r eg — — rc — 9 = en — — — 24 FECHTEN et ne 2 5 5 Rah — er x 7 2 2 8 — ——— — —— 8 2 NW — | R e SI 561399) Vene N n 5 7 Boranifhes | K* ben buch 1 ; für die Anfänger diefer Wiſſenſchaft und der Apothekerkunſt | auf das Jahr 1801. * . 2 * wi 1 Herausgegeben 8 von | ER * 1 David Heinrich er 55 der Haliſchen naturforſchenden und der Regensbur⸗ giſchen botaniſchen Gefellfehaft ordentlichem Mitgliede, . . der Goöͤttingiſchen phyſikaliſchen und der Jenaiſchen = mineralogiſchen Geſellſchaft Ehren⸗ mitgliede. g Regensburg, | BR in der Montag: und Weißiſchen Buchhandlung. wur III. VII. Inhalt. Blutbenkalender aus Finigan aufgezeich⸗ net im Jahre 1799. Vom Herrn Coope⸗ rator Leopold Michl in Berndorf — Beſchreibung einer im Auguſt 1799. vorge⸗ nommenen Alpenreiſe über den Malnitzer⸗ tauern nach der Gaſtein. Von Frevherrn Joſeph von Seenus Bemerkungen über dem im Taſchenbuche vom Jahr 1799. befindlichen Aufſatz, bo⸗ Konijche Lehrbücher betreffend. Vom Herrn D. Hedwig in Leipzig — Nachrichten von der Flora des Berges Ho⸗ henſtaufen. Vom Herrn Hofkammer Ges eretair von Braune in Salzburg - Perſuch eines Verzeichniſſes der um Ham⸗ burg wildwachſenden Pflanzen. Von Hr. Joh. Nicol. Buch, un: der Pharmacie Be⸗ fliſſener 5 Meine Nachtraͤge zur Salzburgiſchen Flora. Von dem Herausgeber Verſuch, die flüchtige Blumenfarbe einiger Campanula Arten 1 Trocknen feſtzuhal⸗ ten. Von Hrn. F. A . von Braune in Salzburg N Seite Ta 22. 52. 63. 86. 116. 121 Inhalt. Seite VIII. Eine ſehr gute Methode Cryptogamen auf⸗ zubewahren. Vom Herausgeber — 125. IX, Bericht über meine dieß jahrige Alpenreſſe Von dem Herausgeber 132. X. Nachtrag zu d dem Verzeichniß der um Re⸗ gensburg wachſenden Pflanzen. Vom Hrn. Profeſſor Düval — 166. XI. Nachtrag zur ſalzburgiſchen Flord. Vom Hrn. Mathias Mielichhofer, Fochfürſtlich ſalzburgiſchen Verwesſchreiber, zu ‚Hub \ ſchlag in Großarl 177. XII. Nachtrag zu der Abhandlung uͤber die in Deutſchland wachſenden Arten des Wider⸗ thons Geipniendns Von dem Heraus- geber.) N — 196. XIII. Auszüge aus Briefen. an den Herausgeber. Von Hrn. Dr. Schwaͤgrichen in Leipzig 200. XIV. Sammlung von Trivialbennungen welche einige Alpenpflanzen im Salzburgiſchen Ge⸗ bürglande führen. Von Herrn von Braune 2ır: XV. Provineialbennung einiger Pflanzen in Ty⸗ tol, im Puſterthale. Vom Hrn. Dr. Raus ſchenfels in Lienz 215. XVI. Botaniſche Bemerkungen von dem Her⸗ ausgeber 224. XVII. Botaniſche Litteratur 1 =» i 46. XVIII. Nachricht an Botaniker . 250. N 3 f . Bluͤthenkalender aus Pinzgau, aufgezeichnet im Jahr 1799. Vo m Heren Leopold Michl, Co operator in Berndorf. 16 N Nicht eine Flora Pinzgaus, nur den Bluͤ⸗ thenkalender liefere ich hier, wie ich mir ſel⸗ ben im Jahre 1799 bey meinen, vorzuͤglich im Fruͤhjahre, zahlreichen Amtsgaͤngen, auf ein paar Alpenreiſen und auf Spaztergaͤngen um die Feldflur meines damaligen Wohnor⸗ tes zu Zell im Pinzgau aufgezeichnet habe. Noch hatte ich einen Freund, den dermaligen Verwesamtsſchreiber der Berg- und Schmelz⸗ werke zu Huͤttſchlag in der Großarl, Hrn. Stoͤckl, der mir ſowohl die von ihm im Tha⸗ le im Bluͤthenſtande angetroffenen Pflanzen anzuzeigen, als auch ein paarmal auf mein Erſuchen Alpenreiſen zu unternehmen die Ge⸗ faͤlligkeit hatte. Die ihm unbekannten Pflan⸗ zen wurden dann von mir beſtimmt, unter welchen der Arbutus Uva urfi, den mir Hr. Stoͤckl aus dem Hirzbachthale in der Fuſch brachte, ein Zuwachs zur ſalzburgiſchen Flo— ra iſt. A 2 4 — Das ſalzburgiſche Gebirgland zog ſeit eis nigen Jahren, wo die durch den Kkieg her— beygefuͤhrten Umſtaͤnde Reiſen in Lie Schweiß ſo ſehr erſchwerten, immer mehr die Auf— merkſamkeit des deutſchen Botanikers auf ich. Es iſt in mehrere große Gauen abgetheilt, von denen nur Pongau und Pinzgau Theile des großen Haupttheiles der Salzach, die übrigen aber, als: Lungau, Windiſchmatray, Zillerthal, Brixenthal, durch hohe Berge ge— trennt find. Pongaus ſuͤdoͤſtlicher Theil ge— hoͤrt auch nicht zum Salzachthale, ſondern zum Gebiete der Eng. Bey der botaniſchen Wichtigkeit unſeres Gebirglandes mag es da— her dem entferntern Botaniker nicht unange— nehm ſeyn, neben ſeltnen Alpenpflanzen auch die gemeinen, die Pinzgau enthaͤlt, da bey— ſammen zu finden. Nicht alle — denn ich entwarf, wie ich ſchon bemerkte nicht eine Flora, ſondern nur einen Blüthenfalender, Sollte dieſer den Wunſch erregen vollſtaͤndi⸗ ger und in Betref der Standorte genauer mit Pinzgaus Flora bekannt zu werden, ſo erſcheint einſt eine Pinzgauiſche Alpenflora mit beſtimmter Angabe der Standorte jeder einzelnen Pflanze. —n 5 Pinzgau biethet wohl unter allen ſalz⸗ burgiſchen Gebirgsgauen die größte Manigfal— tigkeit in Hinſicht der Pflanzen Standoͤcter dar. Im Norden iſt es durch eine Kalkge— birgkette, die ſich von Oſten nach Weſten zieht, und auch jenſeits der Saale noch an die Graͤnze Tyrols hin fortſetzt, von Berch— fesgaden getrennt. Dieſes Gebirg bildet die ſchauerlichen Hohlwege zwiſchen Saalfelden und Lofer, durch die die Saale aus Pinzgau austritt. Die weſtliche Graͤnze gegen Tyrol und die beyden inlaͤndiſchen Gauen Briren- thal und Zillerthal find die Ruͤcken der Thon⸗ ſchiefergebirge, aus welcher Gebirggattung auch die Mittelgebirge beſtehen, die das in der Mitte Pinzgaus befindliche Glemthal und einige kleinere Thaͤlchen im Oſten bilden, wo ſich Pinzgau an Pongau anſchließt. Im Suͤ . den trennt Deutſchlands hoͤchſte Gebirgkette — die ungeheuren Granitberge — Pinzgau von Oberkaͤrnthen und Tyrol und dem zu Salzburg gehoͤrigen Gebiethe von Windiſch— matray. Ueber dieſe Gebirgkette fuͤhren ei— nige Tauern, unter denen der Kalſer-Tauern der hoͤchſte iſt. Hier ragt der hohe Tenn, die hohe Kammer, das Wisbachhorn, die Kalſer— Gloͤckeln, deren hoͤheres der beruͤhmte Groß⸗ 6 era glockner iſt, der Venetianer im Hochpinzgau, und andere, deren Namen mir nicht alle bes kannt ſiud, über die unermeßlichen Eisfelder empon, die von Oſten nach Weſten eine uns unterbrochene Strecke von beilaͤufig 20 Stun⸗ den betragen, und in einigen Schluchten oft tief in die Alpen Region herabſteigen. Im Thale ſelbſt liegt der wegen feinen ſchmack— haften Krebſen bekannte Zellerſee in jenem Nebenthale, das ſich vom großen Hauptthale nördlich über Saalfelden hinzieht. Dieſes ſchoͤne und breite Thal, das den groͤßten Theil des Pfieggerichts Saalfelden und den ſchoͤn—⸗ ſten Theil von Pinzgau, den Zellerboden, aus⸗ macht, enthält die fruchtbarſten Aecker und Wieſen, in denen die meiſten Pflanzen des Flachlandes ſich finden; nur tritt im Zeller⸗ boden die Bluͤthezeit der Pflanzen etwas ſpaͤ⸗ ter als um Saalfelden ein, davon der nahe See, der doch im Jahre 1800 früher, als der 4 Stunden von Salzburg im nordoͤſtlichſten Ecke des flachen Landes gelegene Mattſee aufthaute, und die Mittelberge in Weſten, die die Sonne zubald entziehen, Urſache ſeyn mögen. Das Hauptthal ſtreicht von Dften nach Weſten hin. Die breiteſten Flächen deſ⸗ ſelben ſind leider große Suͤmpfe, vorzuͤglich 2 * 1 7 die betraͤchtlichſte Flaͤche zwiſchen Zell und Prugg. Aber es enthaͤlt auch vortrefliches Wieſen⸗- und einiges Ackerland. Die meiſten Moospflanzen, die man bisher in unſerm Vaterlande antraf, finden ſich alſo auch im Pinzgau; doch vermißt man Iris fibirica, Nym- phaea lutea, Myriophyllum ſpicatum, die doch das flache Land beſitzt. Die Mittelgebirge ſind bis zu einer betraͤchtlichen Hoͤhe auf der Sonnſeite mit Guͤtern beſetzt, die Schattſei⸗ ten enthalten große Waldungen, die die Berg— werke und vorzuͤglich die Salinen in Hallein fordern. Die Alpen der Mittelgebirge ſtehen aber an Guͤte jenen weit nach, die in den ſuͤdlichen Nebenthaͤlern liegen. Einige Al— penpflanzen finden ſich ſchon im Thale ſelhſt, wohin ſie theils durch die nach Hochgewittern oder anhaltenden Regen reiſſend gewordenen Wildbaͤche, theils auch durch Schneelawinen, die oft von der Alpenregion bis ins Thal herabſtuͤrtzen, verſetzt worden ſind, als: An— tirrhinum alpinum, Hieracium aurantiacum, Le- ontodon aureum, Arabis alpina, Cacalia alpina. Ja nicht blos als Fluͤchtlinge aus den Alpen erblickt man im Thale Alpenpflanzen, ſondern einige derſelben ſind ſo allgemein, daß man ſie als eingebohrne Thalbewohner annehmen A 4 8 7— muß, z. B. Crocus vernus, Silene rupeſtris, Circaea et Tuſſilago alpina, Viola biflora. Sehr verſchieden iſt die Flora eines Kalkgebirges von jener der Granitgebirge. Mehrere Al— penreiſen die Hrn. D. Hoppes Taſchenbuͤcher enthalten, bezeugen dieſes. Die Pflanzen der Mittelgebirge naͤhern ſich mehr der zwey⸗ ten, als der erſtern, nur finden ſich auf ſel⸗ ben die Bewohner der ungleich hoͤhern Re— gion am Fuße der Gletſcher nie, als: Dian- thus glacialis, Androſace chamaejaſme, Phyteu- ma pauciflorum, Geum reptans, Artemiſia gla- cialis etc. Das ſuͤdweſtlich ſich an das Hauptthal anſchlieſſende Fuſcherthal biethet fuͤr Freunde der Alpenflora nebſt ſeinem großen Reich— thume an ſeltenen Pflanzen, in welcher Ruͤck⸗ ſicht es kaum einem andern der pinzgauiſchen ſuͤdlichen Nebenthaͤler nachſtehen wird, auch die groͤßte Bequemlichkeit zu botaniſchen Ge⸗ birgsreiſen dar, da es drey Gaſthaͤuſer zaͤhlt, wovon 2 ſchon wirklich in der Alpenregion ſelbſt ſich befinden, von wo aus man die hoͤch⸗ ſten Bergruͤcken in verſchiedenen Punkten be— ſteigen, und doch wieder ein Nachtquartier erreichen kann. Bey einem der beyden letz— m 9 tern — den Baadhauſe im Weichſelbache — iſt aber ein Wohnzimmer wovon nur eines oder zwey mit einem (zum trocknen der Pflan⸗ zen unentbehrlichen) Ofen verſehen find, 2 oder 3 Wochen vorher zu miethen, da das dortige Geſundbaad ziemlich beſucht wird, und die Vorhermiethung der Zimmer daher ſchon gewoͤhnlich iſt. Von Landpflanzen iſt faſt durchgaͤngig der Anfang der Bluͤthezeit angegeben; ſobald ich irgend eine Pflanze in Bluͤthe antraf, ward ſelbe aufgezeichnet. Bey Alpenpflanzen iſt die Angabe der Bluͤthezeit ungleich unbe⸗ ſtimmter; die fruͤhern erſcheinen da mit den ſpaͤtern an einem Tage, an welchem naͤhm⸗ lich die Alpenreiſe unternommen ward. Die wichtigſten Reiſen waren am 17. Juny nach dem Saalfeldner Kalkgebirg, und am 2. July nach dem Zwing, Knappenleithen, Mirnbach⸗ horn und Hirzbachkaar in der Fuſch. Dieß glaubte ich als 1. geben zu muͤſſen. A 3 Io — Martius. 2. Chryſosplenium alternifolium. R 11. Lamium purpureum, Crocus vernus, co- rylus Avellana, Betula Alnus incana. 3. Ranunculus Ficaria. 21. Tufülago Farfara. 26. Glecoma hederacaea, Anemone nemorofa, Caltha paluſtris et 3 Species Salicis. 30. Helleborus viridis. APTTETS 5. Viola odorata. 8. Carex praecox Jacquini, Ornithogalum luteum, Tufilago ? 9. luncus campeſtris, Fragaria veſca, Viola canina, Ajuga pyramidalis. 10. Viola tricolor hortenſis. 11. Fumaria bulboſa, Primula elatior. 12. Oxalis acetoſella, Plantago lanceolata, Daphne Mezereum. 13. Viola bicolor arvenſis, Leontodon Tara- xacum, Primula officinalis, Anthoxantum odoratum. 15. Thlaſpi Burſa paſtoris. 16. Eriophorum polyſtachium. | ö Na 11 U 17. Poa annua. | \ 18. Gentiana verna, Sifymbrium Naſturtium, Viola biflora, Myoſotis annua, Alchemilla vulgaris, Pulmonaria officinalis, Ranuncu- lus acris, Lychnis dioica. 21. Tormentilla erecta. 22. Potentilla verna, Aſarum europaeum. 23. Fumaria intermedia, Chenopodium bonus, Henricus, Mercurialis perennis. 24. Lamium album, Lathraea ſquamaria, Gna- phalium dioicum, Iuncus latifolius. 25. Arabis thaliana. 26. Iuncus fpadiceus, Eriophorum vaginatum. 27. Trifolium rnbens. | 29. Thlaſpi campeſtre. Ma j 4. Polygala amara, Valeriana dioica, Trifoli- um pratenſe, Cardamine pratenſis, Sina- pis arvenſis. 5. Orchis maculata. 6. Bellis perennis. 8. Veronica chamaedrys, Herniaria glabra, Arenarin rubra, Lotus corniculatus, Pru- nus Cerafus et Padus. 9. Sambucus racemoſa. 12 — | 10. Hieracium Pilofella, Chelidonium majus, Turritis hirfuta, Viola paluſtris. 11. Fraxinus excelſior. | 13. Stellaria nemorum, Veronica officinalis. 14. Veronica arvenſis, Poa aquatica, Primula farinofa, Ranunculus divaricatus, Gerani- um diffectum, Leontodon danubiale, Pyrus communis. | 15. Stellaria fontana, Geum rivale, Trollius europaeus. 16. Prunus domeſtica. 17. Veronica ſerpylliſolia. 18. Arenaria ſerpyllifolia, Moehringia muſcoſa. 19. Paris quadrifolia, Menyanthes trifoliata, Rumex Acetofella, Ranunculus polyanthe- mus. 20. Pedicularis paluftris, Plantago media, Chry- fanthemum Leucanthemum, Ranunculus au- ricomus, Pinguicula alpina, Antirrhinum alpinum, Globularia cordifolia, Dryas oc- topetala, Rhododendron chamaeciftus, Hy- oferis foetida, Cerinthe minus, Turritis alpina, Arnica Bellidiaftrum. 22. Lychnis Floscuculi, Ranunculus repens, Arabis et Soldanella alpina. 2 3. Rhinantus crifta galli. 24. Briza media, Galeopfis Galeobdolon, Hi- eracium dubium, Potentilla aurea, Vale- riana tripteris, Primula minima, Azalea pıocumbens, Dentaria enneaphylla, Saxi- fraga ftellaris, Geum montanum, Ranun- culus platanifolius. 25. Polygonum Biſtorta. h 27. Ranunculus lanuginoſus, Anthyllis Ale neraria, Calla paluſtris, Sorbus aucuparia, Acer Pfeudo - platanus 28. Turritis glabra, Pyrus Malus. 29. Campanula patula, Rumex Acetoſa. 30. Cynoſurus coeruleus, Androface villoſa, Pyrola uniflora, Saxifraga oppoſitifolia, Ce- raſtium alpinum, Silene acaulis, Ranuncu- lus alpeftris et nivalis, Anemone vernalis, Thymus alpinus, Berberis vulgaris. 31, Wien Beccabunga, Scirpus ſylvaticus, Plantago major, Galium puſillum, Con- vallaria bifolia, Silene rupeſtris, Trifolium ſpadiceum, Valantia cruciata, Viburnum Opulus. k — n u. 1. Arnica montana. 2. Fumaria officinalis. 3. Cynogloſſum vulgare, Lyſimachia nemo- 14 4. 5. 8. — — rum, Linum catharticum, Myoſotis pe- rennis, Alopecurus geniculatus, Iris Pfeu- doacorus, Nymphaea alba, Carduus lan- ceolatus, Rumex crifpus, Geum urbanum. Trifolium montanum, Saxifraga rotundi- folia, Orchis conopfea, Attagene et Ane- mane alpina, Arabis bellidifolia, Sibbaldia procumbens, Ranunculus Flanmula, Leon- todon aureum, Crataegus Oxyacantha. Poa pratenfis, Solanum dulcamara, Hy- ofciamus niger, Stellaria gtaminza, Ma- tricania chamomilla, Achillaea Millefolium, Hieracium cymoſum et murorum. Agroſtis capillaris, Scabiofa arvenfis, Vac- einium uliginoſum, Actaea fpicata, Eryfi- mum officinale, Cardamine impatiens, Se- necio vulgaris. Secale cereale, Juncus albidus — anguflifo- lius Wulfenii, — Veronica urticae folia, Campanula linifolia, Uvularia amplexifo- lia, Cucubalus Behen, Silene nutans,. Ra- phanus Raphaniſtrun, Geranium pratenſe. 10. Tragopogon pratenſe, Anchuſa officinalis, Symphytum officinale, Potentilla Anſerina, en Vincetoxicum. . Feftuca elatior, Linum ufitatifimum, Par- naſſia paluſtris, Acorus Calamus, Euphra- — 15 fia officinalis, Pimpinella Saxifraga, Anthe- ricum calycinum, Hypericum humifufum, Raphanus fativus, Thymus Serpyllum, Satyrium albidum. 13. Aquilegia vulgaris, Ranunculus Philono- tis, Rubus idaeus, Sifymbrium paluſtre, Trifolium agrarium, Malva rotundifolia, Vicia Cracca et Faba, Centaurea Cyanus. 15. Spargantum erectum, Digitalis ambigua. 17. Agroftemma Githago, Khinanthus Alecto- rolophos, Centaurca Scabiofa, Phyteuma orbiculare, Convallaria latifolia, Ciſtus Helianthemum, Melampyrum fylvaticum, Rhododendron hirſutum, Orchis bifolia, Polygala chamaebuxus, Hippocrepis co- mofa, Leontodon incanum, Valeriana mon- tana et faxatilis, Carduus defloratus, Poa bulbofa vivipara, Polygonum viviparum, Veronica aphylla, fruticuloſa et faxatilis, Globularia nudicaulis, Cherleria ſedoides, Arenaria ſtriata et polygonoides, Primula Auricula, Lepidium alpinum, Biſcutella lae- vigata, Cardamine refedifolia, Saxifraga androfacea, Meſpilus chamaemeſpilus, Tuf- ſilago alpina. 5 18. Scrophularia nodoſa. N 19. Cannabis ſativa, Arbutus uva urſi, Cera- 16 — ö ſtiüm vifcofum, Pedicularis comoß, Bart- fia alpina, Aſtragalus montanus, Erigeron uniflorum, Saxifraga aizoides, Ranunculus rutaefolius. 21. Centaurea phrygia, Scleranthus annuus, Echium vulgare, Gnaphalium fylvaticum, Galeopfis cannabina, Lapſana communis, t Aira cefpitofa. 22. Philadelphus coronaria. 23. Gentiana Amarella, Satyrium nigrum. . 25. Campanula Trachelium, Epilobium roſeum. 26. Campanula barbata, Verbena officinalis, Scirpus paluſtris, Comarum paluftre, Po- tentilla argentea, Erigeron acre, Rhamnus Frangula, Rofa canina. 27. Sambucus nigra, Euphorbia ohe Hypericum perforatum, Lathyrus pra- tenſis, Dactylis glomerata. f 28. Verbaſcum nigrum, Galium Mollugo. 30. Senecio erucaefolius, Spiraea Aruncus. Julius. 2. Galium paluftre, Prunella vulgaris, Arcti- um Perſonata, Saxifraga Cotyledon, cefpito- fa et caeſia, Veratrum album, Epilobium montanum, Lonicera alpigena, Anemone — 17 nareiſſiſſora, Pedicularis recutita et roſt- rata, Rumex alpinus, Rhododendron fer- rugineum, Phellandrium Mutellina, Azalea procumbens, Ceraſtium latifolium, Poa di- ſticha, Androſace chamaejafme, Achillaea Slavennae, Chryſanthemum atratum, An- themis alpina et corymbofa, Filago Leon- topodium, Arnica glacialis, Cnicus ſpino- liſſimus, Salix retuſa et reticulata. 3. Urtica dioica, Galium Aparine, Scutella- ria galericulata, Galeopſis Tetrahit. 5. Ranunculus Lingua, Polygonum Convol- vulus. 7. Epilobium anguſtifolium, Lythrum Salica- ria, Spiraea Ulmaria, Stachys alpina, Pi- ſum arvenfe, Hieracium aurantiacum, In- patiens Nolitangere. 9. Sonchus oleraceus, Urtica urens, Rumex Nemolapathum, Anemone baldenfis; 11. Salvia verticillata, Solanum nigrum, Ver- * baſcum Tapſus et Lychnitis, Syſimbrium fylveitre. 2. Sedum äcre. 16. Epilobium paluſtre. 17. Solanum tuberoſum. 18. Antirrhinum Linaria. 20, Phafeolus vulgaris. TEN 18 — 23. Mentha arvenſis et fylveftris, Leonurus Cardiaca, Vicia fativa, Cufeuta europaea, Lyfimachia vulgaris, Heracleum Sphondi- lium, Erica vulgaris, Prenanthes muro- rum, Aliſma Plantago. 25. Tilia cordata. 26. Sempervivum Tectorum. 27. Clinopodium vulgare, Sambucus Ebulus. 28. Rumex Nemolapathum. 29. Arctium Lappa. Aug uſtus. 1. Doronicum auſtriacum, Saxifraga biflora, * Phaca frigida, Gentiana nivalis, Allium Victorialis. 2. Angelica ſylveſtris, Sedum album, Cori- andrum ſativum, Cucurbita Pepo, Lyco- pus europaeus, Hieracium fabaudum, So- lidago virga aurea, 3. Serratula arvenfis. 6. Aretia helvetica. 8. Humulus Lupulus. 10. Cnicus oleraceus, Coreopfis bidens, Eu- phrafia Odontites. 10. Scabiofa columbaria, Phyteuma pauciflo- rum, Veronica bellidioides, Primula glu- — 19 tinofa, Hedyfarum obſcurum, Gnaphalium alpinum. 16. Artemifia Abſynthium. 20. Eupatorium cannabinum, Cacalia An 22. Inula Helenium. 23. Carlina vulgaris. 25. Salvia glutinoſa. 29. Carlina acaulis. 30. Scabioſa ſucciſa. Septembris. 7. Athamantha Oreoſelinum, Gentiana panno- nica. b October. 26. Viola odorata ſecunda vice. November. 8. Crepis biennis, Euphorbia heliofcopia; Campanula patula, Viola tricolor, Chry- fanthemum leucanthemum, Prenanthes et Hieracium murorum, fecunda vice, | B 2 20 —— II. Beſchreibung einer im Auguſt 1799. vor⸗ genommenen Alpenreiſe über den Mal- nitzertauern nach der Gaſtein. Von Freyherrn Joſeph von Seenus. rn ED er Wie gluͤcklich, wie beneidenswerth iſt der Botaniker, dem fein guͤnſtiges Loos Kaͤrn⸗ then zum Aufenthalte beſtimmt hat! keine ſeiner Bemühungen wird fruchtlos ſeyn, kei— ner ſeiner Schritte unbelohnt bleiben; wen— det er ſeinen Blick nach Suͤden, ſo biethen ſich ihm jene ſchroffen und ungeheueren Kalkmaſſen dar, die Kaͤrnthen feiner gan— zen Fänge nach von dem Lande Krain tren— nen; ſchaut er nach Norden, ſo erblickt er die majeſtaͤtiſchen Granitalpen mit ihren ſanfteren Woͤlbungen, und ihren bis auf die hoͤchſte Spitze uͤberwachſenen Haͤuptern; er verfolgt ihren Lauf nach Weſten, und ſieh, er ſtoͤßt auf den maͤchtigen Glokner, — 21 dieſen Rieſen, der in drei Laͤndern thront, und ſein majeſtaͤtiſches Haupt den groͤſten Theil des Jahres in Wolken verbirgt. Oed, und abſchrekend iſt der Anblick jener Kalkmaſ—⸗ ſen, aber der Botaniker, der, wenn es auf Bereicherung ſeiner Wiſſenſchaft, oder auf Befriedigung ſeiner Wißbegierde ankoͤmmt, durch Nichts ſich abſchrecken laͤſt, uͤberklet— tert muthvoll ihre ſchroffen Abhaͤnge, und uͤberſchaut beherzt ihre grauſen Abgruͤnde; er dringt unaufhaltbar in das innere Heilig⸗ thum derſelben, und wird endlich uͤberraſcht durch den Anblick der ſchoͤnſten und ſeltenſten Pflanzen, die nur allein den Kalkgebirgen eigen zu ſeyn ſcheinen; denn hier wuchert Sedum hiſpanicum und dafyphyllum, Saxifraga cuneifolia, und Paederota Ageria an den Ges maͤuern, Orobus luteus und Cnicus Erifi- thales iſt die Zierde der Wieſen, deren aͤuſ— ſerſter Rand durch die praͤchtigen Purpur⸗ Bluͤthen des Lamium Orvala geſchmuͤkt wird; Papaver alpinum bedeckt und verſchoͤnert die Einfoͤrmigkeit oͤder Sandwieſen; Lilium chal- cedonicum umkraͤnzt im ſtolzen Selbſtgefuͤhle ſeiner Pracht den Fuß der Felſen; Dianthus Garyophyllus winkt dem Wanderer freundlich aus den Felſenrizen entgegen, und ganze B 3 22 — Raſen von Daphne Cneorum laden den Bor uͤbergehenden durch die Schoͤnheit ihrer Farbe, und die Lieblichkeit ihres Geruchs zum Pfluͤ⸗ ken ein; ja manchmal gelangt der forſchende Botaniker ſogar zu jenen ſeltneren Plaͤzen, deren Eingang nur allein den Lieblingen und Eingeweihten der Flora geſtattet ſeyn ſollte, und erblikt mit frohen Erſtaunen die Pedicu- laris rofea, Ranunculus Columnae, Ranunculus parnaſſifolius mit roͤthlichem Kelche, und weiſ— ſen Blumen, und den Boden mit den Bluͤ— then der Potentilla nitida wie mit einem Ro⸗ ſen⸗Teppiche überzogen. Wie gerne möchte ich bei dem Eintritte in dieſe geheiligten Plaͤze eine Säule mit der Aufſchrift hinſetzen laſſen: Hinc procul profani! Aber fo reich Kaͤrnthens Kalfgebirge an ſchoͤnen und ſeltenen Pflanzen ſind, ſo ſind doch unſere Granit-Alpen von der freigebi— gen Hand der Natur nicht minder reichlich mit ſelben ausgeſtattet worden. Der Bota— niker beſuche nur das romantiſche Alpen-Thal der Fladniz und die Blumenreichen Alpen der Reichenau, er durchwandle die reis zenden Fluren der unvergleichlichen Paſterze, er ſcheue ſich nicht, den ſteilen Tauern zum \ — 23 heiligen Blute zu erklimmen, und gewiß er wird uͤberraſcht und entzuͤckt durch den An⸗ blick der ſchoͤnſten und ſeltenſten Pflanzen; ſein Entzuͤcken faͤllt endlich zur Bewunde⸗ rung, die Bewunderung loͤſet ſich in ruhige individuelle Betrachtung der einzelnen Ge genſtaͤnde auf, er durchgeht eine Pflanzen⸗ art nach der andern, und findet ſeine Er⸗ wartungen weit uͤbertroffen. Gleich bei dem Eintritte in die eigentliche Region der Alpen erblikt er Veronica Bellardi, Juniperus Sabina, Betula nana, Gypſophyla repens, weiter oben den herrlichen Cucubalus Pumilio, Gentiana punctata, Carex capillaris und Bellardi , Ra- nunculus rutaefolius, Primula villoſa, Achil- lea moſchata, Salix arbuſcula, und reticulata, Phaca alpina, Stellaria ceraſtoides. Nun klimt er immer hoͤher, und hoͤher aufwaͤrts, Berge und Waͤlder hat er ſchon laͤngſt tief unter ſich zuruͤckgelaſſen, ſelbſt die Geſtraͤuche werden nun ſeltener, endlich verſchwinden ſie ganz; Aſtragalus vralenſis, Phaca frigida, Arnica glacialis, Ranunculus pyrenaeus, und glacialis Artemifia ſpicata, und glacialis verkuͤndigen es ihm, daß er der allerhoͤchſten nur von den Zwergen der Vegetation bewohnten Region der Alpen ganz nahe ſei; endlich hat er auch 24 — biefe erklommen; der reinfte Aether umweht ihn, und verleihet ſeinen matten Gliedern bald die vorige Kraft. Die Groͤſſe und Ma⸗ jeſtaͤt der Gegenſtaͤnde, die ihn da umgeben, die tiefe und feierliche Stille, die da herrſcht, laden ihn zu ernſten Betrachtungen ein, er fuͤhlt ſich zu einem hoͤheren Weſen erhoben, und uͤberſchaut von dieſem erhabenen Stand⸗ punkte mitleidsvoll das bunte Gewimmel der Menſchen in der Tiefe, und ihr kleinliches Herumtreiben. — Neue, noch nie geſehene Pflanzen, die er hier findet, ſind die ſuͤſſeſte Belohnung ſeiner erlittenen Beſchwerlichkei⸗ ten, benn bald erblikt er ein buntes Gemiſche von Saxifraga muſcoides, moſchata, oppoſiti- folia und biflora, bald entdeckt er mit frohen Erſtaunen Gentiana nana, imbricata, pro- ſtrata, und glacialis mit ihren niedlichen blen⸗ dend⸗ blauen Bluͤthen, und die fo feltene Swertia carinthiaca ; hier reizt ihn Primula glu- tinofa mit ihren wohlriechenden Blättern und Blumen , dort Valeriana celtica mit ihren durchdringenden, aber doch angenehmen Ges ruche. Gerne verweilt der Botaniker in dieſen fuͤr ihn ſo reizendem Aufenthalte, er pfluͤckt, ſammelt, kehrt dann mit Schaͤzen beladen zuruͤck, und dankt der Vorſehung die — | 25 ihn zum Studium der Botanik geleitet, und ihm auf dieſem Wege eine nie verſiegende Quelle der reinſten und erhabenſten Vergnuͤ⸗ gungen entdecket hat. Doch dieß ſei genug, um die Botaniker nach unſeren Alpen backer zu machen! 5 Dieſer Reichthum unſerer Alpen⸗Flora, und meine herrſchende Neigung zur Botanik heſtimmten mich ſchon ſeit mehreren Jahren, jaͤhrlich eine Alpenreiſe vorzunehmen und in den verſchiedenſten Gegenden des Landes bald dieſe und bald jene Alpe zu beſuchen. Meine Wahl traf in dieſem Jahre den Mal nizer⸗ Tauern; ich reiste daher am 9. Auguſt 1799. von Klagenfurt nach dem am Fuſſe des Malnizer⸗Gebirges liegen⸗ den Markte Obervellach ab, von niemand begleitet als meiner leidenſchaftlichen Liebe zur Botanik, dieſer fuͤr mich ſo reizenden Wiſ⸗ ſenſchaft. Am gten Abends traf ich in dieſem Markte an, und uͤbernachtete daſelbſt; am zofen Morgens ſezte ich meinen Weg aufs waͤrts nach dem Dorfe Malniz fort, wo ich nach Verlauf von drei Stunden anlangte, und den uͤbrigen Theil des Tages, wegen der regneriſchen Witterung, da zuzubringen beſchloß. 2 5 Su — Dieſes Dorf, welches ſchon ſehr hoch uͤber dem Markte Obervellach auf dem Vor⸗ gebuͤrge des Malnizer⸗-Tauerns ) liegt, iſt der Sitz einer Pfarre, und eines k. k. Graͤnzmauthamtes indem der bei dieſem Dorfe voruͤberfuͤhrende Weg, der ſich weiter oben in einen Steig verengert, gerade in das Erzſtift Salzburg fuͤhrt. Die merkwuͤrdigeren Pflanzen, die ich auf meinem Wege vom Markte Obervel⸗ lach bis zum Dorfe Malniz fand, waren ganz unten am Fuſſe des Berges Hippophae rhamnoides, Tamarix germanica, Teucrium mon- tanum, Artemifia campeſtris, Alyſſum inca- num „ weiter oben Sempervivum arachnoi- deum und hirtum, und nahe bei dem Dorfe an einem Felſen haͤufig der Lichen velleus. Am Arten Auguſt begann ich endlich den eigentlichen Malnizer⸗ Tauern zu be⸗ *) Dieſer Tauern, der zur Haͤlfte in dem Lande Kaͤrnthen, und zur anderen Haͤlfte ſchon in dem Erzſtifte Salzburg gelegen iſt, heiſt auf der kaͤrnthneriſchen Seite Malnizer, und auf der ſalzburgiſchen Seite Nasfelder-Tauern. — 27 ſteigen, der Weg führte Anfangs durch einen Wald, in welchem ich folgende Pflanzen fand, und ſammelte: Leontodon hiſpidum und hirtum 2 Hieracium ſtaticefolium, und alpe- ſtre, Carduus defloratus, helenioides, Aconi- tum Napellus, Cammarum, Senecio faraceni- cus, Digitalis ambigua . Doronicum Pardalian- ches; als ich endlich dieſen Wald nach Ver— lauf von etwas mehr als anderthalb Stun⸗ den zuruͤckgelegt hatte, ſo lag der ganze große Malnizer⸗Tauern vor meinen Augen aus⸗ gebreitet. Nichts kann ſchoͤner ſeyn als die: ſer Tauern; kein ſchroffes, oͤdes Felſengebirge macht den Anblick deſſelben abſchreckend und fuͤrchterlich, er gleicht vom Fuſſe bis auf ſeine oberſte Spize einer reizenden Flur, und die freigebige Hand der Natur hat ihn ganz beſonders mit ſchoͤnen und edeln Pflanzen ausgeſtattet. Ich beſtieg alſo mit dem fro— heſten und zufriedenſten Gemuͤthe dieſen herr⸗ lichen Tauern, gelangte zu den Alpenhuͤtten, ließ auch dieſe zuruͤck, klimmte immer hoͤher, und hoͤher aufwaͤrts, und erreichte endlich den hoͤchſten Gipfel deſſelben. Die Ausbeute an Pflanzen, die ich auf dieſem langwieri⸗ gen, aber fuͤr mich angenehmen Wege machte, war Veronica aphylla, Aira alpina, Agroſtis 1 28 0 — alpina, Gentiana Amarella, punctata, bava- rica; Imperatoria Oſtruthium, Phellandrium Mutellina, Statice Armeria, Campanula bar- bata, Phyteuma haemisphaericum, pauciflo- rum, Rumex alpinus, Juncus triſidus, cam- peſtris, Vaccinium vliginoſum, Rhododendron ferrugineum, Saxifraga autumnalis, aſcendens, Potentilla aurea, Dryas octopetala, Lepidium alpinum, Biſcutella laevigata, Aſtragalus alpi- nus, campeſtris, Hieracium alpeſtre, dubium und aurantiacum, Hypochaeris helvetica, Gna- phalium ſylvaticum, Erigeron alpinum und vniflorum, Cnicus ſpinoſiſſimus, Orchis glo- bofa und conopfea, Satyrium nigrum, Rho- diola roſea, Salix Caprea, Arbuſcula, Gnapha- lium dioicum, und der herrliche Cucabalus Pumilio in groͤſter Menge. Ganz nahe beim Gipfel des Tauerns, und auf dem Gipfel ſelbſt wuchs Silene acaulis, Arabis alpina, bellidifolia, Stellaria ceraftoides, Primula mi- nima, Draba aizoides, Senecio incanus, Lafer- pitium fimplex , Ranunculus glacialis , Salix fuſca, herbacea, Saxifraga androfacea, mufcoi- des, oppoſitifolia, Lichen croceus und vel- leusL. Nun fand ich auf der hoͤchſten Spize des Tauerns, und eine neue Scene both ſich meinen Augen dar; tief unter mir erblickte — 29 ich die groſſe Nasfelder-Ebene, rund um ſelbe die hoͤchſten Alpengebirge mit ihren bis indie Wolken emporragenden Gipfeln. Groſſe Maffen ewigen Eiſes lagen über die Anhoͤhen derſelben ausgebreitet, links am Gebirge ſtuͤrzten zwei Bergſtroͤme ſchaͤumend, und brauſend von der Hoͤhe ungeheuerer Fel⸗ ſen in's Thal, und unterbrachen durch ihr Getoͤſe die feierliche Stille dieſer Gegend. Eine ſchneidende Schneeluft umwehte mich, alles um mich herum erinnerte mich, daß ich auf einem erhabenem Standpunkte dieſes Erd— balles mich befaͤnde. Gerne haͤtte ich bei dem Anblicke ſo erhabener Gegenſtaͤnde noch laͤn⸗ ger verweilt, aber die fernher drohenden Regenwolken, und die Beſorgniß, da es ſchon etwas ſpaͤt Nachmittags war von der Nacht auf dem Tauern uͤberfallen zu werz den, noͤthigten mich meinen Weg in allen Ernſte zu beſchleunigen. Nun gieng es alſo abwaͤrts ; anfangs führte der Steig quer über eine groſſe , ſteile, und mit erhaͤrtetem Schnee uͤberdeckte Sandwieſe, die ich wegen ihrer aͤußerſten Schluͤpfrigkeit nicht ohne sine hinuͤber kletterte. Als ich endlich dieſe zuruͤckgelegt hatte, erreichte ich nach Verlauf einer Stunde ganz wohlbehalten das Thal. 30 — Uebrigens bemerkte ich auf dieſer Seite des Tauerns, welche ſchon im Gebiethe des Erz— ſtiftes Salzburg liegt, keine Pflanzen, die ich nicht ſchon auf der anderen Seite deſſel⸗ ben geſehen hätte, den einzigen Lichen ven- toſus ausgenommen, der hier auf allen Fel⸗ ſenſtuͤcken haͤufig vorkommt. Nun REN ich das Nas felt. Der Anblick dieſes groſſen, aber ſo ganz iſolir— ten, und von der übrigen Welt rings her um durch ungeheure Alpen gleichſam getrenn⸗ ten Thales machte auf mich einen ſonderba— ren Eindruck. Mir zur Linken floß der Bach, der von dieſem Thale ſeinen Namen, und von den oben beſchriebenen zweien Waſſer— fällen feinen Urſprung hat, rechts erblickte ich mehrere Alpenhuͤtten, die faſt alle von Aelplern bewohnt waren. Was meine Auf— merkſamkeit beſonders erregte, war das Horn⸗ vieh dieſer Gegend; ich bewunderte den regel- maͤßigen Bau, die volle Geſtalt, und die ſchoͤne dunkelbraune Farbe deſſelben, und fand, daß es auf dieſer Seite des Tauerns weit ſchoͤner und anſehnlicher iſt, als ich es auf der kaͤrnthneriſchen Seite geſehen hatte. r m Aber ſieh! auf einmal verengt ſich das geraͤumige Thal, links und rechts erheben ſich maͤchtige Berge, nur ein ſchmaler Weg fuͤhrt durch dieſen duͤſteren Bergſchlund, und zur Linken deſſelben ſtuͤrzt der Bach, der vor- her ruhig und ſtill durch die Ebene dahin floß, nunmehr ſchaͤumend und brauſend uͤber Felſenſtuͤcke dahin. Hier gelangte ich zu jenen praͤchtigen Waſſerfaͤllen, bei denen jeder Freund ſchoͤner Natur ⸗Scenen mit Bewun— derung verweilt. Beſonders entzuͤckte mich jener herrliche Fall, der die Felſen uͤber wel— che er herabſtuͤrzt, wie mit einem breiten, durchſichtigen, immer verſchwindenden, und ſich wieder erneuernden Schleier uͤberzieht, und daher den Namen des Schleierfalles im eigentlichſten Verſtande des Wortes verdient. Die Pflanzen, die ich in dieſer für einen Bo⸗ taniker ſo reizenden Gegend fand, waren Silene quadrifida, Saxifraga Cotyledon, au- tumnalis, ſtellaris, afpera, Sonchus alpinus, Aconitum Napellus, Doronicum Pardalianches, Stachys ſylvatica, Carduus helenioides , Arc- | tium Perſonata, Cacalia alpina, Stellaria di- chotoma, und die Betula ovata Schrankii. Meine Ausbeute waͤre wohl noch reichlicher ausgefallen; aber die einbrechende Nacht, 32 70 7 — \ N > und ein gewaltiger Platzregen noͤthigten mich den Weg nach allen meinen Kraͤften zu be⸗ ſchleunigen, und ich kam endlich bei finſterer Nacht, und ganz von Regen durchnaͤßt in Boͤckſtein an. Boͤkſtein, welches der Siz eines Puch und Waſchwerkes für das aus den Saizbur⸗ giſchen Goldbergwerken dahin eingelieferte Gold» Erz tft ; wurde erſt von dem lezten Fuͤrſt⸗Erzbiſchofe aus dem Hauſe der Grafen von Schmettenbach erbaut, und beſteht aus ſehr zweckmaͤßigen und geſchmackvollen Gebaͤuden, beſonders zeichnet ſich die Kirche aus, welche auf einer ſehr angenehmen An⸗ hoͤhe ſteht, und, ſo viel es im Kleinen moͤg⸗ lich war, nach dem erhabenſten Stile der Baukunſt erbauet worden iſt. Am raten Auguſt war ich den ganzen Tag beſchaͤftigetz die geſammelten Pflanzen zu unterſuchen, zu beſtimmen, und einzulegen, und ich gewann nicht einmal ſo viele Zeit, um auch nur die naͤchſt herum gelegene Gegend zu beſuchen. Der 13te Auguſt war für den Rathhaus⸗ Berg beſtimmt. Dieſer beruͤhmte Berg, der Gold in ſeinen Eingeweiden fuͤhrt, und, un⸗ geachtet er ſchon durch ſo viele Jahre bear⸗ Nas —— 4 33 * beitet wird, dennoch immer einen reichlichen Ertrag abwirft, ſchien mir auch für die Bo» tanik nicht weniger vielverſprechend zu ſeyn; beſonders ward ich nach ſelben luͤſtern, nach⸗ dem ich in meines Freundes Braunn Salz⸗ burgiſcher Flora geleſen hatte, daß er der Wohnſiz der in unſeren Provinzen bishero noch nirgends gefundenen Linnaea borealis ſey. Ich beſtieg daher dieſen Berg mit dem froheſten Muthe, und voll der ſchoͤnſten Hofnungen. Ich ward in meinen Hofnungen auch nicht ganz getaͤuſcht; denn ſchon in den Waldungen, und bevor ich noch die Alpen⸗ * wieſen erreichte, fand ich Carex frigida, Saxi- fraga autumnalis, und aſpera, Hieracium alpeſtre. Nachdem ich endlich die Waldungen zuruͤckge⸗ legt hatte, und in die eigentliche Region der Alpen eintraf, erblickte, und ſammelte ich nach und nach folgende Pflanzen, als: Aira alpina, Avena pratenſis, Agroſtis alpina, Phy- teuma haemiſphaericum, pauciflorum, Primula glutinoſa, minima, Phellandrium Mutellina, Laſerpitium ſimplex, Gentiana bavarica, Saxi- fraga autumnalis, aſpera, moſchata, oppoſi- tifolia, Stellaria Ceraſtoides, Potentilla aurea, Leontodon aureum , Juncus ſpadiceus, Lepi- dium alpinum, Cardamine reſedifolia Chryfan- C 34 % —— themum alpinum, Erigeron alpinum, vniflo- rum, Salix retufa und herbacea. Gerne hätte ich noch den hoͤchſten Gipfel dieſes Berges erſtiegen, um dort noch andere ſeltnere Als pen» Pflanzen, und vielleicht auch die fo ſehr gewuͤnſchte Linnaea borealis anzutreffen; aber da derſelbe in dieſem Jahre noch ganz mit Schnee uͤberdeckt und voͤllig unzugaͤnglich war, ſo muſte ich mein Vorhaben aufgeben, und kehrte alſo zwar zufrieden mit den ge— fundenen Schaͤzen, jedoch ohne Linnaca bo- realis, wieder nach Boͤkſtein zuruͤck, wo ich auch Abends eintraf. Am 4ten Auguſt d. J. beſuchte ich noch die naͤchſt um Boͤk— ſtein gelegene Gegend, forfchte vergebens nach dem Carduus heterophyllus, der doch nach meines Freundes Braunn Salzburgt— ſcher Flora hier ſeinen Wohnſtz hat, fand dafuͤr haͤufig Sambucus racemoſa mit den ſchoͤnen rothen Beeren, und traf endlich durch eines der reizendſten Alpenthaͤler, die ich je geſehen hatte, Abends in dem Ga— ſteiner Baade ein. Nun folgen die Beſchreibungen einiger auf dem Malnizer⸗Tauern, und dem = 35 * - 1 Rathhaus-Berge gefundenen und be— reits oben angefuͤhrten Pflanzen. 1. Saxifraga muſcoides. Saxifraga foliis radicalibus aggregatis li- nearibus integris trifidisque, ſeapo gracili fub- erecto paucifloro , floribus ſubſeſſilibus. Jac- quin. Miſcel. V. A. P. 125. Sahne foliis integris , et trifidis, caule ſubundo paucifioro, Hall. Hift. helv. n. 988. Saxifraga caefpitofa Scop. Flor. Carn. edit. 2. Tom. 1. n. 494. Tab. 14. v. Braune Salzburgiſche Flora erſter Band Zahl 386. Dieſer Steinbrech, der wie ſchon Hal⸗ ler erinnert, vielen Abaͤnderungen unter— worfen iſt, wohnt auf dem Maluizer⸗ Tauern. Defcriptio. Radix tenuis, longa, dura, proferens cauli- eulos plures,craffusculos.breves, fimplicifimos, C 2 36 — aut fuperne bifidos, caeſpitis in modum congeſ- tos. Folia in cauliculis inferiora imbricata, emarcida „ fuſca, ſuprema rofacaee ex- panſa, laete viridia „ linearia, apice trifida : laciniis obtuſis; ex apice cuiuscunque ferme cauliculi pedunculus prodit brevis, villoſulus, viridis, vno alterovae foliolo lineari ſemper in- tegerrimo praeditus, ad apicem vnum ad tres flores proferens; flores laterales, duo aut tres, breviſſime pedicellati : pedicellis bafi bractea lineari- integerrima praeditis. Calyx viridefcens, villofus. Flos luteus: petala ob- longa, tribus venis lineata, quarum latera- les baſi et apice vnitae, ſpatium ellipticum intercipiunt. 2. Saxifraga moſchata. Saxifraga foliis radicalibus aggregatis linea- ribus integris, trifidisque, una cum caule glu- tinoſis hirfutis et odoratis, floribus eitrinis - longe pedunculatis. Wulfen apud Jacquin in Miſcell. Voll. II. pag. 128. tab. 21. f. 21. Tridactylites alpina Bauhin. Hiſt. 3. Pag. 754. 3 g Sedum, quod Moſchatella alpina lutea vo- cari poteſt. Gesn. Fafc, Pag. 25. tab. G. fig, 31. Wohnt auf dem Nathhaungberge im Erzſtifte Salzburg; auch fand ich diefen Steinbrech uͤberaus haͤufig auf dem Tauern zum heiligen Blut. 4 Deſeriptio. Radix repens, longa, tenuis, fibroſa. Caules plures ex una radice, tenues, debiles, inferne repentes „ ſuperne afcendentes et ramofi, ma- gnum et latum cefpitem efformantes. Ra- mi tenues, debiles, ex alis foliorum ſupremorum, hinc inde proliferi, id eſt ſurculos juniores fo- liofos emittentes. Folia in caulibus imbricata, emarcida, fuſca, ramorum inferiora itidem emarcida, fuſca, ſuprema laete viridia , vifcofa, rofacaee expanfa , integra et trifida : trifido- rum lacinia media parumper productiore, omni- bus tribus laciniis autem linearibus obtufis in- tegerrimis. Ex apice finguli ferme rami pe- dunculus prodit erectus, villoſus, viſcoſus, paucis foliis linearibus integris trifidisve ad- ſperſus, ad apicem tres quinque aut ſex flores proferens. Flores longe pedicellati, pedicello ſingulo baſi bractea lineari - integerrima prae- dito. Germen inferum ovatum. Calyx 5 partitus: laciniis ovatis acutiusculis. Petala C 3 \ 7 38 — 5, citrina, cum calycis laciniis alternative ob- longa obtuſa. Tota planta recens odorem ſpi- rat aromaticum. Der ſo eben beſchriebene Steinbrech un— terſcheidet ſich von dem erſteren vorzuͤglich durch einen groͤſſeren und aͤſtigeren Wuchs, und durch die Blaͤtter des Bluͤthenſtieles, welche an dieſem jederzeit dreiſpaltig, an dem erſteren aber jederzeit ungetheilt ſind, ſie kommen aber miteinander vollkommen überein 1) radice tenui longa dura, 2) foliis inferioribus emarcidis fuſcis, ſupremis roſacaee expanſis, linearibus, laete viridibus et plurimum apice trifidis: laciniis obtufis integerrimis 3) pedunculis vno aut tribus floribus terminatis, floribus lateralibus breviſſime pedicellatis 4) petalis luteis oblongis, tribus venis lineatis, ' quarum laterales bafi et apice vnitae ellipti- cum fpatium intereipiunt. Aus der Beſchreibung, die Gunner in feiner Flora von Norwegen von der Saxifraga caefpitofa Linnaci machte, und aus den Abbil- dungen, die er davon gab, erhellet es hin— laͤnglich, daß die Saxifraga caeſpitoſa, und groenlandica Linnaei nicht verſchiedene Arten, ee 39 ſondern nur Abaͤnderungen ſind, und daß un⸗ ſer oben beſchriebener Steinbrech von der Saxifraga caeſpitoſa Linnaei, welcher auf unſern Alpen noch gar nicht gefunden wurde, gaͤnz⸗ lich verſchieden ſey; dennoch haben viele Bo— taniker den oben beſchriebenen Steinbrech unter dem Namen der Saxifraga caeſpitoſa Linnaei aufgefuͤhrt, und dadurch zur Verbrei— tung des Irrthums beigetragen, daß unſer Steinbrech die Saxifraga caeſpitoſa Linnaei ſei. Es war alſo nothwendig, dieſem Steinbreche einen eigenen Namen zu geben, und er er— hielt ihn auch, indem ihm der verehrungs— wuͤrdige und gelehrte Freiherr v. Wul— ſten den paſſenden Namen der Saxifraga mufeoides ertheilte. 3. Hieracium dubium. Hieracium dubium foliis integris ovato- oblongis, ſtolonibus repentibus, ſcapo nudo 8 wa Linn. Spec. Plant. p. 1125. No, 3. Hieracium caule nudo paucifloro, ſtoloni- bus reptantibus, foliis longe pilofis lanceola- tis Hall. Hiſt. n. 5 3. E 4 49 — Stoloniferum, foliis integris ovato- oblon- gis, ſcapo nudo multifloro, 215 v. Braunn Salzburgiſche Flora n. 777. Defckiptio, Radix fibrofa, obliqua, ftolonem repentem emittens. Caulis palmaris et quandoque major, rigidus, fcaber, pilis albis hirtus, folio vno al- terove praeditus. Folia radicalia lanceolata, angufta, verſus baſin attenuata, integerrima, pi- loſa: pilis albis, caulina minora: caeterum ra- dicalibus ſimilia. Flores ex apice caulis, pedunculati, flavi, ſubcorymboſi, tres ad quinque : pedunculis pilofis, Calyx imbricatus villofifimus : villis al- bis: calycis laeiniis linearibus acutis, margine membranaceis diaphanis. Corollulae ligulatae apice quinquedentatae. Semina fuſca, pappo piloſo ſeſſili coronata. Receptaculum nudum. Wohnt haͤufig auf dem Maluizer⸗ Tauern. 0 — — Ich weiß ſehr wohl, daß Hieracium du- bium Linn. eine gemeine Pflanze iſt, aber nicht ſo gemein iſt ſie in der Geſtalt, wie ſie auf dem Malnizer⸗Tauern vorkoͤmmt, wo ſelbſt ein aufmerkſamer Beobachter leicht verleitet werden kann, ſie fuͤr eine neue, und vom Hieracium dubium ganz verſchiedene Pflanze anzuſehen. Dieß wiederfuhr auch mir, und ſchon war ich bereit dieſem Hieracium als einer neuen, und von mir zuerſt gefundenen Art einen Namen zu geben. Nachdem ich aber die verſchiedenen Arten von Hieracium durchgieng, und die bei den Botanikern vor⸗ findigen Beſchreibungen auf meine Pflanze anzuwenden ſuchte; ſo fand ich bei genauerer Unterſuchung, und bei ſtrenger Vergleichung der Merkmale, daß mein Hieracium nichts anders als Hieracium dubium Linnaei ſei. Die Merkmale, durch welche ſich das Hieracium dubium des Malnizer-Tau⸗ erns von dem in der Ebene, und auf un⸗ ſeren Huͤgeln wachſenden unterſcheidet, ſind: ein groͤßerer und ſtaͤrkerer Wuchs, ein rau⸗ herer Stengel, groͤſſere und haarigere Blaͤt— ter, mehrere Bluͤthen, zottigere Kelche; hin⸗ gegen koͤmmt es mit 5 in allen we⸗ 5 42 — ſentlichen Merkmalen nemlich 1) in den un— getheilten, eirund-laͤnglichen Blaͤttern, 2) in den kriechenden Wurzelſproſſen, 3) in dem faſt nackten vielbluͤthigen l voll⸗ kommen uͤberein. 4. Gnaphalium Sylvaticum. Gnaphalium caule herbaceo fimplicifimo erecto, floribus fparfis Linn. Spec. Plant. 1200. n. 39. Filago foliis linearibus, alis ſpiciferis Hall. Hiſt. n. 148. Scopoli Flor. Carn. edit. 2. n. 1046, ab. 56. v. Braunn Salzburgiſche Flora n. 830. Häufig auf dem Malnizer⸗Tauern. , Defrerr pit ib. Caulis femipedalis et longior, albo tomen- toſus. Folia longe lanceolata, tomentoſa, in- tegerrima, erecta, alterna, baſi amplexicaulia. Flores in ſpicam terminalem oblongam folio- — 43 ſam arcte condenſati, inferiores bini in ala cuiuscunque* folii , quorum alter ſeſſilis, et bractea lineari flore longiore fuffultus , alter autem breviſſime pedicellatus: pedicello valde tomentofo ; flores ſuperiores folitarii bractea ſuffulti. Calyx oblongus, fcariofus, glaberri- mus, ſquamis calycinis concavis, in margine fuſ- eis, in medio luteo- viridibus. Flofeuli tubu- lofi. Receptaculum nudum. Semina oblonga, pappo feflili pilofo coronata. Auch Gnaphalium ſylvaticum iſt eine ge- meine Pflanze, aber fo wie es auf dem Mal— nizer. Tauern vorkoͤmmt, koͤnnte man ebenfalls verleitet werden, ſelbes fuͤr eine neue und beſondere Art anzuſehen; ich habe daher dieſes Gnaphalium ausführlich befchrie- ben, weil ich glaube, daß es zur gründlichen venntniß der Arten von vielen Nutzen iſt, wenn von den verſchiedenen Abaͤnderungen in denſelben vollſtaͤndige und richtige Be— ſchreibungen geliefert werden. Dieſes Gna- phalium ſylvaticum unterſcheidet ſich oben von dem gemeinen, in unſeren Wäldern vor: kommenden vorzuͤglich dadurch, daß ſelbes ſchwaͤrzliche Bluͤthen hat, die am Ende des Stengels in einer kurzen Aehre dicht zuſam⸗ 44 „ — - mengedraͤngt find , da hingegen bei dem lez⸗ teren die Bluͤthen braͤunlich find , und dieſe ſowohl als die Blaͤtter in ziemlich beträchtli- chen Zwiſchenraͤumen voneinander abſtehen, wodurch das gemeine Gnaphalium ſylvati- cum ein von dem Gnaphalium ſylvaticum des Malnizer⸗Tauerns ganz verſchiedenes Anſehen gewinnt. Uebrigens muß ich noch erinnern, daß fhon Haller von dem ſo eben beſchriebe— nen Gnaphalium ſylvaticum eine Erwaͤhnung macht, indem er ſagt, daß er auf dem Berg Fouli ein Gnaphalium fylvaticum mit ſchwar⸗ zeu Bluͤthen gefunden habe, die in eine kaum drei Zoll lange Aehre zuſammengedraͤngt waren. f Anmerkung. Das hier beſchriebene Gnaphalium vom Malnitzer⸗Tauern dürfte vielleicht En. Nor- vegicum L. ſeyn. Auf alle Faͤlle hoffe ich daſſelbe im Herbario mitzutheilen, da ich wils lens bin den berühmten Malnitzer-Tauern auch zu beſteigen. H. a N. 45 5. Erigeron vniflorum. | a Erigeron vniflorum caule vnifloro, calyce pilofo. Linn. Spec. Plant. 1211. Erigeron caule vnifloro, calyce tomen- tofo „ radiis omnibus ſemifloſculoſis, Hall. Hiſt. n, 8 7. Auf dem Malnizer⸗Tauern, und Rathhausberge nicht ſelten. Defcriptio Caulis femidigitalis, vel paullo major, vil- loſus: villis albis. Folia lineari- lanceolata, al- terna, glabra, margine villofa. Flos vnicus in apice caulis, refpectu plantulae, magnus. Calyx imbricatus, viridis, villoſiſſimus: villis albis. Corollulae in difco quinquefidae, tubuloſae, in radio ligulatae anguſtiſſimae, albae, pappum ſupe- rantes, Receptaculum nudum, Pappus pilo- ſus ſeſſilis. e Differt ab Erigerone alpino in Taurero Malnizenſi etiam frequentes obvio, cum quo autem confundi poſſet, caule multo mi- 46 — nori debiliori, villofiori, femper vpifloro; ca- lyce multo magis villofo, ſemiflosculis in vni- floro albidis, in alpino purpureis, vel rubi is. 6. Carex frigida. Carex ſpicis femininis ternis quaternisque diſtichis, capfulis longe mucronatis, Haller. Hiſt. N. 1391. ; Allioni Flor. Pedem. n. 233. Waͤchſt auf dem Rathhausberge im Erzſtifte Salzburg; übrigens habe ich dieſe Carex auch ſehr haͤufig in Kaͤrnthen auf der in der Naͤhe von Windiſch-Blei⸗ berg gelegenen ſogenannten Matſchaker— Alpe, und auf der Paſterze, angetroffen. Deferip tie Radix repens, fibroſa, plures fafciculos fo- liorum et vnum alterumve caulem emittens, Caulis ſemipedalis, pedalis, triqueter, infra me- dium folioſus. Foliis longis planis acumi- natis. Spicae quatuor aut quinque oblon- gae, diſtichae, fuprema androgyna : floribus * ſuperioribus maſculis, infimorum vno al- terove femineae „ coeterae femineae. Spica feminea infima pedunculo longo,tenui infidens nutans, fecunda brevius pedunculata, coeterae ſeſſiles. Bracteae fub fpicis inferioribus foliis fimiles, acuminatae, ſpica fua longiores, fub ſu- perioribus fuſcae, ſpica fua breviores, truncatae, nervo dorſali in cufpidem excurrente, ſquamae calycinae- -fpadiceae, acuminatae, nervo dorfali- viridefcente aut flavefcente. Capſulae fufcae, \ * x 2 intus planiusculae, extus triquetrae oblongae, calyce longiores, mucronatae: mucrone bre- viſſime bifido. 7. Salix herbacea. Salix foliis ſerratis glabris orbiculatis. Linn. Spec. Plant. 1445. Salix foliis orbiculatis ferratis glabris, ju- lis paucifloris. Hall. Hiſt. n. 1649. 5 Allioni Flor. Pedem. n. 1967. Auf dem Malnizer⸗Tauern, und Rathhaus berge haͤufig. * Defcriptio. Caulis procumbens, durus, lignoſus, repens, diffuſus, ramoſus: ramis iterum repentibus, fi- bris tenuibus ramofis obſitis. Folia ad api- cem ramorum orbiculata, glabra, crenata, brevi- ter petiolata, venoſa. Amenta feminea ex cen- tro foliorum, pauciflora, ſquamae calycinae ova- tae flavefcentes, ciliatae, capfulis oblongis bre- viores. R 8. Hieracium alpeftre. Hieracium alpeftre foliis lanceolatis denta- tis glabris, ſcapo fubunifolio fubunifloro, ca- lyce hirſuto cylindrico. Jacquin. Flor. Auſtr. Pag. 141, Tab. 191. Taraxacum foliis integris dentatis, calyce hiſpido, pappo plumofo. Haller. Enumer. Helv. Pag. 741. n. 5. Picris ſaxatilis. Allioni Flor. Pedem n. 766. Tab. 14. Fig. 4. Auf dem Malnizer-Tauern, und Rathhausberge nicht ſelten. Deferiptio. Radix fuſca, praemorfa, fibris aueta. Folia radicalia plura, lanceolata, magis minusve pro- funde dentata, acutiuscula vel obtuſa, virentia, vndique et praecipue ad marginem br eviflime villofa, inferne in petiolum longum villofum bafi ſaep iſſime rubrum attenuata. Scapus pal- maris, ſemipedalis, ſriatus, nudus, ſuperne ſqua- mis linearibus anguſtis aſperſus, inferne glaber, fupıema parte hirtus, flore vnico terminatus. | N Cal yx imbricatus, nigricans, pilis fufeis hir- tus. Corolla radiata flava: corollulae in diſco tubuloſae, quinqueſidae, in radio ligulatae, apice quinquedentatae. Receptaculum nudum. Semi- na oblonga, pappo fefili et ſemper ee coronata. 7 Ich unterſuchte eine Menge Exemplarien dieſer Pflanze mit vieler Aufmerkſamkeit, und fand niemals einfache, ſondern jederzeit und ohne alle Ausnahme gefiederte Haarkronen. Ich glaube daher, daß dieſe Pflanze nicht une ter die Gattung Hieracium, ſondern viel— mehr unter die Gattung Leontodon gebracht werden ſollte, da eine einfache Haarkrone 2 % 50 — * eines der weſentlichſten Merkmale von Hie- racium iſt. Anmerkung. Daß die Linneiſche Gattung Hieracium aus mehrern gemiſchten Arten beſtehe, und alſo einer ſehr noͤthigen Berichtigung beduͤrfe, haben neuere Botaniker ſehr wohl eingeſehen. Einen ſehr wichtigen und leſenswuͤrdigen Aufſatz lieferte hieruͤber Schrank in bai— erſche Reiſe. (Muͤnchen 1786.) Schrank zeigt die Nothwendigkeit einer Verbeſſerung, wirft alle Arten von Hieracium und von Leontodon nochmals zuſammen, und errich— tet dann aus allen, 3 Gattungen: Nemlich Taraxacum, Leontodon und Hieracium In ſeiner baierſchen Flora fuͤhrte Schrank daſ— ſelbe Seite 184. noch weiter aus. 1) Den neuen Gattungsnahmen Taraxa- cum waͤhlte Schrank fuͤr das Leontodon Taraxacum, und L. ſalinum. 1 2) Den Nahmen Hieracium bekamen die uͤbrigen Arten mit einfacher Haarkrone. 3) Den Naͤhmen Leontodon bekamen jene Arten mit gefiederter Haarkrone. — 51 Herr von Schreber machte in den Ge— ner. plantar. eine ähnliche Veraͤnderung. Doch wählte derſelbe einen andern neuen Gattungs⸗ Nahmen nemlich Apargia. Dem zufolge iſt Schranks Taraxacum und Schre⸗ bers Leontodon einerley. Hieracium iſt bei beiden eine und eben dieſelbe Gattung, und was Schrank unter Leontodon verſtehet, begreift Schreber unter Apargia. Wenn alſo Herr von Seenus aͤußert, daß Hieracium aſpeſtre Jacq. ein Leontodon ſeye, ſo iſt diß nach Schranks Beſtimmung zu verſtehen; aber nach Schrebers Einthei— lung iſt jenes Hieracium eine Apargia. H. — 32 — III. Bemerkungen uͤber dem im Taſchenbuche vom Jahr 1799. befindlichen Aufſatz, botaniſche Lehrbuͤcher betreffend. Vom Herrn D. Hedwig in Leipzig. Eine gruͤndliche Kenntniß der Gewaͤchſe, und aller ihrer Theile, giebt allein einem wahren Pflanzenforſcher bleibenden Werth; ohne jene wird wenigſtens weder ein ſicherer Weg ſich ihm zeigen, auf welchem er be— kannte, oder neue Achte Species von Varie— taͤten, u. ſ. w. zu unterſcheiden im Stande iſt: es werden bei ihm, und fo auch alige- mein, Irrungen entſtehen, welche ſchon bis⸗ her ſo manche nachtheilige Verwirrungen in eine der vorzuͤglichſten Wiſſenſchaft brach- ten. Daß dieſe Irrungen zum groſſen Theil auch durch manche fehlerhafte Benen— nungen, Beſtimmungen, und Anordnungen der Lehrbuͤcher der Botanik bewirkt worden, iſt jetzt außer Zweifel. Um hier einen Au⸗ — 53 genblick ſtehen zu bleiben, ſo entſtehen hien zwey Anſichten, welche ienen Nachtheil der Lehrbücher bewirken. Ich habe ſchon an eis nem andern Orte, und mein guter Vater vor mir, gezeigt, daß in der Terminologie der erſte Hauptgrund zu Irrungen liege, weil die⸗ ſelbe zu ſehr von der Sinnlichkeit und Phanta— ſie bei wichtigen und Hauptthetlen der Ge— waͤchſe, wo man einzig der natürlichen Bes ſtimmung derſelben haͤtte ihre Benennung abgewinnen ſollen, hergenommen ſind. Plato ſagt recht richtig in der Unterredung mit ſei⸗ nen Freunden von dem Urſprung der Nahmen und Benennungen, nomina rerum ſunt natu- ralia, natura rerum petita, non arbitraria. Und wenn ſelbſt der groſſe Linné bei feinen unuͤbertreflichen Verdienſten in feiner Termi- nologie gegen dieſem erſten Grundſatz ſehr oft fehlte, und oft einen und denſelben Theil bald ſo, bald anders nannte, welcher von vielen mehr gefuͤhlt, und auf tauſendfache Art empfunden, als die executive Frage be— antwortet wurde, wie helfen wir dieſen Uebel ab; ſo iſt es Fehler aller derer, die ihm folgten, daß manche durchaus widerna⸗ ‚ türliche Benennung beibehalten, ſich in die Pflanzenbeſtimmungen und Anordnungen ein⸗ 8 > 54 — geſchlichen, und bis auf den heutigen Tag uͤbertragen hat: derjenigen nicht zu gedenken, welche bei ihren Pflanzenaufzaͤhlungen ihren eigenen Weg gegangen ſind. Ein Hauptnachtheil iſt aber, wie der Verfaſſer jenes Auffages vom J. 1799. pag. 13. f. recht richtig und wahr bemerkt, die Einrichtung und Anordnung der Lehren in unſern botaniſchen Lehrbuͤchern. Ueberall faͤngt man mit der Beſtimmung und den ver— ſchiedenen Arten der ſogenannten Wurzeln an, ſtatt mit dem wichtigſten und Haupttheile zu beginnen. Ich habe dieß ſchon in meinen Aphorismen uͤber die Gewaͤchskunde pag. 12. §. 30. geſagt. Indeſſen will ich hier einen Flick auf das Ganze werfen, was Herr Gebhard in feinem Aufſatz behauptet, und pruͤfen, ob ſein Vorſchlag wirklich ſo annehm⸗ bar und allgemein guͤltig ſeyn kann, als er es wuͤnſcht. : Zuerſt entſteht die ſo noͤthige als wich— tige Frage: ſoll bei der Anordnung eines botaniſchen Lehrbuchs nicht der Anfang mit der Ertlaͤrung des Haupttheils, ohne wel— chen kein Gewaͤchs gedacht werden, geſchweige beftehen kann, gefchehen ? mit einem Theil, auf welchen es zur Exiſtenz, zur Betriebe, ſamkeit, zur Vollziehung und Vollendung al— ler an dem Gewaͤchs vorkommenden Theile und Geſchaͤfte, jener der weſentlichen, wie der zufälligen, dieſer aber der erforder⸗ lichen, oder entbehrlichen, ankommt; wel— cher von dem erſten Augenblick des Keimens der Saamen, durch alle Zeitraͤume der le— benden Gewaͤchſe, bis zu ihrem natuͤrlichen Tode vorhanden, angetroffen wird; welcher den ausdauernden Gewaͤchſen jaͤhrlich die Erneuerungen und Verlaͤngerungen uͤber und unter der Erde, ihrem Standort, giebt, kurz um nicht weitlaͤuftiger zu werden, wel— cher der erſte, einzige, vorzuͤglichſte, beſtaͤn⸗ digſte Theil iſt! — Ich glaube beſtimmt ja ſagen zu koͤnnen, aus mehreren Urſachen, welche von ſelbſt in die Augen ſpringen. Laſſen Sie uns aber eiunſtweilen dieſes ja noch nicht beweiſen, ſondern uns auf den Vorſchlag des Verfaſ— ſers manches Lehrbuchs oder lieber mancher Theile richten, die wir an den Gewaͤchſen vorfinden, Verlaͤngerungen, uͤber und unter der Erde, Wurzeln, Veraͤſtungen, Blaͤtter, D 4 - 56 — Knoſpen, Bluͤthen, Fruͤchte. Die Verlaͤn⸗ gerungen uͤber der Erde, welche vom Stamm ausgehen, und welche man bisher ſelbſt im— mer unter dem Nahmen Stamm, begriff, find zwar das erſte, was von dem Haupt- theile an, nebſt den Verlaͤngerungen unter der Erde, (Pfahlwurzel der Gaͤrtner, die oft gleiche Laͤnge und Hoͤhe mit jenen uͤber der Erde haben) dem Pflanzenforſcher in die Augen faͤllt, und ſeine Aufmerkſamkeit nach ſeinen verſchiedenen Lagen, Verhaͤltniſſen, u. ſ. w. an ſich zieht: das erſte was einzig bei ausdauernden Gewaͤchſen eine Zeitlang ſichtbar und ohne die Bluͤthen und Fruͤchte ſichtbar bleibt, wenigſtens bei Baͤumen und Straͤu⸗ chern zu jeder Jahreszeit geſehen werden kann. Die neuern Bemuͤhungen eines Me— dicus in Mannheim um dieſen Theil find das her von groſſen Nutzen: allein ich fuͤrchte, daß fuͤr einen aͤchten Botaniker mit ihm der Anfang in einem Lehrbuch gemacht werden kann, weil ſeine Beſtimmungen von den rich— tigen Begriffen des Haupttheils des Stam⸗ mes, abhaͤngen. Eben ſo verhaͤlt es ſich mit den Seiten— Neben⸗ und Beitheilen der Gewaͤchſe: fie find theils abhängig von dem den Stamm folgenden Theile, theils durch manche an⸗ dere Urſachen gewiß genoͤthigt den genauen Kenntniſſen der andern Theile zu folgen. Die Blätter koͤnnen auch nicht in den Saͤtzen eines botaniſchen Lehrbuchs den An⸗ beginn machen; fie erſcheinen als Beitheile oder Nebentheile der Verlaͤngerungen des Stammes, oder der Veraͤſtungen: und wenn man ſie auch nicht zu jeder Zeit an den Ge— waͤchſen findet, wenn manchen andern Ges waͤchſen dieſelben zu fehlen ſcheinen, wo die Oberflaͤche z. B. der fetten Gewaͤchſe durch ihren innern Bau die Stelle derſelben ver— tritt, u. ſ. w. ſo koͤnnen auch ſie nicht den erſten Platz in den Lehrſaͤtzen eines botaniſchen Lehrbuchs einnehmen, und nehmen ihn auch wirklich nicht ein. Was nun die Bluͤthen betrift, ſo ſchei⸗ nen dieſe vielleicht berechtigt zu ſeyn, weil ſte durch ihre mannigfaltigen und ſchoͤnen Geſtalten, Farbenmiſchungen, Abaͤnderungen u. ſ. w. dem Auge gefaͤllig werden, und we⸗ nigſtens den Eifer der Pflanzenſammler zu⸗ naͤchſt auf ſich ziehen, vor allen zuvoͤrderſt in D 5 58 — einem Lehrbuch abgehandelt zu werden? Laſ— ſen Sie mir meine gerechten Zweifel dage— gen. Blume nannten wir bisher alles das was die Umkleidung der Geſchlechtstheile ausmachte, (aͤußere und innere Geſchlechts— umhuͤllungen, Calyx, Corolla L.) und die Ges ſchlechtstheile ſelbſt. Jene find zufaͤllig, nur dieſe weſentlich. Wie lange muͤſſen wir oft warten, ehe jene Theile mit dieſen uns er— ſcheinen; und wie oft bleibt unſer Gehen und Suchen darnach unbelohnt, da auch hier die Natur ihre Zeit hat, welche auf ewigen Geſetzen der Vollkommenheit des Haupttheils der intenſiven Aufwendung von Lebenskraͤften u. ſ. w. beruhet, oder ihnen folget, nach wel— chen dieſe Theile zu dem lezten hoͤchſten End— zweck in der Pftanzenwelt erſcheinen. Mans che groſſe Pflanzenforſcher haben ihre Sy⸗ ſteme auf dieſen Theil gebaut, obgleich nie voͤllig rein und unvermiſcht einzig auf ihm: allein warum wollen wir unſern Lehrbuͤchern gerade von dieſen theils weſentlichen, theils zufaͤlligen Theilen gebieten, ihre Lehren zu beginnen, da eben dieſe Bluͤthentheile weit ſpaͤter als alle andere erſcheinen. Ich gebe zu, was ich ſo eben ſchon beruͤhrte, daß ei— nen Pflanzenſammler nur die Blume reizt, — 59 und durch ihre Sinnlichkeit an ſich zieht, al— lein wie viel wuͤrde auch er entbehren, wenn er zuvor ſich nicht mit den uͤbrigen Theilen bekannt gemacht, und gelernt hätte, auch nach dieſen ſein Gewaͤchs zu beſtimmen, zu ordnen, und den ihm von der Natur und Syſtem angewieſenen Platz einzuraͤumen? Und unſere Lehrbuͤcher, ſo wie alle, welche ſich aus den mancherlei Urſachen, nach wel— chen ſie die Gewaͤchskunde betreiben, mit der Aufſuchung, Beſtimmung, Aufbewahrung die— fer vortrefiichen , organiſirten, natürlichen Körper beſchaͤftigen, follen ja der Natur fol- gen, follen ihr in ihrem Gang getreu nachge— hen, und ſo werden gerade die Bluͤthetheile und ihre genaue und richtige Kenntniß den uͤbrigen Vorkenntniſſen folgen, da eben jene Theile dieſen folgen. Doch beſcheide ich mich gerne, daß fuͤr einen Dilettanten der Botanik, um ſeine Liebe zu derſelben zu erwecken, oder zu beleben in der fruͤhern Kenntniß der Bluͤ— then ein beſonderer Liebreitz liegen mag. Ich ſage dieß nicht aus Eigenſinn; denn ich weiß daß ſelbſt mehrere meiner Gebuͤrgs-Freunde auch erſt Dilettanten waren, und jezt die gruͤndlichſten Botaniker ſind: aber ſie haben mir auch geſtanden, daß nur eine richtige 6o „ — und genaue, freilich anfangs mit manchen Muͤhen verbundene Erlernung und Kenntniß aller Theile der Gewaͤchſe mit Hintanſezung des ſinnlichen, ſie zu dieſer Vollkommenheit gebracht hat. Erfolgten Fruͤchte und Saamen, nicht erſt weit ſpaͤter als alle uͤbrige Theile der Gewaͤchſe, ſo wuͤrden ſie vielleicht eine der erſten Lehren in Lehebuͤchern mit ausmachen, nicht nur weil ſie der erſte und lezte Endzweck aller Betriebſamkeit der Gewaͤchſe zu ihrer Erhaltung, Fortpflanzung u. ſ. w. find, ſon⸗ dern auch weil ſie die Grundlage, das erſte ſine quo non genannt werden duͤrften, von welchem Stamm, Verlaͤngerungen, Aeſte, Blaͤtter und Geſchlechtstheile entſpringen. Doch wage ich hier uͤber dieſen Punkt nichts weiter zu ſagen. Der Pflanzenſammler kann ihrer durchaus nicht bey ſeinen Exemplaren entbehren, ſoll ſeine Sammlung Werth und Vollſtaͤndigkeit erhalten. Mit der Wurzel kann theils weil ſie ſich unſerm Auge bei den meiſten Gewaͤchſen ent⸗ ziehen, theils weil eine irrige Beſtimmung derſelben bisher ſtatt fand, in einem Lehr⸗ * — 61 buch der Anfang nicht gemacht werden, auſſer mit denen, welche eigentlich zu dem Haupttheil, den Stamm, gerechnet werden, und alſo als wahre Staͤmme betrachtet werden muͤſſen. Und daher wird es ſelbſt bei zweckmaͤßigen Excurſtonen noͤthig, auf die wahren Wur— zeln und die Staͤmme, aufmerkſam zu machen, (was auch unſere Floriſten haͤufiger thun ſoll⸗ ten, um zweckmaͤßig zu arbeiten), welches ich auch nie bei den Wanderungen mit meinen jungen Seeunden verabſaͤume. } Mir iſt es alſo immer uͤberzeugend ge— weſen, und wird immer glaubender, daß unſere Lehrbuͤcher zuerſt von der richtigen Beſtimmung des Stammes, oder Haupttheils ausgehen, und dann nach der Anleitung der Natur zu den uͤbrigen, theils weſentlichen, theils zufaͤlligen Theilen fortgehen ſollten. Was ich Stamm mit meinen Vater nenne, erhellt aus meinen Aphorismen der Gewaͤchs⸗ kunde auf die Lehren meines Vaters gebaut; nehmlich denjenigen Haupttheil, von welchen an ſich alles an jedem Gewaͤchs erg giebt, von wo aus alles betrieben wird, theils über, theils unter der Erde; mein Vater hat in 62 — 5 feinen vermiſchten Abhandlungen, tes Baͤnd⸗ chen, umſtaͤndlich davon gehandelt. Ueberdieß mag ich jedem gern feine An— ordnung laſſen, wenn nur dabei die wahre Kenntniß nicht leidet: jeder kann ſeinen Weg gehen, wenn er nur auf demſelben nicht nach— theilige Begriffe, die zu Irrungen fuͤhren, verbreitet. Wahrheit und richtige Kenntniß auf genaue, der Natur getreue Erfahrungen, muͤſſen uns überall leiten, und wer wollte wohl gern im Tempel der Natur als ihr Verehrer erſcheinen ohne gelaͤuterte Begriffe? ‘ I 63 Nachrichten von der Flora des Berges Hohenſtaufen. Vom Herrn Hof— kammer -Secretair von Braune in Salzburg. Serius hoc quidquid eſt, fi prodit, nimis ſuf- ficientes et triſtiſſimae caufae adſunt. Non mea negligentia vobis ad probem, id in meis votis pri- mum eft. Obſervatio aliqua fi peccaverit, tribuite anni tempori, quod interceflit, ne eas iterarem. Hallr. Opafe. bot. p. 36. Weder Traͤgheit, noch Geringſchaͤzung ſind die Urſachen, wie man im Verfolge dieſes Aufſatzes ſehen wird, daß ſo ſpaͤt erſt eine Erwaͤhnung von dieſem bedeutend hohen Berge geſchieht, indeß Nachrichten von dem Untersberge beinahe zur Tagesordnung ge⸗ worden ſind. W — * a Ae. Die Schuld, daß die gegenwaͤrtigen Nachrichten von dem Berge Hohenſtaufen nicht vollſtaͤndig, und zum Theile aus frem⸗ den Erfahrungen und Beobachtungen beſte— hen, liegt theils in der unguͤnſtigen Witte⸗ rung, welche faſt mehr als die Haͤlfte des verfloſſenen Sommers hindurch gedauert hat, theils in einer Unpaͤßlichkeit, welche mich mehrere Wochen ins Bette hielt, und die Ausfuͤhrung manchen ſchoͤnen Planes mir vereitelte. ; Ich liefere indeſſen dieſe Fragmente von m” Beobachtungen, welche zuſammengenommen jedoch eine ziemlich vollſtaͤndige Schilderung von der Flora dieſes Berges ausmachen, und glaube mit Grunde hoffen zu duͤrfen, daß es Botanikern, erg den oberdeutſchen und Alpen bereiſenden Pftanzenforſchern nicht ganz unwillkommen ſeyn werde, wenn ich ihnen uber die Flora des Berges Hohen— ſtaufen Bericht erſtatte, da dieſer Berg, welcher doch unter die merkwuͤrdigſten und hoͤchſten Berge in der Naͤhe von Salzburg gehoͤrt, noch voͤllig unbekannt iſt; ja dieſer Berg, der mit einem Fuße auf baierſchen, und mit dem andern auf ſalzburgiſchen Ge— * . 65 N . biethe ſteht, wird weder in Schranks baierfchen , noch in meiner ſalzburgiſchen Flora genennt, und als Wohnort einer Pflanze aufgefuͤhrt, auch ſonſt nirgend wo etwas von ihm gemeldet. Lange ſchon iſt der Untersberg weit und breit bekannt, lange ſchon kennt man die botaniſchen Schaͤze, wel— che dieſer Berg enthaͤlt; ich habe ſelbſt da— von ſchon mehrere Nachrichten geliefert; er wird alle Jahre von inn- und auslaͤndi⸗ ſchen Botanikern erſttegen; aber dem Staus fen naͤhert ſich niemand, von ihm weiß man nichts, und Hr. Vierthaler ſagt ſogar in feinen Reifen durch Salzburg *), daß die Naturforſcher gegen den „Hohen⸗ *) Dieſe Nachrichten ſollen zwar nach der be⸗ rüchtigten Reeenſion in der Literaturzeitung von Salzburg 18% St. 141. und 142. über den lezten Jahrgang dieſes botaniſchen Taſchen⸗ buches, leider! fo beſchaffen ſeyn, „daß es „für Salzburgs Gelehrte keine „groſſe Ehre ware, wenn fie keine „ beſſern von ihrem Unters berge „haͤtten.“ — ?: — 2—7— 111 *) S. S. 42. | € a „ſtaufen etwas gleichgültig zu feyn ſcheinen. „Die Flora iſt daſelbſt,, — fährt er fort — U „nicht minder ſchoͤn und reich als auf dem „Untersberge; allein ſie bluͤht und verbluͤht „den Menſchen unbekannt und dient nur „den Gemſen zur Weide.“ — Wirklich bluͤhte und verbluͤhte fie, bisher den Mens ſchen unbekannt; aber eben darum begreiffe ich nicht, wie es ſich behaupten laͤßt, daß die Flora des Staufen nicht minder ſchoͤn und reich als jene des Untersberges ſey: ich wenigſtens wuͤrde es nicht ohne Furcht für dem billigen Vorwürfe einer unſchickli⸗ chen Vergleichung, wagen, bey ſolchen Ver— haͤltniſſen, naͤmlich zwiſchen einem bekannten * und noch unbekannten Gegenſtande, eine Pa- rallele zu ziehen, und ſelbe als identiſch zu erklaͤren. Es war nicht Gleichguͤltigkeit, was we⸗ nigſtens mich fo lange abhielt den Staus fen zu beſteigen. Laͤngſt und immer wuͤnſchte ich ihn zu bereiſen, obſchon meine anderwaͤr— tigen Erfahrungen, auch die Hoͤhe, Gebirgs— art und Geftalt dieſes Berges mich vermu— then ließen, daß ich wahrſcheinlich nicht ſo viele, und vielleicht auch keine andern Pflan⸗ — W. { Ne I m 67 0 zen als auf dem Untersberge finden wiirde, indeſſen wollte ich mich doch durch Autopfie davon uͤberzeugen, ich wurde ſogar oͤfter aufgemuntert den Staufen zu erſteigen und zu unterſuchen. Allein die befchwerlie chen oft mit Lebensgefahr verbundenen Berg— reifen ſind ſehr weit von Luſtwandlungen und Exkurſionen in der Ebene verſchieden. Man entſchließt ſich hiezu nicht ſo leicht, wenn man mit Grunde beſorgen muß, daß weder die Menge und Mannigfaltigkeit der zu erbeuten⸗ den Pflanzen, noch neue Acquiſitionen die Muͤhe belohnen werden. Es gibt auch ver— ſchiedene Hinderniſſe, welche eine Bergreiſe weit oͤfter als eine Thalexkurſion vereiteln. So waren z. B. theils Mangel an freyer Muße, theils die weite Entlegezheit dieſes Berges , fein ſteiles und kahles Anſehen, dann der Um ſtand, daß ich keinen Wegweiſer, keinen Beſcheid wußte, wo und wie dieſer Berg gut und mit Nutzen zu beſteigen ſey, und weil ich nicht auf gerathe wohl, oder vielleicht gar vergebens einen Weg von meh⸗ reren Stunden machen wollte, Urſachen, welche mich — und vielleicht auch man⸗ chen andern Botaniker bisher von der Berei⸗ fung des Hohenſtaufens abhielten. Doch \ E 2 68 | — endlich ereignete ſich eine Gelegenheit, welche einen Theil der erwaͤhnten Hinderniſſe hob, und die Erfuͤllung meines laͤngſt gehegten Vorſazes und Wunſches beguͤnſtigte. Herr Elfäffer, ein Mineraloge, faßte den Ent⸗ ſchluß dieſen Berg zu unterſuchen, an wel— chem einſt auf Bley und Galmey gebaut wur— de; ) er kundſchaftete einen Wegweiſer aus, und zwar in der Perſon eines Kleiuhaͤuslers auf dem Mooſe, welcher als Knappe einſt bey den Berggruben am Staufen gearbei⸗ tet hatte, und alle Wege und Steige auf dies ſem Berge kennt. Nun wurde der Tag zur Reiſe beſtimmt. Es war der 7te Juny, als ich Morgens frühe um 5 Uhr, ausgeruͤſtet mit meiner blechenen Pflanzenkapſel mit Loͤſchpapier, und einem guten Bergſtabe, in Begleituug des Hrn. Elfäffer und Su ſan, einen angehenden Botaniker, die Reiſe antrat. Wir giengen gerade fort zur Huͤtte des Mannes, den wir uns zum Weg— weiſer gewaͤhlt hatten; allein der gute Mann hatte eben unaufſchiebliche Geſchaͤfte, und *) Hübners topographiſch⸗ſtatiſtiſche Beſchrei⸗ bung Salzburgs ir Band S. 159. — 69 konnte leider! nicht mit uns gehen. Da wir nun ſchon einmal auf dem Wege, und bereits eine Stunde weit von der Stadt ent⸗ fernt waren; da wir hofften, daß wir am Fuße des Berges einen Wegweiſer finden, oder doch wenigſtens Beſcheid erhalten wuͤr— den, wo der Berg am beſten zu beſteigen ſey; ſo ſezten wir unſere Reiſe dennoch fort. Wir eilten dem Ste in bruche am Unters⸗ berge zu, um dort Hrn. Dr. Hoppe ab⸗ zuholen, der ſich ſogleich reiſefertig machte, und mit uns gieng. Nun wanderten wir gegen den Hohenſtaufen. Der Staufen erhebt ſich 3 Stunden von Salzburg entfernt gegen Suͤdweſt an der Graͤnze des baierſchen Gebiethes in der Naͤhe von Reichenhall, und zieht ſich dem Untersberge gerade gegenuͤber, wie eine Scheidewand, aus Mittag- Morgen gegen Abend hin. Vielleicht ſind dieſe beyden Berge Zwillingsbruͤder, vielleicht hat nur der Saale⸗ Strom mit ſeinen maͤchtigen Wogen zwiſchen ſelbe ſich gewaltſam hindurch gedraͤngt, und ſie nach und nach ſo ſehr voneinander getrennt. Der Hoh enſtaufen iſt aus Kalkſtein ges formt, und in drey Stufen oder Kuppen ab⸗ N — - — — getheilt. Die vorderſte Kuppe oder Stuffe iſt die niedrigſte, ſtumpfeſte, und allenthalben mit Vegetation und zwar groͤßtentheils mit Nadelholz Waldung bekleidet; der zwote oder mittere Gipfel iſt der ſteilſte, kahlſte und ſpitzigſte; die hinterſte Kuppe iſt die hoͤchſte, doch nicht ſo ſteil, auch nicht ſo ſpitzig, aber ebenfalls ſehr kahl. Alle drey Kup⸗ pen ſind unter der Benennung: die drey Staufen bekannt, und die hoͤchſte Spitze oder der ſogenannte hohe Staufen er⸗ hebt ſich nach von Humbolds und Pr. Schiegg's Meſſungen 5408. Fuß uͤber den Spiegel des mittellaͤndiſchen Meeres empor. Es befinden ſich auf dem Staufen 4 ar Jäger oder ſogenannte Alpen. Mit Sorgen, ob wir den Staufen er⸗ reichen, und gluͤcklich deſſen Spitzen wuͤrden erſteigen koͤnnen, giengen wir fort; denn der Himmel ſchien zweifelhaft, ob er weinen oder lächeln ſollte, und die Erde erwartete ſchwei— gend den Ausſchlag, er erfolgte bald und be- ſtand — in einem heftigen Regen, der uns noͤthigte bey dem erſten Hauſe, das wir er— reichten, Schutz zu ſuchen. Lange harrten wir unter dem ſchlechten Obdache eines klei⸗ 2 — 71 nen Waſchhauſes naͤchſt der Schwaig⸗ muͤhle mit Sehnſucht dem Ende des Ne - gens entgegen; aber, leider! vergebens. Nun entſchloſſen wir uns in den Stein⸗ bruch zuruͤckzukehren, und wir hatten wirk— lich eine betraͤchtliche Strecke Weges ſchon wieder zuruͤckgelegt, als endlich der Regen nachließ, und wir hier und dort durch die Luͤcken des Waldes, in welchem wir giengen, die liebliche Blaͤue des Himmels erblikten. Nun hofften wir auf beſſere Witterung, es wandelte uns wieder die Luft an, den Staus fen zu beſteigen, und wir wendeten uns auch wirklich wieder gegen denſelben. Auſ— ſer einem einzigen Beytrage zur Salzburger— Flora, welcher in Euphorbia platyphyllos bes ſtand, fanden wir ſonſt nichts merkwuͤrdiges; es begegnete uns auch nichts intereſſanters, nur mußten wir es uns gefallen laſſen, daß man uns oͤfter fuͤr Franzoſen anſah, weil unſere Ruͤſtung zu dieſer mineralogiſch⸗ bota⸗ niſchen Bergreiſe uns vermuthlich ein mar— tialiſches Ausſehen gab, und weil man allent- halben die franzoͤſiſchen Truppen ſchon in der Naͤhe zu ſeyn waͤhnte. " Wir erreichten endlich nach 3 Stunden E 4 72 — Mauthhauſen ein kleines Doͤrfgen am Fuße des Staufens. Hier ließen wir uns im Wirthshauſe ein kleines Mittagmahl bes reiten, indeſſen erkundigten wir uns um eis nen Wegweiſer, und wo der Berg am beſten zu erſteigen jey. Ein Bauersſohn, welcher eben Geſchaͤfte auf der Alpe ſeines Vaters hatte, beſtieg mit uns den Berg, und fuͤhrte uns bey ſeiner Heimat, Mayr gut genannt, uͤber Wieſen hinter dem Bergſchloſſe Stau— fenegg (ehemals eine Nitterveſte, nun der Sitz des hochfuͤrſtl. ſalzburgiſchen Pflegge— richte: Perfonals) durch das dicht mit Wal— dung bekleidete Vorgebirg zur Rauch en— buͤhler und Hofbaͤkeralpe hinauf. Der Burſche waͤhlte den kuͤrzeſten Weg, naͤm⸗ lich eine Holzriſe. Wer jemals eine Holz— riſe geſehen hat, wird uns um dieſen Weg nicht beneiden; denn eine ſolche Riſe beſteht zwar in einer ordentlichen und ſo viel als es moͤglich iſt, geraden hoͤlzernen Bahn, welche aber nicht fuͤr Menſchen, ſondern fuͤr jene Baͤume beſtimmt iſt, die in den hoch gelege— nen Gebirgs- Waldungen gefaͤllt, in 6 bis 12 Fuß lange Bloͤke zerhauen, und auf dieſe Bahn gelegt werden, wo ſie dann von ſelbſt mit immer groͤſſern Schwunge pfeilſchnell, u 73 und laut ſchnurrend zu den in der Tiefe ſich befindenden Koͤhlereyen über den Berg hin— abrutſchen. Kurz! wir wandelten beynahe eine Stunde lang auf einer Bahne, die aus zwey neben einander liegenden duͤnnen Baͤum— chen beſtand, wo zu beyden Seiten ein dars auf liegender aͤhnlicher Baum zur ohngefaͤhr 4 Zolle hohen Einfaſſung diente, oft betraͤcht⸗ lich lange Streken wie ein ſchmaler Steg ohne Gelaͤnder mehrere Klafter hoch, nur durch ſchwache Stangen geſtuͤzt, in der Luft ſchweb— te, und ſich wie ein Planum inclinatum den Berg hinauf zog. Wie Seiltaͤnzer ſchritten wir auf dieſer kaum 2 Fuß breiten oft über Haus hohe Tiefen hinfuͤhrenden, durch das Hinabrutſchen der Baͤumeſtuͤcke und den eben erſt gefallenen Regen, ſehr glaͤtſchig gewor⸗ denen ziemlich ſteilen Bahne, einer hinter den andern, mit gemeſſenen Schritten, fort, und mein groſſer Bergſtock diente mir oft zur Ba⸗ lanzierſtange. Man kann ſich leicht vorſtel⸗ len, daß hier keine botaniſchen Beobachtun— gen, keine Entdeckungen zu machen waren; denn man mußte nur Sorge tragen, nicht zu glitſchen, und das Gleichgewicht zu behal— ten. Nur wo ich dann und wann einen fluͤch— tigen Blick in die Tiefe hinabwarf, um zu E 5 74 — ſehen, wie hoch ich ſtuͤrzen würde, wenn ich ausglitſchen oder das Gleichgewicht verlieren ſollte, ſah ich unten Cacalia alpina in der Bluͤ⸗ the ſtehen. Am Ende dieſer Bahn wohnte das Galium rotundifolium in Menge. Von hier bis zur Rauchenbuͤhleralpe hatten wir noch eine halbe Stunde durch eine wal— dige Anhöhe hinaufzuſteigen, wo, wie über- haupt in Waͤldern, keine ſeltene Pflanzen zu erobern waren. Endlich erreichten wir die Alpe. Der Send nahm uns freundlich auf, gab uns gute Milch und Butter, und nach— dem wir unſere vom Regen und Schweiß ganz durchnaͤßten Kleider am Feuer, um welches wir uns lagerten, getrocknet hatten, exfurs rirten wir hiehin und dorthin in die Gegen— den dieſer Alpe, und Hr. Elfäffer ließ ſich durch den Hirtenknaben nach der Stelle fuͤhren, wo einſt Gallmey gefunden wurde. In der Wieſe oder dem ſogenannten Made wohnte und bluͤhte zahlreich Ranunculus pla- tanifolius , und Hieracium paludoſum. Auf der felſigen Anhoͤhe, welche ſich im Ruͤcken der Alphuͤtte gegen die hinterſte Kuppe des Berges hinaufzieht, und den Namen Traun fuͤhrt, fand ich folgende Pflanzen in der Bluͤthe: Veronica ſaxatilis, Valeriana mon- tana und ſaxatilis, Poa alpina, Globularia cordifolia, Saxifraga rotundifolia, Rhododen- dron hirſutum, Thymus alpinus, Myagrum ſaxatile, Leontodon aureum, Tuſſilago alpina, Doronicum Bellidiaſtrum, Carduus defloratus, Senecio abrotanifolius, und Ophrys mono- phyllos; Hieracium villoſum und alpeſtre Jacquini (lezteres iſt ein neuer Zuwachs fuͤr die Salzburgiſche Flora) begannen eben auf— zubluͤhen, Gentiana aſcepiadea hatte noch keine Bluͤthen, und an Ranunculus alpeſtris reifte ſchon der Saame. Gerne wäre ich noch wei⸗ ter umher geirrt, von Huͤgel zu Huͤgel, von Fels zu Fels empor geſtiegen; allein duͤſtere Gewitterwolken ſenkten ſich nieder; eg don» nerte, und endlich fieng es fo heftig zu reg⸗ nen an, daß ich mich genoͤthigt ſah in die Hütte zuruͤck zu eilen, wo auch Hr. Elſaͤſ⸗ ſer endlich ganz durchnaͤßt mit einigen Gal⸗ mey und Bleyſtufen ankam, und Exemplare von Rhododendron chamaeciſtus, Antirrhi- num alpinum, Bifcutella laevigata, Arabis alpina und Viola biflora mitbrachte. Nach⸗ dem die geſammelten Pflanzen verſorgt und gemuſtert waren, ließen wir uns das Nacht⸗ lager zeigen. Der Sende fuͤhrte uns in den Kuͤheſtall, wo wir über eine Leiter hinauf⸗ 76 — ſteigen mußten. Hier konnten wir uns auf dem Heu, jeder nach Belieben, eine Staͤtte zum Nachtlager wählen, wo wir einen fur zen und unruhigen Schlummer genoſſen, weil die Blitze, welche graͤßlich unſer Schlafge— mach erhellten, das Gebruͤlle des Donners, der von den nahen Felſenwaͤnden majeſtaͤ— tiſch wiederhallte, das Brauſen des Sturm⸗ windes, der oft den Stall, wo wir lagen, wegzureißen drohte, und das Geraͤuſch des Regens, der hier und dort durch die Ritzen des Daches drang, und auf uns niedertroͤ— pfelte, uns immer im Schlafe ſtoͤrten. Ich kann es nicht verhehlen, daß ich in dieſer mißlichen Lage zu mir ſelber ſprach: Welch eine kluge Wahl haben jene Botaniker getrof⸗ fen, welche keine beſchwerlichen Gebirgsrei— ſen unternehmen, und nur die von andern muͤheſam geſammelten Pflanzen in ihrem Studierzimmer auf den weich gepolſterten Lehnſeſſel gelagert, ferne von jedem Unge⸗ mach, und von jeder Gefahr beſchauen, uns terſuchen und beſtimmen, oder die von rei⸗ ſenden Botanikern geſchilderten Exkurſionen, ihre geſammelten Entdeckungen, und aufges zeichneten Beobachtungen prüfen, und gleich» ſam ex tripode daruͤber ſprechen, welches er —.— | 77 ſich immer noch gefallen laſſen mag, und auch gegruͤndete Ruͤgen ruhig anhoͤren wird; deſ— ſen Unmuth hingegen aber dann wirklich kaum zu tadeln iſt, wenn ein unberufener Laie, als incompetenter Richter auftritt, und uͤber ihn ein erbaͤrmliches Midas-Urtheil faͤllt. — Mit Sehnſucht und mit der Hoffnung, daß dieß naͤchtliche Ungewitter einen heitern Tag bewirken werde, ſahen wir dem Morgen entgegen. Er kam, wir verließen unſer ew baͤrmliches Nachtlager, und eilten in's Freye hinaus, und ſahen leider, daß der Himmel noch allenthalben dicht mit waſſerſchwange— ren Wolken behangen ſey, daß duͤſtere Nebel ſich bis zur Alphuͤtte herabſenkten, und daf es noch immer fort regne. Wir entſchloſ— ſen uns alſo einſtimmig den Ruͤckweg anzu⸗ tretten, da wir alle Hoffnung verloren hat ten, daß der Regen bald ein Ende nehmen werde. Wir ſtiegen den Berg hinunter, und kamen durch die Giesbaͤche, welche den Weg häufig uͤberſchwemmten, von unten, und durch den heftigen Regen von oben ganz durchnaͤßt, im Steinbruche am Unters⸗ berge wiederum an. Hier fanden wir in des Hrn. D. Hoppe's Wohnung einen erwärme ten Ofen, an welchem wir unſere naſſen Klei⸗ 78 —. der trocknen konnten, und ein gutes Mittag⸗ mahl, womit wir unſern hungernden Magen befriedigten. Endlich ſezte ich mit den Hrn. Elfäffer und Suſan die Ruͤckreiſe fort, und kam um 7 Uhr Abends in der Stadt wieder an. So weit gehen meine eigenen Erfahrun— gen und Beobachtungen in Ruͤckſicht der Flora des Hohenſtaufenz fie find freylich nicht vollſtaͤndig, auch nicht hinreichend, um be— haupten zu koͤnnen, daß der Untersberg mehrere und ſeltnere Pflanzen, als der Staufen enthalte, da ich die hoͤchſten Kuppen dieſes Berges nicht erſtiegen und unterſucht habe; allein folgende nachträgliche Berichte von wiederholten Bereiſungen dieſes Berges, und einige nicht unrichtige Folge— ſchluͤſſe, welche ſich aus den Beobachtungen über die Form und Ausdehnung dieſes Ber: ges ergeben, ſetzen es auſſer allem Zweifel, daß die Flora des Staufen nicht ſo reich und fo ſchoͤn als jene des Unterberges iſt, wie Hr. Vierthaler entgegen behaupten will.) ) Herr Vierthaler verbat ſich in einer Note, deren er mehrere meinen antikritiſchen Bemer— “ * — 479% Bald nach der hier geſchilderten, zum Theile ungluͤcklichen Bereifung des Staus fens machte Hr. Doctor Hoppe ganz als lein eine Exkurſion nach dieſem Berge. Er erſtieg die hinterſte hoͤchſte Kuppe dieſes Ber⸗ ges, wo er nur drey Pflanzen fand, die er auf dem Untersberge bisher noch nicht geſe⸗ hen hatte, naͤmlich: Rumex digynus, An- tirrhinum alpinum, und Iberis rotundifolia. Hr. Dr. Hoppe verſicherte mich daß er den Staufen nicht mehr beſteigen, auch kei— nem Botaniker ihn zu bereiſen rathen moͤchte, kungen uͤber einige Stellen in der Rezenſion des Hoppeſchen Taſchenb. v. J. 1800. eigenmaͤchtig und im Namen des Rezenſenten ex confenfu praeſumpto beyzufuͤgen beliebte, eine zu woͤrtli— che Erklaͤrung dieſer , in ſeinen Reiſen durch Salzburg enthaltenen Stelle: naͤmlich = „Die „Flora iſt daſelbſt (auf den Staufen) nicht min⸗ der ſchoͤn und reich als auf dem Untersberge." Allein ich glaube mit dem Recenſenten von Schads Geiſt der Philoſophie unſer Zeiten (S. Lit. Zeit. v. Salzb. v. J. 1800. St. 157. und 158. S. 402.) daß ein Interpret. nicht verbunden ſey, fremden Gedanken einen beſſern Sinn bey⸗ zulegen, als woͤrtlich in denſelben liegt. 80 g —— U — — weil die wenigen Alpenpflanzen, die auf demſelben wohnen, nicht die Muͤhe der Reiſe lohnen, und der Untersberg dagegen in Ruͤckſicht ſeiner Flora weit intereßanter und reicher ſey. Nach Hr. Hoppe hat auch Hr. Sta⸗ nig, ein geſchikter Mathematiker und Freund der Botanik, der als einer der kuͤhnſten Berge erkletterer geruͤhmt zu werden verdient ), *) Herr Stanig hat R B. die hoͤchſte Spize des Glokners, des Wazmanns, des Rath⸗ hausberges und des hohen Goͤhls erſtie— gen und gemeſſen. Der lezte Berg befindet ſich in der Nahe von Salzburg, er iſt nämlich nur 3. Stunden von hier entlegen, und zeichnet ſich vor allen uͤbrigen benachbarten Gebirgen an Höhe, Schönheit der Ausſicht und am Reichthum ſel⸗ tener Pflanzen aus. Er iſt nach Stanig 7812. Fuß hoch; man ſieht auf der Spize dieſes Ber⸗ ges nicht nur in die Ebenen Baierns weit hin⸗ aus, ſondern auch in die Thaͤler des Gebirglan⸗ des hinab; man genießt hier die Anſicht von vie⸗ len der hoͤchſten Gebirge, als z. B. des Glok⸗ ners, des Wiesbachhorns, des hohen Narrs, des Ankogls, des Sonnenbliks, Rathhausbergs, des Thennengebirgs, — 81 den mittlern, ſteilſten, und ſpitzigſten Gipfel dieſes Berges zweymal nicht ohne Lebensge⸗ fahr, muͤhſam erklimmt, deſſen Hoͤhe baro⸗ metriſch gemeſſen, ein Signal errichtet, und . Wazmanns, Teufelshorns, hohen Shenns, der vergoſſenen Alpe, des Un⸗ tersberges und Stau fen ꝛc. ꝛc. Der Bota⸗ niker findet hier merkwürdige Schaͤze, z. B. Va. leriana ſaxatilis, Feſtuca varia, Primula mini- ma, Gentiana pannonica „ Heracleum auftria- cum, Phellandrium Mutellina „Rhododendron hirſutum, Saxifraga caeſia, ſtellaris, muſcoides, oppoſitifolia und autumnalis, Silene acaulis, Ce- raſtium latifolium (eine Pflanze, welche mein verehrungswuͤrdiger Freund, der beruͤhmte Hr. Abt von Wulfen nie auf Kalkgebirgen fand, S. Jacq. Coll. I. p. 256. und doch auf dem aus Kalkſtein beſtehenden Goͤh el wohnt :) Dryas octopetala, Ciſtus oelandieus, Anemone nar- ciffillora , Atragene alpina » PRanunculus alpe- ſtris und nivalis , Betonica alopecuros, Pedi- ‚ eularis recutita und incarnata, Lepidium alpi- num, Arabis alpina, Cnicus ſpinoſiſimus, Fi- lago Leontopodium, Senecio abrotanifolius, Ar- nica fcorpidides , Chryfanthemym alpinum „ und dergl. mehr. 6 82 — di mir folgende Pflanzen gebracht, naͤmlich: Valeriana montana, Poa alpina, Galium mon- tanum (ein Zuwachs für die Salzburgiſche Flora) Myofotis alpeſtris, Phyteuma orbicu- lare, Campanula ceſpitoſa, Gentiana ciliata, und afclepiadea „ Theſium alpinum, Helonias borealis, Juncus triidus, Rumex digynus, Rhododendron hirſutum und Chamaeciſtus, Saxi- fraga caeſia und rotundifolia, Silene quadri- fida, Rubus ſaxatilis, Meſpilus chamaemeſpi- lus, Potentilla cauleſcens, Ranunculus niva- lis, Antirrhinum alpinum, Pedicularis roſtra- ta, Lepidium alpinum, Biſcutella laevigata, Hieracium villoſum, Cacalia alpina, Tuſſilago nivea Villars, Achillaea atrata, und Glavennae, Carex firma ? Salix arbuſcula, Aſplenium viride Huds, Polypodium Lonchitis und Lo- baria islandica, welche er am ſogenannten Knappenweg bis zur Spitze geſammelt hatte. Er bemerkte auch, daß der Ruͤckeg, oder der Grate dieſer Kuppe ſehr ſchmal, und dieſe ſelbſt uͤberhaupt ſehr ſteil und kahl ſey. Auch Hr. Suſan unternahm noch eine Exkurſton nach dem Staufen, er kam auf den vorderſten Gipfel, wohin er durch Ver- 51 55 — 83 irrung gerieth, fand hier keine Alpenpflans zen, und ſtieg zur Mayralpe hinab, wan⸗ derte von dort zur Rauchenbuͤhler- und Hofalpe, und botaniſirte auf der Anhoͤhe, welche ſich gegen den hinterſten Gipfel hin⸗ aufzieht, und den Namen Traun führt. Am Wege von der untern zur obern Mayr⸗ alpe wohnt Silene quadrifida, und Malva Alcea. Bey der Hofalpe fand er links hinauf Circaea alpina, und auf der erwaͤhn⸗ ten Anhoͤhe Agroſtis rupeſtris, Dr yas octope- tala und Hieracium alpinum Allioni, oder Halleri Villars. | Ich ſchluͤſſe nun dieſe Nachrichten von der Flora des Hohenſtaufen mit der Bemerkung, daß ich glaube, es ſey mehr als blos wahrſcheinlich, daß der Unters⸗ berg weit mehrere und ſeltenere Alpenpflans zen enthalte, als der Staufen. Es iſt » Pe — ſogar, wie es wenigſtens mir ſcheint, faſt phyſiſch unmoͤglich, daß die Flora dieſes Berges ſchoͤn und reich ſey; denn bis in die eigentliche Alpenregion (die Alpeniäger graͤn⸗ zen hier nur an dieſelbe) iſt er allenthalben dicht mit Waldungen bekleidet, und wo die Alpenregion beginnt, da befinden ſich an der J 2 U gegen Salzburg gewendeten Seite groͤßten⸗ theils ſehr ſteile Felſenwaͤnde und oͤdes Steingeroͤlle, wo ſich die Vegetation nur kuͤmmerlich und ſparſam halten kann; die ges gen Reichenhall gelegene baierſche Seite hine gegen iſt dicht mit Krummholzbaͤumen bewach— fen. Ferner iſt die Oberflaͤche des Ruͤckens, nicht, wie jene des Untersberges, ausge— dehnt, wo ſich ungeheuere Kuppen und Schluchten, ja ſozuſagen unzählige Berge . und Thaͤler befinden, ſondern nur in eine ſchmale, ſogenannte Schneide oder Grat geformt; endlich iſt der Stauf en niedri⸗ ger als der Untersberg, jener mißt naͤmlich nach v. Humbold und Schiegg 5408 — dieſer aber 5516 Fuß ). Sollte ein reiſender Botaniker dennoch Luſt haben, dieſen Berg zu erſteigen und noch genauer zu unterſuchen, fo raͤthe ich demſelben von Salzburg über die Walſer⸗ Felder, Schwarzbach, und die Staus fenbruͤcke nach Mauthhauſen, oder auch im Walſerberge auf einem kuͤrze⸗ ) S. Vierthalers Reifen durch Salzburg. * 7 1 9 117 burger Landes fo viel als möglich zu vermeh⸗ ren, und deßwegen lieferte ich bereits einen Nachtrag im vorjährigen Taſchenbuche. Hier folgen meine Entdeckungen vom vorigen Jahre, und es iſt wahrſcheinlich, daß ich noch ein ztes Verzeichniß nachliefern kann; da ich noch einmal im Begriff bin die Botany Bay von Europa zu durchwandern. Ich liefere hier nur die Trivial-Namen, und den Wohnort der Gewaͤchſe; der Verfaſſer eines Supplementbandes der Salzburger Flora kann einmal das uͤbrige hinzufügen. 1 Schoenus fufeus. In den Suͤmpfen auf den Glanecker Wieſen. N Eriophorum triquetrum, Auf ſumpfichten Wieſen bei Glaneck. Theſium pratenfe. Auf den Wieſen bei Glaneck. Athamantha Libanotis. Auf dem heiligen Bluter, und Fuſcher Tauern. Epilobium alpinum. Auf dem Fuſcher⸗ Tauern. 9 3 118 ö — Saxifraga moſchata. Auf dem Fuſcher⸗ und heiligen Bluter Tauern: auf dem Rath⸗ hausberge, nach Hrn. von Seenus. Saxifraga petraea. Willden. Spec. plant, Mit der vorigen Pflanze an demſelben Orte. Euphorbia amygdaloides. Willd. Spec. plantar. In den Waldungen bei Salzburg. Arabis pumila Wulf. Auf dem Unters⸗ berge. | Pedicularis aſpleniifolia. Dieſes neue Gewaͤchs, welches Hr. Floͤrke zuerſt auf den Zillerthaler Alpen entdeckte, waͤchſt auch auf dem Fuſcher und heiligen Bluter Tauern. Hieracium glabrum. Eine neue Art, die ich auf dem Untersberge und in den Hohlwe⸗ gen ſammelte. Hieracium alpeſtre Jacq. Auf dem Ho⸗ henſtaufen. Hr. von Braune fand fie da; ſelbſt, auf einer gemeinſchaftlichen Exkurſion zuerſt. | Hieracium rupeftre Villars. Ich ſammelte diefe Pflanze auf dem Untersberge. — 119 Hieracium ſtipitatum. Auf einer Berg⸗ wieſe der Hofalpe auf dem Hohenſtaufen. Hieracium integrifolium. Mit der vori⸗ gen, und auch in den Ebenen, an Baͤchen auf den Wieſen bei Glaneck. Tuſſilago intermedia. Ich ſammelte dieſe neue Art bei Glaneck neben dem Heuhauſe am Wege nach dem Untersberg. Tuſſilago ramoſa. Dieſe neue Art waͤchſt in der Joſephs-Aue bei Salzburg. Tuſſilago paradoxa Retz. Auf dem Kuͤh⸗ berge bei Salzburg; in der Roßeck am Un⸗ tersberge. Tuſſilago fpuria Retz. Mit der vorigen an den nemlichen Orten. Carduus acanthoides. Am Untersberge. Carduus rivularis. Auf feuchten Wieſen bei Glaneck. Hr. Cooperator Michl hat ſie auch bei Berndorf geſammelt. Carex levis. Auf Wieſen bei Glaneck. Carex leucoglochin. Auf dem Mooſe bei Salzburg. 4 & \ 120 —— Carex approximata. Eine neue Art von dem Fuſcher und heiligen Bluter Tauern. Carex limoſa. In Sumpfwieſen auf dem Mooſe bei Salzburg. Carex ſplendida. In Suͤmpfen auf dem Mooſe bei Salzburg. Carex mucronata. Auf dem Untersberge. Carex ferruginea. a Mit der vorigen Art an denſelben Orten, auf der Sonuenwend⸗ ſtadt. Carex frigida, Auf den Fuſcher⸗Tauern, auch auf dem Rathhausberge, nach Hrn. Rn ron v. Seenus. Polytrichum alpeſtre. Ein neues Moos am Untersberge. * Aecidium Auriculae. Ein neuer Schwamm an den Blättern von Primula Auricula auf den Untersberge. — — 121 vr Verſuch, die fluͤchtige Blumenfarbe eini⸗ ger Campanula- Arten beym Trock⸗ nen feſtzuhalten. Von Hrn. F. A. von Braune in Salzburg. 4 \ Jeder Botaniker, der ein Herbarium beſizt, (doch wo iſt wohl der, welcher keines beſaͤſſe) und ſich die Pflanzen hiezu ſelbſt geſammelt und getrocknet hat, weiß es aus eigener Er⸗ fahrung, wie ſchwer es bey eintgen halte, die natuͤrliche Farbe ihrer Blaͤtter und Blu⸗ men zu konſerviren; hieher gehoͤren z. B. Pinguicula vulgaris und alpina, die Lauchgat⸗ tungen, und uͤberhaupt die Zwiebelgewaͤchſe, ferner Globularia nudicaulis und cordifolia, Campanulae Species, Atragene alpina, Tozzia alpina, alle Arten von Pedicularis, der Aſter alpinus, Tuſſilago alba und hfbrida , und noch mehrere andere; allein alle diefe Pflan⸗ zen laſſen ſich durch eine kunſtmaͤßige Be⸗ handlung, naͤmlich theils durch Bruͤhen in | 25 122 — heiſſem Waſſer, theils durch trocknes, er⸗ waͤrmtes Loͤſchpapier, oͤfteres Wechſeln deſ⸗ ſelben, und nicht ſparſam dazwiſchen gelegten Brettchen, dann durch eine nicht zu leichte Preſſe von aufgelegten Steinen gut erhal— ten, und Hr. Dr. Hoppe, welcher in der Kunſt, Pflanzen fuͤrs Herbarium prachtvoll aufzulegen, Meiſter iſt, lieferte die erwaͤhn— ten Pflanzen in dem bekannten Herbarium vivum Plantarum rariorum, praefertim alpina- rum wirklich mit der natuͤrlichen Farbe ihrer Blaͤtter und Bluͤthen; ſelbſt das fluͤchtige Blau der Campanula alpina laͤßt ſich durch ein und den andern der obigen Kunſtgriffe feſt⸗ halten: nur die Campanula rotundifolia, per- ſicifolia, glomerata, Trachelium, Rapunculoit des und Speculum Veneris ſcheinen unbes zwingbar zu ſeyn, und die blaue Farbe ihrer Blumen beym Trocknen unaufhaltbar in weiß zu verwandeln. Ich habe oͤfters alle Muͤhe angewendet, ſie auf das kunſtmaͤßigſte be⸗ handelt, in trocknes und erwaͤrmtes Loͤſchpa⸗ pier gebracht, dieſes fleißig gewechſelt, Brett⸗ chen dazwiſchen gebracht, gepreßt, und ges hoft die Farbe zu fixiren, allein es war im: mer alles vergebens! — Nun gerieth ich auf den verzweifelten Einfall, die Farbe der ee) 123 Blumen an dieſen Glocken» Arten durch Saͤu⸗ ren zu erhalten, — Gewiß! ein ſehr para- dox ſcheinendes Mittel; da man billig ver⸗ muthen muß, daß die fluͤchtige Tinktur dieſer Blumen dadurch noch eher verſchwinden, oder ſich doch in Roth verwandeln wuͤrde; allein ich verſuchte es dennoch nun einmal, beſtrich die Bluͤthen der Campanula rotundifolia und 2 Speculum Veneris von auſſen und innen mit ſcharfem Weineßig, legte ſie in trocknes Loͤſch⸗ papier, preßte ſie, wiederholte nach einiger Zeit das Experiment, nebſt den übrigen Hand— griffen. In 3 Tagen waren die Exemplare trocken, und die Blumen, zu meinem nicht geringen freudigen Erſtaunen, blau. Ich. wand dieſen Verſuch auch, auf Campanula perſicifolia an, aber er gelang nicht; nun fuͤllte ich die Blumen dieſer Glockenart mit gemeinen Kochſalze, beſtreute die Plaͤze, wo die Blumen auf dem Loͤſchpapiere zu liegen kamen, ebenfalls mit Salz, auch die obere Seite, brachte Loͤſchpapier daruͤber, preßte ſie, wechſelte das Papier fleißig, und ſtreute neues Salz auf, weil daſſelbe die Feuchtig- keit an ſich zog, und auch dem Papier mit⸗ theilte; nach einigen Tagen waren die Blu— men trocken und noch blau, ich oͤfnete behut⸗ 124 —— ſam die Blumen, ſchuͤttelte das Salz von denſelben, legte ſie in neues, trockenes Loͤſch⸗ papier, und brachte ſie, nachdem ich ſie noch etwas gepreßt hatte, ins Herbarium. Auch an C. glomerata und Rapunculoides behalten die Blumen auf ſolche Art, naͤmlich mit Weineßig beſtrichen, die Farbe; doch muß ich noch bemerken, daß uͤberhaupt nur jene Blumen blau bleiben, welche eben auf— gebluͤht, und trocken ſind, von ſchon laͤnger aufgebluͤhten, und auch an unaufgebluͤhten oder halb geoͤfneten haͤlt ſich die Farbe nicht. Ich theile dieſen kleinen unvollkomme— nen Verſuch, welchen ich noch oͤfter wie— derholen, und auch bey andern Blumen ans wenden werde, vorlaͤufig darum mit, weil er vielleicht als Wink, als Anlaß zu wichti— gern und weitern Verſuchen und Reſultaten dienen kann. Ich mache keineswegs An⸗ ſpruch auf den Ruhm einer nuͤzlichen Ent deckung, und hoffe, man wird auch dieſe Nachricht billig beurtheilen: denn in magnis voluiſſe ſat eſt. — 125 VIII. Eine ſehr gute Methode Cryptogamen aufzubewahren. Vom Herausgeber. Die Einrichtungen der Pflanzen- Sammlun⸗ gen find ſeit aͤltern Zeiten, auf verſchiedene Weiſe veranſtaltet worden. Man klebte in der Mitte des 18ten Jahrhunderts jede ein⸗ zelne Pflanze auf einen halben Bogen weiß Papier, wie denn die Sammlung des groſ⸗ fen Linne auch auf dieſe Art eingerichtet war. Die Muͤhe des Aufklebens, und die Unbequemlichkeit eine ſolche aufgeklebte Pflanze ferner zu unterſuchen, hat dieſe Methode An * verdrängt, und man macht die beſſern Ein⸗ richtungen gegenwaͤrtig ſo, daß man jede Pflanze loſe in einem Bogen weiß Papter legt, und eine gewiſſe Quantitaͤt ſolcher Boͤ— gen in ein Convolut von Pappdeckel ſchlaͤgt, welches mit gruͤnen Papier uͤberzogen, mit aͤhnlichen Baͤndern zugebunden werden kann, und auf deſſen Ruͤcken die Klaſſen und Ord⸗ nungen des Inhalts angezeigt find. Zu mehrern ſolcher Pappdeckel Convolu⸗ 3 > ten laͤſt man endlich eine, der Groͤße ange» meſſene, ſogenannte Buͤcherſtellage machen, rangirt darauf feine Sammlung, und ver« wahrt das ganze im Sommer an einen trock⸗ nen ſonnereichen Ort, im Winter aber auf alle Faͤlle in eine geheizte Stube. Nach die⸗ ſer Methode habe ich ſeit mehrern Jahren meine Sammlung eingerichtet, und ich habe alle Urſache damit zufrieden zu ſeyn. Kein Inſekt findet ſich bis jezt in derſelben ein, und die Farben der Gewaͤchſe ſind noch ſo wie ſolche eingetragen worden. Kaum kann eine beſſere Einrichtung exiſtiren. Auch die Cryptogamen hat man nach die⸗ ſer Methode in Sammlungen aufzubewahren geſucht, nur mit dem Unterſchiede, daß man zu dieſen viel kleinern Gewaͤchſen, auch ein kleweres Format wählte, und dann die Ge⸗ waͤchſe theils loſe in das Papier hinein legte, oder auch Buͤcher von weißem Papier in Octav oder Quart binden ließ, und die Cry⸗ ptogamen nach verſchiedenen Stellungen, um eine Gleichfoͤrmigkeit herauszubringen hinein klebte. Die in allen Betracht wichtige Samm⸗ lung von Cryptogamen des Fichtelgebirgs, welche Hr. Funk herausgibt, iſt auf obige — 127 Art eingerichtet, und es laͤſt ſich, wenn man auf dieſem Wege fortgeht, wohl eine voll⸗ kommenere Einrichtung treffen. Gegen das Ende des achtzehnten Jahr⸗ hunderts beliebte man allgemein, die Mooſe und Aftermooſe in papierne Capſeln aufzu⸗ m bewahren. Dieſe Methode ſchreibt ſich, wenn ich nicht irre, hauptſaͤchlich von dem verſtor⸗ benen Hedwig her, denn beſonders in den Gegenden von Leipzig, und Jena war dieſe Methode im allgemeinen Gebrauche. In gewiſſer Ruͤckſicht iſt ſolche auch anwendbar, und faſt unentbehrlich, wenn man nehmlich ſich mit Verſendung dieſer Cryptogamen be⸗ ſchaͤftigt, oder auf großen Gebirgsreiſen be⸗ findet, wo man viele Exemplare einſammelt. Gleichwohl hat es ſeine Unbequemlichkeiten, wenn der Botaniker ſeine eigene ganze Samm⸗ lung dieſer Gewaͤchſe in papiernen Capſeln aufbewahren wollte. Bei jeder Anſicht eines Exemplars wird es mehr oder weniger ſchad⸗ haft, und die Durchſicht der ganzen Samm⸗ lung wuͤrde viele Zeit wegnehmen, und da⸗ bei jene angenehme Empfindung verlohren gehen, die man genießt, wenn man den Uebergang verwandter Arten mit einem Blick 128 — uͤberſehen kann. Um dieſes zu bewerkſtelli⸗ gen, hat Hr. Pr. Meyer allhier folgende mögliche Erfindung und Einrichtung gemacht, die fo ſehr meinen Beifall gefunden, daß ich meine Sammlung ſogleich darnach eingerich- tet habe. Es beſtehet dieſelbe in einem ſo⸗ genannten Moosbuche, in klein Folio von Pappdeckel, welches vom Buchbinder auf folgende Art verfertigt wird. Man nehme ein feines Blatt von Papp⸗ deckel, ſchlage ſolches zuſammen, ſo daß daſ⸗ ſelbe in der Figur eines Bogen Papiers in klein Folio erſcheint. Dieſer Pappdeckelbo⸗ gen wird mit Schreibpapier uͤberzogen. Auf der äußern linken Flaͤche deſſelben werden alle vier Seiten, nemlich die rechte und linke, die obere und untere, mit einem Streifen Papp⸗ deckel belegt, und mit Leim feſt geklebt; das nemliche geſchiehet an dem nemlichen Bogen auf der innern rechten Flaͤche. Die Streif⸗ fen ſelbſt ſind von der Breite eines halben Zolls, und ſo dick wie die Pappdeckelboͤgen ſelbſt find. Zwölf ſolcher Degen werden nun vom Buchbinder in ein ordentliches Buch in Lederband gebunden. Zur Zierde kann man die aͤußern Seiten dieſes Buchs mit — 129 gruͤnem Papier uͤberziehen, auch ſolches vorne mit gruͤnen Baͤndern zum zubinden, verſehen laſſen. Die fernere Einrichtung iſt nun fol— gende: Wenn man das erſte Blatt des al Buchs aufſchlaͤgt, fo hat man rechter Seits eine Flaͤche vor ſich, die mit den oben er⸗ wehnten Streiffen verſehen iſt. Auf dieſe Flaͤche werden die Eryptogamen dicht neben einander geklebt, und mit Nummern verfes hen. Auf der gegen uͤber ſtehenden linken Flaͤche, die nicht mit Streiffen beklebt iſt/ werden die Namen zu jenen Nummern hin geſchrieben, und auf dieſe Art wird das ganze Buch angefuͤllt. Nach einem maͤßigen Ueber⸗ ſchlage koͤnnen 1000 Cryptogamen in dieſem Buche Platz finden, und ohne Zweifel hat man einen wahren Schatz, wenn man ein ſolches Buch gefuͤllt, befizt, davon ſich die vollen Koſten des Buchbinders mit allen Zur thaten hierorts auf 2 fl. belaufen. Nun noch folgende Bemerkungen: Da man in dieſes Buch nur blos die Namen der Nummern eintraͤgt, ſo iſt es noͤthig, daß man noch einen beſondern Commentar dazu verfertigt, worinnen Definitionen, Wohnorte Bemerkungen u. ſ. w. enthalten ſind. Daß O 8 5 * 130 ' —— 5 in dieſe Sammlung nur vollſtaͤndige Exemplare von Cryptogamen aufgenommen werden, ver⸗ ſteht ſich von ſelbſt; auch werden dieſelben, nach Jedermanns Belieben, entweder ganz aufgeklebt, oder nur an einem Punkte mit Leim beveſtigt, damit man noͤthigen Falls das Gewaͤchs noch wegnehmen, und mit einem andern Exemplar vertauſchen, oder auch dafe ſelbe zur Unterſuchung herausnehmen kann. Warum die Seiten mit den Streiffen bezo⸗ gen werden, laͤſt ſich leicht einſehen, nem⸗ lich, damit die dickern Gewaͤchſe, beſonders jene die auf Rinden oder Steinen ſitzen, nicht gedruͤckt werden. Daß ſich bei dies fen Moosbuͤchern noch manche beſondere Eins richtung treffen laͤßt, verſteht ſich von ſelbſt. Man kann z. B. für die Mifcellaneae und Fi- lices ein beſonderes Buch machen laſſen; ein anderes fuͤr bloße Mooſe; ein drittes fuͤr die Aftermoofe. Das erſtere braucht nicht mit den Nebenſtreiffen verſehen zu werden; bei dem zweiten duͤrfen ſolche nur mittelmaͤßig dick, bei leztern aber deſto dicker ſeyn. Der Vortheil, daß man in dieſem Buche Exemplare von beſonderer Schoͤnheit bringen, „daß ſolche darin 100 Jahre unbeſchaͤdigt er⸗ * — 131 halten werden, und was das wichtigſte iſt, daß man eine groſſe Menge mit einem Blicke uͤberſehen kann, iſt von groſſem Belange das leztere erleichtert ungemein die Kennte niſſe der Cryptogamen, und iſt daher fuͤr Anfaͤnger von betraͤchtlichem Nutzen. Bey dieſer Gelegenheit will ich noch ei⸗ ner Methode erwaͤhnen, welche geeignet iſt, die Kenntniſſe der Laubmooſe zu erleichtern. Dieſe beſtehet in Verfertigung eines ſoge— nannten Taſchen-Herbariums. Ein mäßiges Duodezbaͤndchen aus weißem Papıere wird auf einer Seite allemal mit ganz kleinen Exem⸗ plaren von Mooſen beklebt; dieſe werden nu— merirt, und auf der gegen uͤber ſtehenden Seite die Namen hingeſchrieben. Dieſes Buch traͤgt man allemal bei ſich; durch die oͤftere Anſchauung werden der Habitus des Mooſes, und die vornehmſten Charactere, dem Gedaͤchtniß ſehr eingepraͤgt, und man kann auf Epkurfionen neu gefundene Stuͤcke ſogleich mit den verwandten Arten in Ver⸗ gleichung bringen. Fuͤr reiſende Botaniker hat ein ſolches Werkchen in vielem Betrachte groſſen Werth, welches; zu begreiflich iſt, als J 2 132 1 — daß ich daruͤber eine weitläufige celine zu geben, noͤthig hätte. d IX. Bericht über meine dießjaͤhrige Alpen⸗ reiſe. Von dem Herausgeber. Au a ————— Ich habe mir vorgenommen uͤber meine dießjaͤhrige Reiſe in einem eigenen Werke, unter dem Titel: Geſchichte der bisherigen Reiſen nach dem Großglockner, umſtaͤndlichen Bericht zu erſtatten; gleichwohl kann ich mei⸗ nen botaniſchen Freunden, den Leſern dieſes Taſchenbuchs, eine kurze Ueberſicht meiner bo⸗ taniſchen Begebenheiten nicht vorenthalten. Am gten April traf ich in Salzburg ein. Am Iten excurirte ich nach dem Salzburger Mooſe um die bluͤhenden Eriophora, dem Hauptzweck meiner frühen Reiſe, zu fans meln. Wir hatten ein ſehr fruͤhes Fruͤhjahr, und die Hitze war in dieſen Tagen unertraͤg— lich — daher mufte ich mit Leidweſen ſehen, — 132 daß Eriophor vaginatum laͤngſt verbluͤhet war. Ich hoffe daher in dieſem Jahre, den Beſi⸗ zern meines Herbariums beßere bluͤhende Exemplare nachtragen zu koͤnnen. Das Eriophorum alpinum war heute noch ganz im Mooſe verborgen, und als ich nach 8 Tagen es wieder aufſuchte, war es faſt verbluͤhet. Gluͤcklich genug, daß ich noch einige wenige blühende Exemplare, an einem beſchatteten Orte gefunden hatte. N 5 Ich hatte die Freude das Eriophorum tri- quetrum bei Salzburg haͤufig anzutreffen. Es ſcheint diß Gewaͤchs nicht ſo ſelten zu ſeyn, als man bisher glauben muſte. Man hat es verkannt. Aus der Wetterauer Flora und aus Franken habe ich es unter dem Namen Erioph. anguſtiſolium R. erhalten. Aber man vergleiche doch die umſtaͤndliche Beſchreibung von Scheuchzers Linagroſtis paluſtris, an- guſtifolia, panicula ſparſa, pappo rariore. Agroſt. p. 308. und nur allein die Worte p. 309. Lanugo prodit long a et laxa, -- fem- munciam latam, ſeſquiunicam longam etc. Unſer E. triquetrum hat die allerkuͤr⸗ zeſte Saamenwolle von allen deutſchen Arten. J 3 * 134 — Aus Vergleichung der Wohnplaͤtze die⸗ ſes Gewaͤchſes bei Regensburg und Salzburg glaube ich den Botanikern das Aufſuchen deſ— ſelben erleichtern zu koͤnnen. Bei Regens⸗ burg waͤchſt die Pflanze auf einer aͤußerſt ſumpfichten Wieſe, wo man das Verſinken befuͤrchten muß, und in ihrer Geſellſchaft wachſen E. anguſtifolium, Carex limoſa, Ca- rex diandra, und Carex laevis. Ganz daſ— ſelbe findet bei Salzburg ſtatt. Da ich heute auch den Scirpum cefpito- ſum in Bluͤthe ſammelte, ſo war ich im Stande zu beurtheilen, ob die Botaniker Recht haben, die die große Aehnlichkeit dieſes Gra— ſes mit dem Eriophoro alpino in ſtatu florendi behaupten. Allerdings haben beide Gewaͤchſe viel Aehnlichkeit, aber ein einziger Umſtand laͤſt jedem Beobachter keinen Zweifel in An— ſehung des Gewaͤchſes, das er vor ſich hat, uͤbrig; dieß iſt die Anweſenheit des Seminum pappus, welcher bei E. alpinum ſchon in der erſten Bluͤthe ſichtbar iſt, bey S. ceſpitoſus niemals gefunden wird. Bei der Einſammlung von Eriophorum anguſtifolium „ welches auf den Suͤmpfen bei * — 135 Glaneck in Menge waͤchſt, fand ich, daß dieß Gewaͤchs ſehr häufig polygamiſch vor— komme. Ich habe in der dritten Centurie Exemplare mit Zwitter- und weiblichen Bluͤ— then geliefert. Außer Eriophorum waren meine Unter⸗ ſuchungen hauptſaͤchlich auf Tuffilago gerich⸗ tet, und in dieſer Ruͤckſicht erſuchte ich Hrn. von Braune mir bei Aufſuchung derſelben behuͤlflich zu ſeyn. Daß ich keine Fehlbitte that, wuſte ich zum voraus. Merkwuͤrdig iſts mir geworden, daß, wenn man eben ſich mit gewiſſen Lieblingsgattungen beſchaͤftigt, man eben darinnen auch die meiſten Entdecfuns gen macht. Ich habe zwei neue Eriophora, zwei neue Polytricha, mehrere Carices, Jun- cos und Tuffilagines entdecket. Man koͤnnte hieraus vielleicht den Schluß ziehen, daß jeder Botaniker noch Entdeckungen machen wuͤrde, wenn er ſich ausſchließlich nur mit gewiſſen Gattungen, aber emſig, beſchaͤftigte. Eines Tages fuͤhrte mich Hr. v. Braune in die Joſephsaue bei Salzburg, an dem Wohnorte der Tufilago hybrida. Ich kannte A dieß Gewaͤchs ſchon lange; es muſte mir alfo neben dieſem noch eine andere Art, mit groſ— ſen Stengeln und aͤſtigen Bluͤthenſtielen ſehr auffallen. In allen Schriften die ich daruͤber commentirte, fand ich nichts; nur allein Bil- lars hat die Pflanze geſammelt, und im Magazin des Pfianzenreichs ſolche als eine Abart von T. alba, unter dem Namen von T. Gmelini angefuͤhrt. Gmelins Werk kann ich jezt noch nicht darüber nachfchlagen. Ueberzeugt daß dieß Gewaͤchs keine Abart feye , habe ich es meinen botan. Freunden unter dem Namen T. ramofa mitgetheilt, und werde es noch, nach genauer Unterſuchung / in die 4te Centurie liefern. Eben dieſe Pflanze hat zu gleicher Zeit Hr. Beneficiat Schmidt bei Roſenheim in Baiern entdeckt. Hr. Mielichhofer will dieſe Pflanze mit blos Zwitterbluͤthen gefunden haben, indem die von mir unterſuchten und geſammelten hundert Exemplare, unter vielen weiblichen Bluͤthen nur 2 oder 3 Zwitterbluͤthen im Tentro tragen. Wenn ſich Mielichho— fers Entdeckung beſtaͤttigt, ſo wird dadurch ein hoͤchſt wichtiger Umſtand bei dieſer Gat— tung aufgeklaͤrt, daruͤber ich kuͤnftiges Jahr Nachricht zu geben, hoffe. — — 137 Auf den Wieſen bei Glaneck ſammelte ich neben Tufilago hybrida und T. Petafites eine zte Art, die einen abgefonderten Wohn⸗ ort, neben Geſtraͤuchen hatte. Ich habe ſie T. intermedia genannt, weil ſie voͤllig ein Mittelding zwiſchen den beiden genannten Arten ausmacht, naͤmlich die Blaͤtter dieſer Pflanze find völlig den Blättern der Tuſſil. hybrida aͤhnlich. Dieſes erhellet nicht nur aus meinen eigenen an Ort und Stelle ge— machten Unterſuchungen; ſondern ich fuͤhrte auch Hr. Mielichhofer nach dem Vers bluͤhen dieſer Pflanzen an dem Standorte der⸗ ſelben, um in Ruͤckſicht der Blätter noch ge— wiſſer entſcheiden zu koͤnnen. Von meiner Entdeckung ſagte ich ihm vorher nichts, um deſto unpartheyiſcher muſte ſein Urtheil ſeyn. Er erklaͤrte, wie ichs voraus geſehen hatte, die Blaͤtter an allen dreyen Standorten, wo uͤberall tauſende, in verſchiedenen Alter vor⸗ handen waren, nur fuͤr 2 Arten, und zwar ſo, daß T. hybrida und intermedia einerlei Gewaͤchſe ſeyen. Nun aber ein merkwuͤrdi⸗ ger Umſtand: Tufſilago hybrida trägt bekannt⸗ lich meiſtens weibliche Bluͤthen, und inter— media iſt eine Zwitterpflanze! In Ruͤckſicht des leztern Umſtandes kommt die T. interme- SM 138 9 — dia ganz mit T Petafites uͤberein; aber die Bluͤthen ſind weißlicht, und nicht roth, wie an Petaſites, und die Blaͤtter ſind ganz ver⸗ ſchieden. Hr. v. Braune, durch dieſe Entdeckun⸗ gen aufmerkſam gemacht, fuͤhrte mich nach einigen Tagen auf die Spitze des Geißber— ges, um mir dort noch eine andere Art der Tuſſilago zu zeigen; aber ſie war bereits ver— bluͤhet; doch fand ſich nach genauerer Unter— ſuchung, die Pflanze des Geißberges ſeye: Tuſſilago alba. Dadurch wurde nun aufge— klaͤrt, daß Schranks, Funks und Braunes Tuffilago alba ein ander Gewaͤchs ſeye. Dem zufolge eilete ich ſogleich nach dem von Schrank und Funk angegebenen Standorte, und fand, leider war auch hier alles verbluͤhet, Tufil. ſpuria, und para- doxa — Hiedurch wurde ich abermals be— lehrt, daß die von Havelberg geſchickte Tuff. ſpuria Retz. keinesweges die Pflanze dieſes Namens ſeye. Was die ſchon ehemals erwehnte Tuß. glabreſcens anbetrift, ſo konnte ich dißmal daruͤber noch nicht belehrt werden. Herr 5 | + — 139 Stoͤckl, dem die Einſammlung dieſes Ge— waͤchſes von einem ſeiner Freunde uͤbertra— gen wurde, hat ſie nicht geſammelt. Alle dieſe Umſtaͤnde noͤthigen mich im naͤchſten Fruͤhjahre die Reiſe nach Salzburg zu beſchleunigen, um in Ruͤckſicht der Tufi- lagines zu entſcheiden. Der Capucinerberg bei Salzburg gab mir Gelegenheit die auf ihm wachſende Pinguicula in groſſen vielblumigen, und kleinen einblu⸗ migen Exemplaren zu ſammeln. In der neuen Edition der Flora lapponica fand ich die Pinguicula alpina L. beſchrieben und ab» gebildet, und ich muß meinen Unglauben in Ruͤckſicht der Verſchiedenheit beider Gewaͤchſe bekennen. Die abgebildete Pflanze ſtellt ganz natuͤrlich ein kleines einblumiges Exem⸗ plar vom Capucinerberge dar, und durch bas Einlegen von vielen Exemplaren finde ich daß der Sporn ſich durch verſchiedene Wendungen beim Einlegen ſehr veraͤndert: er wird kurz und dick, oder ſchmal und lang, ſchief oder grade. Daß übrigens die noͤrdli— chen Gewaͤchſe allemal kleiner bleiben, als die ſuͤdlichen, diß iſt bekannt. Man ver⸗ 140 | — gleiche die abgebildeten Pflanzen in der Flor. lapponica von Anthericum calyculatum, Jun- cus ſpicatus, Ranunculus nivalis, mit den na⸗ en nr Exemplaren meines Herbariums. „Die Größe mehrerer Pflanzen in Ihrem Her⸗ bario iſt mir im Vergleich mit den gleichna— migten, die auf unſern Gebirgen gefunden werden ſehr aufgefallen“, ſchreibt Hr. Doct. Romer aus guide und Hr. Gärtner in Hanau äußert. „Die Pflanzen in Ihrem Herbario ſind viel groͤßer als die nemlichen, welche ich in der Schweitz geſammelt habe.“ Von Hoelonias borealis ſagt Wilde now. In alpibus Europae auſtralis et in paludibus flores ſunt racemoſi, in Lapponia et Norve- gia vero tota planta eſt quadruplo minor, flo- ribus e Spec. T. 2. p. 247. Dieß alles beſtimmte mich, die Br Pflanze in der zten Centurie, gegen mein Verſprechen, mit dem Namen P. alpina, nicht flavefcens, zu bezeichnen. Bei meinen mehrmaligen Excurſionen in die ſumpfigten Gegenden von Salzburg, ge— gen dem Untersberge zu, hatte ich die Freude verſchiedene für Salzburgs Flora neue Ger 22 141 waͤchſe anzutreffen, nemlich Carex limoſa, ſplendida, Leucoglochin, Carduus rivularis und Sschoenus fuſcus. Dieſe Entdeckungen ſind um ſo merkwuͤrdiger, da man dieſe Gewaͤchſe bisher nur in den nördlichen Gegenden von Deutſchland gefunden hat. Zugleich iſt es ein Wink fuͤr Salzburgs Botaniker, bei der groſſen Vorliebe fuͤrs Gebirgland, die Schaͤze ihrer Ebenen nicht zu vernachlaͤßigen. Nachdem ich in dieſen Ebenen, die bis⸗ her genannten Pflanzen, nebſt Orchis odo- ratiſſima und globoſa, die Carex alba, Euphor- bia dulcis und verrucofa geſammelt hatte; beſuchte ich noch die um Salzburg liegenden kleinen Gebirge, nemlich: den Moͤnch, Car puciner, Kuͤh, Vieh, und Ofenlochberg, endlich den betraͤchtlichern Geisberg. Schon eine anſehnliche Sammlung von Gebirgs- Pflanzen kann der Botaniker hier machen. Die Valeriana tripteris, montana und ſaxati- lis, Globularia cordifolia, Ranunculus niva- lis, Ribes alpinum, Stachys alpina, Orchis Sambucina, Mefpilus Amelanchier, Rofa al- pina, Centaurea montana, Doronicum Bellidia- ſtrum, Hyoferis foetida, Pinguicula alpina, u. f.w.find alle ſehr gemein und haufig anzutreffen. 142 — Die Typha minima ſammelte ich auf dem von Hrn. Floͤrke angegebenen Standorte in Menge, aber ſchon im April waren die meiſten Exemplare verbluͤhet. Am Ende des Mapmonats begab ich mich nach den hoͤhern Gefilden des Unters— berges. Wegen den fruͤhzeitigen Eintritt des Fruͤhlinges und der heißen Witterung im April, war der Schnee ſchon uͤberall ver— ſchwunden, Flora ſtand im feſtlichen Kleide geſchmuͤckt mit Primeln und Alpenbalſam. An einigen großen Felſen neben dem Mucken⸗ brunnen wuchs die Primula Auricula in unbe— ſchreiblicher Menge. Dieſe Stamm- Mutter der Aurickeln die der Blumengaͤrtner durch Kunſt ſo ſehr vervielfaͤltigt, daß er daruͤber die wahre einfache und einfaͤrbige Art vergißt, erquickte hier, durch einen une beſchreiblichen Wohlgeruch, die ganze Gegend. An den Blaͤttern einiger Exemplare fand ich eine neue Schwammart (Aecydium Auricu- lae,) die geſellig nebeneinander wohnt. Carex ferruginea Hoſt, und mucronata Allion. bewohnen die Sonnenwendſtadt, und der hohe Thron ernährt ein Polytri- | 143 chum das jenem vollkommen gleich kommt, welches Swarz abgebildet und beſchrieben hat.) 7 Eines Tages, an einem fruͤhen Morgen, als kaum die erſten Sonnenſtrahlen die hoͤ— here Region des Untersberges roͤtheten, hatte ich ein unbeſchreibliches Vergnuͤgen. Ich fand in zahlreicher Menge neben einander ein unbeſchreiblich ſchoͤnes Polytrichum, das ich nach genommener Einſicht ſogleich fuͤr eine ganz neue Art erkannte. Der Cinnober⸗ rothe Deckel iſt eine ſchoͤne Zierde dieſes Ge— waͤchſes, das vom Hrn. Sturm naͤchſtens abgebildet werden wird. Zugleich wird die Beſchreibung dieſes Mooſes, welches ich dem Wohnorte gemaͤß, Polytrichum alpeſtre genannt habe, folgen. Waͤhrend meines Aufenthaltes auf dem Untersberge machte ich eine geſellſchaftliche Excurſion nach dem Hohenſtaufen, die Hr. von Braune OR hat. *) Mufcologia Sueciae Tab. 9. f. 18. P. fepten- trionale. * 144 e Etliche Tage nachher beſtieg ich den Stau— fen allein, um die hintere Kuppe zu unterſuchen. Aber das war ein beſchwerliches Unterneh— men. Der Weg dahin fuͤhrt, von der Hof— alpe aus, über ein bewachſenes ziemlich groſ— ſes Vorgebirge. Wenn man die Hoͤhe deſ— ſelben erreicht hat, fo ſiehet man einen tie— fen Abgrund vor ſich, und in dieſen ſteigt man hinunter, um dann auf der andern Seite wieder eben fo ſteil hinauf zu klim— men. Dieß leztere iſt um ſo beſchwerlicher, da man die ganze Hoͤhe hinauf, einen ſehr ſchmalen Pfad betreten muß, den ſeit Jahr— hunderten das Herabrollen der Steine un⸗ wegſam und unfruchtbar gemacht hat. Beſ— ſer moͤchte die Paſſage von Reichen aus zu machen ſeyn. ee Die mir vorgekommenen felfneren Pflan⸗ zen des Hohenſtaufens waren: Arnica ſcor- pioides, Arabis pumila, Rumex ſcutatus und digynus, Antirrhinum alpinum, Iberis rotundi- folia, Laſerpitium Siler, Rhododendron hirſu- tum, Globularia nudicaulis und cordifolia. Rhamnus pumilus, Hieracium alpeſtre, Hie- racium ſtipitatum Jacq. und Ranunculus pla- tanifolius. Die beiden leztern Gewaͤchſe m r 145 wachſen auf der Wieſe an der Sennhuͤtte, auf der Hofalpe. Auf eben dieſer Wieſe ſammelte ich das Hieracium, welches ich in der Zzten Centurie unter dem Namen II. integri- folium, caule folioſo, angulato, ſubſcabro, foliis ovatis, integris, ſubdentatis, ſcabris: caulinis de- currentibus > pedunculis calycibusque hirfutis mitgetheilt habe. Es waͤchſt auch an den Baͤchen in den Ebenen bei Glaneck, in Ge> ſellſchaft von Hieracium paludoſum, mit dem es Aehnlichkeit hat. Es iſt wahrſcheinlich, daß dieß Gewaͤchs in den Jacquiniſchen Were ken ſchon beſchrieben worden. Aber ich kann ſolche daruͤber nicht nachſchlagen. Noch ſammelte ich auf dem Untersberge 2 Gewaͤchſe, die ich bis dahin noch nicht bemerkt hatte: Hieracium glabrum, und Apargia rupeſtris Villars. Das erſte Ge⸗ waͤchs iſt ein Mittelding zwiſchen Hieracium alpinum und villoſum. Aber es iſt vollig glatt, ſowohl an den Blaͤttern als Stengeln. Nur der Kelch iſt etwas haarig. Ich zwei⸗ fele ſehr daß dieſe auffallende Glattheit bloße Abart bedeute: gleichwohl habe ich noch zu wenig Specimina geſammelt, um völlig ent ſcheiden zu koͤnnen. Ich fand das nehm⸗ f K 6 N 146 | — liche Gewaͤchs auch in den Hohlwegen gegen Saalfelden hin. i Die zweite Pflanze Apargia rupeſtris V. hat ſehr viele Aehnlichkeit mit Apargia alpe- ſtris Jacq. aber die Blätter, die an der lezten Pflanze ſtark gezaͤhnt, und ſogar oft gefiedert zerſchnitten ſind; kommen bei obiger Art faſt ungezaͤhnt vor. Auch ſind an A. rupeſtris einige Blaͤtter am Stengel, die bei der Jac⸗ quiniſchen Pflanze ſelten da find. Hinlaͤngliche Beobachtungen fehlen mir noch; gleichwohl iſt es merkwuͤrdig daß ich jene Pflanze wirk⸗ lich aus der Schweiß unter dem obigen Nas men erhielt, als ich ſchon ſehr geneigt war beide Pflanzen als verſchieden zu betrachten. Da ich geſonnen bin die botaniſchen Be— merkungen, welche ich dieſes Jahr machte, noch beſonders zu erwehnen; ſo will ich hie— mit die Erzaͤhlungen vom Untersberge be— ſchließen. Ungerne verließ ich dieſe ſchoͤne Gegend. — Ich hatte hier, ſchon in einer betraͤchtlichen Hoͤhe, eine bequeme Wohnung; und keine der zum trocknen der Gewaͤchſe noͤ— thigen Materialien fehlten mir. Vom Une tersberge aus konnte ich nach Belieben und — 147 ohne große Anſtrengung, den Stauffen, und deſſen Gegend beſuchen; konnte die pflanzen⸗ reichen Berge um Salzburg mit aller Gemäch» lichkeit durchſuchen — konnte, wenn ja Re⸗ genwetter einfiel, dennoch in den ganz in der Nähe liegenden Wieſen bei Glaneck die ſchoͤnſten und ſeltenſten Gewaͤchſe in Menge ſammeln. — Aber ich verſchmerzte alles dies ſes, da ich wuſte, daß ich in den Hochgebir— gen von Kaͤrnthen andere Seltenheiten ein» aͤrndeen wuͤrde. Ein Umſtand gieng mir gleichwohl zu Herzen. Ich hatte dieſes Jahr meine Frau bei mir; dieſe war bei jeder Ge⸗ legenheit bemuͤhet mir meine Arbeiten zu er leichtern, und hauptſaͤchlich konnte ſie mich beim Pflanzeneinlegen ſo unterſtuͤtzen, daß ich nur halbe Arbeit hatte — und dieſe muſte ich aus mehrern Urſachen hier zuruͤcke laſſen. * Sonntags den 4tmen Jul. trat ich meine Reiſe an. Es war truͤbes Wetter, und bald regnete es. Ich war bereits 2 Stunden vom Untersberge entfernt, und da der Regen nicht nachließ — gieng ich wieder zutuͤcke. Am folgenden Tage wanderte ich bis Lo⸗ fer; den öten paßirte ich durchs Pinzgau bis 2 148 — in die Fuſch, und am ten ſtieg ich uͤber den Tauern. Es war helles warmes Wet⸗ ter, kein Woͤlkchen ließ ſich blicken. Auf dem Tauern ſtanden alle Gewaͤchſe im Flor; nur Eriophor. Scheuchzeri, dem ich emſig ent⸗ gegen gieng, hatte von der trockenen Witte⸗ rung ſehr gelitten, und die wenigen vorhan⸗ denen Exemplare waren klein; und meiſtens in der Bluͤthe verdorben. Juncus ſpadiceus und J. ſpicatus waren laͤngſt verbluͤhet. Ich ſammelte gleichwohl noch viele andere Ge⸗ waͤchſe, und traf Nachmittags in Heliigen⸗ blut ein. Der Herr Pfarrer des Orts, Hr. Rt plan Moſer, und der dortige Eiuſehmer, em⸗ pfiengen mich freundſchaftlich, und dieſe wackern Maͤnner haben mir einen mehr als vierwoͤchentlichen Aufenthalt beſtens verſuͤßt. Am qten Jul. beſtieg ich die Paſterze. Welch inniges Vergnuͤgen, welche Empfin⸗ dungen, einen ſolchen Platz mit ſeinen ve— getabiliſchen Schaͤtzen nach Jahren wieder zu finden! Ich ſammelte heute Veronica alpina; dieſe Pflanze iſt haarig, hat große etwas gezaͤhnte — 149 haarige Blaͤtter, und dadurch iſt ſie von der V. integrifolia auffallend verſchieden. Ferner: Aſtragalus alpinus und campeſtris, Laſerpi- tium fimplex, Juncus ſpicatus, Carex frigida All. und Erigeron uniflorum. Am ııten Jul. machte ich eine Excur— ſion auf die Sauleiten — eine Alpenwieſe am Heiligenbluter Tauern. — Wer bedenkt wie pflanzenreich Wieſen in den Ebenen ſind — der mag ſich ohngefehr einen Be— griff von einer Alpenwieſe am Tauern ma- chen. — Unzaͤhliche Arten von ſeltenen Al— penpflanzen kommen hier in Menge vor, und man muß begeiſtert werden, wenn man zum erſtenmahle, gerade zu rechter Zeit, das iſt, kurz vor dem abmaͤhen, auf eine ſolche Wieſe kommt. Schon das Heu hat einen ganz be— ſondern durchdringenden Geruch, den ich im— mer mit der ſogenannten Aqua anhaltina ver⸗ glichen habe. Die Sauleiten iſt das Gegen— ſtuͤck zur Paſterze; deswegen konnte ich viele Pflanzen, die ich ſchon ehemals dort geſam— melt hatte, hier uͤbergehen. — Ich ſam— melte alſo nur hauptſaͤchlich die Campanula barbata, und die Carex Bellardi. Mehrere Anemonen waren ſchon verbluͤhet; andere, K 3 150 — als Hypochaeris helvetica, Juncus Jacquini, Sens cio incanus, Pedicularis tuberoſa, gien- gen erſt dem Bluͤthenſtande entgegen. Die Carex Bellardi hatte, wegen der großen Duͤrre, etwas gelitten. Wenige Exemplare bluͤheten nur noch, und, was mir wegen der großen Duͤrre merkwuͤrdig ſchien, die angeſezten Saamen waren mit Uftilago befallen. Hr. von Wulfen und Hr. von See nus be haupteten, dieſe Pflanze muͤſſe eine eigene Gattung ausmachen, und ich bin der Mei- nung daß fie nicht Unrecht haben. Die vors handene Zwitterbluͤthe, das fehlende Necta— rium u. ſ. w. characteriſiren fie deutlich; in⸗ deſſen will ich das weitere noch an friſchen bluͤhenden Exemplaren unterſuchen. Am ꝛ2ten Jul. ſammelte ich auf der Pa- ſterze folgende Pflanzen: Artemiſia ſpicata, Aira ſubſpicata, Antirrhinum alpinum. Dieſe drei ſeltenen Gewaͤchſe finden ſich haͤufig am Gletſcher, und unmittelbar an den Graͤnzen des ewigen Eiſes. Juncus triglumis, haͤu⸗ fig, und in ſchoͤnen Buͤſchelfoͤrmig wachſen— den Exemplaren an den Baͤchen, die aus dem Gletſcher entſpringen. Juncus ſpadiceus, und Carex curvula auf den Grasangern. er 151 Am -ısten ſammelte ich an eben dieſem Orte Dianthus alpinus, Gentiana glacialis, Sta- tice alpina, Bartſia alpina, Ceraſtium latifo- lium, Phyteuma hemiſphaericum und Rumex digynus. N Am ırten Nachmittags hohlte ich von der Sauleiten : Pediculäria tuberofa und Sene- cio incanùs, nebſt einzelnen andern Gewaͤchſen. Am Sonntage den 2often Jul. beſtieg ich den Heiligenbluter Tauern — unſchluͤßlich was ich eigentlich ſammeln, und welche Ge— gend ich durchſuchen wollte. Endlich beſchloß ich das Eriophorum Scheuchzeri jenſeits dies ſes Tauerns einzuſammeln, wohin ich frei— lich noch mehr als 7 Stunden zu klettern hatte. Aber mein gluͤckliches Geſchick war mir heute ſehr guͤnſtig! Ich hatte kaum je— nen Entſchluß gefaßt, als ich mich in einer ſumpfichten Ebene befand, auf welcher Erio- phor. Scheuchz. zwar elle aber doch in Menge wuchs. Eine ſumpfigte Ebene auf einem ſo ho— hen Gebirge! ſollten hier nicht noch unent— deckte Vegetabilien, Mooſe oder Carices vor— K 4 152 — handen ſeyn. — Ich hatte kaum diefen Ges danken gefaßt, als ich diejenige Cares erblickte, die ich als neu, im Herbario, unter dem Nas men: Carex approximata, radice fibrofa, fo- liis planis, apice triquetris, culmo triq uetro; ſpiculis ternis, ſeſſilibus, approximatis, androgy- nis, inferne maiculis: ſuperne foemineis, ftig- mate bifido, capfulis ovatis , 0 pi ovatis, fuſcis, marginatis, mitgetheilt habe. Die Ex⸗ emplare hielten, in Ruͤckſicht des Alters, das Mittel zwiſchen dem Verbluͤhen, und den erwachſenen Saamencapſeln; meine Un⸗ terſuchung konnte alſo nicht vollſtaͤndig ſeyn; ich werde ſie aber nachholen. Als ich auf dieſem Sumpfe mehrere Stunden zugebracht hatte, beſtieg ich die nahe gelegenen Feſen, und ſammelte Hieracium Taraxaci, Primula minima, Veronica belli- dioides u. ſ. w. Endlich ſtieß ich auf eine kleine Pedicularis, die mir neu zu ſeyn ſchien. In Hoffnung in ihr Hrn. Floͤrkens P. ſalis- burgenſis gefunden zu haben, nahm ich meh— rere Exemplare mit. Sobald mir der neueſte Theil von Wilden ows spee. Plantarum in die Haͤnde kam — verglich ich die beſchriebe— nen Arten der obigen Gattung, und fand — 153 mein Vermuthen beſtaͤtigt. Die dort befchriee bene P. afplenifolia, iſt ganz vollkommen meine Pflanze; nur iſt dieſe etwas kleiner, und ein⸗ bluͤthig, hoͤchſtens traͤgt der Stengel 2 Blu— men. Dieſe Kleinheit beruhet ganz gewiß . auf dem felfigten Standorte, und dem trocke⸗ nen Sommer. Hr. Floͤrke hat, wie aus dem obigen erhellet, den weit paßenden Na— men aſplenifolia mit dem, ihr zuerſt zugedach⸗ ten vertauſcht. Ich hoffe dieſe neue Pedicu- laris zugleich mit den noch übrigen Arten die- fer Gattung — mittheilen zu koͤnnen. Am 22ften Jul. beſuchte ich abermals die Paſterze bis zum oberſten Gletſcher. Hier waren Primula glutinoſa, Anthericum ſeroti- num, Phyteuma paucifiorum, Artemiſia glacia- lis, Cynoſurus ovatus, Poa diſticha, mehrere verbluͤhete Salices, Arnica glacialis, Rumex digynus, Arabis coerulea etc. Ob dieſe Ge> gend wohl vor mir je von einem Menſchen iſt betreten worden? Eine ſchauerliche, rund um⸗ her mit ewigem Eiſe bekraͤnzte Gegend — die tiefe Stille wurde nur zuweilen durch das Abſtuͤrzen von ſchrecklichen Eismaſſen, und durch das Geraͤuſch der Gletſcherbaͤche uns terbrochen. — 3 154 2 Am 26ſten Jul. kamen der Fuͤrſt Biſchof von Gurk, nebſt Hrn. von Wulfen, Ho⸗ henwarth und Seenus, aus Klagen⸗ furt, nach Heiligenblut. ) Dieſer Tag war einer der ſchoͤnſten mei⸗ nes Lebens. Saͤmtliche Anweſende, und die Einwohner von Heiligenblut empfiengen mit unverkennbarer Freude, ihre ſehnlichſt erwar— teten hohen Gaͤſte, die unter dem Donner der Kanonen, welcher zwiſchen den unge— heuern Berge fuͤrchterlich nachſchallete, in Heiligenblut einzogen. Am folgenden Morgen ſezte ſich die ganze Geſellſchaft, worunter ſich noch Hr. Prof. a: Hr. Vierthaler und Hr. Dr. Schallhammer aus Salzburg, nebſt noch einigen Geiſtlichen und Bergwerksbeamten, aus der Gegend befanden, zu Pferde, um die Reiſe nach dem Großglockner zu beginnen. Ohngefehr 24 Bauern folgten mit Geraͤth— ſchaften und mit Lebensmitteln. Das Wets ter war dieſem Unternehmen guͤnſtig, keine Wolke ließ ſich blicken, und kein Nebel um⸗ huͤllte den vor uns liegenden Rieſen unter den benachbarten Gebirgen. N — 8 155 BE um 2 Uhr trafen wir ſaͤmmt⸗ lich wohl behalten auf der Salmshoͤhe an, und ſogleich ſuchte jeder Beſchaͤftigung, wozu ihm ſeine Neigung rief. — Die Botaniker ſuchten Pflanzen, die Mathematiker ſtelleten ihre Inſtrumente aus, der Fuͤrſt machte An⸗ ordnungen auf den folgenden Tag; der Koch bereitete ein Mahl, und die Bauern ſchlach— teten Schaafe von den benachbarten Alpen. Alle kamen indeſſen darinn uͤberein, ſich uͤber das guͤnſtige Wetter, und auf den folgenden Tag zu freuen, und den maͤchtigen neben uns ſtehenden Großglockner zu bewundern. Wir begaben uns fruͤhzeitig zur Ruhe, um mit Tagesanbruch unſer Werk zu begin nen. In der Nacht ſauſete ein fuͤrchterlicher Windſtoß; aber unſere felſenfeſte Huͤtte wurde nicht erſchuͤttert. Fruͤh Morgens ſprangen wir von unſerm Lager auf. Der Wind hatte ſich voͤllig gelegt; die rauſchenden Baͤche des Gletſchers waren zugefroren, tiefe Stille herrſchte in der ganzen Gegend, der Tag grauete, und eine grimmige Kaͤlte herrſchte. Das Thermometer fand 3 Grade unter dem Gefrierpunkte, und die halbgefuͤllten Waſſer— eimer in der Kuͤche waren mit einer Eisdecke ö 156 * ö belegt. — Allmaͤhlich ae die erſten Sonnenſtrahlen die hoͤchſte Spitze des maͤch⸗ tigen Großglockners, und bald begann unſer Tagwerk. Nach genommenen Fruͤhſtuͤck ſchnalleten wir die Steigeiſen an, nahmen den Bergſtock in die Hand, und traten, be— gleitet von vielen Bauern, die Geraͤthſchaf— ten trugen, und als Fuͤhrer dienten — die Himmelsreiſe an. Gleich hinter der Huͤtte erhebt ſich die ſteinigte Bahn, auf welcher jene Felſen— truͤmmer neben einander liegen, die ſeit tau⸗ ſend Jahren, durchs Verwittern der Felſen, herabgeſtuͤrzt ſind. Hierauf folgte bald der ewige Eisboden, welcher ſich nur allmaͤhlich emporhebt, und dadurch das Beſteigen des Glockners moͤglich macht. Dieſer Boden war mit feſtgefrohrnen Schnee bedeckt, der uns in ſo ferne gut zu ſtatten kam, als wir mittelſt der Steigeiſen bequem über ihn hin» wegſchreiten konnten. Aber in andern Be— tracht haͤtte er uns ſehr gefaͤhrlich werden koͤnnen. Er hatte die tiefen und gefaͤhrlichen Eiskluͤfte uͤberdeckt; und ſolche dadurch un— ſern Augen unſichtbar gemacht. Ehe wirs uns verfahen brach der Schnee unter un⸗ — 157 fern Fuͤſſen, und ich war der erſte, welchem ein ſolcher Unfall traf wobei ich mich noch mit Huͤlfe des Bergſtocks rettete. Jeder mann ſahe, nach genommener Inſpection der Kluft, ein, daß ich auf dem Wege zum Grabe geweſen war. ) Wir hatten unſere Reiſe auf dieſem Schneewege ein paar Stunden gemaͤchlich fortgeſezt; aber dieſe Gemaͤchlichkeit gieng nun zu Ende. Die Steilheit der Gebirge nahm fo ſehr zu, daß wir ohne andere Huͤlfs— mittel nicht weiter kommen konnten. Die Bauern ſchaften gleichwohl Huͤlfsmittel her⸗ bei. S ie hieben, mit Huͤlfe eiſerner Werk zeuge, tiefe Fußtritte in den Schnee, und mit⸗ telſt dieſer, und der Beihuͤlfe eines langen Seiles, daß von dem vorliegenden Felſen herunter hieng, konnten wir das erſte Vor⸗ gebirge erſteigen. | *) Das unglückliche Schickſal vom Hrn. Eſchen, der im nemlichen Monathe, auf eine ſolche Art ſein Leben in den Schweitzergebirgen verlohr, iſt bekannt. 158 — Wir erreichten dann einen gemaͤchlichen ſchneeloſen Platz, wo, durch die Fuͤrſorge des vortreflichen Fuͤrſten, abermals eine feſte Hütte erbauet worden, die dem Glocknerbe⸗ ſteiger bei uͤbler Witterung, oder vorkom⸗ menden Ungluͤcke, zum Aufenthalte dienen ſoll. Auch wir ruheten in dieſer Hohenwarthe etwas aus, und nahmen Wein und Brod zu uns. | Bald nachher ſezten wir unſern Zug fort. Wir kamen wieder über ſehr unebene Schnees - felder — doch bedurften wir der Seile jezt nicht. Der wenige Wein hatte in dieſer Schneeregion einen merklichen Einfluß auf mich gehabt. Ich wurde ſchwindlicht, und konnte ohne Fuͤhrer, den ich bisher noch im⸗ mer nicht noͤthig hatte, rer be a mehr vorwaͤrts gehen. a Nach anderthalb Stunden 198 1 wir glücklich den Fuß des Großglockners, und ſahen mit Vergnuͤgen, aber auch mit Schau⸗ dern, wie mehrere Perſonen ſchon den Groß— glockner hinanſtiegen, andere die Spitze ſchon wirklich erreicht hatten. Mehrern von uns vergieng hier der Muth — auch mir. Wir I 159 befchloffen den Ruͤckweg. Ein einziger Um⸗ ſtand beſtimmte mich anders. Die Fuͤhrer waren zum Theil ſchon voraus, andere hat— ten noch Geraͤthſchaften hinaufzubringen; und nur zwei waren zum Hinunterfuͤhren vorhanden. Einen davon muſte ich ohne Zweifel Hrn. Baron von Seenus uͤber⸗ laſſen, weil derſelbe ſeine Stegeiſen be⸗ reits abgegeben hatte. Den andern nahm Hr. Vierthaler zu ſich, welcher deren bis— her im Heraufſteigen ſchon zwei benoͤthigt geweſen war. — Ich wollte alſo in mei⸗ ner ſchwindlichen Lage, lieber mit Huͤlfe eines Fuͤhrers hinauf, als ohne denſelben hinabſteigen, deswegen war auch mein Ent⸗ ſchluß ſogleich genommen. Um die Leſer in den Stand zu ſetzen, uͤber die weitere Bergſteigung ohngefehr zu urthei— len; mögen fie ſich eine Schneeklocke von ohnge⸗ fehr 500 Fuß Hoͤhe vorſtellen; deren Neigung etwa 50 Grad betraͤgt: uͤber dieſelbe haͤngt ein Seil herab, und in die Maſſe des Schnees ſind Fußtritte gehauen — zu beiden Seiten erblikt man unermeßliche Abgruͤnde. Die duͤnne Luft macht das Athmen beſchwerlich, und alle 2 Schritte iſt man genoͤthigt, wegen — Bruſtbeklemmung ſtille zu ſtehen. Ein jeder hatte beim Hinaufſteigen ſonderbare Empfin⸗ dungen, alle aber kamen darinn miteinams der uͤberein, daß fie von einem Schauder er- griffen wurden, als fie bemerkten, daß, ohne gefehr mitten auf der Glocke, das Seil, deßen man ſich bisher mit ſo großem Vortheil bedient hatte, ploͤzlich zu Ende gieng, ohne daß die gaͤhe Neigung des Berges im geringſten nachgelaffen hätte. Erſt auf einer betraͤcht⸗ lichen weitern Hoͤhe erblickte man ein anders Seil , und damit kam auch der verlohrne Muth wieder. Endlich erreichten wir gluͤck— lich die Kuppe. Hier erſt bemerkten wir, daß noch eine andere etwas hoͤhere Spitze vorhanden ſeye, die aber von uns durch eine beträchtliche Kluft getrennt war. Wir uͤberlieſſen es den Bauern, dieſe Kluft zu uͤberſteigen, und auf der hoͤchſten Spitze ein Kreutz aufzupflanzen. Die Bauern um ihren Endzweck zu erreichen, waren beſchaͤf— tigt einen Centnerſchweren Schneeklumpen der ſich an der Spitze angeſezt hatte, abzu⸗ fchlagen. Es gelang, und die Maſſe ſtuͤrzte mit einem fuͤrchterlichen Schlage, der unſern Sitz erſchuͤtterte in den Abgrund hinab. In eben dem Augenblick fiel zu Heiligenblut ein — 5 1651 Kanonenſchuß, zum Beweiß, daß man dort dieſen Vorgang beobachtet hatte. h Wir waren auf unſern Kleinglockner be- ſchaͤftigt allerlei Bemerkungen zu machen; der Himmel hatte bei voͤlliger Klarheit eine tiefdunkelblaue Farbe am ganzen unermeßli⸗ chen Horizonte — die Ausſicht reichte ins Unendliche, und rundumher zeigten ſich un⸗ geheure Ketten von Schneegebirgen. Hr. v. Hohenwarth war eben mit Beobachtung des Barometerſtandes beſchaͤftigt, (es zeigte 214% Linien) als wir durch eine unerwar⸗ tete Neuigkeit geſtoͤrt wurden. Die Bauern riefen uns zu, daß wir auf einen ſehr gefaͤhr⸗ lichen Platze ſaͤßen. Eine ſehr große uͤber⸗ haͤngige Schneemaße hatteſſich ſeitwaͤrts an die Spitze des Berges angeſezt, und war von allen Seiten iſolirt; dieß war unſer Ob⸗ ſervatorium. Moͤglich zwar, daß dieſe Schneebank feſte Säulen hatte, und 100 Jahre ſtehen koͤnne; moͤglich aber auch, daß wir in eben dem 1 — hinabſtuͤr⸗ zen konnten. Wir hielten es bei ſo bewandten Um⸗ ſtaͤnden für rathſam, ruͤckwaͤrts zu denken, 13 ur 162 — und fogar unſer Abſteigen zu beſchleunigen. Ich war der erſte, welcher zu dieſem Ende das Seil ergrif — ich blickte in die ſteile Tiefe vor mir hinunter; aber ich ſchauderte zugleich fuͤr den Gedanken, hinabzuſteigen, weil uͤderall tiefe Abgründe vor uns lagen, und ein einziger Fehltritt den Tod zur Folge haben wuͤrde. Doch — es gieng alles gut, und wir erreichten einer nach dem andern gluͤcklich die Hohen warthe. — Hier befand ſich der Fuͤrſt, und jeder von uns er⸗ zaͤhlte ihm voller Enthuſiasmus die Scenen der hoͤhern Region, und der Fuͤrſt war uͤber⸗ aus vergnuͤgt, da die voͤllige Erſteigung des Großglockners, ohne Ungluͤck, bewerkſtelligt worden war. Auch den uͤbrigen Theil des Berges ſtie— gen wir ohne ſonderliche Unfaͤlle hinab, und langten gluͤcklich zur Salmshoͤhe an. Nun eine kurze Ueberſicht. Der Glock— ner iſt gluͤcklich erſtiegen. Auf der hoͤchſten Spitze prangt das Wahrzeichen davon — ein ſonderbar gearbeitetes Kreutz. — Bei demſelben findet fich in einem hoͤlzernen Fut- teral ein eigenes, für Höhen beſtimmtes, Ba⸗ — 163 rometer. Die Hütten auf der Hohenwarthe und der Salmshoͤhe dienen den Glocknerbe— ſteigern zu Ruhepunkten — und die zwei Bauern (Glockners genannt) in Heiligen⸗ blut, fuͤhren jeden Liebhaber ohne Gefahr auf die hoͤchſte Spitze, um deſtomehr, da der Weg an vielen Stellen, auf des Fuͤrſten Koſten, verbeſſert worden. Die Meßung des Ber: ges iſt geſchehen. Die Hoͤhe betraͤgt volle 12000 Fuß, uͤber den Spiegel des Meers. Es iſt nun noch noͤthig, daß mehrere Phyſtker jene Unterſuchungen anſtellen, wozu der er— habene Standort Gelegenheit gibt, was nur nach und nach geſchehen kann. Die folgende Nacht war, unter den Bes ſteigern des Glockners ſehr unruhig — Ent: zuͤndungen des Geſichts und der Augen be— fielen uns alle, und verlohren ſich 90 np einigen Tagen. Am folgenden Tage, den 29. Jul. excur⸗ ſirte ich in die Gegend umher; und den fol— genden Tag begann die Ruͤckreiſe nach Heili— genblut. Nun will ich einige der ſeltenſten Pflan⸗ L 2 164 | — zen anführen , die in der hoͤchſten Region wachſen. Die ſaͤmtlichen botanifchen Schaͤtze dieſer Gegend, koͤnnen erſt nach Jahren an⸗ gegeben werden. Auf der Salmshoͤhe, und zwar nahe bei der Hütte, find folgende Gewaͤchſe die merk wuͤrdigſten: Saxifraga oppoſitiſolia, S. moſelia- 145,8. biflora, S. aſpera, Aira ſubſpicata, Ce- raſtium latifolium, mehrere von der Gattung Arenaria, Feſtuca Halleri, Artemifia ſpicata, und A. glacialis, Arnica glacialis, Gentiana nana, Geum reptans, Splachnum Froehlichianum, S. mnioides, Polytrichum ſexangulare, Ranun- culus glacialis, Carex Bellardi, Aretia alpina, Lepidium petraeum. Gentiana proſtrata, und Swertia carinthiaca. Auf den, aus dem Schnee- gebirge hervorragenden, hoͤchſten Felſenſpitzen wuchſen die gewöhnlichen Alpen- Umbilika⸗ rien. Im Kalſergebirge ſammelte ich Gen— tiana punctata, Phaca frigida und mehrere ge⸗ meine Alpenpflanzen. Am Zoſten Jul. kehrten wir nach Heilis genblut zuruͤcke; dort traf ich Hrn. Doctor Schwaͤgrichen aus Leipzig an. Er war zu ſpaͤt gekommen, um der Expedition nach - — | 165 dem Glockner mit beizuwohnen. Der Reſt dieſes Tages wurde in Geſellſchaft dieſer wuͤrdigen Maͤnner, und in botaniſchen Un⸗ terhaltungen hingebracht. g Am z1ſten kehrten die Fremden nach Klagenfurt zuruͤcke, nachdem mich der Fürft noch guͤtigſt mit einem Andenken beſchenkt hatte. Am folgenden Tage beſuchte ich in Geſellſchaft des Hrn. Dr. Sch waͤgrichen nochmals die Paſterze; und am aten Auguſt trat ich meine Ruͤckreiſe uͤber den Tauern, durchs Pinzgau, nach Salzburg an, wo ich am Sten glücklich anlangte. Ein Student aus Salzburg, Namens Steining, Hr. Dr. Schwaͤgrichen aus Leipzig, und Hr. El ſaͤſ (er, Minera⸗ log aus Salzburg haben — Jeder allein — in Begleitung der Fuͤhrer, auch die Kuppe des Großglockners erſtiegen, und jeder nach ſeiner Art Beobachtungen gemacht, deren Reſultate mir noch unbekannt ſind. Genug, es iſt der Weg zum Großglockner gebahnt, und die Beſteigung nicht mehr ſo gefaͤhrlich. Jeder Naaufpzſcher hat hier 166 —— einen erhabenen Standort zu wichtigen Be— obachtungen, und jeder Menſch findet hier Gelegenheit, in erhabenen, grotesken, nie ge— ſehenen Scenen und Bildern der Allmacht, die Groͤße des Schoͤpfers zu verehren, und zu bewundern. Ä 3 Nachtrag zu dem Verzeichniß der um Regensburg wachſenden Pflanzen. Vom Hrn. Profeſſor Duͤval. Der emſige Fleiß, mit welchem einige neue Mitglieder der botan. G. die hieſige Gegend durchſuchen, ſezt mich in den Stand, abermals einen Nachtrag zu unſerer Flora zu lieſern; welches um fo merkwuͤrdiger iſt, da die hie— ſige Gegend ſeit 10 Jahren ſo haͤufig durch— ſucht worden, und ich erſt vor 2 Jahren einen aͤhnlichen Nachtrag geliefert habe. Indeſſen verdanke ich einen großen Theil dieſes Nachtrages dem Hrn. Grafen von — 167 Sternberg, deſſen gluͤckliche Eigenſchaf⸗ ten fuͤr die Wiſſenſchaften uͤberhaupt, und fuͤr Botanik insbeſondere, ſchon in mehrern Schriften erwehnt find. Der Hr. Graf ba ben mehrere, in hieſiger Gegend zuerſt gefun— dene, Gewaͤchſe aus allen Claſſen, ſelbſt bes ſtimmt, und vorzuͤglich auch auf manche wich⸗ tige Abarten, Aufmerkſamkeit gewendet. Da N derſelbe mit den leztern, durch die Cultur und Ausfaͤung in feinem Garten, die umſtaͤndlich⸗ ſten Verſuche anſtellt; ſo koͤnnen wir dadurch ohne Zweifel in Nückficht mancher dubioͤſen Pflanzen zur Gewißheit kommen. Allerdings muß ich hier dem Hrn. Grafen das Geſtaͤnd⸗ niß thun, daß ich ſeine großen Fortſchritte in botaniſchen Kenntniſſen bewundere, und ich bin uͤberzeugt, daß ein jeder in dieſes billige Lob einſtimmen wird, der Gelegenheit hat, mit dem Hrn. Grafen naͤher bekannt zu werden. Hr. von Voith zu Bodenwehr, verdient hier nicht minder eine ehrenvolle Erwaͤhnung. Indem ich von ſeinen ausgebreiteten Kennt⸗ niſſen, in vielen Faͤchern der Kuͤnſte und Wiſ⸗ fenfchaften, ſchweige, erwehne ich nur feiner Kenntniße in der Botanik, die er durch ſich ſelbſt erworben hat. Als ich im April das LI \ 168 —— Gluͤck hatte feine Bekanntſchaft zu machen, und ſeine geſammelten Pflanzen durchzuſu⸗ chen, fand ich darinn manche merkwuͤrdige Stuͤcke, die fuͤr unſere Gegend neu ſind. Bodenwehr liegt zwar einige Meilen von dem Mittelpuncte unſerer Flora; indeſſen nehme ich keinen Anſtand dieſen Ort in die Graͤnzen derſelben einzuſchließen, da man ganz gemaͤchlich in einem Tage dahin ex⸗ curiren kann, und da die ſeltenen Pflanzen unſerer Gegend, dort ſehr haͤufig vorkommen. Zu dieſem Vortheil kommt nun noch den gluͤckliche Umſtand, daß wir zu unſern ge⸗ lehrten Zirkel, den Hrn. von Voith ſelbſt, gleichſam als Oberprieſtern dieſes ſchoͤnen Tempels der Flora, zu zaͤhlen haben, wodurch gewiß die Kraͤuterkunde in manchen Betracht gewinnen wird. Doch ich komme nun zu dem Verzeichniſſe ſelbſt. | Dritte Claſſe. Eriophorum triquetrum *), auf Sumpfwieſen bei Untergebraching. 5 r *) Dieſes, und einige andere noch aufzufuͤhrende Ge⸗ waͤchſe, find zwar ſchon als Bewohner der hieſigen D 169 Eriophorum vaginatum, auf Suͤmpfen bei Bodenwehr. | 0 Nardus ſtricta, im Walde bei Gras. 1 den Poa glauca, in den Schwabelweisbergen. Bromus pratenſis, auf Wieſen bei Stauf. Vierte Elaffe Trapa natans, bei Bodenwehr von Hrn. von Voith gefunden. * Potamogeton pectinatum, ebendaſelbſt. Fünfte Claſſe. Pulmonaria anguftifolia, bei Bodenwehr, nach Hrn. von Voith. Chironia ramoſiſſima, an feuchten Orten beim Birkelgute. % Sium repens , an Waſſergraͤben auf dem Bru⸗ derwoͤrth, vom Hrn. Grafen v. Sterns berg gefunden. . f Flora, bei anderer Gelegenheit genannt worden; dennoch halte ich es für nöthig, ſolche i in das ordent⸗ liche Verzeichniß unſerer Pflanzen, zur bequemen Ueberſicht, mit einzurücken, L 5 " By ——— Chaerophyllum hirfutum „ auf naffen Wald: wieſen bei Graf. Pimpinella diffecta, auf Huͤgeln um Stauf. S ech ſt e Ca Ornithogalum minimum, auf Aeckern beim Birkelgute. 0 Hyacinthus botryoides, auf Aeckern bei Pruͤf⸗ ling. | Juncus inflexus, an Waſſergraͤben. Giebente Claſſe. Trientalis europaea, bei Bodentvehr , nach Hrn. v. Voith. Achte Elaffe Elatine Hydropiper, bei Bodenwehr, vom Hrn. von Voith geſammelt. Zehente Claſſe. Andromeda poliifolia, ebendaſelbſt. Dianthus prolifer, in den Winzerbergen und bei Etritzhauſen, vom Hrn. Chevalier de Bray gefunden. — „ Dianthus diminutus, bei Bodenwehr, nach Hrn. v. Voith. Stellaria paluſtris, auf Wieſen bei Stauf, nach Hrn. Grafen v. Sternberg. Zwoͤlfte Claſſe. Potentilla ſupina, bei Heiſing, Duͤval. Drei zehnte Claſſe. Papaver Argemone, auf Aeckern bei EN Duͤval. Papaver dubium, auf Aeckern beim Schutz⸗ felſen, von Hrn. Grafen von Sterne berg geſammelt. Anemone vernalis, bei Bodenwehr Häufig, nach Hrn. von Voith. Ranunculus hederaceus, am Rande eines Bachs bei Stammsried, Düval. Vier zehnte Elaſſe. Orobanche ramoſa, auf Aeckern beim Hart⸗ hof, von Hrn. Grafen v. Sternberg entdeckt. za 2 — ° Fun fje hnte Claſſe. Iberis nudicaulis, beim Harthof felten, nach Hrn. Grafen v. Sternberg, ich fand ſie haͤufig bei Bodenwehr. Cardamine parviflora , an 7 bei Stauf. Cardamine hirſuta, beau. Siebenzehnte Elaſſe. Geniſta piloſa, bei Bodenwehr, nach Hrn. von Voith. Neunzehnte Claſſe. Bu haftilis, auf Waldwieſen bei Graß, Duͤval. Cnicus dubius, auf dem Scheibelberge bei Stauf. | Bidens minima, bei Niedergebrachin, 2 Duͤval. Tuſſilago hybrida, auf Wieſen bei der. Mühle zu Teuerling, Duͤval. Aſter ſalicifolius, bei Stauf an der Donau, von Hrn. Grafen von Sternberg ge⸗ ſammelt. 3 173 N | Zwanzigſte Ela ſſe. | Orchis maculata , bei Stauf, im Waͤldchen am Stheibelbergz ce 9 9894 Ein und zwanzigſte Claſſe. Zannichellia paluſtris „ bei Bodenwehr. Carex laevis, auf Sumpfwieſen. Carex fuſca, auf Wieſen beim Birkelgute. Zwei und zwanzigſte Elaffe Najas minor, bei Bodenwehr. Vier und zwanzigſte Claſſe. Equiſetum hyemale, im Walde bei Zeideldorn. Polypodium Thelipteris, war bisher ohne Wohnort aufgefuͤhrt, Ya Far es häufig bei Schoͤnach. Polypodium cynapifolium, an Felſen der Donau. Lycopodium complanatum, bei Bodenwehr haufig, nach Hrn. v. Voith. Polytrichum ein haufig in der Klammer. ) 7 ) Da hier das erſtemal die Rede von der Klammer, einer, fuͤr Regensburgs Flora, wichtigen Gegend 174 — Bryum glaueum, mit Fructificationen aus der Klammer. Bryum heteroſtichum, in der Klammer. Bryum aciculare, ebendaſelbſt. Mnium triquetrum, auf der Moos wieſe bei Gebraching. | Mnium capillare, in der Klammer. Hypnum pennatum, bei Bodenwehr in Wal- dungen, haufig mit Fructificationen, im May. Hypnum uncinatum, auf hohen Felſen in der Klammer, ohne Fructificationen. Hypnum curtipendulum, bei Donauſtauf. Dieſes Hypnum waͤchſt an den Staͤmmen und auf den Aeſten der Fichten, von welchen es im Alter, an langen feilartigen Faͤden herabhaͤngt. g iſt; ſo muß ich dieſelbe naͤher anzeigen. Hinter Donanſtauf, auf dem halben Wege nach Lich— tenwald, liegen, rechter Hand, einige Haͤuſer, mors unter auch eine Nagelſchmiede befindlich, welche der ganzen Gegend den Namen, die Klammer ges geben haben mag. Die Granitfelſen dieſes Ber zirkes liefern ſeltene Cryptogamen. — 175 Hypnum dendroides, bei Bodenwehr haͤufig mit Fructificationen. | Hypnum ftrigofum, beim Schutzfelſen. Hypnum rivulare, aus einer Waſſerquelle an den Schwabelweisbergen. Hypnum recognitum, im Walde bei Wein⸗ ’ ding. Dieſes Moos wurde auch hier, wie an mehrern Orten, ehemals fuͤr H. delicatulum ausgegeben, das kaum in Deutſchland zu Hauſe ſeyn wird. Jungermannia emarginata, aus der Klammer ohne Fructificationen. Jungermannia ciliaris, hinter Dechbetten an | Baumrinden. Jungermannia nemoroſa, in Waldungen Or Stauf, ohne Fructificationen. Jungermannia radicans, beim Schutzfelſen, ohne Fructificationen. Jungermannia furcata, an Staͤmmen der Er⸗ len bei Koͤnigswieſen. Anthoceros laevis, auf naſſen Stellen im Walde bei Weinding. Collema ciliatum, auf dem Moos, unter den Kalchfelſen an der Donau, Sinſing ge⸗ genuͤber. 176 — Collema faſciculare, an duͤrren Aeſten. Collema graniforme, an einem Bache bei Dechbetten. Peltigera chlorophylla, an Baumwurzeln in der Klammer, und bei Bode aber ohne Fru ctificationen. Cladonia ſquammoſa, in der Klammer. Lobaria fquarrofa, an Baumrinden. Lobaria dilacerata, mit der vorigen. Lobaria aculeata, an dem Anfange der changer belweißbergen. Lobaria verrucoſa, auf dem waldigen Huͤgel am linken Ufer der Laber. Unterſcheidet ſich von der ſehr aͤhnlichen Lobaria pul- monaria dadurch, daß die Scutellen in der Mitte ſtehen. Lobaria tiliacaca, an Baumrinden. Lobaria tegularis, iſt bei uns ſehr gemein. Pfora teſtacea, an Felſen bei Etritzhauſen. Pſora paradoxa, ebendaſelbſt. Hat mit PL. veſicularis viele Aehnlichkeit. Pfora mycrophylla, an der Erde. Die Blaͤt⸗ ter ſind ohne Microſcop kaum wahrzu⸗ nehmen. — 177 Verrucaria guttata, an Felſen. Verrucaria olivacea, an Baumrinden. Verrucaria varia, an alten Brettern. Einige noch nicht hinlaͤnglich beobachtete Gewaͤchſe werde ich, nebſt den Schwaͤmmen, ein andermal nachtragen. XI. Nachtrag zur ſalzburgiſchen Flora. Vom Hrn. Mathias Mielichhofer, hochfuͤrſt⸗ lich ſalzburgiſchen Verwesſchreiber, iu Huͤttſchlag in Großgel. Vorerinnerung. Da ich bereits ſeit 3 Jahren mehrere berg⸗ maͤnniſche Reiſen auf viele, zum Theile noch ſehr wenig, zum Theile auch gar nicht un— terſuchte ſalzburgiſche Alpengebirge gemacht J habe, bei denen ich auch — fo viel es mir meine Berufsgeſchaͤfte erlaubten — vorzuͤg⸗ lich der Goͤttin Flora immer meine Aufmerk⸗ ſamkeit widmete, ſo iſt es leicht zu vermuthen, daß ich bei dieſen Wanderungen nicht nur manche ſeltene Alpen ⸗ſondern auch manche Thalpflanzen, welche in der ſalzburgiſchen Flora noch nicht enthalten ſind, fand, die ich nun im nachfolgenden Verzeichniſſe nach ſyſtematiſcher Ordnung auffuͤhren werde, und welches vielleicht keinen unbetraͤchtlichen Beytrag zur erwaͤhnten Flora Salzburgs abgiebt, indem es 112 Arten enthaͤlt, unter welchen ſich 74 Alpenpflanzen befinden. Auſſer den in dieſem Nachtrage enthalte— nen Pflanzen beſitze ich noch ſehr viele, wel— che noch nicht genau beſtimmt ſind, weil ich zu deren Unterſuchung keine Zeit mehr hatte, indem ich nun mit ſehr vielen anderen Ar— beiten verſehen bin, und daher ſowohl zur Beſtimmung dieſer Pflanzen, als auch zur Ausarbeitung einiger botaniſchen Bemerkun⸗ gen, die ſchon auf dieſen Nachtrag eigent— lich haͤtten folgen ſollen, andere Zeitum⸗ ſtaͤnde abwarten muß. — — f 179 Uebrigens find in dem nachfolgenden Verzeichniſſe nur diejenigen Pflanzen aufge⸗ fuͤhrt, welche ich ſelbſt geſammelt habe, und in meinem Herbarium beſitze, von denen auch ſelbſt in Hrn. D. Hoppes geliefertem Nachtrage (S. botan, Taſchenb. v. J. 1800. S. 131 — 141.) keine einzige enthalten iſt, obwohl ich auch viele von den dort angefuͤhr— ten Pflanzen bereits an mehreren Orten ge— ſammelt habe, nämlich: Schoenus nigricans, Eriophorum Scheuchzeri , Agroſtis alpina, Cynofurus ovatus, Feſtuca pumila, Myoſo- tis alpeſtris, Juncus maximus, J. ſpadiceus, J. ſudeticus, J. albidus, Epilobium paluſtre, Saxifraga biflora, Phaca frigida, Cacalia albi- frons, Tuſſilago glabrefcens etc. etc. auch ließ ich alle jene Pflanzen weg, welche zwar eben⸗ falls neue Buͤrger fuͤr die Salzburgiſche Flora ſind, die mir aber theils nur durch andere Liebhaber der Botanik bekannt geworden ſind, theils auch — manchmal unter ganz unrich⸗ tigen Beſtimmungen, mitgetheilt wurden, und. zu deren genauer Unterſuchung, Beſtimmung und Eintheilung in mein Herbarium ich ders mal weder Zeit noch Gelegenheit habe. Bei gegenwaͤrtiger Gelegenheit muß ich M 2 180 zn auch etwas weniges in Betreff der Recen⸗ ſion bemerken, welche im CXLI. und CXLII. Stuͤcke der Literaturzeitung von Salzburg vom J. 1800, enthalten iſt. | Der Recenſent ſagt daſelbſt S. 271. „daß vom Hieracio foetido der erſte Entdecker Hr. Gracher von Gaſtein ſey, der es im Anlaufthale fand, und mir den Wohnort angezeigt habe“; allein hätte X ec. die Stelle im botan. Taſchenb. v. 1800 Seite 208, wo es heißt; „welche Species Hr. Mielichhofer auf einer naturhiſtor. Reiſe in den ſalzburgi⸗ ſchen Gebirgen auf der We ichſe lbachhoͤhe entdeckte, genau geleſen, ſo wuͤrde er ſich ſchon dadurch uͤberzeugt haben, daß ich einen ganz andern Standort anzeigte, als wo es Hr. Gracher fand. Oder hat Recenſ. vielleicht geglaubt, die Weichſelbachhoͤhe liege im Anlaufthale, und haͤtte alſo Re— cenſ. nicht einmal gewußt, daß die Weich— ſelbachhoͤhe im Thale Fuſch liege, da hingegen das Anlaufthal in der Ga⸗ ſtein ſich befindet? — Auch habe ich dieſe Pflanze im Jahre 1799. ſchon mit Anfang des Auguſts geſammelt, da hingegen Hr. Gracher, als ich 5 Wochen darauf nach — en - 181 Poͤkſtein kam, gerade 3 oder 4 Tage erſt vor meiner Ankunft daſelbſt einige Exem⸗ plare von dieſer Pflanze geſammelt hatte. Ferner kann ich Rec. verſichern, daß ich auf die Entdeckung des Teucrii Scorodonii ebenfalls ſo gegruͤndete Anſpruͤche habe, als Hr. Michl, indem ich den Standort dieſer Pflanze ſchon wußte, als derſelbe mir dieſe Pflanze auf mein Zimmer brachte. Daß das Phyteuma nigrum Schmidt das Ph. ovatum der ſalzburgiſchen Flora ſeyn ſoll, und alſo nicht neu ſey, hieruͤber weiſe ich Rec. an Hrn. Willdeno ws Ausgabe der species plantarum T. I. P. II. p. 922. und 923. hin, wo beyde Phyteumata als zwo eigene Species aufgefuͤhrt werden. Wenn endlich Avena verſicolor ſchon ſeit 1797, aber unter Avena pratenfis Prim. flor. Salisb. n. 126. p. 48. f. bekannt war, ſo wird es mir um ſo weniger zu verargen ſeyn, wenn ich dieſen Hafer un- ter ſeinem wahren Namen als einen neuen Buͤrger der ſalzburgiſchen Flora auffuͤhre; da ihn Rec. im obengenannten Stuͤcke der Literaturzeitung von Salzburg S. 266. doch ſelbſt unter die neuen Pflanzen aufnimmt; zudem zweifle ich mit gutem Grunde noch ſehr, daß 9 Avena pratenſis 2 M 3 182 — | Prim. fl. Salisb. p. 48. Avena verficolor ſey, da Schrank als Synonym Scheuchzers Gramen avenaceum alpinum etc. anfuͤhrt, wel⸗ ches eigentlich zu Avena bromoides gehört, und da ich auf Alpen wirklich ſelbſt eine Va⸗ rietaͤt von Avena pratenſis ſammelte, die mit A verſicolor zwar viele Aehnlichkeit hat, beide aber doch ſpecifiſch verſchieden find, Endlich muß ich Rec. noch erſuchen, daß er kuͤnftig, wenn er die Entdeckung einer Pflanze jemand abſprechen will, etwas behutſamer ſeyn, und ſich um die Sache ehevor genauer er— kundigen möchte, nicht aber gleich auf geras thewohl die Ehre eines andern compromiti⸗ ren ſoll; denn ich kann Rec. verſichern, daß es mir ſchon mehr als einmal geſchehen iſt, daß Pflanzen von andern als neu auf ‚geführt wurden, die eigentlich von mir, zu— erſt geſammelt und andern von mir mitge⸗ theilt worden ſind, ohne daß ich dabei ſo verfuhr — wozu ich doch berechtigt ge— weſen waͤre — wie Recenſent auf eine ganz unberechtigte Weiſe verfahren iſt. — Doch von dieſer mir nicht ange— nehmen Sache mehr als genug, und nun zum Nachtrage ſelbſt. — 182 Diandria. Veronica ſpicata. Vom ſalzburgiſchen platten Lande, ohne mich des Standortes genau zu erinnern. Juny. Veronica verna. Bei Zell im Pinzgau mit V. arvenſis. May. Triandria. Agroſtis ſtolonifera. Sehr häufig um Huͤtt⸗ ſchlag und in der Lofer! in der Großarl. July. Agroſtis canina. In der Tofern in der Groß⸗ arl. July. 1 5 Agroſtis rupeſtris. Auf Alpen in der Groß⸗ arl mit A. alpina. July. Aira ſubſpicata. In der Fuſch auf den hoͤch⸗ ſten Stellen der Trauneralpe; in der Großarl auf dem Fraukogel. Juny. Aira flexuoſa. Am Calvarienberge bei Zell im Pinzgaue, in der Tofern in der Groß⸗ arl. July. Aira montana. In der Tofern in der Groß⸗ arl. July. M 4 184 — Poa aquatica. Im Seegraben des Zeller Sees im Pinzgau. July. Poa nemoralis. In der Tofern in Großarl. July. | Poa laxa Haenke. Auf dem Ackerkogel in der Tofern zwiſchen Felſen. July. Feſtuca rubra. Um Huͤttſchlag in der Groß aarl an trockenen Orten. Auguſt. Feſtuca heterophylla. Auf der Spitze des Ackerkogels in der Großarl. Auguſt. Feftuca fpadicea.. Im Weinach in der To⸗ fern im Thale Großarl. Auguſt. Feſtuca cinerea Villars. Von einem mir nicht mehr bewußten Orte. July. Feſtuca Halleri. Bei Zell im Pinzgaue. Auguſt. | Feftuca decumbens. Bei Huͤttſchlag in der Großarl, Hr. D. Hoppe fand ſie auch bei Zell im Pinzgau. July. Avena verſicolor. Auf den meiſten Alpenge⸗ birgen. July. Tetrandria. Gallium auftriacum. In der Fuſch, in der Großarl an felſigen Stellen. July. — 185 Pentandria. | Myofotis nana. Auf dem Gamskarrl in der Fuſch. Hr. Schoͤnauer fand fie auch auf dem Gurpitſcheck im Burgaue. Auguſt. Lithoſpermum purpureo - coeruleum. Von a einem mir nicht mehr bewußten Orte, July. | | Campanula pulla. Auf dem Ackerkogel mit Poa laxa. Auguſt. Campanula Zoyſii. Ich fand. fie mit der vo⸗ rigen aber nur ein enges Exemplar. Auguſt. Campanula pufilla Jacqd. Auf Alpenniedri⸗ gungen an Felſen. Auguſt. Campanula Scheuchzeri Villars. Auf Alpen, Auguſt. N | Campanula thyrfoidea. Unterhalb der Scheib⸗ wand in der Tofern; auch auf der Hub— alpe nach Hrn. Gebhard. July. Phyteuma Scheuchzeri. Im Schmidtenthale bei Zell im Pinzgau. ö Gentiana punctata. Auf den Alpen in der M 5 186 — Fuſch, in der Gaſtein, in Großarl; Hr. von Braune fand ihn auch auf dem Untersberge. July. Laſerpitium peucedanoides? Bej Zell im Yin gaue. July. Hexandria. Ornithogalum pyrenaicum. Von einer mir nicht mehr bewußten Gegend. Juny. Juncus inflexus. Bei Lend im Pangau an feuchten Stellen. Juny. Juncus alpinus Villars. Auf der Toferner Al pe an feuchten Stellen. July. Juncus fylvaticus. Bei Huͤttſchlag in der Großarl. Hr. Michl fand DR auch bei Berndorf. Juny. Juncus luteus. Auf den höheren Alpen Ge⸗ genden in den Tofern. Juny. Octandria. Epilobium pubefcens. In der Großarl an feuchten Orten; nach Hr. Michl auch bei Berndorf. July. N Epilobium tetragonum. Auf Alpenniedrigun⸗ gen an feuchten Stellen. July. — 187 Epilobium alpinum. Auf den meiſten Alpen⸗ gebuͤrgen. July. Polygonum Fagopyrum. Unweit Schwarzach auf einem Felde. July. Decandria. Arbutus Uva urf. Im Weitenkarr, und auf dem Roßkarrkopfe in der Tofern, in der Großarl. Hr. Stoͤckl fand dieſe Pflanze auch im Zwing in der Fuſch. Juny. Chryfosplenium oppofitifolium. Mit Chrys. al- ternifolium, ohne mich des Standortes genau zu beſinnen. May. Saxifraga moschata. Im Zwing, und auf dem Fiuſcher Tauern; auch auf dem Kolben⸗ karr in der Großarl. July. Saxifraga muſcoides. Mit den vorigen, auch auf dem Rathhausberge. ꝛc. July. ö Saxifraga ſedoides. Auf dem er Faber. July. Scleranthus annuus. Vorzuͤglich ſehr zahlreich im Schmidtenthale bei Zell im Pinzgau, auch auf andern trokenen ſandigen Stel⸗ len. July. 188 5 Scleranthus per ennis. Ich fand ihn nur einmal mit der vorigen Art. July. Dianthus ſylveſtris. Auf dem Rathhausberge in der Gaſtein, auch in der Tofern. July. Stellaria Holoſtea. In der Fusch an ſchattigen Orten. Juny. Stellaria ceraſtoides. Im Weitenkarr in der - Sofern, auch auf dem Rathhausberge in der Gaſtein, im Zwing, in der Fuſch. Juny. Arenaria multicaulis. Auf dem Akerkogl in der Großarl. Auguſt. Arenaria ſaxatilis. Im Zwing in der Fuſch. July. Arenaria verna. Auf dem Kolbenkarr in der Großarl. July. Arenaria laricifolia. Im Zwing in der Fusch 8 July. Arenaria auſtriaca. Bei Huͤttſchlag in ber Großarl. Juny. Arenaria polygonoides. Im Zwing in der Fuſch, auf dem Nathhausberge in der Gaſtein, in der Tofern. July. Sedum daſiphylum. Auf dem Schattbachberge, 2 | 189 auf der Tiechlwand, am Muͤhleke, auf dem Krehrberge in der Großarl. July. Sedum villoſum. Im Zwing in der Fufch, July. — ſaxatile. Am Rathhausberge in der Gaſtein. July. 5 Sedum atratum. Auf dem Akerkogl in der Groß⸗ f arl. July. Ceraſtium repens. Auf dem Hierzbachberge in deer Fuſch. Juny. 4 Spergula arvenſis. Bei Zell im Pinzgaue, auch ſehr zahlreich bei Stockham in der Groß⸗ arl auf Aekern. Juny. Icoſandria. Roſa rubrifolia. Auf der Kardeigner⸗Aue in der Großarl. July. e Potentilla frigida Villars. Auf dem Tappenfarr in der Kleinarl, im Zwing in der Fuſch; Hr. v. Braune fand ſie auch auf dem Untersberge. Juny.“ Polyandria, | Anemone trifolia. Ich ſammelte 1 Exemplar mit A. nemoroſa ohne den Wohnort mehr beſtimmt zu wiſſen. April. * 190 — Ranunculus reptans. Am Ufer des Zeller Sees im Pinzgaue. July. Ranunculus lapponicus. Im Zwing in der Fuſch, wo ich aber nur ein einziges Ex— emplar erhielt. July. Ranunculus Philonotis. Bei Zell im Pinzgaue. July. Didynamia. Teucrium Scorodonia. Am Kalvarienberge bei Zell im Pinzgaue. July. Pedicularis ſylvatica. Auſſerhalb dem Nonn⸗ thale, bei Zell im Pinzgaue. July. Pedicularis folioſa. Vorzuͤglich ſehr zahlreich auf dem Weitenkarre in der Großarl. Juny. | Tetralynamia. Draba alpina. Im Zwing von einem Felſen. Juuny. Draba hirta. Mit dem vorigen. Juny. — incana. Auf dem hoͤchſten Felſen des Traugſteinkopfes in der Großarl. Juny. Lepidium petraeum. Im Zwing in der Fuſch, an feuchten Stellen. Juny. — — Thlaſpi montanum. Am Hier zbachberge in der Fuſch. May. Iberis rotundifolia. Auf dem Goldberge in der Rauris. July. Arabis pumila Jacq. Im Zwing in der Fuſch, in der Tofern in der Großarl. Juny. Arabis ſaxatilis Allion. Im Oflekgraben, und in den Wachtſtegen in der Großarl, auch auf dem Hierzbachberge in der Fuſch. Juny. Diadelphia. | Fumaria intermedia. Im Limbergwalde bei Zell im Pinzgaue. May. Coronilla montana. In den Hohlwegen zwi⸗ ſchen Lofer und Saalfelden, am Fuße der dortigen Kalkgebirg-Kette. Juny. Aftragalus uralenſis. Auf dem Weitenkarr⸗ Klapfach, und auf dem Roßkarr-Kopfe in den Tofern in der Großarl. July. Hyngeneſia. Hieracium alpeſtre Jacquin. Auf den Maͤdern (Gebirgswieſen) unterhalb der Scheibs wand in der Tofern. July. 192 a — Hieracium montanum Jacq. Auf der Rieger⸗ alpe im Weichſelbachthale in der usch. Auguſt. Hieracium molle Jac Auf der Schattbachalpe bei Huͤttſchlag in der Großarl. July: Hieracium lyratum In der Tofern, auf der Hub- und Schattbachalpe, in der Groß⸗ arl, an etwas feuchten Orten. July. Hieracium cerinthoides. In der Tofern in der Großarl. Auguſt. Hieracium humile Jacq. In der Tofern „auf der Hub⸗ und Schattbachalpe in der Großs arl am Felſen. Auguſt. Hieracium intybaceum. Auf der Weichfelbach- hoͤhe im Thale Fuſch, unterhalb den Schmelhenbrettern in der Hubalpe im Großarl, auch im Anlaufthale in Gaſtein nach Hr. Gracher. July. Hlieracium grandiflorum Allion. Auf der To⸗ fern im Großarl. July. Serratula alpina. Auf dem Fraukogl in der Großarl. Auguſt. Artemiſia ſpicata. Im Gamskarrl im Zwirn g in der Fuſch. Auguſt. 1 — Kr 193 Gnaphalium norvegicum Haenke. Auf der Schattbachalpe, in der Tofern im Groß— arl. July. Erigeron unillorum. Auf dem Traugſtein und Kolbenkarr in der Großarl, auf dem Fu— ſchertauern. Juny. Senecio nemorenſis. Bei Zell im Pinzgaue, im Kardeiſergraben in der Großarl. July. Cineraria cordifolia auriculata Jacq. Neben dem Wege von Flachau nach Wagerain, auch in der Kleinarl. May. Cineraria cripfa. Auf der Schattbachalpe in der Großarl. Juny. Cineraria longifolia. Mit den vorigen. Juny. — pratenſis. Neben dem Weg von der Eben bis Huͤttau. Hr. Michl hat ſie auch bei Berndorf gefunden. Juny. Doronicum auſtriacum. Am Hirzbachberge in der Fuſch, auch in der Großarl. July. Achillea magna. Am Stadtgraben in der Vor: ſtadt Nonnthal, und überhaupt an den Stadtmauern bei Salzburg. Auguſt und September. N | 194 —— Achillea mochata. Auf einer Alpe in der Fuſch. July. N Achillea odorata. Auf dem Kolbenkarr in der Großarl. July. Monoecid. Carex curvula. Auf dem Kolbenkarr, auf dem Roßkarrkopfe in der Tofern, in der Groß— arl. Juny. Carex pauciflora Schkuhr. Auf dem Mooſe bei Salzburg. May. Carex ſpadicea Schkuhr. In der Tofern, auf der Hub- und Schachbachalpe in der Großarl. Juny. 255 Carex fulginoſa Schkuhr. In der Reitalpe bei Huͤttſchlag in der Großarl. Juny. Dioecia. Salix repens L. In der Tofern in der Grof- arl. May. Salix herbacea. Auf dem hohen Thenn im Weixelbachthale in der Fuſch, auf dem Kolbenkarr, auf der Hubalpe, auf dem Akerkogel in der Großarl. Juny. — — 195 Salix incubacea, Auf dem Kolbenkarr in der Großarl. Juny. Salix myrtilloides L. In der K leiverleite f im Thale Fuſch, und auf dem Frauenfelde in der Tofern im Großarl. Juny. Salix phylicifolia. In der Tofern im Großarl. Juny. Salix haſtata. Bei Huͤttſchlag in der Großarl. May. Cryptogomia, Onoclea cripa. Im Anlaufthale in der Ga⸗ ſtein. September. N 2 196 — 1 a Nachtrag zu der Abhandlung über die in Deutſchland wachſenden Arten des Widerthons (Polytrichum.) Von dem Herausgeber.) ; Ich habe in dem vorjaͤhrigen botan. Ta⸗ ſchenbuche die verſchiedenen Arten von Poly- trichum, welche in Deutfchland zu Hauſe ſind, angegeben. Die Zahl derſelben koͤnnte leicht vermehrt werden, wenn ich das Bryum undulatum Linn. und das Ortotrichum har- cynicum Hoffm. noch hieher rechnen wollte. Aber noch außerdem bin ich im Stande je nem Verzeichniſſe noch ein paar unbezwei⸗ felte Arten dieſer Gattung beizufügen, die neuerlich auf deutſchem Grund und Boden entdeckt worden ſind. Nemlich: \ 1. Polytrichum formofum. Surculo ereeto fimplici, foliis margine cartilagineo- *) Vergl. botan. Taſchenb. 1800. S. 141. — 197 ſerratis: ſporangii apophyſi ſpuria oblongo- ſubquadrangulari, operculo roſtrato, baſi croceo. Hedwigii Spec. muſcor. frondoſ. inedit. N : Ico n. Sturm Deutfchl, Flora Crypt. Heft. 5. | Wohnort. In hohen Gebirgswaldun⸗ gen. Dieſes Gewaͤchs wurde zuerſt vom Hrn. Kunſtgaͤrtner Ludwig in Meffersdorf, bei Vogelſteine in der Lauſitz entdeckt, und dem verſtorbenen Hedwig mitgetheilt. Im vorigen Jahre haben es Hr. Funk auf dem Fichtelberge geſammelt, und Hr. Prof. Duͤ⸗ val hat es in der Klammer bei Regensburg angetroffen. Beſchreibung. Die Wurzel beſtehet aus filzigten Faſern. Die Staͤmmchen wer⸗ den 3 — 4 Zoll lang, find gewoͤhnlich ein⸗ fach, ſelten aͤſtig, und unterhalb ſchuppicht und filzigt. Die Blätter find lanzettfoͤrmig⸗ gleichbreit, auf beiden Seiten regelmaͤßig ſaͤgezaͤhnig, und auf der aͤußern Flaͤche mit einer anſehnlichen Mittelrippe verſehen. Die Farbe der Blaͤtter iſt hellgruͤn; die Spitze derſelben zieht ſich ins roͤthliche. Die Frucht⸗ N 2 * 198 — ſtiele werden 2 Zoll lang, ſtehen ganz auf— recht, ſind glatt, nicht gedrehet, unterhalb roͤthlicht, oberhalb gelblicht. Die Haube iſt ſehr groß, roͤthlichgelb, mit einer langen Spitze verſehen. Die Kapſel iſt hellgruͤn, laͤnglicht viereckigt, mit gleichfoͤrmigen Sei— ten, und ſtehet auch im Alter aufrecht Der Anſatz iſt ſtumpfviereckigt, hellgruͤn. Der Deckel erhebt ſich aus einem ſafranfaͤrbigen flachen Grunde in einem langen hellgruͤnen Schnabel. Die Zaͤhne des Periſtoms ſind weiß, und wie bei den übrigen Arten be— ſchaffen. 2. Polytrichum alpeftre. Surculo ra- moſo, foliis ſeſſilibus, confertis, linguae- formibus, acuminatis, integerrimis ; ſpo— rangii apophyfi diſtincta, operculo purpu- reo, roſtrato. Icon. Sturm Deutſchl. Fl. Crypt. Heft. 3. Wohnort. An felſigten Orten auf dem Untersberge bei Salzburg. Beſchreibung. Die Wurzel beſtehet aus kurzen filzigten Faſern. Die Staͤmm⸗ chen werden einen Zoll lang, ſind anfangs — 199 einfach, werden aber zuweilen im Alter aͤſtig. Die Blaͤtter ſind ſtiellos, zungen— foͤrmig, oben mit einer Spitze verſehen, glatt⸗ randig, haͤutig, von hellgruͤner Farbe, am Grunde gelblicht und haͤutig. Die Frucht⸗ ſtiele werden einen Zoll lang, ſtehen auf— recht, ſind ganz einfach, purpurroth, gegen die Spitze zu roͤthlicht gruͤn. Die M üge iſt haarig, hellgelb. Die Kapſel iſt in der Ju— gend hellgruͤn, wird aber im Alter gelblicht, und oberhalb mit einem roͤthlichten Zirkel um⸗ geben. In der Figur kommt ſie dem Zwerg⸗ widerthon etwas gleich; fie iſt bauchigtvier—⸗ eckigt, gegen den rundlichen Anſatz ſchmal zulaufend. Der Deckel iſt ziemlich flach, pur⸗ purroth, mit einem weiſſen Schnabel verſe— hen. Die Zaͤhne des Periſtoms ſind weiß⸗ licht, durchſichtig, und an der einen Seite mit einem zarten Haͤutchen verbunden. Die männliche Pflanze iſt ſehr aͤſtig. Die Blaͤt⸗ ter kommen mit denen der weiblichen Pflanze überein. Die Bluͤthen ſitzen an der Spitze in gelblichten Roͤschen. N 4 200 — XIII. Auszuͤge aus Briefen an den Heraus⸗ geber. Von Hrn. Dr. Schwaͤgri⸗ chen in Leipzig. Nach Ihrer Abreiſe von Heiligenblut blieb ich noch 10 Tage daſelbſt. Meine Beſtei- gung des Glockners war ſehr gluͤcklich. Bei einem ſtillen und hellen Wetter machte ich die ganze Tour in anderthalb Tagen, und ſtieg bis auf die lezte Spitze. Dort ſammelte ich indeſſen nichts als die gemeinen Alpen⸗ umbilicarien, und den Lichen craſſus. Bei der Salmhuͤtte ſammelte ich die ſchoͤnen Mooſe Splachnum mnioides und S. Froehlichianum. Ich beſtieg dann die Goͤsnitz, und die Retſchuͤtz, wo ich ſchoͤne Gewaͤchſe ſammelte; doch aber nichts anders als was auf den ans dern Gebirgen um Heiligenblut vorkommt. Von Heiligenblut reiſete ich ins Tyrol nach Lienz, im Puſterthale. In der dortigen Iſelaue fand ich gar nichts, es war da alles N N —— 201 vertrocknet.“) Durch den Wagner ließ ich mich auf die Kirſchbaumeralpe fuͤhren, wo ich ſehr ſchoͤne Pflanzen ſammelte. Ich nahm den Herunterweg uͤber die Laſerz, um die Ononis rotundifolia zu ſammeln, ich fand nur zwei Exemplare, weil die Ziegen alles abge⸗ freſſen hatten. Im Heraufſteigen, an dem Platze wo der Fuͤhrer zuerſt die Paederota coerulea zeigt, iſt links ein klarer Bach, wo er gewoͤhnlich trinkt; in dieſem Bache waͤchſt das Hypnum, welches Hr. Bridel, wenn ich nicht irre, fontanum nennt. Es ſiehet wie eine Fontinalis falcata aus. Fruͤchte hat noch kein Menſch geſehen. Es hat folia adunca nervoſa. Man kann es auch leicht mit Hedwigia aquatica verwechſeln. Es fuͤllt den ganzen Bach aus. AN Ein paar Tage nachher erſtieg ich die Schleinitz, fand aber dort nichts beſonders. Arenaria recurva, Saxifraga ſedoides > Gucus *) Ein gewöhnlicher Fall, weil die Aue durch Boll werke von dem Fluſſe getrennt iſt: ſo daß jene nicht mehr uͤberſchwemmt werden kann. Man vergleiche hier botan. Taſchenb. 1799. S. 117. u. f. N 5 202 — balus pumilio und die übrigen bekannten Gar chen. Von dem wberfien Schleinitzſpitz hatte ich eine vortrefliche Ausſicht. Gentiana elongata und lutea habe ich nicht gefunden. Der Wagner weiß uͤbrigens ſehr gut Be— ſcheid; man muß ihm aber auch fuͤr jeden Tag 2 Gulden bezahlen. Ich gieng von Tyrol wieder nach Kärn- then zuruͤck, und nahm meinen Weg durchs Moͤllthal nach Obervellach, um auch den Mallnitzer Tauern zu beſteigen; aber das Re— genwetter verhinderte es. Dann machte ich meine Reiſe uͤber Klagenfurt — beſtieg den Loibl bei Regen und Wind, und ſammelte daher nur wenig. Von dort kam ich nach Laybach. Mein Weg gieng hier bei herrli— chen Alpen vorbei, z. B. den Treglow, auf welchen Haquet ſo viel gefunden hat. Es war aber ſchon Ende Auguſts, und Nebel wetter, alſo konnte ich nichts ausrichten. In Laybach ſahe ich des verſtorbenen Zoys Her— barium durch, worinn ſchoͤne Gewaͤchſe der daſtgen Gegend befindlich ſind. Von dort gieng ich nach Idria, eine pflanzenreiche Gegend befindet ſich hier, aber es war alles zu ſpaͤt. Dort wachſen Aftrantia carniolica, 1 — 203 Primula carniolica, u. ſ. w. Von Idria kam ich nach Goͤrz, wo ebenfalls ſchoͤne Pflanzen wachſen: boa pilofa, und Eragro- ſtis, Athamantha Matthioli, Aſparagus acuti- folius, Satureja montana und rupeſtris, Ge- niſta hiſpanica, Carthamus lanatus, Scrophu— laria canina, alles ganz gemein. Kaſtanien⸗ baͤume und Feigen ſtehen in den Weinbergen, 15 Feigen koſten 1 Sold, das iſt etwas mehr als z Kreutzer. Hier ſpricht alles italiaͤniſch oder ſclaviſch. Ich gieng am Meere hin über Trieſt. Dort gibt es eine Menge ſchoͤ—⸗ ner Pflanzen. Man hat hier Muͤhe uͤberall ohne Fuͤhrer durchzukommen. Ohne Paß darf man nie Excurſionen machen, eben ſo wenig iſt es rathſam Landkarten blicken zu laſſen. Die beſte Zeit iſt hier das Fruͤhjahr, wegen der herrlichen Straͤucher. Alle Trieſti— ner ſprechen mit Entzuͤcken von der herrlichen Fruͤhlingsflora. Die beſten Plaͤtze ſind: 1.) Die Berge neben der Laybacher Land» ſtraſſe, von der lezten Station Optfchina bis Trieſt. Hier wachſen Geniſta ſericea und hiſpanica. 2.) Der Hundsberg 4 Stunde von Trieſt. per 204 — Auf ihm wachſen Lappago racemoſa, Ruf- cus Hyppogloſſum, Geniſtaj. humifuſa 3 pi- lofa u. ſ. w. 3.) Die kleinen Huͤgel bei den drei Kreutzen 4 Stunde von Trieſt. Centaurea collina, Teuer ium Polium etc. wachſen daſelbſt. 4.) Der Wald bei Lippiza zwei ſtarke Stunden von Trieſt, welchen Scopoli ſehr ruͤhmt. Ich fand faſt nichts beſonders, weil es zu ſpat an der Jahrszeit war. F.) Der Fußſteig am Meere hin nach Sc Gio- l vane di duino nahe bei Trieſt. Hier waͤchſt Crithmum maritimum, Convolvulus Canta- brica, Xanthium ſpinoſum, Salſola Soda et Kali. 6.) Die Salinen oder le faule 14 Stunde von Trieſt. Sumpfige Wieſen am Meere, am beſten im Spaͤthſommer. Hier fand ich ſehr viele Pflanzen. Herr Dr. Hoſt ſagte mir, dieſe Gegend ſeye noch nicht be- ſonders, aber Iſtria ſeye ein wahres Paradies, das iſt noch 6 Stunden weiter, und ganz italiaͤniſch. — _. 205 Sonſt wachſen bei Trieſt noch Geniſta humifufa und G. fericea, Feſtuca ſerotina, Seripus romanus, Juncus acutus, Cytiſus pur- pureus, Artemifia crithmifolia, A, coerulefcens; Inula crithmifolia, Ononis minutifima, Coro- nilla minima, Chlora perfoliata. Holcus Hale- penfisz Bupleurum graminifolium, B. odondi- tes Euphorbia Seguieri, Carlina corymboſa, Crithmum maritimum, Linum maritimum, Sta- tice Limonium, Hyſſopus officinalis, und das alles nahe beiſammen, nebſt noch vielen andern. Ich gieng dann an den iefniger See, wo einige ſchoͤne Gewaͤchſe z. B. Laſerpitium Ar- changelica ſind, dann nach Laybach, und uͤber Graͤtz nach Wien. Wann es zeitiger im Jahr geweſen, ſo haͤtte ich eine Tour über srl nach Iſtria gemacht. Nun will ich noch ein Verzeichniß der ſel- tenſten Laubmooſe, nebſt ihren Wohnorten beifuͤgen, die ich auf meinen Reiſen gefunden Habe Phafeum muticum. Auf den Donauinſeln bei Wien. 206 — Gymnoſtomum eurviroſtrum. Auf Thon⸗ ſchieferfelſen bei Neumark in Steyermarf. Auf Mauern bei Klagenfurth. G. aquaticum. Bei der Adelsberger Grotte und bei Kaltebrunn in Krain. In der Schwarza (am Schneeberge bei Wien war es ao. 1799. nicht zu finden, weil das Waſſer die Steine verriſſen hatte.) ‚Andraea alpina, in Steyermark bei der ſchar⸗ fen Ecke auf Granit. f Splachnum mnioides. In großen dicken Ra⸗ ſen bei der Salmhuͤtte. Spl. Froelichianum, am Rande der Glet⸗ ſcherwaͤſſer bei der Salmhuͤtte. Spl. fphaericum, auf den Judenburger Al- pen im Sumpfe unterhalb der ſcharfen Ecke. Auch auf trocknern Gegenden in al— ten Kuhduͤnger. Häufig. Im Julius ſehr ſchoͤn. Iſt es wohl Schranks Spl. longi- -fetum? Spl. vafculofum und ferratum fonnte ich auf den Judenburgeralpen nicht finden. Didymodon capillace um, ſehr gemein auf allen Alpen. sr 207 Encalypta ciliata bei Klagenfurth nicht ſel⸗ ten z. B. auf dem Calvarienberge, auch in der Goͤsniz. Grimmia cirrhata, auf Mauern und Felſen aller Art. (Mnium cirrhatum L. Encalypta cirr. Swartz. Gr. heteromalla, auf Gneisfelſen bei dem Waſſerfalle des Leiterbachs, und ander⸗ waͤrts. 70 2 Pterogonium filiforme, häufig auf Granit und Gneis in Steyermark und Kaͤrnthen. Pt. sracile, an Felſen bei Heiligenblut. ohne Fruͤchte, alſo ungewiß. Polytrichum fexangulare, Salmhuͤtte, Schleiniz, Brennkogel. Nie auf Kalk, allemahl am Rande des Schnees. Tri choſtomum glauceſcens. Heiligenbluter⸗ tauern, ohnweit des hohen Thors, auf Thonerde, Berghoͤhe zwiſchen Winklern und Lienz. Trich. fontinaloides. Bei der Adelsberger Grotte, im Cirknitzer See; allemahl auf Kalkſteinen. Trich. microcarpon. Judenburger Alpen; auf Granit. 208 BR. Tortula tortuofa, Sehr gemein im Def reichiſchen, beſonders in Kalkgebirgen. Dicranum pellucidum. In der Breyn ohn⸗ weit Wien. (Bryum pelluc, 4 Dicranum aquaticum Ehrh.) Dicr. ſtrumiferum. Haͤufig oberhalb dem Hei— ligenblut, z. B. bei dem Leiterbache, auch auf den Judenburger Alpen. Es iſt hier um ſehr vieles groͤßer als auf dem Harze und dem Fichtelberge. Vielleicht giebt eine genaue Vergleichung etwas mehr. Bartramia gracilis Flörk. Bei Heiligenblut auf Gneis. Meefia uligino fa. Sehr häufig auf allen Alpen, beſonders auf Kalkalpen auf den oberſten Spitzen; wo ſie faſt ganz unkennt⸗ lich iſt. Timmia auſtria ca. In ſchattichen Waͤldern 1 um Heiligenblut gemein. Nicht an ſumpfi⸗ gen Stellen. (trunco fimpliei erecto, fo- liis Haſi membranacea gmplexicauli imbri- cata - patulis ferratis, ſporangiis nutanti- bus, operculo convexo papillato. Hed« wig fpec. muſc. Tab. XLII.) Pohlia elongata. Bei Judenburg. Auf der Schleiniz. | * r * 1 * ** N 3 209 u.. 105 4 Mnium turbinatum? Bei Heiligenblut, zwiſchen Felſen. Leskea incurvata. Auf Gneisfelfen in ſchattigen Wäldern bei Heiligeublut; auch auf den Judenburger Alpen und ohnweit der Salmhuͤtte. (L. vage ramificata, ra- mis ſimpliciuſculis fertilibus, foliis ovato acuminatis ftriatis ad unum latus incurva- tis, ſporangiis cernuis operculo conico. Hedw. ſpec. muſc. Tab. LIII.) Dieſes von Hrn. Kunſtgaͤrtner Lubwig auf dem Rieſengebirge gefundene Moos war ſchwer mit Fruͤchten zu bekommen. Lefkea polycarpa. An Baumſtaͤmmen in ganz Oeſtreich ſehr gemein. Hypnum incur v atum Schrad. In ſchatti⸗ gen Waͤldern bei Wien. H. Halleri. Bei Heiligenblut gemein. Kommt immer auf Granit und Gneis vor. Auf Kalk habe ich es nie gefunden. us H. molle Dicks. Judenburger Alpen hinter der Sorthalhuͤtte. H. ſtellatum. In ſehr dicken Raſen waͤchſt es an feuchten Stellen auf Alpen. Die O0 \ | 210 Surculi ſind ſehr dick, die Farbe gewoͤhn⸗ lich braungelb. H. commutatum. Auf Wieſen und an Quel⸗ len auf Alpen und in kleinen Gebirgen ſehr gemein. Macht eine unuͤberſehbare enge von Abaͤnderungen und iſt oft ſchwer von fllicinum zu unterſcheiden. Haus figer in Kalkgegenden. H. fili cinum. (H. dubium Hoffm.) An aͤhn⸗ lichen Orten wie commutatum, aber we niger haͤufig, und mehr in Granit Gebirgen. H. paluſtre L. Auf den Judenburger Alpen auf Steinen in Baͤchen gemein. H. uncinatum. Auf Steinen in den Vor⸗ alpen gemein. H. revolvens Schwarz mufe. Suec. Auf den Judenburger Alpen am Buͤrgerſee. H. aduncum , nicht ſelten in Baͤchen und Quellen der Alpen. H. fonta num Bridel, auf d. Kirſchbaumeralpe. Außer den hier genannten Mooſen habe ich, beſonders von den Heiligenbluter Alpen noch viele, die ich, da ich keine Mikroſkope hatte, nicht gleich beſtimmen konnte. — „Ku 1 a * XIV. Sammlung von Trivialbenennungen, welche einige Alpen- Pflanzen im Salz ⸗ burgiſchen Gebuͤrglande fuͤhren. Von Herrn von Braune. Piaguicula alpina. Maukkraut in Werfen. Valeriana celtica. Gelber Speif überall, Poa alpina. Ritſchgrasl im Zillerthal. Aretia alpina. Blauer Speik im Ziller⸗ thale und Pinzgaue. Primula glutinofſa. Blauer S peik auch Roßſpeik im Lungau. — minima. Plateniken im Jiller⸗ thale. | Primula Auricula. Gamsbluͤhml im Pan⸗ gau, Rickelar im Zillerthale. Soldanella alpina. Schneegloͤke lar im Zil⸗ lerthale, Bſchreykraut im Lungau. Ribes alpinum. Afarizen im Unterpinzgaue Dabernatſchen im Pangau. r nr 5 oe 7 Gentiana lutea. Zintalwurz im Zillerthale Hochwurz im Pinzgau. Gentiana aſelepiadea. Kreuzwurz im Pan⸗ gau. i | Gentiana acaulis. Kardaunglocke im Großarl. Gentiana verna. Schuſterveigerl, uͤberall. Phellandrium Mutellinz. Medaun im Zil⸗ lerthale. Allium Victorialis. Neunhaͤuter Wurz | im Lungau. Juncus monantkos. Gemsbruͤſtling im Zillerthale. Rumex alpinus. Foißen, Fabesblet⸗ ſchen und Butterbletſchen uͤberall. Epilobium montanum. Goaskiechl im Zil⸗ lerthale. Rhododendron hirſutum. S ch neeroͤſel, | Denlroſen, und Steinr oͤsl überall. Rhododendron ferrugineum. Ebenſo, auch Holzroͤsl im Lungau. Saxifraga mutata. Gamsbluͤhml im Zil⸗ lerthale. a N . . N N mn 213 Geum montanum. Peterbart im Ziller⸗ thale und Pinzgau. Dryas octopetala. Kateinl im Pinzgaue. Aconitum Lycoctonum. Gelbe Gel ſt e rn im Zillerthale, Wolfs wurz im Pinzgau. Aconitum Napellus. Blaue Gelſter n im Zillerthale. Wolfswurz, und Teu⸗ felswurz an andern Orten. Atragene alpina. Goasſtrauben im Lungau. Helleborus niger. Schneeroſen und Hein» wurz, uͤberall. Antirrhinum alpinum. Goldenes Verſchrey⸗ kraut im Pangau und Lungau. Dentaria enneaphyllos. Sanikel, uͤberall. Leontodon aureum. Gams wurz im Ziller⸗ thale. Artemiſia glacialis. Edelraute im Pan⸗ gaue, Wildnißkraut im Lungaue. Artemiſia ſpicata. Koglraute im Ober⸗ pinzgaue. Senecio incanus. Edelraute im Ziller⸗ thale. a 5 Senecio abrotanifolius. VBaͤrnkraut in Werfen. | 93 a 214 — Aſter alpinus. Blaue Gemsbluͤhe im Lun⸗ Arnica montana. Kraftwurz im Lungaue. Arnica glacialis. Gelbe Gemsbluͤhe im Lungau. Doronicum Pardalianches. Gems wurz im Lungau. Achillaea Glavennae. Bergwermuth im Pinzgau, Weißer Speick in Pongau. Filago Leontopodium. Edelweiß uͤberall. Satyrium nigrum. Braunelln im Ziller⸗ thale, Schweißbluͤhml im Pinzgau und Pongau. Betula nana. Ludern im Zillerthale. — ovata. Laubloͤcken in Gaſtein. pinus Pumilio. Latſchen oder Loͤken uͤberall. Juniperus nana. Kromzach überall. Veratrum album. H emmern und Laus⸗ 6 kraut uͤberall. Lycopodium alpinum. Teufelshoſen— band uͤberall. Lobaria islandica. Riſpal oder Raſpal im Zillerthale. ware Ufnea vulpina. Zirmrook im Zillerthale. | — 215 Dieſes Verzeichniß von hierlaͤndiſchen Al⸗ penpflanzen Benennungen iſt, wie ich ſelbſt er⸗ kenne, noch ſehr unvollſtaͤndig; doch ich gebe ſo viel ich kann, und zwar in der Abſicht, mit dem Wunſche, den Botanikern, welche die hieſigen Alpen zu bereiſen Luſt haben, die Reiſe, und die Erreichung des Zweckes derſelben, ſo viel in meinen Kraͤften ſteht, zu erleichtern. Vielleicht kann ich einſt mehr leiſten, wenn ich hinlaͤngliche Muffe, Unterſtuͤtzung und Hilfsmittel finde. ' XV. Provincialbenennung einiger Pflanzen in Tyrol, im Puſterthale. Vom Hrn. Dr. Rauſchenfels in Lienz. i vulgaris. Spaniſcher Holler. Veronica Beccabunga. Bachblume. Pinguicula vulgaris. Schmerkraut, O 4 216 nn) Valeriana locuſta olitoria. Ackerſallat. — celtica. Gelber Speick. Crocus vernus. Engelfeinlein. Panicum viride. Wilder Brein. — Crus galli. Grenſe. — italicum. Fenich, oder Fenichhirße. — miliaceum. Brein, Hirſe, oder Hat⸗ g telhirſe. Briza media. Zittergras. Dactylis glomerata. Stockgras, oder N gras. Cynoſurus ſphaerocephalus. Kugelgras. Avena fatua, Blindhaber. Arundo Phragmites. Binſe. Lolium temulentum. Loelli, oder Wildhaber. Triticum repens. Spulwurz. - Galium Aparine. Kletten. | Plantago lanceolata. Spitzwegerich. Sanguiſorba officinalis. Wieſenkoͤlblein. Myoſotis perennis. Vergiß mein nicht. Pulmonaria officinalis. Lunglkraut. Symphytum officinale. Schwarzwurz. —— 217 Primula elatior. Schluͤſſelblum, oder Peter⸗ ſchluͤſſel. — farinoſa. Kreuzbluͤmel, oder Frauen⸗ aͤuglein. — Auricula. Gelber Speick quorundam. — villoſa. Platteniglen. — glutinofa. Speick, oder blauer Speick. Cyclamen europaeum. Doͤrruͤbl. Menyanthes trifoliata. Waſſer, oder Bitter⸗ klee. Anagallis arvenſis. Goldhuͤhnerdarm. Azalea procumbens. Gamshadach, oder N | Gamſennach. Hyoſciamus niger. Zahnkraut. Solanum Dulcamara. Maͤuſelholz, auch to» the Hundsbeer. Rhamnus catharticus. Schwarze Hundsbeer. — frangula. Hundsbeer. Evonymus europaeus. Pfaffenkappl. Ribes petraeum. Saurbeer. — groſſularia. Rauchbern, oder Had ee Thefium alpinum. Vermainkraut. O 5 218 — — — Vinca minor. Todtenkraut. Gentiana lutea. Enzian, Enzianwurz. — acaulis. Gugguhandſchuhe. 3 — verna. Schuſternaͤgelen, Dinte— blum, oder Krahenfuß. — cruciata. Kreuzblum. Heracleum Spondylium. Rosſtingel, oder | Rosfenichl. Phellandrium Mutellina. Copriz, Madaun, oder Bedaun. Carum Carvi. Kumach. Pimpinella ſaxifraga. Bochwurz. Viburnum Opulus. Waſſerholler, oder Schnee⸗ ballen. Tamarix germanica. Tamarisken. Alſine media. Huͤhnerdarm. Allium Victorialis. Allermanharniſch. Lilium bulbiferum. Donnerblum, oder Feld- lilie. — Martagon. Silling- oder Sillich⸗ wurz, auch Goldwurz. Convallaria majalis. Philldron Chaldron. — polygonatun. Weiswurz. — 219 Juncus Jacquini. Gamsgras. — trifidus. Gamsburſt. Berberis vulgaris. Bromlbeer, oder Bassl⸗ | beer. Rumex alpinus. Schmalplotſchen. — Acetoſa. Sauerampfer. Colchicum autumnale. Schemmer. Vaccinium uliginoſum. Nebelbeer, oder Moo— ſevaccen. — Vitis idaea. Granten. Erica carnea N 1 Hadach. — vulgaris. Rhododendron ferrugineum. Waldroͤſel. Arbutus uva urſi. Rauſch, oder Rauſch⸗ granten, Ä Chryfosplenium alternifolium, Zittriche, oder | Kraͤtzenkraut. Dianthus deltoides. Feldnaͤgelen. Cucubalus Behen. Karren, oder Knallkraut. Sedum Telephium. Wilde Bohnen. | — acre. Warzengras. Oxalis Acetoſella. Guggubrod. 220 — Agroſtemma Githago, Rab, oder Rade. Euphorbia Cypariflias. Krotengras, Warzen gras. Crataegus oxyacantha. Vogelbeer. Scorbus aucuparia. Moſt, oder Vogelbeer. Meſpilus cotoneaſter. Mehlbeer. Roſa canina. Dornaͤpfel, oder Hagebutzen. Rubus fruticoſus. Brombeer, oder Kratzbeer. — ſaxatilis. Steinbeer.— Fragaria veſca. Rothbeer, oder Erdbeer. Aconitum Iycoctonum, Wolfswurz. Ranunculus glacialis. Ribiol, oder Tribiol. — bulboſus. Zaͤngerkraut. Trollius europaeus. Schmalzblume, oder l | Schmalzbulle. Thymus Serpyllum. Kuttelkraut. Rhinanthus criſta galli. Klapf. Pedicularis paluſtris. Lauskraut. — rvoſtrata. Einhacken. Orobanche major. Stierkraut. Dentaria enneaphylla. Scharnickl. f Anthyllis vulneraria. Unſer Frauenkrapflein. n — 221 Vicia ſativa. Wicke. | Trifolium M. coerulea, Zigeunerkraut. — palratenſe. Klee. Lotus corniculatus. Frauenſchuͤhlein. Tragopogon pratenſe. Bochsbart. . Leontodon Taraxacum. Feldblume, Kuhe⸗ Ir blume, wilder Ci⸗ chori. Carlina acaulis. Wetterdiſtel y alis Eln⸗ hacken. Artemiſia glacialis. Edelraut. — vulgaris. Schosmalten. Tuſſilago Tarfara. Labeſſen, Weislabeſſen. Senecio Jacobaea. Franciſciblume. — incanus. Gelber Speick. Arnica montana. Cathreinwurz. — Scorpioides. Gams wurz. Achillea clavennae. Abrauten, Bergwer⸗ muth, oder weisser Speck. Centaurea Cyanus. Kornblum. Filago Leontopodium. Edelweis. Viola tricolor. Stiefmuͤtterl. 222 ee 1 — — Satyrium nigrum. Bubenkraut oder Blut | ER Pinus Mugho. Zoͤtten, Zotten. — cembra, Zirbernusbaum. Salix caprea. Balmbaum, Balmweide, Balm- kazlein. L alba. Felber Weidenbaum. Viſcum album. Wintergruͤn. Hippophe rhamnoides. Gries vel Handbeer. Rhodiola roſea. Frauenzopf. Juniperus Sabina. Soͤven. Taxus baccata. Eibe. Veratrum album. Hammerwurz. Equifeum arvenſe. Zinnkraut. — hyemale. Schachtelhalm. Osmunda Lunaria. Hurengras. Acroſticum ſeptentriole. Harngras. Polypodiu vulgare. Suͤswuͤrzl. Lichen islandicus. Gaisſtrauben. — eereaceus. Zachlinge, oder Pfiffer⸗ linge. Phallus eſculentus. Mauerrochen. Lycoperdon tuber. Tartuffel. S * — 223 > Nachſchrift von dem Herausgeber. Die Provinzial Benennungen von Alpen» pflanzen ſind dem reiſenden Botaniker ſehr wichtig, indem er ſich dadurch, von den Fuͤh⸗ rern oder Sennten, die zu verlangenden Pflan- zen, auf eine ſehr leichte Art, verſchaffen kann, z. B. die ſeltene Wulfenia carinthiaca waͤchſt auf der Kuͤheweger Alpe im Geilthale. Gleichwohl duͤrfte es dem Botaniker ſchwer werden, dieſe Pflanze daſelbſt zu finden, aber ein einziger Umſtand wird ihm leicht dazu ver— helfen. Nemlich: die Wulfenia iſt in den da⸗ ſigen Gebirgen, den Einwohnern, unter dem Nahmen Hundszungen ſehr bekannt. Man darf alſo ſeinem Fuͤhrer nur andeuten, daß man Hundszungen ſammeln wolle, ſo wird er gradeswegs dem, vielleicht einzigen Orte zueilen, wo die gedachte Wulfenie zu finden iſt. Ein gleiches Verfahren kann man bei al— len andern Pflanzen, die man beſonders zu ſam⸗ meln wuͤnſcht, anwenden, wenn man den Provinzialnahmen der verlangten Pflanze kennt. 224 — Hier kann ich zugleich einen Irthum be⸗ richtigen. Ich habe in meiner Neiſebeſchrei⸗ bung erwaͤhnt, die Wulfenie ſeie in der Iſelaue bei Lienz znerſt gefunden worden. Dieſes Vorgeben fol, nach Hen. von Wul⸗ fens einiger Verſicherung, nicht richtig ſein. Dieſe Pflanze wurde allerdings zuerſt von Hen. von Wulfen auf der Kuͤhewegeralpe entdeckt, und iſt eine wahre Alpenpflanze. VI. N Botaniſche Bemerkungen von dem Her⸗ ausgeber. | 89 — TE 1. Gentlana verna und G. bavarica ſollten in den neueſten botaniſchen Schriften gleich auf einander folgen, ohne daß die ganz anders gebaute G. utriculoſa dazwiſchen ſtehet. 2. Herr Froh lich ſagt von der Gentiana proſtrata „ Gentianae bavaricae L. maxime * — 225 affinis /“ Meine Exemplare, die mit der ſchoͤnen Abbildung von Henke, in Jac⸗ quins Collectaneen, ganz uͤberein kommen, ſind ſehr davon verſchieden. Sollte aber gleichwohl Herr Froͤlich Recht haben; ſo wundert es mich, warum er in ſeiner ſchoͤnen Abhandlung de Gentiana zwiſchen dieſen beiden Pflanzen noch eine dritte hin- ſtellt, nemlich, die Gentiana imbricata, von welcher er ſelbſt ſagt „a Gentiana bavarica diverſiſſima. “ N . Gentiana imbricata, Fröl. Gent. pag., 74. nr. 28 und Hippion imbricatum Mayer in Böhm Abhandl. 1785. S. 46. Tab. I. Fig. 1. Schmidt de Gent. in Roͤmers Archiv 1. B. 1. St. S. 15. find wohl zweierlei Pflanzen, da erſtere blaue, leztere gelbe Blumen hat, und die Farbe der Blumen bei Gentiana ſehr beſtaͤndig iſt. „Bei Hippion nanum (Gentiana nana Wul- fen) in Roͤmers Archiv 1. B. 1. St. S. 20. Nro. 16. ſagt Herr Schmidt ſehr viel wahres und wichtiges; doch wundert es mich ſehr, daß uͤberall der Nahme Jacquin ſtehet, wo es doch Wulfen P 226 55 1 * heißen ſollte. Jacquin hat jene Gentiana nicht entdeckt, ſondern Wulfen; ſo wie lezterer auch die Zeichnung von dieſer, ſo wie von allen andern Kaͤrntiſchen Pflanzen die in den Miscellaneen und Collec⸗ taneen vorkommen, geliefert hat. Bei Hippion longepedunculatum 1. c. p. 21. u. a. m. O. ſpricht Schmidt von Jacquins muſterhafter Beſchreibung, was doch Wul— fen heiſſen ſollte. Es ſcheint als ſcheue man ſich gefliſſentlich, den ſo verdienten Nahmen Wulfen zu ſchreiben. 5. Gentiana nana All. iſt Gent. glacialis Vil- lars, und Hippion longepedunculatum Schmidt 1. c. iſt ebenfals G. gluciulis Sillars. 6. Gentiana nana Wulf. und Gent. glacialis Villars haben viele Aehnlichkeit mit ein- ander, aber es ſind doch verſchiedene Species. 7. Gentiana glacialis. V. und G. tenella. Retz haben große Aehnlichkeit mit einander, und werden von mehrern nee ver⸗ wechſelt. man, ame 227 8. Gentiana tenella Retz und Swertia carin- thiaca Wulf. hält Hr. Dr. Hoſt (Synop. auſt. p. 153. fuͤr einerlei Pflanzen. Das kommt daher weil er die Gentiana glacialis V. für Swertia carinthiaca Wulf. anſahe. Vergl. Schmidt. 1. c. 9. Gentiana nivalis L. und Gent. nana Wulf. haͤlt Hr. Dr. Hoſt fuͤr einerlei Species. Beide Pflanzen haben außer den Gattungs⸗ kennzeichen gar keine Aehnlichkeit it ein⸗ ander. 10. Gentiana filiformis L. hat in mehrern neuern botanifchen Schriften zwiſchen 6. afclepiadea und G. pneumonanthe einen fehr zweckwidrigen Platz. 11. Bei Gentiana glacialis citirt Hr. Pr. Hoff⸗ mann Froͤhlichs Tab. I. Die Abbil⸗ dung ſtellt aber Gent. krig da Haenk. vor. 12. Bei Gentiana adſcendens Pallas citirt Hr. Froͤlich, Gmelins Flor fibirica Tab. 5 muß heiſſen Tab. 51. Bei eben dieſer Pflanze in Wildenows Spec. plantarum leſe man anſtattt Fig. 4., Fig. A. P 2 228 | * N 13. Bei Gentinna rotata citirt Wilden ow Gmelins Tab. 52. Fig. 2.; muß heiſſen Tab. 5 1. Fig. B. 14. Bei Convallaria latifolia fragt Dr. Roth ob ſie außer der Groͤße hinlaͤnglich von Convallaria multiflora verſchieden ſeie. Ich antworte, beide Pflanzen haben wenige Aehnlichkeit mit einander. Convallaria multiflora hat einen runden Stengel und kleine Blumen; aber die Blumen an C. la— tifolia ſind groß, und der Stengel iſt eckigt. Dahingegen hat C. latifolia mit C. Poly- gonatum mehrere Aehnlichkeit; beide Pflan⸗ zen ſind blos durch die Anzahl der Bluͤthen unterſchieden, und dieſes ſcheint nicht hin⸗ laͤnglich, um ſolche von einander als ei- gene Arten zu trennen. b 15. Ueber die Gattung Juncus hat Hr. Prof. Schrank in der baierſchen Flora viele ſchoͤne Beobachtungen niedergeſchrieben. — Es wundert mich ſehr, daß man dieſes Buch worinn ſo manche lehrreiche Winke enthalten ſind, nicht beſſer ſtudirt, und beſonders bei den deutſchen Floren nicht mehr benuzt. Es iſt wahr, Schrank — 229 hat allerdings Pflanzen mit neuen Namen aufgeführt; die ſchon mit Namen verfe- hen waren, allein dieß gieng natuͤrlich zu. Viele Schriftſteller hatte Schrank nicht in ſeiner Bibliotheck, die er zu dieſen End— zweck haͤtte benutzen koͤnnen, und andere Pflanzenreformatoren als Roth, Hoff— mann u. ſ. w. ſchrieben mit Schrank zu gleicher Zeit, und es iſt alſo noch ſehr zweifelhaft, wer in den neuen Beſtim⸗ mungen den Vorrang verdient. Freilich mag diß wohl eine Urſache mit ſeyn, daß man Hrn. Schrank bei vielen neuen Entdek— kungen nicht trauet; aber es ſollte ein Bo— taniker ſich doch wohl aus den Schran⸗ kiſchen Pflanzen herausfinden koͤnnen; da der Verfaſſer das Gewaͤchs allemal gut de⸗ finirt, Synonyma, und oͤfters auch einen Commentar hinzufuͤgt. Unter den Pflanzen die Schrank ſehr gut beobachtet hat, gehoͤren auch die Juncos, da aber viele ſeiner Beſtimmungen in andern Werken auch andere Namen fuͤhren; ſo moͤchte es wohl nicht undienlich ſeyn, hier die Syno— nyma zuſammen zu ſtellen. P 3 230 — x a.) Juncus geniculatus, Schrank. n. 5 56. Eee Recht ſehr wuͤnſchte ich über dieſe Pflanze genaue Auskunft geben zu koͤnnen! Auf den erſten Unterſuchungen iſt man geneigt ſie als Juncus alpinus V. um ſo mehr zu betrachten, da Schrank das Synonim von Scheuchzern Juncus alpihus folio articulofo Agr. 33. hiebet anfuͤhrt; aber eben dieſen Juncus alpinus Villars führt Schrank unter Nro. 557. noch einmal beſonders auf, und citirt hiebei Juncus foliis fiſtuloſis, articulatis, panicula ſim- plict glumis ariſtatis Haller Hiſt. 1321. 188 8 das Hallerſche und das Scheuchzer⸗ ſche Citat führen die meiſten Schriftſtel⸗ ler, 5 5 ſelbſt Haller bei Juncus alpi- nus Vill. an; aber Schrank will beide ausdrücklich getrennt wiſſen. Dieß ver⸗ diente alſo wohl eine genauere Unterſu⸗ chung, und nur die Anſicht der Schran⸗ kiſchen Pflanze koͤnnte entſcheiden. Da | übrigens dieſer Juncus alpinus, vom Scheuchzer, Haller, Villars, Schrank als eigene Art anerkannt wird; ſo iſt es wohl entſchieden, daß er mehr als Varietaͤt von Juncus articulatus Linn ſeye. — * — ö 231 b.) Juncus articilatus n. 5 58. c.) Juncus ſubnoduloſus S chrank n. 559. d) Juncus agent Schrank n. 560. Hr. Prof. Schrank ſahe eben ſo wie E h r⸗ hart und Roth ganz richtig ein, daß unter den Abarten des Linneiſchen Jun- cus articulatus mehrere Arten ſtecken. Schrank zerlegte ſolche in die obigen 3 Arten. In Ruͤckſicht anderer Schriftſtel-⸗ ler gehoͤren hieher folgende Synonyma: Juncus articulatus Schr. iſt Juncus obtuf- florus Ehrhart. et Hoffn. und Juncus aqua- ticus Rothii. Juncus ſubnoduloſus Schr. iſt Juncus acuti- florus Ehrh. et Hoffm. und J. fylvaticus Rothii. Juncus faſciculatus Sch. iſt J. ſubverticilla- tus Wulf. J. uliginoſus Roth, und J. ſu- pinus Moenchii. e.) Juncus ericetorum Schrank n. 563. Hiebei fuͤhrt Schrank das Hallerſche Citat Juncus caule brachiato, foliis feta- ceis floribus faſciculatis ad ramos ſeſſilibus. P 4 a 99 EN 232 1 DD Hiſt. n. 1320. an. Synonyma ſind fer⸗ ner: Juncus capitatus Weig. und J. graci- lis Rothii. f.) Juncus faſcicularis Schr. n. 3 66. a iſt Juncus latifolius Wulf. Juncus maximus Rothii, und J. Sylvaticus Hoffm. 0 g.) Juncus cymoſus Schr. n. 5 66. b iſt Jun- cus vernalis Reich, Roth. Hoffm. cetr, h.) Juncus glabrefeens Schr. n. 566. c ift Juncus ſpadiceus Villars. i.) Juncus niveus Schr. n. 367. iſt Juncus albidus Hoffm. J. Leucophobus Ehrhart. nnd J. anguſtifolius Wulfen. 16. Pedicularis comoſa Schrank baierſche Flora B. 2. nr. 950. und Primit. Salisb. n. 588. iſt Pedicularis folioſa Linn. et Villars. 17. Pedicularis tuberoſa Schr. baierſche Flora n. 951. iſt P. comoſa Villars. 18. Coronilla montana Schr. l. c. nr. 1102. iſt C. coronata Linn. 19. Aftragalus pubeſceus Schr. Primit. Flor. Salisb. p. 184. n. 674. Fig. 7, die auch in Bi Hrn. v. Braune Salzb. Flora 2 B. ©. 357. Tab. 3. uͤbergegangen iſt, iſt Phaca frigida Wulf. 20. Leontodon haftile und danubiale find al⸗ lerdings einerlei Pflanzen, ſie ſcheinen blos in Anſehung der Groͤße zu variren. Hr. Dr. Roth führt fragweiſe auch Hedypnois paludoſa Scopl. bei dieſer Pflanze an. Al⸗ lein dieſe gehoͤrt nicht hieher, ſondern iſt das unbezweifelte Leontodon Salinum. Nach Hrn. Dr. Roth ſoll das Leontodon haſtile viele Aehnlichkeit mit Leontodon hiſpidum haben, und leicht damit verwechſelt wer— den koͤnnen. Ich muß geſtehen, daß ich dieſe Behauptung ſehr wahr finde, und ich glaube, man koͤnne beide Pflanzen ver⸗ einigen. In dieſem Betrachte wil ich hier anzeigen, was ich geſehen habe. 1) Das unbezweifelte Leontodon haſtile (ſiehe Herb. pl. rarior.) ſammelte ich häufig auf den naſſen Wieſen bei Glaneck. Die Pflanze iſt in allen Theilen klein, ganz glatt, die Blaͤter gezaͤhnt, und der Schaft unter dem Kelch dicker. Der Kelch glatt. P 5 9 8 4 wi Ya 2) Bie nehmliche pflanze ober 0 Kalte mit Borſtenhaaren beſetzt, waͤchſt unter der 27 vor! gen. 3) Die nehmliche Pflanze wie Nro. ı. 15 in allen Theilen groͤßer, ſie waͤchſt an trock⸗ nen Grasplaͤtzen. en G p 8 92 * 4) Dieſelbe Pflanzen wie Nro. 3. waͤchſt 155 auch unter derſelben, aber die ganze Pflanze mit Borſtenhaaren beſezt. Dieſe leztere Pflanze ſcheint mir das unbezweifelte Leon- todon hiſpidum zu ſein. 21. Lende den hiſpidum unterſcheidet ſich w a 87 0 22. Leontodon haſtile führt Schrank in b. Fl. 2. p. 337. fragweiſe bei feinem Leon- Linné und andern dadurch von L. hir- * Dr tum, daß es gablichte Borfihaare hat, die an lezterer Pflanze einfach ſind. Hr. * Dr. Roth ſchreibt auch der leztern Pflanze Gabelhaare zu, und dadurch gewinnen beide Pflanzen noch mehr Aehnlichkeit mit einander. Ich muß geſtehen, daß ich ſehr h i zweifele, ob beide verfchieden find. todon Salinum an; es gehört aber nicht dahin, ſondern zu L. danubiale nr. 1186. af 2‘ Br, 225 23. Ex obſervatione cel. Smith. Sonchus alpi- nus in Europaeis alpibus occurrens eſt Son- chus canadenſis Linn. — Hoffm. Deutſchl. Fl. 1791. p. 275. Es iſt vielmehr Son- chus montanus Retz. denn S. canadenfis Linn. iſt ein ganz anderes Gewaͤchs. Dies ; fer Umſtand ſcheint zu beweiſen daß man dem Linneiſchen Herbarium und den Come mentatoren deſſelben, nicht uhebingt trauen 5 duͤrfe. Bu 24. Die Synonyma Hypochaeris pontana Linn. Syft. plant. Reich. 3 B. p. 661. und Hieracium pontanum L. Syft. veg. XIV. p. 717. welche Hr. v. Braune in der Scalzb. Flora bei Hypochaeris helvetica Wulf. anführt, gehören nicht dahin, ſon⸗ dern machen eine eigene Art aus, die Haller unter Hieracium caule. unifloro, i - foliis caulinis ovato- lanceolatis dentatis am- plexicaulibus Hift. nr. 38. anfuͤhrt. Die Hypochaeris helvetica kommt aber bei ent unter nro. 2. als Abart vor. 53 TR N 25. Hypochaeris helvetica Wulf. und Hypo- 5 chaeris maculata L. haͤlt Dr. Hoſt nach Hallers Vorgange, fuͤr Varietaͤten. Nach 4 1 7 * > — 2 — — ſeinen Verſuchen ſoll ſich erſtere Pflanze durch die Cultur in leztere verwandelt ha— ben. Ich habe dieſen Verſuch nicht ge— macht, muß aber gleichwohl meinen Un⸗ glauben bekennen. 6. Arnica Mollii Schrank Primit. Fl. Salisb. p. 213. nr. 781. und von Braune Salzb. Flora 2 B. p. 517. nr. 868. iſt Arnica Doronicum Jacq. 27. Die Gattung Carex wird gegenwaͤrtig von mehreren Schriftſtellern mit vielem Fleiße, theils mit, theils ohne Abbildun⸗ gen bearbeitet, und es iſt zu hoffen, daß wir nach und nach zu richtigen Kenntnißen in dieſer ſchoͤnen und artenreichen ) Pflan⸗ zengattung kommen, denn bis iezt herſchen noch viele Zweifel, die ſelbſt Goo de— nough und Schkuhr nicht geloͤſet ha— ben. Es ſei mir erlaubt hier einige mei⸗ ner Erfahrungen mitzutheilen, und ich — — — x) Ich beſitze in meiner Pflanzenſammlung an 60 Arten, die ich alle am natürlichen Standtorte, blos in Deutſchland, geſammelt habe. wuͤnſchte, daß ſolche von meinen Leſern wohl moͤchten beherzigt werden. 28. Carex dioica Linn. Es iſt zum erſtaunen, welche Misgriffe die Botaniker, ſelbſt Go o⸗ denough, Schkuhr, Roth u. ſ. w. bei dieſer Art gethan haben. Wir muͤſſen, um hier ins Reine zu kom⸗ men etwas weit aushohlen: Linne belegte eine Seggenart mit dem Trivialnahmen, dioica, weil ſie die einzige Art dieſer Gattung war, die ganz getrennte Geſchlechter hat. Wuͤrklich wuͤrde, blos durch dieſes einzige Wort, die Pflanze von allen andern Ge⸗ waͤchſen in der Welt deutlich unterſchieden werden koͤnnen, wenn es nicht mehrere, we— nigſtens noch eine Art gaͤbe, auf welcher der naͤhmliche Charakter „ſpica ſimplici dioica““ paßte. Es wuͤrde nach dieſer Bemerkung ſchwer halten, die wahre Linneiſche Carex dioica heraus zu finden, wenn wir nicht meh⸗ rere Huͤlfsquellen dazu haͤtten. Zu unſerm Zwecke mag allein der vortrefliche Scheuch⸗ zer dienen. In den fruͤhern Speciebus plan- tarum citirt Linnee bei feiner Carex dioica, Scheuchzers Agroſtographia p. 497. Tab. — — — 1 1. f. 9. ro. folglich muß wohl die Bade N Scheuchzerſche Pflanze ohne allen Zweifel die aͤchte Carex dioica L. ſein. Es bleibt alſo nur zu unterſuchen uͤbrig was eigentlich Scheuchzer beſchrieben und abgebildet hat, denn hieruͤber ſind die Schriftſteller nicht ei⸗ nig. Murray *) bezweifelt ſchon die Rich⸗ tigkeit des obigen Citats, indem er bei Ca- rex dioica L. jagt excluſo ſynonymo Scheuch- zeri. Roth *) gehet noch weiter, er ci⸗ tirt Scheuchzers Pflanze bei Carex pulicaris L. und ſezt ſogar hinzu, daß die Abbildung ſehr gut getroffen ſeie. Schrank *) führt jene Scheuchzeriſche Pflanze wider zu Carex diojca L. zuruck, und auch Goodendugh 1) und Schkuhr TFT) thun das nehmliche. Wenn man nun bedenkt, daß Schrank eine ganz andre Pflanze unter ſeiner Carex dioica verſteht, als Roth, Goodenough und *) Syſtem. veget. p. 842. **) Flora germanica Tom. 11. p. IT. p. 424. **) Baierſche Flora 1. p. 272. +») Tranſact. 2 p, 139. 1 1) Caric. p. 6. * — 239 zum theil en Schkuhr; fo geraͤth man vollens in Verwirrung. Ich will dieſes durch die Reſultate meiner Erfahrung aufklaͤren. Es wundert mich gar nicht, wenn Roth die Scheuchzeriſche Figur zu Carex pulicars L. citirt, weil die 10. Figur des Scheuchzers die eine reife weibliche Aehre darſtellt ganz mit einer Fruchttragenden Aehre von Carex pulicaris überein kommt; denn es ſind die Capſeln an dieſer Figur nicht nur zuruͤckgebo⸗ gen *) ſondern die Aehre ſelbſt hat zu oberſt eine kleine Spitze, wie ſolche wirklich an Carex pulicaris erſcheint, indem dieſe Spitze von den abgefallenen maͤnnlichen Bluͤthen, uͤbrig geblieben. Aber ander Seits zeichnet ja Scheuchzer Fig. 9. eine ganz deutliche blos maͤnnliche Aehre, ſpricht in der De— finition feiner Pflanze von einer ſpica cala, und was das wichtigſte iſt, ſagt in der Be— ſchreibung p. 498. Culmi — fi deorfum di- giti ducantur afperiufculi communiter in adul- tioribus autem afperi, und pag. 497. Ra- dice nititur — cefpites integros conſti- *) Capfulis retroſlexis, Linne in definitione Cari- cis pulicaris. 5 249 — tuentibus. Alles dieſes wird Niemand an Carex pulicaris L. gewahr werden. Hr. Roth wird das alles zugeſtehen; aber er wird auch ſagen: alles dieſes paßt auch nicht zu meiner Carex dioica, denn dieſe hat offenbar eine kriechende Wurzel, glatte Blaͤtter und Halme. Richtig, aber eben dieſes beweiſet daß Roths Carex dioica ganz von der Linneiſchen Pflanze dieſes Na⸗ mens verſchieden ſeye. Hr. Schkuhr kam der Sache ſchon etwas mehr auf die Spur, er lieferte Abbildungen von zweierlei Pflan⸗ zen, erkannte die eine fuͤr eine unbeſchriebene Art, und belegte ſolche vorlaͤufig mit dem Nah⸗ men Carex reflexa. Aber in dem Texte zu ſeiner Abh. von Carices wirft er beide wieder zuſammen, und ſagt, er finde keinen Unter⸗ ſchied. Dies iſt mir platterdings ganz un⸗ begreiflich, wie ein Mann der ſelbſt zu unter⸗ ſuchen gewohnt iſt, fo weit wieder vom rech— ten Wege abweichen kann. Die Abbildung in feiner Abhandlung vom Caricibus A. nro 1. ſtellt eine Pflanze dar, deren Wurzel kriecht, aus welchen einzelne Halme hervorkommen, die nebſt den Blaͤttern voͤllig glatt ſind. Die weibliche Pflanze traͤgt an der Spitze die we⸗ — 241 nigen 5 — 6 Kapſeln aufrecht und ge— draͤngt. Die Figuren Q. und W. nıo. 2. ſtellen eine Pflanze dar, deren Wurzel fafes rigt iſt; und raſenartig waͤchſt; fo daß o bis 50 Halme aus einem Raſen hervorkom— men. Halme und Blaͤtter ſind ruͤckwaͤrts geſtrichen ſehr rauh; was man auch an tro⸗ kenen Exemplaren gewahret. An der weib— lichen Pflanze befinden ſich die reifen Capſeln an der Spitze zahlreich (8 — 10.) Sie ſitzen zuruͤcke gebogen, weitlaͤuftig, und ſind mit einer laͤngern Spitze verſehen. Sind denn das nicht ſchon genug Unterſcheidungs⸗ zeichen, ohne die noch uͤbrigen, nebſt dem Wohnorte? Hr. Schkuhr ließ ſich wahr⸗ ſcheinlich vom Goodenough verführen, wie ſolches auch an mehrern Stellen in ſei— ner Abhandlung erfichtig iſt; aber diſes ſollte der Mann nicht thun, der ſelbſt zu beobach— ten gelernt hat, und daß Good enough nicht unfehlbar iſt, beweiſet ja ſeine Abhand— lung an mehrern Orten, und ſelbſt bei dieſer Pflanze. Denn auch feine Carex dioica iſt nicht die Linneiſche Pflanze dieſes Namens, und daß er glaubt ſie ſeye von Carex capitata nicht verſchieden, iſt auch eine ſehr ſonder⸗ bare Behauptung von einem Schriftſteller, Q ; 242 | — der das Linneiſche Herbarium vor ſich hatte. Dieſe Thatſachen beliebe man ſich doch zu merken, wenn etwa aus dem Linneiſchen Herbario noch mehrere Paradoxien heraus- gehen ſollten, die der deutſche Anbeter nur gar zu leicht dem Britten nachſchreibt. Folgende zwei Arten haben bg Ne | die bisher geruͤgte Verwirrung veranlaßt, und moͤgen jezt auch die Zweifel heben. A. Carex ſcabra, ſpica ſimplici dioica, radice fibroſa, ceſpitoſa, culmo retrorſum ſcabro, capſulis mucronatis reflexis, Hoppe bot. Taſch. 1800. S. 242. Herb. plant. alp. Cent. 3 g Als Synonyma gehoͤren hieher: Carex dioica Linn ſpec, plant, 1379. nro.1. Gramen cyperoides fpica fim- plici caffa. Scheuchzeri Agroſt. 497%, Lab. IT. Fig. 9. Io Schkuhr Icon caricum Tab. w. Q. nro. 2. b — 243 Schrank Baierſche Flora x. nro. 129. Carex dioica (Der Halm abwaͤrts geſtrichen feinſtachlicht.) B. Carex levis ple ſimplici dioica, kde repente, culmo glabro, capſulis erectis. Hoppe Bot. Taſch. 1800. S. 243. Herb. plant alp. Cent. 3. Als Synonyma gehoͤren hieher. Carex dioica Goodenough Tran- Ba ct. Soc: 15 Lihin:Konde , p. 093) Schkuhr Icon Caricum Tab. A. nro. 1. | weten gener a Tab. 32 Fign. fig..2 Rothii Flor. germ. Tom. 11. P. 11. S. 423. Anmerkung. Mehrere Schriftſteller will ich bei beiden nicht citiren, weil die bloßen nachgefchriebenen Definitionen zu viele Zwei⸗ fel zuruͤcke laſſen. Es ſind auch die angefuͤhr⸗ ten hinlaͤnglich, und wer dieſe mit den Pflan⸗ 2 vn — W 244 — zen ſelbſt vergleicht, dem wird kein a0 mehr uͤbrig bleiben. Daß die Carex ſcabra eine merkwuͤrdige f Varietaͤt hervorbringt, bei welchen die maͤnn⸗ liche Aehre einige weibliche Bluͤthen enthaͤlt, hat Schkuhr a. a. O. erwehnt und ich ſelbſt habe dieſe Varietaͤten bei Regensburg gefun⸗ den, und werde ſolche den Beſitzern meines Herbariums kuͤnftig nachliefern. 29. Carex leucoglochin entdeckte Ehrhart auf moſigten Wieſen bei Celle. Hoff⸗ mann gibt den Wohnort nur im allge⸗ meinen an, woraus mancher faͤlſchlich ſchließen möchte, die Pflanze ſeye ſehr ge» mein; doch waͤchſt ſolche auch auf der Iſer⸗ wieſe in Boͤhmen, und auf dem Mooſe bei Salzburg. 0 b / 30. Carex Bellardi Allion iff eine Planta para- doxa. Sie hat eine einfache Aehre, die mit mehrern Schuppen bedeckt ift, und in jeder Schuppe ſitzen eine maͤnnliche und weibliche Bluͤthe ſo neben einander, daß ſie nur unten zuſammenhaͤngen. Das Honig: gefaͤß fehlt gaͤnzlich, und eben daher er- + — 245 klaͤren Wulfen und Seenus, dieſe Art fuͤr eine planta proprii generis die dann wohl einen ganz iſolirten Platz im Syſteme erhalten wuͤrde. Ich habe ſolche im Her— bario noch unter Carex gelaſſen, bis ich die bluͤhende Pflanze noch beſſer unterſu⸗ chen, und auch nachliefern kann. Sie waͤchſt auf den Alpen und Alpenwieſen in Kaͤrnthen gar nicht ſparſam. 1. Hr. Wohlleben fuͤhrte in feinem Nach— trage zur Halliſchen Flora!) die Carex Leu- coglochin Ehr. auf. Als Hr. Schkuhr ſich von dieſer Wohllebiſchen Pflanze Exem— plare verſchafte, fand er, daß es eine neue Art ſeye, die nun auch bei Leipzig gefunden worden. Sie waͤchſt wahrſcheinlich auch in andern Gegenden, und iſt bisher wohl nur uͤberſehen. Sie hat eine ganz einfache Aehre woran weibliche Bluͤthen unten, und maͤnn⸗ liche oben ſitzen, wie bei C. pulicaris; aber ſie unterſcheidet ſich von dieſer dadurch, daß ſie eine dreifache Narbe hat, dadurch kann ſie auch leicht von derjenigen Abart von ) Vergl. bot. Taſch. 1797. S. 73. Q 3 346 — Carex ſcabra die an der maͤnnlichen Aehre einige weibliche Bluͤthen traͤgt, unter⸗ ſchieden werden. Ich werde dieſe Pflanze unter dem Namen Carex Wohllebii mitthei⸗ len, um das Andenken des Entdeckers zu ehren, weil ohnehin ſchon der Name Carex ſpicata einer andern Art beigelegt worden, ſo koͤnnte das leicht zu Verirrungen Anlaß geben. (Die Fortſetzung folgt. XVII. Botaniſche Litteratur. 1. en vivum plantarum rariorum prae- fertim alpinarum etc. Centuria tertia ent- hält: Pinguicula alpina, Scirpus ovatus Sc. ceſpitoſus, Eriophorum alpinum, E. Scheuch- zeri, E. vaginatum, E. triquetrum, E. an- guſtifolium, E. latifolium, Schoenus fuſcus, S. nigricans, Aira ſubſpicata, Melica uniflora, — Fe ji 247 Galium rotundifolium, Primula Auricula, P. farinoſa, Solanum villoſum, Lyſimachia pun- ctata, Aretia alpina, Phyteuma hemifphaeri- cum, Ph. pauciflorum, Campanula barbata, C. ceſpitoſa, Thefium alpinum, Gentiana pun- ctata, Gentiana aſclepiadea, Athamanta Liba- notis, Laſerpitium ſimplex, Linum viſcoſum, Statice Armeria (alpina) Allium urſinum, Ga- lanthus nivalis, Juncus ſpadiceus, J. glabra- tus, J. ſpicatus, J. triglumis, J. Tenageia, Rumex alpinus, Moehringia muſcoſa, Epilo- bium alpinum, Dianthus alpinus, Eupliorbia dulcis, E. verrucoſa, E. gerardiana, E. amyg- daloides; Nigella fativa, Ranunculus plata- nifolius, Helleborus niger, Leonurus marubi- aſtrum, Bartffa alpina Antirrhinum alpinum, A. Linaria (Peloria) Pedieularis tuberoſa, P. recutita, Cardamine trifolia, Er Yſimum ſtri- ctum, Malva moichata, Aftragalus alpinus, A. campeſtris Apargia alpina, A. haftilis, Hieracium alpeſtre, II. integrifolium, H. ſti- pitatum, I. paludoſum, Iyoſeris foetida, Car- duus defloratus, C. rivularis, Cacalia albi- frons, Artemiſia glacialis, A. ſpicata, Doro- nicum Bellidiaſtrum, Chryſanthemum alpinum, Erigeron uniflorum, Orchis ſambucina, O glo- boſa. O odoratifima, O conopſea, Satyrium 5 24 — 248 — viride; S. albidum, S. nigrum, S. repens, Se- rapias enfifolia, Calla paluſtris, Carex ſcabra, 4 C. laevis, C. Leucoglochin, C. Bellardi, C. curvula, C. approximata, C. ſplendida, C. firma, C. alba, C. frigida, Littorella lacuſtris, Typha mınima, Lycopodium inundatum, L. ‚complanatum, L. annotinum, L. Selago. 2. Dieutſchlands Flora in Abbildungen nach der Natur mit Beſchreibungen von Jacob Sturm. > Erſte Abtheilung 8tes Heft. Veronica triphyllos, Alopecurus praten- ſis, Borago officinalis, Menyanthes trifoliata Daphne Mezereum „ Ceraftium arvenfe Geum rivale, Clematis erecta, Caltha paluftris , Glechoma hederacea, Lamium album, Car- damine pratenfis, Sinapis alba, Calendula of- fieinalis, Cypripedium Calceolus, Vifcum album. Erſte Abtheilung gtes Heft. Salvia Sclarea, S. officinalis, Valeriana dioica, V. officinalis, Scirpus paluſtris, Po- tamogeton natans, Cynogloſſum officinale Af- — 249 clepias Vincetoxicum, Prunus fpinofa, Leonu- rus Cardiaca, Melampyrum fylvaticum, Subu- laria aquatica, Lepidium ativum, Solidago Virgaurea, Jaſione montana, Parietaria offi- cinalis. Zweite Abtheilung ates Heft. Polytrichum Yuccaexolium, juniperifolium P. piliferum, P. fexangulare, P. aurantiacum, P. alpinum, P. urnigerum P. aloides , P. na- num, Orthotrichum criſpum, Hypnum veluti- num. Umbilicaria griſea, Pfora candida, Ver- rucaria pallida, V. varia, V. cruenta. Bei der Fortſetzung dieſes Werks wird Herr Sturm dahin Bedacht nehmen, ſaͤmmt⸗ liche officinelle Gewaͤchſe bald moͤglichſt in Ab⸗ bildung zu liefern, um den Wunſch mehre⸗ rer Apotheker zu befriedigen. 818 Bei der Anzeige dieſes Werks im vor⸗ jaͤhrigen botaniſchen Taſchenbuch S. 235. hat ſich ein Schreibfehler eingeſchlichen Zeile 12. leſe man anſtatt Bryum tor- tuoſum, Bryum contortum. X VILE Nachricht an Botaniker. Indem wir hiemit den Botanikern eine neue Zeitſchrift, die mit Anfange des Jahrs 1802 unter dem Titel: Botaniſche Zeitung, herauskommen wird, ankuͤndigen, duͤrfte es unnöthig fein, uns über den Innhalt der⸗ ſelben weitlaͤufig zu erklaͤren. Die vollſtaͤn⸗ digſte, unparthetiſche und bald moͤglichſte *) Beurtheilung aller herauskommenden botani⸗ ſchen Schriften und Aufſätze iſt der erſte Ge⸗ genſtand unſerer Unternehmungen; zugleich gehoͤren aber auch alle merkwuͤrdigen und neuen Ereigniſſe aus dem ganzen Gebiete der Botanik fuͤr unſre Zeitung. Eigentliche Ab⸗ handlungen ſcheinen nicht ganz fuͤr dieſelbe ) um dieſen Zweck leichter zu erreichen, erſuchen wir ſaͤmmtliche Buchhandlungen, uns ihre bota⸗ niſchen Schriften, und jene, worinnen einzelne botaniſche Abhandlungen enthalten ſind, gleich nach geſchehenem Abdrucke, gefaͤlligſt einzuſenden. \ — 251 geeignet zu ſeyn; von dieſen wollen wir nur eine ſparſame Auswahl treffen, und nur ſol⸗ che aufnehmen, die neue Entdeckungen und Unternehmungen zum Gegenſtande haben. Wir ſind bereits mit mehrern von unſern reſp. auswaͤrtigen Mitgliedern in Verbindung getreten; erſuchen aber hiedurch noch alle Uibrigen, an der botaniſchen Zeitung Antheil zu nehmen, die Ausbreitung derſelben thaͤ⸗ tigſt zu befoͤrdern, und dadurch unſer Unter— nehmen ausfuͤhrbarer zu machen. Woͤchentlich erſcheint eine Numer von ei⸗ nem Bogen in 8, gedruckt mit lateiniſchen Lettern. Der Preiß des ganzen Jahrgangs betraͤgt 1 Ducaten. Auswaͤrtige wenden ſich durch ihre reſp. Poſtaͤmter und Buchhandlun⸗ gen an die hieſige K. Oberpoſt mts⸗Zeitungs⸗ Expedition, an die Montagiſche a oder dae an Uns ſelbſt. 5 * Botaniſche Geſellſch aft in Regensburg. 9 252 2 ö — In dem Intelligenzblatt der Jen. allg. Litt. Zeit. befindet ſich eine umſtaͤndliche An⸗ zeige von einem Werke, welches Hr. 1 Mertens in Bremen, unter folgendem Titel herausgeben wird: Icones Algarum aquatica- rum, quae in „gel. Rothii Catalectis e reperiuntur. Nach einer bereits bekannten Ankuͤndi⸗ gung wird nun auch des verſtorbenen Prof. Hedwigs in Manuſcript hinterlaſſene Species mufcorum frondoſorum, cum Supplemento hers ausgeben. ML & er Auf alle drei vorſtehende Werke nimmt der Herausgeber Rete n N 0 * i A r N EIER x —— 8. * 0 75 en a * 1 * * 0 7 * ** INN IN IE 3 5185 E 3 | 7. b | : | | |