LIBRARY OF THE ^^y FOR THE ^. ^ PEOPLE ^ < FOR ^ >^ EDVCATION O q^ FOR , ^ O, SCIENCE ^ ^ nC^ .^ Brasilische Säugethiere. Resultate von Johann Natterer's Reisen in den Jahren 1817 bis 1835. 1. Dargestellt von August von Pelzeln. Beiheft zu Band XXXIII. (Vorgelegt in der Versammlung am 7. Februar 1883.) Wien, 1883. Im Inlande besorgt durch A. Holder, k. k. Ilof- nnd Üniversitäts-Bnchhändler. Für das Aasland io CommissioD bei F. A. Brockhaus ia Leipzig. R Brasilische Säugethiere. Resultate von Johann Natterer's Reisen in den Jahren 1817 bis 1835. Darsrestellt von August von Pelzeln. Herausgegeben von der k. k. zoologisch -botanischen Gesellschaft. Beiheft zu Band XXXIII. (Vorgelegt in der Versammlung am 7. Februar 1883.) Wien, 1883. ' l. I Im Inlande besorgt darch A. Holder, k. k. Hof- und üniversitäts- Buchhändler. | Für das Ausland in Commission bei F. A. Brockhaus in Leipzig. ,- r. Q ^- ' Druck Ton Adolf Holzhausen, k. k. Hof- und Univcrsitäts-Buclidrucker in Wien. !f Am 17. Juni 18S3 endet das vierte Jahrzeheat, seit Johann Natterer, ; der berühmte Naturforscher und Reisende, auf dessen Leben und Thaten das ; Vaterland mit gerechtem Stolze blicken kann, aus diesem Leben abberufen wurde, ehe es ihm möglich war, die Ergebnisse seiner rastlosen Forschungen der Oetfent- ^^ lichkeit zu übergeben. — Wie hervorragend seine Leistungen als wissenschaftlicher Zoologe, als Reisender, Sammler und Präparator, wie zahlreich und wichtig seine Ent- deckungen, wie genau und gewissenhaft seine Beobachtungen gewesen, das bedarf wohl keiner weiteren Ausführung. ^ Was die Classe der Säugethiere betrifft, so fehlt eine Zusammenfassung der reichen Resultate der von Natterer während der Jahre 1817 bis 1835 in Brasilien unternommenen Reisen leider bis zur Stunde. Allerdings wurden die neuen Gattungen und Arten von Andreas Wagner theils inWiegmann's Archiv, theils in den Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu München, theils in des genannten Gelehrten Fortsetzung von Schreber's Säugethierwerk be- schrieben, und Natter er und Wagner beabsichtigten gemeinsam eine Säugethier- fauna Brasiliens zu publiciren, in welcher Ersterer hauptsächlich die gemachten Beobachtungen und den biologischen Theil, Letzterer mehr den systematischen Theil übernommen haben würde.') Die Ausführung dieses Planes wurde jedoch durch den frühzeitigen Tod Natterer's vereitelt, und eine Fülle von Beob- achtungen und Erfahrungen wurde mit ihm zu Grabe getragen. Geblieben sind aber die roichen Sammlungen, welche eine Zierde des kaiserlichen Museums bilden, und der handschriftliclie Catalog Natterer's, in welchem er seine an Ort und Stelle gemachten Wahruelimungen bei jeder Art verzeichnet hat, aus ; welchem Wagner nur an mehreren Orten zerstreut Bruchstücke veröffentHcht (- hat und die Fundorte der Quadrumanen Professor Schlegel für seine Mono- graphie in Kürze mitgetheilt worden sind. ; ') V^l. A. W'HsiiPr in Mniirliener G. ■lehrte Atizeigen, 1S4/I, \r. 0, 10, II. 1 Seit Jahren war es mein lebhafter Wunsch, gestützt auf die eben an- geführten Materialien, die Ergebnisse von Natter er 's Forschungen über die Säugethiere Brasiliens in analoger Weise zu bearbeiten, wie ich dies bereits früher mit jenen über die Vögel gethan,') uud ich habe über die Fortschritte dieser Arbeiten in den Sitzungsberichten der k. k. zoologisch-botanischen Ge- sellschaft wiederholt Bericht erstattet. Gegenwärtig habe ich die Ordnungen der Quadrumanon, der Chiropteren und der Raubthiere nach einer neuerlichen Revision beendigt und beehre mich, diesen ersten Theil der geehrten k. k. zoologiscli botanischen Gesellschaft zu übergeben. Die übrigen Ordnungen zu behandeln ist mir gegenwärtig, wo die Geschäfte der Uebersiedlung der Sammlungen in das neue Museum meine Zeit so sehr in Anspruch nehmen, nicht möglich, ich hofl'e aber dieselben nach dieser Uebersiedlung, wenn Gott mir Leben und (Gesundheit schenkt, baldmöglichst liefern zu können. Was die Art und Weise der Bearbeitung betrift"t, so habe ich bei jeder Art die dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft entsprechende Bestimmung, die nöthige Synonymie, wo erforderlich kritische Auseinandersetzungen oder, wie z. B. bei d^r Gattun? ^ igothi eine miuiographische Uebersicht, dann Natterer's Aufzeichnungen (bei den Chiropteren, um zu grossen Umfang zu vermeiden, nur im Auszuge), dann sämmtliche Fundorte und die Zeiten der Erlegung angegeben. Da die geographische Verbreitung der Arten innerhalb Brasiliens noch sehr wenig erforscht ist und Natterer's Sammlungen in dieser Richtung ausser- ordentlich werthvolle Aufschlüsse bieten, so wurden am Schlüsse jeder Ordnung die Ergebnisse in zoogeographischer Beziehung dargestellt. Um die Orientirung hinsichtlich der Fundorte möglichst zu erleichtern, wird am Schlüsse des Ganzen das aus Anlass des früheren ornithologischen Werkes verfasste Itinerarium beigefügt werden. Das einzige gerettete Bruch- stück aus Natterer's Reisetagebuch dürfte hier ebenfalls eine passende Stelle finden; das ganze übrige Tagebuch ist 18-lS ein Raub der Flammen geworden. Einen sehr werthvollen Beitrag zur Kenntniss der Säugethiere Brasiliens erhielt ich durch die Daten über die Expedition des trefl'Iicheu Naturforschers Dr. Alexander Perreira in den Jahren 1783—1703, deren Resultate leider nie bekannt geworden sind, welche mir mein geehrter Freund S. Jose Augusto de Sousa in Lissabon einzusenden die Güte hatte. Denselben ist eine Liste jener Säugethiere beigefügt, welche im ersten Bande der Zeichnungen der erwähnten Expedition dargestellt sind. >) Zur Ornilliologio Brat-ilieiis, Wien 18t)9 1871. 8'\ Mammalia placentalia. Ordo : QiiJKlruiiijma. Simiae platyrliinae. Gymnurae. 1. Mycetes fitscus (Geoffr.), Nr. oL Barbado. Simia ursiua. Humboldt, Rec. Observ. I, 1811, t. XXX (iiec descript.)- Stentor fiisctis. Geoffr., Anual. Mus. bist. uat. XIX (1812), 108. Mycetes fuscus. Kubl, Beitr. 1820, 20. — Desmar, Mamm. 1820, 78. — Spix, Simiae Brasil. 1823, t. 30. — A. Waguer, Abbandl. d. Akad. Müncbeu V, 409, und Säugetb. Suppl. V, 07. — Burmeister, Thiere Bras.I, '22. — Reicbenbacb, AtfenGG. — Scblegel, Mus. Pays-bas VII, Simiae 154. Mycetes iirsimis Pr. Neuwied, Abbild, z. Naturgesch. Bras., t. 2. — Idem: Beiträge 1826, 48. — Is. Geoffr., Catal. Mammif. 1851, 52 part. — Gray, Catal. Moukeys, Brit. Mus. 1870, 39 part. et esclus. var. — R. Heu sei, Beitr. Säugentb. Süd-Bras. 1872, 12 (Proviuz Rio Graude do Sul). — Scblegel, Mus. Pays-bas 155 und 343. Mycetes scnicidus. D. Wagner, Säugetb. Suppl. I, ISO. - R. Heusei, Zool. Gart. 1867, 302. Mycetes hicolur. Gray, Ann. nat. bist. XVI (1845), 214, und Oatal. 40 (Bras.). Süd-Brasilien, Mattodentro, December; Ypanema, Februar, September; Ytarare, August. IS Exemplare. Altes Mäuucben (sebr dunkel), Mattodentro, 8. December 1S18. Iris dunkel baselnussbrauu. Gesiebt, Obren, Hände, nackter Tbeil des Scbwanzes scbwarz. Länge des Körpers von der Nasenspitze bis ans Scbwanzende 3' 10", Länge des Schwanzes 1' 11 VV'- Natter er, Cat. msc. Wie Scblegel treffend dargetbau, gebort Humboldt 's Beschreibung der Simia ursiua vom Orinoco und aus Neu-Grauada zu M. seniculus, während die Abbildung nach einem im Pariser Museum befindlichen Exemplare gemacht wurde, das wahrscheinlich aus Brasilien stammt (vgl. Humb., Rec. I, 332),') und welches von Schlegel als Mycetes «?-.stnMS aufi^eführt wird. Der genannte Forscher trennt unter dieser Benennung die mehr rothen Individuen von den dunklen (71/. fuscus) und gibt als Heiajat für erstere die Ostküste Brasiliens vom Rio Parahyba bis Bahia, für letztere Süd-Brasilien von S. Paulo bis zum Rio Parahyba an. ') \Vi))il .l:is fi\irch Goolfroy 180s aus Portu!j;al geliraclite lotlie Exemplar auB HraHilien fU. GeoMr.. ('alal. ..>). 1* Prinz Neuwied berichtet, weiter nördlich (Mucuri ['?], Porto Seguro u. s. w.) die Männchen mehr rostroth oder fuchsroth gefunden zu haben, ob er gleich übrigens keine specifischen Unterschiede hat entdecken können und alle üeber- gänge in den Farben da sind. Das von Aug. St. Hilaire 1822 in den Urwäldern von Capivari, S. Paulo, erlegte Exemplar (Is. Geoffr., Catal. 53) zeigt rothe Färbung. Unter den von Natterer sämiatlich in Süd-Brasilien gesammelten Exemplaren befinden sich sowohl braune als röthliche Individuen, ohne dass eine Farbe einem Geschlechte oder einer Gegend ausschliesslich eigen wäre. Unter diesen Umständen ghiube ich, dass sich eine specifische Trennung des M. ftiscHS und M. ursinus nicht aufrecht halten lassen dürfte, und dass man den Verbreitungsbezirk dieser Art. welche in dunkleren und mehr rothen Individuen vorkommt, von S. Paulo bis Bahia anzunehmen hätte. Die Bezeichnung ursinus dürfte, da unter derselben zwei verschiedene Species begriffen waren, nicht beizubehalten und durch die nächstälteste fiiscus zu ersetzen sein. 2. Mycetes senicnlns (L.) Nr. 159 und l.ö8 (var. flarescens). Mycetes tirsinus. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 410, und Säugeth. Suppl. V, 68. 69. Mycetes chrysartis. Is. Geoffr. Mycetes seniculus. Schlegel, Mus. Pays-bas 156. Cachoeira da Banaueira, September ; Cachoeira do Madeira, 11. September ; Cocuy, Februar; Marabitanas, März; Rio Vaupe, Juli. 5('?) Exemplare. Var. rufa, unicolor, Salto Theotonio, October. 1 Exemplar. Var. flavescens. Rio Vaupe. 2('?) Exemplare. Ein Männchen von Marabitanas hatte rothe, ein zweites von derselben Localität nur ein wenig lichtere, ein Exemplar ohne Angabe des Fundortes rothe, die übrigen untersuchten Individuen gelbe Schwanzspitzen, ohne dass sonst ein Unterschied bemerkt werden konnte. Ein Exemplar, roth, nur am Rücken und an der Schwanzspitze gelb, wurde von Herrn Grosskopf in der Gegend von Media- luna, einer Dorfschaft am Qienega (einem durch einen Arm des Magdalenen- stromes nahe bei dessen Mündung gebildeten See), gesammelt und von Herrn Director Steindachner der kais. Sammlung zum Geschenke gemacht. Die oben erwähnte gelbliche Abänderung scheint, soweit dies nach trockenen Plxem- plareu festgestellt werden kann, sich \ou M. st7'amincus {Geoiir.) durch dunkles Gesicht und gleich gefärbte sonstige nackte Hautstellen zu unterscheiden. Wagner (Abhandl. 415) sagt ausdrücklich, dass Natterer 3L slramineiis gar nicht auf- gefunden habe. Derselbe erwähnt auch, dass Natterer das von Spix her- rührende Exemplar der letztgenannten Species in J\Iünchen gesehen hatte. 3. JMjfcefes Caraya Hunib. Nr. lul. Mycetes Cnraya, Wagner. Abhandl. d .\kid. Müncünn V^ 41 1, und Säugeth. Suppl. V. ils mjotcx iriqer Kulil. - Schlegel, Mus. Pays-bas 149. " Villa .Maria. Juli, August; Matogrosso, August, September, Octuber, November. 1:'- Exemplare. ■Vit HS .Mäiiiiebeu. Villa Maria. 28. Juli 1825, am Walde des rechten I'l'frs ii'-> Paraguay (zwei Männchen in Gesellschaft, die ich beide schoss). Iris 1 ■i,.lbrtuii 'ii'' Sclerotica ist sehr dunkelbraun. Nackte Haut im Gesichte, Obren iii d lii.' SmIiIpu schwarz, die Haut am Unterleib, die durchscheint, ist dunkel hr uiili' li. die Haut des Scrotum und Penis blassweiss, die Haare, die diese ■l'!i, il.' bedecken, sind gelblich, die Brustwarzen blassweiss. Der nackte Theil ,i,., Srliwanzes ist schwarz. Länge 4'. Schwanz 2' VV'- Altes Weibchen mit einem Jungen, Matogrosso, 24. November 1826. Niii-kte Haut im Gesichte, Ohren, Sohlen und der nackte Theil der Schwanz- siätze schwarz, die nackte durchscheinende Haut am Unterleibe bräunlich haut- tarben (dunkel), in Violettgrau ziehend, die langen Zitzen, die zwischen den beiden Vorderfüssen stehen, blass hautfarben. Die Schamtheile klein, blass haut- farben, fast weiss, die Clitoris klein und eingezogen. Ganze Länge 42^/4", Schwanz 23". Der Bart am Kinn kurz. Natt. 4. Mycetes Belzebid (L.) Nr. 16U. Mycetes rufimanus. Kühl. — Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 412. und Säugeth. Suppl. V, 09. Mycetes Behehul. Schlegel, Mus. Pays-bas 150. Borba, Juli; Rio Muriä. Februar. 3 Exemplare. Rio Muriä, 17. Februar 1835; eine kleine Gesellschaft im Walde, nahe an der Roi;a. Das Männchen wurde verwundet und entwischte. Das Weibchen hatte ein grosses Junges bei sich, an dem die äussere Hälfte des Schwanzes, Hände und Füsse ockerfarben waren. Gesicht, Ohren, durchscheinende Haut am Unterleib, sowie Haut der unteren Seite der Hände und Füsse schwarzbraun, ausgenommen den nackten Theil des Schwanzes; ein grosser Fleck am Kröpfe, dann einer auf der Achselhöhle, die Zitzen einschliesseud, der After, Schamtheile und etwas aufwärts zwischen den Beineu hautfarben, mit ockerfarb überwaschen. Ganze Länge 3'5'/4", der Schwanz vom After V 8^ 4". 5. 3lycja[?]) von gleicher Farbe in beiden Geschlechtern sei, und dürfte diese Beobachtung auf die gegenwärtige Art sich beziehen. 6. Lagothrix cana E. Geoffr. Nr. 120. Macaeo burriga, M. harriguäo. Salto Theotonio am Eio Madeira, October (3 Exemplare sind zu Barra do Eio negro im Jahre 1S03 verendet). 11 Exemplare. Männchen. Salto do Theotonio, 20. October 1829. Der Kopf sehr dick, die Backen sehr dick, wie aufgeblasen, der Scheitel hat in der Mitte eine Längs- vertiefung, auf beiden (Seiten?) eine erhabene dicke Wulst, Stirn stark hervor- ragend, die Augengegend stark vertieft und die Nase hervorragend. Alle Glied- massen sehr dick und breit, auch der Schwanz ungeheuer dick. Der Bauch sehr gross, die Hoden gross, schwarz, der Penis hautfarben wie am Macacu precjo (S. fatuellus). Ganze Länge 4' l'/n", der Schwanz vom After 2' ' .,", Umfang des Bauches in der Mitte 18';V', des Vorderarmes G^, 4", des Oberarmes G^/,-/', des Schenkels S^/V, der Wade G'/V, der Scbwanzwurzel G". Weibchen, Salto Theotonio, linkes Ufer des Madeira, 31. October 1829. Iris sehr dunkel kastanienbraun, Gesicht, Ohren und übrige haarlose Theile des Körpers matt schwarz. Die Clitoris ist vom untersten Ende der Scheide an ",4" lang und gleicht einem kleineu Penis, schAvarz, die Scheidenöffnung hautfarben und eine Ritze bis an den Kopf der Clitoris. Länge sammt dem Schwanz 3' 7" 2'", der Schwanz 2', Umfang dfs Bauchfs in der Mitte 14' 4", der Schwanz- wurzel 4'/.,". Natt. C. ni. Natterpr's Serie von 11 Exemplaren dieser Art in allen Altersstufen zeigt, ilass kein Unterschied in der Färbung zwischen Alten und Jungen obwaltet. 7. LagotJiri.r iufuuiata Spis Nr. 126 1'- (■? Matogrost^n, April 1829.) Eiu Hie, Juni; Rio Vaupe. Juli. 11 Exemplare. Bei den verschiedenen Deutungen, welche die Arten der Gattung Lago- thrix erhalten haben, dürfte die folgende Zusammenstellung der Synonymien und Fundorte der Species nicht unwillkommen erscheinen. Lar/othrix cana E. Geoft'r. Simia cana Geoft'r. (esp. iued.). Humboldt, Kec. I, 354 (1811). Lafiothrix cana. Geoft'r..Tabl. desQuadrum. 1S12. — Is.Geoffr., Catal.50. — A. Wagner, Säugeth. Suppl. I, 1S6. — Tu eher an, Not. mamm. in Rov. d. Zool. 1857,21)0. - Schlegel, Mus. Pays-bas 162. (uixtrimaniuH olivaceus. Spix, Sini. Bras. 39, t. 28. Lagothrix oUcacea. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 116, und Saugeth. Suppl. V, 73. Lagothrix Humholdtii part. J. E. Gray, Catal. Moukeys 46. Bras. (Mus. Paris). Cametä an der Mündung des Tocantiu und längs des Ufers des Solimoens von Villa Nova bis zur Grenze von Peru (Spix), Rio Madeira (Natterer), auf dem Tett'e bei Ega (Bates). Lagothrix Humholdtii Geoft'r. Simia lagotricha (Caparro do Rio Guaviare). Humb., Rec. I, 321, 322 und 354. Lagothrix Humholdtii. Geoffr., Tabl. des Quadrum. 1S12. — Tschudi, Fauna Peruana 32. — Is. Geoffr., Catal. 1851, 50. — Pucheran, Not. mamm. in Rev. de Zool. 1S57, 290. — Gray, Catal. Moukeys 46, partim. Lagothrix cana part. Schlegel, Mus. Pays-bas 162. Rio Guaviare (Humboldt), Peru bis 3000' Höhe (Tschudi), Bogota, Columbien (Mus. Paris). Das kaiserliche Museum erhielt ein sehr schönes Exemplar dieser Art, welches von H. Jelski in Peru gesammelt wurde, von H. L. Taczauowski in Tausch. Jjagothrix Geoß'roiji Pucheran. Tjagothrix Geof]'ro>/i. Pucheran, Not. nianim. in Rev. de Zool. 1857, 289. {?) Lagothrix Humholdtii. Schlegel, Mus. Pays-bas 163. Cayeune (H. Neumanu in Mus. Paris), (?) Orenocomündung (Donzelet in Mus. Paris). Lagothrix infumata (Spix). Gastrimargns infumatus. Spix. Sini. Bras. 41, t. 22. Lagothrix infumata (Spix). Wagner, Säugeth. Suppl. I, 187. — Idem Abhandl. d. Akad. München V, 417 und Säugeth. Suppl. V, 73. — J. E. Gray. ("atul. 46. Lagothrix canus (part.). Tschudi, Fauna Peruana 33. Lagothrix Humholdtii. A. R. Wallace, Moukeys of the Amazons, Ann. nat. bist., 2. ser.. XIV (1854), 152. — Schlegel, Mus. Pays-bas 162. Rio 19a (Spis). Rio Xie, Rio Vaupe, Nebenflüsse des Rio negro (Natterer), (?) Südwest vom Rio negro (Wallace). Lagothrix Töppigii Schinz. Lagothrix sp. (schwarzer Choro). Popp ig: Frorieps, Notiz. XXXIII (1832), 100. Lagothrix Pöppigi. Schinz. Syn. Mamm. I (1844). 72. — Schlegel, Mus. Pays-bas 164. Maynas, Peru (Popp ig). Lagothrix Tschudii Pucheran. Lagothrix Tschudii. Pucheran. Not. mamm. in Rev. d. Zool. 1857, 289. Lagothrix Pöppigü (juv.). Schlegel, Mus. Pays-bas 164. Peru (Gay), Bolivien (?). Lagothrix Castehiaui Is. Geoffr. et Desni. Lagothrix Castehiaui. Is. Geoffr. et Desra., Compt. rend. Ac. Paris XVII, 1848, 498. — Is. Geoff., Catal. 50, Arch. Mus. bist. nat. V, 544 et Eap. Castelnau, t. 1. Lagothrix infumata. A. Wagner, Säugeth. Suppl. V. 73 (part.). — J. E. Gray, Catal. 46. - Bartlett et Sclater, Proc. Zool. Soc. 1871. 219. — Sclater, ib. 1872, 664. (Macas, Ecuador.) Lagothrix Pöppngii part. Schlegel, Mus. Pays-bas 164. Peru, Ob. Amazon (Castelnau et Deville), Ucayale und Huallaga (Bartlett), Ecuador (Buckley). 8. Eriodes arachnoideft (Geoffr.) Nr. 37. Mono, Buriquim (Ypanema). Ateles arachnoides Geoffr. — W^agner, Abhandl. d. Akad. Münclien 421. und Säugeth. Suppl. V, 80. — Schlegel, Mus. Pays-bas 184. Ypanema, Februar, März, Mai, August. 10. Exemplare. Ypanema, 25. März 1819, im Walde ober dem Sorocabaflusse, Weg nach Porto feliz. Männchen, Iris haselnussbraun, die Sclerotica. wovon viel zu sehen ist, dunkelbraun. Nackte Haut im Gesichte und am ganzen Körper, wo sie von Haaren entblösst ist, schwarzgrau. Die Schnauze stark hervorragend, Zähne dunkelbraun. Zwei Zitzen zwischen den beiden Vorderfüssen, doch etwas hinterwärts. Vorderfüsse sehr lang, Oberarm sehr dünn, fast dünner als der Vorderarm, blos vier fast gleich lange, sehr lange Zehen, die unten sammt der Sohle der Hand nackt und mit einer dicken Haut versehen sind; die Klauen stehen über die Zehenspitzen hinaus. Der Bauch ist gewöhnlich sehr gross, da sie meist ungeheuer viel Nahrung im Magen habon, der wie der Blinddarm ungeheuer gross ist. Hinterfüsse mit vier Zehen und einem Daumen versehen, der Daumen ist nur bis ans letzte Gelenk behaart, das übrige nackt; hat einen abgerundeten Nagel. Der Schwanz ist sehr stark, breit, an der Untorseite flach uud in der Mitte vertieft, an der Spitze der unteren Seite ein 9 Zoll langer, haarloser Fleck, der übrige Schwanz ist sehr dick behaart, nur eine Stelle, vom After etwa 3 Zoll abwärts, ist mit sehr kurzen Haaren besetzt. Die Gegend um den After und nach vorwärts und die sehr grossen Zeugungstheile fast ganz kahl, schwarzgrau, mit wenigen Haaren besetzt, blos die Haut des Penis, die nicht zurückgezogen wird, mit rostfarbenen Haaren besetzt. Vom After abwärts bis an die Hoden geht eine doppelte fleischige Wulst, in deren Mitte ein Gewebe wie die Lungen einer Schlange sich befindet. Ganze Länge von der Oberlippe bis an die Schwanzspitze 4' IV4", von der Mitte des Rückens, zwischen den Schultern bis an die Klauenspitze des Vorderfusses, allen Krümmungen gefolgt, '2'1',2". Hinterfüsse 2' 2", Umfang des Bauches in der Mitte rP'/o", Umfang hinter den Vorderfüssen 1'2", vor den Hinterfüssen 1'3". Weibchen, Länge 4' 472", Länge des Schwanzes 2' 4'/2". Ypanema, 13. Februar 1820, auf dem Berge Arizatihava geschossen; es war ein Paar; das Weibchen hatte ein grosses Junges auf dem Rücken, welches jedoch entfloh, als die Alte geschossen wurde. Männchen, ganze Länge 5', Länge des Schwanzes vom After, auf der unteren Seite gemessen, 2' 4^/4", von oben gemessen 2' 9", Umfang hinter den Vorderfüssen 1' 5", vor den Hinterfüssen IMVj". nm die Mitte des Bauches 2', des Schwanzes an der Wurzel GV4", Gewicht 27 portug. Pfunde. Weibchen 4' 8", Schwanz 2' 8^4". 9. Afeles Paiiiscus (Linne) Nr. 117. Atelcs Panificus. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 418, und Säugeth. Suppl. V, 75. — Schlegel, Mus. Pays-bas 169. Fazenda do Padre Battista (14. Mai 1827), am Flusse Sarari geschossen, Mai; Matogrosso, November; Rio Guapore, volta del campo dos Veados, Juli; Rio Mamor^, August; Rio Madeira, etwas oberhalb des Rio Abunä, September. 7 Exemplare. Altes Weibchen, Rio Madeira, etwas oberhalb des Rio Abunä, am 29. September 1829 aus einer Gesellschaft von vielen Stücken geschossen. Iris dunkel umberbraun. Die Gegend um die Augen, Nase und Maul röthlichbraun, die Farbe wie dunkler Mulatte, die Nase etwas stärker roth, die übrigen haar- losen Stellen an Händen und Füssen und Schwanz schwarz. Die Clitoris ist wie ein Penis gestaltet, am Ende mit einem abgestumpften Knopf, auf der hinteren Seite, von der Oeff'nung der Scheide bis ans Ende eine Ritze oder Fort- setzung der Schamlefzen, vom Anfang der Scheide bis an die Spitze der Clitoris 3 Zoll lang, die Farbe ist wie die des Gesichtes, gegen das Ende heller uud gelblich hautfarben. After rothgelblich hautfarben. Ganze Länge 4' 9V4", der Schwanz vom After 2'9^/4"(?). Atel es vanegnUi.s Wagner Nr. 143. Coata branco. Ateles braccatuf<. Natterer, Cat. msc. Ateles varieqatus. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 420. — Bartlett and Sclater, Proc. Zool Soc. 1871, 217. — Sclater, Proc. 10 10 Zool. Soc. IS^Tl. ■221. ■225 (DiHt,m. et expos. syiioii.). — Ali>b. Milne Edwards in Xouv. Aroh. Mus. bist. uat. 2. ser., I, 1878, 1G2 (Rio Napo in Ecuador, P. Pozzi, Rio negro. E. Oyapok. Mus. Paris). Ateh's Belzehutli var. a. Waguer, Säugetli. Suppl. V, 78. Ateles chuva. Schlegel, Mus. Pays-bas 17.j. Cocuy am Rio negro. 3 Exemplare. Weibchen, alt, Cocuy, 9. Februar 1831. Das sehr magere Gesicht ist schwarz, kaum der Rand der Nasenlöcher etwas röthlich. die Gegend um die Augen sehr runzelig. Iris sehr dunkel graulicbbrauu, der Aussenrand etwas heller grau, die Sclerotica dunkelbraun. Die kleinen Ohren sammt der unteren Seite der Zehen und Sohlen schwarz. Die Haare auf dem Kopfe liegen nach vorne und bilden drei Büschel, einen in der Mitte auf der Stirne und einen zu jeder Seite von den Ohren, hinter den Augen, so dass dies einem dreieckigen Hute nicht unähnlich sieht. Ein Büschel Haare auf der Stirne, gelblich, und von dem Mundwinkel bis an die obere Ohrengegend ein schmaler weisser Strich, am Kinne sparsam weisse Haare. Brust und Bauch, innere Seite des Oberarmes, der Vorderarme, die vorderste Seite ausgenommen. Scheukel und Waden, sowie der Schwanz graulichgelb, beinahe in.s Grünliche zielieud. Schwarz sind der Kopf, Rücken, Oberarme. Hcände und Füsse, der oberste Rücken des Schwanzes sammt der Spitze Die Clitoris ist 2" 7'" lang, hat eine deutliche Eichel und deutliche Vurhaut, die jedoch kaum die halbe Eichel bedeckt. Länge bis au die Spitze des Schwanzes 4'4^U", der Schwanz 2^-2'. Natterer, Cat. msc. Wir verdanken Mr. Sclater (a. a. 0.) die genaue Auseinandersetzung der Synonymie dieser Art, zu welcher Sapajou Geoff'royn Slaek und Ateles Bartletti Gray gehören. Prof. Schlegel bat ferner im Mus. Pays-bas gezeigt, dass diese Art bereits von Humboldt entdeckt, aber wieder mit dem nahe verwandten A. marffinatus verwechselt worden sei. Cebidae. <) 11. Cebus gracilis Spix Nr. 131, (."^aiarara (Uorba). Siinia C'aiarara. Natter er, Cat. msc. Cehus gracilis Spix. Wagner. Abhandl. d. Akad. München V, 426; Säugeth. Suppl. V, 9U. Cehus albifrons E. Geoflr. Schlegel, Mus. Pays-bas l;'5. Borba. unterer Madeira. Juli; Rio negro bei Polares. November; Barra do Rio negro, rechtes Ufer, nahe an der Mündung. September. 5 Exem- plare (m. ad; f. ad; f. j.; 2 j.). Weibchen. Borba, 28. Juli 1830, im Urwalde von Miranha geschossen. Iris dunkelbraun. Gesicht sehr blass hautfarben, die grossen Ohren gelbbräunlich M Kie von Natterer gesammelten ('./■/ siinl von Wafjiifi nur tlifihveisn für sein Work benützt worileu (Abhandl. d. Akad. München V. 42Ö); di« Ijier siebiai-lili^n l.'estiinnunicien sind jeduch auf dati Kauze Vurhandeii-.' Material basirt wc.r.jf-n. 11 hautfarben. Die nackte Haut an den Findern bräunlich hautfarben, Klauen kaum etwas dunkler, die durclischeinende Haut am Körper sehr hell hautfarben, ins Bläuliche ziehend. Der fc^chwanz ist Wickelschwanz, doch die Spitze ist an der unteren Seite behaart, nicht nackt, wie an vielen Wickelschwiinzen. Die Clitoris irleiclit ganz einem kleinen Penis und ist mit einer zurückschiebbaren Vorhaut bedeckt. Länge bis an die Spitze des Schwanzes 2' 6" 11'", der Schwanz vom .\fter 1'!' •/'. .\lr CS Jlännclien, Barra do Rio negro, 00. September 1832, rechtes ('(er. iialie an der Mündung, Gegend Siborena. Gesicht bräunlich hautfarben, di.' N;iM' nii'lir bräunlich, die (irundfarbe des Gesichtes ist stark röthlich. Das Scriitum schwarz. Die Haare auf dem Scheitel bilden keine Büschel wie am Fatucllus. Ganze Länge 3' 2'/4". Schwanz vom After 1' 5". Natterev, Cat. msc. LVber Farbt'nabweichung. besonders an jüngeren Weibchen, vgl. Wagner, Abhandl. a. a. 0. -12-^. C. chrn^opcH F. Cuv. scheint mir nicht, wie Natterer (Wagner. Suj)pl. V. 03, !'4) meinte, mit C. gracili^^, sondern eher mit C. ver- .^icolor l'ucln-ran aus Columbieu gleichartig. Unser Museum besitzt von letzterer Art zwei durch den Fürsten Sulkowski in Venezuela gesammelte Exemplare, von welchen das eine nur durch etwas lichtere Hände abweicht, das andere, idfenbar eint' melanistische Abänderung, mit Ausnahme des weissen Kopfes dunkel gnuilnauni' Färbung zeigt, so dass nur an den Beinen das Roth hie und lia auftritt. Schlegel. Mus. Pays-bas. betrachtet C. gracilis, C. chrysopes lind ('. rcr-^iculor als Synonyme von (\ albifrotif; (Humb.). 12. t'ehns jfavtis Geotl'r. (?) (!•) Cehus priscus [?). Jos. Natterer, Cat. msc. Cehits lUtviifi E. Geuffr. Schlegel. Mus. Pays-bas 201 Ganz junges Weibchen, vom Rio Solimoes gebracht und in Parä ver- endet (eine vom Gaiarara verschiedene Art, Job. Natterer auf der Etiquette). 1 Exemplar. Von Ccbus nigrivittatus durch der ganzen Breite nach dunkelbraunen Ober- ku|,t und nicht lichte, sondern den Seiten gleichfarbige Oberarme verschieden. Von Cehris barbatus Geotfr. erhielt unsere Sammlung zwei Exemplare, welche in den Jaliren ls76 und 1877 in der Menagerie zu Schönbrunn verendeten (vgl. Fitzinger, Menag. Schönbrunn 1875, 85). An einem dieser Exemplare fehlt die weisse Stirne, am andern ist sie nur schwach angedeutet. 13. Cehiis nigrivittatus Natterer Nr. 154 (lu), Gaiarara de Serra. Cehus nigrivittatus. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 420, und Säugeth. Suppl. V, 88. Cebus cajmcinns E. GeollY. Schlegel, Mus. Pays-bas 191 partim. Von den Wilden Porocotos am Rio branco in S. Joaquim an den Commandanten verkauft und von seiner Mutter in der Barra do Rio negro an Natterer geschenkt, in Para verendet (nicht ganz ausgewachsenes Miinnchen), Weibchen vom Rio Solimoes gebracht, in Parä gestorben. Jos. Xatterer Cat. msc. 2 Exemplare. 2* Am zweiten Exemplare Natterev's war keine Localität angegeben. In der Sammlung befinden sich ausserdem ein altes Männchen ohne Angabe der Bezugsquelle, und ein altes Männchen, von H. Bachman gekauft, beide als aus Brasilien bezeichnet. Das letztere ist dunkler, besonders am Kücken und auch auf der Brust. 14. Cebus niacrocephalus Spis Nr. 1 (?). Macaco prego. Cebus rohustiis. Tschudi nee Pr. Neuwied, Fauna peruana 41 und 45. Cebus macrocephalus Spix. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 96. Cebus apella Kuhl(?). Schlegel, Mus. Pays-bas 199. Rio negro, Barra do Piio ncgro, Juli, November, (t p]xemplare. 15. Cebus elegans Is. Geoffr. Nr. 101. Macaco (Araguay). Cebus elegans. Is. Geoffr., Compt. rend. Ac. Paris XXXI, 18.50. 875. — Idem, Catal. 45. — Idem, Arch. Mus. V, 548. — Wagner, Säugeth. Suppl. V, 86. — Gray, Proc. Zool. Soc. 1865, 826. Cebus Fatuellus, E. apella var. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 81, t. 7. Cebus pallidus. Gray, Proc. Zool. Soc. Catal. Moukeys 1870, 49. Cebus libidinosus S})ix. Schlegel, Mus. Pays-bas 201. Rio Araguay, November; Villa Maria am Paraguay, Juli, August; Mato- grosso, October (nicht September, Mus. Pays-bas); Cachoeira da Bananeira, October. 6 Exemplare. Altes Weibchen, Araguay, 11. November 1823, am rechten Ufer des Flusses, aus einer Gesellschaft von einigen Stücken. Hauptfarbe des Körpers licht gelbbraun, fast wie Flachs, doch mehr gelb. Scheitel schwarz. Die obere Seite der Hände und Füsse, sowie die obei'e Seite der äusseren Hälfte des Schwanzes schwärzlich überlaufen. Um die Stirne geht eine fahle Binde herüber. Die Stirnhaare nicht verlängert wie bei C. Fatuellus. Weibchen, Villa Maria am 29. Juli 1825, im Walde am rechten Ufer des Flusses Paraguay. Iris haselnussbraun. Haut im Gesichte dunkelgrau, die Gegend um die Augen geht ins Röthliche über. Die Haare auf der Stirne sind etwas verlängert. Die Clitoris ist lang und gestaltet wie ein kleiner Penis. Länge sammt Schwanz 2' 10", der Schwanz l'S^j"- Natterer, Cat. msc. C. elegans dürfte sich von C. Azarae Rengger nur durch dunklere Hände unterscheiden lassen, ausserdem kommen bei letzterem auch Individuen von dunklerer Färbung vor. In Anbetracht dieser Uebereinstimmung und der geo- graphischen Verbreitung halte ich es für wahrscheinlich, dass C. elegans nur ein Synonym von C. Azarae bilden dürfte. 16. Cebus cirrifer Geoffr. Nr. 1. Mico (juv.). Cebus Fatuellus. R. Hon sei, Zool. Gart. 1S67. 372, u. Beitr. Säugeth. Süd-Bras. 1872. 18 (Rio Grande do Sul). Cebus niger E. Geoffr. Schlegel, Mus. Pays-bas 202. Registo do Sai, April; Mattodeiitm, Decembpr; Ypaneraa, März, Mai. Juni, October (1 Exemplar von Prof. Mikan). 10 Exemplare. 13 Altes Männchen. Ypanema, 14. März. Körper ganz schwarz, nur die langen Haare an Wangen und Vorderstirn weisslichbraun. An der Stirne lange Haare, die zu beiden Seiten länger sind und ein Paar Hörner bilden. Vom Ohre, der oberen vorderen Ohrengegend bis um das Kinn herum ein langer, dichter Packenbart. Iris duukel haselnussbraun. Nackte Haut im Gesichte schwarzgrau, mit röthlirliem Anfluge, besonders über dem oberen Augendeckel. Hände unten prauschwarz. Länge 3' V,\", Länge des Schwanzes l^i^- Natterer, Cat. msc. Unter den im handschriftlichen Katalog aufgezählten Individuen befinden sich zwei alte Exemplare mit ausgebildeten Kopfbüscheln von Ypanema, October. Ob alle jungen Exemplare zu C. cirrifer und nicht einige darunter doch zu ('. fruntatiis gehören, ist schwer zu bestimmen. Im Kataloge ist auch an- gemerkt, dass ein Exemplar, Villa Maria, 10. August 1825, nach München ab- gegeben worden sei; ich möchte jedoch vermuthen, dass dasselbe zu Nr. 101 gehört habe und das Original zu Wagner's bei Cebus elegans citirter Abbil- dung gewesen sei. Unter den Vorräthen waren zwei Individuen als Cebus cirrifer{?) m. j. und alt. Marabitanas, April, Mai, und eines ohne Fundort aufgeführt; da ich dieselben aber nicht mehr vorfand, kann ich nicht angeben, welche Art damit gemeint sei, da der echte cirrifer keineswegs am Rio negro vorkommt; wahr- scheinlich dürfte es der eigentliche Cebus Fatuellus (L.) (Schlegel, Mus. Pays-bas 207) gewesen sein. 17. Cebus fiontalHS Kühl Nr. 1^ (8). Cebtis frontatus Kühl. Schlegel, Mus. Pays-bas 206. Süd-Brasilien (?), 1818, Ypanema, März 1819 (?). 2 Exemplare. Unter den Vorräthen waren angeführt Cebus fatuellus m. j., Parä, 1834 (sehr defect und ausgemustert), und f. ohne Fundort. Beide konnte ich nicht eruiren. Nach Geschlecht und Alter, und da bei den obigen Exemplaren 1818 (1819[?]) angeführt war, ist nicht anzunehmen, dass diese darunter verstanden seien, wahrscheinlich dürfte das Weibchen mit einem überzähligen, offenbar zu C. macrocephuhis gehörigen Individuum identisch sein. 18. Crbits xaufhosfermfs Pr. Neuw. Nr. 177. Cebus monachus. F. Cuvier. Cebus variegatus E. Geoffr. Schlegel, Mus. Pays-bas 208. Südost-Brasilien, von H. Kammerlacher (jedenfalls von H. Sellow gesammelt). 1 Exemplar. Aneturae. in. Pithecia leucorephahi (Aud.) Nr. 147 part. Tithecia leucocephala. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 436, t. 14, f. 1 (Schädel), und Säugeth. Suppl. V, 97 part. — Sclater, Proc. ZooL Soc. 1871, 227. Pithecia nocturna Illig. Schlegel, Mus. Pays-bas 217 part. Forte do Puo branco, März, April. 4 Exemplare (3 m., 1 f.). 14 Altes Mäunohen, Forte do Rio branco, '27. März is;:;2, aus dem Walde am Rande des Ribeirao do fjeiitio. Hauptfarbe des Körjiers scbwarz, blos auf beiden Vorderarmen mit hellbraunen Haaren. Iris haselnussbrauu. Augenringe schwarz, Nase und Schnauze haarlos und schwarz, das übrige Gesicht, Stirn bis an die Ohren und besonders die grossen Backen mit gelblichweissen Haaren besetzt. Ohren klein, schwarz und hautfarben gefleckt. Sohlen , Pinger und Nägel schwarz, durchscheinende Haut am Körper schwärzlich. Das Scrotum und der Penis sehr klein, schwarz von Farbe. Länge bis au die Spitze der Schwanz- haare 2' 8^/4", der Schwanz vom After bis an die Spitze der Haare 15'/V'- Ein zweites Männchen, welches jünger zu sein schien, hatte schon die weissen kurzen Haare und viele braune Haarspitzen auf den Armen und Schenkeln. Ein mit dem Männchen in Gesellschaft angetroffenes (junges) Weibchen hatte ganz die Farbe des Paragua(,'u, dunkelbraun mit weisslichen Haarspitzen, der Schwanz dunkelbraun und gelblichgrau melirt. die Haare auf den Händen und Füssen schwarz. Haare im Gesiebte länger und weicher als am Männchen, dunkelbraun mit bräunlichweissen Spitzen, zunächst an der Schnauze blass urker- farben. Die Stirnhaare dunkler, am unteren Ende der Backen bräunlichweiss. Ohren schwarzbraun, Wurzel röthlichgrau, Gesicht blass schwarz, obere Augen- deckel blass braun, Clitoris kaum 2'" lang, Länge 2'5'/2", Schwanz IG". Nat- ter er, Cat. msc. Wagner (Abhandl. d. Akad. München V, 43G, und Säugeth. Sup])l. V, 97), Mr. Sclater (Proc. Zool. Soc. 1871, 227) und Schlegel (Mus. Pays-bas) ziehen Pithecia rufiventris Geoffr. als Weibchen zu P. leucocepliala, welche Wagner und Schlegel für nicht specifisch verschieden von P. cJirysocepJuda halten. Wie aus den obigen Notizen Natterer's hervorgeht, ist das Weibclien der P. leucocepliala allerdings von sehr ähnlicher Färbung wie P. rußveiiiris, dennoch scheint es mir wahrscheinlicher, dass letztere zu P. clirijsocephala zu ziehen sein dürfte. 20. Pithecia chrysocephala Is. Geoffr. Nr. 147 part.. Paraguaru. Pithecia leucocepliala. Wagner, a. a. 0. part. Pithecia chrysocephala. Sclater, Proc. Zool. Soc. 1871, 228. Pithecia nocturna Illig. Schlegel, Mus. Pays-bas 217 part. Barra do Rio negro, März, Juni, August. October (nicht September, Mus. Pays-bas). 4 Exemplare (3 m., 1 f.). Männchen, Barra do Rio negro, 2. October 1832, aus dem nahen Walde. Die kurzen Haare im Gesichte sind hell roströthlichbraun, mit schwarzen Wurzeln, die übrige Farbe des Körpers schwarz. Die Haare am Rande der Oberkinnlade bis unter die Nase weiss. Nackte Haut im Gesichte schwarz, die oberen Augen- deckel röthlichgrau. Ohr rothgrau, nach unten mehr roth als grau. Scrotum schwarz. Länge bis an die Spitze der Schwanzhaare 2' 11'/.,", des Schwanzes bis an die Spitze der Haare 1'4"8"'. Natterer, Cat. msc. Am Weibchen des Paragua^u, Barra do Rio negro. März 1833. sind die Haare des ganzen Oberkörpers schwarz mit gelblichen Spitzen, die auf dem 15 Scliwimzo ziemlich verschwinden. Die Haare an der Stirne und an den Wangen (ickert'arben, am Unterleib vom Kinne an rostroth. Ein im Jahre 1835 von iMipont in l'nris :ils nthccia rul'iventrls bezogenes Exemplar stimmt mit dem obigen übrn-iii. Ks srlieiiit mir daher nicht unwahrscheinlich, dass P. rufi- rottris •ii'dtlV.. ntiiliurhuta Kühl und pogonia>i Gray zu P. chrysoce'phala gehi>reii (iiirftiii. 21. rifhccid hh'snta Spix Xr. 114. Macaco cabdlndo (Mattogrosso). l'ilhcci<( liirsuhi Spix. Wagner. AbhanJl. d. Akad. München V, 441, t. 14, f. •_' (Schädel), und Säugeth. Suppl. V, 101. J'tllu'cia munudui K. Geotl'r. Schlegel, Mus. Pays-bas 220. Cidade do ]Matogrosso, November; Rio Mamore, Laginha da Pai'anova, 2t. August ls2'.i; Destacamento do Ribeirao am Madeira, September; liorba, Mai, December; Bavra do Rio negro, October. 9 Exemplare. Wi'ibcInMi, Cidade do Matogrosso, 15. November 1826, Wald do Cravari; von viiT Stücken wurden zwei geschossen. Iris haselnussbraun. Nackte Haut im Gesichte. Ghren, Sohlen schwarz, der obere Augendeckel hautfarben. Die Nasenlöcher stehen nach der Seite und weit entfernt, der kleine Kopf ist von ^15 von H. Becoeur acquirirt. r!(\ CalUthrix califjafa Natterer Nr. 162. Vaia possa (Lingua geral). CalUthrix califiata Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1842, I, 357; Abhandl. d. Akad. München V, 453, und Säugeth. Suppl. V, 116. — Schlegel, Mus. Pays-bas 237. Borba, Mai ; Manaqueri am Rio Solimoes, December 1832. 2 Exemplare. Borba. Unterleib rostfarben, Schwanz schmutzig weiss, sonst dem Macaco Bocca d'aifua ähnlich. Natterer, Cat. msc, 3* 20 Eiu vou H. Parrejsb 1S4U gekauftes Esemitlar (Süd- Amerika) uiitei- scheidet sich vou C. caligata durch eiu weisses Stirubaud, hiuter dem der Ko]tf rötlilich ist, etwas duuklere Oberseite uud kaum zu eiuem Drittel weisslicheu Schwanz, von Callithrix cupea Spix wuhl nur durch das weisse Stirnband. Es stimmt mit C. ornatus Gray (Ann. nat. bist. ISfiÖ, 57, und Catal. Moukeys 55) im Allgemeinen überein, diflferirt aber durch rothe, nicht graue Hände und Füsse und durch die Schwanzfärbung. 31. Callithrix brunnea Natterer Nr. 124, Macaco Bocca d'agua. Callithrix hrunnea Natt. Wagner, in Archiv f. Naturgesch. 1S-J2, I, 357; Abhandl. d. Akad. München V, 455, und Säugeth. Suppl. V, 118. — Reichenbach, Affen, t. 5, f. 70(V). — Schlegel, Mus. Pays-bas 230. Rio Mamore, Cachoeira da Bananeira, September. 4 Exemplare. Rio Mamore, Cachoeira da Bananeira, 3. September 1S29; wnrde am 2. September Nachmittags nahe am Rancho geliört, der Ruf war fast wie vom Saa aus der Capitanie von S. Paulo, gurgelnd; ich schoss vier, davon blieb einer auf einem hohen Baume hängen. Männchen. Iris haselnussbraun. Nackte Haut an Gesicht und Händen schwarz. Scrotum und Penis schwarz. Der Schwanz gerade und steif. Länge bis an die Spitze der Schwanzhaare 2' IOV2". der Schwanz vom After bis ebendahin 1' 7" 5'", Länge der Haare an der Schwanzspilze 2" 5'". Weibchen. Die Clitoris ist ganz klein, so wie die Schamlefzen, alles schwärzlich. Länge bis an die Spitze der Schwanzhaare 2' S'/'j"» fier Schwanz r 6", die letzten Schwanzhaare 1" 5'". Natterer, Cat. msc. 32. Callithrix torquata Hoffmannsegg Nr. 141 (171), Vaia possä (Rio negro) Callithrix torquata Hoffm. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 457 (part.). — Schlegel, Mus. Pays-bas 235. Callithrix amicta Humb. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 119. S. Gabriel, am linken Ufer des Rio negro, Januar; oberhalb Cucuy, Februar; Marabitanas, Januar, Februar. 5 Exemplare. Weibchen, S. Gabriel, am linken Ufer des Rio negro, nahe au den Häusern, 5. Januar 1831. Iris haselnussbraun. Die durchscheinende Haut im Gesichte, Ohren schwarz, die oberen Augenlider schmutzig weiss. Geschlechts- theile schwärzlich, der Rand des Afters gleich einem Kranze mit sehr kurzen schwarzen Haaren besetzt. Länge bis an die Spitze der Schwanzhaare 2' 0", der Schwanz vom After bis eben dahin 18" 2'", die letzten Schwanzhaare 1"0"' lang. Vorderste Stirn, Ohrengegend, Wangen und etwas abwärts an die untere Kinnlade, Seiten des Halses, Vorder- und Hinterfüsse. Schwanz schwarz. Scheitel, Nacken, Oberrücken dunkel kastanienbraun, am Unterrücken in Schwarzbraun übergehend. Oberseite der Hände bräunlichgelb, gleich Handschuhen. Weiss ist ein breites Band von der unteren Olirgegend um die Gurgel herum, auch die Kehle sammt den kurzen Haaren des Gesichtes. Natterer, Cat. msc. 21 '■i:. Chrißsothi-Lc sriarrd (Liiiiie) Ni". l'lo, Jarii itioLiiua. — Bocca preta. Chrisothrij- scinrai. Wagiior, Abliaudl. d. Akad. München V, 458, und Siiuf,',,th. Su|.id. V, Il'O. S,n)iiiris i(>tiis U. Gpoll'r. Snintiri .■^(■Inreus Cuv. Scblog ol, Mus. Pays-bas 212. IJuiba. .[aiiuar; Manibitanas, Januar, Miirz; Rio Vaupe, Juli; Forte ,|,i l.'in bnuiou. Milrz; Barra do Rbi negro, .September; Pavä. 13 Exemplare. In.- K.K'iiiplaro ZL'i;:^tn durch Uebergänge, dass Saimiris ustus Is. Geciffr. iii, lit .-lH■cili^^ch viTschieilen i.st. Kleine junge Exemplare unterscheiden sich in ,|.-i- i'.irbung nicht von den erwachsenen. Ein Weibchen von Forte do Rio branco /.••iirt die von Wagner bei CJir. nigrivittatus geschilderte Binde an den Koi'f- -eiti'n. an Weibchen von Marabitanas (Januar, Miirz) finden sich Andeutungen dav.jn. ' tb Chr. nigrivittatus Wagner (Arcliiv f. Naturgesch. 1846, II, 135; Aldiandl. d. Akad. München V, 461, und Siiugeth. Suppl. V, 122, t. 11), welcher Voll Schlegel (Mus. Pajs-bas 245) als Synonym zu Saimiri hinulatus Is. Geoffr. gezogen wurde, daher wirklich eine verschiedene Art sei, sclieint mir noch zwi'ifelbaft. Da ich die Original-Exemplare Wagner's nicht vergleichen konnte bin ich jedoch niclit iu der Lage, eine bestimmte Ansicht auszusprechen. 34 Chri/sofJtrix riifoinop/u((/a Orb. Nr. 123, öaguhy (Rio Maniore). Chrysothrix cntumophaga. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1842, I, 357, 1846, II, 135; Abhandl. d. Akad. München V, 451), und Säugetb. Suppl. V, 121. Saimiri cntomo}ihagus Is. Geoffr. — Schlegel, Mus. Pays-bas 246. Rio Mamore, August; Marabitanas, Januar. 3 Exemplare. Rio Mamore. im Walde am linken Ufer, in enicillata . Wagüer, Säugeth. Supid. I, 242, t. XXXI1I^4, V, 124. — Ideni, Abhaudl. d.Akad.Müucheu4ü4. — Schlegel, Mus. Pays-bas 273. Porto do Rio Paranä, Ajiril; Verissimo, Juui, da,nu zwei Exemplare vou H. Kamm erla eher (von H. Sei low wühl bei Bahia gesammelt). 4 Exemplare. Weibchen, Porto do Rio Paranä, 21. April 1823. Iris haselnussbrauu. Obere Augendeckel weisslich, die übrige durchscheinende Haut des Gesichtes schwarzbraun. Ober den Ohren an dem Vorderwinkel war ein Büschel lauger, schwarzer Haare. Genitalien warzig, gelblichweiss. Länge 1' 11 C?)'^", der Schwanz ll^'j". Natterer, Cat. msc. Ein ganz junges Weibchen unterscheidet sich von den erwachsenen durch stärkere Beimischung vou Röthlich auf der Oberseite und kürzere Ohrbüschel. 37. Hajiale leucocephala (Geotfr.) Nr. 29. Hapale leucocei^hulaGeo&r. — Wagner, Säugeth. Suppl. 1.243, t.XXXIIIB. — Schlegel, Mus. Pays-bas 274. Hapale penicillata ß. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 464, und Säugeth. Suppl. V, 124. Durch H. Sellow bei Campos oder Villa Vittoria erhalten, zu Rio Janeiro eingetauscht. 1 Exenijilar. 38. Hapale chri/fioleucos Natterer Nr. 127. Hapale chrysolexicos Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1842, I, 357; Abhandl. d. Akad. München V, 4(ii), und Säugeth. Suppl. V, 125. — Sclater, Proc. Zool. Soc. ISiJO, 504 (expns. synonymiaej. et 1871,229. — Schlegel, Mus. Pays-bas 277. Mico argentatus Bates(?). Mico scriceus. Gray, Proc. Znol. Soc. 18iis. Hapale argentata. Sclater ib. Micoella sericeiis d chrysulcucus. Gray, Catal. Moukeys 131. Borba, December, Januar, Juni (nicht Mai, Mus. Pays-bas). 7 Exemplare. Borba, 19. Januar 1830. Männchen. Iris hell haselnussbrauu. Nackte Haut im Gesichte sehr schön hautfarben (Haut eines Weissen), die Nasenflügel etwas bläulich. Die sehr grossen Ohren sind dunkel hautfarben, nben und unten mit langen Haaren besetzt. Die Sohlen bräunlich hautfarben, die Klauen alle spitzig, bis auf die der Daumen der Hinterfüsse, und dunkelbraun vou Farbe. Das Scrotum ist hautfarben. Ganze Länge 2', der Schwanz bis an die Spitze der Haare 13" 1'", grösste Breite des Ohres 1", Höhe von oben 7'", Höhe von oben bis au die Spitze der Haare IG'". 23 Borba. 2^. Januar IS-'.n, im Capao oder niedrigen Walde, aus einer kleinen (jpsfll.-cliaft. die mein Hund auseinandersprengte. Weibchen. Gesicht und nackt." Haut d-'r Ohren i,--!:] blich hautfarben. Die Haare, womit die Ohren besetzt sind. vi>d kiirzer ;ils am Männchen. Die Zeupungstheilc hautfarben, keine bemerk- bare Clitnri-. I.iiui,''' bis an die Spitze der Schwanzhaare V9^,^", der Schwanz r larii,'. Nattcr.'r, Cat. insc. lüii juiiL'i'S Männciien «gleicht den erwachsenen, zeigt aber an der oberen lliilft" <\r> Sclnvanzf^s !-clnvaa/r in» hnuirti (Gedifr.) Nr. W-). Siwi" IfiiLcvriii. Xattrror. Cat. msc. ante. j/ajjalc vuhiiuirn. Nattf rer, Cat. jiostea. — Wagner. Abhaudl. d. Akad. München. V, ■i(.9. und bilugeth. Suppl. V, 127, t. Vi. — Sclater, Proc. Z.ml. Soc. 1-7.".. 41!'. t. ."U. — Schlegel. Mus. Pays-bas 2G7. Jiirluis IcncotnoKS. Gray. A.nn. nat. bist. XVIII. 212. Mt<() hichninrii'i. Gray, Catal. Moukeys tJ4. ■ Ci.jade .le <'iivaba. ( )ctuber. .luli; Caieara. October, Decomber; Mato- eru^-u. S.|itenib' r. October. November. 12 Exemplare. Alt.s Wei bellen, Cab.ara. 2ti. October, am Ilande einer Bucht des Paraguay, im U'alile. An der Unterli)i]ie ist nichts hautfarben. Die Sohlen an IMnden und Fe-.-en sind sehr liell hautfarben. Die Geschlechtstheile sind sehr gross und lleis.liig. Alles heil luiutfarben, die äus.sereu Lefzen fast weiss. Im Magen I.'eberre.-,te vun Käfern und Feigen. Länge mit dem Schwanz 2-5", der Schwanz in' .,". M;innilien. Cidai^e de Cuyaba. 7. Juli 182 t. Iris haselnussbrauu. Haut des Gesichtes dunkelbraun, ausgenommen die Nase, d. i. die (iegend zwischen lien Naseiiirichern. die getrennt und nach den Seiten stehen; selbe ist blass haut- farl.eii, sowie jener Tlieil der Oberlippe, der mit den Nasenlöchern in gleicher Linie steht, dei- Kand der Unterlippe ebenfalls blass hautfarben, besonders breit, was der hellen Stelle der Oberlippe parallel steht. Die oberen Augenlider etwas heller braun als das (Jebrige. Die Ohren gross, kaum behaart, dunkelbraun, die Wurzel röthlich. vorne gegen die Wange zu ein zwei Linien breiter nackter Fleck, vertical vou der oberen Ohvwurzel bis zur unteren bläulich hautfarben. Dieser Fleck wird jedocii von den langen Haaren der Wangen bedeckt, selbe reichen jedoch niidit über den Rand der Ohren. In der oberen Kinnlade vier Vorder- zahuo. die zwei mittelsten stehen genähert, die beiden zur Seite stehen frei und nehmen die unteren Eckzähne und beiden äusseren Vorderzähne in den Zwischen- raum. Die Eckzähne, besonders der unteren Kinnlade, sehr kurz, fast von der Länge der Vorderzähne; die vier unteren Vorderzähne stehen sich ziemlich ge- nähert. Die Unterseite der Füsse ist hellbraun, in Hautfarbe übergehend. Das Scrotum ist Ijlass hautfarben, er kann die Hoden ganz aus dem Sacke nach oben zurückzieheu Laiigi' 1' 10", der Schwanz 12'/2". 24 Die Haiiptfarbe des Körpers ist ein helles, etwas gelbliches Graubrauu, welches am ünterleibe und der inneren Seite der Arme und Schenkel in Gelb- braun übergeht, die Stinie schwärzlicli, der übrige Scheitel dunkelbraun, welches in der Mitte des Hinterhauptes in eine Spitze zusammenläuft und so ein Di-eieck bildet. Oberseite des Vorderarmes und Hände sammt Unterrücken in Dunkel- braun übergehend, sowie die hintere Hälfte der Schenkel und die ganzen Waden und Füsse dunkelbraun mit ockerbraunem Grunde. Der ganze Schwanz schwarz, die Haare nicht sonderlich lang. Die vordere Hälfte des Schenkels (der Länge nach) und der Kuiee bräuulichweiss. Untere Schwanzwurzel ockerbraun, von der Brust bis am Bauche herab ein dunkel braungrauer Strich. Klauen flach von der Seite, ziemlich gekrümmt, die Backen mit langen Haaren besetzt. Natter er, Cat. msc. Ein junges Weibchen zeigt die Färbung der Alten, nur ist das Weiss der Schenkel weniger ausgeprägt. Ein altes Mäuuchen aus Bi-asilien (ob von Nat- torer?) unterscheidet sicli durch weissen Hals, Brust und Bauch. 4U. 3Iidas lahiutiis E. GeotlV. Nr. 15U. Ilapale erythroyaster. Natterer, Cat. msc. Mülas elegantuluH. Slack, Proc Acad. Philad. 1SG4, IGo. Midas rufivcnter. Gray, Ann. nat. bist. XII (iy4o), 3!JS; Zool. Siilphur; Catal. Monkeys 00. Midas erythrugaster Natt. Reiche ubach, Alien 1 I, t. :]G, f. 488. Hapale labiata. Schlegel, Mus. Pays-bas 208. Wurde von Luiz am Lago do Joanacan am Solimoes im Jlouat Januar im Walde geschossen. (Notiz dd. Barra do Rio negro, Januar liSJo.) 41. Midas ursulus (Hoffm.) Nr. ll'J und löO. Hapale ursulu Hoil'm. Wagner, Abhandl. <1. Akad. Münclieri V, 171, und Säugeth. Suppl. V, 10."). — Schlegel, Mus. Pays-bas 205. Manaqueri (eingetauscht), Parä, October, November, December lSo4, Januar 1835. 11 Exemplare. (Nr. 149.) Barra do Rio negm, August 1832, von S. TCstanislao Jose do Santos eingetauscht, wurde am Manaqueri geschossen. Weibchen. Hauptfarbe des Körpers schwarz, der Rücken, hinter den Schultern augefangen, obere Schenkel- gegend, Schwanzwurzel hell gelbbraun melirt, die S]>itze und Wurzel der Haare schwarz. Der Schwanz ist kurz, au der Spitze ji'doch länger behaart, die Haare über den Uhren lang. Die Klauen sind von den Seiten gedrückt und zugespitzt wie au anderen Sagubis. Ohreu nackt, äusserst si)arsame Härchiui an der inneren Fläche. Lauge 2' 0", der Schwanz vom After l' \" ; das Mass vom ausgestopften Exemplare, daher etwas ungewiss. (Nr. 150.) Parä, aus der GegiMid des Eagenlio do S. Benjamin, in Gesell- schaft, October 1834. Weibchen. Iris uaibirbrauu, Gesiclit und gläuzende Ohren schwarz. Geschlechtstiicile schwarzlicii auf liautfarbeni/m Grunde, die 25 Vulva stand offen, die Lefzen dick, doch nicht so wie an anderen Sagubyi- Arten. Von den Lefzen bis an die Nabelgegend eine breite, flache Wulst, scheint Moschus- drüse; wenn man sie drückt, tritt ein riechendes Oel hervor. Ganze Länge 2' 2'/,", der Schwanz vom After 15V2"- Männchen, Parä, 27. Januar 1S35. Scrotum und Penis schwarzbraun. Oberhalb des Penis eine ovale Drüse. Länge bis an die Spitze der Schwanz- haare 2' 2", der Schwanz vom After 1' SV*"- Natterer, Cat. msc Noch kleine junge Exemplare gleichen den Alten völlig. 42. Midas rufinianus Geoffr. Nr. 146. Hapale Midas L. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 472, und Säugeth. Suppl. V, 135. — Schlegel, Mus. Pays-bas 266. Forte do Rio branco, März, April. 3 Exemplare. Forte do Rio branco, 1. März 1832, im Steppengehölz, einzeln. Weibchen. Iris dunkelbraun. Nackte Haut im Gesichte und die nackten Ohren schwarz, letztere glänzend. Das Ohr ist gross, höher als breit, das obere und untere Ende nach vorwärts oder einwärts gebogen. Untere Seite der Hände und Füsse schwarz. Gegend des Afters und der Scham graulich hautfarben. Höhe der Ohren von oben 9'", Breite von oben 7'", Breite von der Gehörgangsöffnung S'/i'", Höhe vom untersten Rande der Gehöröffnung 1" 2'". Ganze Länge 2' P/4", der Schwanz vom After 1' 2" 2'". — Weibchen. 5. April 1832. Länge bis an die Spitze der Schwanzhaare 2' 2" 2'", der Schwanz vom After 16" 2'". Natterer, Cat. msc. Ein Exemplar aus Surinam (?) 1827, von H. Becker erhalten. 43. Midas bicolor Spix Nr. 134. Hapale bicolor Spix. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 473, und Säugeth. Suppl. V, 135, t. 12. — Schlegel, Mus. Pays-bas 257. Barra do Rio negro, Februar, Juni (nicht Mai, Mus. Pays-bas), September, October. 9 Exemplare. Barra do Rio negro, 27. September, im Walde, aus einer Gesellschaft. Männchen. Iris hell umberbraun. Das ganze Gesicht sammt Ohren und der halbe Scheitel nackt, fein runzelig, mit sehr sparsamen, kaum sichtbaren Härchen bedeckt, schwarz von Farbe ist die Haut, das Innerste des Ohres ist hautfarben und ein Fleck nahe am oberen Rande. Die innere Seite der Hände und Füsse und die Haut, die an den Fingern durchscheint, sind schwarz wie die Klauen. Das Scrotum ist dunkel hautfarben mit schwarzgrauen Flecken, oder besser, das Scrotum ist schwarzgi-au mit hautfarbenen Flecken. Die Haare des Schwanzes sind kürzer als die am Körper. Hinterhaupt, Hals, Brust und ein spitziger Streif am Bauche herab, sowie Schultern und Vorderfüsse schön weiss, der übrige Oberleib ist bräunlichgrau und schwärzlich melirt. Die obere Seite des Schwanzes ist schwarz, die untere und die Spitze, sowie der übrige Bauch und die innere Seite der Hinterfüsse ockerfarben. Die Ohren sind oben übergebogen und unten nach 4 ;S 26 vorwärts. Lauge bis an die Spitze der Scbwauzbaare 2' In"', der Scbwanz vom After 14" 5'", die läugsteu Haare au der Scbwanzspitze 9'". Rio negro, 30. September. Weibeben, jung, im Gesiebte mebr bebaart. Die Gescblecbtstbeile sind sebr klein und mager. Länge 2' 2", der Scbwauz lb\'i" bis au die Spitze der Scbwanzbaare. Barra do Rio negro, 30. October 18uU. Altes Weibcbeu. Die Zeugungs- tbeile sind ziemlicb diek und angescbwolleu, die Clitoris sebr uudeutlicb uud vou den Lefzen bedeckt, von dort zieht sieb eine lange, breite, fiacbe, zungen- förmige Wulst bis am Anfange des Baucbes borauf, Alles scbwarzbrauu, nur die untere Hälfte der Lefzen ist bräunlieb hautfarben. Länge bis an die Spitze der Schwanzhaare 2' 3" 7'", der Schwanz vom After 1' 4". Natterer, Cat. mse. 44. Midas chrysopygus Natterer Xr. 32. Jacchus chrysopygus. Mikan, Deleetus fase. 3, mit Abbildung. Hapale chrysopyga. Natter er, Cat. mse. — Wagner, Abbandl. d. Akad. München V, 476, und Säugeth. Suppl. V, 138. — Schlegel, Mus. Pays-bas 254. Varge grande (Prov. S. Paulo), Januar; Ypanema, März, Juni (nicht Mai, Mus. Pays-bas), August, September. 8 Exemplare. Varge grande. Weg vou Cutia, einzeln an der Strasse, 2S. Januar 1819. Weibchen. Ii-is baselnussbraun, um die Iris (Pupille?) kastanienbraun. Nackte Haut im Gesichte und an den Sohlen schwarz. Stirne lichtbraun in Gelblich, Unterrücken, Schwanzwurzel gelbbraun ockerfarben. Innere Seite der Schenkel braungelb. Der übrige Körper ist schwarz. Im Magen Insecten. Ganze Länge 2' 3V2", Länge des Schwanzes 1'3". Ypanema, 19. März 1822, Männchen und Weibchen in Gesellschaft ge- schossen. Männchen. Iris baselnussbraun. Nackte Haut im Gesiebte schwarz- grau. Nackte Haut an Händen und Füssen bräuulicbschwarz, die Klauen eben- falls. Die Haut am Bauche ist bläulich fleischfarben. Der Daumen der Hinterfüsse hat einen Nagel, Daumen kurz, klein, dünn. Scrotum graulieb. Länge sammt Schwanz 2' 27-/'» der Schwanz 1472"- Weibchen. Länge 2' 374", Schwanz I5V4". Im Magen Insecten und Beeren. Hat einen sehr lauten, durchdringenden Pfift'. Natter er, Cat. mse. Junges Weibchen den erwachseneu ähnlich, aber das Gelb des Unter- rückens enger begrenzt und blasser. 45. Midas rosalia (L.) Nr. 2, Sahuy (Sapitiba). Hapale rosalia L. Waguer, Abbandl. d. Akad. München V, 477, und Säugeth. Suppl. V, 138. — Schlegel, Mus. Pays-bas 2.^)0. Sapitiba, April, Mai(?), August. 5 Exemplare (uud eines von Dr. Pohl). Sapitiba, am 9. April 1818, im Walde von Pieby. Männchen. Iris dunkel baselnussbraun. Im Magen Insecten und auch Kerne von Früchteu. 27 T.ilnr:'^ von (Ipr Nasenspitzf bis ans Srhwanzondp 2' T 2", Lange des Schwanzes r 1" 4". Natterev. Cat. insc. Ein Wcibrlien untprycheidet sich durch bleichere Färbung, ein junges Männchen ist dnn erwachsenen Individuen ganz ähnlich. Das von Dr. Pohl aus Brasilien i^elirai'hto junge Männchen zeigt einen nuten unvollständigen Gesichts- kreis und di" (^lirgpgend schwarz, auch die Behaarung der Vorderarme ist «chwärzlicli. ') nie Ausbeute Natterer's enthielt an Quadrumanen 45 Arten in circa 'Jii-"> llxpiuplaren. von welchen nur einige wenige durch Geschenk oder Kauf er- halten, alle iibrigen aber durch ihn und seine Jäger erlegt worden sind. Die Zahl der Individuen ist bei vielen Arten sehr bedeutend; si« beträgt z. P>. bei Mi/ccffs fiiscKfi 18. 3f. Caraya 13, Lagothrix cana und L. in fumata jp 11. Iu-io(hs arach^io'ulex 10, Pithccia hirsuta !>, Callithrix nigrifrons 12, Cliri/'iofhrix sciurca 13, Jlajude vielanura 12, Midas ursulus 11, M. bicolor 9 Kxenijtlare. Ks sind daher bei den meisten Species beide Geschlechter und bei vielpu die verschiedensten Altersstufen vertreten, so dass dadurch für die Üpgrpnzung der Alton wichtige Aufschlüsse geboten werden. i>io Artpii vertheilen sich folgenderraassen: Mycetes 5, Lagothrix 2, J'^riüdcs 1. Jtt'h's 2, Crhit.^ >^. J'ithecid ^), Brachyurus 1, Nyctipithecus 2, Calli- lliri.r ♦;. ('hryxothrix 2, Hapale 5, jVidas (>. Durch N atter er entdeckt wurden: Cebus nigrivittatus, Callithrix brunnea, llapalc chry^oleucofi, Midafi chryfiopygu^, welche durch Natterer's Freund, Andreas Wagner in München, veröffentlicht worden sind. Die genauen Angaben iiber Ort und Zeit der Erlegung, welche den Exem- plaren beigegeben sind, gewälireu wichtige Materialien zur Kenntniss der geo- graph.ischen Verbreitung der Arten. Gesammelt wurden nach den Fundorten: MycrAcf /'ii.^ens: Süd-Brasilien (S. Paulo). — scniadns: Am Madeira, Rio negro und dessen Nebenfluss, Rio Vaupe. — ('araya: Central-Brasilien (Villa Maria, Matogrosso). riifimanus: Am Madeira (Borba) und Rio Muriä, scheint daher längs des ganzen Amazon vorzukommen. — rillo!iu.'i(?) : Madeira (Borba). Lagothrix cana: Rio Madeira. — infumala: Rio Xi^, Rio Vaupe (Nebenflüsse des Rio negro), einmal viel- leicht zu Matogrosso. ') Kiue neuerlich beschriebene Mi(laB-y\rt ist M. fripartilus Alph. Milne Edwarde, Nouv. Arch. Mus. liist. nat. 2. ser., I, 1878, 160, t. 3 (Kio Napo in Ecuador, P. Pozzi), von welcher unser Museum durch Herrn Grafen Salis S ee w is ein von P. Pozzi an derselben Localität gesammeltes Exemplar in Tiiuscli erhielt. 28 Eriodes arachnoides : Süd-Brasilien (S. Paulo). Ateles paniscus: Matogrusso, Rio Guapore uud Mamore, und an deui durch ihre Vereinigung gebildeten Madeirastrome. — variegatus: Rio negro. Cebus gracilis: Madeira, Rio negi-o. — flavus: Rio Solimoes. — nigrivittatus : Rio Solimoes, Rio branco. — viacrocephalus : Rio negro. — elegans: Central-Brasilieu, vom Rio Araguay bis zum Madeira. — cirrifer: Süd-Brasilien (S. Paulo). — frontatus: Süd-Brasilien (S. Paulo)? — xanthosternus : Südost-Brasilien, durch H. Sellow. Pithecia leucocephala : Rio branco. — chrysocephula: Mündung des Rio negro. — hirsuta: Von der Cidade de Matogrosso längs des Mamore und Madeira bis zum Amazon. — chiropotes: Rio branco und Amazon (Cararaucu). — satanas: Parä. Brachyurus Ouakary: Rio negro. Nyctipithecus Azarae: Central -Brasilien bis Matogrosso, reicht südwärts bis Paraguay. — trivirgatus: Rio negro. Callithrix nigrifrons: Süd-Brasilien (S. Paulo?). — Gigot: Bahia, durch H. Sellow. — Moloch: Amazon (Villa de Tapajoz). — caligata: Rio Madeira und Rio Solimoes. — brunnea: Rio Mamore. — torquata: Rio negro. Chrysothrix sciureu: Madeira (Borba), Rio negro und dessen NebeuÜuss Rio Vaupe, Rio branco, Parä. — entomophaga : Rio Mamore, Rio negro. Hapale aurita: Süd-Brasilien (Mattodeutro). — penicülata: Süd - Brasilien (Porto do Rio Paranä, Verissimo). Bahia, H. Sellow. — leucocephala: Villa Vittoria, durch H. Sellow. — chrysoleucos: Madeira (Borba). — inelanura: Central-Brasilien bis Matogi-osso. Midas lahiatus: Rio Solimoes. — ursulus: Rio Solimoes, Parä, also wohl längs des ganzen Laufes des Amazon. — rufimanus: Rio branco. — bicolor: Mündung des Rio negro. — chrysopygus: Süd-Brasilien (S. Paulo). — rosalia: Süd-Brasilien (Sapitiba). 29 Ilieruach stammeu: Aub Süd-Brasilitn (den Pruviuzeu Rio Jaueiro und S. Paulo): Mycetcs fuscus. Callithrix nigrifrons. Eriodes arachmides. Hapalc aurita. Cebus cirri/er. 3Iidas chrysopygus. - frontatus. — rosalia. I»if Arten siud durchaus dein Süden eigenthümlich, nur Mycetes fuscus und Ctdltthrix nigrifrons erstrecken sich auch östlich. Die Gattung Eriodes i.-t w-it. r uiirdlich nicht mehr aufgefunden worden. Von Rio Janeiro bis Bahia tritt an ihre Stelle die Gattung Brachyteles (B. hypoxanthus) . Die Genera I.a'i'jUinx, Atdcs, l'ithtcia, Bruchyurus, Nyctipithecus und Chrysotrix fehlen uMUüiich. Aus Südost-Brasilien wurden nur die folgenden Arten von anderen Samm- lern erhalten, da Natter er diesen Theil des Landes nicht selbst bereiste. Ccbus xanthostcrniis. Hapale leucoccphala. (Ädlithrix (rigot. In Centnil-Brasilien, das ist dem grosseutheils aus Hochebenen beste- henden Lande, vom Rio Paranü und Araguay bis zur Stadt Matogrosso wurden gesammelt: Mycctrs Caraya. Ilapale penicillata. (.'cbus dojans. — mdanura. Nyct ipitliecus Azurne. Von diesen reichen M. Caraya und vielleicht Cebus elegans bis in den Osten und nach Paraguay, Xydipithccus Äzarac nach Paraguay und nach Bo- livien, ja nach Spix selbst bis Parti, Mycetes Caraya und Hapale melanura nach Bolivien, Ilapale penicillata bis au die Ostküstc. Die Gattung Nycti- pithecus tritt hier zuerst auf. Dem amazouisclien Gebiete mit Eiuschluss des Rio Madeira, des Rio negro und seiner Nebenflüsse Rio Xic, Rio Vaupe und Rio branco gehören an: Mycetcs seniculus. Pithecia satanas. — rufimanus. Brachyurus Ouakary. — vülosus(?). Nyctipithecus trivirgatus. Lagothrix cana. ■ Callithrix Moloch. — infamata. — cuUgata. Ateles paniscus. — brunnea. — variegatus. — torqtiata. Cebus gracilis. Chrysothrix sciurea. — flavus. — entomophaga. — nigrivittutus. Hapale chrysoleucos. — macrocephalus. Midas labiatus. Pithecia leucocephala. — ursulus. — chrysocephala. — rufimanus. — hirsicta. — • bicolor. — chiropotes. 30 Von (licson wurd'^n vnii Naltfifr nii-.sfhiipsslirh gofuniipii am: Rio Madeira: Mycetcs villosn^i?). I'lihccia hirsuta. Lagothrix cana. CaUithrix brunnea. Atelest paniftats auch zu Mat« .grosso. Hnpdlc chrysöleucos Rio negro und dessen Xebenfliisspn Xie und Vanpö: Lagothrix infmnaia. Braclt,yiirxt. wjp die Uebersiclil" zeigt, bei Weitem am reiclisten an Gattungen und Arten. ]\Iit Ausnahme von Erioäex und BradiytcJes sind sämmtliclie in Rrasilicn hausende Gattungen daselbst, jedoch in eigenthiimlichen Arten vertreten, welclie sich übrigens zum Theile auch über Brasiliens Grenzen in die angrenzenden Liinder nach Nen- Granada, Peru, Bolivien und Gniana erstrecken. T>ie (ieuerii Lagothrix, Atdcf, Pithecia und BradiyarKf; sind ausscliliesslicli amazonisch und für dieses Gebiet charakteristisch, von Chry^iotJtrix ist nur ('h. ücinred von Gastein au auch in der Provinz Goyaz aufgefunden worden, j\ydii)itJi(:cns wird in Central-Brasilien und bis Paraguay hinab durch eine S]>ecies vertreten, welche von Spix auch in der Gegend von Parä angetroffen worden ist. Ausser Natterer's Untersuchungen sind für die Kenntniss der Vor breitung der Vierhänder in Amerika von gros.-^er Wichtigkeit die Arbeiten von Wallace und Schlegel. Wallace (On the Monkeys of the Amazon in Ann. nat. bist., 2. ser., XIV, 1854, 451) bemerkt, dass der Amazon, der Rio negro und Rio Madeira Grenzen bilden, welche gewisse Species nie passiren. Nahe an den Quellen der Flüsse ist diese Scheidung allerdings nicht vorhanden und die meisten Species werden auf beiden Seiten gefunden. Er nimmt vier Districte, 31 dvu (iüiaiia, IJcua.ior, P.ru umi llrasilisclieu District an, dereu Grenzen au einer iSviU' «iuroli di..' crwalinten FliisbO bestimmt werden. Schlegel hat in seiner vurticll'lirli.'ii Munoirrapliu- ik-r Simuie (Museum d'hist. nat. des Pays-^as VII, l-7i;) '-hu- ' iii-i-lM'iid>' i;. ailirium;; der Verbreitung der Si)ecit's mit einer genauen L'.'b.T^irht -..'li. IVrr, in udcluraucb die ihm von hier aus mitgetheilten Puud- urtf Xatlrr. r".- aut'gfii"ii]iiieü .-Ind. Cliiroptera. Fu 111. Phyllostomata. biibt'am. I. Vi(inji>/ri. I I'hf///<>st(niia hid. 1. ;'.!t7. V, r,24. t. 42, f. 1, Kopf. — Peters, MniLit-.!,.!-. d. Akaii. iJti-liii lM',,j. :,\h. - Dubsuu, L'atal. Chiropt., Brit. .Mus. I-7-. 1-4. !;ii. .laiK'irn. Aiii;-u»t. 1 Kxcmidar. ■_' l'liiillostiniKi ilistin'.ij' Xali'Vri Xr. Üij. U a-iPT. Ap luv 1. Xa;ur_-..Mdi. 1-1:;. 1. otir,; Abhandl. d. Akad. München V, '1-1,1. l'iT. und Siui.u-.'tli. Supiii. V. «;_'(_;. i. 4-J. i'. '■'> (Kopf). — Peters, Mmiiu; In r. d. Al.ai!. ll'Tliu 1 -o-j. -M-"« (Ik'hLlireibuug eines Exemplars vi.ii Xatt.Tcrl. iJcbsuii a. a. U. 4>7. «'iivalia. .laiiuar, .\pril. .Tuiii. .luli, .Se](tember. '.» Exemplare. /.Uli'.''' >rark vcrlaiigerbar. Am Halse eine Moscliusdrüse. Au einem W.it'- li'-ii ijil .lulii warni .lir Urüste voll Milch; dieselben sind au den Seiten, glrii'li uiitt-r ijrn Acli.-,i.dii, '',. I'/if//fotifo)itn ( loiHjation LieoÜr. Nr. 216 (V). l'InjUuMuntii huitcohdiuu. X'atterer, Cat. rase. part. l'liyUu^tfjuKi duiKjafKiii Gi'offr. Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin 1805 ."j1.") (IjL'srln-L'ibuug desExem)dars von Natterer). — Üobsona. a. 0.487. Hin branco. 1 Exemplar. 1. l'hi/f/osfoiiKi (Ti/losfonitUH) fonf/i/'oliuni Natterer Nr. 106. Phl/llostuma luiini/'olium Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1843, 365; Abhandl. d. Akad. München V. 163, t. 2, f. S, und Säugeth. Suppl. V, • ;22, t. 44. l'liyUostomu (Ti/Iustommn) crcnuhituin GeoflV. Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin 1865, 514. Tijlu^tuma longifijlium. Peters a. a. 0. 1866, 398 (Beschreibung von Natterer's Exemplar). Dobsou a. a. 0. 41 '0. \ illa Maria, .\ugi:st; b. Viceute, Januar 2 Exemplare. 32 Im Magen zermalmte Früchte. Der Schwanz ragt auf der oberen Seite der Schwanzhaut heraus, bei eingezogener Schwanzhaut 4'", bei ausgespannter V", die Haut schiebt sich hin und wieder auf dem Schwänze. 5. PhyllostOTtia (Trachops) fuliffinof^uni Gray Nr. 95. Wagner, Säugeth. Suppl. V, G24. Trachyops cirrhosus (Spix). Dobson a. a. 0. 481. Cuyaba, Januar, März(?), April, Octobor; Cai^ara, März, April; Villa Maria, August. 10(?) Exemplare. Zunge verlängerbar, mit rückwärts stehenden Stacheln besetzt. Vorue am Halse eine Drüse mit einer Oeffnuug, einem Nabel ähnlich, in selber eine stinkende, schmierige Substanz. Ein in Caifara erschlagenes Weibchen hatte zermalmte Früchte des Figueirabaumes im Magen. Var. Phyllostoma grande. Jos.(?) Natterer, Cat. msc. 95b. (?) S. Vicente, December. 3 Exemidare. ') 6. Vanipyrus (Lophosfoma) anibfyofis (Natterer) Nr. 120, 201 (43) und 71. Phyllostoma amblyotis Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1843, 365; Abhandl. d. Akad. München V, 1G4, und Säugeth, Suppl. V, G25. Vaminjrus (Lophostoma) amblyoü's (Natt.). — Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin 1865, 509 (Beschreibung von Natterer's Original-Exemplar). Phyllostoma Midas. Natterer, Cat. msc. Nr. 71. Lophostoma amblyotis (Natt.). Dobson a. a. 0. 475. Matogrosso, Juni (Nr. 120, 1 St.); Rio Janeiro (Nr. 71, 1 St.). 3 Exemplare. Zunge rauh und sehr wenig verlängerbar. 7. (?) Vanipyrus (Schizostonia) elongatus Gray. Phillostoma scrohictdatum. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 627. Phyllostoma Natter eri. Fitzinger msc. Schisostovia megalotis (Gray). Dobson a. a. 0. 478. 1 Exemplar (?). 8. Vanipyrus (CaroUia) brevicaudus (Pr. Neuw.) Nr. 18 (203) und 204 (dubium 4 St.). Phyllostoma lanceolatum. Natt er er, Cat. msc. Phyllostoma dubium, Ph. Mikani, Ph. hrachyurum et mierophyllum. (?). Natterer, Cat. msc. Phyllostoma Morio, Ph. scriceum. Fitzinger msc. Phyllostoma brevicaudum Pr. Neuw. Wagner, Säugeth. Suppl. I, 401; V, 626, t. 46 [mierophyllum Natt), Vampyrus (CaroUia) brevicaudus. Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin 1865, 519. ') Bei Aufziililung; der Exemplare dieser und oini!,'(>r anilorer Arten von rhyllnfitomen und Glossopliagen sind amh Aufzeiclinntifren ])r. Fitzinijer'K Genützt wordeu. 33 Cardllia hrevicanda (Pr. Wied). Dobson a. a. 0. 493. Sapitiba. A]>ril; ]\Iattodentro, Ypanema, October; Cuyaba, März, Sep- tember (1 von Prof. Mikan); Kio uegro (1 St.). 19 Exemplare. Var. Phiillostoma lutum. Natterer, Cat. msc. Nr. 18b (79,81) und 213 (InO). riiißlostoma affine. Fitzinger msc. (Parä, 2 Exemplare). Cuyaba, April, September; Parä (2 St.). 5 Exemplare. Von drei Weibchen (Ypanema, 8. October) hatte jedes ein Embryo. — Im Magen Samen. Subfam. II. Glossophagac. 9. Glossophaga soricina (Pall.) Nr. 17, 90 und 212. Phyllostoma microphyllum. Jos.(?) Natterer, Cat. msc. Nr. 90. Phyllophora minor (Parä), Ph. affinis (Cuyaba), Ph. cryptura (Rio branco). Fitzinger rase. Glosiophaga amplexicauäata GeoiTr. Wagner. Säugeth. Suppl. I, 387; V. G17. Glossophciga soricina Pall. (et ampÄexicaudata Geoffr.). Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin 1865, 352, und 1868, 362. — Dobson a. a. 0. 499. Rio Janeiro, November (Nr. 17, 1 St.); Cuyaba, März, April (Nr. 90, 11 St.); Rio branco (1 St.); Parä (Nr. 212, 4. St.). 17 Exemplare. Viele, die ich öifnete, hatten blos Schleim im Magen, selbe waren des Tages gefangen. Zunge sehr verlängerbar, lässt sich 8'" aus der Kinnlade heraus- ziehen, selbe ist rundlich, doch etwas flachgedrückt, mit nach rückwärts stehenden Stacheln besetzt. Die Spitze des Schwanzes ist frei und ragt etwas über V" auf der oberen Seite über die Schwanzhaut heraus. Bei zusammengelegten Flügeln steht der Schwanz perpendiculär. Natt. 10. Lonchoglossa caudifera (Geoffr.) Nr. 27. Glossophaga ecaicdata Geoffr. Wagner, Säugeth. Suppl. I, 389; V, 620. Glussophaga caudifera Geoffr. Wagner. Lonchoglossa caudifera [caudifera et ecaudata Geoffr.). Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin 18tJ8, 364. — Dobson a. a. 0. 506. Rio Janeiro. September; Mattodentro, Ypanema. 14 Exemplare. Unterkinnlade ohne Vorderzähne, die Stelle statt derselben rinnenförmig, mit einer Haut überzogen. In dieser Rinne liegt die stark verlängerbare, schmale, spitzige Zunge. Subfam. III. Stenodermata. 11. Stenoderma (ArHb(us) pospicilfafus (L.) Nr. 58 und 16. Phyllofstoma perspieillatum. Wagner, Suppl. I, 402; Abhandl. d. Akad. München V, t. 2. f. 5 - 7, und Säugeth. Suppl. V, 631, t. 42, f. 4 (Kopf). Stenoderma (Artibeus) perspieillatum Geoffr. Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin 1865. Artibeus perspicillatus. Dobson a. a 0 519. 5 34 (Nr. 58.) Ypanema, Februar; Cuyaba, März, April, October; Matogrosso, September. 10 Exemplare. (Nr. 16.) Rio Janeiro, August, November. 2 Exemplare. Var. Phyllostoma hirinjatiun. Wagner msc. (?) Nr. 58^- Ypanema, Januar. 1 Exemplar. Im Magen und Darmkanal eines Weibchens (Cviyaba, März) Schleim. — Zu Matogrosso (ll.[?] September) wurden über einem Wassergeschirre, wo sie trinken kamen, fünf Weibchen erschlagen, welche alle trächtig waren. 12. Stenoderma (Uroderma) personatu^n (Natt.) Nr. Qh'°- Fliyllofitoma personatum Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1843, 366; Abhandl. d. Akad. München V, 172. und Säugeth. Suppl. V. 633. Stenoderma (Uroderma) personatum (Natt.). Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin 1865, 588. Artibeus hilohatus (Peters). Dobson a. a. 0. 451. Ypanema. 1 Exemplar. Das Original -Exemplar, welches nach München gesendet worden war, konnte dort nicht mehr aufgefunden werden. 13. Stenoderma (Vatripyi'ops) lineatiitn Geoffr. Nr. 65 und 116. Phyllostoma Uneatum GeofFr. Wagner, Säugeth. Suppl. I, 408; Abliandl. d. Akad. München V, 170 (Goyaz, Cuyaba, S. Viceute), und Säugeth. Suppl. V, 632, t. 42, f. 2 (Kopf). Stenoderma ( Vampyrops) lineaiuvi. Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin 1865. Vampyrops lineatus (GeofFr.) Dobson a. a. 0. 522. (Nr. 65.) Ypanema, Mai, Juni; Cuyaba, Februar, März; Goyaz (von Dr. Pohl), dann 1 St. aus Miuas. 6(?) Exemplare. (Nr. 116.) S. Vicente, Januar, December. 7 Exemplare. Hatte starken Moschusgeruch. — Im Magen eines alten Weibchens (Cuyaba, Februar) Schleim. 14. Stenoderma (Pygoderma) hilahiatiiui (Natt) Nr. 64. Phyllostoma hihibiatum. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1843. 366; Abhandl. d. Akad. München V. 17.;(?). und Säugeth. Suppl. V, 632, t. 45. Stenoderma (Pygoderma) hilabiatum Natt. Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin. Pygoderma hilabiatum. (Wagner). Dobson a. a. 0. 536. Ypanema, März, December. 4 Exemplare. Zunge mit sehr feinen Stacheln besetzt, scheint nicht verlängerbar. da sie sich nur wenig heraufziehen Hess, auch ist sie breiter als der Zwischenraum zwischen den beiden unteren Eckzähnen. 15. Stenoderma (Cliiroderma) pusUIiim Natt. Nr. 19. Phyllostoma pusillum Natt. Wagner, Arcliiv f Naturgesch. 18-13,366; Abliandl. d. Akad. München V, 173, t. 2, f. 1, und Säugeth. Suppl. V, 634, t. 43. 35 Stenoderma (Chiroderma) pufiillum. Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin 1865. 357. Chiroderma pusillum. Peters ib. 1866, 395 (Beschreibung des Original- Exemplars von Natter er). — Dobson a. a. 0. 535. Sapitiba, April; Ypanema. 5 Exemplare. 16. Stenodernni (Sfnrnira) excisum, Wagner Nr. 26. FhifUontotna excisnm. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1842, 358; Abhaudl. d. Akad. München V. 176. und Säugeth. Suppl. V. 636. Stenoderma (Sturnira) lilium Geotfr. Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin 524. Sturnira JtUnm (Geoffr.). Dobson a. a. 0. 528. Rio, August; Ypanema, Januar; Ytarare', Januar. 16 (?) Exemplare. Zu Ypanema wurde am 8. Januar in einem hohlen Baume eine Gesell- schaft von 9 Stücken angetrotf'^n. Die jungen, jedoch schon ausgewachsenen, sind viel grauer am Unterleib^». Im Magen von 9 Stücken war nichts zu finden. 17. Stenoderma (Sturtiirn) alhescein^ Wagner. Phyllostohiu alljescens. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 177, und Säugeth. Suppl. V, 637. Stenoderma (Stiirniru) Ulium GeoftV. Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin 5-24. Sturnira Idntm jiart. Dobson a. a. 0. 5-^8. Ypanema. 1 Exemplar (nach Wagner). Art von unsicherer Stellung. 18. P/)f///osfoma chri/.sosema Natt. Nr. 24.') Natter er, Cat. m.-;c. Rio Janeiro, August. 1 Exemplar. ') Bei Wugner ist difsp Ait nie! t aufgetülirt. Im Kataloge erRcheiuen ferner (aber nicht von Juh, Nattertr'b Scliiilt uml ohne näline Angabei,): J-'hy/losluma > r 'JOö _ 2 , 20i; - 1 „ 207 11 — 2 («0) - 1 , 211 (Ol) 12 — ■> Rio branco , «215 — 2 Cuyaha , , 2i7 — 1 liaira do Rio uegro „ 2i8 (9.i) — 1 , „ 219 (102) — 1 Paiä (3.^) - 1 '44) — 1 Von iiie-eu sind die init Lociilitatsaiigaben wohl bereits oben bei den betreffenden Arten angefühlt E'nf systematische Anordnung der Pliyllostomen hat luch .1. E. Gray, Revision of the Genera of Phyllostomidae or Lnaf iio>;ed Bats in Proc. Zool. Suc. is66, 111 gegeben. 5* 36 Das einzige bekannte Exemplar scheint nach dem Kataloge an Temmiuck gesendet worden zu sein und findet sieb gegenwärtig nicbt in der Sammlung. Ich füge hier Natterer's handschriftliche Notizen über dasselbe bei: „Männchen. Ohne alle Schwanzflughaut, wie ein Pterojms, und ohne Schwanz, die ganzen Füsse stark behaart. Länge des Blattes vom Nasenloche bis an die Spitze 3'", Länge von der Spitze der Schnauze bis an das Ende des Körpers S^/^', Breite 12". Farbe mausgrau, am Oberleib mit dunkelbraunen Haarspitzen, um die Augen dunkel, hinter den Ohren an(?) den Seiten des Halses ein gelbbrauner Fleck, Flughaut schwarzgrau. Unterkinnlado vier ab- gestutzte Vorderzähne, Oberkinnlade vier Vorderzähne, die zwei mittleren länger." Ganz ohne Scheukelflughaut ist nur die Gattung IHpliylla Spix, die sich aber durch ^,4 Schneidezähne, wovon die unteren kammförmig gezähnt sind, unterscheidet. Von der einzig bekannten Art derselben, D. ecaudata, ist Nat- terer's Exemplar sowohl in Grösse als Färbung verschieden. Subfam. IV. Desmodi. 19. Desniodus rufas Pr. Neuw. Nr. 98. Desmodus rufus Pr. Neuw. W agner, Säugeth. Suppl. I, 379, und V, 614. — Peters. Monatsber. d. Akad. Berlin 1865. — Huxley, Proc. Zool. Soc. 1865, 386 (Structur des Magens), mit Holzschnitt. — Reinhardt, in Vidensk. Meddel. uaturh. Foren. Kjöbenhavn 1866, 241 (Magen von Desmodus rufus und über das Blutsaugeu der südamerikanischen Fleder- mäuse). — Dobson a. a. 0. 547. Desmodus murinus. Wagner, Säugeth. Suppl. I, 377. Cu)'aba. Mai, August, September. 16 Exemplare. Die höchst merkwürdige Structur der Verdauungsorgaue dieser Art, welche später von Huxley und Reinhardt beschrieben worden, und welche, wie Prof. Huxley bemerkt, auch von Dr. Peters in einem noch nicht publicirteu Werke notirt worden ist, wurde von Natterer schon im Jahre 1824 beobachtet, aber leider nicht bekannt gemacht. In seinem handschriftlichen Kataloge ist Folgendes enthalten : „Die Eingeweide und der Magen der Alten waren sehr voll mit Blut, so dass sie sehr grosse Bäuche hatten; die Jungen, obschon fast so gross wie die Alten, hatten kein Blut, sondern blos Milch im Magen. Der Magen ist nicht wie gewöhnlich, sondern gleicht einem sehr langen Blinddarme. Gleich dort, wo der Schlund sich in die Wand des Zwerchfelles endet, theilt sich derselbe auf der anderen Seite des Zwerchfelles in zwei Eingeweide; das eine ist der Darmkanal ohne Blinddarm, welcher am Anfange einen schmalen, rundherum gehenden Wulst zeigt, den ich für einen Schliessmuskel halte (der Darmkaual ist 9" lang), das andere Eingeweide, welches mehr als uochmal so dick als der Darm- kanal ist und am Ende keine Mündung hat, gleicht einem Blinddarme, ist 6V2" laug und ist zweimal zusammengebogen. Dies scheint die Stelle des Magens 37 zu vertreten. Beide Eingeweide sind immer voll mit Blut, und da der Schlund so enge ist. dass kaum der Kopf einer kleinen Stecknadel passirt, so glaube ich, da.ss dieses Thier blos vom Blute der Thiere sich nährt." Mehrere trachtige Weibchen hatten jedes ein grosses Junges im Büuch, nackt, mit (.offenen Augen. Subfam. V. Mormopes. •Jii i'/ii/oiii/rfi vis riibif/hiosa Natt. Nr. 115. ( 7/ iluii>jcicri>^ r7iJri(jiHüsa.\\a.gne r. Archiv f. Naturgesch. 1S43, 369 ; Abhandl. d. Akad. München V, ISl. t. 3, f. 2— (3 (Caivara, 2 Exemplare), und Säugeth. Supid V. OTH (S. Vicente), t. 47. - Kitzinger, Sitzungsber. d. Akad. Wien LXl, IsTO, II, 10.'— Dobson a. a. 0. 452. Ctiilonyderi>i harhata. Natterer msc. Cairara. April; Matogrosso, S. Vicente. 4 Exemplare. Vom Scliwanze ragen V/^" frei aus der Oberseite der Schwanzhaut hervor, bei avi.-gesjiannter Schwanzhaut bleiben blos 2"' des Schwanzes frei. Im Magen Ueberreste von Insecten. '21 C/iifotiffrfrris f/f/ni noiiofus Natt. Nr. n8. Wau'u.T. Arrhiv f. Naturgesch. 1S43, 367; Abhandl. d. Akad. München V, is:;. t. 3. f. 1 (Cuyaba, 1 Exemplar), und Saugeth. Suppl. V, 680, t. 48. — Fitzinger a. a. 0. 1:'>. Chiloni/cteris Davjji Gray. Dobson a. a. 0. 453. Cuyaba, Februar. 1 Exemplar. 22. C'hilonyctevis personata Natt. Nr. 115 part. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1843, 367; Abhandl. d. Akad. München V, 185 (S. Vicente, 1 Exemplar), und Säugeth. Suppl. V, 680. — Fitzinger a. a. 0. 16. — Dobson a. a. 0. 451. S. Vicente. 2 Exemplare. Farn. Brachyura. 23. NoctUio leporinus (Liuue) Nr. 105, Vespertilio americanus L. Koctilio unicolor (Geotfr.) Pr. Neuw. Wagner, Säugeth. Suppl. I, 450; V, 681. — Fitzinger, Sitzungsber. d. Akad. Wien LXI, II, 24. Noctilio rufusi Spix. Noctilio macropus. Joh. Natt er er. Cat. msc. Noctilio longipef!. Jos. Natterer, Cat. msc. Nuctilio leporinios (L.). Peter' Monat " v. d. Akad. l^erliu 1865, 570. — L- ^t "-'"Ti 1. c. 394. 38 Var. a. Stria dorsali distincta. Vespertüio mastivus Vahl. Azara II, 280. Chauve souris cinquieme. Noctilio dorsatus Pr. Neuw. Wagner, Säugeth. Suppl. I, 451 ; V, 681, t. 51, f. 5 (Kopf). — Fitziiiger a. a. 0. 35. Noctilio rufescens 111. {Azara II, 280). Natterer, Cat. msc. (Nr. 100) (Cuyaba. April, Mai, 4 St.). Noctilio intermedius. Jos. Natter er ib. Noctilio leporinus var. a. — Dobson 1. c. 396. Cuyaba. April, Mai (Nr. 100); Pari. Juli; Pazenda des Coronel, Joao Pereira, 2 Meilen westlich des Rio das Flechas. 2'/2 Meilen von Cam- pinha auf dem Wege von Jacobina, Juli; Cai(;ara, Januar, Februar. 13 Exemplare. Sehr niedrig über dem Wasserspiegel des Flusses Cuyaba fliegend; sie erscheinen ziemlich zeitlich. Weibchen mit etwas Moschusgeruch, Clitoris sehr lang, schmal und zugespitzt, das Männchen hat den Mo.>chus auf den Hoden. Der Schwanz erreicht nicht die Hälfte der Länge der Schwanzhaut, ragt auf der oberen Seite derselben 3'" heraus, zieht sich aber ganz hinein, wenn selbe angezogen wird. Pari. Sie flogen sehr niedrig über eiiie kleine Lache nahe am Hause. Die Moschusgefässe sind unterhalb des Penis, dort, wo die Hoden sein sollten, zwei Oeff'nungen, die offen stehen und nicht tief sind, am Boden derselben liegt eine braune, schmi'^rige Materie, die nicht unangenehm riecht. Im Fluge ist die SchwanzliHut ganz ausgestreckt und das Thier gleicht einer langschwänzigen Nachtschwalbe. Paz. Cor. Pereira. Nach Sonnenuntergang flog eine ziemliche Menge aus einem Steppeu- gehölz ziemlich niedrig nach einer benachbarten Lache; ihr Flug ist lang^am, mit tiefen Flügelschlägen, mit sehr lang ausgestreckter Schwanzhaut. so dass sie ganz einem Caprimidgis gleichen. Neben der W\ir^el der weihlichen Zeugnngstheile sind zwei seichte driibchen, den ;\loschusi:efasi?eii des Männchens entsprechend, jedoch ol'iie Moschus, doi:h hat sie den>ellieu Geiuch wie d^s Männchen. Caifitra, J.muar. In Caigara kam eine Nichts ins Zinim-r, wo sie gefangen wuriie; die Ohren hatte sie im Leben halbzirkelförmig nach rückwärts gebugen, sowie die andere Art Nuctdio vtm Cuyaba. 24. Nortil o (ilhiveHfrr Spix Nr. 102 (50). Noctilio ruher ('>eoffr.). Rengger (Azurn Clmure wo'f's 11). (?i Ndctdio (lur^atus. Wagner, Siiu^reth. Supid. I, 451. Nuctdio ulliireiifer S]iix. Wagner. Siuitreih. Siipid. V. 6"'3. — Feters Monat.sber, d. Akad. Berlin 18' 5. 571. — Dobson 1. c. 39-<. Noctilio med'us. Natterer, Cat. ni,>c. — Fitzinger, Sitzuntrsber. d. Akad. \\iHn XLI, II, 39 (Cuyaba). 3 Exemplare. 39 •j:,. i:mffaIloiiura canina Pr. Neuw. Nr. 92, 93. 94. 97. I-:,nhaUomira canina. Wagner, Säugeth. Suppl. I, 462; Abhandl. d. Akad. München V, 151(?), t. 3, f. 5 (Kopf), 6, 7 (Drüsensack), und Säugeth- Suppl. V. (V.»4, t. 50. VespertiUo moschifenis. Natterer, Cat. msc. ante Nr. 92. Succopieryx canina. Fitzinger, Sitzungsber. d. Akad. Wien a. a. 0. 68 (Cuy;iba, Marabitauas, Garupa am Rio Amazon). — Dobson 1. c. 373. Cujaba, März, September (92, 3 St.); Marabitanas (94 und 97[?], 2 St.); Garupa am Rio Amazon (93. 1 St.). 6 Exemplare. Am Männchen befindet sich auf der oberen Seite der Haut, die von der Aclisel bis ans Handgelenk gespannt ist, am Rand«, dem Ellbogen gegenüber, ein flacher, häutiger Wulst, quer nach dem Ellbogen hin, 2'" lang und IV2'" breit. Der äussere Rand desselben schiebt sich zurück, und es wird eine Spalte sichtbar mit erhobenem Rande, in welcher eine stark, aber nicht unangenehm riechende Feuchtigkeit ist; bei stark ausgespannten Flügeln bleibt die Spalte noch geschlossen, obschon sich die Haut des Wulstes zurückzieht. Der Schwanz erreicht nur die Hälfte der Scbwanzflughaut und ragt auf der oberen Seite der- selben etwa 1'" heraus. Das Weibchen hatte kaum eine Spur der Moschus- behältnisse auf dem Flügel, es war blos eine Runzel sichtbar (Cuyaba, März). 26. Etnhaffomfra (Urocryptus) insif/nis Wagner Nr. 20. Oxyrhinus bistriotus. Natter er, Cat. msc. ante. Emballonura (Urocry}>tus) hilineatus Temm. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 695. var. ß (Umgebung von Rio Janeiro, Natterer), t. 51, f. 1 (Kopf). EmhaUonura insignis. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 695. Urucruptus insignis Wagn. Fitzinger, Sitzungsber. d. Akad. Wien a a. 0. 60. Saccopteryx bilineafa (Temm.). Dobson 1. c. 372. Registo do Sai, April. 1 Exemplar. Zuti?e vfrläiigfrbar, mit ft^inen Stacheln besetzt. An der Spitze der luitereu Kinnlade stehen zwei Warzen, vielleicht zum Saugen. Der Schwanz ragt bei niclit der Länge nach aufgespannter Schwanzhaut 3"' auf der oberen Seite derselben herau-, wird die Haut aber der Länge nach gezogen, so geht der Schwanz bis auf eine ganz kleine Spitze in dieselbe hinein. 27. Emhfif/ojun-a breriro.sfti.*; Wagner Nr. 20(?) und 9S. Einballunnra bi eriro'^iris. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1843, 367; Abliaiidl. d. Akad. München V, 177, und Säugeth. Suppl. V, 696. Mofiia Natiereri. Fitzinger msc. Mofia 6re?;/?-o.s'/;«N' Wagn. Fi tzinger, Sitzungsber. d. Akad. Wien a. a. 0. 76 (Banmeiva, Prov. Matogrosso). Cormura brevirostris. Peters. Abhandl. d. Akad. Berlin 1867, 175, f. 1, 1 b. — Dobson 1. c. 375. Baraneiva (20?). 3 Exemplare. 40 28. EmbaUonut'a mao'otis Wagner Nr. 87 (99, 211. [20?]). EmhaUonura macrofis. Wag u er, Archiv f. Naturgescb. 1843, 367; Abhandl. d. Akad. München V. 189, t. 3, f. 8—10 (Kopf, Prov. Matogrosso), und Säugeth. Suppl. V, 697. Mosia rufescens. Fitzinger nisc. Mosia macrotis W^agner. Fitzinger, Sitzungsber. d. Akad. Wien a. a. 0. 78 (Cuyaba, S. Vicente, Prov. Matogrosso). Saccopterix canina part. Dobson 1. c. 373. Cuyaba (211, 3 St.), Matogrosso (87, 4 St.), S. Vicente (20?, 1 St.). 9 Exemplare. Farn. Molossi. 29. Nyctinoinns auritiis (Natt.) Nr. 93. Molossus auritus. Natterer, Cat. msc. Dysopes (Nyctinomus) auritus (Natt.). Wagner. Archiv f. Naturgesch. 1843, 366; Abhandl. d. Akad. München V, 204 (Natterer's Notiz, 2 Exemplare von Cuyaba), t. 4, f. 4 (Kopf), und Säugeth. Suppl. V, 706, t. 49, f. 3 (Kopf). — Burmeister, Th. Brasil. I, 69 (Rio Janeiro). Nyctinomus auritus Wagner. Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin 1865, 573 (? N. macrotis Gray? D. laticaudatus et coecus ßengg.). — Fitzinger, Sitzungsber. d. Akad. Wien LXII, 1870, III, 42. Nyctinomus macrotis Gray. Dobson. Proc. Zool. Soc. 1876, 716 und 729, f. 3 und 6 (Holzschnitte des Kopfes), und Cat. Chiropt. 435. Cuyaba, März, September. 2 Exemplare. Der Rachen lässt sich ungeheuer weit aufsperren, die Falten der Lippen ziehen sich auseinander. Die Schwanzflughaut schiebt sich am Schwänze auf und nieder, so dass bald mehr, bald weniger von der Schwanzspitze frei wird (Cuyaba, März). Der Rachen sperrt sich sehr weit auf, so dass der Winkel beider Kinn- laden sehr stumpf ist, die Falten der Oberlippe ziehen sich ziemlich auseinander. Zunge schmal und rundlich, rauh, etwas hinter der Hälfte verdickt sie sich, wird breiter und macht oben einen Absatz, dessen Rand mit nach vorne liegenden Stacheln besetzt ist. Der Schwanz ist (am todten Thiere) 15'" ohne Flughaut, selbe ist jedoch sehr faltig, im Fluge steigt sie weit gegen die Spitze hinab, so dass etwa 8"' frei bleiben (Cuyaba, September). 30. Nyctinomus brasiüen.sis Is. Geoffr. Nr. 60. Dysopes (Nyctinomus) Naso. Wagner, Säugeth. Suppl. I, 475, und V, 707, t. 49, f. 4 (Kopf). Nyctinomus brasiliensis Is. Geoifr. Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin 186-T, 573 (N. mnltispinosas Peale, fuliginosus Cooper, nasutus Teram.); Tom es. Allen, Gerv. excl. syn.. rugosus Orb. et Gerv., 41 var. N. 7))nf!cnlnfi Gundl.). — Dobson. Proc. Zool. Soc. 1876. 731, und Cat. Chiropt. 437. Nijctinomus Naso. Fitzinger. Sitzungsber. d. Akad. Wien a. a. 0. 52. Ypanema, Februar. October; Ytarare, August. 17 Exemplare.') 31. Ni/ctlnomus gracifis (Natt.) Nr. 102 und 102'' (29). TJyaojies (Nyctinomus) gracilis 'Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1843, 3ü8 ; Abbandl. d. Akad. München V. 206 (2 Exemplare, Prov. Matogrosso). D)/f!02)efi acuiirostris. Natterer, Cat. msc. Nr. ]i)2^- NyctiHoiHUf! graciliff Wagn. Peters a. a. 0. 573. — Fitzinger a. a. 0. 45. — Dobson, Cat. Chiropt. 43G. Bi/sopes gracüis. Zelebor, Novara-Reise, Zool. I, 15 (Chile). — Dobson, Proc. Zool. Soc. 1876. 731. Cuyaba, Mai. Juli (5 8t. lo2; 2 St. 102b). 7 Exemplare. Wohnt unter Dächern. — Oberlippe sehr runzelig, zieht sich a.ber glatt, wenn der Jlund aufgesperrt wird. 32. Molossus perofis Pr. Neuw. Nr. 135 (31) und 86(?). Dyftopef: ( Molo!taiif<) perotis Pr. Neuw. Wagner. Säugeth. Suppl. I, 473; Abhandl. d. Akad. München V, 191, t. 2. f. 2 (Kopf), und Säugeth. Suppl. V, 708, t. 49. f. 1 (Kopf). Mitlofisiis tropiäorhyvchns ((Jai^ara 1). fnscu^ (Borba 1), tiif/er (Barra Rio negro 1). carinatus (Barra Rio negro 1), peroiis (Barra Rio negro 2). rufuft Geoffr. (Rio negro 2). — Fitzinger uisc. in M. C. V. MoJoi'). 4 (S?) Exemplare. 33. MoloHsufi foiif/imninfs (Wagn.) Nr. 231', 196. 198 part. iJympes lofifiimnnus. Wagner. Archiv f. Naturgesch. 1843, 367; Abhandl. d. Akad. München V. 191 (Villa Maria. Cai(;ara. Barra do Rio negro), und Säugeth. Suppl. V. 709. ÜT/snpes atrofuscus. .Ins. Nattercr. Cat. msc. Nr. 23(?) (Villa Maria). M()lo:iiitze ragt 7'" über die Suiiw.uiztiiiuli.uit hinaus, doch lasst diese sicli zurückschieben, so dass 13'" des .'^ebwanze.-- l'rri bb-ibf^n. 37. Jlofus.sus ssi(s rufax, sub>p. a. oh^cunis Geufl'r. Dobson, Proc. Zool. Soc. Iön7, 710 partim. — Idem, Cat. Chiropt. 412. Var. Cai^ara, Januar. 2(?) Exemplare. 38. ]\Io/ossns rrlox Natt. Nr. 59. Lii/supes rtlux Natt. T e m m i n c k, Mouogr. 1. 234, t. 22, f. 1 ; t. 23, f. 22, Zähne (Temmiuck hatte zwtd Exemplare Natterer's zur Vergleichuug). — Wagner, Säugetb. Suppl. I. 476; V, 712, t. 49, f. 5 (Kopf). Mulussus obscwrus GeutiV. var. Peters, Monatsber. d. Akad. Berlin a. a. 0. 575. Mulussus velox. Natterer, Cat, msc. — Fitzinger, Sitzungsber. d. Akad. Wien a. a. 0. SO (Ypanema). 6* 44 Molossus rufus subsp. a. obscurus Geoftr. Dobsoii, Proc. Zool. Soc. 1876, 710, part. - Idem, Cat. Chiropt. 412. Ypauema, Februar; Cuyaba, März; Cai^ara, Januar. 3 Exemplare. Im Laufen ist der Schwanz etwas aufwärts stehend (Cuyaba). In der Nacht wurden in einem Hause vier Stücte erschlagen, zwei waren Weibchen und rothbraun auf dem Rücken, auf dem Bauche sehr hell gelbbraun; die zwei anderen, die, wie es scheint, Junge sind, waren mausgrau auf dem Uuterleibe und dunkelgraubrauu auf dem Oberleibe. Am Ende des Halses, am Anfange der Brust ist eine nackte Stelle, wie eine kleine Querfalte, auf der unteren Seite der Haut befindet sich an dieser Stelle eine kleine Drüse, mit Moschus gefüllt; an den Männchen ist diese Oeffnung besser ausgedrückt.') Farn. Vespertiliones. 39. Plecotus velatiis (Geoifr). Nr. 62. Vespertilio euryotis. Natterer, Cat. msc. Vespertilio velaftis Geoffr. (euri/otis Natt.). Temminck, Munogr. II. 240. t. 9, f. 3 (Natterer's Exemplar) — Wagner, Säugeth. Sujipl. I, 528. Plecotus velatiis Geotfr. Wagner, Saugeth. Suppl. V, 717, t. 51, f. 8 (Kopf). Vesperugo velalns (Is. Geoffr.). Dobson, Cat. Chiropt. 188. Ypauema, März. 7 Exemplare. Zunge stachelig. 40. Vespertilio nuhilus Wagn. Nr. 21. Vespertilio albcscens Geoü'r. Temminck, Monogr. II, 244 (Beschreibung eines Exemplars von Natterer). — Wagner, Säugeth. Suppl. I, 534 (part.). — Dobson, Cat. Chiropt. 326. C^) Ktrivoula hrasiliensis. Gray, Ann. nat. bist. XI, 117. Vespertilio nuhilus. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 752, t. 51, f. 3 (Kopf). Nyctophylax uubilns Wagn. Kitzinger, Sitzungsber. d. .\kad. Wien. LXII, 1870. 31 (Ypanema). S. Paulo, unter einer hülzerneu J] rücke, die über den Tamandiitaby führt, Januar; Uegisto do Sai, April; Ypanema. '.• Exemplare. ') Im K;italoge erscheiueu ferner (al)Or uii-.bt vou Joh. N al ter f r 'b Haiiil und ohne nähere Ängabeiii ; Molusmis (7(1) — 1 Dfisojii'.s (oinj/iiKiiiiit.-, Barra do llio negiu. - C'">l - 1 - - (V) — (T.S) — 1 Baria do liio uegro. Molussu.1 punilhi-i tiii.tt. . l'J:t (;->()i — li Nach VVaguer nicht mit Sicherheit zu behtimmeii. Dysopes lasio^itcrui N. . :ii)0 — 1 TlDjroptcra tricolor Spix ^iOS — 2 Caicara i , •' ' . „,„ ) ^^l'•h Wairnor Dii-top.-^^. — niijr,! .... ;;Oit — (, I ^.11 Dstjopcs aiO — 7 I>. .Ya.so Watjaer, MatOfjiubbo, wohl Myrtiao^nu-i l-i-amltcnsis. 45 41. Vispeitilio patrifhis Tenim. Nr. 22, Morsego (Marambaya). VeApertüio parndufi. Temraiuck. Monogr. II, 21G (nach Exemplaren von | Natterer). — Wagner, Siiugetb. Suppl. I, 534; V, 753. NyctopJujlax parnilus Temm. Fitzinger, Sitzuugsber. d. Akad. Wien a. a. 0. ;')T (V})anema). VcAfiertilto niijricatis P. Wied. Dobsou, Cat. Cbiropt. o\\). Insel Marambaya, Engenho d'Armacao, März ; Ypanema, Cuyaba, October. ^ Exemiilare. 12. f rs/irtfifio (Nr. 22 äbnlich). Ylianema. Februar. 1 Exemplar (unbraucbbar). I.;. lespcriujo nif/rlvanH Neuw. Nr. 21'' Vespertilio nigricans. Wagner, Säugeth. Suppl. I, 5oo. Vespertilio ( Vesper ugo) mgricans"Sm^. Wagner, Säugetb. Suppl. V, 755. — Dobson, Cat. Cbiropt. 319. Aeorextes nigricans (Pr. Neuw.j. Fitzinger, Sitzuugsber. d. Akad. Wien a. a. 0. so.i) 1 Exemplar. 4 4. I < fijn rHf/o('/ ) nihihima Xatt. (48). 1 Exeiiijilaf. 4."». ViSiK-rus niteus (Natt.) Nr. tj3. Vespiertilio nitens. Natterer, Cat. msc. — Wagner, Säugetb. Suppl. V, siO, t. 51, f. 4 (Kopf). Ypanema, März. 1 Exemplar.-) 46. Nt/cficejns Nafterevi Fitzinger. Xi/cticejus va7-iu.s Puppig. Wagner, Säugetb. Suj)))]. I, 547; V, 772, t. 51, f. 2 (Kopf). Lasiurus Nattereri. Fitzinger, Sitzuugsber. d. Akad. Wien a. a. 0. 55 (Cuyaba). Atulapha tivvthoractusis, var. y. yarm. Dobson, Cat. Cbiropt. 271. Ypanema, Februar; Cuyaba, Juli (Nr. 57, 4 St.); Barra do Rio negro (Nr. 104, L St.). 5 (:'.) Exemplare. 47. Nyctirejus fn/iyinosus Jot. Natt. (46). Cat. nisc. 2 Exemplare. 12 Tr. 48. Njßcticejiis obscufus Jos. Natt. (47). Cat. nisc. 2 Exemplare. 12 Tr. ') Waguer uml FitiCiiiger uiwäliiieii dat; vuu Natterer gcbammelto l'AciiniUr nicht. ■') Aut einem dem Kataloge beiliegenden Zettel sind noch erw;ibnt: VisptrtUin (104) lüo uegi». — (22U) Kio Amazon, Garaiia. 46 Natterev's Ausbeute au Haudflügleru betrug: Aus der Familie der Blattnasen (PJiyllastomata) 22 Arten „ „ „ „ Kurzschwänze (Bracliyura) 6 „ „ „ „ „ Doggengrämler (Molossi) 10 „ „ „ „ „ eigeutlicben Fledermäuse ( Vespertiliones) ... 10 48 Arten. Die von Natter er entdeckten Species sind: Phyllosfonia discolor. Einballomira hrevirostris. — longifuli.uin. — macrotis. — chrysoseina. Nyctinomus auritus. Vampyrus amblyotis. — gracilis. Stenoderma personatuin. Molossus longimanus — bilabiatum. ■ var. leucopleura. — pusillum. — gJuucinm. — excisum. — holosericeus. — albescens. — albus. Chiloni/cteris ruhiginosa. — olivaceo fuscus. — gymnonotus. — velox. — personata. Vespertilio nubilus. EmbalJonura insignis. (?) — parvulus. Dann die zweifelhaften Arten: Vesperugo(?) niinimus. Nyciicejas faliginosus. Vesperus nitens. — obscurus. Wie ich bereits in den Sitzungsbericliten der k. k. zoologiKcli-botanischen Gesellschaft in Wien (Bd. XXVII, 7. Noveuibnr 1877) zu bemerken Gflegenheit hatte, sind bei der Bearbeitung der Chivopteren von den zahlreicljen Xotizt^n Natterer 's, welche vollständig wiederzugeben der Arbeit eine zu grosse Aus- dehnung verleihen und viel bereits Bekanntes reproduciren würde, nur jene Momente aufgenommen worden, welche lediglich an frischen Thierleibein. aber nicht an den getrockneten oder im Weingeiste eingesclnunipften Exemplaren der Museen wahrgenommen werden können; so die Bilduntr der Zuiitre, die Beschaffenheit der häufig vorkommenden Moschusdrüsen, das in verschieaenen Stellungen wechselnde Hervortreten des Schwanzes aus der Haut, Einiges über Geschlechtstheile. Alles, was auf die Lebensweise Bezug hat, sowie die zahlreichen Angaben des Mageninhaltes fanden natürlich Aufir.ihme. Die Fundorte und Zeitangaben wurden mit grösster Sorgfalt zusammen- gestellt, um möglichst Material für die Kenntniss der geographischen Verbreitung zu liefern. Wie leicht begreiflich, lassen sich aber bei den Handflüglern nicht so bestimmte Verbreitungsbezirke der einzelnen Species nachweisen wie bei anderen Ordnungen. Nach den vorliegenden Daten wurden von Natter er gesammelt: 47 In Süd -Brasil ipii: Fhi/lJostoma hasiatioii. — cJir>/sosema. \'iun}iyri(s (uiibli/oiis. - lircvicaudus. (IJofiiiopItaiia soricina. LdHcliüfilo.'^sa caudifera. Stenoderma perspiciUatuni und v;ir. bivirgatuin. — perAunatnm. — Unentum (1 Exemplar auch aus Südost-Bras ). — bilahiidum. Stenoderma excisum. — albescena. Emhcdlonura insignis. Nyctinomus brasiliensis. Molossuft holosericeus. — velox. Plecotus velatus. Vespertilio nubihis. — parviüus. — sp. Vei^perus nitens. Nycticejus Nattereri. 1 In Central- Brasilien: Plii/Ilw^tDiiHi dincolor. — longlfoliinn. — fulighiofii'»! und var. grande. \'(in>)ii/ruf amhhjotiA. — hrevicaudu!^ und var. laiufi. Glo.tsophaya soricina. Stenoderma pernpicilhitHm. — linenfiim. Dcf^modus rufus. Oiilunycleris ru1)igiiiosa. — gymno)iotus. — persionata. Nocfilio leporinus. Emballonura canina. — hrevirostris. — macrotis- Nyctinomus auritus. — gracilis. Molossus longivianus. — glaucinus. — albus. — olivaceo fuscus. — velox. Vespertilio jmrvuhis. Nycticeju.s Nattereri. In A ni a z o n i f n : TlujUuf^toiud. dovgdtiiw (Rio branco). Vdmjiyrns breviciixdus (Rio negro) und var. Intus (unt. Amazon). Glossojihagn soricina (unt. Amazon lind Bio branco). Eniballomiru caHina(R[o negro, Amazon). Molossus perotis (Rio negro). — longimanns (Rio negro). Nycticejus Nattereri (Rio negro). 48 Ordo: Fer.ie. I^^erae caniivorae. Farn. Felidae. 1. Felis on^a Linne Nr. 112, Conga(;u (zu Caigara). Cai9ara, Februar, Juni. Deceraber ; Matogrosso. Juni ; Nas Pitas, October; Forte do Eio branco. Januar, Februar. August. 10 Exemplare. Var. nigra {Felis hrasUiensis Pr. Neuw.). Ein Männcbeu von Dr. Pobl in Goyaz erbalten, eine zweite von Dr. Pohl erhaltene Haut war un- brauchbar. 2 Exemplare. Altes Weibchen, Caicara, 13. December 182.5. Das Auge liegt tief. Iris lichtbraun, Sehloch rund. Nase schwärzlich. Auf dem Hinterhaui>te in der Mitte eine .starke Läng-svertiefung. Länge samrat Schwanz W 9V2". der Schwanz 1' lO'/V, Höhe des Ohres von oben 2", vom Ohr bis an die Schulter T'/z", Vorderrist 2' IV4" bis an d lallen n- Hand, Hinterrist 2' 4V4", Umfang des Halses hinter dem Ohre P 6^/4", Brust breit, l^U" quer herüber, Umfang hinter den Vorderfüsseu 2' .5", vor den Hinterfüssen 2' \^U". Umfang des Vorderarmes, etwas unter dem Ellbogen, 11". Umfang der Waden unter den Knieen 11 VV- Umfang des Schwanzes nahe an der Wurzel ^'U", Umfang des Kopfes um die Wangen herum P 872"- Im Magen ein Stück eines Kalbes. Junges Männchen, Cai(;ara, 26. December 1825. Iris haselnussbraun. Nase ziemlich hellgrau. Länge sanirat Schwanz A'h", der Schwanz VA'^I". Umfang des Halses 14 W, des Körpers hinter den Vorderfüsseu P 10". vor den Hinterfüssen P lO'/o", in der Mitte des Bauches 2' 2^4", des Schwanzes an der Wurzel 572"- D^r Magen leer. Weibchen, Caicara, Juni 1826, wurde die Haut gebracht. Länge von der Nase bis an die Schwanzspitze 7' 5" 4", Schwanz 2' 2V2" bis an das Ende der Schwanzhaare. Umfang des Schwanzes an der Wurzel y'^/4", des Vorder- schenkels über den Ellbogen herüber 14 ',2". Natterer, Cat. msc. Ausser den von Natterer erhaltenen Exemplaren befinden sich in der kaiserlichen Sammlung ein bei Panama gefangenes Männchen, ein Weibchen, wohl Geschenk der Kronprinzessin Leopoldine, ein neugeborenes Junges, das 1820 in der Menagerie zu Schönbrunn zur Welt kam, ein Männchen aus der Menagerie zu Schönbrunn ohne nähere Angaben. 2. Fefis roncolor L. Nr. 111. Caicara, Februar, April, November; Kegistn do .lauru, Januar; Forte do Rio branco, Januar, Februar, Mai; eine Haut von Dr. Pohl erhalten. 12 Exemplare. Weibchen, Cai(;ara, 18. /19. Novembr-r ls2,5, wurde vom Vaqueiro Manoel auf der Steppe lacirt. Iris bell gplblichbraun. das Sebloch rund. r>ie Nase in 49 der Mitte hautfarben, an den Seiten scliwfirzlich. die Lefzen schwarz, ausgenommen vorne, oberhalb des Kinnes, wo sie fleischfarben sind. Der Kopf ist dick, be- sonders die Backen und das Kinn. Ganze Länge des Körpers sammt Schwanz 5' y/', der Schwanz vom After 'IPJi", der Hals dünn, U'/V im Umfange hinter dem Ohre. Länge vom Ohre bis an das Schultergelenk Ö'//'. Umfang hinter den Vorderfüssen 20^'4", vor den Hinterfüssen 19^ 4", Höhe des Vorderristes 32^4", des Hinterristes 27". Altes Männchen, Caipara, April 1826, bei Campinas mit dem Lafo gefangen. Iris hellbraun, um das runde Sehloch dunkler. Nase schwärzlich hautfarben. Ganze Länge 6' 6", der Schwanz bis an die Spitze der Haare 2' 2", Höhe der Ohren 2'/^", vom Ohre bis an die Schulter 7", der Hals ist kurz und rund, die Gegend um das Schultergelenk sehr dick. Umfang des Halses 1' 5V4", des Körpers hinter den Vorderfüssen 2' 4V2") vor den Hinterfüssen 2' S'/j"- Vorderrist 2' 7", Hinterrist 2' 8V2". Umfang des Schwanzes, oberhalb der Wurzel 6". Cai^ara, U>. April. Junges Männchen, wurde sammt der Mutter bei einem todten Hirsch angetroffen. Länge bis an die Spitze der Schwanzhaare 4'9%", des Schwanzes 1'8^,4", Umfang des Halses 12", hinter den Vorderfüssen 1' 6", vor den Hinterfüssen l'S'^". Natter er, Cat. msc. In der Sammlung ausserdem ein Weibchen aus Guiana. 3. Felis jdtfiKirfnidi Lacep. Nr. 42, Yaguara gumbe, Gatto morisco (Ypanema), Maracuja prefo (Park). Ypanema, März, September; Caigara, April; Matogrosso, Februar; Park, Juli. 7 Exemplare. Weibchen, Ypanema, 23. September 1819. Iris licht haselnussbraun, die Pu]iille war ruud nach dem Tode. Nase und Lippen röthlichschwarz oder röthlichgrau. Zunge stark stachelig. Stacheln nach innen. Der Körper ist lang gestreckt, der Kopf klein, der Hals kurz, der Schwanz lang. Ganze Länge 3' ß'/2"i Schwanz V A^/^", von einer Fussspitze zur andern an den Vorderfüssen 2' 3", an den Hinterfüssen 1''o''/-{'. Umfang des Halses 7V4", Umfang hinter den Vorderfüssen lU'' 4", vor den Hinterfüssen 11", Länge von der Nasenspitze bis ans Ohr o'/s". des Halses vom Ohr bis au die Schulter 8/2", Höhe der Ohren l'/4". Männchen, Ypanema, 21. September 1821. Iris um das runde Sehloch hell bräunlichgelb, der Aussenrand hell graulichbrauu. Das Auge liegt tief. Nase schwärzlichgrau. Die Hoden waren ziemlich klein. Die Zähne zeigten auf ein junges Exemplar. Länge 3' 4'/4", Schwanz 1' S'^"- Von eiuer Fussspitze zur anderu bei den Vorderfüssen 2' 1", bei den Hinterfüssen 2' 5'V4", Länge des Halses vom Ohr bis an die Schulter 3 72", Umfang des Halses 7", des Körpers hinter den Vorderfüssen lU' 2", vor den Hinterfüssen 1', Mitte des Bauches r2Vi", Länge der Ohren vom Scheitel \"h"'. Altes Weibchen, Caifara, 21. April 1826. Kopf klein, schmal, zu- gespitzt, der Hals erscheint dicker als der Kopf, weil die Haare allda viel länger. l 50 Der Körper sehr gestreckt und stark an den Seiten zusammengedrückt. Iris bräunlichgelb. Sehloch rund. Nase schwärzlich. Das Ohr ist sehr wenig zu- gespitzt, mehr abgerundet. Länge bis an die Spitze der Schwanzhaare 3' 4", des Schwanzes bis dahin V 2", des Halses 4", Höhe des Ohres von oben 14"', grösste Breite 16'", Vorderrist 1', Hiuterrist 1' 3". Umfang des Halses 7^U", des Körpers hinter den Vorderfüssen IOV2". vor den Hinterfüssen 10". Männchen, Parä, im Walde, Juli 1835. Farbe glänzend schwarz, nur die Seiten des Kopfes und Vorderhals braun melirt, auf dem Unterleibe einige weissliche Haare, Iris hell gelbbraun. Sehloch gross, runde Augeuringe und Nase schwarzbraun. Die durchscheinende Haut der Ohren innen weiss, etwas ins Bläuliche ziehend. Ganze Länge 4', der Schwanz vom After l'T'/s", Höhe des Ohres von oben 16"'. Natterer, Cat. msc. Ein Männchen einer rothen Varietät dieser Art erhielt unsere Sammlung 1847 von Herrn Heller aus Mexico. 4. Felis pardalis L. Nr. 41 (32). Jacatirica, Jagua-tirica (Mattodentro). Mattodentro, Deceniber; Rio das Flechas, Juli(?); Cai9ara, März, April, Mai; Rio Cauame, Juni 1832. 7 Exemplare. Altes Männchen, Mattodentro, 13. December 1818. Iris lichtbraun, mit dunkelbraun marmorirt. Sehloch am todteu Körper rund, gross, Pupille blaugrau, Nase dunkel fleischfarben. Länge von der Nasenspitze bis ans Schwanz- ende 3' 10", Länge bis zum After 2' IOV2", des Schwanzes 12'/2", Länge vom Ohre bis an die Contour der Schulter 4^/4", Höhe des Vorderristes 1' 4V4", des Hinterristes 1' 5V4". Umfang des Halses in der Mitte 1', des Körpers hinter den Vorderfüssen 1' V2"» in atus für Süd-Brasilien. Paraguay und Nord-Patagonien charakteristisch. Pseudalopex Azarne gehört auch dem Süden an, erstreckt sich aber von Chile über Paraguay, La Plata. Patagonien. Süd- und Central-Brasilien bis nach Babia (Burmeister); Thous cancrivorus, in Guyana und Nord-Brasilien heimisch, kommt nach Burmeister auch in der Argentina vor. Nasua narica scheint über ganz Brasilien und den Nordosten von Argentinien verbreitet. Procyon cancrivorus ist aus Guyana, Central- und Süd-Brasilien, sowie aus Paraguay bekannt. Dagegen ist Cercoleptes caudivolvulus auf den nördlichen Theil der neotropischen Region beschränkt. Er findet sich nach Baron Karwinski (bei A.Wagner) in Mexico, in Guyana (Pallas und Schomburgk), am Rio negro. in Neu-Granada (Humboldt). Brasilische Säugethiere. Resultate von Johann Natterer's Reisen in den Jahren 1817 bis 1835. II. Dargestellt von August von Pelzeln. Herausseareben von der k. k. zoologisch -botanischen Gesellschaft. Beiheft za Band XXXIII. (Vorgelegt in der Versammlang am 3. October 1883.) Wien, 1883. Im Iiiläiide besorgt durch A. Holder, k. k. Hof- und Universilatsbochhändler. Für das Aosland in Commissioo bei F. A. BrOCkhaus in Leipzig. Brasilische Säiigethiere. Resultate von Johann Natterer's Reisen in den Jahren 1817 bis 1835. II. Dargestellt von August von Pelzein. Herausfrefreben von der k. k. zoologisch -botanischen Gesellschaft. Beiheft zu Band XXXI II. (Vorgelegt in der Vertiammlung am 3. October 1883.) Wien, 1883. Im Inlanile bcsoral durfli A. Holder, k. k. Hof- und I'iiiversitälsbnclihäDiller. Für das Anslaiul in Coramission bei F. A. Brockhaus in Leipzi?. Druck Ton Adolf Holzliausen, k k. Hof- uad UluversitiUs-Buchdruckei- in Wieu. 59 IL') Ordo: Rodeiitia. Farn. Sciuridae. 1. Srhtrus tifSfufiHS Linne, Nr. 11. Buriiieister, Tbiere Bras. I. 146. — Hensel, Säu^eth. Siid-Bras. II, 26. Rio Janeiro, August. December (Corcovado); Sapitiba. März; Ypanema, .Tanuar, September; Bahia (H. Seile w) durch Herrn Kammer lache r. l.-)(?l Exemplare. 2. Sciiirus fjilviventris Natterer Nr. 11^. Sciunis gilrigularis. Wagner, Archiv f. Natvirgesch. 1843, 11,43; 1845, 148; Abhandl. d. Akad. München V, 283. Borba, Januar, Februar. 6(?) Exemplare. Weibchen, Borba, 22. Januar 1830, aus dem Urwalde. Iris dunkelbraun. Der nicht behaarte Theil der Nase hell braungrau, sowie der nackte Theil der Ohren. Länge des Ohres von oben 7'", grösste Breite 5'". Vorderfüsse vier- zehig und ein Rudiment eines Daumens mit einem kleinen, abgestutzten Nagel. Ganze Länge bis an die Spitze der Schwanzhaare 1' 5", der Schwanz bis dahin ft^ /', Länge der Haare an der Schwanzspitze 3" 2'". Männchen. Borba, 13. Februar 1830. Mit gros.sen, hängenden Hoden. Länge bis an die Spitze der Schwanzhaare V 0^/^", der Schwanz ebenso 9" 2'". Die Länge der Haare an der Spitze des Schwanzes 2". Höhe des Ohres von oben 6'". Diese Art scheint hier häufiger als die grosse rostrothe. Natterer, Cat. msc. 3. Sriurits Lniiffsdorffii Brandt Nr. 91. Sciurus LangAdorffii. Brandt, Mem. Acad. St. Petersb, 1835, 428, tab. 11. — Wagner, Säugeth. Suppl. III. 183 part.; Abhandl. d. Akad. München V, 273 (Prov. Matogrosso). Cuyaba, März; Villa Maria, März, Juni; Jacobina, Juli; Matogrosso, September. H Exemplare. Vorgelebt in der Vorsammlunf; am 3. October 1883. 60 Altes Mänucheu, Cuyaba, 10. März 1824, am Ufer des Flusses geschossen. Iris dunkelbraun. Ohren schmal, fast gleich breit, die Spitze etwas abgerundet, Länge von hinten 10'", von vorne 14'", grösste Breite 8'". Vorderzähne ocker- gelb. Vorderfüsse mit vier langen Zehen, die zwei mittleren von gleicher Länge, die zwei äusseren ebenfalls gleich lang, vom Daumen ist blos ein Rudiment mit breitem, abgestutzten Nagel. Hinterfüsse fünfzehig, Penis und Scrotum hängend, ersterer 7'", letzteres 20'" lang und 10'" breit, Schwanz dick behaart, 8 72" ohne Haare, die Haare au der Spitze sind 2' 2" lang. Ganze Länge 20'''/4"- Weibchen, Cuyaba, 19. März 1824. Acht Zitzen, zwei zwischen den Hinter- füssen, zwei hinter den Vorderfüssen und vier zwischen diesen vier. Länge sammt Schwanz bis ans Ende der Schwanzspitze l'O", der Schwanz bis ans Ende des Schwanzes selbst S'//'- Vier Männchen, vier Weibchen und ein junges Weibchen in Allem, von Cuyaba und Matogrosso in der Zwischengegend. Natterer, Cat. msc. 4. Sciurus igniventris Natt. Nr. 136 (53, 55). Sciurus igniventris Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1842, 360; Abhandl. d. Akad. München V, 275. Rio negro, Januar, November; Barra do Rio negro, Mai; Marabitanas, Januar. März. 7 Exemplare. Weibchen (schwarze Varietät), Rio negro, 11. November 1830, am rechten waldigen Ufer. Ganz schwarz mit Seidenglanz, blos die Seiten des Kopfes unter dem Ohre etwas röthlichbraun augeflogen, die obere Seite der Tarsen mit einem weissen Flecke. Iris dunkelbraun. Zähne orangegelb. Die innere Seite des Ohres hell schwärzlichbraun, ebenso die untere Seite der Hände und Füsse. Klauen schwarz, die Spitze weiss und durchsichtig. Ganze Länge bis an die Spitze der Schwanzhaare 2' P/V, die Haare an der Spitze des Schwanzes 2V4". Das Thier war trächtig mit zwei Jungen, welche noch ganz klein und ohne Haare waren. Natterer, Cat. msc. Ein zweites schwarzes Exemplar wurde zu Barra do Rio negro am 14. Mai 1832 erhalten. 5. Sciurus ])i/rrhoiiofus Natt. Nr. 10.^. Sciurus j>yrrhonotus Natt. Wagner. Archiv f. Naturgesch. 1842, 300; Abhandl. d. Akad. München V, 277. Borba, Februar, April, Mai, December; Mouoqueri am Rio Solimoes, December. 0 Exemplare. Ein Weibchen von Borba, 18. April 1830, an das Museum zu St. Petersburg abgegeben, war alt, aber nicht so gross wie die anderen. Ganze Länge 25", der Schwanz bis an die Haarspitze 13", die Farbe wie an den obigen. Natterer, Cat. msc. Fam. Echimyidae. G. IsofJirix pachytira Natt. Nr. 90. Isothrix puchyxira Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1845, 146. Isothrix crassicaudus Natt. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 291. 61 Loncheres (Isothn.r) pachyura. Waterh.. Mainm. II, ;j30. / Nelomys antricola. Burnieister. Thiere Bras. 202. | Cuyaba, Juni, November. 3 Exemplare. .I Weibchen, Cuyaba, 0. Juni 1824. wurde in einem Hause gefangen. Der Kopf ist stumpf wie au einem Hasen, das Auge ist gross und hervorragend, die Iris sehr dunkelbraun, die Nasenlöcher haben die zwei Wärzchen nicht, die gewöhnlich andere Mäusearten haben. Das Ohr ist abgerandet, am Hinterrande in der Mitte etwas eingezogen, nackt, mit sehr feinen Härchen sparsam besetzt, blass hautfarben, die Haare au der Wurzel der Ohren weisslich. Höhe des Ohres vom Scheitel 6'" , grösste Breite 0'", die Höhe von vorne vom untersten Rande 11'". Barthaare lang, Zähne ockerfarben. Der Hals ist dick. Die Vorderfüsse kurz, mit vier kurzen Zehen und einem sehr kurzen, deutlichen Daumen mit einem abgestutzten Nagel, die übrigen Klauen zugespitzt, Fnsse und Zehen stark be- haart, die Haare reichen über die Klauenspitzen heraus; von der Fersenspitze bis an die Spitze der beiden mittleren Klauen 9'". Hinterfüsse ebenfalls kurz, mit fünf Zehen, die innerste die kürzeste, die zweite und die äusserste fast von gleicher Länge, die zwei mittelsten ebenfalls fast gleich lang, von der Ferse bis an die Spitze der Mittelklauen 10'", die Oberseite ebenfalls stark behaart. Klauen schwärzlich. Der Schwanz ist sehr dick an der Wurzel, nimmt gegen die Mitte zu schnell ab und läuft dünn aus. Die Wurzel ist noch mit feinen Haaren wie am Rücken besetzt, jedoch der übrige beschuppte Theil mit vielen langen, steif nach aussen gebogenen Haaren rund herum besetzt, Länge des Schwanzes 7". Der Oberleib hat die Farbe der wilden Kaninchen, Haare lang, weich, um die Augen ein weisser Kreis, die Seiten der Oberkinnlade, untere Hälfte der Wangen, der ganze Unterleib, die obere Seite der Hände und Füsse weiss, untere Seite des Schwanzes weissgrau, die obere Seite schwarzgrau. Clitoris sehr gross. Es fanden sich vier Zitzen an den Seiten des Körpers, hinter den Vorderfüssen auf jeder Seite eine und vor den Hinterschenkeln ebenfalls eine; sie stehen nicht auf dem Bauche, sondern schon ausser der Mitte des Körpers, selber von der Seite besehen, und in der Mitte eine Längslinie gezogen, stehen sie schon ober- halb der Linie; die Brüste waren voll Milch. Die Haut war so mürbe wie Teig und zerriss, wie man sie anrührte (noch viel schlechter wie die des Cavia Paco). Ganze Länge l'A'^/\". Männchen, Cuyaba, 23. November 1824. Das Ohr ist schmutzigweiss, mit sparsamen weissen Härchen besetzt. Augenring schwarzbraun, die oberen und unteren Augeulider mit weissen Haaren besetzt. Ganzer Unterleib weiss. Länge sammt Schwanz 14" 7'", der Schwanz 6'/2"- Natterer, Cat. msc. Nach Wagner vielleicht identisch mit Nelomys antricola Lund. 7. Isothrix bistriata Natt. Nr. 122. Isothrix bistriata Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1845, 146; Abhandl. d. Akad. München V, 289. Loncheres (Isothrix) bistriata. Waterh., Mamm. II, 329. Rio Guapore. August; Rio negro, December. 2 Exemplare. 9* 62 Mäun^ben, Rio Guapore. Liomil gegenüber. 0. August 1829, im Walde. Ich erblickte ihn aus eiuem Loche eines hohen Baumes herausschauend; da er sich bald zurückzog, so Hess ich den Baum umhauen und das Thier heraus- holen. Auge ziemlich gross, Iris dunkelbraun. Augenringe, Nase und Ohren schwarz. Zähne wachsgelb. Die Nase ist besonders gestaltet, unten die breite Spitze ausgehöhlt. Der Schwanz ist ganz behaart, mit ziemlich laugen Haaren, er ist struppig, denn die Haarspitzeu sind nach vorwärts gebogen. Vorderfusse mit vier kurzen, getrennten Zehen und einem Knoten statt des Daumens. Hinter- füsse mit fünf kurzen Zehen, der Daumen sehr kurz, die übrigen fast von gleicher Länge. Penis ziemlich lang. Keine äusseren Hoden. Auf der Mitte des Scheitels ein breiter, nach hinten schmaler gelblichweisser Strich, an beiden Seiten mit einem schwarzen begrenzt, der vom Auge über das Uhr bis am Rücken hinläuft. Hauptfarhe des Oberleibes gelblich mäusefarb mit schwarzen Haar- spitzen, Unterleib blass bräunlichgelb, Schwanz schwarz, die Wurzel gelbbraun. Der grosse Magen voll sehr klein gekautem grünen Zeuge, etwa weiche Blätter oder grüne Früchte. Der Blinddarm war sehr gross. Länge 20^, 4", der Schwanz 10" 5'" bis an die Spitze der Schwanzhaare. Männchen, Rio negro, unterhalb Boa vista. IS. December 1830. wurde einem Raubvogel abgejagt. Iris hell umberbraun. Augenringe, Nase und Ohren dunkel rothgrau (fleischroth mit grau). An den Seiten des Körpers zwei Zitzen und zwei Zitzen etwas vorwärts des Penis am Bauche, ziemlich genähert. Die grossen Hoden in der Bauchhöhle. Länge 1' 6V4", der Schwanz bis an die Spitze des letzten Knochens 7" 11'". Natterer, Cat. msc. 8. Isofhrix paguriis Natt. Nr. 130. Isothrix pagurus Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1845, 146-, Abhandl. d. Akad. München V, 288. Loncheres (Isothrix) pagurus. Waterh., Mamm. II, 230. Borba, Juli. 1 Exemplar. Männchen, Borba, 22. Juli 1830, im Walde. Körper dick und hamster- artig, ohne Stacheln, ohne Schwauz, blos mit einem kurzen, breiten Rudimente. Die Iris des grossen, hervorliegendeu Auges dunkelbraun. Augenringe. Nase und nackte Ohren dunkel röthlichbrauii. Obren kurz und abgerundet wie am Loncheres scandens (Dactylomys amhlyonyx). Am liinteren Augenwinkel eine Drüse, mit sehr langen Barthaaren besetzt. Die Spitze der Nase ist über.^tehend. Zähne wacbsgelb. Füsse kurz. Vorderfusse vierzehig mit eiuem kleinen Rudi- mente eines Daumens, Hinterfüsse fünfzehig, Sohlen rüthlichgrau. Die Klauen sind von den Seiten gedi'ückt. Keine äusseren Hoden, der Penis ziemlich kurz. An jeder Seite des Körpers, wo die Rippen aufhören, eine Zitze. Die Schnauze, sowie die Gegend um die Augen, der Unterrücken, Steiss und die obere Seite der Hinterfüsse bräunlich rostfarben, der übrige Oberleib bräunlich mäusefarben mit schwarzen Haarspitzen, der Unterleib gelbbräunlich weiss. Magen voll von zermalmten Vegetabilien. Länge 9',;". Natterer, Cat. msc. 63 r>. yiesomys ecaudatns Natt. Nr. 120. Soüä (Borba). Mesomus ecaudatuf> Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1845, 145; Abhandl. d. Akad. München V, 293. — Waterh., Mainm. II, 331. Mesonv/s sjnnof^us partim. Burmeister. Thiere Bras. 205. Borba, März. 1 Exemplar. Weibchen. Borba. 27. März ISoii. Ein Falke hatte dieses Thier in den Klauen und schon den Kopf angefressen, als er von einem Baume im Urwalde herabgeschossen wurde. Körper dick und kurz, mit rinuenartigen Stacheln auf dem Oberleibe. Auge mittelmässig, Iris dunkelbraun. Nase und ganze Schnauze mit sehr feinen Haaren bedeckt. Zähne ockergelb. Das Ohr wie an Loncheres, keine Spur eines Schwanzes, kaum an dessen Stelle ein Knöpfchen mit dem Finger zu entdecken. Vorder- und Hinterfüsse kurz, Vorderfüsse vierzehig, der Daumen äusserst kurz und mit einem kleinen, abgestutzten Nagel besetzt. Klauen kurz und von den Seiten gedrückt, bogenartig, die zwei mittleren Zehen fast von gleicher Länge, die zwei äusseren sehr wenig kürzer. An den Hinterfüssen fünf kurze Zehen; die innerste die kürzeste, die zwei mittleren fast von gleicher Länge, die zwei nächsten wenig kürzer und unter sich gleichlang. Zwei Zitzen nahe an der Clitoris, zwei solche an den Seiten des Körpers zwischen den Vorder- und Hinterfüssen. Länge 8", Höhe des Ohres 3'". War trächtig mit einem Jungen, das noch sehr klein war, doch war sehr deutlich ein kurzes Schwänzchen zu bemerken. Natter er, Cat. msc. 10. Loncheres fßraudis Natt. Nr. 167. Loncheres (jrandis Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1845, IL 146; Abhandl. d. Akad. München V. 295. ~ Waterh.. Mamm. II, 326. Mauaqueri am Amazonenstrom. 1 Exemplar. Von Estan islao ausgestopft erhalten, leider schon mit fehlender Schwanz- spitze. Natterer, Cat. msc. 11. Loncheres nigrispina Natt. (52). Loncheres nigriF.pina Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1842, 361; Abhandl. d. Akad. München V, 296. — Waterh., Mamm. II, 326. Ypanema. 2(?) Exemplare. Männchen, Ypanema, 7. Juni 1819, lebendig eingeliefert; es frass blos Bananen und starb nach zwei Tagen. Auf dem Scheitel und überhaupt dem ganzen Oberleibe sehr lange Haare, unter diesen liegen steife, stachelartige Haare mit weicher Spitze, selbe sind breit, flachgedrückt und an beiden Seiten aufgebogen wie eine Rinne, die Wurzel sehr dünn, rund, von der Wurzel bis über zwei Drittel der Länge weisslich, durchscheinend, gegen die Spitze schwarz. Auge klein, Iris sehr dunkelbraun. Nase ganz behaart, ohne Wärzchen, kaum etwas fleischfarben durchschillernd. Vorderzähne wachsgelb. Die Ohren sind klein, ragen kaum aus den Haaren hervor, von vorne nach oben etwas schmäler werdend, jedoch abgerundet, Höhe 7'", Breite Q^l-i", der Ohrenrand ist schwach ausgezackt und mit langen Haaren besetzt, die zum Theil auch ins Innere des 64 Ohres, besonders in der Mitte nnd an beiden Seiten, sich erstrecken. Das Ohr ist von dunkel röthlichgrauer Farbe, der Eaud etwas lichter. Vorderfüsse mit vier getrennten mittelmässig langen Zehen, die zwei mittelsten fast von gleicher Länge, 4'" lang saniiut Klauen, die innerste und äusserste gleich laug und nur 2"' kürzer als die mittelsten, von der innersten Zehe 4'" einwärts befiuaet sich ein kaum aus der Haut wie ein Wärzchen hervorragender Daumen mit einem sehr kleinen, abgestumpften Nagel, alle Klauen sind von der Zehenspitze aus mit überhängenden Härchen bedeckt, Ferse bis an die Spitze der Mittelzehe 10'" lang, fleischfarben. Hiuterfüsse kurz, dick, Tarse dick, stark, kurz, mit fünf getrennten Zehen, die zwei mittelsten von gleicher Länge, G'" lang, die äussere und die zweite innere gleich lang, um S'V" kürzer, die innerste 3'" kürzer als die zweite, alle mit spitzigen Klauen versehen, die von den Härchen der Zehen bedeckt sind, Tarsen und Zehen mit kurzen, Waden mit langen Härchen besetzt. Fersenlänge l'V'- Der Schwanz ist vom After gemessen 6^4" lang, die Wurzel desselben ist 1\2" laug, mit ziemlich langen Haaren von der Farbe des Rückens, der übrige Theil mit etwas kürzeren Haaren von dunkel braungrauer Farbe bedeckt, die Spitze ist ziemlich stumpf, so, als ob es das Ansehen hatte, dass der Schwanz abgestutzt sei. Es sind keine Schuppen durch- zusehen. Ganze Länge IS'.o"- Natterer, Oat. msc. 12. Loncheres vnacrura Natt. Nr. 16s. Loncheres niacrura Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1843, 360; Abhandl. d. Akad. München V, 297. — Waterh., Mamm. II, 326. Borba, Februar. 1 Exemplar. Weibchen, Borba, 15. Februar 1830, hat läugeren Schwanz als Nr. 55 und andere Stacheln. Natterer, Cat. msc. 13. Loncheres arniafa (Is. Geolfr.). Nr. 190. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 300 (Rio negro und Prov. Mato- grosso). — Waterh., Mamm. II, 321. — Burmeister, Thiere Bras. 195. Matogrosso, November; Rio negro. 5 Exemplare. Männchen, Cidado de Matogrosso, 6. November 1826, im Walde, nahe am Flusse, war es auf einem niedrigen Baume zwischen zwei dicken Aesten und sah auf mich herab; ich schoss es mit der Windbüchse herunter. Iris dunkelbraun, das Sehloch oval, vertical, die beiden Enden etwas zugespitzt. Vorderzähne wachsgelb. Ohren dunkelgrau, kaum ins Röthliche ziehend, Höhe von oben 5'", grösste Breite 7'", Höhe von vorne, d. i. vom untersten bis zum obersten Rande S'/z'"- Am hinteren Augenwinkel stehen sehr lange Barthaare. Von der Ferse des Vorderfusses bis an die Spitze der mittelsten Zehe 9', 2"', des Hinterfusses 18'", mittelste Zehen des Vorderfusses 5'", des Hinterfusses bis an die Spitze der Klauen 6'", Breite der Tarse des Hinterfusses an der Wurzel der Zehen 5'". Vom After bis ans Ende des stumpfen Schwanzes 7^/t\ von der Schwauzspitze bis an die Stelle, wo die langen Haare aufhören 6" 7"'. Bios die Wurzel des Schwanzes ist mit langen Haaren dicht besetzt, der übrige ist 65 mit schmalen Scliupppiireihen besetzt, die quev herumgehen, in deren Zwischen- räumen kurze Härchen stehen. Der Penis lässt sich Vi 2" aus der Vorhaut herausziehen. Die Hoden sind zwischen dem After und dem Penis, wenig sichtbar, jedoch fühlt man sie gleich. Vor dem Penis zwei sehr lileine Zitzen. Ganze Länge 16', 2"- In Matogrosso nennt man ihn Torö, weil er Nachts sehr laut Torö ruft. Weibchen, Rio negro, unter Lamalonga und Thomar, in sumpfigem Walde, unter bärtigen Wurzeln am Boden von den Hunden gefunden. Die Schnauze und vordere Stirn sehr rostfarben. Der Schwanz sehr dick an der Wurzel und durchaus cylindrisch, d. i. nicht eckig. An den Seiten des Körpers, zwischen Vorder- und Hinterfüssen, zwei Zitzen. Ganze Länge bis an die Schwauzspitze 20'", der Schwanz vom After 8" 6'". War trächtig mit einem Jungen. Sie sind sehr geschickt im Klettern, wie die Eichhörnchen, und steigen hoch auf die Bäume, wenn sie verfolgt werden, halten sich gewöhnlich in den Löchern von dürren Bäumen auf. Natterer, Cat. rase. 14. Dnrttflomjfs typtis Is. Geoffr. Nr. 137. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 302. — Waterh., Mamm. II, 311. Rio negro, November. 1 Exemplar. Männchen. Rio negro, 11. November 1830, wurde von Luiz geschossen, als es einen Baum hinaufklettern wollte. Ohne Stacheln. Iris hell umberbraun. Augenringe bräunlich hautfarben. Nase und durchscheinende Haut an den Lippen ockergelb. Ohr schwärzlichbraun, die Wurzel gelblich. Sohlen gelbbräunlich, die obere Seite der Zehen braun. Nägel bräunlich hautfarben, After und Penis ockergelb. Die Hoden innerlich. Der lange nackte, beschuppte, ganz cylin- drische Schwanz ist schmutzigweiss, gegen die Wurzel hin am Rücken schwärz- lich. Länge sammt Schwanz 2' 3", der Schwanz vom After IS'.V'- Höhe des Ohres von oben 4'", grösste Breite 9'". Natterer, Cat. msc. 15. Dactylomyfi amhlyonyx Natt. Nr. 77. Dactylomys amhlyony.t Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1845. 146; Alahandl. d. Akad. München V, 3(34. — Waterh., Mamm. II, 312. — Burmeister, Thiere Bras. 100. — Hensel, Säugeth. Süd-Bras. 34. Ypanema, Mai, September. 2 p]xemplare. Weibchen, 8. Mai 1821, aus dem Walde, wo es von einem hohen Baume herabgeschossen wurde. Die Vorderzähne sind dunkel ockerfarben, ziemlich breit, aber kurz. Viele Barthaare, die längsten 3" lang. Das Ohr ist kurz, nicht abgerundet, sondern der Hinterrand ist gerade abgeschnitten, es ist mit spar- samen, aber langen Haaren besetzt, Höhe am Hinterhaupte 4'", Breite parallel gemessen dem Hinterrande 8'", der obere Rand ist eingebogen. Vorderfüsse vierzehig und ein Rudiment eines Daumens mit einem sehr kleinen, abgestutzten Nagel. Die Zehen sind lang und tief gespalten, die Klauen kurz, vorne ab- gerandet und ragen nicht über das Fleisch der Zehen hinaus, wie bei den Affen. Innerste Zehe 4'" lang, die zweite ist um 4'" länger, die dritte blos V" länger 66 und die äusserste ist um 5';V" kürzer. Hinterfüsse fünfzehig, die Zehen eben- falls tief gespalten, die Klauen sind jedoch etwas länger, mehr convex, unten etwas zugespitzt, doch ragen sie nicht über die Zehenspitzen hinaus, die Haare, die die Zehen bedecken, sind au der Wurzel der Klauen länger und ragen über die Klaueu selbst hinaus. Innerste Zehe 3'", die zweite ist 4'" länger, die dritte ist 3'" länger als die zweite, die vierte ist fast mit der dritten gleich und die fünfte ist 1'" kürzer als die vierte, von der Fersenspitze bis an die Spitze der Mittelzehe 1" 9'". Der Schwanz an der Wurzel 2', 4", stärker behaart als der übrige, welcher beschuppt und mit ziemlich langen und geraden, jedoch etwas sparsam stehenden Haaren versehen ist ; an der Spitze des Schwanzes sind die Haare etwas über 1" lang, doch bilden sie keinen Büschel. Die Haare am Körper sind ziemlich lang und weich, besonders am Rücken. Die Farbe des Kopfes bis an die Ohren ist hellgrau mit Schwarz gemengt, ebenfalls die der Schwanz- wurzel, nur etwas dunkler, der übrige Oberleib ist olivenhraun mit Schwarz melirt oder fein gestrichelt, die Seiten und Oberseite der Füsse gehen in Braun- gelb über, auf schwarzgrauem Haargruude. der Unterleib, die Seiten des Bauches und die innere Seite der Füsse ist blass semmelfarben. Kinn. Kehle, ein schmaler Längsstrich vorne am Halse und die Gegend der Zeugungstheile weiss. Der beschuppte Theil des Schwanzes ist an der ersten Hälfte mit schwarzbraunen Haaren besetzt, der übrige ist braungrau, die Spitze wieder schwarzbraun. Tarsen der Hinterfüsse weissgrau und schwarz melirt, der Vorderfüsse mit Braungelb überflogen. Länge 1' 11". Schwanz 12". Hatte ein Embryo im Leibe. — Lebt auf Bäumen, wo er sehr gut klettert, macht sich in hohlen Bäumen Vorraths- haufeu von Samen und Früchten für den Winter. Männchen, Ypanema. 20. September 1821. Auge klein, Iris dunkelbraun. Zähne ockergelb. Nase ohne Wärzchen, blass hautfarben. Ohr graulich dunkel hautfarben, der dicke, warzige Rand desselben geht in lackroth über. Nackter Theil der Zehen und Sohlen, sowie die Nägel sehr blass hautfarben. Die Fersen der Hinterfüsse blaugrau. Der beschuppte Theil des Schwanzes ist röthlich schwarzgrau, auf der Unterseite in blass hautfarben übergehend. Von dem Daumen der Vorderfüsse ist blos ein stumpfer Nagel zu sehen. Der Schwanz scheint Greifschwanz zu sein, jedoch ist es nicht gewiss. Der Penis ist ziemlich lang und hängend, die Hoden sind innen. Ganze Länge 1' 11". der ganze Schwanz 13", der unbeschuppte, stark behaarte Theil 2%". mehr oder weniger, da er nicht scharf grenzt. Natterer, Cat. msc. 16. Echimys cajfciutPnsifi GtoftV. Nr. 151. Echinomyfi lepfofiomus Rrants. Wagner. Säugeth. Siippl. III. 341. — Waterh., jMamm. II, 334. Echinomys myosurus (Licht.). Burmeister, Thiere Bras. 2o0, Barra do Rio negro, April, September. 2 Exemplare. Weibchen, Barra do Rio negro. September 1833, im Waldf, wohnt in Löchern in der Erde. Ist kleiner als die gewöhnliche Stachelratte, hat längere Ohren und weissen Unterleib. Stacheln sind wenig und blos am Rücken. Länge I 67 bis an die Schwaiizspitze r2"2"'. der Schwanz vom After 5 ','4". Höhe des Obres von oben 6"'. (Zwei Exemplare von Bahia durch Pareyss mit dem Namen Echimys cinHaniomeus erhalten.) Altes Weibchen, Barra do Rio negro. 2G April 1834. Iris dunkelbraun, Auge mittelmässig gross. Nackte Ohren schwärzlichbraun, an der Wurzel haut- farben. Nase bräunlich hautfarben. Zwei Zitzen zwisclien der Wurzel beider Schenkel, zwei an jeder Seite des Körpers zwischen der Wurzel der Vorder- und Hinterfüsse. Ganze Länge 14". der Schwanz vom After 5" 9"'. War mit drei noch haarlosen Jungen trächtig. Wohnt in Löchern unter der Erde. Natterer, Cat. msc. M.Cfrnomi/sbrasifiensisBVMm. Nr. 109. Cururu (Cairara).Kole (Borosprache). Wagner. Säugeth. Suppl. III, 37G. — Waterh., Mamm. II, 273. — Bur- meister Thiere ßras. 214. Cai^ara. April, October. 2 Exemplare. Weibchen, Cai^ara, 31. October 1825, unter der Erde auf Sandgruud, wurde von einer Katze nach Hause gebracht. Die Nase ist breit, die Nasen- löcher in der Mitte. Farbe dunkelgrau, in der Mitte nach unten weiss. Der Schwanz ist rundlich, gegen die Spitze hin von den Seiten gedrückt. Die Sohlen blass hautfarben. Zwei Zitzen zwischen den Hinterfiisseu. Länge bis an die Schwauzspitze 12'/'g". der Scliwanz o\^". Mann eben, Cai^ara, 23. April 1828 ausgegraben. Keine hängenden Hoden, J doch unter der Bauchhaut zu fühlen. Länge 12", der Schwanz vom After S'V'. ^ Natterer, Cat. msc. Farn. Muridae. ^S.' Ursperowj/s le^irogaster Natt. Nr. 75. Tlesperomi/s Je^icogaster Natt. Wagner, Archiv f Naturgesch. 1845, 147; Abband]. d.Akad. München V, 300. — Burmeister, Thiere Bras. I, 170 [Mas aiigiiya des Berliner Museums, aus Bras.). Ypanema. Januar, Juni. November. 4 Exemplare. Weibchen, Ypanema, '29. November 1821. aus dem Walde Selir dunkel, '| Ohr oval, breit, Länge von hinten 9"', grösste Breite 8"'. Der Daumen der Vorderfüsse sehr kurz und klein, mit einem abgestutzten Nagel versehen, die 'l Zehen sind kurz und gespalten, Tarse bis zur Spitze der Mittelzehe 8"' lang, *■ die Tarse des Hinterfusses l'/j"» fünfzehig, die drei Mittelzehen sind beinahe von gleicher Länge, alle gespalten. Die Zitzen sind acht au Zahl, zwei sind zwischen den Vorderfüssen, zwei hinter denselben, zwei vor den Hinterschenkeln, zwei zwischen denselben. Ganze Länge In^/V, der nackte Theil des Schwanzes 7^ 4". der behaarte Theil vom After an 6"'. Junges(?) Weibchen. Ypanema, 3. Januar 1822. Ist etwas mehr weiss am Bauche und an den Tarsen, die Zehen, besonders die vier äusseren der Hinter- { füsse, sind weiss, der Oberleib ist roströthlicligrau, an den Seiten rötlier, die 1(1 68 Gegeud um die Nase bis gegen die Augen geht in Schwarzgrau über, der Schwanz ist glänzend bräunlichgrau, mit etwas Fleischfarbe überzogen, mit sehr kurzen, dunklen Härchen zwischen den Schuppen, an der Schwanzspitze sind sie am längsten. An der Spitze der Zehen sind die Härchen lang und ragen über die Klauen hinaus, au den Vorderfü?sen sind sie etwas kürzer. Der Daumen an den Vorderfüssen ist sehr kurz und blos der abgestutzte Nagel sichtbar. Klauen kurz, von den Seiten stark zusammengedrückt, ziemlich abwärts gebogen. Zehen ebenfalls von den Seiten gedrückt. Der Schwanz ist viereckig, jedoch von den Seiten mehr gedrückt als von oben, also die obere und untere Fläche schmäler als die Seiten. Vorderzähne gelb. Ganze Länge 14'", der Schwanz vom After an l^li", der behaarte Theil vom After W". Tarse des Hinterfusses bis an die Klauenspitze l'A", des Vorderfusses 8'". Natterer, Cat. msc. 19. Hesperoniys eliurifs Natt. Nr. 'A. Hesperomys eliurus Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1845, 147; Abhandl. d. Akad. München V, 307. — Burmeister, Thiere Bras. 173 Ypanema, März, Juli, October; Ytarare. August; Matogrosso, April. 6 Exemplare. Altes Weibchen (mit vier Jungen im Bauche), Ypanema, 24. März 1819. Iris schwarz. Unter den Nasenlöchern zwei runde, warzenartige Läppchen, un- behaart, fleischfarben. Vorderzähne wachsgelb. Ohren zugerundet, 7'" hoch, 5'" breit, die Wurzel schmutzigweiss, das übrige röthlichgrau und dünn behaart. Vorderfüsse vierzehig, der Daumen sehr klein, mit einem abgestutzten Nagel, Tarsen und Zehen mit sehr kurzen weissen Haaren besetzt. Sohlen liell fleisch- farben. Hinterfüsse fünfzehig, Tarsen und Zehen lang, die drei Mittelzeheu fast von gleicher Länge, die innerste um 3'" kürzer als die zweite von einer Klauenspitze zur anderen, die äusserste um 2'" kürzer als die vierte. Der untere Theil der Wade sammt Tarsen und Zehen mit sehr kurzen weissen Härchen besetzt, an der Wade sind diese Härchen schwärzlich, Klauen fleischfarben. Sohlen röthlichgrau. Schwanz beschuppt, unten und oben röthlich dunkelgrau, mit grauen Haaren besetzt, b" lang. Ganze Länge des Thieres sammt Schwanz 9" 4"', von der Ferse bis an die Spitze der Mittelzehe ll'V" Altes Männchen, Ypanema. 23. Juli 1820, unter einem Holzhaufen im Walde. Der Penis etwa V" vom Bauche stehend und abwärts hängend. Länge 9^4", der Schwanz 5" 5'". Weibchen, Ypanema. 6. October 1821, in einem Hause bei Mais gefangen. Die Farbe ist die von ü/ms. sylvaticus. Der ganze Schwanz beschuppt, kaum etwas an der Wurzel behaart. Ganze Länge 7" 11'", Schwanz 4" 2"'. Hölie des Ohres 6V2'"» Breite 4 V2"'> Tarse der Hinterfüsse IT" lang, die drei Mittelzehen fast gleich lang, 3'/V"- Hatte schon vier Embryone im Bauche. Altes Weibchen. Matogrosso, 23. April 1829, im Hause gefangen. Zehn Zitzen, zwei zwischen den Vorderfüssen, zwei gleich hinter denselben, zwei nahe davon auf der letzten Rippe, zwei vor den Hinterschenkeln, zwei zwischen den- selben. Natterer, Cat. msc. 69 ' 20. Hesperomyn pyginaeits Natt. Nr. 7?). Hesperumys pyijmaeH)< Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1845, 147; Abhaadl. d. Akad. München V, 309. Ypauema, September. 1 Exemplar. Weibchen, Ypanema, 30. September ls21. aus dem Campo. Mit «ehr laugen Tarsen an den Hinterfüssen und langem Schwanz. Die Farbe des Körpers wie an Mus. arvalis. Ohr laug, ein sehr rundes Oval bildend, vom Scheitel 6'" hoch, von vorne Ö'/j'", grösste Breite A^j-^", innen meist kahl, nur am unteren Rande gegen die Wurzel behaart. Zähne gelblich. Vorderfüsse vierzehig und mit einem sehr kurzen Daumen mit einem abgestutzten Nagel, die zwei Mittelzehen fast von gleicher Länge, Tarsenlänge bis au die Klauen- spitze der Mittelzehe S'/V"- Di^ Tarse der fünfzehigen Hinterfüsse 9^/4", die Mittelzehen V:-"' lang sammt Klauen, die drei Mittelzehen sind gleich lang, die innere ist kürzer als die äusserste. Tarse und Zehen im Verhältniss der Maus sehr gross, so dass, wenn der Schwanz übereinstimmend wäre, man sie unter Dipus stellen könnte. Die Tarsen und Zehen sind mit feinen weissen f Härchen besetzt, die etwas über die Klaueuspitzen hinausragen. Der Schwanz ■* ist beschuppt und mit feinen Härchen bedeckt, jedoch ist die Wurzel 2 ',2'" mit I längeren Haaren besetzt. Ganze Länge des Schwanzes 3" 5'", ganze Länge des ^ Körpers 6". Natter er, Oat. msc. J 21. Hesperornys leucodactylus Natt. Nr. 171. '| Hesperumys leucodactylus Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1845, 147; | Abhaudl. d. Akad. München V, 310. Rio Paranä, April. 1 Exemplar. Männchen, Porto do Rio Paranä, 27. April 1823, am rechten Ufer, wohnte unter dem Dache des Rancho; es stieg Abends herab und wurde er- schlagen. Oberleib graubraun mit schwärzlichen Haarspitzen, ganzer Unterleib, untere Seite der Füsse, des Kopfes, untere Hälfte des Schwanzes weiss, etwas ins Bräunliche. Wurzel des Ohres hautfarben, das übrige ist fast kahl und braungrau. Anhängsel an der Nase wie gewöhnlich. Die oberen Vorderzähne ockergelb, die unteren fast weiss, in Schmutziggelb ziehend. Bart an der 1 Schnauze sehr kurz und dicht. Ohr oval, vom Hinterkopfe 8'" hoch, Breite &", I Höhe der Vorderseite 9"'. Vorderfuss mit vier Zehen, die zwei mittelsten fast ^ gleichlang, die zwei äussersten etwas kürzer, der Daumen dick und sehr bemerk- 1 lieh, mit einem abgestutzten Nagel versehen. Ganze Tarse bis an die Klauen- spitze 6''2"', die weissen Härchen der Zehen ragen nicht über die Klauenspitzen, die Haare auf der Oberseite der Hand graulich, die Seiten ausgenommen, die weiss sind. Hinterfüsse fünfzehig, die innerste Zehe kurz, 2' 2"' lang, die zweite um 3'" länger, die zwei folgenden kaum etwas länger, die äusserste um V" kürzer, die Zehen und Seiten der Planta weiss, die Mitte der Planta schwarz- grau. Länge der Tarse 12', /"• Der Schwanz ist an der Wurzel 6'" lang, vom After an gemessen, dicht mit graulichen kurzen Haaren besetzt, das Uebrige des 10* 70 Schwanzes ist be:^chuppt und mit spavsaiiiei! kurzen Härchen besetzt, die gegen die Schwanzspitze sich verlängern, die durchscheiueuden Schuppen braungrau. Sechs Zitzen, zwei hinter den Vorderfüssen, zwei vor den Hintert'üssen und zwei zwischen diesen. Ganze Länge 12'/', Länge des ganzen Schwanzes 6' 4". Natterer, Cat. msc. ■ 22. Hespei-ouiys concolov Wagner Nr. 174. Hesperouiys concolor Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1845, 147; AbhandL d. Akad. München V, 311. Eio Curicuriari, August. 1 Exem])lar. Hat viel breitere und kürzere Tarsen der Hinterfusse als Nr. 17o. Ex Eio Curicuriari, 4. August 1831, wurde von meinen Hunden gefunden im Loche eines hohlen Baumes und mit der Hacke herausgearbeitet. In der Farbe gleich wie eine rothe, weissbauchige Maus von Ypanema. Zähne ockergelb. Ohren oval, graubraun, die Wurzel graulich hautfarben. Zehen und obere Seite der Tarsen nackt, mit feinen, braunen Schüppchen besetzt, auf hautfarbenem Grunde, bei genauer Ansicht werden äusserst kurze, weisse Härchen sichtbar, die an der Klauenwurzel etwas länger werden, aber kaum deren Spitze erreichen. Die Wurzel des langen Schwanzes iot nur 6'" behaart. Ganze Länge 10", der Schwanz ö'/i". Natterer. Cat. msc. V 23. Hesperoimjs bi'iichyurus Natt. Nr. 109 (70) Hesperomys brachijurus Natt. Wagner, Archiv f. Naturgebch. 1845, 147; Abhandl. d. Akad. München V, .3 13. Ytarare, August; Ypanema ('?). 2 Exemplare.') Männchen, Ytarare, 22/23. August 1821, hält sich in Capies auf, wo sie unten Löcher macht. Aehnlich mit dem Ratu de Taevari, jedoch hat sie kleinere Obren, Farbe wie Lemmas artalis, der Schwanz ist kurz behaart, der Rücken desselben schwarzgrau, die Seiten und das Untere weisslich. Ohr klein, Höhe vom Hinterkopfe etwas über 3'", grösste Breite 5'''. Iris dunkelbraun. Vordorzähne gelb. Wärzchen an der Nase wie gewöhnlich. Der Daumen deo Vorderfusses sehr kurz und blos ein stumpfer Nagel sichtbar. Hinterfusse fünf- zehig, die drei mittleren Zehen fast von gleicher Länge, die äussere und innere gleich lang, Tarso kurz. Sohlen bräunlich tieischfarben. Tarsen und Zehen mit feinen, weisslichen Härchen bedeckt, die über die Spitzen der Klauen hinaus- ragen und sie bedecken. Schwanz kurz, behaart. Länge 7", Schwanz 2" 8'", Tavse 9'". Häufig auf Steppen und bei Bränden stark von Raubvögeln auf- gegriffen, die am Rande des Feuers herumschweben, dem sie entlaufen wollen. Natter er, Cat. msc. 24. Ilesperouiijs fulhjinosas Natt. Nr. 83. Hesperomys fnliyiiiosus Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1845, 148; Abhandl. d. Akad. München V, 31 1. Ypanema, April. 1 Exemplar. ■) Ob das WeibL-heu von Ypuneraa ISi'I, Nr. IHii, 12. Sfnclg. zur fcelbeii Art gehört, i:=t nicht ganz sicher. 71 Weibchen, Ypaiiema, 1-=. April 1822, soll aus dem Walde sein. Die Hauptfarbe ist wie an Lemmas armlis, uur duniiler, die Grundfarbe des Unter- leibes ist schwarzgrau mit hellbraunen Haarspitzen, die Backen sind ziemlich braunlich, der .Schnurrbart stellenweise silberweiss. Vorderziihne wachsgelb, Ohren kurz, oval, der Kand mit dichten Härchen besetzt, Höhe derselben am Hiater- haupte o'", grüsste Breite o', 2'"- Vorderfü^se vierzehig und ein kleines Rudiment eines Daumens mit einem abgestutzten Nagel, Hinterfüsse fünfzehig, die drei Mittelzehen fast von gleicher Länge, äusserste und innerste (?) ebenfalls, obere Seite der Tarsen mit feinen, dunklen Härchen besetzt, diese ragen über die Klauenspitzen hinaus, Länge der Tarse bis an die mittelste Klauenspitze 8'". Der Schwanz ist beschuppt, aber doch mit feinen Härchen besetzt, gegen die Schwanzspitzo sind sie länger. Länge des Schwanzes 1" 10'", die Wurzel kaum 1', ,'" behaart. Acht Zitzen, zwei zwischen und zwei hinter den Vorderfüssen, zwei zwischen und zwei vor den Hiuterfüssen. Ganze Länge 6". War trächtig mit drei Jungen. Natterer, Cat. msc. 25. Ilesperoiiii/s raniventris Natt. Nr. 80(?). Hesperumiis ca>uveitfris Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch, 1845, 148; Abhandl, d. Akad. München V, 315. Brasilien, Fundort nicht bekannt. 1 Exemplar. 26. Hesperoiuijs ni.ssatiis Wagner Nr, 173 (fc8). Ilesperomys riissutus. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 312. Ypanema. 1 Exemplar. 27. Jlesperonn/s phi/sodcs Licht. Nr. 53. Wagner, Säugeth. Sup])l. IH, 535. — Burmeister, Thiere Bras. 167. Ypanema. März, Mai. 5 Exemplare. Weibchen, Ypanema, IG. März 1810. Auge nicht gross, Iris sehr dunkel- braun. Nase ganz mit Haaren bedeckt, fleischfarben durchschillernd, am unteren Ende zwischen den beiden Nasenlöchern zwei neben einander stehende flach- gedrückte Warzen, deren unterer Rand hervorstehend ist. Vorderzähne wachs- gelb. Das Ohr ist länglich oval, lang, an der Wurzel 11'" laug, grösste Breite 7'", von Farbe dunkel röthlichgrau, Wurzel fleischfarben, ganz mit sehr kurzen Ilaaren von brauner Farbe besetzt. Vorderi'üsse mit fünf getrennten Zehen, der Daumen jedoch ist äusserst kurz, kaum länger als der breite, abgestutzte Nagel, fleischfarben weiss, mit weissen Härchen besetzt. Sohlen ganz glatt, mit sechs Schwielen besetzt, fleischfarben. Hinterfüsse mit fünf getrennten Zehen, die drei mittelsten fast gleich lang, die innerste am kürzesten, 4"' kürzer als die nächste, von einer Klauenspitze zur anderen gemessen, die Aussenzehe um 3"' kürzer als die vierte, Tarsen lang, ganze Länge derselben auf der Sohle ge- messen bis an die Klauenspitze der Mittelzehe 17"', der Grund der Oberseite der Tarse und Zehen sammt Klauen fleischfarben. Sohlen dunkel röthlichgrau, die Oberseite ist mit weissen Härchen besetzt, die an den Zehenspitzen lang sind und über die Klanenspitzen hinau.sreichen, die Klaue der inneren Zehe ist 72 unbedeckt. Schwanz vund, etwas viereckig, beschuppt, oben mit schwarzen. unten mit weissen Härchen besetzt, vom After 6'" lang ist der Schwanz be- haart wie der Rücken, der nackte Theil ist 6" lang. Zitzen sind acht, zwei zwischen den Vorderfüssen. zwei hinter denselben, zwei vor den Hinterfüssen, zwei zwischen denselben. Ganze Länge des Körpers 12 '-4". Männchen, Ypauema, 25. Mai 1822. Farbe des Oberleibes wie an 3Ins sylvaticus, die vordere Hälfte der Wangen, der ganze Unterleib, die innere Seite der Füsse, die obere Seite der Tarsen und Zehen weiss, letztere Theile fleisch- farben durchschimmernd, Klauen fleischfarben, die untere Seite der Tarse geht in Rothgrau über, sechs fast hornartige Auswüchse auf der Vorderferse. Iris dunkelbraun, Nase und Zehen fleischfarben. Das Ohr ist 10'" hoch und 7'" breit, länglich oval und scheint nackt, nur mit sehr feinen, sparsamen Härchen besetzt, am Aussenrande breit herum dunkel röthlichgrau, das Innere schmutzig- weiss. Barthaare ziemlich lang. Der Schwanz auf der unteren Hälfte schmutzig- weiss, auf der oberen dunkelbraun, beinahe rund, mit äusserst kurzen Härchen besetzt. Keine äusserlichen Hoden. Länge 12" 9"', der Schwanz vom After 6" 3"', au der Wurzel ;J"' behaart. Tarse der Hinterfüsse 17'". Natterer, Cat. msc. 28. Hesperomys orobhtiis Wagner Nr. 56. Rato de Tacoari (Ypanema). Wagner, Säugeth. Suppl. III, 533 var. — Burmeister, Thiere Bras. 174 (orobius). Ypauema, Juni. 1 Exemplar. Altes Weibchen, Ypanema, 26. Juni 1819, im Walde. Auge mittelmässig, Iris schwarz. Nase behaart, zwischen beiden Nasenlöchern etwas abwärts zwei fleischfarbene nackte Wärzchen. Vorderzähne schmutziggelb. Ohren gross, oval, mit feinen Härchen besetzt, Höhe von oben 7'", grösste Breite 7'", Wurzel fleischfarben, Vorderfüsse mit vier Zehen und einem kleinen, mit einem ab- gestumpften Nagel versehenen Daumen. Hinterfüsse fünfzehig, die drei mittelsten fast von gleicher Länge, Tarsen 11'" laug, Sohlen schwärzlich. Schwanz 2^/V' laug, die Spitze wie abgehauen, gleich von der Wurzel an mit Schuppenreihen und kurzen Härchen versehen. Ganze Länge T'' 4". Natterer, Cat. msc. 29. Hesperomys Aiiguya Desm. Nr. 172 (53i^). Wagner, Säugeth. Sup])l. III, 534. — Burmeister, Thiere Bras. 168. Cai(;'ara, April. 1 Exemplar. Weibchen, Cai^ara, 17. April 1825. Hat kürzere Tarsen als Nr. 53, dem sie ähnlich ist. Natterer, Cat. msc. 30. Hespero^nys brunnesccns Wagner Nr. 176 (71). Brasilien (Fundort nicht bekannt). 1 Exeu.plar. Von der zwölften Sendung; der Hausmaus ähnlich. Natterer, Cat. msc.') ') Ich konnte nicht auffinden, wo Wagner diese Art hesi.-hrieben bat. Das Exemplar zu untersuchen ist mir leider gegemväitig nicht möglich, da mir dasselbe in Folge der Uebersiedlungs- arheiten jetzt nicht zugänglich ist. 73 31. Hesperomys Raffns Natt. rase. Nr. 180 (142?) (59). einer eo-hrunncnsf, !!nbti<>< pallidior, auricuUs mediocrilms, cauda. (haud completa) corpore hreviore. Longit. ad caudae basin 10 cm., cauda 9 cm. Marabitanas, April. 1 Exemplar. Männchen. Marabitanas. 12. April 1831. wurde hinter der Kirclie im hohen Grase er.^chlagen. Die Farbe ist fast wie au Mus Battus, doch haben die Seiten des ganzen Ki'irpers, Brust und obere Hälfte des Bauches weissiich fahle Spitzen. Iris sehr dunkelbraun. Augenriug schwärzlich. Die Nase mit den gewöhnlich flachen, nach unten abgerundeten und genäherten Fortsätzen unter den Nasenlüchern. Nase violettgrau. Zähne ockergelb. Das Ohr ist stark abgerundet, schwärzlich, die Wurzel graulich hautfarben. Oberseite der Tarsen graulich hautfarben, mit sehr wenigen kurzen Haaren besetzt, daher fast nackt. Klauen hautfarben mit weisslichen Spitzen. Die Vorderfüsse haben ein deut- liches Rudiment eines Daumens mit Nagel. Schwanz bis fast an die Wurzel beschuppt und mit sehr sparsamen Härchen besetzt. Ganze Länge 13" 4'", Schwanz vom After 6V4", Höhe des Ohres 7'". Länge der Tarse der Hinterfüsse von der Ferse bis an die Klauenspitze der längsten Zehe P/4". Natterer Cat. msc. Nach einer von Josef Natterer's Hand herrührenden Bemerkung im Kataloge war das Exemplar bei Prof. Wagner, ist jedoch nicht bestimmt worden. S 32. Drynioniys 3lusculus Wagner Nr. 80. f Acromys Muscuhis. Wagner, Cat. msc. | Driimumys Musculus. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 318. ■ Ypanema. October. G Exemplare. Weibchen. Ypanema. 9. October 1821, in Häusern. Hauptfarbe mäuse- grau, glänzend, von der Stirne an bis an die Schwanzwurzel sehr dunkel, Unter- leib heller grau, in Bräunlich übergehend, in der Mitte des Bauches ein ver- gleichungsweise weis.ser Fleck. Ohren grau, an der Wurzel schmutzigweiss, Höhe von hiuten 5'". Vorderzähne gelb. Zehen weiss, behaart, Klauen weiss. Vorderfüsse vierzehig, mit einem kurzen Nagel an Stelle des Daumens. Hinter- füsse fünfzehig. Schwanz beschuppt, sehr kurz behaart. Zitzen acht, vier * zwischen den Hinterfüssen, zwei zwischen den Vorderfüssen, zwei hinter den f Vorderfüssen. Ganze Lauge 6'', 4", der Schwanz 2" 10'", Tarse des Hinter- ^ fusses 8"'. Natterer, Cat. msc. "| 33. HolochUus bra.'. — Hensel, Säugeth. Süd-Bras. 32. Ypanema, Februar, Juni. September. 4 Exemplare. ^ Weibchen, Ypanema, 19. Februar 1819. Iris dunkelbraun. Nase fleisch- farben, Vorderzähne schmutziggelb Ohr ni(-hr rund als oval, vötlilichgrnu, ' 74 mit sehr kurzen Haaren besetzt, Höhe 11'". Breite 9'". Tarsen nnrl Zehen liell fleischfarben, mit sehr kurzen, silberweissen Haaren besetzt, die Zehen bis auf die Hälfte mit einer Schwimmhaut verbunden, die drei Mittelzeheu sind die längsten, fast gleich lang, die innerste 7'" kürzer, die äusserste 6'". Länge der Tarse bis ans Ende der Mittelzehenklaue, oben gemessen, 20'", die innerste Zehe der Vorderfüsse sehr kurz, fast blos Nagel. Schwanz beschuppt, braun, mit dunkelbraunen kurzen Haaren besetzt, S'/j" lang. Zwei Zitzen zwischen den Vorderfüssen, zwei hinter den Vorderfüssen, zwei gerade vor den Hinterschenkeln, in allem sechs Zitzen. Ganze Länge 1' ß'/V'. Altes Männchen, Ypaneraa, 21. September 1821, im Walde gefangen. Kopf im Verhältniss zum dicken Körper klein, die Hinterfüsse gross, fast Dipus- artig. Umfang in der Mitte des Bauches 7", Nase fleischfarben. Vorderzähne gelb. Höhe des Ohres vom Scheitel 9'", Höhe von innen 11'", grüs.^te Breite 9'". Tarsen der Hinterfüsse 2" 1'" lang von der mittelsten Klauenspitze bis ans Fersenende, die drei Mittelzehen fast von gleicher Länge, sowie die innere und äusserste, d. i. letztere etwas länger, ganze Oberseite der Tarse und Zehen und der halben Schwimmhäute mit feinen, kurzen, silberweisseu Härchen besetzt, so dass die fleischfarbene Haut durchscheint. Tarse der Vorderfüsse blos ö'" lang mit vier ganz gespaltenen Zehen, von dem Daumen ragt nur der kurze, ab- gestutzte Nagel an dem Ballen hervor. Der Schwanz ist beinahe von der Wurzel an beschuppt und mit kurzen Härchen bedeckt. 9'/2" lang. Hoden gross. Ganze Länge des Thieres sammt Schwanz l'T'/V'. Natterer, Cat. msc 34. Oxijtnyctet'US nasutus Wat. Nr. 176 Mus nasutus. Waterhouse, Voy. Beagle 50, t. 17. f. 2. Hesperomys nasutus. Hensel, Säugeth. Süd-Bras. 4-3. Ypanema, Januar. 1 Exemplar. Weibchen, Ypanema, 3. Januar 1822, wurde in einem Hause nahe am Campo von einer Katze gefangen. Schnauze lang, rüsselartrg, Körper kurz, dick, Schwanz rund, ziemlich dick, beschu]ipt, die Wurzel kaum 1'" behaart. Die Haare sind ziemlich lang und nicht sehr fein, ein Gemisch von Schwarz- braun und Gelblichbrauu, welches doch stark in schwach Rostfarben zieht, besonders an den Seiten des Kopfes und übrigen Körpers, der ganze Unterleib ist blass rostbräunlich auf grauem Grunde der Haare, au dem Vorderhalse und der Brust geht es in Rostroth über. Die Barthaare sind nicht sonderlich lang. Auge klein. Die oberen zwei Vorderzäbne wachsgelb, die zwei unteren gelblich- weiss. Die Ohren sind gross, beinahe rund, auf der Vorderseite ziemlich stark behaart, die Hinterseite beinahe ganz nackt, glänzend dunkelgrau, blos der Vorderrand etwas behaart. Die Vorderfüsse sind fünfzehig, die drei mittelsten Zehen fast von gleicher Länge, die äusserste kaum 1"' lang, die innerste aber noch kürzer, jedoch mit längerer, nicht abgestutzter Klaue als gewöhnlich. Klauen lang, ziemlich rund, beinahe gerade. ZeliPU mit kurzen braunen Härchen besetzt. I)ie Klauen an den fünf Hinterzehen sind länger als an den Vorder- füssen. die drei mittelsten \"\\ gleicher Länge, die innere und äussere ebenfalls 75 von gleicher Länsfe, Zelien mit dunkelbraunen Härchen besetzt, die obere Seite der Tarsen aber mit lichtbraunen. Die Sohlen sind mit sechs fast hornartigen Schwielen von schwarzer Farbe versehen, die Zehen mit desgleichen Quer- schildern. (?) Die Klauen sind fleischfarben. Die ziemlich lange Clitoris ist mit weissen langen Haaren besetzt. Acht Wärzchen, zwei zwischen den Vorder- füssen, zwei gleich hinter denselben, zwei vor den Hinterfüssen und zwei zwischen denselben. Länge 103,4", der Schwanz 4" 2'", Höhe des Ohres von hinten 9'". grösste Breite 8'", die Sohle der Tarse des Hinterfusses bis an die mittelste Klauenspitze 15' V"- Das Thier war trächtig und hatte drei, jedoch noch nackte Fötiis im Bauche. Natterer, Cat. mse. 35. Oxymycteyufi ruftis (Desni.) Nr. 70. Oxiinnjctervx rosteUaiux. Wagner, Säugeth. Suppl. III, öU. Heaperomiis rufxff. Bur meist er, Thiere Bras. 183. Hypitdaeus da^ytrichux Pr. Neuw. jun. Ytarare', August. 2 Exemplare. 36. Mus deeutnanus Linne Nr. 72 (60). Burnieister. Thiere Bras. 1-52. — Hansel, Thiere Süd-Bras. 27. Rio Janeiro. Juli, in den Häusern, unter Dächern, auch in Gärten in Löchern. 3 Exemplare. 37. 3riis hifnsrafits Wagner. Wagner. Säugetli. Suppl. III, 145 (Brasilien, Bahia). Rio Janeiro, April; Marabitanas. 2 Exemplare. ? Weibchen, Rio de .Janeiro, 11. April 1830, im Walde gefangen. Dem decumanus ähnlich, der Kopf scheint jedoch viel schmäler, die Ohren länger, oben vom Kopfe an gemessen 9\U_"', grösste Breite 7'", Schwanz vom After SVo". Scheint erst Junge geworfen zu haben, die Milchgefässe stark ange- schwollen und voll Milch, Zitzen vorne vier, hinten sechs. Es sind zwei OefF- nungen an der Spitze der getheilten Clitoris. wo eine gelbe Materie heraus- schwitzt, wenn mau drückt. Die Oc^fnung der Scht^ide ist weit und offen wie der. After. Natterer, Cat. msc. Im handschriftliclien Kataloge finden sich noch folgende Notizen über 1 unbestimmte Muriden, zu welchen die Exemplare sich nicht vorfinden. ; I Mus Nr. ctober. No- vember. 6 Exemplare. Männchen, (?) Registo do Sai, 24. April 181S, auf einem Baume; er kletterte langsam, "hielt sich mit dem Wickelschwauze, als er todtgescliossen wurde, gab er einen Gestank von sich, die Stachein blieben überall stecken. Iris dunkelbraun. Der Schwanz rollt sich nach üben, nicht nach unten, wie an den Aften. Länge von der Nasenspitze bis aus Schwänzende 2' '4". Natterer, Cat. msc. 77 39. Ccrcolahes prehcnsUis (Linne) Nr. 107. Wagner. Säiigeth. Suppl. IV, 30, t. 160. — Waterh., Mamra. II, 410. — Bur meist er, Tliiere Bras. 220. Villa Maria, August; Caicara, März, October; S. Carlos in Columbia, Februar. 5 Exemplare. Altes Männchen, Villa Maria, 20. August 1825, rechtes Ufer des Para- guay, im Walde am Boden; mein Hühnerhund fand ihn und stellte ihn, er war sehr langsam. Iris dunkelbraun. Nackte Haut im anema, Februar, März, Mai. 7 Exemplare. Weibchen, Rio. 19. August I81s, bei Baron Neven crepirt. Länge vom Nasenloch bis an die Stelle, wo der Schwanz sein sollte, über den Rücken 'j In der alten Liste der Vonätliu ist auch eines von Barra iIm Kio negr", Deeeinber, 32., aufgeführt, da^ aber wohl zu einer der anderen Arten gehören düifte. 79 geraessen, 4'S-i\'\ Höhe an den Vorderfüssen in gerader Linie 22'/2", an den Hinterfüssen 22", Umfang des Halses in der Mitte 1' 10',_,", des Körpers hinter den Vorderfüsseu 2' ■/, in der Mitte 2' 9", vor den Hinterfüssen 2' 8". Natterer, Cat. msc. i7. Curia Aprieti Erxl. Nr. lU. Freu Portug. Wagner, Säugeth. Suppl. IV, 58, t. 173.1, f. 3. — Waterli., Mamm. II, 185. — Burmeister, Thiere Bras. 243. — Heu sei, Saugeth. Süd-Bras. 59. Rio de Janeiro, Juni. Juli, August, auf der Wasserleitung vom Feldmann lebend gefangen, December; Sapitiba, April; Ypauema, September; Caifara, Februar. 8 Exemplare. Rio. 12. Juni 1818, aus einem Garten. Altes Weibchen. Iris dunkel rothbraun. Ohren röthlichgrau. Vorderzähne weiss. Sohlen der Füsse schwarz- grau. Zwei Zitzen, an der Wur/,el jedes Sclienkels eine, Länge von der Nasen- spitze 13' n"- Am 20, Juli ein Weibchen, welches trächtig war; es hatte nur ein Junges, und zwar noch ganz nackt. In der Nacht vom 2'J. auf den 30. Juli regnete es schrecklich, so dass alle tief gelegenen Gärten hinter der Häuserreihe, wo ich wohnte, unter Wasser gesetzt waren, alle Preas wurden au.sgetränkt und flüchteten sich auf die An- höhen, Stauden u. s. w., wo sie in grosser Menge gefangen wurden; ich kaufte acht, darunter sechs lebende; eines von den zwei todten war ein Weibchen und hatte drei Junge, die schon ziemlich gross waren. ;| Altes Weibchen, Cai(,-ara, 11. Februar 1826. Iris dunkel umberbraun, ( Augenringe schwarzbraun. Nackte Haut an den Ohren braungelb, an Nase und Lefzen ziemlich hautfarben. Obere Vorderzähne gelb, die unteren weisslich. Sohlen braun (schwärzlich). Vor jedem Hinterschenkel eine lauge, spitzige Zitze. Länge 11' 4", zwei Fötus im Bauche. Natterer, Cat. msc. 48. Cdvia Spixii Wagler Nr. 182. Wagner, Säugeth. Suppl. IV, 02. t. 173^, f. 2. — Waterh., Mamm. II, 178. — Burmeister, Ihiere Bras. 247. Bahia, von H. Sellow gesammelt, durch H. Kammerlacher erhalten. 2 Exemplare. | 49. Carla leacopytfa Brandt Nr. 189. i Wagner, Säugeth. Suppl. IV, C3. — Waterh., Mamm. II, 197. — Bur- ^^ meist er, Thiere Bras. 210. Ypanema, Juni, August. 2 Exemplare. Farn. Leporidae. 50. Lepus hrasiliensis Liune. Wagner, Säugeth. Suppl. IV, 116. — Waterh., Mamm. II, 141. — Bur- meister, Thiere Bras. 252. — Heusei, Säugeth. Süd-Bras. 62, 80 Eio Janeiro. December; Sapitiba, Februar; Ypanema. April. Mai, Juni, Juli; Cai^ara. Mai, 1 Exemplar von H. Kammerlacber (Bahia, durcb H. Sellow). 12 Exemplare. Junges Weibchen, Ypanema, 7. April 1822. Iris dunkel rothbraun. Nackte Haut der Ohren bläulich hautfarben, auf der Oberseite in Braun über- gehend, an der Ober- und Unterseite ziemlich sparsam mit Haaren bedeckt. Höhe des Ohres vom Scheitel 2-' 4", grösste Breite T 4". Der Schwanz ragt ein wenig über die langen Rückenhaare hervor und ist mit kurzen Haaren besetzt; er ist vom After bis an die Spitze der Haare lÖ'" lang. Ganze Länge des Thieres 1(3' V'. Altes Weibchen, Caicara, 21. Mai 182G. Iris dunkelbraun (Kasseler Erde). Die Haut der Ohren innen ist schmutzig hautfarben, in Violett ziehend, die obere Seite zieht in Rothbraun, mit dunkelviolett durchschillernden Adern. Höhe des Ohres 2'/2", grösste Breite 15'", Vorderzähne gelblich, die oberen haben eine Längsfurche. Vorderfüsse fünfzehig, Hinterfüsse vierzehig. Der Schwanz sammt den Haaren 9'" lang. Sechs Zitzen, zwei hinter den Vorderfüssen, zwei vor den Hinterfüssen, zwei zwischen diesen beiden Paaren. Ganze Länge des Thieres 16'//'. Natter er, Cat. msc. Von den in Natterer's Sammlungen vertretenen .50 Nagerarten sind 24, also nahezu die Hälfte von ihm entdeckt worden, und zwar die folgenden Species: Sciurus gilviventris. Hesperomys eliurus. — igniventris. — pygmaeus. — pyrrhonotus. — Icucodactylus. Isothrix pachyura. — concoJor. — bistriata. — brachyuras. — pagurus. — fidiginosus. Meso7nys ecaudatus. — caniventris. Loncheres grandis. — russatus. nigrispina. — hrunnescens. — macrura. — Eattus. Dactylomys amhlyonyx. Drymomys Musculus. Hesperomys leucogaster. CercoJabes melanurus. Nach den Fundorten gruppiren sich sämmtliche Arten in folgender Weise: Süd-Brasilien: Sciwrus aestuans. Hesperomys pygmacus. Loncheres nigrispina. — brachyurus. Dactylomys amblyonyx. — fuliginosus. Hesperomys^) leucogaster. — russatus. — diurus. — physodes. ') Von Ht^peromiis caniventris und //. hrntinescens sind .lie uäheren Fundorte nicht bekannt; die drei zweifelhaften Muriden sind hier nicht einbezogen worden. 81 Hespei'Otni/^ orohinus. Drymomys Musculus. Holochil u s b ru s il iens is . Oxi/mycterus )iasutufi. — rufus. Mus decumanus. — infxsciitus. Cercolahes villosus. Dasyprocta Azarae. Coelogenys Paca. Hydrochoerus Capyhura. Cavui Ayerea. — leucopyga. Lejms hrasiliensis. Central- IJras ilieii: Sciurus Langsdorf'fi Isothri.i: puciiyura. Loncheres arinuiu (Matogrosso). Ctenomys hrasiUensis. Hesperomys eliurus (Matogrosso) — leucodactylus (Paraua). Hesperomys Amjuya. Cercolahes prehensüis. Coelogenys Paca. Cavia Aperea. Lepus brasiliensis. Amazonieu: Sciurus gilviventris (unt. Madeira). Ech im y s cayeHnensis{M.\iüinüg des Rio — igniventris (Rio negro). negro). — pyrrhonotns (uat. Madeira, ob. Hesperomys concolor (Eio Curicuriari). Amazon). — Rattus (Rio negro). Isothri.i: bistriata (Rio Guapore, Rio Mus infuscatus (Rio negro). negro). Cercolahes prehensilis (Rio aegro). — pagurus (unt. Madeira). — melanurus (Mündung des Rio Mesomys ecaudatus (unt. Madeira). negro). Loncheres grandis (ob. Amazon). — macrura (unt. Madeira). — armata (Rio negro). Dactyloviys typus (Rio negro). Dasyprocta Aguti (unt. Madeira). — fuUginosa (unt. Madeira, Rio negro). — ^concAi/ (Mündung d. Rio negro). Aus Ost-Brasilien (Bahia) wurden von H. Sellow erhalten: Sciurus aestuans. Lepus brasiliensis. Cavia Spixii. Von den der neotropischen Region eigenthümlichen Familien der Nager sind blos die Echimyidae und Caviidae vertreten, während die Chinchillidae, welche die Anden von Ecuador, Bolivien, Peru und Chile, sowie das La Plata- Gebiet bewohnen, die Octodontidae, welche gleichfalls Peru, Bolivien, besonders aber Chile angehören, endlich die noch in Central-Amerika vorkommenden (leo- wyidae vollständig fehlen. Aus den in der alten und neuen Welt heimischen Familien der Sciuridae, Aluridae, Hystricidae und Lepuridae finden wir sowohl fast kosmopolitische 82 Gattungen, wie Sciurics, Mus, Lepus, als ausschliesslich neuweltliche, wie Hespe- romyx, Drymomys, Holochihis, Oxymyder^is, und die eigenthümliche Gruppe der Cuendas (Cercolabes). Einige Arten haben eine sehr weite Verbreitung und zwei derselben reichen selbst bis Central -Amerika hinauf, nämlich Sciunis aestuans vcn Süd- Brasilien bis Panama. Costa Eica und Nicaragua, und C'odogenya Paca von Para- guay bis Panama, Costa Rica, Guatiniala und Mexico. Dagegen sind andere Species nur auf relativ engbegrenzte Gebiete beschränkt, so Scinrus [lilvivenfris, S. ignivcntris, S. pyrrhonotus, Isothrix bistriafa, I. pagurus, Mesomys ecau- datup;, Loncheres grandis, L. wacrura, Dactylomys typus, Hesperomys concolor, H. Ttattus, Cercolabes vielanurus, Dasyprocta fuUginosa und D. Acouchy auf Ober-Amazonien, Scinrus. Langsdorffi und Hesperomys Icucodactyhis auf Ceutral- Brasilien, Loncheres nigrispina, Dactylomys amblyonyx, Hesperomys leucn- gaster, U. pygmaeus, H. brachyurns. H. fuliginosus, H. russatus, H. physodes, H. orobinus. Drymomys Musculus, Holochilus brasUiensis, Oxymjicterus nasutus, 0. rufus, Dasyprocta Azarae, Cavia leucopyga auf den Süden. Ordo: Rii niiiiaiitia. Farn. Cervidae. 1. Blasfocerus ^>a7«r?os?/s (Desm ) Nr. st;. Cervus paludosus Desm. Burmeister, Thipre Bras. 813. — Hensel, Säugeth. Süd-Bras. 95. — Saussure in Mem. Soc. phys. et bist, nat. Geneve, XXVIII, 1883, Nr. 63, t. I-II. Rio Parana. Mai (m. pull.). Rio Araguay, October. November; Ciii<;ara. Januar. 7 Exemplare. Altes Weibchen. Porto do Rio Araguay. l-'). October 1823. Kopf lang, schmal, Ohr lang und breit, fast oval, Hals dünn, Füsse hoch. Iris dunkelbraun, Thräneuhöhle sehr gross, Nase schwarz. Ganze Länge liM';/' bis an die Spitze der Schwanzhaare, der Schwanz vom After bis an die Spitze IP 4", Länge des Halses vom Ohr bis aus Schultergelenk 15^/4". Länge des Ohres vom Scheitel 8V4", grösste Breite 31/4", Länge des Kopfes bis ans Ohr lo'.V, Höhe des Vorder- ristes 3' 73/4", des Hinterristes 4' V2" fl^T Contour des Leibes gefolgt. Umfang des Halses hinter dem Ohr 131/4", vor der Schulter 1' S',',", Umfang hinter den Vorderfüssen 3'7V2", vor den Hinterfüssen 3' 7'V'- Pifke der Vorderschenkel am Leibe 12", der Hinterschenkel 2' ^4". Vier schwarze Zitzen. Weibchen, etwas jünger, Araguay, 21. October 1823. Ganze Länge -V 5", Schwanz bis an die Spitze der Haare S-V4", bis an die Spitze des Knochens ö\^'', Länge des Halses bis ans Schultergeleuk :>',.," von der hinteren Cimtour des Ohres an die Wurzel. Länge des Ohres 71/4", des Kopfes bis ans Ohr in gerader Linie 10',4", Höbe des Vorderristes 3' V2", des Hinterristes 3' 7^ 4", Umfang des Halses hinter dem Ohre 12', 4", von den Schultern IS'/i", Umfang hinter den 83 Vorderfüssen '2' 5' /', vor den Hiaterfüsseu 2' 9^ .,", Dicke des Vurderscbeukels am Leibe 'P\", des Hintersclieakels 1' 7^4". Männchen. Araguay, 16. November 1823. Ganze Länge 6'3V2". 'ies Schwanzes 6", Länge des Halses bis ans Schultergeleuk 17", Umfang des Halses am Kopfe 1'3", an der Schulter l'S'V', Umfang hinter den Vorderfüssen 3' 3". vor den Hinterfüssen 3' 5'.,", Länge des Ohres vom Scheitel 7^ 4", grösste Breite 4", Länge des Kopfes bis ans Ohr 13", Höhe des Hinterristes 4', des Vorderristes 3' 8". Männchen (mit verschlagenem Geweih), Caiyara, 26. Januar 1S26. Länge bis au die Schwanzspitze, ohne Haar, 6' 3', 2". ^^'^' Schwanz ohne Haare 6", Länge vom Ohr bis an das Schultergelenk 1' 2", Vorderrist 3' lO'V', Hinterrist 4' S'/s", Umfang des Halses in der Mitte 1' 9". des Körpers hinter den Vorderfüssen 3' 5'/ 2". vor den Hinterfüssen 'o'J' 2"- Natterer, Cat. msc. 2. Blaut oceriis ctnnjtesftis F. Ciiv. Nr. 69. Veado branco (Ytarare). CercHS campest >-is F. Cuv. Burmeister, Thiere Bras. 314. — Hensel, Säugeth. Süd-Bi-as. 96. — Saussure, Mem. Soc. phys. et bist. nat. d. Geneve XXVIll. ls83, p. 611. Ytarare, Februar. August (ein Männchen mit Bastgeweih. 20. August, auf Steppen, nahe oder zwischen Felsen); Matogrosso, November. 13 Exemplare. Männchen. ^Matogrosso, 16. November 1828. Länge 4'5"2" ^^>^ '•■" ^^^ Spitze der Schwanzhaare, der Scliwanz vom After bis au die Spitze der Haare 4^/4", das Ohr vun oben 5", der Hals vom Ohr bis an das Achselgelenk lU", Umfang des Halses in der Mitte 12' o". des Körpers hinter den Vorderfüssen 2' P/4", vor den Hinterfüssen 2'1'/'. Natterer. Cat. msc. 3. SnbtUo rufif.s F. Ouv. Nr. :i6. Veado pardo (Mattodentro). Cervioi ntfus Hlig. Burmeister. Thiere Bras. 316. — Hensel, Säugeth. Süd- Bras. 97. Mattodentro. December; Ypanema, October; Cuyaba, Februar; Caifara, Januar, Mai; Engenho do Cap. (jama, Juli (var.); Borba, December; Barra do Rio negro, August. 12 Exemplare. Männchen, Cuyaba, 2n. Februar 1824. Iris dunkelbraun. Länge bis aus Ende des Schwanzes (nicht der Haare) 1' 2''/4", der Schwanz bis an die Spitze der Haare lo'^"- Höhe des fast ovalen Ohres vom Hinterhaupte 3^4", grösste Breite '2.\i". Von der Wurzel des Geweihs bis an das Schultergelenk 12'/4", Umfang des Halses hinter den Ohren 12", vor den Vorderfüssen \2\'.,": Umfang hinter den Vorderfüssen 2' 3' 4", vor den Hinterfüssen 2' 5'//'. Höhe des Vorder- ristes, der Krümmung nicht gefolgt, 2' '2\'2", der Hinterrist vom Kreuzbein zwischen beiden Gelenken bis an die Sohle der Klauen 2' 6^4"- Weibchen, alt (Mattodentro?). Ganze Länge bis an die Schwauzspitze 1' Vii", der Schwanz 7' 4" bis an die Haarspitzen. Von der Wurzel der Ohren bis an das Acljselgeleiik 9', 2"- Umfang des Halses hinter den Ohren 11 V4"» vur den Vorderfüssen 14". Umfang hinter den V^orderfüssen 2' 1V2"> vor den Iliuterfüsseu 2' 6' 4". Höhe des Vorderristes 2' '■'>", des Hiuterristes 2' 7'74". 12 84 Männchen (alt, mit sehr kurzem Geweih, welches nach dem abgeworfenen alten nie nachwächst). Cai^ara. 2G. Januar 1826. Länge bis an die Schwanz- spitze 3' 872"; "''on jener bis an die Spitze der Haare 2". der Schwanz Ins an die Knochenspitze 3^/4", Höhe des Ohres 3-* 4". Vom Ohr bis au das Schulter- gelenk 71/4", Umfang des Halses in der Mitte 10^ V'- des Körpers hiiit-r den Vorderfüssen 2' 2", vor den Hiuterfüssen 2' 4\'i", Vurderrist 2' 2" bis an die Hauenspitze, Hinterrist 2' 1". Weibchen (braune Varietät), Eugenhn do Cap. Gama, 3. Juli 1.^2ö. Länge bis au die Spitze der Schwanzhaare 3' oVj", des Schwanzes 6", bis an die Spitze des Knochens 3-'/ 4", Höhe des Ohres von oben 3" 2'", Umfang des Halses hinter den Ohren 8", Umfang hinter den Vorderfüssen l'^'/j". vor den Hint^r- füssen r 9". Vorderrist 1' 9V2". Hinterrist 2' l'/o". Natterer, Cat msc. 4. Suhulo situ plicicovuis (Hliger) Nr. 13. Birä (Ypanema). Cervus simjjJicicornis Hlig. Burmeister. Thiere Bras. 317. Cervus nemorivagus F. Cuv. Hansel, Säugeth. Süil-Bras. 98. Sapitiba, März; Mattodentro. Ypanema, März; Rio do Porrudos, De- cember; Rio das Flechas, Juli; Caiyara, Januar, Februar, März, November, mit Geweih, 9. (mit nicht ganz verschlagenem Geweih) 11. Januar, (ohne Geweih) 12. Januar. 16 Exemplare. Männchen (alt). Ypanema, 1. März 1819. Iris sehr dunkelbraun. Seh- loch schmal, länglich- viereckig. Nase schwarzgrau, gegen die Lippen fleisch- farben. Geweihe 3\'4" lang. Länge des ganzen Körpers 3' 4". des Halses vom Ohr bis ans Schulterblatt 7'/2", Umfang des Halses am Genick !'2'", an den Schultern 1' 4", Umfang des Leibes hinter den Vorderfüssen 1' lU". in der Mitte 2' IV2") '^or den Hinterfüssen 1' 11". Vorderfuss. von der Mitte des Rückens der äusseren Contour abwärts gefolgt bis an die Klauenspitze 2'1'/V', des Hinter- fusses 2*474", Umfang des Vorderscheukels in der Mitte 6", der Tarse 2', 4". Männchen (alt, mit hartem Geweih, 2" 10"'), Cai9ara, 6. Januar 18i3. Iris umberbraun, Sehloch oval, horizontal, Nase schwarzgrau. Innere Seite des Ohres bläulichweiss. Ganze Länge sanimt Schwanz 3' 5-', 4". der Schwanz 4", Höhe des Ohres 3-V4", Länge des Halses vom Ohr bis an die Schultern 7' 4", Umfang des Halses hinter dem Ohr 'S-^ji". des Körpers hinter den Vorderfüssen 1' lO'/V, vor den Hinterfüssen 2' ','0". Einige Tage zuvor wurde ein altes Männchen geschossen, welches die Geweihe nicht ausgewachsen und mit Bast ülierzogen hatte; dies beweist, dass sie abwerfen. Weibchen, alt, Cai(;ara, 12. März 1826. Es war trächtig mit einem Jungen, das noch klein und nackt war. Iris röthlich graubraun mit dunkel- braunen Zeichnungen, besonders um das Sehloch. Nase duiikelgrau. gegen die Lippen weisslich, der Lippenraud weis.slicb. Die innere S^ite des Ohres bhiulich- weiss, in Violett ziehend. Klauen schwarz, der Rand liurugrau. Länge bis an die Spitze des letzten Schwanzknochens 3' 7'74", der Schwanz bis dahin •':" I'". bis an die Spitze der Haare 6", Höhe des Obres 1"4"'. V.n der Nasenspitze 85 bis aas Ohr 8". Umfang des Halses O'/o", Umfang hinter den Vorderfüssen 1' 10". vor den Hinterfüssen 2' 4'", Vorderrist 2' V2"i Hinterrist 2'6^li". Nat- terer, Cat. mse. 5. üanelaphus Xambi Natt. Nr. 187. Nhambi Bororoca (Cai9ara). ') Cervus Xambi. Natterer, Cat. msc. Cerviis nauHS Lund. msc. Burmeister, Thiere Bras. 318. — Gray, Cat. Ungulata Furciped. 240. Cervus (Subulo) namis. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 386. (?) Cervus rufinus Puch. Hensel, Säugeth. Süd-Bras. 99. Xanelaphus Xambi. Fitzinger. Sitzungsber. d. k. Akad. Wien, LXXIX, 1879. 26. Cairara, Miirz; Villa Maria, September. 2 Exemplare. Männchen, Caii.ara, am Rande des Waldes, nahe an der Lagoa do Matto, 12. März 1826. Auf der Stirne sind an der Stelle der Geweihe mit dem Finger Erhöhungen zu fühlen. Auf jeder Seite in beiden Kinnladen vier Mahlzähne; die zwei Eckzähne in der oberen Kinnlade waren noch nicht durchgebrochen, doch schon vorhanden. Vorne über dem Auge ein weisser Fleck. Iris dunkel- braun. Sehloch oval. Nase schwarzgrau, gegen die Lippen hin schmutzigweiss, die Lippen rund herum weiss. Die innere Seite der Ohren blass bläulichweiss, die obere Seite braun (dunkel). Auf der inneren Seite der Fersen der Hinter- füsse, dort, wo die Achillessehne anfängt, steht ein Büschel weisser, nach oben gekehrter Haare. Die untere Seite des Schwanzes weiss. Die sehr zugespitzten Klauen dunkelbraun, der Rand und die Spitze sehr durchsichtig hornweiss. schmutzigweiss. Der Hodensack sehr klein. Länge bis an die Spitze der Schwanzhaare 2' si .^", der Schwanz bis an die Spitze des letzten Knochens 3", das längste Haar an der Spitze des Schwanzes 2", Länge des Ohres von oben 3" 8'", grösste Breite 2' /'. Von der Nasenspitze bis ans Ohr b^U", vom Ohr bis aus Schultergelenk 6' 4". Umfang des Halses in der Mitte 7" 5'", Umfang hinter den Vorderfüssen 16" 4'", vor den Hinterfüssen 17". Vorderrist, d. i. oben zwischen den Schultern bis an die Spitze der Klauen des Vorderfusses (aus- gestreckt) 1' 7' 2". Hinterrist 1' 10' ■/'. Männchen (?). Villa Maria, 25. September 1825. Länge bis an die Schwanzspit^e 2' 9", Schwanz 2" bis an die Spitze des letzten Knochens, Länge der Ohren 4' 4", Breite 2' 2". Länge des Halses vom Ohr bis an das Schulter- gelenk 5^ 4", Umfang des Halses in der Mitte 8' o". Umfang hinter den Vorder- füssen r 2', vor den Hinterfüssen 1' 7", Vorderrist VS\^" (bis an die Wurzel der Klauen hinten), Hinterrist 2'. Natt er er, Cat. msc. >) Im Kataloge liw\en sich, uii;ht von Johann Natterer's Hand, wohl aber von der seinps Bruders Josef, folgenfle HPHiPrkua,'en: Pliner war von Villa Maria, 16. September 1825; den Schädel frassen die Hunde in der Nacht, es foljt aber ein Schädel eines selben Hirsches ohne Haut, dieser mag dienen. — Diese Hirsche sind ganz ausgewachsen, es soll aber welclie mit Geweihen geben- 12* 86 Natterer sammelte in Süd-Brasilieu: Blastocerus pahiäosas. SiilmJo rufux. — campestris. — simiAicicorms. Central-Brasilien: Blastocerus paluäosus. Sribrüo siyjiplicicoryiis. — cavipestris. Nanelaplms Nambi. Suhulo rufus. Amazonien: Suhulo rufufi (Madeira. Mündung des Rio negro). Von den brasilianischen Hirscharten haben die beiden Spiesshirsche eine weite Verbreitung. In Centval-Amerika wurde noch keiner derselben aufgefunden- aber im ganzen tropischen Süd-Amerika scheinen sie heimisch. Suhulo rufu? lebt in Guiana, Ecuador, Peru. Brasilien. Paraguay uml Argentinien, simplici- cornis in Peru, den heissen Tiefländern Süd -Amerikas, ostwärts der Anden. Britisch-Guiana (Schomb.). Brasilien bis Bahia (Gray), und dem Süden, dann Paraguay. Die Blastocerus-Arten scheinen der südlichen Region anzugehören. Bl. pcdu- dosus bewohnt das südwestliche und centrale Brasilien. Paraguay uud den öst- lichen Theil der Argentinischen Republik (Burm.), Bl. camvestris Brasilien bis nach Matogrosso aufwärts, Paraguay, Buenos-Ayres und Nord-Patagonien bis 41. Grad (Darwin). Nanelapjhus ist blos aus Central-Brasilien bekannt, wenu nicht der von He n sei als C. rufinus Puch. bezeichnete, in Rio grande do Sul angetroffene Hirsch hiehergehören sollte. Crelo: Pachydermata. Farn. Tapiridae. 1. TajnvHS ainericaniis Briss. Nr. 07. Tupirus suillus Blum. Burmeister. Tbiere Bras. '^3l. Tapirus americanus. Heu sei, Säugeth. Süd-Bras. 101. Ytarare, August; Matogrosso, März; Salto do Girao. Octobfr: Borba. Juli. September. 12 Exemplare. Männchen, alt. Ytarare, 9. August 1820. an einem kleinen Bache, dessen Ufer mit Bäumen bewachsen, von den Hunden aufgejagt und ins Wasser ge- sprengt, wo er geschossen wurde. Iris dunk^^lgrau. um das Sehloch dunkelbraun (Ka.sseler Erde). Sehloch klein. Männchen, Matogrosso. 21. JMärz 1829. vom Fischer Doniitig"-^ .-\l'"'z geschossen. Ganze Länge bis an die Schwanzspitze G' -P 4" (der Rüssel gestreckt I: 87 ausgestreckt von unten gemessen 3' o". Umfang desselben an der Wurzel 7 ',2"» Höhe des Obres, von hinten gemessen, 4". Umfang hinter dem Ohr 2'/4', vor den Vorderfüssen 3' weniger ^ 4", hinter denselben 3' 10". vor den Hinterfüssen 4' 11^, 2"- Vorderrist, der Wölbung des Körpers gefolgt, die Füsse ausgestreckt und bis an die Spitze der mittelsten Klaue gemessen 3' ' 2", Hintei*rist 3' 3^/4". Der Schwanz vom After 3" 2'". Natterer, Cat. msc. Farn. Suidae. 2. Dicotyles albirostris Illig. Nr. 14. Porco queixado. Queixo branco (Registo do Sai). Dicoti/Ic:^ Uihiatus Cuv. Burmeister, Thiere Bras. 325. — Hensel, Säugeth. Süd-Bras. 93. Kegisto do Sai. April; Nas Flechas. .Juli; Rio das Flechas, September; Caicara. Februar; Matogrosso, September; Para, November. 7 Exemplare. Männchen, alt. Registre do Sai. 18. April. Iris dunkelbraun. Vordere Fläche des Rüssels, wo die Nasenlöcher stehen, hell fleischfarben. Länge von der Nasenspitze bis aus Schwänzende, über den Rücken, 3' 6^ 4", Höhe an den Vorderfüssen bis an den Rücken in gerader Linie 1' 9". an den Hinterfüssen 1' 7". Weibchen, aus einer grossen Schaar. Nas Flechas, Juli 1825. Länge 3' 6' 2"- Dicke des Halses 1' s", hinter den Vorderfüssen 2' 2' 2". vor den Hinter- füssen 2' V 4". Vorderrist 1' 10". Hinterrist 2'. M an n ch en (wohl zugleich erlegt). Iris dunkelbraun. Die vordere Fläche der Nase fast weiss, etwas fleischfarben. Länge 3' 7^ 0", Umfang des Halses 2' 2", hinter den Vorderfüssen 2' 0". vor den Hinterfüssen 2'4f'2"- Vorderrist VIV i", Hiuterrist 1' 10^ 4". W^eibchen (braune Varietät). Caicara, 11. Februar 1826. Die Farbe ist sehr hell weissbraun mit schwarzen Spitzen, das Weisse an den Kinnladen ist kaum heller als die Seiten des Körpers. Iris dunkelbraun. Sehloch etwas oval. Rüssel vorne schmutzigweiss. nach oben und hinten schwärzlich. Länge 3' 3^ 4", Höhe des Ohres 3". Umfang des Halses 1' 7^ 4", Umfang hinter den Vorder- füssen 2'. Vorderrist bis an die Klauenspitze 1' 11", Hiuterrist 2' 1". Weibchen, Matogrosso, September 1828. Länge 3' 6', 4". Natterer, Cat. msc. 3. Dirottfh's torqiiafiis Cuv. Nr. 50. Taitetu, Caitetu (Ypanema). Burmeister, Thiere Bras. 327. — Hensel, Säugeth. Süd. -Bras. 93. Ypanema, März; Ytarare, August: Caicara, Februar, April, November; Barra do Rio negro, September. 8 Exemplare. Altes Männchen, Ytarare. 17. August 1820, aus dem Urwalde (Matto- grosso). von S. Mansel geschossen. Länge 3' 1". Männchen. Caigara, 29. Februar 1826. Iris dunkelbraun. Vordere Fläche des Rüssels hautfarben. Die Hauzähne der obereu Kinnlade ragen ^4" lang über die Lippe hinab. Länge bis an die Spitze des Schwanzes 3'2'/2", Höhe des Vorderristes 1'9',2". des Hinterristes r9' 2"- Natterer, Cat. msc. 88 Gesammelt wurden an Pachjdernien in Süd-Brasilien: Tapirus americanus. Dicofyles torqnatus. Dicotyles alhirostris. Central-Brasilien: Tapirus americanus. Dicotyles torqnatus. Dicotyles alhirostris. Amazonieu: Tapirus americanus (Rio Madeira). Dactyles torqnatus (Mündung des Rio Dactyles alhirostris (Para). negro). Tapirus americanus lebt in Peru, in der heissen Waldregiou, nicht über oOOO' Höhe (T seh udi), Guiana (Demerara, Surinam), Brasilien, Paraguay. Ar- gentinien, Dicotyles torqnatus ara Red River in Arkansas, in Californien (Baird), Mexico, Guatiraala, Costa Rica, Panama, Peru, in der Waldregion bis 2800' Höhe (Tschudi), Guiana. Brasilien, Paraguay und Argentinien, Dicotyles alhirostris in Honduras, Guatimala, Nicaragua, Costa Rica, Peru, in der Waldregion bis 2800' Höhe (Tschudi), Guiana, Brasilien, Paraguay. Ordo: Cetacejs. Farn. Sirenia. 1. Manaius austvalis Tiles. Nr. 128. Peixe boy (Borba). Lamantin Condam. Voyage 154. Le petit Lamantin d'Amerique. Buffou, Suppl. VI. 100. Manati des Orinoko Humboldt. Wiegmanu's Archiv f. Naturgesch. IV, I, 1., 1. 1. f. 2. Lamantin d'Amerique Cuv. Rech. V, 1, 242 (pari), t. 19, f. 1 (Skelet). 2 und 3 (Schädel). — Regne an. II, 284. Lamantin Schlegel. Abhandl. Geb. d. Zoologie I, 0 (part.). — Spix und Martius, Reise III, 1122. Manatus australis. Wagner, Säugetb. VII, US (Amazon), t. CCCLXXVIII. — Burmeister, Thiere Bras. 1S54, o>]b. — Gray, Catal. Seals and Whales Brit. Mus. IBGü, 35.5 (part). — Brandt, Symbolae Sirenologicae Fase. III, 18G7. 2.55. Manatus americanus. Cunningham. Proc. Zool. Soc 1870, 798 (über ein in Rio lebend gehaltenes Exemplar aus dem Amazon). Manatus inunguis. Natter er, Cat. msc. Borba am Rio Madeira, Januar, März, April. 5 Exemplare. 89 Seit Buffon's Zeit sind die Meinungen getheilt, ob in Amerika nur eine oder zwei Arten der Gattung Manatus vorkommen. Buffon unterschied bereits den grand Lamantin des Antilles und den petit Lamantin d'Am^rique (SuppL "VI, 396 und 400). A. Wagner (Säugetb. VII, 118 und \2i) behauptete, gestützt auf die von Spix und Martins gesammelten Exemplare, die Ver- schiedenheit des im Amazon und wohl auch im Orinoco lebenden Manatua nustralis von dem durch Harlan iJourn. Acad. Philad. III, 1823, 290) und Home (Philosoph. Transact. 1822, 399, t. 26 und 27 als M. americaniis) beschriebenen M. latirostris Harl. Auch Burmeister (Thiere Bras.) neigt sich dieser Ansicht zu. Gray (Cat. Seals and Whales B. M. 186C. 358), sowie Alstou (in Salvin und Godmanu, Bidlogia Centrali-Americaua 92, t. 7) vereinigen dagegen sämmt- liche amerikanische Manatis in eine Species, und Brandt (Symbolae Sireuo- logicae Fase. III, 1867, 255) lässt die Entscheidung vorläufig dahingestellt. Bei diesem Sachverhalte dürfte die hier folgende, seinem handschriftlichen Kataloge beigefügte Auseinandersetzung Natterer 's, sowie dessen an Ort und Stelle aufgezeichneten genauen und gewissenhaften Beobachtungen zur Lösung dieser Frage einen wesentlichen Beitrag bieten. Die von dem genannten Forscher vor einer Reihe von Jahren nach in der Freiheit erlegten Exemplaren gemachten anatomischen Aufzeichnungen sind von um so grösserem Interesse, als die treu- lichen anatomischen Abhandlungen von Daubenton. Murie, Chapman, Vrolick und Garrod') sich sämmtlich auf Manatus latirostris (americanus) beziehen. Auch die von W. H. Flower und Miss Agnes Crane (Proc. Zool. Soc. 1881, 453 und 456) an Exemplaren aus Trinidad eemachteu schönen Beob- achtungen: Ou the Habits of the Manatus, betrefi'en offenbar M. latirostris. Natter er schreibt: Manatus inunguis. Dies ist der in dem Amazonenflusse und allen in selben einmündenden Flüssen und Seen und im Orinoko vorkommende Manatus, der meinen Beob- achtungen zufolge specifisch von dem eigentlichen Manatus americanus des Evv Home und Cuvier verschieden ist, welcher sich nicht im Amazoneufiusse, wohl aber an der nördlichen Küste von Brasilien, besonders an jenen um das Cap Nord und Cap Orange, und in den dortigen vielen, mit dem Meere in Ver- bindung stehenden Küstenseeu befindet. Gumilla und Condamine haben ohne allen Zweifel die gegenwärtig als verschieden aufgestellte Art vor sich gehabt, jedoch der unzulänglichen Beschreibungen wegen wurde sie immer mit der an den Küsten vorkommenden Art verwechselt. Es scheint sogar gewiss ') Daubenton und Button, XIII, üb, t. 57 (Embryo aus Guiana); Murie, Proc. Zool. Soc. 1870, 747; Transact. Zool. Soc. Vlll, 127 und li)l (Exemplar von Portorico); Proc. Zool. Soc. 1»7U, 5.52; Transact. Zool. Soc. XI, P. 2, 1S80, 19— 4i^, t. ö— 1> (Exemplar von Essequibo); M. C. Chapman n, Proc. Acad. Philad. 1875, 442 (E.xemplar von Demerara) ; A. 11. Garrod, Proc. Zool. Soc. 1875, Ö2.S und 5(17; Transact. Zool. Soc. X, 137, t. 28—30; und Memorial 552, t. U— 13 (Exemplar aus dem in den atlantibchen Ocean müudeudeu Maroniflusse); Vrolick, IJijdrage to de Natuur en Outleedkundoge kennis von den Manatus americanus, Natura artis magistra V, 158, t. 1—2 (Exemplar aus dem ParaiuariboV 90 zu sein, dass das in Paris befindliche, von Lissabon gebrachte und von Cu vier in den Suites ä Buflfon abgebildete und beschriebene Skelet von der neuen Art ist, da die Bildung des Schädels besser übereinstimmt. Ich hatte Gelegenheit, mehrere Exemplare aus dem Madeira. Rio negro und Rio branco zu sehen und zu untersuchen, und drei ausge.--topfte Exemplare und mehrere Schädel von dort zieren die kaiserliche Sammlung, jedoch den eigentlichen 3Lutatus uihisrlcanus war ich nicht so glücklich zu bekommen, obwohl ich schon am oberen Rio negro, am Forte von San Gabriel, von dem Commandanten Nachricht von einer zweiten Art Peixe boy (Ochsenfisch), wie die Brasilier die Munatus benennen, au der Küste, nördlich der Mündung des Amazonenfiusses vurkommend. bekam. Jedoch sah ich später in Parä bei Dr. Lac er du eine gute Abbildung eines jungen, an der Küste gefangenen M. americanus. Da mir kein M americunus zum Vergleiche zu Gebote steht, so muss ich mich auf die Abbildungen und Beschreibungen von Sir Ev. Home und M. P. Cuvier beschränken. Die Hauptuuterschiede sind folgende: Manatus americmms. Manatus inmujuis. Die finnenartigen Yorderfüsse kür- Kopf länger und mehr gerade. Die zer, breiter, mehr abgerundet. Vier flache rinuenartigen Yorderfüsse länger, etwas Nägel am Ende der vier Zehen, auch schmäler, mehr zugespitzt. Keine Spur schon am Embryo. Hinterseite blos von Nägeln, weder an jungen, noch au mehr behaart Das Jochbein .schmäler, alten. Die Hinterseite nacli aussen zu der Rücken des Schädels mehr erhaben, hart und rauh zum Fortbewegen. Das daher der obere Rand des Jochbeines Jochbein viel breiter, der Rücken des tief unter der Linie des Schädels. Schädels abgeflacht und der obere Rand 17 Rippen.') des breiten Theiles des Jochbeines gleich hoch mit der Schädelfläche oder kaum ein paar Linien tiefer. 11 Ripjien. ManaUiS americanus. Schädel kurz, mehr abwärts gebogen, die untere Kinnlade mehr stumpf. Das Jochbein schmäler und reicht nicht so hoch. Sechs Mahlzähne auf jeder Seite iu jeder Kinnlade. Die Zehen kürzer, daher die Flossen kürzer und mehr abgerundet. Daumen und kleiner Finger zwei Glieder, der Mittelfinger hat vier Glieder, die zwei nächsten drei. Vier flache Nag^du. 17 Rippen. Die Haut ist etwas körnig oder chagriuirt und etwas mehr behaart. Manatus inunguis. Schädel länger, mehr zugespitzt, der oberste Rand des breitesten Theiles des Jochbeines ist nur um 3'" niederer als die Fläche des Schädels, manchmal gleich hoch. Gewöhnlich sieben bis acht ausgebildete Malilzähne. aber immer einer oder zwei halbgebildete hinten in jeder Reihe beider Kinnladen. -i Die 1) Der Uuterschied iu der Zulil der Mahlziline ibt in den t'nlgeiideu liesciireibuugeii aii!,"-gebeu. ') Ein Manutiis: Siebeu Jhililziiliue, die liintersteu klein und iin Hervorbrechen. Ein Manalns. Siebeu MahlzäUiie auf jeder Seite in beiden Kiuuladen, dudi hinten überall noch ein nicht hervor- 91 Finger an den Flossen sind läui^er, haben alle vier Glieder, der Daumen nur eines. Keine Spur von Nägeln in keinem Alter/) nur sind beide Flossen aa der inneren Seite rauh und hart zum Fortbewegen und Anhalten. Vierzehn bis fünfzehn Rippen. Haut glatt, glänzend, nur hie und da ein Haar. Die vordere abgestutzte Fläche der Schnauze mit dicken, kurzen, stumpfen Barthaaren oder Borsten besetzt. Männchen, Villa de Borba, 1:1 Januar 1830, am Rande des Flusses Madeira. Nachts bei Mondschein harpuuirt von meinem Fischer, einem Indianer, Mandurucu. Iris des sehr kleinen Auges braun, der Ausseurand duukelgrau. Die Farbe des Körpers ist graulichschwarz, der Unterleib dunkelgrau. In jeder Kinnlade auf jeder Seite sieben Mahlzähue, die hintersten klein und im Hervor- brechen. Der Magen mit Gras gefüllt, sowie alle Gedärme mit dessen üeber- resten. Ganze Länge, von unten gemessen. 7' 9' 2", von der Spitze der unteren Kinnlade allen Biegungen des Bauches gefolgt. Quer von einer Achselhöhle zur anderen 15". Umfang in der Mitte des Bauches 5' V4"' hinter den Vorderfüssen 3' 10". der Schwanzwurzel 2' 5", grösste Breite des Schwanzes 1*9". Männchen, Borba, am 7. März 1830, vom Mandurucu harpunirt. Der Unterleib sehr duukelgrau und der Oberleib fast schwarz. Der Schwanz ist flach und dann verdickt er sich allmälig, doch wie der ganze Körper bis in die Mitte des Rückens stark gewölbt. Sieben Mahlzähne auf jeder Seite beider Kinnladen, doch hinten ein noch nicht hervorgebrochener Zahn. Der Magen ist klein, mit einem langen Fortsatze, wie ein Ohr. welcher die pankreatische Drüse zu sein scheint. Länge von oben 7' 11", von unten, der Biegung des Bauches gefolgt, 8', von der Spitze der Unterlippen. Quer über die Brust 10 '/•/', von einer Achselhöhle zur anderen. Von der Spitze der Unterlippen bis an diese Achselhöhle in gerader Linie 18", Umfang in der Mitteö'S'/s"- Grösste Breite des Schwanzes in gerader Linie 1' 11". Männchen, Borba, 12. April 1830. im Flusse Madeira harpunirt. 2) Die Farbe des Unterleibes dunkelgrau, zwischen den beiden Flossen auf der Brust gebrocliener Zabn. Ein Manatiis : Untere Kinnlaile acht Mahlzähne, der achte noch nicht ganz aus- gewachsen, und hinten noch ein neunter im Nachwachsen. Obere Kinnlade eben so viele, doch der achte war weniger aunffewachsen al» in der Unterkinnlade. — Nach genauer Vergleichnng mehrerer von mir mitgebrachter Schädel mit der Abbildung des Schädels in den Suites ä Button durch M. Kr. Cuvier scheint es keinem Zweifel zu unterliegen, dass jenes in Paris befindliche, dnrch Geoffroy aus Lissabon dahin gebrachte Skelet nicht der von Everard Home in deu Philos. Transact. beschriebene und abgebildete Manatii.t americannn ist. sundern der von mir als verschieden erklärte M. iiiunyuis aus dem Amazonenflusse. Natter er. '1 Ell] von Spix und Martius gebrachter, zu München in Spiritus aufbewahrter Fötus ist ohne Nägfl (Wagner, Säugeth. Suppl. VII, 122). Dagegen sagt hinsichtlich des Manalus lali- rostris üaubenton von einem Embryo: Ou voyait la naissance des ongles, und Cuv ie r erwähnt einen Fiitus mit auf einer Seite drei, auf der andern Seite vier Nägeln (Wagner a. a. 0. lü'J). ') Natterer scheint die nachfolgenden Daten successive bei der Zergliederung auf- gezeichnet zu haben (da er z. K. hinsichtlich der Hoden eine l'.erichtignng gibt), und aus diesem lirunde dürfteu sie nicht nach äusseren und inneren Charakteren und nach den einzelnen Gruppen der Organe geordnet worden sein. Um Uebersichtlichkeit zu gewinnen, hielt ich es daher für noth- wendig, die einzelnnn Notizen nach ihrer Zusammengehörigkeit nniza^telleu. 13 92 ein kleinerer und vor der Oeffniing des Penis ein grosser unordentlicher weisser Fleck, der sich stark ausbreitet. Die Schnauze sehr dick, fleiscliig. vorne ab- gestumpft, im Tode sclila))]) und hiingend. die vordere stumpfe Fläche der Schnauze ist mit abgestumpften kurzen, schmutzigweissen, dicken Barthaaren oder Borsten besetzt. Beide Kinnladen laufen schmal aus, beide sind stark abwärts gebogen, dort angefangen, wo die Mahlzähne beginnen. Keine äusseren Ohren, kaum ein Punkt auf der Haut zu bemerken, wo das Ohr ist. Das Gesicht soll schlecht sein, doch desto feiner das Gehör. Die Flossen bilden deutlich Ober- und Vorderarm, vier lange Fingerknochen und ein sehr kurzer Knochen, der den Daumen bildet; dieser Knochen ist auf der inneren Seite der Hand, doch aussen ist Alles von der Oberhaut bedeckt. Die beiden Flossen sind an der inneren Seite ebenfalls rauh und hart, und mit ihnen führt das Thier die Rohrstengel und Baumzweige zum Munde. Der Rücken, obschon erhaben und gewölbt, ist etwas abgeflacht, die Gegend der Brust zwischen den Flossen flach, der Bauch gegen die Mitte sehr dick aufgetrieben. An der Wurzel des Schwanzes bis an den After sind drei Falten, die rund herumgehen. Der Schwanz ist lang, breit, wie eine Schaufel abgerundet oder fast einen Halbzirkel formirend, flach und an den Kanten dünn. Der Mund ist sehr wenig aufgeschnitten, sperrt daher wenig auf. Die schmale, klein^ Zuugt, die fast bis an die Spitze angewachsen ist, ist dick, kurz, sehr wenig rauh, die Spitze endigt etwas vor den ersten Mahlzähnen. Von der Zungenspitze bis an das Ende der Kinnlade ist sie mit einer rauhen Knorpelmasse überzogen, die drei Längsvertiefungen hat; das Ganze ähnelt einer Zunge. Der Gaumen der Oberkinnlade ist ebenfalls mit einer solchen harten Knorpelmasse, die stark warzig oder höckerig ist, bekleidet, beide sind dunkelbraun von Farbe; dies dient dem Thiere, um die Gras- und Rohr- stengel abzureissen. Acht Mahlzähne in der Unterkinnlade und hinten noch einer im Nachwachsen, auch der achte war noch nicht ganz ausgewachsen. Die bere Kinnlade ebenso, doch die acht Zähne viel weniger ausgewachsen. Der Magen ist klein, ziemlich abgerundet, nahe an der Mündung der Speiseröhre eine ovale Drüse, etwas länger als ein Ei (Arroz). An der unteren Mündung ist der Magen herzförmig erweitert und hat oben zwei ohrenähnliche Fortsätze. Diese Erweiterung ist als eine zweite Abtheilung des Magens an- zusehen. Der Zwölffingerdarm läuft gleich dick fort und endet in den Anfang des Dickdarmes, oberhalb der Mündung sind zwei kurze Blinddärme wie Ohren. Der Dickdarm läuft lang gleichdick in der Dicke eines männlichen Vorderarmes bis etwa zwei Ellen von dem After fort, wo er allniälig dünner wird, so dass das Ende desselben nur die Hälfte der Dicke beträgt. Die Leber ist klein. Eine deutliche Gallenblase. Die Rippen gehen bis ans Heiligeubeiu heran ; auf jeder Seite vierzehn Rippen. Die Brusthöhle ist sehr klein, denn sie enthält blos das Herz, welclies zwei Herzkammern und zwei Herzohreu hat. Die Lungen sind sehr lang und schmal und liegen in zwei Höhlen neben dem Rückgrate bis unter die Nie-rfii- gegend hin, beide Höhlen sind durch eine starke Haut von den ülnigt-n Eingeweiden abgeondert: sie ist nämlieli liings des lUickgrates Ms ans ßndr Jochbeines ist viel niederer als die Schädelfläche, die Zahl der Rippen beträgt 17. In jeder Kinnlade befinden sich jederseits sieben Mahlzähne. Prinz Neuwied (Beitr. 602) sagt, dass Manatus americiuius in der Gegeini zwischen Rio de Janeiro und Bahia nur noch in den Umgebungen des Flusse- S. Matthäus vorkommt und zuweilen ans diesem durch die See längs der Küste bis in den Fluss Alcoba(;a geht. Ob hiemit der amazonische oder, was vif] wahrscheinlicher ist, M. latirostrin gemeint sei, ist bei der Kürze der Nach- richten nicht zu entnehmen. Fam. Inildae. 2. Inia amazonica (Spix et Martins) Nr. 121. Boote branco. Rio Guapore abaixo da Lanterna, Juni; Borba, Januar. 2 Exemplare. Männchen, Rio Guapore abaixo da Lanterna, 27. Juli 1829, vom Ans- passado Conceicao harpunirt. Ganze Länge der Contour 7' 3". Die Farbe des Körpers ist ein helles Bläulichgrau; die uu:ere Seite der Brustflossen ist weiss. Das Auge ist sehr klein, dunkelgrau. Der Kopf ist rundlicli, kugelig, die Stirne sehr erhoben. Die Rückenflosse ist sehr niedrig, gleicht der Fallflosse eines Silurua. In der Mitte des Bauches ist die Oeffuung der Ruthe, weiter hinten der After. Vom After bis zum Schwänze ist der Körper von den Seiten gedrückt und oben und unten schneidig. Im Magen waren Ueberreste eines grossen Pictado und kleiner Fische. Weibchen, mit einem Jungen, Borba. 30. Januar 183(>. Liiuge bis an die Mitte des Ausschnittes des Schwanzes 6' 8", Umfang des Halses 2' 6". Höhe der Rückenflosse 2'/2", doch verläuft sie sich im Rücken ohne scharfe Grenzen. Grösste Breite der Flossen 7", Länge 14' o". Breite der Sehwanzflosse am Ende r 7". Breite des Schwanzes in der Mitte, von der Wurzel der Schwanzflosse und des Afters gemessen, 8^,4". Vom Augenwinkel bis an die Wurzel der Flossen ll'A"- Quer über die Brust .^" von einer Flosse zur anderen, an der Wurzel. Hat blos zwei Zitzen, und zwar an den Seiten, nahe an der Scheideörtuung. Natter er, Cat. msc. Fam. Delphinidae. 3. Steno Tncuxi Gray Nr. ]hS. Dclphinuü TucHfichi. Natter er, Cat. msc. Steno Tncuxi. Gray, Ann. nat. hist. XVIII, 1856, 158. - Bates. Amazons I, 146. — Gray, Cat. Seals"and Whales Brit. Mus., 2. ed.. 1866, 236 (bei Santarem, Bates) et 305. 95 (?) Steno fluviatüia (Gerv. et Deville). Gray. Cat. 237 (oberer Amazon). (?) Steno pallidus (Gerv.). Gray. Cat. 237 (Rio Amazon). — Bates, a. a. 0. 146 et 303. ') Barra do Bio negro, Deceniber. 1 Exemplar. Männchen. Barra do Rio negro, 2i». December 1S33, an der Mündung des Hin negro liarpunirt. Hauptfarbe des Oberleibe;« ein ziemlich dunkles Asch- grau, fast schwärzlichgrau, die obere Seite der Finnen ebenfalls, der Unterleib ist violettgrau. Vom Mundwinkel bis an die Wurzel der Finnen ein breiter weisser Strich, ins Hautfarbene übergehend. Die Seiten des Körpers bis gegen den After ebenfalls hautfarben weiss. Das Auge sehr klein, die Iris schien braun zu sein und das Sehloch länglich horizontal. Von der Rückenflosse an bis zum Schwänze und vom After bis an den Schwanz ist der Körper stark von den Seiten gedrückt und oben und unten (?) eine Schneide bildend. Keine Spur von Zitzen, jedoch der Nabel deutlich zu bemerken. Der Darmkanal lang (nicht so lang wie am anderen Delphin), dünn, am Anfange etwas dicker, nach hinten dünn. Der Magen ist klein und besteht aus zwei Abtheilungen. An der Leber war keine Gallenblase zu bemerken, die Gallengänge hatten keine Galle, sondern waren voll Distoraen in einem weisslicheu Safte, in der Mitte war die Leber mittelst eines solchen (langes mit dem Dünndarm verbunden. Das Herz sehr klein. Die Lungen waren gross, aber viel kürzer als am Peixe boy (Manatus) Die Oeffnung des Penis ist eine Spalte wii' die Oeffnung einer Scheide. Der Penis war zurückgezogen, er läuft sehr dünn und spitzig aus, kaum V2'" i"i Durchmesser. Die Hoden sind klein, liegen unter der Bauchhaut und sind an selber am oberen Ende mittelst einer Haut befestigt, noch hatte das Thier einen dritten Körper, genau einem Hoden gleichend, doch unterhalb der linken Niere befestigt. Keine Urinblase. Länge von der Spitze der Schnauze bis ans Ende des Schwanzes 4' 3", Länge der Finuen S-',4". Breite des Schwanzes von einer Spitze zur anderen 1.5". Länge von der Schwanzspitze bis au den After 13V4"- Die Afteröft'nung '.1'", von dort bis an die Oeft'nung des Penis 3" 4'". Diese Oeft'nung 3" lang und gn^chlossen. Höhe der Rückenflosse 3" 10'", Auge V" im Durch- messer. Natterer, Cat. msc. Von diesem Del]ihine hatte Natterer den Kopf mitgebracht, welcher aber nicht mehr iu der Sammlung befindlich und wohl mit der Schädelsammlung verbrannt ist. Von den beiden in Brasilien vorkommenden Arten von Manatus gehört M. australis dem Amazoneustrome und seinen Nebenflüssen, Rio Madeira, Rio negro, Rio branco etc., und dem Orenoco. 31. latirostris der Nordküste Bra- siliens, den Küsten Neu -Granadas, der Antillen, Central -Amerikas und den südlichen Staaten der Union an; die dritte Art, Manatus senegalensis , lebt bekanntlich an dpr Westküste Afrikas. ') St. fluvinlilii und .SV. pntlidiif: dürften, wift bereits (iray liemorkt, nicht sröcift-fch von .S?. Tucnri. verschieden sein nnd wohl nur Farbeual)änderune;en darRtellor.. 96 Inia ania-onica, welche Natterer im Guajiore und Rid Madeira antraf, bewohnt auch Peru, Bolivien, Mdxcs und den oberen Amazon in Brasilien (Bates). Spix und Martins fanden ihn zu Barra do Rio negro, und walir- scheinlich dürfte auch der von Humboldt im Apure beobachtete Pel|ihiu hierhergehören. Steno Tucuxi, den Natter er zu Barra do Rio negro erhielt, wurde von Bates im Amazon bei Santarem gefunden. Die beiden durch die Gaste! n au 'sehe Expedition bekannt gewordenen Steno fluviatilifi Gerv. et Dev. vom oberen Amazon und St. pallidus Gerv., welch' letzteren Bates auch vom unteren Amazon er- wähnt, dürften vielleicht, wie bereits Gray vermuthete, von St. Tticuxi/ nicht specifisch verschieden sein. Oido: Edentata. Fam. Bradypodidae. 1. Choloepns (lidacff/liis (Linne). Wagner. Säugeth. Snppl. IV, 1844, 158 (nördl. Theil Süd-Amerikas, zuerst aus Guiana bekannt geworden, Rio Xie', Natt.). — Gray, Proc. Zool. Soc. 1871, 128, und Cat. B. M. 363. Rio negro, Januar; Rio Xie, Mai. Juni; Rio Iranna. Juni; Rio Vaupd, Juli. 10 (9) Exemplare. Weibchen, Rio negro, eine Tagreise unterhalb Marabitanas, 15. Januar 1831; wurde auf einem hohen Baume ruhig entdeckt und fiel erst auf den dritten Schuss. Iris haselnussbraun. Das Sehloch war sehr klein und rund. Nase, Lefzen und übrige nackte Haut im Gesichte glänzend schwarzbraun. Schnauze vorne abgestutzt, breit. Nasenloch rund und weit vom anderen abstehend. Unter- lefze flach, dünn, so wie die ganze Unterkinnlade. Der übrige Kopf nach hinten breit und flach. Klauen dunkel graubraun. Die nackte untere Haut der zusammen- gewachsenen Zehen und die Fersen schwarzbraun. Der Schwanz äusserst kurz und breit. Das Thier hatte drei bestimmte .\btheilungen des Magens, eine grosse Afteröffnung, am oberen Rande derselben befinden sich die Zeugungstheile; zu beiden Seiten der Afteröffnung eine kleine Oeft'nung oder Mündung eines kleinen Moschusgefässes. Länge von der Schnauzenspitze bis an die Spitze des Schwanzes 2' 572". Breite von der Klauenspitze eines Armes zum anderen 3' lO-'/j", Breite von der Klauenspitze eines Fusses zur anderen 3' 7" 4". Weibchen, Rio Xi^, 30. Mai 1831, am Rande des Flusses auf einem Baume hängend und schlafend erblickt, wo ich es mit einem Schusse herab- schoss. Der Magen war voll gekauter Blätter und Früchte. Länge von der Nasenspitze bis an die Spitze des kurzen Schwanzes 2' 5'' 4". Von einem Vorder- fusse zum anderen, wie ara vorigen gemessen, 3' 5" 10'". Von einem Hinterfusse zum anderen 3' 2^/4". Der Schwanz 10'" lang, ohne Haut gemessen. Altes Männchen, Rio Xie, 31. Mai, ara Rande des Flusses schlafend auf einem Baume; fiel auf den zweiten Schuss. Zwei Eckzähne, acht Mahlzähue 97 in der oberen, zwei Eclizähne, sechs Mahlziibue in der unteren Kinnlade. Männ- liches Glied sehr kurz und an der Spitze tief gespalten. Länge 2' 5^/4" bis an die Spitze des letzten Schwanzknochens. Breite von einem Vorderfiisse zum anderen, wie am ersten gemessen, o' 0", und der Hinterfüs;,e 3' 3". Natterer, Cat. msc. An einem Exemplare der Sendung (ohne Zettel) sind Oberkopf. Nacken und Beine bedeutend dunkler als an den übrigen Individuen, das Weibchen vom Hio Xie', 30. Mai. ist gelblich, nur an den Schultern und der Innenseite der Arme und Beine mit Braun gemischt, das Männchen vom Rio I^anna, 15. Mai. und das Weibchen, Rio negro, 15. Januar, ebenso, bei dem letzten zieht sich Braun auch quer von einer Schulter zur anderen. Diese Art in der Farbe und in Länge der Haare sehr variabel, wie dies auch Gray (Proc. Zool. Soc. 1871,431) darthut. Den dunklen Individuen ent- spricht eil. giiianensis Fitz., und den lichteren Ch. brasiliensis Fitz, und Ch. didactyluft var. columhianns Gray (a. a. 0. 432). 2. Brnflypiis forquafus Illig. Nr. 185. Bradi/pus torquatus. Wagner, Säugeth. Suppl. IV, 152. — Bur meist er, Thiere Bras. 265. Bradypua crinitus Gray. Ein Männchen von H. Kammerlacher, wohl von H. Sellow bei Bahia gesammelt. 1 Exemplar. 3. Bradjfpus palliduft Wagner Nr. 3. Pregui^a (Sapitiba). Bradypus i)-idacti/lHs Pr. Neuw. Bradypuü A'i. Wag 1er, Isis 1831. Bradypuft pallidns. Wagner, Säugeth. Suppl. IV (1844), 143 (Ostküste Brasiliens). Bradypu.i tridacfylus Cuv. Burmeister, Thiere Bras. 206. Sapitiba, April ; Ypanema, April. 4 Exemplare. Weibchen, Sapitiba, aus dem Walde von Pieby, 9. April 1818. Iris kastanienbraun. Nase und Lefzen glänzend grauschwarz. Der Magen war voll gekauter Blätter. Das Ende des Mastdarmes ist stark erweitert, so dass man ein kleines Ei hineinlegen kann. Länge von der Nasenspitze über den Rücken ans Schwanzende 2' 2'//'. Die ausgespannten Vorderfüsse, oben gemessen, von den Zehenwurzelii bis an die entgegengesetzten 2' 11". 4. Bradi/pus brachydarfi/fas Wagner Nr. 3 (part.). Bradypus infuscatus var.2 (m. v. Borba). Wagner, Säugeth. Suppl. IV, 149. BrudypuR hrachydaciylus. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 173. Borba, Januar. 1 Exemplar. Manuellen, Borba, 25. Januar 1830, wurde hinter dem Orte auf einem niederen Banuie gefunden. Das Thier war ganz gewiss alt und ausgewachsen. Die Brustknuclien waren schon seiir hart. Iris hell umberbraun, das Sehloch 98 im Leben wie ein Punkt, nach dem Tode gross. Die Hoden liegen innen zwischen den beiden Nieren. Länge 1' 8". Der Schwanz vom After P V'- Von einem Vorderfusse (ausgespannt) zum anderen, von der Klauenspitze au gemessen, 2' 5^,V'. Xatterer, Cat. msc. 5. Bradypus iufuscaUis Wagler Nr. 18(!. Bradypnft infuacatus. Wagler. Lsi.s 1831, €.11. — Wagner. Säugeth. Suppl. IV, 149 (var. 1 Mus. München; var. 3 Barm do Rio negro, Natt.). Arctocephaliis gulari.t Gray, ncc Riipp. Proc. Ztud. 8oc. 1849; Ann. nat. bist. 1850. Barra do Rio negro. April. 9 Exemplare (wovon 3 ohne Zettel). Ein Männchen (Barra do Rio negro, April 1834) hat den schwarzen Rücken- streif sehr breit, daneben weiss mit wenig Anflug von Rostfarben. Ein Männchen (ohne Zettel) hat schmalen schwarzen Rückenstreif, beider- seits mit Rostgelb, die Klauen kürzer, beinahe wie bei B. hrachydactiliis. 6. Bradypus marmorattis Gray Nr. 186. (?) Ardopithecus marmoratus. Gray, Proc Zool. Soc. 1849, t. 11. f. 3, 4; Ann. nat. bist. 1850; Proc. Zool. Soc. 1871; Cat. B. Mus. 364 (Parä, Hoff- mannsegg). Borba, Februar (März, Mai, Juni, Juli?). 5 Exemplare.') Männchen, Borba, 11. Februar 1830. Iris haselnussbraun. Augenringe, nackte Haut um die Augen, die Nase und Ränder beider Kinnladen schwarz, die Nase glänzend, die innere Seite der Lippen, der Gaumen, selbst die Zunge hellgrau. Der Schwanz dick und kurz, 2" 1'". Länge von der Nase bis an die Schwanzspitze 2' '/V'. Die ausgebreiteten Arme von der Spitze der Klauen des einen bis zum anderen 3' 3^4", die längste Klaue, der Krümmung nach, 274". Die ausgespannten Hinterfüsse 2' 3". Männchen, Borba, im Walde des Siteo do S. Collares geschossen, 21. März 1830. Länge 2' P^"- Die ausgespannten Arme von einer Spitze der Klauen zur anderen 3' S'/j". Die ausgespannten Hinterfüsse 2' G" 2'", Schwanz 2" 5'", mittelste Klaue der Vorderfusse 2" 10'". Weibchen, Borba, 30. Juni 1830. wurde lebendig eingebracht, hatte ein junges Männchen auf dem Rücken angeklammert. Au beiden fehlte der ockergelbe Fleck, kurzes Haar am Oberrücken. Iris haselnussbraun. Die Nase und übrige Schnauze schwarz , glänzend. Der Mastdarm ist sehr gross und immer mit ungeheurer Menge von rundem, beerenartigen Koth gefüllt; es scheint, dass das Thier mehrere (viele) Tage isst, ohne seine Excremente von sich zu geben, wozu es von dem Baume herab auf den Boden steigt; ebenso ist es mit dem Urin, denn die Urinblase lässt sich sehr ausdehnen. Länge 1' 10" 4"', >) Nur bei dem Exeinpliire, Borbu, 11. F^bruiir is:iu, k.iiiuto ic;b die Zugeli"i igkeit zu B. marmoratus oonstatireii ; da es mir gegenwärtig nicht möglich ist, .iie übrigeu zu uiiter-,ucheD, BO habe ich dieselbeu, da Fundort und Dimensionen stimmen, Iraglich hier aufgeführt. 99 der Schwanz vom After 2" 4'". Die ausgespannten Vorderfüsse von der Spitze der Klauen S'2^\", die Hinterfüsse 2';^". Natterer, Cat. msc. Von Brad'fpuft ephippiger Philippi (Archiv f. Naturgesch. 1870, 265, t. III, f. 2) erhielt unser Museum als Geschenk des Herrn Directors Steiu- dachner im Jahre 1S76 ein Männchen, ein Weiheheu und ein Junges, welche von Herrn Grosskopf unweit der Mündung des Magdalenenstromes gesammelt worden sind. Farn. Dasypodidae. 7. Praopns noventrinctus (L.) Nr. 4. Tatu (Rio Janeiro). Dasypus (Fraopus) longicuudiis Pr. Neuw. Bu rmeister, ThiereBras. 206. Tatusiu twvevicincta. He n sei, Säugeth. Süd-Bras. 103. Rio Janeiro, December; Registo, April; Ypanema, Januar, Februar, November, December; Matogrosso, Mai, 3 Stücke von H. Kammerlacher (wohl aus Bahia von H. Sei low). 15 Exemplare. Weibchen, Rio Janeiro, 17. December. Acht Gürtel, die zwei Reihen Schilder am Anfange und Ende desselben nicht gezählt. Eiu Männchen, Ypanema. 15. Jauuar 1820, hatte den Magen voll mit ziemlich grossen Käfern (Geotrupes), Raupen, Gewürme, Julus, Spinnen, auch kleinen Beeren, nur keine Ameisen, auch vielen Sand. Geschlechtstheile gleich wie am Tatuira. Männchen, 25. November 1821. Im Magen Raupen und Gewürme, viel Sand. Weibchen, Ypanema, 27. November 1821. Neun Gürtel. Auge sehr klein, Iris dunkel, Farbe des Kopfes und der Füsse fleischfarben grau, das Hinter- haupt und die obere Seite der Ohren gehen in Schwarz über. Die Ohren sind stehend. Die Schilder und Gürtel bräunlichschwarz, an den Seiten des Körpers, besonders an den Gürteln, sind die Schilder am Hinterraude schmutzigweiss. Der Bauch ist sehr schmutzig hell fleischfarben, am Mittelbauche in Ockerbraun ziehend. Schwanz auf der unteren Seite hell fleischfarben. Klauen fleischfarben grau. Die Zunge ist rundlich, von oben etwas flach und rauh. Zu beiden Seiten des Afters aussen sind zwei erhabene Mündungen von Gefässen. Die Clitoris ist klein. Zitzen vier, zwei zwischen den Hinterschenkeln, zwei hinter den Vorderfüssen, jedes Paar kaum 1" von einander entfernt. Am Bauche in der Oberhaut war ein sonderbares blasenartiges Thier eingeschlossen, blos das schwarze Maul war frei. Länge 2' 9", Schwanz 14". Weibchen, alt, Matogrosso, 21. Mai 1829. Ganze Länge 2' 1 5^/4", der Schwanz vom After 14" , acht und eiu halber Gürtel. Im Magen eine Menge Ueberreste von lusecten. Natterer, Cat. msc. 8. I*raopus hybi-^idus (Desm.) Nr. 44. Tatuira (Ypanema). Tutusia hybrida. Hensel, Säugeth. Süd-Bras. 107. Ypanema, April, December ; Lanza, Januar ; Ytararä, Februar. 8 Exemplare. 14 100 Ypaneina, 28. December 1819. .Sechs Gürtel. Nase vor der Unterlippe vorstehend, Schnauze stark runzelig. Seiten des Kopfes, zwischen Kopfschild und dem Panzerende des Körpers zwei erhabene Schuppenreihen, zwischen diesen eine Falte. Ohren gewöhnlich zurückgelegt. Auge sehr klein. Haujitfiirbe des Panzers schwarzbraun, an den Seiten mit runden, schmutzig röthlichweissen Flecken, die Gürtel mit solchen Längsstriclien. Kopf sammt Ohren und die obere Seite der Füsse sammt Klauen röthlichgrau. Nase weisslich. Brust, Baucli und Aftergegend schmutzig ockerbraun. Der Rücken dts Schwanzes i.'^t wie der Oberleib, die Seiten und der untere Theil sind schmutzigwei&,s. Der Penis ist frei, hängend, mit der Spitze nach oben gekehrt, von dieser etwa 2'" ist er breit und hat zwei Wülste an den Seiten. Aeusserlich kein Scrotuni. Ganze Länge des Thieres 1' 3' o", Schwanz 5'' 4", Ohren vom Hinterhaupte 14'". Von der seiteneu und interessanten Species Praoi'U^ liirsntus liurm. besitzt die kaiserliche Sammlung ein 1S33 von Herrn Parreyss angekauftes Exemplar, als dessen Heimat Peru angegeben ist. 9. Cheloniscus f/igas (Cuv.) Nr. IIH. Tatu guaru, Tatu de L'unastra (Jacobina). Dasypus (Cheloniscun) giyas. Burmeister, 'l'hiere Bras. 277. Jacobina, März. 2 Exemplare. Männchen, Jacobina, 18. März 1828, im Walde, wurde aus .seinem Luche ausgegraben. Das Auge ist sehr klein, die Iris dunkelbraun und die Pujiille bläulich, es liegt tief unter den fleischigen Augendeckelu, die Augen stehen nahe an den Ohren. Die Ohren sind 20'" hoch, von oben gemessen, aufrecht- stehend, etwas zugespitzt, nach vorne zusammengelegt, das ist die beiden Seiteu- theile nach vorne gekehrt, die grösste Breite des halbgeschlossenen Ohres ist 12'". Die Lippen sind sehr fleischig und dick, die Nasenlöcher gross und narh unten gerichtet. Die Zunge ist verlängerbar und ragt, stark gestreckt. .">' ./' aus dem Maule. In der Oberkinnlade rechts zwanzig, links neunzehn Zahne. in der ünterkinnlade rechts einundzwanzig, links achtzehn Zähne. Die Haut am ganzen Körper, besonders an Hals und Bauch, ist sehr schlapp und runzelig. Die Schilder des Kopfes und des Körpers sind horuschwarz, der ganze Rand des Schildes (vorne am Halse ausgenommen) 2^:-^' breit, schmutzigweiss, sowie der Schwanz, die Ohren, der Kopf und der ganze Unterleib. Oben an der Aussenseite der Vorderschenkel sind vier Schuppenreihen, schwarz und bilden einen kleinen Fleck. An den Hinterfüsseu, Waden, sind neun schwarze Schupiien- reihen, die einen grossen Fleck bilden, au der unteren Schwanzwurzel etwa sieben schwarze Schuppen, zu beiden Seiten des Penis ein solcher Fleck. Die Klauen schmutzig hornfarben weiss, durchscheinend. Der dicke Schwanz ist etwa.-, flachgedrückt, mit schuppenartigen Knocheuplatten besetzt, die kaum an der Wurzel in Reihen geordnet sind. Die ziemlich kurze Ruthe war eingezogen auf die Hälfte, der Strahl des Urins war sehr fein, wie eine Stricknadel. Die aus- gestreckte Ruthe 9 Vi" lang. Der Magen leer. Länge 4' 5^4" von der Spitze der Schnauze bis an die Spitze des Schwanzes, der Schwanz vom After 19^^", Umfang an der Wur/el 101 8" 10"', in der Mitte 5" 7'", an der Spitze "2". Umfang des Halses 12" 8"'. des Körpers hinter den Vorderfüssen 2' ßV/'- Umfang der Vorderfiisse am Ellbogen U" 10"', vorne, nahe an den Klauen 7" 5'", Umfang des Leibes vor den Hinter- füssen 2' 6'/4", der Hinterschenkel an der Kniebeuge 12", über der Ferse 8" 7"', Länge der Fiisssohle der Hinterfusse 6' 4" bis an die Spitze der mittelsten Klaue. Weibchen, Jacobina. LS. März 1828, wurde drei Meilen von hier bei einem Hause, welches Nas Barreiros heisst, erschlagen und mir eingeliefert. In der Farbe ist es etwas verschieden, das heisst das Weisse ist mehr graulich, wie es scheint von anders gefärbtem Boden, wo es gelebt. Der schwarze Fleck an der Schwanzwurzcl ist viel grösser, auch die beiden Flecken nahe am weib- lichen Zeugungsgliede. Die Ohren scheinen hängend, d. i. mehr horizontal. Die Gegend um die Augen, besonders unten, ist sehr erhaben und abgerundet. Der Schild, das ist der Rand rund herum, frei, vorne am Halse 2" frei, am Bauche und den Hinterschenkeln weniger. Der Schild an der Schwanzwurzel macht einen Absatz. Die Zitzen sind zwei in der Mitte des Bauches. Die Clitoris ist lang (l'A"), schmal und spitzig. Der Magen voll Ameiseneiern, auch Ameisen. Ganze Länge bis an die Schwanzspitze 4'4V4", "i^r Schwanz vom After 1'7V2". fias Ohr von oben 2^1^". Natterer, Cat. msc. 10. Dasyptis setostis Pr. Neuw. Nr. 81. Dasypus (Euphractu!^) 6 cinctus. Burmeister, Thiere Bras. 290. Ypanema, October; Rio das Velhas, Juni. .5 Exemplare. Männchen, Y]>anenia, Ponza ausserhalb do Portao do Fabrica do Ypanema, 8. October 1820. Wurde mir von Sra. Donna Anna des Lieutenants Rufino Josä Feliciano di Costa gegeben, welche ihn von einem Neger erhielt. Niemand wusste den Namen, einige meinten, es sei Tatu gua^u. Iris, sowie das ganze Auge bläulich, als ob ein Fell darüber wäre. Nase, sowie die Schnauze dunkel graubraun. Haut des Bauches schmutzig hautfarben, die einzelnen Schilder auf derselben wie auf den Füssen ziehen aus dem Hautfai'benen in Ockerfarbe. Kopf sehr breit nach hinten, die Schnauze nicht sonderlich spitz. Die Ohren dunkel braungrau, die Wurzel geht in Gelbgrau über. Sechs Gürtel, die Zwischenräume derselben sind schwarzbraun. Die borstenartigen Haare, die zwischen den Schildern und Schuppen stellen, sind weiss und lang. Die Klauen der Vorder- füsse sind weisslich, die der Hinterfusse bräunlichgrau. Der Schwanz hat sieben Schuppenreihen, die Schwanzspitze ist unregelmässig beschuppt. Zwei Zitzen zwischen den Vorderfüssen. Der Penis ist lang und nach rückwärts und abwärts gekrümmt, der von der Vorhaut nicht bedeckte Theil von dunkel graubrauner Farbe, die obere Hälfte des abgestutzten Penisendes graulich fleischfarben. Die Hoden sind innerlich. Länge 2'b\\", der Schwanz O':,,". Natterer, Cat. msc. Ein junges Thier dieser Art erhielt das Museum durch die Novara- Expedition. Ein Exemplar des I). minutus Desm. {iiatmionicua Desm.). welches durch Dr. Pohl aus Brasilien eingesendet wurde, ist im Jahre 1823 von der Terrasse seiner Majestät an das Museum gelangt. 14* 102 11. Xenurus gyinnurus III, Nr. 40. Tatuiba (Ypaneraa). Dasypus (Xenurus) 12 cinctus. Burmeister. Thiere Bras. 282. Xenurus gymnurus. Hensel. Säugeth. 8üd-Bras. 107. Ypaneraa, Januar, Februar, März, November. 8 Exemplare. Altes Männchen, Ypaneraa, 6. Februar 181".», im Walde erschlagen. Auge sehr klein, Iris dunkelbraun, Pupille bläulich. Schnauze stumpf, fleischfarben. Ohren gross, gelenkt, (?) hintere Seite eingeschnitten, ihre Höhe 2", grösste Breite P/V'. Die Zunge sehr verlängerbar. Haut zwischen den Gürteln, der nackte Schwanz, der Bauch, die Füsse dunkel bräunlichgrau, die Schilder und Schuppen schrautzigweiss oder schmutzig fleischfarben. Die Farbe des Bauches oder der ganze Unterleib ist viel heller grau, in Fleischfarben übergehend, die Schuppen schmutzig fleischfarben. Länge des Penis, ausgezogen, bis die Haut glatt wird, 7V2"; als das Thier gebracht wurde, hing der Penis ganz heraus, die Spitze formirt ein umgebogenes, knorpeliges Häkchen, unter diesem zwei Beilchen (?) wie kleine Hoden. Die Hoden sind innen, ürinirt durch den Penis, die Oeffnung an dessen Spitze sehr klein. Im Magen blos Ameisenlarven. Ganze Länge 2'A^/i", Länge des Schwanzes vom After geraessen l^U". Ein anderes Männchen hatte sechs junge Steppenraäuse und viele Cupim- Ameisen (Termiten) im Magen. Altes Weibchen, Ypanema, 14. Februar 1819. In der Mitte des Ohres an der Vorderhälfte ein runder, plattgedrückter Fortsatz, der aufwärts steht; hinter demselben, mehr nach innen, eine häutige Wand. Hinter jedem Vorder- fusse, etwas nach der Mitte zu, eine 8'" lange häutige Zitze von der Farbe des Bauches. Länge 2' S'/V'. Länge des Schwanzes vom After T'^"- Altes Männchen, Ypanema, 18. Februar 1819. Dreizehn bewegliche Gürtel. Zeugungsglied lang heraushängend, umgebogen. Länge 2' l^U", Schwanz 73/4", Umfang hinter den Vorderfüssen 1' 9". Weibchen, Ypaneraa, 27. November. Zwölf Gürtel, zwei Zitzen hinter den Vorderfüssen. Clitoris 11'" lang, rund, obere Ecke der Scheide keine Orificia, am Rande des Afters wie bei Praopus novemcinctus. Männchen, Ypanema, 10. Januar 1822. Auge sehr klein, Iris braun. Die Schnauze ist vorne breit und fast abgestutzt. Höhe des Ohres vom Schädel IV2", grösste Breite 1" 7"'. Am Vorderfusse steht die innerste Zehe von der nächstfolgenden ziemlich weit ab und ist mit einer bis an die Klaue reichenden Haut verbunden. Die Hoden sind gross, oval, liegen in der Bauchhöhle und bedecken fast ganz die Nieren. Der Penis ist sehr lang, er war jedoch ein- gezogen. Im Magen fanden sich viele Cupim-Araeisen. zwei sehr grosse Raupen und acht Mäuse (schon früher fand ich im Magen eines anderen einige Mäuse). Länge 2' 8^/4", Schwanz G". 12. Xenurus loricatus (Natt). Nr. 87. Dasypus loricatus. Natterer, Cat. msc. Dasypus gymnurus var. y. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 174. Matogrosso, März; Cabe^a de boi, December. 2 Exemplare. 103 Männchen, Cabe^a de boi, 2. Deoember 1823, auf der Steppe, wo ihn der Hund fing. I). gymnurus sehr ähnlich, doch viel kleiner. Länge sammt Schwanz 1' 7", der Schwanz 5" \"\ Höhe des Ohres 10'". Am Halse zwischen den Ohren zwei Reihen Schilder, die erste besteht aus drei, die zweite aus sechs grossen, viereckigen, flachen Schildern. Die erste Reihe am Rücken ist kurz und besteht aus acht grossen Schildern, die auf beiden Seiten kleiner werden. Es scheinen zwölf bewegliche Gürtel zu sein. Im Ganzen sind achtundzwanzig Querreihen von Schildern, mit der halben am Anfange des Rückens neunund- zwanzig, die Zwischenräume mit wenigen steifen Haaren besetzt, sowie die Zwischenräume der Schilder auf den Füssen. Der ganze Unterleib mit weit abstehenden runden Schilderchen besetzt, an deren hinterem Rande einige Haare stehen. Die obere Seite des Schwanzes ist bis über die Hälfte mit solchen Schildern besetzt, die Spitze des Schwanzes aber auf der unteren Seite. Ohren beschuppt, die Klauen und Zehen wie an Z). g>/7nnurus. Am Vorder- fusse die äusserste 8'", die zweite 12'", die dritte 16'", die vierte 6'", doch ist die Zehe länger, so dass die Spitzen der dritten und vierten Klaue einander gleich sind, die fünfte 6'". Hinterfuss: die äusserste Klaue 4'", die zweite 6'", die dritte 5V2'". die vierte 3'", die fünfte 2'/2"'. Das Zeugungsglied lang, ohne äusseres Scrotum. Natterer, Cat. msc. 13. Tolypeutes coutirus Is. Geoffr., Nr. 108. Tatu bolos (Cai^ara). Dasypus (Tolypentes) tricinctus part. Burmeister, Thiere Bras. 293. Campo do Marco, an der Mündung des Flusses Jaurü, 9. October 1825. 5 Exemplare. Caicara, 13. October 1825. In den Steppen jenseits des Flusses Jaurü nos Campos do Marco. Nachmittags waren sie ziemlich häutig im Grase, wo sie vom Hühnerhunde gefunden wurden; sie rollten sich zu einer Kugel zu- sammen und suchten nicht zu entfliehen. 9. October wurden sie gefangen. Männchen. Auge sehr klein, die Iris scheint braun zu sein. Die Ohren kurz, doch breit, sind in der Mitte zusammengelegt wie ein Blatt Papier, das Ohr ragt nicht über den Kopfschild heraus. Der Rachen ziemlich weit geöffnet. Das Schild ist schmutzig graulichgelb, der übrige ziemlich stark behaarte Körper geht aus dem schmutzig Hautfarbenen in Grau über. Im Nacken kein Schild. Vier bewegliche Gürtel, der letzte auf der rechten Seite unterbrochen. Die Vorderfüsse sind vierzehig, die zwei äusseren sind sehr klein, besonders die inneren, die zweite Klaue, von aussen gezählt, ist lang, breit, von den Seiten gedrückt und ziemlich gekrümmt. Hinterfüsse fünfzehig, die drei mittelsten haben kurze, abgerundete, ziemlich flache, fast gleichlange Klauen, diese Zehen sind fast ganz verwachsen; die zwei äusseren sind getrennt, kurz, mit kurzen, nach einwärts stehenden Klauen. Hinter- und Vorderfüsse sind ziemlich lang im Verhältniss zu den übrigen brasilianischen Arten. Der Penis ist frei, sehr dick bis über die Hälfte (1" 8"'), dann wird er ziemlich dünn bis an die Spitze, welche keinen Haken hat. Umfang 7'", Länge 3" 10"'. Länge des ganzen Körpers 104 saramt Schwanz lö'/o"' Länge des Schwanzes vom After 3". — Das Weibchen hatte drei Gürteln. Die Clitoris ist sehr lang und läuft in eine sehr feine Spitze aus, vom After 5'" lang. Länge 17", der Schwanz 2" 10"', die Spitze abgerundet. Farn. Myrmecophagidae. 14. Myrniecophaga jiihata Linne, Nr. .39. Burmeister, Thiere Bras. 305. — Hensel, Säugeth. Sud-Bras. IdO. Ypanema (Serra d. S. Ignacio), October; Ytarare, März; Rio Jauru und Rio das Pedras, April; Cuyaba, Februar; Barra do Rio Jaurii, October; Cai^ara, April; F.ngenho do Cap. Gama, September; Matogrosso, Juli. 9 Exemplare. Weibchen (nicht ganz ausgewachsen), Cuyaba. 6. Februar 1821. Die Zunge ist rund und sehr lang (1' 10"), im Anfange rauh, an der Spitze ist ein Knupfchen. Die Zurückziehmuskeln enden oberhalb des Proc. ensiformis in der Brusthöhle, wo sie angewachsen; sie sind rund und fast so dick wie die Zunge. Der Kehlkopf liegt am Ende des Halses am Eingänge der Brusthöhle, gedeckt von den beiden Schlüsselbeinen (oder sind es die Zungenbeine). Der grossen Oefl'nung des Kehlkopfes gegenüber ist die weite Mündung eines weiten Kanales, der unter dem Schlünde nach dein Kopfe hinaufsteigt. Der Schlund scheint, wenn das Thier nicht frisst, beständig geschlossen, und die Klappe des Kehl- kopfes liegt alsdann nach vorne; beim Fressen legt sie sich zurück und schliesst die Oeifnung. An beiden Seiten der ganzen Länge der Unterkinnlade ist eine hervorspringende knorpelige Haut, zwischen dieser, und zum Theile von beiden Seiten bedeckt, liegt die Zunge und hat unter selber ihr Spiel; es scheint, dass zwischen diesen Häuten die Zunge die daran klebenden Ameisen abstreift. An der Oberkinnlade ist eine ebensolche Knorpelhaut, doch viel kürzer, sie reicht kaum bis über die vordere Hälfte. Der Kanal, der von der Luftröhre aufsteigt, geht unter dem Hinterhauptsloche in den Schädel in einen einfachen runden Kanal, der zuletzt in den zwei Nasenlöchern endet. Der Magen war leer, voll Schleim und stark gefüllt. Der Zwölffingerdarm lang, kein eigentlich getrennter Blinddarm, sondern ein langer, dicker Darm, gedrängt voll Ueberresten von Ameisen. Der Uterus ist sehr kurz, in selben mündet die Harnblase, am oberen Ende befinden sich zwei genäherte Löcher, die beide in die einfache Mutter- trompete münden; diese ist sehr weit, etwa '2" lang und beuteiförmig, innen sehr gefaltet. Die zwei Mündungen lassen sich sehr ausdehnen. Von Ovarien war nichts zu sehen. Der Schwanz ist von der Seite gedrückt, der Durchschnitt desselben drei- eckig, oben eine Fläche, unten die Schneide. Man erzählt, wenn er schläft, decke er sich mit dem Schwänze zu. Das andere Märchen, dass es eine Unze todt mache, nämlich sie umarme und in 105 dieser Stellung verharre, bis beide todt bleiben, erzählt man in ganz Brasilien, doch Niemand will beide zusammen todt gefunden haben. Mix n neben, Engenho do Cap. Gama, 8. September 1826, in der Rofa erschlagen. Die Hoden sind klein, rund, stehen vor dem After, nahe am Penis, der sehr kurz (etwa 2") und, wie es scheint, ohne zurückschiebbare Vorhaut ist. Der Penis hat einen weiten Kanal. Hinter den Hoden mündet ein kleiner Sack in die Harnröhre, den ich für die Blase hielt, doch als ich ihn durchschnitt, fand ich ihn in zelliger Textur und mit einer sanienartigen Flüssigkeit durchdrungen. Länge bis an die Spitze der Schwanzhaare 7' S'/V'» der Schwanz bis au die Stütze der Haare o \ 2"» Umfiuig des Halses hinter dem Ohre 10 V4", Vorder- rist vom Ballen der Hand 2' 2', 2". Hiuterrist von der Klaueuspitze 2'3',o", Um- fang hinter den Vorderfüssen 2' 2') vor den Hinterfüssen 2' 7V4", des Armes über den Ellbogen lo^ 4". Altes Männchen, Matogrosso, o. Juli 1828. Iris dunkelbraun. Ganze Länge bis an die Schwanzspitze (i' 3^ 4", von der Spitze des Schwanzes bis au die Spitze der Haare 9' 2". von der Nase bis ans Ohr 13' '2") Umfang des Halses hinter dem Ohre 12", vor den Vorderfüsseu 19' 2". Umfang des Körpers hinter den Vorderfüssen 2' 3' 2"i vor den Hinterfüssen 2' 2^ 4", des Armes am Ellbogen 13^4", Höhe des Ohres 15'", der Schwanz vom After bis au die Spitze des letzten Gliedes 2'3'2"- Natterer, Cat. msc. 15. Tamandaa bivittata (Desm), Nr. 38. Myrmecophaga tetruductyla L. Bur meister, Thiere Bras. 307. — Hensel, Säugeth. Süd-Bras. lOO. Ypauema, Februar, April, Mai, Juni; Ytarare, August; Caiyara (No- vember?); Villa Maria, August, 1 Exemplar von H. Kammerlacher (wohl von Bahia durch H. Sellow). 13 Exemplare. Männchen, Ypauema, 20. April 1819. iu der Baumfalle gefangen. Iris dunkelbraun. Nase bräunlichschwarz. Fersen erdfarben, in Röthlich ziehend, Klaueu schwarzbraun. Der Wickelschwanz ist nach unten umgebogen, das Ende von Haaren entblösst, beschuppt und schwarz und tieischfarbeu gedeckt. Länge sammt Schwanz 3' 5", der Schwanz vom After au 1' 3". Männchen, Villa Maria, 10. August 1825, im Walde auf einem hohen Baume. Bauch und Rücken schwarz, Schwauzspitze, Augengegeud und nackter Theil des Ohres mattschwarz oder besser dunkelgrau. Länge sammt Schwanz 3'0',2". der Schwanz vom After r3'/4". Natterer, Cat. msc. Im Museum befinden sich ausserdem ein junges Exemplar aus Surinam von Herrn Becker, ein ebenfalls junges aus Brasilieu. von Herrn v. Frauen- feld während der Novara- Expedition gesammelt, und ein Individuum aus Columbieu iu der Nähe von Barauguilla, unweit der Mündung des Magdaleueu- stromes erbeutet, letzteres ein Geschenk des Herrn Directors Steiudachner. Von Tunuotdua lonificaudata (Wagner) (Wagner, Säugeth. Suppl. IV, 21U, t. 95; Gray, Cat. Carniv. etc. 392, '• 1 Hau' ",i t, Ede.itafa, 1073, 2fi) ent- hält die kaiserliche Sammlung die zwei von Wagner bei Aufstellung der Art 106 benutzten typischen Exemplare, von welchen eines aus dem Museum Leverianum im Jahre 18u6 erstanden, das zweite in demselben Jahre von Herrn v. Fichtel erworben worden ist. Ein Fundort ist nicht angegeben. Burmeister (Thiere Bras. 390) erwähnt, die Art aus Surinam erhalten zu haben. 16. Cyclothuriis didactylus (Liuuej Nr. 132 (62). Borba, August; Marabitanas, Januar; Parä, December. 7 Exemplare. Weibchen, Borba, 1. August 1830, wurde von Herrn Collares eiu- geliefert. Das Auge ziemlich gross, Iris dunkelbraun. Die Nase und die durch- scheinende Haut an beiden Kinnladen bräunlich ockerfarbeu, fast wie die Haut eines Indianers, Augenringe dunkelbraun, die nackten, nach vorne liegenden Ohren hautfarben. Das Kinn ist sehr dick und fleischig. Die Vorderarme sind sehr dick. Die Sohlen ockerroth, das ist ockerfarbeu mit english light red ge- mischt. Die Sohlen der Vorderfüsse stark angeschwollen, wie aufgeblasen, lassen sich mit den Fingern eindrücken, doch nehmen sie gleich die vorige Gestalt an. Die Sohlen an den Hinterfüssen sehr breit und ausgehöhlt, damit statt eines Daumens zum Anhalt. Weibliche Geschlechtstheile gross, Schamlefzen breit und nach innen eingerollt, keine bemerkbare Clitoris, Alles nach oben abgestutzt. Die Klauen der Vorderfüsse blass brauugrau, der Rücken schwärzlich. Klauen der Hinterfüsse blass bräunlich hautfarben, Spitze weisslich. Weibliche Ge- schlechstheile sammt der nackten Fläche an der unteren Seite der Schwanz- spitze sehr licht ockerfarbeu. Ganze Länge 17 '^''^ dör Schwanz vom After 8" 7'". Das Exemplar war trächtig mit einem schon fast reifen Jungen, es schien mir für dieses Thier ein sehr grosses Junges zu sein. Weibchen, Marabitanas, 24. Januar 1831. Iris sehr dunkelbraun, Seh- loch blaulich. Der Schwanz ist Wickelschwauz und rollt sich nach unten. Länge bis an die Spitze des Schwanzes 17" 4'", des Schwanzes 8^/4". Weibchen, Parä, 11. December 1834, aus dem Walde. Ein schwarzer, breiter Längsstreif von der Kehle bis zum After. Die nackte Haut der Fersen war im Leben dunkel gelblichroth, auch der nackte Theil der Schwanzspitze (das ist Ockerfarben, in Roth übergehend). Länge bis an die Schwanzspitze 1' 3V4", der Schwanz vom After 7^ 4". War trächtig von einem grossen, be- haarten Jungen. Altes Exemplar, Parä, 25. December 1834. Mit schwarzem Längsstreif am Unterleibe. Die Ohrlappen sind aussen behaart, liegen nach vorne und schliessen die Gehöröifnung. Geschlechtstheile wie am Weibchen, jedoch ohne Ritze und nur oben am Ende offen. Ich bewahrte sie in Weingeist. Länge . I6V4", der Schwanz 8^4"- Natterer, Cat. msc. Von C. didactylus besitzen wir ein 1815 von Herrn Prevost gekauftes Individuum, von C. dorsulis Gray (Proc. Zool. Soc. 1865, 382, t. 19, Costa Rica) erhielt das Museum durch M. Sclater ein Exemplar in Tausch. Von den in Natterer 's Ausbeute befindlichen sechzehn Arten von Edeu- taten wurden zwei, nämlich Bradypus brachydactj/lus und Xenurus loricaUis, von diesem Reisenden entdeckt. 107 Es wurden gesammelt in Süd-Brasilien: Bradypus pallidus. Xenurus gytnnurus. Praopufi novevicinctns. Myrynecophaga jubata. — hyhridus. Tamandua hivittata. Dasypus setosus. Central -Brasilien: Praopus novemcinctuf!. Tohjpeutes comirus. Cheloniscus gigas. Myrmccophaga jubata. Xenurus loricatns. Tamandua bivittata. Amazon ien: Chöloepus didactylufi (Rio negro und Bradypus marmoratus (Madeira). Nebenflüsse). CydothurusdidactylusiMade'iTa,, oh.R'io Bradypus brachydactylus (Madeira). negro, Mündung des Amazon). — infuscatus (Mund. d. R. negro). Ost-Brasilien (Bahia, H. Sei low). Bradypus torquatus. Tamandua bivittata. Ost-Brasilien(?) (Dr. Pohl). Dasypus minutus. Die geographische Verbreitung der Edeutaten ist sehr merkwürdig. ') Während die Manidae und Orycteropidue ausschliesslich auf die alte Welt beschränkt sind, gehören die Bradypodidae, Dasypodidae und Myrmecophagidae zu den für die neotropische Region am meisten charakteristischen Gruppen. Sie sind auf diese Region beschränkt und nur einzelne Ausläufer reichen nach Norden und Süden über dieselbe hinaus. Die äussersten Grenzen der Edentaten Amerikas sind einerseits Texas (Praoims novemcinctus) , andererseits Ober-Patagonien {Dasypus villosus Desm., D. minutus Desm., Tohjpeutes comirus). Sehr ausgedehnte Verbreitungsbezirke haben Praopus novemcinctus (Texas, Mexico, Yucatan, Guatiniahi, Honduras, Costa Rica, Süd-America bis Paraguay, von 0.st nach West, Surinam bis Peru und Ecuador), Myrmecoj^haga jubata (Guatimala, Costa Ric;i, Panama, Süd-.'Xmerika bis Paraguay und die Provinz Buenos-Aires), Tamandua bivittata (Mexico, Guatimala, Costa Rica, Panama. Süd-Amerika bis Paraguay und nördlich des Gran Chaco, nach Westen bis Columbien und Peru). Andere Arten sind dagegen an enge Grenzen gebunden. ') Vgl. hierüber vorzüglich Pr. Neuwied, Beitr.; Tsth udi, FannaPernana; Burmeister, Thiere BraBiliene und Description de 1a Kepublique Argentine, 1879; Gray, Catal. Carnivora etc. und Hund Lint of Eileiitata etc.; Alstou in Salvin and Godraan, Biologia Central- Americana. 15 108 Die Bradypodidae haben in der Regel nicht sehr weite Verbreitungs- bezirke. Zwar finden sich Choloepus Hoffmanni Peters von Costa Rica und Panama bis Ecuador, und Bradypuft infuscattts von Panama bis in das ama- zonische Brasilien und Peru, dagegen bewohnen CJioloeptts didactyJufi nur Amazonien, Bradypus castaneiceps Gray Nicaragua, B. epphippiger Ph'l. Co- lumbien, B. marmorafus die Ufer des Madeira und Amazon, B. hracliydactyhis jene des Madeira, B. cuculliger Wagler den Küstenstrich nördlich von Babia bis nach Guiana, B. pcdlid\is Süd- und Südost- Brasilien, B. torquatus die Ost- küste. Die letztere Art wurde von Sieber auch zu Cameta au der Mündung des Rio Tocantin gesammelt (v. Tschu d i erwähnt B. torquattis auch aus Peru, ich halte es aber für wahrscheinlich, dass damit B. (Arctopithecuf:) flaccidus Gray •var. Dysoni, der in Venezuela lebt, gemeint sein dürfte). Hinsichtlich der Da.typodidae wurde die weite Verbreitung des Praopus novemcinctus bereits erwähnt, während P. Jiybridus auf Süd -Brasilien und Buenos-Aires, P. Kappleri Kraus auf Surinam und P. hirsutus Burm. auf Peru beschränkt sind. Cheloniscus gigas reicht von Surinam und Ost-Brasilien westlich bis nach Central-Brasilien und Bolivien, südlich bis nach Paraguay und Argen- tinien, Dasypus setosus ist Südost-Brasilien eigentbümlich, D. vülosus lebt in der Provinz Buenos-Aires bis nach Mendoza und Ober-Patagonien. Z>. minutus in Südost-Brasilien (Dr. Pohl), S. Argentinien von Mendoza bis Bahia blanca, dann in Ober-Patagonien, Xemiriis gymnuras ist bekannt aus Surinam, von der Ostküste und dem Süden Brasiliens und aus Peru, wo es nach v. Tschudi die einzige Art ist, die nicht nur im Oststriche, sondern auch im Weststriche und in der pacifischen Küstengegend vorkommt. X. loricatus wurde nur im Westen Brasiliens, gegen die bolivische Grenze zu. und X. hispidus nur im Süden bei Lagoa santa angetroffen. Tolypeuies iricinctus scheint aus Nordost- Brasilien zu stammen, dagegen findet sich T. conuruA in Bolivien, Central- Brasilieu, Tucuman, den Pampas von Buenos-Aires, in S. Argentinien, von Mendoza bis Bahia blanca und in Ober-Patagonien, südlich von S. Luis. Von den beiden Chalnuydopborus -Arten lebt Chi. retusus Burm. in Bolivien, Chi. truncafus Harl. in West -Argentinien von Mendoza nach S. Luis und haupt- sächlich am Rio Tenugan. Was die 31yr7neco]ihagidac betrifft, so ist die ausgedehnte Verbreitung von Myrmeco}iJtaga jubata und Tamandua hiinttata schon oben hervorgeli;.beu worden. Als Heimat der T. longicavdata ist bisher nur Surinam bekannt geworden. Cyclothurus dormlis gehört Guatimala, Costa Rica und Panama au, während C. didactyliis eine rein amazonische Form ist und von Surinam, Para, dann vom oberen Rio negro, dem unteren Madeira nud aus Peru bekannt ist, in welch' letzterem Lande er nach Tschudi seine Südgrenze bei 10 Grad süd- licher Breite findet. Die Bradypodidae, welche Burmeister mit den Grarigrada in dt^r Familie PJiyllopJiaga vereinigt, scheinen gegenwärtig ziemlich gleichmä-^sig, und zwar grösstentheils in vicariirenden Arten über die nootrojtiscbe KVgion vertheilt. 109 Die Dasypodidae haben, wie aus den obigen Daten hervorgeht, noch gegenwärtig ihr Hauptquartier in jenen Campos und Pampas aufgeschlagen, auf welchen einst ihre riesigen Vorgänger, die Glyptodontidae, hausten. Dasypus villosus und Tohjpeutes conurus sind nach Burmeister auch fossil aufgefunden worden. Die Myrmecophagidae sind ihrer Nahrung und der kletternden Lebens- weise der meisten Arten wegen vielfach an die Waldregion gebunden. Mammalia aplacentalia. Ordo: Marsupialia. Farn. D idel phy idae. 1. Dklelphys poecilotis Natt. Nr. 102. Didelphys poecilotis Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1842, 358; Abhandl. d. Akad. München V (1847), 126; Säugeth. Suppl. V, 219. Didelphys albiventris Lund. Burmeister, Thiere Bras. I, 132; idem, Erläut. z. Fauna Bras. 2, t. 2. Cuyaba, Juli. 2 Exemplare. Weibchen, Cuyaba, 19. Juli 1824, soll in Häusern wohnen. Kopf, Hals und Unterleib schmutzig gelblichweiss, von der Nase bis an den vorderen Augen- winkel ein dunkelgrauer Strich, zwischen den Augen bis in den Nacken ein schwarzer, breiter Streif, übriger Körper auf gelblichweissem Grunde mit schwarzen Haar- spitzen, besonders dunkel die Füsse, Nase und Lefzen hautfarben. Zehen schwärz- lich, Klauen hautfarben. Ohren gross, weich, oval, hoch, hautfarben, die innere Hälfte mit grossen, schwärzlichen, wenngleich zusammengeflossenen Flecken, sehr sparsam mit feinen Haaren besetzt. Die Daumen der Hinterfüsse ohne Nagel. Der Schwanz ist Greifschwanz, rund, die Unterseite etwas flach, die Wurzel 3" lang behaart, dann beschuppt und mit feinen Härchen besetzt, IY4" ausser dem dickbehaarten Theile ist der Schwanz schwarz, auch die daraufstehenden Härchen, der übrige Theil ist fast weiss, etwas hautfarben, die daraufsteheuden Härchen weiss. Die innere Seite des Beutels ist mit ockerfarbenen Haaren besetzt. Der Beutel war ohne sichtbare Warzen, erscheint erst beim Trächtig- werden. Ganze Länge r9'/2", Schwanz 9^4", Höhe des Ohres vom Scheitel P/4", grösste Breite 1' 4", das Ohr ausgespannt. Natterer, Cat. msc. 2. Didelphys aurita Pr. Neuw., Nr. 7. Didelphys Azurae. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 223. Didelphys aurita Pr. Neuw. Burmeister, Thiere Bras. I, 130; idem, Erl. Fauna Bras. 64, t. 3. Rio Janeiro, Juli, September; Ypanema, März, August, September; Matogvosso, September; Borba, Juli. Ein Männchen, von Dr. Pohl lebend eingesendet, verendete auf der Reise. 10(?) Exemplare. 15* 110 Weibe heu, Matogrosso, 23. September 1828, aus einer Ro(;a. Mit neun Jungen im Beutel. Die Zitzen vorne fast 1" lang, und das Junge hatte über 2'" von der Spitze im Maule. Die Jungen waren sehr lebendig, fest augesaugt und mit den Vorderfüssen angeklammert, wenn man sie beunruhigte, gaben sie einen dumpfen Laut von sich, wie Yche, Yche; ich konnte sie kaum losb-ingen, blos durch Aufsperren des Maules Hessen sie die Zitze los. Länge des Thieres bis an die Schwanzspitze 2' 5', 4", der Schwanz vom After 14", die Schwanz- spitze ist nach abwärts gebogen. Höhe des Ohres von oben P;4". Männchen, Borba, 28. Juli 1830, hatte in der Nacht eine Henne ge- fangen und wurde dabei erhascht. Nase und Lefzen sehr hell hautfarben. Die stehenden, breiten Ohren sind glänzend schwarzbraun, die Wurzel schon am Gehörgang und das unterste Läppchen violett hautfarben. Iris und Augenringe dunkelbraun, das Auge ist klein. Die nackten Zehen sind dunkel, das ist auf bräunlichem Grunde mit schwarzbraunen Schüppchen besetzt. Klauen schmutzig- weiss, an der Wurzel hautfarben. Des Schwanzes obere Hälfte, das ist gegen die Wurzel, schwarz, die andere gegen die Spitze hautfarben. Die zwei Hoden bilden die Figur eines Herzens und hängen an einer dünnen Haut. Der Penis ist lang, cylindrisch, etwas abgeflacht, die Spitze zweigetheilt, jeder Theil 5'" lang. Der Penis kommt ganz nahe am After heraus, weit unterhalb der Hoden. Ganze Länge 2' 7", der Schwanz vom After 14", Höhe des Ohres von oben 2", grösste Breite 16'". Natterer, Cat. msc. 2a. Didelphys cancrivora Linne(?) Nr. 7. Gamba. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 223. — Burmeister, Thiere Bras. I, 129. — Hensel, Säugeth. Süd-Bras. 114, f. 2 und 5. Sapitiba, März, April; Registo do Sai, April. 6{?) Exemplare. Vorderzähne der oberen Kinnlade zehn, der unteren acht. Man erzählt allgemein, dass dies Thier gerne Branntwein trinkt, es ist sehr träge, geht langsam, kommt öfters in die Häuser und tödtet Hühner. Natterer, Cat. msc. Dürfte wohl zu D. aurita zu rechnen sein, während die echte D. can- crivora dem Norden Süd-Amerikas angehört. 8. Didelphys Quica Natt. Nr. 6. Goaiquica (Sapitiba). Didelphys Quica Natt. Temm., Mouogr. 1, 36. — Desni., Dict. sc nat. XLIII, 357. — Wagner, Säugeth. Suppl. IH, 42; V, 225, t. is. — Waterh., Mamm. I, 48G. — Burmeister, Thiere Bras. I, 136. Metachirus Quica. Burmeister, Erl. 70, t. 7 m., 8 f. — Hensel, Thiere Bras. 120. Sapitiba, März; Registo do Sai, April; Ypanema, Januar, Mai, Juni, Juli; Matogrosso, Mai. 15 Exemplare, wovon eines lebend, das am Naturaliencabinete verendete. Altes Weibchen, Sapitiba, 3. März 1818, aus dem Walde. Iris dunkel- braun, fast schwarz. Nase dunkel fleischfarben. Ohren blass fleischfarben, gegen den Rand breit braun gesäumt. Zehen fleischfarben. Der Schwanz 2' /' von 111 der Wurzel nn behaart, dann bis 3' o" von der Spitze mit schwarzbrauueu Schuppen besetzt, mit eben solchen dazwischen stehenden sparsamen Haaren, das Uebrige des Schwanzes ist weiss beschuppt mit eben solchen Haaren, auf der unteren Seite der Schwanzspitze, etwa 1 ', 2" einwärts von der Spitze, fast haarlos, der Schwanz ist ein Wickelschwanz. Im Beutel, dessen Oeffnung IV2" lang und 1' 4" breit ist, befanden sich sieben lange, zugespitzte Zitzen. Es waren darin fünf ganz nackte, blinde Junge, die noch einige Stunden nach dem Tode der Alten lebten. In der oberen Kinnlade zehn Vorderzähne, die zwei mittelsten länger und von den übrigen abstehend. Unterkinnlade acht Vorder- zähne. Im Magen Insecten. Länge von der Nase bis an die Schwanzspitze r 11", Schwanz 1'. Männchen, Sapitiba, 29. März 1818. Nase, Zehen und die Schwanz- spitze schmutzig fleischfarben. Hat einen Greifschwanz. Ganze Länge 2' 2", Länge des Schwanzes 1' ^,4". Macht sich ein Nest aus zusammengelegten Baum- blättern auf niederen Bäumen. Natterer, Cat. msc. 4. Didelphys inyosurus Temm. Nr. 166. Didelphys myosurus Temm. Wagner, Säugeth. Suppl. III, 43. — Bur- meister, Thiere Bras. 135. Metachiras myosurus. Bur meiste r, Erl. 69, t. 10. Registo do Soi, April; Ypanema, Januar, Juni. 3 Exemplare. 5. Didelphys Philander Linnö Nr. 194. Didelphys macrura postea D. longicaudata. Natterer, Cat. msc. Didelphys Philander L. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 226. Philander cayopollin Schreb. Bur meist er, Erl. 76, t. 14. Borba, Januar, Juli; Forte do Rio branco, Januar. 3 Exemplare. 6. Didelphys affiiiis Natt. Nr. 193. Didelphys affinis Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1S42, 358; Abhandl. d. Akad. München V, 136; Säugeth. Suppl. V, 230 und 237. Matogrosso, März. 2 Exemplare. Weibchen, Matogrosso, 14. März 1829, aus dem Walde am Flusse Jurare. Das Auge ist gross und im Leben hervorragend, Iris carminroth. Am Tage war das Sehloch sehr klein, kaum von der Grösse eines kleinen Stecknadelknopfes, in der Nacht erweiterte es sich sehr, dass von der Iris fast nichts zu sehen war. Die Ohren stehend, nach vorwärts gerichtet, bräunlich hautfarben, mulatten- farbig, doch mehr in Rothbraun übergehend, Nase in der Mitte gespalten und blassviolett. Die fast nackten Zehen und Sohlen aller Füsse, sowie die Klauen hautfarben. Die Daumen der Hinterfüsse ohne Klauen. Der Schwanz von der Wurzel 1' 2" lang behaart, das Uebrige nackt und beschuppt, dunkelbraun mit hautfarbenen Flecken. Kein Beutel und die Gegend des Bauches, wo die Zitzen sein sollten, noch ohne Zitzen. Die Clitoris war an der Spitze in zwei Theile 112 getheilt; diese Theile erreichten kaum 1'". Ganze Länge 18" 11'". der Schwanz 10", Höhe des Ohres von oben 10 Vj'", gvösste Breite von vorne 8 " in gerader Linie. Durchmesser des Auges 4'/2"'- 7. Didelphf/s dichrara Natt. Nr. 49. Didelphys dichrura Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1842, 358; Ahhandl. d. Akad. München V, 135; Säugeth. Suppl. V, 230, t. 19. Philander dichrura. Burmeister, Erl. 76, t. 13. Ypanema, April, August, September; Ytarar^, Januar. 4 Exemplare. Männchen, Ypanema, 14. August 1819, im Walde. Iris umberbraun. Nase fleischfarben. Ohren nackt, die Wurzel ausgenommen, rütblichgrau, gegen die Wurzel zu auf der inneren Seite fleischfarben. Die Füsse sehr hell fleisch- farben, etwas gelblich, fast schmutzigweiss, Sohlen und Klauen ebenso. Alle Zehen auf der oberen Seite fein beschuppt und dünn behaart. Der Daumen hat keinen Nagel, blos die Haut macht einen ähnlichen Wulst. Der Schwanz ist, die Wurzel ausgenommen, nackt, glänzend, beschuppt, von blasser Fleisch- farbe (die untere Seite und die Spitze ausgenommen), mit unordentlichen, braunen Flecken besetzt. Obere Kinnlade mit zehn Vorderzähneu, zwei davon stehen neben einander in der Mitte der Kinnlade, getrennt von den übrigen. In der unteren Kinnlade acht Vorderzähne. Scrotum herzförmig, frei hängend, nackt, schön hell graublau, nur an der vorderen Seite behaart. Der Penis kommt aus der Afteröffnung hervor und ist zweitheilig, der Einschnitt ist 9"' lang, die zwei Theile sind mit feinen Stacheln besetzt. Der ganze Penis zieht sich ein, ohne dass etwas zu bemerken ist. Länge 20 V4", Länge des Schwanzes 11' o". behaarter Theil IV4". Ohr an der hinteren Seite 14'" hoch, grösste Breite *;'ii 113 Altes Weibchen, Ypaneina, 29. September 1822. Iris dunkel haselnuss- braun. Nase hautfarben. Ohren bräunlich, doch zieht das Hautfarbene stark hervor; es ist hautfarben, in Kastanienbraun ziehend. Der Schwanz ist Greif- schwanz, nach unten umgebogen, viereckig, der nackte Theil blassweiss mit dunkelbraunen Flecken. Es hatte vier blinde Junge im Beutel, jedes an einer Zitze fest, doch klammerten sie sich auch mit den Füssen an; sie waren haut- farben, mit sehr wenigen Härchen. Sie lebten noch mehrere Stunden nach dem Tode der Mutter. Ganze Lcinge des alten Thieres 1' Q^^'^ der ganze Schwanz 10*4", der nackte Theil desselben 8' 2"- Natterer, Cat. msc. 8. Didelphys lanigera Desm. Nr. 110. Wagner, Abhandl. d. Akad. München V, 139; Säugeth. Suppl. V, 233. Caifara. November. 1 Exemplar. Männchen, Cai(;ara. 7. November 1825, im Walde auf einem Baume. Iris haselnussbraun. Die Nase ist etwas in der Mitte getheilt, wie bei D. dichrura. Das Ohr steht aufrecht und mit der Oeffoung nach vorne gerichtet. Die Wurzel der Ohren ist hautfarben, weiter aufwärts geht es ins Violette und das üebrige in Violett-schwarzbraun über. Die oberen Eckzähne ragen über die untere Lefze hinaus. Die Nase, die durchscheinende Haut der Hände und Füsse, der nackte Theil des Schwanzes bräunlich hautfarben. Der Schwanz ist 15" lang, derselbe ist vom After 3'/4" lang rund hemm behaart, von dort 7" lang ist derselbe blos auf der oberen Seite behaart, die untere Seite und die Spitze ist ganz nackt, wie beschuppt und sehr sparsam mit sehr kurzen, kaum merklichen Härchen besetzt. Der Daumen am Hinterfusse ohne Nagel. Das Scrotum ist hängend, herzförmig, blaulich, l';4" oberhalb des in zwei Theile getheilten Penis. Länge 27''./', Höhe des Ohres von oben 14'", grösste Breite W. Natterer, Cat. msc. 9. Diflefpfii/fi ocln'opus Natt. Nr. 152. Didelpliyx ochropus Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1842, 359; Abhandl. d. Akad. München V, 141; Säugeth. Suppl. V, 236. Barra do Rio uegro, October. 1 Exemplar. Männchen, Barra do Rio netro, 22. October 1833, wurde in einem Garten gefangen. Hat bis über die Hälfte behaarten Schwanz. Hinterhaupt, Hinterhals, Schultern und obere Seite der Vorderfüsse fuchsroth, das Gesicht bis unter die Ohren weissgrau. Die Gegend um die Augen braunroth, von der Nase bis an die Mitte der Stirne ein schmaler und dunkelbrauner Längsstreif, ganzer Unterleib gelblichweiss, an den Seiten der Brust in Weissgrau ziehend, die Ellbogen weissgrau, sowie ein Fleck aussen unter dem Kniegelenke, die Waden weit abwärts fuchsfarben, der übrige Oberleib röthlich mäusefarben. Länge des Schwanzes von der Wurzel T 2" 7"', ganz behaart vom After 3-74", auf der oberen Seite behaart von dort an, wo die Haare unten aufhören 5" 1'". Der nackte Theil des Schwanzes schmutzigweiss, die untere Seite des oben behaarten Theiles mit schwarzbraunen Flecken. Der Schwanz ist ein Greif- schwanz, nach unten. Nase hautfarben. Das Ohr ist 13'" hoch, etwas liegend 114 und nach vorne gerichtet, nackt, blos auf der oberen Seite bis gegen die Hälfte behaart, leberbraun, an der Wurzel kaum in Violett ziehend. Die nackten, beschuppten Zehen hellbraun auf hautfarbenem Grunde, untere Seite der Zehen und Sohlen hautfarben, der Daumen am Hinterfusse hat keinen Nagel. Das Scrotum ist herzförmig, hängt au einem Stiele und ist graulichviolett. Länge 2'' 4". 10. Didelphys cinerea Pr. Neuw., Nr. 179. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 239. Grymaeomys cinereus. Bur meiste r, Erl. 78, t. 12. Bahia, von H. S e 1 1 0 w gesammelt (durch H. Kammerlacher).! Exemplar. Hat keinen Beutel. 11. Didelphys macrotarsus Natt. Nr. 195 (43). Didelphys macrotarsus Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1842, 359; Abhandl. d. Akad. München V, 145; Säugeth. Suppl. V, 242, t. 20. Rio Madeira, während der Flussreise. 1 Exemplar. 12^ Didelphys tnicrotnrsus Natt. Nr. 48. Didelphys microtarsus Natt. Wagner. Archiv f. Naturgesch. 1842, 359; Abhandl. d. Akad. München V, 147; Säugeth. Suppl. V, 243, t. 21. Didelphys agilis. Burmeister, Thiere Bras. 139. Grymaeomys agilis. Burmeister, Erl. 82, t. 15, f. 1. — Hensel, Säugeth. Süd-Bras. 124. Tpanema, Januar, März, Juni, October. 8 Exemplare. Altes Weibehen,, Ypaneraa, 4. Juni 1819, unter einem Holzhaufen. Auge gross, schwarz, Nase fleischfarben. Ohren nackt, braungrau, die Wurzel schmutzig orangefarben, Länge des Ohres von hinten 7'", von vorne S\ n'", grösste Breite 5'". Oberkinnlade mit acht Vorderzähnen, zwischen jeden vier in der Mitte ein fleischiger Wulst wie eine Warze, in der Unterkinulade acht nebeneinander- stehende Vorderzähne, in der Mitte kaum ein Zwischenraum. Hände und Füsse fleischfarben, mit feinen, weissen Härchen besetzt. Sohlen etwas in Gelblich ziehend. Vorderfüsse mit fünf getrennten, mit spitzigen Klauen versehenen Zehen, die Klauen ragen nicht über die Zehenspitzen hinaus. Innerste Zehe 2'", die nächste um V" länger, dritte und vierte gleichlang, um ' 0'" länger als die zweite, die äusserste ist um V" kürzer. Hinterfusse fünfzehig, mit einem deut- lichen Daumen versehen, dieser hat keinen Nagel und ist von seiner Wurzel an 3'/V" lang, von seiner Spitze bis an die Haut, die ihn mit der nächsten Zehe verbindet, l'/V", die nächsterste Zehe ist um 2'" länger, die zweite um ^l-/" länger als die erste, die dritte wieder um \i"' länger als die zweite, die vierte ist um \'n"' kürzer. Diese vier Zehen sind mit spitzigen Klauen versehen, die Klauen über die Zehenspitzen hervorragend. Die Wurzel der Waden au Vorder- und Hinterfüssen sind etwa ein Drittel der Länge mit feinen Härchen wie die Füsse besetzt. Länge des Fusses, mit der Ferse gemessen, 7'". Der Schwanz ist dunkel röthlichgrau, 4" 10'" lang, fein beschuppt und mit sehr kurzen Härchen besetzt, kaum 5'" lang ist die Wurzel desselben noch mit den laugen Haaren 115 des Rückens bedeckt, die untere Seite der Schwanzspitze 9'" laug ohne Haare, wie an einem Affen. Der Schwanz ist Wickelschwanz, das Thier trägt ihn fast immer gerollt, und zwar in mehreren Ringen. Kein Beutel. Ganze Länge bis an die Schwanzspitze 8';'2"- Das Männchen ist etwas grösser und hat ein hän- gendes Scrotum. Ypanema, 9. October 1821. Männchen und Weibchen wurden mir lebend gebracht, ich erhielt sie mehrere Tage lebend; sie frassen Bananen und Fleisch von Vögeln, doch starben sie beide an einem Tage, nachdem sie vorher ziemlich mager geworden waren. Am Weibchen war keine Spur von einem Beutel zu sehen, es war ziemlich kleiner als das Männchen, die Farbe war gleich. Die Zehen an Vorder- und Hinterfüssen hatten diese Thierchen im Leben immer sehr weit auseinander gespreizt, der Schwanz war gewöhnlich zusammengerollt. Männchen. In der Oberkinulade ganz vorne zwei nebeneinanderstehende Vorderzähne, dann ein sehr kleiner Zwischenraum, dann folgen auf jeder Seite vier nahestehende Vorderzähne, dann ein grosser Zwischenraum, dann die Eck- zähne (das Weibchen hatte sie ebenso). Der Schwanz auf der Unterseite und der Spitze nackt. Zwischen dem Daumen und der Innenzehe des Hinterfusses eine dicke, breite, nach vorne zirkeiförmig austretende Haut. Das Scrotum gross und dick, herzförmig, mit weisslichen Haaren dicht bedeckt, 6'" lang, 5', 2"' breit, es hängt an einer dünnen Haut, die Testikeln sind blau, durch die Haut scheinend. Der Penis geht gleich unterhalb des Afters hervor, das ist zwischen dem Scrotum und dem After, die Eichel ist 3'" laug und in zwei zugespitzte Theile getheilt. Länge des Körpers mit Schwanz IOV2", der Schwanz 5'/2", Höhe des Ohres von hinten 8"', von vorne 9'", von der Nasenspitze bis an den Mund- winkel 7'". Weibchen (alt), Ypanema, 16. October. Auf jeder Seite des Bauches sechs Zitzen, in der Mitte des Bauches eine, macht dreizehn. Die Zitzen sind sehr klein und nehmen den Raum bis zum Sternum ein. Natter er, Cat. msc. 13. Didelphys veltifina Natt. Nr. 81. Didelphys velutina Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 1842, 360; Abhandl. d. Akad. München V, 155; Säugeth. Suppl. V, 247. — Bur- meister, Thiere Bras. 142. Microdelphys velutina. Burmeister, Erl. 86, t. 14, f. 2. Ypanema, Juni. 1 Exemplar. Männchen, Ypanema, lU. Juni li^21, aus dem Walde. Der Kopf hat eine spitzige Schnauze. Die Haare, besonders am Oberleibe sind sehr fein, lang, glänzend, wie Sammt anzufühlen. Barthaare kurz und sparsam. Die Haupt- farbe des Körpers ist dunkel braungrau, genau betrachtet ist es schwarzbraun und rothbräunlichgrau melirt, Kopf und Seiten des Halses lichter, um die Augen ein schwarzer schmaler Kreis, der sich gegen die Nase hin etwas verlängert, Kinn, Kehle. Bauch, Oberseite der Tarsen, Scrotum schmutzigweiss, vordere Seite des Halses und Seiten des Bauches rothbräunlichweiss. Schwanz dunkel graulich- braun, kaum etwas lichter an der Unterseite, keine Schuppe ist an demselben 16 116 zu sehen. Der Schwanz ist im Verhältniss des Thieres dick, nahe an der Wurzel 9'" im Umfange, läuft spitzig aus und ist mit sehr steifen, fest anliegenden Härchen bedeckt, so dass er ganz glatt erscheint, die Wurzel 3'" lang mit langen Haaren wie am Rücken besetzt. Totallänge G'/o"- Schwanz 23/^", Länge von der Nase bis ans Ohr 12'", Höhe des Ohres vom Scheitel 4'", Breite 4'". Das Ohr ist sehr sparsam mit Härchen besetzt. Tarse der Vorderfüsse 3\ -l", der Hinterfüsse 5"', am Daumen kann ich keinen Nagel sehen. 14. Didelphys nnistriata Natt. Nr. 78. Didelphys unistriata Natt. Wagner, Archiv f. Naturgesch. 184'2. 36U; Abhandl. d. Äkad. München V, US; Säugeth. Suppl. V, 249. Microdelphys unistriata. Burmeister, Erl. 87. Ytarare, März. 1 Exemplar. Männchen, Ytarare, 11. März 1821. aus der Steppe bei Ytarare, wurde vom Hühnerhunde gefunden und schien sich wenig zu fürchten, Bewegung sehr langsam. Beide Kinnladen sind verlängert und geben dem nach hinten dicken, rundlichen Kopfe eine lange Form. Farbe: die Seiten des Kopfes, die Unter- kinnlade, obere und untere Seite der Vorderfüsse, Seiten des Bauches, der ganze Unterleib, die innere Seite der Hinterfüsse, Unterseite des Schwanzes dunkel semmelfarben, der übrige Körper dunkel kastanienbraun und weisslich sehr fein melirt. Von den Schultern bis an die Schwanzwurzel ein schmaler, dunkel kastanienbrauner Streifen. Die Haare sind kurz und ziemlich steif anzufühlen. Die untere Seite des Kopfes und des Bauches ist etwas lichter, Barthaare sind sehr wenig. Das Ohr ist sehr kurz, abgerundet, mit sehr feinen Härchen bedeckt, die Höhe vom Scheitel 2'". Obere Kinnlade: am trockenen Exemplare sind die Zähne schlecht sichtbar, zwei Vorderzähne, in der Mitte stehend, dann folgt ein Zwischenraum; dann drei oder vier andere Vorderzähne jeder Seite und dann der Eckzahn. In der Unterkinnlade scheinen sechs genäherte Vorderzähne zu stehen. Die Eckzähne 1 ', o'" lang, die der Oberkiunlade etwas länger. Tarsen und Zehen an beiden Fusspaaren kurz und klein. Vorderfuss: Tarse bis an die mittelste Klauenspitze 5'" lang, fünf Zehen, die drei mittelsten fast von gleicher Länge, die zwei äussersten ebenfalls. Klauen kurz, spitzig, wenig gebogen. Hinterfuss fünfzehig, Daumen ohne Nagel. Länge der Tarse bis au die Spitze der mittelsten Klaue 7'". Die obere Seite der Tarse und Zehen an Vorder- und Hinterfüssen mit kurzen Härchen besetzt. Schwanz mit kurzen, dicht stehenden Härchen bedeckt, an der Wurzel sind sie etwas länger. Scrotum sehr gross, 6'" lang. Länge des ganzen Thieres 7^4", Schwanz 2'/2". 15. Didelphys tHstriata Kühl, Nr. 82. Wagner, Säugeth. Suppl. V, 280. — Burmeister, Thiere Bras. I4U. ilicrodelphys tristriata. Burmeister, Erl. 84, t. lii. f. 2. Ypanema, März. 2 Exemplare. Weibchen, Ypanema, 19. März 1822. N?.se schwärzlich tiei.-clitarbtMi Iris schwarz. Obren braun und mit sehr feinen und kurzen Härchen beiic/era. — quica (Matogrosso). — domestica. Amazonien: Didelphys aurita (uut. Madeira). Didelphys macrotarsus (Rio Madeira). — Philander (unt. Madeira, Rio — glirina (Rio Mamore). branco). Chironectes variegatus (Park). — ochropus (Mund, des Rio negro). Ost-Brasilien: Didelphys aurita (Dr. Pohl). Didelphys cinerea (Bahia? H. Sellow). Die Marsupialien bilden bekanntlich in der gegenwärtigen Periode hin- sichtlich ihrer geographischen Verbreitung zwei inselförmige Gruppen, von welchen die eine die australische, die andere die neotropische Region bewohnt, von wo aus die letztere einige wenige Ausläufer bis in das mittlere Nord-Amerika aussendet. Die amerikanischen Beutelthiere bilden die Familie der Didelphyidae oder Beutelratten, deren Verbreitung von den grossen Seen der nordamerikanischen Union bis Paraguay, Uruguay und Argentinien reicht. ^) Nord- Amerika beherbergt zwei Arten: Didelphys rirginiana und D. cali- forniea, Central-Amerika sieben, nämlich D. californica, D. aurita. D. cinerea, D. murina, D. quica, D. Derhyana und Chironectes variegatus. Auf der West- seite der Anden scheinen nur Didelphys aurita, D. myosurus und D. Opossum ') üeber die geographische Verbreitung sind die wichtigsten Quellen: Pr. Neuwied, Beiträge; Tschudi, Fauna Peruana; Burmeister, Systematische Uebersicht der Thiere Bra- siliens und Erläuterungen zur Fauna Brasiliens; R. He n sei, Beiträge zur Kenntniss der Sange- thiere Süd-Brasiliens (Rio grande do Sul) ; Burineister, Description phys. de la Republique Argentine; Aiston in Salvin and Godman, Biologia Ceutrali-Americana. 121 in Peru, und D. elegans in Chile vorzukommen. Ecuador besitzt Didelphys aurita, D. qtcica, D. cinerea, D. Derhyana und vielleicht D. pusiUa,{?) Peru D. aurita, D. myosiirus, D. opossum, D. murina, D. noctivaga, D. impavida, D. Derbyana (ornafa); die übrigen Arten vertheilen sich über Columbien, Guiana, das grosse amazouische Waldgebiet, Bolivien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Argentinien. Arten von weiter Verbreitung sind: Didelphys aurita: Costa Rica. Ecuador, Pei-u in allen Regionen, vorzüglich aber im westlichen Striche, wurde bis zu 12.500' Höhe angetroffen (Tschudi), Bolivien. Central- und Süd-Brasilien (Natterer), Villa Vifosa am Rio Peruhypa (Pr. Neuwied). Rio grande do Sul (Hensel). — quica: Mexico (Mus. BeroL), Guatimala, Costa Rica, Ecuador (Buckley), Guiana (Schomburgk), Parä, Bahia (Mus. Berol.), Central- und Süd-Brasilien (Natterer), Rio grande do Sul (Hensel). — myosurus: Peru, Küsten- und Waldstrich von 9000 — 10.000' Höhe (Tschudi), Parä(?) (Mus. Berol.), Rio Pardo (Pr. Neuwied), Süd-Brasilien (Natter er). — cinerea Pr. Neuw.: Costa Rica, Ecuador (Tomes), Minas geraes, R. Mucuri (Pr. Neuwied), — hrachyura Schreb.: Surinam, Brasilien (St. Hilaire), Paraguay, Banda Oriental, Montevideo (Freycinet), Maldonado, La Plata (Darvin). Chironectes variegatus: Guatimala, Costa Rica, Columbien, Guiana, Parä und Süd-Brasilien (Natterer), Rio grande do Sul (Hensel). Arten von ziemlich weiter Verbreitung, welche jedoch dem Süden fremd sind: Didelphys opossum L. : Guiana, Brasilien bis zum Amazon, Peru, Kästen- und Waldstrich (Tschudi). — Derbyana Wat. {ornata Tschudi): Nicaragua, Panama, Ecuador (Fräser, Buckley), Peru, mittlere und tiefe Waldregion (Tschudi). — murina: Mexico, Guatimala, Costa Rica, Panama, Tres Marias-Inseln (Forrer), Guiana, Brasilien. (?) Nördliche Arten: Didelphys virginiana Shaw: Wärmeres Nord-Amerika bis au die grossen Seen. — californica Benu. (brevieeps Beun., pruinosa Wagn.): Californien, Mexico. Amazonische Arten: Didelphys cancricora Gm.: Guiaua, Parä. — Philander: Guiana, Rio branco und Madeira (Natter er), Columbien. — ochropus: Mündung des Rio uegro. 122 Diddphys dorsigera: Guiana, Surinam, Columbien. — noctivaga Tschudi: Peru, mittlere und tiefe Waldregion (Tschudi) (reicht bis Nord-Argentinien, Burmeister). — impavida Tschudi: Peru, mittlere und tiefe Waldregion (Tschudi). — macrotarsus: Eio Madeira. — musculus Gab.: Guiana (Schomburgk). — tricolor Geoffr. : Cayenne, Surinam. — glirina: Rio Mamor^. Central-brasilische Arten: Didelphys poecüotis: Central-Brasilien (Natterer), Lagoa santa (Burmeister). — affinis: Matogrosso. — lanigera: Central-Brasilien, Paraguay. — domestica. Südliche Arten: Didelphys Azarae Temm.: Paraguay, Banda Oriental, Rio grande do Sul (Hensel), Prov. Buenos-Aires, Santa Fe, Entre Rios, Corrientes, Tucuman, Gran Chaco (Burmeister). — dichrura: Süd-Brasilien, auch Bahia (Mus. Berol.). — crassicmidata Desm. : Rio grande do Sul (He n sei), Paraguay, Uruguay (Banda Oriental), Maldonado (Darvin), Argentinien (Bur meist er). — scapulata Burm. : Minas geraes. — alboguttata Burmeister: Waldgebiet (Beske). — microtarsus {Grymaeomys agilis Burm.): S. Paulo (Natter er), Lagoa Santa (Bur meist er), Eio Mucuri (Pr. Neuwied?). Rio gi-ande do Sul (Hensel). — pusilla Desm.: Paraguay (? Ecuador, Tomes). — grisea Desm.: Paraguay. — elegans Wat.: Chile (Waterhouse), Mendoza (Burmeister). — incana Lund.: Minas geraes. — velutina: Süd-Brasilien. — tristriata: Süd-Brasilien. — Sorex Hensel: Rio grande do Sul. Rückblick. Die gesammte von Natterer eingesendete Ausbeute (einige wenige von H. Sellow bei Bahia gesammelte Arten undvereinzelteExemplare von anderen Mit- gliedern der brasilischen Expedition eingeschlossen) beläuft sich auf 205 Säuge- thierarten in 1179 Exemplaren. 123 Dip Arten vertlicili'n ii wie folsrt: QinulniiiKDia . ('hiropte7-(i . . Ferae .... Ttodentia . . . Tdiminnniid Padiydcrnui.lii Cdaeca ■ ■ . Edrntafd . . ^Tdrmijiidlia 48 17 r->o (iavuntpr von Natteror entdeckt 4 29 ,1 „ 24 1 1 11 Wie bereits bei Dearbeitunfir der ornithologiselien Ausbeute Natterer's (Zur Orn. Bras. .''44 u. s. w.) ausiührlicb besprochen worden ist, dürfte die Fauna Süd- Amerikas, welche mit jener Central- Amerikas und West-Indiens die Thier- bev("dkerung' der n eotropischeu Kegion bildet, nach den treflPlichen zoogeo- ?rap]iischen FursclniuEren von d"Orbi?ny, v. Tschudi. Lefresnaye, Bur- meister, Sclater u. A. in folt^ende vier Unterreeionen zu tlieilen sein: I. die colnmbische, 11. die amazonische (Amazonia. Sclater), III. die südbrasilische. IV. die oll ilenisch-pata(::onische. Die S;iu(:C''thierfauna Brasiliens ^i^ehört nur zwei dieser Unterregionen an, der amazoiüschen und südbrasilischen. Die aniazonisehe Subregion verbreitet sich über das Land, das westlich von den Anden und dem Orinoco, nördlicli und östlich vom Ocean begrenzt wird und pich südwärts jenseits des .Amazonen ström es, und zwar im Westen bis in den südlichen Theil der Provinz J\latogrosso und nach <)st-Bolivien. im Osten bis zum Rio Parnaiba (Paranaliyba) erstreckt. Die südl)rasil i seh e Subregion schliesst sich nordwärts an die ama- zonischp an, reicht südlich bis zur IMündung des La Plata hinab und dürfte westlich wohl den La, Platn. den Paraguay und den Guapore bis zu seiner Ver- einigung mit dem j\lamoi'e zur Grenze haben. Sie schliesst daher in sich das gesammte östliche Littorale Brasiliens, die längs desselben berablaufende Gebirgs- kette, das centrale Tafelland (Sertao) mit den dasselbe durchschneidenden Ge- birgszügen, Paraguay und Uruguay bis zur Mündung des La Plata. In den Gegenden, wo diese beiden Subregionen aneinander grenzen, er- seheinen einige charakteristische Fornii^n heider nebeneinander, so dass man dieselben als Uebergangsgebiet betrachten kann. Dieses Uebergangsgebiet. welches sich in Brasilien vom Rio Araguay westlich durch den Sertao über Matogrosso längs des Rio (inapi)r(- und der bolivischen Grenze bis etwa zur Vereinigung des Rio Guajiore mit d.'in Rio Mnmon' erstreckt, ist liier als Cen tral-Brasil ien bezeiclnipt wordpn 17 124 Die Säugethierfauna Brasiliens trägt den Charakter der u eotropischeu Kegion in eminenter Weise an sich, und mehrere grosse Gruppen, nämlich die platyrhinen Affen, die Edentaten und amerikanischen Marsupialien zeigen inner- halb derselben ihren grössteu Reichthum. Von den Familien ist keine ausschliesslich auf Brasilien beschränkt. Geraeinsam mit der alten Welt sind die Familien Bracliyura, Molossi, Vesper- tiliones, Felidae, Mustelidae, Melinidae, Canidae, Scinridae, Muridae, Hi/stri- cidae, Leporidae, Cervidae, Tapiridae, Suidae, Siretiia, DelpJiinidae. Neotropisch dagegen sind: Gymnurae, Cebidae, Äneturae, Phyllostuviata, Nastiidae, Pro- cyonidae, Cercoleptidae, Echimyidae, Cavüdae, Iniidae, Bradypodidae, Dusy- podidae, Myrmecophagidae und JJidclphyidae, von denen jedoch Procyo}ädae und Bidelphyidae ziemlich weit nach Nord-Amerika hinaufreichen. Von den Gattungen sind Emhallonura, Nyctinowus, Molossus, l'lecotus, Vespertüio, Vesperugo, Vesperus, Nydicejiis, Felis, Lutra, Sciurus, Mus, Lepus, Tapnrus, Manatus und Steno auch in der alten Welt vertreten, alle übrigen gehören Amerika, und zwar, einige wenige ausgenommen, der neotropischen Region au. Es sind dies: Mycetes, Lagothrix. Eriodes, Bruchyieles, Ateles, Cehus, Pithecia, Brachyurus, Nyctipithecus, CalUfhrix, Clirysothrix, HapuJe, Midas, Phyllostoma, Vampyrus, Glossophaga, Stenodermu, Besmodus, Chilo- nycteris, Noctilio , Diclidiirus, Galictis , Mephitis (auch in Nord -Amerika). Chrysocyon, Pseudalopex, Thous, Icticyon, Nasua, Procyon (auch in Nord- Amerika), Cercoleptes, Isothrix, Mesowys, Loncheres, Echimys. Cercomys, Ducty- lomys, Ctenomys, Carterodon, Hesperomys (auch in Nord-Amerika), Brymomys, Holochilus, Oxymycterus, Cercoluhes, Basyprocta, Coelogettys, Hydrochoenis, Cavia, Blastocerus, Suhulo, Nanelaphns, Bicotyles (reicht in Nord-Amerika bis Arkansas), Inia, Choloepus, Bradyims, Praopus, Chelom'scus, Basypns, Xemirus, Tolypeutes, Myrrnecopluiga, Tamandua. Cyclothurus. Bidelphys (auch in Nord- Amerika) und Chironectes. Von diesen sind Lagotlirix, Ateles, Pithecia, Brachyurus, Cercoleptes, Mesomys, Inia, Choloepus und Cyclothurus nur der araazonischen Subregion. Eriodes, Brachyteles, Chrysocyon, Pseudalopex, Icticyon, Cercomys, Carterodon, Brymomys, Holochilus, Oxymycterus, Blastocerus und Bnsypus blos der süd- brasilischen Subregion eigen; Nanelaphus gehört ebeufalls der letzteren an, wurde aber bisher nur in dem Uebergangsgebiete gefunden. Keine der Arten der brasilianischen Fauna, abgesehen von den ein- geschleppten Muriden, ist in der alten Welt heimisch. Einige derselben finden wir, welche über ganz Brasilien sich ausdehnen, viele, w.-lche nur eine der beiden Subregionen bewohnen, und manche, die nur einen sehr beschränkten Ver- breitungsbezirk besitzen. Die Verbreitung der Species ist am Schlüsse der Ordnungen speciell besprochen worden. Als Resultat dieser Untersuchung geht hervor, dass die Verbreitung der Säugethiere jener der Vögel analog ist, und dass die für die letztere angenommenen geographischen Eintheilungeu auch für die erstere Geltung besitzen. 125 Auszug aus dem Itinerarium von Natterer's Reisen in Brasilien von 1^17 bis l><35. ') I. Reise. In der Capitanie von Rio Janeiro vom 5. Niivember 1817 bis 1. November 1818. — Rio Janeiro (Umgebiiugon der Hauptstadt) vom 5. November 1817 bis 4. Februar 1818. — FJeise im District (Coraarca) von Ilha grande vom 5. Februar bis 7. Mai 1818. Johann Natterer, der k. k. Hofjäger Sochor und Dr. Pohl brachen am 5. Februar von Rio auf, fuhren nach Sapitiba, landeten am Fort S. Joao und an der Barra von Guaratiba, passirten Pedra, Piehy und die Insel Maram- baya und landeten dann zu Sapitiba, zwei Legoas von S. Cruz, um sich hier längere Zeit aufzuhalten. Von da aus wurden einige nahe Inseln besucht und vorzüglich die schönen Ufer der ansehnlichen Flüsse dieser Gegend, des Pira- quao, Piraque und itanie von S. Paulo, in den Unij^'ebuiiL,'«!] von Ypanema, wobei Natterer zur See von Rio Janeiro über Santos nu'h S. Paulo abreiste. Vom 1. Februar 18'21 bis Sejitember lv"22. V. Keise im nördlichen Theile der Cajdtanie von S. Paulo, in der Capitanie von Goiaz und in dem östlichen Theile der Capitanie von Matogrosso bis Cuyaba. Von October L'->22 bis December 1824. Abreise von Ypanema T. «Jcluber 1S22, Aufenthalt in Irisanga 28. November ls22 bis 19. Miirz 182:1, Pnrto do Rio Parauä (Rio grande) 19. April bis 1. Juni 1823, Rio das Velhas (Grenze der Capitanien von Goiaz und Minas geraes) 10. Juni, Cidade de Goiaz, 2. August bis 14. September, Registo do Rio grande oder Rio Araguay 10. Ortober bis 15. November, Cuyaba, 2o. December 182:! bis Ende December 1S24. VI. Keise in der Capitanie von Matogrosso, Januar 1-^25 bis 15. Juli 1829. Natterer verliess Cuyaba, wo er seit December 182:j verweilt hatte, am 19. Juni 1825, ging über Villa jMaria nach Caiyara, wo er bis zum 18. Juni ls20 blieb, und kam am 8. October 1820 in der Cidade de ülatogrosso au. Dort und nördlich in S. Vicente, wo Natterer's treuer (Jehille, Herr Sochor. am l:;. l>e- cember 1826 starb, und am Rio Galeira wurde bis zum 25. September 1^27 gesammelt, dann abermals eine Reise zurück naeb Cuyaba gemacht, um mit df-m Präsidenten der Provinz wegen der Abreise nach den. Amazonenstrome Alles in Ordnung zu bringen, und um die in Cai(;ara zurückgelassenen Eüecten zu über- nehmen. Am 17. ]\lai 182s kehrte Natterer wieder nach der Cidade de Mato- grosso zurück und verliess am 15. Juli 1829 auL dem Guajjore die^e ungesunde Provinz. Oft angeführte Fundorte dieses Gebietes sind Jacobina, der i;io Jaurü. nas Pitas, eine verlassene Fazenda drei Meilen von Jaurii. Engenlio du ( 'apitao Gama (Zuckermühle des verstorbenen Caidläuo G aina, funfzclin Leguas von -2'J, auf dem 31amore mit den Cachoeiras ( Wa,-5serl'älleu) üuajara mirim und guaeu, da Bauaueira, do l*au graude und do Lage bis 4. September, auf dem Madeira mit deu vielen iJtromsclinellen und Wasserfallen, von welchen die Cachoeiras do Ribeirao, das Pederueiras, der Salto do Girao und der Salto Tlieutonio besonders hervorzuheben wären, und deu Mündungen der Plüjse Abunä, Januiry, Machado, Mahissy bis Borba. VIII. iloise in der Capitauie von Rio uegro. Abreise von Borba, wohin Natterer am 24. Novt.mber \b2'J gekommen war, im August 1830 abwärts au den Amazouen- otrom, dann den Rio uegro aufwärts bis zur Grenze von Venezuela uach S. Joze de Marabitaiuis, dem äussersten brasilisclien Grenzorte von Rio negro. Von dort Ausflüge in die eliemals spanische Provinz Venezuela uach 8. Carlos bis zum Flusse Cassi0, am Amazonenstrom vom 20. August bis 9. September, Aufenthalt zu Barra do Rio uegro 10. September bis 5. November, Reise auf dem Rio negro vom 5. November 18o0 bis 20. Februar l'^ol, Aufenthalt zu Äfarabitanas 10. Januar bis 1. Februar und 20. Februar bis 2o. Mai iSol, Reise auf dem Rio Xie 2S. Mai bis 6. Juni, dem Rio I(;anna 9. bis 27. Juni, auf dem Rio Vaupe 1. bis 10. Juli, Rio Curicuriari 5. August, Barcellos 23. bis 31. August 1S31. IX. Heise. Auf dem Rio uegro vou Barcellos bis zum Rio brauco 5. bis 24. Sep- tember 1S31, Reise auf dem Rio brauco vom 24. September bis Forte do S. Joaquim, wo ein Aufenthalt vom 1. December 1831 bis 24. Mai 1832 gemacht wurde, dann bis 2. Juli. Vom 20. August 1S32 bis 7. Juli 1S34 weilte Natterer zu Barra do Rio negro, von wo er Excursionen, wie an den See Manaqueri am Solimoes, uuternommeu zu haben scheint. Er schiffte dann deu Amazonenstrom abwärts über Obidos und Santarem (Villa de Tapajoz) August 1834. X. Heise von Parä an der Seeküste bis zum September 1^35. Im .lahie 1>35 ,;idlti; noch die Provinz Parä au die Reihe kouauen, um sodann durch die Provinzen Maranhao, Rio graude, Parahiba uud Pernambuco 128 an der Ostküste nach Bahia und von da nach Rio Janeiro zurückzukehren. Allein der in Parh ausgebrochene Bürgerkrieg unterbrach das Unternehmen und Nat- terer verlor bei der Besetzung und Plünderung der Stadt Parä durch die ein- geboruen Insurgenten fast seine ganze Habe und insbesondere auch die bedeu- tende Sammlung der für die kaiserliche Menagerie bestimmten lebenden Tliiere, welche von den Aufständischen getödtet wurden. Natter er schiifte sich am 15. September 1835 auf einem britischen Regierungsschifte nach Europa ein (nach V. Schröckhinger). Bruchstücke au3 Natterer's Reisetagebuehe. ') Reise auf dem Rio negro. Am 12. Februar 1831 Abfahrt von Cocuy etwa um 10 Uhr. Gegenüber liegt eine Insel, der Fluss ist breit und voll Granitlager, der Rio Macacuny am rechten Ufer; später Nachmittags wurde der Cocuy sichtbar, in der Richtung nach Südost waren nun drei Spitzen sichtbar, die dritte liegt mehr im Nordwest und in der Mitte zwischen beiden und war von jener Stelle im Südost, wo wir hinaufkletterten, nicht zu sehen. Abends landeten wir auf einem grossen Granitbiger, das voll ein- gemeisselter Figuren vou verschiedener Zeichnung war; Niemand wusste zu sagen, welche Nation einst hier gewohnt habe. Die Montavias brachten fünf Wildschweine. Am 13. wurde der Fluss breiter und hatte einige grosse Inseln, nach Nordost wurde wieder der Cocuy sichtbar mit einem kleinen, nahe anliegenden Berge mehr nördlich, er schien mit Wald bedeckt. An beiden Ufern befanden sich viele Granitlager und einige Sandbänke, der Fluss war im Fallen. Nach- mittags wurde auf der linken Seite des Flusses ein einzelner Berg sichtbar, der zu jenen drei zu gehören schien, die man von Cocuy im Nordwesten erblickt. Wir landeten auf einem grossen Granitlager; der Fluss war breit. — Insel. Am 14. wurde der Fluss wieder schmäler, das ist er theilte sich in Arme, welche durch die grosse Insel formirt werden, im Flusse und an den Ufern ziemlich viel Granitlager. Nachts blieben wir am rechten Ufer, gegenüber einem massigen Berge, der ganz an das linke Ufer anstösst, wo in der Nacht die Jacaimins (PsopJiin) ihre brüllende Stimme hören Hessen. Rio Xie. Am 28. Mai 1831 vor Tagesanbruch von S. Maria abgefahren, der Fluss war etwa 300 Schritte breit, an beiden Ufern Wald, mehrentheils unter Wasser. Frühstück in der Ro^a des LoureiK^o, wo ein neuer Bucco geschossen wurde, am rechten Ufer; um 2 Uhr erreichten wir den Sitio des Juiz de Paz Rafael auf dem linken Ufer. Nachts im Walde am linken Ufer. ') Leider sind die hier mitgetheilten Fragmente dit^ einzigen Uelierresto des Keisetiige- buchep, dessen grösster Theil ohne Zweifel bei dem Blande des 'Museumsgehaud'^s im .lahre I84S ein Raub der P'lamracn geworden ist. Um das Oiiginal mit thuuliuhster Treue wiederiugpben, habe ich die fragmentarische Form desselben so viel nur möglich beibehalten. 129 Am 29. vor Tap^esaiibruch Rucca do Rey, viele Biegungen, meist Nord bis Nordwest, manchmal auch West. Nordost, Nachmittag Ro^a der lädier. Abeuds 4 Uhr Ro(,'a des Princ. (Principal?) Jose, wo ich übernachtete. Macaco harrigo {Lagothrix cana Geoffr.). Am 30. Preguiij'a real (CJioloepus didactylus) gefunden. Viele Biegungen, der Fluss keine 100 Schritte breit, mit starker Strömung. Am 31. Ewiger Wald, keine Wasservögel, keine Eisvögel. Preguira real. Nachmittag in der Ro(;a des Caetano, Bruder des Jose. 1. Juni. Früli langer Estivao von einer Viertelstunde nach Nord. Vor- mittag grosse Ro(,a, starke Strömung. Preguiva, kletternd. Abends andere Ro(,'a passirt, blieb auf dem linken Ufer; der Princ. Jose holte mich abermals ein und blieb mit mir im Walde. Von Fischen blos ein Pacupeba (breiter Fisch), eine neue Art Sucuriu (Wasserschlange). 2. Juni. Frühstück im Walde, um 11 Uhr erreichten wir die Cachoeira. Dreissig rothe Spiropteren, Preguiva, fünf Hütten. Mittag 24", etwas Regen. Die Cachoeira streicht von Ost-Südost, die Felsen waren alle unter Wasser und sie sollen bei niederem Wasser blos zwei Kanäle freilassen. Weiter aufwärts drei bis vier Tage sollen wilde Uereguera wohnen. 5. Juni. Abfahrt von der Cachoeira. Der Fluss war bedeutend gestiegen. Zwei Marecoes (Enten?), auf einem Baume sitzend, geschossen, ein Marianito pfiff auf dem Gipfel eines Baumes. Uebernachtet wurde in der Ro9a des Caetano bei S. Maria. 6. Juni. Frühstück im Walde, dann in der Ro(;a des Princ. Jose' gelandet, dann auf der Roya do Rey. Abends in S. Mr.rcellino angelangt. Rio negro. 7. Juni 1831. Um 10 Uhr von S. Marcellino abgefahren, die Richtung des Xiä ist am Ausflusse nach Nordost. Nachmittags 3 Uhr in Mabbe oder Joao Baptista angelangt, drei Häuser, hatte ehemals eine Kirche. Viele Inseln, nahe am linken Ufer ein kleiner Hügel. Nach Sonnenuntergang auf dem Sitio des Joao Baptista eiugetroften. S. Juni. Lange vor Tagesanbruch beim ersten Hahnenschrei abgefahren und um 8 Uhr in Nossa S. da Guia angelangt. Dort Besuch des Cabo dos Lioeiros, des Juiz und des S. Florentin, eines verabschiedeten Soldaten, der im Jahre 1783 mit Manoel da Gama an die Quellen des Rio Vaupö ging, von dort nach dem Rio Apapuris, wo sie eine hölzerne Grenzmark setzten. Am oberen Vaupe waren wilde Nationen; es kamen viele Fieber vor. Rio Icanna. 9. Juni 1831. Bocca do I(;anna. Richtung aus West-Nordwest, breiter als der Xie, starke Strömung. Am linken Ufer ein Sitio. Alle Ufer über- schwemmt, am linken Ufer ein Hügel. Ueber Nacht am rechten Ufer. Ziemlich hoher Wald, doch die vorderen (j runde überschwemmt. Von Fischen sieben Pacupebas. (Die übrigen Namen unleserlich.) 130 10. Juni. Eine kleine Insel. Schiiar Marcoes. Marianito. Ein lantrer Estivao nach Norden. Viel Vacary (Tirachyiinif^ Oual-ary Spix). Starke Ströinniigen. Nachts auf dem linken Ufer in einer Ro^a, wo eine leere Hütte war. 11. Juni. Früh Malloca S. Ventura, vier Hiiuser mit Lehmmauern, dann ein Sitio (ein Haus) am rechten Ufer, weiter vorwärts Piraivara garape. 12. Juni. Langer Estivao. Frühstück im Walde, mit Mühe Land ge- funden, viel Schaum auf dem Flusse, ein Zeichen einer nahen Cachoeira. Ein langer Estivao. Dem Cabo Alexandre und Princ. Manoel begegnet, die Indier vom Tanuhy holten zur Ablösung der in Marabitanas stationirenden. Nachdem mit Mühe Land gefunden, wurde im Walde übernachtet. 13. Juni. Frühstück bei einer verlassenen Hütte, wo ehemals eine Roca war. Nord-Nordwest war ein Berg zu sehen, mit Wald bedeckt und ziemlich hoch, Molepiti in der ludiersprache, oberhalb Flüsse. Ai ari und Gui ari. Der I(;'anna ist im Steigen, doch ist jetzt schon die Zeit des Fallens. Auf einem hohen Ufer Povoa^ao S. Anna, fünf Häuser mit Lehmmaueru; gegenüber liegt der Berg Molepiti. doch war er vom Walde bedeckt, da er vom Ufer entfernt liegt; meine Schätzen erstiegen ihn und erblickten mehrere Gebirge. 14. Juni. Im Nordost der Molepiti. Der Fluss schmal, stark strömend. am Ufer einige Felsen. Wenig Palmen. Die Cupim wohnen hier auf Bäumen in grossen, kugelförmigen Häusern, oft sehr hoch, der Ueberschwemmung wegen. Auch Ameisen wohnen auf Bäumen. Weiter blieb ein waldiger Hügel nahe am rechten Ufer. Am Ende des Estivao eine Povoa(;'ao do Carmo. auf dem Vorder- grunde einige Granitblöcke. Hecu panapa. ein Gebirge vorwärts. Im Südosten von Carmo liegt ein isolirter, mit Wald bedeckter Berg, sieben Häuser und ein angefangenes. 1.5. Juni. Felsige Ufer, hoher Wald, starke Strömung, im Siiden war ein isolirter Berg. Hecü panapä. weiter ein verlassenes Haus, dessen Wände aus Torori waren, mit einer alten Roca am rechten Ufer. Um S Uhr liess gegen- über ein Urnmutum [Crax Unniiutjtm S]iix) seine Stimme ertönen. Von Fischen eine kleine Piraiba. ein Pacu. vier Vaca. ein blauer Sucuriii. 16. Juni. Waldiges Ufer, wie gewöhnlich im Südost Hecu pana]>ä, ist hoch und ziemlich zugespitzt. Au einigen Ufern Granitlagor. Wald ziemlich hoch. Ein ziemlich grosser Garape am linken Ufer. 17. Im Nordwest ein Gebirge, im Süden Hecii i'anapä. der Berg isL am rechten Ufer ganz am Wasser, nicht hoch, mit Wald bedeckt. Eine junge Pre- gui(.'a. Nachts eine MoUoca erreicht, sechs Häuser. 18. Juni. Starke Strömung beim Orte passirt, bei niederem Wasser eine Cachoeira, Preguica. Am rechten Ufer erblickt man Iiie und da Grund im Walde. Marianita. Eine Preguiva mit einem Jungen am Bauche, fast hnlbgewaclisen : das Junge blieb vom Schusse unverletzt, und als es aiif das Schi tV gebracht wurde, stieg es ziemlich schnell an einem dünnen Stricke bis an den Gipfel des Mastes hinauf, wo es sich festklammerte. Der Fluss strömt sehr stark, wir blieben am linken Ufer im Walde; die Fischer brachten zwei Pimit. der Schütze nichts. Am Ufer viele Cararä- Palmen, deren Cocos wie die von den Puriti. 131 19. Juni. Cachoeira do Molacaclieta von Südwest nach Nordost, wir pas- sirteu am rechten Ufer. In West-Nordwest war der Tunuhy zu sehen. Nachts auf einer Eo^a am linken Ufer, wo viel Zuckerrohr gepflanzt war. Die Fischer tingen einen Piraiba {Baf/riis reticulatus Kner). 20. Juni. Frühstück unterhalb der Cachoeira Tajassu Canira, die von Nord-Nordwest nach Süd-Südwest den Fluss durchstreicht; sie macht an beiden Ufern starke Brandung, doch waren alle Felsen unter Wasser und wir passirten ohne Gefahr. Weiterhin war der Tunuhy im Nord uns im Rücken, in Nebel gehüllt. Bis jetzt wurde noch kein Pelekan auf dem Flusse gesehen. Wenige Marecoes (Anutidae). Niedere Beugung aus West. Dann bei einer Malloca von zwei Häusern mit Bambus auf einer sauften Anhöhe angekommen. 21. Juni. Langer Estivao. Der Tunuhy war im Norden uns im Rücken, dann Wendung weiter aus West, dann Nordwest, dann Nord, und es erschien der Tunuhy wieder vorwärts in Nord. Abends 5 Uhr war in der Ferne die Brandung der Cachoeira sichtbar, die quer den Fluss durchschnitt. Zwei Marecoes geschossen. Nach Sonnenuntergang unterhalb der Cacboeira in einer grossen Bucht auf der linken Seite gelandet, da die Nacht einbrach, es war dort ein verlassener Sitio. Die Fischer brachten zwei Piraiba und fingen noch zwei, in der Nacht eine grosse, die mit dem Canot mit ihm forteilte, nach der Cachoeira hin; er rief um Hilfe und so wurde der Fisch gesichert. Luiz hatte zwei Marecoes und zwei Jacutingas (Penelope) geschossen. 22. Juni. Nach dem Frühstück ruderten wir bis an die Cachoeira etwas seitwärts am Abhänge des Gebirges, das dort weisser, feinkörniger Sandstein ist oder vielleicht Kieselschiefer. (?) Oben auf dem Rücken stand ehemals die Povoa(;ao auf einer kleineu Ebene, jetzt ist sie verlassen, auf der anderen Seite dieses Hügels steht noch ein Haus. Die Spitze erstiegen des ersten Bergs; keine Gallos da Serra {llnpicoUi). blos ein neuer Fliegenfänger, überhaupt der Wald arm an Vögeln. 20. Juui 18;U. Nach dem Frühstück unter Regen von der Cachoeira do Tunuhy abgefahren, gegen Mittag erreichten wir die zwei Hütten, wo wir auf der Hinreise übernachtet; ich hatte dort Farinha bestellt und erhandelte eine Angelschnur und eine Matiri (kleine Netztasche); nach etwa zwei Stunden pas- sirten wir die Cachoeira Taja(;'u, später blieb da.-> hohe Gebirge des Tunuhy im Westen, es ist nicht zackig, sondern laug und abgeflacht. Um 4 Uhr in einer Malloca angelangt, wo beim Abladen ein kleines Tau riss und die Barke auf einige Stöcke trieb, die aber brachen. Diese Povoa^ao besteht aus sechs Häusern, der Principal heisst Jo;io und war abwesend. Diese Leute wohnten früher an der Cachoeira do Tunuhy, die sie vor fünf Jahren verliessen, weil dort der Höhe wegen das Wasserholen sehr beschwerlich war. Ein alter Didier, Joao Valenti, Hess gleich einen Weg nach dem Canot durch das hohe Gras hauen durch drei ludier, wovon nur zwei Röcke anhatten, der dritte trug blos ein Stück Baumbast am Leibe. Als der Weg fertig war, beschenkte ich die Indierinneu mit Glas- korallen und Ringen und besuchte den Alten, der, wie fast alle übrigen ludier, die liugua geral sprach. Sein Haus war geräumig, im Hintergrunde sassen die 18 132 Weiber um einen Ofen, wo sie Farinha dörrten. Ich beschenkte die Hausfrau mit einer Scheere und den Mann mit Fischangeln und tauschte ein Blasrohr und Farinha ein; er hatte einen ungeheuer grossen Trog, aus einem Baumstämme verfertigt, im Hause, in welchem die Maudiokmasse oder Beschus, in Wasser eingeweicht, eine Woche lang gährt, welches dann Caschiri heisst und ein be- rauschendes Getränk ist. Die Beschus (Bejus), die sehr gross sind, werden zuerst im Wasser angefeuchtet und auf Bananenblättern auf dem Boden ausgebreitet und mit selben gedeckt, wo sie acht Tage lang bleiben, bis sie süss werden, dann kommen sie acht Tage in den Trog. Nachts wurde ein Tanz veranstaltet; es waren vier Indier, ein jeder mit einem langen Blasinstrumente, Buzina, brül- lend, auf und nieder tanzend und mit dem Kopfe auf und nieder nickend und das Hörn nach unten haltend; es gesellten sich auch drei Indierinnen dazu, die immer zwischen zwei Männern an ihren Armen sich anhielten. Ich bewirthete alle mit Branntwein. Die Weiber waren alle mit Baurawolltüchern und blauen Rücken, die aber sehr schmutzig waren, bekleidet, doch alle ohne Hemd; der alte Principal war auch zugegen. Der Tanz war im Hause einer gewissen Vio- lante, die etwas civilisirt war und ein Hemd anhatte; für mich zum Sitze hatte sie eine Hängematte aufgehängt. Ich beschenkte sie mit meinem Schnupftuche, welches ihr so wohl gefiel, dass sie es mir abkaufen wollte, worüber sie eine grosse Freude hatte. Etwa um Mitternacht ging ich auf das Schiff zurück; zwei von den Tänzern hatten eine Schnur, an welcher grosse halbe Kerne eines Cipos befestigt waren, um den Knöchel des einen Fusses gebunden, was ein starkes Geklapper während des Tanzes verursachte. Diese Klapper war ähnlich der Butole aus Hirschklauen der Bororos; ich erhandelte eine solche Klapper um zwei Messer, sie sollen vom oberen I^auna von den dortigen Indiern kommen. Ferner erhandelte ich einige Buzinas und Farinha. Die Wände der Häuser bestanden aus Palmenblättern, ebenso einige Repartitionen in selben. 27. Juni. Vor Tagesanbruch abgefahren. Das Gebirge Hecü panapä, halb in Nebel gehüllt, war auf der rechten Seite sichtbar. Etwa um 11 Uhr langten wir in der Povoa^ao do Carmo an, wo der Principal Patricio abwesend, nach S. Anna um Thon gefahren war. Ich erhandelte hier einige Blasrohre und Farinha und brach dann auf; im Süden der Povoa^ao ragt der isolirte Berg Tivaiu über den Wald hervor. Um 4 Uhr langten wir in S. Anna an, wo der Principal Caetano und Patricio mich gleich an Bord besuchten; ich bewirthete sie wie gewöhnlich mit Branntwein. Gegenüber von S. Anna, am linken Ufer, ist die Mündung eines Garape Namens Ite doali, der mit den .spanischen Be- sitzungen commuuicirt, oder doch nahe an selben hingelit. Durch dieses Flüsschen kam Caetano, mit seinen Leuten entflohen, vom Orte Maroa, der am Uainia oder oberen Rio negro zu sein scheint. Die Häuser dieses Dörfchens waren aus Lehm- mauern und aussen mit Tabatinga bestrichen. Rio Viiupo. 1. Juli IS-^l. An der Mündung des Rio Vaupe ist eine grosse Insel, die den Fluss in zwei Arme tlieilt, an der inneren Spitz.f» der Insel liegt ein Sitio 133 und schief gegenüber auf dem linken Ufer, auf einer Anhöhe, ist S. Joaquim, aus sieben Häusern und einem im Bau begriftenen bestehend; von ferne sieht es ziemlich malerisch aus. da ein grosser Fleck rund herum vom Walde frei und mit Gras bedeckt ist; zwischen den Häusern gehen einige Granitblöcke zu Tage, die von ferne schwarz aussehen. Vor der inneren Spitze der grossen Insel und zwischen der Püvoai;ao liegt ciue kleine Insel. (?) Am Abend langte Manoel Cordeiro von S. Pedro an. der nach dem oberen Vaupe geht, um dort Salsaparille zu sammeln und zu kaufen. ') 2. Juli. Eine kleine Insel, dann zwei kleine Berge in Nordwest, die man auch aussen vom Rio negro erblickt. Der FIuss ist braun, fliesst nicht so stark als der I^anna, ist aber noch einmal so breit; weiter erscheinen zwei grosse Inseln, ein grosser Estivao aus West-Südwest, im Südwest sehr weit ein hoher Berg, der am Rio Curicuriau sein soll. Der Fluss wird nun viel breiter und zeigt abermals eine lange Insel in seiner Mitte. In \Vef.t-Südwest ein Gebirge im Curicuriau auf der rechten Seite des Flusses, es soll Papii heissen. Abends erreichten wir eine Insel und fuhren am linken Ufer des festen Landes hin, die Insel blieb in der Mitte, es waren viele Jaguari- Palmen zu sehen. Wir übernachteten am linken Ufer im Walde, wo noch der Ort warm war, wo Cordeiro zu Mittag gekocht hatte. Die Fischer brachten eine kleine Piraciba, einen Varcu und eine Preguira (Bnuhipas); in der Nacht langd;e der Soldat au, der nach dem Sitio do Lizardo am 1. Juli von S. Filippo gegangen. 3. Juli. Vor Tagesanbruch abgefahren, zwischen der langen Insel und dem Festlande hin nach West; es war kein Land zu finden, um Feuer zu machen, bis erst gegen 11 Uhr, wo wir au der Roca eines Dessanna-Iudiers anlangten, die ganz im Walde versteckt lag; es war eine ganz junge und eine etwas ältere Mandiocpflanzuug und ganz hinten am Walde ein Haus mit sehr niederen Wänden aus Palmblättern, die Fronte jedoch aus ausgebreitetem Bambusrohr. Es war Niemand anwesend, mein Führer (Pratico) sagte, der Besitzer sei im Walde, um ein Weib zu holen. Um das Haus war etwas Tabak, Baumwolle, Inhames (Taiä — liugua geral), viel Pfeffer, Bananen, Cajabäume, Maracuja, kurz, es war eine sehr hübsche Pflanzung. Um dieselbe gingen Granitblöcke zu Tage aus. — Tapira outeiro im Westen weit. Wir jiassirten bei einer kleineu Insel auf das rechte Ufer, und es erschien nun gegenüber im Norden, nicht gar weit vom linken Ufer ein mit Wald bedeckter Berg, Panela de Mucüra genannt. Wir suchten lange, um etwas Land am Ufer zu finden, doch war Alles überschwemmt, kaum fand man einen Haufen dürres Laub nahe an einem Baume, wo etwas Feuer angemacht wurde. Die Fischer brachten eine kleine Piraiiba und eine rothe Schlange. ') Nationen am Kio Vaupe: Tariana - Tocanuas, Dessanna, im lüiieni (Carnrn cachoeira, Schuru pariatapuja), Silia oberhalb Canirü, Uanauas sind am Ufer des Fluasen, Cobö-üi am Rande des FluKsee, am Hio Cnduiari sind die Bahuno, dieser Fluss hat die Mündung am linken Ufer, dann weit aufwärts am Vaupe Caropana Tupuya, weiter aufwärts f,'-ibt es noch mehr Nationen. Die Fran des Estevao ist Mappuri, Guaiaraaca ist Meppuri, Miguel Principal do Curianna Tibaia quena, doch die Sprache soll Bare sein, Manoel do C'amenaii Baihoana, doch die Sprache Bare, Coihoana-Indier von S. Joaquim. 18* 134 4. Juli. Was mau gt^stern für festes Land hielt, war einn lauge Insel. Vor Tagesanbruch abgefahren. Der Berg Panela do Muciira blieb noch lange in Sicht, zum Frühstück fanden wir etwas trockenes Land, Südwest, dann kamen wir an eine kleine Felseninsel von Granit, wo starke Strömung ist. Ein ver- lassener Sitio eines Indianers, der entflohen war. Bald dann im Süd-Südwpst Serra do Tocannas, ein abgerundeter, fast kahler Bere. nach Süden, dann macht der Fluss eine starke Beugung gegen Westen; einige hohe Granitfelsen am rechten Ufer. Casa da Velha. Tusache rocca, welche starke Strömung verui-sacht. Bald weit ein Berg, Sucura urä (do passaro azul), hierauf ein naher waldiger Hügel am linken Ufer, dann etwas weiter entfernt ein zum Theile nackter roth- licher Fels, Mucüra. Er blieb bald gegenüber im Norden, und im Nordost ragt über dem linken Ufer der gestern gesehene Tapira outeiro hervor. Nahe am Mnciira war einst eine Povoa^ao. Abends langten wir gegenüber einem Sitio an, wir nahmen die Höhe und ruderten auf das linke Ufer hinüber und landeten bei dem Hause, das einem Miliciauo Joao Pedro gehört; er ist Vaupe' vom Stamme Tariana (Taliana), spricht etwas portugiesich und war vor ein Paar Tagen von S. Jeronimo an der Panore Cachoeira (nicht Ponare) zurückgekommen, wohin der Miliz Alfarez Caldeira ihn schickte, um die Vaupe zu bewegen, wieder ihre Häuser in S. Jeronimo aufzubauen, die sie aus Furcht vor den Weissen verlassen hatten. Nächst dem Hause des Joao Pedro waren noch drei Hütten von Vaupe-Indiern bewohnt, einige Weiber waren schon ganz nackt, blos mit einem Stück Baumbast versehen. Dieser Mann hatte mehrere Rouxinol-Or lebend, die frei herumflogen, und einen jungen Jacaimin (I'sophia crepitanfs) ; seine Frau be- schenkte mich mit einem kleinen Korb Farinha, wofür ich ihr einen Spiegel gab. Am 5. Juli mussten wir daselbst noch Frühstück halten, da bis Abends kein Land anzutreifen war, blos überschwemmtes Waldufer, Gapö. Der Miliciano Cordeiro war am 4. Früh von dort abgefahi'en und hatte nun schon einen Tag gewonnen, da er in einer kleinen Gariti die Reise machte. Der Fluss hatte eine Insel, er ging nach Südwest, dann wurde der Fluss breit, die Richtung den ganzen Tag West und West -Nordwest, etwa um 4 Uhr erreichten wir etwas festes Land, sandiges Thonufer mit niederem W^ald, wo wir Feuer anmachten und dann noch weiter fuhren bis in die Nacht. r>as Jagdcanot und die Fischer brachten sechs Varacus (eine Fischart). Das Wetter war fast den ganzen Tag regnerisch; rückwärts in Ost und Südost zeigten sich viele einzelne Berge, mit Nebel überzogen, vorwärts ein langer Estivao aus Südwest.!?) Am 6. Juli vor Tagesanbruch abgefahren. L'ichtung nach Süden. Westen und Nordwesten, Fluss breit, mehrere Inseln, etwa um 11 Uhr kam eine Loncha mitten auf dem Flusse abwärts gerudert, wahrscheinlich einem Salsaparilha- Negocianten gehörig. Immer noch am linken Ufer hingefahren, viele Uassai- und Paschinva-Palmen am Ufer. Alles unter Wasser. Nach Nordwest, dann West, rückwärts blieb im Ost-Südost die Serra Papii, ein hohes Gebirge, das aus zwei genäherten Bergen zu bestehen scheint, oben abgerundet und unter dem Gipfel mit einer Wolke durchschnitten. Etwa uiii hall) ö Uhr kam ein Mann in einer grossen Montaria, mit einem Dache (Tolda) versehen, vorübergefahren. 135 soll Igiiaci«. ein Cabu «It's vun'ct'ii • 'ninmainlaiiteii vuii S. Gabriel sein, wahr- scheinlich kam er von dem oberen Rio Vauiie mit iSalsaparilla. Der Schütze brachte fünf Oopovi (Penelope cumanensis) zum Essen, wurden auf Vassaipalmen angetroffen, deren Cocos sie assen. Der Pouro war links. Am Ufer ein über- schwemmter Wald, doch hin und wieder waren schon kleine Flecken Landes, wo man Feuer anmachen konnte. Hier riefen einige Urüs ( Odontophorus guia- nensis), die. wie es scheint, auf Aesten übernachten. Am 7. um 4 Uhr abgefahren, am linken Ufer hin; bei Tagesanbruch war die Richtung des Schiffes nach Süden. Wir setzten aufs rechte Ufer über, welches hoch war und weisse Gestatte zeigte; es war Sand und sandiger Thon und verwitterter Sandstein, mit niederem Walde besetzt. Dort landeten wir, um Feuer zu machen. Hier waren ein paar grosse Eisvögel, die ihre Löcher in der Gestatte hatten. Ibis ä ceinture(?j gab es ebenfalls; diese Art ist ziemlich häufig auf dem Flusse. Keine Marecoes, keine Pelekane. keine Raubvögel und Corvos. Kaum hatte ich dies geschrieben, so sah ich vitni Halbdeck einen Plotus hoch in der Luft sich drehen. — Starke Wendung nach West. Die sandige Gestatte blieb lange rückwärts im Gesichte, dann Wendung nach Südwest. Seit zwei Tagen bemerkte man, dass der Fluss im Fallen war. Süd- Südwest, Süd. Wir setzten auf eine Insel über, auf deren westlicher Seite wir hinfuhren, dann setzten wir aufs linke Ufer über, kein Berg zu sehen. Gebirge in Ost-Südost, soll nahe am Embaiu i)aranix liegen, wo einige Vaupes wohnen. Ich hatte nach dem Frühstück den Soldaten mit dem Pratico mit einigen Tausch- artikeln abgeschickt, um etwas einzuhandeln. Nachts kamen sie zurück, hatten blos ein Haus gefunden mit einem alten und einem jungen Indier, erhandelten einen Bogen und eine sonderbare Halszierde, nämlich einen cylindrischen Milch- quarz, pülirt und an einem J<]nde durchbohrt und an einer Schnur mit noch einigen schwarzen Fruchtkörnern angefasst. welches hier die Männer um den Hals tragen. 3^/4 Zoll lang und 1 Zoll im Durchmesser. Ihre Hauptleute, Prin- cipale, sollen diesen Stein länger haben und der ganzen Länge nach durchbohrt, so dass derselbe quer über die Brust zu liegen kommt, halten diese Steine daher in Ehren und verkaufen sie theuer. Kindern werden sie ebenfalls um- gebunden. Am linken Ufer erreichten wir Abends den Platz einer ehemaligen Pflanzung; war sclion keine Spur mehr eines Hauses zu sehen. Dort über- nachteten wir. — Der Schütze brachte zwei Guaribas (Mycetes), einen Barri- gudo (Lafiothrix), der Fischer eine Piraiiba und eine Paramutana. Am >=. Südwest, West. Gegen 8 Uhr langton wir bei einem kleinen Povoa^ao an, genannt Nanara-pecuma, ein Haus bewohnt, mehrere verlassen. Es waren zwei Indier zugegen, ganz nackt, blos auf den Scham theilen ein Stück Torori- Baumbast, die Weiber hatten blos blaue, baumwollene Röcke. Ich erhandelte einen Korb Farinha und ein Stück von einem Halssteine, welches ein kleiner Junge um den Hals hatte, es ist ein Stück von jenen, die der ganzen Länge nach durchbohrt sind. — Die Indier waren vom Stamme der Tocannos und ziemlich misstrauisch, einige sprachen noch Lingua geral. wollten mit ihrer Waare sehr hoch aus und verlangten ein grosses Waldmesser für einen Korb 136 Farinha. Deu ganzen Tug ging es nach West- Südwest und Nordwest, auch passirten wir einige kleine Inseln, sahen keine Berge. Das Nachtlager am linken Ufer an einem Platze, wo die Wilden lauge, niedere Hütten verfertigt hatten, mit mehreren kleinen Moqueens (hölzerne Roste) versehen. Der Fischer blieb aus, weil er nichts gefangen, die Schützen brachten eine Jacutinga (Fenelope Nattercri Robb.) und eine Jacucaca {P. Jacucaca Spix). 9. Juli. Lange vor Tagesanbruch abgefahren. Bei Tagesanbruch lag die Serra am Embau Paranä im Osten. Die Fahrt nach Süd-Südwest, West-Nord- nordwest, Nordwest. Drei waldige Hügel oberhalb der Mündung des Tiquie, die Richtung des Vaupe war aus Nord-Nordwest. Um 1 Uhr waren wir gegen- über der Mündung des Tiquid, schien aus Südwest zu kommen und war ziemlich breit; gleich etwas oberhalb der Mündung im Vaupe ist eine kleine Insel. Der Fluss bog sich nun nach Nord bis Nordost; es wurde noch vorwärts der drei Hügel ein vierter sichtbar, auch mit Wald bedeckt. Der Fluss war dort wieder enger. Es erhob sich ein Südwind, mit dem wir eine Strecke segelten, doch er brachte Regen und wurde bald entgegen. Am rechten Ufer blieb ein Sitio, wo Niemand zugegen war. Abends landeten wir am linken Ufer im Walde. 10. Juli. Vor Tagesanbruch abgefahren nach Nord-Nordost, Nord, West- Nordwest, Nordwest; es passirte schon viel Schaum von der Panore cachoeira, die noch eine starke Tagereise entfernt sein sollte. Der Fluss schien hier weniger dunkel zu ,sein, scheint daher von da an schon stark im Fallen, die Bäume zeigten hier schon eine halbe Klafter Fall des Flusses; seit vier Tagen flosj> er weniger schnell und wir gebrauchten das Tau nicht mehr. Wir waren schon seit Früh am rechten Ufer hingefahren, wo wir auch im Walde frühstückten. Die Hunde jagten einePacca (Cuclogenys) in ein Loch, konnte aber nicht herausgezogen werden. Später passirten wir an drei Hütten vorüber; ich hatte den Soldaten dahin geschickt, um zu sehen, ob sie etwas zum Tausche hätten. Es kam auch ein Indier mit seiner Frau und brachte Kabassen, ein Körbchen und Bananen, ein anderer brachte einen Wurfspiess, wofür ich ihm eine Foice geben musste. Sie versprachen bis zu meiner Rückkehr Mehreres zu bereiten. Noch ging es eine Weile nach Norden. Um 2 Uhr Nachmittags Wendung nach West. Bis Abends 5 Uhr ging es nun immer mehr oder weniger nach Westen, wo wir am rechten Ufer im Walde anlegten, um zu kochen. Wenn der Wind etwas stärker gewesen wäre, so hätten wir noch die Cachoeira Panore erreicht. Spät in der Nacht, als Alles ruhig war, hörte man deutlich das dumpfe Getöse des Falles. Der Schütze lieferte vier Barrigudos, eine Jacutinga und eine Surucua (Trogon) ein, der Fischer zwei Pirahibos. 137 Der Güte meines geehrten Freundes S. Jos^ Augusto de Sousa verdanke ich folgende Mittheilung über die im ersten Bande der Zeichnungen des Dr. A. R. Ferrera dargestellten brasilischen Scäugethiere. Liste des Mamniiferes representes dans le premier volume des desslns de l'Expedition philosophique de Parä, Rio negro, Mato- grosso et Cuyaba, executc par le Natiiraiiste portugais le docteur Alexandre Rodrigues Ferreira de 1783 jusqu'a 1793. 1. PitJiecki sota II OS Geoffr. Nora indigene „Cuxiü". Le type a ete empörte eu 1808 par Geoffroy St. Hilaire du Museum royal d'Ajuda. etant sans doute celui represente dans ce dessiu. 2. Lof/ofhri.r cnna Geoffr. Nora indigene „Macaco ussü''. Comme la precedente espece. c'est celui-ci le dessin du type empörte en 1808 par Geoffroy du Museum royal d'Ajuda. 3. Atel es panisctis? (L.) 4. Felis concolor L. Nom indigene „Jupura" au Para et dans le Forte do Principe ^Saliä". 5. Bradi/pus frhlortyhis? L. Nom Portugals ,,Pregui(^a". G. Myrtnecophoffd tetrodoriylo L. Nom indigene „Tamandua-merim". 7. Dosypos novemchirfus L. Nom indigene „Tatu"'. 8. Conis juhatus Desm. Nom Portugals .,Lobo'". Inedite dans l'epoque dans laquelle le docteur Alexandre Rodrigues Ferreira l'a decouverte. 9. und 10. Felis concolor L. Nom indigene „Sua(^u-rana" et ..Sua(;u-rana vermelha". On doit faire attention ä Portliographie avec laquelle lo docteur Alexandre Rodrigues Ferreira ^crit ces noms indigenes. 11. Felis on^a L. Nom indigene „Pucooa-sururoca-yauara". II parait !. Chiropotes 16 Chrysocyon 58 Chrysüthri.r 21 Choloepiis 96. Cueloyenys 78. Coriniira 39. Ctenomys 67. Cyclothunis h'^'. Dactyloniys 65. Dusyproctu 77. Daaypiis lol. Delphiiius 94. Destnodus 36. Dicutyles 87. Didelphys 109. J)ry)nutttys 73. Dysupes 40. 41, 42. 43. Echiniyfi 6t). Echiuouiys 06. Embullonura 39. Eriodes 8. i-Wvs 48. Gulictis 52. Gastrimargus 7. Glossophaga 33. (»ryinaeomys 114. //ajaaZe 21, 24. 25. 26 Hesperornys 67. Holüchilus 73. Hydrochoerus 78. 7h io 94. Isothrix 60 Jachus 23, 26. Kerivoala 44. Lagothrix 6. Lupsiurus 45. j Lepus 79. Loncheres ()3. Lonchoylossa 33. Lopliostonia 32. Lutra 53. : 3/ana(MS 88. Mephitis 54. Mesumys 63. Metachirus 110. I .Hico 22, 23. Micoella 22. Microdeljikys 115. -Iftrfas 24. ■ Molossus 40. 41. i Mosia 39, 40. j iVfw.s 74, 75. I Mycetes 3. ■ Myrmecophaga 104. I Nunelujihus 85. I Nasua 56. j NücHlio 37. I Nycticejus 45. I Nyctinomus 40. I Nyctipithecus 18. j Nyctojthylux 44, 45. I Oxipiiyclerits 74. 'I Die Sy!U':yn)e :n st«hoii