MITTHEILUNGEN AUS DEM GEBIETE DER GESCHICHTE

LIV-, EST- UND KURLANDS

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Mitt^eilnngen /

MB dem

Gebiete der Geschichte

liy-, Est- und Kurlands,

herausgegeben von der

Gesellschaft für Oeschlchte uiiii Atterthuins- ^ kimde{der Ost8ee-ProYi]i2en--Biisi4and8^,^^i;^aL

Zwölfter BaDd.

Nicolai Kyramers Baobhandlung.

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Gedruckt auf VerfügoDg der OefleUtohAft für CtosdiiohU und Alterthnmekoade der OstaeeproyinfOD Bnaabuidfl.

PiiaUtat.

Higa, i^X>4. ii^eptember 1^380.

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Inhalt des zwölften Bandes.

(Die jedem Titel in Cursivschrift hinzugefügten Daten bezeichnen den Tag, an welchem der betreffende Aufsatz in einer Sitzung der Ge- Bellschaft zum Vortrag gekommen, oder nur im Allgemeinen das Jahr, in welchem er bei der Redaction der Mittheilungen eingegangen ist.)

^ Seite.

1) Die Bremer beim Aufbau der Stadt Riga. Von J. G. Kohl (15. April 1870) 3-33.

2) Der Bercfmannsclie Codex der livMndiscliGn Roini-

vfl Chronik. Von G. Berkholz (13. Januar 1871) . . 33—71.

3) Archivatudien zur livländiachen Geschichte. I. Li- Yonica im polnischen Reichsarchiv. Von R. Haus- mann (9. Febr. 1872) 72-121.

4) Mittheilungen über das Danziger Stadtarchiv und dessen T.ivonica von 1558—1562. Von Fr. Bieno-

mann (13. Sept. 1872) 122—137.

5) Johann Renner und seine Hvländische Chronik. I. Aeassere Lebensumstände Renner's. Von J. G.

Kohl (10, Febr. 1871) 138-159.

IT. Renners livländische Chronik. Von Q. Berk»

holz (Juli 1872) 159—215.

6) Analccta hiatorine Livonicae. Von E. Winkel-

mann (1860 und 1873) 216—219.

7) Bemerkungen zur ( hronolof^ie der livländischcn OrdenamcistcT im 13. Jaliihundert und über den au- geblichen Gebrauch der Marienrechnung. Von Q. liathlef (1875) 221—258.

8) Verbesserungen za K. E. Napiersky's Russisch-Liv» ländischen Urkunden. Von H. Hilde brand (^/SJ^; 259—294.

9) Das piltensche Archiv. Von Th. Schiemann (1875) 295 —308.

10) Beitrag zur Geschichte der zweiten schwedisch-Uv-

ländi sehen Universität. Von Th. Beise (1875) . 309 —332.

IV

Seite.

11) Aabof-Nouermühlen. Geschichte einea RochtaBtreites um den Besitz eines Uyländiachen Landgutea. Von

W. V. Gotzeit a876) 333-366.

12) Zehn Urkunden zur älteren livläiidischeii Oeachichte atts Petersburg und Btockholm. Ton H. Hilde»

brand HS? 6) 367—380.

13) Nifhint. Von Victor Die'derichs (IS76J . . . 381—385.

14) Ueber die angebliche Belagerung Riga'8 im Jahre"

1567. Von R. Hausmann (1876) 386 - 393.

15) Aualecta hiatoriae Livonicae. Von K. Winkel- mann a876) 394—396.

16) Das Urkundenmaterial des hergoglichcn Archivs zu Mitau zur Gt-schiclito des Herzogs Jacob. Von Th. Sohiemann (8. Sept. 1876) 397-412.

17) Mittheilungen über Archivforschungen im Sommer

1861. A''on C. Schirren (5. Dec, 1877) .... 413—476.

18) Conrad üexküirt? und Friedrich von Spedt's Plan einer Eroberung Livlands durch Frankreich. Von

W. .Mollerup r9. Febr. 1877) 477—485.

19) Ueber <lt'ii Familiennamen und dio Herkunft dea Erzbischofs Fromhold v. Viflmsen. Von C. Mettig

gO. Mai 1878) 486-501.

20) Sylvester Tegetnieier's Tagebuch. Von Fr. Biene- manu (8. Sept. 1876) 502—505.

21) Eine C'onjectur zn Tacitiis' Germania. Von G. Berk- holz (1880) 506-508.

22) Zur V^erfasaungsgeschichte des Rigaschcn Domca-

pitelB. Von C. Met t ig (1880) 509-537.

Berichtigung zum zweiten Hefte dieses Bandes.

S. 393, Z. 1 und Z. 9 von oben, ist beidemal zu lesen: Kotkcwitz statt Gotkewitz.

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Mittheilungen

am dem

Gebiete der Geschichte

ÜY-i Est- und Kurlands,

herausgegeben TOn der

Gesellschaft für Oeschichte nnd Alterthnrns- kunde der Ostsee-ProYlnzen Busslaiids.

ZwdlAen Bandes erstes Heft.

Nicolai Kjmmers Buchhandlung.

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Oednickt aof Verfagang der GesellBchaft für €(Moliiohte und Alterthumskande der Osteeeproviosen BuMlands. Riga, den 80. December 1874.

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MUlkoO. a. «L Htrl. OMehtefelt. XII. U

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lieber die ».Bremer" beiui Aiit'bau der Stadt Riga.

(Yorselegt d«r 849* Yemninhiiig der OMellieUil «b 15. April 1870.)

Ob die Behauptung, dass diejenigen deutschen Kauf- leote, velche zaerst die Mündung der Düna für Deutsch- land entdeckten and deutschen Handelsyerkehr dort ein- leiteten, Ton der Weser nnd ans der Stadt Bremen ge- kommen seien, einen guten historischen Grund habe, will kh hier auf sieh beruhen lassen. Man muss sich für sie eine besondere Untersuchung vorbehalten. Jedenfalls aber darf mau hier schon zugeben, dass sowohl Bremer Kauf* leute, als auch Geistliche , Bitter and andere Pilger aus Bremen oder ans der Nachbarschaft bereits vor der Grün- dung der Stadt Riga nach Livland gekommen sind. Im Jahre 1188 unterwarf der Papst die Kirchcnstiftung an der Düna dem Erzbischofe von Bremen^), und seitdem war Bremen für etwas länger als 20 Jahre der Haupt« Schau- platz aller livlandischen Transactionen in Deutschland, der Ort» von welchem ans Livland regiert wurde, in wel- chem man die Geistlichen filr diese Mission wenigstens gewöhnlich ordinirte, und yermuthlich auch die Pilger und Kreuzfaiirer mit dem Kreuze bezeichnete und weihte. Arnold von Lübeck, ein Hauptzeuge und Zeitgenosse der Begebenheiten, sagt ausdriicklich, Meinhard, der ^te livländisohe Bischof, sei) nachdem er Livland auf

*) 8. UpL ürkMdenbueh Nr. IX,

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melircn Reisen mit den Kauneuten kennen gelernt, na eh Bremen gegangen, habe dort dem Erzbischof und dem Domcapitel seine Ansichten über Livland vorgetragen, sich dort Antoritttt und Bath geholt, und sei dort (anno 1186) znm ersten Bischof von Livland installirt worden. Ohne Zweifel nahm er schon damals geistliche Oehlttfen, Missio- nare, aus Bremen mit, und vermutlilicli war der bald ne- ben ihm genannte Bruder Dietrich oder Theodorich ein .solcher. Von späteren öcliriftstellern (freilich nicht Ton Heinrich dm LetUn) wird dieaer sehr thätige livläa- dische Missionär daher anch Dietrich von Bremen ge- nannt Derselbe wurde nachher (1211) Bischof in Esthland.

Nach Meinhard's Tode (1196), sagt Heinrich der Lette, hatten die Ansiedler an der Düna an die bre- mische Mutterkirche (nach Bremen) geschickt '), um eine taugliche Person zum Nachfolger im Bischofsamte zu erhalten, und der bremische Krzbischof habe Berthold, den Abt des Klosters Loccum, zum Nachfolger bestimmt Dieses Loccum liegt im Weserthale, unweit Nienburg, 1 0 . Meilen S. S.O. von Bremen. Ob Bischof Borth old von dort gebürtig gewesen, wird nicht gesagt. Jedenfalls brach er von da nach Livland auf und nalim auch wohl Leute aus der Gegend mit sich. Arnold von Lübeck sagt; Berthold sei zunächst nach Bremen gegangen und dort zum Bischof ordinirt worden*). Derselbe Ar- nold von Lübeck sagt weiter, dass dieser Berthold im

') S. Ilei nr ich's von Lettland Livlii/idische Chronik, übersetzt und erläutert von Eduard Pabst. licval 1HG7. S. 13. Weil wir nocli keine vollständige Ausgabe des nicht interpolirteii Tex- tes von Heinrich nach dem nonentdeckten ('ixlex Zaininiiinnu.^ nnd, wo dieser fehlt, nach den ihm ähnlichst^u Handschriften besitzen, bu will ich hier immer die äusserst sorgfältige Ueber- setzung desselben durch Herrn K. Pabst citiren.

•) Arnold von Lübeck. Ed. Pertz. S. 211: »(^ui vouieus Bre- mam episcopufl conflecratar."

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Jalire 1196 „eine Menge von Geistlichen, Rittern, Kaufleuten, arme und rciclio, zusammengebracht habe, dass diese alle aus ganz Sachsen, Wcstphalen und Friesland herbeigeströmt seien und dann auf in LH' ' beek ausgerüsteten ond verproTiantirten Sehiffen nach Liv- ' land gekommen seien." (Fit igitar de tota Saxoniai WestTa- Ha Tel Frisia prelatomm, clericornm, militum, negotiatornm, paupcnim et divitum conventus plurimus, qui in Liubeka comparatis navibus armis et victualibus Livoniam usque per- venerunt.) Ohne Zweifel wollte Arnold von Lübeck luemii . mohts anderes sagen, als dass diese Answanderer von 1196 ansFriesUnid (im Norden von Bremen), ans Westpha- . len (im Südwesten von Bremen) nnd ans Sachsen (rnnd um Bremen herum) nach Lübeck zusammenströmten, dort sich Schiffe nuethctcn, diese daselbst verproviantirten und ausrüsteten und dann von da aus nach Livland segel- ten. Die mit Berthold ziehenden Auswanderer, auch die Eanflente brachen demnach in der Hauptsache aus den Gegenden im Westen der Elbe rings um Bremen hemm, und begrelfliok ^ch aus dieser Stadt selbst, nach Livland auf. Und die Stadt Lübeck spielte dabei nur die Rolle des Einschiffungs- und Ausrüstungshafens, ähnlich wie noch jetzt die Stadt Bremen blos der Einschiffungsbafen für die ans Hessen, Thüringen, Böhmen kommenden Auswanderer nach Amerika ist Bs Tcrsteht sich, dass ich damit nicht andeuten will, dass nicht auch viele schon damals ans Lü- beck nach Livland mitgegangen sein mögen.

Nach dem Tode Berthold 's sandten die Ansiedler an der Düna, wie Ahipeke sagt, Boten nach Bremen mit der Bitte, dass man ihnen ein neues Haupt sende>). Da .wurde ,)der bremische Domherr^ Albert zum Bischof von Livland erwühlt und geweiht Man ist zweifelhaft darüber, wer ihn conseerirte. Jedenfidls geschah

Alnpeke: Vene ö83 sgq.

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es doch wohl in Bremen, dem Orte, mit dessen Cathe- drale Albert yerknüpft war. Dieser grosse Albert nun

Würde der Erbauer Riga's und der Stiller des livliiiidi- sclien Staates. Er begann den Bau der Stadt im Jahre 1201 *). Sie wurde mit Mauern umgeben, diese Mauern wurden im Laufe der nächsten Jahre mehre Male erhöht^ die Hanptldrehe des Landes, der Dom der heiligen Maria, innerhalb des Stadtringes, anoh der Bisohofesitz und des- gleichen die Residenz des nengestifteten Schwertbrüder- Ordens dahin verlegt. In der Hauptsache kann man wohl sagen, wurde die Stadt Riga innerhalb der 10 Jahre von 1201 1211 fertig, und wir mögen diese kurze Periode als die Zeit des Aufbaues der Stadt betrachten.

Heinrich der Lette nennt bei ihren Namen ungefilbr 50 Personen als solche, die während dieses Zeitabschnittes nach Livland auswanderten. Ungefälir 20 unter diesen crwälmt er nur mit ihren Taufnaraen: „Arnold", „Roberf* etc., ohne weiteren Zusatz. Bei ungefähr 30 dagegen hat er den Namen eines Ortes hinzugefügt, der mit mehr oder weniger Sicherheit auf die Herkunft der J^atreffenden Per- sonen hindeutet In der Reimdiromk von Alnpeke fin- det man ausser dem Bisohof von Bremen (Vers 491) und ausser einem Kriegsmann von Sosat oder Soest in Westphalcn (Vera 689) innerhalb des besagten Zeitab- sclmittes keine Auswanderer mit Beii'ügung ihrer Her- kunftsorte genannt Bei Arnold von IMeeh auch nur ein Paar, die übrigens auch bei Heinrich dem Letten yot- kommen. Binige von Heinrieh dem Letten genannte, so wie auch noch ausserdem einige andere findet man in livländüchen Urkunden aus dieser Zeit genannt. Bei weitem die HauptqueUe für die in Rede stehende Frage ist also Heinrich der Lette. Ich will hier nun alle die von ihm genannten Personen und ihre Herkunftsorte auf-

') Heinrich l c 8. i7.

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fflhreu, um auszumachen, wie viele davon aus Bremen oder aus den ihm mehr oder weniger benaclibarten Ge- genden stammteD. Wenn man bedenkt, dass vom Jahi'e 1201 bis sota Jahre 1211 schon viele Tausend Einwan- derer und Pilger ans Dentacbland nach Liylaiid gekommen sind ^) nnd dass also auf jeden einielnen der circa 30 von Esinrieh bei Namen genannten woM ein Paar Hondert kommen, die von ihm blos im Allgcmciiieu als ^Pilgrirae*, „Leute«, „Begleiter«, „Schiffer«, „Kauflcute«, „Ritter« eto. bezeichnet werden, so wird man begreifen, wie wichtig die Unterraohnng über jede einselne Person und ihre Her- knnft für unsere Vngp ist Wir werden Termuthen dtb> fen, daas aas einem Orte, für den wir 'nur ein Paar Aus- wanderer nachweisen konnten, noch viele andere kamen.

Da Heinrich der Lette keine Ursache hatte und auch keine Neigung zeigt, diesen oder jenen Ort besonders liäufig hervorzuheben, so werden wir zugleich aiüiehmcn dürfen, dass, je hitafiger er einen Ort nennt^ desto mehr Ein- wanderer oder Pilger von ihm kamen. Wir werden dar- nach fttr jeden Ort die Proeentstttse der Bhiwandemng ungefähr bestimmen können. Heinrich der Lette hebt fast durchweg nur Geistliche, Ritter und Fürsten mit ihren Tauf- oder Geschlechtsnamen hervDr. Kaufleute, Schiffer, Handwerker etc. erwähnt er immer nur mit ihren Classeu- benennungen. Da aber diese den BHtem und Oeistiiohen zu einer Sehifl&hrt naeh Riga so sehr aothig waren, da * die Kreuftfhhrten nach Livland, wo der ganse Apparat zu europäischem Leben erst hergeschafft werden musste, in eben so hohem Grade Haudels-Expeditionen als Kreuzzüge waren, und da in einer Gegend, aus der viele vornehme

Man bedenke nur, doaa Bischof Albert im Jahre 1200 mit 23 bemaimten Schiffen nach Livland kam, dass Alnpeke's Reim- chronik schon vor Albert die in der Düna in den Schlachten mit den Eingebornen umgekommeiieo Deutschen nach Huaderten zählt, und Aeholiches.

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Herren aufbrachen, aucli viele gewinnlustige Leute an- derer Stände zum Mitgehen angeregt wurden, so können wir aus den für die Ritter und Gcistlicheu gewonnenea Sommen auch Rttckschlüsse auf die Zahlenyerhältnisse der Nichtgeistlichen and Bärger machen.

Ich will bei der Znsammenstelliuig der von ffeinrieh genannten Personen ans der beseiehneten Periode mnftchst den Ort Bremen und seine allernächste Nachbarschaft im Umfange weniger Meilen in's Auge fassen. Darnach will ich die auffuhren, die aus dem Norden von Bremen, von der Niederweier nnd von Friesland kamen. Darauf will ich, nm gleich im Weserthale sn bleiben, diejenigen anfonchen, die ans dem Süden yon Bremen, aas dem Lippescheji, Pyr; mont und überhaupt den mittleren Weserstriehen kamen. Alsdann will ich mich nach Westen und Südwesten, in's l^aderbornische, Osnabrückische und nach Westphalen wen- den, und endlich die Auswanderer aus Südosten und Osten, ans dem Halberstttdtischen, Magdebnrgischen and Läne- bargisehen anil)lhren. Zuletzt will ich angeben, welche Mftnner Heinrieh als aas den Gegenden im Nordosten der Elbe, ans dem Holsteinischen nnd aus der tJrogegend von Lübeck und Hamburg vor 1211 nach Livland gekommen bezeichnet.

1. Bremen und nächste Nachbarschaft im Um- kreise weniger Meilen.

1) Volkhard TOn Harpenstede, Johannes von

Vechte und Diederich Brudegam. Im' Sommer des Jahres 1203 machte ein russischer Heerführer, der weiter oben an der Düna in dem Schlosse oder Orte Ger- oike (jetzt Kreuzbuig) wohnte , ehien Einfall in Livland, rdckte gegen die junge Stadt Riga vor, raubte das Vieh der Borger auf den Weiden and nahm. zwei Priester, Na- mens Johannes yon Vechte und Volkhard TOnHar-, penstede, die nebst anderen Pilgern im Walde mit Nie-

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derfaaiieii Ton BSiimeii beschäftigt waren, gefangen und erschlug auch den Diederich Brudegam, der ihnen mit rigaschen Bürgern nachsetzte

Von den in diesem Passus Heinrich's des Letten ge- nannten Personen sind jedenfalls zwei bestimmt aus Bre- men selbst oder ans der nttcbsten Nachbarschaft der Stadt, nänilicli Volkhard Ton Harpenstede nnd Johannes, ▼on Veohte, Bs giebt in gans DentseMand nnr einen Ort des Namens Harpenstede oder Harpstedt und zwar denjenigen, welcher 3 Meilen südwestlich von der Stadt Bremen im Hannoverschen liegt: Ein Geschlecht, das sowohl in dem Stifte Bremen verbreitet, als auch in der Stadt Bremen aosissig war, nannte sich nach diesem Ort. Im Jahre 1288 sass (nach RolUr nnd Po$t) ein Lu- dolf TOn Harpenstede im Bremer Bathe nnd nachher mehre yon derselben Familie. Wttnn der oben genannte Volkhard von Harpenstede nach Livland hinau.^gekom- men sei, sagt Heinrich nicht. Da er aber dort schon 1203 mit Aushauen der Wälder in Livland beschäftigt war nnd Ton den Bossen gefangen genommen mirde, so war .er jedenftOs bei der Grttndnng nnd Wiege Biga^ sogegen.

AehnHehes lisst sich von dem Johann von Veobte behaupten. Der Name Vechte als Ortsbenennung kommt auch nur ein Mal in Deutschland vor, nämlich bei dem alten Orte, jetzt Kreis- und Amtsstadt Vechte, im heutigen Oldenburgischen, 6Vs Meilen südwestlich von Bremen, drei Meütti von Hatpstedt Ss hat ein Geschlecht^ von Veehte genannt, gegeben, das sowohl in der Stadt Are« men selbst al^ im Lande nmher ansisäg war. Um 1800 herum sassen (nach Roller und Post) zwei dieses Namens, ein Geverhard von Vechte und ein Johann von Vechte, im Rathe von Bremen. Der oben genannte Geistliche Johann von Vechte mag von dieser Familie

*) Heinriek 8. 89.

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gewesen sein oder doch jedenfalls ans dem Orte V echte nach Riga gekommen sein. Dort mag er mit Volkhard von Harpstedt desswegon in den Wllldem Livlands so trenlich znsammen gehalten, In Oenossenschaft gearbeitet

nnd dasselbe Schicksal getheilt haben, weil die Ursprungs- ortc beider so nahe, unweit Bremen, beisammen lagen und weil sie durch Landsmannschaft verbunden waren. Auch dieser Johannes von Vechta ist also wieder ein Mann ans Bremen oder ans der nllchsten Nahe der Stadt, der bei der Wiege nnd beim Ban Biga's xugegen war.

Was den im* obigen Passus erwähnten dritten Mann, den Diedericli Brudegam betriflFt, so lässt der Eifer, mit welchem er nebst andern rigaschen Bürgern den Russen nachsetzte und sich in Todesgefahr stürzte, ver- mnthen, dass er. mit den beiden gefitngen genommenen Bremern intim zusammenhing, dass er Tielleicht ihr beson- derer Freund und Landsmann war.

2) Bernard von Sehnsen. Bernardus de Se- il u8cn wird unter den „edlen Männern" genannt, die Bi- schof Albert im Jahre 1203, im fünften Jahre seiner Würde, als er aus Deutschland heimkehrte, mit nach Li?- land brachte. Mit ihm zugleich kamen Arnold von Meyentorpe, Theoderioh oder Dietrich, des Bisohofii Bruder, „und viele andere ansehnliche MMoner und Bitter, mit denen er sich der wogenden See anvertraute**).

In dem Rudolph' sehen Orts-Lexicon von Deutschland werden 10 „Seehausen" oder „Seehusen" aufgeführt, näm- lich: 1) eins bei Magdeburg, 2) eins bei Leipzig, 3) eins bei Scbwaraburg-Budolstadt in Thüringen, ^4) eins in der Provinz Brandenburg, unweit Potsdam, 6) ems eine neue Moor-Ooldnie bei Lilienthal, in der Hannoverschen Land- drostei Stade, 6) eins bei Atterndorf im Lande Hadeln, 7) eins in Oberbaicrn, bei Weilheim am Staffel-See, 8) eins

') Heinrich L e. 8, S4.

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genannt «Seehansen am Aaland^, ganz naiio bei Witten- berge an der Elbe, etwa.s südlich, 9) eins genannt „Magde- burgisch Seehauäcn", ein Paar Meilen westlich von Mag- deburg, und endlich 10) ein Seehusen oder Seehan- aen an der Weser im Ge^biete der Stadt Bremeui Vt Meilen nordwestlich von der Stadt

Von allen diesen Seehansen kommen die 8 anerst ge- nannten gar nicht in Betracht, entweder, weil sie, wie Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3, Nr. 5, Nr. 8, viel zu weit südlich oder östlich von dem Gebiete, in welchem Albert seine Leute rekrutirte, liegen and als mittel- und süddeutsche Orle anch nie Seehasen sondern nur Seehaasen geheissen hsr ben, oder weü sie, wie Nr. 6 und 7, naehweialieh Ort- schaften waren, die im Anüuge des IS. Jafarfa. noch gar nicht existirten. Es bleiben also nur 3 Sechauscn als hier der Berücksichtigung werth übng, nämlich Nr. 8, 9, 10. Für Nr. 8 oder das bei Wittenberge hat sich keine Stimme er- hoben. Dr. Fabst sagt (auf S. 34 in seiner Note zu die- ser Stolle): „es sei das Seehaosen bei Magdeburg und nicht das bei Bremen gemeint*^, giebt ab^ kerne Gründe Ar diese Anmcht an. Ich glanbe, hier diesem ttberans treff- lichen, stets so vor- und umsichtigen Commentator wider- sprechen zu müssen. Ich bin überzeugt, dass nicht das Seeiiausen bei Magdeburg, sondern das „Seehusen, bei Bremen^ gemeint sei, vnd lunn dafür folgende Grttnde geltrad auMhen:

Dieses bremische Seehasen ist ein sehr aHer Ort Die Sage versichert, dass die d<Mrtige Kirche schon zn EarPs des Grossen Zeiten gebaut sei. Hr. Pastor Kohlmann, ein sehr gründlicher Bremer Forscher, sagt in seiner Ab- handlung über die „Geschichte der Pfarre Seehausen*^ S. 6: aSO viel steht fest, dass die Kirche von Seehausen uralt ^ist** Derselbe weist nach, dass sie schon im Jahre 1187 als ezisthrend erwShnt wird, nnd glaubt nicht an irren, wenn er ihre Brhftaimg in*8 11« Jahrhnndert hinaoMckt

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Zum Beweise, dftss dieser Ort auch sehon frühseitig von angeselicncu Maniiein bewohnt gewesen, fülirt er ein altes Dokument vom Jahre 1205 an, welches uns Vo</t'm seinen „Monumenta inedM' (L 27.) aufbewahrt hat und unter welchem ein „Bernardus de Seehasen ein Lehens- mann oder Ministeriale des Bremer Erzbischofs als Zeuge unterschrieben ist Ob man in dem magdeborgtschen oder wittenbergischen Seehansen auch nm 1200 liemm Edel- leutc gefunden habe, die sich nach dem Orte „de ScIju- sen" nannten, ist nicht nachgewiesen. Es ist also stark zu yermuthcn, dass, wenn im Jahre 1203 ein ^de Se- husen*' nach Livland kam, er von dem bremischen Se- hnsen gekommen seL Ja es ist wohl 100 gegen 1 zn wetten, dass der Bernardns de Sehnsen, der 1205 das beregte Dokument unterschrieb, derselbe Bernardns de Sehusen war, der 1203 mit Bischof Albert einen Kreuz- zug nach Livland maclite. Die Kreuzrittor machten sehr gewöimlich nur einen Kreuzzug nach Livland und kehrten nach Vollendung desselben nach Deutschland zurück. H€%nT%eh der Lette erzählt auch ausdrücklich und sehr umständlich, dass Bernard von Sehusen mit mehren anderen Herren im Jahre 1204 nach Bestehung einer sehr stürmischen und abenteuerlichen Seefahrt wieder nacli Deutschland zurückgekehrt sei '). Es ist aber freilich auch möglich, dass es damals zwei Herreu von Sehusen mit dem Vornamen Bernhard gegeben habe, nämlich erstens den, der 1203 nach Livland ging, und zweitens den, der 1205 das Dokument als Zeuge unterschrieb. Der Name Bernhard sdieint in dem bremischen Orte Seehausen gewuchert zu haben. Er ist daselbst noch heutzutage äusserst häutig. Der jetzige Herr Pastor von Seehausen, mit dem ich darüber oorrespondirte , hatte die (rütc, mir darüber Folgendes an schreiben: «Wenn es aufs Phanta-

>) 8. Btinriek L e, 8.

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rireii, Hypotiieeiren mid Conjedariren ankommt, ist vielleicht angebracht, zu erwähiiLii, dass der Name Bern- hard oder Behreud in unserm Neehausen nocl» immer stark vertreten ist. Die hohen üerreii wurden in uosern Dörfern von j«her gern ni Gkvattem. gewAhlt^ und wagte man auoh nieht, ihoen die Bitte vomttragen, so erlaubte bmh sich doch argloser Weise eine toldie Benelmng, die boftinngsvollcn Jangens nach ihnen zn benennen. Bern- hard mochte, nachdem sich ein Bernhard von Sceliausen an der gewiss damals viel bewunderten abenteuerlichen Uvlandischeu Expedition betheiligt hatte, hier in Seehaih sen wohl ein sehr beliebter Mann werden.^ In Bezug aof die in Seinrieh dem Letten vorkommende Phrase» dasB Bisefaof Albert mit dem Bernard de Sehnsen und den andern Rittern „sich dem wogenden Ocean kühn anvertraut habe", machte mir derselbe Herr Pastor die Bemerkung, „dass die Leute von Seehauseu an der Woser zu Seereisen stets sehr geneigt gewesen seien und die damit verbnndoien Geiahren nie gefitrefatet hätten, dass also ein Bernhard ron Seehausen sieh woU leieht ent- schliessen mochte ^ im vaterländischen nnd kirchlichen In- teresse die Fahrt nach Riga initzuiiiaclicn , wälirend dies einer Landratte aus dem Seeiiausen bei Magdeburg schwe- rer gefallen haben möchte." Nun läset sich zwar nicht läagnen, dass auch äohte Landratten ans dem Innern von Deutschland sich wiederholt sn der Seefahrt naeh Biga entschlossen haben. In dnbio aber wird man jedenftlls geneigt sein, zu glauben, dass ein Wasseranwohner und nicht ein Binnenländer gemeint sei. Alle diese Gründe und Umstände setzen es nun wohl ganz ausser Zweil'el, dass wir in dem genannten Bernard v. Seehusen nicht einen Magdebarger, sondern einen Mann von der Weser und ans dem allernächsten Qesiohtskreise der Stadt Bre- men vor nns haben und dass wir uns diesen bremischen Manu jedenfalls als im Jahre 1203 bei der Wiege oder

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bei dem Aufbau der Stadt Biga zugegen und thatig den- ken müssen. Bernard Yon Seehansen mnss ein beden-

tender Mann gewesen sein, da Heinrich der Lette ihn unter vielen, die im Jalire 1203 kamen, hervorhebt und besonders nennt. Ohne Zweifel kam er nicht allein, son- dern hatte noeh sonst einige seiner Leute Ton Seehasen oder anoh ans der Stadt Bremen selbst bei sich. Anek mochten nnter den ^vielen ansefanliohen Männern und Bit- tem**, die in demselben Jahre mit ihm nnd mit Albert kamen, noch wohl einige aus Bremen oder aus seiner Nachbarschaft sein. Doch lässt sich darüber nichts Be- stimmtes sagen, da Heinrich sonst keine mehr bei Na- men nennt

8) YsOy Bischof Ton Verden. Im Jahre 1211, als Albert abermals mit Pflgem nnd ErensMrem von

Deutschland nach Riga heimkehrte, kam unter ihnen auch der Bischof Yao von Verden'). Desselben Bischofs gedenkt auch Arnold von Lübeck'^), Dieser Mann war ein „Graf von der Welpa" oder „Ton der Wölpe." Wdlpe, der Stammsiti dieses beröhmten niedersäohsischen Ge- schlechts, üegi Vs Meilen N. N. 0. von Nienburg, 67« Mei- len S. S. O. TOR Bremen. Tso wnrde im Jahre 1205 znm Bischof von Verden erwählt. Verden liegt 4 Mei- len südöstlich von Bremen an der Aller. Die Pil- ger, die dieser Bischof mit sich nach Livland führte, wa- ren also alle aus der nächsten Nachbarschaft von Bremen. Aneh von semem gräflichen Stammsitze Wölpe (bei Nien- burg) mochte Tso noch einige Leute mitnehmen. Manche Tt»n ihnen mochten in Livland bleiben, manche mit ihrem Bischof (anno 1212) wieder nach Deutschland zurückkehren. Ein anderer Herr von Wölpe an der Weser scheint schon vor 1211 nach Livland gekommen zu sein. Unter

>) 8. Btinrieh Vc. 8. i44.

^ 8. Arnold «. L, Ed, PertM 8. 2i3,

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einer riffoi^m Urkunde wm 1209*) bat sich ein Theo«

doricus de Volphcm als Zeuge unterschrieben.

4) Heinrich von Stumpenhusen. Ein Graf fl einrieb von Stumpcnhuson, oU „Anführer einer Schaar ▼on Krensfahrern*', segelte im Jahre 1205 nach Livland^). MuBhard handelt*) Uber die Heiren von Stnmpenhnsen nnd sagt, dass sie imter die VasaDen der Kirohe von Bre- men gehört bitten. Ihr Bebloss und Starnrnnts „Btnmpen- huaen", sagt er, „habe eine halbe Meile von Nienburg (t Meilen ostsüdöstlich von Bremen) gelegen, und von da aas hätten sie den ganzen Dietrict umher regiei-t. Er sagt ferner, dass diese Herren aneh in der Stadt Bre- men eine eigene Curie oder einen Hof gehabt hat- ten. Sie waren also Binwohner Tielleieht aneh Bftr- ger? der ^tadt Bremen. Und in diesem Sinne kann man die Stumpenhusen wohl geradezu als Bremer be- zeichnen. Ihnen, als so angesehenen Herren, mochten sich auch wohl andere Bremer Burger zur Auswanderung nach Livland anscUiessen. Ans dem später niedergebrochenen Schlosse Stompehbosen, sagt MuBhard, soll dann znm TbeO die Stadt Nienburg gebaut sein. Bariiber, was ans dem nach Livland ausgewanderten Heinrich von Stum- penimsen geworden, ist in Heinrich nichts weiter za ünden.

5) Conrad, ein Bremer. Im Jahre 1208, sagt Beinrieh der Lette, schickte der Herr mr TrOstnng

seiner Kirchen gar viele Ordcnsgoistliclic in die Düna, unter ihnen „den Abt eines Cif^tercienser-Klosters", „einen Canonicus von Köln!' und dann auch einen, Namens Con- rad, einen Bremer, oder, wie eine Variante lautet,

J ' III!

*) 8. Lhl. UfhtndmiM^ Nr. XV. ^ 8. Heinrich l e. 8. 50.

*) 8. Muehard. Denkmehl der Bremen^ Verdemdien Oe$ehiechier. Bremen 1708. 8. 58.

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„Conradiun Kolbes BremenseuL^', Conrad Kolbe, einen Bremer*). Dieser „Bremer*' (oder Bremer 'Ordanetgeist- licbe?) wird nacbber niebt wieder von ß einrieh erwähnt

Da er ihn ausdräcklich als einen „Breraensem" auffuhrt, so wollte er wolil gewiö3 damit sagen, dass dieser Conrad aus der Stadt Bremen gekommen oder doch ein Geistlicher von einer Bremer Stadtkirche gewesen sei. Denn solche, die überhaupt nur ans dem grossen Bremer Ersstifte ka- men, bezeichnet Heinrieh der Lette nie als „Bremer." Ich glaube daher nicht, dass wir irren, wenn wir den gu- ten Conrad oder Conrad Kolbe als ein Bremer Stadt- kind niedersetzen. Heinrich sagt, die drei genannten Männer seien mit einigen andern gekommen, also ver- muthlich mit Freunden aus Cöln, Bremen etc., und etliche von ihnen htttten sich dem Schwertbrftder- Orden ange- schlossen, etliche aber seien sum Werke der Predigt flbei gegangen. Wir hatten hier also die Wahl, in dem Conrad Kolbe von Bremen entweder einen Diener oder Bruder des Hchwertritter- Ordens oder einen in Livlands Wälder hinausziehenden Missionar zu erkennen. Da

Heinrieh ihn unter vielen besonders namhaft macht, so

■»

kann man yennuthen, dass dieser Bremer Conrad sich in Ltyland dnigermassen ausgezeichnet habe. Was aus ihm geworden ist, wissen wir nicht, da Heinrich ihn

nicht weiter erwähnt.

6) Martin Frise. Heinrich der Lette erzählt, dass im Jaiu*e 1205 gegen den Frühling ein Haufen Li- tbaner unter der Anführung „eines reichen Mannes", Na- mens Suelgate, bei der Stadt Riga, die damals erst 4 Jahre stand, vorbeigezogen sei und dass dabei der genannte Anfiihrer mit einigen Gksellen nahe zur Stadt herange- > kommen sei, sieh vor derselben gelagert und ihre Mauern angeschaut habe. Einige Männer seien ihm aus der Stadt

>) Heinrieh L c 8. 102.

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mit friedliclier Begrüssung entgegcngczogcn und unter diesen sei ein rigascher Bürger, Namens Martin oder wie eine Variante hat Martin Frise gewesen, der dem lithaiiiflcheii Feldherm yemmthiieh imter friedliclier Be- grfisaang ehieii Trank Meth dargereicht habe Ist hier die Leseart Martin Frise die richtige, so konnte man wohl mit einigem Recht vermuthen, dass dieser Frise auch aus Bremen stammte, wo das Geschlecht der Frise und Frese schon seit alten Zeiten augesehen, mächtig nnd oft genannt war. Aber freilich bleibt diu Sache fra^h wegen der Abweichnng der Lesearten. Ss könnte aadi mit dem Beinamen Frise nicht sowohl gemeint sein, dass der in Bede stehende Martin so der Familie Frese gehört habe, als vielmehr, dass er ein Mann aus Fricsland gewesen sei. Dann war er aber doch jedenfalls ans der Nachbarschaft von Bremen.

II. Unterweser, Friesland.

1) Bisohof Albert nnd seine Brflder. Die Herkvnft nnd das Gkschlecht der Hauptperson bei der

Gründung Riga's des Bischofs Alijert selbst, wird weder bei Heinrich dem Letten, noch bei Alnpeke durcli irgend einen Beisatz oder die Nennung eines Ortes bezeichnet. Dagegen hat wenigstens einer seiner ^fänf Brüder, die er ant iMch Livland hinansnahm, n&nlich Johann, den Bei- sats oder Fanuliennamen von Apeldorn oder Apelde- rin, und wir können daher dies als den Herknnfts- nnd 'Familiennamen des ganzen Geschlechts und auch des Bi- schofs Albert selbst betrachten"^).

„Apeldern" oder „Apeler" ist ein kleines freundlich gelegenes Dorf 6 Meilen im Norden von Bremen, nahe bei Bremerhayen. Bine halbe Stande yon „Apeler*'

S. Heinrich S. 46. *) S. Heinrich 1. c. S. 333 und die Noie 2 von Pahtt. lOlfML a. d. MvL OMsUBhl» IIL L 2

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liegt das grossere Dorf „BeckeshOvede.'' Nach diesem letzteren Orte nannte sich die Familie der „Herren von Beckshövede'' und mau ist jetzt einig darüber, dass die von „Apcldern" und die Ton „Beckshövede" eine und die- selbe Familie gewesen seien, die sieh nur bald nach der einen, bald nacb der andern ihnen gehörigen Besitzung genannt hätten. Unter dem Namen „die ron Becksho- rede" erwähnt sie Muahard, und sagt, sie seien alte Dienstmänner des Erzbischofs von Bremen gewesen. Mushard führt schon einige Herren dieses Namens aus dem 12. Jahrhundert an, auch einen Albertus de Becks- hOyede^). Anch unter einer rigaseben Urknnde ans dem Jahre 1224 ist ein Bitter Johannes de BikkeshOvede unterschrieben, der doch wohl derselbe Johannes, der Bruder des Bischofs Albert ist, der nach dem Obigen Johannes von Apcldern genannt wurde. Wenn dies richtig ist, so könnte mau dann auch den Bischof Albert selbst und seine anderen Brüder sowohl mit dem Far miliennamen ,|yon Apeler*' als auch mit dem Familiennsr men „BekkeshOvede" bezeichnen, pass Albert ein „yon BekkeshOrede" oder „Ton BuxhOveden^' gewesen sei, fin- det sich seit dem 15. Jalirhundert ziemlicli allgemein be- hauptet. Ohne Zweifel hatten diese Herren von Beckes- hOyede und Apeldern wie andere Dienstleute des Erzstifts ihre Curie in der Stadt Bremen und können daher als Einwohner Bremen*s betrachtet werden* Jeden&Us war es eine Niederweser-Familie aus der Nach- barschaft Bremen's.

Unser grosser Albert wurde im Jahre 1189 Mitglied des Bremer Dom-Capitels und residirte als solcher ver- muthlich gewöhnlich in der Stadt Bremen. Im Jahre 1198 1 nachdem er sum Bischof yon Liyland gemacht, brach er yon Bremen zur Ostsee auf. Ihm folgte Buerai

>)'S. Muthard l c. 3, 104,

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im Jahre 1201 sein Bruder Engelbert, der ein Ordens- geistlicher im Kloster Neumünster in Holstein geworden mr, na/eh. Dieser Bogelbrec^ht wurde nachher Propst an der Lieben Frauen Kirche tn Riga and starb daselbst

im Jahre 1208').

Im Jahre 1203 braclite Bischof Albert seinen zweiten Bruder Dietrich aus Deutschland nach Livland. Der- selbe blieb dort, verheirathete sich in Livland, wurde ein HiBq>tgebiUfe oder Minister des Bischöfe nnd b'ess sich nach Tielerlei Schioksalett so Lande nnd Wasser endlich im Schlosse Odempe nicht weit Ton Dorpat nieder.

Rotmar, ein dritter Bruder Albert's, der in dem Kloster Segeberg in Holstein Ordensgeistlicher war, kam im Jahre 1205 nach Livland^). Er blieb daselbst und wurde 1223 Propst des nengestifteten Conventes sa Dorpat.

Alberl^s vierter Bmder Hermann , der Abt des in der Vorstadt Bremen*s belegenen Klosters St Paul war, folgte erst später im Jahre 1224 nach Livland nach').

Auch der fünfte Bruder Johannes (von Apeldern oder von Beckesliövede) wird erst zum Jahre 1224 ge- nannt, und zwar nicht als ein Geistlicher, sondern als ein tapferer Bitter«).

Büer hfttten wir also ein Miederwesergeschlecht ans der Nachbarschaft Bremen's, von dem mehre Mitglieder intim mit der Kirche und mit dem Orte Bremen verbunden waren, und die alle nach Livland hinübergingen und sich dort auszeichneten.

In Kurland hat es später noch eine Familie von Ape- lern gegeben, nnd in Livland and aof Oesel giebt es die noch jetst blähende Familie der Herren Toa Bazhdrden, die ihren Ursprung aif die verheiratheten Brttder des Bischofs Albert zurückführen. Ein Herr von Buxhörden,

») 8. Heinrich l, c. S. 30. *) 8. Heinrich L c. S, 50. *) 8. Heinriek L c. 8. 326. &, Msinriek L c, S. 333.

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auf Oeael wohnhaft, hat noch vor 6 Jahren den alten Stammsitz seines Qeschlechts und die yon seinen Vor- fahren im Dorfe Beckeshdvede bei Bremerhaven gestiftete Kirche in Augenschein genommen , nnd hat sich bewogen gefShlt znr Restanration dieser Sjrehe, die sehr Tcrfellen war, eine Summe vou 2—3000 Thalern zu versprcclien und zu übersenden. „Die alte Burgstellc von Bcckcshö- vede mit Graben und Vorwerk liegt unmittelbar liinter dem Graben des Predigers des Ortes, ganz nahe bei der Kirche. Der Buiggraben wird jetst als Grasland benutzt

2) Gesinde und Hofstaat des Bischofs Al- bert. ^ Hie und da werden in Heinrieh dem Letten Leute vom Gesinde oder vom Hofstaate des Biscliofs Albert, Männer, die seiner Person besonders nahe standen, genannt, z. ß. folgende:

Zum Jahre 1205 „Einer vom Gesinde des Bischofs Namens Dietrich Schilling*)/'

Zum Jahre 1206 des Bischofs Droste oder Trachsess Gevehard').

Zum Jahre 1210 „die Knechte (aervi) dos Bischofs Siegfried und Alexander*)."

Zum Jahre 1210 „die Knechte des Bischofs Wich- mann und Alder*)."

Es ist wohl nicht unwahrscheinlich, dass der bre- mische Domherr Albert diejenigen Leute, die seiner Person nahe standen und seinen Hofstaat bildeten, zum Thcil wenigstens mit aus der Stadt Bremen brachte, oder dass es seine eigenen Leute von seinen Familien- besitsungen an der Unterweser waren. Es mag daher auch unter idiesen Leuten, die sum Theil nachher in Liv- land eine bedeutende Bolle spielen moohten, noch mancher

') Aus einem Briefe des jetzigen Predigers Herrn v. Hanfstängel. «) S. Heinrich l. c. S, 49. ») S. Heinrich l. c. S. 66. *) S. Heinrich l. c, S. 129, ') S. Heinrich L e. S, 132,

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Bremer oder dooh Weseranwohner stecken. Allerdings mag Knechte des ^mhofii meistens niclit anderes bedeuten

als seine Soldaten.

3) Friesen. Friesen oder Leute aus Friesland wurden von Heinrich dem Leiten an mehren Stellen unter den ersten Dönafahrem und Pilgern nach Livland erwähnt Anch Arnold von Lübeck sagt, dass schon Albert's Vorgänger Berthold, der sweite livlOndische Bischof, ausser in Sachsen und Westphalcn au(;h in Fricsland Pilger und K.reuzfahrer für Livland ange- worben habe.

Heinrich spricht zuerst beim Jahre 1200^ in welchem der Bischof Albert mit 23 Schiffen zur Däna fuhr, von ,,Friesen, die mit einem Schiffe gekommen seien" nnd welche den feindlichen Liven, die damals den Bischof bedrängten,

viel Schaden zugefügt hätten').

Alsdann berichtet er zum Jalire 1210, es soirii P^iic- sen mit Pilgern nach der Insel Gothland gekommen, seien dort auf mehre mit Beute beladcne Baabschiffe der Kuren gestossen, hätten vier von diesen nach blutigem Kampfe genommen und sie mit der gesummten Beute, mit unzähligen Schafen und auch mit ihren Passagieren nach Riga gf führt '^).

Drittens erwähnt er zum Jahre 1200 einen \Vigb(;Ul, einen Friesen, der bei der Belagerung Wendens dureh die Esthen sich sehr tapfer benommen und viele Deutsche befreit und gerettet hätte*).

Auch der oben erwähnte Martin Frise wäre, wenn er nicht von der bremischen Familie Frise oder Frese war, noch hieher zu rechnen.

Die „Friesen" waren also zur Zeit der Kindheit und des ersten Wachsthums der Stadt Biga sehr thätig au

*> 8. Beimrich L e. 8. 23. «) 8. Beinrieh L e. 8. m. *) a Beinrieh L c. 8, i33.

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der Düna. Es fragt sich nnn, was hier unter „Friesen" gemeiiit sei. Hdohst wahrschemlieh doch Weser- Friesen, die unter dem Brzbischofe von Bremen Stenden. Diese Weser^Friesen mnssten natürlich von den Ton Bre- men ans geleiteten Unternehmungen nach Livland zunächst betroffen und angeregt werden. Im Jahre 1206, sagt Heinrich der Lette, sef der livländischc Hischof Albert ,,in WestphaleUi Sachsen nnd Friesland durch alle Gassen, Flecken nnd Kirchen" umhergezogen, um Pilger för Liv- land zu suchen 1). Da Albert selber von der Gegend der Niederweser, aus der Nachbarschaft der dortigen Fricsenlande stammte und daselbst am besten Bescheid wusstc, dort auch Bekanntschaften und Familienverbin- dung besass, so wird auch deswegen unter diesem Fries- land, das er durchzog, wahrscheinlich das Friesland an

#

der Weser (Bu^adingen, Bustringen, Wursten, fladeln) zu verstehen sein. Das westliche Friesland jensdts der

Ems lag zu weit entfernt. Die nördlichen Friesen östlich von der Elbe standen unter den Königen von Dänemark, und sie segelten nicht mit den Geistlichen von Bremen, sondern mit den Dänen. Sind demnach Weser -Friesen gemeint, so sind vermuthlich auch unter „den Pilgrimen", welche nach dem Obigen diese Friesen als Schübfnhrer zur Düna brachten, wieder manche Leute aus den Bremen benacliburten Weserortschaften und auch aus der Hafen- stadt Bremen selbst gewesen.

Nebenher mag ich bemerken, dass aus diesem Allen mit Sicherheit hervorgeht, dass die „Friesen*' (Weser-Frie- sen) um das Jahr 1200 herum die Wasserstrasse aus der Nordsee um Jtttland herum durch den Sund zu den nörd- licheren Partieen der Ostsee gut kannten, nnd dass dieser

>) «Frieslaod* steht wenigsteat in ehiigen Huidflchrifteii neben Sachsen nnd Westphalen, Im Zamoteiann^ fehlt es alleidingi. & Htinriek l, c 8, 78, Sehirren, C^dem Zmnoidamu, 8, ,30.

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GonTB ifaDen damaU geliafig war. War dies aber 1200 80| 80 mochte es auch schon längere Zeit Yorfaer so gewe- sen BOUi| und mn so eher konnten Weserschiffe Ton Bre- men in der That schon im Jahre 1159 auf dieser SLrudso zur Ostsee gefabreu und Livland erreicht haben.

III. Mittleres Weserthal.

1) Bernharil von der Lippe. Unter der Gru])pe von Pilgern, mit denen Bischof Albert 1211 nach Livland ausfuhr, kam auch Bernhard von der Lippe, der be- rühmte Kampfgenosse Heinrich des LOwen*). Er wurde in Livland so firomm nnd gottesfürchtig» wie er in Deutsch- land wild nnd kriegerisch gewesen war, wurde von Al- bert zum Abt von Dunamände und nachher zum Bischof von Semgallen gemacht. Er soll im Jahre 1224 gestorben sein^). Sein Sohn Gerhard wurde später Erzbisehof von Bremen. Da das Land und Besitzthum dieses Grafen von der Lippe nur etwa 15 Meilen südlich von Bremen lag nnd stets in innigen Beziehungen mit Bremen stand, 80 mOgen wir ihn als einen Nachbaron dieser Stadt betrach- ten. Vcrmuthlich kam er nicht allein, sondern in Beglei- tung mancher anderer guter Leute und Bürger aus dem Lippeschen und den mittleren Wesergegenden.

2) Godescalk, Graf von Peremunt. Im Jahre 1207 fnhr mit dem Bisohof Albert ein Graf Godescalk von Peremunt oder Pyrmont mit vielen anderen Pil- gern nach Livland hinaus. ^Die haben**, setzt Heinrich hier hinzu, „die Mauern der Stadt bis so weit erhöht, dass man fortan den Anlauf der Heiden nicht füi chtete"').

Peremunt oder Pyrmont liegt 16 Meilen Südsüd- ost lieh von Bremen an einem kleinen Nebenflusse der Weser nnd nahe bei dem Hauptfloss. Hier Iifttten wir

>) a Heinriek I. e. 5. iU.

^ & WinMmann in i^iMhmgm a. d, U»L a«teh, XL 8, 478. ■) 8. Heinrich i. c. A 80*

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also Leute ans dem mittleren Weserthale und ans der Nachbarschaft von Bremen, yon denen nns geradezu be- zeugt wird , dass sie bei dem Anfban BIga's tbätig waren.

Von den ferneren Schicksalen des obengenannten Grafen von Pyrmont erfahren wir bei Heinrich d, Lett4:n sonst nichts weiter. Doch musa er wieder nach Deutschland zorttckgekehrt sein, da er in den Jahren 1221 und 1233 wieder in der Geschichte Pyrmonts erwähnt wird.

8) Helmold yon Plesse. Unter denselben Pil- gern, die Albert im Jahre 1211 nach Liyland brachte, und die fast alle aus der mittleren Wesergegend stammten, nennt U ein rieh der Lette aucli einen Ilelmold von Plesse'). Heimoidas de Plesse wird auch in einer Iwlandüchen Urkunde vom Jahre 121J genannt und dort als ein Edelmann (nobilis homo) bezeichnet*). Ortschaf- ten des Namens Plesse giebt es eine in Hessen bei Esch- wege an der Werra, eine bei Frankfurt an der Oder und dann die I)ekannte Burg Plesse bei Göttingen im Leiue- thal. Das Plesse an der Oder ist hier natürlich ausser Frage, und es bleibt nur die Wahl zwisclien den beiden Plesse an der Werra und Leine. Dr. Pabst glaubt, dass das Plesse bei Göttingen, 24 Meilen südlich von Bre- men, gemeint sei. Und dies wird auch wohl ohne Zweifel das Richtige sein, da alle mit dem Helmold von Plesse zugleich genannten Pilger (mit einziger Ausnahme des Bischofs von Ratzeburg) aus (lorsclben Umgegend kamen. In einer HvL Urkunde vom J, 1209^) wird auch noch ein Herr Ludolph von Haller mund (Ludolphus de Halre- munt) als damals in Livland gegenwärtig erwähnt Es ist hier wohl ohne Zweifel die alte Grafschaft und Standes- herrschaft Hallermund, südlich von Hannover im Leinethale, 16 Meilen däüdöstlich von Bremen, gemeint.

>) 8. Heinrieh l, e, 8. 144. «) & üfhmdenMk Nr. XV UL >) 8. Ufhmienhuek Nr. XV.

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4) Heinrich von Sladen. -- Zum Jahre 1210 er- wähnt Msinrieh der LeM$ einen „Grafen von Sladem**, der mit mehren anderen PQgem damals die Dfina hinab- Ibhr, um nach DentscUaad snrfieksakehren >). Dieser Graf

von iSladeiii oder Sladeu ist wolil derselbe Henricus de Slade, der als Zeuge unter einer Urkunde des Bischofs Albert vom Jahre 1209 steht'). Der Ortschaften dea Namens „Sladen^ und „Schladen^ oder „Schlade** giebtes mehre in, Deotechland, jedooh bk>8 in Norddentaehland, in Niedersachsen nnd Westphalen. Bine liegt ly« Meilen Ton Bremen y im Amte Syke, anweit Leeste. Mehre He- gen in Westphalcn. Ein Schladen bei Münster. Endlich eins im Hildesheimisclien , zwischen Gosliir und Wolfen- biittel, 22 Meilen südöstlich von liremen. Dr, Pabst glaubt, dass dieses letotere Schladen hier gemeint sei, nnd denmaeh hätten wir denn mit dem Grafen Heinrich von Sladen nnd seinen Pilgern doch jeden&Us wieder Mvlttn- dische Einwanderer aus dem Weserthale.

IV. Paderborn, Osnabrfick, Westphalen.

1) Bernard, Bischof von Paderborn. Zugleich

mit Yso von Verden, mit Bitter Helmold von Plesse kam im Jahre 1211 auch der Bischof Bernhard von Pa- derborn nach Livland'*). Seiner gedenkt auch Arnold v, Lübeck*). Paderborn liegt 20 Meil. südlich von Bre- men. Das Bisthum erstreckte sich auf beiden Seiten der Weser. Und in dieser Gegend war Bischof Albert im Jahre 1210 herumgereist, um Kreuzfahrer für Liyland zu werben*). Vermuthlich brachen mit ihrem ßiscliof mehre Anwohner des mittleren Weserthaies auf. Der Bischof von Paderborn selbst kehrte mit dein Biächof von Verden 1212 nach Deutschland zurttck.

•) S. Heinrich /. c. S. 125. •) S. ürkundenhuch Nr. XV.

*) S. Heinr, l, c. 8, Iii. *) 8. Arnold v. L. Ed, Pertz 8. 212.

*} DiM gtht hmor am Heinrich L «. 8, 124.

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2) Konrad, Graf vou Dortmund, und Harbert von 1 borg. Im Jahre 1200 kam Bischof Albert mit 23 Schiffen nach Livland und brachte auf diesen viele Pil- ger mit Von allen dieses, .Termothlieh mehr ala 1000 Leuten werden nur der ^Graf Konrad von Dortmund^ und „Harbert von Iborg'' ansdräcklich genannt >). Mit „Dortmund" ist hier die Stadt dieses Namens in Weetpha- len gemeint. Es worden im Anfange des 13. Jalirhundcrts mehre Grafen Kon r ad von Dortmund erwähnt, über welche Gr über in seiaem Commentare zu Heinrich d, Letten be- richtet'). Gruber glaubt, dieser Dänafahrer, der sonst in Eemrieh d, Letten nicht mehr erwähnt wird, sei derselbe Graf Oonradns de Tremonia (Dortmund) gewesen, der im Jahre 1214 der Schlacht von Bovines beiwohnte, Dort- mund liegt 26 Meilen S.W. von Bremen.

Ein Ort Iburg cxistirt nur ein Mal in Deutschlaud, nämlich im Osnabrückschen, V/^ Meilen südlich von der Stadt Osnabräolc, 16 Meilen 8.W. yon Bremen. Und es ist daher wohl kein Zweifel, dass Herr Harbert von diesem Orte, der ein alter bischöflicher Sitz war, stammte. JI ein rieh meldet sonst nichts weiter von ilim.

3) Kono von Iseuborg. Unter den vielen Pil- grimen und Kreuzfahrern, die Bischof Albert 1205 aus Sachsen und Westphalen brachte, war ausser Graf Hein- rich von Stumpenhnsen auch ein Kono Yon Isenborg, ein edler Mann, der sonst nicht weiter genannt wird*). Es giebt in Deutschland 6 Ortschaften des Namens Ysen- burg. Sic liegen fast alle in Westphalcn und bei Köln. Doch sind die Commcntatorcn Ilci nr icJi^ darüber ciiiiü^, dass hier das Scliloss Isenborg an der Ruhr, von welchem im Westphälischen die £dien und Grafen von Isenborg

») S. Heinrich 1. c. S. 22.

•) S. Scriptores rerum Livonicarum, L 8. IL

") 8. Heinrich L c. S, öO,

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ihren Nameu entlehntoo, gemeuit sei Dasselbe liegt oder lag elwa 20 Meilen südwestlich Ton Bremen.

4) Johannes von Scheta oder Soheida. Im Jahre 1209 nahm Bischof Albert „einen Hann, Namens

Jolianues, aus dem Convente von iScheta", und vertraute ihm als Propat die Aufsicht der Kirche der heiligen Ma- ria zu Biga*). Orte des Namens Scheda oder Scheida giebt es mehre im Westpbälisohen. Unter ihnen ein Kloster, ein Paar Meilen sfldwesdioh von Hamm an der Bahr, 25 Meilen sfldsfldwestlich ron Bremen, wel- ches hier wohl ohne Zweifel gemeint ist. Der rigasche Propst Johannes wird auch noch in zwei alten livländi- schen Urkunden von den JcJiren 1209 und 1226 erwähnt*).

5) Robert, Canonicns der kölnischen Kirche. Bin ,,Bobert, Canonions der kiUnischen Kirehe'V ^^'^ Jahre 1208 nach Lxvland. Er wird in einer Variemti auch Robert Oilbanns genannt 3). Man sieht ans seiner Be- Zeichnung nicht recht, ob er aus der Stadt Köln selbst oder sonst aus einem andern Orte des grossen kölnischen Sprcngels kam. Jedenfalls gehört er £U den Leuten aus dem deutschen Nordwesten.

y. Halberstadty Magdeburg, Lüneburg.

1) Wolter Yon Hamerslere. Unter den xahl-

reichen Pilgern, die Albert im Jahre 1209 zur Düna hin- ausbrachte, finden wir auch einen Wolter von Hamers- levo*). Er steht auch als Zeuge genannt unter einer UvL ürktmde (Um Jahre 1209, daselbst Walther de AmesloFO genannt*). Es giebt nur ein ,,Hamersleye" in Deutschiandy nämlich das Pfarrdorf und Domäne dieses Namens im Halber städtischen, l'/j Meilen westnordwestlich

') a Heinrich Le, 8.iU, *) a ürhHuM. Nr. XV.U.LXXVL «) a Heinrich L e. 8. 109, ^ B. Heinrich l c. 8, UO. «) a UrkmimMi Nr. XV.

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von Oschersleben, 25 Meilen südöstlich von Bremen. Und ohne Zweifel stammte unser Wolter yon dort

2} Konrad nnd Arnold yon Meiendorp. Ei- nen Konrad von Heyendorpe zog der Blscliof Albert

im Jahre 1201 zu sich heran»), und belehnte ihn mit dem Schlosse Ikeskola an der Düna. Daher er auch später gewöhnlich Konrad von Ikeskola (oder UexküU) ge- nannt wird. Von ihm stammen die berühmten Freiherren und Grafen yon UezktUl ab. Im Jahre 1208 brachte Al- bert noch einen Arnold von Meiendorpe mit sich ans Deutschland^. Dr. Pabst glaubt, wohl mit Recht, es sei hier dos jetzige Pfarrdorf und Klostergut Meiendorf im Magdeburgisohcn, 1 '/g Meilen westnordwestlich von Wanz- lebcn, 27 Meilen südöstlich von Bremen gemeint. Es konnte freilich auch das Meiendorf in Holstein, 2 Meil. ostnordöstUch yon Hamburg gemeint sein. Es gab so- wohl im Holsteinischen, als im Magdeburgischen ein weit- yeraweigtes altes Geschlecht von Meiendorf.

3) Rudolph von Jericho. Im Jahre 1209 kam Bischof Albert von Deutschland zurück und hatte mit sich eine zahlreiche Menge von Pilgern. Darunter war Rudolph yon Jericho, den Albert zum Gommandanten des Schlosses von Kokenhusen machte. Eben dieser Mann Rudolphus de Jericho wird auch noch ein Mal als Zeuge unter einer Itvl. Urkunde aus dem Jahre 1209 er- wähnt. Auch erzählt Heinrich der Lette von ihm, er sei als Gesandter von Bischof Albert an die Russen abge- fertigt, dann in einem Kampfe mit den Esthcn verwundet und später im Jahre 1220 vom Könige von Dänemark in EstUand belehnt worden*).

Orte mit dem Namen Jericho giebt es drei in Nord- deutächland: 1) eine Besitzung im Kreise Ovelgönne im

') S. Heinrich l. c. S. 27. *) ö. Heinrich L c & 34. *) S. üeinri'Ch L e. S. m, m «. 276.

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Oldenhurgischcn an der Unterweser, 2) eine Kreisstadt, MeiL nordnordöstlich von Magdebnrg, an der ösüichen Seite der Elbe bei Tangermttndey 3) eine Domftne und ObeHbrsterei ebendaselbst Dr. Pahtt ninmt hier das Jeiiehow an der Elbe bei Tangermttnde an. Konnte nicht aber auch das Jericho bei Ovelgönne an der Weser ge- meint sein?

4) Eylard von Dol-en. Zum Jahre 1211 gedenkt Heinrich eines Eylard von Bolen, der sich damals bei der Belagerung vnd Erobenmg der esthnisehen Fe- stung FeOui, die in der lütte von LiHand lag, ansge- seichnet habe*). Anch em Gerlaoh de Bolen wird ab Zeuge unter einer livländischen Urkunde genannt*). Das Rudolphsche Ortslexicon kennt keinen Ort des Namens ,J)olen" in Deutschland. Dr. Pabst wirft die Frage auf, ob nipht das hier genannte „Bolen'' im Lüneburgischen, also eiroa 12—15 Meilen ostwttrts tob Bremen gelegen habe. Base ans dem Lünebnrgischen im Osten von Bremen anch sonst noch snr Zeit der ersten Anfänge Riga's Auswanderer gekommen sind, bezeugen die Untor- scbriften Lambertus de Lunenborch und Alexander de Lunenborch in rigatchen Urkunden Oßu dm Jahren

VL Transalbingien nnd Soandinavien.

1) Philipp, Bischof Ton Ratzebnrg. Ber Bischof Pliilipp von Ratzeburg zog im Jahre 1210 in Gesellschaft der Bischöfe Iso von Verden und Bern- hard von Paderborn nach Livland^). Yermuthlich brachte er manche seiner Lento ans der Umgegend Ton Batzebnig nnd ans der Nachbarschaft von Lübeck nnd Hamburg mit sich. Br lcdi>te in Lirland drei Jahre, Ter-

») S. Heinrich l e. 8. 140. *) S. Urkundeftbuch Nr. XV.

») S. Urkundenb, Nr. XV u. Nr, XX. *) 8. Heinr. 1. e. 8. 124.

30

sah im Jahro 1212 Albcrt's Stelle, als dieser wieder uach Deutschland ü:ereist war, zog gegen die Esthen zu ' f'elde und starb im Jahro 1214 unterwegs, als er nach Born reisen wollte.

2) Andreas, Ersbischof von Lnnd, nnd Nieo- lans, Bisehof von Schleswig. IMese beiden M&n- ner kamen als diplomatische Agenten des Königs Walde- mar von Dänemark im Jahre 1206 vermuthlich mit einem grossen Gefolge von dänischen und deutschen Beglei- tern nach Riga, blieben daselbst den ganzen Winter 1206—1207 ()• I>er JSrsbischof von liund s^lte im Frtth- ling 1207 „mit allen den Seinigen'' wieder ab nach Goth- land nnd dann weiter*). Es blieben also gar keine oder nur wenige von seinen Begleitern an der Däna suräck.

3) Daniel von Gothland. Im Jahre 1206, sagt Heinrich, sei ein gewisser Daniel, Priester des Bischofs, mit zwei Getreideschiffen von Gothland zur Düna gekommen*). Da er ein Priester des Bisohofs Albert genannt wird, so war er wahrscheinlieh dn Dentsoher, so wie vermnthlioh anch seine Begleiter Dentsohe waren.

Andere Männer aus Transalbingien, aus Holstein, ans der Umgegend von Lübeck und Hamburg so wie aus Dänemark und Gothland werden in Heinrich dem LetUn nicht mehr mit ihren Namen und Herkunftsorten aufgeführt.

Bei Alnpeke giebt es gar keine dieser Art

II

üeberBohant man nun alle die hier genannten Per- sonen- und Ortsnamen und denkt man sich die letzteren auf einer Karte verzeichnet, so stellt sich als Besultat Folgendes heraus:

1) Personen ans Gothland, Seandinavien, Dä- nemark werden nur drei namhaft gemacht, nimUch An-

>) S. Heinrich L e. 8. 73. 8. Heinrich l. c. 8. 80. •) S. Heinrich L a S. 6$.

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dreas, Erzbischof von Luiul, Nico laus, Bischof von Schleswig, und der Priester Daniel von Gothland, von denen aber die ersten nor diplomatische Agenten des Königs Ton Dänemark waren, der letztere aber yermathliob ein DentBcfaer.

2) Personen ans Lttbeck nnd Hamburg kommen gar nicht vor, wie denn Überhaupt die Namen Lübeck und Hamburg weder bei Heinrich noch bei Alnpeke bis zum Jahre 1211 nicht ein einziges Mal erwähnt werden, während aie docb von Bremen mehre Male (ich sahlte 8 Mal) reden.

3) Von Einwanderern ans Transalbingiea, Holstein, Naehbarsehaft T<m Libeek ond Hamburg, wird

nur allein der Bischof Philipp TOn Ratzebarg genannt.

4) Aus dem Halberstädtischen, Magdeburgi- schen und Lüneburgischen stellen sich etwa 7 Per- sonen dar, nämlich Wolter von Hamersleve, Conrad nnd Arnold von Meiendorp, Rudolph de Jericho, £7- lard von Dolen, Lambert von Lttnebuig, Alezander T<m Lflneburg.

5) Aus dem Paderbornschen, Osnabrückschcn und Westphalen werden uns 4 Männer vorgeführt, näm- lich Bernhard von Paderborn, Konrad von Dortmund, Harbert von Iboig, Kono^ von Isenborg, Johannes Ton Soheda. Dasu noch Robert von Köln.

6) Aus dem mittleren Weserthale 4, Bernhard ▼on der Lippe, Gottsohalk Ton Pyrmont^ Heimo Id von Plesse und Heinrich von Sladen.

7) Aus Bremen und der nächsten Nachbar- schaft in einem Umkreise von etwa 7 Meilen. Je näher wir nach Bremen kommen, desto dichter wird die Qmppe der Orte und Stationen, tob denen die bei iTatfi- rUh ite. genaDnten DOnarPilger anfbreohen. Aus BreBien selbst und ans einem Umkreise von 7 Meilen um die Stadt finden wir nicht weniger als 12, nämlich Volkhard von

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Harpenstede, Johannes von Vcchtc (vielleicht auch Diederich Brude^am), Bernhard von Sehnsen, Yso von Verden, Heinrich von Stumpenhusen, Konrad, einen Bremer (TieUeicht auch Martin Frise), Bischof Albert und seine 6 Brüder Engelbert, Dietrich, Botmar, Hermann, Johannes von BeokesbOvede nnd von Apeldem (vielleicht auch noeh ntöhre ans des Bischofs Gesinde und Hofstaat?).

8) Aus den friesischen Landstrichen im Nor- den von Bremen einen oder zwei mit Namen genannte, nämlich „Wigbold, den Friesen" und vielleicht anch Martin Frise.

Samma Sommamm stammen nnter SO von Heinrich dem Letten etc. genannten Dentscheh 18* ans dem Ctobiete des Weserflnsscs, 4 aus dem Rliein- und Emsgebiete, 7 aus dem Elbegcbiet (alle westlich der £lbe}, 1 aus dem Ge- biete der Trave.

Diese Zahlen beweisen ziemlich idar, dass so weit die angegebenen Qoellen nnd Andentnngen gehen die alte Metropole nnd Enhanptstadt Bremen, die wichtigste Stadt der Sachsen diesseits der Blbe mindestens Ms zum Jahre 1211 der Centraipunkt der ganzen Auswan- derung nach Livland war, und dass bei weitem die mei- sten der bedeutenden an der Wiege Biga's stehenden und bei der Stiftung der livlttndisohen Colonie wirkenden Min- ner ans dem Wesertiiale, aus der Naehbarsehaft Bremens nnd aas Bremen selbst kamen. Man erkennt daraus am- gleich, mit welchem Rechte Russow und die anderen späteren Chronisten Livlands „den Bremern'' und „Bremer Kindern" bei der Gründung Eiga's eine so bedeutende Bolle zntheüen. £s scheint daraus endlich auch hervor- angeben, dass, wenn man snr Verherrlichung dieser Golo- nienstiftnng ein Monument stiften will, aur Anfiitellung desselben Bremen ein sehr passender Ort ist, besonders, wenn man dazu noch diesen Umstand in Erwägung zieht,

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dass die Mehrzahl der heutigen Bremer Borger aus den- selben Gegenden nach Bremen, nämlich aus dem Weser- tbale, Westpbalen, Friesland entstammen, gekommen sind, auä denen die genannten Leute nach Livland zogen, und das« die heutigen Bremer daher mit jenem Monumente nur ihre eigenen Vorfahren und deren mhmwürdige Tha- ten ehren.

Der Bergmamische Codex der livläüdisolieii Reim-

chrouik.

Von Gf. BerkholM.

(Voqptngaii in d«r 366. Slteaug der GeseUsehaft für GeioliiAhte nnd Alterthamskiiiide der OstseeproTinsen, am 13. Januar 1871.)

Als unsere livländische Beimchronik zum letzten Male herausgegeben wurde, blieb den beiden namhaften Histo- EÜLemi die dieses Geschäft besorgten, Kallmejer und Napiersky, die Bergmann'sehe Handschrift derselben

versagt'). Ihr damaliger Besitzer war der Oberpastor Trey, dessen bei dieser Gelegenheit bewiesene Sammler -Eng- herzigkeit ihm, welches auch sonst seine Verdienste ge- wesen sein mdgen, ein trauriges Andenken in der Geschichte unserer historischen Literatur bewahren wird« Mit den ttbrigen ÜTonicis aus der Trey 'sehen BttcheimaBse ist auch jene unschätzbare Handschrift in den Besitz der lir- ländischen Ritterschaft übergcgaiigeu und so der BcuuLzuug wieder zugänglich geworden. Sobald als diese glückliche Wendung eingetreten war, musste es auch nahe liegen, den seit Liborius Berg mann 's eigener Ausgabe (ISH)

.,• ' •■ . ... . . V . . .

') 8er, f§r, Ii», I, 600, JbmL

WtfMH. B. 4. ttrL OwcMoht». JB. 1. * 8

u

gleichsam yeTScholIenen Codex einer erneaertett Betrach- tung und Vergleichung zu unterziehen. Ich unternahm es schon vor mehreren Jahren und hatte alsbald auch Ge- legenheit, mich dabei der Hülfe des zum Besache in Big» anwesenden Scli irren tu erfreaen. Später von Zeit zu * Zeit immer wieder anf diese in manchen Ponkften schwle^ rige üntersndinng Eorflekkommend, kann ich erst jetit ihre Ergebnisse mit einer mir selbst genügenden Sicher- heit vorlegen. Vorausschicken aber muss ich, dass gerade der wichtigste Theil der Arbeit, die zu machen und von mir angefangen war: die durchgängige Vergleichung der .Handsclirift mit den Ausgaben nnd die Ermittelung der etwaigen Lese* oder Druckfehler in den letsteren - jetct unterbleibt Der mich hiezu bestimmende Grund ist^ daas auch Prof. L. Meyer in Dorpat der livländischen Reim- chronik sein Interesse zugewandt und den Codex zuge- schickt erhalten hat. Von ihm steht eine nach Maassgabe der fortgeschrittenen deutschen Sprachwissenschaft sehr nöthig gewordene neue Ausgabe der ganzen Dichtung in Aussieht und ieh darf mich daher der Mittheflung einzelner Textdiffsrenzen enthalten. Bs ist also nur eine genauere Beschreibung der Handschrift nebst einigen sich daraus ergebenden nicht unmerkwürdigen Aufklärungen über ihre (beschichte, was hier folgen solL

1. Aeusserer Bestand und Titel.

Die Handschrift in dem Znstande, wie schon L. Berg- mann sie im Jahre 1797 aus Lemberg erhielt, stellt sich zunächst dar als einen Band in grossem Quartformat, in braunem Lederdeckel mit goldverziertem Rucken und roth- gefikrbtem Schnitt^ enthaltend ausser dem alten Porgament^ codex, der erst in Terhiltnissmissig netter Zeit in diesen Einband gebracht sein kann, noch drei Papierblitter, von

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denen zwei dem Pergamentcodex vorangehen, eines folgt '). Auf dem zweiten der papierenen V'orblätter steht ge- aohmben: x

Saud $eo [tmü^tu

^er deitertu^en metfter tnb 59ru* bet gu nieffant fleWI(^t, »ic fie toon »egn M (^^riften glaubend, t>om tnfeitt timbht .i»nb brl bfo« 319 <ttt, M| bf tufent Itotif ^unbirt neunjig ior mitt ben Reiben gott jur fte, inen jur feUn ff(tfcit gefoc^* te» ^aben.

Joännis Alnpechi C088 Leöpolien' et charae posteritatis. Reformat9 A«» 1625.

Darunter noch öia Paar durch den Raummangel ver- eogte Sohnürkoli die man allenfiüls für B. & (Bepmtoe Salntis) nebmen kann.

Der offenbar erst 1625 erfundene Titel der Chronik, - wie er hier mitgetheilt wurde, ist auch der Bergmann' - sehen Ausgabe und darnach der in den Scr, r, Lw* Tor- gesetei worden, nn? mit vMndertor ZeUenabtbeilnng nnd

*) Zuthaten ans neuester Zeit, d. b. erst «eitdem der Codex der livl. Ritterschaftabibiiuthek angehört, sind: 1) ein dein vordcro I>eckel angeklebter Papierstreifen mit der Ordnungsnummer 2 (die in Winkelmnnn liihl. l.iv. hisi. ungegebene Nummer 18767 bezieht sich auf den Trey 'schon Verkaufskatalog und ist gegen- wärtig bedtutuni;.slo8 wit- siiinmtliche auf die Ritterschaftsbibüo- thek bezügliche Nummern bei Winkelmnnn); 2) ein nach f. 20 eingeklebtes Papierblättchen, welches die hier eintretende Läeke «aselgt; 3) ein Zeugstreifen, der den sich ablösenden hinteren Deckel mit dem leUtea Pergamentblatte verbanden hat.

a*

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einigen orthographischen Abänderungen , währeBcl die Pfeiffer'sche Ausgabe sich von dieser Abgeschmacktheit frei gehalten hat. Die ebenfalls mitgetheilte Unterschrift des Johann A Inpoch aber, mit seiner Bezeichnung als oonsnl Leopolienais and der Angabe, daas er den Codex im J. 1625 „refonnirt^, d; h. ihm den noch TOihandenen Einband und Titel gegeben habe, ist bis jetet noch nirgends bekannt gemacht worden. Bergmann erwähnt (S. 1T7 seiner Ausgabe) dieses Johann Alnpecke (sie) nur als „nachmaligen*' Besitzers, ohne Jabresangabc, und als muth- maasslichen Verwandten des Verfassers. Und doch ist diese Unterschrift schon insofern interessant, als sie wahrschein- lich macht, dass onser Godez sich yon 1626 bis 1797 nn- ansgesetst in Lemberg befonden habe: Ob der dortige Gnbemialrath v. Bretschnei der, von dem Bergmann ihn kaufte, etwa zur „chara posteritaa" Joh. Alnpech's ge- hört hat, liesse sich, wenu etwas daran gelegen wäre, viel- leicht noch ermitteln. Wichtiger aber war es jeden&Us, Über die Person dieses Alnpech selbst Aoskünfte zn er-, langen, wie ich sie der Gefaflii^eit Dt, August Bie- low8ki*s in Lemberg, des bekannten Herausgebers der Monumenta Poloniae historica und des Entdeckers der älte- sten Handschrift unseres Heinrich von Lettland (des Codex Zamoscianus) verdanke.

Seinem betreffenden polnischen Briefe entnehme ich das Folgende:

^Johann Alnpech, Bathsherr voq Lemberg, ist als eine seiner Zeit ziemlich ansehnliche Persönlichkeit be- kannt. Man bat von ihm latcinisclie Poesien, die bei sei- nen Lebzeiten gedruckt wurden ; seine wicbtig:ste literarische Leistung aber ist eine kurze Geschichte der Stadt Lemberg in lateinischer Sprache, die in der grossen Sammlung von Stidteanaichten mit beschreibendem Texte von Qtorg

Braun oder Bruin (OMiatM tnH» terrarum, Catoniae

* « -

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1572- J6J8. 6 Bde. gr./oLJ abgedruckt steht'). Älnpech selbst wird sie an Braun geliefert haben. Eine polnische UebersetzuDg derselben steht in der Zeitschrift Pamiftnik ' Lwawki, Jahrgang 1819, wo unter den Zugaben aneh eines der feteinischen Oedicbte Alnpech's vieder abgedraekt ist. Das Oeschlecht der Alnpech- soll ursprflngllch von Belgien ausgegangen sein. Zu Ende des 16. und im Laufe .des 17. Jahrhunderte gehörte es zu den hervorragenden Bürgerfamilien Lembergs und war zahlreich. Lemberg seiehnete sich damals vor anderen polnischen Städten als Sitz Tielsr Gelehrten ans, und nicht die letste Stelle nnter diesen hat Joh..'Alnpeoh eingenommeDy wihrend es anch Boeh efnige andere Glieder seiner Familie gab, die einen lebhaften Eifer für die Wissenschaft bethätigt haben. Ihr orsprünglich fremdländischer Name wurde in Folge ihrer allmähligen Polonisirung später in Alembek umgeformt. Der als gelehrter Schriftsteller bekannte Zeitgenosse Joh. AInpeoh's, Simon Starowolski, hat ihm sein Werk Bam AftttorMMN^ V&mUü 1620, gewidiftet: Joattni Ah^fiMt viro apud LiopoUtnMs %n Russia Conaulari. Unter Anderem

sagt hier Starowolski: quod in urbe illa (Leo-

poli) diu a me et bonis omtiibus amata, unus ex iis eis, qui polUiorea artea eupi glana coluüti et colU, earumque euUom me 'i^Mtd mperUoe- jaeere paUrü, Auch

ersieht man ans dieser Wi^nvng, dass Alnpech in lite- rilrisehen Besiehnngen sn Justus Lipsins gestanden hat und von ihm geschätzt worden ist Er hatte anch eine schöne Bibliothek, und ich selbst besitze einige seltene Druckschriften, auf welchen er eigenhändig seinen Namen vermerkt hat (bald Alnpech und bald Alembek), Seinen Sohn Friedrioh liess.er in Krakau studiren. Auch dieser ist in der polnischen Literaturgeschichte bekannt als Ver-

') Ein Exemplar davon in der Bigasohen ätadtbibUoQiek. Leopolis be^4et sich im leisten B«Qde<

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fosser einiger kleinen Druckschriften, wie: Xeniolum, Cra" camai 16i9 and QimukIm de tmtkarUaU ürfalUbüd tcdenae catkaUeae, Craeamae IßSi, in deren Titeln wiederum das seliaB bemerkte Scbwanken des Namens berrortritt, da yor

der ersteren a Fricderico Alnpechio , vor der zweiten Frieder ico Alembek geschrieben steht. Eine Tochter ver- heirathete Job. Alnpecb ün Jahre 1624 an Stanislaus Brykner, wie ans einer gleichzeitig gedruckten lateini- * sdien Gratnlatioiisscbrift hervorgeht*'

Dieses die Mittheilnng Bielowski's. In Verfolgung der von ihm gezeigten Spur ergab sich weiter, ^8 unter den gedruckten Briefen des Justus Lipsius in der That einer aus dem J. 1601 sich findet, der an unsern Alnpecb (Joanni Alnpeckio citi Leopoliensi) gerichtet ist]). Er ent- hält ausser obligaten Höflichkeiten des phrasendrediseln- den Hnmanisten nur noch den Dank für einen nicht nfther angegebenen Dienst, denAlnpeoh einem Verwandten deia Lipsius geleistet hatte. Wenn ich noch WtBzniewBki, Hütorya Itter atury polskiej, Krakow 1840 51 , anführe, in welcher (t. 8 p. 100) Job. Alnpech's als Verfassers latei- nischer Gedichte und der Lembergiscfaen Geschichte bei Braun nnr in wenigen Zeilen erwähnt wird, so ist das alles, was über ihn zu ergründen war^.

') /mIi L%p9% Epittolarum telectarum centuria iingularis ad 0er- manos et Oalhs. Antverp* i602 (neu aufgelegt 1605) p. 68, und auch in JutÜ Lip»i Opera omnia. Vesaliae 1675. t. 2. p. 716,

*) Bei dem venpiteten Abdruck meiner Abhandlung kann jetzt noch nachgetiagta werden, diM unterdessen auch Prof. L. Meyer im Stande gewesen ist, einige aus dem Lembei^chen Magistrati- erchiv gezogene Notisen über die Familie Alnpech der gelehr- ten eBtniächeii Gesellschaft vorzutragen (s. Neue Üurptache /^tg, V0m 30. Juli 1871). Darunter ist des unsern Joh. Alnpech Be- treffenden nur soviel, daes er in den Jahren 1C14, 1622, 1027, 1628 als Bürgermeister nachweisbar sei. Die ectenmässig be- gründete Thatsache, daas der erste Lemberger Alnpech (schon ^lifuhegk gesehrieben) gsgep IW 4»» Gleiberg in Seel|sea

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Kefarea wir hiernach zur Besofareibiing dee Berg* m »HD 'sehen Codex zorfiok.

Aaf dem dem Titelblatt vorausgehenden ersten Papier- blatt findet sich auch etwas geschrieben und zwar etwas recht üeberrascheudes; Imprimatur, Parrot p. t Rector, ▼or&nB folgt) daes Bergmann znm Behuf eeiner Ausgabe keine Abschrift anfertigte, sondern seinen kostbaren Cedez selbst bei der damals in Borpat gehandhabten Oensnr ein* reichte und darnach wol auch in die Häcker'sche Buch- druckerei gab. Weiter unten (im VIL Abschnitt) werden noch andere Wahrscheinlichkeitsgründe dafür angegeben .werden, dass der Setzer der Bergmann 'sehen Ausgabe direot nach der Originalhandschrift gearbeitet habe.

Das hhitere Papierblatt trägt keinerlei Schriftsetcheo. .

Der von diesen Hüllen umschlossene pergamentene Keni besteht aas 86 Blättern in 8 Lagen von je 5 und einer neunten von nur 3 Doppelblättern. Die bekannte Ußke dieiser Handschrift, die glfteklicher Weise ans dem Heidelberger Codex ergänst werden konnte, ist dnrdi den Verlost einer ganzen Lage ron 5 Doppelblftttem, der drit- ten in dem vollständigen Codex, verursacht worden. Bei Job. Alnpech's „Reformation" fehlte sie schon. Zu dieser Reformation hat auch ein Beschneiden des Codex gehört, nnd die dabei erlittene Einbasse desselben in die Breite mag- nach Maassgabe des Bnehstabenverfaistes mancher Randbemerknngen, wol 6^ oder mehr betregen haben. Jetzt Bind die Blätter 87(h- hoch nnd 210— breit, nämlich oben etwas schmäler als unten. Das Pergament ist dick und überhaupt von niederer Qualität, mit Rissen nnd Lochern I die schon vor der Verwendung zugenäht

gekonuMn ist» atimmt gat sa «ider«ii Nachriehten, weleho «iflii von Fmibergitehen Alnpecke'» idi«en: Ser.r, Im, 1, 602, Atm, YgL «ach Bütüu, €i$k€imQe$eki^en imd ratkiaktfi$ Mmichm, i. Juß, Ift. iS$9^. Bd. S$. a. 40«/.

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worden. Von d^n 86 noch vorhandenen Blättern sind die

beiden letzten, obgleich ebenso liniirt und in zwei Spalten abgetheilt wie die übrigen, doch ursprünglich leer geblie- ben, nnd erst späteren Händen haben sie zum Spielraum ihrer Besitzvermerke oder müssigen Kritzeleien und Feder- äbnngen gedient, von weichen im nächsten Abschnitt be- sonders gehandelt werden solL Die übrigen 84 Blätter, bei Bergmann und darnach anoh bei Kallmeyer -Na- piersky allein gezählt, werden von der Reimchronik ein- genommen. Sie sind von neuerer Hand, wahrscheinlich der Br Otze 's, mit Bleistift paginirt worden, von 1—168. Bergmannes Ausgabe giebt die Handschrift Seite für Seiten jede bekanntlich von 32 Zeilen in zwei Spalten, wieder; doch ist diese seine Pagination, wie sie anoh am Bande der Ausgabe in den Ser, r. Lte. yermerkt steht, der der Handschrift immer um 2 voraus, weil nämlich Bergmann auch das papierene Titelblatt mitgezählt hat. Von den Verhältnissen der Liniirung sowie von dem Cha- rakter der Schrift giebt die dieser Abhandlung beige- fügte Tafel, die nach einer hier angefertigten Photo- graphie in der OfBcin der Herren Oebrfidor Burohard in Berlin ausgefährt wurde, ein möglichst treues BQd. Zu bemerkeu aber ist endlich noch, dass die letzte, wie gesagt unbeschriebene Pergamentseite sehr beschmutzt und ab- gerieben ist, während die erste, den Anfang der Reim- chronik tragende, sich so rein wie alle übrigen erhalten hat, so dass der Codex mit nooh Torbandenem ▼orderen aber schon seit längerer Zeit fehlendem hintern Deckel eines älteren Einbandes auf Joh. Alnpech gekommen sein mag.

n. Die Scripturen der beiden letzten Perga- mentblätter.

Von diesen ursprunglich leer gelassenen vier Seiten sind es auch jetzt noch die erste und bis imf ein Paar

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miTerstäiidliohe Worte, wie es scheint in slavonischer

Schrift, die vierte Auf der zweiten und dritten dagegen steht in verschiedenen Schriftzügen des 16. Jahrhunderts Manches, das Beachtung verdient aber bis jetzt ganz un- bekannt geblieben ist. Freilich hat gerade das Wichtigste davon -duroh spfttere Ueberstreiehang oder gar Badimng der Lesbarkeit enteogen werden sollen, aber ancb dieses bat sich meistentheils noch mit genügender Sicherheit ent- ziffern lassen.

Da auch hier, wie gesagt, jede Seite durch die Linii- raug in zwei Spalten zerfällt und die erwähnten Aufzeich- nungen des 16. Jahrhunderts sich in diesen gegebenen .Bahmen gefügt haben, so sind es im Ganzen Tier Spalten, deren Inhalt hier nach dnander uigegeben werden mnss, wobei es zweckmässig seili wird, die Zeilen zn beziffern, um desto leicliter die nötliigen BemeriLungen anknüpfen zn können.

h Spalte.

1. anfhngck nach Oristi | 2. gebort m Ic zhii | 8. kro-

niea wo | 4. nifflant ersten | 5. gevunden vnnd { 6. ge- wonnen I 7. Bestediget vnde | 8. Bdyestigeth ist I

9. . . . US de Thenhwi^w \ 10 1 11. ...

12. Wo vo« ^>her kronikeu | 13. mer logen alse war- best I 14. bekenne icke mit dusser | 15. myner egenen hantacryfft | 16. Yxomolt de Junf^t vann I 17. Tysexihniea ihn berson | 18. Itzondes anno Nato doT | 19. 1539 in die sancte luce j 20. ewan^lyste |

21. ditt bock hört Reynolth 1 22. van Tysenhnsen ihm berson ' 23. de ys vpper herort oroder \ 24. sylwgedridte. Meysteren | 25. Her nerman van hadcnkam]) | 26. anders genamt Bruggenoey | 27. Her hinrick van Galon j 28. lant- marschalck [ 29. Her Johan Recke kumpter | 30. tho velyn t

Es sind 4 durch grössere Zwischenräume getrennte Absätze, die in dem vorstehenden Abdruck je durch eine neue Alinea kenntlich gemacht wurden; aber es sind nur 3

>) DMefaiedenelbeDkdimtoetwaPYBOGOHfdMaiiderePYBBOOOH geloM werden, TieUeidit aber beidia mit H italt H an End«.

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Hände ) die au dieser Spalte sich betheiligt haben, denn die Zeilen l—ll zeigen dieselben grossen und aufrecht stehenden Sohriftziige, viUirend die zweite und dritte Hand (Zeile 12—20 und 21—30) sieh viel kleinerer md cornve- rer bedient haben. Zeile 1—8 sind, obwohl ilberstriehen, doch noch mit Leichtigkeit lesbar; 9—11 dagegen nicht blos überstrichen, sondern auch radirt, so dass nur wenige Buchstaben zu erkennen waren, und auch 12—30 sind so grundlich überstrichen, dass vielleicht jeder Andere als Schirren an ihrer fintsifferong von Tomherein verzweifelt hätte« Hier TomehmHch ist es, dass ich die von ihm ge- leistete HfUfe zu rühmen habe. Spftter, ich kann wol sagen unzählige Male, zu der Betrachtung der zweifelhaften Stellen zurückkehrend, habe ich nur bei einigen Zeilen (namentlich 12, IQ, 23, 24) Gnmd gefunden, von Schir- ren's Lesung abzuweichen oder die von ihm gelassentti Lfleken anszoftttlen. Die in der obigen DarsteUing unserer Leseergebttisse eursiv gedruckten Buchstaben sind solche, die auf blosser Yermuthung beruhen. Zwar ist dasselbe auch noch mit manchen anderen der Fallj wo aber die Coiyectur nicht längere Buchstaben folgen betraf und daher für sicher gelten konnte, schien es überflüssig, sie als solche anxoaeigei^ zumal da es doob schwer ^wesen wäre, die verBchiedenen Grade der Sicherheit» mit der ein Buch- stabe noch ganz oder wenigstens tfaeilweise gesehen wer- den kann, typographisch darzustellen.

Der Vorname des dritten Schreibers (Reynolth) ist noch ganz deutlich zu lesen, der des zweiten (Fromolt) konnte wenigstens mit grosser Wahrscheinlichkeit herge- stellt werden, von dem des ersten aber haben wir nur ^e Bndung us. Tor derselben erkennt man noch den untern Thell eines Verticalstrichs, der am wahrscheinlich- sten zu dem hinteren Schenkel eines n oder m gehört haben mag, und in derselben Gegend über der Linie einen ge- brochenen fiorizontalstnch, der eine Abkürzung angezeigt

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kabea miiss. YieUeicht also stand gar kein Name da, sondern nnr Dnus, d. lu DonunnSy irie denn anoh der Baum ▼or dem erliattenen ns eigentKch zu eng ist, als dass dort einer der Namen/ die im 1^. Jalirbnndert in der Ties euha US eu sehen Familie vorkommeu, hätte stehen können.

Die weiter unten ihre Beziehung zu unserer alten Reim* elironik doonmentirenden Brttder Fromhold und Rein- hold T. Tiesenlifrasen sind auch anderweitig belegt, denn da der erstere die bestimmte Jahressalü 1589 augiebt, der andere aber wegen der yon ihm notirten Ordensbe- amten jedenfalls noch vor 1549 geschrieben haben muss '), da sie ferner beide in Berson wohnen und noch einen dritten Bruder haben, so können sie keine Anderen sein als die in der Tiesenhansen'sohen ChäekkekU'Dednetim ▼on Hiinrieh Tie9enhau9€n „dun Adttmtif auf Benon imd Kalaenan, Nm$ Nord. Mite. 8tM i8 8. 33-^ er- wälmten beiden Brüder dieses Heinrieh selbst Vgl. auch die dazu gehörende Stammtafel Nr. II und den Artikel Tisenhuaen in dem Personenregister zu v. TolVs Est- und livlandiacher Brief Lade, wo Fromhold unter Nr. 76, Reinhold nnter Nr. 77 an finden ist. Ueber den ersteren ist noch an iimerken, dass -er sieh wegen seines »ur Zeit noch lebenden Oheims Fromhold ▼. Tiesenhansen anf Kawelecht (bei Toll Nr. 40) „der Jüngere** genannt haben mag, über den letzteren aber, dass er nach Angabe der Getchlechts-Deduction aus dem Lande gezogen und in Frankreich gestorben ist, und zwar ohne Zweifel schon ▼er 1641, da seine Brüder in diesem Jahre die naohgelas- senen Titerlichen GQIer theilen, ohne dass Beinholds erwihnt würde. Damach begrenat sich der Zeitranm fttr seine

')HennaDn V. Haseiikainp-Brüggeiiey Meister 153^»— 49, üeiiir. V. Galen Landmarschall 1535—51, Job. v. Recke Coiatar TOB ^•UM» 1690~-4» und Coac^ator. 4ei lft«uten» leit 1641.

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fiiiiseioliiiimg hinter der Beimchronik noch viel enger, als sohon oben angegeben werden konnte, durch die Jahre

I. anno nato duj 153^ i | 2. worden raouiieck vnd | 3. nanen vt den klosterr | 4. gedreuen Godeähueer { 5. ge- sohendet ane leidt |

^6. P. Cristum dnm imn ame | 7. Gloria pn x filio : spig I 8. stö sicut erat in prineipio | 9. t nunc t in secola seonlor. | 10. amen |

II. ego iorg . . de Ttsenhusen | 12. Tt Benano t re p | 13. pr. per p. 1

14. vndertli [

Alles in dieser Spalte von einer und derselben Hand. Dnrchstriclieu ist in ihr nur Zeile 11, also gerade die den Namen des Schreibenden enthaltende. Durch Verblassen ist die letate Ziffer der Jahresiahl in Zeile 1 nnkenntlich geworden. Zur Noth könnte man darin dne nnr im Ter* hSltniflfl zn den flbrigen Ziffern gar zn klein gcrathene NvU zu sehen glauben, aber eine 9 zu vermuthen bestimmt mich der Umstand, dass ich das Ereigniss einer Vertreibung von Mönchen und Nonnen etc. durchaus nicht in dem Jahre 1630| wohl aber unterzubringen w^ss. In dem letzt- erwfthnien nUmHch worden in Riga yon Seiten der lingst ' Intherisch gewordenen Stftdter wirklich drei MOnchs- und ein Nonnenkloster sammt dem Bischofshof und den Stift- gütern eingezogen *). Demnach wird diese Aufzeichnung als eine fast oder ganz gleichzeitige mit derjenigen der Bruder Fromhold und Reiuhold in der ersten Spalte anzu- nehmen sein, zumal da* auch der Gluurakter der Hand- schrift dem nioht widerstrebt. Die Ortsbestimmung »Tt Benano*- (Z. 12), wenn es Oberhaupt eine solche ist, bleibt räthsülhaft. Am möglichsten noch scheint es, an Schloss Randen im ehemaligen Stift Dorpat zu denken, das in Älterer Zeit gewöhnlich Bannen genannt wird und im 15.

') RichUr, QmcH, der dwtfthm OtUe^rwintm» J, B, & 286^

1689^1.

2. Spalte.

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und 16. Jalirhimdeii; einem besonderen Zweige der Tie-

senhausen gehört hat. in der That auch giebt es um die Mitte des 16. Jahrhunderts zwei Raiidenschc Tiesen- haasen dos Voroamcns Georg oder Jürgen: bei v. Toll a. a. O. Nr. 74 und 135. Der unter der ersten dieser bei« den Nomneni veraeicbnele, Georg Helmolds Sobn, war 15S3 uunfindig, aber 1546 sühtm erwaobsen and 1570 noch am lieben (s. die bis jetzt nur handschriftlich vorhandene Acte. der polnüehen GüterrevisionS'Cammüsiofi von 1599 in dem Abschuitt Minvtiora hona disfrictus Erlenaia); der an- dere, Georg Eeinholds Sohn, kommt in Urkunden von 1646 und 1664 tot, die in der Bri^lade abgedruckt sind. Welcher von beiden der noch 1570 und 1571 ab Partim

«

des flenogs Magnus eine Bdle spielende gewesen sei, wird sich kaum entscheiden lassen. Die Tiesenhansen

von Banden und von Berson, obgleich schon seit ungefähr einem Jahrhundert von einander abgezweigt, waren gerade zu der Zeit, um welche es sich hier handelt, wieder in nllhere Verbindung getreten. £in Bruder des letsterwähn- ten Georg Beinholds Sohn heirathet eine Schwester jener uns ans Spalte 1 bekannten Bersoner und derVator dieser letzteren stirbt 1541 auf dem Hause zn Randen*). Dennoch bleibt die Latinisirung „Renanum^ für Rannen im Grunde so unglaublich, dass man freie Hand behält, sich nooh nach anderen gleichzeitigen Jtirgea Tieseuhausen umaflehen. £2s findet sieh aueh einer, der unsem Bersonem eowol hinsichtlieh des Grades der BSutsverwandtsehaft ab auch der Lage seines Erbgutes unrergleieblich nSher steht als die Randenschcn Vettern: Georg Jacobs Sohn zn Kalzenau'), der 1563, vcrmälilt aber ohne Nachkommen- achaft, verstorben ist. Ihm als Eingesessenem des Erzstifls lag es wol näher als jenen Lehnsrittem des Bischofo von

■) Bu9iow 7S^, 77\ 77K Henning 6»», ^^ekUdät-Ikthietion, S. 83, 84,

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Dorpat» eine Notis über Vorginge in Riga nsd über Feiod- seUi^eiten gegen seinen Herrn, den Enbischof, niedere«- sehreiben. Ist doeh auch anf das sonderbare ^Tt Benano*'

um so weniger Gewicht zu legen, als allca daiauf noch Folgende ziemlich sinnlos zu sein acheint.

Uebrigens ist zu unserer Reproduction dieser Spalte noch zu bemerken, dass das Punctum nach P, pr, p in Zeile 6 nnd 11 Tielmehr eimen Strioh dnreh die .unAere YerUUigenmg des Bnchsiaben p, also die bekannte. Ab- kttmng fUr per' bedeuten soU.

3. Spalte.

1. Vnseren gunstigen groth | 2. benorenn G^trenger | 8. Grare |

4. Dem Edlenn vnd Erentvestenn | 5. Gestrengenn Jnsonder | 6. Jenaer Jn Vngcren |

7. Jüngste bliflft bj dem | 8. Slott bliuenn Vnd | 9. XVn Fruw Remolt | 10. vonn Tisenhusenn i

Nehmen wir hieza sogleich die 4. Spalte, die nur einige dem Inhalt nach noch unbedeutendere Federftbungen in yerschiedener Schriftart und Grösse enthült^ wie:

1. ffloriam tjbv dominum I

2. Hagnificat Annima | S. Head dum |

4. Frumilck |

5. Qnitancenn | 6. yn&d | 7. XIU | .

Beide Spalten rühren ohne Zweifel von nur einer Hand her, deren eigentlicher, sehr currenter Charakter, wie er besonders in Spalte 3 hervortritt, schon der zwei- ton Hälfte des 16. Jahrhunderts anzugehören scheint. Nur einige Zifferrechnnngen am Bande dieser Seite sind offsn- bar erst noeh später hinzugekommen: darunter eine, welche & Zahl 1296, also das Jahr, in dem die Beimohronik ge- schrieben sein soll, von 1651, ohne Zweifel dem Jahr, in dem diese Berechnung angestellt wurde, abzieht, am so das Alter des Codex zu ermitteln, üeberstrichen ist in diesen beiden Spalten nichts. Der in Spalte 3 vorkom- mende Name Beinolt TOAn Tisenhasean wirdwol der

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des Sdixeiben gewesen sein, aber su näherer Bestlmnmng seiner Person feUen genügende Anbaltspnnkte. An dem

Bersonscheii Zweige der Familie sich haltend, möchte man am liebsten auf den jüngsten von drei Söhnen jenes Fromhold rathen, den wir von Spalte 1 her kennen (bei 9, Toll a. <i, 0, Nr. 141). Dieser ererbte und behanptete sdnes Yatefs Hanp%nt| den Hof s«r Vege (hentniUge Giil9eligen)| während seine älteren Brflder in sehwedisdie Kriegsdienste gingen nnd ihre Lsndgtiteranthefle lossohln« gen') ein Sachverhalt, dem die Federübung „Jüngste bliflft by dem Slott bliuenn" (Z. 7 8) bestens entspricht. Ana der Güterrevisiom-Acte van lä99 (Abschnitt Mtnutiora bona dütrietua Bereonenai») ist sn entnehmen, dass dieser Beinhold ron Tiesenhansen anf Vege im J. 1666 die viteiUchen GQter mit seinen Brfldem theilte, nnd ans Wran^eih handschriftlicher Sammhmff «d^ts^VieAA^- Hcher Nctigm im livländischen Ritterschaftsarchiv, dass er vor 1586 verstorben sein soll.

Ob etwa aus der Briefadresso in Z. 4 6 (wo man statt «Jenger** vielleicht anch „Jeniger* lesen konnte) auf ans* laadlsdie Besiehnngea des lotsten Tiesenhansen, der seinen Namen eingetragen hat, zn rathen nnd ehen hierin der Anlass zur Bntfnhmng unserer Handschrift ans Liiiand zu suchen sei, muss dahingestellt bleiben, zumal es in der zweiten Hälfte des 16. und im Anfange des 17. Jahrhun- derts überhaupt nicht an Gelegenheiten zu einer solchen Shitfhhmng, insbesondere nach Polen, fehlte. Wie damals Codex Zamosdanns, Annales Bonnebnrgenses nnd so Tieles Andere ▼on Liyland naoh Polen wanderte, so ist es anch mit dieser Pergamenthandschrift unserer Reimchronik ge- schehen, die ein glückliches Geschick nach ungefähr 200 Jahren wieder heimfahrte. Jedenfalls darf jetzt als aus- gemacht geken, dass sie sich noch nm die Mitte des 16. Jahr-

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hunderte im Besitze der hiesigen Tiesenliauseu und na- mentlich ihres BersoDSchen Zweiges befunden hat, vielleicht aia eia nraUes Erbstück dieser Familie, für die ea beson- ders wegen jenes Bitters Johann Tiesenhansen werthToU sein mochte, dessen Thaten nnd Tod die Verse 8SU— 8432 preisen.

m. Oitleb von Alnpeke.

Bekanntlich steht im Bergmanu\schen Codex unter

der letzten Spalte des Gedichts noch der Prosa-Nachsatz:

Geschriben in der Kumentur zu rewel. durch den Ditleb von Alnpeke im m'^cclxxxxvj

iar

Hierauf hin nahm Bergmann diesen Ditleb von Alnpeke für den Verfasser der Reimchronik. Später be- sann mau sich, dass er wol nur der Abschreiber gewesen sein mochte, and man begründete diese Ansieht haupt- sSchHoh durch das Fehlen der Nachschrüt in dem erst später anfgefnndenen Heidelberger Codex *)• Bei weitem entscheidender hätte .ein anderes Argument sein können, das aber von niemandem angefiiln-t wurde, der Um- stand nämlich, dass es etwas ganz Ungewöhnliches wäre, wenn hier ein luittelliochdeutächer Dichter seinen Namen in Prosa nntersohrieben haben sollte, statt ihn seiner Dich- tung selbst, feei es Im Bin- oder^ Ausgange derselben, e{n- zuverieiben. Bin Paar uns zunttchst liegende Beispiele dieses letzteren Verfahrens bieten der preussische Beim- chronist Nikolaus von Jcroschin*^) und der meklen- burgische Ernst von Kirchberg*), während der livlän- dische eben zu denen gehört hat, die sich überhaupt nicht kennen wollten^).

') Scr. r. Liv. I, 502. *) Scr. rerum Pruss. I, 306.

Westp/ialen, Monumenta inedita rerum German. IV, 595. *) Einen Fall, iu welchem der Vorfasser eines deutschen and zwar auch in unserer Nachbarschaft j^ntatandenen G^dicbtas aich aller-

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I>ocli handelt es sieb mir gar nicht mehr um die

Frage: ob Verfasser oder Ab.schroibei. In Wahrheit cr- giebt sich vielmehr dieses Dritte, da.ns Dil leb von Aln- p e k e weder Abschreiber noch Vorfaöscr, dass er überhaupt mohts ist gar nichts als das Erzeagniss eUier unver- schämten Falsohnng.

Ben ersten Anlass zom Verdacht gab folgende Er- vagQDg. Ein älnpeke besitzt 1^25 in Lemberg den Co- dex, ein anderer soll ihn 1296 in Reval geschrieben haben; dass er die ganze Zeit über in dem Geschleehte des Schrei- bers sich vererbt hätte, ist nach den Ergebnissen unseres Torigen Abschnitts nicht der Fall: welch wanderbarer Zu- fall also, dass er nach 829 Jahren, fem von Livland, wieder in die Hftnde eines Alnpeke zurflckkehrtt Und weiter: welchen Zweck hatte die sorgfältige Vertilgung aller Spu- ren der früheren Tiesen ha usen'schen Zugehörigkeit, wenn nicht den eines Betruges?

So die Gründe zum Argwohn gegen die den Namen Ditleb Yon Alnpeke enthaltende Nachschrift; den über- sengenden Beweis kann natürlich nur die genanere Betrach- tang der graphisehen und sprachlichen Bigenthömlichkeiten dieser Nachschrift liefern, und gerade um ihn auch in der ersterwähnten Beziehung tuhicn zu können, haben wir dieser Untersuchung das Facsimile der letzten Seite der Beimchronik beigegeben. . Da diese als ein genügendes Speoimen des ganzen, sehr gleichförmig geschriebenen Codex gelten* kann, so wurd sich die Prtifung der Schrift^ Züge in der Nachschrift fast nur anf eine Vergleichung mit denen des hier gebotenen Textstüekes beschränken dürfen.

Vor Allem nun fällt es in die Augen, dass die Buch- staben der Nachschrift im Vergleich zu denen des Textes

diugs in ProM und daza latciuisch nnterschrieben hat, a.* Neue preuiMche Provinsialhlatter, 3. Folge, IUI. 8 (186 i) S. 2i$. Aber wenigstens geschieht es hier mit ganz anderer Kedefälle als in d«r kiuippeD Nachtehrift des angeblicben Ditleb r. Alnpeke. WIM. a. d. IItL Owcitkhte. ZIL 1. 4

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8owol*an sich etwas grösser sind als auch DAmentlich weiter auseinanderstehen, so dass der eigenthümlich ge- drängte Charakter des letzteren hier ganz verloren geht. Eine damit zuaammenliängcnde Erscheinung ist es, daas die ßuchstabon-Anlehnungon (Ligaturen) in der Nachschrift viel loacr sind, als sie im Text zu Hein pflegen. Man ver- gleiche: be in G^aektriben mit v. 11994 beachMen, v. 11995 gtgehm, r. 12010 Wb^, 12011 hfOten, fmgutMbi, v. 12016 Uh9i, T. 12016 liebe; ferner d$ in der, den rtSk v, 11971 Vnde, V. 11974 lande, v. IISYG dem, velde , v. U979 dem und noch öfter; ferner v:e in reivel mit v. 11970 tvesc; end- lich vo in vm mit v. 11971 von, v. 11981 vor^ v. 11989 von, Y. 11993 von, v. 11996 von, v. 12006 vm.

Was die einseinen Bnofastabenformen der Nachschrift betrifft, so hmt fast keine genanerer Yergleiofaiuig Stand/ t in Creeehrthm hat einen Pnnkt fiber sich, wttlirend es ent- weder nichts oder ein feines Häkchen haben sollte; das Häkchen über i in Ditleh aber wendet seine Convexität nach links, während es umgekehrt sein sollte. Ueber dem ersten u in KwmfuitMr ist ein fiaken angebracht» der sonst in der gansen Handschrift und dem ganzen Jahrhundert, dem sie angehört» nicht vorkommt. Der -Versierungsstrioh bei r in Kumeniur nnd iwr bildet einen sich anfwirts krftm- " menden Haken, statt gerade zum Fuss des Buchstaben hin- abzugehen, Bas grosse A in Alnpeke halte man zu dem in V. 12005, das grosse K iu. Kumeniur zu dem in v, 12003, um den Unterschied au bemerken. Das grosse D in JMUeb ist zu schmal im Verhttltniss zu seiner Hohe und ohne die drei Terziereuden Striohelchen im Innern, welche demsel- ben Buchstaben im Texte niemals fehlen. Die Form des kleinen a in iar, ohne obere Schleife, findet sich iu der ganzen Handschrift nicht wieder. Und so weiter, denn es liesse sich noch Hehreres der Art anführen , wenn des bereits Angeführten nicht schon genug wäre.

Ausserdem kommen in' rein graphischer Beziehung

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noch swei Umstänc^e in Betracht, die freilich in onscrer Nachbildung nicht so sichtbar, sind wie im Original. Erstens ragt am Rande mehrerer Buchstaben der Nachschrift eine

blasdciti Grundliigo hervor, so dass hier eiu zwei- oder mohrmaliges Ucberziehon .stuttgefuiidt'ii haben muHd, und zweitens erscheint bei anderen umgekclirt die Mitte jcdoB Strichs heller als die Räuder, was im Texte niemals der Fall ist und auf eine bei starkem Dmcko sich spreizende Feder achliessen Ittsst Offenbar hatte der Schreiber der Nachschrift seine Noth, eben so .dicke nnd saftige Striche . -yne die der alten Handsehrift zu Stande zu lu ingen.

Wir kommen zur Orthographie, rmtd mit w findet flieh aieaials im Text, sondern dorchgingig teueU *). Kn- mentnr steht in der Nachschrift: im Text nngefi&hr andert- halb hundert Mal ktmmentur (der Comtur, nicht die Com-

turei), immer mit doppeltem m und, wenn ieh nichts über- sehen habe, nur ein Mal v. 4961 mit u statt v'^), wobei zu bemesken ist, dass in unserm Codex v im Innern der Wörter besöndeis häufig nnd hauptsächlich auch nur ror % « gebraucht wird. Es bezweckt hier eine Yerdeut- lichung, da sonst die auf einander folgenden mehreren Verticalstriche sich nicht leicht in der erforderlichen Weise gruppiren würden. Jedenfalld bleibt das einfache m im Kumeniur der Nachschrilt ein entschiedener Fehler.

EndHch in lexikalischer und grammatischer Hinsicht ergeben sich noch folgende Beweismittel.

Es ist schon, wenn auch erst spät und autfallend be- hutsam, bemerkt worden, dass Kumentur im Sinne von

*) r. 2027, 2040, 2049, 5319, 5437, 5448, 6186, 6161, 6804, 6715, 7859, 7871, ^7928, 8011, 8297, 8328, 8344^ 11121 im Ganzen 18 Mal, die Stellen der Lflcke des Fergmftnn'achen Codex onge- reehnet.

*)Io Bergmann'! Ausgabe inthömlieher Weiae ebenso nach V. 10094.

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Oomttirei, Wohnmig eines Gomturfl, ein „ünicnm*^ sn sein

scheine'). Richtiger wird es eine Dummheit zn nennen sein, die der Fälscher in Anlehnung an das moderne Com- mandaniur (vgl. Intendantur, Präfectur etc.) begangen hat. Der Verfasser der Reimchrouik und auch ein Abschreiber im J. 1296 hätten einfach hA» gesagt.

AnstOssig ist ferner der Name Däleh, namentlich we- gen des Vokals seiner zweiten Silbe*). Mittelhochdeutsch Dietleihy neuhochdeutsch DictUeh^), niederdeutsch Detlev, Detlef, Detlof was aber wäre Ditlehf Etwa eine Misch- - form aus Hoch- und Niederdeutsch, von der ich nicht weiss, * in welchem Theile Deutschlands sie zu Hause- sein mag, die aber schwerlich schon dem älteren «Mitteldeuitsoh^ im Sinne Franz Pfeiffers zuzueignen sein dürfte.

Anstttssig ist vielleicht auch der Artikel vor dem Na- men des Schreil)en(ion : Gcschrihcn durch den Diileb von Alnpeke; entschieden falsch gewählt aber ist in diesem Satze die Präposition: Geschriben durch den Ditleb von Ak^peke, da nach dem Sprachgebrauche , wie des Mittel- hochdeutschen Überhaupt so auch dieser unserer Reim- Chronik insbesondere, in einer solchen passiTischen Rede- wendung durch noch nicht für das ältere und gewöhnlichere von eintreten durfte. Wie v. 1826—27 gesagt wird f/eslagen von, Y, 4842 43 an gerant von, v. 6625--26 vmme ringet wm*), so konnte auch nur gesagt werden Qeschriben von*

*) 8er, nrvm Bru$$, J, $37,

*)Ffir die . Vwfcflnmmg des Diphthongs in der ersten "Sylbe vgl v. 8886 t^ifieh und t. 10175 diUmd^.

*) üeber das YeiluUtiiiss tob Diettteb wa IKetleib s. /. Orimm'§ üwttehe OrammaHk 11, 70.

*) Aviser den obigen Beispielen habe ich mir noch folgende notiit: ▼. €78—79, 411»-U, 6187, 8076, 9920, 10087, 10058-6^ 10486, 10687—88. Besonderer Art ist der Fall v. 9284, wo tob einem rothen Banner gesagt wird, es s^ gewesen «mit imrck gesniten,*

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Hier nach Belieben auch durcJi sich erlauben zu dürfen, iet erst viel neueren Ursprungs. Wenn Geschriben durch in der Sprache der Beimchronik überhaupt einen Sinn haben sollte » so könnte es nnr ein ganz anderer als der bisher gemeinte sein. Man Tgl. z. B. 7. 1164 wmn da durch gd irslagen, d. h. nm Ctottes willen, v. 7908 Die gu98en da durch got tr blut, v. 519 Vumpf wunden goi durch mich entpfienc, d. h. um meinetwillen, v. 311 12 Kope wart mit im gesant Durch des cristentvmes heil, d. h. um des Heiles der Christenheit willen, v, 8112—13 Do entpßsne tr din erittenUm Durch gd vnd. nkh^ durch rum, d. h. nm Oottes nnd nicht nm Rahmes wfllen, und so noch überaus häufig; wornach denn auch Geschriben durch den p. p. A. allenfalls bedeuten könnte: um des D. v. A. willen, in Veranlassung des D. v. A., für den D. v. A. Doch hätten dafür wol andere Wendungen näher gelegen, und bei der flberhanpt schon yerdächtigen Natur unserer Nach- schiift wird niemand im Emst zu dieser gezwungenen Br^ kiftrung greifen wollen. Vielmehr ftlhrt uns gerade jene falsch angeweiidcto Partikol nuf eine sehr merkwürdige Spur. ,.Gedruckt zu Nurnhery durch Hans Uenjot im MDXXV jar'' so und ähnli(;li lauten die Nachöchnfteu unzilhliger alter Drucke, und das war das Muster, das der FMlscher im J. 1635 nachahmte, eine Formel, die ihm schon recht alterthtfmlich dfinkte, von der er aber nicht* wusstc,. dass sie noch viel zu jung fTlr seinen Codex war.

' Zu allem diesem kommt noch ein Iiistori scher Schnitzer, nämlich der schon längst in Bezug auf unsere Nachschrift erörterte Umstand, dass 1296 Beval noch dä- nisch waic und dort noch gar keine Ordenscomturei bestand. Den Versuch, diese Ordenscomturei zu retten, hat Schirren (1855) endgültig zurückgewiesen*), nnd fSut könnte man sich verwundern, dass er nicht schon bei dieser Oelegen-

') Mittheilunffen a, d, livL QeichichU, VJJJ, 35 /.

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licit auf die Vermutbung einer Fälschung kam, statt sich bei dem Kallmeycr'scheu Einfall, Kumentur könne viel- leicht anch die Wohnung eines jeden Befehlshabers be- deuten, zu beruhigen. Später, als ich den Codex ihm vor- legte, entschied auch er sich sogleich Air die Flüschung. Was jetzt liocli in dieser Hinsicht zweifelhaft bleibt, ist einzig die Frage, ob Johann Alupech, der „Reformator'* des Codex, seibat der Fälscher wai* oder ein Anderer. Wenn er selbst, so geschah es wol aus literarischer Eitel- keit oder zum Behufe der Aufktutzung eines fabelhafben Stammbaums; wenn ein Anderer, so möchte das Bestreben, die Handschrift dem bü6herliebenden Bürgermeister desto preisw Ii i( liger zu machen, Triebfeder gewesen sein. Beide Annahmen sind vorlüulig gleich möglich; für die erstere aber spricht wenigstens die Vertilgung der Tiesenhau- sen'schen Spuren, denn vahrscheinlidh' doch sollte da- durch der Schein gewahrt werden, dass der Codex in directer Abfolge von dem erdichteten Ditleb bis auf Johann Ton Alnpekc vererbt worden sei.

IV. Das Alter der Handschrift.

Ist somit die Autorität der Nachschrift hinf^ig ge- worden, so sind wir auch nicht mehr yerpflichtet an die Anfertigung des Codex im J. 1296 zu glauben und haben

Treie Hand, sein Alter nach bloss paläographischen Grün- den zu bestimmen. Zwar hat man auch in dieser Hinsicht bisher keinen Zweifel gegen die Wahrhaftigkeit der Nach- schrift aufkommen lassen. Bergmann (S. 177) meinte, der Codex zeige den Charakter der Buchstaben, ],wie sie gegen das Ende des IS. Jahrhunderts fiblioh waren wie aus manchen in seiner Sammlung beflndlichen diplomati- schen Original-Urkunden erhelle, und die Heransgeber in den SvriptoreH (I, 493) -wiederholten diese seine Behaup- tung, obgleich sie nicht nach eigener Ansicht des Originals, sondern nur nach den dürftigen {"acsimile'ä Borgmann 's

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and ßrotze's*) urtheileu konnten. Aber schon das Mate- rial der Vergleichung bei Bergmann ist nicht unbedenk- lich, da bekanstlich Bücher- und Urkundenschriften nur com grano Balls Terglichen werden dürfen, und auch auf sein ürtheil in dieser Sache, ja selbst auf das des in alten Schriften bei weitem bewanderteren Brotze Ist nicht viel zu geben. In der That bin ich überzeugt, dass unsere Abschrift der Reimchronik der Zeit ihrer Abfassung nicht gahz so nahe steht, als bisher geglaubt wurde. Zum Bo- weise diene zmiachst die Verweisung auf einige andere Schriftdenkmftler, deren aflgemciner Gbaraktof dem unseres Godez besonders i&hnlicb ist

Vor Allem wichtig in dieser Beriebung sind wol die im Archive der grossen Gilde zu Riga aufbewahrten älte- sten Schrägen dieser Gilde von 1354^). Von allen livlän- discben Fergamentschriften, die ich kenne, ist keine dem Bergmännischen Godez so ähnlich wie diese.

Lehrreich ist auch die Einsicbt in das Älteste Blgascbe StadteinkommeDbuch (l^er reddituum), dessen Aufzeich- nungen vom J. 1349 bis zum Anfange des 15. Jahrhunderts reichen'). Hier sind es besonders zwei im J. 1363 in grösserer Schrift als das Uebrige geschnebene Öeiton, die unserer Handschrift der Beimohronik nahe komme u.

Jedenfidls sobon femer ab Ton ihr steht der Co<Ua Zamotekmut, dessen Bntstebung Schirren in das Ende des 13. oder den Anfang des 14. Jahrhunderts verlegt^).

') In seiner Abschrift der RGimchronik und in seinen lYoben von

Schrij'tzügen (Winkelinann, Bihl. Lii\ hist. Nr. 309). *) Mit einer Beschreibung der Handschrift abgedruckt in Mon. Liv.

ant. IV p. CLXXIX f. •) Jetzt Eigeuthum der Ii vi. Ritterschaftsbibliothek. Vgl. meine

Beschreibung im Bericht über die 359. Sitzung der Gesellsch. für Gesch. und Alterthumsk., Rig. Ztg. Wl, Nr. 113, oder Livl.

Qovv.-Ztij. 1871. Nr. 53. *) Vgl. die Schriftproben in Schirren, Der Codex Zamotcianus,

Dorpat i865.

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Aus der grossen Fülle von Schriftproben in den Mon. Germ. htst. bieten sich uns besonders folgende als ver- gleichbar dar:

T. XIX, tob, 2, AfMoUi Ci$Urcen$itm in H^nriehow,

eod, WraHalavienatB teripiuB 1340, ebenda: Annalea Craeovieneee eompäaH, eod, Cracoviensis »ec. XIV. T. XXj tah, 4. Ilerhordi vita Ottonis DamberyenaUf

cod. Monacensis sec. XIV. Von besonderen Merkmalen dürften die folgenden er- wähnenswerth sein.

_

1) Die feinen Striohanstttze bei r, t, f, c, e, wenn sie am Ende eines Wortes stehen , vmd bei w über dem

zweiten Schenkel, ferner auch bei mehreren grossen Buch- staben, über welche ausser unserer Tafel Bergmannes Facsimilc nachgesehen werden kann. Bei D und P sind es drei Strichelohen, die das Innere dieser Buchstaben ▼erzieren. Bben hieher gehört aach der feine Yertical- strich durch das Panotam (das einzige Interpmictionszei- chen, das der Codex kennt), wie er z. B. v. 11991 zweimal angewendet und von dem Fälschei- der Nachschrift hinter dem U^ortc rewel nachgeahmt worden ist, aber auch, wie V. 11997, fehlen kann. Soviel ich weiss, hat sich dieses Verzieningsmittel erst im Laufe des 14. Jahrhunderts enV wickelt In allen den oben zur Vergleichung angezogenen livländischen und ausländischen Handschriften findet es sich wieder, wenn aucli in verschiedenem Umfange und verschiedener Weise gehandhabt. Am sparsamsten uoch, wie es scheint, im Zamoscianus.

2) Der Buchstabe r kommt in unserer Handschrift in zweierlei Gestalt vor: bald in der gewdhnlichen Minuskel- form (die am Wertende einen Strichansatz erhält), bald in der aus einer- Anletmung der üncialform an vorhergehen- des 0 entstandeneu. Diese letztere findet sich immer nach . Of mit wenigen Ausnahmen nach häufig nach d, p,

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■I II %

manchma] auch nach a und h*\ aber nie nach Buelistaben,

die darch ihre nach rechts gewendete Concavität oder sonst der Ligatur widerstrebten. Es ist also in unserer Handschrift diese angelehnte Hälfte eines r zwar schon auf dem Wege sich zn einem selbständigen Buchstaben za emaneipiren, aber ihre Emancipation ist noch nicht ▼x>llen- det eine Entwickelnng, die gerade in*8 14. Jahrhundert ftllt^). In den erwähnten CHldeschragen, sowie im Zamos- m cianus, wird ein solches r nur erst nach in dem Liber rediliiinnn schon vom J. 1349 an auch nach anderen Buch- staben gebraucht.

3) Der Bnchstabo a mit völlig geschlossener oberer Schleife ist bekanntlieh aneh eine Eigenthümlichkeit des J4. Jahrhunderts, die m ÜTltadisohen Urkunden schon vom Anfang dieses Jahrhunderts an sich zeigt, aber in der zweiten ITälftc desselben wieder zu verschwinden scheint. Besonders ähnlich dem doppelschlcifigen a des Berg- mann'schen Codex, auch hinsichtlich seiner ccb'gen Aus- gefltaltang, ist derselbe Buchstabe in den erwähnten Auf- seichnungen des Stadteinkommenbuchs aus dem J. 1363, während er in den Oildeschragen, ihrem allgemeinen Gha- . rakter entsprechend, etwas runder geformt ist und im Zumosn'aiiufi noch auf dem Ucbergangc vom bloss über- gebogenen Schaft zur- geschlossenen oberen Schleife steht.

Alles SU Allem genommen, wird der Bergmännische Codex der Reimchronik wol erst um die Mitte des 14. Jahr- hunderts geschrieben sein. Ob er direot aus der Urschrift des um das Jahr 1290 schreibenden Verfassers abzuleiten sei oder Mittelglieder zwischen ihm und dieser letzteren an- genommen werden müssen, darüber kann nur eine erneuerte

Mb. in unserer Tafel V. 11981 vor, 11985 und 12000 vro, 11988 and irjlib vrolich, rifiOO vrniKle, 12513 vreuden, 12617 vrowe, 12610 drie, 12011 vn^-osclnilM'.

*) Wnttenhaih, Anicituny zur latemiichen PaläoffrnjthU. Lpt»

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and geetefgerte kritische Dureharbeitung des ganzen Textes Licht geben. Keinenfalls aber ist mehr von vornherein ein so nahes Verhältuiss zur Urschrift anzunehmen, als es . bei der geglaubten Datirung vom J. 1296 der Fall war.

IV. Die Bandbemerkungen.

Der vielen Zathaten tob späterer Hand, die den Text . der Reimchroni^ auf ihrem Bande begleiten , erwähnte

Bergmann in seiner Ausgabe nur ganz obenhin und es ist auch sonst nichts Genaueres darüber bekannt geworden. Freilich sind sie so unerheblichen Inhalts, dass ihr voll- ständiger Abdruck fast bedenklich erscheinen mag. In- dessen rnnss doch auch mit dieseü dem Codex anhaftenden SohmarotKergewäehsen endlich einmal aufgeräumt werden. Wenigstens, für die äussere Geschichte desselben wird sieh auch daraus noch das Eine oder Andere ergeben.

Gleich auf den ersten Anblick zerfällt die ganze Masse dieser Kandbemcrkungeu in ältere und neuere: jene in kleiner Minnskelschrift ans der ersten Hälfte des 15. Jahr^ hunderts, mit sehr vielen Abbreviaturen und durchgängig, wie es scheint, nur von einer Hand, diese dagegen von verschiedenen Händen des 16. und der folgenden Jahr^ hunderte herrühi*end.

Eine andere Eintheilung ergiebt sich, sobald als man darauf achtet, ob eine gewisse Art der Randbemerkungen durch das Beschneiden des Codex hie und da Buchstaben eingebüsst bat oder nicht,. also schon vor der „Reformation'' Job. Alnpeoh's vorhanden gewesen oder erst spater hin- zugekommen ist.

Im Ganzen sind es 7 Hände, von denen, nach dem - angegebenen Merkmal, 4 in die Zeit vor und 3 in die Zeit nach 1625 fallen. Fähren wir sie jetzt in chronologischer Ordnung vor.

1. Hand.

Die schon oben im A%emeinen charakterisurte älteste.

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JDass sie der ersten üälfte des 15. Jahrhunderts angehöre, erhellt noch mehr, als aus allem Uebrigcn, aus der Menge und Axt der gebrauchten Abkürzungszeichen. Nicht alle diese konnten hier nachgebildet Verden und es sind daher in unserem Abdruck folgende stellvertretende Zeiehen 'ein- geführt worden: 1. Das Kolon statt eines nach oben oder nach unten geschweil'ten Strichanhanges an dem letzten •Buchstaben eines abgekürzten Wortes (nigr: = magüier, ord: = wdinia, $€UBon: = aeuBOnie/ etat: = eittonum u. s. w.) 2. DerAccent statt eines über mehreren Buchstaben, nicht, bloss einem Vocal, schwebenden Horizontalstrichs (ept^ = episcopusy ipQ' = ipsiwi, vrh' = vrbt u. s. w.). 3. Der Asterisk statt verschiedener über der Zeile angebrachter, zum Th eil sehr energischer Abkürzungszeichen (c)8tr*cio-=. toiutruccio, Co* = Campo, No* Nota n (htm, quo* = quo^ modo,, a* = auper, vi* = mdelicatj d'ela'i^ = deelaroiwr, Sue^^en^ = Suceurrantea u. s. w.). Die cursiv gedruckten Buchstaben sind durch das Beschneiden des Codex verloren gegangene und aus Conjectur ergänzte. üeber den Auf- enthaltsort dieses ältesten Randbekritzlcrs scheint mir aus der Gesammtheit seiner Noten nichts zu folgen; über seine Landsmannschaft möchte man versucht sein, bei der sonder- baren Form rutzatzia neben rucia, sowie bei der Schrei- bung terrag fär torraa Aufklärung zu suchen, doch weiss ich auch daraus nichts Rechtes zu- machen.

p. 7 zu V. 430. p'9 eps' mejnard$ p. 8 zu v. 503. I duellü

p. 8 zu V. 522. 9str*cio rige p. 10 zu 624. I mgrr:

p. iO unter der zweiten Spulte (v. 609—40). Jnchoaco' ip9' ord: liuooi: p. 12 zu v. 721. fratre.'* p. 12 unter der zweiten Sp. (v. 737—68). Jnven" vrb' veUin p. 14 zu V. 868. D' duce saxoo: alb'to p. 15 zu v. 907. p'mi xpian:

p. 19 -zu V. 1109. Co* karidal p. 21 zu v. 1331. karkua

p.21 zu V. 1333 ( »iriieB alb'tg p. 22 zu v. 1360. r'cessio eist: p. 23 zu v. 1414. wentlaiid p. 23 zn v. 1458. Jor- wen p. 24 zu v. 1473. TJorweguode p. 24 zu v. 148.') remyn p. 26 v. 16U, ««u/a osiUa ^ p. 2G v. 1646.

eo

Oomes de «mateyn p. 27 unter der ertten Sp. (v. 1665 -96). mgr: ▼olekwin p. 28 sa 17&3. No* p. 29 sa t. 181& No* p. 80 sa 1891. OomeB de IhiDB«b*ge ^ p. 31 1969. D* obita mgn volckqoin p. 82 1997. hrod* h'men Mdle p. 82 unter der zweiten Bp. (▼. 2017—48). qno* res mddemarae de deeia •* renalien: eiiiital6 t*r6 bareTt } ivyrlendt ic p. 38 nnter der eisten Sp. (v. 2049—80). de epo' h*iD&* tarbttten* qao* ipe' enm eois t*ns mtiatiie iesborg 2 pleeebow 90 vt d'de*!*^ p. 85 nnter der eisten . Sp. (v. 2177—2206). Cinitas snadal in mein p. 36 sn 2294—95. D*obita mgri' balcke p. 86 nnter der awdten

Sp. (▼. 2278—2804). flrater binricg de heymbnreb mgr: p. 87 nnter der ersten Sp. 2305^-86). ftat' didwie9 de gronlgen mgr: p. 87'sn ▼. 2860. de t*ca Onionieii: p. 39 sn v.' 2450. de r'ge Lettonie myndowe p. 39 8nT.2464. ambote: p. 69 über 8p. 1 (▼.6688—64). darben. » p. 70 ftber der eisten Sp. (v. 57^1^60). sintelin p. 70 nnter derselben ersten Sp. gn'sio Cnronfensifi p. 71 nnter der ersten Spw (▼.5761—92) warrsoh p. 71 sn ▼. 5614 karsschow p. 74 über der ersten Sp. (5953— 84). asseboten p. 76 sn ▼. 6106. 9n'8io osiHen: .p.99 nnter der swdten 8p. (▼.7585—7616). obit^ epi: aOezandij tari>aten: p. 101 sn ▼. 7733—34. 8ne<^en* aaogarden p. 108 über Sp. 2 (▼. 8161—92). dnnebnrog. p. 186 sn ▼. 9933. beiligeb'g p. 148 sn ▼. 10419. BertoH vi

' scMoSA*« p. 146 nnter der ersten Sp. (▼. 10661—92). bmder wolmar bemluissen p.l62 nnter der sweiten Sp. (v. 11617—48). De 9ba8tion: istor: eastr: racken doblen sidobren anno m lyc *) vnd zl p. 168 über der ersten 8p. (▼. U649-80). meater holte p. 164 unter der sweiten 8p. (v. 11745—76). Amboten p. 165 nnter der sweiten Sp. (▼. 11809—40). Täisen p. 167 über der ersten Sp. 11905—36). pr: leltowin: ^ p. 167 nnter derselben ersten Sp. ftat* mfor: wiekbo]d9 dosel p. 167 sn ▼. 11964, res mssieke.

2. Hand.

Nicht mehr Minuskel, sondern eine schoiii vie es scheint, dem Anfange des 16. Jahrhunderte angehörende CnrsiYe, so dass die mittelhochdeutschen Wörter «^«(flbler, ärger) und luden (rauben, plOndern), sowie auch die Form

') Das j nnten mit einem Qnerstrioh, also: 2| handert.

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61

moniehen äls zu alterthflmlich dAftlr aufTallen, wAbrend freilich geUieh mit ei wieder neneren Oepräges ist Den Sinn dieser Randbemerkung und ibre Beziehung^' zu der

Textstelle, wo von einem Rachezuge der Brüder gegen die Samländer die Rede ist, verstehe ich nicht recht und es bringt mich auch nicht weiter, wenn ich vor dem dicht am Bande stehenden ersten Worte die Sylbe tin ergilnze. Geben ynt abweichend von nnserem Yerfohren bei den andern Händen hier Zeile für ^ile wieder: pw 4S la T. 8991 ff. g«leieb mit

der rechten

efODiehen

ctB nicht

flpän ladende.

3. Hand.

Sicher Ton der yorigen wie von allen übrigen tn unter- scheiden, übrigens nicht niher bestimmbar , weil von ihr nor das eine Wort noturt wurde:

p. 8 sa 467. mincnhun.

4. Hand.

Aus dem Ende des 16. oder dem Anfang des 17. Jahr- hnnderts. Wenig Abbremtnren: 9 für im. Dm,, Ep$., locor mit Schleife am Bnde statt des fehlenden um, Sttwame mit « Häkchen unter dem 'e, wofür in unserem nachfolgenden Abdruck aus typographischen Gründen Saxo7iiae steht. Die sich den deutschen Namensformen der Beimchronik eng anschliessenden Osekrij and Eiatomif beweisen, dass diese Bandbemerkungen gemacht wurden, als der Codex nicht mehr in Liyland war, da ein Hiesiger nicht Terfehlt hätte zu schreiben: 08Üien$e8 nnd Eiiomi oder Estonu; auch Tanais Hir Düna ist in dieser Hinsieht kennzeichnend, und weiter beweist Litaui, dass sie polnischen Ursprungs sind, da nur bei lateinisch schreibenden Polen die Littauer so genannt werden. Freilich muss der Annotator dentsch yerstanden haben, um die Reimchronik zu lesen; einmal

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schreibt er sogar ein Paar Worte mit deutschen Buchetaben. Wahrscheinlicli also var er ein in Polen lebender» hnma- nistisch gebildeter Deatschor, gleich nnserem Joh. AI u p c ch ,

keiiieufaUs aber, wie die Handschrift zeigt, dieser selbst

p. 2 zu V. 115 ff. Orditur ab occaaione per quam Liuones ad fidem Christianatn conuersi sunt.

Dann von p. 2 v. 127 an Uber p. 3 und 4 bis v. 239 io Terschiedeneu Absätzen, die wir durch Gedankenstriche anzeigen, folgende sosamtnenhangende Paraphrase:

MefeatoreB Oennti^ copieotea dlteri accapto quodam so- cio, qni naltaroni regionam et locor: fait goai9 iDeairoiit oam Naaib9 ad man dietun Oataae ad flauima Tanaim qni ez Boaaia flnit. Ibi habitabant Pagani tnicea Linonaa dioljj BaBBorum oieini. poatea & Qentis proeeUoais panniaaa dei ad homm paganorum terram appulernotf et flaaiam Tanain cnm Bunimo panore liutranuit Qood cnm pagania innotait congregati Bunt terra et man et ehiistianoB occidere *) aohie- nint et eomm bona rapere. Sed cbriatiai^ aiTiptia Armis * fortiter resiatebant» et paganos ad fogam coSgemnf Pagani nidentes tarn fortem reaiBtentiam, petiernnt paeem et inra- mento confirmanint, qaod et christlani nitro et benenote con- oeaBeruni Deinde merces ab fllia oUi predo ernennt Pagani etiaiu content!, ut cito redeaat petiernnt Similiter nt alipB aecnitt addncant mercatorM petiernnt et eos in hoc inreiurando comprehendi promiaerüe. Circa diBceaanm Vi- nnm et' medonem ad innicem propinabant Poatea crebro ^ renersi com Liaonibns mercatnram exercebant Tandem aibi areem apnd iltoB cnm conceaaione Ulor: ad flnninm Ta* uahn In moute edificamnt nomine JckeacnUe. Tnm tem- porifl nenerat cnm mercatoribna qnidam nir bonna et sacerdoa, qai ttocabatnr doming Meinhardg qni aemper iUla legebat et cecinit et cnm illia orabat denm. Hic magnum aibi amorem tnm apud christianos tnm apud paganoa concitanit

Weiterhin, nnd zwar nur bis p. 21, kürzere Noten:

p. 8 zu V. 485 fF. Meinhardus Eps mortuua Anno 23 Episcopatg suj p.8 zu V. 499. S. Paulj inSmn: p. 9 zu v. D16— 17. Kope quataor aulneribas cousuiupt^ p. 9 zu v. 521 if.

*) Corrigirt ana ehnBHanis mittere.

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B«rtholdus Rpiscopus Rigam ocdificat p. 9 zu r. 573 ff. ocoiBtiB Episco/).9 Bertholdiu ft Litaais p. 10 zu r. 591 ff. Albertas Bps' a Pont Max. confinnat9 p. 10 ni v. 004 ff. magistronim militom Cractferoram A pirpa Albiorto £*po' fao- datio conceiBa p. 10 an v. 627—28. Primai magitter Winne p. 10 zu V. 634. aedificat Windam p. 10 sa v. 640. aedificat Aachrato p. 11 siTv. 644. Bawi p. 11 in JS45— 46. N. B. p. 11 au 651. Kokenham p. 11 in 660 ff. Hartmondns Gapitaneas Ascharati p. 12 zu v. 707 ff. vir de Soaat Cspitanens rindenaia ocoidit nefarie Ma^tram Wiune Anno 18 Magiitery. p. 12 an v. 717. /^trea ordiiiM Teatooici p. 12 zu v. 722. Fratrea ort/inia militum p. 12 an v. 747 ff. Dm Volkewinns fecnndos Ma- gister — p. 12 zu 767. Velinom p. 15 an t. 915 ff. Dax Saxoniae Albertus Liuoniam ' intranit. p. 16 an t. 1015 ff. Duz Albert9 Sazooiae opem feri p. 18 zu r- 1136. ^ 1500 oeciai pagani p. 19 an 1161 ff. 60 christiani de- aiderati p. 19 an 1206 ff. ex Oieleiya Tictoria in campo Kttidal p. 20 an t, 1224 SnecL p. 20 an v. 127» ff. Biatony ndennt ad paganizmnm ~ p.21 Aber der ersten 8p. (t. 1281-13U). Miraeolnm in TilU Podereiale.

5. Hand.

Die ers^ der Zeit nach, von deren Bemerkungen nichts abgeschnitten ist. Ausgezeichnet vor allen übrigen dnrcii die Schwärze der Tinte. Da nun die oben (S. 46) er- wähnte Berechnung ans dem Jahre 1651 (anf der Torletzten 8eito des Codex) unverkennbar mit dieser nimliofaen schwir- sesten Tinte ausgefährt ist, so ergiebt sich auclTillr die Eintragung der jetzt folgenden, durchgängig sehr kurs ge- iassten Rancfljcuierkungen das ganz bestimmte Jahr 1651. p. 7 zu V. 431. A" 1143 p. 21 über der eisten iSp. ') N. B. (in 9läbfl^enblcr. p. 21 zu v. 1334-35. üux de Orlamünda ' p. 23 an v. 1417. ScnDen p. 27 au v. 1666. occisi 2500

*) Unmütelbar nnter den von der vorigen Hapd getehriebeaen Wor- ten «IfiracMdoin-in Villa Podereiale*, ao dasa die ffinfte Hand, abgeaehen bloa ron einer Jahreasahl, gerade da anfingt, wo die vierte anfh&rte, and wie eine abaiehtlielie Fortaetiang dieser letiteren aniiieht

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p. 38 ni 1786. Marquart p. 28 sa 1798. BwlMkeh ^ p. 39 sa T. 1888. oecifL p. 29 in 1843. 2M>0 ffiett. p. 80 sa y. .187L 9tam Bon bannciibcrsf, ~ p. 84. m T. 2159. G^ipold Bex Bmske p. 40 in t. 2516^ 80000 800. p.ll8 n ▼.8499. A* 1278. p.ie2 iqt. 11684-35. 1290.

6. Hand.

Aus der zweiten Hälfte des 17. oder der ersten HiUflte des 18. Jabrbanderts. Der Bemerker Bcheint sich beson- ders für prenssische Dinge interessirt zn haben.

p. 47 sa ▼. 4235. QatfBffirr p. 48 unter der ersten Sp. (▼. 4289—4820). Vttifkt 9op^e tsic som dufe^en ift Anno 1143 sat^ 3tem ocreffd nnb (fcr sben toUlMfmmn, i$ sslgcMMf»

3a^> ift 0' 3ctt(r lies Jto|»i»e p. 49 sn t. 4378. MiMQ^bn^ 49 sn v. 4388. gm ^hrniNn.

7. Hand.

Onstay Bergmanns zuBigen (f 1814^ s. Recke und Napiereky^e Schr^eteUer-Lemkon I, 134 /J.

p. 21 nnter der ersten Sp. (v. 1281—1812). ▼. Ibtih. saaleot. T. V p. 705.

Ein yorgesetztca Zeichen, welches ebenso vor v. 1297 steht, zeigt die Hpeciclle üiiigehöiigkeit dieses Citats au, zu welchem noch bemerkt zu werden verdient, dass es sich auch in desselben Gustav Bergmann eigenhändiger Ab- schrift der BeimchioniJc (von der im niohsten Absohnitt die Bede sein wird) an entsprechender Stelle wiederfindet. Gewiss ist es hier wie dort gleichzeitig, nämlich eben bei Gelegenheit der Anfertigung der Abschrift, liotirt worden.

Zu allen diesen inhaltlich so dürftigen Erzeugnissen der 7 Hände aus 5 Jahrhunderten kommen nun noch fol- gende zwei KJeiniglLeiten:

1) p. 110 zu V. 8311, wo zum ersten Male der Name des Bitters Job an yon*iThisenhnsen steht, eine rohe

*) In "Folge des eingesehenen IrrthnmS die gnnse Bemerlrang melir^ mala dnrelutriclien.

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1

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Federaeichniing, ein menschliches Antlitz unter einem Helm- basch darstellend. Nach der Far])e der Tinte und der Art der Striübführung scheint es nicht unmöglich, dass diese offenbar mit dem Tiesenliauseii'schen Familieninteresse in ZusammeBhang stehende Dliistrirang schon von dersel- ben Hand herrühre, die noch im Zeitalter der Ifinnskel die ältesten Randbemerkungen einschrieb.

2) p. 168 unter der letzen Spalte des Textes der Reim- chronik (in' unserer Tafel aber nicht nachgebildet) zwei ähnliche Subtractionsexempel wie das schon oben mehrmals erwähnte. In dem einen, mit Bleistiit ausgeführten , wird 1296 Yon 1647 abgezogen, in dem andern, mit sehr ver- bksster Tinte, 1296 vdli 1671. Hinter äem Facit des lets* teren, 376, steht: rok dawny (375 Jahre alt) und darunter noch: Pm^daione jesf (es ist sehr alt) alle diese polni- schen Wörter nocli mehr als die zugehörigen Ziffern ver- blasst and nnr mit Mühe noch lesbar. Was wir hier ge- winnen, ist ein fireiüoh kaum mehr nOthiges Zeugniss, daes der Codex auch 1671 noch sich in einem polnischen Lande befand.

VU. Abschriften und Ausgaben.

Als der ehemals Ticsenhauseu'sche, dann Aln- pcchische Codex zum Bergmann sehen geworden war, da waren es zunächst zwei um die livländische Gcschichts- forschuDg wohlverdiente Männer, die. ihm ihre Aufmerksam- keit zuwandten: des neuen Besitzers schon erwähnter älte- rer Bruder Gustav Bergmann und J. G. Brotze. Beide unterzogen sich der Mühe ihn vollständig abzuschreiben ')

*) Wann dieses geschehen sei, lasst sich nicht genau bostimnien. Liborius Bergmann in seiner Ausgabe der Keimchrunik (1B17) sa^rt von «ler lirot ze'schon Abschrift, dass si<> , bereits vor eini- gen .Jahren" genmcht war. Nach IjuchtTcitult u . die in den cr- läuternden Zugaben Jirotzf's zu seiner Abschrill vorkunjnien, mass er dieselbe sicher erst nach IbOO und wahrscheinlich 3chuu Uiitbeil. «. 4. ÜTl. Uejcbicbt«. ill. 1. 5

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und sind dabei Moh redlich «m die HersleUung eine« mög- lichst richtigen Textes besorgt gewesen; denn, wie ein Paar der Abschrift Gustav Bergmann's beilicfxende Blät- ter beweisen, bat dieser die Brotze'sclie mit der seioigea ▼erglichen and die sich ergebenden Unterschiede deoi Letzteren angeBMgt» woi^nf wieder der in Riga lebende Brotse den Codex selbst zn Ratlie zog nnd die Entschei- dang der sweifelbaflben Fälle dem Pastor von Rigen mit- theilte , jeder von ihnen aber seine Abschrift demgemäss corrigirte. Diese gegenseitige Controlc zweier im Lesen alter Schriftstücke geübter, wenn auch fiir das Verstand« niss der mittelhochdeutschen Sprache nur 'noch mit schwär oben Hfilfsmitteln ausgerüsteter Mlinner hätte denn auch gewiss ihrem Zweck in hohem Grade genügen müssen, wenn G. Bergmann's Collationirnng ganz genau gewesen wäre; aber bei einer Revision dieser seiner Arbeit findet man, dass er manche Varianten übersehen hat und sein noch vorhandenes Yerzeichniss derselben anvollständig ist. Scheint es nun auch, dass trotzdem diese beiden Abschrif- ten immer noch unvergleichlich weniger Fehler und Vor- sehen enthalten als irgend eine der gedruckten Ausgaben, 80 kann doch an der FcstHtcIlung nnd Darlegung dieses Vorzugs jetzt nur wenig mehr gelegen sein. Seitdem ihre gemeinsame Vorlage, die alte Pergamenthaudschrift selbst^ der Hienutzang wieder offen steht, sind sie filr die Textes- kritik der Reimehronik entbehrlich und werthlos geworden, und nur fiir die Beurtheihing der bisherigen Ausgaben kommt noch das Verhältniss in Betracht, in welchem diese letzteren zu Jenen ihnen vorausgegangenen Abschriften V stehen.

Liborius Bergmann musste natürlich um sie wissen. Mit der Abschrift seines Bruders stimmt er in der äussern

vor lb09 angefertigt haben. G. H ergmann abor muss nach ge- wiaeen Anzeichen früher uIü Brotze abgeschrieben haben.

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•7

EinriishtuDg seiner Aasgabe insofern überein, als hier wie dort jede Spalte und Seite gerade soviel Zeilen enthält, ald es die Regel im Pergamentcodex ist; vielleicht also empfing er die Anregung tuezu mis der Ansicht jener «ebrift Aus der Brotze'sclieii hat er aich eingestaodeiier- auMMienO ^ boMnderen Zuthatfita derselben: InkaJlsaus- zng, historiiche Anmerkungen und Glossar, nutzbar gemaoht. Hinsichtlicli des Textes der Rciiucbronik al)er ist er. ^ie die Lesarten beweisen, unabhängig von beiden geblieben. Direct nach dem Original, wie schon oben im ersten Ab- Bohnitt vermuthet wurde, aetsea lassend und conrigirend, gKanbte er wol keiner anderweitigen Vergleichnng an be- dfM'eB; aber gerade in di^sm eigenthümlichen Verfahren dürften gewisse Irrthümer s^ner Ausgabe begründet sein. Wenn z. B. Corrccturzciclicn im Texte, di<* so alt sind als der Codex selbst, unver.'Stauden und unberücksichtigt blieben 42^1-^2, 5330, 54U, 5830, 6236, 7197, 7631-32, 10416) od«r wenn W<Mrt£olge» wie dar inne, eUfr rnnm, hii. ^K>r, 4a 9ftr, 4a mäe, dar nider, die nur wegj^n des gedrängten Sobrifteharaktere anseres Codex emem an nendentsehen Schreibgebrauch gewöhnten Auge leicht als verbunden er- ficlMjincn konnten, wirklieh in Eins gezogen wurden, so darf man meinen, dass ein genaueres Zusehen, wie es das Ai)schreiben im Vcrgleieh Mxm blos'^en Correcturlesen er- iOf^ft, wol in beiden angefilhrten Flülen zu der richtigeii AAlTassiing bitte verhelfen mttssen. Es ist eine Abhängig- keit dos Herausgebers vom Setzer, die sich hier olfenbart.

Die Herausgeber der Reimchronik in den Scrijffore.'i verum fyivonfrurum haljen auffallender Weise die Al).sehrift G. Berg mann 's gar nicht gekannt, obgleich sie schon damals der Bibliothek unserer Gesellschaft für Geschichte ond Alterthmnsknnde der Ostseeprovinsen angehörte. Die Brotze'scbe worde von ihnen belobt und benutzt, aber

') S. sein« Auägal)« p. 1B3.

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die Benutzung ist 'keine recht anfmerksame nnd dnreh- greiföndc gewesen, so dass von Lesarten und Fehlern die- ser Auagabe, wenn nicht Brotze ausdrücklich citirt wird, durchaus kein Schluss auf diesen letzteren gilt Man nehme nur folgende Beispiele, die leicht yermehrt werden könnten: 7. 526 Uwen st Uu^, 961 bruden st btwPen = brudenn, 1505 eletn« st. deine = deinen, 4228 Gingecke st. Ginpeike, *6343, G347 und anderwärts Tmmaie st. Traniate, 9673 Birs-' burc 3t. Kirglntrc, 10630 inrerf st. irnert , 10763 (jeuert st. genert: lauter Irrthüraer der Bergmann 'sehen Ausgabe, die unbesehens in die der Ser, übergegangen sind, wahrend doch Brotze das Richtig nnd dazn noch meistens dnrdi die unter den Text gesetzten Lesarten des Cod. Pal Be* stätigte darbot. Ferner v. 982 Ere aus ^ bei Bergmann, einem Versehen für das Brotze nicht theilt, und v. 669 iVa 8t. Nu ganz ohne Grund und Vorgang '). In v. 10416 bei Brotze, wieder in Uebereinstimmung mit Cod. PaL/ die* sichtige Wortfolge, bei L. Bergmann und in den Scr. eine falsche. Für t. 4221—22 nnd 7631^32 schreibt ein ursprüngliches Correcturzeichen die Umstellung jedes die- serVorspaare vor, welche von Brotze vollzogen, aber in den Scr. unberücksichtigt geblieben ist. Der oben erwähn- ten Zusammenziohung von dar inne, dar vnime u. s. w. macht Brotze sich niemals schuldig, aber die Herausgeber der Scr, haben sich hierin von ihm nicht belehren lassen. Kurz, es wird klar, dass Napiersky denn sein und nicht Kallmeyer's war dieser Antheil der Arbeit die Brotze'schc Abschrift nur hie und da oder vielmehr nur

•) Den Russenköuig dunctoe v. 7(ui7 Iukimi lii otzo und (iuetav Bergmann dunttve und in der Thut lääHt äich so wenigstens mit gleichem Rechte lesen. Dass in den Scr. auch diese Variante übersehen wurde, war freilich kein Schaden für die Sache. Erst neaerlich ist aus Renner dit^ historisch ebenso rationeile als graphisch zutrefleude Grundlage dieses Namensun^eheuers Idar geworden. S. Ed. 'Pabit, Beiträge 1, :i, jj. 277—80.

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in Fälleu, die ihm von vorn herein bedeukiich schienen^ nachgesehen, keineswegs aber durchweg vergh'chen hat.

SoYiel theils sur Ebrenrettong Brotxe's, theÜB aber aaoh zum Beweise, wie sehr eine Berision des ganzen Textes nach dem Bergmann 'sehen Codex noth that. Anf die Erledigung auch dieser Aufgabe ist hier aub dem im Eiugnugc angegebenen Grunde verzichtet worden und es mag nur noch, mit Bezugnahme auf schon oben Angedeu- tetes, bemerkt werden , dass eines der durchgreifenderen Ergebnisse einer solchen Revision dieses sein wird, eine grössere üebereinstimmung der Bergmannschen nnd der Heidelbierger Handschrift an den Tag zn bnngen, als bisher bekannt war.

Wie nöthig aber diene Revision auch sei, so versteht es sich doch von selbst, dass sie unter dem. was über- haupt noch an dem Texte unserer Beimchronik zu leisten aussteht, immerhin nur einen geringeren Bang einnimmt und dass das Hauptgeschäft eines neuen Herausgebers noch in ganz Anderem als nur in der Nachlese einiger aus den Handschriften zu berichtigender Lesarten bestehen wird.

NaehtrigUch zu dieser schon vor mehr als Jahresfrist geschriebenen Abhsndlung ist eine Berichtigung noth-

wendig geworden, die im Drucke eben noch Zeit hat, dem betreffenden Irrthura auf dem Fusse nachzufolgen.

Zu den im ersten Abschnitt beschriebenen Aeusserlich- keiten unseres Codex gehört noch eine, die dort unerwähnt geblieben ist: ein in Gold auf rothem Leder gedruckter Bttckentitel folgenden Lautes: l^xlandUehM M8C am den (sie) XIII. Jahrhundert, Wortlaut und Schriftform geben zu erkennen, dass ei" ein Erzeugnis^ i'rst der neue- ren mit 1797 anhebenden Phase des Codex ist. Also Liborius Bergmann etwa hätte dieses Lederstückchen

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dem im Uebrigeu unveränderten AI npechi sehen Einbände aufkleben lassen? So meinte ich wirklich. Aber die Sache nocbmaki in Ueberlegug nebmend, k«miM ich jetzt viel- Bf br zu der Biosiebt» dass der gante gegenwftrtige Einband ent 84in, Liborins Bergmannes, .Werk -igi 80wo] die QnaUtftt des zum Deckel Terwendeten Ledert' als aoob der 8tyl der darauf angebrachten Goldverziorungen sind so modern, dass ein Verkennen des wahren Thatbostandes nur möglich gewesen ist, weil der Codex gerade damals, als die Ergebnisse meiner froheren Untersuchungen En der ▼ortiehenden Abhandlung verarbeitet wurden, nicht mehr Sur Stelle fn Riga war. Auch hinsichtlich der papierenen ' Vor- und Nachsatzblättor ergiebt sich jetzt nur allein für das Titelblatt Alnpechischer, für die übrigen Berg- mann'scher Ursprung, und sogar auch das Beschneiden der BUtter sammt der Rothtarbung der Schnittflttche wird um gewisser auf dieselbe neuere Rechnung m setsen sein, als dalbr ein tiemüch bestimmtes 2eugniss Gustav Bergmannes vorliegt. Indem nämlich dieser In seinem oben erw'ähnten Variantenverzeichniss das „Original" nach ^Columnen" citirt, so geht daraus hervor, dass dasselbe damals, als er es abschrieb, eine Bezifferung nach Spalten statt der gegenwärtigen (wahrscheinlich Brotze'schen) nach Seiten gehabt haben mnss. Diese B«Blffsrung ^ ohne Sprung bei der Lttcke im Codes war vielldchi nicht alt; vielleicht sogar erst ron G. Bergmann selbst, wie in seiner Abschrift, so auch im Original eingeführt: jedenfalls aber kann sie nur durch Beschneiden so spurlos verschwunden sein, als es der Fall ist.

Dass die ,|Reformation*' Joh. Alnpech's nicht nur in der Erfindung eines Titels und in der Vertilgung der Tie- senhausen^schen Besitzanzeichen, sondern au<^ in einem neuen oder wenigstens rcstaurirtcn Einbände bestanden habe, bleibt immerhin pohr wahrHcheinlich. In welclieni Zustande der Erhaltung dieser ältere Einband in die Hände

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L. Ber^mann's gelangt sei, wissen wir nicht. Jedenfalls aber fällt nuD aller Grund und Anhalt lür gewisse früher von mir, gezogene Folgerungen weg: nämlich

1) dafür, dass der Codex schon mit der jetzt bestehen- den Lücke und mit fehlendem Hinterdeckel auf Job. Alnpecb 'gekommen seii und

2) dafiir, dasB diejenigen Bandbemerkongen , welche durch das Beschneiden verkürzt worden sind, noth- wendig vor 1G25 geschrieben seien.

In der ersteren Beziehung möchte ich jetzt am liebsten yermuthen, dass die fehlende Lage erst zwischen 1625 und 1797 Ton einem Liebhaber der littanischen Geschichte wegen der darin enthaltenen Erzählung von Mindowe's Bekeb- mng ond Kr5nnng dem Codex entfremdet worden sei; hinsichtlich der Randbemerkungen aber ist namentlich das Urtheil über die der dritten und vierten Hand dahin abzuändern, dass sie zwar ebensowol vor als nach 1625 geschrieben sein können, immerhin aber in der Zeitfolge der verschiedenen Hände an der ihnen angewiesenen Stelle (Tor der im J. 1651 schreibenden fi&nften Hand) stehen bleiben müssen.

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3.

Archivstadien zur livlSndischeii Gesehichte.

I. Livonica im polnischen Beichsarchi?

vou

Richard Hausmann.

(Der Gesellschalt vorgelegt in ihrer 366. YersammlaDg am

9. Februar 1872.)

Das jüngstTorflossene siebeiite Jahrzehnt imserB Jabr- honderts hat der lirlindischen (beschichte ein reiches

Quellenniaterial zugeführt, und dasselbe meist ausländischen Archiven entnommen. Nicht als wenn die einheimischen bereits erschöpft wären, diesem Ziel stehen wir noch un- endlich fem. Nnr für die mtesteZeit hat Bunge danach gestrebt inländische wie aoslilndische Archive und Druck- werke auszubeuten^ um das yollstftndige ürkundenmaterial für die livländische Geschichte der ersten Periode zu be- sc.haflen. Soweit er dici^e Aufgabe gelöst hat, soweit ist es während der letzten Decennien der livländischen Ge- schichtsforschung möglich geworden, in gedeihlicherer Weise als bisher an dei' Ldsung der ihr gestellten Aufgabe zu arbeiten. Dankbar wird sie jederzeit dem Urkundenbuch Bunge's das hohe, unschätzbare Verdienst Tindiciren, fÖr die ältere livländisclic Gescliichte das sicherste Fundament gelegt und die Mittel, den Dilettantismus aus derselben zu bannen, geboten zu haben. Allein im Lauf der Zeit erwies es sich als unmöglich, den ursprünglichen Plan des Werkes durchzufiihren: ^sttmmtliche auf Liy-, Est- und Kurland sich beziehende Urkunden und Briefschaften von den alte- sten Zeiten bis zu dem entscheidenden Jahre 1561, in wel-

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ehern die Selbstständigkeil der dortigen Territorien an^ bttrte, in sich anizanehmen.'' Weder die Länge noch die Breite der sich hier selbst zugemessenen Bahn hat ein- gehalten werden können. Und jetzt ist die Fortsetzung abbestellt worden, und das Unternehmen sciieiut vorläufig mit dem Jahre 1423 seinen Abschluss erreicht zu haben. Es erscheint ans das nicht snfiUlig, das lllsst sich nicht dnrch die Veränderong der änssem Lebensumstände des Heransgebers, dnreh die pecnniären Schwierigkeiten, welche die Edition eines so umfangreichen Werkes, dessen Ver- breitung schliesslich doch auf einen nur sehr kleinen Kreis bescliränkt bleibt, hinreichend erklären, so. sehr auch diese Momente die Fortsetzung behindern mögen, der tie- fere Grund scheint uns doch in der Eigenthttmlichkeit des Materials zu liegen.

Bestand anföo glich die Hauptschwierigkeit im Zu- baiuineusuchcn und Beschaffen des spärlichen und zer- streuten Stoffes, so änderte sich das seit dem Ausgang des XIV., besonders aber seit dem Beginn des XV. Jahr- hunderts: die Fülle wurde so gross, dass die Fortfuhrung des Unternehmens nach den bisherigen Regeln der Edition nnmdglich erschien. Es genügte nicht alle Bechtskörper dem Werke fernzuhalten, die auf die preussischen Ordens- lande bezüglichen Urkunden in den spätem Bänden weg- zolassen, in der Aufnaiime der Privaturkuuden und Briefe immer schwieriger zu werden, die in den ersten Bänden sehr ausfuhrlichen und dankenswerthen Regesten für die- Folge, um Platz zu ersparen, auf das Minimum zu reduciren : der Stoff blieb trotz alledem nicht zu bewältigen. Während der erste Band die Urkunden für mehr als ein Jahrhundert urafasste, lieferte der zweite dieselben nur für 67, der dritte nur noch für 27 Jahre, der vierte am Uebergang zum XV. Jahrhundert behandelte nicht mehr als 20 nnd der ftlnite Band nur noch 8 Jahre; der sechsto endlich ist für Nachträge bestimmt* Hieran lässt sich messen, wie

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9%br das uns noob crbaltene nrkmidlielM Material sich von Jakr zu Jahr mehrte. Und doch wurde es leider Bange

je weiter je mehr anmöglich, alles 6eb()i i^e and Erhaltene zur Edition heranzuziehen: wurden im Beginn alle Urkun- den von allen Seiten mit äusserster Sorgfalt zueammen- gesncht, alle Archive durchstöbert, so haben sich dagegen die letaten Binde, wenn auch nicht aasschUessUeh, so doch in immer weiterem Umftng^ oor anf das BeTaler Baths- archiv gesttttit, obgleich doch gerade gegenüber der Un- erschöpf lieh kcit dieser einen Fundgrube es doppelt wän- schensweith erschienj zur Ergänzung und Coutrolc auch hinreichende Mittel aus andern Quellen zu besitzen. Wir kennen diese allerdings nicht vollständig, aber doch genug, um mit einiger Siclierheit festsustellen, wie wichtig sie sind, und wie auch sie je weiter hinab um so reichhaltiger werden. Darf sich die Archtvforsohung fttr die frtfhem Jahrhundertc wesentlich auf eine Naclilese zum Urkundcn- buch beschränken, vom XV. ab hat sie, bevor sie zur systematischen Ausnutzung der einzelneu sehreitet, sich^ tiber den Werth sttmmtUcher Archive, ihr YerhAltniss zu einander, die Geschichte ihrer Entstehung mdglichst zu Orientifen.

Fassen wir im Nachfolgenden sveammen, was abge- sehen vom Urkundenbuch über unsere Archive bekannt ist, sehen wir, ohne auf Vollständigkeit Anspruch zu er- heben, genauer zu, was bisher aus ihnen geliefert worde, Winkelmann, Lw.Mitt., Nr. 190 f., xihlt das anf, in welchem ümflmge und in welcher Art man sie enchdpfte: wir werden bald erkennen, wie sehr viel uns noch nach allen Seiten zu thun übrig bleibt, wie je weiter in der Zeit die Aufgabe immer schwieriger wird.

Unsere Privatarchive, besonders unsere Bnefladen sind zum guten Theil noch gar nicht in Angriff genommen; nur fOr den grössten Theil Estlands und einen nicht unbeden« tenden Livlands hat der uaermftdliohe Eifer Bunge 's und

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seiner Mitarbeiter xaA Fortsetzer, R. Baron Toll luul E. Pabst, das Vorhandene der Wissenschaft zugänglich gemacht und derselben besonders der de^ einheimischeD Rechts durch die reichbaUige „Brieflade'' wiehtige «ad ireieatikhe XHenste geleistet. Ein greeeer Rest der ett- Üftdischen vod noeh mebr der KvlttadiseheB PriratarehiTe wartet iioeli desjenigen, der mit gleicher Liebe sich der Sache hillgibt. F'rcilich liegen die Hindernisse nicht allein in dem oft sehr spröden Stoff, sondern entstehen viel hJMifiger durch die grosse Indolenz der Besitzer, die ea oft anmöglieli macht, snr Kenntoiss der gerade hier sehr ser- strenten Fundorte za gelangen; oder aber sogenannte Fa- mflienrü^nohten TersehHessen in grundloBer oder eng- herziger Scheu alte Documcnte der Wissenschai^, der sie doch zunärhst und vor Allem gehören. Am weitesten zurück steht Kurland, die dortigen Frivatarchive könnten ▼ielleicht) es spricht manches dafür, die reichsten in nnsem Landen sein, die Wissenschaft veiss ton ihnen bisher sehr wenig, es dftncht uns hohe Zeit, dass endlich hier dorch eine grossere, umfassende, gut geleitete Edition das lang Versäumte nachgeholt werde.

Aber auch die grossen Archive der einzelnen Genossen- schaften unseres Landes, der Ritterschaften und der Städte, sind noeh lange nicht hinrelcheBd aOgemein bekannt, und fif die Oeechiohte Hegt In ihnen der wichtigste Stoff noch angehoben. Und gerade hier erwftchst die Schwierigkeit wesentlich durch die UeberfÜlle des Materials. Wenn man Archivalien des XV. und XVL Jahrhunderts durchforscht, so staunt man über die Schreibseligkeit unserer Altvordern, was sie alles fUr wichtig genug hielten, um es au verzeich- nen. Im bantesten Gemisch werden ans da öiTentliche and iirlvate Angelegenheit^ Itberliefert, das Oemälde, wel- . ches sieh ms so aufrollt, ist vielgestaltig wie nar je eins, und selbst die Nebenfiguren heben sich oft scharf und deutlieh ab.

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Einer bo reichen Sammlung von Arobivalien gegen- über, voi wie das beispielsweise im renaler Bathsarohiv für die Geschichte des XVI. Jahrhunderts der Fall ist, häufig in einem einsigen Archiv fOr die Geschichte eines Jahres mehrere hnndert Seiten Acten liegen, einem solchen Reichtliuui gegenüber beginnt nothwcndig die Be- trachtung, in welcher Weise soll derselbe der Wissenschaft zagänglich gemacht werden: ist Alles, was der Zeit bedeu- tend genng erschien, nm es in aasföhrlichster Breite nieder- zuschreiben, so wierthvoU, es noch heute in eben dieser Gestalt abzudrucken? Wir glauben diese Frage entschie- den verneinen zu müssen. Allerdings hat äie Provinzial- und Localgeschichte das Recht, eine grössere Ausführlich- keit zu verlangen als die Geschichte eines B-eiches oder Volkes. Allein sie wird den Grundsätzen in der Edition der Quellen, die bei dieser jetst mit Becht allgemein herrschend geworden sind, auch für sich Gesetzeskraft verleihen müssen. Sie darf die Grenze, bis tu welcher alles publicirt wird, was erhalten ist, weiter hcrabrücken, aber sie wird nothwcndig anerkennen, dass eine solche doch auch für sie existirt. Und weiter soll sich dann auch die Piovinzialgeschichte zu dem folgenden Schritt entschliessen: in kürzeren; gut gearbeiteten Auszügen wiederzugeben, was eine ältere Zeit in breiten, weitschwei- figen Formen niedergelegt hat. Wir meinen, auch bei uns wird man nicht anders verfahren können, als dass tnan, wie auch schon Bunge theilweise gethan, von einem bestimm- ten Zeitpunkt ab, etwa seit dem XV. Jahrliundert, das Vorhandene nur noch in einer Auswahl publicirt, nur die wichtigsten Urkunden unverkürzt Yerüifentlicht; um dann aUmählich je weiter hinab in um so grösserem Umfange zu Gunsten der ausführlichen und erschöpfenden Regeste, welche nur die bedeutungsvollsten Stellen im Wortlaut des . Originals wiedergiebt, auf den vollständigen Abdruck des Documentes zu verzichten. Wenn etwa im XV. Jahrhundert

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in einem Prozeag Schriften von hundert und mehr Seiten gewechselt worden, da wird eine Urknndonsammlung selbst bei wichtigen Streitobjecten nicht den Abdruck des ganzen ▲ctenstückes liefern, sondern gegenüber dem Unmöglichen zum Schwierigem sehreiten nnd eindn Auszug anfertigen. Die heikle Aufgabe der Scheidung yermag am ehesten der Herausgeber zu Itfsen, der aus dem Vollen sch<Ppft. Wo, wie glücklicherweise bei uus, die Archive noch überreich sind, braucht er nicht zu fürchten, dass er auf diesem Wege dem spätem Bearbeiter zu wenig Material biete, dieser wird vielmehr dankbar sein, dass ihm ein grosEfer Theil mühsamer und zeitraubender Forschung vorweg ge- nommen isi Die Arbeit des Editors wird allerdings da- durch bedeutend gesteigert.

Die Nothwendigkeit dieser sehr schwierigen Selbstbe- schränkung wird in demselben Grade wachsen, als wir uns einem langersehnten Ziel nähei*n: nicht nur das überhaupt in aUen unsem Archiven Vorhapdene im Ganzen und OroRsen zu kennen, sondern auch durch kurz gehaltene Register den Inhalt jedes einzelnen Actenstückes zu er- fahren. Allein dieses Verlangen- zu befriedigen ist keines- wegs leicht, nicht eben viel ist bisher dafür gcthaii. Wie oft ist es versucht worden solche Eegiator zu erhalten für alle unsere Archivalien, bisher immer vergebens, die ganze Au%abe übersteigt die Kräfte des Binzeinen. Man ver- suchte ehien Weg, an welchen vor bald vierzig Jahren be-. reits Napiersky gedacht (cfr. IndBx II, pag. 274).

Ks ist jetzt ein Jalirzelint verflossen, als zum letzten mal Schirren den Aufruf in unsere Lande ergehen Hess: . die historisch-literärischen Gesellschaften sollten den ilinen nächstgelegenen urkundlichen Stoff durchforschen und nach einer angegebenen Schablone bearbeiten; so könute mau das lang ersehnte Register aHer in inländischen Archiven vorhandenen Doeumente gewinnen, cfr. MKft. X, 394. 406. Das Unternehmen schlug fehl, nur der den Gedanken anregte,

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zeigte iii gläuzender Wfiiäo, wie derselbe für ein boRtUamteB Gebiet durobAuführen sei» dem eBdüchen Ziel stoben wir für unsere einbeimischen Arcbi?e im Onuidi bevte ebeiis« fem wie vor sehn Jahren. Die höhe Dringlfiohk«! des An- trages aber hat sich im Lauf der Zeit nur gesteigert, und nur in erliohteni Grade gilt noch heute, was Rchon damals der ofticielle Jahresbericht der GeseUschsi't für Gescliichte nnd Altertbiunskoode nnserer Provinzen sich nicht sobeute firei nnd offen sxissnsprechen:. „Die Arbeit iumn yon ans nicht mehr suriickgewiesen werden .... nns am «ignen flerd gehörig sn orientiren nnd darüber Reehenschaft sbsnlegen, welche historischen Schätze in unserer unmittelbaren Nähe, man könnte sagen, unter nnsern Händen sich befinden.** Allein eine Aufgabe dieser Art lösen wird nur, wer sich ihr ganz hingeben kann» sie ist so grosSi daas sie die Kräfte ihres Bearbeiters auf lange hinans gänzlich fesselt» Leider mangelt es unseren Landen &st noch ToUstilndig an Per- sonen, deren anssohliessliehe Beschäftigung eine solche Thätigkeit bildet. Archivai-e, die nicht nur hinreichend Lust und Zeit hiezu besitzen, sondern denen die Pfitcht zu solchen Forschungen obliegt, welche die nothwendigen viel* seitigen Kenntmsse in hinreieheadem Qrade besitseni denen msn aber ancb die genigenden GebüHer snveisti solche wolgebildete nnd wolgestellte Arohivare sind ein dnrcbans dringendes Bedürfuiss bei jedem gr^Vssem Archiv, und doch hat von unsern einheimischen sich kaum eins mit einem solchen versehen. Solange hier keine Besserung eintritt, solange wird jenes dringende Verlangen nach einem allge- meinen Begister nicht befriedigt werden kdnnen. Die Forderung selbst aber herabsnschraaben, ist ohne der Wis- senschaft zn schaden nicht möglich. Nicht als eine billigerd Lösung derselben Aufgabe, v«iie lässt sich einmal nicht ver- rücken, sondern nur als eine Vorarbeit, als ein weiterer Schritt zu demselben Ziel wünscbeu wir diese Arcbivstydien betrachtet zu sehen. Sie-kOmuco nicht das B^güirum er-

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mImh, ne verdM nur «Ine tn* weit ins 06toÜ %n 0elm, ■Miellen, was ta einzelnen Orten sich findet, ttnd wie es

dortliin gekommen.

Fände dieser Versuch Anklang, und wollten auch an- dere über dasjenigei was ibnen sngänglioh ist, in ähnlicher Weise berioblen, es. wäre, dencbt an«, auf diesem Wege dooh meht ünbetriehtliclies lu gewinne«. Kielit wird, wie das dnroh ein gutes, nrnfassendes Re^$trum generale ge- schehen kann, der Forscher dadurch der Mühe überhoben werden, immer selbst Einsicht zu nehmen von allen bezüg- lichen Quellen; wol aber wird eine U eberschau alles vor- handenea ermlfglioht; und der jedenfalls bedeutende Vor- * theil kann gewonnen werden, dass man wdss, wo sieb fttr euie bealinmie If ateiie das beste Material befindet. Ueber- au in nnsem Landen, wo grössere Arofaive liegen, in Reval, Riga, Mitau und den andern kleinem Städten, befinden sich Personen, denen durch ihre vieljährigcn Aibeiten und Studien in diesen Archiven eine eingehende Kenntniss der- selben beiwobat; die Wissenscbaft wäre ibnen aufriebtig dankbar, wollten sie ibr orientireade Ueberblioke des ibnen bekannten Stoffes zaflieseen lassen.

Es fehlt nicht an höchst schätzcnswerthcn Arbeiten dieser Art. Im dritten Bande seines Archivs gab Bunge die seiner Zeit (1844) überraschende Kunde, dass im re- valer Ratbaarebiv das reichste nii^oi-cr Provinzen erhalten sei. Vmngsweise den Arehiven Bigas sind die zablreicben Bocnmenle in Jtfbn. Ltb. ant. IV n. V enüebnt; für einige Jabre ersebftpft dieselben Arobive Bienemann, Bfiefe und Urkunden; bereits vor längerer Zeit hat Napiersky, dann neuerdings Hildcbrand über daselbst vorhandene Mate- rialien zur russischen und Hansegescbichte in voi^trefilicher Weise berichtet. In Bezog auf onsere FrlTatarobiTO besitieii wir fiber das Familienarcbir in Kaokers aasföbr^ liebe NacbriebteB, welcbe R. Baron Toll ui dem Vorwort rar Briaflade gegeben. - Die Ifittbeilungen dagegen,

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welche Wrangell über seine Sammlangen machte, könneii vielleieht den Durcbforscher derselben fi^rdern, enthalten aber för d^ Fernstehenden wenig Brauchbares.

DicoCü wenigou gegenüber, wie viel Archive sind uns unbekannt: über die rittcrscliaftliclicn gelangten bisher keine genügenden Nachrichten an d|e Oeffentlichkeit, wer ▼on ihren Schätzen Kenntniss haben will, muss sie durch Autopsie gewinnen. IMe Nachrichten Bange's ttber das revaler Bathsarchiv genügen jettt kanm mehr; das rigasche und reralsche will Bienemann nur f&r wenige Jahre er- schöpfen; für Dorpat sind wir noch immerauf die Mitthei- lungen des alten Gadebusch angewiesen, heute jedoch bergen die gelehrten Inatitute der Stadt vieles, was jenem fleissigen Sammler unbekannt war. Was in Kurland im Besitz der grossen Körperschaften des Landes ist, hat man sich dort nie veranlasst gesehen, eingehender mitzutheilen. Wie viel endlich dort und auch sonst in den Provinzen zerstreut in Uäuden von Privatpersonen nocl» verborgen liegt, ist der Wissenschaft unbekanut, und werden nur in den sel- tensten Fällen diejenigen anzugeben im Stande sein, in deren Besitz diese Schätze wol meist in ungestörter Un- ordnung ruhen, und denen sie nicht mehr denn Curiositä- ten gelten; in ähnlicher Weise wie Toll darftber su be- richten, erachtete sich Niemand für gebunden.

Steht es bereits so schlimm mit unserer Kenntniss binnen Landes, so darf es bilUg nicht Wunder nehmen, wenn wir über die Materialien zur heimathlichen Greschichte, die sich ausserhalb der Landesgrenzen befinden, so gar wenig unterrichtet sind, dass jedesmal fireudiges Erstaunen geäussert wird, sobald eine Kunde von dort herttberkommt Nur über das königsberger und das sich daran schliessende mergentheimer Deutsch-Ordens-Archiv waren wir bisher gut unterrichtet durch Napiersky's Inde.c und die Ur- kundenregesten in Müth. II, 600. Aus dem Vatioan er- fuhren wir manches fSr unsere (beschichte Interessante

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durch Turgencr, Monimenta. Den grossartigsten Fond machte Schirren in Scliwcdcn, nnd dic Form, wie er denselben im ^Verzekhnigs li>'l('i nd ixcher GeschirhtHquellen in schwedwehen Archiven und Ihh/ioÜieken*' der Oeffent* lichkeit bekannt gemacht hat, darf mnstergüliig genannt werden. Mit Sehnsncht erwarten wir den AbscUnss dieser Arbelt, das. bisher (belieferte ist nur die Ansbente der ersten Reise, nicht auch der des folgenden Jahres 1861. Dass Schirren damals auch in Kopenhagen viel gefunden, iäi bokannti leider i.^t bisher nur eine kleine Auslese ge- druckt worden. Aus dem Stockholmer Beichsarcbiv pnbli- eirte er bisher filnf Bftnde der reichsten Materialien in . * den Quellen zur Geeckiekte des ünterganyes Uvlandiseher Selbetetandigkeit Von den norddeutschen Archiven ge- langten nur über das danziger Nacliriehton zu uns durch Strehlkc in Mitth. IX, 85 und Winkelnianu im Inland 1861, 694. Die Abschriften, die. aus dem Schweriner Ar* chiv in die Bnmänsowsche Bibliothek übergegangen sind, hat Busse yeröffentticht.

Dagegen wissen wir über eine Reihe Fundorte, die ausserhalb der Grenzen Livlands Materialien zur Geschichte desselben bewahren, eigentlich nichts, und doch kann nicht daran gezweifelt werden, da.^s dort Bedeutendes zu gewin- nen sein wird. Vor Allem sind die norddeutschen, beson- ders die baltischen Stftdtearchive f&r Livonica zu durch- forschen. Die grosse Bedeutung, welche unsere Lande in der Geschichte der Hanse gehabt, Hess immer eine be- trächtliche Anzahl Pocumentc dort vermuthen, die sicli auf Livland bexiehen. Wie bedeutend an einem einzigen Ort die Menge sein müsse, betonte jüngst Winkelmann in seiner Schrift über Johann Meilof pag. 9: „In jedem FaU ist dort in Greifswald noch ein wahrer Schatz für die liTlandische Oesehichte des 15. Jahrhunderts zu heben.* Und doch ist das Material, auf welches hin dieser Aus- spruch gethan wird, selbst nur für Greifswald nicht er-

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8ch9|>ft. Did schöne neue Edition der Eanserecerae icliKMSt

aber, wie wir bereits an ciuein andern Orte Gelegenheit hatten, zu erwähnen (cfr. Baltische Monatsschrift N. Folge, II, 90), die Aufnahme specieller Liyoutca ausdrücklich ans. Sonach bleibt in den preussiscben, wendiaohen, vor allem in Lübeck, nnd wol auch ki mehre^n anderen binneniin- dischen Städten Deutschlands vieles iilr tms.zn gewinneft.

Jedoch auch die ArcMre der deatsohen ' Regierungen enthalten entschieden Beiträge für die Geschichte Livlauds, namentlich vermuthen wir das für das preussische Staats- archiv. Im Sommer des vorigen Jahres (1870) durfte Schrei- ber dieses die wiener Archive ansnutsen, nnd fand dort mehr für die (Jesohichte Livlands, als er xn hoffen gewagt hatte. Die anslUhrlichen Nachrichten sollen der Oeffent- lichkeit bald zugänglich werden.

Aber vielleicht noch mehr als die westlichen könnten die östlichen Archive uns zuführen. Die russischen Quellen hat von den livländischen Forschem eigentlich erst .einer, Bonnell, eingehend für einen Ittngeten Bteitranm in -seine Forschungen gesogen, das Besaitet hat bewiesen, ndt welch einem bedentendeh Erfolg. Allerdings wird wSt eine sorg- fWtige und erschöpfende Ausgabe dieser Quellen ihre wahre Bedeutung hervortreten lassen und ihre Verwerthung er- möglichen. Nicht zufällig getiiesst noch hente Karamsin's Werk häufig ^en Worth einer QudOe.

Was endlieh das polnische BeichsarehiT betrÜt^ 80 war es natarlich, dass man annahm, dasselbe müflüBe viel Material für die Geschichte Livlands auch der älteren Pe- riode enthalten; für die Zeit der provinziellen Existenz des Landes konnte die Bedeutung dieser Sammlang kaum von einer einheimischen überboten werden, fis sind jetat ttber 100 Jahr her, dass aus dieser Quelle unsere^ Ge- schichte das erste reine Urkunden werk zufloss, das sie überhaupt erhalten hat: im Jahre 1769 erschien Dogiel, Codea diplomaticus Reyni Poloniae et Mayni Ducatvs Ld-

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twmiae. Tomus V in quo ut unhertae Liwmime üa ipeeia* Um (Mrlandiaie €t SetmjfaUiae Ducatuum ret cünHiunturm la^der &mi iiUireadeii Freude, mit welcher mb diete Kr- eeheiniinif inenl begrusste, fibersah man die sahlreiehen

Mängel der Edition fast vollständig. Spater sind sie dann oft genug hart gerügt worden, so dass es nicht nöthig wird, sie nochmals hervorzuheben. Nur Einzelnes yon dem hier Gtoboieaea war polnischen Privatarchiven «olnommeny die meisten dieser Adenstilcke hatte das grosse polmscfae Beichsarchiv geliefert. Wie aber diese livlilndisehen Sachen dorthin gekommen, darüber erklärt sich der Editor in der Praefatio: Jam vt de Monv nientia ad Livoninm i^pec- tantibus, quae hoc Tomo continentur, aliquid innvamm : DipUmata, aliaqm JnHnmewtß, ffMM Qotthardu9 KßUhru» Lwonias Mojiitter, abdieato Ordime, Anno iS€2 Nieolao Principi Radioüio LoemmUenenii Regio^ nrnul cum Inaiffni" Ints praeteriti muneri» tradidit, in Arce Cracovienai conser- rantifi'. Harum itaque Literarum E.remplaria summa fide con/ecimu8, RigetMitm Fraesulum Tabularium in Arcis KokenKausanae etpugnatione flammis abntmptum est. Wei- ter unten werden wir Oelegeiiheit haben, die Richtigkeit dieser Angalbe m contndiren.

Später Ist dann ans dem polidsehen fteiehsarohiy we- nig für livläudische Geschiebte geschöpft worden, weniger als billig und möglich war. Eine zusammenfassende Ueber- sicbt dessen, was sieh dort im Lauf der Zeit für unsere I^vinaialgeschiohte gesaamalt, ist bisher noch nicht ge- liefert .worden, and so mag es angezeigt erscheinen, im Allgemeinen Über das Ganze sn orientiren, und dann f&r einen speciellen Theil noch genauere Nachrichten zu geben. Wir stützen uns bei diesen Mittheilurigen neben dem. was uns eigene Forschung gelehrt, auf eint' Publieation, die anifalleaderweise für die UvUndisclie Geschichte bisher noch gar nicht angezogen ist, welche sogar der fleissige nnd sorgsame Richter nicht ansbentet, und die doch in

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Betreff der wichtigen Verhandlungen über Livland, welche im XVI. Jahrhundert zwisclicn tiuni dem Sclirecklichen, dem polnischen Hof, dem Chan etc. gepflogen wurden, die reichsten Aufscblüsso gibt. Der volle Titel des Werkes laatet: KHHra noeoibCBaii Merpim BeoBaro KHasecma JlflTOBCKaro, coAepsan^aji vb ce($t xmuoiiaTinecxiii CHomemü .InxBij BT, rocvAapcTBOBaHie KopojH CHniasiyHAa-ABrycTa. Ct> 154') jio 1572 ro.i'B. HiuaHa, no nopy^emo IlMnepaiop- CKaro MocuoBCKai'o OlSu^eciBa IIcTopiii h ^eBHOCiefi Poccift-

tSKBXh Kh. Ai (XkueHCBBirb H UpOlj^. iL AiHUOBEWb. To» I.

MocKsa. 1843. 4**. Tom II: ooxepsanvui wb oe(Sft j^DUOiiar THHecida CHomeHifl JIhtbu vb Tocy^apcTBOname sopoxa Cre-

(})aHa Baropifl. Ob 1573 no 1580 to;i,t>')- lÜBxaHa... IIpo- (J)eccopoM'b M. lIoro;i.nHUM'i> ii ManicTpoMT. jl,. JI,y6eHCKHMT>. MocKBa. 1843. 4". Die Vorrede dieses Werkes bietet zugleich eine Geschichte des Archivs, auä welchem diese Publicationen stammen. Ohne zuweit in das interessante Detail dieser Geschichte einzogehco, hebep wir folgendes Wichtigere über dieses grosse Archiv eines antergegange- neu Staates hervor.

Wie das erst spat gociiil«' Reich selbst, so zerfiel auch das polnische Archiv in zwei grosse Thcilc: Metrica R^ni Foioniae und MeUica Magni Dueatm JMuaniae (MerpHBa KopoHHaa und Merpiuca Jlm^ncKaa). Jeder dieser Thefle schied sich weiter in eine Metrica major, welche unter dem Kanzler, und eine Metrica minor, welche unter dem Vicekanzlcr stand. Diese Archivulicn wurden an zwei Or- ten aufbewahrt: im 8taats- oder Ueheiinen Ärcliiv, wohin namentlich die eingegangenen Originalschreiben flössen, und das fast unzugänglich war; und in dem Hofarchiv (Arehiva Zadworna), welches sich beim Vicekanzlariat be- fand. Hier wurden die Copien der. ausgehenden diploma- tischen Schreiben sowol als der eingehenden fremden De-

*)Qebt bis 1583.

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pesehen genommen und anfbewahrt, hier wurden seit Kö- nig Alexander die vichtigen lAM Legationum^ die Rhitb

nocoJU>CKie geführt, von welchen die «wei littanischen für die Regierung Sigismund August s und Stephan Ba- tbory's eben die durch deu Druck vui-offentlichten sind. Das Geheime Archiv war stehend, es befand sich im iLönig* liehen Scbloss zu Barakan, tmd wechselte erst 1765 diesen seinen Aafbewahrangsort gegen Warschan. Das Hofarohiv dagegen folgte immer der oft wechselnden kdnigh'chen und grossfürstliclit II Residenz (i>osf au/am ainbulatoriam). In Folge des sclilechten, feucliten Aul'bewaUrungsorteö sind leider eine grosse Zahl werthvoller Originalurkunden im polnischen Geheimen Archiv nnwiederbringlieh verloren gegangen. Dasn gelangte , als der polnische Staat sich znr Wahlrepnblik ausbildete, eine nicht nnbedeutende Zahl wichtiger Docnmente in Privathiindc: die Familien, welche ihre Mitglieder auf den Königsthron zu befördern wus^ten. eigneten sich beim Tode derselben mit der ganzen Erb- schaftsmasse auch diejenigen Archivalien zQi die sich ge- rade in der letzten Zeit im Besitz des Dahingeschiedenen befanden hatten nnd welche derselbe oft dem (Geheimen Archiv entlehnt hatte. Ein Prozess, der ja auch sonst in der Geschichte der Archive Analoga findet, wir erinuei'u nur an die reichen Documcutcnsammluugcu der päj).stlichcu Nepoten des XVI. und XVII. Jahrhunderts. Wie in £om, bergen anch in Polen die Archive der grossen Magnaten- geschlechter noch heute ungemein reiche Schätze sowol . an Urkunden als an w%rihvollen Codices.

Nach der Eroberung Warschaus durch Suworow er- ging 1794 der kaiserliche Befeld. laut welchem die Staats- archive der polnischen Republik und die Bibliothek Za- luskiy welche nicht sehr lange vorher durch einen Act grossartiger patriotischer Aufopferung von ihrem Gründer zum Nationaleigenthum der Republik erklärt worden war, ins kaiserliche Cabinct nach St. Petersburg gestellt werden

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solltet. Die werthvolle Büchcrsarainlunu wui do zum Grund- ütook einer grossen kaiserlicben öffenilicheD Bibliothek in der Bflsideu erklärt, deren Reiohtimm «n Schriften und Druckwerken des XVI. nnd XVn. Jahrhunderts ein weit*

berühmter ist, nnd wohin auch eine bedeutende Zahl Li- vonica aus Polen ülicrgeführt wurdon.

Leider blieb das Archiv nicht in gleicher Weise bei einander. Ueber die weitern^ Schicksale desselben handelt anoh ein Schreiben, welches der Dirigirende des rassischen Hauptarchivs su Moskau FQrst Mich. Obolensky im Jahre 1844 an den Präsidenten der Oesellschaft für Ctesehichte und Alterthumskunde in 'Riga richtete, und welches Mitth, III, 309 abgedruckt ist. Dasselbe bietet jedoch nichts Neues zu den Nachrichten der Vorrede der KnoranocOA- CRafl. Das Archiv wurde 1798 in zwei Theile zerrissen. Der eine, der die äussern Beziehungen, die diplomatischen und politischen Oorrespondenzen umfassen sollte, wurde dem CoHegium der äussern Angelegenheiten überliefert, und ist dann später in das grosse russische Staats- und Reichsarchiv nach Moskau abgeführt worden. Der andere Theil, zu welchem die Acten vereint wurden, welche die innem Verhältnisse des polnischen Staats, die Justizver^ waltnng, Verleihung von Land, Leuten, Wttrden, Privile- gien etc. betrafen, wurde zunächst im Senat zu St. Peters- burg deponirt. Als dann 1805 bei der neu gegründeten kaiserlichen Bibliothek ein besonderes D^pdt der Manu- Scripte errichtet wurde, führte man im Jahre 1808 eine Anzahl dieser Acten und Handschriften aus dem Senat in die Bibliothek Qber, wo sie sich noch heute befinden.

An sechs verschiedenen Orten ruhen so Bestandtheile* des alten j)olnischen Archivs: kleinere Partien befinden sieh in den Residenzen Oestreichs und Preussens, entspre- chend den Landestheilen, welche von Polen an diese Staa- ten fielen; in Petersburg ruhen im Senat und der Biblio* tbek geschiedene Theile des einst zusanmengehiMrigen;

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uss^r dem naeb Motkaii abgeflUuien bMeb bis beute ein «iobt gana «nbedentender Reit in Wärschau. Es ist klar, dass durch eine solche Zerrissenheit das Ganze nothwen- dig leiden musste, dem Forscher ist in Folge dessen die Ausbeute ungemein erschwert. Denn eiae Ueberaicht über alles Erhaltene ist unmtfglieh, weil Kataloge mangidn: pablicirt sind keine guten, und wenigstens Ton der Senata- abtheihing haben wir uns selbst ttberzeugt, dasa weder TOlIständige alte Registerbände existireii, nocli neuerdings genügende angefertigt sind. Allerdings ist 1798 cim; Liste - de^enigen zosammengcstellt worden, was damals von Waraohaa ans in den Senat abgeliefert wurde; allein die- ses Verzelehnisa entbehrt jedes wiaeensohafUichen Warthes, von einem System vermag man niobts zn erkennen. Doch bildet dasselbe die Grundlage, auf welcher 1817 W. Ana- I stasiewicz einen geordneteren Katalog anfertigte, der aber leider die Materialien nicht gehörig nach den Auf be- wahrongsortan schied, und dessen Angaben ttber den In« halt der einzelaen Bande nnendlich viel an wdaschen las- sen. TrotsdeiB ist er als der bisher beste abgedmokt in ICh. nec I. Beilage III. pag. 337-^418,

Obgleicii wir also in Folge dieses Mangels an Kata- logen einer vollständigen Kenntniss des ganzen Archivs durchaus entbehren, so darf doch als sicher gelten, dasa der gasehichtlioh wichtigste Theil desselben der ist, welcher in Moskau Hegt und die politisch-diplomatischen Gorre- spoudensen des Staats bewahrt. Pttr die Beurtheilung in der Frage nach der weltgejicliichtlichen Stellung des pol- nischen Staates, nach der wichtigen Vermittlerrolle, welche demselben Jahrhunderte lang zwisclicn dem Westen und Osten Europas sngewiesen war, biefur wird eine. Parallele zwischen diesem moskanscben und den andern Tbeilen des polnisohen Archivs nicht Statt haben dirfan. Sehen der Theil, welcher in der noco.ibCKaa Kmira abgedruckt ist, beweist das. Wenn es sich dagegen um die Geschicke

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eineä dieriem Staate einverleibten Gebietes handelte, da kann es nicht befremden, wenn der Theil des Archivs, welcher die innern Verbältoisse des Staates urafasst, sich als besondera wichtig ausweist Uod es hat denn anöh bereits der eine .von den beiden TheileUi die in St Pe- tersburg ruhen, der in der Bibliotiiek, wichtige Livonica geliefert.

Ein Verzeichniss von 226 auf Livland bezügliche Ur- kuodeu, die einst im XV 11. Jahrhundert in Krakau lagen, ▼on welchen er aber nicht wusste, wohin sie später gekom- men, druckte 1843 Napiersky in MiUh. III, 61 ab. Das rief das bereits erwähnte und in demselben Bande pag. 309 publicirte Schreiben Obolensky's vom Juni 1844 hervor, der demselben noch Ijeifügte einen \ An8Zv(f aus dem Re- gister, nach ivelchem im Jahr 1798 die Actenstücke der StaaUarchwe von Polen und dem Grossfürstentkum Littamn an den Senat Überg^fen worden 9i$^d\ Das Begister selbst war im Jahr vorher in der Eh. boc I, 327-^18 yerdffent» lieht und hier gibt pa^, 382—384 das russische Original, auf welches jedoch von Obolensky nicht verwiesen wurde; übrigens führt dieses russische Register auch noch pag. 373 ff., 397 ff., 413 manches auf Livland bezügliche an. Die Nachrichten Obolensky's wurden dann Veranlassung, dass in den folgenden Jahren eine Reihe Orighialurkunden, die einst Livland angehört hatten, jetzt aber in der Biblio- thek in Petersburg ruhten, von dort aus veröflfeutlicht wur- den: die ältesten eilf aus dem XIII. Jahrhundert lieferte Busse in Mitth. III, 471 (dass, wie Register Kh. noc. /, 382 und Mitth. III, 318 angeben, eine livländische Urkunde aus dem Jahre 1130 herstammt, beruht wol auf ein Ver- sehen); Walther und Oottwaldt folgten dem Beispiel MÜtk V, 393; VI, 303; VII, 432. Einige Notizen über diese Sammlung der Bibliothek gab endlich Schirren im Inland 1861, pag. 693.

Wälirend also die Forschung, einmal auf die Urkun«

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denschilfe der Bibliothek aafinerkeam gemaehti dieses Material wiederholt anagenntzt bat, fand der andere Tbeil,

welcher in dem Sentit ruht, ein gleich eingehendes Studium bisher noch nicht. In die Kreise livländischer Geschichts- freunde drang über ihn, soviel wir wit^sen, nie eine aus- fllhrliche Mittheilung. Nur Napiersky gedachte Yor bald dreissig Jahren einmal flüchtig der Urkunden in dem Senat, > Mitth, II, 101, und Obolensky gab dann bald darauf die erwähnten Fingerzeige. Brevem, Bunge und Toll ha- ben sich allerdings Zutritt zur Sammlung erwirkt, allein wenigstens Letzterer sie nie besucht. Es scheint daher doppelt geboten, ihrer hier ausführlich zu gedenken. Uebri- gens steht ihr in Bilde eine günstige Veränderung bevor, die sie auch der Wissenschaft näher bringen wird.

Da nämlich eine so reiche archivalischc Sammlung, ' wie die im Senat bctindliclie eine ist, nicht bei einer Be- hörde aufbewahrt werden soll, die mit diesem Archive gar keinen Zusammenhang hat, so ist man jüngst zum Ent* scbluss gekommen, die ganse Sammlung in die fiiblbthek QberzuAhren. Nun gehört aUerdings ein Archiv, zumal ein so grosses, nicht in eine Bibliothek, sondern muss durchaus als ein eigenartiges, jener cuordinirtes wis.scn- schaftlicheti Institut betrachtet werdei^j trotzdem dürfte unter den obwaltenden Umständen dieser Entschlnss zu billigen sein. Zunächst wird die Benutzung dadurch er- leichtert werden, die bisher an eine Reihe Formalitäten gebunden war (in den letzten zwölf Jahren haben nur eben- soviel Personen den Zutritt zum Archiv erbeten und nur sechs haben dort factisch gearbeitet), dann aber werden auf diesem Wege die beiden in Petersburg befindlichen Theiie in der Bibliothek wieder vereint, was als bedeuten- der Vortheil angesehen werden muss. Um diesen Plan auszufthren, wurde eine Gommission eihgesetzt, die sich über die iSenatsabtheilung oricntiren sollte, und im Auftrag derselben erschienen, freilich ohne den Namen des Autors

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lu nennen, yom Oberbeamten des Senate K. W. Schnei- der: GaAßjkmM o Meapucft, cocfom^ vpv 1"* infjkjumM

Vh |870 rexT- ^^or Bericht wurde uns in diesem FrOh-

Ifng durch die Freundlichkeit des Herrn Professor J. Engelmann zugänglich. In Folge einiger Notizen, die wir hier trafen, auf Grund deren wir aber hoffen durften, bisher unbekanntes Material fär die livl&ndische Geschiohte^ ^ hier zu entdecken, entechlossen vir uns im Sommer auf einige Tage nach St Petersburg su gehen, wo durch die liebenswürdige Vermittelung des Herrn Schneider die ministerielle Erlaubniss zum Hesuch des Archivs rasch er- langt wurde. Beiden genannten Herren fiihlen wir uns aufrichtig verbunden.

Das Archiv befindet sich in Petersburg im Gebäude des dirigirenden Senate, und wird hier rechte vom Ein« gange in einem partori'e gelegenen, nicht sehr grossen Zimmer aufbewahrt, durch dessen Fenster der Blick auf das in nächster Nähe beiindliche schöne Denkmal Peter des Grossen fällt. Verwaltet wird das Archiv von einem sog. Metrikant. Die Bände sind in grossen Glasschränken wdverwahri und nach den verschiedenen Abflieilungeni in welche das Archiv serfUlt, geschieden; die nicht selir zahlreichen Urkunden in Schubfächern niedergelegt.

Das hier ruhende Material ist ein erstaunlich grosses. » Nach der neuesten Zählung Schneider 's sind hier 1059 Bände aufgestellt, fast, alle in folio und von bedeutendem Volumen; femer 473 einxelne Urkunden, (Jesehlechtoregistor, geographische Karten ete., 64 Bfieher ältem und neuermi Druckes, von welchen jedoch einz.elnc erst spät, theilweise durch einen Zufall ins Archiv gekommen sind.

Die Acten sind durchgehend auf Papier geschrieben, nur selten ist Pergament gebraucht, einige gedruckte Stücke stammen aus der loteten Zeit Der gidssto Theil ist in< folio gebunden, doch finden sich auch einselne BaAde in

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kleinerem Formal^ sowie einige nicht gebundene Hefte. In GfLDsen sind die Blinde wolerhalten, wenn anch einige

Blätter mitunter gelitten haben, und namentlich beim er- neuten Einband einiger ältorn Bände oben und am Rande der Seiten ganze Zeilen und Buchf^tabenreihen fortge- Bchnitten wurden. Jedenfalls bat der letate Einband in braun Leder wesentüch . znr Ordnung und Erhattang be- sonders der littauischen Motrika beigetragen; wer ihn be- sorgt bat, kündigt ein Zettel an, welcher auf die Innenseite des Yorderdcckcls geklebt ist: Sfanislans Augustus Rtw haec Magni Ducaius Lituaniae acta publica i>ic%88itudine temporum diipena colligi, lacera wiMvari, earrosa transcribi, aifM M loco BqwdUdo in eondam aednm ReijfmbUeae eoüocttri prwidentia ac hen^fieeniia iua feeü A. D. MDCCLXXXVL Cane^UanaUt Ahxandri Ptineipis Sapieha, PrManeellariatu Joachimi ComitiH Chrt'jftoirirz, rura et lahore Adami Narus- zewicz Magni Ditcatus Lituaniae Notani. Ans dieser Zeit tragen auch die Bände des ehemaligen littaniBchen ArchiTS die BikekenanCBchrift ACTA MAG. DVa LITV., femer den Namen des Königs, unter dessen Begiernng der Band geschrieben wurde; neuerdings fügte man endbeh die Jahre hinzu , für welche er das Material enthielt. Die einzelnen Bände sind nummerirt, zu wiederholten altern Zählungen ist die neue des Jahres 1798 getreten, als das Archiv in Petersburg abgeliefert wurde; nach dieseii Angaben wird heute oitirt. Nur wenige Bibide entbehcen dieser «Item Notizea und tragen solche erst seit einer Oommission des Jahres 1836, welche das ganze Archiv durchmusterte, die Zahl der Blätter jedes Bandes auf der letzten Seite des- selben vermerkte, und die Integrität der einzelnen Bände dadurch sichern so mössen glaubte, dass sie durch jeden Band dne Schnur sog und dessen Ende mit einem Senats- siegel befestigte. Leider ist man dabei nicht immer mit der gehörigen Vorsicht su Werk gegangen, nicht selten hat der Text au den durchstossenen Stelleu gelitten.

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Der grdsste Theü sind Gopialbücber der Kanzleien, wo die ein- und aasgegangenen Docamente in Original- Copien niedergelegt wurden. Dieselben sind foi'tlanfend

eiugetrageii , nicht etwa jedes Stttck auf einer besonderen Seite. Da nun die verschiodciien Abtluiliingcn der Kanz- lei solche Register führten, so sind die Materialien etwa eines Jahres in verschiedenen Büchern je nach den ver- schiedenen Ressorts zu suchen. Eine nicht unbedeutende Bändezahl hat aber auch früher offenbar getrennte Acten zusammengefügt doch ist man dabei nicht sorgfältig genug gewesen, namentlich ist die chronologischu Ordnung nichts weniger ald streng eingehalten worden, ein Mangel, der die wissenschaftliche Benutzung sehr ersehwert. Doch ist bei dieser Beurtheilung nicht ausser Acht zu lassen, dass in der Kanzlei oft Acten auch yerspätet eingeschrieben wurden und sich daher häufig Nachträge finden. Da die Comraission von 1836 bei der chronologischen Angabe, für welchen Zeitraum der einzelne Band die Copien biete, sich iiur nach dem ersten und letzten Documcnt in demselben richtete, so ist es klar, dass diese Angaben nicht völlig zuverlässig sind. Die einzelnen Bände haben meist Re- gister, oft doppelt in cyrillischem und lateinischem Alpha- bet; nicht selten aber werden diese Register unbrauchbar, weil die Seitenangaben für das einzelne Stuck fehlen: das Register wurde angefertigt^ bevor die Paginirung durch- geiührt war. Ein Generalregister der ganzen Sammlung fehlt leider, wie wir bereits bemerkten.

Die Sprache ist in der littauischen Metrika meist russisch, und zwar weissrussisch, erst spät recipirte die littauische Kanzlei die polnische Geschäftssprachc. Für die ältere Zeit finden sich nicht selten deutsche und latei- nische Acten, .unter den neuesten auch französische. Zu betonen ist, dass die Kanzlei nicht selten Documente, die in dner fremden Sprache ausgefertigt wurden, in der Landessprache copirte, offenbar um sich die Benutzung m

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erleichtern; so sind mehrere^ Schreiben an Plettenberg russisch cüi)irt, obgleich die Originale zweifelsohne latei- nisch ausgegangen waren.

Die Hälfte der Sammlung bezieht sich auf die Ge- schichte des vorigen Jahrhunderts, je weiter zurück desto mehr nimmt die Reichhaltigkeit der Materialien ab. Spar- Uoh beginnen die Acten im XIV. Jahrhundert, werden aber bereits für die Regierung der beiden letzten Jagellonen im XVI. Jahrhundert sehr vollständig.

Von den 1059 Bänden, welche im Senat liegen, ge- hörte etwa nur ein Viertel dem Archiv des Königreichs Polen an, der RopoHsaa MeipSRa, der viel grössere Best ▼on etwa 800 Bänden, stammt ans dem Archiv des Gross- fiirstenthums Littaucn. Es hat das für uns insofern eine besondere Wichtigkeit, weil in der altern Zeit die liv- ländiscben, moskauschen und krimsehcn Angelegenheiten gerade der littauischen Kanzlei zufielen, eine Scheidung . gegenüber dem Königreich Polen, welche in der Geschichte Livlands bekanntlich eine bedeutende Bolle spielt. In Folge dieses ümstandes durfte a priori angenommen wer- den, dass eine Sammlung, die in vorzüglichem Grade auf die littauische Metrika zurückgeht, eine besonders grosse Zahl Livonica hoffen lässt.

Was endlieh die Unterabtheilungen dieses Archivs be- trifft) so erläutern wir sie hier nicht weiter, sondern wer- den ihrer, soweit es zum Verständniss unseres Specialthemas nöthig wird, ausführhchcr l)oi den einzelnen Actenstücken gedenken, die ihnen entnommen sind.

Wir gehen über auf die im Senat liegenden eigent- lichen Livonica, und haben es «da zuerst mit den ältesten dort aufbewahrten Documenten dieser Art zu thun, mit den Urkunden, die aus den Archiven des selbststfti^digen Livlands in das Polens übergegangen sind. Für diese liegt es glücklich, dass ein altes, noch jetzt im Areliiv zu Warschau erhaltenes, und soweit es Livlaud betrifft, in

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JiiiUk, HI, €3 abgedi*udLt68 Vemichniss «us dieaelbeii aitfsttlilt. Es ist dieses 4bs Inoenktrium ommiMv» «i ftVi^-

loi^im Privilegionnn, literarum et documcntorum quaecunqve in Archivo Regio Arcis Cracoviefnis contitienfur, confiictum mandato et e^r comnmsione Sacrae Regioä Afajesfafis per Vtmrabiles 3tani$lamn lAtbktulii ^fMinaiMfii et Mattiuam Li»him$hi Lameieietumi^ praeponüu, MmjHWu Siereiarioi. Anno D&mM 16i3, LitUrae Ducaiu$ Liwmiae, DftDUch befanden sich im Jalire 1613 im polnischen Archive 226 livländische Urkunden, Origiuale und Transsumpte, fast durchgängig, schoii nach diesen magern Regesten zu ur- theilen, von hohem Werth. Von denselb^a druckte Dogiel, CodM dipUmatieM Re^m Polomae et Mapni Jhtcatme Li" tuaniae, Tcnnus F. im Gänsen 48 Urkimden ab. Fast alle lagen ihm im Original ror, liad das hatte ihn wol auf den richtigen Weg leiten können, woher diese Dii)lome stammen. Es beweist nur von Neuem seine Flüchtigkeit, wenn er, ohne einen Beleg dafür beizubringen, in der Praefatio den Satz aufstellt: Riffemma Ptaeeuhtm TeeMarmm in Anie KiokefJumtamiae eepmgneiHime fiammiM tAmumptim- e$t. Die bahanptinig ist wenigstens in ihrem ganzen ümfang nioht stichhaltig. In Folge der Publication dieses Inventariuras und des angeführten Briefes vom Fürsten Obolensky wurde man auf die in der petersburger öffentlichen Biblio- » thek liegenden Scbiltze des polnischen Archivs aofmerksam^ Als man an gleicher Zeit 1846 die Urluinden dort registrirtOi es waren 81 an Zahl, ergab sich, dass sie za den im In« ventarium verzeichneten gehörten. Als Busse die eilf . aus dem XIU. Jahrhundert in MiffL III. 471 abdrucken liess, bezeichnete er aucl^ sofort ihi'e Hingehorigkeit: „nach den Originalen des ebemaU^n ErefnediofUch-Ri^Bchen Ar- dmeJ' Diese Angabe grttndete er offenbar auf den Inhalt der Urkufiden ,and auf die Dorsalanfschrifben, mit welchen die Originale ausgestattet waren. Später sind dann, wie angeführt, von Walther und Gottwaldt noch weitere

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verdffenlKolit, sie nnterstntzen die Behauptung Busse'«. Und wenn mau uun die im Senat liegenden Originale mit heranzieht, so wird man sich der Ueberzeugung nicht ver- schiieMeB können, dass doch ein nicht unbedeutender Theil des aften Tabttlariuni, wekbM eüut tum Srslnstlmui B%ä gefaörle, im polnischen EeiehsBrehir erhalten war, nnd mehr als ^ HaMe ier dort 161S befindliohen Ori^'nalerknaden in den beiden Abtheilungeu der Mctrika im Senat und in der Bibliothek zu Petersburg noch bis heute bewahrt sind. Alle diese erhaltenen zählt das Inventarium auf, es gibt " fetner hiesn noch die Eegesten rom tber hundert weitem, die TieUeicht noch theilw^se an den Aufbewahrungsorten der andern Theile des polnischen Reichsarchifs zu ent- decken wären, vielleicht aber auch als verk)reii beklagt wer-' den müssen. Wie durch den grossen Fund Sclnrron's in Schweden bewiesen ist, dass keineswegs bei der Auflösuiig des Ordens dessen Archiv . vollständig nach Polen ging, sondern dass es vielmehr ^aeh Mitan gebracht wurde; so darf jetst anderevseits auch nicht mehr daran gesweilMt werden, dasS es falsch ist m behaupten, das erzbischOf- liehe Archiv sei durch den Brand Kokenhusens vernichtet worden. Beide Angaben Dogiei's sind also in ihrem gan- aen UmfSuige ixioht haltbar.

Wenn man an der Zugehörigkeit <ier gannen Sammlui^ des foventars von 1613 ma Enblsthnm Biga aiefat swei- kUn. wird, so kennte man sich besonders bei Betrachtung der im Senat befindlichen Originale leicht bewogen fühlen, noch einen Schritt weiter zu gehen und diese Urkunden in ein besonders nahe^ Verhältniss zum Erzkapitel zu setzen. Gerade diese Genossenschaft hatte ein besonders hohes Interesse, die gresste Zahl dies^ Documente in ihrem Ar- chive an&oheben: die zahl- und um&ngreichen Proaessacten behandeln Streitigkeiten, in welchen der eine Parte das Erzkapitel wur; die hier orhalteucn uikundlichen Besitztitel betreffen Erwerbungen des blrzkapitels .etc. Doch wollen

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"wn, zamai der Weg, auf velchem diese Actenstucke ins polnische Archiv gelangten, nicht gesichert werden kann, diese Hyiiothese nicht zn sehr urgiren.

Veröffentlicht sind von den Documcnteii, die im Senat lagen (Dogiel druckte mehrere Stücke ab, als sie rfieh noch alle zusammen in Polen befanden), zuerst die drei dort befindlichen Original-Testamente: des Otto Pitkener vom 18. Mai 1588, Simon Taithe vom 28. October 1392, , Woldemar von Rosen vom 1. September 1395. Der Herausgeber, welcher sie in Bungc's ArchwV, 296—303 vcrofteutliclite, hat sieh nicht genannt, i.st aber wahrschein- lich G. V. Brevem. Darauf sind dann diese Privaturkunden ins Urkundenbucii und in die Bricflade übergegangen. Von Brevem erhielt dann Bnnge aach, wie er Urkunde»' buch L Vorrede pg, VII anftihrt: „eigenhändige Abschrüften der in der littauischen Metrika beim Dirigirenden Senate in St. Petersburg asscrvirten Urkunden." Diese Abschrif- ten sind dann den beiden ersten Bänden des ürkunden- bucbes zugut gekommeu, eine Reihe Abdrücke sind nach diesen Originalen gemacht worden. Allein mit dem dritten Bande hört das leider anf, nnd 15 Originale, welche noch vor 1423, dem Schlussjahr des ürknndenbnches fallen, sind nicht mehr in dasselbe gelangt, sondern Bunge hat nur die kurzen lateinischen Regestcn des Invenlariunis von 1613 bezüglichen Ortes in seine deutschen hineingetragen. Es ist das entschieden zu beklagen, and leider war auch uns die Zeit, welche wir Nachforschnngen in der Metrika wid- men wollton, sehr kurz zugemessen nnd die Hälfte derselben verging, bis wir die ministerielle Krlaubniss zur Arbeit in der Metrika crliicltun. Hier aber waren wir aller literiiri- schen Hilfsmittel völlig eutblösst, aus der weiten Residenz vermochten wir sie auch nicht rasch genug dorthin zu si^affen. Wir sehen uns genöthigt dieser Umstände erwähnen, damit man in denselben wenigstens die firklirang, wenn auch nicht die Entschnldigung fllr Mängel finde, die

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wir jetzt bei der Bearbeitung onserer Aiifselchnnngeii in

denselben entdecken. Hätten wir während der Arbeit das Urknndciibucli iintncr zur Hand gehabt, so wären Wir jetzt nicht genöthigt, au einigen Stellen den Angaben defiselboo, die denselben Originalen entnommen sind, unsere diver* girenden Daten gegenttberzusteUeD, ohne dooh mit abso- Inter Sicherheit behaupten zu liOnnen, dass der Fehler nicht anf unserer Seite liegt.

Im Nachtbigenden geben wir bei den altern 21 Ur- kunden, die bereits das Urltundenbuch liefert, die Regeste deutsch, im engen Anscbluss an die von Bunge gelieferte. Bei den ttbrigen 31 Urkunden, die neu aufgefunden wurden, und bisher noch nicht Teröffentlicht sind, liefern wir die alten lateinischen Dorsalaufsciiriften, mit welchen alle Stücke versehen sind ; man wird beim Vei gleich leicht er- kennen, wie eng sich thcilweiae diese Aufschriften au das InYentarium von 1613 anschliessen. Die Nummern dieses Yerzeröhnisses und des Urkundenbuches fügen wir ferner bei; wo die Regeste des letzteren nur die Angabe des In- ventars, nicht das Original selbst mehr kennt, heben wir das hervor. L(uteinj und D(cutj3ch) bezeichnen die Sprache.

L 1239. B. Nicolaus von Biga schenkt seinem Ka* pitel den vierten Theil der Insel Osmasar.

Orig. Perg. Sig. Ii. - Abdmek nach Orig. L. (7.. CLXIL Invi 21. .

2. 1252. Aug. 31. [II. Kai. Sept.]. ß. Nicolaus v. Riga schenkt seinem Kapitel mehrere Güter.

Orig.vPerg. riiegel abgefalleu , eiugeiiüht, angehängt. L. Abdruek oach Orig. L. ü. (CX XX VI II. Inv. 32.

3. ^82. Jul^U. [pr. Id. Jul.]. £B. Johann L v. Riga und andere transeumiren eine von Burewin v. Mek- lenburg a. 1224 ausgestellte Urkunde über Landschen-

kungcu an die Marienkirche in Riga.

Orig. Perg. 3 Sig. - L. - Abdruck nach Ürig. L. ü. (JUL XXIX. Inv. 46.

HUthoil. «. d. Uvl. 0«schicbte. 1. 7

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4. 1288.. Sept. [m. Sept p. n. a. tertio]. BB. Jo- hann IL Riga schenkt seinem Kapitel das Sehloss Dolen nebst Zubehör.

Orig. Perg. Siegel sehr schön mit kleinem Secretsiegel auf der Rückseite. L. Abdruck nach Orig. L. ü, DXXIV. Inv. 48.

$. 1289. Aug. 23. [vig. S. Barth.]. Der Propst und das Erzkapitcl Riga verglcicheD sich mit der Wittwe des Joh. V. Dolen über die Insel Dolen.

Orig. Ferg. Laedirtes Siegel des Propstes h&Dgt noch, Tom andern nur der StnifeD. L. Abdmek naeh Orig. L. U, DXXIK, lor. 49.

i. im April 25. [m-KaL JoL Dolen

yersichtet zn Gunsten des BB., Propstes und Kapitels Riga anf seine Ansprüche an das Sehloss Dolen.

Orig. Perg. Von 7 Siegeln hangen noch 5. L. Abdruck nach Orig. L. ü. DXLVIL Inv. 51.

7. 1322. Dcbr. 18. [aabbato quatuor temporum post festum b. Luciae virginis]. Vicemeister Kon r ad und H ein- rieh Holsatus, Knmtar von Dünamilndei qnittiren den rigischen Domherren über 80. Mk.

Orig. Pwg. Beide Siegel abgefidlen. L. Abdmek naeh Orig. L. U. nCLXXXIIL Idt. 67.

8. 1343. Fbr. 28. [feria sezta a. dom. Invoc.]. Der Prior nnd das Erzkapitel Riga transsnmiren die Urkunde a. a. 1342. Aug. 17., durch welche EB. Engelbert v. Riga der Familie des Job. v. Tiesenhauaen ihre Lehn etc. restituirt.

Orig. Perg. Vom Siegel hat sicli nur die wei-sse Kapsel er- halten. Abdruck L. U. DCCCVJf .nach einer Copie dea in der Litthauschen Metrika beim Senat in St. Peteraboig befindlichen Originaltranssumtes". L. luv. 78.

1348. Jnn. 26. [Joh. et PauL]. £B. Yromold T. Riga restitoirt seinem Kapitel die demselben Ton B. Nicolans und BB. Johann II. geschenkten Qfiter.

Orig. Pergam. Sig. L. Abdraek nteh Orig. L. ü, VCCCXXXLVm. IDV. 79.

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10. 1350. Jan. 6. [d. sexta Jan.]. Derselbe erneuert dieselbe Urkunde.

Ürig. Perg. L. Abdruck nach Orig. bei DogieL

L. U. IL png.444. Anm.*). Inv. 80. Die Emeuerang ge-

^ schieht, weil das frühere Siegel des EB. abhanden gekom* nien, jetzt mit einem neuen Siegel; dasselbe wolerhalten, ist kleiner als das erste, aber besser geschnitten : iseigt über dem Portrait des EB. noch die Taufe Christi und an beiden Seiten feiogeschnitteae gothische Thuien.

IL 1355. Aug. 3. [d. teiüam. Aog.]. EB. Vromold r, Riga bestätigt seinem Kapitel die demselben von ß. Ni- colaus und Eß. Johann II. geschenkten Güter.

Orig. Perg. Sig. L. Abdruck nach Orig. L. ü. CML VIIL Inv. 87.

12. 1356. [des negesten daghes nygemare]. flinke Ooflcnlle verkauft ror dem Mannrichter Rosen das Dorf

Kreisdorf an die Gebrüder Ti ose nhausen.

Orig. Perg. Cosculle'K Siegel erhalten, Rosen's abgefallen. D. Abdruck nach Uopie L. U. CML X IL luv. 88.

13. ISeO. Wkn 16. [XVÜ. KaL Apr. p. n. a. VIU.]. Papst Innocenz VI. befiehlt die ürtheHsvoUstreckiing wider den Orden in der Klage des EB. Y rem cid y. Riga.

Orig. Perg. Bleibullc an Hanrschnur. L. Abdruck nach einem Truii^auDil a. u. 1425 bei Dogiel und danach und einer Copie L. U. ( ML XX. luv. 91.

14. 1362. JoL 28. [mens. JoL d. XXYIIL]. £8. Vromold Riga stellt dem Job. yon Nyenhore Ab- schriften zweier dem Detlev «yon -Azegalle ettheilter

Lehnbriefe aus.

Orig. Perg. Sig. L. Abdruck nach Orig. L. CMXCI—IIL Inv. 103.

Ift. 1361 Aprfl 18. [XIV. Kai. Mai.]. Kaiser Carl IV. dehnt auf Ansuchen des EB. Vromold ^y. Riga das 1359 liir die Elirchen Niedersachsens erlassene Statut auch .anf

die Erzdiöcese Riga aus.

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Orig. P«tf . 8i«gel abgafaHeiL L. Nach eiMm Tnommpt a. a. 1519 bei Dogiel abgedrackt ond danach £. CT. MXXIX, Iny. III.

16. 1370. Aug. 21. Bernhardi Cardinali-s Commis- sarii mandatum de requirendis Magistro et Fratribos Or- dinis, ot reddant terrae Zeloniae et Olme eum fmotibas et satisfactione damnomm Arduepiscopo, etsi nolaerint,

citandis.

Orig. Perg. Sig. L. Inv. 115. Danach L. ü. Reg. 1274.

17« 137 1. Joni 20. Instramentnm requieitionie Ma-

gistri Livoniae et Ordinis de reddendis terris Zeloniae et

Olme Archiepiscopo ereptis et citationis eorundem ob non redditas ad Curiam Romanam.

Orig. Perg. 4 3ig. L. lav. 116. Danach L. U, Reg., 1282,

18. 1 372. [in s. Vacalis dage (= Vitalis? = 28. April)]. Hcnneke v. Ties on hausen quittirt d(Mn Prior des Erz- stifts Joh. V. Sinten über 1400 Mk. und liefert ihm das verpfändete Haus und Land zu Sunteselle aus.

Orig. Perg. vSig. D. Abdruck nach achlechter Copie L. ü. MLXXXIX. luv. 102.

19. 1378. Mai 10. [die Gordian! et Epimachi] Rigc. Renovatio literarum Herrn anno de YkescuUe aervien- tiam saper Gerseke, Calme> YkescuUe, Dubenai Jeppen, Zprelen.

Orig. Feig, laedirt, die letsten Zellen mit den ZeogeonameDT die Plica and die Siegel sind nicht mehr TOrhanden. L. efr. InT. 119 and danach UB. lUg, i342, Aber den Ort cfr. anch Reg, 1436 and onsere Nr. 21.

20. 1385. Jan. 10. [m. Jan. d. dec.]. Notariatsinstru- ment über einen Reohtshandel zwischen £B. Johann IV. Y. Riga und seinem Vasallen Henneke Pitkever, Felo- nie etc. betreffend.

Orig. Perg. 3 Siegel L. Abdreck nach Orig. bd Dogie I and danach L, U, MCCXVIII, Inv, 122.

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21. 1S85. Märk 31. Copie der doppelten Abschrift, welclie der Rath der Stadt lemzelle liat anfertigen lassen von dem Gnadenbriefe des EB. Johann v. Riga, durch welchen er derselben das rigasche Recht verleiht.

Peif. ~ D. ~ Idt. 123. Danach L* ü. Reg. 1436»

22. 1387. Oct. 17. Actus judiciarü procuratoris .Ca- pituli Eigensis conti*a Ottonem Episcopom GuroDiensem de occopatione bonorum Oapitnli Bigensis circa castrom Dondanghen coram Gotsehalk Warendorp sabconser- ▼atoriB et subdelegatis Oerard i Episcöpi Razebnrgensis, conservatoris Capituli Lubecen-iis et Coinmissarii apostolici a 18. Aprilis ad 17. Octobris continuati.

Codex chartac. mit einigen rt'rfran)entblältHrn. L. 62 Blät- ter in 4". Auf Ful. 61 die Beglaubigung der Originalität des Schriftstücks durch den notar. puhL Joh. Zantberch. Inv. 126. Danach L ü. Reg, 1477 cSr. Nachtrag Bd, VI.

23. 1387. Oct. 17 [die Jovis XVII. m. Oct.]. Got- schalk Warendorp, lübischer Tressler, entscheidet als delegirter Richter in der Klage des rigisohen Propstes niid Erzkapitels wider den B. von Onrland wegen Don- dangen.'

. Orig. Perg. YoD den ursprünglichen eilf Siegeln hat «ich das des Warendorp aDein gat erhalten. L. Abdruck nach dnem Orig. im Staatsarchiv an Stockholm L. U. MCCXLVIJI. Inv. 129.

«

%L 1388. Mllre 29. [in der hoobtyt to paschen]. Ver- kanfsbrief des Gutes Yenedecnlle oder Wattendorp durch

Otte pitkever an das Kufiitel zu Riga.

Orig. Perg. 4 Siegel abgefallen. D. Inv. 125. Danach U.'B. Reg. 1480.

\

25. 1388. Mai 13. [middeweken vor Piukesten]. Te- stament des Otte Pitkever.

Orig. Perg. Siegel abgefallen, D. Abdruck nach Orig. l. ü. MCCLV. Inv. 127.

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26. 1388. Jani 16. Ezemplum iractataum de villis Galten, Navieiiy Mmiieii, Videle, Anoen oun Uttore maris mter Ottonem Episcopam Coronienseni et Gapitidiiiii

Rigensem.

Orig. (?) Pap. L. - Inv. 121. Danach U. Reg. 1492.

27. 1390. Jan. 10. A ngeli Cardmalis jutiicis et com- missarii edictom citatioms Bomam Magistri et Ordmia pro occQpatis ante et tum bonis Ecdesiae RigeDsis (terris ultra Donam et eastro' Uxculle).

Orig. Perg. Sig. L. Inv. 131. Danach L. ü. Reg, 1510,

28. 1391. Mai lO: [VI Id. Mai p. n. a. IL] Papst Bonifas IX. verbietet jede Veräoasernng von Lelm und andern Gütern im rigisohen Erzstift ausserhalb der Herr- sdiaft der rigischen Kirche.

Orig. Perg. Bleibulle. L. Abdruck nach Orig. bei Dogiel und danach L. U. MCCXCV. luv. 138.

29. 1391. Jul. 3. Joannis de Dülmen sacri Palatii Aaditoris sententia ex commissione Bonifaoii noni saper appellatione Proconsnlnm et Gonsnlnm ac eommanitatis Civitatis RIgensis, a sententia Hermanni de Bilnelt-

sacri Palatii Auditoris de ecclesia Saucti Pauli pro Capitulo Rigensi lata, qua ejus sententiam approbat, ot Rigenses in expensas coudemDat.

Orig. Perg. Sig. Ii. luv, 137. Danach L. Reg. iööO.

30. 1391. Jul. 5. Instmmentmn controvcrsiae in Curia Romana iutcr Capitulum et Civitatem Rigensem de Ecclesia Sancti Pauli, ad sententiam usque diffinitam fiermanni de Bilnelt Anditoris, et taxationem ezpensanim per Tomam de Wallcingron similiter Anditorem Gnriae Bomanae.

Orig. Pcrg. fiUg. L. Inv. 140. Danach L. ü. Reg, iSSS.

3L 1391;Jul.5. Sil ne stri Elccti Tranensis et Audi- toris sacri Palatii sententia ex commissione Bonifacii noni super appellatione Proconsnium etGonsnlum ac com- munitatiB Civitatis Bigensis a sententia Joannis de Dnl*

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*

men de ecolesia S. Pauli lata, qua ejna sententiam appro- bat et Bigenses in expeDsas condemnat

Orig. Perg. Sig. L. InT. 18». Danach L. ü. Reg. i55i.

92» 1391. JuL21. Instrumcüturu contxoversiae in Curia Romana inter OapHolam et Givitatem Bigensem de pos- sessiombaB träne Danam a GiWtate Riga ex opposito caetri Dolen ad sententiam nsqne difBnitam Herrn an ni de Bil- nelt Anditoris et taxationem expensarum per Tom am de Wallcingron.

Orig. i'erg. Siegel abgefalleu. L. Jüv. 141(?). L. ü. Reg. 1552. '

33. 1392. Oct. 2& [Sö. Simon et Jude.] Testament des Simon Taithe.

Orig. Perg. 8 Siegel. D. Abdmek oacb Orig. £. ü, MCCCXSXV. Inv.'149.

34. 1395. Sept. 1. [S. Egidius.] Testament des Woldemar von Rosen.

Orig. Perg. 3 Siegel und Streifen des 4. erhalten. D. Abdruck nacli Orig. L. U. MCCCLXXXVJIL Ihy. 164

35. 1399. Mai 12. Transsamptam Uterarom F reden ei

Archiepiecopi de concordia inter Magistrum et Ordinem et Givitatem Rigeosem per Isarnam Archiepiscopam Lnndensem facta.

Orig. TransBtunpt. Perg. Sig. L. Abdmek nach Orig. Trans, bei Üojfi^. ÜB. Reg, i19i u. 716. Inv. 160.

33. 1423. Ifärs 29. Piroeessas de bonis ereptis Ga-

pitulo Rigensi, inter Capitnlnm Rigense et Godsealoum Episcopum Curoniensem per Joanneni Bau rode, I. ü. Licentiatum et Decanuin Ecclesiae Lubicensis, et Joanne m Lawentkoper, Archidiaconam Dunmensem in Ecclesia Gamlnensiy constitotos oompnlsores a Gapo de Latore, De- oretomm Doctori, Papae.Gappellano et Andltore Palatü et depatato Apostolico.

Godn ^aitae. 78 Blitter fai 4" mit spileni Maighwfaioten. L..— Inf; 17QL DtaiA ^*

104

37. 1423. März 29. Dieselbe Dorsalaufschrift wie beim vorigeD^ der erste Theil deckt sich auch völlig mit dem Eingang jenes Actenstfickes, der zweite Theil ist da- gegen viel kürzer znsammengefasst.

Cod. Chart. 30 Blätter in 4". Marginaluoten des Schreiben. L. Inv. 171. Danach L. U. Reg. 3172^-

38. 1424. Mai 17. Registrurn productorum in causa intcr Capituliun Rigcnse et Episcopiim Curoniensom de bonis Capitulo Rigensi ablatis coram Joanne Bonr ode Decano Lnbicensi compulsore.

Cod. Chart. 14 Bütter in 4". Anthenticit&t begUnbigt ddrch not. publ. Matth. Ditmar. <^ L. Idt. 192.

39. 1424. Mai 17. Acta prodtictorom in cansa inter

Capituluin Rigensc et Episcopuni rnronicnscm de bonis Ca{)itulo Rigensi ablatis cum publicationc eorundem per Joanuem Bon rode Decanum Lubicensem compulsorem. Cod. Chart 33 Blätter in 4**. Aothenticität beglaubigt durch das Siegel des Capo de Latnnre, an einer Schnur hängend, welche durch alle Blätter gezogen ist L. Inv. 174^

40. 1424. Mai 17. Producta in causa inter Oapitolum Rigense et Episcopnm Onroniensem de bonis Capitnlo Ri- gensi ablatis coram Joanne Bonrode Decano Lubicensi compulsore.

Cod. cliart. ti Blatter in 4^ Authenticitut beglaubigt durch not. publ. Matth. Ditmar. L. Inv. 175.

41. 1427. Nbr. 11. Acta coram Joanne Episcopo Lubicensi compulsore a Reimundo Cardinaii- Gastrensi , judice et commissario depntato de extiraditione eztraetione

ac exemplatione teetium receptione i*ecögnitlonis sigillorum signomm ac manuum notarioruni jurinm ac munimentorum in controvorsia inter Capitulum Rigcnse et Joanne m Episcopum CuroDiens^m de bonis et reditibus ablatis Ca- pitulo Rigensi.

Cod. Chart. 20 Blätter in 4P. AntheDticitSt beglaubigt durch das Siegel des B. Joh. Lübeck, an einer Schnur hängend, welche dpreh aUe Blätter gesogen ist* ^ J«* luv« 187,

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42. 1427. Nbr..ll. Buplicai desselben Actenstöckes TOD demselben Tage, demselben Schreiber mit derselben

Beglaubigung, stimmt vOUig mit dem yorigen bis auf die

letzten fünf Seiten, welche Copien anderer Bullen liefern als jenes.

Cod. Chart. 20 Blätter in 4". Sig. L. luv. 188.

43. 1431. Mai 1. Depositiones tesfciam pro parte Joannis Episcopi Cmroniensis coramArnoldo Dartelen Praeposito Yarmiensi judice et commissario ad ezpedfen-

dam commissioncm siibdeputato in controvoivsia cum Ca- pitulo Rigen^i de toiiis et posscssionibus. Riga. Cod. membr. 28 Bliilter in 4^ L. Inv. 196.

44. 1436. Nbr. 7. Appellatio procnratoris Fratrum hospitalis pto Lironiam a processibns factis et faciendis per Episcopam et Praepositnm Tarbatensem, vigorc pro- tensae commissariis coiicilii.

Cop. vidimirt durch den not publ. Ueinr. Wildeschusen. - L. - Idv. 211 (?).

45» 1435. Dbr.22. £dictam publicum citationis Fra- trom hospitalis Tentonicoram ad Gonciliom Basiiiense pro gniramimbas Eoclesiae Bigensis illatis per Joannem Pa- triareham Antiochenam commissarinm.

Orig. Perg. Sig. L. Inv. 213. 46*, 1436. Aug. 15. Literae Heningi Archiepiscopi Bigensis qaibus cedit in perpetunm Castrum Suntezell pro 1600 marcis C^>itfüo sno, qnam peonniam Gapitulnm in re- demptionem a Ornciferis castri Lennewarden Arohiepisco« ' palis, vendito oastro Dondanghcn, impenderat. Bonnenbui g. Orig. Perg. Sig. L. - Inv. 218.

47. 1437. Scj)t. 30. Concilium Basiiiense eouimittit ulteriorem executionem commissionis prioris ad Episcopum et Fraepositum Tarbatensem de bonis occapatis Ecclesiae Bigensis, qnoad dondninm Civitatis Bigensis Francisco Bpisc<^ Yarmiensi.

Orig. ?erg. Blaibnll*. L. InT. 219.

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48» 1488., Juni 10. Dedaratio Joannia Gerwin Praepoaiti BadenicensiB in Eocleaia Baeiliensi commisflarii in, locom absentis Episcopi Varniienns depntati, (]uod praescriptio locum non habcat in controversia inter Archie- piscopum Rigensem et Ordinem de bonis occupatis.

Ortg. Perg. Siegel des not pabL Spang eoberg. L. Inv. 220.

49. 1438. Juni 10. Duplicat des yorigen. L. Inv. 221.

50. 14S8. Jnl 26. [VU. KaL Ang^. Goncilii Basi- Hensis confirmado cessfonis et venditionis castri Snntezell Gapitulo Rigensi per He n ing u m Archiepiscopum Rif^ensem.

Orig. Perg. Bleibulle an weisörother Schnur. L. luv. 222.

51. 1535. Dbr. 27. Margaretha Ninegall, Jo- hann Yitingsboffs Wittwe überUUwi dem Heinrich y. d. Horst ihr Hans in Smilten.

Orig. Peig. 2 BwgA D.

52. 1536. Oct. 18. Heinrich V. d. Horst überlässt dem Mynike vom Schresadenu ein Haus in Smilten.

Orig. Feig. 3 Siegel. D.

Von "diesen 62 ürlciinden, HirVelohe Cut ohne Ans- nähme die Originale sieh noch bis hente in der Mettika

des Senats erhalten haben, sind also nnr yon 13 eben diese Originale in dem Urkundenbuch von Bunge abge- druckt: Nr. 1— 7, 9, 11, 14, 26, 33, 34. Vier andere, Nr. 10, 20, 28, 35 sind allerdings im Urkundenbuch auch nach den Originalen geliefert, jedoch anf dem Wege der nntuyerlässigen Vermittelnng Dogiel's; nnd nach Trans- snmten, die sich gleichfalls bei ihm finden, worden Nr. 13 und 15 im Urkundenbuch veröffentlicht. Nr. 8 und 12 sind nach Copien gedruckt.

Mit dem Jahre 1362 hört das Urkundenbuch auf, die Metrika des Senats anszonntzen, die drei Privattestamente späterer Zeit waren schon früher im Archiv veröffentlicht. Wie die Binleitong znm Bd. I des ürkandenbaohes angibt»

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hatte G. v. Brevem Abschriften der ältesten Originale frühzeitig eigenhändig genommen. Späterhin ist das nicht mehr geschehen, und so ist die Metrika gerade den Bän- den, die yon Petersburg aus edirt wurden, nicht mehr zugnt gekommen; aneh die Ergänsnngen des Bandes VI haben bisher keine Naehtrige ans dem SenatoarehiT ge- liefert. Diese äetrachtnng hat dann nns bewogen, so aus- ftihrlich dieser Documente hier zu gedenken, und uns nicht mit einem blossen Hinweis auf das Inventarium von 1613 zu begnügen. Nur die vollständige Liste stellt den vollen Werth ans Licht: von den 21 im Urkundenbueh abge- druckten Documenten sind nur 13 nach den Originalen geliefert; pir H weiter^, welche noch Tor das Jahr 1428 fallen, bis zu dem das Urkundenbuch bisher gelangte, brauclien wir uns nicht mehr auf die ungenügenden Re- gesten des Inventars von 1613 zu beschränken, wir freuen uns, der Wissenscbafl die Kunde geben zu können | dass die hdchst' werthyoUen Originaldocumente noch heute er- halten sind fßr Nr. 16, 17, 19, 21, 22, 2i, 26, 27, 29, 80, 31, 32(?), 36, 37; und zu diesen gesellen sich dann noch- mals 14 andere Originale, welche zur Aufklärung der Ge- schichte Livlands in der ersten Hälfte des XV. Jahrhun- derts wesentliche Beiträge liefern, und von deren Existenz man bisher «neh nichts wusste.

Wir schliessen von dieser Aufzählung ausdrttoklich die beiden PriTaturkunden der Jahre 1586 und 1536 ans, weil dieselben offenbar gar nicht zur ganzen übrigen Sammlung gehören, sondern wol nui* durch einen Zufall ins polnische Archiv verschlagen sind.

Vom urkundlichen Material gehen wir zu den Acten öber, welche in der Senatsabtheilung des polnischen Ar- dilTS liegen und auf die (beschichte Livlands Bezug haben. Vorher aber sei uns noch gestattet, hier der PubHcationen, welche aus dem polnischen Reichsai'chive schöpften, soweit zu gedenken, ala dieselben wesentliohe Materialien zur

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Geschichte unserer Lande aiis Licht ibrderten. Aach hier gehen wir zurflck auf das bereijs erwtthnte Werk Asm

necojTbCKafl MerpintH Bejincaro RsteecTBa J[RTOBCBarö. Die Libri legatiomcm , von welchen diese Publication zwei ab- druckte, entliielten die politische Corrcspondenz, oopirten die diplomatischen Actenstürkc, welche zwischen der kö- niglichen oder grosslilratUchen Kanzlei ond den fremden ausländischen Mächten gewechselt worden, sowol ein- als ausgehende Schreiben sind hier yerseichnet Diese ßttnde sind natürlich ins raoskausche Reichsarchiv übergegangen. Es ist sehr unzuerkenncii , dnss in den licilagon des Ran- des I der KBHra uocojbCKan etwas ausfährlichere Nachrich- ten über eine so wiciitige Materialiensammlung gegeben worden, namentlich sind pag. 440—452 über Lih, Ug.J ond III voUständige Verzeichnisse der in ihnen befindlichen Depeschen geliefert Seit der Regierung König Alexan* der's mit den ersten Jahren des XVI. Jahrhunderts be- gann der Kanzler Laskj die öffentlichen Acten, die noch fast slUnrntlich latein waren, zu copiren. Wir wissen ja, wie eng die Verbindung zwischen König Alezander ond OM. Plettenberg wari ond so enthiUt denn aoch Bd. I eine Reihe Schreiben Ton beiden Seiten ans dem Jahre 1502. Die ganze Sammlung der !. c. in Beilage IV, pag. 418 ff. beschriebenen 40 Bände Libri Ugafi^mim ge- hört allerdings zur Metrika des Königreichs Polen, und da aus der polnischen Kanzlei nor die Geschäfte mit den westliohen Milchten besorgt worden, während LiWand, Moskao, die Tartaren etc. mit der Httaoischen Kandei verhandelten, so sind die anf Livland bezüglichen Acten in diesen 40 Bänden nicht sehr zahlreich, immerhin schei- nen Band XIV, XVII, XIX, XXI, XXIV beraerkenswerthes für die livländische Geschichte dos sechzehnten, Band XXIX ond XXXI für die des siebsehnten Jahrhonderts zu ent- halten. Namentlich tkt die Geschichte ftigas «od Corlands dürfte hier maaehes so emiren sein.

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Viel wiobtiger wMre uns ii«lflrlich eine gründliche Kennt-

niss der lAhri legationum der littauischen Kanzlei. Was wir aus ihnen wissen, zeigt, wie viel sie uns zu bieten im ÖUude sind. Aus der Zahl dieser littbau^clien Libn lega- tionitm nämlich sind diejenigen zwei, welche die Regierung Sigismand II. Aogast 1545—1572 und Stephan Ba* thorj 1573 1583 (die beiden letzten Jahre nicht mehr) nmfossen, Tollständig veröffentlicht und enthalten überaos reiche Heiträge zur Geschichte der Katastrophe, welche in der Mitte des XVI. Jahrhunderts über Livland herein- brach. Was polnische rseits geschah; als man von Livland ans gegen die entsetslicbe BoBsennoth bei Polen Hilfe sachte; die Vorwurfe nnd Fordemngen Ivan des Schreck- lichen gegenüber Livland; die wechselseitigen Besendnnjy^n der litthauisch-polnischen Magnaten und der moskanschen Bojai'en, die neben den -Verhandlungen der Herrscher her- gehen und oft die wichtigsten Angelegenheiten entschei- den; die bedentungsvolle Verbindung des krimschen Chan zun Kriege gegen Bassland; dann der polnisch-rassische Krieg in den letzten Jahren der Jagellonenherrschafly znm grossen Theil anf Lirlands Boden geführt; die energische FüliLik und geniale Strategie Bathory's. die der polni- schen Republik schliesslich den Besitz Livlauds sicherten und den Zaren 1583 völlig in den Osten zurückwarfen, alle diese «nd eine Beihe anderer Verhaltiiisse bilden in. diesen politischen Correspondenzen den Gegenstand ans- fthrlioher and emgehender Depeschen. Man erkennt sofort, wie reich und werthvoll die hier gelieferten Actenstücke sind, und wie viel wir aus denselben für die Geschichte Livlands zvl lernen haben.

Soviel aas den ver^iffentUchten zwei Banden der KHHra wMmsMäM. Gehen wir jetzt zu dem Actenmaierial Uber, das iMsher noeh nicht pnblicirt ist nnd welches einzusehen wir Gelegenheit hatten.

Die im Petersburger Senat liegenden Bände /.erfüllen

110

nach ihrem Inhalt in mehrere Abtheilungen, von welchen uns vorzüglich hier interessiren: Libri inscriptionum, KHHrn saniicefi. Von den 231 Bänden^ dieser Art, die im Senat aufbewahrt werden, gehören 190 zur Metrica Mapti Du- coXm LUuaniae, 32 zur Metrica R§ffin Polomae, Die 'lAbri ineeripUomm enthalten, ofr. Schneider, Cv^jffbaM paff. 25 Originalcopien der Urkunden, die sich namentlfth auf unbewcgliclics Eigeiithum und auf Aenderungen im Besitz desselben beziehen; sie überliefern uns die Acten, welche bestimmten Landschaften, Gebieteo, Orten, Perso- nen, Standen, Instituten Rechte Terschiedenster Art. zuer- kennen auf Landbesitz, Adel, Bang, Titel; hier worden die ertheilten Privilegien, Patente, Diplome ete. eingetra- gen, von hier aus aber auch die verschiedenen Civil- und Militärpflichten normirt. Allein doch wieder nicht nur Urkunden, welche sich auf die Verwaltung beziehen, wur- den hier aufbewahrt. Das Neue des Unternehmens« als im Beginn des XVI. Jahriiunderts die Sitte in der polniseh- littauischen Kanzlei herrschend wurde, GopialbQcber an- zulegen, erklärt die Unsicherheit, die in den ältesten Bän- den dieser Sammlung herrscht: die Acten sind nicht ge- hörig chronologisch geordnet, alte aus dem XV. Jahrhundert sind plötzlich mitten in neuere hineingetragen; aber auch materiell schied man nicht sofort durchgehend, namentlich fix die altere Zeity wo die Trennung der Bessorts und der AbtheÜungen in den Kanzleien noch nicht scharf durch- geführt war, stösst man in diesen Bänden, sowol in denen, welche die Verwaltung, als auch in denen, welche die Justiz behandeln, auch auf diplomatische Acten, Gesandt- schaftsinstructionen und Oesandtsohaftsrelationen. Gerade diese Bände interessiren uns dann am meisten. Dass das Material för innere und äussere Ckschichte hier wirr durcheinander geworfen war, erhielt diese Bände der Ab- theilung des Senats: es erschien strittig, wohin sie gehören.

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III

and 80 worden sie nicht mit den andern Bänden der poli- tischen Corrcspondenzen nach Moskau abgeführt.

KHHfa lianHcefl JiHTOBCKoä MexpHKu 6. 293 Blatter in Fol. Ad stworzenia Swiata nach der Rechnung des Bmkugo KaUndarza 7013 iS&5 p. Chr:): Schreiben an littauische Pane, Tartaren , Mengli-Oirei, nach Moskau nnd Ton dort. Dann Mne sehr grosee Zalil Privllegia, Wyrok, Potwerzenie und anderes ähnliches, pag.505 (fol. 253) Gesandtschaft des Königs Alexander an den OM. Walter Plettenberg durch Narbutowicz und Adara Mistrom. Wilna, MittfiBLBton. 8. a. [1506?] ofr. NapUr9ky IndM carpcrü hiuL dipL Nr. 2338, pag, 610. Oesandtschaft an OM. Plettenberg ans Wilna. Mai. 2. Ind. IX =■ 1606.

Kenra saiiHcefi JiHTOBCKoft MerpHKH 7,. sehr starker Folioband nur in der ersten Hälfte paginirt. Gutes russi- sches und polnisches Boppelregister. Die grössere Anzahl . der Documente sind auch Bestätignngs- und Verleihongs- briefe fibw Land und Lente; femer aber auch sehr xahl- reiebe Gerrespondensen mit Moskan nnd den Tartaren, swisdien dem KOnig, den Uttanlschen und polnischen Panen. Alle Documente, bia auf eine Ausnahme, sind in russischer Sprache. Reicht bis etwa 1530. FoL 35. Gesandtschaft des Königs Sigismund I. an OM. Plettenberg durch den Komomik Lenart, die 'dem* Kttnig Alexander sohriltiieh sugesicherte Hilfe ni leisten. 1507. Jul. 80. Nebst Antwort deeOM. Plettenberg an den König Sigismund I. Fol. 36. Werbung des Königs Sigismund I. beim OM. Plettenberg durch den Komornik Klawszom. 1507. ßfiSL CBaxaro tsvla^a (? = Vitus = 15. Juni ?) FoL 66. Gesandtschaft des K^tnigs Sigismund I. an

OM. Plettenberg. 1508. Juni 28. FoL 48. Cksandtsehaft des Königs Sigismund I. an OM. Plettenberg durch Iwan Marszalky. 1508. Novbr. 26. (cfr. index. Nr. 2647.)

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Fol. 62. Antwort des OM. Plettenberg an König Sigismunfl I. 1508. Novbr. 26.

Fol. 99. Antwort des OM. Plettenberg an die könig- lichen Boten Narbutowicz, Marssalky etc. Wen- den. 1509. Dienstag in der zweiten Fastenwoche (s- 27. Febr. cfr. Ind. 2550).

FoL 194. Schreiben des OM. Plettenberg nach Krakau durch den Boten des Königs Lenart gebracht. 1509. Novbr. 3.

Fol. 243. Gesandtschaft des OM. Plettenberg an den König Sigismnnd I. anf den Seim in Wilna. 1514. , Jan. 26.

Fol. 478. Legatio a gerenüsimo rege Siffiemundo . . *. ad

Magütrum Livoniae Valterum de Phffenberg, Domino Stufiislao Skop, Secretario Serenissimae Majestät is Regiae comiasa. A** 1525. Das einzige lateinische Sohriftstttok im ganzen Bande, die andern Depeschen rassisch copirt.

FoL 71 n. 73. Gesandtschalt des Königs Sigismund L an OM. Plettenberg (CnoHHiiaHie o stwofi uomoii^h) nebst Antwort, s. a.

Fol. 298. Gesandtschaft des Königs Sigismund I. an OM. Plettenberg durch den Secretair Filipo- wies. s. a.

(Gesandtschaft des KOnigs Sigismund I. an OM. Plet- tenberg durch Juni Zawiszicz. s. a.

KHura saniicefl .IiitobckoR MerpuKn .Y; 8. 508 Blätter in fol. Dieser Band cuthält Correspondcnzen der Jahre 1506 Xöi3 zwischen dem Könige, den Panen unter ein- ander, dem moskanschen Grossfürten, Zar von Perecop, besonders viele an dm Befehlshaber von Smolensk. Diese politischen Oorresponde&zen umfassen den ersten Tbeil des Bandes bis fol. 118. Dann Hefem fot. 112—259 Danmy lind Potifienhenia y fol. 259 508 Sprawy Stjdowe, Privi- legien, l^estätigungen, Guadenbriofe an Littliauen, Wilna,

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Orodno, Yerleihong des magdeburger Rechtes, Landver- leihaug an littaiiische Magnaten etc.

Fol. 47. Instiuction einer Gesandtschaft des Königs Sigismund an OM. Plettenberg. Indictio XI («1608). Russisoh. Fol 74. Schreiben des Kaiser Maximilian L an den OM: Plettenberg: er höre, dass derselbe mit dem Moskowiter Krieg führen wolle, wodurch dem Reich, welches jetzt mit Frankreich und \'enedig im Streit liege, grosser Schaden erwachsen könne, non licet nobiß u^U Ronumortm Impitaiori, eui abaque media 9uhjietuB ei, quod admitamu», nt cum dicto Principe quid kotiile imeipiae; befiehlt deshalb pro obedtenda qua nohü sacroque Imperto Romano dehea proqur gratiu nostra et suh e.ru/enda Impcriali auctorifaU' poena nichts gegen den Moskowiter zu unternehmen. Gdla. 1008. Mai 19. Simra saiiHoeA JlBioiicioft MeipnEH 16 75. a. a. 1588 Jan. 30 1590 Nbr. 22. ISam saimceft JbTOBCBoft Me- TpmcR 79. a. a. 1589 März 20 1591 Mflns. Beide Bände sind Registranten , umfassen nur livländische Acten, meist Lehnbriefe, Verleihungen von Land in Livland durch den König Sigismund lU. au Livländer und Polen, Bestäti- gong altem Besitaesi Emenening früherer oft transanmirter Urkunden, Oenehmigong des Königs zum Verkauf der Gft* ter etc., ftr die Otiter- und Adelsgeschichte, aber auch fär die Kenntnissnahme der polnischen Wirthschaft in Livland sehr wichtiges Material. Die Acten sind' sehr mangelhaft ge- ordnet, die beiden Bände sind keineswegs scharf von einan- der geschieden, vielmehr gi^eift Nr. 79 weit in den andern zurfloky und enthält mehrfach Duplicate der Urkunden von Nr. 75, und innerhalb des einzelnen Bandes sind die Do- eumeate chronologisch wirr durch einander geworfen. Yen späterer Hand sind bei den einzelnen Acten Titel zugeschrie- ben, alles nur mit Ausnahme der transsumirten deutscheu

lUttheil. ft. d. UvL QeMUcbt«. XU. 1. -8

114

0rkiuid6& in lateiniacher Spraehe. Die letste der 213 Natt- mern des Bandes 79 ist InM^tUnira lUuitriamo Mne^

et Domino in Livonia FrideHco Curländiae et SemigaUiae Duci a SercHis6imo Rege Sigismnndo tertio Varsftciae die XVIIL A})i'ili8 Anno 1Ö89 collata. Dui-ch eineu zweiten Einband, den beide Folianten erfalu'en haben, sind sie starJc geschädigt worden , ganze Zeilen nnd Beihen von Buchstaben sind fortgeschnitten; anch sonst sind mehrere Stttck stark laedirt.

KHHra aaimceü JImtobckoh MerpHKH J\& 90. a. a. 1609 Jan. 22 - 16X7 März 12. 205 Blätter in fol. Es ist die- ser Band ein Rcgistrant, welcher Gopien enthält der Be- lehnungsbriefe des Kilnigs äigismnnd III., Bestätigung geschlossener Privatconti^te durch denselben, Renovatio- nen schwankender Rechtstitel, Verleihungen besonderer Rechte etc., soweit sich alles dieses auf Güter und Besitz in Livland und Curland bezieht. Die einzelnen Documente sind chronologisch geordnet, für die ersten Jahre sind sie zahlreicher, seit 1615 werden sie es weniger, fär das Jahr 1617 sind nur drei Documente copirt. An der gehtfiigen Stelle 'ist foL 51—77 die Confirmaüö etatutomm NebüUoHB et incolarum diatrietue PiUeneie d. d. Reichstag zu Warschau 1611 Oct. 28. eingetragen. Es darf diese Originalcopie dieselbe Authenticität beanspruchen wie das Original, cfr. C V. Rummel , Quellen des Curlnndiacken LandrechU. Bd, I, Lief, 4, pg, XJII ff* Der Band ist von mehreren HäoMlen geschrieben, die Sprache durchgehend Latein, nur sind oft die bestätigten, deutschen Originalurkunden den lateinischen Conürniationsformeln inserirt. Mit Register.

KHHTa sanMcefi .iHTOBCKofi MeipuKH 105 mit dem Titel: Acta Privilegiomm et Decretonan liconiconim Sac. Reg. Maj. Siffienmndi III et Vladialai IV ab Aimo MDCXXXI (Sept 12) ad Anntm MDCXLI (feria qnarta post festnm transßgurationis Domini «= 7. Aug.) CaneeUuriaiu JUmetrie Alberti Stanislai Radziml Duda Olycae et Nieswicz etc.

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Nur die drei ereten Stücke sind von Sigismund III., alles

übrige von Wladislaus. Auch dieser ßaiid ist Registrant, welcher Verleihungen, Bestätip^ung des Besitzes oder Er- werbes von Gütern, Erneuerung und Verleihung des AdeU ete. enthält. Die bei weitem grMate Zahl der Urknnden berieht rieh anf Oorland imd polnisch lorland , einige we- nige auch noch anf das nördliche LiTland bis Dorpat Fast alle Urkunden in lateinischer Sprache, mit transsumirten deutsciieu Originalen, die der König bestätigte; polnische Urkunden finden sich nur selten. Mit gutem Register.

KHHra sanHceA .iHTOBCiot MerpHSH jy« 116. Dieser Band enthält anf 49 Folioblttttem 34 Originalc<H[>ien ans der Zeit . 1643 Dcbr. 24 bis 1645 feria sec. ante fest . 8. Prisci (s 28. Aug.), königliche Bestätigungen Wladislans TV. über Land und (lüter , Entscheidungen über Grenzstreitig- keiten etc. in Livland, besonders aber in Curland; alles von einei' iiaiid copirt, chronologiach geordnet.

lAbri retnriMmm, Bmm nepemoeft «SifOBCioft m £opos- moä Ifefpnn. Es sind dier die FrotocoUe der Ooonomi- sehen und finanuellen Yerwaltnngsbehdrden* Von den 54 Bänden, die sich in der Senatsabtheilung des polnischen Reichgarchivs befinden, gehören 23 zur littauisehcn, und 31 zur polnischen Mctrika. Wir heben aus der littauischcn Abtheilung 5, aus der polnischen 2 Bände hervor, die für die Qesohiohte Liv- und Corlands toa grOsster Bedeutung siadi sowol durch die sahireichen Urkundenregesten,- die sich in ihnen finden , als auoh durch das reiche Material, welclies sie uns für die Statistik Livlands zur Zeit des * üebergangcs ins XVII. Jahrhundert bieten. Es tlmt uns leid, hier bemerken zu müssen, dass wir Band 1 und 3 dieser Sammlung, welche die Besehreibung der Grenze zwischen Livland und Littauen enthalten, wegen Mangels an Zeit nieht auch genauer durchsehen konnten.

Ranra nepeniicefi jlHTOBC]co& MeTpnEu .N« 17. 182 Bt. in fol. Es sind dies die Protocolle der königlichen polnischen

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116

CommisBion, welche laut der auf foL 1 vorgesandten, am 30. März 1582 in Riga gegebenen lateinischen köni^^hen Instruction Livland bereisen nnd den Zustand des Landes,

besonders seiner Schlösser, Kirchen, Besitzer, Besitztitel, Einkünfte etc. untersuchen. In diesen Band wurden die RevisionsprotoooUe eingetragen für die Schlösser und Districte: Dttnamünde (fehlt), NenermOhleni Segewold, Gre* mon, Treyden, Wenden, Weimar, Smilten, Tnkaten, Ronne- burg, Serben, Pebalg, Nitan, Lembnrg, Jttrgensbnrg, Roden- pois. Die Revision geschah im Mai 1582. Vorgeschickt sind bei jedem Protocoll kurze Rcgcsten der praesentirten Besitztitel, die meisten in lateinischer Sprache, wenige deutsch und polnisch, während die Frotocolle selbst fisst durchgehend polnisch geführt sind. Die Zahl der mehr oder weniger ausföhrliohen Regesten, mit welchen dieser und die folgenden Acteubände gi'ossentheils angefüllt sind, beträgt einige Tausend. Die vorgewiesenen Urkunden stam- men meist aus der ersten Hälfte des XVI. Jahrhunderts, nicht sehr viele gehen ins XV. zurück, aus «Iterer Zeit scheinen keine praesentirt zu sein. Nicht selten sind auch sofort die Entscheidungen der Commission, welche sie nach Üntersuchong dieser Besitztitel traf, eingetragen und zwar meist am Rande als Marginalien von einer andern Hand, mochten diese Entscheidungen nun von der Commission in Folge urkundlichen Nachweises oder aber anderer kdnig^ lieber Verleihungen gefiült worden; dahin gehören Bemer- kungen wie: Fmideat, nan pa$$idH, pomdM ewn nt b§M' meritM; sehr oit aber bat der König bereits verfügt: do- natio reyis dornt ni dioikewicz , donatio moderni regis etc. Oft auch: donatio magistri Gothardij Waltheri Plettenbergi, Coi^rmatio Caroli V als Inhaltsangabe am Rande beigefügt

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zur rascheren Orientimng. In solcher Weise sind die Protocolle dieses und der folgenden drei Bünde geftthrt Nur Livland unterlag dieser Bevinon, nur aulT dieses,

nicht auch auf Curland beziehen sich daher diese Bunde.

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Kmra mpenBcet Jbimcioft Merpinn J6 18. 304 Bl. in

fol. Doch ist nicht der ganze Band auch beschrieben. Rcvisio {jeneralis Liierarum provinciae hivoniiie, Riffoc Anno .. Domini lö83 peracta. Fraesidatus Vendensis, Dorpqtensis, PmuLvinms, Nur Hegesten der Besitztitel auf Landgüter, welehe der Gommission Yorgewiesen ▼orden.

Kam nepeimoet JbiTOiicioft Meipmui 19. Ifö Bl. in fol. ProtoooHe der Revisionsoommission, an deren Spitze Stanislaus Pckosluwsky Capitaneiis Maricnburgcnsia, Kirerapaeensis, Schwancbuigcnsis stand, praesentibus Bal- thasare Schnell Regiac Majestatis Fiscali in Livonia et Daniele Hermann o lUustri Domini Cardinalis Badeuilis Locnmtenentis Livoni«^ Secretario: Anno 1584. fol. 2—5 InttrucHo Regis för Pekoslawsky: die Hauptsorge möge sein, überall katiiulisclic Kirchen zu gründen und dieselben reichlich mit Land und Leuten auszustatten. Der Band enthält sehr viel Regcsten, aber auch zahli-eichc vollständige Copien yon Urkunden des XVI. nnd XY. Jahrhunderts.

Srnnra nepeiiRceA BopoBHofl MerpHiDi 28. 306 BL in foL Revitio Generalis Dueatua Liwmiae eeepedUa in Anno Domini 15S3. Praeeidatue Wenden und Dorpat besbnders das erstere. Nur Begestcu vou Urkunden, sehr viel Rand- glossen.

Kmira nepenucell ÜHTOBCBOfi MeTpsm }k 20. Dieser Band nmfasst die FrotoooUe der Bevisionscommission des Jahres 1580. Zahlreich sind anch noch hier die Begasten

der vorgewiesenen Besitztitel, noch häufiger aber sind Rechnungen über die Einnahmen der Krone. Der Band ist vorzüglich polnisch geschrieben, namentlich so alle Rechnungen, das urkundliche Material ist noch theilweise lateiniseh registrirt

BoHra nepenHCflft JtHTOBCBoft MerpmcR 21. Bs ist die- ses das Original-InTentar der Starostei und des Schlosses Dorpat, auf Befehl des Königs Sigismund IIL unter dem Woiwoden von Wilna und Starosten von Dorpat Jan Carl

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IIS

Ohoikievicz dorch den vom König beatellten Revisor Alexander Kaminski anfgenommen nnd beschrieben. ' . 1616. Nvbr. 19. Anf der letzten fol. 1dl befindet sich die

eigenhändige Unterschrift des Alezander Kaminski, nach welcher das Verzcichniss der königlichen Rentei ein- gereicht ist. Historische Actenstückc sind in dem Bande nicht enthalten, es liegt hier nnr die statistische Beschrei- bung der Starostei Doipat^ der einzelnen GKtter, ihrer Ein- kfinfte etc. vor. Die Oesammtsnmme der königlichen Ein- künfte ans der Starostei Dorpat ist zum Schlnss auf 18514 fl. berechnet.

Knnra nepcniicen KopoHHoil MexpiiKH 31. 154 Bl. in fol. Bis auf wenige Urkunden enthält dieser ganze Band nur. Acten und Urkunden , die sich auf Livlaad beziehen, und zwar besonders Angelegenhelten der Stadt Riga. Die Urkunden stammen Torzüglich aus den beiden ersten De- cenuien des XVII. Jahrhunderts, doch sind einzelne anch aus dem Ende des XVI. und andere gehen bis in die Mitte des XVII. Grösstentheils sind es Originale oder vidimirte Copien (häufig sind noch die Siegel erhalten), die später liederlich ohne jede chronologische Ordnung zusammenge- bunden wurden. Die Einführung des Katholicismus in LIy- land, besonders der Jesuiten in Riga, Forderungen der- selben auf städtische IJositzlichkciton, Rechtssprüche des J. C. Chotkicwicz und des städtischen Rathen in Pro- zessen dieser Art, Originalurkunden Sigismund Iii., Ori- ginale von Otto Schenking, Entscheidungen des poki- scben Reichstages in Prozessen, die von Livland aus an ihn gebracht sind, ProUHath $inaiuB Rigemh qtUa non profiterint juramentum, Klagen bei Radziwil über Gewalt- thätigkeiten Faiirensbach's 1G17 etc. Für die verschie- denartigsten Stoffe sind hier Materialien ohne System zu- sammengebunden. Fast nur lateinische Urkunden.

Ueberblickt man die Reihe dieser Actenbinde, so lifcsst sich ihre Bedeutung nicht verkennen: dor hohe Werth der

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diplomatischen Depeschen leuchtet ein; ebensowenig braucht betont SQ werden, welcbes Interesse sieh an Kaera nepe> moeB 16 21 als an das Antograph des königlichen Revisors Kamin ski für die Geschichte des Districtes Dorpat knöpft; KHHia nepeiiHceft JVe 31 dürfte bei vollständiger Ansnutzung der zahlreichen Originalschreibcn sehr wichtige Aufj^chlüsse über die religiösen und politischen. Bewegungen liefern, unter welchen sich die polnische Herrschaft in Riga fest- snaetsen sachte. Aber aneh all die andern Bande, sowol der Bsmi saoBoeft als nepenHcet haben das grösste Recht anf volle Beachtung : aber ihren Werth kann kein Zweifel sein, es sind Rcgistranten, d. h. officielle Verzeichnisse, Originalcopieu oder ausführliche Rcgestcn vorgewiesener Urkunden. Der grösste Theil dieser Urkunden war noch ' in den lotsten Decennien der angestemmten Pei-iode der Selbstständigkeit Livlands erlassen, ein Umstend, welcher den Werth dieser Doonmente wesentlich erhöht. Mit welch einer Frivolität die }»olniscbo Revisionscoramisäsion sich über diese vollgültigen J?eweismittel hinwegsetzte, zeigen die zahlreichen Marginalnoten. Aus diesen Bänden wird sich der Beweis bis aar Evidenz führen lassen, wie der nntlberwindliehe Haas gegen die neue Regiemng nicht vor Allem aus dem OefUhl der Einbnsse fräherer Selbstständig- keit in Livland entsprang, sondern wesentlich anf den Fana- tismus zurückzuführen ist, mit welchem die alte katholische Kirche in diesen Landen wieder eingebürgert und auf den ünanziellen und öconomischen Ruin, in den das Land ge- stürzt werden sollte, damit Kirchen eines ihm fremden Bekenntnistes und Günstlinge einer ihm fremden Herrschaft reidi dotirt würden. So hraeh Polen das dem Lande kurz vorher zugeschworene Wort, so verlor es Livland an Schweden und damit seine Präponderanz im Norden Eu- ropas. Diese wichtigen Vorgänge erläutern und erklären die Bände in dem polnischen Reichsarchiv. Für einen engem Kreis haben sie noch einen weitem Werth.

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Ks liei^t in der Ndtur der Sacjhe, dass solche onicielle Regiöterbände materiell sowol in juristischer als historischer Beziehung die registrirten Originale einsetzen. Noch in neuester Zeit sind anf Grand der Materialien in der Me- trika juristische Streitfragen von hoher Wichtigkeit über Gäterbesitz, Pamllfenangchörigkeit etc. entschieden worden. Die Zahl der in den besprochenen Bänden verzeichneten Urkunden beträgt einige Tausende. Mag von denselben immerhin eine beträchtliche Anzahl bereits bekannt sein, ein anderer Theil auch nur einen untergeordneten Werth haben, es hinterbleibt trotz aUedem ein so grosser Ueber- schuss, dass wir behaupten dürfen, zur Güter* und Per- sonengeschichtc Livlands, sowie zur Kenntniss der zeitge- nössischen Verwaltung besitzen wir für die Wende des XVI. ins XVII. Jahrhundert entschieden hier im polnischen Reichsarchiv eine der bedeutendsten und umfangreichsten. Materialiensammlnngeni die überhaupt ezistiren. Diese üeberzeugung bewog uns denn auch, ungeachtet der grossen Lückenhaftigkeit, die dieser unser Bericht besitzt, mit dem- selben nicht langer hintanzuhalten.

Nur wenige Tage war es uns vergönnt, aus einem überreichen Stoff Einiges für unsere speciellen Zwecke auszusuchen. Wir entbehrten Alles, was eine solche Arbdt ibrdert: literärische Hilfsmittel waren nicht ?orhanden, Generalregister nicht angefertigt, und auch eine kundige, durch langjährige wissenschaftliche Beschäftigung in dem ganzen Archiv orientirto Hand , welche uns die nötbigcn Fingerzeige geben konnte, mangelte. Niemand mehr als wir selbst beklagen es, dass wir in Folge dessaa mohi nar im Einzelnen nicht hinreichend ausführliche Nachrichtea lie- fern, sondern dass wir auch nicht mit absoluter Sicherheit behaupten dürfen, wenigstens auf Alles yerwiesen zu haben, was als zur livländischen Geschichte Gehöriges sich, na- mentlich unter den Acten der polnischen Metrika, im Senat befindet Allein wir glaubten mit diesen Nachrichten nicht

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IttDger warten zu sollen: es ist dieses Archiv ttber Gebühr TemachlAssigt worden. Wenn wir hoffen dürfen, dasselbe ans der Ver^senheit gerissen nnd das Interesse geweckt

zu haben, so ist unser nächstes Ziel erreicht, und wir über- lassen die Ausbeute dieser Fundgrube einer spätem Zeit, wo sie unter günstigem Verhältnissen geschehen wird, als ans das Kennenlernen derselben möglich war. Doxpat, 1871. DMhr. 10.

N&olisolirift.

In dem Augenblick, wo dic^^cr Aufsal/. cl>cn zum Pruck abgehen soll, erhalten wir Mittheilung von dem Aulruf des revalschcn ßathes an die s^tändiachen Corporationen unserer Laude: die Fortsetzung des Bunge 'sehen Urkundenbuches, zu welcher Arbeit sich Dr. H. Hildebrand willig erklärt, durch eine jfthrliche Unterstützung zu ermöglichen. Wir begrüsscn diese Nachricht mit lebhaftester nnd aufrichtig- ster Freude, und zweifeln keinen Augenblick, dass der patriotische Sinn unserer Mitbürger gern das an sie heran- tretende Opfer bringen werde. Die SaehOi für welche es geordert wird , ist dringender als irgend eine andere auf dem Gebiete livlüodiseher Gesohiehtsforschung, und Niemand ist zur Durchführung dieses Unternehmens so sehr berufen wie Hildebrand. Hätten wir von diesem Voi liabcn früher Kunde gehabt, so hätten einige Wünsche und Vorschläge im ersten Theil unsers Aufsatzes unausgesprochen bleiben können. Wenn wir denselben jetzt ohne irgend eme Ali- andjBrung veröffentliclien, so leitet mm, zumal die Zeit zur Umarbeitung nicht mehr gegönnt ist, einzig und allein die Hoffnung, dass der Beweis für die Xothwondipkeit des Unternehmens dadurch nur an Intensivität gewinnen kann, wenn derselbe unabhängig von einander von zwei yw- sehiedenen Seitan zu gleicher Zeit angetreten wird.

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4.

Mittheiluflgen über das Danziger Stadtarchiv

nnd

dessen Livonica von 1558 1562.

Von Fritdr. Biengman».

(Der Gesellsehaft vorgelegt in ihrer Zll.. VersEmmliug am

18. September 1872.)

Die aus vorliegendem Hefte im Sonderabdruck mir zngegangenen „Archivstudien*' R. Hausmannes mahnen mich an die Zahlimg einer Schuld, die ich bisher der bal- tischen Gesohichtswisseiuiehaft ▼orenthalten und biemit Itt* sen win. Denn gewiss gehört, was der Einzelne erforscht und erfährt, der Gesammtheit an und fördert die nur auf dem Wege rationeller Arbeitstheilung zu erzielenden Ee- sultatc systematischen Aufbaues unserer Disciplin.

Auf einer Heise längs der deutschen Ostseeköstei die ich vor fönf Jahren unter Yereohiedenen Gestchtsiniiikten und mit verschiedenen Plftnen mich tragend unternahm, ge- wann ich tiefere Einsicht in den ausserordentlichen Reich- thum und die ausgezeichnete Anordnung des Danziger Stadt- archivSi dessen musterhafte Kataloge ich natürlich auf die in ihnen verzeichneten Livonica hin durchschaute. Es war mir bekannt, dass Landrafb Baron R. von Toll die Regegten der Danziger Livonica bis zum J. 15SM) Ar sein Archiv in Kuckers sich hatte zugehen lassen in einem Zeitpunkt, da die 1850 in Angriff genommene Ordnung des Danziger Stadtarchivs erst bis zum goDannten Jahre vorgeschritten war. Bei Durchsicht nnd Gopienahme der Schriftstücke der folgenden Jahrzehnte musste ich in Anbetracht der mir sich darbietenden FfiUe derselben wie des überaus hohen Bei-

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ses, den die priehtige Stadt in mannigfaltigster Beziehung auf den Besncher übt, mich* bald, nachdem ich in den April 1525 gdangt war, auf den Zeitabschnitt beschränken,

den ich für meine Urkundcnedition gcwälilt, auf die Jahre des Unterganges livländischcr Selbständigkeit, aus weUhen icli 24 Bege&ten eutuelimen konnto. Durch private Ver- hältnisse zu jähem Abbrach meiner Reise genöthigt, bevor ich namentlich Greil^wald, anf welches ich in einschlagen- der Beziehung durch FjVa „die Rubenowbibliothek etc. 1865** aafincrksam geworden, Stralsund und Rostock be- sucht, bin ich in den folgenden Jahren durch eine Reihe drängender Geschäfte an der Wiederaufnahme jener Be- strebungen nicht nur völlig gehindert worden, sondern hatte auch meine sämmtlichen Reisenotizen ganz aus den Augen verioren. Mit dem Neubeginn meiner nur zu lange vernachlässigten ürknndenarbeiten in diesem Frühjahr, welcher den Interessenten das Erscheinen des 4. Bandes der „Briefe und Urkunden etc." im Laufe des nä<:h^?ien Jahres sichert, sind mir auoh jene vermissten Aofzeichnun- gen wieder unter die flände gekommen, aus denen ich eine Zahl rigaer und revaler Schreiben an den danziger Rath in erschöpfenden Rogesten mittheile, die durch die Freund- lichkeit des danziger Stadtarchivars Herrn Dr. Boeszoer- meny, an den ich mich mit der Frage gewandt, ob seit meinem Besuche noch etliclies Bezügliche aufgefunden, um 8 9 Nummern vermehrt werden konnten. Es folgen hier- nach 82— dS Urkundenregesten, die als eine Ergänzung zu Sohirren's und meinen PubKcationen zu betrachten sind, in denselben aber keine Anfhahme finden konnten, weil eine solche dem Pro^namm beider Werke zuwider laufen- würde , zudem auch in anderen auswärti<j:(!n Archiven sich noch mancherlei Beiträge snccessive finden dürften, 80 dasa eine Vereinigung alles die firagUehe Periode betref- fenden Materials doch nicht sich bewerkstelligen liesae.

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1. Schublade XCl. 65. Royal ersucht Danzig, wahrcud des nun zwischen dem Grossfürsten von Moskau und dem Meister von Livlaud ausgebrochenen Krieges nioht za ge- statten, dass seine Schiffe nach russischen Häfen segeln und dadurch dem schon durch den Krieg mit Polen be- schädigten Lande noch mehr Schaden zufügen.

d. (Reval) Freitag in der h. Osterwoche (12. April 15)58. äiegel.

2. XGI. 6*7. Reval erbittet sich von Danzig in sei- nem Kriege gegen die Moskowiter Unterstützung an Mu- nition, hesoudci d vier kupferne halbe Schlaiij^cn auf Rädern und dazu Kugeln und Pulver. Eine beiliegende Zeichnung giebt die Grösse der Kugeln an.

d. Reval d. 6. Juli (15)58. Sieg. Das Schreiben io 2 Exx»

3. XCI. 68. Reval ersucht Danzig, seinem Bevoll- mächtigten Pet(.'r thor Haren die Anwerbung von 200 Boots- leuten zu gestatten, worunter wcuigätens 20 gute ächiffs* büchsenschütsen sein müssen,

d. Reval d. 7. Jidi (15)58. Sieg..

4. XCJ. 69. Reval ersucht Danzii?. seinem Bevoll- mächtigten Peter tor Haren die Ausrüstung und Ausschif- fung von noch 100 Bootsleuten, worunter 30 40 Schiffs- bücbsenschützen sein müssen, also im Gänsen von 300 Mann zu gestatten.

d. Beval d. 14 JaU (15)58. Sieg.

5. XCI. 70. Riga meldet an Danzig den verwüsten- den Einfall der Russen in Livland, die Eroberung Narvas nnd Dorpats und die Bedrohung Bevals und Rigas, und bittet nm Entsatz mit Pulver nnd Oeschftts, auch fttr Reval ünterstfltziing mit Mannschaft.

d. Riga d. 4 August (15)58. Sieg.

6. XCI. 7l. Reval dankt für die ihm von Danzig übersendete Munition zum Kriege mit Russland und bittet um ferneren Beistand.

d. (BeTBl) a. 8. Sept (15)5a Siag.

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7. XGL 72. Riga dankt Danrig fttr die Uebersendoag

von Pulver und sechs geschmiedeten Falkonetten als Ent- satz gegen die Russen und meldet, dass der Coadjutor des deutschen Ordens mit den anderen ständen und Kriegs- Yolk ausgezogen ist, am den Bassen Dürpt wieder zn entreissen.

d. Big» d. U. Oetober (15)». Sieg.

8. XCI. 73. Reval beglaubigt als Gesandte nach Danzjg den Mag. Justus Glaudias und den Ivo von der Hoj in seinen Kriegsangelegenheiten.

d. Beval d. 21. Oetober (16)58. Sieg.

9. XCI. 74. Ueval ersucht Danzig. das von seinem Bürger Uermann Pothorst aufgekaufte Korn und Proviant mit dem ersten Frülyalir ausschiffen lassen zu wollen, auch wenn die Pfandkammer in Danzig noch nicht geöffnet sein sollte.

. d(. Revel) d. 9. Deeember (16)58. Sieg.

10. XCI. 75, Riga bittet Danzig, die von Königsberg für das durch die Russen bedrängte Riga auf Danzig, als der Quartierstadt^ überschriebenen 200 Rthlr. dem Glawes Eggerds in Danzig zn Abergeben, der scbon GM znr Annahme yon Bootsleuten vorgeschossen.

d. Riga d. 6. Januar (15)59. Siege l fehlt

IL XCI. 76. Reval dankt für die von Danzig über- sandten 200 EtLhr. ans Königsberg und 60 Rthlr. aus Braonsberg zur Untersttttzong in seiner Kri^gsnoth gegen Bassland.

d. Beval d. 80. Januar (15)59. Sieg.

12. XCI. 77. A. Riga bedauert gegen Danzig, dass die von Königsberg überschriebenen 200 Rthlr. an Reval gezahlt seien, während Riga doch gleiche Gtofiihren zu be- stehen gehabt habe; noch vor Kurzem seieh die Bassen in

das Land des Grzstifts und des Ordens eingefallen und

bis dicht vor Riga gezogen^ von hier zurückgeschlagen,

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hätten sie sich nach Kurland gewendet. Die Gesandten des Königs von Dänemark hätten freies Geleit erhalten. Daher würden alle Hanseaten nm Entsatz durch Zufuhr und Munition gebeten.

d. Big» d. la Febraw (15)5». Sie«:

R Einlage. Riga wünsclit eine Anleihe von mehren 1000 Thlrn. zu machen und ersucht Daozig, die Städte Thorn und filbing für diese Anleihe in gewinnen.

d. vt siipra.

C. Einlage. Riga bittet die Zufuhr dem Claus Eckerts zu Dauzig zu übergeben.

d. ut sapra.

13. XGI. B. Copie eines Schreibens der Stadt' Göln ,

an die wendischen Städte, worin diese gebeten werden, den Termin (visit. Marie: 2. Juli) der angesetzten Tage- fahrt zu verschieben, einmal damit man die Antwort der Königin von England auf die Gratulation und »Bitte am Bestätigung der Privilegien abwarten könne, dann weil in Betreff der durch den Einfhll der Russen bedrohton Hv- ländischen Städte zu erwarten sei, was der um Hilfe an* gegangene jetzt in Augsburg vcrsauimeltc Reichstag be- schliessen werde.

d. Oöla .d. X. Mai (15)59.

U. XOI. 78. Riga dankt Danzig für das Anerbieten

seiner Vermittelnng bei dem Zwiespalt des rigaschen Rathes

und der Bürgerschaft und theilt mit, dass derselbe bereits durch die Herren des LniKles ausgeglichen sei.

d. Riga d. 20. iUi (15)59. Sieg.

15. XGl. 79. Riga ersucht Danzig, den Dansiger Bür- ger Claus Eggerts, der für Riga wiederholt Knechte angeworben hat, wenn derselbe von den entlassenen und beurlaubten knechten Gefahr erleiden sollte, in besonderen Schutz zu nehmen.

d. Big» d. 80. Mai (16)69. Siag.

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Itt. XCL 80. B%a entoohaldigt rieh bei Dansig, dass es an dem nach Lfibeck aasgeschriebenen Hansetage sich

nicht betheiligen könne, mit der grossen Kriegsgefahr, da die Gesandten von Dänemark von Russland nur einen sechsmonatlichen WaÜonstillstand erlaugt hätten und bit- tet Daosig, auf dem fiansetage eine Geldanleihe and son- stigen Sehntz sn erwirken. In Betreff des Streites der Hansa mit England sei zn friedlicher Beilegung za rathen; Danzig werde mit Vorsicht die zu grosso Belastung Rigas wegen der englischen Güter verhindern.

d. Riga (1. 4. Juni (15)59. Sieg. Auf einliegendem Zettel zeigt Riga die Abeeudung der mitgetheUteu Sohrifteo nach Beval an. d. ot in literia.

17. ^CL 81. Riga beglaubigt bei Dansig den Hein- rich Ulenbruch und Bernhard Breulen als Gesandte nnd bittet ihre Vorschläge in Betreff der bedrängten Lage Rigas anzunehmen.

d. Riga d. 10. JuU (15)59. Sieg.

18. XGI. 82. Instruction für die Obengenannten, bei

Danzig eine Anleihe zu machen.

. 8. d. Ree. 20. öept (15)59.

19. XGI. 83. Beval dankt fiir das Verhalten der Danziger Gesandten gegen Bevals (Gesandte anf dem letz- ten Tage in Lübeck und zeigt an, dass der Meister m Livland, Godert Keteler, nachdem ihm vom Könige von Polen Schutz gegen Ruäsland zugesagt worden sei, den Entscbloss gefasst habe, den Handel und die Seefahrt nach Rnssland ganz zn nntordrflokeni weshalb Reval eine »War- sehnwing** an Danzig erlässt und dieselbe den prenssischea und pommernschen Seestädten mitzntheilen bittet.

d. (Beval) d. 10. October (15)5^. dieg.

2S0. XGI. 84. Riga nnd Jost Glott, Syndicos von Beval, ersaehen Danaig, bei seinen Quartierstidten zu be- fördern, dass die vom letzten Lttbecker Hansetage zur

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Hilfe für die bedrängten Städte Riga und Reval bewilligte fiüi(jährige Contribution, die nach der alten Taxe, aber auf Ein Mal, zn erheben sei, einginge nnd bitten, dieselbe dem Glaws Eggerdts in Danzig zn ftberantvorten.

d. Riga d. 22. Deeember (15)59. Sieg.

21. GXVI. Herzog Albrecht von Prenssen setzt Danzig auseinander, wie es weder gerecht noch klug sei,

dass es den vom Meister von Livland, Gottliait Kcttler, geworbeneu Ausliegcrn nicht ver.statten wolle, zwei er- oberte moskowi tische Schiffe dort einzubringen und unter sich zn yertheilen.

4 Köoigsbeig d. 3. Januar (15)60. Sieg.

22. XCI. 85. Reval weist die Anscliuldigung J)auzig8, das Schi£f des Jürgen Bashagen angehalten zn haben, damit zurück, dass es noch keine Ausli^ger in See habe; wol aber habe der Meister zu Livland seinen Ausliegem

' zum Anhalten aller nach Russland führenden Schiffe Befehl gegeben, auf Grund des alten Verbotes des Iieil, römischen Reiches. Uebrigens möge sich Dauzig au den zu Narva* münde geschehenen Ucberfall revalcr Schiffe erinnern, d. (Beval) d. 29. Janaar (15)60. Sieg.

23. XCI. 86. Reval, im dritten Jalire des Kriegs gegen die Moskowiter, bittet Danzig, Enteatz und Zufuhr Ton Yictualien nach Idvland zu gestatten.

d, (BeTBl) d. 4. Febmar (15)60. Sieg.

24. CVIII. A, Lübeck protestirt gegen das Verbot der Schifffahrt nach Wiborg während der Angrife Buss- lands auf Livland, weil nicht einmal die li?ländischen

- Hansestädte, geschweige andere Nationen, sich dieser Schiff- fahrt enthielten und Reval den wegen Herausgabe der an*estirten lübecker Schiffe gesrhlossciirn Vortrag iii(;ht gehalten, sondern noch meiir Sciiifle arrestirt habe. Lübeck ersucht daher Danzig, seine Qnartierstädte zur Bestituirnng

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«

amaweiseDy xnmal Lübeck- die Itvl« Stftdte so wacker gegen die Russen nnterstiitzt habe.

' d. (Lfibeok) d. 10. April 1660. Sieg.

B. Beilage, Der erwähnte Vertrag zwischen Lübeck und BeyaL

Act. d. 11. AnguBt (1&)59. Copie. Den^ht gedruckt bei Sc flirren, Quellen etc, III, Nr, 39L ef. Bitnemann, Briefe UrL de. III, Nr, 48$,

25. GVIIL tübeck verlangt von Danzig Ansknnft

darüber, auf wessen Befehl Schiife und Volk in Danzig ansgcriistet würden, um gegen Kriegsbrauch und gegen die kaiserl. Erkläi'uug den naeh KussLand und Narva handeln- den Kaufmann zu beschädigen.

d. (Lübeck) d. 16. Angost (I&)60l Sieg.

26. XCL 87. Reval leiht von Danzig in seinem Kriege gegen Rassland zwei Last Pnlver nnd 10 Schfff JT Blei und bittet ein Scliifl* mit Victualien zu befrachten.

d. (Reval) d. 16. Sept. (15)60. Sieg.

27. XCL 88. Reval beglaubigt bei Danzig den Rein- holt von Buckeden, der nrnPolveri Blei und Hopfen von Dänrig zu holen geschickt ist und klagt seine Noth im Kriege gegen die Moskowiter.

d. (Reyal) d. IS. Sept. (15)60. Sieg.

28. C. 98. Kaiser Ferdinand fordert Danzig auf, seinen Beitrag zu der Hilfe, welche der Reichstag za Augs- burg und die zu Speier am 22. Sept 1560 versammelten Deputirteo den livIiUidischen Ständen gegen die verheeren- den Angriffe des Grossfilrsten von Moskau bewilligt haben, za zahlen.

d. Wien am 23. Januar (15)61. OfTenea öchroibeu.

29. XCL 89. B^val dankt für die geleistete Zufuhr an Victualien und zeigt an, dass das mit Schwei^l und Salpeter beladene Schiff bei Oesel an einem Holm, Kile-

«

gunde genannt) gestrandet sei.

d. Baral d. S6. Junuur (15)61. Srag.

MtlML K d. UtL QtMshkkt«. HL ]. 9

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I

130

* '

80. XCI. 90. Bin Schreiben») Rigas rom 15. Fe- bruar 1561.

31. CVIII. Lübeck antwortet Danzig, dass es wegen Erlass des Schosses, der zur Erhaltung der hanseatischen . Besidentien gezahlt werden soll, fUr Riga an die A-elter- leute zn Antwerpen schreiben wolle und weist die KUige Rigas, däss die Russen durch Ldbeck gestärkt wft'rden, mit Berufung auf seine Privilegien und mit dem Vorwurf, das3 die livl. Städte selbst mit Ruä;3laud auf der Düua handel- ten, zurück.

d. (Lübeck) Freitag nach Jadica (28. Mfin 15)61. Sieg.

32. XCIV. B. 102. König Erich XIV. von Schwe-

den ersucht Diuizig, durch seine Kaufleutc woniöglicli noch vor dem Winter Proviant nach Reval zur Unterhaltung seines Heeres in dem vom Feinde ganz verwüsteten Lande zn schicken.

d. Orholmi d. la Octob. (15)61. Sieg.

33. XCI. 91. Reval ersucht Danzig, es zn entschuldi- gen, wenn es die nächste Zusammenkunft der Hansestädte zu Lübeck nicht beschicke, da es durch den Krieg va^ilt den Moskowitern verhindert sei; bittet aber, dass Danzjgs Sendeboten Buf dem. Hansetage den Schaden schildern möchten, der ifdch immer dnrch die bereits zn Recht ver- botene Schifffahrt nach Narva zugefügt werde.

d. ii&vul U. 3Ü. Marz I5G2. Sieg.

Da die rigaer «nd reraler Schreiben des 10. Jahrb. im

danziger Archiv jetzt wol vollständig repertorisirt sind, ist die vorstehende Reihe von Regesten als eine für die dor- tigen bez. Urkunden erschöpfende zu betrachten; jedoch ist bei der Reichhaltigkeit der danziger Missivbücher und Acta Intemnntiomm gewiss noch manches wichtige gerade

*) Ueber den Inhalt dettelb«! fehtt mir die Mildl^uug.

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für den russisch-livländischen CoDflioi^ ilmeu zu cntaelimen. Diese Ftuidgrobe. kann ich aber hier nur andeuten , weil ^e arehiTaiiscbe Arbeit noch nicht bis znr Repertonsimng derselben yorgedmngen ist. Nabh ihrer Vollendung wird

die Benutzung des doiizigcr Archivs für den Geschichta- forscher in selten erreichter Weise erleichtert sein, wie dies schon jetzt iiir den völlig repertorislrten Theil der Fall ist. Das Verdienst, die ungemein reichen iSchätze, welche für die preussischey allg. baltische und hanseatische Qeschiohte dort aufgespeichert liegen, so zugänglich ge- macht zu haben und damit immer fortzufahren, gebührt nächst der Initiative des danziger Magistrats bekanntlich dem gegenwärtigen greifs walder Professor Dr. Th. Hirsch und seinem Nnchfolger dem Dr, Boeszcocrmcn y, der den ihm vom Vorgänger gewiesenen musterhaften Weg treu- lichst yerfblgt und bei aH der SelbstentausseruAg, die zur nutzbringenden Verwaltung des archivarischen Amtes so nothwendig ist, doch noch gleich Hirsch Gelegcnlieit tindetj die Fülle der seiner Obhut anvertrauten Quellen in geschichtlichen Darstellungen einem weiteren Kreise anschaalich zn machen, wie wir denn als Frucht solcher Studien n. Ä. eine Reihe umfi&nglicher Programmschriften, welche die politischen Verwickelungen der Hansa mit dem scandlnavischen Norden zu Anfang des 16. Jahrh. behan- deln, und noch in diesem Jahre die lcl)cnsvolle Schilderung des Krieges der Hansa gegen Christian II. von Dänemark im J. 1523 bewillkommnen durften.

Meines Wissens ist ül)er die Ordnung und Einrichtung des danziger Stadtarchivs noch nichts veröffentlicht worden und auch in der neuesten Schrill *) über Archivwesen, die mir zu Gesicht gekommen, wird keiner desfhllsigen Mit-

häfi Hui. ZtilUMft, im 4. U^U

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theilnng erwfthnt. Die dort getroifene Ordnung scheint mir aber eine so niu.stergiltif^e , duss i< h doeli auf diesen Blättern in grossen Zügen auf sie aufmerksam machen möchte, damit bei ans davon Nutzen gesogen werden könne. Wie hierin bei nns noch hsi Alles gethan werden mtiss, hat Hausmann im oben erwAhnten Anlsats ati8ge9]nrochen. Freilich wftren die Mttnner, die in mehr als zwanzig Jah- ren jene Arbeit geleistet, die besten Interpreten derselben; doch sind ja diese Mittheilungen , der Natur unserer Zeit- schrift gemttss, nur auf ein kleineres Publikum beschränJtt und beanspruchen keinen endgiltigen Werth.

Der Inhalt des dauziger Archivs, über dessen Ge- schichte und frühere Yerwerthung Th. Hirsch in seiner Handels- und Gewerbsgeschichte Dansigs etc. p. V VIII kurz berichtet, zerfilUt in drei Abtheilnngen: UrkundeUi Amtsbücher, Bibliothek. Die letztere enthalt: 1) alle wirklichen Bücher zusammenhängenden Inhalts, die nicht Amtsbücher sindj 2) alle die Bücher, die als solche einer •Bibliothek bereits angehört haben; 3) gedruckte Bücher. Der Katalog weist 44 Unterabtheilungen auf, als ' z. B. A. Lihidereien. B. Kriegswesen. . C. Accise und Zölle. D. Münze. E. Seetief, Weichsel und Dttmme u. s.'W., deren jede a) in Bücher in Folio, b) in Bücher in Quarte und Octuvü zerfällt. Eine systematische Ordnung ist im Schema dieses Katalogs nicht zu entdecken, daher die Mit- theilung des ganzen werthlos wäre. £s ist eben nur ein vorläufiges Yerzeichniss. Die Anfertigung eines sachlichen Katalogs der Bibliotheca Archiv! nach Maassgabe des noch zu schildernden sachlichen Urkundenkatalogs ist an das Ende der ganzen Ordnuugsarbeit gestellt.

Desgleichen steht auch der sachliche Katalog der

Amtsbftcher noch zu erwarten. Der vorläufige enthält 41 Unterabtheilungen, die ich, um den Ueichthum des Archivs au solchen Büchern darzuthuu, sämmUich aufzahle. Es sind :

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Barggräfliches Amt PfftskLirendes Amt VieeprXflidireDdes Amt Werder.

Bauamt.

Hola u. a. Ortäcbaiteji. Kjbnmerel.

Qrimdsins- und Erbbucher. Wal^ebllide. ünlerrielitotliclies Amt

Seetief. Bürgerbücher.

Tes tarnen tbttcher. SehtfppenbOcher. Richterliches Amt

OrdnuDgsreceBse. DepuLationes ordiniiin. Grumibriefe des Wcidcrs etc. Eidbuch der Hundertmanner. Oraliter traotata. Sdiöppensanmilaog 7on Ord-

imngfi-ReeesseBu Stadtl)ii('lier. Mi.ssivbüchcr.

Vorstädtirfche Fcucrordiinng. Ijandtagsrecesae. Deokelbücber der AlUtädti- Iii8iractiQ& yon 1515^1*774.

sehen Herren. Nndcns rccess. convent

Denkelbttcber des Magistrats. Index Isfodorom.

Rechtsöchlussbücher. Kürtagc, Edicta, Onlinanzen. Ordnutigen« Privilegien. Seaatas oonaolta. Recessns sonatos. . Deareta regia.

Indices der Land- und Reichs* tagsrece.ssc.

ßecesse von der Anwesen- heit äigismnnds III. und Augusts II.

Acta Intemuntiorum.

Oonoef^te von Bedenken.

Rechnungen der Kirchen und Hospitäler.

Jede dieser Unterabtheilungen zerfiült in a. Amtsbucher. b. Prodocte*).

No.

Jahrzahl

W

Jahrzahl

des ein-

zelncn

des ein-

zelnen .

Ban-

des.

Convo-

iutes.

Jeder Band und jeden Convohit enthält ein chrono- logisches Ycrzeichniss des einzelnen Inhalts.

0 D. L die ebgehmfeiieD and der Behörde prodoeiiieD Sachen.

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Der Katalog für die Urkunden wird am füglichsten in der Weise geschildert, dass ' der Leser den Procesa der Anfertigang verfolgen kann. Nachdem die Oeeaffimt* masse der Arohnraliea, soweit man sie vorläafig in Angriff nehmen will, in gewisse Paclcen nach den Jahrhunderten oder. Jahrzehnten gesondert ist, ordnet man sie zunächst in streng chronologischer Folge, und zwnr den Inhalt ge- wisser Amtsbücher, als Missivc, Recesse, Stadtbiicher, Acta internuntiorunii n. s. w. und eigentliche Urkunden (inol. Briefe) zusammen. Jede Urkunde, sowol Pergament wie Papier, wird in einen besonderen Bogen geschlagen (ob klein zusammengefaltet oder ausgebreitet, hängt von der Beschaffenheit und dem Format der Urkunde ab; bei gros- sen Pergamenten wird sich das crstere Verfahren empfeh- len), auf dem eine aosführlichc Regeste mit aufgelöstem Datum und Ortsangabe sn stehen irommt. Dasu zwei vor- läufige Nummern mit Bleistift, deren eine die Reihe an- giebt, in welcher die betr. Urkunde gelesen worden und die auch späterhin zur Recognition dienen kann , während die andere die Schublade oder den B'ascikcl bezeichnet, wo die Urkunde provisorisch aufbewahrt ist. Die auf den Umschlagbogen geeetzte Regeste, wie die aus den erwähn» ten Amtsbüchern gezogene, findet wOrtlieh ihre Wieder- gabe im chronologischen Katalog, dessen Hchema bei- spielsweise lautet:

Bleibendo No. des sachlichen

4t.

i4M.

König Karl von Schweden ■ei>?t in Danzip an, dass Wojijer- aeyu von Polizjo sich deshalb im Oefäntrnisse befinde, «eil er alle Unrnlu n der Bauern in sei- nem Winkel angezettelt habe.

d. Puczig, Sonnt af^ Johannis ante portam Latinum s. a. (c. 1455) Fg. Siegel

(joh. ft. = 6. Mal)

Vorliurige allg. Nn.. nllf Bpxeirhnung.

Scliublwle. 1 (Fiscik.)

OarehgalModa

50

im

(MU

i

1

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Bleibende No. dcK »achlkhcn

ucuc Bet.

(FMdk.) Namrn>>r.

2. b.')

86 (Mt

8026 BIdaim.)

Miss. VI.

Brachstiick oiaes Briefes (des GnVjerimtora Hans v. Baysen au Daozig); betrifll die Besitz- nahme vonl^aaenbarg and Stolpe durch den Herzog von PomnieVn, deu Marcos Kawuith und die dem Onberoator vom Kouig ftbeitragenen Eechte.

8. d. (14*V..) l'fr

An den Gubernator: Die von euch m'gen Bcfriedijrung der Söldner nach Danzig berufene Tagefahl t habt ihr nach Elbing vorlegt. T'a jedoch die borcits hier Veräummelten und uuter ihoen der Kanzler Johann Bi- schof von Lealau nicht dorthin komnicri können, so ertlichen wir euch mit den iu Elbing an- wesenden Diederiändisehen Städ- ten hiorher zu kommen. Es wird «loh über die vensehiech- terte MfinM nud ftber die Mittel, das Geld za Termelim, sn be- nthen sein.

Abend Epiphaniae (5. Jan.)

Erst nach Kcnntnissnahmo dos gesanuiiten Archivin- haUs, resp. eioes jeden der drei Hanptabtheilungen kann mit Sicherheit cler sachliche Katalog angelegt werden, da früher sich schlechterdings weder die Rubriken noch

der einer jeden zukoniuicndc Raum feststellen lassen. Er wild zuiiaclist nur für die Urkunden angefertigt, dann für die Amtsbücbcr, eudlicli für die Bibliothek. Die Kegesteu aus den Missiven and anderen Amtsbüchem, die im Q^iro nologischen Katalog w«l eine Stelle erhielten, finden sich im sachlichen ürkvndenkatalog also nicht Denn der chronolog. Katalog giebt mdgüehst an, was Einschlagendes im Archiv zu iiudcn ist, ohne auf den Bewaiiningsort den Ton SLU legen. Der sachliche K.atalog weist die nach

') Der Bedevtang dieser Zeieken entshine ick mich nickt dentUck; ▼emttkliek beliehen «ie «iidi auf die ButtheUnag de« Miailf baehett

VorUttfi«» aUg. No.,

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Materien systematisch geordnete Aufbewahrungsstelle der Urkunden in ununterbrochener Folge auf. Die Urkunden befinden sich in ihren Umschlägen auf einander liegend in Schubladen, die mit ri^misolien Ziffern bezeichnet sind und einer bestimmten Materie entsprechen (so Sehbld. Xd «« liyl. Stttdte); dazu ist die Zahl der Urkunden gesetzt, welche jede Schublade beherbergt. Jeder Umschlaghogen hat dann nachträglich mit rotlier Tinte die römische Ziffer seiner Schublade und die ai-nbischc seiner Eingliederung in derselben erhalten; und diese Doppelzahl allein ist es, mit welcher nach Anfertigung des sachlichen Katalogs die Urkunde bezeichnet wird, wie das aus den oben mitge* theüten Livonicls zu ersehen.

Durch die Eintragung der rothen neuen (im Druck mit fetten Lettern angedeuteten) Beze.iclmung auch in den chronologischen Katalog lässt sieh im Hinblick auf die Jahrzahl jede Regeste leicht auffinden nnd kann daher Im sachlichen Katalog ganz kloin ausfallen, so dass die boideta vorstehenden mitgetheilten Regcsten des chronologischen Katalogs folgende Gestalt gewinnen:

Nfue Beadcb.

D 8 t 0 n.

0.146&

Mai 6.

IS.»

B. d.

50

7952

86

8026

Schweden and Finland. Karl meldet, dass der An- stifter des BaoenienfnihrB auf Po- Ifaiyn gefangen sltse.

ILIILIILTI.

« Lanenbnrg. Gob. Hans v. Baygen wegen Besitznahme von Lauenbur«? und Stolpe durch den ilcrsog von Pommern.

Es ist einleuchtend, dass durch solche Repertorien geleistet Ist^ was ein Forscher nur billiger Weise wünschen

kann; Naincnsverzeichnisse etwa aller in den Arehivalien vorkommenden Personen und Orte wären allerdings sehr

AU«

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bequem I sind aber ein Utopien. Wer da weiss, mie schwach es gemeinhin mit Repertorien, Katalogen, Re- gistranden n. 8. w. in den Archiven bestellt ist, wird über die in Dan /ig vollzogene und immer noch sich vollziehende Arbeit frendig erstaunen müssen. Und die Miinner, die sich derselben unterzogen, sind nicht ausschliesslich dem Dienst des Archivs -^widmet; mt aind Oberlehrer, freilich mit Erleichtemng ihrer pädagogischen Obliegenheiten und mit entsprechender Remaneration bedacht.

Ich kann diesen Hinblick auf Danzig nur mit dem Aufruf an unsere Stände und Berufsgenösöcn schlicssen: Gehet hin und thaet desgleichen!

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5.

Johann Benner und seine livliliidische Chronik.

L Aeussere Lobensumstände Eenner-s.

Von Dr. J. 0, Kohl,

(Der GeMlboliAft vorpfelegt in ihrer 357. VwrMmiolong an

10. Febniar 1871.)

Da Johann Renner während seines rjcl)cns nur eine - bescheidene gesellschaftliche Stellung eingeiionimcn und sich meistens blos mit schriftstellerischen ArbeitCD und wenig Aufsehen erregenden Notariats -Yerrichtangen still beschäftigt bat, so haben seine Zeitgenossen kanm etwas von ihm gemeldet.

Fast die einzigen Anhaltspunkte für seine Biographie gewähren die von seiner eigenen Hand zu Papier gebrach- ten Schriften, welche, soweit sie bisher entdeckt sind, be- stehen: erstlich in einigen Bänden oder Goovoluten von ihm aufgesetzter Notariats -Protocolle, die sieh auf dem Bremer Archive befinden , nnd zweitens in den ebenfalls von ihm selber eigenhändig geschriebenen livländischien und bremischen Chroniken, welche die Bremer Stadtbi- bliothek besitzt, und endlich in einigen uns aufbewahrteil Briefen, in denen seiner Erwähnung geschieht.

Doch sind es nur wenige DatOn nnd Facta, die wir mit Hälfe dieser Schriften ausmachen können.

Da ich Renner*s Notariats -Protocollc gleich häufig zn erwähnen haben werde^ will ich sie sofort etwas näher schildern.

Nach der Notariats-Ordnung dos Kaisers Maximiliau „im Jahre 1512 zu Cölln aufgoricht^ sollte jeder Notarius

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IS»

verpflichtet seui, eino von Wort zu Wort gleichlautende Copie «Her von ihm aufgenommenen ProtocoUe „mit eigner Hand^ anzufertigen, and dieselben „wohl geordnet" bei sich im Terwahren nnd nach seinem Tode zu hinierlnssen,

damit, wenn der aus den Protocollen hervorgegangenen Instrumente wegen eine Irning geschehe, man seine Zu- flucht zu solchen Copien nehmen könne

Diese Pflicht seines Amtoa hat unser Benner getreu- lich eriiült Er hat alle von Ihm aufgenommenen Proto* colle eigenhändig copirt, unter jede seine Namensunter« . sohrlfl und TitulaOir gesetzt und auch sein NotaHats-Signnm dazu gemalt. Letzteres stcHt ( in Kreuz auf einem drei- fachen Postamente dar. Auf der ersten Stufe des Posta- ments steht jedesmal die Zahl des Jahres, in welchem das Documenl ausgestellt wurdci auf der zweiten Stufe finden sich die Buchstaben C. 8. J. M auf der dritten der Name „Joafme$ JRenmer^. Am Fasse des Kreuzes blfihen ein Paar vergissmeinnichtartige Blumen. Bei jeder Copio steht zu Anfang am Rande die Gattung des Docuraents bemerkt, ob ein „Insfntmentuni invcntationü^ , ,yCitationis** oder „con- feMiomis" etc. Auch geht ein alphabetisches Inhalts -Ver- seichniss sämmfücher ProtocoUe voran. Die Oopien sind chronologisch 'geordnet, folürt und iif drei Foliobänden oder Convoluten zusammengenäht In jedem Bande sind circa 700 Blätter und sie bilden dem Umfange nach jedenfalls die Hauptmasse von Allem, was Renner Ge- schriebenes hinterlassen hat Leider sind die l>eiden letz- ten Bände Ton Wirmcm und Mäusen bedeutend zerstört und sehr defect geworden.

Diese Protocolle Renner 's liefern uns die siehersteii Daten zur Beurtbcilung der Acusscrlichkciteu seines Lc-

^) 8. dl«8e Notariats -Oidnaog des Kueen Maximilian hi C. F. Oerttlacker, Hatutbuiih der detttiche» Reieki^eulte, Thml

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bens, zur Feststellung seines Geburtsorts, seines Wohn- sitzes, seiner Reisen und seiner bürgerlichen Stellung.

Was suDftchfit den Ort von Bennor's Gebart be- triflft» 80 weit er sich aus diesen Protocollen erkennen lässt» so kann man hierüber Folgendes bemerken.

Renner unterschreibt sich unter einigen seiner frühe- * stcn Protocolle aus den Jahren 151)1 und 1565: y^Johannes Renner Tecelianm'^ (Johannes. Renner aus Tccclia). Unter den bei weitem meisten, ja' onter allen übrigen Protocollen nnterschreibt er -sich dagegen als „Brmensit^, „Die No- tare der alten Zeiten,** sagt.Oeaterley ,,fiigten ihren Unterschriften gewöhnlich ihren Gobnrts- oder ihren Wohn- ort bei." Da wir nun, wie icli später zeigen werde, wissen, dass Renners Wohnort für die bei weitem längste Zeit seines späteren Lebens Bremen war, so wird er mit „TiceUanu»*' ohne Zwetfel anf seinen Geburtsort haben hindeuten wollen. > Samuel Christian Lapipenbetg sagt in seinem bekanilteb „Cfrundriss zu einer €^ehiehU des llerzüijfhums liremen", er habe eine Schrift von Ren- ner in Händen gehabt, in welcher er sich Johannca (Jm sor TerelianiLS unterschrieben habe. Diese Handschrift ist trotz eifrigen Nachforschens') bis jetzt nicht wieder aufzufinden gewesen, und man kann daher nicht beuftheilen, ob er richtig gelesen habe. Doch ist ein Ort des Naitaens Terolia oder Terel nirgends aufzufinden. Wieder Andere haben „Tej^eltantis" zu lesen geglaubt und daher die Meinung aufgestellt, dass er ein gcbomer Holländer von der Insel Tezel gewesen sei, welche in dem Lateinisch der älteren Geographen ,,Texelia*' oder ^Tesselia^ genannt wird. Mit ▼ollkommener Entschiedenheit kann ich ▼ersiohern,- dass Renner selbst in den bezeichneten Protocollen -auf dem IJremcr Archive sicli nie, weder „Terelianus'' noch y^Tcxe^

>) 8. F. OuUrUy, Da» dmtttehe NotariaL I. S, 645.

*) YgL IfüerSrüehef Ceniraiblatt, kng, von Zarncke, i872, 8p. 122.

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lianu9" oder ^Tesseltanvs*', sondern ganz «iBweifelhaft und deutlich mehrere Male ^Tecdiamts*' nennt nnd sein Oebnrts- ort wird daher „Tecelia^ geheissen haben.

Tecelia aber ist nach den meisten Geographen der alle Name für die Stadt Tüklen])org, 2\ Meilen westwärts von Osnabrück, die auch in alten Schriften noch zuweilen „Teoelnborch** geschrieben wird. Der Geograph Manncrt ist zwar der Ansicht gewesen, ,|Tecelia^ sei der alte schon in Ptolemaens vorkommende Name fttr Elsfletii an der Weser, nnd ein anderer Geograph unserer Zeit hat ge- glaubt, CS müsse unter „Tecelia" die lüneburgi^^cho Stadt Celle verstanden werden. Dies sind indess neuere An- sichten, die zui* Zeit Renner 's noch niemandem in den Sinn gekommen waren. Zo seiner Zeit, wie ans verÄshie- denen damaligen geographischen Werken hervorgeht, be- nannte man atigeraein Teklenbo rg mit jenem Kamen, und es ist daher wohl ziemlich gewiss, dass er aus diesem Orte gebürtig gewesen. Tcklenborg liegt in der Nähe der holiüQdiächen Gränze, und es mögen sich daher die Hollan- dismen schreiben, welche einige Autoren in der Sprache Bennerts haben entdecken nnd von der Insel Tezel her- leiten wollen, obwohl damals anchdas alte bremische Platt dem Holländischen noch nfther verwandt war als jetzt.

Das Jahr der Geburt Renner's ist nicht so sicher wie der Ort. Da er sich indess schon unter einem Proto- colle vom Jahre 1554, dem ältesten, welches wir von ihm besitzen, als öffentlicher Notar unterzeichnet und da er damals doch wohl mindestens 26 Jahre alt gewesen sein muss, so mag er demnach etwa bald nach der Mitte der zwanziger Jahre des IG. Jahrhunderts herum geboren sein.

Da, wie ich nachher zeigen werde, Renner später kaiserliciier Notar wurde und da zu einem solchen Amte nach des Kaisers Maximilian im Jahre 1512 erlassener Notariats-Ordnung nur frei und ehrlich Geborene zugelas-

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son werden sollten, so musa Renner wohl einer ehrsamen bürgerlichen Faaiilie entsprossen sein.

Dass er eine ordentliche Schalbüdung (in Teklenborg, in dem benaehbarton Osnabrück oder anderswo?) erhielt^ geht ana yerScbiedenen Umständen hervor. Er var des Plattdeutschen, des Hochdeutschen und des Lateinischen niäclitig. Dies beweisen seine Schriften, die er nur aus in diesen verschiedenen Sprachen abgefassten Documenten und Werken schöpfen kOnnte. AuQh achrieb er selbst in diesen drei .Sprachen, Seine beiden grossen Chroniken sind zwar im Plattdeutschen abgefasst, nnd so auch meh-* rere seiner Notariats-Protocolle. Doch concipirte er Tiele dieser letzteren auch in hochdentschcr und einige in latei- nischer Sprache, Der bekannte Herausgober der A%&eHio libej'tatü reipublicae Brementu, der bremische Bürgermeister Henrich Meier, der, da er nicht sehr lanfe nach Eenner lebte, wohl darflber nnterrichtet sein konnte, nennt ihn ein Mal gelegentlich einen „bremischen Thamb^Secretarios nnd Vicarius" ').

Renner wurde also anfänglich veruiuthlich für den geistlichen Stand bestimmt und erzogen und erhielt auch ein geistliches Amt (ein Vicariat) am Pom zu Brenjen« Und als Dom-Yicar mochte er anch weltliche Oeschilite für seine Kirche föhren, wie es denn ja gewöhnlich war, dass die (Geistlichen auch die Aemtcr und Verrichtangen von Secretairen und Notaren bei den Capiteln ihrer Stifter übernahmen. Ausser der geistlichen Erziehung, die er empfing, muss Renner aber auch juristische Studien ge- macht haben, denn er wurde später, wie ich nachher zeigen werde, anch beim Beiohs-Kammergericht als Notar imma- tricnlirt nnd approbirt, und dies sollte nach einem Beiehs- Visftations- Abschiede vom Jahre 1560 nur einem solclien Notar verstattet werden, der zuvor beim Kammergerichte

*) ÄMtrHo h'bertaüt reip. Brem, Brem. i64e. 8, 722.

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durch dM« Verordnete rigoNf exMränrt worden wXre, und ein juristisches Examen bestiindeii hittte*).

Zu welcher Zeit der Teklenborgcr Renner sieh in

Bremen etablirt haben mag, ist mir ungewiss gebliehen. Ich habe seinen Namen in den Verzeichnissen der w ährend der ersten Hälfte des 16. Jahibonderta eingetretenen und vereidigten bremisohen ^tlrger resgiril^ens genneht Und aUerdings halte er es auch weder alsVioar am Ihm, noch als Notar ndtbig, das Btfrgenrechl in der Stadt zu er- werben*).

Gewiss scheint es, dass er schon vor dem Jahro 1554 in Bremen gewohnt Imbe, denn das erste und älteste In- strument, in «eiiien FrotocoUen, ein „InitrunumUmm iwoen^ uowM', das er am 1. Januar 1564 au Bmden ausstellte, ist bereits unterschrieben ^olumn$$ Rumw Bremen^ väm . pawesÜiehernuuAi wegm openbar&rNotariuf*' (aus päpstlicher MachtvoUkoraraenhcit oftentlicher Notarius). Renn er niuss mitliiu schon vor dem genannten Jahre als Mitglied der Kurohe und .als ihr Beamter in Bremen ein Zeitlang an- sässig gewesen sein.

. Da0 «weite der vorhandenen ProtoeoBe, ein «/iM«rK- •oMwIiiiii m0»<. tiMiomi^ ist ebenfaBs ans dem Jahre 1654 vom 19. September. Es ist zu Spcier ausgestellt. Die beiden diesem folgenden ProtocoUe sind aus dem Jahre 1659 daiirt und. in iiabsal und Pernau in Livland nieder- gesoheieben. Das erste darnach wieder in Bremen selbst abgefasste ftotocoU Ist aus dem Jahre 166^. Von diesem Jalire an daftlren alsdann Bennerts ProtoeoUe nut gans wenigen Ausnahmen alle aus Bremen, ünd hiezu will ioh gleich bemerken, dass jene mehrjährigen Lücken schon, als Renner seine Copien-Sammlung anfertigte, vorhanden gewesen sein müsseni und nicht etwa erat durch spätere

*)fiL C, P. 0er»tlaeAer, MaMwk der dettUchm HeichigeaHMe.'

Tkeit JT, pag. 1990. *)& Onierley, Üat ämu^ NoUmaiL Bmma9«r, im, 8.640,

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ZerstOiniigy Analaasimg oder Naehlaaaigkeil enManden «ein können. Diea geht nnter Andern gans deutlioh darana benror, daea das Doenment von 1559 auf demselben Blatte

anfängt, auf wclcheui das von 1564 endigt. Und eben so folgen sich auch die Protocolle von 1559, 1Ö61| 1564 gleich auf denselben Blättern hinter einander.

Efl Boheint demnach , daaa 'Renner vor 1664 häafig Ton Bremen- abweiaend gewesen sei. Iiuieriialb dieser Pe- riode von 1554 bis 1564 war er denn anok-ein Mal mekrere Jahre hinter einander iu Livland.

lieber die Ursache oder Veranlassung, die ihn nach Livland führte, g'whi Renner uns selbst in der Vorrede zn seiner livlandisohen Chronik eine Andentang. Er sagt daseibat, er aei dea Teranoha halben (umm§ vorta^ens willen) nadi Lirland gegangen. Vermnthlich war also der junge Mann, wie damals viele in Deutschland, in seiner Stellung nicht zufrieden und wollte, wie Andere, sein Glück in der handcatischen Colonie Livland, in der sich schon Manche eine Existenz ond eine Oarriöre erdffoet hatten,^ versuchen.

Vor dem 19. September des Jahres 1554 kau dies nickt gewesen sein, da er, wie ich sdion sagte, an -diesem Tage noch in Spcier am Rhein ein Protocoll unterzeiclmete. Weitere Nachweise über das Datum seiner Abreise nach Livland, geben die Protocolle nicht. Dagegen erzählt Benner selbst aof foL 161' seiner livlandischan Ohvoaik, dass er im Jakre 1556' mit dem Bisdiof von Beval Fride- rictts Yon Ampt^n, als derselbe sich anf einer Reise befunden, zu Wittenstein in Livland gegessen und gctrun- ken habe. Wittenstein, das jetzige Weissensteiu, war da- mals 'Ordensschloss und üauptort in der estländischen Landschaft Jerwen. Der Tag des Zusammentreffens Ren- ner*s mit dem genannten Bischöfe in Livland ist nicht angegeben. Doch geht ans dem Zusaaunenhange hervor, dass es an einem Tage des Monats Jani gewesen sein

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»008. ünd'Tor dkMm Datatn gicbt es in seiner Chronik keittea bestimmten Hfnwefs anf seine Anwesenheit in Liv«

land. Er muss also innerhalb der Zeit zwischen dem 19. September 1554 und dem Monat Juni 1556 nach Livlund gegangen sein. Vermuthlich that er es schon im Frühling 1566. Dean bei seiner Zosammenkunft in Wittenstein mit dem fiisehof ran Reval zeigt- er sich bereits als in dem fremden Lande ganz eingelebt nnd bewandert, und hiesu bedurfte er doch wohl wenigstens ein Jahr. Im Jalire 1555 nahmen die sogenannten Hardenberg'sclien Unruhen am Dom in Bremen ihren Aniang. iSoiiteii sie vielleicht mit der fintfemnng Bennerts yon Bremen in Verbindung gestanden bnben?

In der Vorrede sn seiner liviftndisohen Chronik sagt Renner femer, er habe dort bei den Hemn des Ordens und namentlich ^bei dem Vogte zu Jervcn" und „bei dem Comtur zu Pernau" das Amt eines Schreibers versehen, Vogt von Jerweii war um diese Zeit Bernt von Smer- ten, der anoh an yersohiedenen anderen Stellen der Benner*sdien Chronik vorkommt; Comlnr sn Pemaa aber Eötger Wulf, von dem foL 2W ansdrfleklieh gesagt wird, er, Renner, sei im Jahre 1559 bei ihm Schreiber gewesen. Da es im Jahre 1555, als Renner nach Livland ging, in Bremen noch eine Commeude und einen Comtur des Ordens (danuds Johann von Dumstorf) gab, so mochte es dem Bremer €toistliohen Bonn er leicht sein,' dort Empfeltfangen an den Orden in Livland zu erhalten. IKe bremische Oemtnrei mag wiederholt zn üebersiedef lungen von Bremijeu nach Livlaad Veranlassung gegeben haben.

Benuer diente in Lirland nicht nur als X'rivatsecretair jener Ordensherrenj^ sopdcm er ühiß daselbst auch sein in Oentschlaad ttberkommenes Notar- Amt aas, wie denn ein deutscher Notar durch das ganze deutsche Reich , zu dem

ja Livlaml damals noch gerechnet wurde, praktisiren

MitthcU. a. d. UtL OM«likhl«b IIL I. 10

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i4e

dorfte Be D ner entiüt auf fo). 200^ seiner livlSndiaolieB Cfhronfk, es sei wegen des gewesenen Dorpatsehen Kaaslers

Georg Holtschuer, der als Landesverräther angeklagt war und den eine Partei (nnniontlicli die Herren des Ordens), um ihn zu ferneren Geständnissen zu bewegen, auf die Folter bringen wollte, während eine andere Partei (namenilieh die Gesandten des Erzbisclioft) glimpfliolier mit ihm en yerfahren traehteten, dmi 80. Mai 1559 zo Habsal in Estland ein Landtag ausgeschrieben worden, und auf diesem Landtage hätten dann den 31. Mai die Gj^sandten des Ordens „vor ihm, dem Notar Johann Ben ner*' einen Protest eingelegt. Binen kurzen Auszug dieses Protestes giebt Benner in seiner liTländischen Chronik. Und eine y^llstilndige md. wtfrtliphe Absehrift des ganzen Protest- Dokvmentes bat er seiner Sammlung von ProtokoU-Copien, die er später in Bremen deponirte, beigefügt. Er unterschreibt sich dabei so: „Ich Johannes Renner Bremischen Erzstifts, von weffen Päbatlicher Macht ofner Nctarwa/' Auf folio'211'' seiner liylftndisoben Chronik ers&hlt Benner femer, dass in derselben Angelegenheit des dorpatsehen Kanzlers Holtsehner gleich nach dem ersten Juni 1559 12 Herren TOn Adel aus dem Stifte Dorpat zu Habsal erschienen seien und die zu Gericlit sitzenden Wiekschen Küthe gebeten hätten, den Kanzler öffentiioh in Gegenwart des Notars Johann Ben ner Aber seine angebliohe Verrätherei zu befiragen nnd spreehen zn lassen, was denn anoh gesebehen. Dass ein Protokoll Qber dieses Verhör anfgenommeni sagt Benner nicht Anoh findet sich in der Bremer Sammlung kein solches.

Dagegen ist in dieser letzteren noch die Copie eines andern von Renner unterschriebenen livländischen Dokn- mentes (wieder eines ^InHrumitUum Prote$tatiom9^J vor- banden. Dasselbe ist vom t. Septw 1559 zu Peman fn

*)S. Gerstlacher. L c. S. 1961.

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Livland datirt und unterschrieben y,.J ohannes Renner Bremischen Erzstifts von tvegen Päpstlicher Maclit ofner Noiarin».^ Er bezeugt daria, . dass an jenem Tage der Ehrbare Herr Johann Averdank im- Namen des Wür- digen ond Ehrenfesten Herrn Richard von Walde, welcher selbst „seiner ßestrickung halben** (weil er ge- fangen gesessen) nicht habe kommen können, vor ihm er- schienen Rci und gegen die Bestrickuug des Genannten protestirt habe.

Aus diesem Allen geht also hervor, dass. Renner als päpstlicher oder bremisch^erzstiftischer Kotar sowie anch als Secretair eines Ordensgebietigers sich an den livlän- dischen Händeln jener Zeit selbst betheiligte, als mitwir- kende Person dabei auftrat und mit mehreren einfluss- reichen Herren und aus Livlands Geschichte bekannten Ifäonern in Verkehr kam. Und eben dies, so wie der Umstand, dass der Orden und der ganze livländisohe Staat sn jener Zeit in einer sehr kritischen Lage waren und ihrer Auflösung entgegen gingen, mochte ihn auch yeran- lassen, die Geschichte jenes fremden interessanten Landes zu studiren und ein livländischer Chronist zu werden, wie denn gerade damals Livland die Aufmerksamkeit vieler ICftnner auf sich zog und bald eine ganze Reihe von Chro- nisten Dder Historikern erzeugte. Renner sagt in seiner V<»rredef, er habe in Livland während seinor Stellung beim Orden mit allem Fleisse den Antiquitäten nnd - alten Geschichten des Landes nachgeforscht, habe dazu allerlei Dokumente, die er bei den Ordensherren vorgefunden, ge- sammelt und auch sonst naoU alten Chroniken des Landes gespürt, und darans dann seine. 9 Bücher dar livläadisoheni Qesebiehte zusammengebracht..

Ans seiner Ohronik solbs^ geht hervor, dass er.«i|s«sr diesen Schriften zur Veryollständigung seines Berichts zu- weilen auch im Lande selbst Erkundigungen bei Augen- zeugen der üegebeukjiiiten ansteiile, Sp citirt er z. B. auf

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folio 203 seiner Chronik die Aussage eines livländischon Pastors, der ihm über den Erfolg einer Schlacht mit den ' Russen und über die Anzahl der in dieser Schlacht Et' BcUagenen berichtet habe.

Von Männern, die damals auf ähnliche Weise und durch dieselben Antriebe wie Benner zum Studium der Uvlttndischen Geschichte veranlasst wurden, mag ich hier unter andern nur den bekannten livländisohen Chronisten Mauritius Brandis anftthren, dessen livlandische Carri^ der unseres Renner fast ganz gleich sieht. Ebenso wie Renner kam dieser Brandis aus Deutschland „um des Versuchs willen" nach Livland, jedoch etwas später als jener, nämlich im Jahre 1580. Wie Ren ner Secretair beim Vogt zu Wittenstein und darauf beim Comtur zn Pemau, so wurde Brandis PrivatseoEetair des livlMndischen Edel- manns Ehlert Kruse zn KOllitz und dann später (1593) Secretair der estländischen Ritterschaft, und benutzte auch diese Stellung, um, wie Renner, Materialien zu einer Geschichte Livlands zu sammeln, von der er dann auch um das Jahr 1600 herum,, also einige Jahrzehende später, nach- dem Renner die seinige in Bremen vollendet hatte, die sechs ersten Bftcher zu Stande brachte.

Wie lange Benner sieh mit jenen Studien und mit seinen Notariats* nnd Seeretariats-Aibeiten in Livland be- schäftigt und in welchem Jahre er dies Land wieder ver^

lassen habe, sagt er nirgends. Nach jener oben citirten Protokoll-Aufnahme vom 1. Juni 1559 zu Habsal erwähnt er in seiner Chronik nichts mehr von seinen eigenen Er- lebnissen und Geschäften in LivUnd. Auch findet sich in der Bremer Protokoll*SammIung nach jen^m oben erwähn- ten Protokolle, das am 7. Sept. 1559 zu Peman aufgesetzt wurde, kein anderes Kvlandisches Instrument mehr. Die diesem folgenden Protokolle sind schon wieder in Deutsch- land, das zunächst folgende „zu Kniepens, im Bu^adinger-

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Lande"*) am 16. August 1561, ausgestellt. Und von da an folgen dann bis ans Ende der drei Protokoli-Bttnde lauter deuteohlaDdischo Dokumente.

BierpM ist eraiehtlich, dass Renner swischen dem 1 Sept. 1569 nad dem 16. Aug. 1661, TemnithHch im Ver- laufe des Jalires 1500, seine Stellung in Livland aufgegeben hat und nach Deutschland und Bremen zurückgekehrt ist. Die Ursachen dieser Heimkehr, obgleich Kenner nirgends darüber spricht, sind nicht schwer errathen. Liyland wurde damals von den Bassen wiederiiolt mit Krieg ttber^ sogen und verwüstet Auch die Polen und Schweden ' kriegten in dem vielfach heimgesuchten Lande, und in den Jahren 1560 und 1501 fiel die ganze livländische Staats- ruioe zusammen. Der Orden wurde aufgelöst und trat vom Schauplatze der Begebenheiten ab. Renner verlor dabei seine Stelle als Secretair eines der Qebietiger des Ordens nnd seine Anssichten. DerVerauch Renn et 's, in dem geplagten nnd verarmten Livland Glttok zu machen, war misslungen, und er ging mit vielcii Erfahrungen und ausserdem mit historischen Excerpten und Schriften be- reichert nach Deutschland zurück.

Zar Beantworlong der Frage, wo er sich hier nnn sonfichst anfgehalten nnd was er getrieben, sind seine Protokolle wiedemm die einzigen Httlfsmittel, die wir be- sitzen, und fch will über den Ort und die Zeit der Aus- stellung der hier in Beti'acht kommeuden Dokumente das Nöthige beibringen.

Nach dem oben erwähnten Protokolle vom 16. Ang. 1561 ans j^Kniepens^ folgt snnächst eins ans Bremen vom 4. Febr. 1564. Aus den Jahren 1562 nnd 1563 sind keine

. ')Icli finde in voMrem heatigen Botjadioger-LMide kebien Ort •Kniepeni*. Tielletcht war .KatphanMa" gemeint, das allerdinge nicht weit von Bn^adingen liegt Anob ejdetiit ein Ort .Eniepe* bei Ovelgönne im Lande Wfihrden an der Weser.

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vorhanden. Die dänaoh fdgenden 7 Protokolle, vom 9. Sepi 1664 an bis znm 9^ Juli 1566, sind sftmmtllch ans Speier

datirt, und es scheint hieraus zu erhellen, dass Renner sich in dieser Zeit hauptsäclilich in Speier, wo damals das Eeichskammergericht seineu Sitz hatte, aufgehalten habe. Das nächstfolgende Protokoll Tom 2S. Octoher 1666 iai ^«OB Osterhohs bei Bremen*', an dasselbe reihen sieh einige aus Lilienthal bei Bremen, und darnach vom 17. Dea 1566 an sind fast sämmtliche Protokolle durch die gesaram- tcn drei dicken liändc hin bis zum Ende aus Bremen selbst. Nur zuweilen (;.^anz selten) musste Kenner in dieser Zeit eines Notariats- Actus wegen nach Oldenburg, nach Lübeck oder nach einer andern nicht allzifeili^ norddeutschen Stadt reisen. Hiernach gewinnt es den Anschein, dass der Notar anHlnglich nach seiner Heimkehr aus Livländ bald hier bald da, insbesondere in Speier Praxis gesucht, und sich dann schliesslich vom Ende des Jahres 1566 bleibend und fiir immer in Bremen ctablirt habe, von wo aus er nur noch zuwdlen eine kleine Geschäftsreise machte.

Die üntersohrifken Bennerts und die Titulaturen, die er sich während der Zeit vor seiner sohliessHchen und bleibenden Niederlassung in Bremen im Jahre 1566 beilegt, lauten verschieden. Vor 1564 nennt er sich unter allen, sei es in Deutschland, sei es in Livland ausgestellten Do- kumenten blos so: „van pawesüicher Macht wegen up&nbarisr Notariü^f oder ,^acra ApoatoUea autoritate Notariu9 pv- hUcuB^* oder auch „von wegen BremUehßn ErzeHfU päpst^ Ucker Macht ofncr Notariat^',

Zuerst im Jahre 1504 kommt zu der päpstlichen Macht auch die* kaiserliche. In einem Dokumente vom 9. Sept. 1564 heisst es plötzlich: „von Päpstlicher und R&müch- KauerL MU Macht ojfner Notartue.'* Und darnach erschei- nen denn immer bis ans Ende der drei Bände der Protd- koll-SammInng beide Gewalten neben einander. Allerdings mit einigen unwichtigen Vaiuationeu, nämlich zuweilen so:

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yfftacra apoatolica nee non Imperiali auctoritate Notarius pu- bUou9" oder 80: j^imMi biiderUi GewalUtn oJMMMnr Notanm**^ Hitrans geht henror, dass Reoner Jabre 1664 9mA vom Kaiser (vielleiobl dareli die Yemuttelimg irgend eines kaiserlichen Hof Pfalzgrafcn in Bremen) zum Notar crcirt wurde. Da er aber wie gesagt bis ans Ende seines Wirkens und Lebens auch die „Sacra Apostolica auctori- tas^ stete noch hinsufügt, so scheint er auch soin Ver- hältnise BOT Jücehe und «am Bremer Dom-Oepitel nie ganz angegeben and ana alter Geirolinheit aaeh ncieh die päpst- ]k)he Ifaehtvollkommenheit in die pretestaatisehe Zeit mit hinübergetragen zu haben. Der schon oben citirte bre- mische Biiigermeister llcnricus Meier nennt ihn daher auch in seiner Assertio libertatis reipublicae Breniemis wie- derholt bloe Ildes Thumb-Oapitnls Seoretarios^ und meint aoisar, daes Beaner da^ wo er in adner Chronik ers- biaokafliehe ond kiroUiche Angelegenhefitea imd Vorreohte berttbre, ^der Partheiliohkeit halben nioht johne Ver- dacht sei'* ').

Vom 12. Nov. 1566 an kommt zu den beiden oben erwähnten Attributen noch ein anderer nicht unwichtiger Zusata. An diesem Datum uatersohreibt sieh Ben n er xam ersten Male eo: „aus pdpitUehir imd kaiMrUchsr Gf- wtA offenbarer, auek am Kai$erUekiin Hceklöbidokm Kammer* gerichts approbirfcr Notar Lüh

Renner fing also seit 1564 und 1566 an Carriere zu machen. Während er zuerst als Notar oder JSccrctair mehr aolr der Earehe, dem Erabisohofe und dem Doui-Capitel an* gehört, dann aber auch die kifiserliehe Approbaitioii erhal- ten hatte y wurde ihm endlich im Jahre 1666 auch die Praxis beim Reichs-Karamergerichte übertragen, was ein grosser Vorthcil für ilm sein mochte. Vcrmuthlich bezog sich auf die Verbereitungen 2ur Erlangung dieser Praxis

*) & iüMfft'o UbeHoHt reip, Brem. ßfeme9ti€49, 8.398,

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sein oben erwähnter Aufenthalt in Speier während des Jahres 1565. Die Notare, welche beim Reichs-Kamraerge- richt immatrikulirt zu sein wünschten und deren Sclu^iften dadurch bei dhwem Geriehte eine besondere Beglanbigang erhielten, hatten allerlei FormafitHien.sQ erfüllen nnd nach einer Verordnung des Kaisers Karl V., die im Jahre 1560 wiederholt und verschärft wurde, auch ein rigoroses Examen zu bestehen'). Und eben dies mochte nnsern Renner im Jahre 1565 längere Zeit in Speier gefesselt haben.

Wie seit Ende 1566 Renner seinen nun bleibenden Wohnsitz (Bremen) nioht mehr wechselte , so blieben seit- dem nun anoh setno Titel nnd sein Amt dieselben. Bis ans Bnde der drei Binde seiner Protokolle werden nur die kaiserliche und päpstliche Machtvollkommenheit und die Approbirung beim Rcichs-Kammergerichtc erwälmt. Zu- weilen ist der „Approbirung" auch noch die „Immatriku- lirnng*' ausdröcldich beigefügt: „an dem HochlObliehen Kaiserl. Kammergerioht approbirter und immatriknlirter Notar.«

Seit 1566 war also Renner als wohlbestallter und von verschiedenen Seiten bestätigter Notarius stets in Bremen mit Aufnahme von Protokollen aller Art, bald „nnf offnem Markte**, bald in einem Gefängnisse, z. B. „im St. Stephans Dwenger^, bald in der Wohnung eines Bürgers, bald in seiner „eigenen Behansnng in der Sdgestrasse*', bald auch anf dem „Hopfen** und „Rathhanse« beschäftigt.

Aul" dixs Kutliliaus wurde er, wie seine Protokolle be- weisen, sehr oft berufen, um dort, „wenn die ganze Wit- heit bei einander war,** einem wichtigen Actus beizuwohnen und ihn zn bezeugen. Als ein redlicher, erfahrener, kennt- nissreicher, innerhalb nnd ansseihalb BentsoUands weit gereister Mann, der schon mit vielen Tomehmen und ge- ringen Personen verkehrt hatte, mochte er dem Rathe bc-

') S. Juerüber C. F. Gerttlacher L c. 8, 1980 vnd 1984.

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WüAm angenehm *imd wUlkommen sein and es wurden wohl deslialb seine Dienste gern mid häufig von demselben

in Anspruch genommen. Gelegentlich scheint der Rath ihn auch als Sccrctnir oder Gerichts-Actuar und in andern Geschäften benutzt zu haben, obgleich ich keinen Beweis dafür finde, dass Renner ein eigentliches festes, besoldetes Staatsamt bekleidet habe. In einer Art vom Dienstverhält- niss rnnss er alter znm Bathe gestanden haben, da dieser selbst ete Mal in einem Briefe eine Wohnnng enrihnt, die Renner „seines Dienstes halben" von ihm, dem Rathe, iune gehabt habe (de irahnincie, de he sines densiea hulven vnn un$ in ffßhabt hejtt)^). Der Rath spricht in diesem Briefe anoh von den yiell^'gen getreuen Diensten, die ihm Renner geleistet habe, nennt ihn ein Mal „unarm denir^* nn^Renner selbst betitelt in seinen F^tokoQen wiederholt den Rath TOn Bremen „seinen Herrn." Auch sagt der Rath in einem in Renner's Protokoll -Samm- lung enthaltenen Schriftstücke, Renner sei ihm ^m\t Pflichten und Diensten yerwandt^ und entUtest ihn ein Mal va einer gevisson Amtsverriehtnng förmlich dieser ,,Pflieh' ten". Dies geschah im Jahre 1571, als der Bischof Her- mann von Minden und der Herzog Wilhelm von JÜlioh, Cleve und Berg als „Commissaricn zur Vornahme eines actus, das Erzstift belangend", in Bremen anwesend waren und den Notar Renner 2nr Attostirung reqnirirt hatten. Benner fand es bei dieser Veranlassung für angemessen, ehe er einer. solchen von Auswärtigen an ihn gerichteten Auffordemng folgte, „seinen Herrn den Bath zu Bremen*^ davon zu bciiaehrichtigen und ihn zu bitten, „dass Er ihn, quo ad hunc actum, seiner Dienste und Pflichten entledige, damit alle NullitMt vermieden bliebe/ und der Rath ge- währte ihm darauf sein Bntlassungs-Gesnch in einem be- sonderen Dokumente, in welchem es unter andern heisst:

') 8. den Brief des Katlm üi: ßremitchts JaJirbuch I. Umd 8.254.

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„Diowcil die Stadt Bremen dem Erzstift Bremen, als ein furnemb Glitmas ziigethan und Er, gemeltor Noterios .Benner uns mit Pflichten mid Dienstoa verw*iidt| so hat er uns ersucht und gebeten, daas Wir !me seines Dienstes, sovil diesen Actum (das Erzstift Bremen belatigcud) be- trifft, damtt keine Nullität oder Unförmlichkeit begangen würde, erlassen wollten. Demnach wir denn solche An- Buchung für rechtmässig angesehn, haben wir ihm gemelter Verwantaisse und s^es OienstoSi damit er ans ▼erhaftet^ die Zeit seiner Conunission gttnsüich erlaubte*

Ich bin nicht sieher, ob der Rath sieh Uber das Ver- hältniss eines gewöhnlichen Bürgers und Notars zu ihm so ausdrücken konnte, oder ob nicht etwa seine Aeusserungcn noch auf ein näheres, festes und besonderes Dienst-Yer- hältniss hindeuten. ^

Da seine Notariats-Gtoaeliilte und seine frenndliehen Beaiehungen sum Batbe unserm Benner nun wohl eine gesicherte Stellung und ein gutes Auskommen in Bremen verschafft hatten, so konnte er sich sowohl eine Frau nehmen, als auch um so mehr Müsse gewinnen, um neben seinen stets wiederholten Protokoll- Aufnahmen historische Studien, für, die er in Livland CJeschmack gewonnen hatte, an betreiben. Die von ihm uns fiberkommenen historischen Werke sind folgende:

1) Jone sclion oft erwähnte liviändische Clirouik in einem grossen Folio-Bunde,

2) eine sehr wichtige bremische Clironik in zwei star- ken Folio-Bänden,

3) eine Beimehronik der Stedt Bremen.

Hit Livland, das ihn suerst angeregt hatte, fing er an. Mit der Erörterung der Geschichte seiner Heimath fuhr er fort und zuletzt am Schlüsse seines Lebens nahm der alte Herr, ganz voll von seinem Gegenstande, die Leier von der Wand und besang, indem er seine weitläufige Chronik resumirte, in kursen Versen den Buhm und die Theten

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der Bifloköfe, RaUisherren und Bürger tob Bremen. Der Titel dieses podtisehen oder doch Torsifieirteii Prodscie lautet: CXroniea der Löf liehen olden 8adt Bremen in Sasaen,

in (ludeschen Versz vervatet, Joan Renner. Ge- druckt tho Bremen hy Dieterich Gluichstein löS'L Weil nun in diesem Titel j,Joan Renner^' auf etwas ungc- vöhnlioke Weise erwähnt und nieht gans bestimmt gesagt wbdy dass er der Verfasser sei, so haben xwar Manche geglaubt, dass ein Anderer dieses Tersifidrte Gompendinm aus Rcniier*8 prosaischem Werke ausgezogen habe. Aber Herr Johannes Hannover, Renn er 's Schwiegersohn, der im Jahie 1642 eine hochdeutsche Ucbersetzung jener Beimebronik herausgab, sagt am Schlüsse dieser Ueber- setKung gans deatlich: sein Schwiegervater seligen Qe- dichnisses Johannes Benner habe das Chronicon der liöblielien Stadt Bremen in Saeheen in NIedereSehsisehen Teutschen Versen vcri'adrict und er, dessen „gener" J ohau- nes Hannover, sei gebeten worden, diese Rithrnos in Hochdeutsche Sprache zu vertiren. In eine Geschichte nnd Analyse dieser Sohrilken Bonn er 's niher euisugehen, mnss besonderen* Untersaehnagen nnd Abhandlungen vor* behalten bleiben.

Etwas Authentisches über Renner s Tod habe ich nirgends angemerkt gefunden. Doch gewähren die öchluss- datcn seiner Schriften, so wie der oben schon erwähnte Brief, den der Bremer Bath an seine Wittwe richtete, einige Anhaltspnnlcte sar Feststellnag des Tode^ahres.

Seine liTländisohe Ohron(i][, bis ans Ende von seiner eigenen stets deutliehen und festen Hand geaohrieben, bricht mit einer Angabe vom 14. Febr. 1582 ab.

Das letzte Dokument in seiner Protokoll-Sammlung ist vom ,,27, Doge die ManU December 1582 tho Bremen in mjfnee maehbenannten Notarü Behmewng in dtr Soegeetraien belegen'* datirt nnd tou Benaer's eigner Hand geschrieben und nnterzdohnet

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Das auf der Stadtbibliothek vorhandene Manuscript seiner Bremer Chronik endigt, so weit es als sein AutograpU betrachtet werden kann, mit einem am 12. Nor. 1680 ststt- gehabten Ereignisse. Die Schrift geht alsdann noch auf 26 Folio*B]Attent weiter bis zn einem Ereignisse im Jtmi 1683. Diese Schlusspartie der Clironik scheint zwar nicht von Renner scll^rit, sondern von einer andern Hund zu Papier gebracht zu sein. Da aber Styl und Haltung der Ersahlang den früheren Partien völlig ähnlich sind, so ist es wohl ohne Zweifel, dass Bens er auch' dieshn letzten Abschnitt des Bachs selbst ab&sste and vielleicht nur einem Freunde dictirte oder ihn absehreiben liess. Alle mir be- kannten späteren Abschreiber von Renn er 's Chronik sind auch derselben Ansicht gewesen, denn sie schliessen ihre Abschriften alle ebenfalls mit dem Juni 1583.

.Die von Benner verfasste bremische Beimchronik endlich wurde von ihm bis auf das Jahr 1683 herabge(ilhrt und auch noch in diesem Jahre zum Druck befördert Sie wurde bei den ersten und frühesten Bremer Buchdruckern Arond Wessel und Dietrich Gluichstein gedruckt nnd ist wohl überhaujtt dos erste in Bremen gedruckte und verlegte ordentliche Buch von einigem- Umfang.

Diese verschiedenen Facta beweisen, dass Benner in den Jahren 1680 bis 83 noch in voller Lebenskraft und Thätigkeit und jedenfalls bis in das Jahr 1683 hinein am Leben war.

Der melirerwähnte auf dem Bremer Archive bewahrte Brief, den der Rath von Bremen an die nachgelassene Wittwe des seligen Notars Benner richtete und ia wel- chem er derselben ihres Mannes Diensthaas in der Söge- . Strasse ftr die Zeit ihres Lebens zu bewohnen erlaubte, ist vom 16. Nov. 1586 datirt und beweist also, diiss Renner um diese Zeit jedenfalls schon todt war. Doch kommen auch einige Ausdrücke in dem Briefe vor, die auf ein noch früheres Datum seines Todes hinweisen. Der Bath sagt

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IS?

. darin, der yerstorbene Renn er habe Zelten seinea

Dienstes*' auch eine Bremer Chronik gcachriebeD, und sagt ferner von der Wittwe, sie habe das Diensthaus ihres Mannes bisher schon besessen C^e se hether tho beseten heft). Darnach nrasafeen ako im Jahre 1586 einige Jahre' darüber hingegangen .sein, bis der Bath daza kam, der Wittwe die Wohnung fdrmUch zn bestätigen. Und diesem allen nach mögen wir daher den Tod Bennerts wohl ge- trost in das Jahr 1583 setzen. Da alle seine Arbeiten, jfiQ ich oben zeigte, bis zu diesem Jahre hinabgeführt sind and dann plötzlich abbrechen, so mögen wir daraus wohl schliessen, dass miser alter Freand schnell und ohne ein langwieriges Siechthnm ans dieser Weh abbemifen worden ist

Das oben erwähnte IJreigniss vom Juni 1583, mit dessen Erzählung Renner 's bremische Chronik aufhört, lautet so: „Im Jtmio starß Franz van Dump Storp Cumpter tJu> Bremen, do nam de RaJit de guder undt Cutnpterie an ML Duese was de leete geMiger dee Lyjßändieehen vnd PruS' siechen crdene so tm jpoeeeeewne gebleuen. Dann de Orden was m ffimdiem lande geendet, und de Gehedigers (had~ den) datt Creutze äff f/elecht. Düsse auerst hie ff. He was ein Man inn de 100 Jahren, alss he sturjf widt by vojftiah Jahren Cumpter t/io Bremeji gewesen,'^

0ies shid überhaupt die letzten von Renner geschrien benen oder doch wie gesagt abgefassten Worte, die wir besitsen. Man könnte demnach sagen, dass er mit dem

Gedanken an jenes überseeische Land, dessen Kampf und Untergang er geschildert hatte, gestorben und dann dem letzten alten livländischen Gebietiger in Bremen auf dem Wege zur andern Welt rasch auf dem Fusse nachgefolgt sei.

Leider habe ich mich vergebens bemüht» ein Grab oder einen Leiohenstein Bennerts in unseren Kirchen zu ent* decken« Auch ein Testament von ihm habe ich ui der Testamentensammlung unseres Arcbives vcrgebous gesucht.

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Auch in den HaadBchrilten des Archm unseres Doms flud ich nichts über ihn. Ldctor war. es mir bisher noch nicht

möglich, Renn er 's wegen Reisen nach Stade und Tcklen- borg zu unternehmen. Dies bleibt noch zu thun übrig.

Zum Schhisse bemerke ich auch noch, dass wir auf der Bremer Stadtbibliothek eine Sammlong sogenannter EpieMa, Threnodia, Carmina eaetquaUa, Progranmata fu» mhria, Klagegedit^te und Tranerreden auf Personen, die im 16. Jahrhundert lebten nnd starben, besitzen. Es sind mehrere darunter, in denen das Lob und das Leben von Personen besprochen wird, die uns bei weitem nicht so interesaireu wie Renner. Aber für diesen Notar und Glironisten scheint sich keiner der damaligen. Bedner und Dichter begeistert gefühlt su haben. Ich habe kein einsi- ges auf ihn bezä^icheS'SehriftstSck in unserer Sammlung finden können. Renncr's Name wird erst später, nach- dem man seine Schiiftea gedruckt, berühmter uud ge- schätzter werden.

Nachträglieh finde ich, dass Benner ausser 8einc»r bremischen und Uyländischen Ohronik auch noch eine Chro^ nik des Stiftes und der Stadt Verden geschrieben nnd

liinterlassen zu haben scheint. Es finden sich hierüber einige Angaben bei sehr glaubwürdigen Schriftstellern. Nämlich: 1) bei A. U. Erath in seinem Conspectus hütoriae BrunmncO'LMnebwrgieiU umoer$edu» Brunwigai 1744, 89, Nr. 2948: „Job. Benneri Chronicon Yerdense a fundatione ad a. 1583» fol. Msc, fide CataL BihUotheeae Staphimt p, 672, Nr. 6. Mentio fit ibidem alius adhuc Chronici Ver- densis ab a. V86 ad a, 1582, quod vero quäle sit, incertum estj" 2) bei J. H. Fratje, Altes und Nettes aus den Her^ gogikümem Bremen und Verden, Dd, I, Stade 1769, p. 95, woselbst in einem Aufsätze, betitelt „Migtaritehi Bibliothek det ekimaliffen 8tift$f nunmehrigen Herzogthum» Virdenf^, dio obige Angabe Erath*8 in deutscher Ueborsetsung wteder*'

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holt wird. Obgleielv Pratj e seine Kenninfss yon einer

Verdeuschen Chronik Renner's nur aus Erath geschöpft zu haben scheint, so ist doch aucli sein Zeugniss nicht unwichtig, weil daraus hervorgeht, dass ein Mann wie PTatje diese Angabe glaubwürdig fand. Darüber, dass der hier genannte Job. Renner niemand anderes sei als nnser Bremer Notar, kann kein Zweifel obwalten, denn erstlich kennen wir keinen andern Renner, der den Vor- namen Johann gehabt und sich als Chronikenschreiber hervorgethan hätte, und zweitens siebt die Zeitbestimmung ^von der Stiftung bis zum J. 1582^ ganz der Art der an* deren tou unserem Job. Benner geschriebenen Chroniken ftbnliefa, die a«ch alle vom Anfange bis 1682 oder 1683, den letzten Lebensjahren des Yeribssers, gehen. Nachdem ich die angeführten Citate von Erath und Pratj e gefun- den, trachtete ich sogleich darnach, auch diese Verdenscho Chronik Renner's wiederzufinden, und wandte mich des- halb mit Briefen naeh Verden , Stade, Hamburg, Han- nover etc. Doch leider bis jetzt erfolglos.

II. Bennerts ilTUndlsdie Cluroiiik.

Von O, Berkhol».

(Mit Zagrandelegung eines in der üffeutiiclien Sitzung vom 6. Dec. 1871 gehaltenea Vortrags.)

Vorbemerkung. Diesen Vortrag nicht unverändert, wie er gehalten wurde, zum* Abdruck zu bringen, ist vor Allem durch die unterdessen erschienenen Arbeiten Dr. K. Höhlbaums über denselben Gegenstand*) nöthig gc-

1) Juh. Renner's Uvländische Ilittorien und die jüngere livlan» ditvhe Reimchronik, Erster Theil, GOtlingen 1872. 2) Die jüngere

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worden. Bdschrä^kQn diese sieh aiioh.8(reiig auf die Unter- suchung nur der swei Arsten unter den neun Bttdiern Benner'Si so ist doch ebfin damit nich^ allein eine der interessantesten Partien seiner Chronik in noch eingehen- derer Weise behandelt worden, als von mir zunächst beab- sichtigt war, sondern es haben sich dabei auch schon ge- wisse £iiiaichten in den Quellenapparat und die Entstehung»- weise derselben gewinnen lassen, deren Tragweite an sich weit über die Grenze jener zwei Bücher hinausgeht Dem- nach werde Ich mich jetzt in Tielen Punkten, aof meimeB Vorgänger verweisend, kürzer fassen dürfen, als es ur- sprünglich gcscliah, während andererseits auch einigen neuen Bemerkungen und weiteren Aosfülirungen Baum zu geben sein wird. (Qeschrieben Im Juli 1872.)

Einem der ältesten und auflichtigsten Freunde, den unsere Provinzen im Auslände haben, hat es sicli, wie zum Lohn für seine treu bewiihrte Gesinnung, gefügt, zu seinem übrigen literärisehen Euhm auch noch den der Entdeckung einer sehr merkwürdigen liTl&ndischen (Jesohlchtsquelle zu erwerben, über deren Existenz man bisher kaum einige ' wenig beachtete Andeutungen hatte.

Sobald als er vermittelst eines Artikels in der Weser- zeitung (vom 13. März 1870), den mehrere hiesige Zeitungen

Hüländis^ Beimckromk det Barihplomäui Hoeneke. Leipz, iS72, Obgleieh die letsteie dimer beiden Sekriften es aufgegeben bat» sich als sweiter Theil dem snent gewählten Hanptlitel wfter- ' anordnen, so werde loh doch, nm der Kttrse und Deutlichkeit willen, einfach ^HShlbaum, P und ^Hökibaum TP citiren; Ton den vielen Beurtheilnngen und Anseigen, deren sieh Hdhlbanai I SU erlirenen gehabt hat, sind als sachlich rmehr oder minder be- langreich in noüren: i) BatL M»nat$tehr, N. jP. JJJ, S, von Bienemann, 2) Nord* Breite i87S, Nr. 69, von Hausmann, 9) RevaUeke Zt§, i873, Nr, S9^0, von Koppmann, 4) AU- freueeitche JfomtfMcAr. IX, 9, von Perlbaeh..

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m

naohzudnioken sich beeUten, (ftffentiiohe Kunde davon ge- geben hätte, entstand aach alsbald in ansmr Oesellsohaft der Wonsoh, wo möglich eine YoUstÜndige Abschrift der

neuentdeckten Chronik zu erlangen, und Dank der gefälli- gen Vormittclung und nicht geringen Mühwultung ETerrn Dr, Kohl's selbst sieht sie jetzt diesen Wunsch, man darf sagen^ in der denkbar befriedigendsten Weise erfülle. Denn die duroh ihn für uns besorgte nnd von ihm selbst durch- gängig coUationirte Absofarift dürfte an Sorgfalt und Oenauig- keit ihres Gleichen suchen. Sogar die im Original hie und da ausgestrichenen und durch andere ersetzten Wörter sind, wie sie sich finden, wiedergegeben und saramt allen verschriebenen oder sonst aufiUUigea Wortformen durch ein an den Band gesetztes ne vor dem Verdacht eines blossen' Abschreibefelilers' gesckiötzt worden. Auch die häufigen Federzeichnungen , mit denen der alte' Chronist sein Werk illustrirtej sind nachgezeichnet und, was als ein besonderer Vorzug dieser Absclirift anzuerkennen ist, jede Seite derselben deckt gerade eine Seite des Originals, so dass Gitate gleichmässig für beide gelten.

fiiemit nun ist Renne r*8 so lange verborgen gewesene Chronik fortan .der Gkfahr des Unterganges, die über nur einem ezistirenden Exemplare schwebt, enthoben, ihre Benutzung aber und eine künftige Herausgabe unseren in- ländischen Historikern bedeutend erleichtert, wie denn auch schon die hier nachfolgende Uebersicht ihres Inhalts und ihrer< Quellen allein durch die mir vorliegende Ab- schriffc ermöglicht wurde.

Doch eigentlich, nicht dadurch allein! Vielmehr muss ich hier noch eines HOlPsmittels gedenken, welches mir wiederum Herr Dr. Kohl mit der ihm eigcnliuimliehen Liberalität zur Verfügung gestellt hat. Es ist dieses ein haTidschriftlicher Aufsatz von ihm, betitelt ,,Beiträge zur Analyse Bonn er 'sii den er schon im J. 1870 niederge- sohrieben aber seitdem, duroh andere Arbeiten abgezogen,

MUthdL «. d. livL Q«wU0klt. SIL 1. 11

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im eraten Entwürfe liegen gelassen hatte and endlich (De- cember 1871), da der Gegenstand seinem eingehenderen Interesse sehen entfremdet war, mir sur beliebigen Be- nutzung svschiokte. Es ist schade, dass diese schon die

meisten Hauptpunkte znr Würdigung Renner's richtig erfassende „Analyse" nicht sofort nach ihrer Entstehung veröffentlicht wurde; denn blieb auch noch Vieles, nament- lich über die Quellen Renner*8, genauer zu ergründen übrig, so wäre damit doch schon von vornherein wenigstens ein nmihssender üeherbUck Qber den Inlialt der gaaxen Chronik erO&et worden, an welchen sich dann alle weiteren kriti« sehen Erörterungen mn so passender anreihen konnten. Wie die Dinge jetzt stehen, nach meiner eigenen Durch- arbeitung des Stoffes und nach dem Erscheinen der Hohi- bäum 'sehen Schriften, wird es immerhin noch ein Gewinn für die Sache sein, fiiniges aus diesem An&atze Kohl's in wörtlicher Anföhrnng wiedersngeben, Anderes wenig- stens in mehr yermittelter Weise mir nutzbar sn machen, und dieses Letztere selbst auf die Gefahr hin, kaum in den wenigsten Fallen die Unterscheidung seines und meines Gedankeneigenthums oder die Constatirnng seiner Priorität vor mir und fiö hlbaum durchfährbar zu finden.

Wörtlich Ton Kohl su entlehnen ist insbesondere so* gleich die ftusserliche Beschreibung der OrigiaaK handschrift Renner's, wie sie sich dem erwähnten Auf- satz an die Spitze gestellt findet.

„Dieselbe so heisst es hier wurde von mir im Februar des Jahres 1870 in der Bibliothek der ^Gtesellschalt des Museums* zu Bremen aufisefnnden. Sie war daselbst unter andern Bttchem angestellt und auch im gedruckten Katalog der Bibliothek erwähnt, ohne dass man sie beson* (lers beachtet iiäLte. Darüber, wie dieses Buch in den Besitz der genannten Gesellschaft gekommen sei und wo es sich früher befunden habe, war nichts in Erfahrung zu bringen. Sehr lange indessen kann es sich an semem

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bisherigen Standoftd nlobt befanden haben, da die ersten

Anfänge der „Gesellschaft des Mur^eums** und ilirer Biblio- thek erst aus dem X 17*76 datiren. Dass das Buch etwa früher der Bremer Stadtbibliothek angehört fiabc, geht aus keinem ihrer ftlteren Kataloge, die ich zn Rathe gezogen, . hervor.

^yDieses im besagten Mnsenm geihndene Bzemplar ist

nicht etwa eine urspränglichc Abfassun«;, ein Brouillon, sondern eine Reinschrift des Bucli;?, wie daraus offenbar wird, dass es von Anfang bis ans Ende mit einer sich stets gleich bleibenden Hand ohne Gorrectaren, Ausstrei- chnngen oder Znsitie geschrieben ist. Hierron giebt es nnr ganz wenige Ausnahmen, wie sie eben auch wol bei einer Reinschrift vorkommen können.

„Eine Vcrgleichung der Handsclirift mit den auf dem Bremer Archive und der Stadtbibliothek vorhandenen hand- schriftlichen Aufzeichnungen Renn er 's stellt es ferner gnnz ausser Zweifel, dass unser Exemplar ein Autograph des Verfassers nnd mithin wol die werthvollste Abschrift des * Werkes Ist, die man sich wünschen konnte. Das ganze Buch ist von Anfang bis Ende von dersclben festen, deut- lichen Handschrift Renn er 's geschrieben. Nur von zwei oder drei Zusätzen oder Randbemerkungen gegen Ende des Werkes scheint dieses zweifelhaft

' „Auch in ihrer ftnsseren Ausstattung stimmt diese liv- Undische Chronik genau mit dem Original- Exemplar von Renner's bremischer Chronik, welches seine Wittwe nach seinem Tode dem Bremer Rath überreichte, überein. Es ist mit diesem ganz und gar von derselben Grösse, folio, hat dieselbe Gattung Papier, zum Theil mit demselben Wasserzefchw. Auch befindet sich in beiden Chroniken auf jedem Blatte fast immer dieselbe -Anzahl von Linien, nttmtich durch die Bank 25. Die Hauptttberschriften der grösseren nnd kleineren Abschnitte sind in beiden Büchern ganz gleichartig behandelt und in derselben Weise geprentclt.

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IM

Desgleichen sind auch beide GhromkeD in ähnlicher Weise mit eingefägten, vom Verfasser selber angefertigten und In

demselben Styl ansgefuhrten Bildern geschmückt, mit Por- traits von Ordcnsineistcru und mit Abbildungen von Städ- ten, Schlössern, Wappen etc.

„Auch der Einband der livländischen Chronik ist nicht uninteressant Er ist schweinsledern nnd mit verschiedenen dem Leder eingedruckten Verzierungen und Bildchen gcr schmückt. INese Verzierungen bestehen in drei oder vier in einander geschachtelten und sieh einnihuicnden Vier- ecken von Arabesken, zwischen denen hie und da die Köpfe von Heiligen und Kaisern eingefügt sind. Alle diese Rah- men gehen mit breitem Bande um ein in der Mitte dejr beiden Deckel eingelegtes kleines Bild herum. Auf dem Vorderdeckel enthält dieses kleme Bild die etwa 1| Zoll hohen Figuren der Fides, Spes, Charitas und Faciencia und auf dem Hinterdeckel die ebenso grossen Figuren der Judticia, Prudentia, Fortitudo, Temperantia. Dieses hintere «Bild hat die Eigcnthümlichkeit, dass sich auf ihm zwischen den Namen ^Justicia^ nnd ,|Prndentia* mit sehr kleinen Ziffern die Jahreszahl 1570 ausgeprägt befindet Ich glaube nicht, dass diese Jahreszahl mit dem Datum des Embandes oder der Abfassung des Buches viel zu thun hal)c. Denn das kleine Bild wurde wol ohna Zweifel nicht ausdrücklich für diesen Einband gemacht. Es beiund sich eingravirt auf einer kleinen PlattCi die schon früher bei anderen Einbän- den gedient haben mochte nnd nun auch wieder -in das Schweinsleder unseres Benner eingeschlagen wurde. Die Jahreszahl 1570 bezeichnet also nur die Zeit der Anferti- gung dieser Platte.

„Ganz und gar derselbe Einband und dieselbe Verzie- rung, auch die Jahreszahl 1570, ja auch derselbe roth ge- färbte Schnitt des Bandes findet sich bei den beiden Bän- den der bremischen Chronik Renner's wieder. Beide Werke sind offenbar in derselben Officin und von demselben

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Baehbinder eingebunden worden. Nach der Gleichartig- keit der äussern Ausstattung beider Chroniken sollte man fast vermuthen, das3 sie beide auch dieselbe Bestimmung gehabt hätten und die livländische, cbeuao wie die zwei- bändige bremische, von der Wittwe Renner'a dem Rathe von Bremen überreicht worden sei In dem an die Wittwe Bennerts gerichteten Briefe des Bremer Raths ist zwar nnr von seiner bremischen Chronik die Rede. Aber yiel- leicht betrachtete man die livländische, die gleich mit einer denkwürdigen That der Bremer, der Entdeckung Livlands durch Bremer Kaufleute, anfangt, nur als einen dritten . Band der bremischen GhroniJL Renn er 's. Diese handelt ja in ihrer ersten Hälfte von den bremischen Erzbischöfen nnd jene in ihrer ani^gfichen Partie von den Sni&raganen dieser Erzbischöfe, den livländischen Bischöfen.

„In dem livländischen Bande ist indej58 jedenfalls be- dentend weniger gelesen worden, als in den beiden bremi- schen. Denn während diese in ihrem rothen Schnitt und aach sonst etwas abgenatit nnd abgegriffen sind, zeigt jene noch einen unversehrten , ziemlich scharfen Schnitt nnd eine frische rothe Farbe.

„Dass es ausser der hier beschriebenen noch eine an- dere Abschrift von Renner 's livländischer Chronik gegeben habe, scheint aus S. C. Lappenberg's GrundriHn zu einer Gwckiekte d€9 Herso^hmm Bremen (in J, H, Fratje, die BerzeffMmer Bremen und Verden, L SammUtng, Bremen 1757) 8. 290 hervorzugehen, in welcher eine livländische, von Renner geschriebene Chronik angeführt wird, in' deren Titel er sich „Johannes Cursor Terelianus'^ (richtiger Teee- h'anuaj unterschreibe, Während er sich im Titel unseres Exemplars ,,JoL Renner Bremeneie'* nennt. Da ich mir dachte, dass diese von dem älteren Lappenberg ermahnte Abschrift sich in eitle der Bibliotheken der Städte Hannover, Stade, Hamburg verirrt haben könnte, so wandte ich mich brieflich an die dortigen Herren Bibliothekare. Doch

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haben diese, wie sie mir schriebeui keine zweite Abschrift unserer Chronik finden können.''

Soweit diese erschöpfende Besohreibimg Ko br«. Sei* nen letztangefalirten Worten ist noch anxiischliessen, dass auch ein später von ihm in Z*arncke*s Literärischem Cen* tralblatt, 1872, Nr. 5, Sp. 122, erlassener Aufruf an alle Bibliothekare Deutschlands, der erwähnten andern Abschi'ift von Renn er 's livländischer Chronik nachzuspüren, bis jetzt zu ihrer Wiederauffindung nicht gefuhrt hiU, JedenfaUs ist das Zeugniss S. G. Lappenberg's so beschaffen, dass «s nur auf einen Codex bezogen werden kann, der von dem gegcDwärdg bekannten verschieden gewesen sein mnss, während es sich mit einer zweiten Spur, die zunächst zu demselben Ziele zu führen scheint, doch wol anders ver- halten dürfte. Wie nämlich schon vor einem Vierteljahr- hundert Ed. Pabst gefunden und In Bunge 's Archiv V, 48 mitgetheilt hat, steht in des Bremers Lib. Diedrich Post im J. 1774 geschriebenen urid handschrifUioh in der Bremer Stadtbibliothek aufbewahrten Quellen vaterländischer Gescjiichte folgendes: „dass er (Joh. Renner) Notarius ge- wesen, sagt seine liefl. Chronik p. 151,** und weil dieses Citat nicht in den Codex KohPs passt, so hat Höhlbaum 1, 6, Afm,i den Scblnss gezogen, auch. Post müsse einen andern gekanot haben. Da indessen Benner zwar nicbt fol. 151 y aber doch an einer andern Stelle unseres Codex sich in der That als Notarius bezeichnet und auch an der von Post eitirten (nur dass f. für p. zu lesen ist) von sich selbst redet, so ist die wahrscheinlichere Vermuthung viel> mehr die, Post habe gerade unsem Codex eingesehen und nur die Ziffern für zwei von ihm ausgezogene Personal- notizen fiber Renner verwechselt

Die Bestandthcile, in welche der Text unserer Handschrift zerfällt, sind folgende: 1) -Titelblatt, 2) „Re- gister" auf 10 unpaginirten Bll, 3) „Vorrede an den Leser," 4 Bü,, und in nnmitteibarem Anschiuss daran auf ferperen

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3 ßll. eine kurze Landesbeschreibung Livlands, 4) die von 1 bis 325 foliirte Chronik selbst, 5) „die Rechte, Re- geln und Consuetudines, so der Deutsche Orden in Lifland gehalten hai,^ 68 fill., 6) Bruchstück einer prenssischen Chronik von der Stiftung des dentschen Ordens bis sum Tode des Qoehmeisters BnA>hard von Swandeii, 13 BIL *)•

Wegen des Tollständigen Titels CLißendifeher Historien Negen Boker etc.) sowie wegen noch genauerer Angaben über die Paginirung der Handschrift und den Umfang eines jeden ihrer eben erwähnten Bestandtheilc kann auf Höhl'* bapm 6*^7 verwiesen werden. Weiter aber ist hier anch noch von dem quantitativen Verhältniss der 9 Bttcher, In welehe Renn er sein« Chronik zerlegt hat, folgende Uebersicht zu entwerfen:

1. 470 V. Clir. - 1279 n. Chr. II. 1279—1361

Ul. 1361—1661

IV. 1661 Ende 1668 ... T. 1669, Januar Ende Aug.

Vi, 1669, Sept. Ende Dec. Vll. 1660, Januar Mitte April VIII. 1660, 16. Apr. Ende Aug.

IX^ Sept. 1660 -14 Febr. 1682 Also eine Bintfaeflimg, die, anoh abgesehen von der ün* gleiehheit der in den versohiedeBen Bttohem dnrchsohrit- tenen Zeiträume und blos äasserlich genommen, ungleich- förmig genug ist. Während jedes der vier ersten Bücher eine dnrchschnittlicbe Länge von ungefähr 100 Seiten hat, beträgt die der vier folgenden nor 30—40, nnd erst Buch IX sehwilit wieder za 108 Seiten an. Wenigstens dieses

*) Die beiden letzterwähnten Stüclcp ff hlen noch der hiesigen Renner- Abschrift, weil unsere Gesellschaft sie, als unwesentlichere An- hänge zweifelhaften Werthes, wenigstens vorläufig entmiesen zu können beschlogp. Ich Itiiho aber bei einem Besncbe in Bremen Gel«geiilieit gebebt« »ucb m doroluiDseheD.

f. 1*- 52'> 62»'— 96» ^ 96»»— 141* « 141*— 201* 201*— 216* 216»»- 235«» 236*— 261»» 26P— 271»»

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letzterwähnte HissrerhlÜtiiiss ist so anlTalleDd, dass man Ursache hat, eine besondere Eridämng dalllr za suchen.

Jedem Bache, mit alleraiger Ausnahne des ersten, ist ein längeres oder kürzeres Inlialtssuminarium vorgesetzt. Während nun sonst diese Sunimaricu sämmtliclic Haupt- punkte der nachfolgenden Gcschichtserzählnng au berühren pflogen, trifft, es sich bei dem des nennten und letzten Buches, dass es nnr bis zu einem nm Pfingsten 1562 ein- getretenen Ereigniss herabrefeht nnd den ganzen noch über 20 Jalu'c sicli erstreckenden Rest der Erzählung igno- rirt. Es ist daraus zu folgern, dass die Chronik -in ih- rer ursprünglichen Anlage überhaupt nur bis zu dem erwähnten Datum des J. 1562 ging und erst sp&ter mit einer Fortsetzung versehen wurde. Diese letztere anf&gend, hat Renner vergtoen, auch das Snmmarium seines letzten Buches in entsprechender Weise zu erweitern und uns eben hiedurch in den Stand gesetzt, die Fuge zwischen einem älteren Haupttheil seines Werkes und einem jüngeren Nachtrage zu demselben zu erkennen. Das. erwähnte fireigniss ,,amb Pingsten^ 1562, hinter welchem, auf f. 286^ unserer Handschrift, diese Fuge angesetzt werden muss, ist die Einnahme Pemau's dnrch die Schweden, bei welcher Gelegenheit, wie Renner er- zählt, seine beiden ehemaligen Dienstherren, der gewesene Comtur von Fernau und der gewesene Vogt von Jerwen *), gefaogen wurden. Der erstere, heisst es, sei von den Schweden pensionnirt („afgestadet**) nnd im Besitze s^nea städtischen Hauses sowie des Hofes „Zoucke* belassen, der letztere aber nach Schweden abgeführt, indessen spä- ter wieder fieigolassen worden. Ka passt offenbar gut, dass Renner .seine Chronik ursprünglich mit der £rz^ung von den letzten Schicksalen seiner alten Gönner, von denen er auch in Deutschland wol noch Briefe erhalten mochte,

') S. dl0 Torgedruckte Leb«n8beiohrMbnDgRenner*B vod J. O. Kohl.

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besoUosseii habe. UnterstOtsi aber wird diese AsDahroe auch noch durch die oben bemerkte nnTerhfdtnismnMige

Länge des neunten Buches. Von dem Anfange desselben bis seinem vermutheten früheren Schlusspiinkte, f. 272* 286*, sind es, in bester Uebereinstimmung mit der durchschnitt- liohen Lange der Tier vorhergehenden BUoher, nur 28 Seiten. Die ttbri^n 80 ||ehtfren dem Nachtrage an, um dessen willen die einmal angenommene nnd schon im ntel* sowie in der Vorrede angegebene Bücherzahl zu ändern unserem Chronisten nicht mehr beliebt hat.

Scheint nun dieses festzusteheoi so wird sogleich auch wahrscheinliohy dass Benner den nur bis in's J. 1562 rei- chenden älteren Theil seiner Ohrooik schon in diesem näm- lichen oder doch einem der nächstfolgenden Jahre, bei poch iHsoher Brinnerung an die miterlebten Breignisse fertig geschrieben habe. Zur Bestätigung oder Widerle- gung dieser Vermuthung haben wir uns nach weiteren Anzeichen oder Aussagen in dem Werke selbst urnzn- sehen.

Die in dieser Hinsicht wichtigste Stelle Undet sich f. 94^, nahe dem Ende des zweiten Buches, nnd ist schon

von Höhl bäum (I, 68—69) in das <]rehörige Licht gerückt worden. Von der Erwerbung Estlands durch den Orden im J. 1346 berichtend, macht Renner dazu die Bemerkung, ^diese Lande Harnen nnd Wierland** seien seitdem 213 Jahre lang j^ordettsch** geUieben, dann wieder dänisch nnd nicht lange darnach . ms sis oh geworden. .Mit Becht be- . schränkt Höhlbanm die Möglichkeit von einer rassischen Domination in Harnen und Wicrland zu reden auf die Zeit vom 2. August 1560 (Schlacht bei Ermes) bis zum 4. resp. 6. Juni 1561 (Unterwerfung Harriens und Wierlanda und der jStadt.Reval unter Schweden) nur dass man den terminps a quo wol noch um einen ganzen Monat herab- rücken darf, da erst im Anfange Septembers 1660 eine russische Heeresmacht von der Wiek aas zum ersten Male

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Barrien durchzog'). Was den termiuus ad quem betrifft, 80 unterliegt es keinem Zweifel, dass das betreffende wich- tige fireigusfi, obgleioh Benner daoials sofaon Livknd Terlassen hatte, bald genug tu seiner Kunde gelangen * moBSto; entiiMlt doch anob seine Chronik selbst (f.2l[7*ff.) einen daron handelnden Abschnitt, der überschrieben ist: Wo de Stadt Reuel Swedisch geworden vnd wat daruth er- uolget U,** und der folgcndermaasscn anfangt: j^wtrhö» m gmMtt wo d$ lands Ha/hrün vnd WirUindt wm Rim$n vanooestet wuL tngMom&n" etc. Ist aber demnaeh sieher gestellt, dass unser Chronist schon seit Bnde 1500 oder spätestens seit der ersten Hälfte 1561 mit der Abfassung seiner ersten zwei Bücher beschäftigt war, so stimmt die- ses Ergebniss auch vortrefflich zu jener anderweitig be- gründeten Annahme, dass er um die Mitte des J. 1562 oder doch nur wenig später bis sn dem damaligen Schlnss* pnnkt seines ganzen Werkes angelangt sei.

Eine zweite, ebenfalls schon von Höhlbaum für die Bestimmung der Abfassungszeit benutzte Angabe steht in der Vorrede. Indem nämlieh Renner hier davon redete wie der deutsche Orden in Livland nach d7ljährigem Be- stände (fon der GtQndnng des Ordens im Feldlager Tor Aeeon gereehnet) ^mit Jamer vnd enende** seine Bndsohaft erreicht habe, so folgt daraus, dass diese Vorrede nicht vor dem 15. März 1562, dem Datum der Säcularisation des livländischen Ordenszweiges (Benner f. 284*: „Wo de H«r' meister da» Cruce ^md Ihtdaehm wrdm afy§Ueht ge- sehrieben sein kann.

Einen terminns ad quem bietet uns diese Vorrede nicht. Dagegen scheint sich ein solcher wohl noch aus der mit der Vorrede verbundenen geographischen üebersicht ge- winnen zu lassen. Hier verzeichnet Renner den Land- nnd Borgenbesits der alten Landesherren, des Ordens and

() ß«»a«r ST9^, YgL Rut9ow, <r«l« Aug,, /. 79^79*.

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der Bischttfe, dübei Hut dnrchgiogig Im PrisenSi als ¥<m einem noch gegenwärtigen Zustande redend: „In Hagrien

is Reuel de Jlvuetstadtj hert dem Orden'* „In Alentaken licht de Stadt vnd Schlott Namej dem Orden togehorirh^' Ri(/a, de Houetstadt gantsu L^landea, hert dem orden, oek dai Schlot darbjf*^ „Segewaldi da ord$iu latuU^ marwhalck hörig" a. s. Nor zweimal geht die Bede in's Prttteritum über; erstens im weiteren Verlauf eines zunächst auch noch mit dem Präsens anhebenden Satzes: „In der wike licht dat Bischopdom Oesel, dat heft disse Vestingen: Hapttel .... Lteal dat hulue Slott, vnd de ander heiße wa§ ordensch .... Arenshorch ein vest schlot, dat amder eht vp Oeel Sameboreh kor de dem Ordern** und zweitens bei der Beschreibung Kurlands: „dk landi horde tom meieten dele dem Orden, dann de Cwnpier wtn Goldingen hedde hirinne 7 SlotCj alse Goldingen , Zabel** etc. Kann die erste dieser beiden Stellen erst nach dem Einbrüche Herzogs Magnus in das öselsche Bisthum (16^ AjNrü 1560) geschrieben sein, so scheint die zweite noch tiefer herab bis wenigstens in*s Jahr 1662 zu ▼erweises; Anderer^ts aber giebt diese IXarstellung der altlivliUidi- sehen Besitzverhältnisse im Ganzen durohaus den Bindmck, dass Renner sie noch vor dem Zusammensturz derselben oder doch wenigsten« sehr bald darnach und ehe noch die neuen Landestheilungen und Herrschenrechte sicli endgültig festgestellt hatten, aussetzt haben mttsee. Bs ist kaum denkbari dass er sie so, wie ste ist, in seine Chronik auf- nehmen konnte, wenn er etwa erst gegen 1582 an die Ab- fassung derselben gegangen sein sollte. Wohl aber stimmt Alles zusammen, wenn wir annehmen, dass er, ungefähr um die 3ütte des J. 1502 sein Werk abschliessend, es eben damals mit einer Vorrede sowie auch mit der vielleicht schon frfiher entworfenen und nur in ein Paar Yerbalformen abgeänderten geographischen Einleitung ausstattete.

' Hieza kommt nun noch Folgendes. Man erinnere sich

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jener verlorenen zweiten Handschrift der livlandischen Chrenik Rcnner's, von der oben (S. 165) mit den Worten Kohrs Nachricht gegeben worde, und frage- dch, in wel- chem Zeiiverhältniss sie wol zu nnserein jetzt bekannten, erst nm das J. 1582 angefertigten Codex gestanden haben möge. Denn unwahrscheinlich von vorn herein ist es doch, dass derselbe Verfasser zur selben Zeit in zwei verschie- denen Exemplaren seines Werkes einmal sich „Joh. Renner BremeMit^' nnd dann wieder ,^oh, Cwnof Teceliamu'* ge- nannt haben sollte. Vielmehr erinnere man sich nnft anch noch der von Kohl erörterten Lebensumstände Renner's nnd insbesondere der von ihm mitgetheilten Thatsache*), dass unter den zahlreichen und die lange Zeit von 1554 bis 1582 umfassenden Notariatsprotokollen Reuncr's nur einige wenige sich finden, in denen er sich „Tecelianus** statte wie gewöhnlich, j^Bremensis^ nnterschrieben hatj nnd dass diese sämmtlich den Jahren 1664 nnd 1566 angehören; man erwäge femer, dass er gerade damals, knrs nach sei- ner Rückkehr ans Livland und wahrscheinlich noch eines festgegründeten neuen Wohnsitzes entbehrend, Grund haben masste, sich nach seinem Geburtsort als Teklcnburger zu bezeichnen, und man wird es für so gut als bewiesen halten dürfen, dass anch die mit eben dieser Bezeichnung . versehene Handschrift (oder fidls sie eine neuere Abschrift WMT, ihre nrsprUngHehe Vorlage) dem nändicben Lebensab- . schnitt Renner's, der sich von 1561 bis 1566 erstreekLe zuzuweisen sei. Aus den Jahren 1562 und 1563 sind zu- fällig keine Protokolle von ihm erhalten'); sonst würden

') S. oben p. 140.

*) Ich benutze diese Gelegenheit, am ein Paar betreffende Versehen, die sich in unseren Abdruck von Kohl's Anfsats eingeschlichen 'haben, sn berichtigen, p. 143 Z. 9 v. u. statt 1565 und p. 144 Z. 7 9. 0. statt 1654 uiusste es beide Mal heissen: 1564. »

■) S. oben p. 149, unten.

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nir hOohet wahnohelalicli aaoh in diesen dem ^TeoeUanns*

wiederbegegnen.

Wird nun auch hiedurch wieder das schon anderweitig gewonnene Ergebniss einer so frühen Abfassung unserer Chronik bestätigt, so ist jetzt eines Umstandea zu gedenken, der zu einer höchst bedeatoamen Modifioation dieser gan- zen Ansidit ndthigt. Wie nAndicb zuerst Hans mann an einem ihm vorliegenden kurzen Rzeerpt ans Renner er- kannte*), wie femer Höhlbaum-ans den ron ihm unter- suchten zwei ersten Büchern umständiichcr erwiesen') und endlich auch Kohl in seinen ungedruckt gebliebe- nen ,yBeiträgcn^ mit Beispielen aus den späteren Partien der Chronik (den Jabren ld61— 1556 und 1561— 1517) be- legt hat, gehört zu den Quellen d^ Benner'seben „Historien*' unter anderen ganz unleugbar auch die liv- läudische „Chronica'^ Balthasar Russow s. Wir haben also die zwei sich gegenüberstehenden Thatsachcii einer Ab- fassung schon in den Jahi'en 1560—62 und der Benutzung eines erst im J. 1578 herausgegebenen Werkes. Den zur AnfUtonng dieses scheinbaren Widerspmohs nothwendigen Schlnss habe loh schon in dem unter der Uebersohrlft dieses Au6atzes erwähnten Öffentlichen Vortrage gezogen; gleich- zeitig aber hatte auch Höh Iba um ihn in seiner un.s bald darnach zugehenden Abhandlung nicht nur im Allgemeinen ebenso gefunden, sondern auch in Bezug auf die zwei ersten Bücher bis in's Einzelste verfolgt und erläutert Darnach ist.es gewiss, dass die uns gegenwttrtig bekannte Hand- schrift» auch abgesehen von der dem Hanpttheile angefüg- ten Fortsetzung, nicht aus einem Gusse ist, sondern viel- mehr einen aus einfacherer Grundlage unter Hinzuziehung neuer Hülfsmittel erweiterten oder umgearbeiteten Text^ kurz eine zweite Bedaction des Werkes, darstellt.

') Uauimann, Dtu Ringen der Deutschen und Oonen um den BeaiU

Eitlandi. Lp», WO, p. 103, •) HShihamm J, 68-83,

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Meine Aufgabe wird es nun sein miLssexii auch fttr die von Httlilbanni nicht behandelten späteren Partien eine wenigatens in allgemeinen Zügen angedeutete Bchei- , dmig des älteren OrnndstolFes unserer Clu*OBik rmi ihren

späteren Zuthaten vorzunehmen, sowie auch in Betreff der übrigen Quellen, ausser Russ ow, zu ermitteln, welche von ihnen schon ursprünglich und welche erst bei der lieber- arbeitang des Werkes benutzt worden.

Nahe liegt jetst anish die Frage naeh dem seitliehen Verhältniss der beiden Acte einer Fortsetzung der Olniniik über 1562 hinaus und einer Ergänzung und Umarbeitung des vorausgehenden Haupttheils. Da diese letztere durch das Jahr der Herausgabe Russow's und das Todesjahr Bennerts begrenzt ist, also zwischen 1578 und 1583 voll- zogen sein muss, so flragt es sich insbesondere, Ob auch die Ab&ssung der Fortsetsung ganz in denselben kurzen Zeit- räum falle oder yielleicbt schon früher stückweise tot sieh gegangen sei. Auch hierauf wird erst bei Gelegenheit des uähcren Eingehens auf den Inlmlt der Fortsetzung zu ant- worten sein, wenn wir, die einzelnen Bücher oder Theile des Werkes naeh ihrer Reihenfolge durchnehmend, soweit gelangt sein weitlen.

An die Spitze seiner Vorrede, also seines Werkes überhaupt, hat Renner einen Bericht über die von ihm benutzten Quellen gestellt. War es nun auch ge- rade diese sehr merkwtlrdige Bechenschaftsablegung, die seit ihrer ersten VerdiTentlichung in der Weseraeitung un- ser aller BHrartung von der neuentdeckten Obronik' so hoch spannte, und ist sie auch weiterbin nach Verdienst beachtet worden*), so bleibt sie doch zu wichtig für die ganze nachfolgende Untersuchung, als da^is nicht ihr voll- ständiger Wortlaut auch hier wiedergegeben werden müsste:

■) Vgl. llöhlboum 1, S, ttud Bienemann In der Rott. Mfonatu^» N. F. III, /. j>. 86,

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Idt heft versehener Jaren, nomiich Aono IMI Thomas Homeroi am aller ersten ein klein Bokeschon vud Catalogom der MeistM» t<^ Liflandt In den Drnck Latinisch vthgahn laten, dario^e etliche ge« achichte der Hermeisteis, doch kortlich vnd ane Jemge vmbBtend*

fOrmeldot sin.

Oft QU wol disse flith billich tho Ionen, so hebbo Ick dooE hj tKf mlaest erachte dat es betern nutz schaffen vnd Jedermaone aa* gtnener sin würde, wen he de gantzen Hivtoriea vnd wundarbtilkkea gwchichte, de aioh In dissen laadea begeneti, hehben tad laaen iMMlite.

Derweile auerst desuluea naigeadta (o bakamen gewesen, so hebbe Ick der tidt, als Ick my vmme vorsoekena willen In Liflandt by dea harn dea Ordens,' dem Vagede tbo Jemen vnd Cumpter thor pamow, vor einen Schriuer etliche Jar lanck entholden, mit aUen llite den Antiqoiteten vnd olden geschichten hir Im Lande vorgelopen nacihgeforschet, hebbe anont niehiaB anders vpspoeran noch erlangen koMMDt denn allaine eine OhrfniakaB, ao dorch einen presier, Barth»* kMMW Hoeoeken genant» vor langen Jaren batk vp den Meister Goa* . Irin fan Harieke inclusine Rimes wise. beaehreuen, welche lek vnder- handea genoman, de Birne blinan lakan vnd hiatoriaeher wiae aner« geaettet

Demnach Ick aaerat hiran noch kein benoegen gehatt^ ao kebbe lek Tth olden Btenen', piinUegien, monnmenten, Missalen» vnd waa aanai by dem oidan gieweaea, Ynd my thd handen gekamen vnd to diaaam Werke mit gedelot ia, da deakwerdige annalea vnd aatlq«- talaB darath gacoUlgaret» Ock dat Jenige wea In der Bremer^ Praaeaa . ynd pofadachen Chronikeil» Sazona SiÜandieo vnd andam hiatotion van diaaen landen gemeldet wert, ainer Ordeninge na, thoaamende gatogen, Yomamliek anarat de leaten verderflichen Krige vnder den beiden kennaatam WUm van Foratenberob vnd Ck>edkart Ketalär, de lak mit belavat vade geadioi, trnwettoken beackranan, vnd alao diaaa 9 Boakar dar ganlaan gaaebiokla toaamaada gabraoht, walohea alao thom In^aoge kortiiak garadat ay.

Was am neisten in dioMU Vorbericht, sobald als er bekannt wurde, reizte tmd ttizog, war der bisker «nerberte Name eines livländischen Reiinchronisten, dessen Werk bis Goswin von Herike inclusive gereicht habe. Zuerst au3 Briefen KohTs und dann auch unmittelbar aus der für aosere Oesellschait angefertigten Abschrift der Obronik (deren erstes Dritttheil ans schon im Mai 1870 soging)

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wurde uns die weitere Belehrung, dass die 7on Renner lieaotste Beimchronik zwar anf eine lange Strecke hin keine andeve sei als die seit 1796 bekannte und bisher GLv die einzige ihrer Art angesehene eines ungenannten, aber

eine Zeit lang mit der erlogenen Etiquettc Ditlcb von Alnpeke behängten Verfasseis, dass aber allerdings bei Renner die Gesehiehte der drei auf einander folgenden Meister Monheinti Dreylewen- und Herike in einer Weise und mit einer Reichhaltigkeit erzahlt werde» die nur aus der Benutzung einer ftlr uns verlorenen zeitgenössi- schen Quelle zu erklären ist. Bartholomäus Iloenekcn hat also die livländisclic Reimchronik fortgesetzt, oder vicl- mehTi da kein unuiitteibarer AnscUiuss statifindct, eine zweite solche gescluieben, und I^enner hat irrthnmlicher Weise dlMen Namen auf beide von ihm benutzte Oiehtnn* gen bezogen, wahrscheinlich nur, weil beide in einem Codex vereinigt waren. Welches Licht ging hier auf ein- mal ül)er den Ursprung gewisser bisher nicht weiter ab- leitbarer Erzählungen späterer Chronisteni, zunächst der grossen Hochmeistei-chronik und Russow's aufl Und wel- chen schätzenswerthen Zuwachs unserer Geschichtskenntnisi musste man sich fiir den betreffenden Zeitabschnitt aus dem seine Quelle viel ausführlicher als die Anderen ausschrei- benden Renner versprechen!

Noch ein anderer Umstand musste an diesem Vorbe- richt Bennerts von Anfang an auffallen. Warum nämlich, fragte . man sich^ erwähnt er von livlandischen Geschieht» Schreibern nur Horner *s und Hoeneken's, nicht aber auch seines Zeitgenossen Russow? Ist' doch sogar die Chronik dieses Letzteren dem Rathe von Bremen gewidmet. „Jedenfalls doch hatte Russow selbst oder sein Drucker und Verleger Augustinus Ferber in Rostock ein Exem- plar des Buches dem Bathe von Bremen fiberscbicki, und Renner, der ^Diener* dieses Rathes, musste es alsbald

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kennen" lerneft** Welches also Toii diesen "beiden wnt

der Fall: hat er das ihm Concurrcnz machende Work ab- sichtlich YOQ der üand gewiesen oder hat er es beiuitzt und nur missgünstigen Sinnes neben seinen übrigen Quellen BO nennen' taimieden? Die dureh diese Frage Teranlsssten wehere«! Unterftnchnngen ergaben demnftohs^ daas Renner allerdings aneli aicbon die Ohi^nik Russow's ausgebentet hat; aber sie ergaben schliesslich auch eine Erklärung da- für, wie er ganz naiver und clirlicher Weise dazu gekom- men iat| dieselbe in seiner Vorrede nicht anzuführen. Denn Bwar an' sein Werk im Allgemeinen bat Renner erst nach dem Braobeinea Bassow's die leiste fland angelegt, aber seine Vorrede, ine ine nn» vorliegt, war viel frOher geschrieben und er hat nur vergessen, auch ^ie in (ic- mässheit des umgearbeiteten Inhalts der ganzen Chronik abzuändern. Wer weiss auch . ob er nicht die Absicht hattev-etwa noeh in' einem 'Nachwort weitere Reehen- Behalt 'über die nachträglich eingetrefeoe' Vermehnmg und Fortaetzang aieiner 'sehon Mber einmal abgeschlosaenen Arbeit zu geben, und ob nicht blos sein Tod es verur- sacht hat, dass sie ohne passende Schiassrede bei einem sehr unwichtigen Ereigniss abbricht. . .

.Ebenso wie mit der Nichterwähnung Bnasow'a yerhäU ea sicih aach mit der eines anderen liiiändiaehen Geschioiit^ sehreihersi den Renne-ri wie weiter unten gezeigt werden soll, ebenfalls ausgeschrieben hat. Es ist Tilniaa Breden- bach, dessen bekanntes Büchlein: Belli Livonici nova

et memorabilis hitsioria zum ersten Male 1564 gedruckt wnrde, da aebon Gadebusch (LinL Bibliotkek I, HO) die Ton anderen Bibliographen bis anf die neuesten herab ge-' glaubte Ausgabe von 1658 als eine' unmögliche abgetfaan hat Wie vollständig oder nicht Renner 's QuellenaUfzäh-

*) Weite Kohl's in aeioea haodschriftttchea Beiiräffen zur Analye Renner's.

UMbM, d. UvL OMekleliitt. IIL 1. 12

178

Jnpg in. allem Uebrigem .841, wird sich ei^i Jm iwjeltereii Verlaufe der UnterBucbuiig überacAen lassem . > l <

Dcrjeuigc seiper Autpren» d^a anscr Compilator^ Xialla er mit dem ADfaiige .anfingi. ztierst in die.Haod nabmi irwr der gerade am die Zeit der ' wahren ' tiWftodischen .Gb- achicbtsanftage lebende aber nichts Wahres ton Livland

erzahlende Saxo Grammaticns, den Renner, wie andere seiner Zeit<2;eiiosdei), Suxo Siulandicus nennt. Von den drei ältesten, übrigens unter sich textglciclien Ausgaben dieser . Quelle (Pam., 15U, Basü. m4, . Franc(^. 163(0 musB eine der beiddn. ersten Ihm' Torgekgen haben da dieselbe in seiner Vorrede enrfthnt wird und also ohne Zweifel schon bei der ersten Anlage seiner Chronik benutzt wurde. Aus ilir cxcerpirt Renner eine Anzahl von weit auseinanderliegenden und unter sicli *in keinem Zusammen? bange stehenden Steden über die erdichteten Heesfahrte« meiste an sich sebon sa^nhaftev: DitneHkOnige en den Esten, Liven nnd Kuren, idadnrch es erm'ögUchead/dasa seine liyländische Geschichte schon mit dem J. 470 vor Chr. anfangen konnte, luiinerhin noeh wenig genug im Vergleich zu dem .aufgeblühtercn joruaudisch-skaudinavi- sohen Fabelwustf s&it dem Spätere, wie Brandis nnd Hiärn, den Eingang' ihrtir livlindiaeben Chroniken irenm* ziert haben 1 Man siishl: das Werk' des Johannes Mag- nus, des eigentlichen Vaters dieser falschen Gelehrsam- keit, obgleich schon 1554 gedruckt, muss unserem Renner unbekannt geblieben sein, gewiss zu seinem und unserem Glück. Unschuldiger jedenfalls, als wosu Dieser ihn hätte verfi&hren kttnnen;.Bind die Zusitse aus einem .andern nenO' ren Atttor, denen wir bei ihm in diesem Abscbnitttf be- gegnen. Mehreres nämlieh von dem, was Saxo nach sei- ner bekannten Untugend ohne alle Zeitrechnung erzählt, findet sich bei Renner nicht nur mit Jahrzahlen, sondern

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auch mit den anspruchsvollsten Syiichroni.siiieü aufgeputzt}

wie in den folgenden Beispielen:

f. 1"-. Vogeferlich 470 JTar Tor Christo viuers bera geborüi by tidt kdniiig XerM Tan Peraik 1h Grekeidiii^t 'loch mit 1000,000 MmdHd, lif tiden du PropheteD 'Mn», regerdte'Iä Denmar^ken Kö- ling Hiiddlagw ete. . . ^ .- . ..

' ' f. 3^ Vngeföilieh flnb de Jahre vör OMfti Ytiaelb Ictaeii hern geboith 8501;. <do Koaiiig PaiaiMilaa to Ctparta ngerde ▼bd*rhhnotaoft da Stadt JÜheUBB )>tamiiid<i v«d, ptriat Ga&iOlna van Baone füM^dranaii mw, do walde KoDiDg Hotbtodi» (welahaD.CtafsarnB Notbrodas nomot) to Schweden, Koning Regoeri BObe, ein ^icke vermehren etc.

Bft wäre yielleicht nicht leicht gewesen,^ die besondere Quell» dieser Art Ton- ohronologiscfaer Weisheii zn ent* decken, wenn Renner sie niciht selbst to der zuletzt ci-

tirten Stelle argezdfgt hätte. In der That i^it es des Achilles Pirminius Gassarus öfters herausgegebenes Büchlein: Higtoriarum et chronioorwn mundi epitome vdut mdlui, .tm&ni: Banleae l632,^9käeB sofaön einige dei^ sMtloBen:Kil>nige.tiftzo*8 in die sonst >• bekannte Weltge- soMdile eingeordnet -hatte tfnd* mm toi Risnn-er |n dieser Hinsicht als Autorität angenommen wurde. ' '

Der letzte unter Rentter*s AtiszQgen iknS S'axö be- trifft Knut n oder den Heiligen; der die dret Königreiche der Esten, Karen und Samlftnder von Gmnd ans zerstört

haben soll. Hierauf folgt die in wunderlichster Weise pragmatisirende Bemerkung, dass in Kurland auch darnach noch wenigstens ein Titularkönig der sogenannte kurische König, ein reicher nnd mit besonderen Ülhrenrechtcn uks^ gestatteter Bauer ftfarig geblieben sei. Fast ndch mehr zum Verwundern aber Ist es, wenii wir in nnmMtelliaretn Anschluss an die so eben erwähnte Fabel und noch vor der die wahre livlandischc Geschichte einleitenden Uebcr- scbrift „Wo de van Bremen Lifiandt vpgesegelt hebben^ geschrieben finden: '"■

KöfilngWotaiar, 8.'Kirala Sohne/ =toeh wol gerast 1b Bstfanidt;'

12»

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In tfieminge den Christen gelouen dar to planten, ric^de vp dßi Biechopdoni Reuel vnd bedvauck darunder Uarrien vnd Wirlandt,

Das Einzige in dieser Notiz noch aus Saxo Abzulei- tende ist der Wahn, dass der liier auftretende Waldemar des kurz vorher erwähnton Knut Sohn gewesen sei, wäl^ rend alles Uebrige schon anderweitigen Qnellen e&ftstamint» zu dexAn ErdrteroQg demnftohai .übersugehen sein wird. .Und swfcr ist es ein doppeltes Yersefacn, das jener falsefaea Annahme zu Grunde h'egt. Einerseits nahm Renner den Waldemar seiner anderen Quellen für einen und denselben mit dem einzigen Waldemar, der bei Saxo vorkommt, ob- gleich Letzterer von keiner durch iha toUbraehten ürrobe- nmg .Estknda und Gründang Bevals. berichtet; anderer- seits aber bOzog er die Worte Baxo's (p. 2S1 4er Ansg. von 157G): „WuMcnKirus divi Kiinuti lilius" mit Unrecht auf den ihm bekannteren König dieses Namens statt auf den ebenfalls unter die Heiligen versetzten Herzog Knikt Laward, des Brsteren &nder8S0hn. zwei .Generationen unterschlagend, konnte B&jin er WaUeniar II. (lS02^l2il) zum Sohne EnutM II. (1080—1096) machen: - eine' diröiko- logische Confusion, die uns sogleich zeigt, wieviel etwa überhaupt in dieser Beziehung unserem sonst so schätzbaren Chronisten zuzutrauen sein wind*

Wir stehen jetzt vor demjenigen Abschnitt unserer

Chronik, der die Zeit von der sogenannten Aufsegeluug Livlandd bis zum J. 1361 umfasst und auf welchen sich die

Untersuchungen Höhlbaum's beziehen. Diese als bekannol YpraussQtzend, werde ich nmr vereinzelte Ei^gttazungen oder Berichtigopgen in Bezng anf jode der hier in Betracht kommenden Quellen Renner'a nachzutragen haben. .

1. Die livländische Bcimchronik, welche zum Unterschiede von der neuentdecktun des Bartholomäus Hoeneken von nun an allerdings die ältere zubenannt werden mnss, wie H^hlbanm. zaerat -es geitban bat.

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Das VerhäHiiisa Bennoi^s zu dem Inhalt dieser von ftutt fleisdg^ btngeBohHebeneii Quelle ist T<m Hablbatini 80 8orgnü% untersucht wonfeu,' dass sich nichti weiter darüber bemerken findet; welliger befriedigend aber ist, was er über die Beschaftonheit und den Werth der von Benner benutzten HandschriDt derselben fostzustelleu ▼ersudit hat .

Ohne se&ien Vofginger zu nennen, eignet er sich (1, 13) den roh £d. Pabet fetchon T<»rlttilgBt ausgesprochenen Sattf ah, daes Renner's Handschrift 'mit der Heidelbergischen näher vei-wandt gewesen sein miisHC als mit der Bei-^niann- schen^). Pabat kam dazu vermittelst der auf Livland bc- sfigUchen Stellen in dir kleinen bremischen Reimchrooik Renne r*8*)| 'Hoblbaum aber will' eben dieselbe Ansieht flin^ inH disr von ihm untersuchen livllkndischen Prosit^ Chronik abgeleitet habefi. ' Nun ist zwar diese letztere so reich ail Entlehnungen aus unserer alten Reimehronik, duss die aus ihr in jenes versiticirte Werkchen Reuner's übor- ge^ngenen Stellen nuf einen verschwindend ktelinen Bruch- theil davon avsmatehen. Dennoch aber InUen diese wenigen nMevdeatsehen Verse fSr die BntBoheidung der vorliegen- den Frage fhst mehr in's Öewioht als die ganze betreffender Prosapartie; denn während jene sich mcistcntheils als wört- liche Uebersetzung ihrer Vorlage ausweisen, hat diese sich su ihl* inltso grosser Ungebundcnheit verhalten, dass kauqu. etwas Ändert daraus, als nur die Namen, für die Ver- g^eichung mit der anderweitigen 'Teittefirftberlieferung in Betracht kbmmt. Daher könnte es denn immerhin sein, dass die Beweisführung Pabst's mehr Grund hätte als^die Höhlbaum*s, und so ist es in d<?r That. '

') Pabst in littnge'n Archiv V, 50: , entweder der Codex pala- tinus selber oder doch mit diesem verwandt." llöhlbuum: „wenn auch nicht mit der Heidelberger identisch, 80 doch ihr Sehr nahe vi-nvandt."

über diese die voraugedrucktc Abhandloiig KohTä.

In der von ihm angestellten Vcrgleichung (1, 14) findet liöhlbaum sieben Namen, die eine nälioro Beziehung der von Renner benutzte^ Handschrift zu der Heidelbergischen beweisen sollen, neben zveien, bei welchen Rcmier ge* meinsame Sadie mit dem Codex Bergmann*« gegen den Heidelberger macht, und einem, bef welchem er fm Oegent satz zu den in fast gleicher Weise entstellenden andern beiden allein die richtige Lesart dai-bietet. Dabei ai)er ist es dieser Tergleichnng dreimal begegne t> mit ganz falschen .Objeoten zn operiren. Denn was Söblbanjn In Y. 2740 und V. 274d för Lesarten 3ergmiknn*s gehalten hat, ger h^t vielmehr dem Cod. Pal. an^ nnd was diesem letzteren zugeschrieben wird, besteht nur in Conjecturen Fr. Pfeif- fer's. Diese beiden Verse fallen gerade in die grosse Lücke Bergmannes iimd konnten daher zn einer Vergled- ^nng i9 dem: betreSenden ßinne gar ucbt . gebranebt werdep^ Hfnuelillich * des dKitton Falles ist HOhlbanm freilich an entsohuldigeni denn er konnte nicht wissen, dass JJirsburc für Kirshurc (V. 9G73) nur ein Fehler der Aus- gaben ist. Bämj^iUiche drei Fälle aber gehören gerade zu jenen, die eine nllhere Vorwandtsch^fl!« mit Cod. Pal. beweisen sollten ««d deren ZaU sich .fdso toü sieben wiS vier yenmndert

Wichtiger noch als diese Verkürzung der Beweismittel ist folgender Umstand. Höhl bäum weiss, wie gesagt, nur von, einem Falle, in welchem Kenner sich^ durch eine ihm allein eigenthümliche richtige Lesart auszeichnet. Bs betrifft, dieser den schon früher you Qd. Fabst nach einer brieflichen Mittheilnng KohPa bekannt gemachten Namen Dtmiirt' f&r das unsinnige Duncti>ß nnd Tunefve der beiden erhaltenen Texte (V. 7637). Aber er ist nicht der einzige seiner Art. Noch einige andere Namen aus der Reim- chronik finden sich bei Benner in einer Gestalt, die der * anderweitig überlieferten vorgezogen und nicht mitHdhl« bäum (I, 25) zu den Lese- nnd Schreibfehlern Benner's

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geworfen zu werden verdient. Ich zähle dahin besonders folgende: 1) den ^ian^en Jener senigallischeu Burg, die im God» Ber^aranii*8 und, wie eis soheinti aach in dem Pal. BnM'Raitm (Y. 8088)) ' dann 'mahrmh ' EaelUH mud wüdder je mnMl Raehtm itad Rakel, bei Rehner aber hnnier (7 Mal) Racten geschrieben steht, womit denn docli die durchweg wiediTzustellende wahre Lesart erwiesen und auch die von Kallmcyer (Scr. r. Liv. 778) angenom- mene SelbattiidiglLeit Rattens widerlegt sein 4jHirfte');> 3) dmi' Kämen Jenes bisher nnbestimmbareb' semgallisolien Badies, der nur in der Form Sehlen (V. 11881) Überliefert war, von Renner aber (f. 68'') Schutcen geschrieben wird und nun sich in der ökujcne, einem Nebonflusso der Törwite (deutsch heutzutage Teq)entin), in der Nähe dor in* der ReimchronilL- vielgenannten Ordensbiuqg Ueüigenberg* wiedererkennen- iHsat; 8} den Namen jener kurmchen Bnrg» die bei Bergmann Warckdaeh (V. 5029) und Warraeh (V. 5789), im Pal. erst Wartdach und dann^ wie es scheint, ebenfalls Warrack, bei Renner aber beide Mal Warlarli heisst^ idamit, dem entsprechenden heutigen Gutanamen W'axttajen am nächsten kenunend.

•Auf Grvnd der hier' angefilhrten Lesdrten, deren wieh- tigste und ratBcheidendste -freiUeh innner der Roasenkönig Dimitre bleibt, steht es fest, dass Renner 's Handschrift mit keiner der uns erhaltenen identisch wur und wenig- stens manchmal einen besseren Text enthielt. Diu^s sie aber daneben auch schon entartetere Lesarten daxgeboten habe, leigt a. der Name JckMtul*), der aoeh .'im PaL (¥.228) IekaikU§, und nar bei Bergmann lekneuUe bratet. Der See Balat (V. 9927), der doch Im ürtcfxt der Reim-

*) 8. MMsh:fibti die Lage dieser Buig läid die lettieehe Urform ihies Namens: Bielenstein im>M)Bgssia der lettisch-ttten QeseBsch. Xnr, 2, p. 31 fLt wo (teüich die, wie mir seheiot, i nnbti|griiiii^te Zertheilang m swel ▼eibchiedene Borgen veriheidigt wird. ' *

*) f. 8»t ,do BDKh Ickeatol <bo nn Yxknl hct).« .

.184

Chronik .sicherlich Babat hicss, wird auch von Reu u er wie von dfiu beideu Maudsohriften mit / gesciiriebeu; es muets also dieses ein besonders alter Fehler sein. So beaciiteBS- werthe Anhaltspankte' dieser Ali aber aiieh gefwidefk wert den mögen, so hatte ich doch dafür, dasd die gaoM Frage nach dem Verhältniss der von Renner benutsten Hand- schrift zu den anderen noch zu vertagen sei, bis man erst durchweg j^averlässige Kunde von allen Lesarten sowol des Bergmännischen als auch des HeidelbergiBchen Codex erUngt uBd-dasYerbttltniss dieser beiden anler sieh ^eaaner ergrttndei habet wird, als es bis jelit der Fall ist^)^ «— geschweige denn, dass man sehiDn zu so gewaltigen Ver* muthungen berechtigt wäre wie die von Hohlbauni um Schlüsse seiner kurzen Namensvergleiehung (1, 14) gewagte; Bennerts Handschrift sei älter gewesen als die uns be« kannten beiden nnd gerade ans jener sbien diese abg»' sehrieben. . ' . . ;

•2. Bartholomäus Hoeneken, dessen Name von Höhlbaum, man begreift nicht warum, seines letzten Buch- stabens beraubt wird, übrigens aber vielleicht schon von Benner selbst nns nicht ganz richtig überliefert ist. Dem. nasser seinem sehen' angefilhrten Zengniss*) ist in dieser . Sache noch ein anderes von Morita Brandis za berfidE-t sichtigen, das merkwürdiger Weise fost gleichzeitig mit der Entdeckung B cnner 's bekannt wurde Es befindet sich

') Aehnllche Bedenken irie die ▼orstehendeo hat anch Hausmann (Nord. Bre$se 167$, Nr. 63) ethoben. Wenn er aber dabei von der Annahme «negeht, die ^idelberger' äudeohrift aei direol aas der Bergmann'eehao ableitet, $o kann ich auch dijose nieder nicht nnbedealdich ihiden. Giebt es denn niebt Yariaatan des Ood. PaL, die das Biehtige trelTen und doeh anmogfieh Cor- rectaren eines Abschreiben aein können? So s. B. NvUen Y. 1806, am nnr eine tolehe aasafuhren.

^lo Benaer's Yorrede, s. oben p. 17S.

^ Darob Winkelmana m seiner BtbU Liv, At<«. Nr. 84$9 and etwas YOllst&ndiger in 5y6«/'f Hütvr. Zetttckr. Bd. XXIV, p. i82.

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*n «tor'Spitie «iner Hotis Aber den UnproDg der TamlUe . ▼OB Uedcilll, die Btftiidie.aiif den -letsten Blttttern jener

wichtigen niederdeutschen Handschrift der jüngeren Hoch- meisterchronik eingetragen hat, welche jetzt in der gräflich Braheschen Bibliothek zu Skolcloster am Mälarsco nnfbe- wmlirt wird *). Durch die GefiUligkeit ' des Herrn Profeesore 'Annerstedt tn Upeabi der sieh die belreftnde Stelle eehon bei IHflierer Megenheit abgesoMeben HUe,* bfn ich in den Stund gesetzt, dieselbe hier ausführlicher mit- zath eilen, als es darch Winkelmann (aus <}inem Briefe Strehlke's) geschehen ist.

Authores'woraan 'dieser bericht genohmeo. EioD altt Ijatiuisch geschrieben Chronicon TOtU) den hendelu der dreien fratBB Biscili)fite| MeioJvurdi, Bartoldi ▼nnd Alberti Primi in Lifilandt

. Ein alt ffeschrieben Beimsweisz Chronica Bruder

. .* . .

Henicken Yonn Ossenbracken*), der dreyer herrn Heyater (iapellan geweaeil. '

Bin altt geschrieben Cronieon deaa Denttschen ordena in Prenasen ▼ad Unandt

Bin naiballige beaehreibaag voa erfladaag Ijllliads. ato. Am -finde- der dnmaeb folgenden genealogischen Ab«

handlung findet sich, cbcnl'ulLs mich Anncrrftcdt'a Mit« theilung, folgende Unterschrift: „Reuel ex mco musaeulo d. 22 Sept. An. 98 Mauritz Brandis Ducatus Esthonsis No- byiiatne (1) Secretarina.^ Eine Abschrift der Abhandlung selbst !habe ich bis jetst ans SkoUöster nicht erlangen können; wbU aber kenne ieh sie naeh einem andern im estländischen Ritterschaftsarchiv befindlichen Exemplar, welches mit der üeberschrift: „Geschichte des Ursprungs des altadelichen Geschlechts derer von Üzküll, von Man-

') Vgl. Dttfiik, Forschvngen in Schweden, Brünn 18ö2, p. 310. Prowe, Mittfiei langen aus uhireditehm Archiven und Jiibliothekenf llerlin 1853, p. 45. Winkelmann, liihl. Lir. /«>/. Ar. 84:i7,

') Winkclniann Jiut: llennicken vonn Otsscnfrrucken. Es bleibt übrig featsofltelieu, welehe Abschrift dieser beiden Namen die genanere gewesen ist

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ritius BrundiB 1598'' veräclicu ist und desBen NachschriA etwas abweichend von der obigen- lastet: ^^val Dond den 22. ä^pAember As 98 M«iiritiiui Bsandis Dacat: BbOioii: No- biKfalU 8eer«t8rio«.<^. Der lohali ist oiur eine AM^Biknag der Ton-BnOKlfB sobon in seiner Cbrotnk (Moir. lAr. mkt III, 122) ange(l(;utcten These, dass die Ucxkülls nicht von Konrad v. Meycndoi f, sondern von einem ihm gleichzeitigen Bitter Johann Bardetrisob abstammteu. Von einer Be- nätettogi sei es der. mterea 6der. jüngeren Üvleaditchea Bewitfhroiiil^ ist keine Spbr darin. Bine solche solltia also ▼ol erst in der yon Brandis am SeUasse dieses Auf" Satzes angekündigten, aber wahrscheinlich niemals ausge- führten vollständigen Geschichte der Familie von Uexküll eintreten. Üebrigens fbblt in dem BeValer üx^mplar (oder wenigstens in der mir zn Händen gekommenen Ab8Ghri(lt desselben) jene in Skokloster Toraiigestellte Qaellenanf- silhiuug ganz.

Gewinnen wir nun aucli aus allem diesem nur die Sicherheit, dass aus den betreffenden Brandis'Hchen Scrip- taren für iinserc Frage niehts weitet-sa gewinnen ist, als was wir durch Winkelmann schon wnssten, so wird dock anohf dieses Wenige int der Oombinalidn mit jRennjsr ImS« dentsam genug. Dass ' die binerseilb Henickeft ikler Hen nicken, andererseits Ilocneken Geria unten nur eine Person seien ergiobt sich nicht nur aus der Achulichkf^it dieser Namen, sondern auch ans aliea äbrigen Um^^tUnden. Des Br&idis fienicken oder Hefrnieke-'n ist VerfasiBer einer UvlUndischen Reissdironik. Welcher;ais^? Der iüteren oder der jüngeren? denn sicherBeh doch keiner 8|rarios verschollenen dritten! Nun heisst es weiter von ihm. tias.s er dreier Meister Kaplan gewesen sei, und diese Ki^^en- schaft passt besonders gut za der jüngeren Reimchrouik,

«) Was Bienemann in der Bdt 'HoBalMokh |9. F* Bd. III, \h 89 zuerst gedruckt ausgesprochen hat, H6hlbatiiB aber (II, p. XIV) nicht alü auzweifulhaft hingehen loaseo will.

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wißiwar jle.diiroh.Bentter's Anwfige kernten jgelfnitiiabeii« 0ei:f4e> drcüier Meister Leben nadc Tliaten.- bildeten ihnm Inball ~ ohne Zweifel derselben y als deren Kaplan der

Verfasser den von ihm erzählten Ereignissen nahe gestan- den hatte, äelbät wenn Renner uns gar nicht den Namen seines Beimebi omsteu, sondern nur seine Auszüge ans einer die Zeit von 1328 bis 134*8 umfassenden lirlllndisehea Bedte> obroBik dhedSefovt bStlfri iwMe es. nahe gelegen haben, diese für dieselbe mit der Yon Birandis eitirten zn halten« Was die Aehnlichkeit und den ^Unterschied der von ihnen beiden genannten Namen betrifft, so ist zu bemorkcni. dass natürlich .«benso gut Hennick^en, d. h. des Hennioke (Koaefonn v«n Heinrich) 8ohn, als üdenekajq, -.d.. hi ^tUmohen^ Familiennittne sein, konnte, Brandis. .Uess den Yomamen Bart holoro ftns weg, nnd entweder en oder Renner es ist nicht zu entscheiden, wer von ihnen schrieb den Zunamen falsch, indem er ihm eine £iüschc i>e- dentong unterlegte.. Weniger Grand hätte man anEnnchmen,

dass je^er tob il^en de« I^amen aahoniaft.in M«aem.€odtox geschrteheti .ihnd:|.-.ii:»e ,er,;ihn: viodei^egeben hat. . Dlenn fragte es sich: < waren es wirkMeh versohiedene. Ccdl-

0C3, die sie benutzten? Sollte es nicht vielmehr nnr eine und dieselbe Handschrift gewesen sein, die Renner wäh- rend seines Aufenthalts in Estland ausgeschrieben , und dann spftter wieder Bra^n.dls fliesen hat? Unl^wstütat ' wird diese Vennn&nng dncphndie SleQbaohtnjii*» «Um «nah der ebenfalls in Reyal lebende nnd der Zeit nach zwischen Reaner und Brandis stehende Russow diese jüngere Reimchrpnik benutzt habcQ muss.!). HOchät wahiachcinlich

*)Hohlhanrn (II p. XLIX) bezweifelt zwar, dass Russow dircct aus Hoeiiekeu geschöpft habe, weil dafür nur die Ab.sclniitt« über Dreylewen und llerike in Betracht kommen, wähifiid alles bei ihm der äUereii Reimchronik und dem Anfange Hoe- neken'8 KntsprtM liendo durch die Ilochmcisterchronik vermittelt ist Auch für dies« Partien ackou, meint Hühl bau m, hätten er

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also bab^ vir-nnr einien, beide ÜTländiechen Benaebro» Diken In sich Tereiiiigeiidoii Codek ansanehmeb/ der '«iGii in der zweiten fi&lflie des 16« Jahrli. •Ku Reval beltemd)

nachher aber gleich jener llochmBiaterchionik in Sko- kloster, die im J. 1730 in Stoekliolm verauctioiiirt wurde *) TieUdchi nach Sohweden geratben tind dort versdioUeD sein mag.

"Stalt'der doroh Brandi« ttberiieferten iSMridit rou der LebeiiBsteHiing Hoene^een*« 'zu glaaben, halt eich

Höhlbaum darüber eine, eigene Meinung gebildet (Jl, p. XV XVII und auch schon I, 93), Weil nämlich Hoe- neken, soweit wir ihn aus Renner kennen, mit vorzüg- licher Aoafiihrlichkeit you dem Baaeenkriege Burehards TOtf Dreylevea und sefaier BewAttigiuig des grossen EMn- anfttandes-, sowie insbesondere aneb' ron geiHssen^ ^e letztere einleitenden Vorgängen auf dem Ordcnssciilosse . Weissenstoin berichtot, so schliesst Ilohlbaum, das*» er ^in der südöstlichen Landschaft Estlands, in Jerwen*' ge- ^krieben habe,' ja ansdrickHohi dass er Priester in Weissen- steHi' gewesen sei. Dagegen ist m bemerken, dass es Tom den Einen der 'an unserer üeberNeferung BetkeiUgten allere dings feststeht, er habe in Weisscnstein, bei dem Vogt von Jerwen, gelebt, dieser aber niclit Hoeneken ist, sondern •^ Renner. £8 wäre nur natürlich, dass Renner iu sei' nein Aussage gerade di^ienigen Oeschicbten bevonugt hätte/ die ihm durek ihren SohanplaU die interessantesten

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die achtere Quelle beuutzeD müssen, wenn er sie bcsus8. Aber 80 y\e\ Urtheil in diesen Dingen darf man dem alten llnssow Dicht zutrauen, (lewiss hielt er die lunirweiligc Proas der Hoch- meisterchronik mit ihren vieleii Juht zahlen für eine wuhrhufteru Autorität als da» Versespiel untierer Ueinichronisten und beqaemte . mch sa einer oberflächlichen Benutzaug der letzteren nur da, wo ihn die ersterc ganz im Stich Hess. Es ist ein Glück, dass Renner die Hochmeiaterchrouik nicht kanpte; sonst hatte er es leicht ebenso gemacht ») Prowe iL a. 0.

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I^iebe/.ekieii Theil der JbetreffiandQ« l^mstiliidi» m 9mm ganz .'AtlseheB Lielite- geselieffi. Jenren), das . dem dibiiMiliett

Estlnnd, in welchem der Aufrulir tobte, nächstgelegene. Ürdcnstcrritorium und vor Allem Weissenstein , der feste BanptoYt desselben, bildeten 4en natürlidieD:Au4gaDgapiiiikt der Juiegerieelien.Opentioiieii '4ee{QrdeMmeiB|«r8; Bm» kimtli 80lli6|.«iacb Wweenaieini TerlMuidfili dort mili den -.Königen^ derr Esten; tktht dann ^nnl groeeef 'Mnellt*' ver Keval und liefert hier die von Renner mit besonderer Fülle wiedereriäldte Entscheidungsschlacht'), immer steht bier.der Meipter im Vordergrunde, und der Vogt von Jerwen komnit nnr beilttnig ein. Paar MaKmr, 60 da88..e8 mcbi mU HdÄlbemm (11^ p. XVH) an heissen hal, muer Dichter sehelne während aSler ^Seeer Vorgänge ^in der UmgeVmng seines Vogtes" geblieben zu sein, sondern viel- mehr in der seines Meisters. Was den auf der ganzen livländischcn Cü^reQ|&e,.von Marienburg bis N^rwa, geführten Krieg uttt den Bosaen betrifft, aa ist gat niehts Binaelnea daraus dem 'Priester tob WeisaenBtein .gAMig, > niohl einaial jene Znaammenkunft und Verhandlung des Meistere mit den Dorpatemj 'bei der man nur den Nachdruck auf den Erste- ren statt ai^if die iiCtzteren zu legen braucht, um darin wenigstens ebensoviel Bestätignng der Brandis 'sehen An- gabe als bei dem entgegengesettten V.er&hnda der Hö'hi-» bannr'seheii Annahme an finden. Ea nard demnaeh dabei sein Bewenden haben mtssen^ dass Barth elomtas Hoenekcn Kaplan des livländischen Meisters, also Amts- vorgänger (wenn auch nicht unmittelbarer) II ermann'« von Wariberge und gewissermaassea Amisbriukr liico- lans Ton Jerosohin-s. gewesen, ist . :• Fragt, man 'naeh der .gppaehe, in weleher HoAnaken gediefatet hat, so bin aooh ich geneigt ansaaehnttni dsM

>) & die Auflgabe HöhLbaam's; II, 2Ir-26.

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es die niodordeutsohe gewesen soi. Nicht zwar schon alieiu QU ^seiner Herkunft aus Osnabriick willen, denn die vor» Immdheiide Sprattbe^ der deiit«^heft Diohtang im lB.'iuid . 14. : JalirlHindeH war so* selir 4«» Ho^deutscbe'' {mi Bifl^- sehluss des wenig abweiclienden Mttt^^entBolien), diss sich desselben auch Mancher bedient hat, dessen Wiege in einem niederdeutschen Lande gestanden. Wie gering ist Oberhaupt der ganae mu:' Uberkomraene Vorraih nieder- deataeher* Dielitaiig aw dieaet ZeitI Abei< ekige bei Renn er y 'wie es schemt, «rkaltene Beime, die ate solche nar bei niederdeutscher Form d^r betreffenden Wörter bestehen , könnten die Sache entscheiden. Höhlbaura (U, p. XIX— XX) hat einen solchen Reim (eten: leten) asgemerkt; ich habe nooh folgende aufgebracht» die freilich zvm Th^l erst, irermitteisi leiehter Aendemngen oder 'Shb- stÜBtianea kernaftettan wtren: ^."2 def''Hdlilbitam*8ekeii Ausgabe^ Zeile 10 -Von eben, ^tmdhit^ard« dB ülde (f^r vader) wor he hroth nemen scholde. p. 4, Z. 20 21, den landt" marschalck m h<!den, dat It4 maken violde einen f reden. ~ p. 8, Z. 8-9, vorhth: üntormogenhit: p. 10— 11, dreioNÜ vorlLÖiBiBaDd 7 Ruu9n^ di^ doih güchlagen^ enekiktgen, vmh^ ff^kme» sind, oleiibar «os QrBprflnglfch6m'„!hi«r mom*; „die ireriorea 'ihr Uff$H^ t»der Aehnh'ehem. p. 18, 2:9-^4,

80 gesant weren voruthy nth to sehende ein lecjer rptth. p. 19, Z. l-*-2, artf?* de Dune^were gelogen (für gealagen) Bern (och d$ meitiir under ogen. p. 28, Z. 2, Od^mpe: Mäe Mnd ^ p. 86, Z. 23, iMSihem ^filr hoidsHy. eeAM. ^ and -dfkers •▼oitenmeiid Littm^nt ms» '«nd PIsteoM oder MitddHMif ro9€, 'Befspiele entgegen gesetzter' Art» d. h. benachbarte Wörter, die nurin hoclulcutschcr Form reimen, habe ich, obgleich auch darnach suchend, so gut wie keine gefunden*),' doch wird dieser Gegenstand noch aianche geaiauere Unterauchnng erfordefOi

■) Von Beimeo, «He glciokinSsBig f flr Hoeh« und Niederdeutsch gel- ten, mag hier noeh ein FaQ wegen der, wie es Mheiiit,*gaiis nn-

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. 'iWcn .vQin tareä dbef abtairtiseii- isfe eine diinü im Zutamtnefthaage atehende Yenmilliting Bieoamaiiii's

a. O. p. 89), veraiöge welcher Ho^aeken aöch die ganze ältere ßeimchronik in's Niederdeutsche übersetzt hätte, ^wcil QndernfuUs Raunoc auf dien Untersehied beider Miukdarteii aufmerksam gewordaniMre uad.TOii z.wei ihm vorliegandaii Beifluihroikiken..gaBprooh0B htttte.*^ Krellioh iribra dem aJab, wenn Renner ein Autor dea 19. nnd nieht dea 16. Jahrhnaderts wäre. So «her, mässen wir sagen, konnte er sehr wohl den Unterschied der Mundarten be« merken und die Zeitlücko zwiaehen den beiden Chroniken dazü) nnd aie dennoch, weil aie Ten. ein er Hand in einem Qodfix-.znaanMnangeachrieben^ateadan, ala daa Werk einea Yerfeaaera anaehen oder Wenigatena dat KQrze wegen , ak adehes eitiren. Witt man denn Ton ilmi verlangen, dass er in seiner Vorrede statt zu sagen: er habe nichts an liviändisohen Geschichtsqoellen aufspüren können als eine Chronik^, <80 durch einen Prieetary Bartholomäus Hoe* neken^ vor langen Jabr^ geschrieben, » .tiehnehr bitte aagen aollen: niehlB ala ein !for Ihngen. Jähren gesohriebenea Buch, enthaltend zwei Chroniken, die erste in hoch- deutscher, die andere in niederdeutscher Sprache, letztere von ein^ Priester, Bartholomäus Hoeneken, verfasst? Gewiss eine unbillige Zumuthungt löt doch ohnehin söhon R%nner*S' umständlicher Bericht von seinen Quellen etwas ftir seine Zeit nicht sehr Gewöhnliches.

*

Was die Ausscheidung der von Hoeneken stammen- den Stücke aus dem übrigen, sie umgebenden und durch- setzenden Chronikenstoif Ren nur 's betriÜ't, so int dieselbe von Höhlbaum im Ganzen mit sicherer Hand ausgeführt. Nur bei dinem grösseren Stack hat er sich geirrt Es ist dieses die, p. X 2.. ^""^ Höhlbaum'schen. Ausgabe

veraehrt erhalteuen Verse aogefährt werden: p. 25, Z. 17—18, Darnach »loch de meiti^r 9in ttU 6^ dm 9laie up dat /tUU,

>

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befindliche Erzählung von des DorpatiscliM Bischofs Reise nach Sohweden im J. li&6 und ¥0n den Behw6disoh*«iifl8i» sehen Kftmpl: um Pekesas (das heatige'.ficliUlsBoUHug' an der Kern) in den J. 1S48 and 4349. Renner, fibenettie

dieselbe fast vvörtlicli aus einem der aucli sonst von ihm benutzten Werke des Albertus Krantz der sie seiner- seits wieder aus zwei getrennten Stellen Detmar's zu- sammengeSDgen. halle. . II<^hlbMOL hal die'leteteren nieht übersehen nar^dass ^ imt (Jniiieht daiiii die SrwihnaDg der 400 Sehwedni' in Pekesar vermiBSt aber das dnreh Krantz gebildete Mittelglied entging ihm. Es ist gleichsam scliade um die vielen Worte, die er darüber sowol in seiner ersten als auch zweiten Abhandlung (1, 109^110; 11, p.XVlI Anm. und p. «KVUi-XlX) yeidoren hat, obgkioh doch sehon.a piiori zn bedenken war, dase ein i^tto&ügeit sammlflberbllok*^ fibsr seiünh so weit «aseihanderliegende Ereignisse dem Wesen eines zeitgenössiseljen Reimchro- nisten überhaupt uielit wolil ant^tclit. Die letzte Quelle der betreffenden A nga b c n D e t m a r 's , deä- lübeckische n Stadt*

ehronisteni bt ohne Zweifel nsoht bei nnserem livliadisehmi

. ... . ' ,

*) Ckr9niea rtgaerum aguüfnarwm Domd» SugHat ihrvßgiae, ana sistea Mal ge^lnickt Argent4 iMß^ Dis. bettende 0ttUe.{i9itflta /. Vg 28 und 99) lautet: ,A4ersl Bngf^HKvias Tarbateni is es Linonia Episcopus, de rebus inibi ordinatoras. Quem Begni illiog Poittifices honorantea hoapitio, orabant, äacnun Miaaaimn peragere offidain. Tom Bex atqtte Regina, de more aacro penincti oleo,

'oeveaantiir.- Idqne kgHfme expletnm ezfattanuii oam^'" Bo das Bade TOD e. S8 und dasaaf sogleidi.der Asikng^von e. 39: »lade Bef •Saetiae. bellan Ruaals hrftoebatt obaeditqne aiesa iasigBinD

.peksaar: et ezpnguuuit. C^m^oe amaitloiNDi jshii gro teaipove roboraaaet, impoaito qpadriageDtonim fort! praeatdio; oietoram re'duzit ezereihim. Bnaai antem ub| aadiitare, Begem in ans re- dijäso: cum eo praeaente mannm ebuferre nöö aadenies: &eto agmioe, Areem captam, et a Siieete faiaeeaanit obaldtone niniini ' naHaat: ex Oüuni qao pji^swit apparatttdin oppuguatain, expugnaat: oouiea qaofl ioaeoere ad aam traeidantea.*

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Ordenskaplan, sondern vielmehr bei Nowgorodfahrern und hansischen Agenten in Stockholm zu suchen.

Nachdem die im Gr.imde leichte Aufgabe gelöst ist, alle im Grossea und Gaazen ans Hoeneken abgeleiteten AbeehoHle iroserer CSfaronlk aosnuoiideniy k<niiBit man an die schwierigere, dieselben aneh'nooh yon gewissen klei- ncrcn Einschiebseln anderweitiger Herkuuft zu säubern. Es sind dieses nur vereinzelte Wörter und Sätze, die Ren- ner entweder aus einer seiner übrigen Quellen oder aueh blos von «loh aas in seine Antzfige aas fleeneken ein- flickte. Von der ersteren Art giebt es, ansser mehreren schon TOB Hohlbanm richtig erkannten, namentlich noch drei solcher Einschiebsel, die alle der auch sonst von Renner benutzten Chronica Polonorum des Mathias von Mieehow entlehnt sind und hier näher berücksichtigt zu . werden verdienen: 1) p. 11 Z. 11 der Htthlbanm'schen Ansgabe das Todesdatnm des Heohmeisters Dietrich Ton Altenbnrg „Anm» 1341 den 15. Jmmi^ ans Mathias* vtin Miechow 1. IV c. 23; 2) p. 31 Z. 18—19 der anachro- nistisch stehende Name „Htnrich Dusemer^ ebendaher und zwar aus demselben Kapitel; 3)*p. 36 Z. 1—2 der zweite Theil der Angabe über die Zahl der anf littaaischer Seite in der Schlacht an der Strebe Ctofallenen „dodi wfr» lor hs 10000^) mann, eOiehe tmZZm 18000^ eben-

')HöhIbauni schreibt sowohl a.a.O. als auch in seiner Einleitang (p. LIII Anm. 2) mir 1000, aber der Codex (f. 96«) hat, in rieh- tiger Uebereinstimmiing mit Hermann v. Wartberge, 10000. Aueh noek eia zweiter nicht nnweeentlidier Textfehler findet eieh bei H5hlba«iii in demselben die Schlacht an der Strebe betref- fenden Absehnitt. Indem luUnlioh hier (p. 86) die Namen der roMisahea I^aadacbaften, deren Contingente «a dieser Schlacht theitoahmep, Ladmtr, Brmdee, Witebeke etc. lauten, so ist der Bweite dsisslbeB verlesen odei^ ▼erdmckt Im Oodez Benner's sieht viefanehr BnneA«, eine Form, die gewisii mdh richtiger als Wa;rtbsrf«*s Brmu^ aad Wigsad's Brüik ist» d* sie die Deotong saf Briansk (also aiiht Brest) so nahe legt Biese

WIIML ti 4. tttL OweWetf. ZU. 1. IS

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daher 1. IV. c. 24. Mathias von Mieohow ist bekaantf' lieh nur Epitomator des zu Renn er 's Zeit noch unge- druckten Dlugosz, b«i welchem sich denn auch die erste und dritte der obigen Angaben wiederfinden (1. IX p. 1062 D und p. 1079 A), während ^ zu der fiOsefaeft iwei- tea wenigsteas dnreh eine «ioh widersprechende Doppel- erzählung (p. 1065 C und p. 1070 D) Anlass gegeben hat Dlngosz wiederum gründet sich in allen diesen Dingen natürlich auf Wigand von Marburg, und so ist die Kette der Vermitftelong von diesem Letzteren bis auf Benner geacfaloBsen, ohne dats mitHohlbaum (II, pwLl und LIII Anm. 2) aua irgend einer der angef^ten Stellen ein Beweis fttr die Abhängigkeit Wigand'a tmi Boe* neken zu gewinnen wäre.

Was diejenigen Zusätze betrifft, die aus keiner be- sonderen Vorlage, sondern aus Benner's eigenem Kopfe entsprangen sind, so glaube ieh, daas noch ein Mehreres, als von Hi^hlbanm geschehen, ganz unbedeikldioh in diese Kategorie verwiesen werden darf, und namentlich aHes dasjenige, was Renner schon selbst durch Einschluss in Klammern als blosse erklärende Parenthese gekennzeichnet bat (p, 26 Z. 16—16, p. 2(i Z. 4—6, p. 31 Z. 9—10) ferner aber auch p. 6 Z. 16—17: j,to de kweUtat im £A^ touwen ü/' da es in der Mitte des 14 Jahrhunderts nooh keine erklärte, beständige Hauptstadt Littauens gab. Da- gegen möchte ich es gar nicht mit Höhlbaum für ausge- macht halten, dass ein Satz wie p. 31 Z. 14—15: „Dat was de uthgang des kriges in Harrten und volget wider van d$n OeeUren** nicht auch schon, matatis mutandis, io der Beimchronik sdbst habe stehen können.

Soviel nur musste ftber Hoeneken und Renner's

jetzt verkommeae ätadt an der EinmünduDg des Flüeachen •Broiika in den Narez im Gouvernenient Grodao war eimt der 8iti faaaiMhw ThaUfiUafcea aoa Auriki ßtaaun.

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Verhältniss zu ihm gesagt werden, während es hier nicht am rechten Orte wäre, tiefer auf den Gohalt dieser neui- entdMktdn Gkaohiobtsquelle einragebeiu

3. Die ibifiipoB bändsohrifllicheit Quellen Re» nier'fl. Htthlbanm zählt solcher drei bis yier^ wie gesagt ■werden muss, weil er über die Art der einen von ihnen selbst nicht im Reinen sein konnte^ Es sind folgende: 1) eine gewisse Urkunde aus dem J. 1285 ') ; 2) ein in Wen- den geiüiirtea aaitUohes fien'meistermieiehDies*}^ 3) Band- bemerknagen In dem von Rentier benotelen Codex der alteren UvlSttdiSeheB Reimchronik*); 4) e^n rfilUselhaftes ^Chramcon Bremem^j von dem man nur aus Citaten Job. Voigt's in seiner preussisclien Geschichte etwas wusste, ohne einmal daraus ersehen zu können, ob ea eine Hand« sofarift oder ein X>mokwerk aei^).

An der direoten BemlzQng der ürknade wird nicht zn zweifeln sein, obglskh einer der Becen^enten H<lh1* bäum 's Anstoss daran nehmen wollte, dass Renner für den ganzen betreffenden Zeitraum livländischer Geschiclite (bis 1361) nur eine einzige Urkunde eingesehen haben soll. Wakrscbeinlicb be£änd sieh auf dem Schlosse Weissenstein em Tnuunmpt oder eine Abschrift dieser eine Orenzbe^ stimmmig des Ordensbesitees ul Jetwen bekefPenden Ur* künde, und von allen dort etwa nocb sonst vorhandenen Brienadenstücken mochte gerade sie sich durch den darin vorkommenden Namen eines der ältesten Ordensmeister «nseren Chronisten merkwürdig machen. Ausser in Weis- tenflteiii aber nnd ansser seiner dortigen längeren Dienst* seit üag Renner keine Gelegenheit oder Yeranlassung znr Ihirehsicht älterer liylftndiseher Archivalien gehabt haben. So erklärt sich die Vereinzelung dieses Falles.

Ein Herrmeisterverzei chniss in Wenden, von dessen BeschaSeabeit übrigens luur soviel ausgesagt wird.

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dass es noch bedeutend kürzer gewesen sein müsse als Horner 's Compendium und die mit ihm verwandten klei- nen Meisterchromken des 16. Jahrhunderts, dieses soll nach HOthlbaum anzunehmen sein, weil Renner zu zwei Ordensmeistern des 13. Jabrhanderts bemerkt^ er zllhle sie als solche trotz der abweichenden Meinung Anderer, weil sie zu Wenden unter den Meistern „eine Stelle einnehmen** oder „stehen" (f, 39*: dewilp he to Wenden inanck den Mei- stern to Liflant 8yne stede lieft, f. 48'' : detcile he ock tho Wendern mit imdir den Sermmtum HeiL) Sowol Biene* mann (Balt. Monatssehr« N. F. III, p. 91 --92) als auch Kopp mann (Ber. Zig. 1872, Nr. 39) machten sofort die Einwendung, dass man hiebei wol eher an bildliche Dar- stellungen zu denken habe, und diese ihre Verniuthung wird durch zwei Stellen aus dem von üö hl bäum nicht nntersnchten späteren Theile unserer Chronik aufs bün- digste bestätigt Eb'nmal nSmlich (f. 133^) sagt Be nner von Plettenberg: „Sine hüiniese noch vorhanden to Wenden Im Sale, dar alle Hermieisters na dat leuent afgeconterfeit 8tan," und weiterhin (f. 310'*) in der Erzählung von der bekannten Katastrophe des Wendenschen Schlosses im J. 1577 bezeichnet er als den Baam, welcher sammt den darin Versammelten in die Luft gesprangt wurde: ^dm Meieier ReuenUr, deir de hermeieiere geeonterfeit etunden/' Es waren also Bildnisse an der Wand, auf die er sich auch in den beiden zuerst angeführten Stellen berufen hat, ohne Zweifel wol mit Nameusunterschriften, aber höchst wahr- scheinlich ohne Angabe der Begierongsjahre, weil Benner sonst schwerlich ermangelt hätte, auch für seine Zeitrech- nung diese Autorität anzufahren.

Eine fernere handschriftliche Quelle Bennerts, ohne deren Annahme Iii bäum nicht auszukommen glaubt,, sollen Bandbemerkungen zu der älteren livländi- schen Beimchronik gewesen sein, für deren Urheber sogar kein Geringerer als Bartholomaas Hoenoken

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zu halten leL Wegen des besonderen Interesses, das sich an eine solche Hypothese knöpfen würde, falls sie Grand

hätte, kann hier ciuc Durchsicht sämmtlicher betreffenden Stellen Renn er 's nicht erspart werden.

Zuvorderst zwei Jahrzahlen: 1) 1263, EiniaU der latr taaer sor Zeit de« Ordensmeisters Bnidiard von Hom- hanseni 2) 1267, Amtsantritt des Meisten Werner. Beide snnd falsch, aber sie finden sich die erstere genau, die letztere wenigstens annähernd in der jüngeren Hoch- meisterchronik wieder, und da Renner, wie allerdings richtig ist, diese nicht gekannt hat, so schliesst Höhl- banm^ er md die Hocbmeisterchronik hiitten ans einer gemeinsamen Qaelle, seinen f^arginalnoten**, geschöpft. Aber die Sache erklftrt sich anch anders und einfacher. Obgleich nämlich Russow, der jener Hochmeisterclironik nachschi'ieb und aus dem wieder Renn er fast seine ganze Chronologie corrigirt hat, die b^effenden beiden Jahr- zahlen nicht ausdrücklich darbietet, so waren sie doch leicht ans ihm zn berechnen. Er lässt «Werner von Breydt- hnsen*^ 2 Jahre regieren nnd dessen Nachfolger im J. 1269 in's Amt gelangen, also doch den Ersteren 1267. Burchaid von Hornhausen aber wird bei ihjn Meister 12G1, schliesst alsbald einen zweijährigen WaiTenstillstand mit den Samai- ^ ten, führt dann wieder Krieg mit ihnen nnd fiUit in einem dritten Kampfe 1264, Bo dass Benner wiederum keiner anderweitigen Qaelle bedurft hat, um für den zweiten der hier erwähnten Kriege das J. 12G3 ansetzen zu können. Es ist ein durch Russow vermitteltes Abhängigkeitsvcr- hältniss von der Hochracisterchronik, in welchem er hier wie auch in anderen Fallen steht

Weiter handelt es sich um noch drei Jahrzahlen, die unter sich die Eigenthilmlichkeit gemein haben, der ersten Rcdaction unserer Chronik anzugehören, nachträglich aber aus Russow corrigirt resp. verballhornt zu sein: 1) 1267 später durchstrichen und durch 1273 ersetzt Ji)ixii'aU

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der Rossen in Sstland und Schlacht nüt denselben nnter Meister Otto, 2) 1269 ansradirt und durch 1274 ersetet^) Meister Otto's Tod, 3) 1278 corrigirt 1879 ^ T«d

des Meisters Ernst. Die im Ganzen riclitigercn ursprung- lichen Ansätze sind es hier, die Höhlbaum wieder nur aus Eandbcmcrkungen zur Eeimclironik begreifen zu kön- nen meint. Nun aber findet es sich sogleich in Betreff der tnletet angeführten Jahrsahl 1278^ dass dieselbe mit . Baehstaben ausgeschrieben fm Texte der- Refmchronlk steht und also nicht erst mit Ziffern auf dem Rande ver- merkt zu sein brauchte, damit Renner sie sich aneignete. Einmal aber im Besitze dieser bestimmten Zahl, konnte er daraus und aus d^ in der Beimohronik angegebenen Begierung^ahren Meister Ernstes und seiner beiden Vor- gänger (6 -f- 2^ noch eine unbestfmibte aber aehr kurze Zeit) auch leicht 1269 als das Todesjahr Meister Otto*s herausrechnen sowie wiederum hieraus und aus der V. 7769 gegebenen Zeitbestimmung „darnach über das ander iar^ (Benner f. 47* „na atiderthalf Jaren*') das 1267 für den Krieg, welchen derselbe Meister mit. den Bussen geführt hatte.

So kommen wir bei allen diesen Jahrzahlen aus ohne

■)Höhlbaaia ladet nur dorek'BerocknQiig, dMS aa dar ndirten Btslle* entweder 1266 oder 1269 geatandea liaben mösee; aber in eehier Yorrede einige der haoptaftchlicbBtea Niederlagen des Ordens ree^pitnlirend, überliefert nns Renn er Ar das betreifende Ereigniss aosdrfiekltch die Zahl 1269, was fibrigens aneh als ein weiterer Beweis fdr den schon oben ausgeführten Sats, dass die Vorrede älter sei als die uns vorliegende Bedaction der fibrigen Theile der Chronik, bemerkt zu werden verdient.

') Von den Elementen dieser Bechnang enthalt Bennerts Chronik in der uns vorliegenden Gestalt noch die R^'g^eruugsdaner des Vicemeisters Andreas f. 48i' ^nirfu alle ein Jnr" und die des Meisters Wolter f. 49b „derdehalf Jnr"; die 6 Jahre Meister Krnst's aber sind gemäss der Antorität Russow 's, der ihn nur von 1278 bis 1279 regiereu iaaat, getilgt worden.

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die TovansMisuDg besonderer chronologisolier Einsicliteii

bei dem Verfasser der jüngeren Reimchronik, die dieser vermittelst seines flxcraplars der älteren auf Renner ver- erbt hätte. Als ebenso unhaltbar aber werden aich auch die «biigeo Ableitangea HO h 1 b anm's ans derselbeB hypo- thetisehen -<)oellB enreisen. Wenn s. B. Benner den in der Renioliromk Y. 9769 nnd 10869. fehlenden Zunamen des Hochmeisters Borchard von Bwanden zu ergänzen weiss, so bedurfte er auch dafür keiner Marginalnote, sondern nur jener noch näher zu bestimmenden preussi- sehen Chronik, die er selbst im Anliange seiner livlän- dischen abznsohreiben angefangen nnd gerade bis ,|6orchart ▼an Swenden" fertig geschrieben hat Wenn er femer dem in der Reimchronik Y. 6462 erwähnten kvnic zu ruaen lant den Namen Demetrius beilegt, so kann er denselben Termöge eigener Conjectur aus jener etwas spätereu Stelle seiner Yorlage (V. 7637), die ihm den Bnssenkönig Z)t- flitere darbot, auch anf die Mhere bezogen haben. Er- gänzongsstrebnngen dieser Art sind Ihm sehr gelinfig, nnd da er von der gleichzeitigen Vielheit rnssiscfaer ^Könige** im 13. Jahrhundert wol kaum einen Begriff hatte, so er- schien es ihm als nicht zu gewagt, für beide nur um 5 Jahre anaeinanderstehende Stellen einen nnd denselben König der Rnssen anzunehmen. Dass er übrigens doch wahr- scheinlich falsch geraihen hat nnd an der ersten dieser beiden Stellen wol eher an Alexander llewsky als an des- sen Sohn Dmitri zu denken ist, ersehe mau aus Scr, r. Liv. I, 7S5.

Noch um zwei weitere Namen, von denen die Beim- chronik nichts weiss, finden wir Benner's Anszäge aus ihr bereichert Einmal nämlich vermag er eis den nns bis- her unbekannt gebliebenen Ort, an welchem ein Y. 2608 ff.

erzähltes unbedeutendes Gefecht mit den Littauern vorge- fallen sein soll, ein Dorf Raurcn „sechs Meilen von Riga belegen^ anzugeben, und das andere Mal sogar einen nach

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Y. 11959 im Kampfe gefallenen sonst nnberahmten Ordens- ritter mit dem Namen ^Sohnve^ ansziistatten. Aneh in diesen beiden FftUen nimmt Hdhlbanm seine Znflneht zu

Marginalnoten, aber hier zn solchen, die von Renn er mies- verstanden sein sollen; ich glaube mit blossem Missver- standniss des Textes selbst auskommen zu können. Denn was zunächst den Jit» Schure" angeht, so stand wahr- 8(^einlioh in dem Ton Bonner bonvtsten Texte derBoim- chronik an betreffender Stelle ein Wort mehr als in dem ans anderweitig Überlieferten, nftmiieli:

Da bUben in der not

Ein bruder schire vnd drie datachen tot'). Man vergleiche V. 1303: Das er vil schire tot gelit. Renner nahm das Adverb für den Namen des gefallenen Bruders nnd ändei*te Schire in Schure, weil ihm yon Schnren als ein zn seiner Zeit wirklich in Livland TOr- konmiender Familienname bekannt war. Um anch das Dorf Kanren mit dem geringsten Aufwände yon Hypo- thesen zu erklären, wird anzunehmen sein, dass V. 2620 statt Kuyren, wie Cod. Pal. schreibt, oder Kuren, wie der für« diese Stelle fehlende Cod. ßergm. geschrieben haben mnss, in Bennerts Handschrift die in hochdeutschen Schriftstücken des 15. bis 17. Jahrhunderte nicht ganz sel- tene Form Kauren^) gestonden habe und dass ferner stett Dy (Cod. Bergm. Die) entweder schon verschrieben war oder von Renner verlesen wurde: By oder Bio. Also: bei Kaurenl nach dem ganzen Zusammenhange der Stelle als der Name des Orts, an welchem die Schlacht

<) Od«r Tiallflieht «ach: «Bin bnider aeUr« vnd eis dotioher tot,* denn Benner en&hH nur von einem, üebrigens ist der. Fall sehr merkvördig als einer der wenigen, hi welchen man ans der Paraphraae Beaner'e eineYariante seines Textes so ersehliessen berechtigt ist» die nicht 1l>l<» die Form eines Namens bdriffL

*) Vgl s. B. Ser, r. Ito. I, 843 Anm. 8: Cafverlaadt and 8er. n Am. ///, fcawrisoh.

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stattgefanden. Wie es aber überhaupt Benner'a Art ist^ mit aeiner firlindisoheii LoealkeimtinBS an prunken, so fand

er auch hier sogleich eine Auslegung dieses Namens durch das Dorf Kau ge rn, jetzt bekannten Scebadeort in der Ntthe von Schlok, welches im 16. und 17« Jahrhundert auch in den ffefam Kanwern, Kanren und ähnlichen Tor- koBoimt*). Ba ist deimaeh nieht daran an denken, daaa aneh nnr in der nahean richtig angegebenen Bntfernung dieses Ortes von Riga irgend eine beachtenswerthc Local- bestimmung für das betreffende alte Kreigniss liegen könne.

Koch ein hieher gehöriger Fall ist übrig. Nachdem Benner aewol überhaapt nach Beimchronik V. 2065 £f. ▼on dem Kriege Hermann fialke'a gegen die Boaaen als aAch' inabesondere nach V* 2120 von den Tor laborsk er- schlagenen 800 Rassen berichtet hat, schliesst er seine Erzählung mit der in der Reimchronik nicht vorkommenden Angabe, in diesem ganzen Kriege (mit Einschluss der Er- obemng Pleskau's) seien 9000 Russen „geblieben und um- gekommen." fiöhlbanm hat die Verwandtschaft dieser Angabe mit einer entsprechenden in der sogenannten klei* nen Ordens- oder Ifeisterchronik*) nieht ibersehen; aber mit Unrecht versucht er wieder beide auf eine gemeinsame Quelle zurückzuführen, statt die Abhängi«:keit der einen Ton der finderen an2uerkenneD. Die Aehnliohkeit beider

') Nach gefälliger Mittheiluiig Ilerrn Archivars J. II. Woldeniar in Mitau. Auch in Zierjcuhorn's hrrland. ä'^tantsrecht , lieilage 124*, Actenstück ans dem J. 1630, inuss „das Dorf Clauren" für ^Canren" verschrieben sein. Vgl. übrigens über diesen Ort Hupel'is X. M. 11. n. 12. St. p. 430 und .V. N. M. 1. u. 2. St. p. 483.

*) Erhalten in zwei verschiedenen Redactionen : Bunge's Archiv IV, 292 ff. und V, 180 ff. Andere, ebenfalls in demselben Archiv (VI, 288 ff. VIII, 06 ff. VI IL 268 ff.) abgedruckte Ordenschro- niken kommen, als .späteren und vermitteiteren Ürsi)rung8, neben jenen beiden eigentlich nicht in Betracht. Dieses das kurz angedeutet« Kt^bDiBS meiner diesen Gegenstand betrefifenden Untersuchiittgen.

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im GtogeBsait zu der Reimdiroiiik bestellt in den Znhien 900 und . 9000; ihr Unteredded von einander aber darin^

dass die Meisterchronik ihre 900 noch bei der Einnahme von Isborsk, Renner seine 9000 in dem Kriege überhaupt gefallen »ein lässL Offenbar liegt hier eine fortschreitende Yerderbniss vor, in welcher die MeiBterchronik ein so passendes Mittelglied zwischen der Beimduronik und Ben- oer bildet i' dass man sie andi üKr des Letsteren Qnelle zu halten bereefatigl ist I>er efnzige begreifÜelie* Grand, warum nicht auch Höhiba um sich dazu hat verstehen wollen, liegt wol darin, dass, abgesehen von dieser einzi- gen Stelle der Meisterchronik| sonst keine Spur ihrer Be- nntzong bei Benner nachsnweisen ist Aber zor Beseiti- gung dieses Bedenkens dient Folgendes. Thomas Hor- ner's Oompendtnm der liyländisohen Ctesohiohte, eines der hauptsächlichsten und am vollständigsten ausgenutzten Hiilfsmittel Renne r's, ist im Grunde nur cin(^ lateinische Bearbeitung jener nämlichen kleinen Meiaterchronik, die etwa 20 bis 30 Jahre früher entstanden sein moobte. Benner, dem bei seinem Suchen nach livlandischen Ge- sohichtsqucllen doch gewiss auch ein fizemplar dieser be- liebten und verbreiteten Meisterchronik in die Hände fallen konnte, erkannte sogleich ihre fast durchgängige Ueberein- stimmung mit Horner, dessen in gutem Latein abgefftsstes Druckwerk ihm natürlich mehr imponirte als das namenlose deutsche Schriftstück. Er warf also letzteres alsbald zur Seite, indem er sich daraus nur jene einzige von Horner nicht wiedergegebene Zahlenangabe (in seinem Exemplar verschrieben 9000) notirte und diese wegen ihrer Grösse, statt auf die eine Schlacht^ auf den ganzen Krieg bezog. So nngeföhr wird es gewesen seiuj sicherlich aber nicht in der von Hohlbaum angenommenen Weise.

. Nach Erledigung der Marginahioten ist nun noch von jenem Chronicon Bremmue 2U reden, welchem Ed. Pabst schon 184:1: im dritten Bande des Buoge 'schon Archivs

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(p. S4 ff. In den Anmerfcongen) neine Anftnerksfunkelt zu- gewendet hatte, von dem aber seitdem bis auf Höhl bäum keine Rede mehr unter den livländischen Historikern ge- wesen ist. Man kannte es, wie gesagt, nur aus einigen Oiteten Voigt 's sa seiner DarateUimg der ersten An- Itoge MvltodiscAerGescIiiehte und wnsste niolit^ was daraus sa machen, fld-hlbanm bemerkte die üebereißstimmung dieser Citate mit einigen ihm nicht anderweitig ableitbaren Aussprüchen Renner's und wagte daraufhin, die Quelle dieser letzteren in jenem räthselhaften Buche oder Mann- seripte en veranithen. Wie aber Eohl, dnroli Pabst ^ das« veriuilassti SKshon yoiber ergrikndet halte and non Bienemann in seiner Benrtheilnng der Hdhlbaom'seben Sdirifb bekannt machte, steckt nichts Anderes dahinter als das gedruckte Buch eines später als Renner Lebenden, der also nicht seine Quelle, sondern sein Ausschreiber ge- wesen ist» Es ist von dem Hessen-Gasseler Dilichins nnd hat «Ben längeren Titel als den von Voigt gebrancbten, nftndieh! Urlni Bnmat H praefhekniranm qua» habet ti/piis a ehronicon, CanM» 1604, 4"; aber die über jeder Seite des Textes denn ein grosser Theil des Werkes besteht ans Karten und Plänen sich wiederholende Ucberschrift (der sogenannte Columnentitel) lautet allerdings kurzweg: Ckronieon Bremente, Hat also Voigt nicht ein Exemplar benntst^ dem das Titelblatt fehlte? So scheint es, nnd dann « hfttto er sich nicht geschent, ein solches ihm mehr oder weniger unbestiiunibares Ding neueren Dmckes in einer Reihe mit den ältesten und ächtesten Quellen der livlän- disohen Geschichte zu citiren!

Hat nun jedenfalls dieses Rtttbsel die angegebene über- raschende LOsnng 'gefimden, so fragt es sich weiter in Be- treff der dadurch wieder ahnenlos gewordenen Stellen Renner's, die Höhl bäum 1, b3 ff. in eine Gruppe ver- einigt hat, woher denn in Wahrheit sie abzuleiten seien. Es sind nur kiuizere Einschaltungen in die sonst meistens

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der Bieimohroaik, xmn Theil auch den Werken desAlber^ tas Krantz öntoommene GfOndungsgeschiehte liTlands, fiut alle mit der Tendenz, darin Bflrgersohaft und Hierar- chie Bremens eine grössere Bolle spielen zu lassen, als von den ältesten Quellen bezeugt ist. Wegen der beson- deren Bedeutung, welche sie für die Erkcnntniss von Benner'e schriftstellerischer Art und Weise haben, ntaen wir ihnen eine eingehendere Untemefaong widmen.

Beginnen wir mit einer Stelle, för die sieh nech am leichtesten eine bestimmte schriftliche Vorlage nachweisen lässt. Sie betriflft „die Bremer bei dem Aufbau Riga's" und lautet vollständig, f. 11*: Bischop Bartoldm befinde de Stadt Rige to buwende, dar hulpen ahme de Bremers truwe- Ueken tko» Damit veigleiehe man die zn jBnde des 14., Jahrhunderts gesehriebene bremische Chronik von Bynea- berch und S ebene, die Benner, ak Verfasser aneh einer bremischen Chronik, doch gewiss gekannt haben musB und wo es p. 67 der Lappenberg'schen Ausgabe •) heisst: Desse Aibertu» buwede die stad Righe myt de borg^ wm Bremen imde mii den pelegrimen^). Da sich eine

*) Oeeddekiaqu^ien de» Ereg^fte» wul der Siadi Bremen, hng, vom /. if. Lmppenberg. Bremen iHU

*) ÜB verdient bemerict zu werden, dass dieser Stelle der gedrack- ten Rynesbereh-Scliene'Bohen CbronUr, obgleich sie mit „Deste Albertos* begiont, gar nichts Bischof Albert Betreffeades vor- ansgeht Die von Lappenberg herausgegebene Hftndflchrift mnss hier eine LQcke gehabt haben. Vollständig, wie es scheint, ist die Stelle nur in der lateinischen Bearbeitung derselben Chronik dnrch Wolters (Archiepiscopatu» Bremensis ckronicon in Jtfet- 6om. Scr. rer. öerm. 11, 55) erhalten: „In illo tempore (es ist vorher das J. 1199 erwähnt) transverberabatur cnltro Decanus Bremensis a ful>ro Dickhueen Frieiae, et in eadeni nocte obiit Bertoldus Episcopus Livoniae, qui etiam interfoctus fuit : et Al- berttis quidaui Canonicus Bremensis eleclus fuit in locum ejus in Livonia. Iste Albertus aedificavit civitatem Bigensem cum Bre- mensibus et etium paganis (1. peregrinis).*

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I

ähnliche Nachricht bei keinem andern livländischen Ge- schieh tscbreiber älterer Zeit ündet, so ist wol kein Zweifel, dass Renner sie der so eben angegebenen bremischen Qaelle entnonunen habe» Nnr dass Albert der firbaner Biga'8 gewesen, i^anbte er ihr nicht, weil ihn in dimn Punkte die Reimcbronik eines Anderen obgleich weniger Richtigen belehrt hatte.

. Schwieriger zu entscheiden ist die Frage, woher Ren- ner^ die bekanntlich auch bei anderen livländischen Ge- sdiichtschreibem des 16. Jahrhunderts, namentlich Rnssow, anftanehende Mehinng überkommen habe, dass bremische niid nicht Mos im Allgemeinen, wie es die älteren Quellen geben, deutsche Kauflouto Livland aufgcsegelt hätten. Zunächst läsBt sich wenigstens beweisen, dass er dieselbe nicht erst aasBnss^w entlehnt habe. Indem wir nämlich auch in der grossen bremisohen Chronik Renner's einem Abschnitt über die ersten ^Anfinge der ÜTlindischen Ge- schichte begegnen»), haben wir Gelegenheit, die Beobach- tung zu machen, dass diese zwar im Ganzen der ent- sprechenden Erzählung seiner livländischen Chronik ähn- lich ist, aber doch gerade mehrerer in dieser letsteren für die Benntsnig Bnssow's charakteristiBeher Zflge entbehrt Bs sind namentiich folgende drei: t) das BntdeeknngiQahr 11^ sammt der dazu gehörigen Brlinterung ^hy tiden Kei" 9er$ FHderici Barharo9$$^*)) 2) die Angabe, die Entdecker

*) üebenehiioben: .Wo vaa Bfemen liaehadt vpgesegelt» dwina •nt kopensehop gefoerst, vad dana den Ohritten geloaen darfain gttfort hebbea.* Idi vcrdaalD» Berrn Dr. Kohl «lae Abeehiift «ach tftMS StfiokflB. Wesentlteh und nwisteos aoflk wörtlich itiaiBit mit ihm fibtrshi d«r von Pahst hi Bnngi^t Arekh III,

' Sif, verftflbatliehta Aaisog ans euer ia Bevsl hefladlleheD bie- misehAB Ghfonik, so dass diese, wenigetoDS in dem betreffimdea I Ktpitel, ans Beaaer gesogen sein mass.

*) An einer lulillig der ipiteien Oofreetnr eatgaagenen Stelle tei- aer HvU&dltehea Ohronik ^ST>) sagt Beaaer, der Ordea habe

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hatten twini '„mk imn «rrie^ dar nu Ihtnmmnd$ UM^. Aaker geworfön; 3) das .Todesjahr Bfeinhurd's 1198: also lafeiter

Momente, die zu den schlechten Erfindungen der Hoch- meisterchronik gehören und die Renner nur aus Russow entnehmen konnte, da die Hochmeisterchronik selbst ihm ODbekannt geblieben ist. Dazu kommt noch als entsoiiei- dendstes Indicinm yon allein ein Name: in Benner's lir- l&ndischer Chronik wie in der Hochmeisterehronik nnd bei Russow: Kobbe, in seiner bremischen dagegen noch wie in der Reimchronik Kope. Die Fassung in dieser bremischen Chronik kt also sicherlich eine von der Be- kaantsehaft mit BnssoW noch nnbeeinflosste nnd vieUeioht gerade dieselbe ^ welche, ilueh ib der för uns verlorenen ersten Redaetion der ÜTlindischen Ohronik Reineres ge- standen haben mag. Dennoch aber wird auch in ihr schon die Aufsegelung Livlands den Bremern zugeschrieben 80 dass Benner in dieser Hinsicht unabhängig yon Rus-

sow gewesen sein muss.

Es giebt nmi femer ein dieselbe Ansicht sjasspreohea* des aber bisher filr diese ganse, doch yielventilirte Frage unbeachtet und unbenutzt gelassenes Buch, welches älter als Renner und Russow ist und in dem man also die gemeinsame Quelle der betreffenden Angaben Beider ge- Ainden au haben glauben dürfte. Es ist des Joh» Fanc- ' eins, Oberho4»redigers in Königsberg (hingerichtet 1566)

mit deu Semgallcrn Hfl zn ihrer im J. 1290 voUbracUten Be- zwingung 147 Jahre lunj^ zu tliun gehabt, und auch in der über- haapt nicht üburcorrigirteu Vorrede kehrt dieselbe Augabo wieder. Daraus ist klar, dasa Renner ursprünglich gleich der Reinicliru- uik da8 J. 1149 ao die Spitze seiner iivlaudiaohea Zeitrecliüuiig stellte.

') .Dusser tidt waneden to Bremen rike kopluide. De gedachten, wo 86 mit kopenachop gelt vnd guth gewinnen mochten** etc. Vgl. dun fast gleichlautenden Anfang des oben erwähnten Ab- druckfi au« einer Kevalei HancUchrift ia ßunge't ArcMv III, 34*

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Chronologia, RegiomanH 1652, wieder aufgelegt: Bat. 1554, 1562, Viteb. 1570, 1578, 1602, also, nach der Zahl dieser Auägabeu (säuuQtlich in folio) zu urtheilen, eiu Werk von •Ansehen und grosser Verbreitung. Es beetohi sur einen Hälfle ans obronologisohen Tabellen and snr andern aas einem sogenannten Oommentar, in welchem die vichtigMen geschichtlichen Ereignisse ansföhrliober erzählt werden. In den erstercn ist eine eigene Columne den Schicksalen des deutschen Ordens in Preussen und Livlaud gewidmet, in dem letzteren aber finden wir unter anderen preussisclir llflaadisohen Btiloken namentlich aaoh eine JSnählung von der Bntdeckong nnd Besitznahme Uvlands. Des Yert Quelle fHr alle diese Dinge war die Hochmeirterohronik, doch kennt und citirt er bei anderen Gelegenheiten auch Krantz. Die erwähnte Gründungsgeschichte Livlands ist ganz aus der Hochmeisterchronik| nur mit einem merk* würdigen Zusatoe in ihrem Anfange, welcheri mit der Jahr* .saU 1158 am Bande, folgendermaassen lanist: «Hoc anno mereatores qiiidam (Bremenses ut ex oireumstantijs coUigitur) fortunam experiri, uariaque terrarum maris- que loca pernoscere cupientes etc." Der Zusatz ist merk- würdig besonders deshalb, weil wir hier die Annahme von der fintdeefcnng Livlands durch ßremer gkiehsam in ihrem Entstehen ertappen. Die Umstände, ans denen Fnneeins dieselbe sieh gemacht hat, bestehen natttrHeh in nichts Anderem als in der anfänglichen Abhängigkeit der livlän- dischcn Kirche von der bremischen, von der er durch die üochmeifiterchronik und noch genauer durch Krantz unter- richtet war. Ich werde es nuni bei anderer Gelegenheit wahrashdidSeh an machen sndien, dass in der That Bns- sow den Fnnccina* gekannt hat, sowie auch, dass die yerhängnissTolle Interpolation Heinrich 's vonLettland (XXIX, 9), welche mit der Jahrzahl 1158 zugleich die Bremer als Entdecker zu nennen weiss, nicht weiter her ist als «aas. diesem namUohen Funccius. Aber nicht. Dasr

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selbe gilt darum auch für uuseru Kenner, von dem sich mlmebr beweisen Ittsst, dass er dieses Werk nicht kannte. Denn, abgesehen aneh daron, dass keine weiteren iigend- wie anffaUenden Uebereinstimmongen mit demselben bei

ihm sich finden, so genügt hier eigentlich schon die Er- wägung allein, dass er dieser gedruckten und ebenso sehr durch Umfang als Gelehrsamkeit EindiMick machenden Autorität, falls er sie gekannt hätte, gewiss auch schon das Sntdecknng^ahr 1158 geglaubt haben wttrde, welches, ihm doeh, wie oben gezeigti sunttcbst noeh fremd blieb. . Kann nun Fnnccins demnach aneh nietii Renner's Quelle im Punkte der Aufscgelung durch die Bremer gewesen sein, öo giebt er uns doch wenigstens einen wiclitigen Fingerzeig zu einer möglichen Erklärung der Sache. £ann nkht nämlich, so moss man sich jetit fragen, Benner ebenso gut wie Fnnccins blos vermdge selbständiger dombination auf jene Meinung gekömmen sein? Die Ele- mente dazu waren ihm ebenso gut, ja in noch reichlicherem Maasse als dem Andern gegeben: bei Funccius die Hoch- moisterchronik und Krantz, bei Renner die livlundische Beimohronik und Kranta und ausserdem noch das Zeng- niss Bjnesberch-Schene's ftber den Antheil der Bremer an der Orflndung Riga^s und cn allem diesem noeb die Eigenschat'L selbst ein Bremer zu sein. Wenigstens bis auf etwaige weitere Littcraturfunde betreflenden In- halts muss ich diese Annahme fUr die wahrscheinlichste ▼on allen möglichen halten.

Hag aber aneh die Herkunft des so eben behandelt«! Haupt- und FnndamentalsatBes immerhin noeh einigen Zweifchi unterliegen, so ist es hinsichtlich aller übrigen Glieder derselben von Höhl bäum a. a. 0. zusammenge- stellten Gruppe desto sicherer, dass wir lür sie gar keines weiteren Quellennachweises als ans dem pragmati sirenden Keplb nnd dem bremisoh-stadtpatriotiaehen Heraen Ben- nerts bedürfen. Spricht 4och aueii achon der Umstandi

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daa8 sie ein ausschliessliches EigeDthom Renner's bilden and weder bei Russow noch einem anderen livlAndischeo Chronisten wiederiLehren, fSr die Singnlaritit eines sddien Ursprings, üelirfgens ist Benner nm ihretwillen kamn

ein Dichter oder Lügner zu nennen: man sieht es den be- treffenden Sätzen an, dass er dabei ziemlich guten Glau- bens Terblieben ist und gleichsam nur die attobsten Folge- rungen ans den ihm gegebenen Thatsachen gezogen hat» soweit als solche zmr grosseren Ehre seiner Stadtgereiofaen konnten. In keinem Znsammenhange mit seinem Patriotis- mus steht es freilich, wenn er das aniauglich feindselige Verhalten der Liven gegen die bremischen Aufsegler aus der den Erstereo zugeschriebenen Meinung erklart, die Ankömmlinge smen Dänen; aher wenn Höhlbaam gerade dämm diese Motivimng merkwürdig findet^ so ist yiebnehr sn sagen, dass eine solche keinem andern Pragmatiker so nahe liegen konnte als gerade unserem Renner, der so eben erst soviel von früheren Angriffen der Dänen und zwar dieser allein, nicht etwa auch der Schweden, aus seinem Saxo wiedererzählt hatte. Dass sie aber überhaupt nur ein pragnuktisirendes Hirngespinst späterer Zeit sei, ▼ersteht sich yon selbst

Ist nun also nichts sowol mit dem Herrraeisterrcr- zeichoiss und den Randnoten als auch mit dem Chronicon BremensCi so haben sich uns dafür im Laufe der über diese Dinge angestellten Untersuchung einige andere, nicht blos ad hoc postulirte, sondern wirklich existirende handsehrift- liehe Quellen als sc^ehe ergeben, die von Renner In sei- teueren Fallen und so zu sagen nur in subsidiärer Weise benutzt zu sein scheinen. Es waren folgende: 1) die kleine livländische Meisterchronik, der er nur eine und dazu missTorstandene Notiz entoahnii weil sie ihm sonst nichts bot, .was er nicht schon aus anderer Quelle ebenso gut oder noch besser sn wissen geglaubt hfttte; 2) die -bremisohe Chronik von Rjnesberch und Sehene,

MMmO. «. CHvL OiwMittfc ZIL 1. 14

in d«# LiTlonds ibiriinipt nur Tier lU enrihst wird und aus welcher Reimer ebenfalls nur einen Satz fitr sich

verwendbar gefunden hat; 3) die ebenfalls von ihm selbst im Anhange zu seiner Chronik abgeschriebenen Deutsch- ordensstatateni aaf deren Prolog der wesenilichste Theil der von Hdhlbamm (I, 118) Tdlstandig abgedmehten Er- xihlungTOn de» Grindong des Ordens inracksailihren ist*), nnd endlieh, wie es scheint, 4) noch eine beckische Chronik, etwa Detmar mit Fortsetzung oder irgend eine der vorschiedenen deutschen RedacUonen Com er 's« Weil steh aber diese znletzt aufgestellte Yermuthang ans des wenigen Stellen unserer Historien, die dazu Anläse geben, nieht zu genügender Sieherheh eriieben liast, so mag -sie wenigstens so lange anf sich berohen, bis aus einer Ana- lyse der bremischen Chronik Renn er 's bekannt geworden sein wird, ob ihm überhaupt eine der läbeckischen Chro- niken und welche namentlich zu Händen gewesen sei. Ueber did preussisebe Chronik, der Benn'er den NaaMn des Hoohmeisiers Burehard tou Swanden entaalun und deren Anfang er in seinem Anhango abgeschrieben hat, wird erst bei Gelegenheit der besonderen Betrachtung die* ses Anhangs das Nähere anzugeben sein.

4. Die gedruckten Quellen Rcnner's. Soweit als- solohe Ar den hier behandellen Absehnitt seiner Chronik

') Es sind nämlich darin drei l)esondere Theile zu unterachi-ide n ; 1) Friedrich Rothbnrts Kreiuzui? und Tod; 2) Ötiftun«:^ des deut- schen Ordens vor Accon; 3) Aufzählung der vier ersten IToch- meister. Aus dem Prolog der Ordensstatuten stammt das zweite dieser Stücke (vgl. Perlbach in der Altpreus». Monntsf^rbr. JX, 167); daß dritte aus Renner's oben erwähnter preussischer Chro- oik, die übrigens auch schon zu dem zweiten beigesteuert haben könnte und nur von dem ersten wird Höhlbaum's (I, 88) auf die ganze Erzählung bezogene ADsicht richtig sein, dass es ein Ana* zug aus der betreffenden Partie der bremischen Chronik. Ren- ner's sei, der erst in die aweito Bedaotioa seiner livlftadifchoii eiagMohoben wnida.

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in Betraclit kommen, sind es folgende: 1) Thomas HoF' ner'ii Livoniae Hütoria in compendmm ex ßnnaiibue coJHr Irod«^ Higiom, lö5i und Witeh. 1662. Renner mass d|« mt^ An9g%)>6: benntct Iwbeii 0- 9) ^ Aibortna KvMt« Vmidaliith Qd. WB, Samnia^ mfmtiCciU 1530, CSkUr niea re^nofum etquihnärtwn Daniäe, Sueeiae it Norviagiae, Argentor, zuorst i546. Für die Benutzung auch des vier- ten Hauptwerkes dißße» vielgelesenen Autors, seiner Me- \lropoU$'9* hüioria de ecclesiü, zoflrat Bas. idiS, ün^e ich JMi6>.98iifi9eMi«ft JM0g:lm Bonner«. 9) Bßs liatU»«

MftrtiAflf Oromer Ds wigin^ f$hui gestü Polonorum libri XXX, zuerst Bas» 1^5ö, welches Werk aber, wie Höhlbaum (I, 51 ff.) nachgewiesen hat, nicht im Original, sood^rP. .in. ider deutscheu Ueber^ietjiung dos ^einrieb Pa^Uleon, Mitma^thiti»^ Mivtofm -Bml

TOP EeftMar bemit^li wwr^i t6) lE^vqsoir'a Chm^ dar JP^mdwU L^fUmü, Rö0toek 1378.

Renner's Verfahren mit den angegebenen Quellen ist pun, wie schon Höblbaum dargelegt hat, im Allgemeinen dieses gewe9en, 4n« ßr zunächst für Edib^i^jrolgf^

l9imMi0 legte« dm pber wie ai|ff,;cUm M4^ii ban^Bcbflft-

lich^n Bcimchroni^n, so auch aus den unter 2 4 aufge* ü^Uteft Qm^W^r^^.»tt9ßih^li^he^6..Q^«cl)^i^

')JUHMt In Mine« T«nid«.0nrllniirBt4liex inm||. in..4t»)Qlwtt

dunj £ aJs. eiiM8 jfler JpommiBaire, die im .^nftra^ des Orr dentmäi^rSi ^övember Üti, .däf BcUom' ttönaboirg den Fölen n iAieiiteb^ii biitten; Cif« letitmf^ StflUte^büd^t eheii nisten l^it- tngm ien i^ J; Ddrii^t iar den 4VDM$MjbAI«li di^lMiO^ 9tU$ek. jttr '2iüiL .IBM« ottt- dim Jj IM p, 39 f,- ynaniiaeheB

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entnahm und je in die Regieningszeit der betreffenden Meister einordnete und schliesslich noch aus dem viel später erscyenenen 'BuBsow sein ganzes Werk dorck^ eoffrigirte und Toinehrte. G^Mmer, als bei Htfhlbaam, Ueibt nnr sa bestimmen flbrig, welche der imter 2—4 erwälmten Werke iHrkKeb scbon bei der ersten Anlage unsere Chronik und welche vielleicht, gleich Russow, erst nachträglich zur Verwendung gekommen sind.

Krantz wird von Benner in seiner eigenen Quellen* aafsahloBg nicht genannt, tmd man kflante Tersaeht aeiB^ daraus den Schlnss za dehen,- dass er auch ihn, wie Bas- se w, zur Zeit, da er seine Tcrrede schrieb, noch nicht geTcannt habe. Indessen lässt sich doch das Gegentheil davon erweisen, und zwar zunächst vermittelst der livlän- dischen Abschnitte in Bennerts bremischer Chronik^ von welchen bereits oben gezeigt Wurde, dass sie als gerettete Bmchstficke der ersten Bedactioh seiner livtitaiditohen Chn^« nik anzusehen sind. Allein schon dfe auch hier gebrauch- ten lateinischen Bischofsnamen „Meinhardus", „Bartoldus", „Albertus" lassen erkennen, dass von Anfang an neben der Beimchronik auch noch eine lateinische Vorlage im Spiel gewesen sdn imiss; hber luufli' sonst AUes findeisioh'dana wieder, wa^ in den betreiffendeh Abschnitten der WläiM- sehen Hfet^rien ats aus Erantz- abgeleüel von Sdhlbavid (1,41 45) nachgewiesen worden ist. Statt aller liesonde» ren Anführungen brauche ich in dieser Hinsicht nur im Allgemeinen auf die, wie ebenfalls schon gesagt, mit der «hvemischen Chronik '^Bo An er's wesentlich übereiastiadnen- den Stttcfcö ads einer Beralschefl Handschrift verweisen, . die Pabst in Bunge^s Arehw HI, Sl-^, verbifentiicht hat. Ein noch schlagenderer Beweis dafür, dass Krantz auch in den späteren Theilen unserer Chronik zu ihren ursprünglichen Quellen gehört habe, wirU sich noch weiter unten, ergeben. Somit bleibt in Bezug auf die mehrer* wähnte Stelle in Benner's Vorrede (»was in der Bremer,

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Prusscn vnd polnischen Chroniken, Saxone Sial&ndico vnd andern hktorien van dissen landen gemeldet wert'') nur antmiebilieik tbrig, dass^ hier Krantz unter der allgemei- im BMdebiiVD^ „aadet^liiBtorieflt* i^velMuideii^ ja -dass er mit sekien ▼erBcfafedeneB Werken gans?- Yorzogeweiftö daran ter m yerstehen sei. ' " '

Hinsichtlich der beiden polnischen Autoren Rcnner's, Mathias vonMiechow nnd Martinus Gromer, verhält es tAbh so, dass der Erstere ebenfaUa scbon- au seinen nr- sprtDglieben , der Letatere dagegen m den nacbtrigKöh tozngesogeneii Qnelleii gekörte , wofllr äbi&r' der Bewete a«eb ml weiter unten atis >lnei^ gewissen jParftü^ des drit- ten Buches unserer Chronik geführt werden kann, üebri- gens ist anch U Ohlbaum schon dieser Einsicht ganz nahe gekommeii, indem er (I, 61) in Bezug auf die Art, wie Benii^r seine beiden Polen benntst habe, m deU'bemer^ i;enawerthenBefafai88e gelangt: ,|aiinneh8t Hefert fbrnlfiecboVi ObroAik den'805ff) dann ziebt er «or Ergänzung desaelben Martin Kromer heran.* Ist dieser Satz auch, streng ge- nommen, nur eben fiir den von Höhlbaum untersuchten Theil der Chronik richtig defnn in ihrem dritten Buche finden sich sebr nmfSuigreiebe Stftekei -di^ ga&fe'Wd' itar aas Crom er gesogen sind so Hegt darin docb inuner- bin sebon eine Anzeige, dass Matbias frflber ab Cromo r benutzt w<Mtlen ist

. Ausser allen diesen Quellen handhabte Renner auch neob gewiseo allgemeinere Uülfsmittel, ans denen er ent* w^ider weMgeeetiicbtUebe Synobroniaineii,' Wib die ' eebon oben anf daef Weikeben deli Onasarns avrflck^fHbrtev * oder ancb Flamen, die in seiner eigendieben Vorlage febl- ten, einzuschalten liebte. Zwei Beispiele der letzteren Art betreffen egyptische Sultane. Einmal nämlich in der 9eho^ angeführten Bei^tjbt^ von der Gründung des 4^at- aeben €)i4eBA'.l|l8flt HenAer Saladia'a Sohn Bi^ph&dinns von Kaiser Friedrieb in OfliaiM geooblagen werden und

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Ton MpklgnVitfy Gefangciwehaft und Beftenrog; weiss er als den betreffeaden Beherrscher Egjrptens, der im Garende

ein Livländer gewesen sein soll, Sultan Seraph zu nenuen, obgleich von keinem anderen Autor diese Namen mit diesen £reiguissen in Verbindung gebracht werden. Was iaabe- sondere. .die zweite Qesobiohta )l>etnfiit^ ao ist ilr Ursprong ims Kranta*) ganz klar; al>er dea SipltaBa Nan(^ wird hier niclft genannt Renner ergänzte ihn, mdem er in ii|pend einem allgemein historischen Werke, und zwar wahrschein- lich wieder bei Gasßarus^), den chronologisch passenden 8^ hersuiadac^te, Woher er in dem an^er^ Ji'aUe den Sapl^adinns genema^iiat weniger lejeht sagan» den« Gaaaarns stlnüQt. Ipar nic^ Besser s»^, lies Njiuclerns (3iromea, (M. 1544, foL, p. 799, aber dasa ILef^ner nach dieses Werk gekannt habe, wäre erst zu erweisen. Jedenr falls kommt Saphadinus schon von Arnold von Lübeck ailti bald ^Is Saladiu's Sohq, b^id elf sein 3rader, oft genug ^Tor, nm nicht eines ^rjillMmiigSTersoeJjuB k^i Uü^lkWi^^nm

ft 88). a^ ^dflr^p^ .. .

ßoyieH b^nde^en QuellenJuriMi^ d^V .i|W(Bi 3ifcher Reaner'p. , .

., •• '\ ! ' > .. . ••'»••». f. [•)}•... j ' r .ji; . ; . '..:•,«; 1/ i . .... :

Das Tcyntehende Brachitfiek bis p. W wiA^aMtfa ftff g^pttttbtt WJ2 gedntdkt. - * Zotorfl «teMli eUhillMd« HiadeiMik«, sfUHt durah aeine Yenekoldaog gerMtk dM Hoitoatoiiig in'i . SlOflfcMb UWer-

dwt ist nicht nnjr vom fffofwaof Hauaiuatifi in 4er BiQssj^hen Q^r yine eip« MittheiluDg iihßi dea Iphalt der tpiiterc^ Partien Rei^ffflf xtad von Dr. Hüblbanm in den Verhandlnogen der gelehrten est- nischen QeseUschaft su .Dorp^t eiqe weitere, betreffende Abiiandlan^

*)Tgl Hohlhaum I, 4T. * ' ' ' * ""*)In einer Atisgabe von 1638: ,a. 1804. Seraph sive Melecnaasar (in früheren Ausgaben btos dieser aweite Käme) Aegypti Sattaiiati ...hie iBii»» e lUiträ jtf^mtiiir.'^ > . .

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ai6

erschienen, gondern sach von den beiden Genannten die baldig^ Heraasgabe des ganzen Benner'schen Werkes in Aassicht geitoUL Unter diesen Umstanden wird ein FortspioDen des alten Fadens ge- . nidem instatthaft. Ich lasse aber wenigstens das bereits Gedraokto Minen Weg gehen» in der Hoffnaog, dass es inuMrhin noch einigen Werth für dif genaeere Erkenntsisa und WnrclignBf bmi wU

deckten wichtigen Chronisten behalten wild. . Im Deeember 1874

G. Berkhols.

*

berichtigen:

p. 143 Z. 9 V. u., 1. 1564 et. 1565. p. 144 Z. 7 o«, L 1^64 St. IM

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«. , ' .

Analeota historiae Livonicae.

Von Prof. Dr. E. WinMmann.

1. Baldoinus dei gratia episoopus quondam Semigallien-

sis entscheidet einen Streit zwischen der Abtei St.

Troud und den Deutschherren in Sidtert. actum 1237,

sexta .... Andreae.

Cartulaire de Vahhaye de SL Tnmd p, 196. Die Lücke durfte wohl .m ergänzen sein: sexta . feria post fealnin 8. Andreae 3= 4. Dec.

2. 1252. Sccnndo die mensis Decembris consecratum est altare s. Michaelis in Sarto monachorum a reverendo patre Amoldo dei gratia qaondam Semigalliae epis- copo.

Chroti. LaeUenee bei Reiffenherg y Afonum, de

Namur VII, 427. (Abtei Liessies zwischen Ep- pes und Avesnes.)

8. Bisohof von Biga schliohtet einen Streit des Dom- capitels zu Braadenborg mit B. de FehlefanK und sei-

ner Mutter, der Wittwe des Vogts Albrecht von Spandau, d. Brandenburg (ohne Tag) 1241.

Riedel, Cod. dipL Brand. Ahth. I. Bd. VIII.

8. m.

4. Fraler Henriens ord. fratr. min.^ dei gratia Semigal-

lensis cpiscopus, verleiht dem Kloster Lichtenthai einen Ablass. d. npud Kestenbarg (bei Hambach) a. d. ine. 1249, idus junii.

Mon; Z«iUchr.f. d. Check, dee Oberrheim VI,

463.

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2X1

5. 14 kal. Sept. obiit frater Hartmannos de H^ldrangen, magister .domi|8 f heuton^icoram in ^^rg<^Qthdu), a. d. 1282. " j

6. The^^jBi^as f^iso.. Viropensis yerl6ij|ji^ de^ yöif, ihm doQiinicft post fc8tom b. Idfanricii proxima (= 28. Sept) geweihten Kirche der Abtei ötterbilrg (bei Worms)

einen Ablass. d. ibidem eodem die a. d. 1253. ponti-

ficatus Dostri a. Ii,

Baur, IJc88iHche Urkundeji II, 183 nach dem in Darn^i^dt befindlichen Ori^pnaL mit ganz unbe- schädigtem Siegel an röth-g^lb 'seidener Scbnor.

... A . : ' % , \" » '.• I* -i . . . .1»!

7. Frater H. da ördine tetvan mlDOnkn dugr. Qiif<onen- sis episcopns irerMlit «clenen .änen iArblaas^t'welebe Hir

die büssendcu Schwestern vom Orden ö. Murine Mug- . dalcnae beisteuern, d, Wormacie a. 1254, ,]5 ka{. oct, (= 17. Sept.) .... BaftTj^ EetfMche Urkunden If, l^ö» . . ^

8. Arinales Lundenses herausff. ^»'WatU in: Nordalbing, Studien Bd. V (i8äO)i

p. 50. 1206. Solutus est episcopn.s Waldeniarns de carcere et Andreas arcbiopiscojjus Lundensis eodcm anno duxit exercit^m in Estlandiam.

o. .51. 1219. Boo anno Waldem^rus cum exeroita magno ivit ad Estlandiam.

1220. Rex Waldemarus secundo ivit üd Rsto- uiam et Andreas archiepiscopus Lundensis resedit.

1221. Urbs Revale obsessa' est primo^

p. 53. 1244. Hoc anno ituri erant rex E]rievid et dux Abel Raewali^fla v,enX"&f^te8. .Xü^tatha re- versi sunt*

14*

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218

9. Necrologium capitvli Hamburgensts heraung. von Dr. Karl Koppmann in: ZeiUckr. d. Ver, J\ harnburg. Geich. Neue Folge. Bd. UI, 21—183. Jan. 17: 'Alberti LiyonenMa episeopi. . April 39: Berpardi ^elooensjs episeopi , 0ec. 4: ObiitFred^ricnsäeHaselld'orp, ]$arab(at)en8i9 *^ * epidcopus, quoiidiiui huius ccclcsie canonicus, qui fecit duas praebendas maiorea de bonis suis et instituit de cisdem prebendis ser- ▼ici^m refectoi}^ ia die^apostolorom Petri et'PanU et 2 memorias, que äantur a capi- talo pro patre et matre ipsius.

10. . . Bisohof von Oesel verleiht der Kirche der Bässe- * rianen auf d«m Andrearfberge bei Worms einen Ab-

( lask Bai. WoraMUtie 15 kaL oet 1264.

JlrdWv /. He99. Gesch. H, 2 p. 342,

11. Ans: Beguten der Erzbüeho/e van Trier, Von Adam OSrz. Trier 1861:

1241, iuli 29, Conflnentie. filrzbischof Theodorich II.

bestätigt das Ablassprivilegium, welches Bischof fleiurich von Oesel der S. Anna- kapcUe im Kloster Marienb.erg bei Bop- pard bei der Einweihung am Sonntage nach Jakobi ertheflte. In einem Ghar- talar su Coblenz. Derselbe erthcilt der von seinem Weil»-

bischof eingeweihten Kirche auf dem Beatusbcrgo bei Coblenz ein Ablass- privilegiam. Reieach Linde, Areh*» /. rhein. Geeeh. I, 219,

12. 1203. Rigen^is civitas construitiir. 1220. Revalia civitas construitur.

Chiron. Riddagahue, bei Leibnig, Sdr, rer, Brune- Piß. U, 78. 79.

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219

13. 1225, Sept. 22. Estoaieusis episcopus liest Messe iii Magdeburg.

Chron, Montis Sereni ed. Eckttein p, 174,

14. 1227, 15. kal. Jan. 18. Dec. 1226) celebmenmt

ordines Erpbordiae Moguntinns et LWoniensfs ad

capitulum S. Mariac Magdalcnae, qui sequenti dominica pariter clectum Pragcnsem ia ecclesia S. Fetri con- secravcrunt.

Chron. Sampetrin. bei Meneken, Scr, nr. Germ, in, 264.

15. 1244. Johannes de Niflanda castellanns Montis. fortis

(in Palästina J3urg des Deutschordens).

Strchlkc, Tahulae ord. Theutofi. nr. 98. 99.

16. 1247, Oct. Colonie. Arnold Bischof von Semgallen ge- währt der Kunibertskirche zu Köln einen Ablass.

QueUen z. Geeeh. d. Stadt Coln II, 267 nach dem Original mit Siegel.

17. 1249, Febr. 14. Heinrich Bischof von Semgallen, frater I ordinis minorum^ weiht einen^ Altar im K.loster Feters-

baasen.

Chron. Peter shus, bei Afone, QueUeneammL z. had. Goch. I, 174. (M. G. 88. XX, 682.)

18. 1262, Oet. 16. frater Heimicns, d. gr. episcopns Pros- dae, weiht die Kirche des Nonnenklosters Lichtenthal.

Mone I. e. I, 192.

19. 1281, Aug. 30, apud Urbem veterem (Orvieto), frater Johannes Lettouiensis episc. ertheilt mit andern Bi- schöfen dem Miohaeliskloster zn Lflnebnrg Indulgenz.

Urkunde bei Leibniz, 8er. nr. Brunwie. II, 383.

20. 1288, Inyocavit Johannes Lethoniensis episcopus, ordinis fratrum domus Teutonicae, vicem gercns ven. dorn, reverendi dei gratia Spirensis episcopi, weiht

. einen Altar in Oberried. Mone L e. I, 197.

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I

Mittheiluugen

Gebiete der Geschiclite

liv-, Est- und Kurlands,

b e r a u 8 g e g e b e n von der

Gesellschaft für Oesehidite und Alterthums-

kande der Ostsee-Proyliizen Easslands.

Zwölften Bandes zweites Heft

Nicolai KymmeTs Buchhandlung.

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Oedroekt auf YerAlgong der Oontböllaft für GMchidito und Alt«rthiiiDakiiade der OitieeproTiosen Boselaads.

6. Berkholz, PrfsldMit.

Druck T«u W. F. Hickcr In

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ff

t.

1. ,

Bemerküugen zur Chronologie der livländischen 0r4eiisineister im 13. Jahrhundert und über den angeblidieii Gebrauch der Marienredmiiiig.

Von Q. Kathie/.

Da mich eine Arbeit über das Verliältiiiss des Ordens zu den Bischöfen im 13. Jahrhandert in die Nothwondig- Mi ▼ersetzte, das Datam einiger Urkunden so bestimmen, «ad mir eine ÄBsiebt dariber sn «bilden, ob die von Bon^ ^ell oder die von En gelmann anfgesteilte ZettrechmiTig der livländischen Meister richtig sei, bin ich auf diese Frage und die damit im Zusanimcnliangc stehende, öb im 13. Jahrhandert in LiTland dio Rechnung nach Marien- Jftbren ttblioh gewesen^ nochmals eingegangen.

In der Brkennlniss, daas die Rechnung nach Marien» jakien der Schirill Heinriehs' Ton Letfland seGmnde liege, hatte Hansen „den Schlüssel zu dessen Chronologie* ge- funden. In einer trefflichen Untersuchung suchte Engel- mann nachzuweisen, dass diese Art der Jaliresrechnung bis gegen finde des Jahrhunderte in Lirland üblich ge- wesen*). Diese Annahme ist nun yon Bonnell' in seiner Rusnsch liTlftndischen Chronographie in Überzeugender Weise widerlegt worden, waa auch Uildcbrand aner- kannt hat^).

*) Eng$lmMnn, Ckronolo^eke Ünterm^rnngen, in deutscher Üeber-

setsmig in den JütMhmjfm mn ß^He der GeteMehtt Lh',

JESII«!- U4 Kwiandt, Bd, IX,

. Bildehrand: Da» liiyasche Schddbuek p. 70. UMML 4. KfL GMehUbtik ZU. t, 15

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222

Da nan aber Bunge, der dte Bonnellsche Schrift nicht gekannt zu haben scheint, in dem letzten Bande seines livländischen Urkandenbuchcs einer Anzahl Urkunden doch noch den ihneo mit Rücksicht auf die^Marienrechnung im dritten Bande angewiesenen Fiats gelassen hat da ferner durch die eingehende Unt^Vsnchnng HUhlbanms ftber livländiscbc Annalen HermaMi Til Wartberge tinll 'ifie'E|it- tome gcstorum Prnssie ihre Beweiskraft verloren haben (so dass bei so,cnt8cheideadQ|i «pd für die chronologische Anordnung der Verhältnisse jener Zeit so .wichtigen Daten, wie der Todestag Otto's von Lutterberg statt sweier*) igi- abhängiger Zeugen fortan nnr einer illr das von Bonnell angenommene Jahr 1270 einsteht) so ddrfte es gerecht* fertigt sein, mit den Bemerkungen, die ich zu einzelnen clironologischcn Fragen zu machen habe, eine nochmalige Darlegung der Datimngsfri^ge überhaupt za- verbinden! dM sich natttrlieh ganx an die Bonnallsdie Untersnohmig vif lehnen wird..

Eine Chronologie der livlän^schen Meister ist nw anf

Grund der in der Reimchronik angegebenen Dauer der Meisterregieruugen möglieh. In einer trefflichen Arbeit hat Kallmeyer'), auf sie gestützt, eine solche hergestellt^ und soglmcb geaeigl^ dass die Angabcai der Beimohronik asKll. da, wo wie im Anfhng, falsch sindi. zum Thcsl niehl einfach ins Blaue gemacht sind, sondern, wenn man be- stimmte Irrthümcr berücksichtigt, doch noch benutzt wer- den können. . Das abcir muss mau doch wohl zugeben, dasa

«) U. B. I, 344, 407, 410, 411, 416, 417, 41& Stelle di« duwif be-

BfigUchen Ilegesten im IIL q. VL Bande. *) Zweier, denn dati der Cmoo. Sanb. mit den AnoaL Don. sa-

sanmeohhig, wnMte aachBonaell sehon, wenn er aiekdai rieh-

tige TeihiltiiiM noch nickt wiseen koiiate. >) MitÜL in, p. m ff.: Venuek ehur QknttohgU iler HcUkikditH

Berrmehter.

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sag

* 4te fieineliHniik aa «inige Mosato In flmeii Ajftgibeii HoU-

greift^ so dass, wenn sie sagt, 3 Jahr odeif 3 Jalir 'und 6 Monate, daiunter auch 2 Jahr und 9 Monate resp. 3 Jahr und 4 Monate verstanden sein ki^nnen. <

Treffliche Anhaltspnnkte nun, ¥0* denen ans, nach Angabe jder Bauntluroiiiky der BegierangiaMbriü der Mtiater berechnet irerdtoa kaim»' bieten die DteaMfindtr Annalen, 4le den Tod mehrerer Meister verzeichnen. Diese setzen: den Tod Burchai'ds v. Homhansen &n der. Durbe

auf den 13. Jttli:1260j den EjMüU Mier .Bauiten in die Wiek in den Fe» ' bMUur 1968; .

den Tod Otto's y. Lutterberg aof den 16. Febr. 12*10^^ den Tod Ernstä auf den 5. März 1279; den Tod Willekins auf den 26. Müjrz 1287. Das erste und letzte Datom sind jetst nnbestritten; fSr die fibrigen kommt in.FragOi ob sie naek Marienjahren Terzeicimet sind. Das wird sp&ter besprocken werden, Tcarlänfig mögen dte für richtig gelten.

Die Angaben der Reimchronik für die ersten Meister sind, wie gesagt, unrichtig, und da ick die Meisterreihe eist seit Anno's Amtsaatriit gcprüH;,. verweise ich ftir die ▼Oirkeifekenden Meister aof die früheren Arbeiten För «üe 2eit' Earekards t. ffonhansen können die Angaben der Gkrenik und der Urkunden nicht besser stimmen, als es geschieht. Barchard hat nach der Eeimcbronik etwaö

') Kallmeyer l. c. o. BonncU, RusHt'sch- livländisehe Chrono- graphie. — Aufmerksam macheu will ich hier auf die Augabcn Hermanns t. Wartberge, die sich anoh der livUndischen Reim- chronik g«f6pft|»w BÜtoBter als besser etweiseo, z, B. bei Eber- hard T. Seyne, der nach Warth, ebenso wie Dietiieh t. Gronin- gen nur Stellyertreter des Hochmeisters ;^wesen sein soll In den Urkunden nennt sich Dietrich livland. Meister, während JBber- hatd sich immer «BteUrertreter des Hochneifters" ucnt/L.

. 15*

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ftber vlertehftlb Jahr regiert ■) ; da «r am 18. Jali fiel, nraas

er im Jan. 1257 oder Ende 1256 Meister geworden sein. Nach der Erzählung der Reimchronik'^) fällt die Wahl Anno's zum Hochmeister und die ErküruDg Burchards 210» Meister Ton Liyland zmamneo^ Wegen einer* Balle des Papstes to« 9. Avg. 1257, in der Anno als „de novo ad generale ordinis Regimen 'assnntas^*) beceleline^ wird, glaubte Voigt*) und mit ilim Kallmeyer die Wahl Anno's zum flochraeistcr in das Frühjahr 1257 setzen zu müssen; aber am 10. Jan. 1257 war Anno schon Hochmeister^), also auch Burchard gewählt. Das stiiamt nün gan genan mit der Reehnäng der Ohrohik« Die WaH ikM»iselMin Ende 1256 stattgefanden haben. Bis Bnrchard: 8ie Wähl erfuhr, mag einige Zeit vergangen scin^). Am 14. April 1257 hat er, früher Comthur in Königsberg, noch zu Königsberg eine Urkunde ausgestellt und noch am 1. Mai sein Siegel mit an eine von Bischof Heinrüch von Samland ausgestellte Urknnde gehiiigt^). Nach Livland ist er also frühestens im Mai 1257 gekommen.

Hinsichtlich seines Vorgängers widersprechen sich die Reimchronik und die Urkunden. Anno soll ül^er 3 Jahre Meister gewesen seiu^). Da er am 10. Januar 1257 bereits Hochmeister war*), mnss er also sehen Ende 1253 das Mei- steramt erhaltet haben. Dennoch sehen wir 125i im April noch Eberhard V. Seyne in Livland walten; er sohliessi mit Albert den Vertrag über Semgallen ab'*'). Da An^ö mit keiner Silbe erwähnt wird, kann er nicht schon im Lande gewesen sein und wie früher Andreas"), dem Stellvertreter

') Reimchr. v. 06S0. «) Rehr. v. 4309 ff.

')Strehlke, Tabulne Ordinis Theutonici Nr. 567.

*) Gesch. Pr. III, p. J29 Anm, ») Seri^ rer. /V. //, p, 40 n. 2.

•} Rehr. V. 4366 ff.

') cfr. hreger, Cod. Dipl. Pomernnine 2S9 v. 290. •) Rehr. V. 4403. •) cfr. Scr. rer. Pr. II, p. 40 n. 3, I«) V.-R^ m ") cfr. O^B. 236 (KiHU), 24U

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das Hoobmeisters das* AbschHessen des Yertrogee Uber« laflses haben Dazn sagt die Reimchronik auadrfid^Iiöh :

Der Hocbmeiäter habe Anno das Amt übergeben, als Eber- hard nach Deutschland gekommen sei (v. 3681 ff.). Eber- hard war, wie KaUmejer mit. Recht hervorgehoben, nicht Landmeister, sondern Siettveirireter des Hochmeisters. Meia^r if«r. dami^ « noeb lAndj^af; . T$^ßh. -der Beimcbvonik begab dieser sieb zu KOnSgMindow und im Juli 1958 noob steht als Meister Andreas unter einer in Litthauen aus- gestellten Urkunde, was selbst, wenn diese gefälscht sein soUtSy SU beachten ist^); übrigens kommt es darauf gar nicht an, denn jedeDfaUs> wn. Amjkrees wl^en4 der. Krtoong lündows« also im Sommer 1253, noch Meister, wäbrepd Eberhard in Liyland war. Ntchdem Andreas wieder nach Deutschland gekommen, mag im Herbst des Jahres Anno gewählt sein. Wenn der Reimchronist die Wahl erst nach Eberhards Ankunft stattfinden lässt^), so ist das wohl ein Irrthnm, der sich leicht daraus erklärt^ ^da^ ^r Eberhard nicht fikr einen Vicemeistor, sondern filr einen wirklieben

•) Mit Kallineyer (Comm. zur Rehr. Script, rer. Liv. I, p. 7J5, Abschn. 40) anzunehmen, der Vertrag sei nach Eberhards Ab- reise, ausserhalb Livlands abgeschlossen, ist nicht wohl mög- lich, da derselbe mit dem Erzbischof Albert, und gleichzeitig ein anderer mit dem Erzbischof und dem ganzen Capitel geachlossen wird (U.-li. 2ßi). Dieser Umstand und die Zeugen (wie Graf Gerhard v. Holstein, der am IG. April zu Riga eine Urk. aus- stellt) zeigen (U.-B. 267 J, dasa, der Vertrag zu Riga geschlos- sen ist. * *

*) Bonn eil hält die Urkunde Mindows U.-B. 354, 'in der Andreas noch als Meister verzeichnet steht, für acht und setzt sie iu das Jahr 1254 (Mitth. IX, p. 307). Das würde unserer Annahme, dasa Anno 1253 schon Meister geworden, wider- sprechen. Die Urkunde ist aber entweder falsch oder gehört, wenn sie acht ist, doch jedenfalls in das Jahr 1253, was die Zeugen beweisen. Ufr. Scr. rer. Pr. II, Regetten x, QtBclu Mindows, p, i3ö u. 139. Rehr, v, 3681.

Laadmeistor vöti Livland gehaüeii.'), der aU solober aar lörlick erat' abteten ntaM», elie ein tiieaer ICAMler ga^ wählt irerden koenta. Anno wurde alao 1253 geirftUt^

ging aber erst nach 4em April 1254 nach Livland. So lässt sich die Angabe der Reimchronik über seine Meister- zeit ?ollfltändig auüecht erkalten.

Ffir die Zeil Tom Tode Otto*ir 12tO bis ztun Tode Emsts 1279 stimmen die Meisterjahre der Reimehronik . vortrefflich, für die Zeit von Emsts Tode bis Wiliekins Tod 1287 bid auf wenige Monate mit den Angaben der BänamÜBder Annalen, wenn man nach diesen berechnet, wie vid Zeit von dem Tode des einen Meisters bis zu dem des anderen yerstrichett war. ' Wie aber steht es unn ftr die Zeit von Burehards Tod bis Otto's Tod, also fttr die Zeit von 1260 bis 1270?

per Reimehronik zufolge /war unmittelbar naoh .Bur- ehards Tod Jnries v. Eiolistftdt Tic^meister, dann regierte tVemer 2 Jahre, Conrad 3 Jahre, Otto S Jahre

6 Monate, macht 8 Jahr 6 Monate. Jurics Amtddauer wird von der Chronik nicht augegeben.

Nach Kallmeyer*) ist Werner in d^r Mitte des Jahres 1261 naeh Livland gekommen, naoh> Bonneil') ist er am

4. October 1261 Meiötcr gewesen; Jones hätte demnach von der Sclilaclit an der Durbc, am 13. Juli 1260, bis in den Herbst oder Pommer 1261, also etwas über ein Jahr, das Meisteramt bekleidet. Das zn den obigen 8| hinzu- gezählt, giebt über 9} Jahre. Naeh den Annale sind, yom 13/ Juli 1260 bis zum 16. Februar 1270, gleichfidls fiber 94 Jahre verstrichen, beides scheint vortreffKeh zu stimmen. Diese Ueberoinstinunung aber beruht auf der

'')KalIm07er in der Chronologie bat dae gezeigt.

») Co mm. zur Rehr. Scr. rer. Liv. I, p. 764, Abschnitt OD,

•) Chronographie, Commentar ju. *J0,

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227

Annahme, dass Jnries im Sommer oder Herbat 1261 im Amt abgelöst wurde, welche aber unrichtig ist

Es kommt znnäcbst darauf an, zu bestimmen , wann Werner Meister wurde. Auf soharüsiimige Art weist BonneU iHMdi, daes er am 4 Qetober 1261 eohon Im Amt war^). Dm wird bcistttigt doreh Her*i.'T. Warlb., nach dessen Angaben Werner 1261*), Conrad 1263 Meister war. Die Nachricht der Ordensclironik, Scr. rer. Liv. Lj p. 858, Juries sei „nicht velc mehrr Dan < eyn Jhar Mestcr «ad iii des Mesters stado** gewellte > seheint gUiebiUls dannti au stimmeni das ^efn Jhar*! aber ist eine Inler« polatidm 0fr. JSer. r9r, iV. V., p. 97, cap.

Mit der Annahme Bonnclls und Kallmcycrs nun steht die Reimchronik dadurch im Widerspruch, dass nach ihr im Octobcr 1261 noch Juries an der Spitze des Ordens ge- atandea iiat. üaoh der SehliMht an der Darbe naailiehi am 18b' Jidi 1260^ kam es. tu filier fieibe neuer Kiiq»fe und sm einer nenteNiededag« gegen die Littsaer bei Leimewaden Dieser Kampf nun fand nach den Annales Dunam. am 3. Fe» bruar 1261 statt. Erst in Folge dieser Schlacht fallen nach der ReimcbxoDÜL die Oeselor ab; den Winter über werden . Bitetongen gegen sie vorgenömmen und dann erst, als fröh- seitil^ ein kaUer Winter hereinbrieht, zieht das Ordensbeer Ober das Bis naioh OeseL Dar Fekkug fand also nicht, wie BonneU ^) und Kallmejer^) annehmen, im Winter 1260 auf 1261 , sondern im Winter 1261 auf 1262 statt. Erst nach diesem Feldzug wird Juries durch Werner abgelöst; es ist wabrsebeiDlicb, dass er, wie üngelinann annimmt, aooh bis lom Aj^ril 1262 im Amt war, Tielleisbl aooh lifcnger. Da die KÜon im Aafstaddo^ die Lattdaer mit ihaisn verbündet

^ Oomm. p, 90,' •) Scr, rer, Pr, JI, p. 4S,

^ Bthr, «. SOOQjf, äftretallce irrt» wenn er ^nties In dieier Sehheht

Mfon ÜBsl^ Btr, rer. Fr, it, p, 43 n, i. Nur 10 Ordensbrüder

fielen und Juries tritt noch spiter wat,

cp, 74, *) 8er. rer, Uv. l, p, 764, A6f db. 68 u, S9,

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228

waren, kontole ' Werner im Winter kaum nach Livland reisen, kann also erst mit Beginn der Schifffalirt gekommen sein. In die Zeit vom März 1262 bis zum Februar 1270 aber posscn die mehr als 8^ Jahr der drei anf Jnries Colgenden Meister sohlechtißrdmgs nioht hinein' und damHoK erscheinen die Meisterangmben der Beimebronik fttr dieseiv Abschnitt falsch. Aber es scheint nur so. Nach dem auf Urkunden gestützten Beweis Bounells war am 4. October Werner Meister, und damit stimmt, wenn- man >Ton 1270 znrückrecbnet, die Zahl der in den Zeitranin Tom fieitiet 1261 bis anm Herbst 1268 ' fallenden MeBSteijahre. Daran haben wir. festznbalten, nnd es' fragt sieb mir, wie die Efzählung der Reimchronik damit In Einklang zu bringen ist. Ihre Meisterjalire, die auf Meistcrverzeichnissen be- ruhen müssen, verdienen, auch wenn sie nicht urkundlich gesttttat werden, doch mehr Zutrauen als die Anordnmig: der Begebenheiten in der Ersäblnng. Doch' es Usst tieh Uer beides vereinigen. Will man .Wmers Meisteijahre von Seiner Ankunft in Livland an rechnen, so kommt mati freilich nicljt zurecht. Juries war aber nur Vicemcister, Werner wurde ausserhalb Livlands zom Meister erkoren,, rousste also eiaige Zeit Meister seini während Jones YioameisM war, und die einfache Annahme , dass dlssoB Viorhittniss einige Honait^ gedäaerty löst die gante asliein* bare Schwierigkeit. Auch der Wortlaut der Reimchronik stimmt mit dieser AufTassung überein. Es heisst*): „Bruder Juries war in Liefland Meister an des Meisters statt ge- wesen und trat nicht eher vom Amte ab , als bis Meister Werner aw deutsehea Landen kam ulbd die fierrselläft an sieh nahm, .der Hochmaistei* Anno halte Ihn gesendet^ Deutlich Ist gesagt, dass, wie bei der Sachlage nicht anders sein konnte, beide eine Zeit lang zusammen im Amt waren» ja man ist versucht^ wenn man das Verhäitaiss

') Eckt. 0. mt /.

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289

kennt, herauszulesen, dass dieses Zusammensein ziemlich lange gedauert; doch das wäre schliesslioh mehr ein Hinein- lesen. Auch der Grund, vanym ^ Werner 80 spftt nach LWlanii ging, Ist erkennbar; der Winter braeh, wie die Reimehronik eniUlty früh '«nd. streng herein, und Im Winter konnte er eben, wie schon gesagt, kaum nach Livland kommen. Wir finden Werner noch im August 1262, ge- g^ioeinsam mit dem JBischof Oesel, in Lübeck, und svar,. ohne da-as er sein Siegel bei aicb hat% voM weil er noeb gar: nicht in Liyland-^eweaen. war» -wlijj^end dem Bisiohof voa Oefel sefp' Siegel nicht fehlt*). Es aehemt daher nicht unwahrscheinlich, dass Werner erst Ende August 1262 nach Livland ging, wenn man nicht annehmen will, dass er gleich nach ßeiner s])äteu Ankauft .wieder auf einige Zeit na^h Freasatn zarückgel^ekrt sei; wanun Wer- ner aapb jets(^ noch aAgert, trot^ dinr Qefiihr^ des Landea»^ lat.nicbti an bestimmen..

Ich' stelle hier kurz die kleinen Abweichungen von Boanells Meisterveneiclmlsa ansammen.

Anno Sangershansen, Meister seit' Ende 1253, in

Livland frühestens im April 1254, regiert bis Ende 1256 oder bis Anfang Januar 1257.

Barchard t. Hornbansen, zum Meister gewählt Ende 1256 oder In den ersten Tagen 1257^ in Lirland

frühestens im Mai 1257} fällt 13. Juli 1260.

(Georg) Jurics y. Eichstaedt| Yicemeister vom 13. Joli 1260 bis anm Mftra, wahrscheuoliob bis Ende Angnst 1262. (Feldzng naeb Oesel Winter 1261^2.)

Werner v. Breithausen, Meister seit dem Sommer oder Herbst 1261, in Livland wohl erst seit Aniang

*jM<ntngU, Cmm.^90. U.'B. VI 2742. *)Gfr. Bonnellt Comm. p, 90 «ad tbec den'AmtottODaiMrt der Uikonde 8er, rer, iV. //, p, 42, n, 2,

280.

September 1262 , regiert bis znai Somaier 'o4er

Herbst 1263.

*

«

Kehren wir Diin zu den Annales Dunamund. zurudr. Es fragt sieh: sind diese Änfzoielinimgen nach' Wethaachts-y' resp. Janiieijahren, oder nach Mariei^ahren eIngetitagenY

Nicht nach Marienjahren, müssen wir mit Bonnell be- haupten. Alis der Bemerkung zum Jahre 1260 und den ihr unmittelbar folgenden Notizen schliesst Engclmann das Gegentheil. Er meint: daraus, dass lan die Schlacht vom 13, JaK 1290 angeknöpft wird: «seiinenti hyeme Mt con- flictns in die beati Bhusii** (8. l^ebmar), gehe hervor, dass dem Verfasser der 13. Jnli nnd der 3. Febniar in dasselbe Jahr gefallen. Bonnclls Entgegnung: diese Stelle beweise nichts, da die Annalcn auf der Schrift des Canon. SamI). beruhten, dfeseir aber naeh dem in Prenssen üblichen Weih- «ftchtfl^r geredmet haben werde, hat seit der fiohlbanm- sehen üntersnchnng ihre Beweiskraft verToren, da nach dieser nicht der G^non. Sämb; den livländisehen Aanalen, sondern umgekehrt diese jenem zu Grunde liegen Die Bemerkung Engelmanns hat etwas für sich, kann al>er allein nichts beweisen. Sie nfäre nur schlagend, wenn auf die Notiz: „se^aenti hyenie . » . in die b^ti Blasü** noch ande;« Notizen zum Jahre 1261 folgten; dAS aber ist nicht der Fall

Dass in den Dünamund. Ann« nicht nach Marieajahrcn gerechnet ist,, zeigen, zunächst die JEüntragungen zum Jahre . 1263,. wie das Bonnell bewiesen hat^. Auch war während des in den Annale^ hier erwähnten , feindlichen Einfalls,

nach der Reimchronik, Werner Meister; der aber war im Februar 1264 nicht mehr im Amt, schon deshalb muss der

*) Verhandlungen der gelehrten estnitchen OeselUcha/t zu Dorpat VII, 3, 4: Hohlbaum, Beiträge zur Quellenkunde Att-Livtand*, s. 80BdM«bdnMk jh i^, 90, 24, 97, 96, 3$, 39.

") Cmm, p. 90.

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fikiUU im Februar 1263 stettgefanden babei. Das Jabr ist alM kein Mari«]\)ahr.

Das OkiolM Zeigen die Aiigaben som Jahre 1279. Auf den 5. Februar dieses Jakres setzen die Abk. Dtni.

den Tod des Meisters Erüst. Das Jahr ist unbestritten, doch nicht so vielfach bezeugt, wie man wohl annahm, da. der Canon. Samb., auf den Bonnell ') sich noch berufen konntet nieki mekr als sdMändiger Z^iigB in Belrachl Mü. Beekt 'Aker wtfsft Bonnell daranf kia» 4«« die Annahme des Maricnjahres und das Hinansrttcken des Kampfes in das Jahr 1280 deshalb nicht thuulich ist, weil ^ann die mehr als 8 Jahre, die nach der Beimchr. von dem Tode firasis bis zum Tode Willekins verflossen, bis siui 96. IfJln 1287» an dem WillekiB fiel^ niohfc nniem- bringen siacL Anek die Angabo der Reimckr. und Her- manns, dass die Schlacht 1278^) stattfand, wäre dann einfach falsch, während sie, als Marienjahr genommen, zum Jahre 1270 passt» Die Ecimchronik selbst aber bietet ein Mittel, nachzuweisen, dass sie mit dem Jahre 1278 das Jahr 1279 meint Nach ihr ftnd die Schlacht zu ,pMitl- toten" statte d, h. nm Sonntag Lätaro oder in der nQge- ftbren MiUe der Fastenzeit, in der Woche von Ooali bis Lätaro"). Schon Kollmeyer hat darauf hingewiesen, dass die Angabe zu „Mittfasten^ für das Jahr 1279 so ziemlich stimme^). Die Jahre 1278 aber und 1280 werden auch durch diese Angabe direkt ausgeschlossen. Im Kalenderjahr 1278 fiel .der i, M&rz, an dem nach den Ann. Don. die Schlacht stattfand, auf den Sonnabend vor Invoeavit, also ganz in den Anfang der Fastenzeit, noch vor den ersten Fastensonntag; im Jahr 1280 (es war ein Schaiyahi) fiel

*) Comm. p. 1, 22. Uebrigens weiss auch Bonnell schon um einen

Zuaammcnhnng zwischen den Ann. Dun. und dem Can. Samb. ») Reimchr. v. 8495 f. Ser. rer. Pr. II, //. 4S. •) Grotefend, I/aiidh. d. (Jkronol. ad verb. Alütj asten. *) Scr. rer. Liv. /, p. 774.

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er auf den ersten Tag der Fasten, den Aschermittwoch, der doch uninüglieh als „Mittfasten'* bezeichnet werden konnte. Im Jahr 1279 aber fiel der 5. März auf den Sonn- tag OontiV* Schlacht 1279 stattfood, gicbt aacb EDgelmami za,* sacht aber naobsnweiBta, dass der 'Düna- nühcler Annalist eigentlich 1878 habe sehreiben weilen» während er 1279 geschrieben hat. Dadnrch würde der Beweis entkräftet, dass die Annalcs Dun. nicht nach Ma- rieigahren rechnen. Dieser Nachweis ist aber verfehlt, denn däsi der Chronist, der die Zahl 4 gewöhnlich IV ttnd nicht nU, dieZahl9 eonst IX und nicht VUn sehreibt» hier die letstere Form brauch zeogt ans dem Oiirade nicht dafür, dass er sich wohl werde versehen und Villi statt VIII geschrieben haben, weil auch die anderen Ab- leitungen der Ann. Dun. (Can. Samb. und Lemberger Hand- schrift, ebenso die Ronnebnrger Version dieser Annalen) das Jahr 1279 haben').

Es steht somit fest, dass in den Annal. Dhh. nicht nach dem Marienjahr gerechnet ist. Weiter aber handelt es sich doch um das für die livländische Chronologie in hohem Grade wichtige Tode^ahr des Meisters Otto, der naeh den Ann. Duu die beate Juliane* (16. Febr.) 127O fiel nnd dessen Tod haeii.der Marienrechnnng in das Jähr 1271 tu setzen wäi*e.

Das Zengi^iss des Canon. Samb. und Hermanns von Warth, ffir das Jahr 1270 . kommen nicht in Betracht; dennoch steht Bonnells Beweis, dass der Meister 1270 'fiel,

auch ohne diese Stützen fest: 1) weil in den Ann. Dun. 12C3 und 1270 nicht das Marienjalir angewandt ist, also auch nicht in dem zwischen beiden liegenden Jahre 1270

*) Daa Fest .Mittfasten* ist der Soantag Lätare and fiel akc «of den 12. März, nicht, wie Kallmeycr meint, auf den 8., iadeiQ er an den Mitfewooh swiachen 0<mU ond Litare denkt.

'*) Bohlbaum» l c. p, 40,

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aach diMiii geredwet aeio kann; %) weil Bonrt und das halte ieh tat selur itiebtig die If eisteijahre . der Beiia* ehronik, die sebr iBTerlttsaig sind, söwohl Tor als naek

dem Tode Otto s falsch sein raüssten*); 3) weil dänische Chroniken für 1270 zeugen*); 4) weil der grosse Zug nach Rossland 12G8 und nicht 1269 stattfand, was dazu zwingt, eine Urkaadi, die Tom Tode Oito'e redete aaf den 21. April 1870 maeteen*). Fttr das Jahr 1271 könnte man Hern. Y. Wartitorge iaBofen anlfthren, als deesen Angaben den fioheiiv erwecken, dass Otto 1267 Meister geworden sei. Da er 3^ Jahr im Amt war, müsste er 1271 gefallen sein. Zwar setzt Hermann selbst den Todeskampf Otto's in das Jahr 1270; das thut er aber nach den Ann. Dtin.; die An- gabe Iber Otlo'ii Amtsaattitt aber kOule aaf anderen mi- abhiDgigen Na^uriehien bernhen. Naa sind die Worte Hermanns „anno 1267 fuit magister frater Otto** nröglichcr- wei.ic einer Urkunde cntnonimcn und Hermann könnte in dem in dieses Jahr als das ej^te, aus dem er etwas Ymt dieaeu. Meister wnsste, deasea Amtsahkitt gesetat habend); irmm *daB fiber aaeh nnsloher ist^ so erhidton wir dbeh, wenn wir den Amtsantritt Ottö's nach der Angabe der Reimchronik über ihre Dauer und nach Hermanns eigenen andei'cn Angaben (über die Amtszeit Werners) be- reohnen, das Jahr 1266. and nicht 1267.

') Bonnell, Comm. p. 92. *) Ronnell, C<mm, p. 93, •) Bonnell, Comm. p. 102, 103, iO$, 109^1f1, 116. 0fr. dagegea Mftth. am der livl. Oetch. IX, p. 336^306, besonders p. 340, 361 u. 352, 401, 406, 407, 336 v. 337. *) Die Angaben .Anno 1241 fuit mag. fr. Andreas" untl «1256 fuit mag. fr. Ludowicos* sind gkichfallrf Urkunden entnommen; doch waren diese Meister nur ein Jalir im Amt, und diu Aiiulogio trifft aläo nicht recht. Cfr. meine demnächst erscheinende Schrift: Die kleinen Meisterchroniken und ifir Verhältnis^ zu Hermann V. Wartberge und der Livlund. Reimchronik iu deu Verhandlungen der yeleJtrt. e*tn. OtttiUchaß,

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Dt aleo, irit daifetiii» worden, :di6 Ann. DdH« niefat Mieil' MarieiuÄlireii aid^eBeiclinet sind, ist der SeUnss erw

iänbt, dass im Kloster Dünamtinde in der zweiten Hälfte des 13, Jalirhunderts die Bechnui^g nach Marien- jahren nicht üblich war. Feracr hat Hildebrand in seiner Ausgabe des Bigasehen Schaldbuebs (p. 70 u. 71) naehge- ;w1^8eii, dass gegen Anagang dieses JafailionderlB In der Stadt Riga die JanntrreeknDng vorherrsehend war, mitanter aber wohl auch von einem Schreiber die Weih- nachtsiechnung angewandt wurde, wahrend sich für die Hechnung nach Marienjahren keine Zeugnisse finden. Wie «ber Btand es in dieser Hinsiolit in der bvscb^flieben Oaneelleif

VoBf einer ürfcnnde des Biscbofii Nieolaas liat Bonn^

geseigt, dass sie nicht nach dem Marienjahr datirt ist*). Der zweite Nachfolger des Nicolaus, Erzbischof Jo- faanncs von Lüne, stammte, nach dem Namen zu urtheilen, ans Westphalen nnd Vielleicht ans dem Bisthom Münster, dort kam mitnnter die Rechnung nach Mäiieigaiven (oder nach der OsteriLerseX wie spiler geseigt weiden wird, toa Man findet es wohl, dass GTeistlidhe die Datirangsweise ihrer Heimat in ihrer Diöcese, abwciclicnd von dem ge- wi>hnlichen Gebrauch derselben, förtfühien^). Es wäre das also auch hier möglich gewesen. Johannes aber war Mit- glied des rigaseben Domcapitels gewesen, ehe er Erzbischof wurde, nnd im rigaschen Gafiitel wurde, wie noch darsn- than ist^ damals nicht nach Marienjahren gerechnet

Von ihm liaben wir zwei Urkunden vom 24. März und vom 25. Juni 1275, von denen die zweite die erste voraus- setzt'). Daraus gehe, meint Bonneil, ttberzengend hervor, dass Johannes nicht nach Marieigahren datirt habe. Die

•) Ü.-B. 125. nonnell, C'omm. p. 70.

•) Grotefend , llandb. d. Chrono!, p. 26, Anmerkung,

*) Bonuell, Comm, p, i2U U.-JL i40, 441.

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Bi«li«dieii des SohliisseB wM aber ia Ffage. gestellt, durch den von BnsaliiMinTi ^ Uli Reeht keryorgchobenen üni-

stand, äMB die Urkunde zo Lübeck und offenbar auf ßitte der lübischcu Kaufleute ausgestellt wurde. In Lübeck irnrde nach Weihnachts- oder. Jannarjabren datirt^). Ent- Boheideod fär die Dalirwog^weke des Brsb. J<ibanB iat Ab«r die Vit. Tom Palmaonftteg 188S» die nielU naeh detai liaricnjabre datirt sein Itltmi^ da et in den liarienjahr 1282 keinen Palmsonntag gab (U.-B. III. Reg, 5i0^' Engelni, L c, 440J. Engelmann wendet noch dagegen, dass dieser iiribiechof nach Weihnacbtsjahren daiirt habe, ein, dass «r. Ib ekey Urkimde alt rigaaelier Demhenr (Prqiet) Mber edbei naeh Karieiyafareti gereohnei, doeb Ist dtose Ui^ kande nlclit naeh dem Marienjahre datirt, vie antea ge- zeigt werden wird, auch war es nicht Job. v. Lüne, son- dern Job. V. Vechta, der damals Propst war.

Ton einer Urkunde des Erzbischofs, bei der die Ba- tong ansielier ist, wird spitter die Bade Bain. . '

. ') Mitth. IX, p. 441.

*) Aus der von IJonncll Comm. p. 87 angeführten Urk. v, 6. Febr. 1255 geht das übrigens durchaus nicht hervor, denn dttrnus, dass das PontifikatHjnhr des Bisehofs nicht hinzugesetzt worden, kann keint'Rwogs geschloseeu werden, dass ea sein erstes Pontiflkats- jahr war (cfr. z. B. Ü.-B. 440, 441): wohl aber beweisen für den Gebrauch des Weihnachtajahres (Januarjahres) in Lübeck die zwei von Engehnann p. 469 angezogenen Urkunden des lübischen BisfihofH Johannes und der Mönche des Johannisklosters da- selbst (Lüb. Urk. I, p. 102 u. 104, Nr. XFV u. XV), datirt: „Anno Dominico incnrnationis 1245 in ecclesia Sti Job. in Luboko IUI Non. Jan." Engelmann meint, sie mussten in das Jahr 1246 gehören,^ da die Bestatigang dieser UrkiuKh' durch doa £nbw Gerbard v. Bremea vom 14. Jan. 1245 in das Jahr 1246 gehöre. Diese Urkunde gehört aber nicht in das Jahr 1246, sondern in das Jahr 1246, dm sie gezeichnet ist, wie das Pontifikal^jahr er- giebt; anch war in Bremen die Marienrechnnng nicht üblich. Die beiden lüb. Urkunden moasen also in das Jahr 1245 gehören. Ueber dia Oatimng in Breaieii wird wait«r imtoa g«haodalt.

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0

Bnbiflehof JohaoAes TOn Veebta stiunnt^ wie der Bei- name s^lgt, aas eioem zur Didcese Munster gehörigen Gebiet. Auch er könnte also in der Heimat sich an den Gcbranch des Marienjahres gewöhnt haben. Von einer Urkunde desselben weist Eugelmann selbst nach, daea sie nicht nack dem Marienjahr*), von einer anderen^ dass sie mar nadi dem Mariei^alir oder iaoh den Jaanaijalir datirt sein kann') (soweit die Zahlung haöii Pontifikate- jähren Sicherheit gewährt); er entscheidet sich für das Marienjahr, da das Jannarjahr erst viel später in Livland aufgekommen sei, doch hat Hildebrand, wie oben erwähnt, nachgewiesen, dass dto Jannarjahr nm diese Zeit in der Stadt Biga gerade das 'gebrftuohliche war^X 1^^«' ei> giebl' sieli aas . der ürkiinde voai & Mitrs 1292, die der Er2bischof auf semem Schloss zu Kokcnhusen ausstellte*), dass er nicht das Marienjahr gebrauchte. Unter den Zeugen ist nämlich auch aufgeführt: ^Uenricus electus Culmensis.^ Am 27. April 1292 aber war dieser sehen Bischof (Tote^^O, konnte also im Märs 1293 nicht mehr als Blect an^eftthrt werden. Zn alledem- kommt noch, dass Johannes, der 20 Jahre lang Mitglied des rigaschen Domcapitcls gewesen, als Propst desselben eine Urkunde ausgestellt hat, deren Datum nicht nach dem Marienjahr berechnet ist. Es ist die schon oben erwähnte, von'Engel- mann in das Jahr 1267 gesetzte Urkunde Tom 3, Febmar 1266*). Sie gehört in dieses Jahr aus inneren nnd ftnsseren Gründen. Sie enthlUt ein Bündniss des Capitels mit dem Orden, und das Versprechen des Capitels, dem Orden die Löscgelder nicht vorzuenthalten. Uebcr die Lösegelder aber Tag der Orden damals im Streit mit der Geistlichkeit, wie die Bolle des Papstes yofn 29. Nov. 1265^) zeigt

') V.-n. 500. Mitth, p. ',10. Mitth. p. 431, Ü.-Ii. 509.

•) Die bürgerliche Jahresrechnung ond die der Geistlichkeit war

freilich nicht immer dieselbe. Grote/end, Chron* 25, *) U.'B, 644, ») K-Ä 393. •) Ü,'B. 30i.

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Sdbon dieser Ghrond soheui mir Gkr das Pataiii der Drkmie IQ ratechefden. GHebi mm des- za/ se lutt man in äur eine 'Bestmigang der Ohronelegie der Beimehwnik, denn

das Bündniss ist mit dem Meister C. (Conrad v. Mandern) geschlossen; dieser aber war nach der Reimchronik von 1263 bis in die Mitte des Jahres 1266 Meister. Umgekehrt aber wird doroh die wob schon festsleheiide Obnmologie «lieh das Daiam der ürkuntde bestHaml, die mdit ia das Jahr 1S6T faUea kaan, weil Conrad damals nicht mehr Meister war.

Noch von einer anderen Urkunde des Capitels lässt es sich darthun, dass sie nicht nach dem Marienjahr datirt iaL JBs iei die Urkmide vom 13. Jan. 1260 Das rigasehe DooMsapftel bezeugt, dasa es, ebeneo wie der 'Erabieehof,. dem Orden IM Haken Land- in Semgallen zum Ban einer Burg geschenkt habe. Bonnell hat bereits gezeigt, dass sie nicht in das Jahr 1261 zu versetzen ist^); auffallend scheint aber, wenn sie 1260 ausgestellt ist, ein Umstand. Das in Folge dieser Bebenknng im Feldsug TOn 1260 anf- gebante Sehloss Doben, seheint erst innerhalb dieser 800 Haken gelegen zn haben , wenn nftmBch' dieses IfiOO vom Oräen erbaute aber bald, in Folge der Schlacht an der Durbe, verlassene Sehloss Doben mit dem im Jahr 1271 dem Capitel gehörigen Sehloss Dobene') identisch ist, wie wir aUerdings w<^ werden aanebmen mfliBsen. Im Jahr 1271 liegen die 300 Haken olSonbar anss^halb des damals torhandeneta ^blosses Dobene, nnd es ist-kefaib Barg auf denselben errichtet; sonst müsste die Burg erwähnt sein, da von einer Tlicilung dieser Haken die Rede ist. Der Orden hätte demnach die neue Burg nicht auf den eben Ihm znr Unterstützung für den Ban verliehenen 300 Haken, sondern in dem s^t 1254 schon dem Gapit^ geborii^en j '

U,'B» SU, ^Omm,p, 87. ■) U.'B, 436 and Script rer. lAv, J, p. 760,

mitML a. d, Uv. GMekkbt«. XIL S. 16

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t

238

Gebiete von Dobene errichtet, und das Schloss Doben wäre, nachdem es in Folge jener Schlacht verlassen worden, später in den Besitz des Capitols gekommen, das 1271 eia ScUoaa Dobene beeitii Um die Tlialeaeliey dm dieaee vom Orden erliBato Sclilpss spiter dem Oapltel gehört^ kommen wir nicht hemm. Der anifaUeiide Umstand, dass trotz der bereits erfolgten Landanweisung das Scliloss nicht . auf diesem Lande erbaut ist, wird allerdings ver- Wieden, wenn man die Urkunde in dae Jalir 126]. versetzt; aber, einmal steht in der Sebenkungsurknude gar .niefa% das9 das Laad mUeben. werde, damit die Borg anf dem- selben erbant werde, es sollte die Sehenknng dem Orden nur eine Unterstützung gewähren ') und dann tauschen wir die viel grossere Schwierigkeit ein, dass, nachdem eben ein 3^083 erbaut worden, die Verleihung zum Behuf der Erbaan^ eines Schlosses gemaeht ist «nd nun doob keine mehr gebaat wird. In das Jabr 1260 geaetst, passt die Urknnde Tortrefflicb in die Ereignisse* Im Jahre 1259 wird ein Capitel in Riga gehalten und hier schon, wie die Reimchronik erzählt, der Bau einer Burg beschlossen, selbst dem Papst wird Mittheilung von diesem Plan ge- macht*); im Januar Terleiben denn Capitel and Jünbisebof d^m Orden jene Gebiete » nnd.daim erfolgt der Feldsng^ an dem aneb die BisehOfe 4hi« Mannen Theü nehmen lassen, nnd während dessen der Ban des Schlosses'). Mit Recht hebt endlich Bonnell hervor, dass in der Urkunde, wenn sie 1261 .ausgestellt worden wäre, die äeJilaeht an der Darbe hätte erwttfant werden müssen.

Wir haben bier aomit eine sweiitoi to» rigasehea

*) L, Ü*'B. I, 344: »at fratres pro defension« fidei se melius valeut

^zeh^re et castram aedificare ntilias." •) L U.-n. I, 350 p. 445 heiMt es in der pl^. Balle von 1260:

Die Bischöfe sollten dn Ordeo lUitenlttWB; ,pro fiMieiidit

contra insnltum hoatium nmoitioulbaii* •) Rekr. V. 6266 f.

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itamfalal .ia^gtstafite, nioht HAoh )iarie^|iliite

Was BfiD endlich den ersten ' Bnbiseliof tmd dritiei Bischof von Riga, Albert Suerbeer, betrifft, so haben wir Yoa ihm ^einc Urkunde, die in Livland ausgestellt ist, und M. der sich sicher nachwelaeii.lMeti »ach welchem Jalires- ttiing eie deüxt iM| .wir aieasn «bb also datnutf betebite- hmLf » btfMirteD, ob «im ein beeeiiderer Qnmi wat ckor Vennatbung Anlass giebt^ er habe eine andere Bechnnnge» weise nach Livland mitgebracht, als wir sie in einer Urkunde seines Vorgängers Nicolaus und in zwei Urkun^ den des rigaschen Domcapitole während seiner Anweeen- keit in Bign gefimte haben. . »

▲Ibett Bnevlieer war iHftetf Ddnüusrr in Bremtn ge* wesen; -in dir Dileeee Brenen aber hensdite tm 18. Jahr- hundert die Datirung nach Marienjahren nicht. Darauf war er Erzbischof zu Armagh in Irland, und dort mag vieUeichiy wie in England, die Marienreehnung üblich ge* weeen aein.. Naah .den Ooneil von Lyon warde er Legat Ar Dreoisea, Liviand, Bneriaad n, a. w«, MbkcM Ton PrenoBen nnd Livliind ebne beetfmmten Sülm, Seinen Anf- enthalt nahm er in Lübeck, dessen Bischof er zugleich war; in Lübeck aber und in Preussen war das Marienjahr nicht die Bbliche Datirnngswcise, und wir haben ans jener Zeit eine UriKaade von Aibeii eeibet, Ton der aioh wahr* BfliieiBlIeii HMeHnn UUM» daaa üe liiekt naek dem Ifarienjabr dstirt eei«' Bs iei ein Terirag Albeits- nrtC den d^teohen Orden vom 10. Januar 1249*), der auf dieses Datum hin bisher immer in das Jahr 1249 gesetzt worden ist und bei dem es allerdings unwahrscheinlich ist, dass er in das fol- gende Jahr geböte. Im Jnli Iflld .aind der finbisehof nnd der Orden im Streit mit einander; .efaw ZnaammenJnmft an LtiMk iet vMbredetf der Laadmeielei! ereoheint, imd

. ») L. U.-B, /, 202,

16»

»

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ftls cktr finlHBobof Tergebene auf aieh wartsn lttBi|b| nirt er zum Papst und macht den Streit dort «Bhingig; 'dcör Papst böi^eidet iA October 1249 beide OegM m Ostern

1860 vor sich'). Nach der Marienrechnung intsste jener Vertrag in die Zeit zwischen Vorladung und Terrain fallen. Eine Privataussöhnung nach erfolgter Vorladung wäre mög- Ueh, aber ia der Vertragsnrkünde yerspricht der BnlmahoU ,ttee aliqaam -qaaestieaem mevebiimis eisdcn (seil/frmlrilMM) ' eofan domino papa . . . . super libertatibas sais quas haber6 dinoBcnntar in terra Prassia secnndum papalia instrumenta.^ Die Verpflichtungen, die der Orden übernimmt, werden er- wähnt; dass er auch verspreche , die Sache nicht vor den Papst zu bringen, ist nicht gesagt^ and doch wäre das sa erwarten^ selbet fttr dem Fall» daas er etwa TOiai Brsbischof fiatbOlliuigeii an ftrchten gehabt. Da nnt*kdaer ByJbe er> wahnt wird, dass die Baebe schon beim Papst anhängig ist, lialte ich es für unwahrscheinlich, dass der Vertrag in das Jahr ] 250 gehöre, und darnach haben wir keinen Grund zu glauben, dass Albert die Mariearechnaag aus Deutsob- kudd aaoh Livlaad beröberge&OflMnen habe: Ia Big» aber hat er, wie BonoeH riehtig bemerkt, dfe-Marienreehaang ttiehl Torgefnndea« :

Durch das bisher Angeführte, die Urkunden dreier Bischöfe und des Capitels, steht es also fest, dass in der Diöceso fiiga seit der Zeit des Bischofs Nicolaos die . Bechnang aaeh lf«riei\|ahiw moht «blich war. Ba mosa also die Weihsaehts- oder Jainmrtecliinmg die delle: ia dieser Bittoese gewesen ^^in, QiMi>mit galem Grand können wir darnacli die anderen noch in Frage kommen- den Urkunden dieser Diöcese datiren, wenn nicht Gründe vorliegen, eine Ausnahme zu ooastatiren. Immerhin aber, Bieine «ich, haan dieaer Sehlaas mit Sicherheit doch* ann* aaf die öffioidieii Urlnmdmi'der figaadhea fitiftBgeiBlSehkait

') L. U.-ii. 202, 208, 209.

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bMOgO|i werden. In einer Colonie wie Livland, deren hier im. Betraolifc kmineiide fievohner afle* tnt m lüemi' Jakr*

doAtti 'versoliiedrae Delii weloos -berrBchtoiiy itt Mif

eine Allgemeinherrschaffc einer Rechnnngsweise der Natur der Sache nach mit weniger Sicherheit zu rechnen als anderswo. So war -aoi Ende dm Jahrhunderts im rigaschen BaUi 4i» fiaeiBHBig bmIi JuMUjabnn iUM, aber €l»> ■wlMlidB findel^ flick dina doch -ein -Bcflbmber, 49t nmek WdiMMhtBjahita daliri>).

Bei der Stellung nun, welche das Bisthum Riga zu den anderen Bifithümern Livlands einnahm, bei der Art, in der die anderen DiOoesen der Colonie gleioheam ans der Dideeso Riga berrorgeiraelisen waren, ist ea veU aii •iah adv «nmlinalieiiiKiÄ, daaa deit— aairaü daa' nicht eben daroh die Person eine« Biecboft, der 'eine andere RechnungsweiöC in seiner Canzellei anwandte, bedingt wurde eine von der im Bisthum und in der Stadt Riga ablieben abdeichende Datiraagsweise im Gebrauch gewesen w9m* Wir werden deutteli wader in J>orpaiy noeb ia Oeeal) MCh in Karland die Datirangaweiae naeb M4rieiH jabraa TOfanaseteen dirfen; es wird im Oegentbeil eiöM Beweises bedürfen, wenn man die Zeit einer Urkunde naob dieser Datirungsart berechnet.

Ftir das Bisthom Dorpat sind eigentlich gar kein^ Urkaadea mrbaaden, die lo daem Ijaobweis in nnserer Vrage reebi geelgbet wiren» AHealbBs aar koatmea einige Urkaadea des BMkoh FHedriob r. Haaeldcirp in Betraebt

Am 21. Jan. 1268 hat er mit dem Bischof von Lübeck Johann und dem Grafen Gerhard v. Holstein zu Emckendorf in Holstein eine Urkunde ausgestellt. Diese muss vom Jahr 1269 sein, denn Friedricb wird hier Bisohof yon Dörpel genannt, während er doch am 22. Jnli and an 8, Seplbr.

*) Hildebrand, Big. Sehtldbuoh, p. LXX, LXXL

«

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1268 noch als Poetnlirter von Dorpat in Dentscbland Urkunden ausgestellt hat'). DieM eine Urkaodc ist also ■iich: dem lUriaii» odti Oefterjalm aaageitom? dock bleibi et QMntMdiietoi, aif RwiHHMig mUkm d«r AvBilellffr IMining kmmk

Vom folgenden Jahr haben wir noch eine Urkunde Friedrichs, ausgestellt am 23. März 1269 und im 2. Jahro seines Pontifikatä zu Pforta, also gleichfalls noch im DeuteoUaad'). ' Dias« Uskudo icaiui . niabi oaeli dam Marieiualir datirt sein, denn es ist mmM^Mi, ila n'daft ^alir XS70 an Feneteen, da Friedriah mi Mirt diasea «Tabres niotit mehr in Deutschland war. Am 16. Febr. 1270 nahm er an der Schlacht Theü| in der Meister Otto gegen die Littauer fiel. *•

Ana diaeaa tob Fiiadiioh ia Dentsohlaad^ yor-mÜMr Ankiaft iB-LWIand anagMeltoi Ufkmdan iai älao Ar Aa Frage, wie In dar DiBaeaa Dorpai datiii wurde, uialilk sa gewinnen; Aus dem letzten Jahr des Jahrhunderts ist nun noch eine im Februar ausgestellte und daher hier einschlageade Urkunde zu beachten. Bischof Bernhard von Dorpat eraeaeria am 8. Februar 1299 dem deutsalm CMen die. SeliMkwig daa halben Königniehea Pieeka«»)^ Dia UrknAde kann iudit waU im Jahre 1300 aasgeateHl sein, da, wie richtig bemerkt worden^), die Schenkung keinen rechten Sinn gehabt hätte, nachdem eben der Zug gegen Pleskau unglücklich abgelaufen war, wohl aber in der Zeit, als man eben daran ging, Pleskau zu erobern. Die Urfcoada ist ako niohi naeh dem Ifarieigakr daliri Dem Ende dea Jahrimaderts angehörend, kNina eie nach ' sieht über den Qebraneh im Verlaufe deseelben entscheiden«

«) U.'B. m «. ,Ü.'B, III. Reg.46S^u. 462.

>) U.'B. in, lUf. /.

>) U.'B. III, 680 a. «. Beg. $63 a.

4) Von Bogelnaui salbil <^ «• r> 8$$.

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Nicht besser als mit der d^rptschea sind wir mit der •selsolm DUteese darao.

Jhgä dit MdeR Urkandeii des «eelBekeB Biaohofii Mwieli Tom 81 Mta ltt5 imd rom t». Pebratr

nicht nach Marienjahren datirt sind, hat Bonneil*) gezeigt; es ergiebt sich für die letztere das auch noch aus der Gegenurknnde Wilhelms v. Modena*) von demselben Jahr, da WiUmIbi eieb lie dee Merie»«lire6 bediebte^ För die DelmuigiMrt aaeb Welbotobbi* oder Jamiarjahreii in Oeael and-tber dieee Urkunden niebt beweieeDd, da bisir der Sinfloss des Legaten , der bei den Verhandlnngen , deren Resultat sie sind, betheiligt war, und der die Maricnrech- iMUg nicht aiiwaDdie, entscbeidend gewesen sein kann, wm besonders bei der xweiten Urkunde zn .beecblen ist, da sie doeb mit der Wilhelms dssse^ Jabr tragea unsale. Bei det erste tritt Wilbefara TbeHnabme an dea Verband- luDgen weniger berror, man wefes nicht bestimmt, eb er bei der Abfassung an dem Ausstellnngsort war. Pur die Marienrechnung in Oesel scheint der Vertrag des Oesel- sehen Bischofs mit dem VicelioobaMister Eberhard von Seyne TOm Jabrs 1264^) in apsecben. Sie ist siober wk diesem Jahn*), trlgt aber das Datom IM. Na« ist darauf wenig sn geben, da die ürknmde nir in einem Transsumt von 1419 erhalten ist und sich im livländischen Ordensarchiv -Register unter dem falschen Datum 1252 eitirt findet Nun hat das Ordensarchiv*Register auch sonst viele Fehler, aber immerbin anterstttttt diesaa lalscbe Oitat dia Yarmnilmiig, dass anob im Transsami siob «in fehler eingestehen haben kOane. Aneh ans den dseiseban Urkunden ist also ein bestimmter öchluss nicht zu ziehen.

*) U.'S, III, iU^ e. ^ B^mm0ll, Cnm. 7/. •) Ü^M. S79i. ') TL'B. Vi, 8733, JUf. 89»'^ *) Wie Biait ia* dar Bef. asehgiwinita Int.

244

Für Kurland kommen hier zwei Urkunden des Bischofs Heinrich in Betracht, die vom Jahr 1253 datirt sind, aber wie Engelmaiiii das sehr wahrscheinlich gemacht, in daa Jabr 1254 gehtfrea a). Sie ai&d also akki Aacb-dem JaiMt^ oder Weihaftoblidalir daftbi Dieae swei UiieiiMba das* selben Bisohofs können» aber Uber den •(}e1n««cli 'diar Diö- cese nicht entscheiden, besonders da die von dem erz- stiftischen Gebrauch abweichende Datirung für diesen spe- ciellen Fall ihre Erklärung ^dot (s. unten). Trotz dieser emselaBii Abweiehoagea weiden wir, glaabe iob, anaehawp müssen, dass' in den liTlindlsclun Saftn^gattdifteesea die<- salbe JabFesreehnong henrsobte wie im Ersitift^

Wichtig ist nun noch zu erfahren, wie im Orden datirt wurde. Dass das Marienjahr in Preussen nicht gebräuch- lioh war, wiurde an und fdr sich hinsicbtlieh des Ordens nooh niohta beweisen, da es mM mögliek wäre, dass er, 'ab Harien4»dett, anoh ebweiehiend wem dem aonatigsa Landesgebcaach /die Jefare nach Kaiiä Verkiadigung be- rechnete. Es sind non aber gerade zum guten Theil Ordensnrkunden , durch welche sich beweisen lässt, dass das Marienjabr in Preussen nicht gebräuchlich war.

,IHn Usknnde des Landmeistefs Hermann Balk, datirt «Anno graeie MCOXZXVI, IV. KaL Fel»r., Ind. IX"" nnd die Urkunde des Memtera Ludwig von* Qneden, datirt y,Aniio ine. dorn. MCC quinquagesimo, XY Kah April., Ind. \ III" können der Indiction wegen nicht am ein Jahr ver- schoben werden^).

Hierher gehören noeh iwei -Urkunden über die Thei* Inng Samlands im Jabr l268; Id.'Maroii, zu Bttiing von dem Bisdiof yon Srmeiandi der ein Deutsehordenabnider war, und dem Bischof von Golm ausgestellt.

<) U.'B: /, 244 V. 246. Miitk IX, p. 124 f.

>) Voigt, Cod. Dipi. Pr. 1, 46} 84; H4f 115; 116} RegUUn p. XVII (die letsie BtgMte ▼. Jahr UtSS). Boradl, Cmm. p. 73 n. 7, dtirt rneh nosh aadeie Belipieb Ibr ^fsofSM.

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245

Ob. der Orden (fiscipieli eine Dalinuigswelse feMhielt oder .sieli ttaeh deib Laadesbraoeh Tidilete, wvfss* iefc lieht War da« Kreiere der 9all, 'iN> wire doreh die a»-

geführten preassi sehen Urkunden zugleich für den livläii- dischcn Orden dargctlmn, dass in ihm nicht nach Marien- jabren gerechnet wurde; richtete niaii sich in ihm nach <to Landeekranoh «ad kerredite auoli lia Aatag des JaMiadertoi wie man itnoinnrl, in Livlaad die Datfrang naeli Marieli^hren, so war Mk seit der lütte des Jalur* hnndcrts diese, wie wir sahen, nicht mehr üblich, seit den dreissiger Jahren schon, worauf ßonnell aufmerksam macht'), nicht mehr im ausschliesslichen Gebrauch, and es ist durcb- 9MB iteht wahracbelnlicb, daes, bei der engen VerWndang des MYÜndiseben' and des prenssiselien Qrdensaweiges', der entere an eincfcn ednrankend^n, to« dem prenssiedm Usus abweichenden Branche festgehalten habe. Mit voller Sicherheit aber lasst sich der Nachweis nicht fuhren. Von einer Urkunde des Meisters Walter vom Jahre 1272 wird laten itiendieh wahrscheiBlick gemacht^ dass Hirem I>ataai nielit die Mirlenreehnnng -m Qrnnde Hege. Die Urkande des Qrdensmdslers, Halt vom 6. Mira 1963^ ist nicM nack dem Marienjahr datirt, da Heinrich Eleirt von Oolm als Zeuge genannt wird, der im März 1293 schon Bischof war. Es ist aber nur eine Gegenurkunde zu der des Erz- bisehofs Johannes} sie ist zu Kokcnhuscn, der erabischöf- lielisn BesidenSy ansgestellt und der Meister k(}nnte siok naeii dem Brabisekof gerichtet haben *). Das den Ltfbeckera

B«nn»1], Cowmh ]»- 72, spricht «lok actoh eaMsMidtaar .■«■»

*) Den ürkandm des Bieekofe Heimieh von Oeeel von 1238, Ü,'B. oad des Blnkofti HeiDffeh\on Kwkad m IMi U.-B. 2U, die eine nndi dem WeIhD&chtsjahr, die endete aaek dem Um- riee- oder Osteijahr detirt, werden GegeDurkonden dee'Meiitere gegenübergestanden haben, gewiss mit derselben Jahreesehl, doch kämen diese eoe'dem gleichen Grande, wie die Ürkonden Halts

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246

vom Ordcnsraeister Qottfried ertheilte^rivileg, vom 6. Jbd. 1299 4a$iri, gefadrt sohweriidi in d«8 iblgead« ialur, 4ft der Mdstor iA 24. Jwi desielbeii Mim eM PrivQeg dataD ZvtatB noohmlB giebt; es ist- also gleiehfiMs woU

nicht nach dem Marieojahr datirt*). Damit sind aber auch die Zeugnisse, die hier für die Weihnachts- oder Januar- reohnang aas dem 13. Jahrhundert anzuführen sind, crschdpfL

Worauf belrabt nun aber «Ue Aiisieht Toa dem OebnuKh dsB •Meneejalires in |jtvlMi4 im Anfange des 13w Jalir* bnndeHs bis in die drsfsiiger Jabre*)?

Zunächst darauf, dass Heinrich von Lettland nach Marienjahren rechnet. Die Datirung dieses Priesters ist doch noch kein vollgültiger und entscheidender Beweis für den ofläcieUen Gebrauch in der Diöcese. A priori müsste SU» für des Watoseheiniwbste bellen, dess in Livlaod ebenso daüri im werden pOegle, wie in der Heimat der BegHinder deetseben Lebens ih Livland, specfell in der Heimat Bischof Alberts. Albert und seine Sippe nun stammten aus der Diöcese Bremen; Albert war Domherr in Bremen gewesen, dort aber war die Datirung nach Ii atieigebren nicht tblioh« Das seigep besonders die Ur* kenden Bisefaof Gerhards IL Oleicb die entte bier in ßetrneht kommende scheint dem freSieh widerspreehen. Urkunde Gerhards IL: „anno incarnat. MCCXXI pridic idus Jan., pont. nostri a. tertio, ind. X.**') Das Pontifikatsjahr und die Indiction zeigen, dass die Urkunde in das Jahr 1222 gebort Qerbards Vorgitiiger war nAiriieb am U. Aag. 1219 gestorben, Geriiard in diesem Jabr noch Bisebof ge- worden. Bffgeimaiitt siebt diese Urkunde herror nnd sMint, es liege das Mariei^jahr zu Grunde. Der neueste Heraus-

far deg DalinassMai ba Orte WMlg bi Btlraeht»

«Bsb wmm sIs «ihaltMi ivArML >} Ü^B. lM^6S9f mmi III. JUgk od $44 md ad $$$. 4 Bmmtti, Comm» f, 70,

^ Ekmck, Bnm. Nr. US DMh •iaam Cspiaibicb.

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847

geber aber iel der Amiaht» et Ikgeeui^aUerTor. Gegen die AaiMiliiite ««er Datfrug Mdi tai Itelei^efcr erhebt eieh der ÜBsiaAd, deet aeben eadem Urkii^eii- ^iese« fiffekofs selbst eine voi> demselben Schreiber ausgefertigte sieht Dach dem Marienjahre datirt ist.

Urkunde Gerhards *) datirt „Acta sunt hec anno graile MOCX&Vl, pototi&catat nostri anno VII. Datom fifeme Xim Xalendae M arcfi.« Dae PeatifikbUrfabr seigt, das« die IfantereobBung sieht sa Orabde liegt; ee raSsele loaet das 8. Pontifikatsjahr eein. Diese Urkunde sowohl wie die vorige hat der Notar Arnoldus ausgefertigt. Dieselbe Datirung nach dem Weihnachts- resp. Jauuarjahr ündet aieb aber a«eb> in Urkooden Qerbards, die ^oa aiiderea Sehiaibeni aoegefertigt sind.

. üffkeade CMaide: «aaoo gratie MCQXXIXi aaao ^ doi*; Oregorii II, pont nostri a. X.^ *) Sie mee vor dem 19. März ausgestellt sein, da an diesem Tage das dritte Poutiükatsjahr Gregors bcganni and kann sowohl aus die- sem Gmnde, als aaeb deehalb| weil dae 10. Pontifikatsjahr des Erzbisebofe aagegeben iet, nlebt in des Jahr 18M Terlegt werden.

Ebensowenig kann das gesehehen bei der ürlennde Gerhards'), die am 14. Januar 1245 und im 26. Pontifikats- jähr ausgofitellt ist, da der 14. Jan. 1246 schon in das 27. Pontifikati^jabr des Bischofs fallen würde*). Die Ma- riendaHmng war also in Bremen nieht üblich.

>)l,e. Nr. wuk dm QrigiiiBL ") t c. Nr, iSO, BMb den OrigioaL

•) Mittk, mu der HvL Geitk IX, p, 468 (hier eitirt aaeh den Lflb. üiltb. 106). Di« Utkoade iet von Bogelmann durch oin Yen^hen faUch berechntt

^ /. c. IX^ p. 469 wird Ton Engelmann auch eine Urkunde dee Bi- aohofs Ludolf V. Batflelrarg, eines Snffraganbischofs von Bremen, fBr die MiirienrechnaDg angefährt Sie ist datirt: ,,In diu natalium Domini MCOXL pontificatos nostri aaoo quarto." Nach einer

'818

Deime]b lit' es nielil' wahrMMliUoh-, daas Biseliof

Albert die Gewohnheit gehabt, nach Marienjahren zu da- * tiren, da in Bremen nicht so datirt wurde, und es lässt aich ans seinen Urkunden in der- Tiiat auch nicht nach- weiaeB, daaa er nach AUrieigahrea giBreehnei. . AUerdniga iai. eine, «einer üilBinden' naak .dieaer ZähkwgaireiBa datirt; ea ist die «richtige ürknnde^ dnroli ireleiie Alberi dein DomeoBvent in Riga die Prämonstratenacrrcgel verlieh and seine Cathedrale dem Prämonstratenserorden übergab Sie ist vom 1. Jan. 1222 datirt, gehört aber, da Albert im Janaar 1222 ia Livlaad war und sie in DeataeUand aas* . geatellfc iai in daa Jalv 1288. Der AnaatoUangaori wiritle vielleielit ßni die Datimng ein; ea iat das ffloaier Kappen- berg im Bisthnm Mtfnster in WeatAden, vo die Urknnde ausgestellt wurde; der Prior von Kappenberg und der Abt ▼on Scbeyden^ nahmen die Kirche im Namen ihres Ordens an. Der -fieransgeber dea westfälischen Urkundenbaches, Wilmana» nimmt an| daaa damala im Biattmm Münater- diA Beobanag nach Marienjuhfen AUieii geveaen« Prifeik wir diese Anaicbt

j . .

zugleich citirten andern Urkundo dieses Biscbofb uud eiiior Be- merkung Alberts von Stade ist Johannes 123G und zwar nach dem 17. Mai (nicht wie Engelmann annimmt, vor demselben) Bischof geworden. Danach lag der 25. Dec. des Jahres 1236 in seinem ersten, der 25. Der. unseres Jahres 1240 in seinem 5. Pontifikatjjjahr. Bei der Rechnung nach Weihnachtsjahren aber fällt der Weihnachtstag des Jahres 1240 auf den Weihnachts- tag uiiBores Jahres 1230, und somit in Johannes IV. Pontifi- katsjuhr. Allerdings scheiDt also die Woihnachtsrechnung der Urkunde zu (• runde zu Hegen. „Scheint' sage ich, denn wenn Albert von Stade nach Januar- oder Marienjahren gerechnet und JohanneB erst nach dem 25. Dec. 1236 Bischof geword«a, so wurde auch die Urkunde anders xa bereohDea teio. ') Ü.'B. ä6 %,M4i.6i,

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249

Die. ürknade BmtM fiermamui Tom Mure 1197 M. Xmi) nn Mare. j^OelestHio pep» Romene fledi prerideite .... Hemeo Ifottmenm imp. VI imperante*

ist nicht nach dem Marienjahr datirt. Die Indiction ist in jedem Falle falsch. Im März 111)8 waren Kaiser Hein- riek eowoUl wie Fapst Cölesüa gestorben.

Die Ürknnde Bfscbof Hermaiiiis*) datirt: „a. MCO^

indictiono quarta praesulatus XXVI, duobus

electis in impcrio, ncutro vero stabilito in circuracisione domini^ ist aach nicht nach dem Marie^jahr datirt, obgleich dejr Herausgeber bemerkt: ^naeh uiserer* Zeitrechnung 1202* !Die Indiction stimmt zqm Jabre 1201. Das Pon- tifikatsjahr Mimmt nicht, deton Hermann wurde 1174 Bi- schof. Aus diesem Jalir gicbt es Urkunden von ihm, sein Vorgänger starb am 23. Dec. 1173 (Potthast). Das 26. Pon tifikatsjahr würde . auf dcq 1. Jan. 1200, allenfalls auf den 1. Jan. 1199 passen. Verlegt man die Urkunde in das ^ahr 1202, so wird der Fehler nur grösser. Wir haben also keinen Grund anzunehmen , dass die Urkunde nach dem Maricnjahc datirt ist.

Dasselbe gilt von einer in Dortmund ,ainsgep^llten Ur* lomde des Bischöfe Adolf yon Köln*): ^^Non. Jan. Anno ine. MGt!, ind. III.« Die Indiction ist richtig.

Bei Hennanus Nachfolger, Bischof Dictinch, scheint die Aatinmg wesiger sicber. C^e Urkunde desselben*) datirt: „a. gratie MCOXXVI kalend. Marcii" setzt der Herausgeber in das Jahr 1221 , indem er die Zahl liest:

„1220 VI Kai. Marcii." Zwar steht deutlich da: MCCXXVI. £al. Marcii/I aber die Urkunde ist nur in einer Copie er-

Erhard Wilmam, Regetia ktHorime WmtfoHäe II, Nr,

2m. OriginaL- ... ^ /. c. III Nr, II. Ori^Dftl. ') /. . ///, Nr, /. OrigimO. ♦) Ü,-B. 156. *

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lutlten, und der Herausgeber glaubt sie so deuten zu müssen, weil damals nach dem Maiieujahr gerechnet worden sei, und am 1. i^ärs 1227 Dietiioli bereits abgesetzt wan Nimmt man hier aber Weili^chto- oder Janaarjahr an^

bei B, Hermaii/ so ist 4as Batm rkMg. IMe Co«r jeetor des HenuiefelM» hat Bar fiii aMi, <Uum eiaa aodeva Urkuade dieses Bischofs allerdings nach dem Afarienjahr datirt ist: „Acta sunt haec anno dorn. ine. millesimo du* centcsimo vicesimo priino, regnante gloriosissimo domioQ Friden'co Bomanorum in^ratore, pontificatus nostri anno qaarto. Datum Decimo sezto iLaleadaa Febroarii." Dietrich ist am 22. Jali 1218 gewühlt. Das Popttfik^tsjfJir jec^ dass die Urkunde im J. 12^3 ausgestellt ist *).

Unter dem Bischof Ludolf zeigt sich ein Schwanken in der Datirungsweise, soweit die Daten Sicherheit ge- währen. Wir sind hier, wie auch bei manchen der be* sprochenen Urkunden,, fast nur auf die Pontiftkamahre angewiesen, die nicht immer einen sicheren Anhalt bieten« Ludolf mnss 1226 Bischof geworden sein, wahroeheinlich zwischen dein 9. Sept. und 1. Nov.^).

Darnach ist seine Urkunde: „a. d. inc. MCCXXXIIII p. n. a. VIIL VI kal. Marcii** (24. Febr.), wie auch der Herausgeber anhimmt, nicht nach dem Mariei\|ahr datirt*)«

Dasselbe aber muss yon sdiner Urkunde: naiinoDom. MCOXXXni; aeeondo Idus Marcii, poni n. a. tredeoimo* gelten, da das Pontiiikatsjahr zu 1239 und nicht zu 1240' passt*).

. ') /. c. Nr, 174.

Nicht 1227, wie Potthust angiebt Mehrere Urkunden von 1227 Bind mit dem zweiten, von 1228 mit dem dritten Pontifikatsjahr bezeichnet, und so fort. Ein genaueres Datum cri^ebea wohl Nr. 337 Tom 9. Sept. poat a. 11 und diS Ton 1. Mot, p. a. 13^ •) /. c. Nr, 315. OrigiwL L c. ^r. 3S6, Nach AtoMkriftoo. . .

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Dagegen liegt einer anderen Urknnde desselben AtfolM6% «ftb ma a UQOXh Xm kaL MarUi (18 Febr.) pont B. XV/ wie sioli m dan FdBlifilal^abr etgiebt» allerdiags die MsrieateofamiDg za Grende.

Nicht für Münster aber für Westfalen gehört hierher nocli eine Urkunde Bischof Bernhards von Paderborn: „a. D. MCCXXXVII ind. decima, anno pontiiicatus n. nono id. Jan. (U)«"*}. Bernhard ^urde 1227 Bischof (Potthaai). Die ladiclioB.etemt nü; tdeai J. m7, das Pettiifika«i||aht paart weder aarn J. 1237 DOeb taia J. 18S8. -v*

Es scheint also die Marienrechnung neben der Jamart* rechnung angewandt worden zu sein. Mit Berufung auf die eingerissene Unordnung wurde denn auch auf der FrühlingaayB4ftde dea Jahres Idld /estgeiwtzt, dass hinfort die Janaarreebiiaog asgewandt wetden aoHe*). Dieaea StaM aowohl.wiö die Gehriaefaliehkelt des Janaaijalirea in Riga am Bude «des 18. Jahrhunderta* teigen Anch-, daas diese Datirungsweise viel früher zum Durchbruch gekom- men ist, als man annimmt, und dass sie auch in Nord- deutscldand schon früher üblich geworden. Der Gebrauch in dar Stadl Biga beweiat ireilioh niobta Dür die bei der GeistUefakeit ttUiehe Datinmgsweise.

Nar ein Sohwabkes der Datirang^ niebt aber die Herr^ Schaft des Marienjahres im Bisthum &lünster ergiebt sich aus dem Angeführten. Speciell aus dem Kloster Kappen- berg noch ist eine Urkunde erhalten, die nach dem Marioii* jähr datirt aefaeintb Aia Aastttiler tiilt Propst- Otto ▼on

Oi. «. ür. m. OligiAaL ^Lp,Nr. 3M. Qrigiiaa. .*)^te<erl. XMamdemammhmg IV, Zn beftel|teB..iBt^ dass

' cHe- JanvamehnnDg «iDgefnhrt wird mit den Worten: »prout ■aocto Bomaa« eedeaia id obaerfat* Die Jaonarreehnmig nnd ■Iaht dfo WtihDaaMaradaMBg iM Idar ab dar iMmmA 4er reniaehen Kirche beieichnet Yergl. Qrote/end, Ckftm»hffi€

262

Kajipenberg auf»): „a. d. inp. MCCIIII« Ind. VIII» Con- currente IUI* Epacta Vlll'-" Die Epacte weist auf das Jabr 120^ dto Ittdietion iat* die des Jatoer 1206 (paast^reip lieh aoeh auf die letaten Tage des Jahres: 120>l); die CoO' earreiile im ist die dea Jahres ISM; döeh erat mit dem 24. März begann ja die neue Concurreute, also anch die Concurrente stimmt zu der Annahme, es sei das Jahr 1205 gemeint. Otto war damals nicht Propst; der Herausgeber erklärt de& CJmataad, dasa er* ala.Pnopat geaamt wird dareh die Annahme, .daaa die UrkoMle die Bhiteenng. einer frttheren StiAang Otto'a aeL

Das Resultat dieser ganzen Darlegung wäre für uns nur das, dass aus der in Kappenberg ausgestellten und naoh dem Marienjahr datirteu Urkunde Bischof Alberts, kein Schlaga darauf gesogen werden- kann, daaa die Mariea- reehanng die vonf ihm gewöhnlich gehranohte •gewvaeB, weil die Marienreehmmg in Weat&len and vieUeieht aelbet in Kappenberg auch sonst nachweisbar ist und er sich dem Ortsgebrauch angeschlossen haben kann. Eine von ihm in Livland ausgestellte Urkunde ist nicht nach dem If ariei^ahr berechnet. Sie ist Tom 21. Mära 1226 datirt^), nnd kann nicht in das Jahr 1227 gebdren, weil aie „de volnntata et eonaehan' Wühelma Ton Medena aoageatellt ist, dieser aber im März 1227 nicht mehr in Livland war. Aus demselben Gmnde gehört die Urkunde der Schieds- richter über die Grenzen des Gebietes von Riga und Düna- munde vom 17. März 1226') nicht in das folgende Jahr;, ana demselben Grande beweisen aber auch diese beiden Urkunden . nichts gegen die Marienreohnung in Livland, .weil man sich bei ihrer Datirung der von Wilhelm ge- brauchten Datirnngsweiso angeschlossen haben kann, der

Ltidtr waias idt atoikt atbr aDaageheai dio UrhaadB sa finden ist .

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»8»

immer mKA Weihlia^iiijalTen feeÜMte. AlbeHs ülintnclen ergeben also iti«li(8.

' •• Neben Heinrich von Lettlands Rcchnungsweiso, sind es dann noch die Verträge mit den Kuren und die Recht- fertignng der Stadt Riga gegen die Anklagen des Legaten BaMalA ton Alna, anf die -sieh die Auaicht vom Gebraach ^^miUh^ßiam iiidlui<l*mft Bedbt 8tlttzeii"faHni. Bs eM 'Äti'^tailei^, «De * Jahi« 19S0 dati^^:

" Die eine ist am 17. Januar von Balduin ausgestellt 'ond gehört sicher in das Jahr 1231. Von der zweiten, ynnL rigaschen Domconvent, der Stadt, dem Orden, also nM allen Livländem aedsgestellten, nnd der dritten aas ttigft ' stMli^nden ist w<fM dasselbe anzunehmen. Dass teMnäk 'ren -klda^, der 'spller einmal «eH»^ eiiie IMnnde neeh' dem "#eihiiacht8jabr datirte, ' sieh äer in Li vi and herrschenden Sitte angeschlossen, und später in dem Weihnachtsjahr zur öckgekehrt sei, wie Bonnell meint, brancben Wir liicht anzunehmen, Balduin war em Mönch' des Klosters Alna» dieses ab«r lieget in der Lütticher Did- eese nttd Waf dl^ Miirm^naeh der Oktertcörze tibUeh. Ar* kennie üiso aneh nbr iSRe heimische Recbnnng beM- halten haben. Die Bonnellsche Annahme umzukehren und zu behaupten, die Livländer hätten sich nach Balduin ge- riebtist, möchte ich aber doch auch nicht wagen; es liegt dazu kein Omnd vor. Die Urkunden der Lirländer nnd der Stadt IKga sprechen äso aUerdhigs ihr den Oefairanch des Mariei^ahres. Wfl(r "dieses damals in liivland öblich, so mag es nicht aus Bremen, sondern vielleicht aus West- falen nach Livland übertragen worden sein. Wir können anch vielleicht m uthm aussen, durch wessen JBinflnss, wenn mi^ in LiTland naeh ^arleigahren zu ^rechnen pflegte, diese Sitte verdrängt iaU Es mag zunächst die Anwesen- heit des Iiegiten WHIieUn dialuttf eingewirkt haben, dessen

•) Ü.-B. 104, 106, 106. Cfr. Bonnell, Comm, p. 70.

HitUieiL ». d. UtL GescUcltt«. JUL i. , 17

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zahlreiche, die livläAdischcn Verhältnisse fes^stsUende.. Ur- kunden alle nach dem Weihnaebmahr. datirt .flifid, .daSMii ernte Alf9]|iMB)i# ^|m die I^vlKoder iMUMst^» m/ik die- ser Jal^r^ählung; pexk\gst»nß zei^eilig .ajunachliessen; und ea könnte dann Bischof Nicolans^ von dem wir gleich BUS seinem ersten jPontitikatsjahr eine nicht nach dein j^arie]^ahr datijfie Urkanc^ . haben, obgleich np^h im. Jahre vorher der JDQ|a|M»|ir^t| dfi' f^rdinfti^fh 4jte-

.9f» Il«(inmg9\w«i^lf j^eOiei^.luimf » dwge^ige «ifweiHH win, ümrfik. 4^ die .Wtthpi^h^j re.sp« jaim?i)0kniinis mägiftfig darchgesetst wnrde^ Auch Balduin bediente sich spilter des Wcilmachtsjaluea '). öoit den dreissiger Jahren, oder ,wie. wir vielleicht hiuzaaetoen dürfen, seit ;4er Ankunft dee Pis^liofi I^icql^as, sind es in der wif! BonneU, damit ;)ifemg9teivi: ftr, Urkaaden ä^, riftl^^jßt^ .att^eiid, oJuie ihn.jedoch im J!imtliMp;^%ekii|frei8ßii« 1^ merkt hat, nur noch einselne Pers^Beni welche die Muiev- rechnung anwenden, und zwar Fremde, 4le Büch. ders^tfMD )ie4ienten, ehe sie nach Livland kamen. .t-

Der Marienrechnung hat sich in. den zwei oben er^ .v|Uu|t^ üilu»deii d^r. kpriaohe <3i8<diof Heiorioli .b«|i«n^ .wie dai^ Engelmami dargttban; Hfubarieh aber.ateaanj^.wiB Luxemburg and dort war das Osterjahr ttblieh. Dieses, und nicht daä Alarieiijahr,, Tfird. dahßr wojil seinpQ Ur* kufiden zu Grunde liegen.

Ferner ist die eine Angabe der Reimcfaronik, dass Meister Jtlriiftt ,1228 ge&Uea (er ^ai^ |979 um}, eiae A^ff^ naeli 4eia Marleiyahr» Die Zahl lfdO. in der fiaimolurouk ist vohl k^in Mariei^jahr.

In einer Urkunde Bischof Heinrichs von Oesel fanden wir dann noch die Mariendatirungi. doch war $ie hier verdäahtig.

Abge^eheii tjou diesen FHUen lil^ ^inh, so viel leh ^—

>) U,'B. 1S4, Vgl BounHi, Comm,p, 7U

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255

Ctebranoh des MarieigaliFes «ach oiolit ein einaigm* lU iielMr dariMi. Ifoekweittbki in dafe,14 JUiriiiBidert Mii-

oin aoU mitanter das Marienjahr in Livland gebrauclit worden sein. Die zum Nachweis dglnr. fuigeftogenea Uilmiilen aber beweisen nkhts. - r:* ;

InrpoMitf'i g4Ui< •Uerümpf is daa Jaks UM«); «feiaiabUr »ir m aHMT^iltobtigeB mdr feb]«rMlBiiAb#ehriib Hkerm^

erhalten; auf sie kann ein Beweis nicht gestützt werden.

Eine andere Urkunde vom 28. Dec. 1330*) kann aller- 4j|ig0 niebti nach dem Weibnacht^jehr, wohl aber nach dem JaavMjahr datirl seiii; m jefc.alaQ' aiohl aMiugi Jiei.dia JftifiiWMWwtiwitg. wannt ■iitiw» da/die JM'iiairediiiimg ^ freflichin der BMI Big«' acbeii am finde 40e Ifl. Ja]u^ handerts üblich war.

Die Urkunde des rigaachen Domcapitels endlich, datfrt yom 2. Febr« 1296^), »tekU. «durchaus nicht, wie man gemeint Itf^. im ZaiaaameiikaiMee mit der BatooMdaiMr Binfthef JbgelbeHa tw 1& No«; IjW*), aad geMrft dlihar aveli mM in dM Jahr IM. Die in der ürknnde BngeUberte angegebenen Termine (Eude Dec. und Ende Sept.) stimmen mit dem in der Urkunde des Capitels angezogenen Datum (Andreasfest) nicht überein. Die Urkunde des Capitels iiäiigt mi% deis Uijuiode der Cardinüe Jaoob and Bertnmd TOtt JWir IflM «uaammen; in dieaar iel- ein Tarmin anf .den Andteaatag gesetzt«). . . , .

Nt4:li dem Gesagten glaube ich berechtigt zu sein für jede Urkunde, falls nicht zwingende Gründe vorliegen, die Rechnung nach Weihnachts- resp. Januarjahren zu nehmen. Denn wenn sich auch in den Ofaconikett WoU.die Marien-

») U.'B. II, 728, cfr. Reg. 8G1. *) Mitth. am der Uvl. Geich. IX, p. 51i. •) V.'B. IL Reg. 879. Mitth. l. c.

*) Ü,-B. II, 768, Reg. 90V. Mitth. aus der IM. QescL IX, p. 512. ») V.'B, II, 778, p. 300, U.-B. 709, p. 282.

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m

rechiRiiigviloben d«r' anderen findet,' in Urkondea kommt bi^.mir yteeimelt voK

Folgende (Monden bedAvfen noeb ^ner Beepreolrnng. 1." U.-B, 407, VeHhif -tmiiehm dem Ofdeufaefeter

Otto und dem rigäschen Capitcl, datirt vom 16. Jan. 1268.

Engelm. sucht naclizuweisen, sie könne nicht wohl in dae' Jahr 1268 gehören, da der Ordensmeister, ala die -BdMn OBnde^ Jttiliap ifai idasi Leiii einfiedeii beMtar tlere««n In Felde "geiegeti; wie Reilbclraifk sag! En liabr ak» «am M. Janbar kanm nooli' in' ^Treiden*^, we die Urkunde ausgestellt ist, sein können. Unmöglich ist idas aber keineswegs, und so gehört die Urkunde in das •Jahr 1268, nicht in das Jahr 1269. '

& U.-Bi 4^. liSTettnig dea irfgoiehen OonMo^ildli inltid^ Stddt Blga^ datlrll tom Mi»i( WS.

Diese Urkunde soll in das Jahr t^^99 gelrtlMn > Der Hauptgrund ist der, dass um Ostern 1272 ein Feldzng fregen die Scmgallen stattgefunden, der Orden snwjister, welcher FriedensvermitUer war, also im März nicht gut kabe in Biga sein können« fiSa läset sich noch ein Qmnd gettend maohen. Der Enbischof Albert bat Ordens- «eietelr briefHek die Friedensrf^rmfttelnng fibettragen , er vermittelt nicht selbst zwischen Stadt und Capitel, wie sonst wohr^). Da Albert im März 1273 spätestens gestor- ben ist^ ao würde dieser Vertrag kurz vor seinen Tod DülenV er - also Krankkeits kalber iroki Andere beauftragt haben. - Poch vilre das reine Hypothese, enteobeidet tilokte, aitek '1872 konnte Albert' krank' gewesen sein oder sonst einen Grund geliabt haben, nicht selbst zu vermitteln. Was den Feldzug gegen die Semgallen betrifft, so erging um Ostern das Aufgebot^). Ostern war im Jahr 1272 am 24. April, der Feldaug binderte also den Meiater dorck- ans nicht im Marz an Riga eine Urkonde anscnatellen.

' ») C IL VT, Retj. p. 23 ad 487. Mitth. IX, p. 508: *) V.'B. 378 u. 412. ») Rclir. v. 8031 ff.

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Zadem ist es fraglich , ob dir J'eldMg I27i oder 1272 stottfiiad ^. Kann die Uxikopde w Miir gut im ds& Jabr IdVj^gdtee*, 90 isiet sudem tehr imwakftclMiiUahi'dass ato in das Jdir 1373 gehört, dem 4m Iftrs I27B war Erz^

bischof Albert wahrscheinlich schon todt. Am 21. Mai 1273 nämlioh bestellto der Papst bereits den zum Nach« lolger AUNilCa«rwtUilteii Elect Johannes naeh Born Nun teoliiiete tamk fU ewe Beiaa toMh fiiam>etwa zwei Monatti^)} Iii %wü SdHreibeik aaiLivlaiid wM ahie nodk liager Mal in Anspmob geaeaMBeB^- doeb fal die Daner der ReisO) dK darf iiü Interesse der Schreiber lag, hier wohl übertrieben. Die Reise konnte aucli in etwas kürzerer Zeit zurückgelegt werden. Ein Verweis des Papstes vom 29» JNov. 1265 haA «B S. Vebr. 1266 in Liidand ein. Sündw«: swiMbeh deai (Mea nad dem OapUei aar Folge«). Sdu» datech wird ea amralwaaMalkslt aber iii<^ amatfglieh, datb iilberft iai März 1273 noch gelebt habe. Wir haben aber auch eine positive Nachricht, dass Albert 1272 gestorben sei. Eine kurze Ciuronik der rigaschcn Erzbischöfe ^) setxt seinen Tod In dieaea Jahr. Die Ghioiiik iat doicbaas Mdbt» wie be- baaplet wordei^« eua 4A8sng aas Grefeatbal, aoadern ieine Quelle, MKeh aber eine gaüi wnlaiitore, tbar deren Bnl- stehung noch nichts feststeht. Sie ist unzarerlässig, cat- Btellt überliefert und wohl spät abgefasst, und wir wissen aiehty worauf ihre mehrfach falschen Zahlenangaben fusaen. Deaaoeh glnabe iek aia wabradraiaiiebet hiaateUea sa dMbn, daaa Albert 1872 atevb, die ürhnnde^.alao Im Mim 127t ausgestellt, und nieht abob dem Mariea^hr datirt ist Sie ist in erster Linie vom Ürdensmeister, neben ihm vom Prior des Prädicaiiten- und vom Guardian des Minoriten- ordens ausgestellt, und ein neuer Hinweis auf die NicJ^t- gebräuchlichkcit des Mari^igabrea in Livland.

') Kallmeyer in Scr. rer. Liv. 7, p. 772. Abscbn. 76. Dagegen Strehlkp, Scr. rer. /V. II, p. 48, n. f. ') Ü.-B. VI, 2749. ») ü.'Ii. 2800, 2874. *) Ü.-B. 3Ül u. 393. *) Bonge, Archiv, V, p. 175.

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26S

3. U.-B. 457 u. 458, Dankschreiben der Livländer an die Hanieateiij datiii tobi 4. Febmar 1278 aus . Riga.

. Der TOD Bagoln. aiigefllhrle «ad- fimg» kanhte Ortöid dalHr, dut die fJrkvadeii in da» Jahr 129^ gehören, MSielnt' allerdings Übereengend; Aiifimg 1^'waf der estländische Hauptmann Eilard von Oberg, der die Urkunden mit ausgestellt hat, in Riga*); dass das 1278 der Fall gewesen, wissen wir nicht Zwingend aber erscheint anoh dieaer Chnmd iiiefai ' Aaeii 127i kann je fiüaid in BIga ge^eaen aein,» nor dtfas ea iiaa bMi tIberiMM ist Das flohweigen der 'Mnehronlk lAwelst nielift, ^daas - er nicht dort gewesen. Auch 1277 war Eilart in Rigo, ohne daas der Chronist es erwähnt*), und auch 1290 war der dänische Hauptmann ia Biga*), ohne dass die Beimchronik dav9n' borieliteii and gewias elieDse •'■oeli naaehea Mal aenai Naoli aem Mber iber die' MarleiireehDaag te hW* land Qeaagtea glaabe Ich daber dieae ürkmiden Hiebt am ein Jahr vorrücken zu dürfen. Sie gehörten in das Jahr 1278. Ein Beweis dafür noch aus anderen Gründen if*t nicht zu erbringen, denn wenn es auch uuwabrscheiniioh aeiieinfe, dasa der Feldsog nach Littanaa bia vor KetnoWi («»er 80 Heile» In gerate IMe toh Big») die damit ▼e^ bandeiie VenHMang in Litteoea, die Rilohkehr bis Aaehe- reden und die ^^chlacht dort*) in den einen Monat vom 4. Febr., dem Tage, an welchem die Urkunden ausgestellt Warden, bis zum 6. Mira (dem Schlachttage) fallen konntefii ao-iat es doeh immer nodi weU mdgMcb, dass die .Ftthier dea Heerea maeh am -4 Febrear in Biga waren. Hat* aaheidaad ist die naehgavieaeae liicbtgebriaeUlchkeK das Marieiyahres«

Rehr. V, S32i f. ^ U.-B. i5S. Ü.-Ji, 538. ^Mmeftr. v, B39t—B5U «. ilnii. Dtm, Üokhavnt /. e.' p.40.

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I '. .

.y^besseruiigeu zu K. E. Napiersky's Eussisch-

Froh der Forschung neigen Stoff zuführen zu können, Hot ' man be! qds auf .diplomatische Trene ]|v Wiedergabe Ton Urkunden lange Zeit keine sonderliche Anfinerksam^

kcit verwandt. Mehrere der früheren Veröffentlichungen bleiben in dieser Beziehung hinter heutigen Forderungen einigermaasscn zurück,. So haben wir auch l^ereits mch« rere mal Veranlassung gehabt, darauf hinzuweisen; wie sehr der hohe Werth/ den die von Napiersky in den ^QSsfsch-LiTl&ndischea Urkunden* yerOffenÜichten Acten-» stücke an sich' beanspruchen dürfen, durch die ungenaue Form, in der viele von ihnen hier geboten sind, bcein^ trächtigt wird'), üeber den geeignetsten Weg, die vou uns za einer grösseren Anzahl jener Abdrücke dar9h Ver- gleich derselben mit den .Originalen, gesammelten, Yer^i besserungen allgemein zugänglich zn machen, ballen wir längere Zeit geschwankt. Jetzt nochmals ein« Tollstan- dige flcrausgabe jener Urkunden zu veranstalten war schon um deswillen nicht rathsam, weil ihr bcdcutendere^r^ 1?beü in dem Liv-, Est- und Gorländischen Urkundenbuche

« * >

OTergL meine Berichte aber, die hi lUgiachen und Bentlaehen Areliivea aia%e(illirteD j^onchannen int RtOläfn üf fAikniHne

* imp. 4m SeSmteet' 'dg' SL'mifthö^ Thme Xtll (tmy pagi M 9€t, md Tme XVII (WS) pag. 378. ' i. '

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in nicht xn ferner Zeit ementer Veröffentlichvag bereite

entgegensieht. Andererseits schien eine schleunigere Ab- hilfe, als sie dort in Aussicht steht, höchst wünschenswerth: sind ja doch leider die Napierskyschen Abdrücke bis zum Jahre 1423 herab mit allen ihren Fehlem im Bande des LlTUodischen Urknndenbnohes.wiederiiolt worden. Wir ent- schieden nns daher fllr den kärzesten, am schndlstep mm Ziei fÖhrenden und don ge>ingfeten AufwanÄ 'älii Mitten beanspruchenden Weg, indem Vrir einfach Verbesserungen der verderbten Stellea Ziiisamm^ntrugen. Freilich kann dies Verfahren für kein sehr vollkomoienes gelten. Um den Bemutsenden nich^ ftbermilssig zu ersten, mnssten wir daraqf verzichten, alle Abweichungen von den Ör^ nalen namhaft zu machen, uns vielmelir auf die wesent- licheren bescliränken. Zu letzteren zählen wir die die Grammatik und die Wortfoiuuen betreffenden sowie alle das richtige Verständniss irgendwie beeiutrüchtigenden Fehlen Unberttcksichtigt blieben dagegen Verstösse g€^n die Schreibweise y beispielsweise . In lateinischen Urkunden die Verwechselungen von c und t, e und ae, c und cb; in deutschen die von sz und ss, ii und y, gh und g, th und t. Auch die übergeschriebeneu Vocalc u und o und das durch8tri9|iene o konnten nicht beachtet werden und ein pijt alle mal machen wir hier darauf aufmerksami dass an Stelle der Auflösung unn stets und oder und e zu lesen ist. Nur in einem Falle, bei Nr. 306, schien ein vollstän- diger Wiederabdruck geboten. Abgesehen von ungemein zahlreichen Fehlern im Einzelnen, ist in derselben dadurch, dass die sieb.en Seiten der Vorlage nicht in gegebener Ordnung, SQucjeirn in der I(eihenfolge I; % 6, 6, 3,. 4, 7 repröducin' sind, solche Verwurmng hervorgebracht, Zu* sammengehöriges auseinandergerissen und mit Fremdartigem verbunden, ein Theil des Schlusses in die Mitte geworfen V. 8, w., dass hier mit ein^oine^ VerJüt&s^riMigea. nichts auszurichten war. - > i /

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Allerdings beziehen sich unsere BcrichtigQDgen nur atif dnen Theit^e» Napierq^cyBckM Urktmdeii« Ftir die wm Kdnigteg »i Jtokm sltniMAclBt SttfoUe irim w die Originale bisbevufeli* lüganglich; dli i)i niM«cher Sptsohe TerfsBsten bedurften glücklicher Weise emtnter Durchsicht überhaupt niclit mehr, da fast alle bereits vor der VeröffentüchuDg einem sorgfältigen Vcrgleioh mit ibren Vorlagen daroh des Hevrb Aältdemikw Kniik mleniQgeii imdMi atiidi GoHationlnHikgeB, die trtr «Ii ümett gelegenl- KdiTorBtttaBtnilidfeiieb ii«r:d«i BtiPeit, dtos Ihre Wieder« gft6e irfae mn&Uakäti genaue sei. So blieben ves die den ^^igischcn und Revalscheu Archiven angehörigen deutschen und lateinischeii Actenatucke, deren Zahl 124 beträgt. Zu 106 von ihnen folgen Correcturen, Nr. 306 gebeo wir ütadig .^Meder, die NKr.- U\ fiW «wl 848 ' treffen von .FeUero frei; Hrlllirend fir U BeriMie Doeeaenle, meist' nedenAiiAaigdöslS.'Jahrhandeftd, welche grössten TheiMr auch schon im 4. und 5. Bande des Livlandischen Urkunden- bucha abgedruckt worden, uns vollständige Verbesserungen Idder nicht mehr sü* Hand sind.- Naeb ' angetblioklicher tareiiäeht: eebeinen «brigens dieeettien befnik «lenahoialoe tom i^nttOrenden FeUem ttei m nein.

ROcksichtlich der Textesbehanditmg ist Rchlieeslioh m bemerken , dass wir die Schreibweise der Originale beibe- hulten, jedoch i und j| u und v unterschieden, w, wo es etforderlich war, in m anfgeldet und statt ij stets ii ge« ftBtii iiaben. Ferber wardee gm9e Bnebatabee^j nnabhiagig ▼mi der Yerlagfe, nilr bei -liigennaaMn» den von ibnen ab« gebetteten AdjeoiMn sowie eo Anfang des "Satzes ange- wandt und die Interpunctton dem Binn entsprechend um- gestÄhet. >• .: . . ' .

*) Biet dieser Nr. b«t -audi der deniseiie 'Fest, der nlt^dmB rnnl« MM «tf dcuiwlbeii rrnfgumiMMmf^ Bk AkaieoriMw KmSk

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Nn »9 Mio 31, Spakel, ZeIkU: penitM ign^HuniiB,

11 cc ipsi nobia revelant. Spalto 2, Z. 2: Valc. Z. 11: inradere voluit (!) civitatem. 15 ff.: preterea jogamua. 22: Vale. 28 ff.: qui per terraoi suam.

Ifn 64» Mid 32, Sptlie 1, Ml» 2] fMtpae ia«eB aKqaibtiii CS. 3: Brenftosl 6: Letplt^ttomL 11: «fc^afi (1) kAthoUoa "fidei nwpeimm. Ut «i TotTwlTeiit, fpso^

17: bcueücii feceritis. 24: Duas voro de ordine rai- norum. 26: Noygardia. Spalte 2, Z;3: et inplent dictum Cristiauam (?): vos atttom fecistis. Zu ^ i ftäaikwmm

bareoflikis. 15t teeloiM. -ii^ if»< ei teftesa mrturM 21 insattotato aeiam iopodlarii 22: aoigmoaiit i Nr« Seite 35, Spalte 2, Zrila 14:* AHira^h Salnak Seite 36, Spalte 1, Z. 4: koninges wegen c. Z. 10 ff.: se erlichen worden untfangen undc gehandelith. 15: an den breven 8t04eB. Do Tjragedon 9e ama. 17: Do aniaiatd^ 2S: 4le erae bisahop. 2ii , an oiwra iStada.- 26: na #iaM sadan itida m, Ä: laiii 8f«lt6 2^ Z. ifor d6«a kttMüge. itottiarkung 1, latila Zaifee .ToileakomaiklikMi« SaHe 37, Spalte 1, Z. 15: Albrcch Sciuch. Spalte 2, Z. 1: dat den nen man. Z. 6: de scal deme anderen. 9: emo jeweliken menschen. 20 ff.: iiii4e eaa sakajrchait deases ToraBOfaveftem tredas,

. Mr« «I» 8aKa 39, BpaHa 1, 2aUa 4: vaiiti^ta pMai, qaia^ Z. 8: ad invaafeigaiidam, penorntaiMlm. 10t 0i Mr- rarum dominis. 15: ipse rez recognovit. 17: et ora suo prolatos. 23: firraavit racionibus. 25: univei-sitas se fassio testabatur. Spalte 2/Z. 2 ff.: munieiuot conmit- tendo. Ih 12t qaia BnUateiias fieri. 2Q: 2>oiiuiia anpneoka, 2^ff.:<«i nagte' evi» noW« qnaa oa|ari9| qnod wmitntum est, qnla modo in hjeme. 34 ff.: iidem Noga^dfraaea nottris qaibaedam dvilras o stand ernnt, qnominos forma prchabita occuparunt. 36: pospernnt. 40 ff.: inmensas graciarum refcrimus acciones. Post bec enim brcviter. Seite 40, Spalte 1, Zeile 15: Ceterum quia apiaaopus.

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Z. 21 ff.: Ad quod respondemus et probare volamos evi- denter. 29: Mytow, 31$ in vicino. 42: oxcercitom« 8pahe2yZ.a: ad propria T«dk)riiiit S.6lf.e ei^ MtM ptemisaa tMb per Mripta. 10: *q«lcaii^ iRoArfä^ *> 14 f. : MUrfttn pitiHörmn , qnftodoeiiftiqiie' «cMisialll fverAmu/; offerimns nos paratos. Et fjue prcdicti. 18: scripse- rnnt. 19: inve»ire, undo vestre diacrecioni. 21': oonti-a prehabitam materiam. .22: nnllam fidem. Seite 41. Spane 4 ff«: .qiidqwt «viNiriM«. «fi^MOte % Untimt0Bi:' 'Z, 5 min Mi»h jmÜdM prolaeliioeili eM er« gäiizt ivwdM: <^ri»'tis, vi«- ' . : " •»

Nr. 67, Seite 45, Spalte 1, Zeile 9: üiecnm tractaro ex parte. Z. 20 ff.: possemus prosequi ncgociuui. 31: qiiia qoidem. 33: suspicionem omnia mali. 36 ff,; rex misit pro fralra Kieolao. . 40: FMta c^niMtioiie ««x iliisit pr«i ftoWi. Spalte d, ZtUa 5 it:. )>i«pt^ oaptar e mm bimiwtit^iMm: 7: et rciftitocf^De. Ifit Hütefe'MntokNi 8U0S ad curiam. 18 ff.: ntincium suum luisit ad cariaitt. Seite 46, Spalte 1, Z. 1: proj enitores. Z. 12 ff.: dyabolus me baptizet. Prcteroa af^irmabat, 2ö: baptieme, quod ndUet baptisari. Spalte 2, Z. 1 Mji et jvräaieiitis eaM eöa- firmabant et super eo osciilati ftiermit emoe»' et stütba poti* Z. Ii oeidanmt.. -13: i^oirlneatiode. l(i ^ qm eeeent^ qui velleiit teuere. 19: et super ieto. 27; plcnius posset (!). Seite 47, Spalte 1, Z. 3: prirao habucrunt. Z. 6: inisit ad cariam, qui male. 8: domino pape eouA^^cta. l^mc ^enfü» 27: iiistaiitissiiaa 36 ft; ^M>di t>er dMseq«4(iu iolmiMrent regeln, v Spialte' %'Z. ^: wMät» mtmn jBLlt: Mmeiia. IS^' Helc, ^e »ee^niatr 8iintq«e seerete a'idiviints. expun^nore. 23: TheutlionicoTnin. 24 ff.: multocicns. Seite 48, Spalte 1, Z. 1 ff.: nam jaciiit bene XII annis in curia Bomaiuu Z. S: tunc deberetts. 1# ff.:.iBateria:aiiditim«8^ qae na» pMBaltitti ad maaioll am vemaMi Fvetava», «am dabebaiM rb6ed«, itnudnitl« ad p«rieii And^kiiini; 20) jda omms (!) faotis. Spiate

26i

2, Z. 5: (|uod ea, que diceret nobis, tencremua. Z. 13 flf.t 9«crei6 teoeatis. Preterea atidmmttft de qoodaui fnUce «iporum. Anmer^Dg 2: Emdoiie.

Mr. Sflito 40, Spalt» 1, Z. 12: ThmAmnMtumu Z.. 1$ qsanio (?) paom senrai« aollMilt dwotiM

Bm^ilms eidem »nie. 19: SiDOgtkovea. 2St ka qtMd nulluK a nobiä. Spalte 2, Z. 8ff.: octogiuta homffies CDse crndeli quo ad am neeaTenmi;. . Z. 12 fi'.: ad gcc«"*, qui ex (^) domipio. 19: qa.« toMn pum^ 21: jasticiam ac pir<H niMUb U^'h^mn, qaia mb apaeie» Mt0M^ fipalte lf Z. 3 £: violaveni(o)t| qala Dumaiis., Z. €: auMahria «b- atraeila. Bpaile 2,. Z. 7: destraera predio ac pteoe •fl hoBofiiies.

Nr. 71, Seite 50, Spalte 1, Z. 1 ff.: Aimo cjosdem ilCOCZXVl. Seite 51, Spalte 1, Z. 8 ff.: mncm domiu papa, abkala. Z. 27 £: dedaoU foimat nisejrftbüilaf p«rilajr pfD'tempara* 41 &i qaaaeaiaqaa Oriitiaaoa» qai- \m poeinnt. Spalte 8, Z. 8: aqmfl nviterque per ouyiia. Z. 12: arripacrailt. 34: in Aschradis. 37: iu Mythovo. Seite 52, Spalte 1, Z. 9: Bodo Las. Spalte 2, Z. 4 ff.: poblioas sacri Bonaai iaperii aaokiinMe. aotoriaSi pfa- dieto ovmtu'

Nr. n, Seite Spalte 1> Z. 7: waisa wt tarachteai. Spaltes, Z.16riiiidelira€teea des da^anrBaeoea. SeiteS7,

Spalte 2, Z. 17: den rechtschuldeghen. Z. 22: do seghedeu se. 24: unde gheven eu vulle macht. Seite 58, Spalte 1, Z. 13 fil: in dcrselvcn na th. Z. 15: namesnicke. 23: Na^ Cptitdarea. Spalte 2, Z. 17: beaobrivfü. Z. '24: aahytea aiderw Seite 68, Spalte 1/ Z. 1: d^a mhUchnldeghm hadde #i ja ntglieghüTea. Z. 2^ beeehriveB. 6aio* aen sone. Spalte 2, Z. 2: bcwctcn. Wan over. Z. -19: van Jowanen. 32: ercn vader. Seite GO, Sp. 1, Z. 2: do Dutschc. Z. 9: to deine rochte. 10: mide jaghedea» 20a aaaddwb. dl; «Mb den borabraTea. 38t oada ran alUieo. Sp» S, :Z. 11: catfcatL Seite »1, 8p. l, & 9 iL«

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d^n-bref^ d«a gi. Z.^: ait nriiiticB.- M: iiiide«ft'tagh4ü. Bpi ii %. 8: wo ae ii likedtti. Z. SOrff.^ il|^ (2D «rtnek« Bfhrära gesät, vüj. (7|) 8id>1tniekleD- «ini.

IJr; 81, Seite 64, Sp. 1, Z. 4: nego c i s (t). Z. 6 ff. : quod de se ipsi predicto. ft: Sed si dissencio. 11: propter totoe. &p.2,Z. 3: institutum, re vocantea. Zw 14>ff.? 'Valeto

' llr.fll^ Seiie-«!,^.'!/ Z.4t mäe ero Ufa i Seife Sp. 1, 9. K^: vmo{>e nnde frudocop»* iF.:

scal he dat gut vorcoj>on. 26: deine'lteflteil''-wefe0. 8p. 2, Z. l: uutsete. Z. 7 ff,: vai> deuneii varen. 21: tnen eme ^even. 26: dre martbOTod^. Seite Öp. 1, Z. 15: Vle- idlkge. '8p. S: TfnrrvnAen treft 'Seke dT, Sp. 1^ Ar T^getkef 4b geset Bfnt* 2. Iti iiiolit -iielde.

Hr. 8B, Seil«.68, Sp. 1, 2; 2r>ko^iiigh. 2.«: koningh. 6: Nycevre (?). 8: Stripayne (?). 11 : nogh scrodero. 13: Kedrayche, Nemensyane. 14: vrede gan van der Ewesto np.' 22: undo al de beke, de dar iogat.' Sp. 2, Z. 1: ko- vSiigh. Z. 6 ffA «nbevredet 11: kelliA]g^. ^te

1, Z.'9: koningh. Z. S: DMglMUk, weiset. * 91: da( 0eal men; 24: koningb. 6p. 2, Z.6ff.: biingkel ha gfhvt mit sik, '^t gbut darf men night wedder ghevcn. ünde vlnt eyn dor de nnbevrede lant vamme kersten- dorne tho Lettowen efte tho Rüscelande unde bringh-ei ke ghnt mit Bik, 4at ghnt darf mes night wedder gheven. Yortmer Bcal men van b^^tlen porten Aene pandm^e don. Z. 9: Rttse.« 14: agktendertigh. 16 ff.: anderer bedere. 19, 22, S8: koninghes. 24 ff.: vore benomeden.

Nr. 88, Seite 71, Sp. 1, Z. 2: 2een unde hören. Z. 3: Dydesebe. 6: ▼nllenkomener.' 7: dat nyiiman. 11: wel- kerlejga. ' 18: woW^e bOTnnden. Seite 72, Sp. 1| Z. I: meyne besedtinghe. Z.7: eenmen beB(edtinghe), alse. 12 ff.: orer dre jaar nnde de (io holdene) sanderaargho list. 17: bi live unde unde (I) bi ghude. 19: Pernowe.

m

.92 ff: raakeden verk^y ftUo at$de. 25: So sint vi

bot iiiimmer to koomide^ ij| m äu.ai» fiuff^ P««er«|a laiflii«. Z, ST^iBfrM soHple ghi weltn, Eerman, i$6ttQ»7i,^p. 1,

3L'^: neghelen. Z. 2: levc vronde.

Nr. 93^ Seite 75, Sp. 1, Z. 2; eulogio pregqs.tato. Z. 5: encs zind gliewor4on. 3p.i 2, ^ 11 iOf.; Scepenstede.«^

nrit; .4ett itoicbtifiMW ImicIijoImui gadniokA ii>:dflii:H«]ii#- 100008611 Njr. 84») , ,1. . , . . !•

Nr. 117, Seite 89, Sp. 1, Z. 3: Ploeqow. Sp. 2, Z. 8ft:

Ok ne scbal neen Dudesschc mit den Ruasen selschap bebbeu o£ta .Ok ue schal neen Dadessche

Ui (»ataKD. 8p; . 9^ W : t«ws«r«kaiMexo< . 16:

Nr. 123, Seite 95, Sp. 1, Z, 1: Leettavsphan. Z. 2: konnyuck. 8: \iiidir sick. 11: fruntlikeiu. 15: Torge- sohreven. 20: grento^e. 2^S.: de grcntczcn to voUea- (di)g9tde,, 97: voUandigende unde allep. &f npP** ÖiirMm.gea^en« 31: Simick; tan dem .mialaar. SpuS^Z,!: uppoftOaraijen geaahaeli. Z*20: alae (otoiil 22: Lettauwen. 23: Ple8£kaa(!). 24: getovet .opde upp- geholden werden, giffte. 26: begeren*).

Nr. Saite 86, Sp. 9, Z. 3: mrtelexeu. Z. 4: Tidemannus.

Nr* m, Seite 97« &|p. 1, U: aiae ima. Z. 19:" JBraehnBan (?). .d4: .«lockta.'ims dar. 38: hü, Sp. 2, Z.6: dar staent ynne. Z.9; ande IV pottje. 25: gararaa.

Item. 29 ff.: borgcrmeis ter im de.

Nrt 127, Seite 98, Sp. 1, Z4 4 al^ wii ju gescreven. 9.6; Fictskaaire. 9; der saMB« 1%: aa die Pioekai^war»

-

*)KlMdi der 8fMft gMft dim Uikande la dei AiCuf H Jaliduiodirti, olelit in dao dM 16.

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.a&7

»Wz |;tT.ttL.«ie it id leaten. 20: «ldilte&« r>^. 2, Z. 4:

M )i4ib bellt alk «r aak». ' . 14 Cr dat imUeii He- doen.

God gieve. Seite 99^ Sp. 1, Z. 8 ff.: tbo kemaie, dat jn

.tho wetcne wordeu WQXß, dat biir DatBcken wer^n. Z. 21:

Nr. 128, Seite m, fif). 8 £i faacoearfbut^liabatt- :4ft»«;\ 2u 2:..iiiiU|ia.flHiroatftnlUB4 flp;i2/2«^^.te iMMrerit itkeiurisaa. Jl. 6;' B(Bt(Ui firactfcns.luiivpiirftetl 8iff.i.«t qaaad^ a aobia. t- r, . <\

Nr. läö, Seite 100, Sp. L, Z. 1: conplaccncie. Z. 2: salutacioDC prooptata. 7 ff.: groton hovcglien gliüdes. iJp^ 2, Zh. il: . iQptea udvoren weddfir. Seito^lOl^ißp. 1, & .6r IttHtf iroei^a. . Z«. U: TmlciVTad^ IS;: <jqr ior^ ghk* .maalMd. vatd.: 9: LnlMkl».*; jH.: .yondi^:taD4$fi laka. 24: Labeke. Sp. 2, Z. Bjgwfait datar. :

Nr. 130, Seite 102, Sp. 1, Z. 10: cruskaesiiigUe. Z. 12: wolden ghcven eeo. 16: antwarden» 19: Herraen. 22: togbeTeada. i$p..2| Z. 13: Geecreyen to Novgardon. Z. 15: dessea Torae? araa breiaa« W^ffy, Narwa.Tala^^ iad0 baoriayet baft da JTavgardkre. 22 ffl» mamiiai^rleye gebrakaa* 25: 'leve iral I^BCiTTeB.- 22: oitdi^ rada

3tad ßige. . . . '• . '

Nr. 131, Seite 103, Sp. 1, Z. 4 ff.: de quibus scribitis. Z. 9 ff.: sicnd deaideratia, Sp. 2, Z. 1: conprehensis. Z. 2: literas, 3: se dudt varsas Praoiam et da Pracia ad Tfiitfaak . 4: UteraaL 6: Domians voa.

Nr. 182^ Saite 103, Sp. 1, Z. 6: Tarbatends. Z.6C: Livonie pariterque Plescowienses. Sp. 2, Z. 2 ff.: quod Godiandienses partes Ruthenoruin, videlicet Nu, visitent ail carantea de mandfito. DomiDos vos coaserrati pre- eeptajros.aobia. Sauptr flonai* le«tor. 8eni>iari8 ad eptataok Per coaaalat TarhaftaoBa&n ^ - -

Mb. ist» Saite 104, Sp. 1, Z. 2: ofcaeqaeadi proyisa. Z.5: Oldermann. 7: beschcidenhuid dat (1) dat. 9: na

268

unser begherte. 18: hir ane vordacht. Sp.2, Z. 5flf.: so 18 id vele beter^ dat mcn mit ju, ghcve. Z. 7: siacken .eD» 8 f.: 'Soldra mtaatei/ .ver lode bar* -mogheft kpBieii e^etr üioliti: : !. . ..\ t

Mr. ttB^ Mie Sp. 2: liere* Z. 4s Hit^eh Vithovte hir ghewest is. 7: to antworde. 9: ordenant- ziien, et gheen. 12: so gi'Otc 5inaheiid. 13: unde zede, et wi. Sp. 2, Z,A: nu notih nyn (myu?) dan ycS Z. 6 ff.: 4ar.8al etiWbiffmL j^? okihplibel'«e. * U: VytOTto.'kir genomen. 13 ff.: von benedden mp, et wil he-al ummmi. 15 .ff.: iSyoioa.iii Joda.: 18:i PJödmIwe. l^t:» AM dey .erbaren. 2d: heo littera; ' ' : Nr. 186, Seite 106, Z. 2: fon Gotis geiioden. Sp. 1, Z. 4: of ezwii adir oi' dry. Z. 5: woldcn. 11: ia ttiisar 8p. 2^ Z. 2: anb:ch&dliohini Z. 4:. Ingen vm ge- tonön xaohreB; 12011611! •tegftisnil.' ^

Kr. 140> Mle 112) iS]^ ^: BUtoiaei . K. 10: Ikttncoioa. Sp. Si, Z; 1 «ff.: proxiniie nunc yentaruiii nol^. Z. 4: uunccios. 6: datuui io. 7 ff.: Auno Doinini MCOCC tercio. 9 ff.: burgmegistro totcqne.

Kr. 143, Seite lia, Z. 1:. Alexander. Sp« 1> Z. 2: haben. Z; 4:.geaahrebeB. 4t Ivegin. 8:: 'dy leynen. 9: Devese. 9: baben. 10: baben. 11: Nv-irin 17: haben. 17: geschrelben. Sp. 2, Z. 1: DewoAen. Z. 6: düczu gcthou. 9: doczn quemc. 11: haben. Geben Qzn, 14 ff.: ratmauc der stad Ryge, unser.

Kr. 156, Seite 122, Sp. 1, Z. 1: jwe wisheit wol vor tiomen befifc. Z. 12: mit eüikir ander stede aendebode. .20^ bon}bgrev6kk Geeepha» 21: WaBstti Geaevitse^

ifr. 160, Seite 124, Sp. 2, Z. 2 ff;: et^ reeogiDsseinaB per presentea evidenter. Z. 15: pluckunghe. 22: nisi aut nos, Seite 126, Sp. 2, Z. 4: conti ngerit. Z. 12 ff.: ponderosios erit anms Lyveschcn talenti. 14 ff.: £t prop* tarea nunc Inpiünia dvitas'Bigenaia libraa et pondera. 22:. ponderosina erit qoaau 27: manna abatrafaendo.

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268

H qiMnitiaD« -Mie 126, Sp. 2, Z. 1 IT.: et dcfbei-'per se eqvitsre. Z. 8: sit vel erit in viis. 9: Domin! MGOCCVI.

Nr. 161, Seite 126, Sp. 1, Z. 2 ff.: borgliemcsters, rat- manne unde ghemeinhe it. Z. 4:witlick. 7: vruntschop. 9: dorchluchtighem. Sp* 2, Z. 3: Letowen« .fL 7.iBf,: je- Bjrgerieie aigheltot Bette .127, Spi 1; 2k 9 ff,: pn^ eyAr tndit» doch d^r «tade 27 : Plofl[kow9clie; 29: By ghe. S4: Ryghe, dar de recht Sp. 2, Z. 7: schelunghe opp- stunde tuschen deme. Z. 19: edder hindcrnisse. 21: edder an Steden^ op watcrc edder, 33: Qft jen^gher.Ieyghe twidracht. 36: unde entrichten.

irr. ^171, Seite 137, Sp.l« ander. Sp.2,

Z. 1' ff.: heraf thiit luide jawen breff. Z. 6: mit dessen. 10: ander nnsem ingheseghele.

Nr. 176, Seite 140, Sp. 1, Z. 4: alzo van des copmauß weghcne. Z. 6: ere boden vadder. 8: tasschen uns drapen. 13: senden strax unse boden.

Nr« 177^ . Seite 141« Sp. 1, Z. 9: diner wol bedorren. Z.14: yiU alder sobielinge. Sp. 2, Z.'15; leven getrnwen dandnm.

Nr. 180, Seite 146, Sp. 2, Z.6: Katherinc. Z. 8: Con- sta tuti (!). Seite 147, Sp. 1, Z. 25 ff.: negen leste wittc.^ Lissebons soltes. Z. 29: anderhalf grün« Sp. 2, Z. 2^ Hans Ghine. Z. 18: eives pro ae ipsia ae nöminibns pro- priia. 22: Johannas Gran. 32 Hi ae onmes alü et ainguli predicti pro yerftate eonfinnacionis hnjnsmodi re- ceptorum dampnorum et rci gcstc. Seite 148, Sp. 1, Z. 11: tunc prescntia et consencientis. Z. 13: volentes ad sanc- t'nm Dei ewangelium. 20: sustinuisse et incurrisse necnon. 24: reqnisiernnt. Sp. 2, Z. 4: in loco capita* lari Bigensi. 2. 16: prestitieioni. ^2 ff.: slgnoqne et nomine. ' ' ' ' *

») Die Worte ,tho ghesat* finden sich am Rande, um aiurodeaten, dass die folgende Clansei erst apäter hinzugefägt jut MittMl. a. il. Uy. GMchiclil«. XII. S. 18

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270

Nr. Seite m,ßp. 1, Z. 13: soUiokdft kxygh«. Z. 17 ff.: gnedeolickeiir 21 C: darboten ettwevil em gndes. 8p. 2, Z. 1: Und ireane. dat gbil dan offt- genanten hero. 18: alltiid gern täde Da allem mynem.

Nr. 188, Seite 150, Sp. 2, Z. 1 ff.: koufmanschacz. Seite 161, Sp.1, Z. Ii TborQD. Z.8: veHin. Sp.2, Z.$: enwSp. Zv 3 ff.: Oebin of msrnn- hasse. Ii besoDdini.

Nr. 184, Seite 151, Sp. 1, Z. 1: yegcnwardegcn. Z. 3: Rige mid temelker. 8: Hans Gran. 12: yegcnwardicheit. 15: zo Tele gudea. Sp. 2, Z. 5 iL: achte onde vertieh. Z. 21 ff.: bademe. Seite 152, Sp. 1, Z. 4: Grane. Z. 15: dee wegen. Sp. 2, Z;5: also dee. Z. 18: bebeyestyngc. 22: hilgen. * ' "* .

Nr. 185, Seite 152, Sp. 2, Z. 4: und bezectcn hadden. Z. 5: milder dechtnisse. Seite 153, Sp. 1, Z.7: van dusscs geldes wegene. Sp. 2, Z. 24: witliken «b dnsseii breit

Nr. 190^ Seite 157, Sp. 1, Z. 5 ff.: unde allen konff- lothen, dfe ns. Sp. 2, Z. 1: haben. Z. 5: lieben. 6: gancze. Seite 158, Sp. 1, Z. 1: inhaldungo. Z.4: kouff- luthen. 7: leczste. Sp. 2, Z. 1: kouffluthcn. Z.3: kouf- fenschocz. 7: haben. 8: gegeben.

Nr. 192, Seite 159, Sp. 1, Z. 6: daglic nn neghest. Sp. 2, Z. 4: bynnen. Z. 7 ff.: jnwe sunste. Hirmede. 9: mandaghes.

Nr. 193, Seite 159, Sp. 1, Z. 3: Rygc. Ja gheleve. Z. 11: scriven. Sp. 2, Z. 2: vrondc gude, dat wachliken vor borg et. Z. 5: dinzzedages. 8: Floscowe. 11: brejf.

Nr. 191» Seite 16Ö, Sp. 1, Z. 2: nad yermala. Z. 7:

ganczin. 8: Termäls. 9: meistir. Sp. 2, Z. 2: Sundir* lieh czo was. Z. H: kcynirlcy. 4: zcu machin. 7: czeit» 8 ff.: dirlawbit hatten zca bleiben zca Ploskow. 10: zcur.

Nr. 196y Seite 190, Spalte 1, Z. 1 C< tiio TOren ge- sereven. WüKke sy juwer. Z. 4: Tan FUmoowt jn

uude cm. ^p. 2, Z.3: ncmc wy v pcrt. Z.6: pert uowcn.

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2, Zw 5: also vaken. . . : Nr. 196y Seite 161, Sp. 1, Z. 2 ff^ Plo&ckow nil zym

gwte opgehalden. Z. 4: in hoppcnunge eyns fredia. 5: den zelbin. 6: wen den unsern. 8: bczundirn. 9: dy zelbin Ploczkern. 14: meiajbir. ^p,2|,Z. 6;.Xoü.d»nnc. Z. 9; den selben» 11: Dwbiesn.

Nr. 19)f, Seite 162, Bp. 1, Z. 4: nffgnomen. Z. 10: gancE. 14: nfTgnonien. 19 ff.: nffte bcgcrnde eins cley- nen. Sp. 2, Z. 10; ganczin. Z. 16: dinstagc.

Nr. 198, Seite 163, Sp. 1, Z. 1: grote unde unzcn willeghcD. Z. 6; tho dunde. 11 £f.: dat yt ja ghelevede. Id: nnder sytie* 16 ff.:*eaen releghen md'e: 18: hir niänie. ^Sp^ 2, Z.*4': to bcsrge. irol in dren- breven. 8: Plo«}oire.^l7: Poleowe (1).

Nr. 199, Seite 164, Sp. 1, Z. 3: inbszonder. "Z. 4: juwer leefftcnn.^ 8: unszer guden. 12: juwem. 13: er- azamen. 13: gcliker. 16 ff.: undo unsz ero gude moy- ninge. 17 ff.: to banalende.. 22: meiiniage. 23ff.;.Dicble miinn. 25: boweginge. 32: da bade ta Lubeke. 85: decbtnisse. Sp. 2, Z. 2: eck doniliek. 3 ff.: jpemeynen Hiinszesteder. 6: swar genoch, de to buwende. 11: unszcs deiiles. 11 ff.: zodanem. 15: vorsocht licddc, Wolde wii. 16: g^ bar. 21 ff.: upp.dusse unde vorscreven wisse offte ander forine. 25: erem. 28: gudwilUcb (egen. 30: zliUeh'}.

Nr. 200) Seite 165, Sp. 1, Z. 1 and weiterhin: 'berrn. Z.4ff.: von Dane zk und von Koningsbcrg. 12: jeraracr- lich. Sp. 2, Z. 2: jemrairlich. Z. 13: und von Konings- berg feccrunt. 16: desser briff, detur.

Nr. 209^ Seite l7i, Sp« 1, Z. 7 ff.: unde in oraiR dises breres.^ Z. 9: argdfet, also das dcselten. Sp. 2, 2. 2:

>) DieMT Brief ist nteli den Sohriftsagen hi den Anfang dea l€u Jalirkondertfl setsen.

18*

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copluten. Z. 8: tzwisschin cmand^. 9: offstaDde, zo sali sich. 12: docU eoighe nod, 17: yirbimderfe doe noch.

Nr. Sdte ISl, Sp. 1, Z. S: ymttie lande. Seite 182, 8p. 2, Z. 2: anno ete. CCCGXXII. Z. ^: Lidl>eke. 10:

vrundcn . . . dandum.

Nr. 321, Seite 182, Sp. 1, Z. 1: in de solte sehe. Z. 7: donsh bnseh nnd.e broick beth np dath feldt tho Erlen (fleth ist als irrthttmlich tn streichen). Z. 2Ö: op de Bre- guwcn sehe. Sp. 2, Z. 2: up de beke tho Leben. Z. 5:

dath brok likc dorch tho gacndc. 16: de heth de Ve- säten. 18: Ve säten beke. 21: dar deBallenen beke fluth.

Nr. 223, Seite 183, Sp. 1, Z. 9: ▼orscriTende. Seite

184, Sp. 1, Z. 2: hiir wedder dedc. Sp. 2, Z. 2: to be- nalende. Z. 8: amids nostris predüeotia^ dandum.

Nr. m, Seite 184, Sp. 1, Z. 21: nnde der Lfif lande- sehen stede. Z. 23: Stralessnnde. Sp. 2, Z. 13; open-

bare. Z. 14: copmannc. 16: nppo de Rassen. 20: dar vore Wesen. 24: unde gudere. Seite 186, Sp. 2, Z. 6: sincere dUectis, dandum.

Nr. 885, Seite 185, Sp. 1, Z. 11: konninge. Z. 17: dewilcn ze den. 8p. 2, Z. 4: scriven. Z. 7 ff.: cop-

manne. 19: Nawcrdon. Seite 186, Sp. 1, Z. 4: scriven. Sp. 2, Z. 9: dat gii de noch. Z. 20: suntte. 25: sincere dilectis, dandon.

Nr. 22ßy Seite 187, Sp. 1, Z. 3: de Platton. Z. 6:

de Wilszc. 14: dutach gcnometh. 15: berge Ratte w. Sp. 2, Z. 11: den middelstcu straugk. 12: Dith isz her- . togk. 14: beschlaten isz.

Nr. 848, Seite 196, Sp. 1, Z. 3: openbare. Sp. 2,

Z. 1 fl'.: Stade Tloscow an der cyncr syden. Z. 4 ff.: sulke vreiuitlike eynihghe gcsat Seite 197, Sp. 1, Z.27: so schal man. Sp. 2, Z. 9: umbe jenjgberleye. Z. 29: by heren Conrades.

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Nr« 9IS> Seite 198, Sp. 1, Z. Is Wir. Z. S: jogcn- wordegen. 4: erwerdegesten. 7: besunderlinges. Sp. 2, Z. 16: efte enich hccr. Z. 26: sal enbrcken.

Nr. 244, Seite 199, Ueberschrift: Eine Scheidung twaschen. Bf, 1, Z. 1: Dabbcke in de. Z. 4: aohlotberob ies. 9: b€ft to Pewenen ... van Pewenen. 11: Bettn- nem Sp. 2/Z..2: Bradannes ... tan der Bradannsi. Z. 8: Pesselsoden. 9: grendze isz').

Nr. 246, Seite 200, Sp. 1, Z. 1: koning. Z. 2: Lit- tawven. 9: eyninghe. 10: noch gescrebin. 21 fif.: in luurer land. 24: unser noehkomling. 25: adir dii Riger zen Bige eyne nedirlag machin werdin. 34: RigisschenL 8p. 2, Z. 19 ff.: Oneh ireres, t9as engerley ezweytraoht adir sohelnng umme engerley dyng czwisseben ymanden von beyden zeitcn uffstouden, zo sal sich zachwaldi- ger an seynen zachwaldigcn haldcn und nymaud snst andira aal sich dorin werrin adir darambe gehindert werden. Yorlmer wera, daa engerley osweytraobt» krigadir sehelang werde eswisachen vns nn^e dem erwirdigem herren Gunrad von Yitinqhove. Z. 28: wo und (wen) her wil.

Nr. 248, Seite 202, Sp. 1, Z. 1: Fruntlichcn grus zcu- voren mit Tormogen. Z. 3: briff. 6 ff.: als raitPollocz- kirn vnd.mii Smolinskirn und Vitiffkirn. Nw, lieben TrandeUi wii deck dy gr<tsen bim. 9: lieben. 10 ff.: besondfrliehen geschreben czn den vornnptigen. 12: owirn guttern. 14: dy unscrn. 16: geschreben. Sp. 2, Z. 1: and ap den vas cza clagen. Z. 3: selten. 4: lieben. 7: das sii och ungehant von. 8: czu dcser «zeit Gegeben. 11 ff.: Dogazis and birre Jwske Got- tolflwwic^ «i4 kir Ckraeke SndwileiHes nnd kirre

') Der Name Witowts ist offenbar irrig in die Unbcrschrift gesetet; ferner scheint dieser Grcnzduct nicht dem Jahre 1410, eoodero cnt dem J. 1^40 aosogeherea.

»4

Waszfigal. U if.: burgirmcister md raimatmet 15: gaaczem« 16 ff.: dos^r briff ett.

Nr. 261, Seite 3M,;8p. 1, Z. 82 er bar strenge lere her. Z. 4: gunner. 6} denne juwer erbhrfaeit «0-

langcs. 11: dcnne. 14: vorbodede. Sp. 2, Z. 9: de uiisen moten. Z. 11: de unsen. Seite 205, Sp. 1, Z. 10: der Unsen. Z. llff.: Aldus denn erbar. 18: dan lere* 20: Wytoldt 25: I^niaglu Sp^ 2, 2L 1: dd mses vali erer. Z. 5: imde de qnsen. 9: erbar« 13* 'wate de tusen. 14: dat de anaen. IT: de tnaen denee wedder. 20: uDsem boden. 21 ff.: wedder benalcu. 27: Borger- meis tcr undc racdmanne.

Nr. 253, Seite 206, Sp. 1, Z. 1: Heil, fnmdschopp und lere mit meriage. Z.4ff.: Ploezkaic 6s- PloMkair. 9: getogea. 15: eergisteriL Sp. % Z. 2: jawen Villen. Z. 3: gcgeven. 6: visea mannen. 7: radmanne nnair.

Nr. 253, Seite 206, Sp. 1, Z. 1: grot mid vormogo. Z. 8 ff.: de Russchen boden bir qwemen nu am donrc- dage. 5: vriidage. 7 ff.: dorch velen reden, dat de ere hebben geaprakea werde, dar se nodi nemeade mede ge* alagen hebben, nnde de ere werden 10: ha ere goder. Sp. 2, Z. 6: mit relen inspröken. Z. 19: dar'ie rnate. Seite 207, Sp. 1, Z. 7: undc den unseren. Z.14: «e mögen to. 16: dat gclik de unso to ju mögen vrii, velich. 18: schaden. 22: wedderomme^ de mögen komon* 23: vor den boveUnan «nde ^or nna; rechtes wyUe wy. 32 fL: off ghti .eiif aJao dedea, dat . kören twe ufth erem lande nnde ae twe nth deaaem lande. 34: wel dem anderen, 35: dat scy. Sp. 2, Z. 3 ff.: undc an uns. Dit heft. Z. 9 ff.: van benalen. Dat moste wii je wedder kriigen eiin mandage des morgens to ug. Uns daehte geraden« 24: geachreren. 27: to kort Tolt 34: na middsge.

. Nr« USA, Seite 208, Sp. 1, Z. 18: proat in literia. Sp.2, Z.10: traDquill(it)atis pace. Seite 209, Sp. 1, Zfllz singulariuä poäsumus. Sp. 2, Z. 1 ff.: moro solito mer-

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canciid suis jazia iDscripciones et concordata auperius ■•lioiaiift tft ?alesal tisitan. Z. 6: motaam bonltatis.

Kf« m, Seite 20^ Sp^ 1, Z. 2e LitfaMiiiae. Seite ^0, Sp. 1, Z. 7t et mimiA impeditata. Z. 24: «no atotnik. 36 ff.: oriatnr, mercatoiibus suis memoratis utrisquc illud fraudi. Die deutsche Fassung geht auf eine in der Bibl. der GeaaUach. ftir Gesch. und Alterthumskunda be* fi&dlieli^ eni i&a der 2r Hüfte des 16. Jahrh. atammeack ▲baehrift der bisgltvbigleB Ooj^ie aorilek. Aea derselbeii ergeben aicli folgende Zoreebtilelliingeri: Seite W9j Sp. 2, Z. 4: öffentlichen. S. 210, Sp.2, Z. 1: zweitracht Z.2: eininge gesatzt. 4: kein Rige. 5: mögen gehen. 9: phleekisg (I) heiszet 13: k an neu werden. 20: gemacht werden. 2äff.: in ehren steten. Und weren (leg. were), den einiger banffMan, 28: kegn Biga . nach eim BJge* aidiem. St: Felotikio. 43: eines, halben alotniken. B.211, 8p. 2, Z. 22: in friede blieben. Z. 26: ame (leg. auc) alle-ufhaltung. 29: beider parte. 38; mit seinem*).

' TÜr^Mb, Seite 212, 9p. 1, Z. 3: dinsten unde demo- digem ymugem. Z. 5: koningk« Ebenso weiterhin stets koAingk und konimgUk. 17: toü Staden, do iek 81 1 4jF deane ere erbaren. 8p. 2, Z.6; geraeht adir gethon. Z. 11: yegenadt, den koningrychen« 16: adir slogen. 28: eddir 8lagen. Seite 213, Sp. 1, Z. 3: unde ynwoner. Z. 5: em na. 13 ff.: verschrei bunge unde overeyn- kamttnge/ gntlere röstere,:besetcse adir» Sp.2| Z.dd:.«dirpcff8onBeh«. Z.86: adirreehte. 40: a;^ lieben« 43} »de inwoner. Seite 214, Sp. 1, Z. 7: by dessenü Sp. 2, Z. 1: lange hirschendo mir. Z. 6; aclito unde oiesatigh« 7 streiche: wir. 10: cappelan. .'

' - .

Our dorch dra Irrtkom cfaies Sohreibii« aas der Kr. 216 «atttaaden, dsriber verg). mti- MD A«Mbi ,Du deatscfte Kontor ta Pdlosk« In der Balt MoDataschr. N. Folge. Bd. IV, Uea.7 a. 8, S. 17$, Aomerk.

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yr. 257, Seite 214, Sp. 1, Z. 8 und 15: bevelinge. Seite 215, Sp. 1, Z. 2: gönn er. Z. 4: unsers. 27: her* kameii. 2^: koppidfünaes. Seite 216y Sp. i, Z; U: dat- 9ti]ieD liopmiaQ: Bäte fill, Sp. 1, Z. 10: Und daiie.i;heft. S* 18: mid Hrorkotidigeii, aide dat selüB. 32 ff;:. äUe: votw gescrevcn. 36: vorgeschreven. Seite 218;' 8p. 1, Z. 6: Wii wolden uns urame eret. Z. 9 flf.: Lene werden. 20 und 21: boger meisten 23: radmanne. Seite 219, Sp.!, Z. 4: de berorden. Z. 11: TorschviTiBge. 15i iitt¥OF> winilikeBL 81: Liitottven* 87: natorlikem. Seite 880, Sp. 1, Z. 0: yorgesct^Ten. Seite 281; Sp. 1, Z. 12? and sollen. Z. 27: wedder umme. Seite 222, Sp. 1, Z. 26: ummc. Z. 42: gewest und gescheen. Seite 223, Sp. 1, Z. 5: beide part bii uns. Z. 12: ummc der sakc. 25: vondsnnge. ^6:. amrortrintlikem. Seite 224, Sp. l,^. IS: secret. Seite 814, Sp. 2, .Z^ a: Ba'sie» Z. 4:. speciaH graciosissimo domino. 6{ recoonnendacionem nostre ae nostre ecclesie. 10: dueibus, libcris, advocatis. 15: strennui. Seite 215, Sp. 2, Z. 9 flf.: nostre civitati Ri- gensi. 14: transgredienter. 22 flf.: et sigillaTit, quam regaUs Testra gräda. 36 ff.: contra hee scripta et q«od magis. 39; feoennt BigensibuB. . 48: HermanBim de Sonderen. Seile 216, Sp. 2, Z. 8 fL: doniBacioiies bene pondercnt -Z. 12: qui pcnitus in causa. Z. 23: expressis, quas nostri. 32 flf.: Poloszkovienses eciam eaa vcllent Seite 217, Sp. 2, Z. 4: reoepisse ex eo, quod ipsL Z. 14: req>ondeniBt| ut prenarratum eet^ 17: nefoe qi^inde Intenderent 26: inteUectia hnjnsmodi diaeordila. 34: ad nostre ecclesie.. Seite 818, Sp. 2, Z.IO: reniinernBi Z. 11: dampna gubernatorum. 16: dampnum aliquod. 24 ff.: mercatoribus cum corum protestacione. 27 flf.: scd favorc promisissentTbeotunicis. 42: strennuo. SeitQj219, Sp. 2, Z. 2 fi[l: in Dantczk nostro propno enm noneio Ii terato rie ]n8innaTiniv& Z. 5 ff.: ad disoucioneBi. . 15ff.: dictamea sint, sobire. Qnod et FloBskovieBSM yerisi«

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müiiBr fiftcefont. 21 ff:t dao8 dominornm ad causam ordinarent, quod vcrisiiniliter nostri eciain. 40 ff.: do- minam precipuum et defensorem. Seite 220, Sp. 2, Z. 7: qnod ai Bf noilro. Z. 18: ot qnando recedereat 30 £f.: hee Terl«, quod destdmrenty qMd TiMotiiaid« 86: pkm tAmkii mi>$ proprios ei debewit', Seile 221, Sp. 2, Z. 6 ff.: et pro hnjasmodi aipiid dos ihstfire yellent, ut hoc Dostro. Z. 9: quando ipsi de Riga. 22: Theotunioi. 26: strennuo. 40 ff.: veatraim uobis bcnc scriberent. Seite m, Sp. Z. Sk hoe mb. Z. 10 ff.: soUidtaDtes et moftieales. 13:- qnod qaende noetri Bigenm. 32: qeMid<^ eaibe pertes. ^ iL: pro oerto nemqiiftm de ]i06lri& 40 ff.: consensissent, majestatem vestram. Seite 223, Sp. 2, Z. 4: beningne. Z. 6:.nioduiii sie benivole hahitom. 10: sQpra majestati?. 17: valet, quod nostrü 80: Quo igitar modo et qoa raelene. 32: noBtronun gra- oioeiisimiie tetor* 33: ei Ipeps prioa dUigere; 33: dili- g/äMunmh. obieqidiB. 36 ffl: Teitra et graeioekBim«. 30: ]ioW)H)ae, nostre ecclesie..

Nr. 258, Seite 225, Sp. 1, Z.3: Kazimiro. Z.5: allii- gnedigeatcn. 9: nah alle synem. 10; matbe wal vor» iTomen. 12: amb orbar and. ..14: beaalen. 15: WyBZ- beide fraeililt weieo.. ^: Armenien 8p« 2, Z. 4: ja aa4.er. Z. 7: jiah rHüger. 3: beeeieneii. 12: nab OealL 13:- Rathmanneii. 17: unaszen besandero.

Nr. 260, Seite 226, Sp. 1, Z.3 ff.: wyr myd den Tlos- koQwern vor dem al Ii rdurchluchtig eisten hoobgeborner (!) forsten und groBzmechtigeiBiea gaedigett .Meri bem HaiinuffOi koniage aea Pelea aad igroBztoBie m Lefr» ibaaw.etti Bmea aad aadi FnuBea-ber aad erbeliaok ette. Z. 10: groBsfbrsteyndoDdea. 11: allirdorohluchti- ge ister. 12: grosmcchtigeyster gnediger her koninck« 16: ans na alzo vordt. 17 ff.: wyr das bovelin. Des befft. 19 ff.: koninek ans aassgcsayst eyn^ zcydi, also aüftriialia liaiie, das wyr. Sp^ 2, l iLt daaa. Bolea

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weyszen auf der lantzschedinghe, dar sich sachcwolUe myt SAchewoldc bewetcn styl. Z, 4: drey vaa der* *lt amsg tfMtan UAÜte, welker sejs hern. 9 flL: das wyr den Ploflkemrer. 10 ff.: dar «ayil «nee Btayl Bige gwtt Tor Btyn. Ift fti werdiii. Wer fe aneli saehe. 16: k»* ninck. 19: Soltrnmpp. Seite 227, Sp. 1, Z. 1: unse stayt Z. 1 ff.: wcddir in bringen. 2: de uns e. 3: de wjr. 4: das dys so. Sp. 2, Z. 2: unszir szigejl ander.

Nr« Seite 227, 8p. 1, Z. 1: borgherm^iitere. Z.^ dttSMD, 7t epeaibar. 9: Saltrumj^p onde lier Heroieav 149 goedSgealen. tt: koafngklike» Sp. 2, Z. 1: Tene* geldes. Z. 4: septaagcsimo primo. Seite 228, Sp. 1, Z.9: denne sake, dat wy derkant werden. Z. 17: dat ncen ende. Sp. 2, Z. 12: Des tor tuchnisso. Z. 13 ff.: borgher* meister niide rftedaanae. 14 £: erbenomede stadk

Nr« Wi, fidte 243, 8p. 1, JL I: mmderifaigeB. Z. 9i ejae daehtrart Sp. 2, Z. S ff.s vt dessea ▼orgesoreTen dhigcn irkcnne. Z. 10: geraeno vart der ranerie. Seite 244, Sp. 1, Z. 17 ff.: umc ranerie. Sp. 2, Z. 11 ff.: dinge geleyen, so mögen se ere drapUke badescop dar ap. Z. 17: 80 dunket den rad nicht <

Nr« SeHe 945, Z. Ic borger meistern. 9: ■Dsen loadevHnges. 9p, 1: sitoderliiiges. SS. 9t itzwolke. 3 ff.: erwerdigen. 6: so heylt m dagc. 7ff.J wii tith Unsen reden na begerte. 12: bevor. 21: wii inyt sorchvoldigor. 22: beweg luge. 80: undc als dcnne. S3:- Stande. 84t lur eniosschea. öp.2, Z.4 C: stoppeade ▼orde. S. T £: van openiinge mide shitiage der wsyw^ so dieke nnde vaken des Tän noden behoef ward. 11t unde isset, dat na. 14: bequemer tiid. 19: na jawea. 20: den Novgorders mede togeford mach werden. 23: bot nighingc.

Nr. 806 liefern wir hier. YoUstttndig nach einer im Aeassem Rigiseken BatbaareUve Torbandenen gltf chsesti* gen Copie auf Fapicjr, die dem. Bendsohen IBmtapkM nahe stehend doch in einzelnen Punkten eorrecter als ktslwes

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erschien'). In dorn 5. (unvollendet gebtiebenen und nicht am^gebenen) Bande der Go6paiiie rocyxitpcnii FpaiHnA i AoroBepoBi Nr. 57 findet t^oh tfbrfgens efoi «weiter Abdruck, jedoch itacb ^er soltelEenhaften Vorlage, dM anch bei

diesem einzelne Nachträge nicht ausreichen.

a '

Cmtzknsdnge des berrenn meistere.

NaiM den wülcnn Gades wad nahe bephele des grotr fuetann H-assitien van Gades gaaden kejsera lmd hersckers alte Basesea and grolAuate tho Wotodeaiir, Ifaskow, NcnrgarikQ, PMiow, Jahmky, Paremsky, Babanky (1) and anderer. Die forste meister tho Lifflande nnd ertzt bjäcup mitsampt allen biscuppen und landen tho Lifflande bebben ere boden gszant tho den grotfursten Wassilien ▼an Oades genaden K. n. H. a^er Eaesaeo, er« horede tho da ta de der aasfcea . halfen sao dan j& grotfarile iohudi geweai ist^ dat de F. JL tho Lüriaade and B-R neManpt allen BB. nnd landen tlio Lifflande getreden sint yan den vederliken ervcn des grotfursten Wassilien van Gades ge- naden K. Q. H. alier Rosszen, van Groton Newgarden, und sint getreden tom koninge ran Polen und grotfursten tho lAttanrea, dat de grcHteste weide den W. U. tho Lifflande und M. tho Big» nit alle den BB. and landen tho'Liff« lande begenadigen nnd riaen torn yann en keren nnde Wolde 80 begnadigenn unde bephelen eren (!) stadtholderon tho Grote Ncwgarden und sinen vederliken erfen, ock sincm atatbolder, dem forstea van Pleskow, und sincn vederliken ertea Flaskav» aiit den F. IL tho Lifflande oad iKB. tbo B%a and allen BB. aMl laadoa tho Lifflaade.taea hiefred« nppthonemende nahe dem olden, oek die kopmanaeop in densulften sinen vaderliken erfon nppct olde tho holdende. Szo is die F. M. tho Lifflande und E-B. mitsampt allen * BB» ««Bd landen tbo Liffknde ran dem koninge van Pden

*) Die stets wiederkehrciuUui Bezoicliiiungen kcyzer und lieri-cluT, furste meister, ertzblscap nnd biscnppo sind mit den Abkürzuu- gtü K. a. H., £. M., ErB,, BB. wkdergegebeD. '

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und grotfursten tho Littowen afgctredcn, szo hcfft die grotc herscher Wassilie van Gades gnaden na eren bovATt- slaen den F* M. tho Lifflande begenadiget und sinenn torn TU jun gkerth und h^t ainen statholdaren tiM> Grote N^w^ garden, Torsten Daaflj Wassnowiti ud Sregoty Feddero- witcz onde ainen Tederliken erfen Grote Newgarden, ock sinen stadholder, den forsten van Pleskow Iwan Michalc- witczen, und sinen vaderliken erfen Pleskow bephalen, mitb den F. M. und E-B. und allen BB. und landen tlio Lifflaade einen biefrede opptbonemen na dem olden, nnde die kopauecop m dtnenlfteii sinen TsderUken erfen bepM he sinen Inden tho holden na dem oMcnn;

Ock on sali de F. M. und E-B. und alle BB. und lande tho Lifflande vortan to dem koninge van Palen und grot- fui-Bten tho Littowen gcynerleie wize thogedan syn, adnn aUerleie hehendieh^ Werth, dat dar ein ander koning tiio Palen und grotfiursta tho littowen qweme, sali de ^. M. nnd B-B. nnd alle BB. nnd'lande tho Lifflande gel« nerleic wize en hnlpe dhon.

Offte ock die grote herscher Wassilie etc. mit dem koninge tho.FolMi und grotforsten tho Littowen wat tho doade hebbeni aso sali de F. M., Bb-B., alle BB. und lande tho'LilRande dem koninge Tan Falea nnd groifbrsten tho Littowen mit geinen dfaigen Mestant dhon, an allerlefe behcndicheit, na dusszen vredebrife und crutczkussinge.

Na bcphele des grotfursten undc keyzers etc. sinth gekamen de Putschen baden tho Grote Nevgarden tho den stadholderes, tho forsten Danilü Waasilewita nnd Gregorien Vodder6wites, tho den hdjorenn, inwoneren, koplnden nnd tho aHe Gro4e Newgarden, des forstenn Wolteren Tan Plettcnbcrgc, mcister Dutsches ordens tho Lifflande, und (von) sinen cumpthuren nnd E-B. tho Rige unde allen BB. uud lande tho Lifflande und hebben tho füllen ero howede geslagen des grotforsten etc. sinen stadtbolderen tho Grote Newgarden, Johan Hildorp nnd meister Johan Oldensehe oaatseler, Johan Cawier nnde Kerstan Boye, hebben einen

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biefrede gemaket mit des grotfonten etc. stadtholdeien Iho Grote Nevgarden yor des grotfunten ^«derüke erfe ^ und Tor alle Newgarder lande tho Tiertein jaren ran An« -

nuncciacionis Marien dage an im jare Vn dusent und XVII bet AnnuDCciacionis Marie alz men scliriflFt seven dusent und XXXI, vor alle des F. M. bholdingc und des £-B. und alle der Bfi. und lande tho Lifflande. In dosszen Tiertein jaiea aal men den l^de vaat» lioiden Tan beiden partän. Den* landen und watören tasten Naw^gardtti 'tnd (deme) F. M. is die olde grentzce nth dem Pebesso die ström der Narvebekc dwes afer dem holm benedden Iwanehorth undo der Narve in der Narveboke- beüi in dat solte mhcr, nahe den olden crutzcebrifen und cratczkussiDgen des F. M.

Ode sollen des grotfitfaften lade, de Newgarder, aftär der grentaoe o^er den ström der Karvebeke npp dto belflie des bofanes, de dar ia benedden Iwancboroth nnd der Nashre, upp des F. M. helffte upp de Inohter sith nicht trcden, hoyslagenn nicht tho meyeude, busche nicht tho howende, lant niefat tho plogcnde, ock die water nictit tho vischende.

Dergeüken sali de F. M, nnd sine Inde afer denn Strom der Nanrebeke npp des groÜnrBten ete. TederHke erfe, npp die Newgardtsebe sith, npp dfe reeMer bant der Narfcbeke, upp die helffte des holmes, de dar is benedden Iwanahoroth unde der Narfe, in jenigen dingen nicht tre- deQi boyalege tbo meyen, basche tho ho wen, lande tho piogen nnd weitere nieht tbo vieebendo. ider sal det sbie kennen nabe der emtsknssfnge.

ütb des grotAirsten elo. TadeHikett erfim de lade nnd geste uth Newgarder lande sollen in des F. M. beholde und E-ß. und der BB. eren landen nahe Darpthe, Narve, Revell nnd Riga and in alle stede nf lande tihen yrie nnd TeUgon, tho kopen nnd Yorkopen allerleie wäre, niebt(e8) ntfabettnmpi

Hefll oek ein Newgarder mit dem Dnteehen thor Nar?e

gekoppslagct und hcill sine wäre in dem scepc, zo mach

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die Newgarder die wäre vanu dem Dutschen frie uith dem scepe onUaugen «fer borth in dio lodigco. J>arv^.0alQii

Narveachen nein gelt nomenn. . : - .

Ock van cUpr Newgarder kofilade weisse .foUen de Dieileelifva nlchl afcloppen, ahn dat liie ein wenigli.afcloppe tho Torsokende ; dat sal men ehn weddemme gCT^. Uode die waswichte sal men laten bic den Newgai^dcscben (loden) und sali lioke wegen na der crutczkussiuge. Detk wage- g^lt sal men .ncmen vor eine dracht der. w%|a (eineiO sohilUiig jtegen dre d^niMge ^nehe üfuk qlden«

Kuppt tlior idMwe eiailewgittder mUb waeiiBeft gras- werke edder meth welker ander wäre nnd will tihen nahe Rigc, Revel, Darpthc cdder in ander stcdc und leth sine wäre upp einen wagenn laden, van der war sali de weger gein. geljt nemenn* finrtb Qok cUe iiewgarder einen Ihr- man, de sali de* w^ van .^en ejnen wagen npp . den ai^ deren wi^^n Men. Will -oek ein Nevgar^er fahn B(gc^ B%yb\\, Darpthe ofte in ander stede tihen, nag he einen tolk huren uth der Stadt offte van dem lande. Vorbistert ein Newgarder uth dem wege, dar sal men nicht up saken nnde aall eia den w.eg. wisen. Bedorfifte ock ein Newgarder eines perdea tho kppenn in de^ F* M.t &£• nnd der Bfi. stctden nnd lande, aio aall de Newgarder tot denn htßfi geyen einen ferding; thor Narve sali he sick dem vagede bewizen undc geven vor die uithstedinge einen dcnnick. Upp dem wege mag ein Newgarder frie kopen ein pertb und geven thor Narve einen ferding und einen dennick TOT die aitstedingeb. .Welkeir. Newgarder, die ein perth kofft in das F. i^B, vnde in der BB. Steden foid wisset . d^t perth dem vagede thor Narve j (de vaget sal em dat pcrt nicht ncmen), ock dat gelt mctli macht nicht (wcddei) geven. Dergeliken sullen des F. M. coplude in des grot- furstcn etc. vederliken crfen, in Newgarder lande, vrie und velieh tin tho watsfe und tho lande ahn aUerleie nphohünge nnd yrie kopsliigen meth allerleie were, niehtas athbep

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Domttii den alkne solt *Me4b 8olte:8al nea nkhi kop- ritgen, Bieht voren Nenrgürder: Jaiit üad sdkn Um» Novg^rden «pp eren Wem kopslagen nn* dem eldea.

Oek floHen die Datachen tho Newgarden ofte upp den bieslaten in Ncwgarder lande nicht krogen. Ock sullen die baden des grotfonten etc. unde die baden der stai- iiolder tho Grote Newgttrdea «nd Tan IwanalüroMi das F. M., BtB. «nde der BBt; linde- JbM6b iteen trxleli weoh aluiei elMeie nppholdinge.ttah« Bige, Darpte, BmpM vid Uk |dle ere stede.

Wanner die grotfurste etc. sine baden sendet tho an- deren forsten aver dct mher^ ader deth die anderen forsten senden ere baden tho dem groitfoisten , die baden sollen Mbben in des F. und BS. nade der B& likolde und dmb cfMrtBliülande ^Saim "wjStaa Jnägßn veoli «hoiviier irad iho lande. Oekt' sülen die Datschen des grotfnrsten etc. baden und die baden der statholder to Newgarden und Iwanchor oth, ock alle ere koplude utli Newgarder lande im eren Steden^ landen und npp dem mhcr behuden ale «A Dnlaeiieft, an äneoMe bl»ndieMt ]>ergeMken •oOei des H aad B^BL aiid.der B8. ere baden in des grottosten ete. einen vaderlikeii erfenn hebben einen frien veligenn wech in allen sinen Steden tho einen statholderen tho Newgarden und Iwanehorodt tho water und tho lande an allerleie upholdinge. Ock sollen des grotteiten stai- boidare des F. mid M*B« anda dar BBi badea «ad kep- Me idth atta Liflaadl' ia das grolftiretan cite. -stodaa «bo waler and tho lande bschermen als eren Newgarder , hhxt alle behcndiclieith. Ummc allerleie clachtsake willen sollen des grotfarten statholder tho Newgarden mit dem F. M. Siek bsseadan vormiddelst baden. Dergeliken sali sick derF* Tacniddalsl baden baasendea das giatftuistaa slaiholder vaa Newgarden, nnne aUeileie elegeüka safcen ▼an beiden perlen reebl tho gefende nahe der eratea* kttssinge und nahe rechte, ahn behendicheit

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ßejegent einem Newgardcr jenige sake, eth sie dan in des F. M., B-B. unde der BB. sieden und in fUle Liff- lande, worlh ein b^jegenl, der sal dmii ene voii ficlMi . nahe mhte, nader ernleikoasinge nppel bogale liio x staeke ralvers. In die aalte lioger dan fein atoeke Mww New- gardus, die sake sal men in den Dutachcn Steden, in des P. M. und E-B. und der Bß. eren stedenn, den Newgarder meth den Dntschenn nicht liohtenf mon aaU denantworderi den NewgardeTf iM>rboirgen. Kan he ipBfne hot^ krigen, 810 sal men en ter tidt in die fenckniaae helden ande mnnie der aaken willen aal am aiek meth den -atethoMeren tho Newgarden beszcnden.

Ock bojegent einen Dutschenn jenige sake in New- garder lande y eth sie wat eth sie, dar sal men en recht geftn nahe der kroakoaainge nkht in hoge(fe)ft aakean dan z atncke anlfexa. Brepi aiek die aake hoger .daa x aftneke aohrers, aao aal men den Dalaehen'nwth den'Neir» garder tho Newgarden nicht richten; man den aotworder man, den Datschen, sal men vorborgen. Kan he neine boirge krigen, so sal men cii in die üencknlaaie holden beth tbor tidt^ dal aiok. die atatholder van Newgarden mith dem F. M. baienden nnd eiiie tidt batymmen beiden elag(er)en ▼an beidea parten, upp den gsatten dage tbor atede (tho) sin upp dem scmliken holmc in der Narvebeke. De stat- holder van Nevgardcn und die F. M. und E-B. und Bß., borgermeistere und raüudc, die dar tho donde hebben opp die bateaule üth nnd dach, aalen ere noblere dar •hebben nnde die riehtere aeiloi die aake npp den Hehtdaga riehlen nahe aanpilikem reehte nnde alle ^n aaken eniriehinnghe dhon meth dupliker vorhoringe nahe der crutczkussinge.

Kuiiipt welk Dutsch in gfcngnissze in Newgarder lanth umme wat sakonu willen, szo sal men den tho Newgarden nieht Torriehten. Die aUitholdere tho Nevgarden aoUea aiek der aake halfen meth dem M baaend^n und bslei^ men eine tidt» den Ihitaehen tho alellen yot die riehtoie.

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Eth käme 0€k in wath saken eth wille ein Newgarder in foiiokiu88se (in dea) datoohen F. M., £i-B* und der BB. stede, 810 m1 men den Newgarder in den Datschen Steden sieht Torordelen. Die F. M., Er-B., BB. sdlen sick bszen- den mcth den statholderen tho Newgftrden und bstynimen einen daglj, dat men den Newgarder upp de bstcnide titli stelle Tor de sementUke richtcre und die sementlike richtere soUen' vpp dem dage mit dnpliker- Tortastinge den saken ein ende nuiken nake der emtskiissiage. Averwinth die Newgarder den Dnlsebeii nnd werth niih dem rechte vor- ordelt tlio swercn, so sali de antworder man, die Datsche, dat crutzce kusszen.

Dergoliken beschuldiget die Datsche den Newgarder im reckte and wertb ath dem reckte vorordelt th(t swerende, 8o sali die antworder man, die Newgarder, detk cmtsce kvsaaen.

Ock sal men den Dutschen richten als enen Newgarder. Die sakewolde sali einen sakewolden kennen nahe ercn rechte und jene besäte den van i)eideD parten, szo dar ock gescremu ateit in den ▼<Nrigen yredebrefen Iwans Wassile- witos vnd sines ssones Wassilien Iwanewitez grotlkreten.

Welk Newgardieehe ko|»lade tbo Darptiie ofke in des F. M. landen, E-B., der 1>B. und in allen landen tho Liff- lande gevangen sitten, die F. M. nnd E-B. und BB. sollon alle die koplude van Newgarden meth alle erer wäre toben Uten. Welker k<^hide van Newgarden in der feneknissse Torstorfiin slnth edder ntk der fbneknisBae entiopen sin nnd ere wäre geU^bn is in des F. M., Er-B. nnd der BB. eren Bteden und in alfe Liflande, ofte bie weme die Newgardische küpmanscop gelegen is, sali die F. M. und K-B. und BB. den Newgai'diachen kopluden die wäre alle weddergefen. Unde wee dar van der wäre de^» M.^ B-B., BB. und ere lade nahe- dnsszem vredebrefb in dnsssen Jaren nicht weddergcgefen hebben, nmme alla der saken willen sollen die statholder tho Newgarden mit den F. M., E-B., BB. be*

MMMI. «. 4. IfvL QcMMable. XIL >. 19

2ag

ramen einen dag. Upp dem dago sollen die Newgaider dat erutzce kusazeun, den ere wuie nicht wedder gegai^a h; ,dei sollen des F. M., E-B.« dot BB, lüde betelen.

Ock Bali cUd atetlioldor Tvn .lwaaehorodt dat ervtsee komen darupp, dat he afer aU« olegelike sake, die die Narweachen tho den (van) Iwanohorodt heM>en, sali uth- ko]*en und recht getcn afer alle clegelike sake na der orutczkussiogo und nahe reclite. Dergelikeu sali ock doen de KOg^ der Narfe.oade die richter thorNarve eoUen dat omisee knssaen,. dat ae am aUerleie seke, de de vaa Iwaaaborodt tbo. deo Narvesohea bebbeni soUeo. athorea unde gefen recht aver alle clegcliko sake na der crutz- kusöinge und na rechte. Ock dive, loper, eigenn burenn, burynaen sul men bie dex- crutzkussingc utboren uad nake rechte uthaatwerdenn. Die Ruschen 'karkeA Gades in des F. M. und E-B. and der BB. bhdde, wor se stan, aal maa rejae maken and koMen appat olde nnbeechediget.

Ock watterlcie sake, die dar tuschen des grotliinitea vaderliken erfen, den laiidcn tlio Newgarden, mit den landen tbo Lifflande vor dusszen biefrede geschenu sintb, aUe die sake solen van beiden parten doit sin, ahnidaiaxe sake, die in dasszen iredebreie. geaeraYeB »atb.

In .welker Stadt des F. M. unde R^P. (und der) BB. beholde dem Nevgarder yan einem Datschen sin barth Werth utgeropeth, den Dutsclicn sal men stellen mit dem Newgarder vor de äcmptliken richtere upp einenn bdtim- dea dag4 Kan »an den Datschen ombreogea mit xichtes rechte 9 so sotten die ridbtere dem Dntsdiea settaa eiae broka unde etrafie nahe rechte. . *

Ock SSO eth h\t beyaren gewest is, wanner der stadt- holder van Newgarden ere boden tho dem F. M., oilte nahe Eige, Revcll togen, de nam des F. M. leitsage Uior Narfc Tan der stadtholder badaa ein atacke salyers; der- galiken, wan des F. M. baden togaa an den gratforstaB tor MaskoWi aa da stadlholder tho Newgarden, da nan

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die Newgardiache leitsage van des F. M. baden tho Iwane- horodi 4m stnoke aalrtrs. Unde deth stocke saUers Ball mh van bey^tti parteii niohl mmb, thor Narve vaa der Btadtliold«^ hädWf od^' to Iwaneborodt van de« F. M.'

baden; inen sali die leitsagen van beiden paitcn geven ane gelt. Thor Narve sullen des grotfursten unde der atedthokler van Nevgarden unde Iwanehorodt cre baden, vaft de an dam F. M. tebeu nahe Biga effi Bev^, gein baslmr gefea. DargiriikAn aollen des F. M. baden tho Jwaneheffodt bi^ tlio Broten Kewgarden. Ook mo men tbo Grote Newgarden van des F. M. baden hevot cenomen herbergegelt, ock in denn Dutschenn Steden, in des F. M. and E«B. und BB. eren Steden name men herbcrgegelt van dar alMUMllder baden, aao sal.men vertan dem baden van beiden parten bevberge geten vnd vaa eae geia berberge- gelVneaieli.

Ock sal men neniande umme gcinerleie sakc besäten van beiden parten, wowoU dat dar werc tuschen des grot- Inrsten vederliken erfen Groten Newgarden unde Pleskow ttut dem kade tbo Lifflaade welke eake tbe donde van beiden leerten.

In (des) gretlbreten vederiiken erUm Nevgarden, Ples- kow und in allen Steden, ock in Dutschen lande, in des F. M. beholde unde E-B. unde der BB. stede und in alle Liflant sal menn die baden unde kophide umme der sake -wiUea aiebt beaatean, oek dem ko^Mnaane sin gnt ni<M berowen. De baden ende koplade sal men allen den eraa vrie nnd veHgen teben laten abn allerieie npboldinge,

Upp alle dusszc sakc und brefe nahe bcphelo des grotfursten etc. der statholder van Nevgarden, vorste Da- uiäi Wasäilewitez nnd Gregori Fedderowitcz, kusseden dat eraee die iM^eren van Hewgarden fiteffen PotrowitcB Sa^ ndtoskü, Iwan Timofegowitoa Samitoiki ende der koplade oldeemabs Ferna DanilewItesxSelarow» Alezi Oregorewitos Kuriukow. Die fuiste Dauiiii Fedderowitcz (!) unde Gre-

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gorii Fedderowitcz hebben an dusszen breflf ere segel ghangen. Unde van dem F. und £-B. and allen Bß«, de in dusszen brefen fgnamrttk sftftt, and Vaa alle den * lande tho. LUHande nidL des meisfeera bhoMe Maben dat cruce geknsset npp dnstce breve die Datsblien baden MiaB Hiltorj). iiieister Johann Oldcnschc canzler, Johan Kavier unde Kersten Soye und hebben ere segele ahn dussze brefe gehangen. .Wanncr des grotfursten statholder tho Grote NoYgarden ete badep tbo dem F. M. sendea, so aaU de F. Bulven in jageDverdidhait disr baden upp dossie brefe dat cmtese kusszen vor den fi*B. and BB. and ^of alle sine stcde tho Lifflande und sali sin scgel an dussze brefe hangen. Ock sali die E-B. van Riga und B. vau Dai'pte ere hande strecken vor alle ere beholde und ere segele aha dassxe brefe hangen. Dnssse Irede is ?aUeBi> diget in des grotforsten yederliken erfe tho Gvote Nfeir garden im jare seven daiaat uad. xvij, in- dem IfMrtsen XXV dage.

Nr. 308, Seite 269, Sp. 1, Z. 4: myt bog er. Z. 8 ff.: sodans vel Uchte van der erszamen stadt Lübeck, umtue de kopmsnschop apt olde (to briaghende) eclder wat dat< 13: 8jn«a tiraanischen.- 19: ala ammer aa oa« ge- wesi 27: vele TÜite nmmei S6: sanderlinges. Sp. 2, Z. 3: aulffen verdroten. Z. 19 fl'.: juwe orszaniheide oick IxMorenn van koningliker. 21: juwen strömen so dre. 31 ff.: eyne avesdirifft enes breves van des koniges kneohten aitgeseverea. 36: and woirt veUiehte.. 8$ ff.: genommen heben. .Wer dem na aisso. Seifte 270, Bp^^, Z. 3: reeepta die JoTis.

Nr. 313, Seite 273, Sp. 1, Z. 5: numment. Z. G: vor- dristen. 14: umme sm eltende. Sp. 2, Z. 12: pene. Seite 274, Sp. 1, Z. 1: gebrocht.. Z. 7: nnde hebber. 8p. Z. 1: nnde nngethirkelt«

Nr. Seite 274, Bp. l, Z; 4: knning. Z. 8: Masoka, NeYgarten, Plesieko. Sp. 2, Z.. ft: woldestn aasehea.

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Z. T: 80 habben. 14: went se sollen. Seite 275, Sp. 1; Z. 6: nyt Yortfehen. Z. 7: froclitlich genomn. 12: we» aB>krigeSy. Torboygen lasseiu 13: 670601 jd^m» 16: ga6tt6B Tors^lm»' 21: iii'd6ytt6n. Sir gefarn babbeo. S7: «ii6rili6b6. 6p. 2, Z. 1: H6b witU In d6« seligoo. Z. 10: 8y€ mügen. 13: kauf s lagen. 17 ff.: habben, in- dem c auch. 30: Octobris. 35: Maximiii an us Rex« 36: Vt. Scrulterus (??). 39: Plcsicko.*"

Hr. ai6^86ito 376, fifh 1, Z. 4: npp d6Dii Fraachea. 12 Jl: und in lMiiifl>l6i6 iria snnmiga niiii(ii)pri6htige kftiiB6ii liinfbfdcr.

Nr. 316, a, Sp. 1, Z. 1 ff.: hoohgebornne furste unde hero, heiü* Wassilie. Z. 3 ff.: groetfurste to Wolodimcr, 6: 86gg6 wy dre steder. 16: affaoiiaide. Sp. 2, Z. 1 ff.: nDBS6n niider . nmlkandwwiii n6r6ii andia :b6rgh6nii imbe* fftrlb & 7 b6tt6 80 lange de mnntlick'en adder aebrifttiokan op 4m !Me. 11: belpende, deine; 18r der dricr stedcr. 20: Wolraar. 316, b, Sp. 1, Z. 1: Post öaluteiu. Ersamcu unde. Z. 5: der koppeuschup. 6: Yorttoschicken, dem wy. 8: wes OYers. 9: sanqvdicke. 8p. %, Z. 6: geBegei 8p. 2^ Z. 9 ff.: vor artikel,

«»dieeblllek in dem Torgebolden byfrede dea. grelteaten nyeltngest to Nowgard^n, yrjl nibgeatelt b ebben; unde de up andere foge to bringende, des wy zire gude meninge to beantwarden boghercn. Dutum ut supra.

Nr. 319^ 8eile281, Sp. 1, Z.4: gnden frundano. Z.6: enen Anaaen. .18: nnde inaiden. 2, Z. 9^ yan enen IHrtecbeil. Z. 18<ir.: dat be koffte, eiaten 'ontfenge niide dama belaleden; 8eHe282, Sp. 1, Z< 29 ff.: er giide «en- dynghe. Sp. 2, Z. 2: landen. Z. 7: leverenn uinmc velc. 22: in enen. . 24: GadeSi deme wy jwe» 26 am anndage.

Kr« mo,: Seite 268v«^ h meinmge. Z. 10: aie Ml. 19:<tbo Ware n.* 17: .deth «ie. 12&: die Henase- atedere im BamalgeD« Sp. 2, Z^'l: naaiea bedankena.

»0

Z; 9: a]lerdMtokl(aohli)ig0te]u 19i borgenn^tternB.

20: ttitsBEeviiD.

Nr. 321, öeito 283, Sp. 1, Z. 9: bogcr benalt. Z. 10: aogeuamcii. 11: uth gotligcr. Sp. 2, Z. 1: oopmao tho waadam meth. Z. ö: tho ftrachteii, wo der. 7: thotho* ktron aiobt in wille«8m«yttig6 irore* 10 ffl: die tiio« kAmitigcn yocoldeii-teii. Seile 8M, 8p; t; Z. 1: oleiner geltvorspil dinge. Z. 9:- boderfHgste geschitii 6: unsze- ren. 15 flf.: wie int samcnt meclitig. 19: bonalcn. 20: Torscrifft dcth autwert. 21: deth alleinc. 23: Vor- acrifft. Sp.2, Z.5: Torordeoten« Z.8; tko iractireode» 10: ipgeeltMteneiL Ifi: niiTorwarningee,

Nr.tKI> Seile Z.6: dath dem^ gemeyneaew

Z. 7: were, erenn yorthgannck. Seite 985, Sp. 1, Z. 8: guido ro. Z. 14: de Römsche kayaer oick.

Nr. 325, Seite 286, Sp. 1, Z. ö: in der manden. Z. 7: ttterstcm vlitc. Seite 287, Sp. 1, flL7t wolden den. Z.25: ea konde^. Sp. 2^ Z. 1 fLi mfUUaupt miaett werdigoiu

Nr. SM^ Seite 267^ Sp. 1, Z. 1: heeraelier Waeszylyea. Z. 2: beerscher. Sp. 2, Z. 2: mide anderen etc. Z. 8r den drey uiide 3üffeutych Steden. Seite 288, Sp. 1, Z. 7: anYwaneu. äp. 2, Z. 2ff.: unde eyn grotforst jw baden aib den drey aad« eoffentiob ateden begnadea aade jw «n^seii bfdF der bogaadiBge geaant bebbea. Z. 8: aOMD. 12: Haue Bichardae.

Nr. 327, Seite 288, Sp. 1, Z. 4:< fhmteliokeim tho wetenn. Z. 12: Dorpte. Sp. 2, Z. 9 ff.: ann Dorppto pryaenu. Z. 16: mochte. Seite 289, Sp« 1, Z. 1: jwen efsianbeiten boaalen. Z.2: eaan tderen. 4: firantaliok anlwort boaalemi. 6: in. aneii vela

. Nn MO, a, Sp. 1, Zw 1: diaale«' Z. 8: groaforaten. 5: ftnrstlichen. 9: gnedichlichen. 14: und ir ala toI* racchtich. 16: geschickt, szo schribe, 21: ündc ande- ren n kompt zcu forderenn. ' Sp. 2, Z. 6: maysstath. Z. 10: adir dorob» .16: iraprieata* l^i van S^oaegg*-

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20: houbtman zcu Pein (?). 329, b, Seite 290, Öp. 1, Z. 1: Doroblochtigistir. Z. 4: undirtanigen. 8: undirteiiich.

gnedieblicliett. 18: danebin. Sp. % Z. bi «08 dei^ LXXliI (^) at0t Z.9: imdirteiiieh. 10: imdirtemghdlL lU bevol'hen; 18 II.: bie Bwefr Iff. empfind genossen. 17 ff.: uudirteiiigen. Seite 291, Sp. 1, Z. 3: inith inynen. Sp. 2, Z. 3: undirteniger. Z. 4: von Sonegg. 329, c, 8p. 1, Z. 4: meyn anbrynghen. Z. 8: sichir. 9: an alle hindertinsB. 11: »mtehriebeiu öfK % Z. fl: Botkers, bftjde. S. Toleseyn «nde s<Ai «riuigKtonii. 14: 70ti Sdtaegg. 829, d, Z. 1:. des dotohlneMgisten grosmech- tigisten Wasilien. Sp. 1, Z. 4: und haysaen in, in unser, Z. 6: allirley. Sp. 2, Z.7 : ire baubtslahen undc van wegheu imssMirs, Z. 8: erwelthcn. 12: an beschcitli unde in unDSzern. 9^ Sp. Z. ü: irbidtngbe. Z. 8: stidie tovorn. B: Brer fnrMliebeo gnadeb. 10: swarem. 11 ff.: nnde oppirsten kaneerlren des grotfbrsien von der Ifns- kaw dea fredon halvon in langir unde. 16: meth cynem 19: detb olde. 22: Hcnsestodc. 25: gelde ofifte folke. 26: unsziren. 27: afthudringeu. Sp. 2, Z. 6: undc na de» olden. Z. 11t ande andir. 11: van bedvfe. 28: ditb wie Brer. 30: reglrangbe. 81: Oege von. 84: ifetnndes.

Wr»8M^ Seite 293, Sp. 1, Z. 0: «nrobkiehtegen. Z.OC: Dennemeroken. 10 ff.: Dcnncmerckenn. 12: oppen brcfff gesobreven undor syneu. 18: Hann is. 26ff.:hebben nein geli Sp. 2, 9: mit enem Z. 18: den pnnder, wenle wjr an wegen grot« 14: jn enen ton (leg. vel) groitteni.

En Nr. 881 Mgen einige Verbesserwigen nach einer

im Revalschen Rathsarobiv vorhandenen gleichzeitigen Copio auf Papier. Seite 294, Sp. 2, Z. 9: btedeu tho n cm ende einen bifriede. Z. 16: nbde bamtede der oiden. Seite 296, Bp. 2, Z. 4: was nmbnten. Und bdrg;f nneth die Bovgarder. Z.'6 C: olle ToHuipev, tie detf last 0 ff.: bogynnetb he odc wnüh ilM eopen* lOA; uade Terbolb

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ap geinerl^i. 18: tot ▼fttterlei wäre. 20 mmä S8: bo- gynneib. 26: nielyt karclilikeii. Seite 296, Sp. 1, Z. 8:

Unde uinme des quadeu. Z. 36: mer wäre ofte myn. 3ö: .-tedeii bogyuiicth watterleie. Sp. 2, Z. 37: scbcen van beiden siden. Seite 297, Sp. 1, Z. 4: hebbeu genaii» men wie Datsche badea« 8: laeih dem for eiern Wes- eilieiL Sp. 2, Z. 15: eck halpe.

Nr. 282, Seite 298, Sp. 1, Z. 5: halven to reisende. Z. 10 ff.: willen to erkennen. 13: mvt den besten. - In dorso von einem Arcliivar: Vann dem konynck van Dennemarken eatfangon diossedages in den Pinxstea^ Da- Tidt to forderen.

I&r. 216» 8^ 802, Sp. 1, Z. .26: dtot «iBen gnedigen. Z. 28: schreye. 39: gnden fnuide. Sp. 2, Z. 10: gebreek ione gefunden. Z. 14: guden frundo. .23: up xvj. loth. 27: syneu ede. 28: leverden. 29: wy werden. 31: deuekeude werden.

. Nr. 889^ Seite 8a8| Sp. 1, Z.-5: dan sebryit Z. 17: tho reysen. Sp« 2, Z. 4 fL: als oaune de ifmuit aitbe- breken*

Nr. UO, a, Sp. 1, Z. U: in de mothe. Z. 15: LylT- landessehen. 21: moteden em. 37: unde dat en is, Sp. 2, Z. 4 ff.: vaderlicken. Z. 32: genocli dcyst. .36: bohendwsheit 840, b, Seite 30i, Sp. 2, Z. 1:. borger- meistere^ . Seite 805, Sp. 1, Z. 15: so dattn «asem Dat- schenn. Z. 28: nfeh% inne. vorkoil^ Sp. 2, Z. 18: mochte. Z. 15: gelick vorhen.

Nr. Uii, Seite 306, Sp. 1, Z. 13: niyth allen flyte. Z. 21: sprekeude iimme do kopensobopp. Sp. 2, Z. 1: schryffteliokea. Z. 17: tbo krjgana.

Nr. dUf Seite 807, Sp. 1, Z. 5t steyt see aoeb. Z; 7 £: werde innbrynghenn. 11: vaa.Dorppte, dar oek. Sp. 2, Z. 11: nycht mer dann.

Nr. 845, Seite 308, Sp. 1, Z. 2ff.: sundergea en wette wy. Z. 4: den wy bedanofasn juwer. 8; niobt oiys-

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e

*

dwakenii. 8p. 2, Z* 3: kome». Z. 5: ersam^nheit 6 ff.: MapdLos an&o XY^SY. 12: Dorpetie.

Hr. t#0^ Seite 308, Sp. 1, Z. 12: tor Narven y«n jWeF wagen. Seite 809, Sp. 1, Z. 1 ff.: na crcQ wyllcn. Z. 3: Steden. 5: bogu adinge. 11: Dar nw tho sprekeu de koplttde, 21: in syncn namen.

Nr« U7, Seite 309, Sp. 1, Z. 1 ff.: groth meth tho- neMiage aller wol&rt. Z.5: dea steiD. 6: beqaemligz. Sp. 2, Z. 1 ff.: dem wie jwe erssame ▼orsichticheit Gadc gesunth.

Nr. 350, Seite 313, Sp. 1, Z. 1: fruntelickenn. Z. 9: uns do wedderumme. 10: als ^at wy denRusaeua uycht. 18 fit komea noghea myt erenti gudenn myth ans. 26: moehte handelen. \ -

Hr. iftly Seite 314, Sp. 1, Z. 1: hochgheborn forste, kcyszer. Z. 3: bo hör lieh. 4: ghutlick. 5: und ercn kopraan. 10: overs bogheven. 13 ff.: up Iwanegliorden. 17: Zunder wert dorcb em. 19 ff.: Iwaueghor d e n. 29: md erea bokassedea. 31: aand gkare willen. 32 ff.: ap menigherhaade. Sp. 2, Z. 1: amme. Z. 3 ff.: sodaai dersahrestea antobringfaende nnszernthalren. ' 11t Iwa- ueghor den. 13: und dat de bonamene frede. 14: aller mathe cristlick und. 21: Nowghardcr. 22 ff.: kamen moth, dar unsze kopman van oldcs her. 25: zodanct. 28: keysierlioke migestat rakea ghemeldt. 30: ander- riektiaghe. Seke 316, Sp. 1, Z. 2: olde Is aas bolarei; so ans dal Z. 6: bogher wy aoeh. 8: wil ans dissse. 14: groth raercklich misduuckennt. 15: wert unsze kopman vorczuffet (?). Sp. 2, Z. 5: disses fredes van Dyuer migestat. Z. 9: maghen. 11 ff.: by teghenwardighea togkere eyn giiatliek. 14: Datam ipso die.

1h^ 8Ht^ Seite 815, Sp.l, Z.7ff.: thor wagen bringen salen ihor andern esyh ei t (?) eres gedies. Z. 12: Ides wie erfaronheit hebben. Sp. 2, Z. 4ff.: Ruslant gcslaten sin, deth mea geyae Datschen coplude ofte badon in noch

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utstedeiin will. Uüszcä bedunküiis were, jwen copman. Seite 31(>, Sp. 1, Z. 2: haszrenn. Z. 4: lopen komen. 7 £: dem wie jwe e^äz^mö vorsichtige wisslieit' thor salioheiL 8p. 9, Z. 7: unnBBOtnti.

Nr; 861^ Beite Z. 1: koningk. Sp. 1, Z. 8: g«- tmwen. Z. 4: konin gk. 7: nmm«. 8p. 2, Z. 2: wolleii onc gutlyck boren iiiid dythmals glyck.

Nr. 354, Seite 317, Sp. 1, Z. 14: uns willen benalen. Sp. 2, Z. 12: wonuDine willen volgaffticb.

Nr. 888, Seite 838, Sp. 1, Z. 6: vornofll redlyekeii^ Tontan. Z.6: wyshet schreft. 12: oek Bohreft d«r here chompther. 14 ff.: yorge^amen und dsrnoTen sohreff. 17: then, darup wii ock. 8p. 2, Z. 2 ff.: wii und der gemcncn volycke hetens groten. Z. 7: varlycheit und soke. 0: Dathiik Floskov. 10: dage Beute Aathonii. 16 t Byohe, onsseren.

Nr. mo, Seite 846, 8p. 1, Z. 8} Nyeolaws. Z. 12? und demodyge. Spi.S, Z.8ff.! aver aslwei^den. Vordene wy an jwer ersjunen wyöheytde in aodan gholikon effte. Z. 16: nabers. '

Nr.. 874, Sehe 866, Sp. 2, Z. 1 ff.: wysliet stetz tho- ▼oren. Iwer eEmnen iryaheyde geaontheyt. Seite 86% Sp. 1, Z. 1: van hertten. Z. 8; uM der ganaae gemenhey t 4: bogiier. 8 ff.: wyllen deesenn unaereii medebof^gher ingebor ner kynt. 10 ff.: anderen mer tho enem kcrck- hcrreu und de ner. 12: unsses gelovcn. 14 ff.: kcrckc i 0 geren. Sp. 2, Z. 1 : ganasen gemenb ey t. Z. 5 : gly c k e n. 8: Data. 10: radtmannen. ll<ff.: ganase gheneDheyl, frimtlyoiieii geacreren. 16: gunatiigheli* 16: demodi- gben gescpeven.

Nr. 393, Seite 394, Sp. 1, Z. 1: Bckent. Z. 3: vor- speiern seit. 5 ff.: besetzt unnd zu haltenn gedonckt Sp. 2, Z. 8: die sein in irenn. henbdem.

Riga im October 1814.

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9.

Das piltensche Archiv.

Von Dr. Th. SchUmann,

Za den bisher nichl genägend beachteten erehiTali- sehen ^hftfteen unserer Proyinzen gehört auch das piltensche

Archiv, das zu Mitau im kurländisclicü Ritteihausc bewahrt wird. Von der kurländischen Ritterschaft mit der Durch- sicht und l^euordnong desselben betraut, eiiaobe ioh mir hier geiwiesermamen BeoheDeohaft mbnlegen von dem Yerlanf meiner Arbeiten nnd dabei in Kiiise das Uatoriaeli Wichtigste herrorsnheben.

Das piltensche Archiv reicht von 1556 bis zum Jahr 1817 und umfasst in seinem vollen Umfange das alt« piltensche Regierungsarchiv mit Ausschluss dcrjenigett Sachen, welche in die bischöfliche Zeit hineinfailen» Ina- besondere sind die' Pririlegiep und VerttAgsnrkimden fasb sAmmtüch im Original erhalten. Das älteste der vorhandenen Stücke ist die von Kallnicyer edirte Urkunde'), durch welche im Jahr 155G Ulrich von Behl' zum Bischof von Kurland postulirt wird. Es ist eine nicht Mi80efertigte Conceptr <s!o|He| ob eine OriginalanHfiMrtigmig existirt hat, . Utsst sieh besweiibln. Diese dnreh die Art ihrer Fasaong in- teressante Urkunde führt nns in beinahe dramatischer Form den Gang der Verhandlungen vor. Der damalige Decan, Christian Wulfif, wird redend eingeführt. Bischol JohfMin liege schwer darnieder. Wegen der überhand neh- menden. Intberiaohen Ketierei sei es nothvendigi ihm einen

') Mitfheihnigrn aus der h'r/. fJcKch. IV, 462 /. noch eloer Abschrift im AicluT« chis Gate« Fopeo.

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Coatljutor zu wählen. Deshalb sei das Capitel nach Hasen- poth berafea worden. Und nun folgen die Wahlverhand- lungen. Man einigi sich auf die Person des Canonicos der knrlllndischen Kirche Udalrioh Behr, natOrllob „salTO bene- {)lacito sedis Apostolicae." Diesem Protocoll, wenn ioh so sagen darf, sind Actenstücke beigefügt. Die Genehmigung Bi- schof Johanns, die Annalnne der Wahl durch den Coadjutor und 15 Punkte, weiche der neue Coadjutor j^aut in urbo aut extra nrbem in partibus** zu halten sich ▼erpilichtet Im Gänsen sind es 22 Selten fol. auf Pftpier/ die CTnter- schrilten fehlen, der Raum Air Tages- und Monatsdatum ist freigelassen. Es scheint daher, dass uns liier ein Ent- wurf vorliegt, der nie zur Ausführung gekommen ist.

Die bei Dogiel gedruckte Provisio Principis vom 28. Notbr. 1661 ist in Tidimirter Gopie erhalten, das Ori- ginal befindet sich Im kurl. herzoglichen Archiv. Vom Gro- nenburger Traotat (10. April 1685) besitzt das piltetk- sehe Archiv eine deutsche Ucbersetzung, welche der Schrift nach aus dem Ende des 16. Jahrh. stammt und correcter ist als der Druck bei Nettelblatt (Fascic. rer. Curland. 11), der lateinische Text ist nur in spätren Abschritten T0^ banden. Sehr intie^ssant istf ^tn/öffenbar kurz nach dem Jahr 1687 yerlhsstos historisches Memoire oder „Kurzer Bericht durch was gelegoiihcit und aus was gründen, die aussbcute des etwa gewesenen Stiffts zu Churlaud, kegcn das Schloss und Gebiete öonnenbnrgk auf Ocsel, sambt den fidfen Leall und Madzel in der Wyke, hergeflossen' and angesteUety anch endlich in die firstliche Ghurische Inyestitnr gebracht worden.*

lieber die Beziehungen Piltcns zu Brandenburg kurz vor dem Cronenburger Vertrage, der liekanntlich die pol- nisch dänischen Streitigkeiten durch die Vermittelung Bran- denburgs beilegte, giebt eine Baihe von Originalurkunden gijite Auskunft Auch der bei Dogiel gedruckte Plhndcon- tract Etfnig Stephans mit dem IfariigBafen Qeorg Friedrich

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von Brandenburg (d. d. Cracow 7. Juni 1585) ist, wenn nicht im Ofiginal, so dock in 4 vidimirton CojMen- eriialteiii, naeh welchen der Test bei Dogi^l sieb reetificireii lasst

In den KTets dieser Verhandinngen gehört noch das Referat über die Thätigkeit des brandenburgischen Raths Levin von Bülaw, der den Vertrag zwischen Polen und Dänemark zu Stande brachte und als Abschluss dio Eides- formel', doreh wcilcbe am 29. Juli Wi^ die . Unterthanen des 8lHU ihr nene» Yerhftltaise zn Brandenburg and za Polen - beschworen.

Die Verhandlungen über die Anspi üche HerzAg Pried- richs auf Pilten vom 17. April 1589 sind in einer Absclii ift erhalten, welclic der Edwahlenschen Brieflade entnommen ist. Ueberbaapt hat 'das Behrsebe Familienarchiv iilr ältere Zeit TieUbjsh das plltensehe BepieningsaidiiT eigttnsen aMIssedj . *

Bs folgt nun eine Reihe von Pergamenturknnden, meist Bestätigungen der Rechte des Stiftes Pilten, bis 1G69 simmtlich im Original erhalten. Die Uebertragung der Ansprüche des Starosten Bathorjr anf Hersog Eriedrich am 18. JttK U91 Ist in Tldimfrter Abschrift erhalten^ ebenso dl» Acten de» aar ISnlUsang der pilteaschen StarosleS niedergesetzten Oommisaion (1594, Febr. 18). Die voll- ständige Abtretung Piltens an Herzog Friedrich fand je- jdoch erst 1598 den 4. April statt, auch hierüber besitzen wir- die yidtmirte Gopie - der Originalurknade. I>abei be- stand' aber- das Pftuidreoht Braadenburgs aof Pillen fort and 4fkk9 Uebertragung dieser Rechte anf Herzog Wilhelm fand erst statt, naclidem dieser die Tochter des Markgi*afen Johann Sigismund von Brandenburg geehelicht hatte. Der Vergleich wurde am '28. Febr. 1612 geschlossen und lindet sich in nicht yidimirter Oopie in unserem Archiv. Für die pihensehen Rechtsverhtitnisse sind die grondkgenden Ur^ knnden ebenfall» glttcklieh- erhalte».* Die Leges et sta- tata distrtctus PiUenBis (d.d. Warschau 1611, Oct. 28)

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Ueg«n im Original vor. Es ist ein offenbar viel benutztes Heft auf Papier mit zahlreichen Kaudglosseii, 44 Seiten fol. Der Befehl des piltenschen Laadrathscollegiuuid, durch welchen am 31. Mai 1617 der gregorianische Kalender ein- geftUirt wurde, ist in alter Gople TorlMUiden, die FormnU Regiminis Piltensis (d. d. Haeenpot 16l7| Md 0) ini Original auf Papier (10 Seiten fol.). Dass man übrigens der pohiischcn Commission, welche die piltenschen Rechts- verhältnisse ordnete, nicht wohl traute, zeigt ein Memoire vom Jahr 1617, welches ausfuhrt, weshalb es besofglieh aei, der Conaisslon die fkiUenaehen Prinlegieii vorzolragen. Um dieee hatten die Noldeachen Httadal ihren Ab* sohluss gefunden und in Folge dessen suchte man in Pilten sich wieder ganz den kurländischen Einflüssen zu entziehen. Herzog Wilhelm hatte den Pfandschilling an Brandenburg nicht voll erlegt; die verwittwete Markgr&fin Sophie von ]3randenbiing*Aaipaeh ttbtrtrag daher ihre Beehte aaf den bester aahlenden Stairoeten Hennanii Ifaydell (1617); d«-^ gegen protestiHe Herzog Friedrich. Maydell suchte und fand bei Polen Schutz, und diese Controverse, welche zur directen Unterworfung Pilteus unter Polen füliren sollte, fand in einer Reihe vom Streitschriften ihren Aasdniek. Unter dem Titel «Sammaria dednetio epiacdpaiaa Onroniensia saeonlarisaii^, „Snmmaria demon- stratio^ ete. werden die Rechte aller Parteien erwogen und bestritten. Faotisch hatte Kurland bereits allen Ein- flnas eingebüsst. Der Streit fand erst am 12« Juni 1056 seine Erledigung, als Kdnig Johann Casimir doreb dn Decret bewilligte , dass Otto Majdell, eui Naobboame jenes ffermaan, seine Beeltte a«f den Diabrict PiHen an Herzog Jacob übertrug. Auch für diese Terwickelte An- gelegenheit enthält daä piltensche Archiv die einschlagen- den üocumente.

Die Folgezeit brachte, den Einfall der Schweden in Karland mit sich. Sie Hessen sieh in Filten binaUeh nieder

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und fülirten dort eine lormlicho Nebenrcgiorung, deren Leitung in Münden ded Grafen Maguoa Gabriel de la Gardie lag. Von iiw^m wn uA eine Reihe ▼om Sohreibeik tat die pilt6B4(^6n Laii4rl|Üie «rhaUea, theilB QuIttongMi über er^ hobele Gonlrfbationsgelder, tbeik Mahnoiigen und der- gleichen. Die ganze Zeit ist in einem Memoire geschilderi: „Piltens Zustand unter der Regierung Karl Gustavs von Schweden in den Jahren 1655 1657/ m gebfiadenes Bueh mit hiatoriseher. fiiialeituag und Co- pien veiaoMfldflVMr Sehreibaii ans dlea^ . Jahren. Merk- würdiger Weite iittdet sich im pikeiwcben Axobir aueh ein „Diarium Aetorum 6 tock holraensium" d. d. 1655, Juli 6--14. Es sind die Verhandlungen, die vor Ausbruch dea Bohwedis«ii-p44i»i9cite& Krieges zwischen beiden Mäcli- ten geptogan Warden, ebne xa izgend eimem Auijgleieh au führen. Ak naeh AbschlaBs des Friedens von Oliva Heraog Jacob nadi Kurland anrflckfcehrte, begannen neue Verband* lungen zwischen ihm und dem Stift Pilten. Schon 1661 kommt es zu einem Vergleiclv (die piltensclic Trausaction) und im September desselben Jahres wird Herzog Jacob Aorch eine polnische QoaimiBaion. förmlich in Filten .eiage- führt, naobdem Ywekwc 4a8 fnltensohe LandrathsooUegiam anf die völlige Einverleibung Piltens in Kurland angetrageii hatte. Freilich war bereits damals eine Partei in Pilten, welche von der deliniti-ven Vereinigung mit Kurland nichts wissen wollte. JDin Ausdruck dieser Stimuiung ist die IQQ^ im Pruck ersobieneae. und hier, im Originaleoncept erhal- tene jyWiehlmeineade Warnung eines treuen. Pa- trioten an sttmmtlic'ben Adel des Piltnisohea Kreyses." Diese Partei gewann allmälig so viel Boden im Lande, dass die piltensclien Lnndboten 1666 gegen die bereits vollzogene Vereinigung protestirteu und eine könig- lich-p<dniicfae Gommission juedergeietat ward, die Ansprüche des herBoglieh-knrlftndiscfaon Hiuees anf Pilten m nntet- aaohen (Müns 1667). Die Angelegenheit nahm ein» so

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soo

schlimme Wendung, dass florzog Jacob es für notliwendig hielt, seine Rilthc Ch. Heinrich Puttkammer und Adam Sehubert xnr Yertretmig seiner latereteen naoh Warsohao m schicken (16^). Bs entstand jetzt eine ganse Literatur für und wider die Berechtigung der knrländisehen Au- spHlche. Erst 1G74 kam es zu einem neuen Vergleiche. Ritter und Jjandscliaft dos piitcnschen Districts versprechen die pacta unionis zu schliesseu, wenn Herzog Jacob auf dem polnischen Ißlectiansreiohstage die Approbation der bisherigen Ehngang erlange; aber 6rst-1680| ani.8. April| wurde die Union Ibrmlich volliogen. Der -Gang der hier gepflogenen Unterhandlungen lässt sich nach den Original- urkunden genau verfolgen; ein Convolut von Projecten und Entwürfen zu den Uniouspaoten zeigt, wie hartnäckig jeder Theil flieine Rechte in wahren suchte. Herzog Friedrich Ca8ini&* reassumirte darauf die von seinem Vater gescfalos- seaen Unlonspaciea (22. Septbr. 1685) und damit schien die Angelegenheit definitiv erledigt. Da kam Gefahr von einer anderen Seite. Der Bischof von Livland Poplawski erhob Ansprüche auf Pilten^ das Bisthum Kurland sei widerrechtlich silcularisirt worden. Er ÜMid Gehör bei Kaoig Johann HL nnd * dieser ersuchte den Papst* dem Bischof von Livlaud anch Piiten tu fibertragen (1683). Man begreift, dass diese Ansprüche keiner Partei gelegen kamen: weder die piltenschen Particularisten , noch die Anhänger der Union wollten etwas von dem Bischof wis- sen, in dessen Qefolge Katholioismns und Jesnitenthum in das durchweg protestantisohe Land ihren Binaug ge- halten hütten. In diesem Sinn ist denn auch das Out* achten gehalten, das der durch seinen Auszug aus Heinrich von Lettland bekannte David Werner, „theologiae cultor et historiographus Livoniae", über das Bisthum Pilten ver- fasst hat (1684). Die Dinge nahmen den in Polen gewithn* liehen Gang. Bin kduig^iches Bescript vom 15. Deo. 1686 leigt an, dass eine Commission sich nach Pilten begeben

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irerde^' die AnsprQohe des Bitfiehofli Pdphiwftki tu tinter* 8«ieheD.' Sie ging eifrig Im Sfiin des KAtholiefsmitt Voriftd 80 'gross wurde die Bedi ängniss, daas man sich gcnöthigt sah, die- Garanten des Croncnburger Tractats um ihren Beistand anzurufen. Ihre Briefe liegen abschriftlich vor; sw klagea- öber die. Bedrängung des protestentiscben Glfta-> b«D8 in PiHen, gelen «ber nicht über die Grenze dS)»lo- nialiseber Intervention hinans. Suppliken nnd äesandt- sefiaften des piltenschen Adels gingen nach Warschau. Poplawski nennt sich bereits 1686 Biscliof von Pilten. Mit vieler Mühe und unter grossen Kosten setzte man endlich dnrcb, dass der König erklärte: »er könne die zn Qonsten des BiselKofb .gelWte ISntscbeidung niebt fttglieh apprel)Sren, folglicb ' nncb ini dieser . Sacbe nicht -flnalfter sprechen.^ 80 war Zeit gewonnen, nnd mm kam es 1688 zn einem energischen Protest. Von Fronihold von Sacken liegt ein Tagebuch vor, in welchem er über den Verlauf dieser An- gelegenheit rem 28. Mai bis znm 13. Aug. 1688 genauen Bericht abstattet, denn die ktfniglicben Beiation^erlchte vmren beauftragt wordbn, den Streit definitiv zu entscheiden. Auch dieses Stadium der Controverse hat eine Reihe von Druckschriften hervorgerufen, die zum Thcil unseren Bi- bliographen unbekannt geblieben sind. Es stellte sicli her- ams, dass nicht Poplawski selbst, sondern der päpstliche Legat Pallavioini der eigenlliehe ürlieber des Streites sei. flooh im Jahr 1607 ist die Sache nicht entsclneden. Da schnitt der nordische Krieg all diese so eifrigen nnd doch für den Lauf der welthistorischen Ereignisse so unwichti- gen Zänkereien mitten durch. Im Jalur 1711 aber, da Polen kaum auf^uatbmen beginnt, nimmt es die alten un- gereditett Ansprüofae wieder auf. Bischof Poplawski ist kizwischen gestoi'beny an seine Stelle tritt Bischof Ssembepk nnd das alte Spiel beginnt von neuem. Oommissionen, Gesandtschaften, Proteste, Druckschriften und handschrift- liche Memorialc lösen einander ab. 1713 ist man so weit

MiUhaU. d. UtL GtMUchte. lU. S. 20

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gekonunen, d%as Burcbof SiODbeok geneigt isl, sich mil Geld abfiMen zu Ufaen. . Da kein Qeld «iifz«ti!eih«ii kk^ seine Forderungen anob zabioeh siod, greift man wieder

zur Intervention der ausländischen protestantischen Mächte und diesmal ist es König Georg von England, der 17 15 und 1717 für Filtcu aiutritt. Fr^nssoo, Dänemark und die Gennralstaaten folgen seinem Beispiel, Pilten findet an den polnisclien Dissidenten .eine Stütoe. findlicli 1728 wird Szembeck abgewiesen, freilidh nicht obne Schädigung der piltenschen Interessen; er nnsste mit den Gütern Lehnen, Litten und Muggerkaul abgefunden werden.

Soweit lassen die piltenschen Fata sich nach den Ori- ginalurkunden nneerea Archivs verfolgen. Es ist ein dürres aber wenigstens auverlftssigea Gerippe der Lande^gesohichte. Glücklicherweise reicht der UricnAdenschatz des .pilten^ sehen Archivs aus um Leben nnd Znsammenhang in den Verlauf der Ereignisse zu bringen. Vor allem kommen dabei die Landtagsscblüsse und die mit denselben in Zu- sammenhang stehenden Relationen der piltenschen Delegir* ten in Betracht. . Die pilteaaehen Landtagsaoten reichen Yon 1652^1782 nnd sind sAmmflieh im Qriginial, die mi- sten nebenbei noch in Abschviflben erhalten. Besonders an» schauiich zeigen die Landtagsvcrhandlungcn die Noth, welche der nordische Krieg wie über Kurland, so auch Qber das Stift Pilten brachte. Die Contributionen, die bald YCU Polen, bald Ton. Schweden oder TOn Russlaad erfao* ben werden, wollen kein Ende nehmen.- Vargebess sooht man durch demüthige Petita die eiorbitanten Forderungen zurückzuweisen, das Land niuss zaiilen, Proviant und Mann- schaft stellen, so lange noch Geld und Mannschaft über- haupt vorhanden ist» Kein. Wunder, dass schliessliah Ar- muth nnd £ntvOlkenuig einen Grad arreiohten, tos dem wir ans üieute kanm eine Yorsteltimg machen können. Als im Jahre 1717 eine neue Oontribotion ansgesehriahen wurde, bewies das Stift Püteu die Unmöglichkeit irgend etwas zu

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laUea dnicb di« Angab« der ZftU tob irbeHsfillilgeB Ifflmten, die «nf deB 'etnseliien Odiera, die Gesinde ealAr- Holt mit eingeaohlosaen, leben geblieben waren. Diese An- gaben sind erhalten und ich entnehme ihnen folgende Data:, im ganzen NQubausenschen Kircbapiel waren 95 arbeits- ftbige Baaero, in Lieben 5, in Bojen 6, in Kalwen 10, in Pelrbohnen 10/ m Onndeln 8, in Nenpaien 4, in Alt- * pofon 5, In Aalten und Bnscbliof laeanimen' 15, in Worm- sahten 7, in Backhnsen 4, in Elkesehm 1, in Apelneek 3, in Randen 7, in Rokaischen 3, in DseldegaDe 4, in Neu- krahzen 9, in Much 1 erkaufter Junge, in Lagschen 3, in Wariagen nnd Nodagen zusammen 19, in Windaishöf 4, in Ladiekem aidifc eine Seele männÜGben Gesolileehts, in Gross* wmI KMi-AlMorr snsaBunen 0, in Zerrenden 4, in No* gahlen 24, in Limboschen nur 2 tttchtige Kerle. Das er- giebt auf 34 mehr oder minder grossen Gütern eine mann- liche Bevölkerung von 238 Personen, also 6—7 Mann auf enijOBt Die Arbeitakriflbe, um das Land 2q bebanea, feh* llBTollsliBdig^ nnd es ist begreifliol^: dass jene Zeit nook jeftit im Gediehteiss nnsever. Banem- fofflebi Das eine Gate hatten aber die sohweren Tage gehabt, dass Pilten nun zum Herzoge und zu Kurland hielt, wo ireilich die Verhältnisse ebenfalls bunt genug lagen.

Mit der Regierung der Kaiserin Anna, der Wittwe &rsog Friedrieb Wilhebne Ton Karland, begann bekannt- lieb Beasland üefer in die serrtttteten knittndiscben Ter* bMiisse einzugreifen. Auch Pilten konnte sieh diesen Einfiüssen nicht entziehen. Im Jahr 1735 wird auf dem piltenschen Landtage zam ersten Mal über eine Gesandt- sebaft nach Petersborg verhandelt. Man begann sich an den GtodankOB n gewOfanoi, dass Bnssiand eine Sifltse. gegen den JeatfaoHeeben Bekefanmge^fer der Polen geben kOnne, zomal da im Jahre 4745 der Bisohof von Lirland, Puzyna, Anspräche auf Pilten zu erheben begann. In

dieser Angelegenheit worden Erdmann . yon Sacken und

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Magims Ton Dereeha* nach Warsohatf c^edohickt» iiii<i ÜMPe: Relatfofi ^6bt ntcht nur eih trcraes BHd der damaligen* Zu«'

Stande am polnischen Uofc, sondern zeigt anch, unter wel- chen Schwierigkeiten es ihnen schliesslich gelang durch- zusetzen, dass die königüchen Relationsgerichte diesmal die Gontroterae mit Pazyna gar tiioht'vornahmeti. DamH W|tr die Sache aber nicht abgethan. ' Der Bisdraf liees seine AnnpHilphe nicht fkllen; ImGrnnde echofiit er es aber hauptsächlicli auf eine Geldcrprcssung abgesehen zu haben. Die Instruction, welche 1756 den piltenHchen Delegirten nach Warschau. Korff und Stempel, crtheilt wird, bestimmt ^dasB ein Vergleich mit dem Bisehof irar getroffen werden solle, wenn erstens das I>on gratnit nicht 10,C0(^ Thaler übersteige nnd wenn zweitens das fHrStHeh*karländiseltf» Uaus sich verpflichte, die Hälfte der Summe zn tragen. Wenn keine Endschaft zn hoffen, sollen sie die Rechte des Kreises bei den königlichen Relationsgerichten und sonst ane> Orten wahren.^ Um die Reohtsfragen ' in dieBem Streite an Mretty waren die karländischen Hol]^richtBad^ vokaten Ziegenftorn nnd Sehwander gewonnen worden HkAcC von Ihnen liegen mehrere Proccssschriften vor. Der sieben- jährige Krieg führte Piltcn in nähere Beziehung zu Russ- land. Anfänglich wird zwar meist über die Unordnungen geklagt, welche der Dnrchmanch rassischer Treppen' ver- Ursache, aber geräde diese Angelegenheit ffthrte tn efti-* * gehende» VerhMidlun gen mit dem 'Edlen vok 8imb1in, demr Residenten der Kaiserin Elisabeth in Mitnn. Eine ent- schiedene Richtung: gewann die Politik Piltens jedoch erst, als die Kaiserin Katharina die Leitung derselben in ihre fland nahm. Pilten wurde bewogen, der sogenannten littatitscheh Oonfliderotion beisotreten, üttd wie sehr' Ka» tharina diiB'Hand dabei im Spiel gehabt, zeigt der fnss- fUlhgc Dank, welchen der Landtag von Hasenpoth ihr am 14. Mai iTöV votirt. Ein Originalbricf Friedrich des Grossen vom 11. Juli 1767 „aux dtats du Cercle de Pilten'^ bil^

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ligt .gieiohfaUs, dau sie sich der Oonläd^ration de Fologne aDgeteblotSMi IMwl Rr verde afich eb ^^eigDagea daraus »aidito ^de Tons eomprendre daaa la protaclioti qae Xai

accord^e aux Dissideiita.'* Pilten war eben ein Glied der Kette geworileu, die sich nun immer enger um Pulen schloss. Die üedräDguiig des Proteataatiäuius in Pilten wird su «MB earopaiaelieii Frage keraufgisclirolieii. Selbst Eng- 4Mud .als Gwant des Friedens roa OUra Jttsst erklären, 4as8 es aiek für» die . Beebte Piltens intereeare und den englischen Gesandten Mr. Wrougham instruirt habe, sie zu unterstützen. Mit dem Marschall der Dissidentencourode- ratiou werden die intimsten Unterhandlungen ge pflogen. £r yerspHobt, die Beebte and ImmanUaten Giltens stets energisoli an Terteelen. Kasiodr Emst van Derscbaa wird T«n Pilten naeb Warsohan gescfaiekt^ nad wie er seine Saobe betrieb, zeigt die Relation, die er am 23. Aug. 1768 auf dem Landtage zu Hasenpoth ablegte: die Bittschriften des piltenschen Kreiaea au den König, und an die polnischen Staaftsmiaister seiMi:darcb den mssisoben Besidenten kk WarsobaO)- Banm ▼on Aseb, riobtig.ttbeiliefiart irordeni ein laleinis^er Stalns. Cansae dem rassisobea llkisterio, dem rassischen Botschafter in Warschaa und deiaConföderations- marschall Grabowski eingehändigt. Dann folgt eine leben- dige Schilderung des berüchtigtau Warschauer Ueichtags Ton 1767; wie die Bisehdfe von Kiew and Krakau gegen die Dissidenten aafgetre^ s^en und wie rassiMlie Sol- daten, daravf in der Maoht Tom 13.-^U. Oet über die Weichsel transportirt hätten. Der Grosskanzlor Zamoiski legte in patriotischer Entrüstung seine Würde nieder. Erst am 19. Uct. konnte die Session wieder eröÜuot werden und nun fahrt der rassische Gesandte das entscheidende Wort. Br besteht .d«raaf| dass den Dissidenten ibre Förderungen .bewiUigi werden, nnd 70 Gomoiissarien« werden ernannt, die Angelegenheit definitiv za erledigen. Dnreb die Unter- stützung Repuins, Panins .und Siioolius wird der Streit mit

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Pazyna gänzlich za Qonstai Pilsens entsohieden, and ta 18. MArs 1768 konnte DemoliMi die iMlniacl» HinyitetfMte mit dem fk«ndigen Bewnsstsem ▼erUmen, aeine AMehtM

Toll erreicht za haben. Auch war die Frende in Hasenpoih niclit gering. Dankschreiben an Katharina, an Friedrich den Grossen und Dänemark, an Repnin, Simolin und an Sacken, den kariändisehen Delegirten in Wanolurai worden nbge&sst. Man meinte nun im YoUgennss der aiten.piltenr •eiien Llbeiittt eu sein» nnd wirklkh wird Pilt^ jetct mi Rassland förmlich vorhätsehelt. Aach anf den folgenden Reichstagen werden seine Anliegen conseqncnt unterstützt. Pilten suchte sich nach Möglichkeit dankbar za beweisen. 1776 wird derselbe Brost von Derschau, dem wir die Re- latiotten ans WarsoliM danken, naoh Petersboi^ gesdnokl^ der Kaiserin KatIwrinA die allertieMe Sobmission Ton Seiten der Regierung und Ritterschaft abznlegeir^ zaglefeh soll er dem Grossfürsten Paul und der Prinzessin Maria Feodorowna die unterthänigsten Glückwünsche zu ihrer Vermtthlang abstatten und dem Fcldmarschall Grafen Ro- mnnsow das «nsgefertigte Indigenatsdiplom ttberbtinfen. Ansserdem bestinunt seine Instmetion, dass er sneiwn seile die Angelegenheiten des Kreises zu solidiren. Dcrscham wird mit gröaster Zuvorkommenheit emprangen, man er- kennt ihn als Gesandten dritten Ranges an und die Kai- serin versichert den piltenschen Kreis ihrer Gnade. Sie Ilsst ihm ein Gfoschenk Ton 1006 Rbk nokommen nnd Imt in l>erscban einen ergebenen Anhinger gewenften. Die Vertretang in Polen wird nun^ nach Üerschan's Tode, Bioron von Heyking übertragen, und seine Briefe und Relationen verfolgen die polnischen Ereignisse bis 1786. liier lassen ans die Relationen und Landtagsaoten im Stich, um erst in masischer Zeit von 1707-^1817 wieder fortmgdien. Mit dem Jahre 1817 ist da» piltensche Amhiv geschlossen md zugleich der leiste Rest piltenscher Selbstslindigkeit ge- schwunden. Ueber diese letzte Periode aus den Landtags-

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aoton stf relerlreii lohnt moht, <H das historisohe lateresee Mr ooefa ein aehr . geringes sein kunn. Dagegen liest sich M8 anderen Abtheilengen des plitenseben Areliivs das hier rasoh entworfene Bild der piltonschen Landesgeschichte ergänzen. Was zunächst die piltenscben Kirchensaclien betrifft, 80 ist die Kirchenordnang vom SO. Jan. 1622 im Ojngiiial .yorhandan« Ueber djn fintstelHUig derselben fin- det-.man. in* den Landtagasfiten genilgsnden AafeoUnss. Onliorbisloriseh höchst interessant sind die Acten der piltenachen Kirchenvisitationen, die leider nur von 1721 bis 1777 reichen, und ein Convolut Acten über Streitigkeiten unter den Pastoren des Stifts. Ueber die piltenscbe Finans- wirthschaft geben die Berechnungen der Landescin nahmen nnd Ausgaben, der Bossdienstabgaben nnd *der jfidischen Sohntzgelder 1709—1779 gnte Ansknnft. IKe Bechtsver> hältnisse werden darch Processacten illustrirt, die von 1654 1775 reichen. Es sind meist Spoliensachen. Als besonders interessant hebe ich noch den Criminalprocess ▼ider Johann Christopher Ton Bntenberg auT Puhnien, wegMi der an seinen Erbnnterthanen yerfibten Säritien, hervor. Das Urtheil lantet anf lebenslängliche Haft nnd Tragung aller Kosten (1775). Hierher gehören aneh die zaWreichen königlich-polnischen Rescripte, die von 1614 ^ bis 1782 reichen und den schleppenden Gang der polni- schen Rechtspflege mit ihrem durchaus persönlichen Cha- rakter zeichnen. Aach fUrstUch-knrländische Rescripte in grosser Aniahl von 169^1794 haben sich erhalten; sie betreffen meist die inneren Landesangelegenheiten nnd sind von untergeordneter Bedeutung. Der übrige Bestand des piltenschen Archivs lässt sicli kurz herzählen: Correspon- denzen der Landräthe über die laufenden Geschäfte, kö- nigliche Universale an das piltenscbe Landgericht, Bestä- tigung der piltenschen Landräthe, Yormundscbailsrechnun- gen, ein besonderes Oonyotut Dondangensoher Acten, das Ton 1718 1765 reicht und meist Grenzstreitigkeiten,

Btrandgei-ccbtigkeit und derglcicben betrifft. Die Acten der Streitigkeiten mit den HiHcliot'en und ein besonderes Con- yolut der mit Kurland geschiosseueu Uuionspacten 1660 bis 1685 nebst den. darüber .gep0ogeneD VerbaadlmgeB bilden den AbseUue.

Die hier gegebene Uebersicht über den Bestand des piltenschen Archivs zeigt, dass es jetzt sehr wohl möglich wäre, eine eingehende und zuvorlä35?i«re Geschichte dieses Süftea zn schreiben , wobei freilich in Betracht gezogen Verden nuss, dass das knri&ndisch-herzogliehe AreMv für die Beziehungen zn Kurland* eine reiche BrgäDznng bie* ten kann.

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Beitrag zur Qesohiahte ctor zweiten schwedisch^' lirlftndischeh Üniyendtit

'* Von Dr, Th. Jieise, " .

. .

Schau TOr zwanzig Jahren yer<)ffentj[ichto ich im ersten Hefte des 8. Bandes der „Mittheilungea" die Matrikel oder . das Inscriptionsbuch der ültesten Universität Dorpat sainrot ihrer Fortsetzung in Reval (1632—1665) und eijpi Paar Jahre spater im dritten Hefte desselben Bandes, «ach poob die befoi)dere VatriM dev «nf de^lbea: U^pverailät .dem De- positionsHtos ünterxogenen.

Auch die Matrikel der im J. 1690 in Dorpat wieder- eröft'neten, im J. 1710 in Pernau zu Ende gegangenen ;& weiten livläQdischen Universität hat sich erhalten,, und ajoeb diese Terdieoik, jfleieb ihrer .yorg|pgenn> .bernni^ geben zu erd^n.

Die in der Dorpater Universit&isbibfiol^elc aufbewahrte Üiigiiialhandschrift derselben besteht in einem eleganten Lederbande mit Gfoldschnitt von 184 Folioblättern, aus deren Zahl ab^r nur ^ beschrieben, .die übrigen, für die Dauer jio^ meb|rerer Generationen angelegt leer

geblieben sind-

Auch diese Handschrift gehört tu derselben merkwtbh

digcn Sammlung von Univeröitätsacten aus schwedischer Zeit, deren Schicksale bis zu ihrer endlichen Uebergabe an unsere jetzige Universität Dorpat schon in dem Vorwort zu meiner Ausgabe der ersten Dorpater Matjikel (fditük. VUI, 146 ff*) erztthlt wurde. Tor mehr als hundert Jahren, da noch die ganze .Bsnmluog sich in ätockholm befaad, ist

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schon das hier zum Abdruck kommende Matrikelbuch vgn L. H. Chr. Bacra eiste r für seine „Nachricliten von den ehemaligen UmversiUten zu Dorpat and Feroau'^ be- natzt worden.

Der Gewinn, welchen die Personenkonde, Familien* nnd. Gklehrtengeaehichte miderer Pk^prinzen ms den Ann

vollständig vorliegenden Matrikeln beider schwedisch-liv- ländischen Universitäten schöpfen kann, ist nicht unbe- deutend. Was aber insbesondere die Frage nach dem Zahlenverhttltniss der unter den Immatriculirten ▼ertretenea Nationalitäten betriflt| so haben bereits Schiefner nnd Schirren*) die' dahin einschlagenden Berechnnngen fiftr die Matrikel der ersten Universität angestellt; mir selbst liegt es nun ob, dasselbe auch für die gegenwärtig ver- öffentlichte Matrikel zu thun.

Soweit als die^ inscrifoirenden Becteren zn den Namen der Inscribirten auch ihre H^tammnhg beigei^ haben dMn bei ihelir als- 3^ derselben fehlt diese* Nivtiz stellt es sich heraus, dass von nahe an 400 Immatriculirtcn in dem Zeitraum von 1690 1699 fast die HälUe oder ge- nauer 174 als Schweden oder f innländer bezeichnet sind, während nur 147 Namen dem baltischen Contingent und 44 dem audSn^BChen angelkHreki. Von den 147 Kur-, Bst- and LiTländem Jcommen 60 auf LiTland, 82 auf ftigS) ^ auf Reval, 10 auf Narva, 15 auf Dorpat, 4 auf Wenden, je 2 auf Pernau und Wolmar; ^4 gehören der Provinz Estland und Ocsel an; als die einzigen ihrer Art stehen ein Kur- länder aus Semgallen und ein Wasenberger da. Von den 44 Ausländem kommen 89 auf Deutsdiland und die an- grenaenden Länder deutscher Oultor; 5 auf Ungarn und Siebenbürgen. Bei der Bezeichnung der Livländer giebt

■)Iq MülUrs Sammlung nmüehir 0€$ekiehU, Bd, 9. 8t, Peien*

bürg 1764. S, 95-262. •) Imkmd im, Nr. ßf. m vmd iW Nr. 2i, 8p. S63 /.

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es Bevaliar und Nanra-Iavoni; dio Rfgenaer zerfallen in Biga-Livoni und Bigenae»; la den ertterea gehürfc e. B. Georg TOQ 0 etil s gern, des BttigermoiBters mid kOaig- Hcbeii Burggrafen 8ohn, geb. IW, geii ITIO als Batlisherr

und Praefectu8 portorii. Den schwedischen Rcctoren pas- siien mitunter auch Sclireibfehler und merkwürdige Ver- seben; so z* B. werdea zwei Brüder Stroemfeld neben oiaender ala „nobUk Saecis*' und ^iDobilis LiTOnm^ inaeri- birt;' der „ool^lis JAwmm* TerwaadeU eieh UBweilen ancli in den „eqoes*.

Bei der Pernauschen Universität tritt das schwedische Element in den Hintergrund. Von 191 Inscribirten gehö- ren hier nur 33 zu Schweden .und den angrenzenden Reichs- ländem, während 23 EigenNTi 33Li?laBder, 12 ReTaleneer, 4 KttKÜnder, 8 Atenrirarger, 9- Pemaneri 6 Derpatenser, i aae flapaal, S von üer Insel Dagden, 85 AasUUider n zahlen sind und in 22 Fällen die Hingehörigkeit der In- scribirten nicht angezeigt wird, sondern sich nur nach ihren Namen errathen lässi.

Im Ganzen dient auch diese Matrikel wieder dazu, die aaiÜRUend grosse Freqnens von Finnlandem nnd National- sehveden anfldan teo dot shwediarinii Beglemng in LW- land gestifteten Universitäten nachzuweisen, wie es denn auch bekannt ist, dass gerade die zweite Dorpater Uni- versität durch die Besetzung der meisten Lehrstühle mit Schweden') und durch den Torherrschenden Qehrauch der

*) Ygi Sehirrem, Zm QetcMdäe der ed^medieeim- UminrtMi ti» Uvkmd, im % Bde. Mittlmlm§eih M Kseh TMmth, VergeetMdfU dee Meitieitetlimm» L TkeÜ^ .da$ ekßdmiteke Lebern dm 18. Jakrkmderi», Zmäte AJMmImg, BUff iSU, W^iSi, ImImb es Cari XL aad Gfaf HMtfer 1S90 aieht aa psndttltahsn TcmiehttB lUilsn lassan, maihalle d«utsc)ie ThselogMi OMh Doipit sa benfsoa aar sind flu» Beaifthnogee MistgMikt, ao dasa aia nohr odar weniger geswaagea waren» die aena Unsrenikät dem BinSBaB der aahwidlschaa PaafassoMa aa Sbarlaaeaa

312

schwedischen Sprache sowol im Kanzel- und Lehrvortrage, .als.nucli im akademischen Geschäftsverkehr eitten voic sttgBweisa sehwedischen Charakter gekabt hat

* Biner der letaten Stadenten der Pemaaer. Utiiver8it&^ der am 80. Mäns 1709 namatncolirte JoliamieB Bai^tho* louiüiis Tieublut, ist wol auch der letzte überlebende von allen gewesen. Geboren am 1. Jan. 168Ü, int er erst am 26. l^ov. 1781 im Alter von 93 Jakren als Propst und Paator xa P4ilwe TersUurbeB, nachdem er Uber 70 Jahre Prediger gewesen and manehe eigenthfimUehe Schicksale erlebt hatte. Ueber ihn berichten N^fi9r$hy, Beür. zur Gesch. der Kirchen und Prediger in Livland JV, 74, IJupel, Nord. Mise. II, 155 ff. und E. Ph. Körle r in seinen hand- achriftlichon Materialien zur U»i» Prediger-Geschichte.

Den mir htransgegebenea Matrikeln gedenke ich noch andere Aetenstttake znr Qesdhichte d^r sehwBdiseheii UniTersitftteD in Livland folgen zn lassen.

Dorpat^ den 27. August 1875.

Br* Ik. Beise.

Albiun atadiofloram, eonffeetani ipsn rMtmupstfaBls Ato TLJUl mentls Aufvsfi« anno MüCXC«

Keetore M, Olao Mohergio S. Theohgiae Pto/fOTt iegnentium »tudio- $&nm nomina kme Mairietäae imerta nmf a, 1690,

In Äugutto, JBwtld Htsftfer, eomM Bneeos. HemMmis Frideri'eu a yiUngkoff, nohllli I^ons. Oiroliis Geftavas da Faneben, aobttfai Llvonn. iMcbos Oonaw, PaUro-Stettneiiaitt PooMraana. ^hraim LUliMgreta, oobilis Saeeas. MkdiMi Weweting, BigeoiiB. H«Brieu KeddMkof, Bivallenris. Andreei XMiag, aobUis Saeeiift. Johennti Otmpw OotCM*, Bcvalientii.

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313

Gellius Dreylich, Wesmannus.

Johannes Swabe, Revaliensis. . \

Arvidug Grund, Wermlando-Suecai.

Johannes Roothkirch, nobilis SuemM»

Nicolaus Roothkirch, nobilis fineoM;

Andreas Kock, Stocholmensis.

Georgias Ernst Pistolenkors, nobilis Siiecns..

Tobias Netz, Neo-Brnndenburgensis, Marchicat«

Otto Reinhold Ulrich yon Hnjel, nobilis LiTHBU.

Georgine Diedrich Grott» oobilis LlTOlljM»

Nicolaus Johann Rivener, LdTOnns.

Paulus Georgias a Rothhausen, nobilis LivoiM.

Carolus GustaTos » Yitingboff» nobilis livoail.

Otto Reinhold Stroemfeldt, eques LWoniis»

Jobannes Stroemfeldt, eqaei Bnecus.

Otto Wilhelm de Eiaao, eqoM LivoBua.

Adrianos Preusmaonns, Biga-Livonns.

BaMiatar Beten«, Bigenais.

Johannee Depken, BigeniiB.

Georgias Oettiogen, Biga-LiYonQS.

Georgias von Ihinte, Bigensis.

Petms Ton Dante, Bigeosis.

Johannes Faber, Bigensis.

Oaapanis LodoViel, Bigeasia

Johannes Broekhaosen, Bageosis.*

Johannes Oldekop, Bigensis.

Clandios Hermannos Samson, Bigensis.

Bemhardns a Tieren, Bevaliensis.

Joacbirnns Bentherns, Bigensis.

Christianns Gottlieb Fisehaiv SoUabaceBsis.

Johannes Fridericas Bavios, Wendensis.

Christiaaos Sachs, Bevaliensis.

Martinas Stippel, BoTaliensis.

Cbristianas Cl^ns, Doipatensis.

Christianas Alteneck, Holmia-Sneeas.

Henricos Brunning, Narveasis.

Josephns Simonis Pacqailinns, Ingermannos.

Andreas Forselins, livonos.

Johannes Hoffinann, Narvensis.

Andreas Bagge, Nar?ensis.

314

Carolas Blasius Teppati.

Christophorus Köhn, StocholmensiB.

Laurentius Lechander, West-Gotkm» DtposUor*).

Petrus Barthelias, WermlaodBi.

Carolas Undeeo, West-Gothlis.

ClaadioB Jägerahöld, nobfll« Bn&otB,

Daniel Brätt, Wemkadw. '

Kenidai Kenieii, logvnuuinaB.

JahwuiM Oera» üpludat.

Andreas Lnndina, Upbadva.

JohauoM Bamnelina, Oilro-€k»tkafl.

Boetloi Wernbeii;, üplandiw.

JoDM Orotheniat, Oatro-Oothiw.

Nieolaiis Oeriinoi, SadermaniMf.

JohaaDM Beignan, Wermhadna.

Nieoka« Wanom, SndenDaaaaB.

Ztudbrnntm Brenaer, Aboteli.

OImib Stemelias, 08tro-€k>tha«.

Goaaanif FoUeniiu, Ostro-Oothns.

Lanrratiofl Salvios, SoderauuiDna.

Ericas Tiogberg^ Wenalaadas.

Aadreas Jobaaais StnstoTias, Smolaadas.

Laareatias Schepperas» Fbmo.

Laareatias Eekerootli, Uplaadas.

Petras Otheaias» Ostio-Gotlias.

Gastavas Hamble, Smolaadaa.

Gabriel Heriin, Smolaadas.

Laareatias Jobaaais Leebaader, Westfo-OotliBS.

Aadreas SobilUng, Beralieasis.

Aadreas Westenaaa, Holmeasis.

Jobaaaes Eoopman, Holmeasis.

Magnos Gabriel Bdeaias, Wermlaadas.

GastaTas Garlaiarir, Wermlaadas.

Jaeobns Olaadü Braak (FraakT), Gothebargeosis.

Jobaaaes GravanderrHolmeasis.

Jobaaaes Swensk, logermannos.

>j Oer Depositious-Modos wurde erst 1691 ■bgeechaffu

m

Im Ociobrü

Samuel Simonins, Holsatus.

Carolus Marker, Holmensis.

Johannes Sprinfjrer, Holmensis.

LeoDbardus Sparfif (Sparck?) Wi«k*-£it0lit(nil.

Petras Mondelins, logermantiiu.

Petras Schlüter, Neoviensis.

Amdns Bo«liiig, GothebugODsia.

Novembri.

Johann Friedrich Sander. Laurentius Höjer, Wesmannus. Daniel Ervallius, Wesmannus. Petras Sebäckius, Wesmannus. Nicolaas Limatius, Osthro-Botbuiensis. LaareDlius Thorwest.

In Decmbfi,

Rectqre Carola Lmd, Juris Patrü ac Romani Pro/ettore, imcripti

tunt iequente»-

Aimo 1$90 m DecemhrL die 19. Andrea» CbindeliiiB j ^ ^ .

d. 29. WUholiBiui BUnMskeabagen, BeTaliensis,' süp.

Anno 1091 in Januario.

d. 19. Abrahamns Ahlqwist, Nam-Ingerinanniis, Jnr. Ilans Henrich Yon Essen, nob. Lir., stip.

d. 20. Jacobna Lang, Saperintendentia NarwensU filins, aüp.

d. 23. Johannes Uggla, baro Suecofl, stip.

Dideriona Georgius ßraehm j «... ^ Johannes Laoerberg (Sanerberg?) ' . ^*

d. 29. Gotthardaa Johannes tod Yolkersameo, nobilia LiTOniis, atip.

d. 30. Jabaonea Oeorgina Lntaenbeiger, BaTama, atip.

In Februario,

d. 4. Benadictns Johannis Swensk, Ligermanims, jur.

Ericus Banre, Ingermannas, «tip. d. ö. Petras NobeUas, Uplaodus, stip.

ai6

J'avasteiisei, ^nr*

In Mftrti'o.

d. 17. Martiriiis Folliaiulor, Carelius, jur.

Burtullus Caruli Ittiinaeus

Bartüllus Axelii Ittimaeus d. IB. Petrus Laog, Wibuigeas., jw. - ' . - '

Aprili. d. 6. Lanrentias Petri Mftlm )

Johannes Brici Armigier > WekeUzeDieSf jnr.

Ericas End Armigier . J - t ' d. 27. Sanmel Moleoiiis, Wibnrgensia, jnr.

Jn Majo.

d. 18. Johannes Faber, Dagdöensis Livonos, jnr.

d. 22. Arviduß .Mulkrns, Dorpatensis Liv., stip.

d. 26. Joluuinea GbrieUanna Krügern, 8axo Dresdensia, jnr.

In Junifi. •.

d. 13. Petrna Wagner, Wesmannns, stip. d. 15. Jacobna Wagner, Wesmannas, stip.

«

* '

Reciore Laurentio Mierandro, Mediana^ DocUnrtt Mquentet »ua nomina

kme Albö dedtre itueribenda*

Antio in Julia .

die 11. (iabriul Straub, Yerinelandus, Tlieol. Hduliosus, die lö. Feims Wiibelmus Koeschau, Osilia-J^voous.

/ft JSiiptwibri, die 8. BenedieUia Gntta^i SchÜling, Wesmannns« die eodem Andreas K5nig, Wibnigensis, sine testimonio, quod tarnen

et primnm promittit se eziiibitnrnm. die 9. Jobannes llatber, Ingermaunns. die Ift. Johannes 1

•«ThoMs I T5me, Holmenses. Michael )

die eodem Amoldos Jobannes Knypfertis, Revaliensis, TheoL stadiosiuk Daniel Clocovius, Rigensis, Medicinae studiosns. Jobannes Gastavus Carlberg, Wermlandus.

die 17. IsacuB York, Wesmannas, Juris studiosas et ainntn. Regins.

die 22. Rhenoldus Johannes Jacobi Boeismann, Ingcrmannos. die 27. Johaones Kkedal, O.-Gathus, Theolog. studiosos.

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317

In OctobrL

Johannes Hager, Smolandus. Petrus Jouae SiöstrÜDi, O.-GotL, Theol. stndiosiia. <Ue 31. CIhristophoras Miriiog, Uolmeosit.

In Xovembri,

die 5. Matthias Groot, Rij^ensis.

die 6. Carolus Bronnnius, Suderniannus.

die 11. Ericuö Albogius, Nylandua, 'l'hev>l. studiosua.

Ericas Timmcrinaun, Theol. studiosu«}. die 17. Heuricus Kors, iDgermaDDus.

«

Reetare Qtutavo Carlkieim, J^MNc« ^fetoHrt, panier ae Supremi judicH Dorpatamit AäuMwni tnireripti nmt teptmtes^

Anjio iß92 in Januatio. Jao. die 16. Axelius Nürliug (Aörling?) Ostro-Qotbas, TJi«oL stad.

Nicolaus Vitte, Rigensis, Jor. stad. ' di« 19. GoBtof 6. Gärnitz, WermeUmduB. die 39. Joluuiii Pridbeig (Fritibergf), Dorpat. Livonas. Febr. die 8. Andreas Ecici Borge, Sndermtaniu.

Jdamies Srid Borge, Sadermanniis. ' die IS. NIcoUhu Jnstoa Lodwig ) ^ .

die S5. Simon Andreae Keilenia i Jobannea Peki MaaaliniiB f , Briew Petii Maealinng t EUaa Jobaania fceidioliiieiiaiB ) Jobannea Petti Dyringi. Xart die 1. EUaa Qroedmarek. d. 17. H attUaa fiiggOnina, Ingertnannua. d. 21. Ctooig Hiaveman, Wibargenaia.

Oloir Obern, Doipatenaia. ApriL d. &. Obriatianna Badeke. Petraa Badeke. Andreaa WUdebrand. d. 2L Oeorgina Witaianofita, Hnngam Trentainienaia. Henriena Bfagnna ttaaebUHd, die 6. If^i Wilbefan BkeaebUild.

Albopoa, Ingerm., OeoonoA. tampll Oalhed« Narr.

llita«iL «. A. UtI. 0<«eUeht«. XIL t. 21

318

Jobanu Guataff Bierbsch, die 21. Juaii. Otto Hinrich Bierbach. Martioofl Andreas Bierbach.

Rectwrt Crispino Jern/eld, Theologiac P. P. P. N. in numerum Studio- sorum reluti sunt sequentt»*

Anno 1692 menae Julio, . d. 13. Julii. Andreaa Selmer, Revalia-Esthonufi. d. 18. Julii. Hermann Johann Dunt, Revalia-Eätlionut.

Johann Andreas Schütz, Dorpatensis. d. 13. Angast. Johannes Gexelins, G. F. 8. S. Tb. lector et Scholee

Csth. Ntunrensis Bector et Consist. ibid. Adeeaior. d. 25. Septembr. Martinas Bertleffias, Transylvaoiia. d. 18. NoTembr. Jokaonea Merling, Holmensis. d. 25. Norenbr. Friderieoa Wilkelmiia Oraelig, SexvyC'Livomia.

Jobaanea Nygreen, Neovia-Ingerm. d. 9. Deeembr. Simoa OeoigU Watlatrenina, Wybnigenaia.

RtOore Ohio Herm^mo, Eloq, H PaSt» Ftof, ord, nee no» jwU de- ngnaio, tu ntimenm Mht^torum odgregaü tmt

Jacobus Concius, Regiom. Trussus, MDCXCUI 3. Jan. Sigfridus Steinius, Revaliensi.<, 18. Jau. Chriatophorus Nisius, .Tenensis, 21. Jan. Job. Ernestus Villieliui, Reval., 6. Febr. Henficns Lynconius-, Iiigermannus, 18. Febr. M. Petma Oinbcrg, Oatrogolliua, 4. Martii. M. Ferdiuandua Goorgii, Neostad. Eben*'ald. Marchius Christoph Tiinmennann, Dannenberga-Iiüneburg. Andreas Amsel, Ruatoch. Megapolitauua, B. MajL Joh. JuatiDus Schmalenberg, Gutha-Thuriogiu, 3. JiUiii* Glaus SalviuK, Sudermannus, IC. Jun. Christian Wilbeim Zecher, J)orpatensis, 18. Jun.

Reetore Mag. (iabriele Shragge, Orient, et Gr. Ung- ^J'» numero

8tudw$onm nomina aua äeäefymt:

Amto im in Jniht d. 8. Bendiard Martio SebIeiB^^ SMOfeldbi^Tbiueii^.

Andreaa Melltsiaa, Arenabuigo-IiTOoiia. d. 22. liattbiaa Lomtknn, Davpatenali.

11 Aprilia.

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Johauues Frid. BuchmannuB, Burtneconsis Big.»

Carolus Jacobus Buchmannus, fratres. Aogusto (1. 2. Henricus Jos. Menrch, Suderomiuias. d. 1^. ChristiaDus Ladovius, Revalia-LivoQoa.

d. 28. Johannes Deutenius, Revaliensis.

Septemb. d. 5. Joachimus Friedericas Settegaat, Comema-PniBittS. Octob. d. 23. Zacharias Fiel, Biga-Livonoa.

Rectore Acndemiae Gabriele Sioherg , T^of. Philosopliiae Mornliii et Civilia ordinnrio, j>raffntito juramento in numcruvi .HttidiuHorum sunt relati sequentes ab initio anni MDCXCIV ad Junii mßmtem,

d. 13. Jan. Henricas Wildmao, Beval.

d. 19. Jan. Johannes Caspams Tempelmann, Memela-Boraassa.

d. 26. Jan. Samuel Gljck, Wettinensis 8aio, dl^ositus 1675.

d. 15. Febr. Levin Andreas Schwär^» NarF6Bnii> 4«positu8 Altorfi 1690.

d. 15. Febr. Andreas Peters, PanoviiMM, clepfM. Begionwn&i 1689.

d. 23. Febr. Fabian Uexkul, eques livoilM.

d. 23. Mai. QMitoviis Doncaii, Liroa«0.

Attno 1694, Rectore Siiemow Cumccn, llist. Prof., 8e(ffientia »tudiosorum nomina accesaere abolito l)e}/o»itioms ritu.

Abraham Petri Arbogensis Alqoist, d. 22. Jaiii. David Kellner, Libertwolwioansis MisnicM, d. 27. Juni. Johannes Stenian, J. F., Afansbargo-Livomit» d. 6. AogwtL Petras KdoU, Kitooo-Holsatai. d. IL A«gnrti* Gaepania a Platern, Dorpat. Uronea, d. 80. Angnati. Otto Frideiiow Ulrieh» BeTa|i«-Aestoiiiu, d. ».*A9$. Philipp Johann Brfimmer, Dorpat LiTonns, d. 1. Septombr. Joliaattea OMnerae, OSMnio-Ttanaylvnniu, d. 13. Septenbr. Otto Bflinholdva BuAoewden, nob. LIt., d. 21 8«ptbr. Eriandus Pktinna, Wexionte-SiiolMdu | j , o t Olm Levellin, W«ttr#-Qo«hiin SohMaia 1 ^' ^' Petras Timmmmmn, P. F., Wyborg. Gaiel., d. 8l dito, firieh Gabriel SpamMnn, d. 6. Deoenb. Johannes BrnnebidU, d. 7. Deoeinb.

Reetore 8ven9»e IMinberg,

Qeoigins EdU«» Biga-Llfonas, snno im die 8. JisonsiiL Hsinriens PelH CMeni«, WViMSiMb^ d. 1 JUartfi nnno 1M6. Andraas Btamdonin^ Yib., d. ».Mnrttt «nno im.

21»

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Simon Huss, Wib. d. 9. Martii anno 1695.

Gabriel Hinnel, Ingerranimuä, d. II. Martii anno 1695.

Johannes Zacharias Frankenhielin. Vib., die 11. Martii anno 16%.

QeorgioA Buvios, Weoda-Livonas, aono di« 29. Marlil

Rectore Midiaele Dau, Th. TIteor. P., »equente» acce^aerunt studwui.

Gndmundus Krook, Smolandus, d. 22. Jan. ' *

Carolas Arv. Nyander, Smolandns et Junecop. d. 27. Junü. CasparoB Johannes Gebhard!, S. S. Th. Stud., Gardelegia-Palaeo-

March, dat die 2. Julii anno 1695. Aaron Halm, Holmensis, d. 6. Julii. Abrah. P. Carszenius, Wib., d. 9. AagOfti. Petras Oarsitenius, Wib., dito. Johannes Lundeen, Aboensis, die 10. AogoaU. Briona Oasteiius, Aboensis, eodem dato. Adamos Adler, Memel. Borassiis, die 13. Septemb. firicns £jrici Moleoius, Careliensis, die 26. Septembris. Johannes Elias Wastelberger, Holmia-Suecus, die 2. Octobris. VoUmarns Jeannes a Plate, nob. Livon., die no. Octobr. , Bolandtia Bolandi, Ilolmensis, die 26. Octobris. Jotiannas Bolandi, Ilolmeosis, die 26. Octobris. Gooigiiis SarcoTios, logamanbuidas, die 1. MoTembriB. Salomon StenioB, Sadarmamiiu, die 5. NoTembris. Carolas Wagner, Weitmamn», die 2. DeeenibitB. Matttdas Wagner, WesttHaanns, eodem die 3. Deoembfis. Beinhold Broocmao, die & Deeembr.

Jvstns Sanrael Seharsehmid, Qnedlinbnrgensls Sazo, d. IL Deebr.

Rectore Olao Mabergio (aecundum), S, TkeaL Ftf^euure, •eqmenU» m tocütaiem aeaäemcam rmt^^ nmL

Anno MDCXCV. Johannes Ctoorgins Knhlbeig^ Hofania-Sveens, d. M. DeeenK Otto Leonhard Klodt» nobiUs lÜTonns, anno 1696 d. 18p Jan. GiiBtamB Adamns Bicbtor, nobOis Lfronat, d. Jan. tono IM. Otto Christophoms Biohtor, nobiUs Lifonns, eodem die et anno. Henriens Christianns Wagner, HiXL 8axo. 1$ j

Caiohu ChristiemosThinnb t. Wei(n)garton, nobiUs Biga-LiTonns. >^ 3 Paulos Friderieos Thnmb t. Weingnrton, nebflis Blga-Liroans. Oaspams Jehannei Nottbeck, Bemlia^LlfonnB, anno 1I9S d. SS. Jan. Geihardns de Bigemann, noMlis Livonns, anno 1696 d. Sl Jan.

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321

Caeparns Martinus Hubskmaiin, Isiiaco-Thuringus, d. 24. Jan. anno 1696. Georgiua Fridericos Baamgarten, Revalia Livonue. anno 1696 d. 25. Jan. Heoricns Joliannes Schlippeabach , nobUia Liyooiis, d. d. Febr.

aniio 1696.

Georgias Gustavus de Ungero^Stenberg, Uber baro LiTonus, mido

1696 d. 7. Febr. Petras Johannes llaal, Sadennaimiu, ßono 1696 d. 7. Febr.

Andreas Boch, \

Georgiua Boch, / DoipatenseSi d. 19. Febr. «luo 1696.

I..eonhardus Boch, /

Carolus Philippu-s Kniper, Livonna, anno 1696 d. 25. Febr. Christianns Maller, FlcnsborgO-Uolsatiu, S. TbeoL Candidatos, anno

1696 (1. 27. Febr. Gottfridus Ruhendorft', Trecatcnsis-Liv., anno 1696 d. 3. 'Mart. Michael Wittenburg, Suxua-SomgalliiB, anuo 1696 d. 16. Martii. Andreas Willander, Sawolazeusiä \

Geoj^as Dannenberg, Wiburgeueis > anno 1696 d. 34. Martü. Georgias Kyandcr, Ingermanoas ) Johannes Schütz, Ingermannus, d. 8. April anno 1696. Johamies Pomerius, Wiburgcnsis

^ , » i-. !• «.IT. ApnL aoBO 1696.

Johannes Anchiiis, Careliensis ' *^

Ctooigina Michael Bapzihn, ThorunienauB Fmsus, Juris Candidatiu,

anno 1696 d. 20. Aprilis.

Johaimas HeoricnB Jangius, Sudermaonns, anno 1696 d. 7. M%jl

Jobaooes Adamns Weigel, Wendensia,

Rectore Olao Hermelino , Juri« Patr. et Rom. Projesn., in societaUm

academitam rtc^pti sunt:

Andreas von Dorn, Bornssus, MDCXCVI d. 9. Jolii. Qotthardus Foune, Bevaliensis, d. 25. Jolii. * Nicolaos Spelin, Smolandos, d. 13. Aug. Johannes Hiotebergias, Öorgo-Nylandas, d. 23. Ang. Christiemas Franciscus de Qraef, nobilis Liyonos, d. 39. Aug. Nicolaus Martini, lUgensis ' U 7 '

Melchior Theodoras Fridrichs, Rigensis ^ ' ^^^^ Henrlcof Blswiehshnsen, nobilis Li7., d. 8. Sept NigBvs Galnfol QuobmI» HolMiiia» cL 21. Sapt Johiins aaoigiBi SAillfaig^ PigaviaBiia^ d. 9^ Oetob. HtnrieoB Johaonea Frejlig^ aobilia lifonai^ -d 6b Oetob. Adanva Fiaehor, Pomeraiiii«, 11. Oelob.

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322

Sano Eogwall, Smolandus, d. 20. Octob. Nicolaus Lundgreen, Ömolandus, d. 20. Octob. Laurentias Ekebrodd, öudermaunus, d. 26. Octob. Andreas Kemmer, Ostrobotuienßis, d. 27. Octob, Johannes Frederich Schnitz, Holinensis, d. 31. Octob. Jacobns Naomann, TAibecensis, d. 5. Nov.

Heinholdue Greorgios de A^olkersam, nobilts Livonns, d. 9. Deoenb. ?>icus Bartoldus Gummert, Livonus, d. 9. Decbr. Johannes Olran, J ». . « * ^ .

Henncus Uackelmann, '

Jacobas Stael v. Holsteüii Livonua, d. 12. Decbr.

Rcctore Jacoho Friderico liehnr, A/edicinne f>ortore et Profe»$ore, huic ' stuäiosorum Alho nomina dedere a. MDCXCVJL

d. 16. JMioaliL SnlomoD Matthiae, Doipateosis.

d. 25. Jannaril G«oigiiui Sotorliu, Cibimo-TraoiilTaDiiB.

d. 11. Febniarll JolumiMfl Gliriatopbonis LohmaDo, Revaliennt. .

dit dato. Martinas Feig, Revalira^.

dit dato. Berobardna Rodde, Revalianiis.

d. 16. Febr. Bberbardof a Beotolen, Bevaliensla.

d. 20. bi^us. WiUielmiM Rode, Bigensia.

d. 22. higna. Henrieas Bareholimis, Abodnaia.

dito datou Ckorgius Haffmaii, Namosis.

d. 24. 1ii^Q8. Petnu Petii Maasalinna, Ingermanoiis.

d. 15. lUrtii. BenedietiiB ElfVendahl, Karrensiv.

d. 29. IfartH. Martiiraa Biiberg, Ingernamraa.

d. d. EUaa Reieliiw, logermaiiiuiB.

d. 30. hnjxm, liagiator Henrieas FulviDanD, Rigenals.

dito dato. Fridericoa Daiit ICariaebargo-Pnuaiis.

d. 7. M%jl. Daniel Heinrieb Belke, Revalienaia.

dit dato. Heiorieh Hintae, Rigensia.

d. 8. JuniL Bricofl Simaoo, Holmenais.

Rectore Mag. Gabriele Skragge (aecundum), Orient, et Gr. Ling. Prof. Con$ist. Ecclet. Dorji. Adaeu. et Post. Cawdecht., scquente* «cce«*ere.-

Am» iß97.

Janio d. 30. Jobannes P. Nasniaii, e Dalek. Onnidealaii Jol. d. 22. Andrea» A. Phoringius, Aboei Ang. d. 3. Johaonea Saroovioa» Aboünaia.

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fntMf , DorptteniM«

323

Aag. d. 26. MmsIu«! Behrends, Regiom. PnmuB. Aug. d. 27. M. Adrian ProossnuuiD, Riga-LiTonaa. fiept d. 6. Joachimiui Neiglück, Carelias. dito. Johannes Clemens Schainano, Begiom. Prnssns. d. 11.' Johannes Gastavas Ottonis, SmilteD-Livonas. d. 15. Johannes Sennbergk, Livonas. Oct. d. 2. Johann Swenscke, Nylandos. d. 26. CaroluB Eliae Sarcoviafi, XboensU. d. 28. Jonas Gremius, Suderinauaus. Nov. d. 11. Johannes Wellmanuus, Tran^yhauus. d. 12. M. Barchardus Vinceliuö, Riga-Livonoii. d. 17. FranciscuB Joliaun<^s Singeluann,

ChristianuB Singulmann, d. 22. JacobuB Lang, Holmensid. (Dui. Soperinteudaatis Narwensis

filiaa, altera nanc vice iubcnptus.) Decbr. d. 11. Chriatophoras Huideureichi Bartentteiuo-rrussus.

Jtectore LwireiUio Molin, S. Th. Licent, et Prof. ord, AtMo MÜCXCUX,

d. 12. Juraaili. Petros Black, Estoniis. ,

4. 26. Janmuru. Nicolans Wurm» Livooiu.

d. 8^ Febr. Petitn BacbmaaD, Wolmarla-Livoniia.

d. 9. Febr. Lanrentine Yeitriog, PeroaTia-LiTOoiie.

d. 4 Martü Jonas HiDoel, Ingsmiaoinf.

d. 14. Aprilia. Andrea« Posiennii, FiolaMbu.

d. 7. Ua^l Christoplionia Georgias Biejihor, Dorp.*LiY.

Rietore OairieU Sjöherg, Profuwfe Pkihi, Ifer . H DIoiA«« MMMm» Unihwrum DorpoL Aiim i098 «» temfort'pmiecMtm «mit niaH

Beqitmtet:

In Jnlio d. ö. Carl Qoatav JUchmann, Wobnaria-IiTonoa. d. 9. Johannes Gerngros,. WeudarÜTonae.

d. 11. Paulus Hey, Bigensis.

In Aogoato d. 1. Nicolaos Sandahl, Smolandia-Gotims.

d. 1. Andreas CoUyu, Smolandia-Gothas.

d. 2. Christiemas Uenricus Alfwendehl, Livonns nobilis.

d. 12. Broddo LaageUos, Smolaadia-Ootbas» depoMtas Aboae anno

1688.

d. 18, Cbrisloph Donaerhaak, Orassa-Yarisoas.

324

d. 23. G«oi|^iif 8olM»tti, BewalimiB. dito. AndroM Briehsioii, Bewalienaii. d. 31. Andre» fi^i^udw, Wiboigeiitifl. In Sept d. 2. Theodonii F^gImm Kopf, Rigensli. d. 9. Christiern Leolntfeii, Bigeiif ig. Oct d. 7. Nicokns Jahaonis Bqsb, { _

d. 17. Joliao Bnestas Frobeiiiiw, Erftert

d. 20. NieoUnui Uriioot, WiburgeDsis, ante in A«id. AMilii.

d. 24: Adnmnt Job&anM tebtriM, I^vonns.

d. 1. duristiAimn AsdresB Siöberg-b, liVonvs. d. 14. Johannes Chutavne Brfimmer, l

Bernfaardas Wilhelmns Brammer, 7

d. 18. Nov. Christianns Corsvant, Gryphiswaldo-PonieraQaB. d. 21. Nov. liaurentius Mellin, nobil. et baro Soecus.

Magister Theodorns Junbeck, ymolandia-Gothus. d. '2b. Nov. Matrun? von Brümsen, nobilis Livonns. Eodeni dato: Jacobus .lolian von Brörasen, nobilis Liv., 8tipu1. d, 29. Novbr. Haquiuus BiÖrlingh, Ostrofrothut*, üp.'ialiae inscriptuö 1692, d. 2. Decemb. BartIToloniaeus .Sprint. Kstlion. Weseubergensis. d. 9. Decemb. Georgias Christoph titieler, Eisen.-Thuriug.

Reeiore Svmone Camtm, Hüt. Prof,, in mmmtn^ iktdioionm t^kH «iml tegmnie» <umo 1698 ef 1699.

d. 20. Decbr. Johannes v. Palmenberg.

d. 13. Januarii. Elias Otter.

d. 21. Januarii. Hinricus Mether.

d. 9. Febr. Jacob Friedrich Duepncr.

d. 20. Febr. M. Eberhard p:(kliold, Kevaliensis.

d. 22. Febr. Georgius VVillauder.

d. 2. Martii. Martinas Hiute, Narva-Livoniis.

d. 10. Martii. Johannes Goviniue.

d. 10. Martii. Erichs Brunn.

d. 14. Martii. Arvidus 'l'horanius.

d. 14. .Martii. Christian Clajua. «

dito. Christophoms Schallin.

d. 22. Martii. Johannes MartiüL

dito. Marcus HeleiDgina.

Andreas GostaTna Boss,

m

Oorpatenses.

Wolmar Heinrioti Brammer,

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d. 25. Aprilis. Johannes Caspari.

26. April. Gregorius Wendalius.

Aauo 1699 den 12. Jalii. Daniel Berdenins.

Academia Dorpato Pemaviam translata, Rectore Svenone C'amken, Pernaviae in numerum titiidionornm adgregnti sunt:

die 22. Aug. 1699. Johannes Ciuristophonia Ansbach, I. U. ciütor,

I^ngo-Saliss. Thnring. Eodem dato. Georgius Dannenberg/ Wiburgensis. die 23. Aug. IG99; Hermann Ueinricb Witte de Swaneuberg, Riga-

Livonos.

Rectore Academine l\rnav\ens\» ftrimo Michaeie hau, ICloy. utr. Prof., Albo civium acadt niirurum n menge Sept. wque ad Decemb.

inscripti Kunt stijinntcs:

Joachim Eberhard Breitholz, N. L., die 2. Sept.

Johannes Mennander, Austro-Finnlaudas. eodem.

Petrus Johannes Prylow, HapsaL, d. 4. SepU

Samael Tandems, Dagdensia, d. 7. Sept.

Jacobns Andreas Ziromennann, Pemav., d. 1&, Sept.

Nicolans öm, Westr. Botho., d. 26. Sept.

Petras Miillerus, Holaatos, d. 16. Novbr.

Paulos Ton Jlelmersen, nob. Tiiv., d. 29. Nor.

Johuines CapeU, Cnrlaodos, d. 20. Dec

Rectore Dmiele Sarcovio, Lot;. l*ht/s. et Met. Prof., in numertun Studiosnrum reeepti tunt anno 1700:

Carl Gustaf Lilienfeld, d. 12. Febr. Jmo Sranson £k«n>th, d. 2. Hartii. Johuiiies BaebmaiiD, Liv., d. Stephanas Ton Derenthal, JoluuliiM Stoeker, JobMoes Hoffmanona, Siletias, d. 4. HartiL Abnüuwi Petri Arbogensia Aleqntrt, d. 5. MaHii 1700i. Johaooea Friderieas BoehatODOS, d. lOl MMi 1100. Heinericofl Philippna Sehmoller, d. 80, ICartli 1100. mdwi«aa FMaek, Uvmm, d. 10. .April 1700. Onokm JobamiM BkMeUdld, Uy^ d. 11. Martfams HeiDriau WailpiiUBa» ParMtiandi» d. 14 Jontt« * Johaonet Schnider, 8. a TliaoL ited., Magdtlinga^ d. lOyi^*. ML

Pernavienses.

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Rectorc Avadcmiae Pernaviae M. Daniele Kberhard, Graecae et 00, LL. Projessore P., in societatem acadeiiucam prnesüto juramento sequentes recepti sunt sttidioti anno MDCC,

In Junta.

D. 23. Georgina Henriciui Wolffeldt» nob. lir.

In JuUo*

d. 16. Heinrions Chriitianna Hetsoldt» Arnstad. Thfiring. dito. JohaaikM OniUelmos Qoof lenu, MHoft^Semgalliis. d. 2L Henriena Benter, TaTUtift-Finloadiis.

In Auguito,

D. 21. Johaanea Göhl, TirnntaylTano-Rapeiiaia.

d. 18. Oetobb Jok Chriatopfaoraa Krafft» Vvuca-Weydaaaia.

Rieior$ Olao Mobergio, 8, Thtohgia^ Doetore H Pro/utwn prim^ itqvMiet in Attum Aeademiae reeepH «wit;

Anno i70i,

Jokunea GhristopUoma de la Myle, Livonoa WendeneU» anno 1701 d. 8. Jad.

JoaohinMia Leopoldna Sohmid, Warenbargeoaia, d. 5. Febr. anno 1701. Carolna Ladewig Schräder, Goboigenaia, d. 27. Uiji anno 1701. Daniel Heoriena Heil, Quedlioburgo-Saxo, d. 29. BCaji aono 170L Bernhaidna Henrieos Oatboff, Rigeusis, \ Georgiua linden, Bigensis, | anno 1701 d. 1. Jnnii.

Theodoma Bojert, BigeDsis, ' M. Ericoa WaUerina, Calmaria-Snecna, d. Lr Janii anno 1701. Claadius Gustavus Nothhelfer, Livonaa, d. 9. ^nnO anno 1701. Marcos Westerdorfi, Assindia-Weatphalos, Christophorus Heyderus, DomiUeiiBis-Misoicas,

d.l4.J«nU anno 1701.

Reciore Svenone Cameen.

David Bogelbreoht, CnaaaUno-Poiier.» anno 1701 d. 17. Aug. Gabriel Herlinna.

Peter Leonliard Oraasow, d. 94. Aug, anno 1901. Peter Daniel Bebmer.

Martin Johann Ueno (Henof), Pemovia^vpMa, d. 1& Saplbr. 1901. d. 2i. Septbr. Thonaa Oaiiati BieKoniw, yibarg. d. 28. Oetob. Johannea- Ofad HagMaan, Hateenaia. 4. 80.*Oetel>. Johannea Geoig Sefeilling, Pegnv.-Mian.

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a27

den 15. Not. Magnus Petri Folcheluml, Calmarieoiis. Den 35. Noy. Froderiob SteealiageD, Holmeasifi.

ßub rietorafM LmmOH Mom, 8, Tk. UemÜaH et Fnf. (ML,

«NM MDCCIL

d. 31. Jan. Johannes Andreas Schütz, Dorpato-Liv.

d. 7. Martii. Nicolaua Krumnow, ArenBV)urgo-Livon.

d. 11. Martii. Georg Martin Bartels, Quedlinburgo-SftZO.

d. 21. Martii. ChriBtiaa Bremer, Dorpato-Livonoa.

d. 26. MartiL Nicolaiis Hering, Arensborgo-LivoiMia.

d. 21. Aprilis. Peter Anth. Udam, Livonns.

d. 22. April Johann Georg Schultz, Gedinensis (Sedioenaia?).

d. 14. Majl Johann Caspar Tumannis, Til8»>Bor.

d. 17. Maji. Johann Neuhausen, Riga-LivonM*

d. 19. Mi^i, Andreas Redcranck, Kiga-LiTODVS.

Jacobus Staden, Riga-Livonns. f

Bartholomäus Wybcrs, Riga-LiTOOQS. d. 9. JuDÜ. Schottu Gahlen, Higa-Livonas. d. 10. Janii. Wendelinus Steudiugins, Fulirstadio-Thnringas.

Christianas Bernhardua Gluck, Marienbtirgo*LivooM. d. KL Jqoü. JohftDiies Oiemena ScbniiMiiii, B«giom. Prass.

Reciore Michaele Dau, Eloqu. ntr. Prof., n menge Jun, usque ad Dec, a, 1702 accesaerunt sequentes:

d. 19. Jnlil IfiehMl SdMlta, PMoaiiMasiB PoIodim. d. 13. 8«pt JohaoDei Geingross,* LiTanm.

Seepira academica primum tenente Johanne Folcher, S. TheoL LicetU» et Pro/ess.f imcripti sunt sequente» anno MDCCJII,

d. 19. Dm. IW. lOohMi HmwB Stedlgr, OotoniMhTmiitqrl^QiL d. 1& (Jta. lYOa JomUmw Nahnkmo, Bigmi«. d. 19. Febr. 1908L JoHmm Chiktophonn GoldhM, Ooip«to-LivoDiui. d. Sa April 170a JoliMioefl Hdnriciis Hfldt, HitoTia^Seingslliis. i, % MiJL lUohMl Bwiüa Keokaftpp, Doipcto-LlToaiu, HOd. d. 11 M^t. JoluBD BeMahl, Oiteogo^OB Blmiogia. d. 3w Jnoii Andnat Mbatg; OahMriaaiia. ' d. 11. Janii. Gaaiav von aataataaa, Llfonaik

828

Reetore Smuuelc Auseen, Juris Civ. Prof., a tnense Jtmii atino MDCCJJJ.

d. 20. Junii. Jacobns Neiulahl. Seswega-Livonue.

d. 7, Octobr. Gotthard Wilhelm Mareks, Peroaviensifl.

d. 9. Octob. Reinholdus Jobannee Stählfoot» livQDlM.

d. 9. Octob. Michael Dau, Dorpatensis.

d. 16. Novbr. Michael Pinsdörffer, Biga-Livon.

d. 25. Novbr. Nicolaas •Braun.

d. 26. NoYbr. Jacob Johan Strömfeldt

Hectore Danitlr i^nrcovio, Log. PItys. et Met. Prof., tnscripti 9unt Hctjiientes a menae Jonuarii anno MDCCIV,

d. 25. Januarii. Joachimas Höpner, Be^'alieosis.

d. 9. Febr. Jodocue von Weymarn, ArensburgenBls.

d. 27. Febr. Georgius Martiiius Bürger, Areosbui^iiBis.

d. 12. Martii. Gabriel Wilhelm Schultz.

d. 21. MartiL Ericius Notmaan, Holmia^LivoDiiff.

d. 26. Martii. JohaDoes Krager.

Pott ohiUtm beatae memorine Rt> tnri,s, Pmrtctore Prof. Auteen vsfue

nd X VIJI fi. Jan.

d. 21. Maji. Friedrich Hoffmeistcr, Riga-LivonM. Bainbold ChristiaD de Bertbold, Fmiatfenk-Livoona.

Rtctore Andrea PcUmrooth, Mvralium H Cirilitm Profeetore, a menee

Junii anno MDCCIV.

m

d. 4. Julii. Johannes Christophorus Wendebaam» Bersoboa-LivODas. - d. 6. JoUL Johannes Koniggren» Smolandna.

Rectore Erico FcüUenio, Orient, et Graec. LL. Pfofetiore, a menee

Januario ad Jun. anno 1705.

d. 12. .Tannarii. Johann Qairinns Thau, Staffurt. Sa.T0nicn8. d. 13. (Gotthard Friedrich Trübensee, Semgallia-Curlandua. d. 14. April. Johannes Daniel Rodiger, RombUda-Franco. d. 27. April. Ohristianiis Qottbtldns Nenhaosen, Rig»>LiTOlliip. d. 13. Jnini. Martinas Johannes Both^ PemaTin-LiTonos.

Rectore Samuel Auteen, J. C. P., n mense Junii anno MULVV ad'

XIV. Deceinf». ej. n.

d. 20. Junii. Johannes Wolck junior, Biga-Ltvoons. d. 20. Jnnil Petras Bohmid. Biga-Lif nnnn.

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.329

Yiburg.

d. 10. Augustu JoliauQ Joachim Peper, Livouas.

d. 14. AugustL Petrus Palrarootb, Holmia-Suecas.

d. 1. Decemb. Botolphua Weiler (Wettert), Gotbolandus. .

Reetore Laurenüo Braun, Med. Dortore et Frofeuwre, tequentee m

»oeietaiem academieam reeepH,

Anno 1706 d. 22. Decbr. Henricu Frost, Pernaviensia, nor. Anno 1706 d. 30. Jan. MiebMl Nendabl, Setw«g.-LiYonaa, nov. d. 1. Febr. Rnsebini Scboenlaod, Bigansia, atnd. d. 80. Hart Gbriatopboma Nenber, Pemavieosia, noT. d. 28t. ApiiL Hermanniia Bade, BeTalienaia. d. 28. Mi^L Petras Koenig, Nylaados, atnd. d. 4. JoliL ^rieva WaobUnhia, nor.

Jaeoboa Dahlmann, nov. Johann Sehults, nov. Martfaraa Faleb, nor. , d. 17. JaUL Gottlieb Ertmann Yierboff, Bega. Sneo.

Caapar Wflhelni r. Aken, Livonna. d. 18. Ifagnoa Schansberg, Blek. Snec, stnd. Bi^faMna BilUqgbery, nobiHa Smo. Benedietaa Morin, OalsL, nov. d. 28. Andieaa Beniner, Übbenorm-Iirn noT. d. 15. Angost Kenleina Bnnnaan, Angerm., nov. d. 14 Scptemb. Johaa Byman, SmoL Snec d. 21. Sepl Abrahamns Dahfanaa, .Bor. FinL, st Matthias Hysing, Bor. FinL, ttnd. Penrieoi Gnatavna D5n, Liv., nov. d. 24. Sept AdoUba Oedda, Gotbwd., stnd. d. 4. Oct Jobana Oiapar j

Gnataf Carl f fratres de Schreiterfeld, nobilea

WoUnar Anthon ( Livoni. Chriatian Friderieb ' '

Reeiore Johanne Folcher, S. Theul. Licent. et I^ruf. Privi,, accesitrunt n^ra •ctipti^ah mmi 1706 Jute ad d, 21. Jwm 1707. /

Änno vm die 4. Febr. Petras Yolkinann, CMtUk Meeklenb. d. la Febr. VM. Nob. Otto Johann de Behren, Oesellenais.

Fried. GhitotiaDna BriegeHns, OeseUensis.

Mob. Jeaehtena FriedeiieM de Behren, OeeeKensia.

380

d. 6. MttCa: Adolph« FloriaiiM fligifmiiBdi, BmUnuk.

FnuiciMMii Hemtedi Londioer, BmliAttsii. d. 6. Maitü. Gotobednt Honimg^ Livonu. d. 11. MartiL Sigiimiiiidiui Segiu, Lifonns. d. 12. ejnsdem. Johaa Quirimis Motaoldt» Dtobain. Thfir., rtiid. d. 80. ejnsdem. Oarolna Fridericiia BioemBeii, nobiUe Livonos. d. 4. ApriL JoluiiiieB Ohristophonii Helmbold^ Tharing. Ghmstedien- eil» itad.

d. 23. Mai. JohaiiD Bebrend Bahling, BeTaliensie.

d. 19. JwdSL Bernhard Johann Oothe, HapsahUa^Lironos.

MDCCVII d. 2L Jumu iMor» JL Jtßobo Wilde, El. 0t Foi», iVi^A*

nomtfM dedenmi w a $eqimte$* ^

Anno 1707 d. 22. Jnnü. WUhelmna Parisins, Region. Prosa.

Anno 1707 d. 19. JnliL Axel Jniins Herlin..

Anno 1707 d. 24. Jnlil Michael Heiniieos Tolck, Livon.

Anno 1707 d. 5. Septbr. Samuel Flodin, Smolandns.

Anno 1707 d. 6. Septbr. Johann Peter Simonias, Livonns.

Maffnas Johannes i

o- de Boddenbioek, eqo. d. 26. fiapOv. n07.

GkistavQS BeineruB ' . ^

Georgius Rudolph Brehm, \

flinrich Lantinir, f

, . . . , , , ) RevdieiMes d. 26. Septbr. 1707.

Johannis Ileinricus JahnKen, ( *^

I * Jacobus Johunnos Duukcr, ) -

Michael Hercules Bo»-th. Rigensis, d. 20. Oetob.

Jacobus Johannes Fiirst, Rigeuhis, <I. 15. Novbr.

Justus Johannes Rioaenlcanipff, Rovaliensis, 1707 d. 9. Decemb.

Johannes Adolphus Lönn, den 11. Decbr.

Reeiare Inffmtmdo Brhnt, 8. 8. TkeoL Ptcftnortt tu iMMUniai «<wi£9- «onrm nmä rteefU ab gnno MDCCVII d, iS, Deemah,, Deeano Fßc. Phil. eeMerrimo et ampUMiimo Dm, Andrea Palmrooth, . amo MDCGVIIL

Olaus Matthias Kek, Arenaburgo-Osiliensie, die 4. Febr., te»tinionio Academiao Viadrinaü itiscriptiouis et examiui.s uinnitus.

Gabriel Wilhelm Scultz, Kaltzenova-Livonus, die 13. Febr., testimoiiio Aeademiae Kegiomontaiiae , ul>i per liiennium, postqoam hioo abiiaset, atndiorani canaa jnoraiaa eat, mimitua.

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Ueuricus Christophorus Wredc, Kevaliensis, die 28. Martii, toatimoaio

Rectoris Dni. digismuncli Gymn. Rev. Aodreaa Anthonius Krollius, Dagdoonsis, die 11. ApriL, testimoaio

Mag. Ottonis Tunderi, Praepositi Dagdoensis. Casparus Christianas de Ceumern, d. 9. Junii. Paulus Christophonis de Ceumeru, d, 9. Jonii, fmtres nobüefl, Ad-

Mssoxis de Ceamera fiUL

Rectore Academiae Femaviensis Conrado Quensel, Matheseos Professore, htnc albo studiosorum naU insoripti sequentes a die 19. Jimii ad 14. Decbr. a, MDCCVUI, Deewto Fac. Phil. ampli»»imo Dno, Pro/, Lingg. Or,

Erico Faklmio,

JoMhimva Kmn, Bigooaii, die 28. Jvnti.

Sftnael Andtee«, lagemuuL Wezioneiisii, d. 16. Ootobris.

Oarohu Alftedini» Jemthief d. 6. Npyembr.

Joluuiiwt Aegidius Hawelblatt, Bevelieneie, d. 10. NoTembr.

Ocrl Jttttoe ron Porleo, Beraliensii, d. 12. Növenbr.

Johiimee 8«liii, Dalek., d. 7. Deeembr. *

MiHon Meeleo M. Wiraeo, 8, 8, Th. Prof et». , in mmerwoi ehkm RegiaeAßMhmiae Pemmrientii recepti gunt seqventet, ab amd MtDCC Vitt 14, Ikeemi, ad 17, Jon, eurreHiif, Vice-Decono FaeuU, fkiL anipL et c^eberrimo Domino Andrea Palmroih, Prof. Moral.:

Carolas Joachimus .Süllius, 15. Decerub. 1708, Ilabealii^LiTOOiie.

Andreas König, Nylandus, 20. Decembr. 1708. .

Nicolaus Nicolai Eek, Sudermannus, d. 18. Januarii anno 1709.

Andreas Muraeus, Dorpatensis, d. 21. Febr. 1709.

Ericus Froudelius, Viburg. Carel., d. 23. Martii anno 1709.

Johannes Bartholomaeos Treublat, Rigensie, d. 30. Martii anno 1109.

Rectore Caroh Schulten, Hut, prof,, otto eiudioeorum mt «r^fi euni

eeqveniee:

Ohrietianae Pfitflner, die 18. Jvlii aimo im, CInirtiainw Boemek» die 18. Joltt 1709. . . JohMuee PbiüppM Freute, d. 14./alii 1709. Gesper lOebael Fmnti, die 14 Jolil 1709. Benbardu Biesauuio, d. 19. Jalfl 1709. Jaeob JobaDB Kirabaer, d. 9. Aag; 1709i i*aalas Job. Kniper, d. 18. Oet 1709.

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Rectore Ma^nifico Flavo Ilohtenio, Phil. Theor. Pro/ett^ore, in $oci&- tatein oradeinit ain recepti sunt Heqvente».

1709 d. 1. Dec. Johanoes Fridericus Vossbeck, LirouuB. d. 20. Dec. Carolus Krim?, baro Suecus. d. 20. Dec. Johannes Magnus von Brömsen, eques liivonuB. d. 20. Dec. Georgias FridericiiB von Brömsen, eques Liv.

mo.

d. 2. JanoftriL Johtnoet Klein, Ootottt-TnoasylTaini«. d. 3. April Johannes Fridericiis Bejrer, Gertsloy. Pomer.

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11.

Aahof*Keuermühlen.

OMohiehte «inea BoohttttreitM nm den B«eifts eiM IMftDdiielien

Lndgotes.

Von I>r. Buizeit.

NettormfUilen ist ein Name, der in unserer vaterlAn- dischen Gksohichte seit alter Zeit bekannt ist nnd oft ge- nannt wird. Fast scheint er darauf zu deuten, dass an der Stelle der „neuen Mühle" bereits eine ältere gestanden hatte. Die Mühle war belegen an einem jetzt namcnloseo, Ton Strubycz aber Berse') genannten Flüsschen, welches ans der Jägel in den weissen See fliesst; und hier, über der Mtthle, auf einem flolm, erbaute die lirländischen Ritter das Sehloss N3rmö1en^), von dessen Trümmern ein kleiner Schutthaufen nahe von Beilenhof Brotze in seineu Denkmälern (7. 223. J. 1798) eine Abbildung liefert Wie auf das Sehloss dehnte sich die Bezeichnung Neuer- mühlen auch auf das ganze umliegende Gebiet aus, und erhielt sich bis hinein in das 18. Jahrhundert Gegenwärtig bildet Neuermuhien kein* eigenes Gut, sondern einen Theil von dem umfangreichen Aahof, so benannt nach einer Hot luge, welche ein Berend Wilms im Neuermühlenschen Gebiet an der Aa iva J. 1G37 angelegt hat. *

Bei der Auflösung des Bitterstaates genauer am 29. Februar 1562, nachdem am 28. Noyember 1561 bereits die Unterwerfting unter Polen und die Huldigung der LandesYertreter vor sich gegangen war, wurde Neuer- mühlen von Kettler dem Burggrafen fleiniich von Dohna

1) DiMtn Namea flOnte «Mgtiit dii kldiM JigeL

•) Nach Arndt Im J. 1304. Ich finde dnn kdne Bewiiw.

MMlMlL a. 4. HvL 0«MUeM«b ZU. I. 22

334

verliehen, doch schon 1567 aus „politisch- militärischen" Gründen seiner Familie entzogen, und trotz wiederholter Vorstellungen und Bitten weder in polnischer noch schwe- discher Zeit znrfickgegeben. Oustay Adolf schenkte es 1681 dem Rittmeister, si^ttern Beichsrsth nnd General, Hans Freiherrn Wacbtneisterf Kari X. am 26. Nov. 1668 der Stadt Riga „zu unaufhörigcm Eigentum, als Beweis der königlichen Gnade und Gewogenheit und zum Gedächtniss ihres Wohl Verhaltens in den Kriegen mit Polen und Russ- land," nnd zwar also, dass die HüUke der Einkünfte dem Rath, die andere Hftlfte den Aelterminnem nnd Aelfeesten beider Gilden znftdlen sollte').

Dies „zu ewigem Eigentum" und „zu ewigem Gedächt- niss" geschenkte Gut konnte indessen der Stadt nicht so- fort eingeräumt werden, da es von den Erben des 1652 verstorbenen Freiherm r. Wachtmeister an den Landrath Otto Freiherm y, Mengden Terpfilndet worden war nnd die Ansgleicbnng zwischen beiden Theilen Zeit verlangte. Der König crtheilte deshalb, als Entschädigung ftir das nicht einzuräumende Gut, unter dem 22. Octob. 1G62 der Stadt das Privilegium: „aus dem königl. Antheil des Rigaer Portorinms jährlich 2000 Rthlr. zu erhalten, in solange bis wir ihnen entweder selbiges Gnt oder anch ein anderes Ton gleicher Güte einräumen lassen können.** Dies geschah 1675. Es erging am 2. Joli des genannten Jahres, nach- dem der König noch am 8. Juni die Schenkung seines Vor- gängers in allen Stücken erneuert nnd bestätigt hatte, der Befehl an den General (Touvcrneur Clu'ister Horn, dass die Wachtmeisterschen Erben das Gut nnverzilgiich zu räumen

Die Urschrift des SchenkaDgabriefea iet schwedisch. Die begUa- bigte Ueberaetzaug besagt: Der halbe Theil der Einkünfte sei für der Stadt Rathstahl, die andere Hälfte vor der Stadt beide Gilden, Aeltermänner und Aeltesten.* Das heisst nDD gerade nicht: ÄeltermäDDer and Aelteste beider Gilden! Ueber die YertheüiiBg der JBiiÜBinfte vgl QauatMg im StAdtblatt 1826^ 68-60.

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hatten, woraaf denn auch am 3. Decbr. die geiiobtlicha Uebarweitiing Btatt&ad.

Dfe Stadt atfrente aieh jedoeh nwt kam Zait ihn» ISgeBtons. Dena sohoa 1681 raubte flu* die bertebligle

Gütereinziehung den Preis ihrer Treue und Tapferkeit; was 2 Könige auf ewige Zeit feierlich verliehen hatten, fiel der f^inanzbedrängniss und der Gewaltthätigkeit. Das eiasigey was vieUaelies fiiltoa eriangto, war: eine fortlaa- . feade and «naeh deia daaialigea Zaataade der Ottter leid- liete». Arrende (seit 18. Juli 1691).

la dieser Weise verblieben die Verhältnis.^e bis 1710. Durch den ünterwerfungsvertrag vom 4. Juli 1710 trat Riga von Neuem in den Besitz von Neuermühlen, da der 3. Punkt der Unterwerfungsurkuafde bestimmtei dass alle StadlgöAer in derselbea Weise fernerhin besessen and be- notet Warden 'soUten, sowie selbige im J. 1680 von der Stadt besessen und benatzt worden seien. Diese Bestini« mung erhielt ihre weitere Bekräftigung ebensowol in der Bestatigungsurkunde Peter des Grossen vom 30. Sept. 1710, betreffend die Stadtprivilegiea, als durch den Nystadter Friedensvertrag.

Bin elgeataniliehea Bchioksal. waltete jedoch ftber NeneraittbleB. Die Stadt, sollte wicht ruhige Besitzerin bleiben; sie sollte in überraschender Weise ihr Besitztum einbnssen für immer einbüssen. Die auf Grund des Nystadter Friedensvertrages in Riga tagende Erstattungs- Gonuaission hatte kanni ihre Thätigkeit begonnen, als, ühido 1722, der Sohn des yon Peter d. Gr. 1710 sum Kaaa-» 1er und Orafea eriiobenen Ckibriel Johannson Oolowkia, Geheimerrath und Kammerherr Graf Alexander Gabrielson Golowkin im Namen seiner Gemalin Katharina Burggräfin und Grätin von Dohna, kraft eines dieser letzteren von ihre» Vettern Grafen von Dohna ertheüten Abstände», im Besondern auf die Güter AUaseh, Jadaaeh und Honigshof oder Wangaseh, aber auch aaf ^eaennühlen und Roden-

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pois, Ansprüche erkob. Der erwähnte Abstand war 1722 EU Königsberg ausgestellt und enthielt, dass die Grafen ▼on Dohna ihrer Base, der Griftn von GotofFkia, geborene Barggräfin und Grftfin Dohna alle Ansprttche auf ihre In

Llyland gelegenen and ihrer Familie zairehörigen Güter, namentlich das Schloss Ncnermiihlen hei Riga, Rodonpois, Ailis (Allasch) und üonigsbof (Wangascb) nebst Zugehö- rigkeiten völlig cediren, aneignen und ubergeben, mit dem Vorbehalt, dass ihnen und ihren Naehkommen, im Fall die Grafin ohne männliohe Leibeaerben abgehen oder ihre mttonlichen Leibeaerben ab* sterben sollten, das Erb- und Nachfolgerecht auf solche Güter bewahrt bleibe.

Die Erstattungs-Conunission prüfte alle ihr zugänglich gewordenen Beweistümer sowol des Grafen als der dama- ligen Eignerin, der Stadt Riga, und fitllte ihr BSTkenntniss an 39. Mai 1723. In diesem Erkenntnis« wird unterschie- den zwischen den Gütern Allasch- Judasch- Honigshof und Neuermühlen-Rodcnpois ; jene v urden dem Grafen Golowkin zugesprochen; hinsichtUcU dieser folgender iüntscheid ge- troffen :

Weil die Commiasion bei genauer Darohsehung und E^ägiing derer die Güter Neuenntlhlen und Rodenpois be- treffenden und producirten Documenten betlinden, dass die- selben, in Ansehung der sich dabei äussernden vielen Schwierigkeiten, nach Anleitung der ertheilten Instruction fiber dergleichen Sachen nicht decidiren könne, als hat die Gommisdon nebst einem Extraote diese Sache dem Reichs- senate SU fibergeben ror schuldig erachtet, von wannen der Herr Graf Golofkin %ine Benolutlon an erwarten haben wird.

Der eben erwähnte Auszug aus den von ihr geprüften Beweistümern, welche die Gommissiou dem Senate über- sandte, lautet folgendermaassen:

1662 hat su Riga der Meister des tentschen Ordens

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in Livlaud Gotthard das Eiöfcben Honigshauscn samt 100 Bauergesindern, und dabei Neuermöhlen und Rodenpois mit all» ZngelMMrigkaiten fibergebeo fleiorieb Burggrafen and Baron von Dona nnd dessen Erben lom ewigen Besitz,

IMS gestehet König Stgismnndiis Angnstns in sel- uem zu Km'schin gegebenen Briefe, dass er wegen unum- gänglicher Notwendigkeit der Republique befohlen gehabt, das Schloss Neuermühlen mit denen darunter Hegenden Bauern wad dem Hofe Honigshof aaeh 100 Qesindem in dem Sege- woldscfaen Distriot, welehe Ton dem Hm. Gotthard damalen Herzog in Onrland» ehe sieh Livland miter Polen unter- würfig gemacht, dem Heinrich v. Dona verliehen gewesen, von dessen Brüdern Achatio, Christopher, Abraliam und Fabian, die solches nach ihres Bruders Tode mit Erbrecht behalten htttten, smräoknehmen, aber auf vieler Grossen dee Henogtnms Litlaaen Ansuchen, sowol in Betraehtang des Heinrichs Ton Dona Verdienste, als seines anf vorbe- sagtera Schlosse nnd Gftter TerKehenen Redites, dessen vorbenannte Brüder von den Ncuerraühlenschen Schlossgü- tem das Havs oder das Gut Honigshof mit den dazu gehö- rigen 16 Buuergesindem and fiberdies 100 Gc sinder, welche vormals von Segvirold genommen und dem Heinrich bereits dein Schlosse ei^estanden gewesen samt allen dazu gehörigen A ppertinentien nnd Gerechtigkeiten anm Besitz zu geben, bis der König das über das Schloss Neuermühlen und dieselben Güter habende Privilegium durchsehen und beschliesson könne, welcher Gestalt desfalls und wegen der Erbfolge entweder das Hecht öder das Diploma selbst beibehaNeD, nnd ob vorbenannte GAter nnd das Schloss wiedergegeben oder an deren Stelle andere f«rliehen w«r^ den Icönnten.

A^ 1573 hat der polnische General Graf Chodkiewitz in einem Bride auf dem Reichstage zu Warschau kund gslfaan, dass er auf Befehl des Königs von Polen, Sigis- iMMdi Aigasti A9 fMI das denen Baronen von Dona sn* gehörige Schloss NenermQhlen, wegen einiges wider die

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Stadt Riga entstandenen Argwohns in Besitz und Venrab- rung genommen und also daselbst reichliche Yictualicn ttud allerlei Sachen, die auf 6735 Bthlr. geschätzt worden, und «Uta dea Gebrüdern ron Dohna lugehdrig gewesen, enptegen nnd lo der ttoBsewtea Noihvendigkeil der k^wf^ Armee yerwtndt habe. Well ab^r die Harren rm Dohna ungeachtet der mehrmaligen königl. Zusage ihre Bezahlung dafür noch nicht erhalten gehabt, so versichert bemeldeter General im Kamen des Königs, dass denen Gebrüdern Achatio, Christopher und Fabian Burggrafen

Dohne und deren Erben IQr voibeeagte Sachen .... BtU., wie anci das Scbloss mit seinem Znbelrtr wieder* gegeben werden solle.

A9 1589 hat der König Sigismund III. auf dem allge- meinen Reichstage zu Warschau ein Privilegium ertheilet, darinnen enthalten, weil die Sache wegen der Schlösser Neoermtthlen nnd Bodenpois schon vorhin sow<rf Tom K)ttnige Sigismnndo Angnsto als anoh Ktelge Stophano einige Mal ansgesetzet, und inswisohen mit yersoluedenett Schwierig' keiten yerwickelt worden sei, dass er zum Denkmal der königl. Gnade das Recht und den Besitz des Hofes AJlis und des Gutes ilonigshof samt allen Appertineutien, Ein- künften nnd Gerechtigkeiten dem Achatie nnd Fabianei Bnsggrafeii y, Dohna eoafirsMrel und deio minnlishen Brben ▼erliehen.

1«58 hat die Kdnigfn tob Schweden Ohristina zn dem Kanunerherrn und Obristen Christoph Delphicus Burg- grafen und Grafen von Dohna in aeineni und seiner Vettern und Brüder filamcn gethanon Ansuchen um Restitution der CMiter Nenemnhlen, Bodenpois^ fionigshof nnd AUis eine solche Versicbemng gegeben, diu» weil dieselhen Gfliher sohon ycrlltogst an andre meriürte Familfen verliehen wären und deswegen ihnen nicht wieder gegeben werden könnten, dennoeh anstatt derselben von denen in Liefland und Foamsrn, oder in den üerzegtümm Bremen nnd

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Verden aufs erste ausgestorbenen und vacant werdenden Gütern obgedachte Grafen eine solche Anzahl, als zu 7<MM) Blhl. jährlichen Einkommens erfordert würde, verlehnt werden aoUte. iBBwiaohen sollte , dem Grafen Delphioo nebsl Minen Yeiteni nnd BrUdem, jcgliebein daneben eine jibrlMe FiuMion von lIMO BiU. ans der königl Kammer gezahlt werden.

Diese 5 Documente sind von Bernhard Riesenbeeck, Riebler und Notario der Stadt fialand in Preussen 1710 ▼idlnnri werde«. Da» 6. Docoment ist ohne Datom gegeben sn Upsnl ▼en dem Künige Carl Gnslar sn Orniflrmation der obenbeschriebenen.

A<* 1729 haben die Grafen, von Dohna eine Oession- schrift, datirt zu Königsberg, gegeben, dass dieselben ihrer Base u. s. w. (s. oben) vorbehalten bleiben solle.

Aus vorhero beschriebenen Documeiiten declariret die- selbe OrHifin Ooloflun, dass die Krone Schweden bei Er- obemng der Provinz Liefland von Polen die Grafen von Dobna gedachter Güter ohne einige Ursache verlustig ge- macht. Und ob zwai' andere Güter davor zu geben ver- sprochen worden, so sei doch solches nicht erfolget, son- dern diese gerechte Prätensiones durch die schwed. Rc- dnction nnverscholdeter Weise vernichtet worden. Weil aber Ihre kaiserL Mig. dieselbe Bednction sn heben nnd vielen liei. Emwohnem ihre vorige GQter sn restitdren be- liebet, so supplicirt die Gräfin Golofkin, dass einige Theile aus den Gütern ihrer Vorfahren ihr und ihren Erben resti- tuirt werden mögten.

Hierauf hat der rig. Magistrat die Vorstellung gethan, dass die grifl. Dohnasche Famüie die Bestitntion des der Süadt nnd den dreien Stftnden derselben gehörigen Gnies IfenermUhlen be! der Commission nicht mit Grande suchen könne, weil in dem Priedenstractate im XI. Punkte nichts mehr versprochen sei, als dass nach Anleitung des A*' 1700 et^aDgaien lulnigL sehwed. Pateats ein jeder, der anf die

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bei flohweclisolier Reglennig d vdi die Redoetioii und Liqai* dation seqnestHrte und redticirte OQter eine bflUge F<»-

dernng habe und selbige behörig beweisen könnte, sein Recht ohnweigerlich gemessen und durch ungesäumte Unter- sucbong und Erörterung solcher Ansprache zum Besitz des iimi gehörigen Qotee wieder gelangen soUe; die grifl. Fa- milie von Dohna aber hätte niemalea aiiter eeUnger Herr* sebaft den Possess desselben gehabt, weder aator Regie- rung Ghristina und Königes Carl Gustavo erhalten, sondern es sei derselben dero Gesuch um die Restitution gänzlich abgeschlagen worden, wie dero eigene Dokumente nach- weisen.

Hierauf dedncirt der' Rig. Magistrat mit Dokementen.

1658 hat der König Gustavus der Stadt wegen ge- leisteter Treue das Gebiet oder Amt Neuermühlen mit allen dazu gehörigen Gelegenheiten und Appertinentien, nichts ausgenommen, mit solchem Rechte und' Ordre, als die andern Tom Könige Gustavo Adolphe der Stadt gegebene Lera- salische Güter eigentümlich zu haben und zu besitzen der« gestalt gegeben, dass der hall)c Tlieil der Revenuen des- selben Amts den Bürgermeistern, die andere Hüllte aber vor beider Gilden Aeltormftnner und filtesten der Stadt sein solle.

A" 1662 ist bei des Königs Carols XI. Minderjährigkeit von dessen Frau Mutter Hedwig Eleonore samt den Reichs- Yormündern die Confirmation ertheilet worden, kraft wel- cher der Stadt, weil sie sogleich zum wirklichen Genuss des Gutes Neuermtthlea nicht gelangen Könne, anstatt der- selben jährlich 2000 Rthl. aus dem Portorio königl. Antheils zugelegt sind, bis der König künftig der Stadt entweder dasselbe Gut oder ein anderes demselben gleiches dafür geben könnte, bei welchem Genuss die Stadt bis A" 1675 verblieben,

. A'' 1675 hat König Carl XI. dasselbe Gut der Stedt

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zum wirklichen Possess durcli ein Prfvilegium contirmirt^ aber die oben benMldeien 20e0 Rthl. nicht mehr zahlen

ItlO den 4. Jnli hat Ihre kalserl. Maj. die Stadt

Riga bei solcher Donation durch die zugestandene Capitu- lation gelassen, in welcher Capitnlation im 3. Punkte der Stadt acüordiret worden, dass Sie nicht nur den völligen Beaita Ihrer eigesea Palrimonial-, sondern auch durch Iritadi^ Gnade erhaltenen Güter ohne einige Veriodemng der Ton 1680 gehabten Bink&nfte, Juris Patronatus, Gerechtbarkeiten, Freiheiten, Vorzüge und was mehr dazu gehörig, unter sich behalten und nutzen solle, welches Privilegium Ihro M^j. in demselben 710 Jahre durch eine Generalconfirmation und dero Eigenhändige hohe Unter- schrift con6rmiren wollen*

% Solchem nach bitten die rig. Börgermeister und Rath,

der Gräfin von Dohna Prätenaion allergnädigst zu ver- werfen und hingegen die Stadt Riga und dcrscll)en Stände bei der zur Belohnung ihrer Treue erhaltenen Donation und habenden Recht zu schützen, weil selbe Prätension: 1} wider der Stadt unter der schwed. Regierung ge- habtes liHgenthnms-Recht, nachgehends

2) wider den Frieden, der nur den Toiigen schwed. Znstand concernirc,

3) wider die Capitnlation,

4) wider derselben Contirmation und

' ' 5) wider die leiste Resolution auf die Ihro kaiseii. MiJ. 6be^ichte Punkte, so aus dem Senat A** 722 im Monat Juüo deir Stadt ertheilt worden, wie auch 6) eine unendliche Oonftision in dieser Province ent- stehen würde , wenn diesem Exempel zufolge die polnischon Kdcllcnte ihre heermeisterlicbe und pol- nische donirto Güter wieder suchen sollten. 1122, de» M. Ootober hat der Präfootus to& Reuter iof .eAalleB» Conmmueatioii der gräfl. PohtMrischen Präte&-

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sion auf das Gut Rodenpois eine Declaration eingegeben, dass die Krone selbst wegen Conseryation dieses pabli- qoen Gutes Sorge tragen werde, er aber dawider aieiits ▼ormteUen habe, als da» er bitle, daaa irofem lhro kaiserL Miiy. dem Grafen Qolofkin dieses Gul ramerkeuMD belieben würde, er, Renter, bei seinem Pfände und Arrende- Contracte conserviret werden und der Possess dieses Hofes nicht eher zu cediren genötigt werden möge, bis ihm sein Pfandca{Htal Yon 9000 Athl., die Meliorationen desselben Hofes n. s. w. Tlillig ansgezahlt worden.

In der rigischen Oekonomie üudct man folgende Nach- richt.

1, Das. Schloss Nenermöhlen ist Kraft eiqes scfawed. Rescnpts von A** 1638 zu poln. Zeiten eine Starostei jy^-

wesen, welche Gabriel Belosor im Possess gehabt. Zur Zeit der schwed. Regierung aber 1631 ist solches dem Obristen Ilans Wachtmeister verliehen und confirmiret worden, welcher es nachgebeods nach Aussage vorberegter Documente der Stadt Riga zum Besitz übergeben, worauf durch die schwed. Reduction es wieder abgenommen, und von Ihro kaiserL MaJ. nach Oecnplmng der Stadt Riga derselben restituirt worden.

2. Das Gnt Rodenpois, welches vordem gleichfalls publique gewesen, ist wie die Docnmenten in dem schwed. Bevisionsbuehe von 1682 ausweisen, von dem letaten Ordens- meister Gotthard Kettler A*^ 1561 dem Fromhold von

Ticsenhauseii vor 14,000 Mark. rig. verpfändet und über- geben, bei welchem Possess und Pfandrechte er und seine Erben auch bi poln. Zeiten, Kraft der Confirmation Königes Sigismund! 3 de 1596, wie auch bei schwed« Regierung, vermöge der Confirmation des S^önigs Gnttavi Adolphi A'^ 1629 erhalten worden.

Nachgehends hat laut des Revisionsbuches de A" 1638 der schwed. Reichskansler Axel OMBstiern dasselbe Pftnd

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und die Prätension der Tiesenhaasen an sieb gehandelt imd dkaea Galt in Betüi gehabt

i^o 1086 isl von der aeliwed. Gommission dedariret» dass lant beigebracbten Doknmeaten der Graf Oxenstleni,

nachdem derselbe auf vorher erhaltene königl. Bewilligung das Gut Rodenpois samt andern Gütern mehr an sich gehandelt gehabt, mit diesem Out 2000 Rthl. Bauerscbulden ndbat dem PlindachiUinge der 14^000 Mark bilUg an for- dern habe, welche ihm bei der Liqaidation bezahlt werdon sollten.

1685 ist zu Stockholm von der schwcd. Rcductions- commission wegen der in Liofland prätcndirten Güter ^euermühlen, Rodenpois, Aliasch und Honigshof den Grafea yüm Dohna eine Eesolntioa und Anaaehlag erth^ werden, daai die IkMonenta gemignun dttrchgesehen, dea OraH» Aksaader too Dohna mundNehe Brfclttrang eingobolet, er» wogen und befunden sei, dass selbige Guter keine recht adeliche Erbgüter der Grafen von Dohna gewesen, sondern blosse Verlehungen von der Torigen Herrschaft, welche pobliquer Benötignng nnd Angalegedheit halber eine Zeit nach der andern darüber diff|M»irt, and ihnen solche nach- 'gehende wieder benommen, imglet^en, dass bemeldete Oralbn sieh in der 'rechten Zeit, da von dem Könige Gustavo Adolpho der Ritterschaft und dem Adel in Lief- land wegen ihrer Güter einzukommen vergönnet gewesen, aicfa nicht eingefunden, noch sich eher SDgegeben als an der KitaiigiB Chnatina letater Begierongsieit, welche IttS den Kammerherm und Obristeo Delphions nnd die anderen Grafen von Dolma vertröstet, anstatt der entnommenen Güter andere zu restituiren, worüber auch des Königs Carl Gustavs gegebenes Schreiben und Ver- tröstung auf der Königin Christina Exspektance aufgewie- sen sei. Dannenhero die iMnigL GommissaoH erklirel) dass dio; Gralta von Dohna ra beaddetSD €l«t«ni>«m soviel wmi$0t Baoht hüMin, als sie snr PoistssioB dorselboa

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bei schwedischen Zeiten gar nicht gelanget, auch solche Begnadigung durch letztere BeichstagsscblüMe und königL Verordomig gekoben wäre vmä der Krone keiuer Be- lästigoBg gereichen könnte.

Die Entscljcidung des Senats erfolgte bereits am 8. Juli, und wui'de mit der Unterschrift des Obersecrelärs Anissim Masslow und des Sccretärs Matwei Knsmin am 13. Juli ausgefertigt Sie lautet: Ordre.

8r. Kaiser]. Ifig. Selbsthalters von jdler Reossen ans

dein 8enat'on den Hrn. Generalen und Oavalieren, wie auch des rig. Gouvernements General-Gouverneuren, Für- sten RepoiOy samt dessen Collegen. In eurem an den öeoat überreichten Bericht rom 12. Jnni HSSsten Jahres stehet geschrieben, wessmSssen der Geheime Rath und Kammerherr Graf Golowkin im Nauen seiner Gemalin Gatharina BnrggrÄin -und Grttfin v. Dohna laut habender Cessionsscliril't von ihren Vettern und Gebrüdern Grafen V. Dohna wegen der In dem rig. District belegenen Güter, in Speele wegen Allasch, Judasch, Honigshof oder Wan- gaseh, wie auch wegen Nenenutthlen nnd Rodenpois bei der rig. Commission snpplieiret, aneh deshalben daselbet Docimenta prodnoiret, wie dann die rererdnete Gemnrission nach Ueberlegung derselben Documonte durch abgefasste Scntence die Guter Allasch, Judasch und HonigBhof oder Wangasch an die Gräfin von Qolowkin erblich zu resti- tuiren und s«n Besits einauränmen snerkannt» auf welche GQter die Immission ans der Oekonomie bereits gescbeheni jedoch nm Brlangung der Privilegien ansuhaUen, .ist er (sie) an den Senat verwiesen. Wegen der GOter Neuere mühlcn und Rodenpois aber angehenden Documcnten hat die Commission nach reifer Ueberlegung befunden, dass dieselbe Tieler Beschwernisse halber keine Resolation ab> {Msen kOuM, auch «na der Ursache die-Sache waAM puum

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Extract zu des regierenden Senats Sehluss übergesandt; also ist in dem Senat aus den zugesandten Akten ein Aus- zog gemacht^ und naoh Inhalt dieser Akten sovol als nach dem Bztraci auf Bt, kaiserl. Mtij. Ordre hat der regirende Senat den 8. Jnli d. J. folgendes befohlen. Naehdem die von Seiten der Grafen von Dohna Erben vorbeschriebenen Dokumenten sowohl wegen derer Güter, weh'lic laut der rigisühen Comraission Sentence an des Geheiinderaths Gra- fen T, Qolowkin Gemalin Gatharina kraft habenden Erb- rechts md Ton den Grafon von Dohna erhaltener Oessicm

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«chon anm Berits gegeben, als anch wegen der GQter Neiermttlilen und Rodenpois in einer gleieblantenden Kraft

bestehen, und zwar: 1) hat der Herr Meister des tcutschen Ordens in Liefland A" 1562 kraft von sich gegebenen Privilegien alle die Güter dem Burggrafen Heinrich von Dohna nnd seinen Brben sam ewigen Beeile doniret. 2) 1568 bekennet der Kanfg in Polen Sigismnndos in seinem gegebenen Briefe, dass er ans dringender Noth der Rejnildique das Schlosd Neucrmühlen und das Haus lionigs- hof WL'ggenonuiien, hernach aber in Betraclitung sowoi des Heinrichs von Dohna Verdienste als auch des auf die Gftter habenden Rechtes ans demNeaermählensehen Schlosse das gedachte Hans Honigshof deh Gebrfidem von Dohna gegeben, bis er das aof das Schioes Nenermtlhlen nnd die GQter habende Privilegium durchsehen und beschliessen könne. 3) A" 1573 hat der poln. General-Administrator Graf Chotkiewitz auf dem Reichstage schriftlich declariret, dass er anf Ordre des Königes das dem Froiherrn t. Dohna zQgehörige Nenermllhlen, wegen einigen Verdachts anf die Stadt, in Besita nnd Sehnte genommen , weshalb er dann die Burggrafen von Dohna im Namen des Königes ver- sichert, dass dasselbe Scliloss mit ihren Dependentien ihnen wieder rcstituirt werden solle. 4) 1589 bat der König . l^gmnMUidns III. in Warschau anf dem allgemeinen Reichs- tage dem Achatio nnd Fabian Ton Dohna das Recht nnd

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den Possess aaf das Haus Allis und Honigthof mit allen dazu gehörigen Gerechtigkeiten und Appertinentien auf alle ilu*e männliche Erben unter Lehnrecht confirmiret. 5) A*' 1626, der König von.Schweden Gustavus Adolphus hat die Allascbseliea Güter den Beieharmth Gabriel v. Oxeneteni und Beinen ■UUmlichen Srben naeh dem Norkdpitigseken Sclilii98 lehnsweise gegeben, and die Königin Olirietina A*' 1G4G seinem 8ohue Oxenstern darauf eine Confirmation ortheilet, das Gut Neuermühlen aber ist A'^ 1658 von dem Könige in Schweden Carolo Gustavo der Stadt Riga do- niret worden. Während der Minorennitikt dee Königes Garoli 1662 wurde derselben Stadt, weil sie sogleich snm wirklichen Gennas desselben Gates aieht gelangen könnte, zweitausend Rthlr. aus dem königl. Portorio auszubezahlen anbefühlen, und A" 1675 hat der König Carl XI. dieses Gut der ötadt Riga zum wirklichen Besitz bestätiget, wes* wegen denn (der) dermalige schwedische Kaamerherr und Obrister Christoph Delphieus von Dohna um Bestitation aller dieser Güter angehalten, und Ton der Königin Chri- stin a A** 1653 eine V^crsicherang erhalten, dass da diese ihre Güter schon an andere vergeben, ihnen anstatt dieser andern zuerst der Krone anheimfallende von solcher Anzahl als zu 7000 Ethlr. jährlichen Revenüen erfordert wird, ge* geben, unterdessen ^aber einem jeglichen der gedachten Grafen von Dohna eine jährliche Pension Ton Tausend Rthlr. ans der kdnigl. Kammer gereichet werden sollte. Des- gleichen hat der König Carl Gustav solches in seinem Do- nationsbriefe confirmiret und alles was die Königin Christina versprochen, ganzlich zu effectuiren aufs kräftigste YCr- sichert 16^4 sind die dem Ozenstemen gegebenen G&ter durch Rednction wieder zu der Grone genommen und Yom Könige Carolo XI. ron der Rednotion wieder befireiet, desgleichen wurde A*^ 1685 von der schwed. Roductions- Commission der Grafen von Dohna Erben alle ihre Rechte vnd versprochene Wiederlage (Entschädigung) al^geschiagen.

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Wie dann aus der rig. Commissiou eingeschickten Acten weiter zu ersehen, dass nach eingehabter Nachricht aus der rii^ Oekoocmie das Sohloss NMermtüUieii inr Zeit der et^ved. B^giemi^ 1681 dem Obriaten Haas Wacht- meister doniret-iuid eoBftrmfrei gewesen, welches nachhero der Stadt Riga kraft vorbeschriebenen Dokumenten ver- lehnet und darauf von der schwed. Eeduction wieder weg- genommen und Yon Sr. kaiserl. Msg. nach Eroberung der ätadt Biga ihr wieder restitairt wordea. Jiun aber nach erfolgtem Frieden mit der Creae Schweden der Graf Ozen- stem sein darch die Bednetioii yerlorenes firbreeht aaf die Aüaschschen Güter Termöge Reichstagsscblass von 1655 wieder prätendiret^ imgleichen der (Seheimi ath Graf Go- lowkin im Namen seiner Gemalin Grätin v. Dohna kraft habenden Cessionsrechtes von ihren Vettern und Gebrüdern am die Reatitatioa desselben gesaehet, aneh daneben daa erlittene Unreoht ren der schwed. Redactions-OiNnmission vorgestellt; weswegen denn die rigische Commissfon kraft der obangefährten Dokumente und vermöge IX. Artikuls des Neustädtschen Friedensschlusses das Gut Allasch mit Honigshof, wie auch Judasch mit den angelegten Hoflagen des Geheimraths Grafen v. Golowkin Gemalin Gatharina Grflfin V. Dohna erblich an restitairen erkannt, mit gileicben Ooaditionen als ihre Vettern and Gebrttdern ihr Anteil derselben cediret und ihren leiblichen männlichen Erben gegeben; also sollen nun nach der rigischen Seutence und obangeführten Dokumenten sowol diejenigen Güter AUasch, Honigshof und Judasch mit allen Appertinentien, als aach Haaamfihlen mit allem was daza geboret^ des Gebeismaths GnüGßn v. Ctolowkin Gemalin Gräfin v. Dohna sam ßeaita gegeben, auch über dieselbe Güter wegen des Possesses nach Inhalt der liefl. Rechte die Privilegien ertheilt wer- den. Was aber der rig. Magistrat, nachdem er seine Do- komenten prodnoiret, vorstellet, dass diese der Grafen T. Dohna Pralension wider den 8. Punkt der A"^ 1710 ge-

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Bchloadcuen Capitulation , in welcher der Stadt Riga be- williget worden, dass sie den völligen ßesitz nicht nur ihrer Patrimanial-, sondern aoeh durch kdnigL Gnade er- haltenen Ottter ohne einige Yerändenuig und Uatersehied der TOQ A*» 1680 gehabten BtnlLünfte, Gerechtigkeiten, Jans Patronatas, Freiheiten, Vorzdge and was mehr dazu gehölig behalten und geniessen solle, desgleichen wider den Fricdcii .sei, der nur den vorigen schwedischen Zustand angehe, jene Dohnasche Familie aber niemaleu unter sel- biger Herrschaft den Possess derselben Güter gehabt, weder nnter Regiwang der KOnighi Christine and Kdniges Gatl GastaVs erhalten, sondern ihre gesuchte Bestitation wire ganz und gar abgesclilagen: Nachdem aber alle diese Güter von dem Herr Meister des teutschen Ordens in Liefland erblich zum ewigen Besitz dem Grafen von Dohna A" 1502 doniret, obgleich das Schloss Neaermtthleik aar Zeit der poln. Begiemng wegen der Bepnbliqne und einiges wider die Stadt Riga entstandenen Argwohns wiedergenomnea gewesen, so ist es doch A" 1573 wiederzugeben versprochen, auch nachhcio unter der «cliwcd. Regierung sowol die Königin Christina als auch der König Carl Gustav, indem sie erkannten, dass dieses Gut den Grafen tod Dohna ge- hörete, und dass es schon anderen schwed. Familien als wie obgedaohtes Honigshof und Allis weggegeben gewesen, die Grafen von Dohna mit Donationsbriefen versichert und bestätiget, dass anstatt dieser ihrer Güter andere gegeben werden sollten, dass aber solches nicht erfolget, und die schwed. liedttotionsooinmission, unangesehen aller dieser Versicherungen es- abgeschlagen ^ vorgebend, dass bemel- dete Grafen Dohna zu rechter Zeit, als von dem Ktfttige Ghistavo Adolpho der Ritterschaft und dem Adel in Lief- land wegen ihrer Güter einzukommen vergönnet gewesen, sich nicht eingefunden, noch eher angegeben, als in Kö- nigin Ohristina letzter Zeit, welche A*^ 1653 den Kammer- herm und Obristen Christoph Delphicus und die anderen

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Grafen von Dohna versichert, in Stelle der entnommenen andere wiedenmgeben, worüber das von dem Könige Carl Oiistev gegebene Schreiben und Yersiehenuig auf der Kaaigin (ArietiDa gegebene Ez8pektanee anljgewieaen sei Derohalbeto die königl. ConmilBsion erkläret, dass die Grafen von Dohna za bemeldeten Gutern nm so viel weniger Recht hätten, als sie zu Possession derselben bei schwed. Zeiten gar nicht gekommen and solche Begnadigungen durch letz- «ete BeiebatagsBcUttsse vnd ktfnigl. Verordnimgen gehoben Wim, «d der Grone zn keiner Oraration gereichet konnte. Bs kUnnen aber durch flolohe Rednctionseommls- sions-VoTStellungen der Grafen von Dohna Erben ihrer Güter nicht verlustig gemacht werden, weil in dem mit der Grone Schweden getroffenen Friedenstractat Art. XI enthalten: Nachdem onter voriger kOnigl. schwed. Regierang in Liefland mnd Estland nnd auf Oeeel ins Werk gestellte Bednetlon and Liqoidation sn vielfllltigen Beschwerden der Unterthanen Anleitang gegeben, weshalb denn von Sr. königl. Maj. von Schweden im 1700 Jahre ein Patent ausgegeben , dass, im Fall einige von Ihren Unterthanen mit gewisse Beweistümern darthnn könnten, dass Güter, welehe ihnen iqgebörig . möchten sein, eingezogen worden, ihnen ihr ReekA onbenmmen sein sollte; zafolge dessen nneh nntewshiedliche besagter Unterthanen in den Besitz ihrer vorigen durch erwähnte Rcduction oder andern Vor- wand ihnen abgesprochene, eingezogene oder sequestrirte Qttter wieder zurückgetreten sind; als versprechen auch Ihre kaiserL M%i. biemiti dass ein jeder, er mag inira oder oxtra territorinm sieh aufhalten, der in diesem ^aU ehie billige Ansprache oder Forderang aaf Landgfit^r in Lief- land, Estland und der Province Oesel hat, und selbige ge- hörigermaassen beweisen kann, sein Recht ohnweigerlich geniessen und durch ungesäumte Untersuchung und Er- Ortemng solcher ihrer Ansprache nnd Forderungen zom

MMML a. d. llrJ. e«Mktoktiu XII. S. 23

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Besitz des ihnen rechtmässig gehörenden Gutes wieder ge- langen solle. Und ob mn gleich zufolge dieses Artikuls ftof dfts Oot Nevenntthlen sowol 4ie Grifoi IK>hiia «Ii anoli der rig. Mapstral ihr^ riphtigen Ddkimeiite proia* oiret, 8o sind doch der OrUfioi y, Dobn» llter ale dee rig; Magistrat seine, gleichwie die rig. Cotnmission einige von diesen Gütern, in specie Allasch, Judasch und Honigshof, auf welche die grä^ ChieMfcernischen Erben desgleichen ein^ Prtttension gehabt, ror rechtmässig erkannt und der Grtfia Yon Oolowkia realatairt; wie demn a»ch diesea M NeaenatttileB de» rig. Magistrat d«rcb Bedüoüon wegge- nommen gewesen, nnd dass ea wr Brobemng dieeer 8Mt dem Magistrat wiedergegeben, ist in den aus der rig. Cemmission eingeschickten Acten nicht zu ersehen; und ob- zwar der Magistrat naeh iSroberung vom lYlOten Jahre dasaelbe Chit beaesseiii ela wtre es nacli deei Inhalt der gevaohtaB Qapitalationy so ist doch in dereeiben Oa^pta* lation von diesen Gate aamenllieh nioMa gasehrlehee worden. Was aber der rig. Magistrat vorgibet, es werde eine unendliche Confusion in dieser lioH. Province entstehen, wenn nach diesem Exempel der pobi« Adel ihre herrmeisterL md pohusche donirte Güter Sachen wttrdei solches folgei hieraus nicht Dean diese Beslitition geschfiehet nicht al- lein Sias Uossen hemneisterL «nd peln. DeiiBtiewdirieA% sondern auch desVegen, dass die K^Vnigin in Schweden Christina, und der König Carl Gustav der Grafen yon Dohna Prätension vor rechtmässig erkannt and dieselbe Faaulie wirklich zu contentiren versproch^, wie oben davon an- geseigt ist. Zudem Imt der OeheinMierath Graf Gelovkin in Bfinem Qesnohe angeifihrt^ dasi einst toh dieser Dohna- sehen Favdlle, Ton welcher er aif die Oflier sdn -Recht erhalten, nämlich Graf Friedrich Christoph Dohna in schwed, Diensten als Generallieutenant und Tribunalpräsident zu Wismar sieh befinde, dessen GrossTater and Valer gleioh*

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falls in schwed. Diensten gewesen. In dem XII. Artik. des Friedenstractetes aber ist Sr. kaiserL M%j. hoher Wille bekannt gemacht, dass beider boben pteisdrendeii Tlieiis UnlaiiluHMB, welobe in dea eisen oder andern ThaOB Lea* den einige reeUaisiige Forderangen nnd Pitlenaienei,. ea aei ''an das PnblioiiiB oder particnlalre Pereonen haben, bei selbigen allerdings gehandhabt und geschützet werden sollen. Das Gnt Rodeupois, welches vermöge der befind- lichen Oekaaonuenaahrichten gieichfms ein publiqnes Qmi gewesen, wie aaa den Dohamenlen dea eebwed. Beviaiona< bacbea von 163S an eraeten, ist von dem loteten Herr- nwiater KeMier 1561 dem Fretehold yen Tietenhanaen vor 14,000 Mark rig. versetzet und gegeben, welchen Pos- sess und Pfandrecht er und seine Erben aoch zn poln. S^eiten kraft des Königes Sigismund! 3 Coaiirmatioh A*^ 1596, dcagleielien auch bei aohwed. Begiemng laat Confiraiatk» dea Ktaigaa Onate«i Adolpfai von A* 1639 eoneernrel ge- wesen; nad^fekenda kraA des ReTiaionabQohes Ton A** 1638 hat der schwed. Reichskanzler Axel Oxenstiema das Pfand und die Prätension der Tie.senhauscn an sich ge- handelt und dieses Gut in Besitz gehabt. A^ 1686 ist Yon der sdiwed. Gomnuaaion angefiihret, dass TennOge der prodacirteA Dokamente der Graf. Oxenetierna, nackdedi detaelbe TOitoo anf kdnlgL Zalaea daa Gv* Rodenpoia mil andern Gütern mehr mit aich gehandek gehabt, aas diesem Gute 2000 Bthlr. Bauerschulden nebst dem Pfands Schilling der 14,000 Mark rechtmässig zu fordern hatte, wekhe ihm bei der Liquidation zu zahlen gebüret; A*^ 1722 den 24. Oatolins imi der PrUüMtaa von Beutem auf die ihm getbane Oemmnniealien wegen Pritonsionen der QHMm t. Dolma anf daa €kit Bodeapoia eiae Erldllrnng ekige* geben, so ferne Se. kais. Maj. geruhen wolle, das Gnt dem Grafen v. Golowkin zuzuerkennen, so bäte er bei seinem

Pfiaade und Atrendeeoniraot ocwaerviret xu werden, aneb

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Mii elittr das G«t sn rtanm gonOtigel vevdt, bis ihm

das Pfandcapital von 9000 Rthl. und die zur Melioration desselben Gutes angewandte Gelder völlig bezahlet wür- den} wie aber dieses Gut von der Oxensternschen Familie weggekommen, in welchem Jahre, von wem und vor wie viel QM es <tom fienterB Tersetoet; davon ist in dem ans der rig. Commission eingesohicktea Eiteaoi xwar niehts «rwihnet; weil aber der Ctoheimeraih Graf Gelowkin be- nebst seiner Sopplique eine Copie von dem Pfandcontraot^ so von dem rig. Generalgouv. Dahlberg im l700sten Jahre geschlossen, eingegeben, welcher also lautet, dass die OroAe voll dem Reuter 9000 BthL specics zur königl. Oasse genommen and dagegen ihm das Gut .Bodenpois mit aUen Dependentien Pted« und Arrendeweise gegdien, weleher Pfandcentraot von dem Könige Garolo 1701 oonfirmiret; derohalben laut des Friedenstractats und obberährtem Pfand bleibet dieses Gut Rodenpois zum Besitz des Reuters unter Pfand- und Arrendecontract| bis er sein Capital und In- teressen nach dem Rechte daraus heben wird. Nachdem nm aber vermöge der obberährten von Graf Golewkin prodneiiiten I>ocnnieate dasselbe Gat seiner Gesmlin der Gittfin Gatharina v. Dohna ankommt, also nnd falls sie dem Reuter das Pfandcapital erlegen wird, soll auch dieses Gut ihr znm Besitz obbescbriebener Maassen abgegeben werden. Dass aber der rigische Magistrat wegen des Gutes Neuermühlen sich auf die im 1710ten Jahre geschlos- sene Gapitalation bernfot, gesetzt, wenn auch dieses G«t in derselben Gapitolatien ihm namentlioh versehrieben wiie, so ist deeh diese Gapitnlation wihrend dm Kriege ge> machet, und hat gegen den General-Friedenstractat, so mit der Grone Schweden geschlossen, keine Kraft; also soll der Hr. General und Cavulier wie auch Generalgouv. Fürst Repnin mit dessen Collegen deswegen nach Ihre kaiserL Mßj. Ordre verfahrea, die Privilegien aber, welshe fiber diese Gttter erfordert werden, sollen des Gehdmeraths

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und ffttimierlierm Grafea t. Oolovkm GemaKti GfÜh» T. Dohna ««u dem Senat erthenet werden.

Obersekretio- Anissim Mas slow.

Sekretär Matwei Kusmin. UntercaaceUist Tiohon Sasohow. Jn^^, den 13. 1723.

Der Qenein^OQyernettr Ffirst Bepnin benaehriditigte den Rath yon der Bntseheidung des Senate dnreh Folgen-

des vom 3. August 1723:

Weichergestalt dem Hrn. Geheimerath und Kammer- herm Grafen Gk>lowkiD das Gut Neuermühleo, als welches Ter alten Zeiten der graflichen Familie von Dohna anter anderen hiesigen Otttem eigentttsdloh geh<lrig gewesen» ▼on wegen dessen Geinalin, der Fran OrSfin Cathatfna Dohna nael^ Anleitung der Nyaiadtsohen Friedens-Trae- taten und producirter Cession von dero Vettern und Ge- brüdern Grafen v. Dohna erblich restitniret worden, solches wird EW. Rath aus K Erlauchten Reichs Senats sub dato den 13. Jnl^' a. c. an ans abgelassener nnd in Oopeilichem Translate beifolgender hoher Ordre ersehen. Dandt nnn' hoehermeldeter Hr. Graf zu dem fordersamsten Gennss sdnes 'an beregtes Gut aeqnirirten Brbreehts nnd snm wirklichen Possess desselben gelangen möge, so wird E. W. Rathe hiemittelst angesonnen, dass selbiger zur Abtretung des bishero unter E. W. Raths Disposition gestandenen Gates NeuermüUen nebst aHen Appertinentien sich forder- samst anschicke/ nnd es dergestalt begehe, 'dass hoeher* meMeten Hm. GraHen anhero abgefeiitigteni Bevblimiehtlg^ ten, dem Hrn. SekretSr Semen Iwanoff selbiges ehestens, gänzlich eingeräumet und übertragen werden könne, in- raassen jetzo zugleich das Ordnungsgericht Rigischen Krei- ses zu Bewerkstellignng der Immission von uns beordert ist.

In Folge dieser Benachrichtigang und Auftrages vom 3i Angast reichte der Rath am 6. Aagnst bei der Brstat*

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|iiii08OOiiiiiiwioB auf deti Naaeii Sr. kaiserliobMi Miy'estiA eine Bittschrift ia deren Ejagiaag getagt wird:

Wie des Onl Neo^nnübleB «ad Aho£F von der yorigen Oberherrschaft uns verliehen, nach der yorigen fast allge* meinen Reduction auch, gegen eine leidliche Arrende, zur BesUrkong unseres daran habenden Rechts gelassen, be- sonders aber durch £w. kaiserl. M%j. unseres allergnädig- sten Landesvateifi nsd Hemi mehtttabaffe hohe Gnade . «id Selbsteigene geheiligte Hand ginslieh restitairsf;, ifl6 aaeh dabei, vermöge des letzten. ItystidteelieQ/JEVriede&s- Schksaee | IX und ZI, als eines allgetaeineB und Öffent- lichen Gesetzes, so auch durch Ew. kaiserl. Maj. eigen- händige im hohen Eeichscollegio gegebene Ordre, und im hocherlauchten Reichssenate das verwichene Jahr auf dero aUerantorthiUiigstei Stitdt aUerdemtttigste 28 PvakU { 1 ertboilte fiesolntloni sowie bei allen andern CHUem, aller- gnidigst gesehfltzel worden; So bittea Bw. kalseii Hio, wir aUerdemOtigst das Urteil, wodareh ans das Gkil Neuermühlen und Ahoff genommen sein soll, und worüber wir ebensowenig, als über des Hrn. Geheimeraths und Qrafen Golowkin gefahrte Qoecel beim hooherl. Reichs* Senat gehöret worden, angesehen wir gar nicht wissen ntfgen, ob Ihrö kais* Bliy. Sdibst^ als Dero Gnade Kiemaiid, als Sie Selbsten, m wieder nehmen können» oomMnkjkon

an lassen. Aa Sehkiss heisst es: Da nnser flehenlH

lichea Gesuch nicht allein den Allerhöchsten Gesetzen uncT Ew. kaiserl. Maj. allergcrechtsamster ükasc, gegeben Preo- bfaaohiiisky d. 17. April verwichenen Jahres, gemäss ist; wir Mflb in dieser Sonnenklaren Saelie Bw, MaafL Ma» josüt n. 8. w*

Am 6, Angost .Obeireiohte, im Namea dos Rathes; der Bürgerradstor 'Grote auch dem Fürsten Repnin eine BÜte imd Vorstellung, iu welcher es, nacb den ßiogange, unter Apderem heisst:

Wir ;&ui4 »ua tiefgah(Mrsainer ^Fejmcht aa Xhro k«iflerl

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ll^j. landesyäterlicher theuerster Gnade und zugleich aad wahrer Ueberzeugung des uns zur Seite stehenden Rechts iD dieser als einer PriTilegiensache ftUr. I. k. Maj. ge- Mligtem Throne in fiissUyiiger Trene unsere Notdurft Tttmwtetten bewogea ww/dm, «nd da wir luler DBBO- aeUwa liolieii fiutd die Beetitiitk» ofcabengten Ctatee k d«r dieser SIedt getroffeneii OafntahitioB sowol «le auch die höchst schätzbare Versicherung in allen dieser Stadt Gerechteamen, Einkünften u. s. w. geschätzet zu werden, AUergnädigst erhalten; so dürfen solche theuerste Pfänder der keiserl. Haid a&d Qnede, ehe wir tor DBRO hBümm, Ttvwe gehöret wordea, a«i Mhaldigstflr.Tevsiehl aid Ihrfindik wir äna ielbstea uUkt- Tetlaslig eik«iuiett. «<• Wir flelwo' dalMr Ew. iMchflIretL DanManolil elattenoe und hochobrigkeitl. Sohutzpticgo an, Dieselbe geruho mit der Immission des Gutes Aahof und Neuerroühlen wider uns nicht sogleich sa Terfahren, sondern uns eine erforder- liche frial an g0Ba6ny damit wir unser BigenttUDSrecht an oft besagtes Gut, welches L k. l^j. geHeiligle Hand «ad Verstchemag aam Grande ha*, rot DEBOs^ben hohem Throne niher belewduton, nnd also L k. M^j. HöclistBrL Willensmeinung mit aller Devotion entgegensehen mögen.

Repnin schlug die Bitte um Aufschub, unter dem 10. Anglist, ab and befahl dem Befehl des Senats genau ■arhinkemman. Am 19« Aagnst überreichte darauf der westfthioDde Bafgmnaeister Wiedaa dem Forsten Bepniii da Qmaak an dsn Kakwr «ad bat am die BeMenmg desselben an Se. Majestät Bfesss Gesneb hmtet;

Dass vor Ew. kais. Maj. geheiligtem Throne mit Gegen- wärtigem fussfUUig zu werden, wir uns erkühnen, hat die allerunterthänigste Zuversicht zu Bw. kais. M. landesväter- Behem hochstitasaeni Gknadenschata oad mgleieh die Ge- kgeabeit «sies nothdriageadmi AnUegeas Tmrsaohet: UMhdüD bei dieser hoohYteordnetea CoiaBi88io& dem Hm flsMuiiÜi oad- Kammerhemi Giafen ffeiewkia BMel«-

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ienge im Namen seiner Gemalin giboraM GiiAn iMtM und kraft eines von ihren Vettoni ond OeMdem entitafr«

tenen Oessionsrechtes unter anderen eine Ansprache an das Gut Neuermühlen formiret, und uns, dem hiesigen Magistrat nebst beider Gilden Aelterleuten und Aeltesteni als Eignern und Besitaem obberegten Gutes von gegen» seitigem Bes4itnUonfl|gesaehe Oommonieaftion gegeben ira^ den, wir ancli nnd besagte Aelteaten-Binke niebi allein der grftfl. Dohnaiscben Familie pmtensiones bebdrig widerleget, 8<mdern auch das diesseitige Eigentumsrecht mit erforder- lichen Dokumenten sattsam erhellet; so hat hochgedachte Commission diese Sache dergestalt einsehen wollen, dass solche zusamt einem Bxtract E. Erl. Beichssenat snr Ab* nrteilnng übersaadt werden miisaft, weksber sodann das erwähnte Gut Neoerrnttblen denen jetiigen ffigentteeni ~ ab- nnd hecbgedachtem Hm, Grafen erblidi zugesprochen, 80 dass nach Anleitung dieser Senteuce allbereit der ter- minus zur Immission und Abtretung die^ähriger Gefälle angesetzet worden. tk* .Grossmächtigster Kaiser, Allergnadigstoc > ! ><^ ' ^/ '1 ^ Landesvater nnd Henri . . < uvnuT Wir wissen bei einem so schätebaren YeikMt diMi der Stadt wohlerworbenen Eigentums nirgend anders als zu Ew. k. M., als Welche Sich einen Vater des Vater- landes allergnädigst dcclariret, die einigste und sicherste Zuflucht zu nehmen, und DEBOselben aufs Demütigste und Bewegliehste vorzustellen, wie dass der Magistrat hiesigen Ortes nnd beider Gihlen Aeltestenblnke obberegtos Gut NenermÜhlen sn einem thenemPfiuide' nnd Andenhen* ihrer Treue und Tapferkeit zur Zeit, der vorigen Oberhemehaft^ durch königl. Donation erhalten, auch in dem vollenkömm* liehen Gcouss und Besitz sothanen Eigentums mit allen Gerechtigkeiten durch solenne Begnadigungsbriefe conßr- miret und beibehalten worden. Und obwol darauf die fast allgemeinn kon^ sohwed. RedneHon aoeb mehrbtaiigteii

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Gut betroffen, so haben nach der Hand die Eigner des- mSbrnk tw BettirlniDg ihre» dmn habenden Beehto je- dtaiBoeb einer -peipeMIen und MdücheaArreBde sieh an erfrenea gebebt Naehden aber diese Stadt sieh Bw.

M. gloriensen und siegreichen Waffen unterworfen, die schwed. Reduction gehoben, folglich die Stadt auf sothanes Out mit dem ehemaligen Donati onsrechte aufs Neue be- I^Mkdiget worden, so stehet nnnmebro denen Jfiignerii des- Mliien JuftftigBt aar Seiten:

1) die Oapitdatfoa da 1710 d/4. My^ welehe ae* penäm alt der Stadt: getroflBn, ud woiinnen denelbait alle Patrimonial- und Donativ-Güter vorbehalten.

2) Ew. k. M. unter DERO eigner hoher Hand gegebne Allergnädigste Conürmation dat. St. Fetersbarg d. Qep* tember 17 10, und

S) die aUeiMdmobela Besolationy welelie aas B. BrL Beiehs-Senat A<»1722 im MoMfte JoBe, and also sobier ein Jalur naidb dem gesMosaenen Meden der' Erone Sehweden auf unsre demütigst überreichte 28 puncta § 1 mitgetheilet, und wir dabei bei allen ehemaligen der Stadt Gerechtsamen und Einkünften u. s. w. aus huldreichster Absicht EU derselben Gonservation geschützet worden* Cttaifihflri^ min diasea anber wohlaeqnifirtes fiigeatamtareelit iMl ^iii> flolato kielMt tfaeare ürirandan der OberiMrr^ sdiaft aar ToH^in Regirungszeit, wie dieselbe B;Bri Reichs« Senat' in denen bei der hohen rig. Gommission vorgeleget seien, zum Grunde hat, und als ein Gnadenlohn dieser Stadt unverbrüchlicher Treue und Gehorsam anzusehen; so haben auch Ew. k. M. unter D£ßO glückseligen fie* gisvoBg aoAsha der Stadi Pnvilegien and Gereehtmime mit BBBO gejieffigten Hand in emeasa and besllt^gsB, in- senderheil aber aneh dar^h den jüngsten Frledensseldass als ein allgemeines und öffentliches Gesetze zu versigeln Allergnädigst geruhen wollen. Da nun ausser Obigem aUen dem jetaigen Eigener des Gates ^^eaermiiblen auch

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der seit 1656 von der ersten DonaHon ab, tmd •bo fd

die 75 Jahre her gehabte Possesa zur Seiten tritt, so findet dahingegen der gräfl. Dohnaschen Familie prätendirtes Erb- recht an besagtem Gute, velohea dieselbe von der herr- meifitorl« IHmalkm denviren woUee, keiiieQ fieetaMl, aa^

1> m d«i ihrereeits prodaciiton DoeilneBtii «liidleV daes obswar der Herzog Gotthard dem Grafen HeiraMK V. Dohna das Gut Neuermühlen 1562 d. 22, Febr. ge- schenket, welche Donation jedennoeh za der Zeit, da Liefland aUbereit mit der Grone Polen sich ia gevisse Sabjectionfl|Meto eiagelteaiD geinlii, geaehehen, iitidoeii . a) foU*- €kit A^im dittch.den (MMkmmibnt tor OlMliUewili desen gräiL OiliiidMa v. Dokm wiM^ and zwar, wie der König Sigismundus Avgustus in seinem A*^ 1568 gegebenen Briefe anführet, auf seinen Befebl ab- genommen worden, und so erhellet ' jn'd

3) aus des Königes SiginniiiMU III ertheiltemPrivUegk»- de A,^ 1688, dftsa die SMke iregen NeaennöIileB Mwol Sigtanudi Aaguü, als aach am Ktaigaa Stepiaiis ZMm anageaetiet «nd aiit vieleD SehwieriglBeiten varviekek wesen, dahcro Er denen gräü. Gebrüdern v. Dohna nnr den Besitz von Allia und Honigshof confirmiret, worans offenbar am Tage lieget, daia die gräfl. Dohnasche Familie ailer angewandten Btallrangen und SoOieitatioaea obaga« aobtei von dni Poaacmi md Uieafiroinnig' aotbaaeii Ma^ sa dar Mi, wo der Kauig ym Bahwadan.QfHteT AMf LiefliliHl 60iiqaeliret».^F<)Uig aosgesohlaaaan gewaaa% wobei üö uuefa •■

4) da die Grafen v. Dohna den terminum gratiae ver- absäumet Qiid aller ihrer Prätensionen verlustig erkannt wordea, bis m dar JLi^nigiB Cbiistina Eegirangasait ge* USebiMi and obawar

6> hoofagadaohia K»lugiii dieaelba 166t aggittfiaai «d aif efo ao ediattaadea Ae^valieat T^rMpta*, ao ia^'

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dennoch solches nur als ein donum grataitam anznseheOi und ohne einige Bedingung oder VorbehaH dee kAiifkigra B&tltun ▼Ott dem Onte NenemifthleB (wdohes Ticitaiefar der grlfl. DobnMehen FandKe In dem Begnadigungsbr^efe von }663. 1. Jnly volloDkömmUch abgeschlagen wordeni) ge- schehen, welches aach

6) insonderheit daher anzumerken, dass der König 0«1 Gnstav solches Aeqoivalent iwar confirmiret, zugleich aber anah das Oni NenermilUen denen Sen flUaden der Sthdt w ewigem Beäli ohne einige Anmahmo Tereohenktl^ tod March die gräfl. Dohnaeehe Famttfe Ton aller An» Wartung desselben gänzlich cxoladiret, dahero dann

7) die Anforderung hochged. Familie sich weiter nicht als anf das versprochene Aeqaivalent erstrecket und die zur vorigen fieraachaft erfolgte Restitution nur auf die- jenigen Gtler geMgeii weiden kann, die die grilfl« Dohnasehe FamlHe bei sohwed. Brobenmg dee Laadet veiloren ge- hnhi, niehA aber anf solche , die gleieh beim Anfang der' p^. RegiruBg verloren gewesen, und also nicht onter Schweden mitgebracht sind, und ist also

8) die von der hohen Commission nonmehro geschlos- sene Restitution der Qöter Alb's and Honigsboff la keiner Folge aaf das Goi Neaermtthlen ra «ppUdren, aageseheo 4h Qnihu Dohna den IMte and Gtimss der ersieh- wihntdn CHKor aar polo. BegierangBseH'onwHteki gebabi, aod ihr Lehnrecht, da solches vacant geworden, nach An- leitung der höchstgedachten Königin Cbristina gegebener Versicherung und versprochenen Aeqairalents nonmehro Tindioiren mögen. Dahingegen folgtl

. 9) daes da die Oralen Dohna war polat, Begienuig»* wH das M NeaetmAhlea' nicht posaadirali die von sehwed. HerrschafI geschehene BestÜntioii (Redoction?) selbiges also nicht in sich begriffen, nnd folglich der Priedcns-Schluss, als welcher nur auf den schwedischen, nicht aber auf den herrmeisterlicben Zustand, soviel diese Sache betrifft, ap-

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plicable, hieher nicht gezogen werden können. Maassen aus dieser Ursache

10) die gräfl. Dohnaische Familie oder nomine derselben der Hr. Geliemienkth and Kammei^rr Oraf Oolowkin niolit weiUr als in das von dar tdiwed. Krone vei^pfooIieDe Aeqnlyalent oder die Anwartang aof vaoante pnbliqae GKiter ihre Restitution zu suchen berechtigt

Da nun diese unsere rechtliche Deduction aus aller- unterUi&Digster Zuversicht zu Ew. k. M. fluid und Gnade and zugleich aus wahrer Ueberzeugong des ans zur Seite stabenden Seohtos geflossen, ftberdem aneh auf die bei B. Sri. BMiB-Brnmi toa grifl. Dohnalsdier Seile nnd denn len' Ständen ato Eignem des Ontes NevemftUen beigelegte Documcnte und Urkunden allerdings und in allen Stücken gegründet; als flehen Ew. k. M. wir in tussfälliger und beweglichster Devotion an, Selbe geruhen diese unsere allerdemötigste Yorstellong in ihren wahren Umständen allerfereebtsemsl sn beheragen, nnd in solange die rom den Hm. Geh^B. nnd Kaaunerh. Qitefoi UolöwlBin. ge- snehte nnd nns angedrohte Immission in das Gat Notier* mühlen zu suspendiren, maassen wir des alleruntcrthknig- sten Vertrauens zu leben, es werden Ew. k. M. in Landes- väterlicher Absicht dieses der Stadt geschenktes und unter DERO geheiligten Hand emeotes and bestärktes Bigeatem als ein Monnment der Trene, welche wir dem. lotsten Blntstropfen in Bw« k. M. hoben Diensten sn besigeln ge- neigt nnd seholdig sind, nnd als ein Pfimd DERO höchst- theuern Huld und Gnade unverändert befestigen, solcher- gestalt die Eigner solchen Gutes in dem Besitz und Gc- noss desselben allergnädigst und gerechtsamst zu conser- Tiren, die wir för soldien Sohotz and Gnadenpflege ersterben

Bw. k. M. alleranterthinigste Kneohte BOrgermeister nnd Bath DERO Stadt Riga.

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Auf dieses ihm überreichte Gesuch erwiderte Fürst Repuin am 22. August, an demselben Tage, an dem die gericbtüclie fiiinweisimg des Gutes an den Grafen G. er- folgte, — daB8 man sioh den Befehl des Senats cur fiieht* Schnur dienen lassen müsse, nnd dass, hinsicbtllcb der Bittschrift, er ebenfalls nicht willfahren kOnne, da dem Rath nicht unbekannt sein müsste, wie Niemand Ihro kais. Maj. hohe Person mit Suppliquen anzugehen sich unter- stehen dürfe; der Rath hätte durch einen Ge vollmachtigten die wider des Senats Sentence etwa habende Erheblichkeit am gehörigen Orte in Petersburg sn insinniren, wozn er, Bej^in,. seine BinwiUigang fem ertheile.

In Folge dessen wurde der Raths- und Munsteriierr Georg BerenS; im Namen des Raths und beider Gilden Aelterleuten, wegen der Aeltestenbäuke, als Gevollmächtig- ter nach Petersburg entsandt, im September 1723. Berens überzeugte sich aber bald von der Aussichtslosigkeit jeg- licher Bemfibung. Dennoch haben sich unsre Vorfahren bis über die Mitte des yerflossenen Jahrhundeirts hinans mit dem Gedanken geschmeichelt, das Out Neuermtihlen, als ihnen unrechtmässig entzogen, wiederzugewinnen; und der verdiente Bürgermeister Melchior von Wiedau sagt in seiner Geschichte der Stadt Riga, welche in Folge eines Senatsbefehls verfasst and 1760 nach Petersburg eingesandt wurde, dass die QMü sich noch immerfort die in der Qe- fieohfti^eit iirer Sache gegründete Hofimog mache, ent- weder in den Besiti des Ckites gesellt an werden, oder einen Gegenwert zu erhalten. Aach alle unsere Gescbicht- schreiber scheinen, nach dem Vorgange Wiedau's, das ge- sammte Eublikum aber in einer sich forterbenden Ueber- seagaag, das Urteil des Senats von 1723 als widerrechtlich imd gewaltthtttig ansusehen, so z. B. S<^tag, welcher ge- rade ]0<^ Jabv naeh gelUltem Senatsestscheid den rig. Stadt- UMMm (I8S3, ff.) eine danmf besOgfiche Ansefnaader* setBung einverieibte. Jetzt, wo anderthalb Jahrbanderle

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infiber vmMehan» «od BMaoMdniif wie gtoi«» Ange- legenheit mtr ein Gegenstand der Oeeehicbte sind, mag

derselbe, unparteiisch, wie diese es ibrdert, £<rörtening and Würdigung finden.

Die fintsoliefdnng des Senats stfitste sich 1) anf das

1562 von Kettler dem Burggrafen Dohna und seinen Erben auf ewig (wie unrichtig behauptet wird) verliehene Ei- gentumsrechty welches, trotz aller Wandlung der Zeiten, VerhAltnisse und Herrschaften nnreränderlich dasselbe ge- blieben, dureb keine Bestimmnngen nnd Befehle polnischer nnd schiredischer KOnige Temichtet worden sei: eine Theorie, welcher sehen die damalige 2eit nnr unter Üm* ständen, die dem einen oder anderen Theile vortheilhaft w^arcn, gerecht wurde, die Neuzeit noch seltener Anerken- nung zolltj 2) auf die Anerkennung der Ansprüche der Grafen von Dohna von Seiten der Königin Christina und des -Kdnigs Gar! Onstay, und das Versprechen, ihnen ge- recht tu werden; 3) auf die im Nystftdter Frieden zuge- billigte Oenfigeleistnng rechtmässiger Ansprüche.

Das Recht der Dohna*« anf die ihrai von Kettlar Tei> Ueheoen Güer mosa aber kehieswegs iMiilbehtbar gememm sein, da Sigismund August, g](eich nach Beginn seiner Herr»

Schaft, die Beschlagnahme aller ihrer erwähnten Güter an- befahl, und keiner seiner Nachfolger, wenigstens hinsicht- lich Neuermühlen und Rodenpois, in diesem Befehl etwas geändert hat. Selbst der Beichetag von 1469^ weloher dM OfltSMBesohilfto in Idvland aUendlloh ordnen soUtn. call den D^uM^s nnr dio ADasch'seben Gftter anrOek, nnd nrar als Jianttlehn, für die ninnliolien Erben, sprach ihnen da> gegen die Güter Neucrmühlen und Rodenpois vollständig ab. Es lag dem wahrscheinlicher, als die blosse Willkür, die mangelhafte BeschaÜ'enheit der Beweise auf erbüchan Bositi sn Qraade, wie ja auch die achwidiwfaet gtoiahnme eemwlewimi ein Jakrhradert sptter (IWi duhiii eiktttila^ .

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das» die Dohnasohen €Kiter nicht eigenttieh Erbguter ge- wesen wären«

.Die schwedische Begienug hatte die Ottter Nmmt^ nflUeil (imdBoienfKn») alt ein EügeirtiMi te poihi. Krone thtornonmm. Da Owtar Adolf bei Erobemng dea Landea keine BMcerÜaliang anegeeigneter GAter lagesagt hatte, . auch die Dohna's die von ihm gewährte Gnadenfrist ebono wenig benutzten als mit Ansprüchen hervortraten, ao hatte aaoh ihr etwaiges Bigentumsreoht offenbar aufgehört. Bille Wiedaniaieimg in den Mhem BeeHz oder attoh ete Wiadoiiag» kpmle ieoaMMii wm dntob eine Gnaden« aafiMkma üaMfindan. Sie vai« den Dohna'a tn^dcnr leisten Zeit d«r christoiieehen Begierung tn TlieS^ doch weder Christina noch ihr Nachfolger gab ihnen das Besitzreeht auf NeuermRhlen und Rodenpois wieder; beide ertheilten nur die Zusage auf einen Gegenwert, gleichviel ob in Liv' laad, Sehweden oder Pownern. Bs iat daher anniOglicliy die Dohna's alt in sobwedieeher Zeit bereehtiglo Bigenlfiiner TOD NoneBniUen nnd Bodenpois ansnaelwn» wie der S^nal das aussprach; im Gegentbeil waren sie su sehwedisoher Zeit weder berechtigte Eigentümer, noch auch nur Besitzer dieser Güter, Indessen bedarf es kaum dieser Erörterung. Denn es braucht nur darauf hingewiesen zu werden , was bisher ubereehen wovdtn: da» bereite am 28. Nofwnber U61 dio Umtw^xhag Lirkttda nntap den König von Polany alfe.QroiefiMen von Littanaty «nd die finldigung der Landesiwrtreter erfolgt war^ nnd dass damit englelch das Seibatverfugungsrecht Kettler's für das Jahr 1662 über Uvl. Landgüter aufgehört hatte. Die polnische Regierung besass daher Ti^kommene Freiheit, die Schenkung Kettler's, wehsbe etat ani 89. Fobroar 16d2 erfolgle, als niobt recbto- beaiandig sn erkennen nnd die dem Bnrggraftm Dohna veiBehenen OAter da Btgontmn der Kione anniaehen nnd elnfeuziehen.

' Schon aus diesem Grunde aliein waren alle Ansprüche,

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miUkit dia Doksi»*» sv polB. luid sohwed. Zdten eriiolMiii

▼oUkommen hinftllig; sie waren es, hinsichtlich Neneiv mühlen und Rodenpois, im J. 1722 nicht allein aus dem eben erwähnten Grunde, sondern auch durch die Bestim- mung des Njstftdter FriedensTertrages, welcher nur eine . Beftiedigong reditaassiger Antprüclie, eine BlIelBmtottnig ▼OB in schwedischer Zeit enteigneten CHttem siisagle. Wenn dennoch die Gräfin Golowkin im J. 1792, h. 186 Jahre, nachdem den JDohna's ihr Eigentamsreeht saf Neeer* mtthlen und Rodenpois entzogen war, es unternahm, dies (vermeintliche) Eigentumsrecht wiederzugewinnen, so musste die damalige Zeit und kann die Gegenwart über diesen Yertnch nnr steimeik, nad noch mehr stannen, dass die Tenoa^itliidieii Rechte Tollkommner aaerkmt wurden, als die grhfl. Familie Dehaa, welehe der €Mfia GekwUa ihre Rechte abgestanden hatte, gehofft, ans gibiger, als die Grätin Golowkin selbst erwartet hatte, welche doch nur das Ansuchen gestellt, einige Theile aus den Gütern ihrer Vorfahren zurückzuerhalten. Wenn anderer- seits Nenemtthien der Stadt Bigjt^ durch königliche jGkiade 1668 xn nnaalhöifgem Rigenftom gesdienkt and ihr voa den ^atem Herrschern wiederholt bestätigt war; wenn fa Folge der schwedischen Gütereinsiehnng ihr zwar das Eigen« tum an Neuermuhlen genommen, der Besitz aber in Gestalt einer immerwährenden Arrende gelassen wurde j wenn die Stadt durch die Unterwerfongsbedingungen von 1710, durch den Seaatsbesohlass von Hl8 aad den Wortlaat des Art. XI des Njiiidter Friedensrertragas ein anbeatreifliares Recht heaass; wenn die in Riga tagende BratattnagscoanaissioB einen Unterschied zwischen den Allasch'sehen Gütern und den Gütern Neuermühlen und Rodenpois feststellte und feststeUen musste, auch es nicht über sich nahm, von sich aus die heiklige Angelegenheit zu entscheiden ; wenn selbst die Gräfin Golowkin nicht hoifte, mehr als Theiie der ehe* Qtajls Dohnaaehea GOter aairttekanerhaiten; so erhellt»

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daes die Aussichten in der Wage der Entscheidung sich eber auf Seite der Stadt als der Gräfin Golowkin neigen mnssfeen/ und die Reehtsfrage wenigstens nicht so aufgehellt mnd 2weili»l8firei da lag, um eine Zu- und Aberkennnng der erw&bnten Qfitei^ ohne WiUkilr oder Plurtefnahme lu er- lauben. Stand aber, wie selbst der Senatsentscheid zugibt, ein gleich richtiges Recht auf Seiten der Stadt, wie auf Seiten der Dohna s ; so konnte dies richtige Recht der Stadt nicht beseitigt werden, wie in dem Senatsentscheid zu lesen, dareb die Bebanptimg, dass die urkundlichen Beweis- tiluer biarichtKcb der Alkaoh'schen Gttter und hlnsicbtüch NeuennttbleB und Bodenpois in einer (j^eichlauteBden Krall beständen; oder durch die Behauptung, das Recht der Dohna's sei älter; oder es sei aus den der rig. Commission eingeschickten Akten nicht ersichtlich, dass Neuermöhlen, der Stadt durch die Einziehung genommen, ihr vor Er- oberung Biga's wieder Übereignet worden oder durch die Behauptung, dass die von Peter d. Gr. gewährten Unter- werfungsbedinguDgen ron 1710 ungültig wären neben dem Njstadter Friedensverträge. Denn die Stadt hatte nicht allein durch die Unterwerfungsbedingungen, sondern auch kraft Art. XI des Nystädter Vertrages vollkommene An- leitung, ihre Eigentumsansprüche auf das 1685 eingezogene,, aber doch in Gestalt einer immerwährenden Arrende ihr gelassene Gut au erneuern; es fand ein Unterschied zwi- schen den Gütern AUasch -Wangasch und Neuermfihlen- Rodenpois statt; es fand ein Unterschied in den Ansprüchen statt, indem die Stadt auf Neuermühlen in der That ein richtiges Recht besass, das Recht der Dohna's auf ^euer- mflhlen und Rodenpois ein unbegründetes war, weil die Kettlersche Verleihung zu einer Zeit stattgefundeUi wo sie keine Geltung haben konnte.

Doch angenommen selbst, die Rechtsansprüche der Dohna'g wären älter und vollgültiger p^cwesen als die der Stadt, 30 wird es doch immer auffallen, dass die Stadt

Mittheil. a. d. livL tieicbkiit«. XIL 8. 24

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366

durch den Ällerhöc}ist bestätigten Senatsbeschlnss von 1723 ohue Weiteres herausgccignct werden konnte aus dem, was ihr durch die geheiligten Worte Peters yon 1710 und I7l2 gelassen und gegeben war. Zafriedenstollend wire die Sntscheidiuig ftiisge&Uen und beiden TheUen Baeht ge- worden — im Sinne der Versicherung der Königin Ohristinn von lö53: „weil die Güter scljon anderweitig verliehen und deswegen ilmen nicht wiedergegeben werden konnten, sie durch einen Gegenwert zu befriedigen/ durch den Beschloss: die Sladt im Besitz zu lassen und die Dohnn's wiederiagsweise tn entsdiidigen dnroii QM oder Krone* gtitor. Boreh den SenatebefeU ging der Krone selbst dm nur rerpfkndete Kronsgnt Rodenpois verloren; dnrch den öenatsbcfehl wurde dem einen Theil mehr gegeben, als er erwartet iiatte, dem andern das genommen, worauf er ein nnanfeahtbares Besitzrecht besaas.

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12.

Zehn Urkonden zur lUteren livlfindischen Gescbichte ans Petersburg und Stockholm.

MUgetheilt von Dr. Hermann Hildebrand.

In meinem leisten Jahresbericht habe ich schon darauf hinweisen können, dass die Petersbarger Nachforschungen

auch für die beiden ersten Jahrhunderte livländischer Ge- schichte ziemlich reiche Ergebnisse an bisher unbekannten Urkunden lieferten. Bei einigen, die vielleicht besonderes Interesse beanspruchen dttrfen, wünschte ich mit der Ver- öffentlichnng nicht allzn lange an zOgem. Wenn irgend wo, bewahrheitet sich ja wol hierbei das ^\nn dat, qui cito dat*' Bei gcnanerer PrQfbng überzeugte ich mich aber, wie die meisten jener Stücke so eng mit andern zusammenhängen, dass die Mittheilung eines stets die einer ganzen Reihe weiterer bedingt, womit wieder das Mass einer derartigen gelegentlichen Ptiblication weit überschritten würde. So mnsste ich mich jetzt auf einige wenige ans dem 13. Jahr- hundert beschränken. Nur bei Nr. 10 ist in Berflcksichti- gung ihrer Verbindung mit Nr. 1 und 6 davon eine Aus- nahme gemacht, ferner der Petersburger Ausbeute in Nr. 8 ein Stück aus dem schwedischen Reichsarchiv hinzugefügt. Die Art der Textesbehandlung scheint durchsichtig genug, um hier weiteres Eingehen darauf überflüssig zu machen. Stockholm im Marz 1876.

1.

Albert, Bischof von Riga, belehnt den Ritter Conrad von UexküU mit der Hüllte der Burg Gerzeke und der

24*

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368

dazu gehörigen Güter und errichtet zwischen demselben und dem Fürsten von Gerzeke einen Erbvertrag. Eiga, (1224).

Litanische Metrica beim Senat io 8t Petarabnrg, in eioer Bestitignngsail^ande des fi-B. J^ohann von Biga, d. d. Lemial» 1898 Jnni 20l ^ Hier mit einem faladien Datam veFaehen, gehöii dia ürkande ins J. 1224 und swar in das sweite Viertel desselben. Im Frübliag 1224 langte der Hier als Zeuge genaonte Blaehof Hermann snm ersten mal In Livlaad aa; naeh den bekannten Landtbeilangen im Jnli desselben Jabres aber war sein Titel nicht mehr, wie bier, episcopos Bstoniensls, sondern Lealensis.

Albertus Dei gracia Rigcnsis cpisLOpuH oninibus hoc prcsens scriptum accipientibus salutcm in Domino, ^otum facimus Universität! vesti'ei quod ad peticionem regis de Gerzeke medietatem castri Gkrzeke et omniiim bonorum eidem Castro pertinencium excepto Autene concessirous Conrado militi de Ykescnlle in beneficfo feodali eo yideUcet pacto, ut quicumquc (sie) coiuni ubsquc berede prior dis- cesserit (!), in siltrum (!) ipsuin beneücium ex integro trans- feratur. Si qua autem de predictis bonis ad prcsens a qnolibet fuerint oecupata, ea usque in Pascha proximo fu- turum ezpediemus vel in amicicia cum predicto rege et Conrado militi (t) componemus. Geterum in Castro Gessoe annona deeimalis secnndum mensuram, que Ykesculic datar, nobis salvctur (!). Ipsi autem ad dotandam competenter ecclesiam procurabunt. Testes autem hujus facti sunt: Hermannus episcopus Estoniensis, Johannes prcpositus Ri- gcnsis, Volquinos magister militum Gristi, comes Burgai-dus, Fredebelmns de Pojg, Teodericus de Heswer'}, Bodo de Zalderen, Daniel de Leneworden, Lndgerus mtles et alii quam plures. Acta sunt hec in Riga (anno) Domini m*^ cc^ xiij** (leg, ceo xxiiij").

') Vielleicht nur eine £ut8tellang von Hescerde. VergU LivL

U.-B. I, N. ei-w.

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Papst Gregor IX. ertlieilt dem Bischof (Lambert) von SeloDieo-Semgallcii die Eilaulmiss, aus einem beliebigen PrämoDstratenserconvente Deutschlands einen CanonicoB und einen Laienbruder sieh su Genossen seiner Missions- Hiätigkcit sn erwilhlen. Perugia, 1228 Deeember 11.

Kaiserl. Oeffentl. Bibliothek zu St. Petersburg, Orig., Pergament, mit Bleiballe an roth- gelben Seidenfäden. VergL LivL U.-B. I, B<igg. lU QDd YI, Begg. 8. 143, ad N. 114

Oregoriiis epiflcopus, servus servorum Dci, venerabili fratri, episcopo Seloniensi, saliitcm (et) apostolicam benc- dictionem. Licet secundum apostolum neqae qui plantat neqne qu! rigat sit aliquid, scd, qui incrementum dat, Dens, biis tarnen, qni ad fidem eatholieam inropagandam fideliter elaboranty dignnm dnximns favorem apostotionm et gratiam impertiH. Hine est, rjuod nos, sicut convenit, attendentes, quod tu abncgans tcmet ipsum ad terram SeraigaHic pre- dicationis rorc rigandain intrcpidus acccssisti, specialem tibi gratiam duximus impendendain aactoritate tibi pre- sentiom indulgentes, ut nnum canonieum ad erangelizan- dum verbnm Dei et eonversuni Premonstratensis ordinis ad obsequendnm tibi predicationis officio insistenti de quo mahierfs monasterio ordinis supradicti per Alamanniam constituti contradictione prelati vel convcntus cjusdem loci, si forte, quod nbsit, ?c minus provide super hoc opponendos dacerent, non obstnnte tibi liceat obtinere. Nalii ergo omnino bominum liceat bane paginam nostre concessionis hrfHagere vel ei ansu temerario contralre. Si quis autem boe attemptare presnmpserit, indignatlonem önmipotentis IVei et beatomm Petri et Pauli apostolorum ejus se norerlt iDcursurum. Datum Perusii iij idus Deccmbris pootificatus nostri anno secuudo.

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8.

Papst Gregor IX. an den apostoHschen Legaten, Car- dinaldiacon O(tto): weist ihn an, bei der für das rigische Bisthnm geschehenen Doppelwahl beide Electen zn frei- willigem RQoktritt tu bewegen, falls dies jedoch misslänge, je naeh Umständen , den bremischen oder den r^ischet Oandidaten zn bestiltigen oder anch beide Wahlen zu cas- siren und eine neue voo sich auä vorzunehmei]. Romi 1230 April 4.

LltMüieh« Ibtitoa Mm 8tB«l in St Petanbsrg, Ron Ilytai- moa J^in Jbm»..Mnp. Band 3> foL 2^ Am Band» TenBodart und daduKh Ton 16 Zeilea der ficbfaus Tarloren, der hier, beiondeia mit Hilfe tob L. U.-B. I, N. 108, wiedeihergestellt ist.

Eine InluUteangabe vorstehenden Erlasses nach den Begesten Gregor IX im L. Ü.-B. lU, Reg. 120^ Die jetst L c VI, N. 3013, abgedruckte Urk. lässt eich nach dem sonst über die Wahl des NicolauB Torliegenden Material nnr als fiogirtes Mvsterstüok, in des eioige. historische 2fige Terwebt sind, betraditeii.

Gregorius episcopus, servus servorum Del, dilecto filio ü(ttoni) sancti Nicholai in carcere TuUiano diacono car- dinaii| apostolice sedis legato, salntem et apostolicAm beue- diocionem. Com faücis recordacioais JnnoceDcios ei Ho- oorios, predecessores nostri, rolentes bjYommem ecole- siam et aUas in partibof Ulis de hoyo .erßandas ad maBia sedis apostoUce specialiter retinere plnries renerabili fratri nostro Bremensi et aliis arcliiepiacopia circumposite regionis mandarint, no in eis sibi juris diccionem jure metropolitico vendicarent, qoia nuper ecolesia fiigensi vacantc prediotaa Bremensis Albertam olericnm in ea eligens et institnens ordinavii, se din foisse in quasi possessione ordinaoioaiB bigasmodi aaseireraBS« et düscti fi)ü, oapitidam ipsioa ee* clesie, Nicolanm, eanonicnm sancte Marie Magdeburgensia Premonstratensis ordinis iu episcopum, prout ad se pertinere

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Msenrnt, elegernnt, eleccionem confirmari et electo imuiiiB coDseeicacious impencli a nM$ huaiUiter postabnlOB, nos timentos» ne novella occleiie precUete plantaeio qnMsata lltigÜB raenmt irreparabileni lettonem eo, qaod novitar

con(versi ad) fidera facilc possent averti et convertendi (hujusmodi) propositum facilius abnegarent, diacrecioni (tue, de qaa) plenam in Domino fiduciam obtineinuSi per (aposto- lieft scripta) mandamns, qnaftenos electoe hnjosmodi, nt ele(ooioiitbti8 de se) faelis tponte remmeient, eflioaeiler iM>(iiea8), qao ab ipsis ol>teato provideas de (^nona idonea) eoekeie jndieare {Ug. sepodiete). Qaod bI forsan roo(nln- onibus non ac)quievcrint, inquisicione prehabita diligcnti (et hiis inspectiSj) que apud sedem apostolicnm super (hoc a) procuratoribas atrinsque partis sunt nuper (coram ve- Befabi)ü fratre oostro, babmea« eplmpo aetitata (queqae ia »crip)bk Bostra aüttiiiiw IntereliMa, ei eevpererie, (Bre- maeeoi ia) preaolata quasi poeeeMione MeeOi ordlaaeionem preaoaiiDati Alber ti, (si persona) idonea eaaenleatt eene conatiterit, appellacione (postposita) coniirmes eique facias manus consccracionis impondi. (Cum autem no)lninu3, ex bao deinceps Bigensi ccclesie prejadiciam generari, arohi- •pisoopo f ft ciqiitalo Bremeaei anctoritate nostra probibeas, aa da eetero in prediela aeeksfa Tel alÜs de Lyronia eleoeioiieia, erdinaeionem sea aliqaod Jos uetropolitiOQm sHii wnrpare preauinoBt perpetamn super Mis eis eÜoaeiQtt imponendo, Rvgenai capitnlo concessa libera liccncia eli- gendi sicut habent cetcre ccclesie oathodrnlos. Ceterum •i vel ordinaoio sepetati Bremcnsis minus canonica vel de persona minas idonea fiuita est, eleoeioaen eapitnli eiam^ aans düigeiiter, si eaa iaveneris de persona Idenea caaoniee eeMvalani, ipsam aaeloritale nostoa oonflrmes et eleeto Ibolas nronas eonseeraeionis impeadl. Alioqnin ea rite easaata ecclesio sepodicte provideas de persona idonea in pistorem, que tanto congrnat oneri et honori. Datum Laterani ü nonas ApriUe pontifioatas nostri aaao.qaarto.

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4.

Nicolaus, Bischof von Riga, verleiht den Brüdern de0 Predigerordens seine in der Altstadt an der Rige belegene steinerne Pfolz nebst den dazn gehörigen Gmndpl&tzen nnter der Bedingung, dass die Beschenkten daselbst ihren

. Wohnsitz nehmen. (Riga), 1234 September 8.

Lit. Metrica beim Senat in St. Petersburg, IvmrrH Ilyßj. J^iJl Jhtob. Merp. Band 3, Fol. 18'', in einem Traossamt des B. Johann Yoy Dorpat, d. d. Soboles, 1363 April 20.

In nomine sancte et individue trinitatis. Nicolaua Dei gracia Rygensis episoopns nntversis Cristi fidelibos presens seriptnm inspieientibas salatem in Orista Jesa. Qaia pre- sens eta^. dolos :codit, in gestis honinnn oportet, nt ea» quc gerantnr in tempore, ne labantnr enm tempore, litte' raruin liabeant ßrraamentum. Ea propter ad noticiam ves- tram volumus pervenirc, quod nos ordincm fratrum predi- catoram sinoero ampleotentes affeotu et considerata ipsorum fratram magna, sollicitadine ciroa profeotnm animaram ef salatem, ad instaaoiain qooqoe Yenerabilis domini Willehekai, ^scopi quondan Motinensis, apostbliee sedis legati, pa» laeium nostrnm lapideum com areis snis ex utraqoe parte adjacentibus nec non omnibus suis attinenciis juxta Rygam in antiqua civitatc situm accedente nostri cepituli favore et consenstt ordini predicto et fratribus liberaUter contalimtts eadam jare* perpetoo poisidenday taU tarnen paelo et con« dkione,. qnod ibidem manaionem fiwtriM ^Mriant memorati« sperantes, quod per eomn stadivm et labores im Lyrmria et terris adjacentibus fides crescere debeat Cristiana* Ut autem hec nostra collacio firma maneat et per succcssores nosjtros non valeat in posterum irritari, litteras prcsontes impressionibus nostri sigilli et venerabilis in Criato domioi Hermann! Tarbalenaiaepiseopi et oapitali nostri et mililnm Cristi fedmoa oommteiri Hee antem acta sant aaaoiiH eatnaeionls Dominiee millesimo cc zxxiiij^, sesto idaa 8ep- tembris, pontifioatos nostri anno qoarto. * '

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5.

Papst Innocens (IV.) ermahnt die GhristglAnbigen der rigischen Ditfcese, den begonnenen Ban der Domkirche

durch milde Gaben zu fördern, und knüpft eineu vierzig* tagigen Ablass daran. Rom, 1254 Februar 7.

I.it. Metrica beim Seuat ia St. Peteraburg, KuHrs Ilydi. Atiib Jbt. Merp. Band 3, fol. 4b ff.

Innoccncias episcopus, servQS servomm Dei, unirersis Cristi fidelibos per Bygensem provindam eonstitntis salutem et apoetoUeam beaedicdoneni. Qnoniam, nt ait apostolos, omnes stabimiiB ante tribnnal Crieti reoeptnri prent in cor- pore gessimus, sive bonum fucrit sive malum, oportet nos dicin mcsöionis extreme misericordie operibus prevenirc ac eternorum intuitu scmio^re in terriSi quod reddeute Domino cmo mnltiplicato fructo reeoUigere debeamne in eelis, firmam •pem. fidaciamqie tenentea, qaoniam qni parce seninat,, paroe et metet, et qni s^minat in benediecionib««, de bene- dieetenibas et nietet vitem etemam. Gnm igitur, sicnt di- lecti filii, prcpoaitus et capitulum Rygcnsis ceclesic, nobis aignificare curarunt, ipsi jam dudum ecclesiam iiisam cdi- ficare inceperint operc sumptuoso et ad ipsius conauiuacio- mem proprie non aappetant facultates, universitatem vestram rogaoma, numemna et bortamnr in Domino in remiaaionem Tobia peccaminnm iigongentea, qnatinne de bonia a Deo Tobia oollatia pfae elemoalnaa et grata eia ad lioo earitatia subsidia erogetis, ut per subvcncioncm vestram opus in- eeptuui valeat confirmari {leg. consuraari) et vos per liec et alia bona, quc Domino inapirante feceritis, ad eterne poaaids lelicitatis gaudia pervenirei. Noa enim de omni« potentia Dei miaericordia et beatornm Peiri et Pauli apoaU^ loram ejna aoetoritate ccrafiBi omnibua vere penitentibiia et eonfeaais, qui ela ad boe mannm porrezerint a^ntrioemf quadraginta dies de injuncta sibi penitencia misericorditcr relazamas presentibus nsque ad cofiaumacionem operis va-

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Ii iuris. Datum Laterani vy idus Februarii pontificatos nostri anno nndeoimo.

6.

Albert, Ersbischof vor Riga^ verlehnt die früher im Besitz des (nnn verstorbenen) Ritters Conrad (von Uexkttll) gewesenen Qttter Galwe nnd Uexküll dem Stiefvater des- selben, Ritter Johann von Bardewis nnd dessen Söhnen.

Treiden, 1257 März.

Lit Metrica beim Senat in St Petersburg, in einer Boatatigung des E-B. Johann von Riga, d. d. Lemsal, 1378 Jani 20. In seiner handschriftlich in Skokloster, Codex 92, vorhandenen Uexküllschen Familiengeschichte hat anch M. Brandis vorstehende Urkunde über- liefert nnd besonders dadurch wesentlich entstellt, dass er nach den Worten »Johaonl militi «t filÜB soii, diotia* den Znaati .Ikflseole et* maohL

Albertos miseracione dlvina sancte Rigensis ecclesie arcliiepiscopns prfmns nniversts presentes Ktieras vtsaris

salutem et benediccionem a Domino. Nolum esse volumus tarn presentibus (juam fiituris, quod nos dilectis in Cristo Johanni militi et filii snis, dicti(s) de Bardewis, bona de Calme (leg. Calwe) et Ykesculle, quo Conradus miles, pre- fati Johannis miUtis prevlgnas (!), possiderat (I) pacifice et qniete, In feodo concessimna es Juris dfeeione videlieety qna fn partibns Livonie feoda concednntnr. Actnm In Castro Thoreyda anno Domini n*' cc" Lvij raense Marcio. Hujus rei testcs: Otto milcs dictus de Luneborch, Ludolplms adTOcatus, Bemardus milcs de Cokenhiiscn, Hinricus de Dannenberch, Hinricus et Thidericns fratres de Thoreyda^ Qerekinns de Bnrete*), Symon ^sastellanns in Thoreyda, Bemardns de VeBin et aUi quam plnres, qni hnie fiicto interfliemnt. Et ut hec rata et inconvnlsa permaneant, pre- 8CUS scriptum sigilli nostri munimino duximus roborandnm.

1) Bei Brandis: Enreehte.

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876

1.

Die Stadt Riga vergleicht sich mit dem Erzbischof Albert über verschiedene Streitpunkte in Betreff der Roden- poisflchen Bräcke, der Gkricbtsbarkelt a. A. yemuttelst Bchiedsricbterlicben Urtheils. Riga, 1262 April 23.

Lit Metrica beim Senat in St. Petersburg, KiinrH IIy6.i. Jim. McTp. Band 3, fol, 15 * fT, in einem Tran^sumt des B. Johann von Dorpat, d. d. Dorpat, 1363 Januar 13. Ist Gegenurkunde zu der am selben Tage vom Erzbischof hierüber ausgestellten und im L. U.-B. I, N. 365, bereits veröffentlichten Urkunde und daher hier nur insoweit aargenommen, als sie von letsterer abweicht oder der bekannte Text lückenhaft ist.

AdyocfttnSy oonsnles et commaa« civitatig Rygensis om- inbiiB Oriati fidelibmi preseDtem pagiDam.inspectoria feliciter in Domino oonaenrari. Noverint oniTersi, tarn presentos qnam posteri, qnod cum super posnesslone domtis site jnxta

pontem stagni, Rodenpoys vulgariter appcllati, .... (mj'< der Gegenurkunde miitatis mutandiH wörtlich yhcreinsiim- mend Ins zu den Worten) dispendium incurreret et jactoram. Mos igitor Yiros proWdoB et discretos, L. qnondam adTO- mttam, 0. de DaAemmide, 6. dietam Plambom et Jobannem Laganmannm ad predletam negocinm eligentes componendi amieabiKter int«* noa plenam et fiberam ipsis dedimns po- testatem .... (mit der Gerfenurkunde ircifcrhin überein- sfimniend. Der Schlnss lautet hier fohjendermassen) : ut neque sao nomine neque Dei, quasi predicta non tarn sibi, quam ipai Deo videantar illata, noa ant dvitatem Rygcnscm nallo nsqaam tempore debeat impetere yel gravare. Noa itoqne ordinaeionem preaentem fiietaro (proTide) snper pre- miaaia omniboe approbantea ipsam sigilli nostri muniniine roborari fcoimus. Hujus composicionis sie inite vel pacte (leg. facte) testes sunt: capituliim Rygense, magiatcr et coavenio» iratram de domo Xbeiitoai6% oonventas fratmm

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376

predicatomm in Ryga, quorura sigilla cum domini nostri arcliiepiscopi et nostro inferius sunt appensa. Datum et actum Bjge anno Domini miUeSimo ec Lzij die beati Georgii.

8.

Friedrich, Bischof von Dorpat, urkundct über den von ihm und seinem Propst Heinrich zwischen dem Erzbischof von Riga und dem Orden über die öalia und das nördlich von ihr bis Ladzekeriste gelegene Land Temittelten Ver- gleich. Am Flflascben LindorgOi 1276 December 13.

Reichsarchiv za Stockholm, In einer Bestätigung Papst Honi- fas IX., d. d. Rom, 1389 December 15, welche wiederum in eiuem Transsnmt des B. Everhard von Löbeck, d. d. Lübeck, 1393 Juni 3. Vergl. L. Ü.-B. VI, Regg. S. 24, N. 506* und ^; in lietreflf der päpstlichen Confirmation L c. III, Regg. 635*, wo dieselbe, nach Celt«, aaf Bonifaz YIII. uud das Jahr Vi'H bezogen ist.

Fredcricus Dei graoia Tharbatensis episcopus universis Cristi fidelibns presentem paginam inspectaris salutem ei benediccionem a domino Jhean Criato, Ad notioiam wnr yersoram in perpetaam duzimna preaenti pagina perdncen- duro, qnod questio, que a multis retro tcmporibus intet vcnei abiles patres et dominos archicpiscopos, qui pro tem- pore fuerunt, et ccclesiam Rigenscs cx parte una <'t ma- gistrum ac fratres domus Thcutonicoram per Livoniam ex altera anper flumine dicto Zalese et terra nlteriori veraua Batoniam naque Ladzekeriste fuerat agitata, nobia et Hein- rioo, prcposito nostro, de consensu partis ntriusque medi- antibus inter ipsas talitor est decisa, quod totnm flumen prcdictum a uiari sursum usquc ad siiperiorem Codcyogen') et terra ultra Zalczaiu versus Estoniam usque rcmociorcm Uaynejcckcn^) ad archicpiscopum et cccleaiam liigensea cum omni ntilitate vel uan debeat perpetoo permanere. Que

') Vgl di8 jetzige Gut Koddiak. ') Vgl das jetzige HAinasch.

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quidem terra a mari usque ad prediotam Codejogen sursom wdiqae taute latitadiois esse debet, quanta est inter pre* &taiD flayit^eckea et Zäleaam juta mare. Totam Tero residoiim terra nsque Ladzekeriste similiter cum omni atilt- tate vel usu prefatis magistro et fratribus suis cedct, salvo in Omnibus jure tarn Estoiiuui <|uaiu Livonum, qnod eis hereditario jui'e in terra competit antcdicta, ita saue, quod deoimis et aliis juribas Semper iiii parti respondeant, sab qoa, sive istorapi sive illomiD, inTemtar (1). 8ed et bomiaes eeeleaie in mari contra terram fratrom, et bomines fratrnm contr% terram ecclesie sine speeiali licencia minime pisca> bnntnr. Yenaoio yero ntriasque partis hominibns sit com- munis, ita tauien, quod homines ecclesie in termini^ IVatium et homines fratrum in termiiiis ecclesie mansiones uon babeani ad venanduro nee venari incipiant qooquo (!) modo. 8i yero in alterutrius partis parte bestia oapiatnr, qne TOnari in paiie altera sit ineeptai de bao domino fandi eonsneta poroio assignetar et maoeat residaam bestie re* natori. Ut igitur hec composicio perpetuo perseveret, si- gillum nostruin una cum sigillis parciuni presentibus in testimonium est appensum. Actum anno Domini m^' cc lxxvJ in die beate Lucie virginis in mirica juxta rivulom, qoi Lindnrge oommoniter appellator.

9.

Propst Barchärd und das Capitel der Kirche von Cor- land erklliren, auf das an der Irbe belegene, dem rigischen Domcapitel gehörige Ont Ansen keinerlei Ansprüche zu haben. Riga, 1291 März 29.

Lit Metrica beim Seiiut in St. Petersburg, traDSSumirt in einer vor dem lübifichen Decan Job. Bonrode durch den öffentl. Notar Matth. Ditmari geführten Procenacte, d. d. Lübeck, 1424 Mai 17. In ItetrefT des Tranuamt8 Y9rg\, Hanamanii in den Mitth. XII, & 104« N. 39.

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8*78

Borchardus Dei gracia CuroniensiB ecciesie prepositus totumque ejusdem ecciesie capituluiu universis, ad quos Presens soriptom perTenerit, salutem in Domino, Tcnore presenciom reeognosciniiB et fatemir, qood emn n diyisione, quo (leg, quam) inter Tenerabilem doniiram nostrom E(miiii- dmn), Oaroniensein episcopum, ex parte nna et nos ez parte altera de consflio fratris H(alt) magistri domns Theatonice per Livoiiiam factam esse constat et a vcnerabili domino Johanni (!) Rigensi arcbiepiscopo et a suo capitulo confir- matam, iu parte illa, qne dicitar Vredeenronia, quedam villa nomine Anae in partem noatnun eesserit, prent in litteris de predieta dividone eonfeolu naalfeatius oontinetary per predietam nllam nee notanms nee notare poasnmus nee impugnare villam quandatii, que dicitor Ancen, quo est posita juxta Irvam, quoiiiaiu illa ad prcfatos domiDOS Ri> gensis ecciesie pertinct, prout in eornm privilcgiis a me- morato domino nostro, Ouroniensi cpiscopo, et a nobis oonfirmatis aperiissime oontinetor *). in eigne rei teattmo« ninm sigiUnm nostnun preaentUms dozimvs appendendam. Datum in Riga anno Domiai miHesimo oc" ze^ primo, quarto kalendaa Aprilia.

Johann von Corbes und Johann von Walmes, Oeeonomen, nnd das ganse Capitel der rigisohen Kirclie besengen, dasa Nicolans Uezkttll unter Zustimmung seines Vaters, des Ritters Johann, von seinem Oheim, dem Knappen Heinrieb,

gewisse Lehngtiter der Familie, nämlich dieSchlösserüexküll und Diibena, das Land Lcpen und Gerzcke, sowie die Länder Freiien ^nd Seuigallc, für 250 rigische Mai*k ge- JLanflt habe. Riga, 1348, Mai 10.

LIt Uetries beim Senat in StPetenbug^ io einer BeetiUipiopk niiraade dee S->B. Johaoo von Biga, d. d. Lenml, 1876, Joni M,

<) Wetgl L. U.-B. I, N. 684

10.

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Mit dem jetzt iBgeschnitteneü uoteren l'heil der letetaren i«t aach der Schlius vont«heDder Urkunde verlorea gegangen.

üuTenis preseacia yisaria aea aadkaris Johanaea de Gorbis et Jobannes de Walmis, yeoMNnl, teinmqne capi- inlam aancte Rfgentis eocleeie salntero in filio virginis

gloriose. Rccognoscinius prescntibua publice protcstaiido, Nicolaum, filium doniini Johannis de Ykesculle militis ge- nerosi, diclo ccciesie Dostre vasalli, a famoso famulo [famuloj, patruo sno, Hinrico filio Hinrici de ykesculle, prefate ecdeaie yasalli, qaedam bona patrimonialia saa et pro parte sua jure feodali cedenoia perpetna possessione patris 8ui prcdioti ac snomm veroram legittimornmque hercdum cum resignacione coaduuatc nianus in eisdem bonid inlVascriptis cum codem milite ac suis veiis et Ic- gittimis hcredibus habita (leg, habite) pro ec et quinquagiota marcis Rigensibus, qaamlibet marcam pro zzzvj solidis Lnbicensiom denariorum oompntandam (teg» compatando), empcionia titnlo comparasse. Qae bona sunt taliter nomi- nata: primo eastmm Tkescalle oam suis attinenens omnibos; item Castrum Dubena cum omnibus suis attinenciis; item tcrrara, dictam Lepen, cum Omnibus suis terminis et Gerzike; item terram, dictam Preyleo, com omnibus suis terminisi terram Zemgalle, sitam jozta Castrum dictum Mesoten cum omnibus terminis suis, flec enim bona sunt vendita, per eosdem libere possidcnda cum pratis, paschuiR, agris cnltis et incultis, silvis, mbetis, arboribns melligeris, aqais, aqua- rum decursibus, piscariis, eisdcmque bonis tarn pacificc et in- tegraliter omni jure et forma perfVui valeant sicuti idemHin- ricus suique progenitores fecerunt a temporibus retro actis. Quam empctonem prefatus dominus Jobannes coram nobis testibusque ydoneis ac notario publieo infrasoripto ratificavit nec non ratam, gratam ac firmam se suosque veros et legittimoB beredes promisit perpetuis temporibus habituros requisivitque notarium publicum infrascriptuiD , ut saper

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ra(ti)ficftoioiie ac empcioiie predieta sflri pnblicntt eonficeret

instruraentam. In cujus rci tostimonium sigillnm nostri capituli ])rc,sc]itil)us est appen.suiii. Acta sunt licc T^'ige anno Domiui n" ccc*' XLviij" ipso die Gordiani et Epymachi, presentibus honorabilibuB viris, dominis Johanne do Nyne- gaUe ac Herberto Berxen*), perpetuiB aanote Bigensis ecclesie (Ticariis),

>) Im U.-B. II, N. 944» wol rielKi^ar: Oerbert B. VergL eoeli Bunge» Bevtler Bathaliiiie 8. IH Note 57.

IS.

Von Victor Diedericks.

Der Name Livlands, dessen Herleitung wol niemand hat zweifelhaft sein können , begegnet uns bekanntlich in älterer uud neuerer Zeit nicht blos in verschiedener Weise gesclirieben, sondern auch in lautlich abweichenden Formen. Gl^ch das fiteste Werk in (dentscher Sprache, welches in Livland entstandi unsere Hanptqnelle für das erste Jahr- hondert der Ordensherrschai^ gebraneht durchgehend, anch wo das Land der Liven ganz eigentlich gemeint ist*), den Namen Nieflant. Dafür erscheint auch abwechselnd die Schreibung Nifiant, so dass ü hier wie in anderen Fällen^) die jetzt durchgedrong^e L&ngebezeichnnng sein soll und P&iffiu' berechtigt war NUlant in seinen Text zu setsen. Diese anffHUige Umgestaltong beschrftnkt sicli nnn nicht auf unsere Reimchronik, sondern ISsst sich in Anfzeich- nungen ausserhalb Livlands noch mehrfach nachweisen, so dass sie in Deutschland sehr geläufig gewesen sein muss. Schon in zwei Urkunden vom 7. Juli 1244 hat sich ein JohaniUB de Niflanda, de N^Utnt als Castellan des dem deotschen Orden gehörigen Schlosses Montfort oder Starken- berg in Palttstina gefunden^. Das Ordensbndr, welches

^ Boim wmt» dS getmä KSek Lehm md kegen Nießmt, SM—

und UnM 6423, 6482.

S. jetit Leo Meyer m v. 164. ^ TabaiM oid. thratoo. ed. StrehUw BeioL 1869 a. 68. 99. Dieaer

Thell der He. noch aas dem 13. Jehrh.

MMMi ib C VtL QMoUohli. ZD. t. 85

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382

Schcenhath sowol nach der Zeit der Abfassnog als nach der Yorliegenden Handschrift noch in das letzte Jahrzehnt des 13. Jabriinnderts setzt, nennt zweimal den lanieommenäur

von Niflant: Gesetze J ^, rTewolinheiteii J 8*). Wiederholt wird der meUfer von NijfLant in den Statuten des H M. Werner von Orseln von 1329 erwähut| wie sie uns in einem dentschen Texte gadrockl Torliegen : Livl. UB. 736 2 4. 10. 11. £b«Q80 eraeheint der ^mUr von NifUrnt de$ UUeen ordens in der ältesten oberrheinischen Chronik in deutscher Sprache (nm 1350) Früher schon (1314) gedenkt das Gedicht von Wilhelm von Oesterreich einer Fahrt durch liiuzen und durch Nifenlanf. Hermann von Sachseuheim endlich in der Mccrin bezeugt noch um die Mitte des 15. Jbd. das Bekanntsein dieses Namens') Aelter aber ab alle diese Zeugnisse ist die Nennimg N!f- lands in der Kndmn, wo es zweimal als da» Land Morangs begegnet Bs gebeert dort znm Reiche Hetefs, der Uber Dajnemark, Ortland, Friesen, Dietmarschen und WAleis herrscht. Mag nun auch hier Livland gemeint sein, so ist doch gegen Mälleuhoff u. Martin hervorzuheben, dass eine Bestaetigung ans der Geschichte för eine Herrschaft der Basnen Über Livland sich nicht ergibt: der Plan Walde- mars n. zu einer solchen ist doch nidit znr DarchfthraBg gekommen. Nicht zu billigen Ist dfe manche Plfichttgkeit enthaltende Ausftihrung Martins (s. xxxiv), um gerade aus der Nennung Liviands die Abfossungszeit der Kudnm zn bestimmen.

1) Ordb. der Brüder vom dentschen Hanse 8. If eriftn zu Jeraailem.

HeilbrOBD 1847. ^ HöhlbauB, Hoeneke zzvui.

*) Martin zur Kndnin, Str.21L— Aneh dai nnyeret&ndüche Mefttnitmt In der dentiehen QetpapUs des 1S> wvlcbe ^^ngeda (Wien 1866) nach einer Hs. Ton 1884 henii»g«fl^9 hs^ i^a^ dem Zusammenhang nichts anderes als NifaD^nt fein; MiMn ttmd F$ld», Und daz Lßni ze Bmvt^ Und Migmkni md Brmm Im der winditchen Marke lü. t. |088 C

Woher nuk jene teltsaiM VertanaohiiDg des L und N im Aalante? Hone hat früher, noch vor dem Bekaimiwerdeii

der Kfidnni, Niflant in der Reimohronik ans einer Erinne- rung an die lleldeusage in dem Sinne von Nibelungenland verstehen wollen. Wie diese Deutung aber sprachlich un- mceglich ist, so steht ihr nun entgegen, dasa der Chronist weder der einaige auch »oeb der erste war, dar die f'orm Niflant brauchte, fia aeheint nichts anders als ein will- kttrKoher Wechsel zweier Hqvidae, der im mnd. nicht selten ist und sich anch im Anlaut nachweisen lässt^), hier aber gerade aus oberdeutschen Mundarten zu stamme n scheint-).

Mit Niflant hängen weiter einige andere Formen des Namens zusammen, die z. Th. grosse Verbreitung gehabt haben« Yereinaelt ist in einer bairischen Chronik des 15, Jahrhunderts der moffüter generaU» de Neuffen, wo das eu ebenso an die Stelle eines i getreten ist^ wie in lauprewe filr huprise^). Weniger von dem Ursprünglichen entfernt sich Iflant(^), welches sclion die Heidelberger Handschrift der Reimchronik in ihrem ersten Drittel uns zuweilen bietet (290. 949. 2068. 2366. 2703. 15). Dass dies durch den Einfloss eines n im Anslant des vorhergehenden Wortes (in, kegen) entstanden ist, sieht man leicht, und es lässi sich dnrch sonstige Falle belegen^). Doch handelt es sich hier nicht um einen gelegentlichen Schreibfehler eines Abschrei- bers, sondern um eine Form, unter der ihm das Land auch bekannt war und die er durch Nachlässigkeit hier einführte. Wir finden ebenso in Wigands von Marburg 1. Fragment Y. 61 9on JffkuU, während y. 61 ztt JUfUmt steht; in einer Dansiglr Chronik vom Anfänge des 16. Jttrbnnderla (von Christoph Beyer) unmittelbar nach einander hoemekter am

1) Lolbrodur a. Nelbro4er, s. SchiUars u. lAbbens wb. L. *} YerweisnngeQ pat das Bairische u. Alcmanrnsche gibt Lexers mhd. H4wb. L. ; za vergleichen iat auch Müller im oüul. Wb. L. »)Anon. Bawarua 1396 1418: SS. r. prus». 3,4ia «)& HUdBbnad ia der Ztoobr. C deataoh« PhUoI. 2, 418.

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Lißandi und k4>emeisUr aus JfUmdt^), Fflr Ifland gibt ei- nen ferneren Beleg ein Bericht Hersog Witolds, warachein- Uch von 1390: S8. r. prass. 2, 712 o. (Heren wm Ifland);

sowie ein polnisclies Verzeichnis livländiscber Schlösser aus der Zeit Sigismund Augusts: Schirrens Verzeichnis s, 205. 206 (zamki iphlanakie). Polnisch hcisst das Laud denn auch Iflawty in Druckwerken von 1570 u. 1622

Endlich ist anch das so häufige EifUmd, schon im 14. Jai'hundcrt bei Oswald von Wolkensein III. 1. (Eyffen- lant) u. bei Suchenwirt XIV, 224. XVill, 181, dann spseter zweimal in der Hcidelb. Hs. der Reimchronik (224. 1827), wol auf eine oesterreichisch-steirische Umformung von iflant richtiger zurttckzufUhren als auf ein nicht belegtes Neifland (Hildebrand) oder anf ein falsch gelesenes Lifland (Arndt). So wurde eben aus Ltfland auch Leiflar^d, aus Irlaot Eyr- land u. aus mhd. i dann uhd. durchweg ei^).

Zum Schlüsse sei noch erwähnt» dasz jenes n, welches wir unberechtigt im Anlaute bemericten, sich in die Formen Iflant u. Eiflant ebenso unberechtigt im Inlaut einge- drängt hat^)

Inflaniy (plur.) ist bekanntlich spater ia polnischem Munde eine Bezeichnung Livlands geworden, die heute in

^) SS. r. prnss. 5 , 454. Iflanät auch s. 4&6. I/lani ferner in K. Weinreichs Daoziger Chr.: ib. 4, 768 •!« Baodglosse, wehrend der Text dasselbe nicht nennt Da Bejer und Weinreich durch den spateren Borobach UM erhatten aind, so stanmt die Um- formtm^ vielleicht von diesem. * Linde'a Wörterb. 2, 206.

») Wackernagel, Gesch. der d. Litt S. 374. Binmal ist Llflaat sogar io Leiblemdt übersetzt worden s. J. Labbes Famittenchronik SS. r. pmss. 707. In demselben Sinne brancht lAflmt das Schip. van Narragonien: Schiller u. Löbben mnd. Wb.

'*) Hier läset sich aach aufübren Linphonia in einem sehweiaerisc^B Necrologiam (saee. XV. 1. Haltte): Sa r. prass. 8, 60 s 2.

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eiogeschränktcr Bedeutung noch fortdauert*). Einfland aber gebraucht einmal Gustav Adolf iu einem Schreiben an die Ritterschaft Livlands 1614, Schirrens Yerz. 17.20: d$r überdünüche Thaü Einflandet.

Anf Iflanijf, das bei den Polen in ilterer Zeit neben In- flaut y gegolten hat, gebt sicher auch der Name von Polniseh Livland zurück, den niiin bei den Letten im kurländischen Oberlunde findet: Wiplante. Die Einflüsse des Polnischen sind hier durch polnische Gutsherren und Geistliche und andere polnische Alitbewohner des Landes stark genug. Das p trat dem lettischen Organe gemaoss fftr / ein und in dem W erscheint wol nur die polnische PlräpOBition w. (w Iflanty, w Iflantach, w Iflaneieeh). Vgl. Stammerre = Smyrna, Spcrgimunt = Pergamus («t,*, h)] to Melbingheu, tu dem Melbinghc für Elbing, Mezonde für Stralsund (tome Sunde); Anderes bei Hildebrand a. 0.

Im Mai 1876.

1) Aeltester Belu^^: Rwiatkowski, Wszystkiej inflaadskiej siemi . . . opisaoie, 1M7 (PohiiMh Uvkuid. 1869, S. 90).

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14.

Ueber die angebliche Belagenmg Riga s im J. 1567.

Vou Prof. Dr. Ä. Hausmann,

Unter den Mitteln, welche Sigismund Auguat ergriff, den Widerstand Riga\s zu brechen, dass es sich ihm beuge, nacMem daa übrige Livland schon seit Jahren dem Könige unterworfen, war cids der entschiedensten der Versuch Ton 1507 1 als Ohodkiewics mit einem Heer vor der Stadt erschien und dnreh ein Bloekhaos die Yerbindong derselben mit der See behinderte. Die Berichte der seigcnilssischen Chroniken gehen über dieses Ereignisis nicht unwesentlich auseinander, eine Untersuchung derselben ist wichtig, so- wol um die Timtsacben selbst festzustellen als auch um das Yerbältoiss der yerschiedcncu Quollen za einander zn bestimmen. Letzteres ist auch der Gmnd gewesen, dass Schiemann in seiner QaeUenuntersnchnng ttber Hennings Chronik pg. 27 30 ausführlich über diesen Pnnlct handelt Er fragt, wie sich Henning zu der Krzälilung Russows die ihm bekannt war stellt, er betont mit Recht, dass nur die Untersuchung des Thatbestaiides darüber Gewissheit geben Icann, und er gewinnt, indem er diese Untersuchung unternimmt, das Resultat, da Henning die Ereignisse nm die es sich handelt gelsannt hat und er den ihm vorliegen- den Bericht Russows ändert, dass* dadurch Thatsachen, die andere Quellen zu Gunsten Russows entscheiilen, ent- stellt worden, so „müssen wir Henning absichtlicher Fäl- schung zeihen; die Belagerung, der Bau des Blockhauses und offene Feindseligkeiten haben wirklich stattgefunden. £s ist daher eine Entstellung^ wenn Henning blos sagt etc.**

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Ueber idfese Hnigiine Heridrtet «fttsh Beliner in «euMNi Bislorien pag. 854. Bs Inurde das AoltaSi dm ich

di« Frage genauer untersachte, und da bin ich zu einem wesentlich andern Resultat al» 8chiemann gelangt, und habe das in der eben erschienenen Edition der Historien Bowol pag. 355 Anm. 1 als auch in der Yonrede pig. X&KII Inn «agegebeD. Bs «ei mir gtetativt, dlui hier totwss weüer «uMfiftren «nd in b^l^iiaden.

Bttssow MkMl: ^knwö iM in der Pfngvstw^ken inffi Kotkowita ein Littowischer Woywodo de Stadt Riga mit Velen dusent Polen ynde Littoweru belegern willen, ys vor Riga gerücket vndo hcfft Blockhüser an do Düne, dar de Bigesohcn Schepe vorauer lopen mOten geschlagen, de Bigessoben dudorek tho difingende sjni oonditionsto vnde TonoUsgi mühiommmäe^ Aneial de Bigesteh^li heUMO &fu eokrek mde droweni niefefl groih geachiet, sint tho em vthgefallen vnde hebbon em den Kop wol beden dorst. Thom IcBteri alse he an den Rigesschcn nichta hebben kdnde ys he daruan getagen, vnde liefft nichte mehr vthgerkilitet, nlse dnl iie arme LÜe binntn Laides makede»*'

fieUaMui, der «km ertütt mal die Cfarenik Bmibings wisftWMwiiaftlioh nale^lnehl iai, neigt evident in welch

grossem Umfange dieser Rusdow ausgeschrieben, wie die- ser ^fur die ganze Periode von 1562 157t im weitesten Sinne benutzt ist; dass in den Jahren 1564, 65^ 68, 70 Ii fienaing ÜMt anssohlieaslicb zu beriobten weiss > was vMk ans Bnasow eaitnelHBen üssi.** Ulti so anOaUeadto ist» wie anders gerade luer die Darsteilang kwtet» wo at Gber Jeae Breignisse var Biga BclffeHM;: ^DeaseUb^n Boinmera amb Pfingsten ungefähr ist Herr Johann Kotkowitz ätarost KU Samaiten und Liefflendischer Administrator mit ctlichobi iü*icg6volke ins Land kommen und mit der Ötadt Riga, darumb dass sie sich conditiouälite^ atd anf senderliolie Oa«tioB 4er Küä* Magb aiterthaait and Terwant gainacht

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(wo mit den Polen oder Littawern wenig oder gar nichts gedieoet) allerley traotiret. Er hat aber bey ihnen da zur zeit nichts mehr erholen können, sondern der Hertsog zu Cbnrland ins niMel kommen mid alle dinge besokeidenl- lieh dnlun geriehtei daes er ohne ▼eitenmg ond grossen verdeib dar armen Lente wieder dsron gezogen.*

Und ähnlich wie Henning inmitten einer grössem Partie, die vor allem auf Russow zurückgeht, an dieser Stelle von seiner Vorlage abweicht, berichtet auch Benner, wo er sich im übrigen gleichfalls eng an Russow as- BohUesst ron weitem Thatsaohen, die sieh in dieser Vor- lage nicht finden. Er erzählt pag. 364: ,|Dar na omb pinzten belegerte Kotkewitz ein Polnisch frigher de Stadt Riga beneddcn an der Duine, schloch dar ein geweldich blockhns, dar de schepe thor see werth lopen uud hir Toraver mosten, und vormeinde se aldar tho benouwende, dat se keine tbofoer van westen krigen und sich derwegea ander den koniog to Palen ergeben soholden. ATorst de Bigeschen aohteden des nichts sondern üsHen dadiUdis nth und seharmntzelden mit Kotkewitsen, riehtedea dar na oek achepc tho, focrdcn hondal, beschoeten dat blockhus hefti- gen tom stormc und weiden idt anfallen. Averst Kotkewitz vornam uorath, handelde mit den Rigescben, also dat he np brack und weoh toch und dat blockhus gesohleift wort.^

Bio Differenzen der Berichte sind nicht nnwesentlioh: ▼on der geplanten Belagemng der Stadt^ von dem Ba« des Blockhauses, roa Ansfifflen der Rigiscben, Sehansitsein derselben weiss nur Russow, und noch mehr als er ver- mag Renner von kriegerischen Ereignissen zu erzählen. Henning schweigt von all dem, dagegen sagt er, die Polen ond Bigenser hätten miteinander nalleiley traotiret** bis der Hersog von Kurland ins .Mittel gekommen und die Dbge geriehtei Bs fragt sich, weldhe Brsählung enl> spricht mehr der Wahrheit

Wir besitzen glücklicher Weise noch den Vergleich,

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wdkshen am 12. JqM nach längerer V^rbandlnng Herzog

Gotthard zwischen den streitenden Parteion zu Stande brachte; das eine der beiden Exemplare, von Kettler und Chodkiewicz untersiegelt und Riga übergeboD, ist Mon. Liv. 4, ccc abgedruckt Aach Schiemann weist attf den- selben hin. Betraehiek man jedoek den Vergleich genan, m zeigt aioh, dass er die Hf^obknt einer Belagerang Riga's sowie Sebarmtltzel vor der Stadt entschieden ans- schliesst: in der ausfuhrlichen Exposition der Urkunde er- zählt Kettler, wie die Stadt die Forderungen des Admi- nistrators abgewiesen, sich auf die Verträge mit BadziwU berufen, „welche Handlung dan unter Hoflfnnng und Zarer» sieht (nachdem sieh daiwischen der Herr Administrator ein Bloekhans - an baaen interfangen, dasselbe aber ein erbar Rhat nnd Gemeine ihrer halmden Froyheit, herge- brachter Narung mid Wolstandt, auch königlicher habender Cautiou praecise zukegen angezogen) zu keinem fruchtbar- lichen und scmiessUchen Üinde ablaugten, sondern vilmehr dahin sieh ansehen lassen, das darans zwischen Seiner Liebden nnd der Stadt em Unriehtigkeit, Miss- ▼ertranen and Widerwillen hette entstehen mn- gen, wenn wir nun . . . Uns erinnert, wie gar nnheit- sam schedlich und geferlich es sein würde, wen zu den mechtigen diesen Landen obliegenden Veindcn innerlich Misavertrauea zwischen Seiner Liebden und der Stadt Riga sollte erwachs en, haben derwegen etc.^ Der hier angewandte Ooojme^ des YeHrnrns Ittsst kehien Zweifel, Miaainuien nnd ^derwiUen hätte entstehen kdnnen, waren aber jedenfidls noch nicht oifen ausgebrochen. Schon nach dieser Urkunde muss die Erzählung Russows von der Belagerung der Stadt and weitern offenen f^eindselig- keiten bestritten werden.

Za eben diesem tteealtat fuhren aber noch weitere Irisher niehl angesogene Belege. Die Qaelle nach der man tot allem ftr die Gesdnohte Riga's in der zweiten

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Hiiftd des 16. Jahrhunderts greift) das treffliche Aelter- HMUDiibaoh, hat» leider fllr das Jahr 166t eine LQoke. Aber der Aeltorauuin Wilhelm Speaekhoeen konnit bei dem Be* rioM für das folgende Jahr 1568 Huf dieses Breigniss des vorhergehenden zurück, Mon. 4, pag. 136: auf eine Wer- buDg des polnischen Königs erklärt die gemeine BCirgcr- Boliaft, sie wäMte sieh wol allenthalben zu erinnern, wie ▼OB ObodkiewicE „ein erbar radt unde gemeinheit allein bant boswer ande moHnriUea is tho gefoegeib wordeai insaaderfaeit mit dorne sobedeUoke gebaawethe des btook- kases Up den orer des Drniestroemes . » . . . darbOBerea hcdde der herzog zu Curland oer fürstliche gnaden sick erbaden (dat he) als ein middclpereoon in der sake sick gebrooken latben woldo, dat twischen einem erbare rade ande gemeine etc. ande dem kirea Adminislratoren keine wiedern indraaek edder beswer der Stadl solde tho go- foeget werdeiii . . wie de Torsekerfnge ande aaktlnge ▼an Kodtkewitsen and ▼an deme hertsog zu Gurlant ande der Stadt geschein, wider vormelden doeth.** ChodkiewicE habe freilich sein Gelübde schlcclit genug gehalten, im Absug sich manche Gewaltthat erlaubt. Von einer Be- lagerang, Kämpfen Ter der Stadt ist aber- aaob hier keine Eode: darah das Btoekbaas ist der Handel and Wandel der Stadt bedrängt, KetHer ▼emuttelt, die Angelegenheit wird der Bntscheidnng des Königs anheimgegeben.

Den strictesten Beweis gegen die Erzähhing Russows liefert aber jene merkwürdige und intereasanto Kritik seiner Chronik, die zunächst anonym als „Begangene irthümbo and iehler des liefiandiseken Ohronikenschr^bers Baltka> saris Bonssowans" 1661 von Sohimm im 6. Bande dos Archivs abgodraekt wardo and ab deren Vorlksser Bork- holz Heinrich Ton Tieeenhausen erwiesen hat (Sitzungsber.

pag. 6). Die Absicht Tiesenhausens war Russows ungenügende Konntnisa der Geschichte der livl. Bischöfe aad firzbiscbole sa beweisen oad wie maogelbafta Knude

391

er über die Vorgänge im Süden an der Düna besitze. Zu den vielen werthvollcn Nachträgen Tiesenhausens zu der Gbronik Bussows gehört auch dieser: „52. Das er auch im 3 th«ile seiner Chronik am 106. blatt setzet das Anno 1667 der ber Ghodldowks die Stadt Biga mit Yielen tau* md Polen nnd Littamrern hat bekgern wollen, nnd das die Bigiflcheii ausgefallen imd ihme den köpf gebotten, da ist auch weniger den nichts an (wie die studt Riga selber bezeugen muss)**.

Die Untersuchimg des Thatbestandes ergibt also aus drei gutbeglaubigten, Ton einander unabhängigen aber unter einander fibereinatimmenden Zengmesen, daes die Belage- rung der Stadt Biga and oHone Feindseligkeiten, ab ob die Bigisehen gegen den Administrator „vthgefallen *ynde hebben ein den kop wol bcdcn dorst", nicht stattgefunden haben. Russow zeigt sich schlecht unterrichtet. So gut er den Fortgang der schwedischen Waffen, die Ereignisse in Estland kennte so maugelbafl iai, wie fast durchgehend Beine firaählnng Uber die Beaiebnngen'zu Polen tlberhaupt^ so auch was er in diesem speciellen Fall davon aofQbrk <— Die weitem Daten, die dann Benner Ober die feindseligen Begegnungen vor Riga liefert, werden damit zu willkäP' liehen Ampliticatioiien des schlechten l ussowschen Berichts, haben also gar koiuon Werth. Kaum an einer andern Stelle seiaer Historien iiess sich der Beweis für die WiU- k&r Benoera an einem eonoreten Beispiel so stringent fuhren wie hier, Ar die Kritik des Werkes war ein sokher Beleg von Bedeutung, man wird dadurch befogt, andere kleinere Abweichungen Renners von seiner Vorlage Rus- sow derselben Eigenmächtigkeit zuzuschreiben. Beispiele ähnlicher Art habe ich im Vorwort pag. XXXI noch meh- rere angeführt.

Neben dem Brgebniss ttber die historisehen Yorgiage ist nun aber das gewonnene Besultat ror allem wlobtig 0Kr die Beartheilung der Chronik HennlAgs. Die ba-

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sprochene Stelle ist lehrrttch als ein Beispiel Dir die Be- antwortung der Frage, wann er sich den Nachrichten der Werke, denen er soviel entnommen, nicht anschliesst. Den „ihm vorliegenden Bericht Russows ändert" er aller- dingS| aber von einer „absichtlichen Fälschimg* darf des- wegen mit nichten die Bede sein, im Gegentheii er tbnt was wir als das wttnschenswertheste bei der Reprodoction einer Qnette bezeiehnen mOssen: er verbessert nach besserer Kenntniss. Ucbcr die Voigänge an der Düna, die Geschicke Riga's, die Verhandlungen mit Polen-Lit- thauen musste der Geheimsecretair des Herzogs von Kur- land bei weitem genauer orientirt sein als der entferntere rerabche Prediger Russow. Daran kann kein Zweifei sein. Was wir bedaueroi ist, dass Henning nieht in viel grOsserm Umfange diese seine bessere Kenntniss in seiner Chronik niedergelegt: er hat sehr viel mehr gewusst als hier der Nachwelt überliefert. Seine unfreie Stellung, wie sie Scbiemann pag. 36 treffend charakterisirt, hat ihm, dem polnischen Parteigäliger, anoh in diesem Fall Schweigen auferlegt: von der Belagerung und den ScbannfItEeln spricht er niohty weil ihm bekannt war, dass sie nicht stattge- ftinden, aber auch was wirklich geschehen, dass Ohodkie- wicz das Blockhaus gebaut, übergeht er, weil er nicht erzählen wollte, welch oflfene Gewaltthat der königlich- polnische Administrator gewagt und dass die Stadt Riga mit Recht entrüstet war. Nicht also der vemichtende Vor- wurf der Fälschung und BntsteUnng darf dieses Abschnitts wegen gegen Henning erhoben werden, nur för senie Par- teilichkeit erhalten wir hier einen neuen Beleg. Dorpat, Mai 1876.

Anm. der Redaction. Zur Entscheidung der hier l)ehandelten Streitfrage gehören noch die folgenden Stellen aus Caspar Padels Tageboohe (Bibliothek der UyI. Ritter- schaft Msc 61):

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„Den 21. Jucij toegen unse heren tho Gottkcwitz mit em tbo hendelen, und ding« äff tho Bchaffeni der Syndicas b. Bereut ran Dortmimde, Rotger Encken und Hans Brille- mann, van dem gilldestaven olderlado. Kotkewits was

trotzlch nnd wolde sich in keinen dingen finden laten, woldc de gcsanttcn gefencklich nehmen, scodc dorcli de gcsautten de Stadt fientscliafTt tUo, he wolde se tho water nnd tho lande bekrigen etc."

„Den 7. Julg toch Gotkewitz np nnd etlick van sinem Tolcke legen bi de lantgalge nnd beiden dar mit nnsen ruiters nnd yolck scbarmntzaelden, nnd blewen woU 30 palen, von nndutzschen 15 oder 16 ersehlagen nnd be- schedigt/

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15.

Analecta historiae Livonicae.

Von Prof. Dr. E, Winkelmaniu

1 Dietrich Bischof von Estland weiht die Kirche

der Leprosen zu Ter-Banck bei Löwen (ohne Daten). Nach Wauters, Tabk ekronoL de» dytiama tst- pnm^v III, 467 gedrnekt bei de Ram, Ja, Mo- lani nr. Leodiemwm Ubrt XIV. Tom. 1. p. 329.

%, 1217 . . Dietrich Bischof der Esten, in Vertretong

des Bischofs von Lüttich, erklärt bei der Weihe der Kirche von Bouvignes, dass ein Drittel ihrer Einkünfte den Kirchen zu Dinant und LefTe gebührt. Mit 1217. Nach Wautera L e. p.i86 gedruckt bei Borgnet, Cartulaire de la commune de Bowfignee I, 4.

3. 1231, Febr. 25. Ein Lehnsmann des Stifts Büsdorf (Paderborn): Amoldns Tfllicns in Bekene, com in Li- Toniam esset itams et tarn pro hiis, quibus ad iter indiguit, (juam pro aliis necessitatibus suis ver- kauft ein Lehen um 78 Mark scliwercn Geldes.

West/äl. Urkbch. IV, 135 Nr. 206.

4. i239, Febr. 13. Frater Hermannus preceptor Livonic et Pmoie ist mit anderen vornclimcn Ordensbrüdern Zeuge einer Urkunde d. apnd Herbipolim in domo fratmm Thenthonicoram.

Wiiiemh. ürkhd^ III, 431. (Vgl. Bunge, lAoL Urkbch. VI. Reg. p. 9, 182b).

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»

5w 1241, Jqli 29, Erzbischof Theodcrich yon Triff W 9tfMg^ der S, Aimap^ftp^Uc) su li(ai4eQberg )>ei B(H[>pardy Wfjlelie auf seilte Bitte iK fiEenrlcDS de ordine predi- catonim Osiliensif episcopus geweiht hat, einen Ab- las«, dat. Oonflueotie 1241, 4. kal. aug.

6. 1941, Aug. 16. Frater Henricns de ordfne fratrnm

predicat., d. gr. Osiliensis episcopus, verleiht der von ihm auf Befehl des Erzbischofs von Trier geweihten Klosterkirche auf dem Beatusberge bei Koblenz einen Ablass. dat. Confluentie 1241, 17. kal. sept.

Oedroekt daaelbH 8. (Vgl Bunge, Bali.

GeeMchtuiudün I, 44 Am- if^O

7. 1247 , . Per Minorit Wilbrand mit der Kreuzpredigt

in Friealand (Ur den j&ng des K<(]iig8 yqn Frenkreich b^anltragt: Principa|(ter tarne» d, Aldberto erchie- piscopo IdrQBie, fistonie el Pr^fcle» fuit connussnm, nt ipse in transitn SUQ (von Lyon) per Frisiom prae-

dicationem fratris Wilbrandi roborarct et eum defen- deret. Yenerunt autem po^t exalt^tionORil s, crucis (14, ^pt) Qroniuge et^.

MencontB vhron, in: Af* Q^ S&y JSiXJIJ, |i. 640.

8. 1248, Juni 9. Erzbischof Arnold von Trier widmet dem auf seinen Befehl von Theodericus episcopos Yironenais geweihten Elisabethspital zu S. Mazimin bei Trier einen Ablass. d. a. d. 1248, III nonas iniii.

Oedmekt: MUUlrhein. ürkhdL III, HO,

9. 1250, ApriL Theodericus episcopus Vironensis de or- dine fratmm mjnomm, anetoritate apositolica provisor In spiritoaltbas diooesls Tngeetensis, besengt die Stif- tung nnd die dnrcb ibn geschebene Weibe der KIrcbe

zu Subburg. 1250, pontifleatos nostri anno tertio. Bergh, öorkondenhoeikvan HoLlund I, 272 nr.611.

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396'

10. 1251, Mai. Theodericas episcopnsVironensis, coope- rator ren. dorn. H. deeti TraiectenstSi verleiht dem Nonnenkloster Horst bei Derenter etaen* Ablass. d.

Daventrie a, d. 1251 mense Maii.

Sloet, Oorkondenhoek van Gelre, p. 725.

11. 1254, Sept. 1*7. Frater H. de ordine fratrum prcdi- catorum, dei gratia Osiliensis cpiscopus de partibus Livoniei verleiht den Beaerinnen der h. Maria Mag- dalena za Worms einen Abl^as. Dat Wormatie a. d. 1254. 15. kal. oct

In Würdiweifi, Monasticon Wormatienxe II, 186. Mas. der Univ. bibl. Heidelberg. (Vgl. Bunge, Half. Geschichfsstudien J, 46, Anm. 183).

12. Heidelberger Matrikelöuch 1 (ältestes, Mss. 4*^ anter dem Rectorate des am 23. Juni 1403 erwählten Ni- eolans Bnrgman, decretomm doctor et eostos ecdesie Wormatlensis, Bl. 82': Item reyerendns in Christo patcr dominus Johannes de Wall cnr ade dei gratia archicpiscojiiis Rigcnsis, qui de gratia sua diguatus est honorare imiversitatem per presentiam suam in plnribns actibos soUempnibos et scolasticis« Item magister Johannes de Stadls presoripti domini archiepiscopi magister.

Beide haben oienbar keine Immatrienlationsge- biibr zu befahlen gehabt.

Id der ersten Reihe meiner Aiialecta (im vorigen Heft diesea Bandes) ist za berichtigen:

p. 216 ur. 1 Z. 3: Trond für Troud.

p. 217 nr. 6 Z. 2: 23. Sept. für 28. Sept

p. 217 nr. 6 Z. 4: 1263 für 12&3.

-O*

Mittheilungen

ans dem

Gebiete der Geschichte

Liv-, Est- und Kurlands,

herausgegeben von der

Qesellschaft fBr Gesehiehte und Alterttnuneh

künde der Ostsee-Proviiizen Busslands.

Zwölften Bandes drittes Heft.

Nicolai Kymmers Buchhandlung.

b'iyiii

Gedruckt auf Verfügung der Oeaellaohaft für Oeachichte nod Alterthamskande der OsteeeproTiosen BussUnds.

Biga^ den 4 September 1880.

OfMk VM W. F. BielMr la tlga»

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16.

Da» UiteMlemiMtanal des hereoglichen ArGfaivs zu

Mitau zur Geschichte des Herzogs Jacob.

Von Th, Sekte mann.

Die knrländische Gesellsohaft für Literatur und Kunst luitte den ünterMlcliiieten mit der Ordaiing den korlADdisok iMfzogttoheft Arehitee betml Diese Arbeit ist snnftchst sin Abiohfass gelangt; wie wichtig eine Fortsetioog ^ter- selben wilre, zeigt vielleicht der folgende Bericht

Die Ordnung des Archives hat in der Weise stattge- funden, dass alle Acten von den ältesten Zeiten an bis zum Tode Herzog Jaoob's im Jahr 1683 zeitlich und inhalt- lieb eeasigiiirt winden. - Jedes Aotenbündel erhielt eine ihunmer mid eine kirae lahatamgibe, wöbei. soweit die elfcsn Beaeicfanungen ans hersogllober 2eit erhalten waren, dieselben beibehalten wurden. Nummer und Inhaltsangabe sind in den Catalog aufgenommen, die einzelnen Convolute nach den Nummern, welche dem inhaltlichen Zusammen- hange entsprechen, in Mappen geordnet^ die keine Ueber^ sehriften, soadeni nur Nummern tragen. Bei Anfertigmig des Baeheataloges, der aas einem Zetteleataloge entstanden ist) mnsste nitttrÜeh- die Begiermig der einselnen Herzoge als maassgebender Einthcilungsgrund gewühlt werden. Die Hauptrubriken desselben sind daher: Ordenszeiten, Herzog Gotthard, Herzog Friedrich und Wilhelm, Herzog Jacob. Vor die Ordenszeiten md die Begiernng Hersog Qotthard's war das Torhandese Material" m geringi am eine Babri-

MItthriL a. d. lifl. OMsikM«. XU. S. 26

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cirong nach dem Inhalt jeder Urkunde zu rechtfertigen, hier ist also die chronologische Reihenfolge beibehalten worden. Für die spätere Zeit hätte eine blos chronologische Ordnung bei dem Reichthnm des .herzoglichen Archivs die Uebersicht erschwert. Es wnrde daher diejenige Einthef- lung des Stoffes gewählt, die in den grossen deutschen Archiven üblich ist. Zunächst „Generalia", d. h. Aiige- tneines über die Regierung des betreffenden Hemogs^ daoa die innteen Angeleget^heiten (4aiteii:tM)» .4ie Qe^fopgen lu auswärtigen Mächten, erst Polen, dann Schweden, Branden- bnrg, deutsches Reich, deutsche Fürsten, England, Frank- reich, Niederlande, Russland, Spanien, Italien etc., daranf die Correspondenzen der Gemahlin und der Kinder des Herzogs, mit den einschlagenden Papieren. Innerhalb dieser Rubriken wurde die chronologische Ordwing beibeluilieii. Eine Rn* brik , Varia^ könnte niebfe migahgeo wiMtn, isl 9b%t naok Möglicbkeil eitigeaoiirttakt worden.'' w : :

Die Regiernng Herzog Jacoh^ biUet mA' inacü and nach aussen den Glanzpunkt der kurländischen Geschichte; nie hat das kleine Land in früherer oder späterer Zeit sich solcher Macht und Bolchen Wohlstandes erirant. Das findet in dem Reichthum des Archivs den entsprechenden Ausdraok. GWoh die «rate Rufarik ^OmMonHäf* aagt^ wte gut alfaB Yorbaadena beitahit Imda» IMer den JIügsa* rtngeantritt Hereog Jaeob^s sind afckl weiii|Ker als 7 meiir oder minder umfassende Acteustt^sse erhalten. Seit 1618 begann die diplomatische Correspondenz, welche die Nach* folge Herzog Jacob's auf den Her^ogsstulü seines Oheims Fziedrich sichem sollte. 1638 nach langen Unterhaadlun- gaii ksPD man am Ziel asd 9m M, Norbr. IMi fiuid dia f^liakeliilroinissiQii des Haraogi^ ddrgedaah adMuMkar bei LebzeiteB doe Oheim» AmtabatidlaagantieEriahteity 4«Pdb eine polnische Commission statt. Den ganzen Hergang hat uns der Notar Gotofredns Fabrioius erzählt und sein Maaoscript iat in spaterer Absohh^t eriuUten. Sehr, ersie^

hig iai. A Rubrik ^ttnm^« Snp^entioneB und Sntiebei* iwl^i» dfs HMDgi «ber diMelbfiB, «ds dem gansen VaHaiif

seiner Regierung liegen in nicht weniger ala 30 höohet um- fangreiehen Convoluten vor, ein Material, das jeder, der Anepruch daiauf erheben will, die materiellen und recht- liohen Verhftltniaae Kufflands in diMer Zeit zu kennen, jedaafaH» bMibeitoii umuhi. fiie geben « BUd der fie- diifiilbBe>.dea M0ÜMift.MeiiiieA,.:dflr ls§e von Mrger- oad BMCiMlMld..iad .dlBe aMitigtB AalMsbwiinges , den dal Land genommen hatte. Dieselbe Bedeutung kommt der CorrcBpondeiiz Jacob s mit den liauptleaten, Amtmännern u. & W; zu. Die Briefe dieser Beiuuten sind im Original, die Antwotien de« üeniofs meist im Coneept crhaUeB. fUeiBaehtavearliAlteliae vorden . dnroh Batoaiahe Fj^eeaa- eafarüM lUnsMrt«' darai» BttellMg wfx wm Tbeil dem VaMtandadaakfii, daaa die «rsprüngUeb deoftidiaD OerkhlS' acten „in das lateiaisehe Idioma vertiret^ Wurden, lun an die königlich-polnischen Hof- und Relationsgorichte zu gehen. Auch der materielle WobisUnd i^r ßtftdte ist zu Jacob's SkiUtn bedintend geetieglii* Ptoi nftehdte Folge war das BaiitiBban, w^aifeli Moh.«Niei«ita pelUtec^ «elbatitiidigkail fil «naiibfift 4nd.^ d«n.Jablr USItQ^ ^.«^db ntfeb Ab- aug der polmaelien. CeeumlleieQ, dj« In AtolaiH dat noldt- 8chea Handel die juridiechcn Verhältnisse Kui lauds^ geregell hatte, geben die kurländiscUen Städte mit ihren Gravamini- t>us an dan pPlDiaoben HaJ. Unter Herzog Jacob fanden die dnmna: nntept^ngoneu Streitigkeiten 1659 ihren Ab- aeUdai^' die -w^w.ediiebe. hnrnrnm. und der danan geksiplte malwPMme y«rfaa)tflunto jdde ftmre Th||j«k»iftder fitildta. Müraq dieser Zeil laaien eiob die gepflogenen VeHiand- luDgen denn euch von Jadr zu Jahr verfolgen. Bcäciiwcrde- schriften, Memoires, Resolutionen der polnischen Könige sind Kablreieh erhalten. Pia IniUatire in diesen Verband- IwngiKiiet ron MiUm aiMgegangen. . md Jilber dinae fitedi jaft.nnaaf MelniMl «neb am retebsten. Ala Oicioanw mag

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aBgoitthrt werden, daes ein Veraeiehiuse der mitawwhen Hanebedteer toh 1668 erbalton ist Die LandtaggacMflsee Bind nur T<m 1^4^1667 im Original eiülilten. Dai FeUen

der übrigen Landtagsschliiase lässt sich jedocb verschmer- zen, da sie im Original im ritterschaftlichen Archiv erhal- ten sind. Dagegen besitzen wir in 11 umfangreichen Con- Tolnten gutes Material für die vor nnd während der Land- tage gepiogenen VeiihandloBgen, OleiekeMun die-YcMr- betten tn. den in knapper Form gehalleMn "Lmiteg»> sehlüesen. In engem Snaammealiang mil den fcwIlBdiaolMMi Landessachen stehen die Beziehungen Kurlands zu Pilten. JBier wird das im piltenschen Archiv erhaltene Material wesentlich ergänzt. Besonders wichtig ist ein Convolut BrieüB aar älteren Oesebiobte PUtens; sie reidien Ton 16^7% bis 1612 und weifen ein enrttnsebtea I4eb* anf den A«fr entimlt des Heraogs Magnus in raien, all «r doriy ntici seinem moseowitisdien Fiasko, Rohe in finden hoffte. Seil 1641 beginnen Relationen vom warschauer Reichstage über die Bestrebungen des Herzogs, die Vereinigung Piltens mit Kurland zu erreichen. 1656 cedirte bekanntlich Otto Emst Maydel seme Ansprfiohe anfPflleii dam fiersege, and übeir diese Angelegenhett^ bei welcher der sehwediBohe«€kmdta de la Oer die eine wichtige Rolle spielt, liegen gam aili^ gehende Berichte vor. Von dieser Zeit an können wir bis zu Ende der Regierung Jacob's die ünionsverhandlungen nnd die Piltenschen Verhältnisse überhaupt von Jahr zu Jahr genau verfolgen. Im Ganzen sind es 32 Gonvolnte pfltenscher Acten, damnter eine Sammkng der aablreiohen Becbtsdednetionen der Angliche Kmiaada auf Fflten.

Die answäHige Politik Ktrlaiids wmrdc mmiohsi dnreh das Verhältniss des Landes zu Polen und Schweden be- dingt. Als Jacob die Regierung antrat, war der dreissig- jährige ELrieg noch in voller Glat Nur langsam schlichen die FriedansTerhandlungen anf dem Beichstage zn Regens- bug vorwärts, Karlaad war daher gm[i<Mhigt, sich selbst

m

EiÜM tu sohaffen, imd wie co Henog Friedrichs Zeiten gingen alle Bestrebnngen der Regierung dahin, Neutralität 20 erlangen. Denn das Land war von Polen und Schweden, von Letzterem als Feind betrachtet, von Ersterem durch Btote. Tmppendnrchzäge geplagt» die mit vielfachen Gewalt- mataregeki Terfoimdeft ▼areiir Dtd hersogtiche AroluT kemihrt eine g«nse Bellie kOniglidi-pi^iedier Universale „pro defmdmSü mSUltariibm inewnhwilm« in DwAUm Cnr» landtae et Semigalliae.^ Von 1626 1668 stets neu erlassen, «eigt eben ihre Wiederholung, wie wenig sich einer zügel- losen Soldateska gegenüber durch blosse Befehle erreichen lassi flersog Jacob verwandte daher seine ganze Energie dimiif, erst sieh sdber die Stellaog eines Nentralen sn sdNdbn ein BestrebeOi velehe« deutlich seigt, wie locker eigentlich wihrend des Krieges das AbhängigkeifsverhSlt- niäs Kurlands von Polen geworden war - um dann als neutrale Macht den Frieden zwischen den kriegführenden Parteien zu vermitteln. Nach drei Seiten hin hat Herzog Jacob dahin an wirken gesucht und in drei Rubriken un* aeres Arehires finden wir die bergehongen Actenstücke. Polen, Seinreden, Brandenlnirgy letsteres durch verwandt- sehnllMie Verhiltiisse an 8efaireden und Kurland, durch politische Interessen an Polen geknüpft, wurden in diesem Sinn bearbeitet. Gleich zu Anfang seiner Regierung trat Herzog Jacob in Correspondenz mit der Königin Maria BlednoM TOn* Schweden md gleichseitig gehen (ron 1644 bis 1650} die ' Acten seiner FriedensTennittelung. Auf Btftndenbnrg wirkte die Herzogm Louise Charlotte ein; Are äusserst reichhaltige Oorrespondens zeigt dentiich, wie gross ihr Einfluss auch in politischen Dingen war. In Polen suchte Jacob auf die einflussreichsten Magnaten, die Sapieha, Gonsiewski etc. einzuwirken, in Schweden stand er sninal ndt dem Grafen Magnus Gabriel de la GardiCi dem s^hwndfichen Mueralgottremeur Ton Mgai in nahen Be- siehuQgM' S^eselich gediehen die Vertiandlnngen so weit»

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dass Jacob Minen Rath Georg Vidoher toh Visebdem m Jabr 16M naob Stockholte » Vavsobaii md Kenigsbeig schickte; ein Friedenacoogreee In Lübeck nard Mbatmiwl

und die Geschichte dieses CoDgresses, auf welchen auch Ludwig XIV. influirte, von dern 3 Origioalbriefe an Her- zog Jacob bei d&a Acten liegen, dürfte sieb in Mitau ge- wiss eben so gut wie ift Berlin oder Stockholm eohreibea lassen. Hersog Jaeob hatte eben die Fiden der gansea Verhandlong in Hinden. Von seinen Gksandten Melehier Fclkersabm nnd Johann Wildemann liegt ein Tegebilch vor, das von 1651 1G52 reiclit, dazu ein umfangreiches Convolnt „Acta pacißcationis Suec<y*Polontcae^ von 1051 bis Die Verhandlungen Bcheitcrten eweimal an der Wei« g«riuig PolenSi den WaffenstiUstao^ ton 1886 darob Abtre- timg Lirlanda so einem deftultii^ Frieden sn naeben* Bin Krieg swiscfaen Polen nnd Sebwedsn stand dnher in nächster Sicht Und schon war die Republik Polen mit Rusöland wegen des Abfalls der Kosaken und zugleich mit den Tataren in Krieg gerathen. Auch über diesen ungluck' liolien Krieg liegen uns im herzoglichen Archiv die Acten yor. i>er Beiebsteg Ton 1662 ward anefbhsüob .gseebüdert^ Uber den sogenannten moakowitischen'Ktleig, tn detti Kor* laad mit' beistenem rnnSstQ» Men wir in der 'BoMIr ^Moscovitica** das Material, wenn auch nicht in erschöpfen- der Vollständigkeit Als es schliesslich im Jahr 1658 in Wilna zu Friedenstractaten zwischen Russland und Polen kam, schickte auch Herzog Jacob seinen G^andten, den HoQnnker Oelownia Spiieki» bin nnd mn diesem siMi Bi^ latienen über den Ckseg Verllsadlimfe» iracbanden. In diese Zeü ftllt anek die reiebe Oonresptndena Hersog Jacob's mit dem Zaren Alexei Michaile witacb, dessen Ori- ginalbriefe erhalten sind. Als der Friodenscongress in JLiübeck auseinandersHgeben drohte, hatte .Herzog Jacob sogleich anfs Nene versuch^ sieb von Sebweden Nentraü- tftt sn brwirken« Folkersabss ging «ieder «Mb Steebbobm

m

ohne Erheblicbes auBSUricbten. Doch wurde Graf Magnus de likGardie gewiaam, die neutrale iSielUmg Kuflends sn MBrworftHtt; JoIümi Friedrieb. v. d. Eeckie, WUlielm Rom« Bei aad fl^inncii Plettenberg Ütturtea die Yetiiaiidliingcii; ein schwedischer Legat Benedict Skjtte kam 1655 nach Mitau, um mit Herzog Jacob direct xu redtiu und 165G ist mau 80 weit, dasa ein Vertrag entworfen wird, der die Neutralität Kurlands sichert. Der Vertrag kam zu Stande. Polen wie Scbweden tollten fttim Dvebnig divoh Kurland babe»! leti^s aber aettral bleiben.

Biae Bestinmung, die 'wenig nebr ist als ein leeres Wort Factisch wurde Kurland dadurch beiden Machten preisgegeben. Als der Krieg auabrach, rückte 165G Graf LOweohaupt in Kurland ein, Golding«n wurde ausgeplün* dort» willkürliche Erhebungen von Promnt und MannscbaA ireratslaltefe and aadreraeils von den p^laiioben Trappen glelebiblli aieht ebaii aeiM>nead verfabren; Dartiber g^en naeb'Me» aad Hieb Sehweden Klagen dM Herzogs. Anf beiden Seiten zeigt man sich entgegenkommend und Sept. X667 glaubt Hereog Jacob seiner Sache sicher zu sein. Er aendet den Oberhauptmann von Goldingen» G. von Fircks, fm Katl Guatair von Schweden, an die perpetuelle Neik tralitit ICnrlands und dazu Ton schwediiwiber Seite noeb die definlliva Abkeüng PiUem w erlangen. Die em- gehenden Beriabte ten Firaks reioben bin snm Jan. 1868. Die Nachriclitcn, die er gab, waren günstig. Schweden war im Begriff mit Dänemark anzubinden und wollte Kur- land sicher machen; wahracheinlioii wurde schon damaJa ein (itowaltaMob getplant. Die Briefe and Briefeoncepte fiBrtM« JMOb*i an Gavl CKwIav Jani IW aregen der pütaaieban Angekfetibeil and w^en der Nentralitll Kar* laads atbroen die völligste Sieberbeit Brgi im Oei 1668 scheint sein Misstrauen erwacht zu sein, als man wol wie irüher von Neutralität sprach, sie aber duj^chweg nicht be- aebteta. Jaoob «obiokle .deishalb seinen ftatb IJardeleben

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nach Scliweden, aber schon kurze Zeit darauf erfolgte der berüchtigte Ueberfall Mitaus, der Jacob in schwedische GefiuDgenschaft nnd ganz Kurland in schwedische Gew«il brachte. Die hier in KQrse gesehüderten VerhaUoiMie werden in .onserem Archir dureh eine Reibe tob Acten- ftössen erlftntert. Ans der Babrik ^Snedca^ Bind es 81 Oon- volutc, in den „Polonica"* etwa ebenso viele und wir kön- nen die Erci<rnisse fast von Tag zu Tag verfolgen. Den bis 1660 dauernden Aufenthalt Herzog Jacob's in schwe- diseher Gefangenschaft schildern die Berichte fiennlng Wolter*8 an die fimogin Lodse Gbariotte, den Frieden ▼on OKva 6 umfangreiche AotenüMoikek Leid«r isl; die OorrespondenE Fdlkerftahni*8 nicht erhalten. Eine alte Copie seines bereits gedruckten Diariums besitzt die Bi- bliothek der kurländischen Ritterschaft, üeber die weite- ren Beziehungen Kurlands zu Schweden könneiv wir rasch hinweggehen. Sie beechrttnken sich meist anf die daroh die knrlftndisoli-liTlindiscben WechselbesiehingeB bedbglea Correspondensen den scbwedisclien Cteneralgcnvemen- ren von Livland: erst mit dem Grafen Tott, darauf mit Horn. 1677 während des schwedisch- brandenburgischen Krieges kam es zu neuen üeibungen, die jedoch in Gute beigelegt wurden.

Wichtiger sind Y<m naa an die Besiehungen ni Polen nnd yerfür finden wir ein sehr reickes Material m den Relatf Ofnen nnd Briefen der Gesandten nnd der Residenten Herzog Jacob's in Warschau. Wir heben die wichtigsten hervor. Der Rath Johann Wildemann war schon zu Her- sog Friedrich's Zeiten in polnischen Legationen th&tig ge- wesen und seine Gesandtschaflsrechnnngen liegen von 1630 bis 1648 im Original Tor.* Unter Herzog Jacob war er ▼oii 164T— 1650 in Warachasii Ton wo ans er gewiasenbaft nnd sehr ansRlbrllch reibriri Bin anderer diplomatfoeber Vertreter Kurlands war Andreas Adersbach, zugleich brandenburgiscber Resident, von ihm sind Briefe aus den

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Mren 1648, 49, 61 erhalira. Wichtiger eind die Beriehte det HOB bereits bektuiteB kniMadiBohen Batlis wid Ot>er« IranptDiaDiie Georg Viselier ave den «JaliM 1646 vnd 61.

Damals war jedoch zugleich eine Reihe anderer Agenten thätig. Seit 1645 tritt Adam Schubbert und neben ihm der Oberbauptmann und spätere Landmarschall Ch. Hein- rieh PattkanuEto in den Vordergmnd. Fast für jedes Jafar liegi efA-gfoeeer Stoes Eelatieaen' von- ilm ▼er, sie reiebeii bis 1676. Pitlkammers Relationen gehen bis 1676. Beide imen abei'Dielit Bteheiid.in Polen , so dass sieh in ikren Berichten Lücken finden. Um so erwünschter sind für die letzten Jaluc Jacobs die Relationen seines Residenten Nicolai Chwalkowski, die von 1670 '1681 reichen und die polnischen Verhältnisse, das miDatiöse Detail des Hoflebens niohl «nsgesehlossSn, In ihr^m rotten Usi&Dge verfolgen, so B. B. im^ Jahr 1673 eingehend Uber 4en polniSoh-tflrki* sdien KHeg. reMren. Neben diesen OestodtsehalMerldh ten sind nattirlich die Instructionen H erzog J acob's an seine Gesandten und die meist im Concept erhaltenen Briefe des Herzogs Ton hervorragender Wichtigkeit. Da- miS sind jedoch die Polen betreffenden Acten nicht erschöpft. Acten sor €^e80hi4hte der BoicfaStag», Bescripte der pol* nisoben Könige , die sehr ausgedehnte Conrekpondenx des fisTBOgsmit polnischen Magnaten, YerhandkingeB toH deik pohrischen Feldherren, Bittschriften, Privatbrfefe ond der- gleichen mehr, im Ganzen 104 Convolute, bieten ein reiches, in den meisten Dingen noch ganz unbearbeitetes Material, üeber die BeBlehongen an firandenbarg, im GkmEOB 86 Ooovdnte^ hdben wir bereÜB bboi Tbeil gesprochen, ffier treten neben den poKtischeii Beäehwigen die Tenmndl- schaftHchen Yerhiütnisse stark in den Tordergnmd. Vom grossen Kurfürsten, dem Schwager Herzog Jacob's, sind Briefe aus den Jahren 1644 1673 erhalten, lieber den Gang der brandenbargischen Politik schickte der Rath des KorlUrsten, Beiahani Fehr, von 1662->->168j( regeimSflsIge

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Berichte ein. Daneben läuft die Oorreapondenz mit den Gliedern der charfilrstlichen FmbnJm, 4eni Prinzen Karl IhnU, 4m Frimtm FuMriob (im 0pileM lUaig^ dar Chorltatia Jio«ifley ud Dcirolhea, ter Oenuihlui FrMacil Wllhelm's. Dfo fieriogte LmdM Ohmrlotte empfing zahl« lose Briefe aus ßrandenbarg-Preussen und halte stets ihre Agenten in Königsberg und Berlin. Im Allgemeinen ist zu bemerken, daas dieser Theii des Arofai?» von grösserer Bedeutung für Kurland als für Prensseu ist, zumal daa BMibai* ArebiT llbr dieae FaHodig beveita roii Dforfaea ^ gehead boarbeiM istb

Weniger sahlrefeh aind die „lfoae«?Hfea*, laa GeaEen 8 nicht sehr umfangreiche Convolute, vuu denen wir die wichtigsten bereits kennen.

Zu den übrigen Staalea fiwopa's stand Kurland okkt in gleich nahen BeaiehangOD. So aiad die .Betieänngaft aam devtaohea Beioh ab aolebem; aebr lediar, 0l«ae Aa- brik dea Aidura .umfiuat awrii nar U CkmeliUe; Ala Mericwtrdigfcelt mag herrergehoben werden» daaa^ BiMa der Kaiser Ferdinand III. uud Leopold erhalten sind, Dankschreiben fiir Falken, welche Herzog Jacob ihnen schickte. Von grosser Wteiitigkeit sind dagegen die Be- riohte der . Agenten äetaog Jaeob'e Tom JEUgabaM^ger Bcdokrtage» fieeker' obd Bbecli«. Sie reiobett. m 1676 Üb 1666, ated atbt eingehend' und httdbat tiaMeaiMnt Regensbarg war daanls der Klatschwinkel von ganz Buropa und diese Berichte mit ihren zahlreichen Beilagen er- strecken sich daher auch über die europäische Politik im veiiesten Sinn« Bs aei gestattet, hier durch ein Beia|kiel an Btaetfiran, vna aBab^in den Bevei^h d^ Beganabfvgar Geaandtadbnftabenahte üeL Ala iai Jnhr 1684 4er ..ftia- iötische Ifinlster Oelber« atarbf aehiakte Bbarün. dem Her* zöge eine fSammlung dex Pamphlete, die In Frankreich über diesen viel gohassten Finanzmann umliefen. Sie führen den Titel; La b$8te i/uatiabU au k serp^iU creve. Da ist

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umftebst 'eiii CaMiiiime de$ fkarAam e&mp&§i pmt Mr, CM- hmf^mlmit^ ib'iVaiw». Bb Mgi: L$ -Ba9tr ^ mtm&imF

ganzo Reihe, von der es erlaubt «ei, einige Strophcni her- zusetzen:

' Oaron voyaiit sur son Rivage ,:CoU>ert, le paasa aussi-toBt, JH pear que sor son paseajgiQ

n oe mit q^uelqa« imposk

OiibM« dStowMi lyt iMrt tat a lmfU$ft

Nf traVTlviM Y0U8 pas & propo« llettt» iey bM qoelqae impost .

Bicbelin iiOW* pogK

Masarin iMIW'ft saiVD^

Colbwt noQS » et^pre)^

Et 0908 allooi pas^r.por }f P«letwr.

' Oy fW; mttB dod, je r'ovlse,

' La graDd Colbert est biea plus btia, , . Car le Diable eo a fait Ba priee Dez le moment.de son trespaa.

Sehr ioifiHigr«&ik ifl'idie OorMpondeniScTMi^ Jmoobli faiifr disu UetamM denltdkeii Firttan. UWtiidi'm ge*

ringer Bedentiuig amfiMBen die QratoIaikiB»- niicl Oondd* lationsachi eiben, die Notiticationen von Geburten nnd Sterbe« fallen allein 8 dickleibige Convolate. Die übrigen 28 Con- ▼olute dieser Rubrik betreffen moMt Familienveryütnisse de« ftotfioii ktirilmHeolMtn fltoaei imd lefaier VerweiAiteiik AeUl/ Bed^Q» BviiipaefeNreigi. Oröif » BeeeeMtael (in 9 AekaifMkeln), Hewea Hertittg, HeliteU, MekteM«» Neaeen, Rbeinpfals (6 Convolate), Pommern nnd Seeheen sind reich vertreten, und die Acten sind ftir die Persona- lien dieaer Fürstlichkeiten, zanAl w]&a ihr PriTatiebem be- Unit, sehr ergielug^.

. me Jeeiehwige» K^erleode ui dm übrigen teeMn eiiid

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fast ausschliesslich durch Herzog Jacobs weitgehende Handelsunternehmungen und lütereesen bedingt wordMu fiaiid in BvnA lut ^Ueeen Dingen gebsn aber BelirtieMii «ber die Politik vnd binfig iei der Unk der BeneUe überrMchend reiebhaltig. Wae stiniohst Frankreidi betrifft, suchte ilei zog Jacob gleich beim Autritt seiner Regierung sich dort eine feste Position zu schaffen. Sein Gesandter, G. V. Fircks, weilte von 1643 1647 in Paris, knüpfte dort HandelsbeEiehungen an nnd referirte eingehend über die Verhlütnieee am fransöaMien Hefo. UntBr* »einen Papieren finden wir Briefe Ton Mazarin, nnd aneh 4le Folgeseit» d«r Krieg der Fronde etc. wird tins in ansfUirlicben politfaehen Briefen fast von Woche zu Woche vorgeführt. Besonders gut sind die Berichte über die Zeit von 1645 1661, die Relationen des herzoglichen Agenten Johann Gloxin, des Jean Manifies dit Olive, die Briefe der NicoUe Dabois an die Herzogin Lonise Cliariotte (sie reielien beinahe nn- nnterbrochen von l(fö4-»]970), die OonretpeMenz Herzog Jacob's und des Prinzen Friedrich Casimir mit Beke, dem Agenten der Hansestädte in Paris (1677 1680), über welche bereits Baron Heyking in den Sitzungsberichten der kurliladi#ehen GeeeUaehaft für Literator vnd Kunst referirt hat, md vor AUem >die O^Mnreepondeni Jacob'b und Ffiedriok OasMr's mit r. Blomberg, dem kiirimidiB»hen Ohar|tf d'aflbirea am fWinidsieehen Hofb. Seine Brielb be» handeln in grosser Ausführlichkeit die Zeit der Rcunionen 1681 1684 und vcrdicneii jedenfalls genauere Bearbeitung. Die Gorrespondens Herzog Jacob's mit Ludwig XIV., von dem efaie Reihe v<Mi OrigtnaUmefen %riiatten ist, bietet in- ^ haltiioh weldg Interesse, fis eiad fiMlaassebliesslieh'teik- sehr^ben- Ülr übenehiekte Falkeil. hd Quieo «mtbsift dieee iUibrili 11 Oonvohite.

Die Beziehungen Kurlands zu England (10 Convolute) gehen zunächst auf das Pathenverhältniss zurück, in wcl- obem äeixog Jacob zu Jaeob i. stand. Dieser iiatte dem

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H^riog WÜhetai «u Jakrgeld ansgesetot, alter nvr bis lid4^ v«r «leo Uff m das letete LebcmjaliF K9mig i«eob% ganbtt worden. Die stete Geidnotb, In- der Kteig Kail I. eM

befand, macht os erklärlich, dass dieser Fürst nicht geneigt war, die Zahlungen fortzusetzen. Im Jahr 1638 schickte Herzog Jacob, der damals bereits factisch das Regiment fährte, eines Agenten Jobaav Flügel nach London, «n die- Aeseabhuig der 14 Jalve reeturenden PensloB zn e^ wfrkeoj Bie Zablmog- erfblgls ftiobi, irol aber »to'deii Bfludelsbesiebongen angeknüpft, dfe^Mr Kurland von gMse- ter Bedeutung waren. Die Angelegenheiten der korländi- sehen Colonien in Afrika und Amerika, die Handelsbe- ziehungen zu Indien u. s. w. gehen durch alle englischen Biiefe a«e HeRog Jacob's Zeit und können aus dieeem Material In klares liekt gesetat) werden. Dameben graben üe |M>litiBelMi&'MBäoiien- flbor die innere engüseüe PoHtft itndi man wird* ä prior! snopsbieen kdntten, dass sie' fir die stürmische Zeit der Regierung Karl I., des common wealtk und der Restauration unter Kari II. von grossem Interesse sein müssen. Für die Zeit von 1645 1646, also für die lilntigsten-Mre des* Bttrgerkrieges, liegen in holländiscber Spraebe cKe Beriebte Tkeodor Tsas Bofe^ vor.' Daidi ^Igt elno Lieke ll64i IHe^ letirten * Jabre Oroniweirs nnd die ersten Jahre Karl U. behandeln die* Briefe' Adolf Wolfrath's, der stehender Gesandter Kurlands bis 1664 war.

Von 1668 1688 bis zum Ende der Regierung Jacob's II. beben wir gan^ regelmässige* Berichte von Johann Lucas Lydn aSB London an den Heriog. IHesen Beriehten sind die Oonee|ite fierseg Jaooh^s Aebet Inetmetionenf in Sacken dee knrlSndieelien>Colonialwe8ene beigefügt. Neben diesem flilebenden Gesandten hat Herzog Jeeob eine Reihe von Agenten mit besonderen Aufträgen nach England geschickt; den Rath Aug. de Crosse 1674—1678, Marin 1679—1683 und Andere. Aus England stammt ancb ein umfangreiches Con7ofait haBdsohriftlieb«p ^itangen, Memoires, - Briefe von

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Kfurl Im <^6>* Kdnigin Henrietto Marie, CromweU, Karl Jaoob II. and <Ue jriohtige Cgrrespondenz mit dorn eng- lieeheii Gesandten am dänfscben, poUiiohMi «tod kttrliftdir m^m Hof» Bir J^hn Coclimo,

Yi» gvABsmr pNactMwr iBedioiiHi^ wAitti'ibnsM die Beifehimgeft ^^Mob's st« fiolUnd (15 Qonvolttli), teM maritimes Uebergewicbt von England eracbüttert» •tibw nicbt gebrochen war. Aus den holländischen Berichten UuMen die amf^tsgenden üiuidelipläne JUmog Jacob's üek mook dautü^liM* eriwim^ mIb imm engyaobM. . JM» Oo«r60ii9iKkNi«M m dm. lbMg. .oirf m AmMm m Bimog Jacob sind dioeer J[|esjWNiigFon .lillcilMrWkb» üglMÜ DfM var man im Haag vorzö^liol 0ber die aus* wärtigc Tolitik orientirt, zumal soweit sie England, Frank- reich und Holland selbst betraf. Wo wir daher Lücken in d^n engUaebea und £ranz<töitM)liaA Asoebton Anden, lassen «ie aiish aua dieaar QuaUa acgftnaaa« Y.on .JS^rrtrWtU ffiMon .4)^ B^iaMyD^aq^yioqfiN^ m deia fiani^ 4aa AaialardMi avIdaU Qeraog /laiM>bwBfMB i^rrMniMi Mamber, ^Skem holländiaehen Kauftnann, dar ala beatelltar kurländisober Factor in der Mißhandlung'' i^agirte, von N. de Byem, kurländischem Agenten in den GenoraUtaa- iam yon Andraaa.Gügaa» Agenten üitr dM iadiacben Ha»deJ^ waa WoUmiimew wid.. i^nd^mK Alt; iMiKliaab wioliyg .^Maan die 0iMa 4aa CKIaA ^JdMk banraKfalMba» mdaii. .>J3ie Bind im dan ft«raog'«ad an ^. Eaaaogin gericiitei und raicben von 1^4 1686. EUne interessante Episode bilden die Berichte über die Theilnahme des Prin- zen Friedrich Casinui: am Vertbeidigungskricge Hollands gagen die ffaq^ö^iaolia iovaaion von 1^3 und 1673, die^ wia baluamtv ut laMigeBalipaa fi#ibaii^ «wiaaliaft lUr- lapd und FfaiüMraiA MMbu,. Jm ANgoaiauftaii ia^ m ba- aaarica», daaa dleat InUiiidiaeheii Baaiehnngen Barsog Jacob's beaoAdere Beachtung verdienen; ohne sie wäre aio ricbtiges Verdtand^iss ßein^ Fo^tik niel^t mii^ich.

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Mit Spaom trat KmiaDd dvcli 9m» amerikaDisolMB Oolonieii in ndw Berünnig, dmnter Jaieol/s 1a MtdiM ww de» BftvoB de Bstroe und vi» ikm ited Brieüi itM den Jahren 168a»-«ld86 eiMleii. Aneh «H ttaHeB ist Kor- land daxuals in Verkehr getreten. Aus den Jahren 1647 bis 1649 sind Verhandlungen mit Venedig, vom Jahr 1651 die Instruction des kurkUidiaclion Gesaodten Gorecki aa Papst ImieoeiiB X. «egin der ^BohifiTahrt im MitUlmeer evkalteii. TM^iete-Om eland Jaeob in Beaiäkmges 8iebeaMrg6B| Tea -Georg Ralvici mbd dem eiebeiibfif gieetai Rath Biasterftld benteen^ wir etee Reihe ron Schreibeii.

Damit ist die Uebeisicht der Beziehungen Jacob's zum Auslände erschöpft. Es bleibt noch übrig die für die jjitteDgeschichte der Zeit höchst wichtigen OoiTespondeniea «viselMB dea'Otiedem der hefiogHehon Vamilie.dareiMa» geben. Bie fietoifMokie,. weliha läOtSt» ObarJoMe, die . (Gemahlin Henog Jaeob*s, betreff^D, omfaeBen 26 Gonvolote und reichen bis zu dem am 18. Aognet 1676 erfolgten Tode der Herzogin. Die äusserst umsichtige und energische Fürstin verdiente wol in einer besonderen Monographie behandelt za werden, zu der hier das Material in reichster Fülle vorliegt Die Gorrespondens iwischen dem berzog- üeben Eltempaar und ihren Kindern nm&est 83 Gonvolnte and geht gewöhnlieb bis aaf die ersten Versnobe der Prinzen und Prinzessinnen im Schreiben zurück. In diese Rubrik wurden auch die Berichte der Erzieher aufgenom- men, denen Herzog Jacob seine Söhne anvertraute, ihre Instructionen^ die Referate über den Fortgang der Studien ibrer Zöglinge, ttber ihre Reisen, die speoifioirten Reob- nnngen von Sobneider nnd Sebnster, die gewissenhaft mit beigelegt worden, geben in ihrem Znsammenbange ein an- schauliches Bild, nicht nur der damaligen Fürstenerziehung, sondern auch der materiellen und geistigen Zustände der Zeit im Allgemeinen.

Wir gehen auf die 14 ConYolute omfassende Rubrik

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^kurländischer Handel" über. Wie schon aus der früher gegebenen Uebersicht hervorgeht, haben wir es hier nicht mit dem auswärtigen Handel, sondern mit de& korländi- sohen HMidelaBtidteD, also spedell nut Liban und Windaa EA thuD. Anordomigtti Aber den kurliiidiacfaMi Zoll, Bdriib» reoknungen, Weebsebaoftien, SeMfferpMsM^ bTeMartoii der eingeführten Waareu und dcrgleicheu mehr. Besonders wichtig sind die Schiflfabücher, in welchen der Verlauf der fieisen, Preis der eiagekauftcn und Teckao^ten .Waaren gegeben werden.. Schon ans dieser raschen Uebersicht wird aMui eraeben^ wie aebr die Qeiobiebte Karlanda ener wisaeiwcbafilleban Nenbbarbeitang ^bedarC VteOicb i w«re ▼or Allem nOthig, in der Welierocdnnng dea Arddrs fort- zuschreiten; dabei wird vielleicht noch manches iiBS Herzog Jacob's Zeit, was mir verloren schien, in den Axstenoon- Toiatea ffpäterer Jahre sjuu Vorscbeia. kommen,

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17.

Mktbeilwigeii^.ftb^ Ai^vliMfschaugeE .iiai .Sommer

i.....' .! y^jj ^ Schirren. ' ! ''•

V Der nachstehende BeHcht über Archivforschungen im &ftm3mtM. 1861 ist bald nach meiner Raekkabr aas Kopen* kagin. ud.ßtooklMlm kt .Wesenilicheli so» «r jetit

gangen ; Dar EiDleiiH(g..micL floUiBS lUlftii iiiäi^ m6gk - «Ob Uun die Notizen über einzelne Sammlungen, wie ich sie ttnter den Goncepten, welche mir allein zur Verfügung atehen, Yorßnde, damals vollständig einverleibt wurden^ weiss ich nicht gbnan^ ich glaab« .«8 indess .mit . einiger Stfolktriieit anneiuttn «I dikrfeii. WisMlitUoli in indesB» InbeiielL.mir «iobt «rknibtf : 8«ll»i.'4io ZiU«&aiigabwi| obr wol sa!/niedrig gegriffen, wiederMe l^liXsO) .^«rie ieh sin damals nach flüchtiger Durchmosterong meiner Papiere, fest- stellen konnte.

Die Erläuterung, warum ich heute mit Mittheilongeni vfileh* bisher der iOefentU«bk«it vorenthalten: bUabeni aaoh •».lataga» Zeil danAiaeh berrortreta, vird eiae aDgttaessM PblaUnQg Bi da»:Beriohta seUMl bildan» 4er:ta iicb:]iiebl 9«' weiterer Yerbreitong, sonderti nar bestiittaii ' war/ dfo Ausbeute zu umschreiben und eine Fortsetzung meines Ver- zeichnisses livländischer Geschichtsquellen anzukündigen, als der einzigen Form, in welcher, meines Eraohtens, Badbanaabaftenstlber Airohivforsobangenr deoottegti nach an dia OeffoDiliobhait Itateft aaltte^.

milML a. d. Hfl. OMshloht«. XII.«. 37

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Für den AbschniU livländischer Geschichte, welcher hier in Betracht kommt, habe ich das Bdchearehiy zu Stockholm zweimal dorchforschi Das erste Mal, im Sommer 1860, in BcgleituDg des verstorbenen Baron R. von Toll; das zweite Mal im Auftrage der livländischcn Ritterschaft im Sommer 1861. Mit Abrechnung eines einwöchontlichen Anfsnlhalta in Opsala, bescbrftakte steh mein enü^ B^ttiah anf etwa sechs Wochen wofi.iß dieser Zeit hatte ich auch die kgl. Bibliothek and da? Archiv Kammer-Oollegiam * zn berdcksichtigen. Das Jahr darauf konnte ich dem Reichsarcbiv etwa zehn Wochen widmen, nachdem ich auf der Hinreise ungeHihr ebenso lange im Geh. Archive zu Kopenhagen verweilt gehabt £in späterer Besuch beidei^ Archiv« im Winter 1&7 1/72 «ak zwar ebealiUt Ii? Üadiachei €ksohiefat^, 'aber- einer tndeii'Poiodei welche meine Ar» beltsziit'^olletaiidig In Afaspfuhb. nakmi < n i : . .

:|feine 'Sanndwgen ftr die altere Zeit stamtten bomÜ von den kurzen Besuchen in den Jahren 1860 und 1861 und, da Geschichtsquellon oft lange weithin, verstockt liegen, am erst allmälig in grosse Centrälsammlnngen zu munden, 80 durfte nach Veiiasf fön aadeilhalb Jahvaehnten eine nicht nnerhebliohe Nachlese inr AiM8ichiisieheti^.iHich.«^v«Bn.'M diem in «elneir Zeit tevUaiideiien YtvnAß nkM' Maachet vorläufig von mir mit Absieht bei Seite gelassen, Anderes vielleicht ubersehen war.

. AnUnglich hatte ich dann auch selbst eine Ergänzung meiner Sammlangen ln'B Auge geftisst. Indess traten sehr bald andeve AolQpdwar, welebea. kh «isb.niehi aBtaiehe« ' iDOohte, ^aiwisoben und dnägteii den iltiten Flau snviek^ bis ihn ein Wechsel der LebenesteUnng noch weitef'ia die Feme rückte. Der erste Band meines Verzeichnisses liv- ländischer Geschiohtsquellen hat daher bisher die Fort- setzong nicht gefunden, welche der Ansbente von 1860 die Anrate ton 1361* in gleieher Anordnung^ zor Seite: «telleti sollte, wahrend einem jArittea Bande mbehUteli Wwi die

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Ihil&disehen Bestaadthdle de« QMk -i^roblv» m Kopen*

bagen zu verzeichnen. - '

" Dennoch konnte der Umfang meiner Sammlung nicht als uübekannty noch weniger die Sammlung selbst als ver* graben angQBobeii werden« Der Bericht, welcher hier laoh« folfty an einer. Stolte niedergelegt» wo ir Mb, wenn die von ndr begonaeiien Arfoefted einmal im Aaftragb der InlereBelpten: CorporaUonen weiter^fShrt werden sollten, der Einsieht nicht wol entziehen konnte. Dazu hatten akademische Vorlesungen über livländische Geschichte den Gewinn aus meinen ArcbiTforschnBgen in eingehender Weise taB^ Geaen^iat- Vieler :gamaclit;' 80 daee dia- fiöier and nioKt mlndeii' üe Leear der aeilideni In' mehr ab einam Examplav ToitoiMen Naisttadhnftaa aiob ^alMihi tllber Mängel der Behandlung, aber sohwerlioh über T(Arentha^ tung dessen, was in den Archiven zu Stockholm und Ko- penhagen zu finden gewesen war, beklagen mochton. Endlich war meine Sammlang nicht heynetisch vQrsohloiMeA nnd bis in die jüngste Zeit hat es mir wiederholt snr Qe- nngthnnng gereicht, wissöiiAölikÜk^he Arbeiten in Livland dmb MHÜieRung aumelBem'Vomtfae Ibrdehi an' Mfanen.

Als daher die zur Herausgabe des livländischen Ur- kundenbuches niedergesetzte Comraission sich am 25. Juni 1875 mit dem Antrage an mich wandte, meine Sammlangen ihrem Unternehmen im Veriügang 'ttt'BMaikf behielt ich nnr die Jahre. 1668^1662' eigner Venrsndang vor nnd- he» gleitete meine 'fm U^brigen tastinmienda Antwort mit eini« gen Rathscblägen, %e1ohe mir rieljährige Ehrfhhnragen 'iii Archiven und das Interesse für die Sache an die Hand gaben. In derselben Weise beantwortete ich ein Schreiben des mit der Fortführung des Urkundenbuchs betrauten fleira Dr. Hild^brand> indem ich' ihn ingleich einkd, seihen Weg über Kiel an nehmen nnd dabd einige^ Ür die lBilok- reise inVi Avga gafasalia! d^trtaelie Arobhra anf * dar'< Hin- raiae en besuchen. Indess erfolgte nör die Anzeige, dass

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der Weg direol 'nteb Sebwoden genommen Und der Üefems

Sendung lueiiier Sammlungen aus den Nordischen Archiven entgegengesehen werde; auch wurden dieselben einige Zeit daraui^, TOD Stocklkolm aus, poste rcstanto rdquirirt Dar? auf konnte meinerseits nur die Mittbeikmg ergehen, dess meine SekimUingen. «nnmehr m nniAtriglioher ]>ttvclisidht ind Benitelmg anf ddv Bekii^ise wMan bereift gehalle& Verden. Indess bat Herr Dr. Hildebrand von dem ibm eingeräumten Rechte auch nach seiner Ankunft in Lübeob keinen Gebrauch gemacht, sondern mitÜerwdUe ..seioeu Jahresbericht für 1875/76 Tertfientlicht i.:

.. .Damit isUfc mir tdie »enigbr damkeAsveftiuii •▲a%abe an>^.eowiBit ies.idiih)b dfiB8en Jahreabeiiebt.crbiOgliebt lati ■Bsere 'Siuinllnngön anji^fergleicbeni «nd- -«Ine/ nngefibre Sinsicht iti das zu eröffnen, was noch aussteht^ > i

. Zu diesem Zwecke theile ich zuvörderst aus dem der livländischea Ritterschaft über meine Sommerreise voq 1861 angegai^getten jßeHjobto. mi^iwaa *vai Sache getorL..;

.♦•il M ; . '^^'^ . l;' * r«'"'.

. : . Beiden Arebiven (fii fitockbolmf und Kopenhagen)^

welche einander ergänzen, gehören Bestandtheile alter Archive dieser Provinzen an. In das schwedische Reichs- arebiy ist die. im. Jahre 1621 ans Mitau entehrte Sammlung vob Pekfgameni^ Registratorea endiPapiemrknndeb .tbef» gegangen, deren nr^^HInglioben Bestand ein. bald ^b jenen Jabre: in Sebweden anfjgmiommenes Veratiiobiüss innnea lehrt; in ihr ist uns fast der einzige Rest deä alten; einst ru Wenden aufbewahrten Ordensarchivs erhalten. Das kgL Geheime Archiv zu Kopenhagen wiederum schliesst einen Best des Archivs der Bischöfe von Oesel in sich, welober aia£ Beibbl des. Königs Siiedrieb iTerolalbliob im^abre 1563,. biüttbergefllbrt mudi}.... !• i»"/. . . .v

.'leb bibe jedoeb -geglaubt, miob anf diese s|ieciteli livISndisehe«. Sammlungea .. niclit beschranken: dürfeoi

4lf

▼ielinefar aus' dem* OesaamiitVomlhe bMtr Arctthr« -niög* UdiBl AUm iknwig^hohem, wi» die Oesditohte AiiMter Fi^TbzeD immitCSdbar berüfaii. ' In Stockholm baben mir diM TORilgKeb die von Gustay 1. abwärts fortlaofetdeo

Sorien der schwedischen, deutschen und lateinisclien Re- gistratur, ferner die getrennten SamntluDgen der sphwedi» sollen König^i^ie Unterabtheibiig: MoscQTi(ica^ ;di6 OedL QlBiiA^rniapi..% a. Anfilpnte.ffevIVirt. ' «'t <

Kopealjag^Di wo j7BteiDi^cb,.Qwe sabfilere Omi»- pirung des de8ami|itTon;|Ub8 , dQ^ch^ Ich ausser den beiden Abtheilungen Livland, die Abtlieilungen Preussen, Polen, Russland, Mecklenburg, Geschichte der dänischen Könige, die Inländischen und Ausländisoh^fi .^e- jjpatraoden sorgsam durchmustert un^ aas den* 8))^c. soge- namiten' Dajiiscben J3aii|[imlj|]|^]i^ ans ^ dem ^oß, Gencin- 8cliafit]i9beii Archiv, aos.dpr AbtheiJiiD^: ^iibeck ancl EEai^c- sUdie, endlich ans ODgeoräiieten Coqvolnten,/welcji^' in jüngster Zeit aus dem Archiv des Kriegs-Ministeriums und vom Schlcswigschen MiuLsltt^rium ^bj^eliefe^t warcn^ eiu^ Kachlese gehalten. *. , , ,

Es lencbtet.ein^.^aa^ aus allen die8en^,^icbf spec. Ut- linäischeii^ AbÄeUctng^D AQf8c]iIa88 .p j^ewiQiiei^ yar ifast nnr fiir 8oV>be ^erj^pdepi in . welchen Schweden und ^oine^ mark in nähere Beziehnng in ien l^cbicksalen dieser' Pror vinzcn traten und es wird daher nicht befremden, dass erst der Geschichte des XVI. Jahrhunderts eine massenhafte Ausbeute zugefallen ist, während die frtth^fcn Jahrhunderte Terhältnl^smäs^ig leer hal>en an8|f^hen n^fissen. Daau komm^ dask^BOwohl, in Stbckholm, wie Ki^panhag^en ^^ade die älteren Sammlungen anrcb ^rand und Unfälle gelitten iiaben und offenbar auch in den aus Livland hinübergetragenen Archivresten nur vereinzelte Dpcumente in die ältere Zeit hinaufrei^ht^p. Indesfi haben ^c]^ anob für dies^ ältere Zeit einige werthvolle Nachträge« eigebea«

Die VertheüoBg der theils in wörtlicher i}«pi% Ibeils

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in Regesten heimgebrachten Actenstücko nach chronologi- 9cW Ordnung ist aus nachstehender Tabelle zu ersehen«

. 8chwe4. Relohaarebiv. Qt^ Xoptnl». ^rojl». . . ZuMON {

1S60. 1861. Zusam. tMl. iSdOi 1881.

Xlli^-^. B. . m 28. 904 188. SMi

Noch ungeordnet 192. 192. * ' * 6. IW."

1500—1524 . . te. m 197. ' 247. * 444.'

1625—1549 . . 161. 1099. 1260. ^ 787. •* 2047.

1Ö60~-1565 ff. . 1661. 1825. 3476. 2089. 5565.

Summa 2026. 3303. 5329. ' 3317. ' " * 8646.

1. Das schwedische Reichsarchiv. Einer summarischen Ucbersicht meiner Ausbeute sende ich ||ni||[e.Bemerkungen äb^r d^n Character der Haopteammlangeh lincl deren Gk- aohichte vorans.

"1) Die grosse Sammliing der LivönfcfL 'Als ^e in Mitau 1621 zusammengerafften Arcbiyalien in Schweden anlangten, war Per M&nsson Ütter, der vor längerer Zeit dem Herzog Johann als Secretar gedient hatte, seit 1620 am Beichsarchive angestellt upd bekleidete ^üb Amt bis an seinen Tod im Jahre 1625. ^

Am 2. Angnst 1622 berichtet^) er von dem EEgell>nisse seiner ersten Ifnstemng nnd hebt diejenigen' Stlfeke her» vor, welclie ihm der Beachtung besonders werth scheinen. Es sind die alteren, auf Ilarricn und Wirland bezuglichen Urkunden, der Gonürmationsbrief des König Abel vom Jahre 1251, die Kaufbriefe und Quittungen König Walde- mar*s HL, die Abtretongsnrkunde des Hochmeisters, Con- firmationen jler Päpste nnd Kaiser; beilaiifig werden auch Stande'recesse' nnd Orenzbriefe genannt Aller Papierdo- cumento wird vurlaufig als einer noch ungeordneten Masse gedacht. Bald darauf müssen sie allerdings genauer, durch-

; . ^

1) In der Oxenstjerna'echen CbrreapondeDsaaminlaDg finden sich 17 Briefe von 0ft^ an Axel Oxenstjerna Boa deil «fahren 1606 bis 162». danater «»» IMi«r fgtlti^i^fm AngMl Ml CM»

419

gesehen worden 8eiB|: wie das Förteekoingh (Verz, L 2003) dttrthat^ iraUes imnlUiiob Mk'fda Utter. mUi9$: iii%e^ nommen worden ist Strenger geoidn^: wwden jedoeh MUf üe PeiyMienley n^bei jete* eine; d^ Bettiennonimer Im Förteokningh entsproclieudc, Ziflfersignatur erhielt. In die ganze übrige Sammlung, zu welcher dann noch est» «nd liviindische Archive aas dor Zeit der schwedischen Herrschaft kamfeni .Bcbdnt 'ineiiiaie kämet vti in gelegent* Mehen^ninaie^ em fifiok-getlroBfea m aein, «vi» Teniiitki Srii teebttei FrielienMdiUM N^t&di:itn#, m vmA in emWtiBuAn seih >wird, im Jakre 1767 dtii^sh Gustav RIb« hing. Später, in den achtziger Jahren, ist dann von dorn Archivar Palmakidld ein dürftiger Ansatz za besserer Ord- nung gemacht, endlich auch von Neuem ein summarische« Ye^eeicbni» ifeilgeaottiiAe» worden, mooli bente (1861) 4#r . ainkige Wegweiiev itnrott die flMBmhingf IMiokmUtg t^tpa delAflandske, EfHemMe, €»Mtäth,' fm!fitmtmlSmdihe eeh Kexholm%ke Acter som uti Kon§L Riks Arckwi stora hwalf äro forwarnde, d. h. Vcrzeichniss der Hvländischen ff. Ao' ten, welche im grossen Gewölbe des kgl. Reiokserohivs nnfbe wahrt werden. Ohne systematische Ordnong, nnr naeh ürer AnAteUng in 26 fickrltailbta (A^Ä) werden hier 686 Oodieee nrnd- GonMole TBfMickMt; ini. Sommer 11666 ergab efaie Revirfon betticMHolie üMUler dock hat'Mek das Vermiaste bald darauf grösseren Theils wiedergefunden und wird in einem Anhang unter den Roihenunrnmcm 687'«-704 aufgeführt, wobei freilich einige Doppelzählungen ■Btergelanfi» sind. Die snm Tkeü aekr atarkan Goovolnlle aäftallen oft maiAiedenartige Ooeoaienle > in '»baBlealar Mtochongv mr vitfi'abliwaabBm Yeianeli 'ebtODologisther, flMntbr auch saobliöher Anordnnng. Vöii Sandel, weichet in Anfang dieses Jahrhunderts bis 1830 die Sccrctärsstelle am Reichsarchiv bekleidete, ist ein alphabetischer Index iHisgearbeitei, welcher jedoch nur auf , die Ausaentitel der Codicea nudOaimtaie geitf. . filma.ajstamaliwbft ümordonng

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der ganzen Sammlong hat dio heutige Archiv verwaltaDg m's.^iig» gefMtty! sobald «adm driageide AiiwiiQii' evle* digl sein wovden')« ..|

Die xMuÜB PHIftang des h^üd ¥odMHitaMii aeeit wm

zttDächst grosse Löcken ^ auf. Ob in Mitan selbst viel zn* rückgelaasen oder rerschleudert worden oder nachmals in Schweden abhanden gekommen ist, läsat sich nicht sicher feststellen. Doch spricht mänches Skr dia letzte Annahme^ Die eobwefifche Yenrattmig- bette nttt m »soleb^tiokeil iBlereese, welcbe entweder bkibtoad' ocler 'gel^ntiiob de* sölMredieobeD ^Politik dienen- tonnteb; ' 'Wee polnleebe md dänische Anspräche oder das Verhältniss za Russhind be^ traf, wurde sorgsam geprüft und aufbewahrt Indess ist aoob davon Manches abhanden gekommen. ..Axel Oxent s^ma hat aieb ibefar als einmal. Originiale und Copieli Msendeik laseeb; we dr aieh anch- eben befindeüf moditiii «nd dann \dM intoer 'aliiMcgelieftrt. SoNeddM db diob, dateMn der Oblleetio Oienstj. S€Qeke><a&geliii>ffen #efden, welche im Mithuer Register verzeichnet stehen und dessen Nummern führen. Manches wird bei solchem Verfahren yerlegt worden sein und ist verloren gegangen. Dazu fehlte es lange : an der j Mobtaa .Geneentratiod Häg* id«|(leieben Banfmlnngen. Mdcb beule ist nlobt Alles, ims:<dabm gebdr^ itn' BelcfbnrehiT Vereniigt,* Die Ansbive der ^rsefaiedenen Oberbehdrden sind hoch fortwälirend damit beschäftigt) sich ihres ältcru Inhalts durch üeberführung an die Cen» tralstelle zu entledigen. Was da die alten schwediscUen ProvinzeD angeht, wird sorgsam behandelt, alles Uebrige snmmaaj^ -nnd ohne>«OonseqnenBi Wabrend-im Arebive des' giwiinp^^tollegiian tfine &stTdUsiblige Sernndong tidA Rebheneobäfle*Fo]iabten Aber lüstl«na :anft.deln'Xyi«4abfff hundert, nur durchaus imgeorduet^ angetroflfen wird| eind

; 1 '-H ' lilii ; i i'l . '• . ■.' ' ' '.l

' H tuin XTatwänniig Wurde 'dhim wfihveiMI^ m^hifte 4t^n MMb

m

einzelne Bände in das Reicbsarchiv übergegangen und aus dem XVÜ. Jahrlnuidert fehlen fast alle ^Serieo; Unter einer eben deilkter an te BcielisamfaiT OUei^gaBgewiA Sarnu- lODgiM TeraeiiedemaVgsteD Jalidle halpea sidi'diib^ eM%en^ ^irwtfniöiswerthiBnT^B^sto 4^. alteB-lOrdefiBregf^ stratur herausfinden lassen, zwei Bände, der eine überdicB dcfect und mit dem unverkennbaren Merkmale, nicht ge- legeatiidi beschädigt» soodern als Maculator, bis aof einen kleine« i Best , verbimieliil wovdeii i eh «ein. > ' In > das Arohiv d69(K«iiime]F0clli||iani mwm üeae ttttde «taeittatt Meis> ^stelM*:Hr«rdeB) offentiAr iiar wgiR' iUrto UnueUagp; DeMt-ef^-Irturen, wiio^ die überwiegende i MeiinaKl dei« dort aaibewahrten Rechenscbails - Folianten, in beschriebene Pergameutbogen geheftet. SehNst^erlich werden sie die ein- ■igen* an dieser f&lBchen Stelle gewesen sein uad es ist nielii:'ala''valM»oiieinlABh^ daaaieinrnkibijaMirheblielierVhefl Sae OrdenBareUyaianf limllBhe .Waiap mikommm^utei rer- Maniilitrittl" ..-.i; ../. . ^ ••

i ■• Allein selbst die zeitig im Rdebsarchiv vereinigte und seUdem oft fast Vergessene Sammlung scheint wiederholt vom Verderben bedroht gewesen sein. Am bekanntesten ist der furchtbare Bränd, welcher lam '7. Mai 1698 swisohett fiwd aUbr Naehwillaga im kdnjc^ichmi'8eliio88ei«BtlMraeli nad -es riach ^^BtjAri&y daaa' sftan. nainlby tlDeiB QUel de^-^kanigKelien Iteffie ' IMe gleitet, hiper^^ wenn das Feuer in der Nacht ausbrach. Dem rechtzeitigen Eingreifeii des Grafen Axel Wachtmeister, als die Beamten rathlos dastanden, wird die Rettung wenigaieas eines Tbeils ▼eni' ArahlTe' Verdankt VeiBrtMnttjg igdMigeBi>*vrdto' nn^ daa Kaaiinbr^Gollec^nm'att Jaiaen 8atomHii|pto.!iifcid das Bcd«otioi8-€omptoir;!!Tim dmi.BßnfMiitML dea Refoha» arohivri VerbhuinteD! namentiidi ' ftliere Serien and gkhk ohne Einbusse scheint auch die livländische Sammlung, ob- gleich ihr Kern den» ^'euer entging, nicht geblieben zu sein. Anderes mag\JMrs(iraat imd-fterkonuttan sein, ala bei. einer

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drohenden Wendung des Krieges im Jahre l7lS das Reichs- ftrchiv in Kisten verpackt nach örcbro geschafft und dann wieder zurückgebracht wurde;- noch Anderes bei wieder* bolteD UnuAgei in dar fitadti wwgatena lag die livl&ndi** if^ SMudiuiigiiiii Jahre 1TB7 in dea OtafiiB Pehm Jbis aa der Nerdbiiloke^).

Avieh dtreh Tertragsmftssige Aosliefe^ig an die Nadi« barstaaten hat sich der ursprüngliche Bestand der livlän« disoben Sammlung verringert. Zuerst hat Gurlind eine aolehe Beatilofcion gefordert und zwar durch Vcrmitieluig poBimencker Geftandm beieito IfiSK^ aomit ei» 4M iiedi dei^ BaMhmg «ua WM. Am 4. (kM%t letti-efMki Utler ele Veradohiih» der ^ jüngstea!* PeeimeelB» -veMe anscheinond Litauen, die Herzöge von Curland und deren Unterthanen beträfen, an Axel Oxenstjerna und bittet um weitere Instructkn, ehe er daran gehoi die älteren 8tücke aa registrirao.: Yim jeaee acheiiit wetttgatens ein TheQ ausgeliefert worden an sein. Nur mittelbar anf livBadiflehe Seehen beiieht enb lib: kgl. aehwedlaohei PMft vom Jahre 1681, welebea «mMatomnässig die RMcKef^ning eller im jüngsten schwedisch-polnischen Kriege aus polnischen nnd litauischen Archiven entführten Acten und öffentlichen Documente anordnet. Spcciell dagegen werden Est- und Livland dnzeh jaiaen Artikel dea üyatttdter Friedena be» Iroffan« Die darin etlpalirte Aiali^kuiMtp erfolgte Im Jahn 1786 «ater 'Alfbahra* eines apeeifiehrten Registers» Irekhea in^dvei Foliobänden, Original, im Reichsarehiv anfbewahH wird und von mir extrohirt worden ist. Mit ganz nner» beblichen Ausnahmen reicht keines der eusgelieferten Stücke ia% XVL Jafarhondert hinani GklegentUeh sind dann auch nM dpMer Maahfotderdhgett geefeellt iwiicdea Im Jahte 1748 wndett dan marieehea Invoyd Koeff eflerlai KMeo»

Vgl. Johann Elrr». Storkholm. T, 333—334 afid P. Ä. Fer

jedoch nur in Copio, und, wie es BcfaeiDt, nur aus dem LaDdewrermegWBgg^omptoir, Sbei^geben, und Als 4er Graf

UtodlBdie SwiiDlnDg aiNfraials 'l^rrorgvMii'ittd irtetet

eummärlBcli regiatrirt. Eine Vergleichung dieses Registers mit dem. alten Mitauer Verzeichoisse ergiebt jedoch, dasi weniglteuä aus dem Bestände des Reichaarchivs niolits abgürttttiiirMe. Vialt^oiit aber tiiid daaiaU na dem Eaatanif-Callegiaia A iiwito dort TtänaMeA Wakikei^ MalMr dee XVEL JaMm&depte ' tmgeUefiirt -urmdea*)« Jbi Jahre 1791 wurden einem Baron Stackelbei^ einige Cov- Volute zur Durchsioiit ausgehändigt, ohne dass sich von allen bemerkt HUide, daes sie in's Archiv zorückgelangt seien.

' An dör heutigen Saromluivg unteisoheidet man leicht dio /mMMMMB BeHaiidtfaetta. Waa aas Miteii stamMi» fiease atob Mcb 6lM jeuea alle yaraeiclaril8,>.Bekoii obni- aelegMeiij -olhia'MttHe'ierkeiiiMak Uebrigena bildet ea aar die kleinere Hälfte. Bei weitem reiöher sind die sorgsam aufbewahrten oflicicllen, zum Thcil selbst privaten Corre- spondenzea ans der Zeit schwodisoher Herrschaft, die Acten dar obates and «oleraB Verwaltonga- und Justii-Bebdrdeii^ iibvohl ^oa telefon eia greaaer TMl ao EaaelaBd gelkfat vnfda; A;0toDaehiredieabar€oBiniiaaioDa]i9intToll' ständige Serl» von Petitionen nttd Seiebirerden der Landf tags - Corporationeo, Landtags -ProtocoUe, Rcchenschafteii) Güterbe sitz-Deductionen, Kriegs- und Musterrollen, Diarien aber Stadtebelagerangen, Privilegkn'Samnüiuisen u. a. m. i yJkoR eigbotiiab MflindiBobdn -^Saaunbrng aakliaail nab am niobatea 'an: ' .

'S) Die OoHeotio OkenatJaraiAnk Vonaala^warda sie zu Fifholm aufbewahrt und ist dort auch von Hiäru

^ & Bingabe voii QfMKmt MbMfig, 4. mwkMm 17«?, An- glist 81, in Bikiorkivei. MmoHtU MM7€9i FöL Süh-^a.

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beintit «oidoi. Wie bemerkt:, 'sind In «e- mancbe der UiUtn 'MgeOMm- StSeke ftbergegangen, naneatifel

die ältesten im Reichsarchire yorhandenen livländisch-rus* Bischen Tractate^), ältere Redactionen livländischer Bedits- büeker, Qiitorrovisions -Protokolle aus polnischer Zeit u. 9u OL. AqoIi die .Oeite^j»eDdtoieii* der! Oxent^enia'S'Juid reieh j^tratiuMg^ A/OkkiüamiL! SpeciMreiide Begistety w^he fsM^tCL & Styife (für die>*€Mrra|»tedeiic Aael^: mid ▼oiki Orafe^i Qzens^erna, einem Beamten des Reichsarchiva, für die später« Zeit sorgsam ausgearbeitet sind, Erleichtern diie Benntinng dieser, erst vor etwa ftehn Jahren in den Bestand des BekhMcfaivs tbengegiuigeneii, gotreinft uf^ geeteUten und aystemeltteh girardoeten Si.«iiiihng.

•8) Die tgroBS^ 'tfrcii#e4iMhe BegfaivtAdefii* ßisMi In n g ^Muielti flieh: «Idim^ tM' ^ eomplete ^Serien aus und wird von den schwedischen Geschichtschreibem der neueren Zeit immer in erster Reihe, mitunter aus- schliesslich, zu Rathe gezogen. Jedes in ihr enthaltene fitilok bat officieUe . Geltong imd.i«! vi» Gioneiii b^eit» kriUlig. Isi dleeeiSemiiiltibg 'Mch Ittr «üeere'.FrofiBmii deren dgeilliftnfiehbe iimeres Lebtfa':aBttenleBi «&. eeli^ reichen /fn' den Bestand dieser Registranden nicht über» gegangenen Documcnte sein Maass zu suchen hat, nicht ganz von dei'selbcn Bedeutung, wie für die Qoschichtc Sehwedens, so dürfte ^aieli doch die Qescbichto des XVJL JiehrhimdBete tfier. Mtsehlleselioh «of idi g^'-eluM dä/ begründe» imd. aoliretbeii liMeik Sie xefAIlt üi swef eliroBologieeh' iMurallel twiltadtf Seneo, enle seblMclleebe und eine deutsche, zu welcher, namentlich für das XVI. Jahrhundert, noch eine lateinische kommt. Alle diese Se- riem begiimea loit.den efstea Jahren Gnstars Ii Wasa.

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1) Bereits von mir veröfTentlicht in Nachrichten von Quellen zur Oe- ischichte Rusttland», S. Pelenb, iS60, r^L HvUetin de Vttcad» Imy.

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Jttdooh tiiiii grade m der dentfloheni bdA liileinilclieii Serie die Bind* für di^ J4hre 15fi^l5H in dem grosseB: Brande Ton 1698 yeniDglOekl EÜmb Breets Uetet ein gereüeler

Index mit freilich raeist sehr kurzen Regesten von Gustav I. bis Karl IX: Titlar Register etc. 1522 1592. Auch aus der schwediacheo Serie, und zwar schon für die Mitte des XVI. JahrbsBderts, hat die« liflindwdie OeachichtstorBobang manctaB'AiHbeitd'Sa- fceiHilneii midv je uttfter in dier Ml abvftrte, bo- mehr viele« die BMeuteiigJdeV Saminhiiig.. larder dbtalietieii.Serfe'liabe'klt nielitbetopidfewefse dtfWMi ül>erzeagt, dass bereits in den Bänden 1590 und 1591 von je drei NummoftL^miiidesteus eine unserjL Pvoyiiueii sui Gute kommt. ' ' ■. i '.l mJ

4).PpoUk^e, ilDiairieiL >n. dgL/m '.Oainnliaie in neiM volkttUidigen Bmtn veidinidto^iUoeh toet' vdn BBabXIVs.an/Bnd:lttr'dffr:ento.Mt.iidtL^ iWlohtig sind die Register aller von Erich XIV. ff. ansgegangenen Schreiben. Der Schwerpunkt der Sammlang fällt erst in's XyJl. Jahrhundert. :f/ .! :

.1 I 6) Die grosse Peogamenten-8,aaimliing. Getrennt anfgfiMeUt»! darckweg cbtonoiogieoh geonbet . Mit der Ee- giatiinmg'iat'Jedoehehitiiiiiii'Aiifi^ Zahleeifche AeoeBiiöben kimuaen'der^inneni^i jeehirediseUHi CkeeUebto zo Gute. Soweit das Di^domatarium äoecannm reieht, ist der Vorrath bereits veröffentlicht. Aus der späteren Zeit dürfte sich eine, doch jedenfalls dürftigei Nacblese.fürliv- Iftndisehe Gescbichta ergeben.

i8)iDie &aniiBlnmg6n »irOeaeliieJiie der eehve- dikcheii. Könige. A^ta fliatoriea. Bo weit meine Bin« eÜBiil reicht, nur erste/ Anriltse nad ^hne strenges System. Ich habe jedoch nur die Sammlungen für Gustav I. und Erich XIV. durchgesehen. Mag. Dahlgren, ein Beamter des Reiohsarchivs, hat ansfäbrlichc Begeaten bearbeitet^ welche die ;6ennfta«ag«der iibtigene' luti die aiigegeMie-2eit nicht selir reichen Bammlnng erleiehtenl* .. . < :.< :i

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7) 8) Die Folonica und MoscoTitica. GleichfallB nur mte Ansätze. Unter den Mosooviticii ist eift>«teD80 MHiIlef>.B«0ntertaid tartOffMhabeii.

9) BooleaiMtioa. Für dis Ufiiwltelie GMoUelile erst vom XYIL Juhrhnuidert an van einiger Bedentnng. Auch lassen schon die Ueberschriftcn dor vier allein in Betracht kommenden, ziemlich starken Convolute erkennen, dadfi hier nur Ergänzung für Lücken zu fiadei^'' ist (vgL Jetsü. Vent. I,i2068}, I»t SamnlnBg ist ms gelegeatUclieB ▲blUleD gebfU^ Die fieiptaaäse' der eimoUligeiideift UvläildaMsheii DoMteeate'lsk thefls in der Ifvlftttditi^ea Ab- theihiDg verblieben, theils in die kgL Bibliotliek geratlien^ theils an Riissland ausgeliefert.

Die übrigen Abtheilungea des 'EeichsarohiyB habe ich einer Bikhereii £)inskU .bisliev: nicht unterziehen kdo^g.

. Uh geb^>niitt eine;sitiMBarisehe gebeiiiolit meiiftpulipe» beutoi- ' . / i •» ' »'I T"'"' *"

t:' Aus der1olMn^all^g<retriIten^8•lllealkfi^H« (ergieVt eieh schon im Allgemeinen dcrCharacter der ausgebeuteten Samm- lungen und die Gruppirung der Ausbeute seibat i In den Vordergrund treten entsolueden die Jahre 1056^1562, in welduin sieh der Untergsag livlttadisehtor SelbststtndigkeH mM ▼erbeieltet aadiroll^eht In idiflse Jtkve füleB vatk fie erslM, mitKaoiidnuik ▼erim^snseit ud gfOstforen TIeis dn^iigesetzten Ansprüche der Naohbarstaaten. Correspon* denzen, Deductionen, Controversen häufen sich rasch und haben ihren Werth noch für spätere Zeiten, so dass man sie aufzubewahren' eneht, während die älteren Documente fehtlässiger xisanimeDgehalteii werden. Indees haben sieb doeb moh für iltere Zaslibide «id Vorgänge Reiben Aicbt islleii snsaoifneBbävgeiider Zeugnisse «rbelteo., wie eie bisher schmerzlich vermisst wurden. Von ihnen aus fällt neues und schärferes Licht auf die Entwickelnng der in- neren HechtsyerbäUniaso , auf die poUtiscbea Krisen , luif die BeformatioDi deren >Folgeii'*ii« an; * <

427

£in annäherndes Maaas dafür durfte sich ans- naohibt* geadar Giapfumag dar aoagabeatetoa OameqKMitoien von Flettenbteg's Seit bis IMA ergeboa: a) OmetpiuidanBaa der OlUC. dca '

b) Correspondenzen der OMM. mit den i*rä-

iateSi und swar mit den EBB. 1 .i. 85-{- 154.

•o) Oomspoadenaea.der OMlf* mii Büter- . fldbaMi «ad Blidteiiy Qiid swir des En-*. .1

TOn Barrien, Wirland und fietal. . . 8S-h 61* < < Dazu kommen die von mir noch nicht hiureichend geordneten Gorrespondenzon mit Rathen nnd Sitter* ashafl Toa Oeael» dar.WM^ deaiStiOalkrpat,: dia« .aelaar Kreisey iwie: CfeMiagaai Dttaalrarg atoJ ' Dabei i Iii jadoch la baaicite»» data dia/'fi«Mdle.iii 'iMcv Rdha stehen add ed aiöh iAicllt iailaer aiB palitiäohe : Fragen handelt ' " '

d} Coi;re8poDdenzen der OMM. mit auswärtigen Fürsten, abgerechnet Sckwedea, Polen nnd Moskaa, zusammen 126 Nra., «ad awAr rdm.. Kaaeer aad Kitaig» Kar^ . . iiiitetea aad Herzllga. sa Saohaea, Laiidgtaf PMKm^ T0» He88aB»:fieiallge Tea MedUealni^, Braaas^veig dad Lfiai^i^, Cleve und Geldern, HM. und DM.| Heraog Älbreoht zn Preussen u. a. e) Oerreepondenzea der OMM« aiit den Kö-

nigea van Schweden « . . 101 4-' 2B*

- f) Gorreipaadeaaea der OMM* adidaaKd*

^nSged von Poleto . . 884*^*

'Daneben' lassen sieh 'aan noob viele andere Orappen zum Theil umfangreicher Correspondouzen umschreiben. Abgesehen von den zwiBchcn fast allen Ordensgebietigern gewachseltea Briefen hebt sich eine eigeae kleine Origipal» aamspcMideaE des Oomtbato roa Qoldiageai .Gbnatopb'V«!!

O.Gebietigcrn

382 ^ 318.

mit den BB. .

79 4-

m

N^nenhofo, hervor, welche in die Mitaaer Sammlang des Herzogs Gothart gewandert. sein mag und sammt derselben nadi Stookbolm enlittliit.voidän'ift Die Zahl, der eioge» gangenenOrigMuübriefe Iftelinft sich f&v die Jahre 1510^1554 aitf laehr 'als 60. Eine andere €hruppe -biklel «fa» Jahre 1556 die Correspondenz d6ä damals in Wenden zurückge- bliebenen OM. Heinrich von Galen mit dem zur Eröffnung des Feldzugs nach Baaske gerückten Coadjutor Wilhelm Fürstenberg. Für die di|>lomati8che Geschichte, Tornehm- lieh der Jahre. 4656*^1-561 y -.bieten :>reicheB AmÜNiitoss die Oeireapttidenx Robert ailaheimTa iqit' den OMM. Wilhelm md Oolhart Q. a. .(30l!frn.), dfeCort^flpoBdailxen-Baloaion Hennig's, Michael Brunnow's, Michael Brückner's (30 Nrn.), die Briefe Hermann Falk's, Johann Ruders, Matthias Hu- reder's, Thomas Horner's, Justus Glodt's,! die. Gonrcspon- dshi i Gothart KeUer's mit jtriuen BrtMezn . iu^ au n. Aas geistiiehto ficeiaeii liegaa Gentopoodenteii fleffvaan Bon- nanbur^*§ lon l&HrnlfiSS >(1B Km.) 4i.<ia. v«r; Brfbfe der Aebte Christoph nnd Hermann su Falkenan an Fiomhold von Tiesenhansen 1539—1550 (18 Nrn.), Correspondenzen des Klosters Padis, Schreiben der OMM. an die Prädicanten, vornehmliab in Riga u. dgl. m. Unter einer :ucht kleinen A#iiahl ton Spiotoen tritt; Da. Mal^ iPrieanar «a Beval mit B0 'Nn«y ▼oa.irdobattl& üi daa Ja]inBd!1568—1568- an Her- sag' Johann au Finnlaiid .gefUtet rfiid, Jintto! AAni «hiliehen und besonnenen Zeitungsschreibern Jochim Barwitz' mit 19, in den Jahren 1555 1561 an die Könige Gustav und Erich geriohteten Briefen, welche an UmlaDg und Bedeutung mit- unter zu wahren Deakachviften anwachsen, hervor. In die« fieM Beihe gehört aus den Jahren 1669i— 1560 die Corre- q^coidete Joebim Balgrim'a .mit denaelben Kittnigeni 16.Nm. liltieB In die Oentren «der tOA Norden, und BihIeD gegen Livland gerichteten ausländischen Action führen die Cor- respondenzen Claus Christicmssons Horn mit den Königen Gkista^ und£richy dem Hsraoge Johann, dem Grafen ^ante

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42»

Sture, den OMM« u. A. (ttber 100 Nrn.); andereneits die Oorreqpo&denzen swischen Nicolms Badriwil, Palatin ron Wilna, mid den OM. Gottiart aas den Jahren 1559^1561

(über 40 Nrn.). Hier schliessen sich an die Briefe Nico- laus Radziwirs, Palatin von Troki (20 Nrn.), die Briefe der beiden Cbodkiewiez, verschiedener anderer polnischer Palatino ) Gesandten, Heerführer A. aua -der Zeit von 1^ und 1564, die Corxespondenzen Alezander Pelnbi- enek^'s iL ff. . . ^

Schwieriger als die Gorrespondenzen, für deren Bedeu- tung Zahlen wenigstens einen annähernden Maassstab geben, lassen sich die eigentlichen Urkunden, Actcnstücke, De- doctioncn, Protokolle übersichtlich zusammenfassen; nur sehr langwierige nnd ifiederholte Darchmnsteininj^n des helm^braohten Materials weisen dazn den We|r. Da e^ mir in der kors zugemessenen Zeit nicht gelungen ist, mit dieser Arbeit zum Abschluss zu kommen, so muss ich mich begnügen, beispielsweise aus den wichtigeren Gruppen einige hervorzuheben. Für die drei ersten Jaiirhoiiderto jedoch. beschränke i^h n^ch auf nnmerisehe Angaben, da ÜEMt nnr eine Abschrift der ro^ mir, ^genommenen Regesten dem 2weoke ganz entspräche.'

Ffir diese altere Zeit kommen namentlieh die Perga- mente in Betracht. Sie werden bis auf einige, in die Collectio Oxenstjerniana verirrte Stücke in 15 Cartons aulbewahrt und belaufen sich in dieser Anordnung auf 235 Nrn., welche folgenderw^iM rertheilt sind : ' '

t. P<psÜic&)B BnUen ........... 13

2. Dänische Pergamente auf Estland beztfglich ' . 20

3. Friedenstractate mit Rusaland ...... 5

' 4. Est-undlivl. Pergamente von a. 12..— 1250 2b

5. B » « » , 1251-1300 - 20

6. ' n » , 1301-1360 - 24 ^ » » Vi. 1351-1400 - 20 3. . » » » ^ n 1401-1480 - 13

muktU, d. UvL OMoUskte. XU. t. 28

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4^0

9.

E9tr apd livi. FergaiaeQt& rpn

a.. 1431— 1450

13

10.

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^.X^öl ^1460

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Nach Ausscheidung der in das XVI. Jahrhundert fal- lenden Stücke und nach Zurechnung von Origg. und Gopp. auf Papier belauft sich die Gesarauitzahl für das XIlI. 8, aaf 50, für das XIV. s. auf 70, fttr 4«8 XV. . 8. auf etwas Sber 80. Deo Torrath ffii die beiden ersten JabrhtmdeVte bat, mit AusDahme mebrerer Landsebeiden/ bereits 'das L. üb. in seinem dritten Theilc ausgebeutet, doch haben sich manche Nachträge, Varianten und Correcturen er- geben. Für die Urkunden des XV. s. darf ich auf das gedruckte erste HefUi ineines Vefzeichhisses I, 1^— 2Q3 und 209—218 Terireisen. Der . ip ' diesem Sommer" g^esam« melte Nachtrag ist bis auf eine Örig.-tTrkunde diss Itiuseri Friedridb III. und eine Origl-Bulle des P. Eugen IV^ nicht von hervorragender Bedeutung.

, Unt^r den ])oe«i|Aenten dea ^yL:JAb^l^un<^vf^ qaveif ßie SDf Ansbemta des yer^ssenep So^m^rs ^bOren, fin^«^ sich einige, so viel ich weiss, bisher nicht bekannt gewor*

dene Städteprivilegien und eine Beihe von Landtagsre- Cossen, welche ich noch nicht vollständig liabe zusamipen* stellen {i^nncn; mehrere sind bereit^ bekenn^ wie, der Re- cess vom 17. Januar 1554^ Wolmar, dessen untersiegeltes Original sa Stockhobn aotbewahrt wird); afidere fehlen selbst in der reichen Ravaler Reoessensammlung, so die Recesse ▼on 1548, Dorpat; 1550, Wolmar; 1552, Peman; von einem älteren Rccess vom 29. Juni 1516 ist es mir zweifelhaft.

An die BecQs^e schliessen sich Protokolle, Acitenstücke,

m

wie «i a^ >7inB Landtage m WolaiAr, Mttrz 155B. -Die ittosee llatse der Doeiinieiile gruppift sich'deiitlick'iifteh

gewiBsen Perioden ünd fiiisigDiisäeD. In die pbN^eben wegungen der Rcformationazeit fallt der Plettenbergiache Registratttrbänd aus den Jahren 1524 und 1525. Unmittel* bar daran sehlieBsen sieh, bis in die länAsigel* Jahre fort- laofendy Miohhallige AotonsMeke m Geeefaieliille der fl&n* ddlixwiaelieii BB. und Stadl Bigft| kaiserliclke Mahnbrlefi» mi 'OMumlMi^eK; Klagen nn4 TeHHeldigungssohrifleii, gerichtet an das kaiserliche Kammergerichi; Protokolle oommiasarischcr Verliandlun^cn u. a. ra. '

Eine zweite Gruppe bezieht ^cb anf die Oeseischen Häiidel in den dreieeiger JabreÄ» und auf die gLeicheeftigen Couj^irailitineB gegen 'deo QrdenJ Bitte dritte betrifft idie langwierigen OramstreitlgkeiteD awieoliett dem OMenslande and dem Stifte Kurland. Andere beEicfben sich auf die lETilndel der KlöHter Padis und Palkenau, anf die Erhebung des letzten Bischofs von Dorpat Hermann. Für die Jahre 1556 und IM Mellen neben amfangreiQiien Correspondensen die Ae^ tea -Hibt . flüler Ver haddliiDgen v«r i Denksehriften; Netnht m dgl ok'der ipeiabeieeben) 'diaieobi^« meeklenbnrgtBoben, pobitelhett;klai0(#}lßbbtr ilnd'ReMe^^^^ die dbi«ftliir- lieben Vertheidigungsschriftcn Cln'istoph's Sturz, Johanns V. d. Pallien, des Capitels, Friedr. Fölckersam's u. A., die Aokiageaete gegen den EB; vom 28t Mai 1556, Wenden; laetrietiei^ :deB GM. an atiBWirtige 'Fflrateii; nntef dea Bewtsiaattt^en :die Teia Orden ^nl^^mgeae OerreBtHUMitoB des Brabiaebblb ndt* dem fiersoii^ AibMelit Ton'-Pl^nBBen im Original, darunter Schreiben in Chiffern und vorzüglich compromittirende Autographa des BB. Von diesem Jahre abwätts wachsen Zahl und Bedeutung der im Reichsärchive aufbewahrten livlttndisehen Doolunente stetig, daBs fiist kielo BnigniBB obne Oemineiiktar aad BeleuebtiiBlg''aitBgehi

''SUr 'die CMseMebte der.> aaflw&rtlgea defletaalgbii #or dem StknflM iiad aunäebat die BeHobte der zu verschi^

28*

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denen Zeiten in das Reich Abgesandten von Bedeutung: in erster Beihe die Berichte des £B. Johann und des fiemiMiii. tu Kurland an dmi. OM. Walter von Pleltenberg, vomehmlich Yom. Jahre 1537; aodaan das Tageboob dar Ordensgesaodtenvom'Bekslwtage »iAiigabni^lSS0|4ieCor» respondenzcn des DM. mit den OMM. und verschiedene^ deutschen Fürsten aus den Jahren 1558 ff.. Denkschriften und Acten zu den Verhandlungen mit den Heratigen Phi- lipp und ^aimlm von Poiuneni) mit dem Battia .in ßtcal- rand, dem Henoge tu FireasBen, dem Biaehof jmd den Sooden sn Mttnster; Beikhto von den Beichita^n m Augsburg und Speier a. a, m.

Eine eigene Gruppe bilden die Denkschriften, welche sich auf die Grenzhandel zwischen dem Orden und Polen vor dem Jakre 1557 beziehen. Siiuelne dieser Dedueüoneii flUlen gaue. flafte; loh: habe henror: DadnatiOttea limitma ab Alezandri «ai^pare, von Mindog'e Zaifteii bii 1561; Bs- traetuB Hmiliim ex confoedmliofie diTi Atezandri Magni Dttcis Lithuaniae cuia Magistro Livoniae domino (iuultero Plettenbergio Ao. dni. 1,501 inita; Protokolle der Grenzt littndel von 1535 1539; Littouwesche Klacht von Dunch boroh Anno 1539^ Pr<>lokoUa :? ob 1541, 1645, U^i &liigei| des Vogte m Oioldn). Aeften von 1662; JMmo^ Ümitaiii 1666 iu a. w.

Den Beziehungen zu Schweden vor dem Jahre 1558 gehören umfangreiche Correspondenzen über Handel und ächifffahrt an; ferner der Entwurf zu einem ewigen Frie- den TOm Jahre 1540; das Protokoll der daran£. bezüglichen Berathaogen der kOiMgUehep Bttthe n. a^.m.

Für das VeriialtniBt zu Bassland, sind die Original- traeUte von 1421, 1448, 1509 (zwei), 1531* 1550, 1554 her- vorzuheben; der bislier unbekannt gebliebene russische Text des letztern stürzt alle herkömmlich gewordenen Ar- gumentationen Ober den verhängnissvoUen dörptsohen Zins« Aosserdem h^n sieh Copien des.StUlstaads vosl Jahre

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1608 ond des BeifKedem der siebsig Stildte nrit Nowgorod Tom Jahre 1514 erhalten. In die Plettenbergische Zeit

greifen sonst nur einige Correspoudenzen zurück. Sehr erwünscht dagegen ist eine Reihe ron Instructionen des Bischofs von Dorpat nebst Antworten des Zaren aus der Zeit ton- 1634--1634 «ad' eine Aeibe anderer bingehtf rigor ' BAM and Aoten^ Fflr dib Q^hM^M der Traetate von 1550- und 1554 Hegen aoMfa^liehe Beriehle der HFÜndl- sehen Gesandten und namentlich das vollständige Protokoll der im Jahre 1554 zu Moskau geführten Verhandlungen vor. Mit dem Jahre 155^ häufen sich auch in dieser Ab* ibeüong die Beweisatiiekey so dase kaom eine Frage Qne^ liliterl bleibt.

IL Bit U. OiMaiwa IwWy ai ttopinhanii aerfillt in eine grosse Reihe gereimter Sammlangen. Den meisten ist eine Zweitheilung eigen, in welcher sich die Geschichte ihrer Entstehung andeutet, und im Archive selbst unterscheidet ban je eine grosse und eine kleine Abtheilnng, von mir Mit 1 nad Il beteiebnet. Die Abtheihingen I enthalten xiofBliell darahgingig JBtaro nad wichtigere Docamante, ao- ■dt anbh die Mefafsahl der Pergamente, soviel davon nieht in eine etgene Collection zusammengestellt, sondern den einzelnen Sammlungen chronologisch eingeordnet ist. Ur- sprünglich scheinen diese Abtbeilungen I ihren Abschluss im ersten Drittel des XVL Jahrhunderts erreicht nnd den Sem and Haaptstamn des Arohirs gebildet la haben. Doch* ist di^r Kemsammlang aas sp&teren Aecessionen, wenigstens des XVL Jahrhilnderts, eine Auswahl von Do- oomenten nachträglich einverleibt worden. Darüber hat dann freilich eben so oft Zufall oder Laune, wie systema* tische JBnrigang entaehieden. Kaurn eine andere Samm- lung ist so ccoseqnent behandelV wie die, welche sich anf Basslaad beaiaUt; ihre Abtheilnng H entfallt keine einsige iaiß XVL* Jahrhnndert sarflekreiohenda Nmaier.

Weder in den Gonvoluten selbst, noob in den meist sehr

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Rorgsam ausgearbeiteten Katalogen ist die chronologiaobe Aiiordnung streoge durchgeführt. ; . i

-Die. Abtbeikuigen Ii äaben »»h wmAmMk ans den AecesnoQen veiteifeblldefe,; ▼dobt-fni Verlatafe.dir -Mt am den veraehiedenen oberen Begienini^ «nd YeHrei*' tangsstellen, oder auch aus näher oder weite» «Verwand teu Landschaften in besonderem Anlasse an das Geh. Archiv gelangten. Namentlich ist letzteres bei dem sog^ Getneinr acbafUichen ArcbiT,/bei den lirlandieeben. fiennilnngen

n. , mbri pder wenfgpr der Fall 9ewe8eiL

. Die beiden SanLlnlnn|;en:'L!lrl««di. DentUelrnaiap* sebeiden giich am GesamDatyorrathe awei Ghippeo. Die eine ist seit 1557, wo Dänemark wieder in directe Be- ziehung eu UQs^fA. I^fovtnatn tritt, allflfkftlig ^tttstanden ; in 'der anderen stellt, eieb. ein Beet des Archirgüder fii- eebüle von Oeeei dar, we]obel**«nter der^ Begieinuig ddl Henoga Magnna nach .Kii|>enbageo gebuiglev DbMa beiden Omppon fallen jedoob ndl deto ArehhabthelHngen l ond 11 nicht zusammen, sondern haben zur Bildung und Com- pletirung beider, obwol mehi* der IL, als der I., Beiträge liefern müssen^ ja, verirrte ätäcke finden eiob selbst an dritten Stellen.'» . : » i . * »y ^

. i Yemnildwh btffe die Ueberfllbmng dea OeeeUHdi^ A^ ohits im Jabrer IStö -siattgchabt. Wenigttens iei' ein be» ztiglicher königlicher Befehl am 5. Deoember 1562 an den livländischcn Secretär Friedrich Gross ausgefertigt worden:

Weil wir auch verstanden, das In den Stiften allerhaadt alte Biie&,. Urknnd^ Bneber Tnd Andere Doonmente der ortter Tittd eonat^ leicht m bekoiniBen,, .tforbnaii0n reein sotten, 6o bethelen irir dir. biennil vid nfolbm, Daa alle dergieiehen idto Baober daraus dislble nacbricbtang zn haben, In den dreien Stiften aufgÄucht vnd In originali vberschickt. Was dan ferner voniiBrie&n vnd gemeiden zubefinden solche abgeschrieben: vnd naebgemacht ma-ifiirdetlicb son banden vbereobichil werden jnngen« Daran feaobkbl irnser

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Bentel Tod wiU*'^). Unter den - Gemildeo irviden wohl ZeieluNiiigon)! wie Fttn», Eurtei o. d|^ m. vwileheB

sein. Bio Wendung „Ww dan fetneir** beiieht sioh wohl oaf jüngere Documente, welche für die laufende Verwal- tang an Ort und Stelle nicht entbehrt werden konnten und deshalb nar in Abschrift eiAgeaiiMit werden sollten oder a«f nüider wfioiiftigo 8ttlokep wvloteii akli Jiek besoii* derer AttfeehkuB Hbdr dte eltoa BeeiebliDgeD Dioenarks oed dei>-MiBliegendeii KetimieB bii meeren ProriMeii' entf- nehmen liesse. Ausdrücklich ist der Auftrag für die drei Stifter, somit für Ocsel, Kurland und Reval, erthcilt, aber oer für dafi erste zur Ausfubrung gekommen. In BeTel wierdeo dk Soliwede», Kurland wird aicber Heraog aiaginia die :AiMllUinng TeHdtidM bahem Im Oesel lOleia doDHnirte der ko.. dirfeeho Wüle. Wie viel damals toote» dem zurückgeblieben, iMast sich nicht wohl mehr enbittcin.

Im Allgemeinen lässt sich die Ausbeute aus den liv- Jändiichen und übrigen Sammlungen bu Kopenhagen naoh Bwei .grdeBtiii Qtnypea BMistem. Der aus den Oeselschea SegiUrandeifir einer Baaptwerde der ByltediKlieli fiaiDBif ImCi g«»*gMe Qewiin ftUt fasl gaaa la die erste Bitte dee XVL JalirlmierlB biff efwa «am Jahre 1558. Der SSeii Ton 1556 abwärt» gehört die überwiegende Mehrzahl der Aonst copirtcD oder in Rcgcstcu verzeichneten Documente an.

Leider vermag jenen ersten Theil meiner Ausbeute 4igenhlieklie>i nicht ta speei&ciieBi da ich mir idaa Mat» rial nodi aSebft' bafae; aoreelidegsn: koenea. lA 'hmmAe amr, dM die Bedeataag desselben weit ftber die Ckeasee dcis Stifts Oescl hinausgreift und zwar nicht nur, weil aus der unvergleichlichen Sammlung auf Recht- und Gcsell- schaftsleben des XVI. Jahrhunderts die schärfsten Schlag- lichter falleo, sOttdera aach, weili namentlich in den äUeffen Banden, nicht nnr die Miflilvinidef Biich(tfe, aDnieira ■' f 'f

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auch viele eingegangene Schriften copirt stehen. Es haben sich daraus wichtige Beiträge sowohl' zur Eegierungsgc- tellicble Walter'B von Plettenberg, «Is tut Gelcbiehte der PrSlaieH oiid ihrer Bestrebniigeii ▼or, während nnd aaeh Eingang der Reformfttk» ' ergdlm. Ffbr die Geeohiebte der kirchlichen Verhältnisse ist; eine Reih^ von Documenten über reformatorische Bestrebungen innerhalb der katholi- sohen Kirche vor Einwirkung der von Luther ansgegangenen Bewegung von hohem Interesse; demnächst eine Reibe von Versnohen, der lotberiechen Bewegung im Lande enlgegeii» zutreten; Fliae, so energischer Böhmiptnng eoHdarisoher Intei^sten eine engere Verbindung unter den Prtdaten her* boizuführcn; Sendungen in's Reich und nach Rom, um einer solchen Vorbindung durch Erlangung von Regalien und andern Vorreohten glrösseren Nachdruck- an sichern n% a. m. Bine Gruppe Air sich bilden OorreqpFondensen und Aclea znr GeMddohte.güichseitiger TerbrMerutt^ unter den Rittersdmfken, uamentlioh der Stifte Oese! und Dorpat, mit ausge^oohener Tendenz, gewisser Privilegien, vor- züglich im Erbrechte, in gleichem Maasse wie die Ritter- schaften des £rzstiftB nnd von Harrien nnd Wirland, theil- haft zu i werden. Atts diesen Bewegnnj^n reaultirea, nir mtniUeh'TellDörpat äui|' die KatMtn^bedes Jahres 1626 und nachmals? die Geselsehen Handel' der -dreissiger Jahre. Ueber beide Vorgänge, namentlich über den letzteren, lie- gen werthvolle Documente vor; beispielsweise im Regi- strand Livland sg Oosel 27 b auf 60 Blättern fol. die Com- premissionü Uttere de Alto et Basao vom Jahre 1536. Ans noch f falberer Zeit bringt der Begiatrand Lirlaiid 1, 20e auf 6b Blattern fbli die vollatliidigea Aeten diss Pneemu eanUae qwie- Mn üUer Episcopatnm OsiUiniem im ^na <t Cinitatcm RigcMem altera parte versa d-ecisa et subita istt, 14Ö0 August 3 bis 1491 Januar 14.

Auch sonst ist die Ausbeute für die früheren Jahr- hunderte grosser auBge&Qen als im sobwediaehea Beiohs-

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arolnve. ' UiUer dcm'Pcrganeiiten besiobeii sieli swär nur ▼enig aber hundert auf Hyländiselie Oeschiolriie nnd ans dem XIII. 8. ist nur eine Originalbulle bisher unbekannt geblieben, allein, wie ich bereits aus Kopenhagen ange- zeigt, and den Registranden ergaib sioh ein schätsbarer Beitrag für das XHL Jahrirandert und Mch IÜIr4le «beiden fcilgeiidmi Jahffaoildcrte naoebe im liFlMiseM'Uitebdeii- buoh ▼ermisste Nammer. '

Für die Zeit nach 1556 haben die Oeselschcn Regi- stranden nur eine Nachlese gewährt. Die für diese spätere Zeit gevOBnene Ansbeote rührt grossentheils aas andern Saümlvigen'dea Ardhhrs, flbenriegend «os Originalen, mir die ke. Selureiben bM meist den Binden der dentoehen Begietratar entaemmen. Binea aanftheraden Maabsstab Mr den Umfang der Corrcspondenzen bieten folgende Beispiele: a) Corrcspondenzen der OMM. von Hermann . von Brüggeney abwärts mit den dänisohen

Kiesigen 1 . 43 + 45.

. b) OoErefepondenä des BB. WÜlielm mit den

dftnisehen Königen 21 + 20.

c) Correspondenz des Herzogs Magnus mit

Ko. Friedrich II. bis 1563 49 + 18.

d) Corrcspondenzen der Städte Reval nnd Biga.mitden dänischen Königen . . 14 + 31.

Dnsor ][ommen die Goirespoodensen der dltnise^en K&r ifige nitt OnpÜel, Bäthen nnd' BtttersofaaA der Stille Oeael nnd- KnilaBd nnd des Brsstifts; des Herzogs Magnns niit den OMM.; mit den polnischen und schwedischen Königen und Befehlshabern. . ; .

Eigene Gruppen bilden die Correspondenzen von Die- trich Hehr' mit -den diiiisehen Kdmgen, den OMM. u, A. (68 Nrn.); von Heiniieh WnUT 1560—1665 (76 Nrn.); ton Briedfiai Gross 1561-^1666 (84 Nrn., imn Thefl in Ohif- &m); von Christoph ron Münchhausen 1551— ^1564 (33 Nrn.).

Ferner die Correspondenzen der dänischen Könige mit

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dem HorzQg AUireoht tu Pramteii 1689^1569^31 Nm.)) ' wft JBaMge» m.ilfeeicknttiiv 1666^U64 (30 Nnt), aii.diBai KnifMIen Angtal »i SucfaBen l£6ei-il56a <l3^Nni.);

'Fonier 34 Orig.-Briofe de« Königs Si^sm. August an die dänischen Könige, 10 Schreiben des Ko. Friedrich II. fUk den Zar u. v. a, i '

> •! Lijrlfthdiscte Interdsseii irerden yod der OorlraafNimkin der dänischen Könige mit ihren Bttbea, Haititiiratoa tt in ^: 40 JNn. ans -dta Jahnen 1666»-1668 -tter«brt j :

llitwitdr tfete« planmtosig ängeiegte Sammlungen hervor, wie die Procossacten in Sachen Conrad Theurkanf s gegen den OM. 1644 1549, mit den Prötokollcn der Ver- handlangen zu Straliaiid^ den Orig.-CoiTeBpoodenzen der fiartfige Philipp von Poauian- imd JalMm'roiidcUaairi^; fehier die . Proctatalte «toi knütoditÜieD: IHNieiq^itala gegen den^rClomMMr bq (MdingeiB Ml; ActM Hilter poli- tische Legationen, wie Dietrich Bchr's Relation von 1561.

Sehr vollzählig, weun aiicli durcli verschiedene Samm- lungen zerstreut, sind die Beriehte, Tagebüohee und Cor- reapoodensen. der .danisehen jGtesandlaiit lo «io Berichte über die dlbiiaohan TermittelaiigBversnohe «wiaabai^ SB. und OM. 16S3— 1557; .BrialIa tmd BäHitfenen dar ditoiseben Gesandten aus Big« und Wenden 1568 Docbr. und 1559 Juni 2 bis 9; aus Russlaud 1559 März 28, A})rü 12; ein trefflicher Bericht ron Friedrich Gross über seine Ver- handluages n MMhui 1561 August 24 bis Saptbr. 11; ihig««OQfnnpQnd0iktan von Zaehainas Viieltag äm Rasaltoii gro8saBT!iei]a in€ldffen^ .l563nMll(34; die TolMiilittigahi Protokolle der Yerbandlangen an Strabmtf IMS Atagwt und zu Stettin bis zum AbsühluM ^cs Tractats 1563 Octbr. 3 nebst den bezüglichen Bericiiten der diniscliea Vollmächtigen an den Kdnig. ! - . /

Icfc Inradhe. diese ennidende Aafkihluag^ .^Idfce ohne ajmtdkatfiaiM OdllMiibeiABiig de^ nMia voUatflndig za«lHeteB vermag, ab. «nd gehe «nf'«liid Oha-

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netori8lik*de8 giNMien^ noch giur nicht berMlitoii BeslM memer Ansbeate ans Kopenhagen und Stoekhote^ iNKielr iriohl- eni4'< iBh -'bfaMie jbdMllpjttili8i:M*lailMiel''6Qf yon

den zertsreuten Documcaten und 'von den in Registnandon überfieferten Oopien gesprochen und namentlich zwei Ka- te^^oiriiQn noch taat g«r nicht berührt habe': die Urkunden* fölzeiehttiäiei nnd'dicijeingeh <Mi^8| ifiriebe* nichl; tu den fiagialntaieB gcMvent. SfaigeMd» «beor vle ttt' beKchtiii; ist'itiir bei der km« sefenleieenen iMt aelif ^ stattet; ich führe nur in Betreff der et8t6ietk t»j 4bs9 sich aas ihnen zahlreiche Regesten verloiM^tier Urkunden haben gewinnen lassen, und Iii Betreff der Codioes mit geHascbtem küM^ etwähne #eh beieplelsweiBey 'daae,* tr^n mit im wigte J«hr«f gektoljeti #«ir,{ die enüe iiifllderdeHCeohe Be* daolioD 1dm iHesteir fiftter-Eebfato «alMihdeiiv » «KeeeiA Sbntner detr erAteivom-Driick ron 1537 unabhängige hiecl^r^ deutsche Text des mittleren Bitter'Aeclft& hatooj>irt werden köBilen ete«: ete; ' i l

Soweit der ältere ßeric^t Ich las^e i^on |(jinige wi^i- terei Mittheüynfijen folpn. .j . * ,

A. Das aehwedhche ReichiiMthll^ seine Sanifnlungen.

Bei meinem ersten Besuche im Sommer 1860 befand sich das schwedische Reichsarcbiv noch an Siceppsbron. Im Sommer 1861 trai ifb e9 bereite- auf dßß. ^iddarholm ▼erle0U r > der. ttUenen Bi^ric^tnqg yemag ich'. [nicht ^riel .sa b]^chtes»,.ßd d(9r.Uc))^^rftthmng e^bmnt amib.iefnfB Art Umordnong stattg^fond^n tu. hab^n. Die Sammifngen wurden in zwei Stockwerken und einem Erdgeschosde untergebracht und waren, 1871/72 nach fo]gßi^deJ9..Grtt£Pi9A in einigen zwanzig Bäumen vertbeilt: /.

L * Bejeha^Segfi«tralkl^;t 16i3-«]»l«U <)ha.Regi- Btrator des. Iimenk 1T10— 186dj Registratur dbs Aw-

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wärtigen. 1684—1764 RegiBtrator der Kriegs-ßxpeditioo. 1719^1966..

* .Aola BUUtiiß^ JSwridie% EoeleaiMlioa,' Acadmica. ^ Aeltoro Copialbttehevi 1621 --im.

* Oxenstjernasche Sammlung von Tidöö. Tessinsche Sammlung. Reichstags- Acta und Schreiben der Reich»' Stililde an deo König, .166^1835. Protokolle und Uc- kandan der seoreteii waä heWietoi Ansaekiflse oad aidertr Beidiiligs-OeiNitatioiien und OoMiBdoneik im— 1812.

Beieharvthe-Pralt^olla iMgediein. 14126— ITlS^-^Beiehs- raflis-ProtokolIe in Civil-ADgelegenheiteu des Innern. Dec. 1718—1788. Reichsraths, (und Oonaeils-) Protokolle in auswärtigen Angelegenheiten. 1723 1809. Protokolle der DefensiOMpComimaaioii. 1700—1714. Protokolle dea OoMefla, d«a .€Wiiaete «od dee Vlirbereltvoga-OomIM: OM-Aikgelegettheiteii>dea Iniient. 1720«-1608; b) in KriegS'Sacfaen; 1720-~l782. Protokolle des Ganalei-Ool- legium. 1661 1801. * Diarien über die Reichs-Regi- slratur und die Civil- Verwaltung des Innern. 1547 1730 (65 Bände). Diariep .über die answärtige Registratur. 1684^1739 (10 Bftnde). ^ Diarien Uber die Kriega-Begi- stratnr. 1719—1728 (4 Bünde). Diarien Uber die Regi- stratur des Ganzlei'Qollegium. 1719—1739 (3 Bände).

Registratur der Justiz -Revision. 1688—1839. Ko. Urtheile und Resolutionen in Ong. 1663 1715, sammt Fragm. von 1656, femer: 1716—1755 (5 Bande).

Pl^otokoUe des Staataraths. 1809 ff. n. a. m.

Begistrator de6 Oanllei Oon^l^. 1700^1801. * iiiederseliriften In Orfg. vträ 1620 btf anf die Gegenwart

Diarien über ein- und ausgehende Sachen der aus- wärtigen Expedition. 1688 1815. Diaj-ien über ein- und ausgehende Sachen des Ganzlei-Gollegiam und der Direc- tion. 1703-1833.

iA^tere DiaiHta («er 1719) tter Hasgekende Sachen. 1662-1717. Aelteie Diarien über eingebende Sackeo

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mid BesololSoia-Bflohen IIM— 1718. Bimm d«r Jiutiz- Bevision über eingeheade BeTisim-SAelieii.* l$70-4684.

Diarien der Justiz -Revision über ausfeilende Sachen. 1660 1829. Diarien der Justiz-Revision über Resolutions* Bücher. Genealogica et ßiographica. <

II. la. Diplomatische Sammlung: Danioa, * Mosco- viliea, FoImuc*, GalUea, Itafiofti fioikndie»» Turcioa, AUflicay/Hifpaiuo«, Poitagallieai

Sa. Diplomtifldie SiiHalttigi' Oaesn^Maa, Bornai^, Saxonica, Regensburgica, Hamburgica, Germanica, Holsa* tica, Luneburgica, Melilenburgica, Lnbeoensia. Concepte des Canzlei^Pnaidenten. 1682—1799. Briefe und^Gon- eepte aas dam NaehlaiB da« QeB.-Qattv« toa Brenan Manrila WaUiBgk. . SaniBlaiif dar Pergameniai Aatograpba and Onriaaa

der.schwed. Könige. •• - ' '

Unterthänigste Eingabe yersobiedcncr Behörden an den Kpidgf nebst baigefUgton Doonmeoten (mit besonderem Ttsmicliniss). ' i ' Seadia YarwaUanga-Saaliaa« -

üatarlhiDigata Eiagibaat a) das Ca»Bla!'>Ooll^giajBi* ie»0^lW»f b) des Steats-Gomptoirs. MO^lSOOf ^ c) des Kammer -Gollegium. 1665 1840; d) des Berg- Coliegium. 1660 1840; e) des Commerz Collegiuro. 1650—1840; f) der Tareiaigtaa GoUegiaii (mit ansföbr- Kdiem iVaraeiekniss)«

Das Btegaborgtaha odar PfibiaelM ätMt (mit badoa- darem Veneichniss).

Acten und Urkunden: a) der Grossen Commissionen (mit Yerzeichniss); - b) der Kleinen Gomitds und Direc- tionen (mit Jirej:zeichni8s). i^'

m. Concepte: a) der ko.- Ganzlei. 1633—1718; b) dar OiYil-EipaditioD das teera. 1718^^808; e) dat aBSWärtigeii E]qaiadlti«B* 16ei«^18IO) d) dar Kriegs- * BxpedifiQb. 171ft-1819.

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44S

Registratur des Justiiz-Kanzkrä. 1714«— 1^. fiegi* Stedar des GonrAaditeitn. I68a*-1819.

Utttefttu JBiiigftbe«} .A)tdM' £Heg8-0dl«gMi«, nrilibei-

CoUegiom mit dgl. 1625—1792.

Eegistratur des Canzlei-Collcgium. 1700—1801.

* Livländiscbe SaiumluDg, mit Einschloas der Ingrica.

Sammlung von Verträgen (mit besonder^iB» Verzeich- BMi^. -y^.Smmhn^ yon •.•Bädbitiga><firtiliiHeqn und Versi- olMfiligM BVMtd,' im Qcig., v<m>164&*Wfl aaf Um geamrt ^(iiiit beaoadeiietii Vt^rseMiaiBfl^ <■

. Die vorstehende Uebersiclit wird künftigen Forschern als erster Wegweiser nicht unwillkommen sein; zugleich deckt sie einige Abtheilongen auf, die noch dunchzusehen ÜBd4 Wekhtt Sftmihingm kk bei meinem dfitte Beraohe dnrehfoncht habe, gehört nicht hierher. -Am. den mit * bweiohiMteBirfihrk meifee tAisbmito IBlr die tilem Smt

Wird tnn ein Arohiv atas gegebctnem Oesi^tspiinkte durch einander ablösende Hände ausgebeutet, so genügt zur Orientirung die Angabe tob Zeitgreazen. Der Nach- folger wirai daiMi fortOihren, :wo der Yofgttnger atatet ge- Uiefaenr i8i>«d wns tf/tm^^m -B^Ymbn, OunMUM^ w BTaebleae. auf dfti hei4itttidQedifipaiMhte Gtobielfznr^ HigfeiiMi »hebent * AUeidlnge hat dieM "VerfUven tfnd sachlich und chronologisch duroiigefilhrte ArcKivOrdnung zur Voraussetzung und in allen Fällen ist es sicherer, das Material nach Arcbivsignaturen anfzaarb^itan« Nar m&asen diese schon festgestellt sein.

te'aehwedtsoheaBeiidisspwhir hufc idb'demOni^^ gefolgt, die NebensammlertgePi dargnter dwwareA aHe Nichtlivonica zu verstehen alabald bis 1562 vollstlkndig auszubeuten, sowoit ich sie überhaupt in Angriff nahm. In der livländischen Sammlangi dagegen richtete sich meiae Aafmevkaamkieit im Bonulieri*lS60 .in elreter iReihe auf die Jahre 1558 1662 und daneben wwede bevficiLsithtigt m,

m

waa,aip|i gCilegentUoli •mitDehmcu Hess oder sich aus irgend emem,.Qr«ndA der nogasmiteii Beuitomig ompifiEibL Im Mgfißf^ SiOmmTü wwr daiu filr . 1668f«-]:filB luir eine ViiqUeße e«;, hatte«; die Heuptei-beife konnte doli den vor^ enegehendei) i^eitea zuwenden und nutomobr auch hier anf- rättvien. '

Wie weit das gelungen ist^ l&sst sich selbatverständr l|q|l eie^imVienmabnisse Inr 18^ ermessen. Allerdiny i^r^fitkw voHe AeMbevle ikih^ «ie für Kofkenhegai, dwohtitechlTSignatoen iMMelireibeni: dft.neeh üTeBondnong de9^ Matenials die alten Signaturen Uat jeden Üitbw^vtli eingcbüsat babea. ßiuon aiinübemden Maaasstab. glaubo ich trotzdem bieten zu köauen.

Nach ücrrn Pr. fiildebrand's Jaiiresbericbt 8«. II eut- MU.di» lii^lfuidiaehek^ansanngjbento ^egon iMNii— iewi; <Im Ittere j^ftrleeknlog slUI 7<Mfc.4ie^aU: het däh somit kaum yeriMerl Von jenen W sollen^ «anitw cleniPrii^^ legien* und Copiabüclieni, 36 Nummern die Ordenazeit umfassen. Nun ünden sich in dem ülteren Verzeichnisse, acbon der Aufscbritt nach» «gegen . 40 dieser älteren Zeit vasg^$Mk J)afoh:.UmPtiiniBig mag die Zahl «jif iStöi fedn- oj«t .wprim .Minf 4a«e 'Etilen: diese heite .iriA alehr eal» haltte <i)»/ymia^tidle iOv bemeilleiJoli ans guten (SMat den. Es versteht mh von selbat, dass die 40 sämmtlioh von mir durcharbeitet sind. Im Ganzen habe ich in den beiden Sommern 211 Nummern dui'chgesehen und bis 1562 erledigt; bei meinem dritten Besj^che. find df^nn nocJvgegen

^O.dii^clv..|pefn.«; fi^e g^0Mu;9»>..«o 4ef» .i(^ .nur etwa 150 nicht geöi&iet habe. Dass «IkjaOrtlSOi l&h. die illtere Zait Sfr gut wie niohto «nthatten haben kdahetf, folgere ieh

or8tene"eu8 ihrer Anlage unter ffinen finden sWh grosse, einheitlich angelegte Sammlungen, z. ß. 34 Bände Riga- pcher RatlisprötokoUe von .1662—1698,, sodann aus der Wahrnehmung das^^die^.erwsil^iten 3^0„pf|[|V9luit^, w^I^^be das Förteck^Jng, ijc)*M«, ^ Q,.,aii|i^ifßiiiit, fj)c die

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4U

ältere Zeit gar nichts eintrugen, endlich aus dem Umstandei dass im Jahresberioht d«s fi errn Dr. Hildebrand nur gaiix weiDseit Daten TOfkonmen, welehe mir imbekai^rt ge* blieben sind und attenfUls mm Convtflnten der Liiföniea slWDnien kttanten. Die dvrel» Mag. Ckannlond - besorgte Neuordnung hat daher die Arbeit, welche für mich noch mit manchen Schwierigkeiten verknüpft war, wesentlich edeicbtern mdgen^), aber neoOi von mir «inbenatzto Fimd^ groben hat sie aobwertieb eneUetsenv' WenigsMNiB nag die Tenneintlieb eiebenftdie Anebentoi JihMbe- riobtS. 11, das niebt in beweiaen }• ein Blieb aaf'ffie Zah- lentabelle meines Berichts deckt den Tmgschluss, der freilich schon logisch verfehlt war, hinreichend anf.

Indess kommt, naobdem fasst alle Arbeit nun doch sireinHd-igeaBAcbi' ist, irenig daranf an, ob auf cttese oder Jene Seile einige Nnnnnern nebr oder weniger bitten*). Wieliüger vire die Pi«faag, ob nIebt anf beiden Sdton enletzt etwas Wesenflielies 'Qbergangen ist Naob den nir zur Controle zugänglichen Mitteln kann ich die Zuversicht, mit welcher Herr Dr. Hildebrand den Zeitpunkt 1536 uber- all schon jetzt erreicht haben will, nicht gerechtfertigt finden. Doob werde ich mieb daranl be0ohnmlDett,-berm- snhebeni was* meiner Sanüdutig Ibhlt nnd-Tok Herrn

Dr. HüdebMuid nacbgeboh worden ist

. . .

1^ ^MmchM Stfiek, we1eh«s Heir Dr. HUdeb^nd all u&am, wwtk-

'foUen Fond begrfigtt, ist von mir ans Minem Ttfiteeke an dit

ilehtig« StoOe gabmebt and d«m Vdncber, der nach ndr kiaw,

in'i CktiehliMd gwüoftt waidtti» nnter and^m das auf 8. 87

WffMfohnato AntogmplMNi.

I) Um ab» Pkobe an nuNhant habt ioh dU anf & U.dM Jahni*

benchtfl angMfOgepie Nr. 12 gawiUi «a4 viaQtiehl nur eintn

aimien B«|«g «haltan, wia lnoht beUn Zählen Pchlernn^riMTMi.

Am dam Btnde, wnl^ber nach ^em JahvMbcciehte lU Schrtiben

ergeben haben .lolL sind in meine Samndnng, fheib im Wort-

*hnite^ ihcjCle iin'Antinge, 140 Sdhrtiben flbergegaagen nnd neoer-

üttgß Bbill flr Blatt mta mir doMdimnsteti mvAsii.

445

V4!Khm habe ioh «ich in Batraff das. Gah. Avabiva.xu Kapanhagoa. ainiga Bamartogan naahintra^

a Oaa Wiiiy iroMy ai Kamahagm und aaiaa SawmihiipiMi.

Fir das Kopenbagener Archiv yeruiag ich einen ähn- lichen Wegweiser, wie für Stockiiolm, nicht aufzustellea. l>agegeB lann iah maiaa Aaabeute mit Hilfe der Archir- aigaataiatt'iMira'gaaaiiata vvttchraiban. Iah baarnrha» dat» dia Wbwb aaf iBachstabAa hiaabilaigaii». aa daas, ira mat BOP diai Ziffer> aoliri.fei; immar 'aotoh dia< anhängendan Buchstaben erledigt wurden und beispielsweise 1, 1 eben- sowol I, 1 a, wie I, 1 h, i u. s. w. in sich schliesat. Ich halte es für zwaokmäaiig, über die einzelnen äaminluogan naahauiragaQ^' «waa In mai^tM ttUeraa Baiiiditoi'Tarmisst wardan könnte.

LiViaild.

' Völlig ausgebeutet sind von mir folgende ßestandtheile beider Sammlungen: ' ' ' ' " ' * ' ' '

♦Livland. 1,1—97. U, 1—21, 43— 48, 70— 72, 79, 82.

•..'Ii I.'» J. •• . *,..•..

. ' Curland.

Eine nicht sehr umfangreiche Sammlung, indess nicht nur Sits i^Q Zeit des Herzogs ^agOii^, 8onder^ fiach wejt^r

urflQ|E:^a..ainlgar Badaniang/. .äia aQ^t' wah u^iia- kannt 99büabaQ9 ^hriftatttaka das J[f^andart8; .da- neben 0. A. dia 4icala I^toism^a ^In Stk^m des Thum ca- piUl» zu Churland eines, wider H. Christophe von Neuen-

hcve gennndt v. d. Leye T. 0. Herrn andern Theih in puncto ßnium regendarum, 1551 Aug. 5 18, wobei auch die GabtroTena von den Va and Vs wieder zur Bro^tarang iNMunit n. a. in. ' ^

' *GnrIand. 1-^.

. . Baasland.

1,1 . * »

Zvai. im (Hn^j^n ^onaa^aant wi^Jnandargabaltene Sammlangon, meist wohl gaordnat, vion. 1606r-lj6i7O ver-

MltthriL a. d. Hvl. aMoUoMi. lU. S. S9

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446

bältBissmftssig mhaltreich. Aach finden sich ans der spä- *teren Zeit.nel«'MuriBelie:BjOiliMibeD.>tFjir deoi ÜTliadisob- russischen Krieg haben sieh werthyolle Er{;ftnznngen er-

in Moskau 1557 Oct. 25 Dec 16; wiesiscbe Original- Rollen, namentlich vor 1559 April 6, 12 ff.; eine Darstel- lung vom Ursprange des litländisoh'rasaiEichen.Kriegea «us der saneehen Ganzlei <i668 AfviL Die '^^amnlnng. ealhilt •wnnentliidi ftneli die dittiili^inissiaoben -mrhnadhnggtt teit •aftSSv das 'Original den » »■•siseh'tdtoiitciitMXTBaetrti •fiü 1562 Aug. 7, 'So^ie die Gorrespondenzen nnd<lVtfelMe. 'älterer Zeit. Gelegentlich treten weit zuröckgreifönde Do- 'Onmente auf, so u. a. Copien von L. UB< 340, 553, 713 u. a. m. >' * Bnastondi« I, 1 # (1M6). ^ 10 a <i67a)^ fflrhm. -

POjlen^

einandergehalten, aber im Ganzen gut georclnet^. i:eip.l^ und Wi^thvoU von 1516 an, Jnit eingesprengten Stucken^ die anderswohin gehören, wie z. B. ein Schreiben von IJenricus Attendorn aus Basel 1436 Mai '4, an B. Johannes von 'Carland^), aaeb allerlei dänisch-revalisehe CerreBpondfenzen. 'ÜhUHr 'IfIMell' weKhvoUM^-Bifioken 'landet i Bdsh'iaonh eine Ottl^e dMf BiiHebts väi NIooL Badyiwil^' itf &o;'6i[^.H&ttg. «beir e^ine^ Sl[^teti6i^BverbaiidlniigM"B0 RlgÄlM Sie)[)t. '6.

•••• •-V «tiöten;*'^I,l--H:'' 11,1—0. A

\ v-« A\PpenÄsejQ. \ , ^\

Wichtig für die Werbungen des UM. bei König Chri- fitian 1519, für die brandenburgisclien inirigu^A .in.Li^iland, endlich auch iilr die livländische Zeit des Q^nspg^ Magiiiiß*

*.Pre|i88mi«.']i,>l^7*

^) Ana einer Notii anf 8: dei TaHiesbeiicliti teheint aieh ni er- -'gtibimr/ilist ' di^ eibgei^ngtott mM'iMM tM^ eioge-

MbM mMd^n '«ind. '<* * i. ' . .

t,Ä «Ii/.. •'

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^447

■•• ., -}'' il .i •( ll6clLili>iiMirgL' > »ii'iN ',m Mükwblhn ObciQilettleii'ftrM^ €te9eliiclito> der

mecklenburg-brandettburg-livlÄndisohen Händel von 1545 an, namentlich 1554—1566 n. a., mit dem Protokoll der yarhandUiDgen aam Judenborge 1656- Sept. < und XHt Gor- respondensen des £B. Wilhelm. > > ..• n;.

I

.Lübeck und Hansestädte. VorzlKglich die Fahrt auf Eossland betreffend. Ergänzt wnrde die Sammlnng dnrcn . TerBchiedene ßxa^aem achlee- wigseb^^ Minlstepum übergeführte Papiere. ' * "|

. MtMti»rA fdi« ftbiliali. togaiegte« Acta' ffiUdUcb« sciiwediaobdn'ilteielfeaMM Die fianiiilung totiiltt* Mh

Schreiben an die dänisohen Könige, namentlich aber Pro- tokolle der kOi< Rathssitznngen, z. in Betreff der ersten Absiebten aaf idviai}4wU6'2^ .der Anschläge auf BeYaia66&ff.

; j^J(nl4n4ische.:i^nd,^K8liiAdi8qb.e ^jsgistrande«. , .:. JJeide Se^iQ» begim^ .ptv».,umf dii^pelbe ^,/Wi(i} ,die BQb^Bpbe li^cbchBegf^tiiftar .1^^ t^b^^.fmmter- .ibro9^n, lir^ich, nic))t .,o,bAe n<Hsbm^;.ei^ta^deneiMcli(l|i, fort. Die ) Inläiidiseben beginnen mit 1637; es fehlen die Jahre 1558—1561. Die Ausländischen heben mit 1540 an und enthalten auch die Jahre. Ij55i6rrr^ 564 vollstiindjg. B^ide Serien s^nd reich an Documenten der; £i|fg)ri0a nemarks in die ÜTländischen Händel and Oonespondenzen m^t dem EB. Wijlhelai, i^pd den^ Heitz^gf. ,ifon, , Pf efiqsen^ llan|^^tliQb ipol). ans dep Jahren 164S, 1^9 n, a. n. . * inländischo Registrandcn. 1687—1564. / ' AnsEndisobe Begiatranden. 1540 1564. >'

Paß qog. Cliewi^ipsebatCtUehe Arohiw

.'..'•Bereits für die Zaii vor 1658 vorn Bedeutung. Es ent- hält u. a. Actenstüoke zn den Verbaadiangen der Chrdens-

29*

gesandten im deutschen Beich 1656/, bezügliche Schreiben an d«n Kaisev, Beiteige .lir OeaeHicbie des Wilhelm. ' 1^ QMneiiifloh. Arobi?« >XIV; 8-r-17. '^erhftltaiflamftssig gering, abef lofmdrhlii daaiceMweHh

und selbst für die älteren Zeiten nioht ganz zu übergehen, war die Ausbeute aus den

Endlich steuerte das Archiv des Kriegs-Ministe- riums eine Reihe von Doeumenten.. zur Geschichte des jiaah Likbeck entwiolMeB dmüioM von Reval 15öt, der

.ikthMa »MOadilMWseii, 4tt HeiBteg.<liaiBiibs. bei- : »

•.. *l Wolter '4pBhei.ioh in meuierSamadmign niebt-^iii. Mk Tenichte darantf, den« G^ewinn. aio dte^Dmlseiett Regi-

. stranden iiL ähnlicher Weise zu gruppiren, wie ich es in meinem älteren Berichte mit den losen Papieren gethan habe. Ich bemerke nur, dass ich ihre wichtigeren Bestand- tbeilo wdrttSch, alleä Uebrige wem! {(slMiiis hn Regest, ineinen SämlnIhttgeA einvelt^bt imd nfchWläöhsiittvgeii {geUuBien

•lialbe Üs «firä' in dem einen od^ 'andern Falle, 'wiyicli mich mit einem Auszage begnügte, eine völle Cop^e*).

Im Anhange bringe ich zur Fortsetzung meines Ver- aeichnisses für 1860, I— IV D, eine Beschreibong der nach-

ü^llglich im Jahre 1861 sn Stodchc(hB( und Kopenhagen ein-

» »'i. '•'••'1 «: . ».I.

- 1) ^err Dr. Hildebted 'witl' von ä«a OteolaiA^ Begittrandta Xiir- iMd I, 1 anil an« WUitittdt^, % Vih m m äut tBL nd 3Eiy.'ä^/Li?L.l*k.'iud ibi mm gvUii Thaito« df^ -Cbrigeo aar fBr aped^lla ^ngitt #iU!g»bMtet habtaiiini iiibligt aoloen bisMgvn Gewinii auf mehr ab 850 Stfteko an, Maina Bammlnng baliafl siobaasI)4 aafitlS^ aäa t IDa- «af 180^ «aal, 1ff%'aaf4fi, ans la aar 4M:ib>aar'M,.caMm^tt'aBe atiM=«Tditaaln^ QMamiatiiaybW»; aai^d^ OeailiMhaaBagtoMidw aaf mo.

* DanskiB iSamlingar. .568^/^ 5,

ans der

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geseheneii- Oodiees^ tod dser Mtit Schuld eine A-ste; kleiDO AbschlagszahittDg zu leisten. - . '

' Aus dem Vergleiche meiner schwedischen und däni- schen Ausbeute init den ft«eiiioh meist dttrfli|;en Angabe» Mi'Jalimtbeinolit itoBi flemi De; MdelHMMid'ilKtS'iliidh »ir wMehrf «igebeOitdMf Mm* Tersetnedene Slieke wseUnät sleheB, ivielehe mr fehHni. Ich hebe die >▼! chtigeren' borvtH^ Ein Theil hat sich in Sammlnngcn gefanden, welche ich überhaupt nicht betreten habe. ' Das gilt namoDtlicb Töa Sk6kloster, am Wasserwege zwiscÜen'^UpsaU irnd StoeiibolnW' Wb iit ]ria.bed«aeni, dasa di^ nodh nie'grilad^ Iklb «brcMbnofete BlhMMek ündi Jetot lAir.fiMlir dwefa^ flÜBtert Verden ktmntei ' Die hm dem 'SeHiifli Li#iMlioom> aniio 1564 (Jahresbericht S. 68—70) angeführten Schrift-» stübke sind auch mir weiter nicht bekannt, mit Ausnahme deS' dritten^ fol. 76, dessen Original, mit w^thveUdn Eand4 ißtmaea ftt^ d^ OlC. QelkArt <kBskii /«tiras: «■gemodM» im scbvedisohen Beioksapefaiv« aafbewt^vt wifd; A

band des Johannes' SolimSedt Rigcnsis in dep 4o. BibHotlralD zu Kopenhagen als Fund von Bedeutung bezeichnet. Die JLopenbagener Bibliothek lag ausser dem engeren Bereiche neiodlr PorschongeB; Da mir dasi Arcihiv, ih Folge einer iMneem^enttiefaen' VergiUstigQ tigUeh bis iitmvSoikaenr iMitergeng abgtt^Hdfc war, ImI» dehider^MbUothak imbH wh nuA WjfeiStaaden gewidmet aiik- eine Mhätt Beachreibon^ der Skra von Nowgorod (Tott, 4*^, 1016) aufzunehmen, die Cronica von Ankunfft des Ritterlichen Teatschen OrdiMis (Neue ko. Sammlung, fol. dUtö) aufzuschlagen, die Rostgaard* soheo Msco. durohzaselm und die Coli. Diplom. Arn. Magn: Wrc&blllltto, aas. w€d^ lieben daii beideii atail.a.108 dtts JäMSbewkHüß wzeiolmetcn -Stftekieb ancb einer ffiidld Alexanders IV. (Fase. L. 1, 22) eine knne BpHMng ge^ ^nnt- sein mag^' •■ r - j i -< i- : 'i*iMi ^

400

: In ^er UvreraHirttbililiotiielD ziü Upsal» hilft, mir da« erst jüngst dahin gelangte, JahreBMi- B, d9 aogefilfaii»

Convolut uicht bekannt werden können.

Wichtig ist ein neuer Gewinn, Jahresber. 8. 58—61, aiia> der ko. Bibliothek zu Stockholm, velche ich im fiom- BüMT IMOuiildidiagsi tid sieiaMek'ihiiiriabMM* >Bit'tliilMft glaobfevvBd awai^ uat ad tamniebfttehto^' ja*«UU|gdriaHr ans halbvergMenan Widkdlii fensaihtotogetw^B^a/^ wmintk wär , was sieb eben auftreiben Hess. Möglich ' wilirk es freilich)' dass ich de« Kammer-Collegioma sehon etwas müde (f^. Viri^ ^J, D^, bei der bedrängten Zeit die Ankündi- gaafifliner fiamudüng j^iTamoaiodiifiisteiiki* ur Kammer AHtBftot« ibeMrt(teaaadeili[BeiQlilniWi%ert^ ohainlMiJah-etf •lltl1diaBeB^<)0Q!^Ia&';el«ti^ *wm4iti Oeffänttiohkeit getretelt; Seüi WeitUiiat mMatrMId*. *Bar* gegen irrt Herr Dr. Hildebrand, wenn er vu a. dem Msc. DanicaA.4l eino ausser gewöhnliche Sorgfalt gewidmet su haben meint; es wird aiiiclh: iatovessiMili - künltig «eianiil seine Notikaiv/Tei^aiobeftiMi.'idanBei^i 1. 1 -.•i i/zii : Ana dala.MlvvdiaeheaBiioln^iAnsUf«^ iife&t i(rMB.<>Aartep?flehv ytM»filkBä '4HAm Mi den iaehl kaiserlichen Schreiben, welche den, vori mir nicht einge- sehenen Oaesareana entlehnt wurden, JabreSber. S. 60, sind nur die Tier iUteren Wickenbüchcr tienDeiiswerth, 52 54« imikker.mM eidtiiiüo|i aS61:iiin Reiobs^Ardttf« mafgeitoUi w«9d«tti 4mi*SiMilier iia60 abak die EMtmiAwMMßam^ Arobiv«) 'iB'%eldien 'ioh< damalanaiiieitetSy »irartiatfiKtii iMt ralta<T<erlia88eiit^kattehi! * .r«/l i !•>>.• i/"^ "

Im Geh. Archiv zu Ropt^nhagen'* stimmt die einzige Nachlese bus > den von mic niebt. .eing^ehenen- .Blanden« bargl6a. ' ' l 'i . ' ' .. . ; .'In. .

lm >üebriied daif ich •bekaAiileB,'da8afH«aiiDiR.tHüde* bÜMlfl iflrtine « ArWI/iiitand.! »nur ^mt wom HTbcfti* aar «MeahoHiliall > <:t,l » rt.«j i . I /t -. Mi-f./-M^

ludess üudet sich der Leser seines Jahresbenchta von

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Seilritt M fichiillr fkbor daa VMlUdiifla anaerer Ansbente in«gel4iteii 'tesiBPeiiMitf kvtniat BeMrkttiig aofS. 2. und

S. 71 wird überall so geredet, als hätte mit dem Sommer 1860 nicht mein Veirseiclmiss,! doiuliero wein^ ITorsobliag eüi'Böde erreicht*). - v! -,

tMi9 Alidferei..BDiii^lM)r«iir>T«riQag, )riB mm nUM- w. ni« s«lb8l 186J; 2iur Kenntniaß gekommen) donidern auch, cowoit da^: diaifch Vorlosungen und deinen NaclißCibriften geschehen kann, berjsitfi Geoieitigut geworden ist Nam^Atliph gUti dies, Irots dea mitaiiQr>tiig1. S* Siy d^M^ vorausgesandten:

eh—i j^eAüwfrfiipn von ^eageilw 14-^22, 29r«'38y49rt4dd; M4^00i Die lodriogliche iAMcfat»' iv^Icki der Jfthres«^

beriieiit aB der Stirn trägt, > mach diesa Bemerkung 2ur

t gendMttAf «od iülMde^iii fftf Ae tdii 'Mr ' .•tMArtfi!0b;ilMidMlAet9BittdD» 0iiiw4)f»KfoU«s}iiiMI^

g««iV%nd^n*. Hit gatem Gewissen .^ante, pur gesagt werden: SQ fliideii Biob die Sachen Ton ihm niehi Tersächiiet S. 4 werden Ji ti'ii Bielri 'tSfeiUr&tV liWfti^^ttlW^'PMtlfeiirMäeii

'•">'M MMt dl» T)^^il(ai(r<lfali6, Jüü tK»^ 17, Mat^ «od bemerke, dats es richtig nur heiwen durfte: tob ihm oieht ver* t V .ifi9ha«l*. fVn dev! Tbai, bil4tB 4i»|M, 4 eine Cackernacha j^ees- . ifion. MS eUnßt spät«!)»/ %nt.t Mit ^sen Beisiue^en sei ea genog. .((CMegenmqh Uly» |0|i,,Bii»mtohtr»glicher Benntsnog |ur das Ur- . iitamdephisBh.,an, dsiafitii». gfy^aViche Friwileginneenfirma^ioB von : 16U .(JabnB8bev. ,8^4S).pn. Origiind m Knokert Uegt, wohin sie :.| . :.(uibft?,dein .MtcUegiiiiQ X 8igiBm«nc|st^fnr .fiaypal von.« 1594 ). iHfi 8^ Stoeichel») dnrch Ajiliaaf tob. Tamlandes io /Finnland,

. i>ia>9lLiild%,galMlgt 4at.;i, // i., . .11 .i] >..).> : -1 .: t

m

Dast an meinein YereeidhnisBe för 1860 Maaobes n Teitessen tot, babe ieh im Hwbsl 1861 walimhmBii ktanen und bereHwUHg zagesiaaüeii« Sowolil io 8loekMm,<wir

zu Kopenhagen sah ich mich bei dem ersten Besuche •yof' die Wahl gestellt, entweder kaum übersehbare, seit dritte- halb Jahrhunderten Terschollene, eben erst wiedergefundene Schätze so gut wie iia«^fiiie4 Mi in unbestimmbare Zth lamft inedor hinter Mr- sn lassen, eAer mifr AnfbietiiBif aller Krilile nm jeiien (IMb 99 wnit ab oMglioii^i« scbUessen. ' leÜ -tebe «itflr 4a mt' anmabnsw^^^itf» IM

nehmen dürfen, eine Abschrift zu collationiren^).' Dennoch konnte meine Sammlung, wenn es sich einmal um Wcitcrnilirung des tlrkundenbucias handelte, zur vollen Bedeutung gdangen, sobald sie sur AuBgabgsbstBis geno«- meo 'ir^e. Die ^fH^bl^, Webe sieb iotwa efogesebUobdn hatten,' Iieft8en^8ieb dnrcb eittlbeliee Oollationiren beseitigen; die wiederholte Abschrift mit gleichfalls obligatorischem Collationiren blieb erspart; fast die volle Arbeitskraft kannte sich der Nachlese widmen und im Laufe eines Win- ters war die Aufgabe^ welche sich dem. Urbandenboobe in Stoekhobn and Kopenhagen stellte, TäDstKndig'aa losen.

^Dle einreise Ober Siel war keine mlerlisslidbe Be- dingung. Blne V^MAtidigung war auch auf lii'fidereni Wege zu erreichen. Aber die nackte Zumuthung, den Ballen zu schnüren und, unbekümmert um sein weiteres Schicksal, in Bewegung zu setzen, liess qicbt .bdflioh gefasst, nuf als gewObiilleher Wunsch denteii^ t>on'lbn^ w«ni<lglieb.vencbont

>) 1^0 itab fkü 4«t beiebaMieH 'aor'^^tege ihiotes Aibdton ' ton vAlbsl T«W«^'wli^ aüfist M giWitu Maito ^Odwect- heK «Rdebi Idi bebe -aas der-Qtiqpp« ee'geelebtetw Arebhra- ' Hen jene braadeifbttiglaeben Fiffterft''beiaai« welahe der Jilures- beriebt a 76 Sil dfbeb iTMSer selr besdü^ lee- bar beaeMinet Ifii'iUMidMie'wenlger aEeifim te'dea Atttkebi der £1^- und'BbotüeQte HaUn lieietcb viillttatfdtg eaHiflhrt in meinem Beeits and eolten, anf WuM, gewfaterfglMien umden.

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45S

m^bleUieB. So.iei Bft-^eluNMnQti, dm sich die Suniiikog 8tiiU'S]r6«keiil8^obeiid beaiitot, tvlirtsit iiar «llerlet OoffMcliiitfeetai aogesprengt tad natdü RfMen bmbge- attet sieht >). :>

Ueber die Arbeit des Nachfolgers wird sich ein Ur- theil künftig bikioD lassen. Ich zveifle aicbt, daaa er bei ToltollliaM aewe Absobrifteo geoati yerglieheii «id seine Eig9i(eii.:WoUi ftborlegfc babeft wM. IndeM «tolleit ädt dmttKowwagober eiaeg ürkaiideiibiiebB dleiAnsptfiebe besonders hocb nad einige Bedenken^ rwelcben dei< Miresboricht Anlasse giebt, sind darum am Orte.

Auf S. 102 heiast es bei Besprechung eines Codex: . ^aAnfnBg findet sich eine AnaabL nicht zum Registranten gob(ln)||«rHtoeUlelier Urkunden vob Uda, 1518, 15X9, 1584, 1538 und .im.« NttA^lfelofad! jn dtr j^Aaelsohen*' Uiikmide ¥M 1483' der .Ho^welsle». den Bisehof lüertiii ¥<m. Our-* ]nnd, alle Briefe über das Drittel ton Gurland, Uus Drittel ¥on, Jeansburg, jettt Goldingen, nöUug auszu-

. ^ MeM'Meqilii«: SA für naob aueh in dieaer Form die Ootn^

ijk^n»' B9W«it,«if» M wirkUeh siod. Ick: wel^e , sie $jtm Mi» nn-

|^]|jMg,RiH;a€ki wo Bie Drac|^«Uer iq, LeBefph|«ri), «l a^pebl 8Qchen| wo sie vm wiedorkoleo, was kü^ bereits bekannt gemacht ^ habe; ror Allem, wo sie nicki 'ad sich nnberecbtigt alod, ' ' sondern auch, trotii beiiereü Wissens/ tllöy^ festgehalten werden. ' - Meinen Standpairik in (ßMet Frtge habe Win deir j,Big. Ztg.* im, Nr. n, uM Bsir Dr. Bildeknuid ktl lefaieD Stnadpuiht in Nr. 169^ Nr. 168, gekennseieknet Ick «rgnff d*|Balii dal Wort namentiUsk aneh» am ^or weiteren Abwegen in Wimen nnd * . auf den g^nden Wog jm tw^einff» der.;dem Hwipbir obiei

UffknndoBboeiui va> den Fimn liegt Jakrea. kilti Herr Or. iDüdelmMd. rni der YirdiiintJIMuuig ^ 1^9»-, Schrsibe-

i .nBd.PfnokfMdnik ai^a aaiie Art..Ton Gewerbe gam^9ht nnd unter . I lanfhm in .den.;llittheilimgi|»<doc jQ4i#|QM «hie IM^ vnter- gebiaektt vekli^, niwintlicfc In I4okte dil iYorwofto, an dem Ovfta BBgeßkr la aiuipreikaad imd aaeatbekrUek wv, wie Baad- . b^meikaim oinC I>iBkDiUani TSfdiaater Tedto

4M

antworten, aach die Kirche yod Curland in ihren An- Bplüdlwn hl keinelr Weise *s» sohääigen, 4ßk Königtjittg, T. Lace ^nag* H8d;* An Mrtfk^Mair i«r ekiet Jemt Flüchtigkeitsfehler yorliegcu, wie sie bei ReAuitSba

parater Notrzeu nicht leicht ganz zu vermeiden. sind. Allein, wenn man auf 8. 35 Uber curländische Göschiobte den etwas flotten Ausspruch liest: ,^Pröfe idi mein Gedltebtniss flttcfatig 'änf das Niuerfabfeno/ sO tit^uir iib Augenblickcl ii«r:di»firi]iiiernäg>'*äii'>edii%e^ begiuigei4 »IMNimAlflgiA' g»> blibbetH^ ba"tritt der'IUoiiie''lm eibeveiBtttaidMiettlTte^ verttbte T<iilU}bliig'1tf telPwbs>4>(^MÜclicbM^ HkHak^^' ^M mnit^ünd gerade curl&ndische Quellen etwois nachfässig in's Auge gefasst. Voni einigen Oonroluten wird fr6iHch beriülitet, aber Andäiäs ist, Boweit der «UresbenGlkt^ nr- theUen Itot, nnbeiitttzt bei tieke ^liebeD, luieli krbm iM

neb 2* ffl^flsen^, w«!clib iMbhtiiig|lieb 'bti8«klili^n'Mn .#lrd.'

Oio zweite Bemerkung betrifft die Abfassung von Riö-^ gcstcn. Ein blosses Repcrtorium ist nicht an allzustrenge üegeln sn binden. Aber «igentlicber Begasten soU es' nur zirei 'Arten geben: dtik knrze Regest, welches den Inhalt eitföi' ÜiVniia'^'tiar ^ei^ tiiicr' das ät^smlD»i6he,'Hifölobe8 iie. tTi^unäe erschöpit' nni^ ; nacli ilirem v^en' inhajK j so- weit es überhai^ipt möglich i^t^ ersetzt, per qrsiten Art geboren im Jahresberiolitc die beiden Begeston auf 106 an; weder der einen^ noeh der andern Art die darauf fol- gend«»'Probe " i ! ' ^

1) Ich beschrätiku tli«iD& Betayerkttog^ofSuf d^n Im Jahreftliiericht be- "rücksichtigteii Kdiper tief Urknnde. lOT, 4 ff. oMmb M his/isseo, ' rticht ädasB' Mü&tti vetpfiicirtet iät^*, sondern : IMitera sich sehriftlieh stt te^chfe^ häteeaf ' tiHht '^t^lMm'him' eines ' Scblos^es'*/ s^hdie^': Bau eihes B(^1obms iu» diliai Ort«,

- ' welchdii det Bischof 6de^ seine K\MshMger bestinmei^ Wttrdea; nicht ,^#i8e^e* S(()od«fta:'lAler bi4^1lt',itll'erstä« tonderta: an Bischof, C^m \uia '¥M«lfoo m Msüeff^* itoai Orden

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465

Bei' gewissen Scbriftfitückeo ist die Form ihrer lieber-, üitferang to» groMr. Bedenteng^ iiiMl'<ir«8'8kib in* ^mer 8»mMhrtig ftotriffli vM loft änsi difon €b«nkt«rig4mr neifstitt^iei» ABertf ng» ^TM>ttciito':nidhi iBe tXltodiqci eul<'

gehend bcdthrieben zu werden. Aber wenigstene genau nntersucht soll jeder Codex sein, ehe aus seinem Bestände Schlüsse gezdgen \f erden. Das ist mit Bezog auf Nr. 343 (Jahresbeiri ^. 43) «Dteriassdn^ dloiuM Bob webt das/ vehneiiit» fi^to IkgebBifl^ti ii^dawidiese 'HkddBcMfttiü O^braa^ä dferiMtiiAfttdhrdölptsdieirlünite gevfeben «si^ ebeDwr'iii der Luft, wie alle Folgerungen, welche sioh'dara» knüpfen kannten. Vielmehr kann die Handschrift als solche dort nicht im Gebrftuche gewesen sein, sonderp gehört viel eher in's Erzstift, wol^n .sich vereipji^iUe P^pierei aus jenei; (Jafu^ei ipelcfeptiifltb nec^iu^n mo^bteiiV i^emf igeih tlltoUehflip.I^Ji^ des. 9o^,d4irao..d]p. ^ract,:aic|it sq leicht obenbin entschieden werden. i r

Indess lasse ich es bei diesen Andeutungen, welche aufmerksam machen sollen, bewenden und komme zum Schlüsse auf gewisse ^ditionsprincipien zu sprechen, Dazu Tefan'lasst mich der jiwortgetreäe** Abdruck eines Schrift- stttekes, S. 37—38, und eine Bemerkung, S. 105. « i '<'l[err m. flIMebrnid' ^pflegt' ttiid^' ttbMS^'Haitnei^ die alte'' Schreib weiid^ 211 llüdern/ . andh diiö tiioc(ei*ne Inter-

-i:n •• I.- « ) I »iMi ...»i' •i.l.jR •»•II ••'••••I I •'.« 1»> '(

' •"•Mfl&tgswtfMBili iiipiefn: ««nn*fMtvd«faeto''MI«hil gt#teen; ' - : '■riit'^eniilMfiiiaigtWisaftisieiP sa .itoOe«*» !soad4nr:ÜeB Ge- ' ^ sriOMBgWiiriribMBsFwanisirtiMMsiitotiis^

.i •'MMjt-vtaiiMi'MlaDi^iHiidk'^^.

•••'«marttfis«! 'SitteibfHiliv Ar vYttaVs"* is<^ mir «iehti Ter-

■liadHflh, ehwe^t'sU'a» die b^Utluiiiirt%iup|iii dUoMliKisdie

Ofaikoieiwii MplML lediMlls •Wgfrl««! vetai.'B. Bm^ni :^ge0Mito.Haq^ltilfMe^«8SM» |BlvlrM «iaw .AMflHkma^ dlMMi BeQgkn airft IMte'laMsbtrMit lüto an- 'ifMbrni «ellta/ da» 'rieM mA dlase>iBaii|pftirlcaai*' deMtbon

< iBegUtniBtoi aod'iiwar Murt dncüBit'Hbli Itti; -MM. m») ein-

456

pnnction selbst solchen Texten su ootroyiren, welehA ihr dnrehaiis iHderstrebes. Br aag sieh daftr anf die Sdude, welcher er angehört, und neeh auf andere Master berafen,

ohne an der Thatsache ändern zu können, dass diese Manier etwa alle fünf Jahr in einer oder mehreren Beziehungen Abänderangen erleidet , wodurch die vorausgegaagenea Bditioaen, afcrenge genommen, in eine Art Alaealator ver* wandelt wenden. Noeli . ist sa OunHen dieser liaaier ikela Argument ia's Feld geftUtft worde», welohes siok« aiekl selbst cerstMe. Baan. lietet S. 1)86 ' des Jabresbeiichts einen neuen Beleg*). ? f. : '

' ' Auf Umkehr idt allerdings so bald nicht in r^chnetL Nachdem' die Yergangenhelt mit ihreii Sdufftsliglra Iro ldig<i nur ans fldsch' geschBlfekien Bpicgeln'litft henrorsefato dttr«

fen, haben die Augen das gesunde Maass eingebösst und finden nicht mehr die Verzemmgi sondern das Urbild unleidlich.

Soll dann aosnabmswisise ein altes Schriftstuck »wort*

getreu** wiedergegeben werden, so bricht der EntscMuss,

uiühU hinzu und nichts hinweg zu thun, meist schon Yor

1)^«» getna i|sfih d^..Tor]«ge#opiTt.ist:.«qiMi wfin^.^uhi» Paolo ipte iiiBtaiiMTiviWi'' and .«in .Naehselirsib^ swi^torHiHpd, wiUchw' der moderuMi lUnler haidigt, oaterliist m, das groaso P in ik Usinfls sa fenrandalB, .so fillt dw-Vwän .|a«tahll8 ) weiw de» aHea Test, aoeh dir gvtraomi Oepis- snr Jaart'akd Ist «bbidies sehoa Slitflüfe'^ ktitami eoni^beL Waaa es aber f ehi Mideves Mal! mtt dem •doniao Paite«: bSohstiblieh.sattShiBeB isl .'and. «hl nederasr Ooplst eliatfnifi Um damit, doss «oler Maar Bmd eb ioMaefr'p onibttaShtigt ämlignt^ fMrisgl, ao ÜMli aish dar FäUer ahne Wlii des Oi%faafe haom wMar gat mMeaand dar-üaahm ul«H;t Ua anfiWeÜarefgeiihitea BSiger- leeU. tla heidea Villata Mgt. die siodesse Maoiar dle^ Tiraat- weitaos^ aafrea, dorn aidh oBter dem Bairtaadto ihier Methoie^ett doieh OiiaelreBlnalgimt ia .eiaea Hemr-PlMdaa, «dar eiajOarr Paoloa doreh SpeeabÜon In deo lieben Gett.varsandelt aiahi

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(ia^i ^ff&t&n Komma zusammen; Dur etwa die zweideutige Lust am Curipsea hält . Stand und in dem Abbild tritt aoliiies^lieb eia Gemiilch r^n CofM niid Jllu>kgtar za Tage.

Dei^jeiugen, velche. ein mdgliclitk getram: Abbttd Tor^ ziehen , stellt sich das eigenhändige Schreiben de» Iferk- grafen Wilhelm (Jahreaber. S. 37 SS),* nach meiner Le- .aang, 80 dar:

Hachgebarner Fürst Freundlicher Lieber Her vnd bruder Negst

gudlicher buneuug czeidliga vnd Ebigs Neben Erhaldung Lan^^biriger

glockseligt^r hirsender Raignng in gesnndhaid allendhalben Erhalden

waren wer mir die hagste freude zu Erfaren Vnd kan E L der ge-

legenhaid nach in kein weg zu ferhalden, das iczsicher geschbyndhaid

nach Nadbendig wer zumb Ersthen auhgrifif der Webuathcn Sachen

mith X M man zumb anhfangh welches anh Bludsturzcung ge-

Bcheen kan in Zaiden gescheen macht, Vff Kauerlandt E L vff Refelh

iij schiff zu Laffiren, B^id Pernau ist apch Badt, joi^ Wendenn wird

gatt auch walden, Es aaln filh Drauhercziger, die Erlesung Erharden,

fillacht das macht ErCalgei^rÜM, nati-.Bitt /«mudung'^ haben macht Es

bilh krachen anh allen Orden, Die Tnbainkaid vud ferpidemng ist so

gras mer als fennudung , man mus den Sachen Nachsazen, die hab

ich in der Eille, E L nitf wissen zu ferhalden, dan nach diesem an-

^zaid haben sich E L zu sigken die/ser man so in bedruck der had

mir dia ferdraulich angezcgedt, ThoE^ in gat^hs 8ii||8 wefeUeo Dat.

'Kkk^nhaiisMn in Eille Ap 56 / ' ' . '

- . ' ' ' •'Wilhelm E L bruder d

Man beih das farich vnd .

iecssichs in guder act haben.

(Adr.) Dem Hachgebaren Fürsten Hern Alhbrecht[en] Marggrftff

KU Brandenbnrg, dieser briff allain zu handen.

1) An etwa vierzig Stellen gehen unsere Lesarten ans einander. Hin «id wieder ist ein Zweif«! gestattet, und manches schwankt, namentlich zwischen a nnd o; aber bei der wnnderttehen Sprech- weise des MarkgraflM missen z«letat graphische MefVmato allein

' den Ausschlag geben nnd dieee entaeheiden fast immer gegen o. Se be^brf knun der Bemerknagi daz die Intei^^Wictioti im Jahre«- bericihtmoht dnmOifglMle nagehAri, wetehes Ü\% llte zehaen - Vahren OhuMm ilflbäztt nnd VenttiidUelilDnit aieht geidnift Dzher izt oben die Inteipnnetion den Originale wiederheigezteUt.

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Endlich wäre noch eingehend zu prüfen, welche Be- atimdtbeile meiner SammlQiig'üerni Dr. Hüdebrand ent- .gingen sind,« JMese Aii%M>^ 'Vtv' ihm iugediiolit. ÄMh naeh 'detiBieidDebr Mte <9r Bio lMe& iHid d«lMi beste Oelogenbeii fliiden kdaami, Ltteken in erglniAni D^ri^e- gang zu raeinen Papieren war ihm oflfen gehalten. Unter den gegebenen Verhältuisseu muss die Prflfung Eunäobst aoffgesetit bleiben^ - ^ '

/. . . t .1

A a h a n g.

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VlNveiehniie Mgir

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I . li -.dSohwediMlieH R«feligftr«hlT. B. C«41ees. ' ' '

; . ^ •'. i ./ :■ /. (F^ortsetittDg.)^'*' ' ' ' "

imS.^ ÜPl^iUnheip Cpnceptbach.;! l'^ä^/ 15^/

Yoroe Etilen aer i)eeiel' ei^ f^Moimliolie Biätto^hH||et ;hiit^ gieichfaUs meliNie Bogen. 'An sweiB^ttetn fi^hlt die ^nntj^ ^ilffp. ^m iQ^iUKeiilflO IC^r.Y/IBnte: 1S34 April S4.' LetiCeV 1625 Jud &

[2066.J (Ordens-Regietrand.) 1527-1529. * '

Pap. Heft Fol F^agin. ,^6 BL Sl^k vom ^iny^iahn angerreisen. Auf der ersten IBeite dse Vorlianijlepij^.F^^gin ßnififf ,ifeh ^ Signatur: K.

Hente nnr ooeh UNNr. Toriianden: Abapraebep SebaldTenchrel- •biDgMi e< «clgL m. > *''-

.[?P67.] (OrdensRegiatrand.) 1544—1546.

Pap. Ood. in Perg. geheftet. Fol. Folürt. Noch vorhanden nach der FoUiruüg 256, iu Wirklichkeit 2C1 Bl. mit zwei nufoUirlen Yor- blättero. Am Schlu&ö f«3Meu 7 BL Fol. LOG kommt doppelt vor, daa zweite Fol. 106 ist nachträglich mit rothem Wachs eingeklebt; in der- l^n Weiae.wi^^r^olea ivM)^.FQL.I14^.m US. .Maofa FoLi28 iat

: I * In . . i. : . «il*

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ÜB Bkht toUirtea Biatt cdogel^Wbt. Leer gebliebeo Bind Fol. 172—177 •m Ende des J. 1Ö46, QflQDnbar sn Nachträgen. FoL 129—130 (an den -fiaaacomthvr. an Riga. 1545 Juli 28) iat Ooncept ond liegt schon vor- her, Fol. 127b— 128'', in Abschrift vor; ebenso iat F.oL 232^—233« (an den Gnmpan zu Karkua. 1&46 Jani 28) lilone .' WiedarholBUg von Fol 230*-281».

Auf dem ersten Vorhatte nl^^i .. |

I ^ Yf^^"^ f^^^^'^. Angpfangei| Midwe: na 0^ii..^iido

. ^ . To^ehrMRe ieg;itter yan dem vher TDd.TltMt|eale|i (a^ inai;^. 5. 67.) J^3Ni vn^tfoogma ||^direkena|nä]poQii. * , * ^ ..

i . . Jon inpen» C«4ex Anden ajeli folgeade BnlHrUini;: . i

.. . . fcil^ 7Qi pa Tolgea .4e yoieae^ifte van dem filfiv«d ... ' . ..<vtefti8Mten Jam. . . ^ ff . . i- i :

.'1 /oU.I7a. , Anno !7xlTj. ain deae »ageac]ueiieito'Toiial»l8le

. . ,. ,r vtgegangen. ; . . . '

Hent« nooh vorhanden 364 NNr. Erste: 1544 Mära 19. Letzte: 1&46 Oeo. *13. Die chronologische Reihe ist ziemlicii* geitau durch- gelulltt bis Fol. 226 (1546 Mitte Mai). Von dort ab komvien viele Unregelmässigkeiten vor, namentlich ist im Eineelne» m prüfen, ob niekt det- Copist, welcher iia' Jahr^ 1&47 copirte und di ose Jahreszahl im Kopfe trag, au wiederbolten Malen statt 1546 irrthfimliok geaeiat

bdtS Xi4t%i^ ' il i'-<.< !■>.<■ 1«^ t /. /. / I .1x1

[2068.] (Livlandiaohes j;fyis^o^^uob.)i ColL O*$m^.

Nobilitatiä Livobiäd l'riiitlegi&: '

. , Pai». Haft;. Fol. ^TTL si.ejE. Mj^ 'mojdeni^r FoHinuig; 109 BL . : jV^oranatehtj eine nrki^dUche Erkläniit|^ über die TOn der Nobüi- ta^ l^i^onioa ^o^^ Johannea yoiy Tiaenlinafp an Beraon rorgelegten Priväegien der Bitleracliaft. Danaf iiaigen Fol 5 IL Protokolle dber die aom Erweia ihrer G^terbeaitst|te|^ ▼ob den AdUg^fi joijg^gten BoBdeipriTileglpn, aaeh DiatricteB geordnet:

Fol ö-ia^ tt6dkeiihaniaBÜa» 11; lt. OilieidemAm IS^U/Miitk- 'iMtigenrfki'^SL Beinvela^^ tt-M. MtaüMBiteiXS-tttTrica- lenaia, 8& B*IMMlrarg4niia, 84>^:>8MegtB«lib'49ML6; DaiUlodMAia, 47.4aLno8enaid^ dft^fiOJtMteiirii, «^ftr.B<HM]«ftai4 H^ 1ierjttek;'(MM^^llltai4eBai% €«-«T.'^^ 6i^^«faae- ML-^tÜ 'FÜialgeBaik, T7-7a SehileBflia, Tf^fiO; Bigenaia,

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81—87. Novomolensia, 88—90. Jorisburgenaia, 91, Serbeniia, 92—94. Lenwardeusia, 95. KircholmeiiBis, 96 98. Vxkulensia, 99 101. Ber- sonieDsia^ 102. Kriensia, 108—105. Dvnamandensia, 106*. Lndzeusia, IOC''. Aschüradeiiaiu, 107. ErmisseDBia, 106. (?). Verpl. Verz. I, 2042. ' '

[2069.] (Estländisches Revisionsbuch.)

Lif läDdaka Bevisionsboien. , Pap. God. FoL XVJJ. i. Anfe demiSinbaiid^ gelSai ' Polliit. XXXI und 864 BL, init awel ünfoliuCen Tofblatton und Aibem BÜdBe&blatl

BanUion | ao WeiUndt Kooig Johan 'l neafe in Sekwa- den BfocIiTobliebatar gedaoht | aiiaa dmeli dfito ObminiaBarieB im FontaDtbnmb | Bbion in Liafflaodt' halfan laaaab dann aaoli waaa I ?on Ihm VovL Ha^'»^ Liftendtadiav Bit f tar faittd IiandsehaA ata landtgteCam | goadigi* aingavaanidt | an nahlM'aaeh | Waaa Konigk Sigianniidaa Ihiiao an landtgfietani TOiMmat | Tnii^'daii | Waaa Kteigii Ohrohia hoaUaMahar aa 1 gtfdteakaB ]h]iat*4ik<1iiDdt8ftlani aingettian | ao woll auch Königb QnaUvna AdiKIplnia SMBchwadaii ato. | ItaBi.|Piiaik«iK Kteigk BiiM, »nigft l^akantey 8igki*oiido, Konigii Oaiola, .tnd Kfinigllt .GnaMmi^ Ado^ M Sdhiiadfeibidar Bbatiaabaa teiidtMiitlft «ndt | aiiilait»iadlgagaithaila»tSM<bt Mwtn Liaffliadiaahai flaahoi. . .

A«r:daam]blat*.f!^itaBlail:.Baisialü:dar «l^M.l»bigte- iMrfen FilnnlagtaiialMkilfl^ IlarOadaai.nilillt in stertAlMateilto.

Poll— XXXL Bin saohlieh aiemlieh anafaiirikili gabalUMa Ea- giator.

1-190; ' äaiMftea-lftoiokolL ^ '

m-271. Priyilagiaiiajl^lu^aii. , y 272 ir.' PtotoooU von 1Ö94 ond 1595 mK dar Babrik: ' " PioihoeolL' lDarIkufMitbievbnd |ftltta^^ " dflfaPOratanlili^iaEUtaä inLIatbädtBidaa) balban, waa 15M Tnd t 1595 dank«! I baa ' Torgalanf | Ito. VargL Winh'elmann. BiM. th, Bi9t S707.

*

[?070.] (Waldcmar-Erichsches Ritter-Recht)

Kxtract och iiinali&ld af dhe i K. M' Archiyo befiQte%a ooh

Bidderakapci och Adelen i Kstlaud .angäende Privilegiert : Pap. Heft, in grau Papier genäht, XVII. 8. Fol. Beginnt mit schwedischer Uebersetzang des WE. RR. und schliesst

mit der Ph?ilagieoAOAftniMtioa. di\rch GosUv A4ol|^ ].6jl7 N^v. 2i.

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Der Text des WE. RR. ist in 53 Artikel getheilt, unter deren Besifferang eine ältere Eintheilimg ia 39 Artikel durcbsdieint. Vgl. Verz. l, 2037.

[2071.] (Estländisches Ritter- QDd Land-Recht) CalLOaem^. Dess Föratenthiimbs Ehesten Ritter vndt Landt Recht ,P«p. Cod. FoL Ans dem Einbamle geldst . Anfang nad SoUhm fehlen.

Beginnt jetit mit dem letsten Satae der Vorrede, aehliesat mit Bnch m, Tit L Art. d. Ueber dem eiaten Bache ateht die IXeber- aehrift» wie oben.

[2072.] Statuta OorL und Fonnala Regimims. CoU.OseMtj.

Pap. Heft FoL JYIL a. Daa eiete Blatt abgariaMn.

Toran ateiht die Form. Bog« dann folgtiu die Statuta In 385 Artt mit dem »Beaehlpaa*. Von der Form. Beg. feUen M Artt, welche aaf dem eraten Blatt gestanden hatten.

Der Art 110 yon Unadfigen nnd Anaheimiachent welche keine adligeu Qüer aoUen kaal» dOrfui, iat voihanden, ebeaao Artt 137. 138. von Jagd und Kammerjagd.

Sehr anafBhrUehea Seehregiater.

[2073.] Die Cburlaendisciio Statuta oder Gesetze vndt F(M>niulue Regimi(ni)8. ColL Oxemtj, Pap. Heft. Fol XVIL a. Voran stehen die Statata; die Formnla folgt . CaUong der Gapitel der Statata: 38. 9. 13. la 8. 2. & 8. 1(8). 1. 3. 4. 12. 9. 3. (1). (l). (1). 2. 5. 8. 13. 10. 8. 48. 28;

Der Art 110 findet sieh jedoeh an andaaer Stalle, ala ia 3072., hinter Art 103.

[2074.] (Sammlaiig ÜTländisob-polmgoher Staateohriften.) CoU, Oaftutj.

Papb Cod. Fol JLVlil a. IMillii 44 BL Daa letate BL vnbe- aehrieben, di4 beiden eraten aaa der Kath gegangen.'-

Beireflbnd die BealelrangLtYlanda an Polen in den J4hfenl963—88, mtt Marginalien Ton Jäugerer, nnd awar wie die BemeiliaBg sa Pankt 41. daa letaten Stiekea aelgt, von achwedlaeher Bend.

[2075.] (Rolle der ius Feld gezogenen estlandischen Ritter- und Landschaft etc.) 1627. Pap. Heft. Fol. 6 BL Cop.

Rolle der Ehstenschen Rytter vud Landtschftfit so sich den 10 Aa- lintlMU. a. d. U?L GMobtolit«. XU. 8. 80

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462

gugti Auno etc. 1627 im Feld« unter S«elboreU.tUig«at«Uot. .Uaters.: Beruhariit l'aube | Ryttmester.

[2076.] S. Georgii Rationes. 1564. 1550, . CoU, Oaetutj, Pap. Heft. 4" ubl ö Bl.

Auf dem Kückcu: S. Georgii ratiooM.. 1554 ad 55. Aaf dem Vorblatt: s. p. Heuisu

Register vber Sanct Jürgens Bruderschaft etc.

Aauo M"D'*Liiij" den 29 Jenner vberg^ben.

Omiits Spiritus Laudat Dominum.

Gloria dat Osten, Dominus vobiscum dat tibi Westeu.

Dat aqua Sjden, Euangeliom^ dat tibi Nordeifu .

Ne sumptus vltra Census

Dicczemng ssal dem einkhommen gemeas sein etc. - Jacta in dominum Speni tiiani et ipae te enutriet (bis).

A** M^D^Liiii" hat Bartelmea Brandt yu S. Jergea Bruder- Schaft den 29. Jenner rechenschaft gethan. Die Aufzeichnungen zerfallen in vier Abschnitte: 1. Lorenczen phiane de A«» Liiij ", 2. Maczeu pfaaae de M»D«Lüij% 8. Percepta, 4. Exposita.

Die Kxposita verzeichnen unter Andcfm : Item 11 gr. vor ij TT.waxa vjxd die liechte aqf S. Jorgona altar geben deu Nonnen zcu machen.

[2077.] (iCorze Aufzeichouogea üUr Küik und OMM.) CoU, Oaetutj. Pap. Heft. Fol Zm «. 6 BL

B|>liloopi lilvoalci: DÜtiekn «tf IfeiolHidmd d«M8ft Vach- folger bis anf EB. Tftonuu. Düiift Mgui ehfOBoliigisdi gAordlMlSft ▲aMchmuig«! tibtr dttt ÜB» MTHhoka and auf dar geganObantelien- den Seite über die OMM. tob 1495 an. Letitea DtAuM, dort: Ahm IMS» iaoritar;.1iier:' Abbo IfiCl. DaS Cnriaadiat enatur.

AOes wenig bedeutend. [2Q78J. HoriU ßrf|ii4i8' C)^mk. QolL Q^ms^ Pap. Cod. FoL ZVU. i. Aoa de« Biabanda gaidaL

Dar Me ThaiU liUDindiMilier .GaaaMita oder Waihafte ^ -ardantilote Vanaiahmaa eto« ete. ate« Jün Ti^pi gagebaa dareb MaariUam Bnudia Nanoibiiigeaat LiboaotriBM Oaa . FOfstentboina Ehesten Bitteraebaflt Secretarinia Anno Dni 1(06^ Sechs Bacher. Der Cod. schliesst mit dem «finde des Bitter- rechts.' Geschrieben haben 'swei filnde; die' sweite tritt in der Mitte des fönften Buchs» mitten im Satse^ auf neuer Seite, ein. Selir rehierhaft

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[a079.] (VisitatioiiB-Potoöoil toa Kimfeft*;) (ML O«^.

Pap. Hea. 4«». 10 Bt Tid. Cop.

Kirchenbuch der Kirchen zu Kyrrefer Anno XCIII Den XXII Junij angeferdiget. EVRIPEOES i 0 qoam misemm est uescire mori. Auf dem ersten Blatt:

Sit Semper in conspectu | Jesus Christus , Cruci | fixua et re- soscitatus. Anno XCm. Den XXII. des Monats Junij auflf gantzOhristlicheVerordenange de« Edlen WoUgebornen, Dieser Provintz Lifflaadt, Generali Herren Stadthalters, Herrn Georg Boyen, Die Kirche zu Kyrrefer, durch II. Davidem Dubberchium, Des Estnischen Fursteuthumba verordneten Visitatorn, mit Zuziehunge ff. visitiret, vnd so viell dessen geschehen kuuueu, wiederumb iu richtigkeit vnd Ordenunge gebracht. Ifli Protokoll wird constatirt, dass sich in Folge der Kriegdzeiten von Fundatiüusdocumenten, Kirchenbriefen, Registern, Matricul, In- ventarium nichts rorgefanden habe, kaum selbst das nothdürftigste Kirchenger&the. Darauf folgt ein Verzeiclmiss der von Alters zur Kirche gehörig gewesenen Dörfer, nebst Beschwerde, dass zwei der- selben, Hellewat und Lealis, durch Gerhart Dönhoff, ,wie er dz haus Leall in verwaltunge gehabt, zur Kirchen Leall gcleget worden, wie ehr Her: Johan Christian von Hapsall nach Leall vociret vnd be- ruffen." Anga1)en über Einkünfte und Gerechtigkeiten des Predigers. BezfigUehe Anordnungen. Letzter Abschnitt: Von der Kirchen Provision vnd Vorrauudschafft. * '

Tldhnation der Copie von Johan von Derfeidt. 1646. Febr. 15.

[2080.] Codex MUtos (j. 343).

Pap. Cod. auf einen Peig.-8tMifen geheftet. Fol XVt ■. ü&p foliiii nVL

JSrti Mwlitriglleli au BeatiuidtlMtten •ttHuuMgeBtelll, wM» •ick iafWi and. firanaU UUA «ntandMidan laMea. .Dabei WImb dam BL 60-fta eise fklaoha Stalle «>fcalle«; «ia geköNB, wie mm UebaiHva« daa WaaaenfllokeE baatillgt» tor fol. 8S. 88t BbeiMO iiiid •alt Bauen fol 4& 49 aaf den Kopf an atahen gelAnoen und fol M TO» foL «9. M gotNnnt wofdea. Alf foL 47 folgten wh apffiqgliah noak uhn» kento Ihat gaai aaagaaeluiiMano BlilUr, von lielahen jedodi baieeita. daa inoito vabeaahiftoban gewaaen iat, Naeh ttÜL 99 foUan abawnala oMga BMttec UnkeacMeban aind foL 84 «4 68^-88^

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401

Es ergeben sich drei BesteBfltloile: ' L MitU. B. B. mit Befpstor lun W£. Bi^ ,vfkd Jfragmentea einea Formulars. , . i . .

2. Rigiaches Recht ¥0n 1270. ' -

3. Alleriei Papiere mu der bischönioli-dörptMlieB .Canslei , vor- nehmlich von ir)34. s -

Diese drei AbtheiioDgen siiid getrannt sa beechreibeiL-

Ritterrecbt and Process im Erzstift.

Vom abgerissenen Yorblatt ist nnr ein kleioe& Stuck übrig, anf welchem mali liest:

Gemeynen (Rechte . . . des (Ersstifts ...

foL 1-3L Dath nafolgende ayn die gemeya-eim Itephte In deme Brtaen Stiffte tho Bighe gehetenn .dath Bidder Beeht Diese Uebeischrift stimmt mit dem hd. Preadner C|od..iind weicht Ton dem Drucke ?on 1(97 ab. Anch sowt kommen Akwe^ changen vor and da, Jkeia, in den Cod. Abergegangenar BastandM^ juQger ist als von 1S;84, «o liegt hier wohl eine, nicht vor vpm Oraek von IW anabhängigeb sondern aaeh am etiraa, altere Gopie des Mitti BB. Tor. Im Gänsen 247 Capp., obwohl das letst« mit 246 JbeesilEMi ist; es kommen nehmlich drei 2alila|igsfehlec vor: afreimal wefta Iii ond 148 gesaUt, dagej^n ist 223 be| der Beaiffetputg.abanfnagev and Cap. 242 des Dnioks Ton 1537 (Öelrichs) fehlt f|a|i; endlich ba- den die im Draek getrennten 247 ond 248 inpamuKMi das Otft 245. Bis Oap.224 ton elher and derselben Hand aas der ersten Hüfte des XVL s. geschrieben. Nach Gap. 224 (richtig: 225) seist eine andere Hand ein.'

foL 50—52. Hernach folgeth dath Begister AUar na<ll* geserenea FriTiloYi^a, wes In Inem f d'^rm Capitell «nt- hoUeii iss, oe. l-*52 (svm W. B. BR.). Nach a 19. wM' dairoh Wladeikotang der BeibeoMBaier die Zihloaf Tcnehoben, aber damif ist dareiirdsn Sprang tmk 93 aaf 95 liehlig wieder efaigelenkt 1 Dath efai Jder lekman, Iss vetpHcktet gawett waa ein Mie Kkon^ erwelet geworden ssia lehnn bjnnaii diae-J4tan llio enntpfhagendi 51. Demwwerbiodersyndealstslirdes Ailhlmlrldktbr.:

foL 98-49. Item proaaaaas' Nobf liani Jar# la LlTonta. Item de aelor welehalreynenTB den BIddeiMClita'anipreekaB'wlll dtc «le. Item dede Torladinge epiam anderen brlnckt ^ etc. ftbrn da ejfna

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465

Yorkdinge vth schioket etc. etc: Foni« ejnsr 'forladinge offt bowastekeninge. Eyne vorladinge mackei men daroktttifMoiuicdmi tMdelAD etc. etc. lek- N, ai soni phMret tv^e» wie N ez^fetBiB Otami- bna'eo^m Lade Iw ete; ato. Jtem de actor il^oat-iodc tkoaaik vmI t9t^ sichtig sin etc. etc. Item szo de richter nicht ea 817^ aao |aift»'th« 4ala Bichter Her Richter ich bogere etc. etc. Allaforna äynar B-üwaateckeBinfak- Uk N. Bewasteken Iw N. dat gy mytho BadM^ ■taen tho diaaem negaaten richtes Dage den de werdigaii achtbaren' OtaliaugaP' TOd- aitBlhaaata»Beraii vnde rede vnlmechtig Iii stadf vod fan iragMk anaera gsten Fürsten vnd Haran- Cvtabiaeopa IhtoiBiga ▼pganaami' vnd hoMan-wülaB in diaaem anManden winachtau" flio Ltmael eta ata. jPo^s» ayaat <ta«hntaa. lok Hana KbaakalUwuip Mtav 4ai BHahiaft^pttebaa StUla Bi^a (at^ at maHd«) ^vth boaalat i^naigrtaik fieren yaa B|g«'4lo^ fie. «qjaboita SIgiial «agal ▼ndan Tpt apadam diaaer tadudiM teekan da gagvM «10^' DkM aeUÜBaat: dia aaahal» flada aiiia^ lki.9«brigaii aMM^ wla diu dainaf- Blai, uMiMbaiiaii Saila^ / . .

. ' ••

2.

- . . . .'

Rijg.i8,ches ^echt von 1270.

fol. 35— 40'>. Register zum Hamb.-Hig. Rechtsbuch von 1270. Dev vinlMkg feUt; Torhanden c. XliVI-trUXOI^). JPaiwf Uig^i Ba- 9a*ir jp Bfliypfac^ I^XY« ... ' '

foL 40b— i7* Hamb.-Bi8iBelM0 BeekMMi voh IM, Fiagm. 0. iMOiliC/ XmidMlMMr naeli fAHM aind aekn BL waggMchttittaD, von wetehaD jadoek dar iMt« •dübaadkriabaA gawaMen iat; dar Ab^- Mibalba^twUtflrioBilll kttMi Mk iB.'d»MBkgiAM(»6keii -kabaii. Aaftag: In nomina patria at flUl^ai'iplritQa' Baiietl Anioii.- Sbildiw iii|fdadkitoMBa'aiM<»^afci da gcniiagfii 8tad Wgs 1rtM aa madi- iMniaiit baaehaldaa bj ^nar wanynga- Iiider8tad'4ellviid Byitt8*Taeli- taa Eraea aanndtr ivaddar ltt dat bodt, ' ' In Maa ^ara iiaeh maara kareo gaboft M ce vnd LXX daa Mlddawakana tot Santa FaUdani dar wara» da ki^tiia»BHlllQaa»'*vü iHaaatdn der6l«# ajät atc. efee.

•. - z, .• '

^an^ac^ «na dar 1>ifcdi$^Uok.-'ddfpt«o.k«9r Qanilain

fol.48.40. 0akrdQfottd«BB;Jika&ii iltOoirpaft, ditI)«ipiKtl50A Hai d. 'Goae. Anfiutfs Am MdÜ«B'k»rtMii baviolii a. IL L Tnd g. tnaaiiMi'iitalMtt imd r^ponu mogaii «ia^dfo Meki» mH 4lar ZaH

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466

iicli in Leiflaad sntrtgen würden. Bitte nm SüuohnMea dM KMMfttr- gwiobtB zu Gunsten des B. von OniL

ifoU ftfib^d. 60. Newe Zdttnnge sso ynt aus« dem hoyHgea BeM» zukliommen. Bett; Ko. Ferdinand, di« 1F<N|fftqgo in UngüBt Awlfi Doria und Barbarots« {1&32. Sept).

:fioL 69>'. Schreilien des B. Jokann von Dorpat an Maifiwfta 46^ OtAfen za Hoya WÜM (UUI). Saite #9» «nbMeluMiboii} imIi Ibt 60 falilen Blatter.

Der Beet besteht ans dorpt-niaeiadiea Ooiteapondenwn, welelMs Beftvng der Blatter dnrniinimaer «mtlwa tM «ad, mwok dar CAnroDologie, wie den WasseneidieB naaft, w M Mdim aiadc

M. .66~-68*. Instraction dei & Mann tob Doi^ ISr hiOmM Kikioer nad Beinoldt Sfalia mA Budttd (1681, w AUmI da« «etailäkffigmi BeifMadMi Tom 1. Suft UU). M. 68^ md oab«- •ÜMiebeD} foL 66^ i* dbea.

kl I^IU fMliiilifm dw B^Maaii nü. Borpat nael Baadiliid* SVagin. ToibaiideB mir nodi das Bnd^ fda | 4 II 6w fi 1 Anhang (1581).

foL 72—75. Antwort doi Zareii^. ertheilt. den üründiaehen Oa- ■andten, mit boionde^ Besiehnng ätrf das Anbringen dai dörptaebaa Oeaaiidteo IMbeiri (15n «to l68lQi "

' foL 88-^ lbitrt^tMi>d« a Jateiii' ttm Doipa* iMMi>tUlM» land (naeii 1681). Daaielbe WaaMnelsheB beben feü 81» Hl «Itatt and.foL fif 6^ 60^ «. «»bes.

. fol,68r Sabwiben daa B, Jcjia^a an d<in atat»alt(ir w .gtaafcaw Daniuy. Saninicnrita FwiAm iW*,> a, Mars Iii). . lifil/64. 66. 61. Mi«ilifv4aii^a|illklugNliH^^^ bat ;tbi^ ^Ijnntm in Moakan. . 1681». Kl» JA. . . . , .. . i

Mt,6|.:68. 8«)^9w»da8aeUMiivaa dan^ari Stoohiiaiir n^llai«r* llimt. n. OaaU (Afr. 4). , CoL jU. .Airaaian in den Briafeo naeli Iwriand,

. ' .. ,

U* »t> «am AwMv m Wmm\mnk €Mi«8i« .

[1.] Eegifitram OsUiense. (B, Johannes Kyvel.) LwL J,

Pa^.Ood.'XYla. M. in W. t^lir gMtet VnlblllM»'>^oeh feataitiend 183 BI. (18. 81 #. ICH 80L 8QL 2. 30. a 16. 98. la) » Uebaraehcift aaa dar aweitan Hillla 4m XVI a«: .<:

^^J^^ €ttfl4DA0iif ^^^^{908^^ sii^ft^^^AflQ ^9/9 4^^^ 'jp^^Ä^J^ökÄU^ (hdanang die Maeban in Waitjwi^. Yemaichaw (ii^Qlaiawiwfc

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467

foL l--44i>: AwatMOm dM R Mn feine DUeeen^Miflohüi, Fmidatloiiebriere et«. 46«*^ leer.

> •4»«-*«ti. IBwiheBftoHrtteMmlocelle , IHfenielleirta^teti etc. 1619«t-liM. 'I >

IB-^ toe»; ' - > ;

99— 75>. Yiittelioiie-Oydinnig j. d.

leer. ^ / ; ' '

78— 88k Aniedireiben, betr. dneiiTailmogfllr 1518. 1619^

'8*1*88.- leer. " ' '

89*^169. Flh^egieit «md iiadere OiMl betrelteiiie Urknnden : det XUL XTVi XT. & . : .119. leer. /

1U***II& Abeelvlfleii «Iteiv meiai Oeiel bfltNtete Uil^^ . dMZm&»Ml«ettei^8lMfllunitigierFol^^ 119-130. leer.

ISl-m RntMoli 9bcr det AMecbea dee & Jm» de Orgia ■nd die IMifolft.dee Oo*4jet«r J««. K^t^l (1616. Hill 19. 9ii 1^

iM-ua 1«»

089^«. LfadfcMUkn im rilleiw Mi« s. B; Ii. 9B. 489^ Men fwvifltMMl «99 dem ZV« 9ImI ZVL e. in. . U9k. 16(K Jeer.- 16«p*174» toer. -.in^Mik ' Begutnn B«ii«ielor«i. coUrtenMi » Bp« dl?. Ep^

OrilieML^lftUr. <M9'-<r-192Si.Al8:.ff» .

184^110. lee«.

p.] Registrum Osiliense. (B. Johannes Kyvel.) LivLL20e.

Pap. Cod. XVI. B. Fol. in br. Ledor. Ünfoliirt. 168 Bl. Von verschiedenen Händen. Gelegentlich sind Seiten leer geblieben /SO: fol. 2K ölb. Tlb 99«. 108*. 109*. 112«. «>. 150«». 168«- >>.

Chronologisch ziemHch geordnete Correspondenzen (1517. Jani 2. 1525 Nov. 25.) betr. Verhandlungen der livländischen Prälaten im Reich und in Rom, Stellung der Bischöfe zum Erzbiachof, Verein- barungen und Prätensionen der Ritterschaften verschiedener Stifter, Landtagsfragen, aus-wärtige Politik, vornehmlich öselsche Angelegen- heiten von fundamentaler Bedeatang. Gelegentlich greifen einzelne I>ocumente der Zeit nach weiter sbnrück; namentlich gilt dae von kleioen Orappen, welche fär eieb hervortreten, so :

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46g

fol. 44—47,^. Oopien einer Landscheide auB dem XTV. 8.; des Vertrags zwischen B. Heinrich und dem Orden vom J. 1238 nach «iner Urkuide Wilhelms von Modeu; eiow JBnlle- luiweeiis -IV. TOn 1245.

Den Schlnss des Bandes bildet nach leer gebliebenem fol. 112: foL lld-^-lC?. Procesaos cansae qnae olim inter Eptooopim Osi- Henaem ex vna. et Ciuitatera Bigensem altera parte, tetu^ deeisa et subito Mt (1490. Aug. 3. Not. 26., mh Jm. 44.)

[3.] Registrum Osiliense. (ßß. Johaunes Kyyel und Georg.)

LivL II, la.

Anm. Erst nach 1861 in die kleine livländische Sammlung über- goCttbrta vorher im A^chiT d^r dentscl^efi CsasM ^r. &.

Pq». Cod. XVI B. FoL bi; Uflor. < Volikt bis BL 33. Im Oansen 286 BL nnd ein Vorblati BioMliie-BlltMf «fekleii md swar •fa» bli vmA Blieb fbl. ^/ferner naeb fol 264,' endlielrblebNie 101 Hifli aeeb «ob 185. iMgebliebmi sliid M. 85», 191, 172, 176-177, 28i 285» 241, 242, 254, 285b. A \

: A«r Mk TofblaMe stebl to^ «pSt^rof Sibdr: F

> 'Afl^iirik^ Oder gegsbm -VMel 'Bi alleneiii iwistigea Beeben der Landsassen vff Ose! vntor'riaaodert' büdioflUcbe Lebn* briffe, Landscbeidiing^ Ihstnietioiies 'vnd iadwort danil^ Tod

' -^X alMlet deeLandt not belreMde ^lOfonfate brtftüA rad 'beiadiebUil^gea 'iampl^ gwaetoett* ergaagewen Ifissiaen.

Yorsna ateben anf «deni ^oiUMte'sdeb eibigl^'ttdesfonBebi.

'Bftelc«btit«h-1518^158& Ma^tdib Iiaii«%Ddr8t»0eaell>etr.

foL 1—191. Anno- domtai- tfüleefitto QuIageBtefeinio deeimo 00- tooo Bpu In Cbristo Pater et dominiii Ddaünni lobaimeo Dei et af9ato|iOB -s^dlf giatiai IBei^ealte Qril^ßiisia EpiMOfia, J)yf(WB «aandaa^ gfli^widisfi j^dioc.eBieQi^Ha|«^llis oelel^iaait; antepaiaa ineboA^Wo^u Wjfäivi^ffm^ bibi|)idoiieii fvt^ P..,.aiiain tom eapilninm aoja oonsilii toi JiinU(os deerete.sont alqne ad p. ne mandatam ofqin nibofi'H f^ngnlis la eadeoi eomparentiboa Leote pi^iicateqiie foe- rmt ete. ete. Bs folgen nnn in cbronologiacber.Beibe ans den. Jab- ren 1518—1627 Beeesse,. Aftibel, Instructionen, UisslTen, Piotoi ecilU ete. ete.. ron . grösster .Bedentaiig . fdr die bueie nnd losseta Qei^el^f Oeseis nnd LlTlands, bis aam Tode B. Jobaan.

foL 178; ProtoeoU ftber da« Abiiterben des B. Job^^fia nnd die Naebfolse d^.JOeetas Qeois> 1(1627. Apr. 22. Mai 4.) . ,

foL 178^283^. Noo nnlto po^ ,ipso 4ie l^lsigarete Idem ,domiai|a

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409

BlMtVTO^tttfi M le lii'Ajiitfboidi alqQe infratei^tii um/üBb ftm tot« DQtillitBto dic(t|i |(^iO«i|ie ioi^ sei^^ ]f)|OiMiiii|l.«iit«pk|p eta« etc. Darmf folgm ähnUehe Bmtngmigeii wie foL 1—17^ .0r die Jalwe 1S37— isao, dooh werden sie iamer spiifieher, so dua .«nf 1529. und 1^ nur je «ifie B^nseiolwiyfg kpoMiit

foi 231 28i5. leer. .

foL 236^. Anoo etc. achte miid twyn | ticb hebben Duale ithm] geacbrenen guden manne \ Dem Hoich: ete. Jn^n | Biacbop tbd Renell | Ehrwolther tho | Ozell i gehuldigt Tnnd Swaren | Dinstages nha I pariOcutiouis | Marie I. Namentliches Yerzeichnisa mit Baadbe- merkuugen über Leheusempfung S^tens Einiger. ' . * ' . -

fol. 237'»— 285. Allerlei Eintragungen: Lehnbriefe o. a. m., von 1528—1539. Darnnter fol. 265 266'' drei undutirte Instructionen dos B. Georg; fol. 279 Arnsborgsche Acta vnd Handelnnge a" 38; fol. 243»\ 246»> Laüdscheiden von 1438 und 1507; fol. 250. 251«> zwei Aua- fertigungen eines Vertrags über entlaufene Bauern von 1453. Mit einem FriTatTergleich wegen Todschlags von 1539 schliesst der Band.

[4.] Begistrum Osiliensc. (BB. Georg und Belaltold.) LioL II, 1*. (vormaU II, 1}, '

Pap. Ood. XVL t. FoL jln hr« IfedeK..; FoUirt biii f^l iuXXXnO} Im Gemen 286 BL foL 1 nnd 2 felüen. Leer geblieben, «ind foL 189i>-140«, Ifti 175b~17^ .2^.237^.3(UH»» 261*., NftOhtrigUch iind,/olf .183-490i«( »ndeie« i>pif|f^ joifigelmftvt, f^ine fortlaoCende Beike Ton SdraldTendireibnngen des Electoi BeinhoW bej- einander in Imben.« Di0 ^tnigwigfn YOQ Tf^ohiedenen Hftndeo.

Fast nur Interna aus der Zeit 1520—1538, zum Theil in chrono* logischer Ordnung: Lehna- und Fundationsurkunden, Instructionen, Torzüglich Protocolle über Huldigungen, Bestallungen, LehUfibefwah- mngen u. a. m. vorwiegend aus den Jahren 1530—1535. ,

foL i2ib— 123. Frotoooll der Wablverhundlimgen, 1530. Oct 17.

. foL 114. FfotocoU der ye|rle«nn^ des ^eftavent« des B.

George Oct 17.. j (ol 126K ProtoooU der.lfirwfililani; nnd Nachfolgs des B.

Bei^hold etc., Oct 18.

J^ose beigelegt sind dem Bande einige Urkmidenabgoliriften : eine asf Garland bezüglich von 1493; die übrigen sieben, von 1519— ;1531, Privalegien der ösel-wieckisoben Bttteracbaft betreff^d.

[5;] Begfstnim Osilfense. |B. BehAoId.) tdtl l, S7K Pap. Cod. XVI g. Irap.-F»L in' br. gepr. Leder mit SöÜiuffleii;

Uüfoliirt. 140 BL tel 1—11 leer.

foL 18—74. Aeten in Saelien de« B. Beinlidid 'geifen den ÜB; WUlieloi, Wolner 1636: Compronitiionii Utters de Alto' et Bäifo| In Ktnil irelelier, de iaoIiib, der inireditreitlnsn ^ostalitlon»' de« Heren Oe- 1 adinterei tho Bigit MiAggntott in Biandeiiirarg ele. oder Meinoo gnedigen Hern Bywhop ReineSdlmi tko Ontfl vnMUek wnfl gemMaK entiitwing der Wjivek der . ttelegerang, etm den 81otfaCe Yiekelle, sn WMniur, Ainn» et«, fleelie vdd dreierig^ Win Ur naeh geeolirieben iteheti Sjn roihortli vnd ftirtragen wurden. Bat ilteete» eiogniekt» ftiitmiaflni lat tom la Oct. imi die ante Eingabe dee Ba, nndatirt» vom UJaVlOSe; dee KtMfuH Hentlm me^nuug Toa 98 JnIL i

fol 91-748. leer.

|lrLd8--^98. AftprJw »entendp vp.€WwWepfm.THan4i^ Hapsal, 1539, Joli, o. a. iwiacken dem B. TOn Oeael nnd Fi^e Wringel wegeft elnee BocOm a«f;0^ Mlien Kvagw geoftfU||;v. « ^

foL 98— lOL leer. . ^ . . \

foL 108— IM. Frotooeli der AneprAebe tob HoOnalMni nnd Die- nern an den B. BeinhoM, 1688. Aug. 80. ' - '

M 1QB-I08. leer. * * ; ! ' ' ' fol. 110— 118.' Sdididfeiwbrehinngen Ton 1688.

fol 114--116. ' AbepriAe anf deib Ifanntage, Hapsal 154L llkrt. Ibl 116-lia leer. . . - .

foL 119-131. Abschriften von Ossel betreflTeüdeii Pririlegien nnd ütbunden aas dem XUL XTV. XV. a. AeÜeeten Btadi toA-Ko, Abel 1861. Ang. ft . * .

fol. 182-140. leer. ' . : .

t

[6.] Begistrum Osilienso^ (B. Johann Mttnohhausen.) LU IJ, i.

Pap. Cod. XVI a. Fol Ohne BedceL tJafolürt 198 BL, Ae ktaten 6 gani ana dem Binbiäide gel6ei ^wiaeben foL 186 nnd 186 afaid 8 BL anageiiasen, ebenso sniaiBlkett fol. 161 nnd lOS. Leer ge- blieben aind feL 16», I7S 36^86, 86», 120, 128»— 189s lfr-148», 156, lOO'-'lOl», 165b, 166«, 161^168» 181% 188^187^

Von spilenr Baad atehl «nf M t«i'

6a - LifleadlMhe, oinirttedladM vnd CMMm BiadelL

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471

MMtmi» laltnitliAMii, Pi«loeoII% T«flfllvdNigBa n. m. mm 4«D Jahran 1541~1547. Nor guu Twebselt ^«wMn.C^pica ani den Mnigw Jalinn mid tod 1548 tot. Hin and wieder iit ein Amats sn flneUiolier 'Qrappin^ng geoiMlit Dannii lowie *vi denf Menge! ehmologiiolier Ordnnng geht ilemlieh lieber herror, daas erit im J. 1646 die Bintngong Ar alle IMheveo Jahre dea B. JohaiwM nach- geholt nnd dann nnr tUckenhalt nnd nnordenilieh anageflUirt worden tat» je naehdem Ooneepie ibeihanpt noch Torlunden waren oder ge- mde nnter die Binde kamen. , «

[7.j Eegistrum Osilicnse. (B. Johann MünchbauseD.) LivL II, 3a.

Pap. Cod. Xyr. 8. Fol in br. Leder mit Schnalle. Unfoliirt. 894 Bl Leer geblieben sind fol. 1, 2, 6% 98S 105^ 113% 24^280«; 828b-845h, 384*-390h 392-394. t Anf der Innenseite des Peckelf: . : - - /

Ouidins. Torpe iaoens mtüier mallp ipedelheULfaeOijDigna eat ooncnbitm ^bet iUit' pati« ; Anf dem Yorblatt:

Yapida oflt b^^ldewieIm item iiU^riei Kmder-.fio dea morgena werdenn tho sick genbamenn. Abspräche, Lehnbriefe, ScbaldTfnwsliUBibiuifen n. a. nb», mitunter aelir dnreheinandeigeworfen; ausser gaoS; yereinselten jtegam Nach- trägen, sämmilich yon 1541—1556. In-einaelnen jSmpp^n ist die»flhro- nologische Reihe eingehalten, so: .

foL 846— 383*>. Wikesche Lehenbreae, anno XLI eto. Mpnaidlf, qnoqne adiecte in diocesi OsUienai. Dieae Ideine Sammlang omfasat dio Jahre IMl^löftlh '\

[8.] Registnun Oaifieiise. (B. JeW^ MtthcliliMigeD.)

IM, II, 9. . .

Pap. Cod. XYL s. Pol in br. Leder mit Schnalle. Foliiii bis Bl. 14« Im Gänsen 115 BL Nach foL 16 sind einig« beschrieben ge- wesene Blätter aoageriasen. Leer geblieben sind nar foL 1, 2 und

114, 115. ' '

Aaf foL steht:

Instnictiones vnd Werbungen, Instructionen und Werbungen aua den Jahren 1548—1552, mit Rückgriffen bis auf 1543. Nicht chronologisch geordnet; hin und wieder mit einem Ansatz zu flachlicher Chrappirong. Mitunter finden sich auch die Antworten und Qegenwecbaagen eii^etragen.

p/) Registram OgfHeliBe.' ' '<B.' Jbhfmil MftneUknifien.)

Pap. Cod. XVL s. ünfQ(vrt ^73 Ql. Nttr...f^ige öeitoo bM leer geblieben. . . *

Auf dem Vorblatt: Allerlei Teutsche Missivcn bei Bischof Maachaufi^JD ergapgeo, eto» Meist .Interna aas de^ ffabre9.Jl549-:l5&3.

[lO.J Begistnim OBÜlense. (B. Jobann ifÜnelihaiiBeii.)

Uti h, io. ' ' ' '

Pap. Cod. XVI. 8. Fol. in br. Leder mit Schnalle, ünfoliirt 378 Bl. FoL i iat VorbUtt Leor geblietfeii sind töL 2^ 8, 2d0-268» »71l»-378. ' ' "

Aof dem Yorblatt:

Allerlei Teatsche MissioeD Bischoff Johannis M. Anapioata est baeo Matricnla Anno Ihd MiDaiimo Qning^otetino. Qnioqnagesimo tertio * ' '*

Adsis ad inceptniii' Ghriste benigne lainm, ' '' '

Aof der Innenseite des Yord^eb: ' ' ' '

Impia nnnc tento et BoiaanM'iinielio uoMM. '''' ' iDiHam aaptonttaa' Ümor dbmini.' ' IDisivMi aus den Siium 1)^-1657; mit einem Nacbtrag von Wl~1668, dm, tot 67—78, mitten in die Einseiohniiii|pBn aus dem Jalira liSd gM«trt ist

[11.] Registrum Osiliensc. (B. Johann MündihMden.}

Pap. Cod. XVL «. FoL in br. Leder .liitMBeInnAe. ünfoliiit m Bl; Leer glUUbm ünd lU. l;-'JBk'2S», a«N-8a^l»K U4^/ 11^177.

YeinHtfgMid IhIori^ tar AMemrtratMng;« Lahnbtlefiii Tttaäi aottoann mifr dam Adel dgL a. d«n JÜinMi l5M^lfl5ft» .nrifr gelegentliebem BAokgiUr bis 164L Die Anordnung ict meiat Jidittdh und inneibalb der Gruppen einigermaassen ebronrfogiaeh... '

£12.] (Yier kleine Urkimdensammlu^geD für Oes^ .und Bstlana.)

Alto vi«'totbdtan war rehtnniei, aind jndndh mMUbnr lir db OeioUehte das XYX. ■. IManmor

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47S

, . [12».] ^ 4moi AnpeilliKto Btkßitibm 8ttfl| BMril raä wi)atei aoflb Herczogthamb Estonien katt,eiid, Ad prpbatioBem hirU •0 in loeo.daDid. 6. L 7- Nr. L. JUoi,. I, L i. ..,Pip..Heri JfftixyLB. WBI. . , A«f 4)0 ko, dteiscbeo PriTil^gfon folgt ^ao» 'SöUnii lÜe .frM- Vjgi^i|QOiifiraiatk|ii Walton von I^lottönboig für Hanien-WkrlHid md &«y4 d. BoYoli 1525w Dponont. o. MittÜMton.

Dio Gopien sind anoonltiit «om koia. Notar Jaeob Boblant .

[U^j . In dorso : Der altenn Knonigklicheon Schatz, vnndt gegobo- neD Privilegieu Formular etc. Heg, 82. E, 20, Pap. Heft. FoL XVI. 8. 10 Bl.

Incorrecte Abschriften ko. dänischer Prinlegien für die Stiftor Oesel und RovaL

[12»'] In dorso: Oo. Ettlicho abachrifften Altter Urkanden vber das Stifift Ozel vnd Haryen md Wyrlandt. U»L^ 1, /. g, Pap. £aft. FoL XVL a. 6 BL

. [i2«*] Ift dflMo^ Oo. AnmKifl» UdnyidaA vbar dM StUlt OmH Pap. Halt FoL XVI 6 BL

Dia Qflpia» aind «Modtiit foq fllephwi floupntn, MoaattariaiMia Diocaiia ft

[Id.] (Urkunden das Miobaeluklotter za Beral betreffend.) Pap. Haft XVn. a. PbL

Abaehriften und AaMft^a TÖa sir5]f Uilraadan tmd Ico; diniMon Briafo^ .vnd swar L. ÜB.: ,1. 6081» jadoab mit daia Jabrt 1283^ 2, Ba^ fi87i.8. e28, 4. Bog. 727*, 5. 514» ^ 882» a. 8. w. Da« soekata Stdek (832>) iat in Langoboka Diplomatar, nater dam Jahr W& ^it dar Bomarkong eingetragea: Anno 1^ at Briena UaoTadt. aiit..forta Waldantaraa IV. 1343* t Dam ki^ Sabin an dan Band gaaehriaban: ainf dabio 126&.

Dfeaa Abaduriften and Anaafige bildan .dia Beilaga an. alnam Bahraiban dar Aaltastan and Ijandrdtho daa Harsogthonvi Ehatan an Ko, Karl XL Ton 1684. Aug. 4, nnd aollan erl&atero kalfan, wia aa ^dnhiA gafeoMaiati, daaa die BUAH tit dia Fwtmrk4a daa fil^nnalaia an Bwal\Jlbifiek«.niH'lM BiUn balaali* iat, obgleich diaaalbao ihr Sabr Tonnab ana dan Ktoatafgfitant Kiuamat and. Bappafe basDgan. .. t .

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474

[14.] (Sammlimg Soneburg betreffender Schriftstäcke.)

Livl 11, 2m>

Pap. Heft. FuL Aas der Natb gelöst. 22 BL

In dorpo: Copeyeon ergangener Schwedischer Wechsel Schrißlen.

t)reizehn Stücke aus den Jahren 1561 und 1562. Wohl nicht ohne Absicht sind auH dieser zur Information für Ko. Friedrich IT. uufgestellten Sammlung weggelassen: das Schreiben Heinrich Wulffs an Claus Christierusson von 1562 Febr. 7 (Ver;. I, 149H)\ die Wer- bung Lorenz Flemings und Claus OhristiernssonB von 1562. Febr. 16., sowie die darauf ortheilte Antwort des Vogte; ferner die Antwort von 1561 Anf. Juni auf das Schreib«u Claas CbhAtieroBMaa von I56I Mai ed. (V0rg. J, iäüä.)

[15.] Didrioh Behren Lyinendiecbe vnd ReuBsische Ve^ lation. 1561. lA»!. 12, 46.,

Pap. Heft in Perg. geheftet XVL a. Fol

Di« Samnilong beitelit au 85 laMuamengehefleten Stfiekee, theila Orighulkia, tMls Copieo, wekbe die «endtogett DieMek Beht^a «. a. nach Rnaaland, aeine Yerfaandlungen mit dem Vogte lor Seneburg a. a. m. betreffen; iie bilden gleiebaim' die UeÜhgen m deü vofeuige- ■lelMiniB«Mt« B«l|f'avoerlM81liita^ Unter den Originalen fladen Mk aneh Behieiben Tom OM. Goibart nnd Ton Hefairicb Wniff«

[16.] ürkimden des XllL s. du Slift Corkud betreffend* Riff. S2» Em IB, Pap^ Heft. ZVL s. Fol SS BL N|ic nun TheQ beiclirieben. fneocnele AbsehnftMi bekannter UrknndsB Ton OMM.

[nj (Dänisch-Rigischc Corrcspondciizen.) Livl. II, 71.

Auscultirte Copeyenu etzlicher der Ko. Mt wegen der titadt Biga Vorgebrachter Originalien.

Pap. lieft. XVI. 8. Fol. 8 Bl.

Vnnd volgen Anfengklich die Copeycn der brieffe so die Heren Stadthalter auff Ozell der Zufliur halben an eynen Erbarenn Uhatt gemelter Stadt ergeheuu ladf^eon.

Die ScbrifUtücke amfasaeu die Zeit voq 1ö63 Aug. 2 bis IfM Mai 2.

[18.] (Alledei &ecbMipoh»Aeii Aber Frofjaniverbnuieb auf den Haute Arensburg). MOS. ImL il, iä*

Pap. Heft XVL ft. 4**

1. YerteichnnDg wess In dieaem C3 Jare vertaert iat worden.

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476

-Bfil:eiBge8tr«oten D^ten über Ad« und Absa^ dftluacli^r und nii- •iacher Gesaodteo, des Statthaltors n. a. dgl

2. Bekeoscop was an Korn vad mal entfaDgao, vortzert vod vUi- gegebena ist worden. Anno 63.

8J Itechenschaffl Wes aha Vitalien entrangeD vhnd aassgegeben yood Yortert ist worden. Anno etC. 63. ' ' ' "

4 Regster vfs Tuch vnd von Newen angenomene Knecht.

' ift dier 1i:i8ek.) IMl^tSea. IM H, 4S. Piqp. H«ffe' rrt i. Pol 10 Ä

tVMoil gtlde DMMi «Ilcftelid 'vmVttebdeii tMMoltteB'Bflitle» lUbioine, Titd WAeken gerechtigkeli OMk TvKMolunt dMr Hakeo Lands Itom der FMgeo vad BMtfiWllli|r ^ Pp 0<i^ fofdM vad Bmi^UUIi d«r JSm^vesitea Hoicbgeiaj^n vad AchtbaroB (9tfiBtoff«ni Walekoadorffs, viid Oonndton Bor- meBten Cantilern ete. dorch mpT; Jacob &oJiiand In dor Wyeke landfcbrioorn Itaig» briij«««» Jan to fiabiwll in möglicher Körte vertekent vnd aoergeaen. .

£20.] (Verzeiobniss von Wackoneinkäniten auf Oeflel.) 1563.

LivL 11, 43.

Pap. Heft. XVI. b. 4" obl. ' '

Anno r LXItJ vff OeaeU tat goMe enttlittgaa aoii den iraekeikii etc.

[21.] (WAok«itbll«b«r tnd Inventarien des Hauses und

Gebiets Soneburg.) 1563. IjwL II, 4J, Pap. Hefte. XVI. s. Fol 10 Bl. 8 Bl

Verzeichnns der Landt vnd leute uutznng vnd Aufkiimpt so- wol des Vorrathd An Munition Geschütz etc. Auch an Fah- render habe des Hauses vnd Gebiets Soneubnrg soviel Ich des- sen von dem Hern Stadthalter bekommen vnd Erlangen niugen. Das kleinere Heft, ein Auszug ans dem grösseren, enthält Znsätze, namentlich auch eine Taxirung der gewissen und ungewisBen Kiakdufte. Beide Aufzeichnungen rühren von Friedrich Gross her.

Es finden sich noch andere dergl. Aufzeichnungen, theils auf Einzelblätteru, theila in Heften, Fatterregiater u. a. m. Uervorgehoben mag noch werden:

Yerseichnua der Schulden, so vaser g. b. Hertaog Magnus

476

jkm WIM ÖmB «nttd WUk vkor i&th gefnndeD, fand hf tbm F. G. regiruog mRwI gemacht habeli.

[22.] (Borge Trolles Bechenschaft über Ausgaben für Herzog Magnus.) 1557. 1558. IM. I, ß2f». Pap. Heft. Versiegelt XVL b. 4*". 60 BL

Aflfrdirift: thet er bjrge troUes tili fylloo hauss neggeaskaff som haod haffer gyoKt hertwg inonsis 1557 oc 1568L Aaf ' einer Baiae» wekha aaaAoeakilda ibarKyborg, Kolding sor Kdaigin Doro^ea, von dort aaeh Ha4eal|ibaife aaa Hersog Hans d. Ä. ging and weiter nach Flensbnrg, Baadabnrg, Hambaig^ liiafbar^ Zalle^ Biaaaachvaig, Wolf anbflttel, üagdebarg, WUtanbaif » Toiga% Griauna» DnadaBt io dia Baigata4ta Fiaiberg, Annaberg, zoräck nach Dresden, «Ra man Donaaratag vor Waihaaahtaa aiiitriit Dia Baahansahaft aahtteaat bald aaak 1M6. Jan. 15.

[23.] (Hans HArrer'fl Reeliemebaft Aber Ausgabe« flir fler-

zog Magnus.) 1559. Livl. I, 62a. Pap. Heft. XVI. 8. ? Bl.

*' Vertzeichuus, was vfT beuolich des Churfursten tzu Sachsseua etc. M. pii- vor Hertzop Manguua tzu holsteinti etc. Ich Hanns harrer der Jüngere Aus^^ele^t vnd betaalt liabe Au- gefangeno denn 16. Januarij Auno etc. 59. Das Verzeicbuies geht vom 16. Jan. bis zum Aug. 1659. Aas- gabe: äumoia Summarum: 5250 Fl II gr. 9 4*.

[24.] Beutter Bestellimg vnd Artikel,

DmlUelm CtmtUL Regirt»^

All in dailn Baiehan Daanenar- 1 kaan -Taad FftrstaathOiabaa | Scblatawig^Holataia ate.: Qaj braoeblioh gagabea |ria | anah Torachinnea |46Mft Jan vad | b«ah(H[n ga- 1 sahaaa j.Aano r j 1M6 1 1546 1 1547 { 1548 1 15tt 1 1560 1 li&51 1 1553,

Pap. Cod. ia Parg. gebaadan. XVI i^. Fol

FOr dia taohiabta daf Untrieba daa BB. Wilbalai nad dar aaf Llrlaad gaiiobiataa Xatrignan TenoUadonar deatoehar FOrttan alabt akna Badaataag aad fbanao baiaasiabaa, «ia ^a Ajulindiaaben Ba- gifltvaadan nad gelegen^iah «leb dia BaBtaUangaragiatraiar dar daatach« GanaW.

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QwnA UexkOJIs und Friedlieh vod Spedt'a Plan einer Sraberung livhndB dorch IVankreidL

Mitgetheilt Ton W. Mo Ii er up.

Folgender merlcwflrdige Plan einer Brobening Lk- lands dnroh Frankreich hat die zwei bekannten politischen

Abenteurer aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, den liv- ländischen Edelmann Conrad ücxküll und den diplomati- schen Agenten und Sölduerführer Friedrich von Spedt zu Verfassern^). Beide gehören der jenem Jabrb ändert eigen- thümlicben Glasse yon Männern an, welche die Politik wie ein Handwerk betrieben und Kopf und Band dem Meist- bietenden zur Verfügung stellten. Sowohl mit der Fuhrung der Feder wie des Schwerts vertraut, erscheinen sie bald an der Spitze selbst geworbener Söldncrschaarcn, bald in der Eigenschaft bezahlter Agenten dejjenig;en Begierungeni

1} üeber Conrad UexkuU 8. Joh. Lossius, Drei Bilder um dem livlätid. Adehieben I, p. 23—41. Ueber seinen Tod finden sich Nachrichten m Calendar o/ State Papers Jureiyn Serits 10Ö8—68. III. nu i38. Norak hintorink Tidtschrift IL p. 03—05. Ortloff. Gesch. der Grumbach. Händel I. 217. Biographische Notizen über Fr. von bpedt liefern Jahrbücher des mecklenb, Vereins f. Gesch. 1836, p. 183-194. 1837, p. 178-^183. 1843, p. 96-100. 107—108. 1844, p. 238. 1846, p. 329. Friedrich II. von Däoe- uiark giebt ihm folgendes Zeogniss: ,Er ist ein loser Vetter, der viel! dinge stifitet, deren er keinen beuelich hatt, viid allerley onruhe zuerwecken sucht, vnud weren solche leutt besser aus dem weg, als das jederman schew an Jnen soll haben." {Geh. Arch. zu Kopenhagen. Ausländischer Registraut.) Gleichwohl wurden seine Dienste TOn der dänischen Begiemng öfters iu Ansprach genommen.

liittheU. «. d. livl. Gescblctit«. XII. 8. 81

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denen daran gelegen war, stets neue Nachrichten ttber die ^Praktiken*' zn haben, welche fortwährend in der Luft schwebten nnd die Ursache der ünmhe and Besorgniss

der damaligen Diplomaten waren. Den Mittelpunkt für alle diese Intrigiien bildete das Haus Lotbringen und Wil- hehn von Grtunbaoh, und es ist .nicht unirabrfichetiiUob, dass IjKexitüU's i^d.j^d^ii FiAn; nur, eiü iQhlfed m .der Kette politischer Projeete «nsmachte, mit welchen Gmm* bach und Lothringen ganz Norddeutschland umspannt hatten. Das nach dem russischen Angriff von 1S58 in Auflösung begriffene Livland musste ein reiches Feld für verwegene politische Combiuationcn darbieten, und die zwei Männer, welche die Dorsualaufschrift als die Urheber des Plans bezeichnet, hatten selbst einflussreiehe Verbin- dungen im O^ensalaat^). Der Plan hat denn auch das Aussehen, als ob er durch den Hass der Ritterschaft gegen den Orden hervorgerufen sei, und üexküll wird in dem- selben als von der Ritterschaft beauftragt bezeichnet, den Schutz eines auswärtigen Fürsten zu suchen. Von Friedrich Von Spedt sei er dann öberredei sich an Frankreich zn wenden, und in einer weitläufigen Darstellung wird gezeigt, welche Bedeutung Liyland indlrect fUr Frankreich habe, indem letzteres durch den Besitz dieses Landes die Nieder- lande, welche von dort ihre „Hauptnahrung" hätten, leiclit zum B'riedeu zwingen und damit den langwierigen Strei- tigkeiten mit dem burgundischen Hofe schnell ein Ende machen könne.

Bs bleibt zweifelhaft, ob der Plan jemals in Frank- reich Torgebraebt worden ist, denn der Bntimf gehört wahrscheinlich zu den Papieren, welche bei Uexküll's Tode

1) Dan ^pedt sowohl mit dem Heisog tob Freussen wie mit dem linbiichof WUhoba von B«a .i^ Voibindmy . gastandou t geht licfTor MS. Voigt, Maritgr^f .Albr4da AMH§ä(» i/.» |»» 2Bt, B6S.

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tai Mju 1660 m die Hinde «br däniseiiOQ SegierOng ia]»B*). Dm «Imt Ckdanka •Ine genrine LobeMfcraft litttte, seiflit der Umstond, dass er noebinelt imd «war in

emer mehr 6ut>vickelten uod bcstimintei-en Form auftaaohto. Als Heinrich III. nach seiner Flucht aus Polen und der Einnahme des französischen Thrones im Jahre 1575 seinen SecretAur Fmait» Henm Ton LuabeBpiii, Moh Schweden sandte, um vegen einer fldratii iwischen dem Herzog von Aleofon wi Ovatov Waaai'e T<xshter iflieebetli zu unterhandeln, berieth jener sich aef der Darehreise w Horsens in Jütland mit dem langjährigen und erfalirenen Vertreter Frankreichs am dünischen Hofe Charles Danyay. Das Besttltat dieser Besprechung liegt in einem aasfÜhr- lieheiiy aa K^tnig Heinrioh 1X1. geriehtetra Memoire Tor. In dmselhen entwickelt Datt9a7 weitiAifig die Vortbelle, wdofae Fraokreidi sa erwarten htttte^ wenn Lhrlaind $n ein Herzogthnm unter der Verwaltung eines französischen Prinzen und der Oberhoheit des französischen Königs ver- wandelt würde. Käme die geplante üeirath mit der Prin- aetsiE Jfiliaabeth zu Ötande , so würde Kttnig Johaan Ton Bdiweden bereit ada, dem Seraog vton Alen^on seinen Theil Tön Urland ahnUreten. Wollte dann dar KOnig von Fraakreiob Truppen nad OoIonlBten btnaenden , so wtfrde der Rest von Liviand von selbst nachfolgen. Wie in Uex- külVs und Spedt's Kutwurf erscheint auch hier die Rück- sicht auf die Niederlande als das entscheidende Motiv. Vreiliob wurde aas der beafasiobtigten £he nichts und da- mit war diesem weü aaoaahsttdea Plane aeine Unterlage eatso^n

1) Yerf;L dra Brief des Statthatten Heioaeh Bsotsan an Friedrich IL vom 28. Mai 1560, nach weloliem alle Papiere UexkfiU'a 19 Baatiaa'i Hände gvfidleik waren. (Geh. Areh. sa CopeDhagen. BaaUntt^ Papiere.)

Ij^CennspoadsBee ^ 'Bnfq^ in B4itilinf&t rirmie Skmäkuunmi

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Indem wir nun den Uexküll-Spedt'schen Entwurf da Wactlattt folgen 'iaiBen, maohen wir nur davauf aofmorkaanii dass die Spraehe deaselben swar aogemetn vnklar and yer- iromn, der Sinn i^er gleichwohl «heraH liemHoh dcher

SU erkennen ist . .

, *

KSm^ Geh. Arck. in Kopenhagen. Livoniea fttic» 2it Origüua (ß), Papier. Olm« JUihm,

Sttmaitttt VM n bewutkea Orth m trricüran vod mit velohMa gnmdt die geletfenhtft danelbest TOffMbringra mj» Domulmtf$ckr^: Spettaa vad ümIs hiskrtBlioo imi w«rhaag aa dm ftanteoMo» LiffUiid beiangen, wie dea BkhaMf riaadea der Sund Ttat atiastrielceD.

Vor das erst vnd anfeuglichen zu berichten, das der Krön N. nnüberschwengliche hoohgodeiliche mitteil begege- pen koBDtten durch voigeade anaalgk, .nemliohaD, dasa etwa Bonnderiiohe grosse vnd wolyormogena Tortreffoiitliche Landt yorhanden, die vor alle Landt dei gantien heyligea Röm. Reichs mit vnausschepflflicher reichlicher gutter fruchte allerleij koreos Jehrlich von Goth begäbet wirdt, dardurch die Erbuiederlandt ynzahlbarliche sohiffung Jehrlich aus vnd ein sich Yberflnssigk {»ronandireiiy ynd derselbigen her- « schafften ynd atethea yber alle andere Landt wie gerartb, allein ans dem. orth Ire vomemficfast entsatsnng geiteen vnd bekommen.

Zum andeiTi, Und so in diesen dingen Raths gefolget vnd werckliche ToUstreckung vorordenet wurde, soltte son** der einige mittell dem obgenantcn Erblandan Ire proaiant* kästen, ohne derselbigen sie sich ynmdglich erfaaitten können öder Tormogen, abgeschnitten ynd sn dieser seitten^ eines ewigen beifhls L MUs bewogen vermocht ynd ge-

I

bracht werden.

Folgcnter vor das dritte kontte durch diese wege mergerurten Erblandeu ein so mercklicher abbcoch äuge- foget, derer sie sich ewiglich nicht saentsetaen no^ sa-

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enrindOB Tormogen werden, ^nd mehr hirdürch an den

bestimpten Landen fruchtbarlicher beschafft, als in etzlichen hundert Jahren durch alle dcrselbigen königliche krigen oieht beBoheen were vnnd kurtsUob nicht vonicht . werden moehtß.

Znm Tirden, Nach yolnstrecknng dieser volvaagezoige» nen , baadkng die> TOgemmien Erblendi ohn aOe 'krigc vberzoge, vnd sie in dcrselbigen Stetten vnd flecken, in keine wcge, durch teurung vnd Hungers noth zuentsetzen gethrost werden konUen, heite I. Eon. Mtt. dieselbigen, anas^haU) Ire so raechägen Krigeskosten in v^ü]le^ schwen^iebe mähe, sorg, angesi vnd not znbescbweren, ynd dasdurch za alle;!. Httt willen anbringen -sein sollen.

Beneben angehengter erclerung, ahn was sonst I. Mtt. durch diese fruchtbarliche vortreffentliche landt Ire Reich groBslich erweiUert hetten, vnd zu.deme zu anderen König- reichen, landen md lentten, aneh mttrglichen Siethen an feiner ansbreitlnng L Mtt reich vnd reputation, aas dieaem orlh.Tnnbeliinderlleh einiges Staddes, gants fogUcb schreittön ▼nd kommen mögen.

Sonderliche erofifnung Rcchtmessigcr ankunflÖ; zu ge- stimpten Landen die gelegenbeit zuercleren.

Nemlichen, JSs erhalten sich die saohen im gmndt alsOi das die oft benmneten Landt, in gantz knrtaen Jasen vnd teglichen menschen gedencken, Ire aelbest Herren gewesen, Tnd nebeilst den geistlichen StüRen einen Orden so aller deutschen Nation^) der Ritterschafft, die Iren darin zu- beoleiden lassen frei gestanden, welcher dureh geschwinde böse ynthreue Practica der Westphelischen auch nieder- lendisehen arth Tnd Nation- nnther Ire Jungen vnd t<»» wantben betregHob gezogen haben. * Als aber snletafe von 'Inen wol t)edaeht worden, daa -sie solHchs in die lengc mit foglichem gebnrlichem Rechte nicht schützen konntten,

^) In Mtfg. von einer andern Hand.

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m

aU Men fA9 isicli n JtBt la(I)9Uffbedleldttiig Virffaei* tfdti

angeworamen, wo das Reich willigen wollen*), sintemahl die arth geborne des Kaisers vnd moißt nidörlendische seyn, ▼nd also kurtzlish ein oeuer staDdt vnd mitgUdt des A^itlM

fbeimttiglidli viit^fMiiiMft, Um sie fii diAn iilideMii geiiA»

liehen StiflFteti, auch keiften gebonion Fürsten inngcstatteu noch kommen lassen \?oltteh, vnd eolltten also alle fufsi» licho, Grefflioh« vnd Ritterliche Stammen aus ttitiem do luechtigett Laxkdt^ da« inehi' aU ein Reieh M\n modM^ vor- stOBsaa vnd «u^bobÄn «eWI^ü, vnd allbln de^ ai»lh' tttfaen UolbeBi Dn^mb nteh tu diOMal ratoftittelli ^hre, flttKUlie krfge tsn werok gestaltt, ^ tt06b hüy mennfgllch^n vnvörborgcn vnd am tage ist wlo si* öfch wH>dcr gantxe Könnigreich vnd mehr Fareteothumo entpörth habön, an deme nicht nlkin enottiget) 6od(mddr& sich auch tri^er di« Toi^hmllohtteii aeMblaohUr diir ttithm»ok$ilh, duMb ▼eiche die offil^meltten Landt zam ndklßh glmbieA vild chrisiflIcKila Kbrclien iMioMt «l^oi^M^ «ndfa räi d^RMH der Orden nicht allein die WeatpheliDfjer in die Landt bofuffetT) sondern alles was sie haben von der Rittorschafft gosohenckt Worden» dieselbigen gleichen gestalt aas iitem Vatheriandt Bmmdfingen T^dmiimdeii

Damit iih«ir die gewiafcderdtillviidAfblldm WiMl^ eehafft geseh-^eilbt tttd gesehdiet imtdt, dMh lie von freir MedhA^ eo %lwa efnfgkeft voHnnideB ndieeoliivbfeii tfiebi gcdencken derffen, haben sie den MuscoTdter mehr als mit vielen tausent man 2u eatnbt den Folttathern die landt za* beschwetea md vb^^ziehen bfewogen> gentE bdsbehen vnder^ aatat vnd akngdridfatet. Uber dam sieh Uegtteb ^ tM- lekKgk gebtrttii daA MoteblilBB sU hobfasteii dn^Hedeini«

1) d6«sl. *) desgl.

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komiteii uMt wisMn wormit solehea äbziiweiidoii vnd zu begegeb sey oMlmgesebeii dads die BtUft tnd BittenehftiR dM aonadevMitti bestoBndigen gntten grandt, das ddr boliS'-tiiFfermi CMen, dieser ding bey sich iV-olocken ynd

jubilieren, so man diss mahl Gott beuhelet, so lange solches gerochen vnd geburlich wiedergoltten werden möge, auch alles ir gelt auss den Landen yerschickt, vnd ztt KiK Mti Bchnts draebien odder krigssold an-* Demen wolldii^).

Qnmdtftlieber vontandt d^ Lande gelegenhelt deut- licher zuercleren. So befinden sich die Sachen also ge- schaffen das in vil vnd offt bcrurtem Landt drei vohrnehm- licher gescblechter vorhanden, an welchen die andern ge* aohleehteor alle ankeaigk erspnrt werden; ab mit nabmen die izklaleo, TIgeenbaasen md Bo^en, ton de6en It&t be^ Bauten <i8t ^er Hae birattaeeii F. und N. genanth, tro flossener Jahr die Stadt Lubegk (welche von den votreff- lichstcn vier Stetten eine vnd ein berumbtor Standt des Reichs ist) ohne aller furstea Zntbuen vbersogen auch an erenth'chen reebtlicben absonnng gedrungenn hat.

Beü wekhem «rnanntenn N. die Stift vnd dttemSiail als bej ihrem gefiebtem bfartsronrantem fi^nndt gebändelt ^d praotieirety die Lande tntber- anderer kdnniglicher vnd fürstlicher behaubtung zubringen, dieweill Ich dann vnuor- eichtiglich vbor angeregter N. sein wissenn vnd vormutung, als ehr in vnderhandhing mit hohen Potentaten gestanden, babe leb den- Duroblaiiebtigen boebgebomen Farsten vnd hert^ K. beylff. als der Kd'n. Mt selbst litowilligtea dienet*')- an eeeretlieher vertriRdicher viidemdong be- nebenst mir zubegeben bewogen vnd eingefurth, durch Bolliche mittel, das vns cttwa von sollicher gelegcnhet weittlanffligk Vermeidung angelanget, vnd befunden daraus

das K. diese dfafg tiobt an den reebten orth subringen

' . •• "i

i)dM|^ >)dMi^

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i84

Yorhette, vnd so lange mit Ime disputiret, das ehr sich snloUt ynaser Tobrschlege berichten lassen so auff vohr« aogesogenen vod yolgeiideD kortsliohen gmalh gesofaeen, das keinen Hefm der Welth Tortreglielier nitaberlielMr daniil gedieet als der Kroa K. So suoh einem Jedem mehr als beij Irer althergebrachten Freiheitten, Schützen vnd lassen wurde, zudeme aus konniglicher mildikeit die beforderer dis werckes zu hohen ehren vnd wirdei^ erheben anffhehmen ynd Torttsetsen vod derselfai^geD nahmen vnd geschleobt tu «wigen iinvorgeslieheii' gnaden befoton-sein laflsenn.

Hirdarch ist durch yns gedachter N. nicht mit genngen muhe vnd arbeit bewogen worden, die Sachen I. Matt, zu- bringen bewiUiget auch zu der behuff gegenwertigen seinen vertrauten N. (deme ehr an solicher Handlung vnnd praatioa naeh Yorricbtoag. dieser reise, Sint«mbl er anck «ne das seine .Yonpfooluie diensteeit kei' S. f. g. ynd h. verseUissea birzn ingebranoben Forpflicktet) vns mit bir -suTerordnet; Unnd der sein briflf vnd Sigil vns zugeatalt, das ehr sich in mitteler Zeit bej keinem anderen Potentaten in Handlung einlassen wolle, ehr habe dan zuuor dessen wiederum von

vns anttwarfc vnd bescbeidt erlanget

Wofern nnbn der Krön an eneller bandlong gelegen^ konten sie einen yortranten an N. yorferttigen, bo sieb

dessen aller bestendigen grunder ferner zuerkundigen hette.

Es konnte auch gedachter N. aus seiner vnd der gantzen Rittersohafft selbest* wolhabendon Actionen vnd zuspräche gegen die Regirung des Ordens mit vberzttge fortfahreni doeh daa daaitb di« .Ko; Matt iras :in.Batb entsohiossen vnd birsn notwendigk sei verordene. Und das daa die Mittel bcj N. zabefinden sein werden, wie dieser sacken zu entlicher oroberung nachzusetzen. Es soUttcn auch die Krön vor allen Dingen nicht eher genomet werden, man hette dan alle Handlung zuuor nach der Cron Wunsch vnd WolgefaUen romlieb voniobtet.

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Solich erzelte Handlangen, seindt sonderlichen durch TBS mit voderthoiugstoii yleis vud arbeitii der Cron N. zu natx Tnd besten tracttret ünndertenigster smionioht es werden solche ynnsere gethrene dinstliche wolnudnung die

Ko. Mtt. in genedigstepi willen vormer^ken auffnehmen. vnd sich gefallen lassen.

Hir bie vnser wärtong 'vnd dinst zagedencken.

Doch dea in der geheim gehalten, vnd kej- ncm teutzen vertraut, sonder ein frantzossen der mitt der teutzen Sprach erfarn, befoilen worden^).

19.

Ueber den Familiennamen und die Herkunft des

Erzbischofs Fromhold v. Vifliuseo.

Von CoMtanti» Met t ig.

Die Regierung des Efdrischofs Fromhold von Riga

ist durch den Vertrag zu Danzig vom Y. Mai 1366*) für die ältere Geschichte Livlands in hohem Grade bedeutungs- voll. Hier finden sich unter dem Vorsitze des Hoch- »leistors Winiioh von Kniprode die streitenden Parteien ein nnd es kommt zn einem Vergleich swischen dem Orden und dem Brabisofaof, mit welchem eine Phase des Kampfes zwischen dem Orden und der Geistlichkeit in Livland in Epoche bildender Weise abschliesst.

Die Rechtsverhältnisse zwischen dem Orden und der Geistlichkeit^ welche ihrer nnbestimmten und unklaren Fas- sung wegen nicht wenig zum Hader beigetragen hatten, erfihren hier zum ersten Male eine genaue Fizirung: Fromhold erbllt den schon seinen Vorgängern entrissenen Bischofssitz Riga wieder, aber um welchen Preis ! Er raiiss weitgehende Zugeständnisse machen; er muss auf ein Recht verzichten, das die geistUohen Würdenträger des alten Livlands als Oberhezren kennzeichnete. Hier zu Danzig wird ihm das Versprechen abgerungen , nie metbr das Ge- Idbniss der Obedienz zu fordern und lehnsherrliche Rechte über den Orden zu beanspruchen. Fromhold hatte alles versucht, ehe er den der biscliöflichen Gewalt verhängniss- vollen Schritt wagte, den Hochmeister des deutschen Ordens um eine Vermittelung anzugehen, Umi stand es wolil klar

V, B. HOOOHL

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4m

dmm lottteflsen ntt detteti de» Ofden» in LI<rkBid tai groesea

GaDZ«ii Bich deckten, Riga nur mit grossen Opfern seiner- seits wiedergewinnen könne; dessbalb benutacte er auch niobt die ihm im Anfange seiner Regierung gebotene Ge- leginirail mil dM Hoohmeisler «m Zwteke Miies A»sgl»i«lM Ml ptMraii imd bsmAhte er sieh lieliielir d«n Sireil als Eecbtifrage bei der Ootie ni IdMi. äh aber iredev der Papst nocb der Kaiser und die mächtige Hansa, die er alle uro Hülfe angesprochen hatte und die ihm ihren Bei- stand nicht versagtes» ihn aa's Ziel seiner Wünsche bringen und den Orden so emem annehmbaren Veigleiche vermögen * kenatottf da ersti. alt alle seiiie Pittae gfsobeitart aiadi irirH er aiehiDHBeaifiPMtioi&damHcMshneisle» indieArnie» Aber aeliwer UX\% es ilim andi jetzt, mn mir in den Beaito Eiga's zu gelangen, den Verzicht auf die Forderung des geistlichen Grchorsams von Seiten des Ordens und des fiomagiums aosznsprecben.

Der iMm war aas diesem SuqifBi der Qeiatiiebr keift als Sieger J^rverg^gaagea, er war nan laier wie in Prensaen tob der geistHolien Ifaebft ensurii die drttekande Fessel des Homagiums und des juramcntum fidelitatis durfte kein ßischof ihm melir aufzulegen wagen, keiner mehr die unbegründeten Ansprüche eines Lehnsherrn über ihn er* bebeik. Dar Orden war ein freier, weltlicher Staat ge« worden; er ftaiid der OeistUehlieii jetet ancb in Liviand glekhberechtigft gegenüber, in veleber ^taUnng er aber ttiebt einmal aUsnlangc an Terkarren gedaebfte. Ctar bald sucht er über seinen früheren Herrn eine Oberherrlichkeit geltend zu machen. Fromliold war der letzte Erzbischot von Biga, der mit vollem Rechte eine Superiorität im alt»n Livland beanspruchen durfte. Schon dieser Umstand, neben andenen wichtigen Momenten ans seiner Begfemni^ maeht seiqoi Avitidamridaiikwttrdtg nnd teaelft den üremd der ▼aterlandischen Geschichte mehr als die vieler deiner Vor«

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gäDger. Macht man sich nun daran das Leben eines Man- neSi dessen Schicksale mit- den Interessen des Landes eng ▼erkntipft sind, zu scbilderDi* ao tritt wohl zuerst an ubs die Fnge wMk minam lJi:ti»nnig:iiiid aeiftm y«l«riaade hwta» Wie nmi Fronbold :9elifeiBBeil, wie aeia FamilkiDaAiiie ge- laniet btbe, wo er geboren und wo dar Lead seiner Hei* math zu suchen sei, ist bis jetzt noch nicht feststehend ergründet Die Ansichten darüber sind getheilt, und ich will zar. XiösuDg difiser Oontroimsen im. £olgezkdeii einen Betolg SU liefem Termben.

Fast alle Obronlken legen Fromhold deü Familien- ' namen Vifhusen (Vifhausen, Fünfhausen) bei; auch Hermann von Wartberge, ein Zeitgenosse des Erzbischofs, thut das*), was Strehlke' veranlasst^ den Namen Vys- huseb (ViBbasen), den eiimial der Papst demenff VI. deiaBtUcbirf Jobannett II. >oa Dorpat, einem Bmder des Ert^ bisehoft*), und dbmi wieder dieser Bisebof Johannes H. von Dorpat seinem Bruder Engelbert beilegf*), als einen Irrthum zu erklären. Die üeberlieferung Hermanns von Wartberge bat bei Strelilke mehr Gewicht und Werth als die beiden erwabnten arknndlicfaen Nachriebten. Der Umstand nan, dass aas weder von Fromhold liocb roa seihen Bmdem Johannes aadBngelbert ihr Familienname direei fibermittelt ist und dass derselbe in den genannten Urkunden anders lautet als in der Chronik Hermanns von "Wartberge, sowie auch dass einige Chronisten^), wie Arndt uns be- richtet, Fromhold ^Fiscbhansea* nennen (^as s. B. Strn* bios tbnt), Ist sehr beaeht<)nswerth' voki wird es am so mehr, wenn man noch ern^ägt, dass es In demselben Jahrhundert einen Bischof von Dorpat dieses Narmens (Vis- husen besagt gewiss dasselbe wie Fischhaosen) gegeben hhX.

*) Script, rer. Pruss. II p. 69. *) Script, rcr. Pruss. II p. 69, Anm. 5. 8) ü. 6 VI MMDOOGXm *) U. B. Vt MMBOOGLXXVUL

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BianBe tob Wartbei^ zu besweiMi md te« 'Frage Mf' ntleUan, ob* nmn mtÜb* ongelwlHrt änaehmen ibttssa, ^km

TOB Hermann von Wartberge dem Erzbischof Fromhold der Familienname Vyflfhusen irrthumlicb statt Vishusen beigelegt sei loh bin im Stand« der Beantwortung die- ■er Flage et^aa aahar konuaen. Bonge Baebt seinea ZwailU dareh die''TO& ihm aa^eatelite Tbatsaelie' sa begründen > daas der'FaoiflMnaiie Fromhoids la ^keiner Urkunde genannt werde; dem muss ich zunächst wider- sprechen. In einer Urkunde^) vom 3. December 1S42 thnt der Bath zu Lübeck unter Anderem auch der Beraubung eines Kaaonikers aus Riga ^Vromolde van den Vifhasen^ ErwakiMBg. Dasa wir> hier aasereai FMahold, dem apir teren^Brsbisehor, begegnen, aaleriiegt irebl kbinem-ZweiM. Fremkold zog damale gerade aaeh Avignon and wird ab^ Lübeck gereist sein. Er war damals Prior, und wir wissen auch, dass der Prior im rigaschen Domcapitel zu den Ka- nonikern gehörte. Wir können wol mit einiger Gewissheit bebanpteDy daea Tom Bath sa Lttbeek, ia wekker Stadt Fromkold ein Haas beean/ sieh spSter wiederboH aafge- ballen and sieb äo den commanalen AngelegenkeH^n dieser Stadt betheiligt hat, sein Familienname uns richtig über- liefert worden ist. Wie erklären wir uns aber das Auf- treten des Namens Vyshuaen in den oben genannten zwei Urkunden? Man wird wohl eine Yerwechselang des Namens Vif basea mH FisefakaSea (Tisliasen) annehmen 'mnesen^ da deii Name Fisobhaasen wie seboa gesagt, gab es eiaea Btsobof Ton-Di^rpat dieses Namens im Anfang äeh- 14. Jahr- hunderts — in der päpstlichen Kanzlei geläufig war. Noch eine andere ebensolche Verdrehung der genannten Namen kann ich zur Bekräftigung meiner Annahme anfuhren. Am 23. Juni 1352') ernennt Papst Cleneas Vi. einen gewissen

») U. B. VL Beg. 101*^ >) U. B. VI. Mli^CX^ * >) U. B. VI. B«g. lUlk. '

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^Thideri^us Vishuscn** zum Propst der dörptscheu Kirche. I>«rselbe Fropet kommt iu zwei Urkimdea^) vor, wo er sich als äeiigd ^Tbiderieaa dis Vifhusen'^ antersohreibl. Mkia wir .«lUi llMottskonittnas Notare itt 4ur p&p«tlikih«ti«Kiulei oder örn iVAmdiuk^ In dcnoi 4ier wnssle Propsl aiob «TMioriiMU de VifbilBeo^ nennt, Qlw^ ben scheuken? Hier wird mau meines Brachtens der Ueberlieferung der Urkundeu mehr GUabwiirdigkeit bei- messen dürfen. Solch eine N^menBYerdreiinng, ww sie biet vodMgti JuNMle in der KAn«lei des Pspstei sabQn voduMOr me»y «Iwr ia fattdititeii 'firede bodmiltlioii isl es, dass «loli der Bisofaof JohaoMe von Dorpet eeinem Bruder Engelbert den EViniliennamen ^^Yyshusen*' und nicht ^Vifbusen" beir legt. In dtin Original der Urkunde vom 7. Docember 1363^), in der eben Bisohof Johannes von Dorpat seinen Bruder i^Yjsliaisen*' nennti wird entweder vom Editor derselben t als 8 grieseo s^n, oder man wird .encb hier .ein Versehen seiteaa des VerCusers des Qn^nals annehsttn.mftseen. Wenn jndoeh diese Annalune nnd die frllier «ngeisyurle Ana» logie noch nicht gcnügeud sind die Ueberzcugung in uns zu befestigen, Hermann von Wartberge habe den authen- tischen Namen uns ttber,liefert, so wird folgender Umstand doob wol im Stande sein die Saobe ast entsebeiden. Der ddiptsohe Bomhenr Frombold. von Vifhnsen hangt an ein« Urknnde des Jahren 1885*} sein Siegel, das Sm Iftbisehea ürkundenboebe^) folgondeormaasten beschrieben ist: „Siegel rund, 2j\f Centm. Auf stehendem Schilde eine mit zwei Knospen besteckte heraldische Lilie. Umschrift: 8. VEO- MOLDI D. VU'lky;^^».'' Dieses hier besiehriebene W«ppon ist mit dem Wai^pen Fronholds, das nns in sninem grossen

^) ü. B. CMXCIX.

CMLIV. «) U. B. MMDCCCLXXVUL a) ü. B. MMMCCXYJU l p. 600. CDLIX.

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«AMto-i) and in Miaetn PriMtätgel^ «rbalftM atti ▼oUHili^ <tig identiadli; «oditeEnUMMttoiDhold vonlligafidiii In iMfmm CI#8ehleDliliivappe& im Mkndvä Mäld« ein^

mit sw6i Knospen bestoekte heraldiscke Lflie, und dea dörptschen Bischofa Johannes Wappen stellt eine Lilie dar, wie man sich davon anf den Yon ihm geprägten Münzen übentogen kann. Da tmm di« WapfMo Fromholds und Muttmes 4wl diNii Wkppen «rwtkilto dOf^tachmi Dom* taeta FrMbBld van VifhöM überaiiBtiMneii) io «isM «litr fltf beiraadleii .DaistMleii «mli ünre VmilMmimunm übereinstimmen. Mithin duritu wir den Schluss ziehen, dass die Gebrüder Fromhold, Johannes nnd Engelbert d«r Familie „Yifhusen^ und nicht „Yjahoaen^ Migehören').

Di* udei« wichtige Finge» die wbß noeh beeehaftigC^ wire BMh ier Heimath aasereB Bnbiaoiiofe* Haf el^) lial saml aaeli dem Uf^rnng der JPamiUe Yifliaaea ta Jat- land geforscht oad scheint der Meinung zu sein, Fromhoid stamme aus Westpbalen , aus welchem Lande selir viele livlandische Adelsgeschlecbter ihren Ursprung genommen, Hapel schreibt niMaiieh Joh. von äteinea^), der «aa ne»ai die üaebiieblea iber^ Familie Vifliaeea in Weel-

1) Ind. m.

^ Dieiet Si«gel in lotben Wa«kae biegt an einer auf Papier ge* aehriebeoeo in der BmtDeok'sehen Brief lade befindÜohen Ürknnde ' aas dem Jahre ISM odeir 1368.

^Dieeet tteraltel findet aaeh Liener feelM Beeiltigiuig In aber Stelli ilan' BeirbellMig des ton Mob ton OnsMDi abgeawrten flokpekgiairtdii /dM. sin gifdaiBr MwaMir Stephan ttloem Bm% dam Bioekof Mannes U. ton Ompat genidaet hat K'rfrtir Qtephu nennt Ihn hier .Johannae ton YTÜhnaen*. Biaaem Qe- . lehrten wird woU niemand die Eanntaiaa des Namens aeiaea Vor- gesetalen, der ihn tenanthlieh rar Abfaaanog dar Biehtung ver- anlagt hatte, abipra6liaa kennen. eCl Siianngdberlehte der ge- Mtien eMsekan QeealMinfk 1888» es, er.

4 Nene noid. MIae. 8. 8t, p. 884.

•) WeatpMMwha OeaeUokfes^ im Xh. IL 8U-811 .

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phalen zusammengestellt hat, aus und zahlt darauf die ihm aus idei: livl&ndisohen Qeschiohte bekannten Träger dieses Namens aaf^ deren. Beihe ^romhold beginitf.- 8elitte8»> Udk wmM er) boqJi «af das Steinend wattphUlscIier Geschililiei befindliehe G^aobleehlmrappen der JffteUie Yi^ hasen «nftiieifkBam das iiidit mit dem Froroholds über- einötiinmt. Wahrscheinlich hat Hupel das Stammland der VifLuseu in Westphalen gesucht^ weil er über die Vifhusen nberkanpt nur ans. We8(]^le& isgend welcbe Nachrichtea beeess mids weil es ibm febr wahnebenlieli- enehien, dus dieiles Laad, welebes di^fieimafth der meisten Iwdtotociwi Adelafkn^n gewesen, aoeh die "Vifliiisen' Irieriier gesandt habe. In dieser Annahme wird er auch noch durch die Notiz Steinen's, dass ein gewisser Jürgen Vifhuss als HauptmaiQii von Reval im Kampfe gegen die Tartaren ge- Uiabea aei, bestärkte Jürgen Vifiiais ist In Westphalen geboren, ^ also r so venaathete und fdgerte woU finpel müssen die anderen Tifhasen auch aas Westphalen staa^ men. Diesen nimHehen Rüekschluss wird walivseheialieli auch A. Fahne in seinem Buche „Livland, ein Beitrag zur Kirchen- und Sittengeschichte", p. 126 127, gemacht haben, indem er sagt: „Vromold v. Vyfhttsen aus dem Wostphä- lisohen (Becklinghansen) adligen Geseblechte Vyfbosen, genannt Säuberlich." Doch der' Erzbischof Fromhblcl von Vifhnsen f&hrt keineswegs das Wappen dieser Familie Yyf- liauseu genannt Säuberlich, welche im goldenen Felde unter einem scliwai*zeu Sparren einen rothen Leoparden führte, auch nicht das Wappen der Familie Viffhoss, genannt Dennen, die atoeb in Westphaleü anssssig gewesen war nbd deiHdn Wappen, wie Fahne ans beschreibt*), einen durch einen aüsgerundeten Spitzenschnitt quergetheilten Schild darstellt. Die Behauptung, Fromhold von Vifhusen stamme auä Westphalen, entbehrt al^p jeder Begrüuiluug.

1) Hupel. Xm, p. 560. •• - *) Qeackielite der wMt|»hiiUbeiMtt -6eM]ilMlitM',' p. 147. .

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Strehlkc hat zuerst die Verrauthung ausgesprochen FrCHUhold gehöre sicher dem lübiscben Geschiechte Vif- hnsen (de qoinqne domibiis) an. Dieser Ansicht bin atnoh iob und will sie bier sn begrQnden versncben. Die ' Frage wäre ohne grosse Schwierigkeiten zu lösen , wenn mir das Wappen der in Lübeck ansässig gewesenen Vif- bnsen zu Gesiebte gekommen wäre. Trotz mancher Yer- sache ist es mir nicht gelungen, dasselbe ausfindig zu machen, nnd dennoch glaube ich, dass sich in Lübeck das Wappen dieser einst so berühmten Familie bei sorgfaltiger Nachforschiing wird finden lassen. Ich kann nun freilich keine schlagende Beweise , wohl aber zu beaclitende Fingerzeige für die Lösung der Frage, ob Fromliolds Hei- matb in Lübeck zu suchen sei, anführen. Es ist eine be- kannte Erscheinung in der Ctonealogio berühmter Ge- schlechter, dass sich gewisse Vorname eines berühmten Ahnen oder eines hochgeschätsten nnd geliebten Familien- gliedes zu wiederholen pÜegen. Auch in dem lübischcn Geschlechte der Vifhusen ist das der Fall. Der Vorname ^yVromoldus'^ (Fromhold) taucht hier immer wieder auf. fiin Fromhold yon Vifhnsen war 1173 Burgermeister fn Lübeck*). In den Jahren 1263—1^0, besonders iwischen

1) Boript rer. Frtmk^ U, p. 77. Amn. 6. .

^ Das Datom 1178, in weldiem Jahre, wie uns Arndt n p. 107b^ beliebtet» ein Bfligeimeister Fromhold tob Vifhusen einen Brief mit untersehrieh^n hlit, in dem die Stadt Lübeck die von Sabwedel in dieWSsbysche Handebgesellsohaft anfiiimmt» schobt mir yerdScbtig, da efaie ürkimde vom tO. Jan! U63 (ÜSb, Vrk, Bd. I, GGLXXnO, in der.ebenlsllB der Bath tod Lflbeck über die. den Sahswedelem ertheOten. Bechte d^r Deutschen ^nf Gotii^ land orkondet, als Zeugen einen Fromhold TonTifhuseii, freilicb- als Oonsul nennt Sehr wahrsehttnlioh ist es, dass Arndt oder sem CtowShrsmaan Bndenunn (vielmehr Bidemann, Jnl. Gonradi AttmirUseh Historischer Sachen 8 Theile, Salswedel « 1726— 28^ 8P. I, p. 61) hier ein nnrichtiges Datom fiberliefert bat nnd -dass letxtgenannto üikaudo mit der ton* Arndt citirten identisch ist

WltlicU. d. livl. a«aeb|eht«. ZU. S. 32

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den Jahren 1280 1290, ist in den Angelegenheiten der Stadt ein Fromhold von Vifhußen (de quiuquc domibus) thätig^). 1294 wird einem Fromhold von Vifhttsen das Fatronatsrecht über «Wei Prttbenden veriiehen^). Ferner gab es g^;en Ende des 14. Jahrhonderte einen dOcpliohen Kanoniker Fromhold yon Yifhnsen, dessen irir schon oben Erwähnung thatcn. Das lübische Obcratadtbuch, au3 dem mir durch die freundliche Vermittclung Professor" Haus- mann's in Dorpat einige Notizen mitgetheilt sind, nennt bei den Jahren 1294 und 1337 anoh je einen Fromhold tob Vif bnaen. Wenn auch einer der genannten Fromholde mit den anderen anfgesftblten identisoh ist, so genügt dooh die Angabe der in verschiedenen Jahrhunderten lebenden Fromholde, um darzuthun, dass der Vorname Fromhold in dem Geschlecbte der Vifhosen mit Vorliebe gebraucht nnd weiter Tererbt wnrde, nnd legt uns die Vermnthnng nahe, daas unser Enbischof Fromhold deiaelben Familien- tradition seinen Yomamen verdanke.

Fernere Umstinde sprechen noch mehr dafür, dass Lübeck als Vaterstadt unseres ErzLi^sciiofs anzusehen ist. Warnm weilt er, als ihm zur Zeit seines Streites mit dem Orden das Leben in seiner Diöcese nnd speciell in Riga ▼erbittert oder vielleicht unmöglich gemacht war, in Lttbeck, wenn nicht Bande der Verwandtschaft nnd der Anhing^ch* keft an das Land seiner €tobart ihn an diese Stadt fesselten? Er halt sich mit Vorliebe hier auf, nimmt regen Antheil an den politisclien Geschäften der Stadt und findet umge- kehrt als treuer Sohn der Stadt von Seiten des Raths Fürspraohe nnd Unterstatsnng. Wamm wendet sich die Stadt Riga einige Wochen nach dem Yertn^ xn Dansig nach LQbeck mit der Bitte, diese Stadt mOge die Ver-

Somit darf ioh' auf diese Nachriokt, dast •ehon 1173 tin From- hold voo Yifhasen gvlebt habe, für mtkm Swodc CmI gw fc«io Qewiofat l«g»o. 1) Lttb. IZrk I, p. 888. ^Lnb. Uric. L o. COOXXXm

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mittelnii^ des Streites swischeD ihr und dem Bnirisehof Fromhold, ihrem jetzigen Herrn, da eie seinen Avfientbftlts- ort nicht kenne, übernehmen*), wenn sie nicht glaubte, da38 sie in Lübeck, der Vaterstadt des Erzbischofs, über seinen Verbleib mud seinen augenbh'cklichen Aufenthalts- ort die besten ^Anskttafte erfishren ki^nnte md dess seine Landslenfte die besten Fflrsprecber in ihrer Saohe sein w&rden? Fe»er ist der Umstand, dass Fromhold ein Hans in Lübeck besass^), ein nicht genug hoch anzuschlagendes Moment. Das Haus, das der Erzbischof in Lübeck besass and gewiss ererbt hatte, war vermuthlicU dasjenige Eck- faana neben, der Beiohspost in jener Seitengaste, die noch heute im Ydksnmnde FiÜMMen') beisat md «ihreiD Namen wohl Ton.denv an Ihr' gelegwen, mit 6 Hftnsem bebauten Grundstäck erhalten hat, welcher auch der Familie, die im Besitz dieser 5 Häuser ursprünglich gewesen war, den Namen von Vii'hasen, (de quinque domibus, Fünf hausen) ge- geben hat. fiinige Chronisten berichten woU, dass nach dem grossen Brande in Lttbeek im Jahre 1209 mur 6 flitaser stehen geblieben seien, die der Strasse, in der sie lagen, den Namen Vif bösen TersohalRen^). Becker^ hat zuerst diese Nachrichten über den Ursprung des Namens Vif- . husen in das Gebiet der Sage venriesen, indem er nach- wies, dass das Geschlecht der von Vifhnsen schon Tor 120d in l4lbedk geblökt habev Er nennt die Batksherren dermanik r6n Vyflteisen, 1188, nnd Walter ron Yyllkasen

»)ü: B. MMDCCf'LXXXV.

*) Urkuiideu.sauiinlung der Schleswig- UulBtoiu-LüDeburg'schen üü- sellschaft für valerländiache Geschichtu, II, p. 2t>0, Anni, XX.

3) Die KenntiiisH von tU^r BeiiPtinuug ilioser Gasse iu Lübeck ver- danke ich der briedicheu Ndtiz eines Lübeckers.

<)Krantz. V'and. I. 7. c. fj-C. 10. Orautofr. d. lub. Chronik., Th. I, ' p. 439. Die wendische Chronik, Fortsetzung der Chronik Hel- molds 1168—1400. . .

QBBchichte Lübecks, I, p. 1 «2.

32*.

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und öinen in Lübeck am das Jithr 1:200 lebenden Thomte von Yyffhneen. Neuerdings ist* mm auch der Bmmd Ton 1209 von Deecke*) in Frage gestellv und man ist betreffe des

Entstehung des Namens Vifhusen auf die von den alten Chronisten ausgesprochene Ansicht im grossen Ganzen zurückgekommen. Pauli ^) hat nachgewiesen, dass sich im Oberetadtbuch Nachriobton über einen Gomplez von Häu- Ben Toribden, der ^Vifhnsen^ genannt- vird, er sagt: „leb. zweifle kanm, dass der jetuge Sohtitting mit seinen Pertinentien ein Ueberrest jenes grossen Erbes ist, das der Strasse und wahrscheinlich auch dem Ge schlechte der von Yifhusen seinen Namen gegeben hat, denn es war in jener Zeit etwas ganz Gewöhnliches, den Zanamen von solchen ZnfUligkfiiteni als B. dem Beaitae von 6 Häusern, zn entlehnen.^ leb kann snr Erhftrtnng dieser Annahme auch noch einen ganz ähnlichen Fall ans Tiel späterer Zeit anführen, wo auch 5 Häuser einem Orte den Namen Fiefhusen verliehen haben. Im Kirchspiel Barkau am Kloster Preetz bei Bannisscn befand sich ein Ort, der „Fief- husen^ hiess. Eine Aete') besagt nämlioh, dass im Jahre 1763 vom Kloster 6 Männern die Brlonlndss ertheilt wor- den sei, sieh anf dem Hoflande Ton Kirehbarkan fBr eine Pachtsumme von 581 Mark anzubauen; diese haben nun 6 fläuser gebaut, die „Fieflmsen" heissen.

Ziehen wir nun die Summe von dem, was gesagt ist, so können wir wohl mit grosser Wahrscheinlichkeit be* hanpten, der Erzbischof Fromhold von Riga stamme ans Lfibeck und nicht ans Westphalen, wo die yifbnsen ebenso wie in Livland erst in der Mitte des 14. Jahrhunderts auf- treten. In Lübeck, wo wir sie seit dem 12. Jahrhundert ansässig finden, scheinen sie um die Mitte des 14. Jahr- hunderts zu verschwinden; wahrscheinlich sind sie nm diese Zeit nach Westphalen nnd Livland ansgewuidert

1) QrnndUDieii snr Geschiebte Lübecks, p. 23.

Liibecksche Zustände zn Aufung dea 14. Jahrhuncleri.s, p. 87. 3j ächleawig-HoUteiu-Lauuuburg. Urkuudeubach,Th.I p.574, Nr.ä40

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Der «rste in Westphalea bekaonte Vif hvsen ist „Theo- deonens de Viffhoeen* d. a. 1835 0. Hier., haben die Vif-

Husen andere Namen ihrem Geachlechtsnamen hinzugefügt und heissen Vifhuson genannt Süverlick (Suverke, Säuber- lich) und Yii husen oder Vyffbaas genauut Dennen^). Die Wappen, die sie hieriuhreni sind jvenniitblich Wappen der FawÖien, mit welchen eie .tersobmolsen sind.

In Livland begegnet uns YorMein Auftreten der Ge- brüder Johannes und Fromhold von Vifhasen ein kaiser- licher Notar Arnold von Vifhusen d. a. 1326^). Von den Verwandten der Brüder wird uns nur einmal ihr Bruder Bngelbert (miks)*) genannt, der vennuUilich Vasall im Stifte Dorpat war, woeelbst die Vif hosen bis zur Mitte des 16. Jahrhimderts besitilidi waren Gegen Bnde desselben Jahrhunderts scheinen sie inLirland ausgestorben zn sein^. Der Name Fifhusen hat sich in der Benennung eines in der Nähe Dorpats gelegenou Gutes etwas länger erhalten^), wekhes gewiss einmal einem Vifbnsen gehört liat; später ist es in den fiesits Dietrich Kawexs tbiezgegangen und nach Lesern Besttaer wieder Kawershof geaamit worden, welchen Namen es bis anf den heutigen Tag noch fuhrt

1) Steinen. Th. II p. 914-917.

*) A. Fahne, Geachidito der Westplifttiflehen Cfeschlechter, p. 117. Denelbe, Gesohiehto der KölniseheD, JUiobsehen und Bergfschen Geiddeehtüv I p. 489.

») u. B. Doazm «u. s. hiimlxxv.

«) ü. IUIDCCCI4XXVIIL Bitter Engelbert Ist in Dorpat als

Zei^ bei einenji Beehtshandel sngegen. 6) V. Toll, Brieflade, Register p. 14a

0) Theatridinm Livonienm. 1S90. Caspar von Cenmem sihlt hier die

Yifhnaen sn den ausgestorbenen FaniKen. ^ Hagemeisten ^Kttefgesdhiefate, II p. ti. Brieflade, II p. 66, p. 79.

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An yorsteheudc Untersuchung knüpfe ich eine andere über den Ort, wo der Erzbischof Fromhold gestorben ist Slnhlke verlegt denselben naok fiiga, aber'oliiie aeine in xwei Anmerkvttgen str>Obrontk Hemuum tob Wartfoerge*8 ftasgesprooheiiA jLnnahme näher zu begründen; (cf. Se|M<- ratabdruck der Chronik Hermann v. Wartberge's aus dem II. Bande et Script, rer. Pruss. p, 69, Annj. 5) vielmehr % stellt er sie als bekannte Thatsache hin, indem er sagt: „Fvombold starb so Riga, gewiss 1369 einige j&eii*.Yor dem 11. April 13!^, unter Webern Tage Plspei ürbnil V. sei» nen erwählten Nachfolger Siegfried Blomberg bestätigt", und in einer zweiten Anmerkung (eb(md. p. 84, Anui. 18): „Fromhold starb wohl 1369 zu Riga; seines Nachfolgers Siegfried v. Blomberge päpstliche Bestätigung bei Theinor. ifon. Pol. J, »T. m,^^ dntirt vom 11. April 1370^'

Diese. BebMpttng stellt fitrehlke im Gegenssls ia der gut nnterriohteten kleinen Bischoftohrenik' auf, naob deren Ueberlieferung Fromhold zu Rom gestorben und begraben ist (Bunge's Archiv V, p. 176: „Starb zw Rome Anno Dom. 1369 ynud wart begrabean zw Tnaser liebenn frawenn Tber der Tyber/') Offenbar mnss ihm eine fßanbwiirdigere Qnelle als diese Ohronikelnaobriobt vorgelegen haben, nnd ich vermuthe nun, seine Quelle in einer Urkunde gefanden zu haben, die aber meiner Meinung nach von ihm unrichtig interpretirt ist und vielmehr die Nachricht der kloinen ßischofschronik bestätigt. Er oitirt.ia beiden von mir oben ausgeschriebenen Stellen, wo rcn dem Tode From- hold's die Rede ist, die Bmennungsurkunde Siegfiried von Blomberg's, doch wohl auch um anzudeuten, dass diese Urkunde ihm als Quelle gedient habe. Die Stelle, die hier in Betracht kommt, lautet (Urk. 2899):

Dudum siquidem provisiones omnium ccclesiarum ca- thedralium, tunc apud sedem apostolicam vacantium et in antea vaoaterarum, ordinationi et dispositioni nostrae re* servantes, decrcTimus extunc irritum et inane, si secus

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499

t

super biB per qnoscunqae qnavis aaetoritatei soieiiter Tel igDoranter, Soontiiigeret atkemptari. Poslmodmn vero ee-

cleeia Rigensi, Praemonstratensis ordinis, per obitum bonae inemoriae Vromoldi, archicpiscopi Rigensis, qui naper apad sedem praedietam debitum naturae persolvit, apud Badem ipsani vaoante, dob ad profisionem eiasdem ecela-

Biae oeterem et ibelioem post deiiberatfonem

demom ad te dlrexinrns ooolos noBtrae

mentis tcqac illi (sc. Rigensi eccleaiae) praeficimus

in archiepiscopum et pastorem Datum Romae,

wpad saBottim Petrum, III. idas Februarii, pontificatas uostri anno ootavo.

Siifeblke beriebt nan aas dem Satse: „qai nuper apnd sedem praedietam debitom natorae persolvft" die Worte

„apnd aedcra praedietam'' auf ..ecclesia Rigensi", welche doch ohne Zweifel auf „apud sedem apostolicam" hindeuten. Da die Eigasche Kircbe hier nicht „sedes'' genanat ist^ 80 kann mithin mit „praedietam sedem^' keineswegB BIga, Boadern nar Rom gemeint Bein, weleher Staclt als ,,8edeB apofitoliea" gleieb im Antog der mtirien Stelle Bnrili- nung geschieht

Das nach dieser Interpretation der fraglichen Stelle gewonnene Besoltat, Fromhoid habe sein Leben in Rom beBobloasent bestätigt die Naehriobt der kleinen Bischofs- ehronik nad legt somit anch ZeagniBS daf&r ab, dass <He- selbe mehr Beaobtnng and Olaabvflrdigkeit, als man ikr bisher beizumessen pflegte, beanspnichen kann.

Wenn Strchlke den Tod Fromhold's in das Jahr 1369 setzt, 80 ist er auch hier unabhängig von der genannten Bischofschronik nar anf dem Wege der Oombinaiion za diesem Sehlasse gelangt, dessen Prämissen sich erkennen lassen. Er sebdnt nllmlioh <te Tkateaohe nnbeaohtet ge- lassen au haben, dass der Papst das Recht der* Bischofs- wahl seit dem 19. Dec. laOO (Urk. 592) dem Capitel ent- zogen and sieh vorbehalten hatte, wie das aas btrehlke'9

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eigenen Worten hervorgeht. „Fromhold starb," bemerkt er, „zu Riga gewiss 1369 einige Zeit Tor dem 11. April 1370, unter welchem Tage Papst Urban V. seinen erwähUön Nachfolger bestätigt'', and in einer andern Stelle nennt er die Urkunde vom 11. April 1370 eine Bestätigungsurkunde. Da er nun in der Urkunde, in der der Papst Siegfried Blomberg zum Bisohof ernennt, eine Bestätigangsurkunde siebt, so wird er anch in dem „electns" genannten Sieg- fried Blomberg einen Tom Gapitel erwählten Bischof ge- sehen haben. Wenn nun Fromhold, so wird wohl Strehlke gefolgert haben, 1370 gestorben sein sollte, so konnte die Bestätigung des Papstes nicht schon den 11. April 1370 erfolgt sein; die Wahl durch das Capitel, die Anzeige der- selben nach Born nnd die dort erfolgte Bestätigang wfir- den mehr Zeit in Ansprach genommen haben als etwa 3 Monate; folglieh ist es wahrsoheinlioher, den Tod From- hold's in das Jahr 1369 zu setzen, während doch die Annalime, er sei 1370 mit Tode abgegangen, eben so viel Wahrscheinlichkeit hätte, wenn man sich auf den Passus über den Tod Fromhold's in der BrnennangsarkoDde BUm- berg's vom 11. Febr. 1370: „qoi naper . . . debitom aar tnrae persolvit" beriefe nnd selbst ohne Bttcksicht aaf die Bischofschronik nur mit der Thatsaohe rechnen wollte, der Papst habe Siegfried Blomberg sofort ernannt. Ob- gleich ich nicht abgeneigt bin, in dieser Frage auch der Bisohofschronik Glauben zn schenken, beschränke ich mich indessen nor daraof, den Todestag Fromhold's annähernd zu bestimmen, indem ich denselben zwischen d«i 8. Jani 1360 (ürk. 2897), an welchem Tage des Erzbischofs als eines Lebenden zum letzten Male urkundlich Erwähnung geschieht, und den 11. Febr. 1370, unter welchem Datum seines Todes in der Ernennungsurkunde Blomberg's ge- dacht wird, setze. Was Bonneil, Strehlke nnd Bange veranlasst haben mag, das Datom dieser ürknnde „IQ.' idns Febrnarii" in den 11. April aafsolAsen, ble&t anerklärlich,

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oder aber mao mass einen Irrthnm annehmen. Bonneil hat wohl im Texte seiner nissisch-liwländischen Chronographie

den 11. Febr. angenommen, aber dieses Datum unter den Berichtigungen in den 11. April corrigirt. Immerhin ist es nicht unmöglich, dass diese auf einem Versehen be- ruhende Gorrectar Bönnell's in seiner Ghronographiei deren Edition zeitlich vor der der Chronik Hermann t. Wart- berge's nnd der des VI. Bandes des liyländisohen Urkunden- bachs steht, Strehlke und Bunge zur Annahme des falschen Datums geführt bat.

Zq beriehtigen:

p. 486: Anm. l, 1. MXXXIIl st. MCCCUI. , 488: Anm. l a. 2, 1. p. 77 st 69. , 490: Anm. 1, 1. CMLIII, b st. OMI.IV. , 491 : Anm. 3, Z. 3 v. o. 1. die st. ditH. , 491: Anm. 3, Z. 1 v. o. l 1876 6t. 187Ö.

Riga, Mai 1879.

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20.

Sylvester Tegetmeier's Tagebuch.

MttgelhMlt von F. Bienemmnn,

In Ärndt's Chronik, IL, p. 186 und 190, ist ein Bruch- stück aus dem Tagebuche Sylvester Tegetmeier's mitge- thcilti aus dem besonders der Auftritt in der Kirche zn Wolmar während des Laadtags 1525 in viele ParsteUungen der livL Beformationsgeachichte übergegangen ist, ohne dass es bekannt geworden, woher Arndt seine Qnelle, von der er nur angicbt, dass sie auf den unausgerissencn Seiten seines (Tegetmeier's) Buches gestanden, bezogen habe. Uugesucht trat sie mir im verflossenen Jahre bei einer eingehenden Dnrchmustemng des EstL Bitterschaftsarchiva entgegen, sorglich im Privü^enkasten gebettet» im Kata- log bisher nnter der Beseichnung: Herrn Sylvesters Tage- buch notirt. Es ist ein Doppelblatt in Folio, von dessen vier Seiten drei und ein Drittel von einer Hand aus dor Mitte des 16. Jahrb., die mir wol schon .früher vorgekom- men ist» sanber beschrieben sind; aas den einleitenden nnd Schlassseüen erhellt, dass wir es nicht mit einem Aato- graph Tegetmeier's, sondern mit einer Gopie nach den Fragmenten seines Tagebuches zu thun haben, in welchem vermuthlich die klaflfende Lücke zwischen den Jahren 1522 und 1525 ausgefüllt gewesen sein wird; ohne Frage der- selben Gopie, die Arndt vorgelegen, wie ans seinem Anschloss an die im Schriftstück gebranchte falsche Satz- zeichnnng nnd aus dem Missverstand'' einiger, übrigens we- niger Worte des Textes hervorgeht Allerdings wird daroh meinen Fund unsere Kcnntniss der Thatsachcn nicht im mindesten bereichert, da Ai'ndt's Wiedergabe eine wört-

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Hobe gevesen; jedoch hat er nofai nur die Orttiognphle oft yerlndert^ sondern anch nicht gams seltefl fUsch ge- lesen. Daher erachte ich einen neuen correcten Abdruck

nach den im Vorwort zum vierten Bande meiner „Briefe und Urkunden^ dai^elegten Grundsätzen nicht für überflüssig.

Dia nachgeschribene ist herr Sylvesters eigene handt gewesen.

Int jhar XViij up paschken (c. Apr. 4.) toch ick wedder na Ro- Btock, als C'arlstadt syne positiones tho Lipsick disputerde, unde wortmagister int jhar XiX des sondagos vor cathedra Petri (Febr. 20.). Den Bommer was ick disputator im Roden T.anwcn.

Int jhar XX np paschken (c. Apr. 8.) wort ick capollan tho Ro- stock im dohmo, doctor Bartoldus Moller was kerckherr. In dem Winter wort die bulle affgekundiget, darinno vordömet wardt Martiniis Lnther, dorch bevehl Sutfeldus 'Waronbarch. do adminiBttator Bweri- nensiß. Undo was de erste vorkundigung der bullen.

Anno lft22 korth vor Michaelis (Sept. 29.) quam ick tho Riga, fandt vor my herr Andream Enöpken cappellan tho S. Peter. Mynen ersten sermon dedc ick tho lUga am ersten sondage im advente {Nov. 30.) tho Svnte Jacob.

Item int jhar 1525 kort na wynacliteA Wolde des biachops vaget tho Dorpat Meteher Hoffmac, einen koradwer, fangen nehmen, dar fomme da( he dat evangelion prediokede. Wottho (tnemen de borgere woA Jenfen geeellen Sick des vagedee Iko wehren, dat van der borger IjfAaA ii^ dotk bleven, 1j Dudeecbken und ij UndndoschkeD. Da vaget quam npt eohlotli. Do trat de gemende (add. : thosammen), and breken alle kercken up, schlogen entwey alle bilde nnde taffelaii, in Sukt Peters karckea ') votbreoden se alle taSblea vaA scUogM

*) Diese St. Peterskirche ist auffälliger Weise in 'J'hramers , Ge- schichtlicher Nachweis der zwölf Kirchen des alten Dorpat" gar nicht berücksichtigt, wiewol der Verfasser auf pag. 36 des 2. Hefts des 3. Hundes der Verhandlungen der gel. Estn. Gesell- schaft den ArndtBclien Abdruck des Tagebuchs Tegetmeiers citirt. Desgl. gedenken auch Beise, ebenda pag. 41 62, und Korber , Materialien zur Kirokea- und Predigerchronik der Stadt Dorpat' ihrer nicht.

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alle Bchappe daol. Darna Icden 80 kmohte yo, de qnemen van Revel

iüt Schlot, dat nehmen se yo.

It^m, anno 25 des donnordagos na der bekehringe Pauli (Jan. 26.) toch ick van Riga na Dorpt mit Jochim Sassen, do stadtschryver, undc quam dar am nvende lichtniisseii (Fobr. 1.). Dea anderen da- gcs predigte ick ij mahl, gelick van my begehrde de rath unde de gemonde. Was dar even iiij weken, predigte alle dage unde laas Malachiam latine, both up den dingeedag vor aascherdage (Febr. 28.). Do reisede ick van dar, quam tho Riga des sonnavendts vor invo- cavit (März 4).

Anno 25 des dinstags vor Fetri und Panli (Jnni 21,) raiaodo ick TOn Bign mit den geschickoden dorsnlvoD atadt Biga na Weimar thom landeadage, welcker goachaeh «p visitationia Kariaa (Jali 2.). Dar qoam ick dea donneistagii np Petri und Panli (Jnni 29.): demanlven daga qnam de heir meiator Wioltar von PleUonbergk ock dar. . Dea andaion dagea körf iek aa tlio .predigen nth voriftTe dea harr moiater dat ovangelinm MettL 19: Sebald ivy kibbant aUea vor- lathen eto. Dea aonoftTeDdas (Jnli 1.) ptedigto iok dat oYangeUnni Matth. 21: Mjn kneea ist ein bethlweaB etc. In dnsaen ii| dagen leetk my da kerr meiater boacbieken: ich wolde io nenei^ nprohr maken, man aoge woU wo de bneren npatnnden gegen ere beeren.

Dea aondages (Jali 2.) wolde wy habben de Dndeaoke laiaaa gesnngen. Sohiokade an my da heir meiater den achaffer» iek woldo my aolckea entholden, mScbta woU fty.piedigan, konte syoe gnade woll lyden, de niaae svant konte bo noch niebi fboatadan. Do hoeff ick an tho predigen dea aondaga morgana. Dama giengon da bia- Bchope thoaahman in 'de karofcen» na der miaaen np den güdeatavan. Dar de harr meiater erat antoah, woramb de laodtag vorMhra?«n wehre: dama koeff de biMChop von Biga m&rggraf Wilhelm de Bir gesehen tho beklagende beth tho elven.

Des Bonnavcnts na Petri und PauH (Juli 1.) am avende tho X quam do bisschop von Ronneborch und de bistichop von Revel mit ij hundert perdcn. De bisschop von Revel schreefT an den horr mei- ßtor des frydages na Petri und Pauli (Juni 30.), he scholde my gefan||en nehmen.

Item, anno 25 am middage des sontages (Jali .2.) predigte ick tho 12 ock dat OYangelinm de (eato visitationia.

Am mandaga ( J«li 3») koeff Ick an Biauun den propbetan nnd predigte alle dage betk np den anderen aondag (Jnli SK).

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Am middeweken (Juli 5.) wolde ick predigen. Do trat vor my ein schwärt mounick up Dominici ordinis. De hoeff au : lu iiümiiie patris etc. Do begunde dat volck tho kurrende etc. Do sprack ick tho em: Broder, styg äff, ick wil erst nun predigen, predige du den darna. Do lepon de havelude nnd (sie! 1.: uth) Herfen und Wyr- laudt tho umme my her: de eine wysede my dat meat, de ander de fuest, unde spreken: Du vorreder, du betreger, du wult uns drado umme landt unde lüde bringen. Dyae schalcheit sali nu uphoreo. Pfy pfo dy an.

Do gieng ich hen uth der kercken np S. Antonius kerckhoff nnde leeth dat volck in dem widen felde stahn nnde predigte daft: Wortho ■chall my de Yeelheit inwer offerf JBeaie j.

Deä anderen dages {Snli 6.) wolde itk dar wedder predigeDi do beaebiekede mj de lierr neiater i|j mahl dereh de riddendiop: iok Wolde my dea aeniioaa entiioldeB eineli dag edder twe, beth'dftt le tiiOBamende «foemep thor haadelinge. . U wolde alüekwol dea don- nerdags (Juli fi.) hebb^n geprediget, mrat de acbwarten bpvede beiden gemeiode. Dammme blev etb na. Do kxeeb iok forth wedder ▼orloeff tho predicken van dem berr meiater in der kareken.

Item, des sondages morgens na visitationis (Juli 9.) woltfe de bisschop weg theen, Do beschickede my de bisschop von Dorpte Blanckefeldt dorch Wolffgang Loss: ick wolde doch by synen gnaden erschienen edder met herr Wilhelm Titken em folgen na Ronneborg, he wolde mit iüj perden by my blyven. Darup ick em autworde: ick Wolde %hQ em kohmeu up Treyden, weu he my metsyner handt sohreve.

Dias iats allea« wm in aeinem bliebe itno noob voiseiehiBel» viel aber iat aoagerisaen*

Reyal, Sept. 1876.

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21.

Eine Cuiyectur zu Tiicitus Germania.

YOD Q, Berkholz,

Die Fennf des Taeitns im letzten Kapitel der Ger- mania gehen uns insofern näher an, als ilire Wohoäitze gerade in unsere (iegenden zu fallen scheinen.

Bekanntlich schildert Tacitus dieaelben siß eio aaf niedrigster C«ltiirat«(ift atabendea «Ugarvolk, füm daaaen bedirfniaaloB armaeligea Dasein sohon bei den OennaaaB, ▼OD denen er sehie NaebrieliteB * bezog, eine Art ▼oo Wundcrerzählung umgegangen zu sein scheint. Spätere, von Tacitua unabhängige Schriftsteller (Procopius, Jordanis, der^Kosmograph von Ravenna und Paulus Diaconus) be> richten sehr Aehnlicbes von einem im Norden der scandina- ▼isehen Halbinsel bansenden nnd daselbst nocb Y(m Adan^ ▼on Bremen nnd Sazo Grammaticns ervilbnten Volke, dessen allerdings schwankender Name am richtigsten Skridefinnen zn schreiben und mit „Kletterfinnen" übersetzen ist Soi nimliob hiesa dieses Volk, unzweilaUiaft lappischen Stammes, seinen germanischen Nacbbaren TOn der Fertigkeit^ anf Scbneescbuben über die Qebirge seiner Heimath dabinzneilen.

Veranlasst durch die Ueberefnstimmnng der beider- seitigen Berichte, hat einst Leluberg*) zu beweisen ge- sucht, dass des Tacitus Fenni und die Skridefinnen der Späteren nicht nur für stammverwandte Völker gleichen Gnltnrgrades in verscbiedenen Wohnsitzen, sondern geradezu für ein nnd dasselbe Volk zu nehmen seien; Tacitns müsse

1) Untersachungen eur Krläuterang der älteren Geachichte Bnu- lands. St. Petersb. 1816. p. 199 S.

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über die Richtung, iu der er das letzte seiner noch nicht gaii£ fabelbftften Völker nnterzubriogen Juatte, falsch orien* tirt gewoBen sein; nicht im Ostballicani, sondern in Scon- dinavien habe jnan aneli dieses so sadien. Das hanpt- sieUicIiste Beweismittel Lehrberg's besteht in dem Um- stände, dasß, abgesehen eben nur von Tacitus, der Name der Pinnen bis zum 12. Jahrhundert n. Chr. überhaupt nicht auf der Qgtseite des baltischen Meeres vorkommt und erst nm diese Zeit von Scandiaavien ans (wo noch heutigen Tages die Lappen von den Norwegern ^^Finnar'* genannt werden) dahin übertragen worden sa sein sdieint; und man wird, bei unvoreingenommener Erwägung, zogeben müssen, dass wenigsteus dieser Grundgedanke der sonst weitläufigen und nicht durchweg stiehhaltigcn Beweisfüh- rang Lehrberg's grössere Beachtung yerdienty als ihm bis- her EU Theil geworden ist. Gäbe man aber Lehrberg Recht, so würde damit freilich auch aller Ansprach anf ein nühe* res landsmannscbaftliches Interesse ao jenem taciteisoheri Finnen- oder Lappen volke für uns diesseits der Ostsee Wohnende hinfallig' werden.

Doch nicht diese- für die Archäologie unseres Küsten- gebietes wichtige Frage nntemehme ich hier von neuem zn untersuchen. Bs sei mir viehnehr nur erlaubt, einen kleinen Beitrag snr Texteskritik der Brsählnng des Taeitns von den Fenni zu liefern. Die betreffende Stelle der- selben lautet:

Fennis mira feritaSi foeda paupertas: non arma, non eqni, non penatos ; victui herba, vestittti pelles, cubile humus; sola in sagittis spes, quas inopia fern ossibus asperant, idemqne venatus vires paritcr ac feminas alitj passim enim comitautur partemque pracdae petunt. So vielerwogen nun auch fast jedes Wort der Ger- mania ist, so hat doch meines Wissens noch keiner der unzähligen Heransgeber und ErlSnterer an dem hier vor-

508

kommenden ,,hei l)a'' Anstoss genommen'). Und doch ist es unleidlich. Die Jagd ernährt dieses Volk, nur durch seine Pfeile besteht es, wie kann da zugleich gesagt ann, daas. Kräuter aeinen Lebenannterbalt ansmaohen? Daa iat ein Wideraprach, deaaan nicht Tadtoa achnldig sein kann. Ohne Zweifel achrieb er: Tiotni ves- titui pelles vom Wilde nähren sie sich, in dessen Felle kleiden sie sich. Der Lesefehler eines Abschreibers „herba" für „ferae" ist unter gewissen paläographischen Vorana* aetsongen leicht zulttsaig»

Bestätigend kommt hinan, was die schon erwähnten späteren Schriftsteller von ihren Skridefinnen ersfthlen. So namentlich, dass Procopius (B. Goth. 2, 15) auch bei diesen Männer und Weiber gemeinsam der Jagd obliegen, auch sie das Fleisch der erlegten Thicrc als einzige Nahrung nnd die Häute derselben als Kleidung gebrauchen läsat, Indem er noch anadracküch ' hinzufögt: niohta Ess- bares haben sie aua der Erde (o^vs u M9tfiov kK t^g 7^ exovmv). Und sehr ähnlich auch die Uebrigen^). Bs war eben immer nur dieselbe ethnographisclie Wundererzähl ung, die sich von Tacitus bis Paulus Diaconus wesentlich gleicli geblieben ist, wenn sie auch vielleicht zu verschiedenen Zeiten auf Volker yersohiedener Längengrade gesielt haben aoUte.

>)Mii einziger AofDahme wn Piofeuor Orewingk in Doipat, B. Sitinngsbeiichte der Doipater Natorforsclier-GefleUseliaft 1875 19^20 1 4er indessen nor die Glanbwiird^skeit des Berichtes vom ^rantessen beanstandet hat, ' ohne dess es ihm eingefallen wire, an der Bichtlgkeit des überlieferten Textes zn zweifeln.

*) Ton denen ftreUich Jordaais nnd der Bavennas aaf eine ihnen mit Praooplns gesneinsame Urquelle zurficksnlSbren sein .werden.

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22.

. Zpr Yerfitssungsgesoliichte des Bigafichen

Domcapitaiis.

Von Contiantin Mettig.

Selten hat ein Domcapitel so häufig seine Regel ge- wechselt und eine Reform der das Zusammenleben seiner Mitglieder bestimmenden Gesetze erfahren, wie das Ri- gasche. Ton seiner Gründung bis zu seiner SttOnlarisation durch Polen 1566 sind Wer ümformnngen mit demselben vorgenommen, Tiermal ist die Verfassung mehr oder we- niger verändert worden.

Von Meinhard hatte das Capitel die Regel der Augusti- ner erhalten; 1209 und 1212 wird demselben von Bischof Albert die Verfaaaimg der Prämonstratenser ertheilti die ungestört bis zum Jahre 1373 bestand. In dem* genannten Jahre schien es ES^zbischof Siegfried Blomberg geboten, tnr froheren AugusÜnerregcl surückzakehren, weil die Gleichheit der Capitelgewanduug mit der Tracht der Ordensglieder dem aus seiner Abhängigkeit von den Bischöfen herausgetretenen Orden jetzt eine Handhabe zur Dorchfuhrung seiner Gelüste nach einer Suprematie ftber die Prälaten Livlands bot. Denn wie sehr hatten ^ch Äe Verhttltnisse umgestaltet; was einst bei der Re* form des Gapitels nacli der Regel der Prttmonstratenser durch Bischof Albert vielleicht eher dem Orden als Zeichen seiner Zugehörigkeit zu dem geistlichen ätaat Alberts ge-

^)Im Jahre 1201 wird der von Meinhard gestiftete Ck>Dvent des Angnstinerordens von Bitcbof Albert aoa Ikatkola nach ßiga

verlegt. Heinr. VI. 4.

MiktlMU. «. d. UvL OMohtelit«. XU. 8. 33

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reichen konnte, erschien 1373 Siegfried Blomberg als eine gefiihriiche Schlinge, in der der Orden ihn zu fangen ver- möchte. Und schon 1394 erfüllte sich diese Befürchtung Blomberg's wirkliob| indem das Capitel zn Riga das Go- Ittbde des deutschen Ordens ablegen nnd die Tracht des- selben HüMMoien MsMe^ CVeükih 'mmife> 'das l^mstift noch auf knrse Zelt (von Mtt^iSI) das veriiasste Kleid, somit die druckende Fessel der Oberherrschaft des Ordens, abzustreifen und zur alten Augustinerregel zurückzukehren, nm nach diesem letzten Versuche zur ReUaog seiner Selbständigkeit mit der abermaUgea iAnahme des Ordens- habits die Oberhoheit desselben fQr immer -ansnerkenaen

Das Bigasche Domcapitel tritt in* der Geschichte des alten Livland nicht nur dupoh seine merkwürdigen Schick:- sale, sondern auch in Folge seiner hervorragenden Stel- lung als ein dem erzbischöflichen Interesse dienendes geistliches Institut bedeatender hervor als die anderen Stifter in den Bischo£ritsen su Be?aly Doxpa^ Einsal nnd in Kurland. Schon ans diesen Grflnden wäre -es ttrwinsehl» seine Verfassung kennen sn lenien. Unser Interesse ttr dasselbe aber steigert sich noch mehr dadurch, dass d^e Verfassungsform dieses Institutes während der Zeit seiner Blüthe von der der andern Stifter in manchen PnnlLlen abweicht

Bunge hat den Domc^iteln ¥on Biga nnd Berel in seinen neaesten- Arbeiten Qber die Yerfassnngsgeschichte der genannten Städte freilich seine Anfinerksamkeit «Wiewen-

det, indessen nur auf die im Revalschen Domcapitel zu Tage tretende vAnomalie des Nichtvorhandenseins eines Propstes animerksam gemacht, während doch auch in dem Bigaschen Domcapitel gewisse Abweichungen von den all-

') Vgl. Bange, die Stadt Riga. \>. 165. Th. Kallmöyer, Qeschichte der BabitflTeräodernogeii des Rigiscfaeo Dom«a|Mlelt. MkUä, II. p. 199—252.

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Ml

geiDMiien BiorieblQDgieti der Gapitel nachweisbar sind. üioHl libH hier an Bml dir Pro^^t, wM aber in xtümm Seürawn im ttlmr anderthalb Jahobundarten der iMraa« aa detsea 8Me der Mer Ml. fiiaen Prior

aber finden wir sonst fast aasscbliesslich nur an der SpitKC der Klostergeiatlichkeit. Wie erklären wir nun das? .0ai(to das I>omcapitel za Riga eine klösterliche Einrichtnng?

Bange (a. «. O. p. 165) sagt freilicb: „Die alteate üdMeiioiie dnaUill im iiivlaiid, der .der baiüsen Joagtram Mark gewidmete Oonrant das AngnsllnareideBB, bUMe Mo iQleeter im 'ongereii Sinae, aondem eine aoe regidhMi Domherren bestehende geistliche Corporation," unterlftsat aber, nachdem im Verlauf der Darstellung von der Um- formung dee.Qa|üteiB naoh der Regel der Prämonstratenaer idia Bede genraien, die jetit ietnkateode ¥ec8obiifiiiig des Zawwn— lahnaa lantiMimi, aa .daea man imnanlaaet vird - •la sbrnban, jea bähe die Tegfn— mg das €apitela in JBezng <ttiif dk Lebaaewelfle der DaarfieiiBen keine Veründerang er- fahren. Durch Annahme der Prämonstratenserregel wird ■meines ßracbtens dem Capitel eine strengere, dem klöster- lieben Zusammenleben der Mönche ähnliche Yerfaaaaag ieftiuftlk iQUiob bei der ¥eiiaibang derl^flflmoaatraitenMr- Mfel 'wifd ite Kanonflcern ein iQidf aar Br bipang einaa 'Sfloeters (Clanetraai) tangeiriaaen. dJa Obaiater »dar Xa- noniker hiDsiobtlieh ihrer internen AngelegenheiAen «lebt der Prior, dem die Ueberwachung des geistlichen Lebens der Domherren, wie dem Prior eines Klosters die Aofsioht über die Mönche und ihre religiösen Uebungen, oblag. Aaeh in dem PribaonelMtenaeeatifto Bataabaig iadei eieb diese Clharge irfeder, die in den anderen Stiflem der re- galirteD Domherren dem Amte eines Dekans znm Tbeil entspricht. Dekane hat es im Rigaschen Domc^pitel, wie schon hervorgehoben, auch gegeben, aber erst im letzten Drittel des 14. Jahrhunderte, nachdem das klösterliche Leben sein Ende gefiraden and die fiegel der Pramon-

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stratenser einer anderen hat weichen müssen *). Seit dieser Zeift begegaen wir McbA mehr, dem Prior. So lange es Priore gab, lebten vobl die Kanoniker wie din^ Mdnelie; es war die Zeit der grttsBten BelbMbidigkeit des Bigasoben

Oomeapitels, in gewissem Sinne die Glanzpcnnode desselben.

Was hat aber Albert veranlasst, gerade die Regel der Prämonstratenser zu wählen? War es die Ueberzeugung, dass die daddrch lierbeigeführte klösterliche Einrichtung seines Domcapitels siob zur Befestigong der obrisüioben Kirohe in Lirland iMerHcher erweisen würde als cKe Mbere Lebensweise seiner Domherren? Oder illhrtdn ihn noch andere Erwägungen zu diesem Entschlüsse? Für die Beantwortung dieser Frage müssen wir verschiedene, theila mehr, theils weniger in's Gewicht fallende Momente in's Ange ÜMsen, deren Qesammtheit uns Albert's Verfahren geafigend erkllren nnd natttrlieh ersebeinen lassen, wird. .

Kailm^jer sagt in seiner (Jesobiolite der Habitsfor» indemngen des B^aseben Domcapitels*): „Dagegen wieh jetzt die alte Augustinerregel selbst der Umgestaltung, die Norbert von Pr^montr^ mit ihr vorgenommen hatte. Der Beweggrund dazu miHihte schwer zu bestimmen sein nnd in der That ist es auffallend, dass Bischof Albert seinem, Oapiftel die Bogel eines Ordens retleibt; dessen Blfitheseit bereits TorQber war nnd der Ton den CSster- densem, die anbb in Ltvland Vielleicht sbhon Mher festen B'uss gefasst hatten, bedeutend überflügelt wurde. Diese standen jetzt auf der Höhe ihrer Entwickelung; ihren

^)Io dein Batsebargscheo Domstift hat die Würde des Prioratoa Mieh nnr bis zu der Zeit bestanden, wo die FiimoDatratenser- regel aufgehoben wurde« Am 25. Mai 1504 beBÜmmt« der Papst Julius II. unter anderem, dass in Ratzeburg an Stelle des Priors ein Dekan zu treten habe; am 4. October 1504 geschah die Transmutation in feierlicher Weise. S. Masch, Gesohiclite des Bistbums Ratzeburg. p. 387—389.

1) Mitth. aas der UW. GMck. n. p. 207.

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Grändungen begegnen wir zu dieser Zeit in allen Tbeiien des Ostseegebietes, wo man ihnen die Verbreitung christ- licher Lehre und Sitte, wie «och den Segen hdherer Cid- tor i«: danken hat Albert hat die Bedentang dieses wichtigen Ordens sofort erkannt und dessen Missionsthätig- keit für sich zu verwerthen gewosst; aber trotz alledem erscheint es ganz natargemäss, dass er nicht die Verfas- sung der Cistercienser, sondern die Regel, die Norbert nach Magdeburg brachte, wählte. Die Prttmonstratenser hatten in der Germanisirang ond Oliristianisunmg des nord* «sttichen Oentscfalands eine herrorragonde Thitigkeit eni* faltet, indem sie neben der Ansbreitang der christlichen Lehre kirclilichstaatlichc Verhältnisse organisirten und ge- schickt zu erhalten wussten. War nun auch die eigentliche Glanzperiode dieses Ordens längst dahin, so genossen doch noch die von ihm in's Leben gemfoinen Gründungen die gebOhiende Anerkennung ihres Weiihes. In Albert lebte die Brinnerung an die Bedeutung und die Wirksamkeit dieses Ordens noch ungetrübt fort. Norbert's Leben und Thaten mussten ihm, der sich eine gleiche Aufgabe gestellt liatte, als Vorbild dienen. Der Geist jenes grossen Mannes regte sich noch ungeschwächt in den beiden Bischöfen seines Ordens IsfHed und Philipp Yen Batseb«rg, mit denen Albert befrenndel^ denen er in Lidbe und Verehrung^) su- gethan wiir. Durch iße hat er den Orden der Primönstra» tenser recht kennen und schätzen gelernt. Isfried's Ein- flnss wird der Thatsache zugeschrieben, dass dem Bischof Albert auf seiner Heimreise durch Deutschland verschiedene Chorherren ans den Prämonstratenserkldstern Jerichow, Gotteegnaden nnd wohl auch Bataeburg nach Riga zum Eintritt in das Domcapitergefolgt sind«). Die Bedehungen Albert's au Ibftfed von Batzebnrg, der schon den 15. Juni

1) WiDter, Die Prämonstratenser. p. 22S 226b *) Winter, Die Främoottrateofler. p. 116>.

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1204 aus diesem Lebeo schied, waren früh geknüpfL Schon zur Zeit, als Albert nocli Domherr in Bremen war, war er Viel in BcfObmiig gekodmiai dieMOL «rdniolM JQioliM- UMan^) «id hMd iMiiohe BinbUcke in did iartliiiUomu mid das Ww«n dte FMtaDOiMtralMleemdttui gewiriM können. Die erfolgreiche Missidustbätigkeit Isfiried'l vod Ratzeburg und seines Vorgängers Evermond muaste ihm, als er in der Ohrietianisirung und Oolonisirimg Livlanda die Arbeit seines Lebens suchtei vOr der Seele sdlirebMi« Als VioMd und Mwrier kinnten ibtai in KiBwiBseü SiniM die Ldiliiigeii diMmr b«deB BitfohMe dto«, to» dMa WitiMr sagt'): „Fasste Irir nim die Thtttigkeil dieser bei- den Prftmonstratenser und ihres Domcapitels näher in's Auge, 80 sind es besonders drei Punkte, bei denen ihr ffiinfluss hervortritt : der Dombaa, die Errichtung von Pa« roehieen und die Apiiedelniig dcattcher Ceteisten.^ Waren das nieht dieselben Aufgaben , die Alb«i ittm Tbeä isil ieiaein Oapilel sn lOaen hatte? Wahim seilte er mMM ed- nem Cla|»1tol die Regel etties in enger Utateriieber Ver- IMIimg lebenden Ordens verleihen, der auf einem seinem Ärbeitsfelde so ähnlichen Gebiete sich als etprobt bewiesen hatte. Albert's Vorliebe für die Prämoustrateuser datirt ms ünto reebl Mhen Zeit: sie tritt beseite viele Jahre Yor der Verieihuig ärbr Begel an sein Oapilel berr^r. VieOeiehl aas BMtsidh« inf seinen Bntder Engelbert» den derseitfg^n Propst in Riga, der Angustinennöncb war, unternahm er nicht Schon jetzt die Umformung seines Capitels in ein Prämonstratenserstift, das unter seinon Mitgliedern schon Prämonstrateoäer &aUte. Als aber BngelbeMi 1200 geslorbeni sohless «r sidi gleiob asisbdstt Tode desselben enger an die PrllaionMreflenSto an. Biinriäb ▼on Let^laad betiehte« bei don Jahre 180» (Xm. 3): Albert

^) Winter, Die Främonstratenaer. p. 225—336. *) Winter, Die Främoostraleoier. p. 170.

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habe an Stelle des jÜDgat verstorbenen Propstes Engelbert che» ^anflmüHugei», gQßohicl^t^ii in seiQQp Wegoi^ ]|)lag«MI MfMMi4i^ne8 vqi| ^ gfa^j^el; d&r ^g«9i Angv^Uiief «Ii irniiiiftiii üftlnl 6nMBiA vnd dis aolnranai Enttan

JebaauM eai PiraiaoiiBjtra^aedr^), das CapHel trog

schon 1209 das Gewapd der PrüiBOpstratonser, bevor es die Kegel dieses Ordens erhalten hatte. Die Ertheiluqg devaelben gesqhah ui Kappenberg in feie«liQ||e]?. W^isA^

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jungen GlräÄdung AU»ei|t'fk im liaafe ei^ig^r Jahre die Dionsie seines prgapiqalonscben Talents Theil werden Hess, d%fi Domcapite], m J^iga ioi Sinnet npd Qeist d^Q Prämonstr^nsei; i^ÜiMg^eitet uad, WQon wf. der Aoi* dnml» 99Mbt w^, «ni^^ Mieo« PttUpp ym BalMbnrg «•bM VI 4«» lNBrT«ffr«tg«94a(6QNil^b«iA9i9S«ib in Livl«nd. Am Jioi;» K^i^er 0M«> ftVMl er h<>|iMft Ansehen und war 1211, als der Kaiser vi 4en Bann g^han war, mit dea ßischöfen von Verden und Paderborn als Pilger nach {itvknd gekommen. Um atand er Albi^rt. jxdk Bttth wd Timt ^nr Seit^ nn4 ilm YMHron4 9«jn«r Ab- ▼faMli^i^ VII elmr Wf is« T^rtrwlw, dnw 9kik dßn nnili dfwribinii, 4<r.IMMhe» iw VMoMlbm «rw«rb. Wir lovoen ibn anoh bier in »einer Big^nsobaft al9 Organi- sator kennen. Man ersieht aus Heinrich, wie er Streitig- keiten scbliobtet, einen ungerechten Richter nicht duldet, die Bnig Vredeland gründet, dann wieder die Deutschen Sil einem Feldznge gegen die heidmolleB Eilen beruft and aafeneri Ter Allem aber glSnsie er in der Tugend' der Frömmigkeit, wodurch -er Ar nnsere Frage in Betracht

1) Script, rer. Liv. I, Süv. doc. Nr. LXVI, c. 9) S. Anhaog I über d%» Mw» Uskiiad^a hi^l Urkb, Nr. 21 uad Nr. 56.

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kommt. Hein Zeitgenosse, unser ältester Chronist, meldet uns, dass er die Geisllichen belehrt und die Kirche duroh Wort ond Beispiel vortrefflicb erlenehtei habe. Noch' lange mniB fiein Andenken bei der Geisttiehkeit LiTiands fortgelebt haben, da 6einrieh nidit genug über die vielfiteben Bewdse seines fromäien Lebens und Wandels, wie auch über die Wunder, die mit seinem Tode in Beziehung stehen und an seinem Grabe geschehen sind, zu berichten weiss. Sollte es unter so bewandten Umstinden dem ihn nmgebenden Domoapitel zu Riga möglich gewesen selo, sich des Em- flittses desselben zu enteiehen? VIelleiobi wird dasselbe gerade in ehrerbietiger Anerkennung der grossen Tagen- den Philipp's ihm bereitwillig entgegengekommen sein und unter seiner Leitung den Charakter des Ratzeburgischen PrämoDstratenserstiftes, wo Philipp in den Fusstapfen Isfrfed's gewandelt war^), angenommen haben*).

Was mm die ^rage anbetrifft, wamm nicht Albert etwa der Begel der Cistercienser den Vorsag gegeben habe, zainal diese gerade im Flor waren, der-Rnhm der Prämonstratenser aber sich seinem Niedergang zuneigte, so entnehmen wir die Antwort darauf der diesem geistli- chen Institute eigen thümlichcn Verfassung. Bis zur Wende des 12. Jahrhunderts, wo die Prämonstratenser Ton der Hohe ihres Ölanses herabstiegen önd den sich mftobtig ansbreltenden Oistereiensem Plate machten, waren letrtere ihren Ordensyorscbriften gemäss nur auf die Ansbildong des inneren religiösen Lebens beschränkt gewesen und hatten sich jeglichen Einflasses auf die Welt enthalten.

') Masch, Gesch. dw Bisthums lUtzeburg. p. 109.

^) Philipp war, wenn nicht schon früher als Capellan Isfried's Glied des Prämonstratenserordens , so doch sicherlich als Bischof von Ratzebarg der Regel der Prämonstratenser unterworfen. Wir wissen, daas bis zur Aofhebung dieser Regel in Raizebnrg der I^iochof das Kleid dieses Ordens so tragen verpflichtet war. Masch» p. 3ö7— 389.

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„Bin Abt oder Mönch durfte nur ein Kind taufen, wenn es im Sterben lag und ein Priester nicht zugegen war. Parochialkirchen zu übernehmen war so streng verboten, dass iiHr Aebte die Strafe der Batferniög ans ihrem Kloater, ohne HoAioiig der Bidikehr, daradf geietat wtbr« So nooh 1215. BbensoweBig soiHefi sie Seelsorge treiben. Nor der Papst selbst konnte zur Predigttbätigkeit bevollmäöb- tigen. Man sieht, es war ein Nothbehelf, wenn man zu den Cisterciensom als Missionaren griff^ aber man hatte am 1200 keinen anderen Orden, den man init der Mission beiraven konnte. Die Blttthe dar PrUmonsträtenser war Torttber nnd die Boantolianer waren nooh nicht da*"). DaVwfe ans deai Angeftthrten henrorgeht, der Orden der Cistcrcienser eigentlich nicht aus seiner strengmönchischen Abgeschlossenheit heraustreten durfte, so lag es demselben auch sehr fern, aus sioh Domcapitel zn bilden, wie das bei den Prämonstratensefn der Fall war, von deiien die * Stifter an den Kireben an Harelberg, Brandenburg mid Batsebirg betrihren, nnd swar itait der Begd ihres Ordens^ Die Oistefeiettser haben meines Wissens .in dieser Weise nie ihre mönchische Isolirtheit aufgegeben, wenngleich sie insofern die Sphäre ihrer Zurückgezogenheit verliessen, als sie das von ihnen bis dahin nicht berührte Gebiet der Missionsthfttigkeit betraten. Albert konnte dehnöeh, ohne diesem ron ihm so gesehätsten Orden sn nahe an treten, seinem Liebüngsif anscbe folgend^ das Gapitel sa Riga nach dar Kegel der Prtaotastratenser gänsHeh reformiren.

Albert's Wunsch traf aber auch mit dem Rath und Befehl des Papstes Innocenz III. zusammen. Es ist in- teressanty dass Papst Innocenz III. selbst die Umwandelang des Bigasclien Domcapitela naeh der Regel der Prämon- stratenser Terlangt Albert befand sieh anf dner Reise in DautscUand, um Pilger and Hflfe Air die jnnge Ooldnie

1) Winter, Die CiAtercieDser. I, p. 220.

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zu werben. In Kappenberg, einer Primonsträteneerabtei ia West&bft, dici in ihm gewiw. freudige Erinnerungoi»

gedaelifto, der Uer als MOmH geleM bttte, atkaUi er Ben (kipital di« Bagol dar PHiuMHlraitoDioir^ und dsr

Propst dieser Abtei, in Gemeinschaft mit dem Abte wm Scheid», empfängt im Namen des Domcapitels zu Riga die neue Regel, wie auch die Zntheilong bestimmter Territoffien. So wat Alberl faitr am 1. JaBov 1212 tet Balh) dea Papetoa Baohgakommeii and haMe «aek aelaasi oclmc üMk gelMgla ritn venriikHelit inaootaft ahar wlgto. aioli dem Pltaa Alberl's gcoaigt, wail daMln Tedeilraig dar Prämoustratenserregel an das Rigascha Bamcapit^ seiaQ beabsichtigte Anbahnung einer direoten Yerbiadang mit I^Tiaod sicli bequemer doichfiUireii: He» %

Niahi aasahwer erkennt man aaeh in diatflr Ajigaleg«a- « heü AlMf a Streben, neh dton CMtaini dMt IlislMi«fii rem firemea mnA eiaar griMliiilien SnpMnudSe Ober- Uf* laad «DtgegeoBnatellea. QebOrte nieht daa Kkaftit Sage« berg, aus dessen. Mitte der Gründer der Kirche in LiWand hervorgegangen war und der dem hier errichteten Dom- capitel aeioe Regel übertragen hotte, zur Bremer Didcese? Maaste nan aiabt^ wenaaneb dar k^landiscbe Bisobc^jada Abhängigkeit in Akrede ateUte, dM Big«BolHi JKMMM^ilel wenigstens üi der. ana der Bramer DiOoeae erhattinen Augustinerregel ein geistiges Band sebea, das ea in ge- wissem Sinne an Bremen knüpfte? Aber auch dieses Zei^ oben der Abhängigkeit musste aufhören. Das Capitel sollte von nun an, aufs engste an seinen Bischof gefesselt, niobt mehr dnreb gewisse BilokaiohtaB der Pietft den Bemtthnn^ gen des Brsbieobe& Ton Bremen eine Handhabe sur Br« langung der Oberkeirbaft iftber die Bigasebe Kirche hielBa. BefBrchtai^geo der Art veranlassten Albert nicht zum ge«

>) Debio, Gesch. des Ersbittham« Hamburg-firMieii. IL p. 175, 178.

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rhigsleii Thoile, eine Reorganisation seines CapHels vor- EtnMbmeD. Die Begftl <kc ▲ngustiiifij: sollte der «isM «udMrta (Mend w^1i«ti, ubA 1retdirt»'er sieli miretfte ir«i46| kg Ar jLlb«rt aus« Fhtgi*. DiäTttAsanig «id der Obimliter 4tt CKsteroitüeivegel gntattete, vie wir sahen, irieM die AnDüihQie derselben, imd rüoksiohilich der Q^ebote der Politik tmp&bl sich auch nicht die in faät allen Domcapiteln herrschende Regel der regaUrten Chor- berrett, da ja auch in Bremen dkser Canon des geistlichen Lebens dem Oepüek ertheiH war. fio kennte Albert die WaU dir Begd de» Ton iblii luwIgeMkilitett PHtauNb- uU tjeaeif ei^euD nichi eobtfer wei^den* Denelbe bteehle ihm dts , Was er Wänschle. Bestand doch unter den FrämoQstratensem das Dogma der völligen Unterwürfigkeit ttnter ihren Bisehof Um so seUtttandiger hoffte somit anch Albert daaasteben. fie zeigte eieh ihm TieUeiobt deatUctaer die ferloebende AMlchti die Stalbl a«f der Leiter feiner Maeht so eMiobeii, die ihai sehon Mng»t ab Ideal rorgescllwiSbt halte, ^ die Aesaieltl, siofa» wenn anch erst am Abend seines Lebens, mit dem erzbiscböf- liehen Fallinm geschmückt zu sehen^).

Betrachten wir nun näher die Verfasstmg des Rigaschen Demea^^itda wahrend der Zeit^ wo die Regel der Pcimon* etratenter die hetnehende irari der Bpoebe der gvttaMh tan MaohtfolllHMaBMaheit dieses OapMels*

firtt einige Jahre rör der Ablegang der Pr&ttonstra- tcnserregel in Riga war vom Orden jene unabhängige mächtige Stellung eingenommen, nach der er fast ändert* halb Jahrhunderte gerttogen hatte, indem er 1366 zu Daniig Yon der geisflioheti Obeifaoheii eumirt und den Bisehttüm Llrlande als f^eiohhereciiligtsr pelitisoher Paetor gefoi* ttbergestellt wurde. An materieller Macht war er eben

») Mitth. II, p. 207.

^Hansmaott, Bind I d«r Allg. dtUtseheo Biograj^» Aftikel «Albert*.

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BämmÜichen Gebietigern des Landes überlegen und schaute etterjpsoh nach allen Mitteln ans, wie br die Suprematie «oek Uber Miaen Mhmn Htm, den finbieehof von Riga, Rftcksiclitlioli dieser in l\ige tretenden Politik doB Ordens miisMe den Domherren die Tlwtsaolie bedenk* lieh werden, dass ihre Tracht wie die der Ordensglieder von derselben (weissen) Farbe war. Die Pflicht der Selbst- crhaltung erforderte die Annahme der schwarzen Tracht der Aognstiner, womit das Gapitel seine Selbständigkeit naeh aussen darsatfann gedae&tOi deinn jede, aneh nar ansserllebe Gemeinsdkaft mit dem mftektigen Nebenbnider war gefafardrobend. Nieiit allein die Tracht des Oapitels, auch die Verfassung desselben erfnhr mit dieser Reform eine Veränderung. Die Regel der Augustiner erforderte nicht das strenge mönchische Zusammenleben. Demnach maöbte die :nar den mönohiscben Oenossenschaften eigen- thündidie WQrde eines Priors dem Dekanat Plala. Am 10. October 1873*) gestattet Papst Gregor XI. dem Bn^ bischof von Riga und dem Oapitel, die Tracht der Augusti- ner anzunehmen; 1374 wird der letzte Prior Johann von Sinten zum Erzbischof erhoben; nach ihm finden wir keinen mehr. Wenn noch in einer Urkunde aus dem Jahre 1375*) dieses Amtes gedacht wird, so wird man darih eine Un* achtsamkeit des Verfassers der Urkunde sehen inüssea. In gleicher Weise wire * waxHk der Umstand sn erUlren, dass 1374 das Capitel als ein Prämonstratenseratift be- zeichnet wird*). In der Canzellei der Curie vermochte man den Ausdruck „prior et ecclesia ordinis Pracmonstra- tensis**, der itn schriftlichen Verkehr mit dem Bigaschen Gapitel bestindig im Gebranoh war, mcbt sofort za to^ gössen. Uefarigens ist sogleieh ankhnehmen, dass die

1) U. B. 1094. 8) U. H. 2908.

s) U. B. 2906. Am 5. Dec. 1375 wird das Domstift »eapitalnm ordinis sanoti Aaguitioi" genaont U. B. 2906.

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Umformung nioiU gleich nach der 1373 erfolgten Krlaub- hIbs tot «icli gegangen ist; im Laufe des ersten Jahrsehntes niiBS Idber die Verindenuig yolläogeli sein. Leider fehlen linB für diesen Zeitraum sAmatilche nrkimdliebe Naeh- riohten. Erst 188S*) tritt nns ein Dekan CMekln ent- gegen; das ist der erste, den wir kennen, und der Dekan behauptet seine Würde bis zum Untergang des Capitelaj ein Prior hat ihm nie mehr den Rang streitig gemacht.

Felgeade Würden sind im Bigasohen IK>mi6^tel in dem nns inleressitendea Zeitranm nachweisbar*): der.Prae- positns, der Prior, der Gellerarius, der OanoeUarios, der Gamerarios, der Scholasticus, der Gantor und der Goatos. Femer sind zu erwähnen: der Sacrista und der Thesau- rarius, die, wie später zu zeigen ist, mit einigen der ge- nannten Ganoniker identisch zu sein . scheinen.

: .Jeder Charge ist in der obigen AAfsahlang deijenige Plati «eingeiftamt worden, den sie ihrem Bange und ihrer Bedentong gemttas meiner Meinung naeh innegehabt hat. An der Spitze des Gapitels stand auch in Riga, wie über- all, der Propst, mit der Archidiakonalgcwalt ausgestattet, der dasselbe nach aussen vertrat. Nächst ihm nahm da- mals den ersten Rang im Rigaschen Stift der Prior ein, der in Abwesenheit des Propstes sieh mit den weltliehen Gtesch&ften des Oapitels befassen mnssto nnd die dem Propste znstohende Vertretung desselbte sn flbemehmen hatte. In Urkunden, die das Capitel ohne den Propst aus- gestellt hat, steht immer der Prior an der Spitze; ^prior et capitulum'' ^) heisst es immer, während bei Anwesenheit des Propstes die übliche Formel „praepositus et capitolum*' lavtot Unter den Zangen in den Urkunden beginnt stete die Beihe der Oapitelglieder mit dein Prior. Die eigent-

») U. B. 1196.

S) VgL Anhang II, woselbst die Urkunden citiii find) io deoeli die

genannten Capitolpr&Utaren rorkommeo. «) ü. a Sil.

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lieh« Aufgabe diefies WürdeotrigerB bestand in der Auf- «olit ikk^r Hka ^fttosdioiiBt mnA iilat ipiMiclie 'Lebao dar tDoniiemii '(em «iira inorinet 'fcwwftp— ) GBeiolMrie 4m Akt -odime Mor In ^liiiMi MOadirtloder Inn Um «• Ueberwaohong der OrdeDsregvl En*), dSe \n%r <eiiM straofm war als in den anderen regolirten Domstiftem. Die in ■den misten Domcapiteln herrschende Regel betonte in dem fraglichen Zeitabschnitt das mönchische iZvsaaiiiiMh iebea «»efait so sofanoff^ iirie dieses (bei 4ea Fr&inoiiBtiptouoern der JlaH irar; 4eniUMifa muete hier 4mm Wüibliter »der U08teidiolie& floobt •eine ifiaseere Bedevtnng eingeitest werden eis dem entsprechenden geistfichen Beamten in den anderen Stiftern. Dafür aber waren auch die i*rä- meuBtratenser im Allgemeinen wicht Yollständige Mönche; bei strenger (Beobachtung aUer Vorschriften für Am Lebea der 'Moncke geben eie die 'BaslnttTiittfc der mitigen Ktefterbewohaer 4Mif smd aäben .die Adfgilw ttnie Pnüine jn der ^Predigt nnd Iftnion. He «wer «vr die eteengefe Betonung gewisser kliösterlicher Institutionen und Satzan- gen, welche in den Prämonstrateusercapitöki^ zum Unter- schiede You aUen übrigen, 4ie Würde des Prierats «er- Ateben Hess*),

1) U. B. 2636,

*) Du Gange: «qaig[iondas totias ordinis portat.* Hocter, Q«icliie|iite des Papates Innooffiis HL Bd. 3. p. 575.

^) Man könnte Termathen , dass Meinhard nach dem Vorbilde der Segd>erg8Chen Itirche, in deren Gapitel Pröpste nndPrtoren ror- koiniiren^(Ha»ibg.l7i%b. 'Nr.'«^. 5B9. Drem.Uilcb. Nr. 127. Läb. Ufkb. p. . 1016. ^egebergi), mit der iüebertragnng der AAgnstiner- refel «ock die Würde des Priorats iii boiq Capital m Ikeakola etogeföhrt habe. Das Vorhandenecin eines Propstes in Be^eberg ist sehr zu beachten, zamul die livl. Geschichtgliteratur in Sege- berg nar ein Kloster gekannt und in Meinhard faat stets einen Mrach gea^en hat. Selbst Leppenberg nennt (Hambg. Urkb. Nr. 152 u. 157) in den Jiegesten zu di9T Stiftungsurkunde der äegebergiachen Kirche dieselbe ein Kloster. Pabst kat jokon

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iDie Aitn folgenden Br&latnren finden sidh in faat «Uen 43t|tfte]n •imA werte geüriv «mIi im fiiga (^esettm Ofe- ü^gftthelltwi an erfiülen gefceht iMtbeD, irie In anderHi Stiftern. Indtieen tordieail iBe Thaitttioke BeaiAtnng, da»

bestiinmten Würdenträ^rn hier eine oinfltissroicbcre Stel* inhg eingerininit ward als anderwärts. Locale Verhälturase verankuaeiea gewiss auch dm Bignechan l^omcapdiei Ab- -iaderoBgen mid MiKÜfttatiOM der sonst Dacii;ailgemein«r dOmm ikgQgranslen Befagnisae der OnpitelpitfiaiQren. ilnet 4ii -nllen DomeftpiMln vnnen idie fleMptdigpnittten; 'dar'OM»- ior, GeetoB, OanoellaiiHn 'und -der iSiniolaBtions; merkirftr- diger Weise treten diese hinter dem OeUerairioB nnd auch dem Camerarius zurück, deren Aemler eigentlich nicht zq den Würden ^aäbit werden. Im Rigaeobeu Ttamnaytflll iai dein*0eltenairiii%£eU6]mi^^ «kaineamegs ^ane unAar-

Ji^tm^iim IJelMiaetaDQg Hninrieha LettL, p..t» 1 2. 2, daiaaf Wn- gewieeeo, daae das Kloster Siigebev kein MQoebsUoster gewesen. Da ntm Meinhard von Arnold t. Lflbeek (V. 30) Sygebergeosis eanoniens genannt wlid, Heinrieli ihn aber wieder da Priester des 8egelberglMehen*K]ost0r8l>eMiekaeit, so ntassen wir annehueo, •Jnss in ßegeherg eine 'gewisse ifetMBidiing «irisiflien Kkehe wd Kloster bsataden hat» so elwn, di« oae daanlslitema»^ ilife* igUederdesI>oaieapltsls.hervoigi]|gsiw*ederaber, wsa aalnadlhela* lieber ist» dass die O^pitelglisdsr der Kiielie, ihaüeh wie in den Prftsionstietenseistiftem, an einem Udsterliehen Zosaaunenlebea verpflichtet waren. Meinhard wird nnn in LiTtand, nm seinen Mitarbeitern auf dem jun^^frSaUlflien Boden der Mission keine Sdhraakea in ihrer WKIg^it « «eisen, die IdMterUehen 'Sün- »tieUaagen fiegebeigs ' niiM ^aagenoasaia ood 4ahef aaeh iMtaan Ihrier »eseirt ihäben, ^mn wor ider Annahme der PriMBonStrateaser- legel in Riga finden mr hier keksen Päse» und iman .Usst «anob naeh Anfhebnng der Prunonstrateaserregel bei der Bfickkehr snr Augustinerregel das Amt eines Priois eingehen und wihlt an Stelle desselben den Delun. *>) Bte'6itnie^ Ad 'eefierarli miüsteriaai 'peMaeitt ornnia, qrnte in .iNHse et ipois »ei idiieads leiheiaai gsaeribae 'liaanhae laaat .ne- «oeisaite fsosniasew

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geordnete Bolle laeiibeilt» wie iii< vieleii anderen Sttflem, wo dieses Amt sehllesslMi gans yersehwindet'). Diese Wfirde hatte ja nar so lange Bestand , als innerlialb dee

Capitels das klustcrliche Zusammenleben gepflegt wurde. Mit der Zeit, wo der Unterhalt sämmtlicher Capitelglieder nicht mehr aus den Einkttnften dee Stiftes durch den Oelleranus besorgt wird, sondern den Oanonikern tnr Nntsniessong bestimmte Pfrinden ibertragen wurden , fin* det die Versorgang. sinuntUeher DoSolierren durch emen bestimmten Capitelbeamten ihr Ende. Selfastredead miisste dadurch auch der Cellerarius seine Bedeutung verlieren und sein Amt eingehen. In den Klöstern aber war der Kellermeister eine wichtige Persönlichkeit, der iiir das leib}iohe Wohl aller £Iosterbewohner an sorgen hatte. Die seinem Amte eigenthimllchen Obliegenheiten braohta ihn zn manchem derselben in intime Benehnng, konnte doch selbst der sich der strengsten Askese hingebende Kloster- bruder sich nicht so sehr aller irdischen Bedürfnisse ent- schlagen, um nicht mit dem Cellerainus und dessen Thun nnd Walten in BerObrang zu kommen. Dank dieser Stel- lung durfte er sich unter den MOnohen eines nicht unbe- deutenden Binifaissea erfireuen. Gans ebenso wird sein Verhiltniss an den Oanonikern des Rigaschta Domcapttels gewesen sein. Hier, wo die Formen der klösterlichen Einrichtungen durch Annahme der Prämonstratenserregel Eingang gefunden hatten und der das mönchische Zu- sammenleben nntergrabend^ Gebrauch der PiründenTer- theilung voUstiadig nnbekaant waar, musste sieh auch dieses in das Leben der Domherren so wesentlieh <^greifbnde Amt eines CeUerarins Ansehen Terschaffen. Wfar können mit einer gewissen Sicherheit behaupten, dass er auch hier eine bevorzugte Stellung eingenommen Imt. In den Urkunden tritt er uns nächst dem Propst und Prior am hiMifigsten

1) Wehnuuio, Ifitth. Uber «hmiMlige LfibMkiM^e Donespitol hl der Zeiiaehrift des Yereins mr Lfib. Oeteh. BASw BMIL p. la

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596

entgegen; er -wM mit Ansnaliiiie mes Falles^) immer

vor den anderen Prälaten genannt, tmd wohl immer findet er seinen Platz gleich nach dem Prior. Wie gross sein Ansehen gewesen, geht aus der Thataache hervor, dass mftn im. Jahre lS68r ihm und einem andern Domherrn die Wehl eines Piopates tlberlissi*), nnd nnter «tensdben Ge- sichtspnnht der Beniiheüang seiner heryomgenden. Stel- lung fällt gewiss auch der ümstand, dass Pepst Greg<Hr IX. ira Jahre 1273^) den Ccllcrarius Johannes von Lüne zum Erzbischot von Riga ernennt. Von den noch zu erwähnen- den Würdenträgern tritt uns der Camerarius am häufigsten in den Urkunden entgegen. Es ist anflGftlknidi dass der GamerarioB nnd GeUerarins, iro sie beide in einer Urkunde genannt Verden, immer nebeneinander stehen; ihre Thfttig» keit erstreckt sicli auf ein gleiches Gebiet, wo sie einander in die Hände arbeiten. In der Führung aller ökonomischen Geschäfte des Oapitels bestand das Amt eines Camerarius^). In vielen Stiftern war diese Obliegenheit anch dem Celle- rarins anheimgegeben*), jedoch die Avfticht über di^ Ter^ waltnng der zahlreiohen in- and ansländisohen Besitzungen des Rigaschen Domcapitels nahm schon die Arbeitskraft eines Mannes in Anspruch: daher musste hier eine Arbeits- theiluDg und die Anstellung eines besonderen Beamten nothwctndig erscheinen.

Der Qancellarins wiüd auch hier wie ttberall die Yei^ pfiichtung gehabt haben, die an das Gapitel gerichteten Schreiben zu yerlesen, aufzubewahren und die Correspon-

1) U. B. Bd. 3. 179«- U. B. 1052. u. B. 2749. Du Cange: Ad officium caraenirii portinent omnes censns et reditus monaaterii yive du villis, aive de terris, sive de Diolendi- nis, 8ive de aliiä rebus qaibasUbet, at ipse tempore statuto et porquirat et recipiat etc.

^) Harter, loDocenz III. Bd. 3, p. 40G. Du Cange; Cellerarius anno- uam, viouiu, pulmeuta soscipieoe a praeposito praelaU Mnionun- que dispeosat muudato. Mittheii. a. d. livL OeMhiclit«. XIL S. 34

626

denz zu führen^): er trligt in einigen Stiftern den Namen Sacristai den er dem Umstand zu verdanken hat, dass er die Demente des Capifeds neben den zwn GotteedieDSt gebrauchten OegitiiMnden in der Sacristei bewahrte. In manchen Dcracapiteln niadich war den Sacrista angleieh auch die Hütung der heiligen Gerathe und Gewänder über- tragen, wodurch er das Amt eines Cancellarius und Gustos verband oder dem letzteren beigegeben und untergeordnet ,war'}. Im ft^aechen Domoapitel ist das Amt eines Gan* oellaitoB Ten dem eines Costos geschieden, letstmr wird hier einmal Sacrista genannt^), und nnter dem einmal vorkommenden Thesaurarius werden wir wohl auch den Gustos zu verstehen haben, wenn man erwägt, dass der Schat2 des Gapitels doch auch zum Theil aus jenen golde- nen nad sÜbernen Qeitaen nnd kostbaren Zierrath^, die der CoBtos an bewachen hatte, bestand*). Indessen wflre es aber keineswegs unstatthaft, den Thesanrarins mit dem Oamerarius zu identificiren, insofern als in dessen Hände die Einkünfte der Gapitelterritorien flössen, die doch eigent- lich das Vermögen des Stiftes bildeten. Das nur einmalige Vorkommen des Thesaurarius verbietet keineswegs die An* nähme, dass es ein ittr sich bestehendes Amt eines Schate* meiste» gegeben habe. Leider aber fehlen nns Ar diese letzten Oombmationen die orkundlichen Belege, nnd wir werden wohl annehmen müssen, dass der Usus anderer

1) Hmtcfr/Imiaee&B HL Bd. Bn Cange.« Offleintn Can-

oellatii est sigilk ad caiuas et oegotla oonfene, Iltens

eapitoli Cueie et oonsignan, Ubm «ervara.

s) Wehnnami, Zeitsohiift fllr LabeeUsehe GesoUehtew Bd. 8; H. 1, ^9.

>) Der 1261 (0. B. Sit) TOikomMende «sacrista Alemder" wird wohl mit dem 1249 (U. B. 8015) genanalen .sostos Alezaader« na idesttfiekea sein.

4) Walinnaim, a. a. O, Da Gange: Tbesaamiiui sife costos. Saciiata sacionim costos, idem qoi tbesaoiariaa.

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I

52T

Capitel auch bei «110 gehemcht habe, so tos auch in Riga cQstos und fhesanrariiis nur doppelte Beseiehiiiiiigeii för ein und dieselbe CapitehrBrde gewesen Und.

Die Thätigkeit des Cantors erstreckt sich hier wie in allen Capiteln auf die Leitong der verschiedenen Gesanges- ttbimgeii. Der Scholasticns, der anfTallendcr Weise nur emoMl erwähnt wird, wird aaeh hier die An&icht über die Schien gehabt haben.

Neben denjenigen WCkrden im Rfgaschen Domcapitel, die sich bis auf den Prior in allen Stiftern wiederfinden, gab es hier auch noch andere, die sich auf den erweiterten Kreis seiner Thätigkeit bezogen und nicht in allen Capiteln anzutreffen änd. In den Urkunden begegnen ans Plebane an der Eirche m St Peter nnd Gnbbeseley ein Bector, anch Fleban genannt^ sn 8t. Jaeob nnd xwei Saec(rdoten, die als Canoniker der Rigaschen Kirche genannt werden, während wir Plebane an den erwähnten Kirchen, wie auch Sacer- doten neben den Domherren antreffen, die nicht als Mit- glieder des Capitels bea^iehnet sind. Demnach mnss ich •s nnentBcMeden lassen, ob diese letsteren dem Bigasdien Domcapitel angehört haben, weshalb ich sie auch nicht in das, dieser Arbeit beigefügte Verzeichniss der Mitglieder des Rigaschen Domcapitels aufgenommen habe. Dasselbe ist auch von den Procnratoren des Capitels zu sagen, die ons nor suweilen als Domherren des Bigasehen Ciqtitels begegnen.

Die Anzahl der Mitglieder des Domstüts lässt sich nicht genan bestimmen, doch werden wir wolil mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit annehmen können, dass man von dem fast überall herrschenden Gebrauch bei der Con- sütoirong eines Capitels auch hier nicht abgewichen ist nnd an der Bildung des Gonvents aas 12 Domherren fest- gehalten hat Jedoch scheint in den nach Ohrodegangs nnd Angnstin's Canon gebildeten Gonyenten der Ptopst unter die 12 Domherren zu gehören, während in den Prä-

84»

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528

monstratensenrtütern der Pr&pontas von den 12 DomherreD getrennt wird und das Oapitel somit eigentlieh 13 Mitglieder

zählt. Bisehof Heinrich von Oesel gründet 1251 ^) za Peman die Kathedrale und das Capitel seines Stiftes und bestimmt: „statuentes in ea (sc. ecclesia) sub certo Dumero duodecim

canoDicos e quibns unns est praepositu?. Die Ca-

noniker an dieser Kirche empfingen die Regel Ohrodegings. In dem Prämonstratenserstift Batzebnrg bestand, irie Masch*) angiebt, der Oonvent in den frühesten Zeiten ans 12 Dümhcrreu und dem Präpositus. Bei der Umformung des Rigaachen Domcapitels wird Albert rücksichtlich sei- nes intimen Verhältnisses zu Philipp von Ratzeburg und des letzteren Beziehnngen znr Rigaseben Kirche wohl die- selbe Nonn befobachtet haben. Identificiren wir non den Thesanrarins mit dem Gnstos, so können wir das Oapitel ' aus folgenden 13 Mitgliedern zusammensetzen: praepositus, prior, cellerarius, canccUarius, caraerarius, scholasticus, cantor, custos, plebanas ecclesiac S. Petri, plebanus eccle- siae S. Jacobi, plebanns de Gnbbezele und 2 sacerdotes. In den Urkunden finden wir neben den Mitgliedern de» Oonventes hanfig, wie schon hervorgehoben, Sacerdoten, die aber nicht wie jene zwei das Epitheton „canonicns Rigensis'' tragen. Vielleicht gehörten sie auch zum Capitel. Wie in den meisten Doracapiteln gi'osser Kirchen, so wird auch in Riga im Laufe der Zeit der Kreis der Stiftsmitglieder sich erweitert haben. ^

») U. R 2731. Müsch, Gesch. des Bisthums Batzeburg. p. 4.

» - . .

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Anhang I.

Ueber das OaSum der Urkunden des üvl. Urkb. Nr. 21 u. Nr. 66.

In der ürkonde rem 1. Jaimar 1222 oder 1223 (U. B. 66), in der Albert seinem Capitel die Regel der Prämonstra- tenser ertheilt, vermissen wir bei dem Passus: „de consilio et consensu Innocencii III/ der vor 6 Jahren gestorben war, den sonst bei Nennung eines Verstorbenen gebräuch- lichen Zusatz «plae memoriae* öder eine desMelben ähn- Hebe ADdentnng tber das Ableben des Erwähnten. Das Fehlen dieser aof den Tod des Papstes hinweisenden Be- merkung, wie die Thatsache, dass erst 13 Jahre nach Ver- leihung der PrämoDstratensertracht (1209) das Domcapitel 1222 oder 1223 die Regel dieses Ordens erhält, lässt das Batam dieser Urkunde rerditchtig ersoheinett| besonders noeh, da dieselbe einem nur von dem nnsaverlasslgen Dogiel herausgegebenen nnd jetzt nicht mehr nachweisbaren Transsurat entnommen ist. Dogiel könnte MCCXII als MCCXXIl gelesen haben; eine Zehn (X) wäre von ihm verdoppelt worden. Aehnliohe f'elüer sind uns schon von ihm bekannt Die unten besprochene Urkunde vom 26. Juli 1211 (ü. B. 21) Ist nach eüiem Qrlginaltranssiimt Ton 1263 im Bigaschen Bathsarehiv pnbli6irt. Bei Dogiel trägt die- ses Transsumt die Jahreszahl 1243. Hier ist von ihm die Zehn (X) an eine falsche SteUe gebracht» statt MCCLXUI schreibt er MCCXUII.

Die Urkunde muss also zu Lebseiten des Plastes Innocens in. (er starb am 16. Juli 1216) und wohl noch Tor dem Brande des Jahres 121% ausgestellt sein, da da der itathcdralkirche erwähnt, die in den Fasten 1215 zer- stört wurde. 1211, 1212, 1214 konnte Albert (vergl. Chro- nologie TOD Toll und Sohwartz, p. 141. 142. 143) in Kappen-

SSO

berg, wo die Urkunde vcrfasst ist, anwesend seiiL Ich möchte mich ftir das Jahr 1211 oder 1212 erklären, weil dadurch aach noch der Olaube an die Aechtheit der Ur^ kimde yom 25. Juli 1211 (ü. B. 21) eine Sttttoe gewinnt Die von Toll und Schwartz p. 136. 137 angefahrten Gründe zum Beweise, dass diese Urkunde, in der Albert seiner Domkirche zur Erbauung eines Monasteriums und Claustrums einen Platz verleiht^ gei^Üseht und daher für die historische Fersehnng nicht mehr sn gebrauchen sei, ttberaeogen mioh nicht ICanohes ist an der Urkunde anIGdlend, doch das Beigebrachte liefert meiner Meinung naeh nicht den zwin- genden Beweis für die Unrichtigkeit derselben. Auch dieses Zeugniss ist uns nicht im Original erhalten, sondern nach dem erwähnten Transsumt von Brotze copirt und darnach im Urkundenbuoh publidrt worden. Toll und Schwarts sagen: ^Urkunde gegen Urkunde gesteUt^ enreist es sieh, dass bu Kappenberg am 1. Januar 1222, den An* fang des Jahres vom Mariae Verkündigungstage, oder am 1. Januar 1223, den Anfang des Jahres vom 1. Januar ge* rechnet (U. 56), Bischof Albert seinem neunmgestal« taten Conyante unter Anderem auch sv Erbauung eines Klosters ein Grundstock in der Nahe der Stadt sasichert, was nicht nothwendig gewesen wäre, wenn dieses Grand* stück bereits im Jahre 1211 feierlich eingeweiht und dem Capitel überwiesen worden wäre. Ausserdem erhalten wir noch aus Heinrich von Lettland XIII, 3 und XVIII, 6 die Nachricht, dass im Jahre 1211 noch gar keine Veranlas- sung TOfkanden war, die Kirche, wie die Wohnung der Domherren ausserhalb der ersten Stadtmaner an&nbanen, und diese sich erst in den Fasten des Jahres 1216 heraus- stellt, als die Feuersbrunst fast die ganze Altstadt nebst der Marienkirche eingeäschert hatte.*' Zunächst muss da« gegen bemeikt werden, dass vielmehr die Urkunde vom Jakre 1322 oder 123ft, in der Albert seinem €a|»itel eiu Gnu^stOck aus Ikbammg ^es Uosteis ttbeiweist, ans

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II-—

den oben angeidhrten GriiiKleB nicht In dem genaanten Jahre abgefasst sein kann, sondern in das Jahr 1211 oder 1212 oder 1214 gehört, wo gerade eine dringende Veran- lassoBg eur £rb«nang eines MooasteriuiDs imd Klosters Terhaaden da der ürlbeUoiigide]; Prilmonataia- teniefra^ das mmiehi8.ehe'ZQMiBmeBUi»ea der Domheiren die BrtMraung ^nea Kbaleni erfordevte und in der Nllhe der Marienkirche sich dazu wahrscheiolich kein passender Raum darbot. Ausserdem ist in der Urkunde von 1211 nicht von der Erbauung der M&rienkirche gesprochen^ sondern es ist dort die Bede Ton der Errichtung eines Kketere nnd einer Klesterkirdie^ die aki sw Ifarienkvehe geberig sn betraehten sind« Aneh geht ans dieser Urknnde hervor, dass die Marienkirohe ezistirte, somit mass dieses Zeugniss vor dem Brande, in den Fasten 1215, abgefasst sein. JH» Urkunde mit dem angeblichen Datum 1211 stammt ans dem Jahre 1212, wenn das Pontifieatsjahr riohtig anr gegeben ist/ wot Albert ink Joli in Livland annfesend irur. ist das Pontifieat^ahr falsehi ao kann das Jahr 1211 als richtig bezeichnet werden. Aneh 1211 im Joni kehrte Albert in die Heimath aus Deutschland zurück, wo er in Kappenberg in diesem oder dem folgenden Jahre dem aus seihen bisherigen Lebensverbmtnissen herausgetretenen Oomoapitel als Priaumstratensentift einen Ort snv fisbannng des Klosters «berlaaaen halte. Bald daranf k's Land sa- rdekgekehft, weist er demselbeis.dea. Plate an, wo neben dem Kloster auch die Klosterkirche erstehen soll. Die Urkunde vom 25. Juli 1211 rausB zeitlich unmittelbar der zu Kappenberg aasgestellten folgen. Gegen den Binwand, die in KappenbeKg abgefosete Urkunde mit . dem gegeba- nen Datom wem' Jandar 1213 fidle aas des Oosdiinatiea^ da Albert nach Marieigahren gerechnet habe nnd demnach dieselbe in das Jahr 1213 gehöre, muss ich anführen, dass uns jeglicher Beweis fiir die Behauptung fehlt, Albert habe die Beohnnng nach Maeieigabren gebiaacbt. Ala ätiitze

m

für die Annahme diente bisher nur eine Urkunde, und das war die eben besprochene, zu Kappenberg ausgestellte*). Sie musste in das Jahr 1223 gesetzt und natürlicherweise die Reohnimg nach Marieigahren acoeptirt werden, da Albert im Janaar 1222 in Livland sieh befimd. Das Jalir MCOXXU bezweifelte man nieht Das ven mir dieser Urkunde beigelegte Datum, den 1. Januar 1212, dOrfte man nicht in den 1. Januar 1213 umwandeln, da Albert im Januar dieses Jahres in Livland anwesend war. Aus der fiingangsformel scheint mir auch nicht die ToU-Sohwartz so yerdttcbtig erscheinende Henrorhebnng der Beehte Alberts als GrOnders der Stadt hervorsngeheo. Albert sagt dort nur, dass er als Gründer der Stadt das Recht besitze, sowohl einzelnen Personen Wohnsitze wie auch seiner' Eathedralkirche ein Grundstück zur Erbauung eines Klosters und einer Klosterkirche anzuweisen. Dieser Passus macht Tielmehr anf mich den Eindruck einer Phrase, wie wir solchen häufig in den Arengen der Urkunden begegnen. Wenn Toll-Schwarts (p. 137) in der Beseitigung des Zwei- fels an der Thatsacbc, dass Albert der Gründer der Stadt gewesen und als solcher gewisse Rechte besessen hatte, das MoUf der Fälschung sieht, so ist dieselbe sehr unge- schickt constmirti da man ihn selbst und nicht eine ihm tbergeordnete Ihstaiis dieses Zeugniss ablegen llsst Wahrscheinlicher scheint die Annahme, dass das Bedftrf- niss nach einer urkundlichen Erklärung über das dem Capitel verbriefte Recht auf ein bestimmt abgegrenztes Territorium, von dem die Stadt einen Theil 1263 be|ui- spruchte, die Veranlassung scur Fälschung gewesen sei; jedoch auch diese Annahme ist bedenklich, da Urkunden- lilschongen in so Mher Zeit meines Wissens in Livland

1) Rathlef, Bemerkungen tnr Chronologie der livländiscben Ordens* meister und über den angeblichen Gebrauch der MarienreciiiHnig. Mittli. XII, p. 348» m ToU-Sohwurts, p. 146^ Nr. 1.

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533

nicht nachweisbar sind. Als Kern der Urkunde erscheint mir die Verleihung und AbgrenzoBg des bestimmten Platzes zu Qunsten der Kathedralkirche, and das erregt darchaiis keinen Verdacht. Albert mnsBte vielmehr seinen Dom- heireii nach JEBrtbiaihing der Priliwnistratensenregel ein Kloster erbauen, in dem sie wie die MOnohe beisammen leben konnten. Nur selbstverständlich ist es auch, wenn er ihnen in nächster Nähe /iir ihre religiösen Zwecke ein besonderes Gotteshans, das in der Urkunde erwähnte ^monasterinm^ gründet. Falls Albert in Kappenberg, wo er seinem Oapitel ein Orandstttck znr Erbannng eines «clanstram* ertheilt, noch nicht an die Errichtung eines ^monasterium" gedacht haben sollte (was eigentlich be- zweifelt werden muss), so wird er gewiss später der so gerechten Forderung seines Capitols nach einer Kloster- kirche bereitwilligst nachgekommen, sein, indem dadurch keineswegs dessen Zugehörigkeit snr Marienkirche aufge- hoben wurde. Es Iflsst sich aber weiter vermuthen, dass gerade auf dem im J. 1212 zur Errichtung einer besondern Klosterkirche angewiesenen Platze sich später, nach dem Brande von 1215, die neue Kathedralkirclie selbst, unsere noch jetet dastehende Domkirche, erhoben habe.

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Anhang II.

Die Mitglieder des Rigaschen Domcapitels während dessen Zugehörigkeit zum Prilmonstratenserorden.

Johannes.

VolbertuB.

Arnoidas.

Hermannus.

Johannes.

Johannes.

Wedekinus, can., 1286.

Henricus.

Gerhard ns.

Johannes.

Henricas.

Ladfridns, electos

praep., 1316. Amoldns.

Thidericus Vreden. [Johannes de Söst

Praepositl.

1209-1239 f. 1239.

1239-1245. 1254-1263. 1266-1272. 1282—1286?

1289-1305 f.

1305—1312.

1312-1315.

1314?

1323.

1326.

1338-1368 1. 1368.

1383-1404.

U. B. 16. 162.

U. B. 162.

ü. B. 163j l'JS*-

U. B. Reg. 418*-

ü. B. 323. 432.

U.B. Reg. 540*. Ü.B.öfifib:

U.B. Reg. 605. Reg. 711»'-

ü. B. Reg. 711b.

U.B. Reg. 737. Reg. 757.

ü. B. 2772.

ü. B. 3071.

U. B. 723. U. B. 654 U. B. 2809. 1052. U. B. 1052. U. B. 1190. 1653.]»)

MaaritiuB. Ludolfas. Hartyicos. D.

Hermannus. Johannes. Ladfridas. Johannes electas. Ladrart.

Priores«

1226-1231.

1239—1240.

1245.

1256.

1263.

1288-1294. 1313—1316. 1316. 1323.

U. B. 3012. 1Ö2.

U. B. 162. Ifi4.

U. B. 3015.

U. B. 2ÖÖ.

U. B. Reg. 418*-

ü. B. 524. 550.

U. B. 647. 654-

U. B. 654.

U. B. 3071.

^ Die zwischen Klammem gesetzten Kanoniker gehörten möglicher- weise noch vor Aufhebung der Prämonstratenserregel zum CapiteL

535

Ladolfas. Vromoldoa. Laarentios. Johannes de Siaien.

Thedericas. Hedenricas.

(HeinricQS.) Lambertns. Johannes de Lüne

presbyter. Johannes Bortzoyen. [Johannes Vend.

Arnoidas. HeiuricoB. HinricQS.

Heioricus. Lambertns.

Henricus.

Johannes.

Hermannas.

Heinricus.

Godescalcas. Alexander.

1325-1339. 1342-1348. 1368.

1373-1374.

Cellevarik

1226.

1230. 1239. 1240. 1245.

1269-1273.

1368.

1385.

Cancellarll«

1232. 1239. 1316.

Camerarii.

1226. 1230. 1231.

1232. 1239-1240.

ü. B. 710. Reg. 903»).

Reg. 932. ü. B. 807. 2831. U. B. 1052. U. B. 1089. 2906.

U. B. 3012. *

u. B. m m 164.

ü. B. 179*. 3015.

U. B. 416. 2747 2749. ü. B. 1052. ü. B. 1224.]

U. B. 126. ü. B. 162. ü. B. 654.

ü. B. 3012. 105. m 125.

ü. B. 162. 164«).

Scholastlcns«

1 1239. I U. B. 162.

Cantorea.

1239-1245.

1316,

1368.

Cna<odeat

1239. 1245.

ü. B. 162. 179*. 3015. U. B. 654. ü. B. 1052.

ü. B. 162.

U. B. Uaii 3015.

1) Hier fölschlich Radolf genannt

s) Der in der Urkunde 667 vom J. 1319 erwähnte »Lndolfos oame- rarias* ist wol kein Geistlicher, da er einen Bohn hat

536

Alezander.

1

1251.

^ü. B. 219.

Theiaurariut ^

uoairiuus.

1

1368. 1 U. B. 1052.

Plebanl* '

Magister Helyaa.

1226.

ü. B. 3012.

Jordanas de st. Petri.

TT K IflQ

Henricna de Cnbezele.

1239.

U. B. 163.

Godescalcus de

st

Petri.

1239.

ü. B. m

Thedericas Vrygen-

1368.

U. B. 1052.

stein, rector

eccl.

st Jacobi in

Biga.

Sacerdote«.

Hermaonus.

1239.

ü. B. 163,

Meinhardtts.

1239.

ü. B. 163.

Can<Hiicl')t

Maaricius.

1211. ?

TT T^ n 1

U. B. 2L

ArDoldoB.

1211. ?

TT T> n 1

ü. B. 2L.

Daniel.

1211. ?

TT T^ A V

ü. B. 2L

Magister Ilolyas.

1211. ? 1232.

TT n AI T Ae

U. B. 21. 125.

Meinhardas.

1245.

TT T> "1 TA«

ü. B. 179*«

Lanil)ertus, procurator

episcopi et capitnli

Kigensis.

1251.

U. B. 212.

Martinus.

1263-1266.

U. B. 3m 399«>-

Johannes de Wechra.

1263.

U. B. 32B.

Conradas Haverland.

1269.

U. B. 416-

Ermannus.

c. 12708).

U. B. 638.

Henricus.

1272.

U. B. 432.

Ladolfas.

1272.

U. B. 432.

Johannes Oldenborgh.

1286. ?

ü. B. 506»»-

«1 cf. p. 526.

^ d. h. solche Mitglieder des Domcapitels, deren besonderes Ami

in den Urkunden nicht genannt wird. 8) cf. Rathlef. Das Verhältniss des livl. Ordens etc. p. 71 145. UL

537

Jobaanes, procarator. Wedekinua, qoondam

praep. IiODderas!

Henricns. dktu de

Lübeck? Muiitius de iiuUe?

Wiggeras (Witgerus). provisor bonoram in Valveshageo.

Johannes, advocatos in Dondaogeo.

Johaonea.

Grabo.

ITcniianntis.

Johannes Perama.

Gonradns Bobro.

Matthias.

Jobaanes Melendinam.

Thomas. Gerhardas.

Marqoardas, archiepis-

copi vioarins et

eiosdem aeclesiae

eaDonleoB. Yromoldus Tin den

Vifhuaen. SigCridna Blomenberg,

tum epiacopas. Henricas Udencul. Tbidericaa Vreden,

tum praep. DidericQS (Generist). [HermaoniiB Bicbai- '

hovet Godekiiiiia, deeao.

1286.

1286. 1288.

1304-130öt.

1310-1312.

1310.

1310-1312.

1311.

1311.

1312. V

1312.

1312.

1323.

1323.

1325.

1386->1342. 1342.

1360-1370. 1366.

1366-1368. 1378.

1874. 1383.

U. B. &06.

U. B. 506. U. B. 624.

U. B. 610. Reg. 711b. U.B. Beg.711i»- U.&667.

U. B. 629. 640*-

ü. B. G29.

U. B. C29. 640».

U. B. 3064.

U. B. 3064.

U. B. 638.

U. B. Reg. 737.

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U. B. 3071.

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U. B. 710.

U. B. 77& 607.

U. B. 2816.

U. B. 971. 2899. U. B. 1033.

U. B. 1088. 1062. ü. B. 1069.

0. B. 2906.] U. B. 1196.]

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