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Bayer. Staatsbibliothek

AN

Der Bidertöufferen

brſprung / fürgang/ Secten / waͤ⸗ fen / fürnem̃e vnd gemeine jrer leer Artickel / ouch jre gründ / vnd warum ſy ſich abſtinderind / vnnd ein eigne kirchen anrichtind / mit wider⸗ legung vnd antwort vff alle vnd yede jre gründ vnd artickel / ſampt Chriſtenlichem bericht vnd vermanen daß ſy jres irrthumbs vnd abſünde⸗ zens abſtandind / vnd ſich mit der kirchen Chꝛi⸗ ſti vereinigind / abgeteilt in v 1. Buͤcher / vnd beſchriben durch Heinrychen Bul⸗ lingern / dienern der kir⸗

A . Gen Zürych.

Was in difen Büchern gehandlet ſye / wirſt hienach - in einem kurtzẽ Re off Die Dosred finden. So iſt zum end gethõ der Töuffern buͤchli / mit dem ſy warumb ſy nit zur kirchen gon wv

IESVS,

Das iſi min licher ſun / in dem ich verſunet Bing im find gehörig. Matth. If.

Getruckt Zürych by Chriſtoffel Froſchower /

im Jenner / Anno M.D, LXI,

_ /BRYERISCHE | STAaTs- | BIHLIOTHER |

\MUENGHENJ

BAYERISCHE

STAATS FIT IOTMER

\ F— ISHEN)

Dem frommen / eerenueſten / fürs ichtigen/ eerfamen vnnd wyfen /berren Desigen fineigen ertemen der Statt Zürych / finem gnädige lieben herrẽ / wünſcht vil gnade und heils von Gott den Vatter / durch unferen Herren Fefum Chris ſtum / Heinrych Bullinger.

S fol ſich nieman daran verergeren / weñ DakdieZöuf er * smitbinzü und das heilig Euangelium zu Som granneh vnſern zyten widerumb/wie von anfang / geprediget io enıftanden. wordẽ / die Sect der Widertoͤuffern / ſampt anderen

widerwertigen leeren vnd leereren vferſtanden ſind / glych als

ob daran das heilig Suangelium ſchuld habe od vrſach trage /

oder dz darum̃ das heilig Euangelium ein falſche / vnruͤwige /

zwytraͤchtige und vfruͤriſche leer ſye: wie dann etliche ſich ſom⸗

lichs reden nürfhämend. Dañ vnſer Herr Chriſtus ſpricht |

beiter im Euangelio / Das rych Ver him̃len ift glych eine mens Matth.i5.

ſchen / der güten fomen fäyer in finen acer : als aber Vie lür

ſchlieffend / iſt der fygend kom̃en / vnnd fäyet vnkrut under den

üten fomen/zc. Da wir ye klar hoͤrend / das falſche leer nit em Euangelio / ſonder vg dem boͤſen / durch ſorgloſe der men

ſchen / vnd naͤbend dem Euangelıo —— dañ glych

wol vorhin die Toͤuffer / ee dan ſy Widertoͤufferen geradten

find/am Euangelıo gebanget/ vnd habend fıch deſſe Berümpr/

fo ſchꝛybt Yoch Ver heilig Johannes von denen die ouch fir 1.Ioan.z.

nen sytenam Ruangelio warend/ aber darby nit Blibend/ ſon⸗

der daruon abtrattend / vnd fecten anrichtetend / ſpricht / Sy

find von une vßgangen: aber ſy warend nit uns. Dañ wo

ſy vns geweſen waͤrend / ſo waͤrind ſy zwar vnder vns bli⸗

ben. Aber vff das ſy geoffenbaret wurdind / dz ſy nit all vns

find. Alſo ſagend wir ouch / das vnſeren zytẽ die Toͤuffer

vns gangen ſind / aber der vnſern vnd recht euangeliſch nit ge⸗

weſen ſind / ꝛc. So iſt und blybt das Ruangelium nürdeftmins

der waar vnd recht / wenn ſchon vil jm nit gloubend / vil darby

nit blybend / ſonder daruon Secten anzürichten abfallend. Die

alle ſchadend jnen ſelbs / vnd ſchadend dem Euangelio od vers

duncklẽd es gar nüt. Es iſt wol in jnẽ dũckel / aber an jm ſelbs

blybt es ewigklich ein liecht: als Paulus züget / ſpricht / Iſt 2. Coꝛunth.4.

aber vnſer Euangelium verdeckt / ſo iſts in denen verdeckt / die

aa ij BAYERISCHE STAATS-

BIBLIOTHEK MUENCHEN

Dorred.

verloren werdend: in welchen der Gott diſer waͤlt / der vngloͤu bigen finn verblendt hat / vff das jnen nit ſchyne die erlchtung —* Ver klaarheit Chriſti / welcher die bildtnuß ottes iſt. che Es iſt ouch nitnüw dz naͤbend Icm Euangelio vilerley Ses Enangelıj find cten vfwachſend. Dañ Joannes der Apoſtel ſpricht widerum̃ / von anfang vıl Fr fürgeliebten gloubend nit einem yeden geiſt / [under bewaͤ⸗ ehem rend de geiſt / od ſy Gott ſygind · Dann es find vil falſcher a. Ioan 4. pꝛopheten vßgangẽ in die waͤlt So ſpricht Ver heilig Petrus / 2. Pei.. Es warend aber duch falſche propheten vnder dem dolck / wie ouch vnder üch falſche leerer en werdend/ die da werdend ver derbliche fecten naͤbend ygnfüren/zc. Lie alten leerer zellend der Secten vaft vil / die ſich erhebt habend von Pen zyten Ber apoft: len in der kirchen biß in die 400. jar. Waͤr wil / mag das ſaͤhen by Ireneo / Tertulliano / Ruſebio / Epiphanio / Philaſtrio vnnd Auguſtino / welcher ſinen zyten erzelt 88. Sectẽ / die von den zyten Chuiſti / biß vff jn / innet den 400.jard geweſen ſyend / züget aber darby daß er ſy nit all erzellt habe: Ver vile aber Ver Secten hat nie nieman / dann die fyend deß Chriſtenlichen gloubens / geſchloſſen / das darum̃ das Ruangelium nit war / oder die Chriſtenlich kirch nit die recht kirch wäre. Dann Cle⸗ mens Alexandrinus lib.7. Strom. züget wie die Heyden vnd den Chriſten im anfang Ver kirchen vfgerupfft habind / dz ſy vnder einander in vilerley Sectẽ zertreñt / und darum̃ nit recht dran ſyend / jr glouben ſye ouch nit von Gott. Soͤmlichs warff ouch Celſus für den Chriſten / vnd ward jm verantwor⸗ tet von Drigene im 3. bůch wider Celſum. Dz aber vnſer Herr vnd Gott ſo vil ſecten hat laſſen fürkom̃en / vnnd ſy nit grad im anfang vndergetruckt / iſt finem geraͤchten gericht / ouch *.Joan · gũtemn ſiner kirchen beſchaͤhen. Dañ Johãnes ſpricht / Sy find une gangen / daß ſy geoffenbaret wurdind / dz ſy nit all „Lam Gott ſind. Alſo ſprict ouch Panlus / Es mſſend Secten oder traͤnnungen vnd üch ſyn / vff dz Vie bewaͤrt ſind / vnder üch ge⸗ offenbaretwerdind Es hat ouch Gott mithinzũ allwaͤg ſiner kirchen trüwe leerer gaͤben / welche die warheit wider alle irr⸗ thum̃ mit dem woꝛt Gottes gerettet / etliche Se cter vil der verfürten widerum̃ an den rechten waͤg gefuͤrt / die halßſtarrigẽ aber überwundẽ / dermaſſen an das liecht herfür geſtellt / daß ſy fürohin deſter kleineren ſchaden habend hun mögen. Soͤmliches thůt der trüw Goit noch / onab bilff allent»

j Vorred.

allenthalben ſwer für geliebten / Body mit vil truͤbſaͤligkeitẽ vnd anfechtungen beladnen kirchen / daß wir alle billich die werck vnd gůtthaten Gottes erkennen / jm danckſagen / rechtẽ vnd ten Bericht annem̃en / uns vor den Secten vnd Sectiſchen lüten 9 bewaren / vnnd vns die vile der Secten nüt ergeren laſſen

llend.

Wpter ſol ſich ouch nieman an dem verergeren / daß nit nun Die Euange⸗ vilerley ſecten naͤbend dem Fuägelio Chuſti ynryſſend / ſunder —— ne Bas ouch etwas mißhaͤlls vnd unglydyen verftande in etlidyen felbs nit allene wenigen articklen/ By une / die wir —* einhaͤllig alle Secten klichen ins» widerfaͤchtend / uns Ver rechten Euangeliſchẽ leer vnd wa⸗ ren kirchen Chꝛiſti troͤſtend vnd beruͤmend / funden wirt. Dann hie ſoll man wüſſen / daß wenn man in den rechten houptpun⸗ eten der waaren Chꝛiſtenlichen religion einig iſt / daß fo man ish wolinetwas mindern artichlen unglidye verfiande ift/

aruß nieman fdlicffen fol noch kan / das darum Vie ganz leer falſch / vnd Vie gang religion vnd kirch 3erriffen / vnnd Va Fein rechte ware Fir oder er mee fye. Beſahe man bie vılmce die erfien heiligen apoſtoliſchen Bott die wa ren rechten Firchen Ebaifti / was geſtalt vnnd gelaͤgenheit ouch die von anfang gebebt habe. Die ſelb zwaren hatt naͤbend jren vilerley Secten / da Viefecter jrencals vorgebött ) gar gen warend/ vnd mirhinzü ouch in jren felbe etlibe migbäll Der rrafıen fpänn gebept : ja dozůmal gehept/ do fy am aller Beften reis ApoRelifhen niſten was. Dann wär weißt nit was ſpanns ſich in der Apo⸗ ſpañ end mıpe ſtoliſchen kirchẽ erhept hat zwüſchen den —* apoſtlen Dan PA lo vnd Detro/ vi hernach zwüſchen Paulo vi Barnaba? Dañ ouch ſoͤmlichs in heiliger gefchzifft bezüget ıft/als Galar.z.0nd Act. 15. Alfo was in der kirchen ein traͤfenlicher ſpan von waͤ⸗ gen der Oftern/wenn die felb fölre gehalten werden, Qarumb

ie leerer Ver Firdyen im Nidergang ein firyt fürtend wıder Vie prediger deß Dfgangs / und mit namen Anicetus wıder Polis . carpum 2c. Ond widerum im Vlidergang ouch Ireneus wider Victoꝛem. Zwüſchen den fäligen martyrern Bıfchoffen Coꝛ⸗ nelio/ Stephano und —— ouch ein mißhall / nit nun in einem artickel. Petrus Alexandrinus vn Melecius /geleerte heilige lüth / ſtrutend mit einandren von der Büßwürcfung wa⸗

ren. Der heilig Baſilius hatt ſpan von deß ſingens wegẽ / mit

er kirchen Ceſarea. Wie zwytraͤchtig aber Ver keiſer Con⸗ ſtantinus funden hab Vie Lecter der kirchen / zügend

aa i

Yard. 2 Die Acta deß Conciliums Nicea. So iſt Yen hiſtorien und alten geſchrifften kundtbar Ver ſtryt Epiphanij vnd Johannis Chꝛyſoſtomi von den vůchern Oꝛigenis: deßglychen Ver hei⸗ ligen Hieronymi vnnd Auguſtini / ouch Ruffini: item / Augu⸗ ſtini der biſchoffen in Aphrica / wider die Roͤmiſche biſchoff Innocentium / Zoſimum vnnd Bonifacium:Cyrilli/Fobannis Antiocheni und Theodozeti/zc. Dil derglychen mee möchte ich bäryn füren ond anziehẽ / wo es nit an diſem gnüg wäre. Vnd diſe ſtryt / miß haͤll zwytraͤcht all (ind in Ver rechten waren Fir chen Eh:iftifunden worden/ weldye doch von ſoͤmlicher mißbäl lungen vnd zwytraͤchten wegen diſer heiligen geleerten lüten/ von nieman/ dañ unglöubigen oder fyenden der Chriſtenlichen religion Cwie ouch hieuor gehoͤrt ift) gezigen wordẽ iſt / daß ſy kein rechte kirchẽ waͤre / oder kein ware religion oder rechte leer / od ouch Fein Gott mer haͤtte: diewyl Gott ein Gott deß fridenso vnd nit deß zwytrachts waͤre. Dañ ob glych wol die obgemel⸗ deten heiligen diener der kirchen gedachte ſpaͤnn vnnd ſtoͤß mit einanderen hattend / warend ſy doch in den rechten namhafften notwendigẽ houptpunctẽ vnſerer waren religion deß Chꝛi⸗ ſtenlichen gloubens wol mit einanderen eins: mit der zyt aber aſſend ſich die mißhaͤll ab / vnnd ſturbend ab / etwan wurdend ſy verricht vnd vertragen / etwan vil duldetend die in der liebe einanderen / Vie doch mithinzů jre meinungen / Vie ſy für recht hieltend / beſonders behieltend. Diſe alle hulffend allen tei⸗ len einanderen in einer kirchen vnder einem einigen houpt Chri fto / mit glydyer einiger Icer goͤttlichs worte / Vie war religion pflangen/und Vie fuperftition/onnd alles was fich wider Bott vfricht /abbzächen und vßrüten.

Die ſpann der Darum ob glych wol ouch diſer zyt under denẽ felbs die das we Euan wider das Bapſtthum̃ pꝛedigend / etwas mißhaͤl macht len / ſpaͤnnen vnd ſtoͤſſen funden werdend / iſt doch das ſelb waͤ⸗ ſo nit dz ſy kein der nüw noch vngehoͤrt / es * ouch das nit / daß vil daruß —— ſchlieſſen woͤllend / dz ſy darum̃ kein rechte kirchen ſyn moͤgind / oder kein raͤchte warheit haben koͤnnind. Dann wo dem alſo

wäre/fo volgte doch / daß ouch Vie vralt apoſtoliſch kirch / die vil

mæer ſpaͤnnen / ee groͤſſer dañ kleiner in jren ſelbs gehept hat / wäder Vie waar recht kirch gewaͤſen / noch Vie rechten warheit

gehebt hette. Das aber gar nit iſt / als hieuor gnügfam verſtan⸗

den iſt. Diewyl dann ouch wir / die etwas ſpaͤnnen mit einan⸗

deren habend / doch in den fürnem̃en houptpuncten einig te

. macht

Voͤrꝛred.

macht der ander mißhaͤll nit / daß vnſere kirch kein rechte kirch Chꝛiſti mer / oder vnſere leer nit mer Vie waar Chriſtenlich euan geliſch leer ſye blybe. Kie aber wil ich nit wyter die fürnem⸗ men houptartickel erzellen: dann ſoͤmlichs ein beſunders Bücdh erfordrete: ſunder hiemit in einem fürgang / nun vffo kürtziſt angezeigt haben / daß vmb etlicher weniger ſpaͤnniger artick⸗ len willen / vnſere kirchen vnnd leer / Vie nit vnſer ſunder Chꝛiſti iſt / nit ſoͤlle / oder mit der warheit moͤge / verdacht werden / daß ſy falſch vnd darumb fliehen ſye.

Sidimal aber etliche bie vermeinẽd / 93 man mit glycher wyß oe Zoͤuffiſch vnnd liebe / wie die altenjre mißhaͤll vnder jnen geduldet / alfo Airyn union such die Töuffery andere Secten Yulden fölte vnd fy nit wi⸗ | derfächten oder duraͤchten / föllend Die felben / Vie alfo geſinnet find/widerum vff Ver alten kirchẽ thůn laffen fähen/ fo wer> dend ß finden/ daß ob fy glych wol under unnd in jren gedachte mißbäll und ſpaͤnn gedulder/Boch die Secten nie geduldet hat / die namlich / Vie ſich als fyend vnnd widerfächter Ver kirchen vnnd gemeiner leer dargeſtelt / ſich von der ſelben kirchen vnd leer abgetrennt / ein Befundere oder abgefündes rete Firchen vnd leer angerichtet habend. Vnd diewyl dann Vie Toͤuffer diſer zytẽ / grad ſoͤmliche Secter find/bätte ſy / wie ouch andere derglychen Secten/ die alt kirch ouch nit geduldet: das ouch wir / ſo diſer zyt dienẽd Ver kirchẽ Chꝛriſti / ſomliche offne rottung vnd toͤuffiſche abſünderung / mit Bott fügen/Feins waͤgs dnangefochtẽ koͤnnend laſſen / die wir ſunſt in ander waͤg mengklichem gůtwillig alle lieb / fründtſchafft und dienſt be⸗ | ty find, ; —* als man zalt 1530. jar vier Bücher geſchriben wider IP Sıfach

I fan Vie felbe Bücher domalen gerichtet wider jr leer vnd waͤſen als wir domalen müglich was / vnd ich vers den. meint das Vie gelaͤgenheit der ſachen / zyten / des oris vnnd der —— erforderte. Iſt deßhalb in dem ſelben allerley gehand⸗

das den felben zyten kom̃lich / diſen gegenwürtigen zyten aber vilycht nit fo notwendig iſt: Yarumb wir ſy den felben zytẽ laffend. Mittler zyt aber hat fidy die Töuffery wyt Breit vßgeftrecht / jre irrthumen und felgamen meinungen babend art gang Ampere ha babend fy fich felbe in vil und wuns derbare Secten zerteilt und gefpalten / und habend ouch bin * in den landen / fraͤffne vnd vnerhoͤrte vnſeren zyten / doch

n alten zyten wol bekannte ſachen / angericht vnnd getriben.

\ Vorꝛred.

Vilen einfalten lüten habend N mit glychßnery / vnnd mit thü⸗ rem geſchwaͤtz jre gmüte Befäffen / onnd fy dermaſſen verwo:e ren onndin zwyfel gebzacht/ daß fy Die waar kirchen verlaffen/ vnd fich in die Toͤuffiſche abgeſtinderte kirchẽ oder rottung be⸗ äben babend/ welche villicht · dahin nie kum̃en wärind / wenn y arg aller Handlung deß widertouffs Bericht gewäfen wärind. Darum babend nun vil zyt hat / froime gottofoͤrchtige / geleerte und ungeleerte lüch Begärt / daß von dem ganze han» Del deß Widertouffs und Ver Widertöufferen etwas wytloͤuffi ger geſchꝛibẽ wurde : und mit namen Bin ich yetzund eben lang nit wenig darumb angeftrengt / Daß ich bie min müy / IB vnd arbeit ſoͤlte anwenden/ vnd hierinn Ver kirchen Chaifti die⸗ nen. Da ich doch bißhar vermeint / vnnd dargegen fürwandt / Pas vil wäre wider die Toͤuffer / von denen Vie von Gott mee gnaden gaben gehebt haͤttind / dañ ich habe / nun gar flyfjig/ wol vnd wytloͤuffig geſchuiben. Dann es weißt ye mengklich / daß nun mee / ſid und die Widertoͤuffery angangen iſt / kein ges leerter mann vnd trüwer diener Chriſti ye gewaͤſen iſt / der an- ders geſchriben hat / der nit der Widertoufferen gedacht vnd je leer vnd wyß verworffen habe. So hat inſonders wider ſy ge⸗ ſchribẽ / fäliger gedaͤchhtnuß Doctor Martin Luther / Hulbrych Zwingli / D. Johañ. Oecolampadius / Martinus Bucerus/ Vꝛbanus Khegius/ Johañ. Caluinus / Juſtus Menius / vnnd vil andere diener der kirchen hochgeleerte lut mer. Ober das alles iſt von Ver from̃en Chꝛiſtenlichen Oberkeit der loblichen Statt Bern in Vchtland / ein offne diſputation Zofingen ge halten worden / vnd offentlich im truck vßgangen / vnd dergly⸗ chen anders mer: das billich einem yeden gnůgthũn mag / Ver ſich anders wil berichten laſſen / c Dargegen widerum̃ fürge⸗ wendt ward / ſoͤmliche Bücher waͤrind merteile vergangen und nit mer gmeinlich vorhanden. Darzũ hettind die Toͤuffer ſid⸗ bar etliche buͤchle gemacht / die ſelben vßgeſpꝛeitet / vnd jre leer mit anderen vnd nüwen gründen woͤllen beueſtnen / ouch etli⸗ che ———— gebracht / die vormals nit ſyend vff der ban ge waͤſen: darum nit nun güt/funderouchnotwendig waͤre / daß ein werck zůgerüſtet / in welchem alle Toͤuffiſche handlung / alt vnd nüw / beſundere vnd gemeine / ſo vil müglich / zamen gefaſ⸗ fet vnd in truck gaͤben wurde. Da ſolte ich hierinn / was ich ver⸗ moͤchte / gůtem Ver Pirbenthän: damit wurde ich ouch an» dere / die geſchickter waͤrind / veranlaſſen / dz ſy jres pfund

wurdin

Voꝛred. wurdind görtlichE wůcher in den heiligẽ gwaͤrb ynlegẽ / ꝛtc.

Mit diſen und anderẽ anzügẽ / bin ich durch ernſtlichs ans Wie / worus / halten dahin endilich are iss vaß ich mich Yıfer arbeie ?? —— onderwunde hab / hab alſo naͤbend andern minen fbuldig® cher fpenv ge⸗ pflichnigen kirchendienſten diſes werck vff Vie gattung Cſo ſchubẽ worde· vil mir muglich ) als bißhar gemälder/ mit der hilff Gottes in⸗ net 4. monaten geſchriben: welches zyt ich allein darum̃ maͤl⸗ den / daß der Chuſtenlich laͤſer gedult mit mir habe / ob er nit al les das / das er begaͤrt / ſo vollkommen / als er verhofft / funde. Das ganız werck hab ich abgeteilt in 6. buͤcher: in den zwey erften den vrſprung / fürgang / vnd vilerley Secten d Toͤuffern erzellt / ouch allerley jrer Höfen articklen vnd falſcher leeren wis derleit vnnd verworffen. In Dem 3. vnd 4. bůch maͤlden ich Vie gemein leer der Widertoͤuffern / Vie fy habend wider vnſere Fir den und deren diener / ouch wıder etliche artickel der Euange liſchen leer. Das 5.Büch ift alleın von Ver Öberfeit / vnnd was jrem ampt dienet / in allen Venen ſtuckẽ / weldye die Töuffer

eng widerfaͤchtend / geſchuibẽ. Das 6. lerfte en en handel deß Touffe / Kindertouffs / vnd Widertouffs / deß VNachtmals Chuꝛiſti / vnd die abſunderung. Vnd in allen und ye- den diſer Büchern hab ich mich gefliſſen / ſo ein heitere güte ord⸗ nung halten / als mir dañ im̃er / in einem fo verwornen hans del / vnd mırfo verwirrsen lütẽ / halten müglich geweſen iſt. Ire leer vnd jr waͤſen / hab ich genom̃en zum teil deren Büs chern / die von jnen vo: mir geſchriben habend / ja jren ſelbs (der Toͤuffern) Büchern/zum teil dern verjaͤhen oder beken nen jres eignen munds. Vnd hab jnen wüſſentlich vntrüw lich nüt vfgetrochen oder zůgeleit / das ich nit jnen ſelbo anderen gloubwirdiger zügnuß gehebt habe. Vnd ob dañ ye⸗ manıs under den Toͤufferen wäre / der yetzund eines anderen vnd nit alfo gefinner wäre/wicich aber die Tönffifch meinung n und har angezogen hab / vnd Yarumb vermeinen woͤlte / ich bin das von Töurferen fürgerragen/ das aber nit alfo wäre/ ewyl er ein Töuffer/ vnd aber einer anderen meinung wäre: 9a fo weißt mengklich / Ver mit jnen handlet / daß fy merteils Anderer vnnd anderer meinung werdend/Varzüzwyfpältig in vilen ftucken/alfo daß nit vil funden worden ſind / die ſich ın ei- nerley meinung miteinandern ynſchickẽ Betragen mögind. Es volger ouch nit / daß weni dıfer oder yhener Toͤuffer / nit alfo geſinnet iſt / das oder das thůt / oder nisshür/ daß un kein

Vorred.

Tönffer nie alſo geſinnet ſye / das oder yhens gethon oder nit gethon babe. Dañ man billich under Ver Töuffery alle die vnd alles das Begryfft / das under den Tönffern ye Bzüdyig gewe⸗ fen/ geleert beſchaͤhen iſt: ob es glych wolyezund By diſem oder yhaͤnem nit iſt. Darzů vndſcheidend wir / fo vil vns müg⸗ lich iſt / vnder den Secten: damit ſich Feine billich beklagen abind. Im ableinen aber jrer leeren verantwortung jrer gegen⸗ würffen / hab ih mich gefliſſen der goͤttlichẽ gſchrifft ame worten / alſo ouch vnſere leer der ſelben goͤttlichen geſchrifft erlütern vnd bewaͤrẽ oder befeſtnen. Etwan hab ich ouch

yngefuͤrt der alten leerern vnd dienern Ver kirchen ſprüch / vßle

gungen / vnd meinungẽ / nit daß ich ützid vff menſchen / als vff ———————— buwen / ſonder daß ſy jr meinung der geo ſchrifft genom̃en / oder mit dem wort Gottes befeſinet habend.

Worzʒa vff Vnd mit diſem allem Bas ich wid die Töuffer diſputieren / ſihe

was end hin di fe bücher foend geſchribẽ wor⸗ den.

Dedi atlo.

ich endtlich dahin / dz die warheit erlüteret vnd geſchirmpt / on ſere kirchen vnd dienſt / wider der Tönffern vilfalug anklagen vnd ſchaͤlten / gerettet und entſchuldiget / ſy auch zur kirchẽ vnd Ber warbeit/von jrer rottung vnnd irrthum̃en wıder gebracht werdind / daß ouch frid vnd einigkeit in der kirchen blybe / traͤn nung aber oder abſunderung vermitten oder abgeſtellt werde/ vnd wir alle in einer Fircben/ unnd in recbt Gott wolgefelliger einigkeit Gott Yienind: Vnd ob andere Diener der kirchẽ / durch diſe min arben erweckt / ouch von diſem handel ſchubind / vnd nach jnen von Hort verlychnen gnaden / beſſers vnd vollkom̃⸗ ners haͤrfür bꝛaͤchtind / ſol von mengklichem das beſſer ange⸗ nom̃en werden. Dañ ich ouch min arbeit nieman anders vftru cken wil / dann daß ein yeder / nach den worten Pauli / alles be⸗ waͤre / vnd das güt behalte. Vnd die Töuffer haſſen ich daruß nit / dz ich ſy in diſen buͤchern etwan rüher anfaren / ſcharpff beſchelcken / oder ſy widerwertig vnd derglychen fcbilten. Dañ ich Bitten den Herrẽ vnſern Gott für ſy / dz er ſy vff ſinen bekeere / daß ſy recht hie vff ſiner ſtraaß wandlind / vnd endtli ſaug werdind.

Ile diſe min arbeit aber die ich an diſe 6 buͤcher gelegt hab / eignen ich vnnd ſchrybens V. W. günſtiger herr Burgermei⸗ ſter / / mit vnderthaͤniger Bitt, 95 V. W. ſolichen minen dienſt vnd min wolmemung in gůtem von mir vfnem̃en wölle. Dañ diemit hab ich nit nun woͤllen üwer wyßheit /

ap

Dorred.

Vapfferkeit/in Ver waren religion leer ſtercken / dz fr mis Gottes hilff troſtlich fürfare / die felbE fürdern/ ale ſuperſtition vnd falſcher leer weeren / einigkeit in der kir⸗ chen Fest er aka aber/ Sectẽ vnd trännung abe züftellen/wie dañ bißhar / durch Gottes gnad/ von V. W. vnd duch von einẽ Eerſamen Radt d alten loblichen Statt Zürych / mit flyß / trüw ernſt beſchaͤhẽ iſt: ſonder ouch daß ich etwas erkanntnuß vnnd danckbarkeit gegen V. W. erzeigte / vmb die vilfaltige trüw / můy / arbeit und guͤtthat / die V. W. den Schür len / den Leereren lernenden / mit fürdernuß jren / güterFün ſten / fürgang alles güten/nun vil jar / vilfaltig / ouch nit one ir when gnaden Bottes / angewendet und Bewifen bat. der allmädhtig wölle V. Wein finen gnadẽ langwi⸗ rig/zü gmeinem wolftand/ gnaͤdigklich erhalten / vnd in allem güten ftercfen. Datum 30 Zürych deß ı5. Marti. Anno 1560,

bb 5

Kurtzer vergriff oder innhalt der fürnem⸗ men houptpuncten diſer vu. buͤchern.

I,

don dem vꝛſyꝛung der Toͤuffery / harlangẽd von Thoman Mũntzern: bnd verwerffung finer falfchen argen leer,

gr Dr fürgang der Tönffery ı end was wider ſy gehandlet woꝛr⸗ den ſye Zürych / Baſel / Bern vnd anderfchwo.

Gemeine Toͤuffiſch artickel oder leer / vnd von den manigfaltigen Se⸗ eten der Widertoͤnffern. 2. Don den Apofiolifchen Toͤufferen vnd verwerffung frer falfchenleers = en den abgefchesdnen geiftlichen Töufferens vund verwerffuug jrex

alfchen leer.

Don ſryem bzuch der kleidung / äffensitrinchensifröudenne.

3. Von den heiligen vuſündigen Toͤufferen: vnnd verwerffung frer fal⸗

chen leer.

Von der ſünd der gloͤubigen vnd vngloͤubigen / deren die da iſt Jum tod vnd nit zum tod / ouch von der Erbſůnd. 4. Don den Stillſchwygenden bꝛaderne verwerffung jrer falſchẽ leer. 5. Don den baͤttenden vnnd gelaßnen Toͤufferen: vund verwerffung jrer

falſchen leer. IL,

€, Donden Deräuchten bräderentond veriwerffung jrer falfchen leer. Fe den fryen Toͤuffern ond groben bzhdern: vnnd verwerffung jrer

chen leer. j

Don der Chꝛiſtenlichen fryheit / rechter ſchuld der Jinfen vnd daͤhenden / dnd von der lybeigenſchafft /rc. 3. = geſchlaͤcht der fryen Toͤuffern: vnd verwerffung jrer falſchen leer.

Von dem kirchgang / vnd vſſerer leer di die Sacramenta nit ũberflüſ⸗ fig ſyend / vnd das Nachtmal Chriſti wie num cin verbruderung / ꝛtc.

Daß cs notwendig ſye ouch vſſerlich den glouben bekennen / vnd daß Bei das glychßnen ie woͤlle /rtc. 9. Don den Huͤtiſchen bruderen: vnd verwerffung jrer falfchen leer. * Don den Auguſtiner Touff bꝛuderen: vnd verwerffung jrer falſchen

cer

zı. Von den Müunſtieriſchẽ herrlichen Toͤuffern: deren gantze hiſtorl. 12. Von den grewenlichen Toͤufferen:vnd deren verwerffung.

1. Wider Micheln Serueiũ / vonder heiligen Dryfaltigkeit vnd waren Gottheit Chritute,

* Waa Mieizponn Hoſſnas oh ſixe artetel von der waren mat

Tabalt der fürnaͤmſtẽ houptpunctẽ. heit Chꝛiſu vnd der edyeten Jungkfrouwen Maria. . Wider Dauid Georgen grüwenliche leſterung. 4. Wider die Libertineriwie die Sünd in der gefchriffe Gott oder dem menfchen Jügegäben werde. 2 = e die fo da vermeintend der Täfelond alle Bottlofen wurdind enbıli ig. 6. Bider die fo die gefchrifften def alten Teftaments verwerſſend / und erwyſung daß ſy in der kirchen Chriſti blyben ſoͤllind.

III.

Daß die Tonffiſch kirchen kein rechte ware kirchen ſye.

Daß die Euangeiſſch kirch die recht waar kirchen ſye / vnd von den zei⸗ chen der waaren kirchen Chriſti. |

Daß diefirch Chꝛiſtt von etwas pꝛaͤſiẽ waͤgen nit vfhoͤre ein ware kirch zu ſynr vnd von beſſerung der

Von oꝛdenlicher Beruffung vnd Sendung der predigern.

Pie die pꝛediger in jrem ampt ſyn ſoͤllind / vnd von jren praͤſten. Daß ein leerer der wol vnnd recht leert / ob er ſchon etwas magels am laͤben hat / nüt deſiminder ein rechter leerer ſye.

Don der belonung oder pfründen der yredigern / daß ſy wol moͤgend fre beſtimpte beſoldungen nalen vnd rechte diener Chriſti ſyn.

Don der ordnung deß pꝛophetens / von Deren Paulus ſchrybt 1.02.14 vnd daf; die felb die Toͤuffer nüt angange-

' Don dem pflegen der heiligen geſchufft nd mit was wyß das beſchaͤ hen foͤlle. IIII.

Die recht Pꝛophetiſch Euangeliſch vnnd Apoſtoliſch leer don dem heil des menſchen oder von der gerechtmachung.

Don dem waren glouben vnd gäten wercken / welchen man mit fol zů⸗ ſchryben die grächtmachung.

Don dem gfagt Gottes / ſinem rechten bruch vnnd erfüllung / ouch vom finem abgang oder abt

Daß die alten vor Ehriſti geburt / vnd wir nach Chriſa geburt / cin volck vnd kirchen Gottes ſyend.

Derginchung der alten vnd vnſer leer / gloubens / geiſis / hoffnung / erb / anräffung vnd Sacramenten.

Daß man in haͤndlen def Nũwen Teſtaments / wol an⸗iehen möge die alten vaͤtter vnd jre hendel.

Don dem vnderſcheid des alten vnd nũwen Teſtaments / vnd bon der herrligkeit deß niwen Teſtaments.

Von der liebe Gottes vnd deß naͤchſten.

ie die gloͤubigen der Apoſilen zhten alle ding gemein gehebt ha⸗ bind / vnd daß Chriſien lũt mie ſyend verbunden der gmeinſame der gu⸗ ieren / vnd eigens wol haben mogind. u

Jüpalt der fürnemſtẽ houptpunctẽ. Daß die ſeelen nie ſchlaffind: vnnd von dem —— gewüſſen Ge der feelen der gloͤubigen / wenn ſy vom lyb durch Dem tod abſcheidend. V.

umma Chꝛiſteulicher leer von der Oberkeit:vñ Das Chuften Ihe dee bedoͤꝛffind. Daß Chꝛiſten mdgmd Obern ſyn / vnd von alten zyten Obern gewaͤſen "> nach dem —* re worden in der Oberkeit ſyeud blyben. Die Oberteit mag vnd ſol ſich der haͤndlen def gloubens annemmen. a. das —— ſchwaͤrdt dem waͤltlichen nit vnderworffen werde. Chuſten moͤgend gricht recht wol gebꝛuchẽ / Chꝛiſten lüt moͤgend In grichtondradefigen. So Chuſten obern mögind toͤden / wie / waͤu / vnd weñ ſy moͤgind toͤden vnd wider das vnſchuldig blůt vergieffen? Ciußaniiheiee die krask Si unctie vu von miöhnd dee

Ob man ouch möge und ſoͤlle yemants Jum glouben vnnd güten far hen nödten ond zwingenẽe j Te EN von des gloubens waͤgen ſtraf⸗ eu

on dem onderfcheid hefcheibenheit, welche die oberẽ halten ſoͤllind

ſtraaffen.

Ob Chꝛiſtenliche u moͤgind / oder nit? vnd von ber sche» fame der onderthonen Jum

Von dem Eyd / vnd ob ch *— moͤgind vnd ſoͤllind Eyd ſchweeren.

VI.

Don dem Touff vnd —— vrſprung / vnnd daß nun aneiige Too nz ——— der Ap har she ob man ouch Finder touffen ſoͤllet

Da der nit dem Bapft of dem tüfel / ſunder of Gott ſye / vnd die apoſtlen ouch kinder getoufft habin

Daß der Chꝛiſten —— or eigentlichen heil der kindern.

Mider den Widertouffiond was von alten zyten vom Widertouff —— wie ſtreng er verbotten ſye.

Einfalt vnd fridliche leer von deß Nachtmal.

Nachtmal ob er hemants daruon von fünden waͤgen abgeſũnderet of ofgefchloffen Von dem Bann oder kirchenjucht: vnd ob der gloͤubig in dem Nacht⸗

mal werd da vnd * Big ouch fündige menſchen Hindb goud / we

Bin fürs Vegiſter der fürnaͤmſten

ſtucken ſo in diſem bůch wider die Toͤuf⸗ fer gehandlet werdend.

a.

Abfal von der Römıfchen Firchen / iſt ed - —— von der Chriſtenli⸗ 75. —— Töuffer fampt jrer leer ar ticklen Der felben voıderlegung 20.

Abrahams glouben 181 Abſtinderung vnd trenung von der fırs Sat durch die Toͤuffer Zürych 8

Abſunderũg von ð kirchen iſt wið Scie tes wort vvnd cın fchrodre fünd. 76

Aeffen vnd trincken den Inb das blür Chriſti / befchicht gaftlich durch den slouben 41

Das Alt teſtament ſol nit als vnnüutz vi —* bnft abgethon 26 m.

tragen föllind ı8. Apeſtien wie ſy die gmeinfame der gũte ren gebrucht habind

40; b Apoſtlen wyſend vff die gefehifftenden 67.

alten Zeftaments Eein arben mag on die ander ffton.pı.b Arrtickelder gemeinen Zöufferen/ wer⸗ dend wideriegt 63.5 Artichet d Widertöufferẽ an ð Saal. 1. b Auguftin Behem ein Toͤuffer. 44 Auguftiner tauffbzüver/ fampt jrem irr⸗ hum̃ vnd defſelbe widerlegung 44.6

doctor: Balthaſſar Zabmever von Frid berg * W'dertoͤuffer / wirt —* ti⸗ rych gefan 2.6 —— ein falſchẽ wir y‘ Widerruͤfft rächt

Alte ke töfel fectenernürvert = 2 Bart töder 3 An Sort gelaſſen ſton 29 Ban 210. Antichuſti rych hat ſinen anfang * Ban der Bann ſyge onnd wong er

dem Findertouff gefent 0.6 Apoftel vnd Pfarrer werdend —— 5 Such. on den Bañ die irchen *

von einanderen des ampts halb. apofiien leerẽd der Dberkeit geho:rfam

fon 140 leerend vns die liebe des näch 127 Apofilen habend befoldung von jrẽ pres digen genomen.90 b.91.4.94.6.95.4 Apokte Ban gange hußgfind gercuff] vnd darınn Die Finder Apof: en habend nıt.alles thon was 28 2 geleert Apoſtlen habend einglyche leer mir Joe hanfen dem Toͤuffer 193.6 Apoſtiẽ hand die gſehrifft gleit. 102. b * * hand a recht gebzucht.

apotten hand soufft mir Joañis touff.

Apotienhansin in der Firchärödet. 172. poftien warumb ſy die Finder niet has ind wöllen laffen dẽ Herren kom men Apoſtel find vnſere fuͤrer Sofpit.89. rn find nic regenten geordnet.

—2 Töuffer fi i apchel vn der felben und we *

Axe ſtel vers ſy keine iaͤſchen / ſchuͤch / etc.

ſton

Hann und ohfchlieffen von Zöufferen. en jrer ofrärifchen nn erfunde

* —— vfhoͤren wie es von 8

ärten fd ger vievfferen wort weeret nit allem boͤſen 28. b. 258.a Baͤttende vnnd Gottgelaßne

ſampi wer leer articklen

Härter) fo Pfallianer genennt / ein =

fect 18.6. Betannmuß des gloubens yoirdı von

vns erfordert 1.6,

2* Korman yoirbt ein wies

—— ra ein Wiverrduffer

he Änippertolling ein Wider⸗ söuffer 35 Munſter 48: Wirt Burgermafter 48. Vnd züleıft geröder 54.0.6

139 Heräffzü beſchicht in 9

rerley

8 zum piedigampı eh

—— ein anbildung des Touffa

Zefehnyvung vnd andere ceremonien

Regiſter.

—— uſcheiſt MR das waar wor Bläruergieffen iR ein fchrodre ſund.

3 erforderẽd fürfichrigkeit 27 b Boͤles roohar es komme zuget die e ges

3 = Herren Nachtmals n * s t n ſchlaͤcht brot o 6

Buchprediger * * den menfchen, +

allen rer en * —— **— In —— kirchen funden. 75.

Ceremonien des alıen —— find abgerhon

—— ſoͤllend ons get: * Chriſem ° & iſtus das Lamb Gottes 205.

Chriſtus erloͤßt ons 106 das * * ten getra ——— pr Eınderen den glouben

re hat dz fleifch an fich BER Dderjungtfroumen Mara. 53 har gheiſſen alle gloͤnbigk Se

Eh: Hifus hat das gſatz nır ofgelößre oder vernüter 115 a.117.b .. bat zwo nit nun ein natur / iſt waarer Gott vnd menſch 59.b Chriſtus har menfchlichen Iyb nach der verfldrungnitvonjmgelegt 60 —— den Bann nır gebrucht.

Chriſtus har fin Nachtmal nit * vn⸗ gloͤubigen pngefegt os.b Chriſtus heißi im Euangeli in. * zaͤhenden gäben beißt die Finder jm *

—8* heißt nit one beſoldung s piedigen 8: tus iſt —— vollkom̃ne —* für vie +b 8 a er Ar - ons durch fin een opffer erlöfir der gloub in Chriſtum if von anfang Ber wälr geleert Yoorden 109.b Die eer folym allein vnd nit onferen Breffien zůgeben roerden 109. haftus ıft nır fommen järıchren/vers vor fe glych wol Das gricht mır. 146.6 Chriſtus ıft ro sarer Gott / und bejiiger 134.

—— iſt der Oberkeit Rn

ER Dad hat fp nit verworffen 141. Chꝛriſtus iſt alles in finen aloͤubigẽ. 119. Chiiſtus ıft das laͤben / macht |. vnd behalt Das laben Chriſtus ıft onfere rechte erf ättung io gſatztes 113, Shaun it vodfenlich der fun waarhaffter eroıger Gott Chtiſtus leert vns die liebe des nächf. 117. —— 22 biß jüen» waͤlt ſyn werdi 166% rt ſchlüßt ons * him̃el vf. 45. Chaftus ſetzt keinẽ ntiwẽ touffon 193.6

6 b Pen ſendet diener finerfirchen. 79.

—— ſtraafft den ee * Gonpus fänderer fich fündig? wei

—— toufft mit dem fhür Chriſtus hät hinweg den u vnd das oͤl im Touff 135.

Chriftus thuͤt dıe decke Moſis dannenf vnnd gıbt die alten le

rächt ver

Chriſtus vnd die Apoftien find em mal getoufft

Chaftus vnd die Apoftien habend befof Dung von jrem pzedigen genommen 91.0.95.a.b.

Chriſtus vnd Die Apoſtlen bewärend jre leer altem Teftament. 113

Cheiſtua vnd ei .

un die Apoftten find wnfere F

—8 Bora den Eypfchroär F 178 a.b.

4.b Chaftus verbüter nir den 4

regieren Chꝛriſtua vnſere erlöfung = Chriſtus onfer fündenbock

3b Ühziftus verwirfft das alt Teſtamẽt nit /

funder wyßt ons vff Mofen = die Propheren 6.5 CHnfhs warüb er Detrum gheien? * ſchwerdt ynſtecken Chrſtus verwirfft das kriegen nit. —* Cheiſtus wie er ür hellen gfaren, 122 tus verwirfft nit gricht vnd rächt.

153 $eert wem böfen nit roiderftö 174 160 Chriſtus wire ven Müngerifchen vers lougner

b Chuſtus wirt im Nachimal ze

Wegifter.

warum̃ * habe woͤllen *

iſt nit onmengelväpid Manglet aber der befferung nit

i

——

der erden et ——— vff erden b

5 iſt nic 05 diſer waͤlt ver ſtorbnen fi

Goa feelift nicentfchlaaffen 133 riſti vnnd der Apoftien Touff u. ceremonien

. ni = Epaftireilien fchmaach und (han

Ca nz einfchrodre fänd 5. b siften bedoͤrffend der Dberkeu / vnnd

ſich jtes ſchitms gebruchen

& bendi beräff 148.5 35 be ——— werden

——e oberer ſyn vnd im re⸗

al nit enderen ® Ehnften fällen d Brene fesen anche onder ſich allein def voaaren **

6.6 ——— moͤgkd Eyd “*

Gonften föllend jres gloubens chen ſchafft on» riſten vnnd Heiden werdend miſcht in der Oberkeit 146 nwas ſy gloubind von er

. —— in dem Touff —*

—T Chriten wie ſy dem böfen ——8

ver gäts vmb böfes gäben föllınd Ehrlich fryheit einfalter bericht Chꝛriſtenli

(ren en * Türften hand in en

Chriſtenliche leer wirdt alt ment probiere j it *

248 Ehnftenliche leer voirr bejügt gen

Sk mög grige vndtich bis Sonn mögenn omb grodffer ıfachen NE gefůrt ı74.a.b. "(Chrken funnkvomsfap * ſind der Apoſtlen zyten 9 —* —— fur die Oberkeit Pr 5 Ehriften ſoͤllend nit toͤden Ehaiften föllend fich crüges on

oͤllend fich felbs nit rächen/vü EN

» doch dem böfen reiderftion

* vmb den glouben baͤttẽ 162

Ghaften ſoͤllend Gott vmb friden *3

147. 6 vnd

—* EN fee —2* En forg ragen färdası * Ghrifen fin Nacht⸗

r.b Enzfehlaaffen in er

dem gſatzt und teren —2 liebe entſpringt vp dẽ ir

Coach liebe hebt nit vf das —— aaff 158.6. 165.6 —— 9 en fol mücvoillen nit

9b 148 Ghußenlche Oberen wie ſp Gorvies

Coaenlie ‚regenten haben fich nommen 151. de ne vfgelegt 248

Ba Dauid Goͤrg ein —— Toͤuffer

Sorten Han fi alle ener Gottes hand Pen Far —S

Eeber englöubigen iR ein rechte ri

—— miß beucht von den —E

lyb / nit ver ſeel 132.5 Erbfündiftin * —— fänd 26 Ee wirdt durch Die Töuffer gefchaͤndet /

onnd vılvopber einem mann erloubt 49.6. 50

Regiſter.

Es iſt def vatters will / ein riſche red der Toͤufferen

Euãgeliũ durch die Töuffer

Euangelium fol allen zyten —* get werden

Euangelium wirdt dem gſatzt gfetze 212

En wirt den fünderen *2

Giesen voirt 34 Münfter auch

get vnd angenommen Euangelifche Firchen Süch Kirchen, RUN | leer voarumb fpnüro ges 120

Erw beißt nit nit lang / fonder immervode —— wirt von Chꝛiſto nit

Sat von'anderem ſchweerẽ

den werden 179.

Was der Eyd ſye 180 Form / Eigenfchaften end Ceremo⸗ nien des Eydſchwuͤrs 190.a. b

Worzü vnd warumb der Eyd gäben rn 4 vnnd noch fölle gäben werden

F in iftndäg end notwendig ı$ı Duch nit fünd oder onrdcht 181.6 der Epd folgehalten werden 181.6

* nit fo fry dz mans vn⸗

derlaſſen moͤ 3

erdichie tröum der Mün⸗ alſche propheten wie man ſy * >

$ früchten.erkennen fölle

Fantäftifch ſtillſchwygẽ der ———

widerlegt

Fluͤchen vnd ſchweeren wirt in Gärrlre chem wort verbotten/tc.

Form vff welche diſes büch Diner töufferen fpe gefchtiben rid vonder den Chriſten m Töuffer [oder Diegroben Güde)

mpt jrer —— articklen / der Fer

5 andgef Bäche] a type Töuffer/ein and gefe -

jrem irrthumb / ond deffelben vo mp

„ursung =

it der glöubigeniftgeiftlih 33

rölich fon onnd lachen / —* Be es verbotten

Gürbitt der glöubigen note. 25

der Särfichtigteit Gottes föllend wir nit nachgrüänden 189

Füurſten der waͤlt / welcher gftalt Chris

pcut⸗ regenten [yend 14

Fag —— was ruhe der Müngerifchen leer von oe

®. Gaaben Gottes föllend erbuwung der kirchen gebrucht werden 97

Saftmaalbhaltenıft nie fäud 22.0.6

4.5 Sebaͤtt ð Chafte wie es geſchaͤhe 71.6

Sebaͤtt wirt Touff erfordereer 195

6.b Gebott Gottes. Süch Gſatzt. —— iſt man ver Oberkeit ar

6.5 Sar der Zöufferen eigenricheig. Sons

5. 6 Ee der Toͤufferen iſt *

liche Ee

179 Geiſtlich aſſen _ trincten def (ba

vnd biüts (Ch

b Gemeine Töuffer ſampt jrem Ipum]

vi deſſelbigẽ widlegun

Gemein ſame der en fol ns Sn ften nıt fon

Gemeinfame 8 gůterẽ wirt mit Zur volle kom̃ne ig erforderet . be b.130 iſt onrdcht 31.65 Welcher gſtalt ſy vonn apofien 8* brucht ſpe

—— mit der waͤlt haben in *

fün 8 Anıppenbzuch ein iwenduf 48

zu Munſter

Gefchaffe Süch Goͤttliche gefch:iffe. I

3.6 Gefichten ver Töufferen find all grüfen

lich und erfchrocken

43 80.5 Geſpraͤch mir ven Toͤufferẽ em im ı$

Schwygerland gehalten Gefpräch mıt ven Widertöufferen ges halten Zofingen im Argdum 17

178 —— mit den Toͤufferen es

ſter 7. 6 Geſprach Hecolampadij Safılı mit den Wipdertöufferen —* b Geſpraͤch Zürych mir ven Wiðtoͤufe feren gehalten 9. b. ꝛo. b Geweer tragen iſt den giöubigen. nie

fchäd Glouͤb deß Alten onnd Ylärven Teftas ‚mentsj/ift ein glouben 117.6 Süch 8 deß alten Teſtaments. Gloub gadt vor den güten werckẽ 108 BSloubin Chriſtum ift von anfang der waͤlt geleert worden 1080:6 Gloub in Chnſtum vnnd nit die werck reinigend vns von ſtinden 105. a. h 106,

5.5 Gloub iſt ein frye gaab 624 ye gaab Gottes 8

Regifter.

- man ouch etfoarn darzů zwin⸗

nn fölle 155.06, 164 23 machet laͤbendi i35. b GSloub nit ein preier 6 Gloub fol = ————— page artickel föllend ſtyff

artickel moͤgend vnd dem alten Teſtament probiert wer

den Sloubens ſachen föllend allein vom ſchwaͤrdt dep Goͤttlichen worts ger regiert werden 149. b. 150.b Gloubens werck / tc. 106 im Glouben fol man die fchroachen güt lich troͤſten / vnnd Die ſtettigen 165. b

fen

Giöubige bedö:ffend der vfferen * * predig

—— deß Alten vnnd Nawen * ſtaments hand ein kirchẽ / hoffnung / eiſt vnd glouben 116. b 118.b,120 Sieusı. ge eltere hand Sicher Des heilsjrer binden 36.5 kommend nit in das gericht

Siäubige menſchẽ find nit on ſilnd 23.6 Werdend aber rein genennt 2 Perachtend denfirchgangnit 89

ruͤmend fich nıt prer

Giöubige find Abrahams end er s Sloͤubige find das geiftlich Iſrael 43 Glöubige find im himmel/ond die en

loſen in ver hell find nit ai Pzetiger Gunden

—* e ſoͤllend fich in gfaar vnnd tod

en veßgloubens halb 44 —S wie feer ſy fry ſyend vom ger 34

ja

88 Süch Chriſten

Sloͤubige ſeelen richtigs di⸗

. femläbenindasewig i33 b ı35. b

Glychßnen ım handel def F Gott verlougnen

Glychßnery der Toͤufferen GSnad Gottes ſtadt nit in vnſerem vers dienſt * 6 Gnüg thünung 9.5 ——————— —** durch die Prophe ten ond Apoftlen bejüger 5.b Gt: allein gehott die (Fer 109

Gott bekeert die hergen durch das mit⸗ tel fines wortsa ort forderet von finem volck den Eyd Karel vnd verbtit in nit 197.6

S

Gott gibt Rirchendiener '

Gort hargrısht taͤcht vngſetzt 155. 3

Sort iſt einig in finem waͤſen / dryfalt in perſonen 56

u.b Se: up gnädig allen die jn anräffend

Ser a alleding / bat ſy in finer verwaltung * Vnd ſündet nit

123 Gott ſtrafft glychfnerifche prediger 35

Gott trybt ons dem glouben 163.6

Gott verhertet Phraontfin berg 63 —— das boͤß / vnnd keert *

guůtem

Sort wirdt gepriſe n mit dem lyden in ne glöubigen

Bott nit ewig / ſonder iſt * dem buͤßfertigen

Gottes füärfichuigteir ſoͤllend wir nachgrunden 189

gebott ſind nit abgethon uf ottes gſatzt. Such Gſatzt Gottes.

Sottes namen wirt Durch den Wider⸗ dertouff geſchaͤndet 202

—— langmuͤtige hebt fin dd *

* volck welche das ſyend *

8 wori iſt ein regel der raͤchtẽ leer Gottes wort iſt ver Oberken nit vnder⸗

worffen 1590 Gottes wort fol man hören jm * ben 135.6

5.b Gottes wort folnit des dieners vwd

gen verlaffen roerden 839.6.90 ee vnnd ſchweeren ıftinder re verbotten/ ondıft ein 179

Goͤttliche aſchrifft wie ſy fälle ori müffe vßgelegt werden 101 102.105 Göriliche vu Chꝛriſtenliche leer wirt vſ

altem Teſtament probiert Gotten vnd goͤttinen Gricht vnd raͤcht ſol vnd mag von 3 ſten gebrucht werden 158

Dirt von Chriſto nit verworffen 153.177 (den i55 Sol von Chriſten nit mißbzucht wer Grobe Touffbrüder ſampt jrem grürot-- lichen roüften irrthumb . 32h Sfast Gottes] roie es ſchweerẽ

Sfagt Gottes erinnerer den men.chen finer fünden 110.6. tıp Fuͤrt vff Chriſtum / wirt enigegen gſetzt dem Euangelio

cc

Regiſter.

aan vnfers laͤbens / äichtiger vn Kan mag vom menſchen *

werden nı.b irt alleinin Ghriftoerfällee 113

a von Chꝛiſto nit vfgeloͤßt vnd von ug grichtsordnung

abgeihonftc.

on + vngrächten vnnd * en

FE rn ces werck 02

KBüte werck kom̃end of dem glouben und frucht deß gloubens 107. 209.b E ind dem menſchẽ notrvendig 2083 Merden® grächen: keit genennet —— Ch iſti waͤgen / S d mit ernſt leert werdend 20

2orſen er by den alt ein

sa gro at —— ſtadt allein in ‚Khufo, falſcher prophet ilige gefchzifft it Gottes wort 6. 47 lige Kauf bed Zeftamenten rn in der

Beilige gfehziffe iſt der kirchen *

regel eilige onfändige Toͤuffer / ſampt u » Iren Ind der felbigen *

23.b Egeifts Frafft ift glych indem * deß alten king .

Stapiede ein Wiverröuffer

5 den glöubigen vf / vnd nit je

—— Propheten vnd Epirndu

Dincirgerve Müngerifchen —*

Sißen dcr Mänkerithen worzů ſy diene

32 halten / iſt nit ſünd üren werdend nit Eerenfrouwen im

u

bimmelruch vorgo Suͤttiſche b:äder Tens jrem eu vnd deß felben 42. 6

ie Bocold = lewen / ein Wider⸗ Münſter in ge

N ur vet

—* t 12. alte regenten zo —— Fünig erwellt / air Een en pracht endet 28.prediger /:c. n Erwellet 12. 3.5 am 2 nem verdienen getönt der zn ift Selias * vorloͤuffer (Ch: def; nr Jen Chꝛiſti on

Eine on « 93 in leer vnd der jän ziftı leer ein leer 183.6

* Daͤnck Widertoͤuffer 18 n —— ein u

gi Mn ſcheuer / ein ———

id vnnd falfcher prophet e_

Iſraeliter wie ſy dem anderen mal (Y fchnisten fpend 2.6 rs hat Chziftus im Vachımal *.

Zudas ein tüfel / vnd dennocht ein ap In nie der glöubige färer und byfpil gs 1 glouben habenift in der waͤlt 5

Kunden, find das volck Some! vnnd F fomen Abtahams 194, 196 der Chriſten find Gottes finder

iſt das rych Gottes 196. 6 ſoͤllend ſorg für jr, heil tragen

Bart tragt forg für ſy / vnnd werdend loͤubig genennt 198 Sy föllend getoufft werdẽ 27. Br u “2 pr ouch im punds Goites 6

Ainder werdend in der gfchzifft under ing nammen der en Sy kom̃end warem glouben vvnd erkanntnuß Gottes 188 rt wer von Chriſto ——

—— den Durch den Touff 3%

Go —R iſt nit ſo fry daß man jn vn⸗ der laſſen moͤge 39 Aindern glych voerdi/wasenfen 18. 6 Ainder touffen witt von den Toͤufferen verworffen 182.b. es

Regifter.

Ex von glöubigen gebrucht werdẽ Die nit färven onnd Händen gäben a0: nit of dem räfel] fonder vg Gott

SR: = zyten der Ipoftlenin der —* chen gebrucht worden Aindertouff ſol * der mißbetichen * en nit verworffen werden 1 84 zügen ſtellend wir Gottẽ vnd Goͤttinen / vnd nit bürgen 193 Er iſt ein zeichen ve nürven pundts im niſwẽ Teftament vfgericht 193.b Kirchenbrüch ð alten find abgangẽ 98 Kirchen har boͤſe vi gůte Sl bi end der waͤlt 153.b. 166. ‚Nischen ſol das geiftlich körodıne b: uw

Rirchendiener/ Süch Predige

Xırchen ha = t gwalt Diener orbnen 80

Kirchen Chriſti bedarff ð oberkeit 142

Fi ee roirde in der gefchzifft = t gen

Zuge ©) —— Hedarff Feiner

78 —— —* behalt die geſchrifft be⸗ der Teſtamenten 6cg

u. Chꝛiſti brucht vie lybſtraaff 1538. Chriſti Hat nun einen Touff

der Kirchen mn fiecht onnd ir heilige geſchriff Kirchen Chaft fich in alle J der erden 116 Zirchen Eheifti ah gſtalt ſy on vnd maaſen 24. b Airchen der —— iſt ein te kirchen June kein leeran one zagnuß ve

fi re Cheiſtenlich gebätt/ * andere ding wol vnd recht 716.7 Hoͤret nit vf ein Kirch fpn von der menglen waͤgen dıe ſy das vnkrut Fr ; der voäle

A nit on bäßfertigteit befferung Kırben der Töuffern findnitrechte ne.

voare fir Kirch de alten und nüre? iſt ein einhaͤllige kirch Kirchgang fol nit für onnäs gehalten werden 39 Aleider moͤgend fry von menſchen ge⸗

bru

cht werden 20.5 Arieg def alten ‚Zetomente] per: = dauon halt

EM ift den Cheiſtẽ nachgeiaffen wenn es recht oder unrecht ſye

* ven Chriſten nit verbotten 174.5 ein werck Defglouvens 174.6

9 Wing u der firchen pfläger vnd vers

145. 152

Sachen vnnd frölich, fon veirt nit alle ehe

verboten

$äben ver Toͤufferen glpchfnerifch gr

Leer vnnd vnſere iſt ein leer 122.

ſeer vom Widertouff 9.6

Leer vom willen Gottes durch die fer mißbrucht

£ibertiner / ſampt jrem gruͤwenlichen irrthumb vnnd deß feiben nn

fiche Bortes vnd deß nächften wie * fo fich ofiftreche ir von Chꝛiſto gebotten a 5 Chriſten föllend fich deren nit erhes

ben 117. Siebe in den glöubigen nit gar erlöfchen 42, Siebe iſt im menfche nit volltomen 128 Siebe kumpt Bor 116.b Ludwig Häyer Widertoöouffer 14.6 iſt den Chriſten nit *

1 —* Iſrael iſt nit mer / ſonder 43

ROHR hat ein waren Bean oren & " die gebenedyer Über alle

rien ein ofrärifcher leerer Melchior ein grilwenlicher Töuffer / fampt finer leer articklen / vnd der felben widerlegung

178

57.58 der Menſch hat nic vollkom̃ne liebe 128 Menſch kan eignen krefften das ge⸗ ſatz nie erfüllen 112.113 deß Menſchẽ gnügrhüyüg für die fünd a die gnuͤgthůyung Chriſti /

by den alten ein verfuͤriſche 40 en von Gott geordnet / folman * vnderlaſſen

Moſes bereitet den waͤg Chriſto 2 cc üj

Regiſter.

ni Mofts ſtůl ſitzen was es ſey SS.b Mofes| warumb er fin angſicht

habe 67 Moſis gſatz / Suͤch Gſatz Gottes. Mofis ——— iſt nit vfgehebt 158 Munſteriſcher Töuffern hiftorm 46.54 falſche leer der Kejmiders

7.6 Müngers haͤrkom̃en / laͤbẽ end *

Müngers artickel

Müngers leer von ber snäghäyung Chriſti widerlegt

Müntzers falfche leer vom wort Bor tes widerlegt 6. b

Müngers irrıhumb durch fine jän. er

Iſt anfangs noch nit in der eroefen 240.6 y iſt Chriſtẽ lütennotwendig 1242 Entlediget die Chriſten nit vom crüg vnd lyden 142 Dienet Gott vnd den menſchen 144 = werck vnd thatẽ find Chiiftenlich

Oberkeit] mag fchirm des gloubens end jrer onderthonen Frieg üren 274

Oberkeit foll jr ſtraaff wyßlich vnd ber ſcheidenlich füren 169 ſy foll kein tyranny tryben 170.5 fp mag in gloubens vvnd der fachen toͤden

.b Oberkeit ſoll ſich deß gloubens

—— ers jti a. bannemmen 149. 162..105.b Müngerifehe fe propheten * b 8 - fchroert des geiſts

en ſyn 149. Nachtmal deß Herrẽ was es ſey 203.5 Der prediger vnnd jre ämpter ſoͤllend Es wirt von den Euangeliſchen nie mit vermiſcht werden 150.5

mißbzucht ums Die mißgbräch darin (öllend nit v einigteir willen gelittö voerden 204.6 Ob darinn die wort / Das ift min lyb / vom bꝛot verſton ſyend 205.6 a das, yngeſetzt vnnd zůgehoͤre

Ob ouch Judas das Sacrament des

Nachtmals mer gen 207 Ob es ouch omb der fünderen voillen

2 finer voırde abnemme 208 Vaturenın Chriſto 9.6 Niclaus Storck Widertöuffer i. 6

vom Nüwen him̃el vnd erd Müntzern falſche leer widerlegt 4 Nuw Teſtamẽt har nit minder Die gnad Gottes dann das alt 195.6 das Nüw Teftament ift im Alten ges vnnd legt das Alt GG,

das 2— Teſtament verwirfft rechtfer tige krieg mıt. 175

Oberer def Alten Teſtaments / h and in fachen gſtraafft und getoͤdt

die Obere ſoͤllẽd des volcks vaͤtter fon 5 der vngloͤubigen iſt ein Ober⸗

keit 7. Ober keit iſt nie alſo fry daß ne uns

derlaſſen moͤge ne iſt Sort 8.b Durch die bandie vnd würckt Det

fine gericht

Dem ſollend die Cheiſten —*—** on 339.b. 140

Dberkeit wirt von Gott en das * geheiſſe

AR nit on groöffe vefachentöden 157 ſy finder voenn ſy vil gůtig ıft vnd

verſchonet 157.159 jr ſchwert roirt Durch Das Sr nit verworffen 8.6 ſy erhaltet end beſchirmt mit ð —* Chriſtenliche liebe

fo foll nit einen yeden laſſe glouben

was er wil 101.5

der Oberkeit Zürych —— der di⸗ ſputation wider die Zöuffer ı1.d er antwortet ern

——— fin büc E ach = ecolampadius halt ein ? den Töufferen Bafel” e 14.6

Dffnungen ver Zöufferen find ſchraͤck⸗ lich 43.6

>) Paulus hat beſoldung von finem gen genommen Paulus hat der kriegßlüten hilff ange, nommen. Paulus ift dem glouben —— 4}

164 Paulus toufftdierz Fphefonurein mal mit dem waſſertou 202.5

b Paulus er von gricht vnd raͤchten

geleer 8 paul pan ei vom gſatzt / mit finen

Petrus * fin beſunð ſchwert yn > a h bon res ampts halb von

den Apofilen onderfcheiden 9 Pia

Regiſter.

Pfiſtermeyer wirt 3A Bern vom wider⸗ touff befeert. 15 Brit ift ein fänd * er Müntzers junger Pharaonis hertz wirt von Gott seen

Prache/pochmii vnd groffer mören der Zöufferen Pꝛedig der Euangeliſchen ıft nit vinafer rıg wie die Töuffer fagend 107 Pꝛedig des worts Gottes einrächt - teldes voaren gloubens die Piediger follman als das wor 1&or tes hözen ıo1 Predigen vffven taͤcheren / wie es von Chriſto 25 18. Prediger die falfch leerend find woͤlff. 94 Prediger gaͤbend nit das ſchwert —* rannen in die hand u jres berüffs Hal m. berer ſyn 145.b diger J ſy falſche leerer ſyend darũb 3 ſy nit alles chünd wz ſy leerẽd 96. Picbieer find fünder vnd dennocht nit allen lafteren ergäben 99. —n nit alles chün was ſy lerend

Prediger ſoͤllend allein in der ieh Prediger ſoͤllend die Eirchen 3

pre gſchaͤfft vßrichten 249.b Pieviger föllend nach dem wort Gottes von Finden vereilen 189.5

Prediger En wider Das! fchroeeren vndfl 179

Pen ——— das heil allen =

chen

Piediger werdẽd einem ernfafften läben vermanet 2. b

Prediger def Fuangeliüs [eerend vnd wol vom Nachtmal des Herren 204. 205. ob 4 den hünden vnnd ſüwen predi⸗ gind 204.5.206,

die böfenfond ſy im nachtmaldulden

207

jeerend recht vonder liebe 127.228, vnd der Oberken 138. verwerffend Die guͤten werck nit 209,

uuo.

leerend

find —— —— - 91.

ige pfründen vnnd befoldungen vom piedigenneien 92. b. 95.4.5 voerdend nit gheiffen vergäbens vnd en Ihon predigen/föllend aber keinen

0.b P:edigers fruchtift die leer

racht vnd hoffart tryben

5 find mir woͤlff wie vie zönfer! * end

die belonung fo jnen wirdt iſt jr *

eigenthuͤm 94.6

Prediger des wort Gottes werdend Boit gäben 77.b föllend ordenlich geroeller roerden 80 find nıc on jre mengel vnd präft? ss vollftommen 8 —— ampt wirt von Paulo flyſſig nz >

ſy werdend einem —— ben vermanet

nit von Chꝛiſtenlicher leer age

Predigers ampt läben vnd wandel wi es geftalter ſyn fölle * 7 ——— leer ſol dem wort oe probiert werden 6.b Predigers vnd der Oberkeit * wu nit —— * 150. b6 topheren ẽd 17 Pꝛophetẽ Munſter ſchribẽd ein er der reftiurion Picphecy Ze vom allgemein? Ken wie ſy fölle verftanden werten 173. Prophecn wie * recht ſoͤlle art voerden Pundt Gottes mit Abzahamen chet iſt eewi b

3 te —— vnſerẽ Finden vff den hättigen * nüwen

iſt der touff 199. —* machen ift Fein fänd 22.b

in Schwaben Francken Raach 154 83 Müllhufen entſetzt 2b

Regel onfersläbens ift das gſatzt 112. wie man die geſchrifft vßlegẽ ſoͤl⸗ 102. b. 103

uch? vi verdam̃en ð Töufferen 74.b Richter foͤllend dz rächı nur vfziehẽ ass. find diener Bortes 155.6 Rıngg Müngers junger ı.b —* wirdi den glöubigen nit

Rn Chin iſt nit fleifchlich irrdifeh Rhch Chriſti end der waͤlt Rad woiß« * anderen

IRB fünberer ci 145.6

Regiſter.

Roch ſyn vnd eigens haben iſt nit ſünd 19.6, 128,6

S Sacramenta der alten ind den vnſeren nit vnglych 139.b.122.b.135. * ſind nit hoͤher dann das

And nit überfläffig ons

39 föllend nit abgethon werdẽ 40.193. Sacramenta * vff Sort fin * gegründet / nit vff den menfchen 87. b Sactamenta wie ſy von Chriſten 2 bzucht werdind iſt der fryen waal Sonn

3 ſtadt nit in vnſerẽ Sectet ſoͤllend geſtraafft werdẽ na * laͤgenheit ver perfon vnd ð leer 168.6 Secien der Töufferenman tafalı 17. Secten vnnd trennungen föllend in ri kirchen nit fon 161.5 Sectifcheleer vom eydſchwuͤr 178. Seel Chriſti iſt nit eniſchlaaffen 133.6 Seelen der gloͤubigẽ farend richtigs vP diſem laͤben ın Das ewig 133.131. fchlaaffend nic big an Bee t 13 134 find ontödtlich 131. find 4 der * im Simmel vor Sort 136. er v ein cher Töu ıft —— gut vnnd

ih r nit alles verbotten 9.6

Sch we eren vnd flächen ein —* * groſſe fünd

Schwerdt Mofis iſt nit v bt —9—

—— ein ſchaͤdlicher Be in

vnd himelifche pe ez

Spyß vnnd tranck ift —* ie fey vnd nırverborten

Stiltfchropgende brüder fampt jrer en arrıcklen

Storck roiderröuffer

Straaff ſol in ver kirchẽ gebrucht werde 165.166. 167.

werdend den menſchẽ allzyt vers

Taͤſchen / hät F ſtab / wie ſy den *

poſtlen verbotten Tag deß Due ungrodß an 5 Touff des fhürs 194.6 wirt den —— gaͤben 203

Touff dienet Dem nilwẽ Teftamene/ vnd iſt ein zeichen Des närwen pundts

193.b zu J an ſtatt der bſchnydung kom̃en

der Touff iſt einpundt volck —— 187. —* ie 6 Town ol den kindẽ x abgeſchlagẽ der

194 ———— eũg habe 182.6 weicher der raͤcht —* * der Chri⸗ een Touff hat nit vilceremonienf darff jren ouch nit 2135. wem Ber Toͤuff diene Touffs namen end frucht Touffen in Chriſtum was es ſye * der Toͤuffery frucht Töuffer buwend vff jre eigne werck Toͤuffer ergerend fich an der Euangeli⸗ ſchen leer vom gſatzt 110.6 Töuffer Hand nıt eın war rächte Pirchen Dieroplfp Der zeichen der waren Fırd chen manglend 69.5 Töuffer Hand nit cin kirchen der? Kos rinthen glych 96. legend jr pfun® übel an 99.6. habend Feine flüß des 1dbenden waffers 100 Töuffer heiffend diener des ger

zöuffer band ie den Mänferifche geift 49. —— re am nit wie das fatzt abget 114.6 ad ae a vnd näro Teſtamẽt werdind von vnns vnder einanderen

vermiſchet 114 Toͤuffer klagend falſchlich * die pre

zöufer kla ie denn fi man nit 138, 6 öuffer Elagend über die leer von ð 7 126 Töuffer kommend gen Zürych vff * putation

=

57 —— —— den Bañ vnd offehltef

Samı der pzedigern fol men nit m funder Kaffee 89.5

Sünd iſt des menfchen vnd nit

Etnd welche Zum todt oder nit u * beſchaͤhind

Stind werdẽd ons allein durch DE =: ben.in Ch: tum verzigen 105.5

derfirchen 156,160,

7 Ufer, Icrend® Een kei⸗ nen eyd ſchwee 7. 6 de leerend C briften föltind nie *

zöufer leerẽd die oberkeit (ölle ſicht * gloubens nilt beladen Toͤuffer

Regiſter.

2 öufferleerend man fölle niemand zum ee jroingen man fölle nit gho:fam fon due —— * erden föllind we⸗ der für gricht noch rächt * as Ghriften

den Zöuffer leerend Die prediger —— deß Herren nachtmal 203. b. hand ſelbs falſche meinungen daruon

leerend die ſeelen der ee nen fchlaaffınd

Zöuffer leerend ð roidertoufffpe ð Mori Chriſtenlich Touff 201. ond ſchirmẽd den mit exemplen der gſehrifft 202.6

—— leerẽd man ſoͤlle die gſcheiff * vßlegen

—* vo; gründen fo leerind Gh ften föllın® nır kriegen 173

* *

der Zöuffern fraͤfenlichs richten ver⸗ 7

damen die kirchẽ iſt vnchriſtenlich 74 & Toͤnffern s iſt des vatters will / 30.4. 30.b tag des Herren kumpt er ſchrhend / Thůnd bůß Zeufe find buchpzediger 1.6 Töuffer find nüwe Donatiſtẽ 75.6.1763. find nüwe Pelagianer 192. b öuffer find von jren kirchen berůfft 78 —5 ſoͤllẽd von jrer hartnaͤckige waͤ⸗ geſtraafft werden 166 284 ſünderend fich wider woont von Der kirchen ab Zöuffer tringend mer off des EEE verdienft dañ vff Gottes gnad 187.6 Töuffer vernürend den ordenlichen bes

3% 10,

rüffder Dieneren Gottes 77.b Zöuffer vervoerffend das Alt z. ment

Zöuffer verwerffend den Kındertonff] vnd zühend Darum etliche der

«b

2 —— ſy nit der krehk * nd

zdf voöllend alle ding gemein =

Töuffer woͤllend nie zwungen fon 3 ** woͤllend d fich von der kirchẽ =

ünderen X öuffer werdend erkañtnuß free, un thumbs vermaner 83.6 werdẽd m beſchirmpt mic = ——— * 7.6 uffer 3ürnchg *88 a Toͤuffer Zurych in der Diſputation üs

152. b eu

berwunden n.b der Töufferen eigenrichtiger npbiger

2 ee BIEEARER iſt nit ——

ren Gotis leſteriſche leer von der nägthäyung Chuſti 5.6 7 ut che Firchen find nit rechre 2

chen Zöuffifche mar ıhünd die reche o:Ddenliche pzedi 9 Töufhfcher —*2 bedarff die *

chen ſo alt welcher ſtalt es abgethon ſye 115.0.6 Teſtament / alt vnd näro begroffend - keer vnd glouben —— der beider vnderſcheid *

Alt vnd Nuw/rc. Suͤch er ter deß alten Teſtamenis. homas Münger WWBiverröuffer 2.5 Todſchlahẽ ıftein ſchwaͤre fünd 157.6 Tod fcheider venipbvonderfel 232 inderer das läben der ſeel nit 134 ft ver waͤg zum laͤben 436 7 von def gloubens waͤgen obes ouch recht 165. b. 171 Troͤum der Müntzeriſchen Sea falfch vnd erdicht 3.b Zruren vnd Hagen wirt finer an ers orderet 2.6

er‘ —* vnd die boͤſen werdend nit *

64. Zorannp fot von der Oberkeit * ge⸗ brucht werden 76.6 Tyranniſche er vnd herren was er inen handen 4.6

V im Oatter vnſer fol Bein bitt vpgelafs den 25.6

Bin Teftaments babend frieg ge 174.0.5 Dr def Teſtaments / warumb Eyd geſchworen habind 192 ol tter des alten Zeftamenıs hand in Chriſtum gloube 128 Hand einerlep geiſts / gloubens / hir 8 offnũg mit uns i17. a. b. 119. b.120. braham vnd Dauid hand fich def Meſſie troͤſt 120.b. 101. Alte heiligen des Alten Teſtaments find vurch Criſtũ ſaͤug woꝛde 12m, Hand fr gebaͤu den glouben in Chuſtum Gore vfgeopfferet 122, re Sacramensen find den vnſeren glych 222.5

Regifker.

der gerechtigkeit iſt Chriſtus

Derpeiffunge wie ſy von heiligen Vdt⸗ teren nit —— 44.6 —— der glöubigen iſt uferden das rych ss —— ſy recht oder

—E der Toͤufferen ein ler groſſer irrthum̃en

Verzuckte brüder welche Enthuflofte genennt/ fampt jrer leer articklen vnd der felben widerlegung 30

Veriphung der finden wirt niemanıs -

efchlagen der jren begaͤrt 59 entnuß der todten wirdt mit der zifft bezti get 64.b frär in Frießland vnd Jjů Amſterdam in Holland 52.4. b Dfrürer vor Franckẽhuſen erfchlage 3 Dile der eeropberen ift den —— = borten Onverthonen föllend lyb einer Dberfeit fegen 4.b Vnderthonen ſoͤllẽd nir gemalt wider jre Oberen Vngloͤubige find in der hell / die —* gen aber im himmel 5. b Vngloͤubige roerdend on vfhoͤrẽ Pati pon lyden cc Onfändige heilige Töuffer / fampr jrer leer artıcklen 3.b Volck Sotres wirt Setamnenuß * gloubens eckennt Veſprung des namens der Töuffer x idertoͤufferen 9.5 Dffere leer fol vmb der inneren . nir abgerhon werden 33.6 Das vffer wort von Müngerifchen vers kleinert / worumb 7 Vßlegung der gſchrifft 102 Dbkonpbügnes geſpraͤchs mit

Die —— gie

23 Waaffen tragen ift ven glöubigen = verboten Waͤg ð fAlıgteitift den glöubige Durch Ghriftum vfgerhon die Waͤlt ft ver warheit nierredre/ ir

notwendig 27.6 Waͤſen ver FR Töufferen ı5.b Waſſertouff fol den glöubigen kinden

nit abgefchlagen werden 198.6

Werck Des menfchen werdend onders

fcheiden 106 Werck des mẽſchẽ. Säch Güte werck. Widertouff Zurych verborte.12.b.13.6

Widertouff ein zeichen der ——— von Der firchen har allẽthalb groß übel an ericht Bere vnraͤcht / nit Sch

as daruon alten zyten [pe gehal 5 wor den Durch den wirt der nammẽ

geſchaͤndet 202. Widertouffs vfgang Zürych 8. b Widertouffs leer vnd migbzuch. 9-10

Widröufferg erfter vrſprung and Saal in Garen ı.b Widertoͤuffer ſündẽd gröblich nach ems 36

widertouff

idertöuffer Bern inn der tation überrounden

Wivertöuffer Wormß 14

der Widertoͤufferen Zurych vnd endtlichs fürnemmen

WiverröufferZärych von jres kybs * hartneckige wagen Zürych toͤdt 15. b

Wmertoͤuffer ʒ —** im ars land

4.b Wivdertöuffer kommend gen Müänfter

ın Weflphalen 46 6.47. Wertent da dannen verfchicht 47.6 Kommend wider richtend eın vfs rär an 48 Jagend die burger d ſtatt vß. Aber dend in der Starr beldgert. 45.5 £pvend groffen hunger ın der run

Wer: end ineroberung der Statt er⸗ ſchlagen 54

Widertoͤuffer. Niclaus Storck. Thomas Münger. Melchior: Ringg. ı.b

D. Balchaffar Hübmeper 12.6

Facob Kauy. Johann Dänd.

14.6. 65.

Ludwig Hdger 14.6

Pike Meyer * ieterich Schnyder

Thomas tienhart Schücker. 31 * Dauid Goͤrg —— Hüt uguftin Behem 44 Johann Bocold von leyden 47. Herman Staprede. Bernhart Rott⸗ man. Heinrich Roll 475 Bernhart Änıppericlling Gerhart zu bzuch. Bernhart Ärdchting

Matt his Johann Tuſend Scheuer

Regifter.

ch Hiluerſum̃ acob von Kampen F Jahann Gelen 52. a. b —— or belit 53 Seruet Melchior Hoffman Billige armüt der Töuffer£ein ah nerp vnd verbotten Don Gottes iſt höher vnnd —— dann die Sacrament

Won Gottes folman hoͤren / one = $.b

glouben _ Won Gottes Müngers lich

- Worte vnd der Sacramenten an del tadı off Gottes krafft / nır menfchen J—

Wyyh vnd kind ſoͤllend nit on vrſach ver laffen werden 19.b.35.b.42.b

Wybher föllend nıt vnfrum̃ werden vnd gemein ſyn 36

3 Zeichen der rächen Zirchen 70.65.71. 73.

nn von Töufferen mißbrucht. Zn vnd zaͤhenden föllend

der —* Chꝛiſti zyt / iſt vemmenfchen verbo zgen 38 Zürych ift man nit Zwingliſch * Toͤufferiſch / ſunder Euangelifch-. 41 —*** Wza⸗ dep widerouffs 9. > Zürych verbät ven roidertouff: n.b ** zum gloubẽ iſt mi ſchaͤdlich / ſun der nün 162.103,.164. Sroinglipzediger roider die Töuffer. 9-6 b Zroinglifchhpbrreier D.Balıhaff. 13 veriougnet nit die Erb ünd.

Yi Zwingli verroirffe dẽ kinðtouff nit. 13.

von einem Toͤuffer beſchworẽ

Zwingli von Töufferen —— = 10.5 Zropfpalt ond treñun rchen zU rpch Durch Die Dicker ang angericht.9.b Speliche güter rächt gebzucht / den glouben nis 9.b

End des Regiftere.

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Das Erſte Buͤch wider

die Widertoͤuffer.

Don dem vꝛſp Widertouffsrharlangend von Thoman —— und von deſſe verkeerter vfruͤri⸗ ſcher leer. Capa.

Jewyl ich mir fürgenommen baby mit der hilff Bots deß allmaͤchtigẽ / ſchry ben wider die ſchwaͤren irrthum̃ vnd (b&d lichen ſecten / trennungen rottungen der Widtoͤufferen / hat mich güt vi kom̃lich fe Bedücht/etlicher maß nachzeuolgẽ dem y⸗ ſpel detz alten getrüwe Biſchoffs und ſali⸗ gen martyrers Chriſti Jeſu / Irenei / das wie der ſelb in ſinem werck wider die Valentinianer geſchribẽ / grad von —*—— leer vnd wunderbare zertrennungẽ verzeichnet / welche er dañ hernach widerfochtẽ und verworffen bat: alſo wilich ouch di⸗ ſes mines werck wid die Widertoͤuffer anhebẽ vom vrſpꝛung / unnd demnach erzellen jr wunderbarliche fpaltung in vilerley

en: vnnd die felben hernach / mit Gottes wort / ſo kurtz es ymmer geſyn mag / widerlegẽ und vmbkeeren / vnd das ces ven Gottes finer warheit / hilff der Kirchen vnd jren die⸗ neren / vnderrichtung Ver einfaltigen vnberichten / troft/ ſterckung vnd warnung aller glöubigen. Stellen aber vor⸗ deriftjren vrſpꝛung vnd zertrennung / nitnun Yarumb / daß ſomlichs merteils by vilen lüten gar in vergaͤßligkeit kom̃en/ oder jnen vaſt wenig hieruon mer wüſſen iſt / denen ichs —3 Bringen/ vnd warhafftig ouch kurtz erzellen wil/

onder daß ſoͤmlicher handel an jm ſelbs dermaffen gſialtet iſ / ein yeder verſtendiger glych wol on.allewiderle ung / v in felbs grundilich verfton mag / 95 gedachte Tor b em entſprungen / dahin fürnemlich gericht iſt / das wo das $Es uangelium anhebt geprediget werdẽ / oder ouch ein sptlan gepꝛediget worden iſt / die Kirchen Chriſti verwirre / die fhlE sen einfalugen in zwyfel bꝛinge / ouch haͤderige vnrüwige ginä ter noch onrüwiger/ond ouch die Predig deß heilige Euan ge liums by yederman verdacht und vnwerd / ja verhaſſet mache: &

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STAATE- SIBLIOTREK ı! MUENCHEN

Vff was üg diſe Ihe —*

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“Wider die VW idertöuffer vnd/über das erft ouch die vnderthonen wider jre herren ver⸗ wirre:deßbalben ſy wol von redhtglöubigen lüten myden/ vnd / als Ver maffen ſchaͤdlich Ver Birchẽ Chꝛiſti und gůten fridlichen regimenten/züflieben ift. Difpungder mb Pdasjar Chriſti ungefarlihıszı.ondısz2.babedfich Zn. Yaundenan der Salin Sagen erhebt etliche vnrüwige geiſter Conder weldyen ein fürnemmer was Niclaus Storck) welche troumtend / vnnd als durch ar vnd offenbarungẽ / von. Gott( wie fy für gabend) dem him̃el jnen anzeigt/für ware bafftig fürtrügend/Bocd anfangs heimlich jres glychen unrüs 2 wigen lüten/cs müßte ein andere nüwe wält werden/ in deren wonte die gerechtigFeit / darumb müßtend vor vfgerütet 3 werden alle gottlofen ab Ver erden /fampt allen gottlofen Fürs ften und herren: vnd nañtend aber alle die gottloß / die jrer part nit warend. Vnd der ſelbẽ ſchůl vnd rote har / iſt kom̃en vnd M.Thoman vfgeſtandẽ Thomas Müntzer / welcher ouch fine jünger hatt / Maurgtzer. gen Pfyffer / Melchiorn Ringgen / vnd andere vil mer. Diſer Münger růmpt ſich / dz Gott mit jm geſpraͤch hielte:all ſin lee⸗ ren vnd ſchryben was gantz hitzig / vnd forderiſt gericht wi⸗ der die Predicanten deß Suangeliums / demnach ouch wider die Oberkeiten. Dañ weni die zwen hirtenſtaͤb ſtaͤnd der en oder Rirdyen Chaifti vßtriben werdend/ moͤgẽd dannet⸗ in Die wölffone forg ryffen und würgen. Darumb babend als le zyt die wölff/ das ift falfche leerer /bäfftig zůgehaltẽ den Dre Dicanten Öbern/ob fy die möchtend von Ver haͤrd vertrybẽ / oder ioch die ſchaͤffli unwillig machen vnd von jren birten vers | wilde vnnd abfuͤrẽ züjrer gelägenbeit. Gedachter Müntzer nediget ließ im Truck / durch fin ſchrvybẽ vßgon für mengk Müngers etli * prediger die der ſelben zyt das Ruangelium pꝛe ve aruckel. digetend / wärend nit von Bott gefandt / predigered ouch nit das war Goͤttlich wort / ſunder wärend nun gſchrifftgeleerte / 4 vnd predigetend den todten bůchſtaben der gſchrifft. Ko wäre die geſchrifft vnd das vſſerlich wort nit das recht war Gottes wort / ſunder nun ein zügnuß deß waren worte Gottes: das ſelb ſye inner him̃eliſch / welches one alles mittel gange von vnd dem mũd Gottes / durch welches man möffe innerlidy Bericht werden/pnd nit durch geſchrifft und predig. Alfo achtet er ou ch Flein vnnd für ring den Waſſertouff: je hielt der Ririe Didertouff. dertouff waͤre nit Gott / darumb müffe man wider touffen mit einem geiftlichen rechter& touff. Wiewol er noch zur felben zyt

Das erſt Bůch. 2 zyt / deß ſins Widertouffs anfangs / nit ſol ſelbs getoufft ha⸗ ben: daß er neißwan gehinderet worden / vnd vor jm ſine jün⸗ ger anhůbend wid touffen (wie Bald volgen wirt) er ouch yormitfinemcignen blůt getoufft / das iſt / getoͤdt ward. Er lart ouch / es wäre erlogen daß Chriſtus für vns gnůg geihon 5 habe / als die zarten ———— daruon fagind. Die Ke 6 vnnd das vngloͤubigen vnnd fleiſchlichen waͤre Fein vnbefleckt bett / ſonder ein huͤrenbett vnd tüfels hürenhuß. Er lart / Gott offnete ſinen willen durch troͤum: vnd hielt ouch vil offtröumen/gab es dann dar / als ob es deß heiligen geiſts yngaͤbung waͤre. Dannenhar er vnnd die ſinen geneñt wur⸗ dend Him̃eliſche prophetẽ / vnd Spiritduſer / das iſt / Geiſtler. Diſe ſin gedachte leer goß er durch getruckte Büchli und Nuntzer in Sandtbrieff / welche er in das Ober vnnd Nider land empſig ande ns ſandt / begirlich ouch von fins gelychen pnrüwigen geyſteren woiſt er vnndangenommen wurdend / vnd auch angehebt von en ſelben hin vnd bar geſpreytet werden. Müntzer bat an⸗ fangs vmb das jar Chreſti5 23.0nd 152 4. geprediget Alte ſtetten an Saxen geligen/anftoffend an Thüringen. Vnnd als er nit nun mit gedachter leer wider die Prediger fibzcy / fonder ouch anhüb wıder die OberFeiten wütend und vfrürig predi⸗ gen / vnnd klagen / wie die freybeit vndergetruckt / vnd de arm gemein man überladen mit tyranny / vnnd vntraͤglichen Burs dinen/ alles was er hette vnd gewunne / den herren gaͤben / er Die arbeit/srmäe vnd ellend jm ſelbs behaltẽ muͤßte darum zyt wäre der ſach nachzetrachten / ꝛtc. ward er von Altftetten ver rriben / zoch deßhalb haͤruf vff Nuͤrenberg / vnd in das Ober⸗ . Jand/Fam der ſelben reiß haͤruf durch Baſel / biß in das Klaͤck⸗ duwy/gen Grieſſen / da er ſich etlich wuchen enthielt / doch mit⸗ Männer k bin an die anftoffenden ort / und in die Landrgrafffhafft Siů ger Stiel

lingen oud) bandler / vnod finengifftigen famen / Ver Bald hier gdum.

nahuolgeder pürifcher ofrür in die vnruͤwigẽ vfrürigen her⸗ Ben pflanget. Domals fpzeiter er ar die leer von %E Wie deriouff / von. dem wort Gottes / wie ichs hieuor Furg erzelt bab. Vnd als er glydy wol hieoben in Yıfer gägne nit mee was / funder ſich widerum herab in Thüringẽ gethon / und Mül⸗

ufen wonet / ſchreib er Doch bꝛrieff ſinen vertruwten bäruf/ mit

enen er yinerdar vnruͤwige lüt anzundt vnnd hatzt wider jre vnd oberen. Vnd nit vnlang vor dem vfbzuch der püri⸗

en vfruͤr / der in der Landtgraffſchafft vnnd darumb * er⸗ a

Wider die Widertöuffer

hůb / ſchickt er einen Botten beruf mit Bzieffen / vnnd ouch mit len / in welche er hatt laffen verzeichnen Die Freiß vnd gr er Fuglen deß geſchützes / das Mülhuſen Ver vfr ſchon gegoſſen was: ſtarckt damit vnnd troſt Vie vnruͤwigen. Dann als er By acht wuchen Grieſſen geweſen was / vnnd komlicher ouch fruchtbarer ſinem fürnemmen zeſyn vermeint / ſich widerum̃ in Saxen hinab laſſen / darzů hieoben / vr⸗ ſachen / ſines gefallens keinen platz fand / zoch er widerum̃ hin⸗ ee, ab in Thür ingen / vnnd bett ſich in Die ſiatt Mulhuſen. Zu vor dep Müngers aber ce vnd er ſich in Mülhuſen ſatzt / warnet Doctor Martin get. Luther den Radı Mülhuſen / daß man fidh ernftlidy hüten fölte vor diſem ſchaͤdlichen wolff/ale Ver Zwickaw furg lich Altfterten wol Bewifen babe / was er für ein boum ſye / als Ver Fein andere frucht trage / dañ vfrür und lüruergieffen Vber das nieman jn Vie finen vermöge / dz fy an das liecht wöllind unnd antwort gäben/ onet By jres glychen. Waͤr jnen zůhoͤre vnd volge / beiffe vnnd ſye ein vßerwelter Gottes fun: r E= böze/müffe gottloß ſyn / vnd Den ſolle man ouch toͤ⸗ den. anders vil mer in gedachtem brieff geſchꝛibẽ worden / Ver gaͤben iſt zůu Weinmar am Sonntag Aflumptios nisMariz/ı5 2 4.jar. —— kodt ber Müntzer kondt ſich mit glatte thürem ſchwaͤtzen der und yurringe, maſſen ynflicken / verhieß ouch dem armẽ einfaltigen mañ wis der die oberen ſo groſſe ding / dz mengklich ſagt / das waͤre ein raͤchter prophet / 8 doͤrffte den herren ynreden / vnnd den armẽ gmeinen mañ bedencken: ward alſo bald groſſer zůlouff jm von vilen anderen orten / nit allein vg Mülbufen. Da er ouch durch ſin practizieren ſo vil waͤgen bracht / daß der alt erbar radt entſetzt / vnd ein niwer Widertönfferifher 08 Müntze⸗ riſcher radt geſetzt ward. Bald erhübend ſich vil vnruwẽ: dañ er lart / wie man ſoͤlte alle güter gemein / vnd niemant niüt ſun⸗ vo.welch ders oder eigens haben. So hette jm Bott geoffenbaret daß eu fräfler of alle hohen potentäten müßtind genideret werden: ja jm waͤre aͤben das ſchwaͤrdt Gedeons wider alle tyrannen / Vie raͤchte beit widerumb haͤrfür bringen / das nüw rych Chꝛiſti r gerechtigkeit / vff erden vfzůrichten / ꝛc. Domalen Bracht er fo vil waͤgẽ / daß etlich ſtuck büchſen deß orts gegoſſen wur dend / als ouch obgemaͤldet worden iſt / ꝛtc. Ser puren· Vnd in diſen dingen / deß volgenden 1525. jars / erhůbend eries ſich die puren in Schwaben / Francken vnnd in vil anderen = ven

Das erſt Bũch. 3 ten / wider jre herren vnd oberen / vertribend etliche vom Adel / lündertend ſchloͤſſer vnnd flaͤcken / deren ſy ouch ettliche ver⸗ One babend. Deß ſchrey erfi haͤfftig Müntzer von Ber Can⸗ tzel / hatzt yetz ouch daniden im Land Vie vnderhonen an jre oberherren / zoch ouch nit vnlang hernach mit z00. mañen / vnd thet ſich Ben vfrürigen / Vie ſich Franckhuſen beſam⸗ let und gelaͤgeret hattend. Ale aber Vie ſelbigen vor Francken⸗ huſen / durch die Fürften Sachfen/ Brunſchwyg / Heſſen vi Manefäld geſchlagen / vnnd etliche hinyn in die ſtatt flüchtig wurdend / Fam ouch Müntzer (der ſich aber / als Sleidanus Lin.s.canı. daruon ſchrybt / groſſer dingen / die er thũn woͤlte / —— hatt) vnder den felben hinyn / ward da gefangen) den Fürſten für geſtelt / grundtlich gefraget vnd verhoͤrt / vnnd leiſt nach ſinem verdienen vom laͤben zum todt verurteilet vnd grichtet. Da er ouch voꝛ ſinem end offentlich bekannt / daß er vnraͤcht handlet heite / ic. Saͤhend ——— das iſt der raͤcht vrhab erſt vrſpꝛung der Widertdufferiſchen ſect: vnd Mün tzer / der vfruͤrer / iſt jr patriarch / oder erfter fürnemmer ſtiffter: welcher doch vor finem end fin irrung vnd mißthat erkeñt hat: in deren nichtdeſtminder fine nachuolgende jünger die Toͤuf⸗ fer hert vnd vaſt ſtaͤckend.

Widerlegung der Můntzeriſchen leer / belangend dic offenbarungen vnd troͤum / die nüwen him̃el vnd erden / in welchem die geraͤchtigkeit wonet / vnd von dem erſchlahen der gottloſen / vnnd vfrůren wider die herren vnnd oberen. Cap. 2.

Ar Zeruff wil ich yetz mir gägenfarz deß beiligen goͤttli⸗ 9 chen worts / die houptpunctẽ erzellter Muntzeriſcher ——— *

leer / wderlegen und verwerffen / Boch nun in einem fürgang 5* aller kürtziſt / damit Der laͤſer mu der vile vnd laͤnge nit überladen / vnwillig werde. Mün⸗ ehren tzer bat das gemein mit vilen anderen verfürifchen ſecten / das 1. er geruͤmpt hat ſine him̃eliſche pꝛophecyen vnd geſichten / an Ve nen doch im grund der warheit / nüt dann betrug / falſch vnnd erdacht ding geweſen iſt. Machomet der falſch prophet rümpt vil die ed geſpraͤch d Englẽ. Andere groffe Betrieger bin bar und Ben Heyden habend glycher geftaltirdöum und beimlidy offenbarungen geruͤmpt / damit fy Ben armen ſchlaͤch⸗ ten gemeinen mann überfüren und verbländen og Die a

Monden Troͤumen.

Wider die Widertsuffer

Helcheſaitet / don den? Ruſebius in finer kirchẽ hiftosy ſchꝛybt / ruͤmptend ouch / wie jnen ein Büch wäre von hinunel kommen / darinn geheimnuſſen oder himmliſche ding werend / vnnd wär Bas laͤſen horte / wurde versybung der fünden erlangen. Was aber alles erdacht / falſch / ſchandtlicher betrug. Do: diſen Ber «sriegeren bat vns gewarnet der heilig Paulus / vnd geſprochẽ / Kaffend uch niemant das 3yl verrucken/der ſich eigens willens ynflickt / in dienmaͤt vnd ſelbs erwölten Yıenft Ver Englen / deß er keins nie gefäben hat / vmb ſunſt vfgeblaſen in ſinem fleiſch⸗ lichen ſinn / ꝛtc. Coloſſ 2. Gott wyßt ons nic vff ſoͤmliche troͤum / gedicht ſelbs erdachte geſichten / ſonder vff fin einig warhafft wort / ale Jfa.8. Luc.ı6, vnd in der 2. Timot.3.

Dann ob glych wol in der pꝛophecy Johels / der troͤumen gedacht wirt / ouch Bott den finen um troum offt erſchinen iſt / vnd jnen eroffnung gethon hat / iſt doch das ſelb ein ander ge⸗ ſchlaͤcht Ver troͤumen / dann diſer betrie geren / vnnd hat kundi⸗ ſchafft in der geſchrifft: volgt dꝛumb nit / das eines yeden phan taſy für ein fömlichen troum ſoͤlle gaͤben vnnd angenommen werden. Die geſchrifft heit uns die pꝛophecyen bewaͤren / ob ſy Gott ſyend oder nit. Ja der heilig prophet Jeremias kert ein mal alle diſer lüiten trönm vnd geſichten vmb / vnnd ſprichtt Alſo ſpꝛicht Ver Herr / Ich hab wol gehört was diſe propheten ſagend / vnd wıe ſy under minem nammen luginen wyſſagend / vnnd ſpraͤchend / Mir hat getroumt / mir hat getroumt. Wie lang wıl das in Yıfer prophetẽ bergen ſtaͤcken / daß fy lüg * ſagend / vnd den liſt vnd betrug jres hertzens wyßſagend? Sy woͤllend machen mit jren troͤumen / die jren yeder ſinem naͤchſtẽ ſagt / daß min volck mines nam̃ens vergißt: wie ouch jre vaͤtter mines nam̃ens / durch Baal oder von Baals wägen/vergäffen babend. Der prophet Ver ein troum hat / der fage ein troum: der / der mines wort hat / ſage min wort trüwlich. Wie rimpt ſich zuͤſamen fprüwer zum kernen? ſpricht Gott / ꝛc. Jeremie 23. egp-Sıfeerzelie wort aber Gottes / ſind ja allein gnügfam vmb zůkeeren alle sröuıneryen vnd him̃eliſche geſichten / die diſe lit one grund der warheit / boßheit jres hertzens (wie dañ alle jre pꝛophecyen find) rümend. Da man das widerſpyl erſt ouch wider ſy mit dem haͤllen wort Gottes vnd ouch mit offner ihat oder nachuolg bewyſen kan: daß wär jnen für hin mer loſet / mis

gwalt wil betrogen ſyn.

Das aber Iſaias am 66, und hernach der heilig Apoſtel Pe tus

Das erſt Bůuch. 4 trus 2 Detri3.0ucdh Johannes in der Offenbarung am 21. cap. Von dem nis dem mund Gottes / verbeißt nüwe him̃el und erden/inpnd "en hinellic. vff deren / die gerächtigFeit won? werde/ ıft verflon von Ver ewigen glo:y oder berrligFeit/ weldye den vßer weliẽ nach dem allgemeine gericht/ durch Gottes gnad zügeftelt wut. Soͤm⸗ lichen verftand gäbend alle vmbſtaͤnd / wen fy eigentlidy ermäfs fen werdend : warumb habend Yanın die Muntzeriſchen ſoͤm⸗ ich ot Ver geſchrifſt fo mortlich mißbrucht / wider fin eigen ſchafft? Oder fo glych ein fömlicdy guldın rych vff erdẽ fin fölte/ wo ftadı ein buͤchſtaben von dem in Ver geſchrifft / daß die from men (bie redend wir nüt von dern raͤchten ſchwaͤrdt Ver Oberẽ vnnd deß felben bruch / von welchem bärnadh an finem ort vols * wirt ) die gottloſen ſoͤllind erſchlahen? Wir laͤſend vil mer widerfpil / daß fromme glöubige lüt im rych Chuſti were dind getraͤngt werden von den gottloſen biß an das end / vnnd werde alle boßheit überhand nemmen: die glöubıgen werdind in geduldt überwinden muͤſſen: werde vnſer Kerr Chuftus die finen tröften und retten / vnnd die gottlofen vßmachen mis Ver züfunfft zum gericht. Vnd hiehaͤr dienend Vie ſprüch un» fers Gerren Chuſfti / vnnd finer lieben Apoſtlen / Die liebe wirt erkalten / vnd die boßheit uberhand nemmen. Wen der fun des Mauth. 24 menſchen wirt kommen / wirt er ouch glauben vff erdẽ finden? Auc.ı8. Es wirt gon wie den zyten Noe und Kosb/ic. Wenn ſy wer⸗ dend ſagen frid frid / wirt ſy überfallen das gaͤch verderbe. Sen } Zum 1. Endchuſten wirt der Kerr nüte machen mır den geift finee " heflal 2 munds / und jn abthün mit finer Flarem zuͤkunfft. Vnnd über. das alles ſtadt vßtrucklich im Euangelıo Chriſti / under dem Be fomen fye vnkrut gewachfen : und Vie knaͤcht abend ges aget/ Ob ſy bingon vnd das vnkrut vßrüten oder vßjaͤtten ſoͤlind? Daruf ſye jnen geantwoztet/ Hein damit jr nit etwan mit dem vnkrut ven güten ſomen vBjättind. Laſſend fy beyde wachſen / biß zur ernd: denn wil ich minen ſchnitterẽ ſagen / daß ſy das vnkrut ſamlind verbrennen. Vnnd Bald daruf volgt / vnkrut ſyend die gottloſen oder kinder deß tüfels / die ernd aber das end Ver waͤlt / vnnd Vie ſchnitter ſyend Vie Engel / etc. . Kierwider wüfchft herfür Müntzer mit ſiner ofrüs . rigen rott / vnnd vnderſtadt das zethůn / das allein die Engel thůnd / oder erſt thun werdend am jüng ſten tag: zeigt ja allein hiemit an / das er ſins fürnemmeng keinen füg hat / ſonder ouch

richtigwider das Ruangelium ſtrytet / vnnd dentuflen glycher

Wider die Widertäuffer

ſicht und thůt / dann den Englen. Wie dad was Wenn die Fürften vnd oberherren tyranniſch handlend / mit den Gone Vie arınen lüt beſchwaͤrend / föllend Vie prediger fy ernftlich ver en mank / daß fy des volcks vätter/nit verderber fin woͤllind. Dañ 3. wo ſy das nit thuͤgind / ſye jnen das gericht Gottes / das iſt ſchwaͤre ſtraff / bereitet. Vnd ſoͤllend ſich die prediger ja annem⸗ men gägen den herren deß armen vndergetruckten volcks: wie Vie exempla Ver pꝛopheten leer end in Ver heiligẽ gſchrifft. Das ſol aber beſchaͤhen mit der leer vnd ernſtlichem anhalten / nit man das ſchwaͤrdt Ben vnderthonẽ gäbe über die koͤpff rod.as. oberherren. Es verbütet doch die gſchrifft der oberkeit flů⸗ Kom.ız. chen / ich gidwyg gar zetod ſchlahen. Fa Paulus ſagt / Wel⸗ ber ſich Ver oberkeit widerſetzt / der widerſetzt ſich Gottes ord⸗ nung: welche ſich aber widerſetzend / werdend ein ſchwaͤr vrteil empfahen. Sagend aber hie die vfruͤriſchẽ Müntzeriſchen pro» pheten / ſoͤmlichs ſye geredt von frommen Fürſten vnd herren / vnnd nit von den boͤſen / welche man ſoͤlle tod / als wuͤtende hund / ſchlahen: fo werffend wir jnen für Vie wort deß heiligen a. pet.a. apoſtels Petri / welcher vßtruckenlich ſpricht: Thünd yederman eer an / habend lieb Vie bꝛůderſchafft / fördhrend Gott / eerend den künig. Sind gehoꝛſam aller menſchlichen ordnung / von Gotts waͤgen / es ſye dann dem künig / als dem obriſten / od den vögten oder amptleüten / als Venen die( vom Herren) werdend / zur raach oder ſtraaff Ver ſchadhafften übelt / lob aber denen Pie rechts und güts thůnd. Dann das ift der willen Gottes / daß jr mit recht und gůts thün/verftopffind der torechten und vnwüſſenden menſchẽ mund: vnd daß jr ich hal⸗ tind als die fryen / nit ale Vie fo die fryheit habend zum fürs woꝛt der Bübery/fund als Gottes diener. Die knecht ſyend une derthon mit forcht jren herren / nit allein den güten Befbeidnen vnd fründtlichen / funder oudy den Böfen harwen vnnd ruhen. Die wyl aber die Müntzeriſchen richtig wider das vnd andere itere ort Ver gſchrifft / vnnd wider Gottes befelch gethon ha⸗ end / mit jrem anhetzẽ deß armen volcks / wider jre herrẽ / ſind ſy nit die darfür ſy ſich habend vßgeben / als von Gott geſandte —5 ſunder frylich die / von denen die heiligen Apoſtlen

eirus vnd Judas Thaddeus gewyſſaget / vnd geſprochen ha

dei. end / Glycher geſtalt thůnd ouch diſe trdumer Coder mit troͤu⸗ Tpet.a. men behaffte und verdüſchte) befleckend Das fleiſch / verachtẽd

vnd verwerffend die herrſchaffien / und fluchend vnnd ae

Das erſt Bůch. 5

hend die / die in wirdigkeit geſetzt ſind. So doch Ver Ertzengel Meichael / da er ſtreyt mir dem Tüfel / vnnd von Moſis lyb waͤ⸗ en ein fpan hatt / jm nit fluͤchen oder jn ſchmaͤhen dorfft / ſunder ach / Es muͤſſe dich Gott ſtraaffen. Aber diſe ſchmaͤhend das ynit kennend: was ſy aber natürlich / wie die onuernünfftigen thier erkeñend / dariñ verderbend ſy ſich. Wee jnen / dann ſy find ange den waͤg Cains / ſy ſind vßgſchütt durch den verfuͤriſchẽ on / damit Balaam verfuͤrt ward / vnd ſind vmbkom̃en ins Cho res vfrür. Hie ſicht mengklich / dz diſe lüt / ſampt jrem vfruͤri⸗ en handel vnd vmbkommen grundtlicher eigentlicher nit Fe mögen abgemaler werden/dann wie ſy bie von Pen hei ligen Apoftlen abcontraferer find. Das ellend volcF har Feinen ſchyn ın Gottes wort fines vfrüres / aber wolByfpıl in den vf⸗ rüreren/deren die gſchrifft vn Joſephus gedenckt / als da gſyn find Theudas / Judas Galileus / vnd Ver Egyptier / ꝛc. Ond ha⸗ bend die fuͤrer ſomlicher vfrüren in gedachtem purenkrieg / nit nun vil armer torechter lüten (die ſich doch mit jrem gyt un» gehorſame ouch vergriffen habend) übel angefuͤrt verderbt / ſunder ouch das heilig SRuangelium Chiiftı übel verſchreit / als ob das ſelb ſoͤmliche vfrür wider die oberFeit geleert habe: fo vil mee der Tüfelein lugner vnd todtſchleger von anfang/föms lichs durch Höfe lür gebandler har. Gott Beware one vor ſoͤm⸗ liben ſchwaͤren vflöuffen.

Es föllend fih aber Vie fürften vnd oberberren bie nit deß 30 vilerbeben / daß fy erzelte ding hoͤrend / funder vılmec den nachgedencken / daß fy jr arme volck nit tyranniſch beſchwaͤ⸗ rind/ funder vil mee jres volcks vätıer ſyend / vnnd von jm mee ner dann gebaffer oder geförchter werdind. Dann ob ſchon

en vnderthonen nırerloube ift wıder jre herren vfrüren/ Fan es doch Ver allmächtig Gott ſchicken / das aller übermüt/unge rechtigkeit vnd gwalt der herren ouch geſtraafft wirt / als dann am Pharao Exod. 4 am Nabuchodonoſor Daniel. 4. am Jo⸗ as 2. Paral. 4 vnd an anderen gwaltigen herren mee Fundıbar worden iſt. So iſt es ye gwüß daß Bott das ſtinfftzen und ge⸗ baͤtt Ver vndergetruckten gnaͤdig erhoͤꝛt. Luce 18. der armen/ Ver wirwen vnd weifen geſchrey tringt durch Vie wulcken / vnd kumpt fur die oren deß Bi Gottes Dabaoıhe. Wo dann böbere oberfeiten/als Ver Reyfern und Rünigen/oder Ver Für ſten überjre vögt/zc. wErend/föllend Die felben die armen ret⸗ ten / vnnd diewyl ſy das ſchwaͤrdt tragend / jrer Em oder

Dermanung an die herren,

Ä Wider die Widerssuffer für geſetzten nit geftatten tyranny tryben/ funder verfchaffen daß güter frid/güter ſchutz end ſchirm / gůt gricht und recht ge * halten werde. Widerlegung der Müuntzeriſchen leer ı belangend die gmeinfame der guͤtern / die vollkorfine gnuͤgthůͤ⸗ ung vnſers Herren Chꝛiſti / das vſſer vnd war wort Gottes / oder die mundtlich Predigiond die Ee der vngloͤubigen / ob es ein rechte Ee ſyer Cap.z. Gmeinfame On d gmeinfame aller gütern/wıl ich bernadh an ge». der gůern. laͤgnerẽ ort ouch ſagen. Müntʒer bar damit fcer übel ehandlet / dz do er wol wußt / wie die armẽ den hab ichern oder rychern verbünſtig / vfſetzig ſind / daß er niitdeſtminder gedachte arme wider die rychen mit ſi ner leer von der gmeinſame gewiſen hat: vnnd alſo vil lüt vmb jr gůt vnd blůt gebꝛacht. Dañ ob glych wol dꝛe gmeinſame Ver guͤtern ein mal in dem anfang Ver kirchen ge⸗ bzucht worden / laͤſend wir doch nit daß weder Paulus noch an dere Apoſtel den Heyden in einicher ſtatt fömliche gmeinſame / by verlierung der ſaͤligkeit / vfgelegt vnd gebottẽ habind. Aber die Müntzeriſchen habend / nit wie die Apoſtel / friden vnd der menſchen heil / ſunder vnrůw / vfruͤr / vnd ander lüten haab / eer / herrligkeit vnnd gůt geſuͤcht: das ouch noch vil nydigen / ver⸗ bünſtigen Toͤuffern vnuerdouwt in diſem Büfen ſtaͤckt. Wider die Aber gantz vnd gar gottelefterig/ vnnd keins waͤgs dul⸗ a 9, den ift die grüwenlich leer deß Můntzers / welche er wider die us nit vnſere vollkommen gnügtbüung vnfers Herren Jeſu Chriſti vßge⸗ ſtoſſen hat / namlich / daß es erlogen ſye (Lieber loß doch / wie di fer vnrein menſch fo gifftig / hitzig redt) dz Chriſtus Jeſus für vns gnüg gethon babe / als Vie zarten gſchrifftgeleertẽ daruon redind · Lieber Müntzer es redend ſoͤmlichs nit nun Vie zarten ſchrifftgeleertẽ / ſunder ouch die ruhen Propheten / ſampt Jo⸗ Bas em Töuffer/und den fäligen Apoftlen allen. Läfe man doch das 53.cap. Iſaie / und achte man eigentlich wie der Pꝛo⸗ pbet fo vßtruckenlich / und fo vilfaltigklid ſagt / Er trüg vnſere pꝛaͤſten / lůd off ſich vnſere ſchmertzen. Er iſt verwundet von waͤgen vnſerer übertraͤttungen / vnd zerſchlagẽ von waͤgen vn⸗ ſerer mißthaatẽ. Die züchtigung od ſtraaff damit vns ſolt ge⸗ ſcheiden gefridet werdẽ / iſt off jn gelegt / vnd durch ſin wun den iſt vns ſind wir geheilet: Wir alle habend geirret wie die ſchaaff / aber Gott bat vff jn geleit all vnſer ⁊.Was

Das erſt Bůch. 6

sc. Was Fan und folman doch noch heiterers und Frefftigere ſa

gen? Iſt es nitgnüg daß wir hoͤrend all onfer ſünd / ja all unfer

find fyend vff jn gelegt / under habs getragẽ Ver recht finden

Bock/ja von uns genommen: mit finen wunden fyend uns vnſere Cp:iftus vnſer wunden/präften ſchaden / frylich ſchuld vnd pyn / geheilet. Er Sündendod. habe die züchtigung ſtraff vff ſich genom̃en / die wir ſoltend

erlitten haben. Gange yetʒ Müntzʒer hin / lougne vns diſe fo

herrliche zügnuß d volfoinnen gnügthuͤyũg Chꝛiſti. Loug⸗

net er ſy aber nit / als er ſy keins waͤgs lougnen kan / ſo bekenne

recht / dz er das thůt wid Chriſtũ / das er Vie zarten Predicanten

zycht. Spricht dañ nit ouch Johãnes d Toͤuffer / als er mit ſinẽ fr ger vff Chriſtum zeigt. Sich / das ift das Lamb Gottes / das

ahin nimpt die ſünd d waͤlt? Was iſt aber das Lamb Gottes Das famb

ſyn / onet das Gott wolgefellig vollkom̃en opffer / ja das ſün den vnd verfün opffer ſyn / von deſſe waͤgẽ Gott vnſer fünd une

nit mee rechnet. Wirt dañ nit ouch C beifine von den fäligen As

poftlen genennt vnſere erlöfung verfünung vnd Begnädigung

vnd Bezalung? Befähe man Daulum Rom.3.5. 1. Coꝛr.i. ꝛ. Co⸗

rinth.s. Galat.3. 1.Cimorb.2. den Hebr.am 9. vndıo.cap.

vnd Joannem 1. Foan.2. 4. Soͤliche zügnuffen alle aber find

falfch / wenn Chriſtus nit unfere vollkomne bezalung / das iſt /

rettung vnd gnügthüyung iſt. Sy find aber nit falſch: darumb

it Müntzers leer nit nun falſch / ſunder ouch ſchandtlich vnnd gottelefterig / vnd vor Feinem from̃en Chriſten dulden noch

hoͤren. Daß man ſpricht / Wenn man pꝛedige / Chꝛiſtus ſye

mit ſinem lyden vnſer einige ewige gnuͤgthuͤyxung vnnd beza⸗

lung / werdind Vie lüt darab hinlaͤſſig / ift vormals durch uns

an andern orten vilfaltig verantwort anzeigt / wie d gloub in

den tod Chꝛiſti vnſers erloͤſers / nit liederlich / ſond ſorgfeltig

yferig mache. weñ dic gloͤubigẽ glych wol vil güter werckẽ

wür⸗e kend / ſo iſt es doch gewtiß daß ſy den felben Vie bezalung

Ver ſünden nit zůgaͤbend / mit ſchmaach des crützes Chrifti:fon

der vil mer nach Ver leer Chriſti ſagẽd / ſy ſſend vnnütze knaͤcht. fuc 17.

ſo Münger ſunſt überal Fein falſche leer gehebt hette / waͤre

doch diſer einig artickel / ſo ſchwaͤr vnnd groß vor Gott / daß es

Fein wunder iſt / daß jn Bott fo ſchwaͤrlich geplaget hat. Dann

fagen daß Chriſtus nit vnſere volkom̃ne gnugthůyung ſye / iſt

Chꝛiſtum mit den verflüchten Juden verlougnen / vnd vernü⸗

ten oder verwaͤrffen. Was kan hie leſterlichers geſagt werden? Von diſen geſellen hat der heilig Apoſtel Pe zum teil ge⸗ u

“Wider die Widertöuffer

2.per.2. wyſſaget unnd gefprochen : Es find vor zyten falſch propheten vonder dem volck gewefen/ wıe ouch under üch werdend falſche leerer ſyn Vie werdend näben ynfüren verderbliche fecten/ und ouch den Herren der ſy erkoufft oder Bezalt hat ( mercke man diſen puncten wol) verloͤugnen / werdend über ſich felbe füren ein ſchnelles verderben/ vnd vıl werdend jrem verderben nach⸗ uolgen / durch fy wirt der wäg Ver warbeıt gelefierer/ vnnd gyt werdend fy mit erdichten reden/an vnd mit eüch / ein gwerb tryben/tc. Von dem wa⸗Vnd ſo vil yezzund antrifft das vffer wort / Vie gefchzifft und ren wort Got / mundtliche predig deß worte Gottes / Befeniend wir gern die heilig geſchrifft / nit nach dem geihoͤn / noch von waͤgen der 4 gſtalt der Büchftaben mit dinten vff papyr geſchuben / Gottes woit ift vnd beißt: das fagend wir aber/ Bas Per finn oder vers ftand Ver geſchubnen worten / eigentlich und warlich das wos Sie gſchrifft Gottes ıft. Fa Jeremie am 36. cap. ſtadt geſchuben / Vnd Bar en. ruch bat geſchuben vg dem mund Feremie / alle wort Bottes/ Pie er (Gott) mir jm geredt bat : vnnd hats geſchuben vff ein büch. Sich Vie predginen Feremic werder d heiter genennt das wort Gottes / das Bott mit Jeremia geredt hat: bricht jm da nüt ab / das es dem mund Jeremie angaͤben / dar vom Baruch / in oder vff ein büch geſchuben wirt Darumb ſa⸗ gend wir vnuerholen / daß das wort, das wir in der Bibel ge⸗ ſchuben habend / vnd das mundtlich durch Vie prediger gepre⸗ diget wirt / das raͤcht wort Gottes iſt / daß wenn die menſchen das hoͤꝛend / vnd dem gloubend / das wort Gottes hoͤrend vnd dem ſelben gloubennd. Wir zeygend ouch wyter an / daß in pꝛopheten ob tuſend malen geſagt vnd gehoͤrt wirt / Alſo ſpucht Gott: vnd werdend aber da Fein andere wort gehoͤrt / dann Ver opheten: und ſo glych Vic mner ſtim̃ in dem bergen toͤnt / iſto od anders nür / dann das mit den worten vſſerlich gemaͤldet wirt. S. Peter ſpricht / Fr find widergeboren nit zergẽngk⸗ lichem / ſonder vnzergaͤngklichem ſomen / durch das laͤbendig wort Gottes / dz da ewigklich blybt. Vnd ſetzt daruf den ſprꝛuch Iſaie / Deß Herren wort Blybt in ewigkeit. Vnd ſetzt denn vff fömlidhe / Das iſt aber das ſelbig wort / das vnder üch durch das Euägelium verkündt iſt. Darum̃ züget ye der heilig Apo⸗ ſtel / daß das geprediget wort / Gottes wort / ja das läbendi ewig wort Gottes ſeye. Vnd fo Müntzer grad das widerfp

fagt/widerfpricht er VE Apoſtel Petro. S Paulus ſpricht ouch / | Wie

Das erſt Bůch. 7 Wir danckend Bott one vnderlaß / daß jr / als jr das wort der predig von Gott von ons empfiengend / das felbig vfgenom⸗ men babend/ nıt als der menſchen wort / ſonder / wiees dann warbafftig iſt / ale das wort Gottes / tc. 1.Chef.2. Sömlichen bällen fpzüchen Ver göttlichen geſchrifft föllend wir billich mer glouben/ dañ aller Spiritöuferen Flappery. Welche one zwy⸗ Warumb das fel das vffer wort Yarumb fo gar verkleinerer oder vernürer ha wort vers bend vo: Ver waͤlt / daß fy jnen felbe den zugang zůruſtind / dz ſy fry moͤchtind jre geſichten vnd gſchrifftloſen tröum rümen/ vnd ſagen / Der gen hat mirs geoffnet / Der vater hat michs geheiſſen. Vnd ſo dañ yemants darwider geſprochẽ hette / Wo haſt Yu geſchrifft / vnd das wort Gottes darumb 2 ſy fry ſagen moͤchtind / Was bedarff ich deß todten Büchftabens/fo ich hab das läbendig wort im läbenden geiſt? Grad als ob der geiſt / durch welchen die heilig geſchrifft yngegeiſtet iſt / jm felbe wis derſpraͤchen koͤnde Darumb iſt diſe irrrhumb der Spirisöus ſeren / ein gar vnuerſchampte ſchaͤdliche irrthumb. Vnd hie bekennend wir ouch gern / daß das vſſer wort vom Gott befeert menſchen verkündt / für ſich ſelbs allein / das hertz nit bekeert / ————— ſonder daß die gnad Gottes iñerlich durch den geiſt das berzz orvenlich. bewegen můß. Somlichs beſchicht aber ordenlicher wyß / mit vnd By dem predigẽ deß woris: wie von der Lydia gefbrben ſtadt / Act.16.fy habe zügelofet der predig Paulı/ond der Serr babe jren das hertz vfgethon / daß fy gemerckt vnd verfianden habe / was Paulus gepꝛediget hat. Sarum̃ ob glych wol Pau lus fagt 1. Coꝛ.. Der da al an iſt nüt / onnd der da pflanges ift nüt / ſond Bon der das wachſen gıbt/ verwirffter doch wes der das pflanzen noch das wäfferen / Das iſt die vſſer predig / als die gar kein nütz ſye. Dann grad darauf ſagt er / Wir find Gottes mitarbeiter. So beſaͤhe nun ein yetlicher die ordnung Gortes (Per allein die bergen zucht vnnd erlücht durch fie nen geift J wicer wıl/ daß man fin wort vfferlich predige / den Römeren am 10.capitel/fo wirt er ring ver ſton / dz Mun⸗ Bers ſchwaͤtzen von Ver erlüchtung oder Bericht der menſchen durch Ben geift /one mittel und one pzedigen/ cin erdachte wis derwertige luge iſt / wıder das wort Goties Lieber hette Gote nit moͤgen one mittel d bůchſtaͤblichen prediger erlüchtẽ / durch ſinen geiſt oder Engel / den herren vg Morenland / Actis. vnd Ben Cornelium Act.102Bot: ſendt jnen aber fine pꝛediger / Phe lippum vnd Petrum. Derhalben weñ Paulus 3 01.3.

"Wider die Widertsuffer

Die Corintber er ein brieff / geſchꝛiben nit mit dinten / ſonder mit dem geiſt deß laͤbendigen Gottes / wil er den vſſeren dienſt

‚nit verwerffen/funder ſagen / daß ſy nit nun das vffer wort ge

Sie Ee der vn

gloͤubigẽ iſt ein

rechte eerliche Ee.

Lib.2.cap.3.

hoͤrt / fonder ouch im herzen Yurch den geift Gottes erlüche/ warlich gloubind / jren läbenden glouben mitläbenden that ten erzeigind. Dañ funft hoͤrend vil das vffer wort / die darum nit gloubend:als man ſicht Foan. cap.6. Zn fuma / Pie Mün⸗ gerifch leer was dahin gericht/ Ben Vienft deß worte dahin nemmen vnd nider zelegen. Dardurch aber Bringt der Tüfel Ben menſchen dahin / das er nüt gewüſſes mer bat/verirret ver zwyflet. Dani weñ er uns das wort Gotts / wie onfermüter Eua / den ougen nimpt / woruf woͤllend wir mer ſaͤhen / oder wornach Fönnend wir uns fuͤrhin richten? Fa wenn wir dahin kommend / daß wir das wort Gottes / vns gütem troft /als Paulus Rom.ıs.fagt/gfcpribE/ nit mer für das war wort Got te6 haltend / ſo ſind wir denn wol waͤrt / daß wir von Denen Bes trogen werdind/ Vie uns ein vnſichtbars heimlichs wort dich⸗ tend / da weder fy noch wir wüffend/wo oder was es iſt: vnnd alfo Fein wort Gottes / vnd Feinen fatten troſt mer habind.

Wie vnflaͤtig aber vnd vnzüchtig redt der hoch geiſt Mün⸗ tzers? da er ſpricht / Die Ee vnd celich Bett der vngldͤubigẽ vnd fleiſchlichen / ſye Fein vnbefleckt Bert / ſonder ein hürenbett/ vnd Tüfels huͤrenhuß. Ich achten wol / hette er noch groͤbers vnnd wůͤſters koͤnnen reden ſchryben / er hette es nit gefpart. Aber diſer ſuberen geiſtlichen leer / iſt hernach geuolgt / daß vn⸗ reine Büben/torächte 7 ber / nach der pꝛophecy DPauli2.Tim.z. beredt / dz ſy von jren raͤchten eemannen abgetraͤtten / vnnd ſich an gemaͤlte Büben gehenckt habend. Dañ ſy wurdend beredt / ein glöubig / Das iſt ein Toͤufferiſch wyb / möchte nit By jrem man/der nit Toͤuffiſch was/ Blyben. Dañ es wäre ein Tüfels büry/vndnit ein Ke: und diewyl ein fömlich wyb By eine ſoͤm⸗ lichen Heydiſchen eemañ laͤbe und Bleybe/ fye ſy Befleckt/ vnnd möge nitfähg werden/zc. Deß ſetzt hie Müntzer zum vngloͤu bigen / fleiſchlich: achtet ein yeden / der nit jr ſect anhaͤngig iſt / fleiſchlich und als ein Heyden. Wir werdend ouch hernach Hd ren By den Fryen Toͤufferen / wie ſy geiftlich Een Bezogen ha⸗ bend / da ſy aber fleiſchlich by einanderen gelaͤgen ſind / vnd alfo diſes vnrein ſchantlich volck angerichtet hat ein hůrenbett vnd Tüfels huͤrenhuß. Laß Pu ſoͤmlich vnreine geifter faren/ / vnnd loß yetz was Gottes wort von diſem artickel richtet vnnd vß⸗

ſpricht.

| Das erſt Bach. 8 fp:icht. Paulus fagt Pebi.13. Die Ee iſt eerlich by yederman oder By allen / vnd das eelich Bert vnbefleckt. Die hůrer aber eebraͤcher wirt Gott richten. Woͤllend aber vnſere widerſaͤcher ſagen / das ſye verſton von allen glöubigen/pnd nit von des nen Vie vngloͤubig / oder da eins in der Re vnglöubig iſt. Da fo antworten ich / von kürtze wägen/ vnnd ſetzen yeg allein Vie wort Pauli/Bamit er fin meinung mit fin felbs wortẽ erliitere / . Cor.7. ſpricht er: Das wyb füindere fich nit ab vom mani: füns deret ſy ſich aber / ſo blybe vnuermaͤchlet / oder werde mit jrem man wider eins. Vnd der mañ fol ſich ouch vom wyb nit ſunde ren oder ſcheiden. So aber ein brůder / das iſt ein glöubiger waͤ re / der ein vngloͤubigs wyb hette / vnd ſy williget by jm wo⸗ nen / ſo verlaſſe er ſy nit. Vnd ſo ein wyb iſt / die ein vngloͤubigẽ man hat / vnd Per felb williget mit und By jren wonen'/ ſo ſol ſy jn nit verlaſſen. Dañ d vngloͤubig mañ iſt geheiliget durch das wyb: vnnd das vngloͤubig wyb iſt geheiliget durch den mann. Dani ſunſt wärend üwere kind vnrein / yetz aber find ſy heilig. Da ich nit gedenckẽ Fan dz man klaͤrers vn fuͤgklichers diſem handel herfür bringẽ möchte. Darum̃ thett es D. Lu thern nit vnnot / dz er wider die Münſteriſche Toͤuffer ſchreib / end ſprach: So man die Ee under dem Bapſtthum̃ fol halten für Eebzuc vnd hüry / als ſy ER yon gloubẽ ſye kein Ee / lieber bekennend ſy dañ nit daß ſy huͤrenkinder find 2 Weñ ſy nun vneelich ſind / warum̃ behaltend ſy jrer voreltern güter? Es waͤre warlich billich daß ſy ſich in jrennüwen Ee mit nü⸗ wen güteren verſorgtind. Dann es ſtadt ye diſen heiligen vnd geyſilichen maͤnnern nit / Daß ſy von diſem vnbillichen vers büreten gůt laͤbind / oder fömlichs anderen mit gwalt mo:d nemind/ic.

- Von dem Touff/den ouch Müntzer verkleineret/wilich an finer ſtatt fagen / vnnd yerund Müngern der Widertöuffern erften ftiffter /fampt finer leer / welche ich / als ich hoff / gnuͤgſam widerleit vnd verworffen hab / faren laſſen / vnd widerumb der hiſtory deß Widertouffs keeren / vnd in der ſelbẽ fürfaren.

Mon dem fürgang vnnd zůnemmen deß angehebten

Widertouffs / vnd inſonders / wie etliche Töͤuffer zů. Zürych die abſünderung vnnd den Widertouff an⸗ gefangen / vnnd mit groſſer vnruw vnder etliche ger bracht habend. Cap.4.

Vfgang d ——— zu zurych ·

Wider die Widertoͤuffer

Jewol Müntzer in find end fin miſſethaat bekeñt /

vnd fin irrthumb widerrüfft hat / bewegt doch ſoͤm⸗

lichs wenig ſine jünger / deren vil hin har in den

landen warend / onet allein ſo vil daß ſy nach ſinem

tod nit mer fo grob offentlich ( doch was jnẽ heim lich im laͤd gſtaͤck / iſt anderer zyt vßgebrochẽ / als Mün ſter anderßwo )irungend vff Vie gottloſen herrſchafft / ſy mit dem ſchwaͤrdt Gedeons / durch den vflouff / vertilckẽ:ſy srıbend aber vnd lartend andere fine artickel von dern ſubtylen vngeſchribnen wort Gottes / von den geſichtẽ vnd offnungen/ won der gmeinſame der gütern/von dem Widertouff wid den Rindtouff:welbe irrthum̃ alle fy dañ erft mit nüwẽ irrthum⸗ men taͤglich / eroffnung jres tröumigen geiſts / meeretend / vnd alſo ye laͤnger ye mer von einer irrthumb / wie dañ alle zyt beſchehen iſt / in die ander fielend / und alſo jr ſach ye laͤnger ye erger ward.

Was nun in anderen landẽ von Widertöuffern bin vnd bar von anfang gebandlet ıft/ wıe fy ein fürgang vnd zůnem̃en gwunnen babınd / wil ich andere laffen/ob fy woͤllend / beſchry ben: was aber bie in Yıfer gegne in diſen landẽ / in der Rirs chen Chꝛiſti / ſich durch Die Widertöuffer zůtragẽ habe / wie ſy den Widertouff ſampt jren abgeſündereten Toͤufferiſchen kirchen angefaͤngt vnd furgebracht / vnd darob letz geſtelt / vnd mit Gottes wort überwunden worden ſyend / wil ich kurtz vnd warhafftig erzellẽ. Dañ ich duch ſelbs ein gůten teil der nach⸗ uolgenden din gen geſaͤhen vnd gehoͤrt hab wie voꝛ gemaͤl der wordẽ iſt / dz Thomas Müuntzer / durch brieff und buͤchlin ſin nüwe leer vnuerdroſſen vnd gſchwind in den Ober Ni⸗ der landẽ vßgeſpꝛreitet / Vie ſelbẽ begirlich / von ſins gelychẽ virüwige geiſts lüten / die ymerdar nüwerungen vnd ſeitza⸗ me ding trachtetend/ angenommen vnnd ouch wyter gefurderet woꝛdẽ dzalfo warẽd ouch Zürych in Der ſtatt / etliche ſunſt nit vngeleerte / aber doch ouch ee: / weldye deß Müngers Bücher gſchrifften (der dozemal noch ın läbE noch nit getodt / ouch hieuor / wie obgemaͤldet / Brieffen ge⸗ weſen / darum̃ etlichen nun wol bekañt ng efliffen laſend / vnd über die gſchrifften D. Luthers vnd M. Huldrych —— hoch růmptend / vnd ouch Zwinglın vnder ougen

gtẽd / Müntzer wäre ein raͤchter prophet / der den handel de warhafften Gottes worts und deß nüwen rychs Chꝛiſti recht vor jm bette/sc. Diſe

Das erſt Bůuch. 9"

Diſe rottetend ſich zůſamen / vnnd hattend vil heimlichs ges Der eigenrich

ſpꝛaͤchs / gefiel jnen nüt wie und was man domalen in er Res s nydig geiſt. dormation handlet / welchs jnen alles wenig / kurtz / nit

geiſtrych / hoch und vollfomen gnüg w3. Iren etliche hofftend Lecturen in den Sprachen ůberkom̃en: wie aber die felb handlung / vB eehafften vrſachen / jren fürgang / wie ſy Begärs ten / nit bald gewünnẽ mocht / ſchuldigetend ſy den Zwinglin/ Ver nit ernſtlich mit abtrybẽ etlicher perſonẽ darzů thaͤtte wur dend jm fyend/ leitend ſich wider jn yn / in allen Denen ſachẽ in denen ſy einichen füg zu haben vermeintend. Doch ward in diſen dingen allesytnun Gottes cer vnnd ein recht vf buwen Ver Kirchen ouch deß rychs Chriſti fürgewendt. Deß bat ſich vff ein zyt Begäben/ daß die fürnemſtẽ die diſen handel ſtreng eribend/zü MI. Huldꝛychen Zwinglin / als dem der doma⸗ —— len Pfarrer der Kirchẽ dem groſſen Münſter wz / kamend zfüc. vnd jm mit verthüreten wortẽ fůrhieltend / er der Zwinglithäs te gmach und law den dingen / Vie da antraͤffend die Kirch und das Rych Chriſti. Es wäre aber nun mer an Per zyt / vnnd trunge der geift dz man mit gröfferm ernft handlen mäffe/ nit ig werde: Ver heilig Apoftel Petrus habe den glönbi ze.n, gen geſprochen / Sy ſollind ſich vergoumen vnd verware von

er Höfen art, Ondfy Vie Apoftlen habind ſich abgefüinderet den gottlofen/und fyend gangen der gemeinen Rirdhye / babind ſich die glöubigen Jeruſalem züfamen gerbon. Da rum ſye es yetzund ouch an dem / daß man ſich abfiindere von anderen in Yıfer ſtatt / vnd ſamle ein reine Kirch gmeind der rechten Findern Gottes Die den geift Bottes babind/ vnd von jm regiert oder gefürt werdind : mit vil andern ernfihaffteren wortẽ mer. Denẽ antwortet Zwingli/ Im gefiele ſo mliche ab- Die abfündes ſünderũg vnd ſpaltũg gar nůt. Die Apoſtlen habind ſich wol Et gefüinderet/aber von Vene die offentliche fyend deß heilige E⸗ —— geweſen. Diſer zyt aber ſyend gar vil erbarer lür&/die ſich dem wort nit widſetzind / von denen groſſe hoffnũg ſye / welche aber durch die abſunderung vnwillig vnd abfellig ges macht wurdind. Das rottẽ werde Vie kirch nit ſüberẽ / ja in Ver kirchẽ werde alle zyt etwas beſſeren blybẽ / nit ein waͤſen Marh.ıs. mit dem Rych Chriſti werden wie ſy jnen ynbildind. Darzů Joanısıs. wenn ſy alles boͤſes yetzund in der Kirchen vßrüten woͤllind / was dañ die Engel vnkruts an dem letſten gericht vfzeſamlen finden werdind? Sprach hiermit under andern worten / Lieben Rom .13. c

I "Wider die Widertöuffer phitipr. Brüdern/gäbend üch felbs nit vil / habend gedult mit dern Ieſchwachẽ kranckẽ ſchaͤfflinen / die ouch noch in den Schaaffſtal Ephefs. Chriſti hoörend: vnd ſünderend üch vil mee ab von den wercken Ber finſternuß / ꝛc. Fr werdend mich ſoͤlicher rottung vnnd trennung / wie jr ſy fürnemend/ nit bunngen: dan mir Gott kan ichs nit thůn. —— Vnd als vnd vil hierob geſtritten ward von beiden tei⸗ her len / marcktend Doch die wıderwertigen Zwinglis wol / daß ſy deß Wider⸗ mit jm / jrem fürnem̃en / nienan geländen mochtend: darum touſe vnderſtuͤndend ſy jre abfünderüg in andere wyß vnd waͤg für trucken / vnd ein abgeſünderte kirchen erlangen! vnd vfze richten. Deß bübEd ſy an den Kindertouff ſchaͤlten / ſchryen ſagen / Der Rindertoufffgenit Gott vfgeſetzt / fur der vom Bapſt Niclauſen erfunden / vnd darum̃ vnrecht / ja dem fel. Ond diewyl dañ Ver Kindertouff Fein warer rechter Touff ſye / wir deß halb nit toufft ſyend / muͤſſind ſich die glöubıgen wider touffen laſſen in ein heilge gmeind Gottes. Vnnd von diſer jrer leer Fam bar / dz man ſy anhuͤb Töuffer vnd Wider⸗ töuffer nennen / die etliche zuͤuor geneñt hattend Spiritduſer. Zwingli aber marckt wol woruß der Widtouff kam / vnd wor⸗ ſy jn gebruchen woltend / namlich zur abſinderung. Vnnd als ſy ſoͤmliche ſachen yetzund nit nun heimlich / ſonder ouch of fentlich tribend / huͤb Zwingli an offentlich wider ſy predigen / vnd ernſtlich weeren / daß ſy den heiligẽ Touffnir einẽ rott⸗ zeichen jrer abfünderung oder ſect machtind. Srerfpatt und Diſes alles wůchß Bald dahin / daß deß zwytrachts fo vl iennung.. ynreiß / daß ouch ein fronune oberFeit darinn anhůb handlen / vnd ſy beider ſyts früntlichen Geſpraͤchen wyſen. Aber der zaͤnkgiſch geiſt was ſo ſtarck in den Widertoͤufferen / dz keine fründtliche Geſpraͤch gſchrifftliche berichtungen / ſy braͤchẽ / vnd von jrẽ fürneimen Bewegen vnd abziehen mochtend. Alſo begab es ſich deß 17. tage im Jenner deß jars vnſers Herren Beſprach. Chriſti 1525: dz cin offen Geſpraͤch vo: den Raͤdten / Burgern vnd den Gelertẽ ward / vnd bald darnach ein anders deß 20. tage im Mertzen deß felbigen 1 525.jars. Vnnd ward daruff mit den fürnemen Widertöufferen ernftlich geredt / ſy ſoltind jres fürnemmens abſton / vnd ruͤwig ſyn / ꝛtc. Wibiouffen. Demnach aber die Töuffer erfarẽ habend / daß mit diſpu tieren in den Geſpraͤchẽ nüt vßrichtẽ mögen / darnaͤbend ouch von eilichen geſterckt wurdend / die gern geſaͤhen hettend ae 2 J vn eco

»

Das erſt Bůch. amdergang deß Euangelü/ vi vfgang deß Bapſtthum̃s / vnd hofftend / darzů wurde wol gaͤgenwirtige zwytracht dienen /

find die Täufer fraͤfenlich mit jr ſach fürgefarẽ / und ſich rund vnd fraͤch mercken laſſen / ſy woͤllind jr ſach nit nun mit wortẽ / fonder ouch mit jrem blůt bezügen. Vnnd hůbend damit an in der ſtatt etliche hin vnnd har fraͤfenlich / in den wincklen / touf⸗ fen. Damit erhůb ſich ein groͤſſere vnrůw / dann bißhar gewe⸗ fe was. Dann der Tönfferen etlich ſich hinuß ouch vff das nd lieffend/ da fy dañ jr wäfen auch anrichtetend. Etliche mit widen oder feylen vm̃gürtet / ruͤfftẽd mir Jona / Zürych wurde in wenig tagen vndergon. Wee dir Zürych / wee aber wee. Thuͤnd Büß. Die ar iſt gelegt an den boum. Mithinzů hů⸗ ee bende ouch an leeren die gmeinfamie der güteren in jren abge⸗ ? ſundereten Firchen : fy ſchrüwend bäfftig wider alle hochfart / wider fräffen vnd fuften/ wider alle gottslefterung und grobe laſter / ſy fürtend ouch ein ſchyn cins geiſtlichẽ läbene / warend ernſthafft / ſünfftzetend vil / lachtend nit/ftraafftend ſtraͤng / red⸗ tendthür: damit ſy jnen ſelbs ein verwunderẽ vnd etwas anff hens machtind By ven einfalten frommen lüten / die da ſpra⸗ chend / Man ſage glych von Toͤufferẽ was man woͤlle / ich ſich nüt an jnen dann ernſt / vnd hoͤren niit von jnen dañ daß man nit ſchweeren vnd nit vnraͤcht / ſond yederman raͤchtehůn ſoͤlle: bedunckt mich nüt vnraͤchts ſyn. Alſo blantend ſy ouch vil lüt bin vnd bar in diſen landen. Etliche fbrüwend wider die Pre⸗ Dicanten vnd Die Oberen / vnd machtend jr fach fo gar grob vfruͤrig / dz fy in gefängEnuß gelegt / allerley/Berichts wyß / Etlich m ge⸗ mit jnen gehandlet ward: Deren etliche vff jr zuͤſagen abzeſton / fängtnuf ges Sſtraff ledig gelaffen/etliche aber.als fy ſich an Fein bericht gar nit kartend / vnd hartnaͤckig vff jrem wäfen Blibend/wurdends verwaret / damit nit noch gröffere vfrür und vnrüw angericht wurde: die wurdend hernach teil am gůt geſtrafft / zum teil aber der Oberkeit gerichten vnd gebieten verſchickt. Das reicht aber mit der zyt dahin / daß Vie Toͤuffiſche vnd jre gon⸗ ner ſich in Statt Land groͤßlich klagtend / man handlete mit gwalt / woͤlte die warheit vndertrucken / vnd vnſchuldige from melüt / die nüt anders / dañ daß im wort Gottes ſtuͤnde / vor jnẽ heuend / weder verhoͤren / noch nach notturfft red kom̃en laſ⸗ fen. Das doch klaͤglich wäre hoͤren: rüfftend hiemit an vmb recht vnd verhoͤr. Vnd hiemit ward Zwinglin ouch haͤfftig ge⸗ ſchulten / er woͤlte nieman laſſen red kom̃en / vnd verſchluͤge ci

Wider die Widertöuffer.

ſinen widerſaͤcheren die warheit im halß: vnnd erhalte alſo fin ſach / nit mit Gottes wort / ſunder mit überſchryen der Ober keit gwalt/zc. |

Die ein offen fry Geſpꝛaͤch Zürych mit den Toͤuf . feren gehaltẽ / was daruff einer cerſamẽ ober« keit der Widertoͤufferẽ halb erfeit ward. Capız.

Oemliche bäfftige Flag der Widertoͤuffiſchẽ / vnd das ouch hienaͤbend Zwingli / ſampt anderen dieneren der kirchen Zürych / ernſtlich mit bitten anhalten eines offnen Ki Geſpꝛaͤchs Begärt@d/Bewegt ein Erfaine oberFeit der ftatt Zürych / dz fy ein fry offen Geſpꝛaͤch Das wor anſach / vnnd das vff volgende form vßſchreyb / Onfer will vnd Inde meinũg iſt / dz alle die fo mit raͤchter warer göttlicher gſchrifft / öufferen. beſchirmen / handthaben / bewaͤren oder erhalten woͤllend / daß der Kindertouff vom Tüfel erdacht / der Widtouff gerecht ſye: vnd daby vermeinend recht gethon haben / daß ſy ſich ha⸗ bind laſſen wider touffen: vnd ſye ſoͤmlichs nit vnrecht: daß man die Rinder nit touffen ſolle: dz Vie ſelbigen alle ſampt ſunders / vff das offen Geſpraͤch Fommen ſoͤllind / vfft Montag nach Aller heiligen tag / da werde man ein yeden gnügfam ver hoͤren: vnd das fo ſich gebürt ein fürgang haben laffen/:c. Artitelder ie Gowarend das die fürnem̃en artickel die oder von deren Mwanon waͤgen man diſputieren oder gefpräch baltenfole. 1. Ser Cbriften Finder find nüt minder Gottes Finderweder jre elteren / gleych als wol als im alten Teftament. So ſy nun Gottes find/wär wıljnen vo: dem Waffertoufffyn? 2. Die Beſchnydũg ift den alten gewoefenC def zeicbens halb) Bas vns der Touffift: wienun die den Finderen gäben iſt / alfo ſol ouch der Touff Yen Finden gäben werden. 3. Der Widertouffbat Fein leer / noch byſpil / noch bewaͤrung Gottes wort: darumb die ſich wider touffend / Chriſtũ wi⸗ der crützigend / eintweders eigentraͤchtigkeit / oder anſchlag etwas nüwerung. Oreſſdentẽ uf Damit aber ouch allesin dem Geſpraͤch mit gůter ordnung Seſpraͤchs fürgenoinen wurde / vnd niemant fraͤfel oder vnzucht begon / dem andern in die red fallen / vnnd reden wider gůte ordnũg / wurdend ouch geſetzt Preſidenten 08 fürgeſetzte dem künfftigen Geſpraͤch / nalich die cerwidigen / from̃en und gott⸗ ſaͤligen herren / herr Wolffgang Zoner / zůgenannt Xuͤpli / der zyt

Apt zu Cappel/berr Conrad Schmid Ber syt Compthür 3% üßnacht / berr Sebaftian Hofmeiſter Docioͤr / Schaff huſen / herr Joachim von Watt / Doctor: vnd Burger⸗

meiſter S. Gallen. |

als der beſtimpt tag deß Geſpraͤchs / namlidy Ver 6. No 9; Gent. uembzis des 15 25, jars erſchinnen was / habend ſich in Vie ſtatt Zürych beſamlet die diener der kirchen vnd geleerten in gro er anzal / ouch die Widertäuffer und jre fürnemme fürer/ Vie ſich ouch vg diſen landen Befamler/als von S. Ballen vnnd vil an⸗ dern orten har kom̃en warend. Es warend ouch zůgaͤgẽ ab der LCandtſchafft Zürych vr gefandte Botten/ die man infonders beit geforderet hatt / daß by jnen Ver wıdertouff vfgieng / vnnd vil der klegten gehoͤrt warend / Wie man die Toͤuffer nit lieſſe zůr verhoͤr kum̃en: darum̃ ſoltend yerz Vie ermelten bottẽ ſelbs anhoͤren wie was mit jnen den Toͤufferẽ gehandlet wurde: damit ſy dannethin ſomlichs daheim an den Gmeinden bezü⸗ gen koͤndind.

Das Gefp:äd ward mit dem gebaͤtt anruͤffen ind groſ⸗ 2 33 ſen radiſtuben Zürych angehebt / in mitten der raͤdten vnd bur⸗ —— gern / mit offnen thüren. wie das Geſpraͤch mit den fürs ont in der neinen Toͤufferen / die domals zůgegen warend / angegangen kirchen. was/Fumpt einandere rott der Widertöufferen in die Stu tringen / da jren einer luth ſchrey / Zion / Zion / froͤw dich Hieru⸗ ſalem / ꝛc. vnnd ward ein groß getümmel vnd getraͤng / daß ein Erſamer radt anſach den platz deß Geſpraͤchs endern / in die kirchen dem Groſſen Münſter zelegen / vff das yeder⸗ man / waͤr da woͤlte / wyte vnd platz hoͤren vnd redẽ gnüg hette. Da warend in einem Schrancken zwen fig vnd tiſch ger ordnet einer für die Predicanten / vnnd der ander für Vie Toͤuf⸗ fer die da redtend. Vnnd wäret diſes Geſpraͤch den 6,7.0nd 8. tag Nouemb namlich dry gantzer tag an einandıen von dem morgẽ biß vff den abẽd. SDarum̃ wurde cs vil lang / mir ouch nit müglich alles das beſchꝛybẽ das in diſem Geſpꝛraͤch von Beiden partyen/fürgebzacht vnd geredt ward. Allein eins mag ich nit fürgon / namlıdy daß einer under Ien Toͤuffern / in dem Zer Freingk gedachten Geſpraͤch was / welcher in dem man diſputiert offt Zäuffer ber von den fürneinen Qifputanten Begärt/ ſoͤlte jn mit Zwing ſchworen. li reden laffen : dann da wölte er die fach ſchnaͤll gemacht ha⸗ ben. Sen ftillerend und düſchtend aber ymmerdar fine Touffe B:üder/als Vie vor wußtend was fin fürnemmen

ci

Wider die Widertöuffer

den Zwingli beſchweeren / jm vmb ein warheit ein antwort gaͤben. Da er gaͤntzlich hofft / er wurde antworten / Der kin⸗ dertouff waͤre dem Tüfel / vnd der Widertouff Gott. wie vil er gedüſcht ward / Brady er doch letſt herfür. Dani als man vmb den mittentag wolt vfſton / und vfſtuͤnd / lieff er dem Zwingli / vnd ſchꝛey: Zwingli / ich beſchweeren dich By dem waren laͤbendigen Gott / daß Yu mir ein warbeit ſagiſt. Daruf antwort jm Zwingli gſchwind / vnd ſagt / Das wil ich thůn / ſagen dir / daß du biſt als ein boͤſer vfruͤriſcher pur / als jn min⸗ 8 habend. Deren vnuerhofften antwort erſtunet der Toͤuf fer / das volck aber lachet der antwort / vnd Brady damit vf / daß mengklich heim geng * = Nach vollendeter Yıfpuration züget und bekannt mengklich —— im volck / daß jm in diſer ſach gnüg beſchaͤhen waͤre / allein vers Zöuffern ger hartend noch die Toͤuffer vff jrer fürgenomner wyß / deß wur⸗ bandlet. dend ſy für radt geſtelt / ward mit jnen ernſtlich geredt / Sit⸗ tenmal ſy doch in offner kirchen / vor allem volck / gnuͤgſam Bes richt / vnnd ſtarck überwunden waͤrind / ſoͤltend ſy Gott die eer gaͤben / vnd jres vnbegründten fürnem̃ens abſton / cꝛ. Diewyl man aber an jnen nüt gehaben mocht / wurdend ſy in die ge⸗ fengknuß gefuͤrt / vnd Yarınn verwarer. Doch nit vnlang her⸗ nach / vff Befferung hin / ledig gelaſſen / mit betroͤuwung / daß man ſy ernſtlich ſtraaffen wurde / wenn ſy wıderumb vrrüwen vnd trennungen machen fürfuͤrind. Der Oberkeit Demnach begreiff ein eerſam̃e Oberkeit / namlich ein Bur⸗ zugnuß von germeiſter / die Kaͤdt Burger der Start Zürych / den gantzẽ cher andel Ver gehaltenen Diſputation mit den Töuffern/in cin ges Manvdar roider ſchrifft / mit derẽ ſy ouch die Töuffery ernftlidy verbot / ſchickt Vie Die Zöuffer. vff das Land / nachuolgends iñhalts: Als jr wüſſend / vilicht allenthalben gehoͤꝛt habend / wie vor jar vnd tagen wenig Bes fonder perſonen / ſich ſelbs gleert ſchetzende / für geſchoſſen/ vnd one allen grund warer Goͤttlicher —— armen einfalti⸗ gen fromen menfhEC Vie funft in raͤchtem Goͤttlichẽ wort / lie deß allmächtigen Gottes deß naͤchſtẽ / gnuͤgſam bericht / vnd in gůtẽ friden gegen andern ſich hieltend) Ba pr re diget / vnd onealle erloubnuß Ver Kirchen / verkündet / Vaß Ver Bindertouff nit von Bott/funder vom Tüfel kommen / nit ſoͤlle gebrucht werdẽ / vnd daruf ein Widertouff erdacht / vnd vil Ver vnuerſtendigen Ver chꝛifft lüten / mit jrem geſchwaͤtz darhin⸗ der gebiacht/ daß ſy ſomlichen Widertouff angenom̃en / ſich ei, er

Das erſt Buch, 12 fer dann andere geſchetzt / dardurch vil widerwertigkeit / vnge⸗ horſame / zwyiracht / vnnd zertrennung Chiſtlicher liebe zwü⸗ ſchend den menſchen an den ſelben orten / Die vor wol eins ges wefen/erwachfen vnd vferftanden find. Darumb wir etlich * anfängeren vnd jren deß Widertouffs volgern in gefengrknuß

enom̃en / am güt geſtraafft / vnd dar zwey mal / vff jr anruf⸗ waͤgen Ver Rindern deß Widertouffs Gefpräch Diſputation gehalten. Vnd wie wol ſy allen malen überwun den / wir ſy zum teil vff jr zuͤſagen daruon ſton / vnſer ſtraaff ledig gelaſſen / eiliche vnſern Gebietẽ verſchickt / ſind fy nütdeſtminder / one anſaͤhen jrs zůſagens / üch kom̃en / vnd obbeſtimpte jr unwarbaffte leer / wider VE Bindertouff / in das einfaltig volek geſayet: dardurch nüwen dingen daſelbſt ein andere rott ſect deß Widertouffs angefangen: deß halb wir die ſelbẽ Toͤuffer gfangẽ / jre nachuolger an jrẽ guͤt gſtrafft.

ale eiliche der Widertoͤuffern By üch abermalen vns vn recht / vnnd vmb ein geſpraͤch oder Diſputation angerüfft / ha⸗ bend wir überfluß vorgebaltner Geſpraͤchen / hieryn bewilli get / vnd jnen allen / ſo den Widertonff beſchirmen woͤllend / ver kündt vnd tag gaͤben / namlich vff Montag nach aller Heiligen tag vor vns erfebrnen. ale die Widertouffer vnd jre an⸗* bänger wider M. Huldrychen Zwingli/ Meo Juden / vnnd B. Taſparn Großmann / ouch andere/ die den Rindertouff Bes ſchirmpt / dꝛy tag an einandern / morgens abents / in vnſerm Radthuß dern groſſen Münſter / offentlich in bywaͤſen uns ſer / ouch mencklichs mannen vnd frouwen / diſputiert / vnd ein yed Toͤuffer gnůgſam / one alle verhinderũg / fin zangk/ kampff vnd meinung geredt / hat ſich doch für für / letſt durch die waren Goͤtilichen gſchrifft deß Nüwen vnnd Alten Teſta⸗ ments aller ſterckiſten gründen / erfunden / daß M. Huldrych dr gli mit fine anhaͤngern / die Widtöuffer fry über wundẽ /

Widtouff vernütet / vnd den Kindertouff behalten babend,

Es iſt ouch in ſomlichẽ Gſpraͤch gar beiter antag Fotmen/B5 yunen vnab Vie anfenger/rötter/fecter vnd zancker deß Widtouffs jre band vnd entttiches hung vB fräffnem vermäffnen hochfertigen vnuerſchampten fürnemmen, gmüt/ond feinen güten geift/ gefürt/ hiemit ein Befonderefed | vnd rott/wıder das geheiß Gottes / vns verachtñg zytlicher Oberkeit / vnd pflantzung aller vngehorſam̃e vnd zerſtoͤrũ Chꝛiſtlicher liebe gegẽ aͤbenmenſchen / anzefahen vnd an ſich 3 ziehen / erdacht. Dañ ſy ye / als obſtadt / vermeinend beſſer zeſyn

Merbott idertouffs.

Docor Hab

| Wider die Widertöuffer dañ andere Chriſten / vnnd one fünd : wie dañ ſoͤmlichs jr woꝛt / wyß und werck / ouch gebaͤrden / ſchynbar anzeigend.

Vnd vff ſomlichs alles iſt vnſer verbott und ernſtlich mei⸗ nung / daß hinfür mengklich / mann vnd frouwen / knaben vnd toͤchtern von ſomlichem Widertonff abſtandind / den nit mer bꝛuchind / vnd Vie jungen Finder touffen laffind. Dann wär hie⸗ wider handlete/fo offt das beſchaͤhe / Ver fol vmb ein marck ſil⸗ bers geftrafft werden. Vnd es möchte ſich yemants fo vngehor er zeigen / wir wur dind wyter mit im handlen. Dann wir

ie geborfamen handthaben / vnnd die vngehorſamen in diſer ſach / nach jrem verdienen buͤſſen / vnd nüt mee nachlaſſen wöls lend: darnach fol ſich mengklich wüſſen richtẽ: alles in krafft diß offnen brieffs / mit vnſer Statt Secret vfgetruckten ynſigel bewart / vnd gaͤben vff Andree / Anno Domini 1525. Was mit dorter Baltaſſarn / einem fürnemmen Widertoͤuffer / Sürych gehaudlet worden / vnd wie die ſtraaff der Widertoͤuffern geſchoͤpfft ſy. Cap. 6. Vo diſer zyt als verhoͤꝛts vßſchꝛibẽ Mandat Zü⸗ rych vßgangẽ was wider die Widertoͤuffer / entweich Walshüt Baltaſſar Huͤbmeyer Fridberg / Do⸗ ctoꝛr. Dañ als er ein zyt da das Ruangelimũ gepꝛediget hatt / ſind etliche geſchwinde Toͤuffer hinder jn Fomen/ vnd habend jn jnen gezogen in jre vnſaͤlige verwirrung Al⸗ le Tönffer habend ſich fin haͤfftig geruͤmpt vnd getroͤſt. Sañ er büb ouch an fraͤfenlich den * ſchryben / trucken pi pꝛedigen / ſampt der ganzen Toͤuffery / pflantzen / durch ſtiff tung allerley nüwerun er die from̃en lüt in ein laſt vnd vmb das Kuangelium gebracht hat: wie dañ diſe unfälige ni ouch andere ftett und läcfen in angft gewätten/ vnd von dem Euägelio geriffen bat. Dem buch diſes Docto:s das er bat trucken laffen vom Widertouff wider den Rindertouff/ ward geantwortet von M. Huld. Zwingli / vnd Doctom Io⸗ hanne Oecolamp. vnd durch den Truck yederman mitgeteilt.

S Balthaſſar le aber deß 5. Decembꝛis Waltzhũt yngenommen ward/

efangen vnd 3 elt.

entweich vil gedachter D. Baltaſſar gen Zürych / da er ſich heimlich vnd verborgen hielt. Vnd diewyl er dañ der verruͤm⸗ ptiſten Widertoͤuffern einer was / der ſich mit (dy:yben und an» derem rümen feer thür dar gethon / ouch das gröfte anfäben By Ben Töufferen hatt / aber yerzüd heimlich inlag / ward jm durch Bie Oberkeit griffen. Doch ward er in Fein ſchwaͤre ge>

fengfnuß)

Das erſt Bůch. 13 ngknuß / ſond vff das Radthuß gelegt. Dahin verordnet 2 Eerſam̃er radt etliche herren vg den Rädten / vn dar och Vie Predicanten. Die herrẽ hieltend jm für/Sitmaler vor langift an ein Rerſam̃en Radt geſchriben habe / er wölle mit dem wort Gottes / vnd mit Zwinglis felbs gſchrifften erhaltẽ / daß der Rindertöuffnit recht ſye / vnnd daß man die kinder ce leeren / dann touffen ſoͤlle / ſo ſoͤlle er yetz finem embieten ſtatt thůn. Da ſoͤlle jm gůtlich geloſet werden.

Daruf ſagt Doctoꝛ Baltaſſar / er heite ſich deſſe embotten: Ob Zwingli

zeigte da gegẽ M. Huldaychẽ Zwinglinfin is. Schlußred In Mn: skhnft in ſinen Articklen: da er geſchribẽ habe / man ſoͤlle die Find vor⸗ dertouff vers bin Berichten / vnnd darnach erſt touffen Antworter Zwingli / worffen habe? Er babe an gedachtem ort heyter vnd klar geſchribẽ / daß man 2 von alter har Vie Finder gef babe. Daſelbſt babe er ouch geredt von der leer / mit deren die jugend fölle Bericht werden. Der felbE meinung fye er noch / 95 die in der kindtheit geroufft find/wenn fy etwas vernunfft Fomind / geleert ſollind wer> den. So fyend vo: zyten / Yo manfihnoh von dem Heyden⸗ thumb dem Chriſtenthumb BeFars/Catechumeni gfyn / Die man vorhin vnderricht / und deñ erft/wenn fy den glouben ha⸗ bend bekennen Fönnen/getoufft babe. dem felben aber vols genit daß erCZwinglidye . vnd geſchribẽ habe / der Rin dertouff ſye nit recht / vnd darum̃ ſoͤlle man die Finder nit touf⸗ fen. Als nun hierwider nüt wyters durch D. Baltaſſarn für⸗ geworffen ward / kam man in Vie handlung / wie er mit Got⸗ tes wortwölte verwerffen den Rindertouff. Und bie ward vil lang gefempfft/infonders von dem / Ob die gründ/ die vg dem Alten Teftament anzogen wurdend/ouch gälten ſoͤltend? Dañ Doctor: Baltaffar vermeint allein die gründ Frefftig fyn/ Lie dem Nüwen Teftament berfür gebracht wurdind: und wolt biemit dem Alten Teftament nit vil

Nach vil vnd langem Geſpraͤch / hebt er / der Doctor / ſich an O-Balıhafı begaͤben einem widerrüff: den ſelben forderet aber die rd Oberfeitnit vonjm/ er embot ſich dar er ſchreib ouch ſelbs die form deß widerrüffs. Vnd als die ſelb von einẽ Eer⸗ ſam̃en Radt beſaͤhen vnd bewilliget was / ward er nach getho ner pꝛedig dem Frouwenmünſter an Die Cantzel geſtelt / dz er ſinem embietẽ nach widerrüffte. Wie er aber in die red kam / wandt er ſich in das widerſpil / hůb an ſich ſchoͤnen / vnnd den

Widertouff ſchirmen. Deß erhuͤb ſich in Ver kirch ein gemür⸗

d

Wider die Widertoͤuffer

mel. Zwirgliaber/der an der andern Cantzlen Cdann Yomals zwo Canglen in der kirchen warend) ſtůnd / redtjm yn / vnnd ſtillet widerumb das volck. Der Doctor aber ward dannen in die gefengknuß gefuͤrt. Da er gefragt / was er doch damit vermeint / ober woͤllen ein vfruͤr anrichten? Antwortet / Im waͤre nit wüſſen was er geredt / vnnd hette er ſchirm deß Widertouffs neißwas geredt / hette ſoͤmlichs Ver Tüfel ge⸗

thon / ꝛtc.

—— Hiemit verzoch ſich Vie ſach biß vff Yen 6. Aprilis / deß 1526. jars. Do embot er ſich warlich in trüwẽ wıderrüffen/ fürhin deß Widertouffs / und ſich der Widertöufferen gar entſchlahen. Vnd wie jm vfffin vilfaltig ver heiſſen / vnnd ouch gloubt ward/widerrüffter zu Zürych in der Statt /

emnach ouch Goßouw in der herrſchafft Gruͤningẽ. Dar uf ward er ledig gelaſſen / vnnd im friden hinweg gefertiget. Aber er beſtůnd nit trüwlich By Ver warheit. Dann er thaͤt ſich hinab in Morauiam / da greiff er wider dem Widertouff / machet da vil verwirrung. Deß er gefencklich angenommen / vnnd vom laͤben zum tod gericht ward. welcher handlung überal gar kundtlich wirdt / wie gar übel vilermaͤlter Wider⸗ touff gegründet iſt / als an dem Pie fürnemmen rädlifürer fo ni erhalten / ſich auch gar ſchlaͤcht unnd ellend an jm gehalten

abend.

vortenrff Ondwiewolfdlidyer Docto: Baltaffere handel vileinfalter

En HT verirrter lüten wigig vnnd rechtſinniger macht / warend mithinzü der balßftarrigen Töufferen noch vil/ Vie dardurch / ouch durch andere ding / cben nüt der Befferung bewegt wurdend. Dann ſoͤmliche verbarretend fisff vnnd flätin jrem kyb / lieſſend nit nady mit vfrürigem pzcdgen/verfüren vnd wie dertouffen/ vnangefäben daß jnen vormals: groffe gnad bewi fen was von Ver Öberfeit/fy auch vil verbeiffen / vu vrfaͤchten

ethon hattend / darwider fy aber yezundrichtig fräfenlich lad und nanntend denn ſomlichs ein BeftendigFeit im ee Deß wurdend etliche widerumb gethürnt und ge

uͤßt / etliche wenige aber amläben geftraafft. Dann wie übers ein Fein rings ftraaffen /ja gar Fein verfchonen Ver Oberkeit nützid helffen woli/ und mengklich fähen vnd fpüren müßt 93 diſe ſach gemeiner Statt vnnd dem gangen Band vnnd allem volck groͤſſerm vnheil dienen wolt / ward ein frome Ober⸗ keit / vmb gemeins fridens vnd gemeiner gerechtigkeit

Den Widertouff und Tönffery By Iybs vnd läbens flraaffen verbieten/verurfächet.

Soliches Mandate innhalt / ward hernach deß jars Chriſti Derbor 153 o. durch den Truck mengklichẽ geoffnet/fömlicher geftalt/ ———— 14 Diewyl ons anlangt / wie ſich erlich in unfern Kandfchaffte Per*sens frraaff- irrigen Sect der Tönfferen/ über unfer ſchwaͤre mandat unnd verbott / nit kleiner unfer verachtung/ vnd ynfuͤrung ſchaͤdli cher irrſalen anzůmaſſen / vnd dariñ verwicklen vnderſtan⸗ dind: ouch etlich der vnſern jnen fürſchub vnderſchlouff gaͤ bind / ſy ynzühind / enthaltind / ſich jrer irrſaͤligen leerẽ / win⸗ ckelpredginen vnd heimlichen verſamlungẽ genoß vnd teilbar machind: und dañ diſe Sect zerrüttung aller Oberkeit vnd güter en / zum hoͤchſten Dienftlich : fo gebictend wir noch malen zum sbüriften/eräffenlichiften vnd ernftlichiften/fo hoch trüwlich vnd värterlid wir immer föHend / Eönnend und mögend / dz ſich mengklich By hoher fhwärer unfer ftraaff vnd vngnad / vondifen ſchaͤdlichen verfamlungen vnd irrigen leeren abziehe / deren niemãts anhange noch ſtatte / jnen Feiner ley hilff od vndſchlouff / platz noch fürfchub gebe / ſy nit vfent⸗ halte / huſe oder herberge / ouch keinerley gmeinſchafft noch ge⸗ ſellſchafft mit jnen fürnem̃e / ſonder mengklich ſich jren röwige vnd gaͤntzlich entſchlahe. Dann wir Seren vnuerdacht ſyn / ſy ouc in vnſern landen vnd gebieten ſchlaͤchts nit lyden noch ge dulden woͤllend.

Vnd gebietend ouch darum̃ aller hoͤchſtẽ vnſeren Landt⸗ ſaͤſſen / zuͤgehoͤrigen und verwandten / vnd mit nam̃en allen on ſeren Ober vndſvnderuoͤgten / weiblen / pflaͤgern / richtern und

richten / den geſchwornen Regoumeren vnd Pfarreren / wo

y die erfaren en By jren geſchwornen Eyden lei> den / ſy nienan 34 Yulden noch fürkommen laffen/fonder an» ee. jnen gryffen/ und une überantworten. Dann wir

ie Töuffer/jre gönner und anhenger / lut vnſer ſatzungen / an jrem laͤben / die fo jnen fürſchub thůnd / ſy nit leidend/ veria⸗ en vns gfengklich züfürend/nach jrem verſchuldẽ / als

it die trüw und Eyd an jren Herrẽ überfarẽ band / one gnad ſtraaffen: daran niemants ſchonen / ꝛc.

Was Baſel vnnd Bern mit vnnd wider die Toͤuffer ſye gehandlet worden. Capız. ur

3A Worms: erhebt fich

der

Wi⸗

Wider die Widertoͤuffer

© ward aber nit allein ein frome Statt vnd gantze

kirch Zürych / von den Toͤuffern diſer zyt Betrübs

vnd /fond ouch andere Stett gemein⸗

den vnd kirchẽ diſer landen / wurdend von ine größe lich beſchwaͤrt und geuͤbt. Dann im jar Chuiſti 15 25. hübendfy ouch an Baſel unrüwen anrichtẽ vnd traͤnnung ſtifften. Et⸗ liche Famend herren Doctorn / Johanſen Oecolampadien / fachtẽd jn an/glych wie wir vor gehoͤrt habẽd / dz ſy M. Huld rychen Zwinglin angeiochet / aber ſy empfiengend ouch vom Oecolampadio einerley antwort: hielt mit jnẽ ermaͤlter here Doctoꝛ Gecolampadius ein fründtlich geſpraͤch Soͤmlich ges (prä ward deß felben jars Herbſt getruckt / da es nit not⸗ wendig iſt mer vn wytloͤuffiger daruon reden oder ſchrybẽ. Nachuolgender zyt hůbend die Toͤuffer zb Baſel mit vnuer⸗ ſchamptem fraͤfel ſo vilvnrüwen an / machtend fo vil vngehor⸗ ſamer lüten / dz ein Erfame Oberkeit wol ſach / dz die notturfft erfoꝛderet / die vnruͤwigen vfrürigen vnnd vngehorſamen / mit gefengknuß vnd ernftlicher ſtraaff demmen vnd ruwigen. Deß halben wurdend in der Statt vnd vff dem Land vil in ge verſchloſſen / vnd nach gebür vnd jrem verdienen ge

raafft.

Deß 15 2 7. jars vff den 10. Junij wurdend etliche offentlich fürgeſtellt / ward mit jnen durch Doctorn Oecolampadien vnd andere diener der kirchen gar vnd eigenilich di —— geſpraͤch gehaltẽ / von dem Kindertouff / von dem

idertouff / von der Oberkeit / von dem Eydſchwuͤr / vnd von anderen Toͤuffiſchen articklen. In diſem Geſpraͤch wurdend Vie Toͤuffer aber überwunden / vnd das Geſpraͤch in gſchrifft ver faſſet vnd getruckt:

Vnd in diſem jar hattend Johans Daͤnck vnd Ludwig Bär tzer / zwen Rabi und den Töuffern/ den pꝛedicantẽ Worms am Rhyn / Herr Jacob Kautz geneñt / hinder den Widertouff ouch gebracht / daß er etliche ſchluſſzreden / die Toͤuffery belan⸗ —— ließ / vnnd die ſelben diſputieren ſich vermaß.

oͤliche ſchluſſzreden wurdend jm durch den Truck von den Pꝛedicanten Straßburg / widerleit vnnd vmbkeert: vnnd ſchafft der vnglückhafft vogel Kautz / der endẽ / wenig nutzes vnd fürdernuß dern heiligen Euangelio Chriſti / und Ver ange fängten kirchen. Wie dañ diſer zyt allenthalben das Euanges lium Chꝛiſti / Ver maffen verhinderet und abgerriben 2

ur

Das erſt Bad. i5 durch die ſchaͤdliche Töuffery.

Deß jars Chꝛiſti 1529. ward abermals Baſel mit niin Töufferen Geſpraͤch gehalten / vnd ſy jres irrrhums widerwi⸗ ſen. Derglychen Geſpraͤchen ſind andere gemeine vnd beſun⸗ derbare noch mee gehalten: ye doch hat den kybigen eigenrich tigen lüten nie mögen gnüg beſchaͤhen.

Deß 1528 jars/als Vie groß Chriftenlich diſputation Bern ze. Dem gehalien / deß vßgangs des 1 52 7. jare mir fryem geleir vp- iSdny geſchriben / unnd man yezt in allem diſputieren was / kamend dertöufferen.. ouch etlich Widertöuffergen Bern. Vnd fidtmal die felben nit: anftündend diſputieren / funder ſich in Die winckel verſtack⸗ tend/ vnd Da jr leer anhübend vEgieffen/ und bäfftig wider die: lafter ſchryen / grad als ob man zu Bern 9er Predicanten Feis nen gehebt / die Die lafter ernftlich ſtraaffted / 2c.greiff Die Ober Feit deß orts vff ſy / lege ſy Ben Predigeren in das Cloſter / ließ ſy verwarẽ / biß end Ver diſputation. Darnach wurdend ſy am 22. Januarij geſtellt vff daß Radthuß Bern / für ein erſamen Radt daſelbs. Da verhort man ſy guͤtlich vnd gnuͤg⸗ ſamklich / in byſyn Ver geleerten / heimſcher vnd froͤmbder / fo Ver diſputation kom̃en warend :. durch welche die Toͤuffer jrer irrthum̃en klar vnd krefftig widerwiſen / der warheit gnůg⸗ ſam Bericht wurdend / doch jrenthalben nit mit groffer frucht:

Bann ſy jren kyb behieltend

Hernach im̃ 1531. ward abermals Bern ein diſputation Die diſputa⸗ gehalten mit einem fürnem̃en Toͤuffer / Pfiſtermeyer genennt: tion mic pfi⸗ welcher ſich ouch bekart / vnd von der Töufferg abſiund. Die di FTT- ſputation iſt durch den Truck vßgangen.

Im̃ volgenden 1532. jar im Bꝛachet / gieng ein offne ge⸗ Die diſputa⸗

ſchrifft von einer erſamẽ oberkeit Ver Statt Bern/ volgends ton Zoſin⸗ innhalts / Wir habend / damit gnüg beſchaͤhe und 8°" fidy nieman Flagen möge) 33 man die warbeit verfperren/ oder mit gwalt vnuerhoͤrt an jren faren wölle / ein offentlich Ges ſpꝛraͤch in vnſerer Statt Zofinge im Argöw/mitzüfagüg eines Feen fidhern geleits dar Yannen den Töuffern/wo und wär Die fyend/ angefähen/ dahin off Ben erſten Julij zuFumend:c. Vnnd damit allee mit gürer ordnung verbandlet wurde / ſatzt man vier Diefidenten. Die Diſputation wäret 9. tag / ward zwüſchend den Predicanten der Bernern vnd der Widertoͤuf⸗ feren gehalten / Don dem Obman oder Richter in diſem Ge> fp:äh/ Don fendung der Widertöuffern/ ob die Don iij

"Wider die Widertäuffer

Der Kirchẽ / Von dem Bañ / Von der Oberkeit Don dem Eyd / Don den Pꝛedicanten / Don dem Touff / zc. Doch ward gemaͤl⸗ dere Diſputation durch gefhworne ſchryber vfgefaſſet vnd ver zeichnet / und hernach getrucht daß es aber nır notwendig iſt wylloͤuffiger daruon handlen oder ſchꝛyben. Bifihär aber

hab ich vff das aller kürtzeſt / darzů war hafftig er zelt den fürs

gang das zůnem̃en deß angehebten Widertouffs: dern wir aber oudy entgegen geferzt babend den dapfferen widerfland Chꝛiſtlicher Oberberren vnd dienern der Kirchẽ / ouch wie offt vnd dich fy Vie Widertöuffer redlich widerwifen vnd überwun Den worden find/ ond Pas vo: Raͤdten und ganzen Kirchen / da aber die fürnemen vnüberwindtlihen kyb nürdeftminder nit habend wölle geachtet ſyn daß fy überwunde woꝛdẽ fyend/ vnd alfo bingeworffen und verachter alle fromer herrẽ und die⸗ nern arbeit / muͤy / koſten / mitlyden / vnderricht / gnadjnen er» zeigt. Wie Chꝛiſtlich aber 08 wie erbar ioch ſoͤmlichs ſye / laß ich ein vnpartyeſchen yetʒ vrteilen Herwiderum̃ habend ſich vil ee⸗ ren lät vor dem Widertouff als vo: gifft gehuͤtete etliche erbere gmuͤt habend ſich von Töuffern gethon / ſich recht geſchickt. Etliche habend ſich von jnẽ gethon / find aber hernach gar wuͤſt vnd wild worden: habend ouch bezüget / was fy in dem Wider⸗ touff gethon / habind ſy alles loͤtiger glychßnery gethon / etc⸗

Von der gemeinen leer / ouch von dem waͤſen vnd vilfaltiger zertreunung der Widertoͤuffern. Cap. b.

ürbin wil ich aber vff dz aller kürtzeſt / vnd mir müglich iſt / anzeigen / in was leer gmeinlich Cwiewolfömlidhs zum teil hieuor ſchon gehört ift) funders/ das ift/ in was wunderbarer end vilfaltiger zertrennũg vnd rot⸗ tung die Widertöuffer mit der zyt geradten find, Von

Der erfte Töuf den erſtẽ anfang was co nun allermeift vmb die abfünderung

fern rodfen.

zethůn / damit fy ein abgeteilte Kirchen betrind. Darumb wels che fich in die abfünderung Begabend / dz fy wöltind abträtten von der Bäpftifchen und Ruangeliſchen / vnd überal vonallen andern Firchen/vnd läben in dem nüwen Töuffer ordẽ / welchen (y nañtend / die war Bott wolgefellig Chriſtlich Kirch / dicemp &= gend Vie vorftender der Widersöuffern / durch mit dem D idertonff in jre gmeind / Zum zeichen Ver abfinderung/ zur Büß und Befferung deß laͤbens. Vnd ſoͤmliche fürtend dannet⸗ hin jr laͤben vnder einem ſchyn eines gar geiſtlichen wandels / ſchultend

Das erſt Bůch. 16 ſchultend übel den gyt / Vie hochfart / Das ſchweeren / das wuͤſt reden vnd vnzuchten Ver waͤlt / das zůtrincken und fräffen : vnd fagtend vil von dern toͤden deß alten menf&hensrc. In ſumma | die glychßnery was groß vnd manigfalt.

ernach ward von tag tag durch Vie meerũg(als fy ſag⸗ ———

tend) deß geiſts / von den Brüdern/ vil niiwerung enderung er funden / vnd hin und har von torechten menſchen / als artickel von him̃el herab gefandt/angenofnen. Dargegẽ ſich doch an» dere erhůbend / die ſoͤmlichs / durch eroffnũg jres geiſts / ſchul⸗ tend / vnnd doch ouch etwas anders herfür brachtend / das den andern nit wol gefiel / vnnd von ſelben ouch verworffen ward. Dañ es er gieng hie in allwag den Widtoͤuffern / wie es pfligt denen ergon die ein malab Ver rechten ſtraaſſen kom̃end / wel⸗⸗ che ye wyter ſy kom̃en / vnd ye mer ſy gond / ye wyter vnd mee ſy verirrend. Als ſy ſich ouch vilfaltig vnd wyt von einandern ge⸗ trennt / habend ſy ouch einandern angebebr bannen vnd vers dam̃en / ꝛc. Doch hat ſich allen Toͤuffern ein völckli zůſamen Be / Vie man mag General oder gemeine Töuffer nennen

arumb daß fy der gemeinen leer/welche die Töuffer gemeins lich gehebt / angehangt / vnnd nody merteils anbangend. Diſer leer vnd waͤſen ſtadt in diſen fürnemmen puncten.

Sy haltend ſich ſelbs für die einig recht Gott wolgefellige Te Kirch und gmein Chuiſti / und leerend / Das Vie Burdy den Wis over artigtek dertouff in diſe jre gmeind vfgenommenfind/gar Fein gmein- ı. fame babe föllind/ weder mit Ven Zuangelifcdyen onfern Chriſt lichen/nodh Feinen andern Rirdyen. Dañ vnſere Rirdyen fyend 2 nit rechte Kirchen Chꝛiſti / als wenig als Ver Bäpftleren vnnd anderer. Das wöllend ſy dannethin Ver gſtalt erwyſen viwar machen. In jrer Birch fye ſchynbare Befferung/in den Euange 3 liſch genañten Kirchen werde woletwas deß Euangelü gepre diget / aber da beſſer ſich nie man / und ſye alles volck vnbßfer⸗ tig / ver hafft in fünden vnd laftern. Da ſich ye nit gebüre mit eis nem ſoͤmlichen vngelüterten volek gmeinſame zehaben.

Demnach fyemangel nit nun an dem gmeinen volck / ſun⸗ der ouch an den Kirchendienern: ale an jren perſonen / vnnd darzů an jrem dienſt. An jren perfonen aber / daß ſy dem 4 dienſt nit recht und ordenlich beruͤfft ſyend: Daß ſy Vic Ping die y re von einem vorftender erfozderet », Timorb. 3. nit ha⸗ 6

end: Daß ſy das nit felbs thuͤjend das fpander leerend: Daß 7 ſy ouch Befoldung von pfründen empfahend / pfinitarbeitends

Wider die Widertöuffer vnnd deßhalben buchpꝛediger ſyend. Item es mangle ſeer vil an jrem dienſt / der leer halben / vnd deß zůdienes der Sacramenten. Und namlich Ver leer halben?

B fye Vie angebunden an eines, predig / da aber Paulus woͤlle / ſo Ser igenden ein offnung beſchaͤhe / ſoͤle Ver erſt ſchwygen / den ſitzenden pꝛedigen laffen.

9 Die Prediger blybind nit allein By dem wort / ſunder legind Vie gſchrifft vB. Da aber die gſchrifft nit ſoͤlle nach eines yeden beſondern vßlegung vßgelegt werden.

10 Die Pꝛedigen Ver Pꝛedicanten ſyend ouch vil ringferige dañ ſy leerind / Chriſtus habe für die fünd gnüg gethon: Ver menſch werde from̃ vor Gott durch den glouden / nit durch Vie werck. Da man aber By diſer boͤſen waͤlt vil mee tryben ſol⸗ te die güten werck.

ıı So lerind die Pꝛediger / es ſye dem menſchẽ nit müglich das glas halten: da aber alle gſchrifft heiſſe das gſatz haĩten.

72 Die liebe / deren man alle güterfölte gemein habẽ / werde nit recht von Pꝛedicantẽ geleert/als Vie fürg&bind/ Ser Chꝛiſt möge woleigen güt haben / vnnd rych ſyn : fo doch Vie liebe vil mee alle ding mit den Brüdern gemein babe.

13 Item / die Pzedicanten vermifhlind Alt vnnd Nüw Teftas ment vonder einandern/fo doch das Alt Teftament abgethõ ſye / vnnd By den Chriften nüt mee gaͤlte: dar die im Alten * ment die im Nůwen nüt mee angangind.

14 Es ſye nit gwüß das die Pꝛedicanten ſagind / die ſeelen far rind richtig von dem lyblichen tod himmel: dañ ſy ſchlaaffind biß an den Jüngſten tag.

15 _ Die Predicanten gaͤbind vil der Oberkeit / deren doch Die Chꝛiſten nüt bedoͤꝛffind / als Vie ſich allein lydens verſaͤhind.

16 Es moͤge Fein Chꝛiſt ein Oberer ſyn.

17 Die Oberkeit ſolle vnnd moͤge ſich der Religion oder Glou⸗ bens ſachen nüt annemmen.

18 _ Sie Chꝛiſten widerſtandind keinem gwalt / darum̃ doͤrffind ſy Feiner Gerichten / vnd gebruche Fein Ehriſt die Grichte.

19 _ Die Chꝛiſten toͤdind nit: jr ſtraaff ſye nit mit dem thurn vnd ſchwaͤrdt / ſunder allein mit dem vßſchlieſſen.

20 Man fölle nieman zum glouben noͤten mit einichem trang oder zwang / noch yemants von —* deß Gloubens toͤden.

2 Chꝛiſten weerind ſich nit / darumd kriegind ſy nit / gehorſem⸗ mind onch darin der Oberkeit nit.

| Der

Das erſt Bůch. 17 Ser Chriften red ſye ja ja / vnd nein nein/fhweerind gar nit / 22 darumb ſchweerind ſy ouch keinen Eyd. Vnnd EKyd ſchweeren fye ſünd vnd vnrecht. Wyrter mangle ouch Yen Predicanten an jrem dienſt der Sa 23 cramentẽ: dañ fy touffind die Finder. Da aber Ver Rindertouff vom Bapftvß dem Tufel ſye.

Der !Didertouff aber ſye der war Chꝛiſtlich Touff / als der 24 zur Büß den bekennenden gäben werde/ vnd Venen die geleert vnd verftendig fyend. |

Die Predicanten madhind Fein fünderung / vnd trybind Vie 15 fiinder nit von dem Nachtmal / und gebzudyind Feinen Bañ.

allen diſen vnnd anderen Ver glychen vrſachen / müffınd ſich die Toͤuffer abſunderen (als ſy ass von vns / vnnd koͤnnind nit by vns blyben / ſy woͤltind dann mit vns befleckt vnd aller ſtraaffen teilhafft werdẽ. Deßhalbẽ tringe ſy jr eigne ſaligkeit / vnnd vermydung Goͤttlichs zorns / die hoͤchſte note turfft / eigne vnd abgeſunderte Kirchen anzerichtẽ / vnd darob / was jnen Bott lyden gibt / lyden.

Vnd hie wäre es yetʒ an dem / dz ich alle vnd yede diſe fuck ln mit beiliger gſchrifft und güten gründẽ Der warbeit erlürerte/ ſers Bucho widerleite vnd vm̃karte / wo ich nit vor in minem fürnem̃en lieber woͤlte fürfarẽ / die vorangezognen Sectẽ Special oder beſonder Toͤufferyen einandien nach erzellẽ / vnd eilicher maß wo es am notwendigiſten iſt / widerlegen / vnnd demnach erſt widerumb an die gemeinen Töuffer Fommen : vnnd jnen von Artickel Articfel/wie die felbe Er yetz erzelt find/ ant worten / vnnd Varby ouch jre gründ/ doch nit alle/funder nun die Beften verhoͤren / vnd wie vet ſy fyend/ergründen.

Von den Apoſtoliſchen Toͤufferen / jrem irrthumb / > widerlegung oder verwerffung def felben ap.9.

Vd hie vermeinend etliche / daß es nit müglich ſye dz Die Seeten man oꝛdenlich alle der Widertöufferen vnderſcheid / er widerwertig inenungen/vnd ſchaͤdliche greüwliche falt. N, Secten oder u erzellen möge : wie cs dann an jm ſelbs war iſt / daß jren wenig funden werdend Pie miteinanderen einhellig ſyend / vnd nit ein yeder ſin beſon⸗ dere gebeimnuß / das ift fantafy/habe. Darumb wil ich mich ouch Die nis vnderſton alle jre Secten vnnd yeiliches laͤtzkopffs

Wider die Widertsnffer ſpintiſy eigentlich nach Ver lenge abzemalen: dann es mir nis nun vnmůglich / ſonder dem Käfer vil beſchwaͤrlich wäre. Da fo wil ich nun etliche fürnemme vnnd bekannte rotten / wie die ouch von anderen etlicher maß in gſchrifft gefaſſet ſind / nachmalen mundilich vnnd warlich angäben vnnd verkundt⸗ ſchafftet werdend / dar heyter am tag ligend / herfür ſtellen.

Apohdoliſche Vnd zum vorderiften ſtellend wir nach den gemeinen / vn⸗

Ton Te

der den Befondern Töufferen / die fih nanntend Apoftolifcye/ frylich von Apofilen und der Apoftolifchen Firchen bar) deren 1 fpfich glych machen woltend. Diſe fahend vff den Bloffen bůch ftaben der geſchrifft. Sarum zugend fy in den landen berum/ one ſtab / ſchuͤch / taͤſchen vnnd gält/rümptend hoch jren him̃eli⸗ ſchẽ Berüffzum predigampt. diewyl der er: hat / 2 Was iüch in das 0: gerunet iſt / das kündẽd vff den taͤchern: ſtigend ſy vff die taͤcher / vnd predigetend von den taͤchern haͤr⸗ 3 ab? Sy wüfchend ouch einandren Die füß/fagtend/ mit den Fin dern muͤßte man Finderen werden / ftaltend fich deßhal⸗ 4 ben kindilich / Das iftnärrifh genug. Item Viewyl Ber Bere 5 fagt/ Welcher nit verlaffe huß vnd heim / vnd was er habe/jder mögenitfinjunger a8 verlicffend fy wyb und Find/hug gwaͤrb / ſtrichend im land haͤrum̃ / lagend vff Den Brüdern / vnd fraſſend ſy vß. Welche ſy dañ ouch ſelbs / ale beſchwaͤrlich by⸗ 6 genthraͤn / verbannetend. So tribend ſy ernſtlich die leer / daß niemants nüt eigens haben moͤge / ſoͤlle alle hab vnd gür ge mein ſyn / dann Feiner möge ein Chriſt vnd rych ſyn. Vnd hie ha bend ſy in der gemeinſame nit glyche meinungen gehebt. Dañ etliche warend nüwe Barfoter / das iſt den Franciſcaner mün⸗ ben gelych / welche es für ſtind hieltend / mit gaͤlt vm̃gon / oder eigens haben. Sie andern achtetend es nit für ſund / doch daß der eigen gůt hat / jm ſelbs allein ſomlichs nit behalte / fund es vßteile / nieman Ver bruͤdern / ſo ferr es gelangen mag / man gel habẽ laffen. An etlichen ortẽ als in Merhern / habẽd ſy Cals man ſagt) ſchaffner gehebt / vnnd einen gemeinen bruchſeckel. Sind aber ouch nit lang mit einandern eins bliben. Sy all ſind bereit vi gerüſt ſchnaͤll einanderen den Tüfel ſchenckẽ oder verbannen / ꝛc.

Wirwyſung Diſe ellenden verirrten lüt erzeigend offentlich mit der that /

zen.

a her h gar grobe torheit / ouch mit dem / dz fy mer achtend deß Büdh

abens Ber heiligen geſchrifft / dañ Be finns oder rechten vere ı ftande, Es har wol Chꝛiſtus vnſer Herr geredt finen junge ren /

Das erſt Bůch. 18

ren / Ir föllend nit haben weder gold noch ſilber / darzů kein taͤ Wie de Apor ſchen zur wägfart / ouch weder ſhůch noch tab: Vie vinbftend Kersenrfnücg aber / duch andere ort der geſchrifft / dargegen gehalten / dar vnd fab/zc, Fer apoſtoliſch bruch / zeigend gnügfam an / daß der Herr ſoͤm

liche wort daruf geredt bat / daß fo er ſy glych wol nit vfrůſtet

mit ermaͤlten ſtucken der fart / ſoͤllind doch ſy daran kein be⸗

duren haben. Dann was jnen notwendig ſye werde jnen wol

werden. Diewyl doch ein yeder arbeiter ſines lons waͤrt ſye.

Darzů iſt es kundtbar dz die Apoſtlen dermaſſen jre notturfft gehebt / dz do ſy der Herr fragt / Do ich üch one ſeckel gaͤlt Lue 2ꝛ. hinweg ſchickt / hat tich neißwas gemanglet? geantwortet has

bend / Nüt. Vnd in Geſchichten der heiligen apoſtlen ſicht man Actorum zu klar vnd vnwiderſpraͤchlich / daß der heilig Philippus huß heim / vnd ein rechtgeſchaffne eerliche bußbaltung gehebt hat /

wie ouch Philemon. Es find wol anfangs vom Herrẽ nach ge laͤgenheit der ſach / zyten / orten / vnd als anfang / apoſtlen geſandt / hin har in den landẽ predige. Als aber jr dienſt vollendet iſt / vnd kirchen angerichtet ſind / habend die pfarret /

by den pfaͤrichen oder pfarren vnd ſchaaffen blyblich wonend /

die kirchen verſaͤhen. * Paulus von fömlichen erforderet / dz

ſy gaſtfry ſyend: darum̃ ſy ye nit Vaganten warend / die weder

huß noch hußhaltung hattẽd. Vnd ob dañ glych wol die apoſt

len find vom Herren Chriſto bin vud bar in Vic waͤlt geſandt /

was gadt das die Töuffer an ? Dann Ver Vie apoftlen gefende

hat / der felbE zyt / der har diſer zyt darum nit gefandt Vie

Tönffer: diewyl andere zyten yezund/und domals andere vr⸗

ſachen warend. Die Toͤuffer habẽd ouch jres louffens Fein be⸗

ruͤff / noch deß jren angemaßten Berüffs rechte zeichen und be⸗ waͤrnuß / wie die apoſtlen: vnd hilfft deßhalbẽ das bo ruͤmẽ

deß Toͤufferiſchen ſelbs erdichten berůffs jrem pzedigampt

nüt. Der Herr redt von ſoͤmlichen apoftlen ſpricht / Sy find

ſelbs gelouffen / vnd ich hab ſy nit geſandt.

Vnd do der Herr ſinen apoſtlen gebottẽ hat / daß ſy vff den Vffden taͤche⸗ taͤcheren vßruͤffind / was jnen in Pie oren gerunet ſye / iſt do⸗Vpredigen. mais ein art reden gſyn. Dann wie durch das dꝛen runen/ * ie gegeinmuß verftanden wirdt : alfo heißt vff Ben tächeren

sfr die geheimnuß vßbringen vnnd offenbaren. Dar⸗ umb bat der Herr mit gedachte worten finen jüngern anders sstit wöllen verfton gäben/ dañ dz fy das trüw

Hs) ſollind vßrichten / vnd nüt deren dinge die jnen ne e

"Wider die Widertöuffer

vnd anfange/als ein gebeimnuß eroffnet,verbälen/funder als les Flar vnd verftentlich fürtragen. Vnd weni das Ver prediger trüwlich an allen o:ten enden/da es ſich gebürt / thůt / hat er off den iaͤchern nüt ſchaffen: aber die Apoſtoliſchen / das iſt / Toͤuffiſche affen / ſtygend gern in die hoͤhe / daß die einfaltẽ lüt ioch ſaͤhind waͤr ſy ſyend. Fagwaſchen. Sannethin das vnſer Herr Chriſtus finen jüngern die füß 3 gewaͤſchen / bat er allen glöubigen mit (ömlıdper that die dien můt yngebildet / vnd geleert die ſtoͤltze hinlegen / vnd einandren dienẽ in der liebe. Weñ wir das thůnd / fo thůnd wir das, das vns der Herr mu der fuͤßwaͤſchung geleert hat / vnd darff kei⸗ ner ceremoni / die er ouch nit deß orts / Johan. iz. yngeſetzt hat / als anderſchwo gnügfam erwifen iſt. Benfinten So dienet Bas fürgeftelte byſpil der kindern nit dahin / daß gipch werden. ir Finder in dem verftand werdind / oder der Finden torhen / mengel vnd gebraͤſtẽ an vns naͤm̃nd / funder wie Ver Kerr lee rer Matth.is. daß wir nit eeren oder berrligFeit und gütgirig :0.Caı4. ſyend: wie Paulus vns Bericht / und ſpricht / Mine Bzüder/ find nit Finder am verftand/ funder find Finder an Ber boßheit / im verftand aber find vollfomen. Iſt es doch nıt ein groffe un» finnigfeit / daß jren etliche deß Herrẽ wort babend gedoͤren fo gar wuͤſt mißbruchen / vnd vnd deſſe furwelben ſoͤmliche ding tbün/ dz wir die / one vrloub nem̃en / nit gedorffend Benamfen? Alſo fol aber derẽ wyßheit geſchendt zur wuͤſten narry wer den / welche Gottes rechter wyßheit nit loſend / vnnd jr ſelbs erdachte torheit für wyßheit rümend. —— Daß dañ der Herr wyter im Euangelio geleert hat / es ſolle endfinn. Per Chaift mee lieben den Herren vnd fin ——— $ dañ wyb / kind / gwün vnd gwaͤrb / hat zwaren den Chuſtlichen verſtand / das weñ vnſere ſachen dahin gerietind / dz wir eint⸗ weders Chriſtum oder fin wort / oder aber die vnſern / ja vnſer lyb / laͤben / eer güt/ verlaſſen verſchetzẽ muͤßtind / ſollind wir ee das zytlich dann das ewig verſchetzen. Diewyl es aber dahin nit kumpt / vnd wir mit Gott / one verlougnung deß waren gloubens / by lyb / eer vnd gůt / vnd allen vnſern guͤtern blyben moͤgend / heißt vns das wort Gottes nienan von huß vnd heim laſſen / wyb vnd kind verlaſſen / vnnd in dem land hin vnd bar louffen. Hoͤre man bie das wort Gottes / der kirchen / durch Paulum geoffenbaret / welcher ſpricht / So ein wirwen a Timoth.5. Coder ſunſt ein Chuſten menſch) Finder oder kindskinder hat / ie

Das erſt Bad. 19 Vie felbigen lernind von erften jr eigen bußafind —— en. Dañ ſoͤmlichs

verwaltien / vnd den vorelteren glyche verg iſt eerlich vnd angenaͤm vor Bott. Vnd baĩd / Somlichs gebür/ vff das ſy vnſtraͤfflich ſyend. So aber yemants die ſinen / vnnd ſonderlich ſine hußgenoſſen / nit verſorget / der hat den glauben verlougnet / vnd iſt erger dann ein vngloͤubiger. Die wyl nun die Apoſtoliſche Toͤuffer / vnnd andere no id Vie ganzze huß⸗ gſind habend / ſomliche verlaffend/ vnnd in Yen landen berumb louffend / bandlend ſy zwar das weder cerliy nody Goti anges näm iſt. Dann fy handlend offentlich / als Paulus geſprochen / wider das wort vnd gebott Gottes / vnnd ſind deßhalb vilfal⸗ tig ſtraͤfflich: ja wenn ſy nit widerfeerend vnd jre Fınder/Findse kinder vnnd hußgenoſſen verſorgend / habend ſy den glouben verlougnet / vnd find erger dann die vngloͤubigen. Bott hau ſy e nienan wider diſes * gebott durch ein anderen berüff beiffen von wyb vnd Finden louffen / onnd in Ven landen vmb⸗ rennen. Wo mit wöllend fy jren Berüff / den fy rümend pre⸗ digen / und ın den landen vmbzelouffen / Bewären/ wider diſe beytere vßgetruckte wort Gottes? Sy babend yejren Berüff Ver hand arbeit vnd rechter bußbaltung. Das ftadı bie vnd anderfhwo Far in dem wort Gottes. Nun wirdt Gott wıder diſes fines hälles wort Fein dunckle deren widerwertige oder andere Berüffung thün. Aber Vie Töuffer erdenckend wol vg jnen felbe ein fo ongemäffe dem worr Gottes Berüftung/ Vic ſy nimmermer Bewärenmögend. Darumb loffend fy Vie felb nit faren / vnnd Feerend wıder dem Berüff Yen fy bie im wort Gottes Flar babend/find fy ja erger dann die unglöubigen. Es faggend aber etliche hie/ Sy mögınd By wyb und Finden nit bly⸗ ben/man vertrybe fy:frag ich die felben/ Warumb man fy ver⸗ trybe? Don deß waͤgen / daß ſy in Chriſtum gloubend/ond recht laͤbend? Nein. Warumb dann ? Don waͤgen Ver rottung Ver Töuffery. Soͤmliche rottung aber Ver Toͤuffery iſt find vnnd vnrecht / wider Gott / ſiner Kirchen vnnd der Oberkeit. Da fo redt yetz d heylig Apoſtel Petrus / So yemants lydet trang oder veruolgung / ſo lyde nit als ein übelthaͤter / ſunder als ein EC ’huftnc.n.Der.4; Diewyl dann ouch Paulus inſondero i. Co⸗ rinth. . ſpricht: Ein yeder blybe in der beruͤffung in deren er Berüfftift / ſo blybind ouch die hußuaͤtter / hußmuͤteren / Finder vnnd dienſt in jremBerüff der hußhaltung / der ar beit / gehor⸗ ſamme vnnd dienſten / dar ſy Gott offentlich mit * wort / ei

Widerdie Widertöuffer ouch thaatlich Berüfft bat / und braͤchind nie in ein frömbden Berüff/ond incın wäfen das nit allein von Gott nit zůgelaſſen / funder verbotten ift. Kych ſyn vnd Wyter läfend wir in dem heiligen Auguftino / ouch in an» mens gaben. deren alten Vieneren vnd fürgefessten der Birdyen Chriſti / Daß | jren zytẽ ouch find Secter geweſen / welche ſich nır one hoch⸗ muͤt und vermaͤſſenheit nanntend Apoſtoliſche / die ſelben ha⸗ bind geleert / daß nieman der rych ſye / vnd haab vnnd gůt / oder eigene habe / ein Chriſt ſye vnd ſaͤlig werden möge. Sen felben find nit vnglych geweſen die man genennt bat Euſtachianer / Encratiten vn Apotactiten. Vnd die alle ſyend jreo irrthumbs widerwiſen mit dem wort Gottes vnnd verworffen. Diewyl aber vnſerer zyten Toͤuffer den alten verdampten irrthumb wi der off die ban bꝛingend / wıderwyfend wir ſy ouch widerumb mit dem wort Gottes jres irrthumbs / heiſſend ſy laͤſen den heiligẽ Apoftel ı.Tim.s. Ba er die Chriſt gloͤubigẽ rychen leert / wie ſy jr gůt gebruchen ſollind / vnnd ſchaͤtzſamlen dern ewi⸗ gen läben: vnd in Ver erften den Theſſalonich. am 4. capitel / er den glöubigen gebüt arbeiten vnnd hußbalten/ damit fy Feinen mangel habınd / ouch anderen mitteilen Fönnind : 9a er ge Vie eigenſchafft der güteren unnd rychtag den Chaiften nachlaßt/ wie ouch 2. Corinth.8. Epbef.4. vnnd an vılanderen orten mer. Don der gmeinſam̃e wırdt an finem ort volgen. Die Töuffer babend fıch in jrer gemeinfame Ver maffen mit einan⸗ deren gebalten / daß Feine glöubigen an jrem wäfen Fönnend noch mögend rechts gefallens haben. Daß ich aber wıderumb Die rychthum̃ an die Rycebumb komme / iſt wol war / daß die rychthumb jre Hatirgfaat. . groffe gefaar habend/ darumb fy der Herr den doͤrnen verglys . · vn her/ouch —*— hat / Ein Kaͤmelthier gange ringer durch ein nadelloͤchli / dann ein rycher in himmel: Sarumb aber fol man die rychen nit zur verzwyflung richten / vnnd ſagen / Waͤr nit all ſin haab dahin gäbe /mögenitfälig werden. Dann ob glych wol Ver Herr dem rychen jüngling geredt/ Er ſoͤlle ſin rychtag den armen gäben / vnnd dannethin jm volgen: Vie net doch das ſelb dahin / daß er verſtuͤnde daß ſin ſach nienen ſo wol ſtuͤnde als er aber wondt: vnd was nit ein allgemein ge⸗ bott / daß mengklich all ſin haab durch Bote gäben ſolte / oder ſunſt nit ſaͤig werden möchte. Oder find nit Abraham / Iſaac vnnd Jacob rych gewefen / vnd find nütdeftminder fälig woze den? Iſt nis Job traͤffenlich rych gewefen / und doch = vnnd ott

; | Das erſt Büch. _ 40 Gotts foͤrchtig genennt? Habend nır vilrychtagen gehebt ouch die / deren in dern heiligen Euangelio gedacht wirdt / als Jo⸗ ſeph von Arimathea 2 Die wyber die dem Herren nahuolg- tend beruf vg Galilea? Luc.8. Item Ver herr vg Moꝛenland Act.s.Die Thabirhazü Joppe? Die Lydia Purpurfrämerin/ vnd vil ander mer? Act. 9. i16. So nun Yen allem alfo ift/fo mö+ gend Chziften mit Bott rych ſyn: allein lügind ſy daß fy Vie iychtag recht / vnd nit mißbruchind / jnen felbs Zum verderben. pfalm. 9».

Don den abgefcheidnen von der wält vnd gar geift- lichen Toͤnffern / jrem irrthumb / vnnd widerlegung oder verwerffung deß ſelben. Cap. 10.

Emnach ſind etliche Toͤuffer geweſen / welche man Abgeſcheidn⸗ nennen mag die abgeſcheidnen von der waͤlt / vnnd en gar geiftlidye Töuffer/ mit welchE die gemeine Töuf fer noch vil glychs vnnd gemeine habend. Diſe wöls lend nüt gmeins noch glychs haben mit d wält. Da⸗ rumb Daß gefchzibe ſtadt / Ir föllend nit glychfoͤ mig werden d Rom. ım waͤlt. Deß madyend fy C glydh alsein nüwer Mündhsoiden) !- Reglen von kleydern / wozuß/ welcher form vnnd geftalt/unnd * wie lang / wyt oder groß fy fyn fllind. Hiemit verwerffend ß alle Foftliche Fleidung vnnd zierd: nennend alle die Heyden / ie ſich diſer waͤltlichen dingen gebruchend. Sy gaͤbend ouch 3 Reglen von äffen / trincken / ſchlaaffen oder rüwen / ſton vnnd gon. Wo ſy dann yemants ſaͤhend lachen oder froͤlich ſyn / 4 ſchryend ſy dem Kuangelio / Wee ich Vie jr yetz lachend / dann jr werdend Bald weynen vnnd hülen. Da ſünfftzend fy drff / vnd find trurig / vnnd nun gar trümpig. Alſo ſchühend ſy 5 alle hochzyt / zamen kumnuſſen /fröudenmal/ geſang vnnd ſey⸗ tenſpil. Sarzů verwerffend ſy pündtnuſſen / vnnd daß man ge⸗ weer oder waaffen an etlichen orten treit.

Soͤmlichs alles diſer geiſtlichen / das iſt / glychßneriſchen Was da fie Toͤufferen / iſt nit minder dem wort Gottes wider, dann Ver —* * vorgedachten Apoſtoliſchen Toͤufferen abtrünnige. Es leert machen, Paulus Ver heilig Apoftel wol vnd recht / Die Chriſten ſoͤllind 4 fi nit glychfoͤrmig machen der wält: daruß volgt aber nit / das Vie Toͤuffer ſchlieſſend / glych ſam alles find vnnd vnrecht waͤre / daß die glöubigen hie in Ver waͤlt nach Ver form / das iſt / nach der gwonheit und bruch der waͤlt fürndinend vnd in vſſe⸗ ren zytlichen dingen ihund. Dañ mañ můß und fol vnderſchey⸗

Don dem

fryen bruch der

kleidung ·

Wider die Widertoͤuffer

den vnder der form oder geſtalt / gewonheit vnnd waͤſen Pıifer waͤlt. Die ein form vnd gſtalt iſt Bott widerig vnnd dem Tüfel gefellig / da man namlich Ver waͤlt volget in allen Böfen verboit nen ſtucken: als da wir uns glychfoͤrmig machend Ver waͤlt louff / gewonheit vnd gattung mit fraͤſſen / ſuffen / hůren / ſpilen / ten/ nyden / hochfarten / mürwillen/sc. Soͤmliche form iſt eben allen Gottes kindern / Vie föllend ſich hierin Ver wält nit machen: wie das wytloͤnffiger geleert wirt in der eer der ſaͤligen Apoſtlen / Joannis 2.vii Epbef-4. Demnach iſt ein fon vnnd geſtalt der waͤlt / belangend die ding / die deß menſchen lyb notwendig / von Bott nit verbotten / vnnd zum teil mittel vnnd vffere zytliche Yıng ſindrals da iſt Fouffen/ ver» Fouffen/äffen/erincken/rüwen/Fleider tragen / ſton / gon / ꝛc. De⸗ nen dingen kan man kein andere form finden oder geben / dann äben die / welche ſy bißhar in der wält gehebt habend / ſitt vnnd gewon geweſen iſt. Welcher ſich nun in diſen dingen nit woͤlte Ver waͤlt glychfoͤrmig machẽ / der felb müßte villicht vndſton nit off den fuͤſſen / ſund off dem kopff / od nit gekleidet / ſund gar na cket gon / ouch nit aͤſſen vnd trinckẽ mit dem mund / ſond mit anderen glidern / dar andere vſſere gmeine ding nit thuͤn / wie die lärin der waͤlt / ſond ein eigne vner hoͤrte wyß trybhẽ Es find zwaren vil der Widertoͤufferen fo gar widerfüg vnd Atz koͤpffig / daß ich keinen zwyfel hab / koͤndtind ſy Vie aller lecziſte wyß / alle ding widerwertig und hinderfur zethůn / erdichtẽ erfin den / wurdend ſy ſoͤmlicho mit luſt thũn / nun daß ſy ın all⸗ waͤg abgeftinderer/gar nüt mit anderen menſchen gemein het⸗ sind. Aber heilige goͤttliche geſchrifft ſchiltet Vie glöubıgen da⸗ rumb nit / wenn ſy ſich glych wol diſer anderen form vnnd ge⸗ ſtalt / der waͤlt glyhfö:mig machend.

Dann Ver kleidung halb / laßt ſy Vie ſelb dem menſchen fry / fo verr daß Vie züchtig / erber mit zier landobrüchig fye/Fcin vnmaß oder überſchwanck habe / damit ſy ergerlich vnd vnge⸗ bürlich werde/fonder Vie einem eeren glöubige wyb und mañ / jungen vnd alten / ye nach yedeß gelaͤgenheit / lãds art / ſtand waͤſen / gebür lich ſye / raͤcht ziere / vnd wol anftande. Vnd bedorf fend deßhalben keiner anderen reglen / woruß / wie wyt / eng oder breit Vie kleider fin llind/zc. Da ouch wir notwendig ſin achtend / daß man wider den pracht / hochfart vnnd koſtliche der kleideren / als die Apoſtlẽ Petrus ı.Pet.3.0nd Paulus ı.Tim.z. gelert / pꝛedige: ob aber fach wäre/ daß in Ver kirchen fürnemme

perfonen/

Das erſt Bůch. ar

perfonen/fürften oder fürſtin / vnd funfthohe und von Gott ge

wirdigete man oder wyber/in den Fleidern oder zierden ſich et⸗

was wyters oder Foftlichers / dann der gmein man gebzudht/ erzcigtind / wöllend wir fy Doch / Befonders wenn ſy erſt ouch

in anderwäg cerliche tugentryche vnnd nütze lüt find / Feines

wägs als Keyden verdammen. Es ıft cin groffe ſchmaach ye⸗ Yemants ein mants ein Heyden ſchaͤltẽ. Der Heyd bat Fein teiloder gemein Heyven ſchal⸗ faine mie Gott oder finen glöubigen vnd güteren / Fennt Gott ""

nit / vnnd wandlet in aller vnreinigkeit / zc. ale Paulus erzelt Epbef.2.4:.vndı.Cheff.4.$Es ift ouch Chriſti und finer heyligẽ

Apofilen meinun 8 nie gſyn / Daß Fein vnderſcheid ın der Fleis

dung wöre/oder daß wir föltend wüft/pnflätig unzierlich/

vnd noch vilminder glychßneriſch dahar Fleider gon. Sieger

ſchꝛifft ſchaͤmpt ſich auch nit Ver heiligen mannen und fürnem mentöchteren vnd wyberen gezierden bin und bar zegedencFe

‚oder ouch Benamfen/welcde von gold und andere Foftlichen

Bingen gemachet warend. Dañ man weißt wol was von Ab»

rabamen onnd der Rebecca geſchriben ftadt / Genefis 24. von Joſephen Gen. 41.45.0der was von dem hußlichen eerenwyb

gelälen wirt Prouerb.zı.2c.

So ift Yen glöubigen die ſpyß vnnd das tranck nit minder Võs dem froen fry / dann ouch Vie Fleidung / die felben verftricken / verbieten un —* E vnd verleiden mit ſatzungen / iſt / Aals Daulus ſagt / tüfeliſch. a fo Bott einem menſchen gůte oder Foftliche fpy verordnet vnd gunt / vnd er die ſelb nüßt mit erkañtnuß Gottes und finer gů⸗ te/ deren danck ſagt / Fein füllery noch vnmaß gebruchet / vnnd dar der armen alle zyt yngedenck iſt / welche er ſpyßt vnnd traͤnckt / warumb ſoͤlte einem ſoͤmlichen die gnad vnnd Bene= dyung Gottes zum lüch oder fund gemacht od verkeert wer⸗ den? Kuͤmẽd ni die Gottes diener / Gottes guͤte / daß er ſy wol

eſpyßt vi getraͤnckt har? Seß findt man in Pſalmẽ vil Funde Pfat.ız. Eoafkten, Hat nit ouch Chꝛiſtus By finen lieben fründe gaft 47... geaͤſſen? Bat er nit ouch mit danck angenommen/wenn jn fine Neni. . günner fründelich empfangen / wol gehalten vnd gelaffen ba- end? Allein Vie nydigen vnnd vnglöubigen pbarifeer babend Mauıs.ı. jm ſoͤmlichs verfeert / jn geſchulten ein pzaffer: deren nach⸗ uolger yezund auch Vie verfeert nydig art der Töufferen iſt / Die in ſmen gloͤubigẽ die gnad deß fpyfens vnd trenckens vers

bunſtig file. Daulus ſprach / Ich hab gelernet mich benůͤgen phil 4.

zelaſſen / wie ſich die ſach ſchickt Ich hab gelernet u

* Wider die Widertoͤuffer traͤchtig ſyn / vnd hoch dahar faren. Ich bin allenthalbẽ vnd in allen dingen geuͤbt / beide ſatt ſyn / vnd hunger lydẽ / über flug vnd mangel haben. Alſo thůt jm zwaren ein yeilicher glöubiger. Dann gibt jm Gott rychlich fin gnad nieſſen / nimpt ers an mit danck / vnd iſt trüw vnd Befcheiden:haterwe nig zebruchen / lydt er ſich gern / brumlet nit wider Gott / ver⸗ bunt denen nüt die baß laͤbend. In ſumma / der gloͤubig ſicht a. Corao. hie einig vff Gott und das wort Pauli / Fr aͤſſind od trinckind / oder was jr ioch thuͤgind / ſo thůnd es alles der eer Gottes. Ruͤwen. Glyche gſtalt hat es mit rüwen/f&hlaaffen/fton vnd gon. Dañ ouch —* Herr Chꝛiſtus fin rüw gehebt / vnnd die ſelb ſinen jüngeren gelaſſen oder gegunnen hat / one welche deß menſchẽ ken nit Befton mag : wie er ouch in ſton vnnd ar ſich aller zucht vnnd erbarkeit gefliffen bat. Siehar dienet die ſchoͤn leer ehilip · · Pauli / Was da warhafftig iſt / eerbar und züchtig / graͤcht / rein vnd ſuber / was da iſt früntlich oder lieblich / lobwirdig od eins ee nam̃ens / vnd tugendrych / dem gedaͤnckend nach / vnnd flyſſend üch. Diſe wenig wort deß heiligen Apoſtels ha⸗ bend mer geiſts vnd krafft / dann alle Reglen aller München vnd Toͤufferen.

Don fröuden Es ſagt zwaren vnſer Herr Chriſtus / in dem heilige Euan vnd lachen. gelio / Wee üch die jr yetz lachend: dann jr werdend Bald wey⸗ Eccleſa. nen vnd hülen: er ſpꝛicht aber hieuoꝛ ouch / Saͤlig find jr / die je

yetz weynend / dann jr werdend lachen. So dann ouch Solo⸗ mon ſpricht / es ſye ein zyt weinen / vnd ein zyt lachẽ / wer⸗ dend die Toͤuffer nit alles lachen dem volck Gottes vßtry⸗ ben: vnnd diewyl ſy nim̃er erhalten werdend / Daß alle zytliche froͤud verbotten / werdend ſy ouch nit erwyſen moͤgen / daß al⸗ les lachen ſünd ſye. Das ſicht aber ſchwaͤrer ſünd vil glycher / da der menſch glychßnery und falſcher angenom̃ner truri keit vnd geiſtligkeit / ja geiſtlicher iñerer hochfart / tüff fine tzet / damit jm ein anfähen machẽ und hierinn gefähen ſyn wil/ vnd darzů finennäbenmenfden/ von deren dinge wägen ver achtet vnnd verdampt / die aber an jnen ſelbs nit find find) Ver einig mißbzud aber und Vie vnmaß vnd vno:dnung zur find mache. Man fpzicht gmeinlich / Fröud mit eeren/folniemane weerẽ. Ond/Stillfchlybende woaffer fräffend ouch Ben grund. Fa es wilgemeinlidy mer Bübery gfunde werde By den Yuge gelmüſeren / dann By Venen Pie offen oder vfgethon / froͤlich vññ aber from̃ darzů find. Die goͤttlich geſchrifft machet Vic fr oͤud nis

Das erſt Bůch. ar nit an jren felbs find vnnd vnraͤcht / wie Vie änggeähßten glychßneriſchen Töuffer. Dann von dem volck Gottce / vun» der dem Fünig Solomon redt fy/vnd ſpricht Onnd Dolomon 3.Reg-®. bielt fäft oder hochzyt / oder jarstag / alles Ffrael mit jm. 14. tag: vnd ſy ſchiedend ab in jre hüſer froͤlich vnd gůts můuͤts / alles deß guͤten waͤgẽ / das jnen der Kerr gethon hatt / ꝛc. Dan Die zytliche / nit nun ewige froͤud / iſt ein ſaͤgen vnnd gaab oder gůtthat Gottes: wie ouch leyd / trurigkeit vn weinen ein ftraff: wie geſchriben ſtadt / die jungen geſellen bruchend kein Mu⸗ Thren,g: ſicſpyl mer / vnſers hertzen froͤud iſt / vnſer rey hat ſich in leyd verkeert. Das kraͤntzle iſt vns von vnſerem houpt empfal len. Wee vns / daß wir ye geſündet habend. Darumb iſt ouch vnſer berg trurig / ꝛc. Vnnd eben diſer Jeremias wyſſaget wis Jerem.zı. derumb dem mund Gottes / vnd verheißt dem volck Got⸗ tes beſſers / vnd fpricht: Vberflüſſige güter werdend ſy haben / korn / moſt / oͤl vnd fleiſch. Vm̃ jr gmuͤt wirt es ſton wie vmb ein rem garten/fy werdend nit mer truren. Deñ wirt ſich Vie tochter am reyen fröuwen / Varby ouch jung vnnd alt. Dani ich wil jr leid in fröud verkeeren. Dann ich wilfy tröften/ vnd erfroͤuwen oder ergezenjres vunmüts. Vnnd wiewolalle diſe wort ouch jren geiftlichen verftand habend / find und wers Dend ſy doch ouch Iyblich an Yen glöubigen erfüllt. Ond volge alfo unwiderfpeächlich / daß die abgeſcheidnen ond alle Toͤuf⸗ fer Die bie diſes ſtucks eins ſiñs mit einanderen find/ nit allein Das flind richtend und ein confcieng den ſchwachẽ ynſchwaͤ tzend / das Fein fünd iſt /fonder ouch den fügen Gottes Bitter machen / ꝛc. Alſo iſt weder in altem noch nüwem Teſtamẽt die hochzyt / en 5*8*

oder die froͤud vnd ſtimm Cals die geſchrifft mälder) deß brůt⸗ maten end feis

ams vnd der brut verworffen / vnd als fünd verdampt : aber !enfppl. gi vnmaß deß vnd aller anderen der glychen ftucken /ift ver-. ) Dampt.Der Herr felbe ift mit finen jüngeren/famptfiner müs Joan.a. ser/ an die hochzyt nit nun geladẽ / im heiligen $Euangelio/ fon. der ouch gangen / vnd iſt daran tiſch gefäffen an Yen hoch⸗ zytmal / welches er ouch begaabet hat / nit mit Öpffeltranck/ mie lüren oder waſſer / oder mit einem kappenzipffel / leydkappen / vnd trurkleid / ſonder mit wyn / ja mit dem aller beſten wyn. dem wyn redt Dauid / ſpricht Du macheſt den wyn d deß Pſalioz. menſchen hertz erfroͤuwt / das brot / das deß menſchẽ hertz ſterckt. Das erlüteret hernach Ver Wyß man ir en

Wider die Widertsuffer.

ſpricht / Der wyn fügt wol deß menſchen laͤben / fo man jn mit fuͤgen vnd maſſen trinckt. Dañ waͤr moͤcht laͤben / wo der wyn nit waͤre? Er iſt den menſchen froͤnden geſchaffen. Dergly⸗ Die zyt zu chen liſeſt im bůch Ver Richteren am 9.cap. Vnnd bie wüſſend ——— wir wol / dz ſunſt ouch ein zyt iſt vnd kumpt / da man ouch er⸗ loubte froͤud vnderlaſſen ſol / als obgemaͤldet iſt dem Solo⸗ mon / der geſprochẽ hat / es ſye ein zyt lachen / vnd ſye ein zyt Joelis 2. weinen od truren: und das Johel ouch heißt der zyt der vnnd not den brütgam ſiner kammer 2 So ſpricht erbeilig Apoftel Paulus: Frouwend üch mit den froͤlichẽ / weinend mit den weinenden. Wenn aber lydenliche zyten find die weder mit krieg / thüre / hunger / tod noch vnfal verjämerer/ ſind / ſo werdend keine Toͤuffer noch andere trumpechtige gey⸗ ſter die zimlichen hochzytlichen froͤuden ſunden machen. Irduden vnd Deßglychen werdend weder froͤudenmal / oder zamenkom⸗ eu hen nuſſen der glöubigen eerenmalen vnnd ſchenckinen / noch ouch züchtige geſang vnnd zimliche muſic oder ſeytenſpyl von Gott in ſinem wort yenen für ſich ſelbs / als ſſind vnd vnrecht / verworffen / aber wol der miß bruch verbotten / geſchulten vnd verdampt / ale Iſaie am⸗ cap. Sunſt laͤſend wir dz Abraham gaſtmaͤler zůgerüſt / dz Joſeph ſinen bruͤderen ein herrlich mal Vehems. gaͤben / daß Sauid / Solomon / vnd Viehemias alles volck der rüfft / vnd da gemeine mal mit froͤuden gehalten worden find. Vnnd iſt kundtbar daß in fömlichen offnen malen minder on» uchten vnnd vnmaſſen fürgond / dann in den wincklen vnnd —— abfünderungen. Darumb habend Chrꝛiſten Fein abſchuhen ab ſoͤmlichen zimlichen zamen komnuſſen. Doch ger bruchend ſy diſe ding alle daß ſy nütdeſiminder jre hertzen nit daryn ſetzend / als Paulus leert / vnd offentlich ſpricht / Die zyt iſt kurtz / ſo iſt nun überig / daß die da wyber habend / ſygind als hettind ſy keine: vnnd die weinend / als weinetend ſy nit: vnnd die ſich froͤuwend / als froͤuwtend ſy ſich nit: vnnd die da kouffend / als behieltend ſy es nit: vnnd die diſe waͤlt bruchend / als gebruchtend ſy die nit: dann die geſtalt diſer waͤlt zergadt. ia. Corinth. 7. Von pünd ⸗Daß aber pündtnuſſen in der gſchrifft etwan geſchultẽ wer dend / beſchicht nit darumb dz pundtnuſſen mache an jm ſelbs ſünd ſye / ſonder daß pündtnuſſen machen mit boͤſen vngloͤubi en lüten / vnd in boͤſem zum boͤſen / boͤß iſt: item wen mar je hoffnung / die man vff Gott ſetzen ſolt / vff Die vn

Rom.ız.

Das erſt Bůch. 25 vnd pundtsgnoffen fest. Alfo werdend fy geſchulten / von deß verfeerens vnd mißbruchs wägen/als Deut 7. 2.Paral.ı6.18, %fa.30.31.2c. Sunſt läfend wır daß Abraham / Daͤud und ane dere glöubigen pündenuffen gemachet und gebalte habind: da⸗ rumb find die pündtnuffen vnd verftänd oder cinigungen / die nit wider Bott fin wort find / weder vngebürlich noch find.

Vnd handlẽd hie die Töuffer wider Gott / trüw / eer pflicht / daß ſy mit jrem onbegründten geſchwaͤtz vil einfalter lüten Bes toͤrend / dz ſy nit nun waͤnend pundtnuſſen haben ſye ſünd: ſon⸗ der man fölle Fein pündtnuſſen haben noch halten. Vnnd was die fünd und vnrechts fölte es doch ſyn weni yemants nad) Zägen tragen. _

er gewonheit fines lands in dem er woner/ein geweer trüge?

Spꝛechend ſy / Todiſchleg beſchaͤhend mit den waaffen. frag ich hinwiderumb / Ob dann nit vil vnd dick mit den geweeren oder waaffen todtſchleg fürkom̃en werdind / da aber der todt⸗ ſchlag fürgienge/wen Fein gweer da gſyn / dz ein anderer tem gebrucht? Man ſagt / vnd iſt ouch vil vnnd dick waar / Eın ſchwardt behalt das ander in Ver ſcheid. Weerloß gon / bringt manchen mañ in gefaar / daß jn nit nun menſchen / ſonder ouch die thier ſchedigend. Oder darff doch einer nit ein gürtel / oder ein ſtaͤckẽ in der hand / oder ein Brotmäffer in der ſcheid am gür telan jmtragen? Somlichs ſpraͤchend ſy ſye nieman verbotten. Warumb er kennend ſy dañ nit / daß ouch glycher gſtalt deß ge» weer zůtragen nit darumb verbotten ſye / daß todiſchlag damit vollbracht wirt. Dañ mit dern gürtel mag und Fan man Binden vnnd würgen / mit dem ftäcFen vnd brottmaͤſſer nit minder toͤ⸗ den dañ mit den Öchwygertägen. Darum erloubend fy yetz⸗ gedachte ftuck den glöubigen/fo verbietend jnen ouch Vie waaf fen vnd gweer nit. Dani die waaffen tragen ift ein fry vnuer⸗ botten Bing Chriſten lütẽ. Da ıft ouch war das Paulus fpzicht/ Sen reinen find alle ding rein: den vnreinẽ aber find fy vnrein. Darumb beſchicht ou vil/ das ein Oberkeit / zur ſtraaff den vnreinen / vnd denen fo die gweer mißbzuchend/ das gwecr ab. gürtet und verbüt/zc.

Don denheiligenreinen onfindigen Touffbiädern /

jrem irrthumb / vnd widerlegung oder verwerffung |

dei ſelben. Cap. u. J

Wider die Widertöuffer Detige m: vierdte der Töufferen Sect iſt Ver beiligen/reinen

vnfündigen Touffbzüdern/ mit welchen ouch erlicher 1 maß die gmeinen Töuffer leichend. Diſer leer mei nung iſt / diewyl der heilig Johannes beyter und Flar geſchuben babe/ Ein yeder Ver in jm Blybr Ver ſündet nit, Waͤr find thůt iſt dem Tüfel/ı. Joan sy. So dann ou 2% Daulus fage/ Chriſtus har jm ein Kirchen zügeftelt/Vie weder flächen noch runglen/oder etwas Ver glychen babe / fonder die beilig und vnſtraͤfflich fye/2c- Vnd aber fy Vie Touffbruͤder glis der ſoͤmlicher Kirchen ſyend / die in Chriſto Blybind/fo ſygind fy 3 ouch one find vnd garrein. Darum find etliche diſer Sect fun⸗ den woidẽ / welche das ſtuck in dem Vatter vnſer / Vnd vergib vns vnſere ſchulden / wie wir vergaͤbend vnſern ſchuldneren / vßlieſſend / vnd nit mer baͤttetend / als die reinen / die keines ver⸗ gaͤbens oder verzyhens der ſchulden oder ſünden mer bedoͤrff⸗ 4 tind. dem ſelbẽ grund vermeintend ſy jnen weder nütz noch notwendig ſyn / daß die glöubigen mer für ſy baͤuind. Diſe hiel $ tend ouch nüt von der Erbſund / vermeintend Vie Find wärend one ſünd / rein / vnd bedoͤrfftend deßhalb Feines touffens/:c. Alteböfefert Soͤmliche gar grüwliche vnnd ſchwaͤre irrthum̃en habend ernüwere. die ellenden lür gmein mit den vralten wuͤſten Sectern / als mit Ben Nouatianis / Catharis / mit dem Auxentio vnd Pelagio/ac. Das ioch von deß waͤgen / daß ſoͤmliche grüwliche irrthumb / fo vo: vil Hundert jaren mit Gottes wort durch die trüwen Vie ner der Rirchen verworffen und verdampt ſind / yetzund Vefter minder gälten föltend. Aber merteile deren vnwüſſenden läten find weder alter noch nüwer Bingen Bericht /truchendnun mit jrem onuerftandnen onuerfhamptem fräfel für/ achtẽd wenig wo die fach lerft vßlende oder bin Fome. Deß wil ich fy/ wie ich ouch vorgemälte Widertoͤuffiſche Secten Bißbar verwoafs fen hab / jres irrthumbs widerwyſen. Wie Johan Die wort deß heiligen Johannis 1. Fohan.3.föllend nit nach 7vnſerem gůtduncken / ſonder mit den ſelbs worten deß heiligen glöubig nit , . i i fünde. Apoftels vEgelegt werden. Ser fpricht aber 1. Joan.ı. So wir ı fagend/ wir habend Fein fünd/fo verfürend wir uns felber: vnd Pie warbeit ift nit in vns. Item / So wir fagend / wir habend nit gefünder/fo machend wir jn zum lugner/ond fin wort iſt nie invns. Soͤmliche wort aber redt ernnit von Ben vngldubigen / fonder von den glöubigen : er redt ouch nit allein von Begangs ner ſünd / die vorhin beſchaͤhen ift: fonder er fpricht beyter / So

wir

Das erſt Bůch. 24 wir ſagend / Wir habend kein ſünd. Mercke man das / Wir ha⸗ bend kein ſind: wie dann diſe vnſubere Toͤufferiſche rott rede / Dir find heilig / vnd habend Fein fünd. Die alſo redend / ſpricht Johannes / verfuͤrend ſich ſelber / vnd die warheit iſt nit in jnen: ſa ſy machend den Herren zum lugner / vnnd ſin wort iſt nit in jnen. Darumb vnwider ſpraͤchlich volget / daß ouch Vie a gen ftind habend / vnd ſindend: vnnd diewyl fömliche Vie Wi⸗ dertoͤuffer lougnend / dz ſy Bott lougnen vnderſtond / verfuͤ rer ſind / in denen deß Herren wort vnd warheit nit iſt. Dañ ye ſo lutend alſo die wort Johannis.

Diewylaber der ſelb Johannes widerumb ſpꝛricht Ein yed Wie die one Ver in jm Blybr/fünder nitzund wär ftind thůt / keñt jn nit / vnnd Fe (ns iſt dem Tüfel/zc. vnnd Fohannes nit Fan wider ſich felb ſyn dind. vnnd ſchryben / ſo müßman ye vnderſcheiden in Ver fünd vnnd zwüſchend den gloͤubigen vnd vngloͤubigẽ / vnd ermaͤſſen wie diſe oder yhaͤne ſundind. Sünd neñt der heilig Johãnes hieuoꝛ das vnrecht das wider Gott vnd ſin gſatz oder willẽ beſchicht. Die vngloͤubigẽ aber achtend nüt deß willẽ und gſatz Gottes / darum̃ weñ ſy ſündend / das iſt / vnrecht thůnd / ſo erkeñend ſy jr vnrecht nit / ja woͤllend nit vnrecht gethon haben / oder verkleine rend vnd entſchuldigend Cioch zum wenigiſten) jr ſünd / da ſo glaubend ſy yetz ouch nit in Chriſtũ / dz er jre find hingenom̃en habe / die gereiniget oder abgewaͤſchen mıt ſinem Blüt / vnd ver ſchaffet vo: Gott / dz jnen jre find nit mer Zur verdaimnufß ge» rechnet werdind : darumb hürend fy ſich ouch nit vor Ver fünd/ funder Vienend Per ſünd für vnnd für / vnnd find alfo der fünd

eigen / vnd deßhalb ouch deß todts und deß Tüfels eigen. Alfo- ſundend aber Vie glöubigen nit. Dañ ob ſy glych wol mithinzů ſtind habend / wie Johannes ſpricht / fo fündend ſy doch nit / ja der maſſen wie die unglöubigen fündend. Dann ſumal die glöubigenjden willen Gottes / das recht vnnd unrecht erken⸗ nend / erfennend fy ouch das vnrecht oder ſünd Pie in jnen ift/ond die ſy thůnd / entſchuldigẽd Vie nit / verkleinerend ſy ouch nit / ſonder begaͤrend der gnaden. Vnnd hie gloubend ſy / daß ſy durch das blůt Chriſti gewaͤſchen rein worden ſyend / das jnen von Gott jr ſünd nit mer für ſünd / noch zur verdamnuß vers sächnet woerde. Darumb huͤtend ſy ſich ouch fürbin vor d ſünd / die doch nütdeſtminder in jnen vfgadt / ſy ſtrytend aber wider fp. Dehalben dienend ſy jren nit / ſind jren eigen nit / vnnd da⸗ rum̃ find ſy weder deß tods noch deß Tüfels / ſonder frye Gotte

Wider die Widertöuffer

tes Finder. Darumb ſpꝛricht Johannes / Ein yeder der injm blybt / ſündet nit. Waͤr blybt aber in Chriſto / onet Ver glöubig? Darumb der gloͤubig (vdeßhalben er gloͤubig iſt / vnd in Chris fto blybt / vnd Thriſtus in jm) ſündet mi / nit von fin ſellbs / ſon⸗ der von Chriſti waͤgen: nit das cr nit ſünd habe / ſonder daß ſy jm vmb Chꝛiſti willẽ nit verraͤchnet wirt. Item / Ein yeder der vB Gott geboren iſt / der thůt nit ſünd / ſonder fin ſom blybt in jm. Der gloͤubig iſt Gott geboꝛen Foban.ı. Vnnd Ver fun Gottes ift Gottes geiſt vnd wort / ĩ. Pet.i. diewyl nun Vie glöu bigen das ſelb im hertzẽ behaltend / hürend ſy ſich vor Ber Find. Zum tod vnd Alſo ſpꝛicht widerumb Ver heilig Johannes 1. Foban.s. —— ww Es iſt ein ſünd zum todt / iſt ein find nit zum todt / Wir wüſ ſend das ein yeder der Gott geboren iſt / nit ſündet / ſonder waͤr Gott geboꝛen iſt der verwaret ſich ſelber / vnd der boͤß oder tüfel behafftet oder beklaͤwt jn nit. Sich hiemit erklaͤrt ſich abermals der Apoſtel ſelbs vffs einfaltigeſt verſtaͤntlicheſt / Ver gloͤubig fünder nit / aber nit allẽklich / ſonder nun allein zum todt ſündet er nit / frylich wie Vie vngloͤubigen welche im todt blybend / Foban.z. Demnach fünderer nit / Vegbalben daß er fi felbs bewaret vnd verhürer/ daß er dem Tüfel nit werde in Die Flauwen vnd er jn behaffte. Dañ diewyl er ſich deß Tüfels wert / mit der ſünd ſtrytet / vnd ſich jnen gefangen vnd eigen nit übergibt/fonder By Chuſto im glouben vnd Ver Büß verhar ret / wirt jm fin fünd die er mer vg bloͤdigkeit dann fröfel vnnd verachtung Begadt/nit gerächner für find. Vnd ſomlicher ges ſtalt fünder der glöubig nit. | Wie bp Paulo _ Bein andere leer dann diſe deß heiligen Johannis / bar ouch dietichone Paulus gefürt. Dann er den Römeren am 7. vnd8. capitel Näcten feye- mit vil worten erzellt / wie fin fleifch widerſtryte ſinem geift/ on 2 wie findfye in fleiſch / doch von der erlöfung Chriſti wär gen/ ſoͤmliche fünd im nit zur verdamnuß gerächnet werde: nit nun jm / ſonder allen denen die nach dem geiſt / nit nach den fleiſch wandlend / das iſt Vie ſich vor der ſünd huͤtend. Beſaͤhe man die wort Pauli. Darum̃ wei er den Rpheſiern ſpricht / Chꝛiſtus habe jm ſelbs ein kirchen gerüſt vnd zůgeſtellt / die we der flaͤcken noch runtzlen habe / ſonder heilig vnnd vnſtraͤfflich ſeye / ſo beſtadt vnnd iſt ſoͤmliche heiligkeit in dern reinigen vnd waͤſchen vnſers Herren Chꝛiſti / daß fine glöubige von Chꝛiſti reinigkeit waͤgen / die er gnaden mit jnen teilt / ſy Die durch den glouben empfahend / rein / vnbefleckt vnd vnſtraͤfflich ie

Das erſt Bůch. 25 die aber miihinzů von wägen der überblibnen im fleiſch bloͤ⸗ digken / ſunder find. Darum die vzalsen diſes ort Pauli nit one recht verſtanden habend / die reinigkeit der gldubigẽ werde bie a gefaͤngt / aber in yhaͤner waͤlt / wenn wir vnſer fündig fleiſch * den tod von vns geleit habend / veruollkom̃net in Ver

eit. do leert ouch vnſer Herr Chriſtus une diſen lver⸗ u ſton in finem heiligen Euangelio/da er ſpricht / Mär gewäfcht fänver fpenn, iſt / der darff nut dann die fuͤß waͤſchen / ſonder er iſt gantz Joan.ız. rein. Dann welcher ganzz rein iſt / was darff er noch die fuͤß waͤſchen? Sol er aber die fuͤß wäfchc / wie iſt er dann ganz tein? Da müffend wir ye herfur füchen vnſerẽ ober zeltẽ under» ſcheid / ſagẽ / Der iſt gewaͤſchẽ Chriſto / durch die gnad vnd blůt Chriſti im geiſt und gloubẽ gereiniget iſt von fünden/ vnd der iſt / ſo vil die vollkom̃en durch den glouben angenom ne reinigung Chꝛriſti belangt / an welcher Fein praͤſt noch man- en iſt / gantz vnd vnd überalrein. Dann Gott raͤchnet jm In ſund nit / ſond die gerechtigken vnd reinigkeit Chriſti. Die⸗ wyl aber die ſelben glöubigen nütdeſtminder jr fleiſch mit dcr bloͤdigkeit oder praͤſten an jnen behaltend / biß an jren tod / vnd in das grab / vnnd das fleiſch ſin art vnnd duck nit laßt / ſonder diewyl eo iſt / wider den geiſt ſtrytet: da fo bedarff yetz der glöu big menſch deß fuͤßwaͤſchens / namlich daß er widerfaͤchte das fleiſch / vnd für v..dfür die reinigung Chuſti darwider gebru⸗ che / und ſich taͤglich / ja alle ougenblick remıge / vnnd ſich mit⸗ binzü beflyſſe Gott zu dienen gůte frucht deß geiſts für bringen. Dann alſo ſpricht der Herr widerumb im EKuange⸗ Joan . iy. lio / Ein yetliche ſchoſſz das frucht bringt / das reiniget er / daß es mer frucht bringe: vnd yetz find jr rein von deß worte waͤ⸗ gen das ib mit üch red. OR diſem allem iſt yetz lycht zeuerftö/ wie die gſchrifft ſage / die gloͤnbigẽ ſyend rein und ſundind nit: vnd wie ſy doch mubinzü die glöubigen nit gar von ſunden le dige / vnd ſy mithinzů ouch fünder nenne. Dan fo wir uns vnd vnſere bloͤdigkeit / art vnd praͤſtẽ anſaͤhend / findend wir in vns immerdar mangel vnd ſund: ſaͤhend wir aber an / Vie geheim⸗ nuß deß gloubens / die gnad/die remigung vnnd graͤchtigkeit Chriſti / ſo ſind wir rein vnd heilig / von ſines worte waͤgen. Soͤlichen verſtand vnnd glouben habend gehebt die lieben Die heilig? ha beiligen deß nüwen vnd alten Teſtaments / vᷣnder denen aber fh nr 369

růmpt / Da Feine nie zb einicpen syten gfunde find/Lıe fo fräfenlidhfich ger onclün IpeD 8

Wider die Widertöuffer

růmpt habend / dz fy rein und one ſünd ſyend / wie diſe ellenden vnſundigen Toͤuffer: denen wir aber wol ſagen koͤndtend / wie ſy nüt anders / dañ alſo reden / die ſünd ſelbs ſind / behafft vn verwüft mit allerley ouch den ſchwaͤriſten fünden vnd laſteren. Hoꝛe doch alle diſe wälr / wie die heilige Gottes diener fich fo ar nit geruͤmpt noch vßgaͤben babend / daß fy rein vnnd one ind fyendCwie diſer Tönffer fraͤfel) ob fy glych wol mithinzů feft gloubt babend / dz fy Yurch Meſſiam gereiniget und von Job. finden erlößt find. Job fpricht / Was Föndte ich Yem Herren antworten? {Denn ich glych from und gerächt wäre / wölte ich mich mit antworten nıt wider jn ſetzen / fonder minen richter Yienmürtig Bitten. Onnd wenn ich mich glych wol wölte from Pfal.130. machen/fo wurde Boch min mund mich verurteilen / ꝛc. Dauid ſpricht / Kerr wilt du die fünd gnaw rädhnen/wär mag denn Befton o Herr ? Ond / Gang nit gericht mir dinem knaͤcht / Dann vor dinem gericht ift nıemanı der da laͤbt gerächt. Solo⸗ Piouerb.20. mon fpricht/ Wär wil fagen/rein ift min ber? EN Bin rein 1.Co:inth. 4. one ſund? Paulus fpricht/ Ich weiß nüt uff mich ſelber / ich Bin Galarz. aber Barum nit entſchuldiget. Item / die geſchrifft bat alles une xXom.7. der die ſünd Befchloffen. Item / Ach mir ellenden menſchẽ / wär wil mich erlöfen von dem Iyb diſes todts? Dil ander Ver alyhe zügnuffen mer möchte ich heryn füren / aber an den gemäldes ten iſt es genug. fömliche demůt lert onfer Herr Chriſtus alle feine gloͤnbigen / Luc.17. deſſe frylich mer dañ aller Töufs feren achten ir Bas Vatter Gaͤr ſchützlich aber iftes hoͤrẽ / dz gemälte heilige Touffs enfermimer brũder das ſiuck im Vatter vnſer / lutend von der verzyhuns * oder vergaͤbung der ſünden oder ſchulden / vßlaſſend / grad als ob ſy keiner vergaͤbung notwendig ſyend. Vnnd hat aber der Herr fine jünger alfo geleert baͤtten / welche one zwyfel froͤm̃er vnd heiliger gewaͤſen ſind / dann alle Töuffer überal / vnnd ha⸗ bend nütdeftminder all vmb verzy hung gebaͤtten: wie dann ouch alle gottsförchrige Gottes diener / diſes ſtuck von nachlaſ fung der ſchulden / biß an jr er > gebaͤtten habend. Im Concilio Mileuentano werdend mit Gottes wort verbannet / die doma len hieltend / die glöubigen baͤttind diſe wort / Vnd vergib vn⸗ vnſere ſchulden / itc. nit fir ſich ſelbs / ſonder für andere. Was hettend die ſelben geſagt / wenn ſy gehoͤrt hettind/ daß man di⸗ ſes ſtuck ja überal vßlaſſen ſolteẽ &

Pfal.ı43.

Das erſt Bůch. 26

So hat die erſt rächtglöubig Chriſtlich kirch angeräfft und Die fürbitt # gebaͤtten für die gefangnen Apoſtel / wie man vil dick findt —— * in Geſchichten Ver heiligen Apoſtlen. Sind dann diſe Touff⸗ 4 b:üder beiliger dann die Apoftlen ſelbs / welchen ſomlich ge⸗ baͤtt für ſy vfgeopfferet Gott / lieb vnnd angenäm gewäfen ıftz Oder wüffend ſy nit daß Paulus ernſtlich von alöubigen /jr fürbirt Begärt und gehoͤuſchen hatt? den Epbeferen ſpricht Ephef.6 er/ Bättend mit ſtyffem verbarren für alle beiligen / vnnd für mid). Ond den Theffalonicheren fpzicbt er wıderumb/ Baͤt⸗ send für uns/ daß deß Herren wort ein fürgang habe / und 9 wir erloͤßt werdind von den argen menſchen / ꝛtc. Vil der gly⸗ chen werdend hin vnd har geläfen: daß ſich ja groͤß lich an dem fraͤfel diſer Coͤufferen verwunderenift / daß ſy die fürbitt der glöubige C als ob Vie jnen weder nütz noch not⸗ wendig wäre ) verwerffen gedözend. Dermeinend ſy aber fy wöllımd unfers/als der Heydẽ gebaͤtts nit / iſt ſomlichs ein off ne ſchmaach vnnd verachtung Chꝛriſtlicher lüten / wider Boss/ eer vnd recht / rc.

Was doͤrffend ſy aber nit thůn / diewyl ſy ouch die Erbſiind Di die Erb⸗ an kinden lougnen doͤrffend / vnnd ſagen / die kinder ſyend rein ir vnd one find, Bedösffind deß halben Feines Touffs? Daß aber fünv no die Erbſund ſye / vnnd was ſy ſye / hab ich in dem Hußbuch in 5 Ver 30.Predig / vnnd ouch anderfbwo wyrlöuffig gebandler.

Die heilig gro gibt der Erbfünd in Finden = tere züg⸗ nuß. Dañ Dauid fpzicht/ Sich / in finden Bin ich geboren / vnd pfar · in fünden hat mich min müter empfangen. Welches er nit res den Fan von den finden finer elteren / als die in Ber Ee geboꝛẽ habend / von welcher geſchriben ſtadt / Das eelich bett ſye vnbe fleckt: darumb redt er daruon das von geburt harerCwie ouch alle andere menſchen / als ouch Job 14. bekeñt) verderbt durch Vie anerboren fünd/ zum Böfen vnnd nit güten geneigt ſye: als Deulue klarlich erlüteret den Roͤmerẽ am 7.cap. Sañ ouch

er Kerr im Euangelio fagt/ Welche nit bimmelifch widerges Joan.s. boren werdind / moͤgind nit in himmel kom̃en: ſo volgerye dag vnſere erſte fündelich praͤſthafft ſye: ouch dermaſſeu daß ſy dem himmel ſchlüßt. Wie ouch Paulus gar heyter ſagt / Wir ſyend Finder deß zorns von art und natur. Und wi⸗ Epheſe. derumb den Roͤmern / Durch einen menſchen (ſpricht er )iſt Vie ſünd in die waͤlt kommen / vnd durch die ſünd Ver tode vnd iſt alſo der tod in vnd durch alle menſchẽ gangen / in ſy all

g

Zroingli vers

“Wider die Widertoͤuffer

geſündet battend/:c. Befib Paulum wyter Rom.s.cap. Vnnd hie Fan ich nit onderlaffen /idy müß ın einem fürgon

lougnet nit Die den getrüwẽ Leerer M. Sſtldrychẽ Zwingli/jäliger gedaͤcht⸗

Erbſund.

1529.

1730.

nuß / verantworten / welchen etliche Toͤuffiſche / Baͤpſtiſche und Euangeliſche Leerer zyhend vnnd vßrüffend / er babe ouch die Erbſünd verlougnet / als ob ſy nit ſye / oder nit ein fund ſye. Da doch fine gſchriffiẽ vßtruckenlich das wider ſpil zügẽd. Er hat wol vnderſcheiden zwüſchend Ver thaͤtlichen ſund/ die mir wuf fen vnd willen thailich beſchicht / zwuſchend Ver Erbſuünd / welche mer ein praͤſten vnd verderbung dañ ein thaatliche wüſ ſenhaffte ſünd ſye / doch hernach zur thaat ouch geradte. Das habend jm etlich der maß verkeert / als ob er ſchlaͤcht vnnd gar verlougnet habe / die Erbſund in kinden ein ſund ſyn. Die ſel⸗ bẽ aber loſind yetz was er geſchribẽ / hind jm verlaſſen habe In Ben Articklen deß Margburgiſchen vertrags ſtadt im 4. Ar⸗ tickel alſo: Wir gloubend dz die Erbſund ſye vns vom Adam angeboren vnd vfgeerbt / vnd ſye ein ſomliche ftind / daß ſy alle menſchen verdammet: vnd wo Jeſus Chuſtus une nut hulff

kom̃en wäre mit ſinem tod vnd laͤben / ſo hettend wir ewig dar⸗

an ſterben / vnd Gottes rych vnd ſaͤligkeit nit kommen müfs fen. Vnd in Ber Bekanninuß an Reyfir Carolũ vff den Rychß⸗ tag Augſpurg / redt er alfo: Sünd iſt eigentlich rede das wider das geſatz beſchicht / ꝛc. Da fo bekeñ ich das vnſer varter Adam derley ſündens gefüinder habe / das warlich vnd eigent⸗ lich ſünd iſt / alſo / daß fin ſünd ein laſter vnd mißthaat iſt. Die aber fo von jm geborẽ ſind / habend nit alſo geſundet. Dañ wel cher under uns bat den oͤpffel im Paradyß angebiſſen? Daruß nun volget / daß die Erbſund / wie ſy in Finden Adams iſt / nit ein fünd iſt / ſo man die ſünd eigentlich nimpt / wie dañ yetz ge⸗ hoͤrt iſt / für ein thaat und wider das gſatz: vnnd Barum iſt ſy eigentlich reden ein praͤſt und eigenſchafft. Ein pꝛaͤſt: dañ wie Adam liebe fin felbe gefallen iſt / alſo fallend ouch wir, Ein eigenſchafft aber: dañ wie er in knechtſchafft 08 eigenſchafft kom̃en / ſterblich worden iſt / alſo werdend ouch wir knecht oder eigen / vnd Finder deß zorns erboren vnd ſterb⸗ lich. Wiewol ich gar nit darwider bin / fo man diſen praͤſtẽ vnd eigenſchafft fünd wil nennen: dann Paulus bat jn ouch fünd ge" et: Fa ich gib / daß Ver pzäft ein ſoͤliche fünd fye / dz alle ie in im geboren werdend / fyend onnd wıderwertige Gottes

ſyend / ꝛc So vil find Ber worte Zwinglä. Und fo vıl von diſem bandel. IICDE TEE Damis

Das erſt Bůch. 27

Damit ich aber wıderumb an diſe min vierdte Sect der ID: Sietinde dertöuffern komme / ſchluß ich wider ſy alſo: Diewyl Die kinder tcuften, ſund habend / vnd aber Ver Touff gäbe wirt zur verzyhung Ver Acto · ſunden: welcher versybung der ſunden ouch Vie kind teilhafft / als die Gottes find / der verheifſung in Chuſto / ſoͤllend ye die Find ouch getoufft werden: nu daß Ver Waſſertouff an jm lelbs / als ein element / die ſund abwaͤſche / als ouch Petrus ſagt / i. Pet. 3. fonder Va das waſſer iſt ein zeichen / ja war ze ichen vnnd Zug» nuß / das die war vnd inner reinigüg Chriſti / ouch Ver kindern die getoufft werdend / iſt. Dañ die wyl ſy deß verzeichneten im Touff / welches doch das für nemſt ıft um Touff / teilhafftig ſind / gnaden / warumb ſoͤlte jnen dañ das minder / das zeichen / namlich der Waſſertonff / abgeſchlagen werden?

Mon den Stillſchwygenden Brudern / Baͤtten den Gottgelaßnen Toͤuffern / jrem irrthumb / wi derlegung oder verwerffung def ſelben. Cap. 12.

Ze Stillſchwygenden Brůd wölled wir in das fünff 38 te glıd der Töuffern ordnũg ſtellẽ. Die hieltend ſtyff / 8 es bedoͤrffte keines pꝛedigens mer. Dann die thur ſye u beſchloſſen / vnd ſye yetz die arge zyt von deren Pau⸗ lus ſagt / in derẽ man ſchwoygen ſolle Es ſye ouch die 8

waͤlt nit waͤrt daß ſy hoͤre das heilig Goͤttlich wort / vnnd das 3

warhafft Euangeliũ Chriſti. So man ſy etwas fraget / ouch 4

* Religion wägen / ſchwigend ſy ſtill / vnnd gaͤbend keinen

efcbeid.

Liemit wirt ernüweret ond etlidher maß widerumb vff Vie Ban gebracht die alte fantaſy deß ſtummenden oder ſchwyger⸗ M!cbrongen. gottes der Egyptiern Zarpocratis/onnd deß Philoſophi Py⸗ tbagoze/ weldyer finen Füngeren in finer ſchůl andinget ein fünffjdrigfbwygen. Vnd ift ſich warlich größlich verwun- deren / daß diſe Touffiſche Secten vnnd rotten fi ymmerdar vffe aller wytiſt in das widerfpil richtend. Dañ erliche ſchwaͤ⸗ tzend nun vil/ vnnd klagend ſich niit mer / dañ daß man (y nit oil vfſtellen vi gnüg ſchwaͤtzen laffen : dargegen wöllend diſe Schwygertöuffer wed vmb wenig noch vm̃ vil jr mul vfthůn.

Die vrfacben jres ſchwygens / welche fy fürwendend/ find gar Das Fuanges

Feines anfäbens/ urd abend Feinenfüg. Dann daß fy fagend un len kenne

eo be doͤrffe keines pscdigene mer / Vie chür ſye beſchloſſen / rer vige: werden. —*

Wider die Widertöuffer

dend Hi jnen felbs/one unnd wider das wort Gottes. Dann das Euangelium Eb:ifti wirt genennt / in der warbafften leer Maith.iz.24. Chꝛiſti / das Ruangelium des rychs. Da wir wol wiiſſend / das das rych Chꝛiſti ſich vßſtreckt durch alle zyten / vnnd durch Vie

gantzen wält. So ſpꝛicht Ver Herr vßtruckenlich durch ſinen

Apoc. ia. Endgel / Das Euangelium fye ewig / vnd ſolle und müffe pꝛedi⸗ get werden biß end Ver waͤlt. Es iſt wol war / daß Ver Herr

etwan von vndanckbarkeit vnd vngloubens wägE/fin warbeıt

binnimpt vnd verbirgt: daß er aber darumb allenklich die thür

ſiner gnaden beſchlieſſe / das findt ſich nit. Vnnd iſt ein groſſer

fräfelan diſen Töuffern/ daß ſy alſo eigens gůt bedunckens

gwalts Vie thüren Gottes zůſchlieſſen / deren ſy doch noch nie

von Gott sbürbüteren geſeczt worden find. Woͤllend ſy aber

vom gwalt der ſchlüßlen / vf vnnd zethůn / reden / ſo achtind

doch ouch deß / das die Apoſtlen nie ſo ſchnaͤll die thüren zůge⸗

ſchlagen verſchloſſen habend / als aber ſy hie thuůͤnd. Lůgend

nun lieben brůder / dz der Herr üch nit ouch getroffen habe mit

so Yıfen finen worten/ Wee üch gſchrifftgleertẽ / dañ jr babend den ſchlüſſel deß wüſſens hingenommen: jr find nit hinyn gangen /

vnd habend denen geweert die hinyn giengend.

Siewyl boͤſe Es bar zwaren Paulus geſagt: Däbend nun / wie jr fürs ſichtig wandlind / nn als Vie vnwyſen / ſonder als die wyſen / fpn. faarend Ber komlichẽ zyt: dañ es find boͤſe tag / ꝛc. Epheſe⸗. Das 2 gadt aber nüran die predig deß heiligen Suangelij / ſonder uns

Jacoba. fer beſonders reden / diewyl man mit der zungen Bald gefaͤlt ha be / ſollind wir ſorgſam ſyn / in anſaͤhen daß cs ein boͤſe verkeerte

zyt iſt / in deren Vie reden Bald verkeert werdind / vnd ſoͤllind al⸗

ler dingen wol gewaren / vnd Ver komligkeit faarẽ. Ja weni Vie

Töuffer diſer leer Pauli noch hüt by rag volgtind / zugẽd ſy fry

lich die ſchnupen inn ſack / waͤrend ſtill / vnd lieſſend die reden /

radten vnd handlen die dar beruͤfft ſind / vnnd gnad habend /

fo wäre mind vnruůͤw vnd vnradts / vnd mer fridens erbars.

Biewätind Die wältlhprechend ſy) ſye der Goͤttlichen warheit vnnd deß warheicnic heilige Euangelij nit wäre. Soͤmlichs iſt ye und ye war gewe⸗ —— fen. Gott ſicht aber nit an vnſere vnwirdigkeit / ſonder ſin vner⸗ gründte barmhertzigkeit / vnd vnſere groſſe notturfft / vnd laßt

ons ſchynen fin Sonn über vnſere ſeelen vnnd lyb. Lieber wie

waͤrt was deß Kuangelij Rom / Epheſen / Corinthen / Antiochia

vond derglychen verlaſterte ſtett / zu den zyten der Apoſtlen?

Ward jnen aber darumb Fein SRuangelium gepꝛediget? or : re

Das erſt Büch. a8 |

Bert Jefus ſpꝛicht / Alſo hat Gott Vie wält gelie bet / das er gab Be finen einigen Fon für die wälr/zc. Diſe Töuffer aber find alfo _ ſtraͤng / das man wol ficht/wenn Vie regierung an jnen ſtuͤnde / wäre die wältlangıft ze grund gangen.Lügend lieben B:üder/ Vas jr nitetwan den geift habind / den Vie jünger battend/ wel che dem Herren / darumb jn die Samariter nit —— ſpꝛachend / Herr wilt du / daß wir das fhür heiſſind vom him⸗ ;,.«.». melfallen/onnd fy verzeeren / wie ouch Belias gethon hat? Er aber jnẽ antwortet / Ir wüſſend nit welches geiſts jr find. Dañ des menſchen ſun iſt nit kommen der menſchen feelen verder ben / ſonder erhalten. |

Daß dann diſe Töuffer von frommen glöubigen lüten ge⸗ Ch:ifen —— fraget / niemant Fein antwort noch beſcheid gäben woͤllend/ iſt 3 nit nun vnchriſtlich / ſonder ouch vnmenſchlich / inſonders ſo ſy wen glouben anzogen vnnd gefraget werdend / von jres gloubens wägen. nuns sa⸗ Es Hi wolwar daß unfer Herr Chꝛiſtus vor Pilato etlich mal/ 4 ond vor Herode gar nit / hat antworten wöllen : er bat aber an» Natth. 37. dere vrſachen gebebr: daß das ſchwygen Ehaifti und der Tönfs !uc->3- feren —— nit glyche ſchwygẽ ſind: vnd darum̃ das ſchwy gen Chꝛiſti Ver Töufferen ſchwygen nüt ſchirmpt. ZU dem / als luc. 22. Taiaphas den Herren ſiner leer vᷣnd ſines gloubens anzog / er⸗ fo:deret vnnd bethüret / er ouch wol wußt / daß es vffag Bes ſchach / noch dennocht gab er antwort / beſonders vmb ſin leer vnd glouben. Vber dz alles habend wir hierum̃ ein heiter Apo ſtoliſch gebott. Dann Petrus ſpricht alſo / Sind aber alle zyt vr⸗ büttig zur verantwortung / gaͤgen mengklichem / der raͤchen⸗ ſchafft erforderet üwer hoffnung halben / vnd dz ſelb mit ſanfft⸗ muͤtigkeit und forcht. 1.Der.4. Wenn dann diſe vnſere ſtum̃en⸗ den Toͤuffer / über ſohmlichs gebott Gottes / jren kyb nütdeſtmin der behalten / vnd jren mund vor glöubigen / ich geſchwyg vn⸗ gloͤubigẽ / nit vfthůn woͤllend / fo ſicht doch mengklich wol/ daß ſy mit einem boͤſen ſtummendẽ geiſt behafft ſind / Ver ſy vfhalt / vnd alle waͤg verſpert / daß ſy nit bericht werdind / noch raͤchten

annemmind.

Diſen Stillſchwygenden Brüderen wil ich yetz zůſtellen die Die Baue⸗ s. roit der Widerthufferen / die Baͤttenden Gottgelaßnen Toͤuf dNXn Toͤuffa · fer / welche ſchier ntit anders thattend dann Bätten. Dann ſy = yon es darfür / daß ſy Bott angenäm werẽd vöjres wercks /

as iſt von des gebaͤtts waͤgen. Sy vermeintend allem boͤſen * mis dem gebaͤtt entrünnen: lartend deßhalben allem boͤſem

Wider die Wivertöuffer

3 mit ond durch das gebaͤtt widerſton: ja namend ouch bin vnnd wäg die mittel / damit die jren an Gott / als ſy redtend / gelaſſen A. ſton Blıbind. Ond von diſem Gottgelaſſen ſton tandtend ſy vil / das ſy ſelbs letſten nit wol 2 / was ſy geſagt habend / oder woran ſy ſind / vnd was das Gottgelaſſen ſton ſye.

By den alten find ouch ſomliche Baͤtter geweßt / die Sec der Pfallianeren end Euchiteren genannt/ welche müffig gien J —— gemtirmel deß gebätrs oblagend / vnd mit wunder arlicher ſchnaͤlle vil worten Ver pfalmen vßſchuttend / vnd mit diſem jrẽ werck Gott zedienen vermeintẽd. Sind aber von den alten mit dem wort Gottes verworffen. Baͤtten zwaren iſt raͤcht und güt/ja wenn man allein Gott durch Chris ſtum / in warem glouben vnd nach finem wort / on alle fuperftis tion Bitter. Onfer Kerr aber felbs hat Matthei 6.verborten vil wort 3etryben im gebätt/ond dañethin vermeinen das man er» hoͤꝛt werde von wägen Ves langen gebaͤtts. So Bedarff man ouch ſoͤmlicher müflıggänder Bätteren nüt / Befonders Bag fy Matth. 23. fi mit jrem langen gebätt weydind / Ver wirwen büfer ver ſchlindind. Der war glöubig baͤttet vB fryem geift yeder zyt / wenn in Vie not/ond ordnung / der andacht Bott und komli⸗

che —— baͤtten vermant vnd heißt. Mie man one er BGerr bar wol geſporchen / man ſoͤlle und muͤſſe one vf⸗ vA oren batte. a Bätten / unnd bat aber dardurch andere nür verftanden/ duc. 18. ann das mannit Bald ablaffen / fonder ernſtlich an Gott / mit dem gebätt anhalten muͤſſe / und nır Bald mid werden. Menen aber lert Ber Herr / eo leerend cs ouch nienen Vie Apoſtlen / das man ſoͤlle aller dingen müffig gon / vnd andere nüt dann baͤttẽ. Es iſt ein art reden / daß man ſpricht / Der arbeitet nacht und tag / one vfhoͤren: nit das er nit etwan / als der zyt deß aͤſſens vnd ſchlaffens / vfhoͤre von Ver arbeit / ſonder daß er ernſtlich empſig arbeite. Alſo ſtadt geſchuben von Ber Anna / Luc.i. ſy ſeye weder tag noch nacht dem Tempel vnnd vom gebaͤtt

kommen / ꝛc.

dman allem Allem boͤſem mit dẽ gebaͤtt widerſton / vnd vermeinen allem mit dem Böfen durch das gebaͤtt zeentrünnen / hat wol ein meinung / ja gebärtweeren weñ wir ſoͤmlichs nit gaͤbend dem gebaͤtt / als vnſerm werck a, vnd verdienſt / ſonder der gnad vnd verheiſſung Gottes / wel⸗ cher uns hilff vnd troſt zůſagt / vnd allein troͤſt / hilfft vnd erbal- tet:weñ wir ouch den waren glouben die gehorſam̃e die wir dem wort Gottes ſchuldig ſind / nit vnderlaſſend · Dañ ſoͤltend wWir

Das erſt Bü. 29 wir vil vnd lang baͤtten / vnd aber mihinzů vngldubig vnd un büßfertig ſyn / wurde Gott vns ſpraͤchen wie im Iſaia ges ſchuben ſiadt / So jr üwere haͤnd vßſtreckend / wil ich mine du⸗ en von üch wendẽ / vnd ſo jr deß gebaͤtts ſchon vil machend / en ichs gar nırhözen. Dañ üwere bänd find vollen Blüte. Ffa.r. Derglychen ſtadt ouch gefihziben Ferem.7. ondı1.cap. Vnuerbottne zimliche mittel aber föllend Feines wäge von Die mittel «8 Ben glöubigen veracht / vnderlaſſen vnnd verworffen werden. Po geordnet Dan Gott 4 fy geordnet / würckt durch ſy. Fa Vie gſchrifft vertaffen. es Das als ein Gotts verſuͤchung / weñ kom̃liche mittel vor 3 anden ſind / man die ſelben nit gebruchen wil / forderet daß da Bott fin krafft erzeigen fölle. Gott wil Ben menſchen fpyfen ond gſund machẽ / vnd har dar geordnet fpyf artzny / als mittel / in denen vnd durch die er gegen dem menſchen hand⸗ len oder wtircken wil. Den nun den menſchen hungeret / oder dz er Franck iſt / wil Gott dz er die mittel der ſpyß vnd artzny / mit anrůffung ſines namens gebruche. Thůt er das nit / wil fürwenden Gott ſyend alle ding müglich / darumb moͤge er jn wol erhalten one ſpyß arızny/ wie er dañ offt und dick ſinen dieneren geihon hahe / ſo iſt es kundtbar / dz cin ſomlicher Bott verſuͤcht / vnd ſchwaͤrlich wider Hot ſündet. Vnd hilfft hie niit Phrafis Ana- furwendẽ die Gortsgeläßne. Dani die Tönffer fprächend / Da beptiltica. mit mengklich ſaͤhe / daß wir an vnd in der Gottogelaßne ſtan dind / ſo woͤllend wir alle mittel vßſchlaben vnnd alſo allein an Gott gelaſſen ſton. Ser heilig Apoſtel Paulus hatt ein gwüſ⸗ Actorum ar. fe züfag / es wurde dem ſchiff / in dern er vff Rom ſchiffet / niemant vmbkom̃en noch ertrincken. Da er frylich an Gottes verheiſſung ſtyff hanget / mit feſtem glouben / als ein raͤchter warhaffter gelaßner an Gott. Do aber die Schifflüt heimlich vnderftündend vg dern ſchiff entrünnen / ſprach nit der ges laffen an Gott Paulus / dem Bouptmañ vnd den knaͤchtẽ / Wenn de nit im ſchiff biybend / ſo mögend jr nit Behalten wer den und vßkommen / ic Hie hette der Töuffer geſagt / Laß ſy fa ren / ſolt Gott vnnd Ver ſinen heil / an diſe rouwe vngloͤubige ſchifflüt gebunden ſyn? Aber das iſt ein fraͤfel und gottsuerfüs chung. Die heiligen Gottes diener habend nie einiche gebůr⸗ uJ mittel De er : : am der wasift dañ ouch Vie überig groß Toͤufferiſch Funft/ Ines von dem gelaffen fton? Heißt gelaffen fton / ſich an Hort raͤcht 7 mrüwlich verlaſſen / vnnd an jm allein hangen / was gt den

Rachab ges brucht Die mit⸗ tel.

Joſue 2.

“Wider die Wider toͤuffer menſchen dahin / onet der war laͤbendig gloub? Dann durch den glouben ergaͤbend wir vns allein an Goit / vnd blybend in m / hangend gantz vnd allein von jm / ſaͤhend allein vff jn in al⸗ en dingen / vnd beluſtigend vns in jm allein ob allen dingen. Oder was woͤllend ſy dem gelaſſen ſton wyter mer mas en? Noch iſt ſoͤmlicher troftlicher gloub nit Blind noch toub / oder one ſinn vnd one alle wüſſenheit / daß er goͤttlicher mittlen nit geware vnd jren kein raͤchnung habe. Rachab was ein ge⸗ laßne an Gott / dañ ſy vertrauwt Gott / vnd hofft ſy wurde er⸗ halten werden im vndergang Jericho / darumb empfieng ſy früntlich die ſpaͤher / verbarg fy/balffinen daruon / vnd hanckt über die zinnen hinuß den ſtrangen deß roten garns. Alſo thůnd jm noch alle gloͤubigen / die wol koͤnnend an Gott gelaſ⸗ ſen ſton / vnnd nütdeſtminder die gebürlichen mittel ouch gebruchen. Vnnd hiemit den Bänenden Gottgelaßnen Toͤufferen woͤllend wir enden diſes erſte Bůch wider die Widertöuffer/ vnd in dem nammen Gottes das ander Bůch anheben an den Verzuckten Toͤufferen. Dis

| J Das ander Buͤch wider

die Widertoͤuffer.

Mon den verzuckten Brudern / jrem irrthumb / vnd widerlegung oder verwerffung deß ſelben. Capa.

Je ſibend Sect ð Widertoͤuffern / Darzı ſt die Sect der Stünigen vnnd verzuckten 4 Brüdern/ welche ſunſt ouch geneñt werded |

Enthuſiaſtæ vnd Extatici: deren was in dem anfang der Toͤuffery nit wenig. Sy rům⸗

tend ſich hoch deß geifts / Ver fo Frefftig in * nen wurckte / dz ſy von jnen ſelbs kaͤmind / verzuckt wurdind / vnd fürtraͤffenliche himmeliſche offnungen vnd geheimnuſſen ſaͤhind. Weñ dañ die zyt der würckũg deß geiſts vorhanden was / entſatztend ſy ſich in jrem angeſicht / na mend an ſich ſchützliche gebaͤrden / fielend darnider der er⸗ den / glych ſam ſy waͤre das boͤß wee angangen / ſtracktend ſich vff die erden / lagend da den todten glych: vnd das ein gůte zyt lang:etwan erzitteret jr ganzer lyb ſchützlich / etwan lagend ſy geraget wie die Blöcher. Wenn ſy dann erwachetend vonjrem versuchten ſchlaaff vnd troum / huͤbend fy an zell wunderbare gefichten/ was jnen Ver geyft hette geoffenbaret / unnd was ſy

efäben hettind in yener wält. Da warend fy deñ Bericht / daß der Widertouff grecht end vg Gott / der Rindertouffaber vg dem Tufel vnd vnrecht was. Der hatt Yen Zwingliin Ver bell geſaͤhẽ. Der ander hatt gehoͤrt / wie alle die Gott verftoffen wärind/ die den Widertouff widerfächtend. Fr aller gemeine red was / Es ift deß varters will/Der vatter hats gebeiffen/od Es ir u van geredt/:c.Qie eroffnung aber jrer aller / oder merteils / was die / daß der tag deß Herren vorhanden waͤre. Etliche warend ſo fraͤfen daß ſy fry zyt vnd tag beſtimptend wenn der tag deß Herrẽ kaͤme. Die lüffend dañ / den touben lüten glych / un. herum̃ / ſchꝛüwend vff den gaffen/Der tag deß Herrẽ / Der tag deß Herren / Wir verkündend tich den tag deß Herren / ꝛtc.

$liche alles iſt mer ein ſtiinige touber ſchůlen / ein würe Das verzuche

sy gar nach beſaßner / dañ vernünfftiger nüchterer Befberd ir hei ner rechtſinniger lüten. Gott vnſer Herr bat uns fa bei ges wm.

. N

Wider die Widertsuffer.

ſchriben wort gaben / weldyem wir alle ding richten / vnd ale

Machomet ð Araber.

der

Denn der tag def Herren

komme.

Ice was uns dern beyl wüſſen norwendig ift / lernen ſoͤl⸗ lend/ vnd bat une überal nienan fömlichen verzuckungen/ ſomlicher grüwlicher und ſchützlicher lüten gewifen/ daß wir von jnen lernen und jren melancholiſchen gefichten/ oder ſelbs erdachten troͤumẽ vnd fantafıen/ oder angenom̃ner ſchalckheit gloube föllind. Machomet der groß Betrieger fyend Chriſt libs gloubens/ ſtiffter deß Turckiſchen 08 Saracanifhe glou bens / vnderzoch ſich ouch ſoͤmlicher verzuchungen / wicwol mithinzů / als die Geſchichtſchryber zügẽd / das HÖR wee ouch mitlüff Mit diſen ſinen falſchen verzuckungẽ verfürt er fine dollen Araber und Saracenen. So iſt ce groß wunder / was Bob der Tüfel wunders/ durch verzuckungẽ giy vneriſcher ES vnd Böfer lüten in der Chuſtenheit woͤgen gebracht at. Da hat einer erdacht wie er verzuckt / im fägfbür diſe und yhaͤne ſeelẽ gefäben habe /die all hilff erlöfung begaͤrt. Ein ande: er iſt ver zuckt / vnd hat vil Munchenwercko geſehẽ / das er alles danneihin ale him̃eliſche geſichtẽ vnd eroffnungẽ fürs tragen hat. Die Piedigermünd Bern vnderſtundend ouch vil Berruge vnd falſches durch jres Leyenbruͤders Jaͤzers ver zuckungẽ vfzerichten / man Fam aber jnen hinder jr Bübery/ gab jnen jren gebürenden lon. Darumb haltind ſich alle gloͤn⸗ bigen ſtyff deß worte Gottes / vnd hůͤtind ſich vor diſen / vnnd anderen der glychen allen verzuckungen / tc. Beſahe man ermaͤſſe man doch nun Bas emig ſtuck / das Boch das fürnemſt was in diſen verzuckungen / namlich dz ſy

2 fahend wie Ver tag Ve Herrẽ vorhandẽ / vnd yetz vor der thür

Macth.24. Marci tiz. Luce 21,

was / wie er vff ein gewüſſen rag / den ſy ouch benamſetẽd / kom̃en fölte. Dannẽ ſiderhar mer dañ 30.jar ſich verlouffen ba bend. Eeiſu das doch nit wuͤſt gefältz Es mag vnd Fan uberal Fein menſch wüſſen Vie zyt ſſund deß letſtẽ tags. Ser Herr bat wol gefliſſen gnůg von den zeichen die den Jüngſten rag vorgon föllend/im Enangelio geredt / vnd gefpzodhen: Wei jr diſe ding bed beſchaͤhẽ / ſo erhebẽd üwere hoͤupter: dañ üwe re erloſung iſt nach: nienan aber überal benamſet er den tag

Andieas Oſi ſelbs / vnd die zyt. Ich weiß hie wol wie ein geleerter mann ein

ander,

Bhchlin harlaffen gon / in welchẽ er ouch das jar Pie zyt deß jün gſtẽ tags vßgerechnet hat / Body ouch das zil fo wyt ge ſtreckt / dz weni die rechnũg ſchon faͤlt / vnſer Feiner jm ſoͤmlichs verwyſſen koͤnne. Doch ſye dem ſelbẽ wie jm woͤlle / ſo ſol >

y

Sas ander Bůch.

by Chriften lüten deß Zerren Chꝛiſti woꝛt im Euägclio vil mer gãlten / dañ aller gelerten rechhnung / oder aller flünıgen Tönffe ren versuchungen. Der Herr aber ſpricht rferuchenlih/ Aber Marcstız. von dem tag vnd von Ver ftund weıft niemante/ ouch die En⸗ gel nit die im him̃el ſind / noch der Sun felb / fonder Ver Vatter allein. Kıchar dienet ouch die Apoſtoliſch leer / als da Paulus ſpꝛicht: Don Ver zyt aber vnd Ber ſtund / iſt nit nor üch ſchry⸗ ben. Dañ jr wüſſend felbe für gwüß / daß Ver tag deß Herren Formen wırı wie cın dieb ın der nacht / ꝛc. Beſaͤhe man 1. Thefs fal.s.cap. diſem allem Fan cın yetlicher ouch Fleinuerftäne dtger wol verſton / daß alle Yıfe ftünige verzuchte Töuffery ein offne Fundebare Bübery iſt / wider das beilig Euangelium/ end darumb allen frommen ernftlich 30 fliehen. Vnnd hie wıl ich zur eroffnung deß wüften grümels Yıfer Sect / vnnd zur warnung aller glöubigen / zwo träffenliche ſchützliche hiſtorien kurtz maͤlden / derẽ die ein Amſter dam̃ in Kin wunder⸗ Holland / die ander S. Gallen in der Eydgnoſchafft / durch ee diſe ver zuckte Brüder / war lich beſchaͤhẽ find.'Die erft beſchrybt / deſchahen. gar flyſſig vnd wytloͤuffig der wolgeleert Lambertus Horien⸗ fius / in ſinem Buch / das er an einen Eerſam̃en Radı Am⸗ ſterdam̃ von den Toͤufferiſchen vfruͤren geſchriben hat / vnnd zuget das in dem jar als man zalt von Chriſti geburt 1535. deß 10. Februarij ſiben mann vnnd fünff wyber Toͤuffiſch / in die ſtatt Amſterdam̃ / an die Saltzgaſſen / in Jann Siberts huß in ſinem abwaͤſen kom̃en ſyend. Vnder denen ſye geweſen Die⸗ trych Schnyder / welcher verzuckt / der erden gefallen / vnnd da vor gedachten finen Brüdern vnnd ſchweſtern ein gürwyl gelägen: doch mit der zyt wıderumberwacher fye. Da er nad gethonem gebätr/ mır groffem ernft (das iſt / glychßnery) ans Ze zeigt / wie er Gott felbs ın finer mareftar/onnd dar allerley im himmel ond der hell gefäben habe / vnd ſage daß der Fünge fte tag vorhanden fye/ıc. Siemi zoch er alle fine kleider / ſo gar / daß er ouch das hembd / die ſcham bedecken / nit anbe⸗ bielr. Er gebot ouch ſinen Brüdern vnd ſchweſtern / daß ſy ſich duch nach ſinem byſpyl abzugind. Dann es ſollind vnnd muͤſ⸗ ſind die kinder Gottes abziehen vnnd hindan legen alles das von Per erden genommen ſye. Darzů diewyl die war heit na⸗ ckend vnnd bloßſye / vnd nüt vmb ſich lyden möge / fd (öllınd ouch fy alle ſich / als die warhafften / gentzlich entbloͤſſen vnnd vßziehen. Vnnd als ſoͤmlichs beſchaͤhen was / * ſy alle onc i

Der menfch fol fich bede⸗ den.

Ein grufame

—2 ‚Gallen

färgangen.

Wider die Widertsuffer

ſcham nackend und Bloß da ftündend/ ſpricht Dietrych Schny⸗ der / was er jnen nun vorthaͤte / das ſoͤltind ſy alle jm nachthůn. Vnnd lüff alſo nacket wie er an die waͤlt erboren was / zum huß vff die gaſſen / vnnd ſchrey gruſamlich / Wee / wee / wee / die raach Goites / der tag Gottes / ꝛc. Dem lüffend Vie anderen fine Brüdern vnd ſchweſtern nackend hinnach / wie Bes ſaßne lüt / mit grüſſenlichem geſchrey / derglychen man nie ge» hoͤꝛt. Deß warend die Burger vf/ als Vie By nacht nit wußtend ob die Statt yngenom̃en von fyenden / od was doch das für cin grufam wäfen wäre. leıft wurdend die nackenden wäten» den vnuerſchampten lüt gefangen/ vnd nad) erFundigung jrer ſachẽ / die mañ den 27. Februarij vom läben todt gericht / derẽ einer ſchrey / Lobend den Herren alle zyt: der ander/Raͤch Bere das blůt diner dienern: der dritt ſchrey / Thund vf tiwere ou⸗ gen : der vierdt hület / Wee / wee / wee / ꝛc. Es wurdend ouch hernach die wyber geſtraafft. Vnd wie man jnen kleider in die gefengknuß bꝛacht / dz ſy ſich bedacktind / ſchrüwend ſy ſtraͤng⸗ Die warheit müßte nacker ſyn. Hat doch ye Fein zyt ein ſomi⸗ chen vnzüchtigen fraͤfel gehoͤrt oder geſaͤhẽ? Man ſagt von den Adamiter / welche ſich ouch vo: zytẽ ſoͤllẽd entbloͤßt entdeckt haben / diſes aber übertrifft alle andere vnzuchten. Do Adam nüt fand dañ fygenbletter / bedackt er ſich damit. Diewyl dañ di ſe wol kleider fundend vnd hattend / warumb bedacktend ſy ſich ouch nit? Dahin kommend aber die menſchen / wenn ſy das ge⸗ ſchꝛiben warhafft wort Gottes verlaſſend / jren ſelbs / ja deß Tüfels ynbildungen lofend/ vnd erſt dann ſoͤmlich vnrein Bing gedoͤrend zůgaͤben dem heiligen geiſt. Wie handlet doch Pau⸗ Ius fo ernſtlich / daß Vie wyber in der gemeind mit entdecktem houpt ſoͤllind erſchynen. 1. Corinth. iu. Was hette er erſt ge⸗ thon vnnd geredt / wenn er gehoͤrt hette von ſoͤmlicher vnreiner entdeckung?

Die ander hiſtory die ſich ©. Gallen Begäben hat / iſt nit minder ſchützlich. Dañ in dem jar als man zalt / 15 26. be⸗ = es fidy das zwen lybliche Brüdern Thoman und Kienbart

chücker / Vie jr wonung battend ob der Start S. Gallen/ binder dem berg Bůch unnd Mülleg genannt/fidy in jres vat⸗ ters huß mit anderen den jren / deß 7. Februarij / vff Ver nacht verfamler hattend / vnd Vie nachuolgend nacht / gar nach mit Toͤuffiſchem geſpraͤch / mit wunder baren ver zuckten ge den / mit geſichten vnd offenbarungen verzartend. Gaͤgen

er

Das ander Büch. 34 aber deß 8. Febꝛuarij / erwuſt Thoman finen Brüder Lienhar⸗ ten by dem arm / hieß jn in mitten der ſtuben / vor den ougen ſi⸗ ner elteren vnd aller anderen / Vie da zuͤgaͤgen warẽd / nderknü wen. nnd ale jmernftlidy vnderſagt ward/ er fölte lügen) wo mit er vmbgienge / vnd daß er nüt vngebürlichs fürnaͤme / ant⸗ wortet er / n ſoͤlle ſich da nüt Beforgen/ es möge da nüt Bes ſchaͤhen / dann Voß deß vatters will ſye Zucht aber hiemit einen rigen / vnd hüw damit Lienharten ( Ver ſtyff vo: ſinem Brüder fnüwer) den kopff ab. Deß erhůb ſich in den anderen ein groſo fer ſchraͤck / ein jam̃erliche Flag vnd hülen. Der thaͤtter aber Tho man Schücker lüff richtige waͤgs vnnd one verzug hinyn in die Stait / mit grewlichen gebärden/ vnd in wyß vnd maß wie die verzuckten gern zethũn pflaͤgend. Dann er nüt an ſinem Iyb/onet ein hembd —— Fein ſchuch an hatt. Domals

was der Stau ©. Gallen Burgermeifter b. Joadim von Z3

Watt / Doctos/ ein wyruerrümpter / wolgelerter / fürträffenlis cher / terlicyer und gottsföschtiger mañ. Do: Vifem büb vilge⸗ dachter Thoman an / mit ſchützlichen gepärden ſchryen / Ser tag deß Herren ift vorhanden / der tag deß Herren kumpt / tc. Er ſagt ouch wie groffe Bing diſes morgens vergangen (mäls der Boch Vie gruſam thaat nıt ) und Ver mwıllen deß vasters vol⸗ bracht / wie ouch effich und gallen getrunchen wäre. Ser Burs germeifter aber Befcbalt jn ernfilicdy / von wägen fines vnzüch⸗ Bigeri geſchreys / vnd ſchützlichen toͤubens / hieß jn bedecken mie einem Fleid/ond ruͤwig ſyn / vnd beim gon. Es Brady aber Bald fin ellende gruſam̃e thaat / dz 30 jm griffen/ und nach gnügs ſam̃er erfarung fines vner hoͤrten übels / er vom laͤben zum todt gericht ward. Wie hat doch hie der verzuckend Toͤuffiſch geiſt ſo gar vergaͤſſen der worten Johañis Veh Apoſtels und Euans geliſten / da er ſpricht / Hieby find offenbar Vie Finder Gottes / vnd deß Tüfels. Ein yeder Ver nit raͤcht thůt / d iſt nie vg Gott / vnd wär nit lieb hat ſinen Bzüder. Dann das iſt Vic boitſchafft / die jr gehoͤrt habend von anfang / daß wir einanderen ſoͤllind lie ben nit wie der Cain / der vg dem boͤſen was / vnd ertoͤdet fie nen Brüder. 1.Foan.3. Doch har Bott durch fin geraͤcht gericht fömliche grewenliche thaat beſchaͤhen laffen von diſem Toͤuf⸗ fer/ond wıl aber vg finer trüw und güte/ Tas mengklich durch vilgedachte vnerhoͤrte thaat / lerne den vnfäligen Widertouff vnd inſonders Pic ver zuckten Brüder/Fennen vnd fliehen. Gott verlyhe allen Venen / Vie mit diſer ſchwaͤren yrrthumb verhalft

Sie Töuffer vie bzüder.

| Widerdie Widertsuffer wer —— ſaͤhen / vnnd ein hertz / daß wyt von diſem gre⸗

Monden Fryen bꝛuderen / jrem ſchwaͤren irrthumb / widerlegung oder verwaͤrffung deß ſelben. ap. 2.

feren allen / die groben wuͤſten bruͤder genennt vnd dar verbannet und verworffen werdend / machẽd bie die achtend Sect in dem Toͤufferorden: derẽ wur dend ouch von anfang der Toͤuffery / nit wenig hin vnnd har / beſonders in dem Oberland / funden. Diſe Toͤuffer verſtündend Vie Chꝛiſtẽlich fryheit fleiſchlich. Dann ſy woltend von allen gefassten fry ſy: diewyl doch Chruiſtus ſy ledig vnd fry gemacht hette. Darumb vermeintend ſy ouch / ſy waͤrind von 3 raͤchts wägen/weder zinso noch zaͤhenden / ouch Vie pflicht oder ſchulden Ver knaͤchtſchafft oder lybeigenſchafft fürhin beza⸗ len vnd zleiſten nit ſchuldig. Etliche aber die etwas beſcheidner ſyn woltend / lartend / ob man elyb Vic ding von raͤchts wägen nit ſchuldig wäre / ſolte man es dennocht den Heyden Bezalen/ daß fyFein Flag hettind / vnd Vie lecr lefiertind. Doch fölte Fein 4 lybeigenſchafft under den Chriſten mer ſyn. Etliche diſer Fryẽ :üderen / das ift verzungfleten öden Büben/ beredtend lychtfe⸗ rige wyber / daß es jnen nit müglich wäre fälig werden/fy 5 ſchluͤgind jr eer dann in ein (bang. Ond mißbinchrend bierzü/ - nit one gottelefterung/deß Herren wort / So yernante nit ver⸗ ſchatzte vnd verlure alles daß / das er lieb hette / moͤchte er nis ſa 6 lig werden. Itẽ / Man muͤſſe vm̃ Chuſti willen allerley ſchmach 7 vnd ſchand lyden. Diewyl dann ouch Chriſtus geredt habe / die publicanen vnd hüren werdind im himmelrych den graͤchtlern vorgon/fo ſoͤlind die wyber hüren werden / vnnd jr eer ver⸗ ſchetʒen / fo werdind ſy im himmelrych gröffer ſyn dañ Vie from men wyber/sc. Andere machtend es etwas ſubtyler. Dann wie 8 ſy lartend alle ding gmein haben / alſo ouch die wyber So ſpꝛa⸗ 9 chend etliche / Nach dẽ ſy widertoufft waͤrind / waͤrind ſy wider⸗ geboren / koͤndtind nit ſünden / das fleiſch koͤndte vnd möchte allein fünden. Vnd beſchach under ſoͤmlichem falſchẽ ſchyn vnd erlognem fürgaͤben / deß oͤden gedichts / groß ſchand üppi 10 keit. Da ſy erſt über das alles ** gedorfftend/ Es were alſo des vatters will. Vnd hie find vnder vilen üppigen —— ent⸗ nden

D Je Fryen brůder / welche faſt von den anderen Toͤuf⸗

Das ander Bid. 53

fanden Vie geiftlichen Een. Dañ Vie wyber Beredt enrdend/ 15

6 fündenmd ſchwaͤrlich mit jren ceinannen /Yienocp Keyden/ / scwoyl fy nit widertsufft wärınd : mit inen aber Yen Töufs

et ſy nu / diewyl zwüſchend jnen cin geiftliche Re

waͤre / tc.

Unnd hie ſolte yemants vermeinen / daß es ye nit miiglich Kir Nfes wärc/daß Vie ſachen einem Chriſten menſchen Yabin gerssten vnd einem ſomlichen wůſt kommen ſoltind / aber der Tüfel iſt jm ſelbs allen zyten glych. Dani co find ouch Amuche ſte vnreine vnflaͤter / dan anftifftung de 8 Tufels / nachteil vd verſchreybung deß Chuſtenuchen gloubens / By den alten

eweſen / vnd werdend geneñt Valentiniani / Marcoſſer / Gno er Borboritæ / Decundini/ Anomei / vnnd Manichei/rc von welchẽ doch die heilige diener Gottes Ireneus / Epiphantus und Auguſtinus / ſo gar vnreine grewenliche Yıng fd:ybend/ daß es nun laͤſen ein gruſen bringt Vnnd ſich man in diſen vnreinen lüten / ein grüwlichen zorn Gottes / vnnd ein woluers diente ſtraaff. Dani diewyl diſe vᷣnreinen lut / das wor Gottes von Ver heiligen Ee hinwerffend / vnnd Ber waren Gones ers kañtnutz nit achtend / vnnd Host weder cerend no Panckbar find/ wie ſy ſoltend / ſo Begegnet jnen/ ale Paulus fagt/ daß fy Gott gäben hat nach Ven lüften jver hertzen / in die vnreinig» keit / ſchaͤnden jre eigne lyb durch ſich felber. Dañ wie ſy deß mit geachtet habend / ER 5 Bott erkennen föltind / alfo bar R7 ouch Bortüubergäben in einen verferten finn/ daß ſy ding ger» ehon habend / die ſich nit zimmend / ale die da vollen warend al ler ungerehrigkeu/hürg/Bübery/ic.Kom.ı.

Vnd vmb die Chaiftenliche fryheit hat es vil ein andere ge⸗ Fr ftalt / dann diſe ellende lüt jnen felbe ynbildend / vnnd ANDELEN heit anal —— Wir ſind alle von der geburt har / knacht vnd eigen bericht.

er ſund / vnd deßhalben uch deß todts / der bellen vn deß Tünl fels. Onnd das iſt das / das ich vor hab angezogen wie ih ge⸗ Fb:iben hab von der ſund. Hieruon aber mag une gar Fein erearur/wiebocd vad heilig fy ioch fye/ fr machen vnd ledigẽ. Rom. Alleinift der fun Gottes von him̃len bärab Fommen / hat vn⸗ ſundig fleiſch(doch one ſtind)an ſich genommen / vnnd hat

blůt vergoſſen / iſt am crüg gefiorbẽ / damu weir/ die wir in jn gloubrund / von ſundẽ gereiniget / oder Vie ſelbẽ uns nach⸗

elaſſen vnd in bay vns zum tod nıt verraͤchnet wurdẽd. nd alſo find wir Ver ſünd ledig und fry worden: nur daß ſy nit

Wider die Widertoͤuffer

mer in vns ſye / ſonder wie erſt gemaͤldet iſt / dz ſy ons nit zum tod verraͤchnet werde. Darumb find wir ouch von vem tod Cwelcher der ſtinden ſtraff iſt) gefryet / nit daß wir nit ſterbind veß zytlichen todts / ſonder daß wir nit ſterbind deß ewigen todts. Deßhalben find wir ouch erlößt gefryet von Ver hell vnd vom Tufel / vnd find yetz frye Gottes Finder. Vnnd das iſt ouch die recht Chriſtlich fryheit. Diewyl wir aber Gottes kin⸗ der vnd fry ſind von der ſund / tod / Tüfel vnnd hell / ſo dienend wir den ſünden nit mer als knecht. Rodt ſich glych Die ſünd in vns / laſſend wir doch jren nit die beherrſchung / dz ſy vns gar vnder shüye vnd wir jnen dienind / ıhügind was ſy wil: ſon⸗ der wir ſtrytend wider ſy / vnd truckend ſy vnder / vnd dienend Gott in einem nüwenläben. Daruon Paulus vil geſagt vnnd geſchriben hat / Kom. s. Vnd iſt gũt bierufi verſton / daß Vie Thꝛiſtlich fryheit nit ein fleiſchliche frybeit / ja Fein muͤrwil iſt / da uns gezime was vns geluſt thuͤn. Der heilig Zacharias ſpricht / Wir find erlößt. Ja worzů find wir erloͤßt? eg wir jm one forcht dientind / in der heiligkeit vnd gerechtigkeit vor jm / alle tag vnſers laͤbens. Hierumb iſt es gwüß / dz alle die noch in altem wüft deß fleiſchs fiäckend/vn in den fünden verſenckt ligend / denen one widerfirgt dienend/ noch knaͤcht Ver ſün⸗ den find/ vnnd fidy Feiner Chriſtlichen frybeit rümen habẽd. ierum hoͤre mengklich die wort vnſers Heylands Chriſti im heiligen Euangelio/da er ſpricht: Warlich warlich ſag ich üch / ein yed Ber ſünd thůt / d iſt der ſund eigner nächte. Ser knaͤcht aber blybt nit allweg im huß. Der ſun blybt ewig / Wenn üch nun Ber fun fry machet / ſo ſind jr warlich fry. Darumb verma nend die fähgen Apoſtlen alle Chriſten recht / daß ſy luͤgind / dz ſy recht fry ſygind / vnd nit die fryheit zum deckmantel der boß beit gebruchind / ſonder ale die knaͤcht Gottes läbind. Diewyl dann diſe frye Toͤuffer nit Gottes / ſonder aller vnreinigkeit vnd alles muͤtwillens knaͤcht ſind / ſind ſy ouch nit fry in Chriſt⸗ licher frybeit. Darumb laͤſind fy den vßgang deß anderen cas pitels in der anderen Epiſtel Petri/pnd thgind bůß / vndler- nind anders vnd Chꝛiſtlicher halten vnnd leeren von Chuſtli⸗ cher fryheit. ovil yetz ouch belanget die fryheit vnd ledigung von den

gſatzten / iſt der glöubig gelediget vnd fry von dem gſatz Mo aind. ſis / ſo vil den flůch belangt / vnd Pie vſſeren —— ſyend nun

2Gouodienſt / ceremonien / od in der policy Pie ding Vie jr ja vnd

Das ander Bůch. 34

vnd perſon allein antraͤffend. So vil aber belangt den glouben vnd die liebe / den ſelbs fry willigen geiſt / der dem glou⸗ ben iſt / ſich in dem gſatz Gottes übt und beluſtiget / find die glöubige deß gſatzes nit ledig vi wunſchtẽd ouch Feiner ſom licher fryheit. Dañ d Herr ye ſelbo im Euägelio ſpꝛicht: Ir ſdi lend nit meinen dz ich kom̃en ſye das gſatz oder die Propheten vfzeloͤſen: ich bin nit kom̃en ſy efselöfen / ſonder ſy erfüllen.

Dañ warlich ſag ich üch / Biß dz him̃el vnd erdẽ zergadı/wirs nit ein bůchſtab od pünctli zergon vom gſatz / biß es alles wire beſchaͤhen fyn/zc. Beſich hieruon wyter Matth.5. cap.

BGBicebhpy iſt aber wüſſen / daß mithinzů die glöu eu ledig Wie man fry vnnd fry find von allen menfchen ſatzungen / daß fy Yen men» —* von ſatu⸗⸗ —— geſatzten nit angebunden werdend vor Gott: inſonders I"

enen die von Gottes dienſt / vnd von geiftlichen dingẽ / vffert und wider das wort Gottes / gaͤbẽ od gemachet find. Caruon Befih wyter Daulum Den Coloff.am.2.cap. Doch Bebalt bie ein yetlicher rechtgloͤubiger ſoͤmliche / in finer frybeit/ beſcheidẽ heit / dz er ſich nit widerſetzt den ſatzungẽ der menſchẽ / die dem louben vnd der liebe nit zewider / vnd von zucht / von vſſeren ingen vnd güter ordnung gemachet find. Dann diewyl er in jnen ſicht erbarkeit und den derſtand deß göttlichen geſatztes / achtet er gar nit daß ſoͤmlicher verfiand mit menſchſichen wor

ten dargaͤben wirt/fonder nimpts an / vnd thůt fich dem vnder als der ordnung Gottes: was aber wider den waren verſtand ift deß goͤttlichen worts/zü aberglonben oder fuperftition die⸗ net / vnd den Chriſten rechter frybeit beroubet / vnd die confcien Sen verſtrickt / wirt von gloͤubigen verworffen und veracht.

Dz dannethin diſe frye Toͤuffer vermeinend / dieroyl ſy Chri Vonrechter ſtus gefryet habe / ſoͤllind ſy von rechts waͤgẽ weder zinß noch De an zaͤhenden / oder ouch die pflicht und ſchuld der Enechtfchafft 0d ven.

Isbeigenfbaff fürbin nır mer bezalen fhuldig fyn/ iſt nit al 3 lein ein irrthum̃ vi mißuerſtand Chaiftlicher fryheit / ſond ouch ein offentliche vngerechtigkeit / durch welche ſy den lüten das jren vorhaltend / oder verſchlabend / abtragend oder entfroͤmb⸗ dend / ja ftälend vi roubend. Dani Cheiftenliche fryheit fol keins waͤgs dahin gezogen werden / daß wir fry vnd ledig vom joch vnſerer eltern / herren vn Obern / nieman nüt vmb das fin gaͤ⸗ ben / vnd nieman was wir ſchuldig ſind / bezalen ſoͤllind So iſt das vor Gott recht und billich / dz wir thuͤgind was uns Gott beißt od gebüt. Nun aber hat er vßtruckenlich gebottẽ / 3 nun

i

Naith ·

Rom.i3.

Matth.⸗

Mon der lob⸗ ugenſchaffi.

"Wider die Widertoͤuffer

im Alten /fonder ouch in den Nüwẽ Teſtament / daß man ſoll⸗ Gott gäben das Gottes ift/ond dem Keyſer( das ıft der Ober keit) das deß Beyfers ıft. Deß Reyfers aber / 08 der Oberkeu ift nır alleın eer/geborfame/zolliftür/ / bruch / fonder ouch 95 ſy zytlicher vffern haab und güsern/oder (dulden halb/ ordnen end ſetzẽ mag / ye nach gelägenbeit Ver orten und perfonen faben/nac Ver billigkeit gerebnigfeu. Sende als de Dublicanen zu Johanſen kamend / vnd jn fragtend/ wie fy ſich Cfrylich in jrem gwerb vnd handel ) haltẽ ſoltind / weiß er ſy vff Der Oberken ordnũg / ſprach: Ir ſolled nit mer fordern dañ &c beſtimpt iſt. Dicwyl dañ ouch ordnungẽ beſtim̃ ungen won der Oberkeit / die uber lyb und gũt von Gott geſetzi iſt / Vie zinß vnd zaͤhenden belangẽd / vorhanden ſind / ſol man ſich der De balteny ı, dem gnneinen vnd gaͤben 00 Bezalen. Hie⸗

ar dienet das Paulus geſchriben bar, Sind meman nut ſchul dig / dañ daß jr einandern liebind: glyd ſam er ſpraͤche / Und ob Yu vermeinen wölnft nieman nut ſchuldig ſyn / von Ver liebe wägen/laß ich dir ſoͤmlichs nach / Ja fo die In be dich heißt nies man nüt güte thün / noch ſchuldig ſyn: beißt fy dich aber dinẽ nachſten wün das Yu wilt Pas er dir ihüye / ſo ıbü das ſelb / fo wirſt du dinem naͤchſten das ſin weder vorbalten noch nem̃en / 1c. Ja Paulus ſpricht hie uor noch heiterer / So gäbend nun ye⸗ dermä was jr ſchuldig find. Sinnal Yan die Oberkeit ziuuß zähenden als cin rechte ſchuld beſtimpt und vfgericbrerbat: ſo fSllend ſomliche ſchuldẽ nach göttlichem recht eerlich vnd rede lic Bezalt werden: in ſonders fo die / die be zalẽ ſollend / ſich Ver ſchuld ordẽlich verpflicht habẽd mit verheiſſen / gelobẽ / ſchwee⸗ ren / verburgẽ verſiglen. Oder ſol man von goͤttlichs redts wägen nit balten vfgerichtete koͤuff? Oder gezimpt es ſich liegen vnd betriegen? Warumb gedencked bie die Töuffer nit an die wort / die ſy ſunſt ymmerdar im mund babend/ Eüwere red fol alſo geſtaltet ſyn / daß ja ja / vnd nein nein ſye?

Sa etliche der Töuffern aber mit fobällen gründen goͤttli⸗ &er warheit der zinfen/3äbenden/ vnd anderer fhulden halbẽ iberzuget und uberwunde find / dz ſy bekennẽ müffend billich ſen Faß ein yed das bezale das er ſchuldig ſye / achtend ſy doch mutbinzit vngeburlich ſen / dz yemants und Chriſtlichem volck Isbeigten ſyn/ vnd die pfucht oder ſchuld Ver knechtſchafft beza⸗ len ſoͤlle. In welchem hafen nie Vie Be tracht Ber Püri⸗ ſchen vfruͤr gekochet iſt / durch welche ſich die armen lüt / al⸗

in

Das ander did.

lein nit in die fryheit gebracht / ſonder yetz nech in ſ waͤrere dienſibarkeit dañ ſy vor warend gewaͤtten habend Gon verly⸗ be den herren / daß ſy ließer in gebürligkeit vnnd fründıligkei/ dañ in ruhe vnnd hertigkent herren wöllınd ſyn: dannt ig nur wenn ſys am wenigiſten vermeint / vmb all jr Gottes gerechte band kom̃ind. Ro aber Muntzer vnd ander vrſaͤchige an Ver Puriſchen vfrür / und diſe frye Toͤuffer ouch nit recht geleert / vnd haltend ouch nit recht von Ver eigens ſchafft / als ob die vnrecht / vnnd Vie felb von rechts waͤgen / die Chuſten nur ſchuldig ſyend leıften/oder ſich jren gebruchẽ. Dann Fundıbar gnůg iſto / daß Abraham Ver vatter Ver glöus bigen / lybeigne kur gehebt hat / vnd deren nit wenig. Dann ſich die zal ſiner knechten Cone deren wyb vnd kind) erloufft in die zis mañ / ꝛc. So vermanẽd die Apoſtlen allenthalbẽ die knecht / das N lybeignen / daß ſy jren lyblichen herren gehorſam ſygind. 3: Paulus ſchꝛybt hieruon fo klar und heiter / dz niemant Fön» te klarers und heiterers Begären/vüi ſpucht: Die knecht / ſo vn⸗Timoih. a der dem joch find (das iſt die nit fry / ſonder lybeigen find) Vie ſoͤllend jre herren aller eer waͤrt halten / vff Basnit der Namm Gottes vnnd die leer verleſteret werde. Welche aber Ber herren habend / die föllend Vie felben nır verachten / darumb 93 fy Brüder find/ funder fyend vil mer dienſtbar / diewyl ſy glöu- bıg vnd fürgeliebt/onnd Ver gůtthat teilhafftig find. Soliches leer ond erman. Hiemit babend wir vergriffen Vie leer vnd ver manungẽ / die rechte trüwe leerer von diſem artickel der eigen» er ıbün föllend. Was diſem wıder ıft / fol als falſch ge» lten werden. Dod fo yemants Ver gloͤubigen / der lybeigne lürhar/fy jrer Nach ver fr ser ein ledig laßt / vnnd jnen die frybeit ſchenckt / oder fy ſich Hei hellem. unft vmb ein ring gält löfen laßt / der thuůt wol vnnd recht / vnd iſt pꝛyſen vmb fin früntligkeit. Mag ouch ein lybeigner mit eeren vnd fügen Cnıt mit lügen / trügen vnnd vfruͤren oder ab» werffen) der fryheit / Ser knaͤchtſchafft Fommen/fo gebru che ſich deß. Dann Die fryheit iſt edel vnnd fürtraͤffenlich· Ran aber ein from bidermañ mit keinen fügen der frybeit kom⸗ men/fol er doch wüſſen / daß im ſoͤmliche knaͤchtſchafft oder lyb eigenſchafft / an ſiner feel und ſaligkeit gar niit ſchaden Fan. Da⸗ rumb hoͤꝛe man yerz die wort deß heiligen Apoſtels Pauli / Ein yeder Cipzichr er) blyde in Ver beruͤffung / darinn er beruͤfft iſt. Biſt du ein lybeigner Beräffs/ fo Laß dirs nüt zeſchaffen gäben. sı,

Wider die WidertSuffer

Boch magft Yu fry werden/fo gebruch es vil lieber. Dann wie ein lybeigner Berüfftift in dem Herrẽ / der iſt ein gefryeter des Berren. Deß feiben glychen wär ein fryer Berüfft ıft/ Ver. iſt ein lybeigner Chꝛiſti / ꝛc.i. Corinth. 7.

Wytere antwort vff der Fryen Toͤufferen ſchandt⸗ liche vnd grewliche irrthu und verfuͤrung. Cap. 3.

Kind vnd alles Büben/ringferige wyber Beredt habend / durch das fürwelben Ver worten Chꝛiſti / daß wo ſy ſalig woͤl⸗ lind werden / mäffınd fy vor jr eer in die ſchantz ſchlahen / vnnd alfo hüren werden / iſt nit nun ein wuͤſte ſchaniliche (ed /fonder —— gottsleſterung / mit dem / daß ſy das heilig rein Gottes wort gebruchend / wi⸗ der finen natürlıdyen verſtand / jrer ſchnoͤden üppigkeit / Büs bery vnnd vnflaͤtiger vnreingkeit. Dann ob Pre wol vnſer Süe.14. geredt hat / Wenn yemanis mir Fumpt vnd haſſet nit ine elteren / wyb vnnd kinder / ouch ſin eigen laͤben / der mag nit min junger ſynr fo hat er doch mit diſen woꝛten das wyb nit ge heiſſen ſinẽ eegmahel haſſen / oder jr ſelbs eer haſſen / ſchand vnd laſter lieben. Dann andere geſchrifften hier wider offenbar⸗ lich / an gar vil orten ſtrytend. Dar wenn es ein ſoͤmliche ge» ſtalt gewünnen fölte / wie die eerloſen lüt redend / fo moͤcht end doch die menſchen nit ſaͤlig werden / ſy ſtaͤind dann vnd mur⸗ tind / damit ſy gehenckt und gerederet / vnd hiemit vor der waͤl⸗ geſchaͤndt und geſchmaãcht wurdind. Welches doch ein vner⸗ Er. cab. hoͤrte ſach / vnd ein gar wuͤſte ſchützliche theologia wäre. Zeil. aber vorhin geſagt / daß wenn vnſere elteren / wyb vnd kind / eer vnd güt an Ver ſaͤugkeit / an der nachuolg vnd bekañtnuß Chꝛi⸗ ſti / vns hinderen woͤllind / denn ſoͤllind wir ſy (doch allein in diſem ſtuck) haſſen / vnd Chriſtum vnd fin wort ob allem lieben. Darumb diewyl ſy vns nit hinderend / ſollend wir ſy licb habẽ / jren pflaͤgen / vnd jnen thuͤn was wir ſchuldig find/zc. mb Ehrifti an müß vnd fol ja vmb Ebaiftı wıllen allerley ſchand vnd vorfle (chmach ſchmaach Iyden. Die hi vnd müßınan aber ein vnderſcheid bar meer ben in Ver ſchmaach vnd ſchand. Dann ſchmaach oder ſchand 6 beißt eins teile die ſund / Vie wir wider Bott Begond / durch ie wir one ſchaͤndend vnnd ſchmaͤhend:t alfo aber Pllend vnnd mbffend woir vmb Chsifti willen Fein ſchand oder ——

Ein wyb und D As aber die Fryen Töuffer / das iſt die mütwilli

Zas ander Bid. 36

den /Pas ift vmb Cheiſti willen fünden/ oder dulden willig das andere mit ons bandlind ſünd lafter / dardurch wir in (dad vnd ſchmaach vor Bott und Ver waͤlt Fommind. Andere teils / ift (hand vnnd ſchmaach Vie vneer / die uns von anderen Böfen lüten vmb vnſers heiligen gloubens / rädyrer vnd güter ſachen wägen/zügelcit vnd Bewifen wirt : Da wir pıl andere und B ſers verdiene bettind. Ond ſomliche ſchmaach und (hand müfe fend Pie glöubigen von unglöubigen Iyden : wie der Herr im Euangelıo geſpꝛochen hat / Saͤlig find jr/ wenn ſy üdy ſchmaͤ⸗ hend / vnd alles args wider üch redend mis Ver vnwarheit / vm̃ minet willensc. *

Es bat zwaren Chuſtus ouch geredt / publicanen vnnd hüs Wie die ha⸗ ren werdind den grächtleren vorgon im himmelrych: hat aber e Yamit Fein wyb heiſſen mürwillig zur büren werde /ja darum im Himeiryagt zur büren werden / daß ſy moͤge durch jr hürey/yngon in das 7 him̃elrych. Dann allenthalben in Ver heiligen Ruangeliſchen vnd Apoſtoliſchen leer geleert wirt / das Fein hürer noch eeb:ä- ! Fe: 5:9 cher / yngon werde in Pas him̃elrychh. Darumb hat onfer Yerr Chꝛiſtus / in ermeldeten worten / geredt von Venen Vie vormals büren gewefen warend / yerzund aber ſich mit warem glouben vnd beſſerung Chufto ker hard. Soͤmliche / ſpꝛach er / wur⸗ dind im him̃elrych vorgon den graͤchtleren / oder vor den ſelben ins himmelrych Fommen : darumb daß die graͤchtler wontend Johan. * ſy waͤrind geraͤcht / vnd warends aber nit. Dann ſy ſich an Chri» """” ſtum / mit glouben vnd beſſerung jrs laͤbens gar nit ergabend.

Vnd ſichſt alſo Chꝛiſtlicher laͤſer / daß es ein gottslefterige ſchãd

an Venen Fryentoͤufferen iſt / daß ſy babend gedoͤrfſen das wort

Chꝛiſti jrer üppigkeit alſo zwingen: das es ouch ſchandtlich

Cver zyhe man nur) erlogen iſt / daß ſy geſagt / huͤren werdind

im bimmelryd gröffer from̃e eerliche frouwen. Das

iſt aber war dẽ wort Gottes bezüget / daß wo die Fryen

toͤuffer / von jrer vmeinigkeit nitt abſtond / vnnd ernſtliche Buß Gepefs 10. vmb jr ſo üppig ergerlich waͤſen würckend / daß ſy mit ſampit —— jren ödenbüren / in abgrund Ver hellen allen vnreinen wů⸗

ften hüreren / eebraͤcheren und Tüflen) imer und ewigklich vers

ſenckt werdind werden.

Vnd fo dann glych wol Pie zytlichen güter ſoltind under Pen Die ronber'up Ebziften gmein fyn/werdend doch Vie wyber oftentlicdy und Flar SM vßgeſchloſſen und verbotten / als die in dem Bruch / wie andere ding / nit foͤnnend noch moͤgend gmein ſyn. Onndift deß halb

Widerdie Widertöuffer

Ger Sryentdufferen leer von der gmeinſam̃e der woberen /nis nun vnchꝛiſtenlich oder offentlich wıder das wor: Gotttes / fon der ouch nit menſchlich / aber wol riffianſch und hündiſch / vnnd mit dem ſchwert der Oberkeit beſchnydẽ / ja ze zerſchnyden.

Nach empfan⸗ Daß ſy dann wyter ſagend / nach empfangnem Widertouff gnem Wider koͤnnind ſy nit mer ſünden / wirt durch all jr thün vnd laſſen / alo

rouff nit mer ſanden.

9

falſch und unwar erwifen / vnd daß man vılmer grad Vase wie derfpil verfton ſol / namlich / daß ſy nad empfangnem Wider touff / alle ſcham / erbarkeit vnnd zucht abziehend oder von nen werffend/ vnnd ſich dar gaͤgen bekleidend mut aller vnuerſcham —* übery vnd vnreiner vn zucht. Deß doͤꝛffend wir gägen jnẽ

eines wyteren erwyfens, Diteileman nun diſen Boum/ wie ſy felbs immerdar vg dem heiligen Euangelio anziehend / ſi⸗ nen früchten, Onnd was fol aber das für ein ſchoͤne leer ſyn / da ſy fagend/ wir fündend nit/aber unfer fleiſch ſundet. Ich wond fy bettind Pein fleiſch mer / fonder wärind gnot vnnd gar zum

| gen worden, Oder wie meinend fy/ daß ſy nit fündind/fonder

Galat.3.

Rom. 7.

Vs iſt des vat⸗ were will. 10

95 fleifch ſinde? Iſt dann das fleifh das Ya fänder nit mer jren/oderift ine der Tafel in dic hut geſchloffen? Wo find oder enthaltend fy ſich darzwüſchend? Sy fagend aber/fy fyend wir dergebo:ne, Ja weldyer geburt? Ermäjfe man jre wort vnnd werck / ſo ſicht man Baldjr widergeburt. Dad fyend aber glych widergeborne / find ſy darumb nit mer menſchen / oder habend ſy darumb an jnen Fein fleiſch mer? Paulus rede von den wis dergebornen vnnd ſpricht / Das fleiſch gluſtet wider den geift/ vnd den geift glufte: wider das fleiſch. Unnd von jm ſelbs wi⸗ derumb/ So dien nun aͤben ich / mit dem gmdı dem gſatzt Bot tes/aber mit dem fleiſch dem gſatzt der fänd. Diewyl aber diſe 9 töuffer mit jren thaten erzeigend / daß ſy noch ein gar row

eiſch ſind / ſo dienet jnen Bas Ver (prub Pauli / Den vnreinen tft nüt rein / ſonder vnrein iſt beyd jr gmuͤt vnd gwüßne.

It aber dz nit ouch ein vnlydeniche gotts leſteriſche (HJ daß ſy allen jren üppigen mürwıllen bedecken vnd ſchoͤnẽ woͤl⸗ lend / mit dern lieblichen vnd heiligen nam̃en deß vatters? Ders ſtond ſy aber durch den vatter / den vatter der luginen vnd vn⸗ reinigkeit / ſo habẽd (yes wol erradten. Verſtõd ſy aber den vat⸗ ser im himmel / ſo liegend ſy Cver zy hend mir) den an, Dann ob en wol one Gottes vorordnung vnnd regierung nunıd be⸗ chicht / entſtadt doch die fündin ons felbe durch yngebung IB Tufclo. Das guͤt und raͤcht wil vnd gehüt Gott / dao

v

Das ander Bü. vnd das boͤß wil er nit vnd verbüt es. Da ſo fpziht Paulus / x wüffend was für gebott wir üch gäben habend/ durch den erren Jeſum / Dann Bas ift Ver willen Bottes/ üwere beilis ung / daß jrüch enthaltind vo: der hůry / daß ein yeder wüſſe en gefeß oderlyb Befigen in der beiligung vnnd eer /nitin fleiſchlichem luſt / wie die Heyden / die von Gott nüt wüſſend / ann Gott hat vns nit beruͤfft zur vnreinigkeit / ſonder zur hei ligung. Waͤr nun diſes verachtet / der verachternit einen men⸗ ſe —— Gott Ver finen heiligen geiſt gaͤben bat in üch / ꝛc. 1. 4. cap.

Heitend diſe Frye Toͤuffer ioch nun deß einigen orts Pauli ———.— gewaret/und deß heiligen gebott Gottesnit vergäffen/fo waͤ⸗ Zöufferen. rend ſy in fo grewenliche unreinigfeit/nitallein nit gefallẽ / ſon⸗ der jrer geiſtlichen / das iſt geiſtloſen ganz fleiſchlichen Een hettend ſy nienan doͤrffen gedencken. Dann ce blybt ye gewüß vnnd ewig war / das wenn die wyber anderen dann itn jren einigen Semannen Cwie dañ ouch von Goͤttlichem rechten nit mer dann nun ein mann / onndnunein wyb in Ver Ee ſyn föls lend / Matth.io. Iſich Begäbend/ daß da gar Fein Eefyn mag/ fonder fy oͤde hüren vnd ſ bandtliche Eebrächerin werdend vi find. Es iftzwarennit mer dann nunein geiftliche $Eein aller diſer waͤlt / namlich Vie Bezogen ift zwüſchend vnſerem Her⸗ ren Chꝛiſto Jeſu / allen ſinen loͤubigen in der heilige Chꝛriſt lichen Kilchen. Darumb alles das / dae die doen bůben dich⸗ tend von Fe geyſtlichen Een/ift alles nüt dann ein Tüfeliſche vureinigkeit: wie ouch das / das ð groß Gotts leſterer Dauid Goͤrg von Delfft gehalten hat / die Fe ſye fry / vnd werde kein mann nun an ein / namlich an ſin Eewyb gebunden: dañ er m

ge wol andere mer habẽ / vilen die frucht/ac. Sore man aber argegsen den fäligen Paulum/ weldyer das widerfpil/ und al fo redt = Hůry vermyden /fo habe ein yeder fineigen wyb 1.«orz. Merck fin eigen wyb) vnd ein yetliche habe jren eignen man. Das wybiftjres eignen lybs nit gewaltig/ fonder der mann: Veßglychen iftouch der mann ſincs Iybe nit gewaltig / ſonder das wyb. Iſt nun der mann ſines Iybe nit gewaltig / wie wil er jn dann einer anderen dañ ſinem einigen Eewyb gaͤben alt haben? Spꝛicht nit ouch bie vnſer Zerr hriſtus felbez y zweyföllend fyn ein Iyb oder fleiſch: ſo find fy ye nit zwey / ſonder ein fleiſch / ꝛc Vnnd diewyl nun diſem allem grundtlich vnnd warlich alſo iſt / fo habend die Oberen wol und ir ges

Yider die Widertsuffer

chon / Die ein fürnemmen capitanier der Töuffern/ja der vrhe⸗ beren der Töuffery einen am läben geftraafft habend / darum er cin Eewyb mit diſer geyftlofen Ee verfürt unnd gefchendt bat. Ond föllend alle Fromme Oberen ein gefliffen vfſaͤhen has ben / damit fömlichen groffen (handen vnndlafteren geweert werde. Hieuor im 3. capitel deß erften Büche ift diſer handel ouc angezogen. Hie wöllend wirs aber mit den groben Bꝛuͤ⸗ dern vnd fryen von aller erbarkeit Töuffern Blyben laffen.

Mon einem anderen gefchlächt der fryen Toͤnffern / jrem irrthum̃ / widerlegüg oder verwwerffung def felben. Cap. 4.

er frye © find ouch noch andere frye Brůd / welche uns das Zoͤuſſer. nündte glid ın diſer Toͤuffiſchẽ ordnung ſtellend / die ſelben find aber nit fo grob wie Vie vorigẽ / aber doch

groffe gly&ßner/särtling / in der ganze Religiö

vnd vnbeſtaͤndig: werdend deßhalben von anderen

dufferen in merteil jrer leer verbannet vnd verſchupfft. Dañ

ı fy hieltend der Kindertouff / die Oberkeit vnd der Eyd waͤrind

frye mittel ding / als deren ſich der glöubig gebruchẽ moͤchte /

2 oder nit / weders er woͤlte. Die predig Ich Goͤttlichen worts

lieſſend ſy vnder jnen abgon: dann die offen predig ſampt dem

kilchgang achtetend ſy nüt / oder niener für. Sagtend / es ſtuͤn⸗ Fe N geſchriben / wir müßtind alle von Gott geleert werden / vnd

ĩ Ioan.a. Ddoꝛrfftind nit dz ons yemants mer larte. Alfo achtetend fy ouch 3 die Sacramenta den gloͤubigen überflüſſig / oder ioch gar we

der nütz noch notwendig ſyn. Dañ fo der glöubig den geiſt

das habe das mit den vſſeren zeichen bezüget vnd angebildet wirt/mögind jm Die vſſeren zeichen nüt mer gaͤben / dañ er vor

habe / bedoͤrffe alſo der Sacramenten nüt. Sy hieltend ouch

es wäre fry den glouben bekennen od nit bekennen / ye nach ge

laͤgenheit der ſachen. Dañ fo groffe gfaar vor handẽ ſye / moͤge

7 der glöubig ſich wol ducken und ſchwygẽ. ſo einer die war

heit im bergen habe / ſye es gnüg vor Gott / ober glych wol vſ⸗

ſerlich vor den menſchẽ das widerſpylthuůye. Dañ der menſch

ſoͤlle vnd muͤſſe ſich nit in marter vn todts not begaͤbẽ von deß

6 gloubens waͤgẽ. Diewyl Gott nüt groͤſſer werde durch vnſer

7 lyden / noch vnſers todts begaͤre / 08 woͤlle dz wir wyb vn Find

8 verlaſſind. Darum̃ möge ein yetlicher vm̃ friden/rüw wol⸗

9 ſtandts willẽ ih ye nach gſtalt der ſachen vnd zyten / denen lü⸗

cn

Das ander Bůch. 38

ten in der vſſeren Religion / glychfoͤrmig machẽ / denen er ye 10 kumpt / vnd vnder denen er laͤbt oder wonet. Welcher meinũg ouch geweſen iſt der groß gotisleſterer Dauid Goͤrg / ꝛc. Sıfes iſt fo vil ein ſchaͤdlichere Sect / fo vil mer ſy in jren Be» uses gryfft / das dem fleiſch anmuͤtig / Gott aber in all wäg widerig Sea. sit. Vñſind zwaren diſer zyt / leider / vil mer dañ yemant meine/ menſchẽ / die weder Widtoͤuffer ſind / noch Widertoͤuffer woͤl⸗ lend geſchultẽ werden / welche aber nütdeſtminder cf in mer> teils erzelten articklen ſtaͤckẽed. Gott belffe ſomlichen durch fin wo:t und gnad heruß / behuͤte glöubige lüt / dz fy nit in ſom liche ſchwaͤre irrthum̃ fallind / vnd letſt dahin geradtind / dz ſy gr Fein glouben mer habind. Dañ alle frye Töuffer/ond al> Keinen gloubẽ le die jnen in gedachten artichlen gehaͤllend / habend zwarẽ gar ee * keinen gloubẽ / find wed Chriſten noch Papiſten / noch einiches andern gloubens gnoß / ſonder ſy ſind glychßner vnd lugner / lychtferige oͤde lüt / als die / nach dem ſy ye by lütẽ ſind / deß gloubens ſich ſyn glychßnend / deſſe Die find by Venen ſy find. Das doch in der warheit ein groſſer grüwelift vo: Gott / wel⸗ cher liebet beſtendige warheit/ vnd haſſet vnd verdampt die lu 8 lychtfertigkeit / gyychßnery Betrug. mit der wyß ie diſe lüt trybend / iſt Fein warheit mer vfferden / ſonder lügẽ glychßnen hat alle ding verderbt. Ja alle die alſo verderbt / find anders nüt dañ lugner vnd glychßner. Der Kindertouff / die Oberkeit ſampt dem Eyd / ſind nit alfo Der Ainder mittel vnd frye ding / dz ſy fry in vnſerem gwalt ſtandind ſy beu no Ey» thůn od laffen. Dañ diewyl der Touff Gott iſt / welcher Miralfo fry dt befolhen oder geheiſſen bat touffen / vnd alle die touffen die vn 3

der das volck Gottes gehoͤrend / die ſyend dañ alt oder jung / ſo a gebürt vns ye nit das vndlaſſen das vns Gott gebottẽ hat. Vnd der Gott / der den menſchen wol kañt vnd wol wußt ug "

dem menſchen die Oberkeit nit nun gůt / ſond ouch notwendig iſt / hat die Oberkeit / nit nun yngeſetzt als nüg gůt vnd not⸗ wendig / ſonder ouch dem menſchen gebotten der Ober keit ge⸗ horſam zeſen / deren eyd ſchweeren / andere pflicht ſchuld leiſten: wie find dañ diſe Bing fryz wie Fan ſy der mẽſch vnder⸗ J laſſen? Spricht dann nit der heilig Apoftel: Darum̃ ſo ſind not Romap balben vnderthenig / nit allein vm̃ deß zorns willenCfrylich Vie ſtraff deß erzürnten gwalts vermydẽ) ſonder ouch vm̃ Ver gen wille. Dañ diewyl die Oberkeit von Goit / gůtem

en menſchẽ / gſetzt iſt / gnagt frylich den die gwüßn: welcher

ij

won

PB

Wider die Widertöuffer. die Oberkeit veracht/ oder jren nit gehorſam̃et. Dañ Bott Fan innerlich die conſcientz wol anztinden/ wen wir ſchon vſſerlich nit der glychen thünd.

Wie die glsu⸗ Es iſt zwaren geſchriben / Sy werdend allvon Bott geleert

Feiner leer

mer bedoͤrf⸗ find.

fyn. Ftem/ On jr bedoͤrffend nit dz üch yemants leere/ fond wie üch Vie falbüg aller dinge halbe Berichter/alfo ift es war. Wels

2che ſprüch / wie ouch andere jrs glychẽ / den verftand habẽd / nit

vſſer leer vm̃ der in⸗ neren willen

nit abgethon werden.

Foan.®..

ſuc.it.

dz man Feines berichts überal mer bedoͤrffe / ſond dz Gott den bericht in ſiner Kirchen gaͤben woͤlle / frylich mit ſinẽ wort vnd geiſt: dz man keiner anderer leereren / noch anderer leer dañ ð Goͤttlichen bedoͤrffe. Die Goͤttlich leer aber iſt vns fürtragẽ durch die Propheten vnd Apoſtlen: da wir yetʒ keiner anderen leer zur gerechtigkeit / zum Gottsdienſt heil bedoͤrffend: die iſt warhafft / recht vnd vollkom̃en. Vnd ſicht mengklich hie daß die angezognẽ ſprüch Fryen Toͤuffern gar keins waͤgs ab⸗ thůnd oder niderlegend Vie vſſere predig den kilchgang der gloͤubigẽ. hilfft nit dag ſy ſagend / Weñ Ver geiſt innen lee⸗ re / ſo doͤrffe es Ver vſſern leer nit. Dañ wär hat ye rychlicher em pfangen vnd gehebt den heiligen geift dañ die erſt Apoftolifch irch? hat ſy aber darum das vffer wort od jre zamen komnuſ⸗ fen vnd Fılbgeng nit gehebt? Woͤllend dañ diſe lüt beiliger geiſtlicher ſyn dañ Vie erſt heilig Apoſtoliſch Kir? So ge⸗ brucht ſich Bott Cwie ouch im erſtẽ Buch gehoͤrt) der ordnũg / dz er ſin vſſer wort durch den menſchẽ pꝛredigen heißt / gibt darzů gnad / thůt den zůhoͤrenden / ſinen oßerweltẽ / die her tzen vf/leert/tröft ſterckt ſy innerlich mit dem geiſt / dz ſy die leer annem̃end / die ſelben liebend. Welche die vſſer war leer Gottes nit liebend / die doͤrffend ſich der inneren leer vnnd deß iſts gar niit troͤſtẽ noch ruͤmẽ. Dañ Dauid ſpricht: Saͤlig iſt der menſch / der fin luft vnnd froͤud hat in dem gfarz deß Her⸗ ren:vnd dariñ trachtet tag unnd nacht. Ond biebar dienet das vnſer Kerr Chriſtus Waͤr Gott iſt / der hoͤret Got⸗ tes wort: darumb hoͤrend jrs nit / daß jr nit Gott find. Ser Herr ſpꝛicht ouch anderſchwo im Kuangelio / —— die das wort Gottes hoͤrend und thůnds: rumpt ouch Mariã über die Martham / dz yhaͤne ſaß By ſinen fuͤſſen / vnd bo.tfin

Os dem til, wort: Mit dem kilchgang bezügend vnnd bekennend wir un» —— ſern glouben / wir bewyſend Gott damit ſin eer / vnnd dienend

igen.

m mit denen dingen / die er Bestiger hat jm gefellig ſyn. Dann in dem kilchgãg wirt nit Kr Pie predig irren Ä on

Das ander Bůch. 34

fonder da baͤttet man ouch an / da bekeñt und Bychtet man Bons Vie fünd / Va bekennt vnnd verjydht man offentlidy den waren glouben / da rüfftman Gott an vmb alles anligen / Bittet für yederman / vnd VanıFfet Bott vmb fine güttbaten/ da ſtürt man ouch den armen dürfftigen / da gebrucht man die heiligen Got tes Sacrament. In ſumma da uͤbt / pflantzt vnd nert man den waren glouben / vnnd ſtellend ſich die gloͤubigen offentlich für mengklichen / vnd zügend mit dern kilchgang jren glouben. Da nun yederman ſicht daß nit wenig iſt an dem kilchgang gelaͤ⸗ gen / ſa daß alle gloubigen ſoͤmlichen nit verlaſſen vnnd verach⸗ Dẽ kuchgang ten koͤnnend noch moͤgend / vnnd daß nüt gůts / kein Gott / kein verlaſſen vnnd gloub noch lieb / noch güter geiſt in allen Venen iſt / die den kilch *erochten.

9* verlaſſen oder verachten moͤgend. Ich reden hie nit von

en krancken vnnd bettligerigen / oder von gefangnen / welche von Gottes gwalt / vnnd vnuermügligkeit / in die gmeind nit kom̃en moͤgend: ſonder von denen red ich / die ſo ſy es wol moͤch tind / nit woͤllend / eintwaͤders liederliche / oder verachtung. Alle die aber Vie nit moͤgend zur gmeind kom̃en / vnd mit jrem geiſt darby ſind / ouch lyblich * wo jnen müglich / darby waͤ rend / die ſind vnnd blybend Gottes kinder / glider der Chriſtli⸗ chen gmeind / ouch teilhafft aller gütern / vnnd empfahend alſo keinen ſchaden von waͤgen jres lyblichen abwaͤſens von der Chꝛiſtlichen gmeind.

In der goͤttlichen geſchrifft findt ſich gar vilfaltig / daß die Die ritchgäng heiligen Patriarchen duch jre zamenkumnuſſen oder kilchgaͤng 783 gehebt habend. Dann habend ſy glych wol Feine tempel oder dienern kirchen gehebt / habend ſy doch ſich an gewüſſe eerliche kom⸗ gebrucht. liche ort beſamlet / da ſy jren Gottes dienſt / mit anbaͤtten / anruͤf⸗ fen/leerenoder vermanen / vnd opfferen geübt habend. Do wüf fend wir / wie Mofis 3yten der Kerr allen vfferen Gotts⸗ Bienft/fo wol geordnet / vnd finem volck gäben/ ouch was cr in dem 4. gebott der Erſten taflen gebotten bat. Soͤlichs / fo vil den glouben vnd liebe / ouch den geiſtlichen Gottes Vienft Bes langt / ift von vnſerem Herren Ehriſto nit abgerbon : welcher ouch Vie Chꝛiſtlich gmeind Befamlet / vnd fine Apoftlen geheiſ⸗ fen bat Chꝛiſtlichen kilchgang in aller waͤlt vfrichten. Beſaͤch mar die Geſchichten Ver heiligen Apoſtlen / fo wirt man findẽ / daß alle fürnem̃e kirchen / jre zamenkomnuſſen / gmeinden oder kilchgaͤng gehebt habend. Darumb handlend diſe Fryẽ Toͤuf⸗ fer wider den waren Chriſtlichen gloubẽ / damit daß

iij

Widerdie Widertsuffer

ſy die Chriſtlichen kilchgaͤng zenüte machend / und Vie lüt dar⸗ uon abziehen». Es thünd es aber merteils alle Toͤuffer / die ſich damit ſchwaͤrlich vor Gott verfündend / ale Vie Gott ſin cer Bott gäbe es jnen erkennen / vnd dz raͤcht iſt zeſaͤhen.

Wytere antwort off der Fryen vnd anderer Toͤuf⸗ feren irrthumb / belangend die heiligen Sacrament / vnd das glychßnen oder verſchwygẽ / das bekennen oder verſaͤhen des gloubens. Gap. 5.

BieSacras AB fyaber fagend die Sacramenta fyend den glöus —— *— bigen überflüſſig / oder joch wäder noch nodtwẽ ennüg. dig / deßhalben voͤrffte man jren nüt / ift offentlich wei der das wort Gottes / vnd zum teil ouch ein offne le⸗ fterung Gottes. Dañ weni die Chuſtlich kirch oder Die glönbigen der Sacramenten nit bedoͤrfftend / als die jnen ——— vnnotwendig waͤrind / ſo hette doch Gott das yngeſetzt das überflüffig vnd vnnodtwendig waͤre. Das hat er ‚aber nit gethon. Dann was er ye gemacht und yngeſetzt hat / dz bat er wol vnnd raͤcht und nodtwendig yngeſetzt: vnnd anders reden oder gedencken / iſt ftiind und vnraͤcht / ja es iſt Gott leſte⸗ ren. Soer dann ouch die Sacrament yngeſetzt hat / find ſy nit vnniitz. Sy gaͤbend aber diſer jrer vngegrünter red / diſe vr⸗ | fach / die Sacrament moͤgind den glöubigen niemer gäben/ Die den glon» dann er zůuor im geift und glouben habe. Dem fye glych alſo / ben vh ge ge wie fy redend/ es volgeaber daruß nit daß Yarumb Vie Sacra —— ment vnnütz ſyend / vnnd die / deren man nüt bedoͤrffe. Dann die Sacramẽt wär hat ye den geiſt volkomner gehebt / wär iſt der gnadẽ brun gebrucht. nen ſelbs als vnſer Herr Jeſus Chꝛiſtus? Als er Johanne kam daß er von jm toufft wurde mit dem vſſerẽ —* ſertouff / ſpꝛach Johannes / Ich bedarff / daß ich von dir getou ah. Werde / vnnd Bu kumpſt mir? Aber der Herr antwortet jm vnd ſprach / Laß es yetz alſo ſyn. Dann alſo gebürt es vns alle nn erfüllen. Darumb hoͤrt es ye von Gotts raͤcht rzů vnd fol alſo ſyn / daß man ouch vſſer lichẽ toufſe vnd toufft werde: vnd find die Sacrament nit vnnürz von waͤgen Ver ins Aco.o. io. neren gaaben. Was nit ouch Ver herr vg Morenland glöubig/ vnd den heiligen geiſt? Was nit ouch Cornelius glöubig vnd hatt den heiligen geiſt? Yetz hettend ſy deß vſſeren touffs / nach diſer lägen läten fag/nüt mer bedoͤrffen. Aber das wider⸗

ſpil

Das ander Büch. 40

fpil findt fich in Ver geſchrifft. Dann nütdeſt minder toufft Phi⸗

lippus yhänen ſinẽ begaͤren / vnd dıfen der Apoſtel Petrus /

frylich nit vergäbens/überfläffig / one nutz vnnd one meerung

der gnaden Gottes. Darumb habend die vralten billich vers dampt / vnd mit dem wort Gottes / jren zyten / die Meſſalia⸗ Mefralianı, ner / ein Sect alſo genannt / verworffen / die glyche meinung hat tend mit diſen Sıyen Töufferen. Dann ſy bieltend/ wenn einer den lyb Ehzifti geiftlich und m̃erlich genoffen bette / fo wäre jm dannethin das Nachtmal kein nütz. Vnnd findt ſich aber/ daß nit nun die Apoſtlen waren glouben gehebt / Chꝛiſtum nach finer leer / Joan. 6. geiſtlich genoſſen / vnnd doch nütdeſt minder das Nachtmal vſſerlich ouch genommen habend / ſonder daß ouch Paulus geſprochen hat / Bewäre ſich aber der menſch / dannethin aͤſſe er von diſem brot / und trine ke von diſem tranck. Da frylich das bewaͤren one den geift vnd glouben nit Befchäs ben Fan noch mag: nütdeſtminder empfahend ſoͤmliche das Nachtmal: dann Paulus heißt ſy es empfahen / frylich nit one frucht. Es gloubt einer einem eeren mañ / der jm bat gethon ein zůſag / vnd hats darfür daß yetz er Vie züfag oder das / daß jm zůgeſagt iſt / als vil / aAls habe: noch dennocht ſagt er nit / daß es darumb überflüſſig vnnd von vnnoͤten ſye / offentlich Vie zůſag oder den kouff fertigen / vnd an dem gericht mit brieff unnd ſiglen vfzůrichten: vnd fo das beſchicht / vnnd er brieff vnd ſigel offentlich empfacht / achtet ers nit darfür daß da ein vnnoͤttige ſach gehandlet werde / oder daß er da nüt mer / dann er vorge⸗ hebt / empfangen babe. Vnnd diſes byſpil hab ich hie darumb yngefuͤrt / / daß Paulus das Sacrament der Beſchnydung / ge Rom. 4, nennt hat ein Sigel der graͤchtigkeit deß gloubens:als da Abs

raham zůuoꝛ durch den glouben graͤcht gemacht / hernach erſt

das Sacrament Ver beſchnydung / doch nie überfläffig oder

one nutz empfieng / ſonder zur beſiglung / daß allein der gloub

from vnd geraͤcht madhr/:c,

Mit diſer leer aber Ver Fryen toͤufferen / werdend fry vßge⸗ Die @a laͤrt / vernütet vnnd abgethon die heiligen Sacrament Cbaifti/ * mercklichem nachteil der Chriſtlichen kirchen. Dañ ob glych wol vnſer heil an die Sacrament nit angebunden iſt / alſo daß wir one ſy Cwenn man fy in der hoͤchſten nodt nit gehabe mag) nit fälig werden mögind/fölled ſy doch in jrer ordnung / an die fy Bott in finer kirchen geftelt bat Blghen fton / vnnd ſo man

empfahen vnd erlangen mag/nitale unnötige ding/ vnderla

Widerdie Widertöuffer

Herren Nacht danckſagung vnſers Herren Chriftiynit andere / dann von ges febläch io. meine hußbzot/fagend das fyentit mer noch wyters Yann ol

is 8 3 = u 8 * 2 * Ne: St ui. =” a S In 2 Dr 7 = & 3 8 ke) 2. 2 2 = & 5 5 Ä

1.Cor.ıe. Die geſtalten / ſonder das wäfen deß brots das brochen wirdt/

vnd 11.

Sas lyblich —— nit hieruß wie es etlich Toͤuffer haltend / das in dem &ifen def ihbs

Shin. Vie gſchrifft zeige an vßerſcheidenlich zweyerley

Das ander Bũch. 4

Effens trinckens deß waren lybs blůts Cheifli. Das ein iſt ein lybliche wyß / als da die Capernaiten hortẽd / dz Chriſtus ſagt / er wäre das him̃elbrot / fin fleiſch wäre die recht ſpyß / fin blũt aber das recht tranck: vnd ſy daruf ſprachẽed / das wäre ein herte vnmenſchliche red / daß er gſagt / Din fleiſch wäre ein ſpyß / vnd die muͤſſe man aͤſſen / woͤlle man anders laͤbẽt wie er Boch moͤchte und koͤndte fin fleiſch Clyblich ) aͤſſen gäben? Daruf antwoꝛt jnen Ber Herr / vnd ſprach: Das fleiſchẽ frylich lyblich gaͤſſen )iſt nit nütz. fo es dañ lyblich aͤſſen nit nütz iſt / hat es frylich Ber Herr / der allein nütze ding vfſetzt / nienen yngeſetzt oder befolhen lyblich aͤſſen: ouch im Nachtmal nit. Vnd alſo wirt der lyb Chaifti ja nit geäffen.

Es iſt aber yetzund ouch ein andere aͤſſen und trincken deß Das geiſtuch Iybs vnd blůts Chꝛriſti / Bas der Zerr ſelbs 304.6. Paulus ing 1. Corintheao. deßglych Vie gang heilig Chriſtlich Birch an⸗ uno biärs fang einbällig ye ye geiſtlich geneñt hatınir dz Der lyb Chri⸗ Chun. ſti in der nieſſung geiſt oder vnſichtbar werde: dañ der lyb Chꝛiſti blybt allweg ein warer lyb an jm ſelbs in finer natur vi eigenfbafft/fonder dag der Herr une geiſtlich ſpyßt / vnd dag wir die ſpyß deß laͤbẽs geiftlicher wyß nieffend. Das felbaber Ei alfo / Vnſer Serr Chriſtus Ver yetzund ift und blybt im

im̃el biß end der waͤlt / hat vff erden / wie er noch hie niden was / ſin lyb und blůt der waͤlt zur ſpyß und zum track gerüſt / it dz er ſy in tod gaͤben / vnd mit fine tod die ſund und den ewigen tod überwunden / grechtigkeit aber und das laͤben wid cbsacht oder erworben bat. Dani wie die lyblich ſpyß den men Chnſtus

en ſpyßt erhalt lyblich / alſo geiſtlich werdend wir by dem vns 2 läben erhaltẽ / vnd recht geſpyßt durch den hingaͤbnen lyb Chri ſti / vnd fin vergoſſen blůt: dan vg denen durch Göttliche krafft vns mitgeteilt wirt gnad / grechtigkeit und das lebe. Dañ Chri ſtus der yetz der gerecht Gottes iſt / macht vns durch finen Wir aſſen⸗ geiſt laͤbendig vnd grecht / vnd das ſelb eben mit dem laͤben ep mit der gerechtigkeit / die er erworbe hat ımt fine lyb vnd blůt: - gibt ſich uns alfo zur fpyß. Wir aber —— aͤſſend oder nem̃end an ſomliche geiſtliche ſpyß in Die feel durch den glouben; durch welchen wir grecht find vnnd laͤbend. Dañ wie man die lyblich ſpyß annimpt mit dem aͤſſen: alſo werdẽd wir teilhafftig der gaben Chriſti / vnd nemend an fin laͤben / mit vnd durch den gloubẽ. Darum̃ bat er ſelbs geſprochẽ / Ich Bin dao bꝛrot deß laͤbens: welcher mir kumptẽ iſt aber zum

ze

ß Wider die Widertoͤuffer

kom̃en / gloubẽ) den wirt nit hungern: waͤr in mich gloubt / Ben wirt nim̃ermer dürften. Vnd Pas iſt die wyß vi maß deß geiftlichen äffens vnd trinckens deß Iybe Blüte E baufti: wel ches ouch vſſert dem Nachtmal Cbaiftı Befchicht : darzũ / dem laͤbẽ / ouch Feiner andern wyß in dem Nachtmal Chuſti em gloͤubigen genoffen wirt: onet dz yetzund das vſſerlich nieſſen &hafti aſſind. deß Sacraments ſampt der ganzen vſſern action oder bands lung darzů kumpt / mit deren wir ouch offentlich begond die wider gedaͤchtnuß deß todts Chriſti / ſampt Ver danckſagung. Dañ das Nachtmal Chꝛiſti iſt anders nüt dañ deß vil er zelten handels vnſers heils Sacrament / zügnuß / anbildung vnnd widergedaͤchtnuß. Das iſt ouch ein zeichen (als die Toͤuffer redend) der verbruͤderung / das iſt der vereinigung / namlich: daß wir alle die von einem bꝛot aͤſſend / alle eines lybo lider find:es ift aber nit das fürnem einig / als ſy Be Toͤuf * vermeinend / in dem Nachtmal: diewyl ſy deß nieſſens Chri ſti / ouch anderer dingen nit gedenckend / vnd allein von der ver bꝛüderung redend. Das alles hab ich hie etwas wytloͤuffiger —— alle die das laͤſend / verſtandind / wie vnbillich ie mit uns handlind Vie uns Zwingliſch nennend (deß wir vns Hoc nit Befhämend / als Ver ein truwer diener Chriſti ſyn / recht vnnd wol geleert bar / aber doch Chriſten vnnd nit —— geneñt woͤllend werden ) und ons under die Toͤuf fer zellend / vnnd mit den felben in jren gſchrifften vnnd an den Canzlen verdam̃end / darby güt forg habẽd / damit vnſere ger ſchꝛifften vnd vnſer vnſchuld nienan an tag kom̃ind / tc. —* —— Das aber wyter von diſen vnſeren fryen Toͤufferen geredt nn wirt / Es ſye fry den glouben bekennen oder verſehwygen / ja nit fty· wenn die Befannntuß gefaarlich ſye / fomöge vnnd ſolle man 4 ſchwygen / iſt wüſſentlich falſch / vnnd wider das heilig Suan⸗ ae gelumsin welchem vnſer Herr alſo ſpricht: Wär mich bekennt vor den menſchẽ / den wil ich ouch bekennen vor minem vatter der in him̃len iſt: waͤr mich aber verlougnet vor den menſchen / vnd ſich minen vnd miner worten Befbämpt / vnder diſem ee⸗ brecheriſchen vnd fündigen geſchlaͤcht / deß wirt ſich ouch Ye menſchen fun beſchaͤmen / weni er kommen wirt in der herrlig⸗ keit ſines vattero mit den heiligen Englen / etc. 3Alſo iſt ouch jr vrſach / warumb nit notwendig ſye Vie vffere hernen behaleẽ lich od mundtlich bekanntnuß / darumb daß es gnüg ſye weñ a betaũt · einer die warheu um bergen habe / vnd ſchade nut weñ cr vffers

Das ander Bid 42

lich vor den menſchẽ glych wol das widerſpil trybe / ꝛc. Ta diſe g

jre vrſach iſt ouch nit minder falſch dañ jr Schlußred / lutend /

Man moͤge den gloubẽ wol verſchwygẽ. By den alten find ge

weſen die Belcheſaiter / welche allenklich glyche meinũg gehal Helche ſaiter een habend / find aber von den Chriſtgldubigẽ mit der wars

beit verdampt. Dani loufft völle deß hertzẽs Ver mũd über /

P kan vnd mag der mund nit ſchwygen / iſt das hertz recht an»

zündt mit warem glouben. Zwaren wo ein kleiner glunfen

iſt deß ware gloubens / da fpzeit er jm den ſchyn vn biz der berañtnuß. Sañ Paulus ſpꝛicht / Mit dem hertzẽ gloube man

zur gerechtigkeit / mit dem mũd bekeñe man heil / Rom.ıo.

So find vorhanden herrliche byſpil / deren Die jren glouben nit

im ſack verborgen getragen / vnnd ſich ſinen beſchaͤmpt / ſonder in herrlich bekeñt habend. Beſach man Vic hiſtory Daniels/Die Daniels. Geſchichten der heiligen Apofilen/ vnnd das 8. Büxh Ruſebij

won den Geſchichten Ver Kirchen.

Sol ſich aber der glöubig nit begabẽ in die marter in den Der glöubig €0d von deß gloubens wägen? Warum̃ ſpricht denn Ber Herr O3, im Euangelio / Wär mir wil nachnolgen / Ver verlougne ſich besäben. ſelber / vnd neine fin crücz vff ſich / vnnd volge mir nach Dann 6 waͤr fin laͤben behalten wirt / der wirts verlieren: Waͤr aber ſin laͤben verlürt vmb mımen vnd ṽs Euangeliums willen / der wirt es Bebalten?zc. Marcis. Denen worten Chriſti / die ſo klar vnd heiter ſind / daß nit möchtind beiterer werdẽ / gloubend Vie vßerwelten Gottes ſtyff / achtend nüt mer deß vnbegründ⸗ ten weichen Toͤuffiſchen geſchwaͤtzes.

Vnd ob dañ glych wol vnſer Herr Gott nit gröffer wirt —* Aurch vnſere marter vnd vnſern tod / diewyl er in jm ſelbs und Ipde finer *. durch ſich ſelbs herrlicher ift dañ einicher mund vßſprechẽ moͤbigen. ge / ſo züget dennocht Vie gſchrifft / dz er durch der ſinen lyden 7 ond od geeret vnd gepriſen werde. Sañ als der Herr dern bei ligen Petro vorgeſagt / wie jn wurde in ſinem alter ein anderer binden / fuͤren dadin er nit woͤlte / ſetzt der Euägelift herzů:

Diſes hat er geſagt Bedetiten mis was todt er Gott pıyfen wourde/Foan.zı. Beſaͤhe man hieruon wyter i. Pet.4.cap.

Es begaͤrt zwarẽ Gott nit den tod / als ouch Fzechiel dad / A deß ſundigen menſchen / ſonder vil mer daß erläbe. Das laͤben —— aher das wider Gott / im vnglouben / in ſchand vnnd laſteren / 8 im verlougnen Gottes ſines worts gefuͤrt wirt / heißt iſt ein iod / vnd kein laͤben. Da wil nun Gott nit in einẽ

ij

Wider die Widertsuffer

ſomlichen laͤben laͤbind / darumb er ouch nit wil daß wir jn uff: eins ſomlichen laͤbens willẽ verlougnind / ſonder vil mer heißt er une cin ſoͤmlich / vnnd ja ouch vnſer zytlich laͤben ver ſchetzen vmb der warheit willen / vnd verheißt vns daß wir durch den zytlichen tod zum ewigen laͤben gon werdind : als grad hieuor dem Kuangelio verſtanden iſt. 2* Wil dann der Kerr nit dag wir vmb ſinen vnd ſines worte velaſſen. willen wyb und Find verlaſſind? Warumb hat er dann in Sem Euangelio geſagt: Wen yemants mir kumpt / vnd haſſet nis in vatter und muͤter / wyb vnd kinder / brũdern vn ſchwoͤſtern / arzü ouch fin eigen laͤben / der mag nit min junger ſyn? Lüc. 24. Doch ift von diſem artichel ouch erwas gefagt im ı. am 9.capitcl. Wtder das Vnd daß die Töuffer zum beſchluſſz fagend / Es möge ein fehanncich = den glouben glychßnen / den yede volcker habind / ag si⸗ eſen ye einer gar ſchandtlich geredt / grüwlich so hoͤren. Dañ ſy thũnd leerend hiemit offne grüſeliche ſchand vnd ſünd. Oder iſt dann liegen vnnd glychßnen nit fünd vnnd ſchand? Was iſt aber liegen vnd glychßnen / wenn das nit gelo gen vnd glychßnet iſt / wenn ich im hertzen ein andere hab / vnd vſſen vor den menſchen vil ein anders thün? Oder iſt das ouch nit groſſe find und ſchand / daß wir vns vnnd vnſere ruͤw mer liebend dann Bott ? Yen menſchen dar mer foͤrchtend / dann Bott? In dem verlougnen aber vn diſem glychßnen beſchicht das clles. Darum laß mengklich Vie ſchandtlich vud laſterlich leer faren / vnd gloube vil mer hie den worten deß heiligẽ Apo ſtels Pauli / welcher ſpricht / Das iſt ein es wort / Sind wir mitgeſtorben / ſo werdend wir mitlaͤben. Duldend wir ſo werdend wir mitherrſchen: Verlougnend wir / fo wirdt er vn® ouch verlougnen / ꝛtc. ꝛ. Timoth. ꝛ. cap. Diſer Apoſtel leert uns ouch fliehen alle befleckũg / welche da iſt in den religionen / die vſſert vnſerẽ waren einigen heiligen Chꝛiſtlichen gloubẽ find. Beſich vnd liß in ꝛ. Coꝛinth. 6. vnd 1.Cor.10. Don den Huͤtiſchen bꝛuderen / jrem irrthumb / vnnd / widerlegũg oder verwerffung dep ſelbẽ. Cap.s. Die Hůtiſchẽ Je zaͤhend Widertoͤuffiſch rott / iſt Ser Zürifcht bꝛũ⸗ buäder. deren: Pie alfo find genenntwoiden / von einem/ der Fohans Hůt bieß/ vnd in finem Fyb ond irrthum̃ / in 2 Ber gefaͤngknuß abgeftorben ift. Oifer Johans Als hielt / daß ſine jm anbangende Widertoͤuffer / das

Das ander Bad. 43

lich Iſrael waͤrind / vnd muͤßtind mir dem [hwärdt alle gottlo⸗ fen Cbananiter vßruten. Der Herr aber wurde jnen die zyt / in Deren ſy ſoͤlichs thün ſoͤlltind / offnen / Diſe Huͤtiſchen giengend ouch gern mit geſichten vnnd troͤumen vmbralle jre gefichten 2 warend hewſch vnd grüſenlich. Dañ ſy ſagtend nun von grew lichen ſachen / die ſy geſaͤhen hettind / welche Gott mit der waͤlt handlen woͤlte So gwüß aber was es By jnẽ / daß yetzund der zZ letfte tag / als gaͤgen wir tig waͤr / daß etlich jren / jr baab vnd güt verthatend / der achtung / ſy wur dind nit wol moͤgen mit jrem uͤttie graͤcht werden / wurdind ja das kurtz zytle gůts gnüg ha

n. lich jren find mit Ver zyt den willig armen / garnach / 4 glych worden. Soch habend fy nit jnen felber/ fonder Ben Bzüde ren (als fyfagtend ) ond fhwöfteren geſamlet / doch jren felbs in dem vftcılen nit vergäffen/:c.

Dice beilig Apoſtoliſch geſchrifft aber verwirfft den Igblichen Wit ſind das Iſrael / vnd lert daß alle raͤchtgloͤubigen Ebaiften lüt / wz lan geiktch a den oder oıten/oder was zyten ſy ſyend / daß raͤcht Gott gefel er lig Ffrael/ja das geiſtlich Iſrael (yend. Darumb find Vie alten | marchen der zwölf ftainen verrucht / Biß end Ver erden/ Ver alte pundt iſt dur ch den nüwen vfgebebt / vnnd find yetzt alle glöubigen das rächt Iſrael Gortce. Alſo ſpricht Paulus/ Fo Tom>- find nit alle die Iſraeler / die von Ffrael find : fo find ſy ouch nit alle darumb Finder / daß fy Abrahams fomen find / fonder in Iſaac fol Bir der fomen genennt werden: Vas ift/es find nit die Finder Gottes/Bie nach dem fleiſch Finder find / fonder Vie Fins - der Ber verheiffung/ werdend für Finder verrächnes/ atc. Nit an» ders leert uns ouch Ver heilig Apoftel Petrus / welcher fpzicht/ 1.peı.2. Sie glöubigen Vie vor nit Gottes volck warend/ ſyend yet Bortes volck worden/ durch Chriſtum im glouchen/ ja fy fyend 948 Füngklich prieftertbumb / Das heilig volck / von Gott zum beiligen prieſterthumb ger cht / opfferen geiſtliche opffer/

Pie Bott angendm find und Chꝛiſtum Jeſum weldye opffer wytlönffiger der heilig Apoſtel Paulus beſchrybt. Rom. 12.15. Philip · Hebꝛ. iʒ. Es find diſer ʒyt keine Chananiter mer / die wir mit dem ſchwaͤrdt ſoͤllind vßrüten: wir find yetzund alle gr Brüder in Chriſto Jeſu. Vnſer eigen fleiſch vnnd Blüs/ vnſere gluſt vnd ſünd in uns / find die Chananeiſchen nachleipſcheten / Sic wirCals geiſtliche priefterImit dem ſchwaͤrt deß geile mes tzgen / vnd nüwe en Gott vfopfferen ſollend. Sunſt hab ich Yaoben im i. Buͤch am .cap.von erraahen 7* gotilo⸗

Wider die Widertäuffer

fen gefagt. Oder wenn bat Ber geiſt den Hůtiſchen geoffnet dz (y ſoͤllind Vie goitloſen erfhlahen? Nüt und gar nüt hat er jnen eoffnet. Darum̃ iſt es ein jamer / daß diſe Toͤuffer und andere ouffer / fo vil und dick angelouffen / gewitzget ſind und den⸗ nocht ee wir: M * Von gſichten vnd troͤumen hab ich ouch hieuor geſagt / das ch allein mmüß ich bie mälden / Bas es ein wunder ift/ daß alle Vife Thesen. Töuffer vnd alle jres gelychen / doch nimmer joch nun ein gnad "a ryche vnd früntliche geſicht vor Bott habend: alle jre geſichten find non von angſt / not / plitzg / doñer / plag / ſchwaͤrdt / von ar wel / jamer / Tüfel / todt / hell verderben/ undergon und zerkni⸗ ſten / ſo doch Bott ouch fine vßerwelten gwüßlich in mitten di⸗ fer boſen waͤlt hat / deren er nit vergißt / ſy troͤſt. Die Prophe ten vnd Apoſtlen habend ouch jre ſchwaͤren offenbarungen debt / ob näbend Venfelben ftond mirhinzů ouch Vie troſtli⸗ chen ſprüch und verbeiffungen Ver gnaden. Darumb ift der eift der widertoͤuffery / ein fyndfäliger / znnwünger/ melan- olifcher) Saturniſcher / vnd Marcialiſcher geift/ ver zwyf⸗ lung vnd zerſtroͤuwung vil geſchickter / dann raͤcht geſchaff⸗ ner ſterckung vnd vnderrichtung: vnnd ſchlüfft deßhalben vil mer vnden haͤruf / dann daß er oben haͤrab geſandt werde. Vff den Jung Daß dann die Hůtiſchen mit jrem vfrumen vnd verzeeren/ fiencag daß jnen vff Ben Jüngſten tag nat überigs überblibe / fürgefa —— ren ſind / habend ſy wol er zeigt / daß ſy in die zytlichen ding vil 3 mer geſetzt habend / dañ ſy aber Bes felben habind woͤllen wort baben. Iſt jnen ouch hernach raͤcht beſchaͤhen / daß do ſy vfge⸗ rumpt / vnd alles das ſy gehebt / verthon habend / vnd doch Ver ängfte tag mit kommen iſt / mangel habend lyden müffen. ltind dennocht an diſem verfüllen / oder vil mer falſch ver⸗ iger Ver pꝛophecy jres pꝛopheten / gefäben / ja griffen baben/ fy nit einem propheten / ſonder dem HDüten/ja den filtʒhůt / gloubt habend. Wider die vuuf Fr glychßnete armůt / als Ver nüwen willigen armen / vnnd tig 6ᷣäjr ſamlen Ben Brüderen und ſchwoͤſteren / hat wol ein ſchyn vor 4 abergloͤubigen lüten / mißfallt aber Gott / der ſoͤmlichen gutzel verbotten / den fulen ſchleich vnd müfliggang verworffen / vnd Vic arbeit geborten : ja verbotten hat / daß yemants dem naͤch⸗ fien/onder Ver gſtalt Ver religion Gottes dienſts / beſchwaͤr lich ſye. Der Tüfel richtet an one zwyfel / ſomlichen Gott gar wißfelligen gutzel / daß da jm vnſeren zyten nit ab⸗

Sas ander Büůch.

bꝛrochen worden ift / an dem betruglichen / Befhwarlichen den glöubigen/famlen/ ond an den baͤttelmünchen / doch immerdar etwas nüwen gewächfes Ves gylens pflange / daß er nit gar von dem fulen fomen kom̃e. Hoͤrend doch wie Paulus fo ernft> lich alles des glychen gumels verwirfft / vnd fo gar fträng vff die arbeit tringt / vnd ſpricht / Ich hab üwer Feines filber hoch Acto 20. gold / noch kleid begaͤrt: ja jr wüffend ſelber / daß mir diſe mine⸗ hend / miner notturfft / vnnd deren die By mir gewäfen ſind / gedienet habend. Ich hab üch alle ding anzeigt / daß man alſo mit ar beiten muͤſſe die ſchwachen vfnemmen / vnd an die woꝛt deß Herren Jeſu gedencken / das er geſagt bat / Gaͤben iſt ſali⸗ ger / dann nemmen oder empfahen. Vnnd widerumb / Wir ges bietend üch liebe bruͤder in den nammen vnſers Serren Jeſu Chꝛiſti / daß jr üch abthuͤgind eines yetlichen Brüders / Ver da vnordenlich wandlet / nit nach der angaͤbung die er von vns empfangen hat. Dañ jr wüſſend / wie man vns ſol nachuolgen. Dann wır habend vns nit vnoꝛrdenlich under üch gehalten / ha⸗ bend ouch nit vmb ſunſt von yemants dae brot genom̃en / fon» der babend mit müy vnnd arbeit / nacht vnnd tag gewere ket / vff daß wır nie mants vnder üch beſchwaͤrlich werind: nu daru

daß wir deß nitt maacht habind / fonder Bas wir unne fels ber üch zum vorbild gaͤbind / vns nachzeuolgen. Dann do wir by üch warend / gebotend wir üch / daß ſo yemants nit woͤlte ar⸗ beiten / der fölre duch nit äffen. Dann wir hoͤrend daß etlich vn⸗ der üch vnordenlich wandlend / die nüt arbeitend / ſonder zeuil fürwig try bend / ic.ꝛ. Theſſ.a. Vnnd doͤꝛffend erzelte wort keins wyteren erklaͤrens / dann ſy heiter gnůg ſind / vnnd richtig ftry⸗ tend wid der nüwẽ alten Damleren oder gylern / der baͤtiel munchen und der Hůtiſchen gutzel.

Mon den Auguſtiner Bruͤdern / jren vnd jres gely⸗ chen irrthumb / vnd widerlegung oder verwerffung

N die einlifre ſtatt der Widertduffiſchẽ Seeten oder ee rotten/ fegen ich yezund die Auguftiner Touffbräs ce.

der/ welche alfo find genennt wordẽ von einem Töufe

fer der Auguftin hieß / vnd Beben was Der was dem Hůten nie vnglych mit troͤumen pnd mit geſich⸗ ten / wie dann diſe lüt in dem gantzen Orden gar gern mut müß vnd vielen fantaſyen vmbgond / vnd vil ieber Yen troͤumen deñ

| Wider die Widertöuffer dem geſchꝛibnen wort Gottes lofend : darumb jnen ouch recht beſchicht / daß ‚de jren sröumen verfincßend vnnderflichend. ı Soch bartend diſe Auguftiner jr Befonderbare opinion oder meinuüg / das den menſchen noch malen Ber himmel verſchloſ⸗ ſen / vnnd noch nit vfgethon waͤre / ſonder biß an den Elan en sag Befchloffen Blybe. Denen nit vnglych Die ſind / die da gebals 2 ten ſye noch kein heilig im him̃el / kein gottloſer in Ver hell / ſonder ein yeder werde verwaret an ſinem gewü beſtimpten oꝛt / da man nochmalen nit wüſſen möge wo. Erili⸗ 3 che ſpiechend es denn / vnd benamſend das o1r/ da ſy mitiler zyt biß an den Jüngſten tag ſyend / Vie gloͤubigen in Gott / Vie vngloͤubigen aber in dem Tüfel: an dem Jůngſten tag aber werdind die gloͤubigen erſt in himmel kom̃en / vnd Vie vngloͤu⸗ bigen in die hell. ich bie from̃er glöubiger/wie doch gedachte Toͤuffer mit jren fantafyen fo wyt hinder kom̃end / Daß fy alſo geftäckend in fo gar grüwlichem unglouben/pnd nit mer wüfend/ ob fy flig ‚oder verlosen werdind / wo Boch himmel oder hell fye/ oder ob die beiligen im bimel fyend / oder die unglönbigen in Ver hell. $Eo gadt aber gern alfo allen denen die fidb von dem Flaren wort Sun er era Ben Er = * > re Wie die a en wol Pau 8/ ven ſy anziehend / gefpsochen / alser Ver glöubis Baffungne gen vättern Yen Sebreern am nı.cap. gedacht : Diſe babend empfangen ha die verheiffung nit empfangen / darumb daß Gott etwas Bef> bind . ſers für ons verſahen hat / vff das ſy nit one vns veruollkom̃net werdindrer hat aber geredt von der vrſtende der todtẽ / mit wel cher die gloͤubigẽ veruollkom̃net werdend:dıewyl dañ erſt Ver lybvon todten widerumb vferweckt / zur feel kumpt / vnnd alſo gang menſch mit r vndfeel vollfomen fälig wirt: da aber bißhar Vie feelen Ber abgeftorbnen glöubigen allein im himmel geweſen / der Iyb aber vff Vie hoffnung Ber vrſtende Begraben wider erden worden iſt. Vnd ſomliche verheiſſung Ver vers uollkom̃nung habend Vie glöubigen noch nit empfangen / wer⸗ dend ſy erſt deñ empfahen / weñ die zal aller vßerwelten erfüllt/ vnd alles fleiſch für den Kichterftül Chriſti mũß. Daruß volget aber nit daß darum̃ Vie feel Be abgeſtorbnen glöubigen noch nit ügid der verheiffungempfangen habe. Dañ Ver Iyb hat nit allein fin verheiſſung Ver vrſtaͤnde / ſonder ouch Die feel bat jr Be Boan. S. fonderbare verheiffung / daß fy von dem lyblichen tod trungen vnnd durchgangen fye zumläben. Dahin Befonderbar .

Das ander Bůch. | 45 Bas der Berr in finem t0d dem Mörder gefprochen bar: Warlich ſag ich dir / hüt wirft by mir ſyn im Paradyß : das fuce 35, Ver heilig Apoftel Petrus vil ſagt von Bein erb in hĩlen voꝛ⸗ 1,Per.a. bereit / daß es vfgedeckt werde zur letſten zyt: doch ouch her⸗ nach ſagt / ſy die gloͤubigen werdind das end jrs gloubens dar uon bringen / namlich Ver feelen ſaͤligkeit / etc.

Dz aber Ver him̃el nit verſchloſſen / ſonder durch Chriſtum ver him̃et vnſern Herren vfgeſchloſſen ſye / bezůget allenthalben die pꝛre⸗ J dig deß heiligen Ruangeliums / weldye einhaͤllig prediget / X daß dem menſchlichen geſchlaͤcht der himmel durch Adamen vnd die ſund verſchloſſen / durch vnſeren Herren Chriſtũ aber vnd durch die gnad Goites widerumb vfgeſchloſſenſye. Da⸗ bin dann ouch dienend die Schlüſſel zum himmeirych / welche Marıh.ıe. er den dienern gibt das him̃elrych vf vnd zeſchlieſſen. Vnend in vnſerem waren glouben Befennend wir / daß vnſer Herr Eh:iftus vfgefaren fye in den himmel / frylich den felben.allen ſinen glöubigen eroffnen oder vfzethün. Do find haͤlle züg⸗ nuffen der gſchrifft / die Da zügend/ daß denglöubige der bım melgeoffnerfye. Warlich warlich (ſpricht der Kerr ) ſag ich Joan.t. üch / daß jr von yetzdan werdend fähen den him̃el offen * vnd Vie Engel Gottes vf nider ſtygen vff deß menſchẽ fun. Item / Nieman iſt hinuf gefaren himmel / dann der von Joana. him̃el herab kom̃en ift / namlich deß menfchen fun der im him⸗ mel iſt. Vnd anderſchwo / Vnd wenn ich erhoͤcht wird von der Joan.ız.ie erden / ſo wil ichs alles mir ziehen. Item / ich bin Ver wäg/ niemant kumpt zum vatter onet durch mich. Vnnd noch klaͤrer ſpꝛicht der Herr / In mines vatters huß da find vil wonungẽ.

Vnd ſoich hingon die wonung üch bereiten / ſo wil ich doch

wider kommen / vnd üch mir nem̃en / vff das ouch jr fygind

wo ich bin. Vnd widerum/ Vatter ich wil / daß wo ih bin / duch Joan.ır.

die ſygind die du mir gäbe haſt / vff dz ſy min klarheit ſaͤhind/

die du mir gaͤben haft. Darumb als Ver erſt martyr vnnd züg

Chꝛiſti Stephanus vmb Chafti willen ſterbẽ / von diſer zyt

abſcheiden ſolt / hat er vor ein Goͤttliche / him̃eliſche troſili

che allen gloͤubigen gſicht gehebt. Dañ er ſprach / Sihe / ich ſich Acır.

Ben bimmeloffen/ vnnd deß menſchen fun zur rechten Gottes

fton. ſitmal er veft gloubt daß Ver him̃el jm vnd allen glöu

bigen / durch Chaiftü/ zum heil / geoffnet waͤre / ſchryt er mit lu⸗

ser ſtim̃ / Herr Jeſu min vf minen geiſt. weni der ſalig Apo

fiel Paulus nit aͤben diſen glouben gehebt hette / namlich daß *Corinth. 5. * m

25 Wider die Widertsuffer deß gloubigen menſchen feel grad off den Iyblichen tod in den himmel vfgenommen wurde / bette er nit fo gewüß vnd troſt⸗ lich gefprochen/ Wir wüffend das wenn vnſer irrdiſch huß di⸗ fer hütten zerbzochen wirt (das ift/ daß vnfer lyb mu dem Iybs lichen 108 verdirbt oder flirbt ) wir ein buw von Gott babend/ namlich ein huß / Bas nit mit henden gemachet / fonder das ewig ift/im himmel. Dilmer derglychen hat diſer Apoſtel ge» ſchuben in Ber Epiftel den Zebzeern am nündten zäben den capitel / Bezüget/ wie uns Ver waͤg in Vie ewig fäligFeis vfgethon fye durch den 108 vnd das einig vollfommen opffer deß lybs und Blüte unfers Herren Jeſu Thꝛiſti. | Die an Darumb ft es falſch vnnd ergerlich/ ja grüwlich hoͤren / ed als das richtig ſtrytet wider unfern heiligẽ Chriſtenlichen glou inderhell, den / vnd wider vnſere gwüſſe hoffnung / daß diſe verirrte vnd 2 verworne Töuffer reden gedoͤren / es ſye noch Fein heilig ınn himmel kom̃en / vnd fo wir abſterbind / Fommind wir nit grad inn him̃el / ſonder neigwan/weiß ich wo / hin. Sind dañ Pie bei ligen nit im himmel / fo iſt doch deß Herren wort falſch vnd nit war / da er heyter ſpricht / Vnd wo ich bin / da ſol ouch min die⸗ ner ſyn? Oder woͤllend ſy ouch ſagen / daß ouch Chriſtus nit im himmel ſye? Iſt er dann im himmel / ale er ouch warlich iſt / ſo můß ye ouch ſin diener im himmel ſyn: vnd blybt alſo fin wort veſt vnd ewig war. Oder ſind die heiligen nit im himmel / was ſicht dann der beilig Johannes in der Öffenbarung? Sicht er nit die 24. alten By Dem lamb vnnd under den Englen im him⸗ mel? Wär find aber Die 24. alten / onct die vßerwelten Gottes diener ? Dann Mas lamb ift unfer. Herr Chriſtus / vnſer erlöfer. vnd einigs ewige läben: Hieruon beſich das 4. 5. 7. vnd 14. ca itel in der Offenbarung Johannis. Es wirt ouch etwas mer —*— volgẽ von diſem handel der gwüſſen ſaͤligkeitd glöu⸗ igen / da ich wider die gmeinen der Toͤuffern irrihumb anze# gen wird / wie die ſeelen Ver gloͤubigen nad, dem lyblichen tod nit ſchlaaffind. dem aber allem / das yetzund dem haͤllen vnfaͤlbaren wort Gottes gehoͤrt / iſt ſtarck / gwüß vnd verfiente lich gnüg an tag kommen / vnd erhalten / Bag der himmel denn glöubigen durch Chriſtum geoffnet iſt / daß Vie ſeelen der gloͤu bigen nach jrem abſcheid durch den tod vom lyb in den him̃el gi ewiger ruͤw vnnd röud gefamler werdend : berwiderumb Die hellallen unglöubigen offen ſtadt / vnnd alle gottloſen in Ver hell verſenckt / angſt unnd ewige. pyn lydend : oder ware

Das ander Bůch. 46

umb anders / dann daß wir ſoͤmlichs eigentlich wüſſind vnnd zen foͤrchtind / hoͤrend wir in Vom heiligen Euange dio / Daß der Rych mann in Ver hell groffe pyn vnd not lyde in Suce 16. dem flainen 7 Es barnie Fein pꝛophet noch Apoſtel noch rechts glöubiger Leerer ye geredt wie Yıfer falfcber vnreiner Toͤuffi⸗ ſcher geiſt redt / namlich / es ſye kein heilig noch inn himmel 3 kommen / noch kein gottloſer in die hell verſenckt / ſonder die iligen rüwind in Gott / die ſygind im Tüfel. Die ilig geſchrifft ſagt einfalt / Die glöubigen ruwind vnnd ſy⸗ gind im himmel / vnnd froͤuwind ſich in Bott: Vie vngloͤubi⸗ 659 in der hell / da lydind ſy pyn vnd not by vnnd mit Tufel: ſagt aber nit / daß ſy neißwan inn Tüfel geſchlof⸗ * /im Tüfel als in einem loch verſchloſſen / wartind vff en tag Veh Gerichts. Es werdend wol die Tüfel und alle gottloſe von Gott verwaret zum gericht vnd verſchulter grofs fer pyn / doch daß fy ouch yetz vnd mithinzü biß an den Füng ſten tag jren platz vnd verdiente pyn habend vnd lydend. Deß halte ſich ſchlaͤcht und raͤcht der raͤcht gloͤubig / vnd laſſe ſich nit verwirren vnd in ſchaͤdlichen zwyfel bringen von diſen vnſaͤli⸗ gen verirrten Toͤufferen.

Von den Münfterifchen Niderlendiſchen harr ſchlichen oder herrlichen Widertoͤufferen / vnd jren grewlichen pfrüren. Cap.s. Te zwölffte Sect deß Widertoͤuffiſchen ordens / mas Münfterifch« chend uns bie die Münſteriſchen Yliderländifche ——— Töuffer / welche wir wol nennen moͤgend Vie harr⸗ ſchlichen oder herrlichen Widertöuffer. Dañ Bißhar habend ſich merteils alle Toͤuffer / vnd die Müns ſter anfangs ſelbs / gedemuͤtiget / ſind nit harrſchlich oder herr⸗ lich / ſonder gar nidertraͤchtig vnd ſchlaͤchter dingẽ geweſen / ja ſy habend geſchruwen vnd geſtrittẽ wider alle hochheit / pꝛacht vnd herrligkeit / wider den gwalt / wid das ſchwaͤrdt Ober keit: das zytlich gůt zytliche eer (alſo thatend ſy Ver glychẽ) ſtanck ſy an: da host man nüt / dann von toͤden deß alten mens ſchens / von ernüwerung deß Dig aan von einem abges fündereten vnd Gottgelaßnem laͤben: die wält/ond alles was in der waͤlt iſt / was jnen gnodt und gar erleidet: was aber jnen mithin im hertzen verborgen geftächt/ das weißt Ver allein/ Ver die herszen ergründet:es ift aber warlich faft übel N dro m

Wider die Widertoͤuffer

es ſye inen merteils / ouch in den allergeiftlichiften Töufs: ® eh geftächt / das hernach und yeg in den Münſteriſchen Vliderländifchen Töufferen gar wüft gebrochen ift / vnd 95 ß merteils vnder dem ſchyn vnnd fürwelben der ernüwerung geifts/ein nüw herrlich rych / darinn fy nach jrem wunſch vnd gefallen herr und meifter fyend/gefücht habind. Mo:zü die Onnd hat ungeswyfles der trüw gütig Gott / durch Yıfen Frei Münfterifcben bandel/aller waͤlt unnd infonders finenvßers- welten / woͤllen entdecken den groſſen Betruglichen falſch / und was doc hinder dem Widertouff heimlich verborgen ſtaͤcke: ia Gott hat woͤllen die ougen vfthůn allen dienerẽ deß worts / eßglych allen Fürſten vnnd Oberkeiten / daß ſy geflißner wa⸗ ind wider diſe zuckende heimliche argliſtige woͤlff / by zy⸗ ten / mit raͤchter vorbetrachtung / den Böfen fachen fiirFomınd/ damit nit hernach / wenn die Widertoͤuffer gngſam gefaſſet vnnd gerüſt / ſy jrer vntrüw vnd falſchen geiſtligkeit / die in der warheit Cale man in diſer Münſteriſchẽ hiſtory erfaren wirt): iſt ein groſſe gruſamkeit / innen werden muͤſſind / gar nach mit vnwiderbringklichem ſchaden / an ſeel / eer/Iyb vnd gůt. Da fo wil ich yetz vffs Fürgifterzellen / was ſich mir den Widertoͤuf⸗ feren zuͤ Münſter vnd in dem Niderland zůtragen vnd erlof⸗ fen bat. Wär das alles aber wytloͤuffiger laͤſen wil / d findt es in der hiſtory vnd Chronica Sleidani im 10. Buch / oder in dem bůch Lamberti Hortenſtj / geſchribẽ von den Toͤuffiſchen vfrů⸗ ren/od in dem bhůch das KHeinrych Dorpp / von Münſter bür tir/imes 3 6.jar/ hat laſſen trucken / von dem / wie das KRuan⸗ elium Münſter angefangen/vnnd demnach durch Vie. duffer widerumb zerſtoͤrt ſye. Mg oo Zn dem jar als man zalt von Chaifti geburt 1532. bat Rergprediger; Münfter/in Weſtphalen / ein pziefter/ genent Bernbart Rotts vnd angenom» man/gepzediget das KRuangeliũ Chaifti/ vnd mit der zyt ſomli ee he frucht geſchafft / dag vilvolchs den Euangelio günftig. ward / vnnd ſich von.tagzütagmeeret.!Derbalben ward gen Martburg in Beffengefändt/ond 9a Begärt/ 9; man dadan nen geleerte vnd fromme männer fandte / welche bulffind das Euangelium Münſter pzedige. Wie nun eiliche Mart⸗ burg geſandt wurdend / vn gen Münſter den Predicanten kamend / wurdend ſy raͤtig / die gãtʒ Chriſtlich leer in 30. artickel faſſen / ſoͤliche dem Erſa m̃en Radt d Statt für tragẽ / mit erbietung / diſe artickel woͤltind ſy mit heiliger —* ee | u

Das ander Bũůch. 47

ſchrifft erhalten / vnd ouch erwyſen / daß das Bapſtihumb wi⸗ der Bott und fin wort ſye· Daruf hat ein erſam̃er Radt alle Dfarrer/geleerten vnd Pfaffen/ vff das Radihuß Berüfft/jnen die artickel geoffnet / vnd mengklichem platz gäben für zůbꝛin⸗ gen vnnd darthůn alles was dann ein yeder darwider hei⸗ lıger geſchrifft koͤndte darbringen und anzeigen. Als aber die gelertiften / und ouch die anderen all antwort gabend / ſy wüß⸗ sind diſe artickel nit vmbzůkeren / geburte jnen ouch nit bie diſputieren /rc. Erkañt ſich ein erfamer Radti / daß diewyl ſy / die Boͤpſtiſchen / jr leer nit ſchirmen / ouch Vie Suangeliſchen arti⸗ ckel nit Föndtind noch wöltind/ale vnraͤcht / wider wyſen / ſo ſoͤl⸗ tind ſy aller dingen des predigens ſtill ſton / vnnd die Suange⸗ liſchen laſſen fürbin das Kuangelium vnucrhinderet predigẽ · Das beſchach. Die geiftlich genañten aber / vnd beſonders das Hoch gſtifft / nam ſich deß pꝛedigens groffen verdruß an / vnd Brachend vf / und zugend zur Stait hinuß / huͤbẽd ouch an der burgerſchafft beſchwarlich vſſert d Statt zeſyn. Deß that⸗ tend Vier&dt vnd burger dar / mit wyßheit vnd ernſt / vnnd ward endtlich die ſach durch mittel dahin gebracht vi beſchloſ⸗ fen / daß alle irrung zwüſchen beyden teilen / der yetzigen ſach halben / ſolt vfgehebt ſyn / vnd das Euangelium fry vnd vnge⸗ binderct in allen 6.pfarre Ver Statt geprediget / alles Bapſt thumb abgethon werden: allein ſolte der Thum in finem harge brachten wäfen blyben / daß ſich des niemant der Euangelifd® beladen oder ſy betruͤben ſoͤlte· ward ſoͤmlicher vertrag mit gůtem willen beyder parthen angenommen / raͤcht vnd orden⸗ - —— / vnnd frid vnd rüw in aller Statt gemacht vnnd e

balten.

Sömlidyen fridven vnd vfwachß / ouch fürgang des göttlis Miverröuffer chen worts/mocht der Tüfel / ein fyend deß fridene der war⸗ —— gen beit / nit lyden: darumb wie er an vil anderen orten mer / iz $Euangelium verwosren/oder gar vertriben hat/ durch Vie vf⸗ rürifchers verderblichen Tönffer / alfo hat er fy yet ouch hinyn in Münſter gebracht / groſſem vnbeil viler frommer lüten / vnd vfrütung vnd amerlichem verſchreyung deß heyligen Euangeli. Samals man zait 153 3. thet ſich gen Münſter Jchai von in Sie Sean / Faban Bocoldt von Leyden / Holland bürng/ was ſines handwercks ein Schnyder / aber ſcharpffſinnig / wol 2. or 3 Geredt / vnd zimlich belaͤſen / dar ſer gſchwind vnd liſtig / ouch vie ci ki grund faft fraͤfen / doch wunder barlich glychßneri ſch vnnd anhaͤrig; in

| m ij. .

"Wider die Widertöuffer

ſumma / er was ein feer gäter Widertöuffer: der fügt ſich heim lich erlidyen der Predicanten/ond fraget / Ob Ver Findertouff ouch Gott wäre 2 fömlidye hat er by drü vierteiljare getri⸗ ben / vnd vılmit den Diedgeren Yıfputiert und gezangket / doch er * ———— ei wenn es Fönnen * gemoͤgen heimlich ynkuchet. In dern kumpt ein froͤmbder Pꝛe⸗ diger gen Munſter / Herman Staprede von Moͤrß genannt / Ver ward Rottmans geſpan im predigen/ verkart vnd vergiffe tot aber mit dern Widertduff den Rottman / hůb ouch * lich an der Cantzel predigen / Der kindertouff ſye ein grüwel vor Gott / ꝛtc.

Vataw za Hiemit erbüb ſich die vnrũw in dem gemeinen volck / vnnd Miünfter von] tieffend ſich alfo yetzt merckẽ / alle Vie heimlich / ein zyt har / durch —— han von Leyden verderbt vnnd verfuͤrt warend. Da gieng | an das heimlich zamen louffen und predigen in den hüſerẽ hin vnd bar in Per Statt / infonders ward ſoͤmlichs vil gebzucht By nadft.Deß ward ein froime Oberkeit er ʒürnt / wolt das win⸗ ckel vnnd nachtpredigen nit lyden / verbot den Toͤufferen jre za⸗ ment omnuſſen / vnd derſchickt etliche / verbot jnen jr Statt. Aber da gabend ſy nienerumb nüt / ſonder giengend einem choꝛ / vnd kamend über wenig zyts zum anderen widerumb Seſprach mit yn / verſchluffend ſich by jres gelychen. Deßhalb ein erſammer den Zöufferen. Radt allejre Prediger vff das radthuß beruͤfft / daß ſy da mit einanderen ein vnderred deß Kindertouffs thaͤttind In diſem Geſpꝛach bat ſich Rottman offentlich den Widertoͤuffern ge ftelt:jnen iſt aber wol vnd dapffer jr irrthum̃ durch die Chꝛiſt⸗ liche Pꝛedicanten widerleit / wie Vie Acta zügẽd / durch den No⸗ tarium in gſchrifft verfaßt. Es ward ouch domalen ein Bericht an die Münſter durch die Predicanten und Diener Ver Firs hen Straßburg geſchriben vnnd getruckt / Vienend vff di⸗

ſes Geſpꝛaͤch / :c.

Daruf gebot ein erſam̃er Radt widerumb allen Widertöuf⸗ feren der Statt. Sy aber wideretend ſich / wurffend allerley für / vnnd wurdend letſt fo fraͤfel / das ſy den Suangeliſchen pfarrer/b.Petern Wyrtheim / von Ver Cantzel tribend. Mithin lüffend jren vil (doch huͤbs Ver Widertoͤuffiſch Predicant Deinrych Roll an) vff allen gaſſen hinumb / vnnd ſchrüwend / Thünd bůß / thůnd bůß / und beſſerend üch / vnd laſſend üch wi⸗ der touffen/oder Bott wirt ich ſtraaffen. Soͤlichs habend fy ge thon 30 end deß 33.0nd in dern anfang deß 34. jars. Vnd Fr

rom

ZDas ander Büch. 48

from̃ / ouch ſchlaͤchte einfalte lüt lieffend ſich domals widertoufe fen / zum teil Gottes (ale ſy ſagtend) zum teil der men» ſchen forcht. Dani die Widertoͤuffer lieſſend ſich allenthalben in Ber Seatt / da ſy ſich duckt und ein zyt ver krochen hattend / her⸗ für, wurdend gar fraͤch vnd tratzlich: ja ſy lüffend mit hufſen gruſam̃en geſchrey vff den marckt / namend yn das Radt vnnd ſ ughuß / hbend an ſchryen Schlahend die vngetoufften Dei⸗ Die Wider⸗ den iod / Schlahend die Heiden tod: vnnd ſchuſſend ouch !öuffer findend einen jungen von Burgſtenfort vff dem Spycherhof zürop, ſchwaꝛrdi. Soͤmlichs erwacht die Ruangeliſchen vnd Baͤpſtiſchen / daß ſy ouch zamen lüffend / vnnd ein platz zur gegenweer ynnamend. Die fürneihen domals under den Widertoͤuffern warend vil⸗

edachter Rottmañ / Johan Leyden / Bernhart Knipperdol⸗

g / Gerhart Bnippenbruch / Benhart Traͤchting / ꝛc. Vnd als beide parten wider einanderen ein zytli glaͤgen warend / ward ein frıd zwüſchend jnen beredt / daß yede part die ander ſoͤlte im friden By jrer Religion blyben laffen. Doch mochtend die Wis dertöuffer nit ruwẽ / woltẽd ouch die Euangeliſchẽ By jrẽ glou⸗ ben nit blyben laſſen / vnnd trachtetend deß halben / wie ſy die all ſampt mit einandern zur Statt vßjagtind.

Vnd bie ſchꝛibend die fürnem̃en Toͤuffer heimlich in die vm̃⸗ Sie Wider⸗ ligenden Steit vnd flaͤcken / als gen Goßfeld / Dulman / Ham̃ / !Suffer ſtereked Soyſt / Warendorff / Oſſenbꝛugs / tc. an die widergetoufften/ ſy Er föltind verlaffen, was ſy hettind / huß / hof / wyb und Fınd/ :c. ylends gen Münſter kum̃en / es möffe jnen jr verlaffen güt ze⸗ benfältig vergulten erſetzt werdẽ. Seß er huͤb ſich ein groſſe menge volcks / thet ſich hinyn in die Statt Münſter: was rend vnd den ſelben etliche wyber die jre Remañ verlaſſen hat⸗ tend / etliche mañ die jre wyber ſitzen laſſen So bald aber die erbarn burger / ein ſo groß froͤm̃d volcFın Ver Statt ſahend / er⸗ bübend ſy ſich wie komlich ſy ym̃er mochtend / wichend der.

Start / lieſſend die Wideriönffer dae gmein volck in der ſtatt. bſchach das in dẽ Hornũg deß oberncnten 133 4 jars.

Als nun den Toͤuffern luffi worden was / farend ſy ym̃erdar Ser Miters für / entſetzend als Bald Ven alten Radt / und ſetzend ſy ein nüwẽ toͤuffer fräfter Toͤuffiſchen Radt / in welchẽ Bnipperdolling vr Knippenbruch Burgermeiſter warend. Di wie ſy num felbe berr vnd meiſter warend / überfallend ſy S. Mauricij Sufft / plünderents vnnd verbrennents mit allen vmbligenden hüſern / vnd was darinn

was. Demnach fallend ſy mit gwalt in alle kuchen vnd Elöfient

Wider die Widertöuffer

nem̃end daruß gold / ſilber / gaͤlt / kleinot / zierd / vnnd was ſy fun dend. Vnd nach dem allẽ louffend ſy am 4. tag nach diſer rume vnd plünderung herumb vff den gaſſen / ſchiyend gruſamlich / Thuͤnd bůß / thuͤnd buͤß. Dẽenach hůuͤbend ſy wyter an ſchryen / Beruß /heruß /o jr gotelofen/machend üch in yl von hinnen / od a Diter jr werdend tod gefchlagen. Hiemit wared ſy ouch vf mit bar en, nifch- vnd gweer / jagtend die arme Biderben lut/ die deß Wi ſtet zr Statt dertouffs nit woltend / huß hof / vi was es hatt / zur ſtatt of hinuß mit hoͤchſter gruſamkeit / vnd achtetend hie Feines alters / ouch ſchwangerer nit / derẽ etliche ſchadẽ an jrer frucht

erlitten habend. ie aber namend die Toͤuffer yn alles was Vie vßgetribnen lüt verlaffenbattend. Ond Vie cerenBiderben lür/

die von Ben Töuffern alfo vßgejagt warẽd / kamend Sen Fiege»

lüten / ſo die Statt anhůbend belaͤgerẽ / vnd bißhar teil dauſ⸗

fen vff Den ſtraaſſen verwaret hatten / in die hend / da ſy ouch

gar jaͤmerlich gehalten / etlich gefangen / vnd etlich getoͤdt wur⸗ dend. Welches die andern armen lüt / die noch in der Statt wa⸗

rend / ſahend / das vnſchuldigs mit ſchuldigem lydẽ müßt / wie

wol ſy nit Widertoͤuffer warend / blibend ſy doch in der Statt:

Muanſter belaͤ⸗ die yetzund mit einem heer züg deß Biſchoffs und anderer ſiner gerei. helffern / ſchon Belägerct was: vnnd vil todtſchlahens / angſt / ja⸗

mer vnd not angieng

Euaternng Hie ſicht / verſtadt / ja grifft yetz menglich / was heiligen vond reehler geifts die glychßneriſchen Widertoͤuffer getriben bat. Dañ da bzuch diſer hir pie von jnen nüt vnderlaſſen deren grürdenlichen dingen / Vie Pe von den grufamiften verrüchtiftendüten geübt werdend. Voss bin was es alles nüt dañ geift vnd heiligkeit / folt der Chriſt

Fein Oberer ſyn / noch gweer tragẽ /tc Yetzund aber fo das alles

jnen in jr band Formen mag / ſo iſts recht den harniſch anlegen /

den. weeren gryffen/ Radt vnd Züghuß ynnemenzes iſt jnen

yetʒ raͤcht in der Oberkeit ſitzen / ja die von Gott geordnet wa⸗

rend / eigens gewalts vnd můtwillens abſetzen / vnd ſich an Ver

ſelben ſtatt ſetzen / ja erſt ouch ſelbs Burgermeiſter vn Radt fen:

es iſt yetz diſen lüten recht gwalt und ſchwaͤrdt gebruchen. Wie

ſy die ding aber gebruchind / bedarff nit worten / man ſicht es

wol. Wo iſt yetʒ das Toͤuffiſch ſchryen / Widerſtand dem boͤſen

nit: vnd wen dir yemants den maniel nem̃en wil / ſo gib jm den

rock darzů. Da gond ſy vil mer hin / vnd nem̃end frömern lüten

dañ ſy ſind was ſy habend / vertrybend ſy klaͤgklich mit wyb vnd kind huß vnd heim den blůtigen kriegslüten in Vie hend 3

v

Das ander Bůch. 49

vff den fleiſchbãck. Mich bedunckt / nit one vrſach / ð Toͤuffiſch geiſt habe ſich cin fart ſaͤhen laſſen / Daß vB diſen ſinen früchten ein yeder/jn/ wie er an jm ſelbs iſt / bekennen vnd vrteilen Fan.

Pie acht ich wol werdind die yetzigen Toͤuffer ſpraͤchen / Nit Nualle ?öupr alle Toͤuffer ſyend alſo geſinnet wie diſe Münſteriſchẽ / welche * ee ſelbs mißfallind / c. Darzü ſag ich / wär darff aber ouch““* Hear

en yetzigen / die ſich alſo gar vnſchuldig Varftellend/ wol vers truwen? Oder wär wil uns verſicheren / dz ſy nit ouch / weñ ſy gelaͤgenheit vnnd fůg haben vermeinend / ſoohmlichen wüs tenden thieren werdind wie die Münſteriſchen worden find? Sitmal ſy die Münſteriſchen anfangs nit minder milt guͤtig / geiſtlich vnd fridlich / dañ die yetzigen Toͤuffer / ſich gſtelt / ouch nun die gmeinen Toͤuffiſchen Artickel gehalten / geleert vnnd triben habend. Darumb woͤllend jr / die jr üch yez/als vnſchad liche Toͤuffer / vßgaͤbend / daß man üch güts vnnd keines ſcha⸗ dens vnd boͤſes truwe/fo ftond ab von der Sect / die von jrem anfang für vnd für allen zyten vnd an allen orten falſch vnd vntriwfundenift. Dat glych wol die glychßnery ein zytli gliſ fen ond gefihinen/ ıft fy doch allwaͤg lerft zur wöften dicken finfternuß vnd träffenlichem ſchaden geradten. Es werffend fich etliche falfche pꝛophetẽ ofin Mun ſter / handled gruſam / ſchendend die Se / machẽd ein Schnyder zum künig / der trybt mer dann kũnigkli⸗ chen pꝛacht. Cap. q. Jiſer zyt hůbẽd ſich an in ð ſtatt Münſter die Mün⸗ Die Ma⸗g , tzeriſchen propheten herfür thũn: vnnd na he xvas einer genañt Johan Matthis von Harlem Müänfter pers Bolland / ein Pfiſter ſines handtwercks / aber ein fraͤ fär- cher vilſchwaͤtzender poß / der gab ſich / wie er ge⸗ ſichten hette / vnnd den geiſt Ver propbecy / gebot in krafft deß geiſts / daß alle die in der Statt waͤrind / all ſr hab vnd gůt vff einen huffen zamen tragen ſoͤltind / gar nüt eigens noch ver borgens behalten / by verlierung lybs läbens. Vnd wiewol das volck deß gebotts beſchwaͤret wz / noch deñocht bracht es was es hatt. Alſo hieß er ouch herfür bringen alle Bücher biß an Die Bibel / vnd ſy alle verbrennen. Das ouch beſchach. Ein Schmid aber ein güter ſchlaͤbter mañ / Hupert Truteling ge nañt / hatt wenig gefallens an dem waͤſen der propheten / vnd ſa waͤrind ſchyſſende prophetẽ. Deß ward der arm mañ beklagt / von dem pꝛopheten Zohan Matthyſen ſelbs jaͤmer Bruſam̃e. 4

| "Wider die Widertoͤuffer Ä lich ertödet. Doch empfieng Ver Moͤrder Bald daruf ſin vrteil ouch. Dann wieer abermals prophecyet / ward er verzuckt im geift/ ſchrey er müßte gon Vie fyend vor der Statt dannen try⸗ ben/lüffalfo mit einem gweer/ wie ein touber mañ / gegen den fsenden heruß / ward flugs von einem Mißniſchen knecht pfgewercht. Damit ſich ye ſin prophecy wüft Befhiffen hat. Johan vs tey⸗ Moch warẽd in der Statt Münſter mer Die fich für prophe ſich ten vßgabẽd / inſonders Bernhart Knipperdolling / Johan Bocold Leyden der Schnyder / der alı fich nad dem vm̃⸗ kommen deß propbeten Fobanfen Matthyſen für das volck/ troft es/fagt es fölte nit truren / dz Ber pꝛrophet alfo ſchnaͤll bins genommen wäre: er hette vor langift gefehen vnd gewüßt 9; er alſo ſterben müffen. Ond nach etwas zyts / als nach Pfingfte es: binuß/ward Johan Bocold der groß propher geneñt / im geift cap. verzuckt / lag 9a dry tag vnd naͤcht in finem verzuckẽ vnd troͤu⸗ men: als er aber erwacht / thett er dem Zacharia dem vatter Jo hannis glych: dañ er nit reden wolt / ſonder dütet daß man jm ein papyr/fädern vnd dinten gaͤbe / ſchreib da vf ız. männer we mit namen/Bieföltend Pie 12. clriften in Iſrael ſyn / und das res j iment Münfter/ als in dem nüwẽ Hieruſalem / über alles Babe thůn vnd laffen was jnen gefiel. On das bette jm er vatter von him̃len herab geoffnet. Ruft jm aber der liſtig Bub hiemit ein sügang dẽ künigrych / Barıımb er mit fo bof liche hüpffen tantzt. Merck aber wie diſe ſchaͤlck die Oberkeit / die zägnuß hat im wort Gottes / abſetzend / jren eignen troͤumen mit Bübenwerck ſich ſelbs herufferzend. Die Keges . Bald nad) Yifen Yingen legs Pifer pzopbet etlibe Schluß⸗ nem reden Ben pzedicanten für/ dahin gericht/ daß cin Chriſt nit an man erloubt. ein wyb gebunden/vnd wol vileewyber haben möge.Die pre⸗ diger warend anfangs wider jn /wurdend aber Bald mit jm eins. Qaruf Per prophet dꝛü wyber mal nam / vnder welche Die fürnäm was "obanfen Matithyſen deß erſchlagnẽ pzopbe ten witwen / welche er hernach ouch zur künigin macht. Dem byſpil deß prophetẽ volgtend Bald hernach andere lychtferige büben. Das verdroß vil erbarer burgern / daß namlich die Fe alſo ſoͤlte geſchaͤndt werden / lüffend zamen vff den platz / fien⸗ - gend den pꝛophetẽ / ſampt den pꝛedigern Knipperdolling / vnd legtend ſy yn. Das gmein volck aber was flux vf/träg Vie burger dem Radthuß / nam ſy gefangen / lediget die Sruſame. ten vnd prediger, Vnd hieruf ward gar gruſam mit den erba⸗ ren

1

Das ander Bůch. so

ren Burgeren gehandlet / deren in 49. jümerlich vmbgebracht wurdend. Etlich deren wurdend an cin Boum gebunden vnd durchſchoſſen. Dañ es ftündend da erlibe halbe haggẽ / dar gerüſt: vnd ſagt Ver prophet / Waͤr Gott einen dienſt thůn woͤl te/folte da in die fyend Gottes ſchieſſen Rnipperdolling koͤpfft vnd zerhüw etliche. Lüg doch bie fromer Chriſt wie Ser milt geiſt den Töufferen fo gar verſchwunden / vnd dargaͤgen jnen ein blůtiger geiſt gmein worden ift/zc.

Wider diſe vnreine leer vnnd ſchenden Ver heiligen Ee / iſt Die heiligẽ Pa Yauo: geredt / in dem z. cap. diſes Buͤchs. Daß man anziücht Kirn lu wenßen die heiligen Patriarchen vnd künig deß alten Teſtaments ha⸗ gehebi / wie bind vil eewyber gehebt / iſt war:es volgt aber nit / daß cs uns Cbriften/ nach Ver leer vnd reformation Chaifti vnſers Herren Matthei 19. beſchꝛibẽ / mer gezimme oder gebüren woͤlle / mer dann nun ein eewyb mal haben. Die thaten der vralten Vat teren ſind nit gemeine exempel / denen wir ſoͤllind vnd moͤgind nachuolgen / ſonder Gottes fryheiten vnd nachlaſſungen / wel⸗ che er den ſelben zyten / eehafften vrſachen / nachgelaſſen hat: darumb ſy mit der vilfaltigen Ee / weder gehͤret noch ges eebraͤchet habend: wenn aber wir ſoͤmliches one fryheit vnd er⸗ loubnuß / ja wider das wort Gottes thaͤtind / wurdind wir hů⸗ ren vnd eebraͤchen. Dann vns yetzund vßtruckenlich iſt durch vnſeren Herren YMatth.ı9.gebone/ daß wir vns einer vernů⸗ gind: ſoͤmlichs habend uns ouch Vie Apoſtlen geleert einfalt vnd trüwlich / inſonders Paulus i. Corinth.7. Wyters diſpu⸗ tierens darff es nit. Der Widertroͤufferen vilfaltige Ee / iſt nit ein Ee / ſonder ein ſchandtliche hüry vnd Bübery geweſen: wir⸗ dig daß man ſy mit dem ſchwaͤrdt geſtrafft hat. Wir kommend wider an vnſere hiſtory.

Vmb Johannis im Summer deß vorermälten 153 4.jar6/ Der prophe entſtuͤnd Münſter aber ein nüwer prophet / Johan Tauſent macht Johan ſcheuer —— Goldſchmid von Warendorff/der beſchied —— su alles volck vff Yen marcht zůſamen / vnd ſprach / Gott Ver vat⸗ ser dem himmel habe jm geoffenbaret / daß Johan Bocold von Leyden / der beilig prophet / Fünig Pllefyn über alles erdte rich / über künig vnd Reyfer / er fölle über mengklich herrſchẽ / niemant aber über jn:er ſoͤlle den Stuͤl Dauid ſines vatters Be ſitzen / biß Bott das rych widerum von jm forderen werde/:c.

Hieruf falt Bocold Ber erden/fagt das babe er vor 10. ta gen vor gewüßt / thett Ver glychẽ als ob er nit gern Fünig wur

ng

Wider die Widertsuffer

de / vnd nam es doch an. Dañ heimlich hart er lang daruf pꝛa⸗ ctiziert: vnd ſtůndend die armen toraͤchten lüt da / und hattend

- jre müler offen / lieſſend fich verfüren vnd betriegen von diſen

Beſchrybung > FünigPlis en prachts Johan von. deyven.,

öden Büben nun mer Yan ſchandtlich / Venen aber etwas zwy⸗ flet / dorfftend nit mercken laſſen. Dañ diewyl der züg / der faſt ſtarck vor der Statt ftürm verlorẽ hatt / vnd nüt gewünnen kondt / hattend die bůben / diß ſpils redlifuͤrer / noch ein groß anſaͤhen. Bald nun Johan von Leyden der Schnyder zumFünig vfgeworffen unnd angenommen was/ ruſt man jm alles was ü Fünigklicher maieſtat oder berrligf:: dienet. Dann vo: als em wurdend abgerhon Vie 12. eltiften/ / vnnd jm dem Fünig ges ordnet ſin Statthalter / Hofmeiſter / Credentzer / vier der nern radten / Orator / Cantzler / Schaͤnck / Fürſchnyder / Werckmei⸗ ſter / Buwmeiſter / ꝛc. Darzů alles was einem Fürſten / an ſinẽ of von noͤten iſt. An ſinem lyb hat er tragen ſammet / carme⸗ in / dammaſt / ſyden und ganze guldine ſiuck / genommen und —— den FirchenFleideren. Es was fin Fleid zerſchnittẽ / urch Vie ſchnitz Buffer Die fyden heruß / und warẽd dennocht Lie ſchnitt widerumb mit guldinen ſchnuͤren zamen gefnüpfft. Bine pfärt warend feer koſtlich / mit gold/filber/ famet vnd den geziert. Im warend gerüft guldin fpore. So ließ er jm ma chen zwo guldin Fronen /vom aller Beften gold. Item / ein gar ſcheiden ſinem daͤgen. Wenn er dañ in ſiner küni lichen maieſtat dahar tratt oder reit / lüffend zwen knaben n bend jm / faſt ſuber mit dem hofkleid bekleideit. Der ein trüg ein bloſſes ſchwaͤrdt / deſſe heffte mit gold vnnd edlem geſtein / er ſchoͤn gezieret was. Der ander trüg die guldin Fron/ vnnd ie Bibel / Funftlich mit gold unnd edlem geftein zügerüft. An ſinem halß aber trüg er ein faft ſchoͤne kettinẽ / von finem gold/ vnnd ein ornament oder Fleinot mit einem Foftlidyen blauwen ſtein / daruff Vie wält/oder der oͤpffel / mit zweyen ſchwaͤrdten durchſtochen / gemachet was. Vnd fin ſcepter was mit dry gul dinen Banden beſchlagen. Naͤbend und vmb jn har lüffend 28. trabanten / all zierlich in die hof farw bekleidet / grůn vnd aͤſch⸗ farw / vnd all mit wyſſen hůten bedeckt. Sin tittel was / Der nigzünüwen Hieruſalem / vnnd Ver künig der gerechtigkeit über alle waͤlt An dem marckt hatt man dem Fünig einen herr lichen ſtuͤl mit dryen ſtafflen laſſen zůrichten / der ward / wenn der künig ſitzen wolt / mit einem guldinen ſtuck ————

pp

Das ander Bü, 51 Sich bie from̃er Chꝛiſtenlicher Laͤſer / wunder über wun⸗ griäterung- der / waͤr folt doch im̃er mer vermeint haben / das vernünfftige des künigtſi⸗ menſchen / ſollind konnen mögen fallen in ſomliche verferrey Pr prachis. verderbte/und teil doraͤchte vnd doch ouch grüſeliche wyſen? Aber der graͤcht Gott / ſtraafft alſo alle die jn vnnd ſin wort ſchendend. Dann er laßt ſy kommen in ſoͤmlich ſamaach vnnd ſchand / daß ſine vſſerwelten gewarnet werdind. Do aber der Toͤuffer künig gar mit gold bedeckt / vnnd mit ſam̃et vnd ſyden / alfo wie wir gehoͤꝛt habend / behenckt worden iſt / wohin mag darzwüſchend Ver ſcharpff vnnd vßrichtig Toͤuffiſch geiſt ſich verſchloffen haben / der alfo lut geſchꝛuwen hat / wenn ein eeren wyb nun etwan ein blaͤtzle ſyden an jrem lyb getragen / oder ein für geſetzter mañ an ſinem finger ein bitiſchafft ring geſteckt hat Nun bat doch diſer Toͤuffer künig / nüt deren dingen / Vie pracht und üppiger hochfart dienẽd/ vnder laſſen. Die Toͤuf⸗ fer woltẽd von anfang nit lyden oder joch hoͤren / daß ein bider⸗ mann möchte ein Schuldtheyß / mir Goit / in einem dorff ſyn / yetzund woͤllẽd ſy / geheiß deß Vatters / daß jr künig nit nun Schuldtheiß oder Vnderuogt in einem doꝛff / ſonder Fünig Ver ganzen waͤlt / über alle künig / Keyſer vnd potentaten ſyn ſoͤlle. Dir bat doch jnen wider alle Oberkeit fömlichen such gaͤbẽ? Mich bedunckt das heiſſe ſich ſelbs ſchandtlich ůbel verhou⸗ wen / vnd ſich Er laͤtz one alle ſcham̃ vor aller diſer wälr geftelt. Wir das nit ſahen / ſich hüten wil / der ıft gar Blind taub.

«Zn Yıfer Belägerung der Start Münfter/ ſchꝛybend die pro Das büch der pbeten vnd prediger ein Büch / welches ſy nennt£d Reſtitution / "or vnd lieffends vßgon: darinn fy doch anders nüt / dañ die Mün

eriſch vfruͤriſch buͤbery tribend. Die ward jnen domals ge⸗

ufftlich widerleit und vmbkert von Chꝛiſtlich gelerten lüten. So wirꝛ ouch bie in. diſem bůch vff merteil jrer falſcher leer ge antwortet. J Wie der kũnig Mũnſier 28. Predicanten vß⸗ ſendt / etliche ouch in Frießland Holland ſchickt / durch die groſſe vfloͤuff erweckt werdend. Cap. 10.

Ernach in dem Augſten vmb Barptolomei / lüff der Der fänig hat nüw pꝛrophet Johan Tuſendtſcheuer mit einer trum neh. meten in der Statt herum̃ / vnd verkundt yederman

vf dem Thumbhof erſchynen. —— künig

Wider die Widertsuffer

ein Poftlih mal zůgerüſt / empfieng alles volck gaft/ dem die net er / ſampt Ver künigin und fine hofgeſind / ıfdy. end deß mals/trüg er berumb ungeftirt Brot / gab es einem yeden/ vnd ſprach / Nim̃ hin vnd / vnd verkünd den todt deß Herren. Die kunigin ſagt ouch alſo / vnd Bot dar den baͤcher. Soͤmlichs ſolt frylich deß Herren Nachtmal begangẽ fyn. Iſt wol ein an⸗ zeigung eines üppigen lychiferigẽ bergens. So bald das mal was / ſtelt ſich der propbei Tauſentſcheuer in Vie hoͤhe / fra⸗ get / Ob man wölle deß vatters wıllenhbün? Vnd als mengfs piedieanten lich antwortet / Ja / ſprꝛach er wyter / So iſt das deß vatters wil⸗ ee len den er mir von him̃len geoffnet bat, daß diſer Statt föle Srünfter., lind 28. Dzedicanten vßgon / vnnd Vie leer / Vie hie zu Münſter geleert wirt / verkünden vnd pzedigen in aller wält. Hiemit Bes namfet er mitnainen alle die da binzieben foltend: namlich gen Offenbzuck ſechs / gen Warendosff fechs/gen Soyft acht: vnder welchen er der pꝛophet ouch einer was: gen Goßfeld acht. Mit . Yıfen vnd tranck Ver Fünig deß abents/ vnd fertiget ſy gegẽ Ver nacht ab / gab einem yeden ein ſtuck golds das vff 9.guldin hielt / mit befelch / an welchen orten man den friden / den ſy ver⸗ kundtend / nit annemmen woͤlte / ſoͤltind ſy da ſelbſt das ſtuck golds zur zügnuß jrer verdamnuß verlaſſen. die Prediger zugend hin in die vorernennten Stett: doch kam nit mer aller deren die vßgeſendt warend / dañ nun einer daruon. Dañ ſy all vom laͤben zum tod / als vfruͤrige lüt / gerichtet wurdend. Was die pꝛe⸗Dann do ſy in die Stett kamend / ſchrüwend ſy grüwlich an ee Ben ftraaffen / Thůnd bůß / thůnd bůß / die arıft an die wurgen Biger habind. deß Boums gelegt. So jr üch nit bhekeerend / vnd üch nit touffen laſſend / werdend jr alle zu grund gon / verdärben vnd verloren werden. Die Oberkeit aber in gedachten ſtettẽ / ließ jnen gryf fen / ſtalt ſy für Radt / verhort jr werben: da was das jr meinũg / Sy waͤrind beruͤfft und geſandt vom vatter / jnen das Kuange liũ pꝛedigen.Wo ſy das woͤllind annem̃en / ſollind ſy ſich touf fen laffen/on all jre güter in gemein Var legen. Wo ſy aber das nit thůn wöllind / ſo ſy jnẽ das fiuch golds Zur zügnuß / daß ſy vßgerüt und ellendigFlich an feel und Iyb verdärben wer dind · Dar fagtend fy wyter / von zyten Ber heiligen Apoftlen ſye noch nie luter und rein das wort Gottes verFtindt : yetzund aber ſyend zwen warhaffte pꝛopherẽ vfgeſtanden / durch welche Vie warheit widerum̃ in alle waͤlt Föinen ſolle / das ſye Johan Leyden / künig nüwen Hieruſalem / vnnd Dauid Goͤꝛg en De

Das ander Bůch. 52

Delfft vg Holland: dargaͤgen ſyend yetzund ouch zwen traͤff⸗ Eilich vernod lich groß vnnd ſchaͤdlich falſche pzopheten / Ver Bapft Romy das von cınem vnd D. Martin Luther Wittemberg/der vil Böjer Yann Ver yn ech har Bapft fyerzc. Als gedachte Prediger in der gefengfnuß gefragt ım Dawp wurdend/vin allen Münſteriſchen handel / erfür man jnen / —— dz der künig groſſer hilff vg Frießland / Holland / vnd anderen varuon her⸗ Niderlandẽ waͤrtig wäre. So die kaͤme / wurde er vßziehen in er Im14.00 alle wält / die gottlofen regenten und alle vngehorſam̃en er⸗ P ſchlahen vfferden/ vnnd alfo zürüften ein fry fiber fridlich rych

Ver gerechtigkeit. Wie aber obgefagt ift/wurd&d fy all gericht /

vnd Famend nit wyter mit jrem predigen / ꝛtc.

Darby dennocht die armen verirrten lüt in Ver ſtatt und an⸗ Betrug end derſchwo anhengig dem Widertouff / ſoͤltind erlernet habe dz falſch ver Wi⸗ der handel nit Gott was. Dañ ſy gabend für / ſy mußlind un dertoͤuffer. wurdind durch alle waͤlt psedigen: und wurdend aber grad nis dergelegt in den erften ſtettẽ am antritt. Dar wär bat fich Fön nen verfäben eines fridlichen vnd gerechten rychs / pnder diſen Toͤuffern / die doch fogar grufam warend / ja mit blůt / vnge⸗ rechtigkeit / üppigkeit hürey überdeckt/vollen alles betrugs / liſts vnd fuler Fünftenz:c.

Vm̃ diſe zyt er hůb ſich aber ein prophet / Heinrych Hiluer Nawe antap ſum geneñt / ein arger falſcher menſch / der verkündt dem Füs d groffen nig wie der varter himmel jm geoffenbaret habe / das jm dem * Fünig und dem ganzen volck geſchenckt vnd übergaͤben ſyend dꝛy ryche ſtett / mit all jren haab gůtern / nãlich Amfterdam/ Daͤuenter / Weſel an d d künig mit ſinen Raͤd⸗ ten flugs trachtet / wie er lüt dahin braͤchte / die ſy in Widertouff fürtind. Da ſchiekt er erſtẽ Jacoben von Rampen gen Am⸗ ſterdam̃ in Holland / vnd heißt jn da obriſter fin / thüt jm cin gfellen vi radı Johan Matthyſen vo Mittelburg. Die ziehend in Bollandgen Amfterdam / und ligend da heimlich ini By jren kundẽ / fräffend aber mit jrer falſchẽ Icer vm̃ ſich / vnd verfürend heimlich vil lüt / hebend an zu touffen / vnnd by nacht gmeinden oder zamenkomnuſſen halten. Es wurdend oouch andere vm̃li⸗ gende ſtett anzündt mit diſem ſchaͤdlichen fhür. Dañ zu Leyden wurdend im Jenner deß nachuolgenden 1535.jars villüren von deß Widertouffs / boͤſer anſchlegen vfruͤren waͤgen gericht.

Vnd zůend deß 153 4. jars ſandt Ver künig vg Münſter in Pfrärim- das Frießland hinab / Johan Geelen / ein gſchwinden mañ / vnd bericht deß kriegens: dañ er in den kriegen hieuor fürnem̃ ge⸗

Widerdie Widertoͤuffer

weſen was: dem ſelbẽ gab Ver künig ein mercklich gält (das er wol vg dem kirchenroub gehaben mocht ) jm knecht Frieß⸗ land / zur entſchüttung Ver ſtatt Münſter / vfzebringen. Diſer ag vil und lang mit finen vertruwten lüten in Frießland / och in Ver ftille/ vnd fo vıl müglich was / verborgen / biß er die ſach dahin bꝛacht / dz vff Yen zo Martij / deß beneñten 1535 jars etlich hundert vfbrachend / vnnd by Bolßwerden in das Cloſter Cale Münſter genennt) fielend / die München vßtribend / alles ſich da ſamlen ſterckẽ underftündend, er Regent aber der Niderlanden Joͤrg Schenck was ſchnaͤll vf / beleit die vfruͤrigen / die er ouch nach ernſtlicher gegenweer / vnd nit one der ſinen ſchaden erlegt vnd vertilckt / biß an 62. die hinyn wurdẽd gfuͤrt gen Leuerdien / da nach gebür gſtrafft. VE diſem jamer vnnd niderlag entran der bouptufi uͤrer Ber Töuffer Johan Geel / ylıflugs gen Amſterdam̃ in Holland daſelbſt noch groͤſſer leid ſinẽ Toͤuffiſchen geiſt anzerichten. Da fand er vil der Widertoͤuffern durch Jacob von Campẽ ge wunnẽ vnd verfürt. Denẽ allen verheißt er groſſe ding / ruͤmpt hoch die herrligkeit und fryheit der ſtatt Munſter / ſagt traͤffen⸗ lich herrlich ſachen von dem nüwen Rych der —— vff erden. Vnd zwaren fo hat Münſter vil lüten allent halb vflüpf⸗ fig gemacht: dann die wyl man ſach / wie jnen ein fo gewaltiger zůg / der daruor lag / nüt hart abbraͤchen moͤgen / vnnd ſy in der ſtatt fürfürend/pnd man von gröfferer berrligfeit vnnd fryheit ſagt / dañ aber inder warbeit genen wäre/wäre yedermän gern ouch Ve gütenläbens teilhafft / vnd ledig aller ſchuldẽ worden. ac. Es wz aber Amfterdam ein Burger Heinrych Goͤrbelit / ein ſtarcker verrümpter kriegs mañ / den gwũnend die Toͤuffer / bꝛachtẽd % in jren Widtouff / dz jm Johan Geel geheim ward / jm vil verhieß / vil durch jn Fhüff. Dañ ſy mit wüders baren liſten(das alles vil lang hie er zellen waͤre) die ſach dahin brachtend / dz ſy in 600 mañ / all Widertöuffer/ beſamle⸗ gend und beredtend / dz ſy vndſtuͤndend Amſterdam̃ ein ans ders vnd nüws Münſter machẽ. Dani Vefıo Maij hattend ſich die fürnem̃en beſamlet in Peter Galen huß / truckend by nacht daruß off den marckt / hattend den zůlouff von den jren / ſtachend tod / vnd fiengend die wahren. Dargegẽ beſamle⸗ gend ſich ouch die Burger / trucktend off Vie Toͤuffer / wurdend aber rugk getribenyübel geſchediget / vnd jr Burgermeiſter tod geſchlagen. Deß ſamletend ſich Vie Burger widerum̃ vff ein

Das ander Bůch. $3 ein nũws / vnd ſtercker dañ vor/griffend widerum̃ an/ nach langem vnd blůtigem ſtryt geſigetend ſy / zertramend ſchlů⸗ * die Töuffer/ under denen ouch Zohan Geei vfi Ier Goͤt⸗ elit tod blibend. Jacob von Campen ward gefangen / her⸗ nach nach ſinem verdienen gericht.

Derglychen vfrür find Ver enden mer angericht worden/ Ofrär end tu⸗ mit ſchaden Biderber lüten widerum̃ geftiller und undertrucht, 333

9 find ym̃erdar heimliche junger funden/ die da vff die erlös fung vnd uff das Rych Iſraels gewarter habẽd. Dañ nach et⸗ was jaren iſt Leyden etlichen in gefen gknuß / durch mar ter bekennt / daß Vtricht ſich heimlich ein Töuffer künig er⸗ balte / d wol noch nit kroͤnt / aber über Ias Xych Iſrael beſtelt ſye· Vnnd als man dem ſelben greiff/ bat man hinder jm nit nun ſilber / gold vnd kleinot / durd betrug vnd kirchenroub za men getragen vnd gebracht / ſonder ouch etliche groſſe mißtha⸗ sen funden: darumd cr ouch fampt finen mithaffte gericht wor den iſt Vnd ſicht zwaren der war heit nit gar vnglych / daß ſich ouch Dauid Goͤꝛg für ein ſomlichen Fünig getragen habe.

Die yerzdan erzelte hiſtory hab ib hiehar geſchꝛibẽ Lam Wie gar ſchad berto Honẽ ſio / welcher ſy alſo an Den Erſam̃en Radt Am⸗ ah Töup ſterdam̃ geſtelt vnnd erzelt hat / das doch men klich ſaͤhe was groſſen ubels / vfrürens vnnd todiſchlahens der vergifften Widertöuffiſchen Sect geuolget fyerond frylich v dem alem wol mercken / das jren glatten worten vnd oychßnery gar nüszü vertruwen iſt. Bierdurch aber iſt ein PAniider Jin Venen landen wider das Ruangelmũ erwachfen/da man fo gar übel mit eräfflich ſchaͤdlichen vflöuffen ergrämpt /ymmerdar meint unnd förcht / co wölle widerumb die Töuffery grünen/ daß ioch umb Per vrſach wille die Töuffery hochlich zu ſchaͤltẽ iſt / daß ſy das Euangelium alfo ftinckend machet hat / ouch mengen frommen Cheiſten / vmb fin laͤben ungt/als den man für ein Toͤuffer dahin richter / Ber aber mit dern Widtouff gar nüt ſchickẽ noch ſchaffen bat. Sörmlich groß übel bat verflücht Widertouff in diſe land /leider/ gebracht.

Wie der Toͤuffer künig fine Widertoͤuffer wun⸗ derbarlich betrogen / vnnd in groſſes leyd hngefart habe / die Statt Münſter yngenommen / das volck

Prag ae er gefangen vuud ouch getoͤdt worden VYc. ap.ti.

“Wider die Widertsuffer.

N diewyl nun ein Fein ftuck / v5 der Münſteriſchẽ Tönfferifchen hiſtory / noch allein überig ift / wil ich duch das felb vffe kürtziſt / wieichs angebebt/ vnnd biß bär gebracht / vßfuͤren und enden. Dañ die ganz hiſtory vil vnſerm fürgenomnem handel dienet / daß

namlich injren der verborgen falſch Ver Töuffery klar geſaͤhẽ / erlernet / vnd vermitten werde. Sroſſet hun · Der künig ſampt ſinem Widertoͤuffiſchẽ prophetẽ hatt ſeer Jen Mane vil güts dern armen toraͤchten volck in Ver belegten Statt zů⸗ geſagt / vnd ward aber Vie angſt not ye laͤnger ye ſtraͤnger: vnd inſondheit was yetzund allenthalb groſſer mangel an der pꝛouiandt / alſo daß yederman groſſen hunger anhůb lyden. Vnd wie dann das volck allenthalben vnd allwaͤg thůt / wenn es mit hungers not getraͤngt wirt / daß es ja murren anhebt / alſo hüb ſich ouch hie in der Statt Münſter Ber gmein mann rotten / vnd ward heimlich daruon geredt / Ob man den künig denen vor der Statt überantwort hette / vnd alſo jnen allen ein friden gemachet. Deß alles gewaret d Fünıg/entfaß jm / fand rd ur Bald eın radt / daß erjm zwölff Hertzogen vg denen / denen ex Dergogen. gar wol vertruwt/erwalt/ vi vfwarff: welchen er ouch traban ten zůgab / vnd yedem einen Befonderen teil an der Statt / den er verfähen verhüten folt / zůteilt yngab/ damit er deſter icherer wäre. Ond hie verhieß er dem volck/ daß es biß an die ünfftig Oſterẽ nit num von hunger /fonder allenFlidy von Ver Belä ———— erloͤßt werden. Dann er vertruwt immerdar fine dotten die er in Frießland Holland / anderſchwo bin vnd har geſendt hatt / ſoltind mit einẽ vfbruch / jnẽ in der Stans wen machen. Welches jm aber alles falt / vnnd er hernach mit ſchrackẽ vernam : wie wir in dem vorige Capitel gehoͤrt ha bend. Sinen Hertzogen aber verhieß er in fonderheit groffe ding / das nad) geſchaͤchner erlöfung fy berten föltind were den über ftirften vnd herrẽ / über land vnd lüt / vnd mir nam̃en verhieß er Johan Denckern / das Churfürſtenthüm̃ Saxẽ / ꝛc. Merck hie abermals vnerhoͤrte vermaͤſſenheit / vnd daß frylich nit ein ftöuble Goͤttlichs geiſts in diſem Töuffer Fünig gewe⸗ fen iſt: er hette funft from̃en fürfte nit alfo vff jr land geſtelt / ae lie alfo ſchandtlich am feyl vmbgefuͤrt / vnd ſo la⸗

erlich betrogen.

reine fine vndnd wie in dem Hoꝛnung etliche hungers balben anhů⸗ wyberen. hend ſterben / ſagt eine ſiner kůnginen C dann er mal vil wyder

Das ander Bůch. 54

wyber künginen hatt) EIE Gwantſchaͤrerin genañt / ſy Fön te nit glouben dz Gott woͤlte gefiele dz man das arm volck alſo hungers verdarbte. So Bald das dem künig fürkam / Bes ſchied er ſy ſampt anderen ſinen wyberen vff den marckt / heißt ſy da flux niderknüwen / vnnd die anderen ſine wyber in einem ring vmb ſy / nimpt hiemit ſelbo das richtſchwaͤrdt / vn houwt der armen frouwen den kopff ab / ſtoßt ſy mit dem fuͤß / vnnd ſagt / Eo was ein hür / ſy wols mir nit gehorſam ſyn. Vnnd alle ſine wyber ſungend / Allein Gott in der hoͤhe ſye eer vnd pryß. Vnnd erſchynt hie offentlich in diſer gruſam̃en that / daß diſer Töuffer Fünig von ſiner fünden waͤgen / in einen verkeerten vn menſchlichen ſinn von Gott gegaͤben iſt.

Wae nun die Oſterẽ kam / vnd doch weder ringerung noch Groſſer ber erlöfung nienant erſchein / was der gmein mañ( wie nit vnbil⸗ —— * lich) ſeer vngedultig. Deß nam ſich Ver künig einer kranckheit an / vnd nach ſaͤchß tagen kumpt er under das volck / vnnd ſagt jm / Esfye war / er habe jnen erloͤſung zůgeſagt / Vie ſye aber geiſtlich verſton: vnnd alſo ſy end ſy yetz erloͤßt. Dani er habe ein geſicht vom vatter gehebt / daß er vff einem blinden eſel ge⸗ ſaͤſſen / vnd jm Hort alljre fund dic babe er getragen vnd hingenommen / daß ſy alſo vonallen fünden erloͤßt ſyend.

Mit ſolichẽ dden bůbẽ ſiucken / groſſer goitsleſterũg můß⸗ tend ſich domals die armen verirrten lůt laſſen ſettigẽ / die war lich wol ein blinder eſel warend / vff Yen? der verzwyflet Toͤuf feriſch ſchalck ſaß / ein groſſer laſt viler ſundẽ vnd ſchandẽ: den ſy aber nütdeſtminder im̃erdar duldetẽd / ja ouch vereeretẽd / ꝛtc.

On» bie wurde es erbaͤrmklich hoͤren / ſolte ich vg den bis ftofien flyſſig beſcheyben / Ven groffen jamer/ vnd das Fläglich ellend/Vas von hungers not / vnd von anderen fhwären pla⸗

en/ Vie jämerlichen lüt in der Statt pyniger : ouch was groſ⸗ en Foftene / ſchadens /müy vnnd arbeit da vffen in dem laͤger efiben ward:weldyes alles die vnglückhafft vnnd ſchadhafft öuffery mir falſchem ſchyn Ver geiftligFeit angerichtet hat / doch in dern allem nüt dann fleifch und die wält füche.

Deß wols Gott ouch das übel nit länger lyden / vnnd füge Die rat ſich Vie ſach / dz die Statt deß 25. Juni in diſem 1535. jar durch —— vntrüw einſe / der in der Start gelaͤgen vnnd hinuß gefallen vn» der füinig was / yngenommen / das volck im ynfal grüſenlich merteils Br vn. erſchlagẽ verrilcher: der Fünig aber/fampt Bnipperdolling vnnd Braͤchting / gefaͤngklich angenommen / vnd nach langer

og

“Wider die Widertöuffer

handlung /im Bornung deß ı 5 3 6. jars alle dꝛy mit fhürinen

zangen / biß in todt geriffen/ in yfine Fö:b geſchmidet / vnnd

Můũnſter in der Statt an ©. Lamperts thurn / ewiger ges

daͤchtnuß / vfgehenckt worden ſind. Vnnd hiemit endet ſich das

wuͤten grufam vnerhoͤrt waͤſen der Münſteriſchẽ / mit dern Müngerifihen geift Befäßnen Widertoͤufferen.

Ehrikuswil”_ Vnnd ee ichgar von diſer Münſteriſchen hiſtory ſcheide /

—— müß ich / gůtem frommer einfalten lüten/ vnd in einem fürs

ein lobuch rg das von dem lyblichen rych Chaifti vff erden ſagẽ /

rych oEhriſtt. daß wie die Münſteriſchen raͤchte vnnd guͤte Müntzeriſche

Toͤuffer / gantz herrliche ding den jren fürgaͤbẽ / vnd damit be

trogen habend / alſo ſind ouch vor zyten hochtragne lüt gewe⸗

ſen / vnnd ſind noch hochfliegende rychßnende geiſter / die jnen

groffe berrlidye ding / noch vor dem lerften tag / verbeiffen/zc:

och noch nie ützid ſomlichs Solomonifchen ryychs ——

bend. Ze iſt zwarẽ ein alter nack der in dem fleiſch hart ſtaͤckt:

welchen aber vo: alten zyten nit allein gröblich abgeſetzt hat /

fonder ouch yetzund Yıfer zyt ſchaͤdlich anlouffen macht. Die

Juden habend vor / vnnd Ben zyten Chriſti vnſers Herren /

jnen ſelbs ſtarck yngebildet ein lyblich herrlich rych jres Meſ⸗

ſie / welches durch ſy Cnach dem die Römer vnnd alle Heyden

vndergetruckt waͤrind) ſoͤlte mit groſſer eer verwalten werdẽ.

Dar mißbꝛuchtend ſy erſt ouch die herrlichen verheiſſungen

der Propheten / Vie ſy all nach dem bůchſtaben fleiſchlich ver⸗

ſtuͤndend. Aber ſoͤmlicher eerſüchtiger prachtlicher won bracht

ſy dahin / daß ſy in Bas raͤcht rych Chriſti nie kamend / vnnd erſt

ouch das lyblich rych / wie ſy es meintend ja wontend nie übers

kamend: Die Apoftlen vnſers Herren —28 habend jnen an⸗

fangs ouch yngebildet ein zytlich harrſchlich rych / dannenhar

ar vil ſpans mit ein anderen von dem gehebt / welcher

od in dem rych Meſſie werde der fürnem̃ſt oder oberiſt ſyn?

Da aber mengklich wol weißt wie übel das von jnen empfan⸗

ward vom Herren / welcher ſy ernſilich abmanet von ſoͤm⸗

ichen gedancken. Wär das gruntlich eigentlich ſaͤhen wil/

findtes Miatth.18. 20. Luc. ꝛꝛ. Ja fo tüff was jnen diſer whon

des zytlichen rychs Meſſie / yngeſaͤſſen / daß ſy erſt nach fo vil

warnungen / abmanungen vnd leeren deß Herren in ſinem let

ften ab cheid / als er yetzt zit him̃el faren wolt / jn widerumb an⸗

Acto.i. zugend vnd ſprachend / Herr wirſt du diſer zyt das rych dem

Iſraelen nit zöftellez Daruf der Herr ſy abermals abzog >

en

Das ander Bůch. 55 den fleiſchlichen gedancken / vnd ſy weyß vff den heiligen geiſt / welcher jnen wurde vff Pfingſten gaͤben / vnnd ſy ruſten oder geſchickt machen / ſin wort verkünden / vnd hiemit jm ein rych in aller diſer waͤlt vfrichten / ꝛtc.

Don diſem rych wäre num vil ſagen / das vns hie wil Dz roch Chri⸗ lang werden, Wär die ſum̃ daruon hoͤꝛen begaͤrt / findt es ſtiiſt fin kırch. in der 47.Predig vnder dem Titel des Hußbůchs vßgangen. Dec.4: Serm.7. Das rych Chuiſti vff erdẽ iſt die kirch Churfin/ Vie verfamlung vnnd lyb Ver gldubigen / vnder dem einigen houpt Jeſu Chꝛriſto. Ser Bapft hat ſich bie ouch —— vnder dem Titel deß rychs Baift vnnd iſt im Baß geradten dann bißhar den Tönfferen. Dann er hat ein zytlich rych / doch offentlich wider deß Herren wort vnd rych / angericht / welches er ouch das Rych Kirchen Chriſti nennt / ſetzt ſich ſelbo zum houpt(nach Ver pꝛophecy Paul)uber ſy. Aber die Kirch Chri⸗ 2. Theſſ > ftiift vil ein ander ding / vnd anders von den heiligen Apoſtlen angericht / dañ der Bapft fürgäbe. Darumb wirt fin rych eben fo wenig Beftendig fyn als Ver Töuffern: als das der Herr mit dem geift fines munde immerdar zerwaͤyet vnd toͤdt / vnd ſchier mit finer zůkunfft vertilcken wirt,

Daß jnen aber die Töuffifchen in diſem jrem bandel deß zyt⸗ lichen rychs yinerdar ynbildend / es werdind noch vor dẽ Zung⸗ ſten tag alle gottloſen vertilcket / vnd werde hie vff erdterych ein nüw guldin tych Chꝛuiſti angon / iſt daoben im erſten Buͤch am 2. capitel vfgeloͤßt. Daß ſy aber befeſtung jrer ſuͤſſen mei» nung anzıebend Johannẽ in finer Offenbarung / iſt abgeleint in den Dredginen über die Offenbarung Fohänis vßgangen. Flyſſe ſich vil mer ein yeder Ebzift/ Da Chriſtus mit finem geıft in jm regiere: vnder ſtande er aber nit eigens gwalts/ond under dem fürwelben deß nüwen rychs Chaifti /fin eigne eer / pracht vnd herrligkeit zäfüchen. Dañ wie es ye vnd ye boͤſen lon gaͤbẽ bat / alſo wirt ouch für hin die rychsſucht nieman in Vie harr gütern vßſchlahen. Iſt aber yemants rychßnen von Gott rechtlich vnnd ordenlich beruͤfft / Ver rydbfine wie es hoͤrt / in de⸗ můt / dz Gott dardurch geeret / der naͤchſt gebeſſeret werde.

Don den T ottsleſter⸗ een feftero

o ig

“Wider die Widertöuffer

Eräwenliche N die 13. vn letſte ſtatt der Widertoͤuffiſchen rottung Zoͤuffer. M ich fürbin ein andern nach ſetzen / etliche der grüs

wenlichẽ Töuffern. Die fryen Münſteriſche Toͤuf fer moͤchte yemants ouch wol alſo nennen: die nach⸗ uolgenden aber nennẽ ich füruß grüwenlich / darum̃ / daß ſy mit grüwenlicher gotts leſterung ouch die fürneinen ars wichel vnſers heiligẽ / waren / vngezwyfleten Chuſtenlichẽ glou⸗ Bene angriffen mit ſchryben vnd predigen / vnd die ſelben grüs

ſenlich habend gedoͤren leſtern und ſchenden. ice Ser⸗ Den erſten vnd vorderiften platz behalt billich inn Michael uno Hulp Öeruer/ ein Hiſpanier Arragonia / welchen ein Eer ſam̃er wm Radt Benff/ nach erfarung vnd forderung Ver vricilen viler Chriftlichen ſtetten und Kirchen / vmb fin vnerhoͤrt / grüwenlich vnd beharrlich gortslefterung mir dem fhür gericht hat. Diſer Deruet hat vil ſar fin Gottsleſterung gegoſſen in allen lan» Dern / mit ſchryben / pꝛedigen vnd trucken / vnd letſt mit einem laſterlichen Bũch Reſtitutio Chriſtianiſmi Chieſſe billicher Abs olitio Chriſtianiſmi) genennt. Darinn hat er grüwenliche irre thumb vnnd leſterungen wider merteils artickel veß heiligen Chriſtenlichen gloubens vßgoſſen / und inſonders die heiligen —— Dꝛyfaltigkeit geleſteret / vnd die waren Gott⸗ 2heit deß Herren Jeſu Chꝛiſti verloͤugnet: und vil vner hoͤꝛt ar⸗ tickel vff die ban gebracht / vnnd in vngotte foͤrchtig zwyfelhafft vngloͤubig lüt gepflantzet: vnnd das alles one grund der wars heit / vnnd mit vnuerſchamptem fraͤfel / ouch mit wunderbarer ſchandtlicher verkeerung Ver heiligẽ Goͤttlichen gſchrifft. Und in diſem grüwenlichen irrthumb vnd leſterung wider die hei⸗ ligen Dꝛyfaltigkeit und ware Gottheit vnſers Herren Chꝛiſti / hat er mitſtimmer / die alten verdampten Taͤtzer / Praxeam / Sa moſatenum / Arium / vnnd andere mer / darzů alle Juden vnnd Türcken / ouch vnſeren zyten etliche fürnem̃e geleerten vnd

fürer der Widertöuffern/zc.

Sat nat an · Dar wider ſol ſich ein yeder froimer Chriftglöubiger menſch u in finena hertzen und gemüt veſt fegen/ nüt hören noch annems Ghnftichen men /Vas da wıder ıft den vnge zwyfleten artichlen vnſers aloubeas. waren Chꝛiſtlichen gloubene / der fo wol vnnd veft in heiliger Goͤttlicher geſchrifft Nüws onnd Alte Teftamente Begründer iſt. Vnd diewyl wir in dern felben vßtruckenlich BeFennend den sinigen Bott in Ver heiligen Dꝛyfaltigkeit / vnnd fagend / Ich gloub ineinen Bott / namlich in den vatter allmädptigen/in ſi⸗ nen

Das ander Bü. 56 nen eingebornen Sun vnſern Herren Jeſum Chriſtum / vnnd in den heiligen Geiſt / ſo ſoͤllend wir alle ouch hieby veſt behar⸗ ren / vnd nüt hoͤren noch annemmen / das nun etlicher maß di⸗ ſem vnſerem glouben wider ıft.

Oder hat die einigkeit Gottes nit heitere Zügnuß im war Fern

fftẽ wort Gottes? fo doch fo heiter geſchribẽ ſtadt / Der Herr Seu.s. vn 324

in Bott iftein einiger Gott : und es iſt Fein anderer Gott wes ee der in himel noch vff erdẽ: vnd Bu folt nit haben andere Goͤtter Mauıh.4. Gott dinen Herren folt Yu anbätten/onnd jm allein dienen / jn lieben ob allen dingẽ. Der allein ift Yin Goit / vatter / ſchoͤpffer / erhalter vnd erretter / der dich erhalt an lyb vnd ſeel / ic.

Pat dañ nit ouch die heilig vnzerteilt Dryfaltigkeit jre gůte Gou vinfats gründ in der Goͤttlichen gſchrifft ? da in dem Gſatz vnd Pro⸗ in perſonen · pheten fo heyter Ber Vatter / Sun vnnd heilig Haft benamſet werdend / vnd jnen glyche eer vnnd herrligkeit zůgaͤben wirdt.

—— nieder Engel Gabriel der reinen Jungkfrouwen £uceı. ria / Der heilig geift wirt über dich kommen / vnd Vic Frafft deß aller höchften wirt dich überſchattigen: vnnd Bas von dir ebosen/ wirdt der Sun Gottes beiffen. Ond im Touff vnſers man. z. ec: Ehrifli wirde die flimm deß Datters von himmel über Joan-ı. den Herren gebö:t / Das ift mın lieber Sun / in dem ich ein wolgefallen hab / ennd verfünet Bin : unnd erſchynt der heilig eiſt in geftale der Tuben ob Chriſto. Alfowieer beißt touffen/ Matih. 3. Beiße er touffen in den nainen deß Vatters / Suns vnd heiligen Geiſts. Diewyl wir dañ alle alſo toufft findyfo laffend uns ver rren in dem waren glouben/in Ben wir toufft find/onnd Be> ennen mit ricbtigem hertzen / einen waren/ ewigen/läbenden/ allmächtigen Bott / in Ver heiligen unzerteilten Dryfaltigkeit / Vatter / Sun / vnd —— Geift/ sc.

Sportend aber Vie Seruetaner ſampt den Juden und Türs Yun ein einte «Ren din / vnd fpzedyend : Wie Fönnend dꝛü vnderſcheidne Yıng ) ein ding ſyn? Dann ye der Vatter nit der Sun iſt / ſunder der Vatter ſchickt den Sun / und der Sun wirt geſchickt und wirt menſch / vnd lydet / nit der Vatter / als dem er ſchryet / Vatter / in dine hend empfilch ich minen geiſt. Daruf gib antwort / Die heilig zeigt frylich an vnderſcheidne perſonen vnnd werck in der heiligen Dryfalugkeit / Vie ſcheidend aber oder trennend fo wenig die einigkeit Gottes / das namlich einem Bott dry werdind / als wenig die einig Sonn in dꝛy Sonnen zerteilt wirt / darumb daß in Ver einigen vnzerirenuten Son⸗

Wiverdie Widertöuffer

nen dri vnderſcheidne Ying funden werdend / Vie Pagel/ Ver lang oder die ſtrymen / oder das liecht / vnnd die wärme / ds * liecht nit die kugel noch die werme iſt / ouch Vie werme nit das liecht iſt / vnnd doch die dru ding ein einige Sonnen Darby laß es yetzund blyben / vnd gloub richtig wie der gloub lut: vnnd log nun Venen gräwlıchen verfeerten lüren nit. Dann fy redend wider Bott vnnd fin heilige wort nüt anders dann grüwliche göttslefterung. J eonfer Herr „Os ſagend ouch vnſer Herr Chriſtus werde wol geneñt cin Sonftus vin Sun Gotteo / ſye es aber im waͤſen nit: als wenig als wir dar⸗ au rum ſün Gottes waͤſenlich ſyend / daß wir ouch Finder Gottes entich ver geneñt werded. Aber das find ouch gottoleſteriſche wort. Dañ Sun Gottes. wir werdend nun angeno m̃ne oder angewünfdpte Finder Bote 2 tes / gnaden genen: onfer Herr Chriftus aber wirt zum ons derfcpeid Per einig / vnd —— / ewig Sun Got⸗ tes genenit. Dar iſt der Seruetanern der ſchandilichẽ kaͤtzern ddes vnbegründts gedicht damit hingelegt / das die Judẽ den Joan. iv · Serren Jeſum vor dem Pilato anklagtend / er hette ſich zum Dun Gottes gemachet / darumb ſolte und muͤßte er ſterbẽ nach jrem gſatz. Da aber das gſatz nieman toͤden beißt der Bott für finen Vatter gnaden hielt Dañ alſo nañtend die Jude Bott ouch jren Vatter FJoan.8. fonder wo jm ſelbo yemants zůleite / er waͤre von waͤſen / art vnd natur ein ſun Gottes: vnnd alſo hat vnſer Herr Chꝛiſtus geſagt / daß er wäre Ver Sun Gottes. Dann alſo laͤſend wir Joan-s. Vnnd die Juden vil mer den Herrẽ röden/ darum̃ / dz er nit den Sab ebꝛochen / ſond ouch gſagt hatt / Gott waͤre ſin Vatter / vnd ſi ber Gott glych gemacher. Hoͤrend jr / hoͤrend ir Widertoͤuffi⸗ ſchen Seruetaner / wie vi warum̃ vnſer Herr Ehuſtus d Sun Gottes heißt / nit wie wir Gottes kinder / oder wie Moſes ein Gott Pharaonis / ſond dz er Gott dem Vatter glych iſt? was iſt Gott glych ſyn / onet ewig / allmaͤchtig / von waͤſen Gott ſyn? Chriſtus iſt Oder iſt ſoͤmlichs nit heyter mit goͤttlicher gſchrifft bezüget? warhaffter ewi ala da Johannes ſpuricht / Im anfang was das wort / vnnd das aer Gott. woꝛt was by Gott / vnd das wort was Gott. Sich / er ſpricht / Das wort was Gott: vnderſcheidet ouch die perſonẽ. Dañ das wort iſt By Gott / frylich by dẽ vatter / ꝛc. Ze ſagẽd aber die Wis dertoͤufferiſchen Seruetaner / das wort heiſſe hie nit die perſon des ſuns / ſonder nun ein ynbildung vnd radtſchlag in Das erdichtend ſy aber boßlich jnen ſelbo. Dann

Das ander Bad.

nach volger die vBlegung im Fohanne felbs. Dann er ſpricht: Das wort ift fleifch worden / vnd hat under ons gewoner/ und 1. Johan wir babend fin eer gefähen sc. Darum̃ heißt das wort Vie pers Ä fon Ve funs Gottes. Vnnd redt ouch heiter vnſer Kerr felbs yon finer waren Gottheit / Johan. am 5. da er mut güten feften gründen erhaltet oder erwyßt / Daß er ift Ver warläbendig fun Gottes. Alſo ſpricht er ouch Johan am 8. Ke dann Abꝛaham wurde / was ich. Item / Ich und Ver vatter find eins. Itẽ / Glou Johan ıe.. bendjr in Hort fo gloubẽd ouch in mich. dam Philippo ++7- ſpꝛicht Ber Herr / Waͤr mich geſaͤhen bat Philippe / der ** vatter geſaͤhen. Gloubſt du nit / daß ich im vatter / vnd der vat⸗ ser in mir iſt? ꝛc. So baͤttet vnſer Herr ſpꝛicht / Ich hab dich Co vatter ) verklärt vff erden / das werck vollendet / das du mir zůrichten befolhen haft. Vnd nun ſo verklaͤr mich o vat⸗ ser By dir ſelbs / mir Ver klarheit / die ih By dir gehebt hab ce dann die waͤlt was. Was koͤndte doch vßtruckenlichers von der Gottheit Chriſti vnſers Herrẽ geredt werden? Wider ſom liche haͤlle gnuſſen / ſol man vmb etlicher duncklerẽ ſprüchẽ / vnd von waͤgen etlicher furwürffen der menſchen / and Gott⸗ * Chꝛiſti nit zoyflen: der zwaren nit koͤndte vnſer erloͤſer eyland ſyn / wo er nit Gott waͤre / ja warhaffter Gott. Darum̃ alle die ſomli bo in zwyfel ſtellend / vnderſtond den gantzen Chꝛiſtliche glouben vmbzůkeerẽ / und ſind als die wüffenbaff ten Antichriſten fliehen. Dann alſo ſpricht Ver heilig Johan neo in ſiner Epiſtel / Waͤr iſt der lugner anders dann /Ber 1.Johan.s, Baldugner, daß Jeſus nit ſye Chzuftus? Das iſt der Antichriſt der den vatter fun löugnet. Ein yeder der den fun loͤugnet / ouch den vatter nit. Vnd im end der Epiftel/ / Wir wüffend 1.Jopan.g. der ſun Gottes kommen iſt / vnd vns verſtand gaͤben hat / daß wir den warhafftigen erkennind / vnnd wir ſind in dem warhafftigen / namlich in ſinem fun Jeſu Chzifto / Der iſt der warhafftig Gott / vnd das ewig laͤben. Diſer frommen einfal⸗ —— behelffe ſich ein yeder frommer Chꝛiſt / vnd fliehe das vn itlich / vngerympt / ſpitzfundig / Das iſt Tüfeliſch / dichten Pintifieren wider Gott / ſinen einigen fun/ und wider den was ren glouben. Wılaber gemants von Ber Gottheit Chꝛiſti mer haben / Ber finde traͤffenlich vil hin har im Kuan gzelio in den Epifilen Pauli / inſonders Rom.i.9. Philip.z. Pa vnd in anderer apoftlen geſchrifften.

Wider die Widertsuffer

Seruetus ver Vermeint aber bie yemants daß ich Seruetum / den wüs

Melchior Sofman.

won u SR ſten wüft/onbillich under den Widertöufferen zelle/ der wüſſe

dz vil gedachter goitslefterifcher Server / im end fines bůchs De regenerauone/gedözffen bat mit groffern fräfel/und cin Bes fonderbaren tittel / frylich daß cs vom läfer nirüberfähen wurs de / ſchryben / Der Bindtouff fye ein abſchüchlicher grüwel/cin vßloſchung deß heiligen geifts / ein verwuͤſtung Ver kirchen Gottes / ein confuſion vnd verwirrung der ganzen Chriſten⸗ lichen bekanninuß / ein abtilckung der vernüwerung / fo von Chꝛriſto beſchaͤhen / vnd ein verhergung des gantzẽ rychs Chꝛi ſti. Das find alles fine eigne wort / die er aber mit Feiner ge⸗ ſchrifft Bewärt. Wie Bedunckt dich aber yetzũd? Hab ich Billich oder vnbillidd Yen Seruetũ under die Tönffer geftellt 2 Oder möchter nit ouch ein güten propbeten vnd wüften pfarrer gen Miünfter in das nüw rych Chriſu / in das nüw Hieruſalẽ gaͤ⸗ ben haben? Beſchaͤmend ſich glych wol die Toͤuffer Serueti / ſo beſchaͤmpt doch er ſich / wie gehoͤrt / der Widtoͤuffiſchen leer vom Rindertouff/ daß Ver ſelb dem Tüfel ſye / gar nüt. Od mag diſer Seruet ſich nit ouch wol vergon vnder den Wider⸗ toͤufferen / die ouch fo hohe thüre und ſchwaͤre wort vßſtoſſend/ vnd grüſenlich dahar thonend. Vnnd was Föndte vom Tüfel vnd Ver hell ſelbs wuͤſters und erſchrocklichers geſchubẽ wers den wider den heiligen Touff? mit welchem wir zwar vnſere Finder nit dem Tüfel / vnd ins Tüfels rgcb/fonder dem cinige Gott / in Ber heilige Qryfaltigfeit/ Dem Vatter / Sun heyli⸗ en Geiſt / ja in das rych / iin Vie gnad / vnnd in den tod Chriſti / welchen wir erloͤßt ſind / nach ſinẽ befaͤlch / in dem glou⸗ ben / ynſchry bend vnd ergaͤbend / daß ſy Gott nit minder / dann ouch wir Vie altẽ / zůgehoͤrig / ſiner gnadẽ teilhafftig ſyend: ouch deß fürnem̃ens ſind / die ſelben zum glouben vnd erkañt⸗ nuß Chꝛiſti / vnder finer leer vnd nammen (mit ſiner hilff) ſinem lob vnd jrem heyl / in der gmeind Gottes / weñ ſy jren

tagen Fommend/vfzüzichen/zc.

Melchioꝛ Hofmans grüwenliche irrthum̃. ap.I3.

En anderẽ platz der grüwenlichen Toͤufferen nimpt yetz billich yn Melchior Hofman. Diſer ward von hſinen jüngeren vßgeruͤfft und gehalten für den groſ⸗ ſen propberen vnd apoſtel / Ver ſich vor dem groſſen tag deß Herrẽ in den Niderlanden eroffnen / vnd oe 9

Das ander Bůch. 58 das raͤcht Euangelium in die land bringẽ wurde. Er was ein groſſe ſtützen deß hernach volgenden Munſteriſchẽ rycho: thett ſich ouch wunder groffer dingẽ / Fam gen Straßburg in die Statt / begaͤrt da mit den dieneren Yıfpurieren. Deß wardein Synodus beſamlet deß 1. Junij / im 153 2. jar / vnnd vil vnd gnůg mit jm durch heilige geſchrifft gehandlet / vnd ſi⸗ ner irrthum̃ widerwiſen krefftenklich. Als er aber ſich nit wolt wyſen noch überwinden laffen / bat man jn yngeſchloſſen in ge fängfnuß/in deren er fih wunderbarer en) p:opbecyen vnd troͤumen angenommen vnd gerümpt bat / doch lerften als blauwer dunſt / vnd er in der gefaͤngknuß / abge⸗

orben iſt.

Sine artickel / deren er in dem Geſpraͤch bericht vnnd über⸗ Be wunden wart / warend 9 ſe / Der Rindertouff fye dem artictel. #4 vnd von keinen Chriſten lyden. Das ewig wort Gottes

abe onferfleifh nis angenommen von Maria Verjungffrou 2% wen/fonder fye felbs leifh worden. Ond Fam bie Yahin/ 95 er fry haͤruß ſagt / Verflücht fye das fleiſch Marie. Er hielt dz onfere ſaͤligkeit in vnſers yedes vermögen ftünde. Vnnd ſo ye⸗ 3 mants cin mal der gnaden teilbafft wurde / vnd Iarüber wüß 4 ſentlich fündere / Der kaͤme nimermer gnaden. Welches als les zwaren grüwenlich leeren find/ die er aber mit der gſchrifft fhönen vnd bewyſen onderftünd/ Boch von dienerẽ Ver kirchen Straßburg C als ouch graderft gemaͤldet worden) finer irrebumen überzüget vnd überwunden ward: wie dann noch die Acta oder handlung Yıfes Gſpraͤchs / Vie durch Yen Truck in vorermaͤltem jar vßgangẽ find /Bezügend. Don dem 1 Touff wirt volgen an finem ot.

Es ift zwaren geſchriben / Vnd das wort iſt fleiſch worden / Das fleifch es ift aber darumd nit durch ſich ſelbs fleiſch wordẽ / wie Zof- nun ser man fürgibt/fonder/ wie cs Paulus vßlegt den Hebreeren ver ningtfrous am 2.fo hat der fun Gottes den fomen Abzabe angenommen, en Maris vnd wie esim Euangelio ftadı daß er empfangen fye vom beis 2 ligen geift/ und gebo:en Maria der jungffrouwen. Alſo leert uns die geſchrifft Luce am ı. vnd 2. vnnd alſo bekennend wir in onferem waren Chꝛriſtlichen glouben. So find vil haͤller gnuſſen der heiligen geſchrifft / die zugend / daß vnſer Kerr Zeſus iſt ein warer fun Marie / der jungkfrouwen / von jren vnd jrem geblür vnd lyb / ein warer menſch erboren. Dann da⸗ rumb wirter genennt deß wybs ſomen / vnd der ſomen Abra Gens.en

p 99

Tuc.a. Marh.t.

Galat.4. Philip 2.

. Johan.4.

Bebenedyet

über alle wy⸗ ber it Marıa/ vnd nic vers

Asichr.

"Wider die Widertsuffer

be/der fun Qauide und Abrahams / vB den lendinen Dauids geboren / frylich darumb daß er vg Ver jungkfronwen Maria (Die cin tochter Abrahe vnd Dauids was )iſt geborẽ: als Mat theus und Lucas bezügend. Dann er wirt genennt die frucht veß lybo Marie. Vnnd ſpꝛricht der Engel gang klar / Du wirſt in dinem lyb empfahẽ vnd gebaͤren einen * Und widerum̃ / Das in jren empfangen iſt / das iſt von dem heiligẽ geiſt. Itẽ / Paulus ſpuicht / Als Die zyt erfullt was / hat Bott ſinen fun ges ſendet / gemachet vg dem wyb. Vnd noch klaͤter / Er hat die ges ſtalt eines knaͤchts an ſich genommen / iſt glych wie ein ander menſch worden / vnd an gſtalt als ein menſch erfunden. Beſich wyter Paulum den Bebreern am. vnnd Roͤm. am i. cap. Johãnes der gel hat vns vorlangeft gewarnet vor Bofman / voꝛ Ien Meinnoniten vnd allen jro glychẽ Sectern/ verlougneren deß waren lybs Chriſti / vnd geſagt / Es find vil falſcher propheten vßgangen in Vie waͤlt. Darby ſollend jr den eiſt Gottes erkennen. Ein yeder geiſt der da bekennt / daß Je⸗ —* hriſtus in dem fleiſch kommen iſt / der iſt Gott. Vnnd ein yeder geiſt der da nit bekennt / daß Jeſus Chriſtus in dem fleiſch kom̃en iſt / der iſt nit Gott: der iſt der geiſt deß An tichriſten / c. Vnd fallend hiemit einandren grund dic alten vnd jungẽ Valentinianer vnd Marcioniten: inſonders die an⸗ haͤnger Memnonis Simonis:wider welchen geſchribẽ habẽd Pie wolgeleertẽ getrüwen diener Chriſti Joan. ã Laſco / ꝛc.

vnd Martinus Micronius Norde in Frießland/zc. Schandlich aber vnd vnlydenlich iſt deß oͤden bůbens leſte⸗ rung / da er das fleiſch der heiligen vnd reinen Jungkfrouwẽ Marien verflůcht. Dañ ouch die Tüfeliſch leſterũg ſchmach dienet dem heiligen fleiſch Jeſu Chriſti. Chuſtus iſt der gebene diet ſomen Marie / der alle gloͤubigẽ benediet vnd heiliget: iſt ſy durch den heiligen geiſt zübereitet und geheiliget ſoͤm⸗ lichem heiligen werck / daß ſy ein ware reine Jungfrouw bly⸗ be / vnd heilig / den heiligen Sun Gottes gebaͤre Jeſum Chri⸗ ſtum vnſeren Kerzen one ſund / one maſen vnd praͤſten. Oder was hat ſunſt der Engel geſagt / do er ſprach / Der heilig geift wirt über dich kom̃en / die Frafft des aller hoͤchſten wirt dich überſchattigen? Oder hat nit ouch Elifaberb/erfüllt mit heilige geiſt / geſprochen / Du biſt die gebenedyet vnder den wyberen / gebenedyet iſt die frucht dins lybs? Sagt nit ſelbs die fälıg Maria / Vnd fürhin werdend mich ſaͤlig ſpraͤchẽ alle —* ꝛc. Dar⸗

Das ander Bůch. 50

ꝛc Darum̃ iſt es kundibar / daß der Tifel durd Hofmañ / vnd alle fine jm mithaͤllende Toͤufferbruͤder / Vie ſaͤligen hochgelob⸗ ten vnd ewig rein Jungkfrouwen Mariam verflüch bat. Vnd bab jn ouch darumb nit vnbillich under die grüwlichen wüften Secter gezelt.

Das ſtrytet aber offentlich wider das beilig Ruangeliũ / vnd Das heil ſtadi vertilcket Ehriſtum mit ſiner gnad / das Hofmann geleert / das mn has heil ftande in vnſerem fryen willen / jaın vnſers yeden eignem j vermögen. Dann was ıft unfer vermögen anders Van fünden vfi verlosen werden? Vnſer heil ftadt in Chriſto Fefu/ und in ſi⸗ ner gnad. So er uns finen geift gnedigklichen gibt / vnnd une mit warem glonben erlüchter/ nemmend wir das heil ın Chri⸗ fto an/ vnd werdend heil. Gibt er uns finen geift und glouben nit/fo Blybend wır im tod. Darumb ſtadt es nit in unferm woͤl⸗ len vnd louffen / fonder in der gnad Gottes / vnnd in finer ers Rom.s. bermbd.Dannen har Ver Herr ouch felbe geſpꝛochen bat, One Zoan.ız. mich vermögen? jr nür. Vnd Paulus/ All onfere geſchicklig⸗ 1. Corinih 3. Feit iſt Gott. Dann wir vg uns ſelbs nit geſchickt find etwas C das gůt vnd grecht ift ) gedencken / ich geſchwyg thůn oder vollbungen. Darumb / die krefft vnnd das vermoͤgen deß menſchen / oder den fryen willen (als ob das heil in vnſern kreff ten ſtande) ruͤmen vnd predigen / iſt das Euangelium vm̃keren / vnnd Pelaium Ben verdam̃ten Secter widerumb von Ver hel⸗ len vferwecken. Paulus ſpricht / wir habind nüt daß wir nit 1. Korinth. 4. —— habind / vnd Bor wür«Fe in uns den glouben / das Phiip-ı.2. woͤllen / vnd das thůn Soͤmliche leer ſol man eeren Ver gnad vnd erloͤſung Chuſti in der Kirchen bewaren / ſich vor deren huͤten / die vnſern krefften vnſerm verdienſt das heil zügibr.

Wyter koͤnnend wir nit verloͤugnen / dann das Paulus Die ftind wer⸗ Ben Hebreern am 6. vnd 10. cap geſprochen hat / es ſye vnmüg fepenshalım, lich daß die fo ein mal erlüchtet find / wenn ſy widerumb abfal⸗ äyten verznge, lend / widerumb ernüweret werdind zur beſſerung: vnd dz die Fein opffer mer für Vie fünd habind / Vie mürwillig fündind.

Aber Su widerumb abfallen/vunnd mürwillig fünden /ıft von: er gnad Gottes gar abträtten / vnnd nit mer das einig opffer Chꝛiſti für das einig und rädyt fündenopffer haben, Dañ wel» che alfo find und Glybend / die werdend gnaden niiner Foms men: dañ ſy verwerffend vnnd veradbtend Pas / dardurch man allein vor Gott gnaden Fumpt / das iſt Chriſtus vnnd fin gnad / deren man durch den glouben teilhafft Wenn pi

Wider die Widertoͤuffer aber Ver menſch die gnad Chriſti ( yngaͤbung deß geiſts) nit veracht / ſonder jren begaͤrt / ſo kumpt er gnaden / ſo vil vnnd Pick er ſündet vnnd Ver gnaden oder Chri⸗ ſto loufft. Dann wir gloubend verzyhung der ſünden: vnnd iſt Pmlicher artickel im glouben fry ledig / weder an zyt noch an Vie zal der finden angebunden. Dann dem glöubigen vnd rü⸗ wenden menſchen ſtadt Vie thür zum heil alle zyt offen. Das beilig Vatter vnſer wirde nit nun einiſt oder zwey mal / ſonder für in vnſerm laͤben gebaͤttet. Vnnd begaͤrend wir aber it vergaͤbung der ſünden / oder nachlaſſung vnſerer ſchul⸗ den: welche uns Ver Herr nit geheiſſen berte hoͤuſchen / wenn ers vns nit wölte geben. So ſpricht unfer Herr allgemeinlich / Kommend har mir alle die beſchwaͤrt ſind vnnd not lydend / e. Joan.ꝛ· vnd ich wılührüw ſchaffen oder gaͤben. Alſo ſpricht ouch Jo⸗ hannes / Das ſchꝛyb ih üch/ daß jr nu ſündind: vnd ob yemants ſündet ( merck das / Vnd ob er finder) fo habend wir ein fürſpraͤchen / ic. Der heilig Apoftel Petrus was erluchter/ alfo/ daß es Ver Herr felbe rümpt/ fleiſch vnd blůt hette jms nit ges offenbaret und fin gloub wäre gerecht / jm vorm vatter yngaͤ⸗ ben/ nütdeftminder Bo er fiel und den Herren verlougnet ond luce aꝛ. verſchwuͤr / kam erzü guaden. Ser Herr bieß jn ouch mit fis nem erempel oder Byfpil andere fine Brüder tröften. Das ıft Vie recht Ruangeliſch leer / vnnd nit wie Hofman und fin Töuffis ſche rott leert / oder wie vg dem Tüfel vor jnen geleert habend Vie verworffnen kaͤtzer Nouatiani. Dañ ſoͤmliche leer den mens ſchen zur verzwyflung Onfer Ser Wyier iſt vilgedachter Hofmañ ouch dahin kommen / daß er Theitus hat wider alle geſchrifft / vnd wider den waren Chriſtenlichen glou⸗ ben/gebalten hat / Chriſtus vnſer Herr / ſye nun einer natur vnd voar Hot vnd nit zweyer. Etliche andere bekennend wol mir nammen vnd an menſch · der zal zwo naturen / die Goͤttlichen namlich / vnd die menſchli⸗ chen / aber im grund haltend ſy es mit Eutyche dem alten ver⸗ worffnen Secter / welcher hielt daß in Chriſto nach ſiner vers klaͤrung nun ein natur waͤre. Alſo ſagend vnd künſtlend ſy ouch vil von dem / wie nach Ver verklaͤrung Chiſti / niit mer creatür⸗ lichs in jm / ſonder das menſchlich in jm Gott verherrlichet —— Laß ſich aber ein Chꝛiſt hiemit nit verwirren / onder halte einfaltig wie vns der Gloub die heilig gſchrifft leert / namlich / daß vnſer Herr Jeſus ſye warer Gott vnnd warer menſch / in einer vnzertrenten perſon / das doch die na⸗ turen

Das ander Bůch. 6o

turen der Gottheit nit vermiſchlet / oder eine in Pie ander vers wandlet werde/fonder yede in jrem woäfen Blybe/ vnnd entwä-

dere verſchwyne / abgange oder vfhöre. Dann vnſer Herr Chri

ſtus blybt in ewigkeit Gott vnd menſch. Sine beide arten oder

naturẽ zeigt klar an der heilig Prophet Dauid / Ba er Chriſtuni

nennt finen Sun / vnd ſinen Herren. Dann fin Sun iſt er nach

dem fleiſch / ſin Herr aber nach der Gottheit: vnd alſo findſt es

erklaͤrt vom Gerren ſelbs dem 110. Pſalm. Maith.a⸗. vnnd

von dem heiligen Paulo Rom.ı. Iſaias ſagt ouch / ein Jungk⸗ Iſale 7.8. frouw werde empfahen / vnnd gebaͤren ein Sun / da wir die menſchheit Chriſti heyter habend: vnd werde jn nennen Ima⸗

nuel / das iſt / mit vns Gott: da wir ſin Gottheit eben als klar habend. Micheas Ver pꝛrophet ſagt / der Meſſias werde gebos Michee⸗5. ren werden Bethlehem / vnnd ſin vßgang oder vßflüß ſyend en von ewigen sten har. Dasein verftadtman von der menſch⸗ *"“ beit/Bas ander von der Gottheit, Andere zügnuffen mer mödy

te ich haͤryn füren / es ift aber an erzelten gnüg. Dann mengk⸗

lich ſicht yerzund in Chriſto vnſerem Herren zwo pnderfcheiden

arten oder naturen in einer vnzertrentten perſon / vnnd daß er

nach der Gottheit ewig / vntoͤdtlich / allmaͤchtig vnd vnendtlich iſt / nach Ver menſchheit aber zyllich / toͤdtlich / ſcawach und bloͤd /

vnd darzů endtlich/zc.

Nach dem aber vnſer Herr von todten vferſtanden vnd ver⸗ Nach der ver⸗ Fläreift/hat er nit vfgehoͤrt menſch ſyn / hat nit jm gelegt den rer er menſchlichen Iyb/er ıft auch nit vergotter/oder 36 Gott verherr men(ch/vnd be licher/fonder Ben waren menfdlichen lyb bat Chriſtus behaltẽ / halt —— vnd Bebalt in / und wirt noch genennt der Sun des menſchent """ aber alle ſterbligkeit vnd bloͤdigkeit / oder beſchwaͤrligkeit hat er hingelegt / vntoͤdtligkeit / herrligkeit und Frafft bat er jm gäben.

Es habend ouch die alten Ver Chriſtlichen Rirchen diener gar klar mit der gſchrifft erwiſen / daß die verklaͤrung die aid rn deß menſchlichen ybs nit zerftöze oder abthuͤye / ob glych wol Ver verklaͤrt lyb ein geiftlicher Iyb genennt wirt. Oder was Fan Boch heiterers gefagt werden/ dann daß der Kerr felbe nach Ber vrſtaͤnde ſich ſelbs / das iſt finen waren lyb mit Ben malzei⸗ chen der wunden / ſinen Jüngern zeigt / vnd als ſy wontend es waͤre ein Ein geiſt bat nit fleiſch vnd bein / wie jr ſaͤhend daß ich hab: vnd das er darnach Thomam ließ gryf⸗ fen in fin ſyten: daß er bald darnach warlich mit finem Iyb in Vie himmel für / vnnd daß er mit. finem woaaren Iyb wider.

Philips. eug +

Dauid Geor⸗ an grürsene | che gorisles

fRerung.

Wider die Widerrsuffer

wirdt kommen 3 richten Pie läbenden vnnd todten/ vnnd daß er finem verflärten Iyb glychfoͤrmig machen wirdt vnſe⸗ re Blöde lyb. Da wir aber gloubend ein vrſtende / nit deß geiſts / ſonder vnſers fleiſchs. Vnd hieby blybe ein yeder from̃er Chꝛiſt /

laſſe ſich durch Vie ſaͤltzamen finßler vnnd ſpiritoͤuſer nit in cin

ſybtyle yafuͤren / die er weder verſton / noch anderen Fan vere * aben.

erck aber hie / wohin diſe ellende lüt letſten kommend / namlich daß ſy Chriſtum den Gerren gar vßlaͤrend vnd verlice rend. Dann diewyl der ein verloͤugnet fin Gottheit / Ver ander fin menſchheit / welche Ver dritt wol bekennt / Big vff die verklaͤ⸗ rung / vnnd ſy dann ouch verlürt / lieber was behaltend ſy übe⸗ rige in Cb:iftoz Nüt. Ondalfo fol es denen gon/ die jrer ſelbs Böfen phantafy mer lofend / dann dem einfalten waren glous ben/ond wort Gottes : Vie wöllend gefähen fyn vnnd vil hoher Bingen erfaren haben,

Wider Dauid Georgen wider die Libertiner / vnd jre grümwenliche wrchumb. Cap. ı.

Od tibertrifft diſe grüwenliche lüt alle / der groß Dauid Georg / den ich an Vie druten ſtatt diſer grüwlichen ſect ſtellen. Dañ fin vrſprung kumpt har dem vnſaͤligen Widertouff: wie wir ouch zum teil daoben in der Münſteriſchen hiſtory vermerckt / da die Münſteriſchen Töuffer diſen Dauid Geor⸗ gen naͤbend jrem Johan von Leyden fiir den anderen warbaffe ten vnnd groffen pzopheten gerümpt vnnd vßgeſchrüwen has bend. Hoͤrend aber wie ein beiliger u

fer pꝛophet / Dauid Georg / gewaͤſen ſye. Sogar vnd gangzı er verirrt vnd von dem Tüfel verfürt vnnd Befäffen/ daß er ſich nit geſchaͤmpt hat offentlich ſchryben vnnd fagen/ alle leer die bißhar von Gott / durch Moſen vnnd Chriſtum / durch die pꝛopheten vnd apoſtlen angaͤben vnd geoffnet / ſye vnuolkom⸗ men vnd vnniitz zum waren heil Damds/ke aber/fye volfommen Ver rächten ſaͤligkeit. Er / der Dauid Geo:g/ ſye der war Chriſt / vnnd Meſſias / Ber geliebtſſun deß vatters / er boren nit dem fleiſch / ſonder dem geiſt / der gantz geiſt ſye in jn vßgoſſen. Vnd er werde das huß Iſraels / und Vie raͤchten fün Leui / ſampt dem waren Tabernackel / wi⸗ der

Das ander Bach. 6

der vfrichten. So fyeer der / der die ſünd verzyhe / vnd behalie / vnd an dem letſten tag richten werde ꝛc. Pfüy dich Tüfel / wie darffſt dich doch ſo gar vnflaͤtig ſchwartz herfür in diſen letſtẽ ten laſſen? Gott ſtürtze dich bald. Vnd was habend aber fd» iche lüt Vie ſo griiwenlichen luginen goitsleſterungẽ glou ben gaͤbend / dem Simoni mago / der ſich ouch für ein Gott vg gab / oder den Sarracenen vnd Türgken mit jrem Machomet verwyſſen ? Vnnd hie ſicht man was Vie vnſaͤligen Tönffer Münſter für nütſollend jaͤmerlich lüt geweſen find / die ein ſoͤmlichen gruſam̃en gottsleſterer habend moͤgen dargaͤben / vnd rümen fiir den fürnemmen der lerften zyten pꝛophetẽ / Ver aber in der wärbeitein re Tüfelgewefen. Hie ſicht man ouch die ſchoͤn frucht deß —— die laßt ons alle Gott ſaͤhen / ob wir doch noch woͤllind witzig werden / vnd Vie Töuffery als ein Brunnen alles boͤſen fliehen. Die hiſtory von Dauid Georgen /finer leer /finem waͤſen und end/ ift gif jars Bafel im Truck vßgangẽ / vnd yederman yetz bekañt / dz es nit notwendig iſt wyter daruon ſchryben.

Nach diſen woͤllend wir yetzund an die vierdten ſtatt ſtellen Die liberti⸗ Vic Libertiner genannt / wider welche ouch h. Johan Caluin / """ diener der Firden Genff / geſchriben / vnd jre irrthumb mit Ver geſchrifft verworffen bat. Sie ſelben legend Gott die ſund

ũ / welche ſy den menſchen zůgaͤben ſoltind / vnd ſagend Gott

be gewürckt vnd gethon die ſund Cains / Sauls / Jude vnd anderer gottloſen / darumb daß geſchriben ftadt/Bottwürcke 1 alles in allen / vnd daß er Pharaonem verhertet / die Juden ver 2 blendt / die Heyden aber in einen verkeerten ſiñ gaͤben / vnd den falſchen Chriſten vnder dem Endichriſtẽ ein krefftige irrthum̃ 3 geſaͤndt babe. Sie felben habẽd ouch die vrſtaͤnde deß fleiſchs 4 verloͤugnet / wie etliche Töuffer ſy vil geiſtlich gemacht / etli⸗ vᷣ che dargaͤgen jren phantaſyen geuolget / vnnd zu vil fleiſchlich von der vrſtende geredt / als ob Ver krie gsmañ in ſinẽ harniſch mit ſinem ſpieß / der trincker mit einer flaͤſchen oder ſtotzen mit weyn / der fraͤſſer mit einer Gratwurſt oder mit einẽ gebrattnen

bün/dabar kom̃en werde. Sömliche alles find alte irrthum̃en po: vıl hundert jaren / durch die diener der kirchen / mit heiliger

ſchufft überwunden vnnd hingelegt / welche doch yetzund

iſe vnrüwigelüt widerumb vff die Ban bringend / Vie glöubi gen verwirren.

q

Wider die Widertoͤuffer

Gortregierral Die heilig goͤttlich gefcbaifft aber leert uns einfaltig ridy eh huervers Hg/das durch Gottes fürfähung/ordnung/regierung vi ver walung, waltung alle Bing in diſer waͤlt Beftandind/erhalten vnd gres I giert werdind. Dann Gott erhalt / fürt vnnd leiter alle fine ges ſchirr und geſchöpfften / Sonn / Mon / geſtirn / alle elementa creaturen / ſichtbare vnd vnſichtbare / in jrem waͤſen: diewyl ſy vmb deß menſchen willen erſchaffen ſind / gebrucht er ſy ye nach finem willen und gefallen/ gürem vnd erhaltung / oder zur ftraff und vertilckung der menſchen. Dani wir ye wol wüſ⸗ fend vnd bekennen müffend/oucd immer dañ erfarend / daß Gott ſine gůten vnd boͤſen Engel gebrucht / die vßſendt / ſinen willen in diſer waͤlt vßzůrichten gaͤgen den menſchen / er gibt Seut28. guůte fruchtbare vnd harwe vnfruchtbare witterung / er macht ein erinen himmel vnd yſine erden / vnnd beſchaͤhend die ding nit krafft vnd ynfluß der Ben od gſtirns / oberfy glych wol ouch gebrucht / ſy beſchaͤhend ouch nır one gefaͤrd / als die Heyden vermeinend: wie dann ouch tod / ſterbend / kranckhei⸗ am Bächders ten/frıd ond Friegin Gottes band ftond. Der erweckt die rich⸗ Ei vnd ger vnd erloͤſer / die fin volck ſchirmen / erretten und erlöfen ls 3m fend.Der Bottnenntin den 7 heten Senacherib vnnd Na⸗ buchodonoſor ſine diener / als durch welcher dienſt er ſines volcks ſünd ftraffe Derglychẽ vil findt un geſatz Gottes / er in propbeten vnd infonderbeit in Pfalme. Sa ſpricht ouch Da uid / Herr ich hoff in dich / vnnd ſpricht / Du Bift min Gott / min zyt ſtadt in dinen hendẽ. Ich troͤſt mich Gottes worts / vff Gott vertruw ich / vnd achten nit was mir das fleiſch thůye. Du zel⸗ left mine fluchtẽ / mine traͤhẽ faſſeſt du in ein gſchirrle / ſtond ſy nit alle in dinem regiſter? Herr du erforſcheſt mich / vnnd kenſt mich. Ich ſitze oder ſtande / ſo weiſt Yu cs. Qu verſtaſt min ge⸗ dancken von vernuß. Ich gange oder lige / ſo biſt du vm̃ micht vnd ſichſt all mine waͤg. Dann ſich / es iſt kein wort vff miner zungen / das du Herr nit alles wüſſeſt. Du ſchaffeſt es / was ich vor oder nach thůn / vnd halteſt Yin hand ob mir / ꝛc. Vnd vff diſe wyß redt vnd leert ouch der ſun Dauids / vnſer Herr Chri _ us/ond ſpricht im heiligẽ Euangelio/ One mich vermögend 10. jr nüt. Qu vermagftnircin einige haar wyß oder ſchwartz machen. Und wär ıft under tich Ver finer glidmaß ein eln fer gen möge/ob er ſchon flyſſig darnach trachtet ? Fürchtend üch nit og denen Die den lyb rödend / vnd aber Vie feelnit mögend toͤden: fürchtend üch aber vil mer vo: dem; der da vermag F— vn

Das ander Bůch. 6 vnd feel verderben in Ver bell. Roufft man nit zwen fparen vm̃ einen pfennig? Noch falt der felben Feiner vff Vie erd/ one üwe» ren vatter. Darum foͤrchtend tich nit / jr find Beffer dañ die vıle Ver fparen. Dann es find ouch üwere haar vff dem houpt alle zele/zc. !Marıb.ıo. Der allmaͤchtig Bott aber / der durch fin fürfäbung vers WieGortis waltung alle ding erhalt vnd regiert / batinfinen werckẽ finer Yeyıere, 9 regierung fin ordnung vnd vnderſcheid / gebzucht finecrea suren nach ſinem beiligen geraͤchten willen / wie ſy ſind / gna den oder zoru. Vnd vff den vnderſcheid vnd ſin heilige ord⸗ nung / muß der menſch fähen/ wie ſy uns dann durch Vie heili gen geſchrifft dargaͤben oder fürgeſtelt wirt / vnd nit alles ver⸗ wirren / vnd Gott zůgaͤben das deß menſchen iſt / vnd dẽ men en das Gottes iſt Vnd Ver menſch zwaren diewyl er durch Die fändir en erſten fal / nit one Gottes vorwüffen / doch durch fin cigne Fiß menfebend ſchuld / in die fund gefallẽ / verderbt aller dingen / und alfo von art vnd natur boͤß ſundig iſt? ſündet er / ſo vil dick er ſün⸗ det / dem ſinen / das iſt ſiner boͤſen art vnd natur oder ver 1 blybt alfo die fünd fin:welce in jm/ der Tüfel / mit anfächten /ynblafen/angäben / reitzen vnd tryben / ouch ver urſachet vnd dar hilfft / dz die ſund vom menſchẽ vollbracht werde. Vnnd ſoͤmlich ſin werck / namlich die ſund / als da was Cains todtſchlag / Sauls veruolgẽ / vnd Judas verradten ſtaͤlen / kan yetzt vnnd ſol der menſch Gott nit vftraͤchen / als ob Gott die ſund im menſchen würcke vnd nit der menſch. Dann der menſch ſelbs würckt die ſund / finem eigenthümb / das er hat in ſiner ererbten vnd verderbten natur. Vnd wenn Gott glych wol das werck oder die perfon Ver gottloſen (welcho die Libertiner haͤfftig trybend / vnd ſchirm jres grüwlichen irr⸗ thumbs ynfuͤrend)m finer regierung / nach ſinem heiligen ge= rechten willen / gebrucht / nimpt doch ſoͤmlicher Bruch dem men (den die fünd nit ab / vnd tricht ſy off Gott: entſchuldiget ouch weder thaat noch perſon / als die jre thaat nit habend / Gott gefallen / ſonder wider Gott / eigner boͤſer anfechtũg / durch züftür deß Tüfels gethõ: wie man Flar in Juda dern verraͤdter ſicht im heiligen Euangelio: ouch im Tüfel ſelbs / welchen ob lych wol Gott in ſiner regierung gebrucht / doch er weder ent chuldiget / noch ſin boͤß —e wetck Gottes werck iſt / fonder deß Tüfels werck heißt und Blybt Gott gebrucht vnnd ſandte den geiſt der luge wider den Achaben / den Gott bil⸗ 4. Res .2

q ij

"Wider die Widertoͤuffer

lich firaaffen wolt / in durch fine Propheten verfüren. Vnnd bıe blybt Bott nürdeftminder ein Gott der warheit / der die lu⸗ ge haſſet / vnd Vie pꝛophetẽ nit liege beißt: der Tüfel aber lügt / trügt vnnd verfürt Die ſinem eigenthůmb / vnnd die pꝛophetẽ liegẽd dem vatter der luginen. Gott gebrucht jn mitbinzü als ein nachrichter one befleckung ſiner heilig a ei ouch one entſchuldigung Tüfchfcher und aller verfür ten Boßbeit.

due eh ° Vndbichar dienet yerz die leer unfers Herren Chꝛiſti / der in vepböfen. dem Buägelio ſpricht / Ser Tüfel was ein mörder anfang / Joan.s. iſt nit beſtandẽ in der warheit: dañ die warheit iſt nit in jm. Weẽñ er die luge redt / ſo redt er ſinem eigenthum̃: dañ er iſt

ein lugner vnd ein vatter der ſelbigen. Vnnd neñt da ein vatter

wie Ben. s.ein vrheber / ſtiffter vnnd anfenger. Hiehar dienet

Jacobi r. ouch die leer deß heiligen Apoſtels Jacobi / der da ſpricht / Ein yeder wirt verſuͤcht / wen er von ſinẽ eignen luft abgezogen

verlaͤckeret wirt. Darnach wen Ver luft empfangen hat / fo ges

birter die fünd: Pie find aber weni fy vollendet ift/gebirt fy den

Roms. tod. Nit anders leert ouch Ver heilig Paulus vrſprung Ber ſünd / fürt ſy bar über alles menſchlich gſchlaͤcht / von vnnd rg Adamen / vnd ſpricht / Wie durch einen menſchẽ die ſünd in die waͤlt kom̃en iſt / vnd der tod durch die ſund / alſo iſt der tod über alle menſchen kom̃en / un fy all gefiinderhabend. Alfo rede ouch Ver heilig Johannes Ver Ruangeliſt und Apoftel / vnnd fpricht : Alles wae in Ber wält ift / als namlich der gluft deß Heifbe/ vnd ginft der ougen / pracht deß läbens / das iſt nit vom vatter / ſond von der waͤlt. Waͤr nun fünd thůt / Ver iſt dem Tüfel: dañ der Tüfel fünder von anfang. Darumb iſt der Sun Gottes erſchinen / dz er deß Tüfels werck vfloͤſe. Vnd vg diſem allem verſtadt yetz ein yeder glöubiger wol / daß er von waͤgen allgemeiner regierung Gottes / vnd daß er ſine creatu ren nach ſinẽ gefallẽ gebrucht / Vie find Vie eigentlich deß men ſchens iſt / Gott nit vftraͤchen ſol. Der menſch aber ſol jm ſelbs zůlegen fine ſünd vnd verdaͤrben: wie er dann eigentlich in jm ſelbs empfindt daß ſy ſin werck iſt / darzů wir Abend daß alle fromen vßerwelten Gottes heiligen gethon / fidh jren finde beklagt babend. Dañ Bott verbüt ye die find: vnd Don Da nid / Du biſt ein Bott der Die ſünd nit wil/zc. Pſal.5. Er ſtraafft ouch die find / nit als fin eigen werck / ſonder als vnſer eigen werck / wider ſinen deillen vnd wort / oder gebott

ctzun

2. Joan. . und 8.

Das ander Bůch. 63

Yetzund aber fo Vie heilig gſchrifft ouch züget / vnnd heyter Wie Gon den ſpricht / Gott habe das hertz Pharaons verherrtet / vnd andere Pharao vers reden mer (vor den Liberinern anzogen) deren glychen ge⸗ ee _ brucht / ſo müß man yerzund Befähen vnd ſůchen vg Ver gſchrifft wie Bott verberrte/ verblende/ vnd wie fy verftande das Gott das boͤß würcke / ond ob der menfdy darum nüt vB finer Böfen art würcke / vnnd alfo alle würchung Ber find Gott vftrodhen werdenmöge. Ondfagend bie alfo : Es ſtadt heyter gnüg ge» ——— Gott geredt hab / Ich wil das hertz Pharaons ver

erten / das er das volck nit wirt gon laſſen: vnnd alſo hat ouch Paulus die wort der gſchꝛifft angezogen/Rom.9.ntirdeftmind volget daruß nit / das Pharao darum̃ nit ouch ſin hertz verher⸗ tet habe finer boͤſen anerbo:nen art / noch das / fo Gott das

ttz Pharaons verherrtet har das Goͤtilich menſchlich ver

rrtẽ einerley ſyend. Dañ wir laͤſend Exod. am 9.alfo/ Pha rao ließ Moſen vnd Aaron beſchicken / vnd ſprach jnen: Diß mals hab ich mich verſtindet: der Herr iſt gerecht / ich aber und min volck find gottloß. Vnd Bald darnach ſtadt geſchriben / Do aber Pharao ſach daß Ver donner hagel nachließ / verfünder er ſich wyter / vnd beſchwaret (verherrtet) fin hertz / er vnd fine knecht: alſo ward deß Lbaraon⸗ hertz ver haltẽ / dz er Vie Finder Iſraels nit gon ließ. Sa ye haͤll ſicht Pharaons verhertũg / welche ſiner Böfen art entſtanden iſt / damit er ſelbs geſtindet hat / vnd ſin ſünd frey bekeñt. Dz aber mithinzü geſagt wirt / dz ouch Gott ſin hertz verhertet habe / hat er gethõ als ein allgemei ner regierer aller dingẽ / ja als ein rechter richter aller menſchẽ / one fin ſelbs ftind vn ſchuld Dan Bott verherrtet damit / nit dz er ein nüwe ſund od verhertung (Vie vor dem fal vnd Ver fünd im menſchen iſt)yngaͤbe / ſond das er die von dẽ menſchen ererbte hertigkeit / nit erweicht oder hinweg nimpt / vnd das ſinẽ gerechten gricht / ouch zur ſtraff: das alſo die verherrtung Gottes nit ein yngaͤbẽ würcken (glych der menſchlichen fün digen würckung) Ver ſünden iſt / ſonder vil mer ein grecht ges richt / deß aller gerechtiften Richters / vnd ein ſtraaff Ver ſünd.

Vnd kein andere gſtalt hat es ouch vm̃ die verblendung Ver Wie Sort Juden / vm̃ das hingaͤben der Heyden in verkeerten fin / vm̃ derblende / rc. den krefftigen irrihum̃ den Gott den falſchẽ Chꝛiſten vnd dem * Endtdyaften ſendt. Dañ von Judẽ / von welchen Iſaias geſagt bat im 6.cap. Gott werde ſy verblenden / ja eben von Ben ſelben redt der felb Iſaias / vnd ſpiicht / Hoͤrend jr ſcherpf⸗

gi

2. Connth.4.

Ephel.4.

Kom. t.

2 Theff.s.

®& ne

Wider die Widertoͤuffer

fend üwer geſicht ſaͤhen / o jr blindẽ. Wär iſt aber Blinder dañ min knecht/c. Iſa. 42. Do ſpricht Paulus / Iſt aber vnſer Euäs gelium noch dunckel oder verdeckt / ſo iſts in denen verdeckt die verlorẽ werdend:n welchen der Gott diſer waͤlt (iſt der Tufel) der vngloͤubigen ſiñ verblendt bat. Alſo ſchꝛybt ouch von Hey⸗ den der heilig Paulus / vnnd ſpricht / Die Heiden wandlend in Ver ytelfeit jrs verſtandts / die da verfinſteret find in jrer vero⸗ nunfft / vnd abgeſtinderet von dem laͤben das Gott iſt / von waͤgen der vnwuſſenheit / die in jnen iſt / vnd von waͤgen der

indtheit jres hertzens. Vnd widerumb redt Paulus von den

eiden / vnd ſpricht / Gott hat ſich jnen geoffenbaret / vnd ale ſy jn aber erkent / doch jn / als ein Gott / nit geeret habend / noch fm gedancket / ſond find in jren gedanckẽ vnnütz vn verfinſteret worden: darum̃ find ſy narren worden / hat ſy Bott dahin gäben in ein verkerten ſiñ / ꝛc. Won den falſchen Chriſten aber un der dem Endichriſten ſchrybt Ver ſelb Paulus alſo / Dchß Endes chriſten zůkunfft wir: ſyn nach deß Tufels wurckung / mit aller⸗ ley lugenhafftigen krefften / zeichẽ wundern / mit allerley verfuͤrung der vngerechtigkeit / vnder denen die verloren wer⸗ dend / darum daß ſy die liebe Ver warbeit nit habend vfgenom⸗ men / daß ſy ſaͤlig wurdind. Vnd darumb wirdt jnen der Herr ein krefftigen irrthum̃ ſenden / daß ſy gloubind der lugi / vff das alle die gerichtet werdind / die der warheit nit gloubt / ſonder an der vngerechtigkeit ein gefallen gehebt habind.

DE welchen zügnuffen allen güt verſton iſt / welcher gſtalt vnd mit was ordnung / wyß vnd maß Bott verherte / verblen⸗ de / vnd in verkeerten ſiñ gaͤbe die menſchen / oder wie er jnen ein krefftige irrthum̃ ſende. Etliche Ver vraltẽ legend das alles mit einem wort / ſprechend / Gott verhenge ſomliche ding / die wider jn vnd fin wort frendsweldhes ouch war iſt / doch daß wir ons nit ynbildind ein ſoͤmliche verhaͤngung / die Gott von Ver regierung verſchalte / er gar muͤſſig geſtellt werde / vnd dem fel ſampt Ver fünd.allen gwalt und meiſterſchafft laſſe. Dañ wo Gott nit ouch in diſer ſiner verhengnuß die regierung nüt⸗ deſtminder behielte / die fünd vndertruckte / vnd den Tüfel ſelbs im zoum fürte vnnd hinderhielte wurde gwüßlich die verder⸗ bung vnnd das boͤß wyter wuͤten vnnd vßbraͤchen / dann dem armen menſchlichen erlydenlich waͤre. Ja der Herr kan mit ſiner krafft daß boͤß gůtem keeren / vnnd deß Tü⸗ fels ſchaͤdliche radtſchleg / ſinen vᷣßerwelten groffen eeren

vnd

Das ander Bůch. 64 vnnd heil wenden : vnnd das Böß daß er jnen zůfuͤgt / thůt er jnen zu gütem. Dannenhar Vie lieben Gottes heiligen Vie bö⸗ fen werck / namlich Vie jnen BB warend/ Gott zůgabend / vnnd gſchwygend der mitlen / durch die das boͤß vollbracht / ouch in ſelbigen ſund vnd vnrecht was. Das ſicht man ougenſchyn⸗ lich in den zweyen fürtraͤffenlichen dieneren Gottes Job / vnd Joſephen. Dann Job als er von Sabeyeren vnnd Chaldeye⸗ ren / die vom Tufel angerichtet warend/ Keroubt / vnd oh Find vnnd dienſt Fommen was / ale Vie alle vmbracht worden/ fpzicht er nit / Der Tüfel oder Chaldeyer habends gethon / fon» Job 1. der / Gott hate gäben/ Bott hate genom̃en: nit daß er deß Tür fels werck vnnd der Chaldeyer roub vnnd todtſchlag vff Bort traͤche / dann Die felben werck eigentlich fünd vnnd boͤß deß Tüs fels vnnd Ver menſchen blybend / fonder Vo er wußt daß Gott fin hand von der regierung nit thůt / vnd deß halb lichen finen ſchaden / der jm von Chaldeyeren und dem boͤſen boͤſem Bes gägner was / wol verhinderen vnd gar abſtellen moͤgen / das er aber nit gethon / ſonder dem verhengt / vnnd ers aber mithinzů eigentlich darfür hat / daß das alles von Gott / jm gürem vnd zur bewaͤrnuß / beſchaͤhen wäre / fo gibt er von Gottes raͤchter regierung vnd von des güten waͤgen / ſoͤmliche fin fach und als len ſinen ſchaden / Gott / vnd ſpricht / Gott gabs / Gott nams. Alſo ſpꝛicht Joſeph ſinen bꝛuͤdern / Sind nit beküm̃eret / dag Geneſis 45, jr mich bar verkoufft habend. Dann Gert hat mich vo: üch har geſandt / daß ich üch erwas zamen leite im land / vnd üch By dem läben Bebielte. Vnd nun fo habend jr mich nit har geſendt / fon» der Bott. Hiemit wil Joſeph ſiner Brüderen fünd weder vers kleineren noch vff Gott trächen. Dann er laßt fy in jsem wärd blyben / wie ſy was / fonder von Ver güten regierung Gottes waͤgen / vnd daß cr das BR gütem gewendi hatt / ſprach er/ Hit jr / ſonder Got hat mich vor üch har gefandt. Dann nody Hörer ſpricht er hernach / Fr gedachrend Böfes über mich / aber Seneßs 50. Gort har es gütem gewendt / das er thäte wie es yetzt am n iſt / namlich das er vıl volcks erbielte. Mit diſem allem hoff ı

gnügfem geantwortet vff den grüwenlichen irrıhumb Ver ibertineren/ welche die find Ber menſchẽ vnchriſtlich / ab jnen/ vff Gott traͤchend. Dañ vg gäbner erlüterung/vnd Ver vere schung der heiligen geſchfft / ift yerzt einem yeden klar / daß ort alle eer / uns aber ſund vnnd (hand gebürt/ wie Daniel ſpricht im 9. capiscl.

Wider die Widertöuffer

Von der vꝛ· Es ſind aber ouch den syten Pauli arge lüt gewäfen/ wel che zum teil die vferſtentnuß von todten gar verlougnetend. 4. Die ſelben hat troſtlich vnd redlich Paulus widerfochten verwoꝛffen / in der 1. den Coꝛinth. am i5. cap. daß eo nit wyo ters diſputierens bedarff. Zum teil aber find andere gewaͤſen / welche geſagt habend / die vrſtende ſye ſchon beſchaͤhen. Wider die ſelben redt Bun 2,Timoth.2. Die ſy gar ſubtyl und geiſt⸗ lich one fleiſch dichten woͤllend / ſind von den alten (diewyl di⸗ fer irrthumb ouch jren zyten vff Ver Ban was) gar ſtarck wi⸗ derfochten/infonders vom Tertulliano / vnd von dem heiligen ieronymo im Büch wider Vie irrthumb Foannis von Hie⸗ rufalem/zü dem Dammadyio. Daruon hab ouch ich wytloͤuffi⸗ geſchꝛiben in dem ı2. bůch über das heilig Euangelium atı" Si.

Sie viſtende Daß fy Dann torächte gedancken habend / vnnd jnenfelbs a rbe, dichtend oder ynbildend / wie der Friegeman mit finem fpieß berfür kommen werde /zc. hat gar Fein anfäben noch anlaß in $ aller gſchꝛifft. Paulus fpzicht einfalt / Wir werdẽd all verwand⸗ let werden / das ſelb ſchnaͤll in einem ongenblick / zur zyt der letſten paſunen / ꝛc. Beſaͤhe man ı1.Cor.ı5. und ı. Theſſal. 4. cap. By diſer einfaltigkeit blybe Ver gloͤubig / vnnd bekenne fry Vie vferſtaͤntnuß des fleiſchs / wie dann die Bekanntnuß des glou⸗ bens lut / vnd das ewig laͤben: fliehe hiemit die Libertiner / vnd alle die in einichen zwyfel ſtellend die war vferſtentnuß des fleiſchs. Dann wo der won ynſitzt daß Fein vferſtentnuß Ver todten ſye / da iſt kein glouben mer / vnnd ſich ſẽͤmlichem grüs wenlichen menſchen Feines gůten noch rechten mer verſaͤhẽ /

noch von jm hoffen.

Wider die grüwenliche irrthumb deren / die da hiel⸗ tend der Tüfel vnnd alle gottloſen wurdind letſt ouch ſaͤlig / vnnd das alt Teſtament verwerffend.

Cap. I5. Der Tufel vi Och find under diſer grüwenlichẽ Toͤufferẽ zal über die böfen * ris die da hieltend daß ſich Gott endtlich / vnd nach 5 ouch ſ geſchaͤchnem gericht / aller wurdeerbarmen. Dann

| Bott Fönne vnnd möge nit ewig zürnen. So heiſſe 3 ewig nit immerwärend/fonder lang. Darumb werdind endts lich alle gortlofen ſampt den Tüflen ouch ſaͤlig. Soͤmliche unbe grünte und grüwenliche irrthumb / dienet mener

ou

Das ander Bůch. % andb nienerumb anders under Pie menſchẽ yngefürt / dañ cın Songottofdꝛrchtig / ſchandtlich / und verrůcht läben pflanzen. Vnd wie koͤndte der Tüfel vnſer gewüffer ſyn / daß wir jm nit entgiengind / dann weñ wir dahin kaͤnund / daß wir die ewige verdamnuß nit mer zefoͤrchten bedoͤrfftind ? Diſe leer iſt wol ouch(wie jm der Tufel ſelbs alle zyt glych iſt J under den alten geweſen / aber mit dem wort Gottes abtriben. Johan Denck aber / ſunſt ein geleert mañ / vnd ein furnemme ſul deß Wider⸗ touffs / vnd der Widertoufferen fuͤrer / hat ſy widerumb in ſinẽ Widertouff / als ein fine frucht / vff die ban gebracht. Doch hat ſich gedachter Denck / vor ſinem end / widerumb bekeert / diſen vnd alle fine irrthum̃ / ſampt dem Wideriouff / verworffen vnd verlaffen. Dann als er gen Bafel kam / handlet vnnd diſputiert er vil vnd lang mit h Soctorn Johãne Dicolampadio/ der zyt farreren Baſel / der ſelb bekart jn / mit der gnad Gottes / nach vil gehebter můy vnd arbeit / bracht er die ſach dahin / daß Denck widerrüfftyein bůßfertig laͤbẽ fürt/ond nit vnlang dernach ſaͤlgklich im waren glouben abſtarb.

Die geſchuifft ſagt allenthalben überuß traͤffenlich vil vnnd Wie Ne ne groffes von Ver vnergrünten groffen uberfhwäncklichen * erbermbd Gottes: vnnd daß er gütig/nitewig zürnen koͤnne. ı a alfo ſpricht Dauid / Barmhertzig vnnd genddig ıft der

err/langfam wırt er zornig / vnd verzycht faſt gern Er bade ret nit allwaͤg / zurnt ouch nit ewigklich / ic. Pfal.ı03.Qas alles aber wirt geredt von dem ſtand der menſchen in diſer zyt / vnd nit von denen / die ſchon durch den tod abgeſcheidẽ / in der an / deren waͤlt ſind. Qiewyl wir bie in zyt laͤbend / moͤgen wir vor Gott gnaden kommen / durch die glöubigen buͤßfertigkent: wenn wır aber von binnen abſcheidend / one glöubıge bußfer⸗ tigkeit / und die erbärmd vnd langmürizfeit Gottes verachtet/ vnnd nit recht gebrucht habend / fo iſt dannethin nut überigs / dañ ein ewige verdaͤrbẽ. Somlichs züger Paulus vßtrucken⸗ Rom.a. lich in Per Epıftel den Römern / da er ſpricht / daß alle die / fo da verachtend Vie rybtumb der guͤtigkeit / gedult vnd lang⸗ mütigkeit Gottes / vnd nit erkennend daß fy Vie gůtigkeit Got reo zu der beſſerung leitet / jnen ſelbs nit nun den zorn / fonder ein gantzẽ ſchatz deß zorns Gottes ſamlind / zur rach ſtraff.

in der Epiſtel den Theſſalonichern züget er ouch heiter 2. Theft» vnnd ſpricht mir vßtruckten worten: Der Gerr wirt die raach dben gaͤgen Venen die Gott nit erkeñend / vnd die nit gehorſam

7 Wider die Widertoͤuffer find dem Euangelio vnſers Herren Jeſu Chriſti: welche dañ werdend die ſtraff lyden / das ewig verderben / vor dem ange⸗ ſicht deß Herren / vnd vo: der herrligkeit ſiner ſtercke / tc.

Ewig heißt hie VOnd bie gebürt vns armen menſchen nit die wort deß Her

jet Sen

TJohan.s.

fond 2

ren vßzülegen/wie es vns wol kumpt / oder wir meinend daß fy uns lydenlich fyend:ja es gebürt uns gar gang nit / Goit in fin grächt vateil reden vnnd das felb enderen / noch vil minder felſchen vnnd nach unferm verftand trucken. Dann ob glych wol das woͤrtle Rwig / an etlich wenig ortẽ / für lãg wirt

ebrucht / volgt darumb nit daß es in dem gericht Gottes alſo

lle gebrucht werden / beſonders ſo die gſchrifft / ſo klarlich an⸗ zeigt Vie ewig verdamnuß werdenitnunlang/ fonder allwäg wären/vnd nimmer mer enden. Dnd daß manbierinn gmeins lich rächt vnderſcheidẽ Fan/foman ſpricht / Ewigiftlang / aber lang ift nitewig. Don der ewigen ym̃erwaͤrenden pyn moͤch⸗ tend wir bie vil zügnuffen vg dem wort Gottes ynfüren / wir wöllend aber nun etliche anziehen.

Danielis am 12. ftadt alfo von Ben lerften zyten geſchriben / Vnd die vile / die in dem ftoub Ber erde ſchlaaffend / werdẽd er⸗ wachen/etliche ewigẽ läben / etliche ewiger ſchmaach vnd ſchand. Vnd die leerer die die gmeind zur from̃keit gewi⸗ ſen habend / werdend wie die ſternen ſchynen oder glantzen ym mer vnd ewigklich. Sich bie was Ver prophet vor genennt hat (Leolam)ewig/das nent er yezstCHeolam vaed) ymmer vnnd ewigklich / Das ift allwaͤg / vnd one end. Dann alfo babend es ouch die Dolmetſchen vßgeſprochen / Theodotio, In zternum & ultra, Alij, In ſæculum & in perpetuum, Hieron. In perpetuas zternitates. LXX. ar zöy axwra, xg ir. In aternum & amplius. In ewigfeit und noch wyter. Dnd was ift Das / Noch wyter/ dann one end vnd vfhoͤꝛen ? Sömlicher geftalt hat es ouch vßgelegt vnſer Herr Fefus/in finem heiligen E uangelio/unnd geſpro⸗ chen / Die in greberen find/werdend bözen Vie flimm deß funs deß menſchen: vnnd die güts gethon babend/werdend bärfür Fommen zur vferftenmuß deß läbens : die aber boͤſes gethon babend/ zur vferfteninuß deß gerichts. Sich der Kerr fpriche nit allein/ Sy werdind vferfion zum gericht oder zur fraaff Cdafi Das gericht Die ſtraff heißt ) ſonder zur vferfienmuß deß grichts/ frylicy Daß fy ym̃erdar in Per pyn vnuerzeerlich Blyb€ mögind. Dani die se behalt Bzingt das wider das ges fallen vnd verfhwunden/hin vnd nienen mer was. 3(a66,

a.

Das dꝛitt dad. 66

Iſa. s6 ſpꝛicht Gott / Ser verdampten wurm werde nit vf⸗ oͤren gnagen / vnd jr fhür werde nim̃er erloͤſchen Welches ye eytere verſtendtliche vnzwyflete wort find. Er ſpricht nit Sy

werdend lang Bzünnen vnd braten / ſond: Fr fhür wirt hit erlö ſchen. Darzů habend wir ouch die vßlegung vnſers BGerren Chꝛriſti / Ver im heiligen Euangelio Marci zum anderen mal Marci 9 ſpricht / Es ıft dir wäger daß Yu ein Früppel sum läben yngan gift/ dann daß Yu Beidfüß babıft / vnnd werdift in Die bell ge» worffen/ in das vnußloͤſchlich fhür / da jr wurm nit ſtirbt / und

jr fbür nit erloͤſcht. Was Fan doch heyterers geredt werden? Dann erloͤſcht Das fbtir nimer mer/ fo ift ye das ewig fbür nit nun ein langwirig für / das doch erwan vfhören werde/fons der ein ynmerwärend fbür / Bas nimmermer vf hören wirdt Brünnen / und die darinn find pynigen. Ond alfo verftond wir yetzund das grichtunnd vrteil Chriſti recht vnnd wol vg finen Maub.ep- namlich Chuſti felbs worten / von der ewigen/ das iſt ummer

vf hoͤrender pyn/da er den unglönbige ſprechẽ wirt: Gond bin von mir jr verflüchten in Das cwig fbtir / das den Tüflen vnd finen Englen Bereitift/zc. Matth. 25. By diſer leer vnſers Herren Eb:ifti/ond By der bekanntnuß aller beiligen Gottes/ Die einbällig/vnd allwaͤg / ouch einfalt bekeñt habẽd / es ſye ein ewige ſaͤligken der glöubigen/ vnd ein ewige verdamnuß vnd pyn der vngloͤubigen / föllend wir fiyff und vnbewegt Befton: vnd uns büten/ouch Gott ernftlidy bitten / daß wir nit mit uns fern ewigen verdärben verfüchen und erfaren muͤſſind / dz ein ewige/das ift ymmerwaͤrende / pyn vnd not ſye.

An das ſechßt vnd letſte oꝛt der grüwenlichen Toͤuffern / ſtel a len ich yetzund Vie das Alt Teſtamẽt verwerffend/ alfo/ das fd amente ver, man daruß zügnuffen herfür bringt / die Chriſtlichen leeren worffen. erklaͤren oder zebefeſtnen / oder vnrechte leeren damit ver⸗ werffen oder vm̃zekeerẽ / nem̃end ſy deren eine an / ſagend / das Alt Teſtament ſye abgethon / nach lut vnd ſag deß heiligẽ Pauli Beb:.8. Vnd Moſes ſelbs babe ein decke fürfinange- 2 ſicht gehenckt / ꝛc. Ond ift diſe groffe ſchaͤdliche irrthumb ouch in den alten Sectern geſtaͤckt: wie man ſicht in Tertulliano. ermäffend aber Die ellenden lüt nit / daß mir dem fy Das Alt Te ftament verwerffend / deß Nüwen Teftaments nüt Bebaltend/ vnnd esjain dem Alten ouch verwerffend. Dann was das Das Näw Klüw Teftament fürtragt/Bewärt es mit der zügnuß deß Als Sem Alten ges

een. Darumb gilt deß Alten Teftamense leer nüt mer / ſo müß gründen. ee ü

Die ‚glei? def Alten Te⸗ Ramen:s find wis abgeıhon.

Ber Herr wy⸗ fi ons vff Mo fen vnd die pio

pheten.

Wider die Widertoͤuffer.

ouch das Nüw vernütet ſyn / ale das mit unfrefftiger abbe⸗ keñtner zügnuft befeſtnet wirt. Es wirt ouch niemã das Nüw Teſtament one die gſchrifften deß Alten Teſtaments verſton. Beſaͤhe man nun das erſt capitel Matthei / ich geſchwyg ande⸗ rer capulen / wie es doch fo gar den Alten Teſtament ges nommen fye. So lege mannun das Alt Teftament ale vnnug bin/ vndlüge dañ wie man ioch nun das einig capitel grundt⸗ lich verſton moͤge.

Es ſagt zwarẽ Paulus den Hebreern am 8.”In dem Je⸗ remias od Gott ſpricht / Ein nuwes Teſtament / veraltet er das erſt. Was aber veraltet verjaret / das iſt nach by ſinem end. Lie můß man aber vnderſcheidẽ vnder der gſchrifft vnder den ceremonien Kg Alten Teſtamẽto. Dañ Sie gſchrifft blybt / vnd behalt ewigklichen / als das war Gottes wort / fin anſaͤhẽ / vnd ſol jr gegloubt werden / vnd wirt nim̃er veraltet vnnd ab⸗ gethon: aber die Ceremonien find veraltet abgethon. Da iſt nun Fundebar/ daß Paulus vnd Jeremias nit von der heilige gſchrifft / ſonder von dem Pueſterthumb Yarı ns/vom Tabers nackel vnd heiligen gſchirrẽ / von opffern / vnd Ver glychen brü chen deß Alten Teſtaments / im 8.0nd nachuolgendẽ 9. capitel redt. Beſaͤhe anzeigte capitel fo wirt mans al o finde, Dañ daß die gſchrifft deß Alten Teſtaments in jrem waͤſen blyben / end die in der Kirchẽ Chꝛiſti / nit nun gälten / ſonder offentlich gelaͤſen ſoͤlle werdẽ / zeigen ich yetzund dem heiligen Euan gelio / Ber leer ouch dem byſpil Ver heilige Apoſtlen an.

Vnſer Lerr Chꝛiſtus iſt vnwidſpraͤchlich der mutler lee⸗ rer deß Nüwen Teſtaments / der wyßt vns aber allenthalbẽ in dem heiligen Euangelio vff das gſatz und vff die Propheten. Darum̃ ir leer ye noch Be a fonder giltet noch / und ſol in Ber Kirchen geprediget werden. Luc. am ĩi6. als der Rych mañ in der hell begaͤrt widerum vg der hell / ioch nun ein klein

ytli ſine bruͤdern leeren vnd vermanen / ſich verhuͤten /

ſy an diſes pynlichs ort nit kaͤmind / ward jm geantwortet / Ey babend Moſen vnd Vie pꝛophetẽ / hoͤrind die ſelbẽ. Weñ ſy Moſen vn die pꝛopheten nit hoͤrẽd / ſo werdend ſy ouch nit glon ben / wenn glych yemants von den todten vferſtuͤnde. Vnd als der Berr Loc. am 4. gen Nazareth in die verſamlung kam / Pa predigen wolt / ward jm gäbe das Buch Iſaie deß Prophe sen : das warff er nit von jm / vnnd ſprach / Es iſt yetzund die 351 deß Nuüwen Teſtaments / darumb wil ich nüt Ver

Das ander Bůch. c7

deß Alten Teftamente:fond er nimpt Bas Bůch / chůt ee vfiliße darinn ein ſtuck vB dem 61. cap. vnd leit es darnach / oder er erklaͤrts / vnd pꝛediget dem volck alſo das Euangelium daruß. Alſo wie er wae von den todiẽ vferſtanden / mu den zweyen luce 24 Jungern gen Emaus gieng / Venen er ouch die erſten pꝛedig nad) Ver vrſtende thett / theti er dem Alten Eefiament, Danñ alſo fiade geſchuben / Vnd Ver Herr bat jnen geſprochẽ / © jr thoꝛen vnd ſchwaͤrmuͤtigen glouben allem Bern Vas die opheten geredt habend. Kar nu Chuiſtus ſoͤmliches müffen yden/ vnd in fin herrligkeu yngon? ale er angefangẽ vom Moſe und allen pꝛophẽeten / hat er jnen in aller gſchuifft Vie ort vßgeleit / die von jm geſchriben warend. Da ich nit acht das ye⸗ mants der gſchuifft fo vngebrucht / der hendlen Chriſti fo un» wüſſend ſye / das er hie ſage / das gange noch in das Alt Teſta⸗ ment: diewyl Chriſtus was von todten vfgeſtanden / und ouch do / wie ouch vor / ſin leer fürt Moſe und den propheten. So müß ge volgen / dz Vie leer Chriſti / das heilig Euangelıü ge leert werde vg dem gſatz —— jre gſchrifftẽ darum̃ blybend vnd gaͤltend / vnd gelaͤſen ſoͤllend werden in der kirchen Chꝛriſti / daß man jnẽ die vnchriſtlich leer verwerffen / vnd die Chꝛiſtlich leer bewaͤren vnd erklaͤren mag. Dañ grad in an⸗ gezognem capitel Luce volgt bald hernach / Vnd der Herr hat ſinen Jüngern geſprochen / Diſes find die reden / die ich ich geſagt hab als ich noch by üch was / namlich dz alles das muͤß⸗ werden das von mir —— ftadtım gſatz Moſis vnd in den propheten / vnnd in den Pſalmen. Do hat er jnen jr gmůͤt vfgethon / daß 8 Vie gſchrifft verſtuͤndind / tc. Luc. 24. Swarẽ wyßt ouch Ver heilig Apoſtel Petrus dic Chꝛuiſtgloͤu Die Apoſtlen bigen vff die gſchꝛifften deß Alten Teftainente. Dañ er ſpricht / —— nach dem er geſagt / dz ſy vom Herren die Euangeliſch Apo ten ofchufften) ſtoliſch leer empfangen habind / Vnd wir habẽd ein veſtes pro⸗ en daruf phetiſch wort. jr wol / dz jr daruf acht habend / als vff 2.fcı., ein liecht das an einẽ duncklen ort ſchynt / biß Ver tag anbraͤche / vnd der morgenſtern vfgange in üweren bergen. Sa er ye zü⸗ get die glöubigen thuͤgind wol vnd recht / dz ſy ſich ubind in der pꝛophetiſchen gſchufft. Die neñt er ein liecht vnd nit ein finſter⸗ nuß / ja ein liecht dz zünde an einem duncklen ort: ja Bee zunde biß der tag anbꝛaͤche Dañ ve den prophetẽ wirt erlerner d bane del des heile / vnſer Herr Chr welcher nit nun Ber mor⸗

genftsrn/ ſond dis Soñ Ver gerechtig keit elbs iſt. So finds ca zn

Wider die Widertöuffer

ſich am byſpil Petri / als er den heiligen geiſt vff den Pfingſtag empfangẽ Baron yerz gar in dem Vlüwen Teftament pꝛediget / er domalen ſin predig dem Alten Teſtament nam vnd befeſtiget. Beſaͤch man die Geſchichten der Apoſtlen am 2.cap. Vnd ob yemants ſagẽ woͤlte / das ſye lieb und güre beſchã⸗ ben dem Züdiſchen volck / Vie noch gehanget fyend am gſatz ophetẽ / od an den gſchrifftẽ deß Altẽ Teſtamẽts: was woͤllẽd Setoꝛum.b. E dañ fagE dem Byfpil deß heiligen Philippi / weldyer den erren vᷣß Morenland / der ein Heyd was / dem einigen ss. cap. Iſaie bekart / vnd einẽ gůten Chriſten macht / vnnd ouch roufft? Die hiſtory finde man in Gſchichten der heiligen Apoſt⸗ len. Woͤllend ſy aber hie ſagen / diſer Mor ſye ein Judognoß aͤſen / fo blybt nütdeſtminder war das im der Bericht Chri⸗ nnd deß Euangeliums gäben fye dem p:opbeten J⸗ Romn ſaia. Oder was wöllend ß dem ſagẽ / das Paulus / der Apo⸗ ſtel der Beyde/zü den Römern ſpricht / Bott babe jn beruͤfft piedigen das Ruangelium / welches er vorhin verbeiffen habe durch fine propbeten in Ver heiligẽ gſchriffi? Od was Fan doch beyterere gefagt werdẽ / dañ das ebE Yıfer Paulus /Ver fin leer verantworten für den Fünig Agrippa/ vnnd für den Landts Kaorum.2s. uogt Feſtum / geſtelt ward / ſpꝛach: Als mir durch Goites hilff gelungen iſt / ſton ich noch biß vff diſen tag / vnnd zügen dem kleinſten als dem groͤſten / alſo / daß ich nüt ſag vſſert dem das die Propheten geſagt habend (daß es geſchaͤhẽ fol) vnd Mo⸗ fes/ ob namlich Chriſtus habe fällen lyden? Ob er der erſtling der vferſtaͤntnuß der todten habe ſoͤllen das liecht ver kün⸗ den dem volck und den Heyden? Hiemit begryfft Paulus fin Lens gantze predig / vnd gründet ſy off Vie geſchrifft und züget daß er ſy genommen hab vg Ver geſchrifft / ja daß ſin KEuangelium / daß er under den Heyden geprediget / nüt andere ſye / dann Vie leer Moſis und Ver Propheten. Darumb er ouch Tımorbeum/ vnd in jm einen yerlicben Chriſtlichen diener Ber Fırden/verma net / by der geſchrifft blyben / vnnd die ſelb der Chriſtenlichen gmeind im glouben Chꝛiſti pꝛedigen. Daruon liß wyter 2. Timoth 3. vnd 4. Wie vnd va⸗ Diſem allem wirt entgaͤgen geſetzt vnnd geſprochen / Mo⸗ 4 ſes als er vom Berg herab zum doick Iſraels kam / babe nit ver Bett. gäbens fin angeficht mit einem tůch Bedecht: damit fye ange⸗ ı bilder/ daß in Ver züfunfft Chriſti / Moſes gar fölte zugedeckt vnd abgethon werden/ fampt allen Propheten. Aber verftäns dige

Das ander Bůch. 68

dige der gſchrifft nemmend fömlidye bedütnuß und vflegung nit an : Befonders fo fy fo vil heiteren zügnuffen / bißhar ynge⸗ fuͤrt / wıder ıft/ond dar vnd füruß / Ver heilig Paulus uns vil ein beſſere vßlegung dargibt und ſpricht / Der Iſraeler ſinn Cor⸗ ſind verſtocket. Dann aͤben die ſelbig decke blybt biß vff den hüttigen tag vnufgedeckt / wenn ſy das alt Teſtament laͤſend: welche in Chriſto wirt abgethon. Aber Bi vff den hüttigẽ tag / wenn Moſes gelaͤſen wirdt / iſt die decke für jr hertz gehenckt. Wenn ſy ſich aber zum Herren bekeren werdend / ſo wirt die decke hingenommen werden. Hieruß empfahend wir den raͤch ten verſtand Ver decke / welche vns Moſen vnd die Propheten nit gar verdeckt / vnd der kirchen Chriſti thůt / Vie blindtheit aber Ver Juden anbildet: ja daß Chuſtus: vnnd Ver gloub in Chuſtum / die decke dannen thůnd / uns Mofen und alle als ten gefcheifften raͤcht verfton gäbend/ vnd nutzbar vnd heile fan machend.

Vnd ſoͤmlichem verftand hılffe uns die geſchrifft deß nii⸗ Dasnite wen Teſtaments / namlich der Euangeliften und Apoſtlen / wel Ah veigug che uns Pie decke dannen thuͤnd. Weñ wir im Moſe laͤſend von den vnd opfferen / iſts vns dunckel: wenn wir aber Ver leer deß heiligen Euangeliums vnnd Pauli / inſonders den Bebꝛeeren / erlernet habend / daß Chriſtus vnſer pꝛieſter vnd opffer iſt / ſo falt die decke dannen / vnd ſaͤhend / vnnd erler⸗ nend wir in den opfferen das crütz vnd lydẽ Ebaifti / ja wie wir erloͤßt ſind / oder wie wir mit dem blůt von ſünden gereiniget werdend. Darumb koͤnnẽd wir dem Moſe vnd den —* pheten ouch Chriſtum vnd fin erlöfung predigen / c.

Vnnd hiemit beſtadt in der kirchen C * die geſchrifft nit F peifia ges nun des nüwen/fonder ouch deß alten Teſtaments: vnd föllend ie = alle glöubigen Vie Gewärnuffen/leer/erläterungen und Bericht im gleuben/ dahar nemmen/ und daruß / vnnd da mit falſchen vngeraͤchte leer verwaͤrffen. Vnd alſo iſt es ouch in

heiligen Chꝛriſtlichen kirchen / von den zyten Chuiſti / biß hie⸗ bar gebrucht. Darumb ſoͤllend wir den irrthumb Ver Toͤuffe⸗ ren / welche die geſchrifften deß alten Teſtaments verwerffend / als ein grüwenlichen irrthumb / vnd als ein leſterung deß wort Gottes /erkennen vnd fliehen.

Vnd hie moͤchte ich noch mer Secten der Toͤufferen erzellen/ wil es aber By dẽ / das bißhar erzellt iſt / blyben laſſen / hiemit dao ander Bůch / das mir ſunſt länger wordẽ iſt / dañ mir lieb / enden: vnd hieruf widerum̃ an die gemeinen Toͤuffer kommen.

Das dꝛitte Buch wider Die Widertoͤuffer.

Ob der Toͤufferen kirch Dierächt Gott wolgeſellig⸗/ . fy vßgaͤbend / kirch / oder was ſy für ein kirch ſye. ap. 1.

N dem 8. cap. des erſten Bũds diſes

en

Zöufferenar mines wırche wider Vie Wideriduffer / hab ich —— ‚rieller 25. artickel gemeiner Toͤufferiſcher leer / —8 darinn ouch jr waͤſen Begriffen iſt / vnnd ver heiſ⸗

fen / daß ich / nach Ver er zellung vnnd verwärfe fung etlicher Befonderbarer Toͤufferiſchen Scc⸗ ten/ widerumb diſen gemeinen Toͤufferiſchen articklen widerkeeren / vnd vff ſy mis Ber hilff Gottes antwore ten / ſy ouch ergründen mit der warheit goͤttlichs worts ver⸗ waͤrffen woͤlle. Soͤllichs wil ich fürbın / mit Ver gnad Bortcof von einem artickel dem anderen / an die hand nemmen / vnnd

das vff das aller kürtziſt / als es ımmer geſyn Fan vnd mag. Der erſt arti· Ir erſter artickel iſt / daß ſy ſich ſelbo fur die einig raͤcht Bott . wolgefellig kirch vnd gmeind Chriſti darſtellend oder haltend / —** vnd leerend / daß die / die durch den Widertouff indiſe jre geo meind vfgenommen find / gar Fein gemeinſam̃e haben föllend/ waͤder mit den Euangeliſchen noch Feinen anderen kirchen Di fer artickel hat zwen teil / voch die vnzertreñt aneinanderẽ haff⸗ tend. Der ein iſt / die Toͤuffiſchen kirchen ſyend allein die rächren Gott wolgefelligen kirchen Der ander Barum ſolund die Wis dertoufften ſich diſer jr Firdben allein halten / onnd kein gmein⸗ ame haben mit Feinen kirchen überal / ouch mit Ben Euange> ſchen nit. Vnd wie wol Yıfer artickel wirt erlurerer grundts lich verworffen / durch und mit erlüterung vnd ableinung Ver nachuolgenden articklen / wil ich doch gůtem Ver fach bie al⸗

lein das anzeigen. |

Der ?öuffes Die —* richtend all jre reden / wie man joch nun in di⸗ ten einigs fürs fen jrem erſten artiekel klarlich ſicht / all jre radtſchleg / all jr thuͤn nemen iſt zet· vnd laſſen allein vff die abſinderung vnnd zertrennung / nam⸗ lich daß ſy die lüt abryffind oder duckiſch abfuͤrind von jren ord⸗ denlichen pfarren und pfarreren/ daß ſy in dic pfarren oder ge⸗ mendes

Das dꝛitt Bach. 69 meinden nit mer gangind / Ye predigen deß göttlichen worte von jren pfarreren nu mer hoͤrind /injren raͤchten ordenlichen Bern nie mer weder anbästind/ noch funftjre gebärt Gott /

urch —— Berrẽ Jeſum Chꝛiſtum / vfopfferind / weder die heiligen Sacrament mer in der pfarr von pfarreren empfa⸗ hind / noch jr allmüfen den armẽ der kirchẽ reichind / ouch ſunſt keiner eerlichen gmeinſam̃e nienen gangind. Vnd damit ſy

as deſter ec erwaͤrbind / redend ſy thür / ſpmaͤhend die pfarrẽ vnd die pfarrer grüwenlich / verleydend ſy Beide vffs aller haͤff tigeſt. ai was Fan man grüwenlichere und vnlydigers von ons fagen / dann daß wir Fein kirchen Gottes vnnd Chaifti fygind 2 Ond wöllend bie die Blinden verftockten lür nit ſaͤhen /

ſy hiemit Gott und fin ordnung ſchmaͤhẽd / ouch ein ſchwaͤ ren Gottes zorn vff ſich ladend / daß ſy die pfarren zerryſſend / vmñ die Fılbgäng zerſtroͤuwend. Da ſy dem Bieroboam glych · Res... thuͤnd / welcher ouch das volck raͤchtẽ kirchgãg abſchrantzt / vnd dardurch Gott der maſſen erzürnt / daß er fürhin durch all ſin Fein fal noch heil mer hat / darzů ouch alle Vie ſinen verdarbt.

Dann wär Fan doch / mit Bott vnnd warheit / anders von Die ?öuffer vnſer kirchen reden/Bann daß in onferen pfarren / welche find YIKbrid one not pfaͤrrich oder fbaaffitäl der ſchaͤfflinen Chaifti / Fein frömbder nuwetirchen Gott angebätter/ noch einiche frömbde dem wor Gottes wıde vnd Dienft an. zige Gotts dienft angericht fu. den werdind ? Wir hoͤrend al⸗ lein das wort Gottes / von Ver Befferung deß läbens/ vnd ver

yhung Ver fünden im namen Chriſti: wir rüffend allein Gott den vatter an / durch onferen Herren Chriſtum: wir gebru⸗ chend die Sacrament nit anders / dañ wie ſy vns vom Herren gaͤben find: wir mitteilend erberimd den armen in dem nam men Chꝛiſti. Vnd das alles thůnd wir offentlich / vor Gott / vnd in keinen wincklẽ: wir verjaͤhend pryſend Gott vor yedınan. Wie das alles hernach im naͤchſtuolgenden capitel klaͤrer wirt erwifen werden. Was iſt nun in diſem allem ſchüühen? Oder find das nit Chriſtliche pfarren? So ſoltend jr die Töuffer üch ouch deß alles billich vernügen laſſen / vnd Fein nüwe Kirchen vnnd diener der Kirchen anrichten / vnd damit zwytracht yn⸗ fuͤren / vnd groſſe verwirrung pflanzen. Dañ wo Fein abgoͤt⸗ tery iſt / ſonder gſunde und leer / das recht an⸗ ruͤffen Gottes / vnnd rechter bruch der Sacramenten / da ıfts groſſe ſünd und ſchand / ſich abtraͤnnen / vnd andere ouch in Die

6

“Wider die Widertoͤuffer

trennung verwicklen/ vnnd Ver verwirrung vnnd deß abfale teilhafft machen.

Daß der Töuf Soch diewyl jr üwere Firchen ſo haͤfftig über alle kirchẽ rüs fer Eirchen nit mend/ müß ich dennocht ın cinem furgon anzeigen / wıe fy an

rechte ware firchen ſyend.

Die Leer.

Sie Bebätt.

Die Sacra⸗ ment.

Sie güten werck.

vnd in jro ſelbs im grund der warheu ſye / Yamır ouch alle Vie fo von une jnen fallend / vor ougen ſaͤhind wie wol ſy jre ſa⸗ ben beſſerind / wie recht fy mit jrem abfal thuͤgind. Sie leer in der Töufferifben kuchen iſt gar nit rein / grundtlich nach dem heiligen KRuangelio / vnnd nach Ver leer der Apoſtlen ges richt. Dañ wie die Kuangeliſch vnd Apoſtoliſch leer deß men⸗ ſchen krefft vnnd vermoͤgen nidertruckt / vnnd anzeigt wie wir von art vnd natur ſunder vnd verlorne ſind: dargegen die lu⸗ ter gnad vnd barmhertzigkeit Gottes fürtraͤffenlich pryßt / anzeigt wie wir allein durch Jeſum Chuſtũ im glouben from oder grecht und fälıg werdind / vnnd nit durch das gſatz / noch darch vnſere werck vnnd verdienſt: alſo predigend die Toufs fiſchen vorſtender merteils wenig / oder gar nüs/ diſem fürs traͤffenlichen houpthandel vnnd grund alles güten / ſonder ſy trybend nun die werck deß menſchen / —— daß merteils nit anders went / dann durch jre buͤß vnnd werck werdind ſy grecht oder from̃ vnd ſaͤlig. Da aber mengklich wol weißt was Paulus halt von ſomlicher leer / wie er ſy ſtraͤng widerficht. Diewyl dañ ouch ſy in Ver trennung find vnd verharrend / nit in Ber allgemeinen kirchen Gott anruͤffend / iſt frylich jr ges baͤtt nit wıe ce ſyn folt. Den heiligen Touff / den der Herr gäbe bar anbeblicyen pundtezcichen aller Veren Die in find pundt find/ machend fy einem zeichen jrer abgefündereren rott / ſelbs erfundnen heiligkeit. Deß Herrẽ Nachtmal / Bas ein all⸗ gemeine widergedaͤchmmuß iſt deß todts Chuſtti / vnd ein gemei ne danckſagung / ziehend ſy yn / vnd laſſend es nieman werdẽ / dann nun jrer Sectgenoſſen heiligẽ Brüdern. Da verwerffend ſy arme ſünder / ob die ſelben glych wol an jr hertz ſchlahend / vnd mir dem Publicanen im Euangelio ſchryend / O Got biß mir armen fünder gnaͤdig. Hiergaͤgẽ cmend ſy hoch jre bůß⸗ fertigkeit vnd gůte werck. Vnnd manglet jnen aber hieran nit wenig. Dann jr beſſerung iſt nienan / wie 3 aber rümıend. Die faͤligẽ Apoftlen leerend. recht güre werck ın jren gſchrifften / das ich vilanderer gſchwyg / leerend ſy mit namen die hußhal tung in ceren vndliebe füren/ onnd mir gebürlicher gebo:sfäine Yen Oberkeiten geborfam/gewärtig vnd vnderthaͤnig ze

Das dꝛitt Bůch. 70 diſen ſtucken aber vergryffend ſich die Tduffer gröblich wider

die rechtgeſchaffen conomiam vnd politiam. Sann lut die in Ver Ee By einanderen jar vnd tag mit ceren vnd liebe gelaͤbt ha bend / verlaſſend einanderen von deß Touffs waͤgẽ: verlaſſend Der Töuffern ouch jre liebe kind / vnd jr huß haltung. Dann das ſy ſagend / ſy —— thůgind ſoͤmliches von waͤgen deß Euangelij / iſt vfgeloͤßt im 9.capiselim erſten Bůch / vnnd im 5.capıtel um anderen Buͤch. Da ben fy denn in den land berumb / die wyber vonder anderen mannen/ vnd die man onder frömbden wyberen / vnd das By tag und nacht / in holz väld/nit one groffen argwon vnd ſchwaͤre ergernuß:ja fy ſchweiffend bin und bar / vnd find nienan daheun: Va fy aber daheim / nach jrem Berüff / wer» cken / dar huß vnd heim hettind. Da wöllend fy nit ſyn / vnnd ltend ſich ouch daß ſy nit moͤgend blyben / noch daß man ſy ulden koͤnne: woͤllend ſich ouch keins waͤgs wyſen laffen. On bie verſchwyndt mithinzũů alle liebe zwüſchend geſchwuſteri⸗ en / frunden vnd Befannten/ vnnd kumpt an die ſtatt vnbarm ertzigkeit gegen jren eignen kinden / vnd alle vnfründtligkeit gegen allen bekaniten vnd recht güten fründen. Da wirt dañ ein vnüberwindtlicher kyb / ſtandhaffte genennt / vnnd alle gi tigfeu gewendt zur rübe vnd Bitterfeu. Da hoͤrt man nüt dañ grißgrammen / vnnd vrteilen oder verdammen aller anderer Ben ben vnnd gefchäfften. Sie aber alfojr eigen bug verſche tzend / lieber was fHltind fy liebe belffen anderen jr hußhal⸗ sen fürderen?Ond wiefy die aconomiam/ das ift hußhaltung zerſtoͤrend / alſo zerryſſend fy ouchCfo vıl an jnẽ ıft) Vie policyen oder vffereregierungen. Gott bat die Oberkeit geſetzt / frid / rũw / erbarkeit vnnd hußhaltung fürderen vnnd erhalten darumb redt vnd gryfft die Oberkeit den Toͤuffern yn / woͤlte gern wider zur huß haltung wyſen. Da redend ſy der Ober eit ſeer übel / find jren widerſpennig vnnd vndanckbar / ſchaͤl⸗ tend ſy Heyden / vnnd ſagend kein Chriſt möge ein Oberer ſyn. Daruß dann mengklich wol verſtadt / daß Feine Oberen güte Chꝛriſten find. Damit wirt ouch die ordnung Gottes geleſteret. Da haltend ſy mengklichen one eer / dutzend yedman / gaͤbend ar boͤſen vnd beſcheid. Kein gehorſam̃e leiſtend ſy den cafe yd ſchweerend fy jnen / vnd ob fy etwan ſchwee rend / haltend ſy es doch nit: ja ſy verdammend Gricht vnnd Raͤcht / vnnd die ſtraaff der übelthaͤtern. Dar gäbend ſy fraͤ⸗ fenlich yederman dem Tüfel: vnnd woͤllend den con 6

Wider die Widertoͤuffer

ſcientzen madhen/ deren dingen Vie nit norwendig / fonder vil mer ſchaͤdlich find. Vnnd wenn fy das BÖß alles thůnd / erfen- nend fy Das alles nit als boͤß / for d woͤllends erfi alles mir deß Goͤtilichen geiſts und worte farb verfirgchen vnd beſchoͤnen. Wprers wılich yeg nit fagen:boffen es verftande cın yeder ver nünfftiger vg dern/ Bas bißhar von der Töufferifebe Kirchen gefagt ıft/fo vil vnd gnüg / daß er ſich mit keinem falſchẽ ſchyn werde Blenden laſſen / vnnd die Toͤuffiſch Birch für ein rechte Kirchen halten / diewyl ſy die rechten eehafften zeichen Ver Kir chen nit hat / vnd dermaſſen offentlich handlet / wie yetzund er⸗

ellet iſt: in welchem allem ouch alle die vnſerer Kirchen der Töuffifcben abgefallen find/ wolfähend / wo ſy anders fäs ben wöllınd/ wie gar fy jre ſachẽ nut erbefferes/ ſonder vil mer verböferer/ja verderbt habend / tc.

Daß die Euangeliſchen Kirchen rechte ware Kir⸗ chen ſyend / ob jnẽ glych wol mangle au der beſſerũg deß laͤbens. Capız.

Der ander Ar⸗ DER yetzund Bewärd mit güren gründe

Euangchfche Ver warbeit/ 93 unfere Kirch / welche die Töuffer ale Zürchen. ein falfebe/ Bott widerige Kirchẽ verrüffen;d vnd ver

werffend / die einig recht Bott weigefellig Kirch vnd eind Chaiftifye. Die Kirch Chaifti / die Ba iſt ein neind der glöubigen off erden (dañ wir yetz allein von der elben redend / vnd wüffend aber mithinzů wol wie ein innere vnd Be Rırdift / vand daß wir ein lyb find mit denen ouch Die in dem him̃el ſind) hat in dem warbafften Bottce wort ire eignen zeidhen vnnd gemerck / an Venen man fy bie in der waͤlt erkennen vnd vonallen anderen gmeinden ſcheiden Fan. Dann Fo Der heilig Lucas ſchrybt Ver heilige Apoftolifden Kirchẽ / fs ſye verharret in der Apoftolifche leer/in der gmeinſam̃e / im brotbrꝛaͤchen / vnd in dem baͤtten: vnd züget damit / daß dic was a a tech · ren rechten zeichen der Kirchen Chriſti uff erden ſyend / Recht⸗ sen Zürcben. · geſchaffne Goͤnliche Apoſtoliſche leer / das Gebätt vnd anruͤf⸗ Gottes / der recht bꝛruch der Sacramenten / vi gmeinfame

oder Chꝛiſtenliche liebe. ae Lie wöllend wir nun zum erften Befäben / ob doch die hei⸗ fipenteer. lig Goͤttlich Apoftolifch leer in unferen Birchẽ geübt / fürtragẽ funden werde. Die recht Goͤttlich Apoſtoliſch leer / iſt grůn det in heiliger Goͤttlicher gſchrifft / wirt jren genom̃en / vnd verkündt /

Das ditt Bůch. 21

verkündt / daß alles fleiſch verderbt / und alle menſchen ſünder / Kom. z. von jnen felbs verdampt / aber allein durch Vie gnad Got

tee in Chuſto von ſunden gereiniget / from̃ / oder gerecht vnd ſaͤ⸗

hg werdind: vnd das ſelb durch den einigen glouben / vnnd nit Galat. . durch das gſatz oder einiche menſchen werck. Vnd ſye allein in

Chꝛiſto das laͤben / vnd alles gůts: vſſert Chriſto ſye Fein laͤbẽ noch gůts:vnd Chriſtzus ſye der einig grund ſiner Kirchen / das * einig boupt/ der einig hirt / furft / Rünig / Meſſias / Priefter/ "E31 muttler / opffer / gerechtigkeit / be zalung vnnd heiland: vnd in jm

allein ſye alte vollEommenbeu. Soͤmliche leer aber iſt fo rychlich

in vnſern Kirchen / vnd wirt fur vnd für ſo trüwlich gefuͤrt / das

ouch die Toͤuffer ſelbs vns Leereren darumb übel redend / vnd vermeinend vnſere leer ſye vil ringferig: wie volgen wirt im zaůhenden Artickel.

Daß man aber noch klaͤrer ſaͤhe / daß wir in vnſeren Euans mn geliſchen kirchen die raͤcht Apoſioliſch Chriſtlich leer habind / ſol "3 mengklich wtiffen/ daß wir Fein leer vſſert und one die deß alten und nuwen Teſtaments annemmend. Vnnd gilt gar nit / wirt ouch nıt sügelaffen in onferen kirchen / fo yemante vn⸗ derftünde/oß finem kopff / one Gottes wort / züpzedigen. Die heilig goͤtt lich geſchufft nüws vnd alts Teftaments/ das wars hafft wort Gottes / iſt vnſer kirchen liecht / regel / vnnd waͤglei⸗ tung / richter / goldſtein / vnd grund / vff die wir den glouben / dz baͤtten / die Sacrament ondlıebe/ ja alles thůn laſſen Ber kir chen vfouwend / vff vaß wir aller dinge gwüß ſicher fyend: Vnnd hie habend wir in diſer vnſer C ———— leer / vnſere Die anfan, anfäng vnnd ynleitung in volfomneren verftand. Die anfäng ei | neñend wir / Die Finder bericht / iſt von alten har genennt Cate cheſis vnd Catechiſmus. Damit werdend die kinder vnd anfa⸗

vnd jren zur Befferüg prediget. Da leer man ouch die Houpr⸗ buncten vnſer Chꝛiſtenlichen leer / dogmatia / raͤcht verſton / d se ıö

Wider die Widertsuffer

eſchrifft. Dargaͤgen verwirfft man/ mit Ver felben geſchrifft /

ıe irrigen falſchen dogmata oder leeren vnd artickel. Die klein muͤtigen vnd bekümmerten / angefochinen / troͤſt man mit des deiligen goͤitlichen worte vnnd Euangelij troſt. Da man dann auch die kranckẽ heimſucht / vnd in jrẽ anligen / vi angefochtne oder faͤlen und Befümernuffen vfricht. Man vermanet mit Ver leer / ſterckt vnd trybt die glöubıgen allen jten dienſten vnnd ſchulden / die ſy Gott ſchuldig ſind. Da leert man die raͤcht gů⸗ ten werck / damit man Bott eeren vnd pryſen ſol. Gierinn wirt anzeigt ein raͤchte güte ordnung / daß wir Gott anbaͤtten vnnd anruͤffen / jm vertruwen / ler föllınd/ mır danck alles güts er kennen / vns jm gang übergäben / vnd mit geduldt fiyffer hoffnung alles was er uns * tragen : bie ſiner gnaden vnd ſtercke begaͤren: daß wir vnſeren alten Adamen toͤden / vnnd ein nüwen menſchen Gott vfopfferen ſollind / damit vnſere opf fer vernünfftig / laͤbendig vnd geiſtlich ſyend: daß wir vnſerem nachſten nit nun Fein leid / ſonder alles liebe thũn / vnd jm die⸗ nen ſoͤllind in raͤchter liebe: daß ouch ein yedes Chriſten menſch / in ſinem berůff / mit glouben vnnd liebe Gott trüwlıd) dienen ſoͤlle: wie dann die Apoſtlen für geſchriden habennd den die⸗ neren der kirchen / den Oberkeuen / den amptlüten / den eltern/“ kinden / eeltiten / dienſten / arbeiteren / werbenden / jungen / alien / rychen vnd armen / ꝛc. Vnd wo dann in diſem oder ın anderem mangel iſt / vnd fünd vnnd ergernuß ynfalt / da bar dann vnſere kirch ouch Vie ſtraff und das deſchaͤlten / vnd mit dem görtlis chen wort. Vmb diſes alles kan vnd mag zugnuß gaͤben die

ang kirch / daß in vnſer kirch / der geſtalt wie ee er zelt iſt ·Chriſt

che Apoſtoliſche leer ift. Ond Yewyl dann die Chriſtlich Apo⸗ ſtoliſch leer das fürnem zeichen vnder anderen zeichen Ver Fıro «ben iſt / und wır aber ſoͤmliches herrlichen göttuchen zeichens nit manglend / ſo volgt vnwiderſpraͤchlich / wider all untere wi⸗ / daß wir ein raͤchte Gott wolgefellige kirch habend / a daß vnſere kirch ein raͤcht glid iſt Ver einigen allgemeinen iligen gmeind Chꝛiſti.

Vðn dem taͤch So manglet ouch vnſer kirchen an dem gebaͤtt gar nüt. Wir ee rüffend nit an/ond vercerend ouch nır einiche creaturen/ fonder

ge

den einigen eewigen/ waren/ allmaͤchtigen / läbendigen Gott /

durch den einigen mitıler fürbıster Jeſum Chuſtum: di⸗

ſem / vnd —— habend wir gar keine patronen / ſonder ver

nůgend uns fin allein / wüſſend vnnd gloubend daß er vns * a

Das dritt Bü. 74

aller beſt / vnd Ber einig mutler / dem vatter lich und angenaͤm iſt / vnnd daß wir vmb ſiner willen erhoͤrt werdind. Dann wır ouch in glouben vnd liebe baͤttend / vnnd nüt wider ſinen willen begaͤrend / ſonder vns allwäg ın ſinen willen ergäbend. Da bu⸗ tend wir Gott furnemlich mu dem heiligen gebaͤtt / daß uns Chriſtus mu finen worten in vnſeren mund gäben hat / daß der vatier kennt / vnnd das wır nennend / daß heilig Vatter vnſer. In allen vnſeren nöten/ vnnd ın allem vnſerem anlıgen /loufs fend wır alleın dem Herren / und tragend jm alleın für alles vnfere bergen begird. Wir habend ouch ın vnſer Fırdyen die Gott wolgefellig für bitt da die glöubigen bie pff erden Gott butend one vf hoͤren für die ſchwachen / angefochtnen / irrigen/ ſundigen / beküm̃erten / krancken vnnd beſchwaͤrten menſchen. Wır ouch in vnſern firchen das lob Gottes / vılfaluge danck ſagen vmd alle Gottes gůtthaten. Vnd die wyl dem allẽ alſo iſt / vnd nit Fan noch mag widerſprochen werden / fo volgt / daß wir ouch habind in vnſern kirchen das ander Zeichen oder gemerck / der raͤchten waren Chriſtlichen Apoſtoliſchen kirchẽ / vnd daß wir find ein raͤchte Bott wolgefellige kirch Chriſti.

So vil nun belangt das Yıitıt zeychen der raͤchten kirchen / Von den hel⸗ namlich Vie heiligen Sacrament / den Touff daß Nachtmal geh Sacra⸗ Chꝛiſti vnſers Herren / iſts vnwider ſpraͤchlich / daß wir diſe "rm beyde heiligen Sacrament in vnſer kuchen babend. Mit den beiligen Touff / empfahend wir in die gmeind Chuiſti / die er be⸗ züget die ſinen ſyn / durch das abwaͤſchen Ver ſiinden / vnd daß er ſy als fine Finder haben wil / daß ſy fin ſondertrut volck ſoͤl⸗ lind ſyn / vnd den alten Adem toͤden / vnd Gott in einem nüwen laͤben dienen. Mi dem Nachtmal behaltend wir in friſcher ge⸗ daͤchtnuß das lyden vnnd die erloͤſung vnſers Herren Jeſu Chꝛiſti / habend an jm ein zügnuß vnnd Sacr ament / daß er mit finem fleiſch / das er jn todi für uns gäben hat / vns ſpyſet geiſt⸗ lich / zum ewigen laͤben: vnd uns mit finem Blür traͤnckt vnd rei⸗ niget: vnnd werdend mit jm vnd allen glöubigen vercaniget in einen lyb / in welchem wir heiligklich laͤben / vnnd Gottin Chri⸗ ſto ewig lob vnd danckſagen ſoͤllend. Vnd ſidtmal dann ouch in diſem Bitten zeichen / ons in vnſer kirchen niut manglet / fo volgt / daß vnſere kirch abermals ein raͤchte Gott wolgefellige kirchen iſt und blybt. Da wir glych wol ouch das heil der gloͤu⸗ bigen nit der maſſen an die heiligen Sacrament anbindend da man ſy vnuermydenlicher nodt / one verachtung / nu ge

Widerdie Widertoͤuffer

haben mag / darumb die diſe zeichen nit habend / nitin Ver kir⸗ chen Gotteso fin achtind. Dann wir hierinn haltend wie Ver heilig Auguſtinus hieruon Ver geſchrifft geſchriben hat / Quæſt.in Leun.83.&c.

Don der liebe Am vierdten ort kommend wir an die gmeinſam̃e oder liebe/

ver gloͤubigen. yon welcher der Herr im Euangelio gefagt bat/By jren werde man fähen/Baß wır fine rächte jünger ſygind Da fo liebend Vie

Joan.tz. gloͤubigen nit nun mit worten/ fonder oůch mit Ver that / in Ver warbeit. Ond wirt die ouch funden in vnſer Firdyen. Dann ob glych wolfy in vilen iſt erlöfchen / brunt fy doch ouch in vilen/ welche jren fyenden verzyhend / mit jren wider wertigẽ ſich vers fünend vnd friden werdend / vnnd mengklichem / nach jrem vermögen gůts thünd. Vnd hie finde man ouch in vnſer kirchẽ erbaͤrmbd im allmůſen gaͤgen den armen / in hilff / troſt vnd al⸗ lerley früntligken gaͤgen den im beimfüdyen Ver Francken/ in vılfaltigem tröften Ver BeFürnerten. So hat man die Spittaͤl ond die Siechenhüſer in gůten eeren / daß ouch an dem vierdten zeychen Ver raͤcht waren Fırdyen in vnſerẽ Firdyen Fein ſoͤmlicher Bärlicher mangel funden wirdt / daß fy darumb Beine rächte Firchen ſyn föllind.

—— Vber das alles bat vnſere kirch / in jren glideren / allerley

——* vnd vil anfaͤchtungen / durchaͤchtungẽ trübfäligkciten/ in de nen allen ſy deñocht beſtadt vnd über windt / mit der gnad Got⸗ tes / vnd mit der krafft ſines geifts/ Ver ſich vilfaltig erzeigt/ macht daß Vie kirch Bott für vnd für lobt / in bekennt / jm dan» cket und dienet / dz ouch Vie gloͤubigen vnſerer kuchen troſtlich / froͤlich vnnd ſaͤligklich in warem ren von diſer zyt abſchei⸗ dend. DE welchem allem ougenſchynlich gefäben vnnd erlernt wirt / daß vnſere kirch / ein ware raͤchte kirch Chriſti iſt. Vnd ſo nun dena allem alſo iſt / fo werdend jr Töuffer hüt noch nimmer mer üweren abfal von unfer kirchen vertädingen mögen/dann daß jr muͤſſend mit warbeit von ich fagen laffen / daß diewyl jr nit widerum unfer kirchen kerend / fonder in üwer rottung verharrend / wüſſenhaffte trenner Ver gmeind Gottes / vnd ab» fellige von Ver kirchen Chriſti find und Blybend. Darumb luth yetzund wider üch diſe ernſtliche vermanung Pauli / gethon an alle —— er ſpꝛicht / Ich vermanen aber uch / liebe bꝛů⸗ der / daß jr ein vfſaͤhen vff die habind / die zertrennung vnnd er⸗ gernuß anrichtend / nebend der leer die jr gelernet habend / vnd wychend von den ſelbigen ab/sc.Rom.s, 6

ie

Das dritt Bůch. 23 Die ſagend Vie Widertoͤuffer / daß ſy mit nachuolgenden O6 Vetirch

Articklen gnügfam erwyſind / daß vnſere kirchen nit * en hen ſyend. Daruf fagend wir/ daß wir von artickel articFel von wãgen vi⸗ beyter anzeigen ond erhalten wöllend / Yaß jre anzüg garniie Krmenaen Bewärind / vnnd vnſere kirch Vie recht Goti wolgefelligFird " " blybt. Wyter fagend die Täufer / es ftande geſchuiben / Das Rych Gottes ſtadt nit in worten / ſonder in Per Frafft : darumb ß ferr Die kirch abgeſunderet ſye von Ver wält / vnd man nady

em wortläbe mit der thaat / ſo fye die kirch dariñ ſomlichs Be= ſchicht ein rechte kirch: fye fy aber nit abgeftinderer/unnd wers dind in jren funden Pie unbüßfertigen / die nach dem wort nit laͤbind / alſo / dz an jrem glouben und liebe mangelfye/ fo fye es nüt ein rechte / ſonder ein falſche kirch / von deren ſich die kinder Gottes abſunderen ſoͤllind. Daruf antwortend wir / daß wir

ern nachlaſſend den ſpruch Pauli i. Corinth. 4. in dem vers fand ne er in geſchriben bat / frylich vil anderer meinüg dañ

ie Töuffer fürgäbend. Dann das den worten Pauli vol⸗ ge/wo —— lüt ſind / oder mangel am glouben vnd lie⸗ be funden wirt / in denen die in der kirchen ſind / dz darum̃ die kirch nit mer ein ware kirch Chriſti ſye / das volget keins waͤgs nimmer mer. Dann Judas was in der kirchen oder gemeind der Apoſtlen / vnnd was ein dieb vnd groſſer übelthaͤter / nüt⸗ deſtminder was die Apoſtoliſch kirch ein rechte kirch. Sagt nit vnſer Herr Chriftus ſelbs / daß das vnkrut under dem gů⸗ ten ſamen ſyn werde in der kirchen biß end der waͤlt? Oder nennt nit Paulus Pie Galaten ein kirch Chriſti Jeſu / vnnd Salarız ſpricht doch mithinzů jnen / O jr vnuerſtendigen Galaten / wär hat üch verzouberet / daß jr Ver warheit nit gloubend? Was dann der warheit nit glouben / nit ein groſſer fäler ? So volget ye daß Ver kirchen der namm nit abgeftricht werde/ noch daß fy Yarumb nit mer ein ware Firdy ſye / daß in jren Böfe glider funden / ouch mangel am glouben vnnd liebe gefäs

n wirt Das alles můß noch heyterer an tag gethon werden / die» Dietirch 34 wyl ſich doc die Töuffer eben an diſem ftuck haͤfftig ftoffend/ ee ob fy doch jren irrthumb mercken und erfennen/ ja ouch wıder gehebr/ vnd Feeren wöltind. Paulus nennt Vie kirch Counthen ein kirch / was den1ocht ja ein heilige kirch / Gott geliebet / vnnd rych in allen Gottes tırch. gaben/nütdeftminder was in gedachter kirchen vilargs vnnd »-Torinth.a Böfes / darumb fy Paulus firaafft. Es was under jnen zwy= 1

a. Coꝛ.4.5.

12 me mangel der lie 13 in jren kirchen / hattend allerley vnordnungẽ. Vnd über diſe

Wider die Widertoͤuffer

3 tracht vnd gezaͤnck: dann Paulus ſpricht / Fr find noch fleiſch⸗

lich. Dañ diewyl yfer / zanck / und zwytrachten vnder üch ſind / ſind jr dann nit fleiſchlich / vnnd wandlend nach menſchlicher wyß? Dann ſo einer —— Ich bin Apolliſch: der ander / Ich Bin Pauliſch: ſind jr dann nit fleiſchlich??c. Bald hernach ſagt er / ſy ſyend vfgeblaſen / ruͤmind ſich / ſo doch ein ſoͤmliche vn künſchheit vnder jnen fürgangen ſye / die ouch vnder den Hey den grob waͤre. Er ſtraafft ſy daß ſy einanderen vnrecht thet

6 tend / vnd vor den Heyden rechtetend: daß ſy hůry vnd andere

ſunden vnder jnen hattend: item / daß etliche Remenſchen von

7 einanderen lüffend / vnnd ſich eigens gwalts ſchiedend: daß ſy 8 in die Goͤtzenkirchen giengend / vnnd daſelbſt mit groffer er⸗ 9 gernuß von Goͤtzenopffern aſſend. In dem kirchgang hieltẽd 10 ſich gedachte Corinthier vngebürlich / ſo wol die mann als die 11 wyber. Deß Herrẽ Nachtmal mißbꝛuchtend ſy fo gar wůſt / dz

Paulus ſagt / weñ ſy alſo fürfarind / koͤnnind ſy nit deß Herren Nachtmal begon. Da ſye einer hungerig / der ander iruncken / vnd nieſſind jnen ſelbs diſe ſpypß zum gericht und verdamnuß. Die gaben deß heiligen 2 mißbzuchtend ſy ouch zanck / hoch můt De 4 Paulus anzeigt / dz ſomlichs Fam»

. Die Sprachen mißbruchtend ſy ouch

14 vil vnd ſchwaͤre ſünden und praͤſten / irrtend ſy erſt ouch in einẽ

15 fürnem̃en artickel deß waren gloubens : dañ ſy zwyfletend an

Ver vrſtende der todten. Wär Fan aber bie ſagẽ / dz er zelte maͤn gel / ringe vnd ſünd geweſen ſyend? Nütdeſtminder wz vnd bleib die kirch Corinthen / in welcher alle diſe arge ding warend / ein Gottgeliebte vnd rechte kirch. Darumb ſchlieſſend wir / dz ouch vnſere kirchen / von etlicher vnbuͤßfertiger willẽ / vnd von flinden/mänglen und praͤſten waͤgen / die in jren fun⸗ den werdend / den nam̃en der kirchẽ nit verlierind / ſonder niit⸗ eher ware rechte kirchẽ Chriſti Jeſu fyend vnd Blybind. Doch woͤllend wir fürhin hoͤꝛen die vrſachen von deren die Toͤuffer achtend vnſere kirchen ſyend nit rechte ware kirchen / darum̃ ſoͤllind ſy ſich von jren erennen/ic.

Ob doch gar Fein beſſerung in der Euangeliſchẽ fir

chen ſye / vnd fo die nit waͤre / ob ſy dañ darumb Fein

rechte kirchen mer ſye. Vnd daß ſich die Toͤuffer om

—— von der Euangeliſchẽ kirchẽ abſünderind / rtc.

Apı3«

Das dritt Büch. 74 D: vorderift vrſach / welche die Tönffer Dargäbed Kein befferüg

Bewären wöllend / 95 vnſere kirchen nit rechte Firche Iifoentirche ſyend / vnd 9; fy ſich darumb von jren abſünderẽ föl- lind / iſt die / daß in jren / das iſt / in den Toͤufferiſchen kirchen ſchynbare beſſerung / in den Kuangeliſchẽ ge nannten kirchen / da glych wol etwas deß Euangelij gepredi⸗ get / kein beſſerung funden werde / als da alles volck vnbuͤßfer⸗ sig/verbafft in finden vnd laſteren ſye. Vnd wiewol diſer arti⸗ ckel in den zweyen vorgenden capitlen gnüg vfgeloͤßt vnd ver worffen/ouch von Ver Toͤufferiſchen beſſerung geredt worden ift/fagend wir doch über das alles / daß wir von den Töuffern ein klars vßtruckenlichs wüſſen haben woͤllend / Ob fy doch Be kennind / daß wir in vnſeren kirchen das war KRuangeliũ Chꝛi ſti recht pꝛedigind 08 nit? Predigend wirs nit recht / fo zeigind vns den mangel. Das vermoͤgend ſy aber nit / als im anderen capitel di es Büchs ouch geſagt / vnnd in einer kurtzen ſum̃ er⸗ wiſen iſt. Darumb ſo volget / daß wir in vnſeren kirchen das war Euangelium recht predigend. Vnd diewyl dem alſo iſt / ſo habend wir ye das flirnem zeichen Ver waren kirchen: vnnd macht vnſere Firchen Das nit zenüte/ ob glych mangel und praͤ⸗ ften an dem läben / oder an Ver Befferung Ver glöubigen funs den wirdt. Denn aber wäre vnſere Fırd Fein ware kirch mer/ wen wir weder Vie war rechtleer hözen/ wie jr Töuffer thůnd / noch Vie Sacramenten empfaben wöltind / fonder Vie felben fluhind vnnd ſchultind: darzů onfer find onnd vnrecht nit für vnrecht hettind / ſonder erſt ſchirmptind / vnnd nit dulden woͤl⸗ tind daß mans ſtraaffte. BEER Vnſer Berr Chriftus bat felbs gepꝛediget / vnnd ein Firchen firche in ouch gefamlet/ond trüwlich in dri ganzejar gearbeitet. ie 30 mangel. vns aber / lieben Toͤuffer / wie vil ſich doch deß volcks ab der pꝛedig Chꝛiſti gebeſſeret habe ? od ob doch nit baͤrliche maͤngel vnder der Apoſtoliſchen Firchen funden werdind? Woͤllend jr bie fagen/wie jm ift/fo müffend jr BeFennen/ daß nit allein vn⸗ der Bern volck wenig Befferung/fonder vnder den gel: vil mangels gewefen / vnd daß fy der Herr darumb vil und Pick haͤfftig beſchulten hat. Yun fagend uns aber/was darum̃ / dz wenig Befferung gefäben ward/ und der glöubige vaft wenig warend / kein Firden Chriſti den zyten Ebaiftiz Iſt Dann ein kirch gewefen / ale oudy eine vnd ein rechte Firdyen gewefen/fo verdammend vnd verwerffend jr unbillich unfere kirchen / und eo

Wider die Widertsuffer.

tinderend üch von jnen von Ber mänglen und präften wägen ie in jnen funden werdend. Ich hab üch gefagt im erften capi tel diſes Büchs von üwer ſchynbarẽ Befferung/vnd wölte üch noch wol mer ſagẽ / ich wils aber diſer zyt Berüwen laffen. fagen das / daß jr unferen Herren und Gott mitüwerem rich⸗ ten in fin gricht aryffend/ vnnd richtend jm fine glöubigen mit‘ vnlydenlichem fräfel/mit groſſer verachtung vnnd verſchupf⸗ fung Ver finen. Wüſſend jr nit / dz vns Ver Ber felbs befolhẽ Maith.iz. hat / daß wir das garn in den See vßwerffen / vnnd was für fiſch daryn kom̃end / gůt und boͤß / ziehen ſoͤllind: er aber wölle Matth22. die ſünderung thůnẽ item / wir ſollind hinuß gon vff alle ſtraſ⸗ ſen / vnnd was wir findind / hinyn über das hochzytmal ren: da werde er den wol finden / vnnd hinuß tryben / der Fein hochzytlich kleyd an hatt? Nit daß man in Ver kirchen nieman ſtraaffen ſoͤlle / ſonder daß wir nit das gericht dem Herren zůgehoͤꝛig / vns eignen vnnd nemmen ſoͤllind / vnnd jm fin kirchen aͤnger ynbryſen / dann er felbs gethon oder ge⸗ Sie rechten heiſſen babe. Die raͤchten er at Gott wolgefelligen frücht richt findnie deß waren gloubene in Ben glöubigen/als ein güte gwüßne/ menfchen of⸗ die vffert dem Euangelio nit funden wirt/troftlidhe hoffnung / fenbar. ynbzünftigs anrüffen / dancken gen Gott / andaͤchtige edancken / hertzlichs truren von waͤgen der ftinden/ifierlicher gt deß geifts wider das fleifch/ Yernüt niderträchtige vor Gott/frid deß gemüts/gedult vnd pıyfen Gottes / vnnd geifts liche froͤud / vnd was der glychen iſt / ſind allein Gott bekannt: die vſſeren frücht aber / die ouch vnder das vrteil der menſchen kommend / habend die glychßner vnd boͤſen menſchen gemein mit den gůten oder gloͤubigen: ja die glychßner ſind etwan ry⸗ cher an vſſeren früchten vnd ſchynend heyliger / dañ die vßer⸗ welten Gottes frind: wie man ouch klar ſicht am Phariſeer vnd Publicanen / Luce 18. Diewyl jr Töuffer dann nit alles ſaͤ⸗ hend / ſo richtend vnſere kirchẽ nit fo fraͤfenlich / ale ob Fein Beffe rung in jren nienen ſye. Gedenckend wie der heilig Paulus redt / Richtend nit ce zyt / biß daß der Herr kommen wirt/wels cher ouch ans liecht Bringen wirdt / was verborgen iſt / etc. 1. Co:intb. 4. Seäfenihih Es iſt ouch üwer gericht / das alles volck in unferen kirchen che vervamen vnbůßfertig in fünden vnd lafteren verftrickt ſye / wider Chriſt liche beſcheidenheit vnd liebe. Oder vermeinend jr doch dz nie⸗ * mant mer vff erdierich from ſye / dañ jr Toͤuffer allein? —* er

Das dꝛitt Bach. 25 der heilig prophet Fam ouch vff ein zyt in ein ſomlichen fchwaͤ⸗ ren gedancken vnd irrthnmb / daß er wond es wäre der diene⸗ ren Gottes Feiner mer überig / onet er allein. Der Herr aber Be ſchalckt jn / vnd ſprach / er hetie jm noch wol 7000. redlicher man nen behalten / die ſich nit hettind in Baals dienſt begaͤben. Koͤn nend jr dann nit ouch Vie raͤchnung machen / daß Gott ouch yetzund ſine vßerwelten in mitten der argen boͤſen waͤlt habe? Man kan mit keiner warheit ſagen / daß wir in vnſern kirchen das wort Gottes nit habind. Nun züget aber Iſaias / daß wo Iſa. 5. das wort geprediget wirt / cs fin frucht ſchaffe und bringe / wie doͤrffend dann jr vnſere kirchen aller früchten berouben? Oder ſchücht üch doch nit joch etwas / wenn jr ſo gar vnſere kirchen verdammend?Der Herr fpzicht/ / Wenn yemants verachte und Marıh- 18. verwaͤrffe joch ein Fleinfügen deren Vie in jn vertruwẽd / werde⸗ das nit vn gerochen blyben.

So wir es dañ ouch thůn woͤllend / als jr uns ſomlichẽ noͤ Was beſſerũg tẽd / da wir lieber nüt ſagẽ woͤltind / der dingẽ Vie man vne/ale rg rg ein ruͤmen verrächnen moͤchte / moͤgend wir mit vil Befferen für werde, gen ond gründen Vie ſchynbaren Befferung vnſer Firdyen für»

Ziehen oder erzellen / dann die Töuffer die jren. Vo: zyten hat man onzalbar abergloubens gebebt : und find vil —— vnd zeichen beſchaͤhen: welche yetzund alle mit der predig deß Euangeliums in vnſer kirchen abgangen ſind / vnd nienen mer funden werdend. Es find ouch traͤffenlich vil mißbrüuchẽ gewaͤ⸗ fen / dardurch die frommen Chꝛiſten übel überladen warend. Da was in vil frommen lüten groffe nodt oder marter jrer con feienzzen / traͤffenliche pyn und forcht. Da yetzund durch das görtlich wort Vie conſcientzen getröft vnnd geftercht / Bott wol mit rächtem glouben vertruwend/jn liebend/ pzeyfend/eerend/ rächt fürchtẽd / mit jm wol friden find. So mag mänit lou gnen / dann dag vil ſchand und lafter abgeftelt/ feer gůte ſatzun gen wider alle vnmaſſen vßgangen ſind. Wenn man dañ glych wol ſoͤmliche nit aller dingen handthabet / wie man ſolt / ſo iſt doch das =. gür/mengflidyem fürgäben / vnnd das boͤß / als das boͤß / geſchulten vnd abgeſtelt / daß ſich mengklich doch etwas můß entſitzen. Da ſind yetzt vil frommer biderber lü⸗ ten / die ſich mit aͤſſen / trincken vnd kleideren gebürlich haltend / ob wol ouch darnaͤbend vnordenliche lür funden werdend. Die ſelben wurdend aber ouch vor zyten / (als daoben erzellt) in den Apoſtoliſchen kirchen funden. Vil die vor zyten gi

Die Töuffer find auwe Do natiften.

"Wider die Widertsuffer

ren/ vnd üppig ſchandtlich geredt/ gält genommen/ und wider Vie krieget habend / Vie jnen nie leyds gethon / find von ſoͤmli⸗ chem ellenden handel gar abgeftanden/vndläbend züchtig und fridlich eerlidy/vor Bott und der waͤlt Das wüſſen Gottes vnnd Ver verftand göttliche willens ift der maffen gmein wors den / daß ouch vil der jungẽ / in vnſer Firchen gefragt / von den we von den gebotten Gottes / von den Cbaiftlichen ges vnd Sacramenten / vnd Ver glychen / ſo güten beſcheyd gaͤ⸗ bend / daß man ſich ſomliches etwan an gelerten lüten vernuͤgt oder verwunderet hette Sind naͤbend diſen vil die übel ſchwe⸗ rend / vnd wenig baͤttend / ja nit baͤtten koͤnnend / werdend för» lich Boch von und by der erbarkeit verſchmaͤchlich gebalten / VE raͤchten vermanet vnd getrungẽ. Dil ſend eerlicher Chriſt⸗ licher ERen vnd hußhaltungen in vnſer kirchen / da man die huß * für kirchen haben moͤchte. Dañ da laͤſend fy vil und gefliſ⸗ en/ja etwas geflißner dann etwan beſchaͤhen ſye in Kloͤſteren / das heilig wort Gottes / baͤttend ernſtlich über vnd ab tiſch / am morgen vnnd am abend / ſo ſy vfſtond vnnd nider gond / redend züchtig / vnd laͤbend Chriſtenlich / zühend jr Find vnd volck wol/ arbeitend trüwlich / haltend mit eeren huß / vnnd teilend jr Brot dem armen. Das alles moͤgend jr nit lougnen: Wie doͤrffend jr dann ſagen / es ſye under vᷣns Fein beſſerung? Warumb traͤn nend jr üch von Ver boͤſen waͤgen von den güten? Warumb ſa⸗ gend jr / jr wüſſind kein gmeinſam̃e haben mit einem ſo vnge läterten volck? Sagend jr aber man fälle üch die gůten zeigen / wär und wo Vie all ſyend ? Was bedarffs aber deß? Iſts nit gnůg daß ſy in der kirchen ſind ? ſo habend nun mit der ſelben gmeinſam̃e / blybend in der kirchen / vnd gond / wie ſich gebürt / Zur leer vnd den Sacramenten: louffend ſchon vil vnreiner offner ſünder / vnd / als jr ſagend / vngelüterter / mit/fo werdend Boch jr durch ſy nit befleckt / ale wenig die Apoſtel von Juden befleckt werdend. Lügend nun 93 jr nit vilmer durch üch felbs befleckt werdind/ darumb daß jr fo vil off ich ſelbs baltend/ en richtend/ und fo wol für gür von üch ſelbs und Veß> Ib der geiftlichen hochfart und verachtung nun vil im Büs fen hear ieben fründ / ich ſich wol was üch gepriſt vnnd angelaͤgen iſt /äben das vor tuſendt jaren pen was den 2* Sectern / den Donatiſten / Vie ſelbẽ richtetend ouch vf abgeſtin⸗ derete kirchen in Aphrica / vnd ſagtend die kirch in deren ſy biß⸗ ‚ba

Das dꝛitt Bůch. 6

bar gewäfen/ bette vnreine diener / vnnd wäre vermäßget mit pnbüßfertigen fünderen/ / darumb wöltind fy vfrichten ein raͤchtgeſchaffne heilige Firdyen / Die wäder fläcfen noch mafen hette / ꝛc. Soͤmliche aber vergiengend mit jren kirchen / vnd wur dend vilfaltig mit heiligem goͤttlichen wort überwunden : wie man noch in den Bücheren Auguſtini ſicht. Aber die Töuffer wtiffend wenig von alten haͤndlen Ver kirchen / find. nun fräfen/ wie dann vnwüſſende fräfen machet / vnnd find deßhalb deſter fuͤgklicher dem fyend die alten Secten / durch ſy widerumb in die kirchen fuͤren / vnnd zangk / widerwertig⸗ keit / vnd zertrennung anzůrichten. Gott woͤlte ſy koͤntinds er⸗ kennen vnd von jrem rotten laſſen.

Vnd ſidtmal die Toͤuffer alles was ſy ynziehend vom mans Widerdie gel unferer kirchen / in denen / Die fo vnkrut find vnd fich nit beſ⸗ en ſerend / darumb fürnemlidy ynziehend / daß fy Vie abfünderung ver Zöufferen. ynfuͤrind und jre rottung ſchirmind / ſo wil ich jnen yetz vormaͤl⸗ den Vie leer deß heiligẽ Biſchoffs end martyrers Chꝛiſti Jeſu /

Cypꝛiani / ſiner 3. Fpiſtel ſines 3. bůchs: nit daß ich hiemit

ützid buwe vff menſchen leer / ſonder daß gedachter Cyprianus

ſin leer dem wort Gottes genommen / vnd ſy damit beueſt⸗

net hat. Der ſchrybt wider die Secter ſiner zyten / welche in der

rottung vnſeren Toͤufferen gar glych warend / vnd ſpricht / Ob

man glych wol ſicht das vnkrut / oder rattẽ / oder lülch in der kir⸗

ben iſt / ſol doch vnſer gloub vnd liebe nit Vermaffen gehinde⸗ Matıh.ıs: ret werden / daß diewyl wir ſaͤhend daß das vnkrut in der kir⸗

chen iſt / wir darumb der kirchen wychen woͤllind. Dañ wir

ſoͤllend vil mer dahin tringen vnd arbeiten / daß wir gůts korn

ſygind / vff das wenn man anhebt das korn in deß Herren

ſchür fuͤren vnd Behalten / wir vmb vnſer müy vnd arbeit belo⸗ nung oder frucht empfahind. Ser heilig Apoſtel ſagt in ſiner Timoth. Epiſtel: Es ſind aber in einẽ groſſen huß nit allein guldine

filberine geſchirr / ſonder ouch hoͤltzine vnnd irrdine / vnd etliche

eeren / die anderen aber vneeren. Da laſſend vns flyß an⸗ wenden / vnnd nach dem wir moͤgend arbeiten / daß wir ſygind

guldine oder ſilberine geſchirr. Aber die irrdinen geſchirr Bd, Pſal. æ chen / iſt allein dem Herren zůgelaſſen / dem ouch der yſin ſtab gäbenift. Der knaͤcht Fan nit gröffer ſyn Bann fin herr. So ſol Nauh. ao. jmniemante das eignen / das Ver vatter allein dem ſun gaͤben

bat / daß er yetzdan vnderſton woͤlle das tenn füberen /oder Matth. . Vie fpzüwer vom kernen zb thůn / oder Daß er mir menſchlichem

Widerdie Widertsuffer

gericht oder vrteil den ratten vom Foan abfünderen wölle, Söm ig. lichs iſt ein a ſtoltze eigenrichtigfeit / und ein Gotto⸗ röubige vermaͤſſenheit / welcher fich das boͤß grim̃ig wüten ge⸗ bꝛucht. Vnd diewyl ſich etliche vi mer gwalts anneinend dann Vie ſanfftmuͤtig gerechtigkeit zůlaſſe erhoͤuſche / verdärbend ſy von Ver kirchen / das iſt / ſy kom̃end von Ver kirchen vnnd vers daͤrbend: und diewyl ſy ſich hochmuͤtigklich erhebend / werdend ſy durch jr ſelbs vfgeblaßne oder hochmůt verblaͤndt / verlie rend das liecht d warheit. Das alles find deß heiligen Cypꝛiani wort. Mit welchen glych lutend die byſpil der beiligen prophe⸗ ten vnd Apoſtlen Chriſti / ouch deß Herren Byfpilfelbs. Sann ob wol jren zyten in der kirchen die ſy ſamletend / weydetend / vnnd regiertend / vil praͤſten vnnd maͤngel warend / machend ſy doch gar Fein abfünderüg:wie hernach vollkom̃ner volgen wirt Wie tibel im 25.artickel. Vnd über das alles ſchraͤntzend ſich alle Pic von pe dem waren raͤbſtock / welche ſich von Ber kirchen Ehriſti abfüns derung. derend / vnd werdend der vnfruchtbaren ſchoſſen die zum fhür gehoͤꝛend / die wyl ſy abgeſchrentzt oder abgeſunderet find vont raͤbſtock. Die ſchoſſz aber die im räbftock blybend und frucht tra gend/müffend nütdeftminder von dem vatter geradtfainer oder gefüberer werdẽ / daß fy mer frucht tragind. Sarum̃ ſy ye ouch jre maͤngel habẽd / ſunſt wurdind ſy keines ſüberens bedoͤrffen. Ich geſchwygen yerz daß die Toͤuffiſch abft uünderung ein offne wüſſentliche verachtung iſt der glidern Chꝛiſti. Saale Vndob bie woͤltind Vie ſchirmer der Roͤmiſchen kirchen y —— ziehen / glycher gſtalt wie Vie Töuffifche kirchen / mögind ouch abfänderung die KRuangeliſchen kirchen geſchulten und verworffen werden: —— diewyl ouch vnſere kirchen von der Roͤmiſchen abırärte ſyend / furnemlich darumb / daß Vie Roͤmiſchen für geſetʒten ein fo gar ergerlich laͤben fürind/zc.gäbend wir die an vwort / x uns ans ders an der Kömifchen Fırdyen / dann nun das läben / oder die Befferung deß läbens mangle. Dann wenn wır Befunden here eind / daß die Roͤmiſch kirch nodyalfo wäre geftalter gewefen/ wie ſy was den zyten Ber Apoftlen/bettind wır uns von Veh läbens wägen Ver fürgefezten oder Ve volcks / wie raͤſthafft ioch ſoͤmlichs geweſen / von jren nit abgeftinderer. Es erfindt ich aber / daß in der Roͤmiſchen kirchen mangelift/ ja vndgang an den rechten eehafften zeichen Ver Firchen/ale an Ber Apoftos liſchen leer /an dem rechten einfalten gebꝛuch der Sacramens ten / vnd an dem gloͤubigẽ allein Bott gerichteten gebaͤtt / ꝛc. Vnd

Das ander Bůch. 77

Vnd dzʒ die recht vralt Apoſtoliſch kirch durch die Römiſch gar verenderet iſt / darzů erſt in jren glidern diſer zyt (welche die alt Apoſtoliſch kirch widerum̃ an die hand nem̃end / ſich in der * einigkeit begaͤbend)geleſteret / veruolgt getoͤdt wirt:

as doch gar ſchwaͤr vnnd groß iſt. welchem allem denn erſt ouch kumpt ein fömlicher wandel im laͤben / dz vnſer Herr Chꝛiſtus nit one groffe vefach vs him̃len zůgeſchruwen vi gebotten hat / Gond von jren hinuß / Yu min volck / vff dz jr nit Apocalis. teilhafft werdind jrer ſündẽ / nit empfahind vonjren plagẽ. —— Er Mithinzũ aber wiüffend wir wol und bekeñend / daß nit allein Mach... vnder dem Bapſtthum̃ / fonder ouch hin und har in aller wäls Ierem 23. under vilen vnd allerley Religionen/vil Gottes vßerwelte kin⸗Nan.⸗. der und rechte glider der Apoftolifchen kirchen gewefen/ vnnd noch find/ welche durch die gnad und erbermbd Gottes / zum teil erlößt von allerley finſter nuß / jr läben in rechr€ vertrumwen vff Chriſtum / mit dem tod geender/ja alleandere ding farenlaf ſen / vnd fich allein Gottes gehalten habend: zum teil aber jnen noch verliben wirt gnaͤdigklich / daß fy von den irrthum̃en ers loͤßt / ficb allein Gottes in Chriſto vernügen werdind laſſen / nach jrẽ abſterben in ewige ſaͤligkeit Fomen. Soͤmliche alle find ja Ver rechten kirchen glider / deß halb fo wenig von uns ab» gefünderet/als wenig wir von men abtrenitfind. blybt alfo nun ein einige ware rechte Chriſtenliche kirch / gmeinſchafft Ver deiligen / welche wir nie getreñt habẽd / vnd noch nit trenn® gedenckend / vnd darum̃ vnbillich der trennung der waren kir chen anklagt werdend: billich aber klagend wir der trennũg an die Toͤuffer / als die fich abftinderend von Ver kirchen / die mit der allgemeinen Chriſtlichen kirchen vereiniget / die rechten zei chen der Chriſtlichen kirchen hat vnd behalt.

Daß die diener der Euangeliſchen rirchẽ recht / die

Midertöuffer aber nit recht / dienſt der kirchen be

vi ſyend. Vnd vonder beräffung vnnd fendung. ap. 4.

Emnach die Toͤuffer den mãgel an der beſſerũg deß

laͤbens deß volcks in vnſern kirchẽ behilff jrer abe

Nſunderung / vnd daß ſy ſagend / vnſere kirchen fyend

nit ware kirchẽ / yngefuͤrt habend / doch damit nüt

erhalten / ziehend ſy an / daß in vnſeren kirchen nit al⸗

lein mangel ſye an dem gemeinen volck / ſonder ouch an den u

Wider die Widertöuffer

Firchendieneren/als anjren perfonen/ vnnd namlich / daß fy Ob die pꝛedi⸗ dem dienſt nit recht oder ordenlich beruͤfft ſyend. Sa woͤllend 2377 wir Zum erften hosen jre vrfachen / warumb fy alfo redend. hear y bar ſy / ſchꝛrybt an Timotheum / vnd ſpricht / Biß fyends u ein vorbild Ben glöubigen im wort / im wandel/ in Ver lies 4 be/ im geyft/ im glouben / in Ver reinigfeit. Halt an mit laͤſen / mit ermanen/mit leeren / Biß ich kumm. Biß nit binläffig mis Per gaab die dir gäben ift durch Vie prophecy / mis dem bänd pflegen der Elteren. Bieleert Paulus / ſpꝛechend Vie Töufe fer / daß man den Berüff zeigen / Bewären oder Bewyfen fälle mit dem wandel in Verliebe/zc. Diewyl dann Vie piedicans sen der Euangelifchen Firchen mit den werchen jren Berüff nit bewyſind /fye jr Berüff nät. Daruf gäbend wir diſen Bes —— hie / wie ouch allenthalben erſchynt / daß die Töufs fer ob allen vnnd in allen dingen für vnnd für jre werck vnnd eigne gerechtigkeit rümend/ vnnd alle Vie verdammend / glych wie die Pharifeer / die nit ben die werck thůnd die ſy thund. Vnnd kan aber mithinzů mengklich erkennen / daß die gſund Euangeliſch leer wyt vor Yen wercken gadt: vnd wenn die leer deß dieners der kirchen nit gerecht vnnd güt wäre / die werck in der Beröffung wenig Bewärtind. Aber die Töuffer habend ouch noch nit das erhalten / das fy geredt habend / Vie predican sen in den Euangelifchen kirchen bewyſind nit jren beruͤff mit den wercken. Dann fo wir gern rümtınd / woͤltind wir bie mis Befferen fügen / dañ die Töuffer/ das güt vorbild etlicher maß zeigen Fönnen. Doch leert Paulus mit den anzognen worten/ was Ber Diener der kirchen thün / vnd wie er nit hinlaͤſſigklich fin ampt / das jm mit dem haͤnd vflegen Befolben ſye / vßrichtẽ oe vnd ſagt nit 93 ein güt vorbild eins Chriftlihen wandels as recht zeichenfye Ver waren Berüffung zum ampt. Es iſt zwaren ein groffer vnderſcheid zwüfchend dem was einer in finem ampt thůn ſolle / in dern welches doch das zeichẽ fye/ das anzeige daß er dem ampt Berüfft/ ober ordenlich an das ampt kom̃en fye. Weñ dann ein erbar ernſthafft laͤben das einig zeichen Ver Berüffung waͤre / ſo volgte doch / dz alle from me erbare lüt / pfarrer vnnd diener der kirchen waͤrind. Das iſt aber nit / wie ſpꝛicht 1.Corinth.12. daß nit ein yeder ein lerrer ſye / c Eos moͤgend wol alle Chriſten das wort Gottes laͤſen vnd daruon reden: es volgt aber darum̃ nit daß alle Chri ſten pꝛediger oder kirchendiener ſyend / ſonder die 3

en

Das dꝛitt Bid. 8 denlich von Ber kirchẽ Yarzü Berhfft find. Ond mag alfo die Bes rüffung Befton/ wen ſchon am läben deß Berüfften etwas man gels funden wurde : nit daß wir hiermit Ven liederlicyen anlaß gäben wöllind mer liederlidhe. Dañ wir haltend es für nots wendig / daß Vie gägenwirtig vermanung Pauli ymmerdar Ben Haare‘ ob 555 —— En wurde funden/ vo arumb nit ynit ie * —— Berü N m ——— = Me nd bie zeigend fy erſt an jr re g / vnd fagend/ Die Töuffer ß fpgind von jren Firdyen Berüfft unnd geſandi / darumb fyejr ber. Enhe erüff gerecht: unfer Berüff aber Ber beſchaͤhen fye von der O⸗ berFeit/fyenit ein gerechter Berüff : alfo ſyend ſy von Gott / wir von der wält gefandt. Aber von waͤm wir vnſeren Berüff und fendung habind / wilich Bald hernach fagen/ unnd zeigen daß vnſer Berüff und fendung Goͤttlich vnnd nit wältlidy fye. Daß jr dann fagend / jr fyend von üweren Firdhen Berüfft unnd ge⸗ ſandt / machet tiweren Berüffounnd fendung nitnun ir fonder nimpt im ouch alles anfähen. Dann wär oder was ift F üwere kirchen? Nit ein glid Ver allgemeinen kirchen / ſonder ein abgefünderte rott oder Sectabtrünniger lüten. Sind jr dann von einer abgeſunderten kirchen geſendt / ſo ſind jr ye abtrünni ge prediger / Vie allen iiweren dienſt richtend dm abſunde⸗ rung vnd trennung. Oder bewaͤrend jr vorhin dz üwere kirch die recht kirch ſye: wir habend vo: bewaͤrt daß üwere kirch Fein rechte kirch ſye / darumb iſt ouch üwer Berüff vnd üwere fen» dung falſch. Woͤllend jr ſagen jr habind üwere ſonderbare Berüffung wie die Apoſtlen / fo bewaͤrend üweren Berüff mit den zeychen oder wunderen / mit den fpraachen / vnd mit der Apoſtoliſchen leer/wie die Apoftlen. Das mögen? jr hütt noch nimmer mer/ Yarum iſt üwer Berüffnüt / er iſt ſchaͤdlich Ver kirchẽ Cbaifti. Dar bedarff man üwers dienſts in Ver kirchen Chriſti niit. Man bedarff Dann das Euangelium Chꝛiſti von Ver beſſerung deß laͤbẽs / ber ne vnd von verzyhung der fünden/in dem nammen Chaufti / wirt Zöuffifchen grügfam verftindt in der kirchẽ Chriſti. Wöllend jr nun äben Predigeren. a6 felb predigẽ / fo ifts überflüſſig / vnd darff man üwer nüt. Woͤllend jr dann nit aͤben das / ſonder anders predigen / ſo ſind ir vnd üwere predigen verflücht / vnd ſol man üch nit hören. Galat.i. bie reden ich äben das / das d heilig Paulus vor geſagt bat/ So yemante Ver üch kũpt ein ander? Jeſum /den 2.Co.ı. u

Wider die Widertoͤuffer wir nit geprediger babend : oder wenn jr ein anderen geift eme fahend / den jr nit empfang? babend/ oder cın ander Euange * das jr nit angenommen habend / ſo hetund jr ſy billich ge

duldet / c. Diewyl ſy aber nut anders bringen koͤnnend / ſo ſy

Wo die Toͤuf⸗ fer gern predi⸗ gend.

Wie vnbillich fich vie Toͤuffi⸗ fchen vorftän» der in die kir⸗

che ynryſſind⸗

nTheff.S--

SBebr.iz:.

anders By dem waren vnd raͤchten blyben woͤllend / dann aͤben Bas vnſere kirchen vor habend / was 00 warzů woͤltend wir dañ jren? Sidtmal aber die hocherlüchten Toͤuffiſchen geiſter doch tiber ein müffend geprediget vnnd kirchen gepflanger bg ben/ wie Fumpt cs doch / daß fy nienen an die ort kom̃end vnnd gefandt werdend / da vorhin das m... nie gepꝛediget worden ift ? Allein ſchleickend fy ſich an Venen orten und enden Zune vorbin mit groffer müy vnd arbeit das heilig Kuange⸗ ium dem volck gepzediget/ und Die kirch in ein ordnung pre formation gebracht worden ft. Vnnd da Biderbe lüt welzü fris den ſind / machend die Toͤuffer vnruůw / zwytracht / verirrung/ vnd dag die lüt / beſonders die ſchwachẽ / nit wuſſend woran ſy find. Sagend uns aber / liebe Tönffer / in welcher heiliger ges ſchrifft jr erlernet habind / dz jr in froͤmbde kirchen / die jre pfar rer vnd gůte ordnungen habend / ynfal en / vnnd vnberuͤfft von Gott vnd d waͤlt / ouch vngeheiſſen vnerloubt / eigens müt- willigen gwalts / dückiſch vnd heimlich anſton vnd leeren / das

iſt die lüt verfüren vnd verwirren ſoͤllind? Es kumpt doch Fen

gwerbs oder handtwercks mañ in ein Statt / in jren werbẽ oder arbeiten / der ſich nit / nach gůter loblicher ordnung / vor anzeigt habe / waͤr cr ſye / vnnd was fin ſachen fygind. Sol dann allein die kirchen Chriſti / gar Fein ordnung haden / vnnd einem yeden gebüren dariñ fürzůnemmen was jm ſin eigner miürwıll/wider alle ordnung od billigkeit heißt? Oder worfür hat man einen / der in ein gůt wolgeordnet regiment / das fri den vnd růwen iſt / ſich yntringt / vnnd cs vnruͤwen macht? Verwirrend aber die Toͤuffer nit die ſchaͤffle Chriſti / vnnd zie⸗ hend die ab jren ordenlichen hirten vnnd pfarreren ? Was ges büt aber Ver heilig Paulus? Wir bittend üch aber liebe Brüder Cfpzicht er) daß jr Vie erFennind Vie under üch arbeitend / vnnd ie üch vorftond in dem Herrẽ / vnd üch vermanend / Bag jr ſy

in ceren baltind in Ver liebe/ vm̃ jr arbeit oder jres wercks wil- len/ond find fridſam mitjnen. Ftem / Sind iweren vorftäns deren gehorſam̃ / vnd gäbend jnen vor. Dann fy wachend über üwere feelen/ ale die raͤchenſchafft darfür gäben werdend/ vff das ſy das felb mis froͤuden thuͤgind / vnnd nit mit ——

ann

Das d:itt Bach. 79 Dann das felb were üch nit nüg. Handlend num bierwider nit richtig alle Töuffer/ale Die nit allein Vie pfarrer nır als pfarrer baltend / fonder ſy alle gmeinlich nydenklidyen baffend vnd Bits terlich ſchaͤndend vnnd ſchmaͤhend / darzů ouch die ganze Firdy verachtend? Doch laß ich das yerz beruͤwen: kum̃ volgends reden von der waren beruͤffung / vnnd an zeigen daß vn⸗ ſere Saͤndung goͤttlich / nit waͤlilich ſye.

Do: allen dingen iſt aber bie wüſſen / daß allein vnſer * Herr Jeſus Cbultus / Vasräct einig houpt der Chriſtlichen "Pr kuche. kirchen / ſiner kirchen güte vnd raͤchte diener oder hirten gibt / darumb Vie kirch in Bätten fol. Dann alſo ſpricht vnſer Dr Chꝛiſtus felbs/ Die erndt ıft wol groß/ Ver arbeiteren aber find Matth. 9. wenig. Qarumb Bittend den Herren der erndt / daß er arbeis ter in fin erndr beruß trybe. Alſo läfend wir daß unfer Herr / die Apoe.1. Siben fternen/das iſt die gantze vile der dieneren der kirchen / in finer geraͤchten hand hat: das Paulus fpricht/ Der Herr Fphf + Ver in himmel gefaren ift / Ver habe erliche Apoftlen geſetzt / etliche aber Dropbeten/ etliche Ruangeliſten / etliche hir ten vnd leereren / ꝛc. Daby man ouch verftadt/ daß Ver gnad Gottes allerley gaaben vnd ämpteren in Ver kirchen find un» der Vene doch das Apoftelampt das fürnämft oder forderift iſt. Das Apoſtel⸗ Dann vnſer Herr Chꝛiſtus bat jm vſſer welt die Apoſtlen / die ampt. ſelben ſine botten hat er vßgeſandt in alle waͤlt / mit befaͤlch / al⸗ lenthalben das Euangelium verkündẽ / kirchen pflan⸗ tzen vnnd vfzůrichten. Vnnd die wyl diſes was gar ein nüwer handel in diſer waͤlt / ruſt ſy der Herr wunderbarlich / vnd gab inen finen geiſt / durch welchen fy aller ſpꝛaachẽ vnd Ver gantzẽ beiligen geſchrifft bericht / vnnd dem pzedigen unnd aller: jrem ampt gefchicht wurdind. Darzů gab er jnen Frafft wun⸗ der vnd Zeichen würcken / vnd alſo jren göttlichen berüff Bewoären. Deß find die Apoftlen vßgangen in.alle wält / ha⸗ bend gepzediger das Euangelium Chꝛiſti / und mit zeichen Bes _ ueſtnet / firchen allenthalben gegründet vnd vfgericht. Ond hie Ziehiret vnd find ouch angangen / vnnd vg Gottes geheiß yngeſetzt / hirten vnd leerer / die man ſunſt nennt biſchoff oder pfarrer vnnd prie⸗ ſter oder elteren. Dann als die Apoſtlen die kirchen gegrün⸗ det vnd angericht hattend / ſatztend ordnetend ſy den kirchen birten oder leerer / die für für by den kirchen blybend / durch welcher dienſt / ampt oder ſorg die Apoſtoliſch leer erhalten vnd vßgebꝛeitet / vnd Chriſtenliche brüch geübt wurdind/zc.

u iij

Widerdie Widertsuffer

Sieberäfftung Onndbie iſts nit Ver Bruch gewäfen / Vaß ein yeder gelouf⸗ vnd fendugift fen / vnd ſich felbs zum leerer gemacht / oder zum pfarrer darge nomendig. fffellt habe: ſonder welcher ordenlich dar erwelt/ geſetzt vnnd geordnet ward / Ver lart oder prediget / hielt den kircogang / vnd 3zudienet die heiligen Dacrament thet andere Vin r üdienet die heiligen © / und het andere Ping Ver Fi chen nodtwendig: Ve anderen glöubigen in Ver kirchen alle, Salat. 4. erkanntend jn fürjren hirten / vnnd warend jm ale dern Viener - Gottes gehorſam vnd günftig. Daruon redt Paulus vnnd Rom.10. ſpricht / Wie werdend fy in den glouben/ von dem fy nüt gehoͤrt babend? Wie werdend ſy aber hoͤꝛen / one einen pzediger? Wie werdend fy aber pzedigen/wo ſy nit gefendt werdend? Ond wis Bebı.f. derum/ niemants mißtjm felber Vie eer / ſonder der von Gott Berüfft iſt: glych wie ouch Aaron. Alfo bat ouch Chꝛiſtus ſich nit herrlich gemacht / dz er hoher pziefter wurde/fond Ver/ Ver jm gefagt bat / Qu biſt minfun/ hüt hab ich dich gebor⸗ Händ oflegüg ren/:c. Vnnd welche yean den Vienft Ver kirchen erwelt wurs dend/ Vie fandt man Ven Firdyen predigen und dienen : es ward ouch jrer Berüffertwan mit dern haͤnd pflegen Ver elteren geoffnet/ond alfo Ver Diener fürgeftelt. Diereringeer Vnd hie erzelt man viererley geſchlaͤcht Ver Berbffung zum ns derbe dienſt / zwey gebürliche / unnd zwey ungebürlicdye ungerächte, 28Sas erſt lacht der Berüffung beſchicht allein dut ch Gott felbs/als Ver Moſen / Samuelen / Petrum oder Paulũ beruͤfft one alle mittel ſinem dienſt / vnd die ſelben dann jm ſine ſachẽ zůrichten / vßſendt. Das ander geſchlaͤcht Ver Berüffung Bes ſchicht ouch von od durch Gott / aber durch das mittel der men ſchen / welche nach der ordnung Gottes / erwellend ſendend / als ſo Petrus Marcum / Paulus aber Timotheum / Titum / Lucam Beräfft ſendt / oder fo diſer zyt ein pfarr / oder verord⸗ nete von der pfarr / diener erwellend vnnd anſtellend an dienſt. Vnd diſe beyde gſchlaͤcht der ſendung vnd beruͤffung find goͤtt lich und geraͤcht / nit waͤltlich oder vngeraͤcht. Die vol zwey gſchlaͤcht der Berüffung aber/find gar fleiſchlich / waͤltlich vnd vnraͤcht: vnd namlich das ein/wenn ein pfarr/ oder die ver ordneten von Ver erwellend oder Beräffend/ aber gun und von wägen deß gnieffes oder gaaben. Das babend &imony. ie alten genennt Simony/von Simon dem z0uberer har / der Aa. die eg Gottes ouch vmb gält erfouffen wolt. Es babend ouch Vie alten alle die mit Simony/ an Vie dienſt 3 kirchen kom men warend / widerumb entfegt : unnd fol ouch noch alfo ER

Das dritt Bach. 80 Doch folman wüſſen Bag wie ſoͤmliche ungerädhte berůffung / den erwellenden vnd dem erwelten / vor Gott ſeer ſchaͤdlich iſt / alſo bringt diſe find Feinen ſchaden der glöubigen kirchen / alſo daß ſy von deß boͤſen dieners waͤgen / im Per guͤten Got tes gaaben/Beroubet werde: wie ſoͤmlichs Ver beilig Auguſti⸗ nuß vilfaltig mit der gefchrifft/ wider die Donatiſten / erhalten bat. Das ander geſchlaͤcht Ver ungerächten Berüffung / ıft ei⸗ geld reden/Fein Berüffung. Dañ Vie iſts / fo yenants un

ruͤfft vnd vngeordnet felbe loufft / und fich eigens gwalts / ja eigner vermäflenbeit Diener oder prediger macht. Darunder dienet ouch das / weñ die / die Fein Firchen ſind vn Feinen gwalt von Gott habend beruͤffen und ſenden / jres gůütdunckens nütdeſtminder beruͤffend vnd fendend : als Vie Toͤuffer thůnd / welche ſich von Ver kirchen habend abgeſünderet / vnd darumb

weder kirchen / noch einichen kirchen gwalt / vnnd darumb ouch Fein beruͤffung noch ſendung habend.

Vnd bie müß man ouch beſaͤhen wär vormals in Ver kirchen Wär Chꝛiſti / die diener beruͤfft und gefendt / vnd wär nachmals den —— * befelch oder gwalt beruͤffen vnnd ſenden habe. Da fo fin⸗ ſetzen. dend wir / daß von alten zyten bar etwan die diener von gantzẽ kirchen / etwan von beſonderen perſonen der kirchen / doch nit o⸗ ne verwilligung oder gehaͤll Ver kirchen / geordnet vnd geſetzt worden ſind. Saruß dañ volget / daß Vie kirch den gwalt und befelch bat diener ordnen. Soͤmlichs mag nun tbüncıngam tze gmeind /oder ouch vßgeſchoßne unnd vertruwte perfonen von der gemeind:wie das ye am kom̃lichiſten / Beften vnd frid⸗ lichiften/ nach gelägenbeit Ver orten / perfonen/ vnnd zyten / be⸗ ſchaͤhen mag vnd kan. Dann hie ſol es alles gericht werdẽ nach der regel Pauli / daß es erbarlich vnd ordenlich zůgange / vnnd era * alles fridlich beſchaͤhe / vnd vfbuwung / nit Zur zerſtoͤꝛung ;,. En diene. Doch wöllend wir bie ouch anzeigen Byfpıl Ver vzalten Apoſtoliſchen kirchen / welche oberzelter le diener geord⸗ | net bat. Dann Vie vralt kirchen Hieruſalem bat gemeinlidy Actorum.ı.7, erwelt Matthiam : wie fy dañ ouch gmeinlich Vie Schaffner "+" er arınen erwalt : onnd Botten mit Paule under die Heyden fandt.Die Firdy Antiodhia bat vßgeſandt Paulum und Bars Actorum. 8. nabam. Bierwiderumb fendend die Apoftlen allein in Sama⸗ riam Detrum und Johannem. Alfoerwellend und gäbend die⸗ ner oder eltern Ver Firdyen Afıe Paulus vnd Barnabas, Vnnd wie Titus in Creta diener oder pfarrer fee /alfo gibs Timo⸗ Zitum 2

Wider die Widertöuffer

&.Timoch.4.5. theus leerer Ver kirchen Epheſo. Vnd grund diſer Götte lichen ordnung / iſt der bruch in vnſeren kirchen / daß geordne⸗ te von dieneren der kirchen / von den gwaltigen deß RXadts / der gmeind / den kirchendiener erwellend vnd ſendend. Die fömlichen gwalt von dem / daß ſy find geordnet von Ver

irchen Chuſti / welche nach finem wort gewalt und befelch hat / diener den kirchen ordnen. ſidtmal dann ſoͤmliche Berüfs fung vnd ſendung Goͤttlich / nit waͤltlich iſt / vnnd wir von der See Goͤttlichen ordnung har an vnfern dienſten find / volget

wir von Gottes ordnung beruͤfft vnnd geordnet find. Die⸗ wyl aber der Toͤufferen kirchen nit ware kirchen / ſonder abge⸗ trennte rottungen oder Secten ſind / volget daß jr Berüff vnnd —— von Gott gerecht / ſonder rottiſch oder Sectiſch iſt / vnd deßhalbẽ jnen keine gloͤubige mer gehorſam̃en ſoͤllend.

Von den Rirchendiencren wie ſy doch ſyn ſoͤllind / vnnd ob jnen daran etwas abgienge / ob ſy dann nit ouch rechte diener der kirchen ſyn moͤchtind / ſampt einer vermauung an die dieuer vnd an die Toͤuffer.

Cap. Jr Sie diener der Yter woͤllend wir erduren was die kirch für lit Birchen habend pfarreren / hirten oder predigern erwelle vnd ordne. DR U nn > Da iſt man deß allen ſyten und teilẽ eins / dz man une find fg ſoͤmliche ordnẽ Hlle / wie fy Paulus bſchrybt ı Tım. yoeber recht ge 3. Trum i. Hieruf fagendaber dıe Töuffer/ Die

fandtenoh_ prꝛediger oder diener der Kuangeliſchen kirchẽ habind die ſtuck * rg e an jnen Be Paulus aber jnen forderet / darum fyend fy nit rechte gefandte vnnd warbaffte diener Chriſti vnnd ſiner kirchen. Daruf ſagend wır hinw Derumb/ Bag die Töuffifchen vorftender noch vilminder dann Vie predicanten ermaͤlte ſtuck an inen abend: darumb find fy Cnac jren felbe vrteil) ouch nit rechte gefandte vnd warhaffte diener Chriſti ond finer kirchen. Doch gäbend wir hie wyter diſen Befcbeyd : Die Byfpıl deß laͤ⸗ bens oder Vie formen Ver ftänden/namlıdy die reglen oder vor⸗ fdyıybungen/wie ſich ein yeder in finem Berüff/ampt vnd ftand balten fölle / werdend vffs aller fberpffift und vollFomift von Gott in Ver gſchrifft geſtelt. Dann deß menſchen nahuolgen oder nachthuͤn (von waͤgen finer anerbornen bloͤdigkeit vnnd vnuolkom̃enheit) allwaͤg minder vnnd ſchwecher iſt dann *

Das dritt Bud, | 81 ſye / das jm nachzeuolgen od nachzethůn fürgeſtellt wirt. Alſo wirt geforderet / dz man in die Oberkeit ſetze / mañ / die vfrecht /

redlich / gotts foͤrchtig / vnzerbrochẽ und warhafftig / ouch dem oßyt / vnd frylich ouch anderen mercklichen laſteren gehaſſz vnd end ſyend. Wo finde man aber vnd den menſchenkindern / die doch ſo gar verderbt ſind / ſoͤmliche küit/welche alle diſe tugendẽ one präften an jnen habind? Zwaren wen wir die warheit redẽ woͤllend / werdend wirs nit findẽ vnder Den menſchenkindern. Was hat dann Gott gebotten / vnnd wie iſt Ver ſach ymmer ebün? Gott wil daß wir ymmerdar vff das vollfomift ſaͤhind / vnd vns flyſſind vffs aller naͤchſt vnnd es ym̃er —4— fin empfelch (ob wirs glych wol nit allenklich erlangend ) 3 kommen. Somlichs beſchicht aber / wenn man Die erwelt / de⸗ ren waͤſen am naͤchſten reicht an Gottes regel/ gfag oder fürs ſchrybung / vnd die am minften mänglen an jnen habend. Yetz volget darumb nit / Daß die erwöltfind / grad Feinen mangel mer / vnd alles Bas an jnen habind das Hort erforderet.sEe vol get ouch mit / das diewyl nit alle ftuck Die Gott forderet/an Ber rüfften und erwölten funden werdind/ ſy weder rechte erwölte noch ware diener Gottes fyend. Dann wär ift vff erden one p:äften onder den menfihenfinderen ? Mit deren wyß wurde zwaren gar Fein rechter Gottes Diener / weder in dem regi⸗ mentnod in finer Firdyen funden werden. Es habend ſich aber alle gloͤubigẽ alle zyt in Ver Firchen deſſe vernügen laffen/ weni ſich Die diener Ver kirchen gefliffen abend zum aller gemäffi> fien vnnd naͤchſten nad jrer vorſchrybũg läben/ ob fy glych wol die vollkommenheit nit erlanger habend / fonder mängel vnnd präften mithinzů gelouffen find. Onnd habend deß halb rechtgloͤubige lüt von ſomlichen dieneren nit das vßgaͤbẽ das die Töuffer ſchryend / ſy ſyend weder rechte geſandte / noch war ffte diener Chriſti vnnd ſiner kirchen. Rs ſind aber ouch et⸗ iche ſtuck under den erzelten von Paulo / welcher rechte dies ner onndleerer Ber Firchen nit manglen föllend noch mögend/ ale infonders ift die gnad vnnd gaab deß leerens / vnnd daß er recht / Chriſtlich / vnd trüwlich leere/ vermane/ ftraaffe vnnd troͤſte / das gebaͤtt wol anrichtẽ / vnd die Sacramenta recht zů⸗ dienen Fönne/ic,

Vnd ee dann ich fürbaß ſchryte den anderen Töuffifchen Das or Pauß articklen / wil ich gůtem der ſach / vnd den dieneren in einem iat / von dem fürgang die wor deß heiligen Pauli von dem ampt Ver kir⸗ ampı def Pfar

$

Wider die Widertsuffer

chendieneren erzellen/ vnnd vffs kürtziſt erFlären. Alfo ſpricht der heilig Apoftel / Es folaber Ver Pfarrer oder Biſchoff und Vfſaͤher / oder der Wächter der Firden vnſtraͤfflich ſyn. Zum Tiro ſpricht er Vnklagbar / namlich / daß man mıt der warbeis vnd fügen nitflagen möge / vnnd ſtraaffen Bärlicher laſteren. Dañ funft find alle menſchen / ouch die Pfarrer praͤſthafft / vnd mag kan nieman mit der warheit ſagen / Ich hab kein ſünd. So iſts ſunſt kundibar / daß die unglöubigen die Pfarrer haͤff sig ſchaͤltend vnd ſtraaffend: und wurdind den ſelben die Pfar⸗ rer nimmer vnſtraͤfflich werden / dañ allein wen ſy abflündind von dem warer gloubẽ vnd jrem ampt. Darum̃ Fan man das vnſtraͤfflich nit dem Büchftaben nach in alle wäg vBlegen. Es batts ouch Paulus nit alfo gmeins/ wie es Vie Täufer richtẽd. 2. Er folfyn eines wybs man:frylich Ver nit verhuͤret / üppig / eebraͤchiſch / vnkünſch mit worten oder werckE/ fonder züchtig / rein / vndein frommer eerlicher Eemani fye/ und funft künſch / oder der oneein boͤß geſchrey laͤbe. 3. Wacker/gefliffen/früs tig vnd ſorgſam in allem finem thũn vnd laffen / infondere in fi nem ampt. 4. Waͤſſig / der fine glüft und anfechtungẽ dem men möge/demötig/ verftendig/vernünfftig vn beſcheĩdẽ fye. 9. Züchtig / oder zierlidy vnd erbar / Ver ſich in finen gebaͤrdẽ / ouch mit Yen Fleidern zügfam wol betrage / nüt ly otferigs vnzüchtigs trybe. 6. Gaſtfry / früntlich / gͤtig / barmher tzig / vnd frygaͤb / nach ſinẽ vermoͤgẽ / gegẽ den frömden od ge⸗ ſten / gegen eerenliüẽ / vn ouch gegẽ den armẽ. Wie wir laͤſend Philippo Act.ai. dz er / wie ou Philemö/gafifry geweſcn. 7. Gſchickt leerẽ. Zum Tito ſpricht er / Dz er ouch maͤchtig ſye ermanẽ mit gſunder leer / die widfaͤchtẽ die darwi der redend / c. das iſt das vorderiſt fürnemiftin allen di fen ſtuckẽ / das einẽ yetlichẽ leerer erforderet wirt. Weñ aber der leerer ſelbs nie nüt gelernet hat / kein vndſcheid weißt zwü ſchend dem leerẽ / vermanen / ſtraffen / vnd troͤſtẽ / wie kan ſol er dañ ander leerẽ od vermanen? Of bie koͤnnend merteils der Toͤuffiſchẽ vorſtẽderẽ jres mangels nüt koͤñens ſich nit ent⸗ ſchuldigẽ. Dañ es am tag ligt / dz ſy nüt koͤnnend / ouch nie ntit ah habẽd. Etliche habẽd gewüſſe ſtuck 8 gſchrifft ge⸗

rnet / dz ſy die dahaͤr ſagẽd: weñ aber Bas ſelb iſt / ſy wyter füchr/ift Be niemät daheim / ic. 8. Der pfarrer fol ouch nit wynig ſyn / Das ift VE wyn ergäben / dz er allfın gedanchen allein vff Vie füllery ſetze / nun den präffen nachtrachte / vollen

Das dꝛitt Bůch. 82

vnd truncken werde / vnnd in ſoͤmlichem im̃erdar fürfare. Dañ ſunſt wirt der wyn an jm ſelbs nit verworffen noch verbotten: wie anderſchwo anzeigt iſt. 9. Uitſchlegig. Nit allein ſol er Bein ſchlegler / bocher vnd ſtaͤchmaͤſſſiger Marcialiſcher Brüder ſyn / der mit der waͤlt vaͤld lige / rouffe vn ſchlahe / ſond ouch fol er mit find mund weder byſſig noch Bitter ſyn / Ver Der waͤlt one not / übel rede vnnd ern boͤß mul / wieman fpzicht / babe. so. Nit deß ſchandilichen gwüns Begırig. Nit aller gwün / ſonder nun der ſchandtlich / der wider billichs vnd raͤchts iſt / wirt verbotten: vnd inſonderheit wirt erforderet / daß er keine mieten noch gaaben nem̃e / dz er ſich nit uͤbe in vngebürlichem wiicher/ond anderen wuͤſten ergerlichen gwünen / die wol güt vnd baab yntragend / aber mirhınzü ſchand und ſchmaach zufü end. So laſſe For Ber diener eins zimlichen vernügen / vnnd lte mit eeren huß. ı. Sond früntlich foler ſyn / gůtig / der ein ding Begütige oder beſſere / was acht mag / one ſchaden deß gloubens vnd Ver liebe / gebeſſeret werden/ vnd den —— ee gůts dann das boͤſt rede. ı2. Nit haͤderig od ſtrytig / der ern vnglück vnd zangk one not anrichte / vnd allwaͤgen raͤcht eh wychen wölle / fonder zornmůtig / wüte vnvd fdıye. Zum Tito ſpricht Paulus / Er fol wäder eigenfinnig/ eigenrichtig / oder Fybig noch zornmůtig ſyn. Da wol größlich wünſchen wäre / daß es bie beſſer vnnd geſchlachter ſtuͤnde vmb alle aller teilen diener / dann es aber ſtadt. 13. Nit gytig vnd begirig ouch abzügig ander lüten gůteren / da Yu deñ ocht nit magſt erſettiget werden / ſonder im̃erdar mer Begärft ba ben / das ſye glych wider oder mit Gott. Vnnd diſer gyt iſt ein boͤſe wurtzen in allen menſchen / 1.Timorb.6.infonders aber in den fürgeferzten vnnd dieneren. 14. Der ſinem eignen huß wol vorſtande / namlich der eerlich / loblich vnd wol huſe oder hußhalte / nit ein ellender / verdorbner / eh yes menſch fye/ Ver vilmer vnnützlich verthüye/Bann er habe oder biemitouch andere from̃e lüt anſetze ergere. Zwa ren die wenig oder nüt von der hußhaltung wüſſend / ſind de⸗ ſter vnberichter in der leer / wo ſy fürnẽlich anhalten oder wee⸗ ren ſoͤllend. Weñ ſy dann verdorben ſind / werdend ſy bald feil / vnd habend jr anſaͤhen verloren by dem gmeinen mann. Wel⸗ che vnder den burgeren vnd landtlüten verdorben ſind / ſind ge neigter vfrũren / vnd allen boͤſen ſachen / ſind weder beſtaͤn⸗ dig noch dapffer. i5. Der da gehoſam̃e Finder babe al⸗

an die predi⸗ canten der Fr uangclfchen Buchen.

Wider die Widerrtöuffer

fer erbarfeit. Zum Tito ſpricht er noch klaͤrer / Er ſol habẽ glöu bige kinder Vie nit verſchreyt ſyend eines mütwilligẽ üppigen läbens oder vngeborfam. Im Seli ſicht man wie vil ſomlicho B:ingt.2.Sam.2.3.E8 habend aber ouch eerliche elterẽ tippige boßhaffte Find gebebt : Body one ren felbs ſchuld / wie Aaron/ Samuel / vnd andere. bıe ſetzt Paulus hinzů / So aber ye⸗ mants nit kan ſinem eignen huß vorſton / wie wirt der ſelb die gmeind Gottes verſorgen? Dañ welcher in dem minderen nit gefaſſet iſt was Fan man ſich jm in gröfferem verfüben?

16. Nit ein nüwling / der vngebrucht / vnbericht und erft glouben kom̃en iſt. Sie ſelben find ſtoltz / vnd ye minder ſy kon⸗ nend / ye fraͤfler ſy ſind / gfallend jnen ſelbs wol/ vnd hund daß man billich ſy vßricht vnd ſchiltet. Darum̃ ſpricht Paulus / V daß er nit vfgeblaſen / in deß verraͤtſchers v:teilfalle. Cömli nüwling vnnd grünling find / die nit wol noch laͤſen koͤnnend / oder es hoch vor wenigtagen gelernet / vnd dennocht doͤrffend anſton predigẽ. ı7. Er müß aber ouch habẽ ein güre züg⸗ nuß von denen / die dauſſen ſind / vff dz er nit falle in (bmaach vnnd in den ſtrick deß verraͤtſchers oder Tufels. Da vſſen find die unglönbigen : von welchen er nit wil (die ſy ouch nit gäs bind)fundtſchafft der leer vnd deß gloubens forderen: ſonder daß Vie vngloͤubigen dennocht / wie fyend ſy joch dem diener ſind / nit ſagen koͤnnind / dz er ein dieb / ſchel̃ / vnd vneerlicher ſchandilicher menſch: ſonder hindan geſetzt den glouben / ſunſt Cals ſy dann redend)nit ein boͤſer menſch fye/zc.

Soͤmliche beſchꝛy bung deß ampts der dieneren / oder der regel / wie doch der ſyn ſoͤlle / der ein diener der kirchen geord⸗ net wirt / hab ich bißhar all hie anzogen / vnd mit kurtzer erklã⸗ rung durchlouffen: zum erſten von waͤgen der predicanten 08 dieneren der Kuangeliſchen kirchen: demnach ouch von waͤgẽ der Toͤufferen / vnd jrer vorſtaͤnderen: vnnð vermanen bie die pꝛedicanten alle / die diſer vermanung vnd notwen dig ſind / daß ſy ſich hie in diſem fürgeftelten Spiegel Pauli ei⸗ gentlich wol beſchouwind / vnd ſich mithinzů ouch erinnerind / welche doch diſer herrlichen ſtucken jnen noch manglind / vnd weñ ſy das befunden / trungenlich Gott / mit ernſtlichem ge baͤtt louffind / gnad vnd krafft begaͤrind / ſich mit allem ernſt Beflsffind nach diſer heiligen regel thůn vnd laͤben / fo vil genen müglich iſt. Es wil zwaren bie By vilen predicanten nit wenig maugels ſyn / als Vic ſich in jrem ampt mit worten

wercken

Das dꝛitt Bůch. 8

werchen dermaſſen anlaffend und erzeigend/ daß Bott nitone Broffe vrſachen / jnen Töuffer vnnd andere Secter vff Ben bals chickt / die ſy jres ongeflißnen leerens/ vnnd vnordenlichen laͤ⸗ bens / vor dem volck anklagend / vnd zum teil ouch ſchanden machend. Da warlich etliche das nit haͤlffen wirt / daß ſy wider jre widerſaͤcher tobend mit troͤuwen bochen / vnnd ſy vil mer mit der funſt / dann mit raͤchtgeſchaffner leer wyſen vnder⸗ ſtond · Dañ darmit vil mer ergernuß angericht / dann gůts ge⸗ ſchafft / und Vie verwornen in jrem ırrıhumb vil mer verwiche let und geſterckt / dann entworren und abgenommen werdend. Dann eintwaͤders find Vie widerſaͤcher einfaltigelüt / die von gſchwinden (hwägıgen Töüfferen/verfürs/mer yfer / dann boßheit irrend. Sa gedaͤnckend yetz jr prediger / die in üwerm ampt hinlaͤſſiger ſind / dañ raͤcht gůt ſye / Diſe verirrte lüt ha⸗ bed wenig gruntlichs dinem vnwaͤſenlichen leerẽ lernẽ Fön nen / fo ſind ſy darzů ouch durch dinen vngebürlichen wandel geer geret / vnd habend ein vnwillen wider dich gefaſſet. Sem allem wirſt Yu nit anders gehaͤlfſen moͤgen (ſo anders dine wie derfächer mer einfalt dann glychßneriſch find) dann allein weñ dich aͤnderiſt vnd beſſeriſt / Aſo daß du geflißner leerſt / vnnd er⸗ barer laͤbſt / vnd über das / gürlidy/grundtlidy/ —— die verirreten wider an den raͤchten waͤg fuͤrſt. Oder aber die üch widerfpzächend find gſchwinde glychßner / nydige vnruů⸗ wige betruͤber / wolbeſchwaͤtzte klapperer hartnaͤckige zang ger vnd haderer / welche üch üweren vnflyß im leeren / vnd die maͤngel im wandel / trüwlich vnnd der maſſen kunſtlich vß⸗ ſtrychen vnd vßruͤffen koͤnnend / vnnd damit vor mengklichem verleiden. Da jr aber mit ſchwygen / oder bochen nüt werdend ſchaffen / ſonder allein mit ernſt / darpfferkeit wolgegründter gägen wer: wie dañ Paulus fpzicht, Es find vil vngehorſam̃er vnd vnnützer ſchwaͤtzer vnd verfuͤrer der gmuͤten / denen man das mul verftopffen můß / die da ganze geſind verfürend / vnd lerend das nit gebürlich ift/zc. Vnd bie flyſſend üch deß ernſts / daß jr doch kein ſchand der kirchen ynlegind / deren diener jr ſind / vnd von den Secteren üch alſo müffind/ von üwers vn» flyſſes waͤgen / hanffen vnd jaͤmerlich ſchmaͤhẽ laſſen. In ſum̃a / mit flyß / trüw / geſchickligkeit / ernſt / dapffer keit vnnd erbarkeit wirt man allen Secten am haͤfftigiſten koͤnnen begaͤgnen vnd erweren. Da můß man bedacht vnd arbeitſam̃ ſyn / vnd gaͤgen den einfaltigen einfalt vnd frünilich / ſy Berichten mit jnen

%

Wider die Widertsuffer

gs halten. Gaͤgen hartnaͤckigen zanggeren müß man

apffer ſyn / vnd jnen ernſtlich mu gfunder leer wider hebẽ. Wo dann ſomlichs an den häderigen wenig verfahẽ wil / wint doch alle erbarfen Bald ein mißfal Habe an dem fräflen kyb So wirt ouch einerfaine Oberkeit wol wüffen/ was fy handlen fol / mit fo vnheilſam̃en lüten / die fi nun mer alleın verfüren vnnd mit gwalt einfalie lür ſchaͤdigen / be gaͤben habend / etc.

Germanüg an ann ſo vil die Toͤuffer vnd inſonders üch vorſtaͤnder Bes

eZöuffen langt / verman ichüch ouch / daß jr üch ſelbs eigentlich in diſem Spiegel beſahẽ und uwerer groſſen praͤſten gewaren woͤllind. Erkeñend doch üwere offentliche vngeſchickligkeit / daß jr doch ſo gar diſem ampt nit fügEd / laſſend üch doch nit fo gach fan andere lüt leeren / die jr ſelbs noch wenig oder nüt geler⸗ net habend. Meinend jr dae jr dem vrtel Gottes entfliehẽ wer dind? XRs find noch vil frommer gottofoͤrchtiger gelerter pfar⸗ reren / die gſunder leer vnd eins zimlichen waͤſens find / die üch raͤcht vnd wolleitend in dem waͤg Ver graͤchugkeit der wa⸗ ren ſaͤligkeit Darumb ſtond ab uwers abſünderens / vnd thuͤnd iich widerumb Ver rechten kirchen vnnd pfarreren. Volgend jnen doch. Vnd ob jr glych wol etliche maͤngel an jnen ſaͤhend / ſo gedenckend / daß Yıewyl wır bie vff erden ſind / von vnnd durch menſchen ( welche alle gzwüß prälthafft ſind) muͤſſend verſaͤhen werden: diewyl ons Gott nit Engel / ſonder menſchen Fıre

- chendieneren gegäben bat. Da lernend von jnen das güt/da6 thůnd: das boͤß aber Bas jr an jnen fähend/ das lernend nit / ehünde nit:wieim 7.capitel volFomner volgen wırt.

zer verantwortung etlicher puncten / welche die Toͤuffer fürwendend wider die Predicanten vnnd damit anjeigend warumb jy äd jrer predig nit gon mögind. Cap. s.

Ob ec dann ih Yen 6. Töuffifchen artickel fürnem̃e /

müß ich vor Furg antworten vff die puncten Ver. Töufferen/weldhe fy in jrem buͤchli / da ſy vrfachen ane zeigend / warumb fy nıt zur kirchen vnnd vnſeren ges

meinden gangind / wider die Predicanten furnemich wine Vnd iſt wunder wie vıl und lange gſchwaͤtzes ſy eruon vßſtoſſend / und doch mit fo müdern tañt / daß fy yinere dar einerley ynziehend / nüt mer fagend noch vrıdhtend / dann wir hie mis wenig worten / doch trůwlich / die gang ſum̃ end.

Das dꝛitt Bůch. 84

fend. Sie Predicanten( ‚piecbend TöufferJfind von jren vorige Die prediran Chꝛiſtenlicher leer / von ver Chꝛiſtlichen fryheit abgefallen: dar vron jrer vor⸗ umb wil uns nit gezimmen abfelligen von Chriſtlicher leer —— Zur predig gond / ſonderlich fo wir dem allem ſchwygen

ſoͤltind. Dar ſagend wir / daß jr Toͤnffer uns deß abfals von

Ver warheit mut Feiner warheit zyhend. Dañ wir von Ehriſten⸗

licher leer vnd fryheit / die wir geprediget / nie abgetraͤtten / vnnd

noch vil minder abgefallen ſind. nun jr / daß jr den han del der Chriſtenlichen fryheit / von dem daoben gnüg geſagt / Ub.2.cap· . recht vnd wol verſtandind: dann üch hieran / wie an anderen ſtu

chen Chꝛiſtenlicher leer / ni wenig manglet: diewyl üwere wost

daruf gerichtet ſind / daß jr das für Chuiſtenliche fryheit habẽd /

weñ jr vnder gůten ordnungen nit ſind / ſonder vogelfry / glou⸗

ben vnd thůn moͤgend was jr woͤllend: weñ jr aber vnder dem

gwalt vnnd gůten ordnungen ſyn muͤſſend / daruf die prediger

mit der leer Goͤttlichs worts tringend / klagend jr üch jr ſyend

Chꝛiſtlicher fryheit beroubt / mit Moſaiſchẽ trang zwang

überladen. Doch woͤllend wir der Toͤuffern gründ puncten

ſelbs verhoͤren / mit denen ſy uns als abfellige von Ber warheit /

vnd als vnchriſten vnd vngloͤubigen erwyſen vnd machen woͤl

lend. Die Pꝛedicanten (ſprechend die Toͤuffer) habend von ans ee ae in fang gelcert wider den zwang def gloubens / vnd geprediget / er es mögınd Ben glouben weder Bapſt / Reifer noch Oberkeiten jwang gebrus zwingen / yetzdan aber wyſend fy die OberFeiten dabin/ daß ſy 9

mit gebotiẽ vnd ven ſchwaͤrdt den gloubẽ / als den firchgang /

vnd derglychen / zwingind / ouch Vie vngehorſamen toͤdind / da⸗ Da ligt es de⸗ mit ſy ſich deß vnſchuldigen blůts teilbaflt machind / vnd dar Men laten. ouch die Oberkenẽ vnder Vie ſünd verſtrickind. Wär fölte aber

gern mit ſoͤmlich en pzedigern gmeinſam̃e babe? Qaruf gib ich

diſen beſcheid / Der gloub beißt erwan der falſch gloub / Tem

ſelben habend wir von anfang geſagt / wie wir noch redend vnd leerend / daß weder Fürſten noch herren / die ſyend waͤltlich 08

geiſtlich genañt / gwalt habẽd yemants dar zezwingẽ. Ob

es aber vnderftundind/folman Gott mer gehorſam̃e dañ jnẽ lei

ften. Volgt aber daruß / daß erbare lit / ſchuͤlmeiſter / vaͤtter / vnd Oberkeiten Feinen gwalt mer habind / vnwyſe / mit güte rü⸗

be/oder mit Ver rüten ſtraaff wyſen vnd züchtigen /

dem gůten vnd rechten / vom boͤſen vnd vnrechten / ja üch Toͤuf

fer üwern wincklen von falſcher leer / in die offnen kirchẽ

rechter gſunder leer zu tryben / noͤten / zu tringẽ hat es

Dem böfen nis roiderfton.

Wider die Widertoͤuffer | doch Bott felbe gebotten im 4. gebott / Exod. 20. fo voir alle für geſetzten vermanend dz ſy jr ampt vi pflicht / jnen von Gore befolhẽ / redlich vßrichtind / ſo ſindend handlend wir ſo übel ſchandilich / dz die heilige Toͤuffer uns in vnſere gmeindẽ nit mer woͤllend zur kirchen gon. Dañ ſy woͤllend fry ſyn. Lüg aber mit was fryheit. Waͤr ſoͤlte bie vermeinen / dz ſoͤmliche lüt noch By gůter vernunfft vnd rechten ſinnẽ waͤrind? Man heiße die Oberkeit nieman toͤdẽ / dañ die Gott ſelbs vor har gebeif fen toͤden / vnd darzů gſagt / Ir bluͤt ſye vff jinen Darum wir dẽ woꝛt Gottes gloubẽd / achtẽd gar nit / dz weñ ſy das thůnd / das Gott geheiſſen hat / weder wir noch die Oberkeiten ſich mit vnſchuldigem bluͤt befleckind. Doch wirt hieruon mer volgen in dem 20 artickel.

Demnach woͤllend die Töuffer uns pꝛediger vnſers abfals damit bezügen / daß ſy ſagend / wir habind anfangs Chꝛiſt lle dẽ boͤſen nit widerfton/ vnd weder ſich felbe noch ſi⸗ nen glouben mit waͤltlichem / fleiſchlichẽ ſchwaͤrdt / ſonder allein mit dem ſchwaͤrdt deß geiſts / mit dẽ wori Gottes / beſchirmen: ia die Chriſten ſollind das Moſaiſch ſchwaͤrdt nit under jnen ba

en. Dañ Zwingli babe geſprochẽ im 36. artickel ſiner Schluß⸗ reden / So lang du nach waaffen ſchryeſt / werdend wir ſaͤhen daß du nit ein nachuolger Chriſti vnnd Petri / ſonder deß Tüfels Bift/zc. Vnd Luther über den Pſalter / Die falſch / nit Vie war kirchen wirt mit waffen beſchirmpt / tc. Yetzdan aber leerẽd ſy jre Obern das ſchwaͤrdt ſchutz vnd ſchirm jren vnnd jres gloubens gebruchen fyn/zc. Daruf iſt vnſer antwort / Alles das wir von anfang geleert gepꝛediget habend / das leerend vnd predigend wir noch hüt by tag / ſind daruon nit abgefal len / wie Vie Töuffer falſchlich von uns vßgieſſend: nãlich fo lee⸗ send wir noch / dz ein Chriſt gůts vm̃ boͤß gäbe, und dem boͤſen nit widſton ſolle. Dañ alſo hat uns ouch Chriſtus geleert Mat⸗ thei⸗. Paulus Rom. iꝛ Bie vnderſcheidend wir aber billich zwüſchend einẽ der in keinem ampt ſitzt / vnd zwüſchend einem von Bott an ein ampt geſetzt iſt. Welche nun Fein befelch von Gott habend / ſoͤllend eingens gwalts das ſchwaͤrdt nit zucken / als wenig als Petrus / dẽ es der Herr widerum̃ hieß ynſteckẽ / vnd dem lydẽ ſtatt gaͤben. Diewyl aber die Oberkeit von Bott ſelbs geſetzt iſt Ver jren das ſchwaͤrdt in die hand geben / ge heiſſen hat / daß ſy witwen / weiſen / getrengie vnnd begwalti⸗ gete ſchirmen ſolle / ſündet ſy zwaren nit wei ſy dem ar gen wi⸗ derſtadt:

Das dritt Bůch. 85 derftadt:fond weni fy dem argen nit widerftadt/ und getren gie lüt nit ſchirmpt. Vnd ſomlicher gftalt ift Vie heilig stbufft ie an eine ort verbüt dem argen widſton / am andern ort gebüs dz man dem argẽ widftande/nit wider fich felbs: wie jren aber falfchlich Vie vzalten Secter Porpbyrius/vnd fines glychen les fterer der gſchrifft / vfzetraͤchẽ onderftündend. Dañ man ye vn derſcheiden fol müß/was/ weñ / was vrſach gebot ten werde. Zwingli redt offentlich von den daß der Bapſt / Vie geiſtlich genañten / das ſchwaͤrdt nit gebruchẽ / die Ober⸗ Zoan.s, keit aber ſoͤlle es gebruchen. Wenn nun der Bapft nach yſinen waffen gryfft/ frylid das Euangelium vnderzerrucken/ zeigt er damit wolan weß nachuolgererfye. So iſt gürzü verfton/ von was Firdyen vnd ſchirm Ver Firchen ©. Luther rede / dies wyler vom Brachio ſæculari redt. Dañ damit one vnnd wider das wort/ das ift / nit mit dem geiftlichen ſchwaͤrdt deß worte Gottes ift die Bäpftifch Firdh alſo wirdt die war kirch nit geſchirmpt / verſtand der wyß one vnd wid das wort. Dañ was ſunſt Zwinglivnd Luther geleert habind von den

alt/ von ſchutz und ſchirm der Oberkeit / vnd von dem vers and Ver worten Chꝛiſti Matth.s. Fr föllend den boͤſen nitwi derftö/iftoffenbarer mengklichem dañ ichs hie vilerzelle ſolle. Vnd zeigend die Töuffer mit diſem anzug wol an/ wie wenig fy ſich ſchaͤmind eintweders jr vnwüſſenheit nit verbergen/ oder jr Boßbeit fraͤfenlich wöllen fürtrucken.

Der Bit puncten / damit ſy vnſern abfal/ oder daß wir den Die Predicanr eift Gottes weder gloubẽ noch liebe habind/erwyfen wöls rennen nd/ift der / dz fy ſprechend / Die rei verſchryend vns berdie Töufr

Toͤuffer allerley 48* one vnderſcheid / mit irrigen Sec) mit fer. denẽ wir weder teil noch gmein habend. Darum̃ thůnd ſy wid die warheit: darum habẽd ſy ouch den geift d warheit nit / vnd deßhalb ouch weder gloubẽ noch liebe. Wär koͤnte dañ jre gmeinden für geiſtliche gmeindẽ haltẽ / od one ſünd jren pꝛe digẽ gon? Antwort: Das iſt üwer alter irrthum̃ den jr gmein mit den Donatiſten habend / dz jr von waͤgẽ der maͤnglen der dienern ein gãtze Chriſtliche gmeind/darzü das wort dienſt der Sacramenten verwerffend. Daruon hernach volgẽ wirt. Es iſt ouch üwer alter irrthum̃ / gaͤch wider iiweren ebenmen⸗ ſchen zucken / vnd jn mit dem ſchwaͤrdt / das jr üch ſelbo ge⸗ ſchmidet habend / nit mit dem ſchwaͤrdt deß worts Gottes / houwen / das iſt / jn für ein vngloͤubigen vnnd Heyden vßze⸗

Eidı2.cap.9.

Wider die Widertoͤuffer.

gäben vnnd verdammen. Lieber richtend nit ce zyt / vnd be⸗ roubend ons doch nit ſo gar deß geiſts Gottes / deß gloubens vund der liebe. Aber der grund / vff den jr buwend / vnnd dem jr herfür bringend üwere groſſe leſterung wider vns / als ob wir nit glöubige ſyend / iſt lugk / bodenloß vnd falſch. Dann ir ſagend. Wo die warheit nit ſye / da ſye ouch Ver geiſt Ver wardeit / nit / vnnd deßhalb ouch weder gloub noch liebe. In Jen predicanten ſye die warheit nit / darum̃ ouch Fein geiſt der warheit / weder gloub noch liebe. Daß aber Vie warheit in uns‘ nit ſye / woͤllend jr bewaͤren mit dern / dz jr verſchreyt werdind / one vnderſcheid / mit irrigen Secten. ie wil ich nun nix diſpu tieren / ob der geift Goties darumb im menſchen nit ſye / dar⸗ umb geſchriben ſtadt / Gott iſt warhafft / alle menſchen ſind lu⸗ genhafft: ſonder das red ich / das joch nun in diſem Buͤch ou⸗ genſchynlich vnſer vnſchuld an tag gethon iſt Dann iſt hieriñ nit der vnderſcheid der Toͤufferen anzeigt / da gedacht wirds der Bemeinen vnd Befonderen Töuffere 2 Vnd Yıfe ſyend de⸗ ren / die anderen einer anderen meinung / werdind ouch von Sen anderen verbannet vnd vermworffen/:c. Mithinzů iſt aber das ouch offenilich war / daß die Töuffer / deren jr üch beſchaͤ⸗ mend / üch anfangs nit vnglych geweſen ſind: wie ouch dao⸗ ben anzogen iſt. Wär wil vns nun vergwüſſen / daß jr nit na⸗ hind / üwer gelaͤgenheit ouch werdind wie ſy ? Da ſo man yerzund warnet vnd ſagt / das das ſye in dem Widertouffl was vnwarheit hat man daran geſagt? Fr habend aber ſunſt wuͤſter irrthum̃en gnuͤg / wenn jr ſchon Ver groͤbiſten vnd grü wenlichiſten Töufferen nit ſind: vnnd thůt man üch deßhal⸗ ben Fein vnraͤcht / fündet. ouch wider die liebe nit wenn man üch ernftlich tringt / ob man üch nochmals gewünnen moͤchte. Aber mit diſem allem / das bie in diſem Capiteli gehandlet iſt / hoffend wir einem yeden gnůg beſchaͤhen n / vm̃ os genwürff / die uns die Töuffer geihon / vnnd damit e woͤllen / daß fy raͤchtmaͤſſig vrſachen jres abftinderene habind / vnnd daß ſy nit hoͤren woͤllind der pꝛedigeren predigen. Da ſich mit der warheit erfunden hat / dz jre vefachen vnbegründt ſind: vnnd ſy deßhalb billich / jre fulen ynzüg hindan gefent/ raͤchte gehorſam̃e leiſten ſoͤllind. =

Dasdritt Bůch. 86 Ob die prediger darumb falfche leerer ſyend / daß fh ſelbs nit alles das thůnd / das ſy andere leerẽd ? daß die krafft deß worts Sacramentẽ vff Gott vnd nit off Die menfchen oder Diener gegründet ſye. Cap.7. Vrer verwerffend die Toͤuffer / der Kuangeliſchen Fir 22* chen diener / vnnd vmb jrent willen abermals ouch die ar kirchen ſelbs / daß ſy ſagend / Die prediger thügind das 6 alles nit ſelbs / Daß ſy ander leerend. Dann diewyl ſy mitnachuolgenden wercken jre leer nitBefeftnind/ als war machind / ſo ſyend wed fy rächte leerer/ noch jreleer ein rächte leer. Darumb fölleman jnen weder lofen/ noch Pie Fire chen / denen fy dienend / fürrächte kirchen haben. Das alles beſtaͤten fürend ſy yn die wort vg dem 50. Pſalmen / Aber zum gottloſen ſpricht Gott / Was verkündeſt du mine raͤchte / vnnd nimpſt minen pundt in dinen mid? So du Boch die zucht haſ ſeſt / vnd mine wort rugk wirffſt?ꝛc. Wyter ziehend ſy Pau⸗ Rom.ı. lum an / der da ſpricht / Du vermiſſeſt dich ſyn ein leerer der einfaltgen / der de bab ein anfähen deß wüffens und der war⸗ beit. Der Yu nun die anderen leerft / leerfi dich felber nit? Der Yu ſoͤlle nit ſtaͤlen / ſtilſt ſelber?rc. Itẽ / ſy ziehend an die wort vnſers Herren / mit denen er ons heißt fliehen die Mauh⸗. falſchen propheten: vnd fpzicht/ By jren früchten werden? jr fy erkennen. Samlet man ouch truben von Yen doͤrnen / oder fy> gen von diſtlen? Alfo Bringt ouch ein yeder güter Boum güte frucht/aber ein fuler Boum Bringt Böfe frucht / ꝛtc.

Off den erften ſprꝛuch dem Pfalmen Afapbs anzogen? Salfche Id iſt von anderen geantwortet / der heilig geift rede beiter den Gores gottlofen/ja von denen die Gott und fin wort haſſend vnnd nır enstännen. rugk werffend / ꝛc. Da man aber vndſcheiden muͤſſe zwüſchend dem gottloſen / vnd einem praͤſthafften ſunder / der mer vg bloͤ⸗

/ Bann fraͤfenheit fünde. Aber dern ſye glych wie jm wölle/fo ifts doch offenbar/ 95 fürnemlich Ver propbet alle die ſtrafft und beſchilt / die im grund mit Gott nit raͤcht eins find/ vnd ſech aber vſſerlich im gottsdienſt dennocht ſtellend / der maſſen von Bott redend / daß man meinen ſoͤlle / ſy fyend from̃ vnd geraͤcht / ja ſy ſyend d ſtraff Gottes entrunnen: denen zeigt der pꝛophet an / daß ſy falſche lüt / vnd Ver ſtraff Gottes nit en» trunnen ſyend. Dañ alſo volgt hernach / Das thuͤſt du / vnd ich hab geſchwigẽ / fo meinſt du ich ſye glych wie du. Aber ich wil „9

Wider die Widertöuffer

dich firaaffen/ond Bir under das angeficht ſton. Glycher gftale erFanntend fich felbs die Juden im gruhd nir eigentlich pzäft- hafft vnd fündig ſyn / wie fy aber warend : rümptend hoch ren verftand deß gſatztes / vnd daß fy leerer wärind der gerechtig keit. Wider die züger Paulus / daß fy fünder fyend/ vnd werde fy Bas nit ſchirmen / daß fy leerer fygind der gerechtigfeit. Vnd ** geſtalt laſſend wir ouch gern / dz Vie prediger der Euangeliſchen kirchen fünd ſyend / wen ſy das nit thůnd / das ſy leerend / ja dz ſy ſich an Gott übel verſündind / daß ſy nüt —— ————— ſy wol vnd recht leerend / dañ daß ſy Gott nütdeſtminder ſtraffen werde / vnd ſy ſo vil wirß dann andere / ß vil mer ſy das gůt wüſſend / vnd aber das boͤß thůnd. Noch ennnocht volgt diſem allem nit / daß die diener / darum̃ ſy ſunder ſind / vnd das alles nit thůnd / das ſy ander leerend / nit mer raͤchte leerer ſyend / oder die warheit nit ſagen koͤnnind / rn daß jr leer nit mer ein rächteleer fye. Dani die leer deß dieners wi nit vg finem läbe oder wandel / fonder dem wort Gottes fol Bewärtwerden/obfy graͤcht oder vngraͤcht ge. Es fürend vil ein heilige laͤbẽ / vnd find From vo: der wält / als die fich ein zyt enthalten koͤnnend / daß man nit Bald args von jnen fagen Fans nütdeſtminder ift jr leer falſch vnnd wider das wort Gottes. Dargegen findt man Diener die ein Böfen wandel fürend /jre leer aber Gottes wort rein fürtragend : Vie felben fündiger find Beffere Biener dann Vie obgemöälten heiligen.

Wiemandie Es fpricht zwaren der Herr im beiligen Euangelio / wir

'

Aion pr ſoͤllind Die falſchen pzopbeten von ren früchten erfenien/ glych

Iren s - ern Ua wiewir ein güten Boum von finer güten frucht erEennind/ ein

einboumn5 boͤſen Boum aber von Ver Böfen frucht. Vnd bierug ſchlüſſend u Vie Toͤuffer / diewyl dañ der pzedicanten frücht boͤß fyend/ fo volge vnwiderſprꝛaͤchlich / daß ſy falſche pꝛopheten ſyend / vor

denen man ſich hüten ſoͤlle / ꝛc Aber darzů ſagend wir hie / daß

nit einerley gůter früchten ſyen / deren die heilig geſchrifft ge»

denckt. Dann es iftein allgemeine güte frucht Ver güten wer»

chen/ Vie von allen glöubige menſchen fürgebracht fol werdẽ /

by Venen man Fenne welche güroder Böß fyend. Vnnd bie find

das güte boͤum / die güte werck thůnd: Böfe Böum / die boͤſe

werck thůnd. Vnd von diſen früchten redt der Herr hie in ans

gezognen worten nit fürnemlich. Dann hienaͤbend den allge⸗

meinen früchten find ouch Befondere vnderſcheidne frücht.

Es tragend wol alle fruchtbare boͤum frücht: Vie ——

ſind

-

Das ditt Bach. 87

find nit einerley/fonder underfcheiden nach 9er Art vnnd eigens ſchafft Ver Böumen/alfo daß man den oͤpffel Boum by den pf> flen / den birboum by den Biren erfennt:vndtreit 3 6 ffelboum nit Biren / noch Ver Birboum Öpffel : oder wie Ver 2 felbs ſpricht / Samlet man ouch truben von den doͤrnen? oder fygen von den diſtlen? Diewyl dañ hie der Herr von pꝛopheten redt/ ſo můß man ye durch die frücht nit allerley / ſonder die pꝛophe⸗ tiſchen frücht verfton. Der propbet iſt woͤl ein menſch / der mit anderen menſchen allen / die frücht güter wercken tragen fol: aber Befonders ift er yetz zum propbeten oder zum prediger ge fest. Was ift yetz bie fin Befondere frucht / By Veren man erken⸗ nen fol/ob er ein güter oder ein Böfer Boum ſye? Die leer ift diſe Befonderbare frucht. Ond ift bie ein güte und ein Böfe Frucht 08 leer. Die ift gůt / die dem wort Bottes genom̃en / vnd glych⸗ foͤrmig iſt der leer leer : Die aber iſt boͤß / die nit alfo ift. Darumb By Ver leer fol man den —— /ob er gůt oder boͤß ſye / erkennen. Daruf ſagend wir yetz / daß Ver prediger wol mag mit anderen menſchen praͤſt hafft ſyn / vnnd nit haben alle frücht der gůten wercken / dem felben aber foler yetzt in ſinẽ nr nit gerichtet werden / daß er ein Böfer boum ſye / fonder den früchten der prophecy fol er gerichtet werden / alfo daß man jn für ein güten Boum erkennen fol / wenn fin leer graͤcht vnd güt ift. Ond hiemit ift umbFert der Töufferen buw wider vnſeren Vienft und kirchẽ vfgericht / vff weldyenfy Befonderbar gründend / vnd jn immerdar fürwerffend. Dann ſind die die⸗ ner güte Böum von Ver güten leer waͤgen / ſo iſt Vie leer graͤcht / vnd folman fy hözen / vnd blybt Yarzü Die Firdy ein ware rädhte kirch / vnnd wirt nit nüte gemacht mit Yen mänglen deß die» ners / als die nit haͤrwachſend von dem ampt / fonder von ge> meiner menſchlicher BlödigFeit. j Vnd hie müß ich aber mälden das ich ouch daoben gemäl» Die Töuffer der hab / daß gar ein Böfer grund in diſen Töufferen ftäckt/ de Ben nit yederman fähen wil / ja vil lüten vff fy/eben von deß ne wercr. mercklichen irrthumbe woillen/ vilfezzend. Dann ſy all jre fa> chen vnnd leeren vff jre eigne werck / vnnd als vil als vers dienſt fegend. Es iſt aber gar ein ſchaͤdlicher irrehumb/wenn Der menſch im finen bändlen ja füruß in den bändlen Ver Firs chen vnnd ewiger fäligFeit / off Venmenfdyen buwt / vnnd den Bienft deß worts unnd Ver Öacramenten fürnemlch vff den menfchen gründet) alfo namlich daß ers darfür . / Bie leer lu y i

Wider die Widertoͤuffer

ſye allein gerecht vnnd gůt / welche von einem heiligen diener fürtragen ſye / die Sacrament aber ſyend nit krefftig / wel⸗ che von boͤſen dieneren zůgedienet werdind. Dann mit diſer wyß werdend die ſachen vnſers heyls nit nun vff dem fleiſch oder vff dem menſchen ſton / ſonder wir werdend nimmer mer ützid gewüſſes haben / wenn wir recht getoufft ſyend / o⸗ der nitzwenn wir das Nachtmal recht empfangen habind / oder nit. Dann wenn in den diener glych nüt ſchaͤlten iſt / vnnd er ein heiligen wandel fuͤrt / kan er nit mithinzů ouch ein glychß⸗ ner ſyn? Wenn nun die fach vff Ber from̃keit veß dieners ſtuͤn⸗ de / der aber ein glychßner iſt / waͤre ich ſchon betrogen / vnnd waͤre ſin leer nit ein rechte leer / ich waͤre nit recht getoufft / vnnd hette darzů das Nachtmal deß Herren nit empfangen. Dann der diener von dem ichs empfangen hab / iſt nit heylig geweſen / wie er aber (nach üwerer red) ſolt geweſen fyn. Was volgte nun anders diſem allem / dann daß der dienſt deß worts vnnd der Sacramenten / vns von der menſchen / vnnd von froͤmbder boßheit wägen Benommen wurde? Soͤmliches alles rechnend die Töuffer nit und fagend yınmerdar von den re früchten / vnd Beroubend damit Ver aller Beften früchten heils / Vie heilig Chriſtlich kirch. Vnnd zeigend ioch hiemit an / wie fine vorſtender vnd wolberichte leerer ſy find. Der handel Wider diſen ſchaͤdlichen irrthumb hat vil geſchriben der hei def dienfts/ A lig Auguftinus bin vnnd bar wider Vie Donatiſten ın finen Beh eiiseısa Büchern/infonders aber (vaß ich etwas anzeige / obs yemand eramente ftadı beſchouwen wölte ) Contra Donatiftas lib. 3, cap. 10. X contra —— Crefconium grammat. lib.3. cap.s.& iterum lib,2. cap.zı. da er⸗ efvenmens balt er Frefftig mit güten gründen Ver warbeit / das wolein ſchen. boͤſer diener gůte leer leeren / vnd die heiligen Sacrament recht vnd mit frucht Ver glöubigen zůdienen möge vnd koͤnne. Vnd erfindt ſich bie abermals / daß die Toͤuffer Die alten irrthum̃en der alten Sectern widerumb groffem vnheyl Ver kirchen berfür Bzingend vnnd ernüwerend. Zwaren fo ftadt diſe fach im grund Ver warbeıt alfo / daß im verFünden deß Goͤtilichen worts / vnnd im zůdienen der Sacramenten / die zůhoͤrenden vnnd empfahenden vff Gott ſelbs / vff ſin wort / verheiſſung / warheit und ynſatz ſaͤhend / als Ver in ſinen vßerwelten inner⸗ lich würckt krefftenklich vnnd gnaͤdigklich / was ioch für diener vſ ſſerlich / gůt oder boͤß / predigind vnd Sacramenta zůdienind. c Corinth. 3. Dañ alſo ſpricht Paulus / Apollo und Paulus find nüt ar

Das dritt Bach. 88

dañ diener / durch Vie jr find glöubig worden: vnd das felb wie der Herr einem yeden gaͤben hat. Ich hab gepflantzt / Apollo bar gewaͤſſeret / aber Gott hat das wachſen gäben. So iſt nun weder der da pflantzet / noch der da waͤſſeret etwas / ſond Gott der das wachſen gibt. wie es mit dem Goͤttlichẽ wort / alſo hat es ein gſtalt ouch mit den heiligen Sacramenten. Dañ der diener toufft vſſerlich mit dem waſſer / vnnd tragt für das Brot vnnd den wyn der dackſagung / die Sacramenta deß waren lybs vnd Blüte Chriſti für ons gäbenin tod: innerlich aber da ierecht gnad/Erafft und das laͤbẽ iſt / waͤſcht / ſpyßt und trenckt vnſer Herr Chꝛiſtus fine vßerwelten: welcher in allen finen zů⸗ fagungen und ynſatzen oder ordnungen warhafft und trüw iſt / alſo / dz jm Vie boͤſe deß dieners oder ouch die guͤte / nüt nimpt oder gibt / dañ daß er ſine gloͤubigen nüt entgaͤlten laßt / dz der diener vngloͤubig oder boͤß iſt: wie dañ heyter geſchriben ſtadt / Was iſts daß etliche nit gloubt hahẽedẽ Solt jrer vngloub den Rom.» gloubẽ oder trüw Gottes krafftloß machen? Das ſye verr. Es fye vil mer Gott warhafftig / vnd alle menſchẽ lugenbafftig/:c. Darumb volget endtlich daß Vie krafft / frucht würckung deß worts vnd der Sacramenten nit ſtande im verdienſt oder heiligkeit der dienern / wie ioch die ſelben ſyend / ſonder in Gott ſelbs / in finem geiſt und gnediger krefftiger würckung. Dann Gottes allein ni alle eer / krafft / gwalt / gnad vnnd heil: deß die⸗ ners aber iſt der vſſer dienſt nach dem wort. Dannenhar wer⸗ dend die diener geneñt Gottes ſchaffner / vnnd vßteiler Ver ges * Corinth. 4. eimnuſſen Gottes. Vnd fo nun der Herr gütig iſt vnnd wars afft / daß er dir nit minder durch ein boͤſen dan durch ein gů⸗ ten diener fine gnaden vnd gaaben gäben Fan vnd wil: was lyt Bir dañ daran / ob glych wol der diener boͤß ıft ? in diſer vßtei⸗ lung vnnd in dem 4 entgilteſt finer boͤſe nüt. Es werdend ouch die diener Bott geneñt / kan aber Gott ſin gaab / die er dir geben wil nit eben ſo wol durch ein boͤſen oder krancken / als durch einen güten vnnd gefunden botten ſenden? Oder was wirt die gaab groͤſſer oder minder durch deß botten gelaͤgen⸗ heit? Das iſt wol war / daß ſy ons luſtiger iſt einpfaben von einem geſundẽ dañ von einem kraucken botten: nütdeſtminder iſt die gaab an jrẽ ſelbs allwaͤg vnuerenderet. Alſo / ob wir ſchõ ouch mer luſts habend an Goͤttlichen gaaben / weñ ſy vns von güten oder gfunden/ vnd nit von boͤſen 08 krancken zůgedienet werdend/Blybend ſy doch an jnen felbe vnuerenderet der

Marıh.23.

DA Moſes ſtuͤl ſitzen.

hie niit dz ſich die Töuffer o

Wider die Widertoͤuffer ren halbẽ. Die altẽ habend hie das byſpil von dem wachs ouch gaͤben / welches die form deß ſigels empfacht / nit minder von ei nem blyginen / dañ guldinen ſigel: und daß das waſſer einerley waffers iſt blybt / es rinne glych durch ein hoͤltzine erhine oder ſilberine rösen. Vnnd ob glych wol das waſſer etwan von gſchirren ein gſchmack empfacht / mögend doch Vie gnade Got tes durch vnſere präften nienan verdärben 08 ftinchend werdẽ.

Daß ein leerer der recht leertioh jm fchon am läben nütdeſtminder ein guͤter rechter leerer ſye. ap. 8.

Och wil ich nit nun mit glychnuſſen / ſonder ouch mit

dem grund Goͤttlichs worts anzeigen / dz ein diener /

der glych nit alles das ſelbs thůt das er andere leert /

weñ er die warheit Goͤttlichs worts leert / nütdeſtmin

der ein rechter leerer / vnd ouch ſin leer ein rechte Goͤtt

liche leer ſye: deren man loſen / vnd ſich nit von jm / oder von der kirchen darĩ er pꝛediget / abtrennen ſoͤlle. Vnſer Herr Chriſtus ſpricht / Es ſitzend vff Moſes ftül die gſchrifftgeleerten vi Pha riſeer: darum̃ alles das ſy üch heiſſend halten / das haltend / vnd thünd es:aber nach jren wercken ſoͤllend jr niethün. Dañ ſy ſa⸗ gend wol / aber ſy thůnd es nit. Da vnſer Herꝛ heyter heißt denẽ loſen die Gottes leer fürtragend. Dani vff Moſes ſtuͤl ſitzen / iſt nüt anders dañ Vie leer / die vd Bott durch Moſen geoffnet iſt / fürtragen. Zeigt ouch daby klar an / dz ſy das nit thuͤgind das ſy andere leerind: nütdeſtminder heißt er hoͤren / frylich von waͤ⸗ gen der Goͤttlichen leer die ſy lartend. Vnd iſt aber gwüß / das Thꝛiſtus vns das nit gebeuffen bat das vnrecht ift. Ondbilffe diſen worte Chꝛiſti jaͤmerlich win

dend traͤyend / ouch angſtlich ſuchend / wo fy ein loͤchli findind Daß ſy vßſchlieffind. Dann ſy muͤſſend ein mal bekennen / dz der Berr offentlich heißt Vie höre Vie das wort Gottes pꝛedigend / weni ſy ſchon nit darnach laͤbend. Wenn die Toͤuffer bie ſchon zwen ſtuͤl zimberend / ein zwangftül Moſis / vnd ein gnadenftül Chꝛiſti / ouch zweyerley jüngern ynfuͤrend / die den geift Chriſti gehebt / den ſelben nit gehebt habend / hilfft ſy doch ſoͤlich ge⸗ dicht gar nit: dann daß allwägen vo: und nach den zyten Chꝛiſti war geweſen iſt / vnnd noch war blybt / daß man die leerer die Gotts wort brin gend / hoͤꝛen ſol / wenn ſy glych wol mangel am thün habend. So iſt die leer Moſis vnnd Chuiſti / ſo vil —— [2

pr

das recht wäfen/ein leer/unnd Moſes bat von Chriſto gefibris ben. So find glöubige und die den geift Chrifti gebebr/ als die p:opJerin/vff dem ſtuͤl Moſis geſaͤſſen / nitt alleın die Pha⸗ riſeer. Vnd redend die Touffer ſchmaͤchlich von Moſe vnd den alten vaͤttern. Dann ſy niemants verſchonend / nun daß ſy nüt vnderlaſſind jren kyb behoupten.

Vnſer Herrr Chꝛiſtus nennt den Judam Iſcarioth ein Tüs JZudas ro} ein fel vßiruckenlich Joan. am 6.cap. Ylun iſt aber kundibar / daß cAnapoe er cin Apoſtel geweſen / ouch do jn der Herr alſo nañt / als der kei. geprediget vnnd getoufft hatt: vnd frylich die nit betrogen die er getoufft vnd geleert hat: darumb was Judas ein rechter lee rer vnd diener der kirchen / ſo vil ſinen dienſt betraff: der aber mithinzů ein Tufel was / ſo vil das antraff / dz er groſſe ſchand vnd laſter an jm hatt. Vnnd hie weiß ich wol / wie die Toͤuffer

der ſünd habe oder nit alles thüye was er leer / oder der laſter an jm hat / nit möge ein rächter leerer ſyn / dem man föllelofen. Wenn nun Fudas ift gewefen in finem Berüff ein rächter lee⸗ rer / der aber fo wüfte [hand vnd lafter hat an jm gebebt / war» umb woltend jr uns die pzedicanten in jrem Berüff ale falfche leerer verwerften / Vie etwas mangels wol an jnen habend/ doch nit ſoͤmliche fbelmenftuck wie Judas?

Vnd hie woͤlt ich dennocht gern von üch Töufferen hoͤren / re was doch die groffen mercklichen lafter an vns predicanten Fhung-iıpeam wärend/ vin deren wille jr yinerdar ſchryend wir Fönnind von !även ver pres vnſer ſündẽ waͤgẽ nit raͤchte diener leerer der Firche Chriſti "Re . J 3

Die ſund der

piedicanten fol

man nit ſchir⸗ men/ fonder raffen.

Paulus fröus wet fich daß etliche Das E⸗ uangeliü pres Digeiend/mıes wol boͤſem grund,

Wider die Widertsuffer

fyn. Wir Befennend gern / vnnd mit demüt vor Bott/ daß wir arme finder find: wir geftond üch aber deß nit dz jr uns allfo grüwenlich verfchzeyend. Sind glych wol vnſer etlich Vie anla fter an uns babend / fo ift doch ein ftraff daruf geſetzt: vnd find fo vil fromer/eerlicher/ wolgelerter dieneren in onferen kirchẽ / daß wir Feines waͤgs mit lich Yufchen wöltind. —— jr üch darfür / daß jr alles das thügind/Pas jr lerind? Haltend jr üch ſelbs nit darfür / gaͤbend üch nütdeſtmind für raͤchte lerer / ſo ldend duch glychs in uns. Haltẽd jr üch aber dar⸗ für / daß jr alles das thůgind das jr lerind / vr mithinzů raͤcht lerind/ fo gaͤbend jr üch zeuil / find minder waͤrt / dz man —— weñ jr üwere praͤſten erkanntind. Dañ hie mag vnnd fol üch warlich der ſpruch Chriſti dienen / den er den Phariſeeren ſpꝛrach / Waͤrind jr Blind / ſo haͤttind jr Fein find: nun aber ſpraͤchend jr / Wir ſind faͤhend / darumb blybt üwere

ſund vff üch.

Vvnd hieby bezüg ich offentlich vor mengklichem / dz ich das alles nit darum ſchryb / daß ich die ſind vnd ergernuß Ver pres dicanten ſchirmen wölle. Ich ſchry vnd leer michinzů ouch / dz die diener der kirchen ſoͤllind vnſtraͤfflich oder vnklagbar fyn. Ich ſag ouch daß man billich mit denen / die er gerlich laͤbend - tibel friden iſt. In ſumma / Welcher ſündet wi ott vnd fin wort / er fyewär er wölle/ infonders aber der predicant oder diener der kirchen / der fol Büß thuůn vnd fin übel bekennen vnd Berüwen/oder Bott wirt jn ſtraffen. Ich ſag ouch noch wyter / daß man mit ernſt warnen vnnd ſtraffen ſoͤlle die predicanten/ die nit erbarlich laͤbend / ja daß man ſy abſetzen ſoͤlle / wenn kein beſſerung nit hernach volgt / vnnd ſy in jrem ergerlichen laͤben fürfarend:wie dann ouch Paulus gebotten hat / die elteren mit ernſt ftraffen. 1. Tim.5. Min diſputation aber in diſer ſach dient allein dahin / daß man den dienſt der kirchen güteleer nit verdamme von etwas maͤnglen waͤgen der dieneren: vnnd daß jnen die menſchẽ nit zeuil heiligkeit zülegind / vnd jnen ſelbs machind / das ſy aber nit find. Da far ich yetzt in miner bewyſung für.

Ser heilig Paulus ſchrybt den Philipperen / vnd züget / daß er ſich fröuwe daß etliche das Ruangelium predigetend / wiewol boͤſem grund / vnnd verwirfft alſo von deß mangels waͤgen jr predig vnnd jren dienſt gar nit Seßbal er vilanders Yann vnfere Toͤuffer gefinnet was / welche truret /

geſchꝛu⸗

Das dritt Bäch. 90 geſchruwen / vnd ſoͤmliche predig prediger gar verworffen bettind. Die wort deß Apoficle Iutend alſo / Etlich waren pze> digend Chriſtũ vg haſſz und vm̃ zangks willen / etliche aber güter meinung. Vnd yhaͤne zwaren die predigend Chriſtũ vg zZangk / nit luter / als die da meinend / ſy woͤllind wytere truͤbſal minen Banden zůfuͤgen: die anderẽ aber thůnd es liebe / die⸗ wyl ſy wüſſend dag ich bie lig veranrwortung deß Euange liums. Was iſt es aber dann? Daß nun Chꝛiſtus verkündet werde / allerley wyß / es geſchaͤhe raͤchter wyß / oder beſonde rem anlaß / ſo froͤuw ich mich doch darinn / vnd wil mich froͤu⸗ wen / ꝛc. Philip.i.cap.

Vber das alles erfindt ſich heiter / klar / vnd vnwider ſpraͤch⸗ —5— lich / daß ouch die heiligen Apoſtlen geleert und geprediget ha⸗ nic alles ger bend / das ſy ſelbs nit gethon / noch aller dingen habend halten * mn a mögen. Dann habend fy nit gepzediger/ man fälle Bott ob al» len dingen / vffs vollkomneſt lieb haben: vnd nit begaͤren / oder ſich geluſten laſſen? Diewyl ſy aber praͤſthaffte menſchen ge⸗ weſen / vnd biß in jr grab gebaͤttet habend / Vnnd vergib vns

ulden / tc wie habend ſy das alles gethon / daß ſy ge⸗

end was der vßerwelt menſch Gottes Paulus von | / 3b weiß daß in mir/ das ıft in mind fleiſch / nüt güts Dann das wöllen hab ich wol/ das verbzingen aber deß Fuͤten / Das find ich nit. Dann ich thůn nit das gůt / das ich wil / ſond das boͤß / das ich nit wil/ das thůn ih. Sind aber das nit heitere wort und verſtaͤndtliche finn gnüg? Liß in jm noch wyter Rom. 7. vnnd Balat.s. Sömlicdyen mangel be⸗

ennend ouch die anderen Apoſtlen Chriſti. Dann der heilig Jacobus züget vnd ſagt / Mine Brüder/cs ſollend nit vil leerer Jacobi s- werden / ſidtmal jr wüſſend / daß wir die ſchwaͤrer vrtel empfa⸗ ben werdend. Dann wir faͤlend allſamen vil. Das iſt ouch hey⸗ ter gnüg. Vnd wölte Gott die Töuffer / denen fo gar gaach if psedigen/ ermäffınd diſe wort deß Apoftels Baß grunde licher / dañ ſy thuͤnd. So fpricht Per heilig Johannes der Apos 1.Tohan.t. ſtel / So wir ſagend / wir habend kein find / fo verfürend wir vns ſelber / vnd die warh eit iſt nit in vns. Item / So wir ſagẽd / wir habend nit geſündet / ſo machẽd wir jn zum lugner / vn fin wort iſt nit in vns. Welches alles abermals find gar verſtaͤn⸗ - wort / welche man vil krefftig fchlieffen mag wider Ver Töufferen irrige meinung. Doch hab ich diſe wort deß heilige Apoſtels ouch vor anzogen imn.cap.deß ı.Büche.

es 3

| “Wider die Widertsuffer Sie heiligen nd wenn Pie fach den heiligen Gottes dieneren glych wol Anpdemäng- ſo perr/mit der gnad Bottes/Fumpt / daß fy Feinelafter unnd grobe ſund an jnen babend/ fonder vnſchuldig oder vnfiräflich Cale Paulus fagt) heiſſend und find/ noch deñ ocht truckend fy ſich / vnnd ſagend nit/ daß fy alles das thuͤgind / das ſy icerend. Dann ſy laſſend nimmer vo: jren ougen dennen Fomme Das ſy vnd alle menſchen / vnſer Kerr Chuſtus geleert und geſpro⸗ duc.ı7. chen bat/ Wenn jr alles gethon babınd / was ud Befolbun ıft/ fd fagend / Wir find vnnütze knaͤcht / wir habend getho / das wir thůn febuldig warend Dañenhar frylich Ver ſalig Apo ꝛ. Corinth. 4. ſtel Paulus geſprochen bat / Ich weiß nut vff mich felber / ich bin aber dardurch nit entſchuldiget. Dann ce ye gwüß vnnd war iſt / daß Fein menſch goͤttlichem gſatzt Fan noch mag gnüg thin vollkommenlich: vnd daß alle menſchen ſunder vo: Gore blybend / als an denen Gott abgadt die eer die er an vnnd von ‚Pal jnen haben ſolt Sarumb ſpricht Dauid / Birr gar a nır gricht mit dinem knaͤcht / dann vor dinem gricht ıfi Fein laͤben⸗ Sala 3. der menſch geraͤcht. So ſpricht der fälıg Apoſtel Paulus / Sie Roms, geſchrifft hat alles züfamen Befcbloffen under die End: ift Fein vnderſcheid. Dann fy babend all geſundet / lend Vercer Gottes: werdend aber one verdien gnad Gottes / in derlöfung Chaiſti froin gemacht / rum rümend fürgin nit fo traͤffenlich uwers thün/ liebe Töuffer/ namlich wie jr alles Das thuͤgind Das jr leerind/ ſo jr aͤcht räche leerend/unnd demuüͤtigend üch vıl mer/in anfäben das Petrus mpet.s Ver Apoftel Bezüger hat / Gott widerſtadt den hochfertigẽ / aber den demuͤtigen verlycht er gnad.

Daß die diener der Euangeliſchen kirchen nit da⸗ zumb nit raͤchte leerer ſyend / vnd die warheit nit fa gen koͤnnind / daß ſy pfruͤnden befigend: diewyl doch Chiftus ſelbs ſampt finen Apoſilẽ beſoldung vom predigen genommen / vnd den predigeren Die n men geordnet vnd erloubt hat. Cap. 9.

Die Predicans

else 4 Ifdar habend die Midertöuffer vnderſtanden den P:eniien: Das piedigern der Euangeliſchen Fircben aroffen vnwil⸗ TUE NEE | | ) ) len / mit denen ſtuckẽ die wir gehoͤrt babend / vff den er unbtnener 5 balß truckẽ: fürhin aber im bandel Ber Pfrimden/ Goites. das iſt / dz die Predicanten von jrẽ dienſt beſoldung 7 empfahend / ſtellend ſy ſich noch vil laͤtzer boßlicher. 7— ſy agend

Das deitt Bůch. gt fagend fry heruß / daß die wyl Pie prediger beſoldung von jrem ampt empfabınd / fyend ſy nit rechte leerer oder Diener Gottes / 1d Eönnınd ouch vie wachen nıt pzedigen/ fyend vilmer le buchpꝛediger / die muͤſſisgaͤngig / groſſe pfründe goͤtzen⸗ IH ynnemund / vnd rych vnd pꝛrachtlich hoch dahar farind.

doch Chuſtus der Herr heyter geſprochẽ habe / Vergaͤbens habend jrs empfangen / vergaͤbens gäbende. Der Herr habe ouch verbotten zwen roͤck / taͤſchen vnd gaͤlt haben. Vber Das alles babe Paulus felbs mit finen eignen benden gearbeitet / glychs anderen dienern ouch gebotten ihůn: wie ſich erfinde in Gicichten Ser Apoſt. au 20.cap.ond 2, Chefl3. cap Hieruß ſchlieſſend die Toͤuffer / daß die Predicanten nit föllindCwre ob⸗ gemaldet) beſoldungen von jrẽ ampt empfaben/fonder arbeıt€ pnd vin funft dienen vnd diewyl ſy das nit thůgind / koͤnnind ſy die warheit nit ſagen / vnd ſoͤlle man ſy glych als woͤlff flieben/

jrer leer nit lofem noch Fein gmeinfame überalmit jnen haben. Sıfen aruickei trybend die Töuffer jo vil bäffriger wid die Pꝛe⸗ dicanten/fowılmerfy erfarend dz ſy By vilen /

ıe den u ern

duch abhald vnd verbünſtig / doch glych wol nit Toͤuffiſch ſind / defie ſts Bıftandte findend. Das laſſend wir aber hie fa antworiẽd vff die ynzüg der Widertoͤuffern / vffo aller F alfor Weẽñ alle die / ſo von jrẽ pzedigen oder ampt beſoldung em⸗ =. Widere fahend / weder wäre Gottes diener / noch rechte leerer find/ale Salem grund Bie/Bie Gomich warbeit nit fagen noch verfünden Fönnend/ ſo

müffend ouch weder Chuſtus vnfer Herr / noch fine heiligen Ipoſtlẽ rechte diener lerrer geweſen ſyn / ſy hettind ouch die warheit nit koͤnnen predigen: diewyl ſy von jrẽ dienſt vnderhal tung vnnd narung empfangen babend : als ich hernach Ver gſchrifft heyter Bewären vVEs ſye aber ferr / daß wir ſoömlichs von unferm Herren Chuſto vnd ſinen lieben Apoſtlen / dz ſy nit die warheit gepredigei / od rechte diener Gottes gweſen ſyend / ioch nun gedencken / ich gſowygen reden ſoͤlind. Darumb fo iſt der Töuffern grund vnd Shlnfired / daß der / der von dem pꝛedigampt ſin beſoldung empfecht / nit mer die warheit predi gen koͤnne / ouch Fein rechter Gottodiener leerer ſye / rnwar⸗ hafft gemacht vnd ſchon vmbkeert.

Baͤchpꝛediger find / eigentlich redẽ / alle die vnberuͤfft / von Welchen bed deß Budye/nur von Gottes und ſchulden oder pflichien wägen/ PEST IDEEN pꝛedigend / vnd das pꝛedigend das nu Goit / ſond den menſchẽ /

3 4

Wider die Widertsuffer

von denen fy gefpyßt werdend/gefellig und anmütig ift. Buchs

1.pet.2. prediger find die mieten vnd gaabẽ mit Balaã nem̃end / eint⸗ Rom.ı6., weders die warheit verſchwygend / darfür aber etliche jre fule Hip gedicht fürtragend / oder wider die warheit jre confciengen/ pin gnieſſes willen / dem volck Gottes flůchend / vnd es mit fulẽ

lüten vnd ſachen haltend / die ſelben beſchoͤnend vnd verthaͤdi⸗

gend Ob wir aber ſoͤmliche buchprediger ſyend / ſetzend wir Vie

erkañtnuß vnd vrteil heim allen in der kirchen Chꝛriſti verftändis

en / vnſerer ſachẽ erfarnen/fromen vnd erbarn lüten / vnd hof⸗

nd dz wir durch jr vnd erkañtnuß der Widertoͤuffi⸗

ſchen ſchmaach / vns vnbillich vfgelegt / entladen werdind. Vnd

hie woͤltend wir wol den Widertoͤuffern gůt / als man ſpricht /

gſchirr machen / vnnd jnen einandren nach erzellen wunderbare

thaten vnd gſchwinde hiſtorien jrer Touffbruͤdern / welche jres

buchs nit vergaͤſſen / vnd from̃e einfaltige lüt mit jrem predigen

0

vnd arbeiten / liſtigklich und konſtlich Binden babend:

ber ſoͤmlichs mir möchte als ein raachgyrige berrechnet wers

den / dar vilen eerenläten funft wol Befanieift/ Taßıichs yetʒ 3& diſer zyt darby blyben. Ob die pꝛede· Sy nennend Vie diener der kirchen müffiggän bẽd

er Peine das gmein mit vilandernlürt / weldye Fein arbeit edienftein babend/ fy Befchähe Yann grober wyß mir Ber ba mäffiggang? Farft/oder mit der ar und dern ſchlegel: als BE der mann/ Ver bandtwerckslüten arbeit/ gegen fine ho ßhouwen / backen vnd rüten/für müfliggang rechnet: vnd daß Ver handtwercks⸗

mann der Vie herteren arbeit erlyden müß/den anderen handt⸗ wercksmañ / d einringere arbeit hat / ouch müffiggängig ſchil⸗

tetritem / daß alle diſe arbeiter gmeinlich alle Ye in d reglerung

ſind / in den Schryberyen od Cantzlyen / im Truck und Schule arbeitend / glycher gſtalt ouch für muͤſſiggaͤnger vßgebend Da

aber menglich wol weißt / weñ man aͤcht die anfechtũg ein we⸗

nig naͤbendſyt ſetzt / dz das alles das bißhar erzelt / gearbeitet /

vnd nit muͤſſig gangẽ iſt / wiewol ein arbeit gröber vi ſchwaͤrer

dañ Vie ander iſt: dz man ouch aller deren arbeitẽ gar nit mang

len kan / ja dz Vie gröbern one die ſubtylern nit beſtõ moͤchtind /

dem erſt ouch die ſubtyler etwan vil die ſchwaͤrer vnd nutzli

cher arbeit iſt. An dem lyb deß menſchen ſind vil glider / vnd ha

bend alle glider nit ein ampt oder glyche arbeit / ſonder ein yedes bat ſyn Befonderbare arbeit / vnd ouch eins ein ſchwaͤrere od rin gere dañ das ander, Der füß gadt im kaat vnd tragt den gan⸗

tzen

beit ch den

Das dritt Bůch. of sen lyb / die haͤnd erfrürend/ find ſchwillaͤchtig / vnnd arbeitend für Den gantzen lyb.Dargegen iſt deß munds / Ver oren ou⸗ gen arbeit vnd ampt nienan ſo grob. Sind aber darum̃ diſe gli der muͤſſigaͤngig / oder moͤgend die groͤbern glider / deren ſubty len manglen? Ja minder mag man jren dañ Ver groͤberẽ mang len. Alſo ift es duch in der regierung / ja ouch in Ver kirchen / als Paulus erzelt i. Corinth iꝛ. Sarumb iſt der dienſt Ver dienern Der kirchen gar nit einmäffiggang. Es iſt leider wol war / daß etliche Pꝛedicantẽ / die nit arbeitend in jrẽ dienſt wie ſy ſoltend / nun vil muͤſſiggaͤngig ſind: derhalben aber ſol man weder das ampt ein můſſiggang / noch die vuſchuldigẽ vnd geflißnen in jrem ampt/ful/müffiggängig vnd vnnütz ſchaͤlten.

Dir woͤllend aber Befähen was die heilig Goͤttlich gſchrifft Zie heilig ge⸗ von dem dienſt Ver kirchen vßſpꝛaͤche / ob ſy jn für ein arbeit od per fulen müffiggang ſchetze vnd dargaͤbe. Onfer Kerr Chaiftus dienern der vergiychet die prediger nit den müfftggängern/fond Ven arbei Fuchen ein tern vndtaglönern/ als er ſpricht / Ein yeder arbeiter fye ſines """" lons wirdig. So verglychet Ver big Paul Vie Biener Ver Firchen den zimber vnd Bumlüte/den Schaffnerẽ / den Priege> lüten/ja den Purslüten/weldye das Forn den wyn Buwend/ ouch Ven vychlütẽ oder birten, Welches alles nit beſchaͤhen re / weñ der dienſt der Firchen in find wärd nit als wol ein arbeit wäre / als da ift Buwen/birten/reifenszc. ı.Timorh.s. fpricht er vßtruckenlich / Die eltern Vie wol vorſtond / die ſoͤlled zwyfacher seren waͤrt geachtet werdẽ / ſonderlich die da arbeitend im wort vnd in Ver leer. Sich / er ſpricht / Die da arbeitend im wort in- der leer. zwaren ſo hi nitringe arbeit/ouch deß Iybs halbe / fiudieren und ftätslernen/ oder ſich zur predig rüften/ pꝛedigẽ / irrigen vnd ſchadhafften lüten weeren / trüwlich und verſtendt⸗ lich Berichten und leeren / die Sacramenta zůdienen / das offen. gebaͤtt / die armen/Bie Finder mit Bericht/ Vie krancken mit troſt verforgen / für Pie Firch und alles anligen ernftlich alle zyt wa⸗ chen und forg tragen. Wär ſoͤmlichs ioch zimlich / ich eſchwyg fiyſſig / verſiht / der thůt nit nüt. Welcher aber tiber ſoͤmlichs al les noch ſagt / die Prediger thuͤgind nüt / der müß frylich Vielcer von Goꝛt / vom gioubẽ / von Ver ſaligkeit / recht ihůn / dar das gebaͤtt / die Sacrament / vnd alle kirchenhaͤndel für nüt nienerfür halten. Wie Chꝛiſtlich aber ſomlichs fye/Fan ein yeder rechtglöubiger wol verfton / und Bag jr Widerröuffer üch übel verſundend / dz ir ſomlichen vnradt und Ben rouwen lüten ouch

Monden Piränden.

Jerem 32.

| Wider die Widertöuffer

elffend pflantzen: welche durch üwers leſtern deß dienſts und

er dienern ye lenger ye fraͤcher jr vnbeſcheidne red beharrend / die Prediger thůͤ gind nüt/ond fyenun wol gangen / wen glych ein gantʒ Vorfflnady dem gmeinen ſprüch wori) ver brüñt / voch deß Pfaffen huß mit verbꝛuñt. Da Vie heilige Apoſtlen vil ans ders geleert / wie jr Töuffer lelbe wol wüſſend / von den Pfar⸗ reren halten / die man als vaͤtter ſoͤlle lieben / vnd ſy mit trüwen meinen: jr aber haͤlffend zůſchürgen / daß ſich aller vnwill / ver- bunſt vnd leſterung wider die diener Ver kirchẽ / nachteil der kirchẽ / vnd groſſem vnheil deren Vie ſoͤmlichs thnd / meere ſiercke: das werdend jr ſiner zyt / wo jr tich nit bekeerend / Ouch finden.

Vnd hie irrt die Tönffer inſonders übel das wortli / Pfründ / ſchryend / Die diener Ver kirchen ſollind Feine Pfründen ha⸗ ben. Frylich wüſſend ſy nıt was das alı Tutſch woͤrtli / Pfründ/ heißtwie ſy dañ ouch vilen anderen dingen / luterer vnwüſ⸗ fenheit / wið ſprechend. Fr ſoͤllind dennocht wüſſen was früm̃en waͤre / namlich mit eigentlichẽ andingen Beftellen. Alſo habend die alten geredt / Sy habind By dem werckmeiſter das od das zu machen gefrümbt. Dahar kumpt das woͤꝛtli / Pfründ (das mithinʒů ouch etwas glycdhnuß har mit dem woöꝛtli Præbenda) iſt ale vil /als ein beſtallung und Beftumung/ja beſoldung / wel⸗ che man dem / den man an ein ampt beſtelt / gaͤben geſchoͤpfft oder beſtimpt bat. Onnd was iſt aber bie an diſem wort fo grü⸗ wenlichs ſchühen? Oder hat nit vnſer Herr ſelbs die narüg/ die man dem diener der kirchen gaͤben ſol / ein lon geneñ / tHau⸗ lus aber ein eer oder vereerung vnnd beſoldung / vnnd narung oder das / deß einer gelaͤben ſol? Was iſt nun das anders dann ein pꝛebend oder pfründ? Rücht üch aber hie neißwas vnwil⸗ lens vnd vnluſts vf / Ver gedaͤchtnuß Ver Bapſto pfruͤnden / ſo gedaͤnckend daß wir noch mer woͤrtlinen mit jnen gmein ha⸗ bend / die vns aber darumb nit abſchüchlich ſind / daß wir Yas/ daß ſy heiſſend / widerumb / mit Gottes hilff gnad vnd wort / in rächten alten bruch gebracht habẽd. Die kirch oder der Tempel / vnd alle geſchirr in Ver kirchen alle haab und gůͤter in d Chiiſt⸗ lichen kirchen ſind nit mer waͤder goͤtzen kirchen / noch goͤtzen opffer / noch goͤtzen geſchirr. Dann nit der raͤcht bruch / fonder

er mißbruch macht die Bing vnrein: wenn man ſy aber raͤcht nach dem wort Gottes brucht / ſind ſy heilig vnd rein. Do die vngloͤubigen Madianiter jr gold vnd ſilber gebruchtend nach ircm

=

Das Lit Bůch.

jrem Bruch / was es vnrein / diewyl es von vnreinen / vngloͤubi en wider Gottes wort gebrucht ward: alſo was die kron der mmoniteren Rabba vnrein / diewyl ſy behalten vnnd ges 2. Reg is. bꝛrucht ward von vnreinen Ammoniteren: ſo Bald aber Moſes einem beſſeren bꝛuch die Madianitiſchen güter ordnet / vnd Dauid die kron der Ammoniteren raͤcht gebrucht / warend ſy heilig und den glöubige nüt zeſchühen. Somlichs redend wie von Venen güteren vnnd pfruͤnden / Vie von anfang zum miß⸗ bruch find / yetzund aber nit mer im mißbruch find. SDarnäbend iſt es offenbar / dz von alterhar die Stifft pfar⸗ ren / inſonders welche alt ſind / von künigen / fürſten / herrẽ vnd burgeren vff die leer vnd den dienſt der kirchen im wort vnnd Sacramenien / vnd keinem mißbruch geſtifft find / und deß halb von üch yezund gar mit Feiner warheit moͤgẽd under die ötzenopffer gezelt werden. Dann find ſy glych wol mittler zyt urch gmeine irrthumb in den mißbruch zogen vnd kommen / hat man ſy doch yetzund widerumb reformiert / das iſt / in den erſten alten raͤchten bruch gebracht. Hie ſagt der heilig Au⸗ guſtinus ad Public. epift.1s3.rächt / wenn die haab und gůter / von dem Heydiſchen gottsdienſt / Gottes eer / nach ſinem wort verwändt werdend / gange es mit jnen wie mit Jen men⸗ ſchen. Dañ die vorhin in jrem vnglouben vnrein geweſen / die ſy end yetzund in jrẽ glouben heilig / vnuermaß get vnd rein / ic. Aber von Ver kleine oder groͤſſe der pfründen / daruon die Groß pfruͤn⸗ Töuffer gar nydigklich verbünftig redend / gäbend wir hie den befizen. Feinen anderen Befcheid / dañ daß weder Vie gröffe noch Fleine ft ande in vnſerem willen/ gefallen oder gewalt.Qie Chriſtlichẽ Oberen oder vero:dnete der kirchen / Schaffner anwaͤlt / be ara bie die Befoldung oder pfründen / nady gelägenbeit er zyten / orten /perfonen/janach dern man vermag vnnd Vie notturfft erforderet. In Geſchichten der heilige Apoftle ſtadt Acto.4. geſchriben / Man gab aber einem yeden / nach dem ſin notturfft erfoꝛderet. So ſpricht Ver heilig Paulus / Die elteren Vie wol i. Timoth.5. vorſtond / die ſollend zwifacher eeren waͤrdt geachtet werden: ſonderlich die da arbeitend in dem wort vnd in Ver leer. Dann es fagt die geſchrifft / Qu folt dem ochſen / der das korn vßtritt / nit das mul verbinden. Und/sEin arbeiter ift ſines lons waͤrdt. Nach diſer regel bandlend ond ordnend die narung Ver diene⸗ ren die Öberfeiten oder anwält Ver Firdyen/ den kirchengů⸗ seren. Qarby es billich nach Ebaifllicher ordnung a fol.

c. 22

Wider die Widertoͤuffer

Do vnſer Herr ſine jünger fragt / Weñ er ſy ye one gaͤlt vnd vn gerüſt geſandt hetie / ob doch jnen neißwas gemãglet hette? Antwortend ſy / Nüt hette jnen gemanglet. Wen dañ noch hüt By tag trüwen diener en nüt mangler/fröuwt es from̃e danck⸗

bare lüt mer / dan daß es jnen ein leyd ſye. Trybt aber neißwar

Vergaͤbens habẽd jrs em⸗ pfangen / ver⸗ gäbens gaͤ⸗ bends.

der dieneren rychtagen ein pracht / vnd fart hoch dahar / der thůt vnrecht / vnd fol geftrafft und abgeſtellt werdẽ: man finde aber gemeinlich By den gemeinen dieneren mer zimlicher ar⸗ můt dann zimlicher rychtag. Da ſy aber alle zyt den herrlichen bericht Pauli vor jnen habend / welcher ſpricht / Ich hab net mich deſſe daby ich bin / vernüge. Ich Fan nidertraͤchtig ſyn: ich Fan ouch überflüſſig fyn/2c. Liß wyter den Philip. am 4.cap.

Es fprichtzwaren vnſer Herr Chriſtus im heiligen Kuan⸗ gelio ſinen jüngeren / Vergaͤbens habend jrs empfangen / ver es föllend jrs gäben : er redt aber von Ver gnad vnnd —— geſund machens / vnd nit von dem dienſt der kirchẽ. Heliſeus empfieng ouch nüt vom Nahaman Syro / darumb er jn vom vßſatz gereiniget hatt / er nam aber ſin narung von finem ampt. Darzů ſpricht vnſer Kerr Chriſtus grad am ſelbẽ ort / Der arbeiter aber iſt ſines lons waͤrdt / oder wirdig: vnnd leit das ſelb ouch Paulus daruon / dz man dem diener der

kirchen fin lon ouch bezalen fölle : als erſt gehoͤrt dem 5. cap.

der erſten epiſtel zum Timotheo / ꝛc So bar Chuſtus ſelbs mer dann einen rock gehebt / wie man ſicht Johan am 13. vnnd i9. deßglych ouch Paulus als man findt geſchriben in Geſchich⸗ ten der Apoſtlen 19. cap. vnd 2.Timorb.4.cap. Hie bekenn ich aber fry / daß es mir gar nit gefalt / wenn die predicanten mit koſtlicher waat hochfart trybend / oder mit vngewonlicher klei⸗ dung ſich üppigklich vnd ergerlich ſtellend: alſo ouch wenn ſy vil ſchlurtzaͤchtig vnd ſchmuſantiſch / oder wie die karrer fryheitzen dahar ziehend. Denen wil ich gar nüt gefürmündet baben. Paulus ſpricht / d pfarrer ſoͤlle zierlich / zuchtig und eer⸗ ſam̃ ſyn. Darnach ziehe ſich ein erbar gemůt / gebruche ſich deß erbaren vnd zierlichen vnergerlichen landtobruchs vnd wan⸗ dels / zur beſſerung. So hat vnſer Herr Chriſtus ſeckel gaͤlt ar fie erfindt Johan. iz. vnd Bag er ſomlichs durch inen Schaffner zur notturfft/finer und Ber ſinen / vnd daruon auch den armen gaͤben gebrucht hat.

Das dritt Bůch. 94

So bekenn ich ouch Yas / daß der beilig Paulus mit finen Paulus har eignen händen gearbeitet / vnd Vie Befoldung von erlichen Fir» ee hen nit genommen hat: das fpricht er aber ouch / Daß er dic Be gearbeiter foldung nit genommen habe / das babe er nit gethon dz er deß nit gwalt gehebt /fonder zum anfang Die kirchen gewün⸗ nen/:c. Dani es warend die kirchen Theffalonich vnd Corin⸗ then alfo geartet / daß er die beſoldung mir gröfferer frucht nis nam / dañ nam. Daruf redt Paulus felbe in der anderẽ epiftel

ü den Coꝛintherẽ / da er alfo ſpricht / Hab ich damit gefünder/ 2, Cornth. u.

ıch üch das Euangeliü vm̃ funft verFünder hab ? Ich hab andere gmeinden Beroubet / als ich von jnen fold genommen/ damit ich üch Bienen möchte. Onnd do ich By üch gägenwirtig was / vnd mangel hatt / Bin ich niemãts beſchwaͤrlich gewefen. Dann Vie bruder die Macedonia kamend / die habend mi⸗ nen mangel erſetʒt: vnd ich hab mich in allen ſtucken üch vnbe⸗ ſchwaͤrlich gehalten: vnd wil mich ouch fürhin alſo halten. den Philipperen am 4. züget er ouch / daß die Philipper nit gen Rom Paulo ſin notturfft rychlich geſandt habind / ſon⸗ der daß er da ouch wyter ruͤmpt / Am ſy jm vor jarẽ ouch eineft vnd zum anderẽ mal fin norturfft babind gen Theffalonich ge> ſandt. Daruß ſich ſchlüßt / daß ob Paulus glych wolmitfinen binden gewercket / doch nürdeftminder oud Ver Befoldüg von Den Fire geläbt bat. Darum das yngefürt Byfpel Pauli von Den Töufferen/gar nüt wider uns probiert/nody vns / Vie wir Befoldung oder pfründen von den Firdhen habend / verdampt/ noch uns falſchen dieneren vnd lereren machet. Doch iſt ye⸗ mants ſo hoch begabet / daß er mit einanderen der kirchen die⸗ nen / vnd arbeiten wil / kan vnd mag mit ſinen haͤnden / vnd alſo kein beſoldung von der kirchen nemmen / dem moͤgend wirs gern zülaffen vnd vergonnen : doch Va er Vie nit verFleinere/

ie Befoldunge nad) deß Herrẽ ordnũg von Ver Fire habẽd.

Wir fo den Firchen Chaifti dienend und das heilig Euange- gie biediger lium predigend/find nit wölff/ wie uns die Töuffer nennend/ a a die man fliehen fälle. Woͤlff ſind alle Vie / Die falſche leer brin⸗ gend / die feelen verderbend vnd zerryffend/Barzü frommen ‘sen vnder der geſtalt der geiftligfeit/jre güter roubend. Soͤm⸗ liche woͤlff find wir/von den gnaden Bortesnit. Dann unfere leer ift Chriſti und finer Apoſtlen leer. So Begärend und arbei> tend wir mit trüwen / die ſeelen der menſchen erhalten /ond fy vor allen zerenden und zuckenden wölffen Wir

"Wider die Widertöuffer

babend nie niemant nütfiner güreren geroubet. Vnd Vie Befol dung Pie wir vm̃ vnſeren dienſt den kirchẽ güteren empfa⸗ * /roubend vnd entziehend wir nit als das allmüfen arm? üten: als wenig als die arbeiter / die etwas an der kirchen bu⸗ wend / darum jren gebürenden lon dem Firdyengütems pfahend / almůſen / den armen gehoͤrig / roͤubiſch empfahend. Dañ wie der arbeitern 08 handtwerckern an der kirchẽ werck ein ſoͤmlich werck iſt / das deß lons waͤrdt iſt: alſo iſt ouch das wir in vnſerm kirchendienſt thůnd ein arbeit / von deren waͤgẽ wir nit ein allmüfen oder ein roub empfahend / fonder cin vers Die belonung dienten eerlichen vfrechten lon. der Kerr felbe net vnſern * dienſt (wie daoben gehoͤrt) vßtruckenlich / wie ouch Paulus / ein arbeit / vnnd au Befoldung ein lon. Onnd wie der Herr ‚Ben Leuiten im Alten Teftament jren lon gäben hat Yen zaͤhenden oder Firdhengütern/ und aber wil daß ſomlicher lon / ale jr erbgüt fye / glych dem Bas andere lüt jren güteren gwerben babend / vnd daruß opffer/ als jrem eigenthůmb Gott gaͤbind / daß ouch fy als jrem erbgürouch opfferen mögınd: vnd erſt über das alles redt Ond jr mögends bruchẽ an allen orten / jr vnd üwere kinder: dañ es ıftüwer lon vmb ü⸗ weren dienſt. Vnd damit werdend jr nit ſund vff uch laden / etc. Yium.ı3.Alfo hat ouch Chriſtus im Nüwẽ Teſtament den Lies neren der kirchen vnd den jren jre beſoldung ouch erloubt vnd Bert fy Vie/als jr eigen güt / vnd eerlicdyen verdienten on/wie ouch ander eerenlütjre cerlidhe gwün vnnd erbgüter/ jrer notturfft vmb Gott und eer gäben/ beſitzẽ / haben gebruchẽ moͤgind. Woͤllend uns aber die Töuffer darwid fürs werffen / es f&blieffe nit uff Yas Nuw Teftament / was wir bie dem Alten Teſtamẽt von Leniten fürtragind feblieffind: fo gäbEd wir antwort / vnd fraged ſy / Ob dañ Paulus nit recht eſchloſſen habe / da er den Corinthern bewaͤren wil / dz die Prediger von dern predigampt jre Befoldung neinen mögind/ vnd thůt das aber mit dem Byfpil der Leuiten deß Alten Tefta mento? Darum̃ find biemit die Tönffer vor mengklichs ougen laͤtz geftelt/und ift onfere vnſchuld vnd Goͤtilich recht Pag! wir onferer Befoldung habend heyter antag getbon.

Ser zwack di⸗ Doch diewyl wir Biß vff die Schlußred der Töuffern kom der diſputatis. men find/ welche lut / diewyl wir die beſoldũg nem̃ind / koͤñind wir nit rechte Gottes diener oder leerer ſyn / noch die warheit

ſagen: ſo wil ich mit klaren zügnuſſen deß heiligen wort Got⸗ tes

Das dꝛitt Büch. 95

tes fürbin heyter und ſtarck bewaͤren wider alle Töuffifche lu⸗ ginen / daß vnſer Herr Chriſtus ſelbs Vie beſoldung von Ver leer genommen / daß ſy ouch die Apoſtlen genom̃en / vnnd vns die ſelben erloubt vnd geheiſſen habind nemmen. Daruß dann erhalien iſt / daß die Töuffer die vnwarheit fürgaͤbend / vnnd wir by vnſern gebürlichen beſoldungẽ wol koͤnnend leerer der warheit ſyn. Wie vnſer Herr Chꝛiſtus ſinen Jüngern erloubt hatt / ale ghriſtus vnd arbeitern / jren lon von denen empfahen / denen ſy predigen rer wurdend: alfo hat er ſelbs in eigner perſon / was jm glöubige dung oder Ion lät geftürt babend/ genommen. Sañ Lucas züger daß er durch "on rem bienk ſtett und flächen verFünde habe das rych Gottes / die zwoͤlff a. - mit jm: da ſyend jm geuolger etlidye wyber / Vie jm bandreis tuc-8. dung thattend von jrer haab. Joannes am 12.cap.fpzicht/ Ju⸗ das habe Yen feckel gebebt und getragen / dariñ gewefen wae man geftürt habe. iR aber Chriftus der Sun Gottes / Ver in allweg der volkomniſt ift/ ſich nit gſchaͤmpt Vie ſtürẽ Ver gloͤu⸗ bigen empfahen / vnd har Bamit nit geftinder/ als er ouch nit geftinder bat/ fo ift der Töuffern grund vmbkeert. Ver der wmoih⸗ ſiybung Pauli / daoben anzogen / wie ein Pfarrer ſyn ſolle / habend wir verſtanden / daß cin Pfarrer ſoͤlle gaſtfry vnnd fry⸗ gaͤb ſyn / der huß vnnd heim / vnnd ein eerliche hußhab habe / dar zwaren haab und gůt gehözt : oder aber er wirdt nit als fo ſyn Fönnen/wie jn der Apoſiel beſch: ybt. Daß aber Vie Töuf fer wöllend / daß Ver diener etwan einem herherg ynkee⸗ ren fölle/ond By dem ſelben / als der Herr im Euägelio geſagt / blyben: vndſcheidend ſy aber nit zwüſchend dem ampt eins A⸗ oſtels Pfarrers. Sañ wie daobẽ geſagt / warend die Apoſt en nit lang an einem ort / ſonder fürend für die kirchen pflan tzen / vnd ihaͤt jnen deßhalb ein ſomliche / ale vorgemoaͤldet / her berig gnüg. Diewyl aber die Pfarrer an jren orten ſtill ſitzen blybend / iſt ine mer notwendig: wie wir laͤſend vom Philemo⸗ ne/Baß er hußgſind und knecht / haab und güt / ouch vom Phi⸗ lippo Ver Cefarien ouch huß vnd heim vnnd toͤchtern gehebt habe / ic. Doch ſye dem alle wie jm woͤl / ſo ſpꝛicht doch Paulus vßtruckenlich den Galatern / Der vnderrichtet wirt mit dem —— wort / der mittcile dem allerley gůts Ver jn vnderrichtet. Glychs hab ich vor anzogen dem 5.cop. Ver erſten Tımo> theo / findſt noch mer . Chef.s.Tir.3. Aber am aller vollkom niften handlet Paulus diſe fach in Ver 1. den am 1

SDeut.25.

“Wider die Widertöuffer

2. cap. da er mit vıl und güten gründen Bewärt vnnd Varthüry daß Ver diener wol nem̃en möge fin beſoldung von find dienſt vnd pzedigen. Vnd zücht zum erllen an Vie Byfpil Ver anderen Apoſtlen / vnnd mit nam̃en Petri/weldyen er neñt Cephan / wie ouch der Herr ſelbs Fohan.ı. ouch Ver bruͤderen deß Herren / welche warẽd Jacobus Alphei / Judas Thaddeus/pii Simon. Zelotes / welche all die beſoldung vom predigen empfangen habind / vnd nütdeſtmind rechte Apoftel blibẽ ſyend 2. Dem⸗ nach zücht er haͤryn drü byſpil / das ein eines kriegomañs / das ‚ander eines raͤbmañs / vas drut eines Sennen oder hirten / wel che alle dry von jr arbeit vnnd beſtallung jren gebürenden lon habind: darumb ouch billich ſye / daß der prediger ouch ſinem zytlichen lon empfahe. 3. Diewyl aber yemants ſoͤmliche by⸗ ſpil heite moͤgen wenig gaͤlten laſſen zur bewaͤrnuß diſer ſach / ſetzt er daruf dem wort Gottes ein gebott Gottes / das Ya gebüt / daß man dem arbeiter den lon gaͤben / vnd nit vorhal ten ſoͤlle. Das ich red / ſpucht Paulus / kan ich nit allein mit menſchlichen glychnuſſen anzeige / ſond ouch mit der gſchrifft. Dañ im gſatʒ Moſis ſtadt geſchriben / Du ſolt dem ochſen / der das korn vßtritt / das mulnit verbinden. 4. Das aber nie⸗ man ynwurffe / das gienge die thier / nit die prediger an / ſagt Paulus grad daruf / Sagt dz die gſchrifft nit aller dingẽ vmb vnſert willen? Vnd ſpꝛicht daruf / Dann Bas iſt ye vmb vnſert willen geſchriben. 5. Vnd grad daruf fuͤrt er widerumb by⸗ ſpil yn von dem purenwerck / namlich das wie der acker gadi und troͤſchet / in hoffnung ſoͤmlichs thůt / ein nug dar⸗ uonempfact: alſo ſoͤlle der prediger ouch ein gnieß von ſiner arbeit haben. 6. Vnnd hie vernütet er ſchier die beſoldung oder belonung gegen der arbeit / die vmb die beſoldung be⸗ ſchicht. Dann er ſpricht / So wir nun üch das geiſtlich geſaͤyet habend / iſts dann ein groß ding / wenn wir üwere fleiſchliche oder zytliche güter erndend. Doch ſagt er hie / daß er diſen ſinen alt darumb nit gebrucht babe By vnd an den Corintheren /

er deſter mer fürderte das Ruangelium. 7. Vnnd über das alles Bucht er widerumb das wort Gottes / vnd fürt dar⸗ yn das Byfpil oder exempel der Leuiten / die ouch babind Gottes gebeiß jr narung / vnd weß ſy bedoͤrffen / von jrẽ Vienft gehebt: vnd ſpꝛicht / Wuſſend jr nit / daß die jm arbei⸗ tend / Die äffend vom Tempel? vnd Die deß altars pflaͤgend / die

gnieſſend deß altarez Vnd ſchlübi grad Varuf/ Alfo base *

Das Britt Büch, 96 Ber Herr befolhen / daß die das Ruangeliũ verfündend /vom Euangelio geläben ſoͤllend. Was koͤndie doch klaͤrers geſagt werden? Hiemit hoffen ich fye gnügfam vff den ſibenden Toͤuf fiſchen artickel geantwort / vnd jr falſche unbegründse leer aller waͤlt verſton gaͤben.

Daß die ordnuug der prophecn von Paulo beſchri⸗ ben 1. Coruth. 14. den Toͤuffern jrem fuͤrnem̃en /

die Euangeliſchen predginen verhinderen vnd JG verwirren / gar nüt diene / vnnd was es für ein ord⸗

nung geweſeu ſye. Cap. 10.

Lo aber dic Töuffer ab den perfonen der Predicante Dondi ar kom̃en find, ſetzend fy fürbın an Ver Predicantenleer/ " AM alean die / die nit gerecht ſye / darumb ouch die kir⸗ VUÜchen / denen ſoͤmliche Predicanten dienend / nit rechte kirchen ſyend / deßhalben fy ſich von jnen abftinderen vnnd Fein gmeinſam̃e mit jnen haben ſoͤliind. Diewyl ſy dann zum erſten klagend vff vnſere leer / oder vff etliche artickel vnſerer leer / demnach ouch vff das züdienen der Sacramentẽ in vnſeren kirchen / fo woͤllend wir zum erſten die artickel dee leer / deren ſy gmeinlich 15. zellend / an die band nem̃en / dar⸗ nach ouch / mit der hilff Gottes / den Sacramenten kom̃en. der erſt artickel wid vnſere leer ıft der / Vnſere leer ſye dar⸗ Die leer in den umb nit cin rechte leer / daß ſy angebunden ſye an eines predig: —— da aber Paulus wölle/fo dem ſitzenden ein offnung beſchaͤhe / fonver * ſoͤlle Ber erſt (bwygen/vund den ſitzenden pꝛredigen laffen. Die⸗ bunden. wyl wir aber ſoͤliche Chuſtenliche ordnung in vnſeren kirchen nit haltind / koͤnnind fy Vie für Chriſtenlich nit erkennen. Diſen jren artıcFel Benefinen/ersellend ſy ons Vie wort deß heilige Apoſtels 1. Corinth. «4. Wie ıft im Bann nun mine Brüder? Denn jr zufamen Fommend/ fo hat yeder vg üch einpfalmen/ / er bar ein leer/er bat eın froͤm̃de ſpraach / er bat ein offenbarügr er bat cin vglegung.Laffend es alles beſchaͤhen erbuwung. o yernants mit einer frömbden ſpraach redt/ fo thůye ere felb ander/oder vffs meift/felb dritt / ond das felbıg einen vmb den anderen:pnd einer lege es vß. Iſt er aber Fein vEleger/fo (bw ge er in der gmeind/rede jm aberfelber vnd Gott. Ser ten aber ſollend zwen oder dry reden: vnnd die anderen ſollend vꝛteilen. So aber ein offenbarung beſchicht einem anderen / der

Wider die Widertsuffer

da ſitzt / ſo ſchwyge der erſt. Dann jr mögend wolall prophett / einer nach dem anderen / vff daß ſy all lernind vnnd all getroͤſt werdind / ꝛc. welchen worten Pauli die Toͤuffer / ein wunder lang geſchwaͤtz in dem buͤchle / das ſy heimlich einanderen ſchü⸗ bend/trybend / doch diſe fürneinen punctẽ fchlieffend. ı. Pau⸗ lus —I dem geift Gottes geſetʒt und geordnet / daß alle Chꝛiſten föllind pꝛopheten / das iſt pꝛedigen / vnnd nit allein Vie

pꝛiedicanten. Dann er ſpꝛaͤche vßtruckenlich / Jr moͤgend wol

all pꝛopheten: Item / Es bat ein yeder ein froͤmbde ſpraach / ein

vßlegung / ic. Merck ein yeder. So ſtande hieuor / Wenn jr pꝛo⸗ phetetend / wurde der ſtinder von üch allen Merck üch allen / c. 2. Wenn aber in Ver predig dẽ ſitzenden ein off⸗ nnng beſchicht / fo fol Ver erſt / namlich Ver prediger / (dwygen vnd den anderen reden laſſen. Das woͤllend aber die prꝛedican⸗ ten nit thůn / noch wychen den Touffbruͤderen: die müffend deß jr empfangen pfundt vergraben vnd ungewücheret bly⸗ en oder verdärben laffen/und deßhalb der ſtraaff deß Herren in finer züfunfft warten. 3. Ja ſpꝛaͤchend fy / wirmüffend da fton und ſchwygen / gäb was einer By jm zur Befferung babe/ vnd gäb Ver pzediger fäle der warbeir oder nit: deßhalbẽ müffe man an den prediger/ond nit mer an Chuftum vnd fines geiſts leer angebunden ſyn: damit ye Vie lüß deß läbendigen waſſers in jnen vfgebalten vnnd verfchoppet werdind. 4. So man Yannin Ver Euangelifcyen kirchen eine komme / vnd nun einen hoͤre reden / * das ſo gar widerig der ordnũg Pauli / daß man ein ſoͤmliche Firdy oder gmeind/nit koͤnne für ein raͤcht geiſtliche gmeind halten/:c. vff Yıfen Ver Töufferen fürtrag gäbend wir diſen Furgen

on derosde beſcheid / daß die Töuffer nit verftond/wäd den anlaß Ver wors

nung Pauli 2.Go:.14.von

den propheten. Net

ten —— fine wort vnd fin meinung. Dann Paulus oꝛd⸗ ie 1.Corintb.14. nit die wyß vnnd maß oder ordnung des er in jrem waͤſen blyben laßt) in Ver kirchen / die a beſchicht von den ordenlichẽ geſetztẽ pfarrern / ſonder er ver⸗ beſſeret ein miß bruch der naͤbend der ordenlichen predig vnder Vie gmeind Corintho Formmen was. Dañ Bott hat anfangs Ben gloͤubigen in der kirchen Coꝛintho / beſondere gaben gaͤ⸗ ben / welche gaben ſy mißbꝛuchtend. Vnnd vnder diſen gaben warend fürnemlich die froͤmbden ſpraachen / mit welchen jren vil ouch die wyber (welche er hernach in Ver kirchen ſchwygen heißt) in Ver gmeind redtend / baͤttetend / vnd pfallierte So ttend

Das drꝛitt Bach. 97

hattend jren etliche offenbarungẽ / die ſy ouch mit vnordnung / verwirrung/fürtrügend : und was alſo gar ein wild ver worren wäfen durch ſomlichen mißbꝛuch Ver gůtẽ gaabe Bot tes in der Firchen vfgeftanden. Sömliche vnordnung under» ftünd Paulus / durch griad Veß heiligen geiſts / in ein ordnũg bringen / die frucht und Befferung/nit verwirrung / braͤchte. Dz aber ſomlichs der raͤcht anlaß ſye diſer diſputation ord⸗ nung Pauli / züget gnügfam der gang Text / ſo man jn eigent⸗ lich Dann ich hie der vralten der heiligen geſchrifft vß⸗ legeren nit gedaͤncken wil / dz die Toͤuffer nit ſchꝛyen moͤgind / wır buwind vff värter vnd menſchen leer: wiewol ich dennocht lieber vff ſy / dann vff die Toͤuffer buwen woͤlte. Beſaͤhe man aber grad die wort Pauli / die ſy ſelbs hie ynzogẽ habend. Dañ fo Paulus ſpꝛicht / Weñ jr zůſamen kommend / fo hat ein yeder üch ein Pſalmẽ / er hat ein leer / er hat ein froͤmbde ſpraach / etc. züget'er ye daß den Corintheren Gott rychlich fine gaaben gaͤ ben hat / alſo / daß ſy ouch mir froͤmbden fpraachen die Pſalmẽ / fr gebätt/offnung vnd leer fürtragẽ mochtend. Hie zeige yetzt Das end vnd Paulus an Bao rächt end / vff welches ſy all jre gaaben föllind Der Kediper richten/ namlich vff die Befferung vnd erbuwung Ver Firchen/ tes. „der der glöubigen in Ver kirchẽ. grad bieruf gibt er finen Bericht wie die ſpꝛaachen in Ver kirchen mögind zum vfbuwẽ ebrucht werden / vnd ſpricht / So yemants mit einer frömbd€ aach redt / ſo thuͤye es ſelb ander / oder vffs meiſt ſelb dritt / ic. &bend Paulus redt ye klarlich nit von Ver müter ſpꝛaach Ver Corintherẽ / die Griechiſch was/wie unfere yetzt Tüiſch ift/ ſon der von froͤmbden ſpraachẽ / als da warẽd die Hebraiſch / Chal daiſch / Syriſch vnd der glychen ſpraachẽ / mit welchẽ Chriſtus / die Pꝛopheten vnd Apoſtlen redtend vnd geredt hattend. Vnd von deen Pfingſtag an / was es gar gmein / 08 ward joch gar offt von Bott gäbenC wie man ſicht in Gfchichten der Apoſtlen) daß Vie gloͤubigen / nit nun die prediger oder Apoſt len mit froͤmbden ſpraachen redtend. Soͤmliche gaab Gottes —— mit frömbden ſpraachẽ reden / wil yetzũd Paulus nit Yempf fpraachen in fen oder abſtellẽ / ſonder / wie gefagt / in einen fruchtbare bruch der kitchen. bringen: namlich daß fy all (frylich die mit ſpraachen redtend/ nit Vie es nit kondtend)nit ſoͤltind mit vnnd Sur einanderen/ wie dañ bißhar beſchaͤhen was / die ſpraachen reden/fonder es ſoltind jren nun etliche reden / vnnd das ſelb nach einanderen / alſo daß mal nun einer redte / vnnd wenn der ſelb

Wider die Widertöuffer

bette/ denn erft der ander anhübe. Soc fer er diſem / daß man fömliche frömbde fpraach in Ber Firdyen verdolmetſchen vnd vßlegen fölle/oder aber fo man es nit koͤnne / ſo ſoͤlle nit mer lut die froͤmbd ſpraach redẽ / es moͤge aber einer wol ſy lyß : by jm ſelbs vor Gottreden.

—— Vber das alles gibt er wyter ordnung / wenn vßlger vnnd pꝛophech · dolmaͤtſcher vorhanden find / welche die froͤmbden ſpraachen ur leer / zur vermanũg / vnd troſt / das iſt zur vf buwung vß⸗ egen koͤnnend / wie ſich die ſelben halten ſollind. Vnder den ſel⸗ ben / ſpricht Paulus / ſoͤlle ouch ein ordnung ſyn / daß nit ein ye⸗ der oder vil mit einanderen redind / ſonder daß nun zwen oder dry einanderen nach fo es not waͤre) reden / die anderen aber all ſtill ſawygen vnd zülofen ſoͤllind. Rr neñts ſtillſchwygen / Tr rg richten oder vrteilen / das ıft gefliffen hoͤren / wol bedencken vnd ernmaͤſſen / ob das gefagt wirt / der regel des gloubene goͤtt⸗ lichen worte gemäß fye. heißt das geſagt wirt / nit boßlich vnd one not verwerffen / vexieren / mit zangk anfaͤchten / vnnd in ein verwirrũg ziehẽ / ꝛc. Damit aber ouch hieriñ von zweyen oder dryen Fein Böfe gefaar gebrucht wurde / ſetzt Paulus bins / So aber ein offenbarung beſchicht einem anderen / der da ſitzt / ſo ſchwyge der erſt. Da er frylich nit redt von einer falſchẽ ————— nit dem geiſt Gottes / ſon der boͤſer an» faͤchtung deß menſchen entſpringt / ſonder die gwüß / warhaff tig / nütz / notwendig vnd Ver regel deß gloubens vnnd goͤttli⸗ chen worts gemaͤß iſt Alſo ouch redt er frylich nit ane alles be⸗ dingẽ / Ir moͤgend wol all propheten. Dañ ers gwüßlich von allen Venen verſtadt ‚Die die gaab Ver prophecy habend / nit denen / die jnen ſoͤmlichs anmaſſend / vnd aber Fein grund hin⸗ der jnen iſt: item fo es die notturfft erforderet. Darumb vol⸗ get ouch letſt in worten Pauli / das end daruf alle diſe ſach gon vnd gerichtet ſol werden / namlich / daß ſy all lernind / vnd

all getroͤſt werdind. Das on 1.40 ıc kom̃end yezzt jr Töuffer bar / fagend uns was odgr —— worzů üch diſe ordnung Pauli / in üweren kirchen diene? Iſt ferenni.. Boch üwere Tönffer gmeind / ein fömliche gmeind / wie die Coꝛinthen was? Habend jr onch fo vilerley gaaben / inſonders Ber froͤmbden ſpraachen / daß jr in üwer kirchen Ber ordnung Pauli bedorffind? Sagend an / wie vil habend jr männer die Syriſch / Hebreiſch / Chaldeiſch / oder ouch Griechiſch redind? VUit einen habend jr joch bie. By vna in diſen landen. Ir > vl wcee

Das dritt Bůch. 98 tiwer vorftänderen Fönnendnit wol Tütſch / wederreden noch raͤcht ſchꝛyben oder läfen. Saͤhend jr yerzt wiewol und eerlich je 90: Bott und finer kirchen Beftond? Dann was wöllend jr mit Ser ordnung Ver fpzaachen thün / Vie jr nit woleine Fönnend? Vnd wenn jr aber ſchon etliche die fpzaachen Föndten / unnd fy ‚aber zur vf buwung nit vßlegen vermoͤchtẽd / wurde ich Pau Ins nit heiſſen ſtillſchwygen in Ver kirchẽ Gottes ? Wie vilmer aber yerzund/fo jr weder mıt den ſpraachen / noch mit deren vg gung gefaflet ſind / heißt uch Paulus ftill ſchwygẽ. Das alfo äben das oꝛt das jr für ich vnd für üwer vnordenlichs ja boͤß lichs ynbraͤchen in die kirchen herfür ſtellend / gwaltig / vor al⸗ der waͤlt ougen / wid üch vnd üwern fraͤfel ſtrytet / iich ſchwy gen beißt. Fr er zeigend wol hiemit / wiewol jr üch der heiligen

chrifft und Gottes ordnungẽ verſtond / vnd wie jr fo wäfen- ch die armen lüt / die ich torlich für jre Rabbi anbaͤttend / vnd ftir erlüchtete / mit dern greift erfüllte heiligẽ leerer habẽd / anfů⸗ rend. Fr find bie in diſem üwerm handel nit vnglych Venen die ſich nit abwyſen laffend / vnd ouch yinerdar mit dem oͤl by den Branchen vmbgond / darumb daß es in der alten Apoftolifche Firchen gebrucht worden iſt / by vnnd der gnad deß gſund⸗ machens der krancken vnnd kranckheiten / als wir dann laͤſend im ERuangelio Marci / Vnd ſy ſalbetend vil krancker mit vͤl / Narci 6. heyletend ſy: derglychen ouch geſchriben ſtadt Jacobi s. cap. Aber ſitmalen die gnad gaab deß gſundmachens in der kir chen abgangen iſt / behalt man one frucht die ordnung deß ſal⸗ bene. Es find zwaren in anfang Ver kirchẽ etliche brůch vil Etliche gaabẽ wunder zeichenin Per kirchen gewefen/ die aber nitmer im gpgangen bruch / ſonder abgangen ſind / als infonders Vie gaab Ver fpraa chen / wie fy domalen gäben ward. Dañ nady Yen Ver Chaiften ao gnügfam durch Die Apoftel angericht / vnd mit vilen zei

en und wunderen befeſtnet was / hoitend Pie zeichen vf. Ond Fönnend wir une diſes abgangs hüt gar nüt Beflagen. fo nun jr Die Frömden fpzaachen wed Fönnend / noch vßlegen 2” / lieber mit was frucht prophetend jr dann ? oder was ift

och üwers propheten?

ı.. Verharrend aber die Töuffer vffjrem fürnem̃en / dz Pau I' —— lus hie rede vom pꝛedigen / vnd woͤlle Bern oder alle in” * Ver gmeind .. als dañ fine wort lutẽd / Ir möged wol all propheten / ic. So begaͤrend wir an ſy / namlich an die Toͤuf⸗ fer / dz ſy uns vor ein ſoͤmliche gmeind / wie die Corinthen

ij

Wider die Widertsuffer.

geweſen / das iſt / mit ſomlichen gnadẽ vnd gaabẽ vergabervfi zůgerüſt / darſtellind. Moͤged ſy das thün, jo moͤgẽd wir jnen gehaͤllen. Moͤgend ſy aber das nit thůn / ſo bewaͤrt jnen diſes ot nüt. Woͤllend ſy ſagen / Sy ſyend ein kirch wie die Corin⸗ then ein kirch was / ſo zeigind an die gaaben vnd gnaden / re⸗ dind one dahaͤr mit frömbden ſpraachen. Boͤnnend ſy Bao nit / als ſy es nit koͤnnend noch vermoͤgend / ſo volgt daß ſy diſe ord nung / die denen gaͤben iſt / die die fpraachen koͤnnend / ſy als on wüſſende lüt nüt angange. Woͤllend ſy nutdeſtminder fürfarẽ one wüſſen der ſprꝛaachen / vnd one die gnad Ver vßlegung / ſo thůnd ſy aͤbẽ ale ordenlich ale die thuůnd / welche mit öl die kran cken ſalbend one nachuolgende gſundtheit. Weñ dañ Paulus Be Ir mögend all pzopbeten / redt er von Venen allen Vie ie gnad der pꝛophecy babend. Ir habend fy aber nit / ale Flar am tag ligt / ſo bewaͤrt üch diſe kundtſchafft gar nüt. Zu dem Ya obẽ im 4. cap. diſes Buͤchs anzeigt iſt / daß nit einem yeden pzedigen zügelaffen ift/sc. Vnd die Töuffer felbs nach dem fy diſem capitel und anderẽ orten der gſchrifft mer/ aber och läg angezogen / habend wöllen Bewärt haben / Buß das ꝛopheten allen Chriſten erlaubt vnd Befolben fye/Fommend fy wi hernach dahin / daß fy beyter beruß Jagend / Wiewol wir nit einem yeden vonder uns / voruß den ſchwachen Fleinerfars nen / vnd vnberedten / radten wöllend reden/zc. Woͤllend jr nun nit einem yeden der üwern radten reden und prophetẽ / fo ıft im ye die gaabnit gäben. Ffte jm nit gäben/ was tönend ir dañ vg den wörtlinen Yeden vnd Allen? Fr redend aber von en [bwachen/ pnndnit von den Rabbinen. Liebe Rabbi/Blys bend recht jr ouch vnder den ſchwachen: das ift üch vilwäger/ dañ Bag jrüch groffer gaaben und ſtercke vErhügind/ vnd ſich aber an üch erfinde groffer fräfel mit unlydenlicyer vermäffen» beit vnd vil ſchwacher vnkoͤnnender vnwüſſenheit. Weñ dem ſi⸗ 2. Ir ſagend / weñ dern ſitzenden ein offnüg beſchicht / fälle | Bag befeht FA der erft (hwygen/ond Venanderen reden laffen. Wir aber ba- fchropge Ay bend üch daobẽ geſagt / von was offnungẽ Paulusredt/ nam erſt. lich von recht fruchtbaren vnd notwendigen / die one allen zwy | fel gwüßlich durch Gottes geyſt yngeifter oder yngäben find zur vfbuwung : und nit von offnungen/ Die Feine offnungen/ fonder ung felbe fürgenoimne und gefaßte mbumbyvF vn fern anfechtungen anderer verfürung falſche gedicht find: wie dann üwere Tönffifche eroffinungen find. Qarumb *

Das dꝛitt Bůch.

99 tich aber diſes wort Pauli nit. Vnd was jr noch bißhar den pre⸗ digern habend yngeredt / vnd vermeinen woͤllen / ſy ſoͤllind üch —— /nach vermoͤg diſer ordnung Pauli / das iſt nit an» ders / dañ üwer Toͤuffery geweſen. Da die predicanten üch nit ſchuldig ſind zeſchwygen noch loſen. Dañ Paulus redt von

oͤttlichen offnungẽ / nit von üwern wüſſenhafften irrthum̃en / en felben heiß: Paulus widerſprechẽ. Dañ woͤllend jr üwere Toͤuffery nit ynmiſchen / vnd von der ſelbẽ ſagen / was woͤllend dañ für ein offnung fürtragen? Diewyl Ver prediger recht eert den glouben vnd Vie liebe / was Fönnind jr anders fagen? Lieber find Boch ouch friden mit ander lüten. Vnd wennein Ping geredtift/ was Varff cs von üch ouch geredt zewerden? Es Fan zwaren nit allce vff ein mal und in einer predig gefagt 08 geleert/Fan aber wol off ein andere zyt Fomlicher geredt geleert werden. Da werdend jr villicht wöllen anlaß füchen ouch in Ver gmeind reden/ eben das / das doch nit gereds ift/ond aber üch in üweren bergen ıft, Mag aber einem andern Touffb:üd nit ouch alfo ſyn Bem druten vn vierdten ouch alfo? Möllend jr nun alle vff ein pzedig üwere Funft onnd wyßheit vßſtoſſen / wen wirt dann Vie gmeind enden? Befonders wenn ein yeder geift mit finer offenbarung wil war C wie es dañ un» der üch zügadt) vnd recht haben?

Wär Fan hie nit ſaͤhen wohin diſes ſpyl vnnd pꝛopheten Zöuf letſt geradten wirdt/frylidy Feiner vfbuwung oder verbeſſe⸗ ie er rung/fonder zur zerftörung. Dañ Vie recht ordẽlich pzedig wirt recht o:denlich yngezogen/verhinderet und zerſtoͤꝛt / Vie einfalt leer mit zanckẽ Foons vnd zwyfelhafftigem fragen vnd verwornem gfretz verwicklet vnd verbitteret / hiemit der gantz —— zerſtroͤuwt vnd nüte gemacht. Vnd daruf gadt der Sathan mit ſinen hof⸗ lichen dutten / vnd mißbruchen der leer Pauli. Dañ jr Toͤuffer find mit üwerm vnendtlichen geſchwaͤtz der maſſen (Gott hab lob)mengklichem erkannt / daß gwüßlich daß Find das yetzdan erboren ift/üwern offnungen allen nit wirt mögen loſen / ja vß⸗ loſen / werde glych viler jaren alt. Hie ſagend jr / Paulus ſpraͤ⸗ che / Ser propbeten geift find Ben propbeten gehorſam. San Gott ift nit ein Bott der verwirrung / fonder deß frideng/ etc.

Daruf fagend wir / Das ift war /in einer ſoͤmlichen Firchen/ wie die Corinthen was/ in welcher die gaaben vnnd gnaden warend: es ift aber Yarumb nit war in üwer Firdyen / Va ntit

dann zanck vnd gehäder ift / das fich ſchon an offner

Wider die Widertsuffer

thaat erfunden hat / vnnd gar kundtbar iſt. Vnnd wenn jr pro⸗ a wärind wie Vie prophetẽ gewefen find/von Venen Pau⸗ us redt/ thaͤttind jr Deren dingẽ Feines / Vie jr aber mir üwerer

SDaspfund nie Toͤuffery fräfenlich thuͤnd. Vnd darumb Bedörffend jr üch nun

in gwerb legẽ. Mauıh.is.

Die gmeind iſt

gang vnnd gar nüt Flagen / daß jr üwer pfund durch ſtill⸗ ſchwygen vngewůcheret By üch felbs müffind vergraben vnnd verdaͤrben laſſen / vnnd darumb Ver ftraaff deß Herren off fin zũkunfft erwarten. Dañ gond vorhin in üch ſelbo (doch legend Binweg Vie vermaͤſſenheit vnd üwer ſelbs wolgefallẽ) rech⸗ nend eigentlich mit üwerm ſeckel / was vnd wie vil pfunden jr doch dariñ habind · Es har üch Gott frylich Bas pfund in üwe⸗ ren ſelckel nit gelegt / das jr waͤnend / vnnd wei jr eigentlich füs chend / werdend jrs nit finden. Dañ jr woͤllend ym̃erdar ten ſyn / vnd koͤnnend aber nüt/ vnd Race Vie gaaben Ver Er pbeten nit. Qarumb lieber laffend üch radten/unnd legend pfund wolan/Bas ti der Herr gäbe hat / Bas jr By üch fin dend / thůnd das / das jr gelernet habend / darzů üch Gott be rüfft hat / vnd das jr koͤnnend. Vnd foͤrchtend bie Bott vil mer vn das / dz jr ich ym̃erdar in ſachẽ / vnberuͤfft / ſteckẽd / mit denẽ jr nüt koͤnnend / dañ dz jr das nit thůnd / das jr nit koͤnnend.

3. Vnd gar vil thůnd jr an die ſach / da jr ſagend / die pre⸗

nit an prediger diger faͤlind Ver warheit od nit / fo muͤſſe nütdeſtminder Vie ges

gedunden.

meind an Vie prediger / vnd nit an Chriſtũ vnd ſines geifte leer gebunden fon. Man hoͤrt vnd erfart ſunſt vil und gnůg / daß je nit gern mit gůten ordnungen gebunden ſind / vnd üwern pfar reren zůgethon ſind / wie güte ſchaͤfly jren hirten. Aber da wirt in vnſeren kirchen niemants gebunden an einiches predigers leer / weñ er die vnwarheit prediget / vnd darff man jn von waͤ⸗ gen der gepꝛedigeten vnwarheit wol anſpraͤchen / red ſtellen vnd ſtraaffen. Daß jr aber ſomlichs ymmerdar thün woͤllend offentlich / mit bitterem widerſpraͤchen in der gmeind / zickt ym⸗ merdar vff üwere vnruͤwige art / vnnd vff eüwere ſucht / erger⸗ nuß/ vnordnung / vnd zwytracht anzerichten. Vmb güter ord⸗ nung minder anlaſſes willẽ / gezaͤnck und pnradtin der kir⸗ chen anzerichten / iſt es nit gewon in vnſerer kirchen / dz ein ye⸗ der dem pꝛediger in Vie predig falle / vnd fin anfechtung da vßs ſtoſſe. Vnnd ſoͤmlicher gewonheit ſchaͤmend wir vns gar nit / die wyl ſy im wort Gottes wol gegründet iſt. Dann ye Paulus grad bie end deß 14. cap. ſpricht / Alle Bing öllend erbarlich und ordenlich beſchaͤhen. Vnd iſt mithinzů wäder üch noch nie⸗

mants

Das dꝛitt Bůch. 106 mants überal/abgefchlagen / ob mangel der leer im Biener Per kirchen gefpürt wurde / den felben anzůſpꝛaͤchen vnnd ordenlich ouch ernſtlich ſich mit jm von beſſerung vnderreden. Vnnd da die Toͤuffer bie wider ſagend / ERs gebüre ſich nit vnder we⸗ nigen das raͤchtfertigen / das offentlich in Ver kirchen miß⸗ handlet ſyerantwortend wir / daß die haͤndel / die man ſunſt nit vertragen oder ſich jren verrichten Fan guͤtlich / niemant von ale terhar baß und fridlicher Fönnen vnd mögen verbeſſeren / dann äben die elteren Ver kirchen. Vnnd was vor denen gehandlet / wirt nit hinder dẽ ofen / als ſy ſpraͤchend / verſtrichẽ Es iſt aber diſen lüten ſtaͤts nun vmb das thůn / daß ſy vor der gemeind rn jr hertz erkültind / ja jr klapperſucht Büßtind. Da hofftend y allwaͤg etliche vnruͤwigere zefinden / mit denen ſy moͤchtind 4 37 se d ä bekla⸗ Perfiopfien arum end jr üch ouch deß nit gägen uns BeFlas gen / daß wir in üch verbaltind vnnd —— ie flüß deß de hu läbenden waſſers. Dann was waffers jr joch bißhar vßgoſſen babend/ift jmfelbe alle zyt glych gewäfen/ trüb vnnd vnrüwig vnd zaͤngkiſch. Man merckt Ihr wol daß jr von üch felbs nit nun wol vergůt babend / fonder ouch hochs von üch felbe hal⸗ tend / als die jr Vie fyend von Venen fo beılfaine flüg flieffend. gend lügend daß jr üch nit übel mit ſomlichem veryryffind. Es bat wol der Zerr under diſer figur Johan. am 7. geredtvon finem heiligen geift / ich Beforg aber jr babind den felbennody nit fo rychlich empfangen ,Befonders Vicwyl er By den fridfams men / demuͤtigen vnd erſchlagens hertzens wonen wil. Oder fa. dan / was jr noch bißhar herfür bracht habind / daß doch fo vnd nodtwendig ſye / deß die kirch nit baß manglen vnnd arumb mer truren dann ſich deß e froͤuwen möge vnnd das haben muͤſſe? 4. Ir ſagend / wenn man inunfere kirchen komme man ————— nun einen reden hoͤꝛe / ſo koͤñe man ſy nit halten für ein geiſtliche renenoner gmeind. Ja weñ glych ein Apoſtel in vnſere kirchen kaͤme / mit dem prediget. befaͤlch / wurde jm nit zůgelaſſen ſin geiſtliche gaaben mit re⸗ den ʒůtellen / ſonder er muͤßte ſchwygen / vnnd allein den pres diger laſſen reden. Hie ſagend wir / Iſt dann kein gmeind ein liche gmeind / darinn einer allein redt / fo muͤſſend merteils gmeinden / die Chuſtus vnd ſine Apoſtel gehalten / nit geiſtliche gmeinden gewaͤſen ſyn. Dann ye kundtbar iſt daß der Gere allein/nady luth deß heiligen Ruangeliũs / geprediget / vnnd jm

Widerdie Widertsuffer

niemant one die Dbarifeer und fine widerſaͤcher / vnderredt ha⸗ bend. Onnd vff den heiligen Pfingftag / ale Vie Apoftlen den beiligen geift empfangen battend/prediger doch Petrus alleine vnd wiewol die anderen Apoftlen nütminders warend dann Petrus / ſtund doch nad geſchaͤchner predig oder inaller pre⸗ dig Petri Feiner Var / vnd Di Petrum ſchwygen / damit ouch er red kommen vnd fin Befonders gefägtle noch ouch darzů / wie die Töuffer/machen koͤnde. Darumb ifts gewüß / wenn chon ein gefandter von Bott in vnſere Firdyen kaͤme / vnd hate Euangelium von Ver Befferung Veß laͤbens vnnd von Ver versybung der fünden imnammen Jeſu Chꝛiſti / einfalt predie gen/wurde er deß wol friden ſyn / jm wurde ouch nit ſo gar aach vnd watz ſyn prophecien / als man ſicht daß üch Töufe

en iſt. Diezöuffe _ Ond beſchluß diſes 8. Töuffifchen artickels / hoffend wir fehentirchen] daßß ſich nun mer mit örtlicher warbeit grundtlich erfunden nach en habe / Daß unfere kirchen raͤchte kirchen (yend / die Feinen man» nirächte gelan Chꝛiſtlichen oꝛdnungen habind / vnnd mit nam̃en / daß Kirchen. wir in onfern kirchen nüt wider Chriſtliche o:dnung Cangäben durch Paulum 1.€C0:.14.) bandlind / fonder Chꝛiſtenliche ord⸗ nung racht wol und ftyff haltind. Dann wir ye Vie predig Veß reine göttlich worte mit rächter ordnung / mit zierlicher zucht / vnd güte friden/ vnnd dar ouch und mit Befferung habẽdr ja wir Fönnend ouch anzeigen / mit Ver warheit vnnd mit der nad Gottes / daß wir in vnſeren kirchen habend / deß Vie Toͤuf Ofen kirchen manglend/ja daß wir habend äben das ſtuck ie ordnung / welche die Töuffer bie pngefürt habend. Dann in vnſeren Fischen find mañ bericht Ver froͤmbden ſpraachen / vnd Befonders Ver heiligen vralten Bibliſchen ſpraachen / deß He⸗ breiſchen und Griechiſchen: in den felben ſpraachen laͤſend ſy / ye eins vm̃s ander / die heiligen gſchrifft nit allein / ſonder legends ouch v zur beſſerung. Dannenhar wir yetzund fry reden doꝛf⸗ fend / daß nach Ver raͤchnung Ver Toͤufferen ſelbs / jre kirchen nit raͤchte kirchen ſind. Dann ſind das allein raͤchte kirchen / als ſy für gaͤbend / Vie Vie ordnung Pauli 1.Cor.14. habend / vnnd nd das nit raͤchte kirchen Vie ſy nit habend / fo müß yetzt vnwi⸗ derſprꝛaͤchlich / nach jrem eignen vrteil volgẽ / daß jre Toͤuffiſche kirchen nit raͤchte / vnſere aber raͤchte kirchen ſyend.

Das dritt Bůch. 101 Dafı man dieheilig göttlich gichziffe offegen fölter vnd můuͤſſe / vnnd wie man fprächt und C hriſtenlich vßlegen moͤge / Cap.ir.

D En artickel wider die vßlegung der gſchꝛrifft / habend Von der vhle⸗ Ar

Vie Tönffer zum teil ouch gmein mit allen denen, die ne deß pzedigens vaft ınud/lyde moͤchund / man machte cs nun Furg: das iſt / läfe jnẽ nun ein Fleine ftück le dern Euangelio/erflarte oder legte das nüt / mit zügeleitenCals ſy ſpraͤchend) worten / ſond lıeffend es einen yeden nach finem geiſt / das ift wie es jm wolgefiel und wol F&s me/vBlegen. Soͤmliche find gar vnwıllıg mit der vßlegun der geſchrifft / vnnd noch vil vnlydiger mit Ver ſtraff: ſagend woͤltind nu ungern das wort Gottes bören/ aber Yas vßlegen dnd diee zůgethone wort Ver predicansen/ Fönind noch mögınd fy weder für das wort deß 7 Ss erkennen / noch willig hoͤrẽ oder annemmen. Vnnd woͤllend aber fömlichenit by jnen ſelbs ermaͤſſen / daß der —— ampt iſt nit nun den Text goͤttli cher geſchrifft vorzüläfen/ und by dem büchſtaben blyben / ſon⸗ der ouch den ſelbẽ nach gelaͤgenheit der orren zyten vnd perſo nen / ja nach Chriſtlichem verftand / zur leer / zur vermanung / zur ſtraff / zum troſt vnd zur Befferung 08 vf buwung rich⸗ ten. Dañ was leert anders Pauius in ſinen epiſtlen zům Timo theo Tito / da er vnder anderem dem pꝛediger ſagt: Flyß Timoth .r. dich erzeigen einen bewaͤrtẽ arbeiter/ deß ſich nit ſchamẽ 5 der das wort der warheit rächt fürſchnyde. Was ıft aber #6 wo:t Ver warbeit raͤcht fürſchnyden / dañ Pieleer oder die wort unnd Büchitaben der geſchrifft / mit hriſtlichem verftand raͤcht und zur Befferung fürtrage / dz mut jre der zühöser geift lid) gefpyfer und vfbuwen werdeim glouben und Ber licbez Vnnd wenn die predicanten nüt anders fürtragend / dann Diepredigen &ben das im wort Gottes / dem finn und verftand nach / Begrif S1mäsls Das fen ift/ob das glych wol mit anderen vnnd vilmer worten lirs Höten. tragen wirt / ſol es doch darum̃ nit als deß menfchen wort / gtelo gedicht verachtet und verſchetzt werden. Sann das wort Gottes blybt allwaͤg das wor Gones / vnd wirtnit geänderet oder nüte gemacht Baß es nit mer das wort Gottes fye) damit oder dardurch daß es von menſchen mit anderẽ vnd ans deren worten geſchriben oder geredt / ſo verr es dennocht ouch von ſinem raͤchten finn vnd verftand nit veränderet vndabges (dient wirt. Sa fo müß vnnd folman ouch nit vff diener

“Wider die Widertoͤuffer

ſaͤhen / der da prediget /fonder vff das mercken / Pas gepredir wirt. Das felb folman denn halten vnnd gägen dem wort _ Gottes / in Ber heiligen geſchrifft Begriffen / vnd an dem felben probieren nach Ben reglen die Bald hernady volgen werdend/ ob es darmit oder darwider lute. Dann alle Vie ein onwillen vnd zwyfeltragend an Ver pzedicanten vßlegung Ver gſchrifft vnd predigen / koͤnnend nütrichtigers noch Beffers thůn / dann nachuolgen dem byſpil der glöubige zu Berrhea / von welchẽ Acio · i7· Lucas ſchrybt / Diſe warend einer edleren vnd beſſerẽ art / dañ die Theffalonih. Dañ ß namend das wort ganz willig vf/ vnd erforſchetend täglich Vie geſchrifft ob jm alfo wäre. Pe Es redend funft die Töuffer nit vnraͤcht Vie geſchrifft fölle legeroerden Mit vßgeleit werden / nach eines yeden Befonderen verftand 08 nach eines yes vlegung. Dann ouch Ver heilig Petrus geſprochen / die pro⸗ er pbecy Ber geſchrifft / ſiande nit in eines yeden Befonderer vßle⸗ gung . Darumb wil ich hie erflärung diſes bandels/ zum erften anzeigen) daß man Vie gefbuff fölle und müffe vßlegẽ: demnach etwas anzeigung gäben/ wie/ oder durch was wyß end maß man ſy moͤge raͤcht Chriſtlich vßlegẽ. Und damit ver boff ich Flar erwyfen / dz in unfern kirchen mit Ver vßlegũg Ver geſchrifft / nüt wider Gott / wıder fin wort vnd ordnung ge balten vnd gebzucht oder gebandlet werde/zc. Dapman för Zumerften/ daß man fölle und müffe die gſchrifft vßlegen / die, leert ons die ſelbs erfarung in heiliger Goͤttlicher geſchrifft / vßiegen. welche vil / ja vnzalbar / ſprüch hat / die man keins waͤgs nach dem bůchſtaben / oder den bloſſen wortẽ nach verſton kan noch Johan.i. ſol:als das geſchriben ſtadt / Das wort iſt fleiſch worde. Dann Gott iſt nit menſch worden / vff die wyß deß werdens / wie waſ fer wyn ward Cana: dann das waſſer was nit mer waffer/ fonder was wyn worden / vnd was da nüt dann nun allein wyn. Gott aber ift unwandelbar und ewig / hoͤrt nit vf / vnd kan ouch nit in ein ander Bing gewendt und keert werden. Darum̃ ift das wort nit alfo fleiſch worden / daß das wort verwandler/ vnd yerz nüt dañ fleifch fye : fonder Bas wort / das ift Bott / iſt an finem wäfen Blıben/ bat aber in dem Iyb Ber Jungkfrouwẽ Marie das fleiſch angenom̃en / daß vnſer Kerr Chuiſtus yetʒ miteinanderen iſt warer Gott vnd menſch. Vnd diſen verſtand gibt vns in die band Paulus / Ver den Hebreeren ſpricht / Oebt. 2. Chriſtus habe den ſamen Abzabe angenom̃en. Merck —* er ſpꝛicht Angenommen. Da ye eins ſyn müß das annimpt / —* an

Das dꝛitt Bůch. 10% ander das angenom̃en wirt. Aber Vie Beide werden® nun ein perfon. Item / vnſer err Chꝛiſtus ſpꝛicht / Der vatter ift groͤſ⸗ fer dañ ich. Wenn man diſe wort nach dem bůchſtabẽ / daß iſt / nach Ver Gottheit / verſtuͤnde / fo kaͤme man in groſſen irrthum̃. Darumb můß man ſy verſton nach der menſchheit / nach wel⸗ cher er minder iſt dañ Ver vatter / als abermals Paulus den Gebꝛeern uns berichtet. Item / vnſer Herr Chriſtus wirdt ge⸗ 2.Corineh.s- neñt die verflüchung vnd die ſünd: vnd iſt aber weder die ver⸗ Galat. fluͤchung noch fünd/aber wol das ſündenopffer / das die ſünd vnd verfluͤchung hinnimpt: welcher er ouch geneñt wirt das lamb Gottes / das da hinnimpt Vie ſünd der waͤlt / ꝛtc.

- Vo: jaren Fam bie von der Toͤuffery —— in gefaͤngknuß el ein verwirrser menſch / welcher durch Yen Büchftabe d gſchrifft Marie/ond dahin Formen wz / dz er fry ſagẽ gedorfft / Maria Vie ewig rein

Jungkfrouw / hette nach —— Berren Chꝛiſto By Joſcphen

noch mer fiinen als ich jm fürhielt / das waͤrind der gſchrifft vngemaͤſſe / dem Herren Chꝛiſto / ſiner reinen müter/

dem heiligẽ Joſephen vnwirdige abſchüchliche gedanckẽ /

die vor zyten der vnrein Secter Heluidius gehebt hette / ge

bürte Feine Chriften ſomliche ergerliche meinung halten 08 leeren. Antwortet er / Deren miner meinung hab ich heytere gſchrifften. Deß ich Begärt/ daß er mir ſoͤmliche zeigen wölte: zeigter mir Mattheo diſe worr/ erC Joſeph) hat ſyxc Ma

riam) nit erkeñt / biß ſy jren erſten fun geboren hat: und dz Far cobus heyter geneñt wurde ein Brüder deß Herren / ꝛtc. Vnd da ſtuͤnde Ber buchſtaben klar / vermeint ouch man ſoͤlte jm den nit anders vßlegen dañ eben wie er lute / ꝛc. Daruf ich jm vilfaltig anzeigt / daß man die gſchrifft vßlegẽ müßte/ vnd grad Vie ort

‚Die er anzogen hette: doch ouch nit nach vnſerm gůͤtduncken / ſonder nach und mit der gſchrifft / und mit dem glouben ſelbs.

Da gäbe aber der gloub / und bekenne heyter / daß Maria ſye

ein Jungkfrow / frylich vor / / nach der geburt Chzifti/als ouch Iſaias Ezechiel bezüget habend. Darum̃ ſye Vie züg⸗ Iraier. nuß Matth.i. Er hat ſy nit erkeñt / biß ſy jren erſten ſun gebar Eech · 44. Jeſum / ein beſundere art vnd gattung redẽ: glych wie man

lißt von der Michal Dauids hußfrouwẽ / Michal Sauls 2.Sam.s. tochter hatt kein kind / biß an den tag jrs todts. Dañ wie di⸗

ſer red nit volget / daß Michal in vnd nach jrem tod kinder ge⸗

hebt habe: alſo volge ouch nit / daß nach Ver geburt Chriſti / Jo

ſeph Mariam erkennt habe. Das dann Jacobus * minder

ij

Gen.in. 13.

Die gſchrifft

von Cheiſto

vnd nen A⸗

p lien vßge⸗ egt.

Wie man die

heiligẽ gſchrifft

vßlege möge. 2. Johan. 4.

Wider die Widertoͤuffer

im Euangelio ein bruͤder deß Herren geneñt werde / heſchaͤhe aber nach art Ber gſchrifft / welche bruͤders vnd ſchweſter kind / Bzüdern nenne. Dañ Abraham nennt Loth ſinen bruͤder: vnnd was aber Loth nit Abrahams Brüder / ſonder Abrahams bruͤ⸗ ders ſun / namlich Arans. Vnd als er daran nit kommen wolt / zeigt ich im daß Jacobus der deß Herren Brüder geneñt wirt Marci o.weder Joſephen zum vatter / noch Mariam die müs ter Chaifti/ zur müter gehebt habe. Dann 2. ſye gewes fen Alpbei fun vi Marie / Marie aber nit Ver Jungkfrouwẽ / ſo der Alphei wyb/welde was Marie der Jungkfrouwen ſchweſter· Dann Fobannis 19. wirdt fy ein ſchweſter Marie / vnd von jrem vatter (Maria E leopbe geneñt. Das zeigt ich jm wyter dem 10. Matth. cap. s. vnnd ıs.Marci/zc. daß cr Be= kennen müßt/er hette ge.rrt/und die gſchrifft nit ermaͤſſen / vnd un mb ouch nit verftanden/welche rechter vßlegung wol Bes dorffte/zc.

Vber das alles habend wir gar fhöne Byfpil deren / Vie die heiligen gſchrifft vßgeleit vnnd erklaͤrt habend. Vnder welchen vorderiſt billich fol geſtelt werden vnſer Kerr Chuſtus / wel ber die gſchrifft Iſaie deß prophetẽ vßleit: wie man Flar finde Luce am 4. vnnd ouch andere gſchrifften Luce 24.cap. Petrus Ver heilig Apoftel leit die gſchufft / mſonders Ben 16. Pſalmen ouch in ſiner —— die er zu Jeruſalem vff den Pfingſtag thett / in Geſchichten Ver heiligen Apoſtlen im 2.cap. Alſo leit die kirch den ſpꝛuch Dauids im a. Pfal. in Geſchichten Ver ei Apoſt. am 4.cap. Pbilippus Ber Jünger deß Herrẽ / eit Bern herrẽ vg Morenlãd Vie propbecy Iſaie am 53. cap. / vnd Bericht und bekeert jn damit dem heiligen Chriſtlichen gloubẽ. Alle gſchrifften Pauli zügend / daß er in gmeinẽ bruch gehebt Vie heiligen gſchrifft erklaͤren.

Nach dem wir nun gwüß habend / daß man Vic heiligen ge ſchꝛrifft vßlegen fol / fo woͤllend wir für das ander beſaͤhen wie man fy vßlegen lle. Dann Ber glöubig fol ye nitannemmen eincs yetlichen yerliche vglegung. Ser heilig Jobannes heiße vns die geift Bewären / ob ſy Gott fyend oder nit. Vnnd bie müffend etliche gemerck ſyn / By Venen man deß rechten oder pnrechten verftandts gewarc/ja es müffend gemein reglen vg dem wor: Tottes genommen / in den vßlegenden vnnd zůhoöͤ⸗ renden ſyn / durch welche man recbtem Chriſilichẽ verftand

yngefuͤrt / vnd vor vnrechtem vnchriſtlichem verſtand werde:

Das dıitt Bü. 103

werde:als daß jm ein yerlicher ynbilden fol / Das wie Pie heilig ı gefbuffe nit von ond dem menſchen entfpiungen oder bär» ommen ift/fonder von Gott felbe angäben/ unnd durch ſmen geift yngeifter: alfo ölle man den rechten verftand Ber gſchrifft von keinem fleifcy/fonder von dem geift / durch welchen fy yn⸗ geifter ıft/Begären vndempfaben. Ond bie merckt ein yerlicher wol daß bierzü vil Bärtens und glöubige anrüffen hören wıl/ daß ouch ein yetlicher ſich mit allem ernfi flyſſe der demüt / nie derträchtige/ einfalte / heiligkeit / vnd reinigkeit/ frid und einige Feit. Dann Ver heilig geiſt ebet diſe tugenden/ haſſet aber vnd flücht hochfart / hochmut / boßhaffte / vngeiſtliche rouwe bergen Zacotiz. vnd alle vnreinigkeit / vnfriden / zanck / nyd / haſſz und zwytracht / oder vneinigkeit. Demnach fol und můß Vie recht vßlegũg Ver gſchrifft keins & wägs wıder ſyn (wie ouch Baoben in diſem werck gemälder iſt) den artıcPlen vnſers heiligẽ / waren / vngezwyfleten Chriſt⸗ lichen gloubens / vnd Chriſtlicher liebe / Gottes vnnd deß men⸗ ſchen. Dann Paulus ſpricht Yen Roͤmeren / Ich ſag durch Rom.i⸗. Vie gnad / die mir gaͤben iſt / einem yeden vnder lich / daß Feiner ſich vermaͤſſen ſoͤlle mer wüſſen dann man woſſen fol / ſon⸗ der ein yeder wüſſe der maaß vnd rechiẽ wüſſen: nach den vnnd Gott einem yeden die maß deß gloubens vßgeteilt hat. Vnd widerumb vergryffs der ſelb Apoſtel alle geſchufft in ein ».Timon.». Furge ſumm / ond ſpricht / Die houptſumm des gebotts iſt die a liebe/von reinem hertzen / von gütem gewiiſſen / vnnd von uns glychßnetem glouben. Dann ouch onfer Herr Chuſtus vor geleert / vnnd geſpꝛochen bat / Was jr woͤllend das üch Vie lüt Matt 7.22 ihũnd ouch jr jnen. Dann das iſt das men ie propbeten. Vnnd widerumb/ Das fürnemmift gebott im gſatz iſt das / Du ſolt den Herren dinen Gott lieben/von gan⸗ gem dinem hertzen / vnd von gantzer diner ſeel / vnnd von pe gem dinem gemüt. Vnd das iſt Bas fürnemmeft und gröffeft ebott : das ander aber ıft dem glych / Qu folt dinen naͤchſten ieben als dich felbs. In diſen zweyen gebotten hanget das gang gſatz / ſampt den pꝛopheten. Darumb vnwiderſpraͤchlich diſer Goͤttlichen warheit volget / daß alle vßlegung der gſchrifft / Vie mt dem glouben und Ver liebe Gottes vnnd deß naͤchſten nit mitſtimpt / vnrecht vnnd fliehen iſt: welche aber vff diſe vil ernennten ſtuck / vff den glouben namlich / vnnd vff die liebe gadt / ob jren glych etwas in ander u: oder

| Widerdie Widertöuffer

abgadt / ift ein rechte vßlegung / Feine wäge verwerffen, 3 _Wpterfolbiemis die recht vBlegung vor allen dingẽ dienen der eer Gottes / nit Ver eer Ver creaturen oder deß men» (dyen/ond daß man thüye den willen Gottes. Dañ unfer Herr Johann. Chrꝛiſtus fpziche heiter im Euangelio/ Wie mögend jr glouben die jr von einanderen eer naͤmmend / vnd ſůchend Vie eer nit Vie Jopan.r. won Bottallein bar Fumpt? Onnd widerumb/ Min leer ift nit Ä min/fonder Veffe der mich gefande hat. So yemãts wil deß fels ben willen thůn / wirt diſer leer halben verfton/ ob fy Bott / oder ob ih mir felber rede. Waͤr jm ſelbs redt / der cht fineigne eer: wär aber des eer fücht Ver jr gefendt bat/

Ver i —3 in dem ſelben iſt kein vngeraͤchtigkeit. So dann find noch andere gmeine reglen / nach welchen man ſol vnd můß die geſchrifft vßlegen / als das man einem oꝛt das etwz zwyfelhafft oder Yunckelift/ andere ort die klaͤrer find entgaͤgen ſetzen / vnd es alſo erlüteren ſol. Dann nach der vile vnd heitere der ſpꝛüchen Ver gſchrifft / ſoͤllend die minderen vnd dünckleren erfläre werde. Wie ouch Petrus Ver heilig Apoſtel Maith.4. lert 2.Det.ı. und vnſer Herr Chriſtus mit ſinem Byfpil/ da er dem Tüfel/ der gſchrifft ynfuͤrt / ein ander ort Ver gefchrifft ent-

sägen fasst. s Ifo Vienet ouch vilzü erflärung Ver gſchrifft / wenn mann Vie vmbſtaͤnd / als zyt / ort / perſon / anlaß / vrſachen / vnd der glys Rom. chẽ / eigentlich beſicht und ermißt: als Paulus gethon da er fra et / wenn Abraham der glouben ſye verraͤchnet zur geraͤchtig⸗ eit/ vor oder nach Ver beſchnydung? Derglychen exemplen vil mer moͤchtind anzeigt werden. Hiemit woͤliend wir vns aber vernügen laſſen / vnd anzeigt haben / daß vnſere leer / vnſer Fire chen / von Ver vßlegung der gſchrifft / nüt vnraͤchts noch vnchri ſtenlichs haltet / und uns deßhalb die Toͤuffer mit Feinen fügen oder einicher BilligFeit ützid anzüflagen/ oder fo fy andere woͤl⸗ sind thůn das fridliebendenlüten gebürt / Fein raͤchtmeſſige vr⸗ ſach von unfern Firdyen abzüträtten und abfünnderung an zürichten habind. Onnd hiemit wil ıdy ouch yetz / mit —— Gott vm̃ ſine gnaden / diſes dꝛitte Bücy wider die Toͤuffer enden.

Das⸗

104

Das bierdte Buch wider die Midertöuffer.

Daß onfer heil allein ſtande in Chriſto Jeſu vnd fl- ner erloͤſung: von ons aber angenorfien werde durch den glouben / vnd nit durch die werck: vnnd daß dife leer die war Prophetiſch / Euangeliſch vnd Apoſto⸗ liſch leer / nit ein zeuil ringferige leer der pꝛedican ten ſye. Cap...

As vierdte Bůch woͤllend wir / in Gottes nammen anheben / an der fürnem⸗ ſten leer deß heiligen Kuangeliums Jeſu Chꝛiſti / welche Inh daß all vnſer heil ftäde in dem einigen Gottes fun vnferem ers ren Jeſu Chꝛiſto / weldyer ſye die graͤchtig⸗

vnfer find / vnd Bag wir ſoͤmlich beil und den beiland annem⸗ mind allein Yurch den waren glouben in jn / vnd nit durch Vie werck. An diſem houptartickel aber manglet vnſeren Töuffes ten nit wenig. Dann fo wir diſen artickel Flar vnd einfalt pre⸗ digend / ſagend ſy / vnſere predig hye vil ringferig/ Befondere yerztdan in diſer ſchnoͤden / verderbten waͤlt / deren man vilmer

ꝛedigen ſolte von gůten wercken. Dañ die waͤlt / weñ ſy hoͤre /

as alles heil ind gnügtbäyung Chꝛriſti ſtande / vnd wir durch Ben glouben / vnnd nit durch die werck / from̃ werdind / bꝛinge foͤmlichs nüt dañ liederliche in lüten. Es moͤchtind vilicht ſyn / die von diſem houptartickel nit vnraͤcht hieltind: aber ich hab noch bißhar wenig oder Feine geſaͤhen noch gehört Vie ſich nis bie babind angeftoffen. Etliche Vie ſich ſchetzend Vie gar pro⸗ bierten leerer /lerend wol ouch den glouben / vnd gaͤbend jm 3b die graͤchtmachung / doch nit anders / dann daß vnſere werck hier ouch erwas haͤlffind / vnnd es Ver gloub in Chriſtum / nit allein thͤye: vnnd teilend alſo die graͤchtmachung under den glouben / vnd dar ouch vnder deß gloubens gůte werck. Hie mit ſtimmend ſy mit etlichen Baͤpſtleren / vnnd mit denen / mit welchen Paulus der ſaͤlig Apoſtel Yan ſchwaͤren ſpan gehebt hat / deß er gedenckt in ſinen Epiſtlen / inſonders den Gala⸗

Der predicans ten leer vil ringferig für di ſe waͤli.

10

keit vnnd gnuͤgthuͤyung oder bezalung für

D:dnung der handlũg Difers 20. arıistels,

Don der vols

erren Chriſti

“Wider die Widertöuffer

vnd der vom Luca ouch anzogen wirt / in Geſchichten Ver heiligen Apoftlen/amıs.cap. Dann es warẽd lerer / die wider Paulum lartend / der glouben in Chuſtum / one das gſaczt / machte nit heil. Da aber alle Apoſtlen vnd Vie gang kirch Sieruſalem / mit Paulo zůſtimptend / die widerwer tigen Pauli verwurffend / vnnd in jnen alle die / die glychs mit jnen haltend.

Damit aber hie nit lange vnnd wyt har gereichte anzüg be⸗ ſchaͤhind / vnd die ſach / die ſunſt an jren felbe klar vaſt frucht bar vnd allen nodtwendig willen iſt / verduncklet / durch langes vnniitz geſchwaͤtz vnfruchtbar werde / wil ich ein kurtze erFlärung vnd Bewyfung thlin / daß vnſere leer von diſem han del wol gegründet in haliger geſchrifft / die rächt vralt Euange⸗ liſch und Apoftolifdy leer fye und Blybe/ und daß Ver Töufferen #lag bierinn wider uns /fo vnbillich ſye / daß wo diſe ERuange⸗ liſche und Apoſtoliſche leer nit oudh mit uns annemmind / nim⸗ mer heil werdind werden. Onnd da wıl ich yetzt allein die fürs nemmen puncten Bifer ſach handen.

1. von der volfomne gnügıbüyung vnſers Herren Jeſu

am z. cap. wider den Müntzer etwas geſagt / dern ſelben ſag

* 3. Cheiſti für vns armen fündern/ hab ich ouch dauoꝛ im ı. Büch

ür ons armen Under.

Eyhels.

ich yetzdan das allein / daß die fry gaab oder ſchaͤncke der gna⸗ den Gottes / und Vie verzyhung oder nachlaſſung Ver fünden/ welche wir beiter verjähend in artıchlen deß gloubens/und Bes

ärend im heiligen Datter unfer / darzů heiter Beztiger wirt Peiligen Apoftolo Paulo Yen Balat-amz. unnd den Rö+ meren am 4. vnd 11.cap.allein Frefftig gnüg ſind / den verdienft er a wagen vmbzefeeren. Dann ye vnwider⸗ ſpꝛaͤchlich iſt / daß das uns geſchaͤnckt iſt gnaden/weder vers gulten noch bezalt iſt. Dann wäre es vergulten und bezalt / ſo wäre eo kein gnad noch ſchencke mer. Gnad oder ſchaͤncke / vnd verdienſt vergaͤltung ſtond nit / als Paulus Kom. nı.fpziche/ by einanderen. Nun aber iſt uns das heil gnaͤdig geſchaͤnckt: ja ee dann Vie gründ Ver waͤlt gelegt wurdend / Fi wir erwels daß wir vg gnaden/ im Blür Cheifti / ſoltind gewaͤſchen werdẽ. Darumb gloubend wir ablaffung oder verzy hung Ver fünden. Das aber wirt den (duldner nadhgelaffen und verzigen oder durchgeſtrichen / das ernir hat / vnnd darumb nit Bezalen Fan noch mag. Dann hat er Vie ſchuld Bezalt oder mag ers erlegen/ fo Bedarff es Feins nadplaffene. Im heiligen Ruangelio

u un 0 2

Das vierdt Bach. iey

Ver Herr / Es hatt ein laͤhenherr zwen ſchuldner / do ſy aber nit Euer. alen mochtend / hat ers beyden geſchaͤnckt. Vnnd das iſt / das

Daulus gefpzochen bat / Gott hat uns Finderen angenom⸗ men / durch Jeſum Chriſtum / in jm felber / nad) dem wolgefal len ſines willens / lob der herrligkeit ſeiner gnad. Gnügs thůn zwarẽ iſt / fo vil thůn / als gnüg iſt verfänen deſſe zorn Ver über dich erzürnt was: oder einem fo vil thůn oder gäben/ ale viler dir hoͤuſcht und Yu jm ſchuldig Bift. Lieber wär läbe aber bie vff erden /in diſem ellenden fündigen fleiſch / Ver ſich doch underfton wölte / dem grim̃igen zorn Gottes / wider Vie find vnnd fünder entbzunnen/ loͤſchen ? Oder welcher ift fo rych / daß er möge alle fine ſchulden / die er Gott ſol / vnnd alles das das Gott von jm forderet / bezalen vnd leiften? Koͤnnend vnd vermoͤgend wir ſoͤmlichs / warumb iſt dann Ver ſun Got⸗ tes von him̃len kom̃en 2 Oder woͤllend wir ſagen / daß wir vn⸗ fer ſelbs erloͤſer vnd Begnädiger ſyend? Das * verr. Soͤlichs waͤre dem Herren / der vns erkoufft vnd bezalt hat (als ouch daoben geſagt iſt) verlougnen. Gnůgthůn und bezalen / erloͤ⸗ fen und begnaͤdigen / iſt im grund einerley. Diewyl dann nun ein einiger / ewiger erloͤſer im himmel vnd vfferden iſt / ſo volgt vnwiderſpꝛraͤchlich daß ein einige/cwige/vollfomne gnůg⸗

üyung ſye / der tod oder das lyden Herren Chꝛiſti.

oͤlichs werdend wir noch wyter in nachuolgender hand⸗ lung hoͤren.

2. Dañ das wir wyter leerend / daß man durch den glonbe zu allein / vnd nit durch Vie werch/von finden gereiniger/froin ge ynferheil, macht und heil werdind / gründet fich vff Vie vorgend leer von Fer einigen / ewigen vollEomnen gnügtbüyung vnſers einigẽ Herren underlöfers Jeſu Chriſti: vnd Das felb nachuolgender geſtalt. Das heil der menſchen / die verzy hung Ver ſünden / die gerechtigkeit vnd ſaͤligkeit kan vff niemãts anders gegründet werden/ dann allein vff vnſeren Herren Chriſtum ? wie Pau⸗ lus züget / vnd ſpricht: Es mag nieman einen anderen grund legen vſſert dem der gelegt iſt / welcher iſt Jeſus Chiiſtus. Serglychen ouch Petrus ſagt: Es iſt ſunſt in keinem anderen das heil. Dann es iſt ouch Fein anderernam vnder dem him⸗ mel den menſchen gegäben, darinn wir möffind ſaͤlig werden. Darum allein durch die menfhwerdung / durch den tod / vnd vrſtende / das ift / durch den ganzen handel vnnd gehorſam̃e Chꝛiſti ift Gott verfüner/ daß uns vnferefünd/von blůt

Roms.

2.Korinth.s.

Etind heißt

ie fündenc

“Wider die Widertöuffer.

wägen / nit mer verrechnet/ fonder die vnſchuld / gehorſamme vnd gerechtigken Chriſti ons vfgerechnet / als vıl ale vnſer eigen wirdt: vnd alſo werdend wir allcın ın huſto vnnd in ſi⸗ ner begnaͤdigung / gnuͤgthüyung vnd erloͤſung from oder ges recht / der ſunden ledig / vnd erben deß ewigen laͤbens. Darum horend yetz Ver heiligen Goͤttlichen geſchrifft mer zügnuſſen. Paulus ſpricht den Roͤmern / Sy habend all geſundet / und. man glend Ver cer Gottes / werdend aber vergaͤbens (vß gna⸗ den one verdienft ) from̃ gemachet / durch die erlöfung/ die da iſt in Chriſto Jeſu / welchen Gott verordnet hat einer verfüs nung durch den glouben in ſin blůt / ꝛc. In Ver ſelben Epıftel arm vierdten capitel/ züget er gar vilfaltig / daß vns vnſer ſund ee von Chriſti waͤgẽ / vnd nit gerechnet / der gloub aber / oder die gerechtigken Ebaufti / Die wir Yard den glouben ans nemmend / oder vnſer fyn glonbend/verrechnet werde zur ges rechtigfeit. In Ver anderen den Corinthern fpricht er alfo/ Gott bat uns mit jm felbs verfünet / durch Jeſum Chriſtum. Dann Gott was in Chuiſto / vnd verfünet jm felber die wälr/in dem das er jnen Die find nit zürechnet. Denn er bat den / der

fi ; 1 R 8 J kein fünd weıßt/ für une zur fünd gemachet / vff das wır injm:

fame bezatung Die gerechtigkeit Bortes wurdind. Und den Coloffern am

Der fünten/

angebılder in Dem filnden»

erften capitel ſpricht er abermals’ Re hat dem varter wolgefal len / daß in jm alle völle wonen ſolte / daß alles durch jn vers

boct / leuu.is. ſuͤnet wurde / es ſye vff erden oder im himmel / Bamır daß cr frid

Durch den

machete durch Das blůt ſines crützes / durch ſich felber. Vnnd diewyl dañ diſe Apoſtoliſche leer ouch mit der Kuangeliſchen leer / als dem 1. 3.5 6. 10. cap. Joannis / befeſtnet vnnderlü= teret wirt / ſollend wir vngezwyflet glouben / daß vnſer heil al⸗ lein ſtande in dem einigen ewigen heiland Jeſu Chriſto.

3. Soͤmlich heil aber / das iſt die verzy hung Ber ſunden / die

ei gerechtigkeit unnd ewige fäligFeit / dic allcın ım Sun Gottes frus ennd fin iſt / wirt ons menfdhen von jm durch finen geiſt mitgeteilt / vnd

heil von vns angenom̃en.

von vns durch den glouben angenommen. Vnnd hie ſagt yetz die geſchrifft / die menſchen werdind froim gemacht durch den louben / vnnd nit durch die werck. Dann Chuſtum vnſeren erren mit allen ſinen gnaden / nem̃end wir an mit dem glou⸗ ben / ſo wir von grund vnſers hertzens (erlüchtet durch den

heiligen geiſt) veſt vertruwend / vnnd es gentzlich darfür hal⸗ tend daß vns Gott Ver vatter / ſiner erbermbd vnd gnad / in ſinem Sun gnaͤdig worden / vns vmb ſinetwillen vnſer fünd nie

Das vierdt Bůch. 106 nitrechne/fonder die gehorſam̃e vnd gerechtigfeit Chriſti rech⸗ ne / vnnd vns Vie wir yetz ledig von Ver ſünd / tod / Tüfel / vnnd hell geſprochen ſind / für fine kinder babe. Es mag ouch Vie ver beiffung Gottes in Chriſto allein mit dem glouben / vnnd nit mit den werckẽ / das iſt / daß wir das oder das werchhügind/ angenommen werden. Soͤmlichs leert vns der Herr in dem Euangelio / da er vns die vfgericht erhin ſchlang / die ein vor⸗ bild deß crügges Chriſti geweſen / fürſtelt / vnnd vns leert / wie das laͤben allein in dem mittel Gottes / in der ſchlangen ange⸗ bildet / vſſet jren in Feinen mittlen geweſen / alſo ſye noch das heil allein im crützigeten Sun Gottes: vnnd wie man deß laͤ⸗ bens in Iſrael niener durch anders / dann allein durch ge ſam̃e anſchouwung / teilhafft worden :alfo werde noch das läs ben vnd alle gürer Chriſti allein durch den glouben den Chꝛi⸗ ſten mitgeteilt. Dann welcher von fhürınen ſchlangen geſto⸗ chen was / waͤre nit geſund worden / was er ioch ftir werck ge⸗ thon hette / als wenn er ſchon all ſin haab Bott geopfferet / den gantzen tag gebaͤttet / ſinen lyb gecaſtiget / vnd gefaſtet hette / er ‚wäre dann gehorſam geweſen / und hette die vfgericht ſchlan⸗ gen angeſaͤhen. Alſo zwaren werdend wir durch den glouben

" (welcher iſt die geiſtlich recht anſchouwung Chriſti) Ver gna⸗ den Gottes und Chꝛiſti teilhafft / vnd durch Feine werck / was (7 4 für werck De: ch a

o werdend in Ver geſchrifft ge werck / die geſatz OP" werck heiffend / frylich As * gſetz Gortes beſchaͤhend/ Io malchiache als daß Ver menſch nit ſtilt / mi eebricht / ouch anders nit thůt das das geſatz Gottes verbüt. Don fömlidyen wercken redt Paulus / vnd ſpricht / Durch die werck deß geſatzes wirdt Fein Rom3. feiſch gerecht gemachet. Ich verwirff die gnad Gottes nie, Galaız, Dani fo die gerechtigkeit Yurd das gſatʒ Fumpr/ fo iſt ye Chri⸗ ftus vergäblidy geſtorben. So ſind werck Vie man nenn? mag werck deß gloubens / ale Vie da Befchäbend von vnnd durch plöubige lut: als Vie Abraham thet / welcher vor dem gſatz ges &bt/onnd waren glouben gebebt bat. Darumb fine werck nit farzes/fonder gloubens werck warend. Don felben redt Dau us / vnnd ſpricht Was fagend wir dann von unferem vatter Xom 4. Abꝛaham / daß er gefunden babe nach Bern fleiſch? Dann iſt Abraham durch die werck fromm worden / fo bat er einrüm/ aber nit vor Gott. Dann was ſagt die geſchrifft / Abraham bat Gott gloubt / vnnd das felbıft im zur —— gerechnet ij

N

Allein durch Den glauben] mit Durch die

Wider die Widertsuffer

worden. So volgt yerzdan vnwiderſi aͤchlich / Das wir überaf durch Feine werch/ was nammene fe io tragind / fy heiſſind

werck werdid. werck deß gfane Gottes / oder werck deß gloubens/ fonder als

wir from.

lein durch den glouben from̃ vnnd gerecht vor Bott werdind. Ond wär ıft bie fo vnuerfiendig / Ver nitmercke / daß weñ ein boum gůte frucht tragen ſol / ſo müß er vor gůt ſyn? Alſo ſoͤllend wir güte werck thůn / ſo muͤſſend wir vor gůt vnnd gerecht ſyn. Was machet vns aber güt oder gerecht Zwaren nit Vie werck die erft volgend wenn wir gerecht find / fonder Ver gloub ın Chriſtum. Sann dem glouben vnnd vg dem glöubigen/ der yez in Chriſto from worde ift / volgend erfi die güten werck/ und gondnit vo: Ver grechtmachung / daß fy die ſelben verurſachind / verdienind machind. Es můß ye einer um erſten from̃ ſyn / ee er from̃e thaaten thüye. In Chriſto vg em glouben werdend wir aber durch Yıe luteren gnad Bots tes from. Sarumb fo blybt es ſiyff unnd waar/ daß wir allein durch den glouben/ nit durch die werch from werdind. Dann Yurc den glouben / vnd nit durch die werck / faſſend wir vnnd nem̃end an Chriſtum / vnd werdend teil hafft ſiner gnaden.

—— dir SDoch hoͤꝛe man beſſerem Bericht vnnd merer ſicherheit

Atto.ꝛc.

Salarıza

Flare sügnuffen der Goͤtllichen geſchrifft. Joan. am 6. capitel ſetzt onfer Kerr Chriſtus diſe für glych krefftig / vnnd ie eins verſtandts ſind. Warlich ſag ich üch / waͤr in mich gloubt / der hat das ewig läben. Ond warlich ſag ich üch / waͤr mich aͤſſen wirt / der wirdt vmb minet willen läben. Dann wie man mit dem aͤſſen die ſpyß annimpt / alſo nimpt man durch den glouben Chriſtum an Der heilig Apoſtel Petrus ſpricht/ Chꝛriſto Jeſu gaͤbend zügnuß alle propheten / daß ein yeder der in jn gloubt / durch finennamen die verzyhung Ver fünde em⸗ fahen fölle: Merck bie daß der ine bziftum gloubr/ verzy⸗ ung der fünden empfacht. Sarumb diſe leer ift Vie pꝛophe⸗ tiſch und Apoftolifch leer: Dann grad alfo redt ouch Daulus- vo: dem künig Agrippa / vnd fpricht/ Gou bat geſprochẽ / Ich fenden dich yetzdan under die Bass daß Yu jreougen off> niſt / vff Das fy fich Befcerind von der finfternuß zum liecht / von deß Tüfels gwalt Gott:Yamit ſy empfahind Vie verzy⸗ bung der ſünden / vnnd das erb vnder denen / die durch den glouben in mich / geheiliget ſind. Diſer Apoftel Paulus redt ouch wyter / vnd noch klaͤrer / Wir wüſſend rw Ver menſch nit gerecht wirdt durch die werck deß gſatzes / ſonder glou

Das vierdt Büch. 107

glouben in Fefum Chziftum. Ond wir habend in Jeſum Chris

ftum gloubt/ off das wir grecht gemacht wurdind durch den

glouben ın Chriſtum / vnd nit durch Vie werck deß gſatztes.

hie moͤchte yemants wol mit Ver warheit ſpraͤchen: Vnd wenn

dann die werck vns nit fromm machend die nach dem geſatz

Gottes beſchaͤhend: wie vil minder machend vns die werck

ſaͤlig die wir ons vnſerem gütduncken nach / uns ſelbs er⸗

findend? Da doch Ver Herr fo klar ouch geredt bat / Sy verce⸗ pn i

rend mich vergaͤbẽs / diewyl ſy menſchenſatzungẽ leered. Doch

höre man noch ein heytere zügnuß Pauli von diſem handel.

den Epheſeren ſpricht er / gnaden find jr ſaͤlig worden/ Epheſ.e.

durch den glouben / vnd das ſelb nit vg üchzes iſt ein gaab Got

tes: nit den wercken / damit ſich niemants ruͤme. Dann wir

find fin werck / erſchaffen in Chriſto Jeſu / den güten werckẽ /

welchen uns Gott vorhin bereitet hatt / daß wit darin wand

len ſoͤllind. F EEE Vnd fittenmal biemit vnwiderſpꝛ idy Bewärt oder er> Onfereleerift'

wifen ift/ daß vnſere leer von er Fnögtböynn g Cbaifti /oudy vitringferis

von vnſerẽ heil / daß allein in Chriſto ſtadt / vnd wir allein durch

den glouben in jn / vnd nit durch die werck graͤcht / von vn⸗

feren fünden vnd dem gricht Gottes ledig / vnd eerben deß ewi

gen läbens werdend / Vie war rächt Ruangeliſch und Apoftos

iſch / ja ouch die Pꝛophetiſch leer ift/fo lügind yetzt unfere Töuf

fer / wie ſy das mit fügen vnd eeren verantworten woͤllind / daß

ſy vnſere leer geſchulten habend ſyn ein Iychrferige leer. Dann

ift unfere leer cin Iychrferige leer/ fo müßte Boch unfers Vers

ren Chꝛiſti leer felbe / vnnd finer Apoftlen/oudy Ver Propheten:

leer ſyn ein lychtferige leer. Welches doch Feinem Ehziften men:

ſchen in fin hertz immermer Fommen fol. Dilmer wirt das zů⸗

gedäncken fyn/ daß die Töuffer vilringferig find mit jrẽ vr⸗

teilen. Ond verman ich bie alle Cbziften daß fy ſich hürind vo: al

len denen Töufferen die vnſere gfunde leer vonn der rächtfer>

tigung oder von dem heyl der menſchen / ein zeuil ringferige

leer fon ſchetzend. Dann diewyl es jnen fält an diſem rädsten

fürnämpften houptpuncten / fo —* vnd Fan nlirgrundtlids-

—* graͤchts noch heilſams By jnen ſyn. Eo iſt aber uns

nüt nüws noch ſeltzams / daß wir von Ver pꝛedigen waͤgen /

mit welchen wir alle eer Bott / ſiner gnad vnd dem glouben in:

Ebaiftum zůgaͤbend / geſchulten werdend.. *

ij

“Wider die Widertsuffer

Biekuangv Dann Vie gefhrifft Bezüger / daß glychs ouch dem heiligen bichleervon Paulo / aͤben vmb diſer vrſach willen, widerfaren fye. Dann ye are die widerwertigen Pauli/Paulum verſchreytẽd / ale ober larte Iisren mit finer gnadrychen predig / man fölte boͤſes thuͤn oder ſünden / 5. Damit güts daruß kaͤme vnnd die gnad überflüſſig wurde / tc. Es warend ouch den zyten Paulı / wie yetzundt vil falſcher Euangeliſcher lüten / welche die gnadrych predig von Chriſto vnd dern glouben vnd überſchwaͤncklicher gnad und Chriſtli⸗ cher fryheit mißbruchtend / jre fleiſchliche lüſt buͤſſen / aber Paulus für nütdeftminder für mit ſiner pꝛedig von Ver gnad Gottes / vnnd prediget vnd ſchreib Beftändig und Iträng daß Ver gloub in Chꝛiſtum / nit die werck from machte / vnd enderet an Ver leer ntit von deren waͤgen / die Feine gůte werck hattend / vnnd den Chꝛiſten glouben falſchlich jren boßheiten fürwelbe tend. Doch ſtrafft er ſomliche hert: welchs ouch noch hüt By tag

beſchaͤhen ſol.

Pas die Euangeliſch vnd Apoſioliſch ler von den guͤten wercken leere: vnd daß man nũtdeſtnunder die leer von dem all ein graͤcht vnd heilmachenden glou bes tn der kirchen Chriſti / vnuerfelſcht vnd rein be⸗ Halten vnd predigen ſoͤlle vnd muͤſſe. Cap. e.

Of dem glou⸗ Arumb müß ich ouch fürhin ein beſcheid gaͤben von ee Ben güren werchen / was von jnen Vie heilig Euan⸗

"N zelifh vnnd Apoſtoliſch leer uns halten vnnd leren ler. 4. Ob wir jnen glych wol die graͤchtmachũg nır zůgaͤbend / fo verachtend doch oder verwerffend

wir die werck der glöubigen gar nit. OnndBekennend eigents lich wär ſyn / daß wie einem gůtẽ boum wachßt güte frucht / alſo ehüye ouch Ver gloͤubig ware glauben güre oder graͤch⸗ te werck. Welche aber den glouben rümend und Feine zeychen oder frücht Yes waren gloubens habẽd / zeigend damit an/daß fy mer find glychßnete / dann ware Chriſten. Sie goͤttlich ge⸗ Be Veß heiligen Euangeliums vnd Apoſtoliſcher epiftien/ ftraffend fömlicye ernitlidh. Dann Ver Ber: ſpricht Was nen» nend jr mich Herr Herr / vnnd thünd aber nıt was ich üch beiff fen? Welcher mın wort hoͤrt vnd thůts / der ift einem woyfen man Gew. glych / ic. Saͤlig find die das wort Gottes hoͤrend / vnd thůnds. 33 Vnnd wär mın gebott haltet der iſt der mich liebet. Wenn ye⸗ s. mants in mir nit blybt / der iſt ſchon hinuß geworffen wie ein raͤbſchoß /

Matth.7.

Das vierdt Bach. 108

rabſchoß / vnd iſt verdorret: vnd man ſamlet ſy vnd wirfft fyine fhür / vnd ſy verbrünnend. So jr in mir blybẽd / vnd mine wort

in uch blybend / ſo werdend jr vil fruch bringen. Alſo fol üwer Matt 4

liecht lüchten vor den menſchen daß ſy üwere werck fähınd/ üweren vatter pꝛryſind der in him̃len iſt. Alſo ſpricht ouch Pe⸗ trus / Wendend allen üweren flyß an / erzeigend in üwerem glouben die tugendi / in der tugendt aber die er kañinuß / rtc. Bes ſich wyter 2.Pet.r. Eichar dienet das Paulus ſpricht / Das iſt der willen Gotties üwere heiligung / vaß jr üch enthaltind vor der hüry/zc. 1. Cheffal. Vnnd daß er merteils in allen ſinen epiſilen zum erſten flyſſig vom glouben / vnd darnach ouch von den gůten wercFen ſchꝛybt / dar vermanet vnd trybt. dem Tito ſpricht er / ſy rümind ſich wol / ſy erkennind Goit / aber mit der that verlougnend ſy jnrſidtmal ſy grüwenliche lüt ſind / vnd vngehorſam̃ / vnnd allen gůten wercken vntaugenlich · Biehar dienet ouch die leer deß ſaͤligen Jacobi in ſinem 2. cap. Vnnd diſer KRuangeliſchen vnd Apoſtoliſchen leer vermas

nend wir die gloͤubigen ernſilich den güten wercken: vnnd

ſtraffend nit minder ernſtlich / alle die ın ſünden one beſſerung laͤbend / vnd den waren glouben mir raͤchten früchten deß glou bens/nach Apoſtoliſcher leer / nit erzeigend.

Die wyl wir dann alfo handlend in vnſeren kirchen / ſo ver⸗ Wir venenw

werffend wir nit die gůten werck / ſagend ouch nit / daß ſy nüt Mi!

die erch/fonder

fyend vnd nüt föllind : wir laffend nit den zoum den mürvilli- dieirpumb

gen lüren / wır reitzend fy nıt mit Ver predig Ver gnaden eis die

ſich anhäns

ckend den güiß.

nem verrüchten Iychrferigen läben: ale ons etliche one warbheit ver

zůtraͤchend. WırBefennend daß man in der Firdyen Cbaifti Vie güten werck leren vnd tryben müß: darumb lerend wire cudy vnd trybendo. Muhm aber wendend wir allen flyß ernft an / daß Vie irrthumb die ſich den gůten werchen gern vermie ſchlend oder anhaͤnckend / die gůten werck nit verderbind / alo da ſind nachuolgende maͤngel / daß ein yeder jm ſelbs erdenckt güte werck / nach ſinem gefallẽ / welche waͤder dem gloubẽ / noch dem gen Gottes / noch ouch nad) den gebotten Bote tes find vnnd deſchaͤhend /ja wenn fy nit oudy wıder das wort Gottes beſchaͤhend: item / das man Vie güten werck darfür hat / ji verdienind uns das eewig läben / vnnd das fömlıdyer vr⸗

ch die menſchen vff ſy buwend vnd vertruwend / vnd ſich dat jren Berümend / vnd ſagend ſy habind Bas gſatzt erfüllt und für jre fünd gnůg geihon / vnd den himmel verdientrirem / Voß

cken.

Wider die Widertöuffer

‚man fagt die güten werck ſyend fo nodtwendig das cewig [fo ben erlangen/dag one fy niemante fälig werden moͤge / noch niemants ye one ſy ſaͤlig worden ſye: vnnd was Verglychen irre thumen mer find/ Denen ja werend wir mir dẽ göttlichen wort / damit das heil dem allein zůgaͤben werde / dern es allein hoͤrt.

Wie vnſere Vnnd Yarumb wenn onfere werck / die wir dem glouben nun er Die thünd / gerächtigFeit genennt werdend / gäbend wir den Be> gerägugten. heyd / vaß Br von vnſer felbs wägen alfo beiffend / fonder von wägen der gerächtigkeit Chriſti / die durch den glouben onfer worden/vß Ver felben erwachfen/onnd Bott deßhalb ge» fellig ift/Deren er ouch Belonung verbeißt und gibt. Nüideſt⸗ minder Blybt Bas ſtyff und war/ daß wir durch Vie erſt geraͤch tigFeit Chriftiim glouben geraͤchtfertiget werdend / one vnſern verdienft oder werck / vnd denn erſt Vie ander und volgend ge» rächtigfeit der werchen die dern glouben kumpt ſich ouch erzeigt und such ein rächte gerächtigFeit heißt und iſt. Daruon anderfchwo in pnferen Büdyeren wytlöuffiger Bericht. gäbe iſt. Wasindifn Vnndbie find wir nit darwider / daß man nitin diſen leiſten ——— verderbten zyten ernſtlich mit der leer den gůten wercken vnd een SE mit dapfferer ſtraff anbalte / diewyl es uns ouch Paulus ge⸗ lert hat 2.Timotb.3. vnd 4. Aber das ſagend wir heiter darby / daß vor allen dingen vnd zum geflißniſten fol vnd muͤß ange⸗ halten werden / daß in der kirchen Chriſti / das houptſtuck von Ver graͤchtmachung Chriſti durch den glouben allein vg gna⸗ den / vnd nit durch die werck —— der menſchen / vnuer⸗ ſert / rein / klar vnd einfalt Bewaret oder behalten vnnd gepredi⸗ get werde. Vnnd ſind das etliche vnſere vrſachen Vie une hier⸗

tringend. Difachen wos Yon anfang der wäls ift mit groffer einbälligFeit aller Got» er ondem tes dienern Ber heiligen fürtraͤffenlichen Patriarchen vnd Pꝛo alteingrächt pheten gloubt vnd gelcert/ daß Die menſchen in dem verſproch⸗ ner nen ſamen / durch den glouben allein heyl werdind. Abrahams Arten onuers Veß heiligen Patriarchen vnnd Dauids Veß herrlichen künigs feifehft anſaͤhen / iſt ye vnnd ye in der kirchen Gottes groß gewaͤſen. vndpienigen Dann Ver ein ouch ein vatter deß gloubens / der ander ein vat⸗ müffe. ter onfers Herren Chrifti genennt wirt. Da von yerwäderen Per heilig Paulus züget / dz er nit durch fine werck / oder finen verdienft / fonder Yard Ben glouben ın Chriſtum / v8 gnaden/ fyefälig worden. So habend wir daoben Ber zügnuß deß heiligen Petri gehoͤꝛt / daß alle propheten vom Herren Jeſu ge ʒugct

Das vierdt Bůch. 109 züget habind / daß welche in jn glouben / werdind verssbung der ſünden erlangt. Soͤmliche leer bat befeſtnet und recht g ben das erft Concilium Hieruſalẽ / ond under anderem Flar Actou⸗. bezüget / Paulus füre die recht leer / vnnd fine widerwertigen/ welche dem gſatz vnnd den wercken die gerechtigkeit zůſchry⸗ bind/ waͤrind betrieger vnd Betrüber / Venen die Apoftlennüt Gatar.ı. empfolhen babind. Und hiehär fol ouch Das billich dienẽ / das Bifen artickel von Ver gerechtmachung deß gloubens! onfer Berr Chꝛiſtus fo trüwlich und eigentlich geleert bar Matth. 16. vnd infonders im heiligen Euangelio Johannis / füruß in dem 3.5.6.8.10.0nd andern nachuolgenden capitlen.

Wär wilaberlougnen/ daß wir nit vor allen Bingen ſchul⸗ Alte eer ghoͤrt dig fygind Vie eer die Chrifto alleın dienet vnd ghoͤrt jm bewa HA allein. ren vıd einig zügäben/ keinen anderen mitteilen 2 Welches ift aber die recht herrlich eer/ Die Chrifto allein ghoͤrt / dañ daß er allein dem finder / ungerechten und Tüfels kind / machet ein from̃en / gerechten / vnd Gottes Find? Zwarẽ / fpriht Dau⸗ Rom.s. lus / daß er allein der gerecht ſye / vnnd den gerecht mache / der da gloubt in Jeſum Chuftum. Den wir nun vns vnd vnſeren wercken ouch ein teil der gerechtmachung zůgaͤbẽd / vnd es nit alles mit demůt vnd danck zülegend der gnad Gottes in Chris fto/roubend wir Bann in Chriſto fin eer? Vnnd fo er uns glych woletwas deß mitteils/ föllend wir hie nit vil mer fin gnad rüs men / dañ uns deß unfern erheben? Die heiligen propheten J⸗ ſaias am 44. vnd Jeremias am 33. wyſſagend / dz die erloͤßten vnd grecht gemachten werdind dancken / vnnd allen pryß dem Lerrenjrem erloͤſer gaͤben. Alſo she Ka 1.Detriz. vnd Paulus Ephef.1. hiehär dienet yetz das Nachtmal vnſers Herrẽ Jeſu Chꝛiſti / das opffer deß lobs vn d danckſagũg.

Ja wen diſer houptpuncten Chꝛiſtenlicher leer nit Bean) wen er nitrein vnd vnuerſeert blybt / ſo wirt nit allein die gnad Gottes verfhupfft / fond Vie verbeiffungen habend Fein platz mer/ über das alles wirt unfer heil den menſchẽ ganız zwy felbafft vnd vnnütz / und hiermit ouch den gwüßninenjre vers ſicherung vnd troſt benom̃en. Dañ werdend wir durch unfere ie gnad vers werck from̃ vnd ſaͤlig / was iſt denn fürhin die —— was lougnet. würckt mer die gnad? Oder habend wir vergaͤſſen der worten Pauli? Iſts gnaden geſchaͤhen / fo iſt es nit vg den werckẽ / Romai. ſunſt wurde die gnad fürhin kein gnad ſyn. Iſt es aber der wercken waͤgen geſchaͤhẽ / ſo iſt es nit mer ein gnad: ar wur

. Wider die Widertsuffer Dieverheif- de das werck nitmer ein werch fyn. Vnnd fo wir mit vnſeren an = werchen verdienen möchtend versybung Ver fünde vfi ewige beil/was bette dañ Bott von anfang Ver wält/ und dannethin für und für Bedözffen verbeiffen den gebenedyeren ſomen / das ſchoſſz Dauids / das ift/finen Sun / vnd in jm lötiger gnad den glöubigen das heil? So aber vff vnſerer gerechtigkeit / das iſt / vff vnſerem verdienft vnſerer wercken ftadt vnſer heil / an ey Wär wirdi ymmermer darufBuwen geddzen 2 oder wie wirde gerotiggemas fich Ver menſch tröften mögen/ daß das werck das er gethon / chet. vnd aber empfindt daß es mangelhafft / vnnd mer dann praͤſt⸗ hafft iſt / jm fin ſund verzigen / vnnd den him̃el erworben habe? ieruß wirt nüt dañ zwyflẽ / ja verzwyflung entſton: vn wirt Roms. das heil mer dañ vngwüß ſyn. Dargegẽ redi Paulus / Die vg dem glouben gerechtfertiget ſyend / habind frid / růw vnd ſiche rung. Dañ ſy buwend jr heil nit vff fleiſch vnd blůt / vff die uns uollkomnen werck deß armẽ ſündigen fleiſchs / ſonder vff den verdienft/vff die erlöfung vnd vollkomne krafft deß laͤbendigẽ Joan 4. vis. Suns Gottes: welcher darumb ſpricht / Wär mich iffet unnd trinckt / den wirt nim̃ermer weder hungern noch dürſten. Im letſten end in dem ſtryt mis dem Tüfel iſt nüt Bas den glöus bigen mer troͤſte / ja ouch erhalten moͤge / dañ eben allein diſer —— daß wir durch die gnad vnd erberm̃d Gottes in em tod vnd einigem ewigen verdienſt Jeſu Chriſti durch den gloubẽ / vnd nit durch vnſern verdienſt ſaͤlig werdind. dar ü dienend yetʒ die wort Pauli / Weñ die vom gſatz erben find/ * iſt Ver gloub vßgelaͤrt / vnd iſt die verheiſſung krafftloß wor den: Dali das geſatz würckt den zorn. Deßhalb iſt die verheif⸗ ſung beſchaͤhen durch den gloubẽ / vff das es gienge nach der gnad / damit die verbeiffüng fts ff blibe alle fomen/zc.Rom.4. Wo dañ warer gloub iſt / da iſt ouch allerley frucht gůter werckẽ. Wo aber d gloub nit iſt / da find Feine güte werck / ſonð ytel ſünd / als Paulus heyter züiget Rom. 14. vnd Hebr. in Da⸗ rum̃ ſollend die lüt güte werck ihůn / ſo müffend ſy vorhin glon ben. One die —— leer deß gloubens arbeuset man vergär bene mit der leer Ver gůten wercken. Onnd find alfo vnſere are me Tönffer ganz laͤtz daran / daß fy ym̃erdar tringend vff Pie was —* werch/onnd ſchetzend den glouben ſchier ringer. Ich hoff aber ne Voß mengklich nun mer/oß dem allem das ich bißhaͤt dem een Chnſt⸗ wort Gottes erzeltbab/vffe Fürgıft als ich gemögen/verftans ai den habe / daß vnſere leer die wir fürend von Per omnen

Das vierde Bůch. no

kom̃nen gnůgthůyxung Cheifti vnſers Herren / ouch von Ver grechtmachung un verdienſt Chriſti durch waren glouben / nit durch vnſere werck oder vnſern verdienſt (da wir doch die werck nit verwerffend / ſonder an jr ort eerlich ſtellend / da ouch ſchirmend vnd rettend) die war / recht / prophetiſch / Ruange⸗ liſch vnnd Apoſtoliſch leer iſt / weder mangel habe / noch vil ringferig diſen zyten ſye: darum̃ die Töuffer keinen füg ha⸗ bind vnſere leer vnd gmeind fliehẽ. Vnd vermanend ſy deß⸗ halbẽ / daß ſy ſoͤmliche vnſere leer nit fliehen / ſonder mit ganze hertzen annem̃en woͤllind / damit ſy durch waren glouben Goͤttlicher gnad vnd erbermbd in Chriſto vnſerm einigen ewi⸗ gen Heiland vnd erloͤſer mit vns ſaͤlig werdind: vnnd jnen hie nit ergange wie den Iſtaeliteren / von welchen Paulus alſo ſchrybt / Die Beyden die nit nah der gerechtigkeit gefochten habend / die habend die —— erlanget / namlich die ge⸗ rechtigkeit die dem glouben kumpt. Dargaͤgen iſt Iſrael / welches dem gſatz der gerechtigkeit nachgeuolget / dem ge ſatz der gerechtigkeit nit kom̃en Warumb das? Darum̃ / dz ſy es nit dem glouben / ſonder als den wercken deß gſatzes füchtend/zc.Rom.9.

Dondemrechten end ond Bruch def; gſatz Gottes /

oder warumbroder woꝛrzů ons Gott Än gſatz geben

habe: vnnd ob es von ons möge erfüllt werden / oder wie es erfüllt werder Cap.z.

Fe aber die Toͤuffer ſich übel ſtoſſend an dem rechtẽ Sas gſat houptpuncten Ver grechtmachung / oder deß ſaͤlig⸗ Palten- machenden gloubens / alfo verfälend fy ouch Ser ! rechten leer vom end oder Bruch vnderfüllung deß ſatzes / daruon fy redend / uns anflagende/ als ob vnſere leer falſch wäre/ und fprächend / Wir leerind es ſye den menſchen nit müglidy das gſatz halte / Da aber alle gſchrifft beiffe das gſatʒ halte. Hiemit zeigend fy frylich wol an/was fy fürleerer we Venen glych / von welche Paulus ſpricht / . Timotha. ſy habind verfaͤlt der rechten eehafftẽ ſtucken / ſich gewaͤndt vnnützem gſchwaͤtz / woͤllind gſatzgleerte ſyn / vnd verſtan⸗ dind nit ſagind / noch was ſy für gwüß fegind.Qarum wil ich bie guͤtem diſer ſach / gůtem Bericht der einfalten / ouch erklaͤrung vnd ſchutz ſchirm vnſerer waren rech sen leer / wid die Touffiſch vnwüſſenheit / welche

“Wider die Widertöuffer

minder ein fürptindige bocherlüchtere wiiffenbeit fyn wil/ von deß gſatzes end und Bruch / ouch von finer erfüllung /Furgen Bericht gäben: welchem ein yetlicher bald mercken wirt der

Töuffern abtritt / vnd wo es jnen fält. Das gfatz 4, Gott hat den menſchẽ ſin gſatz gaͤbẽ einem gwüſſen end * —— hin / vnnd namlich von dryer fürnem̃er vrſachen willen. Zum dem menſchen erſten / daß es dem vnwüſſenden menſchen ein grundtlichen anzezeigen. Bericht gaͤbe / wie was er ſye: ja daß es jn ynfüre in ſin ſelbo erkañtnuß / namlich / daß er erkenne daß in jm (dem menſchẽ) vnnd allem fleiſch nüt gůts ſye / ſonder nun ſtind / vngerechtig⸗ keit / vnnd alles boͤſes / in der gantzen art vnnd natur deß men⸗ ſchen / in ſinen ſinnen / gedancken / worten / wercken / thůn vnnd laffen. Das thuͤt aber das gſatz alſo / Es forderet von den men ſchen nit allein vſſere werck / als daß er nit toͤden / eebrechẽ / oder ſtaͤlen ſoͤlle /fonder daß er ouch nit begaͤren / ja Feine boͤſe glüſt haben ſolle: das iſt / er fölle von hertzen / und gantzer ſeel / von aller ſiner natur / ouch in ſinnen vnd gedancken heilig / rein / vnſtraͤfflich / ja vollkom̃en ſyn / wie vnſer Herr vnnd Gott voll⸗ kommen iſt: den ſoͤlle der menſch lieben ob allen dingen / von gantzer ſeel / von allen krefften / ic. vnnd jm in alle waͤg vollfom ne gehorſam̃e leiſten. Wenn nun der menſch das heulig gebott oder geſatz in die hand nimpt / halt es gegen vnnd ſinen ge⸗ dancken / ſiner art vnd natur / ſinen worten vnd wercken / ſo findt er daß ſin art vnd natur dem geſatz Gottes gar vnge⸗ —*— ja gang widerwertig / alles das begaͤrt / wil vnd thuͤt / as das geſatzt gebüt / dz der menſch nit begaͤren / woͤllẽ / noch thůn ſolle. Hierdurch (wenn der geiſt Gottes ouch innerlich lüchtet) rumpt Ver menſch fyn in fin ſelbs erkanntnuß / vnd Be» findt das in jm / das iſt in ſinem fleiſch / nüt gůts wonet: ja daß alles fleiſch von art vnd natur der fünd / dem tod vnd verdam⸗ nuß vnderworffen / vnd durch ſin ſelbs ſchuld gantz vnnd gar verderbt iſt / daß es von vnd jm ſelbs nüt gütsnod raͤchts weder verſton noch woͤllen oder thün kan noch mag. Vnd ſoͤm⸗ lichen fürnemmen vnnd eigertlicdyen bruch deß gſatztes / zeigt erzelter wyß vnnd maß an / Ver heilig Apoſtel Paulus mit ſinẽ Rem .z. 4. ſelbs byſpil den Roͤmeren am 7. cap. er ſpricht ouch anders ſchwo diſer vrſach waͤgẽ / Dz gſatzt toͤdt / das gſatzt würckt zorn / Durch dz gſatzt keñt die ſünd / Durch das gſatzt wirt aller waͤlt mund zůgethõ / alles vnd die find geſchleſen

n

Das vierdt Bůch. m

Vnd in diſem bꝛuch wire dz gſatzt / in Ver heiligen geſchrifft / Das gſatt ringer vnd vil minder / dann das heilig Kuangelium geſchetzt / —— welches une inchriſto durch den glouben das heyl verkündt. fen gefege. Alſo redt Paulus von dem gfagt da er cs dem heiligen Kuan⸗ gelio entgaͤgen ſetzt und nennt das Gſatzt den Büchftabe / Vie leer vnd den dienſt deß todts / Vie leer die mit dinten / ja in ſtei⸗ nin taflen geſchriben / vnd binfellig ift. Dargaͤgen nent er das Euangelium den geiſt / den dienſt deß läbens und Ver gnaden/ welches in Pie herzen der menſchen geſchriben werde / wirig vndläbendmachendfye. 2.Corintb,3. vnd hiehar hört ouch Ver pa dern heiligen $Euangelio / Das gfasst ıft durch Mo⸗

en gaͤben / ie gnad vnd warheit aber ift durch Chriſtũ entſtan den. Johan.i. Weñ aber vnſere Toͤuffer / vnd andere vnberichte deß heils vnd raͤchten Chaiftlichen verſtands deß gſatztes / diſe vnd jrs glychen ſprüch hoͤrend / verwerffend ſy flux überal Mo⸗ fen vnnd das Gſatzt Gottes / redend nit anders von dem herr⸗ lichen diener Gottes / dann wie von einem zwinger / pyniger vnd fleiſcher / der nüt anders koͤnne vud thuͤye dann toͤden / ſchre cken / in verzwyflung werffen vnd pynigen. Soͤmliche koͤñend nit ermaͤſſen / daß nach ſomlicher raͤchnung Per alten Feine waͤ⸗ rind heil worden: da wir aber hernach werdend hoͤren das wis derſpil. Darumb ſoͤltend ſy hie nit allein by diſem end bruch deß geſatztes blyben ſton / ſonder " föltend fürbaß gon und wy ter füchen / was doch dem gelegten grund wyter volgte:. ann wenn Mofes mit dem gfaszt ons unferer grundtlichen Mofes baner ganzen verderbung Bericht / vnd Ver fünden gwaltig über zü⸗ Chriſto · get hat: welches als obgemeldet / der eigẽtlich bruch deß gſatz⸗ tes ift/fo manet er uns ye deſſe / dz wir vff ons vnd vnſere krefft nüt buwind / ſonder vilmer an denen verzwyflind / damit er ye wyter vnd etlicher maſſen Chriſto banet. Sa dañ Ver eigent⸗ lich bruch vnd die würckung deß Kuãgeliſchen geiſts angadt / das ons widerumb troͤſtet vnnd die volkommenheit in Ebufto zeiget durch en glouben. Darzů uns dann Moſes nit als ein gſatztgaͤber / ſonder als ein verkünder vnd züg der verheiſſun⸗ en Gottes / daruf das gſatzt wyßt/fürderer: wie Paulus ſoͤm ichs gang mit heileren worten vns verſton gibt / ſpricht / Die verheiſſung ſye nit durch das gſatzt abgethon: ſonder das gſatzt ſye hinzů gethon worden / vmb der übertraͤttung willen/ Biß der ſom kaͤme / dem die verheiſſung beſchaͤhẽ was Darum̃ ſye das gſatzt nit wider die verheiffung. Qann ein gfagt | iij

Wider die Widertsuffer

&ben wäre(fpzicht Paulus) das 9a möchte läbendig machen? ra kaͤme die geraͤchtigkeit vB dem gfagthär. Nun aber bat Vie geſchrifft alles zůſamen beſchloſſen under Vie fünd / off daß Vie verbeifjung den glöubigen gäben wurde durch Yen glouben in Ebiftum Jeſum. Ee aber Ver gloub Fam/ wurdend wir on» der dem gfarz verwaret / vnd Befchloffen off den glouben hin / Ber da folt geoffenbaret werden. Deßhalben ift das gſatzt un» fer zuchtmeifter oder ſchuͤlfuͤrer gewäfen off Chꝛriſtum / damit wir durch Den —— geraͤcht wurdind / ꝛc. Galat.z. Vnnd in fömlidyem verſtand lert ouch das gſatʒt die volkommen ler der geraͤchtigkeit vom glouben / das ſunſt nach Yen buͤchſtaben ein vnuolkomne leer iſt vnd die vnuerſtaͤndigen Chꝛiſti leert die ge raͤchtigkeit der wercken / das iſt / ſy erlernend vg dem N Chꝛiſtũ nit kennend vnd mißuerſtand deß gſatztes die geraͤchtigkeit der wercken. Vnd der geſtalt redt ouch Paulus —8* die ge⸗ raͤchtigkeit Gottes ſye geoffenbaret / one dz gſatzt / welche doch beſtaͤtet werde durch die kundtſchafft deß gſatztes vnnd pro⸗ —— Darumb wenn wir laͤſend in Paulo das gſatzt leere

ie elementa / vnd Berichte vns nun Ver erften anfaͤngẽ / ſol man

wWie das alte das verſton per Synekdocham. Item / wenn wir hoͤrend daß

sold ein fleiſch

das alte volck fye gewäfen ein fleifchlich volck / ſollend wir ſoͤm⸗ lichs ouch nun zum teil vnd nit von allen verftan / fonder vil mer von denen die nun den Büchitaben und das vffer deß gſatz tes geſaͤhen / das inner aber/ vnnd Bas geiftlich nit gefähen ha⸗ bend. Dann vil find deren gewäfen die Chriftum in dem gſatzt gefäben vnd durch die verbeiffungen verftanden habend / und

urch den glouben gerächtfertiget find. Don welchem handel vil Ver heiligen geſchrifft Vifputiert oder handler der rrüw Biener Gottes Yuguftinus lib. 3, adBonifacium contra duas Pelag. epift, cap.4. Wär luft hat / mag das felb beſaͤhen / damit niemant vermeine wir bringind bie ein nüwe leer: wiewol ſy

Wie Chriſtus hieuor gngſam den worten Pauli ſelbs bewaͤrt iſt. Alſo fol

32* das

Beſich her⸗ capitel.

man ouch bie wüſſen daß vnſer Herr Jeſus Chriſtus Matth. am s.nit verwerffen wil Moſen vnd Ben verftand deß gſatztes Ver raͤcht alten Gottes dieneren / ſonder nun den Qeuteroten/ das iſt der Phariſeeren vnd geſchrifftgeleerten / welche vff jren verſtand das gſatzt abzogen hattend. Vnnd wo dann ſunſt von dem geſatzt Gottes gehoͤꝛt oder gelaͤſen wirt / ce ſoͤlle niit vnnd e vnnütz / ſol man ſoͤmlichs verſton von dem Büchftaben/ von mißuerſtand vnnd mißbꝛuch deß gſatztes. Dann das fol

verr

Das vierdt Büch. m

verr von une ſyn / daß wirs einfalt und one alle fürwost föltind * halten / daß das gſatzt Gottes vnnütz waͤre vnnd nüt te/ıc. Zum anderen ift das racht end des gſatztes / vnnd darumb Das gran . bat Gott one fin gſatzt gäben/daß wir dardurch eigentlich Bes ferstäßens! richt werdind fines willens / was güt oder böß/ raͤcht oder vn⸗ vnd ein tegſter rächt/tugend oder fünd vnd lafter fye/ vnnd was Vie (puld und Yayıanıren. derẽ ſye / die Gottes gnadẽ / in Jeſu Chriſti erloͤſung / urch den from̃ geraͤcht gemachet ſind / weß ſy ſich fürbin/in allem jrem läben/flyffen ſoͤllind. Vnd bie ſichſt daß in diſem bruch / dz gſatzt Gotteo ein volkomne leer iſt rechter Gott wolgefelliger güter wercken. Darum̃ dañ Vie Propheten vnd Apoſtlen / wenn ſy die gloͤubigen leerend gůte Ana rin güten wercken ermanend/ auch fünd vnd Böfe werck ftraafe fend / vnd daruon abmanend/ jr lecr dẽ geſatzt Gottes neme mend : wie ſy ouch alle jre reformationen vg dem wort Gottes genommen habend / vnnd ouch Paulus den Chꝛiſtlichen pzedis gern befilcht daß ſy jr leer daruß nemmen ſoͤllind / 2.Timorb.3. Vnd als vnſer Herr Chriſtus in dẽ Ruangelio gefraget ward / was der mẽſch thůn müßte/daß er heil wurde / wyßt er vff das gſatzt. So laͤſend wir im 78. Pfalmen/ Der Herr bat in Jacob ein zügnuß vfgericht / vnd gab ein geſatzt in Ffrael: daß er vn⸗ ſeren vaͤtteren gebotten hat jre kinder leeren: vff das die nach kum̃enden laͤrnetind / ouch die kinder die noch ſoͤllend geboren werden: wenn ſy vfkaͤmund daß ſy es ouch jren kinderen ver⸗ kundtind. Daß ſy vff Bott ſatztind jr hoffnung / vnd nit vergaͤſ ſind der thaten Gottes / vnd ſine gebott hieltind. Vnd nit wur⸗ dind wie jre vätter ein adtrünnige vnd vngehorſam̃e art/:c.

Zum Bitten bat das gſatzt Gottes ouch Yen bruch in Ver —— 2 kirchen / daß es alle Vie züchtiger und ftraafft/ die vmb Fein leer uger vn ftraffe vnd güte nüt gäbend/ fonder alles verachtend/ Ber waren relis gion übel redend / fy verſpottend Varzä ouch Yen gmeinen fria den vnd wolftand Betrübend vnd zerſtoͤrend. Vnnd von diſem bꝛuch bat Daulus geredt und geſprochẽ / Den grächten iſt Fein U Timoth · u gefant gäben/fonder den vngeraͤchtẽ / den vngehorſam̃en / gott ofen und ſtinderen / als vatter vnnd müter moͤrderen / den todt⸗ ſchlegeren / ꝛc. Vnd ſomlichs blybt noch by Ver Oberkeit / we an ſinem ort volgen wirt.

Die wyl wir nun habẽd den raͤchten biuch des gſatztes Bas farm vn iſt was ends hin / oder warumb / oder worzü vns Gott dao sfagıca.

Der menſch erfüll: das

“Wider die Widerrsuffer

gſatzt gäben habe/fo wöllend wir yetzundt / mit d hilff Gottes / ouch Bericht gaͤben von dem erfüllen deß gſatztes. Da ſol man für das erft wüffen/ daß der menſch vB finen Erefften und ver⸗ mögen das glagt nit erfüllt / noch erfüllen kan oder mag. Dañ vnſer feiſch behalt fin art / ouch in den glöubigen / biß in das rab / daß es dem geiſt widerſtraͤbt / vnd die ſach dahin bringt / ß d menſch das gůt nach dem gſatz nit thůt / das er aber ſicht daß recht iſt / vnnd ers thůn fölte : ſonder das boͤß thůt er / wie Paulus züget den Bal.ams.cap. Darum̃ erfüllt d glöubig ye das gfatz nit wie er ſolt. So ſpricht 8 heilig Apoftel Petrus / Was verſůchend jr Gott / daß jr wöllend ein joch (das gſatz) vff der Jüngern halß legen / weldyes weder unfere väter noch

Acioum 15. wir habend mögen tragẽ? Sonder wir gloubend fälig wer⸗

Rom.7.

den durch die gnad Veß Herrẽ Jeſu Cheiſti / wie ouch (y. Was kan heyterers geredt werdẽ / dañ das wir hie dẽ mund Pe⸗ tri hoͤrend / das weder die heiligẽ Vaͤtter / noch ſy Vie Apoſtlen / ig tragen mögen/oder gnügthün dem gſatz / unnd daß (y

eßbalben all fliehen müffind Ver gnad Jeſu Chꝛiſti / fich der felben fälig zu werden ergäben vnd tröften? Nit minder Flar redt von diſem handel ouch Ver fälig Apoftel Paulus / vnd ſpricht / Wir wüffend daß das gefaz geiftlich ift/ ich aber Bin

eiſchlich under Vie ſünd —28 wil nun hie der fleiſch⸗

lich dem geiſtlichen gſatz gnůg thün/ vnnd das erfüllen wie es

ghoͤrt? Siewyl vnd Paulus grad hieruf ſpricht / Dañ ich thůn nit was ich wil/fonder das ich haſſz / das thůn ich. Derglychen noch vil mer hernach volgt / hier dienſtlich / vnd By dem man wol erlernen mag / daß Paulus von jm ſelbs redt / der nit gar

rouw fleiſchlich was / ſond By fine fleiſch ouch den geiſt hatt /

vnnd ſiner würckung empfand / vnnd dennocht nit ſagt daß er das gſatz allenklich erfullte: fonder im 8.cap. hernach ein ande⸗ re erfüllung deß zeiget: wie bald klaͤrer volgen wirdt. Soͤmliche leer / daß Ver menſch dem geſatz Gottes nit möge vnd es vollkommen erfüllen / habend vnuerfelſcht ebalten vnnd gefürt die zwen leerer / der heilig Hieronymus vnd Auguſtinus: yhaͤner ad Cteſiphontem contra Pelagianos/ diſer aber De ſpiritu & litera ad Marcellinum / vnd de peccat.mer. &rem.lib.2.cap. 16.&c. Vnnd diewyl wir dann vnſere leer Goͤttlicher geſchrifft habend / vnd nüt anders ſagend / dañ das Chꝛiſtliche leerer vor ons geleert habend / was fündend wir Bann den Töuffern, oder woranfälend wir? So wir abend /

Das vierdt Bůch. nz

babend /habend die Töuffer unrecht / daß fy fi under dem ſchyn / als fürind wır ein falfche leer vom gſatz Gottes / von vn ferer Firchen fiinderend.

Fur das ander folman wüſſen / daß unfererechte erfüllung Onfere rechte deß gſatzes / in Chuſto unferm erlöfer ftadt. Dann unfer Zerr —— 77 Chꝛriſtus hat eins teils dem gſatz gnůg gethon / vnnd alles ers Aus. füllt das von jm verheiffen/gefchziben / vndinallerley figuren un gſatz angebildet was:wie dañ Paulus ſpricht / Alle verheif 2.Coring.c. füge Gottes find in Chriſto ja / vnd find.amen (veſt / warbafft ſtyff) in jm. Anders teils bar Chriſtus alles das vollkom̃en

ethon das in dem gſatz gebotten iſt / vnd hat ein vollkom̃ne ge bapa. geleiſtet vnd ein vollkom̃ne gerechtigkeit erlanget vor Goꝛt / welche er mitteilt / ſchenckt und verrechnet ſinen gläubis gen / als ob ſy jr eigen waͤre / wie ſy ouch gnaden iſt: vaß als die glöubigen ın Chꝛiſto durch den gloubẽ dem gſatz gnüg thůnd / vnnd ce erfullend. Darumb wöllend wir yetzund züg⸗ nuſſen hoͤꝛren deßß heiligen Apoſtels Pauli. Chꝛiſtus ſpricht er / Rom.re, iſt das end oder die vollfoinne deß geſatzes / zur gerechtigkeit einem yeden der da gloubt. Vnd widerum̃ / Go wüſſend petz / Acio iz. daß üch durch Chriſtum die verzyhung der ſünden verfunde wirt. Vnd ein yeder der da gloubt / der wirt durch diſen geledi get von allem dern / Varuonjr durch das gfarz Moſis nat has

end mögen gelediget werden. Ond noch Flörer / Das dem ge Rom.k- (as 0 was ( fo rerr es durch ——— eſchwecht ward) das har Bott erſtattet /alser finen Sun gefendt in der

alt deß fündslichen fleiſchs: hat die ſünd im fleiſch / durch

se find verdampt / vff das de len deß geſatzes in vns erflillt wurde / die wir nit nach dem fleifh wandlend / ſon⸗

der nach dem geiſt.

Darum̃ iſt diſem alle das gar nit wider/ das im Euange lio vnſer Herr Chꝛiſtus ers / Wilt du aber züläben yngon/ —* = ſohalt die gebott. Dann Ver halt die gebott eigentlich / der Bas fo Hau nie ges thůt / daru ̃ fürnemlich Vie gebott gäben ſind: ſy ſind aber fir bot. nemlich gaͤben / dz der men durch ſy ın ſich felbs gange/fin bloͤdigkeit erfenne/ vff ſich ſelbs nit Buwe/fonder vff Cheiſium vertruwe: darum̃ wärın Chriſtũ gloubt / Per wirt in him̃el yn⸗ —— er hat die vollkommen gerechtigkeit Chriſti / welher

cm geſatz hat gnũg thon. Darzü wirt er ſich ouch durch den ouben dem geiſt Gottes Ver gebotten flyſſen nach jnen im geiſt / nit im fleiſch / wandlen. Dañ für Je dritt

Wider die Widertoͤuffer u iſt wüſſen / dz in allen denen / die gnadẽ ın Chriſto durch den glouben from̃ vnd graͤcht gemachet ſind / denen die ge⸗ borſam̃e vnd gerechtigkeit Chriſti vfgerechnet wirt / ein traͤffen licher flyß vnd ak nad dem gſatz oder nach den gebotten Gottes läben/pnd die erfullẽ. Vnd wiewol ron angebor⸗ ner bloͤdigken kein menſch der vol Fommenbeit Fumpt/ daß er Pas gfa gang erfulle/nürdeftimmder gefalt dem Herren der

löubıgen flyß vnd anbalten/ ınfonders won deß wägen/ daß n Chuſto yngelyberfind/v: d deß ſelbẽ vollkom̃enheit babend/ 85 man alfo von Ben glöubigen fagen mag / ſy erfulind das gfa/ja Ver gftalt wie yetzũd erluteret iſt / aber nır vg jren kreff ten vnd allenflich. Kierumb ouch Johannes der Apo⸗ uJoans ſtel / Das iſt die liebe Gottes / dz wir fin geboit halund / vnd fie ne gebott ſend nit ſchwaͤr. Dañ alles das Gott geborẽ iſt / ü⸗ berwindt die waͤlt. Vnd das iſt der ſig der die waͤlt u berwun⸗ den hat / namlich vnſer gloub. Nit anders redt diſem handel ouch d ſaͤlig Gottes diener Auguſtinus Rerradt.lib ı. cap. 19. Der ſelb vermeint ouch end deß Büche De ſpiritu & litera / das gebott Gottes / Du ſolt Gott von gantzem hertzen lieben/ —— m zc.erftin yhaͤner waͤlt vollkom̃enlich von vns erfüllt werde. Da bouen. rumb aber werde es uns hie ſo ernſtlich gebotten / daß wir er⸗ kennind daß uns noch vil gebriſt / v d wie verr wir rachmalen ſyend von Ver vollkom̃nen gerechtigken. Vnd anderſchwo ſagt er ouch / Gott habe gebotten dem menſchen vnmügliche ding / daß er erkañte fin bloͤdigkeit / fo vil ernſtlicher begaͤrte Gore tes gnad vnd barmhertzigkeit / c. | & vıl fye gefagt von dem geſatz Gottes / von finem end rechten bruch / ouch von deß gſatzes erfullüg / hoffen die Töuf fer werdind ouch by diſer vnſerer erklaͤrung er erfüllüg deß gſatzes / mit keinen fügen ützid klagen haben. Vnnd volgte etzund in der ordnung / die wir im erſten Buůch am b. cap. ge⸗ Fa babend Ver ı2.artichel der Tönfferen : diewyl ber bee | nachuolgend 13. ouc zum teil das gfar antrifft/ vnnd wir ger Bund das gſatz bandlend / wöllend wır Ben ı2. bie ftill ftellen/ vnd yerz den 13.ar Vie hand nemmen.

Ob von der Icer waͤgẽ die Paulus Icert dem ver alten def Alten Teftamentsı ond dz wir vnder dee. gnad ı nit mer onder dem gſatz ſind / daß afar Got⸗ tes Keinen platz mer habe / vnnd nüt gälte vnder dem

Cheiſten. Cap · 4. |

Soll

Das vierdt Bůch. nA

die Tönffer klagẽd uns wyter an / ſchaͤltend vnſe⸗ Sie Predican, | ) releer/von deren wägen fy ouch fagend/ 9; fy billich (a "armifche Ar

von onferer kirchẽ abtraͤttind / ſpꝛechend / Die Pꝛe Yan Tele cantẽ vermiſchlind Alt vi Nüw Teſtament vnd cin —— ndeine andern/fo doch das Alt Teftamentabgerbon ſye / 13

By den Chriſten nüt mer gälte.Darzü die im Alten Teftament/

die im Nüwẽ niit mer angan > Welcher woır Fein andere

dañ diſe endtliche meinñg iſt / das Alt Teftamentfyefo gar abs I

gethon Gott / daß es keinen platz ner by den Chriſten habe /

ouch nüt By jnẽ mer gaͤltẽ ſoͤlle Alſo habend wir in dem Nüwẽ

Teſtamẽt nüt mer ſchaffen od Fein gmeinfaine mer mitden 2

Vaͤttern in dem Alten Teftament : und darumb fölle man Pe 5

bin in den bändlen deß Nüwen Teftaments / Yıe alten Vaͤtter

vnd jre haͤndel überalnicnan mer heryn ziehẽ / vnd damit utzid

bewaͤren wöllen. weni das aber beſchaͤhe / ſye es ein falſche / betrugliche / abſchüchliche vermiſchlũg Moſis Chriſti / deß

Gſatzes vnd Euangelij/ von deren mengklich fliehe ſolle / als

vo. einer falſchen leer / durch weite das Kuangelium werde

gefelſcht und vernütet.

Diſes aber iſt der fürnem̃ vnd gwaltig ſchaͤdlich irrthumb / der Vie Töuffer in aller jrer verwirrung ſterckt und behalt / 95 murgen on» es notwendig ft / Denen / die jnen felbe wöllend belffen unnd grune- radten laffen gůtem / diſen artickel eigentlich etwas wyt⸗ loͤuffiger handlen. Gott gäbe Yarzüı fin gnad. Vnd zum ers ften wöllend wir anzeigen/ daß ſomliche der Töufferen irrige meinung von dem Alten Teftament und Vättern / under jnen vfFomen und genommen oder entfpzungen ıft/ ongru. dili⸗ chem verftand/ja eine ſchaͤdlichen mißuerftand Verleer deß heiligen Apoftels Pauli. Dem ift aber alfo / Als Ier Apoſtel Meret hie v5 Paulus ſampt andern Apofile anbüb pzedigen die gnad Got⸗ [Fin Paulivü tes ın Chriſto / in dern alles heil allein wäre/ und dz man durch wertigen. den glouben in Cb:iftü / deß heile aller him̃eliſchen gaaben teilhafft wurde / darumb yederman in Chriſtum gloubẽ fölte/ als in den / der finen vſſerwelten alles das erſtatten möchte woͤlte / dz das gſatzt angebildet / aber nit leiſten moͤgen: wi⸗ derſatztend ſich vil der Beſchnydung den Apoftlen / inſon⸗ ders aber dem heiligen Paulo / verkleinerũg des Euans geliums vnd Chꝛiſtenlichen glonb.ne / tribend ſy haͤffug das gſatzt / das von Hort gaͤben / allerley gottodienſts / ceremonien vnd werck vorſchube vnd gebutte / vnd daß die vaͤtter / die hei⸗

u)

Bolar.t.

Mentematr- thůn oder ab⸗ gang de), ger Inyıra..

Wider die Widertsuffer

lige vätter gewefen / darinn geläbt vnd Gott gefallen bettindr darumb müffeman nod das gfes balten / vnnd wyß wie die vaͤtter mir den werckẽ deſt gſatztes / vnd nır durch den glouben Gott gefallẽ. hiemit gabend ſoͤmliche fynd Pauli ein laͤtzen verſtand dem gſatzt Gottes / vnd mißbzuchtend der vaͤtieren Byfpil. Qarumb verharret Ber Apoſtel in ſiner pꝛedig von dem waren gloubẽ in Chriſtum / in welchẽ waͤre alle voll⸗ kommenheit / vnd ſatzt mihinzů wider das gſatzt / vnnd wider die werck deß gſatztes / vnnd der alten vaͤtteren gerechtigkeit / aber nit wie diſe ding grundtlich an jnen ſelbo warend / ( die⸗ wyl er den Hebreeren am. bewaͤrt / daß Vie vaͤtter Gott durch den glouben gefallen habind ) ſonder wie ſy die fyend Pauli beſchoͤnen jr boͤſe ſach / mißbruchtend / und mit laͤtzem verſtand ar zugend/ wider Chriſtum vnnd wider den glouben in jn: Da ſagt er / daß Die ſich deß gſatztes tröftind/ ſy gind kin⸗ der Agar nit Abrahæ / ſy gind nach dem fleiſch geborẽ / und Burger deß irrdiſchen Kierpfaleme/baltind ſich deß Büchs ſtabens / vff dem berg Sınai gegaͤbẽ / woͤllind jre eigne gerech a in den vfferliben fagungen vfrichten / tröftınd ſich der tteren / Bas jnen nüt werde belffen/ic. Somlichs allcs aber- verfiond vnſere Tönffer und jrs glychen / nit anders dann als ob Paulusden geiſt / glouben vn vollkomne from̃keit allen de nen zügäbe / die nach geoffenbartem Euangelio an Chriſtum

Ä / vnd haltend deßhalb von den alten / Bag ſy all nun

acht deß buchſtabens geweſen / jre from̃keit in Ceremonien vnd eignen wercken gehebt habind / daß ganz fleiſchlich bůchſtaͤblich / als By denẽ alles nun (dattlidb vnd figürlich ſye geweſen. Gast babe mit jnen wol ein pundt vfgericht / aber nun der zytlichen gůteren vnd der vſſeren grechtigkeit halben / mit vns aber gar ein geiſtlichen pundt / daß wir gar ein ander volck / dann ſy / vnnd gantz geiſtlich ſyend. Vnd irrend aber die Toͤuffer vnd jres gelychen an dem / zum teil / daß ſy alles das / das Paulus Ben ſinen widerwertigen zůgibt / (die das gſatzt vnd die werck deß gſatztes / über die gnad Chriſti über den glouben in Chriſtum / erhůbend) dem gantzẽ Iſrael / ouch dem raͤchten vralten Iſrael zůgaͤbend: zum teil daß ſy waͤnend / dao felb alt Iſrael ſye alſo gar fleiſchlich gweſen / das wir aber her⸗

nach erwyſen woͤllend / daß es nit iſt. Vnd hilfſt ſy hie nüt / daß ſy das abthůn oder abgon deß al⸗ ten Teſtamenis anziehend / der meinung / weh es nit fleiſchlich· gewäfen:

Das vierdt Büch, ng”

gewäfen ond onfreffiig / hetie es Feines abthũns bedoͤrffen / ja 1 mit einem gar nöwengeiftlien pundt verbefferer werden. Damit fy wol aber anzeigend daß ſy ouch den handel deß abs tbüns deß gfarzıes oder alten Teſtamenis / nit grundtlidh vere fiond. Es hat zwaren Paulus gefagt/in den Feremias vero beiffen ein. nüiwes Teſtament / fye das erft veraltet / Was aber veraltet verjaret / das ſye nach By finem end:er bat aber ſoͤm⸗ liche fürnaͤmlich geredt von den Ceremonien: fol daby ouch ermaͤſſen werden / daß aͤben der Paulus der den Hebreern / die jnen vil ein anderen verſtand des gfagtes geſchoͤpfft hate tend / dann anfangs des ynſetzenden Gottes meinung was / an vilen anderen orten dag gſatzt rumpt / ale Vie raͤchten regel uns ſers laͤbens die volkom̃en / geraͤcht / gůt vnd heilig ſye. dern dann ouch daß kumpt daß vnſer Herr Chꝛiſtus gar vßtrucken lich im heiligen Euangelio geſprochen bat / Fr ſoͤllend nit mei⸗ en. nen daß ich Fommen fye das gſatzt oder Die propheten vfzeloͤ⸗ nüreı v3 glatzt fen/id Bin nit Fommen fy vfzülöfen/fonder fyzüerfüllen. Sai - warlich fag ich üch / Biß daß him̃el und erden 3ergadt / wirt nit ein Büdhftab nody ein pünctle zergon vom gſatzt /Bißes alles erfüllt wirt. Darum̃ wär eins vg den Fleinften gebotten rflößt/ vnd die lät alfolert/ der wirt der Fleinft beiffen im rych Ver him len. Waͤr fy aber wirt thůn vnd leren / der wirt groß werden im him̃elrych. Vnd diewyl erzelte wort Chuſti ein einfalten richti⸗ gen verftand habend / müß ye volgen daß es mit Bern veralten oder abthün vnd abgon deß alten Teſtaments vnd gfatzt Got⸗ tes / vnd das Paulus geſprochen bat, Wir find under Ver gnad nit vnder dem gſatzt / ein andere meinung hat / dann etlich by jnen ſelbs gefaſſet habend / Vie alles was deso gſatztes iſt / Ver alten Patriarchen vnd Propbeten / verwerffend. Vnd iſt der rächt verftand des abgangs deß gſatztes oder alien Teſtamẽets das hernach volgt. gfazt-Gottes iber züget uns vnſerer eignen verderbũg / R daß überal in uns nüt gũts iſt / vnd daß wir arme fünderfind.. Darumb ſich Gott ye billich über une er zürnt / und fo er woͤlte / vns wol toͤden vnd verdam̃en moͤchte. Alſo habend wir in dem vorigen capitel gehoͤrt / daß Paulus ſpucht / Durch das gſatzt kumpt die er kantnuß der ſunden / Das gſatzi würcki Yon zorn / vnd toͤdt. Sittenmal aber durch das Kuanglium vno predi⸗ get wirt Chriſtus / welcher vns vnſer ſünd verzycht / Pre den Zon Gottes ſtillet / gnad erwirbi / vns von ber: ewigen todt iij

Wider die Widertöuffer

erloͤßt / vnd mit ſinem laͤben begabet / ſo ſagt man yetzt raͤcht wire end vnder der gnad nit vnder dem gſatzt / oder das gſatzt * abgethon vnd abgangen / doch nun der ſünden halben / daß wir yetʒt nit mer find vnder Ver ſünd / vnder dem zorn / todt und verdamnuß / ſonder vnder der gnad vnnd in dem laͤben Jeſu Chꝛiſti: als Paulus Flar züger Rom. s. Yetzund aber blybt mit dinzů das gſatzt heilig vnd gür / ein raͤchte regel vnſers laͤbẽs / vnd falt daruon nit ein 44 Item / ee dann der menſch zum waren glouben Fumpt / iſt von art ein vnwill vnnd haſſz in jm wider das gſatzt Gottes / als daß dem menſchen ſinen willen hinderet und bricht / mit dem daß es das verbür/ daß wir gern thaͤtind / vnnd berwiderumb das daß wir gar nit gern thünd. Wenn wir aber mu dern glouben vnd geiſt Gottes Bes gaabet werdend / falt hin der vnwill vnd haſſz zum goͤttlichen vnnd kumpt gunſt vnd liebe dar zů: wıe dann Dauid pricht / Luſtbarlicher iſt din gſatzt dañ ein huffen deß fyneſtẽ golds / vnd ſuͤſſer dann honig vnd honig waben. Vnnd ſoͤmli⸗ cher geſtalt mag man yetzt ouch ſpraͤchen / das gſatzt ſye abge⸗ air und abgangen/ ja deß vnwillens halbe wıder das gſatzt / r hingenommen ıft/ond an fın ftatt Fommen güter wıll vnnd luſt / Daß yetzund aber das gſatzt an jm ſelbs blybt / vnd nit vf⸗ gelößt und nüte gemachet wirt. Sie zAhen ge⸗So iſt nüt gewůſſers noch warhaffters dann daß die Zaͤ⸗ mer ben —— ſampt aller leer deß gſatztes oder alten Teſtamenis / von dem glouben vnd liebe / ummermer mag abgethon wer⸗ den. Ja die KRuangeliſten vnnd Apoſtlen wyſend für vnd für daruf / daß ſy nit thaͤtind / wenn es vnkrefftig / gar vfgehebt und nüt mer waͤrt wäre. Das iſt wol war / daß in dem nüwen Te⸗ ſtament / alles kürtzer in den glouben vnd liebe zogen vnnd ge⸗ ſamlet iſt: noch dennocht blybt an jm ſelbs vnuerſert das gſatzt ieeigenv Gottes. Das ſelb har ouch By den alten vil ceremonien / vſſerer a aprabs Büchen/und gottedienften/ figuren vnd anbildungen gehebt / gerhonfye« als da was Ver Tabernackel oder Tempel / vnd was daryn dar gehort / die Pundtslad/andere geſchirr / die altaͤr / die opf fer/ die prieſter / Vie zyt oder hochzytliche faͤſt / vnder ſcheid der ſpyſen vnd kleideren / ta. Hiehar dienet ouch die beſchnydung / vff welche alle Juden / ouch Vie wıderwertigen Pauli / gar vıl ſatztend / vnd die Ceremonien vil hoͤher hieltend / dañ den Meſ⸗ ſiam ſelbs / von deſſe waͤgẽ / jn namlich anzũbilden / ſy von Gott yngeſetʒt warend. diewyl aber Chꝛiſtus Ver raͤcht + eſſias ommen

Pſala⸗.

Das vierdt Büch. 16

Fommen was/ond alles das erfüllt hat / daß in allen Venen vffe ren dingen angebıldet was/müßtend fy abgon/ und hingenom men werden. Dann Vıewyl Vas war raͤcht wäfen da was, bes dorfft man nür mer Ver figuren / ſchatten oder anbildungen / die Ya zuügetind er wurde noch kommen / Ver aber ſchon kommen was. Vnnd do die Juden über ein vilgedachte Ceremonien in jrem Tempel Statt Hieruſalem tratz Chriſto / nach teil dem heiligen Euangelio oder Chrifi lichem glouben / mu Behalten woltend / verfaüff der Herr / daß der Tempel

mpe der Siatt und allem vſſerem gottodienſt in grund abge⸗ breñt und vßgewurtzet ward. Don waͤgen aber ver erfüllten ce emonıen durch Chriſtum / vnd von wägen deß abgange Ver ſelben / ſagt man raͤcht das gſatzt ſye abgethon / daß aber nun an diſem ſinem teil den vfſeren goitsdienſt balangend / iſt abgan⸗ gen / vnd nitaller dingen.

Vnd fol ſich bie niemant irren laſſen / daß der Herr im Alten Wie die beuch Teſtament etwan By dem ynſetzen der ceremonien ſpucht / das “WS ſolle alſo ewigklich gehalten vnnd begangen wirden. Dañ Serr mer vff das geſaͤhen bat das die ceremonien anbildet / dann vff den vſſern bruch. Da iſt aber gwuß / daß vnſer Herr Chꝛiſtus vns alles das allein iſt / vnd wir alles in jm allein ha⸗ hun bend / Das das volıf Iſrael gebebt har in Yen vilfaltıgen jren a 3 ceremonen Dann Cbuftus iſt onfere pundtsladen. Chuſtus ift unfer röuch vn brand altar. Chriſtus ıft onfer einig ewig opf fer. Chriſtus ıft onfer einiger ewiger prieſter. Chriſtus iſt vnſer lüchter / vnſer tiſch mit den ſchouwbroiten. Chriſtus ıft vnſere Be ſchnydũg vnſer Oſterlam̃. Chuſtus iſt vnſer einiger ewiger heiland / ın jm find wir veruollkom̃net / mangler allen de⸗ nen die Chriſtũ habend an dem heil vollkom̃enheit gar nüt.

Noch iſt ein teil deß gſatzies / der die bur gerlichen ordnungẽ 5 —— ſtelt / gricht vnd recht / erb vnnd eigen / züdyniaung / Büffen oder: weicherieg ſtraaffen begryfft / vnd die vſſeren policien oder regierung fuͤrt absethos · vnd in wäfen behalt. Vnd diewyl wır aber nu wonend in kand Chanaan / da aber vıl Ber ſatzungen vff deß ſelben geläe genheiten geſtelt find/ıft das gſatz Ver ſelben geſtalt oder geläe

heiten Balben ouch abgerhon + und ouch ın dem abgangen/ das gfarz Ben vnfrom̃en / nit den fromen / gaͤbẽ iſt muhine aber blybt frid / gricht vnnd recht / vnd alles güre. wel⸗ chem allem yetz vnwiderſpraͤchlich volgt / daß die Toͤuffer vnnd jres gelychen von waͤgen deß abıhün deß gſatzes / vil vil an

Wider die Widertöuffer

Vie ſach thͤnd / weñ ſy ſchlieſſend / das gfarz oder Alt Teftamem

babe keinen platz mer vnd den Chꝛiſten / vnd gaͤſte ouch by jnen nüt mer. Dañ die wort Chꝛiſti Matth.s. vil andere zügnuſ⸗ fen an andern oitẽ / mer richtig darwid ſtrytend. Es iſt wol Ver vnwill deß gſatztes durch den frywilligen geiſt deß gloubens / die ſund / der zorn / vnd tod deß gſatztes hingenom̃en / ſampt allẽ ceremonien oder vſſeren brüchen vnd gottodienſt / dz wır Chri⸗ ſten von denen allen erlediget ſind / vnnd Gott yetzund dienen moͤgend in den ordnungen von Chꝛiſto yngeſetzt / vnd uns von ſinen Apoſtlen angaͤbẽ. Aber darumb * nit / daß das gſatz überal keinen platz mer in Ver kirchen habe. Dann ye die ges ſchrifften deß geſatzes vnnd Ber Pꝛopheten blybend nütdeſt⸗ minder in der kirchen Chꝛiſti / wie ouch daoben im i5. cap. deß ⸗. Buͤchs erwiſen iſt.

Daß die alten Vaͤtter in dem Alten Teſtament ein volck Gottes oder kirch mit ons Chriſten ſyend / ei⸗ nierley leerigloubens vnd geiſis mis uns gehebt Has

bind. Cap. y5. Die alten vnd ürhin woͤllend wir beſahen / ob doch wir / die —— wir yetzdan in dem Nuwen Teſtament vnnd Chꝛriſten J ſind / nüt ſchaffen / als die Toͤuffer ſagend / vnnd kein

gemeinſame habind mit den Vaͤttern / namlich mit de⸗

nen die im Altẽ Teſtament vor Ver geburt vnſers ren Chꝛiſti geweſen find: als Vie ein gar fleiſſhlich volck / von Venen wır fpend abgeftinderet mit dem geiſt vnd glouben/ mit Fer leer onnd Yen Dacramenten / deßhalben ſy das volck deß Alten / wir dao volck Ve nüwen Teſtaments genennt were dind /rc. Die find zwaren ein volck Gottes / in einer kirchen vnd einſam̃e / in einem pundt oder Teſtament / vnd habend einer heyl vnud ſaligkeit / welche habend einerley leer / einen glou⸗ ben/ einen geiſt / ein hoffnung / ein erb / einerley anruͤffens / vnd glyche Dacrament: wenn ich dann von ſtuck ſtuck / mit Goͤtrhchem wort Varbzingen mag / Buß Die alten Vaͤtter Pie erzelten ſtuck mit uns gmein gehebt babend / fo hoff ich erbale ten und dargebracht haben / vaß die alten mır uns in einer Fir» den ond gmeinſam̃e / in einem pundt vnd teftament (yend / vnd einerley heil mit uns od wir mitjnen erlangind / vn deßhalb⸗ ben einanderen nut wemg! ſond vil anghoͤrind / vnd Vie hoͤchſtẽ vnd inneriſten einigkeu gmeinſam̃e mu einandren habind. Welches

Das vierde dach. 17

Welches alles frylich allen glöubigen ein groffe fröud bringt / Ein einige all⸗ wen fy verftond/ dag ſy ein lyb / ein gmeind/ ein volck vnd Firdh er J * find / mit allen Gottes heiligen vBerwölten von anfang Ver chen/gemeins waͤlt / mit Adamen/ Abelen/ Sethen vnd anderen Patriarchẽ / bar ver hei⸗ mit allen Priefteren/Propbeten vnd herrlichen Rünigen vnnd "3" RKichtern / mit fo vıl tufend heiliger fürträffenlidyer deß Alten Teftaments heiligen. Hie gibich aber ouch mengklichem Be dencken / was die Toͤuffer für einen verftand habind von Ver allgemeinen heiligen kirchen / die da ift ein gmeinſchafft Ver hei ligen / ond wıe eerlich fy baltind redind von den vßerweltẽ

ottes heiligen / Datriarchen / Kichtern / Künigen / Prieſteren /

opheten vnd fürpundigen Gottes fründen / welche ſy ailnit d gůt rechnend / dz wir mit jnen gemeinſam̃e haben fllind/:c. Ich acht alle glöubigen Fönnind das alles erkennen richten wie es ıft / namlich ein vnlydenliche ſchmaach Ven verwelten Gottes / von den vnſaͤligen vnwüſſenden Töufferen Bewifen.

"Daß aber Vie alten vnnd wir einerley leer habind / Fan man Seratten on» Ver art und eigenſchafft Ver leer abnemmen. Dann wir ha» vnfereleer # bend die Euangeliſch leer: Vie Ruangeliſch leer aber Begryrft '

Vie leer von Ver Befferüg Ve laͤbens / und von Ver verzyhung Ver fünden im Nam̃en Ehriſti oder Meſſie. Daß aber Yas un» fere Euangelifheleer fye / Fan fol nıeman lougnen. Dañ er möchte deß beſetzt werden vg dern i. cap Maren / und dem 24.cap. Luce / und dem Geſchichten der Apoſtlẽ. Yerzdan zügend das Gſatz pi die Propheten / dz die alten Fein andere leer gehebt habind dañ die leer von der beſſerung deß laͤbens:deß alle Pꝛopheten voll find. Ho habend ſy die verbeife ſung gehebt deß gebenedyeten ſomens / in dem iſt verzy hun Ver ſunden / angebildet ouch durch allerley opffern. Sarum ſpꝛicht yetʒ nit one groſſe vrſach Ver heilig Paulus /er ſye ein —* * Apoſtel / predigen das KRuangeliũ / welches Bon Rom.ı. vorhin babe verheiſſen durch fine Dropbeten in der heiligen ſchrifft. Merck Vaß er fagt / das Euangelium fye vorhin ee

ann ers gep:ediger babe / in Ver heiligen geſchrifft verheiffen durch die Propheten. Vnnd zwaren wenn wir Bejähend die Pꝛopheten / infonders Vie Pfalmen Dauids / Vie Propbecy Iſaie / Danielis / Zacharie / vnd anderer/ fähend und Befindend wir alle haͤndel vnſers Herren Chriſti gantz vollkommen Da⸗ rumb ouch die Euangeliften ſelbs die Propbecyen allenthal⸗ ben anziehend befeſtigung jrer leer vnd zügnuß. aan

Wie Chriſtus vßlege das gſatz / Matt.5

Ser alten vnd

Wider die Widertoͤuffer wir mithinzů ouch hernach hoͤrẽ werdend daß diſe leer im wen Teſtament haͤller geprediget wirt.

Vnd laſſe fi hie nieman ırren / dz in dem heiligen Kuange lio geſchribẽ ſtadt / vnſer Herr Chꝛiſtus ſpꝛricht / Ir habend gehoͤrt / dz den alten sefagt ıft/ ich aber fag üch / ꝛc. Sañ er hie⸗ mit den vralten verftand deß gſatzes / Ver ın finem erſtẽ ynſatz gewefen/vnd Bei Die alten propheten und rechten Gottes die⸗ ner gebebt habend / nit als unrecht wıderfächten oder abthün oder verwerffen / er cin gantz anderen und nüwẽ verfiand/ ja cın Hüwe bißhaͤr vnerhoͤrte leer vff die Ban Bringen wil / ſon⸗ der Den verſtand / ja miß uerſtand / wie ich grad hieuor ouch an⸗ zogen hab / wil er verwerffen / den die Phariſeer vnd gſchrifft⸗ glerten oder Deuteroien wider den rechten alten verſtand deß geſatzes / yngefuͤrt oder vnder das volck Gottes gebracht hat⸗ send. Dann ye ſo iſt das geſatz Gottes an jm ſelbs gůt / heilig / gerecht / vnd vollkom̃en / vnd iſt in jm / als in der vollkomniſten regel gar nüt ſchaͤlten oder enderen / als in dem vnman⸗

elbaren / allwaͤg gerechten vnnd vollkomnen willen Gottes. & legt fich ſelbs ouch vnſer Herr Chriſtus / vnnd fagt vns ſelbs woruon er bie rede / vnd ſpricht / Es ſye dann / daß ü were gerechtigkeit übertraͤffe die gerechtigkeit der gſchrifftgelerten vnd Phariſeern / ſo werdend jr nit in das himmelrych kom̃en. Merck dz er nit Wo üwere gerechtigkeit nit übertrifft die gerechtigkeit der Patriarchen vnnd Pzopbeten/fonder der

ſchrifftglerten vnd Phariſeern. Darum̃ redt der Herr wider der felben leer / vnd nır wider Vie Patriarcben vnd Propbeten.

Welche nun einerley lecr babend / wie Fönnend die ſelben

vnfergloub zweyerley glouben haben ? diewyl der glouben ıft Per ge⸗

ein gloub.

hoͤr / das gebö: dem wort Gottes. Wir gloubend in den ei⸗ nigen Gott / Ver in ſinem Goͤttlichen waͤſen einig / in perſonen

Ddryfalt iſt / Vatter / Sun / vnnd heiliger Geiſt: wıe dann vnſers

heiligen Chriſtlichen gloubens artickel lutend. Diewyl wir a⸗ ber die ſelben artickel all bewaͤrend vg den gſchufften Ve Ale sten Teſtaments / muͤſſend ye die Patriarchen vnnd Propbeten/ ouch wie wir / glonbt haben. Dann ſy ye bezüget habend von Gott dem Vatter / Sun vnd heiligen Geiſt / vnnd ınfonderbeiz daß der Vatter durch das wort alles erſchaffen babe das er⸗ ſchaffen iſt / vnd alles mit dem geiſt ſines munds erbalte / vnnd durch den ſelben die menſchen heilige: daß vnſer Herr Chri⸗ ſtus warer Gott und menſch ſye / von einer 8 oren

Das vierdt Bůch.

boren/geftszben am crütz / vferftanden von todten/ond him mel gefaren / Ver einig ewig beıland und darzů ouch Ver einig gerächtrichter fye / daß die glöubige in jn / durch den

eiſt geheiliget / erlangind verzy hung der ſundẽ / vrſtende deß 2*— vnd ewigs laͤben. Das alles / vnd yedes inſonders ha⸗ bend die alten heiligẽ von Adamen an biß vff Chriſtũ gloubt: darumb iſt jr vnnd vnſer gloub ein gloub : vnnd ſagt darumb ouch Paulus / Es iſt ein Bert ein gloub/ ein lyb / geiſt / zc. Epheſ «⸗ Da wir aber muhinzů woͤllend gemälder habẽ / dag der gloub wie ouch die leer deß nuwen Teſtaments etwas herrlicher iſt / wie hernach volgen wirt.

Diewyl ich aber wol weiß daß cs den Toͤufferen gar ſeltzã

iſt / weñ wir fagend die vralten lieben Gottes heiligen / habind ouch wie wir / in Chriſtum gloubt / ale in den eingen ewigen / ſyend ouch durch jn im glouben heil worden / durch

ie gnad Gottes / vnd nit durch das gſatzt oder jren verdienſt / wil ich ſomlichs mit dryfalter vnuber windtlicher züugnuß une ſers Berren Chriſti im Euangelıo/ und der zwey furnemmen Apoſilen Petri und Pauli / klar vnwiderſpraͤchlich darthůn vnd bewaͤren. Dann vnſer Herr Chriſtus ſpricht im Euanges * lio Johannis / We: nijr Abrahams Finder waͤrind / fo thaͤttind fer gloub, jr Abrahams werck. Ond Bald darnach zeigt er wyter an / wel⸗ ches Abrahams werck gewaͤſen / das wort Gottes hoͤren / glou ben / vnd alle frdͤud in Chuſto haben. Dañ er ſpricht vßtrucken lich / Abraham üwer vatter hat ſich gefroͤuwt / dz er minen tag ſaͤhen ſoͤlte: vnnd er hat jn geſaͤhen / vnnd iſt erfroͤuwt worden. | Der tag aber Chuſti iſt die heiter verFündung deß Euangelä/ / daß uns Chriſtum verkündt / vnnd in jm das heyl / darumb iſt ouch der tag Chriſti Der tag vnnd zyt deß heyls / als Paulus 2 Corinth.e. ſpricht. Sen tag deß heyls / das iſt Chriſtum / in dem allein iſt Nom 15. alles heil / bar Abra ham geſahen / nit mit lyblichen ougen / ſon⸗ der mit den ougen deß gmuts: das iſt / er hat durch den glou⸗ ben den handel deß heils verſtanden / vnd durch den glouben hat er Chriſtum angenommen. Dañ alſo redt vnſer Ferr Chri⸗ Abraham hat ſtus ım Euangelıo/Fc Bin das Brot deß laͤbens: wär mir er kumpt / den wirt nit bungeren : unnd wär in mich gloubt/ den Jopan-s. wirt nimmermer dürften. Aber ichbab es üch gefagt / daß jr mich gefäben habend / gloubend dennocht nit. Das ıftaber der will deſſe der mich geſendt hat / daß ein yeder der den ſun ſicht / vnd gloubs in ſelben / das ewig laͤben habe. mit

Wider die Widertsuffer.

dem glauben bar Abraham Chriſtum gefähen und angenome men: deß volgt grad Yaruf/ Ond ıflerfröumt worden. Und Be gryfft föliche fröud die reinigung funden / graͤchtmachung vnd ficherbeit vnd ruͤw der conſcientz: wie Paulus ſpricht / daß die durch Ben glouben from gemachet find / frid und rüw ba» bind gägen Gott. Weldyes alles dem baligen Abraham gäs ben iſt / daß er durch Yen glouben in Chriſtum from gemachet gnaden / frid vnd růw / ouch raͤchte onfälbare hoffnung deß

Abzahams Fin ewigen laͤbens gehebt bar. diſer vrſach wirdt vil im Suan⸗

elid gelaͤſen / daß vnſer Herr Chriſtus Vie raͤcht glöubigen/ de fi an jn (Chriſtum Jergäbend mır ward glouben/ Fınder Abzabe nennr:ja Bag jn ouch Paulus cın vatter der glöubigen nennt. Diewyl man das allca weder leugnen nod andere vß⸗ legen Fan/fo volgt vnwider ſpraͤchlich / daß Abzabam ſampt als len finen recbten kindern / in Cbauftum gloubt habe / ın jm ge recht und heil worden fye. Dahin ouch das dienet / Bas ın dem Fu.ngelio geläfen wirt / dz die from̃en nach jrem 108 / werded geſamlet ın die ſchooß Abrrahe / und das der Serr vßtrucken⸗ lich aber mals im Euangelıo ſpricht / Vil werdend Foinen vom vfgang vnd nidergang / tiſch ſtzernmit Abraham / Iſaac vnd Jacob / im him̃elrych. Da wir ſaͤhen d daß wir gloͤubigen werdend den ſaͤligen patriarchen gethon in das hum̃elrych. Weñ nun die Toͤuffer nůt woͤllẽd mit den altnaͤttern / vor Chri⸗ ſti geburt ſchaffen / oder gemeinſchafft vnd geſellſchafft ha⸗ ben / muͤſſend ſy zwaren vſſet dem him̃elrych blyben / oder neiß⸗ wan einen nuwen him̃el Guwen/tc.

Ser beilig Petrus ſpꝛicht in dem fürträffenlidyen Concilio Hieruſalem / vnder allen glöubigen/wider die / die dẽ gſatzt Vie fälıgFeit zůgabend / als one das Ber glonb in Chriſtum nie helffen möchte / Was verfüchend jr nun Gott / daß jr woͤllend ein joch(das gſatzt) vff der jungerẽ (Chriſten)haͤlß legen / wel⸗ ches weder vnſere vaͤtter noch wir habẽd mögen trage ? Sons der wir gloubend fälig werden durch Pie gnad vnſers Her ren Jeſu Chuiſti / wie ouch fy. Da ich nit gloub / daß bällere dir ſen handel erlüteren vnd bewaͤren / moͤchte von yemants ge fagt werden. Dann die vaͤtter im alten Teſtament / vnd wir ım nüwen Teſtament / werdend vßtruckenlich geneñt oder gemaͤl der. Demnach ſpꝛicht der Apoftel/ Weder die vaͤtter vor Chriſti noch ſy die Apoſtlen vnd wir nach Chruſti geburt / ha⸗

ind mögen das gſatz erlyden vnd erfüllen. Zum Vaitten zeige er

Das vierdt Bach. r19

er yetzt an worinn vnſer heil troſt ſtande / in der gnad vnſers Herren Chriſti: vnnd daß Pie gnad durch den glouben ange⸗ nomen werde. Darumb ſchlüßi Petrus vnd ſpricht / Wir glou⸗s bend ſaͤlig werden durch die gnad Jeſu Chriſti / wie ouch ſy. Mercke ein yeder wol hie off alle vnnd yede wort Petri. Wir / are er/ wir Apoftlen und Chriſten / oder das volck des nüwẽ

eſtaments / Gloubend ſaͤlig werden. Sich / er redt von vum glouben. Wounn gloubend aber die Apoſtlen daß Vie ſaͤligkeu ſtande? In der gnad vnd erloͤſung Chuſti. Hier ſetzt yetzt Petrus / Wie ouch ſy. Wär find die ſy? Die alten vaͤtter vo: der geburt Chriſti: darumb habend die felben ouch gloubt daß ſy nit durch das gſatzt / oder jren verdienſt / ſonder durch die gnad Jeſu Chꝛiſti wurdind ſaͤlig werden. Wenn ſoͤmliche klare leer vnd zügnuß Petri deß Apoſtels die Toͤuffer nit Berichten und bereden mag / daß ſy von jrer gefaßten irrthumb abſtond / fo iſt jnen gar nit haͤlffen.

Coſind aber noch ouch dem herrlichen leerer der Heyden / 223 dem fälıgen Apoſtolo Paulo / Ver ſpucht den Corintheren pen ver alien. AU onfere väter habend einerley geiſtliche ſpyß geäffen / vnnd gelerı. babend all eınerley geiftlibs ran aeienade bag sei ſy trun⸗ ckend von dem geiſtlichen felſen / der hernach volget: der ſelbig fels aber was Chriſtus. Vnd wie Petrus von den alten vaͤtte⸗ ren vnnd von ons Chꝛiſten vßtruckenlich geredt bat / alfo redt ouch von beyden voͤlckeren Paulus in erzeliẽ wort klar gnůg / vnnd gibt vßtruckenlich den alten mit vns einerley geiſtlicher ſpyß vnd tranck / namlich Jeſum Chriſtum / den raͤchten felſen / vff welchen alle glöubigen allein buwend / daß iſt / vff jn glou⸗ bend vnd vertruwend. Dañ das Paulus durch aͤſſen vnd trin⸗ cken / glouben verſtande / iſt kundtbarer vg dem 6.cap. Johan. dann es wyteren erklaͤrens bedoͤrffe. Vnd diewyl dann die al⸗ ten einerley geiſtlicher ſpyß mis uns Chriſten geaͤſſen habend / ſo habend ſy ouch einen glouben mit vns / namlich den glouben in Jeſum Chuſtum. Vnd hiehar dienet yetzdan ouch das 1ꝛ. cap. den Hebreeren.

Diſe heitere zügnuſſen Ver geſchrifft und andere ort mer / ha⸗ —— bend Vie vralten lerer vnd diener Ver kirchen Chꝛiſti der maſſen neh die Bewegt / daß fy vßtruckenlich Befennt vnd geſchriben habend / alten hi ha die alten vor Chriſti geburt / vnd wir nach Chriſti geburt/ fyer d —— ein volck / kirchen / vnd lyb / welches houpt Chriſtus ſye / vnd wir habind all einen glouben in Chꝛiſtum: onei daß in den künff⸗

ij

Wider die Widertsuffer

ugen gloubt / wir aber ın den geleifteren oder gäbnen. Waͤr luft bat jöinlıche By jm felbe laͤſen / Ver beſaͤhe das erſt capırel im erſten Büch Euſebij von den geſchichten Ver kirchen / vnnd in dem anderen Bůch vorn läben deß Keyſero Conftantını. Epi⸗ phanium ım anfang fines Büchs wider alle Secten. Philaſtriũ in dem regılter aller Secten / im 61.0nd 63. onderfcheid. Dar Auguftınum contra Pelag.&X Celeft.lıb.2.cap.25.Conıra duas Pe- lag.epiit.ad Bonif.lib.3.cap 4. Ad Deogratias epıft 49. Tract. in loan.45. Profper. Aquit. adobiedta Gallorum, Obiect 8. Nice= horum Callıftum lib. Eccleſ. hift.a.cap.2.3.4.5.:c: Fit aber mıt gem allem ven Toͤufferẽ noch nit gnuͤg beſchaͤhen / daß fy von jrem irrthumb abfton wöllind / fo laͤnnd raͤcht fur hin / mır ans rüffung Ver gnaden Goties / nachuolgenden bericht / ob ſy joch mit dem nachuolgenden diſes handels noch moͤchtind gewun⸗ nen werden. | Sie alten vnd Welche waren glouben in Chriſtum babend / die Fönnend —— e- jn nit one den geiſt Gottes haben: die wyl doch niemant mag ass Jeſum einen Herren nennen / dann durch den balıgen geiſt. Vnnd fo dann vnlougenbar ıft / daß die vralten in Chriſtum gloubt habend / habend ſy ouch Ven heiligen geift von Bote mit vns gebebr. Dann mır mer / dañ nun ein heiliger göttlicher geift a. Pet.a. iſt. Vber das züget Petrus der Apoſtel vßerſcheidenlich / daß Ver geiſt Chriſti ſye in den Propberen gewefen. Vnd Paulus ſagt / dag wir einerley geiſts mit den alten habind. Dann fine wort lutend alſo / Diewyl wir aber ebẽ den geiſt deß gloubens habend) wie dann geſchriben ſtadt / Ich hab gloubt / darumb hab ich ouch geredt) ſo gloubend ouch wir / vnd redend deßhal⸗ Kom. ben / ꝛc.ꝛ Cöꝛinth. a4. Widerumb ſpricht Paulus / Welcher den geiſt Chuſti nit hat / der iſt nit ſyn. Darumb welcher Gottes iſt / der iſt nit one den geiſt Gottes: die alten aber find nit allein Gottes volck / ſonder ouch ſyn beſondertrut volck / vnnd ſin kü⸗ nigklich Prieſterthumb / darumb find Vie felben nır one den ft Goites. Hiehar dienend die Flaren zügnuffen vg dem ſalter. Dann Ver heilig Dauid butet im 14 4. Pſalmen / vnnd richt / Herr leer mich thün Bas dir gefalt: dann Yu biſt min t: din güter geiſt fuͤre mich vff ebner Ban. Vnd widerumb / © Bott ſchoͤpff mır ein rein berg: erntiwer in mir einen vf⸗ sichrigen geiſt. Derwirff mid nit von dinem angeſicht / vnnd nifh von mir nit dinen heiligen geiſt. Der halben ob glych wol Paulus gedenckt eines kᷣnechtlichen geiſts / hoͤrend wir vw

Das vierdt Bũch. ne

wol / daß die alten ouch gebebt ein fryen geift / vnnd daß ſy frye vnd er loͤſte gewefen find. Es beſchach wol die erlöfung (deren anbıldungen fy in den fünd vnd bzandopftern/ ouch in dem O⸗ fterlämbli hattend) hernach erft durch Chriſtum / fy was aber Ben alten ouch krefftig / glych wie fy yetz ouch uns Frefftig ift/ die vor vil hundert jaren vorhin beſchãhen ft. Sittenmal aber die Fundefchafften all / die wir anzogen habend / fo gar verfients lich / den geift/den wir von Chriſto habend / ouch den alten 35» gaͤbend: dar heyter geſchuben ſtadt / daß Zacharias der vat⸗ ter Joannis / Simeon Ver frum̃ / Anna die witwen / vnd Eliſa⸗ beth die müter Johannis vollen ſyend gewefen deß heiligen geiſts / ſo můß klar volgen / daß die wort Johannis / alſo lutend. Johan-z: (Sıfes aber har Ver Herr dem geiſt geſagt / den die empfa⸗ ben ſoltend / die in jn gloubtend. Dañ Ver heilig geiſt was noch nit / diewyl Jeſus noch nit verflaͤrt was ) ſollind verſtanden werden(wie wir hernach im 7. cap hoͤren werdend) von Ver Be fonderen herrlichen rychen gaab deß heiligen geiſts / die den Jüngern vff Yen Pfingſtag / vnd hernach den glöubigen gaͤbẽ ward: vnd nit daruon daß Ver heilig geiſt vor der verklaͤrung Chꝛiſti / weder in ſinem waͤſen geweſen / noch yemants daruor ſye gaͤben worden. Vnd fürend deßhalb die Töuffer ermaͤlt out Johãnis vergaͤbens yn: dañ ſy damit nüt bewaͤrend wider die alten glöubigen vaͤtter / als ob ſy geweſen ſyend one den heili⸗

gen geiſt.

Daß die alten Dätter mit ons Cheiſtẽ einerley erB

vnd hoffnung / einerley anräffens, und glyche Sa⸗

crament gehebt / daß ouch Chriſtus ſelbs vnnd fine > Apoſilen jr leer vnd chaaten mit der Altuättern leer

vnd chaaten bewaͤrt habind. Cap. &

£ ‚Yter kom̃end wır ouch an das bewyſen / dz Gott ginerienerb

den alten Dättern nit nun lybliche / vſſere / zergaͤng⸗ vnd hoffnung kliche ver heiſſungen gerbon / ſonder ouch geiſtliche / nd als der feelen beil vnd erb deß ewigen läbens/onnd daß fr deß ouch ſtyffe hoffnung gebebt babind. Es

waͤre waren gar ſchmaͤchlich Pen fäligen alten Gottes vßer⸗

welten heiligen / wenn wır von jnen nit höhere bieltend/ dann

daß fy von Gott in dem gelobten land’ gemefter / nun zytliche

ader zet gengkliche güser yngenom̃en / vnnd darnach / gat nach

Wider die Widertsuffer

wie das vych / one hoffnung deß ewigen abgeftorben / Bein [ds ben gehebt / noch das erb Ver vßerwelten / die fAlıgFeit erlan hettind. Sy habend aber warlich vnnd recht in Chriſtum den künfftigen erlöfer gloubt / vnd gehofft in jm laͤben ouch nach diſem laͤben / darumb iſt jr hoffnung nit ſchanden worden / ſonder nach der verheiſſung Gottes / vnnd nach jrem glouben iſt man Begägnet das läben. Dann es ye vnge zwyflet iſt / daß Johan.s. wärın Meſſiam gloubt / daß der felb Yen tod nimmer mer ver füdhen oder fähben wirt. Onnd ale dıe Juden dem Herren im Euangelio fürwurffend Abraham / vnd Vie Propheten wärınd . geſtorben / zeigt er jnen mit nammen von Abrahamen an (wel⸗ ches wir ouch von Propheten vnd anderen heiligen verſtond) daß ober ſchon lyblich ſye geſtorben / läbe er doch noch / frylch an der ſeel in rüwen und fröuden: dann er ſpꝛach heyter / Abra⸗ ham bat ſich gefroͤuwt / daß er minen tag fähen ſoͤlte: under hat jn gefähen und iſt erfroͤuwt worden. ie Aödrend doch wie Dauid fo rroftlidy redet von dem erb der demerb der ewigen fäligfeit. Er ſpricht gar Flar unnd vßtruckenlich / Ich fäugten. gloud daß ich ſahẽ werde das güt deß Herren / im land Ver laͤ⸗ Pfal 27.0016. 5 ndigen.Bidh hie und merck daß Dauıd gloubt. Was glonbt er aber? Daß er das güt deß Herren fähen werde: frylıdy das groß gůt / das er in yhaͤnem läben finen vßerwelten zůgeriiſt bat, Dann er ouch felbs ſagt / Im land Ver läbendigen. Ss iſt ge das felb ort ein ort Veß laͤbens / da Va iſt die fröud/rüw vnnd ſaͤligkeit. Don Veren er anderſchwo redt / vnd ſpricht / Du thuͤſt mır kundt den waͤg zum laͤben / vo: dir iſt alle völle der froͤudẽ / luſt vnnd wunn iſt by diner gerechten ewigklich. Was koͤndte doch yemants heyterers reden von Ver ſeelen heil und fälıgFeit der alten lieben heiligen? Die maß der herrligkeit wil ich nit vßzilen oder abmaͤſſen / ſonder die dem allein heim ſtellen / Ver ſy allein gibt. Es iſt aber vßtrucklich gnüg vßgeſprochen / daß die alten glöubigen nach jrem tod Bas läben/ eer/ und berrligs Feit empfangen habind: dann ee ftadı von allen heiligen alten Dättern geſchriben / daß fy abgeito:ben / vnnd gethon oder kom̃en fyend jren elteren / frylidy daß jre feelen allen Yen fäligen die bißhar von anfang abgeito:ben / in Vie rüm vfge⸗ nommen find. Dann wienun ein lyb / gemeinſame oder gefells ſchafft ift aller unglöubigen verrücdhten / die ouch By dem Tüfel in der hell zefamen geſamlet wırde : alfo ıft ouch nun cın gemeind Ver heiligen die by Gott in Ver rüw zeſamen et

Das vierdt Bůch. aat

(et wirdt in yhaͤnem läben. Ond Paulus den Hebreern am eilfften capitel züget heyter / daß Vie heiligen Vaͤtter nit gefä> u babınd vff die irrdiſch verbeiffung deß gelobten landts / as ſy nit empfangen oder yngenommen / aber wol von verr⸗ nuß geſaͤhen / ſonder ſy habind begaͤrt deß himmeliſchen erbs: deß babe j .en Gott zůbereitet ein ewige ſtatt. Er ſpricht ouch vom Enoch / daß er vom Herren hinweg genom̃en ſye / daß er den tod nu ſaͤhe / und ſye nu mer funden worden / darumb daß jn Bott binweg genommen / etc. Alſo laͤſend wir von Yen Pꝛo⸗ Xeg . pberen Helia / dag er in einem fhürigen wagen ſye himmel gefaren. Vnnd eben Ver ſelb Helias erſchynt mir Moſe gar Matth. ı7. herrlich by vnſerm Herrẽ Chuſto am berg vo: ſinen Apoſtlen / als er ſich vor jnen verklaͤrt. ierwider weiß ich wol daß man ſagen wirdt / vor der him⸗ *5* melfart Chꝛiſti ſye kein heilig im him̃el geweſen. Was aber die Be eyteren ziignuffen der gſchrifft ſagind vnd Bezügind / iſt biß allein durch

r wol verſtanden. iſt ſunſt waar / daß one vnd vſſert Chri die ſto niemante überal zum läben kumpt / vnd daß alle die zum laͤ men. ben vnnd in die froud der ſaͤligkeit kommen ſied / daryn allein durch Jeſum Chuſtum kommen ſind: welcher im Kuangelio ſpꝛicht / Vnd niemants iſt hinuf gefaren in den him̃el / dañ der Joan-s.väıe. vom him̃el herab kom̃en iſt / deß menſchẽ ſun / der im him̃el ıft.

Vnd widerumb / Warlich warlich ſag ich üch / ich bin die thür der ſchaaffen / alle die vor mir kom̃en —* find dieb moͤꝛr⸗ der. So yemants durch mich yngadt Ver wirt ſaͤlig werden/:c.

Daß dann wyter yngeredt wirdt / die heiligen Vaͤt er ſyend Dicheiligen in der bell/inangft und verlangen gelägen / vnnd ſye Chriſtus Naͤtter in ð hell. jnen hinab den hellen gefaren / ſy der pyn erloͤſen:

Bekenn ich ouch das in den articklẽ deß gloubens recht verjaͤ⸗ ben wirt / dz vnſer Herr oder die feel vnſers Herrẽ Jeſu grad vff Yen todtlichen abſcheid von ſinem lyb / den feelen Ver hei⸗ ligen Altuaͤttern kom̃en / vnd Chriſtus mit finem tod den gloͤu⸗ bigen abgeſtorbnen heilſam / den unglöubigen aber vnheilſam eweſen ſye: doch gibt der gloub vns das nit für glouben / Be onfer Herr By den Vaͤttern einiche pyn oder not verſuͤcht babe:wıe ouch Ver heilig Auguftinus leert Epift ad Dardan. 37.She heilig gefbaifft felbe gibt bie güten Befcheid bierumb/ Jan ou der vnd neñt Bas ort der abgefibeidnen Dättern feclen / die ſchooß atg-fcheıönen Ibꝛahe / dahin alle Find Abrabe / das ift rebrglöubige / ale ın ‚Wäeren m

1e ſchoon Abs die ſchooß jres vauers gefamler find. Don dem felben ji aber he 16.

Wider die Widertsuffer

ztiget das Ruangelium / daß es ſye ein ort Ver rüwen/frönders

vnd ergetzligkeit / vnd nit Ver aͤngſten pyn vnnd not gewefen.

Vber das wir dann ouch im heligen Kuangelio laͤſend / daß

vnſer Kerr Chuſtus geſpꝛochẽ habe dem moͤrder am crütz /

Quce a0. Warlich ſag ich dir / hut wirſt by mir ſyn in dem Paradyß: mis

welchen orten man vßlegen vnnd erklaͤren fol den vorgemoͤl⸗

ten artickel deß abfarens Chuſti Ver hellen. So findend wir

ouch wyter im heiligen Ruangelio / daß die hell Ver pyn/ vn⸗

derſcheiden wirt / vnd wyt iſt vnder vnd von dem ort der heili⸗

n / die ſchooß Abrahe genennt. Dañ der rych mañ Ver in die

be ver fäncht was / hůb vf ſine ougen / fady von verrnuß A⸗

abamen. Der ſpꝛrach ouch dem rychen / Gedenck daß du

dine güte tag in dinẽ laͤben empfangẽ haft / Lazarus dargaͤgk

die Böfen. Vun aber wirter troͤſtet du aber wırft pyniget. Di

über das alles / ıft zwüſchend une und uch ein groffe Flufft Bes

feſtiget / daß die von binnen wöllend hinab ſtygen / das ſelbig

nit moͤgend / vnd ouch nit von dañen uns Fommen/:c. Soͤm̃

lichs alles hat der Herr geredt vor ſiner vferſtentnuß vnd him

melfart / vnd gnügfam bezüget / daß das ort Ver lieben altuaͤt⸗

seren abgeſcheidnen ſeelen / ein ort der rüwen vnd ergetzligkeit

ſye / c. Hierüber bedarffes Feines wyteren grüblens vnd der

AN Gottes ergründẽs. Es ſicht yetzt mengklich wol/

die vralten nach jrem abſterben find in růwen / froͤnden

der ſaͤligkeit geweſen. So nun vns die geſchrifft das himmel⸗

rych zeigt vnnd züget / daß wir werdind rümen By Abraham /

Iſaac vnd Facob/was woͤllend wir mer? Sind dann Vie alten

ſaͤligen mit der him̃elfart Chriſti erhoͤcht hoͤheren eeren /

mit groͤſſeren fröuden begaabet (wie alle ding deß nüwen Te⸗

ſtaments herrlicher ſind) das bricht dem nür ab / daß ſy vor

ouch in ruͤwen vnnd ergetzligkeit geweſen ſind: als wenig die

vrſtende Ber todten die vollfomner herrligken abſchlecht den

gloͤubigen ſeelen / nach dem tod vnd vor der vrſtende / dz ſy nu

ouch laͤbind vnd herrlich ſyend. Es hat ye überein Vie hoffnũg

deß laͤbens vnd der ergetzligken / die die alten habend Go gehebt / keins waͤgs mögen noch koͤnnen verfaͤlen.

Die vilgedachten vnſere heilige altuaͤtter vorder geburt Ch

—— ſti / habend Fein andere Gottes anruͤffung gebebt/ dann aͤben

| diie wir habend vff Vife fund / Ver leer Ver heiligen Apofte

len. Senn wie wir mit onferem gebätt anrüffend Ben einiger

ewigen Goit / vnnd gloubend daß vns Ver als vnſer *

Sa vierdt Bůͤch. na

Bd:e/ von waͤgen der mitilung furbitt vnſers Herren Jeſu Chꝛiſti: alſo habend die vralten glöubigen niemant dann nun Ben einigen Gott als jren lieben vatter angerüfft / vnnd jm ale lein all jr gebaͤtt geopfferet / und gehoffet daß ſy von jm erhoͤrt werdind / von deß mutlers Meſſie waͤgen. Dann wenn ſy in jrem gebaͤtt geſprochen habend / Biß yngedenck Abrahams / Iſaacs vnd Jacobs / habend ſy nit gefäben vff Vie ſeelen diſer herrlichen die eren Gottes / vnnd verme nt daß ſy Goit ſoͤlte oo waͤgen Ver ſelbẽ furbitt er hoͤren / fonder vil mer badend ſy geſahen vff den pundt den Gore mit jnen gemachet / ja vff Vie derheiſſung Meſſiæ Ve gebenedyeten ſomens. Da wir aber Ver leer Pauli den Galaten am z. cap. wol wuſſend / daß der ſomen Abrahæ Chriſtus iſt Darumb habend die alten be⸗ gaͤrt erhoͤrt werdẽ / nit vum Abrahams / ſonder vmb Meſſiæ willẽ / welcher Abrahamen zum heyl verheiſſen was V dalfo laͤſend wır ouch in den Kunig bucheen / vnnd in Ber prophecy 4 Res Farz / daß Hort geſprochen hat / Ib wil diſe Stattbehuͤten MP» von minen / vnd von mines dieners Dauids waͤgen. Da aber mengklich weißt / daß Dauiden ein herrliche verheiſſung be⸗ ſchaͤhen iſt / daß ve jm bar der Meſſias Fommen ſoͤlte: vnd dz vmb der felbe vrſach willen Rzechiel Chriſtum nennt Dauid. Ezech. 4. Darumb hat Gott die Statt Hieruſalem Bebürer erhalten den zyten Achaz vn KRzechiæ luterer gnad / durch Jeſum Iſa.⸗. Chriſtum den fon Dauids. Darumb Bag in dem heiligen Euangelio vnſer Herr Jopanıg ſinen jungeren geredt hat / Was jr werdẽd den vatter bitten in minem nammen / das wirt cr üch gäben. Bißhar habend jr nüs begaͤrt in mnem nam̃en: dienet nit dahin / daß niemant uüberal Ver alten vmb Meſſiæ willen begaͤrt babe erhoͤrt werden / ſonder daß die jünger/ diewyl ſy den Herrẽ lyblich By jnen ge hebt habend / welcher all jr ſachen geſchafft / vnd ſy in allen din⸗ gen verſorgt und verſaͤhẽ hat / ſy domalen Yen nammen Chuſti nır der geſtalt dem vatter furgewendt vnd angerüfft habend / als ſy aber nach ſiner himmelfart gethon / vnd v.:8 alle geleert chůn / vnd im nuwen Teſtament gemeiner worden vnd truw⸗ Uber beſchaͤhen iſt. Dañ Ver alten halb iſto ye vnwıderfpiäch- Imalten Tea lch / daß der Röonchaltar / vff dem die altẽ allein rouchen dorff⸗ un gebärt tend / funftnienan überal/ folt anders das opffer dem Ker- wor angnäm ren Gott angenaͤm ſyn / vnſers Herren Jeſu vorbıld geweſen / Fee a

end anzeigt ja bezüget hat / daß das gebaͤtt F ange: jerei wad

BDaniclie 9.

Die Sarras menta der ale sen vnd vnfes

re find glych ·

#.Korinh.ro,

“Wider die Widertsuffer nam ſye / das durch den Meſſiam vfgeopfferer wirdt. Hiehar dienei ouch das voꝛbild deß welchen Vie gſchrifft ein mittler neñt / nu daß er der raͤcht pueſter vnd mittler waͤre / ſon⸗ der daß er den raͤchten / einigen / ewigen prieſter mittler an⸗ bildet. Darum ouch die altẽ / nit vff das / das ſy vor jnẽ ſichtbar lich hattend / ſahend / vnd vertruwtend / ſonder vff das noch vn⸗ ſichtbar was / vff den kunfftigen gebenedyeten ſomen. So hat Daniel der pꝛophet gebaͤttet vi gefprocben/ Ach Herr / erlucht din angeſicht uber Yın verwöüfter heiligthumb / von deß Her⸗ ren waͤgen. Das wol etliche verdolmeiſchend / von dinen felbe wägen : dem bůchſtaben nach aber heißt es / von deß Herren waͤgen. Dann frylich Daniel in groſſem verlangen Chriſti Ice Herren / vnd in ſtyffem glouben vff den Funfftigen Meſſiam / diſes ernſtlich gebä Gott dem Herren vfgeopfferet bat: darum̃ er ouch ſtund daruf vom Engel Gabriel / von Gott geſandt / ein gar grundtlichen klaren vnd vollkomnen Bericht von vnſerem Ders Chꝛiſto vi allen finen bändlen empfacht. Die Öacramenta aber Ver alten /als dıe Befcbnydung das Oſterlamb / vnder welchẽ wir ouch Yıe opfler Begryffend/ find By jnen nach gelägenbeit Ver zyten / aͤben domals Sacra⸗ menta geweſen / wie yetzdan die vnſeren vnſeren zyten find: namlich zügnuſſen Goͤttlicher gnadẽ / anbildungen Ber Fünffs tige erloͤſung durch Chꝛiſtũ / ofentlice bekañtnuſſen deß was ren gloubene/ vnd pflichtungẽ der vnſchuld vnd liebe. Wel cheo alles bie erltiteren vil lang wurde / in anderen aber vnſeren Bücheren wytlöuffiger Befcbäben iſt. Onnd folmanbie infondere wüſſen / daß es nır war ıft/ daß die vraltẽ in jren Sa eramenten nüt gehebt babind / dann nun den bůchſtaben / one Pen geıft. Befähe man Moſen Deut. io. vnd 30. vnnd Jeremiã am 4.cap. ob ſy nit ouch heiter forderind ein geiſtliche beſchny⸗ dung deß hertzens / vnd daß Ver Herr der ſye / der innerlich Be ſchnyde. Es iſt nit minder in Ver alten Sacramenten Chriſtus vnſer erlöfer angebildet / und geiſtlich von glöubigen empfans gen / dann er ouch in den vnſeren angebildet vnd geiſtlich em⸗ gegen wirt.Onnd habend die alten glöubigen nıe vermeins/ ſy umb jres wercks willen/ 9 fy namlich Bas Sacrament gebzuchtend/ Gott wol gefielind : fonder fy gloubtend/ daß fy won Chaifti waͤgẽ / welcher in Öacramenten angebilderward/ Gottlieb vnd angenaͤm wärınd. Ond beziehend alfo vnſere Ver alten Sacramenta einanderen wol / onet dz vnſere von den ver⸗

Das vierdt Bůch. nz pergangnen vnd erfüllten Bingen zügend / minder Foftlidy und arbeitfam/aber Boch Flärer vnd fürträfficher find. Qaruon ber nach im 7.cap. etwas volgen wirt. Zwaren fo gibt une Chri⸗ ften 3ü/der beilig Paulus / Ver alten Sacrament / als die Be⸗ ſchnydung Coloſſ. a. vnd das Ofterlain ».Cor.s. Herwiderumb gibt er ouch / den alten / vnſere Sacrament / als den Touff / vnd einerley geiſtlicher ſpyß mit vns 1.Cor.10. Dañ wie Föndte ee muglich ſyn / har: einerley geiſto / leer glouben und hoffe er. babend / in Sacramenten nit ouch glychs haben fdltind?

it diſem allem aber/ ale mit heiteren 3ügnuffen deß beilis Daß man in

gen und Elaren wort Bottes hoff ich nun mer erhalten vn Yar nn DP gebracht haben / daß Vie vzalten vor Chꝛriſti geburt einerley ler/ ments wolms einen glouben/einen geift/ein hoffnung) eerb und heyl / einerley ge anstehen anrüffen / und glyche Sacrament mit uns babind / vnnd deß und jre Händel. halb mit uns eın volck Gottes / in einer Firdyen gminfaine/ 3, in einem pundt oder Teftament ſyend / vnd einerley ſaͤligkeit ha⸗ bind: vnd wir alfo Beyden teilen vil einanderen angangınd/ Brüderen vnd mitglider Veß einigen vnzertrenten Iybs ui ige Vnd diewyl nun diſem alfo vnwiderſpraͤchlich ift / fo

t yetzundt grund dahin / der Toͤufferen beſter grund / dar⸗ uf ſy falſchlich merteils jrer ſachen buwend / vnd ſprachend / daß man in den haͤnolen deß nüwen Teſtaments die alten vaͤtter vnd jre haͤndel / als die abgethon vnd uns nüt angangind / nie⸗ nen anziehen / oder ützid damit bewaͤren vnderſton ſoͤlle. Dann ſind ſy ein volck mit vns / in einer kirchen vnder einem Gott vnd houpt Chriſto / ſind ſy mit une eines geiſto vnd glou bens: warumb ſoͤltind wir dann nit jre leren vnd thaten oder byſpil anziehen / ynfuͤren / vnnd mit den felben Bewären was bewaͤren iſi? Es wäre dann ſach / daß jre thaaten ceremoniſch Debr7: vnnd der gattung waͤrind / die allein gaͤben ſind vff die zyt der verbeſſerung in Chriſto / vnnd dannethin ſoͤltend vnd abgaͤnd ſyn vnd werden. Dann mit den ſelben kan vnd ſol man nüt Bewären. Sunſt findt es ſich mit den byſpilen Chꝛiſti vnnd ſiner Apoſtlen / daß ſy ſelbs jre leeren / glouben vnd thaaten im Nüwen Teſtament mit deß Alten Teſtaments leeren / vnd der Altuaͤttern thaaten geleert / erklaͤrt und befeſtnet habend. Chnſtus vnd

Dann ale vff ein zyt die Jünger deß Herren vff den Sab⸗ fine Aperten bath durch die vaͤlder giengend/äry abrupfftend / vnd den Fer» · A nen daruß aſſend / vnd die —** ſomlichs dem Herren vfa micder alten rupfftend / ſchumpt der Herr finer Jüngern aa * dhaas leeren vürpaas

“Wider die Widertsuffer

Daufde / der ouch in Ver zyt Ver nor Vie verbottnen Schouw⸗ bꝛrot geäffen bat. Das lißt man Marth. 12. Im ı5.cap ſchirmpt Ver Herr ſich und fine Junger mit Ver leer Iſaie am 29. vnnd ſtraafft Yamır die glydaßnery Ver Phariſeern. Am i9. cap. ers nüwererer dıe recht leer ım Klawen Ceſtament von ver heiligẽ He: und thůt ſomlichs mit Ver vralten geſchrifft unnd mır dem byſpil vnſerer erſtẽ eltern. als er den tempel hatt gerumpt /

die Föutfer und verköuffer daruß geiriben / vnd damu ſine wıa

derwertigen er zurnt / ſchirmpt er fin thaat mit Ver leur Iſaie am . 56. vnnd Jereme am 7. Ja da er von den zweyen furnem⸗ men articklen deß Nuvven Teiſtaments / Don Ver vrſtende todten / vnd von Ver waren Gottheit vnnd Nenſchheit Chuiſti / nimpt er fine gründ vnd bewaͤrnuſſen von den Altuaͤttern A⸗ brabamen · Iſaacen / Jacoben / vnnd Dauiden / Ver alten ge⸗ ſchrifft Exod. . vnd Pal. iao. Hiehaͤr vienet inſonderheit / daß vnſer Herr Chriſtus fine gloͤubigen verglychnet mu Abꝛaha⸗ men / ja nennt ſy ſine kinder. Wie Föntend dañ Coriſten ltit mit Ben Altudtteren Fein gemeinſa m̃e haben? Oder habend väıtce vnd Finder Fein gmeinſam̃e mit einandꝛen? Oder warumb ſol⸗ se! man der alten ding im Nuwen Teſtament nu gebruchen? aulus Ver Apoftel Bewärt den houptpuncten de Yiüwen ſtaments / das nãlich Ver menſch gnaden vurch den glou ben in Chuſtum / nit durch die werck / from gerecht wer⸗ de / Ver alten gſchrifft mi dern glouben vnnd Hyfpıl Abrahe vnd Dauids: wie man klar ſicht ad Rom 4 Derglychen mö.be te ich noch Paulo den Hebreern / inſonders dem i. ca⸗ itel / vnd anderen deß Niwen Teſtaments buchern / onzale * gar nach / zu gnuſſen ynfuͤren / vi ougenſchynlich Bewären/ daß alle Apoſtlen die haͤndel deß Nuwen Teſtaments mut Veß alten Teſtaments zugnuſſen vnd Byipilen der vaͤttern erltiteret pi bewaͤrt habend. Doch iſt an dem / das bie vngefuͤrt iſt / dem löubigen Cals ich hoff) gnüg beſchaͤhen. So iſt ouch erwas rglychen daoben im Büch. am i5. cap geſagt. Darumb lüs gind yetz onfere Toͤuffer wie ſy jr / nt nun vnbegründte / ſonder õuch laſterliche S hlußred / widerum̃ heryn ſchlucken / od red⸗ lich beſchirmen woͤllind / die ſy hie oben alſo anzogẽ / vnd dar ge⸗ thon babend/ Man ſoͤlle die lvdeß Nuwẽ Teſtaments mit dem Alten nit bewaͤren: ıhüye mans aber / ſo vermiſchle man abſchu blich Moſen vnd Chriſtum / das Gſatz und das Euan⸗ gelium:vnd ſye ſomlicho can falſche leer / ja am deß

Das vierdt Bůch. 124

heiligen Euangeliums. Dann es hat ſich bißhar mit vnübero wirindilichen gründen Ver warbeit erfunden / nu nun daß die ale ten vätter ein volck in einer kirchen vnd dem einige houpt Chri⸗ ſto dem einigen heiland ſind / ſond dz ouch vnſer Kerr Ehuſtus ſelbs vnd fine Apoſtlen all / in den fürnem̃en haͤndlen deß Nü⸗ wen Teſtaments / die alten geſchrfften / ja die leer / den glouben die thaaten der alten heiigen vaͤttern anzogẽ / vnd damu je leer erlüteret vnd befeſtnet habend. Da fo muͤßund yetz ouch ſy Cweñ der Töuffern Schlußred warbafft wäre) verfelſcher ge⸗ weſen ſyn euangeliſcher Flarbeit. Das aber vnchriſtenlich w gedencken / ich gſchwyg reden. Darum̃ —— endtlich / dz es notwendig vnd Chriſtenlich ſye / daß man ſich der Toͤuffiſchẽ falſchen leer entſchlahe / vor jren ſich ale vor Betrug vnd verfüs rung huͤte / vnnd mit jnen Fein gmeinſam̃e habe: als die ſich nit alleın von den glöubigen vff erden / ſonder ouch von den heili⸗

en alten vaͤttern die ım him̃el find/abgefünderet/ja oudy abge» es babend/Bamıt fy eın gnüg abgefünderete kuchen ge⸗ haben mögind. Mich bedunckt zwaren fy babınd ſich nun 3& vıl grob vnnd onrein abgeftinderet / die wyl fy ſich von fo einer groffen menge Ver heiligen abgeftinderer habend. Ser Herr gäbe jnen verftand / dz ſy jr ſchwaͤre groffe irrthum̃ erfennind.

Don dem waaren onderfcheid def Alten vnd Nũ⸗

wen Teftamentsiouch volcks / vnnd von der herrlis

2. Klarheit und fryheic de heilige Suangeliums. ap. 7%

Jerüber thůnd ſy noch den allerlerften rung / fpre» Was enbers,

chend / wir vermiſchlind ja vnbillich / das aber Gott Var Teftar

ſelbs gefünderer habe. Dani die geſchrifft flindere ye "menıhabı vßerſcheidenlich von einandien das Nüw vnnd Ale

Teſtament / und gedaͤncke eins fleiſcblichen Iſraels. Darumb

wil ich fürhin ouch etwas fagen von dem vnderſcheid Ver alten

vnd vnſern / von dem Alten vnd Nuüwen Teſtament / warm̃ der

vnderſcheid ſtande / vnd dz ſoͤmlicher vnderſcheid die alten we⸗

der verwerffe / noch gar von une abtrenne.

Vnnd vorallem Befennend wir gern / daß vnder dem alten volck Iſraels vil geweſen ſind / die den geiſt vnnd verſtand der figürlichen dingen nir gehebt habend / vnnd deßhalb fleiſch⸗

lid gnüg Ati rl Dañ oudy die Pꝛopheten vıl fpans vnd aıbeis mit den felben gehebt. Vnd ıft das kein wunder : Yicmyl

Widerdie Widerrsuffer

ud noch hüt by ag in dem Flaren liecht vnd den Chriſtẽ find?

die duch noch fleiſchich gnuͤg find / und kleinen verſtand habẽd der Gottes: doch Fan vnnd ſol man nit ein ganz volee von erlicher waͤgen gar fleiſchlich ſchetzen. Darum ſagen ich wie vor / ir: fo vıl das wäfen und houpipuncten Ver Relis ion Belanget/find Vie alten wir ein volck / in einer ley kirchẽ: 4 hat hie nütdeſtmunder das heilig Euangelium fin merere Blärbeit/ond das volck deß Nuwẽ Teltamente mer herrligkeit vnd fryheit / wie wir von einẽ dem anderẽ vernem̃en woͤllẽd.

Das Raw Te Zum erſten / ſind alle ding deß Nüwẽ Teſtaments heyterer /

ſtament iſt ver.

- 3. Gorimb-4-

ſuce 10.

verſtãndilicher / oder Flärer. Dani das Alt iſt mit vil figuren Bes deckt geweſen / vnd hat vil dunckler ſpruchen: darum dañ zum teil Moſi fin angſicht vermacht verhenckt was. Das Nüw Teſtament aber bat Ver figuren vßlegung / prediget gantz bäll und klar / vnd ftelt uns die haͤndel Chriſti vnnd vnſerer —— für / daß wir als richtig dem Herren vnder das an⸗ geſicht ſAhend. Dañ alle geheimnuſſen Chuſti ſind yetzund baß vonder ons bekañt. Das redend verſtond wir von den recht⸗ löubigen. Dañ Paulus funft geredt hat / Fit onfer Euanges um verdeckt /fo iſts in denen verdeckt die verlosen werdends in weldyen der Bott diſer wält der unglöubıgen ſiñ verblände Ber Bas jnen nit ſchyne die erlüchtung deß Euangeliums/ r klarheit Chꝛiſti / ꝛc. Vnd volgt aber bieruß nit / daß die alten im Alten Teitament kein liecht gehebt habind / darumb es By one heyterer ſchynt. Die am morgen wandlend / wenn der tag anhebt ſchynen / habend ouch liecht / ſo vil jnen jrer wand» lung gnüg thůt / vnnd wartend mithin ym̃erdar mer liechts / das gägen mitten tag vnnd mittem tag haͤller lüchtet. Als fo habend die alten den handel deß heils gefähen / fo vil jnen zum heil dienſtlich / vnnd gewüßt daß nod ein bäller hecht vf⸗ gon werde. Vnd diewyl das nach der Propheten wyſſagung uns ofgangen iſt / fo ſa hend wır alles vil haͤller. Abꝛaham bat den tag Beß Herrẽ ouch gefähen: aber Simeon Ver grecht / der den Herren in ſine arm empfieng / vnd darum frolocket / bat jn noch vil heyterer geſahẽ / vnd ſich deßhalbẽ gantz ſaͤlig gſchetzt. Dann vnſer Berr Chuſtus im Euangelio ſinen Jungern bierumb ouch geſprocben bat / Sälıg find die ougen die Va ſa⸗ hend das jr fähend. Dañ ich ſagüch / vil propheten kunig ba bend begaͤrt fäben Bas jr ſaͤhend / vnnd habends nit geſaͤben vnd hoͤren das jr hoͤrend / vnd habendo nu gehoͤrt. Daru gi

Das vierdt Bü. 112g

der heilig Chryfoftomus ein ſchoͤne glychnuß hieruon /

pucht / es habe ein geſtalt mit diſem vnderſcheid / als ſo ein tri⸗ umpb eines künigs Bloß mit der kolẽ entworffen werde: doch man dariñ wol ſahẽ möge das gantz waͤſen deß triumphs: vnd alſo hab es ein gſtalt mit dem Alten Teſtament: das Nüw Teſtamẽt aber ſye ein ſchoͤn gemaͤld deß triumpho / vßgeſtrichẽ mit lablichen farwen. Da fo habend wir Bott groͤßlich Yan LP 3, cken / dz uns ſoͤmlich Plar liecht vfgangẽ iſt / vnd uns fo herrlich im Euangelio vnd in der Apoſtoliſchen leer lüchtet.

Zum anderen iſt ouch darinn nit ein geringer vnderſcheid / Im Täwen _ daß die alten gehebt babend verbeiffungen Fünfftiger gütern/ Th voarın welche in allerley anbildungẽ verſchattiget / für geſtelt find: wir ſelba / vnd er⸗ aber habend das alles gegenwirtig deß ſy gewartet / vnnd By lelluns · uns ifterfülle und beſchaͤhẽ alles das / das ſy von verrnuß / ale in einem naͤbel geſaͤhen und gloubt habend / dz es ſiner zyt ſolte Befhäben vnnd erfüllt werden. Dann ſy habend von verrnuß gefäben Vie haͤndei Chriſti / und Berüffung der Hey⸗ den/fampt dem berrlichen rych Chꝛiſti / in aller diſer waͤlt: ſy ba bend gloubt den verheiſſungen Ver Prophetẽ / dz Gottes fun kommen wurde in die waͤlt / daß er menſch werden / pꝛedigen / wunder würcken / lyden vnd ſterben / alſo die waͤlt erloͤſen / wi⸗ derumb von todten vferſton / him̃el faren / den heiligen geiſt ſenden / vnnd die gantzen waͤlt jm ziehen wurde. Das alles aber gloubend wir erfüllt vnnd beſchaͤhen ſyn. Darumb wars tend wir Feines anderen Meſſiæ wyter / keiner anderen verbeſ⸗ ferung vnd veruollkom̃ung / ſonder wüſſend grundtlich vnnd vongeswoyflet/daß alles in Chriſto Jeſu vnſeremm Herrẽ erfüllt / er vᷣnſere vollkom̃enheit iſt / in welchen wir alles das habend / das im gſatzt vnd propheten verheiſſen / vnd angebildet wordẽ iſt: wie dann ouch im Euangelio geſchriben ſtadt / das gſatzt Marh.ır. vnd pꝛopheten gond biß vff Johannem / von dannen wirt das rych Gottes gepꝛediget. Sas gſatzt iſt durch Moſen gaͤben: vie gnad vnd warheit durch Chriſtum entſtanden: vnd wir ha

Bend all von ſiner völle empfangen gnad vmb gnad.

Sidimal wir dann Chriſtum die vollkom̃enheit aller gna⸗ Das ſoch das den / warheit vnd heils / ſelbs habẽd / fo falt yetzund dahin alles er ee das By den alten in allerley anbildungen verfdattigerftirger ten abgenom⸗ ſtelt was: wie ouch Yaoben gefagt ft in dem abehün abgon m deß gſatztes. Onnd hie wirt uns Chriften ab den halß Vic Be> ſchwaͤrd genom̃en / welche Vie altennody habend muͤſ⸗

a ee

“Wider die Widertöuffer

fen/ vnnd under dem joch fyn. diewyl Chriſtus noch nit kommen was / vnd die figuren vnd anbildungen vnd ceremo⸗

nien deß gſatztes noch nit erfüllt hatt / blibend ſy alle ſton in jrẽ

wäaͤſen / vnd warend die alten ſchuldig diſe alle haltẽ vnd

tbün : darumb hi deßhalben noch als vilale under dern gfane

under der knaͤchtſchafft warend / ob glych wolfy im gloube

vnnd in der hoffnung deß Fünfftigen Tieffix in jren gemüten

fry / noch Vennocht warend fy noch deß geſatztes (obgemaͤldet)

nit fry: wie wir Chriſten yezund fry ſind / als Vie wir nit pflich⸗

tig find dem gſatzt (in allem dem / daß es gebüt von dem vſſe⸗

ren gottsdienſt im tempel / in opfferen / im Seiser vn

derfcheid Ber zyten / fpıfen/ / vnnd anderen Verglychen ſtucken)

mit müy/arbeit vnd Foften gehorſam̃en: als dann ouch Vie Au... Apoſtlen die kirch zu Kierufalem Bezüger bat/ fy wölle den Chꝛriſten das joch nit vff Yen half legen. Onnd alfo habend wir

bie widerumb Gott vmb ſomliche groffe herrliche frybeit und

erlöfung durch Chriſtum / größlich dancken: wir habend

ouch ein mercklichen vnderſcheid diſes ſtucks halben von den

alten: die aber nütdeſtminder in einer kirchen mit uns blybendr vnangefähen daß ſy Bas joch vff jnen habend. Diſen vnder⸗

Vnſere der ſcheid fähend wir ouch klarlich in vnſeren Sacramenten. Dañ aa die Beſchnydung / das Oſterlamb / ſampt allen opfferen / wel⸗ che nit one mercklichen Foften vnnd groſſem apparat vollbzacdhe wurdend / ſind abgethon / vnd an jren ſtatt kommen der heilig

Touff vnd das Nachtmal vnſers Herren Chꝛiſti: welche one all

len koſten vnnd one pracht vnd einichen ſchlaͤcht oder

ring begangen / vil mer geiſts forderend dann vſſerer ceremo⸗

nien. er Bezügend ouch cinbällig dz uns Ver war beiland fye geleiſtet / der uns wäfche vöaller vnreinigkeit / erlöfemit finem tod von dem ewigen tod /fpyfe vnnd träncke mit finem fleifdy- vnnd blůt dem ewigen läben: vnnd pflichtend ung cllein finem dienſt in warem glouben und licde/zc.Ond wie die alten im alten Teftament angebund£ find an cin ort jren gottsdienſt vollbzingen/ alſo find wir im nüwẽ Teftament orts zyts halben gefryet: vnd habẽd allein den kirchgang ſampt der ver kündung deß wort Gottes / by dem wir anbaͤttend und Bande barkeit Gott erzeigend: vnd ſind alſo erlediget deß manigfalti⸗ gen dienſts vnd vilfaltigen ceremonien / die by den alten müße gend geübt vnd bezalt werden. Da aber ſy (die raͤchtgloͤubigẽ)

in denen allen allein vff Chꝛiſtum ſahend:als obgeſagt

Das vierdt Bi. 116

Zum P:itten vnd leiſten / was Vie kirch vnd der dienſt Got⸗ Im —— = tes By dem alt volck in ein Flein Ländle yngeſchloſſen: yezund as aber reichend die marchen der Firchen deß nüwen Ceſtaments rot Sortesf biß an Vie end Ver erde: und werdend Chaifto zůgefuͤrt nit nun alle rochlich be die Iſraeler / ſonder alle Heiden von allen enden Ver erd& : daß gaben. yezund Bott gecret wirt nit nun in Judea: ſonder in allen lan⸗ den Ver ganzen erden. Vnnd heißt das volck Chriſti Yasnüw Das nuw Ze volck / als das der Herr von nüwern angenoinen / mitnüwer kamen. leer und Sacramenten vnd Brüchen Begaabet / und mit denen ein nüwer pundt oder ein nüw Teſtamẽt vfgericht hat. Nüwe leer nennen ich bie die / die nit am woäfen nüw ift/fonder am ver künden ein nüwe wyß bat. Dann alle leer deß nüwen Teſta⸗ ments gade off Chaiftum „Der iſt von anfang verbeiffen in dem alten Teſtament durch verbeiffungen / figuren vnd ceres monien den alten verfprochen vnnd angebilder: darumb iftes ein vralse leer : Biewylaber yezund im nüwen Teftament ver»

Eünder ward/ Chriſtus wäre geleifter/ unnd hette alles das ero füllt / das By den alten angebilder vnnd verheiſſen wo:den/ das rumb fölte man Feins anderen warten / fonder in den glouben/ in dem alle vollEommenbeit erfunden werde:vnd diewyl ſoͤm⸗ lichs ou d allen Heyden geprediger ward und alle alte ceremos nien vnd brüch abgethon / vinümwe SacramentCals ouch obs emälder iſt yyngeſetzt und gebucht wurdend/nefiend wir die eer deß Kuangeliums rächt ein nüwe leer / vA Yen pundt Ben er mit dem nüwen volck gemacber/oder das Teſtament daß er in Chriſto vfgericht und beſchloſſen bar/ein nüw Teftament.

In Yıfem ward ouch ry chlicher die gnad oder der geift Bor Imnärsen Te tes mengklichem / durch Vie ganzen waͤlt vßgeteilt / cs ward *. rochlieg ouch Vie erkañtnuß Gottes allen völckern/ nad der wyffagüg vgereilt.

Per propbeten/gemeiner/Bann fy bißhar gewäfen was by Per alten. Dann ob glych wol vil Ver alten von Bott mit ſinẽ geiſt vnd herrlicher erkanntnuß Ver maffen Begaaber gewäfen/ als Moſes / Samuel / Dauid / Iſaias / Saniel / vnd andere/daß nit Bald yemants deß nüwen Teſtaments / wirt rümen doͤrffen / dz er herrlicher dann ſy ſye: ſo iſto doch mithinzů ouch offenbar daß die gaab deß geiſts Gottes / ſine krefft / vnnd die haͤll erkanntnuß der him̃eliſchen geheunnuſſen / ganz rychlich vßgeſchütt ſind / imnüwen Teſtament / über alles fleiſch / vnnd durch alles erdterich / alſo / daß Vie heiligen frund vnd verpüns dete Gottes / als diener / EIER die

“Wider die Widertoͤuffer

by dem alten volck habend gezelt mögen werden/ yezzundt in Ber Chriſtenheit nit wol mögend geselt werden : alfo berrlidy find alle ding deß nüwen Teſtaments worden.

Defchtaß Di Hiemit aber boffich gnügfam C wiewolnoch wytlöuffiger

ſes handele non diſem handel moͤchte geredt werden / da ich mich aber im⸗ merdar der kürtze flyſſen )anzeigt haben / welches ſye der raͤcht vnderſcheid zwüſchend dem alten vnd nüwen volck / vnd Teſta ment / vnd daß doch nütdeſtminder Beide volcker ein volck kirch oder lyb / vnder einem houpt Chriſto / mit une Blybend: daß ſy von deß waͤgẽ / daß ſy noch vnder der knaͤchtſchafft deß gſatzies geweſen / vnd nit —5— vnd fo herrlich begabet wie wir durch Chriſtũ im nüwen Teſtament wordẽ ſind / nit ſoͤllind verachtet / verworffen vnd von vns gar abgeſunderet werden. Ich hoff ouch daß durch diſe erläterüg des vnderſcheids bei⸗ der Teſtamenten vnd voͤlckeren / Vie Kuangeliſch klarheit vnd Chꝛiſtenliche frybeit fo getrüwlich an tag herfür geſtelt ſye / 9 die Toͤuffer keinen fuͤg wider vns ſchryen habind / glych als ob wir mit vnſer verglychung Ver alten vaͤtteren vnd vnſer res ligion / den glantz deß Ruangeliums verduncklind.

Daß die leer der pꝛedicanten von der liebe Gottes vnd def naͤchſten / der heyligen geſchrifft gemaͤß /

jren genommen vnnd C pe Cap. 8. Sie pꝛedican⸗ Ach dem wir in vorgenden capitlen geantworter ba berlichein en bend off Yen 13. Töufferifdpen artichel /Fofmend wir firchen nie widerumb vff den ız. welcher daoben biß bichar vf⸗ vächt. ſchoben ift/Ber Ins alfo / Die liebe / deren man 12 —* alle gůter gemein haben / werde nit raͤcht von

predicanten geleert: als Vie fürgaͤbẽd / Chaift möge wol eigen g haben / vnd rych ſyn / fo doch die liebe vil mer alle ding mit bꝛoderẽ gmein habe. Hiemit wirt aber vnſere leer von der —— ie a: —— wir verurſachet / ein kurtze raͤchnũg vn eer von ee F 8 wart glons

Die liebe ie Liebe in Chriſtgloͤubigen lüten / entſtadt war? Bon. den / wirt von ————— ouch Ber gloub / gaͤbẽ / durch n.3ohan.g. Yen heiligen geift. Sann Ver heilig Johanes ſpricht / Wir lie⸗ a. Timoih bend Goit / dañ er hat uns vorhin geliebet. So fpricht Paulus / Die houptſum̃ des gebotts iſt / Vie liebe von reine hertzen / von güter gwüßne / vnd vB vnglychßnetem glouben. Vnd

Das vierde Bůch. 117 umb / Die liebe Gottes ift vßgoſſen in unfere berg durch den heiligen geift der uns gäben ft. Dann wir leerend wyter/ daß edachte liebe ſich vßſtrecke off Bott und vff den naͤchſten men Sorten uns chen / welche fy grundtlich warlidh liebet. Wir fagend ouch DPoRen daß Vie liebe Gottes alfo mit Ver liebe deß nächften fft oder vereint ſye / daß eine one die ander nit ſye / ja daß der lie⸗ be Gottes volge deß naͤchſten liebe: vnd daß man deß naͤch ſten liebe ſpüren mag Gottes liebe: als dañ der zeug Johan⸗ nes ſpricht / Laſſend uns einandern lieben: dann Vie liebe ıft 1. Johan 4. Gott. ein yeder der da lieb hat / iſt Gott geboren: waͤr nit liebet / Ver keñt Bott nitt: dann Bort ift Vie liebe, So yemants ſpricht / Ich lieben Gott / vnd baffet aber finen brũder / der ift ein lugner. Dañ wär finen Brüder den er ſicht / nit liebet / wie mag Ver ſelb Gottlieben den er nit ſicht? Vnd daß gebott habẽd wir von jm / daß wär Gott liebet / der liebe ouch ſinen Brüder. ie maß „ber Ver liebe / wie der menſch Gott fälle lieben/lee en maß der zend wir dem heilige Euangelio/in weldye uns vnſer Ber: " >orea. ſomlichs vB dem gfazzt Gottes leert / vnnd ſpricht / Du folt den Matth. 22. Gerren dinen Gott lieben von ganıze dinem hertzen / vnd von ganger diner ſeel / vnd von Pin? ganze gmüt. Diß iſt das für⸗ nemft gröft gebott. Darum̃ trybend wir ouch ſomlich Got⸗ tes gebott vffs ernſtlichiſt / vnd leerend yederman Gott ob allen dingẽ lieben / vnd lieben gaͤntzlich / warlich / trüwlich / allẽ vn fern krefften / vnd mit alle dern das wir ſind / habẽd vnd vermoͤ⸗ gend / dz wir jm ouch allein anhangind vi dienind / nieman nieman über jn / in vnſerm bergen ſetzind / fonder daß er als in alles in vns ſye / vnd was ſunſt ouch geliebet wirt / nach ſinẽ gebott / daß es mit Ver regel goͤttlicher liebe geregiert vnnd ge⸗ liebet werde / vnd wie billich iſt / Gottes liebe alle zyt übertraͤffe vnd den vorzug habe. Vnd die maß der liebe deß naͤchſten zei⸗ en gend wir ouch dem Kuangelio an / da geſchriben ftadt / vnd Ren. vnſer Herr ſelbs fpzicht/ Su folt dinen nächften lieben als dich felbe. Den nädhften aber nennend wir einen yetlihen menſchen War ð nachn Ver nach Ver bildtnuß Gottes erf&affen an one ftoßt/ vnſer 9 bilff/ radts trofts Bedarff. Sömlichen Bericht hat uns vnfer Herr Chꝛiſtus gäben / da er im heilige Euangelio one fürfels ure!“ Ben Samaritane / weldyer ſich deß wunde mañs C den er funft nit kañt / jn vormals nie gefähen / jm ouch niit verwandt was / do er aber finer bilff bedorfft / vnd funft von yederman verlaffen wae)mit allen trüwen annam/jm riedt und Be * allẽ dem

u. Johan. i.

Ahilip.2.

Was gmũůts

vnd finns man

ap ver liebe faſ

Ba ſolle.

Wider die Widertsuffer

Bas er kondt und mocht. Hiehar dienet ouch zum teil das fuͤß waͤſchen vnſers Herren FJohan.ız. als das une leert einandern in liebe und demůt dienen / ıc. Es ſpꝛicht ouch Ver Herr anders ſchwo / Allee das jr woͤllend das uch die menſchẽ rhügind/ das tbünd ouch jr jnen. Vnd widerum̃ ſtelt der Herr ſich ſelbs zum byſpil der liebe / vnd zeigt vns die recht wyß vnd maß / wie wir ie naͤchſten lieben ſoͤllind / vnd ſpricht Ein nüw gebott gıb ich üch / daß jr einanderen liebind wie ich üch geliebet hab / daß ouch jr einandren alſo liebind. Item / Das iſt min gebott / daß jr einanderen liebind wie ich uch geliebet hab. Nieman bat groͤſſe re liebe / dañ daß er fin laͤben ſetze für fine fründ. Woͤllend wir dañ einanderen lieben / wie wir ouch ſollind / vnd vns Chuſtus gelieber har/fo müjfend wir vnſer laͤben / weñ es die not erforde ret / nit nun die guͤter die wir habend / für vnſere naͤchſten ſetzẽ.

Darum ouch Joannes Ver Apoſtel geleert und geſprochẽ hat / Daran habend wır erkeñt die liebe / daß er fin laͤben für uns gaͤ ben hat / darum̃ ſollend ouch wir das laͤben für die brůd ga⸗ ben. Weñ aber yemants diſer waͤlt hab vnd gürbette / vnd 4. finen Brüder mangel haben / vnd ſchluſſe fin hertz vos jm zü/wie Pan Vie liebe Gottes in jm blyben? Mine finder laſſend ons nit lieben mit wosten od mit der zungen / fonder mit der thaat und mit der warbeıt. diſer leer ſetzend wir dañ ouch das unfer Herr Ch:iftus une von Ver lebe / unnd von den wercken der Barmbergigfeit geleert bar (Narrb.am 25.cap. was Paulus Per bat von d liebe 1. Cor.13. an andere ortẽ in finen epiſt⸗

en:vermanend alfo yedman Ver liebe / ouch mit des heiligen Paulı worten/ und ſpraͤchend / Iſt vnd üch yenan ein ermanü in Chꝛiſto / iſt yenan ein troft & liebe / ıft yenan ein —— deß geiſts / iſt yenan ein hertzliche liebe vnd barmhertzigkeit / fo erfüllend min froͤud / dz jr eins ſyend / glyche liebe habind / ja dz jr einmüng vnd glych geſinnet / nüt thuůgind durch zanck vnnd xtele eer / ſonder mit demůt / achte ye einer dẽ andern hoͤher dañ ſich ſeiber. ein yeder fäbe nit vff ſinen nutz / ſond vff den nutz deß andern. Dañ ein yed ſye geſinnet wie Jeſus Chriſtus / wel cher do er in goͤttlicher gſtalt was / bat ers nit ein roub geachtet

Gott glych ſyn / ſonder hat fich ſelbo geringeret / tc. Beſich wyter Phılip.2.cap.

Darnäbend leerend wir ouch / weñ Vie glöubige empfindẽd / dz ſy in Gottes liebe ynbrünſtig ſind / den naͤchſtẽ berglich ouch licbend / jm dienend in Ver liebe / daß ſy ſich deß ——

erhebind⸗

Das vierdt Bůch. 128

erbebind/ vff diſe jr liebe nüt vertruwind noch Buwind/ als ob fy durch ſy werdind fälig werden /fond daß fy vertruwind uff Gottes liebe/mu deren er uns geliebet / vns finen Sun zur Bezalung pnferer fünden gäben hat / vm̃ weldyes willen wir ale lein fälig werdend: daß fy oudy Gott vin demůt bittind / vnd nie dertraͤchtig vor Bott wandlind/oud) erkennid / dz ob wir ſchon yferig liebend / nätdeftminder yinerdar noch ynbzünftıger liebẽ föltind: die wyl die wyß vnd maß Verlicbe / daß wir Gott liebE föllend ob allen Yingen/ vB ganze herzen/zc. und Yen naͤchſten als une felbe/ja als Chriſtus une geliebet hat / fo fürträffenlidy iſt / daß wır mit unferer bloͤdigkeit nim̃er gereidhen mögend ſomlicher fürpündigen vollkom̃enheit. Wen dañ yemanto em⸗ daß fin herz in jm erkaltet / wenig oder nüt weder Ver lie

e Gottes noch deß naͤchſtẽ hat / Ben leerend wir daß er nit ver zage / noch alle hoffnung hinweg werffe /fonder ſo ernſtlich ee ymmer kan / Gott anrüffe vin merung ſines geifte : welcher jm ſin in techter Gottes vnnd deß naͤchſten liebe an zünde / zc. Somliche leer leerend wir Prediger in vnſern kirchen / das iſt iſt denen kirchen / die allein vnſers Herrẽ Jeſu Chriſti ſind / vns aber in jnen dienen von vnſer m Herren befolhen find: vnnd hoffend gentzlich / ce werdind ſy Feine Toͤuffer /oudh Feine ans dere onfere widſaͤcher mit d warbeit Goͤtlichs worte einiches irrebume überzägen noch falſchs ftraaffen mögen. Sarumb babend die Töuffer abermals Eein füg von vnſern Firchen / ale

in deren falfche leer fye von Ver liebe/abzeträsten.

Don der gmeinſam̃e der gutern / wie die zu der Apoſilen äyten geweſen fye: daß Die Chriſien wol eigens haben moͤgind / zur gmeinſam̃e der gutern mit Feind Apoſio⸗ liſchen gebotten oder byſpilen getriben werdind. Gap. 9+

D As ſy aber hierüber ſprechend / deren vrſach ſye vn⸗

ſere leer nit gerecht / daß wir die liebe nit anders lee⸗ rind / dann daß wir mithinzů ouch predigind / Ver Chꝛriſt möge wol eigen güt beſtzen vnnd rych ſyn / ſo doch die liebe vil mer alle ding mit den bruͤdern ge⸗ mein habe: antwortend wir / vnd ſpraͤchend / daß wir daoben in dem 0.cap. deß erſten Bůchs / mit Gotts wort er halten habend / daß ein * wol mag eigens haben vnd rych ſyn: darumb vol get nit Bag Vie licbe niemants noͤte oder zwinge all ſin hab und gũt in Vic gemeind legen. Daß ſy aber dargegen widerum

Rych (pn

1.Zimoth.6.

Chriſten moͤ⸗ gend wol ei⸗

gens haben. Ben. 24.

Matth. 35.

Wiverdie Widertoͤuffer

fürwerffend / Rych ſyn ſye boͤß / wie Yann Vie liebe nit dahin tringen fölte / daß Ver menſch das boͤß von jm thuͤye / und güts damit ſchaffe / welches mit dem Befdyähe wenn man die rych⸗ thumb gmein made? Antworten ich) daß rych ſyn an jm fibe weder boͤß noch fÜind ſye. Dann wenn Ver rych fine rychthumb dem fügen Gottes empfangen / vnnd nieman vmb das fin betrogen hat / fin rychtag ouch wol gebrucht / fo find ſy nit boͤß / fonder gůt: das vnredlich überfommen aber/ oder das mißbıu chen Ver rychtagen|macht fy Böß:item/fo yemants wil Cals Pau lus ſpꝛicht) rych werden: das ift/ dz er der Benedyung Got» tes nit 7b ift / er aber nütdeftminder wil rych werden / mit lüs genjftälen/ trägen/rouben/ und wie er Vie rychtag überkom̃en mag / das alles iſt boͤß und verboten von Gott. Noch dennocht wenn die rychtag glych gedachter geſtalt nit mit rechten zügen an dich kommen find/wirft darumb nit getrungen ſoͤmlich Vin bab vnd gütin gemeine pütenzälegen. Gäbe aber ein ſomli⸗ cher ungeredhter almüfen/unnd gäbe Venen widerumb jr baab und gůt / die er Berübt und Betrogen bat:wıe anderſchwo in uns fern Büchern geleert wirt. Vnd wiewolich daoben Bewärt hab / daß der Chriſt wolmd e eigene haben / nütdeſtmind ſetzen ich hie befeftigung deß re diſe nachuolgende gründ. Don dem ſtadt eſchriben / daß er ryhhtag vnd eigene gehebt. Dañ ſyn diener pricht / Gott hat minen herren rychlich beradten / vnnd iſt groß worden / vnd bat jm ſchaaff vnd ochfen/filber vnnd gold / knecht vnd maͤgt / kamel vnd eſel Be Vas alles bat er finem fun geo ' ———— ıd aber die Töuffer diſe kundtſchafft verwerffen / arumb ſy genommen iſt dem alten Teſtament / ſo ſagend wir / in dem nüwen Teſtament werde Abraham geneñt der vat ter der glöubigen: darumb moͤgend wir im nüwen Teſtament wol mit finem egempel etwas/als bie das eigentumb/Bewäre. Daruon oudy daoben etwas gefagt ift. Aber man Fan Vie eigen ſchafft nit mit minder Plaren zägnuffen deß nüwe Teftaments Bewären. Dann unfer Herr Chriftus rümpt oder pꝛyßt ſine gloͤubigen / die jm ſine armen/ja jn ſelbs in’finen arme geſpyßt / getraͤnckt / bekleidet / vnd beherberget habend: damit er ye den ſinen die eigenſchafft Ver güteren zůlaßt / und für geraͤcht gibt. Dann niemant koͤndte fürbin yemants in fin huß herderg vfnemmen / oder dem ſinen die armen ſpyſen / traͤncken vnd kleiden / wenn alle haab vnd guͤter alſo / wie Vie Toͤuffer ſagend / gmein

Das vierde Büch. 119 einwärind. Es gäbe niemant nüt vg dem finen/ fonder vg em allgemeine. Aber Paulus hat es vil anders geordnet / als Ber Yen Corintheren ſpꝛicht / So vil antrifft Die ſtür / die den 1. Corinch'.ıe. heiligen (armẽ dürfftigen Hieruſalem) dienet / wie ich den gmeinden in Galatia befolhen hab / alſo thuůnd ouch jr. Vff einẽ Vff den erſten geden ſabbath / lege ein yeder under üch By jm ſelbs / etwas naͤ⸗ der ſabbathen. bendſich / vnd ſamle alſo ein ſchatz / vff das wenn ich kom̃ / man nit denn erſt die ftür ſamlen muͤſſe. Setzt aber nit Paulus bie ein yeden der Chriſtgloͤubigẽ zum eignen herren ſiner guͤterẽ / als daß er mit den ſelben nach ſinem gefallen handlen vnd für die armen / ſo vil jm gefellig / naͤbendſich legen vnnd behalten möge? Weñ die gemeinſam̃e der güteren den kirchen notwen⸗ dig waͤre / wo vnd wenn hette dann Paulus / dañ aͤben hie vnd diſer zyt / als er redt von hilff Ver arme / beſſerẽ füg gehebt / gemaͤlte gemeinſam̃e den kirchen Galatiæ vnd Achaiæ vfzule gen? Er laßt aber yederman blyben By ſinem eigenthũ. Deß wir dañ hernach in der anderen epiſtel noch klaͤrere zügnuſſen findend. Dann da er Vie Corinther ouch vermanet zur —* en armen thůn / vnnd daß ſy darinn fürtraͤffind / fpricht er Bald daruf / Ib red ſoͤmlichs nit als ob ichs gebicte / Under als der 2.Korinıh.®. ich Vie art üwer liebe / durch anderer lüten flyß Bewären wil. | Vnd ich gib üch hierinn ein radt/zc. Item / wie der geneigt wil len by üch ift/alfo fye ouch das vollbringẽ / von dem das jr ver mögend. Dann fo Ver geneigt willẽ vorhin 9a ift / fo ift ein ye⸗ der angenäm/ nach dem er bat / nit nach dem er nic hat. Dann es ift nit die meinung / daß andere Iyberung babind / jr aber trübfal: ſonder / daß ein verglychung ſye / alſo / daß diſer zyt üwer überfluß jrem mangel hilff Fome/zc. Sind aber diſes alles nit heitere wort / die einem yeden Chuſten ſin eigen gůt in ſiner beſitzung vnnd verwaltung laſſend? Wenn nun die liebe nit raͤcht gepꝛediget wirt / als die Täuffer ſprechend / weñ man pꝛediget / der Chrift möge eigens haben / vnd müffenit alles in mein handen Ver Brüderen legen /fo bat zwaren Paulus ie liebe ſelbs nit rächt geprediger / als Flar yezund gehört ıff. Er hat ſy aber raͤcht gepzediget / darumb find die Toͤuffer laͤtz daran: vnd iſt jr Flag fo vnbillich wider vns / das wo ſy die be⸗ harren woͤllend / glycher gſtalt ſy ouch die Apoſtlen anklagen philemon etw werdind. Es iſt doch fo ein haͤll byſpil im Philemon / daß nür —— moͤchte heiterers gewünſcht werden. Philemon hatt huß vnd haab un» heim / vnnd nis allein eigen gůt vnd baab/ fonder iin lybeignen gür. Ä

«

| "Wider die Widertoͤuffer mañ Onefimum. Mit diſem handle Paulus nit wie die Tuff fer yetzundt mit den glöubigen bandlend. Dañ er ſagt nit / 93 er den Iybeignen man nithaben möge/ oder daß er fin haab at in gmein handen Ver Brüderen legen fölle: fonder er ver —* dz jm ſin lybeigner mañ wider wirt / vnd verbürget verſpricht dar / daß er jm alles das abtragen wölle / das jm Oneſimus geſchadet habe. Ob aber Vie Toͤuffer ſagen woͤltind Philemon waͤre noch im glouben vnd in der liebe nit geraͤcht / vnd vollkommen geweſen / fo hoͤrend doch was herrlicher züg nuß jm Paulus gäben habe / vnd geſprochẽ / Ich danckẽ Gott ſo ich dinen gedenck alle zyt in minem gebaͤtt. Diewyl ich hoͤr von diner liebe vnd glouben / welche du haſt gaͤgen dem Her⸗ ren Jeſu Chriſto und allen heiligen. Vnd widerumb / Dañ wir habend ein groſſe froͤud vnd troſt in diner liebe. Dann die her⸗ sen der heiligen find durch dich / lieber bruͤder / erquickt wor⸗ den. Hoꝛend jr Töuffer bie vßtruckenlich / daß Ver eigen haab vnd güt gebebt/ vnd rych gewefen ift/ nürdeftminder gerächte vnd rümwirdige liebe gebebt bat. Gierumb iftüwereleer von Ber liebe mit offentlicher warbeit vmbkeert vnnd läg funden. worden. Mönergmein daß wir ouch etwas grundtlichs dem wort Gottes / fameder gůte⸗ vffo Fürgeft redind/von er gmeinſam̃e Ver guͤterẽ under den Chꝛiſten / von Veren ich daoben verheiffen hab Bericht gaͤbẽ / ift der'gemeinen Töufferen meinung von anfang gewefen/ viler nachmalen / daß niemanı möge ügid eigene behaltẽ / ſon⸗ der es ſye ein yetlicher gůter Cbzift/ vB Ver liebe Chriſtlicher flicht / vor Gott fhuldig/all fin haab vnd gůt / mengklichẽ der ————— erlouben / oder in die gmeind handen der bruͤderen legen / damit ſy jr notturfft daruß gehaben moͤ⸗ ind. Dann es ſtande in Geſchichten der heiligen Apoſtlen ge Acto. chriben / Alle Vie aber die gloͤubig warend worden / die warẽd by einanderen / vnnd hattend alle ding gmein. Woͤlle man nun ein ware raͤchtgeſchaffne Apoſtoliſche kirchen haben / fo müffe man bandlen nach dem Byfprl der Apoſtoliſchen kirchen. Vnd diewyl aber in vnſerẽ kirchen ſoͤmliche gmeinfame der gütere/ nit funden werde / ſyend ſy nit raͤchte kirchen: da famevergüre, rumb die Töuffer billich von vns abtraͤttind / anderſchwo ein ren wire nie rächte kirchen anzůrichten / in welcher die gmeinſam̃e der güte: Deichenen te funden werde. Daruf antworten ich alfo / Ich gib deret,

nach / daß Hieruſalẽ ein ſomliche —————

| Das vierde Bůch. 130 daß alle glöubigen By einanderen an einem ort gewonet Cwie⸗ wol ich michinzü eine yeden rächnen gıb/wie Fomlidy 3000. ‚end sooo.menfchen By einanderen habind wonen mögen ) alles under einanderen gemein gehebt habind: Fönnend ons aber die Töuffer hienaͤbend einiche kirch mer anzeig:n/in derẽ ſoͤmlichs gebzuchtfye worden? Sy werdend uns Feine zeigen. Dann wir hieuoꝛ das widerfpil offentlich Bewärt babend. Möchte dañ nityemants/nit one vrſach / gedaͤncken / daß in di fer erften Chriſtlichẽ gemeind wäre gewefen etwas beſonders / welches darumb nit ſyn müßte in anderen Firchen : wie dann ouch Fundebar ift / 33 in Ver erſtẽ Firchen etliche Befondere fürs pündige ſtuck / als der ſpraachen / wundern vnd zeichen/ic. ge» weſen ſind / welche aber nit mer in der kirchen ſind / vnd doch ſy nütdeſtminder ein rächte/ware/ Apoſtoliſche kirch iſt on blybt. Dann wenn Fein kirch one die gmeinſam̃e der guͤteren / ein raͤchte Apoſtoliſche kirch iſt / ſo volgte doch / daß die Apoſtlen ſelbs kein raͤchte Apoſtoliſche kirchen angericht hettind / als die vilgedachte gmeinſam̃e Ver güteren / den kirchen / Vie ſy under den Beyden angericht/nit vfgelegt habend / als daobẽ anzeigt worden ift. Sy habend aber raͤchte Apoftolifche kirchẽ one ſoͤm liche gmeinfame Ver gäteren vfgericht: darumb dienet die ger meinfame der güteren nit zur vollkom̃enheit Ber Firdyen / alfo daß Fein Firch ein ware Fircb mer fye / ſy babe Yann in = Die gmeinſam̃e der güteren. Ond hiemitift abermals den Toͤuffe⸗ ren vmbkeert jr grund / vnd vrſach Vie fy fürwelbend jrẽ abfün deren / ꝛc. darzů ſy weder füg noch rächt habend. | Vnnd über das alles iſt Die gmeinfaine der güteren / deren Wie die byros edacht wirtin Geſchichten Ver Apoftlen / im grund der ware Menkme ber Be nitein (ömlibe gmeinfame / als die Töuffer verftond vnd gheem (pe ge fürgäbend/fam ſo gewefen fye ein ſoͤmliche gmeinſam̃e / daß ſy —— ee all an einem ort By einanderen gewonet/ alle güter gemein/ ſchen tixchen. niemãt nügid eigens/gebebr babe: wie die münd zum teil by —— einanderen in den kloͤſteren wonend:fonder Vie glöubigen find zum erften in jren herzen mit einanderen verciniger/ demnach find ſy vil und dick in der gmeind/ od im kilchgang / By einan» deren gewefen/ find vilin liebe früntligfeit zeſamẽ gewand let / doch daß fy jre wonungen Befonders gebebt / aber vil mit ‚einanderen geäffen vnd vil gmeinfame Fundtfame mit eins anderen gebebt babend. Vnnd daß ſoͤmlichs Per verftandfye des By einanderen ſyns / fo verhoͤꝛzend Lucam a /

Jan f.

Wiver die Widertsuffer.

ch vff Die vor anzognen wort / Alle aber die glöubig warẽd ———— by einanderen / tc. hernach ſetzt ſpricht / als ſy täglich im tempeleinmütig verharretend / vnnd das brot hin vnd har in den hüſeren brachend / aſſend ſy mit einanderen mit froͤndẽ (damit aber niemant ein liederliche zaͤchery daruß machte / ſetzt er hin zů) vnd einfaltigem hertzen / Gott lobende / vnd hastend gnad By dem gantzen volck. So vil dann Belange die gmeinſam̃e der güteren / was die ſelb alſo geſtaltet: etliche Per rychen verfoufftend jre hüſer / acker guͤter / vnd namend das gaͤlt / daß $ geloͤßt hattend / Brachtende Yen Apoftien/ daß daruß den hy / und gemeinem Boften der kirchen beholffen wärind unnd abtrügind: etliche aber Die jre güter nit werFonfftend/fonder Bebieltend/ rechnetendts grad als obe nit jren allein eigen wärınd / fond we fy ſahend 93 es not thet / vnd da mangel was / da bulffend ſy / gabend den hard nach jrem vermögen/ vnd der Vürfftigen notturfft. Ond diſen verſtãd zeigt uns abermals Lucas felbs an. Dañ wieer gfagt batı/ Vnd fy hattend alle Bing gemein) fegter grad daruf Of fy verfoufftend ire güter vnd haab / vnnd teiltend Vie felben under mengklich / nach dem yedes notturfft erfosderet. Vnd in dem 4.cap.fagt er widerumb / Vnnd es ſagt keiner / daß etwas deſſe / das er hatt / ſin eigen wäre/fond es was jnẽ alles gmein: der geſtalt namlich / daß der beſitzer was er beſaß / nit für ſich elbs beſaß / ſonder daruß gern mitteilt ouch anderen. By ſoͤm⸗ ichen bleib nütdeſtminder die beſitzung vnd verwaltung der gütern, Vnnd Vie anderen die jre güter verkoufftend / warend duch nit geswun gen By jren feelen ſaͤligkeit / das erlößt gält legen in die gmeind / fy wöltind dañ willig und gern. Es wirt Such nit geläfen/ 93 die / die jre güter verkoufft / alſo allejrebab verkoufft habind / daß jnen nüt überig blibẽ fye/ welches fy jrer und Ver jren notturfft / nach jrẽ gefallen nit habind gebru⸗ chen mögen. Dañ wie Ananias ein gůt verkoufft hatt / von dem erloͤßten gaͤlt ein teil jm felbe Gehalte, den anderen den füffen der Apoftlen gelegt / doch ſich Vermaffen rümpt als ob er alles gaͤlt erlegt hette / ſpricht Petrus jm / Anania / warum̃ hat der Tüfel din hertz erfüllt / daß du dem heiligen geiſt lie⸗ gen ſoͤltiſt / vnnd etwas von deß ackers gaͤlt entwenden? Bleib er dir dañ nit überal? vnd do er verkoufft / was er nit in dinem gwalt? Warumb haft du dañ ſomlichs in dinem bergen fürs genommen 2 VE welchen worten ye klar verſtanden wirt / daß | ie

Dabo vierdt Bůch. die gloͤubigen wol habend jre ghter mögen Behalten: end Bag Vie gemeinſam̃e andere nüt geweſen iſt / dann mit vorbebals deß eigenthumbo / ein willige mitteilung vnnd ſtür den dürff⸗ tigen / Welche wenn ſy noch in der kirchen blybt / gnüg iſt / daß es keiner anderen Münchiſchen oder Toͤuffiſchen gemeinſame bedarff. Alſo laͤſend wır hernach in Geſchichten der beiligen ſtlen / daß gloͤubige heilige lüt jre eigne hüſer / haab vnnd güter behalten / vnnd nit vff ein huffen in die gemeind Ver brů⸗ dern geſchütt / fonder felbs Bebalten/ unnd daruon / nach jrem gůtbeduncken liebe/den důrfftigen vßgeteiltbabend, Dañ von der Tabitha laͤſend wir / daß ſy glöubig geweſen / huß vnd Acto · . heim / vnd guͤter gehebt / vnnd groffe alm in äben habe. Si⸗ mon ð gerwer / ein Burger Joppe / bat ouch huß und heim / vnd Petrum Varinn lang berberg gebebt. Die glöubige Auto. 1. Antiochien / als ſy den mangel der kirchen Bierufalem unnd in Judea vernamend / ſchicktend fy ein fttir 9a bin. Daruon ſchrybt Lucas / vnd ſpricht / Die Jünger aber habend jnenfelbe furgenom̃en ein handreichung ſenden / den Brüderen die im Züdifchen land wontend / nach Yen dañ eines yeden vermügen was. Merckend hie / Nach dem dann eines yeden vermügen was. So volgt ye daß / fo ein yeder fin vermögen hatt / daß er ſoͤmlichs an finem eignen gůt hatt / das er nit —** in die gmeind geſchüttet: dañ funft hette man die ftür ab dern huffen genom̃en. Vnd was iſt doch heyterers / dann daß ouch in den Geſchichten Ver heiligen Apoftlen geſchriben ſtadt / daß Ma⸗ Acto. ı2 ria die můter Johannis Marei / jr huß vnnd heim / ouch in Ver ſtatt Hieruſalem ſelbs / in jirem gwait gehebt habe. dem ſel⸗ ben bug iſt Petrus der Apoſtel den nächften kom̃en als er von dem Engel Per gefengeknuß gefürt was. Vnd in dem ſelbẽ buß fand Petrus vil der glöubigen / Vie dariñ zum gebätt ſich verfamler hattend:nit daß das huß der gemeind gewefen/oder Vie ganz gemeind 9a verfamler gewefen / fonder nun erlicye Ver nadhpuren/oder funft vil bekañter güter fründen. Dani Pe» trus fagt ye jnen / ſy llind Facobo vnnd den Brüderen (Vie frylidy da nit zůgaͤgen warend ſin erlöfung anzeigen/ ıc. So hatt Die Maria / die jr huß vnd heim behalten / und aber glöubi ge daryn jrẽ zebaͤtten gelaffen bat / ein herrlich lob mit dem 3ügang Ver glöubige / daß ſy recht glöubig gewefen : weldhes ouch Ver erſt zůgang Petri wol anzeigt vnd efefinet//2c. Gly⸗ cher geftalı har Vic Lydia Purpurfrämerin jr bu 6/gürer onnd duo. 18. g

Rom. 16.

Acto. 38.

Aeto. 18,

Wider die Widertsuffer

ps Bebalten/ja ouch nach dem Touff behalten / vnd hat Pau um Parinn zu herberig empfangẽ. Vnd andſchwo ſpꝛicht Pau ius / Es grüßt üch Galus / Ver min der gantzen kirchẽ Wirt ii. On als abermals Paulus ſpricht / er habe nie yemants filbee 03 gold Begärt: zeigt er wolan / dz mengFlich fin filber vn gold in fine eigenthuin und gwalt Behalten habe. Dani was hette er an Yen Fönnen Begären/das gmein / und Veßhalb ouch fin ges wefen? Wyter läfend wır/ 93 Philippus fin bug vnnd hußhal⸗ sung Ceſarea gehebt / vnd Paulũ / ſampt denen die by jm wa zendyzü herberig empfangen hat. Im letſten Capitel den Rs mern/züger Paulus offentlich / 93 Vie glöubige zu Rom nit by einandern in Ver gmeinſam̃e der wonung gütern gewonet habind / ſond vnderſcheiden / und ein yed mit ſinẽ volck / vnd mit denen Vie er —— gẽ hat / allein geweſen ſye. Im lerſten cap. der erſtẽ den Corinth. ſpricht er / Es grüffend üch vaftin dem Serren / der Aquila und Prifcilla / (amp: 8 gmeind die in jrem huß ift. Es warend aber zu sEpdefe in Afıa noch vil mer büfer der glöubigen/ vnd nit allein uile huß / daß alle glöubigen im ben yeinandern gewefen fyend. vg diſem alle volgt yerz vnwider ſpraͤchlich / daß wed Vie bywonung noch die gmeinſam̃e Ver guͤtern / welche die Töuffer gern vfrichte⸗ tind / weder gebott zügnuß / noch byſpil habend in der heili⸗ gen Apoſtoliſchen kirchen. Die Chꝛiſtenlich hußhaltũg aber / da ein yed Chꝛiſt für ſich ſelbs ſich eerlich neert / frundtlich iſt mis ae: nach fin ge gern bilfft der notturfft Ver ürfftigen / die hat gůte Byfpil und bälle gebort in Ver Apoftoli ſchen —— ſdilend ſich deren Chriſten lüt flyſſen Ver Töuffifhen gmeinſam̃e muͤſſig gon / ale vB deren nüt an- ders geuoiget iſt (als ouch daoben zum teil anzogen iſt lib. i. cap.9.Jund noch volgen wirt / dañ verwirrung vnd allerley un dung und onradte:ich geſchwyg / daß bie mit vnnützen ver⸗ ebonen lüten vil anlaffes vıl Böfen dingen gäben wirt.

Daß die Chꝛiſtgloͤubigen ſeelen mit ſchlaaffind nach xem abſcheid von dem lyb / ſonder richtig von dem iyblichen iod hinuf farind zum ewigen laͤben if him⸗ mich vnd da Gott ſinen Sun pryſind lobindr

im vnuß ſprechiichen hitichfchen fröuben. (Cap. io.

Das vierdt Bůch. 132

Fe Töuffer farend für / fagend in jrem 14. artickel / Die Grup Es ſye nit gwüß daß Vie Predicanten ſagend / die fee» 8* fees len Ver gloͤubigẽ farind richtig von dem lyblichen 108 —— dem ewigen läben in him̃el. Vnd gaͤbend diſer jrer ſcheid von uw red volgende vıfach: dann Pie feelen / die von dem Iyb 95 abfcheidend ſchlaaffind biß an den Füngfte ‚ud. Sıfen artichel ! aber babend ſy gemein mit etlichen Vie nit woͤllend Töuffer ſyn / doch oudh von dem fchlaaff Ver feelen troumend. Joͤhañes / deß nam̃ens Ver 22. Bapft / was ouch Ver meinung / Yıe ab» 133 2, gefcheidnen ſeelẽ vom Iyb fähind Gott nit Biß an den Füngften tag. Er ward aber getrungen eine widerrüff. Etliche fagend von Feine ſchlaaff / haltend aber daß Ver glöubigen ſeelen / von etlidyer pzäften wägen lang in dem fhür muͤſſind gefäget oder reiniget werden/ da fy vnußſpraͤchliche pyn lydind. Die ger aber / der einfalt richtig gloubẽ / leert uns beſſers ten von Ben abgeſcheidnen feelen Ver gloͤubigẽ: namlich / 93 ſy richtig vom Iyblichen tod abſcheidind zu dem ewige läbe: 32 wie der vngloͤubigen ſeelẽ richtig verſanckt werdind in abgrüd Ber hellen. Ond ift diſer artickel nit ring ſchetzẽ / fond von als Die recht hot⸗ len rechten Chriſten wol ermäffen / unnd hertzen 30 ſetzen. nung der Chů Dañ in jm ftadt unfere unfälbare hoffnung: 93 cs warlich umb ſien · Yen menfchen in afaaren weder troſtlich noch froͤlich ſton mag / der in diſem artickel nit ſtyff vnd wol gegründet iſt. Darby dañ ougenſchynlich erſchynt / was ellender leereren die Toͤuffiſche vorſtaͤnd find / Vie im Euangelio Feinen beſſeren grund dañ dz ſy zwyflend vnd zwyflen leerend am rechten heil der ſee⸗ len. Das wir von denen redend die mit diſer lerr vmbgond. Es iſt zwarẽ ein ſeer groſſe vnwüſſenheit an den Toͤuffern / Pre en daß fy den feelen die ding zůlegend / welche ın feelen Fein plag babend / oder an den feelen nit mögend bafften / ale da inſon⸗ ders ift das ſchlaaffen. Die feel ſchlaafft doch nit / die wyl ſy vm̃⸗ gaͤben iſt mit diſem beſchwarlichen traagen fleiſch / vnnd ſoͤlte ſchlaaffen weñ ſy deß erloͤßt / vnd dem armen lyb abgeſchei⸗ den / vnd deßhalb fryer iſt? dem ſoͤltind ſy dennocht wüſſen / ja weni ſy nit gar vnwüſſend waͤrind / daß die feel ein ſomlicher geiſt iſt / der ß Balder von Gott erſchaffen / vntoͤdtlich / ymmer⸗ waͤrend vnd ſtaͤts in der uͤbung vnd würckung iſt / deßhalb nit ſchlaafen kan / ouch vil ein andere rüw/Bann den ſchlaaf / wel cher ein lybliche rüw iſt / hat. Dz ſy aber befeſtigung jrer mei sung etliche ort der heiligen geſchrifft anziehend / als das von

| Wider die Widertsuffer 4 Vembeiligen Stepbano geſchriben ftadt / daß do die Juden in gefteini —— ———— er —*—— 1. Theſſal. 4. vn aulus den Theſſalonichern geſchriben hat / Wi woͤllend ich aber / liebe bruͤder / nit verhalten von Venen die ent⸗ ſchlaaffen ſind / daß jr nit trurind / wie die anderen / die kein hoff nung babend/:c. verfürt ſy das ſy das Ver feel daß eigentlich deß lybs iſt: vnd daß —— achtend / daß die heilig ge⸗ ſchꝛifft den lyblichen todt ein ſchlaaff / vnd ſtaͤrben entſch Wie vnd wars nennt. Darumb wenn Lucas vom Stephano ſagt / er ſye ent⸗ umb von ſtar⸗ fi n/ifts fo vil ale wenn er gefagt beste / er wäre mir den a efepnbz kodt abgefcheiden oder geftorben. Und wenn Paulus redt/ Ich ftandedas (y wil üch nüt verhalten von Venen die entfchlaaffen find / hat es entſchlaaffind Fein andere meinung / dañ er wölle fy Ber abgeftorbnen halben wüffenlaffen. Nun weißt aber yederman wol / daß in den ab» fterben Vie feel nun abſcheidet vom lyb / vnnd Ver Iyb alfo fines läbens Beroubet wirt/ Vie feel aber überblybt und nit ſtirbt oder verdirbt: d lyb aber ſtirbt. Vnd diewyl er aber vff Bie hoffnung Ver vferftäntnuß begraben wirt / daß ob er glych wol verdirbt/ vnd wider erden / vB deren er anfange genommen ıft/wirt/ doch am Füngften tag wider umb vferftade/fo nennt Vie heylig gelbuift den todt ein ſchlaaff / und fterben ſchlaaffen. Dañ wie ie fo entſchlaaffend / nach vßgerichtem ſchlaaff / widerumb vf⸗ ſtond vnd arbeitendralſo werdend ouch die todten / nach vollen⸗ Fugen in jrẽ fleiſch von todten vferſton vndläben. Soͤm⸗ liche wir nit vns ſelbs / ſonder wir nemmends vB dem wort Bottes. Dann Johannis am n. cap. ſtadt alſo Vnd Jeſus ſpꝛach ſinen jüngeren/ On» fer fründ Lazarus iſt entſchlaaffen: aber ich gonbin daß ich jn von dem ſchlaaff vferwecke. Do ſpꝛachend ſine jünger / Herr ſchlaafft er / ſo wirts beſſer mit jm werden. Daruf ſetzt Johan⸗ nes / Jeſus aber —* von ſinem todt geredt / ſy aber meintẽd er redte von len ſchlaaff. Darumb bat jnen Fefus fry i. Coꝛ.i. heruß geſagt / Lazarus ift Vnd hiehar dienend yetʒt ouch die zügnuſſen Pauli / der ſpꝛicht / Weñ Chriſtus nit iſt vfer ſtanden / ſo iſt üwer gloub ytel / vnd ſind jr noch in ſünden: ja es find ouch Vie in Chrifto eniſchlaaffen ſind / verlosen. Es iſt aber Chꝛiſtus vferſtanden von den todten / als der erſtling vnder de⸗ nen Die entſchlaaffen ſind / ꝛc. Vnd widerumb/ Wir werdend nit all entſchlaaffen / wir werdend aber all verwandlet werden / das in einem ougenblick zur zyt der letſten paſunen. Dann er wir

Das vierde Bach. 133 wirt mit der pafunen vfblaafen/ vnd die todten werdend vfers fton onzerbzüchlich:und wir werdend verwandlet werden. noch Flärer ſchrybt Ver felb Paulus den Theffalonichern/vfi fpricht / So wir gloubend daß Jeſus geftorben und widerum̃ vferftanden ıft / jo wirt ouch Gott Vie entf&hlaaffen find durch Jeſum / mit im binfüren. Qamit aber niemant ſomlichs fees len/als ob Vie entſchlaaffen wärind / verſtuͤnde fonder vil mer von den Iyben/fo ſetzt er daruf / Dann das fagend wir lich mit deß Herren wort / dz wir/ Viewirläben werdend vnd überbly ben vff die zůkunfft deß Herren / denen nit werdend vorkom⸗ men die eniſchlaaffen find. Dann Ver Herr ſelbs mit der paſu⸗ nen Gottes herab kommen vom him̃el / vnd Vie todten in Chris ſto(ſichſt Yu yetzt waͤn er verſtandẽ babe durch die entſchlaaff⸗ nen in Chꝛriſto / wie die laͤbenden den entſchlaaffnen nit wer⸗ dind vorkommen ) werdend zum erften vferſton / demnach wer dend wir / die da laͤbend vnd überbliben ſind / mit ſampt den ſel bigen hingezuckt werden in den wolcken / dem Herren entgaͤ⸗ gen in den lufft / vnd werdend alſo by dem Herren ſyn alle zyt. Nach dem wir nun off der Toͤufferen Beften grund geant⸗ Daß die gloͤu⸗ woriet habend / dañ das tiberig fo vnanſichtig iſt / daß es keins g wyterẽ verantwortens bedarff / woͤllẽd wir fürbin vnſere leer / Inblicnen tod mit deren wir leerend / daß alle gloͤubigẽ ſeelẽ richtig von dem iyblichen tod / zum ewigen löben in den himmel farind und ges de laugken. ſamlet werdind / erklaͤren vnd mit heiliger Goͤttlicher geſchrifft befeſtnen. Vnd zum erſten ſtellend wir dar die einfalt befañt⸗ nuß vnſers waren heiligẽ vngezwyfleten Chriſtenlichen glou⸗ bens / mit welcher wir heiter bekennend vnd gloubend / Ablaß oder verzyhung Ver ſtinden / vrſtaͤnde deß lybs / vnd ewige laͤ⸗ ben. Die ſünd allein moͤchte vns an vnſerem heil verhinderen / in die pyn und verdamnuß verfäncken / deß laͤbens vnnd aller fröuden berouben. Diewyl die gloubigẽ aber Ver ſelben ledig worden ſind: wie ſy dañ bekennend / verzy hung oder ablaß der ſünden / das iſt / do ſy nit vermögen die ſchuld abzůbezalen vnd durchzůwüſchen / babe das Gott gnaͤdig mit dern tod blůt —— ſuns gethon / daß die glöubigen nun mer Fein ſünd mer abind / ſo volgt ye daruf das laͤben / ja das ewig laͤben / vnnd bald / ouch vnuerzogenlich vff den lyblichen tod. Dann die feel ſcheidet nach diſem laͤben in das ewig laͤben: der lyb wirt wol begraben / vnnd můß verfulen oder zur erden widerumb wer⸗ den : am jüngſten tag aber wirdt er widerumb durch

Wider die Widertsuffer.

poitips die allmãchtigkeit Hottes / glychfo mig gemacht dem herr⸗ uchen iyb Chuſti. Alſo daß wir gloubend / daß Ver gãtz menſch an ſeel vnd an lyb werde ſaͤlig werden. Diefeet hrs hbnd do vnſer Herr onderiöfer Chriſtus an dem crütz ver⸗ sten. febied/ entſchlieff fin feelnit. Dañ er fpracb zum mörder/ Hütt wirft du By mir ſyn ım ParadyB:frylid in empfindrliche fröus den / vnd nit in eine vnempfindtilichen ſchlaaff / ſchlaaffhuß. duc.23. Dann er finläben mit an worten endet / Datter in dine haͤnd empfilch ich mine geift. Hart ouch vorhin finen jüngern ges Joan.i4. fagt/in fines vattes huß wärind vıl wonungen / aber die bereiten gienge er dahin durch den tod / woͤlte aber wider jnen Fommen/vnd ſy jm nämmen. Dann da er ſye / da muͤſ⸗ find ouch die finen ſyn. Diewyl dañ Chriſti ſeel nienen geſchlaf⸗ fen hat / vnd wir das laͤben empfahen vnd erben werdend / wie es Chriftus empfangen hat / werdend zwaren vnſere ſeelẽ war lich lãben / vnd nienen ſchlaaffen / Chriſtus / vnſere hoffnung vffchuſium / faͤle ons dann. Sy mag vns aber nit faͤlen / vnnd Cb:iftue iſt vnſer laͤben. Dahin yerzt dienet Ver ſpruch Pauli / Rom: ind wir Finder/fo find wir ouch erben / namlich Gottes erbẽ / vnd miterben Chriſti. Sarumb erbend wir mit Chriſto / ſo er⸗ bend wir frylich das laͤben vnuerzogen vff vnſeren lyblichen t0d / wie er es geerbt bat. Daß aber Paulus anderſchwo Coloſſz· ſpricht / Ower läben ift mit Chriſto in Bott verborgen : wenn 20a Ehriſtus / der vnſer löben ift/geoffenbarer wirdt werden / Senn werdend wır ouch offenbar werden/in Ver herrligkeit: be nimptnüt deß läbens-vnd Ger fröude der abgefbeidnen vom Iyb / feel: fonder zeige vnnd züger ouch / daß zur zyt deß ges richte vnd Ber groffen herrligkeit Chriſti / der lyb ſolle verherr⸗ lichet werden / darumb ſoͤllind wir den felben taͤglich toͤden / das gůt laͤben / wie mans nenne / diſer wält/ nır fürſetzen Ver ubleñ zyt / welche alle glöubigen mit dem vndertrucken vnd to denjresfleifche haben müffend / diewyl der Kerr zur zyt der berrligfeit alles erſetzen und une in allwäg ergetzen mag. zägm en der Wyier ſind noch überig gar berrliche fprüch oder zügnuffen gefbufl, non von dem / vnfere feelen richtig vom Iyblıben td abſchei⸗ fägfeuder Dendin das ewig laͤben. Dann vnſer Herr Chꝛiſtus ſpricht im —* Euaugelio / Bott bar ſinen fun in die waͤlt nit geſendt —* er die wälrrichte/ / ſonder daß Vie waͤlt durch jn ſaͤlig were de. Wär in jn gloubt / wirdt nit gerichtet : wär aber nit gloubt / der iſt (yon gerichtet / darumb daß er nie gloubt hat in den nammen

Das vierdt Bůch. 34

nammen deß ein gebornen fun Goties, Vnd widerumb / War 3 oan. e⸗ lich war lich ſag ich uch / Waͤr in mich gloubi/der her das ewig läben. Vnnd wie mich geſendt hat min laͤbendiger vatter / alſo laͤb ich ouch vmb deß vaiters willen / vnd wär mich aͤſſen wirt / der wirt ouch vm̃ minet willen laͤben. Vnd noch heiterer ſpricht der Herr / Ich bin die vferſtentnuß vnnd das laͤben: waͤr in much gloubt / Ver wirt laͤben / ob er ſchon ſtirbt. Vnnd ein yeder Toan.ız der da laͤbt / vnnd in mich gloubt / der wirdt nit ſterben in die ewigkeit. Hoͤrend doch wie klar der Herr ſpꝛicht / Waͤr in mich

loubt / der wirt laͤben ob er ſchon ſtirbt. Sich das ſterben ver⸗ re jnnütam l&äben. Der lyb ſtirbt / die ſeel laͤbt. Das laͤbẽ aber lydet keinen ſchlaaff. Vnd der lyb wirt letſten ouch wi⸗ der erweckt / daß lyb vnd ſeel ewig mit einanderen laͤbind vnnd fröud habind.

Diſem allem wirt widerſprochen vnnd geſagt / diſe ſpꝛüch

alle bewaͤrind wol / daß die ſeel laͤben werde / daß doch niemant verlougne / ſy bewaͤrind aber nit heiter / daß ſy grad vff den lyblichen tod laͤben oder nit ſchlarffen werde. Vnd das zyt das zwüſchend dem lyblichen tod / vnnd dem leiſten tag louffe / ſye nit ſo lang / daß Gott moͤge geſchuldiget werden / er a das / das er verbeiffen habe. Siewyl Ver heilig Petrus fpı&= 2.Pet$, che / Eins aber fye ich vnuerhalten / daß ein tag vor dem Her⸗ ren iſt wie sufend jar / unnd rufend jar wie eintag. Daruf gaͤ⸗ bend wir antwort / vnd fragend ſy / ob der Herr noch nit heyter gnůg jnen geredt habe / da er geſprochen hat / Der Ar ba» be Bas läben: oudy Die maß vnnd wyß Veß babens deß läbens anzeigt / vnd ge —— er glych wol ſterbe? Hoͤrend jr da nit / daß Ver tod das laͤben der gloͤubigen ſeel nüt hinderet oder minderet ? Die gloͤubig feel laͤbt / ob der menſch ſchon lyblich geſtorben iſt / ſo laͤbt ſy ye grad richtig vff den tod deß lybs. Dargaͤgen ſagend ſy / Der ſchlaaff braͤche dem laͤben nüt ab. Dargaͤgen fragend wir ſy / Ob ſy das lyblich laͤbẽ für ein recht lieblich güt läben rechnen woͤltind oder Föntind / wenn Ver menſch alletag fines läbens nüt anders dañ ſchlaaffen thaͤtte? ſagend ſy dann / der ſchlaaff braͤche dem laͤben der

eel nüt ab?

Petrus der Apoſtel wilmitfinem ſpꝛuch anzeigen / das ob Zufend jor ver Gott ſchon nit in yl komme vnnd raͤche / nütdeftminder finer ag. zyt zum gricht kommen werde / darzů das boͤß haſſe / vnnd ſich am boͤſen noch raͤchter zyt raͤchen werde: vnd u Vie boͤ⸗ Ä ij

Diemwort uns fers Das ChH:yftı erklärt FJoan.scapı

Wider die Widertöuffer ſen das lang warten Gottes nit darfür haben / daß Gott ein efallen an dem boͤſen habe / vnnd jnen nüt thůn werde / oder Sa er nit Fommen / die finen erlöfen / vnnd jnen alles Das er jnen verbeiffen hat / halten werde : diewyl Gott Vie zyt nit alfo rächne wıc wir menfchen. Qann es volget ye hernach in wor⸗ ten Petri / Der Ber: verztichtfin ann nit / als etlich den verzug achtend / ſonder er ift Yultmütig gegen vns / ꝛtc. Hie fol man aber den ſpruch deß heiligen Petri nit wyter wöllen ſtre⸗ cken noch anders gebruchen / dañ eben wie jn Petrus gebrucht hat: dann ſunſt wurdind wir zytlich vmb all vnſer hoffnung kommen. Dann wen in der verlyhung der ſaͤligkeit tuſend jar ouch nun ein tag ſyn ſoͤltind / und wenn vns Gott die ſaͤligkeit in tuſend jaren nit gaͤbe / ſomlichs den verftand haben ſoͤlte / dz er vns nun einen tag die ſaͤligkeit vfzogen vnd nit geleiſtet het⸗ te was wurde zii letſt vnſerer hoffnung / ſitmal hũdert rag hundert tuſend jar gaͤben wurdind ? Soͤmliche vner hoͤrte yn⸗ züg ſchwechend vil mer den glouben dann ſy jn ſterckind. iewyl dañ Gott vnſerer ſeelen ſaͤligkeit / nit wie die vferſtent⸗ nuß Se fleiſchs off Ben Füngften rag geftelt hat / fonder eins falt ſpricht / Welcher in mich gloubt / wirt nimmer mer fterben/ fo hoffet Ver glöubig fin feelwerde grad eins wäge vff den Iyblichen todläben. Daß fy aber noch Flärer ſaͤhind / daß wir mit vßtruckten une wyfligen woaten Ehaiftı Yarıhün und Bewären moͤgind / daß er glöubigen feelen richtig von diſem lyblichen tod abfcheis dind ewigemläben in den himmel / fo hoͤrind was vns Chriſtus im KRuangelio bieruon geleert vnnd bezüget babe. Er ſpꝛricht Johannis am 5. cap. Warlich warlich ſag ich üch / waͤr min wort hoͤret / vnd gloubt dem der mich geſendt hat / der hat das ewig laͤben / vnd er wirt nit in das gericht kom̃en / ſon⸗ der er iſt vom tod zum laͤben hindurch getrungen. Ze fagend vns was üch mangle an diſen heiteren verftändtlidyen worten Ch:ifti. Oder find ũch diſe Flare wort ouch dunckel? Hoͤrend jr aber / vnd verſtond jr nit / daß Ber Herr geſprochen bat/ Erbat das ewig laͤben / vnd wirt in kein gericht kommen / ſonder er iſt vom tod zum labẽ hindurch trungen: heißt das nit von mund vf / nach geſchaͤchnem tod him̃el faren ? So habend jr ye ein vnwiderſpꝛaͤchliche gnuß / daß die gloͤubigẽ feelen von dem lyblichen tod / den richtigen farind zu dem ewigen läben inn

Doch

bimmel.

Das vierdt Buch. 135

Doch müß ich grundtlicher wyrlöuffiger von diſem berr- lichen / troſtlichen vnnd heilſam̃en ſpruch vnſers Herren Chꝛiſti reden / vnderrichtung der ——— / kleinuerſtendigen menſchen / vnnd troſt vnnd ſterckung aller gloͤubigen. Der Herr bat bie vor diſem ſpruch ſich mit ſinen reden und thaaten dermaſſen mercken laſſen / daß die Juden wol vnd heyter ver⸗ ftündend/ daß er jm ſelbs zügab Goͤttliche eer vnd herrligkeit / vnd daß er Bott glych / eines waͤſens und macht wäre. Dann alſo laͤſend wir im Ruangelio / Vnd darum̃ vnderſtuͤndend die Juden noch vil mer jn toden / daß er nit nun den Sabbath gebrochẽ hette / ſonder ouch heyter I8 Gott wäre fin vatter/ vnd fich felber Bott glych gemacher. Sömlicher vnwill der Ju den Bewegt vnferen Ben Chꝛiſtum / daß er wyrlöuffig vnd grundtlich erFlärt und bewaͤrt / das er dem vatter glych / warer/ einiger/läbendiger vnd ewiger Bott mit jm wäre. Soͤmlichs thůt er under anderen argumenten oder Bewärnuffen alfo dar / Gottes einige Frafft vnnd eigentliche mädyrige würckung / ift läbend machen / und inläben erhalten. Ich aber (ſpꝛricht Chris

ftus)machen läbendig/vnd erhalten/infonders den menfchen/ |

inläben : darumb hab ich die recht Goͤttlich Frafft vnnd wür> ckung / vnd Bin warer läbendiger Bott. Daß er aber den men» ſchen läbend machte / vnnd in läben erbalte/Bewärt er alfo. Der menſch bat Seel und Lyb:dıfe Beide mad ich läbend / vnnd er⸗ baltens in läben / jaßy ewigen ymmerwaͤrendem läben : dar⸗

DOnfer Herr Ghaftus ift warer Gott.

Vnſer Herrift das [äben/ end machet laͤbẽd . vnd behaltet in aͤben.

umb gib vnd erhalt ich das laͤben: vnnd bin deßhalb warer laͤ⸗

bendiger Gott. Dann im tod deß menſchen / wenn die ſeel von dem lyb ſcheidet / erhaltet Chriſtus Vie ſeel / daß ſy nit ſtirbt / ſon⸗ der macht vnnd ſchaffet mit ſiner krafft / daß ſy ewig laͤbt. Den Iyb aber / der geſtorben iſt vnd vergraben / ja ouch verfulet / er⸗ weckt Chriſtus widerumb von todten vf / vnnd thůt jn zur ſeel widerumb / vnd gibt jm ja yetzdan dem gantzen menſchen das ewig laͤben: Barum machet Chriſtus den menſchen laͤbend / vnd behalt jn in läben/ıft ouch deßhalb warer laͤbendiger Gott / ꝛtc.⸗ Aber von dem laͤben der ſeel redt er zum erſten / darnach erſt von dem laͤben deß lybs / oder von der vrſtende von todten: von Ver felben wıl ich bie nüt wyters fagen / ſonder nun von dem läben der feel: von weldyem der Herr in vor erzeltem ſpruch dermaſſen wunderbarlich redt/ daß er dariñ Begryffi Yen gan tzen handel deß heilig? Euangeliums / vnd unferer waren ges wtiffen ſaͤligkeit: ift ouch Ver ſpruch deßhalb ve * er wol i

Don dem ld⸗ ben der ſeel.

Widerdie Widert oͤuffer

Behalten / ins herz gegrundet / vnd alle zyt trüwlich / mit warem glouben / mit lob und danckſagung gebbt werde. Damıt aber alles das Ver Herr fagen/ vnd ons von dem läben der feel lee⸗ Bifeleer von ren wıl/delter mer anfäbens vnd gloubens / und minder zwy⸗ der feeienläbE fels hette / hebt Ver Herr den handel an mis hoͤchſter Berürung ifedie warheit: Jer warheit / vnd fpucht/ War lich warlich fag ich üch. Weñ der Herr one betürung Ver warheit vns etwas ſagt / ſoͤltind wir jm billich glouben / wie vil mer by ſoͤmlicher betürung / da er hiteinift ſagt warlich / ſonder noch einiſt warlich. Darum̃ was ioch alle diſe waͤlt der Tufel mit allem ſinem anhang / darwi⸗ der rede / ſo ſol der menſch wüſſen / daß alles das das hie der Herr ſagt / Vie grundtlich / ſtyff / ymmerwaͤrend warheit iſt / die denen / ſo daruf buwend nit faͤlen wirt. Da ſo iſt hie in dem Man můß zů⸗ Euangeliſchen handel das erſt / hören. Was ſol man aber hoͤ⸗ loſen. ren? Ser Herr ſpꝛicht / Wär min woꝛt hoͤꝛet. Man můß hoͤren das wort / aber nit ein yetlichs wort der menſchen / ſonder allein das wort Chaifti. Dann er ſpricht / War min wort hoͤrt. Min wort / ſpricht er nit anderer wort vnd leer. Das ander iſt glou⸗ Manmüpg ben / frylich dem das gehört vnnd dem wort / oder vB dern aisuben mund Chuiſti gepꝛediget iſt Dani Ver Herr ſpricht / Vnd gloubt dem der mich geſendt bar: damit der Kerr ouch Vie ſummam deß rechten gloubens Begryfft / infonders mit dem daß er Ver —— —— gedenckt: welches ſoͤmliche meinung hat / man dem wort Chuſti erlernen / warlich und veſt gloue ben müß / daß Ver vatter ſye vnſer gnaͤdiger Gott vnnd vatter / vnd daß er uns wol woͤlle / vnd darumb ſinen Dun une ges ſandt habe / daß durch mittlung deß Suns ſiner heiligen ger rechtigkeit für vnſer fünd gnüg beſchaͤhe / wir durch fin Blür waͤſchen / ja daß uns vmb Chaiti willen vnſer fünd nit gere net / ſin gerechtigkeit aber vfgerechnet / wır alſo durch diſen glouben erben wurdind aller gütern Chꝛiſti / ja deß ewigen laͤ⸗ bens. Dann yetzund volget das dritt ſtuck / die krafft / frucht vi Der glonb ma " > chet —* würckung deß gloubens. Dañ der Herr ſpꝛicht / Der hat das Abacuk. ewig laͤben. Merck daß er nit ſpꝛicht / Der wirt haben / ſonder / Der bat das ewig laͤben. Damit die gwüſſe der dingẽ / die wir durch den glouben begryffend / anzeigt wirt. Darumb hebend die gloͤubigen an bie geiſtlich laͤben vg dem brot deß laͤbens das ſy geaͤſſen habend / vnd laͤbt Chriſtus in jnen / vnd ſy in Chri fto: vnnd nach diſem laͤben faͤlt es jnen nit / dann daß ſy erlan⸗ gend das ewigläben:wie Paulus züget Galat.ꝛ. vnd Johan⸗ nes

DZDas vierdt Bach, 136 nes ſpꝛicht / Gott hat uns gäben das ewig läben : und das läbe ift in finem Sun: welcher den Sun hat / der bat das laͤben: wel cher den Bun nit hat / Ver hats läben nit/zc. Beſich 1. Johan.5. Bieruß erlernet gederman Flar/ daß Chriſtus ift Bas recht laͤbẽ Ver feel. Dann er ıft das brot deß läbens/ wär jn iſſet der wire läben. Die glöubig feel aber ıffer/oder nimpt jn an/mit dẽ glou ben / darumb läbt ſy bie in zyt in Ehuufto/ond fo Bald fy von hin» nen fcheider läbt fy ewigklich in Chriſto.

Dañ fur das vierdt volgt yezund in worten vnſers Herren Grad vff ven Chꝛiſti noch ein haͤllere erläterung / wie Vie feel deß gloͤubigen —— das laͤben habe / über lang nach dem tod / oder eins waͤgs / vnnd feel vas eriig / Vnd er wirt nit in das gericht kom̃en / fonder er iſt vom iaͤben.

em tod zum laͤben hindurch getrungen. Zwey ding ſagt vnſer Herr in diſen woꝛten: das ein / Der glönbig wirdt nit in das gricht Fommen: das iſt / er wirt nit vor dem gricht beklagt wer» den: wie ouch Paulus züget und ſpꝛricht / War wil die vßerwel⸗ Rome. ten Gottes anklagen? Gott iſt der ſy von ſünden ledig ſpricht / wär wil ſy dann verdammen? Chrꝛiſtus iſt Ver geſtorden iſt / ja vil mer / der ouch vferweckt iſt / der ouch iſt Ver geraͤchten Gottes / vnnd Ver ſelb vertritt vnd verantwortet uns. Diewyl dann Ver glöubig von waͤgen Ver mittlung Chriſti Jeſu vor Gottes richter ſtuͤl nit Fan noch mag verklagt werden / fo gadt er dem gericht / daß er nit daran můß / vnnd noch vil ınınder ſtraffwirdig erkennt / oder peenfaͤllig wirt: vnd kumpt alſo gar in Fein gericht / daß iſt / in Fein ſtraff / pyn / buͤß oder nodt/ in kei⸗ nen wäg überal. Das ander / daß Ver Herr bie ſagt / iſt das / Sonder er iſt vom iod zum laͤben hindurch gangen oder ge⸗ trungen. Damit der Herr one alle für wort zůget / daß die —* eins wäge vff den lyblichen todt zum himmel in die fröud kom me / vnnd wie man ſpricht / daß ſy one allen verzug ylents vnnd ſchnaͤll von mund vf deß ſterbenden / zum himmel genommen werde. Vom todt (ſpricht er) frylich von dem lyblichen todt / iſt er hindurch getrungen vnnd kommen in das ewig laͤben. Das alles redt der / der das laͤben iſt / vnd das läben gıbt. Wär wil jm dann widerſpraͤchen? er redts ouch alles fo klar / ver ſtaͤndtlich vnd vßtruckenlich / daß es keines wyteren gloffierens vnd erlüterens Bedarff. Alſo aber erhaltet vnſer Herr Chuftus alle glöubigen ſeelen / ouch im todt / by dem laͤben / vnd macht ſy ſaͤlig: deßhalben iſt er warer laͤbendiger Bott.

Wider die Widertöuffer

Solpil deren Diſer gms 3ügnuß der waren fäligFeit vnſerer ſeelen / an ode lvb⸗ grad vff den lyblichen todt / thünd dapfferen Byftand / etliche ver offerwelten Gottes abſcheyd und ztignuffen : und namlich erlangt veß mörders abſcheid am crütz / welches feel vom todt zum laͤ⸗ habend. ben hindurch getrungen iſt: nach Ver verheiſſung Chuſti / der fuc.23. jm am crüg verbieß ſprach / Warlich fag ich dir / Hütt wirft by mir ſyn im Paradyß. Deßglych wie der ſaͤlig Stephanuß ſinem tod durch ſine fynd verurteilt ward / ſach er den him⸗ mel offen / vnd Chriſtum Zur geraͤchten Gottes ſton / daß er ein e hoffnung faſſet / nach ſinem todt dahin kommenn. arumb wie er geſteiniget ward/ ſchrey er / Herr Jeſu nim̃ vf Philip minen geiſt. So ſpꝛicht Ver heilig Apoſtel Paulus ouch / Min laͤben iR Cbuftue) vnd fterben ift mın gwün / vnnd hab ein luft abzüfcheiden vnd By Chriſto ſyn. Wil aber bie yemants ver» meinen diſe beſondere byſpil machind kein gmein raͤcht / der ge⸗ daͤncke daß Paulus gmeinlich gar heiter —— hat / Wir wüſſend / daß wenn vnſer irrdiſch huß zebrochen wirt (Vvas iſt wenn wir abſterbend) daß wir von Gott ein huß haben wer⸗ dend / daß nit von haͤnden gemacht / ſonder daß ewig iſt im him Hebraa. mel, Vnnd daß er ouch den Hebꝛeeren züget äben als mit heiteren worten / daß Ver glöubigen ſeelen nach diſem lyblichen todt geſamlet werdind in die Statt deß laͤbendigen Bottes/zü Ver maͤnge viler tuſend Englen / der gmeind Ver erſtgebor⸗ nen / die in him̃len angeſchuben find / vnnd Gott dem richter aller / vnd den geiſten der volkomnen geraͤchten / Jeſu

* |. —— 3 efeelender - In ver Offenbarung Jefu Chuſti / durch den Engel Jo⸗ rien hanni dem heiligen beſchaͤben / ſind gar klare zügnſ⸗ a am fen Der ſeelen Ber abgeſtorbnẽ gewüſſer ſaͤligk eit / als da er ficht im himmel vor onder dem altar im himmel die fcelen deren die vmb das wort Se mp7. BGottes willen ertödt war end / welche de Herren zůſchruwend: darby man frylich hoͤꝛt daß ſy nit ſchlaaffend / vnnd über das vom Herren den beſcheid empfahend / daß ſy rümwen ſollind So ſtadt grad hernach von den ſelben ſeelen / Sy ſind vor dem ftül Gottes / vnnd dienend jm tag vnd nacht / in ſinem tempel / vnd Der vff dem thron ſitʒt / wonet ob jnen. Es wirt ſy nit waͤ⸗ der hungeren noch dürſten: es wirt ſy ouch nit ſtaͤchen die Soñ oder einige hitz. Dann das lam̃ daß mitten im thꝛon iſt / wirt ſy regieren / vnd leiten dem laͤbendigen waſſerbrunnen: vnd Gott wirt abtroͤchnen alle thraͤn von jren ougen. Vnnd hie =

i

Das vierdt Bach. 137 ich nie onderlaffen ouch die him̃eliſch offnung / Ier Offen» barung Johannis (begriffen im 14. cap.) anzüziehen/ diewyl ſy infonders vnſerem fürnemmen wol dienet. Dani Johannes vw ein ftimm vom him̃el gehoͤrt / die zu jm gefagt / Saͤlig find

ie todten / die im Herren Cin warem glouben in Herren) fter bend/von gt an. Ja der geift fpricht/ daß p rüwınd vonjrer arbeit/:c. Da wir ye Flar vg dem himmel hoͤrend / daß Vie abe geſtorbnen glöubigen eins wägs vff Yen tod fälig werdend/ vnd aller müy und arbeit entladen / frylich fröud babend vnnd Gott piyfend/sc. welchen allem grundtlidy verftanden wirt / daß Vie feelen Ver abgeftorbnen glöubigen fo gar vnnd

ans nit ſchlaaffind / daß fy vilmer in hoͤchſten himmeliſchen usen frolockind / vnußſpraͤchlich ergetzt werdind / vnd Gott vnnd ſinen fun pıyfind vnd lobind. Don diſem handel iſt auch hieoben im . Bůch im 7.cap.etwas gefagt.

Vnnd diſem allem iſt das nit wider das Ezechias in ſi⸗ Die todren lo⸗ nem gſang ſingt / und ſpricht / Der tod pryßt dich nit / vnnd die zu ya in die grüben oder in das grab hinab farend( ſterbẽd) umend din trüw nit / ꝛc. Vnd das im Dfalter ouch geſchribẽ ſtadt / Die Pfal.84.11r. todten lobend dich nit. Dann Ezechias Begärt vom Herren / daß er jm ſin läben in Yıfer zyt erſtreckẽ oder verlängeren woͤl le / vnd jn vom tod retten: Yarumb verbeißt er Gott lob vnnd danck züleiften bie in diſer zyt: das er aber nit thůn Fönne weni er nit mer bie läbe/fonder vergrab£ fye. Ond redt alfo von dem gl an vnd danckſagen Bott/ 95 Vie läberiden hie vff er» den tbünd. Dann alfo * er ſelbs / Der laͤbendig / ja der laͤ⸗ bendig bekennt dich: wie dann ich vff den hüttigen iag thůn. Mithinzũ lougnet aber Ezechias nit / daß die ſeelen die ſchon abgeſcheiden —** thron Gottes yetzt als ein nüw lob Gott —— : wie dann in Ver Offenbarung Chꝛiſti / Johanni be⸗ ſchaͤhen / vnnd in anderen orten der geſchrifft / vilfaltig bezü⸗

twirt.

hiemit hoff ich abermals vnſere leer mit dem klaren wort Goites dermaſſen / ouch in diſem 14. artickel / an ta ger chon ſyn / dz mengklich fähen Fan/ja arsffen müß/d3 die Töuf fer gar Fein fügbabend von unferen kirchen diſes artickels hal ben/ als ob wir nit rächt hieltind lartind von dem ftand Ver ſeelen / nach dem abſcheid durch Yen 198 von dem Iyb/abzüträe ten: ja wir ſagend hie one alles ſchühen / daß vnſere leer von di ſem 14. artickel / das iſt von Ver hoffnung der EN

Wider die Widertsufer

von dem gwüſſen heyl vnd waren fäligFeit der glöubigen ſee⸗ len / dermaſſen in Gottes wort gegründet / vnnd notwendig glouben iſt / das wo die Töuffer nit widerum̃ vnſer leer kee⸗ rend / vnd alſo gloubend von Ver ſaͤligkeit der Chriſtgloͤubigen ſeelen / wie vns Chriſtus geleert hat gloubẽ / ſchaden an jrer ſee⸗ len ſaͤligkeit —— werdind. Sarumb vermanend wir ſy uͤtlich und vmb jres heils willen / widerum̃ vns in die war Beir trätten / vnnd jren groffen ſchaͤdlichen irrthum̃ vnd Fyb onderlaffen. Das verlybejnen Bott. Dem fag ich ouch lob vnd danck / daß er mir gäbe hat in Yıfem 4. Bůch / nit von den geringiften articFlen der waren religion/ das ſchryben / daß ich hoff Befferung vnnd troft glöubiger lüren dienen werde. Vnnd wöllend yetzt mit Gottes bilff Yas 5. Bůch anbeben von der Oberfeit. Dis

138

Das fünffte Buch wider

die Widertsuffer.

Daf; die Dberkeit gũtem den menſchẽ yngeſetze ſye von Gott / welcher ouch durch ſy würcke:do maͤ jren gehorfam gewaͤrtig ſyn ſoͤlle: daß ſy ouch der kirchen Chriſti notwendig / vnd die Chꝛſien / die ſich alle zyt deß Indens verſaͤhẽd der Oberkeit ſchutz ſchirm one ſünd vnd ſchuld wol annemmen vnd ges bꝛuchen moͤgind. Capır.

Ber die Artickel der leer / die vns von den Toͤufferen fürgeworffen werdend / vnd bißhaͤr vom 10. cap. deß z. Buchs / ver⸗ antwortet worden / ſind noch 8.tiberig/ wel⸗ che all belangend die Oberkeit / vnnd von 2 Toͤufferen wider vns als irrig / falſch vnnd boͤß anzogen / vnd fürnemlich darumb an⸗ zogen werdend / daß ſy die als rechtmaͤſſig vrſachen jres abftin derens von vnſeren kirchẽ / dargaͤbend. Dani diewyl wir(ſpraͤ⸗ chend fy ) von der Oberkeit weder recht haltind noch leerind / vnd vnſere kirch ſich der Oberkeit ſchutz vnd ſchirm troͤſte / ſye ſy nit ein rechte kirch: darum̃ traͤttind ſy billich jren ab. Hie⸗ rumb kan ich dargaͤgen erwyſen mit dem heiligen Goͤttlichen wort / daß wir recht haltend vnd leerend / in allen Ben 8.ftuchen die ſy vns von der Oberkeit fürwerffend / ſo iſt vnſer kirch vm̃ diſer ſtucken willen nit fliehen / habend die Toͤuffer aber⸗ mals kein rechtmaͤſſig vrſachen jres abtraͤttens: darumb ſy bil lich widkeeren ſoͤllend vnſeren waren rechtẽ kirchẽ. Vnd den erſtẽ artickel / belangẽd die Oberkeit / ziehẽd ſy alfo an / Die Pre dicanten gaͤbend vil der Oberkeit / deren doch die Chriſten nit —A— die ſich allein lydens verſaͤhend. begryf⸗ fend hieriñ drꝛy punctẽ. 1. Sie Pꝛedicanten gaͤbend vil der Oberkeit. 2. Deren doch die Chꝛiſtẽ nit bedörffend. 3. Sarum̃ dz ſy ſich allein lydens verſaͤhend. Da fo müffend wir grad von dem anfang an ae wir zügäbind der Oberkeit / frylich anders nüt/ dan daß wir mit heiliger Goͤttlicher geſchrifft be⸗ richt / darbringen mögend / 93 es nit vil iſt /als die Töuffer vermeinend / die jren vaft wenig/oder als

A

Von der Dr berkeit / vnd ob die Predicantẽ jten vil zů⸗ gaͤbind.

15

“Wider die TDidertöuffer

Sum̃a rechter Dir baltend vnd leerend / dz die Oberkeit ſye von Bott yn⸗ Be geſetzt gůtẽ dem ganze menſchlichẽ gſchlaͤcht / vnd dz Con " no bür by tag ſetʒe die Obern / friden / gerechtigkeit / vnnd alle erbarkeit under den menſchen pflantzen / fürderen vnd erbalten:ja daß Gott durch from̃e Oberen den finen helffe off erden / vnd jnen gůts thůye: dargaͤgen den Böfen weere vnd ſy ſtraaffe · Sas erkeñend die gloͤubigẽ rechtgeſchaffnen lät/ find Gort danckbar vmb fine gůtthaͤten / ſind den Oberkeuen gehor ſam / habend ſy als gůtthaͤter vnd truwe diener Gottes / hoch / lieb und werd / thůnd jnen alle eer gůts / bezalend ouch gern vnd trüwlich was ſy der Oberkeit ſchuldig ſind. Vnnd das iſt die ſumm vnſerer leer von der Oberkeit / deren wir nit mer zů⸗ gaͤbend dañ wir ſollend: wie wır hernach mit Goͤttlichem wort erwyſen woͤllend: achtend ouch hie / daß nieman ſye / der hie nit ſaͤhe / dz alle die ſo die Oberkeit anfaͤchtend widerfaͤchtend / Gottes ordnung widerfaͤchtend / dar gmeinen friden / ge⸗ rechtigken vnnd erbarkeit verhinderend / vnnd fo vil in jnen iſt / vmbkeerend. Die Oberkeit Gott bat von anfang ſelbs künig / fürſten vnd oberer geord⸗ Meder. net vnd yngeſetzt / ſy ouch geregiert/gefürt/ / vnd erhalten: wie man klar ſicht in Ver hiſtory Joſephs / im erſten Buch Moſis. Erodias. Jethro ein Madianuer / ein traͤffenlicher wyſer mañ / deſſe gly⸗ chen nit bald vnder den Heyden gfunden wirt / gibt ein * radt Michi dem Iſraeliter / dem fürtraͤffenlichen man Gottes / daß er Richter erwelle / vnd ein Gricht oder Radt ſetze / der alle ſpaͤnnige ſachen deß volcks richte vnd entfcheide. Aber Moſes laßt ſich merckẽ Deuter. am i. 16. cap. dz man wol ſicht / daß gedachte ordnung / Gottes ordnũg / das gericht / Gottes ge Erodi aꝛ. richt iſt. Diewyl Gott in ſinẽ gſatz den nam̃en Gottes den G⸗ beren mitteilt / als die er Goͤtter neñt / wie ouch in dem 82. Pſal⸗ men. Vnd diewyl dañ Bott das ſelbs thůt / ſich darzu zum byſpil den Richtern darſtelt / daß ſy recht richten / keine gaaben nem̃en / Feine perfonen anſaͤhen ſollend / gäbend wir der O⸗ berkeit / mit dem das wir hieuor geleert / nit vil zů. Dañ d bei lig künig Joſaphat ſpricht ſinen Richtern / Saͤhẽd was jr sbügind. Dañ jr haltẽd das Gricht nit den menſchẽ / ſond dern Herrẽ. er iſt mit iich im Gericht. Darum̃ laſſend die forcht deß Herrẽ by üch ſyn / hütend ůch hunde. Dani By dem Herrẽ vnſerẽ Gott iſt kein vnrechts / noch anſaͤhen Ver perfon/ xoch nem̃en Ver ſchenckinen. a. Chꝛon. 19. Der heilig —— anı

Das fünfft Bach. 139 Daniel zeigt nit nun an/ daß alleFünigrydy oder monarchiẽ Dan.⸗ vn = Goit fyend/ Ver fy ferze vnd regiere / fonder ſpucht ouch vßtru⸗ ckenlich Ser Namm Gottes werde von ewigfeit ewigkeit gelobt / deſſe alle wyß heit ftercke eigen ift. Er verenderet zyt vnd wyl. Er ſetzt Fünig ab / vnd ſetzt Fünig vf. Er gibt den wy⸗ ſen wyßheit / vnd den verſtendigen verſtand.

Deß iſt vnder allen wyſen und verſtendigen voͤlckern / ouch / Ea iſt zu ollen vnd dem volck Gottes / ye und ye ein Oberkeit geweſen / vnd iſt pun an Do ouch noch / wirt blybẽ biß an den Jüngſten tag. Es iſt ouch wefen. vmb das volck Gottes nit Bald keinen zyten Bene ellen der und gefarlicher / dañ eben do nach dem 108 Samſonis Ve Im Rıchters Richters / kein Oberkeit was in Ffrael/ vnd ein yeder theit was 15 or acap. jm gefiel. Da was es ein rouben/pfrüren/ Friegen onnd blůt⸗ uergieſſen / daß es erbarmen was. Groffe onrüwen habend fi ouch anderen zyten erhebt / wenn Vie Oberkeiten une gottsförchtig/ jr ampt / dar fy Bott geſetzt hatt / nit trüwlich vßrichtetend. Wenn aber ye gottsfoͤrchtige vnd erbare lüt re⸗ giertend / als den zyten Joſaphat / Rzechie / Joſie / vnd ande⸗ rer frommen Oberen / ſtũnd es fridlich / glücklich vnd wol vmb das volck Gottes / vnnd vmb alle ſine ſachen. Darumb züget wytlöuffig die heilig goͤttlich geſchuifft.

Vnd hie föllend alle Obern und vnderthonen allen zyten Gott handien erkennẽ / dz Gott / welcher mit den menſchẽ durch mittel hãdlet / er > ouch durch die Obern/ale fine inſtrumẽt / mittel od gefdyirr fi- berteit fine ges nen willen vnd fine gericht gägen den menſchen vollftreckt vnd rich vßricht. Es wil Gott einẽ volck gůts thůn / deß gibt er jm from me vnd gůte Obern / die güt gricht und recht haltend / als ce den zyten Dauids / Solomons / anderer from̃en fürſten be⸗ ſchach. Vnd bie ſoͤllend die Obern Gott dancken / daß er ſy 3: eerengſchirren gebrucht / jn vm̃ meerung vnd beſtand alles gů⸗ ten Bitten. Rs Bi ouch alles volck das ın gũtẽ friden vnd wols ſtand laͤbt / Gott nit minder dancken: jre herren vnd Oberen lie⸗ ben eeren / als herrliche gůtthaͤtige diener Gottes. Wil aber Gott ein volck ſtraaffen / fo gibt er jm Finder vnwüſſend lüt (wie Iſa. am 3.cap.gefchziben ftar) regenten/ oderer. (dicht jm ſchwaͤre gwaltige fyend Vie es verhergind. Alſo ſchickt Ver Berr den Nabuchodonoſor / welchen er rent finen diener /ale Ben Gott gebzucht fin volck ftraaffen. welche berren bie tyrannen find/werdend nit Per ſünd Ber tyranny entſchuldiget /

arumb ſy Bott zur rüsen über fin volck —— er ſol ouch

Widerdie Widertöuffer

das volck gedencken/ daß ſoͤmliche firaaff Gott fye/ welche

mit Feinen vfrüren abgethon werde / fonder mit 2 deß

laͤbens:wie man erlaͤrnet im Buͤch Ver Richtern / vnd im erſten

Buͤch Samuels cap.7.

Die Chtiſten _ Ob aber die Toͤuffer fprächind / das alles / als zügnuſſen vg (öltend ouch dem Altẽ Teftament gezogẽ / gangind ſy nüt an. Dañ ſy laſſind —— wol nach / es ſye ein Oberkeit under dem altẽ volck geweſen: es volge aber daruß nit / dz darum̃ in der Chꝛriſtẽ kirch ſolle ſyn ein Oberkeit / vnd daß die ſelb Bott ſye / daß ſich die Chriſten

ützid jren troͤſtẽ gedoͤrind / tc. ſo gaͤbẽd wir jnẽ antwort / mit dem fürnemlich / das wir daoben erflärt er halten habend / dz Ver

alten kirch und vnſere kirch cin kirch ſye / dz ouch wir im Nüwẽ

Teſtament wol moͤgend anziehen die alten gſchrifften / vnd mit

Ben thaaten oder Byfpilen deß alten glöubigen volcks beſtaͤten

oder verwerffen alle Be leeren / Vie wir Beftätten oder verwerfs

fen wöllend. Demnach zeigend wır vnſere leer / die wir bie lees

rend von Ver Oberfeit/ouch vg dem Hüwen Teftament, Dañ

Komız. Paulus den Römern alfo fpzicht/ Ein yetliche feel fye vnder⸗ thon Ver Oberkeit den gwalt. Dañ es ıft Fein gwalt dañ

Gott haͤr. Der gwalt aber der Ba iſt / der ft von Gott geordnet /

alſo / daß waͤr ſich wider den gwalt ſetzt / der widerſtraͤbt Got⸗

tes ordnung · Die aber widerſtraͤbend / die werdend jnen ſelbs

ein vrteil empfahen: dann die regenten ſind nit ein ſchraͤcken

der gůtẽ werckẽ / ſonder der boͤſen. Wilt du dich aber nit fürch⸗ ten vo: dem gwalt fo * gůts / ſo wirſt lob von dem ſelbigen

haben. Dann er iſt ein diener Gottes dir gůtem. Thüft du

aber boͤſes fo forcht dir. Dann er treit das ſchwaͤrdt nit vergaͤ⸗

bens. Dann er iſt ein diener Gottes / ein raͤcher zum zorn über

den der boͤſes thůt. Darumb ſo ſind nodt halben vnderthaͤnig /

nit allein vmb deß zorns willen (die ſtraff myden) ſonder

ouch vmb Ver gwüßne willen (Vvaß ein raͤchte gottsfoͤrchtige

gwüßne did) dahin wyßt daß du gehorfam ſyeſt) dañ darumb

jr ouch die ſtüren: dann ſy And Diener Gottes die ob dis

em ſtyff halten llend. So gäbend nun yederman was jr ſchul

dig find;die ſtür dem die ftür gebürt / Ben zoll dern Ver zoll ge»

bürt / die foscht dem die forcht gebürt / die eer dem Vie eer ger

bärt. Da ich acht daß niemant überal fye fo ſchlaͤchts verftäds/

daß er nit mercke vnd Plar vor jm fähe/ da alle Die leer / die wir

bieuo: in ein Furge ſum̃ gefaffer babend/ und anzeigt/was wir von der Oberkeit haltend und jren zůgaͤbend / vB erzelten wor» ten

Das fünffe Bůch. 140 ten Pauli genommen / vnd mit jnen erklaͤrt vnd beueſtnet wer⸗ dind · Dann heiter wirt von Paulo gemaͤldet. ı. Die Ober⸗ Feit ſye von Bott bär / vnnd Gott fege oder ordne ſy. 2. Wär Ver Oberkeit widerfträbe / wıderfträbe Bott / Ver jn ouch Ya» rumb werde ftraffen. Onnd das redt Paulus mit den Chꝛiſten in der Firden Chufti. 3. Vnd das wol mercken ft / nennt er bie die Oberen Bitten mal diener Gottes. 4. Er zeigt ouch warum die OberFeit von Bott yngeſetzt fye/zü gütem/zü ſchutz vnd ſchirm dem güten/ond zwang oder abtryben und firaff dem boͤſen. s. Dann jm ſye von Bott nıt vn funft das P ſchwaͤrdt / das ift die raach vnnd Ver gwalt ftraffen/ gäben. | Dann er fölle die raach Gottes wider den Böfen vßfüren oder volſtrecken. Darumb bat ouch BortCee an Vie Chriſten aller ge walt der Oberkeit kam) etwan Ver Heydiſchen oberfeit ſchutz / ſchirm ſiner kirchen gebrucht: wie man klar in Paulo ſicht.

6. diewyl die Oberkeit von Gott gůtem geordnet ſye DEI dem menfdplichen geſchlaͤcht / zeigt Paulus in einem fürgang/ keit fege. wär ſich ftirnämlich wider Vie Oberkeit ſetze / alle die mit Böfen fadyen vmbgond / vnd gern ungeftrafft Blibind. Dann from̃e lüt Befhwäre die Oberkeit nür/ diewyl ſy läbend daß fy die O⸗ berkeit nüt doͤrffend fürchten: ja fi —* vil mer darnckbar / dz jnen Bott ſchutz und ſchirm wider das boͤß vnd wider Pie Bds fen geordnet bat. So gebruchend ye Pie Chruiſten in Ver Firchen Rom die werch Ver Oberkeit / (bug vnd ſchirm / warend nütdeſtminder ein raͤchte kirchen. Beſchouwind ſich aber hie in diſem ſpiegel vnſere Töuffer nun aͤben wol. Dann ſy die vrſach finden werdend / warumb ſy ſich wider die Oberkeit ſo traͤffen⸗ lich ſetzend. 7. Vnd in diſem allem leert Paulus ouch gehoꝛ⸗ fan ſyn der Oberkeit / vnd jren gürwillig alle ſchulden bezalen / ſy fürchten vnd eeren: wie hernach wyter volgen wirt.

Spꝛaͤchend hierwider die Töuffer / Paulus rede von d Roͤ⸗ Ben Chriften mifcben oberkeit / die finen zyten geregiert hat / dere die Chꝛi pe ſten domals nit wol habind Finnen gbo:fam fyn zantwortend febultig/ dann wir / Paulus redtja von Ver felben Oderkeit / vnnd fo er Die ſel⸗ den Deydem ben regenten alfo gerümpt/fy Gottes Diener genennt / vnd jren gebeiffen gehoiſam fyn : was beite er denn erft von glöubigen gerümpt/wen fy domalen in der OberFeit gefäffen wärind : vıl mer bette er Vie felben Gottes Viener genennt/ond gebotten 93 man jnen gehorſam̃en / ſy fürchten / eeren / vnd alles daß man jnẽ won oberkeit waͤgen ſchuldig iſt / bezalen vnd leiſten ſoͤlle. Ja Vie

Wider die Widertoͤuffer dubigen machend inẽ diſe raͤchnung / Biſt Yu fo vil dem Bey ſchen herren ſchuldig / wie vilmer dem Chꝛiſten? Dañ ſomli⸗ che leert vns machen / in glychem fal / der Pau⸗ lus ſelbs / da er den Chriſten knaͤchten oder lybeignen gebüt / dz y jren lyblichen herren / den Heyden vnnd vngloͤubigen s.time, hoꝛſam und gewaͤrtig ſyend: vnnd daruff ſpricht / Welche herren habend / die ſoͤllend ſy darumb nit verachten daß ſy bꝛuͤder find / ſonder ſyend den —8* vil mer dienſtbar / diewyl ſy gloͤubig ſind / itc. | Anfangs __ Ond Vaß dozůmalen / als Paulus das geſchriben bat / Vie noch die Ober Oberkeit noch nit in Ver Firdyen was / oder Vaß Vie glöubigen keit inder fit Den gwaltnachmalen nit gar yngenommen batted Bat gar nit chen nis gerods en fen. Pie meinung / wie die Töuffer achrend/Baß es darumb fye Ber ſchaͤhen / daß überal in der Firchen Fein Oberkeit ſyn fölle / fon» der daß fich Vie zyt noch nit erloffen hat / unnd Vie propbecyen noch niterfüllt warend/welche lurend / daß Fünig vnnd fürften werdind in Vie Firdyen Fommen / ond Ver Firdhen retter und nee rer ſyn / ꝛc. Die felbe propbecien aber find hernach ouch erfülle/ deß ift Vie Oberkeit in Vie kirch kommẽ / das ift/ raͤchtgloͤubige lüt find in Ver Oberkeit vnd dar in Ver kirchen gewäfen / wel cher ſy trüwlich mit jren dienſten geholffen habend. Wir kom⸗ mend aber wider an die gehorſamme.

Zwaren leert der heilig Paulus mit Befonderem groſſem flyß Ver Oberfeit gehoꝛſam fyn/nit allein inangesognem ort den Römeren/fonder ouch an anderen orten mer / vnd nam»

Tuum.z. lich zum Tito fpzicht er abermals / Erinner ſy / daß fy den fürges ſetzten vnd dem gwalt vnderthon / der Gberkeit gehorſam / vnd allem güten werck Bereit ſyend niemants leſterind / nit haͤde⸗

rig / ſonder beſcheyden ſyend / vnd alle ſanffimuͤtigkeit gaͤgen als len menſchen erzeigind. Glychs leert ouch gar truwlich Ver hei⸗

lig Apoſtel Petrus in finer 1.epiftel am ꝛ.cap. Dann ouch vnſer err Chꝛiſtus geheiſſen Ver Oberkeit thůn vnnd gaͤben was

Mauh. iy. man jren ſchuldig iſt. Er hat ouch ſelbs für ſich und Petrum die ſtür oder den zoll bezalt.

Wie feerman _ Daß aber Vie Toͤuffer ſpraͤchend / Soͤllend wir dann der

—— Seydiſchen oberkeit gehorfam ſyn / fo muͤſſend wir doch abgoͤt⸗

—— tery tryben. Vnnd iſt es dann vmb Vie Oberkeit ein fo güt vnd

(pe? herrlich Ying / warumb wirdt ſy anderßwo genentein gwalt Ver finfternuß? verantwoztend wir alfo / Darumb ſoͤltend je Töuffer nis fo unerFannt und vndanckbar ſyn / vnd fürfaren

Das fünffe Bad. a4

reden wider Vie Oberkeiten Vie üch Feiner abgöttery trine rd warem glouben leitend. Ob es aber beſchaͤhe /

Bein Oberkeit dich tringen wölte abgÖttery oder an deren Böfen von Bott verbotenen Yingen/zü finden vnd ſchan den/ 9a wiiffend wir yetzt alle was Petrus leere / daß man Autos. Gott gehorſam̃en mer ſchuldig dañ dem menfchen fye: wel ches wir ouch erlernend in dem Byfpil Ver dryen marterer im 3.cap. Daniele. In anderen dinge aber folman mithinzů Ver Oberfeit gehorſam ſyn: welche nütdeftminder ein ordnũg Gor Warumb ver tes ift/ob giych wol in Obere werded mängel funden. Sarum̃ Iar ver Ans wenn die gefcbaifft den gwalt neñt ein gwalt der finfternuß/ ſternuß Heiffe. beſchicht ſomlichs nit von wägen deß gwalts an jm ſelbs / der Luc· 2. allwäg an jm feibs ein gůte ordnũg Gottes blybt / ſonder von waͤgen boͤſer lüren die am gwalt ſind / ſich nit raͤcht haltend / ja vil mer jren gwalt mißbruchend / als die nit von Gott / ſonder von dem fürften Ver finſternuß ſich fuͤrẽ vnd regieren laſſend. Hierumb blybt dc Oberkeit alle zyt ein güte geraͤchte ordnũg Gottes / die gůtem den menſchen angeſaͤhen / vnd Yarumb F uns allen notwendig vnd gůt iſt.

nie ſpꝛaͤchend aber die Toͤuffer in jrem anderen puncten Chriften lat be diſes artickels / Chriſten lüt dorffend der Oberkeit nüt: vnd ſe⸗ —— tzend für das dritt / deß ein vrſoch / als die ſich allein lydens ver ſaͤhind. Dann ein ſoͤmliche vollkom̃enheit ſolle in den Chriſten ſyn / daß ſy mit den menſchen nienen ſoͤllind weder zerlegen noch zürnen / die menſchen weder ſchedigen / noch ſich ſelber raͤ chẽ. alſo babe vnſer Herr Chꝛiſtus ein vollkomnere geraͤch tigkeit geleert Matthei⸗. dañ By den alten geweſen ſye. Daruf antwortend wir/ Chriſtus vnſer Herr verwirfft Martb.s. wie ouch daoben geſagt iſt / die geraͤchtigkeit vnd der ſelbẽ vollkom menheit Ver lieben altuaͤtteren nit / ſonder vßtruckenlich der ge ſchꝛifftgeleerten oder Deuteroten vnd Ver Phariſeeren: welche die glychßnery oder die vſſer thaat den vſſerẽ ſchyn / wie es joch innerlich vmb den menſchen geſtaltet wäre / für die raͤcht vollkom̃en geraͤchtigkeit gabend: darwider leert vnſer Herr Chriſtus. Vnd die alten gloͤubigen / habend Fein ſoͤmliche pha⸗ Der alten var riſeiſche geraͤchtigkeit oder vollkom̃enheit gehebt / ſonder Chri⸗ er ſtus w; jr grächngFeit vollkom̃enheit / wie er ouch vnfer im glouben grechtigkeit unnd vollkom̃enheit iſt Ourch Yen glou⸗ ben haben Die vaͤtter gůte werck gewürckt / wie ouch wir. Vnd ſind vnſere nüt hoͤher vnd groͤſſer dann der alten / wir haha

Wider die Widertöuffer

Bann ein höheren vnnd vefteren glauben: noch dennocht blybt

alle zyt ein gerechtigFeit und vollfommenbeit aller vgerwelten

Gottes / in welchen oudy mithinzü blybt Vie bloͤdigken deß fleiſchs / biß in das end. Vnd Pie alten habend ſich ouch nit ſol.

lien erzürnen wider jre naͤchſten / ſy ſchedigen oder ſich an jnen Roms» raͤchen:glych wie von one geſchriben ſtadt / Ir mine fürgelieb⸗ ten föllend üch ſelber nit rächen / ſonder dem zorn ſtatt gaͤben:

wie geſchribẽ ſtadt / Die raach iſt min / ich wils vergälten. Die⸗

wyl aber die raach die Gottes iſt / der Oberkeit von Gott gaͤ⸗

ben iſt / der ouch heyter die Oberkeit raͤchen / das iſt / ſtraaffen heißt / habend ſich zwaren die glöubigen nit ſelbs gerochẽ / ſol⸗

lend es ouch noch nit thuůn / vnnd dem zorn ſtatt gaͤben. Wenn

dann die Oberkeit vg Gottes empfelch die raach geübt an den übelthaͤtern / vnd damit die vnſchuldigen lüt geſchirmpt vnnd

errettet hat / habend es die alten gloͤubigen angenommen mit

danck: ſomlichs thůnd ouch wir Chriſten vff Ben hüttigen tag /

vnd moͤgends thůn.

SDañ daß die Töuffer jnen bie ynbildend ein ſoͤmliche Chriſt ein liche gemeind / in deren die anfechtungẽ vnd vnrůwen vſſerer die nie gewe⸗ Bingen gar erloͤſchen ſyend / iſt ein yteler gedanck und ein ynbil ehe dung an deren im grund nüt iſt. Ond die Töuffer Bildend jnen felbs gern fömliche ding von menfchen yn/ Die nie gewefen

noch nit find/ / vnnd nimmer alfo werdend. Das föltind fy den⸗

nocht an jnen felbe wolinnen werden / wo fy Ver Fyb nit vers

blendt hette. Vnd diewyl dañ die vrſachen in Ben menſchẽ ouch

in den gloͤubigen nit gar erloͤſchend vnd /vmb deren

willen die Oberkeit vfgeſetzt iſt / warumb ſoͤlte dann die Ober

keit vnder Ben Chriſten Feinen platz mer haben? Die Oberkeit

aber iſt vfgeſetzt gütemCals yetzt offt gemaͤldet iſt) den men

ſchen: Ber liebet ſich ſelbs von art / zücht jm ſelbs / iſt begirig

viler gütern. Daß aber daruß Fein vnbill entſtande / vnnd zer⸗ würffnuſſen wachſind / einem yeden das ſin bliben moͤge / vnd

der ſchwecher geſchirmpt werde vor dem ſterckeren / hat Gott

die Oberkeit zum ſchidmañ vnd richter vnder die menſchen ge

—— ſetzt. Gedachte maͤngel / anfaͤchtungen vnd gepraͤſtẽ / werdend F beten nit in den wältfindern/fonder ouch in Yen GottsFindern vilfal ongefet/find tig gfunden. Man findtye vilfalsig in den Büchern Moſis Be Kirchen. febriben/wie das volck Gottes mit vnd gägen anderen geläbt babe. as das volck das in Egyptẽ die ſchwaͤren firaaffen Bot tes geſaͤhen / die herrlich wunderbarlid erlöfung vnd Yurchfik

rung

Das fünfft Bůch. 141 rung durch das Rot meer ſelbs erfaren / Gott felbs am berg Sinai gehört hat / vnd von Gott wũderbarlich geſpyßt ward/- vnnd über das alles erſt ouch mit vns einerley ſpyß geaͤſſen vnnd getruncken hatt / was noch nit ſo geiſtlich noch ſo ruwig worden / dañ dz Moſes von jnen redt / vnd ſpricht / Ich kan üch nit allein ertragen. Gott hat üch gemeeret wie die vile der ſternen am him̃el. Wie Fan ich allein ſoͤmliche muͤy vnd laſt vnd hader von üch erlyden? Vnd diewyl die Töuffer gwüßlich Die Oberkei das alles ring achtenð / darumb es von Ben alten volck zug⸗ der Furcht ouch nuſſen ſind: vnd vermeinend daß vnder dem nüwen volck ſom liche praͤſthaffte nit gfunden werde / ſo nem̃ind ſy grad Vie erſt vnd allerheiligiſt Apoſtoliſch kirch für handen / vnd lügind wie Acıo.®. ſich die ſelb gehaltẽ in haͤndlen die lyblichen guͤter belangend / nnd ob ſy ſo gar ſye geiſtlich geweſen / daß ſy Fein anfechtung gehebt / vnd vſſerer Yıngen halben Fein vnruͤw angericht habe. Dann es ſtadt geſchꝛben in Geſchichten Ver Apoſtlen / der felben zyt / als ſich die Jinger (Chriſtẽ) meeretend / bat ſich ein gemürmel der Griechen erhebt wider die Hebrꝛeer / darum dz jre witwen in der taͤglichen handreichung überſaͤhẽ wurdend. Oder was das ein kleins / wider die heiligẽ Apoſtlẽ brumlen / als wid die die vßteiltind / eintweders vn —* vnd liedlich / oder vntrüwlich vnd gefarlich. Alſo findend wir daß ouch die Corinthier / die gloͤubig worden warend / mit einanderen zan⸗ i. Corinth. 6. cketend / vnnd letſten ouch vor den vngloͤubigen raͤchtetend. Derglychẽ mer bin vnd haͤr gfundẽ wirt im Goͤttlichen wort: welches ich allein darumb anzüch / daß ich damm anzeige / daß ouch Vie erſtgloubig kirch nit fo geiſtlich vnd one paäj en gewe ſen ſye / wie dıe Töuffer wöllend: und daß daruß wol fchlief fen iſt / daß wir noch vilminder one die pzäften find / Befonders x in Ver kirchen ouch das vnkrut gfunde wirt. diewyl dañ ie vrſachen Cale ouch vor geſagt iſt Iblybend vm̃ deren willen die Oberkeit Gott yngeſetzt iſt / ſo blybt ouch vnd den Chri⸗ ſten in der kirchen die Oberkeit felbe : durch welche Gott / der die hertzen Ver menſchen kennt vnd ſicht / rüw vnnd friden den menſchen ſchaffet vfferden. sa Ds Vie Töuffer aber wyter fagend/ Vie Firch Chaifti verfähe Das lodẽ das fib nüt dañ lydens / darum bedoͤrffe fy Feiner ſchirmenden O⸗ —— berkeit friden vnnd ruwen: da ſy ouch anziehend vil ort nımpr die Ds der gſchrifft / lutend von lyden / crütz vnd gedult der —— re a bekennnend vnd habends ouch wir geleert vor ch alle "8°

2 601.4.

Matth. 8.

aTimoch.⁊

Wider die Widertoͤuffer

Chꝛiſten allen zynen deß lydens od crützes verfähe/ und ſich dargaͤgẽ mit befnung gedultrüjten vorbereitẽ ſollind: Piewyinit vergaͤbens der heilig Paulus geſagt / Wir tragend alle zyt haͤrumd die erſterbung deß Herren Jeſu in vnſerem Iyb:nürdeftminder wen Gott frid / gnad/ ſchutz ſchurm den finen gibt / ſind ſy deñ fo vndanckbar / vnerkañt / hürnın vn⸗ menſchlich nit daß ſy das gůt vom Herren nitannemind. Zwa ren habend die Propberen vnd Apoſtlen ſeer vil ellends hie m zyt erlittẽ: cs bar jnen aber (Bot: nır für für nut Bann lyden / fonder ouch Beffere zyten vnd vnderwylen —— vnnd egetzligkeit gaͤden. Welches ſy mu froͤuden vnd danckbarkeit angenommen vnd recht gebrucht habend. Weñ Yan Gott noch but By tag ſchutz ſchirm ſinem volck / durch from̃e Oberer / bt warumb ſoͤltind cs die gloͤubigen nit annemmen Vnſer Zerr Chriſtus ſpuicht in dem heiligen Ruangelio / Die füchs habend jre üb oder grüben/ vnnd die vögel jre naͤſter: aber der fun deß menſchen bar ni Ba er fin houpt rüwenlege. Wär wil aber bieruß ſchlieſſen / dz ieman mit güter gwüfine möge nach einer herberig ſtellen / vnd fa ſy jm werden mag / daß er ſy nit annemmen ſoͤlle / darumb daß der Herr bienür dann mit ellend vmbgaͤben / kein herberig gehebt habe? Darff dann ein gloͤubiger nit glycher geſtalt ouch den ſchirm der Oberkeit an⸗ nemmen vnd gebruchen / ob glych wol Chriſtus ſich dem lyden Begäben / Ben ſchirm von Pilato nit gehebt har? Oder hat nit Paulus den ſchutz vnd ſchirm der Oberkeit angenom̃en vnnd gebrucht in Geſchichten Ver Apoſilen am 23. cap. da die Roͤmi ſchen kriegslut Paulũ mit gwalt Hieruſalem zum Landes uogt Beleitend gen Antipatrida und Ceſarea? Sie müßte Pau lus / nach Ver Toͤufferen leer / nit in der rechten kirchẽ geweſen ſyn / darum̃ daß er der Oberkeit / vnd dennocht der ——* Ober keit ſchutʒ vnd ſchirm Auge ommen vnd gebzucht hat / rc. Oder bedoͤrffend Vie Chriſten Yarumb Feiner Oberkeit / damit ſy lyden vnd keinen růwen Fommen koͤnnind / ſo ſagend vns warumb Paulus alſo den Chriſtlichen Pfarrer vnderricht eleert habe? So vermanen ich nun / daß man vor allen dingẽ atte für die Fünig vnd für alle Obetkeitẽ / vff dz wir cin ſtiũs vnd rüwige läben fuͤren moͤgind / in aller Gottsforcht vnd er⸗ barkeit. Dañ ſoͤmlichs iſt gůt vnd angenaͤm vor Gott vnſerem Herren. Iſt dann das gür Gott wolgefellig / daß die kir ch ruͤwig vnder dern ſchirm der Oberken laͤbe / ſo mißfalt id

Das fünfft Bach. 143 lich Gott die Toͤufferiſch lecr / vnnd ıft mit Per öffnen zügnuß Paulı von grund vmbkeert Ver Tönffern viſach / welche fy her⸗ für bringend / anze zeigen warumb Fein Oberken in Ver Fırden fyn fölle/namlıdy/ daß Vas crüg nit verbinderer werde /fonder fin gang gebaben möge/zc.©der aber Paulus bat nit recht ge⸗ Icert Hätten vmb frıd pnd rüw under Ver Oberkeit. Onnd was ift haͤllers Yann das Paulus von Ben Iybeignen lüten ander> ſchwo redt / vnnd ſpricht / Biſt du cın Iybeigner beruͤfft / ſo laß Sr nüt ſchaffen gaͤben. Doch magſt Yu fry werden/ ſo ge⸗ bruch es vil heber. Dann Fan man nit ın glychem faallwie man dann in vfferen dingen wol mag vnd fol ) eın glyche rechnung machen/ond fprächen? Fit Eeın ÖberFeit Vie (bug vnd (dyirm Yır gäbe, Yann es müß gelitten ſyn / fo biß troſtlich vnd Beften» dig:magfit du aber Obern hab? die dich ſchirmend / fo gebruch es vıllieder. Oder wöllend die Toͤuffer den Chuſten holtz vnd flein machen / die Fein empfindtligkeit habind / vnd nit lies ber das gůt dann Bas boͤß erwöllind : Boch wenn das boͤß von Sem Zerren kumpt / willig tragind? Vnd in ſumma / ſo iſt nun mer das von vne wıder die Töuffer / mis Goͤttlicher warheit / erhalten / daß die Oberkeit von Gott gůtem Ben menſchen / duch Ver Fırcben ůw und frid yngeſetzt / nütz vnnd notwen⸗ dig iſt / das ob ſich die Chriſten wol alle zyt deß lydens verſa⸗ hend / voch ſchutz vnd ſchirm von der Oberkeit / wenn die gůt von Bott gnedigklich verlihen wirt / annemmen / vnd one ſund vnd ſchuld gebruchen moͤgind.

Ableinung der vꝛſachen / von welcher wãgen die Touffer meinend daß kein Ehrifi möge ein Oberer fon: onnd Marc erwyſung / daß ein Chuſt möge ein Dberer ſyn / vnnd nach angenorinem glouben in der Oberkeit ſoͤlle blyben. Cap. 2.

ſagend etliche Töuffer/ ſy laſſind dz ein Ober-

1.Korinth.p,

Feit ſye / vnd ſyn müffe / aber doch Pllind vn mögind ven (pn. Ehriſten nit Oberen fyn. wiewol alle jre lcerenin 16 jrer Sect gar. ungerympt find / verwunderen ich

mich Yoch infondere bäfftig an diſem jrẽ artickel / da fy fo ernfte

lich anhaltend / und ſchryend / Es möge Fein Chuſt ein Oberer

ſyn. Sañ ift die Oberkeit gůt / vnd von Bott Cals Bißbar beyter

vndFrefftig erbalten iſt) ıft ein Oberer eın diener Gottes / wa⸗

sumb mag dann ein Chaft nis ein Oberer nn mag cin

1J ıg

"Wider die Widertoͤuffer Chꝛiſt nit gůt / Goit / vnd ein Biener Gottes ſyn? Sich wohin

203 böfes vol diſe lüt mit jrem kyb kom̃end. Aber es iſt billich erſorgen / dz

e wenn Chri⸗ nit moͤgẽd

Oberen ſyn.

Ver boͤß fynd vil ein anders ynfuͤren woͤlle durch förnliche des můt / dañ man im erſten anblick ſaͤhe: frylich verwirrung vnd vmbkeerung wolgeoꝛdneter regimenten. Dañ ſoͤllend vnd moͤ⸗ nd Feine Chriſten Obern ſyn / ſo müffend ſy Cnamlich die Chri

en ſind) den regimenten abträtten/wöllend ſy andere Chui

ſten ſyn. Waͤr wirt yetz an jre ſtatt ſitzẽ? Beine Chꝛiſten / als Vie

nit moͤgend Oberer ſyn: darumb muͤſſend an jr ſtatt unglöubis

ge ſitzen. Was die thůn / vnnd wie ſy regieren werdind / iſt güt

ben iſt / ermaͤſſen: beſonders ouch dem abzenemmen /

gedencken / vnd dem / das etwan vnder den Heyden de⸗ kochen in finem gſatz geordnet hat / unnd Pie Chriſtenlichen

Keiſer ouch mit gůten gefatzen verfähen habend / 93 man Feine -englöubige über das volck Gottes regieren ſetzen fälle,

Dañ alfo ſpꝛicht Solomon in finen Sprüchen cap.ı6. Weñ die

kunig vnrecht thůnd / ſo find fy ein grüwel. Dani durch gerech⸗

tigkeit wirdt Ver thꝛon Beftänger.2o. Fromm und warhafftig ſyn / behuͤtend Ben künig / vnd fin thrꝛon beſtadt durch from̃keit. 29. Wenn Ver geraͤchten vil iſt / froͤuwt ſich das volck: wenn aber Ver gottloß herrſchet / ſo fünffizer dz volck. Ein künig richt das land vf durch das raͤcht: ein gytiger aber verderbt es. Ser geraͤcht erkeñt die ſach der armen / Ver gottloß aber bat Fein ver nunfft. Ein herr der lägen luft hat / deſſe diener find alle got

loß. Ein künig der die armen trüwlich richtet / deß thron wirdt

ewigklich beſton. Wenn die wyſſagung iftCoder da Fein leer

vnd predig Gottes worts ift ) wirdt das volck wıld und wuͤſt / wol aber dẽ Ver das gſatzt hãdthabet. DE welchem allem abers

mals gůt verſton iſt / was volge / wenn Chriſten oder from̃e

lüt nit moͤgend noch ſoͤllend oberen ſyn. Noch denocht über das alles kommend die Töuffer und woͤllend überein erkyben / daß Bein Chriſt möge im regiment ſitzen. Wenn nun viſe jr leer graͤcht und gůt wäre/ fo müßte doch ouch das volgen / daß die

yetzund oberen find/nit Chriſten / vnd Veßbalb ou nit Fromme lüt wärind. Vnd diewyl ſy felbs fagend Heyden vnd boͤſen lü⸗ ten ſolle man nit geborfam ſyn / ſo muͤßte man doch überal Feis ner Öberfeit gehorſam fyn : Viewyl fy Fein ander Oberkeit ers nennen woͤllend / dann die / in deren Feine Chriſten find. Aber im grũd iſt es ein gar ein verkerte wyß der Toufferẽ / daß ſy die vs regiment verſchalten woͤllend / die am aller fruchibariſten regie | ren

Das fünfft Bůch. 144 ren koͤnnend / vnd die an deren ftatt ſetzen / die ob ſy glych etwas als waͤltwyſe lüt darmit koͤnnend / doch Ver warheit und raͤch⸗ tem glouben abhold find. Iſt das nit güte —— verwirrẽ / vnd den glouben Chꝛiſti mürwillig in durchaͤchtung tringen? Welcher redlicher menſch vnd fründ Gottes Fan ſoͤmlichs dul⸗ tenFlichen tragen vnd vnberedt hingon laſſen? Vnderſtond ſy ſomliche verwirrung wüſſenklich ynzůfuͤren / fo find ſy wüſſent liche vfruͤrer vnnd Betrüber eins gůten Chuſtlichen regiments. Thünd ſy das aber unwtiffenbeit und vnbedachte / ſo laſſind fi eins beſſeren berichten / bedenckind Vie ſachen baß / vnd ſtan dind ab jrs ſchaͤdlichen irrihumbs. Dann ıhünd ſy das nit/Fan manjnen jr thaat vnd fürnemmen für ein vnwüſſenheit keins wäge rädhnen.

iewyl ſy aber etliche vermeinte gründ vnd vrſachen fürs Ableinung der wendend / vmb deren willen ſy erachtend/ daß von göttliches dilece ehe

rächten wägen Fein Chꝛiſt fölle und mögeein oberer ſyn / fo wöl rum varıhänd

lend wir Die felben verbözenyermäffen und ableinen. Zum erfte d

fagend fy/wenn die Chriſten moͤchtind oberen ſyn / fo wärind ſy erh

am regiment gewäfen den zyten Ber Apoftlen : man finde aber nit daß einiche Chriſten zyten der Apoftlen ſyend amre giment gewäfen:darum mögind Chaiften nır obere ſyn. Daruf gäbend wir antwort / vnd ſchlieſſend grad richtig wider fy/ Spt tenmal den zyten Chriſten vnd der Apoftlen/nit wenig Chri⸗ ſten find im regiment gewaͤſen / ale wir her nach anzeigen woͤl⸗ lend/fo volgt yerzdan vB der Toͤufferen zůlaſſen / daß Chriſten wolmögend oberen ſyn. Dann Vie Toͤuffer habend verjaͤhen / Wenn die Chriſten moͤchtind oberen ſyn / fo waͤrind ſy der zien der Apoſtiẽ in der regierung gewäfen. Das iſt aber wol war / daß im anfang der Chriſtlichen kirchen / vi hernach ouch . noch vil ſar nit / der gwalt der Oberkeit gar Fommen fye Cals ich ouch im vorgenden Capitel anzogen hab Jin der Chriſten verwaltung. Noch dennocht find erliche Chriſten in Ver Ober⸗ keit ouch domalen gefäffen. Wie ouch finer zyt der gwalt als

ler in der Chriſten haͤnd kommen ift. Ond biebar dienend yeut Diepiophes Vie der fäligen pꝛopheten / Vie heiter gewyſſaget ha Chun

bend /

Fünig vndregenten werdind den Chriſten glauben werninvober

annemen/ in Pie kirchen Fommen/vond darinn / nit nun ale Chi“ Ion

ſten menſchen / ſonder ale Fünig vnd regenten / Ver kirchen die⸗ nen vnd hälffen. Dann Daumd wyſſaget offentlich von Chriſto vnd ſinem rych im e. Pſalmen / vnd vermanet letſt alle regen⸗

“Wider die Widertöuffer

een / daß ſy ſich Chriſto wöllind vnderwerffen / vnnd in jn glou⸗

Iſaias.40. fagt daß vie nig werdind Bertirchipfläs ger werden,

ben / vnd warem glouben jm dienen / vnd ſpricht / So laffend tich nun wyſen jr künig / vnd jr richter vff erde laſſend üdy züch⸗ tigen. Dienend dem Herren mu forcht / und froͤwend üch mis ziteren. Küſſend den ſun(das iſt eerend vnd liebend jn) dag er nit zürne / vnd jr vmbkommind vff dem waͤg / ic. Diſe wort find klar gnůg / daß Vie künig vnd oberkeiten den Chriften glouben werdend annemmen / vnnd danethin dem Herren ale künig oder als oberen dienẽ / mit Venen dienſten / nãlich Vie Vie oberen allein thůn koͤnnend vnd mögend. · Diſen fprudy Dauids zücht ouch an der heilig Auguſtinus epiſt. ad Bonifac. Comitem 50. vnd ſpricht under anderem : Die in der Oberkeit ſind / dienend Gott anderer geſtalt als menſchen / vnd anderer geſtalt als obe⸗ ren. Dann als menſchen dienend ſy Chriſto mit denen dingen damit gmeine Chꝛiſten dienen koͤñend / ale mit vertruwen oder glouben. Diewyl ſy aber nit nun Chriſten menſchen / ſond ouch Thꝛriſten oberen ſind / dienend ſy Chriſto mir dem daß ſy güre machend / mit welchen ſy die falſchen —— abſtel⸗ d vnd verbietend / die recht aber fürderend. Alſo dienet Eze⸗ chias Gott / mit dem er die tempel vnd bilder vmbkart / vnd al⸗ les was wider Gottes gſatzt was abthett. Alſo dienet der kü⸗ nig Niniue Gott / do er mit ſinem gebott alles volck zur Büß trang. Alſo dienct Ver künig Nabuchodonoſor Gott / als er mit einem ſtraͤngen mandat mengklichem verbot den nam̃en Got⸗ seo ſchaͤntzelen vnd leſteren. Vnnd alſo dienend dic künig und oberen Gott / weñ ſy jm in denen dingen dienend / die ſunſt niemant dann oberen vßrichten vnd thůn koͤnnend. Von an⸗ fang aber deß Chriſtlichen gloubens / do die Oberkeiten dem Herren noch nit dienetend / noch gloubtend / ward erfüllt daß Dauid ouch gewyſſaget hat und geſprochen / Worumb tobend die Heyden / vnnd die künig im land erhebend ſich wider Chri⸗ ſtum?ꝛc. Demnach aber erfüllt wordẽ iſt / daß abermals geſchri ben ſtadt / Vnd es werdend jn anbaͤtten alle künig der erden / alle voͤlcker werdend jm dienen: wär woͤlte yetzund / der aͤcht by ſin nen waͤre / den künigen ſagen / Fr ſoͤllend Fein ſorg noch eini⸗ che nachfrag haben / waͤr in üwerem rych die kirchen Gottes ſchirme oder widerfaͤchte / ꝛc. So feer hab ich erzelt Vie mei- nung Auguſtini. Ser heilig pꝛophet Iſaias wyſſaget von Ver beruͤffung der Heyden / wie die ſelben mit groſſer vile werdind in die kirchen

uſti

Das fünffe Bach. 145 Chrifti kommen. Saruffagter / Ond Vie künig werdend Bine pfläger / onnd jre Fünginen BineC Ver Firdyen) fougaimen ſyn. Sy werdend vor Bir niderfallen ff Vie erden / vffe angeficht/ vnnd diner füffen ftoublächen. Da wirft erfaren daß ich der Herr Bin/an welchem nit ſchanden werdend/fo vff mich ver truwend. Soͤllend nun Vie Fünig der kirchẽ pfläger fyn/fo wer dend fy frylich ouch in Ver kirchen ſyn / und Ver Firdyen dienen mit —— dienſten. Alſo ouch die Fünginen. Es zügend ouch die hiſtorien von etlichen küngen vnd kůnginẽ / daß ſy vor alten zyten in Chriſtum gloubt / vnd ſin kirchen ſo lieb / hoch vnd waͤrd gehebt habend / daß nüt darüber. Vnnd hiemit habend wir grundilich erhalten wider den gaͤgenwurff der Toͤufferẽ / daß Chꝛiſten / in der kirchen Chriſti oberer find / vnd darin als oberer handlind: und daß ein Chriſt wolmag vnd kan ein obe⸗ rer ſyn / vnd ein Chriſt darzů.

2. Demnach werffend uns die Toͤuffer für / das in dem E⸗ Die Janget uangelio geſchriben ſtadt / wie die jünger deß Herren mit eine an melcger anderen darum gezangker habind / welcher under jnẽ fölte für under ınen ver Ben gröften gehalten werden: 9a habe jnen Per Herr gefage/ IM forwers Die Fünig Ver völckeren beherrſchend Vie ſelbẽ: die uber ſy habend / die heißt man gnaͤdig herren. Ir aber nit alſo.

ie verbüt vnſer Herr —— piachend die Töuffer )allen Chꝛiſten regieren. Dann die Heyden (ſpricht der Herr) re⸗

ierend vnd werdend genennt gnaͤdig herren: aber die Chri⸗ en nit alfo. Aber diſer grund Ver Widerröufferen ſchlüßt nit mer oder Frefftigers wider der Chriften Oberkeit / dann fo yes mants vmb dcs ſpruchs willen/welchen der Herr einem finer Marh.s. jingeren/der jn vin vrloub finen vatter Begraben/Bat/gab/ vnd ſprach / Volg Yu mir nach / vnd laß die todten jre todten Be

aben / ſchlieſſen woͤlte vnd ſpꝛaͤchen / Darumb doͤrffend vnnd

llend Chꝛiſten lüt nie mer jre todten begraben. Diewyl aber ſomlichs nit volgt / darumb daß diſes gebott ein beſonders nit ein allgemeins gebott was: warumb lůgend dan die Toͤuf fer ouch in jrem anzognen ſpruch nit eigentlicher / waͤm der Herr geſagt babe / Jr aber nit alſo: vnnd was vꝛſach Ver Herr alſo ſinen jüngeren gefprochen babe. Hie moͤgend die Töuffer nit lougnen / dann daß der Herr hie nüt daruon redt /

Ob die Chꝛiſten nr vnnd fOllind Fünig oder oberer ſyn: - Sonder daß er allein daruon redt ob fine jünger / die er predi⸗ gen geordnet hatt / ſoltind Fünig oder oberer fmiYerui y dañ

\ *

- Jr nit alfo..

Das wdlılich roch von der Firchenabges fänverer.

Wider die Widertöuffer.

ouch zangFetend. Den felben fpricht er a Ir nit alſo. Dann es iſt ye war daß die Apoſtlen nit darzů geordnet ſind / wie ouch alle jre nachkommenden / daß fy fürften vnnd Oberer ſyend / ſonder pꝛediger. Darum̃ vnderſcheidet der Kerr bie die * pter: vnd wil nit daß die prediger vnder Ver gſtalt der relis ion / für ſtenthum̃ an ſich ziehind / vnd ſich fürſten machind. amıt aber wirt der Oberkeit ntitabgebrochen/fonder fy wire vil mer Beftäterzals ob der Kerr ſpraͤche / Ir mine Jünger) die ich predigen erwöller hab / doͤrffend nür zancken / welcher in dem vſſeren rych Ver gwaltigiſt fon werde. Dani die Ober⸗ keit ift beſetzt / vnd regiert ſchon: in Die felb regierung bözendje nit. Man Bedarff üwer auch, nit der felben/ diewyl ſy gůts tbünd und gnad Bewyfend:zum predigen aber bedarff man ü⸗ wer: wie der Herr wyrlöuffiger misbernadhyuolgenden im E⸗ uangelio wozten erlüteret/zc.

3. Wyter ſpraͤchend die Tönffer / Ch:iftus züger felbe fin rych ſye nit von diſer wält / darum Fönnend ye Chuftennit®s berer fyn. Dañ funft wäre das rych Chriſti Yıfer wält. Yun hat aber der Herr die finen Berüfft von und vg diſer waͤlt: vnd fol die kirch und das rych diſer waͤlt von einandern geſünderet ſin. Antwort. Der Herr wirt vor Pilato anklagt / als ob er fi für ein Fünig wid den Reifer vfgeworffen habe: darwider fagt er/fin rych fye nit von Yıfer wält: ober glych wolein Fünig ſye / babe doch das felb ein andern verftand/ alfo / 7 er mit finem rych der vfferen regierung deß Reifers nüt benaͤm̃e / oder ſich mit gwalt Hieruſalem in dem Füdifchen land wider den Ti berium ynfegen/ Tiberium verftoffen oder gwaltig abtryben/ vnd er an fın ſtatt fingen vnd ya woͤlle: er rychßne aber ye⸗ tzund mit der warheit / vnnd alle die / die warheit annemmind / send fine vnderthonen / vnnd das alles one yngriff der waͤltli⸗ chen Oberkeit. Beſaͤhe man Joã. am i9. cap. Das aber Cſagend die —— ebẽ das / das ſy haltend / dz namlich Bas waͤlt⸗ lich rych von Ver kirchen abgeſünderet / blyben / vnnd Fein fürſt in der: kirchen ützid thůn haben ſolle: diewyl doch das rych der waͤlt vnd Chriſti / das iſt die kirch / einandren überal nit Bes ziehen moͤgind / und darumb ouch under einandren gar nit ſol lind vermiſchlet werdẽ. Daruf iſt das vnſere antwort / Diewyl

die regenten deß waͤltlichen rychs vnder dem fürſten der waͤlt vnd Ver finſternuß blybend / in Chriſtum nit gloubend / ſonder Chꝛiſtum vil mer in finen glideren veruolgend / ſo zühend

Das fünfft Bach. 146 lich der waͤlt und Chriſti rych gar nüt zeſamẽ: weñ aber die re⸗ genten deß waͤltlichen rychs verlaſſend den Furſtẽ der finſter⸗ nuß / vnd hangend an dem Fürſtẽ deß liechts Chriſto Jeſu / in welchen ſy gloubend / welchẽ ſy anbaͤttend vnd vereerend / dar⸗ den Chꝛiſten gloubẽ fürderend vnd ſchirmend / fo find ſy nit mer im rych diſer waͤlt / ſonder im rych Chꝛiſti / und deßhalben nit mer waͤltlich / ſonder Chriſtlich fürſten. Daß aber ſoͤmlichs in der kirchen beſchaͤhen fälle / habend wir vorhin vg den pꝛo⸗ —— der verſtanden. Woltend nun die ur:

ine Öbern in der Firchen Chriſti Yulden/ warum find fy dañ nit daruor gewefen / daß Chaiftus fin kirchẽ nit alfo angeſaͤhẽ / vnd daß cr Feinen fürften daryn beruͤfft hette. Weñ das folein miſchlung heiſſen / wenn Chꝛiſtlich fürſten in Ver kirchen ſind / vnd der kirchen beholffen ſind / ſo hat Gott die miſchlung ſelbs angericht. Es ift aber Fein miſchlung / diewyl doch Die fürften nit mer wältich/fonder als geiftlich find. Darum̃ iftesja Fein mifchlung / fonder ein ſchoͤne gůte Chriſtliche ordnung / wels che Ver Kerr felbe in gang gebracht hat. Dann als er him» mel gefaren was/ und fine Apoftlen vßzogen find in alle wält/ dem derren Chufto das rych ynzeneinen /Biß an die end der erden /babend fy Chziftum gepzediger / Chriſtus har fin gnad darzů gethon / daß nit nun Die völcker / ſond vil der volckern / fürſten vnnd herren den Chriſtenlichen glouben habend ange⸗ nom̃en / vnd ſind alſo der waͤlt in die kirchen kom̃en / in wel⸗ cher ſy dem Herren Chꝛiſto nit allein als gemeine menſchen / ſonder ouch als künig / nach der maß jres ampts / gedienet ha⸗ bend. Dann ſy habend ſich deß fürſten Ver wäls / vnd der waͤlt ſelbs entſchlagen / vnnd ſich Chriſto durch den glouben vnder⸗ worffen / jn erkeñt als den einigen monarchen / den Künig vnd Herren aller künigen und herren / dem ſy ouch billich jre rych vndergethon habend / daß er mit ſinem wort ſy regiere. Dar⸗ umb habend ſy alle falſche leer / abgoͤttery vnd falſchen Gotts⸗ dienſt / mit ſampt fünden vnd ſchandẽ vßgeritet / vnd anderen ſtatt geſtelt Ruangeliſche leer / anbaͤtten Gottes / ſampt warem Gottsdienft/ond zucht / eer vnd fromfeit. Vnd diewyl diſem al lem alſo iſt / waͤr wil doch reden daß einiche vermiſchlung hie beſchaͤhen ſye deß Heydenthum̃s vnnd Chriſtenthum̃s / oder dasß die kirch darumb ein waͤltlich rych worden ſye / oder noch ſye / daß waͤltliche Obern daryn kommen find: Boch yetzdan nit alo waͤltliche Oberen / nach der waͤlt die kirch

g

| . Wider die Widertoͤuffer der als Chaiftenliche Oberen / alles in Ber Firhen Chriſti nach dem wıllen und wort Chuiſti verwalten/ alfo / daß Chuſtus felbs läbe vnnd regiere in mırten finer Firwen? So hab ich —— im erſten Buch am 10. capitel erklaͤrt / was da ſye ſich Ver waͤlt glychfoͤrmig machen. Vber das ſpꝛicht der Herr von Joan .i⸗ · te Jun gerẽ / Sy find nit von Ver waͤlt / wie ouch ich nit von r wält bin. Vnnd hat aber grad daruor geſprochen / Sy find in der waͤlt / vnnd ich Fun Bir. Darumb bat der Kerr die ſinen nit der geſtalt der waͤlt beruͤfft / daß ſy in der waͤlt nit mer ſyn / vnnd mit der waͤlt nüt mer handlen ſollind / ſon⸗ der daß ſy ſich mit den ſunden der ſundigen waͤlt nit beflecken ſoͤllind. Diewyl aber Vie Oberkeit ein ordnung Gottes iſt / in welcher die menſchen Gott dienend / vnnd deßhalb rechte Gottes diener ſind / werdend ye keine Chuſten durch das ſy

Obern ſind vnd werdend / befleckt.

Der Dermil 4. Die Töuffer ziehend ouch das dem Euangelio an / onderhreiler daß einer zum Herren Fumpt/ vnnd ſpricht Meifter/ ſag mis —— eft nem brũder / daß er das erb mit mir ieile: der Serr aber ges brecherinnu, ſprochen habe / Menſch / waͤr bat mich zum richter oder erbtets Luc·ia ler über tich geſetzt? So nun der Kerr Fein richter ſy n gewoͤl⸗ len / ſo ſolle es ouch Fein Chriſt ſyn: inſonders fo Chuſtus ouch Die Eebrecherin nit babe verurteilen wöllen. Antwoit. Vn⸗ fer Herr ift nie Fein Pursmann oder Berwer / oder Schmid gewefen /fölte darumb ein Chriſt nit mögen ein Pursmann/ Gerwer oder Shmidfgn? Seß Herren ampt was nit bie in zyt richter zefyn / darumb Beladt er ſich Ver grichten Billich nit. Derwirffter aber darumb gricht vnd recht / oder behalt ero nit vor? Dañ ye ſin meinung was / daß Ver einer teilung bedoͤrff⸗ te / die darum Begrüffen fölte die Yarzü geordnet warend / vnd nit ein ander ampt / nãlich das predigampt bat. Spꝛricht er dañ nit heyter gnüg der KRebrecherin / Bat dich yemants verurteilt? Was das nit ein heyter vorbehalt deß gerichts / daß Ver Herr mit ſiner zůkunfft nii zerſtoͤren wolt 2 Aber mithinzů Bewyßt er gnad in ſinem ampt Ver Eebrecherin / das noch hiit by tag ein predicant thin mag vnd fol/ mit troſt der armen * fangnen / vnnd mit verkündigung gnaͤdiger verzyhung der ſünden: welches Bas vrteil (ob das gefelt iſt) nüt verhinde⸗ ret. Darumb blybt ye die Oberkeit / vnnd wirt vom Herren nit

abgethon.

Sasfürft Ba. 147 5. Hie fagend aber die Toͤuffer / Chriſtus fye geflohen / Bo jn Ehmus in ges das volck zum Fünıg bat wöllen madyen. Darum̃ ſolle ou ein Bo —— yeder Chuſt Ye Oberkeit fliehen. Aniwort. Die Chꝛiſtum zum Yıymachen. künig woltend machen / hattend deß jrso jenes Fein Bes Joͤhan · c. faͤlch noch gwalt. Darumb hette ſich Ver Herr laffen vfwaͤrffen zum Fünig/wär er durch ein vfruͤr / ein vfrüriger Hr gefent. Das hat er Billidy nit gewoͤllen / vnd Ver raͤchten Oberkeit fo vil ceren Bewifen/Baß er geflohen ift/ vnd nis har wöllen geftatten dem angefochtnen volck/ daß es hädlere wider jre gefezzten obe ren. Qarumb dienet das Chꝛiſti nit dahm / daß weñ ein Chꝛriſten mañ oꝛdenlich zum oberer genom̃en vnd geſetzt wirt / daß er fliehen ſoͤlle fonder wenn man etwas wider die raͤcht ge ſetzt Oberken anheben oder anſchlahen wil / da fol ein bidermañ wyt von gonrals fo man ſicht und verſtadt / daß jr Toͤuffer dar bin trachtend vnd handlend / daß jr from Chꝛiſten liit vßgericht vnd radt bringind / vnd die regiment vffs wenigiſt ſchwechind: da fol yetʒt / nach dem byſpil Chiſti / ein yeder Chꝛiſt / ti) flehen vnd üwer * gon. | 6. Zületften werffend die Toͤuffer nach allen oberzelten ar» * me umentẽ noch das für/wir pzediger fagind glych wol was wir oberen chän Aalen wöllind/ond dz ein Chꝛiſt regieren möge/fo wölle doch tharen / vvek

Chriſtẽ nn m gendıbän.

fy nit beduncken / daß es ſyn möge. Diewyl im gewalt von Ver Oberkeit ſoͤmliche ſtuck geübt werdind / Pie ein Chriſt Feine waͤgs thůn koñe noch moͤge. Da begaͤrend wir von jnen hör ren/welches die ſelben ſtuck ſſend. Sy ſagend frylich ee ſyend äben die ſtuck / vm̃ deren willen ein Oberkeit gfezzt ſye. So hoͤꝛ ich wol / das gůts thůn / gnaͤdig ſyn / das gũe ſchirmen / das boͤß ſtraffen / regieren / haͤlffen / gricht vnd raͤcht halten / witwen vnd weyſen ſchützen / geraͤchtigkeit thůn / alles güte / alle erbarkeıe fürderen / vnd güten friden / gůte rüw/ vnnd einigkeit pflantzen vnd erhalten / werdend fo vnchriſtenliche thaaten By vnſeren el» lenden verkerten Toͤufferen geraͤchnet / daß ſy ein güter Chuſt nit thũn mag / vnd ſich mit jnen befleckt. Hie hie beſaͤhend üch lieben Toͤuffer / vnd lügend wohin jr Fommen ſyend. Vnnd iſt zwaren ein wunder / wenn jr nit yetzdan in üch —* gond / vnd da jr fo grob vnd wuͤſt in üwerem irrihum̃ er wütſcht ſind / üch ſelbs erbarmend / vnnd üch vor Gott vnd der waͤlt ſchaͤmend / Gott vmb verzyhung bittend / vnd vom zytlichen abfton von 3 Töuffery gedenckend. Erzelte werck und ihaaten find fömliche werck und thaaten / daß ſich Gott jren felbe a vnnd die 2 i

Der Chriftfol ——

©. Paral. 39.

Erropfungd5 ein Chriſt wol moͤge ein obe⸗ rer ſyn.

Wider die Widertoͤuffer

Pꝛapheten Apoſtlen allenthalben ſy ruͤmend / darzů vers

manend. Sy find ouch der geſtalt / daß jren meren teil / nieman baß thůn noch volbringen kan / dann allein die Oberkeit / vnd in ſonderheit ein Chriſtliche Oberkeit. Thünd jr nun dannen Vie Chꝛiſtlich Oberkeit / jr dann nit ouch vnd mithinzů dan⸗ nen diſe tugenden? Lůͤgend bie jr ſtruppelhirne vnd ellen⸗ den lüt / was jr mit tiwerer hüpſchen leer anrichten moͤchtind. ie tächt üch aber noch das gwüßlich im Fopff/ daß jr ein form liche ſach fin achtend / daß Fein güter Chriſt fy ihůn möge) nam» lich ein mörder / gottslefterer/sc.töden. Dann Chꝛiſten föllind nit toͤden / darumb ſoͤllind fy ouch nit oberer ſyn / welche pfläs gend toͤden. Don dern wirt hernach mer volgen. Rönnend aber bie die Töuffer nit das ouch erkennẽ / daß Gott felbe toͤdt Pie \ ldigen / vnd daß das gricht Ver Oberkeit / Gottes / und it der menſchen Vie in der Oberkeit fizend/ift/alfo daß nit Ver oberer Gottes Viener/für ſich ſelbs fonder Gott Yurdy den die ner oder oberẽ die ſtraaff vBfürt. Darum ift ftraffen und röden in der Oberfeit nit ein ſoͤmliche thaat / die ein Chuften Beflecke/ und vmb deren willen er nit möge ein oberer fyn. Dani Fan und mag fömlich ampt in ftraffen ſchirmen von einemrächtglöu bigen nit verwalten werden one ſchuld find / fo fagind uns vnſere Töuffer/warumb Dauid / Daniel / andere heilige Fünig richter und pꝛopheten / ſoͤmlich ampt mit eer vnd lob goͤttlicher eſchꝛifft verwalten habind? Der heilig Petrus gibt diſen in jnen gewaͤſen ſye der geiſt Chriſti: vnnd fin aber nütdeſt minder im gwalt vnd in der Oberkeit geſaͤſſen: Darumb mös end ouch fromme Chriften/ noch vff diſe ſtund / one fünd vnd chuld in der Oberkeit ſitzen. Da begaͤr ich von üch Toͤufferen daß jr diſes argument woͤllind vfloͤſen / moͤgendjr / moͤgend je nit / daß jr von üwerem irrthumb abſtandind.

Denach wir bißhar gnügfam / als ich hoff / vff Vie vermein ten gründ / mit Venen ſy vermeinend dargebꝛacht haben / daß ein Chꝛiſt nit möge ein oberer ſyn / geantwortet / vnnd mithinzü das widerfpilerbalten habend / Bag ein Chriſt wol Fan mag ein oberer fyn/ wöllend wir noch erläterung vnd Befeftigüg unferer waren Chꝛiſtenlichẽ leer diſem artickel / nachuolgẽde

ind anzeigen: vnnd ſagend hie vnuerhollen / daß die Ober⸗ iten Vie von vngloͤubigen herren verwalten werdend / vor zyten verwalten worden ſind / ouch raͤchte Oberkeiten ſind / als Vie ſchutz und ſchirm gaͤben habend: aber da Fan und mag nie- . mant

Das fünfft Bach. 48 mant Bäß/fruchibarer vnd mit gröfferem Gottes gefallen / den gwalt in der Oberkeit füren oder verwalse/ dañ einrädrglöus biger/oder ein vfrächter frommer Chriſt. Darumb man billich pil mer daruon reden fölte/ wie rächtglöubige lüt an Vas regi⸗ ment kaͤmind / dañ dag fy daruon geſchreckt und abzogen wurs dind. Dann Gott erforderet von finen dieneren in Ver Obere keit / die raͤchten tugenden und werck oder frücht deso gloubẽs / Gottsforcht / wyßheit / fürſichtigkeit / graͤchtigkeit / dapfferkeit vnd ſtercke / maͤſſigkeit / beſcheidenheit / vnnd andere deren gly⸗ chen tugenden. Wo findt man aber alle gedachte tugenden Befe fer und volkomner dañ in Yen raͤchtgloͤnbigen vnd güten Chri⸗ ſten? Waͤr iſt dann zur regierung gefdichter/ dann raͤchtgloͤu⸗ bige Gottes fründ? Vndhiehar dienet gar wol dag Moſes in der waal vnd ynſatz ſines nachkommenden in der Oberkeit Gott ſchryet und ſpricht / Der Herr / der Gott der geiften alles fleiſchs / woͤlle ein mañ ſetzen über die gmeindyzc.Ylum.27.

Vnd bie woͤllend wir ouch füchen/ ob wir etliche in dem nüs F deim ngwe wen Teftament fundind / welche rächte gũte Chriſten / vnd niit Guam ung deftminder in der Oberfeit gemwäfen wärind. Don Vlicodemo geroäfen. vnd Fofepben von Arimarbea ift gar Fein zwyfel / dann daß fy Beid jünger Chaifti/dag ift mithinzů ouch oberer

ewäfen find. Ser beilig Marcus ſagt vßtrůckenlich / Joſeph Mares

* ein erbarer radts herr gewaͤſen / vnd habe ouch vff das rych

Gottes (welches He warẽ gloubens wz) gewartet. Es ſchrybt Marttheus / daß dem Herren ein fürgeſetzter vnnd Houpt⸗ Matth. . man kommen / welcher eins fömlidyen —** en gloubens

gewaͤſen ſye / daß ſinen glouben der Herr über der Iſraelern

glouben erhebt habe. In Geſchichten der heiligen Apoſtlen

kommend zum heiligen glouben vnnd werdend Chriſten / Ver

herr Morenlãd ;Act.8. der Houptman Cornelius Ver Ita⸗ haner / wonhafft Cæſarea / Act. io. vnnd zum teil Publius Molta / inſonderheit aber Sergius Paulus / Acto. 28. vnnd i3.

Diſe alle find gewaͤſen oberen vᷣnnd darzů Chriſten. Darumb

iſt üwer Toͤuffer grund / ein Chriſt möge nit cin oberer ſyn / von

grund umbFertzzc. Ir ſagend wol hie / wenn ye ein oberer fe Sun —— ein Ebuii worden / ſohabe er den gwalt verlaffen / vnnd ſye Ver Oberkeit gangen. Das redend jr aber uůch felbs / darum̃ der Dberteu gloubend wir üch nit. Zeigend uns. gründ vnd geſchrifften da⸗ duben ſyead. rumb daß ſy ſyend der Oberkeit gangen / vnnd daß ſy den

gwalı/ von deß gloubens waͤgen / verlaſſen habind. Dann wg

ſuc.3.

Marıh.ti,

a. Corinth.7 .

Wider die Widertoͤuffer

habend deß Herren wort für une / daß ſy ſyend mal mitein⸗ anderen gloͤubig oberer gewaͤſen. Wir wüſſend grundtlich daß die raͤcht gloͤubigen heiligẽ deß alten Teſtaments / ſind obe⸗ rer vnd glöubig miteinanderen Bliben. Was iſt dañ heiterers / dann daß Ver heilig Johannes Ver Toͤuffer von den kriegslti⸗ ten oder zũſaͤtzeren gefraget / wie ſy ſich ſoͤltind halten 2 ſy nitt geheiſſen hat die gweer von jnen legen / vnnd der Oberkeit nit mer dienen / ſonder alſo hat er geſprochen / Ir ſoͤllend niemant ge thuͤn / vnd niemant falſchlich vertragen : und laffend tidy

enügen üwerer földen. Hat nnn een ſy rächt geleert oder vnraͤcht? Hat er fy vnraͤcht gelert/foift er nit ein propbet gewäfen. Das aber wider Vie wyſſagungen Ver propbeten und wider das Euangelium wäre. Ser en felbs ſpuicht / er fye mer Yann ein pꝛophet. Hat er dann raͤcht geleert / als er ouch hat / ſo ſind die gl Bogen oberen gewäfen / vnnd find ouch Vie felben im dienft der Oberkeit Blyben / vnnd das ampt von des gloubens wägen nit vonjnen gethon. Oder wöllend jr fagen

Johañes habe noch nit das Euangelium heiter prediget/fo ſa⸗

> vne was Marcus verftanden/do er geſchꝛiben hat / das uangelium babe angebebt wie es in Propheten verſchriben ftande ? Oder was bat Chziftus verftanden / do er heyter ge» redt hat / Alle Propheten und das gſatzt felb habend biß vff Fo bannem gewyffaget?:c. Darumb abend Ye oberen / daß ſy in Ver Oberkeit blyben mögind / Flare zügnuß den gfe * deß Nüwen Teſtaments. Ober das alles ſagt Paulus / Lieben bruͤder ein yeder blybe vor Bott / in dem / wounn er beruͤfft iſt. Vnd 88 grund muͤſſend alle Toͤuffer bekennen / daß wen ein Schnyder / ein Schuhmacher) ein handtwercksmañ / oder puromañ zum glouben kumpt / daß er nit müß fin handtwerck verlaſſen von deß gloubens waͤgen / ſonder daß er wol mag ein Chꝛiſt vnd ein handtwerckomañ vor Gott blyben: diewyl Pau lus fo Flar ſagt / Ein yeder blybe in dem dariñ er beruͤfft iſt. redt bie nit von ſtinden in Venen wir gfundẽ werdend weñ vns

das Euangelium geprediget wirt / fonder von den vfferen ftän

den/:c. Dii diewyl dañ Ver Oberer im gwalt was do er Berü Bere farb Are er dañ nit Blyben im gwalt? Oder babend Vie bandtwerck mer zügnuß vnnd rümes ın der geſchrifft dann Pie Oberkeit? Oder ifte Foftlicher Ver menfchen hüten oder deß vychs huͤten? Lieber in weldyem wirt Gott mer gediener? Die⸗ Cbufer We vpcpıren lfm Epriten igben/($ affen

Das fünffe Bad. 149 laffend ouch Vie hirten der völckern Chriften blybẽ / oder bewaͤ rend daß Vic Oberkeit nit von Gott und ein Böfer fland fye / 03 daß Vie vychhirtẽ injrem ampt mer Bott dienen mögind dañ Vie hirten der völckern. Weñ jr aber das underftond/fiche man doch erft daß jr wider offne gefchzifft faͤchten wöllend/ dar⸗ zu erfi vilmer vychiſcher dann menſchlicher find. In fumma/ jr Toͤuffer ſaͤhend Flar/ ob jr woͤllend / daß wir mit güten grün den erhalten habend / daß ein Chꝛiſt mag ein Oberer ſyn vᷣnnd blyben. Darumb wychend der warbeit/onnd nemmend fy mit vno an/ Bott eeren / vnd üch gůtem vnd üwerem beil.

Daß ein Chꝛiſtenliche Oberkeit ſich wol moͤge ans nemmen der hendlen der Religion vnd Gloubens ſachen / ja daß ſy onch ſoͤmlichs chin ſchuldig fyer vnd mit jrem ampt der kirchen helffen vnnd rabten fölle. Cap. Per Flagend ſich die Tönffer deß infonderbeit/ Iaß Die Oberkeic 1 4 Vie Predicanten Vie Vienft Ver Chriſtenlichen dns di ie Feit in den hendlen Ber Religion und Gloubens fa» bens nür ber chen gebzuchend/ond daß wir leerend die Chriſten⸗ laden. lid) Oberkeit möge nit nun/ fonder fälle ouch fi !7 Cwölle fy andere nit allein ein Oberkeit / ſond ouch ein Chaiften liche Oberkeit fyn ) der Bear vnnd Bloubens fachen mie ernftannemmen. Dañ ſy haltend ſtyff das widerſpyl / vnd lee⸗ rend / die Oberkeit moͤge und ſoölle ſich der Religion vnd Glou bens ſachen nüt anneinen. Vnnd iſt doch Fein Töuffer fo ellend vnd vnwüſſend / Ver ſich nit aller hendlen der Religion annem me / vnnd ouch von den fürtraͤffenlichiſten hendlen reden vnnd richten woͤlle: allein ſoͤlend die Obern (die merteils wyſe / ee⸗ ren gottofoͤrchtige lüt find) in jrem ampt mit der Religion nüs tzid ſchaffen haben. Es Fönnend aber alle vernünftige men grad hie im anfang wol ſaͤhen / wie billich vnnd fuͤgklich iſe jr leer ſye; welche ſy ouch zum teil gemein habend mit den selaten der Römifchen kirchen / welche Reifer/ künig / furſtẽ / errẽ / oder Oberkeiten / von den hendlẽ deß Gloubens od der irchen vßgeſchloſſen / die ſelbẽ jnen ſelbs allein zůgeeignet / yetzdan etlich hundert jar mit wunderbaren liften vnd raͤnckẽ / groſſem nachteil deß waren gloubens vnd Chꝛiſtlichen kir⸗ chen / behalten habend: diſer zyt aber / als vg den gnaden Got⸗ tes / das liecht der warheit ſo heyter ſchynt / vnd von ". gepie

Wider die Widertöuffer

get wirt / daß mengklich ſicht daß Chriſtliche Obern von Glou bens ſachen nit geſchloſſen ſind / ſchꝛyend Prelaten nüt mins der wider vns dann die Toͤuffer. Den Prelaten aber iſt anders ſchwo geantwortet : den Töuffern wöllend wir hie kurtzen Bes ſcheid gäben. Es Bedunckt die Töuffer vngebürlich ſyn / daß in der Firdhen ein ander ſchwaͤrdt dann nun deß Goͤttlichen worts fölle gebzucht werden: und noch vil ungebürlicher / daß man menſchẽ / das ift/Denen Bie in Ver! Oberkeit find / fälle die ſachẽ der Religion oder Gloubens hendel underwerffen : bies mit werdind ouch Die aͤmpter / die vnderſcheiden ſind / vermiſch let / daß nüt dann vnordnung in der kirchen enıftande/zc.

2* Hieruf wir diſen beſcheid / Vor allen dingen lee⸗ Koma rend wir / daß in Ver kirchen das ſchwaͤrdt deß Goͤttlichen

gene g * chen woris worts Alle ſachen der oder Gloubens allein regieren engebiuehe ſolle: vnd diewyl dann in der kirchen nit nun prediger / ſonder werden. ouch Oberer find / leerend wir / daß ein yetlicher diſer beider ſtaͤnden / nach ſinem berüff / die kirchen geſchaͤfft vßrichten ſol⸗ le / nach vßwyſung deß ſchwaͤrdts deß geifts. Ser prediger iſt Berüfft in den dienſt der kirchen / nit allein die Sacramen⸗ ten zůzedienen / Vie kirchen zuͤregieren in einigkeit behal ten / ſonder für ve leeren / was aller vnnd yedes inſonders ampt / pflicht vnd ſchuld ſye / was man glouben / vnnd wie man vor Bott in der kirchen handlen vnd wandlen fälle. Das alles ſol er allein nemmen vnd angaͤben dem wort Gottes / vnnd alſo das ſchwaͤrdt deß geiſts oder worts allein in der kirchen Die Oberkeit iſt beruͤfft nach Ver maß jres ampts er Firchen 36 Vienen. Nach jrem ampt oder Berüff gebüt vnd verbüt g weert vnd ſtrarfft. Hie fol ſy in kirchen hendlen nit minder dem ſchwaͤrdt deß geiſts dann ouch die prediger vn⸗ derworffen ſyn / Daß ſy nüt gebiete das Gott nit vorhin gebot⸗ ten: nüt verbiete das Gott nit ouch verbotten habe / ouch nüt weere oder ſtraaffe dann das allein Gott geheiſſen hab wee⸗ ren vnd ſtraaffen. Dann Fein Chꝛiſtenliche Oberkeit macht vg jren ſelbs nüwe gſatzte vnnd ordnungen in der Religion / ſon⸗ der Vie geſatzten vnnd geordneten in Gottes wort /Bewaretfy vnd fürderets under jrem volck: vnnd weißt bie wol 93 fy dem wort Bottesnüt noch von thůn / ouch weder der rechten noch lincken abſchlahen fol. Fofue 1.cap. Ond fo dañ die Obers Feit erzelter maßin Ver Firchen mit jrem ſchwaͤrdt dienet / dies ner fy nit mit einichem froͤmbdem / ſonder eben mit dẽ Br

e

Das fünfft Buch, 150 deß worte / als die jr ſchwaͤrdt dem felben vnderworffen / vnd Bas felb laßt füren vnnd regieren mit dem wort Gottes. Dar⸗ umb blybt dem ſchwaͤrdt deß geifte allein aller gewalt in Ver Firchen / ob glych wol mithinzů das anderer geftalt durch Ben prediger/andere geftalt durch Vie Oberkeit / namlich nach ye> * Berüffs eigenſchafft / wyß vnnd maßzügedienetunndges t wirt. Off diſen bericht / der warhafft / einfalt und beſtendig iſt / kan Man vnder⸗ man yez ouch ring antwoꝛten vff den anderen Töuffifchen ge Yirfk das find die Prediger und die Oberen / vnnd aiber Dbers arumb ouch beide Gott ————— nit über Gott ge⸗ keit. fest : deßhalb vnderwerffend wir Feins waͤgs (wie uns aber gr zütrochen wirt ) die bendel der Religion vnd Glous n8 fachen / weder den Obern noch den Predicanten / alſo / dz ſy dariñ moͤgind gebieten / verbieten/ ſetzen / ordnen / ſtraaffen / ſchalten vnd walten nach jrem gefallen und gütduncken. Dañ wir leerend daß die Prediger vnd Obern Gottes diener / vnd deßhalb Gott allenklich vnderworffen ſyend / als die da in der kirchen alle hendel der Religion allein nach dem wort Gottes anrichten / füren vnnd verwalten ſoͤllind. Deß habend wir ein * byſpil in dem Gottsfoͤrchtigen künig Joſaphat / welcher Chron. i. ie verwuͤſten kirchen ſüberen / vnd Vie war Religion / Pie zer⸗ allen vnd bodẽ gericht was / widerumb vfrichten wolt / eßhalben fürſten vnnd Leuiten in all ſin künigrych vßſandt / ein rechte reformation anz erichten / doch nit nach jrem gefallen vnd gůtduncken / ſonder nach dem wort deß Herren. Dann er gab inen das geſatz deß Herren: welchem die Leuiten pıe> digetend / vnd nach welchem die fürſten die reformation vfrich teiend. Vnd als d Prꝛieſter Helchias das Gſatzbůch ſandt dem F Chron. 34. künig Joſia / frylich der vrſach / daß er nach dem geſatz deß Herren refoꝛmierte / frag ich vnſere Toͤuffer / ober Vie religion dem menſchen vnderworffen habe? Sy werdends nit ſagẽ Fön nen / wir aber moͤgend vil mer ſagen / dz die Prieſter ſich ſelbs / vnd darzů den Fünig dem gſatz Gottes vndergethon habind. Den aber hettind ſy Vie Gloubens ſachen den menſchẽ under» woꝛffen / weñ ſy das gſatz verborgen oder vndergetruckt / und eleert hettind / der künig moͤchte wol von deß waͤgen / daß er künig wäre/ vnd in der Oberkeit mit vollkõnem gwaltfäffe/ Vie Religion ordnen nach finem gefallen unnd willen / Yarzü woͤltend fy jm helffen. Diewyl wir dann glycher Be pie ei y

“Wider die Widertsuffer —— vnd Obern in handlung deß gloubens ſachẽ gar nit fry lend / ſonder an das wort Gottes anbindend / wie ſagend die Tönffer a wir den Glouben vnnd wort Gottes den

menſchen vunderwerffind?

Sieämpter Alſo vermiſchlẽd wir ouch nit die ämpter und einandren / dz ee namlich der prediger fölle vßrichten die gſchaͤfft Ver Oberkeit / let, als in Gricht und Radt ſitzen / herrſchen / gebietẽ vnd ftraaffen. Somlichs ghoͤꝛt dcr Oberkeit / vnd nit den predigern zů. Ser Herr ſpꝛicht jnẽ / Ir aber nit alſo. Die prediger ſollend predi en / Vie gmeind zamen halten / die Sacrament zůdienen: wel⸗ es ampi Vie oberen jnen ouch nit ziehend vn verwalten vnderſtond. Darum̃ blybt in Ber kirchen die raͤcht Gott wolge fellig ordnung von Bott angeſaͤhen / vnd volgt gar Fein uno:d

nung vnd verwirrung/wie die Tönffer fagend. Ob waltlich beklagend ſich in jrem Büchlin / deſſen ich ouch hieuor —— gedacht hab / wie ſy das under jnen als für heilthumb haltend / dofse in vier Und einanderen ſchiebend / und ſpraͤchend / Anndi532. habend ehenüber den die pꝛedicanten im Berner Synodo (welchen ein erſam̃e Ober a ken der Statt Bern ſelbs mit einer Vorred batlaffen trucken) Ben wälrlichen gewalt wider in Vie kirchen über deß Kuange⸗ liume oder gloubens vfferlicye leer vnd läben herrſchẽ oder regieren yngeſetzt / dardurch alfo Ber gloub und gewüſſen / mit gebieten vnd verbieten / der vſſerlichen ſachen / one widerred / wirt zwungẽ / die —— wider vfgehebt / an die ſtatt cin Moſaiſcher trang geſtelt / wider jr erſte leer. Das dañ beißt geleert / von jren wider rugk in Moſen / ja von der Sonnen in ſchatten gangen. Dañ ſy vorhin ſoͤlchen anzeigten trang ein veruolgung vnd tyrañiſch ger olten. Da beirachtinds was fy yetzt trybind. So vil find Ver worten deß Toduffiſchẽ bůͤchlins. Da ich hoff zu Gott / daß alle raͤchtuer ſten dige Chriften/Bie raͤchten bericht habend von dem abthůn deß tztes / vnd glychnuß vnd vnderſcheid deß nüwen vnd alten eſtaments / Varuon bie oben im 4. Buͤch vil vnd lang geſagt iſt / wol diſem der Toͤufferen worten¶ die ſunſt an jnen felbs faſt verworren vnd dunckel find wie all jr ding) merckind / vnd verſtandind / daß ſy kein raͤchten verſtand habend / weder ron der Chꝛiſtenlichen fryheit / noch von Moſe vnd finem dienſt: he trachtend ouch nis daß den vngehorſam̃en vnd widerſpennigẽ der zwang blybt: die durch den geiſt Gottes racht fry wore den find in Chifto/fi gar nit beſchwarend einicher in Ver en

Das fünfft Bůch. 5 chen gůter nützer vnd nodtwendiger ordnung: daß ouch ſom⸗ liche Fein gewiiſſen verſtrickend. Es lutend duch Pie wort des Berner Synodi Ber maſſen / daß wär ſy hoͤrt / bald merckt der Tönfferen vnbilliche Flag / vnd daß waͤder ein frome Oberkeit Bern / noch Ai trüwe pzedicanten ützid trucken laffen in ges dachtem jrem Synodo / daß Gott / ſinem wort / Chriſtẽlicher fry heit / noch güter ordnung wider ſye. Deß woͤllend wir hie cto was vmb deren willen / die das buͤch nie geſaͤhen habend / kurtz erzellen. Alſo lutend die wort Synodi / Es gezimpt der Ober⸗ keit / die ein Chꝛriſtenlich regiment Gortfälige herrſchafft ſyn wil / allen flyß anzůkeeren / daß jr gwali Gottes diener in De daß ſy deß Euangcliums leer vnd läben C fo feer es vſſerlich i vnd blybt) by jren vnderthonen erhalte: derhalben ſy vor dem ſtraͤngen gericht / damit Bott die waͤlt durch Chriſtum vrteilen vnd verdammen wil / antwort gaͤben erforderet wirt So vil aber deß gangs halben Ver gnaden / den ein zyiliche Oberkeit / ſo wyt er ın vfferlichen haͤndlen ſtadt / fol fürd eren / wie der ſel⸗ big ynwendig angericht vnd gefürderet wirt / iſt nit in der men ſchen vermoͤgen / ſtadt ouch Feiner zytlichen Oberkeit oder crea⸗ suren zů. Dann Vie geiſtlichen und bifrelifcken ie. find zeuil boch / vnd über allen gwalt. Darumb ſich Fein Ober⸗ keit in Vie gwüßne fol ynlaſſen / noch von vſſen gebieten noch verbieten, Vie gäten Gefd wärt / vnnd dem beiligen geift ein zyl geſeckt werde. Dann Chriſtus Fefue ons fer en / Bem Gott allen gewalt und die verheiffung deß hey⸗ ligen geifte gäben bat; if allein ein der gwüßne. Vnnd Bald hieruf ſetzend ſy widerumb / Aber darumb föllend ſy nie von abſten / ſo wyt Vie ſelben vßwendig iſt / vnnd der fry louff der gnaden durch jren gwak durch mitgehilffen Goites / deret werden : das it daß ſy ob der geſunden leer haltind / die irrung vnd verfuͤrung abwen dind / alle gottsleſterung vnd offentliche ſünd in Gottes dienſt vnd laͤben abıhügind / Vie warbeit vnnd erbarkcit beſchützind. Item / unnd wiewol aller gewalt Fein güte gwüßne vor Gott machen mag / dennocht verbilfft er durch finen Bienft/ daß dao rein woꝛt Gottes by den vnderthonen getribẽ / die heiter gnad anzeigt / vnnd off Yen brꝛunnen gewiſen wirt / dem allein die waſſer deß heylso geſchoͤpfft werdend / daß iſt vff vnſeren Her⸗ ren Jeſum Chuſtum: welcher vnſer einiger mittler iſt / es nem̃e Pmlichs an / waͤr da woͤlle. Vnnd ob es ſchon vero

iij

Wider die Widertsuffer

gaͤblich waͤre (das doch nit müglich iſt) ſo hat die Oberkeit nüt Deftminder das jren gethon / vnd jre ſeelen errettet. Vnnd wie Mofes vnnd die frommen künig in Juda vil gůts geſchaffet / daß ſy das gſatzt in der uͤbung by dem gmeinen volck erhalten habend: dann in verlaͤſung deß gſatztes / vnnd Ver predig Ve worts / darob Vie künig gehalten / iſt das vrteyl Gottes wider die boͤßwilligen verkündt / offentliche gottsleſterũg / ſchand vi laſter / vnd ergernuß abgeſtelt / das arg geſtraafft / vnd das güt gefürderet vnd geoffnet worden / welcher halb die frommen nig durch den heiligen geiſt in Ver geſchrifft / gerumpt find wor den. Alfo mag es ouch yet in vnd von der Oberkeit / beſchaͤ⸗ ben/sc. Was iſt nun vngebürlichs oder undhriftenlichs wider Gott / ſin wort/ vnd raͤchte Chriſtenliche fryheit in Vifen erzelten worten gehoͤꝛt? Darumb ſtoſſend die Toͤuffer nun boͤſe gifftige woꝛt / verſchꝛyend Vie predicanten By jren gmeinden / vnnd Pas alles one grund der warheit / mit verkeeren vnd verargen güter fachen vndleeren. Wir babend vormals nie gelert /

wenn ein Chꝛiſtenliche OberFeit güte ordnungen für / vnnd nit wider Gottes wort mache / tyr anniſch / vnd jr zwang ungerädht vnnd ein vernolgung fye. Darumb wenn die Töuffer uns ſchaͤnden vnderſtond / vnd ſpraͤchend / Wir föllind Betrachten wz wir yetzt trybind / thůt uns vil noͤter ſy vermanen, daß ſy lüs gind vnnd betrachtind was ſy trybind / diewyl ſy info offnem falſch und wüſſenhaffter vntrüw ergriffen find. Im. s. cap. des Buͤchs / iſt ouch etwas geſagt daß etlicher maaß hiehar

ienet.

Ein Chriſtliche Demnach wir aber vff Ver Toͤufferen gägenwürff in diſem

jrer leer 17. articfel geantwortet habend / wöllend wir fürbin ouch etliche unfere gründ oder vrſachen anzeigen / vmb Veren willen wir leerend / daß ſich ein Chriſtenliche OberFeit der haͤnd len der religion vnd gloubens ſachen / annem̃en nit nun moͤge / ſonder ouch ernſtlich ſoͤlle. Vnd was iſt bie warhaffters / dann daß ſich ein Oberkeit deß billich vnd füruß beladen ſoͤlle / daß da dienet zur ——— fürderung deß gemeinen —— vnd wolſtands im volck? Vnnd ſitmal aber der gloub oder di religion einig vnd füruß dienet zur erhaltung vnd fürderung des gemeinen heils vnnd wolſtands im volck / ſollend zwaren Pie oberẽ füruß ſich der religion annemmen : inſonders fo man in den warbafften hiſtorien ficht und erlernet / daß Feine Fünig» rych oder regiment glüchfäliger gewäfen / dann Venen n

Das fünffe Bãch. 152 ſtanden ſind regenten / die ſich mit ernſt 2 gloubens ange» nommen babend. Darzů bat Gott felbs Yen regenten oder Deut.ıs.ıy, oberen fines volcks das gſatztbůch in Die hand gaͤben / fy gebeif Jolue * fen darinn alle zyt läfen / vnnd alleregierung darnach richten. Vnnd vg dem felben grund vnnd gebeiß/ haben Vie frommen regenten/richter ond Fünig / ſich mit trüwen deß gloubens ans enommen/vnd die warreligion geuffnet vnd geſchirmpt / die lſch aber abgerhon und verbannet. Das moͤchtend wir yetz⸗ In Aünig bis dan wytlöuffiganzeigenmit den herrlichen Byfpilen Tofnes) Cheoniden, Dauids / Solomons /Aſa / Joſaphat / Ezechix vnnd Fofix/wo nit yederman bekannt waͤre / daß die all gar vil im handel der religion vnd in gloubens ſachen gehandlet hettind / Synodos der priſteren gehalten / das wort Gottes laſſen verlaͤſen / man⸗ dat oder gebott vnnd verbott hin vnd har von der religion ge⸗ ſandt / prieſter geordnet / geſetzt und entſetzt / vnd vil andere Vers digen religions oder kirchen händel verwalten. Onnd bꝛicht allem nüt ab / daß die Täuffer alle erzelte zügnuffen deß alten Teſtaments verwerffend /als Vie By den. Chriften wenig oder nüt ſchlieſſen mögind. Dann hieruo: im 4. Bůch erhalten and mit gotts wort dargebracht iſt / daß er zelte herren und obes ren all raͤchtgloͤubig gewaͤſen ſind. So dann vnder dem nü⸗ wen Teſtament herren vnnd oberen ſind / habend die minder geiſts vnd gwalts / dañ die im alten gehebt babend ? Oder wo bat Chꝛiſtus / wo habend die Apoſtlen / Vie Chriſten herren ver ſchalten von der Oberkeit? Habend wir nit hieuor im naͤchſten capitel dem Iſaia verſtanden / daß die Chriſtenlichen künig Iſa. 40. oder oberen der kirchen pflaͤger vnd verwalter ouch neerer ſyn werdend? welches zwaren nit beſchaͤhen kan noch mag / ſy bela dind ſich dann der religion vnd gloubens ſachen. Das habend —— ouch gethon alle die / an welchen ermaͤldte prophecy erfüllt wor dar von dem den iſt. Dann Conſtantinus der groß keiſer bat gebotten die alonben. abgöttifchen tempel zeuerſchlieſſen: er hat ein Synodum aller oder ioch Ver fürnemmen Euangeliſchen pzedigern gen Nicea beſamlet / in Bithyniam / vnd jnen fürgeleit Nuw ond Alt Te⸗ ſtament / vnnd gebotten daß ſy daruß one gezaͤnck die ſpaͤnni⸗ gen artickel erlüteren / verwerffen oder Bewären ſoͤltind. Dar⸗ umb bat diſen Conſtantinum Euſebius im erſten und vierdten Büd / von dem laͤben Conſtantini geſchriben / ein allgemeinen. Biſchoff in Ber kirchen Chriſti genennt. Die Keiſer Valentinia nus / Gratianus vnnd Theodoſius / habend mis offnem Man⸗

Wider die Widertuffer

dat alle falſche leer verbotten / vnd mengklichem im Rych gebot⸗ ten / den glouben anzenemmen / vnnd als für recht halten / wel⸗ chen ©. Peter geleert habe. Dil der glychen mer byſpilen oder thaaten Fönde ich einandıen nach erzellen / wenn es nis mit den erzelten gnügfamerwifen wäre / daß Chriſten Obern ſich der Religion fach mit ernftannemmen mögend und föllend. Dar⸗ umb laffınd fidy bie Fromme Chꝛiſtenliche Oberer nüt irren noch verbinderen den Töuffifden tandt / fonder fy ſoͤllend wüffen/ daß fy denn erft rechte Gottwolgefellige Obern find / wenn fy ſich der Chriften Religion mit trüwen annemmend / ſy fürs derend und ſchirmend / abgoͤttery aber/falfcye leer abihünd und serftözend. Es habend Yıe Paͤpſtiſchen P:elaten gar ein Böfen wbon fürften vnnd herren yngeftoffen / daß jnen nit gebüren woͤlle / ſich ouch wenig Beladen der Religion / fonder föllind alle verwaltung in jren Ver geiftlidyen benden allein laffen. Etliche habend von Chꝛiſtlichen Obren fo gering vnd veracht⸗ lich geredt / daß yemants hetie vermeinen moͤgen / ſy hettind al⸗ lein über das vnrechtferig gůt / vnd über ſtoͤck vnnd ge⸗ fencknuſſen / ic. Aber die gſchrifft leert vns vil hoͤhers von jnen ſy mit trüwen der kirchen Chꝛiſti helffen /in ailem em das ſy helffen koͤnnend.

Wie vnſer Herr im Euangelio gebotten hab / Ir ſoͤllend dem boͤſen nit widerſton / vnd daß ein Chriſt gricht vnd recht wol beſitzen vnnd moͤge:

vnd das gricht vnd recht halten hoch wolge⸗ fellig ſye. Cap. 4. Chritten Meinlich aber iſt ouch nachuolgende leer bꝛüchlich end weder by den Toͤufferen / daß fy fagend / die Chriften wis un derftandind Feinem gewalt / Yarumb Beds:ffind fy

ouch Feines rechtẽ / und Fein Chriſt gebꝛuche einiche

Ver Oberkeit gerichte. iſt aber erzelte Touffiſche

leer ein gar ſchaͤdliche leer. Dann was iſt ſchaͤdlicher dañ zerftös ren ein wol geordnet regiment / mit niderlegen und hinnem̃en richte vnd rechts? Hie ſagend ſy aber jr meinung fye vil an⸗ ers / dann man ſy von jnen pfnemme. Dann diewyl die Chri⸗ ſten ſoͤmlicher vollkommenheit ſyn ſollind / daß ſy dem boͤſen nit widerſton / ſonder wenn man jnen den mantel nimpt / ſy den rock darzũ gaͤbind / fo falle von jm ſelbs hinweg gricht vnnd recht. Wenn aber ſoͤmliche vollkom̃enheit nit iſt / und die

Das fünfft Bůch. 193 fer ouch wolfelbe ſaͤhend / daß fy ouch under jnen felbs nit finden iſt / mithin aber find vnd Blybend fy Fybig / und ſchry⸗ end ymmerdar / die ChriftenfSllind nit nun. weder gricht noch recht haben/ forder Die an gricht und recht figind/fundind wis der Bott. Was ift das anders dañ gricht vn recht verſchreyen / fdyenden/verwerften vnd hinnemmen / vnd biemit diewyl ſy in Ver waͤlt ein ſomliche vollkommenheit nit leiſten moͤgend / alle verwirrung vnder das volck ynfuͤren? Vnnd faͤlt diſe ſach hie den Toͤufferen fürnemlich an diſen hie nachuolgendẽ ſtucken. Das ein iſt / dz ſy jnen ſelbs diſen handel vil anders ynbildend / wie ouch hieoben gemaͤldet worden / dann er ſich aber an der thaat oder erfarung erfinde. Dann ob glych wol etliche dahin kommen ſind / vnd noch kom̃end / daß ſy gedultig tragend / vnd weder mit worten noch wercken ſich widerſetzend / wenn jnen args vnd gwalt zůgefuͤgt wirt / daß ſy deß jren beroubt wer⸗ dend / fo iſt doch vil die groͤſſer zal die es weder tragen wil/ noch ſy billich bedunckt / daß ſy das jren / das ſy wol mit fugen behalten moͤcht / alſo liederlich verlieren fälle. Vnd iſt im erſten capitel diſes Bůchs ouch anzeigt / daß ein ſoͤmliche bloͤdigkeit Der —*. ouch in den gloͤubigen überblydt / vnd ſich duch in worten vnd pe der wercken rodet ond herfür thůt / 33 Vie glöubigenouch wol der chen. Oberkeit Bedd:ffend. Wenn nun ein Ehriſt von dem anderen gwalt lydet an ſinem lyb oder gůt / vnnd er richt ſich ſelbs nit / ibt ſtatt(als Paulus leert) dem zorn / vnnd zücht fin fach für de richter / als für Vie Viener Bortes / die entſcheyden vnd raͤ⸗ chen föllend von Gottes wägen: was wöllend jr Toͤuffer yetz⸗ dan von deß menſchen erzelter thaat richten / wöllend jr fagen daß er von diſer thaat waͤgen nit merein Chriſt fye ? was woͤl⸗ lend jr dañ von dem heiligen Paulo vzteilen / welcher von den Act. 22.25. Juden nit nun begwaltiget worden was/ mißhandlet und ge» *+-25- ſchlagen in dem Tempel / ſonder ouch zum tod gefücht ward/ Yarwider er aber/one fin ſelbs raach / fin felbe rettung / der Römeren gericht und recht anrüfft/fücht vnnd gebrucht: vnnd darzů erſt / als der Landruogt Feftus etwas mit dem gericht ſchwaͤncken wolt/ für den Reifer gen Kom appelliert. Was nun Daulus / der gericht vnnd recht gebrucht / ein Chriſt oder nit? [Das ernitein Chaift /warumb gibt jm Dann Ver beylig eift in Ber gefchrifft ein fo fürträffenlibe güte kundtſchafft? as er Yann ein Chaift / als er ouch warlich was/fo verdam⸗ mend nit alle Vie gericht vnnd recht Befizend unnd

.. “Wider die Widerröuffer fagend ouch nit / daß gricht unndrecht weder von Chriſten be⸗ ſaͤſſen noch gebrucht möge werden / oder daß Chriſten lüt ge⸗ richts vnd rechts nüt bedoͤrffind. Die boͤſen vn - Dasander das die Toͤuffer nit ſaͤhen / noch ſich wyſen laß rn fen wöllend/ ift Das / daß es vmb Pie kirch ein ſoͤmliche geftalt Marhızm bat / vnnd haben wirde/ biß end Ver wält/ Daß der fpzüwer wirt under Dem Fernen/ vnd Ver boͤß ſamen / oder das vnkrut / vnder dem güten famen vfwachfen vnnd Blyben vungan das _ gericht: vnd daß yegund Gott vmb Ver Böfen vnnd glychfnes sen willen/weldye under den güten/frommen/cinfaltigen wos nend/ gricht recht ſchutz und ſchirm Per güten wider die Böfen/geordnet bat. Darumb dann ouch gfunden wirdt / daß gi allen zyten gerichte in Ver kirchen gewegfen find. Dann Haß er Herr Chriſtus den abgewifen hat / welcher im Euangelio Begärt/ daß er verfchaffen fölre / damit fin Brüder das erb mit jm teilte/ift nis darumb beſchaͤhen daß er alfo die entſcheidung vnd die grichte verdammen wölte / fonder daß cs fines ampts nit was entfcheiden oder vrteilen vnder den fpännigen in zytlichen gütern. Daruon im ı.cap.oucdh gefagt iſt. Duden iegegen fagend die Toͤuffer / ſy Fönnind noch woͤllind nit Be abſton von Yen worten vnd von Ver gefunden leer Chzifti/wels fen nit wider⸗ cher alfo geleert und gefpzochen habe / Ir babend gehoͤrt / dz ge Bon. fagt iſt / Oug vm̃ oug / zan vmb zanzich aber fag üch / Fr föllend Dem Böfen nit widerſton: fonder fo dir yemanis cin ſtreich gibt an Bin rechte baggẽ / ſo keer jm ouch den anderen dar. * der dich wil für das gest ziehen / vnd dir dinen roch nem̃en / dem ſelben laß ouch Yen mantel/zc. Hie koͤnnend wir (ſprechẽð die Töuffer) deß Herren leer nit andere verſton / dañ dz Chꝛi⸗ ften lür das thůn ſollind / dz Chriſtus ſy bie heißt thůn. Thuͤnd fs es nun / fo bedarff es doch vnder jnen Feiner gerichtẽ: thůnd ſy es nit / fo koͤnnend wir nit ſaͤhẽ was das für Chriſten ſyend / die Chaiftileer widerſtraͤbend. Daruf gebend wir antwort / dz wir nit begaͤrind / dz ſy von dem wort Gottes abſtãdind / fon dz ſy das wort Gottes im rechten verftand bruchind / nit miß bruchind / ouch andere ort Ver gſchrifft hier gaͤgen haltind. Wir ſind ouch weder jnen noch yemãts darwider / dz weñ ſy gwalt vnd vnbill lydend / dz ſy ſoͤmlichs nienan klagind / ſonder alles das der Herr bie leert / dem buͤchſtaben nacbCFönnend ſy aͤcht) erfüllind. Wenn aber yemants hienaͤbend ſich ſelbs nit richter/ nach der leer deß Herren / vnd aber mithinzů ouch gricht ei 2% recht

Juce12.

Das fünfft Bůũch \ 14

recht Befirst oder gebrucht / föllend fy den ſelbẽ nit als einen Per Fein Chꝛiſt fye verruͤffen / das vB nachuoigendẽ grund. Vn⸗ fer Herr Chriſtus har mir er zelten worten Begriffen Matth.5. Von dem tech weder die Oberkeit abkeñt / noch gricht vnd recht verbottẽ oder En ken abgethon / fonder Ben rechten verftand deß gſatzes / wider den andy. mißuerftand Ver gfehsifftgeleerten vnnd Pharrfeeren wıders umb ersüweret/onnd fine Jünger geleert. Sie Phariſeer lars tend / daß ein geder der von einem anderen wäre beleidiget vnnd geſchediget worden / fich wol felbs an finem wıderfäcber rächen möchte : diewyl doch Gott ın finem gefag Baar vınb Baar bertenachgelaffen. Vnd hatt aber Gott ouch ın find geſatz ‘Baar vmb Baar/ oder die raach vnd ſtraaff nit gefteltin den ges walt eınes yeden Beleidigeren / fonder vff die ordenlichen O⸗ berfeit. Darumb leert der Herr bie deß geſatzes will vnnd meinung ſye gar nit / daß ein yeder ſich ſelbs in ſinen eignen ſachen vnnd eigens gwalts ſoͤlle raͤchen / ſonder daß vnſer kei⸗ ner fölle dem boͤſen widerſton. Nun wirt aber dem boͤſen wie Wie man dem derſtanden in zwen waͤg. für das ein / Wenn etwas boͤſes ti» boͤſen wider⸗ ber uns kommen wıl/ daß wir merckend / daß wir föllend be⸗ ſtande. roubet oder geſchlagẽ / ſunſt anderer wyß geſchediget wer» den / vnd deß halben uns verſaͤhend verhuͤtend / daß die uns ſchedigen woltend / vns oder das vnſer nit findẽd: ale daß wir ab woͤg gangen ſind / oder das vnſer entfloͤchnet habend / vnnd das alles one gaͤgenweer / one ſchaden vnd einichen gwalt vnd nachteil deren die uns ſchedigen gewöllen. Sömlichs widers fton dem boͤſen / ift gar nis von dem Herren verbotten noch vn gebürlicy/ man wölle dann Yen bůchſtaben wider den rächten verftand eryben. für das ander/wenn wir von anderen an vn⸗ ferem Iyb/eer oder güt gefchediget werdend / vnnd wir eigens gwalts mit eigner band / das vnſer nit nun behalten / vnnd vns wıder den nächften firmen /fonder ouch jn ſchedi⸗

en vnd voll vunbzübzingen vnderſtond: förmlich widerfton 5 boͤſen / ſomlich fürnemen/ ſoͤmliche thaat vnd raach iſt wis der Bott vnd ſin gefasst. Hie wil vnſer Herr Chriſtus / dz wir ſo gar nit ſoͤllind dem argen widerſton / daß wir ouch vil mer im bergen vns fürgenommen habend / vnd deß ſinns ſyn woͤl lind / daß wir ee noch mer lyden / dañ vns ſelbs raͤchen vnd vn⸗ fere widerſaͤcher ſchedigẽ woͤllind / ob wir glych wol nit ſchul⸗ dig ſind / ſo wir ſy anders abſyn moͤgẽd / den empfangnen ſcha den / durch vnſer ſelbs ſchuld vnd anlaß / doplen > > me⸗

“Wider die Widertöuffer

ren. Daruf zücht der Herr die nachuolgenden ſprüch / von dẽ /

daß wen dich einer an einen baggen ſchlecht / du jm den ende⸗

ren darbieten ſolt ouch den mãtel dem gaͤben / der dir den rock

nemmen wıl. Darumb welcher von dem anderen geſchediget

wirt / der ſol mit Chriſtlicher geduldt dermaſſen gefeſtnet ſyn /

daß ce dann er ſich rächen underftünde / vil mer im hertzen

Bereit ſye / glychs oder noch mer lyden. Da beißt aber Ver

Lerr Sich nit / daß du dich one not in wyteren laſt ſteckiſt. Oañ

haus. ale vnſer Herr Chꝛiſtus Paulus / beid / vor dem gericht ge⸗

ao2. ſchlagen wurdend an dic baggen / raachend ſy ſich ſelbs nit /

kartend aber glych wol ouch re andere baggen nit dar / ſonder

firaafftend mit worten den fraͤfel Ver ſchlegeren. Glycher gſtalt

als Paulus groſſen vnbillichen gwalt leid von Judẽ (als ouch

hieuor anzogen worden iſt) wıderftünd er dem boͤſen nit / was

willig noch mer lyden: doch zog er ſin ſach mithinzů für

gricht vnd raͤcht Ver Roͤmeren / vnnd ſündet hie nüt wider das

gſatzt Gottes / vnd wider die leer Chriſti / Ir ſollend dern argen

Die leer Chꝛi⸗ nit widerſton. Dann diewyl die Oberkein gſatzte vnnd raͤchte

hat / von Ver raach und der rettung / welche jren Gott gäbe hat /

ahärdie Ober nd Chuſtus wider Bott vnd Gottes ordnung nit ift/ die ouch

bie MNatıb.s:nirumbFeren / fonder einyeden Befonders leeren

wil/wie erfich halten fölle / Barnäbend ja Ver Oberkeit jr raͤcht

vnuerletzt laßt / wie man in anderen finen worten vnd werchen

mercken Fan / fofündend die richter wider Die leer Chriſti nit /

wenn fy gricht und recht Befirzend / flindend ouch Vie wıder

Die leer Chꝛriſti nit / welche Bas felbe nit rädyend / daß jnen wie

der billichs zügefügt wirt/ Vas alles. gedultig tragend / doch je

facb dem richter / als dem die raach von Gott gaͤbẽ iſt und der

ein diener Gottes iſt / fürtragend / vnd da Gottes beſcheid er⸗ wartend / vnd ſich ouch dann deß felben vernügen laffend.

Den dem taͤch Vnndbiebar dienet das Paulus geſchriben bat von grichts ee haͤndlen /in Ver 1.3ü den Corintheren am 6: cap. da er duch nit von gerichten. das rächten am gricht vmb zytliche ſachen / als für fi felbe vn ».C0n6. raͤcht verdampt oder ſchiltet / ſonder daß ſy vngedultig nüt tra⸗

gen noch lyden woltend / vnnd jnen zum gericht nun gaach

was / item / daß ſy anderen vnraͤcht oder groalt Bewifend/v nd. daß ſy über das alles erſt jre boͤſe vnd fule haͤndel fůr die Hey diſchen richter trůgẽd / ſich ouch da hieltend / daß ſy groſſen an⸗ laß den Heyden gabend / das heylig Euangelium ſchaͤndẽ.

Das alles ſchiltet vnd ſtraafft er an jnen / darnaͤbend aber iſt ex nit

Das fünfft Bůch. sg nit darwider / daß fy in jren fpänen nic für ſchidlüt Fommind/ vnd jre ſachen der felben gericht vnnd vßſpruch beim ſtellind. Ja er beißt ſy Va glöubıge wyſe vnd verſtaͤndige lüt ( dañ was er Da von den toraͤchten redt / redt er fy febamror machen / wie er ſelbs ſprccht) er woͤllen vnd ſetzen / und jre ſpaͤn für die ſelben kommen laſſen. Nit daß er mir gedachter ordnung / Ver orden⸗ lichen Oberkeit Corinthen jr graͤchugkeit entzichen / ſonder die ergernuß abſtellen wöllen. Wenn denn in den Fırden hin⸗ vnd har wol geordnete gerichte ſind / beſetzt mir glöubigen/ ver ſtaͤndigen eeren lüten / wär wilnit erkennen / daß ſoͤmlichs wis der Gottes geſatzt vnd wider die Apoſtoliſch leer nit iſt?

Lie aber můß vnd fol ich ouch das maͤlden / daß cs uns gar ae: mißfali / daß Chriſten lüt fo vil mir einanderen rädhtend/ einan⸗ deren groſſem koſten vnd traͤfflichen vnruͤwen bringend / darzů erft ouch ein fromme Oberkeit Beunrüwigend. Darum̃ ruͤmend wir hie füruß den trüwẽ radt Chaufti/ den er finen jün⸗ geren gibt vnd fpzicht / Biß Bald fründtlich / oder wırd fürdere lid) eins mit dinem Brüder / diewyl du noch mit jm vff dẽ waͤg biſt / vff daß Ver widerſaͤcher dich nit erwan überantworte dem richter / vnd der richter dich überantworte dem diener / vnnd in gefaͤngknuß geworffen wer diſt / ꝛc. Matth.⸗ Hierumb haltend wir an vnd vermanend / daß wenn die menſchen mit einande⸗ ren in zerwürffnuß vnd mißhaͤl kommend / dem Tüffel nit ſtatt

aͤbind / ein groͤſſer fhür nyds vnnd haſſes anzůzünden / ſonder

ſy ſich miteinanderen guͤtlich vertragind / oder fo daß ye nit ſyn mag / Gott durch das raͤcht walten laſſind / vnnd dannethin rüwen fygind.-

Und wıe groffer mangel fünden wirt by vilen vunrüwigen Wider ð richs lüten / die zum raͤchten vnd haderen vg Ver maffen geneigt find: tele alfo finde manrichter Tie deß gehaͤders / von deß gniefke wä+ vpfprüchen.. gen/fi o find: und ouch die ſpruch lang vfzichend/die raͤchts haͤn del Feinem gebürlichen end Foren laffend. Welche alle ſampt in groffer ſchuid vor Gott ftond/ ale denen Vic heiligen Gottes pꝛopheten ſchwaͤre firaaff troͤuwẽd. Goit fordere von den rich ieren / daß ſy Beyde partyen/ gefliffen und willig ver hoͤrind / dz ſy Fein mieten noch gaaben naͤm̃ ind / daß ſy im gericht Feine per⸗ ſonen anſaͤhind / Bag ſy Vie ſachen raͤcht vßfuͤrind / vnnd fo Bald müglich um end bringind / den menſchen růw vnnd frid (hafe- ſind / allen vnbill abſtellind / etc. ou

Bricht und

rdchr von

Wider die Widertsuffer

Soͤmlich gericht vnnd ſoͤmliche richter gefallend Bott / vnd ſind geſetzt von Goit. Dañ alſo redt Vie wyßheit Goites in den Spꝛuchen Solomons / Durch mın leiten herrſchẽd Vie Fünag/ Durch mich machend vie furſten raͤchte ſatzungẽ. Durch mich regierend die herren vnd fürften/ vnnd alle regenten vff erden. Darumb iſt die regierung / das richten / vnd das raͤcht halten /

Gottes werck / vnnd die drteilen die in ſiner forcht raͤcht gefellt

a.Chron.i9.

Die richter die nend Bott.

fa.

werdend / ſind Gottes vrteilen. Wie wir dann ouch hieuor ge⸗ hoͤrt habend / daß Ver heilig Fünig Joſaphat den Richreren ſpuricht / Lügend eigentlich für üch / was jr chůgind / dann jr hal⸗ tend das gricht nit dem menſchen / ſonder dem Herren. Vader ift mit uch im gricht: darumb laſſend Vie forcot des Herren by üch ſyn / ꝛc. Ro iſt ouch gewüß daß gottsforchtige richter / mit dem ſy gricht vnd radt beſitzend / vnd wol regierend / vnnd racht richiend / nu minder Bott dienend / dann wenn ſy in Ver kir cen Bätterind/ oder durch Gottes willen gäbindy oder ſunſt andere gůte werck ihaͤttind: ja gricht vnnd raͤcht halten / iſt nit das wenigiſt vnder den fürnaͤm̃eſten gůten werckẽ. Dañ was ei Goꝛt mer und ſtraͤnger durch fine trüwen propbeten getris en / dann daß man fölle güt gricht und raͤcht haltẽ. Iſaias vers wirfft die gůten werck / welche die menſchen hoch haltend / als opfferen vnd andere kirchen dienſt / dargaͤgen zeigt er an / wel⸗ che Ver gůten wercken / Gott am fürpundigiſten gefallind / und ſpucht / Waͤſchend üch / ſind rein / thůnd üwere Böfe radtſchleg hinwãg vor minen ougen / vnnd hoͤrend vf boͤſes thůne Ler⸗ nend rbit.ı: flyſſend üch der billigkeit / reittend Vie vnder⸗ truckten / haͤlffend dem weyßle zum raͤchten / laſſend Ver wit⸗ wen Flag fir üb kommen. Alſo redt ouch Zacharias Ver pro⸗ phet / Aſſo ſpricht der Herr Ver herrſcharen / Richtend mit er wen vnd warheit / handle ein yeder mit ſinem naͤchſtẽ mit frünt ligkeit vnd erbaͤrmbd. Laſſend die witwen / weyſen / froͤmbd⸗ ling armen vnbegwaltiget / gedencke Feiner arge dem naͤch ſten in ſinem hertzen. Wär Fan aber bie gedencken daß förnlıdye güte werck / nit ouch noch uff Yen hüttigen tag Bott in den wen Teftament gefallind? Darumb weldye gricht und rächt vf bebend/ wöllend mithinzů ouch hinnemmẽ ein güten tel raͤch⸗ ser güter Chriſtlichen wercken: ib geſchwyg daß ſy den zun vmb den pferrich den wolffen vfoꝛraͤchind / daß ſy deſter kom⸗ licher über die ſchaͤffle fallen moͤgind. In ſumma / der Herr bat vno nit mer noch getrüwlicher durch fin Ruangelium a “ann

Oase fünf dich. 156 dann gürs thůn / belffen/ radten / lieben / vnnd ſchützen vnſere ebenmenſchen / welches alle menſchen durch die gnad Gottes - thün Fönnend/fürußaber Vie in der Oberkeit find. QDaruin ere findt ſich mit grundtlicher warbeit / daß gricht und recht nit wos der das Euangelıü ſtrytend / fonder in Ver Firdyen fyn mögend föllend. Es erfindt ſich ouch ym̃erdar mit beiliger Göttlicher gſchrifft / 93 onfere leer / wıe wir die von Ver Oberkeit leerendy ein rechte wolbegründte Gott wolgefellige leer iſt / der Töuffee ren artichel aber von Ver Oberkeit fürtragen / wider heilige Göttliche gſchrifft / wider frıd vnnd rũw / wıder alle gerechtig⸗ keit billigkeit ſind. Gott gaͤbe das den Toͤuffern erkennẽ / vnd erloͤſe ſy von jrem vnüberwindtlichen kyb und zanck.

nit töden / vnd daß Die Chriſtenlichen Oberer in der kirchẽ mit dem äye lichen ſchwaͤrdt wol toͤden mögind. Cap. s. ——

Yter leerend die Toͤuffer im handel der Oberkeit / Cheiſten ſol⸗ vnd fprechend / Die Chriſten ioͤdind nit / jr ſtraaff ſye lend mu ioͤder · nit mit dem thurn vnnd ſchwaͤrdt / ſonder allein mie 19 dem vßſchlieſſen. Onnd bat diſer artichel zwen teils der ein ift / Chriſten toͤdind nit. Der ander iſt / Chri⸗ ften ftraaffind allein mit dem vßſchlieſſen / vnnd nit mit Büffen/ thürnen / ond mit dem ſchwaͤrdt. Gefefligung jres erften punctene fürend ſy hineyn das gſatz Gottes / welches Iute/Qu # folt nit toͤden: ſagend darby / wie es fo groſſe ſchwaͤre ſindd ſye menſchenblůt vergieſſen: ouch wie das Moſiſch ſchwaͤrdt vnd der Moſiſch trang vnd zwang den Chriſten ſye abgenom⸗ i men. Diewyl dann ouch über das Vie kirch geiſtlich fye/föl- 3 le ſy kein eifeblıch ſchwaͤrdt weder haben noch gebruchen: be⸗ ſonders fo Paulus ſpricht / Vnſere waffen find nis leifchlich/zc. Darzüı ziehend fy ouch an alles das von Chꝛiſtlicher liebe in * Ber beiligen gefchaifft wyrlöuffig geleert wirt / vnd ſagend / die liebe dulde Fein toͤden. Sy widerbolend deß Herren wort / Fr, 6 föllend dem argen nit widerfton / vnnd bringend berfür etliche thaaten der Apoftlen / ale daß Jacobus vnnd Fohannes ge- 7 wöllen/ mit fhür von bimmlen verbzennei etliche ftert Sama⸗ rie / welche den Herren nit gewöllen berberg vfnemen: von dem Herren aber geftraafft worden fyend / welcher gefprochen habe / Ir wüſſend nis weg geifts jr find :. dann Ver (un Veß men:

Erflärung

def gſatztes /

Du ſolt nit toͤden.

(£rod. 20. Exrod. ⁊22.

Wider die Widerrsuffer nit kom̃en iſt die ſeelen vmb zebringen / ſonder ſy erhal⸗ ——— garten / ven Herren beſchirmen / fin (dwärde wol vßgezuckt / aber von dem Herren beſchulten / vnd diſe antwoꝛt empfangẽ habe / Keer din ſchwaͤrdt wider an

ſin ort. Dañ alle die ſchwaͤrdt gryffend / die werdend mit dẽ

ſchwaͤrdt vmbkom̃en. die wyl dañ der Herr im Nüwen Te⸗ ſtament befolhen habe das ſchwaͤrdt ynzeſtecken / ſoͤlle es in der kirchen nit mer gezuckt werden. Sıfe find der Töufferen fürs nem̃iſte gründ wıder Das ſchwaͤrdt Ver OberFeit/ vnd damit ſy erhalten. vndſtond / daß Chaiften nit föllind noch moͤgind toͤ⸗ den : welche alle wir in Ver ordnung einandern nach erwaͤgen / vnd mit der hilff Gottes widerlegen woͤllend. Das gſatʒ Gottes / das da lut / Qu ſolt nit toͤden / gebüt daß

niemants toͤde eigens gwalts / boͤſer anfaͤchtũg / als nyd / haſſßz / zorn / oder von waͤgẽ deß gnieſſes oder empfangnen ſcha dens / vnd vg menſchlichem willen, Darum̃ wirt in diſem gſatz vßgenom̃en die Oberkeit / als die nit eigens gwalts / oder menſchlichem willen/ fonder Bottes Befeldy gebott toͤdt / ouch nit eigner raach / oder anfaͤchtung deß zorns oder / ſonder von gmeiner gerechtigkeit waͤgẽ / zur rettung Ver rom̃en / vnd erhaltung gmeines fridens wolſtands deß gantzen volcks. Vnnd ob yemants an diſer vßlegung zwyflen woͤlte / der ermaͤſſe by jm ſelbs / daß der Gott / der jm ſelbs nit

‚Fan widerwertig ſyn / ouch nit mag wid wertige gſatz den men ſchen gäben: äben der ſelb in ſinẽ gſatz nit nun gebotiẽ hat Qu

ſolt nit toͤden / ſonder eben fo heyter gebottẽ / Du ſolt den übel⸗ thaͤter nit laͤben laſſen. Diſe gſatzten Fan vnd wirt man nim̃er⸗ mer mit einanderen verglychen oder vereinigen / man verſtande dañ / daß das erſt gebott / Qu ſolt nit töden/allen menſchen Vie Fein beſonderen anderen vßgetruckten befelch habend / gaͤben: das ander aber / Du ſolt den übelthaͤter nit laͤben laſſen / der O⸗ berkeit gaͤben ſye. Dañ der Gott der verbotten hat allen men⸗ ſchen zürnen vnd raͤchen eigens gwalts / dañ man jm alle raach übergaͤben ſoͤlle / der hat Oberkeiten yngeſetzt geord

net / vnd den ſelben ſin raach vnd ſtraaff / Bern menſchlichen ges

ſchlaͤcht gůtem / überantwortet / vnd deßhalben jnen gebortẽ / daß ſy mit gerechter ſtraaff Gottes raach wider alle boͤſen men ſchen vßrichten ſoͤllind. Vnd alſo iſt Gott wider ſich felbe nit / bat ouch Feine jnen ſelbs widerwertige geſatz gäben.

Das fünffe Bůch. 57

Vnd bie ſol vnd můß aber ein yetlicher / der in der Oberkeit Wie ſich die ſitzt / grundtlich wüſſen / daß jm Gott toͤden befolhen habe: ee und fich eigentlich verhůͤten / dz er überal nieman töde / den nit sen fölle. vor der recht Herr vnnd Richter im bimel / der war Gott / verurteilt / und Yıfen finen willen in finem wort geoffnet babe. Dani wie Pilatus vermeint / er hette gewalt den Herren Joanıy _ den/oder By dem läben behalten / antwort im der Herr / Du betift keinen gwalt über mich / wenn er Bir nu von oben herab gäben wäre. Darumb folFein Oberer nim̃er mer dahin kom⸗ men / daß er ſage / Er ſye das recht / er wölle nach finem beduncken toͤden / vnd By dem laͤbẽ behaltẽ waͤn er woͤlle. Dañ ſomlicher tritt vg der orrdnung Gottes / vnd wirt zum tyrannẽ vnd todtſchleger. Der Oberer ſol vil mer gedenckẽ / dz er nach finem guͤtbedunckẽ im gericht und im rechten / inſondheit aber in dem toͤden / nüt fürnem̃en fol/ ſonder diewyl er nit eigen mei ſter und herr / ſonder einem anderen Herren vnderworffen / ‚ein diener Gottes iſt / ſol er Bott foͤrchten / vm̃ wyßheüt bitten / vnd dz er durch ſinen geiſt geleitet werde: ouch eigentlich war⸗ nem̃en welches doch die fürnemmen ſtuck ſyend / welche Gott ſtraffen heißt / als da Gott nach der ordnung ſiner zwo Gſatz⸗ taflen ſpricht / Welcher froͤmbden Goͤtteren opfferet fol getoͤdt Erovi ze. werden. Welche habend ein warſagendẽ geiſt / vnd ſich keerend Feuir.20.

ũ Schwargfünftleren oder haͤxen / die ſollend getoͤdt werden. Weider ein falfche, leer wıder Gott ond dem nam̃en Gottes/ Deut. u.is. leert / ſol geröds werden. Welcher flücher/ Gott ſchendt leftes Leuit 24, ret / ſol getoͤdt werden/zc. Welcher vatter muͤter ſchlecht / Deut ai. ſich jnen fraͤfenlich widerſetzt / ſol getoͤdt werde. Welcher einen Num 36. menſchen toͤdt / ſol getödt werden. Welcher fin Ee bricht / folge Leuit. 20. toͤdt werden. Waͤr mit vych ſchaffen hat / vnnatürlich vnkůn ſchet / vnd bluͤtſchand begadt / ſol getoͤdt werden: und was der glychen mer Leuit.am 20.cap. vnd anderſchwo in der heiligen Zeſchꝛifft Begriffen wirt. Vnd welche alſo von Ver Öberfeit ge rödt werdend/ die werded nach dem gricht Gottes / weldyer fy vorhin verurteilt hat / getoͤdt. Di ift diſes gricht / diſe ſtraaff Gottes gricht und ſtraaff / welcher die Oberkeit gebrucht / ſine grechte vrteil / raach deß boͤſen / erhaltung deß guͤten / zZů thůn oder vzerichten. Darum̃ darff jm hie der richter gar niit foͤrchten / dz er ſich an Gott mit dem toͤden eins oder mer Der Oberer menſchen verſünde. Dañ das gericht iſtnit der menſchen / fond > he Gottes / welcher gcheiffen hat den übelthaͤter toͤden. = wir |

“Wider die Widertoͤuffer

Bib3.cap.n gar offtin den bluͤtſachen C wie ouch daoben gemäldet ift ) ge⸗ redt von Gott / vnd widerholet / Das Blür deß ſchuldigen oder übelthäters / den die Oberkeit richtet oder toͤdt / blybe vff jm / oder vff ſinem kopff / namlich vff dem thaͤter / frylich daß das blůt oder ſchuld nit off die Oberkeit falle / daß ſy jren entſitzen müffe/ Bas vergoſſen blůt kom̃e hernach vff ſy / vnd Gott wer⸗

de es an jren raͤchen. F. Numn iſt es war / daß blůtuergieſſen ein ſchwaͤre ſtind iſt / die —“ vmb raach in him̃el ſchryet / vnd Bott das vergoffen blůt nim⸗ 2 mer vngerochẽ laßt. Das aber alles iſt verfton von dem on —— nit von dem ſchuldigen Blür. Es iſt ouch war / ein yetlicher frommer richter ein Beduren hat / wen er dae ſchuldig Blüt vergieſſen fol / dz jn ouch erbarmet d arm mẽſch / der ſich ſelbs vergangen / vnd mit ſinen ſelbo übelthaaten in di fe gfaar deß todts gebracht hat: noch dennocht wenn die thaat dermaſſen geſtaltet iſt / daß ſy Fein erbermbd zůlaßt / und Gott fin gricht ringe /onnd toͤden heißt / gehorſamet der richter deß Herrẽ ſtim̃ / toͤdet den / den er funfi lieber woͤlte / weñ ca yenẽ füg hette / vnd mit Gott ſyn moͤchte / in läben Behalten. Safice ye gwüßıft/Vaß wen der richter Ben nit richtet / den der Herr —A⏑,, Vie ombftend Ber shaaı oucb —⏑— ——— ſtraaffi. er Feiner erbermbd waͤrt iſt / ſo ſindet Ber verſchonend richter ſchwaͤrlich wid Gott. Dañ Solomon ſpricht in ſinen Sprüchẽ am ı7.cap. Wär dẽ gottloſen recht ſpricht(ledig laßt ) »Samıs. Pen grechtẽ verdampt / die find beid dem Herren cin grüwel. Gott befalch Saulen / dz er die Amalechiter ſampt jrem Fünig Hagag / ſolie vertilcken / vnd nüt dar non kommen laſſen: vnnd diewyl Saul dem kunig vnd was koſtlich was verſchonet / Goꝛites ſtim̃ nit gehorſam̃et / verwarff in Gott. Alſo beſchach Risse Gem Achab / der Ben künig von Syrien ouch nit ſtrieff / wie jm Gott befolhen hatt / deß ſtalt Gott den Achab vnd fin volck an ſtatt der verurteilten von Gott Syriern vnd Benhadads / daß Achab und fin volck grad müßt vom Benhadad vnd den Sy⸗ riern geſchlagen werdẽ / zur raach / dz Achab nit Gottes raach nach ſinem geheiß an Syreren geübs hatt. Herwiderumb als Res 22. Achab den Naboih richten ließ / den aber Gott nit verurteilt DE a in ve anfaͤchtung / das iſt darum richten ließ / im Naboths garten wurde / er zürnt ſich Gott traͤffenlich tißer Achabs toͤden. Alſo erzürnt ſich Gott ouch übel über das Sam. toden Sauls / der bz. prieſter / ſampt jren wyb vnnd *— vw uldig

ſchuldig und vngeheiſſen / zorn und nyd/mer ermurdt dann ertodt. welchem allem gůt verſton iſt / weñ die Oberen moͤgind toͤden / oder nit ſoͤllind toͤden: item / das vnangeſaͤhen deß gebotis / Qu ſolt nit toͤden: die fürgeſetzten dem volck/ nach Ve Herren gſatzten wol moͤgind töden.

Die Töuffer aber verwerffend das alles / das bie Ver Mofis oder. chrifft geſagt ift/ mit einem wort / und ſpraͤchend / Alles Das ee gſagt iye/böze under das Moſiſch ſchwaͤrdt / vnd den Mo⸗ vfgehetr..

ſiſchen zwang vnd trang / deſſe aber Vie Chriſten gelediget vnd 3 gefryet ſyend. Wir aber antwortend / daß das ſchwaͤrdt vnnd todts ſtraff durch Vie oberkeit / nit erſt ſye vfgeſetzt durch Mo⸗ ſem / als ein Ceremoniſch geſatzt / daß den zytẽ Chriſti abgon ſoͤlte / ſonder von anfang / als ein natürlich / allen zyten ein not⸗ wendig geſatzt von Bott vfgericht ſye. Dann alle regenten Ver alten zyten / vor Moſe / habẽd Gottes ordnung das ſchwaͤrt efürt vnd die ſchadhafften gerddr. Soͤmlichs gſatzt und raͤcht

ı der Herr ouch yngelyber den gſatzten / Vie er finem volck

Iſraels gab / vnd iſt ſoͤmlich ſchwaͤrdt nit hingenom̃en vnd ab» gethon / als ein Moſaiſcher zwãg trang / durch die zůkunfft Chꝛiſti / welcher die policy vnd natürliche raͤchten nit vfgehebt bat. Darzů was iſt heiterers / dann daß wir ouch vor im 4 Büd) am 3.cap.anzogen habend / Paulus une bie den raͤch ten entſcheid gibt/ und fpzicht/ Den graͤchten ift Fein gſatzt gaͤ⸗ ben/fonder Ben vngeraͤchten / den vngehorſam̃en / gottlofen ſunderen / als vatter vnd müter moͤrderẽ / dencodtſchlegerẽ / tc. a. Timoth.i. Darumb fo feer Chꝛiſten lüt nit todiſchleger / moͤr⸗ der / boͤßwicht oder malefutziſch ſind / iſt inen das gſatzt oder Vie ſtraaff / oder wie ſy es nennend / das ſchwaͤrdt vnd zwang Mo ſis abgenom̃en / welche aber übelthaͤtige lüt ſind / denen iſt das 83 oder die ſtraaff gar nit abgenommen. Dahin dann ouch as dienet / das Paulus den Roͤmeren geſprochen hat / Die Ron.ıs-

regenten find nit ein ſchraͤcken Ver güten wercken / ſonder der boͤſen. Wilt du dich aber nit foͤrchten vor dem alt / ſo thů re wirft lob von jm haben. Dañ er iſt ein diener Gottes /

ir gütem. Thüft du aber boͤſes / ſo forcht dir / dann er treit das ſchwaͤrdt nit vergaͤbens / ꝛc. Rom. az. Darum̃ blybt ye das ſchwaͤrdt Ver ſtraaff in der kirchen. Vnd Vie glöubigen die jnẽ ſelbs entgond / dz ſy vmb jr mißthaat / vnder das ſchwaͤrdt fal⸗ lend / vnnd darmit zerſchnuten werdend / doch in jrer not/rüw vnd leid jrer ſünden tragend / vnnd feſt in ae

Wider die Widertsuffer.

die hörend nit vfglider ſyn Ber heiligen Firdyen /fonder were ' dend gefamler mır dem armen mörder dem ewigen laͤben. 2 Wir bekeũend daß Vie kirch geiſtlich fye/ das iſt / daß ſy von . dem get Gones eriuchtet vnd geſterckt / ouch regiert werde/ tuchen. vnd vaß ſy nach dem geiſt nit nach dem fleiſch wandle: wel 4 chem aber das nit volget / dz die in der kirchen oder glider der kirchen ſind / nüt dañ geiſt werdind / vnd keine fleiſchliche ding mer gebruchind. Dann wie die gloöubigen / Die geiſtlich raͤcht enennt werdend / vnnd ouch find / nütdeſtminder / vmb deß —*8 willẽ / daß ſy an jnen biß in das grab tragẽd / der ſpyß / deß trancks / der kleideren / vnd anderer fleiſchlichen oder zytli⸗ chen dingen bedoͤrffend / vnnd wenn ſy die ding gebruchend / ‚ni inder in der Fircben find/ Yamıt die kurch nit fleiſch lich macbend:alfo bedorffend die glöubige (als ouch vor erhal ten —** vnd ſchirm deß lyblichen ſchwaͤrdis: da ouch der racht bruch diſes zytlichen fihwärdte in. Ver kirchen / die kirch nit einer fleiſchlichen kirchen macht / noch die geiſtlich kirch Ben Bruch Be fleiſchlichen fbwärdes verwirfft. Das Paulus 2. Corinth.io. redt von Ben geiſtlichẽ waaffen / iſt zeuerſton von den waffen fines ampis / wider die falſchen leerer / vnnd wider alles das ſich wider Gott vfleint. Damit er aber dem ampt der Oberkeit in der kirchen ſines ampts / namlich das vſſer zytlich ſchwaͤrdt nit abknüpfft. Vnnd wie man den vnderſcheid der ãmpterẽ billich vnderſcheidẽ behalt / alſo ſol man eins ſchwaͤrdt von deß anderen waͤgen nit hinwerffen / oder nit für raͤcht er⸗ kennen woͤllen. Daß Ehriftenliche liebe nit vermoͤge daß man nie⸗ . mants töden noch ftraaffen ſoͤlle: vnnd daß inder Fırchen nit allein der Bañ / fonder ouch lybs ſtraaf⸗ fen fyend. Cap.s. Ob de liebe On wägen der liebe / durch welche Vie Toͤuffer das —— ſchwaͤrdt vf heben vnd abthůn woͤllend / gaͤbend wir nachuolgenden beſcheid / daß die raͤcht Chriſtenlich liebe das ſchwaͤrdt od Vic ſtraaff fo gar nit abthuͤye / > daß fy Vie vil mer ſterckt oder befeſtnet. Dañ der O⸗ berer von Gott geſetzt / iſt ſchuldig die liebe nit nun wenigen ſchuldigen oder uübelthaͤugẽ oder ſchaͤdlichen lüten fond ouch / vnd noch vil mer / der groſſen gmeind der vnſchuldigen / vnnd inſonders dem oder denen / die vnbillich beleidiget ſind / be⸗ wyſen. Lieber was waͤr doch das für ein liebe / icübelhätige uten

ſtraaffen oder söden fölle.

Das fünfft Bü. 159 Riten nit num verſchonete / ſondet Vie felben erft ouch vnſchuldi⸗ gen luten durch Vas verſchonẽ⸗vff Ven halß ſchickie? Grad als ob eo nit gnüg wäre / daß boͤß lür geſchediget hettind / ſy wurs dind dañ darzů erſt ouch ledig gelaſſen / daß ſy noch wyter ſche⸗ digitind. Sprichſt / Man fol ß gon laffen nit ftraffen/ daß ſy das begangẽ übel nit mer thuͤgind. Vnd Ver ſy gon laßt / laßt ſy nit darumb gon / daß ſy wyter ſchedigind / ſonder daß ſy by laͤbẽ blybind vnd ſich beſſerind. Antwort / Gott heißt in ſinem wort den richter das began aaffen / vnd nit vmb Ver liebe willen nachlaſſen vff beſſerung: es ſye dann ſach daß Vie übel⸗ that ſich mit jren vmbſtaͤnden dem richter alſo fürſtelle vnd ent⸗ ſchuldige / daß er mit güter gwüßne / vor Gott / dem übelthaͤter u Bewyfen Fan. Sdmlıde ftadt aber nis in deß richters güt eduncken vnd fryem willẽ / fonder jn beſcheidner grundtlicher erdurung der thaat gaͤgen raͤchten / welche er mit billigkeit vnd geraͤchtigkeit leyten ſol / vnnd vergoumen daß er nit vnbe⸗ dachte einem woͤlle gůts thün / vnnd aber darinn verfaͤle / vnnd dar erſt ouch vil ſchedige. Dann weni der richter vff gůte hoff nung Ver beſſerung den Ibelthaͤtigen lediget / vnnd Ver geledi⸗ * dann mertheils Veſchicht / beſſeret ſich ſo gar nit / daß er

nach vil mer boͤſes und ſchaden thůuͤt / dann er vorhin gethon / wär kan oder wil ſoͤmliche gnad oder liebe rümen? Wenn nn übelthaͤter nit gefiraafft werdend / vnnd ſoͤmlichs andere Böfe lür/Bie aber bißhar Vie forcht Ver ſtraaff binderbalten hat / yezzundt aber daß Vie übelthat nit geftraafft wirt / ſaͤhend / me⸗ rend vnnd ftercFend ſich ye länger ye mer alle ſchadhaffien lür/ end werdend vnſchuldige ceren lüt / durch die Böfen fräfnen ben/onder dem ſchyn der gnad vnd liebe / wider die art rächser liebe/gepyniget. Dann daß man bie ynredt / der heylig Paulus ſchrybe von Ber liebe / Die liebe ift langmürig vnd früntlich/ ſy mißt nüt argem / ſy vertragt alles / ſy hoffet alles / ſy duldet alles / tc. ſchlußt die ſiraaff ouch nırvg. Dann Paulus fegt in mitten erzelter worten / Die liebe froͤuwt ſich nu der vngeraͤch⸗ tigkeit / ſonder ſy froͤuwt ſich Ver warheit. Darumb er ouch nit wıl daß die liebe Blınd vnd ioraͤcht ſye Ze ſetzt ouch Solomon die liebe vnd ſtraaff zůſamen / vnd —— Waͤr finer rüten ſcho⸗ Pꝛouerb. 194 net / Ver haſſet finenfun zwär jn aber lieb bat / Ver zuchtiget jn Bald. OndFönnend hieby wol er keñen / daß zwuſchend dem ıds den vnd züchtigen / ein groffer vnderſcheid iſt. Darnaͤben můß mar aber das ouch bekennen / das wie deß zuchtigung Sur

Wider die Widertsuffer

dem fun gürem dienet / und wider die liebe nitift/alfo diene

ouch das raͤchtlich toͤden Ver oberkeit / groffem heyl / nit nun

eines menſchen / ſunder der gantzen gmeind / vnnd ſye deßhalb

ouch nit wider die liebe. Vnd ob glych war iſt / daß Ver erfchlas

gen iſt vom todtſchleger / mir dem todt deß todtſchlegers nitt

widerumb laͤbendig gemachet wirdt / ſo bungt doch deß todt⸗

ſchlegers raͤchtlicher toͤdt / vilẽ boͤſen in der gmeind nitt ein klein

abſchühen deß todtoſchlahens / das des ſchuldigen todt etlicher

maß vilen das laͤben bringt oder behalt. Vnd findt ſich immer⸗

dar / daß rechtmaͤſſige ſtraaff wider die liebe nit ſtrytet / vnd die

recht liebe / von Gott geordnete ſtraaff / nit abthut. Es wirds

eye ouch funft in ander wäg / nit allein in diſem handel Ver ftraaff/ a die liebe von vılen gröblich mürwilligen facben mißbrucht. Dann Va findft einen verthonen vnnützen menſchen / der ym-

merdar wil müffıggängig/ und doch vollen ſyn / vnd fo jm aber

manglet / fi nit ſchempt ein eeren bußlichen mann vmb bılff anzelouffen/den er oudy Ver liebe vermanet / vnd gentzlich ver

meint der eerenmann fye von der liebe wägen jm ſchuldig

finem verthürgigen läben verhelfen: und trachtet aber hie⸗

näbend nit / daß er nit mınder den lieben fol / den er vmb hilff

anloufft/ ja daß er dem felben nit fol überlägen ſyn / jn ouch nit

in (dyaden vnnd verlurft ynfüren / fonder vıl mer jm Bewoyfen

das / das er wölte das jmin glychem fal Begegnere. Da er

frylich nit wölte / wenn er hußlich gewefen / der hußlich aber

liederlich / daß er yetzund Ben liederlichen / vmb Ver liebe willen

erbalten muͤßte. das Paulus geredt hat / Sind nieman

nüt ſchuldig / dann daß jr einanderen liebind / hat er nit nun ge⸗

redt von dem der hilff bewyſen kan vnnd ſol / ſonder ouch von

dem der der hilff bedarff vnd begaͤrt / daß ſy ja beiden teilen

einanderen die liebe ſchuldig ſygind.

Ir ſotlend den Go vil dann belangt die wort Chriſti / Ir föllend dem boͤſen Beat Wr nit widerſton / iſt bie oben gnůgſam angezeigt / wie das vom j Lerren geredt ift / nit von Ver Goͤttlichen der Oberkeu übere gäbnen raach / fonder von der menſchlichen angefocdhtnen one

* yetlichen beſondern raach: deßhalben Chriſtus vnſer Herr

rOberkeit weder das ſchwaͤrdt nidergelegt/ noch rechtmaͤſ⸗

7 fige ſtraaff verbotten habe, Alſo gadt ouch die Oberkeit nüg

Eixe 9 an/ daß Johannes vnnd Facobus vg menſchlichem eignen onwillen vnd Böfer raach / die Damarıtifdyenftert verbiennen

woltend / und Ver Herr an jnen ſoͤmlich jr fürnemmen —— ann

Das fünffi Bach. 160 dann ſy beruͤfft warend predigen Vie gnad / vnnd nit das ſchwaͤrdt füren. Vnd das ſy da begaͤrtend mhůn / was jnen eniſtanden / vnnd von Gott verbotten: das Vie Oberkeit aber mit rechtlicher ſtraaff thůt / iſt in jnen nit entſiandẽ / ſonder jnen von Bott gebotten. Reiner anderen geſtalt hieß er ouch Detrum fin gesuch (dwärdt ynſtecken: als Ver ouch nit —— ee fächten und das (bwärdt füren / fonder predigen Berflt zn. m was. Daß aber in Chriſtus gebeiffen har ein ſchwaͤrdt mujm 8 nemmen/bat er darumb gethon / dz er hernach ım garten thats uce 2%, lich jm vnd anderen anzeigen koͤnde / daß fin fächten nüt bꝛaͤch⸗ te/er aber (Chriſtus) die Apoſtlen / one jr Befondbar eigen faͤch⸗ ten / wol ſchirmen / vnd vor jren fyenden Bebüten Fönde: darum̃ A deß ſchirms / wie ouch Ver narung halb / Fein angſto

ffige forg mer tragen föltind. Qerbalben hat Petrus nit Ver Oberfeit gmeinee (dwärdt yngeſteckt / fonder das beſond / 33 ein yed menſch / one Berüff/cigens gwalts / Zucht vnd gebꝛucht. Vnd iſt ouch war / daß wär eigens gwalts one not / menſch⸗ licher anfächrüg Bas ſchwaͤrdt zuckt / der falt in Vie ſtraaff Got tes: dann wenn durch das ynftechen deß ſchwaͤrdts Petri von dem Herren waͤre verſton gaͤben worden / daß in dem Nü⸗ wen Teſtament kein ſchwaͤrdt mer / ouch Ver Oberkeit nit / ſolte gezuckt werden / warumb hette dann Paulus der Apoſtel der Dberkeit zuckẽ erloubt? Oder iſt Paulus nit in dem nüwen Teſtament gewaͤſen? Hat er nit den Chriſten geſchriben / das er den Roͤmern bat geſchuben ? Diewyl er dann im 13.cap. der ſelben Epiſtel heyter ſpricht / Ser gwalt treit das ſchwaͤrdt nit vmb ſunſt. Sann er iſt ein diener Gottes / ein raͤcher zum zorn über den Ver Böfes thůt / zc. So beſchlüß ich yetzund diſen handel / vnd ſag / daß das ſchwaͤrdt von Gott der Ober keit ers vnnd befolhen / nit verbotten ſye / darumb ſy wol toͤden moͤge. Die Toͤuffer aber ſagend in dem anderen teil diſes jres 19. = a. artickels / daß Chuiſten Die ſtind lafter und mißbaten der Chri⸗ dem Hann ſten in der Firchen weder mit dem thürnen oder Büffen / noch ſtraaffind. ‚mit dem ſchwaͤrdt ſtraaffind /fonder allein mit dem Bann oder vEfchlieffen. Dann in Ver kirchen möge vnd ſoͤlle Fein Oberkeit ſyn / fonder wie den 3ysen der Apoftlen allein fyend vorſtaͤn⸗ der oder prediger Ver kirchen / vnnd die kirch oder Pas gemein volck geweſen / alſo fölle es noch ſyn. Diewyl aber wir dargaͤgẽ hieoben mu güsen gründen der warheiterhalsen habend / daß

Widerdie Widertsuffer

Ebriften mögend Oberer fyn/ond als Oberer Ver kirchen / oder in der Firdyen dienen / ouch gnügfaın anzeige wie eshabe ein pfial gehebt Vifes handele halben den zyten Ver Apoſtlen / ſſend wir es by dem ſelbẽ blyben / achtend Ver vnbegründ⸗ ten reden nit / welche die —*— ymmerdar jr ſelbs anfaͤch⸗ tung one bewaͤrnuß redend. Es kaͤme zwaren den Toͤufferen ſeer wol / daß man ſy nit safe mit thürnen oder gält vnd lybs firaaffen züchtigen: dann fy Vefter gröffere vnruͤw anrichten möchtind, Wär Fan aber hie nit fähen / daß weñ das ſchwaͤrdt vfgehebt wirt/was hernach volgen werde? Dann merteils des ren/von Venen man ſich billich beſorget / vnnd Vie vnreins wäs * ſind / dermaſſen geartet ſind / daß weñ man ſy hundert ma⸗ en in den bann thaͤte / vmb keinen bann überal nüt gebind / vnd hernach vil groͤber handlen wurdind in dem bann dann vſſet dem bann. Was wurde aber dem ſelben anders dañ aller vn⸗ radt vnd alle verwirrung volgẽ? Was pflangend jr dann ans ders mit üwerer leer / dañ ein gruſame zerſtoͤrũg wol angerich⸗ ser kirchen? Dann daß jr ſpꝛaͤchend / Die Heyden moͤgind vſſet Ver kirchen das ſchwaͤrdt wol üben/in Ver kirchen aber ſoͤlle als lein der bañ gälten/ift ein unbedachte red. Dañ jr mithin ym merdar Die Pirdy deß güten entroubend/das jren Gott gunnen bar. Es iſt vor gnüg anzeigt / dz in Ver kirchẽ für und fir gfun den wirt / daß nienerdurdy kom̃licher mag verbefferet werden/ dañ Yurdy Vie Oberfeit. Daß jr aber ein Engliſche vnpraͤſthaff

‚te Firdyen nun gar weniger lüten gemeind dichtend / vnnd von

felben vil toͤnend / die felb aber nienen funden wirt / jr aber nüt⸗

deſtminder fürfarend/vnd VerFirdyen Vie wir babend Cvß gũ⸗ ten boͤſen nach der leer Chuiftißefamler) den fhirm binnern- mend / thůnd jr glydy wie die müden lüt / die under dern tach Vie * —— nem̃end / ee dann die mur vnder das tach hinuf gefuͤrt ſye / vnd das tach trage.

Vnd wenn man üch ernfflich ſůchen woͤlte / daß jr üwerelece anzeigtind wo Chriſtus Vic lafterhafften gebannet hette (wie je yederman vßſchlieſſen woͤllend) wurdend jr nit vil zeigen Fön» nen. Dann laſterhafft was Vie füinderin Luc. 7. laſterhaff wa⸗ rend vil der Publicanen / infonders Mattheus / vnd Zacheus / laſter hafft was die Ebraͤcherin / laſterhafft was Petrus / laſter⸗ hafft warend vil andere mer / lieber wenn hat er die in Bann ges

Bietpöftraaff thon / vnd wielang find ſy in dem Bann geweſen? Nach üwer —— ruhen wyß wirt ſich Chꝛiſtus kum verantwoiten moͤgen. Iſt

Das fünffe Bad. 161 dañ ouch Rein Iybftraaffin Ver kirchen Chriſti weder wid glöu bıg noch vngldubig gewefen / was wöllend ſy dann fagen den sräffenlihen thaaten der zweyen fürnemen Apoſtlẽ Petri Aao.f end Pauli/da Petrus zwey enkben Ananas vnd fin huß⸗ frouwen —— vmb jr ſtind / nit gebannet / ſond Bot tes krafft mir gaͤhem tod geftraafft hat. Sagend an jr Toͤuffer / ob das i ſye in Ver kirchen beſchaͤhen / und an lüten beſchaͤhẽ / die den Chrften namen trügend / vnd von dem ſye beſchaͤhen / der ein gůter Chriſt was / vnd darzů Vie ſtraaff an lyb und laͤbẽ ſye beſchaͤhen? Iſt diſe thaat Petri nit vnrecht geweſen / als ſy ouch nit iſt / ſo ſchaͤltend fürbin nit wenn Oberen in Ver kirchen laſter oder übelthaten der Chriſten mit thürnen oder bůſſen / mit dem ſchwaͤrdt / ye nach gelaͤgenheu der ſachen / ſtraaffend. Dainfy habend ye darzů nit minder den gewalt daß ſy ſom⸗ lichs thün mögind/ von Bot. empfangen / dann Petrus. Pau lo Yen heiligen Apoſtel widerſatzt ſich vor dem Landtuogt Aco.ıy.) Sergio Paulo / der betrieger Bariehuh / aber Paulus / vollen Goͤttlichs geiſts / machet jn Blınd. Was das nır ouch ein lyb⸗ ſtraaff? Der Bott nun Ver durch Petrum on: d Paulum ges ſtraafft batın der Firchen mit vſſeren Iybftraaffen / Fan mag Per nit noch hüt By rag ftraaffen durch Vie Oberfeiten / die ex darumb yngeſetzt und Ver kirchen gäben hat / daß er durch ſy würcken wıl/ond ftraaffen wie cs ye am fügFlichiften/on.1d fis ner Fircben am nuglichiften ıft? Es volgtaber von diſem han⸗ del noch mer in volgenden capitlen. Vnnd von Ver ftraaff Ver übelthaͤtern durch Vie Chriſtenlich Oberkeit hab ich funft ouch vil geſchriben in er ı8.Predig im Haußbüůch.

Daß man widerſpennige menſchen gütem vnnd zum wort Gottes wol noͤten vnnd zwingen möger vnnd verantwortung der gegenwürffen damit die Toͤuffer bewaͤren woͤllend / daß man nieman zum glouben zwingen ſoͤlle. Cap. ⸗.

M ao artickel ð alſo lutet / Man ſoͤlle nieman dem Nemants nd A slouben noͤten mit einichem trang oder zwang / noch) rn Fri yernante von wägen deß gloubens ſtraaffen oder toͤ⸗ Ten noch Rrafe den/firgtend die Töuffer/ vnnd etliche andere mit den —— Toͤuffern ſtreng / mit all jrer krafft / tringend endt⸗ Ae rodgen. lich dahin / daß man in Ver kirchen oder gmeind ein yeden band 20 len vnd glouben laſſe was jn gůt bedunckt ſyn. doch Ä

Wider die Widertsuffer.

abermals groffer vnlydenlicher trennung / verderbung dienet / alſo / daß wo es nach diſer ſeltzamen Föpfe fen vnd widerwertigẽ lüten meinung gon ſoͤlte / es in ſchnaͤller yl dahin kommen wurde daß man ın einer yeden ſtatt / vnd in einem yeden flaͤcken wol zwölfferley glouben finden / ja daß es letſi dahin kaͤme / dz gar nüt gloubden / ouch ein Befonderba« ze Sect/unnd Befonderbarer glouben fyn wurde. So aber wir P:edicanten nun den einigen/waren/rechten glouben Cdanics mögendnit vil widerwertig glonben mit einanderen war ſyn / es ifinunein warer rechter bziftenlicher gloub) pzedigend/ vnd yedermanleerend abfton von irrtbumen/vnd verlaffen als ierley gloußen oder Secten: Yargägen annem̃en Ven einigen waren £baiftenlichen im beilige Euangelio Begründten glou⸗ ben: fo wir ouch die Chriſtenlichen Gberkeiten vermanend/ dz ſy gar nit dulden ſoͤllind / dz ein yeder dahaͤr louffe vnd mit ei⸗ ner beſonderbaren nüw erdachten leer / welche noch vnbekannt vnd noch nit bewaͤrt iſt / ynbraͤche / und hiemit jm ein beſonder⸗

bare gmeind oder kirchen / naͤbend vnd wid die einig war recht Firchen/anzericht vnderſtande / ſchꝛyend fy tiber une als über mö:rder/nennend ons ouch wüiffentlichen blůthünd / ale Vie als len denen Biderbenlüsen vff jr blůt vnnd laͤben ftellind / die nit wöllind glouben was wir glonbind und pıedigind. Und trin« * wir aber vff Fein andere leer / vnnd vff kein anderen glou⸗ en / dañ vff den allein der in heiliger pꝛophetiſcher / ——

ſcher und Äpoſtoliſcher gſchꝛifft gegründet iſt / allein vff

ſtum ſich verlaßt / dem alle eer gibt/ vnnd welchen glouben alle rechtgldubigẽ vonanfang gehebt habend Wirtringendoud vff niemants gůt noch Blüt ale durſtige blůthünd / ſonder wir tringend nach allen krefften dahin / daßſman blybe in Chꝛiſtli⸗ cher einigkeit / dz man ſich nit in vil ſecten zertrenne / dardurch under das volck kumpi vnwill / vnhaͤlligkeit / zw tracht / vfruͤr

vnd Blütuergieffen/ als dann vilfaltig der T uffery geuol⸗ get iſt / wie ich daoben in den zwey Büchere diſes wercks erwiſen hab. Derhalbẽ wir ye gern vor blůtuergieſſen ſyn woͤl tend / vnd die Touffer ſelbs / wo ſy jnen woͤltend radten laſſen / jrem eignen verderben ziehen vnnd erretten Ob wir dann ych wol die Oberkeit ſtraaffen heiſſend / die ſchadhafften lüt / ie ſich ſeilbs nit woͤllend heilen laſſen / ſonder erſt mit jnen die gantz gemeind ins verderben ziehen / find wir darumb ale we Big grufam vnnd blůtdurſtig / als alle andere trüwe te olyche

J

Das fünfft Bůch. 162 giychs vor uns geleert vnd gethon habend⸗ Vnd in dem vorgefessten artickel find zwen puncten begrif⸗ ſen. Der erſt / Man ſolle niemant Ve glouben noͤten mit eini⸗ chem trang noch zwang. Der ander / Man ſoͤlle von des glou⸗ bens waͤgen niemant ſtraffen noch toͤden. Vnd von dem erſten pet etzend fy in jren gefchzifften und ſagẽd / Das Chriſten ih Apoftolifh Euangelium Begärt noch leert niemants zwin n mit gwalt finer leer/pzedig und gmeinſchafft. Pau⸗ * verflaͤcht was anders geleert wirt. Daruf fagend wir / dz Man er Ver weder Euangeliſche noch Apoſtoliſche geſchrifft / noch ouch kann en raͤchtgeſchaffner verſtand ye darwider geweſen ſye / daß un ge⸗ raͤchten glou⸗ leert / vnwyſig / widerfuͤg vnd widerſpennig lät/nirföllind und —— *9 moͤgind geleert / gewiſen / gezogen vnd getrungen werden von Dem boͤſen gůtem. Darum̃ bat wed-Paulus noch kein an» der en ſoͤmlichs nie verbannet: vnnd mißbzuchend die QTöuffer den ſprꝛuch Pauli Galat.i. Dañ da Daulus vonfinem Euangelio redt / daß er under den Heyden vnd allenthalbẽ pre diget / daß der gloub in Chriſtum allein from̃ mache / ziehend ſy Bas vff jre Toͤuffiſche fantaſyen und gedicht / als ob Paulus al les das verbannet habe / was wider der Toufferen leer ſye / ſo doch fy mit Ber leer deß ſaͤligẽ Pauli nit mitſtnpt / fonder mit jrenfirytet:wie wir für und für in diſem werck erwyſend. Wyter fprächend ſy / Man Fan vnd folniemant dem glou Der ben zwingen / das fürnemlich vB Ver vrſach / daß der gloub Kiga Bor ein frye gaab Gottes iſt / Vie allein von Bott / ſinen vßerwelten man niemanı in das hertz gäben wirt: wenn dann yemants den glouben nit darru dringt, Jift er im von Bott nit gäben / darumb er finer vßerwelten ' nit iſt was wil man dann fömlichen zum glouben/ den er nit bat/zwingen ? Vnd diſen jren grund vermeinend die Tönffer 10 feft gelegt fyn/ daß jn niemant Bewegen möge. Wir aber g& bend diſe antwort. Zum erſten / vnderſcheidend wir im gloube «wie wir ouch Baoben im 3. Buͤch am 6. cap. gethon habend) Dani esiftein falſcher gloub/ ein raͤchter gloub. dem fal- glouben fol ja niemant zwungen werden : dem raͤchtẽ aber mag man die lüt tringen. Demnach fagend wir / daß ouch Ver trang nit einerley fye. Dann etwan wirt der menſch durch krefftige argument und bewaͤrnuſſen dahin getrungen ge⸗ Bracht / daß er nach dem Bericht eins anderen ſinns wirt / dann «er vor was / diewyl er wider das nit ſyn kan / deß er kreffiẽklich mis dem bericht überzüget und überwunden AL * ij

“Wider die Widertoͤuffer

dend Böfe ftettige koͤpff Vie wol um grund darch grundslidben:

Bericht überwunde find/ und doch nit wöllend/ Böfem kyb /

gemwunnes gäben/vnd ſich mit worten beredẽ laffen / mit ruhe

vnd züchtigungen getrungen / daß fy das rächt güt anncm

mend. Soͤmliche zwaͤng vnd traͤng find gůt / vnd habend her r⸗

liche by ſpil in Ver heiligen geſchrifft. So iſt noch ein zwang der

tyranniſch beißt / Feine gůten vrſachen hat / ſonder nun mit ges

boͤch / mit troͤnwung gruf.iner dingẽ vnd vngraͤchtem gwalt /

dem tringt / daß wed recht noch gůt iſt. ſomlicher trang

iſt Bon widerig / darumb ſol niemant damit getrungẽ werdẽ.

Vnd iſt war daß der war raͤcht gloub keinem menſchen kan ne noch mag von einichem menſchen ins hertz gäben werden: (Er gäben. ift ja ein frye gaab Gottes / Vie er allein finen vßerwelten gibt/ 6. vnd i0. geſchriben ſtadt. Kie ſol aber niemant

et cken / nit fürſchryten woͤllen / und Vie ſchuld finee vnglou⸗

ens vff Gott traͤchen / vnd ſpraͤchen / Ich bin entſchuldiget / die

Rem woylmir Bor den gloubẽ nit gibt. Dañ was iſt dir Gott ſchul dig / oder was haſt du jm vor aͤben / daß du es alſo wider

forderen magſt? Noch vil minder ſollend wir bie hafftẽ vnd er⸗

gründen wöllen / worzũ wir in ewigem radtſchlag Gottes er⸗

welt ſy end: diewyl doch Vie verbaffungen Gottes gmein ſind /

yederman berůffend und güre zůſagend / darzů der Kerrgar

Mahn. getrüwlich gebotten / vnd geſprochen hatt / Köufcbend/ fo wirt tich gaͤben: ſůchend / ſo werdend jr finden / ꝛc. Matth. 7. vnd Lu

in. Sidtmal dann erſt über Bao alles der Herr ouch geheiſ⸗

Mareıs. ſen hat das Ruangel ium predigen allen creaturen / ſo ſollend Maith ·28· wir der gnad vnd barmhertzigkeit Gottes wol vertruwẽ / waren glouden vnd meerung deß gloubens den Herren ernſt lich anruͤffen vnnd bitten / ouch mithin boffen/ wir ſyend Ver

Ton, vbßerwelten: vnd deßhalben / diewyl der Herr geredt hat / Waͤr Gott iſt / hoͤrt Gottes wort / ouch Gottes ordnũg iſt / daß er /

der innerlich m hertzẽ durch den heiligen geiſt zücht / vſſerlich

den gloubẽ mis der predig deß göttlichen worte pflãtzet / nach

Rom. 1o. Dem Paulus züget / vnd ſpricht / Der * iſt vB dern gehoͤr / das gehoͤr dem wort Gottes / fo föllend Chriſten lüt zur

predig gon und das wort Gottes hoͤren / vnnd Bas mittel / dar⸗

durch Gott den we gibt /nit verachten oder verwerffen?

end darfür vonboben vnerforſchlichen Yingen der verborgnk radtſchlegen Gottes diſputieren. Vnnd nach Yıfer vfferen ordo

nung Gotteo / ſol vnd mag man alle die / denen man glych nn

nr % .. en

Das fünfft Büch,. 163 den glouben in Bas herz nit gäben Fan, der predig deß wort Gottes halıen/ wyfen/ vnd ob ſy ſich vngehorſamlich fpartind/ tringen vnd zwingen. Das föllend rhün Vie elterä und oberen/ und alle die gwalt über die ongehorfainen babend. Dann hier⸗ umb habend wır nit nun Vie gmein billigkeit / By allen verftäns digen lüten/fonder ein vßgeirucki offen gebort Gottes. Dann Gertheißtdie in dem 4. gebott/der erfte rafel der geboren Gottes / als Gott Korfamen zum ebotten hatt den Sabbath heyligen/fezzt er hinzů / Sa fols güren nötem, Yu Fein gefchäfft thun / waͤder du / noch Yın fun/ nod Yin ioch⸗ | ter noch din knaͤcht / noch Yin magt / noch din vych / noch Vin froͤmbdling Ver in diner ſtatt thor . Vnd wasıft aber das ans ders / dañ der in dinen grichten * lich gebott Gottes / ſo vil den glouben und die liebe belangt / iſt nit abge⸗ sbon. Vnnd welcher vatter oder ſchulmeiſter wurde von finem kind vnd ſchůler lyden / ſo er ſagte? Lernen vnd verſtaͤndig wer⸗ den / iſt ein gnad Gottes / wem die nit gäben iſt / dem wirt man waͤder mit der růten / noch gebotten yntryben / vnnd darumb olt mich waͤder ſchlahen mit Ver rüen / noch zur zucht ſchul halten mit gebotten. Vnnd die elteren und Oberkeiten ſoͤllend ſich damu abiryben laſſen / daß vngehorſam̃e lüt jnen fürwerfe fend / Der gloub iſt ein frye gnad Gottes / darumb ſol man jn mit Feinen gebotten iryben? Iſt nat from̃keit / daß einer nieman nüt ſtilt / nit mürdt / andere tibelthaaten nit thůt / ouch ein frye gaab Gottes? Wenn dann yemanıts Begriffen wirt / der ſomli⸗ be übelthaten begangen bas/onnd ſich damit vor der Oberkeit vßreden woͤlte / vnd ſpraͤchen / Ich hab die gnad von Gott nit ge hebt / darum̃ föllend jr mich nit ſtraffen / weldye Öberfeit wölte mliches entſchuldigen annemmen? Darumb ob glych wol er gloubẽ ein frye gaab Gottes iſt / ſol man doch nütbdeftrnine * ie menſchen mit gebotten halten vnnd tringen zum wort ttes / vnd die vngehorſammen ſtraaffen. Vnnd hie erzeigend une abermals vnſere Tönffer und Lie jr Die Donan⸗ meinung ſind / daß man niemant zum vnd zum glouben cu zwingen ſoͤlle / wie ſy fo gar vnbericht Ver alten dingen / die als man ſdire me⸗ ten irrchumen vnd ſecten / die wol vertüſcht vnd mit dem wort ee Gottes mdergelegs warend/ widerumb berfür / durch anſtiff⸗ zung deß Tüfels/ ziehend / vnd in alle wäg ſich wie die Dona⸗ tiſten / die alten Widertöuffer/bärfür an tag ſtellend. Wider die felben bat vor uoo. jaren mit der geſchrifft geſtritten der heilig Auguſtinus / welches meinung

*

| Widerdie Widertöuffer die hiernon wenig wüffend / verzeichnen vnnd erzellen wil: ob ichs glych wol in anderen mınen Bücdyeren oudy hieuor ver⸗ zeichnet hab, S. Auguſtin ſchryb ein Epiftel dem Vincentio / die in der ordnung die 48.ift/in welcher er anzeigt vnd bewaͤrt / daß man die kaͤtzer moͤge vnd ſoͤlle mit gwalt zwingen / vnnd ſpricht vn⸗ 2* der anderem alſo / Ich bin ouch etwan der meinung gewaͤſen das man niemant fölte zwingen Chriſtlicher einig keit / fon» (öteniemant der nun emit worten handlen / mit diſputieren ſtryten / mit vrſa⸗ zwingen. chen überwinden / ꝛtc. Aber diſe min meinung iſt nit mit woiten deren die mir widerfpradyend/ ſonder mit ougenſchynlicher wi derwyſung Ver eremplen oder byſpilen überwunden. Dann erſtlich ward mir fürgeworffen: min heymat (Hippone) wel» ches als es gantz vff Donati C oder der —— ) ſyten was / ward es doch durch entſitzen der Keiſerlichen ſatzungen widerumb allgemeiner Ehriſtlicher einigkeit gebracht. Da wir yetzdan ſaͤhend daß ſy ab üwerem fräffnen verderben ein ſoͤmlich abſchühen habend / als waͤrind ſy nie keine Widertoͤuf⸗ fer geweſen. Alſo iſt es ergangen mit vil anderen ſtetten oder orten mer / die mir mit nammen genennt wurdend / daß ich an der ihaat oder erfarung ſelbs bekennen müßt / daß man ouch in diſer ſach das wol verſton mag das geſchribẽ ſtadt / Gib em verftendigen anlaß / fo wirt er noch verftendiger werden. Fre) Nit ein yetlicher der da verfchoner/ ift ein rechter fründsee iſt ouch nit ein yerlidher Ver da ſchlecht oder ftraafft/ fyend. Ond die wunden die ein fründ ſchlecht / find Beffer Yann willfarende küß deß fyends. Item / Es ift wäger mit rübe lieben / Yann mit lindigFeit Betriegen. Onnd welcher ein touben bindt / vnnd ein ſchlaaffſüchtigen vfweckt / Ver ift Beiden überlägen unnd Be» ſchwaͤrlich / liebet ſy aber mithinzů all Beid : unnd wär Fan one mer lieben dañ Bott? noch dennoch leert er one nit allein gür ——— ouch nit vf vns —— heil. 4 Gompelle meinſt man föllenieman zwingen Zur gerechtigkeit / vnd li istrare. doch / daß der Hußuatter den dieneren gefprochen hab / Als | le die du finden wirft) Vie zwing binyn gon/zo.- Vnd wider⸗ umb fpzicht Ver felb Auguftinus Serm.33. deuerb,dom,fecuhr dum Lucam / die Öecter wöllend nit gezwungen ſyn / vnd ſpraͤ⸗ bend / man ſoͤlle ſy mit gůtem voillen laſſen Fommen : aber der Bert ſagt bie / Swing ſy hinyn zegon. Dauſſen fol das noͤten Yyn/Vaian wirt der will wachſen / ic. Wider diſe 4 er

Des fünffe Bad. > 164 Ver vralten fiellend ſich die Töuffer injrem Büdhli hön / ver“ . meinend Vife vßlegung fye vnſer / und ift aber nit onfer /fonder Ver alten / by Venen ich mich zwaren vil lieber dañ By den Toͤuf⸗ fern wil finden laffen. Wiewol ich obermelt ot Compelle inıras ‚se/nie weder alfo vßgelegt / noch alfo gebzudht hab: ale ſich wol finde in minen vBlegungen der geſchꝛifft. v8 Vnnd fittenmal Ver heilig Auguftinus noch Beffere gründ paulus in bat finer leer vom nöten oder zwingen dem rechten vnd gů⸗ glouben zwun sen / ſo můß ich noch ein ost anzeicdhnen der so. Epiſtel / Vie er an Graff Bonifacium geſchribẽ / vnd under anderem geſpro den hat / Wo ift yezund das / dz die Widertönffer ſchryẽ pflä gend / Es iſt fry glouben oder nit glouben? An waͤn hat Chꝛiſtus ye gwalt geleit? oder waͤn hat er zwungen? Saͤhend / ſy habend doch den Apoſtolum Paulum / in welchem ſy ye be⸗ kennen muͤſſend / daß Chriſtus jn zum erſten zwingt / darnach erſt leert: zum erſten ſchlecht / vnd darnach erſt troͤſt. Vnd iſt ſich zwaren zeuerwunderen wie der / der mit lyblicher ſtraaff zum Euangelio kommen gezwungen iſt / vil mer gearbeitet bat dañ alle Vie im Euangelio nun mit dem wort beruͤfft ſind: vnd daß der / den die groͤſſer forcht zur liebe zwungen / deß ſelben vollkom̃ne liebe Vie forcht vßtriben hat. Vnd warumb ſoͤlte dañ die kirch die verlornen kinder nit zwingen widerzekeeren / ſo doch die verlornen kinder andere zum verderben tringend vnd zwingend? Vnd fo vil ſind Ver worten deß heiligen Auguſtini. Die Toͤuffer aber vernügend ſich hieran wenig / vnnd ſpraͤ⸗ Mit zwingen chend / Mit ſfoͤmlichem mache man glychßner / als die der glychen thůnd vg foꝛcht Ver ſtraaff / als ob ſy am wort Bots 85 ſyend / innenfür aber ſyend ſy nüt minders. Vnd ſye alſo das alles / das man mit gebotten vnd zwang waͤgen vnder dem volck bringe / ein gezwungne liebe / deren Gott nüt achte. Dar⸗ ſagend wir/ daß es dennocht beſſer ſye die boͤſen vnnd vnge⸗ horſamen truckind ſich / vnd laſſind gůte ordnungen vnbetruͤbt / vnd braͤchind misjrem boͤſen nit vnnd für / ſonder beſtandind ouch in gemeiner güter ordnung mit anderen frommenlüsen/ Bann daß fy das güt offentlich föltend widerfächten / güte orde nungen vnnd Biderbe lüt Betrüben onnd verwirren. Oder wels ches Beduncht üch wäger vnd Beffer ſyn / einer ftäle / roube vnd mürde nit foscht Ver ſtraaff / da ers aber von bergen gera thaͤtte / darumb er ye ouch ein glychßner iſt: oder er braͤche grad mit ſiner buͤbery / als der nis woͤlle ein glychßner ſyn / vnnd

Wider die Widertöuffer

thäye was jm am hertzen iſt ? Vnnd bie iſt es gewüß vnnd urch die erfarung kundibar By mengklichem / daß das zu in⸗ gen vnnd die forcht manchen menſchen in das gereyß brin ond behalt / Ver wolanfangs vnwillig vnnd glychßneriſch iſt / mit Ver zyt aber vnder der z wungenſchafft dahin kumpt / daß was er hernach thůt von hertzen gern thůt / ouch denen anhebt danckſagen / vie jn zum gůten gezwungen habend / vnd dar wol erfennen Fan / daß wo man jm nit geweert hette mit ges walt er im grund verdorben wäre. Wu Befennend daß Bo wilein willigen diener baben/vnd 95 gezwungne liebe nıt ho⸗ hes rũms wärtift :nody müß man das Varnäbend ouch beken⸗ nen C wie yetzdan erklärt ft) daß vB geswungnen vnwilli⸗ gervgütbergige ondfrywillige werdend. Ond bierumb wöls nd wir yezdan ouch die leer deß heiligen Auguſtini hoͤren / die er fürt wıder den Fäger Petilianũ / ım anderen Buͤch am 63. capitel. Petilianus der Donatiſt fprady/ Es fye nun gar wyt feer von unferer gwüßne / Vaß wir yemants vnſerm glous ben zwingınd.Qaruf gibt Auguftinus antwort / vnnd fpzuchte Wöllend wır dann fürfaren’ vnd mir den Sectern ouch glychs fürtragen? Oder wöllend wir fagen/Baß Ver Kerr Gott in Ver —— pflantze / wenn er mit troͤuwen vnd ſtraaf⸗ —* zum güten tringt vnd zwingt? Dauid ſpricht / Herr / es iſt mir güs daß Yu mich gedemütiger oder ernideriget vnd züchti⸗ t haſt. Vud Jeremias / Kerr’ du haft mich züchtiget / vnd ich in paſchget worden wie ein vnzaͤmpt kalb. So man aber nie⸗ man lol zum güten zwingen / lieber warumb heißt dann Ver al ler wyſeſt Solomon fo oft und dick / daß man die kind ſtraaffen ſolle? Waͤr die růten ſpart / ſpricht er / haſſet den fun: du ſchlechſt jn wol / aber mit Ver růten friſteſt jm ſyn laͤben vor dem tod. So igt die taͤglich erfarung / vnd überzüget Vie art vnd natur Ver ingen / daß in dem menſchen find traͤffenliche anfechtungen / welchen fo man nit artzny anthůt / vnnd den zoum anwirfft / ſy ſich ſelbs vnd ander mit jnen verderbend / die aber ſunſt mit rin ra firaaff hettind mögen Behalten werden. Diewyl die men» chen vnſinnig / oder nit By jnen ſelbs find / ſchaͤltend fy Ven ger walt und firaaffzwennfy aber wider der vernunfft kom̃end / vnd fähend 23 vor ougen von was groffen üblen fyerlößt find von ie ſy zwungen babend / fo fröuwend fy ſich daß ſy aa geztichriger find/ondlobend yerz den gwalt Ver an gelegt / den ſy aber vorhin übel geſcholten /ic. we.

Das fünfft Bad. 165

widerumb der worten deß heiligen Augu Sa Amt Ober das alles fagend die Täufer / Ver u babe einfalt sehen von gebotten das Ruangelium predigen / vnd niemantzü zwin 3a) end mes gen zum $Euangelıo. Es wurde uns ouch vil (dywär wer; manıwarj dend/wöltind wir alle Türgken und Juden und Heyden zwin Fringem gen zum gloubẽ. Antwort / Der Herr hat ja gebeiffen pꝛedigẽ as Ruangelium: daß ouch die Apoſtlen gethon babend/ und niemant zwungen / onet fo ferr Vie gwaltig warheit zwingt: ſy daber hienaͤbend ouch dem Euangelio das geleert? ouch im Euangelio Begriffen wirt / dz yederman in ſinem ſtand und Berüff das güt fürderen / vnnd mengklichem zum —— Oberkeit iren ges z = walt bie wolanzülegen pflichtig vnnd (duldigfye. Hie aber Be under wirt darumb nit Befolben ns gebotten 2 ort / daß die ee Oberkeit Türgken und andere unglöubige/ jrem gwaltnit un niszänören, —— oder bekriegẽ ſoͤlle Die fürgeſetzten dern volck Gottes in dern alten Teſtament / regiertend ir voick / das jnen von Gott vnder was / anderer voͤlckeren belůdend ſy ſich ſoͤmlicher g nüt / lieſſend ſy regierẽ vnd gloubẽ nach jrem Te : das ıhünd from̃e oberer noch. Doch mögendfy mitfügen das rych Chriſti erwyteren / fparend fy oucb weder koſt / muy noch arbeit. In fumma / die Oberkeit laßt den jren das Euangelium predigen / gloubend die vnderthonen dem / ſo dienet es jnen zum heyl: gloubt man jm nit allein nit / ſonder man widerleit ſich jm / vnd wil erſt wider das Ruangelium ein widerwertige leer / mit gewalt oder mit liſten ynfuͤren / vnd alſo trennung in der m anrichten / damit ſich dann Vie rädlifü ser ouch an Ver Öberfeit vnd jrer göttlichen ordnung vergryf Morhür Vie Oberkeit raͤcht wenn fy Yie vnrüwigen unges ꝛſam̃en / gehorſam macht / vnd nach gepür ftrafft. Das bei n ouch nit eigentlich zwingen zum glouben / fonder vnrů⸗ wige lüt vnd vngehorſam̃e widerbäffger rüwig gehorſam machen: damit man einigkeit / frid vnd rũw behalte. Sa fo vol⸗ gei yetzdan hieruf Ver handel von Ver ſtraaff.

Antwoꝛt off die fürnemmen der Toͤufferen gegen⸗ würff / mie denen ſy bewaͤren woͤllend / daß man nie

der ſoͤlle von d a

y: Wider die Widertsuffer

Miemant toͤdẽ Er ander puncten deß 20. Töuffifchen artickels / lut/ oder ftraaffen daß man niemant fälle oder möge von Ver religion eh waͤgen firaaffen oder töden.Qargägen wir yezund/ > j wie ouch hieuor / ſagend / daß mau ja nieman weder ſtraffen noch toͤden ſolle von deß raͤchten waren glou

bens waͤgen / aber falſchen vnd vngeraͤchten glouben ſol man

weeren vnd den nit fürgon laſſen / wo man Fan: vnd gottsleſte

rer vnd ſchaͤdliche verfuͤrer im —— man ſtraaffen vnnd

mag man toͤden / ye nach dem Die faͤl ſich zůtragend: von wel⸗

chem hernach volgen wirt. Yetzdan woͤllend wir hoͤren / vnnd

einanderen nach erzellen / der Töufferen gründ / welche ſy fürs tragend bewaͤren / daß es nit gebüre / yemants / einicher

zyt / von deß gloubens wägen/zü ſtraaffen oder toͤden: vnd

wöllend ouch vnſere antwort vffs kürtziſt daruf gaͤben. Dieliebenime 1, Die Toͤuffer ſagend Chriſten moͤgind niit handlen wider ent die Liebe:ftraaffen aber oder söden von deß gioubens wagẽ ſye wider Pie liebe/darumb firaffind und rödind Chriſten niemanı

vmbs glonbens willen. Antwort. Glycher geftalt volgte/ daß

firaaffen und toͤden moͤrder gostslefterer / vfrürer vnd übel

sbäter/ opch wider Bieliebe wäre/ unnd man alfo niemantmer

firaaffen doͤrffte. Ich hab aber im 6. cap. diſes s. Büchs erwis

fen/ daß durch die liebe Vie ſtraaff der tibelthäteren nit vf oder

binwäg genommen wirt. Onnd fragen bie/ob es nit wäre der

liebe gemäffer gewefen/ wenn man ın dem anfang 9er vnruͤw

Münſter in Weſifalen wenig vfrüriger Büben und die raͤch

ten vıfächer alles übels/angriften/sngef&hloffen/oder nach jrẽ

‚verdienen geftraafft hette Yan daß man Ben gloubennitzwin

en vnd ftraaffen wolt / vnnd hernach ein förmlich grewenlich

Genergieffen anrichten müßt/oder geftatten daß Vie Töuffer

hinuß gefallen/ vnd alles wyt vnd breit mit dem ſchwaͤrdt vnd

fhür verherget hettind? * 2. Paulus leert vns / dz ye einer deß anderen burde ſoͤlle tra burde.Gal.c. gen / vnd dz man den ſchwachẽ im glouben früntlich für hand Roma4. neihen / vnd berichten / nit ſtraaffen / thürnen oder gar ertöden fölle. Antwort. Wir leerend ouch das mulyden vnd trüwe hilff

vnder den Chriſten / vnnd daß man die ſchwachen im glouben

fründtlich dulden vnd gůtlich Berichten ſoͤlle Die rühe vnd die

ſtraaff dienet nit vff ſy / ſonder vff die ſtettigen / verkeerten / ver⸗

herteten vnnd verderbenden menſchen / welche durch die güre vun boͤſer / nit beſſer werdend / ouch keins waͤgs vfhoͤrend ſcha

den

Sas fünfft Bůͤch. 166 den zůfugen Ben einfaltigen vnd vnſchuldigen. Vnnd wiewol2 —— ſtadt / Es trage ye einer des anderen burde / ſo ſadt

och ouch dargaͤgẽ geſchriben / Der gwalt treit das ſchwaͤrdt Komay; - .. r gloub und vngloub ift ein vnſichtbar 1 [ Der sloubif® Bas da iſt in des menſchen herz verborgen / alfo daß auch die Ai" kirch fömliche nit richten Fan / warum woͤlte ſich dañ Ver waͤlt mag er nır mic lich gwalt mit der ftraff des lyblichen ſchwaͤrdts daran ſetzen? ee Antwort / Diewyl falfcher gloub oder Fägery verborgen biybt im bergen/mag ſy von niemant/Dann von Gott allein / gerich⸗ tet werden:wenn fy aber vßbricht / vnnd vmb ſich frißt wie der Time: kraͤbs / daß vıl frommer lür nie nun dardurch vergifft und vers Derbt werdẽd / ſond Gott fin wort darzů gelefteree offene lich zerriſſen wirt / ſo ſol vnnd mag ein Oberkeit ſoͤmliche vſſere übelthaten wol ſtraaffen. Sy ſol ouch geflißner hieruf ſaͤhen vnd ernſtlicher weeren / dann wenn es ſunſt fleiſchliche laſter wärind. Qarzü ſol vnnd müß Vie Oberkeit die vnbüßfertigen MWidertöuffer nit allein vzteilen nach jr& vnglouben im hertʒẽ / ſonder nach offentlicher thaat vnd lafterlicdher handlung. Dañ ſy irrend nit einfale/ habend ouch nit nun ein übelshaat / fonder PA fündend erſtlich mit falſchem gloubẽ / den fy ouch vg und in ander liit / ſo vil ſy mögend/Roffend / dar redend ſy dem wa⸗ ren glouben übel / leſterend vnd ſchaͤndend Vie warheit. Dem⸗ nach ſündend ſy wider Vie heilig Chriſtenlich kirch / von deren iR

y ſich / one raͤchtmaͤſſige vrſacheñ / abfünderend/vnd alfo in Ver

irchen vnrůw / ſpaltung / groſſen zwytracht machẽd. Vber das alles Begond ſy ouch andere boͤſe ſtuck / als ungehorfaine wider wältliche/ von Bott verordnete/Öberfeit. Sy machend ye vnder jnen ſelbs verftänd/ dz fy Der Oberkeit nit ſchweeren / noch gehorſam̃e geloben / oder ſo ſy geſchworen habend / jren

chwuͤr halten ſoͤllind. Dann ſy haltend eyd ſchweerẽ der Ober

it / ſye ſind vnd vnrecht. Sy ſind gmeinlich widerwertig der

Oberkeit / deren ſy dann / wo ſy ſtatt vnd fuͤg habend / thaatlich widerſtraͤbend. Sy verſchuldend ſich ouch ů bel an den Een / an etlichen anderen vſſeren dingen mer / daß man niüt bedarff an jnen geiſtlichs / heim ichs und verborgens ſtraaffen. Dass lus ſagt vßtruckenlich / Welche der Oberkeit widerſtraͤbend / widerſtraͤbend Gottes ordnnng / und werdend jnen ſelbs das gericht empfahẽ. Das hieran Vie Oberkeit ein gefchribne vrteil in diſem faal hat. | En

“Wider die Widertsuffer

Daa vnerus 4. Eo ſtadt dem Oberiſten richter / das vnkrut von dem on —— üten ſomen ſunderen / welches durch Chriſtũ erſt am jüng

omen a deren vnd or

Die böfen vn⸗ Ber

den gůten

en tag beſchaͤhen wirt. Dañ als die knaͤcht im Ruangelio den bußuatter fragtend vnd ee / Wılt du daß wir hingan⸗ gind vnd das vnkrut vßſaͤttind? Antworter ine Ver hußuatter / vnd ſprach / Nein / vff das jr nit / ſo jr das vnkrut vßjaͤttind / mit⸗ hinzů ouch den güten ſamen vßrouffind / Laſſend ſy Beide mise einanderen wachſen / biß zur ernd. Deñ wil ich Yen ſchniuteren ſagẽ / daß ſy das vnkrut ſamlind / an bürdele bindind / dz mans verbꝛenne. Vnd diewyl dañ das vnkrut bedütet die kinder boͤſen / oder falſche leer / vnd der Herr heiter gebotten bar, O ſends beide mit einanderen wachſen / ſo ſol ye die Oberkeit das vnkrut mit ſtraaffen oder toͤden nit vßrüten. Antwort. Mit dis fer wyß wirt alle züchtigung vnd ſtraaff hingenommen / daß niemant dem ander? nütmer weeren gedarff/fonderdak man * vnd můß gůts vnd boͤß / one alle ynred / vnder einander? vf⸗

om̃en laſſen Diewyl aber ſohmlichs dem allgemeinen verſtand vnd aller graͤchtigkeit vnnd billigkeit / ouch vilen anderen orten der heiligen geſchrifft wider iſt / und alle vnordnung vnd al⸗ les boͤß pflanzen wurde / darzů aber vnſer Herr Chuſtus nit hilfft / ſomlichs noch vil minder beißt / fo müß es ein andere

eſtalt vmb das angezogen ort / dem Euãgelio haben. Ser En wil uns Berichten was es werde für ein wäfen ſyn ein

ander üchen, pie baben vin die kirchen bie in zyt / daß namlich Vie fach da⸗

in nim̃er mer kom̃en werde/ daß vff erden / ja ouch in Ver Fire. chen/nieman Yann nun allein from̃e lüt ſyn fonder daß biß end der waͤlt die boͤſen werdind under den güten gfundẽ were den. Vnd fo die Böfen nit gar mögind vßgerüt werden / 95 Vie glöubigen darum̃ nit ſich von Ver Firdye abteilind/fond ſy C Vie

| gütenJin jrẽ güten ftand blybind / wüſſind / dz der Herr die

ſen wol finden / vnd ſiner zyt ſtraaffen werde. Yetzdan wil Ver Herr darumb nit / daß da man ſtraaffen Fan vnd mag/mit frucht / daß man das ſelb nit thuye. Dañ er redt mit vndſcheid/ wen man das vnkrut nit vßjaͤttẽ ſolle / nãlich deñ weni die ſorg vnd gfaar da iſt / daß man nit ouch den güten fomen v£rouffe/ Das iſt / daß Vie firaaff den froimen güten mer ſchadens dañ nuges Bıinge. Darum wen Vie ftraaff Fein gfaar bat eins Bös fern volgenden übels / ſonder eins —— güten / das der Fraaff volgen mag / warum̃ föltemä Vie ſtraaff nit gon laſſen? Noch dennocht wirt man mu ſomlichem züchtigẽ

4

Das fünfft Bůch. 167 nit gen bringen / dañ daß Chriſtus noch wirt gnũg finden Bine vnd boͤſer famlen durch fine Engel / vnd in das fhür werffen: vnd fol nun nieman vermeinen / dz es müglich ſye alle gottloſen vo: dem gricht vßzertiten : wie ouch anzogen iſt lib.i. cap.. ꝛc. iſt de die antwort mins erachtens die einfaltigift/Die vff gedachten gegenwurff alſo gaͤben wiri / daß die Chꝛiſtenlich kirch die Secter verwirfft oder verbannet / vnd Vdie waͤltlich Oberkeit am güt / lyb od blůt ſtraafft / iſt dem obe⸗ riſten Rıchter ın ſinẽ letſten vrteil / da er die vermaledyeien von den gebenedyeten abſünderet / nit entgegẽ. Dañ er hat es ſelbs befolhen / daß man züchtigen vnd ſtraaffen ſoͤlle in Ver kirchen biß end der waͤlt. Doch wirt man nütdeſtminder die kirchen nim̃er ſo rein machen / daß alles vnkrut gar vßgerüt werde / ſonder der allein die hertzen erkent / Jeſus Chriſtus / wenn er in ſiner maieſtat kumpt / der wirt Vie recht fünderung thůn: vnd das weder die diener noch Oberen habend erkennen / vrteilen noch ſtraaffen moͤgen / wirt der Richter an dem groſſen tag ſines gerichts wol finden: da⸗r zwüſchend ſollend die Pre⸗ diger mıt ſeeren / vnd die Oberen mit züchtigen vnnd ftraaffen fürfaren / doch allwaͤgen lügen daß ee alles diene zur vfbu⸗ wung der kirchen / damit der gůt ſamẽ mit dem vnkrut nit vß⸗ geroufft werde.

5. Der heilig Paulus gibt ein güren Bericht / wie man ſich Tits. Einen’ in Ver Firdyen halten fölle gegen den Sectern / vnd ſpricht / Ri⸗ —— nen kaͤtzeriſchen menſchen myd / nach dem er einiſt vnd zum an⸗ deren mal gewarnet worden iſt / vnnd wüß daß ein ſoͤmlicher verkeert iſt / vnnd ſündet als der ſich ſelbs verurteilt hat. Da ye Paulus heiſſe den Sectiſchen allein myden / vnnd nit pynigen / ſtraaffen oder toͤden. Antwort. Paulus gibt dem Pꝛediger Bericht/was er in ſinem ampt thůn / vnnd wie er ſich gegen Yen

ectern balteri fölle : vnnd —* berichts behelffend ſich billich noch alle Pzediger:hiemit ıft aber Ver Oberkeit / Die jren Befons dern Berüff bat von Gott / das ſchwaͤrdt oder die ftraaff der band nit genommen/nod dem Prediger verbotten dem Obe⸗ ver anzezeigen was fin pflicht und ſchuld fye/zc. |

6. Als Vie Apofilen Hieruſelem für den radt gefiel Don Famas wurdend/ und Varuff ftünd dz ſy föltind getoͤdt werden /lünd Gefenienrem vf Bamiliel/ond ſprach / Ic fag ůch / gond Yıfer menſchẽ müf- ver —. fig/vndlaffend fg faren. Sanift Yıfes werck vB den menfchen/ “P' ſo wiris zerbraͤchenriſt eo aber Goit / ſo mögend n nis zer⸗ hu. 1

J Wider die Widertoͤuffer

treñen/rc. Glycher gſtalt / iſt die Tönffery / ſind andere Sec⸗ ten den mienſchen / werdendo von jnen felbs zer fallen: ſind ſy aber Goit / ſo wirts Fein ſtraaffen noch toͤden erweeren. Da⸗ rumb folman in ſachen deß gloubens alles gon laſſen / vnd nüt firaaffen. Antwort. Biemit wurde alle regierung / ſchutz / ſWirm / vnd ſtraaff abgethon / vnd allem vngerechten gwalt / ja mũtwillen / die thür vfgethon. Dann wie vnbillich vngerechte ſachen ein ſtatt oder land überfielind / möchte man allwäg alfe fagen/ Iſts Gott /fo wirts Haben ein fürgang: ifts nitoß Gott/fo wirts von jinfelbs vfhoͤren: darumb laß man Die ſach nun bär gon / ꝛc. Daß aber ſoͤmlichs Gottes will vnd ordnung garnit ſye / ſicht man in der gantʒen beili ge Goͤttlichen gfebeifft. Darumb find die wor Gamalielsnit ein gfag/od ein undt⸗ licher Bericht wie man allen zyten ſich gegen falſchẽ leereren arsü warend Vie Apoſtlẽ nit falſche leerer) halten ſolle / ſon⸗ der was er hie fürgetragẽ / hat er allein diſer zyt für diſe gegen⸗ wirtigen ſach fürgetragen / vnnd endtlich nun daruf geſaͤhen / daß er die Apoſtlen mit dem laͤben daruon Brächte. Welcher nun die wort Bamaliels wyter vßſtrecken / und anderen Yin gen gebꝛuchẽ wil/ der wirt in allerley ungergmpre fachen falle, 7. Die Apoftlen habend nie das wältlich chwaͤrdt ange» rüfft / ond von Reiferen oder Oberfeiten Begärt daß ſy Secter ſtraafftind / vnd babend nütdeftminder mit piedigen das Kuan gelium in alle wäls gebracht : Yarum fölle ouch noch hüt By rag allein das predigen in Ver kirchen Blyben/ vnd ſollind die Obe- ven Feine Secter ftraaffen. Antwort. Grad diſen gegenwurff habẽd die Donatiſten eben in glycher form fürgeworffen dem heilige Auguftino/ weldyer in ouch nach Ver länge verantwors tet hat/Befonders Epift.so. ad Bonifac.com. vnnd geſpꝛochen / Es ift den zyten der Apoſtlen ein andere geweſen / vnnd iſt duch yetzund viſer zyt ein anders. Dañ der zyt der Apoſtlen hattend ſich die fürſten noch nit an Chꝛiſtum ergaͤben / ſonder firittend noch wider jn: yetzund aber ſind ſy / nach lut der pro⸗ phecien / in ie kirch Chꝛiſti kom̃en: darum dienend ſy dem Her ren in der kirchen nit allein als Chriſten menſchen / ſonder ouch als Chꝛiſten Oberkeitẽ / mit mandaten / gebieiẽ / verbieten / ſtraaf / dützen vnnd ſchirmen. Daruon hab ich daoben in diſem tb am · cap. geſchꝛiben. Derhalbẽ ſagend wir yetzdan ouch / diewyl die Oberkeuen Ebriften worden find/föllend ſy / nach jrẽ Befolchnen ampt / dem Herren in Ver kirchen dienen mit vfrich 2* PR | ten

Sas fünfft dich, 168

ten vnd ſchützen deß güten/ond ftraaffen deß Böfen. * 8. Die war kirchẽ Chꝛiſti hat die eigenſchafft / Barby ale die Die kireh Chr recht kirchen Ehaifti erkeñt wirt / daß ſy verfolgung duidet oder Min wer lydet / vnnd ſy nit ſelbs verfolget. Verfolger ſy nun nit / ſo volgt folgernin ye daß die nit ein rechte kirchen ſye / in welcher die Oberkeiten Vie Toͤuffer vnd andere Secter durchaͤchtend mir fahen / thüro ‚nen/ftraaffen/zc. Antwort. Diſen gegenwurff / vnd grad in di⸗ fer form habend abermals die alten Widertoͤuffer die Donati⸗ ſten dem heiligen Auguſtino fürgeworffen / welchen er ouch in obgemälter Epiſtel verantwortet hat vff —— gſtalt / Weñ das allein die recht war kirchen iſt / die duraͤchtung lydet vnnd nit thůt / ſo frag ich ſy / was Sara für ein kirchen bedütet habe / vnd ob nit Paulus Galat. 4. züge / dz ſy das Bild der war zen rechten kirchen geweſen ſye? bat ſy aber nit duraͤchtet vnnd —* die dien Hagar / welche was das vorbild der falſchen kirchen? Hat dann nit die war kirch durchaͤchtet vnnd weruolger? Ja fo es eigentlicher beſicht / hat Vie dienſtmagt Dagar / die Saram mit jr ſtoͤltze und hochfart mer vernelger/ dañ Sara die dienſtmagi mit dem ſy Hagar zempt hat. Sañ Hagar thet Sare gwalt und vnrechi / Sara aber züchtiget der DBagar Demnach frag ich / wenn frömme lüt nie⸗ man durchaͤchtend oder veruolgend / ſonder allein veruolgung /weß dann die ſtimm im Pfalter ſye / da geſagt wirds/

ch wilveruolgen vnd nadhjagen minen fyenden / vnnd fy ers Pfat. 10. wtfchen / vnnd nit ablaffen oder wıderfeeren Biß fy abnem̃end. Darumb weni wir Vie warbeit Befennen vnd fagen wöllend/ IAwe verley ver fo ift ein gerechte veruolgung/mit deren die frommen veruol: 2eSramn ein gend die vnfrommen : vnnd ein vngerechte durchaͤchtung mit Ingerechte. deren VieBöfen die fromen in der kirchen durchaͤchtend. Yhi- - -- ne Befdyicht / Daß die da irrend / von Ver irrthumb abgewendt werdind : diſe aber / daß ſy in irrthumb fuͤre. Vnd was mer in erzelter Epiſtel volget. An einem anderen ort ſchrꝛybt Auguſti⸗ nus / Die Donatiſten bringend vmb die ſeelen / die ſy nfürend in ewigen t0d: nd ſy Flagend fich / wenn man (ymit dem zytli⸗ «en 108 ftraafft.

2. S.Martin/der ſaͤlig Biſchoff / hat mit etlichen Biſcho⸗⸗ Rau fen ein zyt lang darumb Feine gemeinfame haben woͤllen / daß man Secter hattend by dem Keiſer Maximo / daß er nd ren Emodium für geſetzten Trier / Pꝛiſeillianum den kaͤtzer mit vprchlıeffen cilichen finer mithafften hatt richten laſſen. Darum̃ ſoltind die ſtaaffie.

3 u

Wider die Widertöuffer Predicanten nimmer daran ſyn / daß Vie Oberfeit yemants in glonbene ſachen fraaffte. „sohn Daß Emodius Starte nogt oder Oberberr in deß Keiſers nam̃en Trier Pꝛiſcillia⸗ num vnd etliche finer michafften mit dem ſchwaͤrdt richtẽ ließ / thet er groſſen vnuermydenlichen vrſachen / daß wo ero nit getbon/nit recht gethon heite. Dañ ſy groffer üblen vnnd miß⸗ tbaten überzäget vnnd ſchuldig gfunden warend / ale dag ſy Gnoſtici / vnreine thaten t d. Daß aber ſomli⸗ chen lüten der heilig Martinus By dem Keiſer fürgehebt / vnd mit den Biſchoſſen Ithacio / Magno / am vnd anderen tibel friden worden/ mag finer überſchwencklichẽ guͤte ben werden / vnd daß er domals filicht C fo nit andere ouch mitgelouffen find I noch Ver meinung gewäfen ift / deren etwan der heilig Auguftinus such wie obgemeldet / daß man niemant ſdite mit rühe zwingen / ꝛc. Da er aber here nach grundtlicher bericht / eines anderen geſinnet ward: wie fry lich ouch die anderen Biſchoff Trier vnnd daumb warend. Dañ daß ſunſt Seuerus Sulpicius in ſiner hiſtoꝛia anzücht / als ſolte es vnerhoͤrt vnd nüw ſyn / daß ein waͤltlicher oberer ſich der kirchen haͤndlen vnder zuge / wirt durch die thaten Conſtan tini vnd anderer Chꝛiſtenlichen Teyſeren vnd oberen / ſo vo: den ſelben zyten Aa babend / gnügfam widerwifen/ daruon bieruo: im 3.cap.Vifes bůchs gefagt iſt. Zu IE was Pꝛiſcilliani fach / umb deren willener gerichtet ward / wiewol etwas mit finer religion fft / doch mer ein maleficium —— ders: wie es ſich dañ noch hüt By tag begibt / daß in der ſtraaff der Sectern / der vſſeren ſachen fo vil můlouffend / daß man Vie ſach nit allenklich kan ein gloubens ſach raͤchnen. anfotam 10, Schaͤdlich iſts der feel deß irrenden menſchen / wenn er —— ee dann er ſich gebeſſeret hat / vmb fin übel / getoͤdt wirt: darum̃ 9 ſol man Ver beſſerung erwarten / vnd nit toͤden / damit d menſch nit an feel und iyb verdaͤrbe. Es begibt ſich vil daß ein men yerzdan in ſchwaͤrem irrthumb ift/Bald aber daruon wi abftadt unnd raͤchtſinnig wirt : wie es mit Auguſtino ergieng / welcher etliche jar Manicheiſch was / hernach aber ſich Befart/ vnd wider die Manicheier ſchreib. Antwort) Soͤlte diſer gär genwurff gaͤlten / fo müßte die waͤltlich Oberkeit ouch keinen moͤrder / rouber / vfruͤrer oder anderen übelthaͤter nim̃er fonder warten biß ein yeder Büß thaͤte vnd from wurde. Deß wurde fich mencher 36 Gott nit wöllen ſchicken / nun daß = n

innit richtete) unnd müßte man alfo yederman läben und thůn en/fines gefallens / one alle ftraaff: das doch ch wis der Gottes ordnung iſt. So ift vnſer meinung nit / das wo hoff nung der beſſerung iſt / vnnd perſonen ſind / wie Auguſtinus was / man fürfaren ſoͤlle mit rühe / oder daß man fälle alle vnd yede irrthum̃ / einfaltige lüt / vnd boͤß verſtocket verfürer/ glych ſtraaffen / es müß und fol bie By dem richter / in Ver ſtraaff / ein maaß oder beſcheidenheit vnnd vnderſcheid fyn : von welchem

yezund ouch etwas Berichte volget. Mit was vnd vnd die a einen

igion wägen bens aaffen / vnd moͤge vnd ſoͤl⸗ * vnd rn van j

Ft was fürforg/flyß/ernft/ / wyßheit und beſcheiden Pnkrhene | \ | heit / der richter/ Bife jm von Gott Befolhnen firaaff/ Heic ftraaffen.

füren vnnd maffigen fölle/ hab ich ouch anderfhwo

angezeigt / daß man im ftraaffen fömlicyer lüten in

Verreligions ſach /ja gar güten vnderſcheid halten müffe:erftlich Ver perfonen: demnach Ver irrthum̃en: vnnd lerft ouch Ver ftraaffen. Sann in den perfonen deren die da ir⸗ rend iſt groſſer vnderſcheid. Etliche find Vie rabinen und raͤdli⸗ Vnderſchew fürer der falſchen leeren / die gantz halßſtarrig / ſtoltz / trutzlich / in perſonen · kybig vnd traͤffenlich fraͤffen find / dar vil glychßnens vnnd ——— koͤnnend / vnd darumb ouch wundbar geſchickt find zum verfuͤren / beſonders fo ſy ouch ein ernſthafften war» del fuͤrend / nüt dañ geiſt heiligkeit aatmend vnd ſůnfftzend / darzũ erſt ouch thüre hohe wors/ erſchrockenliche troͤꝛwun gen trybend / daß yemanis meinen ſoͤlte / es waͤrind ſoͤmlich lüt mer dañ RER Apoftlen grad yezund vg dem himmel haͤrab gefallen. Veren etliche / wen fy glych wol mit dem wort Gor tesjrer irrthum̃en überwunde werden> / blybẽd ſy doch halß⸗ ſtarrig vffjrem ein mal Ser irrthum̃ / wychend dens nocht umb fo vil / daß ſy der Oberkeit zůſagend / dz ſy jren glou ben woͤllind jnen ſelbs behaltẽ / und den niemant leeren / ja nie⸗ mant darzũ ziehen. Welche aber alſo geſinnet ſind / vnd haltend was ſy zůgeſagt habend / moͤgend für vnd für baß bericht / mit Ver zyt gewunnen werden / daß man an jnen nit verzwy⸗ flen fol. Etliche aber verharrend nit nun mit vnüberwintlicher hartnaͤckigkeit in jren gefaſſeten irrthum̃en / ſonder ſy aa

“Wider die Widertoͤuffer / vnd über allen Bericht und daß fy der irrthumb überwaune- den ſind / ſchirmend fy Die irrthumb / vnd fagend erft darzů / die woͤllind ſy bekennen allenthalben / vnnd ſy predigen vnd leeren mengklichen / vnangeſaͤhen gebott vnd verbott. Dann Gott be jnen gebotten fömlidyen glouben zeuerkünden / vnnd in Vie waͤlt bringẽ / das ſye glych mit fuͤgẽ oder vnfuͤgen / das woͤl lind ſy thůn / vnd darzů ſetzen jr lyb und laͤben / wid alle Ober⸗ Feiten / vnnd wider alle Vie jnen widerſton wöllind. Soͤmliche als gewüffe verderbnuſſen Ver kirchen / Ver religion / vnd aller üten regimenten / ſol und müß man By güter zyt vnnd mit als Ei ernft abftellen / zäfmen oder pafchgen / damit jr verfürung nit vmſich fräffe wie Ver Fräbs / vnnd vil fommer lüt ynwick⸗ le/verfüre vnd verderbe.

Dargaͤgen find aber etlich / Vie nitrabinen / vorftänder und verfürer/fonder ſchlaͤcht einfalt lüt / welche von Venen affen» thüreren Betroge vnd verfürt find / vnd yezund mer irrend vg vnwiſſendem yfer/vund vnuerſtand / dañ vg boßheit. Soͤm. liche find bin und har in den kirchẽ / da jnen das Euangelium Eb:iftinit gepꝛediget wirt/fy es aber gar gern hortind / diewyl fy an Ver ungerächten leer und ſchandtlichẽ läben jrer ſeelſorge renein er mißfaltragend / und Veßhalben ſuͤchend wo ſy das Euangelium finden möchtınd / dardurch fyerwan under die Töuffer Fommend / da fy doch noch Feinen vnderſcheid has bend zwüſchend dem Euangelio der Toͤuffery / vnd darum ouch deſter ringer Betrogen- und verfürt werdend. Dann wei Pie Töuffer die groben irrthumb Ber leer im glouben/ und Vie wüften lafter der wält/in jren predigen fchältend/gefalt es ſeer wol den nüwen zübdzeren. Da aber die Töuffer mithinzů je ſchaͤdliche Töufferifche leer auch fürend/ ſchoͤnend rümend/ faffend denn Vie gedachten unberichten lür das gifft ouch und werdend Töufferen./ Vielieber waͤrind raͤchte Euangelifche lüt worden. Mit ſoͤmlichen ift frylich mitlyden haben / vnnd gar nit mit jnen rühen noch gaben. Man ſol ernſilich Gott für ſy bitten / ſy trüwlich berichten / vnd wol leeren / daß ſy den raͤchten glouben verſtandind / ouch vor ougen den Toͤuffe⸗ riſchen irrthumb ſaͤhind. Vnd ſo ſy ſich dann berichten laſſend / ſol man jren verſchonen: wo ſy ſich nit grad vnd in yl berichten laſſend / ſol man aber mit der liebe gaͤgen jnen handlen / ob ſy moͤchtind gewunnen werden. Derglychẽ ſind ouch etliche ein⸗ falte lüt / welche bewegt durch jrer Suangeliſchen predicanten

vnge⸗

Das fünfft Bůch. 170 vngefbickligFeit in der leer vnd in dem wandel/onwilligmit © jnen werdend/bienäbend den ernftbafften wandel Ver Töuffee ren( doch die glychßnery it wüſſend / noch ſich jrer ſchaͤdlichen irrthum̃en verſto dOſaͤhend / vnd jnen ynbildend / in der Toͤuf⸗ feriſchen kirchen ſye nut dann vnd ſaͤligkeit / vnnd da⸗ rumb Coufferen werdend/ mit den ſelben fol und muͤß man ouch nırrüben noch gaben. So ſind andere welche im grund nit Wider ouffer find / doch bäfftigen mißfaal habend an der waͤlt üppigkeit vnd lychtfertigkeit / vnd darumb haͤfftig ankla⸗ gend ſchand vnd laſter / vnd dannenhar von mütwilligen luten —e genennt oder geſcholten werdend: welchen bil⸗ lich Fein leid fol zugefügt werden. Vnd fo vil ſye geredt von dẽ vnderſcheid der perſonen. Darnach iſt ouch under den falſchen leeren und meinungen Vnderſcheis ein groffer vnderſcheid / vnd etliche ſchwaͤrer dann die anderen, ım der falfchen Eilich find fo gar goitloß / gottsleſteriſch vnd ſchandilich / daß * ſy ouch nit nennen ſind / ich geſchwygen dulden: dergly⸗ chen ſind alle die leeren / die richtig wid Gott vnd ſin maieſtat / wider Vie heilige Dryfalti geit / wider die Gottheit menſch heit und erlöfung unfers Herrẽ Chꝛriſti FJefu/zc.ftrytend. Alfo find etliche leeren und meinunge welche reichend vnd dienend zertrennung vnd verderbung Ber heiligen kirchen / ouch vfrüren vnd zerftözung wol geordneter regimenten / wo man nit By güter zyt darzů ehür vnd weert. Dann 9a fol vnnd müg man bandlen mit groſſem ernft / ond vor allen dingen mitbeis ° ° "" ‚serer Goͤttlicher geſchrifft erwyſen / daß die irrehumen dergee ° " ftalt und in der warbeit alfo gottsleſteriſch vnd vntraglich / der Firdhen verderblich / und dern regiment unlydenlich und vfrüs riſch fyend/wie fy anklagt werdend. Vnnd wenn ſich Yann mitt ttlicher warbeit ſoͤmlichs erfunden hat / die Betrieger ver rer überwunde find/fomag man dannethin fömlıche gotts⸗ lefterer / zerftözer der Firchen und güten regimenten/ mıternft vnd nach gelägenbeit Ver ſach ftraffen. Darnaͤbend find erliche ** irrthum̃ vnd meinungen / mit welchen Gott weder geleſteret /

noch Vie kirch zerrüttet / ouch das gemein regiment / gemeiner

frid vnd wolſtand nit zerſtoͤrt wirt: die ſelbẽ mögend milter /

nit grad am laͤben geſtraafft werden / doch daß yinerdar güter

bericht mir gange / und one Bericht der warbeit mır gwalt von

Chriſten Obern nüt gehandlet werde. Ond fo vıl fye gefagt von

dem vnderſcheid der irrthum̃en und wıd IPA MEER ge. ' y

«

“Wider die Widertöuffer

Droafhed Zum letſten müßvolgen vB dem Bas gehoͤrt iſt / daß ouch in der ſiraaff · groſſer vnderſcheid ſyn fol müß in der 2 ſelbo. Welche gotts leſterer / der kirchen verderber / vnnd gemeins regiments erſtoͤrer ſind / jr übel für das nit haben achten woͤllend /

z es aber im grund der warheit iſt / ſond hartnaͤckig jren irr⸗ thum̃ behoupten / vnd darum̃ von jrem zancken vnd gieſſen res giffts nit abſtond / ſonder das in yederman pflantzen woͤl⸗

lend / moͤgend am lyb vnd laͤben geftraafft werden. Daruß vol⸗ get aber ouch nit / daß darum̃ ein yetlicher irriger menſch ſoͤlle an lyb vnd laͤbẽ geſtraafft werden. Ringe irrthum̃ ſollend ring ezüchtiget werde. Was mit wortẽ und troͤnwungẽ mag ver

eret werde/das darff Feiner rüber? firaaff. Es fol müß

in allen Bingen ein maaß fyn. So hat Vie Oberkeit Büffen oder aͤltſtraaffen / —* gefencknuſſen / in welchen man die ver

er vnd verfuͤrten bewarẽ mag / biß ſy gſchlachter werdind / vnnd mit jnen handlen gůilich laſſind / oder fo ſy wol bewaret / daß fy darzwüſchend jrerud nieman anryben und ruͤwige lüt betruͤben moͤgind. Aber billigkeit vnnd wyß heit / wirt fromme richter wol leeren den vmbſtenden abnem̃en / wie fraͤche trutzliche verfürer)/ vnd wie die armen verfuͤrten leiten oder ſtraaffen ſyend. Der from̃ wirt das alles anrich⸗ cten Ver eer Gottes / erhaltung vnnd vfbuwung der Firs chen / heil viler ſeelen / vnd rũw / frid vnd wolſtand from⸗

Manleert ein Flle * dlung iſt ũ verſton / daß aller diſer handlung iſt yetzund gũt verſton / daß wir BEN mit difer rechtmaͤſſi ne u fer firaaff / vffniemante vn⸗

ſchuldigs bluͤt / als blůtdurſtig blůthünd / tringind / ſonder das fürtragind das Gott gefellig / ſinem wort genom̃en / vnd al ler gerechttgkeit und billigkeit gemäß / darzů ouch Ver kirchen —— nutzlich vnd notwendig iſt. Daß aber etlich redend / wir gaͤbind mit diſem billichẽ oder ſchirmẽ der ſtraff das ſchwaͤrdt allen denen erſt recht in die hend / welche on das vorhin E⸗ * gabend uangeliſche lüt durchaͤchtẽd toͤdẽd / yerzdan aber noch gri miger toben werdind / thuͤnd ſy vns gwalt und —— ein dic hend, von deß waͤgen daß ſoͤmliche das (hwärdemißbzuchend/ Fön nend wir nit ſagen / man ſoͤlle das ſchwaͤrdt gar nit Biuchen. Etlich mißbzuchend den wyn / jnen und ander lütẽ groſſem vnd gwüſſen verderben / ſol man aber darumb kein wyn trin⸗ chen ? Wir billichend keins waͤgs das durchaͤchten deren / die Bas Euangelium / gůte ſachen / vnd RENTE ten

| Das fünfft Bůch. r tend / wir ſagend daß es vnrecht / vnnd ein ſchwaͤre groſſe ſünd ſye / die in him̃el vmb raach ſchrye / wenn die Oberfeit den glou⸗ ben / nit den vnglouben: die warheit / nit die vnwar heit: die one ſchuld / nit ſchuld: das gůt / nit das boͤß: Vie gerechtigkeit / nit Vie vngerechtigkeit / ſtraafft. Die ſelben vermanend wir durch Vermanung · Gottes gnad vnd erberm̃d / vnnd durch das gerecht gricht vn⸗ ſers Herren Chꝛiſti / welcher ſchier Fommen wirdt richten üs ber die laͤbenden vnd todten / daß ſy nit ſo ſtraͤng die Euanges liſch warheit veruolgind: daß ſy ouch nit / wen ſy frome Kuan⸗ geliſche lüt in gefencknuß bringend / die nit Toͤuffer ſind / doch vnder dem namen der Toͤuffern / das iſt / als ob ſy Toͤuffer waͤ⸗ rind / zum tod fuͤren heiſſind. Wenn jr dieben richtend / rich⸗ send jr ſy nit under dem namen Ver moͤrdern: ein yeden den jr richtend / richtend jr vnd ſiner bekañten übelthat. Sarum foͤꝛch tend Gott / verſchonend deß vnſchuldigen Blüts/ als Vie jr ouch in kurtzem muͤſſend für den richterftül Chriſti geſtelt werden / vmb alles das raͤchenſchafft gaͤben / das jr hie am gricht Got tes / im ampt det Oberkeit / gerichtet habend.

Nun mer aber iſt cs an dem / dz wir mit der warheit güs Daß Chnſil⸗ ten gründen Goͤttlicher geſchrifft erwyfind/ dz ein Chiftenliche Keikerons far Oberfeit möge fölle/von wägen d Religion / das iſt / gotts · chen woolftrafs leſterer vnd ſchaͤdliche verfuͤrer im gloubẽ / ſiraaffen vnd toͤden. eher

1. Die Manicheer und Danatiſiẽ / Die alten Secter und ver fürer / find der meinung gewefen /d3 man einen yeden Secter fölte ungeswungen und ungeftraafft by finem glouben Blyben laſſen: Sie hat aber Ver heilig Auguftinus mir Goͤttlicher ge» ſchrifft widerfochten vnnd erwifen / daß Vie Oberkeit falſchen glouben wol ſtraaffen mag / ꝛc.

2. Die Oberkeit iſt von Gott geſetzt / hat ouch darum̃ das ſchwaͤrdt von Bott empfangen / dz ſy gmeinen friden / gerecht⸗ tigkeit vnd wolſtand fürdere vnd erhalte / vnnd alle die ſtraaffe / die friden / gerechtigkeit / vnnd wolſtand betruͤbend vnd vmkee⸗ rend. Diewyl dañ Secter/ falſche leerer verfuͤrer gemeinen: friden / vnd wolſtand betruͤbend vnd vm̃keerend / mag ſy Vie Oberkeit ftraaffen an eeren / gůt / lyb vnnd laͤben / ye nach gſtalt der ſachen.

3. Die waͤltlich Oberkeit bat gwalt Gott mit dẽ ſchwaͤrdt richtẽ gottsleſterer / vfrürer/ moͤrder / todſchleger / ſchwartz⸗ Fünftler/bäpenjeebrächer/ vnnd was maleſitʒiſch bändel find/ ſo volgt 95 ſy auch gewalt babe won Gott / of |

feuit.24. Num.i5.

eg.ir.

z2.Paral.ıs. 4. Reg.23.

2. Paral. 34

2.

aral.23.

3. Reg.ı3. 3.Reg.19.

Die Heidnis fchen rdrften von (Hort ers lüchtet / habẽd

in

eligions Li

facgen

"Wider die Widertsuffer

onbüßfertige verfürer / vfruͤrer lefterer in der Religion

mit dem fbwärde ftraaffen. Dann welche verfürer find und Öecter/lefterend Gott und Vie recht leer / zuhend den menſchen von der warbeit zur luge/verderbend feel und Iyb. Dieby wirt merteils funden vfrür/ Zerftözung Ver einigkeit vnnd gürer ſit⸗ ten / vnd 3errüttung güter regimenten / groffe vnruw vnd ver> —— aller dingen.

4. Gott bat ſinem volck heitere gebott gebẽ / wie es ſich ſoͤl⸗ te halten mit Sectern und verfuͤrerẽ / das ıft/ mit denen / die da wurdind das volck woͤllen trennen vnnd abfuͤren mıt einer an» deren leer dañ es von Gott empfangen bat / welche off den ei⸗ nigen Bott fuͤrt. Die felben heißt er töden. Darum beſaͤhe man geſatz Deut. iz vnd 17. vnd i8. da ge memants gedenckẽ

an / daß Gott vnrechts zůthůn / vnnd das jm wider ſye / ges botten hab. Es bat ouch Gott hernach in ſinem geſatz geheiſſen Ben gottsleſterer / ouch Ver vg verachtung vnnd verruͤchte den Sabbath brꝛach / mit dem tod ſtraaffen. Hieby iſt niemã verboꝛ⸗ gen was die heiligen regenten / künig / prieſter vnd pꝛopheten in diſem fal thaatſich gehandlet habend: als wie ſich die Fünig Aſa Joſias in jren reformationen: was Ver prieſter Foiada gegen der Athalia gehandlet / ouch was Ver prophet Delias den Baals Pfaffen gethon / wie Heliſeus den Fünig Jehu geſalbet hat / welcher hernach den künig Achab / ſampt der künigin Jeſabel / vnd dem gantzen gſchlaͤcht / mit den Baa⸗ liten / mit dẽ ſchwaͤrdt / Gottes geheiß / vnd mit Gottes groſ ſem wolgefallen / vertilcket hat. iſt hieuor gnügfam anzeigt welcher gſtalt das gſatz ſye abgethon / vnnd das alles das den glouben vnd liebe belangt / wie ouch diſes ſtuck von der ſtraaff nit ſye abgethon: ja daß das gſatz gaͤben ſye den vngehorſamen ———— andern übelthaͤtern ſy ftraaffen. Dz ouch

ie alten heiligẽ Gottes diener / welche geweſen ſind regenten / ein volck in einer kirchen mit uns fyend.

s. Es babend ond nit allein Vie Oberen vonder dem volck Gottes fömliche ftraaff gefürt/ fonder ouch die gwaltigen Füs nig vnd monardyen onder den Heyden / die von Bott erlücht/ Ver Religion halb / ftrenge mandat habend vßgon laffen : als

das wir läfend Qaniel.3. daß Nabuchodonoſor ein mandat ha⸗

be laffen vßgon / geſprochẽ / So ıft nun das min gebort: Wel cher under allen voͤlckern / was ſpraach die ſyend Yen Bott Sa

diach / Meſach und Abednego leſteret / der fol getoͤdt /

gr o »

| Das fünfft Bůch. 74 huß zerſtoͤrt werden. Im 7. cap. deß Buͤchs Eſdꝛe laͤſend wir in dem mãdat deß groſſen künigs Artaxerxis alſo / alle die

nit mit flyß thůn werdẽd das gſatz Gottes / das gſatz deß nigs / die föllend jr vrteil vmb Ver thaat willẽ haben / es ſye zum tod / oder in Vie acht / oder Zur Büß am gůt / od in gefencknuß / ꝛtc.

6. Vber das allles hat man ouch / daß die heiligen Die Apoſtlen vngehorſame in Ver kirchen vnd widerfpännige dern glouben —— Bu geſtraafft habend / wie ouch hieoben anzogen worden / mit lybs vnd von waͤ⸗ vnd todts ſtraaff.Dann cs weißt mengklich daß Petrus Ana⸗ ee Sr niam vnd Sapbyram getödt/onnd Paulus Elymam geblendt vas wort Gor bat. Daß vnſer widerpart ynredt / Das habe Vie Oberkeit nit tes geſtraafft. gethon / ſonder die Apoftlen/ bꝛicht vnſerm fürnemmennüt ab.

Dann habend es die Apoſtlen doͤrffen thůn / beſonderm Bes felch Gottes / die aber mithinzů ein anderen befelch gehebt ha⸗ bend / wie vil mer doͤrffends thůn die Obern / welche ein gmein befaͤlch Gottes empfangen habend / mit dem ſchwaͤrdt zü⸗ ſtraaffen? Sagend ſy / Die Apoſtlen aber habend das ſchwaͤrdt nit gebꝛucht / ſonder das wori: antwortend wir / daß an dem nüt lige welcher maß der todt beſchaͤhe / mit worten oder ſtreichen / mit traͤnckeren oder anderen mittlẽ / Toͤden iſt toͤden / welcherley gſtalt ſoͤmlichs beſchaͤhe. Ein mal ſind Ananias vnd Saphyra getoͤdt. Sagend fy/ Vie Apoſtlen habend vmb diſe jre thaͤat ein beſondere ynſpraͤchung zantwostend wir / wie aller erft/ daß die Oberkeit ein offnen/ gemeinẽ / geſchribnen Bott har langenden empfaͤlch habend / ubelthaͤtige lüt / mit dem ſchwaͤrdt ſtraaffen. Sagend ſy / Die Apoſtlen habend die erneñten per ſonen nit geſtraafft von der religion oder gloubens ſachen waͤ⸗ gen: antwortend wir / die Geſchichten der Apoſtlen zügend hei ter daß Ananiæ vnd Sapbyra fach ſye gewäfen ein luterer kir⸗ chen handel / vnd daß Paulus Elymam geſtraafft babe und ge⸗ ſagt / O du Tüfels kind / der du vollen biſt alles liſts vnd aller ſchalckheit / vnnd ein fyend aller gerechtigkeit / hoͤrſt du nit vf verwirren die raͤchten waͤg deß Herren? Waͤr Fan bie nit ſaͤhẽ / daß der betrieger aͤben darumb geſtraafft worden iſt / daß er vollen liſten vnd vngeraͤchtigkeit nit hat woͤllen vfhoͤꝛẽ die waͤg deß Herren verkeren? Fragſt / Diewyl d raͤcht Oberherr Ser⸗ gius Paulus der Landtuogt da zůgaͤgen geſtanden / vnnd das alles angehoͤrt / warum̃ Paulus den Landtuogt nit vil mer ver manet habe / diewyl er ein Öberer fye/fölleer den Elymä ftraaf, fen? Gaͤbend wır antwort / So es Paulus eigner ihaat ſelbs

Widerdie Widertoͤuffer

chũt / iſts vil gröffer Yan wenn ers hette gebeiffen den Landt⸗ uogt thůn. Dann Ver Landtuogt ſach / daß alles das das Pau» lus da wider Elymam handlet / beſonderer Gottes krafft / vnd keines menſchen befaͤlch hãdlet: daruß kondt er yetzund ſchlieſſen / daß Gottes willen was / daß man gotts leſterer / ver⸗ fürer / widerſpennige vnd trenner in der religion fölle ſtraaffen vnd abtriben. Vnd was bedarff es hie viler worten vnd lang⸗ wirigs diſputierens / find Vie Oberkeiten nit von Gott geſetzt / birten über das volck Gottes? Alle gefchrifften zügend / daß fy birten Ver völckeren fyend. frag ich / ob das güte Fre vnnd trüwe birten fyend / Vie wölff Abend Vie —38 ryſſen vnnd zerſtroͤuwen / vnnd da die hirten wol weren moͤch⸗ tind / vnnd Vie woͤlff abtryben / daß ſy das nit thůnd? Darumb ermaͤſſind alle die der Oberkeit das ſchwaͤrt gägen den Se cteren/oß den benden nemmend/ worzä fy die Oberen Bıingen wöllind. Es ſyend ouch alle fromme Oberen gewarnet / daß ſy ſich nit dahin bringẽ laſſind / daß ſy Vie wölffin Ver herd Chꝛiſti wuͤten laſſind / vnd damit das gricht Gottes vff ſich ladind. Die Chriſten⸗ 7. Die Chꝛiſtenlichen Keyſer Conſtãtinus / Gratianus / Va⸗ in x ar, lentinianus/ Theodofius / Arcadius / Honorius / Valentinus ter harinreli- vnnd Marcianus / ouch andere mer / habend durch jre ftränge gions fachen mandat verbotten alle vnchriſtenliche / dem wort Gottes wider machı und wertigeleren und baten / als daß ſy jren Amprläten/ Fürften/ geſtraafft. Landtuoͤgten und Oberkeiten im rych Befolhen habend / daß ſy alle abgoͤttery abſtellen / die goͤtzen tempel beſchlieſſen / niemãts mer daryn / den gottsdienſt mit opfferen volbringen / kõen laſſen ſoͤllind / daß alle Secter / als die Manicheier / Donariſtẽ / Arrianer / Appollinariſten / Eutychianer vnd alle andere / ſampt jren leren / nit ſollind geduldet werden / daß man jnẽ die Tempel oder kirchen naͤm̃e / ſy nienen ſich verſamlen laſſe / daß man jre bůcher verbrenne / die ſy behuſend / ran vnnd ynziehend ſtraͤng ſtraaffe / 93 man ſy Vie vngehorſamen Secier ſtraaffe an eer / an gůt / an lyb vnd läben/mit verſchicken ins ellend/ vnd in ander waͤg / Damit den liblen erwert werde. Wär luft hat jr felbs mandat/ gebott oder verbott läfen / Ber finde ſy in dern Reyfferlichen rädhten in Cod.lib.ı. tit.s. dehxrer,de Manich, & Samar.item tit.ıı. facr.pag, ©, Auguftin ztiger ouch gnügfam im ii. Tract.in Ioan, daß ʒů finen zyten die Chriſtenlichẽ regen⸗ sen die Donatiſten / die alten Widertoͤuffer / an lyb vnd laͤben ge ſtraafft habind. Dann er alſo ſpꝛicht / Nabuchodonoſor Ver * g

R De fünfte Bůch. 173 nig bat Gott die eer gäbe / dz er die dꝛy jüngling vg dem fhür nn bat / wie vil mer föllend Vie Ebuiftenlichen Oberer/ die durch Chriftum vom helliſchen fhür erlößt worden ſind / die eer Chꝛiſti retten vnd fürderen 2 Vnnd Bald darnach redt er wyter von Donatiſten / vnd ſpricht / Vnſere widerfächer woͤllend an⸗ dere ſchedigen / aber glychs von anderẽ nit lyden. Dañ ſaͤhend was ſy chůnd / vnd was ſy dargaͤgen lydend. Sy toͤdend die ſeelen / vnd werdend aber dargaͤgen allein am lyb gepyniget. Sy bꝛingend vil in ewigen tod / vnnd klagend ſich daß lyden An en zytlichen tod / ꝛc. Vnd Vietoyl wir nun mer gnůg⸗ ſam der Töufferen leer in jrem 20. artickel begriffen / verworfe fen vnd vnſere erklaͤrt / befeſtnet vnnd erhalten habend / farend wir für den ꝛi. artickel and hand nemmen.

Dein Chriſtenliche Dberteit ſchũtzen ſchit men jre vnderthonen / wol kriegẽ moͤge: vnd d3 Ehri ſten vnderthonen jren herrẽ beholffen vnd in kriegs⸗ noͤten gehoꝛſam gewaͤrtig ſyn ſoͤllind. Caprao.

Yi dem z1.artichel wie in allen anderen articklen / Bes Du Chriften dd langend den waͤltlichen gewalt / Beroubed die Toͤuf⸗ —— fer abermals die Oberkeit jres ſchwaͤrdts / vnnd die 24 frommen biderben lüt allenthalben alles ſchutzes ſchirms / jnen von Bott vergonnen geordnet. Dañ ſy ſagẽd / Chriſten weerind ſich nit / darum̃ kriegind ſy ouch nit / vnd gehorſam̃ind darinn Ver Oberkeit nit: ſetzend alſo zwen uncten / den erſten / Chriſten kriegend vnnd weerend ſich nit: * anderen / wenn ſy von der Oberkeit zum krieg geforderet werdend / ſollind ſy nit gehorſam ſyn / ſonder gar nit kriegen. Den erſten teil diſes jren artickels befeſtnend ſy / mit dẽ gſatzt Gottes / Du ſolt nit toͤden: dẽnach ouch mit den worte Chrifti/ Zr ſoͤllend dem boͤſen nit widerfton: vnd weni dich einer an din rächten Baggen ſchlecht / ſo heb jm Ben anderen dar. Item / daß Petrus wol zuckt im garten vnd ſtryten wolt / Herren aber geheiſſen worden fin ſchwaͤrdt ynſtecken. Diewyl wir aber hie⸗ noꝛ vff alle vnd yerlicye yetzt angezogne ort vnd zügnuſſen Ver ſchrifft / geantwortet habend / —2 wir es by dem ſelben N Iyben: und fagend Furt / dz alleangezogne ort / das nit Bewä (en gemeine frt rend / das die Töuffer Bewären vermeinend. Demnach zü⸗ hend ſy an die pꝛophecy Iſaiæ von der kirchen / in welcher die voͤlcker werdind jre ſchwaͤrdter pflůgyſen / vnnd jre pi a1,cap. Ilaix.

Wider die Wivertöuffer.

ſichlen machen. Dañ es werde Fein volck wider Bas ander das ſchwaͤrdt zucken / noch wyter Friegen lernen. Da werdind die woͤlff by den laͤmmeren wonen / vnd ein junger knab wirt Fels ber vnd jung löuwen mit einanderẽ tryben: kuͤ vnd Bären wer⸗ dind in einer weyd gon. diſer prophecy ſetzend yetzund die Töuffer alles was hin vnnd har in den nüwen Teſtament von friden / von Ber licbe vnd einigkeit gefdpriben iſt. Daruf gaͤbẽd wır antwoert / daß alle Chuſten vnder jnen ſelbs / vnnd ouch mis gcderman/ in der liebe / einigkeit vnd friden fründtlich laͤbend / vnd deßhalb über niemant Bas ſchwaͤrdt zuckend / niemant be leidigend noch bekriegend. Die etwan baͤren vnnd loͤuwen ge⸗ weſen / mit roͤuwe gruſamkeit / ſind vnd dem Chriſten glou ben guͤtig / fründtlich vnd lieblich. Lüt Vie vſſert dern glouben nie zamen zogen habend / ſind in der gmeinſam̃e der kirchen / wol mit einanderen eins: vnd thůt ye einer dem anderen / daß er woͤlte das jm beſchaͤhe. Soͤmlichs alles ſicht erfüllt ſyn / vnd daß co noch täglich in der kirchen Chriſti under den glöus bigen erfüllt wirt. Qiewylaber nit yederman gloͤubig / noch fo gie g vnnd fründtlich gägen dem anderen gefinnet ift /fonder ein groffe wält noch funden wirt / Die one alle liebe vnnd vernunfft/und one alles raͤcht luterem mürwillen vnd fräf- nem gwalt / froine vnſchuldige lüt überfalt / ſchediget / zerryßt vnd ioͤdt / ſo hat Bott die Oberkeit yngeſetzt ſchutz ſchirm —— biderben liüten / die gern Gott / in friden vnnd rũwen ientind. Das alles hat der heilig Paulus ouch alſo / vnnd vff diſe wyß geleert / vnd geſprochen / Vergaͤltend niemant boͤſes mit boͤſem. Flyſſend üch Ver erbarkeit vo: allen menſchẽ. Iſt es müglich / vnnd fo vil an üch iſt / ſo haltend friden mit yederman Cmercke man vff den finn der worten / Iſte ſo vil an üch iſt ) alſo Bag jr üch nit ſelber raͤchind / ꝛc. Rom. iꝛ· Vnnd diewyl aber die raach Gottes iſt / dem wir ſy heimſtellẽ ſollẽd / Gott gibt ſy aber Ver Oberkeit / mit dẽ ſchwaͤrdt / ſo iſt yetzt Vie Oberkeit ſchuldig retten Pie vnbillich getraͤngt werded: ‚wie dann Paulus das felb grad im 13. cap. vjff ober zelte wort / gar beiter leert.

Vnnd hie wil id nüt fagen von den vnnoͤtigen Befäldeten kriegen / in weldye fi vil / vB mürwillen vg Feiner notturfft oder gehorſam̃e verftechend. Ich wil ouch nüt fagen von den vrſachen / vin deren willen die Oberfeiten Frieg füren möged/ oder nit mögend/vnd wie gefarlich es ift Frieg ——

1

ych recht bat / diewyl ouch die felben offt unnd Pick verlosen bed: ouch wıe / nach dem gemeinen ſprüchwort / ein Böfer frid Beffer ıft dann cin güter Frieg. Dann von diſen Bingen als len anderſchwo / vnnd ouch von anderen vıl gefagt ift: das wil ich bie aber vffs aller Furgift Bewären / daß ein Chuſtenliche OberfeitC in der hoͤchſten nor / Va es nit andere gefyn mag/ und weder vorgaͤbẽ noch naclaffen / weder recht noch glimpff ntit belffen mag / dann daß Böfelüt mir gewalr und mürwıllen ein volck verderben woͤllend) pflichtig vnnd ſchuldig ıfl/ nady frem Beten vermögen / jre vnſchuldigen lüt mit Frieg oder Ver notweer retten : onnd daß dardurd Gott nit erzürnt wirt/ als der es nit nun Ver Öberfeit den jren in find wort nach⸗ gelaffen / ſonder ouch gebotten hat. 1. So die Oberkeit Yen gewalt von Gott hat / ale hieuor Chriſtenlich⸗ ugſam bewaͤrt iſt / daß ſy moͤrder / vfrürer vnd ſchadhaffte ehe üt mit dem ſchwaͤrdt demmen mag / deren fyend dann vil oder vnd 1ölieno wenig: warumb ſolte ſy dann nit ouch den gewalt haben mus Kann dem ſchwaͤrdt denen weeren / Vie wol Als ei heiffend/ cum. aber doch die / die ſy Befriegen wöllend / By dem rechten nit . Biyben laffend : unnd deßhalben anders nüt find dann ein vile deren / die offnen gewalt wider das recht vnnd vnſchuldige lüs zegebruchen vnderſtond? Soͤmliche lüt mit der gegäöweer abe _ tryben oder erlegen/onnd vfrürer unnd Begwaltiger mit dem ſchwaͤrdt am gricht oder durch das gericht firaaffen oder riche sen/ift im grund einerley. 2. Vnd fittenmalder Oberkeit von Bott gebotten wirdt/ Daß fy jren vndarthonen ſchirmen fälle die mindern güter /als erb unndeigen/:c. wär Fan dann nıt verfton / daß ewalt noch vilmer ſchuldig ift ſchirmen vnd erhalten Vie böberen vnd mereren güter/als da find religion / fryheit / das laͤbẽ / eer/ ja ſtatt vnd land / vnd alles was der menſch iſt vnd hat: welches alles durch den vnrechtẽ krieg den vnderthonen genommen / vndertriben / vnd grund verderbt wirt. 3. Darumb findend wir / daß ye vnd ye alle from̃en gotts⸗ gloͤubige Oberen / Ftirſten vnd herren wider den vngerechten gwalt krieget / vnd fromme vnſchuldige lüt mit dem ſchwaͤrde oder mit der gegenweer geſchirmpt habend. Abraham vnſer Alnaham vatter / der ouch Ver vatter vnſers heiligen Gloubens genennt krieget. wirdt / zoch mit heeres krafft über Vie vier Fünıg von Orient / ſchlůg ſy durch Gottes krafft / erloßt alſo ſinẽ 4 ..

“Wider die Widertöuffer

andere die mit im gefangen wärend. Vnd diewyl Yafı Ab:chä

krie get bat / folnıcman reden daß eın Chriſt nu Eriegen möge.

Dan Abrabälale obgehoꝛt) ouch ein Chriſt was. Ze bar ouch

Gott ab den rechten norwendigen Friegen fo gar Fein abſchuhẽ gehebt / daß er ouch felbe Pie Friegsordnung und ſatzungẽ ges. machet / vnnd finem volck gaͤben hat / Deut 20. cap. Er wurckt

ouch noch diſer ſtund durch fine diener die Oberen / ale durch

welche er den finen ſchutz vnd ſchirm gibt. Vnnd die geſchrifft

ſagt darum̃ / die krieg ſyend Goit s / er ſtercke die arm Ver ſtry⸗

tende / vnd leere ſy kriegen / er gäbe die hertzen / vnnd nem̃e ſy /

vnd Ver fig vnd alles heil glück im krieg ſye dem him̃el.

Moſes Ver pꝛophet vnd fürer deß volcks Gottes / vnnd Joſue Frieger. deß ſelben volcks von wort geſetzter Hertzog / babend (dwäs re krieg wider die Amorreer vnd Chananuer gefuͤrt / vi Gott

bat ſy gebrucht heil ſinem volck / vud ſtraaff ſiner fyendẽ.

ee Vil herrlicher Richteren find gewefen ın Iſrael die wider dıe Betierbas fyend Gottes ond ſines volcks Vapffer geſtritten / vnnd die ge» bend teget. traͤngten vnd vndergetrucktẽ errettet und friden vnd rüw® gebꝛracht babend. Es habend ſich ouch die furtraͤffenlichen pro

en Samuel vnnd Heliſeus Ver Friegen Beladen. Don den lophiun has Friegen Ver herrlichen glöubigen künigen / Dauids / Afe/ For nok.argıe ſaphats / Rechie vnd anderer / ouch Jonathe vnd Jude Ma⸗ chabei / weißt alle diſe waͤlt / vnd daß jre arbeit die Göttlich ge⸗

ſchrifft hoch und fürtraͤffenlich rümpt. Die habend krieget und

eſtritten für das vatterland / für die war gerecht religion /

ir from biderb vndergetruckt lit / für witwen vnnd weiſen:

Ziegen ein wider gottloſen můtwilligen vngerechten gwalt. Vnd ſomlich —— jr werck nennt die geſchrifft nit ein werck deß fleifhe / wie ye⸗ Bund vnſere Töu er /fonder ein werck Ve gloubens. Ond 9a

rumb hoͤre man yetz ũd die zügnuß deß heilige Apoftels Pause

u / welcher den Hebꝛ.am ıı cap. alfo fagt / Vnd was fol ich

wyter fagen? Die zys wirt mir 36 Fur werden / weñ ich erzel⸗

len föite von dem Gedeon / vnnd Baraf / und Samſon / vnnd Zepbthe/pnd upon dem Sauid und Samuel/ und Ben prophe⸗

ten / welche durch Ben gloubenCfrylicdy durch den waren rech⸗

te glouben / von welchem dann Ver heilig Paulus an dem ort

gi en Bebꝛeern redt) die kunigrych Beftrirten/ Vie gerechrige

eit gewürckt / die verheiſſungen erlanget / die ldͤuwen ra⸗

eben verſtopffet / deß fhüres krafft vßgelöſchen habend / deß

(Hwärdss ſcherpffe entrunnen / vB Ver kranckhei friſch

Dae fünffe Ba. 5 den / im krieg ſtarck geweſen ſind / vnd Lie heerlaͤger Ber from b⸗ den verſagt habend. Vi welchen worten Pauli ouch Bas güt verſton iſt / Vaß wır im Nuwen Teſtament / wie ouch im vierdten Bůch aemälder worden / die byſpil Ber alien glöubıe gen für uns wol anzie hen mögend : daß ouch Paulus gar ver meinung der Töufferen nit gewefen ıft / weldye fagend / durch ER die gegeweer werde vfgebebr das crütʒ Chafli: fo doch Funde: 443 * ib.f bar ıft ioch in der hiſtory Dauids / wıeırug vnnd ſchirm wol Fan vnnd mag By einanderen ſynr man ouch glychs in taͤglcher erfarung Befindt. 4. Der balig Yuguftinus bat etliche zügnuſſen der ges ſchrifft geſtelt / mi denen er erwyßı wıd die Manicheer / dz Frie gen nit vngebürlich ſye. © ne wort wil ich hernach ver zeichnẽ / welche lib. 22.conıra Fauftum Manich. am 75. cap. alfo lutends Er Varff ſich nür Ver Friegen zu verwunderen die Moſeso ge⸗ fürt bar : dann er in den felbigen Gottes befaͤlch nadhgangen/ gehorſam / vnd nit grufam geweſen ıft. Es was ouch Gott nit Was man hal Zruſom / do er jn ſomlichs hieß / ſonder er gab denen den rech⸗ eier sen lon / die jn verdient hattẽd. Dañ was ſchiliet man am Frieg? vun Zefiamiıs- daß die / die funft Baldfturbind / vmkommend / vff daß die in laͤben blybend / herrſchind? Soͤmlichs ſchaͤlten iſt forchiſam̃er / nit glöubiger lüten.Aber begird ſchedigẽ / begird ſich grim̃⸗ klich raͤchen / ein vnruͤwig gemuͤt / vnnd das nıeman verfüs nen kan / ein wild widerſetzen / ſucht oder begird herrſchen / vnnd was deren glychen iſt / die werdend billich im krieg ge⸗ ſcholten / vnd find ouch alſo geſtaltet / daß mans billich ſtraafft. romme güte lüt aber nemmend den krieg an füren wider gewalt / deren die ſich widerſetzend / eintweders Got⸗ tes geheiß / oder das jnen ein ordenliche Oberkeit fömlıdye 2” büt : Yiewylfy in einem ſoͤmlichen wäfen vnnd ftand find/ daß eintweders jnen ſomlichs gebieten / oder Venen / Venen ges boten ift/ nach gerechter ordnung gehorſamen gebürt. Sunſt wurde Fobannes den Friegsläten / Vie jm / daß nn ſy toufft wurdind/Famend / onnd ſpachend / was ſy ihůn ſol⸗ trurgnis vers tind? geſprochen haben / Werffend Vie weer von üdy /ftond ab werttem won dem kriegen / ſchlahend / verwundend und 1ödend nic man. Die wyl er aber wußt / daß fy ſoͤmlichs / ale kriegsliit / ihatend / vnnd darumb nit todſchleger warend / ſonder diener deß geſa⸗ tzes / ja daß ſy raͤcber warend nit jres eignen vnbills / ſonder ſchirmer des gemeinen wolſtands / gab er jnen ort / vnnd

Wider die Widertsuffer

ſprach / Thůnd nieman gewalt und vnrecht / ſonder laſſend ch Awerer földen vernügen. Aber fo der Manicheern bꝛuch vnnd it iſt / Johannẽ leſteren vnd ſchenden / ſo loſind doch > Da rren Fefu Chuſto / welcher heißt Yıfen fold dem Beifer gäden / deſſe Johãnes heißt die Friegelüt ſich vernügen laffen/ end fpricht / Gaͤbend dem Beıfer was dem Beıfer ghoͤrt / vnnd Gott was Gottes ift. Dann darumb werdend ſchatzungen g& ben / daß man in onuermydlıdyen Friegen den Friegelüten den 1d Bezalen Fönne. Ond billich hat Ver Kerr den glouben deß "Youptmanne gerimpr/der da ſprach / Fb bin ouch ein menſch r Oberkeit ondergetbon/ hab under mir krie gsliit / da ich diſem ſag / Bang bın/fo gadter: zumandern/ Bum/foFüpt _ er: und fpzich mınem Wiener / Thü das / fo chüt ersrer gebot jm aber nıt von finem kriegoſtand abzefton. Waͤr mer Ver gly⸗ &en läfen wil/findte in dem / das im Auguſtino hernach volge

im 75.0nd 76.capitlen. Paulus hat 5. Wennalle kriegorüſtungen und Frieg Gott mißfielind/ dertriegsiäte alſo / daß Chriſten lür/ Chriſtenlicher Oberberren ſchutz hilff leer nit annem̃en fSltind oder moͤchtind / fo hette Ver heilig Apoftel nommen. arg nit allein nit angenoinen den ſchutz vnd ſchirm Ver jm urch Vie Römifchen Friegelür Bewifen ward /fonder er bette fönlidye Priegifche hilff noch vıl minder felbs den Roͤmiſchẽ Aa. Bouptlüten Oberen Begärt: nun aber zügend die Geſchich ten Ver beiligen Apoſtlen / daß fo Bald Paulus gewar ward / dz ein plind wider jn/von Judẽ heimlich gemadyer was / lic er fOmliche ald dem Oberiſtẽ anzeigen / welcher in flur vn bhy nacht vff ein rofl; ſatzt / jm vo; füß ein züg zügab/ nam» lich 70.reyfig/ond 400. fuͤßuolcks / mit gſchütz und weren/und alſo von Hieruſalem vff Antipatrida / vnd dañethin dem ndtuogt abfertiget: welches alles Paulus mit danck / als ein beſondere gũtihaat Gottes / annam. Darumb gebürt Chriſten nit nun ſchutz vnnd ſchirm von Chriſtlichen Oberherren anzüs nemmen / ſonder fo die Cbriftenlichen Oberherren bie By den vngloubigen Roͤmeren fähend / wie ſy den vnſchuldigen Pau- lum redli chützt und geſchirmpt habend / daß ſy nit mins der thuͤgind diſe vngloͤubige Römer gethon habend / wel we mit Yıfer jrer thaat eer und lob / vor Gott der wäls/

yngelegt habend.

Sie aAten ga· 6. Daß Chꝛiſten lüt von alten zyten har (da noch Ver yfer mus vnd glouben ynbꝛüſtiger was / dann er yezund ſye) ouch Fries get /

Das fünfft Bad. ı76

—— ius in ſiner kirchen hiſtori im 9. bůch am 8.cap. vnd 4%

—* gewaͤſen / dañ fo wir diſer zyt der Chriſtenlichen Oberkeit |

bieby ee ich hoff daß gelegter gründen rächtglöubiger wol möge vernügen laffen.

o vil dañ den anderen teil diſes 21.artichels vom Friegen Die Töufferte Belangr/ift Ver —————— vnlydenlich den re⸗ pr en Vie Tönffer öffentlich lerend und haltend / Chri⸗ gehorf

en lüt mögind unnd ſollind jren herren und oberen nit gehor⸗ ſam ſyn / wenn fy nen zum krieg / daß ift in jren hoͤchſten noͤten / hilff vnd byſtand gebietend. Vnd hie ſchend alle fürſten / herren vnd Oberkeiten / woͤllend ſy es in anderen articklen nit merckẽ / wie die Widertoͤuffery jnen ſo gar nit zedulden ſye. Dann weñ es an die hoͤchſt not kumpt / vnnd Vie Oberkeit das fürnein jres ampte vßrichten ſol / namlich mit wolgefaſſeter nosweerj den hyend abiryben / vnnd jnen befoldbne von Gott biderbe lüt / alte / junge / wyb und Find/cer/lyb und gůt / mit züchün vnd hilff des volcks / ſchützen vnd ſchirmen / vnnd deßhalb yetzdan deß gan⸗ tzen volcko heil / eer Iyb vnnd gůt / fryheit / huß und beim in der hoͤchſten gefaar ſtadt / ſo hat Vie ſchaͤdlich / unlydenlich/verderbe klich ſect der Widertoͤufſeren / ein —— teyl deß volcks vnd Ver mañ ſchafft / vndergraben / vnnd nd nit kleinen vorteil / ſonder groſſe hilff zůgerüſt / mit dem ſy die lüt beredt dahin gebꝛracht habend / Ebriften moͤgind ſich waͤder weren noch krie⸗ Zen: vnd wenn ein Oberkeit ſomlichs woͤlle gebieten / das man jren wider die fyend ſolle hilff thůn / ſolle man ee nit ihůn. Och PöFmliche vngehoꝛſam̃e gefalle Bott. Da ſo find denn fromme:

ie die vnge⸗

horſam̃e in

Eriege ſo ſchaͤd uch (pe

Widerdie Widertäuffer

Oberberren vff Yen fleiſchbanck gäben/ond wenn fy wanend / fa fyend mit läre zimlich gefaffer/ hats der Widertouff hinwäg efbwänpt. Darst wei man ſchon mit ſoͤmlichem verferten/ verderbten / verzagten volck in einfäld kumpt / habend fy Fein ar ſchafft man mit jnen nüt/ vnd leit man nüs dañ oneer vnd (hand yn.

Soͤmliche Widertoͤuffiſche leer aber von Ver vngehoꝛſam̃e in Friegs nöten/ ift nit allein woider Vie regiment / wider eer und eyd/fonder ouch vnnatürlich / wider alle liebe / trüw / —— vnd menſchligkeit. Oder föllend die O en im ynfal der fyenden/ vnſchuldig blůt nit rettẽ? ſoͤllend ſy alles mit ſchwaͤrdt vnd bꝛand wüft legen laffen ? föllend ſy zůſaͤhen / daß alt eeren lüt enteeret vnnd —— daß arm Franck lüt vnnd gantze Spittaͤl vmbkert / daß kirchen vnd ſchůlen nidergeleit / dz junge kind verderbt / daß fromme eeren toͤchteren vnnd wyber durch eerloß Büben geſchmaͤcht und daß alle zucht / eer / fri⸗ den vnd aller wolſtand / dar ouch Ver gottodienſt / vnnd das eerlich hußhalten / und Chriſtlich regieren zerriſſen vnnd gar

und gerichtet werdind? Welcher zwaren be fen vnd weren

lte / vnd bie aber nit weert/ fonder ftadt und zůluͤgt / oder Var» uon flächt/ und fin hilf nit trüwlich biß in todt erzeige / Ver ift nit ein menſch / ja nit ein Chriſten menfdy Oder fo wolff und boaͤ ren ynfielind / wyb unnd Find niderriffind / lte man Ya nit we» ren vnnd retten? oder wo hat Bots Vierettung verbotten/ oder gebotten daß manfich zerryffen laſſe? Sagend ouch was für ein onderfcheid fyel zwüſchend einem Friegsmafi Ver alle gotts forcht / geraͤchtigkeit / billigkeit vnnd fründtligFeit von jm geleit

hat / vnd an deren ſtatt angenom̃en gruſamkeit / vnuerſchampte

vnnd fraͤfenheit: vnd zwůſchend vnuernünfftigen baͤren vnnd wolffen? Die gſchrifft gibt nit vergaͤbens die nammen der röu bigen wilden tbieren/ lüten die roͤnbig und wild find. Soͤllend dann fromme Oberen bie in diſer hoͤchſten not / jr eer / gür/ lyb vnd läben jren frommen vnderthonen / ſchutz vnd ſchirm / mit Ver hilff Gottes ſetzen / ala ſy ouch thůn vo: Bor ſchul⸗ dig ſind: warumb woltend dann die vnderihonen nit haͤrwider

umb jr gũt und blůt / jr lyb und laͤben jren herren und Obe⸗

ren trüwlich ſetzen? Dann die Oberen koͤnnend den fyend nit abtryben / one weer:fy koͤnnends allein/one hilff / nüt vol⸗ bringen. Darum̃ ye volgt / daß wir goͤntlichem raͤchten jnen ſchuldig find byſtand und gehorſam̃e. Soͤmliche te

Das fünffe Bůch. 7 rend wir in Ver kirchen biderbe lüt / vnnd daß hi in ſomlicher not/jre feelen / wie Johannes fpricht/ das ift jr Läben/troftlich «.Jopanz. ſollind für jre Brüder ſetzen. Ond daß fy das mögind/ Bott vim wyßbeit/herz/willen/Frafft und maacht trüwlich anrüffen/pfi fi Bott vfopfferen/ Pie fryheit / gottsdienſt / eer / wyb / kind gůt / für ougen ſetzen / vnd denn troftlich mit der Gberkeu biß in tod dran ziehen / vnd ſich Bapffer vnd troſtlich im nammen Gottes finden laffen: das diene denn / nach % willen Gottes / een fig/oder leydiger figlofe: weldyes man Bort.al

imftellen fölle/ond fich allein an jn/ wie er wöll/ergäben.

I findend wir in Ben heiligen biftorien Per Richteren vi rn Rünigen Iſraels / wenn die Oberkeit und die Sou ptlüt vfge⸗ 8 er she blafen/ und das volck vfgemaner habend / daß fy troſtlich und wol gerüft jren berren und Oberen zogẽ / jnen alle trüw vnd gehorſam̃e geleiſtet habend / biß in den tod Welches der peilig Paulus / ale ouch hicoben gemaͤldet worden /einwerck

ß gloubens/nit Veß ungloubens/genennt hat/Bebe.n.cap, ein ſomlicher glöubiger Friegsman was duch Jer Houpt⸗ mañ . Coꝛnelius Act.ao in welchem Büch/ob glych wol vßtruckenlich Feine Friegelüät mer Benamfer werbend/nd doch deren im anfang Ver Ebsiftenlichen Firchen vil gewefen/ Vie under den Heyden Friegtend / Boch lieber under b:iften Oberen gedienet hettind. Sant in Per Fire biftorien findt fich daß glöubig Chriſten und Gott fürgeliebtelüt/ in dem Römis hen heerläger gedienet und Frieget babed.Qaruon/ wir luſt it / wol beſaͤhen mag Eufeb.Firchen hiſtorien im⸗buͤch / am. cap. da er dañ finden wirt / dz durch der Chris ſten Friegslüre/der Roͤmiſch züg / der in gfa es todts was / wunderbarlich erhalten / vnnd der fyenden züg / vonbimlen/ durch ſtral und ungewitter/ wie den zyten Joſues / abgetri Iofuer. ben vnd nidergeleit worden ſye. Darumb ſoͤllend die vnderthonen / jren ordenlichen herren in allen anderen dingẽ / die die Oberkeit Belangend/ in ſonders aber in Friegsnöten/und reyſen ra vnd troſtlich / vnd in allen kriegs ſachen / gehorfam vnd gewärtig ſyn. Alſo habend *— * ſich Vie huffen Ver Chuſten in den Roͤmiſhen beerzügen all· wäg willig finden laſſen / onet allein wei man ſy zur abgörtery erieige. zwingen / vnd wider Chriſten / den waren ** in jnẽ zeuer uolgen / anfuͤren gewoͤllen / in ander wag aber widerſatztend ſy ſich keins waͤgs. Vnd wie doch dem alleın ſye / föllend

. ] Wider die Widertoͤuffer lüt in Der kirchen Chaifti alle zyt one vnderlaß Bätten/ daß (y

Man fot Son Bott vor Frieg vnd vfrür trüwlich Bebüten wölle. Dann wie

vmb frıden wi

Der friegans räffen.

Die Chriſten

föllend Feine

Eyd ſchweerẽ. 22

Matıh.s,

lücklich und Bald joch Die Frieg ——— doch vil —* vngebürlichs / inſonders von denẽ / die wenig gotts⸗ forcht in jnen habend / dar jren Oberen nit allenklich gehoꝛe ſam ſind / vnd jren eignen nutz vil mer ſůchend / dañ den allge- meinen nutz. Darumb was ich bißhaͤr von kriegen in diſem ca pitel geſagt hab / hab ich nit darumb geſagt / dz ich luſt am krie gen habe / ſonder dz ich from̃en Chriſten anzeigte / ſo es krieg kaͤme / was ſy jren herren vnd Oberen von Goͤttlichem redyten vnnd vor Gott ſchuldig ſyend / oder wie fy ſich halten ſoͤllind. Vnnd hat mich das ſagen verurſachet die vnlydenlich ver⸗ derblich leer der Toufferen / welche hie die vnderthonen offent⸗ lich vnd vnuerſchampt vngehorſam̃e vnd trüwloſe leerend / damit land vnd lüt ſchedigend. Ich hoff aber wir habind vnſe⸗ releer von diſem handel fo wol gelüteret / vnd mit der warheit Befeftne: / dz mengklich fy für war recht / der Töufferen für vnwar vnd vnrecht halte: darumb fy abermals Fein rechtmaͤſ⸗ ſige vrſach habend ſich von vnſerer kirchen ſünderen.

Daß vnſer Herr Chꝛiſtus den Eydſchwuͤr Mat⸗

thei 5. nit verbotten habe / ſonder das ſchweeren vnd

flüchen:ouch was der Eyd ſye / warumb er gäben

werde / daß er nütz vnd notwendig fye: vnd d5 Chꝛi⸗

rn lüt one fünd wol mögind Eyd ſchweeren / ic. ap.

Och iſt überig in den Toͤuffiſchẽ artichlen / die inſon

ders firytend wider die Oberkeit / der 22. von dem Fydfchweeren : 9a baltend die Töuffer vnd leerend

alfo/ Ser Chriſten red fölle alfo geftaltet ſyn / daß ja

ja ſye / vnd nein nein / darumb ſchweerend ſy ouch Fei

nen Eyd: vnd Eydſchweeren ſye ſünd vnrecht. Diſe jre leer erklaͤren zebeſtaͤten ziehend ſy an diſe wort vnſers Herrk Ebaifti / Ir habend gehoͤrt daß den alten geſagt iſt / Du ſolt nit falſch ſchweeren: du ſolt aber dem Herren dine Eydbalte. Ich aber ſag üch / daß jr überal nit ſchweeren le dem him̃el / dañ er ift der ftül Gottes: noch By der erde / dan fy ift ein ſchaͤmel finer fuͤſſen: noch By Hier ufalem / dann fy ift Veß ln Fünige ſtatt: ouch folt Yu nit By Bine houpt ſchweeren / dañ Yumagft nit cin einige haar wed wyß noch u en?

Das fünfft Bach. 178 chen: ſond üwer red ſye / Ja / ja / Nein / nein. Was aber darüber iſt / das iſt von dem boͤſen. diſen worten Chꝛiſti ſtellẽd ſy die leer deß heiligen Jacobi / welcher alſo ſpricht / Vo: allen dingen Jacobi 5. aber / mine liebẽ bruͤder / ſo ſchweerend nit / weder By dem him̃el noch By Ver erdẽ / noch keinen anderẽ ſchwur. Es ſye aber üwer ja ja / vnd üwer nein nein: vff daß jr nit in glychßnery / oder in as gricht fallind. Vnd in diſen zweyen kundtſchafften ſtadt al

lefrafft der Toͤufferiſchẽ leer wid den sEydfhwür. Dañ was ſy ſunſt für gegenwürff ynfuͤrend / find Feines anſaͤhens / vnnd moͤgend von einem yeden vfgeloͤßt werden.

Vff angegogne zügnuffen aber der geſchrifft fagend wir / dz —* pa antwedere den osdenlichen Eyd verbiete / und alfo Eydfchwee —— * ren ſind mache. Jacobus der Apoſtel wideraͤferet eben Vie Raich. cap. leer / die er vom Herren hat empfangen. Von der ſelbẽ redend wir erlüterung vnd gůtẽ verſtand alles diſes handels vom Eydſchwuͤr / dz vnſer Herr Jeſus Chriſtus Alarh.am s.cap. vßtruckenlich bezüget hat wie ouch daoben gemaͤldet worde ° iſt ) dz er nit kom̃en ſye das gſatz vfzeloͤſen / ſond vil mer er⸗

füllen. Daruß dañ vnwiderſpraͤchlich volget / daß deß Herrẽ will nie geweſen ſye / mit denẽ anzügẽ deß gſatzes / die er thůt /

das gſatz od Vie beſonderen ſtuck deß geſatzes / die er anzücht / abzerhün/zü ſchaͤltẽ / oder neißwas anders oder widerwertigs dem alten zůzeſetzen: ſonder er hat allein gewoͤllẽ das hinweg chůn / das die gſchrifftgeleerten / die Deuteroten und Pharifeer hinzů / mit falſcher vßlegung / gethon hattend: dargegen wil er anzeigen den rechten vralten deß gie Gottes verftand. Mar sion der ſchaͤdlich gottslefterifh Secter / gab für / der Sun wä& Sectifche leer re mit ſiner leer wider die leer deß Vatters / vnd da der Vatter yde ſchwe⸗

ebeiffen ſchweeren / verbutte es der Sun. Es ſagtẽd ouch Vie Banicheer/93 man gar nit möchte oder ſoͤlte ſchweerẽ. di⸗ ſe alle find vor vil hundert jarẽ durch Die altẽ geleerten Gotts⸗ forchtigen diener Ver kirchen mit gſchrifften überwunde : aber

vnſere Toͤuffer / die nüt von fömlichen fachen wüſſend / erweckt nit durch den güten geiſt / Bringend glychs wider vff die ban.

Aber es iſt nit müglich / dz der Sun anders leere dañ der Vat ter. Dañ ſy eines einigen waͤſens ſind / vnd ein einigen geiſt ha

bend: vnd fo Yen ſelbẽ alſo iſt / ſol das oꝛt Matth.5. keins waͤgs

verſtanden werden daß es den Eydſchwůr verbiete. Im gſatʒ

Gottes Leuit.i9.ſtadt alſo geſchꝛibẽ / On ſolt nit falſch ſchwee⸗

ren by minẽ nam̃en / vnd nit befleckẽ den nam̃en vo Gottes.

| | y

Wie der Herr alles ſchweerẽ verboitẽ habe.

Wider die Widertoͤuffer Soͤmlich gſatʒz Int glych mir dem 3.gebott in d erſten tafel / Du ſolt den nam̃en deß res dines Gottes nit lychtferig gebꝛu chen / ꝛc. Diſes gſatz Gottes —— die gſchufftgeleerten vnd Phariſeer alſo / dz ſy dem volck —— weñ es ſchwuͤre dem nam̃en Gottes / vnnd was es darby geſchworen hette / hielte / ſo wäre es gnüg: wen dañ naͤbendzů Vie menſchen glych wol ſchwuͤrind By him̃el vnd erdẽ / und By anderen creaturen / ubertraͤtte man das gſatz nit / vnnd verſündete ſich an Gott ni. Dargaͤgen aber leert der Herr / daß der Gott / der geſprochen habe / Du ſolt nit falſch ſchweeren By minẽ namen / eben damit verbotten habe alles ſchweeren / ouch das das by ſinem nam̃en nit gethon wirt vßtruckenlich / ſond By den creaturẽ beſchicht. Dañ diewyl die ſelbẽ Gottes gſchoͤpfft ſyend / vnd ſinen ces ren dienind / ſchweere man ouch eilicher maaß By deß Herren namen/ weñ man ſchweere By him̃el vnd erdẽ / ꝛc. Dañ ye ſo ſye der him̃el Gottes thron / vnd die erden ſiner füffen ſchaͤmel / Sieruſalem fin ſtatt / ſo ſolle der menſch ouch by fine grind houpt / oder By anderen finen glidern / nit ſchweerẽ / diewyl der imenſch Got: fo gar eigen ſye / daß er für ſich ſelbs ouch das minſt an ſinẽ lyb / als ein haͤrli / nit endern moͤge nach ſinẽ gefal len. Da leert der Herr hieruf wyter wie ſich die menſchẽ halten Wllind in den taͤglichen reden vnd haͤndlen / ſich namlich alles ſchweerens entwennen / vnd alſo gewennẽ / daß wir by ja vnd nein blybind: Die lüt ouch alfo gewennind / daß weni wir ja ſa⸗ gend / die / mit denen wir handlend / es für ja habind: vnd wenn wir nein ſagend / daß mengklich wüſſe daß es nein ſye. Darzů fagt der Herr noch wyter / Vnd was über das ja und nem ſye / ſye boͤſer art wider Gott. Da mengklich wol ſicht dz alles den Eyd / gricht vnd recht / nüt angadt.

Diſer vßlegung der worte Chꝛiſti konnend die Toͤuffer mit keinen fuͤgen wider ſpraͤchẽ: dañ ſy gar nach dem Büchflabe iſt. Und fähend; die Töuffer dz cs ie an dem faͤlt / dz fy nit vnder⸗ ſcheidend vnd dem ſchweeren. Dañ nit alles ſchweeren verbot⸗ ten vnd vnrecht iſt. Diewyl ouch nit einerley ſchweeren iſt. Os aber Die Toͤuffer ſchryend / Der Herr ſpricht einfalt / Ir ſͤllend

ar nit ſchweeren: vnd was tiber ja nein iſt / das iſt dem oͤſen. Antwortend wir/ dz der Herr ja alles ſchweeren verbot ten habe / wie er ſich ſelbs erlüteret hat / vnd geſprochen / weder By dem him̃el noch By Ber erden. Mit welchen Byfpilen er ſich ſelbs erlüterer/ von was fchweeren er rede/ und dz er von 2.

Eyd / der vilein andere gattung hat / nüt rede. Da teir ouch für gend/ Vaß alles das ſchweeren / das Ver —— iner boͤſen anfaͤchtung thůt / verbotiẽ und boͤß ſye: daß err alſo ſchweeren überal verbotten habe. Vnd hie habend die Toͤuffer

allerley ſtraaffen / als krieg / thüre / vnd andere plagen tiber uns ſchicke. Ro ıft ouch größlich Beduren/ vnnd beklagen / daß Vie Prediger an den Cantzlen / vnnd Vie Oberkeiten mit jrerte ſchwaͤrdt fo gar wenig oder nüt Yarzü thuůnd / daß ſomlich Got ses/finer heiligen/unnd herrlicher geſchoͤpfften / Sacramenten vnnd ordnungen leſterung abgeſtelt werde: da ſchweerend yetz nit allein Vie rouwen Friegelät / ſonder ouch Ve Burger vnnd handtwercks lät/ja Vie Prediger ſelbs / die wyber und röchtern/ und die gar jungen Fnaben vnd meytli. Vnd iſt He verfluͤcht tü⸗ feliſch ſucht vnnd —— ſchweeren dahin kom̃en / daß vil nit mer an ſich felbe achtend oder wüſſend daß ſy ſchweerend. Nüt iſt in Gott / in Chriſto / vnd ſinen Sacramenten / ſo verbose gene vnd herrlichs / ee müß ſchmaach und ſchãd herfür zogẽ werden. Da hoͤꝛt man von jungen vnd alten; Goties maacht / krafft / lyden / wunden / crütz vnd was der glychen mer ſchier vnzalbar iſt / ſcweeren. Das hoͤrt mengklich vndeſchwoaͤrt / vnd ade fo grob / daß vil ſchier allen worten jre ſchwuůr

nd / ouch das ſchweren in das taͤglich reden geflochten ha⸗ bend / ale da ſy ſagen woͤllend / das ſye faſt gůt oder boͤß / ſa⸗ gend ſy ee ſye lyden gůt / vnd crütz boͤß. Betrachte man doch / vaib Gottes willen / wohin man kommen ar lerſten 3

Wider die Widertoͤuffer

ten / vnd daß Bott keinen zyten grewenlicher gelcfteret wor⸗ den / Bann grad vnſeren zyten. Onndlügend jr fürgeſetzten in das ſpyl / daß ſoͤmlicher grüwenlicher ſchand gewert werde. Pꝛedigend jr pꝛediger wider diſes ſchweren vnd gottoleſteren / zeigend den armen ſündigen menſchen / wie ſchwaͤr ſy ſich ver⸗ ſündend / vnd ſich in gwtiffe traͤffenliche ſtraaff Gottes verſtri⸗ ckend. Zuckend ouch jr herren und Oberen üwer ſchwaͤrdt im nammen Bottes vnd eerẽ Gottes / wider alle gottsleſterer / vnd warnend / züchtigend ſtraaffend die übelthaͤter / mit ver⸗ botten / worten / wercken vnd ſtraaffen am gůt / an eeren / an lyb vnd laͤben. Dann laſſend jr üch Gottes eer ntit angelaͤgen ſyn / ſo wirt ouch Gott üch üwere ſchand nit abnemmen / noch üch eer vnd wolſtand verlyben. Alle hußuaͤtter aber vnd bußmüs teren geſtattind jren kinden vnd hußuolck nit / daß fyfhwerind end flůchind / vnnd lügind aber hie zum erſten für jre felbe pers ſonen / daß ſy nit ſelbo gottoleſterind / ſo wirdt Gott vnder vns wonen. Vnderſched Daß ich aber widerumb komme zur erlüterung Ver wor» des ſchroeerẽs gen vnſers Herren Chꝛiſti / Fr föllend gar nit ſchweren / iſt wiüſſen daß nit einerley ſchwerens iſt: daß man joch an dem er⸗ lernen Fan / daß Bott an einem ort in Ver heiligen geſchrifft / beißt ſchweren / an dem anderen aber verbüt ſchweren. Dañ es iſt ein offen gmein grichtlich / vnd dz man der Oberkeit thůt ſchweren: als da ein Oberkeit die gehorſam̃e anforderet / vnnd dich mit dem eyd dar verbindt / du aber gehorſam̃e leiſteſt ſchwerſt Gott / wie der Oberer dir vormaͤldet. Demnach iſt ein beſonders ſchweren / da wir waͤder vor gricht noch raͤcht / ouch nit vor der Oberkeit / ſonder für uns felbs / vnſers willens vnd gefallens/ vB liebe und trüw / unferem nächften gůtem vnd verficherung oder rümen / ſchwerend / als da Dauid fis nem Fonathan / onnd.berwiderumb Jonathan finem Dauid ſchwuͤr: oder da wir anfaͤchtung oder zorn / oder Böfer ange⸗ nomner wyß vnnd gwonheit / ſchwerend / lychtferig den nam̃en Gottes gebruchend / nit gütem / ſonder nachteil vnſerem naͤchſten. Die vorigen ſchwuͤr find nit verbotten / aber die letſtẽ all. Dann die erſten ſind nit wider die liebe / ſonder mit der liebe:vnd die liebe leit daß geſatzt. Die lychtferigen ſchwůr DE Edſchwar aber vnd das flůchen iſt alles wider die liebe vnnd das gſatzt / mäg man fäns Und ſomliche verbüt der Herr / wenn er ſpricht / man ſoͤlle überal

—— nit ſchweren / is überal nit, Darumb ob glych wol Ver u

Das fünffe Bad: 180

ein ſchwůr genennt wirt vnd heißt / ift er doch füinderen von

Ben anderen (hwüren / als Ver nit ift ein wünfdyen Böfer Pins

gen den menfcdyen von Gott / fonder ein anrüffen Gottes vnnd

zügen vff Gott. Die anderen (dwür beſchaͤhend anfaͤch⸗

tung / vns / wider dem naͤchſten: der Eyd aber wirt vns

angäben von Ver Oberkeit / gethon gütem dem naͤchſten.

Vnnd ſo dann das gſatʒt nütze vnd nodtwendige ding nit ver⸗ bütet/oudy vnſer Chꝛiſtus die ſtuck / die zur policy gehoͤ⸗

rend / nit verworffen hat: der Eyd aber nutz vnd nodtwendig iſt

der policy / hat frplich vnfer Herr Chriſtus den Eyd nit verbote sen/fonder ſchwuͤr vnd fluͤch.

Aber noch beſſerer erlüterung alles diſes handels vom

Eyd / vnd daß mengklich ſaͤhe vnd wol verſtande / daß Chriſten

lüt Eyd ſchweeren lind vnd moͤgind / ja daß eydſchweren nit

fünd vnnd vnraͤcht ſye / ſonder daß Die ſich widerend der Obere

keit ſchweren / oder daß ſy geſchworen habend nit haltend / ſchwarlich fündind / můß ich hie kurtzen Bericht gaͤbẽ von dem

Eyd / was vns die goͤttlich warheit daruon lere. Der Eyd iſt Was der Eyd ein ordenlich vnd gelert anrüffen Gottes vnd zügen vff Gott / 9"

daß wir das / daß vns vorgemaͤldet / vnd wir mit gelerten wor⸗

sen nachmeldend / namlich was wir ſagen oder thůn ſollind /

warlich oder trüwlich ſagen oder thün woͤllind. Sie Hebꝛreer

nennend ein zügen Ed / vnnd ein zügnuß Edah: vnnd diewyl

dann die zügnuß mit dem eyd vom zügen beſtaͤtet wirt / habẽd

vilicht die Tütſchen das woͤrtle Eyd vom Ed abgezogen. Es er form des bat aber Bott geordnet daß Ver Eyd folmirgelerten worten / “”

vnd mit vfferlicyer ceremony oder vſſerem bruch und fitten/gäe

benoder vfgenommen vnd geſchworen werden, Sie gelerten

woat die ein Oberkeit vormälder dem ſchwerenden / find diſe /

Das wil ich war vnd ftät halten / dem gnůg ıhün / trüwlich / u vnnd one. alle gfaar / daß mir Bott alfobälffe. Diſe form aber | Yes Eydſchwuͤrs / hat jren güten grund im wort Gottes. Dañ

alfo ftadt gefyriben Jeremiæ am 4.cap. Wirft du ſchwerẽ / So

war Ver Herr läbt/ in Ver warbeit /im gericht vnd Ver gerädye tigkeit / ſo werdend fidy die völcker darinn benedyen / ꝛc. Damit Dieröchten werdend ouch begriffen die raͤchten eigenſchafften eins raͤcht⸗ m geſchaffnen eyds / wie er ſyn fälle. Zum erften fol man ſchwerẽ . allein By Goit / ja by dem laͤbenden Gott / vnnd ſunſt By Feinen anderen goͤtteren oder creaturẽ. Welches wir in vorgemäldter

form vßgeſpꝛochen habend / Oz mir Goit alſo haͤlffe. Daß man.

Wider die Widertsuffer aber allein by Gottes nammen ſchweeren fölle/ habend wir klaͤ rer erlüteret Rxodi 23. Joſue 23. und Ferem.s. Sopb.ı. cap. Zum anderen fol man fdyweren in der warheit / namlich daß wir Fein falſch und Betrug im hertzen Bebaltind/fonder von her Ben vnd mit mund vfrädyt ſchwerind / und was wir gefchwos ven habend / eerlich / trüwlich und warlich haltind. Zum Bitten ſol man ſchweeren im gricht / daß iſt mit vrteil / wolbedacht vnd fürſichtigklich / mit billigkeit und nit lychiferigklich. Zum viers ten fol man ſchweeren in der geraͤchtigkeit / namlich das das raͤcht iſt / vnd nüt vnrechts wider Bott vnd ſin wort. Vnnd in

dem allem ſol man kein boͤſe gefaar gebruchẽ / ſonder trüwlich / eerlich vnd redlich handlen.

Die eeremonꝝ Die Ceremoni oder Ver vſſer ſitten mit BE die Eyd geſchwo⸗ Ds, ven werdend/ift das haͤnd vfheben. Ond ift ein alter bruch / die⸗

Wotzů warumb der

wyl ouch Abꝛaham in ſinem ſchweren fin hand vfgehebt bat

s Gene n4

Bott in den himmel. Wenn wir baͤttend und vns ergäbend oder vfgäbend/ fo bebend wir unfere haͤnd vf/ zum zeichen daß onfere gmür Gott ftandind/ daß wir uns an jn ergaͤbind / dz wir finer bilff und bandreichung Begärind/ja daß wir uns mit jm als mit gäbner hand verſtrickind / vnd bekennind / daß er ſer Herr vnd Gott ſye / vor deſſe ougen wir ſtandind / der vns behalten vnnd verderben moͤge. Vnnd zwaren ſo iſt der Eyd Fein flůchen / wie die gemeinen ſchwuͤr ſind / ſonder ein anrüffen Gottes / ein verlaſſen vnd zügen vff Gott / als vff vnſer einigs vnd oberiſts gůt / den wir vmb hilff vnnd byſtand bittend / daß wir das wol vnd raͤcht thũn moͤgind / Yarzü wir mit dem eyd erforderet werdend. Darumb wirts ouch gebrucht wenn man den eyd ſchwert / daß yederman vfſtodt / ſin hauput endeckt / vnd mit groſſem ernſt handlet. er eyd aber iſt von Gott der Oberkeit zur behilff vnd al⸗ len menſchen gůtem / vnd mit nammẽ einem gwüſſen end gegaͤben / namlich einem ſtarcken band / daß die —* einan⸗ deren vnd in Ver gehorſam̃e behalte: item / einem trib / der ein yedẽ ſinem ampt vnd dem / daß er geſchworen hat / trybe / vnd weñ der richter in wichtigen ſachen nit kan vff den grund kommen / daß er es dem menſchen By dem eydhinzülege. Dañ alſo heißt Bott in finem gfagt Erodizz. den eydam gricht de⸗ nen gäben / Vie erwas Behalten empfangen und aber verlor ren habend / ꝛtc. Da iſt Gott Ver alle heimligkeiten weißt / die ber gen ergründet / ein vergaͤltet iſt aller trüch vnnd vneriiwo / Bag Man

Das fünfft Bach. 181 man Billih vff jn / in zwyfelhafften verborgnen dingen / züget. Bieruon ſchrybt ouch Paulus den Hebꝛeerẽ am 6. cap. wie der eyd diene zur verſicherung derẽ / die in etwas zwyfels ſtan dind / er ſye ouch ein end alles haders Zur verficherung. Deß habe ouch Gott by jm ſelbs geſchworen / daß die / denen er ſin gnad vnd das heil zůſagt / an Ver zuͤſag nit zwyflind.

Darumb habend die vralten den Eyd nit gaͤben oder gefor was vıfas deret onet in ernſthafften ſachẽ. Dañ zwey ding bringend den die pp gap Eyd in verachtung / wenn man jn gibt vnd forderet in ringferi habind. gen fachen/ja vin eines yeden/als man ſpricht / habdancks wie

spnd wenn man in lychtfertigẽ lüten vertruwt. Deß habẽd Pie alten hierinn ein groffen ernft und vndſcheid gebrucht / und Ben Eyd vfgelegt in den Fundefchafften fagen. Sa Gott nit verbottẽ bat kundtſchafft / fonder falfche Fundtfchafft fagen: ouch nit geboten den namen Gottes nit gebꝛruchen / fonder verbotten lychtferig gebzuchen. Sy habend ouch den Eyd vfgelegt den menſchen an gerichten/wenn verlurften vnnd are gwön vor handen warend : wie ällererft gehoͤrt ift dem zz. cap. ERxodi. Darby habend ſy die vnderthonen zur geborfame/ vnnd alle amptlit jrer pflicht und ſchuld mit dem Eyd vers knüpfft. Die Gottofoͤꝛrchtigẽ künig vnd regenten Aſa / Joſias /

Eſdras vnnd Nehemias habend ſampt jrem volck vnder das woꝛt Gottes / der waren religion reformation /Darby beharren / geſchworen. Abraham bat finen verpündten Eyd geſchworen / vnd ſy jm hinwiderumb: varum̃ ſy ouch mögend Eydgnoſſen / ale die eines Ryds genoß ſind / genennt werden. Vnd vmb aller diſer vnd jres glychẽ vrſachen / mag die Ober⸗ keit den Eyd den vnderthonen wol gaͤben / vnd Vie vndertho⸗ nen ſoͤllend jn ouch annemmen vnd thün.

DE dem allem iſt gürzü verſton / daß der Eyd allen mens Der Eyd ir ſchen regimentennitnun nüg / fonder ouch notwendigfye. Dann hiemit behalt bewaret man die aller ſchoͤneſt tugend die warheit in der waͤlt: welche vnſerem Herren vnd Bott ſo hoch wolgefalt / daß er trüwe / warhaffte lüt / die eer und Eyd haltend allen zyten traͤffenlich begabet: dargaͤgen trüwloß / meineyd / eerloß lüt / als Zedechiam den künig Juda / vnnd vil ander hundert tuſend mer mit groſſen ſtraaffen überſchüttet bar. Man gibt vnnd bewyßt ouch Gott fin eer mit dem Eyd⸗

Dann wie Bott allein der hertzẽ erkündiger / helffer und ſtraf⸗ fer ift/allein wil angerüfft vnd einig vereeret werden ion ge⸗

"Wider die Widertoͤuffer bit er uns / daß wir allein By finem namen fihweerind. Ser Eyd bewaret behalt vns in einer religion. Der Ryd behalt vnnd tringt alle die aͤmpter empfangen ſchuldiger pflicht. Der Eyd erhaltet vnd feſtnet allerley verträg/Fönff vnd züfas Digef. lib.12. gen. Surch den Eyd moͤgend die richter vil und dick ein liecht Tas. empfahen / dz fy deſter gwarfamflicher richtẽ mögend. Durch den Eyd werdend ſpaͤn vfgehebt / vnd ruͤw geſchafft under der burgerſchafft. Welches alles vnſere Töuffer mis einanderẽ hin nemmend / weñ ſy fo hartnaͤckig daruf tringend / man ſolle und möge nit Kyd weder vflegen noch ſchweerẽ. Darby vernünffe tige lüt aber fähend/ was vnlydenlicher boͤſer Sect die Wider⸗ touffiſch Sect iſt Dann nim̃ Bin den regimenten den Eyd/ vnd lüg dañ ob Yu nit das Band vfgeloͤßt habiſt / weldyes ganzen Iyb deß gemeinen nutzes vnnd rechter regierung by einanderen behalt. Daß eyd⸗ Vnd diewyl dann diſem alle im grund der warheit alſo iſt / ans ont fo volget daß eyd forderen unnd eydleiften oder thůn / nit ſünd wnrechifge Oder. pnrecht fye/ vnd daß Chriſten lüt wolmägind eyd ſchwee ren. Vnnd damit das noch Flärer an tag komme / wil ich etliche gründ diſer vnſerer leer kurtz hernach verzeichnen. 1. Der eyd iſt ein anruͤffen vnd bezügen deß Oberiſten gũts: und dies wyl dann ein Chriſt wol mag Gott anrüffen und vff Gott zü⸗ gen / warumb woͤlte er dann nit ouch dorffen eyd ſchweeren? 2. Der eyd iſt nit das geringſt das die Oberkeit hat: vnd die⸗ wyl die gſchꝛifft der Oberkeit heißt gehorſam ſyn / wil ſy frylich wenn ſy vns den eyd vflegt / dz wir gehorſam ſyend. 3. Was Gott ſelbs thůt vnd thůn heißt / iſt nit ſünd / ſonder recht vnnd gůt. Gott ſchweert ſelbo / vnnd heißt une ſchweeren By finem nam̃en. Darumb iſt ſchweeren By Gottes nam̃en nit ſtind / ſon⸗ der recht vnd gůt. Daß aber Gott ſelbs geſchworen habe / finde ſich Gene.22. bin vnd haͤr in Propheten vnd Pſalmen / ouch in Paulo den Hebꝛ. am 6. cap. Oz er aber uns habe geheiſſen ſchweeren By fine namen/findsfidy Qeut.6.undı0. 2 Wär ftind onnd vnrecht thůt / wirdtnit gerümpt. Wär aber Ey dem Herren ſchweert / wirt gerümpt: wiegefcbriben ftadt Dfal. 63: Wär by jm fehweert/ wirt gerümpt werden. Darumb iſt eyde ſchweerẽ nit vnrecht. 5. Nieman wirt wonen vff dem beili Berg Gottes / der wider Goit handlet: welcher aber ſchweert ſinem naͤchſten vnd haltets / wirt in der hütten Gottes wonen / ols Dauid züget Dfal.ıs. Darumb iſt eydfchweeren nit Qu.

Das fünfft Bach. ı82 Gott. 6. Wir habend on vilgar ſchoͤner eremplen der bei ligen Gottes Vicnern/ Vie eyd geſchworen / vnd nit gefünder ba bend : darumb ſündend wir duch nit / wenn wir wie fy / eyd ſchweerend. Dann Abraham / Iſaac / Facob/ Dauid / die Pro⸗ pheten / ouch Paulus / habend geſchworen / vnd Gott zum zü⸗ gen angeruͤfft. Don Paulo find zügnuſſen Rom.9.2.Cozinth.r. 12. nCbel.ncap.ıc. 7. Pber das alles find heytere propbes cien/welche zügend / daß die waren Chaiften werdind By dem waren Bott ſchweerẽ. Beſaͤhe man Iſaiam am ı9.0nd 45.cap. a 65.ſtadt alfo geſchriben / Welcher ſich fägnen wirs vff erdẽ / r wirt ſich in dem rechten Gott ſaͤgnen: vnd welcher ſchwee⸗ ren wirt vff erden / der wirt By dem rechtẽ Gott ſchweeren / ꝛtc. Hierumb volget vil mer vg dern wort Gottes / daß die ſun⸗ dend vnd unrecht thůnd / die nidallein vngehorſam Ver Ober⸗ keit / jren nit ſchweerẽ woͤllend / fonder ouch ander lüt abfürend von der gehorſame / als die Toͤuffer thuͤnd: item / Die ſundend ſchwaͤrlich wider Gott die rechts vnd gůts ſchweerend / vnnd aber das / das ſy geſchworen habend / nit haltend. Welches an Bott rächen wirt:wie dañ die geſchrifft allenthalbẽ / ouch ie hiſtorien zügend / dz Gott meineyde gruſam habe gſtrafft: wie wir anderſchwo erwiſen habend.

Mit diſem allem Bas bißhaͤr / nit nun von dem Eydge⸗ ſagt / ſonder ouch von dem gantzen handel der Oberkeit 36 tiert iſt / truw ich gnügfam mit vnwiderſpraͤchlicher warheit Goͤttlichs worts / an tag heyter gebracht fyn/ dz vnſere leer / die wir nit allein von dem Eyd / ſonder ouch von allen anderen ſpaͤnnigẽ von der Oberkeit articklen / leeren / Chriſtenlich / dem Goͤttlichen wort eye vnd gerecht ſye / vnnd daß bierinn vn⸗ ſere kirchẽ Fein falſche leer fuͤrind / welche vermydẽ die Toͤuf fer / als ſy falſchlich fürwendend / ſich von vnſeren kirchen müfs ſind abſünderen / vnd ein nüwe kirchen anrichten. Es hat ſich ouch hiemit heyter erfunden / dz der Toͤuffern abſünderen vnd leer ein ſchaͤdliche vfrürige vnlydenliche fach ſye / in vil wyß

vnd waͤg. Darumb ſy dañ billich abſton föllend von jrem

boͤſen fürnemmen / oder erwarten ſchwaͤrere ſtraaff ie Bott über ſy füren wirt. Vnd hie⸗ mit wöllend wir enden di⸗ fes fünfft Büch.

ı%

Vie voölien —— ſund.

Das ſechßte Büch wider die Widertoͤuffer.

Mon dem heiligen Chriſtenlichen Touff ı finem vr⸗ fpzung ; und daß num cin warer Touff ſye / der den rad angefänge Chriſtus aber finen Jüngern einfaltigione vil ceremonien / allen völckern geber befolhen habe. Cap.i.

g dem ſechßten vnd letſtẽ Bůch woͤl· lend wir furnem̃en die artickel / welche die Touf fer wider uns habend vnſers dienſts halb / daß wir namlich nit allein nit recht leerind / ſonder ouch die Sacramenta nit recht züdienind : dar⸗ umb ſy geurſachet werdind von vnſern kirchen abzetr aͤnen / vnd beſondere kurchen anzerichten /

in welchen man die Sacramenta recht reiche denen / denen ſy oͤrind. Vnd erſtẽ werffend fy uns für den Touff / demnach

Ainterrouffen deß Herren Nachtmal: C ef Touffs halben klagend ſy wider

iſt nit recht.

vns / daß wir vnmündige kinder / die one vernunfft vnnd ver⸗

23 ſtand ſind / touffind / da aber der Kindertouff von dem Dapfi/

Don deß Zouffsvw. ſprung·

dem Tüfelfye: Wie wir aber bißhaͤr / mit der hilff Gottes / durch die zwen zwentzig Toͤuffiſch artickel / mit Goͤttlichet warheit vnſere leer erlüteret und befeſtnet / vnd der Widertoͤuf fern irrthumb an tag gebracht vnd verworffen habẽd: alſo hof⸗ fend wir mit der ſelben Gottes hilff / die uberigen dry Toͤuffi⸗ chen artickel ouch mit Ver warheit vmbzekeeren / vnnd vnſere die die recht leer deß heiligen Enangeliums vnd der ſaͤli⸗ gen Apoſilen iſt / erklaͤren vnd ſchirmen.

Don dem Touff vnſers Herren Jeſu Chꝛiſti / vnd von aller⸗ ley fragen Vie ſich By jm zůtragend / hab ich anderſchwo eiliche mal nach der laͤnge heiliger gſchrifft / Chriſtenlichen bericht gäben darumb ich hie nun etliche ſtuck diſem vnſerem han⸗ del dienſilich / vffs Fürsift/anziehen wil / namlich von dem vrſprung deß Touffs / vnd dz nun ein warer rechter Touff ſye. Die heiigen Propberen habend gewyſſaget / dz vor dem Her⸗ ren Chiiſto / dem waren Meſſia / haͤr Fommen werde Helas / Ehrifti vorlönffer/cin ruͤffende ſtimm in der wuͤſte / ein gar für⸗ traͤffenllcher pfidiger / welcher dẽ Herren werde den =“ vors

creiten

Sas fehft Bůch. 187. Bereiten/ und Vie menſchen zürüften und vermanen) daß fy den beyland/ Ver vorhanden ſye / annaͤm̃ind / vff daß ſy fälig wer> dind. Vnd die heiligen SEuangeliften vnd Zpofilen züged/ vaß Johannes der fun Zachariæ / der Helias und vorloͤuffer Chufli Are fye. Dann im Euangelio Luca ſpricht der Engel Ga fuer ziel Zacharia / Din wyb Eliſabeth wirt Bir ein fun geboͤren / Vven folg du JZohannem neñen / der wirt groß ſyn vor dem Her "> ren. Vnd wırı von müter lyb an erfüllt mit heiligem geift. Vnd er wirt vil der kinderen Iſraels / dem Zerren jrem Gott be⸗ Feren: vnd er wirt vor deß ſelbigen angeſicht haͤr gon / im geiſt vnnd krafft Heliæ / daß er die hertzen Ver vaͤtteren kere den Finden / vnd die vngehorſam̃en einem raͤchtſinnigẽ verſtãd / damit er dem Herren ein gerüft volck zübereite. Alſo züget ouch Marcus vnd ſpꝛricht / Der anfang deß Euangeliume Fer Mara. -, ſu Chriſti deß ſuns Gottes iſt (gewaͤſen) wie geſchuiben ſtaddt in Pꝛopheten / Sich ich ſenden minẽ botten vor dinem angſicht haͤr / welcher Ben waͤg vo: dir Bereiten wirt / c Darumb ft Fo —— kommen von Gott geſandt / vnd hat angehebt predigẽ nnüwen —— iſt das heilg Euangelium/ vnnd dar

touffen mit dem waſſer. Der nüw pũdt iſt die volkommen ver en zyhung der finde durch Chriſtumẽ welcher ein nüw volck an» = Be. nit allein Ben Juden / fonder ouch den Heyden: wie dann ouch Johannes fagt / Bott werde jm den fleinen Finder Abzabe erwecken. Ond der Touff Johannis iſtdz räche pundtszeichen diſes niwen Teflaments oder pundts / welches pundtzeichen er allen denen gaͤben hat / die in dem pundt wa⸗

rend: das warend alle die / die ſiner predig von Chriſto gloub⸗ tend / vnd ſich Ver bůß ergabend: vnnd nit allein die / ſonder ouch alle die / die von ſohmlichen getoufften erboren warend. Dann ye der nüw pundt nit minder Bann Ver alt ſyn kan vnnd mag: welcher Die Finder Begriffen und mit dem pundts zeichen verzeichnet bat. Darumb müffend ouch die kinder deß niwen pundts zeichen fähig fyn/zc. Daruon hernach mer.

Ifo hat Johannes Gottes befaͤlch zum erſten den touff an gefaͤngt wie Marcus widerum̃ züget / vnd ſpricht / Johannes

tonfft in Der wüfte / vnd pzediger den touff der Büß zur verzy⸗

Bung Ber fünden. So ſpricht er ſelbo Johã.i. Der mich acfande

basmit dem waſſer touffen / ꝛc Hiemit habend wir den vie |

Berg oder anfang deß heiligen touffe / von weldyes. waͤgen balig Johannes zůgenennt wire Töuffer zu wie vnfere

ig

Touffyn .

Wider die Widertoͤuffer

Töuffer / die raͤchter werdend geneñt Widertoöuffer / Boch von

kürtze vnd komligkeit waͤgẽ merteils geneñt werdend Toͤuffer.

Die Apoſtlen Mit diſem vnnd mit keinem anderen touff habend hernach habend toufft getoufft ouch Vie jünger vnſers Herren Chriſti: wie Johañes a benas Jas zůget und fpricht/ Die jünger Johannis find Johanſen TJopan.s.+ kommen / vnnd habend jm geſprochen / Meiſter / der By dir wen Bern Fordan/ dem Bu zügnuß gäben baft/ ſich der toufft / vnd es kumpt yederman jm. Ond hernach ſpricht Jo⸗ hannes widerumb / Als der Herr verſtandẽ hatt / daß die Pha⸗

riſcer gehoͤꝛt hattend / daß Jeſus mer jünger machete vnd touff

te / dann Johannes Cwiewol Jeſus ſeiber nit toufft / ſonder fine

jänger) verließ er Judeam vnd zog widerum̃ in Galileam / etc.

Chiftusfege Dar umb ale vnſer Herr nach finer vrſtaͤnde vor ſiner himmel⸗ kennären fart / ſinen jüngeren befilcht mit waſſer touffen / ſetzt er nit yn ein anderen vnd nüwen touff / ſonder den einigen angefängten Matth. ꝛs. Gottes geheiß durch Johanſen / befilcht er den Apoſtlen / in »iard is. alle waͤlt bringen / vnd allen Heyden gaͤben. Etliche zwa⸗ ren machend oder ſetzend ein vnderſcheid zwüſchen dem Touff

Johannis vnnd Chꝛiſti / Den er durch fine jünger bat geheiſſen

Es iſt nun ein gaͤben. Die geſchrifft aber züget gar vßtruckenlich / daß nun ein Pa uff einigertouff in der kirchen Chriſti fye: wie Paulus fpriche/ Es Phel4- ift einlyb/on ein geift Cwie jr dañ ouch Berüfft find/ vff einerley hoffnung üwers Berüffs) ein Herr / ein gloub / ein touff /ein

Gott und vatter onfer aller / der da ift über alles/ und durch als

les / ond in uns allen. Yiun aber ift nun ein Iyb/oder ein Firdy/

vnd ein geift Johannis und Ver jüngeren Chꝛiſti Yarumb ifte

oudalles nun eintouff. So ift co vnge zwyffiet / daß Chriſtus

Jeſus mit uns / ale vnſer Brüder) und Ver ons allein heiligen/

onnd von vnd dem die Sacramenta allein allejre Frafft ha⸗ bend/in einen touff getoufft iſt / onnd wir mit jm in einem touff

etoufft werdend. Nun aber ifter von Fohanne im Touff Fo» —* daß iſt mit dern touff den Johañes gab / aber Bot-

tes touff was / getoufft: ſo ſicht mengklich / daß Johannis vnnd

deß Herren Chꝛiſti oder Ver jüngeren tonffein touffift, Wir Be

kennend doch all / daß Ver touff ein Sacrament iſt / vnd Ver leer als Yen brieff ein ſigel zůgethon oder angehaͤnckt werde. Dies Johannis end wyl aber Johannes und Vie jünger Chriſti einerley leer gefuͤrt einher oh habend / wie Föntind dann vnderſcheidne figeloder Sacramẽt / riedig eineriep daß iſt zweyerley touff / gaͤbẽ oder angehenckt worden ſyn? Ob aber yemants zwyflete an dern / daß Vie leer Johañis / Chriſti / vnd

Das ſechßt Bůch. 184 vnd finer jlingeren einerley geweſen / Ver verhoͤre Mattheum / der alſo ſpricht / Es Fam Zohannes Ver toͤuffer vnd prediget in Metth 5⸗ Fudaa) und ſprach / Beſſerend üch / dann das rych der him̃len iſt nach haͤrzů kommen. Johañes der Kuangeliſt erzellflyfiig die gnuſſen Johannis deß Töuffers die er dẽ Herren Chri⸗ Johan 13 ſto gaͤben / vnd nit allein dem abwaͤſenden / ſonder dem gaͤgen⸗ wirtigen gaͤben / ja mit dem finger off jn zeigt und geſchꝛuwen be / Sich das iſt das lam̃ Gottes / dz Ya hinnimpt oder tragt ie find Ver waͤlt. Da er ouch klar pꝛediget von Ver waͤſenlichẽ Gottheit Chꝛiſti / welchen one Ver vatter gaͤben habe zum hey⸗ land / daß wir in jm alle volkommenheit habind: wär nun in jn gloube / der habe versybung Ver fünden vnd ewige laͤben: wär nit in jn gloube /fyeewig verlosen. Vnd das ift oudh Vie gang ſumm der leer Ich nüwen Teftaments. Befähe man von diſer beiteren Euangelifcyen predig Johañis / das Ruangelium Fo bannie am ı. ond3.cap. Dargaͤgen aber verhöte man yetzdan vnd halte man alles Das / daß die Euangeliften zügẽd von der leer Chriſti und finer Apoſtlen / wie Vie felb gewoäfen fye. Mar⸗ eus ſpricht / Nach dem Fobannes gefangen was / Fam Fefus Mars % in Galileam / vnd prediget das Euangeliüi deß Rychs Gottes / vnd ſprach / Die zyt iſt erfüllt / vnd das rych Gottes iſt vorhan⸗ den. Beſſerend 2* gloubend dern Ruangelio. Vnnd wis derumb züget Marcus / daß Ver ſinen jtin geren nach Ver vs ſtende geſprochen babe / Bond bin in allewält/und pzedigend Mare. er das Puangclınm allen ereaturen/ weldyer gloubt und getonfft wirt / der wirt fälig:weldyer aber nit gloubt / wirt verlosen. Del cher Fan aber vg dem gägenfag diſer zügnuſſen nit abnem̃en / daß Johannis vnd C Bull ouch finer jünger leer oder predig / einerley fye/als die diſe zwey houpiſtuck fuͤrt Befferung deß laͤ !ac 2. bens vnd verzy hung Per fünden in dem nammen Chꝛiſti? Das iſt ye die houuptſumma des nüwen Teftamente. Vnnd wie Johannes toufft hat mit waſſer vff Chꝛiſtum / zur beſſerung vnd verzyhung Ver ſünden: alſo habend ouch Vie Apoſtlen Chꝛiſti toufft mit waſſer / zur beſſerung vnd verzyhũg Ber fünden, Zwyflet Bir aber hieran / ſo hoͤr wie (Marcus ſagt / —— toufft in der wuͤſte( ſpricht er) pꝛediget den touff er Büß zur verzy hung Ver fünden. Vnd widerumb ſchrybt Lo z cas in Gefchichten Ver heiligen Apoftle/ daß Paulus Ver Apo Ans ſtel gefagt Johannes bat zwaren den touff der Befferung getoufft/ ale er dem volck prediger hat / daß fy in BE gloubtind /

Wider die Widertöuffer

Ber nach im dommen ſolte / daß ift in Jeſum Chriſtum. Dargã⸗ = halt yezund. ouch was in Befchichten Ver Sr er gefchzt ‚ben ftadt von dem touff der Apoftlen/ wie fy jn den glöubigen gäben habind. Alſo ſpricht Peirus / Beſſerend üch / laffe ſich ein yeder touffen in dem nammen Jeſu Chꝛiſti / zur versyhung der ſünden / ſo werdend jr empfahen die gaab deß heiligenn geiſts. Vnd laſſe ſich hie niemant irren daß Johannes getoufft bat in Chuſſtum / Vie Apoſtlen aber in den nam̃en des vattere/ funs vnd heiligen geiſtes Dann ouch von Apoſtlen einfalt ge⸗ iiben ſtadt / daß fy in Chriſtum getoufft habind · Dann wel⸗ cher Ehriftunnennt/ der nennt ein geſalbeten / da man ye vers fton müß den / der da ſalbet / der iſt Ver vatter / vnd den Ver ges falbet wirt / der iſt der ſun / und den der Vie ſalbung iſt / Ver iſt der heilig geift Ob dañ glych wol ein zytle Johannes getoufft bat in den Fünfftigen / bat er doch ouch getoufft in den wirtigen / als vff den er mit ſinem finger zeigt. Daß er dann ſelbs geſpꝛochen hat / Ich touffen mit waſſer / er aber wirt touf⸗ fen mit dem heiligen geiſt vnnd fhür / vnderſcheidet er gar nitt zwtifcbend ſinem waſſertouff / vnd Ver jüngeren / ſonder er gibt dem Aerren als dem ſun Gottes / mer dann allen menſchen vnd dieneren / namlich ein eignen Touff / den er mit nieman gemein hat / ſonder den er allein gibt / das iſt die gnad deß hei⸗ digen geiſts. Welche er gibt / wie / wo / vnd wenn / ouch waͤm er wil. Eiwan gibt er die mit einem vſſeren zeichen / als Ver fhüri⸗ nen sungen /etwan one ein vſſer zeichen · Vnnd daß diſes Vie recht meinung Johannis geweſen ſye / bezüget und erklaͤrt Ver Herr ſelbs in Geſchichten Ver heiligen Apoſtlen / da er finen Füngern gebüt / dz ſy nit abſcheidind von Bierufalem/ fonder vff die verbeiffung Veß vatters wartind/ von welcher Johan» nes gefagt habe / daß fy ſoltind mit dem fhür oder heiligen geift getouffte werden: wie —* vff den Pfingſtag beſchach.

diſem allem erlernet mengklich / daß nun ein einiger Touff in der heiligen kirchen iſt / welcher von denen / die jn gaͤ⸗ ben habend yetzdan Johannis Touff / Bald Chaifli / oder Apoſtlen Touff genennt wirt/aber doch nun ein einiger Touff

elchesder Chꝛiſti iſt. Daruf wir wyter ſchlieſſend / dz das der recht waar

Touff iſt / den Gott anfengklich durch ſinen Diener Johannem yngeſetzt vnd angefaͤngt bat / in welchem vnſer Herr Chriſtus ſelbs ae / weldyer jn ouch hernach finen Füngeren Bes folhen hat / daß ſy jn mit dem waſſer allen völchern gäben 8

Das ſechßt Bůch. 185 lind/im nam̃en deß Vatters / Suns / vnd heiligen Geiſts / zur verzyhung der ſünden / ꝛc. Darumb wirt der Touff recht nennt die reinigung / oder die abwaͤſchung Ver ftinden / a pundtzeichen . nüwen pundss : item/ das Bad Ver widers

urt. Dann Gott reiniget uns vB gnaden/omb Ehaifti wil⸗ / durch den heiligen geift / von finden / er machet mit vns ein ewigen pundt/ und nimpt vns an finem volck vnnd Fins dern: und Yıfe fine gnadẽ vnd gaabẽ Befiglet er mit dem Ton an uns / welchen uns Vie diener gäbend. Dir werdend ou durch den Touff gefamlet in Vie einigFeit de Ze Chꝛiſti / 95 wir mit Chꝛiſto vnd allen finen glöubigen ein lyb werdend vnd find/onder dem einige houpt Chriſto. Mit diſem Touff beken⸗ nend wir ouch vnſern glouben / pflichtend vns / werdend ouch angenom̃en / dz wir mit Chꝛiſto in ſinẽ tod mit vnſerm als ten Adamen vergrabẽ / in vnd mit Chriſto ouch widerum̃ vfer⸗ ſton ſoͤllend einẽ nüwẽ laͤbẽ. Daruon anderſchwo wytloͤuf⸗ figer geſagt worden iſt. Diſer heilig Chriſtenlich Touff hat von anfang in ſinem yn⸗ Ber Chriten⸗ ſatz vnd bruch / vnd alle zyt Ver Apoftlen/wenig oder Feine cere —— monien vnd Brtidy gehebt. Ser heilig Johãnes bat getoufft in dem Joꝛdan / ouch vnſern Herren Chuſtũ: wie der heilig Phi⸗ lippus den herren Morenland / einem brunnen an der ſtraaß toufft / one alles zůrhůn / one alles ſaͤgnen / one alle ca⸗ racter. Don Chꝛiſto vnſerm Herren laͤſend wir / daß er gebaͤttet er wie er beruf von dem Touffgieng- In Geſchichten Ver iligen Apoſtlen findend wir/ 93 By dem touffen deß Herren wo:toder verheiffungen Gottes gemälder/ gelbt 09 gebzucht worden ſyend. Zarumb weldye Firdhen By dem —* das ge⸗ batt / vnnd vorlaͤſung deß Goͤttlichen worte habend / ſind nit / weñ ſy glych gar Feine ceremonien mer habend / als mit r zyt darzů gethon find chriſem oder 3 eychel / an etli⸗ chen orten milch vnd honig / das beſchweerẽ deß boͤſen von de⸗ nen die geroufftföllend werden / und was der glychen mer iſt. Dañ die alte einfaltigfeit Ver heilig bꝛuch deß Touffe von Beiligen Apoftlen gebrucht /fol mengklichem gnůg thůn / 93 er nütmer begaͤre noch gebruche / dañ eben das Vie heilige Apoſt len gebrucht habend. In Ber vralten kirchen vor Chriſti geburt / hat man vnd denen ſtucken / die figürlich warend vnd hinweg gon ſoltẽd / das oͤl den chriſem gehebt: den hat Chriſtus abs gethon / begüßt ſine gloͤubigẽ mit dem rechtẽ ſines a

. Widerdie Widertsuffer geifts:9as vns bie nüt manglet. Darum wir ouch deß vſſeren iiſems nit mer achtend. Die oren vnd ougen Veß gemüte der zen die getoufft werdend/offner Chriſtus innerlich / daß es der vſſeren ceremonien an ougen vnd oren etwan gebrucht nüt he⸗ darff. Vnſer Herr Chꝛiſtus hat vil gethõ / nit dz man jms ſolte nachthůn: es iſt ouch gãtz vngerympt weñ jm etwas nach⸗ thůt das er nit zur nachuolg gethon noch verlaſſen bat. Vnd fo der Touff gaͤben wirt den kindern Gottes zur versybung Ver ES / was Bedarffes dañ deß beſchweerens deß Böfen von dem den touffen wil? Mir dern jn Chriſtus vB gnadẽ zum Eind angenommen bar/ifter von dem tüfel erlößt:vnd Yarum er ein kind Gottes ift/ darum wirt jm gäben das zeichen Ver Fine dern Gottes. Ond diewyl man anfangs der Cb:iftenlidyen re ligion die alten verftendigen toufft / fragt man ſy / Ob ſy dem Tüfel widfagtind22c. So aber yezund Viereligion angefaͤngt iſt / vnd die getoufften ouch jreFinder zum Touff febickend/ Bes darffesnit Ver fragen By dern Kindertouff / welche die alren frylich ouch By dem Rindtouff nit gebzucht habend / als Vie als lein den alten/Pie antworten koͤnnend / dienend / ꝛtc.

Vnd das alles / von dem rechten vrſprung deß Touffs / vnd daß nun ein einiger Touff ſye in Ver heiligẽ kirchẽ Chriſti der namlich der anfangs von Johanne / demnach durch die Apoſt len / Befeldy el ift/als deß nüwen pundts Zeichen] mit waffer/im namen deß Datters / Suns heilige Geifts/ zur Befferung vnd versyhung Ver fünden/ vnd nit vil ceremos nien vnd brüch hat / hab ich fürnemlidy hie gefagt der Töuf fern wägen/ welche wen fy vil gefagt und geſchribẽ habed von dem TouffCbaifti /nieman noch verfion Fan welches Ver recht Cbaiftenlih Toufffye/oder wannen er Fomme. Dann fy fo on»

rundelich daruon redend und ſchrybend / daß man wol ſicht /

ß ſy jrer leer keinen ſatten grund habend.

Antwort vff die fürnem̃en gründ der Toͤuffern / mit denen ſy erhalten woͤllend / daß man die kinder der gloͤubigen in der kirche Chriſti wie touffen ſoͤlle noch möge. (Capız. Ä

Ad diſem kom̃end wir an das recht houptſtuck / da rumb die Toͤuffer mit vns ſpennig vnnd zwytraͤch + tig find. Dann in dem man fragt / waͤm gedachter Chꝛiſtenlicher Touff gäben fälle werden 7 fagend

wie

Das ſechßt Bůch. 186

wir/Allen denen die Gottes volck find/ Das fyend dañ die / die mit eigner bekañtnuß Chaiftü verjähend/ und deß Touffe Bes

&rend /oder Vie Findle die von den glöubigen lüten erbozen (nd /melden ie eltern deß Touffs Begäred. Hierwid ſagend

ie Widertoͤuffer / daß man die kind nit touffen ſoͤlle: vnd daß kindtouffen ein laſterlich groß übel fye. Darumb woͤllend wir ger; hoͤren jre fürneinen gründ/ vnnd vff Viefelben kurtzen Bes ſcheid vnd antwort gäben.

1. Sy ſpraͤchend alſo / Vnſer Berr bat den Touff alfo geord⸗ net Matth. 2s. und Marci 16. daß Die leer und das glouben fol vnd müß vorgon / darnach Ver Touff volgen/ vnnd von denen empfange werden welche Bericht find Yurch Vie leer/ und glou bend. Die Finder aber mögend nit geleert werdẽ / und gloubẽd ouch nit / darumb fol man fy nittouffen. Onnd Das ift Ver aller anfichtigift grund Den fy babend. Sy fpräcbend ouch in den Buͤch / das fy trucken laffen/ / vnder dem tıtel der Dermanung/ ouch ganz Flarer grundtlicher und onwiöfpzächlicher Bericht/ warer Chꝛiſtenlicher ewigbeftendiger Clüg wie vfgeblaßne hohe woat die liüt ) pundis vereinigung / ꝛc. Man ſolle wol mercken daß vor und nach dem touffen von dem lee⸗

ren geſagt iſt: daß alſo das touffen in mitten ſtande. Dañ zum

erſten muͤſſe durch die predig deß heiligen Euangeliums der gloub geleert/vni die gnad vn der Touffangebortt werde: wie geſchribẽ ſtande / Welcher gloubt toufft/wirt/fälig/zc. Das ander nachuolgend leeren ſye von dem / wie ſich die getoufften halten ſoͤllind / wie geſchriben ſtande / Leerend ſy alles das hal⸗ ien / das ich üch geleert hab: welches alles den kinderen gar nit füge/:c. Daruf gaͤbend wir antwort / Wenn jr Toͤuffer vff die ordnung der worten tringen woͤllend / dz das leeren vorgadt / das touffen nachuolget / ſo yabEd wir ouch ort der gſchrifft / in welchem das waſſer oder des vſſer vorgadt / das leeren vnd

eiſtlich volget. Doch laſſend wir das ſelb alſo beruͤwen / vnnd —— daß vnſer Herr Chriſtus an beiden angezognen orten Matth.ꝛs. vnnd Marci 16. ſinen Apoftlen befaͤlch gaͤben habe / hinuß in alle waͤlt / da noch die leer Chriſti vnbekannt was / gon / vnnd jm zůzefuͤren alle völcker. Darzů beſchrybt er wyß vnd maaß wie ſy das můſſind vnd ſoͤllind an die hand nem̃en / namlich jnen zum erften pzedigen das Ruangelium / vnd wen ſy dañ dem ſelben gloubt / ſy touffen / vnd ye laͤnger ye vollkom̃ ner leeren. Soͤmlichs dienet aber vff und dem te anfangs

449

Waͤn man touffen fol

Die leer vnd das glouben mäß vorgonf darnach der Touff volgen.

Mareit. Foanıs.

Matth.26.

Süg hernach um$,cap.

Wider die Widertoͤuffer

als weñ man yezund von nüwem in die Türchy zuge die Tür chen Chifto Befeeren/müßte man zwaren zum erften p:e digen vnd Berichten Vie lüt / vnd nit zum erften rouffen. Dann wurde fich touffen laffen/ Ver nıe nüt heite vom Touff ge⸗ /nod wüßte was der Touff waͤre? Hie ſol man aber mit

en Töuffern nit ſtill ſton / vnnd nit wöllen fürgon. Dann was volget wyter wenn die lät Berichter / zum glouben vnnd zum Touff kom̃en / nun mer in dern nüwen pundt Gottes find? abend fy yerzdan Fein rechnung jrer Finden /ob Vie felben ouch in dem pundt Gottes/ob das heil / vnd die göttlich? gna⸗ den vnnd gaaben ouch fi fgend 2 Weñ fy deß kein rechnung hettind / nach Yen ſy glöubıg worden ſind / fo volgte doch / daß ſy zůthieren vnd vil erger worden waͤrind dann fg vorhin wa⸗ rend. Darum fragend ſy ouch nach dem heil jrer kinderen: vnd diewyl ſy hoͤrend vnd verſtond / daß ouch die kinder in dem wen pundt Gottes ſind / laſſend ſy die mit dem touff / als mit dẽ undtozeichen Ver kinderen Gottes / verzeichnen / das iſt touf⸗ —* thet im Abzabam/ zum erſten ließ er ſich ſelbo und die alten verftendigen beſchnyden: darnach diewyl er wußt daß die kinder ouch in dem pundt warend / ließ er jnen ouch das pundtszeichẽ werden. Sarum̃ ob glych wol die wort Maith. 38.0nd Marci ı6.Belangend Vie verfiendigen/denen man pre⸗ digen kondt / zum anfang predigen müßt/ce man fy touffte/ werdend deñocht hernach Vie vnmündigen Find nit geſchloſ ſen / daß man ſy nit ouch touffen möge ſoͤlle. In dem Nacht⸗ mal vnſers Herren Chꝛiſti find anfangs allein Vie Apoſtlen ge fäffen: wär wolt aber daruß ſchlieſſen / daß man Feinen leyen noch wyberen fölte das Nachtmal werden läffen 2 {Denn wir vff Yen bũchſtaben tringen wöllend/werdend wir vns nıt Bere den laffen/93 legen vnd wyber ouch zum Nachtmal gehoͤrind. Dann es ſtadt ye nit / daß fy 67 Ver erſten ynfagung gewefen fyend. Denn man aber den rädhten verftand/und grundtlidye meinung deß Herren Beficht/und verſtadt / daß der Herr das Nachimal yngeſetzt hab / als ein char era fines lydẽs / ale ein gemeine danckſagung / onnd daß er mit fin emisbund Blüt alle glöubigen fpyfet zum ewigen läben: wär Fan yetzt nit fäben daß Bas Nachtmal geordnet iſt allen glöubigen/ nitnun Ben dienerẽ / ſonder ouch den leyen und wyberen/obglych wol jren mitnammen im anfang mit gedacht wirt / Yann] Vie erlös fung vnd danckſagung jnen allen gemein ift. Alfo wenn wie ermäffend

Das ſechßt Bůch. 187 - ermäffend daß der touff das pundtezeichen ift deß volcks Got tes: vnd wir yetzund wüffend daß ouch Vie Findle hoͤrend vnnd

ezelt werdend under das volck Gottes / ſo müffend wir ſchlieſ —3 jnen Ver touff ouch gehoͤꝛt: ob jren glych wol in dem cr ſten befaͤlch Chriſti Matth. 28. und Marct 16.nit mit nammen

edacht wirt. Fa wir ſchlieſſend richtig wider die Toͤuffer und

raͤchend / Die glöubige fol man touffen. Die kindle find glöue bige / deßhalben fy Bott ftir gloͤubige (wie Bald fol Bewärt wer ben)raͤchnet: darumb fol man Vie Findle tonffen. Vnd ſicht ein

petlicher verftändiger wol / daß er das leeren/ale wenig fol zie⸗ —* Vie kinder / als wenig er das von Finderen vßlegẽ mag / ebotten iſt / Welcher nit arbeiter ſol nit äffen/sc. Das aber die Toͤuffer in jrem obgedachten bůch ſpꝛaͤchend / Wenn man ſagt / die ot Marci 16. vnd Matth. 28.ac. ſyend der leer halb verſton / von verſtaͤndigen vnnd nit von Finden / fo wurde Boch volgen/ daß zweyerley touff wärind /einer Ver verftändigen/ Per ander Ver vnuerſtaͤndigen / hat gar Fein anfähen. Dañ aͤben durch Yen touff Ver varter in Vie kirchen yngenom̃en iſt / durch - Ben felben/ und durch Fein anderen/ laßt er oudh fin Find ſamlẽ: vnd dem Gott er ſich verbunden bat/äben dem felben verbinde er ouch fin Find. Dann Gott hats alfo gebotten / Ber Ver huß⸗ uatter alles ſines huſes volck dem Gott zůfuͤre und eigne / dem er ſich ſelbs begaͤben hat.

2. Demnach wendend ſy für Vie byſpil der getoufften / da die Byſpil der ges heilig geſchrifft allein die maͤlde / die gelert vnd gloͤubig wordẽ / —— * vnd gedencke gar nienen der kinderen / daß ſy toufft ſyend. Alſo ſtande in Martheo / das gantz Hieruſalem gieng hinnß 36 Jo Nauh z. hanſen / bekanni fin ſünd / und ließ ſich iouffen. Welches gar nit moͤge noch koͤnne von kinderen verſtanden werden. Alſo ſtande es widerumb in Geſchichten der Apoſtlen / Welche das wort Acıo-8. gern annamend/ Vie wurdend roufft. Hierzũ bringend ſy ter die Byfpil Veren / Vie off jr bekennen toufft find/ ale Danlir deß berren vg Moꝛrenland / Cornelij / vnd des ıhurnbütere Act. Aus 16. Antwort/Qıfe Byfpil alle Bewäred/ dz man alle die/ Vie jren Ar-F 10. P- glouben Befennend/ touffen möge und fälle : AU Bewärend aber nit/ Daß man Finder nit touffen fölle. Dann Vie Finder äben fo wol under Bas volck Gottes gebözend vnd geraͤchnet werdEd/ als Vie Befennenden. So iſts der geſchrifft gewon / was wyb vnnd Find antrifft/ nit allwäg vßtruckenlich mälden /fonder by vnd under den mannen vnnd alten 30 Der wybern

a iij

t.Coꝛto.

Sie kinð koͤn⸗ ned die pflicht end bevätnuß dei; Touffswe der verftönoch feiften/darum fol man ſy nit souffen.

Die Töuffer trıng&o vılmer offfvep mens ſchẽ verdienſt / Bann vff die lu ter gnad Got⸗ (£&:

“Wider die Widertsuffer

wirt doch in dem handel deß pundts gar nır gedacht/ noch den nocht warend fy nit vßgeſchloſſen. Das Paulus fagt / daß Vie värter alle durch das Meer gangen / vnnd allin Moſen toufft fyend / unnd aber wäder der wyberen noch Finderen gedänckt/ wär wolt Yarumb wyb und Find vßſchlieſſen / und fy nit vil mer by und onder den vättern verfton? Wir bringend ouch hie das Byfpil vnſers Herren Jeſu Chꝛiſti / welcher in Ver kindtheit Ber ſchnitten worden ift. Dann wen Yomals Ver touff yngeſetʒt ges wäfen wäre/bette er jn ouch in Ver Findeheit angenommen: fürs tenmal er nit lang gewartet / fonder nit vnlang nach dem Ver Touff von Johanne angefangen was / Johanne Fommen

iſt / vnd fich touffen laffen. Ich geſchwyg yezund daß Paulus

den touff nenne die beſchnydung Chriſti. Darumb ouch Vie Toͤuffer nit bewaͤret habend / wenn ſy ſagend / Chriſtus ſye erſt / als er 30. jar alt getoufft worden. Oder woͤllend ſy niemant vor den 30. jaren touffen?

3. Nu minder ernſtlich trybed die Widertöuffer deß touffs pflicht vnd bedütung / wider den kindertouff / legẽd ouch vil off diſen jren grund / vnnd ſpraͤchend / Welche toufft werdend / ſoͤl⸗ lend nit nun jren glouben bekeñen / ſonder ſich ouch verbinden / daß ſy den alten Adamen woͤllind hinlegen / vnnd fürhin laͤben in einem nüwen laͤben. Dann ye der touff deß alten menſchens begrebnuß vnd deß nüwen vferſtentnuß iſt. Soͤmliche abſter⸗ bung aber beſchaͤhe nit mit dem begieſſen deß waſſers / ſunder mit dem werck. Da aber kundtbar ſye / das die Finder ſoͤmlichs mit dem werck nit allein nit erſtatten moͤgind / ſunder Vie ge⸗ beimnuß deß touffs ouch nit verftädind/ja von difen himmeli⸗ ſchen dingen gar nüt wüffınd / warumb man fy dann touffen woͤlle? / das jr töuffer den kindern Ver gloͤubigen ſo gar den touff abſchlahend / vnd fo bäfftig vff das Befennen/vfl. das röden des alten menſchen / vnd off das nüw läben ſetzend vnd tringend/bat Bas anfäben/Baß jr Cwieich ouch Ya oben in dem 4. bůch üch under die ougen geftelt hab ) faft wenig Ver görtlidhen gnad Barmbergigkeit zůgaͤbend / vil aber/ja alles vnſerm thůn / vnſern wercken verdient oder gef&bickligFeit. Vnd ſtrytet aber eben das ſelb am̃ haͤfftigeſten wider den heyli⸗ gen Chꝛiſtenlichen touff / als Ver fürnemlich deß pundts Ver gnaden vnd barmhertzigkeit Gottes zeichen iſt / und bezüget / ja verſiglet / daß Bott une vffnimpt ſinen gnadẽ / Feinem vnſerm verdienft/fund vB luterer erber̃d. Aber vnſere en

Das ſechßt Büch. 188 fer achtend wenig Ver heilmachenden gnad/ vnd fprädyend mi beytern worten / in ae ira Vermanüg) Gott erbar metfich Ver Fınderen vmb jrer vnwüſſenheit vnnd einfaltigfeit willen: Ver anderen aber vmbs gloubens vnd jrer Büß willen. wo —— hie einichen platz die gnad one vnſer werck? Rom.n.zc. Wir find nit ab / daß Ver Touff nit ouch ſye Vie be⸗ grebnuß deß alten Adamen / vnd Vie vferftentnuß deß nüwen menſchens: wie Paulus leert Rom.6. Dae widerfpzechend wir aber / daß ſoͤmlichs grad in allen Venen Vie toufft werdend/müf \ zügägen vollbracht fyn. Dañ Fan und mag ſoͤmlichs ouch nit hernach volgen? Koͤnnend vnd mögend die Findle yezund fo fg toufft werdend/ vnnd die gebeimnuß deß Touffe noch nit verſtond / noch Yen alten Adamen vergrabend / ein nüwo laͤ⸗ ben fuͤrend / ſomlichs alles hernach nit ouch verfton und werck⸗ lich volbringen? So wirt ye der Touff an jnen nit vergaͤblich oder vnnütz ſyn. Nun hieß doch Gott das achttaͤgig knaͤble Ber ſchnyden / welches die geheimnuß der geiſtlichen beſchnydung weder verſtuͤnd / noch thatlich vollbracht / hernach aber wol vers ſton / mit der gnad Gottes vollbꝛingẽ mocht. Wir laͤſend im beiligen Euangelio / daß die lüt jre Finder dem Herren Chri Narci i0. ſto trůgend / vnd Ver vrſach / Daß er fölte für ſy bitten / ſy ſaͤg⸗ nen / oder gůts über ſy ſpraͤchen / ſy anruͤren / oder die hend vff ſy legen. Waa thatend aber fine Junger ? Sy warend vnwirſch wider die / die Finder hinzů trugend. Lieber warumb? Frylich nit darumb / dz ſy die Finder haſſetind: dañ das ſelb vnmenſch⸗ lich geweſen waͤre: ſonder daß ſy vermeintend / man bemuͤyte oder beküm̃erte den Herren vnbillich vnd vergaͤblich / mis vn⸗ miündigen vnuerſtendigen kindern / der aber Fommen wäre handlen mit den verſtendigen / welche fine predginen hoͤrẽ / glou ben/ den glouben bekeñen / vnd ſich beſſeren moͤchtind koͤn⸗ tind: vnd ſumals aber die Find aller deren dingen gar nit fähig wärind/ fölte man fy zum Herren nit Bzingen. Aber der Zerr beſchalckt fine Jünger bierumb/ und gebot/ 93 man Vie Finder jm fölte züfommen laſſen / fömlidyer wäre das rych Gottes, Vber das leit er fin bend vff ſy / ſprach gůts über ſy / ob ſy es ych wol nit verftündend. Darum̃ wir nun gar Feinen zwyfel bend / daß vnſer Herr ouch über die Töuffer / weldbe vg glychen vefachen nit wöllend daß wir Pie Finder dem ers ren bringind / daß nit wol in ander wäg / dann durch das ınan hy zum Touff bringt / beſchaͤhen mag. vnd alles was der Gerz

Marıh, 19.

Wider die Widertsuffer

über Vie kind ſprach / vnd nit jnen handlet / was Prefftig/ onnd ſchuͤd den kinderen nüt dag ſy vnmündig unuerftendig wa» rend Oder wölled die Töuffer fagen/ daß Chriſtus one frucht onnd vergäbens ſy gebenedyer habe? Marc. am ↄ. cap. hatt ein vatter ein ſun / der behafft was mit einem ſtum̃en vnd dummen geiſt / alſo / daß er weder gehoͤren noch gereden mocht: vnd wie⸗ woler weder gehören noch ſelbs reden / Bitten oder bekennen Funde/fonder under deß Tüfels gwalt was / ſchüd jm doch ſomm lichs nit. Dañ als Ver vatter mit glouben den Herren anrüfft/ vnnd für den knaben bat / macht der Herr den knaben geſund. Von den voͤglen ſtadt im Euangelio geſchuiben / daß jren Gott

raͤchnung / vnd ſy in ſiner fürſorg vnd regierung habe: diewyl

Das heil iſt der fryen waal Gottes.

aber das Vie vögel nit verftond / volget dꝛumd daß fidy jren Gott nüt mer annem̃e? Oder Fan vnd man doch eine blin⸗ den nit anbencken ein zeichen / das ntitdeltminder eın zeichẽ iſt / vnd er das Zeichen tragen mag/ wenn er es glydy wol nit ſicht? oder fo er es erkañte fähe/mäßte man es jm von nüwem wi» der anhencken? weni es jm glydy wolanbanckte/wärees Bari mer ein zeichen und Frefftiger dañ vor/ do es jm one ſin ſa⸗ ben angehenckt was? Darumb iſt diſer toͤuffiſch grund wider den Kindertouff ouch vmbkeert.

4. Vber diſes alles gond etliche ſubtyle Toͤuffer erſt über die recht kunſtkam̃er / und bungend herfür ſomlich argument/ das heil ſye allein der fryen Gottes waal vnnd ewiger Goͤttli⸗ cher fürſaͤhung / alſo / daß die allein ſaͤlig werdind / welche von Gott dar vorfähen vnd erwoͤlt ſyend. Welche aber die ſelben autom niemant an den Findern fähen/ ſonder erſchyne erſt

nn / wenn ſy jren tagen Fommind, Dañ welche der erwöle ten fpend/gloubind:weldye aber Ver verworffnen ſyend / gloub⸗ bind nie. Darumb daß man mit dem zeidyen Ve volcks Got» tes nit verfäle/onndes Venen nit etwan gäbe/ Venen es nit ges hoͤrt / als Vie weder Gottes /nody rächte erben deß heils find/ fölle maneinyeden finen tagen kommen laffen/ damit er den glouben felbe bekenne / vnnd man jn denn frölidy /one zwyfel / touffen Fönne. Dann vor der zyt der vernunfft touffen / ſye den —— verwuͤſten / ſüwen vnd hünden gäbe. Antwort. Alſo ſicht man abermals / daß jr zum teil den Touff vff vnſeren dienſt / vnd vff den diener ſetzend / als der gewüß ſyn müß/ daß der / den er toufft / gloͤubig fye/ oder aber Ber Touff ſye nitrecht. Darwider im dꝛitten Buͤch geſchꝛiben iſt. Der Touff Philippi

was

Das ſechßt Buch. ı89 was recht / ob ſchon der gloub Simonis falſch was. Er toufft ouch weder ein hund noch ein ſuw / ſonder Simonem den Bes kennenden / ꝛtc. Noch vil minder touffend wir füw vnnd hünd wenn wir Chꝛriſten kinder touffend. Vnnd diewyl Simon den glouben glychßnet hat / und daruf toufft iſt mag dann glychs nıs ouch yezund vnd allwaͤg beſchaͤhẽ ? So ſicht man nun wol wie grundtlich die Töuffer von diſen ſachen redend. Soch dzʒ jnen noch vollkom̃nere antwort werde / laſſend wir = ordnung / daß fy fagend/ das heil fye der fryen waal vnd ewigen fürs j bung Bottes/alfo / daß Feine / onet die vßerwoͤlten glöubig vnd fälıg werdind. Dann alfo has man ye vnd ye geleert vnnd gloubt in Ver kirchẽ Chriſti / ſo hat ouch darum gar beytere Pens in der gſchrifft / als das d heilig Petrus ſagt / er ſchry 1-Per.t * erg der —— Gott * —— in er beiligüg eifts / zur gehorſame und zur Befpiengung Ve blůts Jeſu Paulus ſpricht / Wir wüffend Rom. daß denẽ / die Gott liebend / alle ding gůtẽ dienend / namlich Venen die nach dem fürſatz beruͤfft ſind. Dañ welche er vorhin fürſaͤhen hat / die hat er ouch verordnet daß glychfoͤrmig ſyn föllınd dem ebenbild ſines Suns / vff das der feld Ver erſtge⸗ bozen fye vnder vilen bꝛuͤdern. Welche er aber vorhin verordnet hat / die hat er ouch beruͤfft: vnd welche er Berüfft hat / die hat er duch gerecht gemachet: welche er aber hat gerecht gemachet / die hat er ouch mit d herrligkeit begaabet. Der glychẽ vil findt man hernach ouch im 9. cap. Ben Roͤmern / vnd in dem 1. Pen Ephefeern. Daruf fagend wir nun wyter/ daß diſer ewig Gottes radıfiblag ein geheimnuß Gottes ſye / da wir nit in bimelbinufföllend ftygen die gebeimnuffen Gottes erfüns selen/fonder uns deß beſcheids vernügen laffen / den er uns in Man fol —— vnd mit ſinem wort vßtruckenlich gaͤben hat. diewyl Gott vie want in ſinem wort die Finder vnder fin volck zelt / vnd nit vßſchlüßt: Goites / ſon⸗ dar ſinen Jüngerẽ Fein ſunderung machen Befolbe/ ſon⸗ fiihrt nad der geſprochen hat / Ffuͤrend mir alle Heydẽ: vnd / Predigend wor. das XRuangelium allen creaturẽ / findt man nienan Fein Byfpil in der gſchrifft / daß die diener Gottes angehebt habind an Ser fürfäbung Gottes / vnnd geſprochen / Welche nit vorfäben vnd erwoͤlt ſind / werdend nit ſaͤlig / darumb predigetman jnen ver⸗ gãabens / vnd empfahend ſy die Sacrameuta one frucht: vnnd all jr gebättift vergäbens: dañ das heil iſt allein der wal: fond oil mer find&d wir Vie Byfpil Ver leer der Apoftlen/ * geo

“Wider die Widertöuffer.

Rom 3.20.11. [eert abend / Gott ſye rych und gnädig gegen allen Venen Lie En RR Ber / Ver babe Vie waͤlt ſo lieb/ daß er finen Sun gäbE

can.»

Marıh.im

Fohan.ıo.. 2. Zimoch.2.

Toan.®, MBalar.3. Joanz. ·

hilip⸗.

e zum heiland aller gloͤubigen: darumb ſoͤlle man in Gott glouben: vmb den glouben vnd Goͤttlichen geiſt bitten: den er ar gern den bittenden verlyhen woͤlle: wie er klar verheiſſen be Luc.i.vnd Matth. 7. DE diſem byſpil der leer Ver heili⸗ gen Apoſtlen / vorab Chriſti / der da ſchꝛyet / Kom̃end haͤr mir alle die da arbeitend vnd Beladen ſind / ich wil üch ruͤw gaͤ⸗ ben / verkündend die Prediger das heil gemeinlich allen men⸗ chen / vnd nem̃end ouch an alle Pie dem Touff kom̃end / vnd en ſelben jnen ſelbs vnd den jren begaͤrend: vnd diſputierend hie nüt von der waal Gottes / welche ſy doch feſtigklich glou⸗ bend / vnd wol wüſſend daß der Kerr allein die ſinen keñt: mu⸗ hinzů aber ſetzend ſy jr vrteil vff das wort deß Herrẽ: vnd die⸗ wyl er geſprochen hat / Welcher g oubt vnnd toufft wirt / wirdt heil item / Waͤr vg Gott iſt / der hoͤꝛt Gottes wort: itẽ / Alle Vie etoufft find/habend Chriſtũ angeleit: neem / Welcher die wars * thůt / kumpt ans liecht / c So beſchaͤmen d ſy ſich nit ſa⸗ en / Welche Gottes wort gern hoͤrend / gloubend / ſich iouffen affend/güte werck thůnd / die ſind Gottes Finder: vnangeſaͤhẽ ob ſy innerlich im bergen etwas ver borgens habind / das vns nit wüſſen iſt / oder mit Ver zyt eins anderen geſinnet / oder von Gott nach finem willen vnd gerechten gericht ander ſchwo gebzucht werdind. Dann von dem gägenwirngen / kundt⸗ baren vnd offenbaren richtet die kirchen: darumb ſagt ſy cuch von denen / die das wort Gottes nit hoͤren woͤllend / die Sacra menta verachtend / werck der vngloubigen thůnd / diewyl ſy alſo thůnd / daß ſy verworffne von Gott / vnnd verlorne ſyend. Von Finden aber Fönnend wir nıs reden daß ſy der vermorffe nen fpend / fonder diewyl ſy Hort in finen pundt yngeſchloſſen bar/föllend wır gůts vnd nit boͤß von jnen boffen.Daulus der wol wußt / daß allein die vßerwoͤltẽ von Gott / Bi in das end geftercht werdend / dz fy allerley gürer werckẽ vollbungen m& gend/ macht er doch Fein ſünderung / ſonder ſcheybt gmeinlich den Philippern / vnnd ſpricht Ib dancken mınem Gott / fo offt ich üwer gedenck in minem gebaͤtt / daß jr kommen ſind in Pie gemeinfame deß Kuangeliums / güter züuerſicht / Ba der in uch das gñͤt werck bar angefangen / der werde ca ouch vollfuͤrẽ / biß vff den tag Jeſu Ehaftı : wıe ce mır dann billich zuͤſtadt / dz ich Ber maaſſen von uch allen halse ; darum daß sr

Das ſechßt Bůch. 190

Abin minem hertzen bab/ıc. frylich in Chꝛiſtenlicher liebe / tc. Diewyl aber Paulus das geredt hat von allen Philippern / da doch one zwyfel vil glychßneren vnnd verworffnen under j en geweſen find / warumb ſoltind wir dann nit ouch glycher Chꝛiſtenlicher hoffnung vnnd liebe gürer zůuerſicht ſyn / Ver truw / gůtig vnd barmhertzig Gott / Ver ſich allenthalbẽ in der

eſchrifft der kindern ſo truwlich annimpt / vnd ſy in ſinẽ punde —3 wölle frylich ouch diſen kinderen wol / die diſer zyt uns zum Lonff gebracht werdend / daß wir fy nit darumb hin⸗ werffen vnd zum Touffnit kommen ſoͤllend laſſen / daß wır nis u wuſſend /ob fy erwöller ſyend oder nir. Dann wir richten föls lend nach dem wort/ond Per gemeinen zufagung Gottes / Ich wil ſyn Yin Gott / vnd diner Finden Gott/zc. Laſſed die Fındle mir kom̃en: dann jren iſt das rych Gottes. Vnnd hiemit falt ouch hinweg der Widerduffiſch gaͤgenwurff / da ſy ſpraͤchend / Die getouffien Finder vff hoffnung / faͤlend etwan / vnd wenn ſy jrentage 1 kom̃end / werdend ſy nit gůte Chuſten / ſonder fallend ab / vnd thuͤnd deß Tüfels werck / darumb Fan vnnd fol man die Finder in Ver jugend nit touffen. Dañ wir gaͤbend hie⸗ rumb diſen beſcheid / Rs faalt doch duch Philippo / Simon in Geſchichtẽ der Apoſtlen / vnd ward nutdeſtminder toufft vom Philippo So ſtadt geſchriben / vnd redts Goit / Jacob hab ich geliebet / Eſau aber gehaſſet: vnnd Paulus ee dann die kinder ſyend / vnnd noch weder gůts noch boͤſes gethon has

ind / ſye geſagt worden / Der groͤſſer wirt deß kleineren knaͤcht werden:ntirdeltminder hat man Eſauen beſchnitten Darumb föllend vnnd moͤgend wır ouch touffen / vnangeſaͤhen die fry waal Gottes / oder was hernach volge / alle die kind / die vns zum touff von gloͤubigen zůgebracht werdend. Dann fo man allwaͤg fölte vnnd müßte vff das Fünfftig touffen/wurde mar fpaat oder nimmer die Finder touffen/zc.

Wytere antwort off der Widertoͤufferen gägens würff wider den Rındertouff.e Cap. z

Fe überigen gaͤgenwürff die uns die Töuffer wider den Kindertouff thůnd / ſind etwas ringer und min» der anſichtig / darumb wil ich an jnen verantwor⸗ ten / nit lang hafften. 5. Man bat ar Fein geboit ee in der geſchrifft von dem Rindertonff / er iftouch in Ge

Ver geſchrifft nienen Begriffen : unnd fo man Yan n, :. a ottes

“Wider die Widertsuffer

wort nüt thůn / noch daruon nemmen fol / fo fol und magman Feine Finder touffen. Saruf möchte ih wol die Toͤuffer frage, eb fy uns Yann ein Flar verbot zeigen Fönnind / daß man Pie Finder weder moͤge noch fölle touffen? Sy werdend uns aber Fein Elar verbott zeigen. Doch laffend wir Das felb faren / vnnd antwortend alfo/ Wir chündnür weder / noch von dem wort Gottes/ ja wir thůnd ouch nüt one oder wid den befaͤlch Bots tes. Onfer Lerr Jeſus Chꝛiſtus bat Befolben finen jüngeren and jren nachkommenden / daß fy den nüwen pundt oder das heil ſollind fürtragen vnd anbieten allen völckeren/ und daß ſy es (Sllind fürtragen vnd anbiten Yurd Vie predig Ich Ruan⸗ geliums / vnd durch den Touff. Sölicher befaͤlch folermäffen werden nit nun den worten / ſonder dem finn/ vnd der meinung deſſe der die wort redt. Darumb wenn lych wol nit geſchuben ſtadt / Touffend Vie kind / es iſt aber ge —* dz ſomlichs ynſchlüßt und begryfft / thůt man nüt were der Gottes befaͤlch wen man die kinder toufft: glych wie ouch hieuor gemaͤldet iſt / dz Vie fo zülaffend Pie wyber de ren Nachtmal / nüt ſündend wid die ynſatzung Chuiſti / vnange ſaͤhen 93 Ver wyberen im erften ynſatz deß Nachimals vßtru⸗ ckenlich nit gedacht wirt / noch eini iſt / daß man die wy ber fölle zülaffen dem Nachtmal Ehriſti. Dañ = Die endilich meinung vnſers Herren Chꝛiſti Matth. as. iſt / dz die Apoftle den nüwẽ pundt vnder alle Heydẽ bringind nit allein mit wor⸗ ten / ſonder ouch mit dem touffen. So f nüt gewüſſers / dann daß Vie Find der glöubigen in dem nüwen pundt ſind: iſt nun Cb:ifti befaͤlch daß man Ben nüwẽ pundt vnder die lüt bringe nit allein mit worten / ſonder ouch mit zeichen warumb fölte man dann Sie Finder nit ouch touffen? Vnnd wie vorgemäldet ift/Begärend die glöubigen elteren nitmer/ dañ Bag re Finder mit jnen in einem touff Bott und Chriſto yngelybet werdind. —— 6. Der Kindertouff iſt von dem Bapft erfunden vnd fi Bapfı rg vem richt / darumb alle Vie in Ver kindtheit toufft find nody ton zu el fpeiond werdend/find vnd werded in deß Bapfis/nit Chriſti touff / ges Bappe au tOufft : fy werdind ouch nim̃er mer für getouffte gerechnet /f; geroufis(pevg laſſind ſich dañ wider tonffen. Ond da die Tönffer dem Bap den nammen gäben föltend / Ver Bifen ſchaden gerbon folt bar ben / ſind ſy Ber fach ſo eins / wie die zwen alten pꝛieſter / die wie der die Suſannam zügnuß gabend. Dann die erſten Touff⸗ b:üder habend das groß übel gelegt vff einen Bapft/Ier 8 6

Das ſechßt Bach. 191 laus beiffe. Das bůch aber / deß Vermanung beißt/fagt vonki nem Ver Kugenius genennt werde / der habe erſt den Finder souff beſtaͤuget. Vnnd ıft aber eins äben war wie das ander, Dann habend ſchon zwen Paͤpſt vnd andere mit jnen / etwas ſatzungen By dem Touff gemachet / beladet ſich Boch Veo ren nii die kirch Chꝛiſti: welche den Touff / wie ſy jn von Chriſto empfangen hat / in Ver ſubſtantz und in dem raͤchten waͤſen (als da wr im i. cap. diſes Büche vermelder worden iftIBebalt. OR findt fidy in den vzalten Bieneren Ber kirchen / daß Ver Kinder⸗ touff in Ver kirchen von zyten der fäligen Apoftlen vil oder ete lich hundert jar gebzucht worden ıft / ee dann Ver Papft ye vf⸗ süchlet und in den ihron geſetzt worden ſye. Darumb mag/wel cher luft har/Befäben Origenem lıb.;. in epift. ad Rom.in cap. 6, Cyprianum lib.3, epift.8.ad Fidum. Hieron. ad Latam, & 3.lib. contra Pelag. Auguftinum cõtra Donat. lib. 4. cap. 23. & 24,Chry ſoſt. apud Auguft, contra Iulianum lıb,t. cap.2, Cyrillum Com- ment.in Leuit.8. Onnd da die Tönffer bie mit groffen (handen beſtond / vnd mit Ver warbeit nüt Fönnend vfbringen / wider fo pilfaltige zügnuffen/ ſy in jrẽ bůch der Dermanung/ Wenn vañ glych wol der Kindertouff von zyten der Apoſtlen gewaͤret hat / vnd faſt alt ift/find doch vil andere irrthumb ouch alt / vnnd habend gewaͤret von den zyten Ver Apoſtlen har. Es ſicht aber mengklich daß ſomliche antwort anders nüt iſt dann ein vnuerſchampte fraͤfne red. Sy habend doch noch nie Bewäs ren mögen/ daß Ver Findertonff ein irrung fye/ und wöllend jn bie 30 anderen irrthum̃en feze. Sy müffend aber in dem allem ynhin ſchlucken / daß fy beruß habend / der kinder touff komme vom Papſt / dem Tüfel. Vnnd daß ſy erſt ouch ſagend / dem Tüfel / iſt ein grewenliche leſterung goͤttlicher warheit / vnnd deß heiligen Touffs / die man von jnen nit lyden fol. Eo findt ſich vil mer in alten hiſtorien vnd leereren / daß Vie alten mit 6 tiberwundnẽ kaͤtzer / den kindertouff verloug net vnnd den Widertouff angericht vnnd geſchirmpt habend. Daruon anderſchwo geſagt wirt. So ſind wir toufft in dem touff vnſers Herren Chꝛiſti / und in Feines Papſts touff: ouch nit in namen deß Papfte / ſonder in den nammen deß vattes / ſuns vnnd heiligen geiſts. Ob glych wol deß Papfts verwü+ ſtung in der kirchen groß wäh Pie vfferwölten Gottes erbalten/ vndift der Touff Ver uns im nammen Gottes gäben iſt nie 30 verwerffen/.le wenig Vie Bes

i

n/find doch hüt Beflminder Apo« 7.

Daral. 27. 4 Reg a6. yarı 28.

Wider die Widertoͤuffer

ſchnydung / mit welcher Kzechias beſchnitten was. Da man doch ouh liſet / daß Jothan / Ezechiæ großuatter / ſich detßß tem» pel Gottes vnd Ver raͤchten opfferen nır habe vernügen laſſen: Vaß Achas / Ezechiæ vatter / die kãtzel abgebrochen vn den tem⸗ px Gottes beſchloſſen und groſſe abgörtery trıben babe. Noch

ennocht ward Ezechias nır wıderumb beſchnuten: fonder es Bleyb By Ver einigen vorbefihichnen beſchnydung / die er in dis fen ellenden zyten einpfangen/ ond in deren er fin jugẽd ın das 23.jar verfchliffen hati. Warumb ſoͤltind dann wır uns von Ver Papſtiſchen irrthumen vnd verwültungen willen / wider toufe fen laſſen / fo uns doch in dem Widertouff nür mer begegnen moͤchte / dann daß wir widerumb mit waſſer / vnnd widerumb un nammẽ deß vatters / ſuns vnd heiligen geiſts getoufft: das aber vor beſchaͤhẽ was / doch yetzdan mu dem wideraͤferen des Touffs / ſunden wurdind.

Suo tb touff 7. Man mißbzudprj den] kindertouff einem abgott ſpra⸗

nic ein abe ger.

end Yıe Töuffer injrer Dermanung) diewyl die menſchẽ Vie BligFeit daruf ſetzend. Dann fy Beredend ſich / wenn cın Find geioufft werde / ſo fyees ein Chriſt / vnd wenn es lierbe/ fare es den naͤchſten ın den him̃el / c Antwort / Wir machend den heili gen touff wäder uns noch ander lüten keinem abgort. Das ift ein abgott / das uns von oder ab Gott abfürt: Ver Chriſtẽlich Findertouff aber fürt nemant ab Bart /fonder zu Gott / vnd ver flichtet die menſchen Bott. Darumb ſchendend vnd lefterend rabermale den heiligen touff / üch ſelbs einem ſchwaͤren ge richt. Vnd ſo jrs nit wiiſſend / jo wüſſends vnd lernend es noch / daß wir dem touff / als einem element / wie jr waͤnend / das heil nit zůgaͤbend / ſonder Bott vnnd ſiner gnad / im verdienſt Fels Chꝛriſti / durch die heiligung deß geiſts / welches heil une mit dem touff angebotten bedutet vnd beſiglet wirt. Da wir Gott F warhafft haltend / vnnd darumb am heil der kindlinen / als 3 anfangs mit Ver zůſag jnẽ verſprochẽ / demnach ouch mit VE touff beſiglet iſt / gar nüt zwyflend. Ir Toͤuffer aber zwyflend / vnd als jr üch hie offentlich mercken laſſend / ſo gloubend jr nit daß die Chꝛriſten kinder / weñ ſy ſchon geroufft find/wäder Chri⸗ ſten ſyend / noch ſo ſy abſterbend / in himmel den naͤchſten vfge⸗ nommen werdind. Darumb haltend jr vff dern Touff nürz vnd oubend dem wort Gottes nit / das da lutet / Gott ſye ouch kinden Bott / und ſoͤmlicher ſye das himmelrych Nun lũ⸗ gend yetʒ wie wol jr ſtandind / und wie jr fo ger grob in üwerm (wären

Das ſechßt Bũch. 192 fchwären irrthumb / ale fyend nır nun deß heiligen Touffs / fonder ouch deß waren heils Ver Finden funden vnnd ergriffen worden find. Darumb Bistend Gott vmb verzyhung / vnd kee⸗ rend wider zur warheit / vnd thuͤnd Büß. Dan es üwers ſchen⸗ dene vnd leſterens deß heilgen Touffs nun gar vil iſt.

8. Doch gadt es erſt recht an in dem Buͤch Ver Dermas Von dt Tsuf⸗ nung / dar inn ſich nüt ſchaͤmend ſchryben / das ich nit alles 22* —A von wort wort / ſonder nun die ſumm hie maͤlden wil. Ir 880 ſpraͤchend / Der Rınderiouff ıft der recht anfang/ grund / vnnd wurgel deß ganzen Antichriſtiſchen regiments vonnd rychs / vnnd ein vfhebung deß pundis Chafti. Daruß iſt entſtanden die Munchery. Dann diewyl ſy nür gewüßt von der rechten pflicht deß Touffe / babend ſy mit jren glubten profeffion ein nüwen Touff angericht Pomp / hochfart / pracht / vnnd vnmaͤſ⸗ fig fraͤſſen vnnd ſuffen volgt vg dem Rınderiouff. Ser Couſf ſolt ein thor vnd yngang ſyn in die kuchen / daryn nıeman ſolt gelaſſen werden / dann der vor dem Tufel widerſagt vnnd den

louben bekannt hene: fo aber das vnderlaſſen / vnnd man die

inder angenommen vnnd yngelaſſen bat / dar ſich eins für das ander zum burgen geſtelt / vnnd den glouben verſproo chen / als ſtande es in der Bürgen macht 3üFünfftig den glous ben gäben / vmb Ve willen ſy dan Bürgen werdend / wirde die geheimnuß Gottco verwuͤſtet. Sy ſagend ouch / dem Tüfel vnnd den laſtern widerſton. Ach wee wee der bürg⸗ ſchaffi vmb der groſſen gottslefterung wıllen/zc. Das vnnd geßglychen noch vil mer vngerympis vnd laſterlichs geſchwoͤ⸗ Bce/ıft begriffen in vilgedachtem Buͤch Ver Vermanung: wel⸗ ches Buͤch Vie armen Toͤuffer herumb tragend / vnnd haltend es ale das aller hochwirdigeſt heilibumb / fo es doch warlich wenig ſchatzes waͤrt / vnd billich iſt / dz die ein vnluſt empfange habend an der Goͤttlichen warheit / alſo mır menſchlichen Böen irrthum̃en verwicklet vnnd verfürt werdind. Der oder die es

eſchriben habend / ſind frädb/eigene hochtragens ſiño / habend ſeer wol fur gůt von jnen ſelbs / farẽd hoch in Tem gewüld da⸗ haͤt / als him̃e liſcbe pꝛopheten / machend es alles fo ſchwaͤr vnnd verworrẽ (Cinſonders den hãdel deß Touffs:im Nachimal find

dennocht etwas verſtaͤndilicher / aber doch ouch jrs eignen 8) daß Ver ca gůtẽ rechten verſtand laͤſen oder bruingen /

vnd eigenilich die echt meinung / was doch jr verſtond (Feld bei wıl/ mer dañ einer laternen Bedarf. Vil boͤſer irrihum̃ von

Wider die Widertäuffer

dem Touff werdend darinn geleert / vnd inſonder heit one alles caa hieuoꝛ im ſchüchen vnd vnuerſchampt Vie verdampt irrung Pelagij wis u. Sach amt. derumb an tag herfür bracht. Dañ ſy ye von keiner / dann nun es wiiffenbaffter fünd/woäffen wöllend/ vilandern vnradt mer rodend / das ich yerzund faren laß / vnnd Chriſten lüt in träiwen j verman / ſohmlichs Büche muͤſſig gond. Dann ob glych wol | etwas güte darinn ıft /mag doch Yas felb anderſchwo Beffer vnd mit minder gfären funden und erlernet werden. Der Kindes Off Ver Töuffern ynred aber gib ich kurtz Vifen Befcyeid. Der —— heilig Daniel im 7. vᷣnd u. cap. ſiner pꝛophecy / vnd vnſer Herr Enviehnftens Chꝛiſtus ſelbs in der Offenbarung Johãni Pre ra i chambs. vil andere wurtzlen /anfäng vnnd gründ deß Antichriſtiſchen chs / dañ den Rindertouff. Fr redend aber gern ſoͤmliche ges Fowuline vnd Bärgächtige von gifft wort / wider den heiligen Bindertouff / den jr damit gern verfchreyen und vneerlidy vnd ſchandtlich machẽ woͤltind / damit üwer Widtouff Vefter ſchoͤ⸗ ner gliſſe: vnd habend aber das gmein mit dem grüwenlichen gotisleſterer Micheln Serueto vB & fpanien / von welchem cch geſagt hab im ir. cap. deß anderen Buͤchs. Der Kindertouff Jerem ai. iſt nit ein vfheben deß nüwẽ pundts Chꝛiſti / ſonder vil mer ein Debꝛ.s. befeſtigung. Dann iſt das Ver nüw pundt Chꝛiſti / daß er uns wil gnädig ſyn / vnd uns vnſerer ſtinden nit mer gedenckẽ / deß zum warzeichen alle Vie ſomlicher gnad teilhafft find / getou werdend / vnnd deßhalb ouch die kind getoufft werdend / daß ſy ſomlicher gnad nit minder dañ die altẽ teilhafft ſind / ſo thůt Ver Kindertouff den pundt nit ab / ſonder die thuͤnd jn vil mer ab / welche den Kindertouff verwerffend:ja ſy haltend Ben nüwen pundt —— minder krefftig vnd herrlich dañ den alten pũdt / welcher dubigen kind in die ——— vnnd Sacra⸗ ment yngeſchloſſen —— und die Toͤuffer den nü/ wen pundt ſo eng ynbryſend / daß Vie Find Yarinn Feinen platz / noch das pundtzeichen / den Touff / haben moͤgend. Die vral⸗ ten / vnd inſonders der heilig Hieronymus zeigt vil ein andern Pay an Aal Munchery / dann den Rindertouff. Beſach man im läben Dauli Veß erften eynſüdels. So find Vie glübte vnd ie pzofeflion zen, wie (y yegund find/ noch nit gewefen, Vnd fagend alfo die Widerröuffer yinerdar ſachen / die fy car Migbrach by Ken nimmer Bringen mögend.Pomp/bodhfart/fräffery vnd run ——* ckenheit volgt nit vB dem Kindertouff / ſonder üppigen vn⸗ m reinen gemüten. Dañ by üwern Widertouff moͤchte gebzucht werden

Das ſechßt Bü. 193 werden alles das etliche vnreine lüt by dem Rindtouffübend. Die Coꝛinthier pꝛaſſetend ouch By deß Herrẽ Nachtmal: was 1.Gorincp.m. aber darum̃ deß Herrẽ Nachtmal ein rechte vrſach wurtzel jres pꝛaſſeo? wie es ein groffefünd was / dz die Corinthier jres zaͤchen in das Nachtmal Chꝛiſti gezogen hattend: alſo iſt ouch das nit ein minder laſter / daß etliche vnreine lüt jre kind nach dem Touff vertrinckend / vil gefraͤſes vnnd füllery anhe⸗ bend / vnd haltend. Gott haſſet ſoͤlichen wüft: vnnd fromme lüt habend ein mercklich ſchühen Yarab: frõe Oberen duldends Man fol aber vmb eilicher mißbꝛüchen willẽ / die ſich by den Sacramenten zůtragend / die Sacramenten nit ſchaͤl⸗ een vnd verwerffen/fonder die mißbrüch abſtellen. Vnd ich ver manen bie alle Öberen vnnd diener / daß fy ernftlidy / das Find vertrinckẽ / andere mißbrüch By dẽ Touff / abftelld wöllind. So dañ der Touff ein thüren in die kirchen iſt / folman dañ die nit in das huß / das iſt / in die kirchen ynlaſſen / die in das huß oder in die kirchen gehoͤrend / als der Chriſtẽ Finder? vnan geſaͤhẽ daß die yngelaßnen hernach ſich vngebürlich haltend. Dañ der mangel Ver ſich zůtragt nach dem Kindertouff / mag ſich ouch begaͤbẽ nach der alten Touff. Dañ ſich ouch die ſelbẽ vmbwenden und übel halten koͤnnend. Soͤlte man darum̃ nie» man touffen? Aber wie gſagt / iſt die ſchuld nit deß Touffs / ſon⸗ der Ver boßheit der menſchẽ. Vil vnnützes gſchwaͤtzes trybẽd Von der barg Vie Toͤuffer der burgſchafft by dem Touff / träyend die fach —— vaſt hoch vf / vnd machend ein groſſen grüwel / da aber gar Fei- ner iſt / vnd erwyſend damit wol / daß ſy nit wüſſend was oder woruon ſy ſagend. Dann wir ye in vnſer kirchen keine bürgen zum Touff beſtellẽd / welche den gloubẽ verſpraͤchind / als ſtan⸗ de es in der bürgen macht / —— den gloubẽ gaͤbẽ / ꝛc. der wir ſtellend allein ziigen zum Touff / welche zügnuß gaͤ ind / daß vatter vnnd müter begaͤre / daß diſes Find mit dem pundts zeichen in den pundt Gottes vfgenom̃en / und ouch vſ⸗ ſerlich vor Ber kirchen Bezeichnet werde Darumb ſy der diener By dem Touff / als deß Finde mituattern vnnd mitmütern an» ſpꝛricht ( wie ſy dañ in alter Tütſcher ſpraach ye ye Geuattern Geuatteren eneñt wordẽ ſind) mütetinen Fein bürgſchafft an / für das vnd Goͤtunen· ind glouben / oder für das kind wider den Tüfel ſtryten: er vermanet ſy aber / ob das kind erwuͤchſe / jm vatter müter abgienge / daß Vie züigẽ das Find woͤllind Vie artickel def glou bens vnd baͤtten leerẽ / alſo Gott / dem ce im To ff geeig c

Welche das volck Gottes gend.

“Wider die Widertöuffer

net worden/füren/ic. Dannenhaͤr gedachte ztigen ye vnnd ye Görtinen vnd Gotten geneñt worde find/ als dıe zu Goͤttli läben gebilffen fürer ſyn föllend.Lieber was groffer vnord⸗ nung ıft doch das in Ver kirchen Chriſti 7 oder was doͤrffend jr deß Jämerlicben gefchzeyß / Ach wee wec der bürgſchafft / 2c. Wir möchtind vil billicher ſchryen / Ach Ver arme verfeertenlä ten / die ein ſomlichen groffen grüwel machẽ Eönnend / Va aber Feiner iſt. 3* weiß bie wol wis Vie vralten von dem glouben deren / die die Finder zum Touffgerrage habend / vnd noch ira

end/gefagt habend: vnnd gebalten/ daß fömlicber gloub den

indern nutz gewefen / vnd noch fye. Das ich darum̃ allenklich nit verwerffen Fan / daß man allenthalben in dem KRuangelio lißt / Bag die mit glouben zum Herren den dürfftigen bilff begaͤren vnd erlangen / kom̃en ſind von dem Herren ſyend guͤtlich vfgenom̃en / es ſye ouch den krancken vnnd duürfftigen vom Herren frundtlich und wol geholffen.

Daß nit allein die alten / die den glouben bekennen koͤnnend / ſonder ouch die kinder / die von juen geborẽ find, Gottes volck vnd im pundt Gottes / vnd dar⸗ umb mit dem pundtszeichẽ dem Touff ik verdeuch« uen ſyend. Cap. 4.

Ach dem ich dann vff die gaͤgenwürff wider den

heiligen Kindtouff vnſern widerſaͤcheren geantwor

tet hab / wil ich fürhin vnſere leer von dem heiligen Kindertouff erlüteren vnd dem wort Gottes Bee

feſtigen. Die ſum̃am vnſerer leer habẽd wir hieuor

im anfang deß 2. cap· geſetzt / daß man namlich in Ver heiligen kirchen alle Die touffen ſoͤlle Vie Gottes volck oder in dem nür wen pundt Gottes find. Dann ye fo Fan niemant verlougnen/ Daß der Touff Bas zeichen fye der kin deren Gottes / oder deß nüwe pundts zeichen: Piewyljn der Kerr Maut.as. Marci 16.311 dem nüwen Teftament 08 Ver leer deß heiligẽ Euan- gelij ſetzt: glych wie Gott von alten zyten bar / finem alten unde ( welchen er yetzt ernüweret ) die beſchnydung gerbon Bat. ift nun hieriñ Eein fpan. Dariñ aber ıft Ber ſpan / ale ler hafft wil an Ye gelaͤgẽ ſyn / welche doch das volck Gottes / vnd in diſem punde Gottes ſyend. Pie leerẽd wir / dz ſomlichs

erkennt werde in zwenwäg. Zum erſten / der BeFannmuß

deß gloubẽs. Soͤmliche bekañtnuß aber beſchicht m v

Das ſechßt Bůch. 194 gůtem hertzen / als fo Ver herr vg Morenland Be Bennt und ſpricht / Ich gloub daß Jeſus Chriſtus fye der Sun da.& Gottes: oder fy beſchicht falſchem glychßnendẽ bergen: ale fo Simon Ver zouberer bekennt / daß er in Chriſtum gloube. Diſer vfferen Befanntnuß nach aber / richtet Vie Firch jr vrteil / vnd halt alle Vie für Gottes volck / vnnd daß fy fyend in dem unde Gottes / die den glouben vfferlich veridbend / das Bes äbe dann her oder falſchem bergen. Dann Ver menſch müß ſich Ver vfferen bekanntnuß vernügen laffen/ Fans vnd fol die bergen nit ergründen noch richten wöllen/weldhes Gottes vꝛteil oder gericht allein gelaffen wirdt. Diewyl die glychßnery nit vßbricht / die glychßner offentlich abtraͤtiẽd / vnd ſich von Ver kirchen ſünderend / ſonder in jren blybend / vnd ſich offentlich fiir glöubige dargaͤbẽd / laßt man ſy blyben / vnd halt ſy für das volck Gottes. Alſo hat der heilig Johãnes der Toͤuffer vil getoufft / das iſt mit dem zeichen des nüwẽ pundts vnd volck Gottes verzeichnet / welche er doch mithin her⸗ nach jrer glychßnery verborgnen dückẽ errinneret. Philip⸗ pus toufft / vff Vie vſſerliche bekañtnuß / Simonem den zoube⸗ rer: welchen doch Petrus hernach ſchiltet ſtraafft / ſpricht fin hertz ſye nit geraͤcht / er habe keinen teil an Gottes erb / etc. Darumb moͤgend die diener Chꝛiſti / allen zyten / alle die vf⸗ nemmen / vnd als das volck Gottes touffen / welche vſſerlich mit mund vnd gepaͤrden den Herren Jeſum bekennend vnnd verjaͤhend / ouch den jren den Touff begaͤrend: vnd bedarff hie nit ferers diſputierens von dern inneren menſchẽ / welchen im Gott richten vorbehalten bat. Wol mag ſol man mit der leer mengklichen erinneren / daß die vſſer bekanntnuß one den waren glouben deß hertzens / nüt nütze zum heil / vnd daß der Herr haſſe alle glybßnery ouch glychßner / welche er ſtraf⸗ fen werd. Darumb fälle mengklich vfraͤcht vor Gott wandlen/ welcher nitmöge Betrogenwerden. Zum anderen / erkennt DEr Senn man Das volck Got es Ver zůſag vnd verbeiffung Gottes. ertenneman Dann welche der Herr ftir fin volck bat und erfennt / vnd hei⸗ = a. ter ſpricht / er wöllejr Bott ſyn / und ſy ſoͤllind fin volck ſyn / Die at, find one allen zwyfel fin volck und in finem pundt. Dann wär wil den Herren ynredẽ und ſpraͤchẽ / Herr die find nit Yin : da aber der Herr heiter ſpricht in ſinem wort / Die ſind min? Vnd bie ſtond Vie zůſagungen vnd verheiſſungen Gottes alſo / daß wir heiter ſaͤhend / daß Goit / nit nun ein Gott ſyn F— altẽ / * c

Act.ꝛo.

Wider die Widertoͤuffer | die in mit mund und den werchen bekennen Fönnend / fonder ouch den unmündigen Finden/ Vie von und vg ſomlichen glöu bigen gebo:en find/ / vnd weder mit mund noch mit Yen werckẽ nochmalen Bott Bekfennen Fönnend. Das Befefiner der ewig wärend pundt / den Gott mir Abrahamen vnd finem fomen ge machet bat in ewigfeit. Dañ im felben/Gott heiter und vßtru⸗ ckenlich alfo rede / Ich wil vfrichten minen pundt zwüfchend mir vnd dir / vnd dinem fomen nach Bir / By jren nachkom̃nen / daß es ein ewiger pundt ſye / alfo daß ich Yın Gott ſye und Bir nee ſomens nad dir / ꝛc. Ben.ı7.cap. Daruß ſchlieſſend wir yetzund alſo / Welche Gott für fin volck / für fine kinder / ver« pündete erkennt / die ſind ſin volck / ſine kinder vnd verpundete. Dañ ſunſt ouch in Geſchichten Ver heiligen Apoſilen geſchri⸗ ben ſtadt / daß Petrus die Heyden nit habe gebalten für das volck Gottes: Gott aber babe jm ein geficht Zeigt / vnnd jm die felb vßgelegt / vnd geſprochen Was Gott gereiniget hat) Bas folt du hit gmein oder vnrein raͤchnen oder machen. Darumb wir ouch bie ſagend / Welche Gott in fin pundt angenommen/ vnnd für fin volck halter / Die föllend wir jm nit daruß wöllen thün/oder verwerffen. Nun aber halter Gott ouch Vie vnmün digen Finder / die von glöubigen gebozen find / für fin volck/ die in finem pundt ſyend. Darumb fol die Finder niemanı Gom finem pundt rhün/ale ob fy nis Gottes volck waͤrind. Vnnd diewyl ſy dann Gottes volck ſind / vnd blybend: warumb fölte man jnen ouch nit gaͤben das zeichen deß volcks Gottes / den touff / diewyl doch ouch Vie beſchnydung Pas pundtszeichen den achttaͤgigen knaͤblinen angeſchlagen ward? Vnnd irrt hie nürob ſchon deß kinds vatter vnnd müter argwoͤnig waͤrend / als ob ſy nit raͤcht gloubtind. Dann diewyl ſy begaͤrend daß jr kind toufft werde / ſol es der diener by dem ſelben blybẽ laſſen: wie daoben gehoͤrt ron Johanne vnd Philippo / welche glychß ner ouch getoufft habend. So irrt das vngoͤttlich waͤſen Jo⸗ than vnnd Achas nür die beſchnydung Ezechiæ: welcher fince- gottloſen vatters gaͤgen Bott nüt entgalt.

Aber wider diſen vnſeren gelegten grund von dem Fine

Amupumenge dertonffftellend fich Pie Töuffer —— unnd fpräcend/ i

machet / iſt

Wir hattend gewartet / weñ uns diſe predicanten / jren Rinder touff / als ein werck deß nüwen pundis / dem nüwen pundt bewaͤrtind / ſo ziehẽd ſy / verkerter wyß / haͤrfür den altẽ pundt / der aber abgethon vnd abgangen iſt / vnd blaͤndend damit die

ougen

Das ſechßt Bůch. i95 ongen der einfaltigen. Dann ye fo dienet der handel deß alten pundts gar ntit dem nüwen volck / vnnd wirt das nüw Teftas ment nit vergaͤbens nuw genennt. Antworꝛt / Die heilig ges ſchrifft ſagt vßtruckenlich / daß Ver pundi Yen Bott vfgericht hat mit Abrahamen / ewig ſye / vnd an jm vnd finem ſomen waͤ⸗ ren fölle ewigklidy. Welches man von den houpiſtucken ver⸗ fton müß/wıe ouch anderſchwo wytlöuffiger und grundtlicher erwifen worden ılt/ daß nãlich Vie felben wäder abgethon noch abgangen Iyend. In etlichen vfferen ſtucken / das läd Chanaan / vnd was der glychẽ iſt / belangend / iſt er abgangẽ. Das houpt ſtuck aber iſt —* emlich äben das / darumb hie vnſer ſpan Y daß namlidy Gott Abrahams / finer Finderen Bott In wil. Soͤlich ſtuck blybt unuerenderet/ daß namlich diſer ſtund und allwaͤg Bott one vnd vnſeren kinden / nit mınder dann den al⸗ ten gnaͤdig iſt. Oder woͤllend die Toͤuffer in ſinn nemmen / ich —— fagen / daß Gott in dem nüwen Teſtament minder

n in dem altengnädig ſye? Oder daß er im nüwen ninder volcks annemme / dann er imalten angenommen babe? Nun find Boch alle fadyen deß nüwen Teftamente rychlicyer / über» ſchwencklicher und volfomner. Fa Ver nüw pundt / das heilig Euangelium / mälder vßtruckenlich Yen pozernennten houpt⸗ puncten. Oder ſagt vnſer Herr Chriſtus nit mit heiteren wor⸗ ien / die Finder ſyend ſin / vnd ſoͤmlicher ſye das him̃elrych? Oder fagı nit Jeremias / by Paulo den Hebreern am 8.cap. Das Jerem.z1. iſt das Teſtament / daß ich mit dem huß Iſrael vfrichien wil / Ich wil min gſatzt in jr hertz ſchryben / vnnd wil jrer Bott ſyn / vnd ſy ſoͤllend min volck ſyn. Vnd wil gnaͤdig ſyn jrer vngeraͤch tigkeit / vnd jrer ſünden wil ich nit mer gedencken / ꝛc. Lieber wz iſt das in der ſubſtantz anders / dann aͤben daß Gott mit Abra⸗ hamen im altẽ pundt abgeredt hat? Hie ſpraͤchend ſy / Gott aber ſchrybe nit in der kinden hertz. Sagend wir / daß ſy fraͤfenlich Bott in ſine ſachen redend. Oder womit woͤllend ſy bewaͤren / daß Gott ſchrybe in der Finden bergen? Mocht Gott in fucr ter lyb Johannem das Findle Bewegen / daß er gägen Cb:ifto/ ſich in fröuden rodt/Fan er dann ntit mer würcken in der Finden finer offermelten bergen? Doch fye dern wie im wölle. Dañ ich ſoͤlichs Gottes Frafft unnd wyßheit beimftellen : fo ift doch vß⸗ truckenlich im nüwen pundt von Gott Bezüger/ daß er wölleje Gott ſyn / ſy ſoͤllind fin volck ſyn. Sagend die Toͤuffer / Gore maͤlde aber bie dic Finder nit / wie im alten > : antwoꝛtend

c iij

Ar naw pürt

Wider die Widertsuffer

wir wie erfi/f> verftadt ers aber. Dañ wo fy überhupfft vfi vß⸗ geldloffen wärind/ fo wäre doch Bott uns mind gnädig dann n alten. Das ift aber nit / vnd Fan nit fyn. Qarumb werdend die Finder in dem wort / Ich wil jr Bott ſyn / vnd fy föllend min volck ſyn / ꝛtc gar nit vßgeſchloſſen / fonder yngeſchloſſen vnd ver ſtanden: beſonders fo ſy im heiligen Euangelio / ſo klar / vnnd vnderſcheidenlich C wie Bald volgen wirt) benamſet werdend / vnd ouch deß pundts artickels / Ich wil jrer finden nit mer ge⸗ dencken / teilhafftig ſindranders Ver Herr nit geſagt berte. Binden wäre das him̃elrych / oder das rych Gottes. Daryn Fein befleckter kom̃en weder kan noch mag. Dz vañ diſer pundt hüw geneñt wirt / beſchicht nit von deß

wer das nd wägen/Baß deß alten gar nüt in dem nüwen Biybe/ ſonder von

Teſtament.

Rom.ıs.

Kom. za.

Welche der

—— b:as

wägen Ver ernüwerung/ erftillung / ond daß ein nüw volchın Pen pundt/nit allein von Juden / fonder ouch allen Heyden angenorhen wirt:wie ich ander ſchwo wytloͤu figer vi grundte licher erklaͤrt hab. Dann ee züget ye Paulus/ daß unfer Herr Chriſtus kom̃en fye / Vie verbeiffungen den vaͤttern beſchaͤhẽ erfüllen : aber doch ouch Vie gnaden und verheiffungen under Pie Heyden Bringen. Er derglychet ouch Vie Firdyen einem Boum/ab welchẽ vil eften gebrochen ſind: vnnd erliüteret ſich / dz man mercken kan / daß die wurtzel vnd ſtam̃ die vaͤtter ſind / de⸗ nen die verheiſſungen beſchaͤhen ſind / jre kinder aber die eſt / die von deß vngloubens waͤgen abgebrochẽ ſind / in welcher abge⸗ bꝛrochnen ſtatt aber wır ngezwyget 08 yngeſetzt wer⸗ dind / dz wir yetzund das volck Gens fyend/ wie vor zyten alten värter mit jren Finden warend.Qarumb find in dem Nü⸗ wen Teftament Vie Finder gar nit vg Ver 3al deß volcks Got⸗ tes / vnd dem nüwen pundt vßgeſchloſſen. Dargägen die Toͤuffer wıderum ſagend / Es ſtande vßtru⸗ ckenlich / daß Bon Ahrahams und ſines ſomens Gott in ewige

ad. Beit pn wölle. Im Nüwẽ Teftament aber fye Beffere erlüterüg vn

m das beſchaͤhẽ / welche Ver recht fomen Abzabe fyend/frylidy nit die / ſo vB dern fleiſch geboꝛẽ / fonder Vie da wandlend in denn füßıritten deß gloubens Abrꝛahe / Bas ift / die recht glöubig rend. Alfo leere es Paulus Rom. 4. unnd Balat.3. ouch vnſer Kerr Ebriftus Foan. 8. wie ſunſt ouch im Euangelıo geſcheibẽ ftande / Denen bat er gwalt gäben Finder Gottes werde / die sit vB dem fleiſch / ſond Gott geboꝛẽ find. Foä.ı. die wyl dañ Ver Chꝛiſten kind jnen fleiſchlich geborẽ ſyend / ——

olouben

Das ſechßt Bad. 196 glouben nit babind/fyend fy nit rechte Abzahame Find/ond da⸗ rum̃ nit im nuwẽ pundı od in Ver zal deß volcks Gottes, Ant⸗ wort. Wir ſetzend vnſern grund / dz diſe kinder Gottes / vnd in dem nüwẽ pundt ſyend / nit off Vie lyblich 08 fleiſchlich geburt: ſond vff die gnad und zůſagũg Goties / dz er bat/er woͤl le Abzabame vn finee ſomens Bott ſyn. diſer verheiſſung waͤgen find diſe Find Bottes/ gnadẽ / nit von waͤgen Ver lyblichẽ geburt: alſo ſtrytend die angezognen ort d gſchrifft / welche den altẽ erwachßnẽ dienend / nüt mit BE heil od gnaͤdigk annem̃en der kindern in dem pũdt. Sagẽd Vie Töuffer wider⸗ umb Rom. 9. ſage Paulus / Es find nit alle Find darum̃ ſy Abra hams ſomen heiſſend: das iſt / es find nit die Gottes Finder / Ve nach Yen fleiſch Finder ſind / ſond die Find Ver verheiſſung wer dend für den ſomen gerechnet. Antwortend wir / daß Paulus ſomlichs abermals geredt babe von den altẽ / welche die lyblich geburt růmtend / vnd aber dern glouben Abrahe nüt nachfrag⸗ rend. Nüideſtmind blybt allwaͤgen war / dz die Heyden / durch das ſy dem Euangehlio / Apoſtlen geprediget / gloubt habẽd / in den alten ftainen Abrahe mgepflannse (md/darum fy dañ al ler frybeiten und verheiſſungẽ / Abrahe gethon / teilhafft / jre Finder ouch Gottes gſind worden ſind. Wie dañ allenthalbẽ in dem Euangelio und leer Ver Apoſtlen Vie bekeertẽ zum Euans gelio/ Abrahe Finder geneñt / vn der hüſern nis minder gedacht wirt Yan ouch By dem alten volck/:c.

Grundtlicher bericht dem heiligen Euangello / von dem gewuͤſſen vngezwyfleten heil der jungen Binden, Gap. J.

Och woͤllend wir yetzund grundtlicher erwyſen

der leer deß heiligen Suangelij / daß Vie kinder / Vie

)noch Abꝛahams glonben nit Befennen koͤnnend / nüt deſtminder im nüwen Teſtament Gottes Finder heiſ

fend und find/ond deßhalben ouch raͤchte Abrahams

Finder ſyn / und darumb in dẽ pũdt Gottes ſyn muͤſſend. Mar. am io ſtadt alſo geſchriben / Vnd ſy habend dem Herrẽ kindlin neh zůgebracht / daß er ſy anrürte. Die jünger aber heſchalcktẽd die Goues sing, fr binzü trugend. Do es aber Jeſus geſaͤhen / ift er zornig wor⸗ den vnd bat jnen geſprochen / Laſſend Vie kindle mir Fome men / vnd werend jnen nit: dann ſoͤmlicher iſt das rych Gottes.

Warlich ſag ich üch / welcher das rych Gottes nt annimpti / wie

Wider die Widertsuffer

ein kind / der wirt nit daryn kom̃en. Vnd als er ſy in die arm em pfangen / hat er jnen die haͤnd eek gürs tiber ſy gefp:o chen / ꝛc. Hie ift gar Fein zwyfel / dañ daß diſes ort rede von dern gar jungen kinden / nit nun darum̃ / dz ſy nit ſelbs dem Her⸗ ren gangen / oder daß man ſy zum Herren gebracht hat / ſonder ouch daß Lucas heyter ſpricht / ia Brien/ die jungen Find. So iſt es ouch gůt 4. vaß Vie Jünger vB Feiner vnerbermbd vnd gruſamkeit (wie oudy hieuor gemälder ift ) zürnt babind/ fonder 95 fy vermeintend Ver Herr wurde mit jnen vergäbens gmüpen Viewylfy noch Fein verftand hattẽd / ꝛc. Was thůt aber Ver Herr? Er beſchelckt nitnun die Jünger von deß waͤgen / ſonder er erlüteret vnd Bestiget vns heyter mit worten vnd mit wercken was die Chriſtenlich kirch halte fälle von den kindern. Die woꝛt ſind klar vnd verſtendtlich / Laſſend Vie kindli mie kom̃en / weerend jnen nit: dañ ſomlicher iſt das rych Gottes. Vnd widerum̃ / Warlich ſag ich üch / welcher das rych Gottes nit annimpt / wie ein kind / der wirdt nit daryn kom̃en. Welcher wil aber füge daß das rych Ver him̃len deren ſye / die nit Gottes. volck oder Gottes Finder/ in Gottes pundt ſind? Dañ was iſt das end deſſe dz wir Gottes volck ſind / onet dz wir yngan⸗ gind in das rych Gottes? Diewyl dañ der kinden iſt das rych Göttes/fo muͤſſend ſy ye ſyn in dem pundt Gottes / müffend ſyn das volck Gottes, Warum föltemäinen dañ nit gäbe das zeichen deß volck Gottes / den Touff? So vil dañ belangt die werck die vnſer Herr an die kinder legt / ſind die alle dermaſſen gſtaltet / daß mengklich daruß erlernen mag / dz ein groſſe liebe ſye in Bott gegen den kindern. Dañ er empfacht ſy in fine arm / legt jnen fine hend vf / baͤttet / vnd ſpricht gůts über ſy. Hie ſpraͤ⸗ hend die Toͤuffer / Noch ſtadt nienan dz er ſy toufft habe. Inte wort. Das ift Fein wunder / diewyl der Herr ſelbs gar nit / vnd gar nieman getoufft hat. Diewyl aber die Apoftel und Vie erſtẽ den Touff hieltend für das pundtzeichen / damit Vie inder Gottes ſoͤltind bezeichnet werden: vnnd ſy hieby den woꝛten vnd wercken Chꝛiſti klar verftündend / dz der die kindli für die ſinen deß rychs Gottes genoß hielt: lieber was meinſt daß ſy von deß Kindertouffs wägen Vo mer mangels vnd beſchwaͤrnuß oder hinderung gehebt habind / die kinder touffen? Doc hab ich das ort Kflarc.ıo. nit anzogen / dz ich da⸗ mit erwyſen wöllen / dz Chriſtus die kindli getoufft habe / ſonð allein darumb / daß ich damit bewaͤren woͤllen / daß die kindle

Das ſechßt Bůch. 197 Gottes vnd in dem pundt Gottes fyend. Dann wenn das felb erhalten er Bewifen ift/ fo volgtes von jmfelbs/ daß man fy souffen fälle. o aber unfere widerfächer dahin getriben vnd Beftele find/ Ob man m: dz ſy mit Feinen fügen und ceren entwychẽ moͤgend / windend ID * vnd traͤyend ſy ſich / zühend ein anders yn / ſpraͤchend / Was tinden nach⸗ wil man vil ergründen das heil der kindern ? Es ſtadt uns gründen. nit ſy weder ſaͤlig noch verdampt ſpraͤchen. Wir laſſend ſy billich dem vrteil Gottes allein richten. Antwort. Hiemit woltend jr uns gern den bericht vnd troſt nem̃en / den vns aber Gott gäben bat in ſinem wort / vnd vns eigentlich bericht / was wir vom heil der kinden halten ſoͤllind. Wenn wir nit ſo heyte⸗ ren Bericht hettind / moͤchte man die fach Gottes vrteil übergäs ben:als man in anderen vnbeſtimpten ſachen ſunſt vil dick thůn müß. Yetzund aber iſt ons in diſer fach ein haͤller bericht —— vns ein groſſer troſt / daß wir nit nun wüſſend / dz ott vns wil gnaͤdig ſyn / ſonder ouch vnſern kinden. An dem troſtlichen handel woltend jr vns leeren zwyflen / allein vmb ü⸗ wers kybo willen. Lieber betrachtend abermals wie fyn jr bie aber Beftandind. Sy widerredend aber / es ſye ja ein vnnitze ſorg / ein fürwigige frag / eines anderen heil nach zeforſchẽ. Daüı ale Petrus gern bette gewüßt wie es Joanni wurde ers Johan.aa. gon / babe der Herr geantwortet / Weñ ich ſchon wölte daß er alfo Blyben fölte biß ich wider kaͤme / was gienge das dich an? Volg du mirnady. Antwort. Sorgfeltig fpn von wägen deß ils onnd wolfart unferer Pinderen / ift nit allein Fein vnnütze /fond ein vaft notwendige und durch Gott gebottne ſorg.

© wär Fan das nit richten ond verwerffen / als ein ſchandtli⸗ che ſorgloſe / weñ man garFein rechnüg des bat / ob vnſere Fin« der Gottes oder Ieß Tüfels werdind? Vnd Petrus Begärt nit

üwüffen vom Herren / ob Johannes ſaͤlig wurde oder nit/

der diewyl er verftanden hatt / daß er müßte noch vom laͤbẽ

zum iod gerichtet werden/fadh er Johannem / vnnd bette gern gwiüßt /mit was todts er enden!wurde. Soͤmliche frag vers wirfft jm der Herr / als ein fürwitzige frag : wie ſy dann

ouch iſt. |

Die beilig Goͤttlich gſchrifft leert une vil mer groffe forg tra Man folforg gen für das heil und wolfart ander lüten/wie vilmer vnſer Fin —— Anderes deren ? Dann Paulus gebüt uns ye daß wir ernftlidy Bittind 2,Zum.2.

vmb das heil mengklichs / ouch Ver Heydiſchen ER vnd

Das das ſye / daß der Herr ſpricht / Soͤmli cher / vnd nit diſers

Wider die Widertoͤuffer

pricht / Dañ ſoͤmlichs iſt gůt vnd angenaͤm vo: Gott / vnſerem eiland: der da wil / daß alle menſchẽ fälig werdind vnd er⸗ añtnuß Ver warheit kom̃ind. Es züget ouch das heilig Kuan gelium / daß die elteren mit jrem ſorgẽ vnd bitien für die kind / dil und groſſes erlanget habend: als der Houptmañ fine kna⸗ ben Matth. 8. Ber kunigiſch ſinem fun Joan. 4. Fairue ſiner sochter Matth.9. die Chananiterin jrer iochter Matih. 15. vnd der vatter ſinem beſaͤßnen fun Marci 9. Deren exemplen noch mer find. Jh geſchwygen deß / das grad bie Marei 10. die el⸗ teren fürjre Find forgfeltig find / vnnd do es Vie jünger nitalfo pfnamend/ wie fy foltend / von Bern Herren beſchelckt worden ſind: der ouch Ben Finden güte thůt / vnd gnügfam anzeigt / dz jm die ſorg Ver elteren / vmb das heil jrer kinden / wol gefalle. Darumb ſind hierinn die Touffer abermals gar laͤtz erfundẽ. Da ſo ſy yetʒt an ſtryt muͤſſend / ziehẽd ſy herfür das woͤule Soͤmlicher. Es ſtande nit diſer oder deren / ſonder ſoͤmlicher. Darumb verſtande der Herr nit die fleiſchlichen gaͤgenwirti⸗ gen kind / ſonder die geiſtlichen / das iſt die alten menſchen / die in der vnſchuld Ben Finden glych ſind / deren ſye das him̃elrych vnd nit der jungen Finderen. Antwort. Der text / vnd die art deren dingen die einanderen verglychet werdend / gaͤbend vß⸗ truckenlich und krefftig / daß man Vie wort Chriſti zum erſiẽ verſton ſol von den jungen kinden / daß der ſelben das him̃el⸗ rych ſye / frylich gnadẽ: vnd darnach erſt der alten ouch / die den him̃el wie ein Find annemmend. Dann wenn der Herr die jungen kinder nit zůvor verſtanden heite / hette er ſy nit vff ſin arm genommen / über ſy güte geſprochen / ja er hette gar nit ge ſprochẽ / Warlich ſag ich uch / Welcher das rych Gottes nit ane nimpt wie ein Find / der wirt nit daryn Fomen. Darumb muͤſ⸗ ſend ye die jungẽ Find vor das rych Gottes anneinen. Weñ Yenants zum anderen ſpricht / Weñ du nit thůn wirft wie der gethon bat/fo wirft nimer gefund : fo müßye volgen / Bag der ße vorhin gfund wordẽ / der das oder das gethon hat / welches iſer ouch thün ſolle / damit er ouch geſund werde. Ja d Herr bat frylich nit one groſſe vrſach / nit geſagt / diſer / ſonder ſomli⸗ ber / frylich daß wir verftündind allein diſe kindle / die doma⸗ len dem Herren fürgebracht wurdend / ſonder alle andere jres glychen: demnach dz wir ouch die verſtundind / die jrem ale ter kommen find / vnnd das rych Gottes annemmend / wie die kind / frylich gnaden / one verdienſt / vnd daß jnen jre ede

- Das ſechßt Bůch. 198 Bedecht find / lafter vnnd gortlofe in jnen nit garregierend/ :c. Vnnd was wöllend die ellenden lüt bie vil von den geiftlichen kinden / allein ein Flare ſach verduncklö/fagen? Diewyl Boch kundibar vnd ben ft / dz weder die jungẽ Find/ noch Vie alten/ Vie jren sagen Formen find/ one offert den fleiſch läben mögend. Sie geſchrifft verbüt allein / daß man nit nach dem fleiſch laͤbe / Rom 8. Von ſoͤmlichen kinden vnd kleinen / namlich zum erſten von eo. Ben jungen kindẽ / zum anderen von en alten Die ſich Yen juns vnd m fo root Finden glychfoͤꝛrmig machend/reds unfer Herr wyter in dẽ angeldgt pin 8534 Euangelio Matth.us. ſpꝛicht / Wär ein ſoͤmlich Find vfnimpt / der nimpt mich vf. Sich wie hoch der Herr die june gen Find ſchetze / vnnd Vie Töuffer habend jren Fein rächnung: Faer fpricht bernach noch vil haͤfftiger / Wär aber einen diſer kleinen / die inmich gloubend / ergeret / dem wäre Beffer/ daß er in das Meer verſenckt waͤre. Hiemit neñt er die kleinen kind / nit nun die dienmůtigen / die den Finden glych ſind / glöubige. nn im Dañ er ſpꝛicht / Sie in mich gloubed. Daruß etliche ſchlieſſed ge peigeme. ouch mit anderen orten der geſchrifft anzeigend / dz in den jun» gen kinden ein verborgner gloub ſye. Das ich nun in ſinem waͤrd blyben laß: das einfaltiger aber iſt das / daß die gſchrifft von glouben vnd gloͤubigen in zwen waͤg redt / Erftlich nenne ſy Vie glöubig/die das wort hoͤrend / dem gloubend / vnnd jren glouben mit den worten vnd wercken Bezügend od verjaͤhend. Vnd ſoͤmliche glöubige find die jungẽ Find nit. Demnach neñt Die geſchrifft die glöubig / ale hie die kind / die wol den gloubẽ nit bekennen moͤgend / aber doch under die glöubigen gezelt vnd werdend / vnd das fryer gnad Gottes / wel⸗ cher die kind in pundt ouch ——— hat. Darumb nen⸗ nend wir nach dem Euangelio gloͤubige. Vnnd als der Herr die jungen kinder den alten zum byſpil * fürgeſtelt / damit ſy niemant mit den Toͤufferen verachtete / pricht er wyter / Saͤhend daß jr keinen diſer kleinen verach⸗ «ind. Darumb zeigt er yetzund gůt vrſachen an. ı. So lieb (end ſy zung er jnen fine diener / namlich die Engel/zü Yıe nen gibt. 2. So lieb vnd waͤrd ſind die kinder Gott / dz ouch der Sun Gottes von him̃el kom̃en ſy erloͤſen vnnd ſaͤlig zu machen. 3. Das erlüteret der Herr mit einer ſchoͤnen pas rabel / des einige verirrten ſchaͤfflis / ꝛc. vnd Br diſe fach/ | y

ie jungen Find wol und rächt

Wider die Widertöuffer vnd ſpricht / Alſo iſt ouch nit der will üwers vatters der in him̃ len ——** yemanis von diſen kleinen verlosen werde. Darum̃ ————— mer vil vnd ge zügnuſſen von dern heil er jungen kinden / vnd daß fy Gottes ſind / darum̃ fy ouch gind vnd ſoͤllind getoufft werden.

Daß man die junge kinder touffen ſoͤlle und möge vnd daß die Apoſtlen kind toufft habind. Cap.s.

Ad wiewol vnſere leer denn Rindtonff/ mit den Pas bißhar durch das heiter wort Gottes / darge⸗ thon / gnuͤgſam erlüteret vnnd Bewäret iſt / wil ich doch noch wyter / vnnd als zum überfluß etliche an⸗ dere argument oder gründ / die ich ouch an ander orten in mis nen Bücheren geſetzt hab / vnd fy noch Fein Töuffer nie vinfeert hat / gütem den einfalten / vffs kürtzeſt widerholen/pnnd er» wyſen / daß man die jungen kinder touffen ſoͤlle vnd moͤge / daß die Apoſtlen kinder By babind. he 3 _Onfer Gere Chuſtus hat fine Apoftlen gebeiffen touffen nalle Zeyde alle Heyden: welches ouch Vie Apoftle gethon habẽd. Darum̃ Maith. 28. terouch geheiſſen Finder touffen: vnd habend deßhalbẽ die poſtlen kinder getoufft. Dann Vie Finder vnder Yen Heyden begriffen / ob ſy ſchon nit mit vßtruckenlichen worten benamſet Acc. werdend. In Geſchichten Ver Apoſtlenl ftadı geſchriben / Alle die aber / die glönbig warend worden / die warend By einander» ren / vnd hattend jre ding gemein. Hie wirt der kinderen nit ge dacht: wär Fan aber gedencken / daß ſy die kinder von jnen ha⸗ bind geſtoſſen / ſy nit vil mer by jnen gehebt? Paulus ſpꝛicht 3.C02.10. All vnſere vaͤtter find vnder der wulcken geweſen / find all durchs Meer gangen / ꝛc. Hie wirt aber der Finderen gar mit einichem bůchſtabẽ nit gedacht / ſy föllend aber verſtan den vnd gar nit vßgeſchloſſen werde. Sind fy nun in dem vor⸗ bild deß Touffe re /Bafy doch nit Benamfet worde find/ warumb fölte man fy dañ nittouffen/ ob ſy glych wol mit nam F men * * ei se Apoflen geheif en —** we m Vnfer Herr Chꝛiſtus hat fine Apoſtlen geheiſſen tou e alle die fin volch/ja die glönbig find : vnd die Apoſilen find ine fen. gehorfam gewefen. Darumb habend fy nit allein Die alten ges touffr/Die den glonben habend verjähen Fönnen / fonder ouch jre Finder : Yarumb der Herr im $Euangelio die Find ouch glöubige neũt:als vo: vg dem is. cap. ei gehoͤꝛt a

iſt. Es ift ouch noch der bruch Daß man Vie gan gmeind jung vnd alt / Flein und groß/ rych vnd arım/ mit einem nammen Be» namſet / vnd fy nennt Die glöubigen.

3. Die leer ift den Apoftlen nit minder ernftlicdy/fonder vil Das wort hör mer vom dem Berren dann Vie Sacrament Befolben. Dann FE. D"D Yaurdis wie wol ſy die Sacrament hoch gehalten / als heilige ordnun⸗ Sacrament.

en/war vnd pundtszeichen Gottes / babend ſy doch das wort r gehebt. Dañ man wol weißt wie Paulus ſagt / Chriſtus +.Cor jn nit touffen / ſonder das Ruangelium —— ge⸗ ſandt. Nun aber ſchlüßt die Euangelifch leer Vie Finder nit vg vom Kfz —* A —— das 7b ne tes jren ſye. Weñ fömli je beiligen en gepzediget bend under den Heyden oder —— dar par gelert/ wie der Touff fyeeinanbeblidy pundtzeichen deß volcks Bots tes / wär Fan yetzt nit Vie raͤchnung machen / daß Vie glöubige Heyden jre Finder zum Touff getragen habind? Dañ im Touff wirt Betrachtet das Zeichen/als das waffer / und das verzeich> net/als verzyhung Ver ſünden / deß volcks Gottes ſyn / ꝛc. Vnd ſo nun der kindern das merer iſt / namlich das Ferien gnad Gottes vnd verzyhung der ſünden / waͤr woͤlte jnen das minder / namlich das zeichen / das wa ae baben? |

4. Der h. Apoſtel Petrus züget heyter By Cornelioin Ges Petrus toufft ſchichten der Apoſtlẽ / vor vilen glöubige/ dz Venen nit fälle abe an w gefchlage werden der Waſſertouff / die deß heiligen geifts teil⸗

afft wordẽ find. Darum hat ye Petrus den jungen Finden den hatteno.

affertouff nit abgefchlagen 05 gencihen/Iond geben. Dañ ſy T"9- ouch deß heiligen geifte teilhafft find: diewyl Paulus fpzicht/

Welcher den geift Chꝛiſti nit hat / der ift nit fin. Daruß ye volgt Rom.8+ 93 wär Chꝛiſti iſt / dz der ouch den geift Chrifti hat. Die Finder aber find Chꝛiſti / jren iſt das rych Gottes. Daruf ſchlüſſend yetzund die wort Petri / Mag ouch yemants weeren dz diſe nis imt dem waſſer getoufft werdind / die den heiligẽ geiſt empfan gen habend glych wie ouch wir? Vnd wiewol Petrus diſes als von einer gas gewüſſer vngezwyfleter ſach geredt hat / vnder⸗ ftond dennocht die Toͤuffer mit groſſem fräfel das weeren das Petrus vermeint hat / es ſoͤlle nun gar von nieman überal ggeweert werdẽ. Dz bie die Töuffer fürwerffend / die Geſchich⸗ tern der Apoſtlen redind vom Cornelio / von denen die by jm warend / welche all die predig Petri gehoͤrt / vnd gloubt habinde widſprechend wir das ſelb nis/ wir ſagẽd he ce

5

Der Douff iſt

Wider die Widertoͤuffer

in einẽ ſpan ſtuͤnd ob die Heydẽ (vnd was aber Cornelius mit den ſinen Heydiſch) Gottes vᷣolck waͤrind oder nit / vnd ob ouch das Euangelium / vnnd was damit oder dardurch geprediget ward / jren waͤre / alſo / dz man ſy ouch mit dem Touff in die kir⸗ chen vfnem̃en moͤchte? Da ſchlüßt Ver heilig Apoſtel Petrus / Wir von Ver beſchnydung find das volck Gottes / vnd find ge⸗ toufft und begaabet mit dem heiligẽ geiſt: diewyl dañ ouch Vie HDeydẽ einen geiſt mir uns empfangẽ habẽd / mit dern geiſt / wie ouch wir getoufft find find fyye ein volck Gottes mit vns:waͤr wölte dañ Yarwider ſyn / dz manfy mit dem Waſſer⸗ touff ouch touffen / vnnd in die kirch / als die teil vnd gmein am —— vnnd an allen ſinen ſchaͤtzen habind / ſamlen moͤchte vnd fölce. Darum̃ ſchlieſſend wir ouch recht / daß man Yen Fin» dern den Waſſertouff nit abſchlahen ſoͤlle / die wyl ſy mit den get Bottes getoufft oder Begaabeı find. Dañ find fy ſchon mit em offeren Touff deß geifts mit den fhürinen Zungen oder flaͤm̃linen nit getoufft / fo habend ſy doch funft vnwiderſpraͤch⸗

liche deß gei 5. Der heilig Touff iſt in dem Nüwen Teſtament deß nü⸗

an ſtait Der bes · wen teſtaments pundts pundts zeichen worden / wie im Als

ſchnydung kommen.

ten Teftament Vie Befchnydung das pundtszeichen Ver alten was / vnd iſt alfo der Touff an ſtatt der Beſchnydung Fommen/ daß man den Touff wolnennen u, Vie Chriſtenlich beſchn dung. Nun aber hat man im Alten Teſtament nit allein Vie altẽ beſchnitten / ſonder ouch Vie Finder: darum ſol man in dem Nü⸗ wen Teſtament nit nun die alten / ſonder ouch die kind touffen. Vnd wie diſes argument / oder diſer grund / gar veſt / einfalt verſtentlich iſt / alſo erztirnend ſich Vie Toͤuffer über jn traͤffen⸗ lich / verlougnend dz der Touff an ſtatt der Beſchnydung kom⸗ / ſagend fdhrybend vil vnbegründts —— tie

men de “von der Beſchnydung / von dem vndſcheid Veß Alten vnd

wen Teſtaments / wie (wär luft bar) ſahen mag in jrem Büch Ber Vermanung / welches in Yıfem Flaren handel Coon dem vil und einfalt im vierdtẽ Büch diſes wercks gefagt iſt) fo verwor ven onuerftendtlich redt / 93 mich wunder nimpi / ob ſy ſelbs [nn was fy doch —— ea la > wire jr vnu ige vnbegründts vnd vnnützes ja co wis faren / vn blybend einfalt by der r biftenlichen leer / Vie von den zyten Ver Apoftlen an in Ber heiligen kirchen bewaret und geleert worden ift/ daß an ſtatt der Belhnrdung

| om̃en

Das ſech ßt Bad. 1060 kom̃en ſye der Touff / vnd dz Ber Touff in der Befchnyblig an⸗ gebildet worden / vnnd deßhalb die recht geiſtlich beſonydung ſye. Welcher darum̃ zügnuſſen begaͤrt Ver rechtgeſchaffnen ve alten ſchrybern oder dienern vnd leereren der kuchen / zůſaͤhen / Ver laſe Cyprianü Iıb.3. epift.8.& Aduer.lud.cap.8 Lactan.lib. '4,cap.15.Epıphan.cont,har.in Epic. ſecta & conıra Cerinthü, Auguft.epitt. ad Dard. 57. & de nupt. & concup.ad Valer. ib. cap.ii. & cont, Iulianum lib.2. Doch daß man uns bie nit für werffe/wir Buwind vff menfdye leer /fo lofınd Die Töuffer was Paulus fage den Eoloff.am anderen cap. In Chuſio find je ouch beſchnitten wordE / mit Ver beſchnydung die one hend Be» ſchicht / durch ablegung deß fündslidhen Iybe / namlich mis der beſchnydung Chriſti /in dem daß jr mit jm begrabẽ find durch Ben Touff / in weldyem jr ouch mit jm find anden durch Ben glouben der krafft Gottes / etc. Coloſſ.a. Was Fan aber lüs 3 nit zaͤnckiſch ſind / beyterers oder verſtendtlichers gefagt werden / dañ das Paulus hie ſagt / der Touff ſye die —— nung Chꝛiſti: welches er gar nit geſagt hette wenn Ver Touff “nit wäre an der Beſchnydung ftatı Fommen. Dañ Paulus bat vor diſen erzelten worten angezeigt / Daß Vie Chriſten in Chris Ato-19 ſto alle vollfommenbeit babınd / darumb Bedözffend fy nit mer 30 jrer vernollfommnung Veß geſatzes oder finer ceremonien.

Weldyer Chriſtum mit warem glouben beſitze / Ver babe alles

was in dem geſatz angebildet worden. Soͤmlichs Bewärter

mit dem Byfpil Ber Beſchnydung / welcher Vie Chriſten mit mer bedoͤrffind Dani ſy habind in Chriſto das das mit der Beſchny

dung angebıldet / namlich das abfunyden der fünden. Dann Ehuflue reinige fy von fünden one Iyblidye —— mit der hand / durch ſin erloͤſung vnd geiſt: vnd diſer ſiner beſchny⸗

dung oder reinigung zeichen dem Touff / laſſe er gaͤben ſinem

volck : diſer Couff habe Vie Bedtitnuß wie die Beſchnydung /

daß namlich Vie ſund werde vergrab£ / ein nüwer menfd aber

in Chriſto vferwecht/sc. Dann ouch das Befchnyden bedütet

hat / daß die alten / als vnreine vnnd ſündige / durch Chriſtum den künfſtigen Meſſiam ſoltind beſchnitten oder geſüberet werden / daß ſy dannethin oꝛen / ougen / haͤnd / vnnd alle glider Fir. beſchnittind / vnd vor dem boͤſen vergoumtind/zc.

6. Was iſt dann heyterers / dann daß die (lien Apoſtlen 2 getoufft / darumb ſy one zwyfel oudo Finder / ale Häjer souße, je nis die vngeachteſten in hüſeren ſind / geioufft habend? Pau

e.Korinth.t. Act9.16.

Tas hufin Der geſchrifft beife

Wider die Widertsuffer

lus ſpꝛicht / Ih hab getoufft das huß Stephane. Onnd in Ges (dichten der Apoftlen ſtadt gefchziben von dem Thurnhuͤter Philippen / Vnd er hat ſich ſelbs / die finen all/von ſtund⸗ an / fen laffen. Vnd als er pin fin huß gefürt / harter ſy tiſch geſetzt / vnnd fidy mit finem ganzen huß gefröuvor daß er was glöubig wordenin Bott. Hie mercht man wie das huß in der geſchꝛifft zweyerley heißt: zum erften Die wonung in Veren der hußuater mit ſinem gefind oder bußuolck / wyb und Finden vnd Vienften wonet : in das felb hat der Thurnbüter yng

Vie Apoſtlen / vnd fy tiſch geſetzt. Zum anderk heißt das huß nit die wonung / ſonder das hußnolck / wyb kind. Weñ nun geſchꝛiiben ſtadt / die Apoſtlen habind hüſer getoufft / hat es Fein andern verſtand / dañ ſy habind den hußuatter vnnd alle die in ſinem gewalt oder huß geweſen ſind / getoufft: darum̃ habend fyyefäruß Vie kinder toufft.

Die Töuffer aber hebend hie an ein gar nüwen zanck vnnd hader / wie ſy dañ vnendtlichs gefaͤtzes ſind / als die allein re⸗ den vnd figen/ vnd keinen bericht / wie güt vnd einfalt er ioch yiner ſye / anzenemmen gericht ſind / vnd ſpraͤchend / Die wyl da ſtande / er habe ſich mit (nem ganzen huß gefroͤuwt / daß er in Gott gloubt habe / fo koͤñe ſomlichs vff Vie Find nit zogen wer» den / als Vie ſich weder fröuwennodp glouben koͤnnind. Wir fa gend aber / daß wir ouch nit redind / daß ſoͤmlichs fälle vff die Finder zogen werden / als ob ſy ſich ouch gefroͤuwt / ic. Sy wer» dend aber darum̃ nit vßgeſchloſſen dem huß / vnd darumb ouch dem Touff. Dañ es ſtadt gar heyter daruoꝛ / vnd er hat ſich ſelbs vnd Vie finen all ( mercke man das / Vnd die ſinen all) von ſtundan touffen laſſen. Oder fo einẽ hußuatter frybeitfür ſin geſchlaͤcht von einem ri gäben wirt / deß er ſich froͤuwt

en vnnd lougnennit glouben Fönnend. Wir habend = vns n

mögen : darumb ſchlieſſend wir wider ſy / die Apoftlen habind hüſer getoufft / darumb ouch die kinder. Dann kinder ſampt dem ganzen gefind werdend Begriffen in den hüſeren. Das Bemäred yerzt wir mit zwyfacher oder Yıyfacher kundiſchafft / Geneſis am ı7.läfend'wir alfo/sEben vffeinen tag wuẽrdd Bes ſchnitten Abraham vnd fin fun Iſmael / vnd alles was manııs nammen in finem huß was / ꝛtc. Siſer zügnuß iſt die glych / Pie gelaͤſen wirt Gen. zo. da Jacob dem Laban ſpricht / Vnnd nun wen ſol ich ouch min huß verſorgen? da er aber Fein huß / aber wol wyb / Finder vnd dienſt hatt. Alſo ſchrybt der heilig aulus / Es ſol der pfarrer ſinem eignen huß wol vorſton / als geborfaine Finder babe/zc.1.Timorh-3. Hiemit laſſend wir diſen fpan von Den hüſeren Berüwen/vnd hoffend alle glöubis gen richtigẽ liebhabẽde Ver warheit lüt / verftandind nun mer wol/ daß unfereleer von dem Kindtouff im wort Gottes wol egründet / vnd alle ynwürff vnd gägenreden der Widertoͤuf⸗ en vfgeloͤßt und gar vmbkeert 4* Daß wir fy die Toͤuffer 6 vermanend von jrem-fchwären irrthumb abzüfton/ vnd die warbcit By uns vnd mit uns anzůnemmen / Ver cer Gottes / vnd jren felbs beil.

Daß der Widertouff vnraͤcht ı von alter har ver⸗ worffen fye ı vund keinen rächten grund in heiliger Goͤtilicher gſchꝛifft habe. Capı7. Ach diſem allem wirt es nit mer —— ſyn vff Rw von Vs den :4. Tönffifchen artickel lang vnd vil antwoꝛ —— en. Dann diewyl er lutet Der Widertouff ſye der war Chꝛriſtenlich Touff / als der zur dem beken⸗ nenden gaͤben wirt / vnd denen die geleert vnd ver⸗ fiandig find: vnd aber von dem allem hieuor / vıl undgnügge | ſagt / ouch erhalten iſt / dz der Rindertouff Gott vi geraͤcht iſi / ſo volgt ſunſt / von jm ſelbs / daß der Widertouff vnraͤcht iſt. Darzů mag der nit minder den kinden / dann der Widertouff den alten / zur buͤß gäben werden. Das Befen nen in den alten ouch nit mer / dann daß der diener den hekennenden vff ſin dekanntnuß touffen darff Sittenmal aber Gott ſelbs von waͤgen der vnmündigen kinden bekennt / daß 4 fin vnnd erben de ewigen läbens fyend/ warumb ſoͤlte Ver iener nit lieber vnd getröfter die Finder off Gottes Befannt= nuß / dann Vie alsen vff menſchliche —— ? Vnd e

Ä Wider die Widerrsuffer daß der verſtand in den kinderen noch nit in ſin hoͤchſte krafft Fommen iſt / irrt die Finder als wenig am touffen / als es ſy vor 3yten verhinderet hat am beſchnyden. Vnd ſutmal ich anderſchwo in minen Bücheren von dem Wi dertouff geſchriben hab / das inſonderheit hiehar wol dienet / vnd dem laͤſer / als ich hoff / nutz bringen mag / wil ich das ſelb

Wasvödem hernach ſetzen. Vnder dem Keyſerthumb Decij vnd Galli / iſt

Widertouff vor alten zyten

gehandlet worden.·

ein frag in den Aphricaniſchen laͤnderen entſtanden / Ob man die kaͤtzer wider touffen ſoͤlle? Da hat nun dem heiligẽ ypꝛia⸗ no vnd anderen Biſchoffen / die By jm in dem Concilio zu Cars thago verſamlet warend / gefallen / daß ſy ſoltind widerumb —— Das miß fiel aber Coꝛnelio dem Roͤmiſchen

iſchoff( Ver zwaren ein heiliger vnnd geleerter mann / darzũ ouch ein Martyrer was wie ouch Cyprianus) mit ſampt vilen Biſchoffen Italia. Inen gfiel aber das / daß die nach dem ſy die boͤß vnd falſch meinũg hingeworffen / und Vie raͤcht bekennt vnd verjaͤhen / allein mit dem vflegen der henden ſol⸗ tind gereiniget werden: das mag man laͤſen By dern Euſebio Eccles.hiftar.lib.7. Dauon iſt ouch ein tractation noch vorhan⸗ den in Dogmat. Ecclefiafticis cap.s2, Da fol man aber wüſſen daß Cypꝛianus in diſem handel nüt bat ſproͤd vnnd eigenrich⸗ tigklich beharren woͤllen. Dañ er ſchrybt im end der Epiſtel an Jubaianũ alſo: Diſes habend wir dir kurtz nach vnſerer klein⸗ füge antworten woͤllen / geliebter bruůder / nit daß wir yemants ütʒid —— oder vorurteilen woͤllind / daß darumb mie ein yeder Biſchoff thuͤn möge / was er vermeint gůt ſyn / vnnd fines willens fryen gwalt habe / ꝛc. Nach diſen zyten habẽd Pie Arianer vnd Vie Donatiſten den Widersouff gebrucht. Von Ben Arianeren ſchrybend ea aa vnd infonders Sozomenus im 6.Büdh. Diſen handel rürend ouch Vie leerce Ver kirchen etwan an.

Wider Bie Donatiſten bat Ver heilig Auguftinus mit fampe anderen gelcerten männeren diſputiert: Es ift ouch ein Keiſer⸗ liche ſatzung gemacht von den Reyferen Honorio unnd Theos doſio / daß man nitwidertouffen lle. Die ſatzung hat der Bey E Zuftinianus in Cod,lib.ı tit. 6, mit diſen woꝛten anz 2

elcher erfunden wurde yemants den dieneren der gloubigen kirchẽ widertouffen / der ſol mit ſampt dem der das groß laſter —— Cſo er acht alters halb laſters mag bezi⸗ gen werden) vnd der ſich hat bereden laſſen / vom laͤben

gerichict

Das ſechßt Bach. 202 gerichtet werden. Item / Valentinianus Valens vnd Gratia⸗ nus ſchrybend gebietend Floriano dem Statthalter in Aſia alſo: Den vorſtaͤnder / der den heiligẽ Touff mit vngebürlichẽ widertouffen gebrucht hat / haltend wir deß Pꝛieſterthum̃s vn wirdig. Dani wir verdamend deren irrthum̃ Vie der Apoſtlen Es verfhupffend/und die / ſo deß Chriſtenlichen nammens acrament empfangen / widerum̃ mit einem anderen touff nit befleckend / vnnd vnder dem nam̃en vnd titel Ver abwaͤſchung verunreinigend/x. Diſes alles iſt der will vnd die meinũg der ermaͤldten Keyſeren. Dañ in der warheit ſo ſchaͤndend die den nam̃en deß us / Ber tiber Vie getouff sen im erſten touff ift angerüfft worden / die da wider touffend / vnd ouch Pie fo wıder getoufft werdend / und verwerffend die ynſatzung Gottes/als ob fy ytel nütſoͤllend wäre. Man liße nit daß Chriſtus mer Yann ein mal fye getoufft worden. Einiſt vnd nit mer find die Apoftel getoufft. Einiſt find allein allc an» deren Gottes heiligen getoufft worden. Fa man lift ouchnit/ daß die / welche Judas ein maltoufft hat/von einem wirdigen Viener hernach ſyend wider getoufft worden: dann es ye unge» zwyflet iſt / daß die wirde der Sacramenten nit ftande an der wirde oder unwirde deß dieners. So lift man ouch nit / dz By . Ben alten yemants zum anderen mal fyeBefchnitten worden/ ouch Vie nit/ die man doch weißt vor dem rych Ezechiæ wii Fo fix von abgöttifchen dieneren / aber nit der abgöttery / ſon⸗ der in den Pundt deß Herrẽ Befchnitten fynsweldhes wir ouch an anderen orten anzeigt babend. Darum̃ fo ift es vnbillich die Ceremonien de Touffs widerum gebruchen / vnd hat Fein erempel / fo erforderets ouch Fein notwendigkeit. Dann worzü dienet das widertouffen/ diewyl der ein touff / ſich vßſtreckt vff den gantzen lonff deß laͤbens? Sarzů diewyl der Widertouff nütʒd anders iſt / dann ein zůſamen ſchweerẽ / rot⸗ ten vnd verpünden in ein nüwe / vfruͤriſche / oder zum wenige⸗ ſten abergloͤubige gſellſchafft: item / in ein niwe abgefünderte kirchen / vnd in ein nüwe leer / die der Chriſtenlichen und Apo⸗ ſtoliſchen leer in allwaͤg wider iſt: ſo ift es zwaren kein wun⸗ der mer daß die halßſtarrigen Töuffer mit offnen ſatzungen vnd mandaten der Oberkeiten abgetriben vnd geſtraafft wer⸗ dend. Dann die ding ſind ouch ſunſt ſtraaffwirdig vnd von ei⸗ ner Chriſtenlichen Oberkeit Feins waͤgs dulden noch lyden. zei e

50 mie Me Töuffer fchirs mınd den Wir dertouff.

Wie die 12. mann in Ge⸗ ſchichten der Apoſtlen am 29. cap · ge⸗ toufft worden ſyend.

Wider die Widertoͤuffer.

Sie gaͤgen werffend vns aber die Widertduffer zwey ou für. Das erſt dem fünfften capitel deß buͤchs Joſue / da wir alſo laͤſend / Mach Bir ſteinine maͤſſer / vnd beſchnyd wider die Finder Iſraels zum anderen mal: da ſpraͤchend ſy nun / Sihe / ſy hettind nit mögen zum anderen mal Befchnitten werden / wenn ſy nit ouch vorhin waͤrind beſchnitten geweſen. Da ich nun antworten / dz zum anderẽ mal beſchnyden oder ein ding widerumb thůͤn / nit heißt Das thuͤn das vorhin thon was: dañ nach dem die vorhut ein mal beſchnitten was / wie hette ſy wi⸗ derumb koͤnnen dennen geſchnitten werden / ſo ſy ein mal den⸗ nen was? Darumb fo wirt das widerumb gebrucht / vnnd Bes ſchicht das zum anderen mal / das etwan lang was vn gen gebliben. Darumb wirt Veßbalb das woͤntle Ander mal / nit von denen verſtandẽ Vie da ſoltend beſchnitten werdẽ / ſon⸗ der von der zyt / deren die nit beſchnitten warend / ſoltend be ſchntten werden: dann zum erſten warend ſy in $Egypten ges meinklich beſchnittẽ wordẽ / ee ß den Vberſchritt affend/ yerzüd aber werdend ſy / als ſy in das land Chanaan yngon ſollẽd zum anderen mal gemeinlich heſchnitten / die namlich die bißhar in Per wüfte vnnd vff Ver ſtraaß nit warend beſchnitten worden. Dañ alſo volget glych im ſelben capitel hernach / Dz alles was maͤñlichs geſchlaͤchts Rgypten zogen was / ſye alles in der wuͤſte geſtorben / jre kind ader ſyend nit beſchnitten geweſen / darumb habind ſy yetzund im land Chanaan / wie vor zyten jre vaͤtter in Egypten / muͤſſen widerumb beſchnittẽẽ werden. Der⸗ halben habend die Widertoͤuffer in diſer kundtſchafft deß ge⸗ ſatzes keinen behilff.

Das ander ort / damit ſy den Widertouff ſchirmen woͤllend / ziehend ſy an dem i9. cap. der Geſchichten Ber Apoſtlen / ſpraͤchend / daß die wölß: mann Epheſo erſtlich mis dem Waſſertouff / ja mit dem Touff Johannis vom Apollo fygind getoufft worden: darnach aber fyend Eben die felbigen vom As poftel Paulo im nam̃en Chꝛiſti wider getonfft worden. Off Vie ſeo antwozten ich Daß diſe zwoͤlff mann nit ſygind von Paulo widerumb mit waſſer getoufft worden. Ein mal ſind ſy mit waſſer getoufft worden / vnnd das was jnen gnüg. Es hette jnen ouch Paulus keinen anderen Waſſertouff koͤnnen angieſ⸗ fen dann Johannis: dañ wir hand vor erwiſen daß der Maſ⸗ tertouff Johannis / Chriſti und der Apoſtlen ein Toufffye/ erklaͤri dag der Touff deß fhürs oder deß heiligen re Bes

onders

Das ſechßt Bůch. 203 fonders unnd eigentlich Chriſt Touff ſye. Darumb fo warend diſe maͤñer Epbefo wolmit dem Waſſertouff wor⸗ den / wie ouch die Samaritaner vom Philippo: aber ſy warend nit vollkommenlich vnderrichtet vom Touff deß fhürs / noch mit fhür getoufft: ja ſy bekennend daß ſy nit wüſſend ob ein ſoͤmlicher Touff / das iſt / ob Ver heilig geiſt ſye / der alſo in fichte barer geſtalt deß fhürs vff die menſchen falle. Dann ſunſt eine faltig für ſich ſelbs kondt jnen nit vnwüſſend ſyn / daß ein heili⸗ ger geiſt waͤre / on den ſy frylich nit gloubt ſo ſy aͤcht recht hattend gloubt. Darumb ſohabend fy allein den Touff deß fhürs nitgewüßt. Wienun Petrus vnd Johannes Ven Samariteren die band vfgelegt / vnnd fy von flundan Ven hei⸗ vr geiſt empfangen : alfolegt Paulus Vifen ge Vie hand vf/ und fy empfiengend den heiligen geiſt. Dann Lucas —— ſy diſeso hortend / wurdend getoufft in den namen

Berren Jeſu. Onnd damit diſes niemants vom Waffers touff verfiünde/fo ſetzt er glych Vie wyß und maaß / vnd ein hei⸗ tere erklaͤrung daruf / vnnd ſpricht / Vnnd als jnen Paulus Vie haͤnd vfgelegt / kam der heilig geiſt vff (y. Das hat er vorhin genennt im nam̃en deß en Jeſu getonfft werden. Dann es volget/ Vnd fy redtend mit zungen vnd propbetetend.Qifes ift aber allwaͤg Vie frucht / vnnd Yıe würckung deß Touffe deß ürsin der erften Firchen Darumb ſo habend die idertöuffer Fein zügnuß Ver heiligen geſchrifft mit deren ſy jren Widertouff Befdhirmen moͤgind. Vnnd diſes ort den Geſchichten der heiligen Apoſtlen hab ich in anderen minen Bůcheren vßgeleit off ein ander wyß: doch halten ich Vie ich bie Selen bab für Vie einfalteren vnd richtigexen/sc.

o aber die Töuffer Bißhar im handel deß Tonffe / Binder vnnd Widertouffs/mit der warbeit zum rechten verfland ges woifen find/verman und Bitten ich ſy aber mals / daß ſy Gott eeren vnd heil jrer ſeelen / von jrem gefafſeten irrihumb woͤl lind abſton / vnd ſich gürwillig der warheit ergäben. Dann al⸗ le die rechte vernunfft vnd Chriſtenliche beſcheidenheit gebru⸗ chen woͤllend / ſaͤhend dennocht wol / daß wirin vnſern kirchen weder den heiligẽ Touff mißbruchend / noch vnrechte leer vom Touff leerend / und deß halb die Toͤuffer weder fg noch recht babend unfere kirchen verlaffen/vnd ein eigne abgefünderse anzerichten. ze u

e

Wider die Widertöuffer

Daß wir recht vnd einfalt v N —— die Töuffer ee

def Mytrachts gehaͤders antiagind e.

ap. 8.

Bieperbicons Fe dem 25.0ndlerften artichel Flagend uns die Toͤuf

een verroäftd fer an/ vnnd zyhend une eins träffenlichen ſchwaͤren

* == irrebumbs/ja laftere / der verwültung deß Herren 25 Nachtmal / vnd ſpraͤchend / Die pzedicanten machend

kein ſünderung / trybend die ſünder nit von dem

Nachtmal / und gebꝛuchend keinen Bann. Daruß ſchlieſend ſy /

diewyl wir ſunſt ouch nit recht leerind von dem Nachtmal / vnd

darinn vil gezaͤncks habind / werdind ſy gewaltigklich verurfas

chet von vnſern kirchen abzetraͤtten / vnd raͤchte kirchen anzerich

sen / in welchen man von dem Nachtmal recht und fridlich lee⸗

re / den reinen es reiche / die ſinder daruon abtrybe / vnnd den

geiſtlichen bañ vfrichte: diewyl doch die pꝛedicanten den ſelben

nienan mit ernſt vfrichtẽ woͤllind. Das alles aber woͤllend wir

in güter ordnung von ftuck ftuck grundtlicher erduren / ons»

ferer kirchẽ / die Chriſti ift/glimpff vi eer darthůn / ouch retten/

dar erwyſen daß weder wir deß Herren Nachtmal verwuͤ⸗

ſtind / noch die Toͤufſer einiche raͤchtmaͤſſige vrſachẽ habind von

vnſerer kirchẽ abzetraͤttẽ / ein nüwe für ſich ſelbs anzerichtẽ.

Onfereleervs Zum erſten leerend wir von deß en Klachtmalanders dep Herren nüt / dañ das wir empfangen und gelärnet habend vg dem hei⸗ in, ligen Euangelio / unnd vg der leer Pauli / (March.26. Marei falt. 14.Luce 22. Joannie 6. 1.Corinth. in. namlich / daß vnſer Kerr Chꝛiſtus Fefus Vas heilig Nachtmal mit dem brotbꝛaͤchen und

trincken finee trancks finer glöubigen Firdyen felbs yngeſetzt

babe/als ein war zeichen oder Sacrament / daß wie Gott den

alten värtern von anfang Ben heiland/ äben diſen vnſern Her⸗

een Jeſum Chꝛriſtum / verheiſſen / vnd in Ben alten Sacramen»

ten angebildet / daß er in der waͤlt gaͤben woͤlle / alſo habe er den

felben warlich gäben oder geleiſtet: vnnd habe der Herr Jeſus

fin war fleiſch vnd blůt warlich in tod gaͤbẽ / vff das er uns von

dem tod erloßte / vns heil machte / ja uns tranckte mit

fine fleiſch vnd blůt / wir jn aber warlich / durch waren gloubẽ / aſſind / trinckind / oder annaͤmind zum ewigen läben : daß ouch

wir als finerlößte gmeind / diſen vnſers vnnd erloͤſers

Jeſu Chꝛiſti tod / in friſcher gedaͤchtnuß behieltind / jn lobtind /

im danckſagtind: vnſerer pflicht ſchuld erinneret wurdind /

i Das ſechßt Bach. 104

wurdind / vnd alfo in einigFeit deß einigen lybs Chꝛiſti / in re ter gottoforcht / in Bröderlicher bean in Befferung vnd = ſchuld wandletind / vnd einig oder allein une Ver Chriſtenlichen Religion hieltind. Vnd Vifem end bin babe der Herr Chiis ſtus geheiſſen / dz ſich fine glöubigen in ein gmeind verfamlen/ fin wort hoͤren / mit einandern Bätten/ond gmeinlich mit einane dern fin Nachtmal finer gedaͤchtnuß Begon ſollind. Hie lee⸗ rend wir / daß alle die vff ſoͤmlichs end hin / nach oder mit der ſorm / die vnſer Herr angäben / vnnd fine Apoſtlen von jm em⸗ pfangen babend/mit redytem glouben Begond oder haltend / dz

ie felben das Nachtmal hai recht vnnd Chꝛiſtenlich gebꝛu⸗ chind vnnd haltind. Vnd hoffend daß wir in diſer vnſerer kurtz erzelter leer wed irrind / noch einichs waͤgs deß Herrẽ Nacht⸗ mal verwuͤſtind. Don welche ich in minen Bůcheren wytloͤuffi⸗ ger / vnd ouch in diſem werck deß anderen Bůchs ims.cap.ete was mer geſchribẽ hab. Darby laß ichs Blyben: Viewyl gnũg⸗

dem Nachtmal 33 Das Coͤuffer bůch / die Vermanung ges

DE wort erlütertend / ſtillſchoygend füůr kom̃en? Sy ſpra chend aber / Das habe zwytracht erwecktr alſo ouch / dz Ve

Wider die Widertsuffer Abentmalldas doch erſchꝛockenlich ift ——— nydiſch hundoaͤſſen worden ſye / ic. ©» hör ich wol daß man nach di⸗ fer liten meinung / die warbeit verſchwygen / vnd irrthumb in ſinem waͤſen * laſſen ſol / wenn man ſich zwytrachts Be- ſorgen müß. Warumb ſchweig dann ouch Paulus nit im —— Ver gerechtmachung / damit einigkeit zwüſchend jm /

en falſchen Apoſtlen / vnnd den gemeinden bliben waͤre? Darumb habend die diener Gottes recht gethon / daß ſy den irrthumb widerfochten / vnnd dem gemeinen mann verſton &ben habend / was doch für cin ſpyß in dem Nachtmal vom ee Ben glöubige für geftelt wordẽ ſye / damit ouch meng> klich verftände / daß es ein geiftliche ſpyß / vnd darumb nit Ver füwen vnnd hlinden fps wäre, Die aber ein hader Varuß ers weckt / habend jren richter / tc. Ob die pꝛedi· Vnd wärend hie die Töuffer wol beſcheidner gefaren: derẽ cären diſer zyt mitbꝛuͤder ouch diſer zyt vns ſchaͤltend vnnd ſpraͤchend / onpıenis Wir predigind den bunden und füwen: darumb daß wir de⸗ gind? nen pıediged/Die ſich nit Bald enderend mit der Büß, Grad als ob —* ouch wider den heiligen Paulum hette moͤgen geredt werden / welcher denen Fırdyen/ als Ver Galaten vnd Torintheren ſchreib / welche in groſſen laſteren behafft / nit Güß thattend. Es ließ vnſer Herr Chꝛiſtus in die 40. jar nach ſiner him̃elfart fin Euangelium der Statt Hieruſalem vnd dem difchenland / durch Petrum / Johannem vnnd Facobum digen / da doch nit mer Büß funden ward/ Dann daß er ſy nach vom grund vßrüten müßt: warendaber darum̃ Yıe fäli Apoftlen Hunde und ſüwen predigerzvon den fäligen Pꝛophe⸗ ten wil ich hie nütfagenzaber von vnſerẽ Herren Jeſu Chuſto / welcher im Euangelio Marci amp. ſich beklagt deß volcks VE er pꝛedi er onbüßfertigfeit/ond geſprochen hat; O du vngloͤu⸗ bigs geſchlaͤcht / wie lang fol ich by üch ſyn ? wie lang ſol ich mich mit üch lyden? Darumb ſchaͤmend wir uns ouch nit vns mit den armen ſünderen lyden / vnd jnen mahinzü das wort Chꝛiſti pꝛedigen / nit ale bunden vnndſſchwynen / ſonder als menſchen die ſich beſſeren Pllind:ouch nit als hunds ſchwy⸗ nen pꝛediger / ſonder als Chriſtlich / Apoſtoliſch prediger: die⸗ atims, wyl ouch Paulus Yen ERuangeliſchen prediger gebotten bat vnd geſpꝛochen / War aber ein knacht des Herren ıft/der ſol nit ſtryten oder fyn/fonder fründtlich gaͤgen re neigt züleren:der Vie boͤſen dulden möge (merchend daß jr die Pens

Das ſechßt Bůch. 205 vns bundspzediger ſchaͤltend) vnnd die widerfpennigen mit ſanfftmůt züchtigẽ / ob jnen Gott etwan beſſerung verlihe / die warheit erkennen: vnnd ſy ſich widerkeerind / des Tüfels ſtrick / die von jm gfangen ſind nach ſinem willen. Vnd mit de⸗ nen vnd der glychen orten oder zügnuſſen der ſoͤllend gemaſſiget werden die wort vnſers Kerren Chꝛiſti / von dem

eleert / daß wir das heilthum̃ nit den bunden ſoͤllind fürw Fn/noc Vie pärle under Vie ſchwyn ſtroͤuwen. Darnaͤbend fd ouch die Täufer in fich ſelbs gon / vnd es nit darfür habe daß fy allein menſchen /alledie wältaber die nie Toͤuffiſch iſt / ſuüwiſch vnd hündiſch fye.

Habend aber vnſere leerer / die vor vns diſen kirchen gedie⸗ —— net habend / ſo übel damit geſundet / daß ſy den rächte verftand Dry chen Ver worten Chꝛiſti / Das iſt min lyb / ꝛc. widerumb berfür ges ein beſonders · bꝛracht habend / daruß zwyſpalt und hader in Ver kirchẽ erwach fen iſt? Iſt üch einhaͤlligkeit vnnd vnderlaſſung alles gehaͤders ſo hertzlich angelaͤgen / als jr üch in üwer vilfaltigen klag wi⸗ der den Sacrament ſpan / gebarend / lieber warumb habend jr üwer vierdten opinion oder vßlegung der wortẽ Ehaifti/ Das iſt min lyb / nit geſchwigen ? Iſts tich aber raͤcht ein nüwe vnd vnbegründtie opinion fürzüftellen der kirchen: warum̃ ſolte es dann find ſyn vnſeren vorfaren Vie alte wolbegründte leer ernüweren: weñ glych wol durch anderer widſpꝛaͤchen hieruß ein gehaͤder worden ift 2 Oder Fan vg üwerer vßlegung in der kirchen / nit äben als wol ſpan und zangk erwachſen / als vg der vnſeren? Sol man nun den zangk vermyden / warum̃ gaͤbend jr jm dann vrſach ? Dann jr ſetzend in iwerem bůch Ver Ver⸗ manung dꝛyerley vßlegung der worten Chꝛiſti / Das iſt min lyb / ꝛc. und Vie dritte ſchꝛeybend jr Zwinglio vnd Oecolam⸗ padio ſaͤliger gedaͤchtnuß / vnſeren vorfaren im dienſt deß Her ren / vnd ſpraͤchend / Wir haltend es habe Oecolampadius mit den ſinẽ / der warheit mit dẽ verſtand der worten / am naͤchſten zůgetroffen. Vnd diewyl jr über das ouch hernach —— / eo ſye ein figürliche red / wie die vom Paſſah / Das iſt der über⸗

hatt. Sann ye ſo habe der Herr das bꝛot weder ſinem lyb verwandlet / noch ſinen lyb daryn verſchloſſen. Item / die alten habind ſchier gemeinlich Vie wort deß Herren alſo verſtanden vnd vßgelegtrlieber mine Toͤuffer / warumb laſſend jr üch dañ nit ouch ſoͤmlichs einfalten / gemeinen vnd lydenlichẽ verſtãds pernügen / warumb Bringend jr erſt ein vierdte grad

? 4*

Ob die wort Das iſt min

lyb / von de lyb

Wider die Widertoͤuffer

ale ob es an 3. zwytraͤchtigen meinungen noch nit gnůg ſye? Aber Bott bat es alfo gefuͤgt / dz man dennocht leiſtẽ lernte erkennen / daß das üwere art vnnd eigenſchafft iſt / Pag jr nüt einfalts / raͤchts vnnd gmeins mit ander lüten haben moͤgend noch woͤllend / jr muͤſſend für vnd für in; allen Bingen eigenſin⸗ nig ſyn / vnd habend eigenrichtige / laͤtze vnd ————— mei nungen vnd ſachen. Vnd wenn jr nit fo gar zur abfünderung

eneigt wärınd/ fonder üch gefalle lieffind/ Yas ander? gotts⸗ ———— lüten gefalt / vnd duch an jm felbs raͤcht vnd gůt iſt / wurdind jr üch nit ſo vil vnd dick ſchaͤdlich verſtygen / vnd üch ſelbs gar vnnütz machen. Dann ermaͤſſend nun grad hie in di⸗ ſem handel wie jr üwere vierdte opinion ſo gar one not vnnd frucht üch ſelbs zur verkleinerung herfür geſtellt habind. Te ſpraͤchend / die wort / Das iſt min lyb / find nit natürlich vnd ei⸗ gentlich von dem brot verſton / ſonder von dem natürlichen

Chuſti vnd nit ſyb Chriſti / der am tiſch ſaß vnnd das Brot vßteilt / welcher für

von dem brot

vns gaͤben ift/ und nit das Brot. Iſt hie üwere meinung daß der Bar mit difen wortẽ / Das iſt min lyb / weder vff das Brot zeige / noch das Brot verftanden babe / fonder vfffin lyb zeige/ vnd von dem felben verftanden / Das ſye ſin lyb / was wöllend jr denn fagen von den worten deß Herren im Euangelio /wel che heiter vnd eigentlich vom brot lutend vnd verfton find? Dann Ver Kerr bat ye Brot genommen / das felb bar er jnen dargebotten / vnnd geredt/ Nem̃end / aͤſſend / das ift min lyb / ie Dat er dann one das bꝛrot in fin hand genommen / vnnd en das ſelb dargebotten ? Oder was hat es Ver worten Bes drffen / Das ift min lyb / wußtend fine jünger nit / daß fin lyb / in was? Hat der Herr das nit geredt dem Brot, wie iſt dañ as bꝛot ein Sacrament oder zeichẽ deß lybs Chriſti? oder wie Fönnend wir das Brot fürhin nennen den lyb Chꝛiſti ? diewyl Ver BGerr es nit alſo von ſinem lyb geredt / das ſye fin lyb? Vnd fo ein raͤcht Sacrament inſonderheit das wort ſiner ynſatzung vnd heiligung By dem zeichen haben fol můß / wo hat yetzund das Nachtmal ſin wort? Es wirt für⸗ hin kein Sacrament mer ſyn koͤnnen. Dañ das geſprochen iſt / Das iſt min lyb / gadt das zeichen nüt an. Habend jr dann nit das Sacramẽt mit üwer opinion vßgelaͤrt? Waͤre es üch nun nit waͤger geweſen / jr hettind nit vndſtanden etwas beſonders haben? Wir wüffend ja wol / daß das brot nit für uns gäben iſt / ſonder der lyb Chriſti: welcher aber vns durch das —— an⸗ gebilde

Das ſechßt Bad. 206 ebildet und bezüget wirt / vnd darum̃ das B:öt der lyb Chꝛiſti vnd iſt / ſacramentlich / od wie jr ſelbs ſagẽd / figürlich/zc. Das alles hab ich dennocht von Ver leer von dem ſpan Ver Warumb von Pa iftin deß Herrẽ Nachtmal nit vffen laffen Fönnen/ joch von —— deren waͤgen / die diſe Toͤuffiſche bůchle / wider uns gefihribe/ / 3 laͤſend / vnd die ſachen wenig im grund ermäffend/ vnd deßhal ben die Toͤuffer als fridliebende lüt in diſem handel ruͤmend / vnd vnſere leer (die der warheit leer iſt yvnd vns / als vnruͤwig zaͤnckiſch ſchaͤltend / als die wir vil gehaͤders im Nachtmal / wider fin art / als das ein maal der liebe ſye / habind. Da wir es ouch haltend für ein maal der liebe / vnd darum̃ deß gehaͤders übel friden ſind. den vnſere leer von dem Nachtmal Chꝛiſti ein einfalte Apoſtoliſche vnd fridſam̃e leer iſt. Doch koͤn nend wir jm nüt thůn / wenn die Toͤuffer / oder andere / one not ein hader mit vns anhebend / vns ſchendend vnnd traͤffenlicher verwuͤſtung anklagend: wir müffend dennocht die warheit vnſer vnſchuld / beuor vnſerer kirchen eer / retten. Da koͤnnend dañ ouch lüt bald verſton / welche an dem zwytracht ſchuld tragind. Sarumb habend die Toͤuffer gar kein raͤcht⸗ maͤſſige vrſach vnſere kirchen verlaſſen / vnd ein nüwe anzů⸗ richten / in derẽ man von dem Nachtmal Chꝛiſti raͤcht und frid⸗ lich leere. Dann in vnſer kirchen die Chꝛiſti iſt / wirdt daruon raͤcht vnd fridlich geleert.

Waͤm das Nachtmal von dem Herren yngeſetzt ſye vnd zůgehoͤre. Von dem abſünderen der ſünde⸗ ren daruon. Vnnd ob Chꝛiſtus hemant von finem erſten maal abgefünderet vnnd vßgeſchloſſen haber Cap. 9% Ach Ver leer von Iem Nachtmal / ſuchẽd die Töuffer ZieTdufer, gar gnaw / waͤm Bas Nachtmal yngeſetzt ſye und ge fünverung in böze/redend hie vil von der abfünderung/onnd wie yh Ferm man die fünder von deß Herrẽ Nachtmal abtryben ſolle / vnnd machend damit das lieblich froͤudenrych Nachtmal deß Herren ſo abſchüchlich vnd leidig / vnd den zů⸗ gang Yarzü fo eng / dz ouch from̃e lüt ein abſchühẽ darab em⸗ fahend / vnd es mer fliehend dañ befüchend/ diewyl nach der —2 leer nieman nim̃er gnüg gerüſtet vn wirdig gnüg fyn Fan. hat aber Chriſtus vnſer herr den dienſt deß worts vi Ber Sacramenten angeſaͤhẽ und yngeſetzt / dz Fra In (ölte

Wider die Widertoͤuffer

Sie vile der völckern zůfuͤrẽ / zuͤſamẽ famlen/ und By einandern behaltẽ. Dargaͤgẽ aber ift es ſtaͤts den Töuffern vm̃ das rottẽ / abſundern Bas traͤnnen vnd abteilen zerhün : beſorgẽd ym⸗ merdar man bringe vil lüten Chriſto / die groß vile Fönne

‚nit alle Chriſti ſyn / erachtend deß halbẽ Ver ſach am baſten gera

ten ſyn / wen ſich wenig lüten vnſers Herren Chriſti und ſines rychs annem̃ind. Da wir aber wtiffend wie vnſer Herr im E⸗ uangelio ſelbs vil ſchoͤner glychnuſſen / als von dem garn / von dem mal vnd hochzyt / vnd ouch ſunſt vil hüpſcher leeren gaͤbẽ hat / welche all dahin dienend / daß wir verſtandind / daß er ſin rych bie vff erdẽ zum allergemeiniſten habẽ woͤlle. Wir laͤſend ouch nienan dz er ſin Nachtmal ſo eng yngebriſen / vnnd mit ſo ſchwaͤren tröuwungen vnd bethürungen ſchützlich gemachet habe / dz yemants gedenckẽ moͤchte / es waͤre mer den Englen dañ den armen ſtindigen menſchen troft ſterckung / ouch nit zur verſamlung / ſonder nun zur zerftröuwung vnd abftin derung yngeſetzt.

Das heilthum̃· Zwaren ſol man das heilthum̃ vnd Pie paͤrle ( wie ouch vor = emälderift Jweder den hünden fürwerffen / noch vnder die

».Korineh.ız:

chwyn ſtroͤuwen. Man folaber ouch grundtlidy lügen wel» ches eigentlich ſoͤmliche hüund vnnd ſüw fyend / frylich nit alle die / Vie fünder vnnd peäfthafft/fonder vil mer Vie / Vie gortloß vnd frend Gottes fines worts find: wie der Kerr ſich felbe erlüteret / vnd ſpricht / Off das Vie felben nit zerträttind mit jren er / vnd fidy wendind vnd üch Zerryffind. Es find vil vnnd

ick fündige lafterhaffte menſchen / Vie doch ſich felbs ankla

end / vnd jrer ſünden ſchuldig gaͤbend / jnen ſelbs mißfallend / Pi ferr ifte daß fy yemants Ver fy züchtiget oder Befchilt/ zer ryffen onderftandind. Soͤmliche für ſchwyn vnd hünd gantz⸗ lich verwerffen / iſt ſhwaͤr. Darumb Fan man jm bie andere: nüt thůn / dañ nachuolgen dem Byfpil unfers Herren / vnd Ver leer Pauli. Vnſer Herr ſtraafft vnd vermanet den Judam gar ernſtlich in ſinem letſten Nachtmal / ee dañ er das Sacrament vßteile. Vermane / ſtraaffe vnnd warne der diener der kirchen ouch ernſtlich die glöubigen/ce dann er das Nachtmal fürtra⸗ ge halte. Paulus ſpricht / Es bewaͤre ſich felbs der menſch / vnd als deñ aͤſſe er diſem Brot / trincke von diſem tranck. Sich ein yeder fol ſich ſelbs Bewären:nit ein anderer fol dich Be wären. Dañ niemants weißt baß was jm in dem berg ſtaͤckt Yan Ver menſch felbs. Ond do glych wol villafter/ vr 2

mäng

Das ſechßt Bůch. 207 mängel/ ouch ergernuffen in Ber kirchẽ Corinthẽ wared/ ver buütet er jnen dennocht nit das Nachtmal. Vnd do Judas off vilfaltige warnung von dem Herren das brot vnd tranck em⸗ fieng/ wirt ob Goit wil nieman ſagen / dz Ver Herr ſelbs fin ar Sacrament verwuͤſtet / vnd es für die ſſĩw und blind geo ſtroͤuwt habe / darum̃ ers Jude mit eigner band gab. Hat aber Ver Herr / Ver doch in das hertz fach / ein fömlidyen von finem Abentmal nit abgetriben/ fo ſol frylich Ver diener ouch nit Bald wöllen abtryben die er nit fo wol keñt / vnnd Vie deß Herren mal/ale glöubige kom̃end / vff Vie warbafft leer vn warnüg bin fidy Bewärt habend / vnd Begärend offentlidy Yen Herren in finer gmeind pryſen / vnd ſich ale Vie ſich Beffern wöllend/ erzeigen. Wir haltends für gwüß / daß Fein vollkom̃ner A mal nie ſye gehalten / dañ äben das geweſen iſt / das der Herr ſelbs mit finen Jüngern erſten Begangen hat. Vnd ſumal er dem ſelbẽ Judã nit vßgeſchloſſen hat / ſoͤllend wir nit wyſer / fürfichtiger vnnd beſſer ſyn woͤllen dañ vnſer Herr felbs. Wär aber bie/über die vilfaltig warnung vnd leer / Betrug thůt / der betrügt wed den Herren noch die kirch / noch den Viener/fond ſich ſelbs / wie ouch Judas: vnd fiinder ſchwaͤr wider den ren wirt darum̃ ſin gricht trage. Dañ Paulus ſpꝛicht / Waͤr Yaruö vnwirdig iſſet / iſſet im ſelbs ein gricht / wirt ſchuldig deß lybs vnd bſůts deß Herren / ꝛc.

Die ſagẽd aber etliche / Judas ſye nit geſaͤſſen in den Nacht⸗ Ob Judas ha mal als vnſer Herr Chriſtus das heilig brot vnd tranck vßteilt 338 habe. Dañ er vorhin hinuß gangẽ ſye: wie es dañ ouch verſtan rament emo den geleert babe Hilarius. Saruf ſag ich / dz Vie Ruangeli⸗ pfangent ften klar gnüg zügend / dz d Herr mit den zwoͤlffen ſye tiſch geſaͤſſen / vnd den zwoͤlffen habe das brot vnd das tranck vfge» eilt : infonderbeit aber mälder Lucas / 93 der Herr ein teil der warnungen vor / vndein teilnach dem mat Fude gethon habe. So Bewärt Hilarius / dem ouch hernach geuolgt hat Innocen tius 3.fin verſtand mit keinen gůten gründen / dz man jm glou ben müffe.-Qarüber bat Aquinas parte 3.Quaft.8ı.art.2.Hilario fin meinung abgeleint. So zügend Vie anderen leerer Ber Firs chen / Ambroſ. Chꝛyſoſt. und infonders Auguft. daß Judas Gerren das heilig bꝛot tranck empfangen habe: Venen wir var um̃ gloubend / dz das ec Anne imbeilig® Euanges lio bat. Auguſtinus über ſpricht / Thriſtus hat ſinen verräter mit ſoͤmlicher groſſer gedult jm das

i

Wider die Widertoͤuffer

erſte Sacrament mit ſinen ſelbs henden / glych wie den andern

Apoſtlen / dargereicht / vnd jn nit vßgeſchloſſen hat. Epiſt 16. de

Concor. Sarc. & de Confen, euangelift, lib.3. cap.ı.& Tract. in Ioan. 62.

Daß dañ andere Täuffer wyter ynredend / vnnd fpredyend/

Serie vn Zude übelshatfpe noch zur 3yt deß Vlachrmals Ebuiftinit volle

ffenhafft

som nachkr bracht / ouch vnbekañt und verborgen gewefen/darumb babe jn

re

ſuce 22.

Ber Kerr By dem Nachtmal / als ein Jüngern / nit als einü» belthaͤtern / geduldet: dar ſagẽd wir / daß Lucas daruon alſo züget habe / vnd geſpꝛochẽ / Es iſt aber Ver Tüfel gefarẽ in den Judas / den man Iſcarioth neñt / der da wz einer der zwoͤlffen. Vnd als er hingangen / hat er mit den hohen prieſtern / vnd mit Ver Oberkeit red gehalten / wie er jn moͤchte jnen über antwortẽ oder verradten. Vnd ſy habend ſich deſſe gefroͤuwt / vnd mit jm ein vertrag gemachet / dz ſy jm woͤltind gaͤlt gaͤben: vnd er hats verbeiffen/ vnd fücht gelaͤgenheit / dz er jn möchte jnen / one vf⸗ růr/über antworten. Darum̃ die wyl die raͤdt vm̃ diſe ſach wuß tend / was es kein laſter mer das nun im hertzen verſchloſſen vnd heimlich waͤre: diewyl er dañ die verraͤtery mit jnẽ hatt be⸗ ſchloſſen / von deß verſprochnen gaͤlts waͤgen / ſchon yetzdan in der verraͤtery arbeitet / und gelaͤgenheit ſucht den Herren verradten / darum̃ ouch zum Herren in das mal kam / ob er dañ glych die verraͤtery noch nit zum end gebracht hat thatlich / je ich doch deß vnradts / ja ouch Vie verrätery felbs fo vil ge» uffet und berfür gerhon / daß man Judam nit mer Zellen Fan vonder Vie/weldhe verborgne ringe fünd babend. dem alo lem ſchrybt Johannes von jm / als einẽ wüſſenhafften dieben / ouch vor dem Nachtmal / Foan.ız. cap. vnd ſagt Ver heilig Au⸗ guſtinus / Do vnſer Herr ſoͤmlichs von jm wol gewüßt / den⸗ nocht babe er jn ouch in dem Nachtmal geduldet / daß er ons larte / vnd ein byſpil vortruͤge / dz wir ouch duldetind Böfe:wel- che / ob ſy ſchon By dem Nachtmal warind / die gůten oder glöns bigen doch nit beflecken moͤchtind / ꝛc. Waͤr mer daruon wall laͤ⸗ ſen / der findts in Tract.in Foan.so. d Herr ſelbs erzelt Ju⸗ de allen finen Böfen handel am tiſch / ſo heyter vnnd Flar/ daß es nit hette mögen klarer gefagt werden. über das alles zeiget er in hernach ouch mit eine offinen zeichen als ein verr&dter dem beiligen Johanni vnd Petro. Nun aber was unfer Derr finer kirchen ** vnd verwalter / er ſach in die hertzen aller de⸗ ren mit er handlet / ouch Jude / er wußt grundtlich wie es

Das ſechßt Bůch. 208 es vin den Judam ſtund / ja daß er falſch / vngloͤubig / ein dieb vnd verraͤter was / dz nieman baß vnd ſicherer dañ er hette / ſo er gewoͤllen / jn vßſchlieſſen möge, er ſchlüßt jn aber nit / ſon⸗ der duldet jn by dem Nachtmal: wie koͤndte es dañ den trüwen dienern fo ring ſyn / als es die Toͤuffer machẽd / ſtindige lit / die aber der gnad Gottes begaͤrend / vnnd ſoͤmlichs mit dem her⸗ gon be zügend / von dem Nachtmal abtryben vnd fünderüg machen: die wyl es der Herr / der es am baſien / vnd am Judas thůn gemoͤgen / nit gethon hat / vnd wir armen menſchen ſunſt argwönig ſind / vnſerer Böfen verderbten natur / vnd etwan den menſchen vil mind truwend / ſy für boͤſer haltend / dañ ſy aber warlich im grund vnd vor Gott ſind / daß vnſer vrteil deß⸗ halb gar vngewüß iſt. DE diſem allem iſt wol abzenem̃en / daß wir ouch damit wi⸗ er er der den Herren ſünden Fönnend/wenn wir Yıfe ſach Beffer mas vitonzichen chen wöllend dañ er fy gemacht hat / das Nachtmal Chriſti / vff wenig per⸗ das der Kerr vorerzelter wyß mit den zwoͤlffen Begange bar" nun gar ungemein vnd abgefünderer madyend. Dañ wenn wir bie den Töufferen fton / vnnd ung jres abfünderen ouch Br laffen weöllend/ift beſorgen / daß es dahin kom̃e / daß as Nachtmal zůgeteilt werde merteils den groͤſten glychßne⸗ ren / vnd denen a a Vie wirdigeren find. Dann welche ſich truchen vnd Ver Yemüt annemmen werdend/ob ſy ſchon im bergen und heimlich ſchandilicher dañ ſchandtlich find/ vnd vff dem Euangelio wenig haltend / wirt man ſy dennocht für die aller beſten vnd heiligiſten ja wirdigiſten deß Nachtmals hal⸗ ten. Dargaͤgen die etwas vfgethoner und froͤlicher / ouch in et⸗ was gemeiner ſünden ind / mit dem glychßnerwerck nüt koͤnnend / doch in jrem hertzen mit feſtẽ vertruwen vff Bote tes barmhertzigkeit / gaͤgẽ Gott vfraͤcht ſind / jre begangne ſünd bekeñendr Vie ſelben / diewyl ſy noch nit Ben Touffbzüderen für Vie ſünd gnũg gethon habend / oder jnen gefallend / vnnd ſy Vie ſelben noch nit ftir wirdig gnũg geſchetzt / werdend von dem Nachtmal Chziftrabgewifen und vEgefdloffen werde: fo Body der oder often fünder/d an fin berg ſchlůg / ſprach / © Got Bißmir armen fünder gnädig / ein Befferen rhüm vom | Herren Chꝛiſto erlangt hat / dann Ver Pharifecr/ welcher vilfi- Ob tetz Here

ner güten wercken erzellen kondt / Lucæ 18, ans: Die ſpraͤchend ſy wyter / Die wyl die / die nod in fünden lär ren ———

end Veß erren biachimal gelaſſen werdend / tonnend wein Son Er ſe

1.&ot fs

9 hat ——— den gloͤubi gngefegt.

“Wider die Widertsuffer

ſomlich abendtmal nit halten für das abendtmal Chriſti. Dann onfer Kerr bat fin Nachtmal den finen von Ver wält abgeftin» dereten / die jm nachuolgend/fine jünger find/ond einanderẽ lie bend / befolhen: ja denen die mit der beſchnydung / die one haͤnd beſchicht / beſchnitten ſind. Vnnd wenn das Nachtmal one geiſt vnd liebe iſt / ſo iſt es nit deß Herren Abendimal / ſonder ein gre wel voꝛ Gott. Dann der was ouch ein grewel voꝛ Gott / der das Paſſah / vnd an der vorhut ſines 458 nit beſchnitten was. Vil mer muͤſſend Vie getoufft ſyn / die von dem geiſtlichen laͤm̃le aͤſſend / das faͤſt begon ſoͤllẽd / nit in dem alten ſurteig / ouch nit im ſurteig Ver boß heit und buͤbery / ſonder in den unge fürten bꝛotten / der luterkeit vnd der warbeit. Antwort / Wir ba bend hieuor in diſem werck mit güten gründen angezeigt vnd mit der warheit erhalten / daß die heiligen Sacrament beſtond nit vff vnſerem verdienſt / geſchickligkeit oder vff des dieners heiligkeit / ſonder vff Gott vnd ſinem wort / vff ſiner zůſag vnd gnad: daß es ein Donatiſtiſcher alter irrthumb iſt / die Sa⸗ cramenta gründen vff Ber menſchen geſchickligkeit. Darumb / iſt das der Toͤufferen meinung / weñ ſündige menſchen des Herren maal gond / daß von Ver ſünderen waͤgen / die hinzů gond / das Nachtmal nit mer ein war Nachtmal Chꝛiſti fye / fo ftächend ſy im Donatiſtiſchen verruͤfften jrrthumh. Dann wir loubind oder gloubind nit / wir gangind hinzů from̃ oder vn⸗ om ſo iſt das Klachtmal Chrifti allwäg an jmfelbs geraͤcht vnd gũt:wie ouch das wort. Dañ unfer vngloub lärt den glou ben Gottes nit vß. Es nüge wol die heyl niit / Die one glous ben hinzů gond / fonder fy verftindend ſich an Bott. Judas / als er vnder Ben jüngeren am tiſch des Herren faß / mit falſchem bergen / ſchůd er jm ſelbs / er entfrefftiget aber Yarumb das Nachtmal nit / Daß es an im felbs nit güt/oder anderen jtinges güt wäre, So b ter die jünger / Vie naͤbend jm Ar end/nit.

Daß Ver Herr finen jüngeren vnd glöubigen das Nacht⸗ malBefolben habe / daß Ver esnieffen fol/getoufftlaber Darum nit widergetoufft /als der Widertoͤufferẽ meinung ift) ſyn fol/ daß wir ouch das fält nit im furteig Ver Boßbeit/ fonder in ons» gefürten broten Ver luterkeit Begon ſoͤllind: antwortend wir / vnnd ſagend / daß wir das alles ouch dem wort Gottes le⸗ rend / vnd namlich das wir nit ſagend / daß der Herr ſin Nacht mal yngeſetʒt habe den vngloͤubigen / vngetoufften / oder Venen

ie

Das ſechßt Bü. 209 die gar Bitter von dem alten ſurteig ſind / ſonder den glöubige in ſiner kirchen. Wir leerend aber hieby ouch / daß es gnügfye an dem einigen heiligen Kindertouff / glych wie ſich ouch die Apoſtlen / die erſten in dem Nachtmal Chꝛiſti gefäffen find/ an dem einigen Touff Johannis / mit dem 8 vnd nit wider getoufft warend/vernügenlieffend. Darzů haltend wir die für glöubige / reine und vngeſürte menſchen / welche ob fy

lych wol gemeine p:äften/füind vi mängel habend / doch ſoͤm Ah jre ftind bekeñend und Bott verjähend/ den felben vm̃ vers zyhung bittend / ouch durch das blůt Jeſu fidy| gereiniger ſyn gloubend/ alſo vff gnugſam̃en Bericht deß Herrẽ Nacht mal kommend / da ſich ·ls erloͤßte vnnd gereinigete von den Herren / ſteliẽ / ale mit dẽ nieſſen deß heilige Sacraments/ mit offentlichem lob vnd danckſagen / mit bekennen daß ſy kein anderen heiland erkennind / mit dem daß ſy ſich in dem einigen lyb Cheiſti / mit allen gloͤubigẽ / zur liebe vnſchuld / verpflich tind. Beſich hieuor das iu. cap. im i. Buch / von Ver warẽ reinig keit. ſutmal Paulus ſagt / Es fol ſich aber der menſch ſelbs bewaͤren / vnnd als denn von diſem Brot aͤſſen / vnnd von diſem tranck trincken / ſo laſſend wir einem yeden ſelbs diſe prob vnd Bas bewaͤren fry / bindends nit an das vrteil deß dieners / oder der kirchen / daß ein yeder erſt denn dem Nachtmal gange / wenn der diener oder kirch jn wirdig / gloͤubig vnnd heilig

gnůg ſchetzt.

Hie ſchꝛeckend wir ouch Vie kleinmůtigen nit ab / vnnd als ns der wir ouch hie oben gelegt! löfchend wir mit vnſerẽ Herrẽ Chi —— ſto den riechenden dachtẽ nit / wir zerbraͤchend ouch nit gar das zerbrochen ror / ſonder wir troͤſtend die ſchwachen. Dañ ob ſy glych wol in jnen ſelbs empfindend / daß jnen noch vil man⸗ glet an der ynbrunſt deß gloubens vnd Ver liebe/undan raͤcht⸗

eſchaffner vnſchuld / komme doch der menſch / diewyl er in di⸗ em bloͤden fleiſch laͤbt nimer mer dahin / dann daß er für vnd fiir Ver gnaden geläben / und vmb meerung ftercFung Ver göttlichen gaaben Bitten müffe. Darzů leerend wir daß vnſere —— prob oder bewaͤrnuß jr maaß vnd end in dern ſy berũwe / habe par finenvin nit vnendtlich fye / daß Ver menſch nim̃er wüffe weni er hinzů dem es berds on doͤrffe. Dann wenn der menſch fin fünd erkeñt / und durch "* ften gloube Bott vertruwt / daß er jm die durch den hingaͤb⸗ ‚en !yb/ vnnd vergoffen blůt Chriſti vnſers Herren / vergaͤben

habe / Yen ouch ernſtlich vmb gnad anruͤfft daß er nd Befferen \ 1%)

Rom.6.7: 1, Johan.ı.2.

Es äffend das

Wider die Widertsnffer.

moͤge / daß er ouch mit ſinen gnadẽ thůn woͤlle: ſomlicher mag binzü gon / dem Herren lob und danck fagen/ vnnd die ges daͤchtnuß ſines lydens nach ſiner ordnũg zůbegon: ob er ſchon mithinzů ein ſünder iſt / vnd empfindt dz jm noch vil manglet. Vnd hiehar dienend yetzund alle troſtliche fpzüch dẽ Euan gelio / mit denen vnſer Herr Chriſtus züget / daß er vmb der armen ftinderen willen kommen fye/fy heilen / mit denen er alle ſünder jm Berüfft/jnen gnad/troft und heil zůſagt. Hie⸗ bar Biener infonders Vie ſchoͤn parabel mit dem verloren ſchaͤffle / vnd mit dem verlornen ſun: vnd daß der Herr thatlich fo vil armer ſünderen vfnimpt vnd wol troͤſtet: und daß Pau⸗ lus vnd Johannes nit von vns forderend dz wir nit ſündind / fonder daß wir die ſünd nit in vns herrſchen laſſind / ſo wir geſündet habend / dz wir ylind dem einigen raͤchten fürfp:& chen vnſerem Herren Chꝛiſto.

Vnd wie die Toͤuffer anziehend das aͤſſen deß Oſterlaͤmlis /

Dfterlamb Die fügt es uns feer wol. Dann wir ein faſt troſtliche hiſtorien has

noch nit gereis

niger warend.

bend / von Venen Vie das Oſterlam̃ / vonder dern fromen Fünig Ezechia aſſend / vnnd aber noch nit warend nach dem gſatz ges reiniget. Daruon alſo geſchriben ſtadt / OQuch was des volce vil von Ephraim / Manaſſe / Iſaſchar Sebulon / die nit rein warend / ſonder aſſend das Oſterlam̃ / nit wie geſchriben ſtadt. Dan Ezechias batt für ſy / ſprach / Der Herr / der gůtig iſt / wirt gnaͤdig ſyn allen denẽ / die jr hertz ſchickẽd Gott füche/ den Herren den Gott jrer vaͤtteren / ob ſy glych wol nit nach dẽ heiligthumb gereiniget find. Vnd Ver Kerr erhort Rzechiam / vnd heiliget das volck. diewyl dañ diſem alſo iſt / waͤr wolt nit güter hoffnũg ſyn / dz ouch Gott yetzũd angerüfft in ſo groſ fer gmeind deren die in ſinem nammen verſamlet ſind / vnd jn allein durch Chriſtum anrüffend vmb gnad vnd barmhertzig⸗ keit / mit deren er vnſere vnnd aller ſiner gloͤubigen maͤngel er⸗ ſetze / gnaͤdigklich verzyhe / vnnd fine vertruwten ouch heilige vnd yetzund ja nit minder dañ in dem alten Teſtament? Beſon ders fo wir ougenſchynlich fähend wie vnſer Zerr finejünger in dern erften Nachtmal / das doch das aller vollFfomnift ift/fo gütigFlidy geduldet und Feine abgefünderet vnnd vßgeſtoſſen oder verworffen bat. Dann Vie jünger Die in dem erften maal deß Herren gefäffen/ond das Sacramẽt von fine felbs Hände empfangen babend/find Ver gnaden gar notwendig geweſen. Dañ ſchwach warend ſy am glauben, foschtfam/ dar * hg

[4414

Das ſechßt Bůch. lo

liebe und an andern tugenden feer bloͤd / zancktend glych in dis fem mal von dem / weldyer under jnen der hoͤchſte ſyn wurde/ fy werdend ouch vom Herrẽ felbs geſchulten eines berten un»

eſchickten verftandts Ver geiftlichen dingẽ / vnd hattend ouch nt jre menfchliche praͤſtẽ: aber Darum ward jren Feiner abge fünderet/ noch jnen das Nachtmal abgeſchlagẽ / ſond vff gnad von dem Herren ſelbs gaͤben / welcher damit das Nachtmal keins waͤgs verwuͤſtet bat. Dañ es iſt troſt Den armen ſün⸗ dern gäben. Darumb verwuͤſtend wir ouch keins waͤgs deß Berren heiligs Nachtmal / weñ wirs der gſtalt und denen zů⸗ dienend / wie nun mer gnügfam erlüteret iſt.

Von dem Bari oderkirchensucht / und ob die gloͤu⸗ bigẽ durch das Vlachtmal beflecft werdind by wel⸗ chem finder funden ı ond nit oßgefchloffen oder ab» gefünderet werdind, Cap. 10.

Ud bie erft fagend die Täuffer vil von vfrichtung Yon dem vf⸗ deß Bañs / von Schlüßlen Apoftolifhe gewalt / Za P wie man ſy darum̃ gebaͤtten habe / daß ſy den Bann helffind vfrichten / damit man jnen zügnuß gaͤbe / dz ſy den geiſt Gottes habind. Diewyl die Diedicanten aber den ſelbẽ nit habind / koͤnnind fy jnẽ nit belffen. Dañ weni fy jn / wie Vie Apoftlen hettind / wurdind fy den geiftlihen Ban wol vf> richten. Diewyl das nit beſchaͤhe / ſye es ein gwüffes zeiche/ dz Die Predicanten den geift Gottes nit habind / vnd nüt rechts in Ver Firchen vßrichten koͤñind: ja dz fy forcht deß vnwerdts vnd der durchaͤchtũg den Bañ nit vfrichtind / ꝛc. De ich zwarẽ nit wüſſen mag wär ſy om hilff / wie ſy rumẽd / angeruͤfft babe. Diewyl die Toͤuffer nit anders find / dann ſy noch bißhaͤr in diſen 25. artcklen funden worden / koͤntind wir jnen wolzüg- _ nuß gaͤben / daß ſy ein —— abtrünnigẽ oder zwytraͤch tigẽ geiſt habind: dz wir eßhalb jrer hilff nür begaͤrẽd. Mit⸗ hinzů rümend wir vns nit hoher dingen / hoffend aber from̃e gloͤubige lüt / vnnd vnſere arbeit / die wir mit der gnad Gottes gearbeitet habend / koͤnne vnd werdend vnſerm dienſt zügnuß gaͤben / daß wir dem Berrẽ nit one ſinẽ geift gedienet habind. £i6.3.cap.s. Daruon ouch hieuo: etwas geſagt iſt. Sie Schlüſſel und der Rauh is is. Apoſtoliſch gwalt iſt das entbinden von ſtinden / oder bindẽ in 24. fünden/mit oder durch den dienſt / oder verkünden deß Goͤttli Narci is. chen worts. Da wir uns alle zyt lieber deß in dañ deß ge g ij

&Corinth.6.

Was ð Bann fpelond wa⸗ rumb er pnges ſetzt.

a Corinih %

“Wider die Widertöuffer

walts / der Gottes eigentlich ift /rümend. Wie wir uns aber nf&icFind 93 wir lieb werd fyend / und Feine durchaͤchtũg ydind / findt fich wolan unferm'pzedigen/ daruß allermeift on willens erwachßt. Vnnd weni aber die diener * wol nit deß Herren Nachtmal alle die vßſchlieſſend / welche die Toͤuf⸗ fer vßſchlieſſen heiſſend / vnd Boch mithinzů mit trüwen dahin arbeitend / daß die ſündigen oder laſterhafften gewarnet / von. dem boͤſen abgezogen / vnnd geftraafft werdind / thůnd ſy das trüwen dieneren zůͤſtadt. Ja trüwe pfarrer werdend mit dem Bann / oder mit der züchtigung vnd beſſerung der ſündern in der kirchen Chꝛiſti nüt one br beſcheidenheit anheben oder pfrichten/ ouch alles allein vff die vfb uwung vnd nit zur erſtoͤrung oder trennung richten: diewyl ouch Paulus gefags bat 3ch bab alles madyr/es nützt aber nıt alles. So fpzicht Aus guftinus Ser heilig Biſchoff / welcher ob vierzig jare Vic kirch Ehafti wol gregiert bat / weni die firaaff Ver lafterhafften da⸗ * reichen wölle / daß Ver ſtraaff mer verboͤſerung volge ann beſſerung / ſye es waͤger man fare nit für mit der ſtraaff. Darumb fürt er yn zur befeſtigung diſer ſiner leer die won. vnſers Herren C —* Ir ſoͤllend das vnkrut nit vßjaͤtten / vff das jr nit mithin ouch den gůten ſomen vßrouffind / ꝛtc. Wär luſt hat laͤſe das ander cap.3.lib. contra Parmenianum. Darum̃ naͤmind ſich die Toͤuffer nit mer meiſterſchafft an in Ver kirchẽ / dann jnen vom Herren Ver kirchen befolhen iſt /fo wurdemer rüw in der kirchen und minder gehaͤders fyn/zc. Ser Baii ift ein kirchen zucht/verbefferüg Verfitten/ein abe ftellen Ber ergernuß / vnd pflatzung aller erbarkeit/weldhe Bee ſchicht mit warnen vnd mit züchtigẽ oder ftraaffen / ye nach ge laͤgenheit der ſachẽ / vnd beſſerung Ver gezüchtigeten / ouch· ũ frid / einigkeit vnd wolſtand Ver kirchen. Dann das end deß añs iſt Die beſſerung deß der gezüchtiget wirdt / der kirchen eer vnd güter nam̃ / daß ouch andere nit verergeret oder verbo ſeret werdind / vnd daß die kirch in güten rüwen und wolftand- Beftande. Darumb man dariñ vor allen Bingen ſaͤhen müß vff Pie Befferüg/ond uff Yen wolftand Ber Firchen/wie erft gemäls det worden ıft der leer unfers Herrẽ / vnd ouch Auguftini. Dañ wen der Bann sur Böferung vmbkeeren oder verderben Ber kirchen reichen wölte / ſol das beſſer an Die hand genomen werden. Vnd da Daulus cinift gebeiffen bat Ben ftraaffen Bee ein ſchãdiliche bluͤtſchãd begangẽ hait / noch vnuerfbamps

Das ſechßt Bũch. aır Yarinn faß/ ſpꝛicht er Doch Bald hernach / Es ift gnüg daß der felbig alfo geftraaffe ift von vilen/ alfo / daß jr jn berwiderumb sröften föllend/ vff Das er nit durch überfläffige trurigkeit vero ſchlunden werde/sc. Vnd bie wil ich yerzund von Fürge wägen nit von dem fagen / wie vnſer Zerr pnnd fine Apofilen diſe ſtraaff nit fo gemeinlich vnnd ſchnaͤll wie die Töuffer gebꝛucht babind : ich wil ouch nit wyrlöuffiger erzellen / wär diſe ware nung vnd züchtigung in Ver Firdyen verwalten oder vßrichten fölle/ wenig bierzü von Ver Firchen fürnem̃e vßgeſchoßne oder verordnete lüt / 08 Vie ganzen gemeinden : alfo wil ich uch nit nach der länge die wyß und maß der warnüg und firaaff oder züchtigung erlütern. Dann diewyl unfer Herr fpricht / Denn Math. 19 er die gemeind nis hoͤrt / fo fye Bir wie ein Heyd vnd re diewyl ouch Paulus fpricht / Der ſomlichs mißbandler har/fol *Torinh-% mit der Frafft onfers Herren Jeſu Chꝛiſti übergäben werden dem Tüfel zum verderben deß fleiſchs / vff das Ver geift ſaͤlig werde amtag deß Herren Fefu. Ond widerumb / War ſich ein bꝛůder nennen laßt / vnd cin bürer iſt / ꝛc. mit dem felben ſoͤllend jr ouch nit aͤſſen. Item / Thünd von üch hinuß wär da boͤß iſt. 2bet Vnnd abermals / So aber yemants nit gehorſam iſt vnſerem * wort / mit dem habend kein gemeinſchafft / vff das er ſchamrot werde: doch haltend jn nit als ein fyend / ſonder warnend jn als ein brũder / ꝛc. So ſicht ein yeder glöubiger fridſam̃er vaft wol / daß es alles von dern Herren und Paulo gericht iſt vff Pic beſ⸗ ferang/ daß namlich Yıe Firdh bie an Vie hand neimen fol vnnd mag / das vff die Befte form ergernuß abftelt/Bie Bärlichen grof fen pıäften argnet/redhte Zucht pflanzzet/ und in ſum̃a Ver kom̃⸗ lichift und ſicheriſt / ouch der naͤchſt ruͤwigiſt wäg ift 30 dem end deß Banns zůkommen / ic.

Die Toͤuffer aber ſpraͤchend widerumb / Geb was die pre⸗ brot DER dicanten ruͤmind / ſchrygind / vnnd hoch dahaͤr farind/fo habend mn möge/vre 2 Feinrecht abgeſtinderete kirchẽ Gottes mit Ye Dann nu

m vefchlieffen deß Banns / tc. vnnd tringend entlich dahin / daß wo jr Bann / wie ſy jn gebruchend / nit fye/ da ſye ouch Fein raͤchte Gott wolgefellige kirch. Daruf wieantwortend/ vnd far gend / daß Vie kirch Cozinthen ein raͤchte kirch geweſen / vnd von Bas dar für gehalten woꝛdẽ ſye / als man ſicht 1.Cozinıb.

u ce dañ der Bann von jnen gebrucht ward. Dann wo wider

an der gefunden leer / noch an den Sacramenten mangel ıfl/

und fchon mangel am züchtigen wäre / blybt die kirch ein gs iij

Dover glöus

big befleckt

werde / wenn

er da

Nachtma gadt / da füns

zum tmal

der oder la⸗

gond

Wider die Widertoͤuffer

rechte Fir. Daruf fprächend fy / Wenn aber Ver Bann nit iſt / ſo iſt das Nachtmal nit recht. Sagend wir / wie ouch daoben /

Nun iſt doch das erſt Nachtmal ein war recht mal geweſen / ob

glych wol Judas nit vßgeſchloſſen ward / und dar Vie andes ren Jünger / die dee pꝛaͤſtẽ hattend / geduldet wurdend v5 dem

Herren felbs, Sy aber fprächend widerumb in jrer Verma⸗ nung / Diſes mal wirt unwirdig genoſſen / weñ einer von dem/ mit den er das Nachtmal mmpt / weißt daß er ein fünder iſt / vnd es nütdeftminder mit im nimpt. Dann biemit fo er fich nit

fünderet/ wirter verunreiniget / vnd macht ſich frömbder F den teilhafft. Darumb heißt Gott fine glöubigen fliehen ſoͤm⸗ liche Beflechte gemeind. Vnd bie ziehend fy an Vie zügnuffen vg

dem 18.cap.Apocal.vß Ver 2.3ü den Corinthern am 6.cap. Zü⸗ bend nit am joch mit den unglöubigenyzc. Erzelte ost aber Ver geſchrifft dienend wider Vie groffen Babylon / vnnd wider Vie englöubigen / die vffet Ver Firdyen warend / vnnd nit wider

Vie glöubigen in Ver Firdhen / weldye etwas mangel anjrem

läben habend / vnd Vie kirchen nit widerfächtend.

Wenn man dann in Ver kirchen das Nachtmal Chꝛiſti recht in ſiner ordenlichen form von dem Herren angaͤben / vnnd von Apoſtlen empfangen / begadt / vnnd darby glych wol vil ſünder oder laſterhaffte ſind / iſt ſomlichs / vnnd ſol ouch ſyn / dem glöubigen wol ein kumber / darum̃ er ouch Gott vmb gnad bittet / er ſunderet ſich aber darumb nit von deß Herren maal / noch vil minder macht er traͤnnung vnd richtet ein ander abgeſünderet Nachtmal an. Dañ er weißt wol daß das Nacht⸗ mal Cb:ifti zur einigung vnd nit Zur zertrennung yngeſetzt iſt: fo weißt er ouch wol / dz er durch ſomliche gmeinſam̃e im Nacht mal / wenn er in ſünden mit den laſterhafften nit gemeinſam̃e hat / nit befleckt wirt. Vnnd thůnd hie die Toͤuffer faſt vnraͤcht / daß ſy nit nun den Touff rott zeichen jrer Sect gemachet ha bend / ſonder ouch deß Herren Nachtmal / daß er angeſaͤhen hat Vie kirchen By einanderen in einem lyb behalten / zur abſtin⸗ derung vnd ſpaltung abziehend vnd gebruchend.

Iſaias vnd Jeremias / ouch andere Gottgeliebte propheten vnnd trüwe diener der kirchen Gottes / habend die kirchen jrer zyten groſſer laſteren vnd abſchüchlicher grüwlen anklagt vnd

züget / da ſye aͤben nüt gantzes gſunds / von d fdheitel deß Bei vntz vff Vie färfinen. Dem felben was ouch

a

Das ſechßt Bůch. 212 aber darumb ſoͤmlichẽ volck nit mer zur kirchen gangen / ha⸗ bend ſy ſich von ſoͤmlichen grüwlichen lüten abgeftinderet/oder habend ſy ein anderen altar vfgericht / vnd ein andere kirch ange richt? oder habend ſy gewert / daß niemãt ſich mer ſoͤlle beſchny⸗ den laſſen / oder den opfferen kom̃en mit ſoͤmlichẽ volck? Des ren keins bat jren Feiner nie gethõ. Sy habẽd ſich wol abgeſun deret von den grüwenlichen laſteren deß volcks / die ſy anklagt habend / aber von dem kirchgang vnd Sacrameniẽ / Vie güt nit boͤß an jnen ſelbs ſind / habend ſy ſich nit abgeftinderet : find ouch durch fömlicdye gmeinſam̃e gar nit befleckt wordẽ: anders Feine pꝛopheten waͤder raͤcht heilig / noch ware propheten gewä fen waͤrind. Hiemit wirt ouch die leer der Töufferen vm̃eert / da ſy fprächend/ In gloubens ſachẽ koͤñend wir wäder teil noch gmein haben mit Venen die dem Euangelio vnd den gebotten Gottes wider läbend. Daß fy dañ daruf witer fagend/Die Apoſtlen habend ouch in wältlichen ſachen / als Fouffen und ver Fouffen/gmeinfdyafft gebebt mit Ben Heydẽ / aber nit mit jrem louben: antwortend wir / daß zwüſchend vnſerem glouben em Heydiſchen ein groſſer vnderſcheid ſye. Dann den Heydi⸗ ſchen habend ſy widerfochten / vnſeren aber gelert. Vnd darum̃ da Vie Toͤuffer uns fragend / diewyl wir mit den Paͤpſtlerẽ im kouffen vnd verkouffen gmeinſchafft habind / warum̃ wir ouch nit gemeinſam̃e habind mit jrer religion? Antwortẽd wir / Weñ vns die ſelb mit der bibliſchen geſchrifft dermaſſen erlüteret befeſtnet wurde / wie wir vnſere leer Sacramenta den Toͤuf feren erlüterend befeſtnend / ſo woͤltind wir keinen ſpan mit jnen haben. Darumb habend die pꝛopheten mit Venen Vörffen in gloubens ſachen gmeinſchafft haben) Vie im laͤbẽ fündig wa rend / vnd wurdend aber nit befleckt / dañ Ver gloub / die leer opffer von Bott yngeſetzt / warend nit befleckt / fo werdẽd ouch die Toͤuffer durch vnſere leer vnd Sacramenta nit befleckt / die wyl ſy dem wort Gottes ſind / ob glych wol das laͤben deren die zur leer vnd Sacramenten kommend / vngeraͤcht vnd ſchaͤl⸗ tens waͤrt iſt.

Woͤllend die Toͤuffer aber fagen/ wie ſy gewon ſind / die by⸗ Chriftus hat

fpil der pꝛopheten bindind ſy in dem nüwen Teſtamẽt niit / kom

mend wir ouch Chꝛiſto vnd ſinen Apoſtlen. Da darff es nit finem ſtindi⸗ vil worten wie vnnd was für ein kirch gewaͤſen * zu den zyten gen volch.

Chꝛriſti. Dann mengklich weißt / daß ſy gar p:äftbafft und ver» derbt was / noch dennocht iſt mit vnd in jren beſchnitten vnſer

Matth. ai.

Eyheſ..

Wider die Widertoͤuffer

Berr Chꝛiſtus / one alle Beflecfung. Zur zyt Ver reinigung ift er intempel tragen/ vnd Vas gmein opffer ift da für jn one Bes fleckung vfgeopfferet: als er erwachſen ift/ gieng er zur zyt der verfamlung vnd fälten binuf gen Bierufald/zur gmeind in die kirchen / vnd ward nit befleckt. Vnd do er ſchon Vie Föuffer und verkoͤuffer zur kirchen vßſchlůg / vnd ſy ſchuldiget / ſy hettẽd jm ſines vatters huß / dz baͤtten geordnet / zur moͤrder grůbẽ ges machet / bleib er doch für vnd für in diſem tempel den er geneñt ein moͤrdergrübẽ / vnd lart die geraͤchtigkeit / macht Fein ünderũg: er ließ ſich ouch aͤben in dem touff von Johañe touf⸗ fen / in welchem die toufft warend / welche Johannes nannt na terzüchtssc.und ward aber nit befleckt. Das Nachtmal haltet er Cwie gnügfam daoben erlüteret iftJmit finen pꝛaͤſthafften jüne geren: duldet ouch Judam / durch welchen/wiewoler ein rüfel was / wäder er noch fine jünger Beflecht wurdend. Sie fünder bat Ver Herr nit nun angenommen / fonder ouch gemeinfaine mit inen gebebt / Daß fine fyend jm das argẽ raͤchnetend / fpsachend/er wäre ein gefell der publicanẽ / ꝛc. Die Apoftle find onch nit Beflecht / daß 2 das Nachtmal Begangen babend mit fünderen/vnd Paulus —* zůgelaſſen hat den Coꝛintherẽ. Ja alle Chꝛiſtgloͤubigen habend ſich von anfang gehuͤtet vor d vnnoͤtigen abſtinderung / vnd habend gmeinlich erkennt / dz die bywonung vnd gmeinſam̃e mit den ſünderẽ / in denen dingen / die an jnen ſelbs gůt ſind / nit befleckend. Es wonet ein gloͤubi⸗ ger by einem vngloͤubigen gemahel / und wirt doch dardurch nit befleckt / als Paulus ſelbs züget / i. Coꝛ.7. Ond Ver ſelb Pau lus redt ouch vnderſcheidenlich / man ſoͤlle kein gemeinſam̃e ha⸗ ben mit den vnfruchtbaren wercken der finſternuß. Darumb weñ etwas der glychen anderſchwo von perſonen geredt wirt / beſchicht das ſelb von deß boͤſen oder vnraͤchten w gen daß in Ver perſon iſt und beflecken mag. Darum werdend Vie Töuffer nit befleckt mit dern fy vns Zur kirchen / Ver leer vnnd den heiligen Sacramenten gond/ ob ſchon in vnſer Firdyen vilftins deren find. Sy habend ouch Feinen füg von vnſerer Firdyen/ die

Chꝛiſti ift/abzüträtten vnd nüwe kirchen vfzhrichten. Thündf

aber das fiber diſen fo vilfalten bericht / fo ſicht mengklich / daß ſy an der ſchaͤdlichen traͤnung mer luſts / dann an Ebaiftenli her einigkeit habend/zc,

| Ond

Das ſechßt Bůch. 213 Vnd bifbar bab ich in Difen 6. buͤcheren mie? örtlicher warbeit C ale ich hoff J erhalten daß vnſcre kirch / die Chꝛiſti iſt /ein ware raͤchte Gott wolgefellige kirch fye / ouch in vnſeren der dieneren der kirchen perſonen / leerẽ vnd dienſt Sacramenten kein raͤchtmaͤſſige vrſachen ſyend / darumb die Touffer ein ſohmliche trennung vnd abftinderäg machind / wie ß dañ bißhar gethõ habẽd. Da fo erman ich fy yerzdan / Yurdy 1

jnen/fonder ich Begär von hertzẽ / daß fy rächt kom an rd 8 here äh

8 irreẽd / etliche aber gar boßhafftig / hartnaͤckig und Fybig/ —6 die * gvnd kybig

irrige menſchen widerum ann raͤchten ss daruff gnaͤdigklich erhalte. * * ſye eer / lob vnnd danck in ewigkeit. Amen.

ac)

Anden Cheiftenlichen Laͤſer.

214 Verantwoꝛtung etlicher die man

Toͤuffer neñt / vff die fragen warumb ſy nit kirchen gangind.

retlich deren fo man Toͤuffer heiſſet / ie wir Gottes gnad nit anderft Begärend glouben vnd laͤben / dañ nach dem reinen heilige Euangelio: vnnd wär uns andeyſt erwyfer/pons } Beffern wöllend. Bekeñend und hund. kund aller menck⸗ ichem: Nach dem wältlich gwalt und menfdyen mitjren pzedis n uns vıfach Ver veruolgung neimend / vnd fagend oder klagend / wir wöllind nit jrer predig leer und gemeind gon/ vnd ſchmaͤchind Die felb vnd Gottes wort/ welches uns am als lermeift an Venen Befrömbdet/fo von vilen Zuangelifcher war beit am meiften find geachtet/ das iſt / Luteriſch vn Zwinglifch geneñt: vns ouch vil fragend/ warumb wir uns obangeszeigts gangs zur predig widerind. Dardurch wir geurſachet vnnd 3wungen werdend / vB not uns verantworten / vnnd nit (dwygen/ja anzezeige die vrſachen / warum wir nit fölcher jrer pzedig/leer vi gmeind gond / noch mit jnen in jrẽ glouben end gloubens ſachen gmeinfchafft Habend : und offenbaren 2 was uns Yaran manglet vfi fält / daruß wir (y mydend / damit man deß cin liecht hab / niemãts mein wir ſchůchind Gotts wort. Vnd iſt vnſer begaͤr vnd bitt / daß man ſoͤlichs vernem̃e / vnd nit alſo ice ſachen gegen uns verfare und ans louffe / fonder uns ouch Ver billigkeit nach höre / wie dann alle 3 recht vermögend/ daß man niemant on verhoͤr fol richten oder urteilen: erbalboud) Ver from Vlicodemus 304.7.fagt/Ricyo tet unfer gſatz oudy einen menfdyen ce man verhoͤr und erkenn was erthüt/sc. Vnd ob dañ glychnit yederman diß vnſer Yars ebün der warheit / hoͤren —— wil / oder hoͤrẽ vnd ſaͤ⸗ hen lut Matih.iz. Foan.ız. Act.28.Rom.ıı. Eſa. 6. weder oꝛen noch ougen hat / wie dann bißhaͤr an etlichen orten vnſer der glych gſchrifftlich Chꝛriſtlich verantwortung vnnd fürheben nit angenom̃en noch ver woͤllen werden / ſonder verachtet iſt. Daruß dann wol betrachten / ob man nit eben ſelb C wie man vns beſchuldiget) Gottes wort veracht / vnnd wie Pau⸗ lus 2. Timoth. 4. —— die heilſam leer nit die

Ser Töufferen verantwortung -

erenvon Ver felben abwender/ fo Fönnend wir doch dennocht

diſe verantwortung nit underlaffen / geb man höre oder nır/

man fye geho:fam oder nit / Ezech. ꝛ.). Unnd hoffend daß Doch

dennocht etliche menſchen vnd from̃e berzzen fölidyes werdind

verhoͤren / vnd daruß ein recht vrteil und vnderfcheid der ſachẽ

Ann wyterer vffürüg vnd vifpzung jres läbene/ men.

2. Daß ſy fich der befferung vom anfang embietend / wennman ſy ei⸗ nes befleren berichte, iſt beſorgen / dz ſoͤmlichs von jnen nit beſchaͤhe / vmb glimpffs waͤgen geredt werde. Dann daß ſy jr fach ſchon gefegt has bind / wo by ſy woͤllind belyben / weß In ioch bericht werdind,ficht man klar im end diſer jren vorred / da ſy ſpraͤchend / So koͤunend wir doch u ⁊c. ouch den letſtẽ wortẽ Die ſy im end difes Buͤchlts mäldend. 2. allein woͤllẽd die Toͤuffer nie Ju der predig gmeind gonida vnſerer Re ligion firchengang gehalt? wirt: fonder ſy woͤllend ouch mic vuſerm glou⸗ ben vnd gloubens fachen tein gemeinfchafft habe. Soͤmlichs fol man wol mercken. Dañ hiemit gäbend ſy fich ye offenrlich dar als offentliche wüß fenhaffte trenner und abgefünderte Secter. Befich im 3. Buͤch die drü er⸗ ften capitel ı vnnd in dem anderen Bäch das 4. cap. 3. Sy thänd doch grad als ob man fy nic verhoͤrt habe + fo doch in der warheit kein volck nie bolltom̃ner vnd vilfaltiger verhoͤrt worden iſt. Beſich im erficn Boch das 4.5.6.7. cap. Wir laſſend hie jr Buͤchli trucken / daß wir juen sd verhoͤr verhelffind: vnd weñ ſy ye mit den dieneren geſpraͤch halten begaͤrt / iſts jen nie abgeſchlagen / ouch vſſet allen banden: daß ſy die wort wol erſpar⸗ rind / da ſy he moͤgind Feinem anderen gefpzäch kommen / dañ da der hencker hinder jnen ſiande: oder ſich dermaſſen gebürlich gehorſam hieltind / daß ſy ein froific Oberkeit nie muͤßte in gefengknuß fegennc. Aber diſen Toͤufferen iſt nit anders / dann wie denen die ein vngerechte ſach Gricht und Radt bringend / vnd wenn defi wider ſy geurteilt wirt / ſy tlagend / ſy ſyend verkürtzt / vnd habe man ſy nit gnugſam verhoͤrt noch ver ſtanden / vnd beſchaͤhe inen gwalt vnnd vnrecht. Diſen mag ouch nimmer recht beſchaͤhen / mau mache vnd richte daũ jr ſach / wie ſy die in jre koͤpff ge faffet habend / tc.

Nun volgt vergriff obanzeigter vrſachen / warumb wir nit jren predigen gond. Diie erſt vꝛſach. 3 SE Vie erſt vefach ift diſe / dz fy nit baltend Chriſtenliche

ordnung in dem / wie das Euangeliü oder wort Gottes

ı.Co:inth.r4.lcert/nälicy ein zůhdrer nah ſchuld Chriſt⸗

licher licbCfo jm etwas zur Befferung wirt geben oder of fenbarı)

rer von der kirchen abſtinderung 25

fenbaret) ouch in der gmeind reden ſol vnd moͤg / mitler wyl der ſchuldig ſye zeſch wygen / vermoͤg deß text / alſo lutend: Wie iſt jm Yan nun liebe Brüdern? wen jr zůſamen kumpt / fo * ein yeilicher ein Pſalm / er bat ein leer / er bat ein zungen / er hat ein offenbarung / er hat ein vßlegũg / laſſend es alles geſchehen zur beſſerung / ic. Ond abermals: Die propheten (das iſt / wyſſa⸗ gung ) aber laßt reden felbander oder ſelbdritt / vnd Die ande⸗ ren laſſend richten: ſo aber ein offenbarung beſchicht einem an⸗ deren / Ver da ſitzt: ſo ſchwyg der erſt. Ir moͤgend wol all pro⸗ pheten einer nach dem anderen / vff daß ſy all lernen / vnd aller- manet end getroͤſt werdind / die geift der pꝛopheten ſygind den pꝛropheten vnderthon: dann Bort ıft nit ein Gott deß zwy⸗ trachts / ſond deß frids / wie in allen gmeindẽ Ver heiligẽ / ꝛc. Da findt ſich luter / dz Paulus redt der gmeind Gottes / ja al⸗ len Chriſten denẽ er im anfang deß capitele yferen nach den eiſtlichẽ gaabẽ / am meiſten aber dz ſy prophetind / verftad wyſ gind/ ale den ſiñ von Bott empfahen / andrẽ mitteilẽ ( das iſt zur beſſerung / ermanung vnd troͤſtung reden) moͤgind. Ja denen er ouch +. Theſſ.5. befilcht / ſich vnder einandren erma⸗ nen / vnd einer den andren buwen / vnnd fidy/1. Cor. 4. vnder einandren troͤſten / Epbef:s. under einandren reden von Pſalmẽ vnd Lobgſangen vnd geiſtlichen liedern: vnd ouch Pe⸗ rrus i. Pet. 4. jnen befilcht / einandren zedienen / ein yed mit der gaab die er empfangen hat / als Vie güten hußbalter Ver man⸗ cherley gnadẽ Gottes / fo yemandredt/ daß er rede/ ale Gottes wort / ꝛc. Das dañ alles am Beften, fügFlichften oder gelägenlis cheſten geſchaͤhen Fan oder mag / fo die gemein zůſamẽ kumpt / welcher gemein Iyb dañ ıft ein tempel deß heilige geifts/1.Con. 6.3: ſich in einem yetlichen (merck in eine yetlichen) die gaaben oder innerlidyen würcFung? deß geiſto zum gmeinen er⸗ zeigen/.Cor.12.Epbef.4. Merck zum gmeinen nutz. Wie koͤn⸗ nend ſy es aber bequemer zum gmeinen nutz anlegẽ / fürtragẽ oder bruchen / dann in der verſamlung der ſelben nutz vnnd beſſerung / als dañ der Text daby im 14.cap.fpzichi: Weñ ſoͤlche —— zůſamen kom̃end / ſo hab ein yetlicher (merck ein yet⸗ cher ) ein Pſalm / er babe ein leer / ein zungen / ein offenbarung / ein vßlegung / ic. Vnd befilcht jnen daruf / ſy ſollindo alles ges ſchehen laſſen / das iſt / anlegen oder bruchen / Ver beſſerung der gmeind / die da zeſamen kumpt / daß dañ ein haͤles liecht iſt / vnangeſehen aller der widerſaͤcheren vermein Er

Ser Töufferen verantwortung ft Dauli meinung/ fo einem figenden oder zůhoͤrenden wirt ge De Are oder geben fine geiftlidye gaaben Varzerhün / oder pꝛopheten / daß ale dann Ver erft fol ſchwygen / vnnd ſpricht / ſy moͤgind all wol pꝛropheten / einer nach dem anderen / vnd wil dz alle zyt Ver geiſt deß der am erften pꝛophetet / leert / oder predi⸗ anderen Ver vnder den ſitzenden oder zůhoͤrenden et⸗ was range hat / ſol zeſchwygen vnderthon fyn/ vnnd ſich nit zwytraͤchtig oder vnfridlich darwider erzeigen / als etlich / vnder den predicanten / vermeinend / niemant / beſon⸗ der vns / nit zewychen / ſchwygen oder reden laffen/ daruß dañ Secten zwytracht volgend/ wider obberärte Pauli wort iſt / ja ouch wid jr ſelbs gloß / ſo ſy deß orts / in etlichen Tütſchen au. Chunen Teſtamenten geſetzt. Vnd fo Paulus imend deß capi⸗ ee telo befilcht / ſol nit weeren mit zungen reden / welche mit vertün zu

—— beſſerung reicht: wie vil weniger hat man macht zeweeren das wyſſagen oder leeren / oder vßlegẽ / oder ermanen dardurch die ofen sicht: gmeind gebefferet wirt? Weñ nun yemants in jr —— reg vi hört nur ymmerdar einen reden / vnd die zůhoͤrer all ſchwy⸗

ordnung ab / oder laſſend une Vie nit (ſo wir jrer ee

fin/ond vom heiligen geifte leere. Ond fo ein pꝛophet oder bott Gottes kaͤme in jr gemeind (wie zur Apoſtel zyt iſt geſchehen) Ver von Bott und von menſchen wäre gſandt / der müßt ſchwyo gen/oder er wurd veruolgt von jn / dardurch ſy 95 Euan gelion vnd wort Gottes vnderm ſchyn vnd rüm n an⸗ zeigter ordnung halb verhindern le re

Irer von der kirchen abfünderung. 216 ſolchẽ vfheben / übertretten / dẽ widerſtraͤben / ja (wider nachuol ende jr erſte leer von Ruangeliſcher fryheu) verbieten / Vie: Aus läbendigs waffers Ver glöubigen / dauon Joan. 7. ale Dr des heiligen Geiſts hiemit vfhalten verſchoppen / die ch beſſerung Ver gmein vnd heil Ver ſeelen / ſoltend herfür kom̃en / darby man ouch die gmeind moͤcht für geiſtlich erken⸗ nen: ſunſt muͤß ein yeder / ſoͤlch fin pfund / durch ſtillſchwygen / By jm vergraben/ongewücdheret laſſen / und zur züfunfft Chri⸗ ſti vom Barum firaaff empfaben/Manb.25.vnd bieffe übertrerten vnd nit Blyben in Euangelifcher leer Chriſti / Ver halb Feinen Bott habend lut 2. Foan. ı, ouch nit Chꝛriſu rechte Er 08 Chꝛiſten ſyn / Joan.s. wär in diſem faleinmerche icher ſchaͤdlicher irrthumb / vnd nit Gottes wort oder ftum Chri ſti / ſunder darwider ale ein froͤmbde ſtim̃ prediget / darum̃ wiro billich nit hoͤrẽd / ſunder fuehend nach Chriſtus wort Jo. 10. da⸗ mit wir ouch nit angezeigter ſtraaff teilhafftig werdind / noch als vnfruchtbungende raͤben oder glider Joan.is. abgeſchnittẽ / oder wie boͤum / ſo nit güt frucht bungend / Matih. 7. abgehau⸗ wen / vnd ine fhür gworffen werdind. Sy habend lang geſchrü wen / wir doͤrffind nit offenlich reden / vfftretten vfi weerend vns doch ſoͤllichs wie obſtat. Ee beißt aber dẽ geiſt vßgeloͤſcht / die propbecyen verachten / vnd nit alles erfaren / das güt be⸗ balten/wider Gottes wort 1.Cheff.s.Diewol wir nit einem ye⸗ den under vns / voruß den ſchwachen / klein erfarnen/vnd vnbe⸗ redten / radten / ſonder ſy vill mer ob vnd nachuolgenden vi» ſachen gewarnet woͤllend haben / jr predig nit hoͤren vnd alda reden / diewil man Bald von ſoͤlchem zůhoͤrẽ erger wirt / ouch ein ſoͤlcher Bald vor földyen menſchen mer zur —— oder maledygung / weder zum fägen redt / diewils alle ding vil ce ts argem weder gůtem maͤſſend oder richtend. Ecg habẽed / als man ſchꝛybt / jre prediger erſtlich geleert / ſy be⸗ 3 gärind über Gottes wort Fein richter ſetzen / ſy wüſſind Fein richter dꝛüber / vnd vg Fein Oberfeit daruber dañ Gott alleınz: darum̃ hab niemand das verbieten: Ver wäre ein Diener Ich Endchriſts / vnd yerz Fein Obzer/ dann er das heil Ver feelen/ ſo vill an jmigern hinderen woͤlte / ꝛc. Soͤlche jr erfteleer wırsnun, ale obftads/yerz übertraͤttẽ. Spꝛichſt ja / Weñ etwas By der pre⸗ dig widers Predigere leer zůfalt zereden / Ver ſol nach Ver pres dig jm gon / und jms alleın ſagen / nach Chriſti leer / Sündi⸗ get Vin an dit / ſo ſtraff jn zʒwüſchend jm vn Bir allein / c.

Der Töufferen verantwortung Matt.8. Antwoꝛt: Diſer ſpꝛuch fügt ſich Are gar nit / wer re diß ein red groſſer vnwtiſſenheit geiſtlicher hendel und huß⸗ ——— waarer Chuſtenlicher gmein.

Wir ſagend / ſo einem zůhoͤrer wurd geoffenbaret etwas jur beſſerung in Ver gemeind zu reden oder propheten / wie daoben Ver text 1,.Cor.14.Plar anzeigt/ obs —— deß pꝛedi gers/fund ſunſt etwas betraͤffe / **

eg bir zehan er offenlich geredt wirt. —— —— 33 nit mer vſſert der gmein vollẽdet oder —— werden. Vnd weñ der Pıiediger En glych nur wıd ein perfon in Ver gmeind fündiger/ onder fy zum erften und an deren mal nit hoͤret / gepürt es ſich(CChꝛiſtus Beueldy nach) aber offenlicy für Vie gmein zebringẽ / das iſt / jr alda VE handel anzü zeigen. Sich Yıg ift in * gmeind ouch abgraben / diewils nie⸗ mandt reden laſſend dañ den ger/ond ouch hiemit Ver ge⸗ meind alles vrteil Ver ſeelen ſachen halben iſt genommen vnnd geraubet / vnd allein an predicanten bunden / eignem verſtãd wider Gottes wort. Welcher Pꝛediger die liebe Gottes vnnd deß nechſten warlich hat / wirt ſich Ver warheit froͤuwẽ / fo man jn damit in ſachen / dariñ er vor der gemeind irret / glych vor der gmeind gůtlich berichtet / wirt darin nit vngedultig / widerbaͤff⸗ zend noch Bitter ſyn / noch fölliche argem maͤſſen / Corinth. ij. vnd den irrthumb ale dz boͤß / durch Gottes forcht mydẽ 16.00 anderſt / ſo manglet er ſoͤlcher lieb vnd forcht / vnd wıdert ſich Ver warheu ale lang er mag · Es bꝛuchend ouch etlich Predi canten diſen vßzu ng! fo man jnen fürhaltet Vie red Pauli 1.Cor. 14. alſo lutend: Wenn jr zeſamen Fommend/fo bat ein yerlicdyer ein Dfalm/er hat ein leer/:c. laßt co alles gſchehẽ zur beſſerung 5 Vnd jr mögend wolall w —— einer nach dem andern / ꝛtc. So fprächends es ſye nit vff die gantz gemeind geredt / funder nur off die erwelten diener / als ſy die pꝛedicanten find fo capitel mit einandern haltẽd. ſolchẽ thuͤye Daulus Yıfe felb red. Vnd neinend difen ſiñ vB andern worten deß ſelbigẽ capitels / da von den leyen ſtat / da traͤchend oder teilend ſy das woͤrtlic Ley)vff je re zůhoͤꝛer oder ſchaͤfli / die haltend ſy für die leyen / vnd ſich ar

Irer von der kirchen abfünderung. 27

für die darzů Paulus obbemaͤlte red thůt / ſo doch Paulus die wou( Do jr zeſamẽ kom̃end) nit nur etlichen / fonder der Cozinthifchen gloͤubigẽ gmeind Chaifti redt / vund wir

as wort / Ley / nit koͤnnend alſo verſton / ſonder vil mer vff die dauſſigen die nit der gmeind Chaifti gehoͤrend / ſunder funf eiwan darzů kom̃end vnd zůhoͤrend / ale auch der verfiand Ver wortẽ im Tutſchen text erwyſet / da die wort C Ley vi Vngloͤu⸗ big) ſchier glychlich ſehend / ſpꝛechend: Vnd es koͤmmind aber leyen oder vngloͤubig hinyn / tc. verſtand in Vie Chriſtenlich ge⸗ meind / als man vnſers achtens im Latiniſchen text deß worts halb (Ley ) noch luterer grund findet / daß es nit vff Vie wars gloͤubigen oder glider Chriſti kan zogen werden / doch waͤr es vermeint / der ſols mit grund darthůn / fo woͤllend wir keiner warheit widerfton. 8 Paulus fbon Vie wori Fr moͤgend wol all pzopbeten Inur allein off Vie wyflager redte / fo wäre Yarum das wyſſagẽ nit an ein allein Bunden in einer gmeind / ſonder es wirt oudy anderen von Gott gäben/ Vie es ouch ında gend thůn nach obberürten worten( Fr mögend wol all wyſſa⸗

en )vnd fo gebözend Boch Vie vorgenden wort(als / weñ jr ze⸗ kom̃end fo hat ein yeder/:c. Laßt alles geſchehen Ver eſſerung / ꝛtc.) on alles wid ſprechen / vff Vie gantz gemein oder alle glider Chꝛiſti.

1. Vff diſe erſte vꝛſach iſt geantwortet im 3. bächamıo.cap. 2. Ber fich im 3. buͤch das 4.cap. 3. Darum̃ liß im s.bich das 5. cap. Dañ wir. vnderwerffend noch nitı Gott vnd fin wort / den armen fündige menfchen. Vnd diſe onfere leer wirt nit von ous Überträttenne. 4. So ſuber res dend ſy vom wor: Key den ſprachen / daß man wol daby fähen Fans. daß wenig prophecy in men verdirbt / vnd Die kirch nit groſſen ſchaden em⸗ pfacht / weuu ſy ſchon nit fo Dick Ju reden kommeund / als ſy begaͤrend.

Sie ander vrſach. '

I: ander vrſach ift / daß Vie Euangelifchen Predicanten erftlich vil habẽd geleert die Euangelifh/Cbaiftenlich wort Hottes / von fryheit deß gloubens vnd gloubens faben/ wider die bherrſcher zwinger deſſelbẽ / dz die Oberkeit / 1 Bapſt / Keiſer / Fürſten / noch ander an ſolchẽ ort was den glou ben / ſeel und gwüſſen Berürt/weder gwalt noch gebieten ba bhind / wan ſye jnen ouch in ſoͤlchen —343 nit ſchuldig gehor⸗ ſamen / vnd derglychẽ. Welche jr vorige leer von Chuſtenlicher fryheit den grund vnd zügnuß has in diſen 9 2

Der Töufferen verantwoztung

ten / Matth.17. Foan. 8. 1.£02.6.10.2.C0:.3. Bal.2.3. 1.Tim.n, Don welcher Chꝛiſtenlicher leer und wort Gottes / der Kuange liſchen fryheit halb / ſy yetz wid find abgefallẽ in diſen irrthum̃ / daß ſy Vie ſelben vndertruckend vnd übertraͤttend under KRuan geliſchẽ ſchyn / mit dem das ſy (wie yederman hoͤrt und weiße) waͤlilich ſchwaͤrdt und Oberen in jr leer oder predig / wider an⸗ reitzend / hetzend oder ftürend Vie menſchen (wie uns gſchicht) deß gloubens vnd der ſeelen ſachen halben mit gwalt und ges boiten (als gen zkirchen zgon / vnnd Ver glychen ) zwingen vnd tringen / wo ſy nit gehorſamend / alsdañ veruolgen / toͤden / vertryben / vnnd betruͤben / dardurch ſy ſich vnſchuldigs blůts teilhafftig machend / vnd die Oberkeit / vnnd ander men⸗ ſchen ouch in fölche find fuͤred. Waͤr wolt dañ gern darby ſyn / zůhoͤren / gmein oder teil haben? Vnd wie woltend ſoliche zuͤhd

3 rer fälig werden/ diewyl lut $Efa.33. nur dẽ wirt die gnad ver⸗

4

beiffen/der fine oren dz er die anſchleg wider den vnſchuldigen nit hoͤren / ꝛc. Dz ouch ſy die Predicanten haben angefangen in verſchinẽ Berner Synodo / lut deß ſelbẽ truck⸗ ten Buͤchlis / Anno /ꝛc. im i532. jar gangen darin ſy waͤltlichẽ gwalt wider habend in die kirchẽ über deß Ruangelions oder gloubene vſſerlich leer vnd laͤbẽ herrſchen oder regierẽ yn⸗ Zeſetzt / dardurch alſo Ver glouben und das gewüſſen mit ge⸗ bieten vnd verbieten deſſen vſſerlichen ſachen on widerred wirt zwungen / die Chriſtlich fryheit wid vfgehebt / vnd an Vie ſtatt ein Moſaiſcher trang geſtelt / wider jr erſte leer / das dañ heißt gleert / von jren wider rugk in Moſen / ja von

r Sonnen in ſchatten gangen. Vnnd wie kan man den glou⸗ ben anderſt vnderſton zezwingen / dañ nur durch vſſerlich ge⸗ bieten vnd verbietẽ deß gloubens ſachẽ? Sy habend ouch vor⸗ din ſoͤlchen anzeigten zwang vnd veruolgung ein tyranny ge⸗ ſcholtẽ / da betrachtinds was ſy yetz mit trybind. Das kan ye in ſolchẽ fal nit heiſſen Gottes Euangelifch wort predigen / ſonder vil mer daruon abfallen / ja Ruangeliſchen waͤg abtraͤtten / vnd alſo die menig Yin fallen machen / derglychen ouch Gott

5 tiber die Pfaffen Alte Teſtaments har Malacy.2.Hagr.

6

Das Chꝛiſtlich Apoflolifh Euangeliü begaͤrt noch leert nie mãts zwingẽ mit gwalt ſiner leer/pzedig/ gmeinſchafft / oder ander deß gloubens vnd Ver ſeelen ſachẽ / ſonder leert wol das widerfpillwie obſtadt) daß man niemants he ia zwin gen/vnd verflücht Gal.ꝛ. was anderft geleert wirt; darum —* | wy

Irer von der kirchen abfünderung. 218 royl die Zwangler / was Vie Predicanten Cals oben her⸗ 7 nach ſtadt) der Euangelifchen leer zewider leerend / ein andere leer ift/onnd Verbalb/wie obftadt/verflüche / ouch földye leerer Bein nachuolger der Apoftlen/ fond betruglich vnd falſch find/ 2. Coꝛ.ii.ſo gebürt ons nit ſolcher leer 36 gon / noch ſy hör ren / ſonder vil mer zefliehen.

1. Hieruf iſt geantwortet imz. Buch am 6.cap. 2. Kaffe ſich nie⸗ man irren daß die Toͤuffer in diſem jrẽ buchle pflägend allenthalbẽ vil oꝛt Der gſchrifft ʒamen di verjeichuen. Sy woͤllend jnen wol damit ein nam⸗ men vnd anſaͤhen machẽ / als ob ſy nüt Dann geſchrifft oder göttliche won redind: wenn man aber die wort im grund beſicht vnnd erduret / ſo dienend juen angezeichnete ort der gſchrifft gar nüt / oder ſy Jiehẽds gebruchende wider jren natürlichẽ verftaud. Von Chꝛiſilicher fryheit beſich im. Bůch amz.cap. 3. Merck aber du / daß swüfchend ſchuld vnſchuld groffer vnderſcheid iſt. Darum̃ was dienet yetzund das ort Iſaie ich ſchuldigene 4 Aiß hieruon im 5. Buͤch. das z. cap. vnd das gantz Bi. 5. Gott ſchiltet die Leuiten daß ſy vom rechten waͤg deß goͤttlichen worts abgewi⸗ chen warend / vnnd darumb Das volck das nen vertruwt was / nit recht fürtendimee vff den gnieß der opfferen / dann vff das heil der ſeelen ſahend. as dienet das üch wider vns 6. Liß im 5. Buch beſunders im 7. cap 7. Mit dem woͤꝛtli Zwangler erzeigend ſy jren uyd: vnd mißbru chend das ort Pauli ji den Galarenam 1.cap. wie euch in vnſer arbeit Bar erwiſen iſt.

Sie dritt vrſach.

37 dritt vrſach iſt / wie ſy die Predicanten erſtlich / ale ob- ſtadt / die Chriſtlich fryheit habend geleert / vnd wider ver laſſen / Alfa habẽd ſy ouch darby diſe Chriſtliche Ruangeliſche leer geleert / dz die Chriſten nit ſollind gegen jren haſſeren vnd widerfträbern/ ſich noch jren gloubẽ oder Ruangeliũ mit waͤlt lichen fleiſchlichen gwalt / ſchwaͤrdt / waaffen / oder gegenweer / ſchützen noch vertaͤdingen / anderſt dann durch das wort Got tes / als ſchwaͤrdt deß geiſts und andere waaffen / daruon E⸗ heſ. s. ſtadt / vnd in gedult und lyden / ja ſich nit raͤchen / dem ü⸗ * nit widerſtraͤben / das waͤltlich oder Moſaiſch ſchwaͤrdt nit vnder jnen haben / vor gericht vmb jr guͤt vnnd eere nit rechten % noch zancken / ſonder nur lyden vnd crütz bereit ſyn / anderſt man ſeye nit Chꝛiſtẽ / derglychẽ. Welche jr leer ouch gründe iſt in Euangeliſcher geſchꝛifft / alls Matth.s.Luc.s.Rom.ız. ı. Coꝛr.s.Epheſ. s. Eſa. 2.11. So Beftätend ſy die diter von Chriſt⸗ licher gedult / darinn allen waren Chꝛiſten gebürt * /ale

Ser Töufferen verantwertung.

Bebi.1r. Jac.i.s. Ro.iꝛ. 2.Tim.2, find yetʒ vöfölcher Chꝛiſt licher leer ouch wider abgefallẽ / verlaſſend übertraͤttẽd das ſelb Ruangeliũ vnd dem Kuangeliſchen ſchyn / als ſich offentli eben erfindt / in dem diewyl ſy waͤltlichs yßnens ſchwaͤrt / Obe⸗ ren / ſteit vnd land glych wie zwang dep gloubens glou⸗ bene ſachẽ / alſo ouch jrẽ jres gloubens Euangeliome ſchutz / ſchirm / gegenweer vnd versädigung/jre fyend / haſſer / 00 widerſtraͤber dardurch beleidigen / beſchedigen vnd ver⸗

3 derben / bruchend. Ouch derhalben mit ſtetten / fürſten herrk wider ß— pündtnuß machend / deßglych vmb jr güt vnd eer vor 4 gericht klagend vnd rechtend. Vnd alſo das crutz vnnd gedult Chriſti vfhebend / daß ſy doch Chriſti leer nach ſoltend ſieben / vnd jnen wol thůn: ouch nit boͤß vn boͤß geben oder vergaͤliẽ / nach Chꝛiſtlicher leer / derẽ ſy hiemit ein gantzẽ huffen übertraͤt tend. Wie dann yederman vnd wir yetz offentlich ſaͤhend mit den Rychſtetten gegen dem Keyſer vnd Papiſtẽ: das ouch die predicanten in beruͤrtem Berner Synodo bewiſen mit deß felben Buͤchlis iñhaltenden verſtand / daß die Oberkeit fol deß $Euangclhons vſſerlich leer vnd laͤbẽ Ey jrẽ vnderthonen erhal⸗ sen vnd handhabẽ vff Moſiſcher form / damit ye (wie in ſoͤlcht Boͤchli wyter wirt verſtandẽ) die Moſiſch herrſchung ſchü gung in Chꝛriſti kirch / vnd Chriſtus pam̃en vermiſcht / vnnd die Chꝛiſtlich lieb gedult Con die niemã mag ſaͤlig werde ) gegẽ den fyenden widerſtraͤbern wirt vfgehebt / wid Chaifti leer / Manb.s. So erfindt ſich ouch ſoͤlcher abfal von Berürter leer mir dem / daß fölche Predicanten vnnd jre ſchaͤfli / wo man jnen mit worten oder wercken übels thůt / als dann darwider vor ge richt oder Oberkeit rechtend und zanckend vmb jr eer vnd gut / jrer anzeigter erften leer zewider. Darum̃ zimpt vns nit ſol⸗ cher gmeind predig —* / da man von $Euangelifdyer leer falt / fonderlich ſo wir dem und anderem ſchwygen fdltind/ was wurdend wir gebefferer?oder was güter frucht / als fyg® 08 wentrube Fan man von doͤrnen vnd diſtlẽ ſamlẽ? Matıh.7: Spꝛechend nun yetʒ Vie Euterifchen-predicanten C foman jnen

5 oban zeigt jr erfie Euangelifcheleer fürbalt Jes fye ſoͤliche lcer nit recht /fonder dem Kuangelio zewider / vnnd fy habinds nit verſtanden fo wol als yetz: als ſy dann Gottes ſtraaff C Bes ſonder wo der Reyfer überhand nimpt) ſagen werdend / damit ſy nit vom Reyfer/oder denen die der Keyſer gewünt / in ſcha⸗ den kom̃ind. Daruf iſt das die antwort / Es wirt an gr gr * 0 8

Iter von der Eirchen abfündermg. 219 ob das Euangelium anzeigter erſter / oder jrer yetzigẽ leeram . gemeflifter ſye oder nit / oder obs nit jrer erften leer mer zügnuß gaͤbe weder der yetzigen.

1. Das iſt ouch verantwortet im ;.büch am c. cap. 2. Beſich das shüch am.4.cap. 3. Pündinuß machen iſi nit allwaͤg vnrecht / wie man fichtim 1.büch am 1o.cap. Ja pündennffen hinnem̃en vfloͤſen iſt gůte re giment zertrennen. Befichim 5buch das 11.cap. 4. Liß das ı.cap.im F. bůch. Vom̃ Berner Symedoift vor angeseichnet. 5. Wir find we⸗ der Lutheriſch noch Zwingliſch Predicanten / woͤllend nach der leer Pau li 1.Cor.1.0und 3.nie nach. den menfchen benamfer werden / ſunder wir find Diener Chriſti vnd finer kirchen. Aber alles der Toͤufferen reden erzcigt ein grofle gallenidie ſy wider die 5* vnd ouch wider die Oberkeiten tra gend / die men fo offt überloufft. Ob aber die tirchen vnd jre Prediger das habind gethon / do der Keyſer im Nych oberhand gewufien hat / das fr von jnen hie ſchrybend / laſſend wir die fach ſelbs vßſpꝛaͤchẽ / welche zwaren Das

widerſpil zeigt. Sie vierdt vrſach.

SER vierdt vrſach / diewyl ſy / als obſtadt / handlend / das ift CEhriſtus leer Euangelij anders dañ mit dem ſchwert Des geiſtes / das iſt Gottes wort / vnderſtond beſchirmen / er⸗ halten / vnd vertaͤdingen / oder leerend und raatend / beſchirmbt vnd vertedingt zewerden / ſo bezügend ſy hiemit daß ſy ſoͤllichs ſchwerts des geiſts manglend / vnnd diewyl ſy es nit habend / offenbar daß ſy ouch deß —— geiſts manglend / ale der ſoͤlich ſchwert jn und durch ſy folt füren: woͤlchen man-

ſy ouch mit dem erzeigend / wyl ſy ons vnd vnſers gelychen / ruon diß buͤchlin gadt / allerley gſtalt on vnder ſcheid ſchel⸗ tend / vnnd mit irrigen ſecten / damit wir weder gmein noch teil habend / beſchuldigend / aber nit die warheit dran redend / vnnd alfowider die art od natur deß heilige geiſts / als eiſts d war⸗ beit vnd nit Ver vnwar heit / handlend: vnd wie ſy deßheiligen geifte / alſo manglend ſy ouch Gottes lieb / die durch (Sllien geift Rom.s.wirt vBgoffen. Welcher mangel Ver lieb) Bewyßt ſich oud mit gemelter jrer vnwarhafften beſcheltung unnd be⸗ ſuldigung wider vns / ouch mit obberuͤrter jrer widerſtraͤ⸗ bung des übels jrer haſſer oder fygend / vnnd mit zwang vnd veruolgung der menſchen deß gloubens halben / welche jr veruolgung ouch bezügt anzeigten mangel deß H. geiſts / daß ſy nit daruß geboren find / wyl Paulus Gal. 4. Vie reruolger/ mir nach dẽ geift/funder mer nach dem ae ſi beißts

| ii

Ser Töufferen Verantwortung

| gen zu Kun vns Bewyfend/als mit fygendſchafft / zorn / haß / leſtren / ſchelten

sächten 24.04. r Siecciefia: lieb Gottes / das ift/ geben vB Bott / manglend Yurdy anzeige werd durch + ten mangel detz 9. geilte/ond lieb deß cite) on welche lieb ſy aan famme pı» ou Bott noch fine Finder nit kennend 1. Joan. 3. 4. weldyer

Die Kirch mars lend laffen/Beforgend/ wir verfürind fy/ und wüſſend nit daß fy eprer haben 6 oc fi verfürung vnerlößt / vnnd unberürt geburt Bots/

Ein fragrel lut i. Coꝛr.a.nichts mögend erfenne/ funder jnen ein thorheit iſt. ne. 2 Vnnd Viewyls deß geifts vnnd lieb Gottes m d / fo koͤn⸗ eiſt nends ouch nit von Chꝛiſto getoufft ſyn / dann ſoͤlch geiſt vnd lie

fh wär | Act.ei. Sy habend ouch on ſolchen 64 vnd lieb / nit den laͤhen

Bigenlaffeno, den vnd ſaligmachenden glouben / daher ſy ouch deß fluß leben digs waſſer / daruon Johan. 7. ſtadt under vnnd gaͤgen einan⸗ der manglend / vnd moͤgend ſich on beruͤrte geburt Gott nit voꝛ ſündẽ enthaltẽ / noch vor angryffung deß boͤßwichts / 1. Jo. 3.5. vnd blybend alſo noch in füinden: dann on den H. geiſt man Vie ſünd ale werck deß fleiſchs nit todten / iſt noch nit gei lich / ſonder fleiſchlich geſinnet / vnnd in der fyendſchafft wider Bott / vermag Gottes geſatz oder gebott nit vnderthon ſin / iſt ouch nit deß Herren / ſunder vil mer nach dem fleiſch laͤben vnd des todts ſterben / Rom. s. Dañ Ver todt iſt Ver ſünden fold oder lon Rom.6. {Wär wolt nun über das alles / ſy ſampt jren predi⸗ gern / für ein Chriſtẽliche geiſtliche gmein erkeñen / jrer predig gon/ond mit jnẽ in jrẽ glouben gmeinſchafft habẽ Das Kuan⸗ geli halt vnnd erkennet allein das für die gmeind oder gſpons Chꝛiſti / die da Chriſto jren pꝛütgam oder gemahel nadyuolger/ vnnd vor jm in ſiner gehorſam vnſtrefflich heilig iſt vnnd 6 Epbef.s. dann diewyl ſy / als obſtadt / die Ruangeliſch leer und red Chꝛiſti übertraͤttend vnnd darinn blybend / vnnd Yarzü der felben widerſtond / und derhalb Fein Gott habend ouch nit Chri ſti rechte junger ſind / oder von vns / on liegen vnd

Irer von der kirchen abfünderung le deß ſelben nam̃ens alſo geneñt oder darfür gehalten werdend / od ſy ſich ſelbs alſo achtẽd / oder mit war heit heiſſend / woͤlt Gott wir moͤchtind mit warbeit ſagen daß ſy Chriſti gmein werind / ſo wirs aber mit vnwarheit jnẽ gfallẽ ſagtind / ſo werind wir äben glych den falſchẽ propbeten darüber ſich Gott beklagt / die da ſagend / frid da kein frid vorhanden iſt.

1. Sy woͤllend ander vnd ander vrſachen hemerdar andeigen / vnd ifi Doch vaſt Jühin alles einerley. Dañ es alles daruff gadt / daß man ſy win gen woͤlle zur kirchen / vnd tringen Jum guůten: daß wil neißwan den gůten bruderen nit gelägen ſyn: darumb klagend ſy fo haͤfftig: iſt aber alles gnůg ſam verautwortet im z. vnnd 5. bůch. 2. Es find zweyerley geſchlaͤcht martyrer:namlich die vmb Gottes vnd grechter ſachen waͤgen lydend: die vinb pres kybs boͤſer ſachen willen ihdend: welche eigentlich Järedem keiue martyrer find. Die erſten macht Die kirch ja nit / aber Die ander? wol. Beſich das 8. cap. im 5. buch / c. 3. Sy klagend ſich vaſt wie wir ſy haſ⸗

find vnd leſterindnc. laͤſe aber der Chufienlich laͤſer diſe 4. vrſach / vnd achte wol wie ſy all Prediger wit num holhüppend / ſunder ouch dem tüſel (doch vnder der gftalt vaſt geiſilicher worten) gnodt vnd gar gaͤbend: dann ſy he ſagend / wir habind keinen Gott / kein geiſt Gottes / kein liebe / keinen glou⸗ ben / wir ſyend noch in ſůnden / vnnd gar nit jünger Chriſti/ ꝛc. vnnd vꝛteile denn welche parıh gruſamer leſtere.

Sie fünfft vefach.

Er fünfft vrſach darumb wir nit jrer predig vnnd ges | meind gond/ ıft diſe / diewyl ſy den Chriſtenlichen geiftlis chen Bann vnd ftraaff/ noch Vie abftinderung von Ver pnreinig: keit nit onder jnen habend / noch Chriſtenlichen apoftolifcben ge walt ſchlüſſel vnnd macht / yn vnnd vßſchlieſſung / bindung und vfloͤſung der ſünden halben / ja ablaſſung vnnd behaltung der fünden/ vnnd dergelychen geiſtlich ordnung vnd regiment bru chend / durch dz wort Gottes / als ſchwert deß geiſts / vffrich tung / erhaltung vnd beſſerung einer waren vnſtraͤfflichen Chri ſto angenommen gſpons / mit jrem ſchmuck / zierden vnnd tu⸗ genden / damit ſy die gſchrifft abmalet: von welchem angezeig⸗ ten Bann) abſünderen / macht / gwalt / ſchlüſſel / fhwerr yn vnnd vßſchluß / binden / vflöfen vnd derglychen regiment vnnd ord⸗ nung / dañ geſchriben ftade,(Nanb.16.18. Luc 17. Jo.20. 2. Coꝛ. so. 13, i. Coꝛ. 5. 6. Epheſ. 5. 6. 2. Theſſ. 3. 1.Timorh.1.3. 6. Act, 20,34 diewyl ouch jnen ſolchs allee Cwie cilich psedirante ſelbs bekennend / vnangefähen daß welilichen gwalt dar bꝛuchẽd)

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- ° Ser Töufferen verantwortung

vnmüglich iſt / warumbr darumb dag ſy ale obſtadt / deß heili⸗ gen geiſts manglend / und ſdilichs mer Venen beuelchend / vnd miiglich iſt die den H. geiſi habend / lut Joan. ꝛo. der ouch als lein Ver raͤcht Hörer iſt / deß das einer ſoll leeren vnd predigen/ Joan.i4. vnd allein Biſchoffen wyhet ſetzt. Act.zo. Def halb ouch Chꝛiſtus fine jünger mit dem predigen hieß warten biß ſy ſoͤlchen geift hettind / Luc. 4 Act.n. Ond darum̃ gaͤb wie faſt ſich ruͤmend / fdyryend und hoch har farend/ fo koͤnnend ſy noch nit haben vnd wüſſen vmb kein gmeind Gottes und Chu⸗ ſti / daruon Paulus Epbef.s. redt/ die da gereiniget ſye durchs waſſerbad im wort/vff dz er jm darſtellet ein herrliche gmeind die nit hab ein flaͤcken / oder rungel/oder deß etwas / ſonder daß ſy ſyg heilig vnnd vnſtraͤfflich. Es iſt der Chꝛiſtenlich bañ nit in ſoͤlcher Bann / wie jn etlich verſtond / da Paulus ſagt i. Coꝛ.5. Thůnd hinuß von ich wär boͤß iſt: er meint von d —— Ver abgeſünderten glider Chrifti/ hinuß der welt oder ande⸗ ten boͤſen menſchen / die ouch in Ver felben ſtatt oder land ſind / guͤtigklich zůuerabſcheiden / vnd nit d Statt oder land / durch gwalt verfolgẽ oder gar toͤden / wie yetz diſe vermein ten gmeinen vnd prediger haltend / das aber in ewigkeit nit der Chuiſtlich bañ Fan heiſſen: das er ouch Chriſtus / ſprechẽd / Saltend jn wie ein Heiden / Paulus/ nit als ein fygend/fun der als ein fründ: ſagend nit das mans ſoll veruolgen / das iſt / von einer ſtatt oder land zur andern tryben vnd marteren / oder. weltlicher gſtalt bannen / wies yerz gadt / da ſy vnderm Chriſten lichen geiſtlichen ſchyn an ſtatt deß geiſtlichs ſchwerto vnd ges walts/ das weltlich ſchwert vnnd gwalt / ſoͤlchen geiſtlichen vnnd gloubens ſachen bemuͤyen / ynfuͤren und Brauchen : wider woͤlchen bruch doch Vie Ruangeliſchen pꝛediger anfangs lang, gſchriben / vnnd ſoͤlche wyß ein tyranny geſcholten habend. Her sind jre prediger nun Den 2. geiſt / ſo wurdend ſy obanzeigten, Chꝛiſtenlichen bann ordnung vnd ſachen by jnen vfrichten / vnd nit waͤltlichs gewalts vnnd ſchwerts dar bedoͤrffen noch an⸗ ruͤſſen / ſonder jnen on das ſelbig zethuͤn müglich ſyn / wieß dañ die Apoſtel habend gehandlet / jnen müglich iſt gewefen on anruͤffung vnd Bruch waͤltlichs arme : den ſy die Diedicanten ouch vorhin in ſoͤlchen geiſtlichen ſachẽ habend lur jrer erſtẽ leer vilfaltig geſtelt / als der von Gott nit dahaͤr gehoͤꝛr / vnd ſolich geiſtlich ſachẽ deß Ruangelions vil mer allzyt hab gehinderet / zZerſtoͤrt und veruolgt / weder gfürderet oder angericht / als dañ | (wie

Irer von der kirchen abſünderung. az Cwie man ſchrybt) der Zwingli in ſinem 36.artichel den pıe 2 digern/fage/fo lang Yu nach yßnen waaffen ſchryeſt / werdend wir alle ſaͤhe dz Yu nit ein nachgenger Chriſti noch Petri / ſon⸗ der deß Tüfels biſt und der ware Antichuiſt / ic. vnd der Luter über den Pſalter / Die war rechtgeſchaffen kirch wirdt nit mit waͤltlichem arm vnnd gwalt beſchützt / ſonder mer die erdicht kirch / welche wol den nam̃en der kirchen fürgibt / aber jr krafft verloͤugnet ſy / ꝛc. vnd abermals / Die war kirch Chaifti keñt nit brachium ſæculare / oder waͤltlichen arm / welches ſich doch yetz die gottloſen Biſchoffen fürnemlich gebruchend vnd jn anrüfe —— Aber ſy werdend alſo verdaoht / dz ſy waͤltlich ſchwaͤrdt

ar umb wider in die kirchen flickind / jnen die ſach dermaß 3 richtind / damit / wo mans woͤlt veruolgen / ſy ein fleiſchlichen arm vnnd rugken habind / vnd waͤr jnen jre irrthumb mit dem ſchwaͤrdt deß geiſts antaſtet / daß ſy den ſelben durch waͤltlich ſchwaͤrdt veruolgind / damit das luter vnd klar nit herfür kom me / Eſa.z9. 3a hettend ſy den heiligen geift/ fo wurdind ſy den Bann vnd anders obgemaͤlt / glych fo lycht als Vie Apoſtlen moͤ

en vfrichten / durch Vie leer Kuangeliſchs wort Gottes. Wär daſſelb lieſſe regieren / der waͤr ein Chꝛiſt / dorffte waͤltlichs ſchwaͤrdts gar nit: wo nit / ſo wär er Fein Chꝛiſt / gehoͤrt ouch nit vnder diß geiſtlich ſchwaͤrdt vnd regiment / ſonder vnder waͤlt⸗ liche ſchwaͤrdi vnd regierũg hinuß zethůn. Da verdenckt man aber / ſy fördhtind cs werde jnen crütz bringen vnd haſſz von vßſchlieſſungen / daher wil es jnen vnmüglich ſyn / vnd dem ſetzend ſy das waͤltlich ſchwaͤrdt ( tagt man) in Die Firs chen / daß es ſoͤlche geiftlich ſachen füre/ fy fol vBrichten/ damit ſy den geiſtlichen gwalt / ſchwaͤrdt vnd macht laſſend ligen vnd en

1. Das alles iſt verantwortet im y. vnd s. Buͤch nach der lenge / beſon⸗ ders aber im 10. cap. deß . Buͤchs. 2. Nie kom̃end ſy abermals mit je alten klag / die fy immerdar widerumb widerholend / als ob mans por nit Joey oder drü male gehoͤrt hette. Iſt jnẽ aber verantwortet unz. Buͤch am scan z Wenn Gort ein veruolgung ſchickt / mag die feld kein flcıfche kicher ruggen ofheben : diewyl er die nie ſchickt / mögend fich die glͤubigen Der guaden, fridens vnnd wolftands halten mit danckbarkeit. DE iſt vil gſagt im 5. Buͤch. Diewyl wir ons dañ ſelbs ouch der Oberkeit ſtraaff vnderwerffend / ſicht man wol / daß diſe Toͤuffiſche wort ein nydigs verke⸗ ren ſind. Daß inen aber die Oberkeit fo gar widerig iſt / daß ſy nũt mee für end für dann die klagend / vnnd deren gern abwaͤrind / zeigt ouch an wie ſy find. Dann Paulus ſpricht Die Oberkeit iſt nit cin ſchraͤcken ir güran-

Ser Töufferen Verantwortung funder boͤſen: wilt fy dus nit förchten ı fo ch gätsızc. Wir habẽd nie an⸗ gerafft / vnd räffend noch nit an das waͤltlich ſchwaͤrdt wider Die das geiſi lich ſchwaͤrdt habend vnd recht wider ons ſelbs vnd ander Toͤuffer aber überredend üch / mit dem Bapft / jr habind ein ſchwaͤrdt vnd ſoͤllinds gebruchen / das jr aber nic habend vnd nit recht gebruchen koͤñend.

Sie ſechßt vrſach.

\ En ſechßt iſt / diewyl ſy (als fy obanzeigtem grund vnd darthůn ſelbs moͤgend ſehen vnd vrteilen) kein vfge⸗ richte / abgeſtinderte gemeind Gottes / noch lyb Chriſti (durch den heiligen geiſt / als geiſt der lieb / ja geiſt lieb Gottes / de⸗ ren ſy Beide manglend)von Chuſto getoufft ſind / 1.Cozinsb.ız. Manb.3.ond/ale obſtadt das Euangeliü übertraͤttend / vnd alſo in ſündẽ laͤbend wider Göttliche liebe / fo koͤñͤend wir ouch jr Abentmalnit für deß Herren Abentmal erkennen / dañ Chrꝛi ſtus hat das felbig nur fine / von Ver wält abgefüinderte nach⸗ nolgenden vnd jüngeren / das ift/waren Chriſten befolhen / Vie einandren liebend/wie er uns geliebet hat / ja Vie da/Colof.2.Be chnitten ſind mit Ver beſchnydung on hend / durch ablegung ß ſündilichẽ lybs deß fleiſchs / das iſt allein Chriſti lyb / volck 2 oder gemeind / vnd diſen lyb der liebe kennend ſy noch nit / die⸗ wyl in haſſend / ſchwygen daß ſy Ver felb —8 ſyn. Vnd ſo ſy der nit ſind / vnnd jn nit kennend / ſo koͤnnend ſy jn ouch nit vnderſcheiden: vnd derhalben man jm dann ſelber das gericht iſſet vnnd trinckt / damit daß man ſolche vnderſcheid nit haltet nach Pauli meinung. Vnd iſt alſo on Gottes geiſt vnd liebe nit deß Herren Abentmal / lut a. Corinth. au. ſonder ein grüwel vor Gott / 84 wie es ouch was im fleiſchlichẽ figürlichen Iſrael wider Bott/von Gott verbotten / vnnd alſo vor jm ein grüwel was/fo einer das Paffab Lembli / der da an Ver vorhut deß fleiſchs vnbeſchnitten was / Erod.22. Wie vil mer heüt im w&s fenlichen geiſtlichẽ Iſrael / můßtend die halter deß Herren As bentmals / mit obberuͤrter beſchnydung on hend beſchnitten / das iſt / nüw geboren / geiſtliche menſchẽ ſyn / die in gehorſame deß gloubens / ja im geif vnd nüwemn laͤben / vnd nit mer nach Bern fleiſch wandlen / Kom. s. 7. 8. Ja die / . Corinth.5. ſolche O⸗ ſteren nit im ſurteig der boßheit lüſte / ſonder im füffen tei der luterkeit / liebe vnnd wa das hochzytli kleid der liebe vnnd deß geiſts / dauon Galat.s. Matth. 22. an

habend: dañ der ſich nit alſo geſchickt vnd gerüſt befindet / *

Irer von derEirchen abfünderung. 212

iſt nit on hend beſchnitten / vnd Fan nit äffen noch gemeinſchafft baben im Abentmal/ iſt noch tod in fünden. Vnd darumb moͤ⸗ end ſich nun obberürte vermeinte gemeinde hieriñ felbs bruf⸗ —— vaſt das ganz Euangeliü/deg ſy ſich rümend/Frafft/ that vnd laͤbens halbẽ by jnen vnd jren Wr lien ligt / vnnd ſy es allein Bloß im nam̃en vnd etlichen dingen (wie ouch die Papiſten) im mund vnd worten fuͤrend / vnnd jnen alſo Vie ougen ſo gar zůgethon ſind / daß die / ſo jnen den rechten waͤg zeigend / verfuͤrer / ja kaͤtzer von jnen werdend beſchuldiget vnd 3 gehalten. Was ſoͤltind wir nun By jrer pꝛedig vnnd Abentmal thůn? Wir / ſonderlich die ſchwachen under vns / empfiengind nur ergernuß an jrer leer vnd laͤben: wie ſy dann mit obberůr⸗ ten übertraͤttungen ig: Euangelions/ vns und allen menſchẽ ergernuß gäbend vnd Varftellend/ja Fein liecht / fonder finfter» nuß fyend / vnderm ſchyn deß Euangelione / deſſen liechts 4 vnd vorbilds / welche ergernuß ſchwaͤr iſt / Matth.iſ. Luc.i7. s.Lorintb.8. Rom.14. Sy vergaͤſſend das Paulus ſagt / Laße vns niemants yenen ein ergernuß gaͤben / 2. Coꝛrinth. 6. Ouch daß ſy wider ſoͤlche ergernuß vorhin ſelbs habẽd prediget / da⸗ rumb wurdend wir nit beſſeret / ſonder mer boͤſeret / geergeret / vnnd koͤndtend ouch ſy nit beſſeren 8 vns nit reden lieſſind. Ja wir wurdind mer alles jres obberuͤrten vnradts / fünden vnd übertraͤttens mit jnen teilhafftig / derhalben vns Gott von allen ergerlichen menſchen vnnd ſachen abrüffe/ lut diſer oͤrter. Item Apocalyp.is. Gond vg von jr min volck / daß jr nit teil- hafftig werdind jrer ſünden / die ſind vfgangen biß in den him mel. Item 2.Co:.6. Ziehend nit an froͤmbdem joch mit den vn⸗ löubigen:Yann was bat Vie frommfeit gmeinfame mit der vn⸗ fromfeit 7 Was bat das liecht mit der finftere nuß? Wie ftimpt Chziftus mit Belialzoder was fürein teil bat ð glöubig mit vnglöubigen? Was bat der tempel Gottes für ein obs mit den götzen ? Fr aber find der tempel deß laͤ⸗ bendigen Gottes /wie dañ Bott ſpricht: Ich wil in jnen wonen/ vnd in jnen wandlẽ / wiljr Bott ſyn / fy föllend min volck ſyn: darumb gond mitten von jnen / vnd abſünderend eüch / der Herr / ruͤrt kein vnreins an / ſo wil ich iich annem men / üwer vatter ſyn / vnd jr ſoͤllend mine ſün vnd toͤchtern ſyn /2c. Itẽ wyter ſtadt geſchꝛiben Jere. zi. Fliehend hinweg v5 Babel / damit ein yeder fin ſeel errette / damit jr nit in jrer miß⸗ that verdaͤrbind. Item Eccl.ı3. Der hartʒ it a be⸗

Ser Töufferen verantwertung fleckt / d mit dem ftolge gmeinfame hat / der wirt jm glych. Vnd abermals: Ein yetlich fleifdy gſellt ſich gern ſinerley ge ſchlaͤcht / Ver menſch fügt ſich gern ſins glychen. Item Prouerb.z2. Spieß ſtrick find vff dem waͤg deß verkerten / waͤr aber ſich daruõ feeret / bewart fin ſeel / c Derhalbẽ befalch ouch Bott dẽ volck Iſraels alſo Rxod. 24. Kür dich dz du nit ein pũdt machiſt mir den ynwonern deß lands da Yu yn Füpft/ daß ſy Bir nit ein ergernuß vnd dir werdind/2c. Sy hieltends aber nit / ſonder Cwie Pfal.106. ſtadt) miſchtend ſich vnder die Beyden / vnd lernetend jre werck / dienetend jren goͤtzen / die gerietend jnen zur ergernuß/sc. Vnd dẽ ſpricht ouch Dauid Pſal.26. Ich wonen nit By den ytelẽ lüten / vnd hab nit zen. ſchafft mit den tückiſchẽ / ꝛc. Ich haſſz die verfamlung Ver Boßs bafftıgen/ und wil nit fizen y den gottloſen. Herr / ich hab lieb ie ſtett dines huſes / vnnd das ort da Yin eer wonet / ꝛc. Fa vg dem ſpricht man ouch / Von boͤſer geſellſchafft wirdt der mann ſiech / ic. Liß ouch Numeri am 16.cap. 2.Paralip. am 20. cap. Fe Paulus befilcht uns Rom. io. dz wir vffäbind off Vie / Vie zerrüttüg ergernuß anrichtend näbend Ver leer die wir ge lernet habend / vnd von den felben wychind / ꝛc. Vnd diewyl die pꝛedicanten naͤbend Ver leer / die ſy / als obſtadt / erſtlich dem Euangeli habẽd geprediget / vnd wir alſo gelernet / zerrüttung ergernuß anrichtend / mit dem daß ſy yetz / wie obſtadt / dar uon fallend / ſo wychend wir deßhalb billich von jrẽ predigen / anzeigtem wort Gottes nach / durch Paulũ geredt / dẽ wir bil⸗ lich mer gehorſam̃end dañ den menſchẽ / d Apoſtlẽ worte nach Act.4.5. Item ſy die predicanten find/wie obſtadt / abtrünnig J wordenmwon jrer erſten Ruangeliſchen leer / vnnd machend yezz * vnd jr gemeinden ſolchen rotten / die der ſelben jrer erſtẽ eer zewider laͤbend vnnd handlend. So befilcht Paulus Eir.z. ein abtrünnigen menſchen vnnd rotter zemyden / ſo er ein mal vnd aber ein mal vermanet iſt: als ſy denn bißhar durch vnſe⸗ re gſchrifften vnd wort offt ermant ſind worden / vnd noch wer dend / ꝛc. Soͤlche hirten find one froͤmbd / darumb wir den wor te Chꝛiſti nach / jnẽ fliehẽd / dwyl wir jr ſtim̃ nit keñend / Joã. 10. darumb vermanend wir ſy / habend ſy anderſt ougẽ 6 oren ſaͤhen vnd hoͤren / daß ſy alie diſe vor vnnd nachgeſchri⸗ ben vnſere vrſachẽ / jn ſelb gůt / zehertzẽ faſſind / jrläben vnd fürnemmen durch Gottes forcht beſſerind / vnnd —*— trach⸗ sind wie ſy den Hgeiſt überkom̃ind / Ver ſy erſt Fan leeren * erinneren /

Irer von derEirchen abſiinderung. 213

erinneren / woͤlches Ver lyb Chꝛiſti iſt / ob ſy jn moͤchtind erken⸗ nen / vnd mit vns der ſelben werden / ja ouch volgends mit vns vnderſcheiden vom lyb deß Satans / wie er daobẽ 2.C.6.wirt vnderſcheiden. Item der lyb Chaifti iſt geiſtlich gſinnet / vn find die / ſo in und nach dem geiſt in einem nüwen waͤſen laͤbend vnd wandlẽd. Vnd Ver lyb der waͤlt iſt fleiſchlich gſiñt / mãglet Chri⸗ ſti 5 nit Chuſti / lut Rom. 6.7. 8. Gal.5. Item der lyb der welt / iſt nach dem fleiſch geboren / vnd veruolgt den lyb Chriſti als nach dem geiſt geboꝛen / Gal. 4. Item Chriſtus ſpricht fie nem lyb: Ich hab üch von Ver welt erwelt / darumb haſſzt üch die welt/Foan.ıs.Vardurdy offenbar / daß Vie welt vnnd fleiſch gfinnet/fyend der lyb Belials vnnd Satans / vnd der Satan je Gott vnnd fürft iſt / 2. Cor.a. Joan. i2. 14. Item Ver lyb Chzie ſti bringt frucht des geiſts vnnd Ver lieb / das find güre frücht: Ver lyb der welt Bringt frucht deß fleiſchs / das find boͤſe Früchte von welchem Beer (chen 1.Co2.13. Gal. . ſtadt / dar by man ſy kan erkennen: wie der Herr age Matt. 7. i2. Luc. s. An jren * föllend jr ſy erkennen: vnnd wie ». Joan. ꝛ. So jr wüſ⸗ ſend das er geraͤcht iſt / ſo erkennend ouch das / waͤr raͤcht thůt Ver iſt von jm geboren: vnd 2. Foan.3. Waͤr Gott gebozen iſt / Ver thůt nit ſtind / dañ ſyn form blybt By jm / vnd mag nit ſünden / er iſt von Bott geboren. Daran er keñt man welche die kin⸗

der Gottes / die kinder deß tüfels ſind / waͤr nit raͤcht thůt der iſt nit von Gott / wär nit lieb bat fine Brüder. Item der Herr Foan.ı3.Einnüw gebort gib ich üch / das jr einanderen liebind wie ich eich gelieber hab / darby wirt gederman erfennen das jr mine jtinger find/fo jr liebe under einandern habend. alſo ift Ver lyb Chriſti erkennen / volgende zeunderſcheiden / dañ ſoͤlche vnderſcheid wil der Herr haden von den ſinen / ſonderlich im abendtmal / das jr yeder ſich alda erifier/in was Iyber ſtand / pi ober warlich im lyb Chaifti als lyb der lieb Gottes ſye / vnd inn der lieb gaͤgen ſinem mitglid ſtand / vnnd ouch alda nit mit denen aͤſſe vnd trincke / alſo damit teil vnd gmeinſchafft hab / die er erkennt in den lyb der waͤlt gehoͤꝛig / vnd die / lut ꝛä. Cor.5. als ein alten ſurteig vßzefaͤgen / oder Ver waͤlt hinuß zerhün F / das er wirdigFlidy und vnſtraͤfflich vom Brot und trãck herren äffe vnnd trinche / vnnd alſo földh abendtmal oder Oſteren nit im alten furteig / nody furteig Ver boßheit und lüſt / funder imfüffen teig Ver Iuterfeit vnnd warbeit halte. Dann woͤlcher vnwirdig ißt vnnd trinckt / fagı /der it vnnd

iij

Ser Töufferen verantwaztung \ trinckt jm felbs das gricht/in dem Bas er nit vnderſcheidet den lyb deß Herrẽ / Corruu. Wie ouch Gott im gſatz vnderſcheidũg wolt habẽ / alos Mala. z. Kerẽd wider / vnd ſaͤhend vff den under or zwüſchendt dem geräcdhten vnnd gotiloſen / zwüſchendt

em der Bott eeret / vnnd dem der jn nit eeret. Vnnd Leuit.ıo, Off das jr koͤnnind vnderſcheiden / was heilig vnnd vnheili was vnrein vnd rein iſt. Item und Ezech. 2ꝛ. Dine pꝛieſter bꝛ 8 min gſatz / min heiligthumb entwyhẽd ſy / zwüſchendt heiligen vnnd —— habend ſy kein vnderſcheid / vnd bekennend nit zwüſchend dem reinen vnd vnreinen.

x. Difes alles iſt verantwortet im s.bächrinfonders aber im 8.0nd 9. eap. 2. Es iſt ſich warlich Jeuerwunderen an der überfchwencklichen gäftlichen hochfart und vermäflenheit diſer lüten daß fich allein gedoͤ⸗ rend fürftellenials den waaren reinen lyb Chriſti / vnnd daruon alle andere gloͤubigen verſchalten / die nie Toͤuffiſch find / als ob die allein mir namens vnd nit wyter / glͤubig fyend. Daß doch in alle waͤg glychet der pharifais ſchen hochfart / wider Mearmenfänder. 3. Tieber was waͤgs zeigend fr vus / onet allein den / den jr gond zur abſünderung / von welchem ons die Goͤttlich gſchrifft abwendt. Ir gaͤbend üch ſelbs den nammen der rottern oder ſectern / diewyl jr ũch fo gar fraͤch Der abſünderung von der firchenrä mend / vnd fagend jr woͤllind mit onferm glouben gloubens fachen fein ggmeinſchafft Haben. Da aber wir den waaren rechten glonben habend / wie im 3z.0nd „.bächerwifenif. 4. Was dörffend jr abermals fo piloıten Der gſchrifften Jamen duͤſetzen / onet allein daß jr woͤllend gefähen fun? Es iſt gar kein ſpan vl das / daß ergernuß Gott mißfalle: daran hafftet es as ber / ob das ein rechmaͤſſige ergernuß ſye / die jr von ons annemmend / one vnſer verdienen vnud ſchuld: man weißt wol daß ein ergernuß iſt / die gaͤ⸗ ben wirt mit übelthaaten: ſoͤliche gebend wir üch nit: iſt ein ergernuß die von einẽ felgamen widerſiunigen menfchen angenommen wirt / one fchuld deſſe von dem fy angenorfien wirt. Wir tragend dep kein [chuld noch fünd Das jr vff ons vnd onfere leer fagend ond klagend / das aber nit alfo ift. Ir Jichend hie widerum̃ anıdas wir üch vor verantwortet habend / als föltind wir neißwan anders yetzund / dann etwan leeren. Ir ſetzend wol vil ost der geſchrifft abermals zamen / ſy ſtrytẽd aber wider vns nit: diewyl wir ſoͤm⸗ liche die nit ſind / wider die ſy im grund vnd in der warheit bon Apoſt⸗ len geſchriben find. 5. Ir ſagend aber / das mit iſt / wir ſyend abtrünnig worden. Wir find vnd beharrend vnder dem einigen hirten Chriſto / ge bruchend kein andere / dann fin iii vnd leer: darumb find wir nie Die froͤn den ı deren ſtimmen die fchäffli flichend. 6. Wir hoffend daf wir glis ‚ber deß lybs Chꝛriſti ſyend / ouch alle die vnſere leer hoͤrend vnd deren glous - bend:vñ de fo vil mee / ſo vil minder wir off onferewirdigteicmit üch Toͤuf feru buwẽed / ſunder vff die gnad Gottes vns verlaſſend. dẽ ———

Irer von der Firchen abfünderung. 214 dẽ daß die Gott geboren find nit fündind nach der wält nit wand» Kind / vnnd was derglychen mee ſy hie ſagend / als ouch von Der lieb / tc. iff von ons erlüteret im 1. buͤch am 10. n. cap. ouch im 3.büch am 2.3.5. 7.8.ꝛ6.

Sie ſibend vrꝛſach.

Fe ſibend vefach/ift/ / daß ouch jre predicantẽ in jrem ampt od dienſt deß predigen / vnd touffen / nit fuͤrẽed die Euange liſch ordnung / von dem Herren Chꝛriſto beuolhen / vnnd den Is poſtlen gebrucht / vfrichtung / verſamlung / vnnd vfnem⸗

mung einer Chꝛiſtenlichen gemein / ſunder übertraͤttend ſoͤlchen

beuelch oder leer Chꝛiſti / vnd bruch Ver Apoſtlen / da erſtlich dz leeren (verſtand alter menſchen / die gleert Föriend werden) vnd darnoch erſt das touffen / iſt beuolhen brucht wordẽ. Math. 28. Act.2.Onnd habend Ver ordnung vnnd bruch halb das bins der haͤrfür kert / daß ſy zum erſten touffend / vnnd nemlich nur die jungen / vnredenden / vnuerſtendigen oder vnwüſſendẽ kind li / vnnd leerend ouch für raͤcht / das doch ein verwirrung iſt an⸗ zeigter Euangeliſcher ordnung / ynſatz vnnd bruch / vnnd ouch durch ſy mit luteren / haͤllen / vnzwyfflichen wort Gottes / noch nie als für raͤcht vnnd euangeliſch erwyßt iſt worden / noch er⸗ wyßt mag werdẽ: wie wir derhalb vil hettind anzůzeigen / ouch jre gaͤgenwürff verantwosten/aber allhie vmb Färge willen vnderlaſſend. Paulus verflucht Gal.i. was anderſt geprediget wirt / dann das er vnnd ander Apoſtel geprediget habend. So findend wir ye in jrem pꝛedigampt / nur die predig / leer / vnnd bruch / den touff alter menſchen / vnnd nit der jungen / vnreden⸗ den / vnuerſtendigen kindli / vßtruckenlich geſchriben. Vnd dar umb wie ſy als kindertoͤuffer / noch kein ——— eſtinder⸗ te gmeind Chꝛiſti habend / als oben ſtadt / durch und are Fine dertouffen:alfo gloubend wir / das fy ouch noch lang daby kei⸗ ne vfrichten werden moͤgind / on beruͤrte Euangelifche zdnüg. Vnd diewyl ſy dann Feine habend / vnnd wir alſo deß touffs / vnd aller obberürter ſachen halb / gaͤgen jnen bſchwaͤrden unnd vrſachen tragend / vnnd mit jnen in gloubens vnnd kirchlichen ſachen nit gmeinſchafft koͤñend haben / fo koͤnnend wir ye nit jrer pꝛedig vnnd kirchen gon / noch keiner ſoͤlchen leer / die nit nach der oliſchen leer geſtaltet / vnnd formiert / ſunder vil mer / als obſtadt / durch Paulum verfluͤcht iſt.

Se Töufferen verantwortung

t. Das alles ift verantwortet in den vorderen capitlen def &. buchs. Sy redend gar flolg vnnd verachtlich daruon / wie die kindertoͤuffer uoch ein wyl ein rechte / verſtand abgefünderte kirchen / vfrichten werdind / tc. da ſy ſich def wol verſaͤhen ſoͤlleud / daß wir von der rechten kirchen Chriſti nit abtraͤtten / vnd mit Gottes hilff / vns Ju jnen in jr cöuffer rott vnd in ein ab geſünderte kirchen keins waͤgs begäben werdend:als die wir in vnſern bd« chern fo manigfaltig / irrig / falſch vnd vngerecht ſyn au der leer vnd kirchen oꝛdnung / erwyſen habend.

Die achtend vrſach. achtend vrꝛſach iſt / Diewyl jre prediger vorhin ouch ha bend diſes gleert / vnnd noch zum teil leerend/

man ſoͤlle von ſünden abfton / ein Gottſalig Chuſtlich vnſtraͤff⸗ lich laͤben fuͤren / Gott nüw vnd widergeboren ſyn / Chꝛiſtli⸗ che bruͤderliche liebe haben / Chriſto nachuolgen / vnd das crütz tragen / Gott foͤrchtẽ vnd liebẽ über alle ding / by Ruangeliſcher warheit blybẽ / vnd ee / huß / hof / wyb / kind / ic. verlaſſen / ee man daruon falle / oder deren verlougne / vnd derglychen / als dañ jt erfte Euangelifdye buͤcher voll nd, und ouch um nüwen Teſta⸗ mentüberal huffen zägnuß darum voꝛrhandẽ ift. Vnd aber nun fo wir es angryffend Yurdy Gottes gnad / dz wir alfo chügind/ loubind/leerind vnd laͤbind / wie fölchejr erfte leer vermag / ſo nd wir jnenein grüwel/mögend vns nit lyden / ver leſtrend ſchaͤltend vns in ſoͤchem vnſerem Chꝛriſtlichen glouben / leer läben / ale ſye es kaͤtzeriſch vnnd irrthumb / ſchryend über vns / waͤltlichem gwalt vnd menſchen / oder hetzend reitzendo vns zũů idee. und töden: radten uns ouch jr etlich / ale ſol⸗ tind wir von Yıfem wäg vnd läben abfton / damit wir By huß/ bof/wyb vnnd Finden Blybenzheiffend vns toren / daß wir uns vmb földyer warbeit willen Yauon veruolgen lafjend : ja wär vonder jrerfelbs gmeind ſich derglychen ftelt recht zethũn vnnd laͤben / den nachnamſend ſy wie vns / namlich Toͤuffer / damit Bestigend/ daß ſy jn wie uns drumb haſſend. Dardurch wirdt anzeigt jr vor geprediget SEuangelium by jnen gantz vmb⸗ Fcert/verlöugner/ vnd vnder deß ſelben ſchyn vnnd deckmantel verſpottet / vnd mit fuͤſſen vertraͤtten. Ouch alſo das heilig crüig Chꝛiſti durch ſy vfgehebt. Sy bezügend ouch hiemit ſich aͤben für die dauon der Her: Matth.3. Cuc. iu. ſagt / ſo nit in Gottes rych kom̃end / vnd weerend oder verſchlieſſends denen ſo hinyn woͤllend / mit dern diewyl ſy one in anzeigtem Chꝛiſtlichẽ glou- 2 ben leer vnd laͤbẽ zewider find / vns als obs kaͤtzery vnd * thum

Irer von der kirchen abfüinderung. 215 chum̃ ſey / verſchreyend und ſchaͤltend / vor oder By jrer gmeind / dardurch ſolch menſchẽ und waͤlt nit anderſt meint / dañ es fey Ver ſachẽ alſo / damit jnen ſoͤlcher waͤg in Gottes rych wirt vers acht / verargwonet / vergreült / vnd alſo geweert / oder ſy gehin⸗ deret in Gottes rych zegon durch haltung Gottes willen / on welche haltung niemants dryn kumpt / Matth. 7. io. Vnnd vg Vern volger/ daß ſy Vie predicanten müffend menig mal das recht Chꝛiſtlich läben züleeren —— vnd etwas anders Varfiirfage das jnen nit crüg Bringt / diewyls jnẽ alfo ein grü welift wordẽ / damit mans ouch nit Töuffer heiſſe / oder nit wie uns haffe veruolge. Soͤlche beißt Ver heilig geift fyend deß 5 ertiges Chꝛiſti / weldyer end fey Vie verdamnuß/ Venen der buch jr Bott fey / vnnd jr eer werde fanden / deren die vff irrdifch gefinnet find / Philip.3. Hebr.s. Sy Vrffendfich wol fürfihen / daß ſy nit traͤffe das wort Petri / fpzechende: Surch A welche wirt der waͤg der warheit verleſteret werden / ꝛc. Vnnd abermals: Welche habend verlaſſen den richtigen waͤg / vnnd

irr gangen / ꝛtc. Vnd abermals / Das find Brunnen on er / vnd wolckẽ vom windwirbel vmbgetriben / welchen behal⸗ ten iſt ein tunckle finſternuß in ewigfeit / dañ ſy Fönnend hoch⸗ pꝛachtige und ytele wort / da nichts hind iſt / vnd reitzend durch geilheit zum luſt deß fleiſchs die yhenigen Vie recht entrunnen warend / vnd nun in irrthumb wandlend / vnd verheiſſend jnen fryheit / ſo ſy ſelbs knecht deß verderbens find/2.Det.2. Ond die wort Pauli ſprechend: Sy leerend ym̃erdar / vnd moͤgend nie⸗ mer der erkañtnuß Ver warheit Foimen/zc. Es find menſchẽ von zerrütten finnen / vngſchickt zum glouben / aber fy wers dends nit vßfuͤren / dann jr torheit wirt offenbar werden yeder⸗ man / glych wie ouch yenerwas/2.Timorb.z. 1. Dasallesleerend wir noch: vnnd ſo ferr je darby blibend / wäre der fach recht 2 jr aber blybend nic darby / ſonder trennend ůch von der rechten kirchen vud leer / wider touffend / jr machend pnrdwm vnd zwytracht / wie dm 3. Bach erjelle iſt. vm̃ deſſelben üwers vnrechten willen / lydend jr / als ſchuldige / nit als vnſchuldige. Dann jr lydend nie vmb Gottes vnud der warheit / ſunder v üwers rottens vnd vngehorſame willen. Daruon ouch etwas geſagt iſt im 1. Büch am ⸗. capitel/ vnnd im 2. Buch am s.capı 2. Wir verſchryend üch niener mit / dañ aͤben das das wir mit der war beit vnd in der gſchꝛifft bewaͤrnuſſen / erwyſeud / wider lich waar machend. 3. Das criitz das wir vmb der warheit / nit vm̃ der vn⸗ warheit / rottens vnd kybs willen / tragen ſoͤllend / vnd weñ es vff vns von BGott geſandt wirt / gern / mit ſinen gnadẽ / tragen woͤllend / iſt * grů

Ser Toͤufferen verantwertung

wel. Ir aber redend wider vns one fcham was jr woͤllend / vnd vnſere miß⸗ günftige hoͤrend das alles geru von üch alfo fcharpff eräellen. Dil from̃er Ehriften in Türfchen ond Waͤlſchen landẽ / die der Toͤuffery / als einer boͤ⸗ fen Secet / von hertzen abgünſtig ſind / habend ſich vnder dem crüg ouch im tod dermaſſen gehalten / das alle Toͤnffiſche falſche martyrer / juen gar nüt chin habend. S. Peter fpricht / Es fol nieman vnder üch Inden als ein uͤbelthaͤter / c. Vnd die wort Pauli / die jr wider ons anziehend / lutend im grund wider üch. Dañ Paulus redt wider die falſchen apoſiel welche trennung wider das heilig Enangeliũ anrichtetend / vnd Die gerechtigkeit deß gfatstes vnd der wercken wider das crüßgılnden erloͤſen Chꝛiſti pres

erenoac. 4. Wie jr andere ort der gſchꝛifft wider ons mißbruchend / alſo thänd jr ouch mie denen / die jr hie Jamen huffend: Die aber wider vns / von den gnaden Gottes / nit Intend:als die wir by Chriſto vnd finem wort blybend / alle üppigkeit vnnd lychtfertigkeit ſtraaffend. Daruon gnůg ge⸗ ſagt ift in dem 4. Buͤch.

Im beſchluß etlich widerleg jrer ver

meinten ynred.

om nündten und zum beſchluß /vin aller ſolcher obanzeig⸗ ter vıfachen willen / findend wir ouch fo wenig geiftliche/ nur fleifchliche vateil oder verftand By földyen pzedicanten vnd jrer gmeind / die von jnen wirt gefürt / das bewyßt ſich erfilich in dem / daß ſy vns alfo ſagend / Die wir mit jnen in Fouffen. vnd verFouffen/oder derglychen/gemeinfhafft habend / ſo ſoͤl⸗ lind wir ouch jren predigen gon/ vnd daſelbſt ouch gemein⸗

» fchafft mit jnen habẽ. Da antworiẽd wir / dz föliche beißt geiſt⸗ lich vnd irrdiſch ſachen vnd einanderen miſchen / od in eins ver ſton on vnderſcheid. Wenn ſy geiſtlich waͤrind / fo wurdind ſy geiſtliche ding / das iſt / gloubens ſachen / geiſtlich verſton vnd richten nach 3 woriẽ / . Corinth. 2. Die Chꝛiſten müffend in kouffen / verkouffen / derglychẽ irrdiſchen ſachẽ deß lybs na rung halbẽ mit der waͤlt / vſſet jrer ſunden / gmeinſchafft habẽ / oder die ſelb bruchẽ / iſt inen ouch durchs Euangeliü nit verbot ten / anderſt / dañ daß fy/ı. Cor. 7. ſygind als bruchtind ſys nit. Es heißt aber darum̃ nit in jres gloubens ſachen gmeinſchafft ghebt: dañ in ſolchen haltend wir vnderſcheid / vnd ſagend / dz wir in gloubens ſachẽ koͤnnind nit jnen noch andrẽ / fo dem E⸗ uangelio vnd gebotten Gottes zewider laͤbend vnd handlend / weder teil noch ſchafft haben: dann die erſten Apoſtoli⸗ ſchen Chriſtẽ habẽd ouch alſo mit der waͤlt gmeinſame gehebt / oder der ſelben gebrucht / in ſachẽ vſſert deß gloubens ünden /

Irer von der kirchen abſſinderung. 116

fünden/fy hettind ſunſt gar der waͤlt muͤſſen gon / alſo ouch wir wie Daulus 1.Cor.5.fagt. Wir moͤchtind jnen den Lute riſchen ouch gleycher maß ſagen / Diewyl ſy mit den Paͤpſtlern in kouffen / verkouffen / vnnd derglychen gmeinſchafft habend / warumb ſy dañ nit ouch mit jnen in jrẽ gloubẽ / leer / Maͤß / derglychen gemeinſchafft habind. Süch hieuo: im letſten cap. deß s. Buͤchs.

Om andıen/ bewegẽd ſy die vermeinten Euangeliſchẽ jren ı

fleiſchlichen vngeiſtlichen verſtand / ouch wyter mit ſoͤlichen

ſchlichen reden / diewyl wir obanzeigten vrſachen nit jrer pꝛedig gond / noch mit jnen in gloubens ſachẽ gmeinſchaff ten habend / ſo vnnd beſchuldigend vns / wir verach⸗ tinds / vnnd woͤllind oder dunckind vns beſſer ſyn dann ſy / vnd trachtend nit daß wir ſy entgegen moͤchtind fragen / Wa⸗ rumb ſich ſelbs beſſer dunckind ſyn weder die Papiſtẽ ? wie dann die Papiſten ſoͤlche fleiſchliche reden jnen den Luteri⸗ ſchen ouch thuͤyend. Sagend ſy dann / ſy dunckind ſich nit beſ⸗ ſer: ſo fragend wir ſy / warum̃ ſys Yan thadlind / vnd in jrer leer vnd glouben mydind ? Bekeñend ſy dañ / ſy ſygind von jnẽ ſelb nit beſſer / ſonder allein im gloubẽ / oder vm̃s beſſern gloubens laͤbens willẽ ſygends beſſer / ey fo laſſend ſy uns Billich ouch alſo beſſer ſyn dañ ſy. Nãlich nit vns ſelbs / ſonder Gott / vmb ſo vil wir durch Gottes gnad / dem Euangeli vnd gebot⸗ ten Gottes / mer begaͤrend gehorſamen / vnnd nach zekom⸗ men dann ſy / oder vnb fo vil weniger ſy vns in ſolichen über⸗ traͤttung moͤgend bewyſen / weder wir ſy / als doben ſtadt. Wir 2 mydend jr pꝛredig kirchẽ nit fleiſchlicher verachtung / wie ſy es maͤſſend / ſonder begaͤrend Gottes wort ghorſammen / das vns ſoͤlche mydung vnnd abſünderung / lut obberuͤrter 6. vrſach / befilcht. Welche ghorſam Gottes worts / als geiſtliche ſachen / haltend richtend ſy by vns für od als ein fleiſchlichs verachten. Wir rümẽd uns ouch nit / diewyl rumẽ / lut Paulus 3 worten / 2. Cor. 12. nüt nützet: fo ons aber ye yemand zu rümen viſachet / wie ſy bie thuͤnd / ſo rümend wir vns / nit vnſer ſelbs / oder vnſers fleiſchs / ſonder deß Herren Jeſu Chꝛiſti vnd in fir nem crütz / i. Corinth. 1. Balat.6.

. Ir woͤllend üch hie vaſt kluͤg / ſubtyl vnnd ſpitzfündig erfeigen vnnd ſchoͤnen / iſt aber die gang ſum̃ alles deß / das jr hie ſagend / von des glou bens waͤgen ſygend jr beſſer dañ wir. Vnnd das ſelb iſt * das wir

*

1

Der Toͤufferen verantwortung.

ſ dann jr üch entſchuldigind. Dann wieder geiſt das fleiſch übertrifft, alſo find die geiftlichen präften böfer dann die fleifchlichen. Jr koͤndtend Gotts wort wol gehorſamẽ / vnd dennocht mit geiftlicher mE * ge⸗ v

crützes / lndeus verdienſis recht rumptind vertroſtind / waͤre üwers lubilierens von üwerem abgeſtorbuen geiſilichen waͤſen minder : nie dJ rechtgloͤubige dem alten Adam nit abſierbind / ſunder daß ſy gar nũt ru⸗ mind deren dingen / die ſy thůnd / vnd alle eer Gott zůgaͤbend.

Om Bitten offenbarend fy jren fleiſchlichẽ verſtand und vn weiffenbeis/ mit dem fo wir ſy habind den bañ vnd

ander ordnung vnnd zucht deß S. geiſts wit under jnen / was wir dann By einer földyen gmeind woͤltind thun. So ſprechend jr der predicanten etlich / wir ſoͤltind jnen doch helffen ſoͤlichen bañ / odnung vnd fach vfrichten. Daruf antwortend wir/ daß vns wunderet (diewyl / der predicanten / fo vil vff erden ſind / als etlich hundert / in den landen vnd ſtetten vmbhaͤr) daß wir: nit findend / das doch nur jr einer / zeſchwygen jr eilich / hette AL chen Bann vnd ordnung deß H. geiſts / by ſmer gmeind 63 richt / vnnd das in ſo langen zyten vnd jaren haͤr / ſider der Cu⸗ ther vnd Zwingli find vfgeſtanden. Dardurch ſy vns ye nit vn billich verdacht ſind / daß jnen die ſach nit ernſt / noch angelaͤgẽ ift/ja daß fy deß manglend / dardurch es die Apoſtlen / vnd As

oſtoliſchen Biſchoff oder Pfarrer / habend vfgericht / namlich

er krafft deß H. geiſts. Vnd ſo jr eilich ſagend —— den HB. geiſi / es ſye aber jnen dennocht nit müglich / ſo beſchuldigẽd vnd ſchmaͤhend ſy mit ſoͤlicher fleiſchlicher red Yen H. geiſt / als habe er ſyn krafft verlosen / vnnd ſye nit ſo ſtarck / als zur A ſtlen zyten / vnd machend ſich hiemit aber verdaͤchtig / als daß ſy nis ſchind das heil der menſchẽ ſeelen / noch das fo deß Her sen Jeſu Chꝛiſti iſt / ſunder das jren vnd fich felbe. Hettind ſy Ben b.geift/jr fo vil / nur jr etlich / ſo bedoͤrfftind ſy vnſer bil nit / jr waͤrind vilgnüg darzů. Ks ſind Ber Apoſtlen lang *

Frervonderkirhenabfünderung. 147

vil gſyn / vnnd habend dennoch vilee/ ja Bald / unnd das anvil orten vff erden / ware geiſtliche / Chriſtenliche gmeinden oder kir chen verſamlet / vnd ſampt rg: deß Bans vnd anderer geiſtlichẽ ordnung zucht. abend fy Vie pꝛedicantẽ aber Ben H. geiſt nit/ ale wir jn dann / iren leifchlichen reden / worten vnd wercken nach( die ſy / als obſtadt / widers Ruange⸗ li / vnd vns bruchend) nit by jnen ſpürend / ſo koͤnnend wir jnen ouch nit helffen deß H. geiſts ſachen an oder vfrichten / diewyl fg nit geiſtlich / ſunder noch nur fleiſchlich / vnnd nach dem 43 geboren ſind / lut obberärter vierter vrſach / vnnd dem nichts

ewüſſers waͤre / dañ das jnen / als nach dem fleiſch gebornen /

lliche vfrichtung / geiſtlicher ſachen gantz zewider wurde ſyn. Daß ſy aber begaͤrend / wir ſoͤllind jnen helffen ſoͤlcher vfrich tung / gaͤbẽd ſy vns damit zügnuß / daß ſy vns tauglich achtẽd / das iſt / das wir den H. geiſt habind / on den es nit kan geſchaͤ⸗ hen / vnnd veruolgend mit der wyß / geiſtliche ſachen / on vnns / wüſſenlicher geſtalt. Wie —“ aber entgaͤgen / oder was iſt ir begaͤren / jnen darzů zehelffen / diewyl ſy ouch darby vnns für irrige haltend vnd ſchaͤltend / ja ouch haſſend / aͤben vmb die Chꝛiſtenlich / Apoſtoliſche ordnung vnnd bruch / damit wir Vie ware Chrꝛiſtenlich kirch / bann vnnd anders / durch den H. geiſt vfrichtend / das iſt / mit ordenlicher Apoſtoliſcher Touff alter menſchen / da ſy das widerſpyl irybend mit der erdichten kinder touff / die da iſt ein hindernuß vnnd vfhaltung ſoͤlicher vfrich⸗ tung. Ja wie ſoͤltind wir jnen darzů helffen / ſo ſy die ſind die da widerſtond / lut obanzeigter erfter vrſach / Ver Chriſtenlichen ordnung vnnd macht / ꝛ. Coꝛ.14.. by jrer gmeind vnnd predig reden / was da zur beſſerung / verſamlung vnnd vfrichtung ei⸗ ner Chꝛiſtenlichen gmeind vnnd ordnung dienſtlich vnnd fürs derlich were / vnd von Gott gaͤben wurd, |

1. Wie die Toͤuffer gewon find / daß ſy fehon einiſt gefagt habẽd / bald widerumb vnd widerum̃ / nit one muͤyſaͤligkeit der zůͤhoͤreren / ſagen / alſo chuͤnd ſy ouch hie: da ſy ein langen thannt anhebend / vnnd vil vnnd hochs von jrem vfrichten des Banns ruͤmend. Daruff jnen kurtz geantwortet iſt km vßgang des 6. buͤchs. Sy redend ouch fraͤfenlich nach jrem bruch / dahar / als ob in aller diſer waͤlt nienẽ kein Diener noch kirch ſyge / die Chriſt⸗ liche zucht habe. Da wir aber / wenn wir gern vil ruͤmptind wol anzeigen: Böndtind wolgeordnete kirchen: vnud ob etwan an der erecution mangel / Die kirch darumb nit one ordnung iſt. Doch gulte das altes ouch by jnen sät. Dann diewyl man nis toͤuffiſch wirdt / a ——

Ser Töufferen Verantwortung gr einen Gott / teinen geiſt / vnd Fein kirchen. Dann der geift iſt ‚mit diſer wyß / allein in der Toͤuffery / ſunſt nienan. Sy find allein geifi lich (wie vor zyten die Muͤnch / ) was nie toͤuffiſch / iſt fleiſch vnd fleiſchlich. Das red ich nit of anfaͤchtũg / laͤſe man nun flyſſig diſes jres bůchl / wirt ſich warlich ſinden / daß es by jnen kein andere meinung hat. Vnd iſt aber das alles mer dann ein vnlydeunliche vermaͤſſenheit / tc.

Vm vierdten iſt ouch das ein groſſer un vnnd vnuer ſtand / da etlich ara. fagend / Vene fo nit jrer predig wellend gon/ darumb daß fy nit läbend nach dem Euangelion vnd geborten Bottes/ fo fprächende / weñ fy ſchon nit darnach laͤbind / ſo fye man dennocht ſchuldig züjrer predig zegon / lut ð worte Chꝛiſti Matth.23. Off Moſis ſtuͤl nd ſich geſetzt die hariſeer vnnd gſchrifftgleerten / alles nun was ſy üch ſagend / as jr halten ſoͤllind / das haltend vnd chünd es: aber nach jren wercken llend jr nit thůn / ꝛc. Daſelbſt ſtadt wyter alſo: Sy ſa⸗ gends wol vnnd thůnds nit / Dann ſy bindend ſchwaͤre und un» traͤgliche burde / vnd legend ſy dem menſchen vff den hals / aber ſy woͤllend Vie ſelben nit mit einem finger regen / ꝛc. Off ſoͤlichs antwortend wir alſo: Daß ſich ſoͤlliche prediger die alſo redend / bewyſend / dag ſy nit in Chriſto als dẽ gnadenftül/darus Rom. 3. Bebꝛ.5. ſtadt / als jünger vnd nachuolger Chriſti / ſunder ſich an die ſtatt ſtellend da die Moſaiſchen gſchrifftglertẽ vnd Pha⸗ riſeer vor Chꝛiſtus todt / vferſtendtnuß / himelfart vnnd vßgieſ⸗ jung oder fendung deß verbeiffne H.geiſts find gefäffen/ nam ich vff dem ſtuͤl Moſi / das gſatz vnnd Moſiſchen zwangfal ze sedigen / vnnd nit das Ruangelium oder Kuangeliſche fry⸗ eit / als dann Moſes ſtül / nit ein ſtůl iſt Euangelifcher predig. Es find ouch die fo ſich druff al nit Chꝛiſti / noch Chꝛiſtus wi oder nachuolger. Es hat jnen ouch Chriſtuo nit beuol⸗ m noch fy gfendt fin Euangelion zepredigen / ouch jnen wed yn kirchlichen gwalt / macht noch heilige geift (der ouch Joan. 7 · noch nit da was) gaͤben / ſonder bat ſolichs allein ſinen jün⸗ en beuolhen vnnd —— Som .o. ewyl ſy dann nun alſo ſich felbe an tag gaͤbend / daß ſy ſoͤlche 2 Phariſeer vnnd gſchrifftgleerten ſind / die ſich vff Moſiſchen pꝛe habend geſetzt / die Gott vngehorſam ſyend / vnd ſelb nit shüyend was ſy J—— jnen alſo der —* Moſiſch fin ger bözt zůzeſchriben / ſo gboͤꝛt te wee / firaaff vnnd anders über ſy / vnnd jnen zůzezellen / vnd verurteilend ſich felbe under

Irer von der kirchen abfiinderung. 118

under / das der Herr nochuolgend im capitel / von vnd über ſoͤl che Phariſeer vnnd gſchrifftglerten redet vnnd züget / als daß Ze ſyẽd / ſo jr lecr felb nit haltind / ja die dz himelrych züfchliefe

d vor den menſchen / ſy ſelb nit hynyn Fommind (vaß dann durch haltung Gottes willen Matth.7. můß geſchaͤhẽ) die binyn woͤllend / nit hinyn laſſind gon / wie wir ouch in obberürs ten achten vrſach anzeigẽd. Item daß ſy all jre werck ıhünd 93 ſy von lüten geſaͤhen werdind / vnnd vom Herren glyßner / blin denfuͤrer / ja narren / blinden / ſchlangen nater zucht werdend geſcholten / vnd die voll roubs vnnd vnreins ſygind / vnd die ſendibotten Ehaifti toͤdind / crützigind / vnd veruolgind. Wir findend das ort nit da Chuſtus gebür/züjrer pꝛedig oder 3 leer gon / ſond ſpꝛicht nur / Was > fagend 33 jr thuͤn föls lind/zc. Wir findEd aber wol 93 er befilcht / wir föllind ons vos der pharifeern ſurteig / das ift vor jrer leer huͤtẽ / lut Matih.16. Wie koͤnnend wir vns dañ baß daruor hůten / dann fo wir nit dar gond. ſo ſy dañ / nach deß Herrẽ obbemaͤlten wortẽ / blind ſind / wie koͤnnend 3 dann als blind yemants den waͤg wyſen? anderſt dañ daß ein blinder den andern fuͤrt / vnd ſy beid in Die grüben fallend / fpricht Ver Herr / und befilcht uns h farẽ zelaſſen / Matih.is. Luc.s. Es hat der Herr felbö anzeigte red Mattb.23. in deß capitele yngang deß ftüle a gethõ vor 9 tod / him̃elfart / vnd vßgieſſung deß verheißnen heiligẽ geiſts / vnd nit allein ſinen Jüngern / ſond ouch zum ganzen bolck vnd Jüngern mit einandern on vndſcheld / als noch all gſatz vnerloͤßt oder vngefryet: vnd hat in ſoͤlchem fal nit jnen 4 geredt ale Chriſten / oder fryen Findern Gottes: dann ſoͤlche kindſchafft vnd fryheit wz noch nit / iſt erſt nach fine tod him⸗ melfart worden durch ſin geſandten heiligen kindtlichen geiſt / dardurch man erſt fry iſt wirt/zc.2.Co2.3. Es ſpricht der text / Alles was ſy üch ſagend das jr haltẽ ſoͤllind / das haltend vnnd t hůnd es / ꝛc. Das if verfton / was man IE Moſiſchen gſatz nad) halte ſchuldig was / vnd nit was fy die Pharifeer —* ſetztend wider Gottes gſatz: dañ Gott noch Chuſtus heißt uns nichts thůn das man vns thůn heißt / das er nit gebottẽ hat / das wid ſin gebott / leer F gebottẽ wirt. pꝛedigend ſy 9 weder das gſatz Moſis noch das Euangelıü Chꝛiſti recht / fie

nd weder im Moſiſchẽ noch Chꝛiſtiſchen ftül recht / ſond mi- chends verwirrends zůſamẽ / oder vndeinandern / Euange liſche fryheit und Moſichen zwang / fo ce doch nit mag by ein⸗

Ser Töufferen verantwortung

andern ſton / noch glych Moſes und Chriſtus pꝛediget were den: ja ſy miſchends nit allein vnder einandern / ſond ſy pꝛredigẽd ouch dem Euangelio zewider / vnd vndertruckends / wie in ob⸗ berürten.ı. 2. vnnd z. vrſachen iſt anzeigt. Sie Chriften find nis under den gefarz/fonder find fry daruon / Rom.6.7. Foan.8.2. Coꝛ.ʒ. Bal.z.s. Vn der Herr Chuiftue ift des gſatzes end / cin? yeden der in jn gloubt / Rom. io. Vnd Verhalben hoͤrend ſy nis mer die Mofes ftül ſitzende / ſonder werdend vil mer durch Paulũ vöfölcher gſatʒziſcher predig/Colof.2. Ga⸗ lat. 3. 4.5. abgewyßt vff Vie Ruangeliſch predig von Ver gnad vnd frybeit/vom gſatz und finde. Dañ den Chriften das gſatʒ vnd ſch ſachen pꝛedigen / iſt wid die Euangeliſch fr vnd derhalben ein anrichtung Ver zerrüttũg in Euangelifcher leer Die wir geleert habend / vnd gebtit uns Paulus von ſolchẽ zerrüttiſchen pꝛedigen zewychẽ / Rom.ıs. Eo gebüt uns ouch Gott der Vatter / wir ſoͤllind fine Sun Jeſum Chꝛiſtum hoͤꝛen / im gehoꝛchẽ / Matth.i7. Marc. ↄ. Luc. o. Ver nur frid/gnad/ laͤben vnd fryheit vom gſatz / tod vnd ſünden prediget: da Mo⸗ ſes mer zorn / vnfrid / vngnad / tod gfangenfdyafft vnd Zwang durchs gſatz leert vnd anrichtet. Darum̃ ſind die ſitzer vff Mo⸗ ſes ſtuͤl / den ſchaͤflinen Cheifti froͤm̃de hirten / vnnd jr ſtim̃ jnen froͤmbd / und kennends nit für Vie frid vnd gnaden ſtim̃ Chifti/ fo gſatziſcher / Moſiſcher gfencknuß / Rom. 7. fuͤrt: darumb bözend ſy es nit / ſonder hoͤrend mer Chuftum/ vnd fliehend von Plchen —** hirtẽ / nach Chꝛiſti wort / Joã. io. Sy find ym̃er dingie lonknecht von menſchen gedingt/ vnnd nit hirten Ver —8 Chꝛiſti / als Chꝛiſto geſandt / wie obſtadt / darum̃ ſy Ver ſchaaffen Chꝛiſti nit achtend. Vnd diewyl ſy / als obſtadt / nit 6 laͤbend nach Gottes 08 Chriſti gebotten / ſo hat Gott Fein gefal⸗ len an jrẽ leeren / als er Ben verfündeft mine recht / vnd nimpft minen pundt in dinen mund / ſo du doch zucht haſſeſt / vnd wirffſt min wort hinder dich? Wenn Yu einen dieb ſaͤheſt / po lüffeſt mit jimn / din teil wär mit den Eebrecherẽ / din mul lieſ⸗ ſeſt Yu boͤſes redẽ / vnd Bin zung richtet trugery an/sc. Pfal.so. Es ſind ſolche leerer glych denen / dauon Rom 2. ſtadt / die an⸗ der leerend vnd leerend ſich ſelbs nitzunnd Venen / Vie Yard) je leeren / anderen ein fpıyfen vB dern oug vnderftond zichen Cals dañ leereren züftadt) und ſy (Elbe babe balcken Hin / da⸗ rumb ſy dann Chꝛiſtus giychßner heißt / Matth. 7 Die %

rer vonderFirchen abfünderung. 229

1. Difes alles ı das ſy hie fagend von dem ſtůl Moſis / ift kurtz ver⸗ antwortet im 3. Buch am 3.cap. an⸗eigt / dz Moſes ftül anders nüt iſt / dann die predig def wort Gottes: daß ouch in diſem ftäl nic num pharifeer ſygend gefäflen: fonder ouch die Prophetẽ. Darumb fo vil die fubftang houptſum̃ der leer antriffe / ıft der ſuͤl Moſis ond Petri nit wıder einan⸗ dern. 2. Das die Töuffer hie ſchlieſſend / thůnd ſy eintweders boß⸗ heit oder vnwüſſenheit. Dañ wec vnd ſtraaff / was ſy da mer erzellend / gieng nit über Die phariſeer / daß ſy im ftdl Moſis ſaſſend / ſonder daß ſy wit darinn ſaſſend / das iſt / daß ſy die leer nic recht fuͤrtend / ja daß ſy dem wort Gottes zůſaͤtz thatend / vnnd groſſe beſchwaͤrden biderben lüten vflů⸗ dend. der ſurteig / wie ouch im Euaͤgelio erlüteret wirt / was Ir glychß⸗ neriſche leer. Darum̃ was der Herr haͤrnach im Mattheo am ez. cap. jnen zuleit / oder ſy beſchilt vnd jnen troͤuwt / das alles thůt er jnen als phariſee⸗ ren oder glychßneren / vnd nit als ſitzenden im ſtuͤ Moſis. 3. Ich acht gaͤntzlich wenn der kyb / der alles das fürwirfft das er ergryfft / diſe lüt nie überwunden hette / wurdend ſy keins waͤgs alſo reden. Dann waͤr ſicht nie daß das ein angefochtne red iſt / da ſy ſpraͤchend / wir ſoͤllind thuͤn was ſy ſagend / aber wir ſoͤllind jnen nit loſen. Das iſt aͤben ein red / wie deſſe was / der da fprach / Man hat mich wol geheiſſen ein bůch oder ein nüw Teftas ment touffeniman hat michs aber nit geheiffen gebzuchen / oder darinn laͤ⸗ fen oderdarpnlägen. 4. Nieredend fy daf vor dem Pfingftag gar in nieman kein froheitrerlöfung noch geiftrouch in jüngeren Chriſti nit / gewe⸗ fen ſygerglych als ob alle dic ſprüch / Sleifch blue hat dir das nit geoffen- baret / ſonder min him̃ eliſcher Vatter. Item / Waͤr in mich gloubt / hat das ewig laͤbennc. nüt vund vnkrefftig ſygind / vnd als ob die Jünger one geiſt ge

pꝛediget / vnd für vnd für / do ſy ſchon gloubtend / knecht der ſůnden geweſen

ſygend. Liß aber im 4. Buůch das 5. cap. 5. Hieruon mag waͤr da wil laͤ⸗

fen das 4. cap. im 4. Buch. Es redend vnd ſchrybend diſe lũt don diſen din gen / daß man daruß wol verſton kan / daß ſy im grund das Euangelium

ar nit verſtond. Noch dennocht ſind ſy fraͤch in jrem ſchryben vnd reden. Sort verlyhe nen befferen grund vund verftand. 6. Darnon befich

das 7.cap.im 3. Büch. Vnnd merck doch dus Ehriftenlicher läferıwie das das dife lüchie und anderſchwo fagend fo grim̃ vff effich ſticht / ꝛtc.

Es Vrffend ouch fölche leerer erlich die Gottes und Chꝛiſti gebotten onndleer nit gehorſam find / fich nit allein obberürter maffers/ale im ſchyn Moſis ftüls/Barftelle / fond auch ſich ans derer gſtalt an tag geben / gegẽ denen die jr pzedig nit wöllend hoͤren / od nichts Yaruon halte / vm̃ jrs offenbars überträttens vnd fälens willen deß Ruangeliums / fpredyend/ Hatt Boch Judas Iſcarioth ouch prediget / als geſandt von Chꝛiſto / Mat

sbei 10. Marc.s. Luc. 9. und ift dennocht ein verräter und Vieb geweſen / vnd derglychen. Am

Ser Töufferen verantwortung

vff ſoͤlich jr red iſt inen gürzeantwozten vg obberürter ante wort gegen den ſitzeren vff Moſis ſtůl. Wir achtend wol / weñ Ver Judas zur zyt ſins predigens wäre ſoͤlcher boͤſer wercken halb offenbar geweſen als ein dieb / oder dz er den Herrẽ wur de verraten / oder in ſiner leer hett der befolhnen predig gefaͤlt / wie diſe der Euangelifchen fryheit / vnnd ander ſachen halben ER! daß der felb/ Ver mer gehoͤrt / ouch wenig vff jn vnd fin eer bett gehalten / Vie ſelb weder gehoͤrt noch ſich darab gebeſ⸗ feret. Wir findẽd nit dz er hab der befolhnen predig gefält/ wie 2 diſe deß Euangelions / als obftadt / fälend : darzů was er zur zyt do jn der Kerr fampt andren Apoftlen zum pzedigen vß⸗ ſandt / noch nit zum verräter worden/ fond erft darnach. Es ıfl ouch vngwüß / ob er in zyt ſoͤlcher fendung noch ein Vich fye ge wefen/wylfy lut földyer ſendũg / wed gold/filber/ taͤſchen noch 3 gaͤlt dorfftend mit jnẽ tragen 08 haben zur waͤgfart. Vnd da er nen dieb / ja haber deß ſeckels / vnd trager was gegeben ward / iſt gheiſſen / erſt geſchaͤhẽ iſt / do der Herr nahet lyden hett / nãlich zwen tag vor den Oſtren / do er glych bald verraten vnd tod überantwortet ward / lut Mat. 26 Marc. 14. Er iſt ouch ſoͤlichẽ ſinẽ pꝛedigẽ noch nit mit krafft deß verheißnen 4 S. geiſts angethon / noch in Ver ſelbẽ Apoſtoliſchen houpiſen⸗ dung vergriffen geweſen / die erſt nach Chriſti himmelfart am fingſtag iſt angangẽ / deren er nit erwartet / ſond durch ſin ü⸗ elthat verwarloßt / vnd ſich vorhin ſelbs erhenckt hatt. Vnd ſo ſich diſe predicantẽ an ſin ſtatt ftellend/fo Bezügende dz ſy ouch deß b.geifts mãglend / deß d verraͤter noch hart gemãglet / ale deß rechtẽ leerers / d Joã. 4. d geredien worte Chriſti eriñeret / 5 vnd in alle warheit leitet. Es doͤrffend ſich halt jrẽ vil nit an ſin ſtatt ſtellen / vnd vßſchryen / ſond luͤgind dz ſy nit on das vorhin dran ſtandind / jm glychind / in dem diewyl ſy durch / vor an⸗ zeigt / jr ſchaͤltẽ leſtern vns vnſere eer ſtaͤlẽd / ouch ſich vn⸗ ſers blůts teilhalfftig machẽd / mit dem / dz ſy waͤltlichen gwalt menſchẽ reitzend anhetzend vns vnſchuldigen veruol gen 2öd€. Vnd zwar d verraͤter mas vm̃ fo vil beſſer / dz jm / Int Mat.27. ein rüw ynfiel / bekañt fin übel/ dz er ſich am ſchuldigen blůt Chriſti hett verſiindiget. Welche rüw wir by diſen predicanten nit findend / ſonder ſy farend fort on ſchühen. Summa / wär ſich an bemaͤlts verraͤters / oder ſins glycben ſtatt ſtelt / Ver iſt ellend gnuůg / bat ſin rechte cer oder rüwen / vff den iſt glych fo vil zehaltẽ / als vff jn 08 ſins glychen / = ef er

"Irer von der kirchen abfünderung. 130 Den gebözend ouch alle gruſam̃e ding oder fachen / Vie tiber jn Pen verräter oder fins glychen / lut Pfalm.3.5.69.100. Act. 1.ge redt und propbetiertfind/Fönnend ouch nit nachuolger Ver As ben beiffen/ diewyl ſy im woandel vnnd wercken/nit wie die

poftelläbend. Onfer him̃eliſcher vatter / durch Jeſum Chris ftum/woelle alle fine ware geiftlichen Viener / durch Frafft fines D.geifts/erbalten / dz fy mit leer vnnd läben/in gborfam finex ebott willen wandlind/ vnd fy Behüten/ dz fy nit durch ſoö⸗ ich / obanzeigt / vmb oder ſchüch reden / Yen wäg und ghorſam Chꝛiſtenlicher Ruangeliſcher warheit fliehind / vnnd dardurch fi vnd jr predigampt / dariñen jnẽ / dem KRuangeli pach / ges bürt durch allerley gehorſam Ver warheit / den menſchen ein liecht vnd vorbild ſyn / nit wie diſe / einer finſternuß / ab» ——— verſpottung machind: das gaͤb Gott vatter / urch Jeſum Chziftum vnſeren Herren vnd heyland / Amen.

1. Such hieuor im 5. Buch am 8. cap. 2. Soͤmlichs redend jr wol / es hat ſich aber noch nie / durch üwer bewaͤren / funden mit goͤttlicher wars heit / daß wir der rechtẽ leer euangeliſcher warheit habind verfaͤlt. Dar⸗ gegen was ſich mit euangeliſcher vnd apoftolifcher geſchrifft erfunden ha⸗ be / wider ũwere leer / das laſſend wir alle die vßſprechẽ / welche vnſer das 4. Büch gelaͤſen habend. 3. Hie verhouwend ſich diſe hohe leerer mit dem übel / daß ſy Judam aͤben zwen tag vor dem lyden Chriſii zum Seckelmei ſter Chriſti machend oder ſetzend: darumb ſy abermals gſchrifften anzeich⸗ nend die jnen nic dienend. Das 12. cap. Joan. ift wider ſy. Vnnd wie dem Herren von anfang geſtürt worden iſt / wie man etlicher maß ſpüren mag of dem 8.cap. Luc. alfo hat er von anfang finen ſeckelmeiſter gehebt. Aber ſy hettind ſoͤmlichs nit geredt noch gſchribẽ / weñ ſy durch den kyb / mic dem ſy ouch das / das nit iſt / behoupten woͤllend / daryn nit gezogen waͤrind. 4. Hie redend ſy aber vnbedacht vnd vngegründt ding. Der geiſt iſt ʒwa⸗ ren vff den Pfingſiag den Jüngern Chꝛriſti rychlicher geben, ſy habẽd aber ouch vor dem ſelben den geiſt Gottes nach der maß gehebt / welchem ſy gloubt / geprediget / vnd andere gůte ding gethon habend. Dañ one Gottes geiſt vermoͤgend wir gar nüt. Beſich hieruon im 4. Bůch am 5. vnd 7.cap. 5. Wenn jr / lieben Touffbruͤdern / ſchon ſüberlicher gefaren waͤrind / vnd mit reden beſcheidner üch erfeigtind / waͤre es üch darzů gůt / daß man üch wurde halten oder achten für geiſtlicher dann man ſunſt thůt. Dann die⸗ wyl jr die vnd andere derglychen wort fallen laſſend / erfinde ſich denn erſt ouch das / daß jr ons vnbillich / Hifi vil minder raͤſſer worten willen / die wir etwan wider üwer perfonen gebruchen / ſchaͤlten vund verdam̃en koͤnnend. Wir habend offt bezũget / daß ſich ouch vor dem Herren finden wirt / dz je ſoͤmliche ſchwaͤre klag vnbillich vnd vnbeſchuldt wider vns ſuͤrend. Doch Rellend wir das alles dẽ Herrẽ ſelbs vnd dem C laͤſer heim / tc. nn ij

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HR diewyl ſoͤlch leerer deß H. geiſts / als geift der gnaden / Bas iſt / Chriſti ſelbs manglend ( woͤlchẽ mangelſy dann empfindend das jnen Gottes willen oder gebott halten lut Rom. 8.Foan. i5. vnmüglich iſt (ſo doͤrffend ſoͤlche erlich Bene nach bald ouch ander menſchen / ſampt jnen ynſtellen / oder ynfuͤ ren/ in ſoͤlche vngehorſame Gottes / dariñ ſy ſtond / als ſagende / es ſye niemandt müglich dem KRuangelio vnd gebotten Gottes ——— die halten / nach anuor⸗ derung vnd leer deſſelben / in Chriſtum glouben / vnd Ver fün den abzüfterben/Befunder diewyl ſy uns ouch haſſend / darumb dz wir begaͤrend on fünd laͤben / vnd verleſterend uns darũb ſpꝛrechend / wir woͤllind on ſünd ſyn oder läben/zc. Welche wort e zeigkd die wir in eim ſundern buͤchli habend gnügfam verantwortet: wel an che jr red vnd leſteren / dañ nit Ver Befferung noch heild men rächt verftans ſchen vnd jrer ſeelen / ſunder zum verderben reicht / vnd gar ein sh san ſchwaͤrer fdhädlicher irrthũb vnd verfürung wär/ dañ des ſiñs beilist E wurd Fein menfc fälig/fo es Feinem müglidy wär zehalten / die gelii Säch wil man / lut Marcas. nur durch Ven glouben fälig wirt/ vnd ee nur durch haltung Gottes gebottẽ vnd willen / in dz himelrych cap. 08 ewig laͤbẽ / Matth. 7.10. kumpt / vnnd wär übertritt/ond nit blybt in Chꝛiſtus leer / keinen Bott hat 2. Joan.i. Vnnd iſt des ſiñs / alles jr pꝛedigen vnd leeren / ytel / vnnütz vnnd vergaͤbens / heiſſend alle Euangelifdye gſchrifft liege / die da ſagt / dz die Apoſtel vnd and menſchen / Ver felben nach habind gloubt / als Rom.⸗.6. 2. Coꝛ.a. Gal. 2. 3. Colof.z. +. Der: Und dz ſy Gottes gebott babind gehalten, 93 ift in finer lieb geläbt. 2, Coꝛ. iꝛ. Col. 1.2. 1.Cheff.2.3.Phile.r. +. Petr.» 2. Chefs. Epbef.r.1.FJoan.3.2. Foan.ı.Apo.14. Vnd d fünden figind abgefto:ben/ od dẽ ſundt lichen lyb deß fleiſchs abgelegt oder d fyr gerichtet / Rom. 6. Colof.2.©y lugfiraffendoud den Herren / da er ſagt / alle ding ſyẽd müglich dẽ d da gloubt / Mar. 9 vnd den gloͤubigẽ werde nüt vnmüglich ſyn / Matt.7. Der allmechtig Gott / woͤlle uns vnd alle from̃en / vor földyen predigern vnd leerern verbüten biß in vnſer end / Amen. LUg hieuo im Item es ſagend ouch jr etlich / jrẽ fleiſchlichen verſtand / ſy —5 bach am7. habind fůg / uns mir weltlichẽ menſchlichen gwalt vnd arm * nöten zum predigen zegon / lut Chuftus worten / da er ſagt / Noͤ tigend ſy heryn. Tuc. i4. Antwort / Es ſagt wol der Herr ſi⸗ nem geiſtlichen knecht / Noͤtig ſy haͤryn zekoͤm̃en: er ſagt aber nit dz ers mit waͤtlichem gwalt / arm oder ſchwaͤrt ſoͤll noͤten / er

Irer von der kirchen abfüinderung. Agzı wär ſich nit noͤten woͤll laſſen / das fin recht die ſelben ſoll vers uolgen / ſund ſagt raͤcht / Noͤtig ſy haͤryn zekom̃en. Daby gůt betrachten / dz es von keinẽ noͤten verſton iſt / durch waͤtlichẽ gwalt oder fleiſchlichẽ zwang / dañ dz woͤrtli Noͤtigen cd Zwin gen / hat vnderſchidlichẽ verſtand. Es iſt ein noͤtẽ oder zwingen on ſoͤlchẽ gwalt / daruon Gen 19. ſtadt / Do noͤtiget er ſy faſt / ſy kertend jm yn/2c. Itẽ ouch Lu.24. Vnd ſy noͤtigetend jr ſprachẽd / Blyb By vns / ꝛc. Item Act.i6. von Ver purpurfräme rin / ſy zwang vns / ic. Das iſt ein noͤten mit gůten worten / wie ouch die Apoſtel mer mit worten / namlich Gottes worten / habẽd die lüt ghorſam des gloubens bꝛacht / lut jrer Gſchich ten vnd Epiſtlen: und darumb koͤñend die gaͤgenteil nit bewy⸗ ſen / das Ver obberuͤrt ſpruch / Luc. 14. nemme vas noͤten durch waͤltlich —— vnd diener / wie ouch der knaͤcht / darzů er redt / ſo das geiſtlich ampt trybt / nit ein waͤltlicher diener oder zwinger verfton iſt / vnd wo müßt ouch ſunſt Die gſchrifft Be» lyben die da ſagt von fry vnd ſelbs willigkeit / dz man Gott al⸗ lein in d ſelbẽ / vnd in keinẽ gnoͤtẽ dienſt gfalt/2.€C02.8.9.1.Det.s.

Item ferrer / als jr der gaͤgenteil etlich fragend / warum̃ wir Wir heiſſend nit vfſtandind / vnders volck traͤttind offenlic) p:edigind/ ei rc A gäb es habe es Vie wält gern oder nit/ond Yarumb deß crützes sen ncch fchiye gwartẽ / als die Apoſtel thettend / da man jnen verfündiget das —— fy nit leeren ſoͤltind im namẽ Jeſu: druff die Apoſtel Act.4.fag a tr tend: Richtend jr felbs obs vor Bott rädht ſye / de wir lic) mer habend/rü ghorſam fygind dann Bottzwir koͤñend ye nit laffen/ 93 wır nit Be reden foltind was wir gefähen vnd ghoͤꝛt habend/:c.

Antwoꝛt: Sy Vie gägenteilredende wol alfo/ aber nit in lies be noch ernft / dañ fo wir in jre kirchẽ oder gemeind vftraͤttend / vnd redend zum beıl der feelen/ wie bißhar offt iſt beſchaͤhen / ſo ſind ſy die erſten die wider vns ſchryend / vnd wellend deñ wir ſoͤltind ſchwygen / vnd richtend vns derhalb veruolgung vnnd srübfal 30. Cerby betrachtẽ iſt / das ſy ſolch redennur Yarüb thuͤyind / damit ſy vrſach hettind uns durch Yen gwalt vnd men ſchen veruolgen: wie kans jr ernſt ſyn / diewyl ſy ſich / lut der vorgeſchribnen erſten vrſach / widerend vns in jr gmeind / offen⸗ lich nach bruch vnd ſitt Chriſtenlicher Apoſtoliſcher kirchen redẽ zelaſſen / wiewol wirs dennocht / wens Goit ye zyten einer oder mer vnder vns zethůn gibt / nit vnderlaſſen werdend / aber nit vff oder jrem der gegenteil trybẽ oder gheyß / ſunder wo vnd wenn vns der H. geiſt dz heyßi vnd “> Tag

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