 Ruta graveolen. 165 hortenfis Pharm. & C.Bauh. _ 105 — murariapharm. 289 S. Sabatilla, 284 Sabina 281 Sılep pharm. 255 Salicaria rharm. 115 Salix fragilis. 274 — alba. 274 — pentandra. 274 Salvia ofheinalis, 8 — felarza. 9 — horminum. 9 INDEX - Sambücus nigra 80 — ebulus. 81 Sangaiſorba officinalis. 27 Sanicnla europza 69 Sapoaaria oflicinalis.103 Sallıparilla germanica. 265 Satureja hortenfis. 166 Sıtyrium pharın. 255 Saxifragı granulata. #07 —— alba phurm. ' 107 Scard.x cerefolium. 71 — oJorata 7I Scabiofa fuccila 21 — arvenls. 22 Scabisſa pharm. 22 Scordium pherm. & an- tiquor. 163 Scorzonera hifpanica. 223 ‚Serophularia nodofa.193 — aquatiea. 193 Scolopendium »harm. | | 287 Scutellaria galericulara. 139 Secale cereale 17 Sedum acre IXx1I — minus pharm. 111 — rupeftre zıI — telephium 110 — majus anlig. 117 Sempervivum teltorum, . 117 — majus pharm. 717 Senecio vulgaris 239 — faracenricus 240 Serpillum plarm. & an- vie, 183 453 Sideritis- hirfuta 170 Sigillam falomonis, 99 Sinapis nigra 208 Sifymbrium nafturtium aquaticam 202 Sium alterum Des. Lob. C. Bauh. 68 Solidago virga aurea 240 'Solanum lethale antig. ER — veficarium antig. 45 — dulcamara 46 — nigrum 47 Sorbus aucuparia 125 Spartiumieoparium 218 Spina cervina’ 48 Spirza ulmaria 129 Staphyfagria pharm.149 Succila C. Bauli. & Pharm. 21 Symphitim maculofum anti. 34 — officinale. 35 9 Tanacetum vulgare balfamida Taraxacum pharm. 224 Telephium pkarım. 110 Terebinthina veneta. 271 Tertianaria Phasın. & Tabern. 189 233 233 -._— Teuerium fcordium. 163 — chamedrys 164 — chamapithys 165 — fpurium pharm. ® verum »pharm. 3 Thalietrem flavum 158. Thlaspi arvenfe 197 — birfa paftoris 198 Ee 3 454 Thlaspi pharm. "197 Thymus ſerpillum 183 — vulgaris 184 Tilia europæa 146 Tormentilla erecta 139 Tota bona antiq. 56 Triehomanes pharm.288 Trifo ium tibrinum live . 0, aguaricum pharm. 38 — melilotus officinalis. 8* 220 — c.ernlea. 220 “[rigoneila foenum grie- v plarm. ©. Bauli. INDEX, Vacciniam myrtillus 97 — vitis idea 98 Valeriana. hortenfis 11 — loeuſta 12 — major Pharm. Matth. Leb. 11 — oltlicivalis 10 — olitoria de — phux % 11 — vVlveſtris 11 Verbascum thapſus 41 Verbena officinalis7 eum. — 221 Veronicachamsedrys 2 "Trinitatis herba 254 — ofheinalis I "Tripmadim rt — teucrium 3 +. Trique Madame ılr — anagallis aquatiea. 5 Tritieum vulgare 19 — beccabunga 4 — repens 20 Veratrum album 283 Tunica hortenfis pharm. — nigrum 64 * 109 Vinca minor 54 Tuſſilago farfara 237 — pervinca pharm. 54 — petafites 238 Viola odorata 252 — eanina 253 V, — tricolor 254 | Virga aurea pharm. & 'Ulmaria pharm. 129 . antiq. 240 Urtica mortua pharm. Viscum album 275 177 Vitis idea antig. 97 — dioica 276 — idea pharm. 98 — major pharm. 276 — vinitéra “8 Uvaurf pharm. 89 Vaulvaria pharm. 57 ren runs D A. Aalbeere, Halbefinge , Alandbeere. 51 Abbiskraut. 21 Abrauten, Abrauſch. 234 Abrefhbaum. - 125 Achillenfraut. | 247 Adelei, Aglei gemeine 151 — — 40 Ackerhahnenfuß. 159 Ackerhaudeuchel. 219 Ackermeliſſe. 186 Ackermennig. 116 Ackernigelle. 152 Ackerritterſporn. 148 Ackerraute. 213 Ackerſalat. 12 Ackerſcabioſe. 22 Ackerſchwarzkuͤmmel. 152 Adertäihetfraut. 197 Ackerveilchen. 254 Ackorwurz, Ackermann 91 Aehrenweiderich. 115 Aeſcherwurz. 104 Affolter. 275 Akazia deutſche. 12 Aland wahrer. 241 Albkraut. 232 Alchimiſtenkraut. 28 Alfsranken, Alpranken, Alpkraut. 46 Alhorn. 80 Alleluja. 112 Alſey. 235 Alter Mansbart. 257 Althäe gemeine. 210 Altwurz. 24L Ampfer zafmer. 93 Amfelbeere. | 4 Andorn gemeiner meif> fer. 179 Angelick großer EI: 5 Antoniuskraut. 190 Apfelbaum. 127 Apfelroſe. 130 Apoſtemenkraut. 22 Apothekergraß. 20 Armen Mannsfraut. 6 Aron officineller, gemei- ner, flediger. 264 Arſchkitzel. 130 Artiſchok wilde. 31 Aspars. 88 Attich. vBL Augendienſt. 191 Augenkraut. 191 Augentroſt blauer. 189 — gemeiner weiſſer. 191 Augenwurz. 10 Augenzier. 32 Aurin rother. 58 — veißer, wilder 6 Aurinkraut. 58 B. Elsass | 4 — ilauenu, 5 Bachmuͤnze. 172 Baͤrenkraut. 41 456 Baͤrlap. Baͤrentap. 292 Baͤrentraube. 98 Baͤrwinkel. 54 Badkraut. 54 Daldrian , officineller, gemeiner, wilder. 10 Baldıtan, großer, wel: fiher , roͤmiſcher. 11 Balſam kraußer. 171 Balſam milder. 173 Baflitunzgemeiner. 188 Batengel gemeiner. 204 sroßer. 3 Baumfarrn 290 Baumflechte. 293 Baumfchwanm. Baurenboretſch. Baurenſenfe, kreß. Baurenwermuth. 235 Becherflechte gemeine. 297 — ſcharlachrothe. 297 gezaͤhnte. 297 Beinmell gewöhnlicher. = Seißwurz. Dengelkraut Br er Benedir, Benedikten: wurz. 140 Beuediktenkraut gemei— -— 32 Bauren— — nes. 140 Bergbaldrian. Io Mergbatengel. 3 Derberisen. 92 Berbersbeere. 92 Bergflachs. 83 Dersmändel grau. 158 Bergmeliſſe. 186 298, 197° DEX. Bergmuͤnze. 186 Bergſanickel großer. 194 — fleiner. 6 Bergwoiverley. 242 Bermuͤtterkraut. 64 Berſtekraut. 68 Bertram wahrer. 240 — wilder, falſcher deutſcher, weiſſer. 248 Bertraniwurz. 246 Beſemkraͤut. 218 Beſenkraut. 236 Befinae rothe. 136 Bejingenfraut. 136 Bete wilde, 106 Betonie gemeine, brau—⸗ Ne. — Bettſtroh. 24 Beyfuß gemeiner. 236 Beywig, Beyweg. 2:6 Bibernell weiße, kleine. 77 — welſche, große. 27 kleine, ſchwarze⸗ — — 266 Biberhoͤdlein. 160 Biberklee. 38 Biberkraut. 58 Bienenſauch weiſſer. 177 Bingelkraut jaͤhriges, — perennirendes 270 Bilſenkraut ſchwarzes. 43 Birkmurz: 130 Bifamfnabenkraut. 237 Bitterling. 101 Bitterſuͤß. 45 Sitterweide. ori Blätterfraut. 169 IND Blätterfraut ſchwarzes. 123 Blaaſengruͤn. 48 Blaͤtttooß. 111 Stunfraut,, Bluttroͤpf ach. Blutkraut. Blutſchierling. 63 Bluttrrteb. 3 Blutwurz. 139 Bobarelle. 45 Bocksbeer. gt Fotsbohnen. 28 Bockshorn. 221 Bockshoͤdlein. 27 Bocksmelde. 57 Bockspeterlein. 7 Bohnenkraͤutchen. 169 Boretſch, Boraſch ge— woͤhnliche 36 Boviſt. 390 Brackdiſtel. 59 Bramen. 218 Bramerken. 135 Brandlattig. 237 Breunleberfrauf. 232 Braunelle. Braunheil. | 190 Braunwurz Enotige. 193 Breitlauch. Brennkraut. Brenn⸗ wurze 66 Bremen. 135 Brenneſſel weiße. 177 Brennwutz Brombeere große, ſchwarze. 135 Bruchknabenkraut. 259 Bruchkraut. 60 Bruchwoeide. 274 EX. 457 Bruchwurz. 61. 232 Brunnenkreße. 202 Bruflattig. 237 Bruſtwurz milde. 69 Buchampfer. Buchflee. 112 Bufkfaserampfer. 112 ufcheetichen weiße. 154 Butlenſtrauch. 130 Rutterblume feharfe. 159 Butte gelb. 159 C. Cartham. 230 Chriſtwurz. ı6r Cichorte wilde, 225 » i Dachhauswurz. 117 Dachskraut. 198 Damar. 99 Dintebeere ei Diptam weiſſer. 104 Distel englifche. 231 Dollbeere, Dokfirfhe.44 Dollfraut. 42 Dolle Dille. 43 Doltocken 233 Donnerdiſtel. 59 Donnerſluch. 214 Donnerkraut, Donner: bart. 117 Donnerrebe 176 Donnerwurz. 261 Dorant weiſſer, wilder. er 179 Dernapfel. 42 Dotterblume. ABE 458 Drachenwurz. 15.100 Dragun. = Dreidbiett. Dreifattigteitöblämdhen 254 Doften gemeine, wilde, roide, braune 137 Drutenfuß 292 Durchwachs 61 Dummer Jan 242 Dugdlume 117 E. Eberwurz weiſſe, Stan: lofe, gemeine 231 Efgesblaͤtter 52 Egelkraut 159 Ehrenpreiß, edler 3 — gamanderartiger. * — officineller. 1 Eibiſch 210 Eiche gemeine 267 Einbeerkraut 103 Eiſenhuͤtlein blaues 150 Eifenfraut, 7 — gelbes, 203 — rauhes. 170 Eifenfrautweiblein., 203 — —— "26; Els 235 Eier Schwarze. | 29 Endivien 226 Engelſuͤh 290 Engelwurzel zahme. 65 — vilde. 66 Epheu. Eppich. Ewig.52 Erbſel Erbshovon. 7 Erdbatengel, greßer Erdbeere 138 Erdepheu 176 Erdgalle sg Erdtiefer 165 Erdkrone 33 Erdpinn 165 Erdrauch gemeiner. 213 — knolliger. 214 — kleiner knolliger. 215 Erdſchierling 69 Erzengel weiſer 177 Eſche gemeine, hobe, edle. 286 Eſelsfurz 229 Eſelsgurke 272 Eſelskukummer 272 Eſelslattig 237 Eſelspeterlein 72 Eſſigdorn. 92 Eſpe ſchwarze 278 Cyerblume 224 F. Fackelkraut, Fackelblume gr Faͤrbekoͤrner, Sarbedorn, Sarbebeere. _ Farberroͤtde, Farber: wurz. 25 Fallkraut. RES: — „unächted: ; 242 Farrn. Farrnkraut Maͤnnlein. 291 Faulbaum 49 Feigblatter 160 Feigenkraut großes. 193 Feigwarzenkraut 192 Feldceypreſſe 165 velddoſten 181 Seldgarbe 247 En ELNDEX Seldholder 81 Feldkamillen 245 Feldkreſſe 201 — 143 eldmannstreu 59 Feldmajoran 181 Feldmeliſſe 186 Seldmohn rather 143 Seldraute 213 ‚Seldritterfporn 148 Sclöfonnenwerbel 225 Feldthymian 183 Felſenſedum 111 Senchel großer, füßer. 25 Serfelfraut J Henne Bd Seuerfihwamm 298 Fichte, Fichtenbaunn ge: meiner. 270 Sieberfrauf. 53. 189. 244 Fieberklee u Sifchmünze 172 Fieberweide 274 Fieberwurz. 140. 261.264 Silzfraut 29 . riechende® . 30 Singerhut großer, rother, purpurfarbiger 194 Fiſchwurz 193 Flachs wilder, gelder.192 u gemeinen, RS, Flachskraut gelbes * Flachsſeide, dlachs⸗ Dotter. Flechte islandiſche 294 Fleckenkraut — Flieder Slor KFloͤhpfeffer, Stogfraut ſcharfes 101 Goaͤnſefutter. Gaͤnſepappel 459 Floͤhkraut 175 Flugſandried 265 Fotzenkraut 57 Foͤhre 269 Foͤnugreck 221 Frauenfenchel 75 Frauenhaar 288 — goldnes, gelbes 293 Stauenhaare unächte.28g Srauenmantel 28 Frauenmuͤnze 233 Fraxinelle 104 Freiſamkraut —J Freßwurz 264 —— Froſch⸗ krau 67 Srüstingsfläfelbtume. 37 Sünffingerfraut großes, gemeines. we 138 Fuͤnfblatt 138 Fuchswurz blaue, 150 Fuchs hoͤdlein 257 Gaͤnſefuß fchmusiger. 56 Gaͤnſerich, Gaͤnſekraut, E37 21% Gamander blauer, fals (her, wilder, kleiner 2 Bamander wahrer, ‚ edler, 164 Samanderlein 164 Gandelbeere 97 Sarbe 247 Gärtelfraut, Gertwurz, er Rt Gartenampfer 93 450 Gartenangelick 65 Gartenbaldrian 11 Gartenerdbeere 136 Gartenfenchel 75 Gartengleiß, Garten: ſchierling. 9 Gartenkamillen 246 Gartenkreſſe 195 Gartenläffelfraut 199 Sartenmaloren 182 Gartenmeliſſe 185 Gartenmohn 144 Gartenmuͤnze 177 Gartennelke 109 Gartenringelblume. 251 Gartenraute 105 Bartenroſe 131 Gartenſalat 227 Gartenfalbey 8 Gartenthymian 184 Gaͤuchampfer 112 Gauchheil gemeiner, rothet. 40 Gedenkbluͤmchen 254 Geißwedel, Geißbart 129 Geiſtwurz wilde 66 Gelbwurz 142 Gelenkwurz 90 Scenewur 242 Berbelfraut 247 Germer weier "283 — ſchwarzer 284 Gerſten gemeine, 18 Sichtbaum, Gichtbeere. 51 Gichtroſe 147 Gichtwurz weiſſe 282 Gierſch rauher 74 Gifthahnenfuß 159 Siftkraut 209 INDEX. Biftwende, Giftwurzel 5: Giftwurz 238 Gilgenſchwertel 14 Gilken 251 Giruſter 218 Glanzpeterlein 6, Otasfrautgemeineg. 285 Glaͤßweide 274 Gleiß 69 Gliebkraut zottiges. 110 Glockenwurz 27 Gnadenfraut officinet, lee. 6 Goldblume 251 Goldenklee 153 Golbenwindkraut 240 Goldkraͤut 39. 239 Soldrutde 240 Soidfiernblümlein 160 Soldiurz 14? Gottesgnade 6 Gotteshuͤflf6.179 Gottheil 190 Grabekraut 235 Grazette 6 Grete faule 69 Griechiſchheu 221 Griffelbeere 7 Grimmkraut 239 Grindholz 49 Grindkraut 22 Grindwurz 94 Gruͤnſing 132 Grundheil 1 Grundrebe 176 Gukguksblume 201. 258 _ 3 A * —2* ſprenglicher. 200 | Qufgufg: so blauer, kriechen der. il? Guͤnzel rother 339 Gundelrebe 176 Gundermann gemeiner. 176 — falſcher. * Gurke wilde. 272 — gemeine. 273 Sürefhbaum 125 Gurtelkraut ——— Gutblaͤtterkraut 103 Guter Heinrich 56 5. Haakenſchaar 56 Haarmooß gemeines 293 Haarwurz 145 Haaber gemeiner 16 Haaſengeil 218 Haͤndleinwurz 259 — weiblein 260 Hahnenfuß ſcharfer, brennender, knollich⸗ ter. 159 Hahnſporn 17 Hain « oder Hanbutten⸗ ſtrauch 130 Halskraut “2 190 Hanf wilder "165 Hanffraut großes .192 Harnfraut 219 — großes 192 Hartheu 222 Hafelmurz gemeine, — 114 ——— Heckdorn 461 Haſenauge 140 Haſenklee 112 Haſenoͤhrlein 61.114 Hafenpappel a Hauheckel 219 Hausmuͤnge 171 Hauswurz kleine 111 Hauswurz, Hauslaub gemeines 117 Heckroſe 130 Heckeniſop 6 174 Hederich gemeinen 203 Heidelbeere gemeine, - ſchwarze : 97 — rothe 98 Heidniſchwundkraut. 240 Heilblatt *158 Heit aler Welt1 Heilaller Schäden 60 Heilhsider 81 Heilwurz 5 rothe 139 Heiligkreuzhelz 275 Heinrich guter, ftolger. 56 — großer 241 Heifkraut 179 Helenafraut 241 Helmkraut gemeines. 189 Herbfiblume 96 Herbſtroſe 211 Herbfizeitlefen 06 Herkuleswurz 145 Hermelgen " 43 Herrgottebärtfein 27.216 Herrgottsblatt 142 Herzenöfreude 23- Herigeſpann⸗ —9 180 462 | Herzklee II? Herzfraut 19.558 Herzmarillen - 74 Herzpoley 275 Heu griechiſches 221 Heurathskraut 256 Hexenkraut 222 Himmbeere 134 Himmelbremen 134 Himmelkehbr 236 ——————— Himmels kerze 41 Himmelsſchluͤſſel37 — 14 Hinſchkraut 46 Hirnkraut 191 Hirſchdorn 48 Hirſchklee, Hirfhwund- kraut | 232 Hirſchmuͤnze 175 Hirfhmangold, Hirfh- kohl 34 Hirſchkraut 46 Hirfhfehwang BT Pirfbaunge R a8, luͤhende __100 Bitentäkel 8 Hitſcheln 80 Hoͤlperbeere 98 . Hohlbeere u... ..,134 ‚Hoblwurz runde . 254 "Holder gemeiner 80 , — niedriger, zotber gt Hollunder ſchwarzer, große 80 Holzmangold, _ 105 Honigklee 220 Hopfe gemeiner 27 Horntummel 248 . INDEX, Huflaitig gemeiner 237 — großer, rotber 2,8 Hühnerfraut, Hühner: - fehl 183 Hühnertodt 43 Hühnertritt, Hühner Darm rother40 Hundeflechte 2,6 Hundsdillen, Hundgleiß | 69 Hundsgraf 20 Hundshode: “ 96 Hundsholz, Hunbäheere 48 Hundstärbis. . 282 Hundslaͤ ufe 225 Hundsmelde 56 Hundsnelken 108 Hundspeterlein 69 Hundsrebe-.,. ..,) aha Hundsroſe 130 Huͤndsveilchen2583 Hundszunge gewöhn: | liche, große 33 Hungerkraut 94 Hure finfende 57 mh nackende 96 RA | dr 07 | Say 2222 ann dummer 242 Sbifhpappel 210 Se längst je licher 254 Sefusblümchen 254 Sgeltolben rA2 Azelfraut 140 Sloof, Jlauß ,. Immer⸗ Srüuͤn, Ipenpläkter 52 INDEX Immergrün 54 Si il deitfiper, Ri; 264 ————— rothe 50 —ſchwarze 51 Johannisgürtel 286 Johannisbhaupt 264 Sohannisfrauf gemei: nes Be a Jehanniswedel 129 Irrbeere a E i Judas ohr ———— bentiſcche 45 Sudenfraut 447 Jungfer nafende 96 — verſltuch 225 Jungfernbaum Jungferngruͤn, Jung.” Afernkrone 54 Jungfernkraut 244 Jungferntritt 6 Iſop gemeiner, arabi cher EP CEO B. mw fi £ Ralaminte 186 Kaisertropf wilder — Kalbsfuͤß 264 Kalmus A 2 — falfcher, ** 15 Kaͤſepappel 212 Kamillen gemeine 245 — edle, roͤmiſche 246 Kapera deutſche 218 Kappenblume —— 150 Karbey, Karve "76 Kuröcnendiienau Katbarinenstumen. Er Katzenkaͤßlein 212 * Knadfweise I 9) 463 Kasgenbaldrian 10 Katzleinkraut Vom Kahzenkoͤrbel 213 Katzenmuͤnze 168 Kotzen nepte 168 Katzenneſſel 168 Kaͤtzenpeterlein 69 Katzenſterz 168 Katzentraͤublein 111 Kayferwurz 73 Keilkraut 107 Kellerhals, gellerſchat * Kerzenkraut ar Kertenblume, Ketten» wöhrlein | 224 Kieferbaum, db 2 Kirchenifop , 167 Kirſchbaum wilder, ſchwarzer 122 — gemeiner 121 Firſchlorbeer * 3* Klappen Klapperrofen ‚ Kat roſen 43 Kite wohlrietpender . beilfamer 220 Kleifter - ' 275 Klemmop 52 Kiette gemeine 228 Klettenkraut 119 Kloſteriſep 167 Knabenkraut Maͤnn lein 255 — Weiblein 26 — wohlriechendes, zweiblattriges 257 — großes 253 — gefledied 260 \ 464 Rnaderbeere 136 Knakbeere 97 Knitſchelbeere 49 Knoblauch Knoblauchſskraut 204 Knoblauchs gamander, Knoblauchskraut 163 Knorbelkraut 111 Knopfkraut 22 Knotenwurz 193 Roͤnigsblume 147 Rönigsferge 41 Koͤnigs kraut 116 Koͤrbel, Kerfel 1 — milder #72 Kollmarskraut 40 Konradefraut 222 Kopfwurz 193 Kerallenwurg - 290 Korallenkraut 88 Koriander gemeiner 70 Kornblume rotbe 143 Kornritterfporn 148 KRornrofe 243 Kornfalat Koſtus deutſcher 238 Rraͤtzkraut 213 Kraͤutchen durch den Zaun 176 Kramkuͤmmel 76 Krampfdiſtel 229 ne 129. 234 Kranickel 60 Krapp 25 I ſchwarze 135 Krausbeere, Kreubeere 98 Krausdiſtel 59 Krautholder 81 Rrebsdifel 229 INDEX. Krebswurz 100 Kresenbaum 124 Kreifenwundfraut 39 Krejje gemeine 193 — breitblättrige 196 — milde, braune 201 Rreuzblümlein gemei« ned 218 — bittereg 217 Kreuzblume 259 Kreuzholz, Kreuzbeere, Kreuzdorn 48 Kreuzkraut. Kreuzwurz gemeine 239 Kreuzraute 105 Krötenbalfam Im} Krötenmänze #12 Krötenpeterlein 69 Kropfwurz Kuͤchenſchelle ee braune, ſchwarze 155 Kuͤbblume 224 Kuͤhhorn 22 Kuͤhpeterlein TR Kündelfraut 183 Kürbis 2 273 Kukummer wilde 272 — gemeine 213 Kunigiundenfraut 232 * Be wahres, Ber. — kaͤmmerohren 56 raͤuſeſaamen. Läufe: kraut. Lauskoͤrner. 149 Laͤusbaum. Laͤuſeholz. —* Laufdiſtel Laugenblume Ar INDEX. Laugenkraut 242 Lavendel gemeiner 169 Leberklee 153 Leberkletten 116 Leberkraut, edel, golden 153 — braune 232 nen 04 Ledichtblume 152 Leerdaum, Lierbaum 271 Lein gemeiner, wilder. 82 Leinkraut gemeines, großes, gelbes 192 Lerchenbaum gemeiner 271 Lerchenklaue 148 za weiſſe 179 Leuchel ya Liebäugel Sieofödel gemöpnliger 64 Lichtblume 19 Lichtkraut 142 Lichtertag 191 Lilie weiſſe 87 — blaue 14 Lilien Konvallien 89 Linde gemeine, große europaifche 146 Liſch gelbe 13 — officinelles, gemeines 199 — wildes 160 Loͤwenfuß 292 Loͤwenſchwanz 180 Lorbeerkraut wildes 52 Lorbeerweide 274 Luftwurz wilde 66 Lungenflechte 295 Lungenklee 38 465 Lungenkraut gewoͤhnli— ches, breitblaͤttriges 34 Lungwurz | 56 Luziankraut 242 Lyne brennende 156 mM. Mägdeblumen 24% Mägdepalm 54 Mauſebrod 160 Maͤuſeſedarm 40 Maͤuſeholßz 46 Maͤuſeſchierling 63 Madenkraut 108 Magenwurz 91. 264 Magiſtranze 73 Magſaam 144 Mahierkraut weiſſes 112 Majoran gemeiner, jähriger 182 — milder, perenniren- de er 181 Malve gemeine, kleine "091% Mandelbaum gemeir ner 118 Mangold ſchmieriger * Mannsohr - 114 Mannstreu 59 Marentocken 275 Margarethenbluͤmchen 243 Marienflachs 192 Marienmantel, Marien: fraut 28 Mariennejfen 179 Marientranf 243 Marienthranen 31 Marillen wiide 74 Majtliebe gemeine 243 df 466 SRatronenfraut 244 Matfüßchen 243 Mattenkuͤmmel 76 Mattenfafran 96 Mauerblume 205 Mauerewig, Rauerpfau, Mauerwurz, Mauer: winde 52 Mauerfraut 285 Mauerpfeffer, Mauer: träublein 111 Mauerraute 289 Mayblumen 89 Mayerkraut wohlrie— chendes 23 — gelbes 2 Mayfraut 142 Mayran milder 181 Manzauden 89 Meerbirfe Zt Meerrettig 200 Meerſtachelkraut 194 Meeske, Meſerich 23 Megelkraut 266 Meiſterwurz große, ge— meine 73 Melde ſtinkende 57 Meliloten 220 Weliſſe tuͤrkiſche 187 — jaͤhrige 187 — . gemeine 185 — wohlriedyende 185 Melone 273 Mendelbaum 269 Vaelwuri ſpitzblaͤtt ris 94 Mergslämfein blaue 153 Merzwurz 140 Meſpelbaum gemeiner 126 Meterich, Metram 244 INDEX. Metkraut 129 Michelswurz, Michels— blume 95 Milchblume 216 Miſtel weiſſe rn Miſtmelde kleine 57 Moͤnchokappe blaue 150 Moͤnchſskaͤppe, Muͤnchs— wurz 242 Moͤnchskopf 224 Mohn gemeiner, ſchlaf— machender 144 Mohren gemeine 62 Mollbeere 134 Monatsblümchen 243 Monateblume 38 Mondkraut kleines 39 Moos ivlandifher 294 Moosbeere ſchwarze 97 Morio Maͤnnlein 255 — Meiblein 256 Moftartöblätter 196 Mückenfraut — Münze krauſe,zahme 17 — milde 173 la groß, gel: * 39 RER 9 17 Mutterkorn Mutterkraut 242 — wildes 180 — gemeines 244 Mutzenkraut Myrtbentorbelfraut wildes 72 Nabelfraut 5.05 Mi dachts ſchatten toͤdtli⸗ licher 44 — ſteigender 46 IN Nachtsſchatten ſchwar⸗ — n Naͤgelein, Negeleins— fette 109 Hägleinfraut 140 Nardes deutfher 1:14 — wilder ıL — falſcher 169 Narrendoden 255 Narrenkappen blaue 150 Natterkraut kleines 39 Natterzuͤnglein, Natter- blumiein 5 216 Nelke gemeine 109 Nelkenwurz 140 Nelkenviole 203 Nepte 168 Zdeſſel weiſſe, todte, taube 177 — große, gemeine, brennende 276 Neſſelſeide 29 Neundeil 292 Neunkraftwurz 238 Nieſekraut 89. ııı Rießwurz weilte 283 — ſteyriſche, wahre 16 Nirblume 145 Nonnenktleppel 22 Ronnenkraut 213 O. ST 219 Däfenzunge gemeine, grone , rothe, Deut: (de 32 Ochſenzunge gemeine, fpisige. 59 Ddermenning. 116 Sehlmagen. 144 DEX 467 Dhmblätter. 237 Ohmkraut. 2 M Ohrſchwamm. 292 Drand, Draan. 181 Diterblume kleine. 155 Oſterluzey falſche. 214 Oſterluzey gemeine, kleine, wilde. 267 — runde. 262 — lange. 263 Oſtritz. 78 Otterwurz. 100 Ottich. 81 P. Paͤdengraß 20 — großes 265 Päonie gemeine ARy Pappel weiſſe 210 — gemeine, kleine, rundblättrige, mil- De, rothe 212 Pappelweide ſchwarze 278 Pariskraut 103 Datientia 03 Partike 115 Paſternack gemeiner, wilder 74 Pechbaum 269 Perlkraut 31 Peſtwurz, Peſtilenz— wurz große 238 Peterskraut 285 Peter⸗ Mailandskraut 285 Peterlein wilder 69 Petersſtab 240 Peterfilge 78 — tolle 69 Sf 468 Seterfilgenfchierling 69 Pfaffenbl uͤmlein 178 Pfaffenoͤhrlein, — platte, Pfaffendiſtel, Pfaffenvint 264 eeeeen Pfauen— kraut I01 Pfeffer deutfcher. Pfef— ferbaͤumchen 99 Pfefferbeere SL N ferferblätter 196 Pfeffermuͤnze 174 Pfefferwurz 77 Pfenningfraut 29. 197 Pferdeampfer 94 Pferdebalſam, Pferde⸗ muͤnze 173 Pferdeſaamen 67 Pferdewurz 231 Pferſichbaum 119 Pferſingkraut ſcharfes 10L Pfingſtblume 15 Pfingſtroſe 147 Pflaumenbaum gemei— ner 123 Pflugſterz 219 Pfriemen gemeine 218 Pickelbeere 97 Pickelhaͤring 256 Pimpinelle Pleine, weiſſe Be: — fleine, ſchwarze 266 Pinnholz 9 Poley gemeiner, breit— blaͤttriger 175 — wilde 186 Porrn 85 Prausbeere 98 INDEX. Preßlinge 136 Preuſelbeere ſchwarze 97 — rothe, gemeine 98 Prophetenkraut 43 Pulverholz 49 Purgierdorn 48 Purgierflachsſ, Purgier— lein 83 Purgierkraut 6 153 Quecke, Queckengraß. 20 Quendel. 183 Quendelwolle. 30 Quirinkraut. 232 Quitſchenbeere. 125 Quittenbaum gemeiner 128 R. Rabatbeere 135 Radendiſtel 59 Ragwurz maͤnnliche 255 — breitblaͤttrige 259 — gefleckte 260 — kriegeriſche 258 — zweiblaͤttrige 257 Ramel 216 Raſekraut 44 Raſewurz 43 Rauchapfel 42 Rauchwurz, Ranken— wurz 193 Rauſchbeere kleine 98 Raute ſtarkriechende 105 — wilde 158 Rebhuͤhnerkraut 285 Rechholder 80 Reggraß 20 INDEX | 469 Regenkraft = Rüde 206 Rehbeere Ruhrkraut, Ruhraland Rehkraut, ehbeide 228 242 Keifelbeere, Neißbeere Ruhrwurz 139 92 Ruprechtskraut 209 Mettig 207 S Revierkraut 233 a — deut— Saͤckelkraut 198 ſche 49 Saͤuerling gemeiner ———— falſche 158 95. 112 Rheinfarren, Rhein— — gelber, jaͤhriger 113 fallkraut 233 Sabatillenſaamen 284 Rheinfarn weiſſer, ſpi— Saflar gemeiner 2,0 Kiger 247 Eafran jahmer 13 Ribißel 50 — milder, falſcher, Rindwurz 43 deutſcher 230 Ringelbluͤme gemeine, Salbey große, kleine, officinelle 251 breitblaͤtirige, ſchmal⸗ Rippelkraut 247 blaͤttrige Ritterſporn wilder 148 Roggen gemeiner 17 Roggenblume 249 Rommei 245 — roͤmiſcher 246 Roſe gemeine, hundert— blättrige 131 — franzöfifche, Dunkel: rothe 132 — weiſſe 133 Roſenalcee, Roſenpap pel Hr al Roßbeere 97 Roßfenchel 67 Roßhuf 37 Roßpappel 238 Roßpoley 173 Roßrüben, Roßwurz 282 Roßwurz Rothlaufkraut 209 Rothwurz Salepwurzel deutſche 255 Salomonsſiegel 90 Salſekraut 204 Sammetpappel 210 Sanamundenkraut 140 Sandriedgraß, Sand ſegge 263. Sanickel europäifcher 60 Saſſaparillenwurzel " deutſche 265 Saturey 106 Sauauge 103 Saubohnen 43, Sauerampfer gemeiner, friechender, rundblaͤtt— richer, römifcher, ſpa⸗ nifcher 03, Saucerampf 05, Sauerklee weifer mm — gelber » 1132 410 Bauen 92 Saufrait 43. 64. 239 Echaafkraut 2 Schaafrippen, Schaaf: sgarben 247 Schaafszunge 26 Schabab 247 Schachkraut 218 Schamkraut 7 Schaumkraut 201 Scharbockshahnenfuß 160 Scharbocksklee 33 Scharbockskraut 199 Scharlachkraut 9 Scheere 72 Schernackel 60 Scheißbeere 46 Scheißlorbeer 99 Schierling gefleckter, gemeiner, ſtinkender 63 Schildkraut blaues 189 Schinnkraut 142 Schlasbeere 48 Shlafbeere,Schlaffrant 4+ Schlaffauz 130 Schlagkraut 165 Schlangenkraut eines 9.264 Schlangenwurz, Ehlip, penwurz 100 Schlehdorn 124 Schluͤſſelblume wohl: riechende 37 Schluͤſſelkraut 108 Schlutte gemeine 45 Schluttenkraut 15 ESchmalzwurz, Scmeer- wurz- 35 I-NDEX. Schmeerfraut . 110 Schmeerwurz 282 Schminkwurz 90 Schmirgel 159 Schoͤllkraut gemeines, großes 142 — kleines 160 Schoͤllwurz 14: Schöne Frau 44 Schönbaum 271 Schooffraut 61 Schootenklee 220 Schorzenere ſpeniſch 223 Schwalbenwurz, Schwal benkraut 55 Schwamm gemeiner 298 Schwarzdorn 124 Schwarzkuͤmmel mil: der 152 Schwarzwurz 35 Schweißwurz 238 Schwerdlilie deutſche, blaue 14 Schwertelwurz 14 — gelbe 15 Schwindelbeere 4 Schwindelhaber 1 Schwindelkörner 70 Schwulſtkraut 129 Schuſterkraut 181 Seeblume, Seeroſe weiſſe 145 Seidelbaſt, Scebaſt 99 Seiden große 2) — kleine 30 Geidenfraut 29 Seifenkraut, Seifen— wurz gemeine 108 Selery ki; INDEX, Senf ſchwarzer 208 — wilder 203 Genfblätter 146 Sergenkraut 166 Sedenbaum 281 Sichelblum 249 Siebengezeit gelbe, weiſſe, blaue 220 Silberblatt 137 Silberkraut 2 Silbertannen 20 Sinau semeiner 28 Sinngrün 54 Skordien 163 Sommeriſop 166 Sommerlinde 146 Sommertierchen 243 Sonnenhirſel 31 Sonnenwendguͤrtel 236 Sonnenwendel 22 (Spargel gemeiner 88 Spatzenkraut 108 Spechtwurz 104 Spehrkraut 11 Speichelkraut, Speichel: wurz 108 Speierling, Sperber— baum 125 Speiſekuͤmmel 76 Sperbenkraut kleines, ſchwarzes 266 — gemeines 27 Sperlingkraut 40 Speyfraut 239 Epid 109 Spicker 49 Spickwurzel ii Spierkraut 12 Spinat wilder 56 Spinnblume 96 47 Sporgelbeerbaum 49 Springauf 89 Epringfümmerlein 272 Eprofmeide 274 Et. Jobannigferze Ar @t. Forenzfraut 55 St. Petersſchluͤſel 37 Stabivurz 234 Stachelnuß 42 Stahlkraut 7 Stallkraut Arc Stangenpiolen gelbe 205 Stechapfel gemeiner, ftinfender, weiſſer 42 Stechdorn 48 Steinbrech weiſſer, ge— meiner, koͤrniger 107 Steinfarrn 299 Steinflee aemeiner, gelber, blauer Steinlefrisen Steinmünze, Gtein: nejfel 158 Steinpeterlein, Stein: . 33 22 290 pimpinelle 77 Steinpfeffer 11x Steinſaame, Steinhirſe gewoͤhnliche 3t &teinveil 203. Stendelwurz areße 2:8 Stephanskraut, Ste— phanskoͤrner I4 Sternkraut 103 Sternleberkraut 23 Stichkraut 244 Stickwurz 282 — wilde 46 Stinkbaum 49 Stockviole 205 Stolzkraut 30 472 I-N D Stopsloch 61 Storchsblume 154 Storchenſchnabel rotber, ffinfender 209 Streifwurz 95 Sturmhut blauer 1350 — Suͤßholz wil- 299 Eunpfpapnenfui klei 159 Eumpfiice 28 T. Taͤſchelkraut großes 197 — gemeines 198 Tag und Nachtbluͤmtben 3 AT: Zannen ſchwarze, rothe, gemeine, weiſſe, edle 270 Taubenkoͤrbel, Tauben— kropf '213 Zaubenfropf fnoliger 214 Zaufendblatt 247 Zaufendblumen 232 Zaufendfnoten 102 Zaufendfchöngen 243 Zeichlilie 15 Zerpentinbaum Deut: ſcher 271 Zertianfraut 189 Teufelgabbiß 21 Teufelsaugen 43 Zeufelgbeere 44 Teufelsflucht 222 Teufelsklau 292 Teufelswurz blaue 150 Teufelszwirn 29 Zhallilien 89 Vogelkirſchbaum EX. Thee eurepäifiher 1.2.3 Theriakswurz 10 — große Ic Theriakswurzel deut: (che "7 Thimfeide Thymian wilder 183 — gemeiner, jähriger 134 Todtenblume 25t Todtengruͤn, Todten viole Tollkorn Tollkraut, Tolförfel 63 Tormentillwurz 139 Tranickel 60 Treßbe 16 Tripmadam II Tropffraut 235 Troͤpfwurz 15. 290 Tuͤpfelfarrn 290 — maͤnnlicher 291 IT Meilhen gemeineg, mohlriechendeg 252 Venusfinger 33 Venushaare unächte 288 — goldene, gelbe 293 Verſtandkraut 40 Violen gelbe 205 — blaue 252 122 Vogelfpeyerling, Bogel> beeren 125 Mogeltodt 63 Vogelwegtritt 102 Vogelzungenbaum 286 INDEX “ Waldochfenzünge Waldraute a 4% Unboldentraut Unferd Herrgotts Bun. derkraut 222 Unfer lieben rauen Bettſtrohe 24 — Blumenhaar 209 — Handſchuhe 151.194 — Mantel 28 — Rilchkraut 34 — Shüdlein 220 Unſtaͤttkraut 158 Wachholder gemeiner 280 Vackenbaum 44 Walldiſtel Wallnußbaum gemei- Ber Syo: 268 Maldanemone 154 Waldbeere 97 Waldblume 242 Walddoſten 181 Walderdbeere 136 Waldeſche 286 Waldengelwurz 66 Waldfarrn 291 Waldfſlachs 192 Waldglocke große," ro⸗ the 194 Waold haͤhnchen | 154 Waldhahnenfuß 154 Waldhopfen 221 Waldmalve große 212 Waldmangold 106 Waldmeiſter 23 Waldnachtſchatten 44 F Waldrebe brennende 156 — gemeine, fieigende, _ flettrende 157 Waldſchall 154 Kaldfpargen 88 Waoaldſtrohe 24 Waldwurz 335 Wandkraut ‚283 Banzendil, Wanzen: kraut 70 Wanzenkraut, Wanzen⸗ wurz 291 Waſchkraut 108 Waſſerampfer 94 Waſſerbalſam 772, MWalerbathengel 163 Waſſerbenediktenwurz Far Waſſerblut, Waifer- pfeffer ToT Waſſerbraunwurz 193 Waſſerfallkraut 242 Waſſerfenchel 67 Waſſergamander Waſſergauchheil 5 Maferbanf, Waſſer— doſten 232 Waoſferklee, Waſſerdrei— blatt 38 Waſſerklette 238 Waſſerknoblauch 163 Waſſerlilie 15. 145 Wafferlinde 146 Waſſermaͤnnchen 145 Waſſermeerzwurz 141 Waſſermuͤnze 172 Waſſermummelen 145 6, * 474 Waſſerpoley Bi Waſſerſchierling Sam * Waſſerſchwertlilie 15 Waſſerſenf 203 MWalfertulipan 145 Wegbreite, Wegblatt 26 Wegdiftel große, weiſſe 225 Wegdorn purgierender 48 Wegelauf Wessgraß Wegtritt 102 Wegeleuchte 225 WBesgerich großer, breiter, jprber,mittlepge; ſpitzi⸗ ger 26 Wegeſenf 203 Wegwarte wilde 225 Wehdendunk 68 Woeide meine vv fünf: faͤdige 274 Weidenkraut 115 Weiderig brauner, ther, purpurner 115 Weinachtswurz 16: Weingruͤn 52. 54 Weinkraut 292 Weinraute, Weinraufch 105 Weinſchaͤdling, Wein— ſcherling, Weinzaͤpfel —* 53 Weinſtock gemeiner Weißrheinfarn 2.7 Weißwullig 41 Weißwurz 90 Weizen— 19 Wendelbeere Wendewucz INDEX. Wermuth gemeiner 235 Werſenſtrauch 48 Widertodt 285 Widerthen erw zii gelber 293 Wiegenkraut 235 Wiefenangelit 66 Bicfenbetonie 378 Wiefenboddbert 129 Wieſendragun 248 Wieſenflachs! 83 Wieſengamanderlein 2 Wieſengaraffel14* Wieſengauchblume * Wieſengold Miefentnopf, Wiefen. ! bibernef =. Wieſenkreſſe 201 Wieſenkuͤmmel 76 Wieſenmangold106 Wieſenraute große 258 Wiefenfaframıı9n. 96 Wıefenfauerampfer 05 Wieſenſchaumkraut 20€ Biefenfpargel 85 Wirfenwedel, Wiefen- fonigin 129 Miefenzeitlofen 96 HBildgamanderlein = indbeerre 44 Windblume weiſſe 154 — ſchware 155 Wintergruͤn 5 — rundblättrigeß, großes: ©, 100 Hintermajoran 18£ _ Winterpflanze 106 Wittwenblume 22 Wohlgemuth „ng | | | | INDEX.’ Mohtfland 73 er Wolfsbeere, Wolfd: Zachariasblume 249 kirſche 44 Zapfenholz 49 Wolfsklau 292 Zaunruͤbe weiſſe 282 Wolfstrapp 180 Zehrkraut | bi Wolfswurz 150 Zehrwurz 204 Wollkraut 41 Zedelbaſt, Zebaſt, Zies Wolverley 242 lig 99 Wuͤterig giftigen 68 Zeitbeere — Wuͤrgkraut 239 Zellblume 229 Wuͤrgling 150 J— Ziezeboa Wunderbar 117 Ziegendill 63 Wundholzbaum 286 —— 38 Wundkraut 110 —— 43 — ſpitziges, großes 194 —— iſſe 185 Wurmkraut, Wurm— in jährige 187 farrn, Wurmfaamen Zitronenkraüut 187 233 Zittwer deutfher 9z Wurmtodt 235 ——— dreiblaͤtt⸗ Wurmwurz 27 rige — Wuthbeere 44 Zümpenfraut 110 Wuthſchierling 63 3wiebel 36 Wujerling 68 Zwiebeliſop 166 Druckfehler. Seite ı2. Zeile 31 anſtatt floreſi lieg flores. 3 .3. 3 ier® arbores. ar . 3. 2 anffatt zwei ließ Drei. “> anfatt Nardes lied Nardus. .anftatt (cansrium lieg five canarium, 2. anftatt zwei lied fünf. 31 anfatt einfaamig lies vielfaamig. ı5 anflatt Hedera arborcz lied He- 6. 3.27 anflatt Stadediſtel lied Radediſtel. 9. 3.30 anſt. Durchwaſchs lied Durchwachs. Big: * 27 anſtatt 77 lies 72. 127. 3. 33 anſtatt zthera lies æthuſa. Seite 133. 3. 7 anſtatt pretenfe; lieg pratenfe. im 148. 3. zo anſtatt einiger Bflanze lied einis ger. Wurzeln dieſer Pflanze ıc. 181. 3: ıo anſtatt 12 lieg 118.— 186. 3. 20 anftatt 112 lied 122 233. 3. ıı anflatt feht lieg fehlt. 233. 3. 14 anftatt 159 lieg 156. 258. 3.24 anft. Eropfförmige lieg kopffärmige, 278 3. 21 anffatt mortana lied montana, fü 288.3. 15 anffatt teuricum lieg teuerium. ” 309. 3. 32 anſtatt Althæa lieg Althee. — — 25 anſtatt Malvæe lied Malva. . 27. anftatt ſpira lieg ſpina. . 31 anf. Abrinthium lieg Abknthiam, 12 anflatt 245 lied 244. . 16 anftatt rhema lied rheuma. 1.14 anftatt gebogenen lies gebogenen. ..18 anſtatt moris lied morio. . 24 anſtatt f. lied 1. . 26 anffatt fpiea lieg fpica. . 15 anfatt vaceis lied baccis.. . 26 anftatt naxima licd maxima, 33 anflatt zeo lieg 293.' 8. anſtatt 29x lied 294. . 24 anſtatt Fortifikationen lies Fructi⸗ tionen. . 3. anſtatt Scpwänme lies Staͤmme. —— 2* 00 RE an Eee —— a 9 —— New York Botanical Garden Library 3209 VLI Martersteck, Johann/Bonnischer Flora ode INNIININEIN NN — Nn — w- EEE a — * J —