Organ der Militärwissenschaftlichen Vereine

Militärwissenschaftlicher Verein Go

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ORGAN

ler

militär-wissenschaftlichenVereine.

Herausgegeben

vom

Ausschosse des militär-wissenschaftliehen Vereines in Wien.

WIEN.

Verlag des iHt&r-wirJSeOftchattlicben Verein** 8.

Mit Vorbehalt aller Rechte.

NUV 171970

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Druck «an U v Welheim in VWci

Sötte

Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan. Vortrag, gehalten im railitär-wissenschaftlichen und Casino- Vereine in Wien am 3. März 1899. Von Anton Liposcak, Major des Generalstabs-Corps. Mit zwei Tafeln I

Die Schlacht von Novi am lö. August 1799. Eine Ruhmesthat der österreichischen Armee. Zur Erinnerung an den hundertsten Jahrestag. Von Freiherr vou Wucherer, k. und k. Oberst des Ruhestandes. (Hiezu die Tafeln 3, 4 und 5.) 37

Der spanisch-amerikanische Krieg. Von Theodor Ritter von Winterhaider, k. und k. Linienschiffs-Lieutenant. (Hiezu die Tafeln 6, 7 und 8.) 91

Die Probemobilisirung des russischen 35. In f an t er i e - Regi- mentes im Kreise Kremenczug. (Übersetzung des offiziellen, im „Wojenuyj Sbornjik4- Nr. 5 von 1899 veröffentlichten Berichtes) 18«

Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie und der graphischen Künste, speciell die Photographie in natürlichen Farben. Vortrag, gehalten am 24. März 1899 im Wiener militär-wissenschaftlichen und Casino-Vereine. Von Hof- rath Ottomar Volkmer, Oberst in der Reserve des k. und k. Corps- Artillerie- Regimentes Nr. 8, Director der k. k. Hof- und Staat*druckerei etc. etc. Mit 13 graphischen Darstellungen im Texte und 2 Tafeln (Nr. 9 und 10) ' . . . . 215

Die Pflege der Geschichte in der Armee 248

Über das St ellen taktischer Aufgaben. Von Karl E x 1 e r, Major

des Infanterie-Regimentes Nr. 22 267

Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und R u s s l a n d 2H9

Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck mit besonderer Berücksichtigung des Radfahrsportes. Vortrag, gehalten am lb' Februar 1899 im Officiers-Casino zu Karlsburg. Von J. Kolbe, k. und k. Oberlieutenant 323

Österreicher und Russen in Italien, 1799. (Hiezu die Tatein 11

und 12) 343

Büch er - Anzeiger

A. Kritischer Theil I-XLV1

B Bibliographischer Theil XLV1I-XCI

Autoren-Verzeichnis der im „Kritischen Tlieile" de- Bücher- Anzeigers (Band L1X) besprochenen Werke, nebst dem Hinwt-ise auf die be- treffende Seite XCII— XC1V

XLV1I Repertorium der Militär-Journalistik I-CXV

Graphische Beilagen.

Tafel 1 und 2. Zuni Aufsatze: Die Operationen »ler englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.

Tafel 3, 4 und 5. Zum Aufsatze: Die Schlacht von Xovi am 15. August 1799

Tafel 6. 7 und 8. Zum Aufsätze: Der spanisch-amerikanische Krieg.

Tafel 9 und 10. Zum Aufsatze: Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie

und der graphischen Künste, speciell die Photographie in natürlichen

Farben.

Tafel 11 and 12. Zum Aufsatze: Österreicher und Russen in Italien, 1799.

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Die Operationen der englisch -ägyptischen Truppen

im Sudan.

Vortrag, gehalten im militär- wissenschaftlichen und Casino - Vereine in Wien

am 3. März 1899. Von Anton Iiipoäöak,

Major dpi GeneraUtabs-Corpa.

(Hiezu die Tafeln 1 und 2.)

Na/Ldruck verboten Ohersetzan^recht vorbehaltet!.

Einleitung.

Im Nachfolgenden soll eine übersichtliche Darstellung jener Operationen gegeben werden, welche die englisch-ägyptischen Truppeu znr Pacificirung des östlichen Sudan-Gebietes in der jüngsten Zeit ausführten und welche in der Hauptsache mit der Bewältigung der Mahdisten und der Einnahme ihres Hauptortes Khartum im Sep- tember 1898 abgeschlossen wurden.

Aus der isolirten Behandlung dieser Ereignisse, welche grössten- teils der Tagesliteratur zu entnehmen waren, könnte kaum die Berechtigung für jenes Interesse gefunden werden, mit welchem die gebildete Welt dem Verlaufe derselben folgte.

Zum allgemeinen Verständnis und zur richtigen Beurtheilung der bisherigen, sowie etwa dort noch eintretenden Begebenheiten erscheint es sonach geboten, die grossen, veranlassenden Ideen näher ins Auge zu fassen und ein flüchtiges, historisches Bild zu entwerfen, welches den erklärenden Zusammenhang der hier erörterten militärischen Cnternehmung mit den kulturellen Bestrebungen auf jenem Gebiete herstellen soll.

Es ist allgemein bekannt, dass der mercantil-coloniale Wett- bewerb der meisten europäischen Staaten in den letzten Jahrzehnten eine derartige Steigerung erfahren hat, dass die daraus entstandenen territorialen Interessensphären sich stellenweise zu übergreifen drohen, und dass in solchen Fällen die Vertretung der bezüglichen An- sprüche, je nach ihrer Wichtigkeit, einen mehr oder weniger acuten Charakter annahm.

Ich erinnere beispielsweise auf das vereinigte Vorgehen Russ- lands, Frankreichs und Deutschlands, als Japan nach dem siegreichen Kriege im Jahre 1895 seine territorialen Forderungen auf Korea

Orfan der BUlUtr-'wUaen.chaftHchen Veroin© LIX. Band. IBM 1

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Liposcak.

und chinesische Gebietstheile auszudehnen begann; auf jene ge- fahrdrohende Situation zwischen England und Frankreich zu Ende vorigen Jahres, als ein scheinbar unbedeutendes französisches De- tachement unter Führung des Majors Marchand das Gebiet von Faschoda betrat und im gleichnamigen Orte die französische Flagge hisste, endlich auf den jüngsten spanisch-nordamerikanischen Krieg.

Wenn man sich das Ergebnis der colonialen Bestrebungen der verschiedenen Mächte in der Form thatsächlicher Besitzverhältnisse auf einer Weltkarte ansieht, findet man, dass das britische Colonial- reich, welches das Mutterland um das hundertfache an Umfang und Zehnfache an Volksmenge übersteigt, das bedeutendste ist und in einer beinahe geschlossenen, dermalen in Nord-Afrika unterbrochenen Kette mehr oder weniger ausgedehnter Gebiete den Weltball umspannt.

Der afrikanische Continent, welcher die Colonialinteressen- Gruppirung der europäischen Mächte am deutlichsten veranschau- licht und dessen südlicher Theil vom Capland bis zum Tanganyika- See bereits englischer Besitz ist, zeigt in seinem Innern noch so gewaltige, wenig erforschte und uncivilisirte Territorien, dass diese gegenwärtig den natürlichen Anziehungsraum für die obenerwähnten Bestrebungen jener Staaten bilden, welche hiezu die günstigsten Be- dingungen dortselbst besitzen, das sind Frankreich und England.

Eine Betrachtung der Gebiete, welche diese beiden Staaten in Afrika besitzen, muss die Frage nahelegen, in welcher Weise ein territorialer Connex der gegenwärtig zerstreut liegenden Gebiets- theile durch neue Erwerbungen unter eigenem Einflüsse zu er- zielen wäre.

Frankreich mit seinem, an drei Küstentheilen des Continents liegenden Besitz, strebt eine Verbindung desselben in westöstlicher Richtung durch successive Aneignung des dazwischen befindlichen Territoriums an, was naturgemäss zu einer Theilung des afrikanischen Continents in eine nördliche und südliche Hälfte führen müsste.

Welchen Schwierigkeiten die Durchführung dieses Gedankens begegnet, konnte an den ernsten Consequenzen beobachtet werdet], welche die bereits erwähnte Besetzung von Faschoda durch Major March and hatte.

Englands Project fasst dagegen die Anlage von Überland- Telegraphenlinien und einer den afrikanischen Welttheil an seiner Ostseite durchziehenden Eisenbahn iu's Auge, bedingt sonach auch den Besitz einer von Nord nach Süd reichenden, ununterbrochenen Landzone.

Dieser Absicht legt sich in ihrer Verwirklichung der un- abhängige Congostaat und das Gebiet von Deutsch-Ostafrika quer

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Die Operationen der englisch-ägyptischen Trappen im Sudan

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entgegen, weshalb die Stellungnahme der Beherrscher dieser Colonien dem angedeuteten Plane gegenüber abzuwarten ist.

Von den in letzter Zeit unter dem Deckmantel des Sports, religiöser Missionen, wissenschaftlicher Erforschungen u. dgl. in das Innere Afrikas unternommenen Expeditionen verdient die von Norden kommende Operation der englisch-äpyptischen Truppen, sowohl hin- sichtlich ihres militärischen Wertes, der zielbewussten Entschieden- heit in der Ausführung als der hiezu verwendeten Kraft das leb- hafteste Interesse.

Dieselbe richtete sich gegen den von den Mahdisten besetzt ge- wesenen Theil des östlichen Sudan und bedeutet, nach den eben er- fochtenen Siegen einen entscheidenden Schritt der colonialen Tbätig- keit Englands in Afrika nach jener Richtung, welche durch den an- fangs angedeuteten Gedanken gekennzeichnet wurde.

Ägypten.

Um beurtheilen zu können, welchen Rückhalt und welche materiellen Bedingungen die zu besprechende militärische Unter- nehmung in Afrika im allgemeinen besitzt, muss auf eine, wenn auch flüchtige Schilderung der Verhältnisse Ägyptens eingegangen werden, welches gegenwärtig dem englischen Einflüsse zweifellos zunächst stehend, als unmittelbares Hinterland und als Basisraum für den gedachten Zweck anzusehen ist.

Vom Alterthume abgesehen, waren es zwei epochale Ereignisse neuester Zeit, welche Ägypten den Blicken Europas wieder näher- rückten :

Der Feldzug Bon apart es 1798, aus welchem Englands Flotte anter Nelsons Führung in der Seeschlacht bei Abukir am J. August des genannten Jahres siegreich hervorging, und die Er- öffnung des Suez-Canales 1869 als langersehnte directe Verbindung des Atlantischen mit dem Indischen Weltmeere.

Beide Ereignisse festigten wesentlich das Machtbewusstsein der im Nillande zur Regierung gelangten Herrscher und belebten in ihnen den Wunsch einer Gebietserweiterung in südlicher Richtung.

Die zu diesem Zwecke seit M ehern ed Ali (1821) meist er- folgreich durchgeführten Expeditionen hatten die successive An- biederung von Theilen des Sudangebietes an Ägypten zur Folge, so das3 im Jahre 1861 eine Flüche desselben unter ägyptischer Herr- schaft stand, welche ungefähr zwei Dritteln jener des europaischen Russland gleichkommt und im Westen von Wadai, im Osten durch die Küste des Rothen Meeres und das Somali-Land, im Norden durch Ober-Ägypten, im Süden endlich durch das Gebiet dos Albert N'yanza-Sees begrenzt war.

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Liposcak.

Die durch diese Erwerbungen hervorgerufenen kriegerischen Verwicklungen, sowie nicht minder das verschwenderische Leben des ägyptischen Hofes brachten das Land in grosse finanzielle Bedrängnis und veranlassten dessen Regierung im Jahre 1875 zum Verkaufe von 176.000 Suezcanal-Actien um vier Millionen Pfund Sterling an England, was aber die finanziellen Schwierigkeiten kaum zu heben vermochte, da die im steten Wachsen begriffene Staatsschuld bereits die Höhe von 1.1 00 Millionen Gulden erreichte.

Das Jahr 1882 kann als der entscheidende Wendepunkt in der Geschichte des Pharaonen-Reiches angesehen werden, welches von dem sich rasch entwickelnden Mahdismus immer ernstlicher bedroht, im Bewusstsein seines herabgekommenen Zustandes jede fremde Hilfe willkommen heissen musste, mit der es sich dieses, dem Fort- schritte und der Kultur furchtbaren Feindes erwehren konnte. Es ist bekannt, dass im Jahre 1882 Oberst Achmed A r a b i des 4. ägyp- tischen Regiments, dem die Armee in allen Schichten vollends er- geben war, und der mit Erfolg die Saat der Diciplinlosigkeit in die- selbe zu streuen wusste, die Fahne des Aufstandes gegen seine Re- gierung erhob.

Der immer zersetzender und gefährlicher wirkenden Thätig- keit Arabi's gegenüber erklarten die Consuln der Westmächte im Mai des genannten Jahres, dass demnächsst eine englisch-französische Panzer-Escadre vor Alexandrien mit der Forderung erscheinen werde, dem gegenwärtigen, unhaltbaren Zustande durch Auflösung der ägypti- schen Armee und Bestrafung der schuldtragenden Officiere ein Ende zu bereiten.

Dieser Drohung folgte bald die Ausführung.

Am 12. Juli wurde Alexandrien bombardirt, am 25. landeten 4.000 Engländer unter General Alison in der Nähe der Stadt.

Dabei hatte es den Anschein, als ob Frankreich sich dem Vor- gehen Englands mit einer Truppenmacht anschliessen würde ; das Votum der Kammern verweigerte jedoch die Bewilligung, worauf die französischen Kriegsschiffe nach Port-Said abdampften.

Nachdem die englische Aufforderung zur Cooperation, auch bei der Türkei aus finanziellen und sonstigen Gründen keinen Anklang fand, sah sich England veranlasst, die Regelung der ägyptischen An- gelegenheit selbständig in die Hände zu nehmen.

Von diesem Zeitpunkte an, spricht sich die entschiedene Über- legenheit des englischen Einflusses in Ägypten aus und die drohende Haltung, welche Englaud zur Wahrung seiner dortigen Interessen und mit Rücksicht auf die bereits gebrachten Opfer einnimmt, so- bald fremde Aspirationen sich diesem Interessenkreise zu nähern versuchen.

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Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.

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Das mittlerweile auf 18.000 Mann und 84 Geschütze gebrachte englische Expeditions-Corps unter Commando des Generals Wolseley erfocht am 13. September 1882 einen vollständigen Sieg über Arabi bei Tel-el-Kebir, welcher sich hierauf ergab.

Vom militärischen Standpunkte verdient diese Operation, mit Rücksicht auf den ihr zugrunde liegenden Gedanken einer Verlegung der Basis an den Suezcanal, sowie die rasche und präcise Ausführung und die bis zum Schlüsse beobachtete Wahrung des Geheimnisses eine gewisse Beachtung.

Der Mal uli sn ms.

Um diese Zeit machte sich der Mahdismus in gefahrdrohender Weise fühlbar.

Die seit dem Jahre 1821 der ägyptischen Herrschaft successive unterworfenen Stämme des Sudan hatten untereinander in steten Fehden gelebt. Ungeachtet dieser Zerrissenheit glimmte in diesen Völkern jenes Feuer, welches, durch religiösen Fanatismus angefacht, einstens die halbe Welt dem Islam unterworfen hat.

Die Begeisterung und der bekannte, übrigens einen Grundzug ta Koran bildende Materialismus waren zwei mächtige Hebel, mit welchen der Mahdismus zum Vorstoss ansetzte, und welche ihm einen immer weiteren Anhang verschafften.

Der geistige Führer dieser jahrelang erfolgreich gewesenen Be- wegung war der Derwisch Mohammed-Achmed, der spatere Mahdi1).

Er wurde in Dongola geboren und geooss seine erste Erzfehung in einem Dorfe bei Khartum, worauf er die Schule der Grabmoschee ■iaselbst besuchte und dann auf der Insel Abba am weissen Nil lebte.

Als Sohn eines Zimmermannes, für diese Profession ursprüng- lich bestimmt, fühlte er, bei intensivem Religionsstudium, sich zu einer höheren Aufgabe berufen und benützte die Abgeschiedenheit meines Aufenthaltes zur reiflichen Vorbereitung der geplanten all- gemeinen Erhebung.

Im Jahre 1881 wandte er sich an seine Stammesgenossen und erklärte ihnen der verheissene Prophet zu sein, der den Islam reformiren und über die Erde tragen werde.

Die Bevölkerung in ihrer Unzufriedenheit mit der ägyptischen Herrschaft, dem Druck der Steuern und der rücksichtslosen Art ihrer Eintreibung, forderte die Pläne des Mahdi und vergrösserte täglich dessen Anhang.

Einer Aufforderung der ägyptischen Behörde, zur Rechtfertigung sieh Khartum zu kommen, leistete Mohammed- Achmed keine

■j Prophet, Bote des Herrn.

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Liposcak.

Folge, sondern gab seinen Stammesgenossen die Weisung, sich für den Glaubenskrieg vorzubereiten.

„Der barmherzige Gott hat das Schwert des Sieges in meine Hände gelegt, und um allen Völkern zu beweisen, dass ich der Mahdi bin, hat er meine rechte Wange mit einem Korne der Schönheit gezeichnet. Im Gewühle der Schlachten wird mir das leuchtende Banner voranschreiten, getragen von Asrael, dem Todesengel, dem Vernichter meiner Feinde."

Mit diesen Worten verkündete der bleiche Derwisch seine gött- liche Sendung und eröffnete den Krieg, wenn man die nun folgende furchtbare Verwüstung und Plünderung der vom Mahdi durchzogenen Gebiete mit diesem Ausdrucke bezeichnen kann.

Der lang verhaltene Hass der Sudanstämme gegen die au- gedeutete Misswirtschaft der ägyptischen Herrschaft fand seinen Wiederhall in der praktischen Ausführung des Koransatzes: „Tödtet diejenigen, welche Euch tödten wollen; tödtet sie, wo ihr sie findet; verjagt sie, wo ihr sie verjagen wollt, weil die Versuchung zum Götzendienst schlimmer ist als der Tod."

Die Ereignisse in den ersten Aufstandsjahren lassen in interessanter Weise ersehen, wie eine geschickte Führung und als solche kann die des Mahdi im grossen bezeichnet werden und begeisterte, der Sache ergebene Kämpfer, wenn auch minder geschult und mangelhaft bewaffnet, besser ausgebildeten uud ausgerüsteten, sowie überlegen bewaffneten, aber anfangs minder glücklich geführten Truppen ge- fahrlich werden können.

Dem Mahdi, welcher in Dj. Kedar die Fahne des Aufstandes entfaltete, fiel eine Provinz nach der anderen in die Hände.

Im Jahre 1883 eroberte derselbe, nach wechselvollen Kämpfen mit den schwachen ägyptischen Truppen, El-Obeid die Hauptstadt von Kordofan, in welcher Provinz er die Basis für seine weiteren Operationen schuf.

Der ägyptischerseits mit der Leitung der militärischen Unter- nehmungen im Sudan betraute General Hicks Pascha brach am 9. September 1863 mit 11.000 Mann, von denen viele in Ketten mitgeschleppt werden mussten, 500 Pferden und 5.500 Kameelen von Khartum auf, erreichte am 21. die Gegend von Ed-Duem und trat von hier die Vorrückung in zwei Colonnen auf El-Obeid an.

Am 2. November gelang es wohl, eine Gruppe der Mahdisten zu zersprengen, am 4. aber wurde das Expeditions-Corps in der Gegend von Kashgil von überlegenen feindlichen Massen völlig um- ringt und uach dreitägiger heldenmüthiger Vertheidigung gänzlich vernichtet.

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Die Operationeu der engliach-ägyptischeu Truppeu im Sudan.

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Dem als Gouverneur der Provinz Darfur in Fascher befindlichen Slatin Pascha gelang es wohl, diese Provinz anfangs zu behaupten ; mitten unter aufrührerischen und verräterischen Stämmen aber wurde auch seine Lage t&glich misslicher, er mtisste sich schliesslich ergeben und Gefangener des Mahdi werden.

Nach bewirkter Festsetzung in diesem Gebiete richtete der Mahdi in ganz zutreffender Beurtheilung der Situation seine Auf- merksamkeit auf die Hauptstadt des Sudan, auf Khartum, und jenen Raum, aus welchem eine directe Verbindungslinie vom Rothen Meere zu den Stellungen der englisch-ägyptischen Truppen am Nil führte und den er, zur Sicherung der rechten Flanke nach der Einnahme Khartums besetzt zu haben wünschte, d. i. Suakin-Tokar-Sinkat, worüber später die Sprache sein wird.

Angesichts dieser rapiden Fortschritte der Mahdisten entsandte die ägyptische Regierung den General Gordon mit ausgedehnten Vollmachten, aber ohne Truppen nach Khartum. Derselbe langte am 18. Februar 1884 dort ein und traf geleitet von der Absicht, diesen Punkt unter allen Verbältnissen zu behaupten und keinen Schritt des bisherigen Sudanbesitzes zu räumen in Erwartung der versprochenen englischen Hilfe, alle Massnahmen zu dessen energischer Vertheidigung.

„Der Zauber seines Namens," sagt Major Casati, „hielt die revolutionäre Bewegung in Schach; der Mahdi wagte nicht, das Waffenglück zu versuchen, ehe er nicht die Fäden seiner geheimnis- vollen Arbeit neu geknüpft hatte."

Anfangs August 1884 glaubte der letztere, den Triumph seiner heiligen Sache auf eine weitere entscheidende Probe stellen zu sollen.

Mit 150.000 Mann, darunter 4.000 Reitern, brach er aus dem erwähnten Basisraume auf und erreichte am 23. October Khartum, in dessen Umgebung durch die plötzliche Ansammlung einer so be- deutenden, ganz unorganisirten Menschenmasse, welche das raubte, was sie fand, eine furchtbare Hungersnot!» ausbrach.

Gleichzeitig verstärkte er Berber und stellte es unter Commando eines durch seine Greuelthaten in Darfur gefürchtoton Maunes, Namens Nur Angara, befestigte und verstärkte Metameh und liess durch einen Theil seiner Streitkräfte Kassala belagern.

Dem Drucke der öffentlichen Meinung und den bis zur Ent- rüstung gesteigerten Ermahnungen der Presse nach langem Zögern folgend, hatte man sich auf englisch-ägyptischer Seite zur Absendung eines Hilfscorps für General Gordon entschieden.

Dasselbe wurde unter Befehl des Generals Wolseley ge- stellt, im September 1884 conceutrirt und derart nilaufwärts gesendet,

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Liposdak.

dass es im November in Dongola eintraf; am 16. December gelangte das Hauptquartier nach Korti.

Die Vorwärtsbewegung der Truppen geschah jedoch nicht mit jener Lebendigkeit und Raschheit, welche der Dringlichkeit der Sache entsprochen hätten. Am 17. Jänner 1885 siegten die Regierungstruppen allerdings im Gefechte bei Abu-Klea, wurden aber vor Metameh zu einem längeren Halt genöthigt und konnten nur schrittweise bis El- Cuba gelangen.

Zwei am 27. Jänner nilaufwärts entsandte Regierungsdampfer kamen am folgenden Tage in der Gegend von Khartum an, wurden aber schon mit Feuer empfangen.

Am 26. nämlich fiel dieser Ort nach tapferer Gegenwehr und um 7 Uhr abends wurde das Haupt des heldenmüthigen Vertheidigers dem Mahdi triumphirend zu Füssen gelegt. Das englische Expedi- tions-Corps trat den Röckzug an.

Hiemit erreichte der Mahdi den Gipfelpunkt seines Ruhmes, im Sudan erstrahlte der Schein seiner Heiligkeit, der Ruf der Un- besiegbarkeit war gefestigt.

Doch nicht lange sollte er daran geniessen, denn schon im Juni 1885 erlag dieser Mann den Folgen einer masslos sinnlichen und ausschweifenden Lebensweise, der er sich nach dem Falle von Khartum in vollen Zügen hingab, und die eine Herzverfettung zur Folge hatte.

Sein Nachfolger der Chalifa Abdullah eiu blutdürstiger, rachgieriger Tyrann, von geistig untergeordneter Bedeutung, setzte die Operationen, ohne weitgestecktes Ziel, und nur in Form von Raub- und Streifzügen in nördlicher Richtung fort.

Die englisch-ägyptische Regierung hatte dieser gefahrdrohenden Lage gegenüber die Wahl den Mahdisten mit entsprechender Kraft und entschiedep an den Leib zu gehen, oder den Sudan überhaupt aufzugeben.

Wolseley befürwortete das erstere und die englische Regierung war auch dazu entschlossen, doch drohte in diesem Augenblicke ein ernster Conflict mit Russland. Dongola wurde daher im Juli 1885 geräumt und der allmähliche, ungestörte Rückzug derart bewirkt, dass die Regierungstruppen im April 1886 bei Wadi-Halfa standen, während die Spitzen der Derwische, den südlich davon befindlichen Ort Sarras besetzt hielten.

Nachdem in der nächstfolgenden Zeit sich am Nil keine wesent- lichen Ereignisse abspielten, konnten Ende der Achtziger-Jahr Wadi- Halfa und Suakin als die äussersten Grenzposten der englisch-ägypti- schen Truppen angesehen werden, an denen die weiteren Unternehmungen der Derwische wiederholt scheiterten.

Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.

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Seit 1887 verhielt sich der Chalifa durch einige Jahre, vou den der Verpflegung wegen durchgeführten Raubzügen abgesehen im allgemeinen ruhig, was nicht allein dem geringen Offensiv- und Unternehmungsgeist des Orientalen, sondern vorwiegend den trost- losen Zuständen beizumessen war, welche seit dem besprochenen Aufstände im Sudan herrschten.

Das vom Mahdi durchzogene Gebiet war buchstäblich ver- wüstet, der Wohlstand des Landes vernichtet, zwei Fünftel der Be- völkerung durch Krieg, Sclaverei und Hungersnoth zu Grunde gegangen. Diese letztere war denn auch der furchtbarste Feind des Chalifa und führte gezwungener Weise von selbst ein friedliches Verhältnis zwischen beiden Parteien durch eine gewisse Zeit herbei.

Diese, in flüchtigen Umrissen gegebene Darstellung der Er- eignisse lässt unschwer erkennen, dass die ägyptische Regierung mit der grössten Besorgnis die bedrohlichen Fortschritte des Mah- dismus verfolgte und mit der angebotenen englischen Hilfe endlich gewillt war, der weiteren Ausbreitung desselben in entsprechendem Zeitpunkte mit Enschiedenheit entgegenzutreten.

Bis zu diesem Zeitpunkte aber, welcher im Jahre 1896 eintrat, sollte hauptsächlich über Anrathen Wolseley's von weit- ausgreifenden Operationen abgesehen, der Organisation der Truppen das entsprechende Augenmerk zugewendet und in der sogenannten rMilitär-Provinzu, d. i. dem Landstrich zwischen Assuan und Wadi- Halfa, eine vorsorglich ausgestattete Basis für die seinerzeit auf- zunehmenden Operationen geschaffeu werden.

Die geographischen Verhältnisse.

Eine noch so kurze Schilderung der geographischen Verhältisse des Operationsgebietes zeigt, von welch' eminenter Bedeutung dieselben auf die Durchführung von Unternehmungen sind. Insbesonders ist die räthselhafte Beschaffenheit des Nil, welche nach Abd-Allatif im 13. Jahrhundert sogar zu astronomischen und theologischen Vor- stellungen Anlass gab, auf die Wahl des Zeitpunktes zum Beginn der Operationen von entscheidendem Einflüsse.

Die Lebensader Ägyptens ist bekanntlich der Nil, welcher mit einer Längenentwickelung von 5 920/twi der zweitlängste Strom der Welt ist (Mississippi der längste), und zwei Dritttheile des afrikanischen Continents in seinem östlichen Theile in süd-nördlicher Richtung durchzieht.

Die Schiflfbarkeit des Nil beginnt bereits beim Albert-See, wird jedoch je nach dem Wasserstande vielfach durch die zahlreichen Katarakte (von Khartum bis Assuan sechs) und Stromschnellen uuter-

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Lipuscak.

brochen, so dass die absolute Schiffbarkeit nur vom Meere bis zum ersten Katarakt, d. i. 1.130frm weit reicht.

Die Quellen des Nil Äquatorial-Seen speisen ihn selbst, die Inundation aber wird durch die abessinischen Hochgebirgswässer besorgt.

In der geheimnisvollen Wirkung der Inundation liegt der stete Wechsel des Nilwasserstandes, welcher (speciell für die Gegend bei Kbartum gilt dieser Zeitpunkt) im Monate April das Minimum, dann zwischen August bis October das Maximum zeigt und in der Zwischen- zeit regelmässig steigt, beziehungsweise fallt.

Mit dem Fallen und Steigen des Nilstromes hängt die Lebens- fähigkeit Unter-Ägyptens auf das Innigste zusammen, denn jeder Tropfen Nilwassers ist für die Kultur dieses Gebietes, speciell für die Baumwollernte unentbehrlich.

Im Hinblick auf diesen Umstand wurde speciell englischerseits durch Ingenieure und mit der Hydrographie des Nil vertraute Geo- graphen wiederholt darauf hingewiesen, dass die kunstliche Ober- schwemmung Unter-Ägyptens von Faschoda aus regulirt werden könnte, indem es mit entsprechenden Mitteln der Technik möglich wäre, ansehnliche Wassermassen von hier aus abzuleiten und Ägypten dadurch des zur künstlichen Überschwemmung absolut notwendigen Wasserzuschusses zu berauben.

Bei Sobat verengt sich nämlich der Nil und besitzt hohe Ufer, so dass durch Anlage von Wehrdämmen eine ausserordentlich wirk- same Befruchtung der wasserlosen, dürren Gebiete von Darfur, Kordofan, Bahr-el-Gasal und Sennar durchgeführt werden könnte. Es bedarf somit keiner böswilligen Absicht, um den Besitzer dieser Nilstrecke zu den erwähnten Bewässerungsanlagen zu veranlassen und Unter-Ägypten damit an seiner vitalsten Seite zu treffen.

Das Flussthal des Nil trägt in einem schmalen Streifen üppige Vegetation, das Anland Wüstencharakter.

Vielfach schliesst an die Wüstenzone ein breiter Steppengürtel und weiterhin die Region der Savannen an, welche den Sudan mit ihrer üppigen Hochgras- und Urwald-Vegetation bedeckt.

Klimatisch gehört der Operationsraum (abgesehen von den tropischen Hegen) in das regenarme Gebiet, mit einer Jahrestemperatur von 23° R., bei starker nächtlicher Abkühlung.

Südlich der Linie Berber-Suakin herrscheu bereits Somraerregen.

Die Operation auf Dongola 1896.

Die unmittelbare Ursache zur Wiederaufnahme der Operationen bildete die der anglo-ägyptischeu Regierung zugekommenen Nach-

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Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.

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rieht, dass sich der Chalifa zu einer bedeutenden Verstärkung seiner südlich Berber stehenden Kräfte anschicke, um einen ent- scheidenden Schlag über Dongola zu versuchen.

Die später eingetroffene Nachricht von der Annäherung zweier französischer Expeditionen an den oberen Nil (Marchand von Westen, Bonchamps von Osten), dürfte jedenfalls beschleunigend auf die Durchführung der Operationen gewirkt haben, bei welchen der vom Sirdar Kitschener P a s c h a im Jahre 1896 verfasste und der Regierung Torgelegte Operationsplan in allen Theilen massgebend war.

Hienach hatte der Sirdar, welchem die Leitung übertragen wurde, eine dreijährige militärische Thätigkeit (also 1896 bis 1898) zur vollständigen Lahmlegung der Mabdisten als Bedingung hin- gestellt und wurde hiebei, wie vorgreifend bemerkt werden soll, ron keiner Seite in irgend einer Weise beeinflusst, von der eigenen Regierung aber in der sorgsamsten Art materiell unterstützt.

Von der Erkenntnis geleitet, dass die Schwierigkeit der Unter- nehmung nicht so sehr in der Widerstandsfähigkeit des Feindes, als in der Länge der Operationslinie und allen daraus sich ergebenden, mit dem Worte „Friction" in ihrer Gesammtheit zu bezeichnenden Consequenzen liege, hatte Kitschener alle Einleitungen mit grosser Umsicht getroffen, und an dem eben ausgesprochenen Gedanken glücklich und consequent bis zum Schlüsse der Operationen fest- gehalten.

Die ersten Etape, deren Erreichung nach dem erwähnten Operationsplane angestrebt werden sollte, war Dongola.

Hiezu standen dem Sirdar 14 Bataillone, 8 Escadronen, 3 Batte- rien und das Kameelreiter-Corps zur Verfügung.

Mit diesem Expeditions-Corps wurde Mitte März 1896 der Vormarsch von Wadi-Halfa angetreten und am 20. März die Gegend von Akasheh erreicht, welches man zur Sicherung des nachfolgenden Bahnbaues sofort befestigte.

In den unmittelbar folgenden Monaten führten die Derwische partielle Vorstösse hauptsächlich in der Absicht durch, eine Störung des im vollen Zuge befindlichen Bahnbaues herbeizuführen.

Zur Sicherung desselbes und Säuberung des Vorterrains vom Feinde griff Sirdar Kitschener anfangs Juni wieder zur Offensive.

Mit 10 Bataillonen, der Cavallerie und dem Kameelreiter-Corps brach Oberst Hunter von Akasheh in zwei Colonnen auf, führte gegen die ahnungslos bei Ferkeh stehenden 3.500 Derwische einen überfallartigen Angriff aus und warf sie in der Richtung auf Kermeh zurück, wo dieselben Stellung nahmen und sich befestigten.

Da man es hier constatirterweise nur mit einem vorgeschobenen feindlichen Detachement zu thun hatte, liess der Sirdar den Bahn-

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Lipo.scak.

bau sofort weiterleiten und schon am 20. Juni traf der erste Zug aus Wadi-Halfa in Akasheh ein; Ende Juni war der Bahnkörper bis Ferkeh vollendet.

Unter furchtbaren Gewitterstürmen und heftigen Regengüssen, welche die Freilager wiederholt unter Wasser stellten und die Zelte wegfegten, hatten die Truppen ebenso zu leiden, wie unter der bis Alitte August aufgetretenen Cholera, welche empfindliche Lücken verursachte.

Nachdem der Nil in dieser Zeit über bedeutende Wassermassen verfügte, begann man mit der Heraufschaffung von vier Kanonen- booten und der aus drei Dampfern und ungefähr 200 Segelbooten bestehenden Transport-Flottille über den zweiten Katarakt.

Derselbe ist 9 englische Meilen lang, besitzt einen Fall von 60 Fuss und wird durch mächtige, stufenähnlich im Flussbett ge- lagerte Granitfelsen gebildet. Dessen engste Stelle ist das sogenannte „Grosse Thor", durch welches das Wasser mit bedeutender Kraft hindurchbraust, wo sonach eine ganz besondere Vorsicht beim Durch- bringen der Fahrzeuge geboten erscheint

Ein Bataillon des Nord-Stafford-Regimentes besorgte diesen ge- fährlichen Transport, welcher für jedes Fahrzeug etwa iya Stunden in Anspruch nahm.

Am 23. August standen die vier Kanonenboote und die mit entsprechenden Proviantvorräthen beladene Transportsflottille bei Kosheh.

Ein am 25. orkanartig aufgetretener Sturm unterbrach die Telegraphenleitung, zerstörte die Bahn an mehreren Stellen und machte eine weitere Vorrückung unmöglich. Die Zelte und Aus- rüstungen der Eisenbahn-Abtheilungen wurden vom Nil weggeführt.

Nachdem die Bahn wieder hergestellt war und die Stürme sich gelegt hatten, begann am 12 September früh der Truppentransport auf dem Nil derart, dass am 14. September der dritte oder „Caibar*- Kataract mit den vordersten Staffeln erreicht und am 16. das ge- sammte Expeditions-Corps dortselbst concentrirt war.

Die von Patrullen und Kundschaftern eingelangten Nachrichten besagten übereinstimmend, dass der Feind sich in einer befestigten Stellung bei Kermeh befinde und frische Kräfte an sich gezogen habe.

Der Sir dar beschloss sofort, mit der Hauptkraft um den dritten Katarakt zu marschiren und den Feind am Morgen des 19. September anzugreifen, während die Kanonenboote nilaufwärts fahrend diesen Angriff in der Flanke zu unterstützen hätten, die Transportflottille aber mit dem nicht in Verwendung kommenden geringen Bruchtheil der Streitkraft auf entsprechende Entfernung, vorsichtig folgeu sollte.

Die Operationen der englisch-ägyptischen Trappen im Sudan. 13

Um 4 Uhr früh rückten 15.000 Mann auf weiter Ebene in aller Stille vor, ohne vom Feinde etwas zu sehen.

Bald darauf traf vom Commandanten der Aufklärungs-Cavallerie Rittmeister Adams die Meldung ein, dass Kermeh vom Feinde geräumt sei ; derselbe hatte in der Nacht die Stellung verlassen, war auf das linke Nilufer übergegangen und setzte sich in einer befestigten Position bei Hafir fest.

Der Commandant der Derwische, Emir Wad-el-Bischara ein Liebling des Chalifa, der ihm 1895 das Commando in Don- gola übertrug, führte dieses taktische Manöver zweifellos mit grossem Geschick aus und setzte damit das Expeditions-Corps durch eine gewisse Zeit ausser Wirksamkeit.

Zum Angriff gegen die neue Position der Derwische fuhr um 6 Uhr 45 Minuten früh eine Feldbatterie auf und eröffnete auf etwa 2.300m das Feuer, in welches bald drei Kanonenboote eingriffen.

Der Feind erwiderte dasselbe aus einer mit fünf Geschützen armirten Batterie anfangs schwach, dann lebhafter.

Nachdem sich die angeführte Distanz als zu gross erwies, fuhren die Kanonenboote durch einen etwa 500m breiten Canal näher an die Stellung heran, wurden aber von einem so heftigen Gewehr- und Geschützfeuer empfangen, dass sie sich wieder zurückziehen mussten.

Erst gegen 9 Uhr Vormittags, als vier Batterien mit den Mitrailleusen unter Oberst Par so ns auf die, nahe dem linken Ufer gelegene Insel Antagash gebracht und in's Feuer gesetzt wurden, gelang es, den Derwischen wirkungsvoller beizukommen und auch den in Bereitschaft stehenden Kanonenbooten Luft zu machen.

Diesem überlegenen Feuerangriff gegenüber musste der Feind nachgeben; er zog sich in südlicher Richtung zurück, während die Kanonenboote den Curs auf Dongola nahmen, und hiebei das einzige in dieser Gegend befindliche Derwischboot in den Grund bohrten.

Am 20. September setzten die Regierungstruppen über den Nil und lagerten bei Hafir; die Cavallerie nahm die Verfolgung auf und traf bei Dongola wieder auf den Feind, mit dem sie in Fühlung verblieb.

Während die vor Dongola am 22. September angelangten Kanonenboote die vom Feinde besetzte Stadt bombardirten, näherte sich auch das Expeditions-Corps und stand am genannten Tage nur einige Kilometer entfernt.

In vier Colonneu formirt, wurde am 23. September 4 Uhr 30 Minuten früh die Vorrückung auf Dongola angetreten; der linke Flügel an den Nil gelehnt, Mitrailleusen an den inneren Flügeln, die rechte Flanke durch Cavallerie und das Kameelroiter-Corps

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L i p o a c a k.

gesichert Stärke 15.000 Manu, seit dem Krimkriege die grösste, unter Commando eines englischen Generals stehende Kraft.

Der Feind, welcher die nördlich der Stadt gelegenen Hügel besetzt hielt, räumte, ohne den Angriff abzuwarten, seine Stellung und wurde sowohl durch das Feuer der Kanonenboote, wie durch die Cavallerie unter Rittmeister Adams verfolgt, der commandirende Emir gefangen genommen.

Die vollends erschöpften Truppen des Expeditions-Corps rückten in Dongola ein und pflanzten abends das ägyptische Banner auf. Damit war die gleichnamige Provinz zurückgewonnen und die erste Operations-Etape erreicht.

Tagsdarauf erfolgte bereits der Rücktransport der britischen Truppen nach Cairo; dieselben hatten über einen Gesammtverlust von 64 Mann zu berichten und mussten nach ihrer Ankunft sofort 80 Mann in das Spital abgeben.

Die ägyptischen Truppen verloren in dieser ersten Operations- periode: 47 Todte, 122 Verwundete, 235 Mann an Cholera, 126 an Fieber und anderen Krankheiten, nebst 30% Officiere.

Entsprechend dem an anderer Stelle erwähnten Operationsplane, beschloss der Sirdar, wiewohl der Wasserstand eine zweimonatliche Operation noch gestattet hätte, in Dongola den ersten Operations- stillstand eintreten zu lassen und die verfugbare Zeit zur Retablirung der Truppen auszunützen. Ein Entschluss, der unter den ganz eigen- artigen Verhältnissen dieses Krieges, in welchem Zeitverlust und finanzielle Bedenken keine Rolle spielten, umso berechtigter war, als in dieser Zeit eine weitere Verstärkung des Feiudes in keiner Richtung eintreten, die Grösse und Sicherheit des eigenen Erfolges somit dadurch nicht gefährdet werden konnte.

Das Expeditions-Corps wurde bei Dongola concentrirt und in Winterquartiere verlegt. Befreundete Araberstämme und Kundschafter hatten die Gegend in der voraussichtlichen Operationsrichtung auf- zuklären, beziehungsweise die Verhältnisse beim Feinde auszuforschen. Korti, Debbeh und Meraui wurden befestigt, um den bisher zurück- gewonnenen Besitz zu sichern und verlässliche Ausgangspunkte für die seinerzeit fortzusetzenden Operationen zu schaffen, endlich um die aus diesem Räume direct nach Khartum fuhrenden Communi- cationen zu sperren.

Die Provinz wurde in englische Verwaltung übernommen, in elf Districte eingetheilt, au deren Spitze militärische Inspectoren gestellt, denen Polizei- Abtheilungen zur Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung zugetheilt wurden ; das fruchtbare brachliegende Acker- land erhielt endlich Ansiedler aus Unter-Ägypten und konnte wieder ausgenützt werden.

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Die Operationen der englisch-ägyptischen Troppen im Sudan.

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Kitschener selbst begab sich zur mündlichen Unterredung

naeb London.

Die Operation auf Berber 1897.

Nachdem in der eingetretenen Operationspause alle Bedingungen zur anstandslosen Wiederaufnahme der Offensive erfüllt waren, be- schloss der Sirdar gegen den als zweite Operationsetape ausersehenen Punkt Berber vorzugehen, um diesen Haupthandelsplatz Inner- Xubiens and Vereinigungspunkt der aus allen Richtungen kommenden Handelsstrassen und Karavanenwege rechtzeitig zu besetzen.

Zudem war Ende Juli 1897 der Bau der Feldbahn soweit fortgeschritten, dass znr Sicherung desselben der vorläufige Eisen- bahn-Endpunkt Abn-Hamed besetzt werden musste.

In Ausführung dieser Absicht entsandte der Sirdar den General Major Hu ut er mit vier Bataillonen und einer Artillerie-Abtheilung am 29. Juli von Meraui dahin ab.

In acht Tagen legte das Detachement den 2Q0km langen Weg zurück und stand in der Nacht zum 7. August auf Schussweite vom Feinde, welcher mit etwa 1.000 Mann (davon 500 Gewehre) die Ortseinfassung besetzt hielt. Nach heftigem, beinahe Haus um Haus geführtem Kampfe, in welchem die Derwische mit dem Bajonet ver- trieben werden mussten, traten dieselben den Kückzug an, nachdem ihr Anführer Emir Mahomed Z e i n in Gefangenschaft gerathen war.

Gleichzeitig mit diesem Vormarsche rückte eine stärkere Seiten- Irnt unter Major T a d w a y in der Richtung auf Metameh vor, zur Festbaltung der in jener Gegend gemeldeten feindlichen Kraftgruppe, während die Kanonenboote über den vierten Katarakt nilaufwärts fnhren und am 29. August Abu-Hamed erreichten, wobei das Kanonen- boot „El-Teb" umschlug.

Kurz nach der Einnahme dieses Ortes erfuhr der Sirdar, dass die bei Berber unter Emir Mahmud stehenden Derwische sich zurückgezogen hätten, worauf er Berber durch eiuen befreundeten Araberstamm besetzen Hess.

Zwei Kanonenboote wurden auf El-Damer entsendet, um auch diesen an der Atbaramündung liegenden, operativ wichtigen Punkt u) die Hand zu bekommen, wobei einige dort befindliche Derwisch- boote genommen wurden.

Die Mündungsstelle wurde durch das rFort Atbarau befestigt, welches eine Besatzung von einem halben Bataillon erhielt und bis zw Fertigstellung der Feldbahn mit seiuen Proviantbedürfnissen auf Meraui gewiesen wurde.

Der rasche Vormarsch H u n te r's machte den um diese Zeit in Adarama stehenden Osman D i g m a um seinen Rückzug besorgt,

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Liposcak.

weshalb er denselben am 23. September gegen die eigene, zwischen Metameh-Khartum befindliche Hauptkraft antrat. Da ihm nur ein Boot und sechs ausgehöhlte Baumstämme für den Flussübergang zur Verfügung standen, brauchte er hiezu mit Weibern, Kindern und Heerden nahezu vier Wochen. Zwei Tage nach vollendeter Über- schreitung traf auch schon General H u n t e r in Adarama ein. Schwierigkeiten im Proviantnachschube verursachten, dass der Marsch Hunter's erst am 23. October angetreten werden konnte und die gute Gelegenheit, diesen gefährlichen Feind der Regierungs- truppen in einem Schwächemoment zu fassen, verloren ging.

Am 29. erreichte die Colonne Hunter's Adarama, fand den Ort verlassen, die Umgebung verwüstet, die Flussübergangsmittel versenkt und rückte am 9. October wieder in Berber ein.

Kassala war noch von den Italienern besetzt, doch fanden bereits Unterhandlungen wegen dessen Übergabe an die ägyptische Regierung statt.

Die Situation der bereits fühlbar zurückgedrängten Derwische war im Monate October 1897 folgende: Das Gros mit dem Chalifa etwa 40.000 Mann bei Omdurman, Emir Mahmud mit 10.000 Mann bei Metameh; Osman Digma mit einigen Tausend Mann im An- schlüsse begriffen, erreichte Abu-Delek.

Dieser concentrirten und überlegenen Kraft gegenüber befand sich die bei Berber-Abu Hamed stehende Brigade H u n t e r in einer gefährlichen, isolirten Lage.

Kitschener beschloss daher, das gesammte Expeditions- Corps zwischen Berber und Abu Hamed aufschliessen zu lassen und damit den zweiten Operationsabschnitt zu beenden.

Das erstere war dringend nothwendig, da der Commandant der aus der Elite der Derwische zusammengesetzten, bei Metameh stehenden feindlichen Kraftgruppe sich wiederholt nach Omdurman mit der Bitte wandte, selbständig einen Vorstoss auf Berber unternehmen zu dürfen, wobei er mit seinem Ansuchen anfangs stets abgewiesen wurde.

Mahmud war ein junger Mann von hübschem Äusseren, doch in letzter Zeit den Ausschweifungen und besonders dem Trünke er- geben. Ein in den Bereich Osman Digma's geführter Einfall, bei welchem er eine Anzahl Frauen fortschleppte, erzengte eine längere erbitterte Feindschaft zwischen den beiden Derwischführern, welche sich in ihrem nachtheiligen Einflüsse bei der Ausführung der folgenden Unternehmungen fühlbar machen musste.

Alle diese Vorgänge blieben dem durch Kundschafter gut be- dienten S i r d a r nicht unbekannt. Nachdem er Metameh be- festigt wusste, wollte er bald Klarheit in diesen Richtungen sich verschaffen.

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Die Operationen der englisch-ägyptischen Trappen im Sudan. 17

Am 15. October gingen drei Kanonenboote in der Richtung dahin ab und bekamen bei Tagesanbruch des 16. Metameh in Sicht; ein aus Schlammhütten bestehendes, etwa 800ra vom Nil entferntes Dorf, welches durch sieben relativ stark profilirte Schanzen gesichert war.

Die Kanonenboote eröffneten auf 3.500m das Feuer, welches von den Derwischen zwar erwidert wurde, infolge der zu kurz tragenden altartigen Geschütze aber wirkungslos blieb.

Nachdem man am folgenden Tage die Beschiessung durch kurze Zeit fortsetzte, war der Recognoscirungszweck erreicht, die Kanonen- boote kehrten nach Berber zurück.

Am 31. October war die Wüstenbahn bis Abu-Hamed fertig- gestellt und eröffnet, der Weiterbau nach Borber beschlossen.

Das letzte Ereignis von Wichtigkeit iin Jahre 1897 war, dass ägyptische Truppen Kassala besetzten, welches in strategischer Beziehung einen wichtigen Zwischenpunkt auf der directen Linie Kbartum-Rothes Meer bildet.

Am 29. October traf Oberst Parsons mit 800 Maun in Massana ein. um nach Kassala zu marschiren, welches am 18. De- cember erreicht wurde.

Dort angelangt, gab Parsons Befehl, die beiden am Atbara befindlichen Derwischposten El-Fasher und Osobri anzugreifen, was nach einigen Schwierigkeiten mit Erfolg durchgeführt wurde.

Ende des Jahres 1897 sehen wir sonach die Regierungstruppen in zwei Gruppen situirt; eine starke bei Berber am Nil, die schwächere bei Kassala mit Vorposten am Atbara. Die Gegend nördlich Metameh- Kassala ist vom Feinde frei.

Die Operation auf Onidurman 1898.

Das Jahr 1898 sollte die endgiltige Entscheidung über das Schicksal des Mahdismus und seiner Anhänger bringen.

Die Situation der Derwische änderte sich im allgemeinen nur so weit, dass der bei Abu-Delek gestandene Osman Digma den directen Anschluss an das Gros (eigentlich dessen Vortruppen) bei Shendi bewirkte, womit ein Kraftzuwachs beim Feinde zu con- statiren war.

Während des abermals eingetretenen Operations-Stillstandes wurde die Feldbahn 30km über Abu-Hamed in der Richtung auf Berber ausgebaut und die ägyptische Bahn bis Assuan verlängert.

In Berber langten bedeutende Material-, Proviant- und Muni- tionsvorräthe an, so dass der Sirdar mit Beruhigung den bevor- stehenden Ereignissen entgegenblicken konnte.

Ors^o «l«r tniinar wi-nennchaftliplitM» V.n ino. MX Baad. 1«!".'. 2

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Liposöak.

Anfangs Jänner trafen im englischen Hauptquartier Nachrichten ein, welche auf einen baldigen Offensivstoss des Emir Mahmut schliessen Hessen.

Als sich die feindliche Hauptkraft von Kereri auf Omdurman zurückzog, gewährte man ihm nämlich seltsamerweise die schon früher erwähnte Bitte, einen Offensivstoss vornehmen zu dürfen, was auf eine lückenhafte Orientirung der Derwische über die Verhältnisse bei den Regierungstruppen hindeutet.

Die dem Sirdar bis Mitte Februar hauptsächlich auf confidentiellem Wege zugekommenen Nachrichten Hessen weiter erkennen, dass die stärkere Kraftgruppe unter Mahmut längs des Nil, die schwächere unter Osman Digma, nach einer an den Atbara vorher zu bewirkenden Kokade, längs dieses Flusses mit der ersteren Gruppe concentrisch auf „Fort Atbara", beziehungsweise Berber vorrücken dürfte.

Mit Rücksicht auf diese Möglichkeit und geleitet von dem Wunsche, die Operationen auch in der letzten Phase nach dem ursprünglichen Plane und erfolgreich durchzuführen, erhielt der Sirdar über gestellte Bitte eine Verstärkung von vier englischen Bataillonen und einigen technischen Abtheilungen, während über Ansuchen des eng- lischen diplomatischen Vertreters in Cairo, Lord Crom er, drei andere Bataillone aus Gibraltar, Malta und Indien als Ersatz dort einrückten.

Durch die im vorhergehenden Jahre errungenen Erfolge hatte sich das Expeditions-Corps in den Orten Berber (beziehungsweise Fort Atbara) und Kassala verlässliche Stützpunkte für die Fort- setzung der Offensive geschaffen, während die linke Flanke durch einen Vertrag mit König Menelik gesichert wurde, wonach sich dieser verpflichtete, die Derwische in keiner Weise zu unterstützen.

Um nicht in das Detail der Organisation der für die bevor- stehenden Ereignisse zur Verfügung gestellten Kräfte eingehen zu müssen, verweise ich auf die auf den Seiten 34 und 35 befindliche Ordre de bataille, aus welcher auch die Stärke und Gruppirung des Derwischheeres in allgemeinen Zügen zu ersehen ist.

Anfangs 1898 standen sonach dem Sirdar 15 Infanterie- Bataillone (davon 4 englische), 8 ägyptische Escadronen, 4 fahrende und 2 reitende Batterien (50 Geschütze), das Kameelreiter-Corps (etwa 800 Mann), dann technische Detachements und der Train zur Verfügung.

Als sich die Nachrichten von der beabsichtigten Vorrückung Mahmut's auf Berber mehrten und anfangs März bestätigten, stellte der Sirdar den Verkehr auf der Strasse Berber-Suakin ein, besetzte die nächstgelegenen Brunnen durch Kameelreiter-Posten, Hess die Kanonenboote bis Metameh fleissig patrulliren und bildete aus den befreundeten Araberstämmen Nachrichten-Detachements, welche er

Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.

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zur Aufklärung des Atbarathales in der Richtung auf Adarama vorschob.

Am 12. März 1898 wurde von den beiden Gruppen Mahmut und Osman, nach Etablirung eines grossen Proviantdepots und Zurück- lassung der Weiber, in Hosh-ben-Naga (zwischen El-Cuba und Shabluka) uuter angemessener Bedeckung die Vorrückung in nörd- licher Richtung angetreten.

Die Stärke der beiden Gruppen war rund 20.000 Mann und 4.000 Reiter, letztere von Osman persönlich geführt.

Am 17. März in El-Aliab angelangt, entstanden Meinungs- verschiedenheiten zwischen den beiden Führern hinsichtlich der weiteren Fortsetzung der Operationen. Während Mahmut im Interesse des Zeitgewinnes eine directe Vorrückung auf Fort Atbara längs des Nil beabsichtigte, schlug Osman Di gm a eine Rokade an den Atbara vor, um einerseits der lästigen Wirkung der Kanonenboote auszu- weichen und andererseits sich den ihm befreundeten Araberstämmen der Verpflegung wegen zu nähern.

Beide Pläne wurden dem Chalifa zur Entscheidung vorgelegt; derselbe bestimmte jenen Osman Digma's zur Ausführung, wiewohl derselbe nach Zeit, Terrain und Situation der weniger zutreffende ge- wesen zu sein scheint.

Am 20. März war demnach das Derwisch-Heer am Atbara ver- eint. Der Sirdar, über die Bewegung der Derwische vollends orientirt, verschob seine Hauptkraft am 21. März vorsichtig von Kenur auf Ras-el-Hudi.

Als an diesem Tage zwei Nachrichten-Escadronen die Vorhut der Derwische bei Abadar überraschend angriffen und zurückwarfen, sah sich Mahmut nach seinem eigenen, in der Gefangenschaft gemachten Geständnis erst jetzt im taktischen Schlagbereich der Regierungstruppen, die er mit der Hauptkraft noch bedeutend weiter vermuthete.

Er befahl sonach zu halten, sich zu befestigen und verlangte dringend weitere Verstärkungen aus Omdurman. Kits ebener, der diese Absicht bald constatirte, beschloss, vorerst eine selbständige Unternehmung gegen die Verbindungslinie des Feindes einzuleiten, um den am Atbara stehenden Mahmut zu isoliren.

Hiezu entsandte der Sirdar ein Detachement, bestehend aus dem 15. sudanesischen Bataillon, 150 Jaalin-Arabern und 2 Ge- schützen unter Major H ick mann auf drei vom Capitän Keppel geführten Kanonenbooten „ZahV, „Fateh" und rNadou vom Fort Atbara mit dem Auftrage nach Hosh-ben-Naga ab, einen Handstreich auf diesen Punkt auszuführen und die Rückzugslinie der Derwische zu unterbinden.

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Lipos<3ak.

Am 26. März bei Hosb-ben-Naga. eintreffend, wurden die Trup- pen ausgeschifft, die Derwische überraschend angegriffen und ver- trieben, ihre Befestigungen und das Proviantdepot zerstört, endlich 600 Weiber gefangen genommen.

Zwei Tage war das Detachement in's Fort Atbara wieder eingerückt. Nachdem der Sirdar durch die folgenden Tage die mit grossen Schwierigkeiten der Verpflegung bereits kämpfenden Derwische in ihrer isolirten Lage beliess und in dieser Zeit nur unbedeutende Recognoscirungs-Gefechte stattgefunden hatten, welche die Situation des Derwisch-Heeres endgiltig feststellten, ordnete der Sirdar am 6. April die angriffsweise Vorrückung gegen die Derwische an und erreichte an diesem Tage ümdabia.

Zur Sicherung der Marschlinie, dann um zur Täuschung des Gegners die Lagerfeuer die ganze Nacht zu unterhalten, wurde ein halbes Bataillon dortselbst zurückgelassen, die Hauptkraft aber bog am 7. April in die Wüste ein, versorgte sich bei Mutrus mit Wasser und rastete dort bis 1 Uhr nachts. Jeder Mann hatte bei sich eine Reserve-Portiou, eine Decke, der englische Soldat 130, der ägyptische 125 Patronen. Bei hellem Mondschein wurde der Marsch fortgesetzt und um 4 Uhr früh stand die Colonne in der typischen, später näher zu beschreibenden CarreTormation, nur 21/,Jkm vom Derwischlager entfernt. Die Losung wurde ausgegeben : „Remember Gordon and Khartnm", kurz darauf wurde vom Sirdar die Ent- wicklung zum Angriff befohlen in der Gruppirung, welche die am Schlüsse des Aufsatzes befindliche Skizze (zur Schlacht am Atbara am 8. April 1898) ersehen lässt. Die feindliche Befestigung mittels Feldstecher deutlich zu erkennen zeigte sich als soge- nannte „Zariba", eine im Sudan vielfach und mit Vorliebe augewendete Deckungsform , sowohl zur Sicherung von Ortschaften, Nachtlagern, Proviant- und sonstigen Etablissements, wie zur technischen Verstärkung einer bezogenen Vertheidigungs-Aufstellung.

Dieselbe besteht aus hintereinander angeordneten Wolfsgruben, scharfen Dornenhecken, Pallisaden, Schützen- und Laufgräben, dann im Inneren eventuell aus einem Reduit. Am Atbara wurden auch Minen in der Form pulvergefüllter Töpfe den Wolfsgruben vorgelegt, die jedoch nicht zur Wirkung gelangt zu seiu scheinen.

Die Derwische kochten eben ab.

Am 8. April 6 Uhr früh es war der Charfreitag er- öffneten 24 Feldgeschütze das Feuer auf die Zariba, und eine halbo Stunde darauf setzte die Infanterie, die Maxim-Batterien mit sich nehmend, zum Angriffe au.

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Die Operationen der englisch-ägyptischen Trappen im Sudan.

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Eine gegen den linken Flügel gerichtete Attake hervorge- brochener mahdi9tischer Reiterei wurde durch die Maxim-Geschütze blutig abgewiesen.

Die Wirkung der Artillerie-Geschosse konnte an dem Zustande der Befestigungen bereits beobachtet werden, so dass die ange- ordnete Mitnahme von Sturmleitern sich als überflüsssig erwies.

Auf das um 8 Uhr früh gegebene Sturmsignal schritten die Brigaden Macdonald und Maxwell zum Anlauf, wurden aber mit einem so hitzigen Feuer empfangen, dass zwei Drittel der Gesammt- verluste auf diesen Zeitpunkt entfallen.

Die englische Brigade unterstützte den Anlauf durch ein kurzes, heftiges Schnellfeuer, und schloss sich dann der Bewegung an. Unter weiteren starken Verlusten wurden die Hindernisse übersetzt und die Derwische in erbittertem Handgemenge überwältigt. Ein kurzer Kampf um die Mahmut-Schanze beendete um 8 Uhr 40 Minuten das Gefecht. Die Derwische flohen über den ausgetrockneten Atbara und wurden im Rückzüge massenhaft niedergestreckt. Der Verlust betrug auf Seite der Regierungstruppen 74 Todte und 445 Verwundete, auf jener der Derwische 3.000 Todte und über 2.000 Gefangene, darunter der Emir Mahmut selbst.

Am nächsten Tage erfolgte nach einem Trauergottesdienste das Begräbnis der Gefallenen und der Rückmarsch bis Umdabia. Am 13. April erreichte die Brigade Macdonald Berber, die übrigen Truppen wurden in Sommerlagern längs des Nil bis zur Atbara- Mündung untergebracht.

Mahmut wurde unter Bedeckung nach Wadi Haifa gebracht. Die Re9te seiner Armee formirten sich auf dem linken Atbara-Ufer und gingen theils nach Gedarf, theils (Osman Digma) nach Abu Delek zurück.

Die eben herrschenden Wasserstandsverhältnisse des Nil, so- wie der wiederholt erwähnte vom Sir dar beobachtete Grundsatz, die Operationen ohne Überstürzung ruhig vorwärts zu tragen und nach jedem grösseren Schlage eine vollständige Retablirung seiner Truppen zu bewirken, führten nach dem Gefechte am Atbara abormals zu einem bis August dauernden Operationsstillstand, der jedocb in der Voraussicht der noch kommenden Ereignisse in dem eben erwähnten Sinne ausgenützt wurde.

Mit Rücksicht auf den im Jahre 1896 entworfenen Operations- Plan, welcher bisher genauestens eingehalten wurde, stand dem Sirdar noch genügend Zeit zur vollständigen Ausführung desselben zur Verfügung, Kraftzuschuss und Geld konnten jeden Augenblick von der bereitwilligen Regierung angesprochen werden, die ihn klugerweise zu einer Beschleunigung seiner Tliätigkeit nicht mahnte.

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Liposcak.

Der Sirdar Hess vorerst die Feldbahn bis zum Atbara verlängern und den ununterbrochenen Transport von Lebensmitteln und Kriegs- material dahin einleiten.

Im Lager von Atbara wurde ein 90tägiger Proviantvorrath für 25.000 Mann nach und nach aufgestapelt, in Abadieb, bis wohin die Feldbahn am 20. April reichte, ein Munitionsdepot errichtet und die im zerlegten Zustande dort angekommenen drei neuen Kanonenboote (Sultan, Melik und Scheikh) zusammengesetzt Dieselben hatten einen geringeren Tiefgang und fassten nur 65 Mann, während die bereits im Dienste gestandenen 250 Mann aufzunehmen vermochten.

Arbeiterabtheilungen wurden unter entsprechender Bedeckung nach beiden Nilufern zum Sammeln und Zerkleinern des Holzes für die Nilflottille transportirt. Die Kranken und Verwundeten kamen in die stabilen Heilanstalten. Als Ersatz für den Abgang und als weitere Verstärkung begann am 25. Juli der Truppentransport aus Alexan- drien (eine britische Infanterie-Brigade, ein Cavallerie-Regiment sammt Zubehör) und endete am 18. August.

Endlich wurde die Ausbildung intensiv fortgesetzt und haupt- sächlich dem feldmässigen Schiessen, sowie langen Marschübungen in die Wüste das gebührende Augenmerk zugewendet. Das Haupt- quartier gelangte in das Fort Atbara, von wo es seine Inspicirungen unternahm.

Der italienische und deutsche Militär-Attache' Major Calderari, beziehungsweise Major v. Tiedmann trafen gleichfalls im Lager ein.

Als der Nil wieder zu steigen begann, und allen materiellen Bedingungen nach persönlicher Überzeugung des Sirdar im Detail entsprochen war, entschloss sich derselbe Mitte August zur Wieder- aufnahme der Operationen.

Hiezu wurde vorerst eine ägyptische Brigade auf Wad-Habesh vorgeschoben, um in der Richtung auf Shabluka, welches ursprüng- lich von den Derwischen besetzt war, zu recognosciren und den Transport auf die Insel Nasri, wo ein Proviant- und Munitions- Zwischendepot errichtet werden sollte, zu decken.

Die Ordre de bataille des Expeditions-Corps ist gleichfalls den Seiten 34 und 35 zu entnehmen.

Dem Sirdar standen sonach für diese Zeitperiode zur Ver- fügung: 24 Bataillone, 12 Escadronon, 8 Batterien (mit 2 Detache- ments) und 8 Kameelreiter-Compagnien oder rund: 22.000 Mann, 3.000 Beiter, 58 Geschütze.

Der Vormarsch erfolgte dispositionsgemäss mit der gebotenen Vorsicht und sobald ein Contact mit dem Feinde zu erwarten war, in einer Gruppirung, welche die Terrainverhältnisse, sowie die Kampfweise

Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.

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und Eigentümlichkeit des Gegners erfahrangsgemäss zu einer Normal- type herausgebildet hatten, d. i. in der CarreTorm.

Vorgeschobene Cavallerie mit zugewiesener reitender Artillerie besorgte die Aufklärung an und zunächst der Marschlinie, während die Infanterie-Brigaden sich in CarreTorrnation mit entsprechenden Intervallen und Distanzen bewegten. Die rechte Flanke deckte das Eameelreiter-Corps, die linke war durch den Nil gesichert, welchen etwas vorgeschoben zehn Kanonenboote unter Capitän Colin- Keppel beobachteten.

Die Ostseite wurde durch einige den Ägyptern befreundete Araberstämme unter Commando des Majors Stuart- Wo rtley auf- geklärt, welcher den Auftrag hatte, das rechte Ufer bis zum blauen Nil zu säubern und das Terrain vor Omdurman freizuhalten, um auch von diesem Ufer aus, wenn nöthig, den Ort beschiessen zu können. Dar Train folgte auf entsprechende Entfernung in einem von drei Bataillonen formirten Carre\

Man sieht, der Sir dar ergriff alle Vorsichtsmassregeln, um nicht überrascht zu werden und überliess nichts dem Zufall. Die Freilager oder sonstigen Nachtlager wurden grundsätzlich mit Zaribas umgeben und ein intensiver Sicherungsdienst auch des Nachts betrieben.

Tiefer Sand und eine glühende Sonnenhitze machten die Märsche äusserst beschwerlich, so dass eine Durchschnitts-Tagesleistung von etwa 12km angenommen werden kann.

Bei Metameh sah man die ersten Spuren der Anwesenheit der Derwische. Der ganze Kaum war mit Gerippen übersät, die Stadt verödet. Ein schauerliches Beispiel des Kampfes dieser Fanatiker um ihr vermeintliches Recht.

Cavallerie-Patrullen und die recognoscirenden Kanonenboote constatirten im Laufe des 23. August, dass die Gegend von Shabluka vom Feinde frei sei, während Überläufer übereinstimmend aussagten, dass der Chalifa den Angriff vor den Thoren seiner Hauptstadt ab- zuwarten gedenke.

Diese Nachricht begrüsste der Sirdar besonders in ihrem ersten Theile mit specieller Befriedigung, da die vorzügliche Vertheidigungs- ?tellung bei Shabluka wenn besetzt einen schwierigen Augriff zu ihrer Wegnahme bedingt hätte. Dieselbe besass vier von ge- fangenen ägyptischen Artilleristen erbaute Forts, dominirt auf weite Entfernung das Vorfeld und sperrt directe den Nil. Derselbe fliesst nämlich dort in einer engen, über \2km langen Schlucht, die von 300 Fuss hohen, beinahe senkrechten Granitfelsen eingesäumt wird und eine besondere Vorsicht bei der Durchfahrt erheischt.

Das zum Theil von der Transport-Flottille beförderte Expeditions- Corps stand am 24. August vollzählig vereinigt bei Wad-Hamed,

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Liposcak.

setzte in den nächsten Tagen ohne wesentlichen Zwischenfall die Vorrückung fort und erreichte am 26. El-Hejir gegenüber Djebel- Royan, am 29. August die Gegend von Djebel Taib. Von hier aus sandte der Sirdar dem Chalifa die schriftliche Mittheilung von der beabsichtigten Beschiessung Omdurmans, mit der Aufforderung, Frauen und Kinder zeitgerecht fortzuschaffen, falls er es nicht vorzöge, sich zu ergeben.

Die durch heftige und sehr lästige Sandstürme beeinträchtigte Aufklärung konnte am 29. August wieder aufgenommen werden und ergab, dass sich nördlich Kereri ein ausgedehntes Derwischlager befinde.

Die vorgesendeten Kanonenboote nahmen dasselbe am folgenden Tage unter Feuer, der Feind räumte es und stellte sich nordwestlich Omdurman in offener Wüste, fünf grosse Schlachthaufen bildend, Front nach Nord, auf.

Das Expeditions-Corps erreichte in Fortsetzung seiner Vorrückung die Ortschaft Egeiga am 1. September.

Die vor Omdurman mittlerweile eingetroffene Kanonenboot- Flottille landete am östlichen Ufer dispositionsgemäss die Haubitz- batterie; beide eröffneten sodann das Bombardement auf die Stadt mit Lyddite-Geschossen, zerstörten die aus Schlamm und Lehm er- bauten Derwischforts, legten zwei grosse Breschen in die Stadtmauer und zertrümmerten schliesslich das Wahrzeichen von Khartum, die weisse Kuppel des Mahdigrabes.

Die Derwisch-Armee rückte in langen, deutlich zu sehenden Colonnen, mit der mächtigen schwarzen Fahne des Chalifa und der Leibgarde in der Mitte, eine kurze Distanz vor und machte Halt. Es war 3 Uhr nachmittags, von dieser Zeit an blieb Alles ruhig.

Die Regierungstruppen verbrachten die Nacht in Erwartung eines Angriffes, welcher dem Chalifa mit Rücksicht auf die weit über- legene Wirkung der gegnerischen Feuerwaffen zweifellos Vortheile gebracht hätte, die er sich aber nicht nutzbar zu machen wusste. Die Ursache dürfte darin zu suchen sein, dass Slatin Pascha eine analoge Absicht seitens des Sirdar durch Kundschafter verbreiten Hess und diese Absicht dem Chalifa zur Kenntnis gekommen sein dürfte. Am 2. September 4 Uhr früh stand die Regierungs-Armee, nachdem vorher abgekocht und eine zweite Fleischration verzehrt wurde, kampfbereit in dem Bewusstsein, dass sich das Schicksal des Sudan in wenigen Stunden entscheiden müsse.

Das Terrain, auf welchem sich die Schlacht abspielte, ist ein etwa Shn langes, von Norden nach Süden ziehendes Wellenland, welches an beiden Enden von je einem etwa 70m hohen Querriegel begrenzt wird, von seichton Kinnen (Khors) durchzogen und mit

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Die Operationen der englisch-ägyptischen Trappen im Sudan.

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steifem Grase, sowie Mimosabüschen bedeckt ist. (Siehe die am Schlüsse des Heftes befindliche graphische Darstellung: zur Schlacht bei Omdarman am 2. September 1898.) In diesem Terrain, über dessen Beschaffenheit der im Hauptquartier befindliche Slatin Pascha nach eigener Erfahrung wertvolle Anhaltspunkte und Rathschläge zu dessen Ausnützung geben konnte, beschloss der Sirdar den Kampf aufzunehmen und wählte hiezu eine bogenförmige, nach Westen ge- richtete Aufstellung, mit dem Rücken gegen den Nil, die beiden Flügel an den Fluss gelehnt, Kanonenboote beiderseits der letzteren. Die Front der englischen Truppen wurde durch eine Zariba, jene der ägyptischen Brigaden, in Ermanglung von Buschwerk, durch einen Schützengraben technisch verstärkt.

Wenn man auch in dieser Aufstellung, der Kampfweise des Gegners Rechnung tragend, den Rücken sowie die Flügel nicht eipo- nirte, sowie die Wirkung der Kanonenboote durch das Zurückbiegen der Flügel bis zum letzten Moment sicherstellte, so ist gleichwohl die Gefahr nicht zu verkennen, welche in dem Momente eines für den Vertheidiger ungünstigen Kampfausganges hinsichtlich der Rück- zugsverhältnisse imminent werden musste. Aus der Grösse dieses Entschlusses lässt sich sonach ein Urtheil über die Individualität des Führers bilden, der in dem bereits erprobten Werte seiner Trappen den verlässlichen Rückhalt für die Ausführung seiner Ab- sichten zu finden gewiss war.

Um 5 Uhr 30 Minuten früh nahmen die vor Omdurman stehenden Kanonenboote, sowie die Haubitzbatterie die Beschiessung der Stadt wieder auf; der Feind, etwa 45.000 Mann stark, trat in guter Ordnung, aber mit einem furchtbaren Kriegsgeschrei die Vor- rückung an ; auf dem rechten Flügel J a k u b, der Bruder des C h a 1 i f a, auf dem linken des letzteren Sohn mit dem weissblaueu Banner.

Eine Stunde darauf eröffneten die Vertheidigungs-Batterien ein recht wirksames Feuer auf etwa 3.000wi, ohne die geringste Ver- wirrung oder Stockung beim Angreifer zu verursachen, der im Gegen- teile in einem beschleunigten Tempo sich der West- und Südfront näherte.

Auf 1.900 Schritte begann die Infanterie des Vertheidigers ein beinahe wirkungsloses Salvcnfeuer abzugeben, welches die Derwische unbeachtet Hessen, um bald die Distanz von 900 Schritten zu er- reichen, und von hier aus ein, in der Zariba unangeuehm empfundenes Einzelfeuer abzugeben. Unvermögend, sich die Feuerüberlegenheit ru verschaffen, gingen sie trotzdem vor; die wiederholten Angriffe wurden jedoch regelmässig abgeschlagen und was nicht in dem mörderischen Feuer des modernen Gewehres fiel, das floh.

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LipoScak

Die hinter dem Djebel Matragan gegen die ägyptische Reiterei dirigirte, 10.000 Mann starke Derwischgruppe, hatte anfangs Erfolg und eroberte zwei Geschütze, gerieth aber, begeistert durch den augenblicklichen Erfolg, in ihrem weiteren ungestümen und ungeord- neten Vorwärtsdrängen in den Feuerbereich der Kanonenboote und wurde unter Zurücklassung der eroberten Geschütze mit grossen Verlusten zurückgeschlagen.

Nachdem auch die Frontgruppe nicht standhalten konnte, trat der Chalifa um 8 Uhr morgens den Rückzug an, welcher von den Regierungstruppen nicht genügend beobachtet wurde, was eine an- standslose Ralliirung der Derwische hinter den Höhen und einen zweiten, äusserst kritischen Moment für die Regierungstruppen zur Folge hatte.

Bei den Angriffen der Derwische möge die interessante That- sache Erwähnung finden, dass dieselben gegen die englische Front nur bis etwa 800 Schritte, gegen die ägyptische bis 350 Schritte gedeihen konnten, was der besseren Schiessausbildung und der Be- waffnung der englischen Truppen mit dem Magazin-Gewehre Lee- Metford, aber auch der flankirenden Wirkung der Artillerie und der Kanonenboote zuzuschreiben ist.

Nachdem ungefähr eine halbe Stunde Ruhe auf dem Gefechts- felde eingetreten und, wie es scheint, der Contact mit dem Gegner verloren war, beschloss Kitschener um 8 Uhr 30 Minuten früh zum Gegenangriff zu schreiten. Er befahl hiezu ein staffelweises Vorrücken der Brigaden vom linken Flügel, vorläufige Direction Djebel Surgham, welche Höhe von zwei vorgesendeten Compagnien des 13. ägyptischen Bataillons nach kurzem Feuergefechte erstürmt und besetzt wurde.

Während der Annahme dieser Formation erfolgte ein zweiter, mit grosser Heftigkeit geführter Angriff von 20.000 Arabern unter dem schwarzen Banner des Chalifa, angeführt von seinem Sohne, gegen die rechte Flanke der Regierungstruppen.

Die beiden, auf dem rechten Flügel vorgehenden Brigaden Mac- donald und Lewis 3.000 Mann stark machten sofort Front und empfingen den bis auf 400m herangetragenen Angriff mit einem, be- sonders von den sudanesischen Bataillonen correct abgegebenen Feuer.

Bei dieser Gelegenheit legte die Derwisch-Reiterei einen be- merkenswerten Todesmut an den Tag. In der Absicht, das Feuer der Regierungstruppen abzulenken, wollte sie deren Infanterielinie durch- brechen und gelangte bis auf 200m heran. Das Vorhaben war hoff- nungslos, denn eiu dichter Geschosshagel leerte binnen kurzem die Sättel, so dass beinahe kein einziger Reiter entkam.

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Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.

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Während die Mittelbrigade über Ansuchen des Oberst Mac- donald in das Reserveverhältnis gezogen und zur Verstärkung an bedrohter Stelle verwendet wurde, vollführten auch die beiden linken Flügelbrigaden eine Frontveränderung halbrechts und eröffneten mit der Artillerie ein so verheerendes Flankenfeuer gegen die in der Front vorgehende feindliche Gruppe, dass die Derwische nach kurzer Zeit wankten und bald in Flucht zurückgingen.

Diese letzte Anstrengung der Derwisch-Infanterie soll gleich- falls Beweise von Todesverachtung und Hingebung geliefert haben, welche die Ansicht bekräftigen, dass der Orientale zu den besten Soldaten gehört und der Koran die idealste Soldatenreligion ist.

Trotz des Unglückes ihrer Reiterei schreitet die Infanterie un- erschrocken und entschieden gegen die wohlbewaffneten Reihen der Regierungstruppen. Hunderte stiessen ihr Banner in die Erde und schaarten sich um dasselbe, nur um als Preis ihrer Hingebung den Tod zu finden. Sie wichen nicht, denn sie wollten kein Erbarmen, das sie gleichfalls nicht zu üben gesonnen waren.

Sonst bieten diese Kämpfe nichts Lehrreiches, nachdem sie nur einen fruchtlosen Versuch des tollkühnen Fanatismus gegen moderne Waffen illustriren.

In der Absicht, den Feind von Omdurman abzuschneiden und die linke Flanke zu decken, ging das 21. Uhlanen-Regiment, 350 Mann stark, auf dem linken Flügel bis zu einer Terrainfalte vor, aus welcher 200 Derwische hervorbrachen.

Der Commaudant des Regimentes, Oberst Martin, liess zur Attake blasen, wurde aber in demselben Augenblicke von etwa 2.000 Derwischen in der linken Flanke überraschend angefallen und umzingelt. Das Regi- ment schlug sich mit einem Verlust von 20 Todten und 44 Verwundeten durch und zwang den Feind durch Feuer zum Rückzüge, konnte den- selben jedoch nicht verfolgen, da die Derwische in dem wüthenden Kampfgemenge 120 Pferden die Sprunggelenke zerschnitten hatten.

Mit dem abgeschlagenen Angriff gegen den rechten Flügel konnte die Schlacht als entschieden angesehen werden, denn die überlebenden Derwische lösten sich gruppenweise auf und flüchteten, von den Geschossen der 32. Feldbatterie verfolgt, in die Wüste.

Um 11 Uhr 30 Minuten vormittags trat die geordnete eng- lisch-ägyptische Armee den Marsch über das Schlachtfeld an, mit einem Sudanesen-Bataillon vor der Front, welches den Auftrag hatte, die sich noch wehrenden, verwundeten, und noch immer feuernden Derwische niederzumachen.

Um 2 Uhr 30 Minuten nachmittags rückte die Brigade Max- well mit der 32. Feldbatterie zur Besetzung Omdurmans vor, nach-

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L i p o s c a k.

dem man die Überzeugung gewonnen hatte, dass ein besonderer Widerstand nicht mehr zu erwarten sei. An der Spitze ritt der Sirdar, hinter ihm wurde die vom 15. Sudanesen-Bataillon eroberte schwarze Fahne des Chalifa getragen. Vor Betreten der Stadt fand sich bereits eine Anzahl vornehmer Scheiks beim Sirdar ein, welche ihm die bedingungslose Unterwerfung anboten, welche auch angenommen wurde.

Um 4 Uhr 30 Minuten nachmittags konnte Omdurman ohne Widerstand besetzt werden und damit war die Macht des Chalifa gebrochen, der Mahdismus vernichtet. Kitschener, welcher in der Nähe des verrammelt vorgefundenen Chalifa - Hauses beinahe durch ein Geschoss der eigenen Kanonenboote getroffen worden wäre, Hess vorerst die europäischen Gefangenen des Mahdi befreien, unter denen auch zwei österreichische Unterthanen Karl Neu fei d und Josef Ragnotti nach 13 jähriger, die Nonne Therese Grigolini nach lOjähriger Gefangenschaft erlöst wurden.

Zum allgemeinen Bedauern constatirte man die Flucht des Chalifa, der unter Zurücklassung seiner Weiber nur mit dem Sohne und einer kleinen Begleitung die Stadt als Feigling verliess.

Cavallorie unter Führung Slatin Pasch a's und Kameelreiter wurden in aller Eile nachgesendet, um seiner womöglich habhaft zu werden. Nach Hinterlegung einer Strecke von 30 englischen Meilen längs des Weissen Nil sah sich die Cavallerie wegen Er- schöpfung der Pferde zur Umkehr genöthigt; die Pferde konnten während des ganzen Tages nur einmal getränkt werden.

Mit Sonnenuntergang ward die ganze Stadt durchsucht, vom Feinde gesäubert und damit vollständig in Händen des Sirdar. Um 10 Uhr abends kam der Kameeltrain an, worauf erst Wasser mit Rum gemengt der Mannschaft verabreicht werden konnte.

Die Verluste der Regierungstruppen betrugen 49 Todte, 382 Verwundete, jene der Derwische über 10.800 Todte auf dem Schlachtfelde, 350 in Omdurman, dann 15.000 Verwundete und mehrere Tausend Gefangene.

Der noch am Abeude über Auftrag des Sirdar erlassene Befehl hatte folgenden Wortlaut:

„Der Sirdar beglückwünscht sämmtliche Truppen zu ihrem vortrefflichen Verhalten während der heutigen Action, welche mit der vollständigen Niederlage der Armee des Chalifa endete und Gordon würdig rächte. Der Sirdar beklagt die erlittenen Verluste und wünscht, dass den Truppen, welchen er herzlichst dankt, seine Bewunderung für ihren Muth, ihre Disciplin und Ausdauer ausge- sprochen werde."

General R u n d 1 e, Stabschef.

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Die Operationen der englisch-ägyptischen Trappen im Sudan.

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Am folgenden Tage, 4 Uhr früh, marschirte die anglo-ägyptische Armee 4 Meilen südwärts, um ausserhalb der Stadt in der Nähe des Flusses das Lager aufzuschlagen.

Hierauf erfolgte die Beerdigung der zahlreichen Gefallenen, deren Leichen die Luft bereits mit Miasmen zu erfüllen begannen. Im Laufe des Vormittags wurden mehrere Tausend Derwische ärztlich untersucht und die kriegsdiensttauglichen in die Armee des Khedive eingereiht.

Ein feierlicher Gottesdienst in Khartum endlich ehrte an diesem Tage das Andenken des hier vor 13 Jahren heldenmütig gefallenen Gordon.

Am 4. September wurden die britischen Truppen nach Cairo rüekinstradirt; am 7. war die telegraphische Verbindung mit Omdur- man bereits hergestellt und an demselben Tage kam die überraschende Nachricht, Faschoda sei von den Franzosen besetzt. Faschoda, die Hauptstadt des Shilluk-Landes, ist 918 englische Meilen von Khartum entfernt. Die erwähnte Nachricht brachte der Derwischdampfer rTewfikiehu; vom Commandanten der die Franzosen dortselbst belagernden Derwische abgesendet, um Verstärkungen von Om- dnrman zu erbitten, musste sich dieser Dampfer dem Sirdar ergeben.

Am 10. September begab sich Kitsch en er mit den Obersten Wingate und Slatin persönlich auf einem Postboote nach Faschoda, begleitet von drei Kanonenbooten, welche zusammen drei Sudanesen-Bataillone am Bord führten. Bei der am 21. erfolgten Ankunft fand die Nachricht über die Anwesenheit der Franzosen ihre Bestätigung; in Faschoda stand Major Marchand mit einer Ab- theilung von 8 Officieren und 120 Senegalesen seit 10. Juli und hatte dortselbst die französische Flagge gehisst.

Der Sirdar erklärte in einer halbstündigen Unterredung, Mar- chand befinde sich auf ägyptischem Boden und möge die französische Flagge einholen, was Marchand höflich aber entschieden ablehnte, insolange er von seiner Regierung eine derartige Weisung nicht er- halten hätte.

Hierauf befahl der Sirdar einem Bataillon zu landen, die englische und ägyptische Flagge zu hissen, während nebstbei ein Kanonenboot vor Faschoda zu bleiben hatte. Dieser klugen Verbindung von soldatischer Energie und staatsmännischer Klugheit war es zu ver- danken, das3 ein ernsterer Zusammenstoss vermieden wurde.

Nachdem er dem französischen Major eine schriftliche Protest- erklärung zurückgelassen hatte, kehrte er mit dem Reste zurück und traf am 24. September in Sobat ein, wo er eine Besatzung von drei Compagnien zurückliess, mit dem Auftrage, die vier Flüsse aufwärts zu

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Lipo86ak.

patrulliren und auf wichtigen Punkten Posten zu errichten. Am 24. kehrte der Sirdar nach Omdurman zurück und war am 6. October in Cairo.

Die französische Expedition verliess mittlerweile bekanntlich Faschoda und zog nach Osten auf Dschibuti ab.

Oberst Parsons, der Commandant von Kassala, besetzte am 28. September Gedaref und wies die Versuche des Derwischführers Achmed Fedil, eines Vetters des Chalifa, diesen Ort wieder- zunehmen, blutig ab. Am Weihnachtstage 1898 wurde Fedil von der Brigade Lewis bei Roseres angegriffen und seine Abtheilung zer- sprengt.

Zu gleicher Zeit operirte der Bruder des Sirdar, Oberst K i t- schener, mit einer Colonne in den Provinzen von Dafür und Kordofan, um diese Gebiete vom Feinde zu säubern.

Der noch organisirte Rest des Derwischheeres stand im Monate April 1899 unthätig in der Gegend von Schirkeleh.

Die Pacification des östlichen Sudangebietes erscheint sonach im grossen praktisch beendet.

Die Thätigkeit Osman Digma's.

Parallel mit den eben beschriebenen Ereignissen am Nil ging eine Zeit hindurch die Thätigkeit Osman Digma's an der Küste des Rothen Meeres.

Es wurde an anderer Stelle bereits zur Sprache gebracht, dass der Mahdi nach der im Jahre 1884 erfolgten Basirung im Gebiete von Dafür seine Aufmerksamkeit auf Khartum und die von der Küste des Rothen Meeres zum Nil führende einzige gute Verbindungslinie Suakin-Berber richtete. Anfangs des genannten Jahres entsandte er demgemäss 0 s m an Digma mit einem Bruchtheil seiner Streiter nach Suakin und beauftragte ihn, diesen wichtigen Anfangspunkt der ge- nannten Etapenlinie zu nehmen und die letztere auf diese Art zu unterbinden.

Am 11. Februar fiel Sinkat und bald darauf Tokar, am 28. Februar wird Osman Digma jedoch mit seinen 12.000 Mann von General Graham mit 4.000 Engländern südlich Suakin ent- scheidend geschlagen und verjagt. Das Rothe Meer-Gebiet war augen- blicklich für die Engländer gesichert.

Bei Suakin angelangt, entsandte Osman Digma den Emir Mustafa-Hadal nach Kassala, welcher nach tapferer Gegenwehr diesen Ort im September 1885 bezwang. Unter wiederholter Bedrüngung Suakin's wurde Osman am 11. April 1896 von dort vertrieben und nachdem er sich im folgenden Jahre noch bei Kassala blutige Köpfe

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Die Operationen der englisch-Ägyptischen Truppen im Sudan.

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geholt, räumte er dieses Gebiet und suchte, wie bereits erwähnt, den Anschluss an die Hauptkraft der Mahdisten über Abu-Delek auf Shendi.

Suakin ist nunmehr in englischem, Kassala seit dem Jahre 1897 in ägyptischem Besitz.

Schlussbetrachtnngeu.

Wadi-Halfa, Dongola, Berber, Khartum bezeichnen jene Etapen, mittels welcher General Kitschener die ihm übertragene Aufgabe mit Geschick und zielbewusster Energie zur Lösung brachte.

Die Bedingungen hiezu suchte er vor allem in einer gründlichen Reorganisation und Ausbildung des ägyptischen Heeres zu schaffen, weiches heute an Stelle der feigen, weichen und undisciplinirten Fellahins kriegsgeübte und feldtüchtige Soldaten in seinen Reihen besitzt.

Der Friedenspräsenzstand des ägyptischen Heeres beträgt gegen- wärtig :

18 Infanterie-Bataillone, 1 Cavallerie-Regiment zu 8 Escadronen, 8 Kameelreiter-Compagnien,

3 Nordenfeldt-Batterien,

4 Festungs-Artillerie-Compagnien mit 132 schweren Ge- schützen und

4 Kameeltrain-Compagnien zu 100 Kameelen.

Wie bei jeder Occupation eines in der Kultur zurückgebliebenen, der gesetzlichen Ordnung und Ruhe ungewohnten Landes, war auch hier die unter europäischen Stabsofficieren stehende, neugeschaffene Armee berufen, mit dem schrittweisen Kampfe nach vorwärts die Keime der Kultur und Civilisation mit sich zu tragen und in den eroberten Boden zu legen.

Sie baute in den drei letzten Jahren 900km Wüstenbahn (in der Distanz gleich der Linie: Graz— Wien— Krakau— Lemberg), be- trieb die Nilschifffahrt mit 12 Dampfern und 200 grossen Segel- booten über Kataracte und Stromschnellen, die bis dahin für unüber- windlich galten, und gewährte endlich dem wieder auflebenden Ver- kehre die nothwendige Sicherheit.

An dieser Stelle mag eine kurze Beschreibung der Art des Truppennachschubes von Cairo auf den Kriegsschauplatz Erwähnung finden: Der Transport von Cairo (beziehungsweise Alexandrien) an erfolgte auf der bis Luxor normalspurig gebauten Eisenbahn (Ale- xandrien— Luxor 800&m), von hier bis Assuan (200km) ist die Bahn schmalspurig (etwa 107cw) ; der erste Kataract wird durch

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Liposcak.

die schon in früheren Jahren normalspurig hergestellte 13km lange Bahn Assuan-Schellal umgangen. Die Transporte werden sonach in Assuan auf diose Bahn und in Schellal auf Regierungsdampfer oder Segelboote (eventuell Kameele, welche in 14 Tagen direct bis Abu- Hamed gehen) zur Beförderung nach Wadi-Halfa (etwa 350&m) um- geladen. Von hier nach dem Atbara (620km) erfolgt endlich der Transport auf der schmalspurigen Feldbahn. Die rund 2.000km lange Strecke vom Ein- bis zum Ausschiffungspunkt kann von einem Transportstaffel unter normalen Verhältnissen in acht Tagen zurück- gelegt werden.

Auch die Kosten des Feldzuges sind relativ unbedeutend. Während beispielsweise Italien während des erytreischen Feldzuges täglich nach unserer Währung 400.000 Gulden ausgeben inusste, kam den Engländern im Sudan ein ganzer Monat so hoch zu stehen. Die Expedition kostete vom Jahre 1896 bis Anfang 1898 im ganzen 23 Millionen Gulden, wovon 9 Millionen nutzbringend für Bahn und Telegraph verwendet wurden.

Es unterliegt keinem Zweifel, dass jede militärische Operation, möge sie eiuen noch so antiken Charakter tragen, gewisse lehrreiche Momente bietet, die für das eigene Studium im gewissen Sinne ver- wertet werden können.

Der Feldzug im Sudan zeigt den fruchtlosen Kampf eines mit den vorzüglichsten moralischen Factoren versehenen, aber durch seine Bewaffnung auf den Nahkampf angewiesenen Feindes gegen moderne Fernwaffen. Von diesem einen Standpunkte müsseu die beschriebenen Ereignisse gewürdigt und in das richtige Licht der Beurtheilung ge- stellt werden, um nicht in taktischer oder operativer Beziehung etwa Vorstellungen zu wecken, die sich unseren bezüglichen, auf der Gleichwertigkeit der Gegner beruhenden Ansichten kaum anpassen liessen. In diesem Sinne könnte man höchstens über die ein- geschlagene Operationslinie ein Urtheil fällen, da dieselbe am linken oder rechten Nilufer gewählt werden konnte. Zweckmässigerweise führte dieselbe am westlichen Ufer, da die natürliche Rückzugs- richtung der Derwische gegen den Heerd der Bewegung, d. i. Kor- dofan-Darfur-Bahr-el-Gasal ziehen musste, wo die Derwische auf be- freundete und dem Mahdismus ergebene Stämme basirt waren und ein Abdrängen in die durch Abessinien eingeengte Provinz Sennar die grösste Gefahr für dieselben in sich schloss.

Anders verhält es sich jedoch, wenn man diesen dreijährigen Feldzug vom Staudpunkte seiner materiellen Basirnng betrachtet, die allerdings gleichfalls über den Rahmen moderner Anschauungen deshalb greift, weil Operationsstillstände iu dieser Zahl und Dauer, wio sie beim auglo-ägytischen Expeditions-Corps angeordnet werdeu

Die Operationen der englisch-ägyptischen Trappen im Sudan. 33

konnten, unter gewöhnlichen Verhältnissen bei einem in der Offensive begriffenen Heereskörper, auf einem europäischen Kriegsschauplatze nicht eintreten könnten. Die getroffenen administrativen Massnahmen geben gleichwohl ein lehrreiches Beispiel, wie eine nur auf den Nachschub angewiesene Armee in ressourcenlosem Gebiet die Operationen mit der Basirung richtig combiniren muss, um des Er- folges sicher zu sein.

Als Grundsatz die Offensive, wenn es jedoch Verpflegung oder sonstige materielle Verhältnisse erfordern, zeitweiliger Übergang in die Defensive, um für alle Fälle die Schlagfahigkeit der eigenen Truppen unter dem Einflüsse der vielen schwächenden Frictionen zu erhalten.

Am 1. August 1798 Seeschlacht bei Abukir, am 1. Septem- ber 1898 Schlacht bei Omdurman oder in 100 Jahren 2.300&tn; ein interessanter Vergleich von Zeit und Raum, der zu einer Fülle von Gedanken anregt, wenn man den Blick auf einer Weltkarte ruhen lässt.

General G renfeil fasst das Endergebnis der letzten Sudan- Operation in folgende Worte zusammen: „Buchstäbliche Vernichtung des Heeres des Chalifa, damit Erstickung des Mahdismus im Sudan, Unterwerfung des ganzen, schon früher unter ägyptischer Herrschaft gestandenen Gebietes." Ein Ausspruch, der voraussichtlich seine Giltigkeit haben wird, wenn es gelingt, der Person des Chalifa todt oder lebend habhaft zu werden.

England und dessen Königin ehrten den verdienstvollen General bei seiner Ankunft in gebürender Weise. Er wurde Lord von Khartum, erhielt den Titel eines Peer mit einer dieser Würde ent- sprechenden Donation von 25.000 Pfund Sterling, das Ehrenbürger- recht von London, den Stern des Bath-Ordens, einen Ehrensäbel u. s. w.

Alle diese äusseren und materiellen Auszeichnungen vermögen aber das erhebendste, für uns Soldaten wenigstens idealste Bewusstsein nicht aufzuwiegen, welches den General nunmehr erfüllen mag: seinen Xamen der ehrenvollen Geschichte seines Landes einverleibt zu haben.

r*t%n <J*r mllitir-wl««eiuchÄflllch»;n Vereine. LIX. Band. 1*99.

3

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L i p o s c a k.

A. Ordre de bataille

der englisch-ägyptischen Truppen in der Schlacht am Atbara

am 8. April 1898.

Commandant: G. M. Kits ebener, Generalstabs- Chef: Oberst Wingate.

Englische Brigade, G. M. Gatacre: 1. Bataillon Royal- Warwickshire- 1. Bataillon Lincolnshire- 1. Bataillon Seaforth Highlanders- 1. Bataillon Cameron Highlandcrs- 1 Detacbement von 4 Maxims, 1 Compagnie Pionniere.

c

2. 9. 10.

IV 1

1- Ägyptische Brigade,

G. II, Hont er: ägyptisches |

Sudanesen- [

Bataillon

3-1 4. 7. 1

Detachement von 4 Maxims.

2. Ägyptische Brigade,

Oberst Mai well: ägyptisches \

_ , > Bataillon

Sudanesen-

Detacbement von 4 Maxims.

3. Ägyptische Brigade, Oberstlieutenant Lewis:

ägyptisches Bataillon

Summe

Detachement von 4 Maxims. Cavallerie, Oberstlieutenant Broadwood, 8 Escadronen: Artillerie, Oberstlieutenant Long:

1 fahrende 7cm Batt. = 6 Geschütze,

2 fahrende 12cm Schnellfeuer - Batt.

= 12 Geschütze, 1 reitende 7cm Batt. = 6 Geschütze, 1 reitende Maxim-Batt. = 4 Geschütze, 1 fahrende Maxim-Batt. 6 Geschütze. Kameelreiter: 2 Compagnien. ITi Bataillone, 8 Escadronen, 3 Compagnien, 50 Geschütze (hievou 26 Maxims) oder 15.000 Mann, 600 Reiter, 50 Geschütze.

/;. Ordre de bataille

der englisch-ägyptischen Streitkräfte in der Schlacht bei

bin durin an am 2. September 1898.

t: G. M. Kitschen er, Generalstabs-Chef : G. M. Run die; Nach- richtenbureau: Oberst Wingate, Oberst Slatin.

Britische Division: Ägyptische Division:

(J. M. Gatacre. G. M. Hunt er.

Brigude: G. M. Wauchope. 1 Brigade: Oberst Macdonuld.

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Die Operationen der englisch-ägyptischen Truppen im Sudan.

2. ägyptisches

35

1 Bataillon Royal- Warwickshire- \ L Bataillon Lincolnshire- ! L Bataillon Seaforth Highlanders- £ i. Bataillon Cameron Highlanders- J pg 1 Detachement von 4 Maxims, 1 Compagnie Pionniere. 2 Brigade: G. M. Lyttelton.

1 Bataillon Grenadier-Garde,

2 Bataillon Schätzen der Rifle-Brigade,

1. Bataillon Northumberland-Fusiliere,

2. Bataillon Lancashire- Füsiliere, l Pionnier-Compagnie.

10 \

11.)

Sudanesen-

Bataillon

Bataillon

1 Detachement von 4 Maxims. 2. Brigade: Oberst Maxwell. 8. ägyptisches

12. )

13. ^ Sudanesen-

14. J

1 Detachement von 4

3. Brigade: Oberst Lewis.

3.1

7 > ägyptisches Bataillon. 16.]

4. Brigade Oberst Collinson.

LI

27 / ägyptisches Bataillon.

iaj

«

Dem Armee-Commando directe unterstellt:

Cavallerie: Oberst Martin: Cavallerie: Oberstlieutenant Broad-

21. Uhlanen-Regiment, 4 Escadronen. .wo od: 8 Escadronen.

Artillerie: Oberstlieutenant Long: Artillerie: wie auf der Seite 34. 32. Feldbatterie I Kameelreiter:8 Compagnien.

37. Haubitz -Batterie j 8 Geschütze. Ingenieurtruppen: 2 Pionnier-

Compagnien.

Summe: 24 Bataillone, 12 Escadronen, 8 Kameelreiter-Compagnien, 2 technische Compagnien und 58 Geschütze, darunter 20 Maxims, oder 22.000 Mann,

3.000 Reiter, 58 Geschütze. Hiezu: Befreundete Stämme der Araber auf dem rechten Nilufer, unter

Major Wortley, 3.200 Mann.

Beiläufige Organisation der Mahdisten im Jahre 1896.

1. Grnppe Mulazemie

(Garde) Omdurman . . 11.000 Gewehre,

2. Gruppe Jakub (Bruder

des Cbalifa) Omdurman 4.000 , 45.000 Speere, 3.500 Reiter, 46 Geschütze,

3. Gruppe Osraan Digma

in Adarama ....

400

2.000

350

. 4

*

4 Gruppe Mahmud in

6.000

2.500

»

350

4

II

5. Gruppe Achmed Fedil

1500

n

800

4

»

6 Kleinere Gruppen Don-

trola, Berber, Osobri,

Fascher

4.000

8.000

n

1.000

n 1"

n

Summe: 30.900 Gewehre, 59.000 Speere, 6.000 Reiter, 68 Geschütze.

3*

36 Liposcak. Die Operationen der engl isch-ag yptischen Truppen im Sudan.

In der Schlacht bei Omdurman besass der Chalifa nur mehr 45.000 Streiter. Die Geschütze waren grösstentheils alte Messing- Vorderlader; die Gewehre, zum Theil Remington, in überwiegender Zahl jedoch alte Percussionsgewehre.

Eine wenig leistungsfähige Pulver- und Patronenfabrik befand sich auf der Insel Tuti bei Khartum.

Benutzte Quellen.

1. „The Egjptian Sondan, its loss and recovery"; von Lieutenant Henry Alford und Dennistoun Sword.

2. Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine.

3. Internationale Revue Ober die Armeen und Flotten.

4. Neue militärische Blatter von Glasenapp.

Berichte von Augenzeugen und Vortrag Slatin Pascha's in der Aka- demie der Wissenschaften zu Wien, am 15. April 1899. 6. Die Presse.

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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

Eine Ruhmesthat der österreichischen Armee.

Zur Erinnerung an den hundertsten Jahrestag. Von Freiherr von Wucherer,

k. und k. Oberst den Ruhestände*.

(Hiezu die Tafeln 3, 4 und 5.)

Kathdrock verboten. ÜberscUung*recht vorbehalten.

Vorwort.

Hundert Jahre sind es her, seit die Schlacht von Novi ge- schlagen wurde, und trotzdem sie eine der ruhmreichsten war, in welchen Österreichs Heere gesiegt haben, ist sie dennoch fast gänzlich dem Andenken der Armee, geschweige denn jenem der Bevölkerung entschwunden.

Es war immer eine Schwäche von uns Österreichern, dass wir es nicht verstanden haben, die Grossthaten unserer überreichen Ge- schichte in's rechte Licht zu stellen. Wir Hessen uns leider allzuoft unachtsam oder vielleicht indolent unsere Verdienste schmälern, und andere legten sich die Erfolge bei, die durch österreichische Tapferkeit erkämpft und mit österreichischem Blute erkauft wurden.

Ist auch in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts ein wesent- licher Wandel in dieser Richtung eingetreten, haben sich Gelehrte gefunden, welche manchmal in zu umfangreichen Werken nachträglich züt Darstellung brachten, was früher vernachlässigt war, so ist doch eicht zu verkennen, dass gerade die ruhmreiche Zeit der Revolutions- Qüd Befreiungskriege noch lange nicht ausreichend behandelt ist, um Österreichs tapferen Heeren und seinen aufopfernden Völkern historische Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Und doch sind die Erinnerungen an die Thaten unserer Väter für die Allgemeinheit von hohem Werte, indem sie berechtigten Stolz und das Bewusstsein unserer Kraft zu beleben vermögen. Für das Heer aber sind sie der unentbehrliche Quell des kriegerischen Geistes, jeaes gewaltigen Factors, der einzig und allein grosse Kriegsthaten Terbürgt.

Durch diese Erinnerungen lernen wir, wie Tapferkeit kämpft, ns Aufopferung, Hingebung und Willenskraft zu leisten vermögen.

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Wucherer.

«

Sie liefern uns jene herrlichen Beispiele, an welchen wir uns erheben und unsere eigene Leistungsfähigkeit messen können.

Nur von diesem Gesichtspunkte aus wage ich es, den hier folgenden kleinen Beitrag zur Geschichte jener Zeit der Öffentlichkeit zu übergeben.

Archivalische Studien haben mich auf die Schlacht von Novi geführt, und da die Darstellung dieser grossen Waffenthat bisher nicht die wünschenswerte Beachtung gefunden hat, so habe ich ge- glaubt nicht fehlzugreifen, wenn ich sie, nach österreichischen Quellen bearbeitet, meinen Kriegskameraden vorlege.

Als die hauptsächlichsten Quellen, aus welchen ich geschöpft habe, seien nachstehende genannt:

das Kriegs-Archiv;

das Haus-, Hof- und Staats-Archiv;

die Albertina;

das Archiv des Maria Theresien-Ordens;

das Werk Miliutin's über den Feldzug 1799, in welchen die russischen Quellen musterhaft verwertet sind;

S t u 1 1 e r h e i m's Darstellung der Schlacht in der „österreichische» militärischen Zeitschrift" vom Jahre 1812;

Erzherzog Carl's Schriften;

Angeld Werk über Erzherzog Carl;

Jomini, „Histoire des Guerres de la Revolution";

St.-Cyr, Memoires u. a. m.

Möge meine Arbeit bei den Kameraden eine freundliche Auf- nahme finden.

Einleitung.

Im Jahre 1799 hatten Österreich, Russland, England, die Türkei und das Königreich beider Sicilien eine (2.) Coalition zur Bekämpfung des revolutionären Frankreichs geschlossen.

Die Österreichische Hauptarmee unter Erzherzog Carl ver- sammelte sich in Bayern, ein sehr starkes Corps unter F. M. L. Belle- garde stand in Tirol, während unter F. M. L. Kray's Commando in Italien bei Verona 82 Bataillone, 76 Escadronen (64.000 Mann Infanterie und 11.000 Reiter) zusammengezogen wurden.

Vom russischen Hilfscorps, welches laut den geschlossenen Ver- trägen die Gesammtstärke von 50.000 Mann zu erreichen hatte, waren im Laufe des Winters 20.000 Mann unter G. d. I. Rosenberg Österreich angekommen, aber erst im März nach Italien in Marsch gesetzt worden. Die übrigen 30.000 Mann, unter G. L. Rimski- Korsakow trafen erst im August bei Augsburg ein.

Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

39

Schon im März eröffneten die Franzosen, ohne weitere Kriegs- erklärung, in Deutsehland und Italien den Feldzug.

In Deutschland war dem Vordringen der Franzosen alsbald ein Ziel gesetzt, indem sie, vom Erzherzog Carl bei Ostrach (21. März) und entscheidender bei Stockach (25. März) geschlagen, wieder über den Rhein gehen mussten, worauf Erzherzog Carl in die Schweiz eindrang.

Nicht glücklicher waren die Franzosen in Italien. Dort hatte Scherer am 25. März die Österreicher erfolglos in ihrer Stellung an der Etsch angegriffen. Kray ging hierauf zur Offensive über, schlug die Franzosen am 5. April bei Magnano und zwang sie zum Bückzuge in das Mailändische.

Am 14. April traf endlich der erste Theil des nissischen Hilfs- corps, nicht viel über 18.000 Mann stark, am Mincio ein.

F. M. S u w a r o w, zum Commandanten der verbündeten Armee in Italien bestimmt, übernahm an diesem Tage den Oberbefehl. Er schlug am 25. April die Franzosen unter Moreau entscheidend bei Cassano, worauf diese, Mailand preisgebend, sich unaufhaltsam hinter den Po zurückzogen.

Nachdem Suwarow am 18. April den F. Z. M. Kray mit 25.000 Mann zur Belagerung von Mantua entsendet hatte, besetzte er Mailand und am 27. Mai Turin, während Moreau die Trümmer seiner Armee an die Riviera zurückführte.

Auch in Graubünden und der Schweiz hatten die kaiserlichen Waffen ansehnliche Erfolge aufzuweisen, so zwar, dass schon Mitte Mai F. M. L. Belle gar de mit einem Theile seines Corps 16\/2 Bataillonen, 2 Compagnien und 3 Escadronen, zusammen 16.000 Mann nach Italien zur Vereinigung mit Suwarow abrücken konnte, und als endlich Erzherzog Carl durch den Sieg bei Zürich am 6. Juni in der Schweiz festen Fuss gefasst hatte, waren die anfäng- lichen Besorgnisse für die Flanke der italienischen Armee gänzlich behoben.

Es war schon Ende Mai in der Hand Suwarow's gelegen, die Trümmer der französischen Armee gänzlich vom italienischen Boden zu vertreiben, merkwürdigerweise war aber um diese Zeit in Italien eine solche Zersplitterung der immerhin 112.000 Mann starken Streitkräfte der Verbündeten eingetreten, dass ihre um Turin versammelte Haupt- armee kaum 22.000 Mann zählte.

Von den Franzosen standen um diese Zeit Moreau mit 26.000 Mann, allerdings erschöpfter Truppen, in der Riviera in und um Genua, Montrichard mit 6.000 Mann in Bologna und Macdonald, im Anmärsche zur Vereinigung mit Moreau, mit 23.000 Mann in Lucca.

40

Wucherer.

Nach längerem Aufenthalte in Turin traf endlich Suwarow anfangs Juni Vorbereitungen, um gegen Genua vorzurücken, als bestimmte Nachrichten sowohl das Heranrücken Macdonald's als auch Bewegungen Moreau's in der Richtung auf Gavi meldeten.

Nunmehr fasste Suwarow in seiner alten Energie den raschen Entschluss, die Vereinigung der beiden feindlichen Feldherren zu hindern und durch einen Schlag gegen Macdonald diesen vorerst zurück- zudrängen, um sich sodann gegen Moreau zu wenden.

Am 8. Juni brach Suwarow von Turin auf, traf am 12. in Alessandria ein, Hess in der Gegend von Tortona den F. M. L. Belle- garde zur Deckung seines kühnen Flankenmarsches mit 14.000 Mann stehen und erreichte mit Aufbietung der letzten Kräfte am 17. die Trebbia, gerade zur rechten Zeit, um die geringe Truppenmacht des G. M. Ott vor einer Niederlage im ungleichen Kampfe zu bewahren. Trotz der furchtbaren Ermüdung der Truppen setzte Suwarow am 18. den Kampf fort, der endlich am 19. zu Gunsten der Verbündeten mit einem glänzenden, aber blutig erkauften Siege endete.

Suwarow überliess nunmehr die Verfolgung Macdonald's einigen österreichischen Truppen und kehrte mit Beschleunigung gegen die Bormida zurück, wo einstweilen Moreau einige Vortheile gegen Bellegarde errungen hatte. Der französische Feldherr wich jedoch einer entscheidenden Schlacht aus und zog sich wieder an die Biviera zurück.

Von da an blieb Suwarow, verbittert durch diplomatische Eingriffe und Einmischungen in seine Commandoführung, volle sechs Wochen unthätig stehen.

Ende Juni standen die Truppen der Verbündeten im wesent- lichen wie folgt:

Die Hauptarmee, 31.000 Mann, südlich und östlich von Alessandria, G. L. Rehbinder mit 10.000 Russen bei Piacenza, F. Z. M. Kray mit 29.000 Mann bei Mantua, 11.000 Mann belagerten Alessandria, 3.500 Mann die kleine Festung Tortona, überdies waren zahlreiche kleine Besatzungen und Detachements über ganz Ober-Italien vertheilt

Erst als gegen Ende Juli Alessandria und bald darauf (am 27. Juli) Mantua gefallen waren und dadurch das grosse Belagerungs- Corps Kray's frei wurde, beschloss Suwarow einen energischen Vorstoss an die Riviera auszuführen, um die Franzosen vollends aus Italien zu vertreiben.

Er wies Kray an, nach Zurücklassung einer Besatzung in Mantua und Abgabe einiger Truppen an Kien au, welcher über Bologna an die Riviera vorrücken sollte, in Eilmärschen nach Alessandria zu rücken, schloss Tortona enger ein und vereinigte das Gros seiner Armee zur Deckung der Belagerung dieser Festung bei Novi und

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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

41

Kivalta. F. M. L. Bellegarde wurde mit einem kleinen Corps bis Acqui vorgeschoben. In dieser Verfassung betrieb Suwarow eifrigst alle Vorbereitungen zur Durchfuhrung seines Planes zur Vertreibung der Franzosen von der Riviera.

Ordre de bataille der Verbündeten Armee.

In der Ordre de bataille vom 8. August 1799, die in den Archiven des Reichs-Kriegs-Ministeriums erliegt, ist Stellung, Stärke und Zu- sammensetzung der zur Hauptarmee gehörigen österreichischen Truppen für diesen Tag authentisch wie folgt angegeben:

Corps des F. Z. M. Kray: Auf dem Marsche von Mantua Dach dem Coi di Tenda.

Eingetheilt: F. M. L. Ott, die Generalmajore Minkwitz, Lattermann, Eisnitz, Mörz in, St.-Julien und G o ttesheim.

5. vacat Husaren-Reg 5 Esc, 800 Mann (Avantgarde),

4. Deutschmeister-Inf. . . 3 Bat., 2.325

10. Kheul-Inf. 2 1.669

13. Reisky-Inf. 3 1.406

16.Terzy-Inf. 3 1.256

39. Nädasdy-Inf. .... 3 n 1.559

40. Mittrowsky-Inf. . . . 3 1.758 45. Lattermann- In f. . . . 2 1.148 48. Vukassovich-Inf. . . . 2 n 733

3. Oguliner Grenz-Reg. . 2 1.330 n

4. Szlniner-Grenz-Reg. . . 1 614 r

Summa ... 24 Bat., 5 Esc, 14.598 Mann :).

Division des F. M. L. Bellegarde: im Lager bei Acqui.

Eingetheilt : die Generalmajore Bellegarde und Seckendorf.

8. Huff-Inf. 3 Bat, Esc, 1.665 Mann

15. Oranien-Inf. 2 1.761

32. Gyulai-Inf. 3 1.361

33. Sztäray-Inf. 3 n 2.643 n

1. Kaiser-Dragoner ... 6 r 995

Summa ... 11 Bat., 6 Esc, 8.425 Mann.

Corps unter unmittelbarem Commando des G.der C. Melas, welcher den Oberbefehl über sämmtliche österreichischen Truppen in Italien führte, im Lager von Rivaita.

') G. M. Zach gibt in einem Berichte an Minister Thugut vom 11. August Üe Stirke dieses Corps auf rand 13.000 Mann an. Haus-, Hof- und Staats-Archir.

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)

42 Wacherer.

EiDgetheilt: F. M. L. F r e 1 i c h und L i c h t e n s t e i n, die General- majore: Lu sign an, Loudon, Mittrowsky, Nobili und Palffy.

Die Grenadier-Bataillone:

T) i

1 Dni

BSC,

528 Mann»

n

556

n

487

n

991 n

n

661 m

n

463

r>

453

n

724

n

729

n

320

n

428

n

500

die Regimenter:

18. Stuart-Inf.

. 3 Bat.,

Esc, 2.423 Mann1),

3 ,

n

2.184

•- . 6

n

763

- n 6

n

779

.- 6

n

983

2. Erzherzog Joseph-Hus. . . .

. . 8

1.169

Summa . .

. 18 Bat., 26 Esc,

14.741 Mann.

Die Brigade des G. M. Alcaini vor Tortona:

Esc,

1.673 Mann

3 -

n

2.114

28. Frelich-Inf.

3 .

n

1.581

1 . -

n

658 n

. 1

n

276

Summa .

. .10 Bat., 1 Esc,

6.302 Mann.

Eingetheilt bei der Russischen Vorhut im Lager bei Pozzolo- formigaro:

G. M. Karaicsay:

4. Karaicsay-Drag.-Reg. ... 6 Esc, 882 Mann.

Eingetheilt beim Russischen Corps Rosenberg im Lager bei Vighizzolo:

G. M. Hohenzollern:

8. Württemberg-Drag.-Reg. ... 6 Esc, 1.039 Mann. f) 1 Bat. in Serravalle.

Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

43

Abgerechnet aller Detachirungen und Besatzungen standen dem F. M. Snwarow an österreichischen Truppen demnach am 8. August zur Verfügung:

63 Bat., 50 Esc, mit 45.987 Mann.

Die ziemlich zahlreich vorhandene Artillerie ist in der hier gedachten Ordre de bataille mit keinem Worte erwähnt.

Nachdem aber Oberst Bögnerund Major Schimpf an anderer Stelle unter den Ausgezeichneten genannt sind, so scheint das 2. Feld- Artillerie-Regiment bei der italienischen Armee eingetheilt gewesen zu sein1).

Dass mehrere Regimenter nur mit 2 Bataillonen oder einer geringeren Zahl von Escadronen, als organisationsgemäss vorhanden waren, in der Ordre de betaille ausgewiesen sind, ist theils auf Detachirungen, theils darauf zurückzuführen, dass einzelne Regimenter, wie z. B. das Infanterie-Regiment V u k a s s ov i c h Nr. 48, wegen grosser Standesabgänge nur in 2 Bataillonen formirt waren.

Die oben angeführten Stärkezahlen beziehen sich offenbar auf den zu verpflegenden Stand, der damals wesentlich höher war als der sogenannte „ausrückende Standu (Gefechtsstand).

Miliutin gibt in seinem Quellenwerke übrigens andere Zahlen 1B, welche der am 4. August ausgearbeiteten Disposition zur Vorrückung in die Riviera entnommen sind und daher sicher nicht die gleiche Autbenticität besitzen wie der Standesausweis vom 8. August.

Die Ordre de bataille und Stellung der russischen Truppen war nach Miliutin zu derselben Zeit folgende:

Avantgarde unter G. L. Fürsten Bagration in Pozzolo tonnigaro mit 8 Bataillonen Infanterie, 4 Kosaken-Regimentern, 4.865 Mann.

Hiezu kommen noch die bereits oben ausgewiesenen 6 Escadronen des österreichischen Dragoner-Regimentes Karaicsay.

Corps des G. d. C. Derfelden im Lager von Rivaita mit den Divisionen der G. L. Powalo-Schweikowski und Förster mit 16 Bataillonen Infanterie, 9.367 Mann.

Corps des G. d. I. Rosenberg bei Broni

mit 1 1 Bataillonen Infanterie, 2 Kosaken-Regimentern, 7.372 Mann.

Hiezu noch das oben ausgewiesene österreichische Dragoner- Regiment Württemberg mit 6 Escadronen.

Die gesamnite Stärke der verfügbaren russischen Truppen be- trug also:

35 Bataillone, 6 Kosaken-Regimenter mit 22.084 Mann.

') Schematismus vom Jahre 1799.

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44

Wucherer.

Das Hauptquartier Suwarow's befand sich in Bosco.

Das Heer der Verbündeten, welches zur Ausführung von Operationen anfangs August der Feldmarschall befehligte, betrug also ohne Berücksichtigung der zahlreichen Detachirungen im ganzen : 93 Bataillone, 52 Escadronen und 6 Kosaken-Regimenter mit 66.840 Mann.

Die Zustände bei der französischen Armee.

Während die Verbündeten im Gebiete des mittleren Po stille- standen und neue Operationen vorbereiteten, waren auch bei dem französischen Heere in der Riviera wesentliche Änderungen eingetreten.

Moreau hatte seine Armee in einem geradezu desolaten Zu- stande an die Riviera zurückgebracht.

Die Stände der Regimenter waren durch Anstrengungen und Entbehrungen zusammengeschmolzen; es fehlte an Geld, Kriegsmaterial, Verpflegung und oftmals an Munition. Die Soldaten gingen in Fetzen, selbst an Beschuhung herrschte grosser Mangel; Krankheiten und Desertionen rissen ein ; der Pferdestaud der Artillerie und Cavallerie war arg herabgesunken. Mit einem Worte, die Armee war ihrer Auf- lösung nahe *). Wie hier sah es auch bei den französischen Armeen auf den anderen Kriegsschauplätzen aus, überall erlitten sie Niederlagen und die Gefahr einer Invasion bedrohte Frankreich von allen Seiten.

Die allgemeine Unzufriedenheit, welche diese traurigen Verhält- nisse im Vereine mit den misslichen politischen Zuständen hervorrief, führte endlich in Paris zur revolutionären Bewegung vom 30. Prairial (18. Juni), durch die das verlotterte Directorium zum Theil beseitigt wurde und neue Männer an die Spitze der Regierung gelangten. Mit Eifer ging man nun daran, Ordnung in das Kriegswesen zu bringen; eine neue Gruppirung und wesentliche Verstärkung der an den Grenzen stehenden Armeen wurde eingeleitet und eine energische Kriegführung angeregt.

In Gemässheit dieser Vorkehrungen erhielt auch die in der Riviera stehende Armee, mit welcher sich im Laufe des Juli die an der Trebbia geschlagene Armee M a c d o n a 1 d's vereinigt hatte, wesentliche Verstärkungen; Moreau wurde abberufen, um ein Commando in Deutschland zu übernehmen, und der jugendliche General Jo über t, welcher es in acht Jahren vom gemeinen Soldaten bis zum Heerführer gebracht hatte, zum Oberbefehlshaber der Armee in Italien ernannt.

Bald nach seinem Eintreffen (4. August) in Italien ergriff Joubert, getrieben durch die Verfugungen der Regierung und an- gespornt durch seinen Ehrgeiz, die Offensive.

«) Nach St.-Cyr's Memoiren.

Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

45

Ende Juli nahm die französische Armee eine ausserordentlich ausgedehnte Aufstellung ein l), der rechte Flügel, etwa 15.000 Mann, unter St-Cyr stand zwischen Pontremoli und Torriglia; das Centrum hielt mit etwa 10.000 Mann die Bocchetta und Campofreddo; der linke Flügel, unter dem General P £ r i g n o n, beobachtete mit 22.000 Mann die Übergänge aus Piemont vom Thal des Tanaro ingefangen und deckte die Verbindung mit Frankreich.

Nach einigen vorbereitenden Concentrirungsmärschen begann am 9. August der Vormarsch. Der linke Flügel rückte in das Bormida-Tbal bis Carcare vor; der rechte Flügel und das Centrum erreichten mit ihren Teten die Linie Carosio— Mornese— Ovada.

Die Ordre de bataille der Franzosen*).

Linker Flügel unter Commando des General Perignon:

Division Grouchy: Brigade Grandjean mit 5 Bataillonen, Brigade Charpentier mit 4 Bataillonen; zusammen 9 Bataillone mit 5.620 Mann.

Division Lemoine: Brigade Garreau mit 5 Bataillonen, Brigade Seras mit 4 Bataillonen und 3 Escadronen; zusammen 9 Bataillone, 3 Escadronen, 6.410 Mann.

Infanterie-Reserve: Brigade C lau sei mit 4 Bataillonen, Brigade Partonneaux mit 3 Bataillonen; zusammen 7 Bataillone, 4.875 Mann.

Cavallerie-Reserve : General Richepanse mit 15 Escadronen. 1.002 Mann.

Zusammen der linke Flügel 25 Bataillone, 18 Escadronen, 17.907 Mann.

Rechter Flügel und Centrum unter Commando des Generals St.-Cyr:

Brigade Colli mit 7 Bataillonen, 3.878 Mann.

Division Laboissiere: Brigade Q u e s n e 1 mit 3 Bataillonen» Brigade Gardanne mit 3 Bataillonen und 2 Escadronen; zusammen 6 Bataillone, 2 Escadronen, 3.645 Mann.

Division Watrin: Brigade Arnaud mit 4 Bataillonen, Brigade Petitot mit 4 Bataillonen, Avantgarde-Brigade Calvin mit 6 Ba- taillonen und 2 Escadronen, zusammen 10 Bataillone, 2 Escadronen, 4.543 Mann.

') Nach Jomini.

*) Die Ordre de bataille der französischen Armee ist im nachfolgenden "tch Jomini angegeben. Dieselbe stimmt jedoch mit den Angaben St. -Cyr's ücht vollends überein. Die letztere enthält einige augenfällige Ungenauigkeiten ; »orstebend wurde daher der Ordre de bataille Jomini's der Vorzug gegeben.

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46

Wacherer.

Infanterie-Reserve: 4 Bataillone, 2.420 Mann.

Cavallerie-Reserve : Guerin mit 6 Escadronen, 425 Mann.

Division Dombrowski mit 6 Bataillonen und etwa 50 polnischen Reitern, zusammen 2.120 Mann.

Zusammen der rechte Flügel und das Centrum: 33 Bataillone, 10 Escadronen, 17.022 Mann.

Die gesammte Armee Joubert's, welche zur Schlacht von Novi bereitstand, betrug demnach:

58 Bataillone, 28 Escadronen, zusammen 34.929 Mann.

Auch französischerseits fehlt jede Angabe über die Artillerie.

Betreff der angegebenen Anzahl der Escadronen sei bemerkt, dass dieselbe nicht ausser Zweifel gestellt werden konnte. Einzelne Regimenter sind mit 2, andere mit 3 und mit 4 Escadronen verzeichnet. Sicher ist nur, dass der Stand der Escadronen 100 Reiter lange nicht erreichte.

Ausser den vorbezeichneten Truppen standen noch General Rouget mit zwei Halb-Brigaden (2.400 Mann) als linke Flanken- deckung zur Zeit der Schlacht von Novi im Bormida-Thale; General Mi Ollis mit drei Halb-Brigaden (3.461 Mann) als rechte Flanken- deckung im oberen Taro-Thale; endlich 2.300 Mann in der Riviera di Ponente.

Joubert hielt sich beim linken Flügel seiner Armee auf, während der abtretende General Moreau ein schönes Beispiel kameradschaftlicher Unterordnung gebend als Rathgeber des neuen Feldherrn bei der Armee verblieben war und die Oberleitung des rechten Flügels führte.

Am 10. August ging die Hauptcolonne des linken Flügels über Dego hinaus, die Division Lemoine bis Cremolino vor, um die Ver- bindung mit dem rechten Flügel herzustellen, welcher einstweilen in seiner am 9. eingenommenen Stellung stehen blieb *).

Am 11. erreichte die Hauptcolonne des linken Flügels Ponti. Die Division Lemoine wurde nach Melazzo gezogen, um der Hauptcolonne das Debouchiren in das untere Bormida-Thal zu er- leichtern. Die Ausdehnung der französischen Front, welche selbst Jomini rlarge et an peu de*cousue" nennt, betrug mehr wie 50fcm,

') Die Truppen des rechten französischen Flögeis standen am 10. wie folgt : Brigade Coli i in Ovada, Division Laboissi ere in Mornese, Division W atrin und Dombrowski in Carosio, die Reserven in Yoltaggio. Au;; diesem Grunde hat das bei Stutterheim gemeldete Gefecht von Silvano adorno am 11. August wohl nur zwischen den beiderseitigen Vortruppen stattgefunden und nicht, wie er angibt, zwischen der österreichischen Division B e 1 le garde und der französischen Division Dombrowski. Wäre dies der Fall gewesen, so hätte St. -Cyr sicher darüber berichtet.

Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

47

was umso bedenklicher war, als nur sehr mangelhafte Communicationen als Transversalverbindungen zur Verfügung standen und daher eine rasche Vereinigung gegen den immerhin stark gefährdeten rechten Flügel kaum rechtzeitig möglich gewesen wäre.

Die Ereignisse bei den Verbündeten vom 4. bis 12. August.

Während die Franzosen die vorgedachten Offensivbeweguugen ausführten, war auch Suwarow bestrebt, alle jene Vorbereitungen zu vollenden, um seinerseits die für den 15. August in Aussicht genommene Angriff8bewegung antreten zu können. Er betrieb die Belagerung von Serravalle, verlegte das Hauptquartier nach Novi, zog am 4. August das Corps Rosenberg von Broni nach Vighizzolo und Hess endlich starke Vorhuten nach Arquata und auf die Höhen südlich Novi vor- geben, um die Belagerung von Serravalle gegen die französischen Vortruppen, welche immer unternehmungslustiger auftraten, zu decken.

Die Citadelle dieser Stadt fiel endlich am 7. Angust und wurde von vier Compagnien Stuart-Infanterie besetzt.

Das Corps ßellegarde wurde am 9. nach Gamalero verlegt.

Im Hauptquartier zu Bosco war man damals über die Situation beim Gegner vollkommen im unklaren. Man hatte die Anschauung ge- wonnen, dass Joubert sich erst dann zu energischen Schritten ent- schliessen wolle, wenn die Alpenarmee unter Championet in die Riviera eingerückt sein würde *), und obwohl auch schon während der Belagerung von Serravalle verschiedene Nachrichten über Bewegungen der Franzosen eingelangt waren, und auch die Vortruppen des Feindes stets näher herankamen und in ihrem Auftreten immer kühner wurden, $o glaubte Suwarow alF dem so wenig Bedeutung beimessen zu sollen, dass er sogar am 11. August die Disposition zum Vormarsche auf Genua ausgeben liess.

Man war, durch Kundschaftsnachrichten irregeführt, noch an diesem Tage der Überzeugung, dass die Hauptkräfte der Franzosen bei Savona und in den Thälern gegen Mondovi und Ceva vertheilt sich befinden*).

Erst als im Verlaufe dieses 11. August grössere feindliche Colonnen gegen Arquata vorrückten und auch aus dem Bormida- Thale schwankende Nachrichten über das Anrücken der Franzosen einliefen, scheint man einige Unsicherheit gefühlt zu haben.

') Brief Zach's vom 9. August an Minister Thugut. Haus-, Hof- und Staats- Archiv.

*) Bericht Zach's an Minister Thugut vom 11, August, Haus-, Hof- und Staats-Archiv.

48

Wucherer.

Suwarow sah sich demnach veranlasst, dem P.M. L. Belle- garde zu befehlen, eine scharfe Recognoscirung gegen Acqui vor- zunehmen.

Unterdessen traf Kray mit seiner Colonne nach ausserordent- lich beschwerlichen Märschen am 12. früh in Alessandria ein. Er hatte unterwegs fast 5.000 Mann liegen lassen, die nun die Spitäler längs der Marschlinie bevölkerten f).

Nach der ursprünglichen Disposition sollte Kray hier einen Rast- tag halten und sodann nach Cuneo weitermarschiren, er wurde jedoch durch einen directen Befehl des G. der C. Melas, den dieser ohne Suwarow's Vorwissen erliess'), aufgehalten und beauftragt, am 13. nach Frugarolo zu marschiren. Melas war nämlich, im Gegensatze zu den Anschauungen im Hauptquartiere des Feldmarschalls, der festen Überzeugung, dass ein Angriff seitens der Franzosen unmittelbar bevorstehe.

Unterdessen war Belle gar de am 12. August, wie befohlen, von Gamalero aus mit 8 Bataillonen und 6 Escadronen gegen Acqui vor- gerückt, hatte dort die französische Vorhut in einem lebhaften Gefechte geworfen, war aber dann bei der letzterwähnten Stadt auf so über- legene feindliche Kräfte gestossen, dass er sich langsam zurückzog *).

An demselben Tage wurden die russischen Truppen aus Arquata von der Division Watrin verdrängt und zum Rückzüge nördlich Serravalle gezwungen.

Diese beiden Ereignisse Hessen im Hauptquartiere der Ver- bündeten die vollständig veränderte Sachlage erkennen. Das Anrücken der gesammten französischen Armee war zur Gewissheit geworden,

F. M. Suwarow, „der stets die Absicht hatte, im Falle des Vorgehens des Feindes, diesen in die Ebene zu locken und ihn alsdann durch das grosse Übergewicht seiner Reiterei und Artillerie zu erdrücken" *), griff diesen ursprünglichen Gedanken sofort wieder auf. Auch Melas war mit diesem Plane einverstanden5).

Es wurde nun sofort an die Vortruppen der Befehl erlassen, keinen ernsten Widerstand zu leisten, sondern beim Anrücken der

') Dass Kray am 12. und Dicht, wie Miliutin angibt, schon am 10. io Alesaandria eingetroffen sei, ist durch Stutterheim und zwei Berichte Zach's vom 11. und 12. August (Haus-, Hof- und Staats-Archiv) festgestellt. In dem letzterwähnten Schreiben bemerkt Zach auch die oben erwähnten grossen Marschverluste, indem er auch noch beifügt, dass Kray an einem Marschtage 20 Todte, darunter Oberstlieutenant Woina von Lattermann-Infanterie, hatte.

*) Bericht des G. der C. Melas' an G. der C. Grafen Tige vom 16. August 1799. Kriegs-Archiv.

8) Relation Suwarow's vom 20. August. Reichs-Kriegs-Archiv. *) Miliutin.

9) Stutterheim.

Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

49

Franzosen »ich in die Ebene zurückzuziehen. Bellegarde, welcher anfangs bei Ritorto Stellung genommen und eine schwache Nachhut in Castelferro zurückgelassen hatte, wurde angewiesen, hinter die Orba bisFresonara zurückzugehen. Der General Alcaini erhielt den Befehl, die Belagerung von Tortona durch eine Aufstellung auf den Höhen zwischen der Scrivia und dem Curone zu decken. Das Corps Rosenberg sollte in Vighizzolo verbleiben, endlich die Vorhut des G. L. Bagration sich in Pozzolo formigaro concentriren, wohin das Hauptquartier verlegt wurde. Überdies wurden alle Armeegruppen über das Anrücken des Feindes, sowie über die eventuelle gegen- seitige Unterstützung verständigt1).

Auf den Höhen südlich von Novi blieben 4 Escadronen des 5. Husaren-Regimentes und 200 Kosaken auf Vorposten stoben, während 3 Escadronen dieses Husaren-Regimentes und 100 Kosaken 8) mit einer starken Avantgarde des Corps Bagration Novi besetzt hielten.

Damit waren die Streitkräfte der Verbündeten in den Raum eines annähernd gleichseitigen Dreieckes von etwa 18 bis 20km Seiten- länge vereinigt und hiedurcb die Möglichkeit geschaffen, dem Gegner in irgend einer Front entgegentreten zu können, um den seinerseits wie man annahm beabsichtigten Entsatz von Tortona zu ver- hindern.

Die Vorrücknng Jonbert's.

Die Franzosen rückten mit ihrem linken Flügel, d. i. mit den Divisionen G rouchy und L e m o i n e, am 12. nach dem Gefechte gegen Bellegarde bis über Acqui hinaus vor. St.-Cyr blieb in seiner Position stehen, um das Heranrücken des vorgedachten Flügels der Armee abzuwarten; nur die Division Watrin griff eigenmächtig und sehr gegen den Willen St.-CyrV) wie bereits erwähnt Arquata an und vertrieb die Russen von dort.

Am 13. rückte Perignon mit dem linken Flügel über Strevi auf das rechte Ufer der Bormida und schob, nach einem leichten Gefechte mit den österreichischen Vortruppen bei Castelferro, die Division Lemoine nach Capriata, während die Division G rouchy nnd die Reserven noch auf dem linken Ufer der Orba stellen blieben.

Von den Truppen St.-Cyfs rückte die Division Watrin bis Serravalle; die Division Laboissiere bis Gavi; die Division Dombrowski blieb, die Verbindung bildend, zwischen den zuerst

') Disposition vom 12. August bei Miliutin

*) Maria Theresia'« Ordens-Arcbiv ; Zeugnis des Obersten Rtfvay. Es :üiil hier 7 Esc. des vacat 5. Hus.-Fieg, ausgewiesen, während in der ordre de taUille vom 8. August nur 5 Esc. dieses Regimentes erseheinen.

») Nach St.-Cyr.

1kpm der miHt*r-wUten«cbaftlicheu Vereine LIX. Band. 1899 4

Wucherer.

genannten Divisionen stehen. Die Reserven gelangten nach Carosio, die Vovtrnppen der Division Laboissiere bis auf den Monte rotondo und beschränkten sich dort auf ein leichtes Geplänkel mit Vorposten der Verbündeten.

Das Vordringen des französischen linken Flügels auf Capriata scheint eine kleine Schwankung in der Auffassuug des Hauptqnartieres herbeigeführt zu haben, indem Suwarow am 13. an F. Z. AI. Kray den Befehl ergehen liess, die Franzosen in dem genannten Orte an- zugreifen. Die Ausführung dieses Befehles unterblieb aber wegen allzu grosser Ermüdung der Truppen Kray's1), welche soeben nach einem sehr beschwerlichen Marsche boi drückendster Hitze in Frugarolo eingetroffen waren.

«

Der 13. und 14. August.

Da Suwarow die bestimmte Hoffnung hegte, dass die Offensive der Franzosen am 14. zu einer entscheidenden Schlacht in der Ebene führen würde, so liess er auch die gesammto Bagage dos Heeres nach Alessandria abfahren und beorderte noch am 13. den G. M. M i 1 o r a d o- witsch, mit 6 Bataillonen Russen von Rivaita zur Unterstützung der Vorhut des G. L. Bagration Pozzolo formigaro zu besetzen, wo sie nördlich des Ortes das Lager bezogen.

Ein weiterer Befehl des Feldmarschalls vom 13. verfügte, in Abänderung des obenerwähnten Befehles von demselben Tage, dass Kray sofort nach Fresonara vorzurücken uud sich mit der Colonne Bellegarde zu vereinigen habe, um am 14. früh die Franzoseu anzufallen, wenn sie mit ihrem linken Flügel aus dem Thal der Orba in die Ebene debouchireu würden *).

Auch diesen Befehl konnte Kray aus den bereits erwähnten Gründen nicht mehr am 13. vollziehen. Er marsehirte vielmehr erst am 14., noch vor Tagesanbruch, nach Fresonara ab und vollzog dort die befohlene Vereinigung mit Bellegarde3).

In froher, siegeszuversichtlicher Stimmung sah Suwarow*) der für den 14. erwarteten Schlacht entgegen, für deren Durchführung im vorstehenden alle seine Dispositionen erschöpft waren.

Diese Erwartung sollte nicht in Erfüllung geben.

■) Belation Suwarow's vom 20. August und Bericht des G. der C. Melas au den G. der C. Tige vom 16. August. Kriegs-Archiv. *) Nach Miliutin.

) Jtelation Kray's vom 15. August und Bericht Bei legardo'a (ohne Datum). Kriegs-Arcbiv.

*) Die frobgemuthe Stimtnuug Suwarow's lä.^st sich nicht bessor kenn- zeichnen, als durch das nachgehende, in deutscher Sprache verfaßte Gedicht, weichet

Die Schlacht von Novi am 15. August 1709.

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Die Franzosen rückten vielmehr am 14. in die Stellung von Novi ein, ohne auch nur den Versuch zu wagen, in die Ebene vorznbrechen. Zuerst ging von den Truppen St.-Cyr's die Division Laboissiere unter ganz leichtem Geplänkel mit österreichischen Husaren gegen Novi vor, besetzte diese Stadt ziemlich stark, blieb jedoch selbst auf den Höhen südlich der Stadt stehen. Die Division Watrin prellte, sehr gegen die Absicht des Generals St.-Cyr, bis nach Bettole di Novi vor. Die Division Dombrowski1) schloss das Fort von Serravalle ein, während die Reserven nahezu in Marschform zuuächst der Strasse Gavi-Novi stehen blieben.

Der linke Flügel der französischen Armee rückte mit seiner Töte (Division Grouchy) bis Pasturana vor und blieb dann längs der Marschlinie stehen, indem die Truppen in jener Reihenfolge hinter einander lagerten, wie sie marschirt waren.

Vortruppen wurden an dem Rande der Höhen, beziehungsweise vom rechten Flügel bis in die Ebene vorgeschoben.

Von einem Aufmärsche oder einer correcten Besetzung der wichtigen Stellung von Novi, angesichts des Feindes, war nicht die Rede.

Joubert begab sich im Laufe des 14. nachmittags zu St.-Cyr um mit diesem und Moreau von den Höhen oberhalb Novi Ausblick, über das Terrain zu halten.

Von hier aus sah er zu seiner grossen Überraschung das ge- sammte feindliche Heer in der Ebene aufmarsehirt, u. z. in einer stärke, die er nicht vorhergesehen hatte. Nur gerüchtweise war die Nachricht von der Übergabe von Mantua bis in's französische Haupt- quartier gedrungen. Joubert konnte und wollte trotz der besseren Einsicht St. -Cyr's - nicht daran glauben, dass das Kray'sche Corps bereits bei der Haupt-Armee der Verbündeten ein- getroffen sei. Durch diese jetzt zu spät erkannte Thatsache waren alle Combinationen, auf welche seine Offensive basirt war, mit einem Schlage vernichtet. Der jugendliche Heerführer, der früher stets zu jeder kühnen That bereit war, sah die Unmöglichkeit ein,

er eigenhändig niederschrieb und sogar in Abschrift an Melau j>andte. Es ist eigentümlich genug, um mitgetheilt zu werden:

_K« leb« .Säbel und Bajonet: Koiijf RaratlgC Kctr.iitr I Ersti- Lini« darchgeatorhvo, Andere umgeworfen. lUaervc nicht h.ilt,

Well der Belle gardr und Kray de r Held.

Der Letatc hat Suwarow

Don Wi k tm d.-r>-it >i <••_-. n g> bannet -

„Üaterr ml!. Z.itacbrift ihi«.- *) Mit Ausnahme der cisalpinisehen Legion, welche der Division Watrin neetheilt wurde.

V

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W,u c h e r e r.

augesiehts des überlegenen Feindes und seiner starken Cavallerie die Offensive fortzusetzen, aber aucb der Ansicht seiner zum Kriegs- rathe versammelten Generale, durcb einen raschen Rückzug sich den Angriffen der Verbündeten zu entziehen, wollte Joubert nicht Folge geben, umsoweniger, als dieser Rückzug noch in der Nacht hätte angetreten werden müssen. Einen schweren inneren Kampf überstand der junge Obergeneral, bis ihn endlich gegen Abend der General Pe'rignon darauf hinwies, dass es höchste Zeit sei, eine Entscheidung zu treffen. Joubert entliess nun seine Generale mit dem Versprechen, binnen zwei Stunden den Befehl zum Rückzüge auszufertigen. Doch seine Entschlüsse wollten nicht ausreifen ; Stunde auf Stunde verrann, da plötzlich vernahm man gegen 10 Uhr nachts im Hauptquartier von Feindesseite her das Rasseln fahrender Kanonen. Die Entscheidung war also gefallen: Joubert nahm merkwürdiger- weise an, dass sich Suwarow zurückziehe und beschloss daher, in seiner Stellung auszuharren. Er sollte nicht lauge im Zweifel bleiben, welchem verhängnisvollen Irrthume er sich hingegeben hatte.

Während die vorgeschilderten Ereignisse sich abspielteu, wartete Suwarow mit Ungeduld auf den Angriff der Franzosen. Seiue gesammten Streitkräfte standen kampfbereit unter Gewehr, u. z. Kray mit 29 Bataillonen und 20 Escadronen (16.288 Mann Infanterie und 3.000 Reiter)1) bei Fresonara; Bagration mit 8 Bataillonen, 4 Kosaken-Regimentern und 9 Escadronen (d. i. 6 Escadronen Karaicsay- Pragoner und 3 Escadronen des 5. Husaren-Regimentes) *), im ganzen 2.917 Mann Infanterie und 2.268 Reiter südlich von Pozzolo formigaro; Milorado witsch mit 6 Bataillonen, 3.720 Mann nördlich dieses

') In der Ordre de bataille der Corps Kray und Bellegarde vom 8 August (Seite 41) war insofern eine Änderung eingetreten, als zur Besatzung von Alessandria und zu anderen Zwecken abcoimnandirt wurden:

das Regiment Heisky mit 3 Bat.

vom Hüft .1

Deutschmeister 1

Terzy 1

Gyulai . 1

Kaiser-Dragoner 2 Esc,

im ganzen also 7 Bataillone und U Escadronen ; dagegen rückten zu diesem Corps ein: vom Szluiner Grenz-Regimente 1 Bataillon, das Regiment Joseph-Husaren mit 7 Escadronen, das Regiment Johann-Dragoner mit G Escadronen, endlich atn 14. nachmittags vom Regiment vacat 5. Husaren 3 Escadronen, also im ganzen 1 Bataillon und IG Escadronen.

Der oben angegebene Stand ist der „Osterr. mil. Zeitschrift 1812" ent- nommen, da eine Berechnung desselben nach dem Standesausweise vom 8. August in Anbetracht der früher (Seite 48) angegebenen grossen, aber nicht genau bekannten Marschverluste und der Verluste im Gefechte von Acqui nicht mög- lich ist.

") Maria Theresiens-Ordens- Archiv Zeugnis des Obersten Revay.

Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

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Ortes; G. der C. Melas mit 13 Bataillonen und 12 Escadronen ') (8.654 Mann Infanterie und 1.542 Reiter) und G. der C. Derfelden mit 10 Bataillonen (6.147 Mann Infanterie) bei Rivaita.

Das russische Corps des G. der I. Rosenberg und das Be- lagerungs-Corps des Generals Alcaini1) blieben in ihren früheren Stellungen und fanden hier nur insofern einige Verschiebungen statt, als drei österreichische Grenadier- und zwei russische Jäger-Bataillone auf die sudlich von Tortona gelegenen Höhen des Monte Gualdone zur Deckung der Belagerung aufgestellt wurden.

Im übrigen wäre zu bemerken, dass gerade am 14. die Be- schiessung von Tortona mit grösster Heftigkeit fortgesetzt wurde und dass Suwarow es unterliess, das Corps Rosenberg zur bevor- stehenden Schlacht näher heranzuziehen, obwohl er wissen konnte, dass von Südosten her eine Störung der Belagerung durchaus nicht zu befürchten stand.

Nach Abzug dieser beiden Corps, welche sich an der Schlacht nicht betheiligten, waren demnach in der Ebene zwischen der Orba und der Scrivia von Seite der Verbündeten 66 Bataillone, 41 Escadronen und 4 Kosaken-Regimenter; in allem 39.638 Mann Infanterie und 6.810 Reiter vereinigt.

Der Feldmarschall hatte sich am 14. schon zeitlich früh zur Avantgarde Bagration's begeben. Er wollte persönlich die Vor- kehrungen des Feindes recognosciren und ritt in seiner oft sonder- baren Art wegen der übergrossen Hitze nur mit Hemd und Unterhose bekleidet von einem einzigen Kosaken begleitet, die Vorpostenkette ab, die, aus einer ziemlich dichten Jägerlinie bestehend, in den hohen Maisfeldern eingenistet war. Überall, wo er sich zeigte, eröffneten die auf Gewehrertrag gegenüberstehenden Posten der Franzosen ein lebhaftes Feuer. Das war aber alles, was vom Feinde wahrgenommen werden konnte.

') Der Ausweis vom 8. August änderte sich bis 14. desselben Monates dahin, dass 3 Grenadier-Bataillone (Wouvcnnanns, Pers und Sondain) dein Be- lagerung-Corps Alcaini, ferner Johann-Dragoner und Joseph -Husaren dem Corps Kray 2Ugetheilt wurden. Die „Osterr. inil. Zeitschrift 1812" gibt den Stund des Corps Melas mit 10.446 Mann Infanterie und 3.b'.'M Reiter an. Die letzte Angabe ist cnzweifelhaft irrig, da am 14. nur zwei Dragoner-Regimenter, mit zusammen 12 Escadronen in Rivaita sich befanden. Das Grenadier-Bataillon Neny war als Bedeckung dem Hauptquartier zugetheilt.

Die Angaben der russischen Stande sind durchwegs Miliutin entnommen.

*) Im Gegensatze zu den Aufzeichnungen der Ordre de bataille vom 4 August und den gleichlautenden Angaben Miliutin's setzt die „Österr. mil. Zeitschrift 1812" dieses Belagerungs-Corps etwas anders zusammen, indem sie «tatt des Regimentes Anton Esterhazy das Regiment Kray bei Alcaini anführt.

54

Wucherer.

Suwarow entschliesst sich zum Angriff.

Stunde um Stunde verstrich; vergebens erwartete Suwarow den sehnlichst erhofften Angriff der Franzosen. Der Nachmittag rückte heran; von den Franzosen war von Suwarow's Standpunkte aus weit und breit nichts zu sehen, nur eine Meldung Bellegarde's von Vor- mittag besagte, dass der Feind von Capriata auf Pasturana marschire1); eine furchtbare Augusthitze endlich Hess den Beginn eines Angriffes nicht mehr voraussetzen.

Da änderte plötzlich Suwarow seinen Entschluss.

Mancherlei Erwägungen, die im Laufe des Tages stattgefunden hatten, scheinen diesen Entschluss vorbereitet zu haben ; die Möglichkeit, dass der Gegner sich in der von Natur aus starken Stellung von Novi festsetzen und neue Verstärkungen an sich ziehen könnte, die grossen Schwierigkeiten, welche der Angriff auf die später eventuell verschanzten Höhen bieten würde, endlich die Verzögerung, welche hiedurch der projectirten Offensive au die Riviera erwachsen könnte, liessen ebenso einen sofortigen Angriff vortheilhaft erscheinen, als die Unterschätzung der feindlichen Streitkräfte, über deren Stärke man im Hauptquartier vollends im unklaren war*).

Der eigentliche Aulass aber, der diesen plötzlichen Entschluss zur That werden liess, ist aber unzweifelhaft die Meldung, welche Kray am Nachmittag des 14. an Suwarow einsandte, der zufolge rder Feind sich auf die Höhen von Pasturana zurück- ziehe"3) — statt, wie man angenommen hatte, dem F. M. L. Belle- garde nach Fresonara zu folgen und dass Kray dieser Meldung den Antrag an sc bloss, den für den 14. anbefohlenen, aber wegen Ermüdung seiner Truppen unterbliebenen Angriff am 15. morgens i n's Werk setzen zu lassen.

Suwarow scheint diesen Antrag freudig aufgegriffen zu haben.

Nach einem kurzen Meinungsaustausche mit Melas, der sich betreffs eines Angriffes dahin äusserte: rdass, wenn die Schlacht auch ungünstig ausfallen sollte, es weniger nachtheilig wäre, sie bei Novi als an einem anderen Orte zu verlieren, da in diesem Falle die zahlreiche Cavallerie den Rückzug durch die Ebene decken könnte"*), war Suwarow zum Angriffe entschlossen.

Er schrieb sofort aus Pozzolo formigaro an den F. Z. M. Kray: r Ich bin mit dem Antrage Euer Excellenz, den Feind morgen den 15. mit Anbruch des Tages mit allen Ihren Kräften anzugreifen.

J) Kriegs-Archiv. »J Nach Miliutin. » Relation Suwaro w V Kriegs-A rchil 4) „ÖsU-rr mil. Zeitschrift 18TJ."

Die Schlacht von Novi am Ib. August 1799.

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vollkommen zufrieden und empfehle vorzüglich auf den linken Flügel des Feindes die grösste Aufmerksamkeit. Dieser niuss mit aller Entschlossenheit angefallen und über Novi nach Serravalle, nämlich vom Lemme-Thale bis in das Scrivia-Thal geworfen und mit aller Anstrengung von Gavi abzuschneiden getrachtet werden. Ich folge dieser Attake in der Ebene mit den bei Pozzolo formigaro auf- gestellten Truppen und werde auch die Armee bei Rivaita davon Terständigen. Ich verlasse mich ganz auf meinen heldenmüthigeu Freund."

Suwarow m. p.

Gleichzeitig erging an Melas unter Anschluss einer Abschrift dieses Schreibens und der Meldung Kray's folgende Weisung:

„Sollte das Glück uns hold sein, so muss die von Serravalle längs der Scrivia gegen Tortona vordringende feindliche Colonne abgeschnitten und auf das Gros oder jenes Corps zurückgeworfen werden, welches bei Tortona und Vighizzolo steht. Ich ersuche Euer Excellenz deshalb genau acht zu geben, und alles, was sich zur Flncht wenden oder zerstreuen sollte, durch einzelne Commandos bis in das Gebirge hinein verfolgen und gefangen nehmen zu lassen."

Dies waren die einzigen schrittlichen Dispositionen für den bevorstehenden Angriff. Nach der Relation des G. der C. Melas1) scheint jedoch noch mündlich angeordnet worden zu sein, „dass die russischen Truppen, Novi rechts lassend, gegen Serra- ralle vorrücken und den rechten feindlichen Flügel bedrohen sollten. Die Armee von Rivaita sollte nur Detachements gegen den rechten feindlichen Flügel senden und sonst nur ruhig in Entgegen- sehung der eintretenden Ereignisse sich verhalten."

Diese Befehle und Anweisungen für taktische Manöver ent- sprechen zwar dem Branche jener Zeit, sind aber merkwürdig durch ihre gänzliche Unzulänglichkeit. Sie erfuhren auch eine verschiedene Auffassung seitens der Corpsführer.

Während Suwarow offenbar die entscheidende Durchführung des Kampfes dem Corps Kray überliess und dieses auch für genug ^tark hielt*), um es mit der französischen Armee aufzunehmen, wies er den anderen Corps, die bei Pozzolo formigaro und bei Rivaita standen, unbestimmte, unklare Nebenrollen zu. Melas wusste augen- scheinlich nicht recht, wie er sich zu verhalten habe, un<l Kray \ollends ging von der sicheren Oberzeugung aus, dass er hieuiit

'1 Kriegs-Archiv.

*) Der ganze Entwurf der Dispositionen zur Schlacht muss wohl als "in Beweis aufgefasst werden, dass der erfahrene Feldherr, der Suwarow war, trotz aller dagegen spiechenden Bedenken die Armee J ou bort's für viel sehwüeuer gehalten haben muss, als sie thatsäehlieh war.

56

Wucherer.

„den bestimmten Befehl habe, den folgenden Morgen den feiudlichen linken Flügel vor Pasturana anzugreifen, wahrend dessen Centrum bei Novi durch die kais. nissischen Truppen und der rechte Flügel durch die Kaiserlich Königlichen, unter Anführung des Commandirenden Generals der Cavallerie Baron Melas Excellenz zugleich angegriffen werden sollte"

In diesen, durch die Unklarheit der erflossenen Befehle hervor- gerufenen Meinungsverschiedenheiten lag eine grosse Gefahr für den Erfolg der bevorstehenden Schlacht. Nur die Anwesenheit des Feld- herrn auf dem Schlachtfelde selbst und die bewunderungswerte Hin- gebung der Truppen, durch welche oftmals, auf falsche Voraus- setzungen basirte und daher unrichtige Combinationen höherer Führer Berichtigung erfuhren, konnten diesmal das im Keime vorhandene Misslingen des geplanten Angriffes verhüten.

Der Aufmarsch des Corps Kray zur Schlacht in der Nacht vom

14. auf den 15.

Auf Grund des ergangenen Befehles traf nun Kray sofort seine Massnahmen. Er Hess sein Corps am 14. um 8 Uhr abends antreten und führte es in zwei Colonnen gegen den rechten feindlichen Flügel vor.

Wahrend die Truppen im Abmärsche begriffen waren, berichtete Kray um 8 Uhr abends aus Fresonara an den Feldmarschall:

„Euer Durchlaucht habe ich die Ehre mitzutheilen, dass ich soeben mein Lager verlasse und mich diese Nacht so viel wie mög- lich Novi zu nähern trachten werde, um dort den Feind morgen iu aller Früh anzugreifen."

„Ich entsende nur erine schwache Colonne längs des Flusses Lemme und werde nicht erraaugeln, bei dem Angriffe eine solche Richtung zu nehmen, um gemäss Euer Durchlaucht Weisung, wenn möglich, den Berg Mesma zu erreichen, um auf diese \YTeise die gegen Novi vorgeschobenen Truppeu des Feindes abzuschneiden."

Um Mitternacht wurde der Aufmarsch des Corps etwa aut Kauonenschussweite vor den feindlichen Vorposten zwischen den beiden Strassen von Novi nach Bassaluzzo und nach Bosco bewirkt, u. z. in folgender Ordnung:

Hechter Flügel unter Commaudo des F. M. L. Bellegarde:

1. Treffen (von rechts nach links). 3 Esc. Joseph-Husaren, W Bat. Sztarav-Inf., | _ . 2 Gyulai-Inf., p , 2 ^ Huff-Inf, I Bellegarde.

') Relation Krav's vom 17 August 1799. Kriegs-Archiv.

Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

57

2. Treffen.

4 Esc. Kaiser-Dragoner,

2 Bat. Kheul-Inf.,

3 Nadasdy-Inf.,

2 n Lattermann-InfM

Brigadier G. M. G o 1 1 e s h e i m.

Die gesainmte Cavallerie dieses Flügels stand unter dein Be- fehle des G. M. Palffy.

Linker Flügel unter Comniando des F. M. L. Ott:

1. Treffen.

2 Bat. Deutschmeister-Inf., 2 Oguliner 2 Vukasso

4 Esc. Joseph-Husaren.

meister-Inf., ] Rf.:„Q/1iflr Grenz-Inf, p f vich-Inf., 1 G-M. Eisnitz.

2. Treffen.

2 Bat. Terzy-Inf., 1 Szluiner Grenz-Inf.,

Brigadier

" Inf I G. M. Minkwitz (?).

o Mittrowsky-lnf., I v 1

6 Esc. Johann-Dragoner.

Die Cavallerie beider Treffen dieses Flügels befehligte G. M. St.- Julien (?) \).

Die Vorposten versahen einige Escadronen Joseph-Husaren.

Überdies wurde zur Deckung der rechten Flanke G. M. Seeken- dorf mit

2 Bat. Oranien-Inf.,

1 Szluiner Grenz-Inf. und

3 Esc. 5. Hus.-Keg.

nach Bassaluzzo vorgeschoben. Er hatte den Auftrag, am 15. morgens iings des Lemme vorzurücken.

Dieser nächtliche Aufmarsch des Corps Kray verursachte den weithin vernehmbaren Lärm der einherrasselndeu Kanonen, welcher lonbert zu dem verhängnisvollen Entschluss, in der Position von Xovi auszuharren, bewog.

Mit den dargestellten Bewegungen war auf Seite der Verbündeten der Aufmarsch zur Schlacht vollendet.

') Die Ordre de bataille für den rechten Flügel ist aus der Relation 1 e gard e's (Kriegs-Archiv) sichergestellt ; jene des linken Flügels ist na.'h Stotterheim angegeben, sie ist jedoch durch kein bestimmtes Docmnent rwiesen.

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58

Wucherer.

Bei den Franzosen dagegen hatte die Entschlusslosigkeit J o u b e r t's die dringend nothwendige Besetzung der Stellung angesichts des ganzen feindlichen Heeres verhindert. Die Truppen lagerten hinter einander, wie sie sich in der Marschcolonne gefolgt waren, und als am Abend die Generale vom Kriegsrathe bei Joubert zu ihren Colonnen zurückkamen, erschien es ihnen zu spät, um die ermüdeten, grösstentheils schon in tiefem Schlafe befindlichen Soldaten neuerdings antreten zu lassen.

Das Schlachtfeld.

Zwischen dem Lemme und der Scrivia erhebt sich westlich von Serravalle der Monte Mesma (auch Monte rosso genannt), von welchem aus mehrere, durch tief eingeschnittene Torrenten getrennte Höhen- züge gegen Nordwesten zu abfallen. Diese Torreuten vereinigen sich unmittelbar südlich von Pasturana mit dem Riasco, der ihre Ge- wässer nach wenigen 1.000 Sehritten dem Lemme zuführt. Nur jener Höhenzug, der von Monte rotondo, einer mit dem Monte Mesma zusammenhängenden Kuppe, abzweigt, schiebt sich von Serravalle aus in nordwestlicher Richtung mit einem steilen, oft schroffen Abfall in grossem Bogen gegen die Ebene vor. Er streift knapp hinter der mit Mauer und Gräben umgebenen Stadt Novi vorbei, um sich von hier aus in mehrere niedere, fingerförmig nach Westen gerichtete Ausläufer zu theilen, die so ziemlich den ganzen Raum zwischen Novi, Pasturana und Bassaluzzo einnehmen. Jede Yorrüekung von Norden her auf Pasturana muss stets hintereinander mehrere dieser niederen, manchen Ortes recht steil abfallenden Bergfüsse über- schreiten.

Der in Rede stehende Höhenzug beherrscht weithin die vor- liegende Ebene gegen Pozzolo formigaro und Fresonara und hat überall einen schwer zu erklimmenden Abfall, der an manchen Stellen sogar nur auf den schluclitartig eingeschnittenen Wegen zu ersteigen ist1). Denkt man sich Novi als eine gut befestigte Bastion, so ist die Stellung auf den Höhen von seltener Stärke, weil sie Übersicht, Ausschuss und überdies durch die reichen Kulturen und Baulichkeilen Deckung und manchen willkommenen Stützpunkt bietet, während die Annäherung des Angreifers ausserordentlich erschwert ist.

Vor diesem, die Hauptstellung bildenden Höhenzuge zieht sich von Serravalle gegen Pozzolo formigaro ein etwa 15 bis 20»« hohes,

') Nordwestlich Serravalle betrug die H'-heiuliflerenz der Ebene und des Höhenzuges bei 100m; halbwegs nach Novi sinkt diese Differenz auf etwa 50m, und vermindert sieh westlich dieser Stadt auf etwa 30 bis 40m.

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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

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aber scharf ausgesprochenes Rideau hin, das, eine Vorstufe bildend, das Gelände gegen die Scrivia zu beherrscht ').

Die Communicationen im Rücken der französischen Stellung waren höchst mangelhaft Die Hauptstrasse von Novi nach Gavi über- schritt die oft recht steilen Bergfüsse des Monte Mesma; die Wege von Pasturana über Tassarolo und von Novi über den Monte rotondo nach Gavi waren für Fuhrwerk sehr beschwerlich.

Die Vor- und Nachtheile der Stellung.

Aus dieser Darstellung ist zu entnehmen, dass alle Vortheile der Stellung auf Seite der Franzosen lagen, wenn man von den ungünstigen Rückzugsverhältnissen absieht. Andererseits ist freilich nicht zu verkennen, dass die Ausdehnung ihrer Stellung, welche über 8km betrug, zu einer Truppenmacht von 34.000 Maun also etwa 3 Mann auf den Schritt gewiss als viel zu gross angesehen werden mnss, wogegen wieder zu Gunsten der Franzosen in die Wag- schale fällt, dass die Überlegenheit der Verbündeten gegenüber einer so starken Stellung nicht nennenswert war, besonders deshalb, weil bei einem Angriff auf die Höhen ihre starke und gute Cavallerie nicht in Rechnung gebracht werden konnte.

Die bessere und strammere Ausbildung der Truppen der Ver- bündeten in ihren damals noch immer gehandhabten, älteren starren Frontalformen bot bei dem Kampfe in einem bedeckten Terrain gegen die Tirailleurform, welche die Franzosen damals anzuwenden ge- zwungen waren, keinen wesentlichen Vortheil. Altgewohnte Disciplin stand republikanischer Begeisterung, die Feldherrnkunst eines alten, bewährten Führers, der durch diplomatische Kniffe stets eingeengt wurde, dem jugendlichen Ehrgeize eines, vom Glück getragenen, militärischen Emporkömmliugs, der von seiner Regierung stets nach vorwärts getrieben wurde, gegenüber.

Vor- und Nachtheile der beiden Gegner wogen sich vielfach auf, nur die grössere Tapferkeit der Truppen uud der unbeugsame Wille der Führer konnte hier die Entscheidung bringen.

') Auf dieses Rideau, sowie auf die früher erwähnten fingerförmigen Auslaufe westlich Novi ist bei dein Studium der Schlacht besonders bedacht zu nehmen, weil in allen Relationen und Renditen stets von einer 1 , 2. oder 3. Hohe die Rede ist, die einen Rücksdiluss auf den Gefechtsgang nur dann ermöglichen, wenn man das Terrain diesbezüglich genau beachtet. Hiebei ist xu bemerken, dass die in den Berichten vorkommende Bezeichnung „1", „2." und „3." Höhe nur relativ für das Gefechtefeld des betretenden Truppenkörpers und nicht als fixe Rezeichnung für eine bestimmte Hohe gilt So war z B. die Fortsetzung jener Höhe, welche die Truppen Üt t's als die „2." bezeichneten, für die Truppen Bellegarde's die „l.'\ Lusignan endlich nennt das Rideau 2 wischen Serravalle und Pozzulo formigaro die „1." Hohe.

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60 Wucherer.

Die Seh lacht. Der erste Angriff Kray's.

Zeitlich morgens begann Kray seine Vorrückung.

Vor Tagesanbruch griffen mehrere Escadronen Joseph-Husaren unter Major Dobaj, welche über Nacht auf Vorposten waren, die feindlichen Vortruppen in der Ebene an und trieben sie nach leichtem Gefechte auf die Höhen zurück. Als der Tag zu grauen begann, setzte sich auch das Gros des Corps in Bewegung, indem beide Divisionen in Colonnen mit Halb-Compagnien vom linken Flügel aus, die Bewegung antraten.

Auf Gewehrertrag von den Anhöhen wurde neuerdings in der- selben Ordnung wie früher aufmarschirt und bald nach 5 Uhr früh •) der Angriff begonnen.

Bei der Division Ott führte Major Mamula 2 Grenzer- Bataillone als Vortreffen gogen die Höhen vor; bei der Division Bellegarde wurde das Vordertreffen durch das Regiment Huff mit 2 Bataillonen formirt, da leichte Truppen nicht vorhanden waren. Diesen Vordertreffen folgten beiderseits das erste Treffen auf dem Fusse nach, während die Reserve-Artillerie in der Ebene auffuhr und das Feuer gegen den Kamm der Höhe eröffnete.

Dort hatten sich die feindlichen Vortruppen in einer ziemlich dichten Tirailleurkette eingenistet, welche nun die österreichischen Truppen mit lebhaftem Feuer empfingen8). Ein heftiger Kampf ent- wickelte sich.

Mit Mühe überwanden die beiden Bataillone Mamula's den schwierigen Aufstieg, die Bataillone Deutschmeister und Vukassovich des ersten Treffens der Division Ott, die in Front angerückt waren, mussten vielfach wieder in schmale Colonnen abfallen, um theilsauf schlucbtartig eingeschnittenen Wegen, theils auf Fusspfaden oder über Hecken, Terrassen und Zaune das steile Gelände zu überwinden. Doch unaufhaltsam drangen sie vor, warfen die französischen Tirailleure

') Relation des F. M. L. Bellegarde. Kriegs-Archiv.

*) Nach den verschiedenen Quellen divergiren die Angaben über den Zeitpunkt des Beginnes der Vorrückung und des Angriffes. Diese Diver- genzen sind aus den verschiedenen Standpunkten zu erklären, welche die Beobachter eingenommen hatten. St. -Cyr hört schon das Geplänkel der Vor- truppen vor Tagesanbruch : Perignon, und nach ihm Jomini, gibt den Beginn der Schlacht um 5 Uhr an, als thatsäcblich die erste Attake durch Bellegarde auf diesen Flügel erfolgte. Das Theresien-Ordens-Zeugnis für den Obersten R^vay gibt die Zeit zwischen 5 und G Uhr an, offenbar, als dieser den ersten Kanonendonner nach Pozzolo formigaro herüberschallen hörte.

*) Diese dichte Tirailleurkette mag vom .Standpunkte der österreichischen Generale den Eindruck gemacht haben, als sei die französische Armee schon, wie Bellegarde in seiner Relation sagt, „en ordre de bataillo raugirt" ge- wesen, was, nach den französischen Quellen und nach dem Verlaufe der Schlacht zu urthcilen, sicher nicht der Fall war.

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Die Schlacht Ton Novi aiu 15. August 1799.

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und besetzten die erste sehmale Höhe, wo sie bestrebt waren, rasch die durch den Aufstieg gestörte Ordnung herzustellen.

Durch das Feuer auf diesen Flügel aufmerksam gemacht, eilte Joubcrt herbei und traf hier in dem Augenblicke ein, als seine Tirailleure zurückzufluten begannen. Kr, der noch in der Nacht angenommen hatte, dass die Verbündeten sich zurückziehen würden, sah nun vor sich das starke Corps Kray zum Angriff vorgehen und wie es scheint in einem Anfall begreiflicher Verzweiflung stürzte er sich mit seinem Stabe den österreichischen Truppen ent- gegen. In diesem Momente wurde er von einer Kugel nieder- gestreckt l).

Unterdessen war die Division Lemoine, welche wahrend der Nacht in die Weingärten eingezwängt, in Marschcolonne gelagert hatte und durch den Angriff der Österreicher einigermasseu über- rascht schien, aufmarschirt, um sich dem Feinde entgegen zu werfen. Links drang die 20. leichte, rechts die 34. (Grenadier-) Halb-Brigade vor. Mit heftigem Feuer werden sie von den zwei österreichischen Regimentern empfangen und endlich nach hartem Kampfe geworfen. Mit stürmender Hand folgen die Regimenter Nr. 4 und 48 dem weichenden Feinde und überschreiten einen ziemlich scharf einge- schnittenen schmalen Wasserriess, um sich auf der zweiten Höhe festzusetzen. Mit unsäglicher Anstrengung werden die Regiments- geschütze herbeigeschafft •). Die Grenzer- Bataillone nisten sich an verschiedenen Punkten im Terrain ein und alle Bemühungen der Division Lemoine, die österreichische Brigade Eisnitz zu werfen, scheinen erfolglos.

Zu gleicher Zeit hatte auch Bellegarde mit seinen Truppen ansehnliche Fortschritte gemacht,

Das Regiment Hu ff hatte alsbald, gefolgt vom ersten Troffen (den Regimentern Sztäray und Gyulai), die ersten Höhen den französi- schen Vortruppen entrissen. Von der Colonne des G. M. S ecken dort' drangen 1 Escadron und 1 Bataillon längs dem Lemme vor, um sich der Flanke der Franzosen zuzuwenden. 2 Bataillone und 1 Escadron

*) Diese Darstellung über Joubert's Tod ist nach St. -Cyr wieder- gegeben als die wahrscheinlichere General Suchet erzählt in seinem Berichte an das Directorium, dass Joubert an der Spitze der Truppen, die er zum Gegenstosse vorgeführt habe, unter dem Kufe „en avant, en avant!" ge- fallen sei.

In der Regiments-Geschichte von Deutsehmeister Nr. 4 wird mitgetheilt, dass ein Corporal dieses Regimentes den General Joubert erschossen habe; es war mir nicht möglich, die Wahrheit dieser Angabe zu ermitteln,

*) Dieser Umstand ist durch die Tapferkeitszeognisse des Regimentes Vukassovich erwiesen. Kriegs-Archiv.

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62 Wucherer.

blieben in Bassaluzzo, 1 Escadron ging auf das linke Ufer des Leiniue gegen Ovada vor1).

Die gesammte Cavallerie des rechten österreichischen Flügels versuchte gegen Monficello vorzugehen, um sich von dort Pasturana zu nähern, konnte aber wegen des ungünstigen Terrains in das Gefecht nicht eingreifen.

Die Franzosen waren auch hier allem Anscheine nach durch den österreichischen Angriff überrascht worden. Um der Division G rouchy Zeit zu schaffen sich zu entwickeln wurde zuerst die Oavallerie-Reserve des Generals Richepanse den Österreichern entgegengeworfen, sie sah sich jedoch bald gezwungen, unverrichteter Dinge umzukehren, da sie befürchten musste, durch die Bewegung Seckendorfs und der österreichischen Cavallerie abgeschnitten zu werden.

Während die Brigade des G. M. Bellegarde, deren Ordnung durch die schwierige Eroberung der ersten Anhöhe einigermassen gestört war, sich auf dieser zur Fortsetzung des Angriffes frisch formirte, hatte sich auch die Division G rouchy mühevoll aus Pasturana hervorgewunden und unverweilt ihre Vorrückung gegen den österreichischen rechten Flügel fortgesetzt.

Auf der zweiten Anhöhe (von Norden gezählt) stiessen beide Gegner heftig aufeinander. Nach langem und blutigem Ringen gelang es endlich der heldenmüthigen Tapferkeit der österreichischen Brigade, die gleichfalls tapfer kämpfenden Franzosen zu werfen und die zweite Anhöhe zu behaupten.

Die französischen Iufanterie-Reserven dieses Flügels, die Brigaden C lau sei und Partouneaux, waren zu dieser Zeit noch südlich Pasturana im Anmärsche begriffen.

Alle weiteren Versuche der beiden französischen Divisionen Lemoino und G rouchy, die Österreicher von den Auhöhen herab- zuwerfen, führten zwischen Ii und 7 Uhr früh zu ausserordentlich heissen und verlustreichen Kämpfen, die von beiden Theilen mit grosser Tapferkeit geführt wurden.

Während sich seiue Truppen im blutigen Ringen aufrieben, sah Kray zu seinem nicht geringen Erstaunen, dass die russischen

*) Stutterheim behauptet, dass Seckendorf mit .seinem ganzen Detacbement längs des Lemmc vorgerückt sei und dort einige gegen ihn vor- gesendete französische Bataillone schlug Diese Angabe scheint unrichtig, weil nach den französischen (Quellen kein französisches Bataillon dort vorrückte und nach der Ordre de bataille auch keines verfügbar war; weil Bellegarde mit keinem Worte dieses Detacbement erwähnt ; weil ferner in den vorhandenen Acten nirgends eine Spur der erwähnten Thätigkeit Seckendorfs zu finden ist, und weil endlich das Auftreten eines so starken Detachements iu den Flanken des Feindes doch irgend welche Gegenmassregeln hervorgerufen hätte, wovou nirgends etwas erwähnt wird.

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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

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Truppen Bagration's bei Pozzolo formigaro unbeweglich standen. Adjutanten auf Adjutanten sandte Kray, um das Eingreifen der Russen zu veranlassen, aber Bagration musste, trotzdem er die Notwendig- keit sofortigen Handelns klar erkannte, auf einen bestimmten Befehl Snwarow's fussend, das Eintreten in den Kampf ablehnen. Der alte, oft so wunderliche Held Suwarow schlief einstweilen, in seinen alten Mantel gehüllt und auf der Erde hingestreckt, oder wie andere behaupten, stellte sich nur schlafend, und kein Mensch aus meiner Umgebung wagte, ihn, trotz der ersichtlich dringenden Not- wendigkeit einer Entscheidung, zu wecken r).

Aber auch auf französischer Seite hatte, man die Untätigkeit der Russen wahrgenommen und die Zeit nicht ungenützt gelassen.

Schon als die Schlacht des Morgens begann, hatte St. -Cyr auf seinem Flügel die Besetzung der Stellung von Novi betrieben: General Watrin, welcher bekanntlich am 14. in der Ebene bis gegen Bettole di Novi vorgeprellt war, erhielt den Auftrag, die Ab- fälle des Monte rotondo südlich der Stadt zu besetzen ; von der Divi- sion Laboissiere besetzte die Brigade Gardanne die Stadt, die Brigade Quesnel die Höhen nordwestlich derselben; links davon sollte die Brigade Colli aufmarschiren. Eine Halb-Brigade besetzte die Höhen, welche unmittelbar südlich an die Stadt anschlössen, eine weitere Halb-Brigade*) mit zwei Cavallerie-Regimentern nahm auf dem rückwärts der Stadt gelegenen Plateau Aufstellung, von wo aus sowohl diese als auch die erste Höhe beherrscht werden konnte 3).

Während diese Bewegungen ausgeführt wurden, war Moreau von dem Tode Joubert's und der ungünstigen Gefechtslage auf dem linken Flügel unterrichtet worden. Er übernahm sofort wieder den Oberbefehl und begab sich schleunigst zu der in's Schwanken ge- ratenen Division Lemoine.

Mit aller Energie trachtete Moreau vore^t, bei dieser die Ordnung wieder herzustellen und sie zu erneuerten Angriffen gegen die ttrigade Eisnitz zu ermuntern, gleichzeitig uahm Moreau aber auch wahr, dass die Russen sich nicht anschickten, in den Kampf einzu- greifen, und dass dadurch die Flanke der Division Ott vollständig eut- Mösst blieb. Diesen Umstand nützte nun Moreau rasch aus. Die soeben im Anmärsche begriffene Brigade Colli erhielt den Befehl, mit ihren neben frischen Bataillonen die linke Flanke Ott's anzufallen, während Lemoine erneuert die Front der zwei schwachen österreichischen Regimenter Deutschmeister und Vukassovich angriff.

') Über die verschiedenen Erzählungen von Suwarow's Verhalten siehe M.Ii at in, 3 Band.

*l Diese beiden Halb-Brigaden gehörten olVenbar der Infanterie-Reserve an. *) Nach Jornini.

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Wacherer.

Ein heisser und blutiger Kampf entstand, in welchem sich die beiden tapferen österreichischen Regimenter lange gegen die sehr überlegenen Gegner wehrten. Endlich mussten sie in Un- ordnung gerathen der Übermacht und den immer erneuerten Vorstössen des Feindes weichen und die zweite Höhe räumen. Hiebei gelang es dem am heftigsten angegriffenen Regimente Vukassovich dennoch, seine Regimentsgeschütze, welche alle Handlanger und Zug- pferde verloren hatten, durch die tapfere Initiative seiner Soldaten zu retten und durch den tief eingeschnittenen Wasserriss auf die erste Anhöhe zu schaffen f).

Noch gelang es hier, kurzen Widerstand zu leisten, bald waren aber auch hier die in Unordnung gerathenen österreichischen Bataillone nicht mehr imstande sich zu halten ; sie wurden etwa um 8 Uhr früh in die Ebene herabgeworfen, wo sie sich rasch hinter dem zweiten Treffen sammelten.

Starkes Feuer der österreichischen Reserve-Artillerie verhinderte die Franzosen in die Ebene nachzudrängen. Sie begnügten sich vielmehr mit dem errungenen Erfolge, indem sie die erste Höhe be- setzten und nunmehr dort auch einige Artillerie aufführten.

Der Rückzug der Brigade Eisnitz blieb nicht ohne Einfluss auf die Kämpfe der Division Bellegarde.

Bellegarde behauptet die eroberten Höhen bis Mittag.

Als General Grouchy die Erfolge Lemoiue's wahrnahm, versuchte auch er einen erneuerten energischen Angriff auf die Truppen Bellegarde's auszuführen, der nun zu einem hin- und her- wogenden Kampfe führte, in welchem mit seltener Bravour um den Besitz der einzelnen Höhenrippen gefochten wurde.

Nach 8 Uhr morgens gelang es zwar einzelnen französischen Ab- theilungen, bis auf die erste Höhe vorzudringen, da sich aber Abtheilungen des Regimentes Gyulai dort in einigen Casinen gut eingenistet hatten *), so konnten die Franzosen auf der ersten Höhe umsoweniger Fuss fassen, als zu derselben Zeit F. M. L. Bell e gar de frische Bataillone aus dem zweiten Treffen mit klingendem Spiele zum Gegenstosse vorrücken liess. Diese vertrieben die Franzosen abermals von der ersten Anhöhe.

Unterdessen hatte auch das Regiment Sztaray in erneuertem Anstürme sich einer Anhöhe fast in der Flanke des Gegners be-

') Dieses Factum ist durch die Tapferkeitszeugnisse des Regimentes Vukassovich constatirt. Kriegs-Archiv.

») Nach den Tapferkeitszengnissen des Regimentes Gyulai Nr. 32. Kriegs-

Archiv.

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mächtigt und gegen alle Angriffe des letzteren behauptet, indem es überdies durch Patrullen und Detachements Flanke und Rücken der Franzosen beunruhigte

Einige kleinere Abtheilungen leichter Truppen und Husaren1) waren zur selben Zeit sogar allerdings sehr vorübergehend in Pasturana eingedrungen.

Den gauzen Vormittag wurde auf diesem Flügel mit wechselndem Glücke gefochten.

Erst später, als die Brigade C lau sei eingriff, nahmen die Franzosen zwar die dritte und dann die zweite Anhöhe dauernd iu Besitz, es gelang ihnen aber ebensowenig in den Vormittagsstunden die erste Anhöhe, welche die Truppen Bellegarde's mit Löwen- rauth vertheidigten, zu erobern, als auch das Regiment Sztaray aus »einer weit vorgeschobenen Stellung zu vertreiben.

Erst zwischen 12 und 1 Uhr mittags, als wie an anderer Stelle gesagt werden soll, der zweite Angriff der Division Ott und der erste Angriff der Russen zurückgewiesen war und die Franzosen erneuert ihre überlegenen Kräfte gesammelt und zum Sturme vor- geführt hatten, mussten die Truppen Bellegarde's auch die erste Anhöhe räumen und sich in die Ebene zurückziehen, wo sie von zwei noch intacten Bataillonen aufgenommen wurden. Die dort auf- geführte Reserve-Artillerie und die Cavallerie Palffy's hinderten die Franzosen, die Verfolgung in der Ebene aufzunehmen.

Nur das Regiment Sztaray vermochte die früher eingenommene Höhe nordwestlich von Pasturana in heldenmüthiger Ausdauer trotz aller feindlicher Attaken festzuhalten und somit für die später erneuerten Angriffe einen wertvollen Stützpunkt zu bilden. Belle- nde Hess das Regiment auffordern, diese Anhöhe um jeden Preis zu halten.

Auch vom Regimente HurT und von anderen Regimentern blieben kleine Abtheilungen in vertheidigungsfähigen Objecteu auf den An- höhen zurück.

Bellegarde war nun bemüht, seine durch den andauernden Kampf, durch die furchtbare Hitze und durch drückenden Durst vollkommen erschöpften Truppen neuerdings zu ordnen ■).

') Nach den Tapferkeitszeugnissen des Regimentes Sztaray Nr. 33. Krieg.s-

Archiv.

») Wahrscheinlich von dem kleinen Detachement, das Seckendorf längs des Lein nie vorgeschoben halte.

") Nach der Relation Bellegarde's über die Schlacht von Novi und Jen Tapferkeitszeugnissen, welche zweifellos nachweisen, dass die Angaben der iarh von Miliutin verwerteten französischen Quellen, es wären die Truppen bellegarde's um 8 Uhr morgens gleichfalls von den Höhen herabgeworfen *<»rden, unrichtig sind. In der bezogenen Relation heisst es unter anderem

Orf»D der noilitlr- wiMt-nncbafllir ben Wrt-ine. L1X. Band. ISJJ 5

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66 Wucherer.

Auch die Franzosen scheinen vollends erschöpft gewesen zu sein. Es trat eine allgemeine Gefechtspause ein.

Das Detachement Seckendorf.

In den Vormittagsstunden ging das Detachement Seckendorf aus Bassaluzzo gegen Ovada vor, um einer feindlichen Abtheilung, welche von dort her den Anschluss an ihre Armee anstrebte, entgegen- zutreten !).

Die Schilderung dieses Gefechtes auf dem äussersten rechten Flügel der Verbündeten hat um den Zusammenhang dieser ein- heitlich durchgeführten Action nicht zu zerreissen um mehrere Stunden vorgegriffen. Wir müssen uns nun wieder zu Kray und zu den Russen, u. z. in die Zeit von etwa 8 Uhr früh zurückversetzen.

Der erste Angriff der Russen und der zweite Angriff Kray'«

mit der Division Ott.

Es mochte etwas vor dieser Stunde gewesen sein, als Suwaro w erwachte und zu den Truppen Bagration's ritt. Hier übersah er die Situation und gab nun sofort den Befehl, dass Bagration und Milorado witsch die Stadt Novi angreifen sollten, indem er gleichzeitig auch dem F. Z. M. Kray die bestimmte Weisung zu- sandte, neuerdings zum Angriff auf die Anhöhen vorzugehen. Diesem Auftrage wurde die bestimmte Versicherung beigefügt, dass die ganze Armee angreifen würde*).

Bagration setzte sich sofort mit seinen 8 Bataillonen, die bereits in Schlachtordnung aufmarschirt waren, in Bewegung'). Er

wörtlich: „Der Feind nahm von den vorderen (zweiten und dritten) Höhen Besitz und erklimmte auch selbst die erste Höhe an mehreren Stellen. Immer frische Abtheilungen, die ich aus den zweiten Treffen jederzeit mit klingendem Spiele vorrücken liess, machten demselben die erste Höhe bis zu Mittag streitig."

l) Diese Annahme basirt, sowie die Aufstellung Seckendorfs, wie sie auf den Seiten 61 und G2 angegeben ist, zumeist auf dem im Jahre 1822 heraus- gegebenen Plane der Schlacht von Novi. Ein Bericht über das Verhalten dieses Detachenients liegt nicht vor.

*) Nach Stutterheim und der Relation Krays vom 17. August 1799. Kriegs-Archiv.

3) Die Zeit, wann dies geschah, wird verschieden angegeben. Suwaro w gibt 6 Uhr morgens an, was jedoch unwahrscheinlich ist. Jomini sagt, die Küssen hätten um 8 Uhr den Angriff begonnen ; die österreichischen Quellen sprechen von 9 Uhr. Die beiden letzten Angaben lassen sich durch die ver- schiedenen Gesichtspunkte der beiden Beobachter in Einklang bringen. Die Franzosen sahen von den Höhen den Aufbruch der Russen, während die Öster- reicher erst durch den vorgedachten Befehl S u w a r o w's und durch den herüber- schallenden Kanonendonner von dem Angriff erfuhren.

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ging geraden Wegs zum Angriff auf Novi vor Noch ehe die russischen Bataillone die Stadt erreichten, wurden sie aus den zahl- reichen Gräben und Canälen, deren Überwindung an und für sich Schwierigkeiten und Zeitverluste brachte, von heftigem Feuer empfangen. Nach einem äusserst hitzigen Handgemenge wurden endlich die französischen Tirailleure in die Vorstadt zurückgeworfen, worauf die Rassen zum Angriff der Stadt schritten.

Bis zu diesem Zeitpunkte scheint sich S u w a r o w überzeugt za haben, dass doch bedeutendere Streitkräfte des Gegners, als er rermuthet hatte, bei Novi versammelt seien, und nun (etwa 8 Uhr 30 Minuten) erst scheint der Befehl an Derfelden nach Rivaita abgegangen zu sein, dass er mit seinen noch übrigen 10 Bataillonen sofort auf das Schlachtfeld abzurücken habe*).

Bagration führte indess seine Truppen gegen die Stadt vor, überzeugte sich aber alsbald, dass seine schwache Artillerie gegen >lie hohen und starken Mauern nichts ausrichten könne und beschloss Jäher, die Stadt an ihrer Nordwestseite zu umgehen und die nächst vorliegenden Höhen zu besetzen.

Unter dem Feuer der Franzosen wurde das nöthige Manöver mit bewunderungswürdiger Ruhe ausgeführt, und ohne Zögern stürzten die Russen in den furchtbaren Kugelregen, der ihnen von den Terrassen und Hecken aus und von einer beim Belvedere aufgefahrenen Batterie entgegengeschleudert wurde.

Doch alle Tapferkeit, die auch vom Feinde Anerkennung fand 3), vermochte nicht, die Terrainhindernisse und den hartnäckigen Wider- stand des Feindes zu überwältigen. Mehrmals wurde der Angriff er- neuert; die russische Artillerie konnte gegen den wohlgedeckt eingenisteten Gegner nichts ausrichten; die russischen Colonnen, rftets aufgehalten durch Hecken, Gräben und Terrassen, erlitten furcht- bare Verluste, endlich brachen auch Abtheiiungen der Brigade "iardanne aus Novi in die Flanke der russischen Bataillone vor, und so sah sich denn schliesslich Bagration gezwungen, den Angriff aufzugeben und seine tapferen Truppen unter dem Schutze

') Die nachfolgende Schilderung der Kämpfe der Hussen ist dem aus- zeichneten Werke Miliutin's entnommen.

*) Uber den Zeitpunkt, wann dieser Befehl erging, ist nichts Bestimmtes '«rkannt. Ein Adjutant kann die dkm betragende Distanz Pozzoh» formigaro Üivalta in etwas Ober einer halben Stunde reiten ; er mag also »twas nach ».t l'hr bei Derf e 1 den angelangt sein. Rechnet man, dass D e r f e 1 d e n zum Abmärsche berät war, so kann er bis längstens 1 ,10 L'hr abmarsehirt und um 1 t\2 L'hr »af dem Schlachtfelde eingetroffen s^in, wie es thatsä. hlieh der Fall war.

*) St.-Cyr schreibt: „L'ennemi s'avatiea dana un ordre parfait et avec ine aadace reraarquable."

5*

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W u c h e r e r.

seiner Kosaken und des österreichischen Dragoner- Regimentes Ka- raicsav zurückzuführen.

In dem Momente, als Bagration seine Bataillone in der Ebene östlich der Stadt sammelte, erschienen in seiner linken Flanke frische französische Truppen. Von der Division W a t r i u waren nämlich in der Ausführung des früher erwähnten Befehles St. - Cyr's soeben die Brigade P e t i t o t vor Novi angekommen. Sie traf unerwartet auf die Küssen und nahm sofort den Kampf auf. Bald folgte auch die Avantgarde-Brigade Calvin, und als später Watrin auch seine dritte Brigade Arnaud heranführte, war Suwarow im höchsten Masse überrascht '), aus einer unerwarteten Richtung von einer so ansehnlichen Truppeumacht angegriffen zu werden, vou deren Anwesenheit er keine Kenntnis hatte').

Der Feldmarschall liess nun sofort den grössten Theil der Truppen des G. M. M il orado witsch , unter persönlicher Führung des G. L. F ö r s t e r gegen Watrin vorrüekeu. Es entspann sich nun hier auf dem linken Flügel der Russen ein heftiger Kampf.

Auch Bagration eilte herbei. In der Hoffnung, dass die Höhen südlich der Stadt schwächer besetzt seien, griff er dieselben an, doch gelang es St. -Cyr rechtzeitig, dorthin Reserven zu senden und so wurde denn auch hier der russische Angriff abgewiesen, eben in dem Augenblicke, als D e r f e 1 d e n in mehreren Colonnen mit seinen 10 frischen Bataillonen (nach 7,12 Uhr) auf dem Schlachtfelde an- langte.

5 Bataillone D e r f e 1 d e n's wurden gegen Watrin eingesetzt, andere Bataillone gingen zum Angriff auf das Belvedere über und auch Bagration erneuerte seinen Angriff auf die Höhen südlich der Stadt,

Nach heldenmüthigein Kampfe gelaug es zwar den Russen, die Division Watrin zu schlagen und sie gegen die Abfalle des Monte rotondo zurückzudrängen, aber alle Anstrengungen der bis zur Aufopferung todesmuthigen russischen Truppen vermochten nicht, die Anhöhen zunächst der Stadt zu erstürmen. Die furchtbaren Ver- luste, welche das Feuer der gut postirten Artillerie der Franzosen in den Reihen der Russen verursachte, wurden noch durch die ent- setzliche Hitze gesteigert. Von Mattigkeit und Durst gequält, sanken die Soldaten bewusstlos zusammen, viele Verwundete kamen vor Er- schopfung um. Da endlich, um 1 Uhr nachmittags, liess Suwarow den blutigen Angriff auf das feindliche Centrum einstellen. Der Zweck

') Ein beachtenswertes Eingeständnis Miliutin's, nachdem W a t r i n mit seiner Division schon am Nachmittage des 14. auf kanm 6km Entfernong vor der reich mit Cavallerie ausgestatteten Avantgarde Bagration'« eingetroffen war.

*) Navh Jona in i.

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alJer seiner Anstrengungen, möglichst viele Truppen vom linken feindlichen Flügel abzuziehen, war nicht erreicht worden, und auch der ursprüngliche Plan Suwarow's, der Vorstoss Kray's in die linke Flanke des Gegners, war wie wir gleich hören werden abermals gescheitert.

F. Z. M. Kray liess nämlich nach Erhalt des neuerlichen Be- fehles zum Angriff die Truppen des F. M. L. Ott allsogleich (um 9 ühr) antreten, um sie gegen den Frind vorzuführen. Durch seino lebhafte Aufmunterung und das mannhafte Beispiel der Officiere gelang es bald, die fast gänzlich erschöpften Soldaten zu neuen glänzenden Leistungen zu entflammen. Um diese vollends zu würdigen, muss bedacht werden, dass die Truppen K r a y's seit Wochen unter- wegs waren, dass sie auch am 13. und 14. August ansehnliche Märsche in der heissen Sonnenglut Italieus zurückgelegt hatten, und dass end- lich die Nacht vom 14. auf den 15. wegen des nächtlichen Auf- marsches des Corps und des Angriffes vor Sonnenaufgang den Truppen kanm eine kurze Rast, geschweige irgend welche Nachtruhe gegönnt hatte. Umso bewundernswerter ist der erstaunliche Elan, mit welchem 0 t t's Truppen diesen zweiten Angriff durchführten.

Die Regimenter T e r z y mit 2 Bataillonen am rechten und Mittrowsky mit 3 Bataillonen auf dem linken Flügel rückten als erstes Treffen Ott's. begleitet von zahlreichen Grenzerschwärmeu, in strammer, mustergiltiger Ordnung gegeu die Anhöhen vor, die nun von der Artillerie der Division Lemoine gekrönt ist. Tod und Verderben speit sie in die Reihen der Österreicher, die unentwegt noch einige hundert Schritt bis in den todten Raum vordringen und dann, durch die Ungunst des Terrains oftmals in Gruppen getheilt, die Höhe erklimmen, um sich stürmender Hand in die Reihen Lemo ine's in stürzen. Zum zweitenmale erstürmten diese tapferen Truppen die Höhen, und ist dies umso bemerkenswerter, als die nebenan käm- pfenden Küssen unter fast gleichen Verhältnissen die Höhen nicht zu ersteigen vermochten. Es scheint dem Heldenmuthe der beiden österreichischen Regimenter überdies gelungen zu sein, im ersten Anlaufe die Division Lemoine in Unordnung zu bringen und zurückzuwerfen *).

«) Über diese Episoden des zweiten Angriffes Kray's fit.den sieh leider nur sehr wenige Aufzeichnungen vor, aus welchen eine detaillirtere Schilderung vlieser ruhmreichen Kämpfe anzuleiten wäre. Aus den im Kriegs-Archiv befindlichen rapferkeiUzeugnissen der Regimenter Terzy (lt.) und Mittrowsky 1 40) lässt sich cor erkennen, dass ein furchtbar hitziger Kampf .stattge funden hat.

Hier ist es auch an der Zeit, der Bemerkung Miliutin'e entgegen za -reten. welche dem F. Z.M.Kray ein „b e d e u t e n d e s Übergewicht . q Streitkräften" zuschreibt. Dem ist nicht so. Nach der Ordre de ataille vom 8. August berechnet, ist die Stärke der Division Ott am 15. mit

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Wucherer.

Nachdem auch das zweite Treffen, die Regimenter Deutsch- meister und Vukassovich, auf den Höhen angelangt war, ent- spann sich eiu langandauernder, wechselvoller Kampf, der mit grösster Hingebung und Ausdauer bei glühender Sonnenhitze geführt wurde. In dem schwierigen Terrain lockerten sich die Verbände, das Regiment Terzy kommt in heftiges Gedränge, einzelne Abtheilungen desselben werden vom Feinde umzingelt, doch es sammeln sich wieder Ab- theilungen, oft nur von Unterofficieren geführt, um durch erneuerte Angriffe die Kameraden der Gefangenschaft zu entreissen ; die Oguliner Grenzer kämpfen gleichfalls wacker an der Seite der Soldaten von Terzy. Die Verluste mehren sich, auch die Sonnenglut verlangt ihre Opfer, da endlich wird die linke Flanke 0 t t?s durch den Rückzug der Russen, welche in der Mittagsstunde das Belvedere vergebens gestürmt hatten, abermals blossgelegt und sofort ergreift Moreau die Gelegenheit, um einen erneuerten heftigen Gegenstoss zu führen. Soeben war die frische französische Brigade Partouneaux auf dem Schlachtfelde eingetroffen. Indem Moreau alle Truppen Le- rn oine's heftige Anstrengungen in der Front der Division Ott machen lässt, wirft er die Brigade Partouneaux in die linke Flanke Ott's. Das Regiment, Mittrowsky wehrt sich heldenmüthig; seine Krieger geben glänzende Beweise von Tapferkeit, aber endlich siegen die frischen Kräfte über die bereits decimirten und ermatteten Österreicher. Das Regiment Mittrowsky wird von den Höhen herabgeworfeu und nun ist auch kein Halt mehr für die anderen Truppen. Sie bringen zwar ihre Regimentsgeschütze in Sicherheit, müssen aber dennoch mit grossen Verlusten in die Ebene zurück- weichen.

Da man von den Höhen aus keine Infanterie in der Ebene sieht, so wagt es Partouneaux, den weichenden österreichischen Truppen in die Ebene mit einigen Bataillonen nachzudrängen. Hier aber war einstweilen die Reserve- Artillerie K ra y's vor den dortigen Maisfeldern aufgefahren und empfing nun die nachstürmenden Franzosen mit heftigstem Feuer. In demselben Augenblicke hatte Kray auch seine Cavallerie, die bisher an seinem linken Flügel wegen des Terrains unthätig zusehen musste, vorgerufen. Mit verhängten Zügeln griffen

7.502 Mann Infanterie anzusetzen, wobei noch sehr zweifelhaft ist, ob diese Zahl den sogenannten „ausrückenden Stand" wie damals der heutige Gefeeht«sstand genannt wurde angibt. Wurde mit dieser Ziffer der Yerpfle^sstand gemeint sein, was übrigens sehr wahrscheinlich ist, so dürfte bei der damaligen grossen Differenz zwischen Verpfleg«- und „ausrückendem" Stand und in Rücksicht auf die grossen Marsohverluste (Seite 48) die Stärke der ins Gefecht geführten Truppen kaum 6 500 Mann erreicht haben. Lemoine hatte nach Jomini 0.4 10 Mann im Gefechte. Die Differenz zu Gunsten des Angreifers ist also sicher keine ausschlaggebende gewesen.

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3 Escadronen Joseph-Husaren und 3 Escadronen Johann-Dragoner unter Führung des Majors Dobay des ersteren Regimentes die Franzosen an, hieben einen Theil zusammen und trieben den Rest duchtartig in die Gräben und Schluchten der Anhöhen zurück. Der General Partouneaux mit 2 (Halb-) Brigade-Chefs, 40 Ofh- cieren und 900 Mann fiel hiebei den österreichischen Reitern in die Hände ').

Dieser Reiterangriff, sowie das ansehnliche Artilleriefeuer Hessen die Franzosen, die gleichfalls erschöpft waren, von jedem weiteren Versuch, in die Ebene herabzusteigen, abstehen. Die österreichischen Bataillone gewannen hiedurch Zeit, sich abermals zu rangiren und auf wenige hundert Schritte von der Anhöhe entfernt wieder Stellung zu nehmen, ein Beweis, dass der Angriff dieser österreichischen Bataillone zwar abgewiesen, aber der moralische Gehalt derselben noch lange nicht gebrochen war.

Infolge der allgemeinen furchtbaren Erschöpfung der Kämpfer beider Parteien trat nun auf dem ganzen Schlachtfelde Ruhe ein, die nur durch schwaches Kanonenfeuer erkennen Hess, dass die Entscheidung des Tages noch nicht gefallen war.

Beide Gegner hatten bisher gleich ruhmvoll gekämpft; je mehr der Heldenmuth des Angreifers wuchs, desto mehr steigerto sich die Festigkeit und Hartnäckigkeit des Vertheidigers. Doch waren die Republikaner genöthigt gewesen, bis Mittag ihre gesammten Streit- kräfte in's Gefecht zu bringen, während die Verbündeten noch eine ansehnliche Reserve zur Verfügung hatten. Durch das Eingreifen dieser Reserven, d. i. des Corps Melas, stand demnach die Fort- setzung der Schlacht bald zu erwarten.

Der Abmarsch des G. der C. Melas von lüvalta.

Schon während der Kämpfe, welche in den Mittagsstunden die Aussichtslosigkeit aller Anstrengungen der russischen Truppen dar- thaten, liess Suwarow an Melas den Befehl ergehen, in das Ge- fecht einzugreifen.

Dieser Befehl traf aber den Gen. d. Cav. bereits auf dem Marsche.

Melas hatte bis 11 Uhr vormittags im Lager bei Rivaita ver- geblich auf den Befehl zum Vorrücken gewartet, als er durch seine Streifparteien erfuhr, dass der Kampf der im Feuer stehenden Truppen

*) Nach der Relation Kray's vom 17. August, Kriegs- Arohiv.

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Wucherer.

eine ungünstige Wendung zu nehmen drohe, ja sogar Colonneu des Feindes sich von den Höhen aus in die Ebene herabbewegten ').

Mag sein, dass diese Nachricht Melas veraulasste, rasch in das Gefecht einzugreifen, oder glaubte er vielmehr im Hinblicke auf die Disposition vom 14. abends den Zeitpunkt als gekommen, um die Verfolgung des Feindes aufzunehmen, wie dem auch sei, er berief die Generale zu sich, ertheilte ihnen die nöthigen Instructionen und setzte sich in drei Coloonen in Bewegung.

Die Brigade Nobili, aus 14 Compagnien Stuart-Infanterie -und 1 Division Lobkowitz - Dragoner bestehend, übersetzte bei Molino Emauuele die Scrivia und ging directe auf Serravalle los1).

Die Brigade Mittrowsky, 2 Bataillone Fürstenberg und 1 Esca- dron Levenehr, folgte dem linken Ufer der Scrivia3), während die dritte Colonne, bei welcher sich Melas aufhielt, den Hauptweg von Rivaita nach Serravalle einschlug. Diese Colonne bestand aus der Brigade Loudon, mit 2 Escadronen Levenebr und den Grenadier-Bataillonen

*; Nach Stutterheim. Die letzterwähnte Bewegung von Colonnen des Feindes scheint sich auf die Division Watrin zu beziehen. Es sei hier bemerkt, dass über die Zeit, wann sich Melas in Bewegung setzte und wann er den Befehl Suwarow erhielt, die verschiedensten Angaben vorliegen. Wann Suwarow den Befehl eipedirt hatte, ist nicht mit Sicherheit zu eruiren. Da- gegen behauptet Stutterheim, dass Molas um 11 Uhr ohne Befehl ab- marschirt sei, was insofern wahrscheinlich ist, als die russischen Quellen und nach ihnen Miliutin angeben, dass Suwarow den Befehl zum Vorrücken erst nach dem Scheitern der Küssen um Mittag eipedirt habe, Melas also keinesfalls zwischen 3 und 4 Uhr bei Novi hatte eintreffen können, wenn er diesen Be- fehl im Lager erwartet hätte, da er mit dem Unweg über Bettole di Novi mehr als 14km zurücklegen musste. Uber die Zeit, wann Melas von Rivaita abmarschirt ist, herrscht in den vorliegenden Angaben eine beträchtliche Verwirrung: nach einer von Miliutin erwähnten Relation dieses Generals aus den russischen Feldacten behauptet derselbe, dass er den Befehl zum Abmärsche um Mittag erhalten habe; wo dies der Fall war, ist freilich nicht gesagt. In der Relation des G. M. Nobili ist ausdrücklich erwähnt, dass der Aufbruch aus Rivaita um 9 Uhr erfolgt ist. Lusignan behauptet, dass die Colonne vor 2 Uhr nachmittags in der Gegend von Novi eintraf. Vollends unerklärlich ist aber die Bemerkung in dem Berichte Melas' an den G. der C. Tige, dass „inzwischen die k. k. Colonne längs der Scrivia bis um l/gl2 Uhr in die Höhe von Novi bei Pietole (?) angerückt war". Es sei hier bemerkt, dass sowohl dieser Bericht, als auch die Relation des Generals der Cavallerie vom 20. August sehr oberflächlich sind; auf ihre kriegshistorische Verwendbarkeit hat man damals sicher nicht gedacht. In beiden Dokumenten ist von einem Befehle die Rede, welcher Melas die Vorrückung auftrug; dieser Befehl kann sich aber gerade so gut auf die Disposition beziehen, die Melas am 14. abends erhielt, als auch auf den Befehl Suwarow's, der Melas auf dem Marsche um Mittag des 15. an- gestellt wurde.

«) Relation des Generals Nobili. Kriegs-Archiv.

*) Relation des Generals Mittrowsky, Kriegs- Archiv und Stutterheim.

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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

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Weissenwolf, Goschen, Weber und Hohenfeld, aus der Brigade Lusignan, mit den Grenadier-Bataillonen Schiaffineti, Morzin, Pertusi und Paar und 1 Füsilier- Bataillon von Fürstenberg- Infanterie, endlich aus der Brigade Lichtenstein '), von welcher jedoch nur mehr je 1 Division der Dragoner-Regimenter Lobkowitz und Levenehr vorhanden waren*).

Als M e 1 a s seine Truppen in Bewegung setzte, erstattete er an Suwarow nachstehende Meldung, de dato Rivaita vom 15. August:

„General Derfelden hätte mit seiner Coloone längs der Scrivia gegen Serravalle vorrücken sollen ; da derselbe jedoch die Disposition nicht befolgte, sondern über Pozzolo formigaro gegen Novi vorging, so Hess ich die k. k. Truppen ungesäumt auf beiden Strassen längs der Scrivia vorrücken und werde mich gegen Serravalle wenden, von wo ich alsdann Abtheilungen gegen Arquata, Gavi und Dernice detachiren werde ')."

Durch den Marsch längs der Scrivia konnte Melas nicht nur dieses Thal, sondern auch das „champ de bataille" im Auge be- halten *).

In furchtbarer Sonnenglut wurde der Marsch möglichst be- schleunigt.

Unterdessen war wahrscheinlich bald nach Mittag der Befehl Suwarow's bei Melas eingelangt, welcher den Aufbruch anordnete und verfügte, dass das ganze Corps gegen Serravalle zu rücken und von dort sodann den Feind in Flanke und Rücken an- zugreifen habe*).

*) Nach Stutterheiin. Lusignan behauptet in seiner Relation vom 10. September (Kriegs- Archiv), dass nur in zwei Colon neu marschirt wurde, u z. da*s Mittrowsky nicht auf besonderem Wege, sondern an der Tete der grossen Colonnc marschirte, was insoferne richtig ist, als diese Brigade nach dem Ein- treffen von Suwarow's Befehl an die Tete der letzterwähnten Colonne genommen wurde. Siehe Seite 74 und 78.

*) Nach der Relation des F. M. L. Fürsten Lichtenstein. Kriegs- Archiv.

*) Diese von Miliutin aus der offieiellen Correspondenz Suwarow's reproducirte Meldung zeigt deutlieh, dass Melas keinen Befehl zur Voriüekung erhalten hatte, und dass er bei dem Antritte seines Marsches auf der Disposition vom 14 abends fusste. Ferner deutet die eingangs angefügte Bemerkung über Derfelden darauf hin, dass Suwarow's Befehl an diesen nicht zur Kenntnis des G. der C. Melas gebracht wurde und Melas daher vollkommen im unklaren über die Situation vor Novi war.

•) Wie Melas in seinem Berichte an Tige sagt.

s) Relation Lusignan und Miliutin.

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Wucherer.

Der dritte Angriff Kray s und der zweite Angriff der Russen.

Die dadurch notwendigen Abänderungen der anfänglichen Dispositionen scheinen einigen Aufenthalt im Marsche der Colonnen hervorgerufen zu haben, indem sich Melas veranlasst sah, die Brigade Mittrowsky nunmehr an die Tete seiner (dritten) Hauptcolonne her- anzuziehen.

Während nun Melas sich dem Schlachtfelde näherte, hatte Suwarow an Kray und Derfelden den Befehl zur Erneuerung des Angriffes ergehen lassen ').

Die Truppen dieser beiden Generale hatten sich wieder ge- ordnet und obwohl sie während der kurzen Kast infolge des absoluten Wassermangels keine Erholung gefunden hatten, so waren sie in geradezu Staunens- und bewunderungswerter Standhaftigkeit sofort bereit, den schwierigen und voraussichtlich noch blutigeren Kampf abermals aufzunehmen.

Die Franzosen hatten die Gefechtspause benätzt, um ihre ge- sammte Artillerie auf den steilen Höhen oft in mehreren Etagen übereinander aufzustellen. Tirailleurs hatten sich in den Weingärten und Casinen gedeckt eingenistet und vermochten aus ihren gut ge- wählten Stellungen das Terrain, welches der Angreifer durchschreiten musste, unter kräftigem Feuer zu halten.

Um 3 Uhr nachmittags') begannen Kray und Derfelden gleichzeitig den Angriff.

Durch das glänzende Beispiel ihrer Generale und Officiere auf- gemuntert, rückten die „abgemarterten" *) Truppen Bellegarde's und Ott's in vollster Ordnung im Doublirschritt und mit klingendem Spiele gegen die Anhöhen vor, von wo aus sie mit einem Hagel von Kar- tätschen und Kleingewehrgeschossen empfangen wurden. Mit „innigem Vergnügen sahen die Führer, wie alle Truppen, durch einen eilf- stündigen Kampf, ohne einen Tropfen Wasser, durch immerwährende Anstrengung, in der stärksten Hitze, ganz entkräftet, mit grösstera Eifer und Muth abermals vordrangen, den tapferen Feind, ohne zu

') Warum Suwarow jetzt schon, also bevor Melas in das Gefecht, ein- greifen konnte, den Angriff wieder beginnen Hess, ist jedenfalls merkwürdig und gänzlich unaufgeklärt. Man kann keinesfalls diesem ausgezeichneten Feldherrn kleinliche Motive unterschieben, indem man vielleicht annimmt, als hätte er aas Eifersucht gegen die Österreicher die Entscheidung durch die russischen Waffen allein herbeiführen wollen. Selbst auf den Feind machte dieses Verfahren einen bedenklichen Eindruck.

*) Diese Stunde wird fast in allen Relationen und Berichten überein- stimmend angegeben.

*) Wie Kray sich ausdrückt.

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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

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wanken, angriffen, den steilen Bergabsatz erstiegeu und den Feind aus seiner Position vertrieben ').

Trotz aller tapferen Gegenstösse der Franzosen stürmen die heldenmüthigen Regimenter Bellegarde's die erste und zweite Höhenrippe, bringen die Division Grouchy in Unordnung und setzen sich endlich auf der dritten Höhe fest, obwohl ihre Verbände durch den Kampf in dem durchschnittenen und bedeckten Gelände sieb sehr lockern. Gottes heim kämpft auf dem äussersten rechten Flügel, an ihn sendet Bellegarde den Befehl, über Pastu- rana in den Kücken der Franzosen vorzudringen, und da dieser Befehl nur ausgeführt werden kann, wenn die Höhe, welche die Vorrückungs- linie beherrscht, erobert ist, so stürmt eine Division K heul -Infan- terie dieselbe trotz der tapfersten Gegenwehr des Feindes*).

Während sich die Infanterie der Höhen im Norden von Pasto- rana bemächtigte, gelingt es dem Major Kees, über Befehl Kray's mit 4 Escadronen K ais er- Dragoner und 1 Bataillon Sztäray eine Anhöhe am Zusammenflüsse des Riasco und der Braghena 3) also im Rücken der Franzosen zu gewinnen, um dort einstweilen „versteckt4 stehen zu bleiben.

Auch die Truppen Ott's hatten im ersten Anstürme die Höhen erstiegen, den Feind trotz seines energischen Widerstandes geworfen und bis auf die zweite Höhe nachdrängend verfolgt. Mit Mühe hatten sie abermals ihre Regimentsgeschütze herbeigeschleppt und auch hier begann ein heftig wogender Kampf.

Bei diesem Vorstosse war das Regiment Vukasso v ich*), welches am äussersten linken Flügel der Division Ott focht, in der Hitze des Gefechtes über die allgemeine Front der übrigen Truppen hinausgerathen und über mehrere Wiesen bis zum „anderen Wege nach Bassaluzzo 5)a vorgedrungen, wo es dem Regimente gelang, sich festzusetzen. Da nun gerade zu derselben Zeit der Angriff der Russen gegen das Belvedere abgewiesen worden war, wie wir später hören werden, so richteten nunmehr die Franzosen erneuert ihre Angriffe gAgen die Division Ott und ganz besonders gegen das isolirte Regi- ment Vukasso vieb, welches durch seine vorgeschobene Stellung die Flanke von Ott's Truppen deckte. Der tapfere Oberstlieutenant

*) Wörtlich aus der Relation Bellegarde's. Kriegs-Archiv. •) Species facti des Oberlieutenants Crossard und der diesbezügliche Bericht Bellegarde's vom 10. März 1801. Maria Theresien-Ordens-Archiv. *) Nach dem Plane zu Jomini's Werk.

4) Nach dem Species facti des Oberstlieutenants de Beaut, Commandanten dieses Regimentes. Maria Theresien-Ordens-Archiv.

5) Damit ist wahrscheinlich jener Weg gemeint, welcher über die zweite Anhohe in der Richtung auf Bassaluzzo führt, wie ihn die alten Karten angeben.

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de Beaut, der Commandant dieses Regimentes, erkanute sofort die Wichtigkeit des erreichten Punktes. Er sah ein, dass der Verlust desselben die Flanke der Division Ott abermals vollends entblössen und demnach diese in Gefahr bringen würde, die zum dritteninale muhevoll eroberten Anhöhen zu verlieren. Er Hess nun, obwohl schon zweimal contusionnirt, die schwachen Bataillone des Regimentes hinter Zäunen und Hecken Stellung nehmen, die mit kolossalen Anstrengungen von der Mannschaft herbeigeschleppten Geschütze in Position bringen und den ungleichen Kampf mit den von allen Seiten heranstflrmen- den Franzosen aufnehmen. Ein Kampf entspann sich, wie er an Heldenmuth und Ausdauer selten in der Kriegsgeschichte vorge- kommen sein mag. Mit Feuer, Bajonet und Kolben wehrte die fast gänzlich erschöpfte Mannschaft die wüthend ausgeführten Angriffe der Franzosen ab. Immer von neuem drang der Gegner auf das Regi- ment ein, immer gelang es diesem jedoch, die feindlichen Bataillone mit blutigen Köpfen abzuweisen. Aber auch beim Regimente mehrten sich die Verluste. Oberstlieutenant de Beaut wurde abermals durch einen Schuss durch das Bein verwundet, aber er hielt hoch zu Ross in der Mitte seiner tapferen Krieger aus. Officiere und Mannschaften wurden nicht nur durch feindliche Kugeln decimirt *), sondern auch die furchtbare Sonnenglut forderte ihre Opfer.

Und so harrte das Regiment Vukassovich in heldenhafter Ausdauer bis zu jenem Zeitpunkte im todtbringendem Kampfe aus, bis durch das siegreiche Eingreifen des G. der C. Melas zwischen 5 und (5 Uhr abends auch auf diesem Flügel die Entscheidung herbeigeführt wurde ").

So wie dieses Regiment fochten nach dem Zeugnisse Su warow's auch alle anderen Truppen. Er schreibt in seiner Relation an den Kaiser Franz: „Der Feind hatte einstweilen seinem linken Flügel Unterstützung zugebracht; Verzweiflung bekämpfte alldort den un- begrenzten Muth der k. k. Truppen; wiederholte Stürme wurden

') Nach der docirten Verlustliste vom 19. August 1799 (Kriegs-Archiv) verlor das Regiment in dieser Schlacht von einem Stande von kaum 700 Mann IG Officiere und 274 Mann, wogegen die sorgfältig verfasste Geschichte dieses Regimentes als Verlust 15 Officiere und 375 Mann angibt.

*) Diese Heldenthat ist die einzige aus jener Schlacht, welche durch ein sicheres Document, das erwähnte Species facti, erhärtet ist. Leider fehlen von den anderen Regimentern ähnliche Mittheilungen. Von den Brigaden und Regi- mentern des Corps Kray sind nicht einmal Relationen vorhanden, aus welchen man die Thaten derselben im Zusammenhange mit den fast durchwegs ober- flächlichen und nur in allgemeinen Ausdrücken verfassten Tapferkeitszeugnissen schildern könnte.

Um nun zu zeigen, mit welchem Heldenmuthe in dieser Schlacht gekämpft wurde, musste wenigstens die einzige documentirte That des Regimentes Nr. 48 ausfühi Hoher geschildert werden.

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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

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abgeschlagen und die durch das Erklettern ungezählter senkrechter Abschnitte und durch die drückende Hitze des Tages und durch gänz- lichen Mangel an Wasser und Erfrischung, von der ungünstigen Natur und einem glücklicher gestellten Feinde in ihrem Vorschreiten auf- gehaltene Mannschaft schien ihre gänzliche Vernichtung dem Weichen vorzuziehen und gab uns durch ihr alle menschlichen Kräfte über- steigendes Ausharren die nöthige Zeit, dem Feinde endlich den ent- . scheidenden Schlag beizubringen."

Als Kray das Misslingen des russischen Angriffes wahrnahm nnd abermals eine ernstliche Bedrohung 3einer linken Flanke zu befürchten war, nahm er 6 Escadronen ?or und unterstützte sie mit der noch verfügbaren Infanterie *).

Gleichzeitig mit dem Corps des F. Z. M. Kray hatten auch die Russen um 3 Uhr ihren Angriff auf das Centrum des Feindes erneuert Derfelden wandte sich gegen die Höhen des Belvederes, Bagration scheint die Stellung südlich der Stadt angegriffen zu haben. Aber trotz aller Kühnheit „der von Wuth geblendeten russi- schen Soldaten" 8) vermochten diese nicht, die grossen Hindernisse unter dem furchtbaren Hagel von Geschossen, welche die gut postirten Franzosen gegen sie schleuderten, zu überwinden. Dreimal drangen sie vor, aber jedesmal wurdeu sie abgewiesen, bis sie endlich, ver- folgt von der französischen Reiter-Brigade G u e r i n und einigen Theilen der Division Watrin, welche sehr gegen den Willen ihres Befehls- habers St -Cyr aus der allgemeinen Front in die Ebene vorgebrochen waren, gegen Pozzolo formigaro zurückzuweichen begannen 3).

Das Eingreifen des Corps Melas in die Schlacht.

Dies war der Augenblick, in welchem das Corps Melas in den Kampf eingriff.

Es scheint gar kein Zweifel zu sein, dass Melas mit der Tete seiner Colonne zur Zeit, als der Kampf im Centrum und auf dem

') Nach Stutterheim. Ob diese 6 Escadronen bis auf die Höhen vor- geführt wurden, ist jedoch sehr ungewiss. Wahrscheinlich handelt es sich darum, einem feindlichen Vorstoss in die Ebene begegnen zu können. G. der C. Melas sagt in seinen Berichten dass Kray von zwei russischen Bataillonen unterstützt wurde. Eine Bestätigung dieser Angabe findet sich sonst nirgends vor. Dieselbe dürfte »ich vielleicht darauf beziehen, dass wie später erwähnt werden wird zwei russische Bataillone dem G. M. Karaicsay unterstellt wurden, als dieser zur Verfolgung des Feindes mit seiner Cavallerie auf die Höhen rückte.

*) Wie sich Suwarow in seiner Relation ausdrückt.

3) Übereinstimmend nach Stutterheim, Jomini und den Relationen Suwarow's und Melas'. In dem Werke Milintin's ist dieser Angriff der Rassen auf das französische Centram nur angedeutet, ohne dass irgend ein Detail, wie z. B. der rasche Rückzug der Russen u. a Erwähnung gefunden hätte.

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Wucherer.

rechten Flügel der Verbündeten erneuert wurde, einige 1.000 Schritte südlich von Bettole di Novi eingetroffen war.

Zur Zurücklegung der Strecke von Rivaita bis hierher, die etwa \2km betrug, hatte die Colonne fast vier Stunden gebraucht, was leicht durch die herrschende Hitze und den unvermeidlichen Aufenthalt durch die Abänderung der anfanglichen Dispositionen während des Marsches zu erklären ist.

»

Als nun die Schlacht mit erneuerter Heftigkeit begann, scheint Melas mit allem Eifer den Höhen des Monte rotondo zugestrebt zu haben, um den erhaltenen Befehlen gemäss die Flanke der feindlichen Aufstellung zu gewinnen.

Schon hatte sich die Tete-Brigade Mittrowsky den Abfallen des Monte rotondo genähert, als Oberst Lamaroff, ein Adjutant des Feldmarschalls in abermaliger Abänderung der seither er- gangenen Aufträge den ausdrücklichen Befehl überbrachte: dass Melas mit allen seinen Truppen gegen Novi abzubiegen, die zurück- gedrängten russischen Truppen aufzunehmen und die feindliche Stellung in der Front anzugreifen habe*).

In der Situation, in der sich damals die Truppen Melas' be- fanden, wäre die stricte Ausführung dieses Befehles mit grossem Zeitverluste verbunden gewesen; Melas verfügte daher über An- regung des, seinem Generalstabe zugetheilten Oberstlieutenants Grafen Iladetzky*), dass die beiden au der Tete befindlichen Brigaden Mittrowsky und Loudon in der eingeschlagenen Richtung fort- zumarschiren und die feindliche Flanke zu umgehen hätten, während die Brigade Lusignan und Lichtenstein rechts anfschwenken und direct gegen Novi vorgehen sollten. Die gegen Serravalle marschirende Brigade N o b i 1 i kam bei diesem Manöver nicht mehr in Betracht.

Zur Ausführung dieses Entschlusses war kein Augenblick Zeit zu verlieren.

•) Nach Stutterheim.

*) Relation des G. der C. Melas vom 20. August 1799. Kriegs-Archiv. •) Des nachmaligen siegreichen Feldmarschalls. Maria Theresien-Ordens-

Arehiv.

Dass sich Melas in dieser Schlacht mehrmals, also mindestens zweimal, d. i. beim Abmärsche und beim Eingreifen in's Gefecht Abänderungen der er- gangenen Befehle erlaubte, geht auch aus seinem Schreiben an G. der C. Tige

hervor, in welchem es heis*t: wenn ich die Versicherung unterlege, (lasa

neuerdings dieser Sieg lediglich den k k. Truppen zuzuschreiben und mir daher auch der Ungehorsam der Nichtbe folgung der wiederholt er- haltenen Befehle von dem roinmandinnden Feldmarsehall nicht mit Ungnade aufnehmen, sondern sich uberzeugt zu halten gerulo-n werden, dass am Tag,« einer Schlacht ich es platterdings wagen müsse, uach meiner Einsicht, den Um- ständen gemäss zu handeln."

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Die Schlacht vou Novi am 15. August 1799.

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Schon sah man zahlreiche französische Truppen von den Höhen südlich Novi herabsteigen, um die geschlagenen russischen Truppen zu verfolgen. Auf der Platte zwischen Novi und dem Rideaurande, der sich, nach Osten scharf abfallend, vom Monte rotondo direct gegeu Pozzolo formigaro hinzieht, mehrte sich das Getümmel von Fliehenden und Verfolgenden, und es lag die Gefahr nahe, dass die Franzosen den steilen Rideaurand stark besetzen, bevor die Brigade Lusignan ihn erreichen würde1).

In aller Eile formirte Lusignan die Grenadier-Bataillone Pertusi ( rech ts), Schiaffineti und das Füsilier-Bataillon von Fürstenberg (links) in ein Treffen und stürmte ohne Aufenthalt mit gefälltem Bajonete siegen das Rideau vor. Von heftigem feindlichen Feuer empfangen, erstiegen diese Bataillone das Rideau und trafen hier in der Flanke der verfolgenden Franzosen eben im rechten Augenblicke ein, um den hartbedrängten Russen Hilfe zu bringen. Die Franzosen hielten den tapfer ausgeführten Vorstoss der drei frischen Bataillone nicht aus. Sie geriethen in Unordnung und zogen sich rasch in ihre Stellung auf den Höhen von Novi zurück. Nur die Escadronen des Generals G ue r in verursachten den Bataillonen Lusignan's einen kurzen Auf- enthalt, indem sie mit einer Attake drohten. Als aber Lusignan rasch den F. M. L. Lichtenstein von der Anwesenheit der feind- lichen Reiterei verständigen und letzterer seine Escadronen von Lobkowitz- und Levenebr-Dragoner rechts neben Lusignan aufmar- schiren liess, zogen sich auch die französischen Reiter ohne einen Angriff abzuwarten auf die Anhöhen hinter ihre Infanterie zurück.

Einstweilen waren auch die beiden Grenadier-Bataillone Paar (rechts) und M orzin (links) im zweiten Treffen aufmarschirt, und führte nun Lusignan seine versammelte Brigade in einem Zuge trotz des heftigen Feuers der Franzosen über das Plateau bis an den Fuss der Anhöhen heran. Um dem Feinde die Gelegenheit zu rauben, sich in seiner ausgezeichneten Position auf den Höhen erneuert festzu- setzen, griff Lusignan ohne seinen Truppen Zeit zu lassen sich zu besinnen, wie er schreibt mit dem ersten Treffen sofort die

*) Die Darstellung dieser und der folgenden Gefechtseptsode gründet sich zum Tbeil auf S tutterhe im's Bericht in der „Österr. mil. Zeitschrift- 1812, zum Theil aber auch auf die Relation der G. M. Lnsign an , L a u «1 o n, M i tt r o w s k y, N o bil i und Lichtenstein, denen überdies noch Detuilrelationen der Grenadier- Bataillone Schiaffineti, Pertusi, Morzin, Paar, Weher und Weissenwolf angeschlossen i 1 . Auch den vorhandenen Tapferkeitszeugnissen konnte Einiges entnommen werden. Freilich ist nicht zu verkennen, dass alle diese Relationen für die Zwecke der historischen Bearbeitung höchst oberflächlich erscheinen, und oftmals schwer zu lösende Widersprüche enthalten. Aach der Bericht Stutter heims stimmt mit den Angaben der bezogenen Relationen in mehreren Punkten nicht aberein. Die hier gedachten Docomente befinden sich sammtlich im Kriegs-Archiv.

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Wucherer.

Höhen an, indem er sich selbst zu Fuss an die Spitze des Bataillons Schiaffineti setzte1).

Das Bataillon Schiaffineti erstieg zuerst die steile, stark besetzte Anhöhe, wurde geworfen, setzte aber sofort ein zweitesmal ungebrochenen Muthes in der Richtung auf Cavana zum Sturme an, während einerseits die Füsiliere von Fürstenberg durch einen Hohlweg die Höhen erstiegen und das Bataillon Pertusi, welches sich zuerst der Stadt zugewendet hatte, andererseits die Höhen erstürmte. Im ersten Anlaufe renuen sie die cisalpinische Legion über den Haufen, welche sich zur Flucht wendet; doch Watrin führt andere Ab- theilungen vor, die sich tapfer den Österreichern entgegenwarfen. In den Vignen und Casinen entbrennt nun ein heftiger wechselvoller Kampf. Erst als F. M. L. Frei ich aus dem zweiten Treffen das Bataillon M orzin links neben den Füsiliren in's Gefecht treten liess, wurden die Anhöhen bleibend von diesen tapferen Grenadier-Bataillonen in Besitz genommen (zwischen 4 und 5 Uhr).

Unterdessen hatte General Mittrowsky, gefolgt von der Brigade Loudon, in der Gegend der V. Alfiera die Abfälle des Monto rotondo erstiegen und war sofort gegen Novi eingeschwenkt. Mittrowsky überschritt unverweilt das Thal de3 Braghena- Baches mit seinen 2 Bataillonen Fürstenberg und liess 4 Compagnien dieses Regimentes und einen Flügel Levenehr unter Oberst Graf Auersperg in den Rücken der Franzosen gegen die Strasse von Gavi vorgehen. Loudon hatte einstweilen seine Brigade auf der Thalbegleitung rechts des genannten Baches entwickelt, u. z. am rechten Flügel das Grenadier-Bataillon Weissen wolf, dann das Grenadier-Bataillon Goschen, auf dem linken Flügel des Grenadier-Bataillons Hohen- feld, im zweiten Treffen folgte das Grenadier-Bataillon Weber. Auch einige Geschütze wurden auf die Höhe gebracht, die bald zu guter

f) Über den Zeitpunkt, wann das Eingreifender Truppen Melas' erfolgte, geben besonders die rassischen Angaben auseinander. Der General Komarowsky will sogar den österreichischen Truppen das unbestreitbare Verdienst, durch ihr energisches und tapfere* Eingreifen den Sieg entschieden zu haben, dadurch schmälern, dass er behauptet, Melas wäre erst nach 5 Uhr abends auf dem Gefechtsfelde angekommen. Selbst Miliutin gibt zu, dass diese Angabe vpn Parteigeist beeinflusst uud ungerecht sei. Suwarow dagegen bezeichnet die Vor- rüokung des Generals der Cavallerie als mit „pfeilartiger Geschwindigkeit" aus- geführt (an Kaiser Franz) und sagt (an Kaiser Panl): Melas sei „rechtzeitig11 eingetroffen. Diese Auffassung des Feldmarschalls dürfte dadurch entstanden sein, dass eben Melas früher abmarschirt war, als es Suwarow befohlen hatte, and dass demnach Melas thatsächlich auch früher am Platze war, als der Feldmarsehall es erwarten konnte. Ein glücklicher Zufall war es allerdings, dass die Brigade Lusignan das Rideau gerade in dem Autrenblicke erstieg, als für die Russen eine bedenklich ungünstige Wendung eingetreten war. die in ihren Folgen anderenfalls den Sieg zu Gunsten der Franzosen hätte entscheiden können.

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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799

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Wirkung kommen. Unaufhaltsam drangen diese beiden Brigaden nun gegen Novi vor.

Hier hatte einstweilen St-Cyr die grosse Gefahr erkannt, welche seinen erschöpften Truppen durch das Eingreifen dieser frischen österreichischen Bataillone drohte. Mit vieler Mühe gelang es, einzelne Abtheilungen der in Unordnung gerathenen und von den Grenadieren Lusignan's heftig angegriffenen Truppen Watrin's zu sammeln und den beiden österreichischen Brigaden, welche in die Flanke der Franzosen vordrangen, entgegen zu werfen. Theile der Division Laboissiere führten eine Frontveränderung aus und die 106. Halb-Brigade nebst vier Kanonen wurden gegen Lusignan's Truppen eingesetzt. Ein blutiger Kampf mit Bajonet und Kolben beginnt. Die französischen Bataillone, von allen Seiten angegriffen, bilden CarreVs. Lusignan greift eines derselben mit dem Bataillone M o r z i n an, wird aber hiebei schwer verwundet und trotz aller Anstrengung der tapferen Grenadiere dieses Bataillons auch gefangen genommen. Da lässt F. M. L. Freiich das Grenadier-Bataillon Weber in die Lücke zwischen der Brigade Lusign an undLoudon vorstossen, der G. der C. M e 1 a s beordert das letzte Bataillon der Reserve, die Grenadiere Paar's, zum Sturm auf die Höhen südlich der Stadt.

Mit unwiderstehlichem Heldenmuthe drangen die österreichischen Grenadiere vorwärts, eroberten auch die weiter westlich gelegenen Höhen, während das Bataillon Paar wacker kämpfend sich dem oberen Stadtthore näherte. Auch Lichtenstein führte seine Reiter auf den äussersten linken Flügel der kämpfenden Truppen des G. der C. M e 1 a s und bedrohte von dort die Rückzugslinie der Franzosen nach Gavi.

Trotz aller Anstrengungen gelingt es dem General St. -Cyr nicht mehr, Ordnung in die Truppen W a t r i n's und L a b o i s s i e r e's zu briDgen; sie halten die heftigen Angriffe der österreichischen Grenadiere nicht aus und weuden sich allgemach zur Flucht.

Die Entscheidung.

Unterdessen fand G. der C. Derfelden Zeit, die russischen Truppen abermals zu sammeln und auf Befehl Suwarow's erneuert gegen die Stadt und die Höhen nächst derselben vorzuführen. Nach- dem Paar's Grenadiere das obere Stadtthor erreicht und dadurch den Russen „die Denzen von Novi eröffnet hatten" '), drangen General Scbweikowski von Osten, Derfelden selbst von Norden her in die Stadt ein. Der Brigade Gardanne, welche die Stadt durch

*) Wie sich Suwarow in seiner Relation an Kaiser Paul ausspricht. Orfan der mllltlr-wUieiuchaftlichcn Vereine. LIX. B»Ld. 6

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volle 10 Stunden vertheidigt hatte, gelang es nur zum Theil sich zurückzuziehen.

Auch gegen die Höhen nördlich der Stadt waren russische Truppen vorgerückt, denen sich rechts die Reiter-Brigade des G. M. Karaiczay, durch zwei russische Bataillone verstärkt, angeschlossen hatte.

Trotz aller Ermüdung in dem langen verlustreichen Kampfe flammte nochmals unwiderstehlicher Muth in diesen Truppen auf. Sie erstürmten um 5 Uhr die Höhen, auf welchen die Franzosen nun nicht mehr standhielten. Karaiczay hatte unmittelbar hinter den stürmen- den Bussen die Höhen erstiegen und übernahm nun mit 21/, Escadronen seines Dragoner- und 3 Escadronen des 5. Husaren-Regimentes, welchen die beigegebenen russischen Bataillone so rasch als möglich nacheilten, die Verfolgung in der Richtung auf Pasturana. Hiedurch und durch das allmähliche Nachrücken der Truppen Derfelden's wurde endlich anf den Höhen die Verbindung unter den bisher ziemlich getrennten Gefechtsgruppen hergestellt und die so hart bedrängten Truppen auf dem linken Flügel Ott's aus ihrer misslichen Lage befreit.

Während sich die eben geschilderten Ereignisse in der Zeit von 3 bis 5 Uhr nachmittags auf dem linken Flügel und im Centrum der Verbündeten abspielten, war der rechte Flügel (das Corps Kray), wie bekannt, nicht unthätig geblieben. Schon früher wurden die beiden- müthigen Kampfe geschildert, welche sich nach Erneuerung der Schlacht hier abspielten, und die aufopfernde Hingebung, mit welcher die österreichischen Truppen ihre schwer eroberte Position auf den Höhen zu behaupten trachtoten. Als nun aber Kray die Nachricht von dem Eingreifen des Corps Mela s erhielt, der Gefechtslärm, vom linken Flügel herüberschallend, das Erscheinen frischer Truppen an- zeigte und endlich gegen 5 Uhr eine rückgangige Bewegung bei den Franzosen bemerkt wurde, da fasston die furchtbar erschöpften Truppen Kray 's, die seit dem Morgengrauen, also nach einer auf dem Marsche schlaflos verbrachten Nacht, seit 16 Stunden in glühender Sonnen- hitze, ohne Labung im Kampfe standen, erneuert frischen Muth. Gegen 5 Uhr nachmittags schritt das ganze Corps zu einem allgemeinen An- griff auf die Franzosen und gab dadurch ein Zeugnis von Ausdauer und Hingebung, welchen in der österreichischen Kriegsgeschichte für alle Zeiten ein ruhmvolles Andenken bewahrt werden soll.

Die Division L e m o i n e wurde nach hartem Kampfe von den Truppen 0 t t's geworfen und hitzig gegen Pasturana verfolgt. Die Division Grouchy, in ihrer linken Flanke von Gottesheim um- gangen, hielt den heftigen Ansturm der Truppen Bellegarde's nicht mehr aus, räumte die letzten Höhen vor Pasturana und zog sich fluchtartig in dieses Dorf zurück, wo sich die Generale Perign od und G r o u c h y vergeblich bemühten, erneuert Widerstand zu leisten.

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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

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Der Rückzug der Franzosen nnd die Verfolgung.

Schon früher, u. z. noch bevor die hier beschriebene Attake Kray's erfolgte, hatte Moreau die Zwecklosigkeit eines weitereu Kampfes erkannt und den allgemeinen Rückzug angeordnet. Da je- doch Lichtenstein und die österreichischen Grenadiere die Hauptrückzugsliuie nach Gavi abgeschnitten hatten, so stand nur mehr jene durch Pasturana offen. Moreau beabsichtigte daher zuerst üe Division Grouchy uuter dpm Schutze der Division Lemoine und sodann diese gedeckt durch die Brigaden Colli und Guerin zurückgehen zu lassen, während St. -Cyr seinerseits der Division Watrin ausdrücklich befahl, die Höheu von Monte cucco zu ge- winnen und einige Bataillone der Division Laboissiere zur Be- ?etzung der Orte Tassarolo uud San-Christoforo bestimmte.

Doch alle diese wohlgemeinten Dispositionen kamen nicht mehr zur Ausführung.

Die ununterbrochen fortgesetzten Angriffe der österreichischen Grenadiere, ihre überraschend schnelle Vereinigung auf den Höhen südlich Novi mit der. vorstürmenden Russen und die nun eingeleitete heftige Verfolgung hatten alsbald unter den Truppea W a t r i us nnd Laboissiere's eine solche Panique erzeugt, dass sie haltlos in wilder Flucht auseinander stoben !) und dadurch der rechte franzö- sische Flügel sich jeder militärischen Leitung entzog.

Aber auch auf ihrem linken Flügel wurde alle Ordnung bald vollends zerstört. General Ka-raiczay hatte mit seinen Reitern die Brigade Colli angefallen und sie auf die im Rückzüge befindliche und von Ott scharf verfolgte Division Lemoine geworfen, wodurch diese zur Flucht veranlasst wurde. Colli wurde iu der Nähe von Pasturana mit einem Bataillone eingeschlossen und nach lauger und tapferer Gegenwehr endlich zum Waffenstrecken gezwungen. Unaufhaltsam •türmten die österreichischen Reiter, geführt von ihren tapferen obersten Revay (5. Husaren-Regiment) und Nimptsch (Karaiezay- Dragoner) *), gefolgt von den Russen, gegen Pasturana vor, so dass im Zusammenhange mit den Angriffen 0 t t's und B e 1 1 e g a r d e's von den anderen Seiten, die Franzosen allen Halt verloren und auch hier sich zur Flucht wandten. Die beiden französischen Generale Perignon und Grouchy hielten mit wenigen Bataillonen :och standhaft in dem genannten Orte aus. um wenigstens der Artillerie den Rückzug zu sichern. Als aber diese den Riasco zu überschreiten versuchte, trat hier das Detachement des Majors Kees in Action. Das Bataillon Sztäray, welches die linksseitige Thal-

*) Siehe St -Cyr'» Memoiren.

*) Archiv des Maria Theresen -Ordens.

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begleitung besetzt hatte, eröffnete das Feuer. Schon durch die ersten Schüsse kamen Pferde zum Fall, die ganze Colonne blieb stecken und nun stürzten die Kaiser-Dragoner herbei, um die Trainbedeckung vollends zu sprengen. In wilder Flucht stob alles auseinander.

Während dessen waren Karaiczay-Dragoner und 5er Husaren von der einen Seite, Joseph-Husaren unter Führung des tapferen Ritt- meisters ß a k o w s k y ') von Westen her theils in Pasturana ein- gedrungen, theils mit der energischen Verfolgung des nun in voller Auflösung fliehenden Feindes beschäftigt. Die nothdürftig zusammen- geraffte Arrieregarde des Feindes wird gesprengt und zum grössten Theile gefangen.

Was sich nicht ergibt, wird niedergemacht Die Generale Perignon und Grouchy, durch zahlreiche Säbelhiebe verwundet*), werden gefangen*).

Fast alle Geschütze und zahlreiches anderes Material fallt den Siegern in die Hände, von allen Seiten werden Gefangene eingebracht.

Die französische Armee ist vollends aufgelöst und flieht quer- feldein gegen Gavi zurück. Nur die einzige Brigade Grandjean4), welche geschickt dem Defile" von Pasturana ausgewichen war, ge- langt in einiger Ordnung bis in den erstgenannten Ort, wo sie Stellung nimmt.

„Das Dunkel der Nacht rettete", wie Suwarow sagt, rden Feind vor gänzlicher Vernichtung."

Länger als sechzehn Stunden hatte diese in der Kriegs- geschichte einzig dastehende Schlacht8) gedauert.

Die Truppen waren bis zur Kraftlosigkeit erschöpft. Die Haupt- macht der Verbündeten brachte die Nacht auf dem blutgetränkten und von Gefallenen bedeckten Schlachtfelde zu, das weithin vorn Gestöhne verschmachtender Verwundeter widerhallte. Das Corps Kray blieb auf den Höhen zunächst von Pasturana, Melas zu beiden Seiten der Strasse nach Gavi am Ufer des Riasco stehen •). Die Reiterei, welche während des Tages weniger angestrengt war, blieb noch bis spät in die Nacht hinein mit der Verfolgung des Feindes und mit der Einbringung von Gefangenen beschäftigt.

*) Archiv des Maria Theresien-Ordens. *) Nach Joinini.

fl) Nach den im Kriegs-Archiv erliegenden Tapferkeitszeugnissen soll der Gemeine Naijy des 5. Husaren-Regimeutes den General Grouchy, der Gemeine Dobory desselben Regimentes den General Perignon gefangen haben.

4) Narh Jörn i n i.

b) Wie Miliutin sehr richtig bemerkt.

•) Wo die Russen lagerten ist aus den vorliegenden Quellen nicht mit

Bestimmtheit zu ersehen.

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Die Schlacht von Novi am 15. August 1799.

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Die Brigade Nobili.

Noch muss der Brigade Nobili gedacht werden, welche, wie bekannt, um Mittag gegen Serravalle detachirt worden war. Als sie auf die Truppen Dombrowskfs stiess, wichen diese, ohne auch nur den Versuch eines Widerstandes zu wagen, zurück und es gelang demnach dem Generale Nobili, die Citadelle dieser Stadt ohne Schwertstreich zu entsetzen und über Vignole hinaus vorrückend Arquata, auf der Rückzugslinie der Franzosen, zu besetzen.

Das Corps Rosenberg .

Das russische Corps Rosenberg in Vighizzolo hatte im Verlaufe des Tages den Befehl erhalten, nach Rivaita zu marschiren, am Abend erhielt es den weiteren Auftrag, über Novi hinaus die Verfolgung des Feindes am 16. aufzunehmen.

Nachdem es die ganze Nacht hindurch marschirt war, gelangte es am Morgen dieses Tages nach Novi, wo es einstweilen stehen blieb.

Die beiderseitigen Verloste.

Beide Gegner erlitten schwere Verluste. Die ungestümen, so oft wiederholten Angriffe der Verbündeten kosteten diesen weit mehr Opfer als den Franzosen, welche in einer fast uneinnehmbaren Stellung sich tagsüber vertheidigten. Erst der fluchtartige Rückzug brachte diesen bedeutendere Verluste. Die Zahl ihrer Todten und Verwundeten ist in der eigenen Angabe mit 6.500 Mann nicht zu hoch gegriffen

Der schmerzlichste Verlust war für sie der Tod des Generals Joubert, des jugendlichen Helden, auf welchen die Franzosen so grosse Hoffnungen gesetzt hatten.

An Gefangenen verloren sie: 4 Generale (Partouneaux Pe>ignon, Grouchy und Colli), 84 Stabs- und Ober-Officiere und 4.500 Mann '). Rechnet man hiezu noch etwa 2.000 bis 3.000 Ver- misste, d. i. die verlaufene Mannschaft, so dürfte der Verlust der Franzosen sich im ganzen auf etwa 13.000 bis 14.000 Mann be- laufen haben.

An Trophäen wurden eingebracht: 39 Kanonen und 54 Munitions- wagen *); ausserdem 4 Fahnen, welche von den österreichischen Truppen genommen wurden •).

*) Suwarow nimmt in seiner Relation sogar 12.000 Mann an Todten und Verwundete an, was gewiss übertrieben ist.

*) Relation Suwarow's de dato Asti, am 25. August. Kriegs-Archiv.

•) Nach Stutterheim. Von den erbeuteten Kanonen wurde der grösste Theil gleichfalls von den Österreichern erobert, wie aus der Mittheilung des G. der C. Melas an Tige, dann aus mehreren anderen Berichten zu ersehen ist.

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Wucherer.

Die Verluste der Verbündeten waren gleichfalls sebr bedeutend.

Nach der docirten Verlustliste'), de dato Novi, 19. August, betrugen die Verluste der Österreicher, u. z.: beim Corps Kray, bei eiuem Stande von etwa 15.000 Mann, im ganzen 5.173 Mann; beim Corps Melas, bei einem Stande von etwa 8.000 Mann, im ganzen 736 Mann; beim Generalstabe und der Reserve-Artillerie im ganzen 32 Mann, daher zusammen 5.951 Mann.

Die Verluste der Russen gibt Suwarow in seiner Relation an Kaiser Franz mit 1.584 Mann an*).

Behling.

Wenn wir die Stärke der beiderseitigen Streitkräfte mit den vorgedachten Verlusten vergleichen, so ist die Schlacht bei Novi als eine der blutigsten in der Kriegsgeschichte zu bezeichnen.

Diese grossen Verluste beweisen aber auch, mit welchem Helden- muthe, Ausdauer und Hingebung die Truppen der Verbündeten ge- kämpft haben. Geradezu unübertroffen sind die Leistungen der öster- reichischen Regimenter und für alle Zeiten sollte das Andenken au diese Schlacht erhalten bleiben.

In einer von Natur aus fast unangreifbaren Stellung kämpfte die republikanische Armee, von Heldenmuth und Tapferkeit beseelt, ihre jungen Generale dürsteten nach Ruhm, aber dennoch wurde diese Armee bis zur Vernichtung geschlagen von einem kaum nennenswert überlegeneu Heere, dessen eiserne Ausdauer, unbeschreibliche Hin- gebung und bis zur Wuth gesteigerten Tapferkeit kein Hindernis kannte, keine Anstrengung scheute und selbst der glühendsten Sonne Trotz bot, um die Siegespalme zu erkämpfen!

Mit Staunen sahen die Franzosen von ihren Höhen herab, wie die österreichischen und russischen Bataillone nach jedem ab- geschlagenen Sturme sich wieder rangirten, Richtung nahmen und mit Todesverachtung zu neuen Augriffen vordrangen, nur geleitet von dem Einflüsse einer eisernen Disciplin und dorn erhebenden Begriffe jener Kriegerehre, welche die Vernichtung der Schmach der Niederlage vorzieht.

') Die dem Kriegsarcbiv entnommene Verlustliste befindet sich auf den Seiten 89 und 90.

J) Sie sind wie folgt nachgewiesen :

An Todten: 1 Stabs-, 10 Ober-OfhYiere, 337 Mann.

An Verwundeten: 2 Geuerale, f> Oberste, 3 Stabs-, 47 Ober-Offieiere und 1 179 Mann.

Die Vermissten und Gefangenen sind hier nicht angegeben

Miliutin beziffert deu Verlust mit 348 Todten und 1538 Verwundeten,

also zusammen 1.886 Mann. Aber auch hier fehlt die Angabe der Vermissten

und Gefangenen.

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Die Schlacht von Novi am 15. Augost 1799.

87

Selbst der alte, harte F. M. Suwarow zollt den Trappen seine Bewunderung, indem er an Kaiser Franz relationirt:

„Ich schliesse nur mit der aus dem Wonnegefühl meines ge- rührten Herzens entspringenden ehrfurchtsvollen Betheuerung, dass ich die allgemeine Tapferkeit der k. k. sowohl, als der kais. russischen Truppen vom oberen und niederen Befehlshaber bis zum gemeinen

Manne nur bewundern, nie aber hinreichend beschreiben kann

Ich danke dem Schöpfer .... mich an der Spitze einer so vorzüg- lichen Armee zu befinden, welcher ich dadurch meinen Dank zu

bringen eile ".

Schliesslich spricht sich Suwarow in ganz besonders dank- barer und anerkennender Weise über „die beispiellose Aufopferung" aus, mit welcher sowohl der „verehrungswürdige Feldherr" G. der C. Baron Melas, als alle übrigen Generale die „ausserordentliche Begeisterung ihrer Truppen" anzuregen und zu beleben wussten.

G. der C. Baron Melas schreibt in seiner Relation: „Ich finde nicht Ausdruck und Worte genug, um das Verdienst, die unerschütterliche Tapferkeit und den bis zur Begeisterung ge- steigerten Muth der ganzen Armee hinlänglich zu schildern, und ich muss gestehen, dass jedes einzelne Individuum an diesem für die k. k. Waffen ewig merkwürdigen Tage, wo jeder Schritt mit Blut bezeichnet war, sich einen Anspruch auf unsterblichen Ruhm uud allgemeine Achtung erworben hat."

So schreiben unter dem Eindrucke der grossartigen Leistungen ihrer heldenhaften Soldaten zwei alte, erfahrene Krieger, die beide nichts weniger als Schönfärber und Phrasendrescher waren, und die sich niemals gescheut haben, ihre Meinung auszudrücken, auch dann, wenn sie recht empfindlich berühren musste.

F. Z. M. Baron Kray und F. M. L. Graf B el 1 egard e berichten in ähnlich begeisterter Weise über ihre Truppen.

Melas, der alte Krieger, der zahlreiche Schlachten mitgemacht jatte, bezeichnet die Schlacht von Novi als „ewig merkwürdig" uud lieht bald werden wir in der Kriegsgeschichte aller Volker ein Beispiel finden, welches deutlicher beweist, was eine brave, vom •hten militärischen Geiste beseelte Truppe auszuhalten und zu eisten vermag.

Jeder österreichische Krieger möge sich an diesem Beispiele egeistern und seine eigenen Leistungen nicht nach dem Massstabe einer persönlichen Empfindungen oder selbstüberhebenden Eitelkeit emessen, sondern wohl erwägen, ob er genügend Kraft und Energie m Körper, Begeisterung und Hingebung in der Seele besitze, um ibnliches auszuführen, wie dies unsere glücklichen Vorfahren bei Novi el eistet haben.

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88

Wucherer.

Die ungeheuere moralische Kruft war es, durch die sie damals ge- siegt haben, uud diese ist es, welche einzig und allein durch den edlen militärischen Geist bis zur Selbstaufopferung gesteigert werden kann.

Möge die Pflege des kriegerischen Geistes im heutigen Volks- heere nicht vernachlässigt werden

Die Folgen der Schlacht

Obwohl Suwarow noch am Abend des 15. August eine um- fassende Disposition zur Verfolgung des Gegners ausgeben liess, so wurde infolge der übergrossen Erschöpfung der Truppen erst am lti. nachmittags eine kurze Strecke weit nachgerückt, am 17. aber vor der kaum 9km entfernten Festung Gavi die Verfolgung des Feindes gänzlich eingestellt. Dadurch wurden die Früchte des glänzenden Sieges bei Novi einfach preisgegeben.

Die Gründe, welche den entscheidenden Schlag gegen die Riviera erlahmen Hessen, lagen theüs in der nicht ausreichenden Vorsorge für Proviant- und Transportsmittel, theils aber auch in erneuerten Eingriffen des Wiener Hofkriegsrathes in die Leitung der dem Feld- marschall anvertrauten Armee, welche diesen heftig erbitterten.

Er musste die Armee in den nächsten Tagen wieder nahezu in dieselbe Stellung zurückführen, die sie vor der siegreichen Schlacht eingenommen hatte.

Bald traten zu allem Überflusse noch diplomatische Verhand- lungen hinzu; neue Aspirationen der verbündeten Mächte wurden offenbar und neue Kriegspläne ausgeheckt, welche an Sinnlosigkeit ihresgleichen suchten. Die einzelnen Armeen erhielten von Wien und Petersburg die widersprechendsten Befehle und Instructionen; ein Einverständnis zwischen den Feldherren in Italien und in Deutschland konnte infolgedessen nicht einmal versucht werden, und als endlich über höhere Befehle Erzherzog Karl aus der Schweiz nach Deutschland und Suwarow aus Italien in die Schweiz abrücken mussten (8. September), waren alle glänzenden Siege, welche diese beiden Feldherren er- fochten, alle die schweren Opfer, welche die heldenmüthigen Armeen gebracht hatten, nutz- und zwecklos vergeudet.

Der Feldzug 1799 wird dadurch zu einem abschreckenden, aber lehrreichen Beispiele, welches beweist, dass verbündete Mächte nur dann zu grossen kriegerischen Erfolgen gelangen können, wenn gemeinsame, grosse politische Ziele sie mit einander verbinden, und ein einziger Oberfeldherr, getragen vom Vertrauen seiner Auftrag- geber, die Kriegsmittel zur Erreichung dieser Ziele souverän ge- brauchen darf.

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>h> S< li lacht von Novi am 15. August 1799.

89

Die Verluste der Österreicher

N&ch dem offiziellen Ausweise de dato 19. August 17'.'9.

)#r Kruimenter und Grenadier- Bataillone

Todt

Ver- wundet

Vermisst

Summe

K

CD

MV

» i-

o

Nr

Namen

o _

= k

Offi.i«

Manu

Offici<

e c es

Offici(

a

c

Oifici«

Mann

In

Rechter Flügel unter F. Z M. Kray

Nadasdy - Infanterie

15o9

1

1 1

1 DO

183

-Hill

209

12

467

.Mittiowsky - Infao

1758

1

32

8

239

1

76

10

347

33

Sztaray-Infanterie .

2623

59

15

443

2

103

17

605

16

Terzy-Infanterie . .

1256

3

70

7

176

9

111

1$

347

4

Deutschmeister - In-

fanterie ....

2325

2

171

18

616

3

21

23

808

Huff-Infanterie . .

1665

2

39

16

328

1

133

19

500

Oranien-Infanterie .

1761

1

4

1

6

k

Vukassovich - Tnfan-

733

3

54

11

118

2

10 2

16

274

in

Kheul-Infanterie . .

1669

1

32

12

SU5

74

13

321

r-

Latt^rmann - Infan-

1148

2

91

6

192

2

174

10

457

R

(i yulai-Infanterie .

1361

36

14

240

69

14

315

Cr

1330

58

12

23 1

o

66

1 1

355

Cr.

Szluiner ') . . . .

614

1

19

3

97

23

4

133

1

Kaiser-Dragoner . .

995

1

15

16

47

Johann-Dragoner

983

1

2

20

1

»»

:il

0

Joseph-Husaren . .

1169

5

3

19

*

5

q 6

25

68

Summe des rechten FlQgels .

16

694

13*

3.132

'*

1,169

176

4.095

1 16

') Hier ist nur 1 Bataillon Szltiiiur «ireiizer ;iu-_r< \vii >- n. wa* j.'ducli ;ht richtig sein dürfte.

tu .Irr im! I.ir u i-^< n « h.ifili. hm V. n-iin' MX Ii » n .1 I

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90

Wucherer. Die Schlacht von Novi nm 15. Angust 1799.

Der Regimenter und Grenadier Bataillone

Nr.

Namen

B g S ^

Todt

Ä

55

Ver- wundet

i-

41

c c

Vermisst

<u

a c es

Summe

Linker Flügel unter G. der C. M e 1 a s

30

18 10 14 4

5

Pertusi - Grenadiere Goschen-Grenadiere

Weissenwolf-Grena-

diere

Morzin-Grenadiere .

Schiaffineti - Grena- diere

Paar-Grenadiere

Weber-Grenadiere .

Hohenfeld - Grena- diere

Fürstenberg - Infan- terie

Stuart-Infanterie

Lobkowitz-Dragoner

Levenehr - Dragoner

Karaiczay -Dragoner

vacat Husaren . .

Hiezu vom General - quartiermeister« Stabe

Artillerie-Reserve .

52? 724

7*29 556

661 487 591

428

2184 2441 763 779

882 (?)800

Summe des linken Flü -eis .

5 18

15 7

4

4

o

2

9 7 1

4

4

G

5 2

4

1

s

87

3

1 1

3

22 49

53 57

62 26 15

69 46 15 14 30 12

31

24 504

15 10

21

22

27

3

30

Ii 2 5 2

151

6

o

5 1

3

9

1

1

45 77

89 86

93 30 20

1

ins 65 18

23 36

20

28

89

Gesa mint - Verlust der österreichischen Armee

750

IS

sv> 16? 3636 24 13»0 ?©4 ' 5745

») Zur richtigen RenrtbcUnnK <\\> •»•■r \Yrlu»to i*t vor allem 7.11 bedenken, «in»« hie Verpflcgsstand iiiik,c-'i<lii wurdr, der weit höher ansuachlagen Isi, al< der wirklich in'* (■« K^bracLtt' „auarfickende Klaud*. Ein«1 halbwegn richtig« Angabe de« leutiivn ist eben iltinhfnhrtmr gewem-n

An anderen Orten wurden rite Verhüte bOher angegeben, ut« in «lt*r vorateli WrlimtlUi«-. I>a> V1111 M< 1»* nuterKthricbene Originaldocunienl f*i aber unter alli-u l'iu&t. verlä*nli«-Lt-r nN andere Quellen.

Uber die tietnlieh frwut Anzahl der -Vi Ttnlnaten* findet «leb dicacsn Docoj

UU<-h"t« l)< n«l< lti'iiit i'kiiiiK .mil'i nUi :

„Von dienen augetetaten LS$0 Wnui-»t<n sind nur belUtaflg 7<mi Mann, wov«i grOaetc Th>ii in Verwundeten besteht, in f>-i j»^iiii-ti<- Qefangcn*chaA gerathen, «ler Th« il besteht in eerlolfcnur Manuaehaft, wovon ilaa Ät» i -t>- »ich vortiinlci und >... nvxjn i tlvi-n Rixltn'-uti ni einrückt

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Tafel k.

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Her y Terjeiro

1 der mllit..wUieiucb*rtl.

tulacion de Santiago de Cubu.u

8

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91

Der spanisch-amerikanische Krieg.

Von Theodor Ritter von Winterhaider,

k. und k. Linit"ns»hifr« Licutiiiant.

Hiezu die Tafeln 6, 7 und 8.

Wbdroek verboten. Überaetzungtrecbt vorbehalten

Einleitung.

Als 2U Ende des letzten Jahrzehntes die Vereinigten Staaten mit einer allerorts Erstaunen erregenden Energie an den Bau moderner Kriegsschiffe schritten, Etablissements zur Erzeugung von Panzer- platten und Geschützen grösster Leistungsfähigkeit errichteten und gleichzeitig ein in seiner Art und der Zeit nach erstes Institut für dk höhere Ausbildung des Flottenpersonals das bestbekannte ,naval war College in Newport" in's Leben riefen, mit einem Worte die Regenerirung ihrer Kriegsmarine in's Werk setzten, fehlte es nicht an zweifelnden und kritischen Stimmen innerhalb der Staaten selbst und auch im Auslande, welche diesen Entschluss theils aus national- Ökonomischen Gründen missbilligten, theils als die Äusserung eines zu hoch gespannten Selbstgefühls, ja sogar nur als eine Massnahme ^zeichneten, um für die beneidenswerten fiscalischen Überschüsse einen prunkhaften Staats-Hausrath zu beschaffen.

Wozu so argumeutirten die mit jener Erschliessung der Re- präsentanten Nichteinverstandenen brauchen die Vereinigten Staaten, ieren fest in sich geschlossener Complex nach Osten und Westen durch Weltmeere von allenfalls ernst zu nehmenden Widersachern getrennt ist und überdies von Nord und Süd her überhaupt nichts in fürchten hat, wozu braucht dieses glückliche Land ein so schweres ind theueres Rüstzeug zur See? Die Antwort hierauf war einfach: - um auf jeden Fall gegen eine Überrumpelung sicher zu sein und Itnerika den Amerikanern unter allen Umständen zu bewahren fir den steuerzahleuden Bürger aus Kentucky, sowie für das Binneu- and Europas war die Frage erledigt. Allen jenen aber, welche den

Nebst officiellen Quellen und publicistischen Darstellungen, welche bis iirz 1899 zugänglich waren, wurden für diese Studie benützt: Morris: „Americau war with Spain."

Müller y Terjeiro: „Combates y capitulacion de Santiago de Cuba."

"r<M der milU..wiMenscb*fll. Vereine. LIX. B»ud. 8

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92

Winterhaider.

praktischen, nüchternen Sinn jener durch Sturm und Drang aus so verschiedenen Elementen zusammeugeschweissten Nation nur einiger- massen kannten, war es klar, dass die Schaffung einer mächtigen Kriegsflotte nur das erste grundlegende Mittel war, mit dessen Hilfe jene Nation ihren Eintritt in die Reihe der Weltgeschichte machen- den Völker durchzusetzen beabsichtigte.

Der Burgerkrieg hatte hinlänglich bewiesen, erstens dass es einer starken Flotte bedürfe, um einen zur See auch nur minderwertigen Oegner unter seinen Willen zu bringen und zweitens, dass der gründ- liche, durch den technischen Fortschritt hervorgerufene Wandel im ganzen Flottenwesen es ausschliesst, die Seemacht erst in letzter Stunde improvisiren zu wollen, mag die Handelsmarine auch noch so kräftig und blühend entwickelt sein.

In Erwägung der strategischen Vortheile der geographischen Lage der Vereinigten Staaten und mit Rücksicht auf den Widerstand, den eine gleichzeitige Verstärkung der stehenden Armee gewiss bei der überwiegenden Mehrzahl der durch einen regen Handelsgeist ausgezeichneten und daher für die Marine opferwilligeren Einwohner gefunden hätte, vielleicht auch in der durch die Vergangenheit des Landes bis zu einem gewissen Masse bestärkten Annahme, dass das amerikanische Volk, durch seinen in steten Kämpfen auf intellectuellern und elementarem Gebiete bethätigten Entwicklungsgang besonders befähigt sei, ohne langjährige, auf breite Massen ausgedehnte Vor- arbeit in der entscheidenden Stunde ein kriegsbrauchbares Heer zu stellen, - sah man einstweilen davon ab, die Heeresverfassung: zu verändern, wodurch auch nach jeder Seite hin der wahre Beweggrund der inaugurirten maritimen Rüstungen nämlich die Absicht, activ in die Weltpolitik eingreifen zu können verschleiert blieb.

Mit der Zahl der fertiggestellten neuen Kriegsschiffe ward auch das Auftreten Nordamerikas gegen aussen entschiedener, wie die Verhandlungen mit England in der venezuelanischen Streitfrage und die bis zur freiwilligen Incorporation von Hawai führenden Vorgänge genügend bewiesen.

Die Monroe-Doctrin, Amerika den Amerikanern, blieb nach wie vor da> Palladium der einander folgenden Regierungen, nur wollten sie den Begriff des amerikanischen Bodens in dem der Ausbreitung der Nation günstigen Sinne interpretirt wissen.

Die allgemeine Weltlage zu Beginn des Jahres 1898 und ganz besonders die traurigen Verhältnisse in der wichtigsten westindischen Colonie Spaniens, welche der dreijährige Insurrectionskrieg auf Cuba geschaffen hatte, fügten sich zu der passendsten Gelegenheit, reiche .Inseln der Antillengruppe, über deren geologische Zugehörigkeit zum

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Der spanisch-amerikanische Krieg.

93

amerikanischen Continent bisher nur theoretisch gesprochen worden war, mch thatsächlich in dessen engste Interessensphäre, beziehungsweise Abhängigkeit zu zwingen und nebenher auch im Stillen Ocean an der Schwelle Ostasiens Fuss zu fassen.

Die ungestüme Partei, die Jingos, drängte längst zur offenen Intervention auf Cuba, die leitenden Factoren wahrten zwar die Form durch eine gewisse Stellungnahme gegen die von amerikani- schem Boden ausgehenden Flibustierzüge zur Unterstützung der auf- ständischen Cubaner, allein die Schritte bei der spanischen Regierung am Beschleunigung der Massnahmen zur Wiederherstellung friedlicher Zustände auf Cuba, deren bestehendes Gegentheil rnicht nur die amerikanischen Uandelsinteressen so sehr schädige, sondern auch der Union bedeutende Kosten zur Aufrechterhaltung der Neutralität durch Unterdrückung der Flibustier-Expeditionen verursache", war trotz der begleitenden Sammlung materieller Unterstützungen für die not- leidenden Inselbewohner doch mehr als eine harmlose Kundgebung. Als nun gar am 15. Februar 1898 in Habana die unglückselige Maine-Katastrophe erfolgte und die von den Vereinigten Staaten zur Untersuchung entsendete Commission ihr Gutachten dahin abgab, dass der Verlust des Schiffes durch eine äussere Explosion erfolgt sei, ohne dass man den Veranlasser der letzteren angeben könne, war die von einer in ihrer Darstellungsweise scrupellosen Presse aufgeregte öffent- liche Meinung Nordamerikas nicht mehr zu halten und Präsident Mac Kinley erliess am 20. April, nachdem Vermittlungsversuche neutraler Mächte amerikanischerseits abgelehnt worden waren, eine peremptorische, einem Ultimatum gleichkommende Note an Spanien, in welcher Spanien zur Räumung Cubas aufgefordert wurde, damit dort Humanität und Gerechtigkeit zur Geltung kommen könne.

Das letztere antwortete durch die vom 24. April datirte Kriegs- erklärung, welche den amerikanischen Congress veranlasste, am 25. April das Bestehen des Kriegszustandes mit Spanien zu erklären, das letztere mit dem Zusätze, dass der Kriegszustand als am 21. April eingetreten zu betrachten sei eine Clausel, um die Zahl der Prisen zu erhöhen.

Spanien traf seine Entscheidung zur Wahrung seiner Ehre prompt; die Erhaltung seines Besitzstandes dürfte trotz aller nationalen Begeisterung schon von Anbeginn an auch im Lande selbst von objectiv Urtheilenden kaum als ein zu hoffender Erfolg angesehen worden sein; dazu waren die Stärkeverhältnisse zu ungleich.

Vor der gedrängten Darstellung der letzteren seien aber nur die '-ein materiellen Gründe angeführt, welche die amerikanischerseits ausgesprochene und in einem umfangreichen Protokoll niedergelegte

8*

94

W i n t erhald o r.

Ansicht, dass die „Maine" einer Explosion ausserhalb des Schiffs- körpers zum Opfer gefallen sei, als irrig erscheinen lassen.

1. Hat von den mehrfachen Zeugen keiner, weder auf dem verunglückten noch auf den in der nächsten Nähe verankerten Schiffen, bei der ersten Explosion es erfolgten deren zwei mit bestimmt wahrnehmbarem, auf 5 bis 30 Secunden geschätztem Intervall die für Minen charakteristische Wassergarbe gesehen oder gehört.

2. Ist es wenig wahrscheinlich, dass eine äussere Explosion sofort einen hochauflodernden Brand des betreffenden Schiffes her- beiführt.

3. Ist der Umstand, dass die Schiffswand an der Stelle der ersten Explosion theilweise Eindrücke nach innen aufwies, an sich uoch kein stichhältiger Beweis für die Folgerung der Commission, da seither ad hoc angestellte Versuche ergeben haben, dass solche Ein- drücke auch dann, u. z. durch den Gegendruck des Wassers entstehen, wenn man innerhalb eines abgeschlossenen schwimmenden Behälters eine Detonation herbeiführt.

4. Waren gar keine todten Fische zu sehen, die doch sonst immer nach einer Explosion auf oder unter Wasser an die Oberfläche kommen.

Das Fehlen der todten Fische ist aber andererseits vollkommen erklärlich, wenn es sich um eine Explosion im Schiffsinuern handelt, wo der Schiffskörper den tödtlichen Choc aufnimmt.

Die wahre Veranlassung zum Sinken der „Maine" dürfte so- nach, wenn von der nicht vollkommen verbürgten Annahme abgesehen wird, die Explosion sei bei einer an Bord vorgenommenen Trans- action mit Dynamit entstanden, in einer Selbstentzündung eines Theiles der Munition zu suchen sein, wie solche noch immer trotz mancherlei Vorsichtsmassregeln ab und zu sich ereignen.

Das Verhältnis der beiderseitigen Streitkräfte zu Wasser und

zu Lande.

Auf spanischer Seite befanden sich die maritimen Streitkräfte, deren Erfolg oder Misserfolg ja zunächst für den Ausgang dos Krieges bestimmend sein musste, in einem wenig versprechenden Zustande der Bereitschaft; nicht allein numerisch und an Gefechtswert der Ein- heiten der amerikanischen Flotte nachstehend, war das spanische Flottenmaterial auch trotz der seit Jahren sich mehrenden uud immer deutlicher werdenden Anzeichen eines unvermeidlichen Waffen- ganges erst in allerletzter Stunde Gegenstand einer etwas energischeren, jedoch eher nervösen als zielbewussten Fürsorge geworden.

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Der spanisch-amerikanische Krieg.

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So kam es, dass bei Kriegsausbruch die zwei einzigen neueren Schlachtschiffe, „Emperador Carlos V.u und „Pelayo", noch in Zu- rüstung, beziehungsweise Umbau begriffen waren; die zwei alten, aus den Sechziger-Jahren stammenden Panzerschiffe „Vitoria" und „Numania" kamen, trotz partieller Reconstruction von nur geringem Gefechtswert, nur für die Verteidigung der Küste der Halbinsel in Betracht und hatten nicht ihre gauze Artillerie installirt.

Vier Panzerkreuzer waren halbwegs actionsberoit, doch musste deren modernster, „Cristöbal Colön" ohne schwere Geschütze in die Campagne eintreten. Zwei weitere Schiffe dieser Classe brauchten zur Vollendung noch beträchtliche Zeit und ebenso viele lagen im Bau, ohne dass auf deren Fertigstellung zu rechnen war.

Geschützte Kreuzer standen fünf, jedoch nicht sämmtlich voll- ständig ausgerüstet, zur Verfügung, zwei andere lagen ebenfalls noch im Bau; an ungeschützten Kreuzern dritten und vierten Kanges und kleinen Kanonenbooten besass Spanien zwar noch eine bedeutende Zahl, doch sind diese Fahrzeuge grossentheils nur für die Ver- hinderung des Schmuggels in Cuba und auf den Philippinen erbaut und in Verwendung, bei einem so ernsten Ringen wie das bevorstehende kaum und auch dann nur als eine Beigabe zu einem Kern gefechts- tüchtiger Schiffe zu betrachten; wie die Dinge standen, halfen sie nur die amerikanischen Siegesbulletins ausschmücken und die spanische Verlustliste anschwellen.

Die Torpedo-Flottille zahlte 14 Torpedo-Kanonenboote, worunter sechs in den beiden letzten Jahren in England erbaute Torpedoboot- Zerstörer, ferner 4 Torpedoboote 1. und 9 Torpedoboote 2. Classe, endlich das unterseeische Boot rPeral", welches nach dem Verfliegen der ersten Begeisterung für diese Erfindung eines Spaniers keine weitere Nachahmung gefunden hatte.

Als Auxiliarkreuzer waren bei der Compania transatläutica 13 grössere schnelle Dampfer, ferner ein anderweitiger Raddampfer in Vor- merkung, thatsäehlich konnten jedoch nur deren vier herangezogen werden ; zwei Dampfer der Hamburg Amerika Linie und 5 italienische wurden noch vor Ausbruch des Krieges zu demselben Zweck angekauft und nach Spanien überführt, hingegen war es nicht mehr möglich, einen in Genua erbauten Panzerkreuzer rechtzeitig zu acquiriren.

Namentlich diesen Auxiliarkreuzern, sowie überhaupt noch zu annirenden Handelsdampfern glaubte man in Anbetracht des Um- stände«, dass Spanien der 1856er-Convention hinsichtlich Abschaffung der Caperei nicht beigetreten war, eine bedeutende Rolle als Handels- zerstörer prognosticiren zu dürfen, auch eine schwere Enttäuschung.

Die Bestückung der in Betracht kommenden Schiffe war eben- falls nicht in der besten Ordnung; aus offiziellen Berichten des

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W i n t e r h a 1 d e r.

Admirals Cervera geht hervor, dass die Verschlüsse der 14cw- Schnelllade- Geschütze auf seinen Schiffen mancherlei Anlass zu Klagen boten, ja in einzelnen Fällen ganz unzuverlässig functionirten, sowie dass viele der Einheitspatronen wegen mangelhafter Hülsen-Con- struction absolut unbrauchbar waren und überhaupt diese letztere Munition gar nicht in der für eine einmalige Füllung der Depots erforderlichen Menge vorhanden war.

Ausser dem Materialbestande muss jedoch auch die Leistungs- fähigkeit des Landes im allgemeinen und speciell jene der maritimen Etablissements in Erwägung gezogen werden und hierin lag, ohne vorläufig auch nur einen Vergleich mit den Vereinigten Staaten an- zustellen, die grösste Schwäche; abgesehen von der finanziellen Er- schöpfung des Landes, welche ja nicht nur auf die Marine lähmend wirken musste, waren weder Regierungs- noch Privat-Etablissements in der Lage, selbst in Friedenszeiten den an sie gestellten Anforde- rungen zu genügen, wie die häufige Vergebung von Bauten und Re- constructionen ans Ausland darthut, geschweige denn, dass sie in wenigen Wochen die schweren Unterlassungssünden früherer Jahre gutmachen konnten.

Wenn nuu aber diese Verhältnisse schon im Mutterlande sehr wenig erfreulich waren, so gilt dies in noch erhöhtem Masse von den Colonien, wo die vorhandenen Etablissements nicht einmal hinreichten, um die laufenden Bedürfnisse der in normalen Zeiten dort unter- haltenen, zumeist kleineren Schiffe zu befriedigen; und diese unzu- länglichen Ressourcenstationeu wären selbst in dem Falle, als die spanischen Flottenabtheilungen statt der unerhört dastehenden Zer- störung anheimzufallen, anfänglich Erfolg erzielt hätten, doch be- trächtlich in Anspruch genommen gewesen.

Wenn es unter den Schiffen sowohl der Station Cuba als auch der Philippinen mehrere gab, die in den Arsenalen von Habana und Cavite nicht einmal Kessel und Maschinen repariren lassen konnten, wie sollten dort erst aus einem Gefechte zurückkehrende, mehr oder minder schwer beschädigte Schiffe wieder in Stand gesetzt werden?

Aber auch mit Vorräthen für den Maschinenbetrieb waren diese Flottenstützpunkte nur in bescheidenem Masse, mit Hilfsmitteln für eine rasche Approvisionirung der Schiffe fast gar nicht vor- gesehen ; der letztere Umstand scheinbar von secundärer Bedeutung ist wahrscheinlich einer der Hauptfactoren, dass die spanische Flotte nicht rechtzeitig vor der Concentration der amerikanischen von Santiago wieder auslaufen konnte.

Endlich war noch ein zufälliger Umstand für Spanien er- schwerend, der Kohlen strike in England, auf welche es bezüglich

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Der spanisch-amerikanische Krieg.

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seines Kohlenbedarfes angewiesen ist; abgesehen von der bei der Finanzcalamität doppelt empfindlichen Preissteigerung inusste die Schwierigkeit, überhaupt grosse Quantitäten sicherzustellen, über- wunden werden.

Die Vertheilung der maritimen Kräfte war bei Ausbruch des Krieges folgende:

In den eubanischen Gewässern befanden sich zur Verfügung des General-Capitäns Ramon Blanco und unter dem Befehle des Admirals Manterola, in allen Hafenorten vertheilt, der geschützte Kreuzer „Alfonso XIX.", der ungeschützte rReina Mercedes" und nahe an 50 kleinere, für den Küstendienst bestimmte Kanonenboote, welche jedoch theilweise schon in reparatursbedürftigem Zustande waren.

Auf der Philippinen-Station standen unter Admiral Mo ntojo y Pasarön zwei geschützte Kreuzer, „Isla de Luzon", Isla de Cuba", beide zweiten Ranges, ein grösserer aber ungeschützter Kreuzer, „Reina Cristina", weiters die kleineren, ebenfalls ungeschützten Kreuzer „Don Antonio de ülloa", „Don Juan de Austria", „Marques del Duero**, drei improvisirte Torpedoboote, eine Holzfregatte „Castilla" zum Schutze der Stadt Manila; weiters noch mehrere altartige Kanonenboote zwischen die kleinen Inseln des Archipels vertheilt. An die rechtzeitige Verstärkung dieser ganz unzulänglichen Streit- kräfte zu schreiten, war es zu spät.

Auf den Cap Verde'schen Inseln wurde unter dem Befehle des Admirals Don Pascual C e r v e r a y T o p e t e eine aus den Panzer- kreuzern rInfanta Maria Teresa-, „Vizcaya", „Almirante Oqueudou und „Cristobal Colön", ferner den Torpodoboot-Zerstöreru „Ariete" „Plutonu, „Furoru und „Terror", sowie 4 Torpedobooten 1. Classe be- stehende Escadre zum Abgehen nach Cuba concentrirt, die mancherlei Mängel dieser Schiffe, über die Admiral Cervera eindringlichst berichtet hatte, wurden aber nicht behoben, was zum Theil auch nicht geschehen konnte, da ja „Oquendo" und „Vizcayaa aus West- indien zurückkehrend erst am 19. April in S. Vincent eintrafen.

Die theils noch im Bau, theils in Zurüstung befindlichen Schiffe sollten sich in zwei Reserve-Geschwadern, u. z. eines in Cadix unter Contre - Admiral Camara y Li vermoore, das zweite in Cartagena unter Contre-Admiral Bar 088 sammeln; über deren Bestimmung konnte erst nach dem Termin der Fertigstellung, be- ziehungsweise dem Gang der Ereignisse entschieden werden.

Über die moralische Verfassung des Personals der Flotte war kein Zweifel; Muth und Begeisterung waren vorbanden, die kriegsmäßige technische Ausbildung, besonders der Artilleristen und des niederen

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Winterhaider.

Maschinenpersonals liess aber, weil mit den vorhandenen Mitteln auch hiefür nicht viel zu leisten war, einiges zu wünschen übrig.

Von den Landstreitkräften waren, da eine Invasion der iberischen Halbinsel durch ein nordamerikanisches Expeditions- Corps, ebenso wie andererseits ein beträchtlicherer Nachschub für die auswärtigen Besitzungen während des Krieges von vornherein ausgeschlossen war, hauptsächlich jene auf deu beiden überseeischen Operations- gebieten von Interesse; immerhin muss man sich aber erinnern, dass der dreijährige Insurrectionskrieg auf Cuba und der zweijährige auf den Philippinen dem Lande schon gewaltige Opfer gekostet hatte und auf der Halbinsel selbst der Ausbruch von Unruhen nicht ausser dem Bereich der Möglichkeit lag.

Die Kopfzahl der Truppen auf Cnba wird sehr verschieden zwischen 160.000 bis 200.000 angegeben; letztere Ziffer dürfte schon die „movilizados" (Milizen) und Freiwilligen in sich begreifen.

Die Stärke der regulären Truppen kaun mit etwa 130.000 Manu angenommen werden.

So ansehnlich diese Zahl sich auch ausnimmt, so darf eiust- weilen abgesehen von anderweitigen, die Verteidigung der Insel sehr erschwerenden Umständen, die noch später berührt werden sollen doch die Ausdehnung des zu deckenden Gebietes und der Mangel an genügenden Communicationeu in manchen Theileu nicht ausser Acht gelassen werden.

Nahezu die Hälfte der ganzen Besatzung war in der Provinz Habana concentrirt, der Rest zumeist in den Küstenstädten und in seiner Minderheit auf die Stationen des Innern vertheilt.

Die theils bereits seit längerer Zeit vorhandenen, theils bei Ausbruch des Krieges aufgeführten Küstenbefestigungen wurden der Hauptsache nach durch die Truppen besetzt, wobei vielfach Infan- terie als Aushilfe für mangelnde Artillerie-Mannschaft Verwendung fand ; von der Marine waren die Küsten-Signalstationeu und nur in vereinzeinten Fällen, wo Sehiflsgeschütze am Lande installirt wurden, diese improvisirten Batterieu besetzt.

Die Minenvertheidigung wurde von der Marine ausgeführt.

Die regulären Truppen führten das 7mm Mauser- Gewehr (spanisches Modell 1893) mit rauchschwacher Munition, die „movi- lizadosl< und Freiwilligen zumeist llmm Kemington-, aber auch in geringer Anzahl 7mm Mauser-Gewehre argentinischen und türkischen Modells.

Von dem sehr gemischten Gesehützmaterial soll noch später gesprochen werden.

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Puerto Rico war durch rund 7.000 Mann besetzt, wozu noch Freiwilligen-Corps kommen sollten, die aber factisch nie in Action

traten.

Auf den Philippinen betrug die Gesammtzahl der Vertbeidiger in Lande etwa 25.000 Mann, wovon 18.000 auf die Garnison von Manila zu rechnen waren.

Sowohl auf Cuba als auf Luzöu (die übrigen Philippinen spielten während des Krieges keine Rolle) war die Lage der Besatzungen keineswegs beneidenswert. In Cuba war die Bewegungsfreiheit auf die nächste LTmgebung der Garnisonen beschränkt; die treugebliebenen Bewohner, welchen man die Bebauung ihrer Plantagen verboten hatte, waren in diese Garnison eingepfercht, und mit der Deckung ihrer Bedürfnisse beinahe ausschliesslich auf die Zufuhr von aussen her angewiesen, da der grösste Theil der Insel schon lange brach lasr: die Situation musste ausserordentlich bedenklich werden, wenn es den Amerikanern gelang, eine wirksame Blockade aufrecht zu erhalten.

Das Elend in der Bevölkerung war gross und ihre Haltung daher keine solche, dass die militärischen Befehlshaber nach dieser Richtung bin von jeder Sorge befreit gewesen wären; das zuverlässigste Element unter allen jenen, die sich auf Cuba Spanier nannten, und es gab deren viele, welche sich nur aus Opportunitätsgründen diesen Namen beilegten, bildeten die aus dem Mutterlande auf kurze Zeit herübergekommenen Bauern, welche in Cuba nur so viel Erwerb snchte, um damit ihre verschuldeten Anwesen daheim zu entlasten.

Gerade dieses Element, welches naturgemäss auch in Cuba zunächst den Bebau des Bodens betreibt, war durch das „Reeon- eentriren" Weyler's am härtesten betroffen; zu seinem Lobe muss aber hervorgehoben werden, dass eben dieser Theil der Insel- bevölkerung ausdauerte und in den schwersten Zeiten die Haupt- stütze der Regierung blieb, gerade so wie dieser Theil sich den Agitationen für die Unabhängigkeitssache gegenüber, standhaft gezeigt hatte.

Während also an der Bevölkerung kein fester Rückhalt zu finden war, wirkten noch mangelhafte Verpflegung und Ausrüstung mit dem für Europäer höchst unzuträglichen Soranierklima zusammen, um auch die durch das Zusammendrängen so vieler Menschen ohne- dies roisslichen sanitären Zustände in den Garnisonen noch mehr zu verschlimmern.

Wie viel von den Mängeln in der Approvisionirung der Truppe auf unleugbare Misswirtschaft und wie viel auf den grossen Mangel finanzieller Mittel zu setzen ist, bleibe unbesprochen ; als Beispiel des gössen Mangels mag nur die auch aus vollkommen glaubwürdigen

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Winterhaider.

spanischen Quellen hervorgehende Thatsache dienen, dass zur Zeit der Kriegserklärung die Truppen schon monatelang keiue Besoldung er- halten hatten.

In Manila standen die Dinge nicht besser; die Insurgenten waren hier augenblicklich vielleicht thätiger als jene auf der Antillen- lusel, welche sich seit der offenen Parteinahme der Vereinigten Staaten viel mehr mit Vorbereitungen für die Empfangnahme der in Aussicht gestellten Zuschübe an Proviant, Waffen, Munition und Geld und mit Unterhandlungen mit den zur Auskundschaftung der spanischen Stellungen entsendeten nordamerikanischen Officieren als mit der activen Kriegführung gegen die Regierungstruppen befassten.

Für Manila lagen die Verhältnisse auch deshalb noch un- günstiger, weil schon wegen der grösseren Entfernung vom Mutter- lande noch weniger auf Entsatz zu hoffen war und gleichzeitig nur dieser eine ganz ungenügend geschützte Punkt sein konnte, wo die Entscheidung fallen musste; das Innere der Insel Luzon befand sich ganz unter dem Einflüsse der rebellirenden Tagalen und praktisch genommen hörte die spanische Herrschaft gegen Land zu bei den alten Mauern von Manila auf.

Das Einzige, was den spanischen Truppen bei solcher Ungunst der äusseren Verhältnisse einen festen Halt gewährte, war ihre Disciplin und ein gewisser Grad von Kriegserfahrung, den sie in den Guerillakämpfen gegen die Aufständischen erworben hatten; von eiuer Gewöhnung an die verderblichen klimatischen Verhältnisse war auf dem westlichen Kriegsschauplatze wohl nur bei den Milizen und Freiwilligen die Rede, aber diese konnten hingegen hinsichtlich Disciplin, Ausdauer und Fälligkeit der Entsagung keinen Vergleich mit den regulären Truppen aushalten.

Der Hauptnachtheil der Vertheidiger von Cuba, Puerto Rico und Manila scheint aber ausser einer anscheinend nicht auf der Höhe der Aufgabe stehenden Führung der Umstand gewesen zu sein, dass sie in dem kleinen, aufreibenden Krieg den Geist der Offensive ein- gebüsst hatten.

Geht man nun auf die Vereinigten Staaten über, so ist zunächst ihre maritime Überlegenheit in jeder Richtung offenkundig.

Fünf ganz moderne, schon längere Zeit in Ausrüstung befind- liche Schlachtschiffe, zwei grosse, gepanzerte Kreuzer von hervor- ragender Geschwindigkeit 21 Meilen), 12 geschützte und drei un- geschützte Kreuzer, sowie 13 neue Kanonenboote, für den Hochsee- dienst, zu welchem ferner noch sechs neuartige Monitore herangezogen werden konnten; 1 Raramschiff, 13 altartige, aus dein Bürgerkriege stammende Monitore als Küstenwachschiffe, 8 Torpedoboote, ein wegen «einer Armirung mit Dynamit- (besser gesagt Schiessbaumwolle)-

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Geschützen, sogenannter Dynamitkreuzer, 2 unterseeische Boote, ferner noch eine grosse Anzahl Semtutschiffe. Wenn auch die noch im Bau befindlichen Kriegsschiffe, 5 Schlachtschiffe und ebensoviele Krouzer, nicht mehr rechtzeitig beendet werden konnten, so brauchte der vor- handenen operativen Flotte doch nur mehr ein Park von leicht zu improvisirenden Hilfsschiffen zugeführt zu werden, um alle zu er- wartenden Aufgaben erfüllen zu könuen.

Trotzdem war die amerikanische Marine-Verwaltung bestrebt, durch Ankauf fertiger Schiffe im Auslande noch weitere Einheiten zu gewinnen; ein in Europa gekaufter Kreuzer, sowie ein Hochsee- Torpedoboot konnten nicht mehr rechtzeitig vor der Kriegserklärung über den Ocean gebracht werden, hingegen verliess der für die brasilianische Regierung gebaute und von Nordamerika gekaufte Kreuzer „Amazonas" noch zu guter Frist die Werft am Clyde und wurde unter dem Namen „New-Orleans" der Unionflotte einverleibt.

Für die Completirung der Auxiliarkreuzer kam die militärische Organisation der „Zollkutter" sehr zu statten, ausserdem lieferten die vielen, grossentheils schnelllaufenden Privat- Yachten ein bei Ver- wendung geringer Umwandlungskosten sehr wertvolle Unterstützung.

Im ganzen wurden binnen wenigen Wochen dies- und jenseits des atlantischen Oceans an Schiffen für operative und Auxiliarzwecke zusammen nicht weniger als 97 Schiffe erworben. Bei vielen dieser Schiffe wurde kein Kauf-, sondern nur ein Mietvertrag mit Vorbedacht für Schadloshaltung für den Fall des Verlustes oder der Wegnahme eingegangen.

Neben den nahezu unbeschränkten finanziellen Mitteln standen aber nicht nur die Regierungs-Arsenale, sondern auch die vielen, im grossartigsten Style arbeitenden Privat-Etablissements zur Verfügung, die sich unter der Förderung des Gesetzes, dass alles Flottenmaterial von der inländischen Industrie geliefert werden müsse, mächtig ent- wickelt hatten; endlich ist nicht zu übersehen, dass in Amerika schou seit dem Bürgerkriege gerade auf maritim-technischem Gebiete eine Tradition für die rasche Beschaffung von Kriegsmaterial besteht, die, wenn sie auch nicht die Improvisation grosser Schiffe erreichen konnte, doch bei der Einrichtung und Armirung der massenhaft er- worbenen Auxiliarschiffe sehr zu statten kam.

Trotzdem und diese Thatsache kann nicht genug hervor- gehoben werden bedurfte es der äussersten Anspannung aller Kräfte, um die in Reserve stehenden Schiffe der Kriegsmarine uud die neu hinzugekommene Auxiliarllotte rechtzeitig, wenn auch nur mit dem Allernöthigsten, auszurüsten und auch dies gelang nur. weil man es mit einem weit entfernten und ganz ungenügend vorbereiteten Gegner zu thun hatte.

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W interhalder.

Endlich ist die Lage der grossen maritimen Etablissements und der wichtigsten Ressourcenplätze im Hinblick auf das Operations- feld in Westindieu eine ausserordentlich günstige, wahrend auf den Philippinen die Situation in diesem speciollen Punkte allerdings gunstiger für die Spanier lag.

Die Arsenale Norfolk, Boston, League, Island und jenes bei New- York liegen relativ tief im Lande an Flüssen und sind ebenso wie die meisten Privatwerften Handstreichen entweder ganz entrückt oder gegen solche doch leicht zu schützen; in nächster Nähe von Cuba, je 90 Seemeilen von Habana, besitzt Nordamerika die be- festigten und mit allem Betriebs- und Ersatzmaterial wohl ver- sehenen Stützpunkte Key West und Dry Tortugas , ferner etwas weiter, aber noch immer relativ sehr nahe und ebenfalls durch die Lage geschützt, so reiche Handelscentren wie New-Orleaus und Savannah, die mit dem Norden durch vorzügliche Oommunicationen verbunden sind.

Auch die Union war nicht so weit auf den Krieg vorbereitet gewesen, wie es in einem ähnlichen Falle bei europäischen Seemächten wahrscheinlich der Fall wäre, zum mindesten nicht so weit, um eine weiter ausgreifeude Operation gleich von Anbeginn an in's Werk setzen zu können ; aber der Kern ihrer Seemacht war actionsbereit und begierig sich zu schlagen.

Die anfänglichen Befürchtungen, dass die Anwerbung der Bemannungen für die volle Ausrüstung aller der Marine gehörenden und neu erworbenen und armirten Schifte die blos für Transport- zwecke dienenden Dampfer blieben unbestückt und behielten ihre Capitäne und Mannschaften aus der Handelsmarine auf Schwierig- keiten stosson würde, verflogen sehr bald. Dauk der unausgesetzten Agitation der Presse, welche den Krieg so populär zu machen ver- stand, vielleicht auch augezogen durch den hohen Sold und die Aussicht auf reichliche Provisionen, letztlich sogar auf Prisengelder, waren die Werbe-Bureaux bald dicht umlagert und die Listen der einzelnen Schifte voll. Grosser Wert wurde natürlich darauf gelegt Seeleute zu bekommen, die schon den Gebrauch moderner Waffen Artillerie uud Torpedo vor allem gelernt hatten, und solchen Leuten wurden sehr beträchtliche Entlohnungen in Aussicht gestellt, was nicht ohne Erfolg blieb. Daneben musste freilich mancherlei mit in den Kauf genommen werden, was sich theils nur wenig tüchtig erwies, theils in diseiplinäror Hinsicht Vieles zu wünschen übrig liess. Auf jeden Fall that man aber sehr gut, dio bereits erprobten und eingeübten Bemannungen, principiell, so weit es nur ging, bei- sammen zu lassen, so die Gefechtstüchtigkeit der Ausschlag gebenden Schiffe ungeschmälert erhaltend; hei einzelnen der grössten Schiffe

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wurde die Bemannung sogar noch um 50 bis <>0 Neuangeworbene verstärkt, um die Stammmannschaft von untergeordneten Dienst- leistungen zu entlasten.

Bestand einestheils die Mannschaft aus vorwiegend sehr unter- nehmungslustigem, hartem Menschenmaterial, das zwar nach Natio- nalität und Alter die weitesten Unterschiede aufwies, das aber dem ausgegebenen Schlagworte „Reniember the Maine" blind folgend zu allem bereit war, so verdient andererseits das Officiers-Element besondere Beachtung. Unter den Führern waren fast alle aus der Schule des Bürgerkrieges hervorgegangen, ihre untergebenen Offieiere durch längere See-Campaguen und Studienreisen nicht nur theoretisch und praktisch trefflich vorgebildet, sondern auch namentlich durch ihre Verwendung auf durchwegs modernen Schiffen in allen Details routinirt. Unter solchen Verhältnissen war es unschwer, auch für die Auxiliar- schiffe vorzusorgen, indem nur der Coramandant und ein bis zwei Offieiere dem Stande der Kriegsmarine entnommen wurden, unter deren Anleitung sich die Freiwilligen-Officiere bald mit ihren Ob- liegenheiten vertraut machten.

Schon vor dem Ausbruche des Krieges war die Vertheilung der Flotte in einer Weise durchgeführt worden, dass sie die eigene Küste deckte und im Atlantischen Ocean eine Concentration in be- liebiger Richtung möglich war.

1. Das nordatlantische Geschwader lag unter Commando des bei der Kriegserklärung zum Coutre-Admiral ernannten Captain W. T. Sampson, Nachfolger des Contre-Admirals Sicard, in Key West völlig bereit und bestand aus dem Panzerkreuer „New- York" (Flaggenschiff), den Schlachtschiffen „Iowa" „Indiana*, den Zweithurm- Monitoren „Puritanu, „Terror 4, „Miantonomah*4 und „Amphitrite", dem geschützten Kreuzer „Cincinnati", den ungeschützten Kreuzern „Mont- gomeryu und „Detroit", ferner 6 Kanoneubooten, Dynaraitkreuzer „Vesuvius", 7 Torpedobooten, ebensoviel zu Torpedojägern umge- stalteten Yachten und einer grösseren Anzahl von Schiffen und Fahr- zeugen für den Depeschen- und Nachschubdienst.

Schlachtschiff „Oregon" war, in den Atlantic einberufen, am 19. März von San Francisco ausgelaufen und legte die ungefähr 14.000 Meilen lange Reise nach Jupiter Inlet (Florida) mit vier Unterbrechungen zum Kohlenfassen in 67 Tagen zurück, nahm in Key West nur rasch wieder Kohle und rückte gleich zur mittler- weile etablirten Blockade vor Santiago de Cuba ein, eiue Fahrt, die der Leistungsfähigkeit des Maschinen - Personals und den Er- bauern des ganzen Schiffes das gläuzemlste Zeugnis ausstellt. Vor- greifend sei bemerkt, dass „Oregon" in Bahia vor der Gefahr eines Zusammentreffens mit der Escadre Cervera's gewarnt, die Reise

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doch unverweilt fortsetzte und fast zur selben Zeit Barbados er- reichte, wie die Spanier Santiago.

Kanonenboot „Marietta" war am 31. März von Callao ein- berufen worden, schloss sich in der Magelhansstrasse „Oregon" bis nach Bahia an und rückte sodann nach der Trennung mit Berührung von Guatemala am 6. Juni nach Key West ein.

Der von Brasilien zurückgekaufte ehemalige, nun aber ganz desarmirte Dynamitkreuzer „Nictueroy" navigirte von Rio de Janeiro bis Bahia, beziehungsweise Para River unter Convoi von „Oregon" und „Marietta", wurde aber dann allein weitergesendet.

Die Gefahr, unterwegs von dem spauischen Torpedo-Kanonen- boot „Temerario", das von Montevideo ausgelaufen war, angegriffen zu werden, belästigte den Commandanten des „Oreon" mehr als die Möglichkeit eines Zusammentreffens mit Cervera.

2. Ein fliegendes Geschwader unter Commodore Winfield Scott Schley, bestehend aus dem Panzerkreuzer „Brooklyn", den beiden Schlachtschiffen „Massachusetts" und „Texas", den geschützten Kreuzern „Minneapolis" und „New-Orleans", sowie dem aus einer Yacht in einen Torpedojäger umgestalteten „Scorpion" und einem Transportdampfer, war in Hampton Roads concentrirt.

3. Für die Operationen gegen die Philippinen waren die Schiffe der ostasiatischen Station unter dem Befehle des Commodore George Dewey in Hongkong zusammengezogen worden; es waren dies: die geschützten Kreuzer „Olympia" (Flaggenschiff), ,,Baltimore", „Raleigh" und „Boston", die Kanonenboote rPetrel" und „Concord", das Depeschenboot (ein lange vorher nach China dirigirter „Zoll- cutter) „Mac Culloch44, sowie die alte Corvette „Monocacy" und zwei Kohlendampfer.

Zum Schutze der Ostküste Nordamerikas war ferner in Province- town unter Commodore Ho well ein Geschwader, bestehend aus den zwei geschützten Kreuzern „Sau Fraucisco" und „Columbia", dem Rammschiff „Katahdin", sowio vier Auxiliarkreuzern, für den Schutz der Westküste in San Fraucisco ein weiteres Geschwader unter Contre-Admiral Miller formirt worden, das sich aus den beiden Zweithurm -Monitoren „Monadnock" und „Monterey", dem geschützten Kreuzer „Charleston" (Flaggeuschiff) und 9 kleineren Fahrzeugen zusammensetzte; zum letzteren Geschwader gehörte auch das momentan iu Honolulu befindliche Kanonenboot „Bennington".

Di»> ni)ri<4en Schiffe waren theils in den einzelnen Häfen ver- theilt (Einthui m-Monitore, einige Kanonenboote, Torpedoboote und Servitutschiffe) , theils unterstanden sie zu besonderen Zweckeu

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directe dem Marine-Departement in Washington, wie z. B. die gro§sen Auxiliarkreuzer „Harvard", „Yale", „S. Paul", „S. Louis", welche anfänglich den Kreuzungsdienst seewärts der Ostküste hatten und erst späterhin der operirenden Flotte zugetheilt wurden.

Wesentlich verschieden von den Verhältnissen in der Marine lagen hingegen die Dinge hinsichtlich der Armee, die man kann sagen erst geschaffen werden musste; aus diesem Grunde dürfte es auch nicht unangebracht seiu, darüber Näheres auszuführen.

Da9 stehende Heer der Vereinigten Staaten, welches meist in den Indianer-Districten beschäftigt wird, besteht nämlich nur aus 25.000 Mann angeworbener Berufssoldaten, die 1 Genie- (engineer-) Bataillon, 25 Infanterie-, 10 Cavallerie- und 7 Artillerie-Regimenter formiren; die letztgenannten umfassten bisher leichte (zu 4 Geschützen) und schwere Batterien in demselben Regimente.

Cm die für den Krieg nöthigen Truppen aufzustellen, wurde am 23. April zuerst die Anwerbung von 125 000 Freiwilligen aus den Milizen jedes einzelnen Staates, im Verhältnis zur Einwohnerzahl bemessen, sowie die Verstärkung der regulären Truppen bis auf eine Maximalstärke von «2.000 und ein Monat später eine Einstellung weiterer 75 000 Freiwilliger, jedoch ohne Beschränkung auf die Milizen beschlossen und angeordnet.

Wiewohl jeder nordamerikanische Staatsbürger in seinem speciellen Staate gesetzlich zu einer sogar langjährigen Dienst- leistung in der Miliz verpflichtet ist die in Wahrheit mehr oder weniger nur auf dem Papier besteht und zumeist nur als ein sport- liches Vergnügen ausgeübt wird ist doch keiner dieser Miliz- männer gebunden, für die Gesammtheit Dienst zu thun.

Die Milizen wählen ihre Officiere bis zum Hauptmann aus ihrer Mitte, die Stabsofficiere wieder werden von diesen erwählten Officiereu erwählt; diese Einrichtung wurde bei Aufstellung der aus den Milizen hervorgegangenen Freiwilligen - Regimenter dahin modificirt, dass man wenigstens zum Regimonts-Commandanten einen Stabsofficier der regulären Armee ernannte. Die Bewaffnung und Ausrüstung der zuerst einberufenen Freiwilligen erfolgte aus den „armories" (Zeug- häusern) der Staats- und Territorial-Miiizen, musste aber selbstredend mannigfach aus ünionsmittelu ergänzt werden; für die späteren Formationen kam nahezu ausschliesslich das Kriegsdepartement in Washington auf, an dessen Spitze General Rüssel A. Alger stand. Das Armee- Ober- Commando wurde an General Nelson Miles übertragen, der später auch die Expedition nach Puerto Rico befehligte.

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W i D t e r h a 1 d e r.

Die Frage der Organisation und der rudimentärsten Einübung der neu aufgestellten Truppen gelangte in folgender, in ihren Grund- zügen gewiss praktisch gedachten Weise zur Erledigung.

Es wurden im ganzen acht Armee-Corps aufgestellt und in freie Lager gelegt, wodurch nicht nur die kostspielige Erwerbung von Baulichkeiten für Ubicationen erspart blieb, sondern hauptsächlich auch die Gelegenheit zur militärischen Einübung und zur Gewöhnung der Truppen an das Lagerleben geboten war.

I. Corps : G. M. B r o o k e mit dem Golf-Departement (Mississippi- Mündung). Hauptlager in Chickamauga (Georgia), Nebenlager Mobile (Alabama) ;

IL Corps: G. M. Graham im sogenannten nAlgeru-Lager bei Falls-Church (Virginia);

III. Corps: G. M. Wade. Lager in Chickamauga (Georgia);

IV. Corps: G. M. Coppiuger. Lager in Mobile (Alabama);

V. Corps: G. M. S hafte r. Lager in Tampa (Florida);

VI. Corps: G. M. Wilson. Lager in Chickamauga (Georgia);

VII. Corps: G. M. (bis zum Ausbruch des Krieges General- Cousul in Habana) Lee. Lager in Jaeksonville (Florida);

VIII. Corps G. M. Merritt, der die Truppen nach den Phi- lippinen führte. Lager in Sau Francisco: ihm zugetheilt G.M.Otis. Ferner wurde noch eine Cavallerie-Division uuter G. M. Wheeler, einem bekannten Reiterführer der Südstaaten während des Bürger- krieges, in Tampa concentrirt.

Diese Corps waren aus Infanterie, Cavallerie und leichter (Feld-) Artillerie zusammengesetzt, Genie-Bataillone befanden sich nur beim V. und VIII., also jenen, welche zunächst gegen den Feiud geführt werden sollten; auch war nur das V. Corps mit schwerer ( Belagerungs-) Artillerie, einer Gattling-Batterie und Feld-Dynamit- Geschützen ausgerüstet. Da man bald die Verniengung der schweren mit der leichten Artillerie als unpraktisch erkannt hatte, wurde erstere ausgeschieden und grösstentheils zur Küstenvertheidiguug herangezogen.

Die regulären Truppen konnten mit Rücksicht darauf, dass mau vor allem trachten musste, wenigstens zwei Corps ehethuulichst zur Operation bereit zu haben, natürlich nicht gleichmässig unter die ohnedies hinsichtlich der Stärke ziemlich schwankenden Corps vertheilt werden, und so war dann das Corps Shafter beinahe ganz aus re- gulären Truppen zusammengesetzt und zählte nur 2 Freiwilligen-, (das 71. New-Yorker und Massachusetts-) lufanterie- und 1 Frei- willigen- (Kough Kiders-) Cavallerie- Regiment in seinen Reihen.

Bis Ende Juli waren im gauzen aus freiwilligen Truppen \ 'M) lufanterie-Regimenter (zu 1.000 bis 1.200 Mann, eingetheilt in

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3 Bataillone zu 4 Compagnien), 8 Cavallerie-Regimenter (zu 500 Reitern, eingetheilt in 3 Escadronen-troops), worunter drei Regimenter soge- nannter Rougb-Riders, zumeist aus Cow-boys rekrutirt, 33 leichte Batterien und 3 Compagnien schwerer Artillerie formirt und nothdürftig gedrillt; 30 weitere Infanterie-Regimenter, 6 leichte Batterien und 3 Compagnien schwerer Artillerie waren noch in der Organisation be<rriffen.

Speciell für den Feldzug auf Cuba, wo während der Regenzeit, i i. von Mai bis October, zunächst mit der tückischesten aller Krankheiten, dem gelben Fieber, gerechnet werden musste, sollten lehn Regimenter Immune, d. h. solche, die jene Krankheit schon überstanden hatten, aufgestellt werden. Bisher ist aber noch nicht bekannt, ob diese Zahl thatsächlich zusammengebracht wurde, da in den vorliegenden Berichten nur von vier derlei Regimentern als ver- fügbar gesprochen wird.

Der Andrang zu den freiwilligen Regimentern soll ein alle Er- wartungen übertreffender, der zur Completirung der Regulären sich Mel- denden ein minderer gewesen zu sein ; bei den ersteren konnte daher nach amerikanischen Quellen hinsichtlich der physischen Tauglichkeit ein hoher Massstab angelegt werden.

Die Stärke der regulären Infanterie-Regimenter wird mit 500 vor Ausbruch des Krieges angegeben und wurde auf 700 bis 800 gebracht.

Die taktische Gliederung war in 2 Bataillone zu 4 Compagnien, die beabsichtigte Schaffung der dritten Bataillone unterblieb meist, weil eben nicht genug Meldungen da waren.

Die letztere Erscheinung wird dem Andränge bei den Freiwilligen- Regimentern gegenüber dadurch erklärt, weil bei den Regulären ein strammerer Dienst, bei den Freiwilligen hingegen eine doppelte Provision seitens des Staates oder Territoriums einerseits und seitens der Union andererseits in Aussicht stand.

Während die Regulären mit dem 7'62mm Krag-Jörgenseu- Magazinsge wehre1 ), beziehungsweise Karabiner und raucbschwacher Munition ausgerüstet waren, bestand die Bewaffnung der Freiwilligen aus dem schon veralteten 11 43mm Springfield-Einlader-) mit Schwarz- puher-Patronen.

Die Ausrüstung der Infanterie bestand aus: Gewehr mit Messer- Bajonet, einem Gürtel für 100 Patronen, einem halben Zelt, Decke,

M Das Magazin ist unter dem VerachlussgehÄusö transversal angebracht, wird einzeln geladen und kann, wenn voll, abgeschlossen werden, wonach das Gewehr so lange als Einzellader gebraucht werden kann, bis der Augenblick für di« nächste Feuerschnelligkeit gekommen i>t ; Rahmenaufsati mit Eintheilung Ha 1800 Yard b = 2.200 Schritte, t0 = 607m, Gewicht 417%.

*) «° = 406«l Aufsatz bis 1.000 Yards = 1 220 Schritt, Gewicht 485%.

Orgaa der miUtlr-wlsiienich»ftlicben Vereine. L1X Hand 1K99 9

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Winter ha ld er.

Regenmantel aus Kautschukstoff von der Form der in unseren Gebirgs- ländern gebräuchlichen Wettermäntel, Segeltuchgamaschen, einer zwei- ten Garnitur Wäsche und einem Paar Reserve-Schuhe, Brodsack und Wasserflasche; Kopfbedeckung bei allen Truppen ein spitzer, breit- krempiger Filzhut.

Bei der Cavallerie war der Manu mit Karabiner, Revolver und Säbel, Patronengürtel für 100 Gewehr- und 12 Revolver-Patronen ausgerüstet; am Sattel nebst Wäsche, Decke uud Mantel ein halbes Zelt, sowie 1 bis 2 Rationen; Gewicht des gepackten Sattels 60 Iis (27%).

Das Pferdematerial, meist aus dem Westen und Texas stammend, wird als hoch und sehr stark, dabei namentlich das Texaner-Pferd als sehr widerstandsfähig gegen Hitze geschildert.

Die Regulären verfügten von ihrem beinahe ständigen Auf- enthalt in Feldlagern her über zahlreiche Gepäcks-, hingegen relativ wenig Ambulanzwagen, die sämmtlich mit ausserordentlich kräftigen und zähen Maulthieren bespannt waren.

Die Feld-Artillerie war nach der Auflösung der, wie oben er- wähnt, ursprünglich gemischten Regimenter in Batterien zu vier 32-zölligen Geschützen gegliedert, die ihrerseits wieder zu 2 oder 4 ein Bataillon formirten; aus letzteren wurden Brigaden von ver- schiedener Stärke je nach den Corps gebildet.

Bei der regulären Artillerie wurde bei Kriegsausbruch die Ge- schützzahl der Batterie auf 6 erhöht, doch konnte die Vermehrung der Geschützzahl nicht rechtzeitig durchgeführt werden und die Batterien des Corps Shafter zählten nur 4 Geschütze. Das Geschütz war ein stählernes 32-zölliges (8cm) mit Schraubenverschluss und Frictionszündung; auffallend war die am Verschlussblock angebrachte, aus Filz und Asbestlagen bestehende Abdichtung. Die Bespannung bestand aus 6 Pferden, die Protze war für 42 Schuss eingerichtet; für jedes Geschütz war ein sechsspänniger Munitionswagen mit 84 Schuss vorhanden.

Die Shrapnel-Einrichtung ist ohne Ringscheibe, die letztere wird durch einen spiralförmig gegen die Sprengladung laufenden, mit Brandsatz führenden Gang ersetzt,, der beim Tempiren weiter oder näher dem Feuercanal durchstosseu und so mit dem innen an- geordneten, durch die gewöhnliche Schlägervorrichtung entzündeten Anfeuerungssatz in Verbindung gebracht wird; eine zweite Schlag- vorrichtung sichert die Zündung beim Auftreffen, falls die erste ver- sagt hätte. Die verstellbare Ringscheibe wurde eliminirt, weil sie sich angeblich wahrend des Geschossfluges durch die Rotation lockerte uud dadurch die Tempirung uuverlüsslich funetiouirte.

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Als schwere Belagerungs-Geschütze waren 4*5 Zöller ähnlichen Systems, ferner 8-zöllige Haubitzen, sowie 10-zöllige Mörser, letztere meist Vorderlader, systemisirt.

Für die Expedition nach Cuba wurden ein Maulthier-Train, Telegraphen-, Telephon-, Signal-Abtheiluugen und eine Ballon-Ab- theilung formirt; über Organisation und Ausrüstung der Verpflegungs- und Sanitäts-Anstalten ist nichts Näheres bekannt, doch gaben Nach- schub- und Sanitätsdienst Anlass zu vielen und nicht unberechtigten Beschwerden.

Der Eindruck, welchen die Regulären, eine in den vielen Kämpfen mit den Indianerstämmen erprobte Truppe, machten, wird als vor- trefflich geschildert, den Freiwilligen-Regimentern wohl guter Wille und auch Muth nachgerühmt, aber disciplinär wie hinsichtlich ihres physischen Verhaltens waren vielfache Klagen laut gewordeu.

Wenn es auch gelang, die Truppen in genügender Zahl an- zuwerben, nothdürftig zu equipiren, in die verschiedenen Lager zu dirigiren und dort in elementarer Weise auszubilden, so war damit noch lange nicht alles gethan. Vor allem fehlte es an einer hinreichenden Zahl erfahrener tüchtiger Officiere und selbst unter den höheren Berufs-Officieren mangelte der Überblick und die Routine, um so grosse Massen, wie sie in der langen Friedenszeit nie zu befehligen gehabt hatten, zu leiten.

Waren somit auch schon beim besten Willen und der grössten Anstrengung Reibungen unvermeidlich, so häuften sich noch die Schwierigkeiten durch den Dilettantismus, mit welchem einige nur durch politischen und persönlichen Einfluss zu wichtigen Posten ge- langte Functionäre ihre ebenso ernsten, als wenig verstandenen Pflichten ausübten. So wurden nicht nur zu Corps-Commandanten Männer fürgewählt, die seit ihrer Dienstleistung als Subaltern-, höchstens Stabs-Officiere im untergeordneten Verhältnisse zur Zeit des Bürgerkrieges jeder militärischen Thätigkeit fern geblieben waren, sondern man vertraute auch, anstatt ihnen wenigstens tüchtige Hilfs- kräfte aus dem Stande der regulären Truppe beizugeben, aus politi- schen Rücksichten diese wichtigen Stellungen Männern an, die nie in ihrem Leben mit dem Kriegswesen zu thun gehabt hatten im Stabe S h a f t e r's waren zwei solche Millionärssöhne, natürlich mit ent- sprechend hohen Chargen. Die Folgen zeigten sich nur zu bald. Die bittersten Klagen wurden von allen möglichen corapetenten und nicht compe- tenten Seiten gegen die commandirenden Officiere, das Obor-Commando und das Kriegs-Departement mit Recht und mit Unrecht schon zu einer Zeit laut, wo noch alles im ersten Werden stand und die Veränderungen in den oberen Stellen waren an der Tages- ordnung. Dass trotzdem ein Expeditions-Corps schon am 25. Mai

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nach Manila, ein zweites ebendahin am 15. Juni und tagszuvor die etwa 16.000 Manu starke Landungstruppe nach Santiago de Cuba abgehen konnte, ist aber ein deutlicher Beweis für die unentwegte Energie, Geduld und Ausdauer der Organisatoren des Ganzen ebenso wie dafür, dass trotz der chaotischen Zustände wenigstens der grösste Tueil aller jeuer Strömungen, die zur Entscheidung mit den Waffen drängten, für die Erreichung dieses Zieles nutzbar gemacht wurde.

Gleichweit von der Verhimmelung der einen, wie von der scheel- süchtigen Beurtheilung anderer muss die Improvisation einer Armee als eine bedeutende militärische Leistung des ganzen Landes anerkannt werden.

Eines ist aber klar: eine derartige, auf die Stimmung und Impulsivität eines Volkes hin aufgebaute Armee musste im ersten Anlaufe zu einem Erfolge geführt, die Entscheidung musste rasch erzwungen werden, sonst wäre der Begeisterungsrausch verflogen und in einer sich länger hinziehenden» vielleicht gar von Rück- schlägen begleiteten Campagne wäre der Mangel an gefestigter moralischer und physischer Grundlage uur zu bald offenkundig und fühlbar geworden.

Militär-Geographisches.

A. Der Westindische Kriegsschauplatz.

Dieses durch seine Lage, die politischen, kulturellen und commerciellen Verhältnisse zum Haupt- Kriegsschauplatz bestimmte Gebiet, auf welchem im vorigen Jahrhundert schon so erbitterte Kämpfe geführt wurden, weist die zwei grossen Landcomplexe von Cuba und Puerto Rico auf.

Die erstere Insel mit dem Areal von rund 1 12.200^wf und 3.700km (2.000 Seemeilen) Küstenentwickelung besitzt an der Nordküste neben Habana noch mehrere sichere, auch für grosse Schiffe benützbare Häfen, von denen jedoch nur jene von Babia Hondas, Habana uud Ma- tanzas leicht zugänglich und auch durch Werke vertheidigt waren, im Osten kommt nur die Bai von Nipe in Betracht. An dem östlichen Titeile der Südküste bieten Guantänamo, Santiago de Cuba (die zweit- grösste Stadt der Insel mit etwa 45.000 Einwohnern) und Manzanillo gute Ankerplätze ; weiter gegen Westen von Cap St. Cruz bis zur Längen- raitte der Insel ist eine lange Küstenstrecke durch vorgelagerte Bänke und kleine Inseln die Jardines de la Reina (auch Cayos de doze leguas genannt) und eine weitere Strecke von Cienfuegos bis Pinar del Rio durch den Archipel der Canarreos, die grössere Insel Pinos und die Cayos de San Felipe nur für kleine Fahrzeuge zugänglich und deren Befahrung nur für mit den Gewässern sehr Vertraute möglich,

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so dass sich eigentlich nur Cienfuegos für grössere Schiffe eignet. Die meisten Ankerplätze im Norden und Osten, sowie Santiago de Cuba nad Cieofuegos haben eine vielfach gewundene Einfahrt und sind aosser Habana und Matanzas durch die vorliegenden Berge der directen Sicht von See aus entzogen. Frische Ostwinde herrschen an den Kasten mit Ausnahme der westlichen, zu denen in der Sommer- periode heftige, plötzlich auftretende Stürme treten ; der Gezeiten- unterschied ist gering, an der Südostküste geradezu minimal.

Ebenso wie in der Mitte der Südseite befindet sich auch auf der Nordseite der Küstenlinie eine Keine von kleinen Inseln, Un- tiefen und Sandbänken vorgelagert; steil zum Meere abfallende Höhen- züge finden sich nur im Südosten und an der Nordküste zwischen Cärdenas und Nuevitas, sonst überwiegt der Charakter flachen, sanft in die See abfallenden Strandes, untermischt mit sumpfigen Strichen.

Das Innere der Insel ist nur im äussersten Westen und Süd- osten von bedeutenderen Bergketten durchzogen, die im letztgenannten Theile in der Sierra Maestra und Sierra del Cobre 2.500m erreichen, di* fliesseuden Gewässer sind nur auf so kurzen Strecken schiffbar, dass diese Eigenschaft kaum in Betracht kommt, die meisten uud speciell jene des Südostens tragen den Charakter von Wildbächen, deren Wassermenge namentlich in der Regenzeit ungemein rasch und beträchtlich wechselt und durch stellenweisen Austritt nur schwer zn umgehende Tümpel bildet.

Die Vegetation entfaltet sowohl in Bäumen als auch Gesträuch und Gräsern, in Schlingpflanzen und Cacteen eine kaum ihresgleichen findende Üppigkeit. Von den ehemals so blühenden und reichen Plantagen waren die meisten im Laufe des Insurrectionskrieges, wie schon angedeutet, ganz verlassen worden, so dass das Innere der Insel grösstenteils mit einem wild empor wuchernden Niederwuchs bedeckt war.

So milde und ungefährlich das Klima im Winter, so tückisch and mörderisch ist es während der Monate Mai bis October, wo nahezu täglich wolkenbrnchartige Regengüsse niedergehen, die dann wieder von Stunden des sengendsten Sonnenbrandes gefolgt werden. Die Nächte sind bei starkem Thaufall in diesen Monaten relativ kühl.

Ausser bösartiger Malaria wird hauptsächlich das gelbe Fieber dem aus gemässigten Himmelsstrichen Ankommenden gefährlich. Amerikanische Ärzte gaben die zu erwartenden Fälle des letzteren mit 60% an, von denen die Hälfte wahrscheinlich letalen Ausgang nehmen würde.

Das Communicationsnetz ist, soferne Eisenbahnen in Betracht kommen, nur an der Nordküste und im Südwesten besser entwickelt; bei einer ungefähren Länge der Insel von Ost nach West von L.700&m,

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bestehen nur drei directe Bahnverbindungen vom Norden zum Süden u. z. Habana— Batabano, Cienfuegos— St. Clara— Sagua la Grande, mit einer Abzweigung von St, Clara nach Habana und St. Cruz— Puerto, Principe— Nuevitas. Die Militärbabn längs der Troncha Fucono Morro hat keinerlei Leistungsfähigkeit.

Der ganze Südosttheil ist hinsichtlich des Verkehrs mit der Haupt- stadt nur auf die Schifffahrt angewiesen. Die Strassen nach Zahl und Qualität ohnedies von den Spaniern sehr vernachlässigt waren bei Kriegsausbruch nur in der westlichen Hälfte einigermassen praktikabel, im Osten und Südosten hingegen, speciell in der Provinz Santiago de Cuba, schon vielfach ganz unbrauchbar, ja durch das unbehindert aufgeschossene hohe Gras und Strauchwerk kaum mehr kenntlich; Fuhrwerk demnach kaum oder gar nicht zu ver- wenden.

Überdies bedrohten die Insurgenten, durch Amerika auch mit Sprengmitteln versehen, die wenigen Communicationen unaufhörlich.

An Telegraphen-Verbindungen bestanden wohl solche über Land und unterseeisch, doch waren die ersteren grossentheils ebenfalls durch die Insurgenten unterbrochen und die letzteren den Unternehmungen der gerade in dieser Eichtling sehr rührigen amerikanischen Schiffe aus- gesetzt; durch Kabel stand Habana über Key- West, Santiago durch das einer französischen Gesellschaft gehörige, über Cap Haytien führende und durch zwei englische über Jamaica mit der Aussen- welt in Verbindung.

Nachdem aber beide englische Kabel von Santiago, das eine durch den Auxiliarkreuzer rSt. Louisu, das zweite durch den zu- fälligen Brand des Kabelhauses *) bei Las Cruces im Hafen, endlich das französische, ebenfalls durch „St. Louisu in der Nähe seiner Landungsstelle auf Hayti zerstört waren, konnten Nachrichten in die Aussenwelt nur mehr via Key -West gekabelt, also nur durch amerikanische Hände expedirt werden.

Bei dieser Gelegeuheit sei die nicht uninteressante Thatsache erwähnt, dass die Vereinigten Staaten anfänglich Bedenken trugen, die Neutralen gehörigen Seekabel abzuschneiden ; schliesslich behielten aber die militärischen Bücksichten die Oberhand und es ist an- zunehmen — wiewohl derzeit noch nicht bis zur Gewissheit erhärtet dass Amerika die neutralen Interessenten finanziell schadlos ge- halten hat oder noch halten wird.

Eine locale Telegraphen-Verbindung Santiago— Habana, u. z. ver- muthlich über Manzanillo (Landleitung bis Cap Cruz, dann Kabel),

*) Nach spanischer Quelle: „Combates y capitolacion de Santiago de Cuba", Jose" Müller y Terjeiro, welchem Werke auch spätere durchaus glaubwürdige Daten entstammen.

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Manzanillo Cienfuegos (Kabel), Cienfuegos Batabano (Kabel), Batabano Habana (Landleitung), bestand aber anch nach der gänz- lichen Einscbliessung von Santiago.

Habana war stark und grossentheils auch modern befestigt, von den Vertheidigungsanlagen Santiagos wird noch ausführlicher gesprochen werden; ansonst waren theils ebenso alterthümliche Forts wie im letzteren Orte, theils improvisirte Strandbatterien vorhanden.

Puerto Rico, mit einem Gesammtareal von 91.440ftm* besitzt an der Nordküste den leicht mit Minen zu verlegenden, nur eine Zufahrt mit genügender Tiefe besitzenden, jedoch von See aus grösstenteils einsehbaren Hafen San Juan, der durch starke, jedoch veralterte Befestigungen vertheidigt wird ; sonst kommen nur Mayagnez an der West- und kleinere Häfen an der Südwest- und Südküste in Betracht, die Ostkfiste ist des vorherrschenden Ostwindes halber schwer zugänglich.

Ziemlich gebirgig und von frischeren Seewinden umweht, hat Puerto Rico ein weniger gefährliches Klima als Cuba, von Eisen- bahnen ist kein zusammenhängendes Netz, sondern nur je eine kurze Linie an der Nord-, Nordwest- und Südküste vorbanden, doch befanden sich die Strassen von Puerto Rico in weitaus besserem Zustande als jene von Cuba und wird speciell die das Bergland durchschneidende, von San Juan über Aybonito nach Ponce und Guayama führende, als eine vortreffliche Militärstrasse gerühmt

Auf der Insel selbst vermittelt ein genügend ausgebautes Tele- graphennetz den Verkehr, mit Cuba bestand nur eine Verbindung über Jamaica mit Europa; eine andere wurde die ganze Dauer des Krieges hindurch über St. Thomas und Barbados unterhalten, die amerikanischen Kappversuche scheiterten.

Für die strategische Beurtheilung kommt noch hauptsächlich die grosse Entfernung vom Mutterlande, Cadiz-Habana rund 4.000 See- meilen in Betracht, und hiezu im Gegensatze die Nähe der ameri- kanischen Häfen, ferner der Umstand, dass die beiden Hauptinseln durch Hayti getrennt sind, dessen Bewohner mit der Union sym- pathisiren.

B. Der Kriegsschauplatz auf den Philippinen.

Das Factum, dass die Spanier auf diesem ausgedehnten Archipel keine andere bedeutende Niederlassung als Manila auf der Hauptinsel Luzon zur Blüthe bringen konnten, vereinfacht die Verpflichtung zu einer kurzen Beschreibung sehr. Ein Blick auf die Karte der Bucht von Manila sagt nahezu alles und man braucht nur hinzuzufügen, dass seit Beginn der Insurrection der factische Bereich für die die Stadt besetzt haltenden Spanier sich

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auf Schussweite erstreckte und die alten Ziegelwerke mit einem durchaus minderwertigen Artilleriematerial bestückt waren1), um die Situation zu kennzeichnen. Batterien mit moderner Bestückung waren nur auf Punta Sangley (2 Stück Wem Ordonez-Hinterlader) und etwa eine halbe Meile südlich (l Stück 12cm Ordonez) errichtet; die Befestigung der Einfahrt in die Subig-Bucht war, ohnedies nur auf ältere Geschütze und einige Minen angewiesen, nicht rechtzeitig voll- endet, die östliche Passage zwischen Isla Graude und Marivelles nur unzulänglich durch drei versenkte Schiffe gesperrt.

Durch ein nach Hongkong führendes Kabel stand Manila mit der übrigen Welt in Verbindung, die sonstigen Inseln des Archipels sind in ihrem Verkehre mit Manila nur auf die ziemlich flau be- triebene Schifffahrt beschränkt

Das Klima ist weder besonders gefährlich, noch besonders zu- träglich; die schweren Wirbelstürme, welche in der Zeit von Anfang Juli bis Ende September des öfteren über die so reiche Insel hin- wegbrausen, bringen auch beträchtliche Niederschläge und vereiteln oder erschweren jede Gattung von Operation.

Der kürzeste Weg von der spanischen Halbinsel nach den Philippinen ist ungefähr 8.000 Seemeilen lang und die Durch- querung des indischen Oceaus in den Monaten Mai bis Juni wegen des gerade in dieser Zeit am stärksten wehenden Südwestmonsums für die schwer beladenen Kohlendampfer, ohne welche die Spanier die Reise überhaupt nicht unternehmen durften, nicht so ganz gefahrlos.

Die Erklärungen der Kriegführenden hinsichtlich des inter- nationalen Seerechtes.

Keiner der beiden Gegner hatte zwar seinerzeit die Verpflich- tungen des die Kaperei abschaffenden Pariser Vertrages vom Jahre 1856 auf sich genommen, doch erklärten beide aus naheliegenden inter- nationalen Gründen die wesentlichsten Punkte jener Convention2)

«) Während der Anwesenheit Seiner Majestät Schiffes „Panther" anfangs 1897 bildete der deplorable Zustand des modernen Theiles der Bestückung, nämlich mehrerer Krupp'scher 21cm Schiffsgeschütze älteren Modells, das Stadt- gespräch; die nach lauger Zeit wieder vorgenommenen Exercitien mussten wegen des schadhaften Zustandes der Laffeten eingestellt werden.

*) Diese Hauptpunkte lauten:

1. Neutrale Flagge deckt die feindliche Waare, ausgenommen Kriegs- Contrebande.

2. Neutrales Gut ausgenommen Kriegs-Contrebaude unter feind- licher Flagge ist frei.

3. Es gelten nur effective Biokaden, solche, wo genügend starke Kräfte aufgeboten und unterhalten werden.

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als anerkannt, Spanien wahrte sich das Recht, gegebenenfalls Kaper- briefe auszugeben, wiewohl es vorläufig nur Hilfskreuzer auszurüsten kundgab.

Während Amerika, auf seinen Reichthum an Brennstoffen pochend, Steinkohle und flüssiges Brennmaterial als Kriegs-Coutre- bande erklärte, geschah dies spanischerseits deshalb nicht, um sich den Bezug durch Neutrale zu erleichtern ; dies nützte jedoch an- gesichts der gegnerischen Auffassung selbstverständlich für die Praxis gar nichts, wie ja die Amerikaner auch thatsächlich den von Spanien gemietheten englischen Kohleudampfer „Restonnel" wegnahmen.

Die Thatsache, dass nahezu gleichzeitig mit dem Abgange der telegraphischen Aufforderung Mac Kinley's an Spanien am 21. April auch schon die Feindseligkeiten gegen die Spanier durch die Blokade- Erklärung und das Wegnehmen von Prisen eröffnet wurden und dieses Vorgehen erst durch die „rückwirkende Kriegserklärung" vom 25. sanctionirt werden sollte, zeigte die sehr freie, gänzlich scrupellose Auf- fassung der Vereinigten Staaten, gegen die sich vom völkerrechtlichen Standpunkte aus die gegründetsten Bedenken erheben lassen. Die Prisengerichte erklärten denn auch nachträglich einige der vor dem 25. aufgebrachten Schiffe für frei.

Die strategischen Pläne.

Wenn in diesem Kriege höhere strategische Conceptioneu über- haupt in Betracht kommen konnten, so blieb dies auf Nordamerika beschränkt, einestheils weil die Ziele Spaniens ungleich einfacher, wenn auch viel schwieriger zu erreichen waren, anderenteils weil nur die Union über genügende Mittel verfügte, um solche Conceptionen zur Ausführung zu bringen.

Die ganze Entwickeluugsgeschichte des Conflictes, in der die Vereinigten Staaten sich auf die Seite der die Lostrennung vom Mutterlande anstrebenden Cubaner und Philippiner gestellt hatten, zeichnete die Umrisse der zu unternehmenden Operationen vor:

Niederwerfen der spanischen Herrschaft in Westindien uud auf den Philippinen ; wenn sich dann Spanien unerwarteterweise noch

Hiezu kam als 4. Punkt für den vorliegenden Fall:

4. Capitane, Führer und Officiere von Schiffen, welche Feindseligkeiten ansähen, müssen ebenso wie zwei Drittel der Mannschaft Staatsangehörige des be- treffenden Landes sein, widrigenfalls sie als Piraten zu betrachten und als solche mit der ganzen Strenge des Gesetzes zu behandein sind, wenn auch im Besitz eines Caperbriefea (lettre de marque).

Als Kriegs-Contrebande gilt nebst Waffen, Munition und deren Bestandteilen jede Art von Ausrüstungsgegenatanden für Truppen, Schiffe, Maschinen u. s. w.

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immer nicht zum Friedensschlüsse bereit zeigen sollte, konnten die Feindseligkeiten noch immer an die Küste der iberischen Halbinsel verlegt werden.

Auf dem ostasiatischen Kriegsschauplätze gab es nur ein Ziel, sich Manilas zu bemächtigen; diese eine Stadt repräsentirt sowohl vom militärischen, als auch vom politischen und kulturellen Stand- punkte den ganzen so grossen Complex der Philippinen.

Das Mittel hiezu lag in der Escadre Dewey's; sie hatte vor- erst die spanischen sich im Bereiche von Manila aufhaltenden Seestreit- kräfte lahm zu legen und dann Manila so lange zu blokiren, bis genügende Truppen aus der Union nachgeschoben werden konntent um den entscheidenden Stoss in aller Ruhe und Sicherheit zu führen. Ein Angriff im Kücken durch eine spanische Escadre war kaum und wenn die amerikanischen Waffen im Atlantischen Ocean Erfolge errangen, überhaupt nicht zu erwarten.

Anders auf dem westindischen Kriegstheater.

Das directe Vorgehen gegen das Vertheidigungscentrum Habana musste, so lange überhaupt eine spanische Streitmacht zur See gegen Westindien in Bewegung gesetzt werden konnte und bevor nicht die eigene Armee auf einen Stand von mindestens 150.000 Mann ein- geübter Truppen gebracht war, aufgeschoben werden. Ein gewaltsamer Angriff von See her allein wäre bei der starken, modernisirten Küstenvertheidigung kaum erfolgreich gewesen und andererseits verbot sich das Auskunftsmittel, die Stadt durch ein Bombardement zur Übergabe zwingen zu wollen, schon durch die Rücksicht auf den endlichen Zweck des Krieges und den Umstand, dass eben sehr viel amerikanisches Capital in der Stadt investirt war; es konnte sich somit nur um eine combinirte Operation von Heer und Flotte handeln, bei welcher die letztere die Landung zu ermöglichen und das Vorrücken und den Angriff der Truppen auf die Stadt zu unter- stützen hatte. Lange vorher hatte man sich schon mit dem Studium einer solchen Doppeloperation befasst und der vom ehemaligen Generalconsul Lee vertretene Plan, zuerst Matanzas zu nehmen und von dieser Seite her gegen Habana vorzurücken, scheint, im Vergleich zu dem Projecte, von Westen (Bahia Hondas) her gegen die Hauptstadt zu operiren, viele Aussichten auf Annahme gehabt zu haben. In beiden Fällen musste auf einen kräftigen Widerstand gerechnet werden.

Doch fehlte die Invasions-Armee und somit war man auch, abgesehen von der bevorstehenden, so sehr gefürchteten Regenzeit zum Zuwarten genöthigt.

Es erübrigte daher nur, Cuba von jedem Zuzüge von der See her abzuschliessen und eine eventuell herankommende spanische Flotte

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noch bevor sie sich in Westindien retabliren konnte entscheidend zu schlagen. Das Letztere bildete also die nächste Hauptaufgabe der amerikanischen Streitkräfte.

Von der Anwesenheit der Escadre Cervera's in S. Vincent und von ihrer Zusammensetzung war man in Washington ebenso unterrichtet wie in der ganzen übrigen Welt; was aber ihre nächste Bestimmung sein würde, sobald sie diesen neutralen Hafen verliess, konnte wenn deren Operation nicht zufällig durch eine Unge- schicklichkeit oder durch Verrath bekannt wurde niemand voraus sagen. Die rechtzeitige Entsendung von Kreuzern gegen S. Vincent hätte auch kaum einen Erfolg gehabt, denn die spanischen Schiffe hätten sie einmal im offenen Ocean angelangt entweder bald unschädlich gemacht oder abgeschüttelt; so mussten denn die Zugänge zu dem muthmasslichen Bestimmungsorte Cervera's bewacht werden.

Auf diesem Punkte des Gedankenganges angelangt, begannen aber die Ansichten begreiflicherweise auseinanderzugeben : diejenigen, welche den wahren Zustand der spanischen Escadre nicht kannten und den officiellen Angaben der spanischen Admiralität über ihre Schiffe blinden Glauben schenkten (wozu auscheinend das Strategie board gehörte), waren geneigt, Cervera die Absicht einer Belästigung der Ostküste zuzutrauen, und fanden durch die plötzlich in coininer- ciellen Kreisen aufgetauchte Besorgnis vor einer derartigen unlieb- samen Überraschung recht eifrige und laute Unterstützung; die besser mit den schwachen Seiten der spanischen Flotte Vertrauten wollten an das Herüberkommen Cervera's mit seinen 4 Panzerkreuzern 3 Destroyers nicht glauben und äusserten die Meinung, dass er zunächst nach Cadiz zurückkehren und erst nach Vereinigung mit den dort sich sammelnden Schiffen nach Westen aufbrechen werde ; die Betreffenden waren nicht wenig stolz, als in den ersten Tagen des Mai die von Spanien geschickt lancirte Sensationsnachricht von Cervera's Eintreffen in diesem Hafen von Zeitung zu Zeitung flog allerdings eine Eintagsfreude; die Dritten zählten wieder mehr oder weniger auf die Opferwilligkeit Spaniens für die Erhaltung Cubas und die Verlockung, die Escadre Cervera's zu dessen Verteidigung dahin zu entsenden, wo sie sich auch u. z. in Habana gesichert zu retabliren vermochte; wobei jedenfalls dem Wunsche die Vater- rolle zukam. Diese Letztangeführten theilten sich aber wieder in zwei Lager, die Anhänger der Idee, dass Cervera in einem Zuge bis Cuba, beziehungsweise Habana zu gelangen zu trachten hätte und in die Verfechter der Annahme, dass er zunächst einen westindischen Zwischenhafen, voraussichtlich Puerto Rico, anlaufen werde, um wenigstens mit genügend Kohle den Gefahren des letzten Theiles der

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Wiuterhalder.

Fahrt nach Habana entgegenzugehen. Endlich war eine Zeitlang auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass Cervera beabsichtigen könnte, dem von San Francisco heimkehrenden „Oregon" aufzulauern.

In diesem Widerstreite der Meinungen suchte man nun einen alle Theiie befriedigenden Ausweg: das nordatlantische Qeschwader Sampson's setzte die Blockade der wichtigsten Küstenstrecken von Cuba in's Werk, das fliegende Geschwader Schley's blieb, da die öffentliche Meinung in den durch ausgedehnte Minenverlegungen unterstützten Küstenbefestigungen und den Schiffen der localen Ver- teidigung keine genügende Sicherheit finden zu können erklärte, in Newport-news; eine dünne, nur aus zwei Schiffen bestehende Kreuzer- kette wurde 80 Meilen östlich von Martinique und Guadeloupe etablirt, ein Kreuzer zur Überwachung der Gewässer um Puerto Rico detachirt und zwei Schiffe kreuzten auf etwa 150 Meilen von der Strecke Cap Hatteras— Long Island.

Bei dieser Zersplitterung ist es nicht zu verwundern, dass die Ereignisse einigermassen überraschend kamen.

Auf spanischer Seite war man der gewiss nicht unberechtigten Vorstellungen Cervera's, doch etwas für die bessere Ausrüstung seiner Schiffe zu thun, überdrüssig geworden, und als er nach dem Eintreffen in S. Vincent und der Vereinigung mit „Oquendo" und „Vizcaya" einen Kriegsrath einberief und als dessen Ergebnis eine Depesche nach Madrid absaadte, man möge seine Escadre nach den canarischen Inseln zu deren Vertheidigung dirigiren, von wo sie auch im äussersten Xothfalle rasch zur Abwehr eines Angriffes auf die spanischen Küstenstädte einrücken könnte, traf als Antwort der auf dem Beschlüsse eines Admiralrathes beruhende Befehl zum Abgang nach Cuba ein.

Ein weiterer oder engerer Operationsplan bestand nicht und war auch trotz aller Anträge C er vera's, der ungeachtet seiner frei- müthigen Vorstellungen doch allen Weisungeu von Madrid nach- zukommen bestrebt gewesen, nicht in Discussion gezogen worden. Das Einzige, was ihm an Anhaltspunkten mitgegeben wurde, war die Verständigung, dass ein Dampfer mit Kohle, der englische Dampfer „Restonnelu in San Juan de Puerto Rico für ihn bereit sein werde.

Welche die Beweggründe des 18gliedrigen Admiralrathes waren, der seinen augeführten Beschluss mit 14 gegen 4 Stimmen fasste, ist noch nicht völlig bekannt geworden; man scheint jedoch auf den thatsächlichen Zustand und Gefechtswert der Schiffe zu wenig und auf das möglichst frühe Erscheinen der Flotte in Habana zu viel Gewicht gelegt zu haben, denn sonst hätte man sie doch

zurückberufen, so gut als möglich in Stand gesetzt und die

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Escadre um die mittlerweile vollendeten zwei Schlachtschiffe und rwei Kreuzer verstärkt.

Diese Combination hätte einige Aussichten auf Erfolg gehabt, Ja die Amerikaner sich zur Deckung und Bewachung der zwei haupt- sächlich in Betracht kommenden Anmarschlinien der spanischen Flotte die eine nördlich von Hayti, die andere südlich davon theilen mussten, auf einer dieser Linien wäre dann wahrscheinlich die verstärkte spanische Flotte in der Oberzahl gewesen.

Allerdings wäre damit noch lange nicht die volle Bewegungs- freiheit in den cubanischen Gewässern erreicht gewesen, aber ein derartiger, wenn auch nur partieller Erfolg hätte seinen moralischen Einfluss nicht verfehlt.

Wich aber der eine Theil der Amerikaner was jedoch kaum anzunehmen einem ungleichen Kampfe aus, um sich mit dem anderen zu vereinigen, so war der Weg nach Habana frei und man konnte wenigstens dessen Ressourcen in Anspruch nehmen, bevor die Stunde des entscheidenden Ringens gegen die vereinigte amerikani- sche Flotte gewählt wurde, worauf man, wenn die Aussichten auch noch so trüb waren, ja doch bei der Kriegserklärung gefasst ge- wesen sein musste.

Gegen die Beunruhigung der amerikanischen Küstenstädte durch die vier Kreuzer Cervera's dürfte nebst der geschützten Lage jener wohl die Erwägung geltend gemacht worden sein, dass man auf eine Verproviantirung dieser Schilfe in hoher See nicht genügend vorbereitet und sie auch mit grosser Gefahr verbunden war, viel- leicht auch, dass diese Gattung Kriegführung bestenfalls die Ent- scheidung um einiges hinausgezogen hätte, aber im Falle, als durch die spanischen Geschütze wirklich einiger Schaden angerichtet worden wäre, den Friedensschluss um so viel theurer gestaltet hätte.

Man dürfte übrigens kaum viel irren, wenn man annimmt, dass nicht allein rein militärische Betrachtungen in jenem Admiralrathe inr Discussion kamen, vielmehr auch politische Gründe mitbestim- mend waren; hatte auch der Generalcapitän von Cuba gemeldet, dass er die dort stationirten Truppen für genügend erachte und die Insel sich allein halten könne, so glaubte man es doch der Stimmung des Landes schuldig zu sein, raschestens etwas für die Vermehrung der Verteidigungskräfte der Insel zu thun.

Hinsichtlich Manilas musste man, wie schon mehrfach ange- deutet, vorläufig auf das Kriegsglück vertrauen.

Dort standon sich die Gegner am nächsten gegenüber, deshalb mas3te der erste Schlag dort fallen und so sollen denn auch die Ereignisse auf diesem Operationsfeld zuerst besprochen werden.

ß

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Die Ereignisse auf dem östlichen Kriegsschauplatze.

Commodore Dewev, schoo früher hinsichtlich seines Ver- haltens bei Kriegsausbruch instruirt, erhielt am 25. April in Hong- kong die Kabelnachricht vom Beginne der Feindseligkeiten und ging tagsdarauf mit seiner Escadre und zwei Dampfern, die 10.000 t Kohle und Munitionsvorräthe nachführten, nach der nahen, wenig besuchten, in chinesischem Besitz befindlichen Mirsbay, um dort seine letzten Vorbereitungen, d. h. die Überschiffung des grössten Theiles der Be- mannung der zum Gefecht untauglichen Holzcorvette Monocacy auf die übrigen Schiffe vorzunehmen; die Corvette blieb einstweilen zurück, während am 27. Mai nach Einschiffung des aus Manila ein- getroffenen amerikanischen General-Consuls Curs gegen Lingayen und dann auf Manila genommen wurde.

Die spanische Escadre unter Contre-Admiral M o n t oj o war nach Bekanntwerden der Kriegserklärung am 25. April nach der Subig-Bucht abgegangen, kehrte jedoch, als der Admiral die Situation der nur durch eine relativ enge Ausfahrt mit der See verbundenen und durch wenige ganz veraltete Forts ungenügend geschützten Bucht für seine Zwecke nicht geeignet fand, am 28. April nach Manila zurück, wo sie sich unter den südlich von der Stadt gelegeneu Batterien, welche die seichte Bakor-Bai und das in derselben golegene Arsenal von Cavite vertheidigen sollten, in zwei Colonnen so vor Anker legte, dass die Breitseiten gegen die See zu wirken konnten.

Am 28. war durch den Consul in Hongkong auch die Nach- richt vom Auslaufen Dewey'a eingelangt.

Auf eine Mitwirkung der „Castilla" in Fahrt, war wegen ihres lecken Zustandes nicht zu rechnen, deshalb wurden langseits von ihr mit Sand gefüllte Lichterboote vertäut, die als Gürtelpanzer wirken sollten eine schwimmende Sandbatterie.

Dewey langte mit seinen Schiffen einschliesslich der Kohlen- schiffe am 30. April nachmittags vor der Subig-Bai an, Hess sie recognosciren und Hess, nachdem sich ein Kriegsrath einstimmig für das Anlaufen der weiten Bucht von Manila noch während der kommen- den Nacht ausgesprochen hatte, mit verminderter Geschwindigkeit die Fahrt gegen die südliche Einfahrt, die Boca grande, fortsetzen.

Die Nacht war nicht völlig dunkel, da der Mond öfters aus dem fliegenden Gewölk hervortrat; dieSchiffe steuerten ohne Lichter, mit Aus- nahme eines abgeblendeten Hecklichtes, in Kielwasserlinie, Flaggen- schin% Olympia" au der Tete, vollkommen gefechtsklar gegen die Mitte der genauuten Einfahrt und befanden sich kurz nach Mitternacht dwars von der befestigten Insel Corregidor, ohne dass noch irgend ein Lebenszeichen von Seite des Gegners zu bemerken gewesen wäre.

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Erst als die Tete schon eine Meile innerhalb angelangt war, fielen von den Batterien von Corregidor einige fehlgehende Schüsse, die tod r Boston" und „Mac Culloch" erwidert wurden; ohne Aufent- halt wurde beiläufig gegen die Mitte der über 30 Meilen breiten Bai weiter gefahren und ausser Schussweite der eben passirten Insel der Maschinengang verlangsamt, da Dewey erst bei Tagesanbruch auf 5 Meilen von Manila sein wollte.

Man mochte auf der amerikanischen Escadre wohl sehr er- staunt gewesen sein, bisher so gar keinen Widerstand und nur so wenig Wachsamkeit auf dem Vorwerk Corregidor gefunden zu haben ; die Stunden bis Tagesanbruch waren trotz der relativen Helligkeit der Nacht gewiss recht lang, denn wenn die Torpedoboote Montojo's überhaupt zu fürchten waren, so mussten sie jetzt, wo doch die Anwesenheit der Amerikaner wahrscheinlich schon in Cavite bekannt war, jeden Augenblick herankommen, aber nichts regte sich.

Um 5 Uhr morgens war man vor Manila und erkannte die auf der Rhede liegenden Schüfe als Kauffahrer, worauf Commodore Dewey südwärts wenden liess, die spanische Escadre bald gesichtet «od ihre Position festgestellt wurde ; im Passiren an den Werken von Manila wurden seitens der Küstenbatterien nur wenige, beträchtlich zu kurz fallende Schüsse abgegeben, die nur „Concord" erwiderte.

Als sich die amerikanischen Schiffe Cavite näherten, begannen die dortigen Landbatterien bald ein continuirliches aber erfolgloses Feuer, das einstweilen unerwidert blieb, bis um 5 Uhr 33 Minuten vormittags auf ungefähr 4.500 Yards (etwa 4.100m) „Olympia" mit einem ihrer 20cm Geschütze das Beispiel zur allgemeinen Be- schiessung der spanischen Schiffe gab.

Bald war der Geschützkampf allgemein, nur rMac Culloch" war zum Schutz der Transportdampfer zurückgelassen worden ; auf beiden Seiten wurden die äussersten Anstrengungen gemacht, aber wahrend die amerikanischen Schiffe nahezu ganz unverletzt blieben, litten die Spanier beträchtlich.

Dewev führte seine Schiffe weiter, in Kielwasser formirt parallel zur gegnerischen Linie, wendete, sobald nicht mehr alle Geschütze einer Bordseite in Action gebracht werden konnten, im Gegenmarsch und passirto dann neuerdings, ein Manöver, das sich im ganzen viermal wiederholte und wobei die amerikanischen Schiffe stets auf 3.000 bis 3.600m vom Gegner verblieben; erst nach dem vierten Gange wurde die Distanz im Passiren bis auf etwa 1.800m verringert.

Die spanische Escadre war, trotzdem Montojo um 4 Uhr morgens das Signal rKlar zum Gefecht" gegeben hatte, beim Er- scheinen Dewey's augenscheinlich nicht dampf klar gewesen und

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man konnte an den dichten Rauchwolken aus ihren Schloten ersehen, dass alle Anstrengungen gemacht wurden, dies nachzuholen.

Beim dritten Gange kam Montojo mit seinem Flaggenschiff „Reina Cristina" gegen „Olympia" scheinbar in der Absicht, einen Rammstoss zu versuchen; spontan von allen Amerikanern zum Ziel genommen, wurde der spanische Kreuzer jedoch binnen wenigen Minuten so schwer beschädigt, dass er umkehren musste. Noch während der Wendung jedoch erhielt er einen Enfilirschuss aus einem der schweren Geschütze „Olympia's", der das Deck aufriss, das Munitionsdepöt zur Explosion brachte und einen unlöschbaren Brand verursachte. Trotzdem wurde das Feuer, so weit es noch möglich war, fortgesetzt, aber eine halbe Stunde später, um 7 Uhr vormittags sank das Schiff, nachdem sich der verwundete Admiral Montojo auf die „Isla de Luzon" überschifft hatte.

Gleich zu Beginn der Action waren zwei Torpedoboote aus Cavite zum Angriff vorgebrochen, eines wurde jedoch knapp vor Ein- treffen auf Lancierdistanz von „Olympia" in den Grund geschossen» das zweite havarirt, zur Umkehr und zum Auflaufen auf den Strand gezwungen.

Ebenso erfolglos blieb ein von einem der kleineren spanischen Kreuzer unternommener Versuch, die zurückgebliebenen Kohlendampfer anzugreifen.

Um V/% Uhr vormittags unterbrach D e w e y das Gefecht, angeblich um seinen Bemannungen eine Frühstückspause zu gönnen, in Wahr- heit aber zu einer Berathung, weil ausser der Zerstörung der „Reina Cristina" noch kein grösserer Erfolg erkennbar war und weil man die Munition ergänzen zu müssen glaubte.

Das Glück hatte die Amerikaner in seltener Weise begünstigt; wiewohl „Olympia", „Baltimore" und „Boston" einige Treffer erlitten hatten, war nur auf „Baltimore" ein 15cm Geschütz demontirt, dabei eine Munitionskiste explodirt und 8 Mann verwundet worden, der einzige Verlust von Kämpfern! Ein Brand auf „Boston" wurde noch im Entstehen erstickt.

Während der Gefechtspause entwickelten sich die Brände auf den spanischen Schiffen in deutlich sichtbarer Weise.

Um 11 Uhr 16 Minuten vormittags griff Dewey neuerdings an, diesmal mit „Baltimore" an der Tete; die Spanier erwiderten trotz der schweren Verluste und der noch andauernden Brände mit der letzten verzweifelten Anstrengung das Feuer, aber endlich waren die amerikanischen Geschütze so übermächtig, dass die Spanier die Schiffe verlassen mussten. Der bisher intact gebliebene, im Innern der Bakor-Bucht geankerte Transportdampfer „Mindanao" wurde durch einige Schüsse in Brand gesteckt. Um 12 Uhr 30 Minuten waren

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lach die Landbatterien, gegen welche erst im zweiten Theile des Gefechtes das Feuer eröffnet worden war, zum Schweigen gebracht und die amerikanische Escadre wendete sich gegen Manila, Kanonen- boot rPetrel~ zur Besitzergreifung des Arsenals von Cavite und des dort liegenden Transportschiffes „Manila" und sonstiger kleiner Fahr- zeuge zurücklassend.

Durch einen Parlamentär kündigte Dewey dem Geueral-Capitän General Augustin an, dass er die Stadt bombardiren werde, wenn die Forts auch nur einen Schuss abgeben würden ; durch den noch im Nachmittag des 1. Mai an Bord gekommenen englischen Consul, m im Namen aller seiner Collegen um Abstandnahrae von einem Bombardement bat, verlangte der amerikanische Commandirende ferner noch als Bedingung hiefür die Auslieferung alles Kriegsmaterials und Fon Kohle, sowie das Benützungsrecht an dem nach Hongkong führenden Kabel.

Die Madrider Regierung, von diesen einer Übergabe der Stadt verzweifelt ähnlichen Bedingungen ebenso wie von der Zerstörung der fccadre Montojo's telegraphisch in Kenntnis gesetzt, wies den General-Capitän zum äussersten Widerstande an.

Als Dewey hievon Kenntnis erhielt, Hess er die Besatzung von Corregidor zur Übergabe auffordern, die ohne Zögern erfolgte, die dortigen Batterien zerstören, das Kabel abschneiden und erklärte gleichzeitig die strenge Blokade.

Seine nächste Sorge war, die Reste der Befestigungen von Cavite gänzlich zu zerstören, diesen Ort selbst, in dessen Spital 250 ver- wundete Spanier lagen, sowie das Arsenal jedoch gegen die Rachegier Qüd Raubsucht der Insurgenten durch ein Detachement zu schützen. Der Gesammtverlust auf spanischer Seite wurde von Admiral Mon- tojo auf 381 Mann angegeben, darunter auf „Reina CriStina" ein- schliesslich des Commandanten 150 Tode.

Dewey sandte seine Meldung an die Regierung in Washington durch das Depeschenboot „Mac Cullochu noch am 1. Mai nach Hongkong, von wo sie am 7. Mai an ihren Bestimmungsort tele- graphirt wurde; am 4. Mai zeigte Dewey durch eine weitere Meldang die Besitzergreifung von Corregidor und Cavite an, sowie dass er die Bai absolut beherrsche und sich imstande fühle, Manila jederzeit zu nehmen. Das letztere war zwar insofern richtig, als ja ein Bombardement zweifellos die Übergabe erzwungen hätte, aber dieser Act hätte angesichts der vielen fremden in Manila residirenden Staats- angehörigen wahrscheinlich zu Recriminationen in Washington An- lass gegeben und ausserdem musste verhindert werden, dass die Insurgenten sich die Einnahme der Stadt von der Landseite her vindiciren und nach der Einnahme dort plündern konnten. Das letztere

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Winterhaider

war bestimmt zu befürchten, umsomehr war daher Abwarten ge- boten, als die Landungstruppen der Escadre gewiss nicht hinreichten, um die Ordnung nötigenfalls mit Gewalt aufrechtzuerhalten.

Deshalb erhielt der unter dem Ausdruck des nationalen Dankes zum Contre-Admiral ernannte amerikanische Escadre-Commandant den Auftrag, beziehungsweise die Verständigung, dass einstweilen die Blokade aufrechtzuerhalten sei und die für die Einnahme nöthigen Truppen ehemöglichst abgehen würden.

Die erstere in Wirksamkeit zu erhalten, fiel den Amerikanern nicht schwer und bis Ende Juli bot die Rhede von Manila ein ziem- lich friedliches Bild. Dewey lag mit seinen Schiffen zwischen Cavite und Manila, eines derselben nächst der Pasig-Mündung, und die in der Bucht fallenden Schüsse kamen meist von nach der Scheibe schiessenden Schiffen, nur die Insurgenten rückten immer näher an die spanischen Vorposten.

Schon damals begannen die Schwierigkeiten mit den Tagalen und Dewey bewies viel Ruhe und Geschick, indem er mit Über- legung unthätig seine Verbündeten zu Lande in den gebührenden Schranken hielt.

In der Stadt hingegen begannen die Lebensmittel bald knapp zu werden und Krankheiten auszubrechen.

Die weiteren Ereignisse nach der Zerstörung der spanischen Flotte bis zur Einnahme Manilas können nur als eine naturgemässe Entwickelung der Dinge ohne besonderes fachmännisches Interesse an- gesehen werden und sind bald erzählt.

Ausser den zerstörten und in Cavite genommenen Schiffen fiel bald darauf das von einer Kreuzung zurückkehrende Kanonenboot „Callao", dessen Commandant noch keine Kenntnis vom Kriegsaus- bruche erhalten hatte, ohne Gegenwehr den Amerikanern in die Hände, die es späterhin für ihre Zwecke benützten.

An Verstärkungen für die Escadre Dewey's wurden Kreuzer rCharleston", 2 Kanonenboote, sowie die Monitore „Monterey" und rMonadnocku zugesendet; die zur Einnahme Manilas bestimmten Truppen gingen in drei Staffeln, u. z. 2.500 Mann unter General Andersen am 25. Mai, 3.500 Mann unter General Greene am 15. Juni und 5.000 Mann uuter dem zum Commandirenden auf den Philippinen ernannten General Wesley M er ritt Eude Juni von S. Francisco ab.

Der erste Staffel, von Kreuzer Oharieston" begleitet, berührte auf der Überfahrt die Insel Guam, die grösste der Ladronengruppe, und ergriff davon ohne Widerstand Besitz, nachdem deren Gouverneur bis dahin von dem Bestehen des Kriegszustandes zwischen Spauieu und Amerika gar nichts gewusst hatte.

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Der spanisch-amerikanische Krieg.

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Am 25. Juli landete Merritt und übernabm das Commando der Truppen, die nach ihrem Eintreffen von Cavite aus gegen Nordeu und Nordosten bis hart an die spanische Vertheidigungslinie an der Südseite der Stadt Manila vorgeschoben worden waren. Die Insur- genten standen etwa 10.000 Mann stark, unter A g u i n al d o's Führung auf dem äussersten rechten Flügel.

Am 7. August forderten Merritt und Dewey gemeinsam den anstelle von General August in getretenen General Jaudenes mr Übergabe auf, widrigenfalls nach 48 Stunden Frist zur Weg- schaffung von Verwundeten, Kranken, Weibern und Kindern das all- gemeine Bombardement und der Sturmangriff erfolgen würden.

Jaudenes antwortete, dass er für die Fortzuschaffenden keinen sicheren Zufluchtsort habe worauf ihm am 9. mit Hinweis auf seine hilflose Lage die Übergabe nahegelegt wurde; eine von ihm angesuchte neuerliche Frist, um sich via Hongkong mit Madrid in Verbindung setzen zu können, wurde zwar abgelehnt, trat aber doch praktisch insofern ein, als wegen noch zu treffender Anordnungen bei der Armee die ganze Action auf den 13. August morgens ver- schoben wurde.

Die Beschiessung durch die Flotte war nur kurz, da das Fort Malate ebensowenig wie die Batterien Lunetta und Pasig erwiderten; der Angriff von der Landseite her begegnete einigem Widerstande. Malate and die Vorstadt Ermita wurden genommen und um Mittag hissten die Spanier, nachdem sie das im Flusse vertäute Kanonenboot rCebuu in Brand gesteckt hatten, die Parlamentärflagge.

Die Übergabe fand noch nachmittags statt unter folgenden Bedingungen :

Manila und Vororte ergeben sich. Offieiere behalten Seiten- gewehr und Personal-Effecten, ausgenommen Pferde.

Mannschaften liefern die Waffen ab, die Verpflegung der Kriegs- gefangenen wird, soweit Vornlthe vorhanden, von Spanien, dann von den Amerikanern bestritten.

Den Spaniern wird Sicherheit von Leben und Habe, so weit als möglich (gegen die Tagalen) garantirt.

Die Frage des Rücktransportes der Truppen nach Spanien wird von der amerikanischen Regierung, jene der Rückgabe der Waffen an die Mannschaft von General Merritt entschieden werden.

Alles öffentliche Gut wird mitübergebeu, die Banken setzen ibre Thätigkeit unter den bisher giltigen Bestimmungen fort.

Somit war Amerika am 13. August thatsäcblieh in den Besitz von Manila gelangt, wiewohl der Waffenstillstand schon um 12. ein- getreten war, doch erreichte die Nachricht vom Waffenstillstände durch das Depeschenboot über Hongkong erst später Mauila; die erstere

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]26 Winterhaider.

Thatsache kam natürlich bei den folgenden Friedensverhandlungen sehr zur Geltung.

Betrachtet mau nun die Verhältnisse, welche der totalen Ver- nichtung der Flotte Montojo's vorangegangen, so kann man nur sagen, dass der Admiral zu sehr in der Idee einer passiven Ver- tbeidigung befangen war und von vornherein nur trachtete, die eigenen Verluste möglichst gering zu gestalten.

Es ist ja richtig, dass die spanischen Schiffe in einem Kampfe auf offener See dasselbe Verhängnis ereilt hätte und an den Land- batterien fanden sie doch eine gewisse Stutze; aber bewegungsunfähig den Kampf abzuwarten, war ein Verzicht auf alle Chancen, dem Gegner wenigstens den möglichen Schaden beizubringen.

Mit Recht wird die Behauptung aufgestellt, dass Montojo's Posten in der Boca grande gewesen wäre.

Um 7 Uhr abends für. eine telegraphische Meldung aller- dings sehr spät erfuhr Montojo von der Recognoscirung der Subig-Bucht und um Mitternacht verkündete das aus der Richtung von Corregidor hörbare Geschützfeuer, dass die Amerikaner im An- züge seien. Warum Montojo nicht gleich auf die erste Nachricht hin nach der Einfahrt eilte, wo er sich ja auch auf die Geschütze von Corregidor stützen konnte, ist nicht einzusehen, umsoweniger, da er ja später mit seinem eigenen Schiffe nicht vor Anker verblieb. Ein Nachtgefecht in der Boca grande hätte jedenfalls den Spaniern mehr Chancen geboten und es stand ihnen, da sie ja mit dem Fahrwasser besser vertraut sein mussten als die Amerikaner, noch immer der Rückzug längs der Ostseite der Bucht gegen Cavite offen.

Weder die Einfahrt noch die Rhede von Manila waren durch Minen vertheidigt, eine Unterlassungssünde auf spanischer Seite, die durch den Umstand, dass hiezu eine sehr beträchtliche Menge Minen- material erforderlich gewesen wäre, nicht weniger schwer wird. Amerikanische Berichte geben zwar an, dass während des Engagements, vor dem Bug der „Olympia" zwei Minen vorzeitig explodirten, diese Angabe dürfte aber auf einer optischen Täuschung beruhen, denn es wurden später trotz eifrigen, wochenlangen Suchens gar keine weiteren Minen gefunden und es ist absolut unwahrscheinlich, dass nur zwei Minen nach dem Berichte zu schliessen, Minen mit elektrischer Willenszündung ausgelegt gewesen seien.

Dewey äussert zwar selbst, dass die Bedingungen für eine Minenvertheidigung der Bucht von Manila nicht günstig seien, hatte dabei aber wahrscheinlich nur den Standpunkt des Blokirenden, der Minen anwenden will, um Schiffe zu ersparen, vor Augen.

Dass die spanische Artillerie zu Wasser und zu Lande recht wenig leistete, geht aus dem minimalen Schaden an den ameri-

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kanischen Schiffen und deren Bemannung hervor und wenn die Er- klärung hiefür in dem schlechten Zustande der Munition gesucht wird, die durch die lange Aufbewahrung im tropischen Klima sehr starke Veränderungen erlitten hatte, so mag dies zum mindesten für die antiquirten Landbatterien nicht unberechtigt sein.

Xäch den nunmehr vorliegenden Sonderberichten amerikanischer Commandanten gab es übrigens auch auf ihren Schiffen artilleristische Anstände : Brandelschlösser, ja selbst ganze Verschlussstücke mussten der Erhitzung halber gewechselt werden und auf einigen Schiffen ergab sich nebst Unverlässlichkeit der elektrischen Zündung auch zeitraubendes Verkeilen der Projectile; dass aber derlei Übelstände du Wirksamkeit der Artillerie nicht wesentlich beeinträchtigten, ist ein Zeichen der grossen Vertrautheit der Geschützbemannungen mit ihren Waffen.

Wenn Dewey auch seines Erfolges schon von vornherein sieher sein konnte, da seine Schiffe in jeder Beziehung1) überlegen *aren, so hatte er wohl selbst nicht auf einen so durchschlagenden und dabei mit nahezu keinem eigenen Schaden verbundenen Erfolg ge- rechnet; der Jubel in den Vereinigten Staaten war begreiflich und die Zuversicht, dass auch auf dem westindischen Kriegsschauplatze alles günstig für die scheinbar unverwundbaren amerikanischen Schiffe ausgehen werde, steigerte sich nach diesem ersten Siege bis zur Gewissheit.

Die Ereignisse auf dem westliehen Kriegsschauplatze.

Am 21. April abends erhielt Contre-Admiral Sampson, mit seiner Escadre vor Key West liegend, den Befehl zur Eröffnung der Feindseligkeiten, verliess am folgenden Morgen den Ankerplatz und etablirte nachmittags, vor Habana erscheinend, die anbefohlene Blokade, die sich zunächst nur auf die etwa 160 Seemeilen lange Strecke Bahia Hondas— Cardenas an der Nordküste und den Hafen Cienfuegos erstreckte.

Sampson's Instructionen lauteten dahin, sich vor allem die Bezwingung der zu erwartenden spanischen Schiffe als Ziel vor Augen zu halten und deshalb jedes ernstere Engagement mit stärkeren

') Nachstehend einige, den beiderseitigen Gefechtswert illustrirende Zahlen ;

Spanier Amerikaner

2 6 Schiffe mit Panzerdeck,

14.000 19.098 Tonnen-Deplacement,

10 schwere Geschütze über 16cm Kaliber,

38 33 (davon 23 Schnelllader) mittlere Geschütze 16 bis 12cm,

75 75 leichte Geschütze.

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Winterhaider.

Befestigungswerken, das seinen eigenen Schiffen Schaden bringen könnte, zu vermeiden, insolange es nicht nothwendig wurde, um durch diese Befestigungen gedeckte spanische Schiffe angreifen zu können.

Sampson th eilte seine Streitkräfte für die Blokade in mehrere Gruppen, deren eine aus je einem ungeschützten Kreuzer, Kanonen- boot und Auxiliarkreuzer bestehend sogleich vor Cienfuegos abging ; er selbst blieb in der ersten Zeit meist vor Habana.

Zunächst gelang es den Amerikanern, binnen einer Woche neun Prisen zu machen; am 23. und 24. feuerte die Batterie Morro (Ostseite der Einfahrt von Habana) erfolglos und ohne Erwiderung seitens der Blokirenden auf letztere.

Am 27. April bombardirten „New-Yorku, Monitor „Puritan" und Kreuzer „Cincinnati" den Hafen Matanzas, angeblich eine im Sande aufgeführte Batterie bei Punta Gorda und das Fort Quintos de Recreo total zerstörend; in Wirklichkeit nur wenig Schaden an- richtend, mehr oder weniger nur eine Schiessübung beiderseits ; keines der angreifenden Schiffe wurde getroffen.

Zur Beobachtung der Eingänge nach Westindien entsendete das Marine-Departement die grossen Hilfskreuzer „Harvard-* und „St.Luisu am 29. April von New- York auf einen 80 Meilen östlich der Kleinen Antillen liegenden Kreuzungsrayon zwischen 14° 25* und 16° 55' Nordbreite; von dort sollten sie am 10. Mai, falls bis dahin von Cervera keine Spur zu finden, Martinique, beziehungs- weise Guadeloupe behufs Informationen anlaufen, ihre Beobachtungen sowohl nach Washington als auch durch die Operationsbasis Key West dem Commandirenden mittheilen. Für das fernere Verhalten waren nur allgemeine Directiven gegeben, den Verhältnissen entsprechend zu handeln, auch war ihre directe Unterstellung unter Sampson vorgesehen, falls er ihrer Dienste bedürfen sollte. Eine ähnliche Auf- gabe fiel dem zwei Tage später von New-York nach den Gewässern um Puerto Rico abgesendeten Hilfskreuzer rYaleu zu, der am 13. in St. Thomas oder in einem nahegelegenen Hafen ebenfalls Informationen einholen sollte, wenn er bis dahin keine sichere Nach- richt vom Feinde zu melden gehabt hätte.

Cervera war inzwischen am 29. April von den Cap Verde'schen Inseln nach Westindien in See gegangen und nun begann die an anderer Stelle schon besprochene Unruhe für die amerikanischen Seestrategen.

Am 29. April beschoss Kreuzer „Marblehead", ebenfalls ohne Erfolg, Cienfuegos, fast gleichzeitig wurde aber durch Kanonenboot „Nashville*4 an der Südküste ein spanischer Transportdampfer mit Truppen, Waffen und Munition aufgebracht, der versucht hatte, in einem der kleineren, offenen Häfen zu landen; tagsdarauf schritt

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wieder Sampson's Flaggenschiff zu einem ziemlich harmlosen Bom- bardement gegen das Fort Cabannas.

In den ersten Tagen Mai Hess S a m p s o n seine besten Schiffe („New-York", „Iowa", „Indiana", „Montgomery", „Detroit", die zwei Thurm-Monitore „Amphitrite" und „Terror") in Key West Vorräthe ergänzen, um mit ihnen nunmehr, einer Weisuug aus Washington folgend, auf die Suche nach Cervera zu gehen; der Blokadedienst blieb den Monitoren, Kanonenbooten, Hilfstruppen und kleineren Schiffen, der sogenannten „mosquito-fleet", überlassen, nachdem, wie üe Erfahrung gezeigt, die Fahrzeuge der spanischen Küsten- vertheidigung sich nicht genug stark fühlten, um offensiv vorzugehen.

Ihrerseits ging nun aber die „mosquito-fleet" zu Angriffen über, deren einer am 11. Mai von sehr unzulänglichen Kräften mit grosser Kühnheit auf Cardenas unternommen, mit der Aussergefechtsetzung des Torpedobootes „Winslow" endete; gleichzeitig am 11. Mai schnitten die Blokadeschiffe von Cienfuegos zwei dort mündende Kabel des Inselnetzes ab, wobei es bei den Bemannungen der aus- gesandten Boote und den sie abwehrenden spanischen Truppen einige Verluste gab. Dem übermächtigen Feuer der Schiffe mussten aber schliesslich die schlecht gedeckten Truppen weichen.

Eine grosse Wahrscheinlichkeit sprach dafür, das3 Cervera sich zunächst in San Juan auf Puerto Rico zu retabliren versuchen werde; deshalb wendete sich Sampson mit den genannten 7 Schiffen 1 Kohlendampfer, ferner 1 Torpedoboot und 1 Schleppschiff, sowie begleitet von einem der unvermeidlichen Zeitungsboote am 3. Mai *on seiner Vorrathstation aus gegen Osten. Bei der geringen Ge- schwindigkeit der raeist geschleppten, nicht besonders seetüchtigen Monitore und dem herrschenden Gegenwinde langte diese Abtheilung erst am 7. vor Cap Haytien an, wo sich durch drei Tage ein reger Depeschen verkehr entwickelte.

Am 10. wieder ostwärts steuernd, traf Sampson am 12. morgens vor San Juan ein, wahrscheinlich hoffend, Cervera's Schiffe dort vor- zufinden; das letztere erwies sich jedoch als nicht zutreffend und so begann, angeblich um die Position der Batterien festzustellen, wieder ein dreistündiges Bombardement, in dessen Verlauf die spanischen Werke zu beiden Seiten der engen Einfahrt, Fort Morro im Osten und im Westen die Batterie auf Insel Cabras, einigen Schaden er- litten, ohne den amerikanischen Schiffen mit ihren alten Geschützen mehr als zwei Treffer auf „Iowa" und „Xew-York" beizubringen, wo- durch 1 Mann getödtet und 7 leicht verwundet wurden.

Um eine Enttäuschung reicher und ziemlich viel Munition ärmer kehrten die Angreifer von San Juan mit einem absichtlichen Umwege

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Wiuterhaldcr.

nach Nordost nach Puerto Plata (Nordküste von Hayti) zurück, wo sie am 15. Mai vom Marine-Departement die Nachricht erhielten, dass C er vera am 12. Mai Martinique erreicht hatte, nach Zurück- lassuug des havarirten Destroyers „Terror" und ohne Kohle erhalten zu haben nach Curacao weitergefahren sei, von wo er wahrscheinlich am 15. auslaufen werde. Gleichzeitig wurde Sampson aufgetragen, schleunigst nach Key West zurückzukehren und sich dort mit S c h 1 e y's fliegendem Geschwader zu vereinigen; ferner wurde ihm mitgetheilt, dass zwei weitere Kreuzer „Minneapolis" und „St. Paul" zur Über- wachung der Strecken Cap Morant auf Jamaica Westspitze Hayti Caicos Bank und Mona-Passage mit aller Beschleunigung von Fort Monroe abgesendet wurden.

Die Situation in diesem wichtigen Augenblicke war der Hoffnung, Cervera's Escadre zu schlagen, noch bevor sie Cuba zu erreichen vermochte, nicht sehr günstig.

Sampson war durch die Monitore, die bei Seegang kaum 5 bis 6 Meilen liefen, sehr beeinträchtigt; die praktisch resultatlose Expedition gegen San Juan hatte seine Kohlen- und Munitions- vorräthe einigermassen angegriffen und da sich das Auffinden des Gegners noch in die Länge ziehen konnte, erhielt Sampson den Be- fehl, mit grösster Beschleunigung zur Ergänzung seiner Vorräthe nach Key West zurückzukehren. Mitbestimmend dafür mag auch die damals wohl allgemeine Annahme gewesen sein, dass C er vera sobald als möglich in Habana einzulaufen beabsichtige; in diesem Falle bestand allerdings die Möglichkeit, ihn entweder an der Nordküste zu rinden oder einen Vorsprung zu gewinnen, der das Einnehmen von Kohle in Key West gestattete, von wo ja fast kein Weg bis nach Habana zurückzulegen war, um die Bewachung dieses Hafens wieder aufzu- nehmen.

Die fliegende Escadre unter Sehl ey war am 13. Mai gleich nach dem Eintreffen der Nachricht von Cervera's Einlaufen in Martinique von Hampton Roads via Charleston, wo sie Kohlenschiffe mitnehmen sollte, nach Key West abgegangen und am 18. dort eingetroffen, um sich Sampson zu unterstellen und ihre Depots aufzufüllen. „Harvard" hatte instruetionsgemäss am 10. Mai, eine Havarie vor- schützend, St. Pierre de Martinique angelaufen, sogleich das Insicht- kommeu der Escadre Cervera's und das Einlaufen „Terror V im benachbarten Fort de France gemeldet und lag nun zusammen mit dem spanischen Destroyer in den neutralen Gewässern von Martinique.

An der atlantischen Küste blieb zum Hochsee-Kreuzungsdienste nur „Columbia" und „New-Orleans" zurück.

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>g

Nach dem resultatlosen, immerhin aber wegen der Verbreituc; der Nachricht folgenschweren Anlaufen von Martinique versuchte Cerrera am 14. Mai sein Glück in Curacao, wo aber nur zwei Schiffe in den Hafen von Willemstad zugelassen wurden und dem Xeotralit&tsgcsetz gemäss nur eine minimale Quantität Kohle zur

linschiffung gelangte.

Am 15. Mai nachmittags Curacao verlassend, hess der Admiral, durch Kohlenmangel gedrängt, direct nach Santiago de Cuba steuern wo seine Escadre, ohne von den amerikanischen Schiften gesichtet worden zu sein, am 19. einlief. Schon vorher war von Madrid aus die Nachricht verbreitet worden, dass die Escadre in den venezuelanischen Gewässern von dahin dirigirten Dampfern Kohle einnehmen werde.

Diese über London nach Washington gelangte Kunde verfehlte ihre Wirkung nicht, denn das dortige Marine-Departement erliess wehen 14. und 16. Mai rasch hintereinander mehrere verschiedene Depeschen an die auf den Kleinen Antillen verstreuten Kreuzer, DQümehr die Yucatanstrasse unter Überwachung zu nehmen. Schliess- lich sah man aber ein, das es am besten sei, die Disposition der Kreuzer in Sampsons Hände zu legen und wies sie an, falls sie tou Sampson Befehle erhalten hätten, die mit jenen des Departe- ments nicht übereinstimmen sollten, die Befehle des ersteren zu

befolgen. , . .

Sampson hievon in Kenntnis gesetzt, verlor auch keinen Augenblick, die Kreuzer seiner Auffassung von der Lage und seinen Intentionen entsprechend wie folgt zu vertheilen:

rYaleu und „St. Paul" kreuzen zwischen Cap Morant, Nicolas Mole »Havti) und Ostende Cuba; „Harvard" in der Mona-Pa>sage und nördlich von Puerto Rico, „St. Luis- versucht die Kabel vor Santiago de Cuba und Guantanamo, sodann vor Ponce (Puerto Rico) abzuschneiden und erwartet hierauf nach dem 18. Mai Instructionen in St Thomas.

Damit war für den Fall, als Cervera sich nach Puerto hico wenden oder den Weg nach Cuba um dessen Ostspitze ( Cap Maysi) hemm wählen sollte, vorgesorgt; ein weiterer Plan bestand darin, Schier rou Key West aus durch die Yucatanstrasse nach dem Süden lind Osten Cubas zu entsenden, wahrend Sampson selbst mit seinen SchifTen den Nicolas-Canal an der Nordseite Cubas zu über- wachen beabsichtigte.

Die Zustellung der Befehle Sampsons an die einzelnen Kreuzer war mit nicht geringen Schwierigkeiten verbunden, gelang aber, weil er sowohl in Puerto Plata als auch in Cap Haytien über

das Kabel verfügte und auch in allen wichtigeren Orten Westindiens

amerikanische Consuln und Agenten thätig waren.

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132 Winterhaider.

Auf dem Wege nach Key West erhielt Sampson durch ein von dort entgegengesendetes Depeschenboot die letzte beim Informations- Bureau in Washington eingelaufene Nachricht, dass Cervera stricten Befehl habe, entweder Habana selbst, oder Cienfuegos oder einen sonst mit Habana durch eine Eisenbahn verbundenen Hafen anzulaufen; das Marine-Departement gab seiner Ansicht Ausdruck, dass daher Cienfuegos das nächste Ziel Cervera's sein werde.

Thatsächlich entsendete Sampson Schley mit „Brooklyn", den zwei Schlachtschiifen „Massachusetts" und „Texas", zwei Kreuzern und Torpedobooten gleich nach seiner Ankunft am 19. Mai früh nach Cienfuegos mit dem Auftrage, sich zu vergewissern, ob Cervera dort sei; Sampson war überzeugt, dass Schley mit Cervera's Escadre zusammentreffen werde und beglückwünschte ihn im Signal- wege dazu beim Abgehen.

Schley's Escadre traf auf dem Wege nach Cienfuegos bei Cap Antonio die nach Key West einberufenen, bisher die dortige Blokade- gruppe bildenden Schiffe, welche ihm aber nichts Neues hinsichtlich der Spanier zu melden wussten.

Am 21. vor Cienfuegos angelaugt, glaubte Schley aus dem Umstände, bisher Cervera nicht begegnet zu haben, schliessen zu sollen, dass der letztere gewiss in Cienfuegos sei und legte sich, wiewohl eine am folgenden Tage unternommene Kecognoscirung der Hafen- einfahrt — der innere Ankerplatz ist von See aus nicht einzusehen ein negatives Resultat ergeben hatte, alle möglichen kleinen Um- stände als Beweis für seine Annahme aus; diese Ansicht wurde zu einer fixen Idee, von der ihn die in den nächsten Tagen folgenden Depeschen Sampson's, zuerst dass Cervera in Santiago sein dürfte, und dann, dass er bestimmt dort sei, kaum abzubringen ver- mochten.

Am 22. traf „Iowa" als Verstärkung, einige Stunden später die erste Santiago anrathende Depesche mittels Torpedoboot „Dupont" ein; daraufhin entsendete Schley den „Scorpion" gegen das 300 Meilen entfernte Santiago, um zu recognosciren und mit den dort stationirten Kreuzern Fühlung zu nehmen.

Die erste Nachricht über Cervera's Eintreffen scheint durch neutrale Handelsschiffe, die in der Nacht vom 18. auf den 19. Mai zwischen Jamaiea und Cuba die spanische Escadre mit nördlichem Curse gesichtet hatten, nach Kingston gebracht und durch den dortigen amerikanischen Conen! weitergemeldet worden zu sein: daraufhin wurden seitens des Marine-Departements in Washington „Harvard". „St. Paul", „Yale- und „Minneapolis" sogleich vor Santiago zur Beobachtung beordert.

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Die Nachricht gewann immer mehr an Wahrscheinlichkeit und warde durch die Unvorsichtigkeit spanischerseits, Cervera's Ein- laufen in Santiago in den Blättern als eine freudige Botschaft zu verlautbaren, bald zur Gewissheit, so dass Sampson endlich den peremptorischen Befehl an Schley ertheilte, nach Santiago abzu- gehen und das Auslaufen der spanischen Escadre um jeden Preis zu verhindern.

Mittlerweile noch durch weitere Schiffe verstärkt, ging Schley am 24. Mai nach Zurücklassung einer für die Blokade von Cienfuegos genügenden Gruppe nach Osten ab und traf, durch schlechtes Wetter einigermassen aufgehalten, am 26. dort ein; bei seiner Ankunft waren die Kohlen vorräthe sehr stark gelichtet, die Maschine eines mit- gebrachten Kohlendampfers ausserdem havarirt, so dass zwei weitere kostbare Tage vergingen, bis die grossen Schiffe wieder einiger- massen mit Kohle versehen waren. Während dieser Tage blieb nur ein grosser Hilfskreuzer vor der Einfahrt, die übrigen Kohle machenden Schiffe standen ungefähr 25 Meilen West vou Santiago in See.

Erst am 28. abends wurde die Blokade von Santiago effectiv.

Am 26. Mai brachte „St. Paul", südlich von Santiago kreuzend, den für Cervera bestimmten, von San Juan über Curacao an- kommenden englischen Kohlendampfer „Restormel" auf.

Am 29. gewann Schley endlich durch Augenschein die Über- zeugung, dass zwei der grossen Kreuzer Cervera's in der Einfahrt liegen und somit auch von der Anwesenheit seines langgesuchten Gegners.

Der Grund, warum bis dorthin keiner der beobachtenden Kreuzer mit Sicherheit die Anwesenheit Cervera's in Santiago feststellen konnte, lag darin, dass der letztere überhaupt erst am 26. zwei Schiffe an von See aus sichtbare Ankerplätze dirigirt hatte und die Kreuzer sich nicht nahe genug heranwagen durften, um die Schiffe, die sich von dem Hintergrunde nur schwach abhoben, erkennen zu können.

Am 31. Mai setzte nun Schley eine scharfe Recognoscirung des Hafens und seiner Befestigungen in Scene, wozu er die beiden Schlachtschiffe „Massachussets" und „Iowa", sowie den auf Sampson's Verlangen aus dem Nordatlantic gekommenen Panzerkreuzer „New- Orleans" wählte; der erste Gang vor der Einfahrt wurde auf etwa 7.000 Yards (etwa 6.400m), der zweite etwas näher gemacht.

Als Ziel nahmen die Schiffe den „Cristöbal Colön", der nahe der Einfahrt lag, und die hochgelegenen Landbatterien Morro und Socapa, die man leicht zum Schweigen zu bringen gehofft haben mochte; die ganze Action dauerte ungefähr drei Viertelstunden und hatte auf keiner Seite irgendwelche Erfolge. Wohl aber hatte Schley

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die Überzeugung gewonnen, dass die Befestigungen der Hafenein- fahrt nicht so leicht ausser Gefecht zu setzen sein würden.

Am 1. Juni traf Sampson, der bis zum Erhalt der Meldung Schley's über die Etablirung der Blokade von Santiago an der Nordseite von Cuba gekreuzt hatte, um Gervera nötigenfalls dort den Weg nach Habana abzuschneiden, mit dem Reste der Schlacht- schifte und geschützen Kreuzer, begleitet von mehreren Auxiliar- schiffeu, ein und übernahm nun persönlich das Commando über die vereinigte Flotte.

Vor dem Eingehen in die entscheidenden Ereignisse, die wohl immer mit dem Namen Santiago verknüpft in Erinnerung bleiben werden, sei noch kurz des Verhaltens der Insurgenten seit dem Kriegsausbruche, dann der kleineren Actionen zu ihrer Unterstützung gedacht, und dann die Lage der einer so ernsten Zukunft entgegen- gehenden Hafenstadt skizzirt; in dieser Beziehung liefert das Tage- buch eines spanischen, in Santiago ansässigen Marine-Officiers sehr wertvolle und durchaus glaubwürdige Daten, wie sie analog für Manila leider nicht zur Verfügung stehen.

Zwei recht abenteuerliche, dem Unternehmungsgeiste amerikani- scher Officiere alle Ehre machende Expeditionen, beabsichtigten sich mit den Insurgentenführern in Verbindung zu setzen, und hatten den Zweck verfolgt, über die Stärkeverhältnisse der aufständischen Cubaner und den Grad ihrer Schlagfertigkeit Näheres festzustellen; doch er- wiesen sich die erhaltenen Auskünfte als nicht sehr zuverlässig. Im ganzen zählten die Aufständischen gewiss nicht weniger als 25.000 Mann, die aber nur zum kleineren Theil gut bewaffnet waren; von diesen standen im Südosten der Insel in der Provinz Santiago de Cuba 4.000 bis 5.000 Mann unter „General" Garcia, der Hauptsache nach in Bayamo concentrirt, in der Nähe von Cienfuegos etwa 5.000 Mann, denen es aber zum Theil an Waffen und Munition ge- brach, im Westen in der Provinz Pinar del Rio führte „General" G o m e z eine etwa 3.000 Mann starke Macht, die sich auch die Beunruhigung der Umgebung von Habana zur Aufgabe gemacht hatte; östlich der Troncha Fucono moro standen endlich unter Gonzalez, der seine Befehle von Garcia erhielt, Banden von nicht näher be- kannter Stärke, angeblich 4.000 Mann, die sowohl für Holguin als auch Nuevitas eine stete Gefahr bildeten.

Auf Grund der getroffenen Vereinbarungen verliess am 11. Mai der alte Raddampfer „Gussie" mit Hauptmann Dorst, 100 Manu Infanterie, 10 cubanischen Führern, 7.000 Gewehren und einer be- trächtlichen Menge Munition für die Insurgenten Key West, um, unterstützt durch zwei kleine Kanonenboote, bei Cabannas (Rio del

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Pinar) zu landen; statt der erwarteten Insurgenten stiess man aber auf spanische Truppen, welche die bereits in Landung befindlichen Trappen trotz des Feuers der Schiffe zurücktrieben.

Das Misslingen dieser Expedition wurde den vorzeitigen Mitthei- langen der amerikanischen Blätter zugeschrieben und nunmehr eine Brenge aber etwas einseitige Censur geübt; je phantastischer und mehr von der Wahrheit entfernt die Veröffentlichungen über be- vorstehende Operationen abgefasst waren, desto lieber Hess sie die Censur gewahren leider gewöhnten sich die Correspondenteu bald in diese Vorgangsart auch bei Schilderung schon vollzogener Ereig- nisse, um nur ja Sensationelles zu leisten.

Die nächste in aller Stille ausgerüstete, am 21. Mai mit Dampfer -Florida* abgehende Expedition bestand wieder unter Führung von Hauptmann Dorst aus 100 Mann Infanterie, 300 Cubanern unter dem Führer La er et und sollte dem General Garcia einen Zuschub von 75 Maulthieren und 25 Pferden, 7.000 Gewehren und 2 Millionen Patronen bringen; diesmal war der Erfolg ein vollständiger, indem der Dampfer ungestört drei Tage in Porto ßanes lag und während dieser Zeit mit Hilfe von Insurgenten, aber auch halbverhungerten npacificosu, die für ihre Mühe mit Lebensmitteln entlohnt wurden, ?eine ganze Ladung löschte.

Die Verhältnisse in Santiago de Cuba.

Die ziemlich ausgedehnte Stadt liegt an der Nord-Ostseite einer geräumigen Bucht, zu welcher eine zwischen steilen Abhängen sich in scharfen Krümmungen windende, im ganzen 1% Meilen lauge und mehrere tiefe Seitenbuchten bildende Enge den Zugang von der See her vermittelt; die Tiefen dieser Einfahrt sind namentlich in nächster Nähe der offenen See ziemlich gering, zwischen 7*2 und lim schwankend, so dass tief tauchende Schiffe bei schwerem Seegange Ge- fahr laufen, den Grund zu berühren, und nehmen erst wieder gegen das Innere der weiten Bucht zu, die dann wieder von flach abfallendem Strande begrenzt wird.

Als Anlegestellen für Schiffe von höchstens 14 Fuss Tauchung dienen drei holzgebaute Moli, für grössere Schiffe ist im Süden der Stadt der eiserne Molo mit Wasserleitung, an dem die von den Gruben von Juraguä herführende Eisenbahn endigt, vorhanden.

Die schmälste Stelle der Passage für grosse Schiffe ist nur 80m breit und unmittelbar nördlich Morro, der östlicheu 65m hohen Landspitze gelegen. Zwei Eilande, Cayo Smith hinter Socapa, der Weatspitze der Einfahrt, und Cayo Ratones, etwa in der Mitte der

uigitizeo

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Winterhalder

ganzen Einbuchtung, ragen aus der See hervor; ersterea ist an der Südseite stark besiedelt, auf letzterem befindet sich der isolirten Lage wegen das Haupt-Munitiousuiagazin des Platzes.

Die innere Bucht ist durch das vorliegende Hügelland gegen Sicht vollkommen gedeckt; die Umgebung der Stadt bildet an- steigendes, stark coupirtes, zumeist mit Waldungen bestandenes Terrain.

Nach Nord, Nordost und Ost ist das Communicationsnetz besser entwickelt, weil dort die (von Amerikanern) betriebenen Erzgruben vonJuraguä liegen; zwei kurze Localbahnen, eine nach St Luis und die von Juragud, an die Küste, dann längs dieser laufend und bei Aguadores gegen Santiago abbiegend: mehrere zumeist jedoch arg verwahrloste Strassen über El Caney und San Juan gegen Guantänamo führond. Nach Nordwest und West sind die gangbaren Wege weniger zahlreich, die Bahn nach El Cobre seit dem Verfall der dortigen Kupfergruben aufgegeben, die über Bayaino nach Manzanillo führende Strasse nahezu unpraktikabel.

Insofern war das Gebiet im Osten der Stadt auch wichtiger, weil sich dort die aus den Quellen von Aguadores gespeiste Trinkwasserleitung befand; auch sind auf der Küstenstrecke bis Guantäuamo die kleinen Buchten von Aguadores *), 3 Seemeilen von Morro, für Bootslandungen geeignet, El Siboney (Juraguacito), 8 Seemeilen von Morro, mit Süsswasserleitung und für Bootslandungen geeignet, endlich auf 15 Seemeilen von Morro die Bucht von Daiquiri mit einem grossen eisernen Molo, Wasserleitung und Bahn nach den (5 Meilen im Innern liegenden Bergwerken.

Guantänamo liegt eine kurze Strecke landeinwärts der tief- eingeschnittenen, gut geschützten Bucht gleichen Namens und ist von Santiago etwa 40 Seemeilen entfernt.

Westlich von Socapa befinden sich auf 3, beziehungsweile 5 See- meilen Entfernung die nur für ganz kleine Fahrzeuge zugänglichen, aber gut geschützten Buchten Cabana und Guaiacabon und noch weiter westlich hinter der Punta Cabrera und weder von Socapa uoch Morro aus sichtbar die ebenfalls für Landungen geeignete Stelle von Aserraderos.

Von allen diesen Buchten bietet jedoch nur die von Guantänamo Schutz gegen Süd- und Südostwinde.

Die Stadt Santiago ist gegen Angriffe von der Seeseite her durch die Configuration gut geschützt, die einzige Richtung, aus der

'J Nicht zu verwechseln mit dem 7km landeinwärts gelegenen oben erwähnten Ort gleichen Namens.

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Der spanisch-amerikanische Krieg.

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ein Bombardement gefahrlich werden kann, ist jene über der Ein- sattlung von Aguadores; zu Lande hingegen liegen die östlichen dominirenden Höhenzüge von El Caney und San Juan auf 5%, be- ziehungsweise 2X/Jcm vom Stadtcentrum entfernt, so dass die hie- durch gebildete Verteidigungslinie schon eine beträchtliche Länge aufweist

Ein Zugang durch die enge Einfahrt ist leicht zu verwehren, da sich die Verhältnisse ebenso für artilleristische wie submarine Verteidigungsanlagen vortrefflich eignen; gleicherweise kann aber auch das Auslaufen aus Santiago nur infolge Unachtsamkeit des ßlokirenden gelingen.

In der Seefront bestanden denn auch schon seit mehr als hundert Jahren die Werke von Morro, Estrella und Santa Catalina, dagegen zu Lande keinerlei Werke, weil bisher eine Notwendigkeit dafür eicht eingetreten war; es musste daher hier alles improvisirt werden.

Die Salutbatterie Blanco im Innern der Bucht zählte füglich nicht.

Als der Krieg mit Amerika drohte und weder Zeit noch ge- nügend Mittel vorhanden waren, um die schon ausgearbeiteten Pläne einer completen Verteidigungsanlage zu verwirklichen, beschloss eine gemischte Commission, aus den gegebenen natürlichen Verhältnissen Vor- theil ziehend, die Hafenvertheidigung hauptsächlich auf die submarine Vertheidigung zu basiren. In der Zeit vom 8. April, dem Tage nach der Abreise des amerikanischen Consuls, bis zum 17. Juni, also schon während der Blokade, wurden, nachdem von Habaua Ende April noch 6 Stück altartige 21cm Mörser angekommen waren, alle Arbeiten bewältigt, nach deren Beendigung in der Seefront folgende Vor- theidigungsmittel zur Verfügung standen. Zwei Linien elektrische Beobachtungsminen System Latimer-Clark ; äussere Linie: 7 Minen, Zündstation Bucht Estrella, Beobachtungsstation Socapa; innere Linie: 6 Minen, Zündstation Socapa, Beobachtungsstation Cayo Smith.

Auf Morro standen im alten gemauerten Castell 5 Stück alte bronzene \6cm Geschütze, welche die ehrwürdige Jahreszahl »1737 u trugen, in einer Feldbatterie des gleichnamigen Plateau 2 Stück altartige 21cm Mörser.

Auf der Landzunge Socapa wurden aus vorhandenen Kesten eine Mörserbatterie, etwa 60 m über dem Meeresspiegel, für 3 alt- artige 21cm Mörser, eine Batterie für 2 16c??i Hontoria-Geschütze und ferner zum Schutze der Minenlinie eine tiefer gelegene (Flankir-) Batterie für 1 57mm Nordenfeldt-Schnellfeuerkauone, 4 37mm flotehkiss - Revolverkanouen , 1 25mm Nordenfeldt - Mitrailleuse, letztere Geschütze sämmtlich der rReina Mercedes" entnommen, erbaut und armirt.

uigiiizc

138

Winterhalder,

Flankir-Batterie „Estrella" wurde umgebaut und bestückt mit: 2 altartigen 21cm Mörsern, 2 alten bronzenen kurzen 12 cm Vorder- lader-Geschützen, 2 modernen 8 cm Plasencia-Gescbützen.

Hochbatterie „Punta Gorda" wurde neu gebaut und erhielt 2 15cm Hinterlader-Mörser System Mata, 2 9cm Krupp-Geschütze, 2 16c«i Hontoria-Geschütze vou „Reina Mercedes".

Das alte Werk Catalina wurde aufgelassen.

Drei der von Habana gekommenen 21cm Mörser konnten nicht mehr placirt werden.

Vorgreifend sei erwähnt, dass nach der Versenkung des „Merrhnac" noch 12 Stück Contactminen System Bustamante zwischen Cayo Smith, dem versenkten Schiff und Punta Soldados gelegt und zwei Drahtbarrikaden eingerichtet wurden, sowie dass Batterie „Estrella" wegen ihrer zurückgezogenen Lage nie zu Schuss kam.

Weiters stand für die Hafenvertheidigung noch der wegen lecker Kessel für den Seedienst unbrauchbare Kreuzer „Reina Mercedes", der einen Theil seiner Geschütze sammt Bemannung schon ausgeschifft hatte und ein momentan aufgeholtes kleines Kanonenboot „Alvarado" zur Verfügung. „Reina Mercedes" behielt nur ihre zwei vorderen Geschütze, nahm unter Socapa als schwim- mende Batterie und Torpedobatterie Vertäuung und panzerte die der See zugekehrte Steuerbordseite mit den disponiblen Ketten.

Zur Bedienung der angeführten Geschütze ausgenommen die vom Kreuzer beigestellten waren im ganzen nur 79 Artil- leristen vorhanden, die natürlich nicht im entferntesten hinreichten, weshalb Infanterie als Aushilfe commandirt wurde.

Die Munitionsvorräthe scheinen sehr beschrankt gewesen zu sein. Auf der Landseite bestanden im weiteren Umkreise der Stadt seit dem Insurrectionskriege schon zahlreiche Wachhäuser, meist aus Holz gebaut und durchwegs nur gegen die Überfälle der Insurgenten eingerichtet, welche ja über keine Geschütze verfügten; bei Kriegs- ausbruch wurde deren Zahl noch vermehrt, die bestehenden jedoch so weit als möglich verstärkt.

Ein besonderes Geschick scheint bei der Schaffung von künst- lichen Annäherungshindernissen aufgeboten worden zu sein ; nament- lich die Anwendung von Stacheldraht spielte eine grosse Rolle.

Feldmässige Befestigungen wurden um die Stadt herum von der Mündung eines Flüsschens im Nordwesten über Ost bis zur Batterie Blanco in einer Gesammtlänge von 14Ä*m u. z. erst nach der Instandsetzung der Seefront ausgeführt; die noch vor- handenen Geschütze kamen erst nach der Concentrirung der ganzen lerikauischen Flotte vor dem Hafen und als man mit der Landung

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eines amerikanischen Belageruugscorps zu rechnen hatte, in folgende Positionen :

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Arm

2

1 2C7H

Strasse nach El Caney .

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16cm

2

12cm

Forte del Horno . . .

. 1

12cm

. 1

12cm

16cm

1

12cm

2

8 cm

bronzene Vorderlader.

Zu bemerken ist noch, dass sämmtliche 8cm Geschütze eigent- lich schon condemnirt, daher für ihre Bedienungsmannschaft sehr gefährlich waren; die 12cm Geschütze mussten mangels zugehöriger Meten in andere für sie nicht bestimmte gelegt werden.

Den Befehl über den District Santiago de Cuba führte der GL. Don Arsenio Linares Pombo, dem der Divisions-General Don Jose Toral und General Don Joaquin Vara del Key unterstanden. Die Truppen zählten 12 ('ompagnien movilizados Milizen), 7 Bataillone Linien-Infanterie, 2 Escadronen, jedoch zusammen weniger als 200 Reiter, eine kleine Abtheilung Genie- and Gendarmerie-Corps, insgesammt etwas über 8.000 Mann ; hiezu hmen noch ungefähr 1.900 „Freiwillige", eine bunt zusammen- gewürfelte, seit dem 1868 er Aufstand creirte Truppe für den Garnisonsdienst, zu der unter anderem auch die 324 Mann starke Feuerwehr zählte.

Dass sich unter diesen Freiwilligen recht zweifelhafte Elemente befanden, auf die im Ernstfalle gar nicht zu zählen war, ist nicht zu wundern.

Mit dieser Aufzählung von Streitkräften und Vertheidigungs- werken ist aber noch das Bild von Santiago, wie es der schweren Probe entgegenging, nicht vollständig; eine der elementarsten Be- dingungen — die Lebensmittelfrage stand verzweifelt schlecht.

Die spanische oder besser gesagt albanische Heeresverwaltung hatte wie sie überhaupt dem Südosten der Insel verhältnismässig *enig Aufmerksamkeit schenkte es versäumt noch vor der Kriegs- erklärung genügende Vorräthe aufzustapeln und die Truppen lebten

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UO Win terhal der.

eigentlich, da man ihnen ihre Gebären sehon seit 9 und 10 Monaten nicht ausbezahlen konnte, sozusagen auf Borg; die Folge davon war eine immense Theuerung und dass die Kaufleute nur eben das Notwendigste, rasch Abgehende kommen Hessen.

Also waren bei Kriegsausbruch weder ärariscbe, noch für einige Zeit hinreichende Privatvorräthe vorhanden; wenn auch die Bevölkerung von ursprünglich 45.000 wahrend des Insurrections- krieges auf 33.000 bis 34.000 gesunken war, so musste doch die Frage der Approvisionirung von insgesammt etwa 42.000 Menschen geradezu eine verzweifelte werden, wenn die Scbifffahrt aufhörte und das geschah thatsächlieh.

Der letzte spanische Dampfer hatte am 25. April 180.000 Kationen Mehl, 149.000 Kationen Erbsen, 197.000 Kationen Keis, 79.000 Kationen Bohnen und 90.000 Kationen Wein, dann ein deutscher Dampfer 1.700 Säcke Reis gebracht; nachdem aber die Besatzungstruppen monatlich allein gegen 3(30.000 Rationen bedurften, war durch dieses praktisch genommen, das Um und Auf der Lebens- mittelvorräthe darstellende Quantum jedenfalls nur ganz ungenügend vorgesorgt.

Dass sich keine Speculanten fanden, die speciell im April und in der ersten Hälfte Mai, wo ja noch keine Blokade über diesen Thoil der Küste ausgesprochen war, die Zufuhr gegen hohen Gewinn versuchten, ist nur dnrch das ganzliche Sinken des spanischen Credites erklärbar.

Doch musste General Lina res mit den bestehenden uner- quicklichen Verhältnissen rechnen; um dem Mangel an Dauerproviant einigerraassen abzuhelfen, Hess er die Truppen auf einen möglichst grossen Umkreis veitheileu, so den Feld- uud Gartenbau zunächst der Stadt gegen die Insurgenten sichern und dadurch den Bewohnern möglichst viel frische Vegetabilien zukommen.

Dem so empfindlichen Mangel an kräftigenden Nahrungsmitteln, au Mehl und Fleisch, konnte aber auch diese militärisch nicht unbe- denkliche Massnahme nicht abhelfen.

Die Escadre Cervera's war am 19. Mai vormittags ohne- vor- hergegangenes Aviso ihrer Ankunft eingelaufen und brachte wohl für die Besatzung eine neue Hoffnung für den Ausgang der Sache Spaniens, sonst aber, wie zu erwarten, nur eine Menge von Bedürf- nissen, die zu befriedigen, u. z. raschesteus zu befriedigen aucb einem ressourcenreicheren Platze immerhin Mühe gemacht hätte. Zunächst mussten Kohle und Süsswasser eingenommen werden und da ergaben sich schon ungeahnte Schwierigkeiten; da nur immer eines der Schiffe am Molo Cruces anzulegen vermachte und weil das am Nordwestende der Stadt gelegene Hauptdepot mit 2.300/

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überhaupt mit diesem Molo durch einen Schienenweg nicht ver- bunden war, waren sie zum Kohleneinschiffen auf Lichterboote an- gewiesen.

Solche waren aber gleichwie Schleppdampfboote nur in ganz un- genügender Anzahl vorhanden, auch konnten die gleichfalls Flottanten absorbirenden Befestigungsarbeiten im äusseren Hafen nicht unter- brochen werden.

Die Hauptarbeit fiel daher den Booten der Schiffe zu und dass damit nicht rasch vorwärts zu kommen war, nimmt nicht Wunder, timsoweniger, als vom 22. Mai angefangen frischer Südwind wellte, «ler selbst in der Bucht einen für schwer beladene Lichter und Boote sehr unangenehmen Seegang bedingte.

Allerdings ist es befremdlich, dass man nicht die zwei oder «irei anwesenden Küstenfahrer für den Zweck in aller Eile adaptirte, was zwar eine gewisse Auslage verursacht hätte, aber wie konnte «lies in Betracht kommen, wo doch jede zu ersparende Stunde ent- scheidend sein konnte!

Wenn auch nur mit einem Drittel der ganzen Kohlenfüllung versehen, konnten die Schiffe doch, falls sie nur rasch genug damit fertig waren, in See gehen und hätten, sowie die Verhältnisse lagen, Aussicht gehabt, unbemerkt von den Kreuzern vor Santiago, oder äie durch eine fiugirte Bewegung irreführend, das wohlbefestigte Habana zu erreichen; die zu wählende Route konnte nur jene um Cap Maysi herum längs der Ostküste sein, da es ja bekannt sein musste, dass die Division Schley den Weg über Westen bewachte und momentan gerade diese Division die stärksten Schiffe zählte.

Cervera war jedenfalls während seines Aufenthaltes in Martinique und Curaeao zur Kenntnis der Zerstörung der spanischen Flotte vor Manila gekommen und musste wissen, dass man im Mutter- laude alle Hoffnung wenn auch zu sanguinisch auf seine Streit- kräfte setzte.

Wenn er seine Flotte nicht von vornherein mit Preisgabe der Chance, dem Gegner Schaden zuzufügen, zur absoluten Untbätigkeit vernrtheilen wollte, so musste er sie, so lange es noch Zeit war, nach dem Haupthafen bringen: von dort aus konnte er, durch die schweren Werke unterstützt, eher hoffen, eine günstige Gelegenheit zu einem Ausfall auszunützen; dort konnte er sich besser retabliren, den empfindlichsten Schaden seiner Escadre, den schlechten Zustand des Bodens der Schiffe, namentlich der „Vizcaya" beheben.

Welche Wendung mussten aber die gesammten Operationen nehmen, wenn er sich, wie thatsächlich erfolgte in Santiago ein- schliessen Hess?

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142

W i n t e r Ii a 1 d e r.

Er musste sich darüber klar sein, dass er hiemit den heissesten Wunsch der Amerikaner erfüllte, nämlich den Oberrest spanischer Seemacht lahmlegte und der ganzen noch unklaren Campagne gegen Guba ein deutliches Ziel gab, noch dazu unter den für Amerika günstigsten Bedingungen. Zur See unbestritten herrschend war die Länge der Reise, die ein Landungscorps zurückzulegen hatte, für die Vereinigten Staaten ganz gleichgiltig; aber was konnten sie besseres wünschen, als in dem von den Spaniern am schwächsten besetzten, von den Insurgenten, ihren Alliirten, am meisten beunruhigten und von Land her unentsetzbaren District, ein solches Angriffsziel zu finden?

Darum gab es nach dem Anlaufen von Santiago nur eine Alter- native: entweder Santiago schleunigst wieder zu verlassen oder mit den Geschützen und Bemannungen die Landvertheidigung zu ver- stärken und auf eine Action zur See ganz zu verzichten.

Es ist anzunehmen, dass Admiral Cervera über dieRessourcen- annuth Santiagos ungenügend unterrichtet war, als er den Entschluss zum Einlaufen fasste, denn nur dem Mangel an Arbeitsvorrichtungen kaun es zugeschrieben werden, dass die Schiffe in den zehn kost- baren Tagen, die Schley's starrsinniges Festhalten an einer vor- gefassten Idee ihnen gewährte, nicht seeklar gemacht werden konnten Kohle stand mehr als genügend, im ganzen 3.500 f, zur Verfugung. aucli an Wasser war kein Mangel

Ein wichtiger entschuldigender Umstand kommt noch für das Verweilen Cervera's im Hafen bis zu Schlev's Ankunft in Be- tracht, nämlich dass bei dem herrschenden Seegange kein Lootse die Verantwortung übernehmen wollte, die Schiffe, ohne den Grund zu berühren, aus dem Hafen zu bringen.

Die Kämpfe um Santiago.

Die ersten Schüsse der noch in Zurüstung befindlichen Werke waren vor Cervera's Einlaufen schon am 18. Mai gegen den Hilfs- kreuzer „St. Luis" und seinen Tender rWampatucku gefallen, als sie das englische Kabel zerstörten.

Von der Concentration der amerikanischen Flotte angefangen waren wechselseitige Kanonaden bald ein häufiges Ereignis.

■) Als Beispiel des wenig patriotischen Vorgehens der Einwohner 8antiagos sei angefahrt, data die spanischen Pächter der Wasserleitung, welche der ameri- kanischen Minengesellsrhaft gehörte, auf deren Benützung die Regierung t"1 Kriegsausbruch natürlich Beschlag gelegt hatte, doch glaubten, den Schiffe Cervera's für den Wasserbezug eine recht beträchtliche Rechnung vorlegen zu dürfen.

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143

Am 26. verankerte Cervera seine Schiffe wie folgt: „Cristöbal Colön" südlich von Punta Gorda, „Vizcaya" bei der Bucht Cajuma, um den äusseren Theil der Einfahrt, „Infanta Maria Teresa" und „Oquendo" südlich und beiderseits von Cayo Ratones, um die Enge von Punta Gorda zu decken; eiuige Tage später wurden „Colön" und „Vizcaya" nördlich von Cayo Ratones zurück- gezogen.

„Pluton" und „Terror" ankerten nachtsüber lancierbereit hinter Soeapa, beziehungsweise in der Bucht Nispero.

Diese beiden hatten vor der Ankunft Schley's mehrmals in den Morgenstunden kleine Recognoscirungsfahrten gegen Westen gemacht; nach dem 28. Mai wurden sie aber nicht mehr ausser den Hafen gesendet und sind die Zeitungsnachrichten von zweimaliger Abwehr ihrer nächtlichen Angriffe auch durch officielle amerikanische Berichte als Erfindungen hingestellt worden. Einmal wurde auf die Brandung bei Cabrera und das zweite Mal auf einen von Juraguä kommenden Eisenbahnzug geschossen leicht begreifliche, aus der Überspannung der Nerven entspringende Irrthümer. Dass jedoch Cervera während der ganzen Zeit keine solchen nächtlichen Aus- tolle unternehmen Hess, bleibt unerklärlich schlimmstenfalls hätten die spanischen Schiffe kein schlechteres Ende gefunden, als ihnen be- schieden war, und die Amerikaner wären durch solche Unternehmungen, wo die Destroyers sozusagen nur die Schwierigkeit der Wahl ihrer Opfer gehabt hätten, doch bedeutend beeinflusst worden.

Über die Verwendungsart der Destroyers scheinen überhaupt tod den sonst allerwärts verbreiteten sehr divergirende Begriffe geherrscht zu haben, wie auch aus den ferneren Geschicken des seinerzeit in Martinique zurückgelassenen „Terror" hervorgeht.

Der amerikanische Hilfskreuzer „Harvard", der zugleich mit ihm in Reparatur vor Anker lag, beendete dieselbe früher und verliess daher den Hafen mit einem Vorsprung, der ihn jeder Gefahr eines nächt- lichen Überfalles entzog. „Terror44 erreichte seinerseits ungefährdet San Juan, fiel aber einige Zeit später gelegentlich eines bei vollem Tageslicht auf den Hilfskreuzer rSt. Paul" unternommenen Angriffes den Geschützen des letzteren zum Opfer. Dieses Wagnis hatto wohl von Haus aus keinerlei Chancen, denn „Terror" kam ganz ungedeckt und schon auf grosse Distanz gesichtet und erkannt heran und wäre, selbst wenn er nicht auf 4.000 Yards schwere Havarien erhalten hätte, durch eine Cursänderung „St, Paul's" lange genug unter Feuer geblieben, um sicher getroffen zu werden.

Sampson stand nun mit seinen 5 Schlachtschiffen, 3 Panzer- kreuzern, 3 geschützten und ebensoviel ungeschützten Kreuzern,

144

W i n t e r h a 1 d e r.

mehreren Auxiliarkreuzern, Kanonenbooten und Torpedobooten» kurz- um mit einer überwältigenden Übermacht vor Santiago, fest er- schlossen, Cerv er a nicht entweichen zu lassen; von einer Forcirung der Einfahrt hielten ihn die Minen ab und auch von den Forts war noch keines nach dem Bombardement Schley's eine „pittoreske Kuine".

Um C e r v e r a jede Möglichkeit des Auslaufens zu benehmen, beschloss S a m p s o n schon während der Fahrt nach Santiago, die Ausfahrt durch Versenkung eines Schiffes zu verschliessen, ein Project, das er schon seinerzeit Seh ley empfohlen hatte, als dieser erklärte, wegen Kohlenmangel mit seinen Schiffen allein die Blokade nicht auf- nehmen zu können. Die Ausführung wurde dem Lieutenant (Schiff- bau-Ingenieur) R. P. H o b s o n übertragen und Kohlendampfer „Merrimac" dazu ausersehen.

Hobson's Plan bestand darin, das Schiff mit eigener Maschinen- kraft in die Enge zu führen, es senkrecht auf deren Achse zu schwaien und das Sinken durch Zündung 10 kleiner aussenbords an einer Seite an- gebrachter Minen von etwa 75 Pfund Schiesspulver, die stark genug sein sollten, um die Schiffs wände einzudrücken, sowie durch das Öffnen aller Seeventile herbeizuführen. Die technischen Vorbereitungen gingen mit echt amerikanischer Raschheit vor sich, eine Bemannung von sieben Mann ausser Hobson, gerade hinreichend, um Maschinen und Anker zu bedienen, ward aus den vielen, sich freiwillig Meldenden ausgewählt und so viel Kohle als möglich noch entfernt; am 3. Juni gegen 3 Uhr morgens setzte sich „Merrimac", von einem armirten Dampf- boot begleitet, in Bewegung und erreichte, erst spat durch ein spanisches Rundeuboot bemerkt, unangefochten die Einfahrt. In diesem Momente eröffneten die Forts das Feuer; ,,Pluton" und „Heina Mercedes" lancirten je zwei Torpedos, die aber fehlgingen; von der äusseren Minenliuie wurde, wie von der inneren, eine Mine, jedoch ebenfalls im unrichtigen Momente gezündet; dagegen scheint das Steuer durch einen Schuss undienstbar geworden zu sein, denn als Hobson es an Bord legen wollte, um den „Merrimac" quer über die Achse der Einfahrt zu wenden, blieb das Schiff im Curse. Die Zündung der kleinen Minen an der Backbordseite hatte vollen Erlolg und „Merrimac" begann rasch zu sinken, aber nicht an der engsten Stelle und mit der Kiellinie parallel zur Einfahrt, so dass die Passage nicht verlegt wurde. Spanischersei ts glaubte man in der Nacht eiues der Schlachtschiffe in den Grund gebort zu haben. Die Bemannung rettete sich in ein umgestürztes Floss und wurde erst am hellen Morgen durch eine Dampfbarkasse, mit der Cervcra selbst zur Besichtigung des gesunkenen Wracks kam, aufgenommen und in Mono, später in der Stadt internirt.

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Der spanisch-amerikanische Krieg. 145

Das begleitende Dampfboot hatte seinen Instructionen gemäss bis Tagesanbruch unter Socapa vergeblich nach etwaigen Überlebenden ausgespäht und kehrte dann zurück ; C e r v e r a war ritterlich genug, durch einen Parlamentär die Nachricht von der Gefangennahme der Besatzung des ^Merrimac" überbringen zu lassen, was ihm bei der Flotte sowohl als auch in den Vereinigten Staaten überhaupt hoch angerechnet wurde.

Abgesehen von dem praktischen Fehlschlagen dieses kühnen and auch etwas kostspieligen Wagestückes der Dampfer hatte 342.000 Dollars gekostet, die mit ihm gesunkenen 2.000* Kohle un- gerechnet — ist jedoch der vorgebliche Zweck desselben nicht recht einzusehen. S a m p s o n wünschte es ja, dass C e r v e r a heraus- komme, um die spanische Escadre zu vernichten; wenn nun das Ex- periment vollständig gelang, so wäre Cervera nichts- übrig ge- blieben, als seine Geschütze und Mannschaften auszuschiffen, was die Widerstandskraft der Landbesatzung von Santiago doch bedeutend er- höht hätte.

Der wahre Grund für S a m p s o n's Entschluss dürfte vielleicht darin liegen, dass man glaubte, Cervera überhaupt das Auslaufen unmöglich machen zu müssen, um nöthigen falls gegen die sich in Cadiz sammelnde letzte Escadre ganz freie Hand zu haben ; diese Erklärung ist umso wahrscheinlicher, als mau in Amerika noch immer mit der Möglichkeit rechnete, dass Camara zum Eutsatze Cervera's oder in Feindseligkeiten gegen die Ostküste beordert werde.

Inzwischen hatte S a m p s o n nicht nur den strengen Blokade- dienst organisirt, indem er eine doppelte, die Ausfahrt halbkreis- förmig umfassende Linie grösserer Schiffe bilden und je nach dem Wetter durch Entsendung von Rnndonbooten bei Nacht diese selbst aufs schärfste überwachen liess und auch seewärts Kreuzer postirte, um aller eventuell die Küste mit der Absicht des Blokadebruches an- laufenden Schiffe rechtzeitig Herr zu werden, sondern auch mit den Insurgenten Verbindungen angeknüpft und Officiere zur Auskund- schaftuug der Situation Santiagos vom Land aus entsendet, die ihm

DO 1

möglichst genaue Daten über die Ankerplätze der von See aus nicht sichtbaren spanischen Schiffe liefern sollton.

Am 6. Juni vormittags wurde ein allgemeines Bombardement gegen Morro, Socapa, Aguadores und Mazamorra (im Westen von Socapa gelegen und durch ein Bataillon Infanterie gegen die gleich- zeitig angreifenden Insurgeuten vertheidigt) eröffnet und nach einer mehrstündigen Pause nachmittags fortgesetzt; „Reina Mercedes" und die Häuser von Cayo Smith litten darunter am meisten, während in Morro und Socapa wohl einige Verluste an Todten und Verwundeten sich ergaben, im ganzeu jedoch kein erheblicher Schaden entstand. Aller- dings erhielt auch kein einziges amerikanisches Schiff einen Treffer.

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"-

14ti Wintorhalder.

Von grosser Wichtigkeit war jedoch die an demselben Tage unter- nommene Operation gegen Daiquiri und Guantänamo ; an ersterem Punkte konnte sich zwar die gelandete Marine-Infanterie nicht lange gegen die Spanier halten und zog sich wieder zurück, dafür gelang es aber „Marblehead" und „Yankee", die die Einfahrt von Guautäuamo deckenden Batterien zum Schweigen zu bringen und das Kanonen- boot „Sandoval" zum Rückzug in den tiefsten Theil der Bucht zu zwingen, sowie die telegraphische Verbindung mit Santiago zu unter- brechen.

Damit war der erste Schritt zur Besitzergreifung dieser Bucht gethan, deren die amerikanische Flotte dringend bedurfte, um die Blokadeschiffe tourweise in Seestille und fern von grösseren spanischen Landstreitkräften aus den Transportdampfern zu ravitailliren; immerhin dauerte es jedoch 10 Tage, bis sich die ganze Bucht und ihre nächste Umgebung vollständig in der Gewalt der Amerikaner befand, wozu 600 Mann Marine-Infanterie, das Schlachtschiff „Texas" und noch mehrere der kleineren Hilfskreuzer in Action gebracht worden waren. Die in der Bucht noch nicht sechs Wochen ausliegenden Contactminen, System Bustamante, erwiesen sich nicht sehr gefährlich, da schon viele Seethiere sich an die Zündmechanismen angesetzt und so deren Functionirung aufgehoben hatten, weshalb die Minen auch ohne Schwierigkeit gelichtet werden konnten.

Zwei Schiffe brachten mittels der Schraube solche Minen an die Oberfläche, ohne dass eine Detonation erfolgt wäre.

Der Schlussact war das Bombardement des an der Westseite ganz im Hintergrunde der Bucht liegenden Städtchens Caimanera und die Wegnahme des „Sandoval".

Damit war auch das von Guantdnamo nach Martinique führende Kabel in Händen der Amerikaner, deren erster von St Luis am 19. Mai unternommene Versuch, es zu kappen, am Widerstande „Sandovals" gescheitert war.

Vom 8. Juni an Hess S a m p s o n , da die Zeit des Vollmondes vorüber war, die Einfahrt bei Nacht durch Projectoren beleuchten, u. z. wurde zu dem Zweck ein Schlachtschiff etwa eine Meile von der Einfahrt postirt, so dass deren ganze Breite zu übersehen war; ein zweites lag ohne die Scheinwerfer spielen zu lassen zu seiner Seite und mehrere leichtere Fahrzeuge besorgten den Wachdienst in der Nähe; seltsamerweise machten die Spanier, wahrscheinlich aus schlecht angebrachter Sparsamkeit mit ihrer Munition, niemals einen Versuch, das beleuchtende Schiff zu beschiessen.

Am 14. und 16. bombardirten die Amerikaner neuerdings die Einfahrtswerke, den Besatzungen mehrfache Verluste beibringend ;

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Der spanisch-amerikanische Krieg.

147

am letzteren Tage wurde in Socapa auch eines der Hontoria-Geschütze durch den infolge Treffers einer 32cm Granate herabfallenden Schutt auf einige Zeit ausser Gefecht gesetzt, doch war es schon am folgenden Morgen wieder frei.

„Beina Mercedes" wurde nach dem inneren Hafen gebracht, aber auch dort fielen die Geschosse stets in seiner Nähe ein ; von den 4 Panzerkreuzern erhielt nur „Infanta Maria Teresa" einen unbedeutenden Schuss, doch scheinen die Amerikaner ziemlich genaue Angaben über deren Ankerplätze erhalten zu haben, da die über Aguadores geschleuderten Geschosse stets in der Nähe der Schiffe einschlugen.

Am 16. nachts trat auch „Vesuvius" zum erstenmale in Action; selbst sehr verwundbar, musste dieses Schiff die Nachtzeit abwarten, um, möglichst nahe herankommend, seine Schiesswolle-Geschosse1) mit einiger Präcision aus den fix eingebauten Rohren schiessen zu können.

Der Erfolg war nicht allzu fürchterlich; zwei Schüsse gingen wirkungslos ins Wasser, der dritte traf Cayo Smith, wo er zwar einen mächtigen Trichter von etwa 10m Durchmesser aushöhlte, sonst jedoch keinen Schaden stiftete.

Am 18. nachts passirte angeblich „Vesuvius" die Einfahrt, um za constatiren, ob neben dem Wrack des „Merrimac" genügend Fahr- wasser frei sei. Socapa beschoss in der Nacht ein dicht vorbei- fahrendes Fahrzeug, das sich aber unbeschädigt zurückziehen konnte.

Die sämmtlichen Bombardements hatten bisher, abgesehen von den Menschenverlusten auf spanischer Seite, nahezu kein Treffer- ßesultat herbeigeführt; auch crepirto ein grosser Theil der Granaten gar nicht, was der mangelhaften Adjustirung hinsichtlich Zünder und Sprengladung zugeschrieben wird.

Die Bewohner der Stadt an den Kanonendonner schon ge- wöhnt — sammelten viele Geschosse und so kam es auf einer Goelette, wo neugierige Matrosen eine blindgegangene Granate öffneten, zu einem Unfälle, der durch die nachträgliche Explosion verursacht wurde, wobei 3 Mann getödtet und das Schiff so beschädigt wurde, dass es auf den Strand gesetzt werden musste.

Nach spanischer Schätzung haben die Amerikaner am 6. Juni ungefähr 8.000 Schüsse gegen den Hafen verfeuert, was zwar ent- schieden zu hoch gegriffen ist, da sich ja auf die grossen Distanzeu blos die schweren und mittleren Geschütze am Kampf betheiligt Laben können, immerhin beweist aber die Wiederholung der Be-

') Dynamit wird nur von den Dynatnitgeschfltzen der amerikanischen Hüttenwerke verwendet; für Feld- und Schiffszwecke hat man sich für die minder heikle Schiesswolle entschieden, trotzdem wurden die Bezeichnungen „Dynamit- kreazer" und -Geschütze beibehalten.

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148

Winterhaider.

schiessungen, welche immense Munitionsvorräthe den Amerikanern zur Verfügung standen.

Bisher hatten die Insurgenten jede Beschiessung mit Angriffen auf die Truppen begleitet und dort, wo ihnen die Schiffs-Artillerie helfend zur Seite stand, auch theilweise Erfolge erzielt, doch waren sie noch keine ernste Gefahr für die äussere Vertheidigungslinie. Am 20. Juni erschien aber eine 39 Schiffe zählende Transportflotte, von Osten kommend, und von diesem Augenblicke an musste die Situation als sehr ernst gelten, umsomehr, als der letzte Bundesgenosse, auf den man viel Hoffnung gesetzt hatte das in dieser Jahreszeit sonst häufig stürmische Wetter in diesem Jahre gänzlich versagte und eine Landung somit nur durch Waffengewalt vereitelt oder erschwert werden konnte.

Die Landung eines Invasions-Corps bei Santiago war aber amerikanischerseits schon auf die Nachricht S c h 1 e y's, dass C e r v e r a eingeschlossen sei, verfügt worden.

Der Truppen-Transport von Tampa nach Santiago.

Die gesammte Streitmacht bestand aus: 18 Regimentern regulärer Infanterie,

2 Freiwilligen-Infanterie,

6 regulärer Cavallerie,

1 Regiment Freiwilligen-Cavallerie (Rough Riders),

4 Feldbatterien (zu 4 Geschütze, die Vermehrung auf 0 war noch nicht durchgeführt),

2 schweren Batterien (Belagerungs-Geschütze), 1 Gatling-Batterie,

1 Dynamit-Geschütz -Batterie,

2 Compagnien Engineers,

1 Bataillon und 1 Signal-Detachement, Train- und Sauitäts-Anstalten.

Das Corps war in 2 Infanterie-Divisionen zu 3 Brigaden zu je 3 Regimentern, 1 selbständige Infanterie-Brigade zu 2 Regimentern, von Mobile gekommen, und in 1 allerdings zu Fuss kämpfende Cavallerie-Division eingctheilt; alles Übrige wurde fallweise vertheilt.

Am 30. Mai erhielt das in Tampa liegende V. Corps Be- fehl, sich zur Einschiffung bereit zu halten und Hess General Shafter gleich mit der Einschiffung der todten Gewichte (Ge- schütze, Fuhrwerke, Munition, Proviant U. s. w.) beginnen. Laut An- ordnung hatten die Truppen 500 Patronen für jeden Mann, danu für 14 Tage Feld- und 10 Tage Reiserationen, das Commissariat einen Vorrath Feldrationen für 00 Tage für das ganze Corps mitzuführeu ;

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betreffs Zeltmaterial und Bagage war die äusserst* Einschränkung zur Pflicht gemacht.

Die Einschiffung ging, trotzdem die 35 Dampfer (tour- weise je 12) an den Quais angelegt waren, zwei kamen noch mit Trappen von Mobile, und das Material direct aus den Eisenbahn- waggons auf die Schiffe verladen werden konnte, doch nur langsam von statten, da nur ein Schienenstrang zum Anlegeplatz führt und >iie vielen leeren Waggons bald den Verkehr auf der etwa 12Ä*w langen Strecke von der Stadt Tampa nach dem durch künstliche Bauten geschaffenen Port Tampa hemmten; auch war eine streng geband- cabte Ordnung zu vermissen, die die allgemeine Geschäftigkeit ge- regelt hätte.

Am 6. Juni begann dann die Einschiffung der Truppen und der Thiere; letztere wurden über Landungsbrücken getrieben; auch bediente man sich bei der Einschiffung der Maulthiere mit Vortheil einiger Stuten als Leitthiere. Auf einigen Dampfern waren die Seiten- lucken in's Zwischendeck nur Ibm hoch, daher befürchtete man Schwierigkeiten, wie die Thiere hineinkommen würden, was sich jedoch nicht bewahrheitete.

Am 7. nachts schiffte sich der Commandireude mit dem Haupt- quartiere und den fremden Attaches auf der „Seguranca" ein; am folgenden Morgen waren die letzten Truppen an Bord inclusive Nichtkombattanten, im ganzen etwa 10.000 Mann mit 2.200 Thieren.

Über die Vertheilung der Truppen gibt die auf den Seiten 184 bu 186 befindliche Übersicht eingehenden Aufschluss.

Die Daropfer waren mit folgenden Einrichtungen versehen : Mit Stroh belegte Schlafstellen der Mannschaft in 3 bis I Etagen übereinander, auf deu entsprechenden Schiffen Halfterbalken mit aufgesetzten Krippen und Streifbäuroeu, mit Süsswasser gefüllte, im Zwischendeck aufgestellte Fässer nebst den eisernen Wasser- küten ; dagegen fehlten Küchen und so verzehrten die Truppen ihre Keiserationen, Büchsenconserven, bestehend aus cornedbeef und Bohnen, kalt, auf einigen Schiffen wurde aus Fassern und einem Schlangcnrohr ein Apparat primitivster Gattung zum Kaffeekochen hergestellt.

Die Versorgung mit Süsswasser hatte einige Schwierigkeiten geboten, da man es aus dem Tampa gegenüberliegenden St. Peters- burg mit Lichterbooten herbeischaffen mu^ste.

Der Süsswasserbedarf für einen Tag war für jeden Manu mit ß bis 8/, für jedes Pferd oder Maulthier mit 20/ gerechnet.

Die Mitnahme von zwei Wassertendern von zusammen etwa !.000f Capacitat war eine sehr zweckentsprechende Massregel.

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Winterhaider.

Die im Räume gestauten, besser gesagt hineingeworfenen Gegenstände befanden sich im grössten Durcheinander und man be- hauptet, dass selbst innig zusammengehörige Dinge auf verschiedenen Dampfern getrennt untergebracht worden sind; in Daiquiri wieder- holten sich dann die Klagen, die seinerzeit bei der französischen Expedition gegen Madagascar so viel Lärm machten; man brauchte etwas dringend, es war bestimmt in ausreichender Menge mitgebracht worden, aber kein Mensch wusste, wo es zu finden, oder der Gegen- stand hatte, auf dem Schiffe vergessen, schon wieder die Rückreise angetreten.

Nur auf zwei Schiffen war aus leichtem Spierenwerk und Dachpappe ein fliegendes Schutzdeck errichtet worden, glücklicher- weise blieb aber das Wetter andauernd äusserst günstig, so dass die Mannschaft auch auf den übrigen Schiffen wenigstens frische Luft schöpfen konnte.

Zu Ansschiffungszwecken war eine Art Pontonsection herge- stellt worden, bestehend aus starken an den Enden abgeschweiften, hochkant gestellten Bohlen, auf die dann eine gleichzeitig als Ver- bindung dienende Bretterdecke und endlich eine Balustrade mit Lein- wandschirmen kam; nach Bedarf sollten mehrere solche Sectionen zusammengekuppelt in Verwendung treten.

Da man diese voluminösen Dinge nicht alle beipacken konnte, wurde ein grosser Theil nachgeschleppt und ging hiebei in See ver- loren. Sonst war man auf die Boote der Trausport- und Geleitschifft*, sowie der Flotte vor Santiago angewiesen, die letztgenannten be- wältigten in der That den Hauptantheil, weil die Transportdampfer hauptsächlich wegen des Mangels an Dampfbooten nur langsam hätten entleert werden können.

Die geplante Marschformation ist auf der Seite 187 ersichtlich; doch stiessen die Schiffe „Panther" „Vesuvius" und „Yosemite" nicht zum Convoi.

Das einzige Abzeichen der Transportdampfer waren weithin sichtbar aufgemalte Nummern ; der Signalverkehr fand durch Hand- signale statt und befand sich für diesen Dienst auf jedem Schiff ein Zögling der Marine-Akademie.

Am 8. Juni sollte die Fahrt nach dem etwa 900 Meilen ent- fernten Santiago angetreten werden, die mau in vier Tagen zu bewerk- stelligen glaubte; plötzlich kam jedoch auf die Meldung des Auxiliar- kreuzers „Resolute" hin, dass in der Nacht bei den Tortugas spanische Kriegsschiffe gesichtet wurden, der telegraphische Befehl, vor Anker zu veibleibon und möglichst viele Schiffe hinter die Wellenbrecher zu legen. Die Geleitschiffe („Annapolis", „Castine" und „Helena")

Swnu1en unverweilt auf Kreuzung ausgesendet, um Näheres über die Digitized by Google

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angeblich spanischen Kriegsschiffe zu erfahren. Da man nun glaubte, auf einen längeren Aufenthalt rechnen zu müssen und die schon mehrere Tage an Bord befindlichen Thiere durch die bei der mangel- haften Ventilation noch drückendere Hitze in den Schiffsräumen *hwer litten, wurden die letzteren in der Nähe von Port Tampa an's Land gebracht.

Inzwischen stellte sich die Haltlosigkeit der Meldung von den feindlichen Kriegsschiffen schon zwei Tage spater heraus und man begann die Schiffe wieder auf die Rhede zu verholen, wobei eines, die Florida", gerammt wurde, höchst glücklicherweise, ohne dass auch nur ein Mann eine Verletzung erlitten hätte; bis die Ausladung dieses Schiffes, die Neuverteilung der Mannschaft und die Wieder- einschiffung der Thiere und endlich das Sammeln des Convois in Marschordnung auf der Rhede ausserhalb der Barre beendet waren *ar es Nachmittag des 14. Juni geworden.

Sampson, der mit Recht zu grosser Eile drängte, sandte eine Depesche nach der anderen, um die Besorgnisse wegen der angeblich gesichteten spanischen Schiffe es waren amerikanische zu zer- streuen.

Gleich von Anbeginn zeigte sich die Schwierigkeit, auch nur einiger- maßen Ordnung zu halten und dass die beabsichtigte Geschwindig- keit nicht erreicht werden könne; nachtsüber führten die Geleitschifte -Helena", „Castine", „Annapolis" und „Hörnet" (Kanonenboote und eine Auxiliaryacht) alle Lichter, die Transportdampfer blos die farbigen Seitenlichter und ein gedämpftes Hecklicht.

Kurz nach Mitternacht stiesseu die übrigen Geleitschiffe „Indiana" Schlachtschiff), Kreuzer „Detroit", Kanonenboot rBaneroft" und drei Anxiliarschiffe, am folgenden Tage Doch drei zum Vedettendienst bestimmte Torpedoboote zum Convoi, der nun bei schönstem Wetter and glatter See langsam durch die Bahamastrasse gegen Cap Maysi Heuerte. Zwischenfälle mancherlei Art, wie das mehrmalige Reisseil der Schlepptaue der Wassertender u. dgl., hauptsächlich aber die Ungeübtheit der Handelscapitäne, im Verbände mit mehreren Schiffen m fahren, brachten zeitraubende Störungen der Ordnung mit sich, so dass die Vereinigung mit der Blokadeflotte erst am 20. Juni 10 Uhr vormittag, stattfand, was eine mittlere stündliche Geschwindig- keit von 5 bis 8 statt der erhofften 9 bis 10 Meilen ergibt.

Für den manchmal 12 Seemeilen langen Convoi wären die Geleitschiffe ganz ungenügend gewesen, falls irgend eine feindliche Action sich ereignet hätte; thutsächlich wurde aber spanischerseits gar kein derartiger Versuch unternommen, ob wegen Unkenntnis hin- sichtlich des Abgehens der Invasionsarmee oder aus anderen Gründen, ist unbekannt. Immerhin hätten selbst einige kleinere Fahrzeuge, wie

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Wintcrhalder.

solche an der Nordküste Cubas disponibel waren, alle Atissicht gehabt, den einen oder den anderen Transportdampfer zu zerstören oder sie hätten zumindest eine recht empfindliche Verwirrung unter dem ganzen Convoi angerichtet.

Die Landung des luvasions-Corps und die Ereignisse bis zum

Falle von Santiago de Cuba.

Nun erschien der Moment gekommen, wo es für die von den Führern der Flotte und der Invasionsarmeo zu treffenden An- ordnungen von Wichtigkeit war, sich mit dem im Westen von Santiago weilenden Insurgentenchef Garcia in's Einvernehmen zu setzen; Sampson und Shafter landeten daher bei Aserraderos und hatten mit Garcia eine längere Unterredung.

Die Nachrichten des letzteren über die Stärke und Aufstellung der spanischen Streitkräfte, die sich später im wesentlichen als zu- treffend erwiesen, sowie seine Angaben über die Beschaffenheit des Torrains die existirenden spanischen Karten von Cuba sind für militärische Zwecke kaum brauchbar bestimmten dazu, die Landung bei Daiquiri und nicht, wie seinerzeit angenommen, bei Guantananio vorzunehmen.

Bei dem coupirten so wegarmen Terrain und in Erwägung, dass man den Nachschubdienst auf eine möglichst kleine Strecke beschränken müsse, da sowohl die Landung des Trains als dessen Vorwärtskommen sich voraussichtlich sehr in die Länge ziehen würden, konnte kein Zweifel darüber bestehen, dass Daiquiri mit blos etwa 15 (englischen) Meilen sich besser eigne, als die 40 Meilen ent- fernte, allerdings vor Wind und Seegang besser geschützte Guanta- namo-Bucht; zudem deutete alles darauf hin, dass das Wetter gut bleiben werde.

Ausserdem wurde noch beschlossen, 500 Insurgenten von Aserraderos zur Verstärkung der bereits dort befindlichen 500 Insur- genten unter Castillo nach dem Osten von Daiquiri zu bringen, wo sie, die ja mit dem Terrain und der Kampfweise der Spanier voll- kommen vertraut waren, die rechte Flanke des Ausschiffungs-Corps decken sollten.

Diese Vorbereitungen nahmen noch den 21. Juni in Anspruch, so dass der Convoi 48 Stunden auf 15 bis 20 Seemeilen von der Küste kreuzen rausste, bevor die Landung am 22. Juni begann ; einige der Truppen, die erst am 25. Juni an's Land gesetzt werden konnten, waren somit volle 20 Tago an Bord der Schiffe, wo alles, bis auf das :e Wetter ihre Leistungsfähigkeit herabstimmen rausste.

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Dem Insurgentenführer Garcia hatte Shafter erklärt, dass er seine Cooperation als eine freiwillige ansehe, ihm jedoch, so lange er^Garcia) unter ihm diene, Rationen und Munition geben werde.

Die Dispositionen für den bei jeder Invasion kritischen Moment •les Auslandsetzens mussten vorliegendenfalls besonders wohl erwogen werden, da ja nicht nur mit einem gerüsteten Vertheidiger zu Land zu rechnen war, sondern auch die Strenge der Blokade keinen Augenblick nachlassen durfte und zu gewärtigen war, dassCervera diesen Augenblick zu einem Ausfall benützen werde.

Es kam vor allem darauf an, die Aufmerksamkeit des Ver- teidigers zu theilen und ihn durch ein Scheinmanöver irrezuführen; deshalb sollte ein heftiges Bombardement gegen die Einfahrt von Santiago, gegen Daiquiri und die zwischen beiden Orten gelegenen Buchten Ensenada de los Altares und Aguadores, sowie ein Bombarde- ment der im Westen von Morro liegenden Cabana-Bucht, verbunden mit einer Scheinlandung an letzterem Punkt ausgeführt werden.

Die Kräfte der Flotte hätten dazu mehr als hinlänglich aus- gereicht, selbst wenn von spanischer Seite, wie erwartet, ein energischerer Widerstand geleistet worden wäre, und sowie das Terrain an der Küstenstrecke Morro-Daiquiri ist, konnten die Truppen unter dem wirksamsten Schutze der Flotte ausgeschifft, gesammelt und so weit vorgeführt werden, bis sie die einvernehmlich mit den Insurgentenführern festgesetzten Einbruchspunkte auf die gegen Santiago führenden Wege erreichten.

Nachstehend seien auszugsweise die Dispositionen von Admiral Sampson und General Shafter wiedergegeben. Für die Flotte (21. Juni):

1. Das Armee-Corps wird morgen bei Daiquiri landen, General Castillo (Insurgentenführer), mit 1.000 Mann von Osten kommend, wird die Landung unterstützen.

2. Besciliessung der schon genannten Puukte.

3. Bei Cabafia wird eine Scheinlaudung durch 10 Dampfer aaszuführen sein, die den ganzen Tag dort zu bleiben haben.

4. Folgende Schiffe sind zum Bombardement bestimmt: Cabafia, Schlachtschiff „Texas", Auxiliaryachten „Vixen" und „Scorpion".

Aguadores: Auxiliaryachten „Eagle" und „Gloucester".

Eusenada de los Altares: Kanonenboote „Helena" und „Bancroft", Auxiliaryacbt „Hörnet".

Daiquiri: Kreuzer „New -Orleans", Kanonenboot „Castine", Auxiliaryachten „Wasp" und „Troy", „Wasp" und ,,New-Orleans" im Osten, die beiden anderen im Westen vou der Ortschaft (be- ziehungsweise dem Blockhause).

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Winterhaider.

5. Nutzlose Munitionsverschwendung ist zu vermeiden, das Feuern in Daiquirt wird auf Signal der „Ncw-Orleausu erfolgen.

In Cabana wird das Feuer, ausser wenn erwidert, nur einige Minuten zu dauern haben, der Schein der Landung muss gewahrt werden.

In Aguadores und Ensenada de los Altares ist dasselbe zu beob- achten.

In Daiquirf werden die Schiffe so lange feuern, bis die Landungs- stelle frei ist.

6. Blokadestationen für die übrigen 4 Schlachtschiffe und die beiden Panzerkreuzer vor der Einfahrt.

7. Die 5 Schlachtschiffe und 2 Panzerkreuzer haben alle Daiupf- boote und ihre Seitenboote bis auf eines bei jedem Schiff zur Aus- schiffung zu entsenden ; in jedem Dampfboot 1 Officiei und in jedem Seitenboot 3 Mann zu dessen und 5 Mann zur Bedienung der Boote der Transportdampfer.

8. 3 kleinere Auxiliarschiffe „Wampatuck", „Osceola", „Suwanee" haben Boote zu schleppen, u. z. womöglich jedes 12 Boote auf einmal.

9. Der Commandant des „St. Luis" wird seitens der Marine die allgemeine Aufsicht über die Landung haben.

10. Der Admiral empfiehlt den blokirenden Schiffen die grösste Aufmerksamkeit und spricht die Ansicht aus, dass, wenn überhaupt beabsichtigt, die feindliche Flotte demnächst ausbrechen wird.

Für die Landung bei Daiquiri gab General Shafter folgende, die Reihenfolge betreffende und sonstige Anordnungen aus:

1. 2. Division des V. Corps, Detachement mit den Gatling- Kanonen.

2. Brigade Bates als Reserve für die obige Division.

3. Die unberitteue Cavallerie-Division (die Pferde waren in Tampa geblieben).

4. 1. Division des V. Corps.

5. Die berittene Escadron (4 troops) des 2. Cavallerie-Regi- meutes; die Pferde bleiben einstweilen auf den Schiffen.

6. Wenn der Feind bei der Landung heftigen Widerstand leistet, ist die leichte Artillerie auszuschiffen.

7. Alle Truppen werden die Zeltrolle mit Decke und Regen- mantel, 3 Tage Feldration (Speck, Zwieback, Kaffee, Zucker), gefüllt* Wasserflasche und 100 Patronen, mitnehmen.

8. Der Chef-Quartiermeister wird die Aufsicht über die Boote haben. (?)')

9. Ein bestimmter Officier wird sogleich weitere 100 Patronen für jeden Mann an's Land schaffen.

') Im Widerspruche mit Admiral Sampson's Anordnung.

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10. Ermahnung, gut und nur dann zu schiessen, wenn der Feind iu sehen.

Vor Daiquiri hatten die Schiffe bei Tagesanbruch auf 400 bis tioOm Stellung genommen, um die flache, beiderseits durch ungefähr 100m hohe Hügel abgegrenzte Bucht unter Feuer zu nehmen.

Um 8\4 Uhr vormittags hörte man das Feuer von Morro her und damit begann das Bombardement auf der ganzen Linie; von Daiquiri kam keine Erwiderung, in der Hafeneinfahrt antwortete our Punta Gorda und ein Mörserschuss von Cabana traf „Texas", lurchschlug das Oberdeck, tödtete einen und verwundete 8 Mann.

Daiquiri war noch vor dem Bombardement von den 200 Mann starken Spaniern geräumt und in Brand gesteckt worden, die Be- messung war somit unnütz gewesen und waren nur zwei den Amerikanern alliirte Insurgenten verwundet worden.

Als ein Detail sei erwähnt, dass die Einschiffung der Truppen in die Boote schon vor dem Bombardement begonnen hatte, was flurch die Entfernung der Transportdampfer ausser Schussbereich -ich erklärt; das Ansiandsetzen begann um lO1/* Uhr vormittags und waren bis 3 Uhr nachmittags 3.800 Mann auf festem Boden, *obei die Bauart des hohen eisernen, nur für das Anlegen von Dampfern bestimmte Molo sehr verzögernd wirkte, so dass man sich mehr des kleinen Holzmolos zu bedienen gezwungen war, der aber in seichterem Wasser steht. Es herrschte leichte Dünung ohne frischen Wind.

Nach der Besetzung von Daiquiri und der Sicherung der un- mittelbar anschliessenden Zone und nachdem auch die Küstenstrecke bis Aguadores durch die Schiffsgeschütze gesäubert war, konnte die LanduDg der Truppen und Thiere am 23. und 24. theils in Daiquiri, theils in Siboney bei andauernd gutem Wetter fortgesetzt und be- endigt werden, am 25. kamen die Feldgeschütze und Fuhrwerke, :owie sonstiges Material daran, wobei das mitgenommene Dampf- ücbterboot gute Dienste leistete. Die 5 und 10-Zöller Belagerungs- geschütze konnten jedoch vorderhand nicht an's Land geschafft werden. Im ganzen war die Laudung günstig verlaufen, nur 2 Mann und etwa 50 Thiere ertranken; die letzteren waren nämlich einfach iu's Wasser geschoben und dann durch Boote gegen Land geschleppt worden. Einzelne scheu gewordene Thiere schwammen durch die Boote und wohl auch durch das vom Lande her hörbare Feuer erschreckt gegen die offene See; man nahm sich nicht die Zeit, sie einzu- faogen und so vor dem Ertrinken zu bewahren.

Das grosse Glück, welches alle Unternehmungen der Amerikaner förderte, hatte sich auch diesmal bewahrt; wie wäre es um die

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Winterhaidur.

ganze Expedition gestanden, wenn am 22. abends, wo die ersten Ab- tbeilungen schon am Lande waren, eines der sonst in dieser Jahreszeit häufigen Unwetter sich eingestellt hatte?

Sowie die amerikanischen Truppen an's Land gesetzt waren, brachten die freigewordenen Dampfer auch einen weiteren Theil der im Westen von Santiago stehenden Insurgenten (wabrscheinlich gegen 2.000 Mann, da auch später noch Insurgenten im Westen auftraten) nach dem Osten, wo sie sich mit den Amerikanern vereinten und bei der Vorrückung als Fübrer und Plänkler gute Dienste leisteten. Die Transportschiffe blieben vor Siboney und Daiquiri als schwimmende Depots; nur die kleineren Geleitschiffe wurden zum Theil an die Nordküste zur „mosquito fleet" gesendet.

Für die späteren Transporte von Verstärkungen für Santiago wurden die grossen Auxiliarkreuzer herangezogen, da eine weitere Überwachung der Zugänge zu den Antillen überflüssig geworden.

Nun war die Armee wohl auf dem feindlichen Boden glücklich und dank dem Umstaude, dass der Gegner unfähig, seine weit zer- tbeilten Truppen rechtzeitig zu einem Offensivstoss zu concentriren, sie vielmehr zurückzog, ganz ohne Verlust gelandet; die Schwierig- keiten begannen aber gleich in den ersten Tagen und die bis dahin gehegte Vorstellung, nach der Landung werde man in 2 bis 3 Tagen vor, wenn nicht schon in der Stadt Santiago sein, schwand sehr rasch.

Eine eingehendere Darstellung der Operationen zu Lande zu geben muss Berufeneren überlassen bleiben und so wird in dieser Richtung hier nur das Wesentlichste zur Sprache gebracht.

Die Spanier hatten sich nach einigem Widerstande bei Guäsima und Sevilla, wo amerikanischerseits unberittene Cavallerie und eine Feldbatterie ins Treffen kam, am 24. Juni auf die Linie El Cauev, S. Juan, Las Cruz zurückgezogen und waren die Truppen durch Landungs-Contingeute der Escadre im ganzen 970 Mann, welche bei Las Cruz, Socapa und Cabana Aufstellung nahmen verstärkt worden.

Seit dem 22. Juni war überdies eine spanische Brigade (etwa 3.200 Mann mit 2 Plaseneia-Geschützen) unter General Escario von Manzanillo im Anrücken, die sich ihren Weg, stets von Insurgenten behelligt, buchstäblich erkämpfen musste.

Die Amerikaner rückten in drei Hauptlinien, einer längs der Küste rührenden gegen Aguadores, einer zweiten von El Siboney gegen San Juan und endlich auf der nördlichsten gegen El Caney vor; diese drei ungleich langen Linien waren auch hinsichtlich der Terrainvcrhültnisse wesentlich von einander verschieden und die nördlichste gleichzeitig auch die längste und schwierigste, weil dort

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Jie Wege wenig zahlreich und die vorhandenen sehr schlecht waren.

Da der Nachschub auf grosse Schwierigkeiten stiess es konnten nämlich anfangs nur die Quantitäten für den täglichen Be- darf und erst nach 14 Tagen je eine dreitägige Ration ausgeschifft werden l) so wurde die Ausdauer der Truppen auf eine harte Probe gestellt.

Im Eifer des Vorrückens hatten viele Leute bei der glühenden flitze die Zeltrolle mit Decke und Mantel einfach fortgeworfen und als man nach der Wahl des Freilagers Leute aussendete, um diese Bagagestücke einzuholen, war der grösste Theil schon verschwunden, d. b. von den Insurgenten aufgelesen worden; ähnlich war es auch mit ■ler Feldration geschehen und selbst dort, wo solches nicht vorge- kommen war, konnte man eben nur auf drei Tage zählen.

Die Vorrückung der Truppen kam daher nach wenigen Tagen znm Stocken und die Situation trug bald den Charakter der Ver- legenheit; nicht nur dass der Proviantnachschub wegen des elenden Znstandes der Strassen, die von den Truppen selbst nothdürftig in Stand gesetzt werden mussten, viel zu wünschen übrig Hess, war man hinsichtlich der einzuschlagenden Wege selbst beinahe gänzlich auf die Auskünfte der Insurgenten angewiesen. Die letzteren wussten wohl hinreichend Bescheid, insolange es sich nur um das Vorwärts- kommen von Infanterie handelte, ihre Angaben waren aber weniger zuverlässig, sobald es sich um Wege für Geschütze und Fuhrwerke handelte.

Von den mitgenommenen 4 Feldbatterien kamen denn auch nur die Hälfte, u. z. auf die Route Sevilla und El Caney vertheilt vorwärts, das Centrum musste sich ohne Artillerie behelfen. Die Belagerungs-Artillerie konnte erst viel später etwa 10. Juli ausgeschifft werden. Die FortscharTung der Ballonabtheilung, welche zunächst fliegende Aufnahmen machen sollte, ging natürlich auch nur langsam vor sich.

General Shafter vollzog erst am 27. Juni, nachdem der Nachschubdienst so gut als möglich organisirt war, seine Ausschiffung und unternahm tagsdarauf von dem als Hauptquartier gewählten El Siboney aus einen Recognoscirungsritt, der ihn aber so erschöpfte, dass er die folgenden Tage krank darniederlag und das Commando dem General Wheeler überlassen musste. Auch unter den Truppen, die durch die grosse Hitze, die täglich fallenden Regen und die

') Bericht des Generals Shafter.

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relativ kühlen, thaureieheii Nächte sehr litten, begannen schon Fieber- falle aufzutreten.

Durch die westlich von Santiago befindlichen Insurgenten, die mit der Flotte in steter Verbindung standen, war die Landungstruppe von dem Anmärsche der Brigade Escario unterrichtet; es niusste weiters auch die Möglichkeit in Erwägung gezogen werden, dass auch von Holguin Verstärkungen für die Spanier eintreffen könnten. Das letztere unterblieb jedoch thatsächlich, weil in Holguin nicht genug Transportthiere für das Fortbringen des Proviants für eine Entsatz- truppe vorhanden waren.

Um nun aus dieser bedenklichen Lage zu kommen, wurde für den 1. Juli ein allgemeiner Angriff gegen die vermöge ihrer höheren Lage als Schlüsselpunkte anzusehenden Positionen von El Caney und San Juan angeordnet, den eine Vorrückung des linken Flügels über Aguadores, unterstützt durch die Schiffe, zu begleiten hatte; gleichzeitig sollte die Flotte den Hafen und die Stadt energisch beschiessen.

El Caney ebenso wie San Juan waren sowohl durch feldmässige Anlagen, als auch durch in Verteidigungszustand steingebaute Forts wohl befestigt, aber nur schwach besetzt, u. z. ersteres durch 520, letzteres durch blos 480 Mann Infauterie mit je 2 Schnellfeuer- kanonen; ein grosser Vortheil für die Vertheidiger von San Juan lag jedoch darin, dass das Vorfeld auf beträchtliche Distanz gar keine Deckungen bot und speciell der Anstieg über einen kahlen steilen Hügel genommen werden musste.

Um El Caney ziehen sich gegen Nord, Ost und Süd mehrere stark bewachsene Terrainwellen, die das Vordringen der Angreifer ebenfalls zu erschweren geeignet sind.

Ausserdem waren noch Drahtaunäherungshindernisse ausgelegt.

In El Caney commandirte General Vara del Rey, in San Juan Oberst Baquero, der Commandirende von Santiago Divisions- General Linares hielt sich mit einer schwachen Abtheiluug (1 Com- pagnie und 1 Escadron) dicht hinter der Linie. Die Linie Aguadores- La Cruz war durch 800 Manu unter General Rubin vertheidigt. Die Amerikaner konnten auf allen Punkten nach Zurücklassuog von Detachemeuts in Siboney, Daiquiri und für den Nachschub- und Sanitätsdienst ungefähr 12.000 Mann in die Front stellen *), so- mit auf allen Punkten mit bedeutender Übermacht angreifen und fanden ausserdem bei Aguadores auch kräftige Unterstützung durch drei Schiffe.

') Bericht des Generals Sliafter.

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Als eine Specialität sei erwähnt, dass bei jeder Brigade ein .Drahtschneider" -Detachement aus 60 Freiwilligen gebildet wurde, das die etwas heikle Aufgabe hatte, zwischen beiden Feuerlinien die aBDäherungshindernisse wegzuräumen.

Am Angriffe auf El Caney, welchen General Law ton leitete, betheiligten sich im ganzen drei Brigaden und zwei Batterien, gegen San Juan wurden unter General Keut's Führung die unberittene Cavallerie-Divisiou und eine Infanterie-Brigade sammt zwei Feld- batterien und einem Feld-Dynamitgeschütz, gegen Aguadores eine Brigade unter General Duffield in Bewegung gesetzt.

Der Kampf wurde beiderseits mit grosser Hartnäckigkeit ge- führt und speciell in El Caney leisteten die Vertheidiger Hervor- ragendes; von den 520 Mann waren am Abend kaum mehr 80 kampf- fähig, die aber bis zum letzten Augenblick aushielten. Nach 12stündigem Ringen blieben jedoch die Amerikaner Sieger, besetzten El Caney und San Juan, während die Spanier sich in die engere, aber noch immer 9km lange Enceinte der Stadt zurückziehen mussten; Aguadores war ebenfalls geräumt, aber noch nicht besetzt worden.

Die Verlustliste weist auf spanischer Seite an Todten : 16 Officiere (darunter General Vara del Key), 78 Mann; an Verwundeten: 37 Officiere, darunter General Li na res selbst, 339 Mann, 2 ge- fangene Officiere, 121 Vermisste, worunter Oberst Rubin, zu- sammen 593; auf amerikanischer Seite: 22 Officiere, 208 Mann todt, 81 Officiere, 1.203 Mann verwundet und 79 Vermisste, zusammen 1.592, auf1).

Zu einem kräftigen Vordringen noch in derselben Nacht waren die Angreifer wohl zu erschöpft und der in einer spanischen Quelle verzeichnete Nachtangriff auf die Nordostseite der Stadt-Euceinte dürfte wohl nur ein übrigens erfolgloses Unternehmen der Insurgenten gewesen sein.

Die Folgen des Verlustes von El Caney und San Juan waren hingegen in jeder Beziehung äusserst schwer; nicht nur dass damit die dominirenden Höhen gewonnen und nunmehr die Stadt einem directen Bombardement ausgesetzt war, so ging damit auch die Wasserleitung und das Kulturgebiet in amerikanischen Besitz über die Wasserleitung wurde auch thatsachlich unterbrochen.

Am 2. Juli erneuerte die Flotte das Bombardement gegen die Werke der Einfahrt und über Aguadores gegen die Stadt, gleich- zeitig erfolgte von der Landseite her ein Angriff, der jedoch an der spanischen Feldbefestigungslinie zum Stehen kam. Ein nächtlicher

•) Von jeder Partei eigene Angabe.

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Winterhaider.

Ausfall der Spanier wurde zurückgeschlagen. An diesem Tage gelang es den Amerikanern endlich, eines der 16c?n Hontoria-Geschütze von Socapa ausser Action zu setzen.

„ßeina Mercedes" wurde an einem geeigneten Punkt vertäut, um mit den noch übrigen Geschützen gegen die Strasse nach El Caney wirken zu können.

Das wichtigste und für die Spanier jedenfalls beklagenswerte Ereignis war aber der Entschluss Cervera's, den wiederholten, seinerzeit noch von Madrid und dann nach der Unterbrechung des Kabels vom General-Capitän Blanco ausgegangenen Befehlen, nach Habana auszubrechen, nunmehr Folge zu leisten. Mitbestimmend für diesen im gegebenen Momente das Schicksal der Stadt ent- scheidenden Schritt war die Knappheit der Lebensmittel auch auf den Schiffen.

Im amerikanischen Hauptquartiere herrschte trotz des Sieges vom Vortage eine wenig zuversichtliche Stimmung; waren die Ver- luste an und für sich recht bedeutend, so hatte man noch dazu erkannt, dass die vor diesem Kampfe recht geringschätzig besprochenen spanischen Truppen doch sehr respectable Gegner seien, von deren Muth und Ausdauer man soeben eine recht ernste Probe erhalten hatte, und musste nun noch täglich des Eintreffens der Brigade Escario als Verstärkung des Vertheidigers gewärtig sein. Die in der ersten Linie stehenden amerikanischen Truppen waren der Erschöpfung nahe und wenngleich Reserven vorhanden waren, so sah es mit dem Heranbringen von allem nunmehr für die gesteigerten Bedürfnisse, Notwendigen recht wenig erfreulich aus.

Transport und Pflege der Verwundeten gingen über die Kräfte der vorhandenen Sanitäts-Abtheilungen und dazu mehrten sich die Krankheiten, die letzteren auch schon dadurch, dass die Mannschaften, vielen Entbehrungen ausgesetzt, sich an die erlassenen sanitären An- ordnungen gar nicht kehrten. Verstärkungen waren daher schon an- gesprochen worden und wurden auch zur Abfahrt bereitgestellt, doch musste sich ihre Ankunft verzögern, da sie von entfernteren Häfen kommen sollten. Dazu der schwankende Gesundheitszustand S h a f t e r*s , der durch die ungezügelte und natürlich auch den Truppen nicht unbekannt bleibende Kritik einiger besser wissender Kriegseorre- spondenten über die Hinfälligkeit des Commaudirenden, die vielen taktischen Fehler, die mangelhafte Ausrüstung etc. nicht gebessert wurde; kurzum, wenn man auch ein Siegesbulletiu abgesendet hatte, so stand das Datum, wann ein zweites ebenso freudiges nachfolgen könne, nicht sehr klar vor Augen, ja es geht eine nicht unbegründete Versiou, dass Shafter den Admiral für den nächsten Tag (3. Juli)

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zu einer Berathung nach EI Siboney gebeten habe, um über das evontuelle Aufgeben der Expedition zu verhandeln.

Und in diesem Augenblicke entschloss sich Cervera, seine Geschütze und Mannschaften, die doch der Landvertheidigung eine willkommene, ja wahrscheinlich entscheidende Verstärkung zugeführt bitten, gegen eine weit übermächtige, nach Kampf als Erlösung von der Blokademonotouie sich sehnende Flotte zu führen!

Die LandungscontiDgente wurden rückeingeschifft und auf den Schiffen wie an der Hafensperre alle Vorbereitungen für das Aus- laufen der Escadre getroffen; als Ersatz für die Landungs-Contigente wurde ein Bataillon von der Westseite in deren Positionen dirigirt.

In einem in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli an Bord des Flaggenschiffes abgehaltenen Kriegsrath wurde beschlossen, erst bei Tage vereint auszulaufen und die Route nach Westen zu nehmen; das erstere wurde mit der coutinuirlichen Beleuchtung der Ausfahrt durch die Projectoren des dort postirten amerikanischen Schiffes und die dadurch erhöhte Schwierigkeit der Navigation in der sonst sehr dunklen Nacht, das letztere durch die Annahme begründet, dass sich die Blokadeschiffe am Morgen, durch die Strömung nach Osten ver- trieben, nicht vollzählig auf ihren Posten befinden würden ,).

Über die Ereignisse zur See am 3. Juli, an welchem Tage auch die spanischen Truppen einen erfolglosen Ausfall machten, gibt der Bericht des Admirals Sampson folgende (auszugsweise) wieder- gegebene Darstellung:

Die spanischen Schiffe kamen zwischen 9 Uhr 35 Minuten und 10 Uhr vormittags in Kielwasserliuie: „Iufanta Maria Teresa", „Vizcaya", „Cristöbal Col<5nu, „Almirante Oquendo", dann die beiden Zerstörer „Pluton" und „Furor" aus dem Hafen. Die Position der BlokadeÜotte war zur kritischen Zeit folgende:

Flaggenschiff „New-York" war bei El Siboney, der Admiral hatte sich dahin begeben, um mit dem das Invasions-Corps comman- direnden General zu berathen; Schlachtschiff „Massachussets" hatte

*) Das Tagebuch „Combates y capitulaeion de Santiago de Cuba" enthält am 2. Juli folgende, sehr bezeichnende Stelle :

n. . . Alles kam mir jetzt klar und überzeugend vor. Wir Inttten fnoch) Schiffe und sie kamen, ohne Zweifel waren sie schon nahe, vielleicht nur auf wenige Meilen. Woher aber wären diese Schiffe gekommen? Ich wusste es nicht, ob Tom Himmel, aus der Erde, aus der Luft, aus dem Nichts; ich wusste es nicht, aber alles kam mir eher möglich vor, als dass unsere Escadre allein auslaufen sollte, um die Schiffe zu be kämpfen, die ausser- halb Morro standen."

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Winterhaider.

um 4 Uhr früh die Blokadestation verlassen, um in Guantanamo den Kohlenvorrath zu ergänzen.

Die übrigen (grossen) Schiffe waren im Halbkreis um Santiago, u. z. in folgender Ordnung, von West nach Ost gerechnet, aufgestellt :

„Brooklyn"(FlaggenschiffSchley,s) „Texas", „Iowa", „Oregon" und „Indiana".

„Brooklyn" war 2 Meilen vom Lande entfernt, die übrigen 2 bis 4, die Länge des Halbkreises betrug 8 Meilen. Die Auxiliar- yachten „Gloucester" und „Vixen" lagen näher dem Lande; Torpedo- boot „Ericson" war dem Flaggenschiffe gefolgt. Die spanischen Schiffe kamen mit einer Geschwindigkeit von 8 bis 10 Knoten und mit 700wi Schiffsdistanz heraus; sie brauchten kaum 12 Minuten zum Auslaufen. Etwa 1.000m hinter „Oquendo" folgten „Pluton" und „Furor".

Schon in der Hafeneinfahrt eröffneten die spanischen Schiffe das Feuer.

Die Mannschaft auf den Vereinigten Staaten-Schiffen war zur Sonntagsparade angetreten; mehrere Schiffe hissten das Signal „Feind in Sicht", worauf sofort an die Gefechtsstationen gerufen wurde. 8 Minuten nach dem Sichten des ersten Schiffes wurde das Feuer eröffnet.

„Maria Teresa" wendete nach Steuerbord und schlug westlichen Curs ein, die übrigen Schiffe folgten im Kielwasser.

Dank der erhöhten und besseren Fahrt liefen die spanischen Schiffe rasch vor und nach Kurzem waren die zwei vordersten, „Colon" und „Vizcaya" frei von den amerikanischen Schlachtschiffen, bei welchen „Brooklyn" und „Texas" infolge ihrer Blokadestation die Führung hatten, später wurde „Texas" von „Oregon" überholt.

Die Torpedobootzerstörer standen unter dem Feuer von „Texas" „Iowa" und „Indiana", das muthige Manöver des „Gloucester" trug zu ihrer Vernichtung viel bei; diese Auxiliaryacht lag zwei Meilen vor der Hafeneinfahrt, steuerte zuerst gegen die Kreuzer, stoppte aber dann in Erwartung der Destroyers. 20 Minuten nach ihrem Auslaufen waren „Furor" mehrfach getroffen gesunken und „Pluton* durch ein 13" Geschoss in einen Kessel getroffen, nach einer Kessel- explosion gestrandet.

Den Weg, den Admiral Cervera nahm, machte das Manöver der Vereinigten Staaten-Schiffe zu einem höchst einfachen, da die Schiffe nur in der Reihenfolge ihrer Aufstellung die Jagd aufzu- nehmen hatten1).

') „Brooklyn4 war aber anfänglich dircet „Maria Teresa" entgegen« 11 gefahren und niusste dann um nahezu 24 Strich (270°) über Steuerbord wenden,

um nicht in den Lancierbereich de» spanischen Schiffes zu kommen.

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Der spanisch-amerikanische Krieg.

163

^Maria Teresa" und „Oquendo" geriethen schon während der -rüteo 15 Minuten in Brand, auf dem ersteren Schiffe hatte ein Geschoss du Hauptfeuerlöschrobr durchschlagen, so dass die entstandenen Brände acht mehr erstickt werden konnten.

Eingehüllt von mächtigem Rauch, der von den Unterdecken aufstieg, gaben beide Schiffe den Kampf auf und liefen auf den Strand, „Maria Teresa" um 10 Uhr 15 Minuten bei Nima-Nima, 61 \ Meilen West von Santiago und „Oquendo" um 10 Uhr 30 Minuten bei S. Juan Gonzalez, 7 Meilen von Santiago.

_ Vizcaya" stand unter dem Feuer der vordersten Schiffe und lief um 11 Uhr 15 Minuten brennend und unter weithin hörbaren Eiplosionen in der Bucht von Aserradero 15 Meilen westlich von Sioüago auf.

„Cristöbal Colön" war inzwischen vorgelaufen und hatte einen Vorsprang von 6 Meilen erreicht; beiläufig von dem Augenblick au, .Vizcaya" strandete, blieb er aber zurück und um 12 Uhr 50 Minuten konnten „Brooklyn" und „Oregon" wieder auf ihn das Feuer eröffnen, ohne ihn jedoch bei der grossen Distanz von 5.000 bis 6.000m zu treffen.

Eine halbe Stunde später gab auch dieses letzte Schiff den Kampf auf, da keine Aussicht des Entrinnens mehr vorhanden war, und wendete gegen die Küste, wo es bei Kio Tarquinio 48 Meilen Ton Santiago entfernt auffuhr.

10 Meilen West von Santiago wurde „Iowa" und bei Aserradero -Indiana" zurückbeordert. Das erstere Schiff rettete die Besatzung da . Vizcaya", während die Auxiliaryacht „Gloucester" und der Hilfs- kreuzer „Harvard" den Admiral Cervera und die Bemannungen der Schiffe „Maria Teresa" und „Oquendo" an Bord nahmen.

„Colön", weder durch das Geschützfener noch durch das Stranden stark beschädigt, wurde, da die Küste sehr steil ist, wieder flott und mnsste durch die inzwischen herangekommene „New- York" ueuer- dings an's Ufer gelegt werden. Die Seeventile wurden vor dem Stranden geöffnet und unbrauchbar gemacht, so dass das Schiff infolge Eindringens des Wassers sank.

Sampson schreibt den grossartigen Erfolg der stricten Durch- führung der Blokade zu, spendet seinen Bemannungen grosses Lob und hebt insbesondere die Fahrtleistung des Schlachtschiffes „Oregon" hervor, welches so gut Stand hielt.

Von den amerikanischen Schiften wurde „Brooklyn" am meisten getroffen (36mal), was daher rührt, dass alle spanischen Schiffe beim Auslaufen ihm am nächsten waren und ihr Feuer dahin concentrirten ; die einzigen Menschenverluste 1 Mann todt, 1 verwundet, kamen auf diesem Schiffe vor. Zudem glaubte man auf spanischer Seite nur

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164 W internal der.

von „Brooklyn" eine höhere Fahrtleistung voraussetzen zu dürfen und daher trachten zu müssen, dieses Schiff so bald als möglich ausser Gefecht zu setzen.

„Iowa" hatte am Schiffskörper mehr gelitten. Immerhin haben die spanischen Vormeister Treffer erzielt; dass die amerikanischen Schiffe aber so wenig Schaden nahmen, ist wohl wieder und speciell bei der leicht gepanzerten „Brooklyn" Glückssache.

Der spanische Verlust an Menschenleben hingegen war ein ausserordentlicher, ungefähr 600 Todte wie viele von den an's Land Geschwommenen durch die Insurgenten niedergemacht worden, ist unbekannt 976 Gefangene befanden sich abends auf „Harvard" und ungefähr 150 Überlebende kamen im Verlauf einiger Tage nach Santiago auf dem Landweg zurück. Von den hier gedachten etwa 1.100 Mann war gut ein Drittel verwundet.

Die Rettung der Spanier von ihren brennenden, fortwährenden Explosionen ausgesetzten Schiffen durch die Amerikaner war mit eminenter Gefahr verbunden und gereicht den letzteren zu hoher Ehre.

C er vera, der sich schwimmend gerettet hatte, fand auf „Gloucester" und später auf „Iowa" eine ehrenvolle Aufnahme, wozu sein seinerzeitiges Verhalten nach der Gefangennahme Hobson's viel beigetragen hat.

Eine interessante Episode während der Schlacht bildete das Herannahen Seiner Majestät Schiffes „Kaiserin und Königin Maria Theresia", welches der nächste Augenzeuge der beroits vollendeten Zerstörung der spanischen Escadre war.

Das Schiff war bekanntlich zum Schutze der Österreichischen und ungarischen Unterthauen nach Westiudicn entsendet worden und befand sich seit 25. Juni in Kingston auf Jamaica; am 2. Juli traf eine Depesche des deutschen Consuls in Santiago an seinen Amts- bruder in Kingston ein mit dem Ansinnen, dass der in letzterem Hafen vermuthete deutsche Kreuzer „Geier" sogleich nach Santiago kommen und die dortigen deutschen Unterthanen und sonstige Neutrale an Bord nehmen solle, da ein Bombardement der Stadt unmittelbar bevorstehe. (Die Depesche wurde von der amerikanischen Censur nicht aufgehalten.)

Da der deutsche Consul in Santiago gleichzeitig auch die Agenden des österreichisch-ungarischen Consulates führte, von der Anwesenheit des österreichisch-ungarischen Schiffes jedoch nichts wusste, konnte der Commandeur des letzteren, Linienschiffscapitän v. Kipp er, die ihm zugekommene Nachricht nur als das Hilfe- begehren auch für die eigenen Connationalen ansehen und ging des- halb mit grösster Beschleunigung nach dem Operationsfeld ab.

Guantänamo mit der Absicht berührend, von Sa mp 8 0 11 die Erlaubnis zum Einlaufen in den bedrängten Hafen und zur Kettung

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eigener und neutraler Staatsangehöriger einzuholen, erhielt Linien- «ehiffscapitän v. R i p p e r dort die Auskunft, dass der Comuian- dirende sich westlich befinde und dass das von dort her hörbare Ge- »chützfeuer wohl von einer der nahezu täglichen Beschiessungen her- rühre; mit ganzer Kraft nach Westen dampfend, traf „Maria Theresia" bald mit dem im Gegencurs herankommenden Schlachtschiff „Indiana" zusammen, das jedoch durch die falsche Meldung einer Vedette, dass ein spanisches Kriegsschiff nahe, irregeführt, erst im letzten Augen- Mick seinen durch die Ähnlichkeit der österreichisch - ungarischen Flagge mit der spanischen verschuldeten Irrthum einsah bis dahin waren seine scbussbereiten Geschütze stets auf „Maria Theresia" gerichtet geblieben, trotzdem der Kreuzer schon lange sein inter- nationales Erkennungs-Signal gezeigt hatte.

Durch „Indiana", die dem vermeintlichen Spanier von der Schlacht weg entgegengesendet worden war, wurde das grosse Er- eignis des Tages bekannt.

An den brennenden Wracks vorbei nach West weiterlaufend, wurde endlich nachmittags „Brooklyn" gesichtet, wobei sich dieselbe Scene wie mit „Indiana" abspielte; Admiral Schley ubernahm es, ein Schreiben an seineu Vorgesetzten zu Händen zu nehmen und wurde vereinbart, dass „Maria Theresia" am folgenden Morgen vor Santiago Antreffen möge, wo inzwischen jedenfalls auch Sampson sich ein- finden und die gewünschte Erlaubnis ertheilen werde. Über Nacht blieb r Maria Theresia" südwärts ausserhalb des Operationsfeldes und fand sich am nächsten Morgen an der bezeichneten Stelle ein; Admiral Sampson zögerte keinen Augenblick, die Ermächtigung zur Bergung österreichischer und ungarischer Unterthanen, sowie sonstiger Neutraler unter der von Linienschiffs-Capitän v. Kipper selbstredend angebotenen Bedingung strictester Neutralitätsbeobachtung zu ertheilen, rieth jedoch entschieden von einem Einlaufen des Schiffes selbst ab.

Deshalb entsendete Maria Theresia** und ebenso die mittler- weile zu gleichem Zweck eingetroffenen englischen Kreuzer „Alert" und rPallasu nur Boote in die Stadt, die spät am Nachmittage mit Flüchtlingen beladen, zurückkehrten.

„Maria Theresia" übernahm den grössten Theil derselben, im Ganzen 83 Personen auf, worunter 8 Österreicher, und brachte sie gleich nach Jamaica. Aus den Schilderungen der in den Hafen ent- sendeten Officiere geht hervor, dass die Einwohnerschaft an den schwersten Entbehrungen litt und die diesbezüglichen späteren spanischen Berichte absolut nicht übertreiben.

Es entsteht nun die Frage, welchen Umständen der grossartige Erfolg der amerikanischen Flotte zuzuschreiben ist, mit deren Nachricht

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Winterhaider.

Sampson den grossen Nationalfeiertag (4. Juli) der Unabhängig- keit8erklärung zu einem wahren Jubeltag der Unionstaaten machte.

Sieht man von dem absolut verwerflichen Entschlüsse Cervera's ab, sich unter Berufung auf Gründe secundärer Natur, bei Tag einem weitaus übermächtigen Feinde entgegenzustellen, so waren es, nebst der Inferiorität seiner Schiffe überhaupt, folgende drei Umstände:

1. Die erhoffte Überlegenheit in der Geschwindigkeit konnte thatsäcblich nicht erzielt werden, woran nebst dem mangelhaften Zustand der Schiffsböden und der vielleicht schlechteren Qualität Kohle gewiss die Uugeübtheit des Maschinen- und speciell des Heizerpersonals Schuld trägt.

Die Durchquerung des Oceans war, weil mit einer geringen, 7 bis 8 Knoten im Mittel nicht übersteigenden Fahrt1) zurückgelegt, keine Gelegenheit, den Mangel an Übung des Personals nachzuholen und jedermann weiss, wie ganz andere Anforderungen der forcirte Kessel- betrieb stellt als jener bei einer gemächlichen Gangart!

Am auffallendsten ist dies wohl aus dem Verhalten „ColoVs" zu ersehen, der anfänglich bei frischer Mannschaft und Vorhanden- sein gehörig vorbereiteter Kohle auf den Heizplätzen, rasch vorschoss, um dann wieder ausserordentlich zurückzubleiben2); dieses Schiff war bei den Probefahrten stundenlang mit 21 Knoten gelaufen und leistete alle kleinen Umwege bis zur Strandungsstelle eingerechnet am 3. Juli während der vierstündigen Fahrt im Mittel nur 13*7! Nun konnte Cervera wohl sicher von den Probefahrtsgeschwindig- keiten seiner Schiffe einen Abstrich vou 20% machen und die 17, beziehungsweise 16 Knoten hätten vollauf genügt, um ihm einen Vorsprung zu sichern, denn auch die Amerikaner brauchten Zeit, um auf die volle Spannung übergehen zu können.

Wie kostbar den letzteren die Zeit erschien, beweist die Thatsache, dass weder „Brooklyn" noch „New-York", die nur eine der Tandem- maschinen im Betriebe hatten, stoppten, um die zweite einzukuppeln, was in 10 bis 15 Minuten beendigt gewesen wäre.

Der Betrieb der Amerikaner, die nebenbei bemerkt zu Anfang der Blokade sehr mit Mangel an Speisewasser zu kämpfen hatten.

') Dies gebt au» dem von den Amerikanern aufgefundenen Schiffe-Tage* buch des „Colon" hervor, wonach Cervera's Route dirccte von S. Vincent nach Martinique führte.

■) Gegen die Annahme, dass das Zurückbleiben des „Colon" einer dem System der Kessel anzulastenden Havarie zuzuschreiben, spricht der Umstand, dass der Coramandant dieses Schiffes gelegentlich eines längeren Gespräches mit einem fremdländischen Seeofficier davon keine Erwähnung gethan hat; er hätte gewiss darauf nicht vergessen, um seinen immerhin vorzeitigen Entschluss tu stranden, damit zu erklären.

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los sie mit Schiffsmitteln geeignete Abhilfvorrichtungen schufen, war jedenfalls musterhaft, hatten ja die meisten der an der Action betheiligten Schiffe seit 2, „Oregon" seit 31/, Monaten constant die Kessel geheizt und überholten trotzdem die sogenannten 20 Meilen-

schiffe.

Die Qualität der Kohle konnte allerdings auf den spanischen Schiffen nicht verbessert werden, aber die Schiffböden durch Taucher wenigstens nothdürftig von dem Gras- und Muschelansatz zu reinigen, wäre in den sechs Wochen in Santiago doch möglich gewesen, es ist aber nirgends etwas zu finden, dass auch nur ein Versuch hiezu ge- macht worden wäre.

2. Die Überlegenheit der amerikanischen Artillerie nach Material, aber hauptsächlich in der Bedienung, wenngleich, wie schon erwähnt, das grosse Glück der Amerikaner mit ihren Treffern nicht geläugnet werden kann.

Aus einer sehr detaillirten, jedoch über den Rahmen der vor- liegenden Studie gehenden commissionellen Zusammenstellung über die Treffererfolge ergibt sich für alle Kaliber gemeinsam bei einer Totalschusszahl von rund 6.000 ein Trefferverhältnis von 3%, welches vielleicht insofern etwas zu niedrig ist, als manche Trefferspuren durch die nachfolgenden Verheerungen verschwanden.

Hieran betheiligten sich sowohl nach Zahl als Erfolg am stärksten die mittleren Geschütze, welche in den ungeschützten oder nur wenig geschützten Oberbauten die verheerendsten Wirkungen hauptsächlich durch die Sprengwirkung anrichteten; nach Angabe des Commandanten der „Indiana" kamen mit Ausnahme der Schnellfeuerkanonen durch- wegs Zündergranaten zur Anwendung.

Die Spanier schössen gewiss auch zu Beginn des Gefechtes weniger gut; dass späterhin, wo sie durch die Brände so litten, ihr Feuer nicht genauer wurde, darf nicht Wunder nehmen.

Hinsichtlich der Geschützbedienung lässt ein Vergleich aller vorliegenden Daten den Schluss zu, dass die Selbständigkeit der amerikanischen Vormeister und namentlich ihr Vermögen, Distanzen iu schätzen und zu corrigiren, sehr entwickelt waren, besonders das letztere musste eine grosse Rolle spielen, da bekanntlich derFiske' sehe Distanzmesser schon nach den ersten Schüssen versagte und zur Messung nur Distanzrahmen und die geschützten Masthöhen der spanischen Schiffe verwendet wurden.

Einige spanische Schiffs-Commandanten äusserten, dass die Verschlüsse der Hontoria-Schnelllader so schlecht waren, dass sie Verletzungen der Bedienungsmannschaften herbeiführten, sowie dass viele der Einheitspatronen wegen schlechter Hülsen - Construction nicht geladen werden konnten, beides glaubwürdige Angaben, üin-

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Winterhai der.

ständen, die es begreiflich erscheinen lassen, dass die Leute die Ruhe verloren und ihre südländische Erregbarkeit die Oberhand gewann.

3. Das schwere Versäumnis Cervera's, seine Schiffe nicht von dem massenhaft vorhandenen Brennstoff, d. h. dem vielen Holz- werk der Schotten, Einrichtungsstücke befreit zu haben, eine Lehre, die ja doch schon die Jalu-Schlacht gebracht hatte.

Nur dadurch war es möglich, dass die Granatexplosionen so rasch um sich greifende und intensive Brände erzeugten, die schliesslich selbst die beherzteste Mannschaft von ihren Posten vertreiben mussten.

Cervera hat dies auch späterhin mit bitteren Selbstvorwürfen zugegeben.

Von den Amerikanern war in dieser Richtung mit eiserner Conseqnenz und ohne Rücksicht auf die Kosten des tonnenweise über Bord geworfenen Holzes oder auf Comfort vorgegangen worden, auch sonstige brennbare und nicht unbedingt nothwendige Dinge wie Farben, Leinenzeug etc. waren entfernt worden.

Wenn auch diese eben aufgezählten Umstände den schliesslichen Untergang der spanischen Schiffe nur zu deutlich erklären, so bleiben doch noch einige andere Punkte zu besprechen, deren Beachtung den Sieg der Amerikaner wenigstens nicht gar so billig gemacht haben dürfte.

Man muss sieb unwillkürlich fragen, warum denn keines der Schiffe, als es von der Unmöglichkeit des Entrinnens und der Über- mächtigkeit der gegnerischen Artillerie überzeugt war, versuchte, von Torpedo und Sporn Gebrauch zu macheu.

Ein Misslingen hätte auch keine schwereren Folgen nach sich gezogen und selbst wenn dadurch der Menschenverlust um etwas erhöht worden wäre, so konnten doch im Falle des Gelingens ganz gewaltige Erfolge erzielt werden, ja möglicherweise entkam dann vielleicht auch „Colon". Der spanische Muth steht durch den Ausbruch selbst und das Verhalten der Bemannungen über allen Zweifel erhaben, aber ihm fehlt sozusagen der Zweck, denn die ganze Kampfes weise gemahnt stark an fatalistische Resignation und wenn die amerikanischen Federn die „weise Humanität" Cervera's rühmen, der um weiteres unnützes Blutvergiessen zu vermeiden, als erster sein Schiff strandete, so klingt das etwas ironisch, vielleicht wäre es anderenfalls ameri- kanisches Blut gewesen!

Schley wenigstens hielt sich die Chancen vor Augen, die er den Spaniern für Torpedo und Sporn durch Entgegensteuern auf allzu kleine Distanz bot, und machte ganz richtig mit der n Brooklyn - den nicht gern erwähnten Haken.

Ist die Verwendung oder besser gesagt NichtVerwendung der Torpedobootszerstörer bis zum 3. Juli schon schwer verständlich, so

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muss die Art ihrer Hinopferung an diesem Tage als absolut uner- klärlich angesehen werden.

Wenn sie sich jeder unmittelbar hinter einem der grossen Schifte hielten, so konnten sie höchstens während der Wendung des letzteren außerhalb Socapa also vielleicht 2 bis 3 Minuten und auf relativ grosse Distanz (etwa 3.000m) dem Feuer ausgesetzt bleiben; später hätten sie nur in die Deckung hinter „Colön", der ja seine 2 Vorder- schiffe überholte, überzugehen gehabt, um überhaupt ausser Schuss- bereich zu kommen. Ihre Geschwindigkeit war jedenfalls dazu mehr als ausreichend, selbst wenn sie statt der 29 Knoten aus ihren Glanztagen nur mehr 20, ja 16 bis 17 liefen. Es ist nicht zu viel Phantasie zu behaupten, dass sie wahrscheinlich Habana erreicht und vielleicht dann unter den Monitoren der T,Mosquito-Fleetu einige Opfer geholt hätten.

Nach den Erzählungen der überlebenden Officiere zu schliessen, war die Schuld, dass sie nicht im Anschluss an die grossen Schiffe den Hafen verllessen, darin gelegen, dass sie sich bei Cayo Smith verhielten, um Volldampf zu machen also ein kaum zu recht- fertigendes Versäumnis. Jedenfalls haben die über den Ocean ge- sendeten Zerstörer, denen man eine solche Bedeutung beimass, dass man den drei Fahrzeugen einen Linien-Schiffscapitän zum Gruppen- Kommandanten gab, die auf sie gesetzten Hoffnungen u. z. nicht aas Ursachen des Materials bitter getäuscht.

Über den Zustand der spanischen Schiffe wurde ein sehr •ietaillirter Bericht {im „Scientific American") veröffentlicht, welchem die furchtbaren Zerstörungen durch crepirende Geschosse, die Brände und infolge der letzteren entstandenen Explosionen der Munitions- kammern, sowie der Torpedo-Sprengpatronen zu entnehmen sind.

Von den hier folgenden zwei Tabellen gibt die erste die nichtigsten Vergleichszahlen hinsichtlich der in Action gestandenen beiderseitigen Schiffe u. z:

Tonnengehalt

Spanier

Amerikaner

Inclusive Destroyers, beziehungsweise Auxiliar-

28.540

49.246

Schlachtschiffe

4

4

1

6

46

40

36

48

145

Mittlere nominelle Geschwindigkeit der grossen

20'2

17

!j Über ltfcm Kaliber.

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Winterhalder.

Die Zahl der gegen die spanischen Schiffe erzielten Treffer, sowie die Zahl der im Feuer gewesenen amerikanischen Geschütze wird wie folgt angegeben:

Zahl der im

Zahl der Treffer auf

Zahl der Treffer bei jedem Kaliber

Zahl

Geschütz- Kaliber

Feuer ge- standenen Geschütze

„Maria „Teresa"

o

TS

d

5

D

O

3

öS

3 M

>

"o

x> ■*

- r—

■s ^

der Treffer bei jedem Geschütz

57cm

42

17

43

13

4

77

183

37cm

13

2

2

015

10cm

3

1

7

4

12

4-00

127cm

6

3

3

7

2

15

250

15cm

7

1

1

1

3

043

20cm

18

3

3

5

1

12

067

30'5cm

6

2

2

0 33

33cm

8

000

103

29

57

29

8

123

Erwähnt sei noch, dass die Amerikaner mit rauchstarkem Pulver

ausgenommen die 6-Pfünder (5*7«n) schössen; die einzige „New- Orleans" hatte aus Europa rauchschwaches Pulver mitgebracht, kam jedoch nicht in Action. Auf spanischer Seite war rauchschwaches Pulver bei den mittleren „Col«3n"-Geschützen in Anweudung.

Drei Kreuzer und zwei Destroyers waren von Anbeginn voll- ständig verloren, „Maria Teresa" wurde zwar flott gemacht, ging jedoch bei der Überführung nach Norfolk infolge eines Sturmes bei den Bahama-Inseln zu Grunde; mehr Glück haben die Amerikaner mit den Opfern von Cavite, von denen drei bereits gehoben und in Reparatur sind, ein viertes aber noch geborgen werden dürfte.

Um nun die Geschicke der in Santiago vereint gewesenen spanischen Schiffe voll zu machen, wurde, da man auf die Minen- linien seit der Passage „MerrimacV nicht mehr sicher zählen konnte

drei Minen waren abgesprengt worden und auch die Artillerie- kraft der Schiffe entfallen war, der Kreuzer „Reina Mercedes" in der Nacht des 4. Juli unter Morro mit der Absicht versenkt, die Einfahrt zu sperren. Die Geschütze der Blokadeschiffe halfen hiebei durch einige Treffer mit, die Absperrung der Einfahrt gelang aber ebensowenig wie seinerzeit im Falle „Merrimac".

In Santiago erhielt man vom Verlust der r Maria Teresa" und des „Oquendo" noch am 3. Juli durch deren Überlebende, von dem Verlust der übrigen Schiffe und der Destroyers erst am folgenden Tage durch

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Der spanisch-amerikanische Krieg.

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die Boote der „Kaiserin und Königin Maria Theresia", sowie durch die von den Destroyers Geretteten Kunde; auch Hess Shafter die Nachricht mit der erneuerten Aufforderung zur Übergabe mit- theilen.

Nun schien trotz der am 2. Juli abends erfolgten Ankunft der Brigade Escario, welche aber soviel wie keinen Proviant mitbrachte, iaum mehr Hoffnung vorhanden, den Platz halten zu können.

Shafter hatte am 3. Juli nach einer in den Morgenstunden begonnenen Beschiessung die Übergabe der Stadt gefordert und für den Fall der Verweigerung eine 24stündige Frist zur Fortschaffung der Nichtcombattanten eingeräumt, die letztere jedoch auf Befürworten der fremden Consuln hin auf 48 Stunden ausgedehnt; die nicht wehr- fähige Bevölkerung zog sich aber nur äusserst nothdürftig ver- proviantirt daraufhin nach El Caney zurück, dessen Häuser über- füllt waren; ein Theil der Bewohner suchte endlich auf den Handels- schiffen Zuflucht, die sich an der Südostseite des Hafens in den Schutz der Hügelketten legten.

Sampson blieb den Aufforderungen Shafter's gegenüber, nunmehr die Einfahrt zu forciren, gleich ablehnend wie früher, mit dem Hinweise darauf, dass ihn seit jeher weder die spanischen Schiffe noch die Forts, sondern lediglich die ausliegenden Minen vom Ein- laufen abgehalten hätten und er gegenwärtig, wo der Fall der Stadt binnen kurzem erfolgen müsse und die submarine Vertheidigung noch immer bestehe, keinen Grund habe, ein oder mehrere Schiffe zu ge- fährden; hingegen legte Sampson dem General nahe, er möge die Forts von der Landseite her (nach welcher Richtung sie nicht feuern konnten) nehmen lassen, um dadurch der Flotte das Räumen der Minen zu ermöglichen, zu welchem Zwecke auch schon Gegenminen bereit- gestellt wurden.

Da hierüber keine Vereinbarung zustande kam, wurde endlich beschlossen, das Bombardement gleichzeitig von See und Land zu eröffnen.

Die Insurgenten unter Garcia hätten, die Stadt im Norden umgehend, westwärts Stellung nehmen sollen, um Escario's Ein- marsch zu verhindern, waren jedoch zu spät an Ort und Stelle ge- kommen, wo sie nunmehr verblieben.

Am 6. Juli fand der Austausch der Gefangenen des „Merri- mac* statt.

Das Bombardement wurde verschoben, wenngleich Shafter am 6. nachmittags den Waffenstillstand für abgelaufen erklärt hatte ; die Gründe dafür waren, dass man das endlich ausgeschiffte Be-

der inilitir-wisscDHcbaftlichcn V. r. ine. UX. is.m.i i-".' 13

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Winterhaider.

lageruügsgeschütz und die zurückgebliebenen Feldbatterien in Position zu bringen und die Befestigung der letzteren selbst noch mehr auszu- gestalten wünschte.

Am 8. Juli verlangte General Toral den freien Abzug für die Garnison nach Holguin, worauf der amerikanische Oommandirende nur mit Genehmigung von Washington, die er aber bezweifle, ein- gehen zu können erklärte. Auf die Antwort von Washington, dass man nur die Ergebung der spanischen Armee annehme, Hess Toral bei Ablauf des Waffenstillstandes die Beschiessung der amerikanischen Linien beginnen.

Das nun folgende Bombardement der Stadt durch die ameri- kanischen Landbatterien und Schiffe dauerte zwar am 10. nur un- gefähr V/t Stunden, wurde aber am 11. vom Morgen bis Nachmittag fortgesetzt. Die Schiffe, darunter auch „Vesuvius", erzielten ziemlich viele Treffer gegen die Gebäude, doch brach ein wirklich verheerender Brand nicht aus; zu Lande erwies sich die Überlegenheit der ameri- kanischen Artillerie sehr bald, wenn auch das Schwächerwerden des Feuers auf spanischer Seite mehr der Knappheit der Munition und dem Zusammenbrechen vieler altersschwacher Laffeten zuzu- schreiben ist.

Die Situation war für die Vertheidiger Santiago's die denkbar traurigste:

Die Truppen reichten in ihrer Gesammtheit nur knapp zur Besetzung der Vertheidigungslinien aus und waren seit zehn Tagen ununterbrochen ohne Ablösung in den von Regen überschwemmten Trancheen ; dabei war selbst die Ration aus Reis und Reisbrot schon aufs Äusserste reducirt und trinkbares Wasser mangelte empnudlich. Die Spitäler waren mit Verwundeten und hinfällig Kranken über- füllt, wer sich überhaupt noch auf den Beinen halten konnte, war in den Schützengräben; bei dieser physischen Verfassung war au einen Ausfall nicht mehr zu denken. Ein Abzug gegen Westen, etwa nach Manzianillo war selbst, wenn man die Insurgenten werfen konnte, wegen des unmittelbaren Nachdrängens der Amerikaner überhaupt] ausgeschlossen.

Am 11. Juli nachmittags forderte Shafter neuerdings die | Übergabe, Toral jedoch erbat sich eine Frist bis zum folgenden! M orgen, um in Madrid telegraphisch anzufragen. Diese Zeit benutzten! die Amerikaner, um die Stadt auch von Kordwest und West her! durch ihre Truppen einzuschliessen.

An Verstärkungen waren kurz vorher rund 8.000 Mann mit! 10 Feld-Batterien aus den Vereinigten Staaten eingetroffen und gleich gegen die Front in Marsch gesetzt worden; mit ihnen warä

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Der spanisch-amerikanische Krieg.

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der Ober-Commandant der Armee General Mi 1 es angekommen, der zwar Shafter versicherte, ihn nicht verdrängen zu wollen, jedoch wesentlich in den Gang der Ereignisse eingriff.

Die Verhandlungen zwischen Toral und der Madrider Regierung wurden durch eine Depesche, die der schwerverwundete ehemalige Commandant von Santiago General Li na res, am 12. Juli an den Kriegsminister richtete, beschleunigt; Lina res schilderte die nach jeder Richtung aussichtslose Lage der halbverhungerten Besatzung und erbot sich, die Verantwortung für die Capitulation selbst zu tragen.

Nach der Ankunft des Generals Miles im Hauptquartier wurde am 13. Juli dem General Toral die Alternative gestellt: ihn sammt den Truppen des Districtes Santiago de Cuba nach Spanien zurück- zuführen, oder gegen vorherige Ablieferung der Waffen den Truppen der Stadt Santiago allein den Abzug nach einer anderen Provinz Cubas zu gestatten.

Nach vielen Verhandlungen und nachdem in der Nacht des 15. ein spanischer Kriegsrath die Capitulation als unausweichlich be- zeichnet hatte, kam endlich am 16. Juli die Capitulation zu Stande, welche vorerst hervorhebt, dass Linares und Toral mit Math und Tapferkeit das Äusserste zur Verteidigung des ihnen anver- trauten Platzes gethan haben, und folgende wesentliche Punkte enthält:

1. Absolute und endgiltige Einstellung der Feindseligkeiten beiderseits.

2. Die Capitulation erstreckt sich auf alle Streitkräfte und alles Kriegsmaterial im District von Santiago de Cuba (d. i. östlich einer von Aserradero über Palma Soriano nach Sagua de Tanamo an der Xordküste laufenden Linie).

3. Die Vereinigten Staaten verpflichten sich zum ehebaldigsten Rücktransport der Truppen des genannten Districtes nach dem König- reiche Spanien, soweit möglich von den ihren Standorten nächst- gelegenen Häfen.

4. Officiere behalten ihre Waffen, Officiere und Mannschaft ihr persönliches Eigenthum.

5. Die spanischen Behörden verpflichten sich, die Minen in Santiago zu räumen, beziehungsweise bei der Räumung mitzuhelfen.

6. Der spanische Commandirende wird ehebaldigst ein Ver- zeichnis der im District befindlichen Truppen, Waffen und Munitions- Torräthe übergeben.

7. Mitnahme aller militärischen Documente seitens der Spanier.

8. Eingeborene Milizen, Freiwillige und Guerillas können nach Ablieferung und nach Abgabe der Erklärung, im weiteren Verlaufe

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Winterhaider.

des Krieges nicht mehr gegen die Vereinigten Staaten zu kämpfen, auf der Insel verbleiben.

9. Die spanischen Streitkräfte verlassen die Stadt Santiago mit kriegerischen Ehren und legen die Waffen erst dann auf einem ver- einbarten Platze nieder; die Regierung der Vereinigten Staaten wird entscheiden, ob die spanischen Soldaten die so tapfer getragenen Waffen zurückerhalten.

10. Diese Capitulation tritt mit dem Augenblicke der Unter- zeichnung in Kraft.

Unterzeichnet war diese Capitulation von den Generalen W h e e 1 e r und L a w t o n im Namen der amerikanischen, von General E s c a r i o und dem Generalstabs-Chef T o r a Ts , Oberatlieutenant F o n 1 ö n auf spanischer Seite.

Das Charakteristische dieser Capitulations-Bedingungen ist wohl die Einbeziehung der gar nicht engagirt gewesenen Garnisonen von Sagua, St. Luis und Baracoa, die in ihrer Gesammtheit jener von Santiago an Zahl gleichkamen, so dass das Totale der die Waffen Streckenden auf 23.000 bis 24.000 Mann stieg; Toral befand sich aber überhaupt einmal in Verhandlungen eintretend in einer Zwangs- lage und da war dieser Ausweg für das Ganze wohl noch der bessere als der Abzug ohne Waffen wohin? Unter die Insurgenten, die sich wahrscheinlich durch die amerikanischen Abmachungen nicht behindert gefühlt hätten, an ihrem wehrlosen Gegner in ihrer Weise Rache zu nehmen.

Die Entlassung der eingeborenen Milizen und Freiwilligen, konnten die Amerikaner ohne irgend eine Gefahr gewähren; diese Elemente waren nur allzu froh, die Feindseligkeiten beendet zu sehen.

Am 17. Juli vormittags erfolgte die Übergabe der Stadt und der Waffen, worauf die Amerikaner unter Belassung der spanischen Beamten die Verwaltung übernahmen; einer der ersten Acte war die Vertheilung von Lebensmitteln an die ausgehungerte Ein- wohnerschaft.

Die Besichtigung der Werke in der Einfahrt durch die ameri- kanischen Officiere machte die letzteren staunen, wie geringe Wirkung die vielen Bombardements durch die Flotte gehabt hatten und wie wenig bedeutend die Bestückung gewesen war; einen ähnlichen Ein- druck rief der Zustand der Artillerie in den Erdwerken der Umfassungs- werke hervor.

Am Tage der Übergabe befanden sich über 2.000 spanische Verwundete und Kranke in den Spitälern von Santiago, die Gesammt- verluste der Truppen werden mit 124 Todten, 615 Verwundeten und

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123 Gefangenen und Vermissten, zusammen 862 Mann angegeben; auf amerikanischer Seite waren die Verluste seit den Gefechten am L, 2. und 3. Juli nicht mehr gross und dürften, auch Leicht- verwundete einbegriffen, im ganzen 1.800 Mann nicht Oberstiegen haben, hingegen waren die Erkrankungen in auffallender Weise gestiegen. Malaria, typhöse und gelbes Fieber, letzteres allerdings in ziemlich milden Formen, griffen täglich mehr um sich und in der letzten Juli-Dekade waren eigentlich nur mehr drei Viertel der Invasions- Armee dienstfähig.

Zunächst dachte man, dass die Verlegung der Truppen in höhere Striche wie S. Luis dem Übel abhelfen könnte, doch hätte dies schon wegen der Transportschwierigkeiten und wegen des Mangels an Unterkünften nicht zum Ziele geführt.

Auf R o o s e v e 1 d's energische Initiative, der sich die meisten Brigade- Generale anschlössen, wurde endlich in den letzten Julitagen •ier grösste Theil der Invasions-Armee mit Zurücklassung von vier Immunen -Regimentern als Besatzung von Santiago und allen den Gelben Fieber- Verdächtigen nach Montauk auf Long Island transportirt, ▼o ein Reconvalescenten-Lager bezogen wurde; doch war auch dieser Pankt augenscheinlich nicht, glücklich gewählt und musste mit Manassas vertauscht werden. Für diesen Rucktransport waren die Vorbereitungen scheinbar überhastet worden, wenigstens liefen Klagen von allen Seiten ein, wie schlecht die Schiffe mit dem Nötigsten für Krankenpflege versehen waren.

Inzwischen hatte die zweite Invasions-Campagne in den west- indischen Gewässern, jene von Puerto Rico, schon begonnen.

Der Versuch, Manila zu entsetzen.

Zuvor sei noch in aller Kürze des ganz und gar verfehlten Unternehmens der Escadre Cämara's gedacht. Dieselbe war bestehend aus „Pelayo", „Carlos V.u, drei Destroyers, 3 Hilfskreuzern, 2 Kohlen- dampfern und 3 Transportdampfern mit etwa 5.000 Mann Truppen, in der zweiten Hälfte Juni ziemlich geheimnisvoll von Cadix aus- gelaufen, wurde jedoch bald im Mittelmeer mit Ostcurs gesichtet und am 27. wusste man in Washington, dass sie in Port Said ein- gelaufen war. Von dort wurden die 3 Destroyers nach Spanien zurück- beordert, Hilfskreuzer „Giralda" war schon früher nach Cadix zurückgekehrt

Völkerrechtliche Bedenken gegen eine Neuverproviantirung der Schiffe im neutralen Gewässer wenn auch aus den mitgebrachten eigenen Dampfern verursachten einigen Aufenthalt und als dann die Canalpassage glücklich vollzogen war, wurde C d m a r a auf die

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Nachricht von der Zerstörung der westindischen Escadre hin schleunigst zurückberufen.

So endete der allerdings von Haus aus wenig aussichtsvolle Versuch zum Entsätze von Manila.

Die amerikanischerseits als Gegenzug geplante Entsendung einer Escadre, bestehend aus den Schlachtschiffen „Oregon" und „Iowa", den Kreuzern „New-Orleans" (Flaggenschiff), „Newark", „Yosemite" und „Yankee" unter Watson nach der spanischen Küste konnte somit verschoben werden und entfiel später gänzlich.

Cämaras Schiffe, deren mangelhafte Ausrüstung sich übrigens schon auf der kurzen Hin- und Herfahrt gezeigt hatte, blieben fortan unthatig an der spanischen Küste.

Die Expedition nach Puerto Rico.

Die Besitznahme von Puerto Rico, über dessen Haupthafen San Juan seit der zweiten Hälfte Juni die Blokade verhängt war, hatte schon längere Zeit im Plan gestanden, war jedoch durch die Nothwendigkeit, zuerst die Campagne gegen Santiago zu Ende zu führen, vertagt worden ; das Commando erhielt der Ober-Commandant der Vereinigten Staaten-Armee General M i 1 e s selbst.

Durch die Erfahrungen der ersten Invasion gewitzigt, wollte man sich bei dieser Gelegenheit keinen solchen Zwischenfällen mehr aussetzen und deshalb wurde von Haus aus eine weit grössere Streit- macht, im Ganzen 35.000 Mann in Aussicht genommen.

M i 1 e s sollte gleich nach der Übergabe von Santiago mit 4.000 Mann von dort direct nach Puerto Rico abgehen ; seine Abfahrt verzögerte sich jedoch bis zum 21. Juli, da die von Sampson beizustellenden Geleitschiffe, ein Schlachtschiff, zwei grosse Kreuzer und ebenso viele Hilfskreuzer, denen später noch ein Zweithurm-Monitor, der „Mosquito- fleet" folgte, nicht bereit waren; andere Transporte von Tampa, Charleston und Newport-News brachten weitere 11.000 Mann mit allen Requisiten, hauptsächlich Pionniergeräthen, die vor Santiago in nicht genügender Menge verfügbar gewesen, so dass diese als erster Staffel gedachte Macht im ganzen 15.000 Mann zählte.

Die nachfolgenden Ereignisse Hessen es aber gar nicht zu weiteren Truppennachschüben kommen, da die ganze Expedition mehr den Charakter einer militärischen Promenade durch den Amerikanern huldigende Städte und Ortschaften bildete.

Von Interesse ist jedoch die Wahl des Landungsortes, welche General M i 1 e s ganz frei stand und welche über die Abfahrt hinaus geheim gehalten wurde; die Wahl fiel aufGuanica, einen Hafen an der Süd-

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Westseite in der Diagonale der Insel von dem spanischen Vertheidi- gnngscentrum San Jnan gelegen; selbstredend waren die Spanier nicht in der Lage, dort einen nennenswerten Widerstand zu leisten.

Am 27. Juli ergab sich die etwas weiter östlich liegende Stadt Ponce ohne jeden Widerstand, wo die Amerikaner nunmehr ihre Operationsbasis errichteten; hier wurden auch 28 Handelsfahrzeuge and eine grosse Menge Lichterboote genommen, die fär die Amerikaner grossen Wert hatten.

In Ponce endigt die sehr gut gehaltene, die Bergzüge über- schreitende, von San Juan ausgehende Strasse.

Durch die freiwillige Dienstleistung der amerikafrenndlicheu Einwohner von Puerto Kico unterstützt und sehr gut informirt wo sich amerikanische Truppen zeigten, wurden sie freundlichst begrüsst, so dass innerhalb weniger Tage der ganze Süden der Insel den Amerikanern offen stand erfuhr General Miles, dass sich das Gros der spanischen Truppen nach Aybonile in eine starke Ver- theidigungsstellung zurückgezogen hatte. Dementsprechend theilte Miles seine Truppen, um allerdings mit grossen Umwegen Aybonile von mehreren Seiten zu umstellen. Je eine Colonne wurde zur See nach Arroyo, Mayaguez und Arecibo transportirt, um von dort die erste über Guayama und Caguas, die zweite über Lares und Utnado gegen Aybonile, die dritte direct gegen San Juan zu operiren ; eine vierte Colonne ging von Ponce über Coamo direct gegen Aybonile w, dessen Zugang von Süd her durch Minen vertheidigt gewesen sein soll.

Es kam jedoch nur mehr zu unbedeutenden Scharmützeln und ru einem Artillerieduell bei Aybonile und Coamo, bis am 13. August die Nachricht von dem durch Vermittlung Frankreichs tags vorher in Washington abgeschlossenen Waffenstillstände allen Feindseligkeiten ein Ziel setzte.

Gleicherweise wurden ein Bombardement von Manzanillo und eine kleinere Action in der Calibarien-Bai an der Nordkü3te, wo „Mangrove" die Landung einer Unterstützungsexpedition für die Cubaner bewirken wollte, abgebrochen.

Sonstige Artionen auf dem westindischen Kriegsschauplatze.

Der Vollständigkeit halber sei noch in Kürze der Ereignisse an der Nord- und Südküste Cuba's seit der Concentration des Gros der amerikanischen Flotte vor Santiago gedacht.

Der schon vor Ausbruch des Krieges ausgegebenen Instruction folgend, trachteten die amerikanischen Schiffe die Küste abgeschlossen

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zu erhalten und die au derselben vertheilten spanischen Kanonen- boote und kleinen Kreuzer zu zerstören, engagirten hingegen Land- befestigungen und Truppen nur dort, wo solche zum Schutze von Blokadebrechern oder eigener Kriegsfahrzeuge in Action traten.

Nach Sampson's Aufbruch, um die Flotte Cerveras einzu- schliessen, war das Commando der an der Nordküste im Blokade- dienst stehenden Schiffe zuerst an Commodore Watson, dann später am 25. Juni an Commodore Howeli übergegangen, der zur Be- wachung der auf einer 400 Meilen langen Linie liegenden Häfen von Nuevitas bis Bahia Hondas zu Zeiten über nicht mehr als 13 Schiffe, darunter couvertirte Yachten und armirte Tender, verfügte; diese Zahl genügte natürlich nicht, um einen vollkommenen Abschluss aller Häfen zu erzielen, doch wurde zumindest die Blokade von Habana, Mariel und Matanzas vollkommen durchgeführt.

Eine besonders strenge Überwachung der Strecke Nipe-Nuevitas war von Sampson verlangt worden, um den immerhin denkbaren Zuzug von dort über Holguin nach Santiago unmöglich zu machen, doch verschlug auch deren mangelhafte Durchführung nicht viel, da die Überlandverbindung Holguin-Santiago durch die Insurgenten nahezu völlig unterbrochen war. Infolge einer nicht ganz präcisen Depesche Sampson's blokirte Howeli nach dem Fall von Santiago die Strecke Nipe-Nuevitas freilassend Sagua la Grande und nahm dort einige Schiffe; auf die Proteste neutraler Mächte hin, dass die Blokade von Sagua nicht officiell angezeigt worden und daher ungiltig sei, musste Howeli diesen District wieder für Neutrale freigeben.

Von den öfteren, jedoch meist unbedeutenden Scharmützeln machte sich nur die in derNipe-Bai am 21. Juli erfolgte, von den Schiffen „Annapolis", „Topeka", „Wasp" und rLeyden" durchgeführte Zer- störung des „Jorge Juan" bemerkbar. Die Einfahrt war durch Contact- Minen gesperrt, die Küste durch spanische Truppen besetzt, doch glückte es den amerikanischen Schiffen zwischen den ersteren unge- fährdet durchzukommen und als „Jorge Juan", durch das über- mächtige Feuer zerstört, zu sinken begann, zog sich dessen Bemannung ebenso wie die Truppe ins Innere zurück.

Wertvolle Prisen fielen mit den armirten Hilfskreuzern „Santo Domiugo" und „Alfonso XII", ersterer bei Punta Piedras nördlich der Insel Pinos, letzterer bei Mariel in die Hände der Amerikaner, doch mussten beide, da fest aufgefahren, zerstört werden.

Immerhin gelang es den Spaniern au der Westküste vereinzelte aus Mexiko kommende Proviant-Nachschübe zu erhalten.

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An der Südküste galten die Anstrengungen der blokirenden, Sampson directe unterstehenden Schiffe hauptsächlich Cienfuegos und Manzanillo. Das Letztere nach dem Falle Santiago's der einzige Ort, wo sich noch nennenswerte spanische Streitkräfte, nämlich einige Kanonenboote und kurz vor dem Abschluss des Waffenstillstandes angeblich noch 4.000 Mann befunden haben, wurde im ganzen drei- mal angegriffen, das erstemal erlitten die spanischen Fahrzeuge nur geringen Schaden, hingegen musste eines der amerikanischen Schiffe „Hörnet" mit zerschossenem Hauptdampfrohr aus dem Feuer geschleppt werden, das zweitemal wurden jedoch drei Kanonenboote ausser Gefecht gesetzt und die dritte Operation, welche nahe daran war, die Capitulation zu erzwingen, endete, wie schon vorher ange- deutet, mit der Nachricht des Waffenstillstandes.

Wegen der vielen Untiefen, Klippen und Bänke konnten in diesen Gewässern nur kleinere Schiffe verwendet werden, die bei ihren vielfachen, mit grosser Kühnheit unternommenen Expeditionen die meisten Verluste an Todten und Verwundeten aufzuweisen hatten.

Als Curiosum sei noch erwähnt, das3 am letzten Kriegstage, d. i. am 12. August, das Flaggenschiff Howells, „San Francisco" durch ein Geschoss der Batterie Morro vor Habana getroffen wurde; der Schuss ging durch die Admiralcajüte ohne mehr Schaden anzu- richten, als beiderseits ein paar Platten aufzureissen.

So blieb das Glück den Amerikanern hinsichtlich der Menschen- mlnste ihrer Flotte bis zum letzten Augenblick treu; ihre Ver- luste betrugen 16 (mit Einschluss der ihren Wunden später Erlegenen) 18 Todte und 66 Verwundete auf beiden Kriegstheatern zusammen- genommen.

Die spanischen Verluste sind noch nicht bekannt, aber uach einer ungefähren Berechnung hat die Flotte bei Cavite und Santiago allein gegen 1.300 Todte und Verwundete verloren, an Gefangenen befanden sich in Annapolis und auf Seaveys Island nicht weniger, als 100 Officiere (Admiral Cervera eingerechnet) und 1.675 Mann!

Die Verluste der beiderseitigen Armeen liegen noch nicht authentisch vor, doch übertrifft die amerikanische Verlustliste an . Todten und Verwundeten jene der Spanier, wenigstens in der Santiago- Campagne; die in die Capitulationen einbezogenen spanischen Truppen kommen als Gefangene nicht in Betracht, da sie ja bekanntlich auf amerikanische Kosten repatriirt wurden oder noch werden.

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Schlusswort.

Die langen Verhandlungen bis zum definitiven Friedensschlüsse und alle die seitherigen, damit im Zusammenhange stehenden nicht ganz friedlichen Ereignisse zwischen dem Protector Nordamerika und seinen Schützlingen in Westindien und auf den Philippinen, auch die einschneidenden Veränderungen, die der Ausgang des Krieges in der Weltstellung der Vereinigten Staaten hervorgebracht hat, fesseln mit Recht das allseitige Interesse ; für die Betrachtung des Krieges selbst aber in dem knappen Rahmen dieser Studie schliessen die Begeben- heiten mit dem Waffenstillstände vom 12. August ab.

Welche Richtung man der Zukunft auf amerikanischer Seite zu geben bestrebt ist wird vom folgenden Ausspruch des Schrift- stellers Morris angedeutet: „Der Krieg war eine naturnothwendige vorübergehende Episode in der Geschichte dieses Landes (Nord- amerika^), er war kein vitales Problem Er hat bei den Welt- mächten nur den Nebel einer falschen Auffassung zerstreut und unsere wirkliche Wichtigkeit enthüllt, die sich jedenfalls bald gezeigt hätte."

Was hat der Krieg gelehrt, hat er neuen, umwälzenden Idee» Bahn gebrochen ?

Fast möchten wir es verneinen.

Dass die Mittel für die Ausübung der Seegewalt sorgfältig vor- bereitet sein wollen, ist ja nicht neu; dass man aus den Ereignissen von Santiago, in Puerto Rico und bei Manila darauf schliessen dürfte, dass grosse stehende Heere nicht mehr zeitgemäss und bei der fort- schreitenden Intelligenz der breiten Volksschichten Milizen genügend seien, wie es der Traum so mancher Abrüstungsfreunde ausmalt, wäre völlig unberechtigt zu behaupten.

Die gegeben gewesenen Verhältnisse dürften sich so leicht nicht wiederholen und Nordamerika selbst hat die Nothwendigkeit sein stehendes Heer auf eine bedeutend grössere Stärke zu bringen von 25.000 auf 100.000 Mann eingesehen, ist also zu der Einsicht gekommen, gegen welche es sich so lange gesträubt hat.

Man darf mit Recht auf die Entwickelung Nordamerikas ge- spannt sein und es wäre von hohem Interesse, die letztere näher zu verfolgen, die sich das Ziel gesteckt hat, eine schon im Frieden vor- denkende Führung zu schaffen und dennoch dem evolutionistischen Element auch in Zukunft die grösste Freiheit zu lassen.

Wie wir gesellen haben, hat die amerikanische Seestrategie, soweit es sich um die Erkundung des Gegners und um das Auf- zwingen vorgefasster Pläne handelte, versagt, aber sie konnte sich wohl nie nützlich äussern, denn Washington stand zu sehr unter

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dem Einfluss von Volksstimmungen, und ihre berufenen Vertreter das vielgeschmähte Strategie board entbehrten der Grundlage einer zuverlässigen Information über den Gegner; dafür kamen ihr die spanischen Fehler die ganz planlose und verfrühte Entsendung Cervera's über den Ocean und endlich dessen Einlaufen in die .Mausefalle" Santiago, auf mehr als halbem Weg entgegen.

Der sehr complicirte Correspondenzapparat zwischen dem Marine- Departement, der Operationsbasis Key West, den operirenden Escadren und detaebirten Schiffen funetionirte vorzüglich, wenn man bedenkt, auf wie grosse Entfernungen man hiebei nur auf durch Zufälligkeiten aller Art ausgesetzte Depeschen-Fahrzeuge angewiesen war; auch verdient die Rührigkeit der amerikanischen Consuln und Agenten auf den neutralen westindischen Inseln in dieser Richtung voll gewürdigt za werden.

Diese Art der Thätigkeit entspricht zwar dem Geschäftssinn der Amerikaner überhaupt mehr als vielleicht irgend einem anderen Volke, loch muss die Organisation des ganzen Dienstes, auf welche hier wegen Mangel an Raum nicht näher eingegangen werden kann, als eine schöne Leistung anerkannt werden.

Die strategische Disposition der Invasionen auf Manila und auf den Antillen zeigt Klarheit und Entschlossenheit auch in der weiteren Durchführung, wie die Wahl des Landungspunktes bei Santiago de Cuba und an der Südseite Puerto Rico's beweist; in beiden Fällen standen aber weitaus bessere Nachrichten über den Gegner zu Lande zur Verfügung, als dies hinsichtlich der Seestreitkräfte der Fall war. Zu bedauern ist vom fachlichen Standpunkte aus nur, dass es zur Operation gegen Habana nicht mehr kam die vielleicht den zuverlässigsten Gradmesser der kriegerischen Leistungsfähigkeit der Vereinigten Staaten zu Wasser und zu Lande abgegeben hätte.

In strategischer Hinsicht wurde somit nur neuerdings die absolute Nothwendigkeit eines möglichst eingehenden und prompt arbeitenden Kundschafterdienstes erwiesen.

Auf dem Gebiete der Taktik hat sich weder zur See, noch zu Lande Gelegenheit zu neuen Errungenschaften gegeben.

Dass moderne Schiffe selbst älteren, minderwertig bestückten Werken in hoher Lage wenig anzuhaben vermögen und andererseits ungestümes Vorstürmen überlegener Truppenmassen gegen feldmässige Befestigungen schliesslich Erfolg wenn auch theuer erkauft haben müsse, ist nur eine Bestätigung bekannter Erfahrungssätze.

Auch die Aufrechterhaltung der Biokaden stellte nur einseitige Bedingungen, indem mangels jeden Versuches auf spanischer Seite sie durch Ausfälle und harcellirende Unternehmungen zu stören,

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nur die allerdings nicht leichte Aufgabe zu lösen war, stets eine ge- nügende Anzahl von Schiffen an Ort und Stelle zu erhalten.

Für die Art des schwimmenden Flottenmaterials bleiben die Grundsätze, welche die Flotten pläne des letzten Jahrzehntes auf- stellten, auch nach diesen neuesten Erfahrungen in Geltung, nur hat sich das Bedürfnis nach grossem Fassungsvermögen an Kohle und Munition, sowie nach einer grösseren Zahl rasch beweglicher Vorrathschiffe noch schärfer geltend gemacht.

Mit grosser Schärfe tritt aber der Grundsatz hervor, dass die Einheiten einer numerisch schwächeren Flotte das Beste ihrer Zeit sein müssen, um jene überhaupt lebensfähig zu machen, denn die elementaren Mäugel des Materials können über ein gewisses Ver- hältnis hinaus selbst durch überlegene moralische Potenzen des Personals nicht mehr wettgemacht werden.

Die prädominirende Wichtigkeit der Schiffs-Artillerie und inner- halb dieser der Wert der schnellfeuernden Mittelkaliber ist neuerdings erhärtet; Torpedo und Ramme feierten vollständig, die Defensiv- minen gleichviel, ob mechanische Contactminen, oder solche mit elektrischer Willenszündung, haben auch keine Erfolge aufzuweisen '). Wie wenig rationell speciell Torpedoboote wenn sie auch Torpedo- boot-Zerstörer hiessen die Spanier ausnützten, wurde schon ein- gehend besprochen; die Amerikaner standen hierin kaum nach, denn anstatt deren mehrere vor Santiago zu concentriren und einen nächt- lichen Angriff gegen Cerveras Schiffe zu wagen, ähnlich wie die japanischen in Wei-hai-wei, wurden sie in der Blokadelinie und im Depeschendienste bis zur völligen Entwertung, ja sogar zu Operationen, wo nur das Geschützfeuer entschied, verbraucht.

Ende Juni, als wegen der Expedition Cdmaras gegen Osten ein Theil der Schiffe von Santiago unter Watson nach Spanien abgehen sollte, hatte Sampson zwar die Absicht gehabt, eine derartige Attake vorzubereiten, doch kam es nicht mehr dazu und Sampson betrachtete einen solchen Torpedoangriff nur als Auskunftsmittel, um womöglich die Spanier noch vor dem stets erwarteten Ausbruch zu schwächen, und so für den Abgang einiger seiner schweren Schiffe eine Compensation zu schaffen. Und doch hätten solche Torpedoboot-

*) Wenn dies bei einer nun schon so bekannten Waffe noch immer vorkam, darf es nicht wundern, dass Autoritäten sich gegenüber dem Enthosiasmus für die doch minder actionsfähigen, unterseeischen Boote absolut kühl verhalten (wie in England). Die letzteren, beziehungsweise ihre Anwendung werden aus unbeseitig- baren natürlichen Gründen doch nie die gleiche Entwickelung wie Torpedoboote erreichen, bei deren Erscheinen man ja auch von einer Revolution des Seekriegs- wesens — phantasirte.

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Angriffe auf die Escadre Cervera's Aussicht auf Erfolg gehabt und gewiss die Übergabe der Stadt beschleunigt.

Die spanischen Contactminen büssten durch Muschel- und Gras- usatz ihre Verderblichkeit ein, die elektrischen Minen wurden in unrichtigem Augenblicke gezündet, bei der Räumung der ameri- kanischerseits in den Häfen und Flussmündungen der Ostküste ge- legten elektrischen Minen zeigte es sich, dass sie ganz vertragen waren, und als man sich endlich entschloss, einige der unauffind- baren abzusprengen, versagte die Zündung.

Zur Anwendung von Offensivminen ist es nicht gekommen, wiewohl solche an einzelnen Punkten die Blokade wesentlich erleichtert hätten.

Was aber ausser allen Zweifel gestellt wurde, ist die aus- schlaggebende Wichtigkeit, für die Ausbildung im Schiesswesen und in der Maschinen- und Eesselbedienung keinerlei Opfer zu scheuen, in welch' beiden Richtungen die Vereinigten Staaten-Flotte ihrer Gegnerin weitaus überlegen war.

Um die berüchtigten Probefahrtsknoten auch nur annähernd einhalten zu können und um die so wichtigen ersten glücklichen Treffer zu erzielen, bedarf es vielen Fahrens und vielen Schiessens, i h. vieler Kohle und vieler Munition und um auf die prompte und kaltblütige Abhilfe bei eintretenden Störungen an Treibapparat und Armirung im Ernstfalle rechnen zu können, darf man Havarien im Frieden, wie sie bei forcirtem Betrieb und öfterem Schiessen vor- kommen, nicht scheuen.

Bei der amerikanischen Feld -Armee haben sich unleugbare, bitter empfundene Mängel gezeigt; die Verhältnisse der höheren Be- fehlgebung waren unklar und trotzdem an materiellen Mitteln in den Stapelplätzen gewiss kein Mangel herrschte, gebrach es vor Santiago doch zeitweise an Vielem, allem voran an Vorsorgen im Sanitäts- wesen, das letztere auch in den Lagern, wo die Truppen organisirt wurden, so in Algers Camp bei Washington.

Im Felde handelte es sich hauptsächlich um Actionen der Infan- terie, denn Artillerie war wenig vorhanden oder besorgten die Schiffs- geschütze ihre Aufgaben und die Terrainverhältnisse brachten es mit sich, dass die Cavallerie als Fusstruppe Verwendung fand.

Was nationale Begeisterung und Intelligenz zu leisten ver- mögen, haben die improvisirten Regimenter gezeigt, aber auch Schwierigkeiten mit den nicht in Action tretenden Truppen blieben nicht aus: im Gefecht verhielten sich die Freiwilligen mit einer ein- zigen bekannten Ausnahme ebenso tapfer wie die Regulären.

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Eine Dun U-i bhitt-r«. cnnunc ergibt imt« r r Annahm«-. >la-s für die 1'uti-rbringuiig

1 Vf. r.l .". Manu 1 M.mHbkr .. Manu gelten kann. Tfir Jeden Mann 8*8 KeRlster-1 «mm-n netto, worin auch die todten Vewlrhtf dr«. rrotften Tran»portes al>: GesebttZfi Munition Vorrülhe, Fuhrwerke etc. Inbegriffen (»Ind.

Werden die Dampf« r getiotmni n. 'ü< l»ar Truppi ti führten, ^ibt ilie» für den Mann T\ N> tto K< i:i-t« -r- Tonn« :i

IM»- Faustre*«*l: 2-5 Rfgtftt« r-Tonuen netto für jeden Mann bei lünrerem Transport* Ist s.. rnll n i i r 1 i r i lt k bcxtätlirt.

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Der Spanisch-amerikanische Krieg.

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Schiffs-Distanz 400 Yards Colonnen-D istam 800 Yards

Orjan der mMttr.wlsMöichaMichen Vereine. LIX. Baud. 1899. H

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Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie- Regimentes im Kreise Kremenczug.

(Übersetzung des offiziellen, im „Wojennyj Sbornjik" Nr. 5 von 1899 veröffentlichten

Berichtes.)

Die gegenwärtige Organisation der bewaffneten Macht Russlands besteht bekanntlich darin, dass den im Frieden vorhandenen Truppen- körpern des stehenden Heeres nur der Charakter von Cadrea innewohnt, während im Kriegsfalle durch Einberufung der Kriegsdienstpflichtigen, welche den gesündesten und blühendsten Theil der männlichen Be- völkerung darstellen, diese Cadres eine beträchtliche Erweiterung erfahren. Gleichzeitig mit der Ergänzung der Truppenkörper durch Mannschaft sind von der Bevölkerung auch Pferde, sowie in verhältnis- mässig geringerer Zahl Fuhrwerke sammt Bespannungen beizustellen, letztere hauptsächlich zur Formirung der Transporte. Das bestehende System sichert die Möglichkeit, die Streitkräfte ohne Überlastung des Staatsschatzes während des Friedens, im Augenblicke der Notwendig- keit bis an die Grenze des äussersten zu bringen. Während jedoch dieses System unzweifelhafte Vortheile bietet, complicirt es gleich- zeitig im hohen Grade die Mobilisirung der Armee, d. h. den Über- gang vom Friedens- auf den Kriegsstaud, was wieder seinerseits be- sondere Vorsorgen der Regierung erforderlich macht, um diese wichtige Staatsaction auf feste Grundlagen zu stellen.

In der That macht sich in Russland seit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, als das vorerwähnte System seine vollste Entwickelung erhielt, in der Thätigkeit des Kriegs-Ministeriums das Streben bemerkbar, eine Reihe von Massregeln in's Leben zu rufen, welche darauf abzielen, der Mobilisirung eine dauernde und feste Grundlage zu geben.

Vor allem bedurfte es der Anordnung zur Verfassung besonderer, sich periodisch ändernder Pläne, gemäss welcher sich die Truppen- körper bei Verlautbarung der Mobilisirung zu ergänzen haben. Sodann wurde als nothwendig erkannt, eine Reihe von Instructionen hinaus- zugeben, an deren Hand jeder Truppenkörper in der Lage sich befindet, seinen Mobilisirungsplan zu verfassen, welcher die Bestimmungen für die Art des Überganges auf den Kriegsstand enthält. Diese Pläne wurden zwar von den an Ort und Stelle befindlichen Commanden

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Die Probemobüisirong des russischen 35. Infanterie-Kegimentes etc. 189

geprüft, konnten aber trotzdem nicht als zuverlässig gelten, weil das Mobilisirungswesen bisher nur auf theoretischen Grundlagen ruhte, die im Wege der Erfahrung noch nicht erprobt worden waren. Diese Erwägung veranlasste im Jahre 1884 bei einem Truppenkörper die erste Probemobilisirung vorzunehmen, welche den unzweifelhaften Nutzen ähnlicher Übungen für die Truppen erwies.

Infolgedessen begann man Probemobilisirungen fast in allen Bezirken anzuordnen, wobei successive Methoden ausgearbeitet wurden, die es ermöglichten, Verhältnisse zu schaffen, welche einer wirk- liehen Mobilisirung ziemlich nahe kamen, ohne durch Einberufung der Mannschaft und Beistellung der Pferde die Bevölkerung und den Staatsschatz zu belasten; die Ergänzung des zu mobil i- sirenden Truppenkörpers mit Mannschaft und Pferden auf den Eriegsstand wurde nämlich durch Entnahme ron anderen in demselben Rayon dislocirten Truppen- körpern bewirkt. Diese Übungen wurden so sehr nutz- bringend erkannt, dass im Jahre 1894 der kaiserliche Befehl erging, Probemobilisirungen bei allen Truppen- körpern vorzunehmen, „damit sie mit den übrigen Zweigen militärischer Ausbildung im Leben der Truppen zu einer alltäglichen Beschäftigung würden".

Successive, Schritt für Schritt, wurde daher das Mobilisirungs- wesen bei den Truppen in ein geordnetes Gefüge gebracht, um schliesslich eine feste praktische Organisation zu erhalten.

Der Kern der Sache liegt jedoch nicht in den Händen der Militär- behörde; die Raschheit der Versetzung der Truppen auf den Kriegs- stand beruht vor allem auf der entsprechenden Thätigkeit der Civil- behörden, welche mit Sammlung der Leute bei den Verwaltungen der Militärkreis-Chefs, mitEinlieferung der Pferde und einigen anderen ebenso wichtigen Zweigen des Mobilisirungswesens betraut sind.

Dieser Umstand wurde selbstverständlich auch seitens des Kriegs-Ministeriums erkannt, welches in dem Bemühen, das Mobili- sirungswesen bei den Truppen zu regeln, parallel damit Massnahmen traf, auf dem bereits früher eingeschlagenen Wege den Erfolg der Versammlung der Reservisten und Einlieferung der Pferde zu sichern. Gemeinsam mit dem Ministerium des Innern wurden daher gesetz- liche Bestimmungen ausgearbeitet, gemäss welcher die Behörden des Civilressorts die Mobilisirung vorbereitende Entwürfe und Voran- schläge zu verfassen hatten, worauf diese Elaborate in einigen Kreisen durch aus Repräsentanten des Kriegs-Ressorts und des Ministeriums des Innern zusammengesetzte besondere Commissionen überprüft wurden. Als logische, aus dem Obengesagten entsprin- gende Consequenz fand im Monate April des Jahres 1898

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190 Die Probemobilisirung des rassischen 35. Infanterie-Regimentes etc.

auf allerhöchsten Befehl in Gegenwart de9 Kriegs- Ministers und des Commandirenden des Militärbezirkes Kiew im Kreise Kremenczug, Gouvernement Poltawa, der Versuch einer thatsächlichen Einberufung von Reserve - Mannschaften und Einlieferung von der Conscription unterliegenden Pferden seitens der Be- völkerung statt. Um diesen Versuch lehrreicher zu gestalten, wurde gleichzeitig mit Einberufung der Mannschaften und Einlieferung der Pferde die Probemobilisirung des in Kremenczug garnisonirenden 35. Brjanskij-Infanterie-Regimentes verfugt, welches seine Ergänzungen aus dem genannten Kreise vollkommen dem Mobili- sirungsplane gemäss zu erhalten hatte. Der Zweck eines solchen Versuches bestand darin, um 1. in der Praxis während der Mobili8irungs-Periode die Thätigkeit sowohl der Civil- als auch der Militärbehörden in ihrem gegenseitigen Zusammenwirken, sowie rück- sichtlich Einhaltung der entsprechenden Reihenfolge zu beobachten, 2. sich von der Zweckmässigkeit sämmtlicher, die Mobilisirung be- treffenden Gesetzesbestimmungen zu überzeugen und 3. sich nebenbei auch von der Genauigkeit und dem Vorhandensein der verschiedenen Arten von Entwürfen und Voranschlägen zu versichern, deren Ver- fassung den Localbehörden des Civilressorts im Kremenczuger Kreise oblag.

Die Grund züge, nach welchen der in Rede stehende Versuch durchgeführt wurde, bestanden im folgenden:

1. Der Zeitpunkt wurde derart gewählt, dass die Landbevölkerung von Feldarbeiten möglichst frei war.

2. Die Arbeitsfrist der zum Dienste einberufenen Reservisten auf den Sammelpunkten und beim mcbilisirten Truppenkörper wurde insoweit beschränkt, dass dem Militärkreis-Chef nur die Zeit blieb, die Formirung von Commanden nach Reserve-Kategorien zu be- wirken, und dass die Truppe mit vollem Stande einen Übungsmarsch machen konnte.

3. In dem für die Probemobilisirung ausersehenen Kreise hatten heuer die WafFenübungen der Reservisten zu entfallen, desgleichen wurden von der Einberufung die Reserve-Officiere, Beamte und von der Mannschaft Jene befreit, welche im Civil-Staatsdienste stehen oder sich zeitlich beurlaubt ausserhalb des mobilisirten Kreises befinden, und

4. Als Entschädigung der Futterauslagen für die am Abgabe- punkte vorzuführenden Pferde wurden dereu Besitzern vom Zeitpunkte ihrer Absendung aus dem Sammelorte des Pferde-Conscriptions- Abschnittes bis zur Rückkehr dahin täglich und für jedes Pferd 50 Kopeken bewilligt. Für jedes nach dem Pferde-Conscriptions- gesetze genommene Pferd wurde sofort der Betrag gemäss dem alle

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Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 191

drei Jahre allerhöchst festgesetzten Preistarife in der Höhe aus- bezahlt, wie derselbe für das Gouvernement Poltawa bemessen ist, u. z.: für ein Reitpferd 200 Rubel, für ein Artilleriepferd 175, für ein Trainpferd erster Kategorie 120 und für ein solches zweiter Kategorie 80 Rubel. Überdies wurde den Besitzern das Recht eingeräumt, nach Beendigung der Probemobiii- sinnig das Pferd gegen Erstattung des empfangenen Preises mit eiuem Abschlage von 10% als Entschädigung für die Zeit der Be- nützung rückzuerh alten.

Die obenangeführten Massregeln hatten den Zweck, der Be- völkerung die auf sie entfallenden Leistungen für den Staat mög- lichst zu erleichtern.

In dem Streben, von dem Stande des Mobilisirungswesens im Kreise eine richtige, den Thatsachen entsprechende Vorstellung zu erhalten, wurde beschlossen, den erwähnten Versuch thunlichst über- raschend vorzunehmen. Zu diesem Zwecke wurde die vom Kriegs- minister vollzogene Wahl des Kreises Kremenczug für die geplante Mobilisirung, demCommandanten des Militärbezirkes Kiew dtrrch eine eigens damit betraute Persönlichkeit erst drei Tage vor Beginn der Mobilisirung zur Kenntnis gebracht. Diese drei Tage mussten der Militär-Bezirksbehörde unbedingt zur Verfügung gelassen werden, um zur Überwachung des Ganges der Mobilisirung die nöthige Anzahl von Personen commandiren zu können, welche im Interesse der Sache schon mit Beginn des Versuches an ihren Bestimmungsorten sein mussten. Allerdings wurde durch die Ankunft dieser nach dem Kremenczuger Kreise Commandirten die Sache etwas vorzeitig ruchbar, doch vermochte dies auf das Endergebnis des Versuches keinen wesentlichen Einfluss zu üben, weil die Zeit allzu unzulänglich war, die Mobilisirungs-Combinationen einer gründ- lichen Änderung zu unterziehen. Überdies kann man sich in Wirk- lichkeit schwer Verhältnisse denken, unter welchen die Mobilisirung vollkommen unerwartet verlautbart würde; in der Mehrzahl der Fälle wird ihr eine Zeit der Erregung von mehr oder minder längerer Dauer vorangehen.

Gegenwärtig, nach Beendigung des Versuches, ist man beim Stabe des Kiewer Militärbezirkes bereits an die Verfassung eines eingehenden Berichtes gegangen, welcher unzweifelhaft für die Ent- scheidung der Frage, wie in Russland das Mobilisirungswesen zu or- gftnisiren ist, reiches Material bis in die kleinsten Details liefern wird. Dieser Bericht wird wahrscheinlich als Grundlage einer weitereu Vervollkommnung in der Sache nach der Richtung hin dieneu, um klarzustellen, was als nothwendig und möglich erscheint. Inzwischen

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1 92 Die Probemobilisirung des rassischen 35. Infanterie-Regimentes etc.

wollen wir dem Leser in der vorliegenden kurzen Besprechung die aus der Beobachtung der Thätigkeit aller bei der Mobilisirung be- theiligten Personen geschöpften Eindrücke geben, und einige Schluss- folgerungen andeuten, welche sich schon bis jetzt ergeben.

Das Telegramm, welches die Einberufung der Reserve- Mannschaft und Stelligmachung der Pferde anord- nete, wurde vom Commandanten des Kiewer Militär- bezirkes am ersten Mob ilisirungstage nachmittags abgesendet und ist in Eremeuczug an demselben Tage um 6% Uhr abends eingelangt, wo es nach Vorschrift dem Kreis-Militärchef, dem Kreisrichter, dem Ständeamt und dem Com- mandanten des zu mobilisirenden Regimentes zugestellt wurde.

Obwohl bis zum Beginn der Mobilisirung noch mehr als sechs Stunden blieben, wurde doch bei allen Behörden und im Regimente unverweilt zur Erlassung verschiedenartiger Verfügungen und Durch- führung kleiner Arbeiten geschritten, ohne dabei den allgemeinen Mobilisirungsplan zu stören, welcher zur Vermeidung von Ober- stürzungen und Unordnungen in seinen Hauptzügen, ganz abgesehen vom Zeitpunkte des Erhaltes der Mobilisirungsordre, voll eingehalten werden sollte.

Bei derVerwaltungdes Kreis-Militär-Chefs nahm die Arbeit mit der gemeindeweisen Einlegung der Einberufungskarten für die Reservemannschaften in Umschlagtaschen ihren Anfang; die- selben wurden mit Aufschriften unter datummässiger Anführung des Mobilisirungstages versehen; obwohl diese Aufschriften nicht vor- geschrieben sind, so hat sich doch ihr Nutzen, wie wir später sehen werden, in der Folge vollkommen bewährt. Gleich darauf wurden die Einberufungskarten abgesendet, u. z. : für die in der Stadt domici- lirende Mannschaft an die städtische Polizeiverwaltung nach Verlauf einer halben Stunde, und für die übrige Mannschaft drei Viertelstunden nach Erhalt des Telegrammes an die Kreis-Polizeiverwaltung behufs Weitersendung an die Gemeinden. Die Schnelligkeit, mit der die Einberufungskarten zur Versendung bereit waren, findet darin ihre Erklärung, dass man sie aus den ab- getheilten Kästen, in welchen sie verwahrt lagen, nahm, ohne sie vorher einer Überprüfung zu unter- ziehen; auf den Umschlagtaschen wurde die Zahl der Einberufungs- karten nach den vorerwähnten Behörden angemerkt. Durch einen solchen Vorgang wird selbstverständlich die Arbeit sehr beschleunigt, doch kann er nur in dem Falle empfohlen werden, wenn man von der genauen Evidenzführung vollkommen überzeugt ist.

Gleichzeitig damit wurden in der Kreis-Polizeiverwaltung die Vorarbeiten für die Ausfertigung und Versendung der Mobilisirungs-

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Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 193

Kundmachungen bewirkt. Die Mehrzahl der Gemeindeverwaltungen wurden von der Mobilisirung telegraphisch verständigt, die übrigen mussten durch Eilboten, welche zugleich auch zur Obergabe der Einberufungskarten an die Gemeinden bestimmt waren, in Kenntnis gesetzt werden. Die Eilboten, sechs an der Zahl, wurden den Be- diensteten der Kreis-Polizeiverwaltung entnommen und waren beauftragt, die Einberufungskarten in mehreren, in gleicher Richtung gelegenen Gemeindeämtern abzugeben. Die Arbeit bei der Polizeiver- waltung wurde etwas überhastet; man setzte sich als haupt- sächliches Ziel, die Eilboten unverweilt nach Erhalt der Einberufungs- karten vom Kreis-Militärchef an ihre Bestimmung abgehen zu lassen. Diese überflüssige Eile verfehlte denn auch nicht, auf die Genauig- keit der getroffenen Verfügungen ihre Rückwirkung zu äussern ; viele derselben waren ohne Unterschrift; Nummer und Datum fehlten, so da8s die sie empfangenden Gemeindeverwaltungen den Tag, von welchem ab die Mobilisirung zählte, nur nach der Zeiteintheilung n entnehmen vermochten, welche, wie oben bemerkt, auf den Umschlag- taschen der Einberufungskarten verzeichnet worden waren

Bei der städtischen Polizeiverwaltung waren bis zum Zeitpunkte des Erhaltes der Einberufungskarten vom Militär- Kreischef die Mobilisirungs -Kundmachungen an die Polizeirayone bereits hinausgegeben worden, um in der Stadt angeschlagen zu werden. Gleichzeitig wurden auch die Preise für einige von den Reservisten mitzubringende Gegenstände verlautbart, obwohl von der einzuberufenden Mannschaft keine solchen übernommen wurden, wes- halb auch die öffentliche Kundmachung durch Maueranschlag hätte unterbleiben sollen. Die Polizei-Mannschaften machten die Runde bei den Bewohnern, verständigten diese von der Mobilisirung und trugen den Reservisten auf, sich zur Übernahme der Einberufungs- karten unverzüglich im städtischen Polizeigebäude einzufinden. Um 8 Uhr abends begann das Zuströmen der Reservisten nach dem ihnen bezeichneten Orte, und eine Stunde später hatten sich schon dichte Haufen gebildet, welche alle an die städtische Polizeiverwaltung stossenden Gassen füllten.

Nach Erhalt der Einberufungskarten vom Kreis-Militär- Chef wurden dieselben bei der Polizeiverwaltung alphabetisch ge- ordnet, was in der Folge die Vertheilung der Karten an die sich Meldenden erleichterte. Die Sortirung von 1.468 Karten nahm 2 Stunden 15 Minuten in Anspruch, so dass mit deren Aus- gabe erst um 9% Uhr abends begonnen werden konnte. Die Arbeit ging langsam von statten und dauerte bis in die spute Nacht, ob- wohl mehrere Hände dabei thätig waren. Einerseits war es schwierig, in der tausendköpfigen Menge die Ordnung aufrecht zu erhalten,

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194 Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc.

andererseits zog sieb die Sache deshalb in die Länge, weil bei vielen Urlaubspässen die letzte Seite, welcbe bei Einhändigung der Ein- berufungskarte abgetrennt werden soll, niebt ausgefüllt war und die erforderlichen Daten erst eingetragen werden mussten. Zudem nahm das Heraussuchen der gewünschten Karten, trotzdem sie alphabetisch gelegt waren, viel Zeit weg. Vortheilhafter wäre es daher im ge- gebenen Falle gewesen, die Ausgabe der Einberufuugskarten in den Polizeirevieren zu organisiren, wozu man in den Registern der städtischen Polizei Verwaltung den Aufenthalt jedes Reservisten schon früher zu dem Zwecke hätte evident führen müssen, damit man wisse, in welches Revier bei der Mobilisirung die Karte zu schicken ist.

Bei Ausfolgung der Einberufungskarten ertheilten einige Polizei- beamte den Reservisten den Befehl, sich am nächsten Morgen bei der Verwaltung des Kreis-Militär-Chefs zu melden, ohne auf die 24 stündige Frist Rücksicht zu nehmen, welche gesetzlich jedem Einberufenen zur Ordnung seiner häuslichen Angelegenheiten eingeräumt ist. Indessen wäre es im gegebenen Falle ohne Nacht heil für die Sache möglich gewesen, diese Begünstigung sogar noch etwas zu erweitern, indem man im Einvernehmen mit dem Kreis-Militär- Chef das Eintreffen der Leute auf dem Sammelpunkte nicht für den späten Abend des ersten Mobilisirungstages, an welchem die gesetz- liche Frist tbatsäcblich ablief, sondern für den folgenden Morgen anordnete, wie dies auch in dem Einrückungs-Calcül des Militär-Chefs veranschlagt war. Das Resultat der unrichtigen Verfügungen der städtischen Polizei bestand darin, dass die meisten der in der Stadt wohnenden Reservisten, 852 Mann an der Zahl, am ersten Mobili- sirungstage auf den Sammelpunkt kamen, wobei die Leute, nachdem sie einen Tag verloren hatten, schliesslich doch wieder mit dem Befehle nach Hause entlassen wurden, sich am zweiten Mobilisirungs- tage erneut einzufinden. Es ist selbstverständlich, dass die Leute, nur auf kurze Dauer einberufen, dieser Begünstigungsfrist nicht bedurften ; bei einer wirklichen Mobilisirung aber, wo voraussichtlich nicht jeder wiederkehren wird, erscheint es im hohen Grade wünschenswert, dass jeder Mann über die ihm zugestandene Zeit vollkommen frei verfügen könne.

Nach Massgabe des Einlangens der Telegramme und des Ein- treffens der von der Kreis-Polizeiverwaltung entsendeten Eilboten nahmen die Arbeiten in den Gemeinden ihren Anfang. Hiebei ergab sich die Schnelligkeit der Zustellung der Kundmachungen und Einberufungskarten mit etwa 10 Wersten für jede Stunde; es erscheint jedoch gerathen, in den Voranschlägen eine geringere Leistung in Aussicht zu nehmen.

AlsnützlichsteArbeiterbeiden Gemeinden erwiesen sich die Gemeindeschreiber, welche während der Dauer des Ver-

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saches mit „ganzer Seele" thätig waren. Ungeachtet ihrer über- mässigen Überbürdung mit den verschiedenartigsten Schreibgeschäften, welche für irgend eine Kanzlei mit ziemlich hohem Beamtenstand f) ausreichen würden, waren doch nur diese Personen einigermassen mit den verschiedenen, die Mobilisirung betreffenden Gesetzes- bestimmungen bekannt; die Gemeindevorsteher erwiesen sich als vollkommen unwissend, und sind auch meist des Lesens und Schreibens unkundig, so dass sie an den Arbeiten ganz und gar nicht theilnehmen konnten. Mit Versendung der Mobiii- «rongs-Kundinachungen und Ertheilung der verschiedenartigen Ver- fügungen kam man, wenn auch nicht ganz, ohne Frictionen zurecht ; jeder Anstand wäre aber zu vermeiden gewesen, wenn man in jeder Gemeindeverwaltung ein eingehendes, gut überprüftes Programm für die Thätigkeit während der Mobilisirungsperiode besessen hätte. Besondere Schwierigkeiten ergaben sich bei Hinausgabe der Anordnungen für Einlieferung der Pferde.

Weil der Gemeindeälteste beim Vorstande des Pferde-Con- scriptions-Bezirkes, der sich mit der Gemeindeverwaltung häufig nicht an demselben Orte befindet, nur in der Eigenschaft eines zweiten Gehilfen fungirt, so glaubte man mit Hinausgabe irgend welcher Verfügungen bis zur Ankunft des oberen Leiters in Dingen der Pferdeeinlieferung zögern zu sollen. Das Ergebnis war die Thatsache, dass von den meisten Gemeinden die Verfugungen nach den bewohnten Ortschaften nicht auf einmal, sondern in zwei, ja sogar drei Zeitabschnitten versendet wurden : 1. die Einberufungs-Kundmachung nach Erhalt de3 Telegrammes vom Kreisrichter; 2. die Einberufungskarten nach deren Empfang durch den Eilboten ; und 3. die Anordnungen für die Pferdeeinlieferung nach dem Eintreffen des Vorstandes des Pferde-Conscriptions-Bezirkes. Es unter- liegt keinem Zweifel, dass diese Thatsachen den Verlauf schädigten, überflüssige Hast hervorriefen, und es daher vor allem wünschenswert wäre, derartige Vorkehrungen zu treffen, dass die Dorfbehörden alle zur Sache erforderlichen Verfügungen gleichzeitig erhielten.

Was die Versendung und Hinausgabe der Einberufungskarten an die Reservisten betrifft, so kann diese als vollkommen überflüssig betrachtet werden, weil die Nichteinhändigung der Karte den Reser- visten gesetzlich von der Einrückung nicht befreit; für die Arbeit auf dem Sammelpunkte könnte man sich auf die Urlaubspässe beschränken, und die Vormerkung in den Listen der Gemeinden später vornehmen, sobald von den Dorfbehörden die abgetrennten letzten Blätter der Urlaubspässe eingelangt sind.

') So z. B. bat der Genieindeschreiber bis zu 50 Bücher zu führen; die Zahl der Eihibitnummern vom 1. Jänner bis 1. April schwankt zwischen IV, und 3 Tausend u. s. w.

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196 Die Probemobilisinmg des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc.

Von grösster Bedeutung unter den in den Kanzleien der Gemeindeverwaltungen vorgekommenen Übereilungen w a r, d a s s in vielenGemeinden den Reservisten nicht die ihnen zurOrdnungihrer häuslichen Angelegenheiten ge- setzlich gebflrendeZeit gewährt wurde. Man verhielt sich daher auch hier den Interessen der Bevölkerung gegenüber nicht mit der genügenden Rücksicht, indem man aus dem Auge verlor, dass, wenn die Kriegsverwaltung sich veranlasst fand, den Einrftckungstermin um volle viernndzwanzig Stunden hinauszurücken, dies nicht zu dem Zwecke geschah, um die Consequenzen ungenauer Dispositionen seitens der Administration zu verdecken, und auch nicht, um das Bild früheren Eintreffens der Reservisten in der Kreisstadt zu erhalten, wodurch gleichwohl die bereits im vorhinein bestimmte Marschbereitschaft des Truppenkörpers nicht beschleunigt wird, sondern um den Reservisten die Einrückung zu erleichtern, indem man ihnen einige Zeit zur vollen Verfügung stellt. Obwohl man bei den Gemeinden den von der Kreis- Stellungscommission verfassten Zeitplan des Eintreffens der Reserve- mannschaften auf dem Sammelpunkte erhalten hatte, machte man doch keinen Gebrauch davon, sondern versandte an die Dorfaltesten den Befehl, die Reservisten zu sammeln, um sie „am frühen Morgen des Tages nach Erhalt der Einberufungsordre", welche am Vorabende des ersten Mobilisirungstages eingetroffen war, in die Kreisstadt abzusenden. Aus den nächstliegenden Gemeinden zogen daher schon am ersten Mobilisirungstage von den Dorfbehörden be- gleitete Gruppen von Reservisten nach derStadt. Diese Reservemannschaften fuhren auf Ochsenwägen, obwohl gesetzlich eine Beförderung mittels Vorspann erst aus Dörfern vorgeschrieben ist, welche von der Kreisstadt über 25 Werst entfernt sind.

Was die in entfernteren Gemeinden wohnenden Reservisten betrifft, so hatte die Beförderung der in diesem Falle befindlichen 2.000 Mann gemäss der schon früher im Frieden gemachten Entwürfe mittels Eisenbahn stattzufinden. Da jedoch der Betrieb auf den Eisen- bahnen nach dem gewöhnlichen Fahrplane fortdauerte, so mussten für die Beförderung der Mannschaften neue, blos den wirklichen Eintreff- terminen der Reservisten angepasste Pläne verfasst werden, wobei die Leute für die Beförderung in sechs Transporte getheilt wurden. Nach der Depesche der Bahnverwaltung waren in Kremenczug während eines Zeitraumes von 10% Stunden durch 24 Arbeiter 78 Waggons in Stand gesetzt worden, welche sodann mit den regelmässigen Zügen nach den Einwaggonirungsstationen abgingen. Die Beförderung der Leute wurde trotz der hastigen Anordnungen in bester Ordnung und ohne irgend welche Verspätungen bewirkt. Nach dem Gutachten des Leiters der Truppenbeförderungen hat zu diesem Erfolge wesentlich der

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Die Probemobilisirang des rassischen 35. Infanterie-Regimentes ete. 197

Eisenbahn-Transportdienst beigetragen, der rasch und anstandslos fooctionirte.

Zur Schilderung des Pferdeauftriebes und der Arbeiten auf den Sammelpunkten derPferde-Conscrip- tions-Districte Übergehend, muss vor allem bemerkt werden, dass das Gesetz vom 20. Mai 1896, welches die Pferdeeinlieferung zu den Truppen normirt, und die hierauf basirten Instructionen für Be- hörden und Personen, wie die Erfahrung gezeigt hat, nicht hinlänglich bekannt sind, und die betreffenden Bestimmungen daher keine ▼olle praktische Anwendung fanden. So wurden trotz der aus- drücklichen Anordnungen des Gesetzes nicht nur volljährige Pferde and solche von der für den Truppendienst vorgeschriebenen Grösse, d. h. nicht unter 1 Arsin, 14 WerSok auf den Sammelplatz gebracht, sondern auch zu junge und solche unter dem Masse. Dadurch wurden die Sortirungsarbeiten des Vorstandes des Pferde -Conscriptions- Districtes im beträchtlichen Masse vermehrt, viele Pferdebesitzer unnöthig belästigt, und was die Hauptsache ist, die regelrechte Vor- spannsleistung während der ersten Mobilisirungstage erschwert. That- säeblich wurden die Mannschaften wegen Mangels an Pferden auf mit Ochsen bespannten Wagen nach der Kreisstadt gebracht, welche erstens nicht überall vorhanden sind, und zweitens nicht mit der S ch n elli g- keit von 50 Werste täglich vorwärts kommen, wie selbe boi allen Einrückungsplänen der Reservisten in Rechnung gezogen ist. Wenn trotzdem die ebenerwähnte Beförderung dem rechtzeitigen Eintreffen der Reservisten auf dem Sammelpunkte keinen Eintrag that, so war dies vielleicht nur deshalb der Fall, weil sich die Strassen im vor- trefflichen Zustande befanden, die Leute zum Nachtheile der ihnen zur Ordnung ihrer häuslichen Angelegenheiten eingeräumten Frist vor- zeitig abgesendet, und jene aus den entfernteren Gemeinden (fast die Hälfte sämmtlicher Reservisten) mittels Eisenbahn befördert wurden, weshalb im Kreise die Frage betreffs rechtzeitiger Beistellung von Vor- spann für Mobili8irungsz wecke nicht in acuter Form zutage treten konnte.

Was die Thätigkeit der Vorstände der Pferde- Con- scriptions-Districte betrifft, so hat dieselbe die fast gänz- liche Unzulänglichkeit dieser Institution in der gegen- wärtig eiistirenden Form erwiesen. Dem Amte eines Vorstandes, und umsomehr der eines Gehilfen, deren geschäftliches Wirken von jedem Mitgliede der Stellungs-Commission controlirt werden kann, suchen wohlhabende Leute aus dem Wege zu gehen ; da es mit keiner Ent- lohnung verbunden ist, übt es auch auf Minderbemittelte keine An- ziehungskraft. Die Mehrzahl kommt daher den Pflichten widerwillig nach, bemüht sich nicht, mit denselben bekannt zu werden und trachtet, sich ihrer bei erster Gelegenheit zu entledigen. Dieser Umstand ver-

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198 Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc.

setzt die Kreis-Ständeversammlung rücksichtlich der Wahl für dieses Amt in eine sehr schwierige Lage; häufig muss man hiezu Personen bestimmen, die gar nicht innerhalb des betreifenden Districtes wohnen, nicht genügende Pferdekenner sind, oder in einer Dienstleistung stehen, durch welche sie von den mit dem oberwähnten Amte verbundenen Obliegenheiten völlig abgezogen werden. DieErfahrung hateine fast gänzlicheünbekanntschaft der Vorstände und ihrer Gehilfen mit den Gesetzesbestimmungen erwiesen, welche die Art der Besichtigung, Auswahl, freiwilligen Beistellung und Auslosung zum Gegenstande haben, was selbstverständlich trotz des Eifers, welche diese Personen während der Pferdeeinlieferungen selbst an den Tag legten, die Arbeiten auf den Sammelpunkten be- einflussen mus8te. Auf einigen Punkten wurden Pferde zur Vorführung bestimmt, deren Alter sie ungeeignet machte, auf anderen wieder waren sie nach Gattungen unrichtig geschieden und schliesslich gab es Districte, wo man alle als tauglich erkannten Pferde vorführte, ohne sie nach Kategorien getheilt zu haben. Diese Ungenauigkeiten auf den Sammelpunkten der Militär pferde-Districte verwickelten beträchtlich die Arbeit der Übernahm e- Commission auf dem Abgabepunkte, aufweichen nach dem Gesetze die fürgewählten Pferde gebracht zu werden haben ; gleichzeitig über- zeugt diese Erscheinung von der Zweckmässigkeit der gesetzlichen Bestimmung, welche für den Fall der Zurückweisung von Pferden auf dem Abgabepunkte einen Überschuss (20 bis 60%) vorschreibt, wo- durch der Übernahme-Commission eine freiere Wahl unter den vor- geführten Pferden ermöglicht wird.

Nach Beendigung der Arbeiten auf den nächsten Sammel- punkten der Pferde-Conscriptions-Districte eröffnete in der Stadt unter dem Vorsitze des Kreisrichters die Übernahme-Commission ihre Thätigkeit; derselben waren weiter ein Mitglied der Kreisstände- Versammlung, ein Vertreter des Kriegsressorts und der Militär-Über- nehmer angehörend. Bei den Arbeiten der Übernahme-Commission hat sich die Beiziehung des Kreisrichters oder sonst einer Amtsperson zur Commission als unzweckmässig heraus- gestellt, weil dadurch diese Persönlichkeiten ihren unmittelbaren Obliegenheiten entzogen werden, woraus dann entweder in der Thätig- keit der Commission Verzögerungen entstehen, oder aber die Frage rücksichtlich Eignung oder Untauglichkeit der Pferde durch die un- vollzählige Commission entschieden werden muss.

Bei den incorrecten Arbeiten der Militär-Pferde-Districts-Vor- stände hat sich die Thätigkeit der Übernahme-Commission sehr ver- wickelt; diese letztere vermochte trotz aller Kräfteanspannung kaum ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Am ersten Arbeitstage wurden im

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Die Probemobilisirong des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 199

Verlaufe von 11 Stunden 392 Pferde besichtigt und davon 149 an- genommen; am zweiten Tage dauerte die Übernahme 12 Stunden, während welcher 437 Pferde besichtigt und 227 angenommen wurden. Am Abende des dritten Tages bestand noch ein Abgang an Reit- und Traiopferden erster Kategorie, zu dessen Deckung bei einigen Districten für den folgenden Tag eine Ergänzungs-Vorführung von Pferden ange- ordnet wurde. Im Laufe desselben wurden während vier Stunden 191 Pferde besichtigt und darunter 45 angenommen. Ziehen wir die Summe, so ergibt sich, dass die Commission in 27 Arbeitsstunden 1.020 Pferde besichtigte und davon 421 annahm; in einer Stunde besichtigte daher die Commission ungefähr 37 bis 38 Pferde, doch dies nur unter der Voraussetzung, dass davon nicht mehr als 15 bis 16 Pferde angenommen wurden, deren Eintragung in die Assentlisten eine viel Zeit in Anspruch nehmende Arbeit ist Zur Beschleunigung der Pferde-Übernahme hat noch der Umstand viel beigetragen, dass das Einbrennen des Stempels entfiel; statt dessen versuchte man zur Bezeichnung der angenommenen Pferde zwei Arten: indem man an der Mähne eine Plombe anbrachte, oder in dieselbe ein Kerb- holz einflocht. Das letztere erwies sich als ungenügend, weil die Hölzer sich leicht loslösen; was die in eigenen Pressen hergestellten Plomben betrifft, so war auf denselben der Name des Abgabepunktes ausgeprägt; dieses Verfahren erwies sich wegen der Raschheit der Durchfahrung und der Festigkeit, mit welcher die Plombe an der Mahne haftet, als ganz zweckentsprechend.

Schliesslich blieben trotz der Ergänzungs-Vorführung noch einige Reitpferde im Rückstände, welche für die Ersatz- truppen bestimmt waren. Die Ursachen dieses Rückstandes lassen sich gegenwärtig noch nicht genau aufklären ; bis jetzt kann man nur vermuthen, dass die Übernahme-Commission bei Auswahl der Pferde mit übermässiger Strenge vorging. Hievon gewinnt man die Über- zeugung durch den Vergleich der Zahl der von den Pferde-Districten nach dem Abgabepunkte geschickten Pferde mit der Zahl der von der Commission angenommenen ; diese letzteren repräsentirten blos 4 1%, wahrend das Gesetz für den Fall der Zurückweisung von Pferden im ganzen einen Überschuss von 50% yon der Zahl der auf den Stand entfallenden Pferde in Aussicht nimmt; der Überschuss gewährt der Übernahme-Commission die Möglichkeit, unter Hundert 67 und nicht 41 zu wählen. Diese, im Kriegsfalle überflüssige Menge bei Auswahl der Pferde findet darin ihre Erklärung, dass viele von den zur Com- pletirung des 35. Infanterie-Regimentes bestimmten Pferden vom Ärar thatsächlich gegen Baarzahlung und zu den Preisen im Kriege, welche gegen die im Frieden um 10% höher sind, angekauft wurden. Man vermochte daher nur durch sorgfältige Auswahl der Pferde den Staats-

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200 Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc.

schätz vor unverhältnismässigen Verlusten beim Wiederverkaufe nach beendetem Versuche zu bewahren. Die Bevölkerung erlitt durch diese Strenge aber keineu Nachtheil, weil, wie oben gesagt, jedem Pferde- besitzer das Recht gewahrt blieb, auf Wunsch das Pferd um den em- pfangenen Preis mit einem Abschlage von 10% zurückzuerhalten; zur Vermeidung einer Beschädigung der Pferde während ihrer Dienst- leistung beim Eegimente wurden die strengsten Massregeln ergriffen *).

Die meisten der angenommen Pferde waren beschlagen und mit Stallhalftern versehen; an das Regiment wurden sie sämmtlieh ohne Stricke abgegeben, deren Beschaffung der Übernahme-Commission schwergefallen wäre.

Indem wir hiemit die Charakteristik der Thätig- keit der Civilbehörden schliessen, wollen wir den Gang der Arbeiten zunächst bei der Verwaltung des Militärkreis-Chefs und dann bei dem in der Mobiiis i- rung begriffenen Regimente betrachten.

Nach Absendung der Einberufungskarten und verschiedener dringender Actenstücke wurde in der Verwaltung des Militarkreis- Chefs unverweilt zur Vorbereitung des Locales für die Präsentirung und Verpflegung der zu erwartenden Reserve-Mannschaften geschritten. Zu den Backöfen, welche am Sammelpunkte in genügender Anzahl vorhanden waren, um die erforderliche Anzahl von Backungen zu sichern, wurden vom Convoi- Commando fünf schon vorher hiezu ausgebildete Bäcker commandirt. Wegen Mangel einer hinreichenden Zahl von Herden am Sammel- punkte und wegen des beschränkten Raumes musste für die Ver- pflegung ein besonderer Punkt auf einem der Stadtplätze hergerichtet werden, mit dessen Leitung ein Officier betraut wurde, der dem Kreis-Militärchef zur Aushilfe beigegeben worden war. Die Einrichtung war sehr gut und sehr passend : über die in die Erde eingegrabenen Kessel hatte man auf Kosten der Stadt ein hölzernes Schutzdach erbaut; daneben befanden sich Tische aus Brettern; man hatte eine genügende Anzahl von Löffeln gekauft, weil die meisten Reservisten ohne solche kamen; die übrigen Geschirre und Requisiten zum Menageabkocheu wurden dem unberührbareu Vorrathe des Militär- kreis-Chefs entnommen. Für die Präsentirung, ärztliche Untersuchung und Formirung der Commanden wurden gleichfalls Räume und ein Hof beim Sammelpunkte vorbereitet.

') Unter anderem wurde den Pferdebesitzern gestattet, zur Wartang der wertvolleren Pferde bei denselben ihre eigenen Pferdewärter zu belassen, für das Beschlagen wurden Hufschmiede gemiethet u. s. w.

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Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 201

In den Localitäten wurden nach einer schon vorher bestimmten Ordnung Tische und Kisten aufgestellt, dann Schreibrequisiten bereit- gestellt; in das Zimmer für die ärztliche Untersuchung brachte man einen Waschtisch sammt Zubehör; in dem zur Formirung der Commanden bestimmten Hofe waren Flaggen auf- gestellt, bei welchen sich die Mannschaft nach Re- serve-Kategorien zu sammeln hatte. Kurz, in allem war sorgfältige, pedantische Vorbereitung bemerkbar, alles war so vor- gesehen, dass man keinen überflüssigen Schritt zu thun brauchte and sämmtliche Manipulationen mit den Reservisten mit der Präcision eines Uhrwerkes ohne Frictionen und Hemmnisse von statten gingen.

Im ganzen gewärtigte man die Einrück ung von 5.233 Reservisten. Von ihnen kam, wie bereits bemerkt, eiu grosser Theil vor dem von der Kreisstellungs-Commission festgesetzten Zeitpunkte auf den Sammelpunkt. Bis 6 Uhr abends des ersten Mobilisirungtages waren 236 Reservisten aus den Gemeinden und 852 aus der Stadt, zusammen 1.088 Mann eingetroffen, welche weh Berechnung des Militär-Chefs erst am zweiten Mobilisirungstage hätten kommen sollen. Dieses vorzeitige Einrücken störte einigermassen den im Mobilisirungsplane vorgezeichneten Gang der Arbeiten ; sie ist aber nach der Richtung hin lehrreich, weil sie auf die Nothwendigkeit hinweist, ähnliche Fälle, welche auch bei einer wirklichen Mobilisirung vorkommen können, in den Kreis der Erwägungen zu ziehen.

Wegen der späten Stunde wurde die Präsentirung der Ein- gerückten auf Grund der Documente auf den folgenden Tag verlegt; an demselben Tage wurden sie nur in Stand genommen. Obwohl die Verpflegung nach dem Mobilisirungsplane erst am zweiten Mobilisirungstage zu beginnen hatte, so verfügte der Militärkreis- Chef mit Bewilligung des au Ort und Stelle befindlichen höchsten Commandanten doch noch an demselben Abende die Bereitung eines Nachtessens für die Eingerückten. Diese Anordnung verdient bemerkt zu werden ; es unterliegt keinem Zweifel, dass die Fürsorge, welche man den Leuten gleich während der ersten Zeit ihres Ver- weilens bei der Truppe widmet, moralisch günstig für die Folge einwirkt, indem die Lust zum Dienste geweckt wird. Leider zog sich das Abkochen infolge des Bemühens, alles so zu bereiten, wie in gewöhnlichen Zeiten, etwas in die Länge. Unter den gegebenen Ver- hältnissen wäre die einfachste, aber rascheste Art des Abkochens am Platze gewesen, weil es von Wichtigkeit ist, den Magen der Leute zu befriedigen, ohne ihnen von der Zeit der Ruhe etwas zu entziehen

Nach Beendigung des Nachtessens wurde die aus den Gemeinden eingerückte Mannschaft für die Nacht untergebracht, jedoch wegeu der bereits eingetretenen Dunkelheit nicht bei den Bewohnern, sondern

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202 Die Probeniobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc.

in den unbenützten Eisenbahn-Baracken; die der Stadt angehörigen Reservisten entliess man mit dem Befehle nach Hanse, am nächsten Morgen um 5 Uhr früh, also zur Zeit, zu welcher sie wirklich hätten kommen sollen, zu erscheinen.

Am folgenden Tage nahmen die Arbeiten im Präsen- tirungslocale schon am frühen Morgen ihren Anfang. Die tausend- köpfige Menge von Reservisten, welche schon am Vortage vorhanden war und sich nun dem Befehle gemäss abermals am Sammelpunkte einfand, wuchs successive durch das Eintreffen neuer Leute aus den entfernteren Gemeinden. Alle Leute, mit ganz geringen Ausnahmen, waren gut bekleidet und beschuht, hatten ein munteres, gesundes Aussehen und nichts von ihrer militärischen Haltung eingebüsst. Ordnung wurde streng gehalten. Die Reservisten gingen vor allem zum Präsentirungstisch, wo man ihnen die Einberufungskarten ab- nahm , um sie darnach in den Präsenzstand zu nehmen, sodann traten sie mit dem Urlaubspasse in der Hand zum Tische, an welchem sich der Miliiär-Arzt befand, der sie rücksichtlich ihres Gesundheitzustandes befragte; wer sich krank meldete, wurde zum Arzt behufs Untersuchung in's anstossende Zimmer gebracht, die übrigen führte man mit der Anmerkung im Passe „gesund" in den Hof, wo Cadre-Unterofficiere der Reichswehr sie nach Waffengattungen bei den Flaggen aufstellten. Die Leute, welche vom Arzt der Untersuchung unterzogen worden waren, wurden neuerlich sortirt. Die thatsächlich krank oder dienstuntauglich Befundenen bestimmte man zur Vorstellung vor die Stellungs-Commission behufs endgiltiger Constatirung ihres Gesundheitszustandes; die übrigen wurden auf den Hof des Sammelplatzes geführt und dort, wie bereits angeführt, nach Waffengattungen rangirt. Auf diesem Hofe nahm der Militär- kreis-Chef die Formirung der Ergänzungs-Transporte vor, von denen die zur Ergänzung des Brjanskij-Regimentes bestimmten, unter Be- gleitung der Übernehmer an ihre Bestimmung abgesendet wurden j die übrigen führte man auf den Punkt, wo sie Brot und warmes Essen erhielten. Dorthin schickte man successive auch die Leute, welche an diesem Tage noch ohne Bestimmung geblieben waren; nach- dem die letzteren warmes Essen erhalten, vertheilte man sie bei den Be- wohnern in Nachtquartiere. Die mit der Eisenbahn angekommene Mann- schaft jedoch Hess man vorerst abessen, weil sich der Verpflegspunkt nahe dem Bahnhofe befand, und dann auf den Sammelpunkt führen.

Das warme Essen bestand aus der Mittagsmenage mit einem Pfund Fleisch. Mit der Austheilung des Essens wurde um 11 Uhr vormittags begonnen und sie dauerte bis abends. Für die zum Brjanskji-Regimente bestimmten Leute wurde nicht abgekocht, weil sie nach dem Mobilisirungsplane beim Regimeute zu verpflegen waren.

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Die Unterbringung der Leute bei den Bewohnern stiess auf keine Schwierigkeiten und wurde gemäss dem Plane durchgeführt

Im allgemeinen ging die Formirung derComman- den schnell von statten, rascher, als dies im Mobili- sirungsplane veranschlagt war. Einige Uncorrectheiten er- gaben 3ich nur dadurch, dass der Militär-Chef bei Vertheilung der Juden nicht die erforderliche Gleichmässigkeit beobachtete. Da nach dem Plane die ersten für das 35. Infanterie-Regiment bestimmten Commanden hauptsächlich aus städtischen Reservisten formirt wurden, unter welchen sich viele Juden befanden, stellte sich in der Folge heraus, dass zu dem Contingente des genannten Regimentes ver- hältnismässig mehr Juden gelangten, als zu den übrigen Truppen- körpern. Bei Formirung der Commanden wurde der schon früher Torgeschlagene Ersatz der Nominallisten durch die auf einer Schnur aufgereihten letzten Seiten der Urlaubspässe aller jener Leute ver- sucht, die dem Verbände des Ergänzungs- Transportes angehören. Diese Art hat sich in jenen Fällen als praktisch erwiesen, wenn wegen Mangel an Zeit oder anderen Ursachen die Verfassung von Listen erschwert ist (im Winter, bei Regen, nachts u. s. w.).

Ähnlich, wie oben beschrieben, wurde die Arbeit auf dem Sammelpunkte auch an den folgenden Tagen gemacht, wobei die nicht zum Brjanskij-Regimente abzugebenden Transporte aufgelöst nud nachdem sie warmes Essen erhalten, unverweilt nach Hause entlassen wurden ; statt der abgenommenen Pässe folgte man den Leuten Certißcate aus, welche ihre Einrückung bestätigten. Die Re- servisten, welche mittels Eisenbahn aus entfernten Gemeinden ge- kommen waren, wurden mit Bewilligung der Behörde in derselben Weise wieder rückbefördert. Diese Beförderungen, welche ihrer Be- schleunigung wegen nicht nach vorher verfassten Plänen, sondern nur auf Grund von Depeschen durchgeführt wurden, vollzogen sich in bester Ordnung.

Was die Reservisten betrifft, welche auf dem Sammelpunkte zur Überprüfung durch die Kreis-Commission bestimmt wurden, begann man abweichend vom Mobilisirungsplane mit diesen Untersuchungen schon am dritten Mobilisirungstage, um diese Leute nicht unnütz lange präsent zu halten. Da aber der Militärkreis-Chef noch immer mit den Arbeiten auf dem Sammelpunkte beschäftigt war und an den Sitzungen der Commission nicht theilnehraeu konnte, so wurde an seiner Stelle ein anderes Mitglied des Militär-Ressorts bestimmt. Der Kriegsministor, welcher die Sitzungen der Commission besuchte, lenkte die Aufmerk- samkeit der Militär-Ärzte darauf, dass sowohl sie, als auch die auf dem Sammelpunkte verwendeten Civilärzte, nach Untersuchung der mit an- steckenden Krankheiten Behafteten (Krätzige, Syphilitische u. s. w.)

Orgm der mllltlr wlM#HJchaftlicb«n Vereine L1X. Band. 1*90 15

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204 Die Probemobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc.

keinerlei Massregeln ergriffen hatten, um die Übertragung auf Gesunde zu verhüten.

Von 5.233 Reservisten, welche am Einberufungs- tage in Evidenz standen, sind 5.155 eingerückt; fort- geblieben sind daher weniger als 2%. Krank gemeldet haben sich und am Sammelpunkte ärztlich untersucht wurden 734 Mann (U°/ou), von diesen wurden 260 Mann (36%0) der Über- prüfungs-Commission vorgestellt.

Von diesen letzteren ergaben sich bei eingehender Untersuchung seitens der Stellungs-Commission: 142 Kriegsdienstuntaug- liche (66%o)i welche auch aus dem Reserveverbande entlassen werden : 57 Kranke (22%0), welche nicht sofort zur Truppe geschickt werden konnten, und 61 Gesunde (23%0). Die verhältnismässig vielen Gesunden, welche von den Ärzten am Sammelpunkt zur Überprüfung bestimmt wurden, erklären sich nach Ansicht der Commission dadurch, dass an Trachom in einer Form leidende Leute, mit welcher sie bei einer wirklichen Mobilisirung angenommen würden, auf den Sammelpunkten absichtlich den Kranken zugezählt worden sind, weil wenn sie zum mobilisirten Regimente kämen, sie trotz der kurzen Anwesenheit die Krankheit in der Truppe verbreiten könnten.

Durch den Einberufungsversuch hat sich also ergeben, dass von allen im Kreise in Evidenz stehenden Reservisten 4*3° tl0 (227 Mann ) nicht einrückten und kriegsdienstuntauglich sind; die Kranken, welche nicht sofort z ur Truppe e i n- ge reiht werden können, beziffern sieh mit 1 0 u0 (57 M a n n) ; der G e s a m m t a u s f a 1 1 stellt sich daher auf 274 M a n o oder kaum 5-3%0 von der Gesammtzabl der Reservisten, welche der E i n r ü c k u n g unterlagen. Natürlich fällt es schwer, auf Grund des gemachten Versuches endgiltige Sehlussfolgertingen für eine wirkliche Mobilisirung abzuleiten; doch lässt sieh mit ziemlicher Zuversicht sagen, dass der anlässlich des Voranschlages für Aufteilung der Reservisten angenommene Percentualabschlag für Nichtverfügbare die Ergänzung vollkommen sicherstellt; wenn sich bei weiteren Ver- suchen das hier erhaltene Verhältnis nur annähernd bestätigt, so wird man mit dem Abschlage noch weiter heruntergehen können, was die Marschbereitschaft einige r T r u p p e n k ö rp e r im erbe b- 1 i c ii e n M a s s e b e schleunigen wir d.

Gleichzeitig mit der Einberufung der Mannschaft und der Eiu- lieferung der Pferde begannen auch die Arbeiten in dem zu mobili- s i r e n <i e. n lv e g i m e u t e. Nach dem Plane waren die Arbeiten derart durchzuführen, dass das Regiment 24 Stunden nach dem Eintreffen er letzten Partie an Mannschaft oder Pferden, welche als Ergänzung

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zur Versetzung auf den Kriegsstaud bestimmt sind, vollkommen marschbereit sei. Da das Regiment eine ausschliesslich locale Er- gänzung erhielt, deren Abgabe sich ganz nach dem Calcul des Militärkreis-Chefs vollzog, so musste die Completirung eine unge- mein rasche sein, was aber naturgeraiiss eine ausserordentliche Kräfte- loapannnng erforderlich machte, wenn alle Arbeiten innerhalb einer so kurzen Mobilisirungsfrist beendet sein sollten. Dieser Umstand wirkte selbstverständlich sehr günstig auf das Lehrreiche des Versuches.

Sofort nach Erhalt des Mobiüsirungsbefehles schritten in der Ikogimentskanzlei die mit dem militärischen und wirtschaftlichen Wesen betrauten Orgaue zur endgiltigen Ausfertigung und Absendung der Befehle, der verschiedenen Gattungen vou Anforderungen und Vor- schlage. Alle Schriftstücke waren schon im Frieden so vorbereitet, Ja«s die Arbeit um 10 Uhr abends desselben Tages beendet war, d. b. noch am Vorabende des ersten Mobilisirungstages. Ebenso wurden auch während der folgenden Tage alle Verfügungen voll- kommen rechtzeitig und sorgfältig abgefasst hinaus- gegeben, was dem Umstände zuzuschreiben ist, dass alle Beilagen zum Mobilisirungsplane schon im Frieden gründlich ausgearbeitet waren. Ausstellig zu bemerken wäre :.ur, dass die Befehle zu umfangreich waren; höchst wünschens- wert erscheint ihre kürzere Fassung, indem man daraus alles eliminirt, was sich in die Mobilisirungs-Tagobücher der Fuuctionäre aufnehmen lässt (Weisungen und Zeit für Durchführung der Arbeiten, Erfordernis an Vorspann und Arbeitern u. s. w.).

Dem Plane gemäss concontrirte sich das Regiment am ersten Mobilisirungstage in Kremeuezug, zu welchem Zwecke das gewöhnlich der Vorstadt Krjukow befindliche Bataillon vom anderen Dnjepr- Pfer herübergezogen und bei den Bewohnern einquartiert wurde. Ob- wohl diese Unterkunft wegen Mangel grosser Räumlichkeiten zur Aopassuug der Monturen und Rüstungen keine zweckentsprechende war, so musste man sich doch wegen der schwierigen Communication mit dem anderen Ufer mit der einzigen Brücke begnügen, trotz- dem diese mit Rücksicht auf den Bahnverkehr häufig gesperrt ist. Die übrigen Compagnien verblieben in ihren «tändigen Kasernen, welche in der Stadt an verschiedenen Orten zerstreut liegen.

Weil die Ergänzung des Regimentes erst am zweiten Mobili- -•irungstage zu beginnen hatte, so erschien es äusserst vorteilhaft, bis lU diesem Zeitpunkte den möglichst grössten Theil der Arbeiten zu dem Zwecke beendet zu haben, um das ausschliessliche Augenmerk den ein- rückenden Mannschaften und Pferden zuzuwenden. In dieser Absicht hatte man ungesäumt folgende wichtigere Arbeiten begonnen: 1. Über- nahme und Vertheilung der städtischen Quartiere gemäss den schon

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206 Dl« Probeniobilisirung des russischen 35. Infautcrie-Regitneiites etc.

vorher gefassten Entwürfen; 2. Bau von Ergänzungsherden für das Abkochen; 3. Fassung von Proviant, Holz und Beschaffung anderer Artikel; 4. Entwicklung der Brotbäckereien; 5. Herausschaffen des Trains aus den Remisen und Verladung desselben; 6. Herrichtung der Remisen zur Unterbringung von Pferden und 7. Hiuausgabe von Monturen, Rüstungen und Waffen au die Compagnien, sowie Deponireo der Sachen, welche nicht in's Feld mitzunehmen sind. Trotz der Menge von Dingen, die es zu thun gab, wurde alles genau, gut und meist vor der im Mobilisirungsplane vorgezeichneten Frist durch- geführt; ein Beweis, dass dieser Plan auf richtigen und mit Vor- sicht angestellten Berechnungen aufgebaut ist. Bei Vornahme der oben aufgezählten Arbeiten haben sich die Vortheile der eingeführten Verwahrungsart der Gegenstände des unberührbaren Vorrathes voll bewährt. Der -Train war halb verladen deponirt, während die zur Hinausgabe gelangenden Gegenstände compagnieweise unter dem Siegel der Compagnie-Commandanten ge- ordnet erlagen, was von einer neuerlichen Zählung enthob. Dies erleichterte in hohem Masse die Hinausgabe der Sorten. So brauchte man zum Beispiele für die Erfolgung der Monturen, Stiefel und Rüstungen an eineCompagnie mit 18 Arbeitern 12 Minuten. Die Arbeiter wurden in der Weise aufgestellt, dass die den Stellagen entnommenen Gegenstände von Hand zu Hand bis zum Ausgange gingen, wo sie unmittelbar auf den Vorspannwagen verladen wurden. Die Überführung bewirkte man theilweise mittels Arbeits- (Artel-) Pferden, theilweise mit gemietheten; zur Fort- schaffung aller von einer Compagnie übernommeneu G egenständ^ brauchte man fünf einspännige Fuhrwerke. DieAusgabe der Gewehre voll- zog sich noch rascher und nahm bei jeder Compagnie nur drei Minuten in Anspruch. Zur Vermeidung einer Beschädigung der Gewehre wurden sie in der Hand übertragen ; jeder Mann trug zwei Gewehre.

Zur Übernahme und Begleitung der Reservisten-Commanden und der Pferdepartien entsendete das Regiment zu den im Mobili- sirungs-Plane vorgeschriebenen Zeitpunkten Officiere und Mannschaften nach dem Sammelpunkte der Reservisten und dem Orte, wo die Pterde-Übernahms-Commission thätig war. Die Leute kamen gleich- zeitig in grossen Partien zum Regimente, weil sich seit dem Morgen des zweiten Mobilisirungstages schon eine beträchtliche Zahl von Reser- visten beim Militärkreis-Chef gesammelt hatte; die Pferde langten jedoch successive, nach Massgabe ihrer Übernahme am Abgabepunkte an.

Die Vertheilung der Leute in die Compagnien wurde zweimal des Tages vorgenommen und beanspruchte deshalb wenig Zeit, weil mau sie nur durch Abzahlung bewirkte; berücksichtigt wurde b 1 o s die Körpergrösse der Leute, weil sich sonst bei Au-

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pissung der Monturen uud Stiefel, welche nach der durchschnitt- lichen Grösse der Mannschaft an die Compagnien vertheilt waren Schwierigkeiten ergeben haben wurden. Die Leute rangirten sich hieza nach Reserve-Kategorien in mehrere Glieder und in jedem Gliede nach der Grösse, worauf der Regiments-Commandant die Vertheilung vornahm. Nach Verfügung dieses letzteren tratou die Reservisten sodann zu den entsprechenden, von jeder Compagnie eatsendeten Übernehmern, wo über sie behufs iDstandnahme und Controle ihrer vom Kreis-Militär-Chef erhaltenen Docuraente in 4er Kanzlei Namens- Verzeichnisse angelegt wurden.

Die in den Compagnien eingetheilten Leute erhielten warmes Essen, wurden in's Bad gefuhrt und geschoren, worauf die Anpassung der Monturen, Rüstungen und Stiefel erfolgte. In einigen Compagnien wurde erst nach der Anpassung gebadet, was natürlich weniger zweckentsprechend ist, doch wegen der unzureichenden Zahl ron Bädern nicht anders gethan werden konnte. Die Anpassung ging ausserordentlich flink. Die Leute, nachdem sie ihre Fassbekleidung ausgezogen, gingen vor allem zu dem Unterofficier, der neben einer an der Wand herabhängenden Schnur stand, an welcher der?' tin gemessen wurde, wonach man dann dieGrössengattung der Be- kleidungsgegenstände bestimmte, welch' letztere der Soldat auf die Hand erhielt Hierauf gingen die Reservisten zu einem anderen Unterofficier, welcher auf einem mit Einschnitten versehenen Brette, die den Grössen- gattungen der Stiefel entsprachen, ihre Füsse mass ; nach Messung der Fasse erhielt jeder Reservist ein entsprechendes Paar Stiefel l).

So asuccessive von einem Unterofficier zum anderen gehend, and damit dem Ausgange des Locales sich nähernd, erhielt der Soldat Mütze, Halstuch, Patrontaschen, sowie die übrigen Bekleidungs- und Ausrüstungs- Gegenstände. Beim Ausgange selbst empfing er ein Marschzeltblatt, in welches er alle gefassten Sachen in ein Bündel schnürte, mit dem er in den Hof oder in ein anderes Zimmer ging, um sich anzukleiden. Die nun bekleideten Reservisten traten sodann zur Besichtigung vor dem Compagnie- Commandanten an, nach dessen Angabe das weiter nöthige Annähen, speciell der Di- stinctionen uncL etwaige kleine Änderungen bewirkt wurden.

Zur Schonung der Sorten des unberührten Vorrathes war be- fohlen worden, dieselben nur für den Tag des Obungsmarsches hinaus- zugehen. Alle übrigen Übungen wurden in den bei den Compagnien befindlichen ausgetragenen Monturen gemacht.

') Nach dem Ausspruche der meisten Compagnie-Commandanten erweist sich der erwähnte Apparat zum Messen der Füsse als sehr zweckmässig; er besitzt Tor dem Gerassimow'scben Vorzüge, weil dieser eine Feder hat, welche auf die Zehen drückt, und diese häufig veranlasst, sich zu krümmen.

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208 1>W Prubeniobilisiruiig des russischen 35. Infunterie-Reginuentes etc.

Für die Nächte waren die Leute bei den Bewohnern unter- gebracht; während der ganzen Mobilisirungsdauer ist über die Mann- schaft keiue Klage geführt worden. Die Aufführung war überhaupt eine musterhafte.

Die Besichtigung der successive einlangenden Pferde, nach Massgabe, als sie von der Commission übernommen wurden, fand nur einmal täglich statt. Die Pferde übernahm man nach der Plombe, weil die Liste erst später zugestellt wurde.

Die übernommenen Pferde brachte man theilwerse in den Fuhr- werk-Remisen unter, theilweise wurden sie angekoppelt.

Das Anpassen der Pferdegeschirre und das Ein- fahren stiessen auf keine Schwierigkeiten; der grössto Tb eil der Pferde war gut eingefahren.

Nach Massgabe des Einrückens der Reservisten wurden mit ihnen iu den Compagnieu trotz der äusserst beschränkten Zeit Übungen vorgenommen und ziemlich systematisch durchgeführt. Die Reservisten legten viel Eifer an den Tag, was im Vereine mit der gründlichen Ausbildung, welche sie während ihres Präsenzdienstes in den Reihen der Armee und bei den Waffenübuugen erhalten hatten, die Sache wesentlich erleichterte. Die Resultate der militärischen Ausbildung erwiesen sich als sehr erfolgreiche. Das Regiments-Exer- ciereu, welches am letzten Mobilisirungstage stattfand, zeigte, dass die Truppe als ein vollkommen festgefügtes Ganzes betrachtet werden kann. Das Regiment marschirte im weiten, freien Schritt, änderte geschickt die Direction und machte auf Befehl des General Adjutanten Dragomirow einen combinirten Angriff mit gefälltem Bajonet, wobei das Tete-Bataillon des Regimentes in Reserveformation plötz- lich „Kehrt" machte, und sich auf das Bataillon des zweiten Treffens warf, welches sofort dem Angriffe entgegentrat; mit lautem Hurrah wurde ein durchgängiger Anlauf gemacht, worauf sich die Bataillone rangirten und die Ordnung rasch wieder herstellten.

Nach dem Exercieren defilirte (jedes Fuhrwerk einzeln) der mobilisirto Train, bestehend aus dem eigentlichen Regimentstrain, den dritten Zügen der gemeinsamen Abtheilung und dem Ausgabe- transport des Divisionstrains. Die Pferde waren in den Bespannungen sehr gut vertheilt und so gut eingefahren dass nur zwei bis drei Fuhrwerke bemerkbar abblieben.

Am folgenden Tage machte die mobilisirte Truppe einen Übungsmarsch von 20 Werst bei sehr starker Hitze. Der Stand be- trug 3.1)31 Mann, darunter 1.(311 des Präseuzdienstes und 2.320 Reser- visten. Die Fuhrwerke des Regiments- und der betreffenden Züge

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Die Probemobilisirong des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 209

bi Divisionstraius waren mit 217 Pferden bespannt; unter dem Dattel der Couipagnie-Commandanten, Ärzte, anderer berittener Offi- ziere und der Train-Unterofficiere gingen 32 und nacbgeführt wurden 25 Reservepferde, im ganzen daher 274 Pferde, welche sammtlich •lern Pferde-Conscriptions-Contingonte angehörten.

Der Marsch wurde in vollkommenster Ordnung und in sechs Stunden gemacht, eine Stunde für die grosse Rast eingerechnet; der Traio war nicht zu ausgedehnt, Aufenthalte kamen keine vor und er blieb nicht hinter dem Regiments zurück. Erst gegen Ende des Marsches ergab sich bei einem dreispännigen Fuhrwerke des Aus- sibetransportes eine Beschädigung von Bedeutung; auf ebener Strasse brachen an dem rechten Hinterrade die Speichen heraus, worüber gegenwärtig die Untersuchung noch im Zuge ist.

Bei der Rückkehr nach Kremenczug hatte man 30 Nachzügler, -lirunter 26 Reservisten (davon wieder 22 Juden; aufgedrückte Füsse hatten 41 Mann, darunter 34 Reservisten (unter diesen 21 Juden). Die Pferde kamen nach dem Zeugnisse einer speciellen Commission in besten Zustande an, und waren nicht abgefallen. Von der Ge- sammtzahl wurden nur 6 nicht vollkommen gesund befunden.

Mit dem vorerwähnten Übungsmarsche war der Versuch be- endet. Am folgenden Tage begann die Entlassung der Reservisten, sowie der Verkauf der Pferde, von denen 131 von ihren früheren Besitzern zurückgenommen wurden; die übrigen 143 Pferde wur- den im Licitationswege veräussert.

Die Durchführung des Versuches ist nach ihren Schlussergebnissen als eine erfolgreiche anzuerkennen.

Reservisten und Pferde trafen in der Kreisstadt auf dem Sammel- und Abgabepunkte rechtzeitig ein, und wurden mit einer solchen Zeitberechnung dem sich mobilisirenden Regimente zugesendet, dass dieses innerhalb des Termines marschbereit zu sein vermochte. Ebenso rechtzeitig waren durch den Militär-Chef die für die übrigen Truppenkörper bestimmten Commandeo formirt worden. Das Regi- ment seinerseits raobilisirte sich trotz der kurzen Zeit in voll- kommenster Ordnung und war bereit, unverweilt an seine Bestimmung abzugehen. Ein solcher Erfolg ist zuzuschreiben: 1. der sorg- fältigen Vorbereitung aller Entwürfe im Frieden; 2. der ordnungsmässigen Unterhaltung und ent- sprechenden Deponirung der beim Regiment befind- lichen V o r r ä t h e ; 3. der rüstigen, energischen Arbeit während d e r M o b i 1 i s i r u n gs - P e r i o d e aller daran be- theiligten Organe sowohl des Militär- als auch Civil- Ressorts und 4. der vortrefflichen Ausbildung der Reservemannschaft. Abgesehen von den guten Ergebnissen

210 Die Probemobilisirnng de8 russischen 35. Infanterie-Regimentes etc.

weist der gemachte Versuch auf das Wünschenswerte :*srn UQter- vollkommnungen des Mobilisirungswesens durch Beseit * vr ™««o- Mängel hin, welche bereits, soweit es der Kaum gestattt < Ij^ruauPt' Stelle angedeutet wurden. Hier wollen wir nur no« i wiederholt bemerken, dass mit Rücksicht des rechtzeitigen Eintreffens der Reser- visten auf dem Sammelpunkte und bei Auswahl der Pferde behufs deren Vorführung auf dem Abgabepunkte in einigen Fällen die in den vorhandenen Gesetzesbestimmungen genau präcisirten Rechte der Reservemannschaften und der Pferdebesitzer verletzt wurden. Es unter- liegt keinem Zweifel, dass diese zutage getretene Verletzung (darin bestehend, dass man einen Theil der Reservisten der Möglichkeit beraubte, die 24stündige Frist zur Ordnung ihrer häuslichen An- gelegenheiten zu benützen, indem man ferner alle Pferde auf den Sammelpuukt zusammentrieb) und endlich die Ausserachtlassung der freiwilligen Einlieferung und der Pferdeverlosung, bei dem gemachten Versuche die Bevölkerung nur wenig schädigten, da die Reservisten nach einigen Tagen wieder heimkehrten und den Pferdebesitzern das Recht zustand, ihre Pferde zurückzukaufen. Bei einer wirklichen Mobilisirung hätten die Interessen der Privatpersonen darunter leiden müssen. Da die Ursache dieser Erscheinungen, wie es der Versuch gezeigt hat, nur in der mangelnden Übereinstimmung der im Frieden getroffenen Verfügungen mit Anordnungen der unteren Civilorgane gelegen ist, so könnte dieser Übelstand leicht durch Schaffung einer entsprechenden Controle über die Vorbereitungen dieser Personen für die Mobilisirung beseitigt wer- den; dann wird mau mit Zuversicht sagen können, dass ein aller- höchster Mobilisirungsbefehl nicht nur mit vollkommenem Erfolge, sondern auch unter thunlichster Wahrung der Interessen der Be- völkerung durchgeführt werden wird.

Beilage.

Daten über die allgemeinen Ergebnisse des Versuches einer thatsächlichen Einberufung der Reserve -Mannschaften und Einlieferung der Pferde, während des Zeitraumes vom 4. bis 14. April 1898 im Kremenczuger Kreise, verbunden mit der Mobilisirung des 35. Brjanskij- Infanterie-Regimentes.

A. Reserve- Mannschaften. Im Kreise Kremenezug standen im ganzen 5.233 Reservisten in Evidenz, welche bei der Verwaltung des Kreis-Militär-Chefs einzurücken hatten:

am 2. Mobilisirungstage . . . 4.274 Mann, 0 3. r ... 972

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Die Probemobilisirung des rassischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 21 1

des Division dem Mobilisirungsplane waren von dieser Zahl an das Sattel ß- j-Infanterie-Regiment abzugeben: eiere u ;«*m 2- Mobilisirungstage .... 1.649 Mann, ,jrjn 3. . . . . 807

zusammen . . 2.35(5 Mann. Thatsächlich sind bei der Verwaltung des Kreis-Militär-Chefs eingerückt:

am 1. Mobilisirungstage (4. April). . . . 222 Mann1), ,2. (5. ) . . . . 2.920

3. (6. „).... 1.013

zusammen . . 5.155 Mann. Davon wurden an das 35. Brjanskij-Inf.-Reg. abgegeben : am 2. Mobilisirungstage (5. April) .... 1.830 Mann,

fi 3- n (6* »)•••• 526 w

zusammen . . 2.356 Mann.

Die übrigen Reservisten wurden nach Massgabe der Formirung nach Hause entlassen, u. z. :

am 2. Tage (5. April) wurden entlassen . . 862 Mann, n 3. (6. ) . . 1.858

n » n ) r> w 79 n

zusammen . . 2.799 Mann.

Unter der Zahl der am dritten und vierten Tage Entlassenen befanden sich 260 Kranke, welche der Oberprüfung seitens der Kreis-Stellung8-Commission unterzogen worden waren.

Mit den am zweiten, dritten und vierten Tage beim Regimente präsentirten Reservisten wurde die Hinausgabe und Anpassung der Monturen, Rüstungen und Armaturen bewirkt, dann Einzeln-Aus- bildung und Compagnie-Exercieren vorgenommen.

Gemäss den Verlautbarungen über die Schlag fertigkeit der Truppen sollte das 35. Brjanski -Infanterie -Regiment am Abende des vierten Tages vollkommen marschbereit sein; dies war auch thatsächlich der Fall, weil das mobilisirte Regiment an diesem Tage (dem 7. April) um 5 Uhr nachmittags mit dem vollen Stande in Gegenwart des Kriegs-Miuisters und des Militar- Bezirks-Commandanten exercirte.

Am fünften Tage (8. April) machte das ganze Regiment einen Obungsraarsch (ungefähr 20 Werst); an diesem Tage hatte das Regiment 2.320 einberufene Reservisten*) in seinen Reihen. Von den übrigen 36 Reservisten, welche an der Marschübung nicht theil-

') Ungerechnet die grosse Zahl der in der Stadt domicilirenden Reservisten (über 800), denen befohlen wurde, sich am folgenden Tage wieder zu melden.

*) Ausserdem 1611 Mann des Präsenzstandes, daher zusammen 3.931 Mann.

Organ der miHUr-wlMMineWtHchen Vt^lne. L1X B»nd. 1899. 1^

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1

212 T>ie ProbemobilKsirung des russischeii 36. Iufanterie-Rcgimentes etc.

nahmen, befanden sich 16 Mann im Lazareth und 20 wurden wegen physischer Schwäche zurückgelassen'). Nach dem Übungsmarsche er- gaben sich unter den Reservisten: 34 Leute mit aufgedrückten Füssen (darunter 21 Judeu) und 26 Nachzügler (daruuter 22 Juden)').

Am sechsten Mobilisirungstage (9. April) wurden die beim Regimente befindlichen Reservisten dem Kreis- Militär-Chef über- geben und von diesem nach Hause entlassen.

B. Pferde. Dem Mobilisirungsplane gemäss hatte der Kreis Kremenczug zu stellen: 94 Reitpferde, 357 Trainpferde I. und 44 II. Kategorie, im ganzen daher 495 Pferde, was mit dem 50%igen Zuschlage 757 Pferde ergibt.

Nach dem vom Bezirksstabe genehmigten Vertheiler hatte die Übernahms-Commissiou aus dem ganzen Kreise zu übernehmen: am zweiten Tage 250 Pferde, am dritten 225, am vierten 20, zu- sammen 495 Pferde.

Thatsächlich wurden von den Sammelpunkten der Pferde-Con- scriptions-Districte dem Sammelpunkte in Kremenczug 998 Pferde zugeführt und von diesen seitens der Übernahras-Commission an- genommen: am zweiten Tage (5. April) 179 Pferde, am dritten Tage (6. April) 223 Pferde, am vierten Tage (7. April) 6 Pferde. Ausser- dem wurde im Hinblicke auf den Rückstand am vierten Tage noch eine Nachstellung aus den städtischen Bezirken mit 13 Pferden vorge- nommen. Statt 495 waren daher nur 421 Pferde übernommen worden3).

Davon wurden an das 35. Brjanskij-Inf.-Reg. abgegeben: am 2. Tage (5. April) 10 Reit-, 1 26 Trainpf. I. Kat. u. 7 Trainpf. II. Kat.,

n 3. j) (6. jj 117 n v r> r, a

zusammen . . 10 Reit-, 243 Trainpf. I.Kat. u.21 Trainpf. II. Kat.

Die übrigen übernommenen Pferde wurden rückgestellt; ihre Besitzer erhielten gleich jenen, welche Pferde auf den Sammelplatz gebracht hatten, die jedoch nicht angenommen worden waren, als Entschädigung für das Futter: 50 Kopeken täglich.

Am vierten Tage (7. April) wurden die dem 35. Infanterie- Regimente übergebenen Pferde an die Fuhrwerke des ärarischen Trains (Regiments- und Divisions-Train) gespannt und nach dem Regiments-Exercieren besichtigt.

') Im ganzen haben 201 Mann (des Präsenzstandes) nicht am Ubuns^s- marsche theilgenomroen, u. z. 56 Kranke, 52 Commandirte, G Beurlaubte nn«\ 87 Officiersdicner.

*) Vom Prftsenzstande hatttn überdies 7 Mann aufgedrückte Füssc und 4 Mann waren Nachzügler.

B) Die Cominisüion nahm fast gar keine Plerde für Cadres der Ersatz- Cavallcrie an, deren Zahl sich nach dem Mobilisirungsplane auf 75 Stück belauft

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Die Probeinobilisirung des russischen 35. Infanterie-Regimentes etc. 213

Am fünften Tage (8. April) nahmen alle diese Pferde am Ubung9marscbe des Regimentes theil, wobei 217 Pferde den Fuhr- werken Trains vorgespannt waren; die Berittenmachung der ' ompagnie-Commandanten, Arzte, Officiere und Train-Unterofficiere erforderte 32 Reitpferde; naehgeführt wurden 25 Pferde.

Am 9. April (dem sechsteu Tage) wurden die Pferde von der mit der Überwachung des Ganges der Mobilisirung betrauten Com- nussion unter Beiziehung zweier Thierärzte besichtigt.

Wie aus dem Commissionsacte ersichtlich ist, wurden im ganzen 6 kranke Pferde vorgefunden, doch durchwegs mit solchen Krank- keiten, die keine ernsten Folgen besorgen Hessen ; die übrigen Pferde waren durch die Arbeit nicht heruntergekommen und auch nicht vom Fleische gefallen.

An demselben Tage (9. April) begann die Rückstellung der Pferde an jene Besitzer, welche dieselben mit einer Zugabe in der Höhe des 10°/0igen Aufschlages, der im ärarischen Preise eines jeden Pferdes inbegriffen gewesen war, wieder zu haben wünschten. Auf Anordnung des Bezirks-Stabes hatte diese Rückgabe innerhalb dreier Tagen nach Beendigung der Mobilisirungs-Inspicirung stattzufinden. Während dieser Frist (vom 9. bis 12. April) wurden den Besitzern t> Reitpferde, 116 Trainpferde I. Kategorie und 9 Trainpferde II. Kate- gorie, im ganzen 131 Pferde, rückgestellt.

Die übrigen 4 Reitpferde, 127 Trainpferde I. Kategorie und 12 Trainpferde IL Kategorie, zusammen 143 Pferde, wurden durch eine besonders zu diesem Zwecke zusammengesetzte Commission nach vorher am 12. April seitens beeideter Schätzmeister bewirkter Schätzung am 13. und 14. April licitando verkauft. Der Erlös (11.3(32 Rubel 50 Ko- peken) wurde am letzten Licitationstage an die Kreiseasse übergeben.

C. Zustand der Monturs-, Rüstungs- und Waffen-Vurräthe dos Uegimentes, sowie des Trains nach Schluss der Mobilisirungs-Inspi- cirung. Von den au die Reservisten aus dem Vorrathe erfolgten Monturen, Rüstungen und Waffen waren verloren oder unbrauchbar geworden:

Stiefel 3 Paar, Zwiebacksäcke ... 18 Stück,

Baschliks 1 Stück, Stiefelüberzüge ... 2

kleine Kessel . ... 4 r Gewehr-Requisiten :

Feldflaschen .... 19 Putzschnüre . 4

Trinkbecher .... 8 ^f-ftl! o *

Zuudstifte 9

Nach dem Übungsmarsehe ergaben sich beim Train: 1. der

Bruch eines Rades bei dem mit drei Pferden bespannten Fuhrwerke

Nr. 22 der Verpflegungs-Abtheilung des Divisons-Trains, Modell 1870,

2. der Bruch der Deichsel an einem Lazarethwagen; 3. 9 gebrochene

und 4. 11 durchschlagene Schilde (Rückseiten der Fuhrwerke).

IC-

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214 Die Probemobilisirung des rassischen 35. Infanterie-Regimentes etc.

Ausserdem wurden bei den übernommenen Pferden während ihr Dienstleistung im Regimente gegen 100 Zäume zerrissen.

D. Beiläufige Berechnung derKosten, welche dur die Einberufung der Reservisten und Einlieferung d Pferde im Kreise Kremeuezug in Verbindung mit d Mobilisirung des 35. Infanterie-Regimentes verursac wurden. Die Einberufung der Reservisten und die Eiolieferung c Pferde im Kremenczuger Kreise, dann die Mobilisirung des 35. 1 fanterie-Regimentes waren mit folgenden Kosten verbunden:

1. Verwaltung des Kreis-Militär-Chefs: für Verpflegung c Reservisten, Kanzlei-Auslagen, wirtschaftliche Erfordernisse und Ta gelder für Ärzte: 1.066 Rubel, 45 Kopeken.

2. Das Regiment verausgabte: für Verpflegung der Reservist« für Unterlagsmaterial (Stroh u. dgl.), Bäder, Schwärzen der Stiel Fuhrwerke zur Uberführung der Monturen und Rüstungen 1.432 Rub 78 V* Kopeken.

3. Erfolgung von täglich 50 Kopeken für die Verpflegung übernommenen Pferde, sowie die Auslagen der Übernahms-Commis für Halfter, Koppelstricke und Hufbeschlag: 519 Rubel.

4. Bezahlung der 10%igen Daraufgabe für die von den sitzern rückgenommenen (131) Pferde: 1.372 Rubel, 19 Kopeken.

5. Ausgaben des Regimentes für Verpflegung, Hufbeschlag u ärztliche Behandlung der Pferde, dann Adaptimng der Remisen Pferdeställen : 851 Rubel, 97 Kopeken.

6. Mehrausgaben des Regimentes für Futter und Rindfleis wegen der infolge der Mobilisirung eingetretenen Preissteigeru gegenüber den früheren Marktpreisen, 157 Rubel, 73 Kopeken.

7. Ausgabe des Regimentes für Erfolguug von Branntw< und einer doppelten Fleischportion gleich den Reservisten auch die Mannschaft des Prasenzstandes, sowie für Deckung der Differe welche sich durch die Preissteigerung der Menageartikel auch 1 die active Manuschaft ergab, 304 Rubel, 53 Kopeken.

8. Bezahluug an die Kreiseasse der Coupons für die von d Besitzern nicht zurüekgeuonimeuen 143 Pferde: 1.700 Rubel.

9. Ausgaben der Kreis-Polizei- Verwaltung für Telegramme u. dg 30 Rubel.

Zusammen Ausgabeu: 22.734 Rubel, 651 t Kopeken. Erlös für die nicht zurückgenommenen 143 Pferde 11.320 Ru 50 Kopeken.

0 esammt kost en somit ^ungerechnet die Auslagen Commandirungen von den Centralbohorden und vom Bezirks-Sta 11.414 Rubel, I5l , Kopeken. K.

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Druck >!' > k- <hl«1 Ii militir-i,'<-ii^ra|iliisi-fi'-n Institut"-«

militir-wUseiuchattlicbcQ Vereine. L1X. Band. 18'J'J

x t

215

Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie und der graphischen Künste, speciell die Photographie in

naturlichen Farben.

Vortrag, gehalten am 24. März 1899 im Wiener militär- wissenschaftlichen und

Casino- Vereine.

Von Hofrath Ottomar Volkmer,

Ober«! In der Reserve des k. und k. Corps-Artillerlc-Reglmente« Nr. 8, Dlnctor der k k Ilof-

und StaaUdruckcrei etc. etc.

Mit 13 graphischen Darstellungen im Texte und 2 Tafeln (Nr. 9 und 10).

Nachdruck verboten. Übersetzungsrecht vorbehalten.

Wie alljährlich, soll es auch heute wieder raeine Aufgabe sein, den verehrten Anwesenden einige in jüngster Zeit actuell gewordene Neueningen im Gebiete der Photographie und der graphischen Künste

\ theils mittelst Demonstration durch das Skioptikon, theils an der Hand einer reichhaltigen Ausstellung einschlägiger Druckprobeu vor- zuführen und das Wissenswerteste darüber zu erörtern. Als Haupt-

| gegenständ dieser meiner heutigen Ausführungen habe ich mir die in neuerer Zeit häufig in Tages- und Fachblättern besprochene Er- findung der „Photochromie" oder „der Photographie in natürlichen Farben" gewählt und wird eine kurze Besprechung und Vorführung der sogenannten „Relief-Pbotographie", dann von Druckresultaten der Algraphie des Wiener Malkünstlers, Professors und provisorischen Directors der k. k. Kunstgewerbeschule zu Wien, Felician Baron von Myr bach, sowie die Vorlage von farbigeu Photogravüren der Wiener artistischen Reproductionsanstalt Blechin- ger und Leukauf den Schluss bilden.

Das Streben, Photographien in natürlichen Farben des aufzu- nehmenden Gegenstandes herzustellen, ist so alt als die Photo- graphie selbst und war auch schon Gegenstand emsigen Strebens des Erfinders der Photographie, nämlich Daguerre's.

[ch habe über derlei Versuche und Arbeiten älteren Datums schon wiederholt von dieser Stelle aus Mittheilung gemacht, so unter anderem in meinem Vortrage vom 18. März 1887, 29. März 1889, 5. December 1894 etc. etc. Neuestens wurden diese Bestrebungen von verschiedenen Seiten erneuert und auch thatsächlich bemerkens- werte Fortschritte erzielt.

Organ der militar-wlasenichafUichcn Vereine. LIX. Band. 18'J'J 1?

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216

Volkmer.

Ich will nun im Folgenden diese Bestrebungen, Photographien in natürlichen Farben herzustellen, kurz und doch verständlich erörtern, wobei ich der Vollständigkeit wegen manches von dieser Stelle aus schon Mitgetheilte wiederholend vorbringen, in's Gedächtnis zurückrufen muss, um dann speciell die neuesten Resultate auf diesem Gebiete durch das Skioptikon zur Anschauung vorzuführen.

Die verschiedenen Wege, welche zur Herstellung einer Potographie in natürlichen Farben führen, sind:

1. Die directe Aufnahme in Farben, auch „Chromo- Photographie" und „Photochromie" genannt, wie dies Becquerel, Poitevin, Zenker, Lippmann, A. und L. L u m i e r e, Valenta und Andere anstrebten und die drei letzteren auch mit guten Resultaten erreichten.

2. Die indirecte Aufnahme, auch „Photo-Chromographie" genannt, wobei durch drei oder mehrfärbige Lichttilter auf verschiedenen lichtempfindlichen Aufnahmeplatten die Aufnahme zur Herstellung von Negativen ausgeführt wird, um damit:

a) Die erhaltenen drei Negative auf Druckflächen zu copiren und Abdrucke der letzteren in Farben herzustellen, welche auf die Negative nicht gewirkt haben, wie dies C r o s und DucosdeHaurou io Frankreich und J. Albert und J. Obernetter in München zu Anfang der Siebzigerjahre ausführten, und wie dies heute allgemein mit dem photographischenDreifarbendruck erreicht wird ;

b) von den Negativen Glasdiapositive für die drei Grund- farben gelb, roth uud blau anzufertigen zur Darstellung des farbigen Bildes mittelst des Projectionsapparates auf weissem Schirme, oder wie bei dem Verfahren des Amerikaners Ives, Aufnahme und Bilddarstellung mit dem von ihm construirten Apparate, Photo- Chromoskop und

c) copiren der drei Negative auf durchsichtige, gefärbte Häutchen aus Gelatine u. dgl. und übereinander Befestigen derselben zu einem Bilde wie nach Dr. Seile oder aber successives Copiren der drei Negative auf ein und derselben Glasplatte mit Chromleim, jede Farbe durch eine Collodiumschichte isolirt, übereinander liegend, wie nach August und Louis Lumiere und Mathieu et De"ry in Frankreich; endlich

3. Aufnahme des farbigen Gegenstandes durch eine vor der lichtempfindlichen Platte in der Camera eingestellte Rasterlinienplatte in den drei Grundfarben, System J. Joly. Copiren eines Glas- diapositives von dem erhaltenen Negativ, Adjustlren des Diapositives mit eiuer dreifachen Positivlinienplatte und Betrachten des Bildes in der Durchsicht oder mittelst Projection.

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Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc. 217

Zu 1. Die directe Aufnahme in Farben, auch Chrom o- Photographie genannt.

Die ältesten Versuche, farbige Photographien auf directem Wege zu erhalten, beruhen auf der Eigenschaft des Silberchlorör Ag, Cl, unter dem Einflüsse von farbigem Lichte sich so zu verändern, dass die Farben wiedergegeben werden. Becquerel und Niepce benützteu mit Silberchlorflr überzogene Platten, um damit das Farbige des Sonnenspectrums herzustellen, doch war dies Bild nicht fixirbar, es verschwand am Lichte wieder.

Später präparirte Poitevin Papier mit Silberchlorür, machte es farbenlichtempfindlich und erhielt damit farbige Bilder auf Papier; aber auch diese waren durch kein Mittel haltbar zu machen. Vor einigen Jahren versuchte ein gewisser Veres in Klausenburg mittelst Silberchlorür, das er in Form einer Emulsion auf Papier auftrug, nach Poite vin'schem Princip farbige Bilder herzustellen, welche Arbeit sehr beachtenswert, aber heute noch nicht zum Ab- schlüsse gelangt ist.

Ein wesentlicher Fortschritt auf diesem Gebiete ist erst in der jüngsten Zeit zu verzeichnen, als der Physiker Professor Dr. Gabriel Lippmann an der Sorbonne zu Paris am 2. Februar 1891 der Pariser Akademie der Wissenschaften eine Photographie des Sonnen- spectrums in natürlichen Farben vorlegte, welche thatsächlich eine äusserst gelungene Arbeit repräsentirt und damals begreiflicherweise die photographischen Fachkreise in grosse Aufregung versetzte.

Professor G. Lippmann stellte sich bei seinen Experimenten die Aufgabe, auf einer lichtempfindlichen Platte das Bild des Sonnen- spectrums mit seinen natürlichen Farben zu erhalten, und zwar in der Weise, dass das Spectrumbild vollkommen fiiirt sei. Dr. Lipp- mann löste diese Aufgabe mit den gewöhnlichen Mitteln der Photo- graphie und änderte nur die physikalischen Bedingungen zu diesen Versuchen. Diese sind:

1. Die Continuität der lichtempfindlichen Schichte und

2. die Anbringung einer reflectirenden Fläche auf der Rückseite der lichtempfindlichen Schichte.

Dr. Lipp mann versteht unter Continuität der lichtempfind- lichen Schichte die Abwesenheit eines, Kornes. Es ist nämlich zu dieser Arbeit nöthig, dass das Jod oder Bromsilber im Innern einer Eiweiss-, Leim-, oder einer anderen transparenten gleichartigen Schichte derartig vertheilt liege, dass es keinerlei unter dem Mikro- skope sichtbare Körnung bilde, oder wenn schon Körner absolut nicht zu vermeiden wären, so müssen dieselben so kleine Dimensionen haben, dass sie gegenüber den Wellenlängen des Lichtes vernachlässigt werden können. Gewöhnliche Trockenplatten sind daher zu dieser

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Volkiner.

Arbeit absolut unbrauchbar. Die zusammenhängende und transparente Schichte soll nach Art des Opales ein wenig schillern.

Lipp mann bedient sich hiezu des Albumin und Collodium mit Jod und Bromsilber in passender Form. Die trockene Platte legt dann Lippmann in einen verticalen Rahmen, in welchem sich Quecksilber befindet.

In der französischen Zeitschrift „La Natur e", Nr. 924 vom 14. Februar 1891 wurde die Anordnung dieses Apparates von Gaston Tissandier mitgetheilt und sind die nachstehenden Abbildungen Figur 1, 2 und 3 der genannten Zeitschrift entnommen. Die Figur 1 stellt den Apparat vor und bedeutet 0 die lichtempfindliche Platte, aufgestellt vor einer Schicht Quecksilber. M bedeutet das Quecksilber, C ein hufeisenförmiges Stück Kautschuk; die rückwärtige Tafel dient nur zum Abschluss des Gefässes. Die Figur 2 ist das Resultat der reproducirten Farben des Spectrums in den natürlichen Farben ; die Figur 3 endlich ist eine 6chematische Darstellung der lichtempfind- lichen Schichte und zeigt links das Quecksilber (Mercure), rechts das

Figur 1 und 2 Aufniilmievorrichtung von Lipp Oft im.

Glas (Yen»' , dazwischen die sehr vergrößerte lichtempfindliche Schichte, ideal in Schichten zerlegt.

Die Theorie des Experimentes von Lippmann ist nun die folgende:

Das einfallende Licht in der Camera gibt mit dem vom Queck- silber reflectirten Lichte eine Interferenz-Erscheinung. Es bildet sich

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Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.

219

tercure

PtlU

o i o'

ule sensible

T

dadurch im Innern der lichtempfindlichen Schichte ein System von leuchtenden Maxima l, l\ l" und von dunklen Minima o, o' o" etc. Figur 3.

Bloss die Lichtmaxima be- einflussen die lichtempfindliche Platte und bei den folgenden photographischen Operationen werden diese Maxima durch mehr oder weniger reflectirende Silberniederscblags-Schichten re- präsentirt. Die lichtempfindliche Schichte ist von den Niederschlags- schichten durchsetzt, welche gleichsam eine Serie von dünnen Lamellen bilden, deren Dicke den Intervallen entsprechen, welche

Figur 3. Schema der Schichten.

zwei Maiima trennen, d. h. einer halben Wellenlänge des einfallenden Lichtes. Diese dünnen Plättchen haben genau jene Dicke, welche nothwendig ist, um durch Reflexion die einfallende Farbe wieder- zugeben. Die auf einer derartigen Platte sichtbaren Farben haben demnach dieselbe Natur, wie wir dies bei Seifenblasen zu sehen gewohnt sind. Sie sind aber reiner und feuriger, je nachdem die photographische Wirkung einen mehr oder weniger gut reflectirenden Niederschlag gegeben hat.

Lippmann erzeugte sein Versuchsspectrnm mittels des elek- trischen Bogenlichtes und belichtete die empfindliche Platte ein bis zwei Stunden.

Die erhaltene Photographie in natürlichen Farben ist in der Durchsicht negativ und daher jede Farbe durch ihre Complementär- farbe vertreten ; im reflectirten Lichte ist sie aber positiv, den Farben der Natur entsprechend.

Wenngleich nun dieses erste Verauchsergebnis Lippmann's nur ein mehr theoretisches Interesse hatte, so war es doch ein Fingerzeig, nach welcher Richtung hin die weiteren Versuche zu unternehmen wären, um für die Praxis verweudbare Erfolge zu erzielen.

Professor G. Lippmann begnügte sich daher nicht mit die- sem Erstlingsresultate seiner bahnbrechenden Forschungen auf dem Gebiete der Photographie in natürlichen Farben, sondern ging einen Schritt weiter, wobei er, von der Photographie des Sonnenspectrums absehend, nachwies, dass mit seinem Verfahren ausser den reinen Spectralfarbeu auch die Mischfarben sich gut wiedergeben lassen. Am 25. April 1892 legte Professor G. Lippmann der Pariser

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Akademie schon vier Bilder vor, welche farbige Gegenstände der Natur recht getreu in den Farben wiedergaben, u. z. eine in vier FarbeD, gelb, blau, grün und roth hergestellte Glasmalerei, einen Teller mit Orangen, auf welchen eine rothe Mohnblume liegt, eine Fahnengruppe und einen buntfarbigen Papagei. Die Eipositionsdauer betrug bei diesen Aufnahmen, im directen Sonnenlichte 5 bis 10 Minuten, dagegen im zerstreuten Tageslichte wohl auch 2 bis 3 Stunden.

Diese weiteren Erfolge Lippmann's sind nicht nur ein wesentlicher Fortschritt auf dem Gebiete der Heliochromie, sondern zugleich ein schöner Beweis für die Richtigkeit der gegenwärtig der Theorie der Optik zugrunde gelegten ündulations- Theorie. Professor Lippmann's geistvolle Arbeiten haben also die Mög- lichkeit der Herstellung directer Farbenbilder nachgewiesen, sie sind aber doch nur als wissenschaftliche Glanzleistungen zu bezeichnen und werden diese Bilder wohl kaum je eine praktische Bedeutung gewinnen, weil die erhaltenen Aufnahmen keine Copirung gestatten, also jedes zweite Bild eine zweite Aufnahme erforderlich macht. Dazu kommt, dass diese Bilder nur wie die Daguerrotypien unter einem ganz bestimmten Lichtwinkel zu betrachten und dabei so empfindlich sind, dass ein Hauch des Mundes sie zerstören kann. Man ist mit diesen Bildern somit gerade nur auf jenem Standpunkte, welchen die Photographie zur Zeit ihrer Erfindung und „Publication im Jahre 1839" also zur Zeit Daguerres einnahm.

Nach dem Verfahren Professor Lippmann's versuchten sich verschiedene Fachmänner wie Professor E. Valenta, an der Lehr- und Versuchsanstalt für graphische Künste zu Wien und die Gebrüder August und Louis Lumiere zu Lyon und Paris. Die bemerkenswertesten Erfolge erzielten aber ohne Zweifel die letzteren, welche die Resultate ihrer Arbeiten im Mai 1892 der Pariser Akademie vorlegten.

Die Gebrüder A. und L. Lumiere stellten die zu ihrem Verfahren verwendete Emulsion wie folgt her:

400 Gewichtstheile destillirtes Wasserl . 20 Gewichtstheile Gelatine J Ay

25 Gewichtstheile destillirtes Wasser) ß

2 3 Gewichtstheile Bromkalium J 1 25 Gewichtstheile destillirtes Wasserl r

3 Gewichtstheile Silbernitrat J ' Die Lösung A wird zu einer Hälfte der Lösung B und zur

anderen Hälfte der Lösung C zugesetzt Die beiden Lösungen werden gemischt, indem man die Silberlösung der Bromkaliumlösung zusetzt Eine augemesseue, optisch sehr empfindsame Ingredienz wird noch

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Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.

221

beigegeben, wie z. B. Cyanin, Erythrocin etc., dann wird die Emulsion filtrirt, auf die Platte gegossen und bei einer Temperatur von 40° C. getrocknet.

Wenn die Emulsion erstarrt ist, wird die Platte einen Augen- blick in Alkohol getaucht, dann in einem continuirlichen Wasser- strahle gewaschen und hierauf getrocknet. Vor dem Gebrauche der Platten empfehlen die Gebrüder Lumiere, dieselben zwei Minuten lang zu baden in einer Lösung von:

200 Gewichtstheilen Wasser,

1 Gewichtstheil Silbernitrat,

1 Gewichtstheil Essigsäure; dieses Bad erhöht die Empfindlichkeit der Plätte und die Schönheit des Bildes.

Die Gebrüder A. und L. Lumiere benützen folgenden Ent- wickler:

Der Grad der chemischen Stärke des Ammoniaks hat einen grossen Einfluss auf ein günstiges Resultat.

Um die Platte zu fixiren, wird dieselbe nach dem Auswaschen 10 bis 15 Secunden in eine 5%ige Lösung von Cyankalium eingetaucht, wieder gewaschen und dann getrocknet.

Die Platte im reflectirten Lichte betrachtet, zeigt das Bild in seinen natürlichen Farben. Um aber die Schönheit dieser Photo- chromien voll und ganz würdigen zu können, muss man die Bilder mittels eines recht lichtstarken Projectious - Apparates, z. B. mit elektrischem Bogenlicht, auf einem Schirm wiederspiegeln. Das Resultat ist packend schön. Es wirkt nicht wie ein Ölgemälde oder Aquarell, sondern wie die Wirklichkeit an einem hellen Sommertage.

Der Hof-Photograph Fritz Luckhardt in Wien hat in der Plenar- Versammlung der photographischen Gesellschaft zu Wien am 3. October 1893, Lumierebilder mittels Projections-Apparates und Verwendung von elektrischem Licht, auf eine transparente Papier- fläche von 40/70cm Grösse reflectirt und hiebei im Auditorium über die höchst gelungene Vorführung dieser Photochromien einen wahren Sturm des Beifalls entfesselt Namentlich ein Haus in einem

100 Gewichtstheile Wasser

1 Gewichtstheil Pyrogallussäure 100 Gewichtstheile Wasser 10 Gewichtstheile Bromkalium

Ammoniak von der Dichte 0*96 als C und nehmen nun :

70 Theile Wasser,

10 der Lösung A,

15 H

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mit Blumenbeeten gezierten Garten stehend, zeigte die wunderbarsten Nuancen im Grün der Bäume und Blumen, die letzteren in rotheo, blauen und gelben Farben. Auch einige Porträts, darunter ein junges Mädchen, in einer Laube an einem mit Obst und Flaschen bedecktem Tische etc. erregten grosse Bewunderung.

Die Installation des zu diesen Prqjectionen verwendeten Appa- rates versinnlichen die nebenstehenden Figuren 4 und 5.

Figur 5.

\ Anordnung \ der Kohlestäbe.

»

Figur 4. Projections-Installation.

Das Bogenlicht A liefern zwei nicht in derselbon Achse be- findliche Kohlostäbe, welche von einem Wechselstrom von 15 Ampen* gespeist sind; das entwickelte Licht wird dann, wie die Figur 4 zeigt, durch einen Lichtcoudensator C auf das farbige Glasbild E geworfen und das letztere dann mittels des Doppel-Objectives O ver- größert auf den mit transparentem Papier überzogenen Schirm reflectirt, so dass das farbige photographische Bild gleichzeitig von einem grossen Auditorium gosehen werden kann.

Abgesehen davon, dass die Gebrüder Lumiere weit grössere farbige Aufnahmen wie Professor Lipp mann erzeugten, darunter

-ytjf~.'--* v' » Digitized by Google

Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.

223

auch ein Sonnenspectrum von 20cm Länge, so ist es ihnen auch ge- lungen, die Expositionsdauer bei den Aufnahmen bedeutend zu verringern, so dass Porträts in etwa vier Minuten erzielt werden.

Zu 2. Die indirecten Verfahren zur Herstellung von Photo- graphien in den natürlichen Farben, auch Photo-Chromographie genannt, gründen sich auf die photographische Zerlegung eines farbigen Bilde9 in seine Grundfarben, was durch verschieden farbige Gläser, Lichtfilter genannt, hinter welchen die Aufnahmen erfolgen, erzielt werden kann.

Zu 2a. Wenn man die bei der Aufnahme durch drei Lichtfilter erhaltenen drei Negative auf Druckflächeu copirt und davon die Abdrücke in Farben abnimmt. Der erste diesbezügliche Vorschlag wurde schon 1861 von dem Österreicher Ransonnet gemacht, dessen Idee dahinging, drei Aufnahmen durch gefärbte Gläser, ein rothes, gelbes und blaues Glas zu machen, dieselben dann photo- lithographisch zu übertragen und unter Verwendung entsprechend ge- wählter Druckfarben, dieselben übereinander zu drucken.

Ransonne t^s Idee konnte damals praktisch nicht durchgeführt werden, weil es zu dieser Zeit noch keine Aufnahmeplatten gab, welche genügend farbenlichtempfindlich für gelbe und rothe Strahlen gewesen wären.

Erst seit H. W. Vogel in Berlin im Anfang der Siebziger- Jahre und später Dr. Eder in Wien Stoffe, welche die photo- graphischen Platten für verschiedene farbige Lichtstrahlen empfindlich machen (Sensibilatoren) entdeckten, war es möglich, die Idee Ransonn et's ins Praktische zu übertragen. In Frankreich wurde dies von Cros und Ducos de Hauron in analoger Weise ange- strebt, während in Deutschland zu München J. Albert und J. Ober- netter derlei gelungene Versuche ausführten, welche ich heute zur Ansicht und Beurtheilung vorlege. Albert und Obernetter be- dienten sich hiezu des Lichtdruckes mit recht gutem Erfolge, hatten aber den Nachtheil, dass keine gleichmässigen Druckresultate zu erzielen waren. Die Ursache hievon lag zum Theil in dem Umstände, dass Albert einen einzigen Sensibilisator für seine empfindlichen Platten, u. z. mit Eosincollodion, verwendete. Das Eosin aber macht die Platten zwar sehr empfindlich für grün, weit weniger aber für gelb und am wenigsten für roth. Als Lichtfilter verwendete Albert bei seinen Aufnahmen gelbe, blaue und rothe Glasscheiben. Damit erhielt er drei Negative, von denen jedes ein Bild dieser Farben in „Schwarz" darstellt. Zum Druck verwendete Albert die com plem en re Farbe zu jener, welche er zur Aufnahme als Lichtfilter benützte.

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Dr. H.W.Vogel verbesserte das Aufnahmeverfahren 1891/92 dahin, dass er als Strahlenfilter ein grünes, orangegelbes und blau- violettes Glas verwendete und damit die Primärfarben roth, blau und gelb isolirte. Von diesen drei Negativen wurden die drei Licht- druckpositivplatten hergestellt und damit die farbigen Bilder in Lichtdruck ausgeführt; die Druckresultate mit diesem Verfahren müssen als recht gelungen bezeichnet werden.

Gegenwärtig wird das Verfahren von der Gesellschaft für Naturfarben-Lichtdruck in Berlin ausgeübt und hat Dr. H. W. V o g e 1 das Patent des in Rede stehenden Verfahrens auch dem Amerikaner K u r t z in New-York für Amerika überlassen. Es wird dasselbe allgemein mit „photographischer Dreifarbendruck" bezeichnet. Die Grundsätze für die Ausführung desselben sind kurz folgende:

Um mit drei mit Hilfe der Photographie hergestellten Druck- platten, eine thunlichste Annäherung an die Farbe des Originals zu erreichen, müssen die zum Druck in Verwendung genommenen Farben thunlichste Transparenz besitzen, lichtecht sein und in gesättigtem Tone übereinandergedruckt, schwarz geben. Die Er- fahrung lehrt nun, dass dies der Fall sein wird, wenn die drei zum Druck verwendeten Grundfarbstoffe, gelb, roth und blau, spectro- skopisch untersucht, Absorptionsbänder von ungefähr gleicher Aus- dehnung haben, also etwa ein Drittel des Sonnenspectrums einnehmen. Es soll somit jede der drei Druckfarben für sich etwa ein Drittel der Spectralstrahlen absorbiren und zwei Drittel reflectiren, daher die drei Absorptionsspectren die aus der nebenstehenden Figur 6 er- sichtliche Gestalt zeigen.

AbsorptionB- band der

rolh orange

grün

Man

mm

indigo

violett

Druckfarbe : gelb

blau

roth

Figur 6. Die Absorptionsspectren der drei Druckfarbestoffe.

Oberstlieutenant der Artillerie Arthur Baron H ü b 1 hat durch seine in dieser Richtung gemachten Studien und Versuche als die entsprechenden Grundfarbeu zum Druck gefunden: ein mittleres Chromgelb (weder roth noch grünstichig) oder gelben Lack, ferner M i 1 o r i b 1 a u oder blauen Lack von tiefer Nuance, während die entsprechende rothe Druckfarbe vorläufig noch fehlt, also, wie

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Baron Hübl sagt, mit einem blaustichigen Eosin oder mit Krapplack sich beholfen werden muss.

Was die Herstellung der drei Negative betrifft, von welchen die drei Druckplatten copirt werden, so müssen die dazu verwendeten lichtempfindlichen Platten nach dem von Dr. H. W. Vogel auf- gestelltem Grundsätze für jene Strahlengattung des Lichtes empfind- lich gemacht werden, welche die Druckfarben absorbiren, wie es "in dem Schema der Figur 6 dargestellt wurde. Die photographischen Anfn ahmeplatten sind also nicht uur für eine Strahlengattung des Lichtes empfindlich zu machen, sondern es soll jede derselben auch für etwa den dritten Theil des Spectrums empfindlich gemacht sein.

Es zeigt aber das Absorptionsschema der Figur 6, dass die Empfindlichkeit der photographischen Gelbdruckplatte vom violetten Ende des Spectrums bis zum Beginne des Blaugrün reichen soll. Die photographische Roth druckplatt e soll für den grünen, gelben und blaugrünen Spectralbezirk empfindlich sein und die photo- graphische Blaudruckplatte soll für die rothen und orange- gelben Strahlen die Eignung besitzen.

Oberstlieutenant Baron Hübl empfiehlt für die Ausführung des photographischen Dreifarbendruckes folgenden Vorgang:

Zur Herstellung der Gelbdruckplatte photographirt man den Gegenstand mit einer gewöhnlichen Jod- oder Bromsilberplatte ohne Filter und verwendet Chromgelb oder einen gelben Lack als Druckfarbe. Für die Erzeugung der Rothdruckplatte verwendet man eine mit Eosin gelbstichig geförbte Bromsilberplatte und setzt vor das Objectiv ein Pikrinsäure-, Nikelsulphat- oder Kupferchlorid- filter; als Druckfarbe dient ein blaustichiger Eosinlack oder solcher Krapplack. Das Negativ für die Herstellung der Blaudruckplatte erhält man durch Verwendung einer mit Cyanin oder Chlorophil gefärbten Bromsilberplatte, wobei ein Rosa-bengale, Chromat-, be- ziehungsweise ein Pikrinsäure-Filter zu benützen ist ; als Druckfarbe verwendet man Miloriblau oder einen Blaulack. Bei der Ausführung des Druckes beginnt man mit der gelben Farbe, folgt mit der rothen und schliesst mit der blauen.

Wie die Erfahrung lehrt, sind trotz der wissenschaftlich gut durchdachten Methode dieses Reproductionsverfahrens doch bei der Herstellung einer Druckauflage die grössten Schwierigkeiten zu über- winden, um gute Resultate zu erzielen. Jede Ungleichmässigkeit des Druckes beeinflusst in kaum glaublicher Weise den Charakter des wiederzugebenden Objectes. Sind die einzelnen Drucke bezüglich der Farben in Intensität und Charakter nicht vollkommen identisch, so werden die Druckresultate sehr verschieden, fast jedes Blatt besitzt dann ein anderes Aussehen.

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Und selbst, wenn man bei diesem Verfahren auf wissenschaft- licher Grundlage mit Hilfe des Speetrograpben arbeitet, ist man bald mit seiner Wissenschaft zu Ende, weil die in ihrer Zusammen- setzung nicht gleichmässigen, im Handel vorkommenden Farben uns alltäglich die unangenehmsten Überraschungen bereiten.

Für die Massenerzeugung gibt erfahrungsgemäss die Buch- druckpresse die relativ besten Resultate. Diverse zur Anschauung exponirte derlei Druckproben der k. k. Hof- und Staatsdruckerei, der Firma Häusler und Husnik, sowie Vi lim in Prag, C. Angerer und Gösch 1, J. Löwy etc. in Wien geben Zeugniss der damit erreichbaren ganz ausgezeichneten Resultate.

Zu 2b. Anfertigung von Glasdiapositiven für die drei Grund- farben nach den drei Negativen zur Darstellung des farbigen Bildes mittels Skioptikon oder wie nach dem Verfahren des Amerikaners I v e s mittels Photo-Chromoskop.

In origineller Weise haben Leon Vi dal in Paris und F. C. Ives zu Philadelphia in Amerika für die Laterna magica oder das Skioptikon die drei den Grundfarben entsprechenden Platten durch Zerlegung des farbigen Originalbildes hergestellt und damit für den Beschauer Photochromien zu Stande gebracht.

Vidal in Paris hat diese Versuche, mittels Projection die Bilder zu erhalten, das erstemal im Februar 1892 einem grossen Auditorium vorgeführt. In Wien hat solche Originalbilder Vidal's Professor E. Valenta der k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für die graphischen Künste am 22. Februar 1893 im Vereine zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse zu Wien mit Hilfe dreier Plö ss el'schen Projectionsapparate als Gesammtbilder vorgeführt^ und waren die Bilder in Farben als sehr gelungen zu bezeichnen.

In anderer, nicht minder origineller Art, sucht der Amerikaner Ives ein farbiges Bild durch die Photographie zu erhalten. Nach jahrelangen Versuchen auf Grundlage wissenschaftlicher Studien ist es Ives gelungen, Gläser in drei verschiedenen Färbungen so darzustellen, dass sie zusammen alle Farben des Sonnenspectrums enthalten. Dass er dies wirklich erreichte, geht daraus hervor, dass die drei Gläser übereinander gelegt, in der Durchsicht Weiss geben. Die von Ives dabei gefundenen Grundfarben sind roth, grün und blau.

Ives construirte zunächst eine Camera, in welcher das photo- graphisch verkleinerte Bild mittels sinnreich angebrachter Spiegelungen alle drei farbigen Gläser gleichzeitig passirt und auf einer einzigen isochromatischen Edwardsplatte, in Form von drei nebeneinander- liegenden Negativen fixirt wird. Die Expositionszeit soll hiebei l1 2 bis 2 Minuten betragen.

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Schematisch dargestellt gründet Ives das Princip dieser Auf- nahmen nach der Figur 7 auf die von You ng-Helmholtz ausgesprochene Ansicht über die menschliche Farbenempfindung, nach welcher es im menschlichen Auge drei Partien farbenempfind- licher Nerven gibt. Ives macht deraentprechend drei photographische Aufnahmen von einem Staudpunkte aus und stellt jeder Strahlen- partie ein Farbenfilter in den Weg, welches iu jedem der drei Fälle jene Spectralstrahlen durchlässt, welche den bewussten Farben- empfindungen entsprechen. Ives verwendet zu dieser Theilung der

Fignr 7. Ives-Installation zur Herstellung der drei Negative.

Lichtstrahlen vor dem zu photographirenden farbigen Gegenstande, zwei gut geschliffene und polirte Spiegelgläser, wie dieselben die Figur 7 darstellt, und welche gegen die Einfallsrichtung des Lichtes schief gestellt sind. Koramen nun die Lichtstrahlen von dem aufzu- nehmenden Objecte in der Richtung von 8 und treffen die erste Glasplatte schräg, so wird ein Theil des Lichtes reflectirt, welcher, nachdem er den rechts liegenden versilberten Spiegel getroffen hat, A erreicht Ein anderer Theil des Lichtes geht durch beide Gläser hindurch und trifft B directe, während ein dritter Theil des Lichtes von der zweiten schief gestellten Glasplatte reflectirt wird, und

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nachdem derselbe von dem links gelegenen Silberspiegel reflectirt worden ist, G erreicht

B und C sind aber die Stellen der farbigen Lichtfilter, welche daher nur eine ganz bestimmte Farbe des Lichtes passiren lassen, auf eine lichtempfindliche Platte fallen und damit die drei Negative liefern.

Nach diesen drei Negativen, von welchen jedes einer der Grund- farbenempfindungen, beziehungsweise den Farben des Originals ent- spricht, erfolgt in gewöhnlicher Weise die Herstellung eines Contact- Positives und zum Schluss die Einstellung der drei Diapositive in das Photo-Chromoskop.

In diesem Apparate wiederholt sich der optische Vorgang, welcher in der Ives'schen Camera sich vollzog und vorhergehend durch die Figur 7 schematisch dargestellt wurde, jedoch in um- gekehrter Reihenfolge. Die Lichtstrahlen, welche das gegen das freie Himmelslicht gekehrte Diapositiv treffen, werden durch die gleichen farbigen Gläser, wie bei der Aufnahme geleitet und fallen durch Spiegelung in das dem Positiv gegenüber befindliche Objectiv. Das letztere ist mit einem Oculare versehen und man erblickt durch dasselbe den photographirten Gegenstand in den natürlichen Farben. Die Wirkung ist überraschend und wundervoll.

Herr Iv es führte diesen Apparat persönlich in der Plenar- Ver- sammlung der photographischen Gesellschaft zu Wien am 7. No- vember 1893 vor, und da Herr Ives nur der englischen Sprache mächtig war, besprach Herr Regierungsrath Dr. J. M. Ed er in seinem Namen die Einrichtung dieses interessanten Apparates.

Die beiden neben befindlichen Figuren 8 und 9 veranschaulichen diesen Apparat, welchen Ives „Photo-Chromoskop" nennt. Die Figur 8 stellt die Aussenansicht des Apparates dar; an der Vorderwand sind die drei Diapositive sichtbar, rückwärts das Ocular, in welchem sich die durch farbige Gläser erhaltenen, gefärbten Bilder der drei Diapositive, d. h. die Cbromogramme befinden. Die Figur 9 zeigt das Innere des Photo-Chromoskops. Bei R, B und G befinden sich Sammel- linsen und aussen davor die Diapositive für rotb, blau und gelbgrün. Im Inneren ist das gelbgrüne und blaue Glas G und B am Boden, das rothe Glas aber am Deckel des Apparates angebracht. Das Licht erleidet nach dem Eintritt in den Apparat eine einfache Reflection durch Spiegel. Am einfachsten ist dies beim Roth; das Bild fällt von Ä auf den Silberspiegel 6, von da auf den durchsichtigen Glasspiegel 4, dann auf den Silberspiegel A/, und gelangt von da in das Ocular.

Das blaue Bild kommt von B, passirt das blaue Glas ff, wird vom Silberspiegol 5 auf den durchsichtigen Glasspiegel 3 ge- worfen, passirt das durchsichtige Glas 4 und gelangt dann reflectirt

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igur 8. Photo-Chroraoskop, äussere Ansicht.

Figur 9. Phuto-Cbromoskop, innere Ansicht.

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vom Silberspiegel M in das Ocular. Einen analogen Weg legt das gelbgrüne Bild zurück.

Alle drei Bilder müssen sich aber im Ocular an derselben Stelle treffen und decken.

Die Farben-Intensität muss bei allen drei Bildern so vertbeilt sein, dass sie zusammen Weiss geben.

Die technische Durchführung dieser mehrfachen Reflexionen der drei farbigen Bilder im richtigen Helligkeitswerte und in der Art, dass die Spiegel sich nicht gegenseitig im Wege stehen, gelang Ives nur durch combinirte Verwendung von Silberspiegeln und transparenten Spiegelgläsern. Blankes Spiegelglas reflectirt nämlich, wie bekannt, das einfallende Licht bei bestimmten Einfallswinkeln vollständig (total), bei anderen Winkeln aber nur geschwächt, man kann auch auf diese Weise die Helligkeit der farbigen Bilder be- einflussen.

Die in der vorbemerkten Sitzung vom 7. November 1893 mit diesem Apparate demoustrirten Bilder zeigten nicht nur die Farben sehr feurig und lebhaft, sondern auch alle Halbtöne. Be- sonders reizend war der Anblick eines Bildes „ein Teller mit Obst", u. z. mit grünen Trauben, gelbrothen Äpfeln etc. und das Bild einer Porzellanvase mit Blumen, ferner eine gewöhnliche Photo- graphie, welcher in harmonischer Zusammenstimmung der drei farbigen Projectionsbilder ein schönes, neutrales photographisches Braun gab, ein Beweis, dass mit dieser Methode nicht nur grelle Farben, sondern auch zarte Schattirungeu gedämpfter Farben wieder- gegeben werden können.

Die wahrhaft geniale Construction der Filter- und Spiegelvor- richtungen, ebenso wie der geistreich ersonnene Chromoskop-Apparat verdienen gewiss das vollste Iuteresse jedes Gebildeten.

Zu 2c. Copiren der drei Negative auf durchsichtige gefärbte Häutchen und Übereinanderbefestigen derselben zu einem Bilde wie nach Dr. Seile, oder aber successives Copiren der drei Negative auf eine und dieselbe Glasplatte nach einander übereinander, wie dies August und Louis Lumiere ausführen.

Im Jahre 1895 publicirte Dr. Seile in Berlin ein indirectes Verfahren der Photographie in den natürlichen Farben, welches darin besteht, zunächst mit Zuhilfenahme von Farbeufiltern in roth, grün und blau, wie beim photographischen Dreifarbendrucke, von dem aufzunehmenden Gegenstande drei monochrome Negative herzustellen. Diese drei Negative werden dann auf ausserordentlich dünne, transparente, auf Glas montirte Häutehen von besonderer Herrichtung copirt. indem die mit Collodium überzogene Glasplatte eine Schichte Chromleim erhält und nach dem Trocknen hinter einem der drei

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Negative copirt wird. Nach der Belichtung werden die bis jetzt farb- losen Häutchen in gewissen kalten Farbbädern entwickelt, so dass ihre Bilder in durchsichtigen zu den angewendeten Lichttiltern comp lernen tären Farben erscheinen.

Dementsprechend wird das Positiv vom Negativ hinter rothem Filter mit einer dem Roth complementären Farbe, z. B. in Methyl- blau, jenes nach dem Negativ hinter dem grünen Filter mit einer dem Grün complementären Farbe z. B. Fuchsin und endlich jenes nach dem Negativ hinter dem blauen Filter mit einer dem Blau complementären Farbe z. B. Heliantin, entwickelt und bleiben die Bildhäutchen in diesen Farbenbädern bis das Bild sich vollkommen entwickelt hat; sie werden dann aus dem Bade herausgenommen, getrocknet und collodionirt.

Die Fähigkeit, dass die Positivbild-Chromatschichte gewisse Anilinfarbstoffe festhaltet, rührt von dem durch die Belichtung ent- standenen Chromoxyd in der Leimschichte her, welches für den Farbstoff die Wirkung der Beize in der Färberei besitzt.

Die so erhaltenen drei farbigen Bildhäutchen werden nun auf einer Unterlage, gewöhnlich auf einer Glasplatte, genau übereinander lur Deckung gebracht, was mit der grössten Exactheit und ohne viele Mühe möglich ist. Diese Aufeinanderpassung geschieht wie folgt:

Die Ränder des rothen Bildes werden eingeschnitten, auf Über- tragungspapier aufgequetscht und dieses sammt dem Bilde von der Glasplatte abgezogen, und auf das blaue Bild, welches vorerst mit Gelatine überzogen wurde, übertragen; das Übertragungspapier wird dwm entfernt. In analoger Weise wird das gelbe Bild auf die zwei bereits übereinanderliegenden Bildhäutchen übertragen.

Die so verbundenen drei Transparentbilder können auf Glas belassen oder auch auf andere Unterlagen, wie: Papier, Carton, l Porzellan etc., übertragen werden.

In derselben Art, wie beim photographischen Dreifarbendruck 1 d\e auf die drei Druckplatten angewalzten drei Farben in roth, grün and blau auf den Bildträger „Papier" übereinandergelegt werden i und dadurch die feinsten Schattirungen aller möglichen Farben- mischungen hervorrufen, so liegen bei dem Dr. Selle'schen Verfahren 1 d\e drei farbigen Collodion-Gelatinhäutchen übereinander und geben I ein ungemein feines Gesammt-Farbenbild, welches eine getreue Ab- | Vu&ung des Gegenstandes zeigt.

1 Ein solches Farbenpositivbild wird am Ende meiner heutigen ^TöTterungen mit dem Skioptikon vergrössert zur Ansicht vorgeführt

I »erden. Es stellt dieses Bild das berühmte Deckengemälde „Aurora« M> dem Palazzo Rospigliosi in Rom vor, welches im XVI. Jahr-

1 hundert von Guido Reni im Auftrage des Cardinais Borghe.;

0liw <J*r mUiilr-wlM«uch*flüchea Vcrc.no. LLX. Baad. 18»9. 18

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V olkm er.

gemalt wurde. Das vorliegende Farbenpositiv ist aber nicht nach dem Originalgemälde, sondern nach einem Farbendruck hergestellt, was auch der Grund seiq dürfte, dass einige Farbenunrichtigkeiteu in der Projection des Bildes bemerkbar sind, und dass vornehmlich die Tiefen nahezu ganz fehlen. Immerhin aber macht das Bild einen sehr guten Eindruck und ist dieses Verfahren Seile's wegen seiner verhältnismässig einfachen Herstellungsweise der Bilder für Projection sowohl, wie für verschiedene andere Zwecke, wie z. B. Diaphanien etc., von praktischem Werte. Was diesem Verfahren etwa eine Zukunft voraussehen liesse, ist der Umstand, dass man diese Bilder wie ge- wöhnliche Photographien auch auf Cartou aufziehen, ferner, dass man damit auch Porträts im Atelier herstellen kann. Für Porträtzwecke müssen allerdings besondere Cassetten gebaut werden, bei denen die drei zu belichtenden Platten mit den unmittelbar vor denselben an- gebrachten Farbenfiltern nebeneinanderliegen, damit der Photograph die Aufnahme, ohne die Cassetten zu wechseln, schnell hintereinander ausführen kann. Der Vorgang einer farbigen Porträt-Aufnahme würde sich dann bei gutem Licht etwa innerhalb 30 bis 40 Secunden ab- spielen. Hat der Photograph seine drei Negative, so kann er nach denselben jede beliebige Anzahl farbiger Copien herstellen.

Ohne Zweifel bedeutet das Verfahren Dr. Seile's einen „Schritt vorwärts" in der Frage der Photographie in den natür- lichen Farben.

Im Jänner 1897 trat der Franzose Villedieu-Chassagne zu Paris mit einem neuen Verfahren auf dem genannten Gebiete hervor und haben am 13. Februar 1897 schon zwei Vertreter des Erfinders, die Herren Ornstein und Gerbel vor einer kleinen Zahl von Fachleuten und Financiers im Grand Hotel auf der Ring- strasse zu Wien, Proben von derartigen Photographien in Farben vorgezeigt und bei sanguinischen Hoffnungen für die Zukunft, mit grosser Redegewandtheit angepriesen.

Im grossen und ganzen war der Effect dieser Bilder auf den Beschauer ein derartiger, als ob Photographien mit Naturfarben colorirt worden wären. Die Vorlagen waren theils Glasdiapositive, theils Bilder auf Papier copirt. Diese Proben vou Bildern wurden vom Regierungsrathe Dr. Eder auch in der Plenar-Versammlung der Photographischen Gesellschaft zu Wien, deren Präsident zu sein, ich die Ehre habe, am 16. Februar 1897 zur Ansicht vorgelegt und von Dr. Eder bei der Besprechung derselben gleich ein gewisses Misstrauen gegen die Art der Herstellung der Farben zum Ausdruck gebracht. Die Weigerung Chassagne's, das Verfahren an der k. k. graphischen Lehr- und Versuchsanstalt zu Wien, deren Director Dr. J. M. Eder ist, zu demonstriren und damit den objectiven

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Beweis über die Grundlage des Verfahrens zu erbringen, machte es damals unmöglich, über das Verfahren Klarheit zu erlangen. Endlich am 17. September 1897 hat sich der Vertreter des Herrn Chassagne veranlasst gefunden, im Privatatelier des Präsidenten des Wiener Amateurclub, Herrn Philipp Ritter v. Schoeller, vor einer aus- erlesenen Zahl geladener Fachmänner, eine Demonstration des Verfahrens zu geben, welcher Demonstration auch ich beiwohnte.

Das Vorführen bestand darin, dass eine junge Dame aus Paris, zunächst ein photographisches auf Albuminpapier copirtes Damenportraitbild mit einer farblosen Flüssigkeit (wahrscheinlich einer Eiweisslösung), gleichmässig mit einem Pinsel überstrich, den Überschuss der Flüssigkeit mit Saugpapier wegnahm und hierauf mit einem anderen Pinsel zu coloriren begann. Sie benützte hiezu drei farbige Flüssigkeiten in roth, gelb-grün und blau, auf dem Flacon mit „Radiotint" signirt. Zuerst wurdo das Blau, dann Gelbgrün und zum Schluss das Roth aufgetragen. Die Farben-Nuancen wurden dadurch hervorgebracht, dass die betreffenden Partien zwei oder mebreremale mit der weniger oder mehr concentrirten Farbelösung bestrichen wurden und dass die reichlich aufgetragene Flüssigkeit kürzer oder länger auf dem Bilde stehen blieb. Der Farbstoff fällt dann auf die Eiweisschichte und der Überschuss der Flüssigkeit wird mit Saugpapier weggenommen.

Wie aus dieser Darstellung zu entnehmen ist, entbehrt das vorbeschriebene Verfahren jeder wissenschaftlichen Grundlage, ist somit unreine Art von verbessertem Colorirverfahren, allerdings gut ausge- dacht und in relativ kurzer Zeit leicht ausführbar, es kann hier somit in keinem Falle von einem photographischen Farbenprocess, bei welchem 4ie Farbe des Naturgegenstandes irgend einen bestimmten Einfluss auf las Endergebnis gehabt hätte, die Rede sein. Nichtsdestoweniger soll das Verfahren sowohl in England als auch in Frankreich um für diesen Fall horrende Summen verkauft worden sein. So soll in Paris Paillandin das Monopol für Frankreich und die Colonien um 200.000 Francs erworben haben und muss ausserdem jährlich 300.000/ Farbflüssigkeit zu 5 Francs das Liter abnehmen, mit der Verpflichtung, denselben um 20 Fraucs zu verkaufen. Das Geheimnis der Farbe wird den Abnehmern nicht mitgetheilt.

In Wien besteht seit etwa einem Jahre auf der Ringstrassc, Kolowratring Nr. 10, eine Niederlage von „Radiotint", wo man nicht nur die Flüssigkeit zum Coloriren um billigen Preis erwerben kann, sondern auch Unterricht in diesem Coloriren unentgeltlich er- theilt wird.

Neuestens haben die Gebrüder August und Louis Lumiere in Lyon, welche uns schon vom directen Verfahren der

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Photographie in natürlichen Farben nach dem Systeme Lippmann her bekannt sind, sich mit der Herstellung farbiger Diapositivbilder mittels des Dreifarbensvstems befasst und wurden Resultate dieses Verfahrens in der Pienarversammlung der Photographischen Gesell- schaft zu Wien am 6. December 1898 von Regierungsrath Dr. J. M. Ed er mittels Stereoskop und durch Projection mittels des Skiop- tikons vorgeführt.

Auch die Gebrüder Lumiere erhalten das farbige Bild durch Übereinanderlegen dreier monochromer Bilder. Während jedoch Dr. Seile die auf transparenten Häutchen erzeugten farbigen Theil- bilder nach deren Vollendung combinirt, erzeugen die Gebrüder Lumiere die monochromen Bilder nach einander, über einander auf einer und derselben Glasplatte.

Für die Herstellung der drei Negative schalten sie bei der Aufnahme für das Negativ zu blau ein orangefarbenes, für jenes zu roth ein grünes und für jenes zu gelb ein violettes Lichtfilter ein und verwenden zur Aufnahme Platten, welche für die das Lichtfilter passirende Strahlengattung empfindlich sind.

Das Copiren zum Positiv und das Zusammenpassen der Mono- chrome auf derselben Glasplatte wird durch Anwendung eines Chromat- processes ohne Übertragung bewerkstelligt. Die Durchführung dieser Arbeit beruht auf folgenden Grundsätzen:

Eine im kalten Wasser lösliche Leimsubstanz, 3*6 Fischleim, welche nach der Mischung mit einem Chromate und darauffolgender Belichtung nicht imstande ist, Halbtonbilder zu geben, erlangt diese Eigenschaft, wenn ihr unter gewissen Bedingungen, unlösliche Sub- stanzen zugefügt werden. Legt man z. B. zu 100 Theilen einer 10%igen Fischleimlösung 5% Ammoniumbichromat und 5 bis 10% emulsiouirtes Bromsilber zu und trägt dann diese Mischung auf eine Glasplatte auf, so erhält man nach der Belichtung und Entwicklung ein schwach sichtbares, aus den unlöslich gewordenen Theilen des Cbromleims bestehendes Bild, welches sich mit der entsprechenden Farbstofflösung färben lässt.

Das in der Leimschichte enthaltene Bromsilber wird durch Fixirnatron (unschwefligsaures Natron) entfernt. Statt des Bromsilbers kann man auch andere im Wasser unlösliche Verbindungen, wie: Jodsilber, Chlorsilber, Jodblei etc. verwenden. Jod und Chlorsilber sind auch in Fixirnatron löslich, Jodblei in Jodkaliumlösuug.

Dieses Verfahren der Gebrüder A. und L. Lumiere zur Her- stellung von Photochromien auf indirectem Wege, besteht daher in folgendem :

Es werden zunächst nach bekannter Art mittels grünem, orangefarbigem und violettem Lichtfilter die drei Negative

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hergestellt. Die Unterlage, auf welcher das dreifarbige Positiv her- gestellt werden soll, wird nun mit der an anderer Stelle erwähnten bromsilberhältigen Chromgelatine, welcher rothe Farbe zugesetzt wurde, präparirt, worauf man die Platte nach dem Trocknen unter dem Negativ für roth belichtet. Es entsteht damit ein gewöhnliches Positiv in roth er Farbe, welches in der bereits angegebenen Weise kalt entwickelt und fixirt wird. Nach dem Trocknen wird dasselbe mit einer dünnen Schichte Collodium oder einer anderen Isolirschichte überstrichen und nun zum zweitenmale mit bromsilber- baltiger Chromgelatine überzogen, diesmal aber unter Zusatz eines blauen Farbstoffes. Die Belichtung geschieht unter dem Negativ für blau. Man erhält auf diese Weise zuerst ein Positiv in Roth, ein zweites in Blau, welches, wie vorhergehend entwickelt, fixirt, getrocknet und mit einer dünnen Isolirschichte bestrichen wird. Das Positiv wird nun zum drittenmale mit der bromsilberhältigen Chrom- gelatine präparirt, u. z. unter Zusatz eines gelben Farbstoffes. Hierauf geschieht die Belichtung unter dem Negativ für gelb und ergibt sich damit neben dem rothen und blauen ein dritter Farben- ton in gelb. Es wird auf diese Weise, nach erfolgtem Entwickeln und Fixiren ein Bild erhalten, welches alle drei Farben in den feinsten Schattirungen zeigt.

Die ersten nach diesem Verfahren der Gebrüder A. und LLumi^re hergestellten Stereoskop-Diapositive brachte Herr B o n d y von Paris nach Wien und wurden dieselben in der Plenar- Versamm- lung der Photographischen Gesellschaft zu Wien, am 6. December 1898 Ton Dr. J. M. E d e r vorgeführt, wie bereits erwähnt. Im Stereoskop sowohl , als bei der Projection mittels Skioptikon wirkten diese Bilder wahrhaft verblüffend. Es werden gegenwärtig von der Firma der Gebrüder Lumiere in Lyon und Paris bereits die verschieden- artigsten derlei Bilder in den Handel gebracht und ist der Preis eines solchen Stereoskop-Diapositives 25 Francs.

Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir die verehrten Anwesenden aufmerksam zu machen, dass seit etwa vier Wochen in Wien, L, Kärntnerstrasse, Orientirungsnumraer 32 A , ein Locale für das Publicum, gegen ein Entree von 50 Kreuzer, eröffnet wurde, in welchem 15 Stereoskop-Apparate aufgestellt, derlei farbige Photo- graphien der Firma Lumiere vorführen. Am Schlüsse meiues Vor- trages werde ich folgende derlei farbige Objecte zur Darstellung bringen :

L Aufsatz mit Obst und Schüssel mit Weintrauben, einigen angeschnittenen Melonen ;

2. blaugrüne Vase mit gelben und tiefblauen Blumen, gemischt mit grünem Blattwerk;

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V o 1 k ra e r.

3. diverse Handspangen von Opal, Smaragd, Granat, Amethyst, Brillanten otcM sehr naturgetreu in Farbe und Charakter der Reflexe der Edelsteine zum Ausdruck kommend;

4. zwei sehr nette, französische Damenhüte, wo auf einem der- selben prachtvolle rothe Rosen im Aufputz zu bemerken sind;

5. Bild mit zwei ägyptischen Aligatoren ;

6. ein Blumenbild, welches bereits durch den oftmaligen Ge- brauch im Skioptikon infolge der grossen Hitze sich in deu drei Positivbildlagen verschoben hat;

7. Interieur eines Prachtsalons;

8. silberner Tafelaufsatz;

9. goldener Messopfer-Kelch; 10. zwei lebende Aligatoren; IL grosses Blumenbouquet;

12. Glashauspartie mit Blattpflanzen und Blumen;

13. Ölgemälde in Reproduction.

Diese Photochromien der Gebrüder Lumiere repräsentiren ohne Zweifel den bis jetzt erreichten Höhepunkt dieser Art der indirecten Photographie in den natürlichen Farben, lösten aber keineswegs das Problem der Photographie in den natürlichen Farben

Die Verwendung farbiger Bilder nach Dr. Seile und nach dem System der Gebrüder Lumiere ist in der Praxis eine sehr be- schränkte; man benützt dieselben statt der Diaphanien, oder als Dia- positive für Projectionen mit dem Skioptikon und endlich als Glas- Stereoskopbilder.

Zu 3. Aufnahme des farbigen Gegenstandes durch eine vor der lichtempfindlichen Platte iu der Camera eingestellte Rasterlinion- Platte in den drei Grundfarben, Copiren eines Diapositivs von dem erhaltenen Negativ, Adjustiren des Diapositives mit einer Dreifarben- Positivlinien-Platte und Betrachten des Bildes in der Durchsicht oder mittels Projection.

Ein recht sinnreiches Verfahren, farbige Photographien herzu- stellen, hat neuestens Professor John Joly in Dublin ausgedaeh und kann dasselbe als eine Verbesserung des Chromoskops von I v e ? angesehen werden.

Joly macht bei seinem Verfahren von dem Naturgesetze An- wendung, dass alle Farben der Natur physiologisch gleichwertig mit den drei Farben roth, grün und blau in verschiedenen Mischungs- verhältnissen zu einander sind. Professor Joly macht sich dies Tbatsache in der Weise zu Nutzen, dass er gleichsam drei in der Grundfarben roth, grün und blau gefärbte Diapositive in seb schmalen Längenstreifen knapp benachbarter Bildstellen, unmittel ba

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nebeneinander auf eine gemeinsame Unterlage bringt, so dass die nebeneinander liegenden Streifen eine scheinbare Mischung der Farbenbestandtheile im Auge des Beschauers erfahren. Auf diese Weise wird das Nebeneinander der drei Farbenbilder das Über- einander derselben annähernd ersetzen und analoge Mischfarben er- zeugen. Vermischt man z. B. grün und orangegelb durch Projection auf eine Fläche, so resultirt gelb; fügt man diesem gelb nur ein wenig violett zu, so resultirt die weisse Farbe.

Dementsprechend beuützt daher Professor Joly bei seinen Aufnahmen eine Dreifarben-Linienplatte, welche über ihre ganze Fläche ausserordentlich feine, rothe, grüne und blaue Linien so dicht nebeneinander auf einer Glasplatte angebracht hat (9 Linien auf das Millimeter u. z. drei rothe, drei grüne, drei blaue), dass diese Linien mit blossem Auge kaum von einander zu unterscheiden sind, und man damit ein Lichtfilter von aneinander schliessenden dreifarbigen parallelen Streifen vor sich hat.

Diese farbigen Rasterplatten fertigt Joly an, indem er mit Ziehfedern oder sehr feinen Glasröhrchen (Fäden) die Farbstoff- lösungen auf eine gelatinirte Glasplatte liniirt Die dem gegenwätigen Hefte beigegebene Tafel 9, gedruckt in der k. k. Hof- und Staats- druckerei, ist das vergrösserte Bild der Dreifarben-Linienplatte, mit thunlichster Einhaltung des Originals.

Hat man nun so eine dreifarbig liniirte Platte, Joly's Positiv-Linienplatte genannt, so ist die Herstellung einer Photographie, welche in den Farben der Natur erscheinen soll, sehr einfach, wie folgt:

Man legt in der photographischen Camera vor die Aufnahme- platte, welche selbstverständlich eine für alle Farben empfindliche sein muss, eine Joly's che Negativ-Linionplatte so ein, dass die beiden präparirten Seiten, beziehungsweise Flächen der beiden Platten gegen einander gekehrt, also in Berührung mit einander liegen. Die Negativ-Linienplatte ist, wie vorhergehend für die Positiv- Linienplatte gesagt, ausgeführt, nur mit einer aus der Praxis hervor- gegangenen etwas veränderten Auswahl der Farbennuancen in den nebeneinander gelegten Linien.

Ehe die Aufnahme beginnt, wird um die unsichtbaren ultra- violetten Strahlen unschädlich zu machen, zwischen Objectiv und Aufnahmeplatte eine entsprechend abgestimmte Gelb Scheibe eingeschoben

Bei der Aufnahme gehen nun die von dem farbigen Natur- gegenstande ausgehenden Lichtstrahlen durch dieses transparente farbige Linien-Lichtfilter hindurch, bevor sie die photographische Autnahmeplatte treffen und es werden hiebei z. B. die rothen Strahlen

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Vollem er.

nur durch die rothen Linien der Rasterplatte durchdringen, zur photographischen Platte gelangen und dort beim Entwickeln des Lichtbildes eine Schwärzung verursachen, von den übrigen farbigen Linien aber zurückgehalten werden. Analog verhält es sich mit den anderen farbigen Lichtstrahlen. Die Folge dieser Thatsache ist, dass als resultirendes photographisches Bild auf der photographischen Platte ein Negativ entsteht, das aus Linien zusammengesetzt ist, von denen jede Linie einer bestimmten Farbe entspricht, welche aus einer der drei Grundfarben herstammt.

Figur 10. Autotypie eines Joly-Diapositives.

Das so erhaltene Negativ, welches in der gewöhnlichen Weise entwickelt und fixirt wird, erscheint fein liniirt, zeigt aber selbst- verständlich keinerlei Farbe. Man kann ein solches Negativ daher gleichsam als ein Gemisch von drei Negativen ansehen, wovon das eine durch einen orangegelben, das zweite durch einen grünen, und das dritte durch einen blauen Lichtfilter aufgenommen ist und sind diese drei Negative in dünnen Bändern knapp nebeneinander gemischt.

Von dem so fertiggestellten Negativ macht man auf Chlorsilber oder Chlorbromplatten in der gewöhnlichen Weise ein möglichst gutes diapositives Glasbild, welches für sich allein betrachtet, ebenso wenig,

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wie das Negativ das geringste Farbenphänomen zeigt. Die Figur 10 ist die Autotypie eines solchen Joly'schen Diapositives in gleicher Grösse aufgenommen und reproducirt Nachdem Trocknen des Positives legt man auf dasselbe eine Joly'sche Positiv-Linienplatte derart, dass die farbigen Linien der Platte mit den farblosen der Linien des Diapositives genau parallel laufen. Auf diese höchst einfache Weise erhält man in der Durchsicht das gewünschte farbige Bild der Natur.

Diesen Bildern haftet allerdings der Mangel an, dass in der Nähe betrachtet, das ganze Bild von Streifen durchquert erscheint, welcher Schönheitsfehler des Bildes aber Unreh unscharf Ein- stellen desselben bei der Projection oder durch Betrachten des Bildes aus grösserer Entfernung, etwa 8 bis 10m weit, behoben wird, indem die Linien wieder zusammenfliessen. Der Mangel ist daher wie ersichtlich ein so geringer und verschwindender, dass er eigent- lich wenig in Betracht kommt.

Derlei Bilder für Projectionszwecke mit einer Positiv-Liniatur- platte adjustirt, sind bereits im Handel u. z. bei der Firma Adolph Hesekiel&Cie. in Berlin, um den Preis von 9 bis 15 Gulden. Eine Joly'sche Negativplatte kostet dagegen 36 Gulden.

Ich werde zum Schluss mit dem Skioptikon die dreifarbige Rasterlinienplatte und das Diapositiv ohne solche, durch Projection vorführen und hieranschliessend folgende farbige Objecto, nach diesem System hergestellt, zur Anschauung briugen.

1. Einen buntfarbigen Papagei;

2. Schmetterlinge in verschiedenen Farben, darunter zwei Bläu- linge von besonderer Farbenpracht;

3. ein Blumenbouquet, aus Geranien, Tulpen und Hyacinthen;

4. eine Vase mit gelben uud hochrothen Blumen ;

5. ein Stillleben : Flasche, ein Glas mit Bier voll gegossen und angeschnittenes Brod und endlich

6. eine Lampentasse textiler Natur.

Ich übergehe nunmehr zu einer Neuerung im Gebiete der praktischen Photographie, welche Herr Sigmund Bondy in Wien in der Plenarversammlung der Photographischen Gesellschaft vom 5. April 1898 als ein Novum zur Ausstellung brachte, die sogenannte „Relief-Photo graphi eu. Es sind dies photographische Bilder bis zu lern erhaben, wie von Künstlerhand modellirte Reliefs auf platinähnlichem Papiere, welche vermöge ihrer Plastik, ganz besonders bei der sogenannten Rembrandt- Beleuchtung eine in der Photo- graphie bisher nicht gekannte Wirkung erzielen, weil durch diese neue

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Vol k m o r.

Behandlung der photographischen Copie das Bild der lebenden Form näher gebracht wird.

Obwohl ganz bestimmte Daten über die Herstellung solcher plastischer photographischer Bilder noch nicht publicirt wurden, so will ich den Vorgang bei solcher Arbeit wie ihn die Herren Oscar Kernreuter und Carl Räth jun. versuchsweise mit recht gutem Erfolge eingeschlagen haben, nach den Mittheilungen in der Nummer 462 der Photographischen Correspondenz, mit Anführung der Recepte, kurz erörtern.

Man macht durch entsprechende Beleuchtung des Objectes eine möglichst plastische photographische Aufnahme desselben und nimmt vom Negativ mehrere Copien ab, am besten auf Platinpapier, und zieht eine dieser Copien auf einem einfachen Carton auf. Wenn es ein Porträt ist, so schneidet man hierauf genau aus dem Carton- bild die Person heraus und klebt das Bild mit der Bildseite auf eine Glasplatte von entsprechender Grösse, auf deren Vorderseite man das Relief erzeugen will.

Eine zweite photographische Copie dient dann als Vorlage zur Modellirung für den Ausführenden des Reliefs, und ein drittes Exemplar zum Prägen des Reliefs.

Ist das genau ausgeschnittene Porträtbild auf der Glasplatte aufgeklebt, so beginnt man mit dem Auftragen einer plastischen Masse, Plastilina genannt, ein Stoff, der von Bildhauern statt des Thones benützt wird, auf die einzelnen Partieu von Licht und Schatten im Bilde, wodurch man nach und nach das Relief erhält. Das Auftragen der Plastilina geschieht mit Modellirhölzern; die Conturen zum Relief sind in der unterlegten Photographie vorhanden, man hat also nur das zu verwirklichen , was * im Bilde flach daliegt, d. h. die höher liegenden Partien von den tieferen zu unter- scheiden.

Die Bestimmung der Höhe des Reliefs ist dem Ermessen des Arbeitenden überlassen; nur müssen zum Schluss gewisse Details in das Reliefbild hinein gearbeitet werden, weil ja dieselben schon mehr oder weniger in jener Photographie enthalten sind, welche schliesslich im Relief geprägt wird. Bei einzelnen Bildern wird es überhaupt nicht nöthig sein, in feinere Details einzugehen, wenn die Photographie für sich selbst sehr plastisch wirkt, in welchem Falle dann nur die Hauptform aufzutragen, und im Relief zum Ausdrucke zu bringen am Platze ist.

Das so erzeugte Relief aus Plastilina wird nun mit gewöhn- lichem Tafelöl bestrichen, welches nicht in die Masse eindringt, nur oberflächlich sitzen bleibt, wodurch die von diesem Originalrelief dann in Gypa abzunehmende Matrize leicht abzulösen ist. Hierauf wird

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von dem mit Ol bestrichenen Originalrelief aus Plastiliua, eine Matrize aus Gyps abgenommen.

Zu diesem Zwecke bereitet man aus frisch gebranntem Gyps mit Wasser einen Brei von massiger Consistenz und giesst denselben löffelweise auf die Form. Nach etwa fünf Minuten ist der Gyps etwas consistenter geworden, man begrenzt daher denselben nach dem Glasplattenrande und ebnet die Oberfläche durch Abstreifen mit einem Lineal. In 10 bis 20 Minuten ist der Gyps fest geworden, man kann die Form vom Originalraodell ohne Schwierigkeit abheben und hat damit eine Hohlform in Gyps, „Matrize" genannt.

Man trägt nun auf die Matrize Schellack mit Spiritus auf, lässt trocknen und ölt die Oberfläche ein. Hierauf giesst man frisch angemachten Gypsbrei löffelweise in die Matrize und nimmt diese als Relief in Gyps ab, welche Reliefform „Patrize" genannt ist. Nachdem der Gypsbrei etwas angezogen hat, begrenzt man denselben und ebnet mit einem Lineal, sowie bei der Matrize. Nach etwa 20 Minuten lässt sich die Patrize leicht aus der Matrize ausheben und ist damit ein Relief in richtiger Anordnung hergestellt. Diese Patrize hat nicht den Zweck, der bereit gehaltenen photographischen Copie als Unterlage zu dienen und dieselbe aufzunehmen, um damit die Relief-Photographie zu liefern, sondern die Patrize dient lediglich als eine Art Formstempel, um die photographische Copie nach Einstellen in die Matrize, mittels der Patrize in die Matrize und dadurch in die Reliefform zu pressen.

Zu diesem Zwecke wird die Matrize und* die Patrize von etwaigen Unreinigkeiten gesäubert und beide nochmals mit Schellack überzogen, damit der Gyps die Feuchtigheit der photographischen Copie durch Aufsaugen nicht entziehen kann, was nachtheilig wäre, weil dadurch das Dehnungsvermögen der photographischen Copie verloren ginge. Nach erfolgtem Trocknen des Schellackes wird diu für das Relief bestimmte gefeuchtete photographische Copie mittels Register in die Matrize eingelegt und mittels der Patrize vorsichtig in die Matrize gedrückt.

Nachdem dieselbe übertrocknet und mit irgend einem zweck- entsprechenden Hinterlegungsmittel, z. B. Kautschuk und Raum wolle, ausgefüllt wurde, wird das photographische Bild in der Matrize in einer Copirpresse eingespannt und bis zur vollständigen Trocknung eingepresst belassen. Die Patrize hat also die photographische Bildcopie in allen Theilen an die Matrize angepresst, weil dieselbe ja von der Matrize abgenommen war und somit unbedingt alle Er- höhungen und Vertiefungen derselben enthalten muss. Man kann mit der vorhandenen Matrize und Patrize wie mit einem photographischeu Negative, eine grosse Anzahl Abdrücke herstellen.

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Volkmer.

Das für die photographische Copie des Reliefs selbst zu ver- wendende Papier ist gewöhnlich Platinpapier, man kann hiezu aber auch, sogar wegen des besseren Dehnungsvermögens mit Vortheil, das sogenannte Gummipapier verwenden. Mit der Retouche des Bildes darf man nicht zu weit gehen, weil sich dieselbe stark be- merkbar macht.

Figur 11. Autotypische Reproduction eioes Reliefs. Photographie von C. P i e t z n e r.

Ich beehre mich hier aus den Ateliers des Wiener k. und k. Hof- Photographen C. Pietzner fünf derlei Relietbilder, theils im Blau- und Röthel-Ton, zwei davon in Farben aquarellirt, von höchster Vollendung und von reizendem Aussehen, zur Ansicht der verehrten Vnwesenden zu exponiren.

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Die Figur 11 ist die Reproduction eines derlei Reliefbildes in Autotypie.

Ich erlaube mir nunmehr die Aufmerksamkeit der verehrten Anwesenden auf eine interessante und reichhaltige Exposition von Druckproben von Aluminiumplatten, sogenannten Algraphischeu Drucken, zu lenken. Ich habe im vergangenen Jahre von dieser Stelle aus über die „Algraphieu, d. i. das Aluminium - Metall als Druck- plattenmaterial zum Ersatz des Lithographiesteines, in ausführlicher Weise gesprochen. Zur Ergänzung der damals erörterten Thatsachen kann ich heute mittheilen, dass Professor Felician Baron Myrbach, der gegenwärtige provisorische Director der Kunstgewerbeschule am k. k. Museum für Kunst und Industrie zu Wien, ehemaliger Officier der k. und k. Armee, nicht nur persönlich mit Feuereifer sich der Ausführung von Arbeiten in Kreide und mit der Feder auf Aluminiumplatten widmete und mit brillantem Erfolg als aus- übender Künstler auf diesem Plattenmateriale Studien machte, sondern auch etwa zwanzig junge Herren und Damen zu einer Art Schule für diesen Zweig der graphischen Künste unter seiner Leitung vereinigte, welche heute schon nach kaum Jahresfrist des Bestandes, ganz Beachtenswertes leisten und eine bedeutende Zukunft versprechen. Ich habe hier diverse Druckproben von Schülerarbeiten, besonders aber eine ganze respectable Zahl der Kreide- und Federarbeiten von der Meisterhand Baron Myr- bach's, von bewundernswerter künstlerischer Ausführung zur Ansicht exponirt und ersuche die verehrten Anwesenden nach Schluss des Vortrages diese Druckproben mit Aufmerksamkeit zu besichtigen.

Aber auch der Wunsch, welchen ich in meinem vorjährigen Vortrage über diesen Gegenstand zum Ausdruck brachte, nämlich dass diesem Zweige graphischer Kunst recht bald ein Rotations- Druckapparat erstehen und gegeben werden möge, hat sich bereits erfüllt, indem die Maschinenbaufirma Bohn & Herber zu Würz- burg in Bayern nach den Angaben des Erfinders der Algraphie, Josef Scholz in Mainz, eine Rotationsmaschine zum Druck von Aluminiumplatten construirte und zur Ausführung brachte, zur vollsten Zufriedenheit der Druckanstalt des Herrn J. Scholz.

Dieser Druckapparat besitzt zwei gegen einander sich drehende Cylinder, von denen der eine die für den Druck vorgerichtete Alu- miniumplatte aufnimmt, während der andere die zu bedruckenden Papierbogen nacheinander gegen die Druckplatte führt. Das Befeuchten der Druckplatte geschieht bei diesem Druckapparate ungemein gleich- massig genau und ist leicht zu reguliren.

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Figur 12, RoUtions-Druckmaschine für Aluminium-Druckplatten älterer C<

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Figur 13. Skizze dir Feucht- und Farbegebe-Einriehtung der verbesserten

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Neuere Arbeiten im Gebiete der Photographie etc.

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Die Figur 12 stellt die erste Ausführung des Druckapparates dar, in welchem das Farbewerk oben links bei dieser Ansicht an- geordnet ist und rechts davon die Wischwalzen liegen. NeuesteDS wurde aber der Druckapparat in der Construction dahin abgeändert, wie es die Figur 13 in der Haupteinrichtung schematisch darstellt, dass die Papierzufuhr nur 80c»i hoch liegt, daher äusserst leicht, bequem und zeitersparend ist und dass die Farbe in sehr präeiser Weise an die Druckplatte abgesetzt wird.

In der Hauptsache besteht daher die Einrichtung der abge- änderten verbesserten Druckmaschine in Folgendem:

Der Plattencylinder a, tragt auf seinem Umfange die eingespannte Aluminium -Druckplatte b und an einer anderen Stelle des Umfanges die auswechselbare Feuchtplatte c, welche gegen die Druckplatte etwas zurücktritt. Die nicht von der Druckplatte und der Feuchtplatte eingenommenen Theile des Cylinderumfanges treten sowohl gegen die Druckplatte als auch gegen die Feuchtplatte zurück.

Wenn der Plattencylinder a bei seiner im Sinne des Pfeiles angedeuteten Drehung in eine mehr vorwärtige Lage gekommen ist, so empfängt die Feuchtplatte c von der gegen sie gehobenen und angedrückten Heberwalze dy Wasser. Die Walze d senkt sich so wie die Feuchtplatte sie verlassen hat, gegen eine Stoffwalze e, welche ihrerseits durch die Walze / aus dem Wasserbehälter g mit Wasser versorgt wird und dies an die Heberwalze d abgibt. Bei der weiteren Drehung des Plattencylinders a gelangt die Feuchtplatte c unter die Wisch walzen ä, ä, welche an die Feuchtplatte c ange- drückt werden und von dieser das darauf vertheilte Wasser auf- nehmen. Darauf wird die Feuchtplatter von einer Schmutzwalze /, welche nur mit der Feuchtplatte in Berührung kommt, gereinigt und kehrt wieder zur Heberwalze d zurück.

Es geht dann die auf dem Plattencylinder a festgemachte Druckplatte b unter den Wischwalzen ä, hin, wird von diesen ange- feuchtet, kommt an der inzwischen wieder gehobenen Schmutzwalze i vorbei und empfängt von dem Farben werk M durch die Auftrag- walzen k, Je, Farbe, um schliesslich den durch den Druckcylinder m herbeigeführten Papierbogen zu bedrucken.

Der Druckcylinder m nimmt bei der angedeuteten Beweguugs- richtung den zu bedruckenden Papierbogen vom Einlegetische A unten auf und gibt ihn nach dem Drucke nach oben, mit der Bildseite nach oben gekehrt, auf den Auslegetisch B ab.

Die Wischwalzen ä, A, sind so angeordnet, dass sie nur mit der Feuchtplatte und der Druckplatte, nicht aber mit den übrigen Theilen des Umfanges des Cylinders a in Berührung kommen. Die

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Volkmer.

Wischwalzen h, A, werden durch eine über ihnen gelegene Schmutz- walze n gereinigt. Die in der Zeichnung der Figur 13 ange- deuteten Drebrichtungen des Platten- und des Druckcylinders, welche den bisher üblichen entgegengesetzt sind, gewähren den Vor- theil, das Farbewerk M zum Zwecke der leichteren Zugänglichkeit niedriger als in der Figur 12 anordnen zu können, wie es aus der Figur 13 ersichtlich ist.

Die Qualität der Erzeugnisse dieses neuen Druckapparates für Arbeiten aller Art ist derjenigen der Flachdruckpresse mindestens ebenbürtig, der Druck sehr scharf und klar, das Passen selbst für den Farbendruck vorzüglich. Die quantitative Leistung dieses Druckapparates dagegen übertrifft die der Flachdruckpresse um 60 bis 70%. Diese erhöhte Leistungsfähigkeit wird theils durch die grössere Druckschnelligkeit, etwa 1.200 Abdrücke in der Stunde, erreicht, theils durch die Einfachheit in der Bedienung. Die Maschine kann täglich bei dreimaligem Plattenwechsel, also bei kleineren Auflagen, mindestens 7.000 Abdrücke machen, bei grösseren Auflagen 8.000 bis 9.000, ohne hiebei die Maschine zu überanstrengen.

Eine derlei Druckmaschine steht seit Monaten in der algraphischen Anstalt von J. Scholz in Mainz im Betrieb und sind Exemplare davon auch bereits an Druckanstalten in Deutschland, Italien und Amerika abgegeben worden.

Endlich erlaube ich mir, wie ich dies alljährig zu thun pflege, die verehrten Anwesenden auf eine Collection neuester Erzeugnisse auf dem Gebiete der Photographie vou der Firma C. Ruf zu Frei- burg im Breisgau im Portraitfach, mit Copien auf Seide, Sammt und Pelluche von hervorragender Schönheit aufmerksam zu machen; zu denselben gehört vor allem die am Schlüsse des gegenwärtigen Heftes als Tafel 10 befindliche Autotypie einer Porträtstudie in bedeutender Verkleinerung der Original-Photographie aus dem Atelier C. Ruf; ferner Farbendrucke von aussergewöhnlicher Grösse zu Plakat- zwecken für die Firma „Pears Soapu in London und von Photo- gravuren mono- und polychrom von den Firmen J. Schuster in Berlin, F. Hanfstängl in München etc., welche mir die Wiener Kunstverlags-Anstalt R. Lechner (Wilhelm Müller) als Novi- täten zur Ausstellung überliess, Ausstellungsobjecte, welche durch- wegs als bewundernswerte und vorzügliche Leistungen moderner Reproduction bezeichnet werden müssen.

Am Schlüsse meiner Mittheilungen angelangt, sei es mir ge- stattet, von dieser Stelle aus, jenen Anstalten und Herren meinen öffentlichen Dank auszusprechen, welche durch leihweise Überlassung

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des Skioptikons zu Projectionszwecken, sowie von Druekprobeu die instructive Demonstration meiner Ausführungen ermöglicht haben.

Ich nenne diesbezüglich vor allem die Firma R. Lech n er (Wilhelm Müller), welche iu bereitwilligster Weise den Skioptikou- apparat zur Verfügung stellte und danke dem Ingenieur dieser Firma Herrn Weidner, welcher die farbigen Photographien mit vielem Geschick vorführte, sowie dem Herrn Hänflein, Inhaber des Locales I., Kärtnerstrasse 32 A, welcher mir die Diapositive zu den letzten zehn der vorgeführten farbigen Bilder geliehen hatte; ferner Herrn Hof-Photographeu C. P i e t z u e r, Herrn Regierungsrath Fritz für die Farbendrucke aus England, der Photographischen Ge- sellschaft von Wien, Regierungsrath Dr. J. M. Ed er, Director der graphischen Lehr- und Versuchsanstalt der k. k. Hof- und Staatsdruckerei, Herrn Director Felician Baron Myrbach und endlich dem Factor und Vorstande der Lithographie-Abtheilung der k. k. Hof- und Staatsdruckerei Friedrich Hesse, welcher das so gelungene Arrangement der Druckproben besorgte.

Ich schliesse hiemit meine Ausführungen, werde zunächst mittels des Skioptikons die drei Systome der Photochromien vorführen und lade die verehrten Anwesenden ein, nach dieser Bildvorführung die zur Ausstellung gelangten Bilder und Druckproben einer aufmerksamen Besichtigung zu würdigen, um damit über das Mitgetheilte und Vor- geführte aus eigener Anschauung sich ein Urtheil zu bilden.

Es wurden nun die drei Systeme der Bilder mittels des Skiopti- kons zur Darstellung gebracht und ernten grossen Beifall.

Organ der mUit*r-wlB*eii«<:baftlicheu Vorolno LIX. Band. 1S*9.

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Die Pflege der Geschichte in der Armee.

Nachdruck verbotet! Übertetzuug-srecht vorbehalten.

Söldnerheere gehören der Vergangenheit an, sie sind durch Volksheere ersetzt worden, in denen jeder wehrfähige Bürger berufen ist, für die Interessen seines Vaterlandes die Waffen zu führen.

Mit der allgemeinen Wehrpflicht haben die weiten Schichten des Volkes in die Wehrmacht der Staaten Aufnahme gefunden; hierin lag die Möglichkeit, die Steigerung der Wehrkraft in qu an ti- tativer Beziehung bis auf jenes Mass zu treiben, wie es heute fast alle europäischen Staaten aufweisen. Vom Jünglingsalter bis in das reife Mannesalter sind die Männer aller Stände und Ge- sellschaftsclassen verpflichtet, im Bedarfsfalle ihre Friedensarbeit zu lassen und die Waffen zu ergreifen, um den heimatlichen Herd zu schirmen, die Autorität des Staates und des Thrones zu schützen. Diese Vaterlandsvertheidiger bilden einen ganz bedeutenden Antheil der Gesammtbevölkerung des Staates, ihre Zahl beläuft sich in den europäischen Grossstaaten auf Millionen.

Ein künftiger Krieg wird bewaffnete Menschenmassen in Be- wegung sehen, wie sie seit der Völkerwanderung nicht zur Action gekommen sind.

Die Führung dieser gewaltigen Armeen wird eines der gross- artigsten Probleme der höheren Kriegskunst bilden; ihr wird es vor- behalten bleiben zu erweisen, bis zu welchem Grade die Zahl der Streiter im Kriege ausschlaggebend ist. Vorderhand gilt noch allgemein der Grundsatz, dasa unter sonst gleichen Voraussetzungen die Zahl entscheidet. Das Streben nach einer Vermehrung des Heeres dürfte daher noch für geraume Zeit der Ausfluss des Strebens nach einer möglichst kräftigen Armee bleiben.

Die numerische Stärke der bewaffneten Macht eines Reiches findet jedoch schliesslich ihre Grenze in dem vorhandenen Menschen- Material. Werden Minimal- und Maximal- Altersgrenzen für den Beginn und das Ende der Wehrpflicht noch so sehr auseinauder-

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Difc Pflege der Geschichte in der Armee.

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gerückt Kinder und Greise werden docli niemals deu Fatiguen eines Krieges gewachsen sein, man wird daher auf sie nicht zählen können.

An dieser natürlichen Grenze ist man nun schon bald ange- langt. Eine weitere Erstarkung der Wehrmacht in quantitativer Beziehung ist wohl nur mehr in wenigen Staaten denkbar. Umso wichtiger wird es, in qualitativer Beziehung zu ersetzen, was an Zahl gebricht.

Die Qualität eines Heeres hängt von der physischen Eignung der Bevölkerung, von ihrer intellectuellen und moralischen Vorbildung, von der Güte der organisatorischen Einrichtungen, der Vorschriften, von der Eiguuug seines Offieierscorps und vielen anderen Momenten ab, deren richtige Würdigung und Pflege die wesentlichste Aufgabe der Heeresleitung bedeutet.

In der zum Schlage bereit gestellten Armee wird es jedoch vor allem ihr Geist sein, der für ihren Wert entscheidend ist, denn nur der gute Geist wird sie befähigen, die grossen Anforde- rungen, die in physischer und moralischer Beziehung an jeden Ein- zelnen und an ganze Truppenkörper gestellt werden, zu erfüllen, im kühnen Siegeslaufe nicht zu erlahmen, im Unglücke nicht zu verzagen.

Die Pflege des Geistes in der Armee wird daher der anzusetzende Hebel sein, der ein numerisch schwächeres Heer, durch Hebung seiner Qualität dem numerisch überlegenen ebenbürtig machen wird. Die Nothwendigkeit der Pflege des Geistes steigert sich in dem Masse, als die Berufssoldaten einen verhältnismässig immer geringeren Theil der Feld-Armee bilden, sie steigert sich aber auch bei der Rücksichtnahme auf jene Elemente, die, augekränkelt von modernen socialen Strömungen, nicht jene dynastischen und patriotischen Gefühle in das Heer mitbringen, ohne die ein tüchtiger braver Soldat nicht gut gedacht werden kann. Durch die Weckung und Festigung der hieher gehörigen Tugenden arbeitet die Armee im Dienste des gesammten Vaterlandes; denn sie schafft treue zufriedene Unterthanen; sie ist aber vor allem in ihrem speciellen Interesse thätig, indem sie pflichtgetreue, gehorsame Krieger heranzieht, die nicht lediglich einem Zwange folgend die Waffen für das Vaterland erheben, sondern aus innerer Überzeugung, also von einem ethischen Gefühle gedrängt, ihre Pflicht als wehrfähige Bürger erfüllen.

In der Erkenntnis der bedeutenden Überlegenheit, die einer von gutem Geiste beseelten Armee innewohnt, haben die Heeres- leitungen ausnahmelos ihr Augenmerk auf jene Ausbildungszweige gerichtet, die zwar nicht direct mit der Ausübung des Kriegshand-

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Die Pflege der Geschichte in der Armee.

Werkes im Zusammenhange stehen, die jedoch geeignet sind, die Qualität des Einzelnen und hiemit jene der Masse zu heben.

Unter den Mitteln, die dynastischen, patriotischen Gefühle beim Manne zu wecken und zu festigen, den Mann moralisch auf jene Stufe zu bringen, welche die Garantie bietet, dass dieser Mann auch in den schwersten Stunden seines Berufes, fern vom Äuge seine* Vorgesetzten, unter dem Eindrucke der Gefahr seine Pflicht thue, nimmt die Pflege historischer Erinnerungen zweifellos einen der ersten Platze ein. Wie fiberall, wirkt auch hier die Praxis mehr als die Theorie, der Hinweis auf die frisch vollbrachte That deutlicher, als viele Worte.

Die Vergangenheit unserer glorreichen Armee, die durch Jahr- hunderte stets die Ehre der Fahne Habsburgs hochzuhalten ge- wusst, bietet einen unerschöpflichen Born, aus dem Ruhmesthaten von Hoch und Nieder, von Einzelnen und ganzen Truppen, geschöpft werden können. Die Thaten unserer Ahnen sind daher vor allem geeignet, als leuchtende Beispiele für die Epigonen hingestellt zu werden.

Das Streben der Heeresleitungen durch Belehrung auf die Moral des Soldaten zu wirken, den Mann zu einem auch inner- lich tüchtigen Krieger zu erziehen, in ihm eine Grundlage zu legen, die ihn auch nach dem Austritte aus dem Heere unzugängig macht gegen die zersetzenden Einflüsse moderner Umsturzideen, den ausgedienten Soldaten vielmehr zu einer Stütze der bestehenden Gesetze qualificirt, ist allenthalben zu beobachten. So liest man z. B. in einem deutschen Journale, dass zur Hebung der geschichtlichen Kenntnisse der Mannschaft seitens eines Truppen - Commandanteu zwanglose Abende arrangirt wurden, bei denen durch Eiujährig- Freiwillige volksthüm liehe Vorträge über die vater- ländische Geschichte und sonstige in die Pflege der Historie einschlagige Themata, besprochen werden. Der betreffende Truppeu- Commandant hat mit. diesen Abenden recht gute Erfolge erzielt und empfiehlt deren Einführung auf das wärmste. Dass eine derartige Orientirung der Mannschaft auch bei uns von hohem Werte wäre, bedarf erst keines Beweises; vielleicht Hesse sich sogar behaupten, dass eben in unserer Armee eine einheitliche Auffassung der Geschichte der Gesa mint - Monarchie geradezu ein noch nicht erfülltes Bedürfnis ist.

Man betrachte den Geschichtsunterricht an den Schulen in den verschiedenen Kronländern. Die wechselvollen Geschicke der einzelnen Theilo unserer Monarchie, die tiefer gehende Scheidung nach Nation

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Sprache, Gesinnung und Kultur, sie sind die Ursachen, dass den Schülern nicht immer die wahre Geschichte, sondern eine den localen Verhältnissen angepasste Geschichte gelehrt wird. Beim Eintritte in das Heer treffen dann oft diese gegensätzlichen Anschauungen aufeinander, es gibt ausser der Staramesverschieden- heit auch noch Differenzen, die sich auf geschichtliche Ereignisse basiren. Hier würden die oben angedeuteten Vorträge klärend wirken, es würde vaterländische und nicht Lo cal-G esch i ch t e in der Armee getrieben werden.

Dies bei jenen Truppenkörpern, deren Mannschaft einen solchen Grad von Vorbildung in das Heer mitbringt, dass von einer geschichtlichen Basis überhaupt die Rede sein kann. Bei den aus kulturell weniger hoch stehenden Gebieten sich er- gänzenden Truppen, ergäbe sich an den vorskizzirten Abenden die Gelegenheit, der Mannschaft in grossen Zügen die Vergangenheit der Gesammt -Monarchie in der Beleuchtung zu zeigen, dass in dem Manne die Erkenntnis durchdringe, dass und wie die Armee stets an dem wichtigsten Wendepunnkte der Geschichte die entscheidende Sprache geführt hat, welche grosse Aufgabe der Armee daher auch in der Zukunft stets zukommen wird. Knappste Kürze wird aber auf jeden Fall bei dem rein historischen Theile nothwendig sein das Fassungsvermögen unseres Mannes darf nicht zu sehr überlastet werden, soll er nicht den Zusammenhang verlieren. Hingegen könnten diese zwanglosen Vereinigungen der Mann- schaft sehr vortheilhaft dazu benützt werden, um der Mannschaft die Geschichte des eigenen Truppenkörpers vor Augen zu führen.

Bei der territorialen Ergänzung unserer Armee bildet ein Truppenkörper im allgemeinen einen eng in sich geschlossenen Körper, dessen Einheitlichkeit schon auf der engeren Heimat, zumeist auf der gleichen Sprache, den gleichen Sitten und Gebräuchen beruht. Söhne von Nachbarn, Angehörige derselben oder nahe an einander liegender Gemeinden, die sich zum Thoile schon von Kind- heit au gekannt, treten gemeinsam in das Heer, sie lösen in ihrem Hausregimente ihre älteren Gemeindegenossen ab, die gleich- falls gemeinsam in die Schule gegangen sind. Wenn des Kaisers Ruf sie unter den Waffen versammelt, so stehen Mariner neben einander in Reih' und Glied, die vielfach durch verwandtschaftliche Bande mit 'einander verbunden sind. Geht es dann in den Luissen Kampf, so bildet dieses Band, das den einzelnen Manu unter Leuten seines Stammes fechten lägst, einen nicht zu unterschätzenden morali- schen Factor. Der Zaghafte, der im Begriffe steht, seinen Platz

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Die Pflege der Geschichte in der Armee.

zu verlassen, wird sich daran erinnern, dass seine Nachbarn im Kampfe zu Hause erzählen werden, dass er der Erste von seinem Posten gewichen, er fühlt es. dass Spott und Schande seiner harren und er hält aus.

Der Kühne wird durch den Gedanken noch mehr angeregt, dass man im Heimatdorfe von seiner That erzählen wird, dass der greise Vater, die saubere Dirn' mit Stolz von ihm sprechen werden und er wagt noch mehr.

Der Verwundete endlich, der als ein Opfer seiner Pflicht auf dem Ehreufelde liegt, er fühlt, dass er im Bereiche von verwandten Menschen, Freunden liegt, die ihr alles aufbieten werden, um ihm das Leben zu erhalten; und sterbend selbst, drückt eine Freundeshand ihm die Augen zu, ein Kind seiner Heimat hört seine letzten Grüsse an Weih und Kind.

Das Gefühl der Zusammengehörigkeit eines aus einem eng be- grenzten Gebiete sich ergänzenden Truppenkörpers ist demnach ein bedeutender moralischer Factor, namentlich im Momente der Gefahr, in der sich die Menschen enger aneinander schliessen, das ist also vornehmlich im Gefechte. Bei dem seelisch höchst auf- regenden Verlaufe eines künftigen Gefechtes ist aber die sorg- fältige Pflege der das moralische Momeut der Truppe hebenden Factoren ein Gebot der Nothwendigkeit. Das gemeinsame einheitliche Fühlen der Mannschaft eines Truppenkörpers in eine Richtung zu lenken, alle diese verschiedenen Elemente, Geister und Charaktere auf ein ideelles gleiches Ziel zustreben zu lassen, das muss das Ziel der moralischen Erziehung des Mannes sein. Für seinen Horizont und sein Wirken genügt es, wenn der einfache Mann im Rahmen seines Truppenkörpers trachte, sein Möglichstes und Bestes zu leisten; es reicht hin, wenn der Mann in dem Bewusstsein seine Befriedigung findet, dass der eigene Truppenkörper seine Pflicht in Ehren gethau hat. Diese Art Localpatriotismus beim Manne zu wecken und weiter auszubilden, wäre die Aufgabe der Erziehung des Mannes. Ein Appell an diesen anerzogenen Patriotismus würde in wichtigen Momenten des kriegerischen Lebens nicht ungehört ver- hallen.

Ist es z. B. denkbar, dass selbst im kritischesten Augenblicke ein Infanterist von Luxemburg Nr. 15 den Muth verliert, im Angriffe erlahmt, wenn er die Fahne des Regimentes im Sturme vorangetrageu sieht vorausgesetzt, dass er im Frieden hundert- und aberhundertmal darüber belehrt wurde und das Bild gesehen hat, wo der Feldherr Erzherzog Carl die Fahne der Ahnen der heutigen Luxemburger argrillen und sie zum Sturme und Siege geführt hat.

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Kann selbst in der grössten Gefahr ein Angehöriger des In- fanterie-Regimentes Nr. 42 seinen Blick nach rückwärts richten, wenn hinter ihm der Grenadiermarsch erklingt und er daran denken muss, wie die Ahnen unter dem Klange dieses Marsches unsterbliche Ehre und Ruhm erworben haben.

Oder kann mau es sich denken, dass eine Attake in der Zu- kunft vonWindischgrätz-Dragoner nicht mit demselben Elan, derselben Schneid geritten werde, wie sie die bartlosen Ahnen bei Kol in geritten haben! immer unter der Voraussetzung, dass den Leuten au jedem Tage ihrer Dienstzeit vorgehalten wurde, dass sie die Nachkommen der Helden jener Zeit sind.

Wird die Thatsache anerkannt, dass die mit besonderen Privilegien ausgezeichneten Truppenkörper in diesen Auszeich- nungen auch in künftigen Gelegenheiten einen Sporn für hervor- ragende Leistungen finden werden, dann ergibt sich von selbst die Schlussfolgerung, auch bei den anderen Truppenkörpern nach An- lässen in der Geschichte zu suchen, bei denen sie sich mit be- sonderem Ruhme bedeckt haben. Bei der Mehrzahl unserer Regimenter, die ihre Geschichte weit in die Vergangenheit zurückzuleiten ver- mögen, wird sich eine reiche Fülle von Ereignissen ergeben, die weit über das Mass gewöhnlicher Pflichterfüllung her- vorragen, daher ganz besonders geeignet sind, als nachahmenswerte Beispiele den kommenden Generationen vorgehalten zu werden.

Truppenkörper, die jüngeren Bestandes sind, verdanken ihr Entstehen oft der Vereinigung von Abtheilungen schon bestandener Truppenkörper; diese in einen neuen Verband zusammengefügten Abtheilungen haben ihren wohlverdienten Antheil an den Ruhmes- blättern ihres Stammkörpers, es ist daher gewiss nur recht und billig, wenn sie den auf sie entfallenden Antheil der Geschichte in ihre neuen Truppenkörper mitbringen und hiedurch das nicht zu erschütternde Fundament für die Geschichte dieses neuen Körpers bilden.

Wenn im dichten Gewühle der Schlacht, im kritischen Momente, da es sich um die Entscheidung handelt, alle Mittel ein- gesetzt werden müssen, um vom Manne die höchste physische und moralische Leistung zu verlangen, da wird ein markiger kurzer Appell an eine ähnliche Episode aus der Geschichte gewiss nicht wirkungslos verhallen. Hat der Mann im Frieden gelernt, diese Episode nach ihrer Bedeutung zu würdigen, die Manner, die sich hiebei ausgezeichnet haben, ob ihres besonderen Muthes, ihres hervor- ragenden Pflichtbewusstseins zu bewundern, hat man ihm endlich

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Die Pflöge der Geschichte in der Armee.

vor Augen geführt, wie dankbar und pietätvoll noch Kind und Kindes- kinder von deren Thaten sprechen, dass mit Stolz und Bewunderung im Kegimente und in der Heimat ihre Namen genannt werden, so muss doch in der Masse unserer braven Soldaten der sehnliche Wunsch entstehen, es diesen Männern gleich zu thun, die Erben ihres Ehrenkleides und ihres Ruhmes zu werden.

Versteht es ein Commandant und die Kriegsgeschichte zeigt unzählige solcher Fälle im richtigen Momente die richtige Stelle im Herzen und im Ehrgefühle seiner Leute zu treffen, so ist er imstande, das moralische Element in seiner Ab- thoilung auf jenes Mass zu steigern, das ihm die Garantie bietet, dass seine Truppe das Höchste leisten wird, was Menschen vermögen.

Eine derartige Wirkung hat aber zur natürlichen Voraussetzung dass die markanten Momente der Geschichte des Truppenkörpers von dem einzelnen Manne gekannt sind. Das Mittel hiezu liegt in der Instruction. Und hier muss wohl eingewendet werden, dass in dieser Richtung die Pflege des moralischen Elementes noch nicht überall mit jener Sorgfalt betrieben wird, die diesem wichtigen Gegenstande zukommt.

Die Erläuterung der Bestimmungen des Dienst -Regle- ments füllt z. B. einen guten Theil der theoretischen Schulung des Mannes aus. Hier liesse sich die G e s c h i ch te des Truppen- körpers mit grossem Nutzen verwerthen, indem die zur Erläute- rung der reglementären Bestimmungen unerlässlichen Beispiele aus derselben gewählt werden. Der Unterricht würde hiedurch ge- winnen und dem Manne würde manche schöne That der Vergangen- heit als Vorbild für eine ähnliche Lage vor Augen schweben.

In den Schreibschulen werden häufig die hochklingendsten Sätze der Reglements für Di ctando - Übungen gewählt; läge es nicht viel näher, dem Manne in der hiefür gewidmeten Zeit Episoden au 8 der Geschichte seines Regimentes zu dictiren.

Gibt man dem Manne hiezu noch ein ordentlich gebundenes Schreibheft, belehrt man ihn von Haus aus, welchen Wert dieses Heft für ihn nach dem Austritte aus dem Heere als Andenken haben wird, so ist mit vieler Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass die schreibkundige Mannschaft an der Schreibstunde mit weit mehr Fleiss und Ambition theilnehmen wird, als in dem Falle, wenn die Übung ohne Berücksichtigung dos Geschmackes der Leute und des zu er- reichenden Nutzens vorgenommen wird. Viele des Schreibens unkundige Leute würden in dem Wunsche nach einer ähnlichen, von der eigenen Hand stammenden Sammlung von Episoden, einen

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Spora finden, gleichfalls möglichst bald in die Mysterien des Schreibens einzudringen.

In den vielen Stunden des Tages, die der Officier und der länger dienende Unterofficier mit der Mannschaft verbringt, gibt es reichliche Ruhepausen, die ja jeder denkende Vorgesetzte dazu ausnützt, durch Gespräche anregend, im Interesse des Dienstes zu wirken. Wer mit der Mannschaft in dieser Weise verkehrt und getrachtet hat, in den Ideenkreis derselben einzudringen, irn zwanglosen Gespräche all' ihre kleinen Schmerzen und Wünsche kennen zu lernen, der wird auch den Einfluss kennen gelernt haben, den der wohlwollende, fürsorgliche Commandant eben in diesen Ruhepausen auf seine Mannschaft ausübt. Das ist auch der geeignete Moment, um mit den Leuten durch Gespräche die G e s c h i c h t e des Truppenkörpers zu berühren.

Es fällt z. B. während des Rastens einer exercierenden Unter- abtheilung der Blick des Unterabtheilungs-Commandanten auf die Fahne des Regimentes, die bei einem exercierenden Bataillon eben hoch getragen wird. Er wählt sich einen intelligenten Mann des jüngsten Jahrganges und fragt ihn in seiner Muttersprache, in einem Ton- falle, der die Scheu des Mannes bannt, was er denn von der Geschichte dieser Fahne wisse. Ein stummes verlegenes Lachen dürfte wohl zumeist die Antwort sein. Der Compagnie-Com- mandant weist nun kurz auf die Pflicht jedes Einzelnen hin, die Vergangenheit jeues Paniers zu kennen, das zu vertheidigen des Soldaten heiligste Pflicht ist. Sodann erzählt er seinen Leuten die Schicksale dieser Fahne, er nenut vielleicht den Namen eines Helden, der sie in Noth und Gefahr mit Todesmuth gerettet hat, betont, welchen unvergänglichen Klang der Name dieses Mannes in der Geschichte des Regimentes sich erworben und schliesst mit dem Ausdrucke der Überzeugung, dass jeder Mann der xten Com- pagnie in einer gleichen Lage dasselbe thun würde.

Wer das Glück hatte, in einer Unterabtheilung zu dienen, deren Commandant die Ruhepausen in diesem Sinne ausnützte, der wird das Bild in Erinnerung haben, wie die lagernde Compagnie, mit Spannung den Worten seines Commandanten lauschend, ihm näher rückte und seiner Erzählung mit empfänglichem Gemüthe folgte. Eine solche Pause hat in der Erziehung des Soldaten gewiss eine weit wichtigere Rolle gespielt, als wenn dieselbe in der obligaten Weise mit Distanzschätzen, Ilornsigualen u. dgl. oder wie nicht selten, mit Nichtsthun ausgefüllt wurde.

Gerade wir Österreich-Ungarns 0 ff i eiere können es mit Genugthuung empfinden, dass wir ein selten empfängliches

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Die Pflege der Geschichte in der Armee.

Menschen-Material in die Armee bekommen. Der biedere brave Bauerssohn mit seinem kindlichen Gemüthe füllt Gottlob noch zum grösseren Theile die Reihen unserer Armee, er ist aber auch das dankbarste Werkzeug in der Hand eines vernünftigen, wohl- wollenden Commandanten, der es versteht, den Weg zum Herzen seiner Leute zu finden.

Man blättere in den Geschichten unserer braven Regimenter nach und man wird auf jeder Seite Beweise finden, mit welcher Auf- opferung der kaiserliche Soldat in allen Lagen für seinen Officier eingestanden ist, wenn dieser ihm nicht allein Commandant, sondern auch ein menschenfreundlicher, fürsorglicher Vater war. Man mag dies ein Stück „altösterreichischer Gemüthlichkeit" nennen, sie hat sich aber durch Jahr- hunderte bewährt und verdient deshalb weiter ge- pflegt zu werden. Heute, da Decennien vergehen, ohne dass Kriege geführt werden, bleibt auch die Herstellung dieses geistig moralischen Contactes zwischen dem einfachen Krieger und dem Führer, der P r i e d e n s s c h u 1 u n g vorbehalten ; wer aber über das Thema eindringlicher nachdenkt, sich über seine Consequenzen deutlicher Rechenschaft gibt und im Frieden schon in dieser Richtung nach besten Kräften vorarbeitet, der wird die Früchte seiner Bemühungen im Ernstfalle ernten.

Das heutige Gefecht stellt an den einzelnen Mann weit höhere Anforderungen als noch in dem letzten Kriege; das rastlose Hinarbeiten auf die möglichst hohe Entwickelung der moralischen Potenzen des Mannes ist daher heute mehr denn je zur Noth- wendigkeit geworden. Bei dem Mangel an K r i e g s e r fah r u n g bietet die (beschichte das Hilfsmittel hiezu. Der Officier bedarf für seinen erweiterten Horizout oines grösseren Umfanges des Wissens, er sammelt seine Ansichten aus der Geschichte der gesaramten Armee und den Kriegen der neueren Zeit, für den einzelnen Mann genügt die Anfachung seines Localpatriotismus im Rahmen seines Truppenkörpers und die Anerziehung des Gefühles, es seinen Ahnen gleich zu t h u n.

Dieser Localpatriotismus erfordert, wie eben abgeleitet, seitens des Mannes gewisse Kenntnisse aus der Geschichte seines Truppen- Körpers, die selbstredend vor allem von denjenigen gekannt sein muss, die in erster Linie berufen sind, den Mann darüber zu unterrichten.

Für die Erfüllung all' dieser Forderungen ist es nun nothwendig, dass vor allem eine Geschichte des T r u p p e n k ö r p e r s über-

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Die Pflege der Geschichte in der Armee.

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haupt existire. Abgesehen von der schuldigen Pietät an die Vorfahren, spielt ja die Geschichte eines Trnppenkörpers auch in mancher anderen Beziehung eine so hervorragende Rolle, dass die Verfassung und Evidenthaltung derselben nicht dem guten Willen des Commandanten oder des Officiers-Corps vorbehalten bleiben sollte, sondern dem Commandanten geradezu zur Pflicht zu machen wäre. Der Umfang, die Fassung und Ausstattung könnte dem Tmppenkörper selbst überlassen bleiben, gewisse markante Momente im Leben desselben, namentlich aber die Ereignisse vor dem Feinde, wären jedoch unbedingt in jenem Masse in die Geschichte aufzunehmen, als sie geeignet sind, glänzenden Thaten eines Ange- hörigen des Truppenkörpers ein geistiges Monument zu setzen, ihn den Nachkommen als Vorbild hinzustellen, den im Dienste für das Vaterland Gefallenen eine pietätvolle Stätte zu weihen, wo ihre Namen dem Vergessen entrissen werden. Denkt man sich Regiments-Geschichten bald nach einem Kriege, nach dem im Truppenkörper vorfindlichen Acten-Material niedergeschrieben, so bilden sie höchst wertvolle Behelfe für das Studium von Detailkämpfen und die zweckmässigsten Vorwürfe für die Anlage von taktischen Friedensübungen aller Art.

Die Heeresleitung hat also das regste Interesse, dass bei jedem Truppenkörper eine Geschichte existire; deren Anlage wäre daher auch obligatorisch zu verlangen. Dieses officielle Buch würde die Vergangenheit documentarisch niedergelegt enthalten, es würde im Truppenkörper eine Art hoch zu haltender Reliquie bilden, ein Buch, in welchem ehrend genannt zu werden den Ehrgeiz jedes Einzelnen bilden würde.

Ausser diesem in der Armee spräche, in einem der Sache entsprechenden, würdigen Style verfassten, mit wichtigen Documenten im Originale belegten, entsprechend ausgestatteten Werke wäre eine kleinere populär gehaltene Ausgabe der Geschichte in der Muttersprache des Truppenkörpers nothwendig, welche die wichtigsten Schicksale desselben, unter besonderer Hervorhebung der von der Mannschaft geleisteten besonderen Thaten zu ent- halten hätte. Dieser Auszug aus der Geschichte des Trnppen- körpers wäre ein Erbauungsbuch, mit dem jeder in de n T r u p p e n- körper eintretende Mann zu b et heilen wäre; dieses Büchlein würde gleichzeitig das geeignetste Lesebuch bilden, desgleichen könnten die Themata für Reglement-Erläuterungen, für den Schreibunterricht u. dgl. demselben entnommen werden. Hie- durch ergäbe sich die Gelegenheit, der Mannschaft spielend die Vergangenheit des eigenen Truppenkörpers geläutig zu machen.

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Die Pflege der Geschiebte in der Armee.

Es dürfte wohl kaum geleugnet werden, das9 bei der grossen Masse unseres Mannschaft9materials die Pflege dieses ethischen Mo- mentes nicht ohne Nutzen bleiben würde.

Im engsten Zusammenhange mit der Pflege der Geschichte steht die Pflege aller jener Erinnerungszeichen, welche dem Andenken an irgend eine hervorragende militärische Hand- lung gewidmet wurden. Diese Erinnerungszeichen sind sehr mannig- faltiger Natur, sie knüpfen alle die Erinnerung an eine That, die seitens der Armee in pietätvollem Andenken bewahrt zu werden verdient. Sie sind die bleibenden Marksteine, die manche von hohem Pflichtgefühl, unerschütterlicher Treue, glänzender Tapferkeit oder heroischem Opfermuth dictirte That der Vergessen- heit entreissen ; sie bilden die sichtbaren Überreste aus einer glorreichen Vergangenheit, sind daher Sinnbilder, an denen jeder Angehörige der Armee mit Stolz vorüberkoramt, bei deren An- blicke er unwillkürlich seinen Blick auf die Vergangenheit richtet und bei dem Gedanken an die Handlungen der Ahnen einen mächtigen Ansporn zur Nachahmung findet. Von diesem Gesichtspunkte sind derlei Erinnerungszeichen in hervorragendem Masse geeignet, auf die moralische Erziehung des Mannes zu wirken. Die Pflege solcher Erinnerungen ist daher ein Gebot der Noth wendigkeit.

In der Pflege dieser Erinnerungszeichen liegt aber auch wieder ein Act schuldiger Pietät, zu welcher die Nachkommen der Armee verpflichtet sind. Oft ist ein einfacher Stein der einzige Überrest einer ganzen Unsumme der herrlichsten Kriegertugenden, das bescheidene Andenken an brave Krieger, die ihre höchsten Güter eingesetzt haben für die Ehre des Vaterlandes.

Dem Soldaten ist es nicht gegeben, irdische Glücksgüter als Lohn für redliche Pflichterfüllung zu erwerben, der K u h m, den er sich vor der Mitwelt zumeist jedoch erst vor der Nachwelt erringt, ist die einzige Genugthuung für seine Thaten. Die An- denken an diese Ruhmesthaten unverwischlich der ewigen Erinnerung zu erhalten, ist eine heilige Pflicht der nachfolgenden militärischen Generationen.

Es wären daher alle Gegenstände, die in einem Truppenkörper als Andenken au irgend eine Episode der Vergangenheit ererbt wurden, iu würdiger Form iu eine Art von Museum zu hinterlegen, das durch Beischluss der nöthigen Originalaeten und Schilderungen den möglichst eingehendsten Aufschluss über alle auf die betreffende That bezugnehmenden Daten zu geVu hätte. Jeder Stand, jede

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Familie hütet mit eifersuchtiger Pietät jede noch so geringfügige Reliquie aus der Vergangenheit die Armee, die in vielen seiner Truppenkörper die Epigonen einer nach Jahrhunderten zählen- den glänzenden Vergangenheit sieht, sollte hierin zurückstehen? Es kömmt nur auf die Mühe der ersten Anlage an und manches Regi- ment würde stauneu, welch1 ein Schatz an Reliquien sich in seinem Museum hinterlegen liesse, wenn die Vergangenheit genau geprüft, entsprechende Nachsuche in den amtlichen und Privatarchiven ge- halten und mit emsigem Fleisse alles zusammengetragen würde, was einen Glanzpunkt in der Geschichte des Regimentes markirt.

Man bemühe sich z. B. in das Museum des T irol er-Jäg er- Regimentes auf dem Berge Isel in Innsbruck. Alljährlich wird es von Tausenden von Menschen aller Herren Länder besucht; und alle Besucher sehen mit Bewunderung auf die Dinge, die mehr als irgend eine wissenschaftliche Sammlung zu Gemüth sprechen, denn sie zeugen von erhabenen Menscheutugeuden, die sich in den schwierigsten Verhältnissen bewährt haben. Mit Stolz fühlt sich jeder einzelue Kaiser-Jäger ein Nachkomme dieser bewunderten Menschen und im geheimsten Stübchen seines Herzens mag sich gar oft der Ehrgeiz regen, einst auch Eingang zu finden in diese Räume, in denen er so oft sich selbst erbaut, in denen er Zeuge der Bewun- derung von Tausenden von Menschen gewesen.

Wer könnte ernstlich die Kraft dieser Triebfeder bestreiten, welche die guten Saiten im Menschen zum Tönen bringt, ihn für eine Zeit wenigstens emporhebt zu idealen Zielen, zu lobenswertem Streben !

Ausser diesen, den einzelnen Truppenkörper speciell be- treffenden Erinnerungszeichen, gibt es noch zahlreiche, für die Armee im allgemeinen hohen Wert besitzende Andenken diese Huden ihren würdigen Platz in einem Heeres muse um, dessen Aufgabe es ist, alle Kreise der Bevölkerung für ihr Werk zu interessiren, wodurch manche kostbare Reliquie aus dem Staube der Vergessenheit an die ihr gebürende Stelle gesetzt würde.

Unter den Erinnerungszeichen nehmen die KriegerdeiikraiÜer eine ganz besondere Stelle ein. Sie erheben sich zumeist über den Gräbern jener neiden, die für das Vaterland den Tod auf dem Felde der Ehre gefunden haben. Es ist ein alter Brauch der Menschheit, die Stelle, wo ein theurer Todtcr liegt, durch ein bleibendes Zeichen zu schmücken. Welches erhöhte Anrecht hat daher der im Felde gefallene Krieger, dass der Ort, an dem

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Die Pflege der Geschichte in der Armee

seine irdische Hülle ruht, nicht dem Vergessen anheimfalle; welch' höhere Pflicht erwächst andererseits der Armee dafür Sorge zu tragen, dass ein bleibendes Zeichen davon Zeugnis gobe, dass hier brave Krieger ruhen, die ihr Leben für die Interessen des Vaterlandes gelassen haben. Die Sorge für alle Denkmäler, die sich auf kriegerische Actiouen erstrecken, bildet eine hohe und ehrenvolle Aufgabe der Armee.

Ihre Sache ist es, die Interessen, die einzelne Angehörige der Gefallenen oder Corporationen an der Erhaltung der Denkmäler besitzen, zu fördern, und dort, wo sich Niemand für diesen Act der Pietät lindet, selbst handelnd einzugreifen.

Zur Lösung dieser Aufgabe erscheint es vor allem unerlässlich, eine Evidenz all' jener Denkmäler herzustellen, die sich auf die kriegerische Vergangenheit der öster- reichisch-ungarischen Armee bezieht. Bis nun scheint eine solche nicht zu bestehen, wenigstens ist das Vorhandensein einer soeben nicht so allgemein bekannt, als es nothwendig wäre, um alle Kreise der Bevölkerung dafür zu interessireu, ihr Schärf- lein zur Lösung dieser ebenso pietätvollen als schönen Auf- gabe beizutragen.

Bei der Mannigfaltigkeit der Kriegsschauplätze, auf denen im Laufe der Jahrhunderte österreichisch-ungarische Truppen ge- stritten habeu, wird die Sammlung air jener Daten, die auf die bestehenden Denkmäler Bezug haben, gewissen Schwierig- keiten begegnen immerhin wird es aber zweifellos durchführbar sein, im Bereiche der Monarchie zu constaHren, wo derlei Denkmäler bestehen und welche ihre Geschichte ist. Die im Aus- lande bestehenden Donkmäler werden im Wege der Archive, der Kriegsgeschichte, der Tradition, durch Publicationen von Reisenden und sonstigen spontanen Mittheilungen zu entnehmen sein der concreto Fall wird dann die Beurtheilung zulassen, was zu unter- nehmen wäre, um auch das Andenken dieser nunmehr in fremder Erde ruhenden Krieger für immerwährende Zeiten zu erhalten. Dass man in dieser Richtung seitens der fremden Regierungen nur dasfreieste Entgegenkommen zu gewärtigen hat, beweist eine Reihe von Fällen, in welchen den gefallenen Kriegern eines fremden Staates dieselben Ehren erwiesen wurden, als den eigenen.

Wie viel österreichische Soldaten liegen z. B. in der ober- italienischen Tiefebene, die Opfer der unzähligen Kämpfe, die dieser

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Die Pflege der Geschichte in der Armee.

Boden im Laufe von Jahrhunderten gesehen hat. Wie viel Namen von Helden, die hier Ausserordentliches geleistet haben, sind der Vergessenheit verfallen auch ihr Grab hat einst ein Stein ge- deckt — aber die Wände der Gruft sind eingestürzt, der Steiu aut dem in kaum mehr leserlicher Schrift der Name des Helden ver- ewigt stand, hat sich auf das Grab gelegt, es findet sich keine sorgende Hand, welche die letzte Ruhestätte des Mannes pflegt, der sein höchstes Gut gelassen hat, zum Wohle des Reiches zum Ruhme des Heeres. Kaum wenige Deceunien genügen, um eiuen Namen vergessen zu lassen, der noch vorher den besten Klang be- sessen — der Mensch bedarf eines greifbaren Erinnerungszeichens, das unvergänglich als Mahnruf an die Vergangenheit, dem lebenden Geschlechte vor Augen steht.

Im Wege der Reciprocität liesse sich gewiss ein Überein- kommen zwischen den verschiedenen Armeen erzielen, das die Er- haltung der Soldatengräber und Denkmäler zum Gegenstande hätte. Wie peinlich musste es berühren, als sich z. B. vor einiger Zeit eine kleine Polemik darüber entspann, dass das Grab eines unserer bravsten Männer, des berühmten Obersten Kopal, des heldeu- müthigen Commandanten des 10. Feld- Jäger-Bataillons, sich in ver- wahrlostem Zustande befinde. Wie dankbar hat hingegen der öster- reichische Krieger von dem pietätvollen Acte der Überführung der Gebeine der bei Lodi gefallenen österreichischen Soldaten auf einen neuen Gottesacker vernommen.

Mangels eines anderen Mittels der Evidenthaltung von Denk- mälern für österreichisch-ungarische Krieger im A u s 1 a n d e müsste jeder Truppenkörper, dessen Geschichte in jene Epochen zurück- reicht, da Kriege im Auslande geführt wurden, auf Grund des bei ihm vorhandenen Materials Erhebungen pflegen und seine Beiträge zu einer bei der Centraistelle zu verfassenden Gesammt- Übersicht liefern. Sache der letzteren wäre die Einleitung der weiteren Schritte zum Zwecke der Evideuthaltung, Erhaltung und des Schutzes solcher Denkmäler.

Einfacher gestaltet sich diese Aufgabe im Bereiche unserer Gesammt - Monarchie.

Die Schlachtfelder innerhalb dieses Gebietes sind der (iecen- stand häufiger Studien; sie werden wiederholt von Schulen, Cursen, Privatpersonen, Corporationen besucht; es findeu sich patriotische Unternehmungen zur Erhaltung und Pflege der Denkmäler, es gibt zahlreiche Interessenten aus privaten Kreisen, kurz, die Gelegenheit etwas in dieser Richtung zu thun, ist im Iulande begreiflicherweise eine grössere. Immerhin bleiben aber derlei Actioneu Einzeluer oder

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Die Pflege der Geschichte in der Armee.

von Vereinigungen dem guten Willen der Betreffenden überlassen, man kann sie nicht einer einheitlichen grossen Action gleich halten, die aber geboten scheint, wenn man wirklich alle Erinnerungszeichen, auf denen die rühmliche Vergangenheit, die erhebende Tradition unserer Armee beruht, ihrem Werte und Zwecke entsprechend, dem Verfalle entreissen, der Nach- welt erhalten will.

Aber nicht nur auf den grossen Schlachtfeldern allein haben sich Episoden abgespielt, die verdienen der Nachwelt als Muster hingestellt zu werden; häufig haben auch auf ganz unter- geordneten Schauplätzen Soldaten Beweise von seltenem Pflichtgefühl, besonderem Math, hervorragender Selbstverleugnung gegeben und haben dieselben daher denselben Anspruch im Andenken der Armee einen würdigen Platz einzunehmen. Findet sich nicht zu- fällig ein Angehöriger der Betreffenden, der die Mühe und Kosten nicht scheut, die That des Seinen durch Errichtung und Pflege eines Denkmales auf dauernde Zeit zu documentiren, so läuft der Held Gefahr, vergessen zu werden. Hat ihn andererseits die Mitwelt durch Errichtung eines Denkmales geehrt, so liegt die Sorge nahe, dass das Denkmal dem Verfalle preisgegeben ist, wenn die zunächst daran Interessirten zu leben aufgehört haben.

Aus allen diesen Gründen lässt sich die Forderung nach ein- heitlicher Auffassung der ganze u Denkmäler-Frage ableiten. Die Armee hat an der Errichtung, Pflege und Erhaltung der Krieger-Denkmäler das grösste Interesse, der Armeeleitung kommt daher die Pflicht zu, die Leitung der ganzen Angelegenheit in der Hand zu halten.

Es wird, wie bereits erwähnt, zunächst auf die Feststellung der Evidenz der bestehenden Denkmäler ankommen.

Die Wege, um diese Evidenz herzustellen, mögen recht mannig- faltige sein ; der in den folgenden Zeilen angeregte möge daher nur als ein Versuch angesehen werden, den Grundstein zu einem patrioti- schen Werke zu legen, dessen Realisirung keine Chimäre genannt werden kann.

Zu einer Zeit, da immer häutiger Stimmen aus der Armee laut werden, die für die Noth wendigkeit der Hebung der moralischen F a c t o r e n sprechen, da der Gedanke immer deutlicher sich geltend macht, dass die Armee berufen ist, in dem unausbleiblichen socialen Reform kämpfe die feste Stütze des Thrones und der gesellschaftlichen Ordnung zu bilden, gleich dem Fels im Meere

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unerschüttert, bis die ihn umbrandenden Wogen zur Ruhe kommen zu dieser Zeit darf kein Mittel verabsäumt werden, diesen Hort der öffentlichen Sicherheit zu pflegen und zu hüten, mit Eifer- sucht darüber zu wachen, dass kein Fremdkörper sich in seinen Organismus eindringe, dafür zu sorgen, dass die Armee und ihr Geist gesund erhalten werde bis in das Innerste ihres Körpers. Der Hinweis auf die glorreiche Vergangenheit der Armee wird ein Mittel hiezu sein.

Aus dieser Vergangenheit ragen die Krieger-Denkmäler als die Wahrzeichen gethaner Pflicht hervor; sie geben Zeugnis davon, wie es die Ahnen mit den edelsten Tugenden des Kriegers, Patriotismus, Unterthanentreue, Pflichtgefühl und Gehorsam gehalten haben bis in den Tod.

Dieses theure Vermächtnis aus der Vergangenheit hoch zu halten, es als M i 1 1 e 1 für die Erbauung, morali- sche Schulung und Läuterung der kommenden Generationen auszunützen, sei die heilige Pflicht und Aufgabe der Armee.

Krieger-Denkmäler finden sich in der ganzen Monarchie ver- theilt, dort dichter,, wo grosse Ereignisse ihren Abschluss gefunden haben, dort weniger dicht, wo die Beschaffenheit des Landes grosse kriegerische Actionen von Haus aus ausschliesst. Doch auch in den eisstarrendenßergen der Alpen wiein den sumpfigen Niederungen unserer Flachländer hat der öster- reichisch-ungarische SoldatHabsburgs Kriegsbanner stets Ehre gemacht; man wird daher auch in solchen Gebieten wiederholt auf Erinnerungszeichen stossen, welche die dankbare Mit- welt dem Andenken an eine schöne That gesetzt hat.

Der Raum, der hier in Betracht kommt, ist daher ein sehr grosser, eine Arbeitsteilung daher unerlässlich.

Die Theilung Hesse sich zweckmässigerweise der bereits be- stehenden Eintheilung in Ergänz ungs bezirke anpassen. Der Ergänzungsbezirks-Commandant steht mit seinem Ergänzungsbezirke in dauerndem innigen Contacte. Wenn in Zukunft diese Stellung noch mehr stabilisirt werden sollte, so kann eine Person viele Jahre hindurch auf diesem Posten bleiben und den Ergänzungsbereich, den er ja im Jahre mindestens einmal im Detail bereist, genau kennen. Der Ergänzungsbezirks-Commandant wird daher sehr leicht in der Lage sein, vor allem zu constatiren, wo Krieger- Denk- mäler in seinem Bezirke überhaupt bestehen. Eine weitere Aufgabe des Ergfinzungsbezirks-Commandanten wird es sein, den auf das Denkmal bezughabenden historischen Theil fest- zustellen, beziehungsweise zu ergänzen. Hiezu wird es oft nothwendig

Organ <ler miliUr -wi$*«n*chaftlicB« u Vereine. L!.\". Band 1*99. )£Q

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Die Pflege der Geschichte in der Armee.

sein, die in der Bevölkerung durch mündliche Überlieferung bekannten Daten zu sammeln, dieselben durch Nachforschunge n in den Archiven der Gemeinden, Gutsherrschaften, Kirchen u.dgl. zu ergänzen und auf diese Weise ein erschöpfendes Quellen- Material zu schaffen, auf Grund dessen, im Vereine mit den amtlichen Daten des Kriegsarchivs, eine möglichst getreue Biographie des betreffenden Denkmales verfasst werden kann.

Die mit allen nöthigen zugänglichen Daten und Dokumenten instruirten Denkmal-Biographien wären der Centraistelle vorzulegen, deren Aufgabe in der Durchsicht und Ergänzung der einlaufenden Acten zu bestehen hätte. Die Leitung wäre hierauf in der Lage, einGesammtwerk zu verfassen, welches die Evidenzhaitang dieser Denkmäler ermöglichen würde. Wird dieses Werk officiell aufgelegt und den bestehenden Officiers- Bibliotheken zugestellt, so vermag sich jeder einzelne Reisende oder Truppenkörper, der einen Raum betritt, darüber zu Orientiren, welche kriegerischen Ereignisse sich in diesem Räume abgespielt haben und wo die Zeichen zur Erinnerung an hervorragende Thaten aus dieser Epoche sich befinden Die Fälle würden dann seltener werden, dass man beispielsweise auf Märschen an irgend einem Denkmale vorbeizieht, kaum mit Mühe die verblasste Inschrift zu enträthseln vermag und wegen Mangels an Kenntnis der Thatsache, die in diesem Denkmale verowigt erscheint, unbefriedigt seinen Weg fortsetzt.

Welch1 einen anderen Eindruck würde bei derselben Gelegenheit die Truppe erhalten, wenn der Commandant seine Leute vor das Denkmal treten lässt, in kurzen Worten dessen Geschichte erklärt und durch ein kräftiges Hoch ! oder durch ein Eutblössen der Häupter der Pietät für die vollbrachte Ruhmesthat Ausdruck gibt. Wie an- genehm berühren ähnliche Mittheilungen in einem Tagesblatte wie oft muss aber ein ähnlicher Act der Pietät unterbleiben, weil man entweder unvermuthet vor einem Denkmale steht, oder weil die Mittel fehlen, sich über die Bedeutung des Denk- mal e s zu o r i e n t i r e n.

Die vorangedeutete Thätigkeit der Ergänzungs - Bezirks - Com- mandanten behufs Feststellung einer Evidenz der Denkmäler müsste seitens aller politischen Behörden eine kräftige Unterstützung linden, woran ja übrigens gewiss nicht zu zweifeln ist, wenn die- selben über den hohen patriotische n W e r t ihrer Arbeit informirt werden. Aber auch militär is euerseits Hesse sich die Thätigkeit der Ergänzungs-Bezirka-Cominandanten wesentlich unterstützen. All-

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jährlich begehen die Monarchie eine Reihe von recognoscirenden Officieren, Mappe nren und militärischen Touristen, die bis in die von den Haupt-Communicationen entferntesten Gebiete eindringen, und das Land bis in's Detail begehen, daher auch in der Lage sind, in dieser Richtung sehr gute Dienste zu leisten. Speciell vom M a p p e u r, der ja auch das geringfügigste Denkmal aufnehmen muss, wäre es zu verlangen, dass er die auf das Denkmal bezug- nehmenden Daten, so weit sie ohne besondere Zeitversäumnis er- langbar sind, notire und gelegentlich der topographischen Beschreibung der Section zur Kenntnis bringe. Um sich die Kenntnis der topographischen Daten zu verschaffen, muss der Mappeur ohnehin in der Bevölkerung und bei den Behörden Nachfrage halten; die geringe Muhe, die er noch zu dorn oben angedeuteten Zwecke verwendet, wird durch das Bewusstsein aufzuwiegen sein, auch ein Scherflein beigetragen zu haben zum Gelingen eines gemeinnützigen und patriotischen Werkes.

Ist das Werk vollendet, die Sammlung der in der Monarchie bestehenden Kriegerdenkmäler verfasst, so verfügt die Armee über eine Monographie, die entweder chronologisch nach Feldzügen oder aber nach Kriegsschauplätzen gegliedert, eine ra9che Übersicht der vorhandenen Denkmäler gestattet.

Diese Übersicht würde sodann für die Heeresleitung die Hand- habe für die nächste Aufgabe bieten, d. i. für die Erhaltung der Denkmäler. Man würde dann erst den Überblick erhalten, inwie- weit Private, Gemeinden, Corporationen, Vereine, Truppenkörper u. dg]« für die Erhaltung der Denkmäler zu interessiren wären und inwieweit die Heeresleitung selbst unterstützend oder handelnd ein- greifen müsste.

Die weitere Evidenthaltung der hier angeregten Monographie wäre selbstredend gleichfalls Pflicht der Heeresleitung, welches die An- kündigung der Aufstellung irgend eines Kriegerdenkmales dem be- treffenden Territorial-Commando zur Pflicht raachen müsste. Ein über diesen Act anzulegender Stiftungsbrief hätte alle Daten zu enthalten, die auf die Bedeutung des Denkmales Bezug haben.

Unsere Armee ist heute ein Volksheer, jede Schichte der Gesellschaft hat in ihm seine Vertreter. Die Ahnen dieses Volkes haben im Dienste für das gemeinsame Vaterland geblutet, sie haben Thaten vollführt, die würdig sind, der kommenden Welt als nach- ahmenswerte Beispiele hingestellt zu werden.

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Die Pflege der Geschichte in der Armee.

Die Mitwelt hat viele dieser Thaten durch bleibende Erinnerungs- zeichen gewürdigt; an uns ist es nun, dieses Erbe unverkürzt auf die Nachkommen zu überliefern.

Die Führung in diesem, von Dankbarkeit und Pietät vor- gezeichneten Werke gehört der Armee, sie ist es, die vor allen das Interesse hat, ihre Helden derVergangenheit als leuchtende Beispiele edler Kriegertugenden den kommenden Generationen hinzustellen, sich an ihren Thaten zu erbauen, sie nach besten Kräften nachzuahmen, damit diese glorreiche Armee bleibe, was sie seit jeher war, ein Hort der ö f fe n tl i c h e n S i ch e rh e i t, ei n e f es t e S t ü tz e des Thrones und des Vaterlandes!

Tafel J>.

JOLY'S DREIFARBEN-LINEATUR

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Tafel 10.

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Uber das Stellen taktischer Aufgaben.

Von Karl Exler,

k. and k Major im Infanterl Keginii >nt< Nr. 22.

Mit einer Skizze im Texte.

N»chdrnck verholen Überaetznngtrecbt vorbehalten.

Allgemeines.

Die vorliegende, einem vorjährigen Vortrage für die instructive Beschäftigung der Truppenofficiere entspringende Zusammenstellung verfolgt den Zweck, jüngeren Kameraden in einfacher Weise einige Anhaltspunkte für das Stellen taktischer Aufgaben zu geben, von der Thatsache ausgehend, dass nur Jener taktische Situationen leicht entwirren kann, der selbst Aufgaben richtig zu stellen vermag. Lernt man kennen, was man will, dann lernt man auch beurtheilen, was man kann, und bekommt mit klaren taktischen Gedanken auch die Fähigkeit zu klaren Befehlen.

Die Schwierigkeiten bei der Stellung taktischer Aufgaben er- messen wohl jene am besten, welche zuerst in der Stellung solcher Aufgaben sich versuchen. Das Sprichwort „Übung macht den Meister" iiat auch hier seine umfassende Giltigkeit, und ist die Ungeübtheit vorwiegend die Ursache, warum so viele Aufgaben an innerer Wahr- scheinlichkeit kranken.

Die Gepflogenheit, durch jüngere Ofliciere einige ihrem Wirkungs- kreise entsprechende Aufgaben stellen zu lassen, wie dieselbe sich in der Neuzeit stets mehr einbürgert, ist also nicht nur berechtigt, sondern auch nutzbringend, da dieselbe am meisten das taktische Fühlen, Denken und Handeln zu unterstützen geeignet ist, und gleich- zeitig jene unumgänglich nothwendige theoretische Fortbildung fördert, welche die gewonnene Urtheilskraft und taktische Entschluss- fähigkeit erhaltet, beziehungsweise steigert.

Dass diese letztere Erwägung auch massgebenderseits gewürdigt worden ist, beweisen die einschlägigen Bestimmungen unserer In- struction für die Truppenschulen.

Nach dem V. Abschnitte dieser Instruction umfasst die theoretische Fortbildung der Officiere:

a) die Lösung concreter taktischer Aufgaben und

die Durchführung praktischer Übungen ohne Truppe.

Organ der nilHUr i*i>««n*cli:iflHcLen Vt r. hu>. LIX. Band. 1«*J'J. 21

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I

268 Exler.

Die Lösung von gestellten, concreten taktischen Aufgaben kanu hiebei erfolgen:

1. Mündlich oder schriftlich, u. z. eutweder auf Karten (Krieg- spielplänen) im Zimmer oder im freien.

2. Mit oder ohne Gegenseitigkeit, d. h. Übungen auf dem Krieg- spielplan (Kriegspielübungen) und solche gegen Markirung.

Die Aufgaben können hiebei basiren:

A. auf einer erfundenen Annahme oder

B. auf einer mit der Truppe durchgeführten praktischen Übung,

oder

C. auf einem kriegsgeschichtlichen Beispiel.

Dem weitaus grössten Theile der bei der instructiven Beschäftigung der Truppenofficiere zu stellenden Aufgaben, liegen aus naheliegenden Ursachen jene mit erfundenen Annahmen zugrunde.

Bei der schriftlichen Lösung1) taktischer Aufgaben haudelt es sich im wesentlichen um die Angabe des Entschlusses und der Art der Durchführung der gestellten Aufgabe, während bei der mündlichen Lösung oder bei den applicatorischen Besprechungen hauptsächlichst das persönliche Verhalten und die Befehlstechnik geübt werden sollen.

Durch die Übungen ad 2, u. z. jener mit Gegenseitigkeit, soll die Anlernung einer gewissen Gewandtheit als Übungsleiter und in der Truppenführung ermöglicht werden; der Officier soll sich in der Beherrschung der Truppe vervollkommnen, sein taktisches Ver- ständnis schärfen und die Gelegenheit zu selbständigen Entschlüssen und Durchführungen finden.

Bei den Besprechungen kriegsgeschichtlicher Dar- stellungen ad C sollen die taktischen Lehren aus den Thatsachen begründet werden.

Übungen gegen Markirung sind nur als Schulungsübungen für die Truppen aufzufassen.

Im allgemeinen muss man sich bei der Stellung taktischer Aufgaben im vorhinein klar werden:

a) welchen Übungszweck man damit verbindet (Frage: was will ich), d. h. welchen kriegerischen Act man zur Darstellung bringen will (z. B. man will einen Angriff auf einen Ort, eine Höhe, ein Defilegefecht üben), ferner

b) welche Truppenstärke und Truppengattung man verwenden will (z. B. ob einseitig nur Infanterie, oder verbundene Waffen, also Infanterie mit Artillerie und Cavallerie, Verwendung finden

!) Schriftliche Lösungen werden meist dort gofordert, wo die Beurtbcilunjr jedes Übungstheilnehmers nothwendig ist, wio dies bei den Übungen in den Bildungs- und Fachschulen, dann bei Übungsritteu vorkommt.

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Über das Stellen taktischer Aufgaben.

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sollen, ferner, für welchen Verband, d. i. ob die Aufgabe für ein Bataillon oder ein Regiment etc. zu stellen ist), daher die Frage: mit wem? Endlich

c) welches Gelände oder Terrain (Frage: wo will ich?) der Aufgabe zu Grunde gelegt werden soll.

Jede Aufgabe soll sonach eiuen gewissen Zweck, welcher das Wesen derselben ausmacht, verfolgen und wird durch Truppenstärke und Terrain eine gewisse Beschränkung und Modifikation erhalten.

Z. B. Man beabsichtigt eine Aufgabe für die Durchführung eines Angriffes eines Infanterie-Bataillons auf der Um- gebnngskarte Zara (eventuell nächst dem Orte B) zu stellen, oder es erfolgt der Auftrag für Hauptmann H. : „hat eine Aufgabe über ein Iufanterie-Regiment (drei Bataillone) als Divisions-Reserve gedacht, im Kaume Zara-Poljica, Zara-Zemonika zu stellen", u. s. w.

Übungs zweck u n 4 Übungsstoff.

Für die nähere Feststellung des Übungszweckes bietet nun der „Übungsstoff" die Grundlage. Dieser ist ungemein mannigfaltig uud verschieden, je nachdem x) grosse oder kleine Truppeukörper (Zug, Compagnie, Regiment, (i) einzelne, oder verbundene Waffen- gattungen, ferner diese wieder vj im selbständigen Verhältnisse oder im höhereu Verbände, &) verfügbar oder nur supponirt, e) mit oder ohne Gegenseitigkeit zur Anwendung gelangen sollen.

Der Übungsstoff kann im allgemeinen dem Gebiete des grossen und des kleinen Krieges entnommen werden, und wird sich die Aufgabenstellung oft umso schwieriger gestalten, je schwächer die Truppenkörper sind, welche der Aufgabe zu Grunde gelegt werden uud je kriegsmässiger die Aufgabe erscheinen soll.

Man kann Aufgabeu entnehmen:

1. dem Gebiete der Operationen im freien Felde, oder dem Feldkriege,

2. dem Festungskriege,

3. dem Grenzschutze und

4. dem Kampfe an rückwärtigen Verbindungen, also dem Gebiete des kleinen Krieges.

Bei den unter 1. und 2. bezeichneten Gebieten des grossen Krieges ergeben sich:

a) Aufgaben, welche die eigentliche Gefechtsthätigkeit einer Truppe umfassen (also z. B. der Angriff, die Verteidigung, Verfolgung und der Rückzug) und daher am meisten gestellt werden müssen, und

1) Aufgaben des Felddienstes im engeren Sinne, also z. B. die Durchführung von Märschen, Aufklärungs- und Sicherungsmass- nahmen, Unterkunftsanordnungen u. dgl. m. betreffend.

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Exler.

Die Aufgaben zu 3. und 4., also die dem kleinen Kriege') entlehnten, werden häufig gestellt, um das Auftreten kleinerer In- fanteriekörper in seiner mannigfaltigsten Gestaltung und unter den verschiedensten Verhältnissen zu begründen. Die Erkenntnis einer solchen Begründung führt damit zur Aufstellung jener zahlreichen Aufgaben, in welchen Lebensmittel-, Munitions- und Krankentransporte zu begleiten, oder Requisitionen zu decken sind, während Landsturm- truppen z. B. diese Transporte wieder aufheben oder die Requisition stören sollen.

Die dem Etapendieuste (ad 4.) entnommenen Aufgaben können betreffen: die Sichorung eines Etapenortes, den Angriff auf denselben durch ein Streifcommando, den Marsch einer Ersatzabtheilung in unsicherer Gegend und das Auftreten des Gegners dagegen aus eiuem Verstecke oder Hinterhalto, die Unterkunft einer solchen AbtheiJung für die Nacht, den Überfall u. dgl. tu. So sehr nun der Krieg 1870/7 1 das häufige Auftreten von Efcapentruppen iu ganz kleinen Ver- bänden gezeigt hat, so ist doch zu beachten, dass damals meist Frei- schärler oder ganz kleine Abtheilungen minderwertiger Truppen als Gegner der Deutschen vorgekommen sind. Bei den gestellten taktischen Aufgaben mit Gegenseitigkeit sind jedoch stets vollwertige Truppen bei beiden Gegnern vorauszusetzen.

Die Aufgaben, welche den Grenzschutz und die Sicherung der Eisenbahn- und Telegraphen-Verbindungen behandeln '), dürften sich in Zukunft im kleinen Kriege am häufigsten constatireu lassen. Die Lage der Grenztruppen kann eine verschiedene sein; sie können zum Schutze der Grenze behufs Durchführung der Mobilisirung aus den nächsten Garnisonen vorgeschoben werden, oder schwache Beob- achtungsketten bilden, oder aber zum Festhalten des Aufmarsch- gebietes an wichtige Strassen gelegt, den Widerstand gemischter Truppentheile in sich bergen müssen; sie können als fliegende Colonnen das feindliche Land beunruhigen u. dgl. m.

Etapentruppen werden hauptsächlich zum Schutz rückwärtiger Verbindungen der Armeen, welcbe in ein feindliches Land eingedrungen sind, verwendet werden. Hiebei erfordern Unterbrechungen, Wieder- herstellungen, Besetzungen von Bahnhöfen, von Kunstbauten etc. oft eines besonderen Schutzes.

Zu bemerken ist jedoch, dass derartige locale Unternehmungen kleiner Verbände verhältnismässig selten vorkommen dürften. Zweck- mässig ist es, wenn sich der Aufgabensteller vorerst mit der Natur

*) Siebe Litzm anifs „Beiträge zur taktischen Ausbildung unserer Offi eiere".

') Hopfen stfult, OfnViers-p'elddienstübungen.

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Über das Stellen taktischer Aufgaben.

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des kleinen Krieges vertraut macht. (Siehe hierüber die Schriften von Verdy du Vernois, Cardinal von Widdern u. s. w.)

Vorzuziehen ist es aber, statt dem Lösen von Aufgaben über kleine, isolirte Verbände die Lösung von selbständigen Aufgaben im Zusammenhange mit dem grossen Rahmen (also Aufgaben aus dem grossen Kriege) zu üben, weil bei solch' bescheidenen Versuchen sich leichter das eigene Verhältnis ableiten lässt, und auch das so noth- wendige Verständnis für die Leitung des höheren Verbandes gewähr- leistet wird. Allerdings ist nicht zu verkennen, dass Eutschlussfahig- keit und taktische Gewandtheit durch die Lösung selbständiger Auf- gaben insbesondere kleiner Verbände wesentlich gefördert werden kann.

Hinsichtlich der Auswahl des Stoffes verweisen wir auf die in der Militär-Literatur stets sich mehrenden Veröffentlichungen •) zum Titel „Taktische Aufgaben" und fügen zum Schlüsse ein syste- matisch gehaltenes Aufgabenprogramm bei.

Truppenstärke und Truppengattung.

Hinsichtlich beider schreibt die anfangsgedachte Instruction den Kähmen des Truppenkörpers vor, innerhalb dessen jeder Officier in der Truppenführung geschult werden soll; es scheint wohl am zweckmässigsten, wenn bei der ohnedies stufenweise sich erweiternden instructiven Beschäftigung jeder Officier zunächst jene Truppenstärke beherrschen lernt, welche der nächst höheren Dienststelle entspricht.

Im allgemeinen hängt die Truppenstärke von der Aufgabe selbst ab; denn wenn man eine bestimmte Action zur Darstellung bringen will, so muss mau hiezu jene Bedingungen oder richtigen Verhältnisse schaffen, damit die Action sich auch thatsächlich so abspielt, wie man sie plant. Wenn man daher z. B. einen Angriff, eine Verfolgung etc. üben will, so ist die Stärke des Angreifers höher (eineinhalb- bis zweimal) zu bewerten, als jene des Vertheidigers, weil bei Friedensaufgaben die Einwirkung des Feuers, der moralischen Potenzen und des für die Kriegsführung so einschneidend wirkenden Elementes, des Zufalles, sich nicht gut darstellen lässt.

Weiter ist für die Kräftevertheilung das Terrain wesentlich mitbestimmend, da es nicht gleichgilt ig ist, was man und wie man angreift, z. B. einen grösseren oder einen kleineren Ort, ein Fluss- defile, eine Waldparcelle etc., ferner, ob man frontal oder umfassend angreift u. dgl. m.

Bei Kencontres nimmt man meist das Parteienverhältnis mit 1 : i an.

') Siehe Conrad v. Butzendorf, Corpsofficiersscliule-Aufgabcn, Strobl, Lütgendorf, Litzniann, Griepcnkerl, Soateur, Hoppenstadt u. a iu.

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Eiler.

Bei Aufgaben mit drei Parteien gibt man dem einen, unver- muthet oder als selbständige Seitencolonne etc. auftretenden Partei- theil eine geringere Truppenstärke.

Bemerkt sei noch, dass sich natürlich Aufgaben mit mehr Truppen leichter stellen lassen, als solche mit wenigen.

Hinsichtlich der Truppengattung soll diese ebenfalls dem Zwecke der Aufgabe und dem gewählten Terrain entsprochen; keines- wegs soll man Mischungsverhältnisse anwenden, welche eine gedachte Action undurchführbar erscheinen lassen und organisatorisch nicht zu begründen sind.

Es ist endlich auch naheliegend, dass jeder Officier zuerst in der seiner Specialwaffe entsprechenden Aufgabenstellung sich übt; doch ist es wegen des Verständnisses für Aufgaben mit verbundenen Waffen zweckmässig, sich auch in der Führung und Darstellung der Wirkung fremder Waffen (kleinere Verbände vorausgesetzt) zu üben.

Bei der Zusammensetzung der Waffengattungen dem Auf- stellen der „ordre de bataille" ist stets zu berücksichtigen, ob die Truppenkörper, wie schon erwähnt, im Verband oder im selbständigen Verhältnisse sich beiluden sollen.

Terrain.

Dieses gibt die eigentliche Grundlage für die Aufgabenstellung, denn wenn man eine bestimmte Aufgabe stellen will, so muss man ein hiezu geeignetes Terrain suchen. Aus der Anschauung der Terrainverhältuisse bekommt man die Überlegung zur Eutwickeluug der Übungsidee, weil man z. B. bei beschränktem Schussfeld keine geplante Verteidigung, wohl aber ein Bencontregefeeht iusceniren kann, zur Schaffung eines Frontalangriffes ein Terrain wählen soll, welches eine gedeckte Annäherung bis zur mittleren Distanz zulässt, für die Ebene andere Aufgaben als für den Karst oder für das Hoch- gebirge entwerfen wird.

Die Phantasie soll stets das Terrain zum Schauplatz einer angemessenen kriegerischen Handlung macheu, weil erst aus der Vorstellung vom Gefecht und von den Bewegungen vor und nach demselben die Vorstellung einer selbständigen Aufgab enlösuug erwächst.

Oft ist mau nach den Objecteu im Terrain genöthigt, für das Erreichen einer Aufgabe einen gewissen Zwang hineinzulegen, da manches Terrain für die Aufgabenstellung, beziehungsweise Führung, Vortheile, manches aber Nachtheile mit sieh bringen kann.

Allerdings sind Übungen in Gelände verlegt, welches keinen Vortheil für die Losung bieten, nicht immer zu verwerfen, weil ja in der Schlacht der Geteehtsraum mehr oder minder vorgeschrieben ist

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über das Stellen taktischer Aufgaben. 273

und die Truppe, welche eine bestimmte Gefechtsbahn vorgezeichnet erhält, oft nicht nach beiden Seiten ausweichen kann, sondern ihr Vorschreiten mit der Bewegung des Ganzen in Einklang bringen muss. Das Terrain wird daher stets am besten urtheilen lassen, wie eine Aufgabe zu stellen und zu lösen ist.

Vor einer Aufgabenstellung ist daher nothwendig, vor allem die vorkommenden Abschnitte, gebildet durch Wasserlinien, Höhen- züge, Communicationen und Bedeckungen, Wälder, Ortschaften etc. sich anzusehen und sich über die Anmarsch- und Bückzugsverhältnisse durch das Studium der Communicationen klar zu werden.

In kleineren Verhältnissen wird man das Gefechtsfeld zunächst an einer Marschlinie wählen und wird, um dieses zu erlangen, das Erreichen bestimmter strategischer Ziele (z. B. eines Ortes, eines Strassenknotenpunktes, eines Defile* etc.) der Truppe auftragen.

Beim Kencontre wird man untersuchen, aus welcher Richtung die Parteien anmarschiren können, nach welcher Richtung sie sich entwickeln werden, wie der Angriffsraum beschaffen ist für die Wirkung der verschiedenen Waffen und für die Art des Angriffes; Terrain für frontalen Angriff muss Anlehnung, für umfassenden Angriff ge- deckte Verschiebung oder entsprechende Anmarschverhältnisse besitzen.

Will man für solche Übungen beiden Parteien gleiche Chancen geben, so muss man nach der Stärke des Terrains (durch Abwägen des offensiven und defensiven Charakters desselben) die Parteien aus- gleichen.

Ein besonderes Studium der Terrainverhältnisso verlangt der Karst und das Hochgebirge wegen der in demselben anzuwendenden eigenen Gefechtsformen und der wesentlich beeinträchtigten Marsch- geschwindigkeit.

Hinsichtlich der Aufgaben zu B und C (Seite 268) sei schliess- lich noch Folgendes erwähnt:

Aufgaben, basirt auf die mit der Truppe durch- geführten, praktischen Übungen, haben den Vortheil, dass eine Reihe von Gefechtslageu mit Sicherheit herbeigeführt werden kann, welche oft besonders lehrreich erscheinen und umso besser aufgefasst, als sie bereits mit der Truppe gelöst worden sind. Hier handelt es sich demnach um schon gegebene Situationen, deren Durchführung, beziehungsweise Lösung im Zimmer und an der Hand der im Terrain gemachten Erfahrungen oft zu ganz anderen Ergeb- nissen führt, als die Wirklichkeit gezeigt hat. Bemerkt muss worden, dass auch aus der reinen Fliedenspraxis oft Aufgaben sich ergeben, welche ihren Ursprung vielleicht einer Eigenthümlichkeit des Übungs- terrains, vielleicht als Vorbild eiuer als besonders gelungen ange- sehenen Übung verdanken, vielleicht aber dem Wunsche entspringen,

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E x 1 c r.

das Ganze „glatt" > abwickeln zu sehen, oder dem Bestreben mit wenig Geistesarbeit auszukommen.

Aufgaben zu C, d. h. die auf ein kriegs geschicht- liches Beispiel basiren, werden in der Weise gestellt oder gelöst, dass ein dem anzustrebenden Übungszweck entsprechendes kriegsgeschichtliches Beispiel (z. B. an der Hand eines Geueralstabs- werkes oder einer Regimentsgeschichte) abschnittweise studirt wird und die darin gegebenen Kriegslagen und Befehle nach den gegen- wärtig bestehenden Anschauungen und reglementarischen Vorschriften beurtheilt, beziehungsweise vollzogen werden.

Aus dem Vergleiche der eigenen Beurtheilung und Entschluss- fassung mit dem wirklich stattgefundenen Kriegsacte lassen sich Friedenspraxis und Kriegserfahrung lehrreich verbinden. (Siehe hier- über die applicatorischen Arbeiten von Verdy du Vernois, Strobl, Lütgendorf, Mathes u. A. m.).

Entwurf von taktischen Aufgaben.

Ist man sich über den Zweck, beziehungsweise über den Übungs- stoff, die Truppenstärke (ordre de bataille) und das Terrain klar geworden, so kann man an den Entwurf einer Aufgabe gehen. Diese muss hinsichtlich Inhalt und Form gewissen Bedingungen ent- sprechen.

Vor allem thut man gut, sich ein Gesammtbild der Opera- tionen, des Gefechtes etc. im vorhinein festzustellen, d. h. sich den Verlauf derGesammthandlung klar zu machen, um daraus eine kriegsgemässe Grundlage für die in der Aufgabe zu behandelnde Theilhandlung*) zu gewinnen.

Z. B. Mau vergegenwärtige sich den Angriff einer Iufanterie- Truppen-Division gegen eine auf der Karte zu lixirende, feindliche Stellung, um hieraus die Aufgabe für ein als Divisions- Reserve ge- dachtes Infanterie-Regiment herauszuschälen, oder man nehme aus dem Rencontre zweier Infanterie-Körper, das Verhalten des Vorhut- bataillons zum Übungsstoff der Theilhandlung u. dgl. m.

Immer ist es liiebei mit Rücksicht auf die verfügbare Zeit nothwendig, sich gleichzeitig über die B e g r e u z u n g des V m f a n g e s der Aufgabe klar zu werden, also ob man nur den Anmarsch, die Ge- fechtsentwickelung oder aber das gesammle Gefecht bei der Lösung durchgeführt wissen will. Wichtig ist es ferner, sich gleich anfangs über die Gegenwirkung im allgemeinen klar zu werden, ob man den Gegner stärker, schwächer, anmarschireml, sieh zurückziehend, zu- wartend, in Stellung u. s. w. annehmen soll.

') Deutscherseits „üeneralidee* und „Spe^ialiile«'" bezeichnet.

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Über das Stellen taktischer Aufgaben.

275

Hat man sich sonach den Zweck zurecht gelegt, so beginnt man mit der Aufstellung

a) der Kriegslage oder der Annahme, welche darthun soll, aus welcher Richtung die beiden Parteien kommen und in welcher Richtung ihre Verbindungen liegen, und

b) des Auftrages oder Befehles als specielle Aufgabe für den Commandanten.

Diese beiden Theile müssen natürlich, einfach und kriegs- gemäss sein, weil man sonst Aufgaben erhält, an deren Kriegs- mässigkeit kein Mensch glaubt. Die Natürlichkeit schafft man sich dadurch, dass man den gewählten Trnppenverband über sein Ver- hältnis zum nächst höheren Verband orientirt oder ihm sein selb- ständiges Auftreten motivirt.

Im besonderen soll die Kriegslage oder die Annahme für die Situation beim Feinde und bei der eigenen Truppe möglichst kurz und einfach gehalten sein und eine gewisse, innere Begründung sowie einen grösseren Grad von Wahrscheinlichkeit besitzen. Künst- lich ausgeklügelte, verwickelte Kriegslagen, welche sich auf viele und weitgehende Voraussetzungen gründen, sind zu vermeiden, daher auch mit der Schilderung der Kriegslage nicht zu weit ausgeholt werden soll. So wird bei grösseren Verhältnissen mehr die allgemein strategische, bei kleineren die taktische Situation (mit den Nach- richten über den Feind) massgebend sein, welch' letztere bei den Aufgaben bis zur Truppen-Division (Detachements) in der Annahme zu fixiren ist, während die strategische Situation mehr bei den Auf- gaben für höhere Truppenverbände (von der Iufanterie-Truppeu- Division aufwärts operative Aufgaben) eine Rolle spielt

Dem Übungszweck entsprechend soll zunächst die Lage beim Gegner festgestellt werden und danach die eigene Lage, bei Rencontres nach dem gedachten oder wahrscheinlichsten Ort des Zusammen- stosses.

Hinsichtlich der Lage beim Gegner muss mau sich auf all- gemein gehaltene Nachrichten beschränken, weil man im Kriegsfälle vom Feinde selten viel weiss und concrete Nachrichten erst aus seinem Verhalten hervorgehen. Betreff der eigenen Lage bestimme man, ob die Truppe im engeren oder weiteren Verbände sich befinde, ob und aus welcher Ursache sie abgetrennt ist, wo die Nachbargruppen stehen u. s. w.

Mit einer derart gegebenen Lage erhält man zugleich den Ausgangspunkt oder die A u s g a n g s s i t u a t i o n für die weitereu Entschlüsse oder Unternehmungen. Dieselbe muss daher klar ge- dacht werden, was ja nicht eine grosse Mannigfaltigkeit der Aus- führung ausschliesst.

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27«

E x ler.

Dio Ausgangssituation richtet sich also einerseits nach dem Übungsstoff, welcher im Wesen wieder durch das Terrain beeinflusst wird {örtliche Begründung) und nach der Zeit, welche für die Lösung der Aufgabe zur Verfügung steht (zeitliche Begründung); sie wird daher eine verschiedene, eino wechselnde sein können.

In ersterer Beziehung kann man für die Ausgangssituation den Anmarsch, die Bereitschaftsstellung, den Ruhezustand der Truppe u.s. w. voraussetzen, während in letzterer Beziehung durch die Entfernung der beiden Parteieu vom Zusammenstosspunkte die Lange oder Dauer und damit der Umfang der Aufgabe bodingt wird. Nach dem ge- wählten Umfange wird man eine mehr oder weniger vollständige Darstellung eines Uefechtsactes erzielen können. Nach der Ausgangs- situation wird mau ferner die Art der „Nachrichten über den Feind" für beide Parteien festlegen.

Die Entfernung der Ausgangspunkte soll thunlichst dem Ernst- fall entsprechen. Will mau z. B. ein Kencontre als Übungsstoff nehmen, so kann man je nach dem Umfange der Lösung die beiden Parteien 15 bis 30km % bei Special isirung gewisser Gefechtsmomente aber nur 5.000 bis 4.000 Schritte von einander annehmen.

Hand in Hand mit der Entfernung der Ausgangspunkte geht dann auch die Ze i treg ul i ru ng für die Ausgangssituation, oder die Bestimmung der Aufbruehstundo Beginn der Übung welche z. B. für das Kencontre in der Verschiedenheit des Terrains beiderseits des Zusammenstosspunktes eine Verschiedenheit der Zeit- bestimmung für beide Parteien bedingt. Die Zeitreguliruug muss ins- besondere für Übungen im Hochgebirge sorgfältig ermittelt werden.

Hinsichtlich der Nachrichten übor den Feind wird die Specialisirung verschieden sein, je nachdem man die Situation mehr verschleiernd, zu verschiedenen Alternativen der Entschlüsse heraus- fordernd, oder greifbarer darstellen will.

Sehr zweckmässig ist es, die Kriegslagen (jeweilige Grnppirung und Stärke der Kräfte) in Skizzen zu fixirou und danach die Patrullen- meldungen zeitlieh zu bestimmen, da mau sonst ganz unzeitgemässe, im Kriege unter den gemachten Voraussetzungen unmögliche Meldungen oder Nachrichten bekommt; dies gilt insbesonders bei Rencoutros, dann im späteren Verlaufe und bei fortschreitender Durchführung einer Aufgabe.

Zur grösseren Verdeutlichung kann mau die in Skizzen fixirten Ausgaugssituationen auch der Aufgabe zulegen und auf sie sodanu in der Aufgabe hinweisen, (Z. B. Taktische Ausgangssituation: „Um 7 Uln- früh gemäss der beiliegenden Skizze", oder: „Gesicherter Halt gemäss der nachstehenden Skizze u. s. w.)

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Über das Stellen taktischer Aufgaben.

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Selbstverständlich sind diese Skizzen mit „Legenden" zu ver- sehen.

Die Annahme hat ferner zu präcisiren wann, wo und an wen der der Annahme nachfolgende „Auftrag" oder der „Befehl" ertheilt worden ist. Z. B. „der Commaudant des Infanterie-Regimentes Nr. 22 in Zara erhält am 6. November 5 Uhr nachmittags folgendes Tele- gramm (Auftrag, Befehl enthaltend) . . ."; oder „der Vorhnt-Com- mandant ertheilt den versammelten Compagnie-Commandanten um 8 Uhr früh auf der Höhe bei r folgenden mündlichen Befehl" u. s. w.

Entbehrt die gegebene Lage der Bestimmtheit und Vollständig- keit, so ist sie Schuld, dass oft der Auftrag nicht im Sinne der Aufgabe gelöst wird. Dies gilt insbesondere dann, wenn Truppen, welche in Beziehung zu stärkeren Kräften stoben, selbständig gestellt werden sollen.

Für ein solches Selbständigstellen müssen gewisse Trennungs- ursachen angegeben werden, welcho die Abtrennung von der Haupt- truppe motivireu.

Als solche Ursachen ') können bezeichnet werden :

a) die Haupttruppe marschirt rückwärts, der kleinere Verband bleibt vorn, um deD Abmarsch zu decken (also Nachhutaufgaben);

b) die Haupttruppe marschirt parallel zur Front des kleineren Theilos (also Seitenhutaufgaben);

c) die Detachirung eines Truppenthoiles bei Zwischenlegung eines Terrainhindernisses zwischen ihm und der Haupttruppe (Deckungen) ;

d) die Haupttruppe ist im Zustande der Unbereitschaft, so dass der kleinere Theil auf sich angewiesen ist. Hioher gehören z. B. alle Übungeu mit Vorpostenaufstollungen ;

e) die Haupttruppe hat dem abzutrennenden Theile in einem mehr oder minder grossen Abstände zu folgen. Angabe der Ursaeho des letzteren aus:

x) dem Vorhut-,

ß) dem Verfolgungsverhältnis,

f) durch ein Hindernis, Zufall, schlechte Meldung oder 5) als durch die Einwirkung von der Flanke verursacht.

f) Ein Terraiuhinderuis theilt das Gefecht in zwei Theile:

g) die Haupttruppe im Rückzüge, der kleinere Theil in einer Aufnahmestellung, und endlich

h) ungewollte, aus den Frietionen des Krieges folgende, zufällige Abtrennungsursachen (z. B. das Niehteinlangon eines Befehles) u. dgl.m.

Müssen Aufgaben der Rücksicht auf Zeitersparnis Folge tragen, wie dies z. B. bei Kriegsspielübungen vorkommt, so empfiehlt

•) Siehe Somlen'gger „Ktiegsspiel'*.

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278

Exler.

os sich, die Aufklärungsiiiassnahmen (das Aufsuchen des Gegners durch Patrullen), sowie eventuell den Anmarsch zu vermeiden und möglichst fertige Situationen vorauszusetzen; es können dann Vor- postenaufstellungen, Gefechtsbereitschaften u. dgl. m. als Ausgangs- Situationen gewählt werden.

Hat man nun auf Grund der vorbesprochenen Erwägungen einmal eine Annahme gewählt, so rauss dieselbe formell enthalten:

1. die Situation beim Gegner oder Nachrichten über denselben,

2. die eigene Situation im allgemeinen und die Absicht des nächst höheren Verbandes,

3. die Angabe der Truppenstärke, Truppengattung (ordre de bataille), dann

4. die Orts-, Zeit- und eventuell Witterungs- und Temperaturs- angaben,

5. den Auftraggeber und Empfänger und endlich

6. die taktische Ausgangssituation.

Heispiele: A. Der Gegner im Anmarsch über 4-dorf; seino Nachrichten-Patrullen sind iu der Gegend von B und C gemeldet. Das Infanterie-Regiment Nr. 22 (3 Bataillone) mit ein Viertel- Escadron rückt ihm von D über E entgegen ; unmittelbar vor dem Eintreffen an der Strassengabel bei F ertheilt um 7 Uhr früh der Regime nts-Commandant an den Hauptmann H. folgenden mündlichen Befehl: . . . (hat mit einer halben Compagnie bei Z eine stehende Seitenhut zu bilden); oder

B. Feindliche von Süd über K und B vorgerückte Truppen nöthigen unsere Truppen, bei G über den F-Fluss zurück- zugehen.

Die 9. Infanterie-Truppen -Di vision soll mit dem 8. Corps-Artillerie-Regiment, dann dem Corps-Munitions-Park in dem Räume ABC vom 1. Juni auf den 2. Juni nächtigen.

Der Commaudant des Infauteric-RegimontesNr. 22 (3 Bataillone) erhält am 1. Juni um 5 Uhr nachmittags in S den A u ftrag: ... u. s. w.

Der Auftrag oder der Befehl nach dem Übungszweck vor- schieden,— soll ebenfalls kurz, einfach und klar seiu. Er kaun eine ganz bestimmte Directive enthalten (z. B. offensiv vorzugehen, sich ab- wohrend zu verhalten, zu verfolgen etc.) oder eine gewisse Freiheit des Entschlusses zulassen (wie z. B. meist bei Aufgaben mit drei Parteien). Formell kann der Auftrag entweder in der directen Auftrag- form abgefasst sein (wie z. B. „erhält den Auftrag, die Nachtruhe

Siehe die mtistcrgfltigen Beispiele von Conrad von Hötzendoif, Lütgen- rj M.fficierssehule- Aufgaben u. a. m.

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Über das Stellen taktischer Aufgaben.

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der Division in der Linie WUT zu sichern"), oder aber er soll nach der Instruction für die Trupponschulen in Form des „Befehles" des nächst höheren Verbandes angeführt werden, aus welchem sodann der Auftrag für den Theilkörper resultirt (Befehlsform); z. B. aus der wörtlich angeführten Disposition der 9. Infanterie-Truppen- Division (welche der Kürze halber hier nicht voll angeführt wird), der Befehl für das Infanterie-Regiment Nr. 22: „als linke Seitencolonne über Z auf -Y vorzugehen". In dieser letzteren Form enthalt der Befehl manche Dinge, welche mit der begrenzten Lösung der Auf- gabe nichts zu thun haben.

Bei kleineren Übungen kann der Auftrag mit der Kennzeichnung der Kriegslage zusammengegeben werden, oder auch ganz entfallen, wenn er sich aus der Annahme einfach ableiten lässt. Er kann ferner die Truppenstärke enthalten, oder es wird die „ordre de batailleu dem Auftrage angefügt. So kann in Variation des früheren Beispieles der Auftrag auch lauten :

„Der Commandant des Iufanterie-Kegimentes Nr. 22 erhält am 1 Juni um 5 Uhr nachmittag in S den Auftrag: mit drei Ba- taillonen, einer halben Batterie und einer halben Escadron die Nacht- ruhe der Division in der Linie x y z zu sichern."

Der Vorgang boim Entwürfe einer taktischen Auf- gabe ist nunmehr kurz resumirend folgender:

1. Zunächst gibt der Aufgabensteller sich Rechenschaft über die Stärke und Zusammensetzung des Truppenkörpers (z. B. Man will eine Aufgabe für einen Zug, ein Bataillon, ein Infanterie-Regi- ment, oder für ein Detachement von vier Bataillonen, ein Viertel-Esca- dron und eine halbe Gebirgs-Batterie stellend die Zusammensetzung der Truppe (Truppengattung) bestimmt gleichzeitig den Charakter der Übung, ob man also z. B. ein reines Infanteriegefecht oder ein Gefecht mit verbundenen Waffen haben will.

2. Man wählt oder componirt sich eine plausible Kriegslage auf Grund des selbst angenommenen oder im Auftrage erhaltenen Übungs- stoffes; dabei hat mau die Ursache eventueller Abtrennungen gut zu überlegen (siehe Seite 277).

3. Nun sucht man ein passendes Terrain, wobei man auf verschiedenen Stellen der gewählten Karte oder auf der dem Auf- tragsteller gegebenen Terrainzone die gewünschte Kriegslage darzu- stellen versucht.

Bei Übungen mit Gegenseitigkeit (bei Rencontregefeehten) sucht man vorerst den passenden Tunkt des Zusammenstosses und nimmt diesen als Ausgangspunkt, um danach die Ausgaugssituation der beiden Parteien festzulegen.

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Eiler.

Mau kann sonach, entsprechend der Aufgabe, beide Parteien im Anmarsch oder in Gefechtsbereitschaft voraussetzen, oder eine Partei im Anmarsch und die andere in einer Bereitschaftsstellung (Vertei- digungsstellung), die eiue Partei lagern oder auf Vorposten sein lassen, während die andere angreift u. dgl. m.

An Karten werden meist die Generalkarte (1:200.000), die Specialkarte (1:75.000) und für Aufgaben für kleine Verbände Skizzen im Masse 1 : 6.250, 1 : 2.000 verwendet. (Gefecbtsbilder für Compagnien auf Generalkarten erzielen zu wollen, ist wohl ein eitel Beginnen ; Details lassen sich nur auf Skizzen im grossen Masse oder im Terrain nutzbringend bearbeiten).

4. Sodann schreibt man die Annahme heraus und corrigirt auf Grund derselben, weiter

5. den Befehl oder Auftrag. Indem man sich

6. den schrittweisen Verlauf der eventuell auf Oleaten zu ent- wickelnden Übung darstellt, bekommt man jene Daten (Meldungen, Nachrichten, Beobachtungen, Situationen etc.), welche zur ergänzenden Aufgabenstellung, beziehungsweise zur erschöpfenden Durchfuhrung der Aufgabe erforderlich sind. Hiebei ist allerdings nothwendig, dass man sich über die jeweilige Lage des Gegners und die Art der Gegenwirkung auch im Detail klar ist, ob dor Feind also in Ruhe (lagernd, rastend, in eiuer Stellung zu- oder abwartend, nächtigend) oder in Bewegung (im Vor- oder Rückmarsch, in der Verfolgung begriffen) ist, ferner ob man auf stärkeren oder schwächeren Gegner trifft, welcher zur Zeit des beabsichtigten Zusammeustosses mehr oder weniger entwickelt sein kann u. dgl. m.

Wie nun der Ideengaug bei solcher Aufgabenstellung beiläufig sein kaun, mag aus einem Beispiele einfachster Art hervorgehen.

Angenommen, Hauptmann II. soll eine Aufgabe für ein Bataillon im selbständigen Verhältnis in der Umgebung von Zara entwerfen, u. z. für eine Übung, bei welcher ein planmässiger Angriff zur Durchführung gelangen soll. Die hieraus sich ergebenden Fragen werdeu folgende sein:

a) Wie kommt das Bataillon in die selbständige Lage (Kriegs- lage )? Antwort: ich supponiro es z. B. als Seiten-, oder als Vorhut.

oder ich detachire es.

l>\ Wie stark muss man den Gegner annehmen, um den Pia: zu fassen, ihn anzugreifen? Autwort: Jedenfalls schwächer als eil Bataillon und für den planmässigen Angriff bereits in einer Stellung

entwickelt.

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Über das Stellen taktischer Aufgaben.

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c) Aus b) folgt die weitere Frage: Wo, und wie muss die Stellung des Gegners beschaffen sein und wie denke ich mir den Angriff (frontal oder umfassend) ausgeführt?

d) Man sieht nun in die Karte und sucht einen passenden Terraiustreifen für die geplante Angriffsart und die vorausgesetzte Stellung des Gegners, wobei das zunächst der Commuuicationen liegende Terrain in erster Linie berücksichtigt wird.

Z. 13. ich denke mir die Haupttruppe von Zara gegen Kozin vorgehend, das Bataillon als rechte Seitenhut auf den vom Gegner besetzten Weingarten bei Sv. Torna stossend, der gleichsam den linken Flügelstützpunkt einer in der Höhenlinie bei Kozin (Cote 75) senkrecht zur Strasse Zara-Nona befindlichen Verteidigungsstellung des Gegners bildet.

Dieser Punkt zwingt zum umfassenden Angriff.

e) Als Ausgangssituation für den Auftrag nehme ich das Bataillon in der Marschcolonue des grösseren Truppenkörpers ein- gefügt an, welches sodann von Spada als Seitenhut abzweigt.

Als Ausgangssituatiou für den Gegner die gewählte Stellung bei Kozin, folgernd aus der Kriegslage, dass der Gegner behufs Durchführung einer Landung bei Zaton, schwache Kräfte zur Deckung der Landungsstelle nach Kozin vorgeschoben habe.

Als Ausgangspunkt für die Durchführung d e r 0 b u n g kann jedoch das Bataillon im Anmärsche von Bokanjac, etwa 5.000 Schritte vom Gegner entfernt, angenommen werden.

Wie würden nun Annahme und Auftrag lauten?

Annahme. Ein bei Zaton in Landung begriffener Gegner hat ein Landungs-Detacheuient bis südlich Kozin vorgeschoben.

Der Truppen-Commandant in Zara entsendet auf Grund der er- erhaltenen Meldung sofort die verfügbaren Truppen (drei Bataillone Infanterie-Regiment Nr. 22 und ein Bataillon Landwehr-lnfauterie- Regiment Nr. 23^ unter Kommando des Oberst L. nach Kozin, um die Landung zu stören.

Der Commandant der rechten Seitenhut (3./22. Iufanterie- Bataillonl Major E. erhält um 7 Uhr früh zunächst Spada den

Auftrag, „über Bokanjac-Blaske gaj vorzugehen und in den even- tuell bei Kozin stattfindenden Kampf der Haupttruppe unterstützend einzugreifen u.

Den Gegenstand der Übung bildet die Führung des 3./22. Infanterie-Bataillons.

Ks erscheint wohl naheliegend, dass die Kürze der Aufgaben- stellung, wie sie bei deu formellen Übungen, dem Gefechtsexercieren. bei den Markirungsübungeu eingehalten werden kaun, theilweise be*— einträchtigt wird bei jenen taktischen Aufgaben, welche zu Schulungs-

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Über das Stellen taktischer Aufgaben.

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zwecken schriftlich gelöst werden müssen, und deren Stellung schon eine ziemliche Fertigkeit erfordert. Hier können für den Mindergeübten wohl als bester Anhaltspunkt empfohlen werden die mustergiltigen Aufgaben, wie sie z. B. Conrad v. Hötzendorf, der Lehrbehelf für die Corps-Officiersschulen, Lütgendorf, Strobl, Griepen- k e r 1 u. 8. w. gestellt haben, in ihrer Anlage gründlich zu studiren und zunächst zu versuchen, die gleichen Annahmen auf ein anderes Terrain anzuwenden. Bei fortschreitender Übung und bei emsigem Studium der kriegsgeschichtlichen Beispiele wird es nicht schwer fallen, im späteren Verlaufe selbständig an die Stellung taktischer Aufgaben selbst grösseren Umfanges zu treten. Allerdings muss im letzteren Falle eine gewisse Truppenerfahrung mithelfen.

Kann einer Aufgabenstellung eine Recognoscirung des Terrains vorangehen, und wo möglich soll dies stets geschehen, so ist diese hinsichtlich der Gewinnung von Anhaltspunkten für die zweckmässige Verwendung der Waffengattungen, dann für die Feuer- wirkung von ausserordentlichem Einflüsse; die Karte zeigt nicht immer das, was das Terrain enthält.

Form der Aufgaben.

Betreff dieser sind conventionelle Formen schon in der Armee vorgeschrieben und richtet sich die Ausfertigung nach der Art der Aufgabe, ob diese nämlich formelle Instructions-Übungen, Gefechts- übungen gegen Markirung oder solche mit Gegenseitigkeit (Truppen- übungen oder Kriegsspiele) betrifft.

Im allgemeinen enthalten alle Arten von Aufgaben die auf der Seite 278 genügeud gekennzeichneten Theile, an welche sich sodann je nach der Art der Übung, die allgemeinen Anordnungen wie: Beginn der Übung (Absenden der Nachrichten - Patrulleu, Auf- bruch der Haupttruppe), ordre de bataille, Schiedsrichter und ihre Eintheilung, lerner Bestimmungen für die Adjustirung, Munition, Menage u. dgl. m. schliessen. Die letzteren Bestimmungen sind zweck- mässigerweise in den Tagesbefehlen (Zusätze hiezu vom Übungs- leiter verfassen) zu verlautbaren.

Als Anhaltspunkt hiefür kann die in neuerer Zeit erschienene Broschüre von Kvergic „über Beiträge zur Anlage, Leitung und Durchführung taktischer Übungen**, dann der Behelf „Anhaltspunkte für den Nachweis der dem Stabsofficier notwendigen theoretischen Kenntnisse u dienen.

Bei Übungen gegen Markirung i.-:t der Markirer mit einer ent- sprechenden „Instruction" zu versehen.

Die Instruction für Truppenschulen fordert ein besonderes Augen- merk auf die äussere Form der schriftlichen Aufgaben; die

Or»f»u dir ■tHt*r>wk»r»«rliftftUcbt'ti Wrvlii.-. MX. Raiul. i*t>y.

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E x 1 e r.

Ausfertigung solcher Aufgaben umfasst nebst a) der Annahme, b) und dem Auftrag noch, c) den Gegenstand der Ausarbeitung und d) die Ausarbeitung selbst. Unter c) ist der Übungszweck, also z. B. „die Führung des Infanterie-Regimentes" gemeint.

Die Ausarbeitung enthält meist punktweise in systematisch geordneter Reihenfolge, die Fragen und deren Beantwortung. Als Grundlage für die Fragen sind die für die weitere Durchführung der Aufgaben nothwendigen ergänzenden Meldungen, Beobachtungen. Situationsschilderungen und Befehle den Fragepunkten voran- zustellen. Die letzteren umfassen meist:

a) Beurtheilungen der Situation.

p) Zu motivirende Entschlüsse (Gefechtsplan), dann entsprechende Verfügungen oder Befehle (im Wortlaute), u. z. zuerst auf Grund der Annahme.

Y) Persönliches Verhalten und Anordnungen auf Grund der in den Punkten der „Ausarbeitung" gemachten weiteren Detailannahmen oder Detailangaben.

8) Situationen zu gewissen Gefechts- und Marschmomenten und zu gewissen Befehlen. Diese Situationen können in den der Aufgabe beigegebenen Skizzen eingezeichnet, oder in erst anzufertigenden Skizzen oder Croquis aufgenommen werden.

Bei Aufgaben für Übungen im Kriegsspiel tritt an Stelle der schriftlichen „Ausarbeitung" die „Durchführung der Übung", ebenso der „Gegenstand der Übung" an Stelle des „Gegenstandes der Ausarbeitung." Beim Entwerfen solcher Übungen sei hinsichtlich der Durchführung noch bemerkt, dass die Änderungen der Situationen im Anfange in ganz unregelmässigen Zeitabschnitten erfolgen können ; sobald jedoch beide Parteien hart aneinander gerathen, muss das „zugweise" Verfahren in Anwendung kommen. Die Zeitabschnitte können biebei nach Zulässigkeit kurz gewählt werden.

Bei Markirungsaufgaben kommt es häufig vor, dass, um die Schwierigkeiten der Aufstellung einer wahrscheinlichen Kriegslage zu vermeiden, die Truppenkörper einfach in die Welt hineingestellt werden, also von einer Kriegslage nichts gesagt wird. Dies wider- spricht wohl manchmal dem Schulungszwecke nicht, doch mangelt dann der Übung die Kriegsmässigkeit.

Anhang.

An die vorstehenden Erörterungen anschliessend, wird in dem hier folgenden Programm eine Keine von A u fgab s m o ti v e n bei- gegeben, welche ein systematisches Stellen von Aufgaben vom Bataillon bis zur Infanterie-Truppen-Division gestatten, wobei den verschiedenen Gefechts- und Felddieustthätigkeiten Rechnung getragen wurde.

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Über das Stellen taktischer Aufgaben. 285

I. Das Bataillon und Regiment.

1. Vorrucken und angriffsweises Gefecht eines Bataillons im Regimentsverbande ;

2. Vorrücken und angriffsweises Gefecht eines selbständigen

Bataillons;

3. Ruhestellung, Sicherung und Vertheidigung eines Bataillons im Regimentsverbande;

4. Ruhestellung, Sicherung und Vertheidigung eines selbständigen

Bataillons ;

5. Vorrücken, Angriff, beziehungsweise Vertheidigung eines Regimentes im Verbände einer Gefechtslinie, beziehungsweise eines Detachements ;

6. Vorrücken, Angriff, beziehungsweise Vertheidigung eines selb- ständigen Regimentes.

II. Batterie und Artillerie-Regiment (Batterie-Division).

7. Verwendung einer Batterie im Rahmen eines Detachements, aogriffweises Gefecht. Wahl der Stellung, Leitung des Feuergefechtes in bestimmten Momenten, Wechsel der Stellung;

8. analoge Aufgaben beim Rückzüge und bei der Verfolgung;

9. Verhalten einer Batterie in der Vertheidigung, Aufgaben bieför :

10. Verhalten der Divisions-Artillerie beim angriffsweisen Ge- tonte oder bei der Vertheidigung;

11. reitende Artillerie im Verbände eines Cavalleriekörpers ; Anmarsch, Gefecht, Abbrechen des Gefechtes.

III. Escadron, Division, Regiment.

12. Cavallerie im taktischen Aufklärungsdienste; Führung einer toi einem Detachement eingeteilten Escadron ;

13. Divisions-Cavatterie im taktischen Aufklärungsdienste;

14. Vorrücken und Gefecht eines aus mehreren Escadronen zusammengesetzten Streifcommandos bei Beigabe reitender Artillerie.

IV. Schwächere Detachements.

(3 bis 4 Bataillone, 1 Escadron, 1 Batterie und Gefechtstrain).

15. Nachtruhestellung, Sicherung derselben. Vormarsch;

IG. Rencontre, Entschluss zum Gefecht, Bildung des Gefechts- planes, Befehlgebung, Einleitun^sgefeeht;

17. Entscheidungsact des Ge erbtes. Befehlgebung. Die Ver- folgung und der Rückzug:

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286 Eiler

18. Flankenmarsch eines Detachements. Zusainmenstoss mit dem Gegner, vertheidigungsweises Gefecht;

19. Rückmarsch, Sicherungsmassnahmen, Gefecht um Zeit zu gewinnen.

V. Stärkere Detachements.

(6 bis 7 Bataillone, 1 bis 2 Escadronen, 1 bis 2 Batterien etc.).

20. Vorgang beim Ausmitteln von Cantonirungen ;

21. Besetzung und Verteidigung einer Örtlichkeit;

22. Angriff auf eine Ortschaft;

23. Kampf um Höhenstellungen, oder Gefecht entlang von Höhenzügen ;

24. Defilegefecht. Augriff, Verteidigung;

25. Gefecht an einem Flussübergang;

26. Aufstellung in einem Abschnitte behufs Deckung einer Übergangsstelle, um die Entwicklung und das Überschreiten durch grössere Körper sicher zu stellen;

27. Deckung der Flanke eines grösseren Heereskörpers;

28. Deckung eines Train-Abschubes.

VI. Brigade.

29. Gefecht der Vorhut eines grösseren Truppenkörpers beim Rencontre;

30. Gefecht der Vorhut gegenüber einem in der Entwickelung vorgeschrittenen Gegner;

31. Gefechtsführung bei der Nachhut eines grösseren Truppen - körpers ;

32. Marsch und Gefecht einer Seitencolonne ;

33. Verhalten einer Vorpostengruppe beim Angriff überlegener feindlicher Kräfte;

34. Verhalten der Brigade als Gefecht* gruppe im Rahmen einer grösseren Action. Befehlgebung a) bei der festhaltenden, b) bei der entscheidenden Gruppe, c) bei der Reserve. Eingreifen einer Seiten- colonne.

35. Tete-Brigade eines Corps soll rechte Flanke in geeigneter Aufstellung sichern ;

36. angriffsweises, vertheidigungsweises Gefecht einer selb- ständigen Brigade;

37. Brigade als verstärkte Nachhut soll das Nachdrängen de? Gegners in einer Aufstellung abwehren;

38. Brigade soll einen Ort besetzen und zur Verteidigung her- richten :

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Über das Stellen taktischer Aufgaben

287

39. eine combinirte Brigade soll sich eines Überganges versichern;

40. Cantonirung einer nicht auf den Feind gestossenen Brigade;

41. Deckung des Debouchirens einer grösseren Colonne;

42. Gefecht eines taktischen Postens und Eingreifen der Reserve im Änschluss an eine supponirte Befestigungsanlage;

43. Bereitstellung einer Gebirgsbrigade, um den Gegner überraschend anzufallen ;

44. Behaupten eines Plateau und Verwehrung der Zugänge zu demselben ;

45. Marsch, Sicherung und Kampf im Karstterrain. Gefecht um Höhenstellungen, um den Besitz von Wasserquellen, von befestigten Punkten;

46. Entsatz, Einschliessung befestigter Punkte;

47. Gebirgsbrigade soll einem Angriff aus einer bestimmten Richtung entgegentreten, oder sich einer bestimmten Höhenlinie zu versichern;

48. Gebirgsbrigade soll dem Gegner das Debouchiren aus einem Defile' verwehren; oder

49. Gebirgsbrigade die Landung feindlicher Kräfte verhindern.

VII Infanterie-Truppen-Division.

50. Nachtruhestellung (Cantonirung) und Sicherung einer selbständigen Infanterie-Truppen-Division. Alarm-Instruction ;

51. Gefechtsmarsch einer selbständigen Infanterie-Truppen- Division, Rencontregefecht, Gefechts-Dispositionen, Gefechtsverlauf ;

52. Entscheidungsact im Gefechte, Verfolgungs-Disposition;

53. Rückzugs-Disposition nach ungünstigem Gefechte. Beziehen einer Anfnahmestellung;

54. Angriff auf ein Defile ; Situation im Aufmarsch.

55. Vertheidigungsweises Gefecht einer Infanterie-Truppen- Division bei Anwendung der reinen Verteidigung und bei Anwen- dung der Verteidigung mit einem Gegenangriffe; Wahl einer Stellung.

56. Division soll Verstärkungen abwarten und dann die Offen- sive ergreifen;

57. Division soll den Rückzug decken ;

58. Division soll sich eines Überganges bemächtigen, oder den Besitz desselben sichern;

59. Division im Vorrücken und im Festsetzen auf einer

Höhe ;

60. Division soll dem Gegner das Debouchiren aus einem Defile verwehren;

61. Flussforcirung; u. dgl. m.

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288 Ex ler. Über das Stellen taktischer Aufgaben.

VIII. Specielle A ufgaben für Artillerie- und Cavallerie-

Officiere.

Ö2. Reneontre zweier Cavalleriekörper ; Cavallerie-Brigade soll aufklären, Zusammenstoss mit dem Gegner;

62. Bildung einer Artilleriemasse. Befehlgebung, Feuerleitung und Vertheilung, Verhalten der Commandanten.

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

Nach.lrnck verboten. Übersetzungsrecht TorbehalWn

Einleitung.

Die Zeit von der Einwanderung der Waräger unter Rurik in das heutige Russland bis zum Regierungsantritte Iwan's des Grossen (862— 1462) ist erfüllt von Kriegen gegen Byzanz, gegen die streit- baren Litthauer und Polen und von schweren inneren Kämpfen. In- mitten dieser Kämpfe hatten sich die losen Beziehungen zu dem westlichen Europa gänzlich gelöst; der grosse, aber ohnmächtige Staaten- bund, zu dem Russland geworden war, nahm auch an dem grossen Weltereignisse dieser Jahrhunderte, an den Kreuzzügen, gar keinen Antheil. „Unbeachtet, vergessen von den Kulturvölkern der Zeit, ausser Berührung mit ihnen und den Weltereignissen, bildete Russland in seiner Vereinzelung eine kleine Welt für sich, nur mit sich selbst be- schäftigt, das heisst mit dem elenden inneren Hader, der in Beziehung auf das Leben der Nation gar keinen Zweck hatte. Die Folge war eine allgemeine, stets wachsende Verwilderung. Während das germanisch- lateinische Europa zu neuem, geistigem Leben erwachte und sich darin mit der Macht der Jugend emporarbeitete, gingen hier im slavischen Osten im Gegentheil die wertvollen Keime einer werdenden Civilisation unter, die eine frühere Zeit zu entwickeln versprach."1) Die Sturmfluth der Tartaren schien das russische Reich vollends ver- nichten zu sollen. Durch zwei Jahrhunderte erhob die „goldene Horde" drückende Tribute von den russischen Fürsten und ihren Unterthanen, bis es endlich Iwan dem Grossen, der sein Reich bis zum Kaukasus ausdehnte und Anstalten zur gänzlichen Unterwerfung Sibiriens traf, gelang, sich von dieser Geissei zu befreien. Unter ihm richteten sich auch wieder die Blicke der Russen auf das oströmische Reich, dessen zweiköpfigen Adler Iwan in das russische Wappen aufnahm und dadurch seinen Nachfolgern die Pflicht auferlegte, den byzantinischen Staat als das rechtmässige Erbe der moskowitischen Herrscher anzu- sehen und darnach zu handeln. Denn res zog die Slaven des Nordens so sehnsüchtig und unwiderstehlich nach den Gestaden der Levante, wie einst die Germanen nach Italien".

*) Bernhardi, „Geschichte Rußlands", II Band. Seite 22»i.

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290 Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

Fast gleichzeitig aber mit der Constituirnng des russischen Staates begann im Westen desselben auch die Entwickelung des polnischen Reiches, durch welches Russland bald seine kaum erhaltene Selbständigkeit bedroht sah. Deshalb wurde es im Moskowitenreiche freudig begrüsst, als einer der wichtigsten Staaten des damaligen Europas, Österreich, die Bundesgenossenschaft Russlands eben gegen jenes Polen suchte, das den Russen viel gefährlicher schien als die Osmanen.

Die ersten Annäherungen zwischen Österreich und Hussland.

Schon seit dem Jahre 1488 rinden sich Spuren von österreichisch - russischen Annäherungen, wenngleich sie wohl nur diplomatische Begrüssungen ohne eigentlich greifbare Zwecke waren. Erst seit I w a n I. W a s s i 1 i e w i t s c h, der eigentliche Begründer der russischen Monarchie, und sein Nachfolger, Wasilji Iwanowitscb, immer heftigere Fehden mit dem Polenreiche ausfochten, gewannen diese Beziehungen mehr an politischer Bedeutung, denn die Misshelligkeiten zwischen Kaiser Max imil i an I. und dem Könige Sigismund von Polen veranlassten den ersteren, engeren Anschluss an den Nachbar und Feind Polens zu suchen.

Im Hochsommer des Jahres 1513 wurde der kaiserliche Rath Georg Schnitzenpaumer von Sonnegg, Ritterund Hauptmann von Pettau, als Gesandter zu dem Grossfürsten Wasilji 1 w a n o w i t s c h beordert, um ein Bündnis mit diesem anzubahnen. Schnitzenpaumer kam im Herbste nach Moskau und kehrte im nächsten Jahre in Be- gleitung der russischen Gesandten Dmitri Laskirow und Diak Elisar Sukow mit dem Vertragsprojecte an den Kaiser wieder zurück.

Obwohl Schnitzenpaumer seine Instructionen überschritten und dem Grossfürsten Mehreres versprochen hatte, als er ermächtigt worden war, wurde doch die von dem russischen Gesandten mit- gebrachte Vertrags-Urkunde unterzeichnet (4. August 1514), unter der Bedingung, dass sie der Grossfürst gegen eine andere ihm später zu übersendende Urkunde auszuhändigen verbunden sein solle, welche bis auf jene Bestimmungen, die gegen den Wunsch des Kaisers aufgenommen waren, mit der ersten gleichlautend sein werde.

Die erste Urkunde enthielt eine unbedingte Offensiv- und Defensiv-Allianz zwischen den beiden Fürsten gegen alle Feinde, ins- besondere gegen den König von Polen in der Art, dass die Eröffnung der Feindseligkeiten in die Willkür eines jeden Paciscenten gestellt sei und rtin Kriegsinitiative des einen Theiles zugleich auch die Ver- pflichtung zum ('ooperiren für den anderen Theil nach sich ziehe,

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russlaml.

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sobald er davon benachrichtigt worden ist oder auch nur in einer anderen Art Kenntnis erhalten hat.

Diese Urkunde ist aber auch noch deshalb von Interesse, weil sie später Peter L das rechtshistorische Substrat geliefert hat. als er sich den Kaisertitel beilegte. Denn, da in dieser Urkunde der Grossfürst Wasilj i Iwanowitsch durch fehlerhafte Übersetzung des russischen Titels, „Kaiser und Herrscher aller Reussen" genannt wurde, so zog er daraus den Schluss, dass er zur Führung dieses Titels jedenfalls berechtigt sei, da derselbe einem seiner Vorgänger von dem ersten Monarchen der Welt freiwillig gegeben wurde

Um den Umtausch dieser Urkunde gegen eine andere der Art zu bewirken, wie der Kaiser in dem Vertrage vorbehalten hatte, der die wesentliche Bestimmung enthielt, dass der König von Polen zuerst auf gütlichem Wege angegangen werden solle, den Forderungen der beiden Alliirten gerecht zu werden, wurden im Jahre 1514 wieder zwei Gesandte, Jacob Oesler und Moritz Burgstalle r, mit der ausgefertigten Urkunde an den Grossfürsten abgeschickt. Aber dieser wollte die abgeschwächte Allianz nicht gelten lassen, sondern beharrte bei der ursprünglichen Fassung. Auch zwei weitere Botschaften, die Kaiser Maximilian in dieser Angelegen- heit nach Moskau sandte, hatten keinen Erfolg, was den Kaiser umso empfindlicher berührte, als er die Mithilfe Russlauds bei den von ihm, König Franz L von Frankreich und Papst Leo X. geplanten grossartigen Zug gegen die Türken in Anspruch nehmen wollte. Denn die Türkengefahr war bereits eine gemeineuropäische geworden und stand unter Soli mann II., dem Prächtigen, 1519 1566 im Höhen- punkte äusserer Erfolge, welche in der stossweisen Unterwerfung eines Dritttheiles von Ungarn und in dem Geltendmachen der Schutz- herrschaft über den Besitz des Gegenkönigs Ferdinand I., Johann Zapolya, gipfelte.

Die erwähnten, doch ziemlich lose geknüpften Beziehungen zwischen Oesterreich und Kussland führten auch weiterhin zu keinem greifbaren Resultat. Kämpfe gegen Polen und innere Wirren, die nach dem Erlöschen des Rurik'schen Regentenhauses, 1598, be- gannen, füllen nunmehr die folgenden Jahre der Geschichte Russlauds aus, welches deshalb auch auf die übrigen europäischen Angelegen- heiten keinen Einfluss nahm, bis der geniale Peter L deu Thron der Romanow's bestieg. .

') Sitzungsbericht!' der kais. Akademie der Wissenschaften, 13. Band, Seite 197.

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

Der Türkenkrieg 1683-1699.

Der Friede von Nym wegen 5. Februar 1679, zwischen Frankreich und dem Deutschen Reiche war von kurzer Dauer. Die berüchtigten „Reunionen" König Ludwig's XIV. und die intimen Beziehungen Frankreichs zur Türkei, welche sogar eine Theilung der österreichi- schen Länder anregten, führten bald zu einem neuen Kriege.

Am 18. December 1682 äusserte sich der französische Bot- schafter in London, sein König werde noch eine Zeitlang laviren; „sobald aber der Türke erscheine, werde er auf allen Ecken auf einmal losbrechen und vielleicht bis Böhmen vordringen".

Dass aber die Türken den Frieden nicht lange mehr einhalten würden, konnte vorausgesehen werden. Das kaiserliche Heer, nur unvoll- kommen ausgerüstet, war gering an Zahl; die Festungen in Ungarn verfielen, das Land selbst war von Tököly und seinen Anhängern in Gährung, ja in theilweisen Aufstand versetzt. Die Pforte war zu gut von diesen Zuständen unterrichtet, als dass sie nicht hätte hoffen sollen, in einem neuen Kriege nicht nur die Scharte von St. Gotthard auswetzen, sondern ihre Herrschaft über ganz Ungarn, vielleicht sogar über einen Theil der deutschen Länder Österreichs ausdehnen zu können.

Doch sollte Österreich in dem grossen Waffengange mit einem übermächtigen Gegner, nicht allein bleiben. König Sobieski von Polen begriff die Tragweite der osmanischen Heerfahrt und schloss am 31. März 1683 die Allianz mit Kaiser Leopold L

In dem Bündnis wurde festgesetzt, dass alle christlichen Fürsten, vorzugsweise der russische Car, zum Beitritt in diesen Bund auf- gefordert werden sollten.

Im Mai 1684 gingen zwei Gesandte von Polen nach Moskau ab, um die russische Regierung zum Beitritte zu der Allianz mit dem Kaiser zu bewegen. Die Entscheidung Russlands verzögerte sich bis 1686, da Fürst Galizin, der Rathgeber der Grossfürstin Sophia Alexejewna, die an Stelle des erst 14 Jahre alten Caren Peter die Regentschaft führte, keine Verbindlichkeiten eingehen wollte, ehe Polen seinen Ansprüchen auf Smoleusk und Kiew formlich entsagt hätte. Da diese Provinzen aber ohnehin schon im factischen Besitze Russlands waren und Sobieski in Bezug auf sein Vaterland vor allem den erfolgreichen Kampf gegen die Pforte für wichtiger hielt, so bewirkte er bei der polnischen Republik 1686 die Verzichtleistung, worauf am 26. April das Bündnis im Audienzsaale des Caren zu Moskau ohne Schwierigkeiten zum Abschluss kam.

Dieses Bündnis gab den Russen zuerst Gelegenheit, ihre Be- ziehungen zu den anderen europäischen Mächten zu erweitern und

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

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zu befestigen. Vertreter des Carenreiches wurden nach Polen und Wien, nach Frankreich und Spanien gesandt, andere nach London, Amsterdam, Kopenhagen, Stockholm und Berlin, um zur Theilnahme an dem Bündnisse aufzufordern.

Der Beitritt Russlands, welches die Aufgabe übernommen hatte, die Krim zu erobern, war freilich von geringem Erfolg; die Heeres- züge der Jahre 1687 und 1688 blieben erfolglos und erschöpften nur die Kräfte des Reiches und als Peter, nachdem er den Auf- stand der Strelitzen niedergeschlagen, Alleinherrscher wurde, sah er sich veranlasst, in den nächsten Jahren die Waffen ruhen zu lassen, um seine Krieger zu erfolgreicheren Kämpfen heranzubilden. Erst im Jahre 1695 nahm er den Krieg gegen die Pforte von neuem auf. Seiu Ziel war vorerst Asow, der Schlüssel des gleichnamigen Meeres, von wo aus die Türken die verheerenden Streifzüge der Tartaren unterstützten. Mitte Juni schloss das russische Heer die Festung ein, aber Mangel an Lebensmitteln, hauptsächlich aber an Ingenieuren und Mineuren veranlassten Peter I. die Belagerung in eine Blokade umzuwandeln. Er selbst kehrte nach Moskau zurück, um sich eine Anzahl tüchtiger Ingenieure und Mineure zu verschaffen.

Kaiser Leopold I., der Kurfürst von Brandenburg, Friedrich III. und die Staaten von Holland bewilligten sein dies- bezügliches Ansuchen. Der Kaiser sandte den Artillerie-Oberst Casimir de Garga und die Ober-Ingenieure Ernst Friedrich von Borgsdorf, einen damals sehr geschätzten Militär -Schriftsteller, Laval, Schmidt und Urban mit sechs Mineuren und der ent- sprechenden Zahl von Unterofficieren ; der Kurfürst von Branden- burg die Ingenieure Rose und Holtzmann und die Artilleristen Schuster, Kober und Eisenwetter, Holland die Ingenieure Stamm, Grusky, Gor des, Schmidt und Sparreuter.

Dies sind die Namen der Officiere, durch welche in Russland zuerst die Kriegswissenschaft eingeführt wurde.

Unter Leitung dieser Officiere und mit Beihilfe einer neuen russischen Flotte wurde nun die Belagerung von Asow energisch durchgeführt; die türkische Besatzung musste sich bereits am 18. Juli 1696 ergeben.

Durch solchen Erfolg ermutbigt, suchte Car Peter mit grossem Eifer seine Flotte zu vermehren; die Pforte aber, zu dieser Zeit viel zu sehr mit dem Kriege in Ungarn beschäftigt, war machtlos da- gegen, trotzdem gerade die Entstehung und rasche Vermehrung der russischen Flotte in Stambul tiefe Besorgnisse erregte. Die in Ungarn erlittenen schweren Niederlagen zwangen die Osmanen übrigens bald zu friedlicher Stimmung.

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Kassian»!

Während des Karlowitzer Congresses erhob der nissische Ver- treter solche Schwierigkeiten, dass ein Friede zwischen Russland und der Pforte nicht zustande kam, doch wurde ein zweijähriger Waffenstillstand geschlossen, der im Juli 1702 in einen Frieden auf 30 Jahre überging. Russland erhielt den Besitz von Asow gesichert und für seine Kriegsschiffe freie Fahrt auf dem Schwarzen Meere.

Ein Jahr vor dem Abschluss des Karlowitzer Friedens bot sich der österreichischen Hauptstadt auch zum erstenmale die Gelegenheit, einen russischen Herrscher zu sehen. Auf seiner Reise durch einen Theil des westlichen Europa traf Car Pete r, von seinem Volk später der Grosse genannt, am 15. Juni 1698 auch in Wien ein.

Er wurde da mit den glänzendsten und schmeichelhaftesten Ehrenbezeugungen empfangen, obwohl auch hiebei die pünktlichste Beobachtung des vorgeschriebenen Ceremoniells nicht aus den Augen gelassen wurde.

Die erste Zusammenkunft zwischen den beiden Monarchen fand in der Gallerie des kaiserlichen Lustschlosses „Favorita" statt. Kaiser Leopold empfiug seinen Gast stehend, von wenigen Ministern um- geben. Er nannte ihn Bruder; den Titel Majestät gab er ihm nicht. Man bemerkte, dass der Car sich in Wien nur in geringer Weise jenen Extravaganzen hingab, mit welchen er an anderen Orten so grosses und häufig genug unliebsames Aufsehen erregt hatte. Die grösste Aufmerksamkeit widmete er den militärischen Dingen. In dieser Beziehung wollte er ja ganz vorzugsweise die russischen Ein- richtungen vom Grund aus ändern und nirgends bot sich ihm ein besseres Vorbild dazu als in der Residenz des Kaisers, dessen Kriegsheer damals durch ganz Europa eine gerechte Berühmtheit genoss.

Die Allianz Russlands mit Österreich im verflossenen Türken- kriege, hatte jedoch ebensowenig wie der Besuch des Garen in Wien dazu geführt, die Beziehungen der beiden Mächte inniger zu einander zu gestalten, trotz der Bemühungen Russlands, das sich 1707 um Aufnahme in die grosse Allianz bewarb und Truppen zur Unter- drückung des Aufstandes in Ungarn und Siebenbürgen anbot Beide Vorschläge glaubte man in Wien ausweichend beantworten zu müssen, denn sowohl Kaiser Joseph I. als auch seine Verbündeten besorgten, sich in einen Kampf mit Karl XII. von Schweden, der einem leuchtenden Meteor gleich am politischen Himmel aufgestiegen war, zu verwickeln, da ein solcher sie in dem Kriege gegen Frankreich nur beirren konnte.

Bündnis-Projeefe, 1707 bis 1726.

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland. 295

Was aber die Hilfeleistung in Ungarn und Siebenbürgen betraf, so fürchtete man, wie der venezianische Botschafter Dolfin sich ausdrückte, „dass die Küssen schneller den Fuss in jene Länder setzen, als ihn von dort zurückziehen würden".

Die Ablehnung, welche die Anerbieten des Caren erfahren hatten, verletzten nun diesen so sehr, dass er den entgegen- gesetzten Weg einschlug und sich mit eben denselben Insurgenten in enge Verbindungen einliess, welche zu bekriegen er zuvor sich an- geboten hatte.

Dies und die gewaltigen Erfolge Peter's über Karl XII. nöthigten, den veränderten Verhältnissen und der durch die mächtige Persönlichkeit des russischen Herrschers so ganz veränderten politischen Stellung Russlands Rechnung zu tragen.

Die Verbindung des Caren mit der ungarischen Rebellion, die Hoffnungen, die Räkoczi auf Russlands Hilfe gegen den Kaiser hegte, waren in Wien genau bekannt, und wenn dieses gefährliche Einverständnis für die ungarischen Rebellen bis jetzt im allgemeinen auch mehr von moralischem Nutzen und nicht geeignet gewesen war, die Actionsfahigkeit der kaiserlichen Regierung den Insurgenten gegenüber thatsächlich einzuengen, so barg doch die Fortdauer oder das Erstarken solcher Beziehungen zu ernste Gefahren in sich, um nicht wenigstens alles zu versuchen, Peter I. denselben zu entziehen.

Hiezu verfiel man auf das gleiche Mittel, welches früher Car Peter behufs einer innigen Verknüpfung der beiden Herrscherhäuser in Vorschlag gebracht hatte. Es sollte dies in einer Heirat zwischen der Erzherzogin Magdalena, der jüngsten Schwester Kaiser Joseph's I., mit dem Prinzen Alex ei, des Caren ältestem Sohne und dereinstigen Thronerben bestehen. Car Peter hatte sich sogar geneigt gezeigt, den Prinzen in diesem Falle zur katholischen Kirche übertreten zu lassen und derselben grosse Bevorzugungen in Russland einzuräumen.

Vorerst allerdings sollte Russland zum Abschlüsse eines Ver- teidigungsbündnisses mit dem Kaiser gebracht werden, das später zu einer Quadrupel-Allianz mit Russland, Sachsen, Polen und Däne- mark erweitert werden konnte.

Aber die Erfolge in dem grossen nordischen Kriege veranlassten Peter I. zu dem' Versuche, mit seinem Staate als Grossmacht an die Seite der übrigen Grossmächte zu treten und einerseits Sachsen-Polen, andererseits Preussen in das Schlepptau seiner Politik zu bringen, um „Österreich auf diese Weise das Gewicht der russi- schen Freundschaft oder Feindschaft doppelt fühlbar zu machen".

Die im Jahre 1710 dem Caren übermittelten Vorschläge Kaiser Joseph's I. wurden demnach vou Peter I. mit Zurückhaltung

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296 Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Rassland.

aufgenommen und von Seite Österreichs infolgedessen nicht weiter hervorgeholt; als endlich im Jahre 1716 wieder der Car es für gut fand, eine Defensiv-Allianz mit Kaiser Karl VI. zu suchen, wurde österreichischerseits das Begehren abgelehnt.

Ein blosses Vertheidigungs-Bündnis, so schrieb Prinz Eugen von Savoyen am 16. October 1716 an den Hofkriegsrath, wäre weder dem einen noch dem andern der beiden Staaten zum Vortheil. Wenn aber der Car zu einer Offensiv-Allianz mit dem Kaiser zu vermögen wäre, so würde dies, insbesondere auf den Krieg mit der Pforte, von günstigster Wirkung sein.

Hiezu kam es jedoch auch nicht Car Peter zürnte heftig, da inzwischen Kaiser Karl VI. dem ältesten Sohne desselben, dem un- glücklichen Prinzen AI ex ei, eine Art Zufluchtsort in Österreich gewährt hatte und die Erbitterung des Caren wurde noch durch den Widerspruch gesteigert, welchen von Seite des Wiener Hofes seine Behauptung erfuhr, durch das Zureden K ar Ts VI. sei Prinz AI exe i zur Rückkehr nach Russland vermocht worden. So weit ging Peter in seinem Zorn, dass er den Residenten des Kaisers von seinem Hoflager verwies.

Bald aber bereute er diesen übereilten Schritt. Er begriff, dass seine Feinde sich desselben zu seinem Nachtheile bedienen würden.

Thatsächlich führte Peter's Handlungsweise, hauptsächlich aber die russischen Pläne und Verbindungen mit Preussen, 1717 1718, welche besorgen Hessen, dass Russland durch Einmischung in die mecklenburgischen Angelegenheiten festen Fuss in Deutschland zu fassen suche, dann die Denunciationen eines Agenten Räkoczy's zu der Wiener Allianz Österreichs, Englands und Sachsen-Polens ^5. Jänner 1719), deren Spitze gegen die russisch-preussischen Pläne gerichtet war.

Als nun Car Peter erfuhr, dass im Jahre 1719 auch der schwedische Feldmarschall Graf Sparre nach Wien gesandt worden war, um über ein Bündnis gegen Russland zu unterhandeln, da wandte er sich, anfangs durch Vermittlung Preussens, dann durch Ab3endung des Generals Weissbach mit erneuerten Anträgen zu einer Allianz an den Kaiser.

General Weissbach hatte ein Schreiben des Caren an den Prinzen Eugen von Savoyen zu überbringen, in welchem dieser um seine Beihilfe zur Wiederherstellung des alten freundschaftlichen Einvernehmens mit dem Hause Österreich gebeten wurde.

In seinem Antwortschreiben vom 6. März 1720 betonte Prinz Eugen, dass der Kaiser sich bewusst sei, von jeher alles zur Er- reichung dieses Zweckes gethan zu haben. Er wolle auch gern das

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Bündnisse und Kriege zwischen Osterreich und Russland.

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Vergangene in Vergessenheit begraben und zur Herstellung des Friedens mit Schweden das Mittleramt übernehmen.

Weiter zu gehen hielt man bei dem Misstrauen, welches in Wien gegen den Caren noch immer vorherrschte, für durchaus nicht räthlich, denn so Grosses auch Peter I. für sein eigenes Land ge- leistet haben mochte, seine Annäherungsversuche au die offenen und geheimen Feinde Österreichs, seine unverhüllte Begünstigung der ungarischen Insurrection, Hessen dieses Misstrauen gerechtfertigt er- scheinen. Doch erklärte man sich bereit, einen Gesandten des Caren, wenn er einen solchen am kaiserlichen Hofe beglaubigen wollte, zu- vorkommend aufzunehmen, und als dies von Seite Peters wirklich geschah, wurde Graf Stephan Kinsky als des Kaisers Repräsentant nach Russland abgesendet.

In solchen Beziehungen blieb der Wiener Hof bis zu dem am 8. Februar 1725 erfolgten Tode Peter's des Grossen.

Zu seiner Gemahlin und Nachfolgerin, der Kaiserin Katharina I., gestalteten sich die Beziehungen des Wiener Hofes in befriedigender Weise.

Die Schwenkung der spanisch-bourbonischen Politik seit 1724 führte auch einen Umschwung in der Stellung der Mächte herbei. Spanien brach mit dem französischen Hofe und suchte die politische Freundschaft Österreichs, vor allem aber die Hand der kaiserlichen Erb- tochter M a r i a T h e r e s i a für den Infanten Don C a r 1 o s, des Sohnes der Königin Elisabeth, zweiten Gemahlin Ph i Up p's II. Trotz der Warnungen des Prinzen Eugen und Gundaker's von Starhemberg, Hess Kaiser Karl VI. sich zu einem Bündnisse mit Spanien be- wegen, 30. April 1725, in welchem Spauien der vor zwei Jahren in den österreichischen Niederlanden errichteten Ostindischen Handels- gesellschaft besondere Vorrechte einräumte, was jedoch die Eifersucht und Unzufriedenheit Frankreichs und Englands erregte, welche in den ihnen früher gemachten Zugeständnissen sich dadurch beeinträchtigt glaubten.

England suchte Verständigung mit Frankreich und zog auch Preussen in das Herrenhauserbündnis, 10. September 1725, dessen Endzweck darin bestand , die deutschen Erbländer des Kaisers, welchen Spanien keine Hilfe zu leisten vermochte, mit überlegener Macht plötzlich zu überfallen und dadurch nicht nur jedem etwaigen Angriffe zuvorzukommen, sondern den Kaiser auch zur Aufhebung der Ostindischen Compagnie zu zwingen.

Durch dieses Bündnis in die Enge getrieben, beschloss Kaiser Karl VI. die günstige Stimmung des russischen Cabinets zu be- nützen und mit demselben in enge Verbindung zu treten, indem er dabei nur einem Antrage Folge gab, welchen ihm noch Car Peter

298 Bündnisse and Kriege zwischen Österreich und Rassland.

gemacht hatte und dein Bündnis beitrat, das im März 1724 zwischen Russland und Schweden abgeschlossen worden war.

Das Bündnis Tom 6. August 1726.

Mit der Sendung nach Petersburg wurde der kaiserliche Geueral Graf Rabutin, ein Sohn des berühmten Feldmarschalls, betraut und so geschickt löste dieser seine Aufgabe, dass bereits am 6. August 1726 das Bündnis mit Russland zustande kam, durch welches dieses sich der Allianz zwischen Österreich und Spanien vom 30. April 1725 anschloss.

Russland versprach dem Kaiser den Besitz all seiner Länder zu verbürgen. Würde er angegriffen oder irgend etwas zu seinem Nachtheile unternommen, so sollte ihm Russland mit 30.000 Mann zu Hilfe kommen, ja nach Beschaffenheit der Sache selbst den An- greifenden den Krieg ankündigen und nicht eher Frieden schliessen, bis der etwa zugefügte Schaden ersetzt sei und der Kaiser sich hie- mit einverstanden erklärt habe. Karl VI. sagte hingegen Russland gleichfalls die Gewährleistung seiner Staaten zu. Der geheime Artikel dieses Vertrages aber bestimmte, dass, wenn die Pforte den aus An- lass der persischen Angelegenheiten mit Russland errichteten Tractat brechen und aus dieser Ursache zwischen beiden Staaten in ihren europäischen Ländern ein Krieg sich entwickeln würde, der Kaiser entweder die gleiche Anzahl Truppen, wie in den übrigen im Ver- trage vorhergesehenen Fällen Russland zu Hilfe zu schicken oder selbst der Pforte den Krieg anzukündigen habe.

Die Carin Katharina 1. traf auch unmittelbar nach dem Abschlüsse der Allianz Anstalten, die versprochenen Hilfstruppen für den Fall eines Krieges bereit zu stellen. 20.000 Mann zu Fuss und 10.000 Reiter, die besten Regimenter, welche Russland besass, wurden an die Westgrenze des Reiches verlegt, um auf den ersten Befehl vorrücken zu können. Über dieses Corps sprach sich Graf Rabutin sehr günstig aus. Wenn es irgendwo fehlen sollte, schrieb er am 23. März 1727, so werde dies nur Schuld der Officiere sein. „Die geringe Bezahlung, die sie erhalten, der Zwang zu dienen und die Gleichmütigkeit qu'ila ont pour lo point d'honneur drücken sie auf ein tieferes Niveau herab und lassen sie unempfindlich erscheinen gegen jene gewisse Delieatesse, die dem Offieier so nothwendig ist. Die Waffen sind im allgemeinen gut und gleichartig. Was die Bekleidung anbelangt, so wird sie gut sein und man erstrebte sogar in dieser Beziehung eine gewisse Gleichförmigkeit. Der Gehorsam und die Leichtigkeit im Ertragen von Strapazen ohne zu klagen, ist dem russischen Soldaten angeboren und fremde erfahrene Officiere.

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die seit Jahren in diesem Heere dienen, versichern, dass der Soldat seine Pflicht gut erfüllt, wenn er gut geführt wird." Die Frage, wem das Commando über dieses Corps übertragen werden sollte, erschien deshalb auch von höchster Wichtigkeit. Vorläufig war hiezu General Lacy*) bestimmt, ein ruhiger, verständiger Mann, der in grossem Ansehen stand. „Der verstorbene Monarch," schrieb Rabutin, „der ein gutes Auge für Charaktere hatte, verwendete Lacy zu den schwierigsten Sendungen, und ich glaube, dass er auch für diese Stelle mehr als jeder andere passt." Auch Prinz Eugen wünschte lebhaft, dass der Führer des russischen Armee-Corps ein Mann sei, mit welchem sich leicht verkehren lasse und der sich dem Commando des kaiserlichen Feldherrn willig unterordne. Er wusste eben aus Erfahrung, dass es keine grössere Schwierigkeit gab, als Truppen unter seinen Befehlen zu haben, deren Führer über die Befolgung jeder Anordnung erst mit sich markten liessen. Daher traf ihn die spätere Mittheilung Rabutin's, dass der F. M. Sapieha, der ehemalige Grossfeldherr von Litthauen, ein Mann, der als habsüchtig und eitel, als heftig und un verlässlich geschildert wurde, sich um das Commando über das russische Hilfscorps bewerbe, höchst unan- genehm. Noch unangenehmer aber berührte es in Wien, als in den letzten Tagen des Mai 1727 die Kunde von dem Tode der Carin und der Thronbesteigung Peter's II. eintraf.

Bei den noch so wenig geregelten Zuständen Russlands waren die Besorgnisse, die man bei dem eingetretenen Thronwechsel für die Fortdauer des Bündnisses mit jenem Reiche hegte, gewiss nicht ungegründet. Um dessen Bestand zu sichern, hatte man frühzeitig dahin zu wirken gesucht, dass dem Fürsten Mentschikow, dem man das Zustandekommen der Allianz vornehmlich verdankte, der Einfluss auf den zwölfjährigen Caren erhalten bleibe. Graf Rabutin war deshalb angewiesen worden, Mentschiko w's Bestrebungen zu fordern, die dahin gingen, eine Verlobung seiner ältesten Tochter mit dem jungen Caren zu Stande zu bringen. In der That fand diese Verlobung bereits im Juni 1727 statt.

Die rohe Behandlung, die der Car sich von Mentschikow gefallen lassen musste, Hess freilich befürchten, dass daraus bald ein entschiedenes Zerwürfnis zwischen den beiden hervorgehen werde. Thatsächlich stürzte noch im Jahre 1727 der gefürchteteMentschiko w und der Car fiel nunmehr ganz in die Hände der Familie Dolgorucky, welche durch niedrige Schmeicheleien und in sonstiger Weise ebenso verderblich auf den jungen Fürsten einwirkte, als Mentschikow es durch Roheit gethan hatte.

') Vater des nachmaligen üstermchischtMi Feldmarschalls.

Organ der mlliULr- wli»j*rn«<'h»ftlichcii Verein« LI X Bau«! 1895* 23

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

Die Bestrebungen des Grafen Karl Wratislaw, der nach dem Tode Rabutin's den Wiener Hof in Petersburg vertrat, gingen vorläufig dahin, den Caren, der durch die Dolgorucky's und die altrussische Partei veranlasst wurde, seine Residenz nach Moskau zu verlegen, zur Rückkehr nach Petersburg zu veranlassen.

Es sei leicht zu erkennen, schrieb Prinz Eugen, um wieviel grösseres Gewicht die russische Regierung bei den auswärtigen Mächten habe, wenn ihr Sitz in Petersburg, als wenn er tief im Innern des Reiches, in Moskau, sei. Mit dieser Stadt konnte ja bei dem damaligen Zustande der Communicationsmittel der Verkehr nur höchst sparsam und vielfach gehemmt sein.

Aber in dieser Beziehung erwiesen sich alle Bemühungen ebenso erfolglos, wie die Vorstellungen, seine die Gesundheit untergrabende Lebensweise zu ändern. Am 30. Jänner 1730 starb denn auch Peter II.

Die neue Carin, Anna Iwanowna, Herzogin von Kurland hielt ebenso fest an dem Bündnisse mit Österreich, wie ihre Vor- gäuger; ja sie stellte sogar das Verlangen, Kaiser Karl VI. möge zwei tüchtige kaiserliche Generale, einen der Infanterie und einen der Cavailerie, bestimmen, welche ihre Truppen befehligen sollten.

Es war gewiss ein Fehler der kaiserlichen Regierung, sagt ein bedeutender österreichischer Historiker dass sie diese Gelegenheit, sich überwiegenden Einfluss in Russland zu sichern und gewisser- massen ihre eigenen Generale zu Chefs des dortigen Militärwesens zu machen, nicht eifrig genug benützte. Man wollte gern den Wunsch der Carin erfüllen, schrieb Prinz Eugen dem Grafen Wratislaw, aber es sei schwer Jemand zu finden, welcher schon die Würde eines kaiserlichen Generals erlangt habe und sich auch zum Über- tritte in russische Dienste entschließen wollo. Der General-Feldwacht- meister Graf Otto Trau u, welchen Wratislaw als vorzugsweise geeignet bezeichnet hatte, in eine so wichtige Stellung versetzt zu werden, werde sich wohl, so meinte der Prinz, nur dann dazu herbei- lassen, wenn er zu gleicher Zeit im Dienste des Kaisers verbleiben dürfe, und seine Verwendung in Russland auf eine bestimmte Zeit beschränkt werde. Obgleich jedoch die russische Regierung auf dieses Verlangen bereitwillig einging, obgleich sie sich anheischig machte, die Besoldungen der Generale über den ursprünglich fest- gesetzten Betrag von 4.000 Rubel beträchtlich zu erhöhen, so er- klärte doch Graf Traun dem Prinzen freimüthig, er werde nur dann sich nicht weigern, nach Russland zu gehen, wenn ihn der Kaiser als seinen General dorthin eomniandire. Es freiwillig zu thun, dazu

«) Arnetb, „Prinz Eugen von Savoypn", III. 250

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werde er sieb niemals entschliessen. Denn man wisse nur zu gut, wie schwer es schon unter Car Peter I. für Ausländer gewesen, in Kussland zu dienen. In weit höherem Masse sei dies jetzt der Füll, wo die Macht der Carin beschränkt worden und der Einfluss der altrussischen Partei sich in immer höherem Masse geltend mache. Eugen begnügte sich dem Grafen Traun zu erwidern, derselbe werde niemals gezwungen werden, nach Russland zu gehen. Der Prinz bemühte sich vielmehr, an Traun's Stelle andere Generale zu finden, welche mit dieser Sendung betraut werden könnten. Aber seine Bestrebungen hatten auch bei den Übrigen keinen besseren Erfolg. Dennoch störte der Umstand, dass die Wünsche der russi- schen Regierung unerfüllt blieben, das gute Einvernehmen zwischen der Carin und dem Kaiser in keiner Weise. Russland zeigte sich nach wie vor bereit zu pünktlicher Erfüllung seiner Bundespflichten.

Russland war damals ohne Zweifel der getreueste Alliirte des Wiener Hofes, und nur durch die weite Entfernung seiner Länder von dem übrigen Europa verlor seine Hilfeleistung etwas von dem Werte, welchen ihr hauptsächlich der Umstand verlieh, dass auf sie mit ■grösserer Bestimmtheit als auf jede andere gerechnet werden durfte.

Das Bündnis zwischen Österreich und Russland führte übrigens weder von der einen, noch von der anderen Seite zu einer that- -üchlichen Hilfeleistung, da die drohenden Wolken vom politischen Horizont wieder verschwanden, um erst im Jahre 1733, nach einem bewaffneten Frieden von 14 Jahren, von neuem und gefährlicher denn je aufzutauchen.

Den Ausbruch des neuen Krieges, in welchem zum erstenmale kaiserliche und russische Truppen schussbereit Schulter an Schulter standen, bewirkte die polnische Frage.

Frankreich hatte die Hoffnung, den polnischen Exkönig Stanislaus Leszczinski, Schwiegervater König L u d w i g's XV., wieder auf den fhron zu bringen, nie aufgegeben. Die Verwirklichung dieses Planes l»arg aber eine Fülle von Gefahren für den Kaiserstaat in sich, denn die Wahl Leszczinski's wäre nicht nur gleichbedeutend mit der Einsetzung eines französischen Statthalters in Polen gewesen, man wusste auch, dass joner mit den erbittertsten Feinden Österreichs in enger Verbindung stand. Der Plan des Königs August L von Polen, seinem Sohn die Nachfolge zu verschaffen, schien den am nächsten betheiligten Mächteu, Österreich, Preussen und Russland, ?.war auch nicht wünschenswert, immerhin mussten sie sich ent- schliessen, gegebenenfalls seine Candidatur zu unterstützen, da es neb bald zeigte, dass der Infant Emanuel von Portugal, den sie als zukünftigen König von Polen in's Auge gefasst hatten, nicht die geringste Aussicht hatte, zum Könige gewühlt zu werden.

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

Bereits am 1. Februar 1733 starb König August I. von Polen und bald darauf traf Stanislaus in Warschau ein, woselbst er am 12. September zum Könige gewählt wurde.

Zu spät die Wahl zu hindern, rückte F. M. Graf La cy an der Spitze von 20.000 Russen gegen Warschau, worauf Stanislaus sich flüchten rausste und der Kurfürst von Sachsen als August II. den polnischen Thron bestieg.

Kaiser Karl VI. hatte ebenfalls es unterlassen, Truppen in Polen einrücken zu lassen, da er einestheils nicht als derjenige er- scheinen wollte, der den Frieden brach, anderentheils seine Streitkräfte zweckmässiger gegen Frankreich aufstellen musste, das bereits 120.000 Mann in drei Armeen bereit hielt.

Während des Krieges im Reich ' und in Italien hielten die Russen Polen besetzt, bis sie 1735 beordert wurden, zum Heere des Prinzen Eugen zu stossen, dessen Hauptquartier in Bruchsal war.

Der Carin Anna und ihrem vornehmsten Beirath, dem Ober- kammerherrn Biron, kam die Gelegenheit, den russischen Truppen einen neuen Schauplatz zu eröffnen, sehr willkommen und die russischen Generale brannten voll Begierde, in diesem Feldzuge zu zeigen, dass ihre Soldaten an guter Mannszucht, Ordnung und Geschicklichkeit sich mit den besten Truppen civilisirter Staaten messen könnten.

Unter der Führung des alten Generals Lacy und des später berühmt gewordenen Generals Jacob Keith rückte das etwa 13.000 Mann starke Corps in langsamen Märschen aus Polen nach Schlesien und von da nach Böhmen, um sich durch die Oberpfalz zu dem kaiserlichen Heere zu begeben. Der Durchmarsch wurde in der grössten Ordnung vollzogen und „man muss es mit Beschämung gestehen, dass diese Barbaren, wie man sie schon damals nicht selten nennen hörte, in eben jenen Gegenden die sirengste Manns- zucht hielten, welche noch kurz vorher unter den empörenden Aus- schreitungen der Truppen eines deutschen Königs furchtbar gelitten hatten".

Am 2ti. August 1735 traf das russische Hilfscorps bei Prinz Eugen ein, der unterdessen sein Lairer bei Bruchsal aufgegeben uud sein Heer in ein solches bei Heidelberg geführt hatte.

Zwei Tage nach ihrer Ankunft besichtigte der Prinz die russischen Truppen.

Er erklärte, in denselben „eine so wohl regulirte. schöne und trefflich exercierte Infanterie- gefunden zu haben, dass er darüber ebenso erstaunt sei, wie über ihren befriedigenden Zustand nach eiuem so langwierigen Marsche.

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In den Kampf kamen die Truppen des Caren allerdings nicht; der Wiener Friede vom 7. November 1735 beschloss den „polnischen Erbfolgekrieg".

Ein Jahr nach dem Abschluss des Wiener Friedens standen die Kaiserlichen abermals an der Seite der russischen Bundesgenossen; diesmal wieder gegen die Türken.

Der Krieg in den Jahren 1736—1739 erscheint als eine Folge der russisch-österreichischen Allianz vom 6. August 1726. In dem Frieden von Husch zwischen Peter I. und der Pforte (23. Juli 1711) hatte der erstere den Schlüssel zum Schwarzen Meer, Asow, den Türken zurückgegeben, den Hafen von Taganrog und zwei neuangelegte Festungen schleifen müssen. Der Wunsch, das vielumstrittene, nun wieder verlorene Gebiet neuerdings zu gewinnen, war durch den nordischen Krieg zu realisiren unmöglich gemacht worden; unter Katharina I. und Peter II. aber geschah in dieser Beziehung nichts. Erst Graf Ostermann, der kluge Rathgeber der Carin Anna L Iwanowna, nahm nach Beilegung der polnischen Wirren die Pläne Peter's L wieder auf und begehrte im Sinne des Bünd- nisses vom 6. August 1726 zunächst 30.000 Mann kaiserlicher Hilfstruppen.

Der Krieg, durch den übereilten Frieden von Belgrad am 18. September 1739 geschlossen, endete für Österreich nicht glück- lich; vortheilhafter für Kussland, dessen beide Feldherren, der in der Schule Eugen's gebildete Münnich und Lacy, sich mit Ruhm bedeckten, indem sie in diesem Feldzuge den Krim-Tartaren für immer den Muth der Selbständigkeit brachen.

Die Zeit des österreichischen Erbfolgekrieges.

In den Tagen der schwersten Bedrängnis, da Maria Theresia den Thron der Habsburger bestieg und eine Welt in Waffen sich gegen sie erhob, entbehrte Österreich der russischen Hilfe. Der nissische Cabinets-Minister Münnich stand ganz in preussischem Solde und der preussische Gesandte Mardefeld besass in seinem französischen Collegen L a Chetardie einen so guten Verbündeten, dass die Bemühungen Englands, die russische Regierung in ein Bündnis gegen Preussen zu ziehen, ohne Wirkung blieben. Die im März 1741 erfolgte Entlassung M ün n ichs änderte an der Sachlage auch nicht viel, da Russland nunmehr in einen neuen Krieg mit Schweden verwickelt wurde. Immerhin gelang es jetzt den Be- mühungen des Vertreters Österreichs in Petersburg, Marquis Botta d'Adorno, die Beziehungen zwischen den beiden Höfen freundlicher zu gestalten, als eine Denunciation gegen Botta als Theilnehmer

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Bündnisse uud Kriege zwischen Österreich und Kussland

an einer angeblichen Verschwörung gegen das Leben der Carin Elisabeth alle diese Bemühungen zerstörte.

Der König von Preussen war „ein zu guter Politiker, um nicht die gegen die österreichische Partei gerichteten Intriguen am russischen Hofe nach Möglichkeit zu unterstützen und hat dessen selbst in seinen Denkwürdigkeiten kein Hehl; wenn aber die ganze Beweiskraft von der Schuld Botta's nur auf der Knute beruhte1), so hätte er doch weniger beflissen sein sollen, den österreichischen Hof durch keineswegs hinlänglich begründete Ausfälle in das ge- hässigste Licht zu stellen2)". Friedrich IL beeilte sich, nach Petersburg seine höchste Entrüstung über das „verruchte Complott" kundzugeben, B o 1 1 a's angebliche Äusserung, er wollte Friedrich II. für dies Complott gewinnen, als lächerlich und verabscheuungswürdig zu erklären und mit Rathschlägen, wie sich Elisabeth noch besser vor den Umtrieben der vorigen, ohnedies in tiefstem Unglück schmachtenden Regentenfamilie bewahren könne, die Kundgebung zu verbinden, dass er bei dem Wiener Hofe, in dessen Auftrage Botta jedenfalls handeln musste, seine bündigste Verwahrung gegen diese Person eingelegt habe. Durch seinen Botschafter in Wien erklärte er jedoch, Botta habe gegen ihn nie das Geringste von dem an- gedeutet, dessen man ihn in Petersburg beschuldige! Ja bei Beginn des „zweiten schlesischeu Krieges" ermangelte er sogar nicht, der Carin in einem eigenhändigen Schreiben mitzutheilen, dass er nur deshalb gegen Maria Theresia neuerdings feindlich auftrete, um die dor Carin angethane Schmach zu rächen !

Übrigens war es nicht diese künstlich hervorgerufene Erbitterung gegen die Kaiserin Elisabeth allein, welche Russland verhinderte, an die Seite Maria Tueresia's oder ihrer Verbündeten zu treten. Auch der russische Adel,« die Geistlichkeit und das Volk iu ihrer abgeschlossenen Welt waren den kostspieligen, unbequemen und drückenden Einmischungen in die auswärtigen Angelegenheiten durch- aus abgeneigt und genügten sich in dem Gedanken, dass sie zu mächtig, um in ihrem eigenen Lande angegriffen zu werden, und dass es für dieses Reich völlig gleiehgiltig sei, was in dem übrigen Europa vorgehe.

Trotzdem gelang es England im Jahre 1747, einen Subsidien- Tractat mit Russland abzuschliessen, durch welchen Kaiserin Elisabeth sich verbindlich machte, für die Summa von 100.000 Pfund

•) Le knout, schreibt König Friedrich selbst, npprit ä l'Impdratrice de Russie que Botta f;t;iit l'auteur (de cctto conjuration).

■) Herr mann, „Geschichte des russischen Staates". Hauiburg 1853. V. Band, Seit« 74

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

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jährlich eine Armee von 30.000 Mann zur Verfügung Englands, dem Bundesgenossen Österreichs, in Bereitschaft zu halten. Unter An- führung des Fürsten Repnin rückte dieses Corps durch Polen, Mähren und Böhmen bis Franken vor, wo es Halt machte, da der Aachener Friedens-Congress bereits im Gange war.

Diesem Bündnis war übrigens bereits am 7. Juni 1746 eine Allianz zwischen Österreich und Kussland vorangegangen, die der Form nach eine Erneuerung der österreichisch-russischen Allianz vom Jahre 1726 und zunächst nur ein Defensiv-Bündnis war, mit gegenseitiger Garantie des Besitzstandes, welches nach dem Wort- laute des 4. Geheim-Artikels auch gegen König Friedrich II. von Preussen gerichtet war, sobald er Österreich-Russland oder Sachsen- Polen angreifen würde. In diesem Falle wäre auch Maria Theresia der Verzichtleistung auf Schlesien und die Grafschaft Glatz ent- bunden und berechtigt, den Beistand Russlands mit 60.000 Mann und seiner Kriegsflotte anzusprechen. Dass in diesem Artikel kein verdecktes Angriffsbündnis gesucht werden darf, wie vielfach geschehen, beweist die Thatsache, dass man ihn an Gross-Britanien mit Zustimmung Russlands mittheilte, während dies bezüglich des am 16. Juni 1753 nachgetragenen „allergeheimsten" Punktes, be- treffend das Waffenbündnis gegen die Pforte, sobald sie den Belgrader Frieden brechen und eine der beiden Mächte angreifen würde, nicht der Fall war.

Der siebenjährige Krieg.

Infolge des Bündnisses vom 7. Juni 1746 fand der siebenjährige Krieg die Russen an der Seite der Österreicher, zum erstenmale, dass diese Schulter an Schulter gegen einen gemeinsamen Gegner kämpften.

F. M. Fürst Apraxin, der an die Spitze des russischen Hilfs- corps gestellt worden war, Hess sich freilich Zeit mit dem Vormarsch, trotzdem ihm schon am 29. Jänner 1757 der gemessene Auftrag zugefertigt'worden war, die Feindseligkeiten unverzüglich zu beginnen, und als er sich, Mitte Juni, dazu entschloss, befleckte er die Ge- schichte des russischen Heeres durch entsetzliche Grausamkeiten, die er seine Soldaten beim Betreten preussischen Bodens verüben liess. Nach dem siegreichen Gefechte bei Grossjagerndorf aber, in welchem Apraxin den preussischeu F. M. Lehwald schlug, 28. August 1757, „verschwaud die russische Armee", wie Kaiserin Maria Theresia unmuthig schrieb.

Statt rasch ge^en Königsberg vorzudringen, zog Apraxin sich wieder nach Polen zurück und befreite dadurch König Fried- rich II. von schweren Sorgen.

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich uud Russland.

Im allgemeinen „lag der Trägheit in der Kriegführung und dem lässigen Benehmen der Russen ein gewisses natürliches, der Roheit ihrer Zustände entsprechendes System zu Grunde , das ganz unabhängig davon war, ob ein Bestuschew oder ein Woronzow, ein Apraxin oder Fermor oder Soltikow das Regiment und das Commando in Händen hatten; nur darin kamen sie alle überein, für die Bundesgenossen so wenig wie möglich zu thun und nur so viel, als genug wäre, um sich einen Anspruch auf die Eroberungen zu sichern, die ihnen, wie sie meinten, auch ohne übermässige Anstrengungen nicht entgehen konnten. Darum Hessen die Russen von der bequemen Gewohnheit nicht ab, ihre Truppen den langen Winter über in dem wehrlosen Polen die Winterquartiere beziehen zu lassen, von wo sie in der Regel erst um die Mitte des Sommers auszogen, um nach einem kurzen Feldzuge wieder zu rasten".

Der Hauptgrund zu dieser Handlungsweise des russischen Hilfs- corps lag jedoch in der in Petersburg herrschenden Strömung, Gross- fürst Peter und seine Gemahlin, Grossfürstin Katharina, waren, besonders der erstere, entschieden preussisch gesinnt und dem von der Carin Elisabeth befolgten Systeme abhold. Die schwankende Ge- sundheit der Kaiserin und die stete Besorgnis, im Falle ihres Todes die entgegengesetzten Grundsätze und Anschauungen zur Herrschaft gelangen zu sehen, lähmten die Thätigkeit der russischen Generale umsomehr, als der Grossfürst, nicht gewohnt, mit seinen Ansichten hinter dem Berge zu halten, Apraxin seine Meinung in unzwei- deutigster Weise zu erkennen gab und dieser, um sich nach beiden Richtungen hin in Gunst zu erhalten, jeden entscheidenden Schritt vermied, während er sich gleichzeitig bei der Kaiserin mit Hinder- nissen zu entschuldigen suchte, die er vergeblich hinwegzuräumen bemüht sei.

Die schwere Erkrankung der Carin Hess endlich sogar be- fürchten, dass Russland überhaupt das Bündnis lösen würde, aber Elisabeth genas wieder; in den Sturz des von England bestochenen Bestuschew wurde auch F. M. Apraxin verflochten, der den Oberbefehl an F. M. Fermor übergeben mussto. Dieser besetzte nun Königsberg, und es schien, als sollte energischer denn je zuvor Russland den Krieg gegen König Friedrich II. aufnehmen.

Es schien aber nur so. Schon am 1. April 1758 schrieb der Ver- treter Frankreichs in Petersburg: nach allem, was er bei der russi- schen Armee vorgehen sehe, müsse man urtheilen, dass entweder die Ehrlichkeit oder die Fähigkeit mangele. Der kränkelnde Fermor vermied ängstlich jedes Zusammentreffen mit dem Feinde, die übrigen Generale schmiedeten Kabalen gegen den Oberfeldherrn und mar-

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schirten nur wider Willen vorwärts und die blutige Schlacht bei Zorndorf, 29. August 1758, trieb sie vollends an die Oder zurück.

Das Kriegsjahr 1759 war glücklicher. Am 23. Juli schlug Fermor das preussische Corps Wedeil bei Kay unweit Züllichau und der Plan Friedriche IL, die Vereinigung der Österreicher und Russen zu verhindern, wurde durch die Kühnheit Laudon's vereitelt. Sein wohlberechneter Angriff verwandelte den Sieg Fried- riche über die Russen unter Sol tikow in die grösste Niederlage, welche je den Preussenkönig traf, Kunersdorf, 12. August 1759. Die Sache Friedriche schien rettungslos verloren.

„Von meiner 48.000 Mann starken Armee," so schrieb er selbst vom Schlachtfelde, „habe ich in diesem Augenblicke nicht 3.000 alles flieht! In Berlin wird man wohl daran thun, auf seine Sicher- heit bedacht zu sein. Es ist ein entsetzlicher Schlag; ich werde ihn nicht überleben. Die Folgen der Schlacht werden noch schlimmer sein, als die Verluste, die sie bereits gebracht hat. Ich habe keine Hilfsquellen mehr und glaube, dass in der That alles verloren ist. Ich werde den Untergang meines Vaterlandes nicht überleben. Ich sage Lebewohl für immer." In seinen Werken wiederholt es dann später König Friedrich, es habe nur von seinen Gegnern abge- hangen, den Krieg zu beendigen; sie hätten ihm nur noch den „Gnadenstoss" zu geben gebraucht.

Aber nun zeigte sich wieder einmal das Verhängnisvolle einer jeden Coalition, die nicht auf Selbstlosigkeit ihrer Träger, auf inniges, durch keinerlei kleinliche Rücksicht beirrtes Zusammengehen beruht.

Der russische Befehlshaber Soltikow weigerte sich mit aller Entschiedenheit, den geschlagenen Gegner zu verfolgen, wie sehr auch Laudon darauf drang. Soltikow machte gar kein Hehl daraus, dass er ganz wider Willen an der Schlacht, theilgenommen und verweigerte jede weitere Mitwirkung, ünthätig blieb er bis Ende August in der Nähe von Frankfurt und erst Mitte September brach er nach Schlesien auf. Aber den Vorschlag Laudon's, Glogau zu belagern, wies er zurück und wich, sobald König Friedrich sich mit seiner inzwischen in aller Ruhe neu gesammelten Armee zeigte, über die Oder zurück.

Auch nachdem Soltikow 1760 durch Buturlin abgelöst wurde, änderte sich nichts in dem bisherigen, von den Russen gegen- über ihren Bundesgenossen angenommenen System. Nach mannig- fachen Zögerungen erfolgte zwar im August 1761 die Vereinigung des russischen Heeres mit dem österreichischen unter Laudon, aber schon am 10. September zog Buturlin wieder nach Polen und liess nur 20.000 Mann unter Czernitschew zurück, so dass die preussische Armee aus ihrem Hungerlager bei Buntzelwitz, in

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

welchem sie vom 20. August bis 25. September die furchtbarste Noth erlitten, erlöst wurde.

Mit Beginn des neuen Jahres 1762 ging auch das österreichisch - russische Bündnis zu Ende. Am 5. Jänner starb die Carin Elisabeth und Peter III., der Verehrer und Nachahmer König Fried rieh's II. wirkte, wie dieser schrieb, sofort „Wunder".

Bereits im März wurde der Rücktritt Kusslands von der Allianz gegen Friedrich angekündigt, am 16. erfolgte der Waffenstillstand zwischen Kussland und Preussen, infolgedessen General Czerni- tschew mit seinem Truppencorps die bisherigen Quartiere in Schlesien verliess und, um den preussischen Ländern eine Er- leichterung zu verschaffen, sich in Polen festsetzte.

Diesem Ereignisse folgte am 19. Juni der russisch-preussische Allianzvertrag, infolgedessen das russische Heer an der Seite der Preussen zum ersteuraale gegen ihren langjährigen Bundesgenossen kämpfte. Doch nicht lange sollten Russen und Preussen zusammenstehen; denn schon am Tage des Treffens bei Burkersdorf, 21. Juli 1762, erhielt der Wiener Hof die Nachricht von dem Sturze Pcter's III. und der Thronbesteigung seiner geistvollen Gemahlin Katharina's IL, der „Semiramis des Nordens".

Dieser Thronwechsel musste schon mit Rücksicht auf den Groll der Altrussen gegen die „Borussomanie" Peter's III., seine Nach- folgerin zum Abbruche des Bündnisses mit Preussen bestimmen, dessen Herrscher sie in ihrem Antritts-Manifeste als „Russlands ärgsten Feind" bezeichnet hatte.

Als General Czernitschew unmittelbar vor dem Treffen bei Burkersdorf dem Könige von Preussen die Entthronung Peter's III. mit dem Beifügen meldete, dass er Befehl habe, seine Armee von der preussischen zu trennen und sie unverzüglich nach Polen zurück- zuführen, traf Friedrich diese Nachricht wie ein Donnerschlag, denn eine so plötzliche Entziehung des russischen Beistandes an- gesichts des österreichischen Heeres unter Daun konnte ihm ver- hängnisvoll werden.

Aber dem Könige gelang es, Czernitschew noch einige Tage zurückzuhalten und mit ihm vereint Daun anzugreifen und zurück- zudrängen.

„Man kennt nicht die Mittel, durch welche Friedrich den Grafen C zernitsche w bestimmt hatte, seiner Soldatenpflicht treu- los zu werden und statt dem Befehle der Carin gemäss, allsogleich das preussische Lager zu verlassen, noch drei Tage hindurch in demselbeu zu verweilen. Da man weiss, wie wenig Sympathien Czernitschew gleich den übrigen Generalen russischer Nationalität eigentlich für den König von Preussen empfand, so wird man dieses

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich and Russlaml.

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Verfahren wohl kaum den Gefühlen der Anhänglichkeit und Ver- ehrung C z e r n i t s c h e w's für Friedrich, sondern dem damals viel untrüglicheren Mittel der Bestechung zuschreiben dürfen Und in der That schied Czernitschew, nachdem er durch seine wenigstens passive Anwesenheit bei dem Treffen von Burkersdorf die Österreicher über die Zahl ihrer Gegner getäuscht und dadurch nicht wenig zu dem für sie ungünstigen Ausgange desselben beigetragen hatte, nicht von Friedrich, ohne von dem Könige, der damals in der peinlichsten Geldklemme sich befand, mit einen sehr reichen Ge- schenke bedacht worden zu sein ').

Österreich and Russland bis zu den Franzosenkriegeu.

Nach der Thronbesteigung der Carin Katharina war es das natürliche Bestreben der österreichischen Regierung, die Beziehungen der beiden Staaten wieder so innig wie früher zu gestalten. Aber die frei- willige Räumung der preussischen Gebietsteile, welche während einer Reihe von Jahren durch russische Truppen besetzt gewesen, klärte Österreich vollständig darüber auf, dass die wahre Gesinnung der Carin mit der in ihrem Antritts-Manifeste enthaltenen Worten durchaus nicht übereinstimme. Man hatte deshalb auch das An- erbieten Katharinas zur Vermittlung des Friedens mit Freussen abgelehnt, wodurch die Beziehungen der beiden Mächte sich nicht freundlicher gestalteten. Wie über diese der bedeutendste Staats- mann Österreichs, der Staatskanzler Fürst Wenzel Kaunitz, urtheilte, erhellt aus einer vertraulichen Depesche, die er kurze Zeit nach Abschluss des Hubertsburger Friedens an den österreichischen Botschafter in Petersburg, Grafen Mercy, richtete. Es sei nicht zu bezweifeln, schrieb er, dass in Anbetracht der Gefahren, mit denen Österreich sich sowohl von Seite der Pforte als von Preussen be- droht sehe, Russland eigentlich der nützlichste Verbündete des Wiener Hofes wäre. An der inneren Beschaffenheit der dortigen Regierung scheitere Jedoch jeder Vortheil, den man sonst aus oiner solchen Allianz zu ziehen vermöchte. Sowohl der Hof von St. Petersburg als die russische Nation bosässen nicht die mindeste Neigung, auf- richtig zu Werke zu gehen. Durch Russlands Schuld sei Schlesien zuerst verloren und dann nicht wieder erobert worden. Aber selbst bei etwaiger Änderung in dem Kreise der vornehmsten Rathgeber der Carin und bei der grüssten Willfährigkeit der russischen Regierung würde doch der üble Zustand dieses Reiches, die Schwäche seiner Finanzen, der Mangel an tüchtigen Heerführern und endlich die

«) Arneth, „Geschichte Maria TheresiaV. VII. Band, Seite 335.

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310 Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

stete Besorgnis vor einer neuen Thronveränderung ihr die Durch- führung irgend einer grossen Unternehmung unmöglich machen. Kaunitz hielt es demnach für das Zweckmässigste, ein neues Bündnis mit Russland, das Österreich nur in seiner sonstigen freien Bewegung hindern würde, nicht zu suchen, aber auch jede Gelegen- heit zu vermeiden, welche dieses Reich veranlassen könnte, Österreich gegenüber feindlich aufzutreten. Denn wenn es auch als Freund nur wenig oder gar nichts zu nützen vermöchte, so würde es doch als Gegner sehr grossen Nachtheil verursachen können.

In dem Geleise dieser Anschauungen bewegte sich dann die österreichische Politik und änderte sich auch nicht wesentlich, als mit dem Tode König August 'III. von Polen (5. October 1763) die Projecte einer Theilung Polens auftauchten und als während des russisch-türkischen Krieges die Pforte sich bemühte, Österreich in den Kampf gegen die Carin zu drängen.

Freilich nöthigte dann der Friede zwischen Russland und der Pforte zu einer entschiedenen Haltung, denn wenn Russland einen bedeutenden Zuwachs erhielt, musste ein solcher auch Österreich und Preusseu zufallen, und da die Theilung Polens der Angelpunkt aller drei Mächte wurde, forderte die Staatsraison, die Macht der Thatsachen und vor allem die politische Haltung König Friedrich II., sich an dieser Action zu betheiligen, wodurch Österreich infolge der Tripel - Convention vom August 1772 und der Declaration von Warschau vom 18. September, nebst der polnischen Zips, Roth- russland, die Hälfte des Krakauer Palatinates, die Herzogthümer Zator und Oswiecim, Stücke von Podolien, Sandomir, Beiz und Pokutien, im ganzen 1.300 Quadratmeilen, zufielen.

Auch der Besitzergreifung der Bukowina durch Österreich im Jahre 1775 widersetzte Russland sich in keiuer Weise, trotz des Unmuthes des preussischen Königs, dem sich jedoch bald darauf Gelegenheit zu bieten schien, den Wiener Hof „zu demüthigen und den Namen Russlands in Deutschland zur Geltung zu bringen".

Diese Gelegenheit fand er in deu Wirren der bayrischen Erbfolge.

Aber seine Bemühungen, eine Tripel-Allianz Russlands, Frank- reichs und Preussens zustande zu bringen, scheiterten an dem Wider- willen der Carin Katharina, der ein solches Bündnis ebensowenig angenehm war, wie das von dem preussischen Botschafter in Con- stautiuopel geplante zwischen Russland, Preussen und der Türkei.

Trotzdem war die Haltung Russlands während der Jahre 1778 und 1779 doch auch nicht eine für Österreich entschieden günstige und dieser Umstand veranlasste den Kaiser Joseph IL, der schon seit langer Zeit die Wiederherstellung besserer Beziehungen zu

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diesem Staate, womöglich die Herbeiführung eines Bündnisses, leb- haft wünschte, eine Annäherung zu versuchen.

Um diesen Zweck sicher zu erreichen, beschloss er selbst nach Rassland zu reisen, 1780.

Wenngleich, trotz aller künstlichen Täuschungen, durch welche Katharina II. sich bemühte, die Machtfülle ihres Reiches vor dem kaiserlichen Gaste in ihrem höchsten Glänze zu entfalten, dem Scharf- blicke Joseph's II. der wahre Bestand der Dinge nicht entging, kehrte er doch im allgemeinen befriedigt heim und bald nach dem Tode seiner grossen Mutter, die so viel weniger der russischen Freundschaft geneigt war, schrieb er an seinen Botschafter C o b e n z 1 in Petersburg: „Der Satz bleibt richtig, dass Russland mit uns und wir mit ihm alles, eines ohne dem andern aber sehr beschwerlich etwas Wesentliches und Nutzbares ausrichten können, welche Wahr- heit Sie nie genug geltend machen und bis zur Oberzeugung den am Brett Sitzenden erneuern wollen." Ähnlich dachte und schrieb auch Friedrich II., der sich, besonders seitdem Kaiser Joseph's Politik seine Eifersucht und Sorge erregte, zu selbstverläugnenden Schmeicheleien gegen die launenhafte Carin herbeiliess. „Ich fühle meine Demütbigung," schrieb er ihm Jahre 1781, „und erkenne an, dass ein Grashalm sich nicht beklagen darf, wenn ein fallender Eichenast ihn zerschmettert."

Vorläufig kam es freilich noch nicht zu dorn von Russland und Österreich gewünschten Bündnis, aber die Correspondenz Joseph's IL mit der Carin vom Mai bis October 1781 zeigt, um was es sich bei den Mächten handelte. „Russland will Österreichs für seine türkenfeindliche Politik sicher sein; Joseph II. nicht im Schlepp- taue Russlands blosse Dienste leisten, er will bestimmte Vortheile zugesichert erhalten. Den Vorschlägen Russlands: 1. aus der Moldau, Walachei und Bessarabien einen eigenen Staat „einst Dacien ge- nannt'*, unter einem Herrscher griechischen Glaubens zu bilden, 2. Russlands Erwerbung des Gebietes von Oczakow und einer oder zweier Inseln im Archipel geschehen zu lassen und 3. die Carin in der Vertreibung der Türken aus Europa und bei der Gründung eines von Russland unabhängigen Staates unter ihrem Enkel Constantin zu unterstützen, pflichtet er im allgemeinen bei, aber nur mit be- deutsamen Klauseln und unter der Bedingung, dass man sich vor- zugsweise der Zustimmung Frankreichs und Preussens versichere, ohne welche es dem Kaiser ganz unmöglich sei, thatkräftig für Rnssland einzutreten. Das Hauptgewicht legt Joseph II. aber auf das, was er nothwendig haben müsse und was man ihm von russi- scher Seite angetragen habe: nämlich die Stärkung seiner südöst- lichen Reichsgrenze durch eine Gebietserwerbung, welche das Gebiet

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

von Choczim, die kleine Walachei, Widdin, Orsowa, Belgrad und die ganze venezianisch-dalmatinische Küste bis zum Golfe von Drino, überdies alle übrigen festländischen Besitzungen Venedigs mit deo zugehörigen Inseln einschlösse, für welche Abtretung der Seestadt durch Morea, Candia, Cypem und die anderen Inseln reichlich ent- schädigt werden könne."

Eine zweite Reise Kaiser Joseph's II. im Jahre 1787 in die Krim, wo er mit der Carin zusammentraf, legte endlich den Grund zu dem neuerlichen Waffenbüudnis Österreichs und Russlands, worauf am 23. August die türkische Kriegserklärung an Russland erfolgte, die im September von Russland, im Februar 1788 von Österreich erwidert wurde.

Den Gipfelpunkt des gemeinsam geführten Krieges bildeten die Schlachten bei Focsani und Martinesci, 1. August und 22. Sep- tember 1788, in welchen Prinz Josias von Coburg und Suwarow vereinigt die Türken vernichtend schlugen, dann der Sieg Cler- fayt's bei Mehadia, 28. August, endlich die Eroberung Belgradi durch F. M. Laudon.

Aber die Wirrnisse im Innern des Reiches während der letzten Tage Kaiser Joseph's und nach seinem Tode, die beginnenden Un- ruhen in Frankreich, die drohende Haltung Preussens, das im Vereine mit den Seemächten den Arm Österreichs im Türkenkriege zu lähmen suchte, verhinderten diese Sioge auszubeuten und nöthigten Kaiser Leopold II. zu dem Waffenstillstände mit der Pforte, dem bald darauf der Friede von Sistowo folgte.

Russland und Österreich in den Kriegen gegen Frankreich.

Während nun die beiden, seit der aggressiven Politik Fried- rich's II. fast fortwährend mit der Hand am Schwerte einander gegenüberstehenden Mächte Österreich und Preussen Anuäberunc suchten, die ihren Ausdruck in der Allianz vom 20. Februar 171*2 fand, strebte Russland darnach, das Rachegefühl der französischen Emigranten und die Kriegslust der Girondisten aufzustacheln, um einerseits auf der Balkanhalbinsel und in Polen freie Hände zu haben, andererseits Österreich und Preussen zu zwingen, die Freund- schaft des nordischen Reiches wieder zu suchen.

Die geringen Erfolge in dem Kriege Österreich-Preussens gegen Frankreich infolge der ewigen Zerwürfnisse der beiderseitigen Ober« befehlshaber, veranlasston den Leiter der äusseren Politik Österreich* Freiherrn von Thugut, auch andere Wege einzuschlagen und eim Tripel-Allianz Österreichs mit Russland und England anzustreben.

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Rassland.

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Wenn er dies Ziel auch vorläufig nicht erreichte, so gelang es ihm doch die Zulassung Österreichs zu der letzten Theilung Polens zu erzwingen und Russland für den Theilungs-Tractat vom 3. Jänner 1795 zu gewinnen, durch welchen Österreich ein Gebiet von 834 Quadrat- Meilen mit 1 Million Einwohner zufiel.

Die Ausdehnung der Macht Frankreichs, insbesondere aber die weitreichenden Pläne Konap arte's, welche derselbe zum grossen Theile auf Kosten des osmanischen Reiches hegte, mussten begreiflicher- weise die Eifersucht Russlands erregen. Für diesen Staat konnte nichts verhängnisvoller sein, als wenn im Orient an die Stelle des ohumächtigen Türkenregimentes sich eine kräftige, auf der Höhe der Civilisation stehende Grossmacht festgesetzt haben würde.

Die neue Coalition gegen Frankreich sah denn auch, 1709, die Waffengefährten von Focsani und Martinesci vereinigt auf den blutigen Schlachtfeldern Italiens und den glänzenden Sieg bei Novi dankte der Sonderling Suwarow in erster Linie den öster- reichischen Kriegern.

Durch den unerträglichen Hochmuth Russlands und infolge seiner Sonderbestrebungen ging die Allianz freilich noch in demselben Jahre in die Brüche und nur die Ermordung des Caren P a u I; 23. März 1801, verhinderte eine Verbindung Russlands mit dem immer furchtbarer auftretenden Frankreich und seinem gewaltigen Beherrscher.

Der Nachfolger PauTs, Alexauder L, versuchte anfangs ebenfalls eine Annäherung an Frankreich, als er sich aber in seineu Hoffnungen getäuscht sah, trat auch er in die Reihen der Gegner Napoleon's und betrieb im Vereine mit England eifrig den An- schluss Preussens und Österreichs zu einer neuen Coalition gegen Frankreich. Preussen Hess sich allerdings nicht bewegen, aus seiner Neutralität zu treten und auch Österreich zögerte, denn die Zer- rüttung der Finanzen und die ausserordentlich geschwächte Wehr- kraft machten ein actives Auftreten höchst schwierig und nöth igten, sich in auswärtigen Fragen streng defensiv zu halten. Auch hatte die schwankende Haltung Russlands in den letzten Jahren bei dem bedeutendsten Manne des damaligen Österreich, bei Erzherzog Carl, tiefes Misstrauen hervorgerufen.

„Um mit einiger Wahrscheinlichkeit bestimmen zu können," so heisst es in der Denkschrift des Erzherzogs vom 3. März 1804, rwas von dem russischen Hofe zu erwarten, muss man das Benehmen durchgehen, welches derselbe seit dem Ausbruche der französischen Revolution beobachtet hat. Seit Anfang der Revolution hat keine Macht eine entschiedenere Sprache gegen die Demagogen geführt, keine Österreich mehr zu feindseligen Massregeln ermuntert, als

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

Katharina II. aber so lange eie lebte, war nicht ein Mann russischer Truppen gegen Frankreich marschirt.

Erst als Bonaparte Ägypten eroberte, fand Kussland die schöne Gelegenheit, sieb eine bleibende Besitzung im adriatischen Meere mit Beiwirkung der Pforte zu verschaffen. Frankreich musste aber 1799 erst auf dem Cont-inente beschäftigt werden, damit Oorfu eine leichte russische Eroberung würde.

Seit dieser Zeit unterschrieb Russland zum Erstaunen der Welt, mit einer herabwürdigenden Folgsamkeit, die französischen Entschädi- gungs-Pläne, welche Preussens Verrath an der gemeinen Sache Europas so glänzend belohnten.

Diese Bereitwilligkeit Russlands gegen Frankreich zeigte sich zu einer Zeit, wo alle russischen Verwendungen für den König von Sardinien ohne alle Rücksicht abgelehnt wurden.

Als im Spätherbste 1804 Österreich von den russischen Staats- männern zu dem Präliminar- Vertrag vom 4. November gedrängt wurde, bei welchem Kaiser Franz als Bedingung seiner activen Theilnahme an der Coalition, in Italien den Status quo aufgestellt hatte, war durch die Bildung des „Königreiches Italien", 18. März 1805, die Veränderung zur That geworden und Österreich sah sich dadurch Russland gegenüber früher als es vorausgesetzt hatte, zum Abschlüsse eines definitiven Vertrages verpflichtet. Der Versuch den Beginn des Krieges bis zum Frühjahr 1806 hinauszuschieben, musste auch unterbleiben, sollte Russland nicht misstrauisch gemacht werden. Denn gelang es den unausgesetzten Intriguen Preussens, die Höfe von Wien und Petersburg einander zu entfremden, so lief Österreich Gefahr, dass Alexander I., weichen ohnedies ausschliesslich nur Motive persönlichen Ehrgeizes leiteten, sich von der Coalition trenne und den Plan der Zertrümmerung der Türkei wieder aufnehme, wo- durch Österreich gänzlich isolirt den Plänen Napoleon's gegenüber gestanden wäre ').

Die Besorgnisse, welche den Erzherzog Carl zu einem Gegner dieses Krieges gemacht hatten, erwiesen sich auch bezüglich des russischen Bundesgenossen als wahr. „Es ist wohl zu erwägen" hatte er vor Abschluss des Bündnisses geschrieben, „ob Russland unter allen denkbar möglichen Fällen und Umständen auch aus- harren wird. Möglich ist es und die bisherigen Erfahrungen haben es bewiesen, dass, ehe ein Jahr verfliesst, irgend eine Differenz, z. B. zwischen beiderseitigen Generalen oder eine ähnliche Ursache, zum zweiteumale deu Vorwand oder den Grund abgeben dürfte, Österreich allein auf dem Kampfplatze zu lassen."

') Auge Ii, „Ulm und Austerlitz44. („Mittheilungen des k. und k. Kriega- Archives". Jahrgang 1876.)

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

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Das Bündnis, vom Beginn an auf höchst unsicheren Grundlagen ruhend, hielt thatsächlich die Goldprobe einer jeden Allianz, jener des Missgeschickes, nicht stand. Der letzte Kanonenschuss von Austerlitz war auch zugleich das Signal zum Rückmärsche der Hussen in ihre Heimat. Sie Hessen ihre Verbündeten in weit ungünstigeren Verhältnissen zurück, als es jene waren, die sie bei ihrer Ankunft am Inn vorfanden, und die Hoffnungen, die Manche auf die Ver- bindung mit Russland gesetzt, blieben unerfüllt.

Was dieser Staat in dem verflossenen Feldzuge zu erreichen bestrebt war, zeigt am deutlichsten die Concentrirung von Truppen an der Grenze von Bessarabien.

Aber der Friede von Pressburg brachte nebst anderen Gebiets- teilen Österreichs auch Dalmatien in den Besitz Frankreichs, wo- durch die Franzosen unmittelbare Nachbarn des türkischen Reiches wurden. Dieser Umstand steigerte in grossem Masse die Besorgnisse Russlands. Denn durch die Herrschaft an den adriatischen Küsten war Napoleon imstande, seine Eroberungspläne leichter durch- zuführen, mochten dieselben nun gegen die türkischen Provinzen oder aber im Bunde mit der Pforte gegen Russland und dessen Verbündete gerichtet sein.

Diese Besorgnisse trieben Russland zuerst an die Seite Preussens, welches jetzt aber das zu ernten hatte, was es gesäet, indem es jahrelang mit verschränkten Armen dem verzweiflungsvollen Kämpfen Österreichs gegen einen übermächtigen Gegner zugesehen, nach Eylau und Friedland aber an die Seite des Schlachtenkaisers.

Die Erfurter Verständigung Napoleons mit Alexander L, in welcher ersterer die Türkei ihrem Schicksale überlassen zu wollen erklärte, letzterer aber versprach Frankreich Hilfe zu leisten, wenn es zwischen diesem und Österreich zum Kriegsfalle käme, durfte allerdings Russland zu den kühnsten Hoffnungen ermuthigen.

Die Lage Österreichs nach dem Pressburger Frieden war eine peinliche. Es war ebenso durch die russischen Pläne, wie durch die Absichten Frankreichs, Polen wieder herzustellen, in schwere Sorgen gebracht.

Einestheils drängte Russland, anderentheils Napoleon zu einer Allianz. Der leitende Minister, Graf Stadion, hielt ein Zusammen- gehen mit Russland für vorteilhafter, während Erzherzog Carl die wichtigste Actionssphäre Österreichs an der unteren Donau erblickte, daher für die Besetzung Belgrads, Orsowa's und der kleinen Walachei eingenommen war. Der Tag von Erfurt Hess ein weiteres Zögern nicht mehr zu und drängte zu neuem Kriege gegen Napoleon.

Die Versuche, Preussen zum Bündnis zu bewegen, scheiterten und noch nach den glorreichen Tagen von Aspern legte der preussische

Organ der miliUr-wiM»ii!icbafUicheii Vereine. LIX Band I8i»9 'J4

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316 Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

König dem österreichischen Bevollmächtigten nahe, Napoleon noch einen zweiten solchen Schlag zu versetzen, dann werde auch er dem Kampfe gegen Frankreich beitreten, ohne zu bedenken, dass nach einem zweiten solchen Siege die Waffenhilfe Preussens wohl entbehrlich gewesen wäre.

Russland aber stand, infolge der Vereinbarungen von Erfurt, an der Seite N a p o 1 e o n's. Freilich waren die Sympathien des Volkes und der Armee ganz und gar bei den ehemaligen Bundesgenossen. „Die russischen Generale," so schrieb Erzherzog Ferdinand d'Este, der Commandant der Armee gegen Polen, „alle Officiere und Soldaten erklären sich laut als unsere Freunde und als Feinde der Franzosen; sie behandeln die Polen sehr schlecht und verachten sie, allein die Russen sagen: wir müssen den Befehlen des Kaisers gehorchen."

Die russisch-französische Freundschaft dauerte nicht lange. Nur wenige Jahre und Russland, das bisher alle seine Eroberungen auf Unkosten Österreichs gemacht, das in den letzten Kriegen zwei- mal seine Alliirten ihrem Schicksale überlassen, stand nun allein vor einem grossen Kampfe, hatte seine eigenen Grenzen zu vertheidigen, vor denen es bisher Österreich und Preussen als seine Schutzwachen zu sehen sich gewöhnt hatte.

Für Österreich war die Entscheidung, welche Stellung es 1812 zwischen Frankreich und Russland einnehmen sollte, eine ungemein schwierige. Eine Verbindung mit Frankreich, einer Macht, deren directes Ziel die Zerstörung aller, auf ewiges, unwandelbares Recht gegründeten Zustände gerichtet war, wäre gegen die heiligsten Interessen Österreichs gewesen. Ein Zusammengehen mit Russland aber verhinderte, abgesehen von der Unmöglichkeit, die in diesem Falle notwendigen ausserordentlichen Streitmittel aufzubieten, das gerecht- fertigte Misstrauen gegen das nordische Reich, das sich in den letzten Kriegen mehr denn je als unzuverlässig erwiesen hatte. Deshalb wurde auch das Anerbieten zu einer Defensiv-Allianz, das Russland, noch im Allianzverhältnisse zu Frankreich stehend, im Oetober 1810 an Österreich gelangen liess, abgelehnt.

„Von einem Alliirten bedroht," so lautete hierüber der Vortrag Metternichs an den Kaiser Franz, „dem Kaiser Alexander alle Rücksichten und Grundsätze aufopferte, sucht er Hilfe bei Euerer Majestät für den Tag der herannahenden Gefahr. In einen Kampf verwickelt, welcher in dem directesten Widerspruche mit Euerer Majestät Staatsinteresse steht, will Russland dennoch nicht seine Eroberungsabsichten auf die Pforte aufgeben; aber Österreich soll dieser Macht zur Vormauer dienen, hinter welcher sie ihre Er-

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

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oberungsabsichten umso ungestörter, vielleicht auf die einzig mögliche Weise, durchzusetzen in der Lage wäre."

Da aber die für Österreich einzig richtige Haltung, die be- waffnete Neutralität, von Napoleon entschieden abgelehnt wurde, musste es sich zur Beistellung eines Hilfscorps verpflichten unter der ebenso günstigen als seltsamen Bedingung, „dass sowohl von Frankreich als von ßussland die Neutralität und Unverletzbarkeit des österreichischen Gebietes anerkannt werde".

Es kann nicht behauptet werden, dass die Sympathien des österreichischen Hilfscorps auf Seite N a p o 1 e o n's waren, ebensowenig, als im Jahre 1809 die russischen Truppen mit Begeisterung die Waffen gegen die ehemaligen Bundesgenossen kehrten, und als dem Commandanten des österreichischen Hilfscorps, F. M. Fürsten Schwar- zenberg, von russischer Seite der Antrag gestellt wurde, seine Truppen gegen Napoleon zu wenden, antwortete der Fürst: „Ich zweifle, ob unter meinen Truppen ein einziger Mann ist, der nicht mit Wider- willen in den Krieg für die Sache Frankreichs gezogen wäre ; allein, der österreichische Soldat ist gewöhnt, nicht eigenmächtig zu handeln, sondern den Befehlen seines Kaisers zu gehorchen."

Und so wie diese Antwort den Worten gleicht, die einige Jahre vorher Erzherzog Ferdinand d'Este nach Wien schrieb, so glich auch die Thätigkeit dieses Corps, wenngleich aus ganz anderen Gründen, jener des russischen Heeres in Polen im Jahre 1809.

Von einem stillschweigenden, oder gar vereinbarten Einvernehmen kann deshalb weder in dem einen, noch in dem anderen Falle die Rede sein.

Die Haltung Russlands während der Franzosenkriege hatte dessen Politik gründlich in Verruf gebracht und verursacht, dass man sich in Wien den Annäherungsversuchen jenes Reiches gegen- über ziemlich reservirt verhielt, auch nachdem die Kunde sich verbreitet hatte, dass die n grosse Armee" vollständig vernichtet wurde und nur einzelne Trümmer derselben auf dem Rückzüge sich befanden.

Zwar war sich der österreichische Staatskanzler, Graf Clemens Metternich, ganz gewiss ebenso klar bewusst, wie die vielen be- rufenen und unberufenen Freunde, die athemlos und erhitzt zum Kriege drängten, dass jetzt der Augenblick gekommen sei, den un- erträglichen Verhältnissen in Europa ein Ende zu machen; er war sich aber auch vollkommen klar darüber, dass nun Gelegenheit geboten sei, Österreich wieder die ihm gebüreudo unabhängige und machtvolle Stellung zu verschallen, die es durch ein Zusammentreffen unglücklicher Ereignisse, durch die Schwäche oder die Treulosigkeit von Verbündeten verloren hatte; er wusste, dass der Staat, dessen

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Leitung ihm anvertraut worden, in den vier kurzen Friedensjahren noch nicht erstarkt genug war, um jetzt allein in die Geschicke Europas eingreifen zu können, dass aber diejenige Partei, an deren Seite dieses Reich tritt, die überwiegende und entscheidende werden würde ; dass es aber auch sehr stark auf den Kampfplatz treten müsse, um allen Eventualitäten eines Krieges die Stirne bieten und den abermals zur Befreiung Europa's unternommenen Feldzug, mög- licherweise auch allein, wenigstens zu Ende führen zu können. Niemand konnte dafür gutstehen, dass nach der ersten verlorenen Schlacht und bei einem Kriege mit Napoleon musste man vielleicht doch auch damit rechnen nicht einer oder der andere der Verbündeten es vorzog, sich aus der Schlinge zu ziehen, und der Frühjahrsfeldzug von 1813 hat bewiesen, dass Russland dazu grosse Lust zeigte.

Als Hilfsmacht zweiteu Ranges, mit einer über Hals und Kopf zusammengerafften Armee, im Gefolge des Kaisers Alexander, der Proben genug geliefert, wie gern er die Herrschaft über Europa mit Napoleon getheilt hätte, einen Krieg gegen einen Feldherrn zu unternehmen, vor dessen Genie bis dahin die Tapferkeit und Opferfreudigkeit der schönsten Heere, der grössten Coalitionen zu Schanden geworden und sich schliesslich, nach möglicherweise glück- licher Beendigung des Kampfes einen Frieden dictiren zu lassen, der gewiss den ersehnten glücklichen und dauerhaften Zustand in Europa nicht herbeigeführt haben würde: das wollte man in Öster- reich allerdings nicht. Um aber als Hauptmacht in den Kampf zu treten, war man noch nicht in der Lage, und um dies zu erreichen, musste Zeit gewonnen werden.

Wie nun Metternich einerseits den übertriebenen Ver- sprechungen und Versicherungen Russlands, dessen Interesse die Fortsetzung des Krieges gebieterisch erheischte, andererseits dem Bitten und Drängen Preussens, das sich gänzlicher Vernichtung preisgegeben sah, Widerstand zu leisten wusste, ohne die beiden Staaten zu entmuthigen ; wie er aber auch, immerfort festhaltend au der französischen Allianz, sich die Mittel zurechtlegte, um im eut- scheidenden Momente bereit zu sein; wie er, während sein Kaiser eine ausgedehnte Rekrutirung ausschrieb und eifrig rüstete, Napo- leon in die Lage setzte, zusehen zu müssen, ohne Einsprache zu thun, weil dieser doch hoffen mochte, dass die von Österreich auf- gestellte Armee an seiner Seite kämpfen werde, ist wahrhaft be- wunderungswürdig.

Sein Calcul, trotz aller Bündnisse in erster Linie der eigenen Kraft zu vertrauen, bewährte sich auch diesmal und wieder zogen kaiserliche Truppen an der Seite russischer von Sieg zu Sieg.

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Österreich und Kussland seit den Befreiungskriegen.

Mit der „heiligen Allianz", geschlossen „in Gemässheit der heiligen Schrift, welche allen Menschen befiehlt, sich als Brüder zu betrachten", trat das Bestreben Russlands, entscheidenden Einfluss auf Westeuropa zu üben, unverhüllt zu Tage; die revolutionären Bewegungen in Deutschland, die Unruhen, die bald in Italien, bald in Spanien und Portugal ausbrachen, veranlassten Metternich, trotzdem an dem russischen Bündnisse festzuhalten. Selbst in der Angelegenheit des griechischen Aufstandes, 1821, der die „Fackel der Zwietracht" zwischen beiden Mächten zu entzünden drohte, hielt es Metternich für angezeigt, nachzugeben.

Noch mehr bestärkt in dem Glauben an die Richtigkeit dieser Politik wurde man in Wien nach dem Tode Kaiser Alexander I. (1825), dem sein Bruder Nikolaus, der bewährte Träger einer echt russischen Politik, auf dem Throne folgte und nach den revolu- tionären Bewegungen in Frankreich, 1830, und Deutschland, 1832 und 1833, und den unausgesetzten Umtrieben der Carbonaria in Italien. Die Zusammenkunft des Kaisers Franz mit dem Caren, dem Könige von Sachsen und dem Kronprinzen von Preussen in Münchengrätz, im September 1833, sollte die Ziele der „heiligen Allianz" erneuern.

Diese Politik half freilich nicht, die seit dem Beginne der französi- schen Revolution in ganz Europa glimmenden Funken zu unterdrücken, sie erleichterte nur die Verständigung der beiden Mächte zum gemein- schaftlichen Löschen der Flammen, die im Jahre 1848 mit zerstörender Gewalt hervorbrachen.

Kurz darauf äusserte der damalige energische Premier-Minister Fürst Felix Schwarzenberg, er werde die Welt durch seine Undankbarkeit in Erstaunen setzen; aber er starb, bevor die Gelegen- heit hiezu sich bot, und Österreich zeigte sich im Krimkriege nicht „undankbar".

Ein österreichischer Historiker bezeichnet es als schwere Unter- lassungssünde, dass Österreich damals nicht voll und entschieden Partei nahm gegen Russland, den damaligen Störer des Weltfriedens, den eigennützigen Erbschaftsanwärter der Türkei, den Hort der Slavenwelt, welcher den Religions- und Nationiiikrieg gegen die Pforte entfesselte, dessen Emissiire den slavischen Boden Österreichs gründlich kannten und bearbeiteten, dessen Hilfe im letzten Ungarn- kriege gut bezahlt war. bezahlt schon durch die politische Vorherrschaft, welche man Bussland einräumte; dass Österreich damals nicht als vorderste Contineutalmacht auf dem Boden der orientalischen Frage auftrat, um, umworben von den Westmächten, diese Frage in dem

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Eussland.

Sinne an der unteren Donau zu lösen, wie man sie denn doch ge- löst zu sehen wünschte.

Schluss-Betrachtung.

Mit den Andeutungen über die Stellung Österreichs zu Russ- laud im Krimkriege möge die kurze Übersicht der Bündnisse und Kriege zwischen diesen beiden Staaten geschlossen werden. Die weiteren Ereignisse gehören der Gegenwart an und entziehen sich noch dem objectiven Urtheile des vorurtheilslosen militärischen Ge- schichtsfreundes, dessen Absicht es nicht war und nicht sein konnte, Kritik zu üben an dem, was die Leiter der beiden Staaten in dieser Beziehung veranlasst, seitdem Eussland sich dem europäischen Westen genähert.

Nur wenige Betrachtungen, die sich förmlich von selbst auf- drängen, während wir die hier berührten Ereignisse näher erörterten, mögen gestattet sein.

Was hiebei vor allem auffällt, ist diejedenfalls merkwürdige und selten beobachtete Thatsache, dass Österreich, das unzähligemale gegen alle seine Nachbarn gekämpft aus welchen Gründen ist gleichgiltig eigentlich keinen einzigen Krieg gegen Kussland geführt, mit dessen Interessensphären sich die seinen doch schon seit Jahrhunderten berühren. Denn in den wenigen Feldzügen, in denen Österreicher gegen Russen oder diese gegen Österreicher gekämpft, waren beide Theile jedesmal nur Hilfsmächte eines fremden Staates und beide Theile hatten jedesmal sozusagen gegen ihren Willen die Waffen ergriffen.

Freilich wurde es in Österreich auch nicht oft nnd nicht klar genug erkannt, dass auch die Interessensphären dieses Staates bis in den Orient reichten und wenn dies bei erleuchteten Männern, wie Eugen, Joseph IL oder Erzherzog Karl der Fall war, so zogen die Angelegenheiten des Deutschen Reiches und jene Italiens, wo man dem gefährlichen Einflüsse Frankreichs immer wieder entgegen- zutreten gezwungen war, die volle Aufmerksamkeit und die ganze Kraftentfaltung des Habsburger Reiches auf sich.

Ganz anders in Russland, wo nicht erst, wie häufig geglaubt wird, der grosse Car Peter die r traditionelle Politik" Russlands geschaffen.

Es finden sich vielmehr in dieser Beziehung keine neueren Momente weder in der Orientpolitik des Garen Peter, noch in den analogen Bestrebungen seiner Nachfolger. „Was sie thaten, was sie zu erreichen suchten, war nichts anderes als eine Consequenz der seit Jahrhunderten, wenngleich mehr instinctiv als mit Bewusstsein

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

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befolgten traditionellen politischen Tendenz Russlands. Nur traten fernerhin die Ziele bestimmter hervor und waren der zunehmenden Nationalkraft entsprechend wirksamer und deshalb im Erfolg auch sicherer, für Westeuropa freilich, das Russland wenig gekannt, umso überraschender."1)

Deshalb auch die entschiedenen Vortheile, die Russland stets aus seinen Bündnissen mit Österreich zu ziehen wusste, das ihm direct und indirect nicht nur zu einer entscheidenden Stellung in Westeuropa, sondern auch zu dem schrittweisen Vordringen an das Schwarze Meer verholfen.

Deshalb aber auch die unbestreitbare Thatsache, dass Öster- reich in den verschiedenen Kriegen, die es im Bunde mit Russlaud geführt, nicht einmal einen wesentlichen Nutzen gezogen. Selbst in den Befreiungskriegen und in dem Revolutionskriege von 1849 werden die Erfolge weit aufgewogen durch die politischen Vortheile, die Russland ans seinen Hilfeleistungen zu ziehen wusste, zu denen es sich natürlich auch stets nur im eigenen Interesse herbeiliess. Anderer- seits aber waren die Abschwenkungen Russlands für Österreich oft von ganz verhängnisvollen Folgen begleitet, wie dies beispielsweise im siebenjährigen Kriege und in den Kriegen gegen Frankreich der Fall gewesen.

Denn das ist das Gefährliche einer jeden Bundesgenossenschaft, dass sie auch vorzeitig in die Brüche gehen kann und den im Stiche ge- lassenen Freund in einer unangenehmeren Lage zurücklässt, als sie sich ohne den Bundesgenossen hätte gestalten können. Denn nicht nur, dass ihm der moralische Eindruck eines solchen Bruches schadet, es wird ihm auch eine Hilfe entzogen, auf die er bei Beginn und im Verlaufe des Krieges gerechnet. Ein Krieg allein, mit eigenen Kräften geführt, bietet noch immer grössere Chancen eines Erfolges, als ein solcher in Gemeinschaft mit einem Bundesgenossen, der nicht bis zum letzten Schuss festhält. Und wo wäre die Bürgschaft für eine solche Standhaftigkeit zu finden!

Grosse Feldherren und grosse Staatsmänner haben denn auch nie einen grossen Wert auf irgendwelche Bundesgeuossenschaft ge- legt und Österreich hat hierin vielleicht die allerbittersten Er- fahrungen gemacht.

Man sagt, dass der grosse Savoyer seinem Monarchen, Kaiser Karl VI., als dieser schwere Opfer brachte, um die pragmatische Sanction anerkannt zu sehen, den Rath gegeben habe, seiner Tochter

l) Ksillay, Die Orientpolitik Russlands.

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Bündnisse und Kriege zwischen Österreich und Russland.

lieber ein tüchtiges Heer und einen gefüllten Staatsschatz zu hinter- lassen. Denselben Gedanken äusserte auch König Friedrich II. von Preussen später, als er in schwerer Bedrängnis die Worte nieder- schrieb, die in Marmor gemeisselt zu werden verdienen:

„Die besten Alliirten so wir haben, seynd unsere braven Truppen!" C.

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Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck mit be- sonderer Berücksichtigung des Radfahrsportes.

Vortrag, gehalten am 16. Februar 1899 im Officiers- Casino zu Karlsborg.

Von J. Kolbe,

k und k. Obcrlieutenaut.

Nachdruck verboten. Übertetinugsrecht »orbehaltcn.

Mein Thema lautet: „Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck mit besonderer Berücksichtigung des Radfahrsportes".

Es ist unmöglich, alle Sportzweige in einem einstündigen Vor- trage grüudlich zu behandeln; ich werde daher mich beschränken den Radfahrsport, welcher gegenwärtig der weitverbreitetste und zeit- gemässeste ist, eingehend, die übrigen Sporte aber nur in der Haupt- sache zu beleuchten.

Vor allem, was ist Sport?

Unter Sport versteht man im allgemeinen alle Spiele, Unter- haltungen, Bewegungen, welche vorzugsweise im freien vorgenommen werden und mit Körperübungen verbunden sind. Das Wort erscheint zuerst in der englischen Sprache und nicht ohne Begründung, denn kein Volk der Erde pflegt mehr den Sport, als die Engländer.

Dass die Leibesübungen unbedingt nothwendig sind, unterliegt keinem Zweifel, denn ein Mensch in vollkommener Ruhe würde selbst bei der besten Pflege bald zugrunde gehen. Da aber die, auf den Grundsätzen der Physiologie beruhende Erziehungsweise die gleich- massige Heranbildung sowohl des Geistes, als auch des Körpers als zu erstrebendes Ziel hinstellt, so bildet der Sport heute einen wesentlichen Theil der neuen Pädagogik. Die Bewegungen sind von wohlthutigem Einfluss auf die Thätigkeit des menschlichen Organismus und daher ist der Sport wichtig für das Allgemeinbefinden des Menschen, den Stoffwechsel begünstigend, die Kräftigung und Er- giebigkeit der Bewegungsanlage vermehrend, die Abhärtung und Widerstandsfähigkeit des Organismus heranbildend und erhaltend. Deshalb nimmt der Sport eine hervorragende Stelle in den Bestre- bungen der Volksgesundheitslehre ein.

Unvernünftig betriebener Sport, welcher die e i n s e i t i g e A u s- bildung einzelner Sportzweige bis zur höchsten Steigerung bezweckt und berufs- oder handwerksmässig betrieben wird, schadet.

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Kolbe.

Die Schüler pflegen in erster Linie den Turn-, Fecbt- und Schwimmsport Warum gerade diese, ist leicht erklärt. Erstens sind sie die ältesten Leibesübungen mit natürlichen Vorbedingungen, zweitens erfordern sie keine besonderen Vorbereitungen oder Geldauslagen.

Schon frühzeitig erkannte man den Nutzen des Sportes, aber wenn auch alle Kulturvölker des Alterthums denselben hochschätzten, als Volkserziehungsmittel wurden die Sporte nur bei den alten Griechen gepflegt. Ihre damalige Gymnastik, von gymnoi (nackt) weil die Übenden unbekleidet waren, wurde von Lykurg und Solon ge- setzmässig geregelt und mussten Jünglinge und Erwachsene beiderlei Geschlechtes daran theilnehmen. Hiebei unterschied man zwei Rich- tungen, die spartanische und die attische. Während die erstere auf Abhärtung des Leibes, Gewöhnung an straffe Zucht und zähe Aus- dauer gerichtet war, hatte die lotztero Richtung die allseitige Würdi- gung der verschiedensten Übungsarten sich zur Aufgabe gestellt.

In Sparta betrieben die attische Art insbesondere die Mädchen und jungen Frauen. Nach langer Zeit hat man endlich auch bei uns eingesehen, dass das Mädchen nicht zur Spielpuppe herangezogen werden soll, sondern als arbeitendes und nützliches Mitglied der menschlichen Gesellschaft Leibesübungen ebenso nothwondig hat wie der Manu. Obschon bedauerlicherweise dem Sporte weiblicherseits noch vielfach conventionclle Vorurtheile entgegenstehen, so muss doch gesagt werden, dass die allgemeine Muskel- und Nervenschwäche. Bleichsucht, Wachsthumfehler, Engbrüstigkeit, Verkrümmungen der Wirbelsäure n. s. f., welche den Mädchen, insbesondere besserer Stande bei ihrer vorwiegend sitzenden Lebensweise drohen, nur durch Gymnastik zu verhüten sind.

Die moderne Erziehung unserer weiblichen Jugend mit ihrer fehlerhaften Vernachlässigung der Körperpflege, ihrer geistigen Über- reizung und Überbürdung, ihrer erschlaffenden und verweichlichen- den Lebensweise, ihren vorzeitigen Genüssen und Aufregungen, fördert in hohem Grade die Disposition zu allerhand krankhaften Zu- ständen innerhalb der Geschlechtsphäre. Gerade hier muss der Sport durch eine gleiehmässige und kraftvolle Ausbildung des Körpers und der Willenskraft rettend eingreifen, soll die in erschreckendem Masse überhandnehmende Zahl der nervösen und unterleibskranken Frauen in Zukunft vermindert, das Weib zur Erfüllung ihrer schweren Pflichten als Gattin und Mutter befähigt werden; und wahrlich, dies liegt nicht nur im Interesse des Einzelnen, nein, sogar die Gesammt- lebensfähigkeit ganzer Völker steht hiebei in Frage.

Der kluge Mann, welcher hier helfen sollte, wirkt oft gerade entgegengesetzt, indem er ungesunde aber moderne Kleidung, enge Taillen, enge Schuhe, sowie die modernen Folterwerkzeuge, das

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Mieder und die Nähmaschine, begünstigt und hieher gehörige Arbeiten von seiner zukünftigen Frau fordert.

Nicht zart und verhätschelt, sondern weiblich und gesund soll eine Frau sein und darum hat sie innerhalb gewisser Grenzen, welche der Bauart ihres Körpers entsprechen, ebenso Berechtigung zur Aus- übung des Sportes, wie der Mann.

Für den Soldaten, an welchen so grosse Anforderungen in Bezug auf körperliche Geschicklichkeit, Kraft, Ausdauer, Abhärtung, Willenskraft, Muth u. dgl. gestellt werden, ist Sport ein Haupt- bedürfniss. Nur dadurch, dass der Soldat von Jugend an herangebildet und fortschreitend abgehärtet wurde, ist es möglich, allen Unbilden durch so viele Jahre zu trotzen.

Dass alle Sportzweige nicht von Jedem betrieben werden können, ist klar. Dem einen fehlen die natürlichen Vorbedingungen, dem anderen Gelegenheit, Zeit, Kraft, Gesundheit, Geld u. s. f. Je nach Alter, Anlage und Neigung wähle man eine Sportart und halte sich bei Ausübung derselben nur vor Augen: gleichmässige Aus- bildung aller Körpertheile, systematische Steigerung, Vornahme der Übungen nach Thunlichkeit in gesunder Luft, keine Überanstrengung, Regelmä3sigkeit, praktische Kleidung und entsprechende Pflege der einzelnen Organe in den verschiedenen Lagen.

Beim Training werde ich hierauf noch zu sprechen kommen.

Betrachten wir nun die einzelnen Sportarten. Diese sind : der Jagd-, Schwimm-, Angel- und Fischerei-, Fecht-, Reit-, Ruder- und Segel-, Schiess-, Turn-, Schlitten-, Schlittschuh- und Schneeschuh- sport, die Touristik oder der Bergsport, alle athletischen Sporte, alle Ballspiele, der Geh- und Laufsport und endlich der Fahr-, Radfahr- und Automobilsport.

Der Jagdsport.

Die Jagd umfasst die Kunst der regelrechten Verwertung des nützlichen Wildes, indem dasselbe nach bestimmten Grundsätzen geschont oder erlegt wird und der zweckmässigsten Verminderung der Raubthiere. Durch die allmähliche Ausbildung der Grundbesitz- Verhältnisse wurde indes die ursprünglich für jeden Mann freie Jagd gewissen Beschränkungen unterworfen, woraus das Jagdrecht und die Jagdgesetze entstanden. Auch stellte man gewisse Hegeln fest, nach denen die Jagd ausgeübt werden sollte, und es entwickelte sich nach und nach die Jagdwissenschaft oder Jagdkunde, Jagdbetriebslehre und Wildpflege.

Jagbar heisst im allgemeinen jedes wilde Thier, das nach Ge- setzen, Verordnungen oder Herkommen in den Bereich des Jagdbetriebes fällt; im besonderen jedes nützliche Wild, das je nach den ver-

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schiedenen Landesgesetzeu, nach Alter, Geschlecht und Jahreszeit erlegt werden darf.

Die Jagd selbst theilt man in eine Hoch- und Niederjagd. Die Jagdbetriebslehre ist die Lehre von dem Verfahren und den Mitteln zur kunst- und waidgerechten Erlegung der jagbaren Thiere; die vortheilhafteste Benützung des Wildes und die zweckmässigste Schonung des Wildstandes sind selbstverständliche Voraussetzungen. Die Jagdbetriebslehre schildert die Jagdhilfsmittel, das allgemeine Verhalten beim Jagen, die Jagdarten und die weitere Behandlung des erlegten Wildes. Zu den Jagdhilfsmitteln gehören die Jagd- waffen (Hieb- und Stichwaffen, Schiessgewehre), die zum Jagdbetriebe erforderlichen Thiere (Hunde, Pferde, Frettchen, Falken, Lockthiere), die Fangwerkzeuge und Fangvorrichtungen (Fallen, einschliesslich der Eisen, Angeln, Tücher, Lappen, Netze, Garne, Schlingen, Schleifen, Leimruthen), die Rufe, die Lockspeisen und Witterungen und auch alle künstlichen Deckungen, wie Jagdschirme, Jagdhütten, etc.

Als Jagdarten oder Jagdmethoden sind zu unterscheiden: die Suche auf Sauen, Hasen, Kaninchen und auf Federwild, das Birschen (Pürschgang) und Schleichen, die Brunst- und Balzjagden, der An- stand oder Ansitz, das Treiben im Freien oder im eingestellten Jagen, die Hetzjagd (Parforcejagd und eigentliche Hetze), das Fangen von edlem und Raubwild, das Graben von Dachs und Fuchs, das Jagen von Kaninchen und die Beize. Bei Ausübung der Jagd tritt die Jägersprache in ihr Recht ein. Jagdbezirk ist der zur selbständigen Ausübung der Jagd berechtigende, einer bestimmten, gesetzlich vor- geschriebenen Fläche entsprechende Grundbesitz.

Jagdrecht ist im objectiven Sinne der Inbegriff der auf die Jagd sich beziehenden Gesetze, im subjectiven Sinne die Befugnis zur Ausübung der Jagd.

Der Schwimmsport.

Unter Schwimmen versteht man die unter gewissen Umständen auftretende Eigenschaft der Körper, von einer Flüssigkeit getragen zu werden, welche sich ergibt, wenn der Auftrieb grösser ist als das Gewicht des betreffenden Körpers, oder, anders ausgedrückt, wenn das speeifische Gewicht des Körpers kleiner ist als jenes der Flüssigkeit. Eine verschlossene leere Blechbüchse schwimmt z. B. auf dem Wasser, weil das Blech, obgleich specirisch schwerer als das Wasser, mit der darin enthaltenen Luft gleichsam einen Körper bildet, der zusammen specirisch leichter als das Wasser ist. Aus demselben Grunde schwimmen Schiffe, selbst wenn sie von Eisen sind. ^ Schwimmsport weist zahlreiche bewundernswerte Records auf. Record versteht man die zuletzt erzielte beste Leistung auf

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irgend einem Gebiete unter Controle von Fachmännern. So z. B. schwamm der berühmte Capitän Webb, welcher später bei der Durchquerung der Niagarafälle einen tragischen Tod fand, am 25. August 1875 in 21 Stunden von Dover nach Calais; er legte dabei eine Strecke von 563km zurück. Webb hatte bei diesem Unternehmen natürlich schwer mit dem starken Wellengange zu kämpfen. Drei Jahre später schwamm er auf der Themse 40 Meilen = 64*3&m in 9 Stunden 57 Minuten. Eine andere grossartige Leistung vollbrachte Webb, indem er im Jahre 1880 sechzig Stunden ununterbrochen im Wasser zubrachte, ohne festen Boden zu berühren oder mit den Händen einen Halt zu haben.

Im Tauchen oder, besser gesagt, im Unterwasserbleiben hält der Amerikaner Professor Enoch den Weltrecord. Der Genannte, ein Berufsschwimmer, blieb am 28. März 1896 in Wonderland Theater zu Lowell, Amerika, in Gegenwart von amtlichen Magistratspersonen 4 Minuten 46*/« Secunden unter Wasser, ohne die Besinnung zu verlieren. Eine ebenfalls originelle Leistung vollbrachte der Engländer Finney, welcher im Jahre 1892 in Manchester mit einmaligem Tauchen 84 Geldstücke mit dem Munde aus dem Wasser hervorholte.

Der Angelsport

umfasst den Fischfang mit der Angel. Das gebräuchlichste Geräth hiezu ist die Kuthenangel, bestehend aus der Ruthe, der Leine oder Schnur und dem Vorfach mit Hacken. Die Angelruthe soll aus starkem, geschmeidigen Holze, die Schnur aus Pferdehaaren oder Seide sein. Das Vorfach ist häufig aus Draht und durch irgend einen Gegenstand beschwert und verstellbar.

Man unterscheidet zwei Hauptarten. Die Fliegen- und die Grundfischerei.

Die besten Angelgeräthe verfertigt man in Birmingham, Kendal, sowie in Boston und Philadelphia. Das älteste Buch über Angeln, das „Book of St. Albans" wurde im Jahre 1486 in England von einer Priorin eines Nonnenklosters bei St. Albans verfasst,

Die Fischerei,

das ist der gewerbsmässige Fischfang, theilt sich in eine Binnen- und Hochseefischerei. Die erstere ist leichter, geht aber immer mehr und mehr zurück, die letztere ist weit schwieriger, aber auch bei weitem lohnender.

Der Fang geschieht mit Zug-, Baumschlepp- und Treibnetzen, seltener mit Angeln. Die gebräuchlichsten und ergiebigsten Fänge sind jene des Bankdorsch, Hering, Breitling oder Sprott, der Sar-

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dine, Sardelle, Anchovis, der Thunfische und Makrelen, Walfang und Robbenschlag. Die Fischerei steht in höchster Blüthe in China, Japan, Sibirien, Russland, Schweden und Grossbritannien. So beträgt bei- spielsweise der Gesammtertrag der Seefischerei in Grossbritannien jährlich bei 120 Millionen Gulden.

Das Fechten, Reiten, Schiessen und Turnen glaube ich über- gehen zu können, da diese Sportarten dem Officier zur Genüge be- kannt sind.

Unter diesem versteht man die Ausübung des Ruderns als gesundheitsfördernde Leibesübung unter planmässiger Berücksichti- gung hygienischer und technischer Grundsätze.

Die Heimstätten des Rudersportes sind England und Amerika. Wettfahrten auf dem Wasser heissen Regatten und theilen sich in Ruder- und Segelregatten. Die Rennboote, fast stets aus Mahagoni- holz oder gepresster Papiermasse, sind in neuerer Zeit nur Ausleger- boote, das sind Boote, bei welchen der Aufliegepunkt der Ruder ausserhalb des Bootsrandes in ein eisernes, meistens aber gläsernes Gestell, den sogenannten Ausleger fällt.

Die wichtigsten Bootsformen sind: die Dollenboote, bei denen ein Faden, der aussen von der Kiellinie an ein Ruderlager gelegt ist, überall die Bootswand berührt. Gigs heissen im Rudersporte grössere Boote, die mindestens aus zehn ziemlich gleich breiten Planken klinkerartig übereinandergreifend gebaut sind und einen Aussenkiel haben.

Bei den Riemenbooten worden von jedem Ruderer nur ein Riemen, bei den Skullbooten aber zwei Riemen bedient und nennt man letztere daher auch Doppelruderboote. Mit Ausnahme der Gigs haben alle Rennboote Gleitsitze, mit denen der Oberkörper des Ruderers beim Budern in der Längenrichtung des Bootes hin- und hergleitet. Hiedurch wird eine grössere Kraftentwicklung bei gleich- massigerer Anstrengung aller Muskel des Körpers erzielt, demnach auch geringere Ermüdung. Einzelne Benennungen der Boote, wie sie der 4.000 Mitglieder zählende deutsche Rudererverband, zu dessen Mitgliedern auch der deutsche Kaiser gehört, vorschreibt, siud: Für Ausleger-Rennboote: Zweier. Vierer, Sechser etc. Für Ausleger - Skull - Rennboote : Doppel - Zweier , Doppel- Achter u. s. f.

Für Au.steger-Gigs : Gig-Zweier, Vierer, etc. Für Dollen-Reuuboote: Dollen-Zweier, Vierer. Für Einskuller-Auslegerboote : Skift* oder Einer u. s. f.

Der Rudersport.

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Die grössten Regatten finden jährlich in Cambridge, Nizza, Kiel und Hamburg statt. Der beste Kecord für Einskuller ist auf die Meile 4 Minuten 45 Secunden.

Segeln heisst das Betreiben des Schiffens meist auf Binnen- gewässern unter Ausnützung der Luftbewegung durch hiezu ge- eignete Windfönger. Die Segel, fast stets aus starker Leinwand, rechteckig, dreieckig oder trapezförmig theilen sich in viele Arten und führen unzählige Namen, wie Rah-, See-, Stag-, Ruten-, Gassei-, Latein-, Schritt- oder Sprietsegel.

Die richtige Handhabung der Segel erfordert viel Übung und Geschicklichkeit. Grössere einmastige, verdeckte Seeschiffe mit durch- schnittlich 100 bis 300 Tonnen Gehalt, mit Segeln, manchmal auch mit Dampfkraft ausgerüstet, heissen Yachten. Dieselben können leicht gehandhabt werden und unternehmen weite Fahrten, ja selbst in alle Weltmeere. Solche Yachten im Werte von 60.000 bis 100.000 Gulden sind kleine, schwimmende Paläste. Luxuriös ausgestattet, enthalten sie meistens Räumlichkeiten für zwei bis drei Familien, Spielplätze, Gärten, mehrere Boote u. s. f.

Die sportmässige Ausübung des Schlittenfahrens ge- schieht meist auf den Pick- und Hörnerschlitten und unterscheidet man den Rutsch- und Trettschlittensport. Zu ersterer Art gehört das Fahren mit den Kjälken, Schütteln, Rodeln, Toboggans oder Indianerschlitten, zu letzterer das Rennwolffahren.

Die Sehn eeschuhe, norwegische Ski-(Sehi), haben den Zweck, das rasche Vorwärtskommen bei hohem Schnee zu ermöglichen, ohne einzusinken. Die gebräuchlichste Form ist der Telemarktypus. Bei den Wettläufen in Norwegen, Schweden und Finnland wurden fol- gende Zeiten erzielt:

5km in 23 Minuten, Wem in 42

20km in 1 Stunde und 10 Minuten, 50km in 4 Stunden, 26 Minuten, 100km in 8 Stunden. Der Norweger Torjus Hemm est veitspraug am 12. Jänner 1894 in Red-Wing, Minnesota, 33&/sm weit. Hier sei auch erwähnt der best«? Record im sportlichen Gehen mit VSkm, \2lm in der Stunde, im Laufsport 18km 589;». Den l.OOOÄm-Weltrecord im Laufen hält der Engländer Litt le wo od, ein Berufsläufer, welcher im Jahre 1888 auf einer gedeckten Bahn zu New-York die genannte Entfernung in 139 »Stunden 37 Minuten bewältigte, also in 5 Tagen, 19 Stunden, 37 Minuten.

Der Schlitt- oder Eislaufsport umfasst alle Geräthe, welche an den Schuhen befestigt, zur raschen Fortbewegung auf dem

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Eise dienen. Die Zahl der verschiedenen Arten ist eine grosse: der Sport selbst steht auf einer sehr hohen Stufe. Eine Abart ist das Rollschlittschuhlaufen. Hieher gehören auch das Eissegeln, die verschiedenen Eisspiele, wie das Curling, Eisschiessen, Eishockey. Goal, La Grosse und das Rinking-Ballspiel.

Den Weltrecord hält Peter Oestlund aus Trondhjem, bkm in 8 Minuten, 37 Secunden, IQkm in 17 Minuten, 66 Minuten. Ihm folgen Seyler und Estländer.

Die Athletik umfasst Übungen, welche grosse Körperkraft erfordern und leistet Hervorragendes im Stemmen, Heben, Tragen, Schwingen und Werfen.

Bei allen Ballspielen kämpfen zwei oder mehr Parteien mit einer meistens gleichen Anzahl von Theilnehmern und nachdem diese Spiele nur geringe Anforderungen an unsere Muskelthätigkeit stellen, immer im freien stattfinden, zu jeder Zeit unterbrochen werden können und Spiel mit Unterhaltung wechselt, so eignen sich diese Sporte besonders für das weibliche Geschlecht und wäre es wünschenswert, dass die Ballspiele jeder Art wieder allgemein in Gebrauch kämen. Manche denken, die Ballspiele seien eines Mannes unwürdig, kindisch und machen ihn lächerlich. Weit gefehlt, das Spiel beschäftigt den ganzen Menschen, Körper und Geist. Auf jeden Fall aber ist es besser, seine freie Zeit dem Spiele in frischer Luft zu widmen, als stundenlang dem Kartenspiele und dem Trünke in rauchiger Wirtsstube zu huldigen. Wie heisst das Lied? Nur hinaus in's freie, da ist Leben, da wird Kopf und Herz gesund.

Nach diesen kurzen Voraussendungen geheichzum

Es ist ein eigenartiges Zusammentreffen, dass am Schlüsse unseres denkwürdigen Jahrhunderts das unaufhaltsame, kraftver- zehrende Hasten, Jagen und Treiben aller Berufsclassen eine ebenso charakteristische als zeitgemässe Versinnbildlichung erhalten hat durch ein modernes Verkehrsmittel, durch das Fahrrad, welches dem Menschen in dem Kampfe mit Raum und Zeit sogar noch zu Hilfe kommt, seine Geschwindigkeit vervielfacht und seinem alleinigen Willen unterthan, von seiner eigenen Kraft getrieben, unabhängig von allen anderen Beförderungsmitteln, ja schneller als die meisten derselben die grössten Strecken mit ihm sausend durchmisst Es verdient als phänomenale Erscheinung in der Kulturgeschichte der Menschheit verzeichnet zu werden, dass aus einstmals bizarren Ver-

üb er.

Radfahrsport

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sucbeu, aus einem vielfach verdächtigten, verlachten, ja verachteten Sport eine die ganze civilisirte Welt erfassende Bewegung sich ent- wickelte, die weit über Umfang und Bedeutung eines Sportes hinaus, in zwingender Weise in die Thätigkeit der Völker und in unser täg- liches Leben eingegriffen hat. Vor kurzem noch fragte man skeptisch : Was, Sie radelu! Heute heisst es: Wie? Sie radeln nicht!

Und wahrlich, solch' eine Verbreitung hätte der Erfinder Carl Freiherr von Drais seiner damaligen Schnell-Laufmaschine 1814 nicht vorhergesagt

Anfangs nur eine einfache hölzerne Maschine mit zwei Rädern, bei welcher die Fortbewegung durch Abstossen mit den Füssen erzielt wurde, kamen durch den Instrumentenmacher Fischer 1847 Tretkurbeln zur Anwendung, während dem Franzosen Micheaux die Erfindung der Pedale zugeschrieben wird, 1856.

Die damaligen Räder waren schwerfällige Niederräder mit 30—60% im Gewichte, die Räder aus Holz und mit Eisenreifen be- schlagen, welche getreulich jede Unebenheit des Weges in fort- währenden Erschütterungen dem Fahrer zurückgaben und hiessen sie deshalb nicht mit Unrecht Boneshacker oder Knochenrüttler. Nachdem das Velociped, der Schnellfuss, sich trotz der vielen Mängel verhältnismässig rasch verbreitete, so erkannte man bald die an- haftenden Fehler, und hier waren es hauptsächlich die Engländer, welche durch zahlreiche Versuche das Gewicht verminderten, 1862 die Rollen-, 1864 die Kugellager und Gummireifen, 1865 die directen, 1867 die Tangentialspeichen erfanden und 1867 das Hochrad herstellten.

Im Jahre 1869 fand bereits ein Rennen mit Hochrädern von Paris nach Rouen statt und wurde die lOOÄm lange Strecke von dem Engländer Morre in 14 Stunden zurückgelegt, also ein Record von etwa 1km in der Stunde erzielt. Wiewohl Thomas Stevens von 1884 1886 mit so einem vorsündflutlichen Hochrade bereits eine Fahrt um die Welt durchführte, so konnte dieses halsbrecherische Fuhrwerk sich dennoch keine grössere Anhäugerzahl verschaffen und man ging wieder zum Niederrade über, dem Rover, Kangoroo und Sicherheitsrad.

1885 kannte man bereits die heutigen Kettenübersetzungen, den Kissenreifen. Die wichtigste Neuerung bildeten aber die von dem irischen Thierarzte Dunlop 1888 erfundenen Pneumaticreifen, welche mit Leinwand verstärkte Gummischläuche mit Luftfüllung sind. Die besten dieser Art sind heute jene von Dunlop, Reith offer etc.

Gegenwärtig besitzen wir übrigens so vielerlei Arten von Rädern, dass ich hier nur einige aufzählen kann.

Hoch- und Niederräder, Ein-, Zwei-, Drei- und Vierräder, Ein- sitzer, Zweisitzer oder Tandem, Dreisitzer oder Triplets, Viersitzer oder Quadruplets, Zehnsitzer, Companions, Gesellschaftsräder oder

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Kolbe.

Sociables, Central-, Wasser-, Eis- und Schlittenfahrräder, Dampf-, Petroleum- und Benzin-, sowie elektrische Fahrräder, Fuss- oder Pedespedräder, Manuped- und Handbetriebsräder, Gepäcks- und Transporträder, Ketten- und kettenlose Bäder mit Rollen-, Block-, Doppelrollen- und Simsonketten , ferner nach ihrer Bauart in Strassen- oder Tourenräder, Halbrenn- und Rennräder, Rover, Bambusräder, Eifelthurmräder u. s. f. Ein leichtes Rennrad mit Bambusrahmen, Holzfelgen und dünnen Pneumatics wiegt ohne Neben- theile 5 7kg, trägt aber dennoch ein Gewicht von 91 100%.

Was die Vor- und Nachtheile zwischen Ein- und Mehr- sitzer betrifft, so lassen sich dieselben dahin zusammenfassen, dass Einsitzer, abgesehen von ihrer Billigkeit, leichter, besser lenkbar, daher sicherer sind, man bei der schmalen Spurweite selbst unter den schlechtesten Witterungsverhältnissen leicht eine Fahrlinie finden kann, wegen der einfacheren Zusammensetzung weniger Reparaturen benöthigen, leichter transportfähig sind, den Fahrer vor allem selb- ständig und frei machen, was bei den Mehrsitzern nicht der Fall ist.

Die Mehrsitzer hingegen bedürfen einer geringeren Arbeits- leistung, bieten stets einen treuen Begleiter, Schutz und Gegenwehr, nicht minder Meinungsaustausch und Unterhaltung und entsprechen diesem Zwecke am besten die Tandems und Triplets. Bei Fünf-, Sechs- oder Mehrsitzern ist die Lenkung schwierig, die Gefahr eines Unfalles, besonders im Grossstadtgebiete, eine erhöhte. Ganz un- praktisch aber sind die Dreiräder ob ihrer beschränkten Lenkungs- fähigkeit, sowie des unangenehmen Fahreus. Wer das Rad zum Wanderfahren und zu Radreisen sich anschafft und einen guten Freund oder auch einen verlässlichen Diener hat, wird in der Wahl eines guten Strassen-Tandems das Beste treffen.

Statt das Rad fahr Studium übrigens mit technischen Aus- drücken zu erklären, will ich versuchen, so ein Fahrschulleben zu schildern. Die Fahrschule! Mag das nun die sportlich geleitete Fahr- schule des Städters sein, oder die wilde der Vorstadt und des Dorfes, wo sich der Radlerlehrbub frei in den Sattel schwingt und so lange obeu bleibt, bis er wieder unten liegt, bald links im Strassengraben und bald rechts in einer Pfütze, bald links an einer Mauer und bald rechts an einem Baum Fahrschule bleibt Fahrschule! Die Müh' ist klein, das Vergnügen ist gross! Wie aber zu allem in der Welt, so gehört auch zum Radfahren ein gewisses Talent. Ganz auffallend scheint das Talent und die Liebe zum Radfahren bei den Damen dadurch gefordert zu werden, dass ein freundlicher Zufall sie einem jungen, liebenswürdigen Fahrlehrer in die Hände gibt, welcher, ohne Goethe gelesen zu haben, dessen Mahnung befolgt: „Geh1 den Weibern zart entgegen, Du gewinnst sie, auf mein Wort!"

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Freilich muss sich diese Zartheit zuweilen in Formen bewegen, welche den besorgten Müttern junger Schülerinnen oder den wach- samen Ehemännern hübscher Frauen ein bedenkliches Schütteln des Kopfes abringt. Aber nach der Devise des Hosenbandordens „Schande dem, der Schlechtes dabei denkt !a setzt man sich leicht darüber hinweg.

Was beim Gehen der erste taumelnde Schritt des Kindes, das ist beim Radfahren die erste Runde in dem Gott sei es geklagt! mit Wänden und Säulen versehenen Saal!

Schon der Anblick der Schulmaschine dieses mysteriösen Ungeheuers aus grauer Vorzeit, dieses schwerblessirten Veteranen aus hundert Fahrschulschlachten jagt dem zagenden Novizen die erste Gänsehaut über den Rücken. Lang athmend hebt er sich in den Sattel, fasst die Lenkstange, sucht mit den Füssen die Pedale, und nun geht's los! Langsam und ruhig gleitet es von dannen und da denkst Du Dir schmunzelnd:

„Na, also, es geht ja prächtig! das kann doch nicht so schwer

sein. Aber Du glaubst zu schieben, und Du wirst geschoben!1*

Und kaum lässt der Fahrlehrer seine stützende Hand vom Sattel,

da beginnt es schon, dieses herzbeklemmende „Hangen und Bangen

in schwebender Pein", da gaukelst Du hin und her, als hättest Du

ein Gläschen über den Durst getrunken, und bei den verzweifelten

Versuchen, die gaukelnden Grifte in leidliche Ruhe zu bringen, möchtest

Du mit dem Volksliede singen:

„Ach, wie ist's möglich dann, Dass ich Dich lenkeu kann!

Doch ehe Du noch über die Lösung dieses schwierigen Räthsels zu einiger Klarheit gelangst, liegst Du schon im Staube, in dem sich nicht nur der bekannte Wurm zu krümmen pflegt, sondern auch der angehende Radler.

Saust mit schadenfrohem Lächeln, während Du Deine Glieder zusammensuchst, ein Freifahrer an Dir vorüber, so grolle dem herz- losen Spötter nicht, sondern rufe ihm mit philosophischem Gleich- inuth die Warnung des Dichters nach:

„Wiirte nur, bald Buhest auch Du!"

Etwas verstaubt, schwingt sich der Muthige von neuem in den Sattel und bemerkt, dass es jetzt schon besser geht und ohne sonder- lichen Unfall gelingt ihm eine halbe Runde.

Da entdeckt er den Fahrschule-Magnetismus, die unwidersteh- liche Anziehungskraft aller Säulen, Tischecken u. s. f. Kaum gedacht, liegt er schon an einem gusseiserneu, mit dicken Strohmatten be- kleideten Busen und hält die Verführerin mit beiden Armen fest

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umklammert. Diese Zärtlichkeit, die allein ihn vor dem völligen Sturz bewahrte, ist ihm gar nicht zu verdenken.

Da hat ihn schon der Fachlehrer. Ja, mein Lieber, wie wollen Sie denn fahren, wenn Sie nicht treten. Von selber lauft doch das Radi nicht4

Treten ist die Hauptsache, treten, treteu und immer treten. Endlich ist die Stunde der Erlösung gekommen, der Anfänger ist Freifahrer geworden, erst links herum, dann einiges Lehrgeld, hierauf rechts herum. Noch einige Achter im Vorderrad, der Verlust eines halben Dutzend Speichen im Hinterrad, einige Carambol's, schadet nichts, aber es geht.

Besteht das Carambol gar aus einem Mäunlein und Weiblein, so weckt der Unfall die gesteigerte Heiterkeit aller Anwesenden und solch' ein Unfall hat sich schon oft zu einem Glücksfall verwandelt.

Bekanntlich unterscheidet man zwei grosse Gruppen im Rad- fahren. Das Touren- oder Wanderfahren und den Rennsport Die erstere Art ist der edelste und gesündeste Zweig des Radfahrsportes und jedermann leicht zugänglich. Fussreisen sind zeitraubend und Zeit ist Geld, Wagenfahrten sind kostspielig und obschon die Eisen- bahn die Welt beherrscht und das schnellste und demokratischeste, in manchen Fällen auch billigste Verkehrsmittel ist, so bringt sie mehr Erschlaffung als Anregung, macht den Menschen zum Gepäck, das willenlos befördert wird, und fliegt unerbittlich an den Schön- heiten der Natur vorüber. Von den Unbequemlichkeiten, die mit Eisenbahnreisen verbunden sind, von den angenehmen Reisegesell- schaften, Platzenge, Studium der Fahrtenpläne und Anschlüsse will ich gar nicht reden.

Abgesehen von der Abhärtung und Kräftigung unseres Körpers wird dem Radreisenden das grösste Mass an geistigem Gewinn sicher sein, vorausgesetzt, dass er offene Augen hat und Ohren zu bören.

Zählten früher grössere Radreisen zu den Seltenheiten, so be- achtet man heute nur mehr die Weltreisenden und wurden bisher nur sieben bis acht solche Reisen zurückgelegt; die Fahrten dauerteu durchschnittlich zwei Jahre.

Eine Hauptsache für den Radtouristen ist eine gute Maschine; das mit einer bewährten Bremse versehene Rad soll leicht, aber fest, sein, mit einer mittleren Übersetzung von HO bis 70 Zoll und einen bequemen Sattel haben.

In der Werkzeugtasche unter, beziehungsweise hinter dem Sattel sind enthalten: Schlüssel, Luftpumpe, Ölkanne, Pickzeug, Reservetheile. Sperrvorrichtung, Putzlappen, sowie etwas Draht und Spagat. Bevor mau an eine Radreise denkt, muss man natürlich des Rades voll- kommen Herr sein, sich hiezu vorbereiten und trainiren.

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Die Kleidung sei mittelstark und für jede Witterung passend, die Farbe grau, die Unterkleider aus reiner Schafwolle. Als Hemd trage man die bekannten Sweater, die Hose sei eine Pumphose, be- sonders bequem in der Kniegegend, der Rock sei aus starkem Tuche oder Loden mit hohem Umlegekragen, die Strümpfe seien echtfärbig und ziemlich stark, die Schuhe Schnürschuhe mit festen aber bieg- samen Sohlen und die Kappe sei mit einem Schirme und Nacken- scbutze versehen. Zur Vervollständigung gehört ein kurzer, wasser- dichter Mantel und eine Kahmentasche mit doppelter Wäsche, Hand- tüchern und Hausschuhen.

Die Reisezeit wühle man nach dem Ziele, denn sonst kann mau Schaden nehmen, wie es mir im Jahre 1897 ging, wo ich auf der Rückreise aus Italien am 22. April in 20cm hohem Schnee gegen Innsbruck fuhr und halb erfroren im dortigen Reformhotel ankam. Eine richtige Tageseinteilung ist Hauptsache. Nach einem kräftigen Morgenimbisse Fahrt von 5 bis 11 Uhr, hierauf raste, bade, speise und besichtige man, dann Fahrt von 3 Uhr bis au das Abendziel.

Hat man gute, auf gleicher Bildungsstufe stehende, gleichwertig geschulte und annähernd auch gleichbemittelte Freunde, so reise man zu zweien oder dreien, im Gegenfalle aber lieber allein. Um Gesellschaft braucht einem nicht zu bangen, die rindet sich in jedem Gasthofe.

Man sei haushälterisch mit seinen Goldstücken, jedoch nicht sparsam, Reisezeit ist keine Sparzeit und man betlenke, dass Reisen ein Genuss ist und Genüsse bezahlt werden müssen. Das Rad be- sorge man selbst und nehme es über Nacht in sein Schlafzimmer.

Der Rennsport ist für sich alleiu eine ganze Wissenschaft und muss ich mich leider nur auf das Wichtigste beschränken, ob- schon gerade beim Rennsporte hochinteressante Augenblicke vor- kommen.

So viele schädliche Auswüchse der Rennsport gezeitigt, so viele Menschenleben er gefordert hat, wir müssen dennoch mit Dank auf diese Pionniere blicken, denn nie hätte der Radfahrsport in so kurzer Zeit eine solch' ungeahnto Verbreitung, Höhe, Vollkommenheit und Technik erreicht, hätten nicht jene Braven sich geopfert. Heute treten die Rennbahnen immer mehr und mehr in den Hintergrund und das Tourenfahren schreitet mit Recht gewaltig weiter, denn der Sport soll nicht ausarten, sondern erziehlich und heilbringend wirken. Wer Rennfahrer werden will, der ermesse gründlich die Tragweite seirit Wunsches. Ebenso wie nicht alle Pferde sich zu Rennpferden eignen, ebensowenig eignet sich jeder Mensch zum Rennfahrer. Die Rennpferde bilden eine eigeue Rasse, sie sind Producte einer eigenen Zucht, nun soweit haben wir es mit den Rennfahrern noch nicht ge-

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bracht, dass wir sie eigens züchten, aber immerhin müssen bei dem- jenigen, der sich zum Rennfahrer heranbilden will, gewisse physisch* und moralische Qualitäten vorhanden sein, in deren Ermanglung er von vornherein nicht die geringste Aussicht hat, sein Ziel zu erreichen.

Volle Gesundheit und moralischer Muth sind in allererster Linie diese Qualitäten. Viele sind berufen, Wenige aber auserwählt.

Die wirklich grossen Rennfahrer lassen sich an den Fingern abzählen. Alles andere ist gut, minder gut oder normal.

Nicht die rohe Kraft macht den Rennfahrer aus, nein, einzig und allein nur das Training. Ungestörte Gesundheit, peinliche Regel- mässigkeit, fortwährende Übung, gute Renntaktik, dies sind die Ge- heimnisse für den Erfolg der Rennfahrer. Speise und Trank sind genau geregelt. Vorsicht gegenüber dem Wasser, besser Mineral- wässer. Milch ist ein Getränk erster Ordnung. Luther sagt: »Wer nicht liebt Weiu, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben laug.0 Nun den Gesang, gestatte ich Dir, lieber angehender Herr Rennfahrer, das Weib bleibe ohne Beachtung und vom Wein, weissen nie, höchstens ein Gläschen rothen Bordeaux oder M6doc.

Verboten sind: das Schwein in allen kulinarischen Zubereitungen, die appetitlichen Scbweinscarees, die herrlichen Nierenbraten von der Rippe, die duftenden Bratwürste mit Sauerkraut, Schinken. Speck, Saucen, Gewürze, Pfeffer, Paprika, Gurke, Fische, frisches Brot, Salate, Nüsse, Thee, Kaffee, kurz alles, alles verboten.

Hingegen sind erlaubt: Eier, Omelette, weich gekocht, alle leichten Suppen, Bouillon, Braten, Roastbeef, Beefsteak, Hammel, Ge- flügel, Wildpret, frisches Gemüse, Orangen, Trauben, Erdbeeren, Birnen, Pflaumen, Compot, echter Bordeaux oder Saint-Julien, Hoch- quellenwasser u. s. f.

Um 3/47 Uhr aus dem Bette, stets auf der rechten Seite schlafen, 10 Minuten leichte Hantelarbeit, oder Keulenschwingen, hierauf 3 Minuten Bad, eine Viertelstunde kräftige Hand-Massage, ein Glas Milch mit Kuchen, ein Morgeuspaziergang von 2km, hierauf Frühstück, r2 Stunde Zeitunglesen. Von 11 bis 12 Uhr Training auf der Rennbahn, 8 Minuten Massage, nachher Mittagessen, einige Zeit Ruhe, jedoch nicht Schlaf, um 5 Uhr neuerdings Training, abends Souper,' dann eine kleine Promenade und läugsteus um 10 Uhr zu Bette.

Dies beiläufig ein Tagesplau im Training.

Wir unterscheiden je nach dem Schauplatze Strassen- und Bahnrennen. Die Fahrer wieder theilt man in Flieger oder Sprinter, in Halbdauer- und Dauerfahrer oder Steher; die ersteren sind Meister auf kurze, 5 bis LO&m, die letzteren auf lani;o Strecken, 100 bis 300Ä-w». Nach der Art des Preiserwerbes ^ibt es

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Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck etc.

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Herrenfahrer oder Amateure, Berufsfahrer oder Professionals. Die besten Flieger sind:

Obenan drei Franzosen: Jaequelin, der Inhaber der Arm- binde Nr. I; Morin, der Sieger im Grand Prix de Paris; Bourillon, der Inhaber der Weltmeisterschaft.

Neben diesen wären zu nennen: Jaap Eden, genannt der „fliegende Holländer'4, Banker, Protin, Houben, Chinn, Parlby, A r e n d (Hannover), Bald, Tom, Butler, Pontecchi, Struth (Mainz), Petersen, Diakoff und Breitling.

Die Genannten sind Berufsfahrer.

Die besten deutschen Amateure sind: Fritz Opel, Seeger, Willy Laufer, Ebeling, Dols, Ludwig Opel, Beeg, Mewes und Schüler. Der beste deutsche Flieger, der sich aber von der Rennbahn fast zurückgezogen, war der in der ganzen Welt geachtete und beliebte Altmeister August Lehr von Frankfurt a. M.

II. Halbdauerfahrer. In dieser Classe nehmen Tom Linton , Bonbon r und Stocks die ersten Plätze ein.

III. Dauerfahrer. Die bedeutendsten dieser Classe sind: Constant Huret, Josef Fischer, Riviere, Cordang, Seeger, Lesna, Michael, Champion und Ponscarme.

Die berühmtesten Tandempaaro sind: Gebrüder Farm an, Huet-Büchner, Gebrüder Underborg, Göss-Eisenrichter Heimann-Mulack. Dass die Thätigkeit des Berufsfahrers zuweilen ihren Mann nährt, will ich an einem Beispiele zeigen. Bourillon erhält von seiner Fahrradfabrik monatlich 750 Francs und an Zu- wendungen für erste Plätze 250 bis 1.000 Francs, je nach Bedeutung •les Rennens.

Die Reifenfabrik zahlt ihm 250 Francs monatlich, ausserdem für erste Plätze an Zuwendungen 100 bis 250 Francs. Er hat An- spruch auf drei Maschinen und einen Mehrsitzer. Die Übungsfahrten mit diesen bezahlt die Fabrik. An Rennpreisen erhielt er im letzten Jahre 90.000 Francs, während Jaequelin, Morin nur 70.000, Jaap Eden 60.000, Fischer 30.000 Francs erzielten, ausser vielen wertvollen Ehrenmedaillen und Geschenken, wie Pferde, Claviere, Vasen, Photographien, Haarlocken, etc.

Diese glänzende Seite des Berufsfahrerthums hat leider schon manchen in den Tod getrieben. Die Zahl der hervorragenden Renn- fahrer, die sich ein dauerndes Vermögen erworben haben, ist gering, ihr Ruhm als Meisterfahrer kurzlebig, die Gefahren sind gross, Krankheiten häutig, ein einziger unglücklicher Sturz und all" seine Opfer, seine Mühen sind umsonst gewesen.

Neuerer Zeit gibt es eigene Traiohigschnlen uud ist in Oster- wick die beste die vou Geiger in Graz geleitete.

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338 Kolbe

Viele haben schon von Schritt- und Pacemachern gelesen und so will ich kurz den Zweck derselben erklären.

Die Schrittmacher- Apparate umfassen meistens mehrere Drei- bis Fünfsitzer mit oder ohne Windschirm, welche dem Renn- fahrer voran-, hinter oder neben ihm fahren. Sie vermindern den Luftwiderstand, führen den Fahrer, so dass er seine ganze Kraft dem Fahren und nicht dem Wege oder seinen Concurrenten widmen muss, verhelfen ihm auf die besten Plätze, geben ihm während der Fahrt Speise und Trank, behindern innerhalb gewisser erlaubter Grenzen die Mitfahrenden und wirken endlich moralisch auf den Fahrer ein, durch das Beispiel, den Zuruf oder auch durch Flüche. Solche Schrittmacher-Apparate kosteu viel Geld und werden von jenen Fabriken beigestellt und erhalten, für welche der betreffende Rennfahrer Reclame fährt.

Die beste Zeit des Zweirades ist für das Kilometer 58*7 Secunden. Auf der Rennbahn legte man in einer Stunde 58*/t&m, auf der Strasse 18km zurück.

Der beste Record des Rennpferdes San Salvator in Amerika ist für das Kilometer 1 Minute 35% Secunden; was im Vergleiche zum Rade um 36*8 Secunden schlechter ist.

Je grösser die Strecke, desto mehr bleibt das Pferd zurück.

Im Dauerfahren leisteten Ri viere und Cor dang ganz Ausserordentliches. Der erstere fuhr die classische Strecke Bordeaux Paris, 591km in 20 Stunden, 36 Minuten. 46 Secunden, durch Dörfer, über Pflaster, bei Regen und Wind. Der letztere, der Holländer Cord ang, legte am 16. September 1898 im Krystallpalast zu London l.OOO&tn in 24 Stunden 12 Minuten zurück, ohne besondere Ermüdung zu zeigen. Er machte durchschnittlich 45&m in der Stunde und Hess sich, um auf dem Rade nicht einzuschlafen, von seinen Schrittmachern seine Lieblingsarien vorpfeifen.

Nun zum Damen fahren.

Das Hochrad war naturgemäss der Frau so gut wie verschlossen.

Erst nachdem die Pneumatic-Niederräder hergestellt worden waren, fand der Sport in Damenkreisen Eingang. Die kühneu Pionnierinnen waren zwar dem Spotte und der allgemeinen Miss- billigung ausgesetzt; unbekümmert aber um alles Altweibergezeter hielten sie an dem fest, was sie für richtig und gut erkannt hatten. Hier begrüssten einzelne Passanten die radfahrenden Damen mit tugendhaftem Entsetzen, dort mit Hohngelächter und Bemerkungen unzweideutigster Art, Strassenjungen liefen in Sehaareu hinterher, eigenthümlich aber war. dass am rüdesten und gemeinsten sich nicht die unterste Volkselasse benahm, sondern der Pöbel in Glacehaud-

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Die verschiedenen Sporte und ihr Zweck etc.

schuhen und unter diesem hauptsächlich die Frauen, welche ihrem

Ausseren nach, den besseren Ständen angehörten.

Alles Verweisen auf Reiten, Schlittschuhlaufen half nichts, das Radfahren war unweiblich, wenn auch niemand hiefür triftige Gründe angeben konnte. Aber ganz mit Unrecht wurden diesem Sporte so grosse Hindernisse entgegengesetzt, denn das Wanderfahren ist nach Aussage unzähliger berühmter Ärzte, richtig betrieben, ein die Ge- sundheit erhaltender und fördernder Sport wie kein zweiter und beispielsweise dem Reiten weit vorzuziehen. Wer würde übrigens seiner Frau oder seinen Mädchen, die nach den alten Grundsätzen nur fein sittsam zu Hause bleiben sollen, um mit Häkeln, Stricken, Sticken u. s. f. die Zeit todtzuschlagen, nicht auch die zum Wohl- befinden nothwendige frische Luft und Bewegung gönnen? Wie kommt aber die Frau des Grossstädters ins freie? Weite Fusstoureu sind zeitraubend und ermüdend, Wagenfahrten sind theuer, Eisen- bahnen stehen nicht immer zur Verfügung und kosten gleichfalls Geld und so bleibt nur noch das Rad.

Was die Kleidung betrifft, sei 9ie so leicht, wie die Jahreszeit sie erlaubt, statt den langen Kleidern nehme man lieber die einzig praktische Pumphose, denn mit einem halben Dutzend Unterröcke kommt selbst die tüchtigste Fahrerin nicht vom Fleck. Das erste, was unbedingt in die Rumpelkammer muss, ist das Mieder. Tiefes, leb- haftes Athmen, wie es das Radfahren verlangt, kann nur statthaben bei voller Ausdehnung des Brustkorbes. Wie soll aber der unglückliche Brustkorb sich weiten, wenn er in einem Stahlpanzer steckt?

Die Kopfbedeckung sei leicht, ein Matrosenhut, eine beschirmte Mütze im Sommer, eine Pelzkappe im Winter, nie aber ein Hut mit Blumenbeeten oder Vogelkäfigen.

Die Schnürschuhe müssen entsprechend bequem und mit niederen Absätzen versehen sein, die Strümpfe, am zweckmässigen in schottischen Dessins zum Costfim passend, am elegantesten in Schwarz, bei Regenwetter Gamaschen.

Die Röcke sollten wenigstens 10cm vom Boden abstehen, nie mit Bändern gebunden werden und nie in den Hüften hängen, sondern stets an einem Leibchen unterhalb der Hüften angeknöpft oder sonst wie befestigt sein, damit die Schwere an den Schultern hänge und die bis jetzt beengten Theile Spielraum zum Athmen, Ausdehnen und Bewegen haben.

Nähere Auskünfte über Reformkleidung ertheilt in bereitwilligster Weise der «Allgemeine Verein für Verbesserung der Frauenkleidunga in Berlin, welcher auch gediegene Broschüren herausgegeben hat, die ich jeder Frau nur wann empfehle, welche die Gesundheit der Mode vorzieht.

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K o 11» e.

Jeder vernünftige Mann, insbesondere aber die Ärzte, sollten hier zur Verbesserung ihr Schärflein beitragen, indem sie alle un- gesunde Kleidung nicht dulden und bald würden die vielen Krank- heiten der Frauen schwinden, hingegen die Geldbörsen des Mannes voller sein.

Die Ursache der vielen vorkommenden Übelstände ist wohl auch darin zu suchen, dass die wenigsten Frauen wissen, was für üble Folgen die verschiedenen Modethorheiten haben und jedes Aufklären ängstlich vermieden wird, weil man annimmt, es sei unschicklich.

Würden die Mädchen eine durchschnittlich bessere Erziehung erhalten, die mehr Wert auf inneren Gehalt legen würde, so wäre hiemit oft auch der Grund zum socialen Glücke gegeben und die heute schon sprichwörtlich bekannten Ehedramen, Scheidungen u. 8. f. würden sehr bedeutend an Zahl herabsinken.

Die Unterkleidung sei wie beim Manne aus reiner Schafwolle. Als Rad wähle man das normale Herreurad, 56—65 Übersetzung, hochgestellte Lenkstange, bequemen und genügend breiten 22cm-Sattel. An Rennen oder anstrengenden Touren betheilige man sich nicht.

Über das Radfahren der Kinder sei nur gesagt, Kinder gehören auf den Spielplatz, nie aber aufs Rad.

Das Kad im Dienste der Wehrkraft.

Bis zum Jahre 1894 war das Militär-Radfahrerwesen nur in Frankreich, England, Italien und Russland angewendet. Erst seither machte Deutschland und Österreich sich geltend und fand das Rad- fahren das erstemal eine praktische Verwertung im Fecht- und Turn- lehrer-Curs zu Wiener- Neustadt. Obsehon bei Übungen und Manövern einzelne Ofriciere und Mannschaften als Melde- uud Ordonnanzfahrer den verschiedenen Stäben zugetheilt waren, erscheinen solche dennoch erst in dem am 1. October 1896 in Kraft getretenen Dienst-Regle- ment, II. Theil, für gewisse Dienste in Betracht gezogen. 1895 96 wurde über Anregung des Reserve-Lieutenants Franz Smutny der erste Militär-Radfahrcura in Graz aufgestellt und war der genannte Officier mit der Leitung des Unterrichtes betraut, während die übrige militärische Ausbildung einem activen Officier übertragen wurde. Zu dem Curse wurden 28 Unterofficiere und Mannschaften commandirt.

Der Unterricht zerfiel in zwei Theile, den theoretischen und den praktischen. An letzteren schlössen sich Übungen im Terrain und Gefechtsübungen. Derselbe Ours war in vollständig kriegsmässiger Ausrüstung und Bewaffnung bei den H erbst manövern an der ungarisch- steierischen Grenze in Verwendung. Die dein Detachement zufallen- den Aufgaben waren folgende: Besetzung eines wichtigen Bahnüber- ganges. Alarmirung eines feindlichen Cantonnements, Seitendeckung

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eines vorrrjarschirenden Cavallerie-Regimentes, Brückenbesetzuugen. Be- setzung einer weit vorwärts gelegenen Ortschaft,Vertheidigung eines Defile im Vereine mit Cavallerie, Kecognoscirungen. Streifpatrullen, Quartier- vorbereitungen, ferner Meldedienst in und unter den einzelnen Körperu.

Die Relation über die Leistungen dieses Radfahrer-Detache- ments lautete sehr günstig und nun rinden diese Curse jährlich zwei- mal zu je zwei Monaten mit 30 Frequentanten statt.

Eigene Radfahrer-Abtheilungen wie in Frankreich und England haben wir in Österreich nicht. In Frankreich bestehen 25 Radfabrer- Compagnien und erhält jedes Armeecorps und jede Cavallerie-Divisiou eine 200 Manu starke Abtheilung, welche nach Bedarf in vier oder mehr Sectionen gegliedert werden kann.

England hat gleichfalls eigene Abtheilungen in der Stärke von 24 Radfahrern.

Der Militär-Radfahrer unterscheidet sich von jeder anderen Kategorie von Radfahrern vor allem dadurch, dass seine Thätigkeit Pflicht ist. Unter Umständen kann ja der Dienst des Militär-Radfahrers ein Vergnügen sein, allein er darf auch dann nicht versagen, wenn an ihn Anforderungen gestellt werden, welche die Grenze seiner physischen Kräfte streifen und volle Aufopferung fordern. Die Leistungen können aber versagen bei zu den Manövern eingezogenen Reservisten, welche in ihrem bürgerlichen Berufe sich aus irgend einem Grunde des Fahrrades bedienten, ihren Körper und nicht minder ihre Maschine schonen und untraiuirt sind. Der Militär-Rad- fahrer muss also erzogen und ausgebildet werden, und zwar in ge- meinschaftlicher Schule und nach einheitlichem System. Indem er oft in Lagen kommt, wo er auf sich angewiesen ist und selbständig handeln muss, bedarf er mehr wie jeder andere Kämpfer des Muthes, der Findigkeit, der List und nicht minder einer höheren Bildung. Er sei ferner im Kartenleseu bewandert, ein guter Schütze und daher wähle man nur solche Personen hiezu aus, an die man diese gesteigerten Anforderungen stellen kann. Diu Zukunft wird lehren, dass die Leistungen eiuer solchen Abtheilung die einer Elitetruppe sein werden.

Überfälle, Verstecke und Hinterhalte. Zerstörungen feindlicher Bahnen und Telegraphen, Brücken. Bauten, Wegnahrae oder Ver- nichtung feindlicher Vorräthe und Transporte, Beitreibungen, nächt- liche Alarmirangen, Verbreitung von Schrecken und Verwirrung bei der Bevölkerung o. s. f.. lauter dem kleinen Kriege eigentümliche Unternehmungen und bisher von besonderen Detachemeuts. fliegen- den Colonnen, Streif-Corps und Parteigängern ausgeführt, werden künftighin vorwiegend Radfahrertruppeu als Aufgaben zufallen.

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Kolbe. Die verschiedenen Sporte un.l ihr Zweck etc.

Hiebei dürfte aber die grösstmöglichste Einheit 1 bis 200 Manu sein.

Radfahrer-Truppen werden zwar keine Umwälzung auf dem Gebiete der Schlachteutaktik hervorrufen, aber sie werden die Offensivkraft des Heeres steigern, die Bedeutuog der Cavallerie er- höhen, indem sie ihr eine ganze Reihe wichtiger Aufgaben abnehmen und ihr gestatten, ihre Haupttbätigkeit als Schlachtenreiterei zu entfalten.

Die grossen Radfahrer- Verbünde und das Vereinswesen.

Das Radfahren ist ein geselliger Sport und so kam es, dass schon frühzeitig sich Vereine und Clubs gründeten, welche wieder zu grossen Verbünden zusammentreten. Heute besitzt jedes Land ein oder zwei grosse Verbände mit 4.000 bis 100.000 Mitgliedern. In Österreich wird diese Stelle vom „Bund deutscher Radfahrer öster- reichsu eingenommen. Nach dem Grundsatze „Einigkeit macht starku arbeitet jedes Mitglied im Vereine mit dem Verbände und tritt ein für Radfahrrecht und Radfahrfreiheit. Die Bundesbeiträge sind gering, die Vortheile gross und auf der Hand liegend.

Die Radfahrerliteratur ist eine mächtige und besitzen wir wohl die genauesten und billigsten Reisebücher, die besten Karten und nicht minder gediegene Sportzeitungen, Handbücher und Kunstwerke.

Leider kann ich auf Recht und Gesetz im Radfahrerwesen» Technik, das radsportliche Versicherungswesen, die Fahrrad- und Kautschuk-Industrie mit ihren verwandten Geschäftszweigen, Ver- suchsergebuissen, Neuheiten, Hygienie des Radfahrens u. s. f. nicht mehr eingehen, das steht aber fest, der Radsport, welcher sich in 10 Jahren die ganze civilisirte Welt im Sturme erobert hat, ist einer der gesündesten, edelsten und anregendsten Sporte, das Rad selbst aber ist ein Liebling von Jung und Alt, von Dorf und Stadt, ein unentbehrlicher Factor des modernen Lebens geworden ; hier fährt der Handwerker, dort der Bauer, Student und Lehrer, dort strampelt der Dienstmann, eilig hat es der Gendarm, noch eiliger der ausreissende Dieb, der Soldat fahrt Rad im Dienste der Landesverteidigung, der Dorfpfarrer radelt zu einem Schwerkranken, ihm begegnen das Kinder- mädchen, der Reisende, der Rauchfangkehrer, der Schuster, der Schneider, der Bäcker, der Briefbote und der Doctor, alle jagen an ihm vorüber mit dem alten Radiergrusse, mit dem auch ich schliesse: „All* Heil!-'

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Österreicher und Russen in Italien, 1799,

(Hiezu die Tafeln 11 und 12.)

Nachdruck verboten. Cbersetzangsreeht vorbehalten.

Mit dem Frieden von Campoformio war der Kampf, den Öster- reich, unbeirrt durch deu Abfall seiner Verbündeten, volle sechs Jahre hindurch gegen Frankreich geführt, beendet; aber der Keim eines neuen Krieges lag für Klarsehende deutlich erkennbar, bereits in den Friedensbestimmungen, die von den Franzosen gebrochen wurden, bevor ihre Durchführung noch recht begonnen hatte.

Noch deutlicher sprachen sich die Absichten des französischen Directoriums in den Gewaltacten aus, die ihre Heere in Italien und in der Schweiz verübten. Ein durch französischen Übermuth hervor- gerufener Aufstand in Rom gab dem Directorium Anlass, ein Truppen- corps dahin zu senden, Papst Pius VI. gefangen nehmen zu lassen und den Kirchenstaat in eine Republik umzuwandeln. Entgegen den Bestimmungen der geschlossenen Militär-Convention, nach welcher die Besatzungen der Reichsfestungen nur aus den Contingenten der betreffenden Reichsfürsten bestehen sollten, besetzten die Franzosen Mainz, blockirten ebenso widerrechtlich Ehrenbreitstein und nahmen die Rheinschanze bei Mannheim mit offener Gewalt weg. In der Schweiz annectirte das Directorium, unbeirrt um seine Verheissungeu, Genf, im Elsass Mühlhausen, wandelte die bisherige Eidgenossenschaft in eine „helvetische" Republik um und zwang diese durch Waffen- gewalt zu einem Schutz- und Trutzbündnis.

Diesem Vorgehen Frankreichs am Rhein, in Italien und in der Schweiz, zu dem im April 1798 noch die Fahneuaffaire des französi- schen Gesandten in Wien, Bernadotte, kam, die einen förmlichen Aufstand in der österreichischen Residenzstadt hervorrief, entsprachen vollkommen die Forderungen der französischen Gesandten bei dem Rastatter Congress, der die Angelegenheiten des Deutschen Reiches ordnen sollte. Unter den verletzendsten Formen verlangten die Franzosen gleich in den ersten Sitzungen als Entschädigung für den durch die 'ungerechten Angriffe" des Deutscheu Reiches herbeigeführten Krieg die Abtretung des ganzen linken Rheinufers. Freilich war ihnen der Weg zu dieser Forderung von Seite einer der beiden deutschen Gross- mächte schon längst geebnet worden, denn Preusseu hatte ihnen die

Organ der njlHUr.wl»«enscb*(llicbca V. reine. LIX. Band. 189t< 27

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Österreicher und Rassen in Italien, 1799.

Erfüllung derselben schon in den Verträgen vom April 1795 und vom August 1796 gewährleistet. Daher war auch Österreich in dem soeben abgeschlossenen Frieden genöthigt gewesen, dieser Forderung bedingungsweise zuzustimmen. Die Schwierigkeiten in der Weg- räumung dieser, theils schwer erfüllbaren, theils lästigen Bedingungen, brauchten die französischen Gesandten allerdings nicht zu fürchten, wenn sie nur die Einwilligung der übrigen Heichsstände gewannen. Diese, eingeschüchtert durch das gewaltsame Vorgehen der franzö- sischen Truppen gegen die Reichsstände zu beiden Seiten des Rheins, bewilligten denn auch am 4. April 1798 die Forderung der Franzosen und der Protest Österreichs konnte nur den Standpunkt dieses Staates bezeichnen, aber den Gewaltact nicht ungeschehen machen. Hiezu wäre ein Abbruch der Verhandlungen nothwendig gewesen, d. h. eine Wiedereröffnung des Krieges. Daran aber konnte Österreich vorerst nicht denken, sondern musste bestrebt sein, eine neue, kraftvolle Coalition zusammen zu bringen. Verbündete im Deutschen Reiche selbst zu finden, war freilich bei der Zerfahrenheit und Schwäche der kleineren und grösseren Reichsstände, deren Vertreter in unwürdigster Weise um die Gunst der Franzosen buhlten, ganz unmöglich; der zweite bedeutende Staat in Deutschland aber, Preussen, war einem Kriege gegen Frankreich nicht nur selbst abgeneigt, sondern suchte auch mit allen Mitteln Österreich zu isoliren und die wenigen wohl- gesinnten Reichsstände zur Neutralität zu bewegen.

Unter stets neuen brutalen Forderungen der Franzosen und demüthigen Bitten, Vorstellungen und Schmeicheleien der Reichs- Friedens-Deputation ; unter unermüdlichen Versuchen von Seite Öster- reichs, Verbündete zu gewinnen, um den französischen Anmassungen mit den Waffen in der Hand entgegentreten und Deutschland un- versehrt den Deutschen erhalten zu können, neigte das Jahr 1798 sich zu Ende. Es war Österreich nur gelungen, nichtdeutsche Mächte, Russland, England und Sicilien, zum Abschlüsse eines Ver- trages zu bewegen, in welchem England beträchtliche Subsidien, Russland aber die Beistellung eines Hilfscorps versprach.

Nach den gegen Ende Januar 1799, von Kaiser Franz erlassenen Befehlen, wurden die zur Verfügung stehenden Streitkräfte in drei selbständige Armeen eingetheilt.

Zu der „Armee in Deutschland", die dem Befehle des Erz- herzogs Carl unterstellt wurde und welche aus den in Böhmen und Oberösterreich dislocirten Truppen, 40 Bataillone, 10 Compagnien und 104 Escadronen bestand, kam noch das bisherige „Corps in Vor- arlbergs, 14 Bataillone, 14 Grenadier-Compagnien, 18 Compagnien und 5 Escadronen unter F. M. L. Freiherr von Hotze, das nebst dem „Corps in Graubündten", 4 Bataillone, 12 Compagnien, 2 Esca-

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Österreicher und Russen in Italien, 1799.

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dronen unter G. M. Auffenberg, den linken Flügel dieser Armee bilden sollte.

Im Inntbal und im südlichen Theile von Tirol wurde unter dem Befehle des F. M. L. Belle gar de eine Armee von 50 Bataillonen und 14 Escadronen gebildet.

Die „italienische Armee", vorläufig unter dem Befehle des F. M. L. Freiherr von Kray, 82 Bataillone, 76 Escadronen, hatte sich an der Etsch zu sammeln.

Russland hatte sich erboten, zu dem bevorstehenden Kriege 50.000 Mann Hilfstruppen beizustellen, von welchen ein Theil zu der Armee in Italien stossen sollte, deren Commando auf Wunsch des Kaisers Franz dem F. AI. Graf Suwarow übertragen wurde. Für den Kriegsschauplatz in Deutschland war der andere Theil des russischen Hilfscorps unter G. L. Korsakow, dann das Corps des Prinzen von C o n d e bestimmt, das nach dem Frieden von Campo- formio aus österreichischen in russische Dienste getreten war.

Frankreich gedachte zu dem bevorstehenden Kriege mit fünf Armeen in Thätigkeit zu treten. Die „Donau- Armee", 46.000 Mann unter General J o u r d a n , hatte vom Oberrhein bis an den Inn vorzudringen und die Ausgänge Tirols zu besetzen, während eine Öbservations-Armee von 48.000 Mann die festen Plätze und die Rheinübergänge sichern, dann die Operationen der Donau-Armee durch Demonstrationen gegen den Main und den Neckar unter- stützen sollte.

Die „Schweizer Armee" unter General Masse* na, 30.000 Mann, verstärkt durch Truppen, die in der Schweiz aufzustellen waren, hatte Graubündten und Tirol zu erobern, indem der linke Flügel und das Centrum über Chur und Biegenz nach Innsbruck, der rechte Flügel nach Bozen und Brixen vordrang.

Für Italien rechnete man, ohne die cisalpinischen, ligurischen, polnischen und piemontesischen Truppen, auf eine Armee von 00.000 Mann, deren Commando dem General Scherer übertragen wurde. Sie sollte über die Etsch und Verona gegen die Brenta und Piave operiren, während der linke Flügel Trient besetzte und ein Corps durch das Valtelin nach Bozen und Brixen vorsandte.

Die Armee von Rom unter General Macdonald hatte endlich die Eroberung von Neapel zu vervollständigen und die Inseln Corfu und Malta zu unterstützen.

Der Beginn des Krieges.

Die fortgesetzten Übergriffe der Franzosen in Italien und in der Schweiz veranlasste die österreichische Regierung, die Räumung dieser

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346 Österreicher and Russen in Italien, 1799.

Länder von französischen Truppen zu verlangen. Dieses Begehren wurde von Seite des Directoriums mit dem Verlangen beantwortet, die kaiserlichen Truppen hinter den Inn zurückzuziehen und den Rück- marsch der russischen Hilfstruppen aus den kaiserlichen Erblanden zu veranlassen. Als der Wiener Hof diese Aufforderung unbeantwortet Hess, verkündete das Directorium am 20. Februar den Entschluss, seine Forderungen mit Waffengewalt unterstützen zu wollen ; gleich- zeitig erlies3 es an General Jourdan den Befehl, den Rhein zu überschreiten.

Aber in Deutschland, wo die beiderseitigen Heere noch weit voneinander getrennt waren, kam es vorläufig noch nicht zum Kampfe, wohl aber in der Schweiz. Sobald dort Mass e* na die Nachricht erhalten hatte, dass die Armee Jourdan's so viel Raum gewonnen, als sie benötbigte, um im Einklänge mit der Schweizer Armee operiren zu können, Hess er seine Truppen gegen Graubündten vor- rücken und drängte zwischen dem 6. und 17. März nach heftigen Kämpfen die geringen, dort stehenden österreichischen Streitkräfte nach Tirol zurück.

Aber die Lage änderte sich bald. Schon am 21. März warf Erzherzog Carl die Vorhut Jourdan's bei Ostrach zurück, zwei Tage später wurde ein Angriff M a s s 6 n a's auf Feldkirch erfolgreich abgewiesen und am 26. Jo urdan von Erzherzog Carl bei Stockach entscheidend geschlagen.

Mit der Schlacht von Stockach war das Deutsche Reich bis zum Rhein vom Feinde befreit und auch Massen a beeilte sich, seine vorgeschobeneu Posten nach Graubündten zurückzuziehen, da er nach dem Rückzüge Jourdan's Gefahr lief, durch die Generale Bellegrade und Hotze in der Front, durch Erzherzog Carl im Rücken angegriffen und erdrückt zu werden.

Der Beginn der Operationen in Italien.

Ebenso glücklich wie in Deutschland waren die kaiserlichen Waffen in Italien.

Die für die dortigen Operationen bestimmten österreichischen Truppen befanden sich Ende Februar noch in Quartieren in weiter Ausdehnung von der Etsch bis nach Steiermark, Istrieu und Dalraatien. Als F. M. L. Freiherr von Krav am 7. März die Nachricht von der Eröffnung der Feindseligkeiten erhielt, begann er seine Truppen an die Etsch vorzuschieben. Am 21. März überbrachte ihm der General- Quaitiermeister, G. M. Marquis Chasteler, den Operationsplan. Nach diesem sollte er Pesch i er a belagern, Mantua beobachten und sowohl im Thale des Oglio, als der Adda bis nach Edolo und

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Chiavenna aufwärts dringen. Wo er die Truppen des Feindes ver- sammelt finden würde, seien sie mit der grössten Entschiedenheit anzugreifen. Auf diese Weise werde ein Gebirgskrieg vermieden und Tirol dennoch vom Feinde befreit.

Das österreichische Heer war zu dieser Zeit noch auf einem so grossen Flächenraum zerstreut, dass F. M. L. Freiherr von Kray vorläufig nur 52.000 Mann an der Etsch sammeln konnte. Ende März hatten diese Truppen folgende Aufstellung:

Rechter Flügel: Division G. M. Eisnitz, 6 Bataillone, 10 Compagnien Jäger, 8 Escadronen Husaren, im ganzen 4.900 Mann, bei Pastrengo.

Centrum: Division F. M. L. Kaim, 17 Bataillone, 20 Escadronen, 17.700 Mann, bei Verona. In Verona selbst lagen 3 Bataillone (2.600 Mann).

Linker Flügel: Division F. M. L. Freiich, 22 Bataillone, 14 Escadronen, 22.500 Mann, bei Legnago und Bevilacqua. Besatzung von Legnago, 5 Bataillone (4.500 Mann).

Im Anmärsche waren* und konnten für die nächsten Tage er- wartet werden : Die Division F. M. L. Z o p h, 1 1 Bataillone (9.700 Mann) und die Division Ott, 26 Escadronen (4.400 Reiter). In Venedig lag die Brigade G. M. Montfrault, 6 Bataillone, in verschiedeneu anderen Plätzen von Kärnten und Istrien befanden sich 7 Bataillone, 8 Escadronen. Nebst diesen Truppen wurde noch die 8% Bataillone und 2 Escadronen starken Brigade G. M. Vukassovich, etwa 7.000 Mann aus Tirol zur Verstärkung abgesendet, so dass die ganze, für die Operationen in Italien bestimmte österreichische Armee etwa 85.000 Mann stark war.

Die französische Armee in Italien zählte im ganzen 117.000 Mann, die allerdings über die ganze Halbinsel vertheilt waren.

Die „neapolitanische Armee" unter General M a c d o n a 1 d, 34.000 Mann, hielt die römische und parthenopäische Republik be- setzt; 25.000 Mann befanden sich in den verschiedenen Garnisonen Ober-Italiens, so dass dem Commandanten der eigentlichen „italienischen Armee", dem ehemaligen Kriegsminister Scher er, nur 58.000 Mann zur Verfügung blieben. Er hatte mit diesem Heere offensiv vor- zugehen, die Etsch zu überschreiten und den Gegner aus dem Venezianischen zu drängen.

Am 22. März concentrirte General Scher er seine Truppen am Mincio zwischen Mantua und Peschiera folgendermassen :

Linker Flügel bei Peschiera unter Scherer: Die Divisionen Serurier, Delmas und Grenier, 23 Bataillone, 28 Escadronen, 22.300 Mann.

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348 Österreicher und Russen in Italien, 1799.

Centrum bei Valeggio unter General Moreau: Die Divisionen Victor und Hatry, 14 Bataillone, 16 Escadronen, 14.500 Mann.

Rechter Flügel bei Mantua : Die Division Montrichard 9 Bataillone. 16 Escadronen, 9.500 Mann.

Zur Unterstützung dieser Truppen wurde die Division Desolles. 5.000 Mann, aus dem Veltlin gegen die obere Etsch herangezogen: die Division Gauthier aber nach Toscana abgesandt, um dort an Stelle der grossherzoglichen eine republikanische Regierung ein- zurichten.

Die Etsch bildete für die Österreicher eine starke Vertbeidiguugs- linie. Die befestigte Stadt Verona deckte die Ausgänge aus Tirol, der Raum zwischen der Etsch und dem Garda-See war durch das befestigte Lager bei Pastrengo gesperrt und so die Verbindung mit der Armee in Tirol gesichert. Die liuke Flanke der Verteidigungslinie war durch die Festung Legnago und das sumpfige Terrain gedeckt. Die von der unteren Etsch und dem Po in die venezianischen Lagunen führenden Canäle wurden gestaut, Venedig selbst, das als Haupt- Proviantdepot diente, befestigt. Auf der unteren Etsch und auf dem Garda-See besassen die Österreicher eine Flotille von 40 Fahrzeugen mit 300 Geschützen und 2.000 Mann Besatzung. Alle Flüsse, die sich im Rücken des Heeres befanden, hatten bequeme Übergangspunkte.

Am 25. März überschritt General Scher er den Mincio und griff am folgenden Tage die Stellung der Österreicher auf der ganzen Linie an. Entsprechend der beiderseitigen Kräfteverteilung war auch der Ausgang des Kampfes. G. M. Eisnitz wurde von dem über- legenen Gegner über die Etsch gedrängt, im Centrum, wo F. M. L. Kai in nur 13.000 Mann in's Feuer führen konnte, blieb der Kampf un- entschieden, auf dem linken Flügel wurde General Montrichard bis hinter den Tartaro zurückgeworfen, so dass sich auch General Moreau veranlasst sah, die besetzten Ortschaften vor Verona zu räumen.

Die Verluste der Kaiserlichen an diesem Tage beliefen sich auf 6.000 Mann, 12 Geschütze fielen in die Hände der Franzosen. Diese verloren etwa 4.000 Mann, 15 Geschütze und 32 Munitions- karren.

Das Treffen hatte keine nennenswerten Folgen; sowohl Sc Ii er er als Kray blieben zwei Tage lang unthätig, dann befolgte der erstere doch die Vorschläge des Kriegsrathes und beschloss, den Übergang über die Etsch, zwischen Verona und Legnago zu erzwingen. Zu diesem Zwecke wurde die Armee bei Isola della Scala gesammelt, nur die Division Serurier hatte bei Rivoli zu bleiben und durch Demon- strationen über die Etsch die Aufmerksamkeit des Gegners von den Bewegungen der Armee abzulenken.

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Während die Divisionen des französischen Gros ihre Vereinigung bei Isola della Scala bewerkstelligten, was infolge der schlechten Wege und der fehlerhaften Marsch-Dispositionen so langsam sich vollzog, dass die Truppen erst am 2. April in ihre Aufstellungen gelangten, hatte General Serurier am 30. März die Etsch über- schritten und war noch an diesem Tage etwas voreilig gegen Verona vorgerückt. F. M. L. Freiherr von Kray, der inzwischen sein Heer bei Verona gesammelt hatte, sandte Serurier die Division F r e 1 i c h entgegen, welche die Franzosen angriff und bis Pol zurückwarf. Hier versuchte Serurier, unterstützt durch heftiges Geschützfeuer vom jenseitigen Ufer, neuerdings Widerstand zu leisten. Aber ein bravouröser Sturm der Grenadier-Bataillone Weber (Divisionen der Regimenter Nr. 10, 18, 36) und Fiquelmont (Divisionen der Regimenter Nr. 13, 14, 43) entriss den Franzosen den noch nicht vollendeten Brückenkopf; in heftiger Flucht drängten die Truppen Serurier's über die Brücke, welche, da in der Eile einige Seile abgehauen worden waren, riss, wodurch ein grosser Theil der Franzosen in den Fluss stürzte und ertrank. Ihre Nachhut, 2 Bataillone, die auf dem linkon Ufer zurückgeblieben war, wurde zum Theil niedergehauen, 77 Officiere, 1.100 Mann geriethen in Gefangenschaft. Die Österreicher verloren in dem Kampfe 390 Mann todt und verwundet.

Durch die Niederlage Serurier's war der Weg nach Peschiera wieder frei geworden; F. M. L. von Kray, zu dem inzwischen auch die Division Zoph gestossen war, sandte die Brigade St. Julien auf dem rechten Etsch-Ufer gegen Peschiera vor, von wo sie zu der von Verona nach Sommacampagna dirigirten Brigade Hohenzollern zu stossen hatte. General Scher er, der nun befürchtete, dass der Gegner ihn im Norden überflügeln, vom Mincio abdrängen und in die Sümpfe und Niederungen des Po drängen könne, verzichtete auf seine frühere Absicht, über die Etsch zu gehen und beschloss, seinen linken Flügel zu verstärken und die Österreicher aus der Gegend von Peschiera zu vertreiben. Die Division Serurier hatte mit den Divisionen Hatry und Montrichard zwischen Castel d'Azzano und Buttapietra Aufstellung zu nehmen und, 23 Bataillone, 32 Esca- dronen (19.600 Mann) stark unter Moreau den linken Flügel zu bilden, gegen Sommacampagna vorzurücken und die Österreicher von der Strasse nach Peschiera zu vertreiben. Die Division Delmas, 7 Bataillone, 16 Escadronen (6.500 Mann) bei Magnano das Centrum, sollte mit dem rechten Flügel der Armee, den Divisionen Victor und Grenier, 16 Bataillone, 12 Escadronen (14.500 Mann) bei Raldone und Pozzo gegen Verona vorgehen.

Während der französische Obergeneral diese Anordnungen traf, beschloss F. M. L. Freiherr von Kray einen Angriff auf die linke

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Flanke des Gegners. Es standen ihm hiezu 53 Bataillone, 34 Esca- dronen (45.500 Mann) zur Verfügung, die er in vier Colonnen theilte.

Die erste Colonne, Division F. M. L. Graf Mercandin. 6 Bataillone, 10 Escadronen, (7.000 Mann) hatte gegen Pozzo vor- zurücken und den hinter diesem Orte vermutheten rechten Flügel des Gegners anzugreifen; die zweite Colonne, Division Kaim. 8 Bataillone, 2 Escadronen (6.500 Mann) sollte gegen das Centrum bei Magnano, die dritte Colonne, Division Zoph, 8 Bataillone, 2 Escadronen (6.000 Mann) gegen den feindlichen linken Flügel vor- gehen. Die vierte Colonne, Division Fr eli ch, 13 Bataillone, 6 Esca- dronen (10.000 Mann) hatte der zweiten als Reserve zu folgen. G. M. Graf Hohenzollern, sammt der Brigade St. Julien, im ganzen 12 Bataillone, 12 Escadronen (11.000 Mann) erhielt den Befehl, nach Villafranca zu marschiren und gegen Povegliano und Isola alta vorzugehen, aber auch die Strasse von Mantua zu beob- achten. Oberst Szenassy hatte mit 4 Bataillonen das rechte Ufer der Etsch bis S. Giovanni zu sichern, Oberst Schustekh erhielt den Auftrag, mit 2 Bataillonen und 2 Escadronen bei Albaredo den Fluss zu übersetzen und den Feind in Flanke und Rücken zu be- unruhigen.

Die Schlacht bei Magnano.

Am 5. April früh begann der Vormarsch der beiderseitigen Heere, doch erst um 10 Uhr vormittags entwickelte sich der Kampf u. z. in der Nähe von Pozzo, wo die Colonne M er caudin von den Divisionen Victor und Grenier unter harten Verlusten zurück- geworfen wurde. G. M. Graf Mercandin selbst fiel. Bald war jedoch das Gleichgewicht wieder hergestellt, als G. M. Chasteler die vier Bataillone Szenassy's heranführte. Inzwischen war auch die Division Kaim über Magnano vorgerückt und bei Buttapietra auf die Division D elmas gestossen, welche hartnäckigen Widerstand leistete. Nicht weniger heftig war der Kampf der Division Zoph, die sich mit Mühe gegen die wiederholten Angriffe Hatry's undMont- richard's behauptete. Gegen 2 Uhr nachmittags wogte der Kampf noch unentschieden hin und her; im grossen waren die Franzosen sogar im Vortheile. Da griff auf dem rechten Flügel Hohenzoll'ern in das Gefecht ein, während F. M. L. Freiherr von Kray auf dem linken die Reserve-Division Freiich vorführte. Victor und Grenier mussten um so eiliger zurückgehen, als bereits Oberst Schustekh, der bei Albaredo die Etsch übersetzt hatte, in ihrem Rücken erschien. General Moreau und D elmas, selbst hart bedrängt, wurden durch den Rückzug des rechten französischen Flügels in Flanke und Rücken

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bedroht und sahen sich gegen Abend gezwungen, ihre Stellungen zu räumen.

Die Franzosen gaben ihren Verlust an Todten und Verwundeten auf 4.000 Mann an; 4.500 Mann, darunter 104 Officiere, geriethen in Gefangenschaft der Österreicher, die 18 Geschütze, 40 Munitions- karren und 7 Fahnen eroberten. Ihr Verlust bestand in 780 Todten, 3.049 Verwundeten und 1.800 Gefangenen.

General Scher er erreichte in der Nacht, vom Sieger nur schwach verfolgt, Villafranca und Isola della Scala, am folgenden Tage setzte er den Rückzug über den Canal Molinella fort und passirte am 7. bei Goito und Pozzolo den Mincio. An demselben Tage nahm die österreichische Armee Stellung bei Villafranca.

Inzwischen hatte auch G. M. Klenau, der bereits gegen Ende März au den Po detachirt worden war, mit Glück operirt. Nachdem er am 29. März die Etsch überschritten, war er auf dem linken Po-Üfer bis Governolo vorgedrungen, übersetzte bei Pontelagoscuro den Fluss, machte 350 Gefangene und nahm die französische Po- flotille weg.

Auf Seite des Gegners war die Division Gauthier, ohne "Widerstand zu finden, in Florenz eingerückt und entfernte dort den Grossherzog, dessen Land eine republikanische Verfassung erhielt.

Zwischen den beiderseitigen Heeren herrschte nach der Schlacht von Magnano einige Tage Ruhe. F. M. L. Freiherr von Kray wollte bis zur Ankunft des G. d. C. Freiherr von Melas nichts weiter unternehmen; doch auch dieser war nach seinem Eintreffen in Verona am 9. April nicht geneigt, den Entschliessungen des commandirenden Generals Graf Suwarow, vorzugreifen. Erst am 14. April über- schritt er den Mincio bei Valeggio und gab dann das Commando an F. M. Suwarow ab, der an diesem Tag in Verona eintraf.

Die Österreicher standen am 14. April:

das Gros unter G. d. C. Freiherr v. Melas bei Valeggio 1 _ _ _ _ _ , r , . tt la i- ^ t Ali i >c t i s i 29.000 Mann die Vorhut unter F. M. L. Ott bei Montechian . . J

G. M. Vukassovich bei Rocca d'Anfo .... 7.000

G. M. Graf Hohenzolleru bei Marcaria .... 5.000

G. M. Eisnitz, St. Julien und Klenau bei

Peschiera und Mantua . . 14.500

zusammen . . 55.500 Mann.

Vom Gegner befand sich die erste Coionne unter General Scher er, die Divisionen Delmas, Victor und Grenier, 13.000 Mann, auf dem Rückzüge nach Cremona; die zweite Coionne unter Moreau, die Divisionen Hatry, Serrurier und Mont- richard, 12.000 Mann, auf dem Rückzüge nach Pontevico. In

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Pescbiera waren 1.300 Mann, in Mantua 10.600 Mann als Besatzung zurückgeblieben.

Das Vorrücken der Verbündeten an die Adda.

„Ihnen werde ich die über den Feind zu erringenden VortheUe zu verdanken haben; Sie haben mir die Bahn zum Siege eröffnet!" Mit diesen Worten begrüsste F. M. Graf Suwarow am 16. April den Sieger von Magnano und als er an demselben Tage Musterung über einen Theil der österreichischen Truppen hielt, war er sichtlich zufrieden und sagte zu den ihn umgebenden Generalen: „Vortreff- licher Schritt! Sieg!"

Er kannte ja diese Braven schon und hatte an ihrer Seite bei Focsani und Martinesci gefochten und doch war seine erste Anord- nung eine Taktlosigkeit, durch welche er dieselben Helden, die ihm, nach seinen eigenen sehr richtigen Worten, den Weg zu den ferneren Siegen gebahnt, tief verletzen musste. Er ordnete nämlich sofort Bajonetübungen im österreichischen Lager an, die von russischen Officieren geleitet werden sollten. Es ist gewiss, dass diese „zwischen zwei grosse Schlachten eingeengten Stossübungen" nichts zu den späteren Erfolgen beitrugen; nichtsdestoweniger gab Suwarow diese ungerechtfertigte Anordnung, selbst nachdem ihm die österreichischen Krieger zu den Lorbeeren von der Trebbia und von Novi verholfen, nicht auf; es bedurfte dazu erst eines energischen Mahn Wortes von Seite des Erzherzogs Carl.

Während das Gros der österreichischen Truppen diesen Übungen oblag und Suwarow einige kostbare Tage nutzlos verstreichen Hess, schob G. M. Graf Hohenzollern seine Truppen einestheils längs des Oglio bis Pontevico, anderentheils an den Po vor, erbeutete bei Casalmaggiore 56 Pontonwagen, machte an 200 Gefangene und Hess Mirandola überfallen, wobei die Husaren 235 Gefangene machten und 2 Geschütze erbeuteten.

Am 17. April rückte F. M. L. Ott über die Chiese, am 19. liess Suwarow auch das Gros in drei Colonnen an diesen Fluss heranrücken, nachdem tagsvorher die erste Colonne der russischen Hilfstruppen, 12 Bataillone, 4 Kosakenregimenter (11.000 Mann) unter General Schweikowski bei Valeggio eingetroffen war.

Die erste österreichische Colonne, Division Zoph, rückte nach Ponte S. Marco, die zweite, Division Frei ich, nach Calcinato, die dritte, Division Kaim und Schweikowski nach Montechiari. Die Vorhut wurde bis Castenedolo vorgeschoben; G. M. Graf Hoheu- zollern ging bei Marcaria über den Oglio gegen Bozzolo vor.

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Die Franzosen hatten ihren Rückzug nur bis hinter den Oglio fortgesetzt. Die linke Colonne unter Moreau war bei Pontevico über den Fluss gegangen, zog sich dann wieder aufwärts und blieb bei Calcio, Soncino und Palazzolo stehen. Hier wollte Moreau sich halten, aber General Scher er, dem die Colonne des G. M. Grafen Hohenzollern energisch folgte, war mit dem rechten Flügel schon bis Cremona zurückgegangen. Auch dieser Hauptdepotplatz der französischen Armee musste bei dem stetigen Vorrücken Hohen- zollerns geräumt werden, wobei viele Kriegsvorräthe in die Hände der Österreicher fielen.

Durch die Räumung Cremona's war es auch Moreau unmöglich geworden, sich zu halten, da bereits seine linke Flanke durch de- tachirte Abtheilungen des Corps Vukassovich bedroht wurde. Am 21. April setzten die Franzosen ihren Rückzug gegen die Adda in drei Colonnen fort, u. z. in der Richtung auf Lecco, Cassano und Lodi.

Die Armee der Verbündeten hatte am 20. gerastet; am 21. setzte sie den Marsch fort. Die Vorhut unter F. M. L. Ott, sammt der Division Zoph und der Brigade Vukassovich hatten sich Brescia zu nähern und die Stadt, deren Citadelle eine Besatzung von 1.400 Mann unter Major Bouzet hatte, zunehmen; die Armee selbst rückte gegen Chiari vor. F. M. L. Freiherr von Kray, dem das Commando über die gegen Brescia detachirten Truppen übertragen war, forderte den Commandanten der Citadelle zur Übergabe auf und Hess, als diese abgeschlagen wurde, das Feuer eröffnen und An- stalten zum Sturme treffen. Doch wartete Bouzet diesen nicht ab, sondern übergab um 4 Uhr nachmittags bedingungslos die Citadelle. Ausser 1.264 Gefangenen fielen den Österreichern 46 Geschütze in die Hände.

Noch an demselben Tag rückte die Division Ott bis Ospitaletto, am 22. setzte die Armee ihren Marsch vom Mellaflusse an den Oglio fort. F. M. L. Freiherr von Kray erhielt den Oberbefehl über alle zur Belagerung vou Mantua und Peschiera bestimmten Truppen, sowie über die Besatzungen von Verona und Leguago; auch G. M. Kien au, der auf dem rechten Po-Ufer zn streifen hatte, wurde seinem Befehle unterstellt.

Der Marsch der Hauptarmee gegen die Adda wurde in drei Colonnen fortgesetzt. Die des rechten Flügels, bestehend aus den Divi- sionen Ott, Zoph und Schweikowski, dann der Brigade Vukasso- vich rückte gegen Bergamo, die mittlere, Division Freiich und Kaim gegen Treviglio vor, während den linken Flügel eine kleine Colonne unter G. M. Seckendorf bildete, die über Calcio nach Crema marschirte und in Verbindung mit G. M. Graf Hohenzollern

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trat, der die Richtung von Cremona nach Pizzighettone eingeschlagen hatte.

F. M. Graf Suwarow, der bisher noch keine genauen Nach- richten über Stärke und Stellung des Gegners erhalten hatte, hoffte ihn am Oglio treffen zu können. Aber die Franzosen waren bereits über die Adda zurückgegangen und standen bei Lecco, Cassano und Lodi; nur eine schwache Nachhut war bei Palazzolo zurückgeblieben und wurde am 23. April von da vertrieben. An diesem Tag, 4 Uhr nachmittags trat die Hauptarmee ihren Marsch an die Adda an, aber die Herstellung der Brücken über den Oglio verzögerte den Über- gang bis 10 Uhr nachts, auch kamen mancherlei Irrungen in den Colonnenrichtungen vor, so dass die Armee den Raum zwischen der Adda und dem Oglio am 24. April noch nicht ganz zurückgelegt hatte. Erst am 25. langte das ganze Heer an der Adda an und nahm gegenüber der feindlichen Posten, die das rechte Ufer besetzt hielten. Stellung.

Die Brigade Vukassovich mit einem Theil der russischen Truppen besetzte Caprino gegenüber Brivio, die Division Zoph und Ott nahmen bei S. Gervasio gegenüber Trezzo, die Divisionen F r e 1 i c h uud Kaim bei Treviglio gegenüber Cassano, Stellung.

G. M. Seckendorf hatte Crema, woselbst er 30 Geschütze und bedeutende Vorräthe fand, erreicht und rückte gegen Lodi vor; G. M. Hohen zollern war bei Pizzighettone eingetroffen.

Die Schlacht bei Cassano.

General Scherer, der fest entschlossen war, sich hinter der Adda zu halten, verfügte mit Einschluss der aus verschiedenen Theilen der Lombardei herangezogenen Besatzungen über 28.000 Mann, die er in drei Divisionen, jede zu 10 Bataillonen und 10 Escadronen gliederte. Diese Macht vertheilte er auf der übermässig laugen Strecke vou Lecco bis Pizzighettone, u. z. kam die Division Serurier auf die Strecke von Lecco bis Trezzo, die Division Grenier vou Vaprio bis Villa pompeana, die Division Victor von da bis Robecco. Eine Abtheilung unter General Laboissiere, 5 Bataillone, 7 Esca- dronen, hielt den Raum von Robecco bis an den Po besetzt.

Die Adda bot eine gute Vertheidigungslinie; 3ie konnte zu dieser Zeit nur auf Brücken, deren es vier gab, bei Lecco, Cassano. Lodi und Pizzighettone, überschritten werden. Der Fluss selbst ist bis gegen Cassano tief eingeschnitten, mit zum Theil steilem, sehr überhöhenden rechten Ufer; von Cassano abwärts aber, wo die Ufer niedriger sind, bildet der Fluss bedeutende Moräste, theilt sich in mehrere Arme, hat zu beiden Seiten breite und tiefe Canäle und

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stellt einem Übergang grosse Schwierigkeiten entgegen. Bei Cassano, Leceo und Lodi hatten die Franzosen verschanzte Brückenköpfe hergestellt.

F. AI. Graf Suwarow benützte den 25. und 26. April, um Nach- richten über die Aufstellung des französischen Heeres einzuziehen. Am 26. befahl er dem F. M. L. Ott, bei S. Gervasio, Trezzo gegen- über, eine Brücke schlagen zu lassen, die Adda zu übersetzen und gerade auf Mailand vorzudringen. Sämmtliche Kosakenregimenter und die Brigade Vukassovich sollten sich ihm anschliessen, das Gros der Armee folgen, G. d. C. Melas aber bis auf weiteren Be- fehl mit den Divisionen Kaim und Freiich als Reserve bei Treviglio stehen bleiben.

Diese Disposition wurde jedoch geändert, als die Nachricht ein- lief, dass Lecco vom Feinde besetzt sei, was Suwarow zu der Annahme veranlasste, dass die ganze Division Serurier sich dort befinde. Suwarow befahl nun Vukassovich und der ganzen russischen Division bei Caprino stehen zu bleiben, um im Nothfalie den General Fürsten Bagration, der mit 2 Bataillonen und drei Kosaken-Regimentern, 3.000 Mann, gegen Lecco gesandt wurde, zu unterstützen.

Die angeordnete Bereithaltung dieser Unterstützung erwies sich thatsächlich als nothwendig, denn Bagration stiess bei Lecco auf heftigen Widerstand und das Gefecht, das sich dort entwickelte, gestaltete sich trotz der Schwäche der Franzosen so bedrohlich, dass G. d. L Graf Rosenberg mit sämmtlichen russischen Truppen dem bedrängten Fürsten zu Hilfe eilen rausste und F. M. Suwarow die Brigade Vukassovich ebenfalls nachrücken Hess.

Es gelang endlich dem General Rosenberg, die Franzosen aus Lecco zu vertreiben und Vukassovich blieb auf halbem Wege, bei Brivio stehen, aber der ganz und gar unnöthige Kampf hatte veranlasst, dass Suwarow den Hauptangriflf auf den folgen- den Tag, den 27. April, verschieben musste.

Diese Verzögerung hatte aber auch die viel bedeutsamere Folge, dass den Verbündeten die Erzwingung des Adda-Überganges viel schwerer gemacht werden sollte, als dies am 26. der Fall ge- wesen wäre.

Der Commandant des französischen Heeres, General Scherer, der sich seit der Niederlage bei Magnano seiner schweren Aufgabe durchaus nicht mehr gewachsen fühlte, hatte, da diese Erkenntnis sich gar bald all1 seinen Truppen mittheilte, um Enthebung vom Commando gebeten und schon am 26. April kam die zustimmende Antwort des Directoriums , welches den Oberbefehl an General M o r e a u übertrug.

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Dem General Moreau war es freilich nicht mehr möglich, <lie Fehler seines Vorgängers ganz gut zu machen; aber er griff doch mit Energie und Nachdruck ein und gewann im ersten Augen- blick den nicht zu unterschätzenden Vortheil, dass er das gesunkene moralische Gefühl seiner Truppen hob, die sich von seiner bewährten Führung glänzende Erfolge versprachen.

Vor allem kam es darauf an, die so unklug auseinander ge- zogenen Streitkräfte rasch an dem entscheidenden Punkte zu con- centriren.

Unmittelbar nachdem Moreau Kenntnis von seiner Ernennung erhalten, Hess er alle rückwärts befindlichen entbehrlichen Be- satzungen vorrücken und wies den an der Adda stehenden Divisionen neue Stellungen an. General Grenier musste mit seiner Division nach Vaprio und Cassano rücken und sich dort mit Victor vereinigen, dessen frühere Stellung General Laboissiere einzunehmen hatte. Serurier musste sich ebenfalls dem Centrum nähern, doch änderte Moreau diese letztere Verfügung bald wieder nicht zum Vor- theil der bevorstehenden Schlacht. G. M. Vukassovich war näm- lich, wie erwähnt, bei Brivio eingetroffen und machte am Morgen des 27. Anstalten die Adda dort zu übersetzen. Moreau befahl deshalb Serurier nur ein Bataillon bei Trezzo zurückzulassen und mit dem Gros seiner Division nach Brivio zurückzukehren. Diese Massregel sollte verhängnisvoll werden.

General Moreau hatte ganz richtig geschlossen, dass der Gegner gegen Vaprio und Cassano den Hauptstoss richten werde.

F. M. Graf Suwarow, der den ganzen Tag auf die Beendi- gung des Gefechtes bei Lecco gewartet, befahl am Abend des 26., dass G. d. C. Freiherr von Melas am folgenden Morgen den Brückenkopf von Cassano angreifen solle, während die Divisionen Ott und Zoph bei Trezzo überzugehen hatten. Die drei Kosaken- regimenter, die mit Fürst Bagration Lecco angegriffen, wurden noch in der Nacht nach S. Gervasio zurückbeordert.

Um Mitternacht begannen die Österreicher mit dem Schlagen einer Pontonbrücke bei S. Gervasio. Anfangs boten die steilen Ufer und der schnelle Lauf des angeschwollenen Flusses grosse Schwierig- keiten ; aber der General-Quartiermeister, G. M. Marquis Chasteler, der den Brückenschlag leitete, wusste sie zu überwinden. Er selbst, sowie Oberst d'Aspre legten mit Hand an, die Pontons wurden die steilen Ufer hinab auf den Schultern getragen und so ausserordent- lich war die Mühe, dass die Brücke, zu deren Herstellung nur sieben Pontons nöthig waren, erst um f/26 Uhr früh vollendet war. Mit den ersten Pontons wurden 80 Jäger und 50 Mann von Nädasdy- Infanterie (Nr. 39) übersetzt, welche nahe am jenseitigen Ufer in

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einer Casine am Fusse des Felsens, auf welchem das Schloss Trezzo sich befindet, Posto fassten.

Sobald die Brücke vollendet war, gingen sechs Compagnien des Jägercorps d'Aspre, 600 Kosaken und eine Escadron des 7. Husaren-Regiments über die Adda. Merkwürdigerweise war das jenseitige Ufer von keinem einzigen französischen Posten besetzt. Das in Trezzo stehende Bataillon merkte den Brückenschlag erst, nach- dem die genannten Truppen übersetzt waren. Sie überfielen das Bataillon und besetzten das Schloss.

Dieser Vorhut der Verbündeten folgten unmittelbar die Divisionen Ott und Zoph und der Rest der drei Kosakenregimenter. F. M. L. Ott Hess der Infanterie voraus die Kosaken gegen Pozzo streifen, eine Abtheilung dieser Truppe und Husaren sandte er gegen Colnago, um Verbindung mit G. M. Vukassovich zu suchen.

Inzwischen hatten die Truppen Grenier's sich bereits ihren an- gewiesenen Aufstellungsplätzen genähert und die Tetebrigade Q u e s n e 1 stiess bei Vaprio auf die Vorhut Ott's. Diese war nach dem Über- setzen der Adda so rasch vorgedrungen, dass die rückwärtigen Colonnen des Gros nicht Zeit fanden, ebenso rasch zu folgen. Einzeln rückten vier Bataillone der Division Ott der Vorhut nach, um diese in dem Kampfe gegen die Truppen Greniers zu unterstützen, der inzwischen eine zweite Brigade herangezogen hatte und nun mit 9 Bataillonen und 8 Escadronen in die Offensive überging. Schon waren die Truppen Ott's im Begriffe zu weichen, als G.M.Marquis Chasteler mit der Tete der Division Zoph, 2 Bataillone und 2 Escadronen auf dem Kampfplatze eintraf.

Trotz dieser Verstärkung war es nicht möglich dem stürmischen Angriffe der Franzosen zu widerstehen; das zuletzt eingetroffene Grenadier-Bataillon Stentsch erlitt durch eine Attaque der französi- schen Reiterei furchtbare Verluste. Nun stürmten aber Erzherzog- Joseph-Husaren im Verein mit den Kosaken gegen den linken Flügel der feindlichen Infanterie heran, durchbrachen ihre Linie und warfen sie zurück. Ein im nächsten Augenblick auf dem Kampfplatz er- scheinendes, von Mailand herangezogenes französisches Reiter- Regiment wurde ebenfalls geworfen und bis Gorgonzola verfolgt. Bald nach dem Eingreifen der Cavallerie rückten auch die übrigen Batail- lone der Division Zoph in die Feuerlinie. So verstärkt, griff F. M. L. Ott von neuem die Dörfer Pozzo und Vaprio, welche die Flanken der feindlichen Linie deckten, an und entriss diese Ort- schaften den Franzosen nach hartem Kampfe.

General Moreau, welcher den Kampf auf seinem linken Flügel selbst geleitet hatte, befahl nun Grenier gegen Inzago zurückzu- gehen und dort neuerdings Stellung zu nehmen. Aber kaum waren

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die ersten Abtheilungen dort angelangt, als ihnen auch schon fliehende französische Truppen entgegenkamen.

Während des Kampfes zwischen Pozzo und Vaprio hatte auch G. d. C. Freiherr von Melas den Angriff auf den Brückenkopf bei Cassano begonnen. Dieser war anfangs von der 10. französischen Halb-Brigade der Division Grenier besetzt gewesen, zu welcher bald auch die Brigade Argod der Division Victor stiess.

Unter dem heftigsten Feuer der feindlichen Batterien schlugen die österreichischen Pionniere Laufbrücken über den Kanal Ritorta, der die Front der Franzosen deckte und übersetzten einen Theil der Infanterie und Geschütze. Unmittelbar darauf stürmte das (im Jahre 1809 aufgelöste) Regiment Reisky den Brückenkopf und drang so rasch in denselben ein, dass die Franzosen, die auf das rechte Adda-Ufer flohen, nicht einmal Zeit fanden, die Brücke anzuzünden und alle ihre Ge- schütze zurücklassen mussten. General Argod selbst fiel.

Unaufhaltsam drangen nun die Österreicher über die Brücke nach und kamen so den gegen Inzago zurückgehenden Truppen Moreau's in den Rücken.

Von zwei Seiten umgangen, sahMoreau seinen Rückzug nach Mailand über Gorgonzola abgeschnitten, weshalb er den Weg über Melzo einschlug. Ein Theil der Division Victor, der sich nicht mehr mit Grenier vereinigen konnte, musste mit den Truppen Laboissiere's den Weg über Melegnano einschlagen.

Um 6 Uhr nachmittags war der Kampf zu Ende. Die Truppen der Verbündeten lagerten während der Nacht auf dem Schlachtfelde, den abziehenden Feind Hess Suwarow nur durch einzelne Reiter- abtheilungen verfolgen.

G. M. Vukassovich war inzwischen auch nicht unthätig ge- wesen. Wahrend die russische Division unter General Rosenberg unbeweglich zwischen Lecco und Brivio stehen blieb, hatte er die französischen Posten bei Brivio vertrieben und die Adda übersetzt. Dann griff er den General Gaillet, der von Lecco heranrückte, an und warf ihn auf General Sovez zurück, welcher noch Lecco besetzt hielt, Gaillet zog sich nach Como, General Soyez an den Lago maggiore zurück.

Am Abend des 27. April erhielt G. M. Vukassovich den Befehl, nach Mailand zu rücken. Auf dem Marsche dahin, am 28., kam ihm die Meldung zu, dass Verderio von feindlichen Truppen stark besetzt sei. Es war in der That so. General Serurier stand dort unbeweglich und erwartete noch immer Befehle von Moreau.

Wie bekannt, war Serurier am 27. nach Brivio gesandt worden, hatte alter auf dem Marsche dahin, als Vaprio und Pozzo von den Österreichern angegriffen wurden, Befehl erhalten, dort Halt

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zu machen, wo er sich eben befände und weitere Weisungen zu er- warten. Trotzdem nun Serurier den ganzen Tag über den Kanonen- donner hörte, blieb er bei Verderio, wo ihn der Befehl Moreau's erreicht hatte, also im Rücken der Österreicher unthätig stehen und wagte es nicht eigenmächtig sich zu rühren; seine Meldungen aber gelangten nicht mehr an den Oberbefehlshaber. So stand er mit etwas über 3.000 Mann bis die Vortruppen des G. M. Vukasso vi ch ihn entdeckten.

G. M. Vukassovich sandte 1 Bataillon und 200 Kosaken unter Oberst Prinz Victor Roh an nach Paderno, den Obersten Prinz Louis Rohan mit 2 Bataillonen über Osnago in die linke, den Major Gajoli mit 2 Bataillonen und 1 Escadron in die rechte Flanke Serurier's, mit dem Reste seiner Truppen, 3 Bataillonen und 1 Escadron griff Vukassovich selbst in der Front an, nachdem der französische General die Aufforderung, die Waffen zu strecken, abgeschlagen hatte.

Die Franzosen kämpften in der verschanzten Stellung wie die Verweifelten, aber bei Einbruch der Nacht sah Serurier doch ein, dass weiterer Widerstand nutzlos sei. Er streckte mit 250 Officieren und 2.700 Mann die Waffen, 8 Geschütze fielen in die Hände der Österreicher.

Dieses Nachspiel schloss die dreitägigen Kämpfe an der Adda, welche in der Geschichte unter dem Namen der Schlacht von Cas- sano bekannt sind. Die Verluste der Österreicher beliefen sich an diesen Tagen auf 139 Offi eiere und 3.535 Mann an Todten und Verwundeten, etwa 1.000 Mann wurden vermisst. Die Verluste der Russen sind nicht bekannt, waren aber jedenfalls nicht bedeutend, da sie an dem Hauptkampfe, mit Ausnahme einiger Kosakenregimenter, gar nicht betheiligt waren. Die Franzosen verloren über 2.500 Mann an Todten und Verwundeten, etwa 7.000 Mann an Gefangenen, 27 Geschütze fielen in die Hände der Österreicher.

Empfindlicher als diese Verluste war der niederschmetternde moralische Eindruck, dass auch Moreau dem Gegner nicht ge- wachsen war und der Wechsel in der Stimmung des italienischen Volkes. Schon seit Monaten war der Druck der französischen Eroberer immer empfindlicher geworden, so dass schon im März die Bauern der Polesine zu den Waffen gegriffen hatten. Ihrem Beispiele waren im April die Alpenthäier von Brescia und Bergamo gefolgt und nun pflanzte sich die Bewegung durch die Lombardei, Modena und Toscana fort. Überall verschwanden die republikanischen Behörden, die Demokraten mussten fliehen oder wurden erschlagen; jeder kleinere Trupp französischer Soldaten fand sich auf jedem Schritt bedroht.

Or»an der militlr-wlMenscbaftlicben Vereine. LIX. Band. I89t>. 28

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Österreicher und Bussen in Italien, 1799

Unter solchen Verhältnissen war die Lage Moreau's eine doppelt schwere. Er sollte bald die Oberzeugung gewinnen, dass er ohne einen zweiten Kampf zu wagen, bis gegen Turin zurück- weichen müsse.

Nach den Kämpfen an der Adda blieb dem französischen Ober- befehlshaber nur der Rückzug auf Mailand über Melzo offen. Aber die Stadt war nicht zu halten. Moreau warf eine Besatzung von 2.400 Mann in die Citadelle und ging noch am 28. April über den Ticino. Der rechte Flügel, Victor und Laboissiere, marschirte nach Pavia, die Mitte, G r e n i e r, nach Buffalora und Vigevano. General Lemoine, der bei Pizzighettonc stand, Hess eine Besatzung in der Festung und ging bei Piacenza über den Po. Hinter dem Ticino wollte Moreau die Division Serurier, von deren Schicksal er noch nichts wusste, an sich ziehen.

Von den Truppen der Verbündeten rückten die österreichischen Corps am 21. April von Gorgonzola nach Mailand, wo sie von der Bevölkerung jubelnd begrüsst wurde. Der Erzbischof mit den Stadt- vertretern war der anrückenden Colonne entgegengegangen und über- reichte dem G. d. C. Freiherr von Melas die Schlüssel der Stadt, welche dieser durch einen Adjutanten an F. M. Graf Suwarow zu- rücksandte.

„Suwarow küsste die Schlüssel, übergab sie allen Anwesenden seines Gefolges zu dem nämlichen Zweck uud nachdem diese von dem ganzen Gefolge geküsst waren, eilte er mit ihnen ebenfalls der Stadt zu. Hier fand er die österreichischen Truppen in den Haupt- gassen und Plätzen aufmarschirt. Als dem G. d. C. Melas seine Ankunft gemeldet wurde, eilte er dem Feldherrn mit gesenktem Degen entgegen, um ihm über seine getroffenen Anstalten Meldung zu erstatten. Suwarow, ohne sie zu hören, packte ihn in der Freude seines Herzens am Kopf und umarmte ihn mit Inbrunst. Das Ross des Generals Melas bäumte sich und da Suwarow seinen Kriegsgenossen so fest in den Armen hielt, so konnte dieser weder seinen Gaul bändigen, noch sich im Sattel erhalten; zum Glück erhielt er sich noch im Herabgleiten auf beiden Füssen, welches den in den Fenstern Zuschauenden ein allgemeines Evivva! ablockte. Suwarow, hinter ihm Melas mit dem Gefolge, ritten nun durch mehrere Strassen der Stadt, bis der erstere eine offene Kirchenthür erblickte; hurtig sprang er vom Pferde, drängte sich durch die Menge, lief an den Hochaltar hin und warf sich der Länge nach auf die Erde. Nachdem er einige Minuten gelegen, sprang er in die Höhe, ertheilte seinem Gefolge den Segen, lief zur

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Kirche hinaus, setzte sich auf sein Pferd und ritt, indem er mit seiner Rechten, an der der Kantschuh hing, immerwährend dem Volk und den an den Fenstern Zusehenden links und rechts seinen Segen ertheilte, seinem Quartiere zu."

Der Übergang der Verbündeten über den Po.

Von Mailand aus Hess F. M. Graf Suwarow die leichten Truppen gegen den Ticino vorrücken, Oberst Strauch mit fünf Bataillonen wurde nach Morbegno und Chiavenna, Oberst Prinz Ronan mit vier Bataillonen nach Bellinzona detachirt, um den Gegner aus den Umgebungen des Lago maggiore, Lago di Lugano und Lago di Como bis an den Fuss des St. Gotthard zu vertreiben und sich mit den Truppen in Tirol in Verbindung zu setzen.

Das russische Hilfscorps, das unter G. d. I. Rosenberg bis 28. April bei Lecco gestanden war, vereinigte sich bei Monza mit G. M. Vukassovich, welcher über Vimercate dahin gerückt war. Beide marschirten dann nach Bruzano nächst Mailand.

Am 30. April veränderte die Armee ihre Stellung, die Division Ott kam auf die Strasse von Novara nach Casa d'Olona, die Division Zoph auf die Strasse von Lodi nach S. Donato, die Division Kai m folgte ihr. Der Rest der österreichischen Truppen sammt dem russi- schen Hilfscorps blieb bei Mailand; ein kleines Corps blockirte die Citadelle.

Die Erfolge der Verbündefen waren zweifellos gross, aber die Lage konnte sich immerhin bald ändern. In der nördlichen Flanke des -italienischen Heeres" stand noch die unbesiegte Armee Massena's in der Schweiz und aus dem Süden musste man das Anrücken der Franzosen unter Macdonald aus Neapel, Rom und Toscana erwarten, da deren Stellung durch den Verlust der Lom- bardei unhaltbar wurde.

Als nächstes strategisches Ziel erblickte F. M. Graf Suwarow die Befreiung der Schweiz, dieses wichtigen militärischen Schlüssels von Italien, Deutschland und Frankreich", dann die gänzliche Ver- treibung der Franzosen aus Italien. Seine Gedanken über die Ver- wirklichung dieses Plaues liess er vom G. M. Marquis Chasteler in einem Memoire niederlegen, welches dem Kaiser Franz über- sendet wurde. Die Grundzüge dieses Memoire sind:

„Unterstützt durch zweckdienliches Vorgehen F. M. L. Hotze's in der Schweiz, dann der Oberste Strauch und Prinz Victor Roh an, welch' letztere den Gegner von Süden her im Rücken fassen, erobert F. M. L. Belle gar de Graubündten uud das Valtelin. Gleichzeitig überschreitet Erzherzog Carl zwischen Constanz und Basel den

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Rhein, um, durch die nördliche Schweiz vordringend, „Masse na von allen Seiten in die Enge zu treiben u. Sobald Graubündten und das Valtelin im Besitze der Armee von Tirol sind, vereinigt sich diese mit dem rechten Flügel der italienischen Armee in der Gegend von Bellinzona. Während dann F. M. L. Bellegarde über den St. Gotthard und durch das obere Wallis gegen den Thuner See und die Rhönequellen vordringt, operirt der rechte Flügel der italienischen Armee südlich des Lago maggiore durch das Sesiathal über Domo d'Ossola und den Simplon, marschirt „in der grössten Geschwindigkeit längs des Rhone über St. Maurice, Villeneuve und Vevay auf Lausanne" und wendet sich sonach „auf dem nämlichen Wege, den der französische General Schauenbourg zur Eroberung der Schweiz machte", nach Freiburg und Bern.

Die italienische Armee schlägt zuerst die aus Neapel, Rom und Florenz anrückenden französischen Heerestheile vor ihrer Ver- einigung mit Moreau, kehrt dann schleunigst zurück und marschirt von dort auf dem linken Ufer des Po nach Turin. Mittlerweile wird

F. M. L. Freiherr von Kray Peschiera und Mantua genommen haben und über Cremona nach Piacenza marschirt sein, wo er auf das rechte Po-Ufer übergeht, Tortana einschliesst und ein Corps unter

G. M. Klenau nach Genua detachirt, welches sich im Vereine mit der englischen Flotte dieser Stadt bemächtigt.

An den König von Neapel werden sofort und auf verschiedenen Wegen Couriere geschickt, „damit er mit den russischen, englischen und ottomanischen Truppen der Armee Macdonald's auf dem Fusse nachgehe, um sie aus Italien ganz zu vertreiben."

Überzeugt von der Zustimmung des Kaisers Franz zu diesem Plane, der auf ganz unrichtigen Voraussetzungen hinsichtlich des Ver- hältnisses Moreau's und Macdonald's zur verbündeten Armee basirte, traf S u w a r o w die nöthigen Anordnungen, um Macdonald entgegenzurücken, den er viel näher vermuthete, als dies in Wirklich- keit der Fall war. Das Gros der Armee, zu welcher nun endlich auch die russische Division Förster gestossen war, im ganzen 3ti.000 Mann (24 Bataillone, 6 Kosaken-Regimenter, 18.000 Mann Russen; 20 Bataillone, 32 Escadronen, 18.000 Mann Österreicher» marsehirte in zwei Colonnen; die eine unter G. d. I. Graf Rosen- berg über Melegnano und S. Angiolo, die zweite unter G. d. C. Frei- herr von Melas über Lodi und Casalpusterlengo an den Po, welchen sie zwischen dem 2. und 6. Mai theils oberhalb Pavia, theils bei Piacenza überschritten, so dass die Armee am 7. auf engem Räume versammelt und in der Lage war, die Vereinigung Moreau's mit Macdonald zu hindern. General R Osenberg stand auf dem linken Po-Ufer und hatte seine Vorhut gegen Lomello vorgeschoben,

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G. d. C. Melas hielt bei Castel S. Giovanni auf dem rechten Fluss- ufer. Seine Vorhut besetzte Voghera. Inzwischen drang G.M.Vukasso- vich, welcher beauftragt war, den Feind gegen Piemont zu be- obachten, und das Belagerungs-Corps der Citadelle von Mailand zu decken, von Buffalora über den Ticino in Piemont ein und löste den F. M. L. Ott ab, der nun mit 4.600 Mann über Pavia nach Piacenza zu marschiren hatte.

Die Festungen Mantua und Peschiera waren von den Truppen der Generale Klenau, Eisnitz und St. Julien (20 Bataillone, 4 Jager-Compagnien und 8 Escadronen, im ganzen 14.000 Mann) unter dem Oberbefehle Kray's, die Festung Pizzighettone von dem Corps Hohenzollern (5 Bataillone, 6 Escadronen) blockirt.

Die Lage der Franzosen war eine äusserst missliche. Mit seiner nur 20.000 Mann starken Armee konnte Moreau nicht daran denken, den Ticino vom Lago maggiore bis an den Einfluss in den Po zu vertheidigen ; schon war ihm ja die Möglichkeit genommen, mit Massen a in der Schweiz und Macdonald in Unteritalien Verbindung zu erhalten. Blieb er am Ticino stehen, so konnte er von Macdonald und den Truppen, welche die genuesische Riviera besetzt hatten, abgeschnitten werden. Überdies war der grösste Theil der Lombardei, von Piemont und Toscana im vollen Aufstand gegen die Franzosen.

Sobald Moreau von der Niederlage der Division Serurier unterrichtet war, beschloss er auf Alessandria und Turin zurückzugehen, sich zwischen diesen beiden Plätzen zu halten und die östlichen Apenninnen mit den Truppen der Generale Montrichard und Gauthier zu behaupten. Die Divisionen Victor und Laboissiere gingen von Pavia nach Valenza und Alessandria, die Division Grenier rückte über Vercelli nach Turin. General Perignon, der vor kurzem in Genua angekommen war, erhielt den Befehl über die in der ligurischen Republik stehenden Truppen und sollte zugleich Verbindung halten mit Montrichard und mit Gauthier, der nördlich von Florenz stand.

Moreau, mit der Division Grenier nach Turin abgerückt, überzeugte sich bald von der üblen Stimmung der dortigen Bevöl- kerung, welche die ihnen gegebenen Waffen gegen die Franzosen kehrte. Er Hess deshalb in Turin eine Besatzung von 3.400 Mann unter General Fiorella, der sammtliche Kriegsvorräthe in die Citadelle zu schaffen hatte; mit dem Reste der Truppen eilte er selbst nach Valenza. Am 7. Mai waren M o r e a u's Truppen zwischen diesem Orte und Alessandria concentrirt. Sie wurden in zwei Divisionen zu je 10.000 Mann eingetheilt; die eine unter General Victor stand bei Alessandria, die zweite unter General Grenier bei Valenza.

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Diese strategisch wichtige Stellung an dem Zusammenflüsse dreier bedeutender Wasserläufe, die Flügel an den Po und Tauaro gelehnt und auf Alessandria und Valenza gestützt, deckte das ganze südwestliche Piemont und zugleich die durch die Apenninnen nach der Riviera führenden Strassen. Diese Stellung bot Moreau die Möglichkeit, auf beiden Seiten des Po zu operiren und früher Turin zu erreichen als S u w a r o w. Und auch wenn dieser gegen Macdonald sich wandte, war Moreau in der Lage, die zur Deckung des Rückens zurückgelassenen Truppen der Verbündeten anzugreifen und zu schlagen.

Freilich warMacdonald noch weit und es wäre Suwarow freigestanden, mit seinen zahlreicheren und besonders an innerem Wert bedeutend überlegenen Truppen die Offeusive gegen Moreau zu ergreifen und ihn zu vernichten, bevor Macdonald, der noch bei Lucca stand, den Po erreichen konnte. Aber Suwarow war über die Bewegungen der französischen Heere nur höchst un- vollständig unterrichtet ; er glaubte Valenza nur schwach besetzt, das Gros aber in Turin und Macdonald bereits auf dem Marsche gegen Genua.

Am 7. Mai traf im Hauptquartier der Verbündeten die irrige Meldung ein, dass die Franzosen Valenza geräumt hätten. F. M. Graf Suwarow sandte sofort den General Rosenberg mit 8 Bataillonen und 2 Escadronen dahin, um die Stadt zu besetzen; er selbst wandte sich mit dem Gros des Heeres gegen Tortona.

Am 9. Mai setzte die Armee sich in Bewegung. Der G. M. Marquis Chasteler, der sich mit 2 Bataillonen und 1 Escadron zuerst der Stadt näherte, stiess auf Widerstand. Die kleine französische Be- satzung, die das in der Stadt befindliche Spital und Magazin in Sicherheit bringen wollte, hatte die Thore geschlossen und empfing die anrückenden Reiter mit Gewehrfeuer. G. M. Chasteler Hess die Thore einbauen, wobei die Bewohner von Innen mithalfen und besetzte die Stadt. Die 700 Mann starke Besatzung zog sich in die Citadelle zurück.

Weniger erfolgreich war die Unternehmung Rosenberg's gegen Valenza. Er wurde am 12. bei Bassignana, wo er sich auf Wuusch des Grossfürsten Co ns tantin in ein Gefecht eingelassen hatte, von Moreau empfindlich geschlagen. Durch diese Schlappe erst erfuhr Suwarow, dass Moreau Turin wieder verlassen habe und zwischen Alessandria und Valenza stehe. Er vereinigte nun die Armee auf dem rechten Ufer des Po bei Sale-Castelnuovo an der Scrivia.

Inzwischen waren schon zwei von den Franzosen besetzte feste Plätze gefallen. Am 7. Mai capitulirte Peschiera, wo 19 Kanonier-

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Schaluppen, 100 Geschütze, 18 Pontons und ein grosses Magazin in die Hände der Österreicher fielen. Am 11. streckte die 600 Mann starke Besatzung von Pizzighettone die Waffen. Die Österreicher fanden dort 97 Geschütze und grosse Munitions- und Proviant- vorräthe.

Durch den Fall dieser Festungen wurden 11 Bataillone, 6 Escadronen und ein vollständiger Belagerungspark verfügbar; 1 Ba- taillon blieb in Pizzighettone ; G. M. Graf Hohenzollern ging mit 4 Bataillonen nach Mailand ab, die übrigen 6 Bataillone und 6 Esca- dronen unter F. M. L. Kaim rückten zur Hauptarmee ein. F. M. L. Frei- herr von Kray setzte seiu Belagerungscorps von Peschiera gegen Mantua in Marsch.

Auch G. M. Vukassovich vollzog die ihm gestellte Auf- gabe mit Rührigkeit und Geschick. Er hatte Novara, Mortara und Vercelli besetzt, nahm Verrua, Jvrea und das feste Schloss Bard und unterstützte die Organisation des bewaffneten Landvolkes, das sich unter dem Commando eines ehemaligen Rittmeisters von Nauen- dorf, namens Luccio ni, sammelte. Die Reiter des G. M. V u kass o- vich streiften am 12. bereits bis Settimo Torinese, 15Äm von Turin.

Nachdem F. M. Graf Suwarow zur Blokade von Tortona 2 Ba- taillone und 1 Escadron zurückgelassen hatte, sammelte er das Gros der Streitkräfte zwischen Sale und Castelnuovo und am 15. Mai liess er Novi besetzen, wodurch dem Gegner die kürzeste und beste Ver- bindung zwischen Alessandria und Genua abgeschnitten wurde. Am 16. Mai traf auch General Kaim mit den 6 Bataillonen und 6 Escadronen vor Pizzighettone bei der Hauptarmee ein.

An diesem Tage änderte Suwarow plötzlich seine bisherige Absicht: die Hauptmacht auf dem rechten Po-Ufer versammelt zu halten und dadurch die Vereinigung Moreau's mit Macdonald zu verhindern. Jetzt beschloss er seine sämmtlichen Streitkräfte auf das linke Ufer des Flusses zu bringen. Suwarow wurde hiezu durch verschiedene Umstände bestimmt.

Bisher war ihm die von Neapel drohende Gefahr als die dringendste erschienen; nun erfuhr er aber, dass Macdonald Befehl erhalten habe, Neapel nicht zu verlassen. So beruhigend diese, übrigens falsche Nachricht war, so alarmirend klangen die Berichte aus dem Norden. Masse* na sollte, so hiess es, Befehl erhalten haben, die Division Lecourbe aus Graubünden nach Italien ab- rücken zu lassen; zugleich kam die Nachricht, dass weitere 15.000 Mann an Verstärkungen nach Piemont gesandt werden, und dass auch General Augereau mit bedeutenden Streitkräften dahin bestimmt sei. Suwa- row erblickte deshalb jetzt seine Aufgabe darin, die Vereinigung

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Moreau'8 mit den aus der Schweiz und Frankreich heranrückenden Verstärkungen zu verhindern, weshalb er auf das linke Po-Üfer zu gehen beschloss, um sich den Abtheilungen, welche seine rechte Flanke deckten, zu nähern und auf den Strassen, auf welchen seiner Ansicht nach die französischen Verstärkungen heranrücken mussten, Stellung zu nehmen.

In diesem Sinne erhielt General Rosenberg daher den Be- fehl, nach Lomello zurückzugehen und bis Candia zu rücken ; das Gros der österreichisch-russischen Armee hatte den Po bei Mezzana Corti zu übersetzen und vorläufig bei Mortara Stellung zu nehmen. Zur Blokade der Citadelle von Tortona und zur Beobachtung des Gegners bei Alessandria wurde ein Corps von 6 Bataillonen, 6 Escadronen und 2 Kosaken-Regimentern unter G. M. Seckendorf zurückgelassen.

Diese für den 16. Mai angeordneten Bewegungen wurden jedoch durch den Gegner unterbrochen.

General Moreau, der keinerlei Verstärkungen erwartete, hatte die Hoffnung aufgegeben, sich in Piemont halten zu können. Von Genua abgeschnitten, vom linken Po-Ufer her durch Vukassovich beunruhigt, das Land in seinem Rücken in vollem Aufruhr, sah er sich mit seinem kloinen Heer förmlich eingeschlossen. Die Verpflegung geschah unter den grössten Schwierigkeiten, jeder Transport musste durch starke Abtheilungen escortirt werden, wodurch sich die ohnehin schwachen Streitkräfte von Tag zu Tag verringerten. Nachrichten, welche besagten, dass G. M. Vukassovich gegen Casale vorrücke und die Unthätigkeit der feindlichen Hauptarmee, veranlassten nun Moreau zu glauben, dass Suwarow den Po bei Casale zu über- schreiten beabsichtige und bereits bedeutende Detachirungen auf das linke Ufer vorgenommen habe. Moreau beschloss daher, diese Gelegenheit zu benützen und durch einen raschen Vorstosa gegen Tortona in den Besitz der einzigen für Geschütz in jeder Jahreszeit brauchbaren Strasse über die Apenninen zu gelangen und sich hie- durch längs der Riviera die Verbindung mit Toscana zu sichern, wo Macdonald bald eintreffen musste.

Das Treffen bei Marengo.

In der Nacht vom 15. zum 16. Mai liess Moreau eine Schiff- brücke über die Bormida schlagen, um 6 Uhr morgens setzte die Division Victor über den Fluss, General Grenier blieb noch auf dem linken Ufer, um die Ergebnisse der ersten Recognoscirung ab- zuwarten. Die österreichischen und russischen Vorposten wurden durch die Vortruppen Victor's bald von Marengo vertrieben und gegen San Giuliano gedrückt, welcher Ort von der Division Frei ich be-

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setzt war, deren Comniando in Erkrankung des Divisions-Commandanten G. M. Lusignan fährte. Dieser Hess auf die Nachricht von dem Anrücken bedeutender feindlicher Streitkräfte seine Truppen, 6 Bataillone und 5 Escadronen Lobkowitz-Dragoner aufmarschiren und eben als sie den Ort passirten, stiessen sie auf die Vorhut des Fürsten Bagration, der sich auf dem Marsche von Novi nach Sale befand. Fürst Bagrati o n entsprach der Aufforderung Lu sign ans, an dem voraussichtlichen Kampfe theilzunehmen, worauf beide Generale ihre Truppen formirten.

Den rechten Flügel des ersten Treffens bildeten drei russische Bataillone, das Centrum vier österreichische, den linken wieder zwei nissische Bataillone. Auf jeden Flügel des ersten Treffens kamen zwei Escadronen Lobkowitz-Dragoner. Im zweiten Treffen standen zwei österreichische Bataillone und die 5. Escadron Lobkowitz-Dragoner. Das Kosaken-Regiment schwärmte vor der Front.

In dieser Schlachtordnung rückten die Verbündeten geschlossen unter Trommelschlag vor. Der Kampf begann auf dem rechten Flügel; die drei russischen Bataillone wichen anfangs zurück, doch drangen sie, von zwei österreichischen Grenadier-Compagnien des zweiten Treffens unterstützt, bald wieder vor und warfen die Franzosen gegen einige einzeln stehende Häuser zurück. Hier aber sammelte Moreau seine Truppen wieder und stiess zum zweitenmal gegen die Verbündeten vor. G. M. Lusignan Hess nun seine ganze Infanterie des zweiten Treffens zur Unterstützung vorrücken und es gelang ihm, die Franzosen abermals zu werfen. Ein Angriff der französischen Cavallerie, die geschlossen anritt, wurde von den Dragonern und Kosaken zurückgewiesen. Gegen Mittag wurde der Kampf auf der ganzen Linie allgemein und wogte unentschieden hin und her, dann aber trafen noch zwei österreichische Bataillone und vier Escadronen Kaiser-Dragoner, von F. M. L. K a i m zur Unter- stützung gesandt, auf dem Kampfplatze ein. General Moreau, der nun einsah, dass seine Voraussetzung irrig gewesen und er noch den grössten Theil der feindlichen Hauptarmee vor sich habe, ordnete um 4 Uhr nachmittags den Rückzug an. Verfolgt von der öster- reichischen und russischen Cavallerie, gingen die Franzosen an die Bormida zurück, brachen in aller Eile die Brücke ab, Hessen aber 400 Mann zurück, welche gefangen genommen wurden. Die Verluste der Franzosen an Todten und Verwundeten sind nicht bekannt; die Österreicher verloren 97 Todte und 286 Verwundete, die Russen 27 Todte und 80 Verwundete.

General Moreau gab nach dem unglücklichen Treffen bei Marengo die Hoffnung auf, sich einen geraden Weg nach Genua bahnen zu können. Besorgt um seine Rückzugslinie nach Turin, dirigirte er die Division

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Victor am 17. über Acqui und Cairo nach Savona, er selbst mit der Division Grenier, der ganzen Cavallerie, Artillerie und dem Gepäck, rückte nach Asti. In Alessandria blieb eine Besatzung von 3.000 Mann zurück. Schon am 20. Mai gelangte die Infanterie Grenier's in die Linie Chieri— Carmagnola— Racconigi— Savigliano, die Cavallerie rückte über Turin hinaus in die Ebene von Rivoli.

Marsch der Verbündeten nach Turin.

' F. M. Graf Su war ow erhielt vorläufig keine Nachrichten über den Rückzug der Frauzosen; das Treffen bei Marengo verzögerte des- halb den beabsichtigten Abmarsch auf das linke Po-Ufer nur um zwei Tage; am 18. Mai brachen die Truppen aus ihren Stellungen auf. Das Gros des Heeres übersetzte am 19. den Po bei Mezzana Co rti, langte am 20. an der Sesia an und bezog bei Candia ein Lager. Am folgenden Tage erst erfuhr Suwarow, dass die Franzosen Valenza geräumt, worauf er diese Stadt sofort besetzen und ebenso wie Casale, das G. M. Vukassovich genommen hatte, befestigen Hess. Wohin Moreau seinen Rückzug genommen, wusste Suwarow jedoch noch immer nicht. Er beschloss demnach, gegen Turin vor- zurücken, um durch Besetzung dieser Stadt die letzten Com- municationen Moreau's mit der Schweiz und Savoyen zu unter- binden.

Am 23. Mai marschirte das Gros der Armee, 34 Bataillone. 29 Escadroneu und 3 Kosaken-Regimenter (einschliesslich des Corps Vukassovich) in zwei Colonnen nach Trino, am folgenden Tag an die Dora baltea, am 26. wurde ein Lager bei Settimo Torinese bezogen. G. M. Vukassovich schob seine Vortruppen über Turin bis gegen Chieri, während Fürst Bagration der Citadelle von Turin gegenüber, bei Rivoli Stellung nahm.

Von den übrigen österreichisch - russischen Truppen hatten 10 Bataillone, 5 Escadronen uud 3 Kosaken-Regimenter unter dem Commando der Generale Schweikowski und Seckendorf, von welch' letzterem G. M. Alcaini das Commando des Blocadecorpai von Tortona übernahm, vor Alessandria zu rücken, den Platz zu nehmen und dann zur Hauptarmee zu stossen.

F. M. L. Ott stand mit 9 Bataillonen, 10 Escadroneu bei Reggio, G. M. Klenau mit 2 Bataillonen, 1 Escadron bei Ferrara, F. M. L. Freiherr von Kray belagerte mit 18 Bataillonen, 7 Esca-« dronen Mantua, 8 Bataillone unter G. M. Graf Hohenzollern be^ fanden sich im Anmärsche dahin. Die Oberste Prinz Roh an un< Strauch standen mit 10 Bataillonen, 1 Escadron bei Bellinzona Oberst Lamarseille mit 4 Bataillonen bei Chiavenna. Auf ven

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sehiedeuen Punkten des Kriegsschauplatzes vertheilt waren 6 Bataillone 4 Escadronen, auf dem Anmärsche begriffen 25 Bataillone, 24 Esca- dronen, als Besatzung in Verona, Venedig, Istrien 16 Bataillone. Zu- sammen bildeten diese Truppen eine Macht von 112.400 Mann, wovon etwa 80.000 Mann auf dem Kriegsschauplätze.

General Moreau hatte noch auf dem Rückmärsche erfahren, dass Ceva von den Insurgenten genommen worden sei, weshalb er am 19. Mai den General-Adjutanten Gareau mit 4 Bataillonen dahin absandte, um den Platz wieder zu nehmen. Er selbst führte dann sein Heer bis in die Nähe von Turin, sandte von hier, die Abwesenheit der Verbündeten benützend, seine ganze Bagage und die schwere Artillerie nach Brian con und zog sich hierauf, als er die Annäherung Suwarow's erfuhr, über Carmaguola nach Savigliano zurück. Gareau hatte Ceva nicht mehr besetzen können, da sich bereits eine österreichische Abtheilung des Platzes bemächtigt hatte; auch die Versuche Grouchy's, des Generalstabschefs der französi- schen Armee, der von Moreau zur Unterstützung dahin gesandt worden war, blieben erfolglos.

Um sich dem heranziehenden Macdonald zu nähern, führte nun Moreau sein Heer über Cuneo, Mondovi und Lesegno in die Riviera. Er selbst verfügte, einschliesslich der Divisionen Victor und Perign o n, die bereits an der Riviera waren, über 23.000 Mann. Als Besatzungen in den Festungen Oberitaliens und einigen kleineren Forts in den Apenninen befanden sich 20.000 Mann. Die Generale Montrichard und Gauthier hielten mit 9.000 Mann Toscana und die Romagna besetzt, General Macdonald war auf dem Anmärsche von Unteritalien gegen Florenz.

F. M. Graf Suwarow war inzwischen in Turin angekommen. G. M. Vukasso vich, der die 3 Bataillone und 5 Escadronen starke Vorhut der linken Colonne führte, schloss die Stadt im Osteu, Fürst Bagration mit der Vorhut der rechten Colonne, 5 Batail- lone, 2 Escadronen und 5 Kosaken-Regimenter im Norden und Westen ein. Am 25. Mai abends forderte G. M. Marquis Chasteler die Besatzung zur Übergabe der Stadt auf. Aber General Fi or eil a, der Zeit gewinnen wollte, um so viele Vorräthe als möglich in die Citadelle zu schaffen, schlug die Aufforderung ab, worauf G. M. Marquis Chasteler das Feuer eröffnen Hess.

Die Armee, welche an der Stura lagerte, setzte sich am 27. früh in Bewegung, um die Stadt von allen Seiten einzuschliessen. Aber es kam nicht zur Belagerung. G. M. Vuka sso v ich, der Gelegenheit gefunden hatte, sich mit dem Commaudanten der italienischen Nationalgarde in's Einvernehmen zu setzen und bereits in die Vorstädte gedrungen war, fand die Thore der Stadt geöffnet.

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So rasch und unerwartet geschah sein Eindringen, dass viele Fran- zosen nicht Zeit fanden, sich in die Citadelle zurückzuziehen. In dem Strassenkampfe, der sich entspann, verloren die Franzosen gegen 100 Todte und 200 Gefangene; der Verlust der Österreicher belief sich auf 30 Todte und 40 Verwundete. In der Stadt fanden die Österreicher ein reichhaltiges Arsenal mit 382 Kanonen, 15 Mörsern, 20.000 Gewehren und einer Menge anderer Kriegsvorräthe aller Art.

Um 3 Uhr nachmittags zog das Gros des Heeres in die Stadt ein. Als Besatzung wurde die Division K a i m, 5 Bataillone, 6 Es- cadronen bestimmt, G. M. Marquis Chasteler erhielt den Auftrag, alle Massregeln zur Belagerung der Citadelle zu treffen. Das Gros des Her res, 19 Bataillone, 16 Escadronen, rückte in den Kaum zwischen Rivoli und Orbassano. Eine kleine russische Abtheilung wurde gegen Avigliano, Fürst Bagration mit 6 Bataillonen, 2 Escadronen und 3 Kosaken-Regimentern gegen Pinerolo, G. M. Vukassovich nach Moncalieri vorgeschoben.

Gleich nach der Einnahme von Turin trafen im Hauptquartier der Verbündeten mehrere erfreuliche Nachrichten ein. Am 24. Mai war die Citadelle von Mailand gefallen, 2.200 Mann mit 167 Officieren hatten vor G. M. Graf Hohenzollern die Waffen gestreckt. Man fand in der Festung 10 Fahnen, 119 Kanonen und reichliche Kriegs- vorräthe. Hohenzollern Hess 1 Bataillon als Besatzung zurück, sandte das Belagerungsgeschütz nach Tortona, die übrigen Truppen führte er nach Mantua. An demselben Tag nahm G. M. Kien au Ferrara, am 26. vertrieb Oberstlieutenant Grill, von F. M. L. Baron von Kray entsandt, die Besatzung von Ravenna.

Noch erfreulicher war die Kunde, dass am 14. und 15. Mai die Generale Hotze und Bellegarde die französischen Abtheilungen in Graubündten zersprengt hatten, so dass das ganze Rheinthal den Republikanern entrissen und die sichere Verbindung zwischen dem Heere in Deutschland und Italien hergestellt war. Von einer Gefahr von Norden her war für Suwarow keine Rede mehr, wohl aber durfte er auf zahlreiche Verstärkungen rechnen. Denn F. M. L. Graf Belle- garde wurde jetzt beauftragt, 3.000 Mann zur Verstärkung jener Abtheilungen zu entsenden, welche Oberitalien deckten und dem F. M. L. Grafen Hadik unterstellt wurden; mit dem Reste seiner Truppen, 16.000 Mann, sollte er über Mailand und Pavia nach Alessandria rücken und dort ein Beobachtungscorps gegen Genua bilden. Auch F. M. L. Ott, der zwischen Parma und Reggio stand, wurde diesem Corps unterstellt.

Durch die Einnahme von Ferrara war die Schifffahrt bis zur Mündung des Po gesichert, und der Garnison von Mantua die Mög- lichkeit genommen, Verstärkungen und Kriegsbedarf vom rechten

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Po-Ufer her zu erhalten. Das Belagerungs-Corps von Mantua aber erhielt durch die Übergabe der Citadelle von Mailand eine Ver- stärkung von 8 Bataillonen, war aber selbst für die Operationsarmee nicht ganz ohne Nutzen, da es der Abtbeilnng des F. M. L. Ot zur Unterstützung dienen konnte.

Der Einthiss der Politik auf die Kriegführung Suwarow's.

So erfreulich nun auch die Verhältnisse sich jetzt gestaltet hatten, so unangenehm berührten den F. M. Graf Suwarow die Weisungen, die ihm zu dieser Zeit aus Wien zukamen. Xeben der Freude über die raschen Erfolge des russischen Feldherrn ging dort die Besorgnis, derselbe könnte gerade dadurch veranlasst werden, Bahnen einzuschlagen, die den politischen Interessen des Kaiser- staates, dem Suwarow nun einmal diente, zuwiderliefen. Schon Dach dem Einlangen der Berichte über die Forcierung der Adda, hatte deshalb Kaiser Franz dem Feldmarschall das „gemessene Verlangen" zu erkennen gegeben, sich bei den ferneren Operationen daran zu erinnern, dass sich dieselben nur auf das linke Po-Ufer zu beschränken hätten und die volle Aufmerksamkeit auf die Erhaltung des kaiserlichen Besitzstandes in Italien zu richten sei. Jetzt wurde abermals mit aller Entschiedenheit gefordert, dass die Haupt- Operation auf das linke Ufer beschränkt bleibe, die Armee weder zersplittert noch zu weit ausgedehnt und vor allem Mantua wieder genommen werde. Einzelne Unternehmungen auf dem rechten Po- Ufer brauchten deshalb nicht unterlassen zu werden, wenn sie nur auf kurze Entfernungen von demselben und mit entsprechender Kraft aasgeführt, den Anmarsch feindlicher Truppen aus Unter-Italien er- schweren.

Hinsichtlich des Hauptpunktes der Pläne Suwarow s gab Kaiser Franz wohl zu, dass einheitliche Operationen der Armee in Deutschland und Italien allerdings sehr erwünscht wären, die Aus- führung dieses Gedankens aber mit Rücksicht auf die räumlichen Verhältnisse nicht recht zulässig sei. Die Wiedereroberuug Grau- bündtens stehe gewiss ausser Frage und Erzherzog C a rl werde die- selbe seinerseits unterstützen; aber an so „ernste und weit aussehende Unternehmungen" wie Suwarow sie von der kaiserlichen Armee in Deutschland gegen die Schweiz fordere und welche sowohl das Reich als auch die Erblande „der Gefahr der bedenklichsten Folgen aus- setzen würden" könne vor Ankunft des für Deutschland bestimmten russischen Hilfscorps nicht gedacht werden. Die Proclamationen, welche Suwarow beim Betreten sardinischen Gebietes veröffentlicht und in welchen er Wiedereinsetzung des Königs, Herstellung der früheren

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Gewalt und Wiedererrichtung des piemontesischen Heeres versprach, wurden vom Kaiser entschieden missbilligt und dem Feldmarschall bedeutet, sich in militärischer Beziehung auf die Anwerbung piemon- tesischer Freiwilligen für den kaiserlichen Dienst zu beschränken, im übrigen aber die politische Verwaltung dem österreichischen bevoll- mächtigten Commissär zu überlassen.

„Suwarow," so urtheilt hierüber ein deutscher Geschicht- schreiber„der seinen Oberbefehl sehr ausdrücklich nur als öster- reichischer Feldmarschall führte, konnte diesen bestimmten Weisungen den Gehorsam nicht offen weigern, aber in seinem Innern war seit- dem das Verhältnis zu dem Wiener Hofe von Grund aus verdorben. Seine ganze Stellung musste allerdings eine falsche und schielende werden, sobald die politischen Tendenzen der beiden Kaiser, welchen er diente, auseinander wichen. Offenbar war es nun, wenn ein solcher Fall eintrat, einfache Soldatenpflicht, die Frage klarzustellen und entweder die Beseitigung der Differenz herbeizuführen oder sein österreichisches Amt niederzulegen. Aber in seinem Charakter mischte sich mit der kriegerischen Derbheit und Kühnheit eine nervöse, höchst verletzliche Reizbarkeit, die ihn bei jeder Kränkung über jede Rücksicht hinwegdrängte und eine unergründliche List, die ihm stets die schneidigsten Mittel zur Vergeltung lieferte. So behielt er jetzt das Commando, vollzog öffentlich die Befehle des Kaisers, aber tbat im Stillen alles Ersinnliche, ihre Wirkung zu hintertreiben und hielt es fortan für erlaubt und gut, seine Berichte nach Petersburg mit den bittersten Ausfällen gegen seine Wiener Vorgesetzten zu würzen. Um so eifriger vertiefte er sich in dies unheilvolle Treiben, als er bald auch in der Behandlung der speciell militärischen Geschäfte sehr deutliche Spuren von Misstrauen und Eifersucht bei den Öster- reichern wahrzunehmen glaubte."

Vorläufig machte sich die Wirkung dieser Wiener Weisungen auf die Operationen Suwarow's nicht deutlich fühlbar; sie hatten selbstverständlich gar keinen Eintiuss auf seine bisherigen Mass- nahmen üben können, die bis zu dieser Zeit eine merkwürdige Un- bestimmtheit und Unentschlossenheit zeigen.

Die Zersplitterung seiner Streitkräfte seit der Einnahme von Mailand wurde nur noch überboten durch die Anzahl unnützer Be- wegungen, die er sie ausführen Hess. So war er ja ohne ersichtlichen Grund von Mailand nach Piacenza zurückgegangen, während er die Division Ott nach Buftalora vorgeschoben hatte, um sie dann wieder Dach Pavia zu beordern und wahrend er auf diese Stadt marschirte,

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musste Ott vom rechten auf den äussersten linken Flügel nach Piacenza und von da nach Reggio marschiren.

Aber auch die weiteren Operationen geschahen nur zögernd und tastend und lassen sich nicht vollständig durch den Mangel an richtigen und den Überfluss an falschen Nachrichten über Stärke und Ziele des Gegners erklären. „Bei allem Feldherrntalente Suwaro w'g,a so urtheilt deshalb Clausewitz, „war er doch für die Führung des Feldzuges in Italien persönlich nicht so ausgerüstet, dass er sie mit voller Klarheit und blos aus eigener Einsicht hätte verstehen können, wie Bonaparte, Turenne etc. jeder in seinem Ver- hältnisse es konnte."

Wenn freilich der berühmte Kriegsschriftsteller dann annehmen zu müssen glaubt, dass der österreichische Generalstab Suwarow beeinflusst habe, wodurch dessen Entschlossenheit und Unternehmungs- geist grösstenteils verloren gingen, so kann dem doch nicht bei- gepflichtet werden. Denn abgesehen davon, dass die in Suwarow's Nähe befindlichen österreichischen Generale und General-Stabsofficiere ganz gewiss weder geistig so unbedeutend, noch jeder Energie baar waren, wie die fremdländische, jedenfalls nicht immer objective Geschichtschreibung anzunehmen pflegt, so war Suwarow selbst gewiss nicht der Mann, sich beeinflussen zu lassen, am allerwenigsten von österreichischen Officieren, denen er von allem Anfang an, trotz der wiederholten, oft süsslichen Elogen, mit welchen er sie über- schüttete, schroff und abweisend gegenüberstand. Seine Unsicherheit wird sich deshalb viel leichter dadurch erklären lassen, dass er auf einem ihm vollständig fremden Kriegsschauplatz stand und sich einem Gegner gegenübergestellt sah, dessen Kriegführung so ganz anders geartet war, als die der Türken und dass er zu stolz und zu eigenartig war, die Rathschläge der österreichischen Generale zu be- folgen, die den Kriegsschauplatz und den Gegner in langen, blutigen Kämpfen zur Genüge kennen gelernt hatten.

Die Vorrückuiig Macdonnld's.

Als nach der Einnahme von Turin der Abmarsch Moreau's in die Riviera bekannt wurde, trat eine noch grossere Zersplitterung der Streitkräfte Suwarow's ein. Während die Hauptarmee, 27.000 Mann, bei Turin stand, beobachtete F. M. L. Frelich mit 5 Bataillonen und 6 Escadronen die Festung Cuneo. G. M. Vukasso- vich wurde mit 4 Bataillonen, 9 Escadronen gegen Ceva vorgesandt. Die Generale Schweikowski, Seckendorf und Alcaini be- lagerten Alessandria und Tortana und beobachteten die Engpässe der Apenninen gegen Genua. F. M. L. Ott erhielt Befehl, mit seinen

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9 Bataillonen und 10 Escadronen von Keggio nach Piacenza zu rücken, „damit er bei dem geringsten Versuche des Feindes, aus dem Gebirge herauszutreten, sich demselben, wo er auch immer erscheinen möge, entgegenstellen könne". G. M. Kien au bildete mit 5 Batail- lonen und 8 Escadronen die Vorhut des Belagerungscorps von Mantua und stand bei Ferrara ; F. M. L. B e 1 1 e g a r d e war auf dem Anmärsche nach Alessandria bei Mailand eingetroffen.

Die französische Armee nahm anfangs Juni folgende Stellungen ein: Das Gros Moreau's stand in der Riviera, u. z. die Division Grenier bei Savona, die Division Laboissiere bei Genua, die Division Victor bei Sestri, zusammen etwa 26.000 Mann. General Montrichard hielt mit 5.800 Mann Bologna besetzt. General Macdonald stand mit den Divisionen Salm, Olivier, Vatrin und Rusca, 23.000 Mann, bei Lucca und hatte seine Vorhut unter General Dombrowski bis Sarzana vorgeschoben, von wo sie Ver- bindung mit der Division Victor suchte.

F. M. Graf S u w a r o w war entschlossen. M o r e a u bis au die Meeresküste zu verfolgen. Schon waren alle hiezu nothwendigen An- ordnungen getroffen, als er Nachrichten erhielt, die ihn nöthigten, diesen Entschluss wieder aufzugeben. S u w a r o w erfuhr nämlich jetzt, dass Macdonald eine Vereinigung mit M o r e a u mittelst der Flotte von Sestri Levante aus beabsichtige und vermuthete einen Angriff boider von Genua auf Tortona oder Alessandria.

Unter dieser Voraussetzung beschloss Suwarow, alle verfug- baren Streitkräfte bei Alessandria zu concentriren, wo F. M. L. Belle- garde bereits eingetroffen war. Auch die Generale Ott und H oh en- zoll er n, dann F. M. L. Hadik erhielten Befehl, zur Hauptarmee zu rücken, obwohl letzterer unmöglich zeitgerecht aus der Schweiz eintreffen konnte. Zur Deckung gegen Savoyen und die Dauphine und zur Fortsetzung der Blokade der Citadelle blieb F. ML. Kai m mit 9 Bataillonen, 6 Escadronen und 2 Kosaken-Regimentern bei Turin zurück.

Die Voraussetzungen Suwarow's waren aber falsch. Moreau gedachte keineswegs Macdonald an sich zu ziehen und gegen Alessandria vorzustossen, wohl aber hatte er das Mögliche gethan, um beim Gegner diese Vorstellung zu wecken. Durch Gerüchte über an- sehnliche Verstärkungen, die in Genua ankommen sollten und durch falsche Depeschen, die er den feindlichen Posten in die Hände spielte hatte er Suwarow in seineu irrigen Ansichten bestärkt. In Wirklich- keit gedachte er die Apenninen im Westen zu überschreiten, während Macdonald dies von Osten her bewirken uud nach Bologna, Modena und Reggio marschiren sollte. Von hier hatte er sich nach Westen zu wenden und so rasch als möglich über Piacenza und Voghera gegen

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Tortona vorzugehen, wo er mit Moreau, der von Gavi her an- marschiren wollte, zusammentreffen würde.

Diesem Plane entsprechend, begann Macdonald am 9. Juni seine Bewegung. Der rechte Flügel, Kusca und Salm, rückten auf der Strasse von Florenz nach Bologna, das Centrum, Vatrin und 0 Ii vier marschirten auf der Strasse von Pistoja nach Modena, der linke Flügel, Dombrowski, ging durch das Thal der Secchia.

Noch waren nicht sämmtliche Streitkräfte der Verbündeten bei Alessandria versammelt, als Macdonald aus den Apenninen in die Ebene Oberitaliens vorbrach. Am 11. Juni stand der rechte Flügel seines Heeres bei Bologna, das Centrum bei Sassuolo, der linke Flügel bei Vezzano. Von Sassuolo aus wurden noch an demselben Tage einzelne Abtheilungen gegen Modena vorgesandt, aber von den österreichischen Posten zurückgewiesen.

F. M. L. Baron von Kray, welchem, allerdings etwas verspätet, die Nachricht von dem Vorrücken der Franzosen zugekommen war und annahm, dass Macdonald gegen Mantua vorgehen wolle, um dadurch die in Piemont stehende Armee der Verbündeten in die Lombardei zu locken, hatte den G. M. Graf Hohenzollern nach Modena gesandt, mit dem Auftrage, sich dort so lange zu halten, bis Kray sein Belagerungsgeschütz gegen Verona in Sicher- heit gebracht haben und im Stande sein werde, Macdonald entgegen zu gehen. G. M. Kien au wurde nach San Giovanni vorgeschoben, um Hohenzollern zu unterstützen.

G. M. Graf Hohenzollern verfügte im ganzen über 5 Batail- lone und 6 Escadronen, etwa 3.000 Mann. Die Vorstadt von Modena war von der Infanterie besetzt, die Cavallerie nahm rechts von der Strasse Stellung.

Am 12. Juni früh rückte Macdonald mit seiner ganzen Macht gegen Modena vor; die Division Olivier hatte die Öster- reicher in der Front anzugreifen, Dombrowski über Rubbiera die rechte Flanke zu bedrohen, General Ru sc a erhielt den Befehl, über San Giovanni vorzurücken, den Panaro zu überschreiten und dem Gr. M. Graf Hohenzollern den Rückzug abzuschneiden. Die übrigen Truppen folgten Olivier als Reserve.

Die Truppen Ho h e nzolle r n's leisteten verzweifelten Wider- stand, mussten aber endlich Modena räumen. Dreimal wurde die Colonne noch auf dem Rückzüge nach Mirandola angegriffen, das end- lich gegen Abend erreicht wurde, bevor noch die Division Kusca dort eingetroffen war. Aber die Verluste Höh en zoll er n's waren ausser- ordentlich; er verlor zwei Driti-el seiner Abtheilung, 2.200 Mann und 4 Geschütze. Die Verluste der Franzosen sind nicht genau bekannt ;

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General Forest blieb todt auf dem Platze, ein Oberst und 200 Mann wurden gefangen, Macdonald selbst erhielt zwei starke Säbelhiebe1 1.

Während das Gros des französischen Heeres Modena angriff, rückte die Division Kusca gegen S. Giovanni vor, um, wie erwähnt, H Ii enzolle rn den Ruckzug abzuschneiden. Aber es gelang dem G. M. Rienau, den überlegeneu Gegner den ganzen Tag zurück- zuhalten und in dem Gefechte eiu Geschütz zu erobern und 150 Ge- fangene zu machen, während er selbst 44 Mann verlor. Erst als Rienau erfuhr, dass Hohenzollern Mirandola erreicht habe, ging er auf Vigarano zurück.

Die Gefechte bei Modena und S. Giovanni veranlassten F. M. L. Baron von Rray, sein Belagerungsgeschütz nach Verona schaffen zu lassen und Vorbereitungen zur Vertheidigung des Po zu treffen.

F. M. Graf Suwarow wurde seinen Trrthum bezüglich der An- marschrichtung des Gegners erst gewahr, als er am 13. Juni abends die Nachricht von den Gefechten des vorhergegangeneu Tages erhielt. Er säumte nun keinen Augenblick, um dem zunächst stehenden Macdonald entgegenzurücken, mit der Absicht, ihn möglichst weit östlich von Tortona zu schlagen, bevor noch der von Genua an- rückende Moreau sich mit ihm vereinigen oder auf den Gang der Schiacht entscheidenden Einfluss nehmen konnte.

F. M. L. Baron von Kray hatte mit allen entbehrlichen Truppen die Generale Hohenzollern und Rienau zu verstärken, die im Rücken Macdonald's operiren sollten; F. M. L. Bellegarde wurde mit 14.000 Mann zwischen Alessandria und Novi zurück- gelassen, um den Rücken des Hauptlieeres zu decken, das gegen Piacenza vorzurücken hatte. F. M. L. Ott, der auf dem Marsche

*) Die Veranlassung zu diesem seltenen Ereignis war folgende: Als Hohenzollern seinen Rückzug antrat, mangelte ihm die Zeit, alle detachirten Posten einzuziehen. Unter diesen war auch ein Zui* von Bussy-Jägern unter dem Befehle des Lieutenants Lefehvre. Seine ausgeschickten Patrullen hatten ihm die Überzeugung verschafft, dass er, von allen Seiten umringt, keinen Ausweg mehr habe. Lefehvre feuerte nun seine Leute an, Alles zu versuchen, um sich durchzuschlagen und ritt mit ihnen hierauf gerade auf Modena zu. Als er aus den mit Bäumen und Weinranken umgebenen Feldern heraustrat, stiess er auf ein französisches Reiter- liegiment. an de.s.^n Sjiitze Macdonald ritt. Man stutzte wohl von beiden Seiten einen Augenblick, dann aber ritt Macdonald, der erkannt hatte, dass er nur einige Ver.*premrte vor sich habe, auf die Jajrer zu und forderte sie auf, sich zu ergeben. Lefehvre aber rief seinen Leuten zu, einzubauen, er selb*t ritt auf Macdonald zu: „Vous ütes 1h general en chef," rief er, „tant mieux!- und versetzte ihm einen Hieb über den Kopf unJ einen über d--n Arm. Aber im nächsten Augenblick »rhut! wurde er mit seinen Jägern niedergemetzelt, nur einem Unterofticier und einem Jäger gelang es xu entkommen.

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von Reggio nach Alessandria am 13. Juni Voghera erreicht und hier die Nachricht von dem Vordringen Macdonald's erhalten hatte, kehrte sofort wieder nach Piacenza zurück, wo er am 15. eintraf und Stellung hinter der Nure nahm, um den ersten Anprall des Gegners abzuhalten, welcher an diesem Tage bereits die Arda erreicht hatte. F. M. L. 0 1 1 erhielt die Weisung den Gegner genau zu be- obachten, aber sich vor Ankunft des Heeres in kein ernstliches Ge- fecht einzulassen.

General Macdonald war am 14. Juni nach Parma gerückt und setzte am 15. seinen Marsch nach Piacenza fort. Schon in der Nacht zum 16. versuchte ein französisches Reiter-Detachement (aus- schliesslich aus Ober- und Unterofficieren gebildet) unter Anführung des Generals Salm die Truppen Ott's zu überfallen, wurde aber blutig zurückgewiesen und verlor 30 Gefangene. General Salm selbst wurde verwundet.

Am 16. Juni früh rückte Macdonald theils auf der Haupt- strasse, theils auf Seitenwegen über S. Giorgio gegen die Nure. F. M. L. Ott zog sich, dem erhaltenen Befehle gemäss, langsam über die Trebbia und den Tidone bis auf die Anhöhen östlich S. Giovanni. Seine Vortruppen, 6 Compagnien des Jäger-Corps d'Aspre hielten am Tidone, jene des Gegners hatten die Trebbia erreicht.

Der Kampf am Tidone.

Am 17. Juni gegen 8 Uhr morgens wurden die österreichischen Posten unter Oberst d'Aspre längs des Tidone von vier französi- schen Divisionen angegriffen. Iu der Mitte, gegen Ponte Tidone, rückte die Division Rusca vor, rechts von ihr wurden die Divisionen Victor und Salm sichtbar, links General Dombrowski, im ganzen etwa 18.000 Mann. Die Divisionen Montrichard und Oli vier, welche in Modena und Carpi zurückgelassen worden waren, befanden sich auf dem Anmärsche.

Oberst d'Aspre leistete einige Zeit Widerstand, dann aber zog er sich gegen das Gros (8 Bataillone, 10 Escadronen, im ganzen etwa 7.000 Mann") bei Sarmato zurück, da eine französische Colonne den Tidone südlich überschritten hatte und nun in seiner rechten Flanke erschien.

F. M. L. Ott, welcher, abgesehen von den erhaltenen Weisungen, nicht daran denken konnte, sich mit dem weit überlegenen Gegner in einen ernsten Kampf einzulassen, war im Begriffe, gegen Stradella zurück- zuweichen; in diesem Augenblicke erhielt er die Meldung von dem An- rücken der Hauptarmee; gleich darauf traf auch G. d. C. Freiherr von Melas mit 3 Batallonen, 6 Escadronen und einigen Kosaken ein.

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F. M. Graf Su waro w war am 15. mit 31 Bataillonen, 18 Esea- dronen und 4 Kosaken-Regimentern, etwa 24.000 Mann, von Alessandna an die Bormida gerückt, musste aber dort bis 1 0 Uhr abends warten, da die Brücke nicht rascher hergestellt werden konnte. Um 10 Uhr abends wurde der Marsch in zwei Colonnen fortgesetzt; die eine unter Melas rückte über Sale nach Castelnuovo an der Scrivia, die zweite unter Rosenberg über S. Giuliano, von wo sie der ersten Colonne folgte und sich mit ihr am 16. vereinigte. Nach dreistündiger Rast wurde der Marsch in einer Colonne bis Casteggio fortgesetzt und am 17. früh 4 Uhr neuerdings aufgebrochen. Um 10 Uhr vormittags erreichte die Armee Stradella, wo die Nachricht von F. M. L. Ott eintraf, dass er angegriffen werde. Sofort setzte sich die österreichische Vorhut, unter persönlicher Führung des greisen Melas in Bewegung. Sie traf, wie erwähnt, zeitgerecht ein.

G. d. C. Freiherr von Melas deckte seine rechte Flanke durch einen starken Posten bei Mottaziana, mit dem Gros der Truppen besetzte er die Linie von Caramello bis Sarmato, eine Batterie von 8 Geschützen fuhr auf der Hauptstrasse hinter breiten, mit Wasser gefüllten Gräben auf. Es gelang thatsächlich die Franzosen, die sich übrigens nur langsam vorbewegten und zögernd angriffen, bis gegen

3 Uhr nachmittags zurückzuhalten. Dann aber kam etwas Feuer in die Bewegtingen der Franzosen. Die Division Dombrowski ging umfassend gegen Caramello vor, Rusca, Salm und Victor rückten auf Sarmato, die Cavallerie stürzte sich geschlossen in einer Colonne auf die Batterie. Das Regiment Nädasdy, welches Sarmato be- setzt hielt, musste den Ort räumen, die Batterie fiel in die Hände der Franzosen. In diesem Augenblicke traf Suwarowmit4 Kosaken- Regimentern und den österreichischen Regimentern Karaiczay- und Levenehr-Dragoner auf dem Kampfplatze ein. Während die Kosaken zur Umgehung des linken Flügels der Division Dombrowski be- ordert wurden, warfen die Dragoner in einem glänzenden Angriffe die französische Reiterei zurück der Augriff der Franzosen gerieth ins Stocken.

Gegen 4 Uhr nachmittags langte die Tete der Hauptarmee.

4 österreichische Grenadier-, 2 russische Jäger- Bataillone an. Die Division Ott wurde nun gegen Ponte Tidone vorgeführt, G. M. Fürst Gortschako w griff mit 3 österreichischen und 2 russischen Bataillonen den rechten, Fürst Hagration den linken Flügel der Franzosen an. Ihm folgte G. d. C. Melas mit 10 Corapagnien von Frelich-Infanterie und dem Grenadier-Bataillon WouvermaüQS.

Der linke Flügel der Franzosen wich anfangs zurück, drang jedoch, durch eine Halb-Brigade der Division Rusca verstärkt, wieder vor. Da liess Melas seine Truppen in die Feuerlinie rückeu j

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und drängte die polnische Division Dombro w ski's zurück. Rusca durch das Zurückweichen dieses Generals in seiner linken Flanke bedroht, von F. M. L. Ott in der Front angegriffen, war bald ge- zwungen, an den Tidone zurückzugehen und die eroberte Batterie im Stiche zu lassen.

Der rechte Flügel der Franzosen, die Divisionen Victor und Salm, hatte inzwischen einige Vortheile errungen. Fürst Gortschakow wurde anfangs zurückgedrückt, drang aber wieder vor, um bald darnach wieder zurückzuweichen. Jetzt erscheinen die Dragoner- Regimenter Lobkowitz und Levenehr, auf dem rechten Flügel der Verbündeten entbehrlich geworden und führen die Entscheidung herbei. Durch diese Verstärkung ermuthigt, dringt die Infanterie neuerdings vor und bricht mit dem Bajonet durch die beiden feind- lichen Divisionen, die dadurch voneinander getrennt werden. General Victor zieht sich gegen deu Tidone zurück, Salm versucht bei Bosco noch einmal Widerstand zu leisten, aber seine Carr£s werden von den Dragonern gesprengt.

Die einbrechende Nacht macht dem Kampfe ein Ende. Die Verfolgung des Feindes durch die Verbündeten konnte nicht energisch durchgeführt werden, da die Truppen vor Ermüdung fast zusammen- brachen. Auch dem um 9 Uhr abends auf dem Kampfplatz ein- treffenden Gros, welches fast den ganzen Tag im Laufschritt den Vortruppen gefolgt war, musste Ruhe gegönnt werden.

Das Gros der Verbündeten lagerte auf dem linken Ufer des Tidone bei Caramello und Borgonovo, von ihren vorgeschobenen Truppen stand die Division Ott auf der Strasse nach Piacenza, Fürst Bagration bei Breno.

General M a c d o n al d führte noch in der Nacht seine Truppen über die Trebbia, vorgeschobene Posten hielten auf dem linken Fluss- ufer bei San Nicolö und Gragnano.

Die 8chlacht an der Trebbia.

Der 18. Juni.

In der Nacht erliess F. M. Graf S u w a r o w aus seinem Hauptquartier Castel San Giovanni folgende Disposition für den 18. Juni:

Die rechte Colonne, Fürst Bagration, (J Bataillone, das Dragoner-Regiment Karaiczay und 2 Kosaken-Regimenter, dann die Division Schweikowski, 5 Bataillone und das Dragoner- Regiment Lobkowitz, rückt über Breno und Campremoldo nach Casaliggio, übersetzt die Trebbia und geht über Settima an den Nure nach San Giorgio.

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Die mittlere Colonne, Division Förster, 7 Bataillone, das Dragoner- Regiment Levenehr und 1 Kosaken -Regiment, hat bei M ttaziana den Tidone zu übersetzen, dann über Gragnano und Valera an den Nure zu rücken.

Die linke Colonne, Division Ott, 6% Bataillone, 6 Jäger- Compagnien, 6 Escadronen Erzherzog Joseph-Husaren und 1 Kosaken- Regiment, hat auf der Strasse nach Piacenza vorzurücken, die dort als Besatzung stehenden 6 Compagnien an sich zu ziehen und bei Pontenure Stellung zu nehmen.

Die Division Frei ich, 8 Bataillone, wurde als Reserve be- stimmt und hatte anfangs der Division Ott zu folgen, nach Über- schreiten des Tidone aber hinter die mittlere Colonne zu rücken. Den Oberbefehl über die beiden ersten Colonnen führte G. d. C. Graf Rosenberg, über die Colonnen Ott und Fr el i ch G. d. C. Freiherr von Melas.

Nach dieser Disposition scheint es, als ob Suwaro w auf eineu Widerstand der Franzosen au der Trebbia nicht rechnete, dass er vielmehr hoffte, diesen Fluss ohne Schwertstreich überschreiten zu können. Er hatte sich verrechnet. Der Widerstand der Franzosen sollte auf jenem klassischen Boden zu einer dreitägigen Schlacht führen, in welcher an zwei Tagen in dem Bette des Flusses selbst gekämpft wurde.

Das Terrain zwischen dem Po, dem Tidone und der Trebbia ist bis Sarturano und Rivaita eben, aber von zahllosen Canälen, Dämmen, Zäunen und Alleen durchschnitten; zwischen den beiden genannten Ortschaften drängen sich die Ausläufer der Apenninen vor. Die Trebbia selbst, mit einem sandigen Flussbett von 75m Breite, ist nur während der Schneeschmelze oder bei starkem Regen tief; sonst aber liegt ihr Bett fast trocken da und ist leicht zu durchwaten.

Der Aufbruch der verbündeten Truppen war für 7 Uhr früh festgesetzt, doch verzögerte sich der Abmarsch bis 10 Uhr. Uro diese Stunde brach die Armee, 22.000 Mann stark, auf. Zur Er- innerung an den Sieg der Österreicher bei Kolin hatte F. M. Graf S u w a r o w die Worte : T h e r e s i a und K o 1 i u als Feldruf und Losung ausgegeben.

Des schwierigen Terrains wegen ging der Marsch nur langsam vorwärts; erst gegen 1 Uhr nachmittags näherte sich die Vorhut der rechten Colonne Casaliggio und bemerkte die in Schlachtordnung aufgestellte Division Dombrowski.

General Macdonald dachte an diesem Tage nicht daran, den Gegner anzugreifen; er wollte dies erst am nächsten Tag, da er die Divisionen Montrichard und 0 1 i v i e r erst am Nachmittag bei

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Piacenza erwartete. Deshalb war auch nur die Division Dombrowski bis Casaliggio vorgeschoben, die übrigen Truppen standen hinter der Trebbia. Macdonald selbst fühlte sich wegen seiner Ver- wundung bei Modena so unwohl, dass er nicht zu Pferde steigen konnte und den Oberbefehl an General Victor übergeben hatte.

Um 3 Uhr nachmittags begann der Kampf auf dem rechten Flügel der Verbündeten. Fürst Bagration Hess seine Infanterie gegen die Front der Division Dombrowski vorrücken, durch seine Cavallerie den linken Flügel des Gegners umgehen.

Der erste Angriff Bagration's, durch wiederholte bravouröse Angriffe der Dragoner und Kosaken wirksam unterstützt, hatte Erfolg; Dombrowski musste sich, trotzdem seine Polen sich mit Erbitterung schlugen, zurückweichen. Er erhielt jedoch bald Unter- stützung. General Victor disponirte die eigene Division und einen Theil der Truppen Rusca's gegen Casaliggio, der Rest der Division Rusca ging gegen Gragnano vor, dem sich die Division Förster näherte. Aber nun war auch schon die Division Schweikowski bei Casaliggio eingetroffen und die von neuem vordringenden Franzosen stiessen auf bedeutenden Widerstand. Während der Kampf um Casaliggio eine Zeitlang unentschieden hin und her wogte, war auch General Förster bei Gragnano eingetroffen. Rusca hatte seine ganze Cavallerie der Infanterie vorausgesandt, ein glänzender Angriff von Levenehr- Dragoner und Kosaken warf sie jedoch zurück; gleich darauf musste auch die französische Infanterie Gragnano und Casaliggio räumen und gegen die Trebbia zurückziehen. Unterdessen waren auch die Divisionen Montrichard und Ol i vier auf dem Kampfplatz eingetroffen. 0 Ii vi er nahm auf der Strasse von Piacenza bei Borgo San Antonio Stellung, Montrichard rückte gegen Gragnano vor und sammelte die dort geworfenen Truppen Rusca's wieder. Aber diese Verstärkung vermochte den Kampf nicht zu wenden. Der linke französische Flügel, vollständig geschlagen und von der Cavallerie der Verbündeten verfolgt, war bereits über die Trebbia zurück- gegangen, so dass die Infanterie des rechten Flügels der Verbündeten sich gegen Gragnano wenden konnte. Montrichard ging nun auch auf das rechte Ufer der Trebbia zurück.

Noch während der Kampf bei Casaliggio und Gragnano fort- dauerte, schritt auch G. d. C. Freiherr von Melas gegen 5 Uhr nachmittags zum Angriff auf die bei San Nicolö stehende Division Salm. Bei Ponte Tidone über den Fluss gehend, rückte Melas mit der Division Ott rechts und links der Strasse vor. Einige hundert Schritte rückwärts folgte die Division Frei ich, geführt von G. M. Fürst Liechtenstein. Die Division Salm wich beim ersten Angriff über die Trebbia zurück, wurde aber von der Division

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Olivier aufgenommen. Melas Hess nun die Division Ott links gegen die Mündung der Trebbia in den Po rücken, um den Gegner in der rechten Flanke zu umfassen, mit der Division Frei ich griff er in der Front an. Doch dauerte der Kampf nicht lange, Olivier und Salm wichen, ohne hartnäckigen Widerstand zu leisten, gegen Piacenza zurück.

So waren die Franzosen bei anbrechender Nacht auf allen Punkten über die Trebbia zurückgeworfen aber entschieden war die Schlacht noch nicht. Die beiderseitigen Heere standen, nur durch das, theils offene, theils mit Gebüsch bewachsene und von vielen Wasserarmen durchschnittene Flussbett geschieden, einander gegenüber.

Schon war die Dunkelheit eingetreten, das Feuer verstummt; die Truppen lagen bereits zum Theil und schliefen, als plötzlich der Kampf von neuem entbrannte.

Durch eine falsche Nachricht getäuscht, übersetzen drei fran- zösische Bataillone gegen 9 Uhr abends die Trebbia und erscheinen in der Nähe des Lagers der Verbündeten. Sofort werden einige Kanonenschüsse gelöst, die Truppen springen auf, greifen zu den Waffen und stürzen ohne Befehl in das Flussbett. Wie aus einem Munde erschallt der Ruf „Cavallerie vor", Kosakeu und Dragoner eilen herbei, von französischer Seite gescheht das nämliche und in einem Augenblick entsteht mitten im Flussbett ein wildes Getümmel. Im finsteren greift alles an und wird angegriffen, das Gefecht, da man Leib an Leib steht, wird mit der blanken Waffe, mit dem Gewehrkolben geführt; die Kämpfenden irren nach allen Richtungen herum, ohne Führung, ohne Ordnung, ohne Zweck. Die Artillerie von beiden Seiten feuert in den Klumpen, der ungeachtet der Be- mühungen der beiderseitigen Officiere erst gegen 11 Uhr nachts sich auflöst, wo die beiderseitigen Truppen aus dem Flussbett sich entfernen und beinahe der ganzen Nacht bedürfen, um wieder in ihre Eio- theilung zurückgebracht zu werden. Einige russische Bataillone aber waren, unter General Rosenberg, in der Verwirrung auf das rechte Ufer der Trebbia gerathen. Rosenberg, welcher sich von der Armee abgeschnitten sah, sich in dem Terrain nicht zurechtfand und be- sorgte, in der Dunkelheit auf den Feind zu stossen, machte bei Cavernasco Halt, bildete mit seineu Truppen ein Carre* und Hess in dieser Formation ruhen. Bei Tagesanbruch kehrte diese Truppe, ohne vom Feinde bemerkt zu werdeu, auf das linke Flussufer zurück.

Der 19. Juni.

Die Dispositionen Suwarow's für den 19. blieben dieselben, wie für den vorhergegangenen Tag: in drei Colonnen, Rosenberg Förster, Melas, den Fluss Nure zu erreichen.

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Aber anch Mac donald war diesmal entschlossen, den Gegner anzugreifen und hoffte dabei auf die Unterstützung Moreau's, von dessen Heer er die Division La Poype bereits in der Nähe von Bobbio vermuthete. Die Divisionen Victor, Rusca und D o m- browski bildeten den linken Flügel. Die beiden erstgenannten Divisionen hatten gegen Casaliggio vorzurücken. Dombrowski sollte die Trebia bei Rivaita übersetzen und den recbten Flügel der Verbündeten umgehen. Die Divisionen Oli vier und Moutrichard hatten den Gegner in der Front anzugreifen, während Vatrin und Salm den linken Flügel der Verbündeten zurückwerfen sollten.

Gegen 10 Uhr vormittags überschritt die Division Dom- browski die Trebbia bei Rivaita, die übrigen französischen Truppen rückten, von dichten Pläuklerketten gedeckt, gegen den Fluss vor.

Um der Überflügelung entgegenzutreten, schwenkte der äusserste rechte Flügel der Verbündeten, 6 Bataillone, 2 Kosaken-Regimenter, das Dragoner - Regiment Karaiczay und 1 Escadron Lobkowitz- Dragoner unter Commando des Fürsten Bagration rechts und rückte Dombrowski entgegen. Während die Infanterie in der Front angriff, warfen sich die Dragoner und Kosaken auf die beiden feindlichen Flügel. Nach kurzem, aber heftigem Kampfe wichen die Polen über die Trebbia zurück und blieben dort stehen, ohne einen zweiten Vorstoss zu wagen.

Es war dies ein Glück, denn im Centrum neigte sich der Sieg bereits auf die Seite der Franzosen. Durch das Hinaufrücken Bagration's hatte sich zwischen diesem und der Division Schweikowski eine Lücke von etwa 2.000 Schritten ergeben. Sobald Macdonald, der in einer Sänfte den Kampf leitete, dies gewahrte, führte er die Divisionen Victor und Rusca zum Angriff vor. In der Front und in der rechten Flanke angefallen, vermochte Schweikowski sich nur mit übermässiger Anstrengung so lange zu halten, bis Fürst Bagration zurückkehrte und in den Kampf eingriff. Aber auch dieser vermochte mit seinen erschöpften Truppen das Gefecht nicht zu entscheiden. Da führte G. M. Marquis Cha- steler vier Bataillone der bei Gragnano stehenden Division Förster herbei. Ermuthigt durch diese Verstärkung, drangen die Truppen Sch weiko wski's und Bagration's neuerdings vor und warfen die Franzosen über die Trebbia zurück, wobei zwei franzö- sische Halb-Brigaden fast vollständig vernichtet wurden. Hinter dem Flusse aber nahmen die Franzosen neuerdings Stellung und wieseu, unter dem Schutze ihrer Artillerie, alle weiteren Angriffe der Ver- bündeten zurück.

Auf dem linken Flügel, welchen Melas commandirte, war es inzwischen, zwei Kanonaden abgerechnet, ruhig geblieben. Suwarow

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hatte zwar an G. d. C. Freiherrn von Melas den Befehl gesandt, die Division Frei ich mit der Cavallerie unter G. M. Fürst Johaun Liechtenstein zur Unterstützung des rechten Flügels abzusenden, aber der Befehl traf erst nach 1 2 Uhr bei Melas ein. Dieser hatte die Vorrückung erst zu beginnen, nachdem der rechte Flügel ent- schiedene Vortheile errungen haben würde. So hatte Melas seine Truppen bei S- Nicolö in Bereitschaft und erwartete den Befehl zum Vorrücken. Inzwischen hatte ein von Malpaga aus recognoscirender Generalstabs-Officier in dem ausgetrockneten Arm der Trebbia einige französische Bataillone entdeckt, welche, die Gewehre in Pyramiden zusammengesetzt, rasteten. Vom linken Ufer aus war es möglich, ohne früher bemerkt zu werden, Geschütze so zu postiren, dass die Kar- tätschenschüsse die Liegenden erreichen konnten. Die Idee wurde aus- geführt und die Franzosen vertrieben. Die zweite Kanonade entspann sich gegen 10 Uhr vormittags, als die einzelnen Abtheilungen des französischen rechten Flügels sich auf dem rechten Ufer der Trebbia formirten und den Fluss zu übersetzen versuchten. Melas liess einige Geschütze an das Ufer führen und den Gegner so lange beschiessen. bis seine eigenen Truppen abgekocht hatten.

Nachdem der oberwähnte Befehl Su w aro w's eingetroffen war, wurde die Division Freiich, 6 Grenadier-Bataillone, 2 Bataillone Freiich und 3 Escadronen Lobkowitz-Dragoner (heute Uhlanen-Regiment Nr. 8) unter G. M. Fürst Liechtenstein gegen Gragnano abgesandt Bei G. d.C. Melas blieb die Division Ott, 7 Bataillone, 10 Com- pagnien, dann 6 Escadronen Erzherzog Joseph-Husaren und ein Kosaken-Regiment zurück.

Während G. M. Fürst Liechtenstein mit den 3 Dragoner- Escadronen voraus, dem rechten Flügel zueilte, wo die Schlacht noch im vollen Gange war, rückten starke feindliche Colonnen gegen die Trebbia vor. General Montrichard griff die zwischen Gragnano und Casaliggio stehende Division Förster, zu welcher die zur Unterstützung Sch weiko wski's entsendeten 4 Bataillone wieder zurückgekehrt waren, an, während die Divisionen 0 Ii vi er und Salm gegen S. Nicolö vorrückten. Gleichzeitig überschritt eine andere Colonne unter General Vatrin den Fluss in der Nähe seiner Mündung und ging gegen Calendasco vor.

G. M. Fürst Liechtenstein traf mit den Lobkowitz- Dragonern eben in der Nähe von Gragnano ein, als die Division Förster vor dem übermächtigen Ansturm der Division Mont- richard zurückwich. Ohne sich einen Augenblick zu besinnen, unterbrach Fürst Liechtenstein seinen Marsch und stürzte sich mit den drei Escadronen, denen sich die der Division Förster zu- getheilten im Jahre 1809 aufgelösten Levenehr-Dragoner angeschlossen,

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auf deu Feind und so unerwartet und machtvoll war die Attaque, iass Montrichard fluchtäbnlich über die Trebbia zurückwich.

Unterdessen hatte auch Ol i vier die Division 0 tt angegriffen, sie im ersten Anprall zurückgedrängt und zwei Geschütze genommen. Der Commandant des an der Queue der österreichischen Infanterie- Colonne nach Gragnano marschirenden Grenadier-Bataillons Wouwer- manns (Divisionen der Regimenter Nr. 9, 30, 58), Hauptmann TO Ii vi er, der das Zurückweichen der Truppen Ott's bemerkte, Hess sofort sein Bataillon verkehren und eilte wieder gegen San Nicolo zurück. Sein rasches Vorrücken und das heftige Feuer ver- trieb bald den linken Flügel der Franzosen, die mit Zurücklassung der eroberten Geschütze an die Trebbia wichen. In demselben Augenblick stürmten auch die Lobkowitz-Dragoner wieder herbei. G. M. Fürst Liechtenstein, der den Kanonendonner gehört und das Getümmel bei S. Nicolo gesehen, hatte ohne Rücksicht auf den ursprünglichen Befehl Suwarow's seine Reiter zurückgeführt und jagte nun an ihrer Spitze das Flussbett der Trebbia hinauf. Während die Division Ott von neuem in der Front mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen vorrückte, hieben die Lobkowitz-Dragoner, von dem Grenadier-Bataillon Wouwermanns unterstützt, in die linke Flanke der bestürzten Franzosen ein, die eiligst auf das rechte Ufer der Trebbia zurückwichen.

Während der hier letztgedachten Angriffe war General Vatrin, ohne erheblichen Widerstand zu finden, über die Trebbia gegangen und bereits bis Calendasco gelangt. Da die Division Ott vollauf bei S. Nicolö beschäftigt war, hatte Melas den Franzosen nur ein Bataillon und die Erzherzog Joseph-Husaren entgegensenden können. Nachdem aber Olivier und Salm zurückgeworfen waren, erhielt G. IL Fürst Liechtenstein den Befehl, V a tri n zu vertreiben. Er nahm hiezu noch zwei Bataillone und die wackeren Reiter von Lobkowitz und rückte gegen Calendasco vor. Vatrin, verständigt von der Nieder- lage der übrigen französischen Truppen, versuchte keinen hartnäckigen Widerstand, sondern eilte, von den Reitern Liechtenstein^, die ihm 350 Gefangene abnahmen, verfolgt, wieder über die Trebbia zurück.

Der 20. Juni.

Die Niederlage vom 19. hatte Macdonald entmuthigt. Der Zustand seines Heeres gestattete nicht, den Kampf neuerlich aufzu- nehmen ; einzelne Infanterie- und Cavallerie-Regimenter waren gauz vernichtet, die Artillerie hatte keine Munition mehr und von der Armee Moreau's, selbst von der vorgeschobenen Division La Poype, war bis jetzt keine Nachricht eingetroffen. Und der Gegner machte

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sich bereits im Kücken fühlbar, denn Kray, Hohenzollern und Kien au hatten Mantua, Reggio und Parma wieder besetzt.

Noch in der Nacht zum 20. ordnete deshalb Macdonald den Rückzug an; die Division M on tri char d wurde vorausgesandt, um dem Gros des Heeres den Weg durch die feindlichen Abthei- lungen im Rücken zu bahnen, die Divisionen Victor, Rusca und Dombrowski hatten nach San Giorgio am Flusse Nure, Vatrin und Olivier nach Pontenure zu rücken, die Brigade Salm erreichte Roncaglia.

F. M. Graf Suwarow, der noch am 19. abends die Nachricht erhalten hatte, dass General Moreau bereits gegen Tortona vor- dringe, gab trotzdem den Entschluss nicht auf, Macdonald am kommenden Tag nochmals anzugreifen und womöglich vernichtend zu schlagen. „Es wird der Armee keine genaue Direction bestimmt" heisst es in seiner Disposition, „weil es unbekannt ist, welchen Weg der Feind einschlagen wird; es wird nur befohlen, ihn nach allen Richtungen hin schnell einzuholen und ihn vollends zugrunde zu richten."

Bei Tagesanbruch setzten die Verbündeten sich in Bewegung. G. d. C. Freiherr von Melas rückte gegen Pontenure vor, die Divi- sionen Förster und Schweikowski marschirten auf Gossolengo los.

Die schwachen feindlichen Abtheilungen, welche über Nacht auf dem rechten Trebbia-Ufer Wachfeuer unterhalten und das Ufer beobachtet hatten, zogen sich beim Vorrücken der Verbündeten ohne Kampf zurück. G. d. C. Melas besetzte um 7 Uhr morgens Piacenza, von wo die Franzosen nicht einmal ihre Kranken und Verwundeten fortzuschaffen vermocht hatten. In den Lazarethen fand man die Generale Olivier, Rusca, Salm und Cambray, 354 Stabs- und Oberofficiere und 7.185 Mann. Die Division Frei ich blieb in der Stadt zurück, die Division Ott wurde über S. Lazzaro und Montale gegen Pontenure dem Feinde nachgesandt. Die Division Vatrin, auf die F. M. L. Ott hier stiess, leistete nur geringen Widerstand uud ging dann nach Cadeo zurück.

Heftiger war der Kampf auf dem rechten Flügel der Ver- bündeten. Bei S. Rocco stiessen die Karaiczay-Dragoner auf die Division Dombrowski, die sie mit heftigem Geschützfeuer empfing. Fürst Bagration, welcher die Vorhut commandirte, sandte nun sein Jäger-Regiment rechts gegen S. Giorgio, woselbst die Division Victor Posto gefasst, das Jäger-Regiment Tschubarow, welches am 18. mit den Württemberg-Dragonern eingetroffen war, gegen S. Polo am Flusse Nure, 4 Bataillone stellte er bei S. Rocco auf. Gleich darauf traf auch das Gros ein. Die Division Dombrowski, fast decimirt in den vorhergegangenen Kämpfen wurde bald zurückgedrückt, die Division Victor wusste aber länger standzuhalten. Von beiden

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Seiten umfasst, musste auch sie sich endlich zurückziehen. Die 17. Halb- Brigade, 29 Officiere, 1.070 Mann, mit 3 Fahnen und 4 Geschützen, streckte die Waffen.

Der Rückzug der Franzosen artete nach und nach in voll- ständige Flucht aus. Was Macdonald am 20. bei Cadeo sammelte waren Trümmer.

Jetzt erst war die dreitägige Schlacht entschieden. Sie hatte Macdonald die Hälfte seines Heeres, gegen 18.000 Mann gekostet, worunter 4.000 Todte. 10 Generale, 502 Officiere und 13.000 Mann waren verwundet oder gefangen. Aber auch die Verbündeten verloren 129 Officiere, 5.189 Mann, wovon 44 Officiere und 2.513 Mann auf die Österreicher entfielen.

Das wesentliche Verdienst an diesem glänzenden Siege auf Hannibal's altem Schlachtfelde gebührt zweifellos dem russischen Feldmarschall. Hatte er auch anfangs nicht vermocht, die Absichten des Gegners zu errathen, so hat er dies doch vollkommen gut ge- macht durch den energischen Entschluss, an den Tidone zu marschiren. Mit diesem Marsch legte er einen genügend grossen Raum zwischen die beiden feindlichen Führer. Hätte er etwa bei Voghera oder Casteggio Macdonald erwartet, so wäre es zweifellos Moreau möglich geworden, in den Kampf einzugreifen, der dann wohl nicht dasselbe Ergebnis gehabt hätte. Und unbekümmert um jede Nebenfrage, hält Suwarow den Gegner fest und stürzt sich so lange auf ihn, bis er ihn vernichtet hat. Freilich wird er darin durch die ihm unterstehenden Truppen und durch seine Unterführer geradezu glänzend unterstützt. Eine Leistung, wie es der Marsch des öster- reichisch-russischen Heeres von Alessandria an den Tidone ist, auf welchem die Truppen in einem Zeitraum von etwa 38 Stunden bei furchtbarer Hitze an 60km zurücklegen, um dann noch in den Kampf einzugreifen, verdient aufrichtige Bewunderung. Die Unterführer Suwarow's handeln fast überall selbständig, hervorragend tapfer und geschickt. Unter diesen Unterführern aber muss für diese Schlacht zweifellos dem G. M. Fürsten Liechtenstein, der als Freiwilliger zum Heere kommt und sofort ein Gommando übernimmt, die hervorragendste, von russischer Seite viel zu wenig gewürdigte Stelle eingeräumt werden. Sein bravouröses Eingreifen in den Kampf des 19. Juni, ohne Befehl, ja gegen den erhaltenen Auftrag, hat, wie der Gegner später selbst zugab'), den Kampf an jenem Tage

') „L'apparition inopiuöe de ces troupes d*elite,u so schreibt Joniini, „conduite par le princc de Li e c h t en s t e i a, sar le flaue droit de la eolonne, eo meine tenips a.ssaillie d'uri autre cOte" par Förster, y semerent une temur paniqae. La 5me lagere qui s'etait distinguee en cent combats, fuit en desordre et entraina tout avec eile; cet'e've'neinent fatal decida de la jonrn^e."

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und damit auch die ganze Schlacht entschieden. Allerdings vervoll- ständigte dann Suwarow diese Entscheidung durch den Entscbluss, auch noch am 20. nicht vom Gegner abzulassen, den er geschlagen wusste, sondern den Sieg weiter auszubeuten und es fand auch die energisch eingeleitete Verfolgung den wohlverdienten Lohn in der vollständigen Niederlage des Gegners, der nun erst von der Zer- trümmerung und moralischen Erschütterung seines Heeres sich über- zeugte.

Der Rückmarsch der Verbündeten nach Alessandria.

F. M. Graf Suwarow Hess am 21. Juni seine Truppen bei Fiorenzuola lagern, die Division Ott wurde beauftragt, die Verfolgung des Gegners fortzusetzen.

Macdonald traf in der Nacht des 21. mit dem Gros des Heeres in Beggio ein, Hess hier seine Truppen einen Tag rasten und setzte am 23. seinen Marsch in zwei Colonnen über Castelnuovo und Sassuolo fort. F. M. L. Ott, der am 22. in Parma eingerückt war und dort einige hundert Gefangene gemacht hatte, kam am 23. nach Reggio und erreichte am folgenden Tag bei Rubiera die feind- liche Nachhut. Aber sein Angriff wurde von General Montr ich ard, der eiligst mit einer Brigade verstärkt worden war, zurückgewiesen.

Während Macdonald einige Tage in Sassuolo verweilte, rückte F. M. L. Ott nach Modena; er vereinigte sich hier mit der Abtheilung des G. M. Kien au und veranlasste die Einschliessuug des Fort ürbano, das von 600 Franzosen unter General Hui in be- setzt war. Am 30. Juni rückte G. M. Rienau nach Bologna, von wo sich die dahin gelangte Division Montrichard zurückzog, acht Tage später erfolgte die Einnahme des Fort Urbano; in derselben fanden die Österreicher 30 Geschütze und bedeutende Kriegsvorräthe aller Art.

F. M. L. Ott, der nun den Befehl erhielt, den grössten Theil seiner Truppen nach Mantua zu senden, nahm mit dem Reste Stellung bei Parma, die Vorhut unter Kleuau blieb bei Reggio und Modena. Leichte Cavallerie-Abtheilungen wurden Macdonald ins Gebirge nachgesandt, der inzwischen über Pistoja nach Lucca zurückgegangen war, hier alle in Toscana verstreuten Besatzungen sammelte und dann das ganze Herr längs der Küste Moreau zuführte.

Suwarow, der, wie erwähnt, am 21. Juli in Fiorenzuola eingetroffen war, erhielt hier die Meldung, dass eine feindliche Ab- theilung an der oberen Trebbia eingetroffen und dass Moreau selbst von Genua her im Anmärsche sei. Thatsachlich war General La Poype mit der ligurischen Legion (3.000 Mannj bereits am 10. bei Bobbio

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eingetroffen, marschirte aber so langsam gegen den Fluss Nure vor, dass er erst am 20. in der Nähe von S. Giorgio eintraf. Als ihm hier die Meldung zukam, dass Macdonald geschlagen worden sei, ging er sofort wieder gegen Bobbio zurück, erlitt hier von einer Abtheilung Österreicher und Russen, die Suwarow dorthin gesandt hatte, eine arge Schlappe und zog sich wieder in die Gebirge zurück.

Moreau selbst erschien am 18. mit seinem ganzen Heere, 14.000 Mann, bei Novi. F. M. L. Graf Bellegarde hatte bereits nach dem Erscheinen der ersten feindlichen Abtheilungen alle ver- fügbaren Truppen (8 Bataillone, 8 Escadronen, 6.000 Mann) an sich gezogen und mit ihnen bei Spinetta an der Orba StelhiDg genommen. Obwohl vorauszusehen war, dass es ihm nicht werde gelingen können, den überlegenen Gegner zu schlagen, war er doch fest entschlossen, so lang als möglich Widerstand zu leisten, um Moreau von einer Bewegung in den Rücken Suwarow's abzuhalten. Thatsächlich hatte Moreau am 19. die Scrivia übersetzt und war im Begriffe über Voghera gegen Stradella vorzurücken, als er erfuhr, dass der Gegner bedeutende Streitkräfte in der Nähe von Alessandria gesammelt habe. Er stellte sofort die Bewegung ein und beschloss, wieder auf das linke Ufer der Scrivia zurückzugehen und den Gegner dort anzugreifen.

Am 20. früh stiess die Division Grouchv auf die öster- reichischen Vorposten bei San Giuliano und warf sie zurück. Aber ein energischer Angriff der österreichischen Cavallerie in seine linke Flanke und eine Umgehung des rechten Flügels durch das Gros der Infanterie, nöthigte Grouchy zum Rückzüge, wobei ein französisches Bataillon umringt und gefangen genommen wurde. Schon neigte sich die Sonne und das Gefecht schien zu Gunsten der Österreicher ent- schieden zu sein, als Moreau die Division Grenier heranzog und in den Kampf warf. Diesem Angriff konnten die geringen, vom Kampfe bereits erschöpften Truppen Bellegarde's nicht mehr widerstehen; sie zogen sich in voller Ordnung über die Bormida zurück.

Moreau blieb am 21. Juni unentschlossen stehen. Er hatte Nachricht von der Niederlage Macdonald's erhalten und wagte es nun weder gegen Suwarow vorzurücken, noch Bellegarde anzu- greifen, sondern beschränkte sich auf einige ziemlich zwecklose Hin- und Hermärsche, durch welche er den Gegner zu beunruhigen hoffte. Bei der Annäherung Suw arow's, der am 24. Broni, am 25. Voghera, am 26. San Giuliano erreichte, zog er sich wieder in die Apenninen zurück.

Noch auf dem Maische war Suwarow eine erfreuliche Nach- richt zugekommen. Die Citadelle von Turin, seit den Kämpfen des grossen Savoyers als einer der festesten Plätze Europas gepriesen, hatte am 20. Juui capitulirt. Am 8. waren die Belagurungsarbeiten begonnen worden, am 18. Hess G. M. Kaiin das Feuer aus 22 Batterien er-

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öffnen, zwei Tage später erschien ein französischer Parlamentär mit den Capitulationsbedingungen. Die ganze Besatzung, 2.900 Mann, streckte auf dem Glacis die Waffen. Die Österreicher fanden in der Festung 562 Geschütze, gegen 50.000 Ceutner Pulver, 30.000 Gewehre und Proviantvorräthe für zwei Monate. Der Gegner hatte während der Belagerung 306 Mann verloren, der Verlust der Österreicher belief sich auf 47 Mann an Todten und Verwundeten.

Stillstand der Operationen im Felde.

Am 26. Juni hatte die Armee der Verbündeten unter F. M. Graf Suwarow (39 Bataillone, 34 Escadronen, 6 Kosaken-Regimenter, 31.000 Mann) bei Alessandria ein Lager bezogen. Die Citadelle von Alessandria belagerte F. M. L. Graf Bellegarde mit 12 Bataillonen und 6 Escadronen, die von Tortona G. M. A leain i mit 6 Bataillonen und 1 Escadron. Die Sicherung der rechten Flanke der Hauptarmee war dem G. M. Kaim übertragen, der über 21 Bataillone, 4 Esca- dronen und 2 Kosaken-Regimenter verfügte und bei Turin stand. Er hatte den G. M. Vukassovich gegen Savigliano, den Obersten Lamarseille gegen Lanzo vorgeschoben. F. M. L. Graf Hadik stand mit 8 Bataillonen, 4 Escadronen im Aostathale, Oberst Prioz V. Roh an mit 2% Bataillonen, % Escadron auf dem Simplon, Oberst Strauch in Oberwallis. F. M. L. Freiherr von Kray hatte Mantua mit 40% Bataillonen, 6 Escadronen wieder eingeschlossen und das Corps Ott, 5 Bataillone, 16 Escadronen nach Parma vorgeschoben. Die Vorhut unter G. M. Klenau stand in Reggio, Modena und Bo- logna; in verschiedeneu Garnisonen Oberitaliens lagen 19 Bataillone. Mitte Juli traf auch das neue russische Hilfscorps, 11 Bataillone. 2 Kosaken-Regimenter, unter G. L. Rehbiuder in Italien ein und nahm Stellung bei Piacenza, um je nach Bedarf entweder das Be- lagerungscorps von Mantua oder die Hauptarmee zu unterstützen.

Die Truppen Moreaus waren wieder an die Riviera zurück- gegangen und standen bei Oneglia, Savona und Genua, ihnen schlössen sich die Truppen Maedonald's über Sarzana, Spezzia und Sestri marsehirend, an. Macdonald, noch an seinen Wunden leidend, kehrte nach Frankreich zurück.

So war die Lage der beiderseitigen Heere Mitte Juli und so blieb sin fast unverändert bis Mitte August.

Noch ohne Kenntnis von den glücklichen Erfolgen Suwarow's, hatte Kaiser Franz am 21. Juni ein Schreiben an den Feldmarschall gerichtet, in welchem er ihm Weisungen über seine weiteren Opera- tionen ertheilte, aber auch seinem Vertrauen zu Suwarow's Weis- heit und zu seinem oft erprobten Kriegsglück Ausdruck gab. Trott-

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dem in diesem Schreiben weder ein Tadel noch ein Vorwurf vorkam, fand S owaro w beides darin und bat seinen Souverän um Abberufung. Es kam nicht dazu. Am 10. Juli übersandte ihm Kaiser Franz ein zweites Schreiben, in welchem er die Verdienste des Feldmarschalls in den schmeichelhaftesten Ausdrücken würdigte; zugleich wurde ihm aber auch in der bestimmtesten Form erklärt, „dass von einer Vor- rückung der italienischen Armee über das Walliserland oder durch Savoyen gegen und in Frankreich, keine Frage sein könne"; ebenso- wenig dürften österreichische Truppen, bis zur „allenfälligen aus- drücklicken Anhandgebung" des Kaisers, zu Operationen gegen Rom oder Neapel verwendet werden. Es wurde dem Feldmarschall ferner aufgetragen, vor Einnahme der festen Plätze Mantua, Alessandria, Tortona etc. keine anderen Offensiv-Operationen vorzunehmen und den Kaiser „allemale von allen wesentlichen Absichten und Opera- tionen zum Voraus in Kenntnis zu setzen".

Während so die beiderseitigen Heere unthätig einander gegen- überstanden, Suwarow den Fall der Festungen, Moreau die An- kunft von Verstärkungen erwartend, thaten die Belagerungscorps ihre Dienste. Am 22. Juli capitulirte die Citadelle von Alessandria und fünf Tage später ergab sich auch Mantua. Die Besatzung der Cita- delle von Alessandria, 218 Officiere, 2.200 Mann, wurde nach Pavia abgeführt; 105 Geschütze, darunter 2 russische, 7.000 Gewehre, 6 Fahnen und viele Vorräthe fielen in die Hände der Österreicher. Die Besatzung von Mantua, 7.700 Mann, worunter 600 Mann an cis- alpinischen Truppen und 700 Schweizer erhielten freien Abzug gegen die Verpflichtung, nicht mehr gegen die Verbündeten zu kämpfen. Als Bürgschaft hiefür musste der Commandant der Festung, General Foissac-Latour, 5 andere Generale und gegen 1.000 Officiere zurückbleiben. Sie wurden nach Klagenfurt abgeführt. In der Festung fanden die Österreicher 675 Geschütze, bedeutende Proviantvorräthe und eine Flotille von Kanonenbooten. Gegen 1.000 Polen wurden als Deserteure zurückgehalten, die meisten Schweizer und Piemontesen traten freiwillig in kaiserliche Dienste.

Der Fall von Mantua rief in Frankreich grosse Bestürzung, in Österreich unbeschreiblichen Jubel hervor. Bezeichnend für die Be- ziehungen der beiden verbündeten Cabinete aber ist es, dass Kaiser Paul von Russland dem F. M. Suwarow für den Fall von Mantua die Fürstenwürde verlieh, den F. M. L. Kray aber nicht mit der geringsten Belohnung bedachte.

Suwarow, der inzwischen sein Heer zwischen Rivalto an der . Saöne und Bosco concentrirt hatte, war schon nach dem Falle von Ales- sandria entschlossen, gegen die genuesische Riviera vorzudringen und erwartete nur den Fall von Mantua, um die Operationen zu beginnen.

Organ »1er militär-wUjenscbaftllclH'ii Vereine MX. Band 1890. ;J0

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Nachdem dieses Ereignis eingetreten war, Hess F. M. L. Baron von Kray, den ergangenen Weisungen gemäss, 6 Bataillone und 6 Esca- dronen in der Festung zurück und verstärkte G. M. Kien au mit 6 Bataillonen und 4 Jäger-Compagnien ; mit 24 Bataillonen verliess er selbst am 3. August das Lager von Mantua und marschirte ohne Aufenthalt nach Alessandria.

Suwarow, der seine Operationen am 15. August zu be- ginnen gedachte und bereits umfassende Vorbereitungen dazu ge- troffen hatte, benützte die Zwischenzeit zu einem raschen und energi- schen Angriff auf das von den Franzosen besetzte Fort Serravalle, das sich am 7. August nach hartnäckiger Vertheidigung ergab. Aber schon während der Beschiessung dieses Platzes hatten sich die Truppen des Gegners ganz empfindlich fühlbar gemacht und wiederholte Ver- suche unternommen, die Vorposten der Verbündeten zu durchbrechen; am 10. August gelang es ihnen wirklich bis Novi vorzudringen.

Da eben an diesem Tage das Corps Kray bei Alessandria ein- getroffen war, erhielten die Truppen die Dispositionen zu dem auf den 15. August festgesetzten Aufbruch. Dieselben konnten aber nicht mehr in der von Suwaro w gewünschten Weise zur Ausführung ge- bracht werden, denn der Gegner war ihm in der Entwickelung der Offensive zuvorgekommen.

Am 4. August war General Joubert, der neuernannte Com- mandant der Armee in Italien zu Cornigliano bei Genua eingetroffen. Er fand die Armee bereits auf 45.000 Mann verstärkt, die in zwei fast gleich starken Corps unter General St. Cyr, dem Nachfolger Moreaifs in der Riviera standen. Ohne Kenntnis von dem Falle Mantua's und dem bereits erfolgten Abmarsch des F. II. L. Baron von Kray zur Armee, begann Generai Joubert, den Befehlen des Directoriums, aber auch dem eigenen Ehrgeize folgend, ara 7. August die Vorrückung. Der rechte Flügel unter St. Cyr marschirte auf drei verschiedenen Strassen: Das Gros ging über Voltaggio nach Gavi, rechts längs der Scrivia marschirten die Divisionen Vatrin und Dombrowski, links längs der Orba rückte die Brigade Colli vor. Der linke Flügel unter General Perignon drang in zwei Colonnen vor: die Hauptcolonne rückte durch das Bormida-Thal über Cairo, Dego und Spigno, die Division Lemoine über Sasselo; Joubert marschirte mit dem linken Flügel, Moreau, der den Bitten J o ub e r t's nachgebend, noch beim Heere geblieben war, befand sich bei der Colonne St. CyrV

Am 11. August kam die rechte Colonne bis Voltaggio, die Mitte nach Ovada, d»r linke Flügel traf bei Spigno ein. Am folgenden Tage schob Joubert diesen Flügel über Acqui gegen Kivalta vor, wahrend die Mitte auf Novi. der rechte Flügel auf Serravalle marschirte.

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F. M. Fürst Suwarow hatte bis zu diesem Tage die wider- sprechendsten Nachrichten über die Absichten des Gegners erhalten, so dass er ihnen nun gar keinen Glauben mehr schenkte, sondern alle Bewegungen des Feindes nur seiner Absicht zuschrieb, die Be- lagerung von Serravalle zu stören. Erst am 12. August, als die Division Vatrin bis Arquata vorrückte und den dort stehenden russi- schen General Dalheim zurückdrückte, sah Suwarow sich veran- lasst zu glauben, der Feind rücke auf beiden Ufern der Scrivia vor in der Absicht, Tortona zu entsetzen. Trotzdem Hess er den F. U. L. Bellegarde eine Recognoscirung im Bormida-Thale vornehmen. Als dieser bei Acqui die Annäherung der feindlichen Colouuen erfuhr, zog er sich, den erhaltenen Befehlen gemäss, langsam über Rivaita und hinter die Orba zurück. Denn F. M. Fürst Suwarow war ent- schlossen, den Gegner ruhig in der Ebene vorrücken zu lassen, wo er ihn durch seine Überlegenheit an Reiterei und Artillerie voll- ständig zu schlagen hoffte. Zu diesem Zwecke liess er das Corps Rosen berg bei Vighizzolo, die Abtheilung des Fürsten Bagration bei Pozzolo Formigaro Stellung nehmen; bei Rivaita an der Scrivia standen die Truppen Melas' und Derfeiden's, nördlich Fresonara das Corps Kray.

Am 13. traf Joubert bei Capriata ein, St. Cyr rückte gegen Novi vor. Die vorgeschobenen Cavallerieposten der Verbündeten, zogen sich, ohne lebhafteren Widerstand zu versuchen, zurück. Suwarow liess zur Unterstützung Bagration's noch sechs Bataillone unter General Miloradowitsch nach Pozzolo Formigaro vorrücken.

Am 14. gelangte der rechte Flügel der Franzosen unter St. Cyr, 33 Bataillone, 14 Escadronen, 16.900 Mann, weiter vor. Die Division Laboissiere besetzte Novi und die nördlich gelegenen Höhen, General Vatrin drang bis Cassano Spinola vor, Dombrowski besetzte Serravalle. General Joubert mit dem linken Flügel 28 Bataillone, 18 Escadronen rückte nach Pasturana.

Vergebens erwartete Suwarow den Angriff des Gegners, er erfolgte nicht. Joubert, der die Nachrichten von dem Falle Mantua's und der Vereinigung Kray's mit Suwarow bis jetzt nicht hatte glauben wollen, begab sich gegen Mittag mitMoreau und St. Cyr auf die Höhen von Novi. Im hellen Glänze des Sommertages sah er nun mit eigenen Augen die gesammte verbündete Armee, deren einzelne Theile er mit dem Fernglase genau unterscheiden, deren Glieder er zählen konnte. Der junge General, der hier zum ersten- male entscheidende Massnahmen treffen sollte, wurde schwankend in seinen Entschlüssen. Man rieth ihm, wieder nach Genua zurückzu- kehren und dort so lange zu warten, bis die neu aufgestellte „Alpen- Armee" unter Championnet in der Lage sei, ihre Operationen

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zu beginnen. Einestheils aber besorgte Joubert, angesichts des starken Gegners umzukehren, anderenteils sträubte sein Stolz sich dagegen. Der Morgen des 15. August kam und Joubert hatte noch keinen Entschluss gefasst. Er Hess dem Schicksal seineu Lauf.

Unmittelbar nach seiner Hochzeit, als er zum Heere abging, hatte Joubert seiner jungen Frau gesagt: „Tu me reverras mort au victorieux!"

Er sollte sein Wort halten.

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Die Schlacht bei Novi.

Die Höhen, auf welchen die Schlacht bei Novi geschlagen wurde, bilden zwischen der Scrivia und Bormida die letzten Ausläufer der Apenninen. Der längste dieser Abfälle verlässt als Monte Kotondo bei Serravalle die Scrivia, krümmt sich südlich der damals von Mauern eingeschlossenen Stadt Novi gegen Pasturana und erreicht bei Basaluzzo die Ebene. Die Abhänge dieses Bergrückens, der eine vorzügliche Vertheidigungsstellung bietet, sind gegen die Ebene zu mit Weingärten bepflanzt, mit einzelnen Häusern besetzt und von Mauern und lebendigen Zäunen durchschnitten.

Suwarow, welcher den ganzen 14. August, wie erwähnt, vergebens auf einen Angriff des Feindes gewartet hatte, beschloss am folgenden Tage selbst die Offensive zu ergreifen. Über die Stärke und Stellung des Gegners war er freilich viel weniger unter- richtet, als die Franzosen über die seinige und hielt noch immer an der irrigen Voraussetzung fest, dass der Gegner längs der Scrivia gegen Tortana vorzugehen beabsichtige. Dementsprechend hatte er auch am Vortage seine Truppen aufgestellt, die er auch für den kommenden Tag ziemlich unverändert in ihren Stellungen belie98.

Es standen am frühen Morgen des 15. August:

Das Corps Kray: 30 Bataillone, 20 Escadronen, 26.000 Mann, auf der Strasse von Novi bei Fresonara; das Corps Milorado witsch, 14 Bataillone, 6 Escadronen, 4 Kosaken-Regimenter, 9.400 Mann, nördlich Pozzolo Formigaro. Die Vorhut unter Bagration war südlich des Ortes gegen Novi vorgeschoben. Bei Rivaita standen die Corps Melas und Derfelden, 23 Bataillone, 18 Escadronen, 14.000 Mann, weiter rückwärts bei Tortona die Generale Rosen- berg und Alcaini mit 21 Bataillonen, 8 Escadronen, 2 Kosaken- Regimentern, 13.500 Mann. Das Fort von Serravalle war von 1 Ba- taillon i 500 Mann) besetzt, in Alessandria lagen 1.500 Mann.

F. M. L. Baron Kray, der sich erboten hatte, den Angriff zu **■ * beginnen, erhielt hiezu von F. M. Fürst Suwarow folgende Weisung: Tch bin mit dem Antrage Euerer Excellenz, den Feiud morgen den 15.

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mit Anbruch des Tages mit allen Ihren Kräften anzugreifen, voll- kommen zufrieden und empfehle vorzüglich auf den linken Flügel des Feindes die grösste Aufmerksamkeit. Dieser muss mit aller Ent- schlossenheit angefallen, und über Novi nach Serravaile, nämlich von dem Lemo-Thale bis in das Scrivia-Thal geworfen und mit aller Anstrengung von Gavi abzuschneiden getrachtet werden. Ich folge dieser Attake in der Flanke mit den vor Pozzolo-Formigaro aufge- stellten Truppen und werde auch die Armee bei Rivaita hievon ver- ständigen. Ich verlasse mich ganz auf raeinen heldenmüthigen Freund.

Pozzolo-Formigaro, den 14. August 1799.

Dieses Schreiben Suwarow's an Kray bildete den ganzen Angriffsplan. Es würde freilich genügt haben, wenn es befolgt worden wäre. Überzeugt, dass der Rest der österreichisch-russischen Truppen im Einklänge mit dem eigenen rechten Flügel zum Augriff auf Novi vorgehen werde, hatte F. M. L. Freiherr von Kray noch in der Nacht zum 16. August seine beiden Colonnen in Marsch setzen lassen. Die rechte Colonne, bestehend aus je 3 Bataillonen Sztaray (Nr. 33), Gyulay (Nr. 32), Nädasdy (Nr. 39), je 2 Bataillonen Hoff (Nr 8), vacat Kheul (Nr. 10) und Lattermann (Nr. 7), dann 2 Escadronen Erzherzog Joseph-Husaren (Nr. 2) und 4 Escadronen Kaiser-Dragoner (Nr. 1), führte F. M. L. Graf Belle gar de. Die linke unter Com- mando des F. M. L. Ott bestand aus 3 Bataillonen Joseph Mittrowsky ( Nr. 40), je 2 Bataillonen Deutschmeister (Nr. 4), Oguliner, Vukassovich (Nr. 48), Terzy (Nr. 16) und 1 Bataillon Sluiner, dann 6 Escadronen Erzherzog Johann-Dragoner (Nr. 9) und 4 Escadronen Erzherzog Joseph - Husaren. Zur Deckung der rechten Flanke detachirte F. M. L. Baron von Kray 2 Bataillone Oranien (Nr. 15), 1 Bataillon Sluiner und 4 Escadronen des 5. Husaren-Regimentes (jetzt F. M. Graf Badetzky) unter G. M. Graf Seckendorf über Basaluzzo und durch das Lemma-Thal gegen Pasturana.

Schon vor Tagesanbruch stiessen die österreichischen Husaren unter Commando des Majors Dobay auf vorgeschobene französische Abtheilungen und warfen diese zurück. Als der Morgen graute, liess Kray seine Infanterie vorrücken. Zu dieser Zeit waren die nordwest- lichen Ausläufer des Höhenrückens von Novi, welche den äussersten linken Flügel der französischen Stellung bildeten, nur durch die Division Lemoine (Colonne Perignon) besetzt; die Division Örouchy war erst im Anmärsche begriffen, gedeckt durch die ge- sammte Cavallerie unter General Richepanse.

F. M. L. Baron von Kray disponirte die linke Colonne seines Corps direct gegen die vom Feinde bereits besetzte Höhe, die rechte hatte den linken Flügel des Gegners za umgehen.

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Ein kräftiges Geschützfeuer trieb die vorausgesandte Cavallerie Richepanse's zurück. In geschlossenen Colonnen begannen die Truppen Ott's die Höhen emporzuklimmen, warfen die Division Lemoine beim ersten Ansturm zurück und besetzten die Höhen. Gleichzeitig war auch F. M. L. Graf Bellegarde gegen den äussersten linken Flügel der Franzosen vorgegangen, hatte die erst- angekommenen Abtheilungen Grouchy's angegriffen und zurück- geworfen und ging nun gegen die rückwärts gelegenen, vom Gros der französischen Division besetzten Höhen los. In dem Kampfe, der hier drei Stunden lang währte, fiel General Joubert, der sich vom Beginn des Kampfes an in der vordersten Plänklerlinie befunden hatte.

General Mo reau, der nun den Oberbefehl übernahm, warf die Brigade Colli von der Division Laboissiere, die bis jetzt noch gar keinen Gegner vor sich hatte, Bellegarde entgegen, gleich- zeitig wurden die Brigaden Clausel und Partounneaux von Pasturana her, vorgezogen. G. M. Graf Seckendorf, der auf dem Marsche gegen Pasturana auf ein französisches Detachement gestossen war und dieses wahrscheinlich für die Spitze einer bedeutenden Colonuo hielt, hatte auf dem Wege Halt gemacht.

Gegen die Überlegenheit der feindlichen Truppen konnte Kray sich auf die Dauer nicht behaupten und forderte wiederholt Unterstützung von den bei Pozzolo-Formigaro unthätig stehenden Russen. Aber Fürst Bagration erwiderte, er könne nichts unter- nehmen, bevor er nicht vom Feldmarschall ermächtigt worden sei. Dieser aber hatte sich in Pozzolo-Formigaro, einer seiner berühmten Eigentümlichkeiten nachgebend, in sein Zimmer eingeschlossen und strengsten Befehl ertheilt, ihn nicht zu stören!

Unter erbitterten Kämpfen waren die Truppen Kray's Schritt vor Schritt zurückgewichen und bereits wieder in der Ebene an- gelangt, als endlich Suwarow sich doch entschloss, seine Russen in den Kampf eingreifen zu lassen. Gleichzeitig liess er Kray bitten, den Angriff zu wiederholen, er werde ihn kräftigst unterstützen.

Während Kray seine Truppen zum zweitenmale die Höhen erklimmen liess, brach Fürst Bagration von Pozzolo-Formigaro auf und schritt zum Angriff auf Novi. Dort hatte, wie bereits er- wähnt, die Division Lab oissiere Stellung genommen; 4 Bataillone und 6 Escadronen standen in Reserve. Der Angriff Bagration's wurde trotz der Tapferkeit seiner Truppen zurückgewiesen. Auch das Eingreifen des Generals Miloradowitsch vermochte nicht dem Kampfe eine günstige Wendung zu geben. Da versuchte Bagration mit 4 Bataillonen Novi östlich zu umgehen, stiess jedoch hier auf die Division Vatrin, die Mo reau von Cassano Spinola herangezogen hatte und wurde abermals geworfen. Infolge

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dieses unglücklichen Kampfes gingen auch die Erfolge Kray's, der inzwischen die Divisionen Lern oine und Grouchy neuerdings zu- rückgeschlagen hatte, wieder verloren, denn Moreau verstärkte seinen linken Flügel durch die Reserve-Brigade Partounneaux. Kray musste wieder zurück, gedeckt durch seine Reiterei, die einige hastig nachdrängende Bataillone vollständig zersprengte. General Par- tounneaux selbst gerieth hiebei in Gefangenschaft.

Gegen 1 Uhr mittags stockte der Kampf auf der ganzen Linie. Beiderseits hatten die Truppen einige Erholung nöthig, besonders jene Kray's, die seit 10 Stunden ununterbrochen in Bewegung und im Feuer gewesen waren.

G. d. G. Freiherr von Melas stand unterdessen, gebunden durch einen Befehl Suwarow's, in steigender Unruhe bei Rivaita. Da brachte ihm gegen Mittag eine Patrulle die Meldung von der Niederlage der Russen bei Novi. Nun wartete der greise General nicht länger auf Befehle, sondern beschloss, sich unverzüglich in Marsch zu setzen.

Die erste Colonne, unter G. M. Nobili, hatte die Scrivia auf- wärts zu marschiren und Serravalle zu entsetzen. G. M. Mitrowski mit der zweiten die Richtung zwischen dem Flusse und dem Monte Rotondo einzuhalten und die Franzosen in Flanke und Rücken zu nehmen. Mit den Brigaden Loudon und Lu sign an und der Cavallerie nnter G. M. Fürst Liechtenstein folgte Melas selbst auf der Strasse von Novi.

Auf dem Marsche kam Melas der Befehl Suwarow's zu, sich rechts zu halten und Novi mit seiner ganzen Macht anzugreifen, während die Russen und Kray den Angriff auf die westlich der Stadt liegenden Höhen wiederholen sollten. Auf den Rath seines General-Adjutanten, des Oberstlieutenants Graf Joseph Radetzky, modificirte Melas diesen Auftrag dahin, dass er nur die Brigade Lu sign an gegen Novi abschwenken liess, mit den übrigen Truppen aber den Marsch gegen die rechte Flanke der Franzosen fortsetzte.

Um 3 Uhr nachmittags begann der Kampf auf der ganzen Linie von neuem. Während Kray zum drittenmale gegen den äusserscen linken Flügel der Franzosen vordrang, die Russen, nun auch verstärkt durch das herangezogeue Corps Der fei den, das Centrum bei Novi angriffen, erreichten die Truppen Nobili's Serravalle und nöthigten durch ihr Erscheinen den General Dom- browski, die Blokade des Platzes aufzugeben und sich gegen Gavi zurückzuziehen. Unterdessen hatte sich Lusignan dem linken Flügel der gegen Novi vordringenden Russen angeschlossen, Mitrowski und Loudon aber erstiegen nördlich Serravalle die Anhöhen und drangen gegen die rechte Flanke der Franzosen vor.

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Österreicher und Russen in Italien, 1799

Das Erscheinen der hier genannten Truppen entschied das Schick- sal der Schlacht. Die Division Vatrin musste eiligst schwenken nnd stellte sich quer auf dem flachen Rücken der Höhe auf; General St. Cyr selbst eilte zu der bedrohten rechten Flanke, um die Österreicher wieder von den Höhen herabzuwerfen. Diese Frontveränderung der Franzosen, die nicht ohne einige Verwirrung ausgeführt werden konnte, benützte Melas, um den G. M. Lu sign an gegen die von der Division Vatrin geräumte Stellung vorzusenden. Im ersten An- laufe warf Lu sign an die dort noch stehende cisalpinische Legion zurück, die, von panischem Schrecken ergriffen, sich zur Flucht wandte. Auch die Division Vatrin hielt dem Angriffe Loudon's und Mi trowski's nicht stand; sein Vordertreffen wurde mit dem Bajonet zurückgeworfen und riss in der Flucht auch das zweite mit sich.

Nun drangen die Russen ebenfalls von neuem gegen Novi vor; General Milorado witsch von der östlichen, Derfelden von der nördlichen Seite, während gleichzeitig das Grenadier-Bataillon Paar (Divisionen der Regimenter Nr. 24, 28 und 45) die noch oberhalb der Stadt stehende 68. Halb-Brigade „ungeachtet des gut angebrachten feindlichen Feuers, ohne einen Schuss zu thun, mit kalter Stand- haftigkeit" zum Weichen brachte.

General Moreau, der die Schlacht verloren sah, befahl den Rückzug. Derselbe konnte aber nicht mehr in Ordnung ausgeführt werden. F. M. L. Kray, der inzwischen einen harten Stand gegen die Division L e m o i n e gehabt, welche von den Truppen des franzö- sischen rechten Flügels am wenigsten gelitten hatte, war es gelungen, ein Bataillon von Süden her nach Pasturana zu werfen, wodurch Schrecken und Verwirrung unter den Franzosen entstand, da der grösste Theil der Division Lemoine durch diesen Ort zurückgehen musste. Von Kray in der Front, von den Russen und Österreichern, welche Novi und die umliegenden Höhen besetzt hatten, in der Flanke gefasst, artete der Rückzug der Franzosen in volle Flucht aus. Die Generale Grouchy und Perignon, welche einzelne Haufen zusammengebracht hatten und Widerstand versuchten, wurden gefangen genommen, ebenso General Colli, der Pasturana ver- theidigen wollte.

Um 8 Uhr abends war die Schlacht zu Ende. Der linke Flügel des französischen Heeres war vollständig zersprengt, vom rechten hatten sich einzelne Trümmer zu retten vermocht. Eine energische Verfolgung war wegen Erschöpfung der Truppen, hauptsächlich aber wegen Einbruch der Nacht und dem mit natürlichen Hindernissen bedeckten Terrain nicht möglich.

Der Tag von Novi hatte harte Verluste gekostet, die grössten den Truppen Kray's, die von 3 Uhr morgens bis 8 Uhr abends un-

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unterbrochen in Bewegung und im Feuer gewesen waren. Sie ver- loren 5.200 Mann, der Verlust der Russen belief sich im ganzen auf 1.900 Mann, der des Corps Melas auf 580 Mann.

Die Zahl der Todten und Verwundeten auf Seite der Franzosen betrug etwa 6.500 Mann; an 5.000 Mann, darunter 4 Generale, waren gefangen; 4 Fahnen, 39 Geschütze, 54 Munitionskarren fielen in die Hände der Verbündeten.

Die Schlacht von Novi bildet zweifellos, möge auch der Ein- fluss S u w a r o w's, der ganz gewiss nirgends so wenig fühlbar ge- worden war, als eben in dieser Schlacht, noch so übertrieben dar- gestellt werden, eines der schönsten Ruhmesblätter der österreichi- schen Heeresgeschichte. Die Ausdauer der Truppen Kray's ist über jedes Lob erhaben und die Energie und Selbständigkeit des alten, von fremdländischen Kriegsschriftstellern so oft durchaus falsch be- urtheilten Melas, hat die Schlacht so sicher entschieden, als es nicht rPlanmässigkeit" war, die Suwarow veranlasste, das ganze Corps Rosenberg unthätig stehen und Kray's Truppen schwere Stunden hindurch allein kämpfen und fast verbluten zu lassen. „Kray's un- verwüstliche Ausdauer seit dem Beginne", so urtheilt ein deutscher Historiker, „Melas' durchgreifende Umgehung am Schlüsse des Kampfes, dies sind die wahren Factoren, aus welchen trotz Suwa- row's Irrthum der endliche glorreiche Sieg emporgewachsen ist"

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Die Schlussoperationen in Italien 1799.

Die siegreiche Schlacht bei Novi hätte den Verbündeten die Möglichkeit geboten, die nahezu gänzlich aufgelöste französische Armee vollständig zu vernichten und die ganze Riviera fast ohne Schwertstreich zu besetzen. F. M. Fürst Suwarow war auGh thatsäch- lich entschlossen, den Sieg so nachdrücklich als möglich auszunützen, aber wieder fand er in den politischen Verhältnissen Anlass, die geplanten Operationen aufzugeben.

Minister Thugut, der sowohl den Russen als den Engländern raisstraute und den Besitz Mittel-Italiens für Österreich sichern wollte, setzte es durch, dass ein Theil der österreichischen Truppen in Italien nach Toscana und in die Romagna beordert wurde, um dort die bürgerliche Ordnung wieder vollständig herzustellen, während Suwarow selbst die Weisung erhielt, Tortona so bald als möglich einzunehmen, bei einer Offensive gegen die Riviera aber grosse Ver- luste thunlichst zu vermeiden, da die Ergänzung des Heeres für den nächsten Feldzug ohnehin grossen Schwierigkeiten unterliege.

Es wird also dem Feldmarschall in dieser Weisung freigestellt, seine Operationen gegen die Riviera fortzusetzen, auch blieben ihm

Oiv*" «kr »»ililiir wissinschaftlichen Vcrvlne. LIX. Bau<1. 31

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selbst nach der an befohlenen DetachiruDg noch immer 5.000 Mann zur Verfügung, mit denen er ohne Schwierigkeit die Besetzung der Kiviera durchführen konnte. Er that es nicht. Grollend zog er seine Streitkräfte bei Asti zusammen, fest entschlossen, nicht einen Schritt weiter vorzurücken. Selbst den G. M. Kien au, der sich bereits auf dem Marsche nach Genua befand, Hess er vollständig im Stiche.

G. M. Kien au war auf Befehl Suwarow's Ende Juli gegen Pisa vorgerückt, woselbst er am 5. August mit 4 Bataillonen ein- traf und nach Sarzana marschirte. Am 13. August überschritt er die Magra, bemächtigte sich am folgenden Tage der kleinen Festung Lerici und drang, verstärkt durch einige Bataillone, die ihm F. M. L. Baron von Kray nachgesandt hatte, gegen Genua vor. Auf dem Marsche aber kam ihm ein Befehl des G. d. C. Melas zu. nach welchem er sofort 6 Bataillone nach Toscana zurückzusenden hatte, so dass ihm nur mehr 1.500 Mann blieben, die am 26. August bei Rapallo von den Franzosen angegriffen und gegen Sestri Levante zu- rückgedrängt wurden.

Unterdessen blieb Suwarow unthätig und empfing in seinem Hauptquartier „wie ein souveräner Monarch die an ihn gesandten Vertreter der Könige von Sardinien und Neapel und feierte deren Anwesenheit durch prunkende Paraden und Manöver der russischen Truppen". In dieser Beschäftigung traf den Feldmarschall der Befehl, in die Schweiz abzurücken, von wo aus er in Verbindung mit dem russischen Corps Korsakow die Franzosen vertreiben und in Frank- reich einrücken sollte. Die Österreicher unter Erzherzog C a r 1 hatten rechts in Ober-Elsass, links unter G. d. C. Melas in Italien den Angriff Suwarow's zu decken. Suwarow begrüsste diesen Befehl, der ihn von der so oft verwünschten Einmischung des Hofkriegs- rathes befreite und ihm unbeschränkte Machtvollkommenheit ge- währte, durchaus nicht freudig. Der Gedanke, dass mit seiner Ent- fernung aus Italien die ihm widerwärtige Politik des österreichischen Cabinets dort freien Spielraum haben würde, beherrschte ihn so sehr, dass er alle möglichen Schwierigkeiten fand, um den Befehl nicht zu vollziehen. Eine entschiedene Ordre des eigenen Souveräns zwang ihn zum Gehorsam. Am 8. September rückte er mit seinen Truppen von Asti ab.

Das französische Directorium war ebenfalls entschlossen, die Offensive auf der ganzen Ausdehnung des Kriegsschauplatzes von neuem zu ergreifen, und zwar sollte Massina im Donauthale vor- dringen, während die italienische Armee unter General Championnet in die pieinontosische Ebene zu rücken und vorerst Alessandria und Tortona einzuschließen hatte.

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Das Heer Championnet's, zusammengesetzt aus der ehe- maligen „Alpen-Armee" und der „italienischen Armee" zählte 80.000 Mann, von welchen etwa 54.000 Mann verfügbar waren. Zu diesen Truppen kamen auch etwa 11.000 Mann, welche Ober-Italien von der Schweiz her bedrohten.

Mitte September traf Championnet die zur Vorrückung nöthigen Anordnungen. Die Division Duhesme. 7.500 Mann, hatte von Savoyen über den Mont Cenis gegen Turin vorzugehen, die Division Grenier, 8.000 Mann, welche bereits bei Cuneo stand, ihr bis Savigliano entgegenzurücken. Die Divisionen Victor und Lemoine, 16.300 Mann, welche den linken Flügel der früheren italienischen Armee bildeten, wurden angewiesen, sich bei Cuneo und Mondovi zu vereinigen. Vier Divisionen, Laboissiere, Dombrowski, Vatrin und Miolis, 21.000 Mann, blieben unter General St. Cyr zur Deckung von Genua zurück und hatten Demonstrationen gegen Alessandria auszuführen, während zu demselben Zweck die Divisionen Malet und Thureau im Aostathale und vom Simplon her gegen Domo d'Ossola und den Lago maggiore vordringen sollten.

G. d. C. FreiheiT von Melas hatte inzwischen das Gros seiner Armee, 40.000 Mann, bei Bni concentrirt. Seinen Rücken deckte F. M. L. Graf Hadik mit 15.000 Mann bei Bellinzona, F. M. L.Kaim stand mit 8.000 Mann bei Turin, G. M. Graf Karaiczav mit 6.000 Mann bei Novi. G. M. Graf Rienau hielt mit 6.000 Mann bei Sestri Levante, F. M. L. Freiich befand sich mit 8.000 Mann im Florentinischen.

Die geplante Unternehmung Championet's missglückte. General Duhesme, welcher am 16. September seine Vorrückuug begann, wurde von F. M. L. Kaim westlich von Turin bei Rivoli an- gegriffen und in das Gebirge zurückgeworfen, General Grenier aber am 17. von Melas bei Savigliano und Fossano geschlagen. Melas concentrirte hierauf seine Truppen zwischen Cherasco, Fossano und Mondovi, entschlossen, dem Gegner eine Schlacht anzubieten, die über das Schicksal Cuneo's, dessen Besitz der Hauptzweck der öster- reichischen Operationen war, entscheiden sollte.

Aber Championnet wich einer Schlacht aus und beschränkte sich darauf, durch kleine Vorstösse den Gegner zu beunruhigen und seine schwächsten Punkte zu bedrohen. Die ganze zweite Hälfte des September und der Anfang des October bildeten eine Reihe oft hart- näckiger und blutiger Einzelgefechte. Aber diese, für die Franzosen meist unglücklichen kleinen Kämpfe, welche das Heer Cham- pion net'a von Tag zu Tag verminderten, fanden umso weniger die Billigung des französischen Directoriums, als mit der vorrückenden Jahreszeit immer mehr die Hoffnung schwand. Winterquartiere in

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Piemont beziehen zu können. Championnet musste deshalb dem Drängen des Direetoriums nachgeben und sich entschliessen, neuer- dings die Offensive zu ergreifen. D u h e s m e sollte noch einmal versuchen, gegen Turin vorzudringen, sich mit Grenier, der von •Cuneo nach Savigliano dirigirt wurde, vereinigen, während St. Cyr die Generale Karaiczay und Klenau anzugreifen hatte.

Das Unternehmen misslang abermals; auf allen Linien zurück- geworfen, konnte die Vereinigung der zerstreuten französischen Heerestheile nicht durchgeführt werden. Glücklicher war General St. Cyr, dem es gelang, Klenau gegen Sarzana und Karaiczay gegen Alessandria zurückzudrängen. Diese Vortheile gingen jedoch bald wieder verloren. General Championnet erlitt am 4. und 5. November durch Melas bei Savigliano eine empfindliche Nieder- lage, während gleichzeitig (4. November) St. Cyr von F. M. L. Baron von Kray, der dem G. M. Karaiczay zu Hilfe geeilt war, nach Novi zurückgedrängt wurde.

Einen Monat später, 4. December, fiel auch Cuneo, die letzte im Besitze der Franzosen befindliche Festung Piemonts, in die Hände der Österreicher. Ein Mitte December vorgenommener Versuch Kien aus Genua zu nehmen, gelang jedoch nicht.

Die späte Jahreszeit zwang beide Gegner, die Operationen ein- zustellen; die Truppen wurden in die Winterquartiere verlegt.

Das Ergebnis des italienischen Feldzuges war für die Öster- reicher ein glänzendes. In 121 Affairen, darunter fünf grosse Schlachten, die blutigste seit Beginn der Revolutionskriege bei Novi, hatten sie meist siegreich gekämpft, elf feste Plätze, mit einer Armee an Gefangenen und ungeheueren Kriegsvorräthen waren in ihre Hände gefallen, 13 feindliche Generale geriethen in ihre Gefangen- schaft, 2H Fahnen und 135 Geschütze wurden allein im offenen Felde erbeutet.

Von dem ganzen Gebiete der aus französischen Republiken be- standenen apenninischen Halbinsel bis an die Etsch, war den Franzosen nur der schmale Streifen von Nizza bis Genua geblieben, ganz Ober- tmd Mittel-Italien war von den Österreichern besetzt, das König- reich Neapel wieder hergestellt.

Das Kriegsjahr 1799 war eines der glücklichsten in dem langen Kampfe, welchen die Kaiserlichen gegen Frankreich geführt ihr Glücksstern erblasste langsam als jener des grossen Korsen wieder flammend aufleuchtete, der von seinem abenteuerlichen Kriegszuge aus Egypten heimkehrend, am 9. October in Frejus gelandet war.

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der nülitar witien,chaflUchen Vereine. LIX. B«id. 1899. Bücher- Anzeigt

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Bücher -An zeiger.

A. Kritischer Theil.

Der Krieg. Von Johann von Bloch. Übersetzung des russischen Werkes des Verfassers: Der zukünftige Krieg in seiner technischen, volkswirtschaftlichen und politischen Bedeutung (L, III., VI. Band). Berlin 1899. Puttkammer und Mühl- brecht.

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Ein gewichtiges Bach liegt uns zur Besprechung vor: gewichtig nach Umfang and Inhalt, gewichtig durch seine Tendenz, welche darauf abzielt zu beweisen, dass man in Hinkunft kaum mehr werde Kriege fahren können. Und warum nicht? Weil, sagt der Verfasser, die namhaftesten Fachleute, und da- bei beruft er sich auf Namen von gutem Klange Moltke, von der Goltz, von Leer behaupten, „dass ein Krieg mindestens zwei Jahre dauern müsse", daher „schon früher auf beiden Seiten alle das Heer erhaltenden ökonomischen and finanziellen Kräfte vernichtet sein werden". Auch werde es kaum möglich sein, „Heerführer für eine Völkerschlacht zu finden" und dürften die heutigen Millionen-Heere nicht dahin zu bringen sein, die ganze Wirkung der neuen Waffen und der Schanzentaktik zu ertragen.

Der Verfasser malt noch weiter schwarz in schwarz und entwickelt, dass ,wenn auch die Heere dies alles ertragen könnten, die Völker die Stockung aller Productions-Thätigkeit, die den Massen den Lebensunterhalt bietet, sicher nicht ertragen können-. Warum, fragt Staatsrath von Bloch weiter, erschöpfen sich die Völker in den Vorbereitungen zu einem „Titanenkampfe, der doch nur eine Chimäre bleibt? "

Der Verfasser will also den Krieg hauptsächlich durch den Krieg ad absurdum führen. Zur Bekräftigung soll das vorliegende Werk die Frucht achtjährigen Fleisses dienen, welches hauptsächlich nichtmilitärische Leserkreise in populärer Weise mit dem heutigen oder zum Theile auch schon mit dem zukünftigen Standpunkte der Kriegswissenschaften und dem Wesen des Krieges vertraut machen soll.

Dass Kriege für Völker eine harte Prüfung sind, was sie übrigens mehr oder weniger immer gewesen sind, wer wollte dies leugnen? Und so Vieles, was der Verfasser gegen den Krieg in's Treffen führt, die Gefahren, welche ein zu- künftiger Krieg in volkswirtschaftlicher und socialer Hinsicht heraufbeschwören dürfte, wer sollte diese Bedenken nicht theilen!

So wie aber die möglichen Consequenzen eines Krieges für ein selbstbe- wasstes Volk bisher kein Hindernis gewesen sind, zur Waffe zu greifen, um seine Hechte zu vertheidigen, so dürfte es wohl auch in der Zukunft bleiben, trotz der Bloch'schen Perspective, trotz der Wünsche der Friedensfreunde und der Beschlüsse der im Haag tagenden Conferenz! allerdings als ultima ratio. Die denkenden Soldaten stehen der gegenwärtigen Friedensströmung gewiss nicht einseitig gegenüber, da man ja heutzutage die Sonder-Interessen dem allgemeinen Wohle zu unterordnen weiss. Von uns Soldaten aber zu ver-

Orgaa der militär wii*enschaftlichen Vereine. LIX. Baud. 1899. Bücher Anzeiger. 1

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Bücher-Anzeiger.

langen, dass wir mit dem Verfasser die Furcht theilen sollen, welche er fcr den Krieg einzuflössen hemüht ist, das wäre denn doch ein zu arger Schnitt ins eigene Fleisch, zu dem wir uns nicht entscbliessen können. Gibt es ohnedies im öffentlichen Leben der destruetiven Tendenzen genug, welche den Geist im He^ untergraben und die Lust am Waffenhandwerk dämpfen. Hiefür aber geradezu Propaganda zu machen und die Zaghaftigkeit um nicht ein bezeichnender** Wort zu gebrauchen gross zu ziehen: dafür kann man in diesen Blättern wobi kaum auf Zustimmung rechnen.

Der Verfasser fühlt diese Schwäche seines Buches, indem er von militärischer Seite den Einwurf erwartet, dass solche Publicationen den „Heeresgeist" schädige Seine Antwort hierauf ist eine Phrase. Unsere Antwort lautet dahin, dass Bild, welches der Verfasser vom Zukunftskriege entwirft, denn doch noch sehr zu beweisen ist, wie auch die Schlüsse, welche er daran knüpft; dass der stati- stische Calcül, welchen er seinen Betrachtungen zu Grunde legt, zum Theil sehr willkürlich combinirt ist; dass seine Berufungen auf Erfindungen, deren manche noch gar nicht gemacht sind und zu Mfinchhausiaden führen, wie z. B. in Bild „Vernichtung einer Armee vom Luftballon aus", u. dgl. m., ernsten Militär: nicht zu imponiren vermögen, wohl aber geeignet sind, in den Massen Ansicht» zu verbreiten, welche die moralischen, also wichtigsten, Potenzen für des Soldaten herabdrücken. Ob diese Methode klug und patriotisch ist, möchten wir, ohne mit dem Säbel zu rasseln, doch bezweifeln, zumal angesichts der ausser- und innerpolitischen Lage der meisten europäischen Staaten, welche eisen Ver- zicht auf eine tüchtige Armee gegenwärtig und wohl noch auf längere Zeit hinaus, kaum vertragen dürften.

Auch die Berufung auf Moltke und andere hervorragende Militärs trifft nicht zu, weil sie dem Leser meist ganz einseitig geboten wird. Und so müssen wir sagen : Schade nra den vielen Fleiss, welcher auf die vorliegende Arbeit ver- wendet wurde. Der Zweck heiligt eben nicht immer die Mittel!

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Zeitschrift für Social-Wissenschaften. Herausgegeben von Dr. Julies

Wolf. Breslau 1899. II. Jahrgang, Heft 5.

Was uns in diesem Hefte besonders interessirt, ist ein Aufsatz des Titeis" „Der Krieg", von dem schweizerischen Oberst Ulrich Wille. Es handelt skl hier um eine Besprechung des gegenwärtig vielfach erwähnten gleichnamig Werkes aus der Feder des russischen Staatsrates von Bloch. Wir haben da Kritik über dieses letztere Werk vor kurzem dem „Organ" mit der Befürchtung eingesendet, hiemit eine der allgemeinen Strömung entgegengesetzte Beurtheilcqr des Bloch'schen Werkes geliefert zu haben. Dem wird allerdings der Haupt- sache nach auch so sein; dass wir hierin aber nicht ganz isolirt dastehen, dahr zeugt zu unserer grossen Befriedigung der eingangs erwähnte Aufsatz. Kickt dass wir mit allen Ansichten seines Verfassers einverstanden sind steht di?^ doch auf dem Standpunkte des Milizsystems haben wir gleichwohl in seiner Beurtheilung des der Friedenspropaganda gewidmeten Werkes Bloch's nah-.:, volle Übereinstimmung mit jener Besprechung gefunden, welche wir fr den Bücher-Anzeiger des „Organs" gewidmet haben. Man wird sagen: Ganrl natürlich, dass Soldaten dem Bloch'schen Werke keine Anerkennung zoWnl werden! Dem ist aber nicht so; gehört Oberst Wille doch gewiss zu den w fj überlegenden Autoren, deren universelles, abgeklärtes Wissen vor Einseitig^;' des Urtheiles schützt. Er erkennt dem russischen Schriftsteller auch Recht ia. wo dieser Recht hat; er negirt dieses aber, wo jener sich auf das Gebiet deri Hypothese oder der Fabel begibt. Und dieser Zug beherrscht das Bloch'scfeJ Buch, zum Nachtheile desselben und seiner gewiss nicht zu verdammen i*9 Tendenz in einer in die Augen springenden Weise, welche den Ernst die Publication wesentlich beeinträchtigt und deren Bedeutung schädigt. Wir > v pfehlen dagegen die äusserst sachlich und nüchtern geschriebene Arbeit Will?) aufs wärraste der allgemeinen Beachtung. U

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Böcher- Anzeiger. III

Moderne Schiess- Ausbildung. Studie über die neueste Schiess- Instruction für die italienische Infanterie vom Jahre 1898 im Vergleiche mit den analogen reglementaren Vorschriften in Deutschland, Frankreich, Österreich- Ungarn und Russland. Von Oberst Minare lli-Fitz- Gerald, Commandant des 1. Regimentes der Tiroler Kaiser- Jäger. Mit zwei Tafeln. Wien 1899. L. W. Seidel & Sohn.

Italien hat bereits im Jahre 1891 sein musterhaftes Eepetirgewehr Vetterli- Vitali durch das 6 5mm Repetirgewehr ersetzt und im Sommer 1898 an Stelle der aus dem Jahre 1894 stammenden, eine den modernen Anschauungen entsprechende Schiess-Instrnction ausgegeben, die in ihrem theoreti- schen Theile als Vorläuferin der modernen Richtung angesehen werden kann.

Bevor der Verfasser die Besprechung der wesentlichen Bestimmungen der aus zwei Theilen (volume primo: istruzione della truppa; volume secondo: per gli nfficiali) bestehenden italienischen Instruction nnd den Vergleich derselben mit den Feststellungen für andere Armeen eiogeht, bringt er vorerst die Prä- cisionsdaten der gegenwärtigen Ordonnanz-Modelle der betreffenden Armee.

Hieran schliesst sich eine kurze Polemik über die Begriffe „Zielfeaer" und „Massenfeuer". Während einerseits fast alle modernen Reglements und Schiessvorschriften sich scharf für das „Zielfeuer" aussprechen, erscheinen auf der anderen Seite die Schriften Wolozkoi's, Le Joindre's, R hone's, selbst unseres modernsten Taktik-Schriftstellers, F. C. v. H., die sich mehr oder weniger als Vertreter des Massenfeuers ausspielen. Oberst Minare Iii Fitz-Gerald stellt sich mit aller Entschiedenheit auf die Seite der Verfechter des Zielfeuers, was er schon durch sein Motto : «Nicht durch die Überzahl der Gewehre, sondern durch die Überlegenheit des Schiessens erlangt man dai Übergewicht. Wald- stätten „Über das Feuergefecht 1897" ankündigt.

Gleich daran knüpft sich eine interessante geschichtliche Entwicklung der modernen Anschauungen Ober das Schiesswesen, welche mit dem berühmten Regle- ment des Erzherzogs Carl vom Jahre 1806 beginnend, bis zum russisch-türkischen Kriege reicht. Die Consequenzen dieses Krieges in Beziehung auf die Reglements, die Theorie Wolozkoi's und die Ansichten der Apostel des Abtheilungs- feu ers sind in eigenen Abschnitten behandelt.

Die in der militärischen Literatur ausgebrochene Fehde zwischen den oben angedeuteten Richtungen „Zielfeuer" und „Massenfeuer", dürft« noch lange Gegenstand der Discussion bilden, die endgiltige Entscheidung wird wohl dem Ernstfälle vorbehalten bleiben.

Nach Durchführung eines mit grossem Sachverständnisse angelegten Ver- gleiches der Schiess-Instructionen der Armeen der Grossmächte mit der neuesten italienischen „istruzione sulie armi e sul tiro per la fanteria" zieht der Verfasser ein Resumä.

Er kommt hiebei zu den Schlüssen, dass der Schiessausbildung unbedingt der erste Platz eingeräumt werden mnss und dass Hand in Hand mit dieser die Ausbildung im Distanzschätzen nach Kräften zu fördern ist. Der Mann soll schon von Anbeginn der Ausbildung da9 militärische Schiessen, d. i. jenes auf lange niedere Schützenlinien üben; auf Bestschiessen ist ein grosser Wert zu legen, desgleichen die Belebung des nationalen Schiesswesens anzustreben.

Bis zum Schlüsse seiner hochinteressanten Studie bleibt der Verfasser «in unbeugsamer Kämpe für das Zielfeuer die letzten Worte sind das an- fangs gedachte Citat Waldstättens, das sich Oberst Minarelli-Fitz- Gerald zum Motto genommen.

Die militärischen Kreise werden dem Verfasser dafür Dank wissen, dass W sich der Mühe unterzogen hat, in dieser einschneidenden und acuten Frage «in Werk zu schaffen, welches das Studium derselben ungemein erleichtert.

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Bücher-Anzeiger.

Einige Bemerkungen zum Exercier- Reglement I. Theil für die k. und k. Cavallerie 1 898. Wien 1899. Verlag von L. W. S e i d e 1

& Sohn, k. und k. Hofbuchhändler.

Der Verfasser erkennt im allgemeinen an, dass die Neuauflage de» I. Tbeiles des Exercier-R»glements einen entschiedenen Fortschritt bedeutet. Namentlich ist er mit der Übersichtlichkeit der Eintheilung des Stoffes, mit der Zusammenfassung des Zusammengehörenden einverstanden. Er findet weiter auch, dass manches Gute und Praktische neu aufgenommen, manches Über- flüssige ausgelassen wurde und anerkennt das Streben, die Ausbildung zu Fuss jener zu Pferde möglichst analog zu gestalten, wodurch die Zahl der Commander terringert, die Ausbildung daher erleichtert wird.

Trotz seiner principiellen geistigen Übereinstimmung mit dem neuen Reglement fühlt sich der Verfasser zu einigen Bemerkungen angeregt, die er in Briefform an einen Freund richtet, von welchem er Gegenbemerkungen wünscht.

Diese Bemerkungen beziehen sich auf nicht wesentliche Dinge; sie be- treffen vornehmlich die Abrichtung des Pferdes.

Dass bei der Verfassung dieses Tbeiles des Reglements Fachmanner ersten Ranges mitgearbeitet haben, ist zweifellos; das Reiten, vielmehr das Abrichten ist jedoch eine Kunst, die nicht von allen nach dem gleichen Systeme betrieben wird. Es ist daher natürlich, dass sich in gewissen Details diver- girende Ansichten bilden können, die schon bei der Reglement - Verfassung zwischen den Commissionsmitgliedern entstehen, wodurch die endgiltige Fassung des Reglements in derartigen strittigen Fragen das Ergebnis eines Com- promisses wird.

Wer selbst Fachmann ist wird die in diesem Hefte ausgesprochenen Ansichten des Verfassers in vielen Dingen theilen, in manchen Punkten auch wieder anderer Anschauung sein.

Wir können mit dem Schreiber des Briefes uns nur darüber freuen, dass die Neuauflage des Reglements selbst bei der rigorosen Durchsicht des „alten Freundes U." keine wesentlichen Mängel aufweist, sondern im grossen einen entschiedenen Fortschritt bedeutet. F d.

Das neue Exercier-Reglement für die k. und k. Cavallerie II. Theil,

verglichen mit dem alten von Otto Berndt, k. und k. Haupt- mann im Generalstabs-Corps. Wien 1 899. L. W. S e i d e 1 & S o h n.

Als Fortsetzung der im August-Hefte 1898 des „Streffleurs- er- schienenen vergleichenden Zusammenstellung der Bestimmungen des alten und neuen Exercier-Reglements für die k. und k. Cavallerie, I. Theil, hat Haupt- mann Berndt den nunmehr in endgiltiger Fassung vorliegenden II. Theil dieses Reglements ebenfalls vergleichend besprochen. Die wenigen wesentlichen Ände- rungen, die sich gegen den gleichfalls im „Streffleur" ( August- Heft 1898) be- sprochenen Entwurf dieses Tbeiles ergeben haben, erfolgten auf Grund der Erpro- bung und Begutachtung seitens der hiezu berufenen Truppenkörper und Commanden.

Vorerst ist hervorzuheben, dass in dem neuen II. Theile eine zweck- mässigere Gruppirung des Stoffes Platz gegriffen hat. Die für das „Gefecht" geltenden Bestimmungen sind jetzt in dem V. Hauptstücke vereint, in welches auch das „Feuergefecht zu Fuss* aufgenommen wurde. Neu hinzugekommen ist die im I. Hauptstücke behandelte „Escadron zu Fuss", während das „Ver- halten bei Paraden" zu einem eigenen VI. Hauptstücke ausgeschieden wurde. Das „Verhalten des Pionnierzuges* wurde in das III. Hauptstück („Das Regiment"^ aufgenommen.

Hauptmann Berndt hebt in der Reihenfolge der neuen Gruppirung des Reglements diejenigen Veränderungen hervor, die von Wesen sind; rein stilistische oder belanglose Änderungen wurden der Kürze wegen übergangen. Hiedurch gewinnt die kleine Schrift sehr an n Übersichtlichkeit und gestattet rasche Orientiruug über die vorgenommenen Änderungen. Sie bietet einen vorzüglichen

Bücher-Anzeiger.

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Behelf für jeden Oföcier, der mit dem Cavallerie-Keglement 2a thun hat, denn sie überhebt ihn der Mühe, durch Nebeneinanderlegen des alten und neuen Reglements die Unterschiede mühsam herauszusuchen. Namentlich der Truppen- officier wird ihm hiefür Dank wissen. F d.

Programm zur Ausbildung des Cavalleristen im Felddienste. Von

Ludwig Vetter, k. und k. Rittmeister im Dragoner-Regiment Nr. 5. Marburg 1899. Im Selbst verlage.

Immer höher werden die Anforderungen des Felddienstes an die Cavallerie. Die Reglements und Vorschriften können keine eingehenden Details über die Art der Ausbildung des Cavalleristen in diesem wichtigen Diensteszweige geben, sie bestimmen nur die allgemeine Richtung für den anzustrebenden Zweck. Die Wahl der zweckmässigsten Methode, dieses Ziel nach den concreten Verhält- nissen am besten zu erreichen, ist dem Verstandnisse desjenigen überlassen, der die Verantwortung für die Ausbildung tragt.

Rittmeister Vetter entwickelt in dem vorliegenden Werkchen, auf Grund persönlicher Erfahrungen, seine Ansichten über die Ausbildung der Escadron im Felddienste.

Der zu bewältigende Stoff ist in eine sehr übersichtliche tabellarische Zusammenstellung zusammengefasst. Nach diesem Programme sind die Übungen der Rekruten, der Rekruten und der alten Mannschaft, der Chargen und des Chargen-Nachwuchses, endlich der Escadron in ihren systematisch zu steigernden Anforderungen angegeben. Eine nächste Tabelle zeigt die Eintheilung der dem Escadrons-Commandanten zur Verfügung stehenden Zeit von Anfang October bis EnAe Juni. Der anschliessende Text gibt die zu den tabellarischen Zusammen- stellungen nöthigen Commentare. Diese machen die Arbeit sehr wertvoll, weil sie in einfacher praktischer Form direct das angeben, woran in jeder einzelnen Periode der Ausbildung gedacht werden muss, soll diese Ausbildung systematisch durchgeführt sein, und soll hiebei auf nichts vergessen werden.

Die in reicher Fülle angegebenen Beispiele sind mit grossem Verständ- nisse gewählt und so praktisch angelegt, das* t hat sachlich jeder Übungstag den grösstmöglichsten Nutzen verspricht. Diese Übungen spielen in den Gegenden von Jaworöw, Grödek und Göding-Lundenburg, deren Specialkarteu dem Werkchen zuliegen.

Die ganze Arbeit verräth den emsigen, verständnisvollen Escadrons-Com- mandanten, der seine reichen Erfahrungen aus Liebe zu seiner schönen Waffe gesammelt hat, in der Hoffnung, dass sie Anwert und Nachahmung finden.

Thatsächlich kann das Werk des Rittmeisters Ludwig Vetter jedem Cavallerie-Officier nur wärmstens empfohlen werden, auch der gewiegteste Routinier wird vielleicht noch einen nützlichen Wink darin finden. F— d.

Aufmärsche der Cavallerie-Truppen-Division. Von Morawetz von Moranow, k. und k. General-Major, Commandant der 3. Ca- vallerie-Brigade in Marburg. Wien 1899. L. W. Seidel & Sohn.

Ein kleines Werkchen von wenigen Seiten, das in echt cavalleristischer Kürze mit wenig Worten sagt, was es meint. Diese Wünsche betreffen zwei Dinge.

Die Führung eines grossen Cavalleriekörpers ist eine anerkannt schwierige Aufgabe. Bevor man zu einer Cavallerie-Concentrirung geht, muss man daher darin möglichst v 0 r g e ü b t sein. Die Mittel hiezu sind Vorträge, Kriegsspiele und taktische Übungsritte. Diese Mittel sind vorzüglich, aber nicht ausreichend, weil sie der .Phantasie einen viel zu grossen Spielraum" lassen. Ein zweck- mässiges Mittel, das richtige Commandiren in scharfen Gangarten zu üben, ist das Skel et- Ex er eieren. Dies der eine Wunsch: Brigade- und Truppe n- Divisions-Skelet-Eiercieren. Der Verfasser gibt als Fachmann prak- tische Winke, wie dies einzurichten wäre. Diese Winke sind zweifellos sehr gute, nur ein Bedenken kann hier nicht unterdrückt werden.

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VI Bächer-Anzeiger.

Der Verfasser meint: „Ein Reiter markirt eine Escadron, n. z. mit der conventionellen Annahme dass ein Reiter vom anderen anf 10 Schritte auf- gestellt die Bscadrons-Colonne, auf 20 Schritte Entfernung die entwickelte Linie darstellt." Wenn wir das richtig auffassen, so würde das erste Treffen einer Cavallerie- Brigade (6 Escadronen) im Skelet 100 Schritte Ausdehnung in der Breite besitzen, wahrend diese Ausdehnung in der entwickelten Linie thatsächlich bei 550 Schritte betragt. Es köunte das Skelet-Exercieren aber insofern nicht andere zwingende Gründe es undurchführbar machen zweckmfissigerweise dazu ausgenützt werden, um auch die r&umlichen Verhaltnisse eines grossen Cavalleriekörpers zur Darstellung zu bringen. Gerade diese sind es zum grossen Theile, die eine rasche Entschlussfähigkeit, grosse Beweglichkeit seitens des Commandanten eines grossen Cavalleriekörpers erfordern und daher beim Skelet-Exercieren möglichst naturgemäss zur Dastellung zu bringen wären.

Der zweite Wunsch des Verfassers lautet auf Vereinfachung der Com man dos bei der Führung grosser Cavalleriekörper, was nach seiner An- sicht dadurch erreicht werden konnte, dass bei der Annahme der Treffen-Formation die besondere Bezeichnung eines zweiten und dritten Treffens entfiele, worans der grosse Vortheil erzielt würde, dass die Entwickelung eines grossen Cavallerie- körpers genau nach den Principien der Aufmärsche eines Cavallerie-Regi- raentes, also mit denselben kurzen, deutlichen und allen verständlichen Com man dos sich bewerkstelligen Hesse.

Etwas weitergehender als der Text sind die dem Heftchen angeschlossenen Skizzen, durch welche erwiesen werden soll, wie der Verfasser sich seine Theorie praktisch angewendet vorstellt. F— d.

Unterofficier-Handbuch für die Feld -Artillerie. Von Zweuger, Hauptmann und Batterie-Chef im 2. Pommer'schen Feld- Artillerie-Regimente Nr. 17. I. Theil: Der innere Dienst. Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn.

Das 127 Seiten umfassende Handbuch enthält in drei Abschnitten wohl alles, was der Unterofficier braucht, um sich über seinen Wirkungskreis soweit er den „inneren Dienst" betrifft zu orientiren, und um gegebenenfalls ein- gehendste Belehrung daraus zu schöpfen.

Von der Stellung des Unterofficiers im Heere ausgehend, behandelt der Verfasser die Verhältnisse der Über- und Unterordnung, sowie das Benehmen des Unterofficiers in besonderen Fällen, dessen Aufgaben als Lehrer des Manne« bei dessen verschiedensten Dienstverrichtungen, wobei hervorgehoben werden inuss, dass die Art der Behandlung des Stoffes den erfahrenen Truppenofficier verräth.

Die besonderen Dienstverrichtungen des Unterofficiers: Unterofficier vom Batteriedienst, Futtermeister, Unterofficier als Wachhabender, als Quartiermacher» als Commandoführer, der Küebenunteroffkier u. s. w. sind in musterhafter Weise dargestellt.

Der Anhang, eine Allerhöchste Cabinetsordre und Auszüge aus dem Militär-Strafgesetzbuch enthaltend, macht den Unterofficier mit den Folgen von Überschreitung der ihm verliehenen Machtsphäre und von strafbaren Handlungen vertraut.

Das Büchlein dürfte nicht nur ein zuverlässiger Rathgeber für den Unter- officier, sondern wird auch manchem jüngeren Officier willkommen sein.

W e i g n e r.

Der Dienst des Wachtmeisters und Quartiermeisters bei der Feld- Artillerie. Von Werner Anders, Oberlieutenant im Feld- Artillerie-Regimente General - Feldzeugmeister (1. Branden- burgischen) Nr. 3. Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn.

Das kleine, in Taschenformat gehaltene Büchlein umfasst 132 Seiten nnd soll, nach der im Vorwort ausgesprochenen Ansicht des Verfassers, einen Ver-

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Bücher- Anzeiger.

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such bilden den hohen Anforderungen, die heutzutage an Wachtmeister und Qaartierraeister gestellt werden, entsprechend eine Zusammenstellung aller Dienstobliegenheiten dieser beiden wichtigen Gehilfen des Batterieführers zu geben.

Die zum grossen Theile nur schlagwortartig gehaltenen Ausführungen umfassen nicht nur jene Dienstobliegenheiten der beiden genannten Unterofficiere, welche ihrer directen Einflusssphäre entsprechen, sondern enthalten auch Hin- weise auf deren Einflussuahme in jenen Fällen, in welchen es sich darum handelt, den Batterieführer indirect zu unterstützen und damit auch den ganzen Dienst- betrieb zu fördern. Dieser selbst ist bis in 's kleinste Detail aus dem Gebotenen zu ersehen, gestattet daher auch dem ausserhalb der Verhältnisse Stehenden einen klaren Einblick in das Getriebe der deutschen Feldbatterie.

Das Büchlein wird auch manchem jüngeren Officier ein willkommenes Handbuch sein. W eigner.

Lehrbuch der Waffenlehre. Zum Gebrauche an den k. und k.

Militär-Akademien und zum Selbststudium. Für Officiere aller Waffen bearbeitet von Eduard Marschner, k. und k. Major im Festungs-Artillerie-Regimente Nr. 1. II. Band: Specielle Waffenlehre. Zweite, verbesserte Auflage. Wien und Prag. Tempsky, 1899.

In dem vorliegenden II. Bande der Marschner'schen Waffenlehre findet der Leser einen mundgerecht gemachten Inhalt der verschiedenen Dienstbücher, welche die Handfeuerwaffen und das Artilleriematerial der k. und k. Armee beschreiben, soweit dieselben bis zum Jahresbeginn l&W erschienen sind. Ausser- dem werden darin die fremdländischen Armeegewehre hinsichtlich ihrer princi- piellen Einrichtung angeführt, dann einige Daten über die Artillerien der wichtigsten europäischen Staaten gebracht. Ein eigener Abschnitt behandelt in drei Kapiteln das Schiessen des einzelnen Infanteristen, das Schiessen der Abtheilungen mit Handfeuerwaffen, endlich das Schiessen mit Geschützen. Im Anhange sind die blanken Waffen beschrieben.

Aus der vorstehenden kurzen Skizze des Inhaltes dieses gut geschriebenen und hübsch ausgestatteten Buches ist zu ersehen, dass jeder Officier ohne Unterschied der Waffe aus demselben Belehrung schöpfen kann, soweit es sich um die Einführungen bis lfc99 handelt. Die letzt' beschriebene derselben betrifft die 15cm Küstenkanone L 40 und die Adaptirung des 21cm Mörsers M. 73 für die Küstenvertheidigung.

Das Jahr 1898 hat aber der k. und k. Artillerie wieder eine Reihe von Geschützen gebracht, deren officielle Beschreibung noch nicht erschienen ist, sonach auch von Marschner im vorliegenden Werke nicht aufgenommen werden konnte. Immerhin dürfte dies bei einigem Zurückhalten der Ausgabe möglich gewesen sein, so dass der jetzt unvermeidliche Nachtrag hätte entbehrt werden können.

Besser wäre es freilich, und dies wünschen wir dem strebsamen Verfasser vom Herzen, dass die Nothwendigkeit einer Neu-Auflage seines Buches bald eintrete. Dessen Ankauf zu Lehr- oder Studienzwecken kann bestens empfohlen werden. F. H.

Vorträge für den k. und k. Waffen-Officier über seine fachmännischen Dienstes-Obliegenheiten. Von Johann Win klar, k. und k. Artillerie-Official 1. Classet Lehrer an der Armee-Schiessschule. Zweite verbesserte Auflage des Handbuches für den k. und k. Waffen-Officier. Mit 6 Tafeln. Wien 1899. L. W. S e i d e 1 & S o h n.

Mehrjährige Erfahrung hat den Verfasser bei der neuen Auflage seines Buches unterstützt; er ist hiebei den Wünschen Derjenigen entgegenkommen, für die das Buch in erster Linie bestimmt ist.

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Bücher-Anzeiger.

Um dein Waffenofficier gleich von Haus aus einen Anhaltspunkt zu gebin. wo er in Betreff seiner Dienstesobliegenheiten Näheres erfahren könne, hat der Verfasser ein Verzeichnis der nöthigen Dienstbücher an die Spitze seines Buchen gesetzt. Die nächsten Abschnitte handeln von dem Zerlegen und Zusammensetzen der Gewehre und von der Visitirung der Waffen. Weiters bespricht der Verfasser die Einrichtung einer Truppenbüchsenmacher- Werkstätte, sowie die Benennung. Anwendung und Handhabung der Werkzeuge und wichtigsten Materialien. Chemiealien und Geräthe, die zur Ausrüstung einer Büchsenmacher- Werkstätte gehören.

Zwei Abschnitte handeln von der Reparatur und Anfertigung der Werk- zeuge, dann von der Ausführung der wichtigsten Reparaturen.

Zum Schlüsse endlich findet sich unter dem Titel „Allgemeine Bemerkungen' eine Reihe von Wahrnehmungen wiedergegeben, die aus der Erfahrung der letzten Jahre entnommen und vom Standpunkte des Fachmannes besprochen sind.

Der Waffenofficier wird in dem vorliegenden Buche einen guten Rathgeber für seinen Dienst finden. F— d.

Taktik des Truppen-Sanitätsdienstes auf dem Schlachtfelde. Von

Hauptmann Löffler des kön. sächsischen Generalstabes. Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn.

Wir haben in unserem „Hoen und Kusmanek" ein so vorzügliches Werk über den Sanitätsdienst im Felde, dass wir füglich auf ausländische derlei Arbeiten verzichten können. Gleichwohl hat das Studium fremder Sanitäts-Einrichtungen, im Zusammenhange mit taktischen Actionen, mannigfache Vortheile, daher wir das vorliegende, recht gut redigirte Büchlein, welches seine Entstehung „mehr- facher Anregung von militärärztlicher Seite" verdankt, Generalstabs-, Sanität*- Officieren und Militärärzten empfehlen wollen. Wenn wir auch die Verwendung der Kriegskarte im allgemeinen als berechtigt anerkennen, so dürfte es sich bei derlei Beispielen vielleicht doch empfehlen, zum besseren Verständnis ergänzende Skizzen beizufügen, an welchen die vorliegende Arbeit empfindlich Mangel leidet.

lr.

Braumüller's militärische Taschenbücher, Band 8. Applicatorische Besprechungen über das Dienst- und Privatleben des neu- ernannten Officiers (Cadetten) der Fusstruppen, von Arthur Jwanski, k. und k. Hauptmann, ü. c. im Pionnier- Bataillon Nr. 15, Compagnie-Commandant und Lehrer an der k. und k. technischen Militär - Akademie. Wien und Leipzig 1899. W. Braumüller.

£6 ist bekannt, dass die jungen Cadetten und Officiere bei ihrem Ein- rücken zu der Truppe, trotz der zahlreichen guten Lehren, die sie in den Bildungsanstalten erhalten, häufig genug in und ausser Dienst ziemlich hilflos dastehen und sich manchmal Verstösse zu Schulden kommen lassen, die zwar aus naheliegenden Gründen meist wohlwollend und milde beurtheilt werden, wobei aber die ergehende Erinnerung den zartfühlenden „Schuldigen" dennoch peinlich berührt.

Das Büchlein des Hauptmannes I w afisk i versucht nun den neuernannten Officier und Cadetten der Fusstruppen mit einer Anzahl, in entsprechender Form gekleideter Regeln an die Hand zu gehen, um ihm derartige, peinlich wirkende Verstösse zu ersparen und gleichzeitig als Führer durch das, dem jungen, plötzlich ziemlich selbständig gewordenen jungen Mann noch neue dienstliche und private Leben zu dienen. Was nun diese Kegeln bezüglich des dienstlichen Lebens anbelangt, so stehen sie freilich bereits in den ver- schiedenen Vorschriften und Reglements und sollen wohl schon in der betreffenden Schule gelernt worden sein und auch über das Verhalten des jungen Officien der Cadetten in seinem Privatleben, wird in unseren Bildungsanstalten viel

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Schönes und Beherzigenswertes gelehrt trotzdem kann es gewiss jedem neu- *niannten Officier oder Cadetten nur von Nutzen sein, wenn er, vielleicht während des letzten aus der Anstalt erhaltenen Urlaubes, auch noch dieses Büchlein aufmerksam durchliest. Gewisse Dinge aber lernt man nun einmal ganz irewiss nicht aus den bestgemeinten Büchern und gewisse Ecken und Härten raoss das Leben, das rauhe, erbarmungslose Leben abschleifen ein guter Oberst, gut im besten Sinne des Wortes nnd ein eben solches Officierscorps können da Wander wirken, viel grössere als der beste gedruckte „Führer* und der er- probteste „gute Ton in allen Lebenslagen*'. Diese Bemerkung schmälert natürlich den Wert des I w a n s k i'schen Buches nicht im geringsten. Cr.

Uhr- und Handbuch für den Unterricht im deutschen Aufsatze militärischen Inhaltes. (Militär - Stilistik.) Im Auftrage des k. und k. Keichs-Kriegsministeriums für die k. und k. Militär- Akademien und Cadetten-Schulen, dann zum Selbstunterrichte bearbeitet von Gustav Bancalari, k. und k. Oberst, und Bela Kuderna, k. und k. Oberstlieutenant. III. Auflage. Prag 1899. Carl Bellmann.

Dieses Lehrbuch, das, auf Anordnung des k. und k Kriegsministeriums Terfasst, nun schon seit zehn Jahren als mustergiltig erprobt ist, liegt jetzt in dritter Auflage vor. Die von den Verfassern angewandte Methode ist auch in dieser neuen Ausgabe dieselbe geblieben, aber die seit dem Erscheinen der zweiten Auflage im Jahre 1892 eingetretenen Änderungen in den bestehenden Vorschriften, die natürlich auch einen Leitfaden des schriftlichen Dienstes be- einflussen, hatten auch wesentliche Änderungen im Lehrteite und in den Bei- spielen zur Folge. In dieser seiner neuen Gestalt entspricht der „Bancalari" allen Forderungen, die man füglich mit Recht an ein gutes Lehrbuch stellen kann.

Das Buch wird in den Schulen auch weiterhin vorzügliche Dienste leisten ; «« sollte auch in der Bibliothek manchen Officiers, besonders aber in jener des Einjährig-Freiwilligen und Reserve-Officiers nicht fehlen. C.

Die russische Armee in Einzelschriften. Heft 2, 3 und 4. Von

Hauptmann Freiherr von Tettau. Berlin 1899. Liebel.

Wir haben vor einigen Monaten das 1. Heft der „Einzelschriften" des Verfassers einer kurzen Besprechung unterzogen. Es handelt vom „Gefecht der Infanterie" auf Grund des russischen Exercier-Reglements vom Jahre 1897.

Das vorliegende Heft 2 bespricht das russische Ca v al 1 e ri e - Reglement ' "u Jahre 1896: Einzelausbildung, Ausbildung des Zuges, der Escadron, des Regimentes, Gefechtsformen der Kosaken. Hiebei sind alle Bestimmungen, welche die Gefechtsausbildung betreffen und „welche sonst irgendwie einen Schluss wf die Ausbildung und Leistungsfähigkeit der russischen Cavallerie zulassen, im Wortlaute wiedergegeben".

Die „Ausbildung der Kosaken0 ist in einem besonderen „Anhange" zu- ^mmengefasst. Diese Truppen haben auch ein besonderes Reglement, dessen Anforderungen „in Bezug auf Dressur des Pferdes und auf Reitfertigkeit des Manues weit geringere sind". Die Ausbildung der Kosaken-Ssotnien und Regi- menter geschieht jedoch nach den allgemeinen, für die Cavallerie giltigen Regle- ments. Aus dem Widerspruche, der in dieser Einführung liegt, ergibt sich die Notwendigkeit, der „Lawa" noch ihre Berechtigung zu lassen. „Es macht den Eindruck", schreibt der Verfasser, „dass man den Kosaken zwar ihre tiber- lieferte Gefechtsart nicht nehmen will, urosoweniger, als die geschlossene Attake der Kosaken-Regimenter noch weniger Erfolg verspricht, dass mau aber »uch von dem Nutzen und Erfolg der Lawa nicht übermässig tiberzeugt ist."

Das Heft 3 der vorliegenden Publication bebandelt das Gefecht in grös- seren Cavallerie-Verbänden, das Gefecht zu Fuss, die Vorschrift für das Versetzen über Wasserläufe, das Anspannen von Cavallerie-Pferden an Geschütze.

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Bücher-Anzeiger.

Sehr empfehlen vir die Leetüre der Bestimmungen für das Übersetze: über Wasserläufe, in welcher Beziehung die russische Cavallerie jener ander* Mächte zweifellos über ist.

Auch das Anspannen von Cavallerie-Pferden an Geschütze ist eine de: Beachtung werte Frage.

Das Heft 4 bringt den „Feld dienst- für die russische Armee, nach des Verordnungen vom Jahre 1898, welche durch die Ende Mai 1899 erfolgrten Be- stimmungen ihre endgiltige Bestätigung gefunden haben.

Diese Bestimmungen sind fast durchwegs von dem Geiste erfüllt, welcher mehr oder weniger die analogen Vorschriften der modernen grösseren Armee* beherrscht. Der Verfasser betont in Besprechung jener Bestimmungen die Ähn- lichkeit der russischen Vorschriften in Beziehung auf „Divisions-Cavallerie* mit jenen im französischen Heere; wohl nicht zum Vortheile der Sache. Der Vorpostendienst hat in der neuen Felddienst- Vorschrift eine grüudliche Ver- änderung erfahren, indem nunmehr der eigentliche Vorpostendienst der Haupt- sache nach der Infanterie zufallt. Hiebei wird ein grosser Spielraum gelassen, der Formalismus ist so ziemlich beseitigt. Vielleicht ist man hinsichtlich der Verwertung der Cavallerie bei Vorposten zu sehr in die Extreme verfallen : liegt doch ein guter Theil der Sicherung in der Aufklärung, die man denn doch zumal bei Tage durch Cavallerie besorgen lassen soll. „Der Grund liegt in der Zutheilung der Hauptmasse der Cavallerie an die fliegenden Detache- roents, an der geringen Stärke der Divisions-Cavallerie", sagt der Verfasser. Weiter schreibt dieser: „Der Hauptvorzug der neuen russischen Felddienst- Vor- schrift bleibt, dass sie allen Führern, bis herunter zum jüngsten Zugführer. Spielraum zu selbständigen Entschlüssen bietet. Diese Erziehung zu selbständigem Denken und Handeln, wie sie durch die neuen russischen Reglements angestrebt wird, inuss mit der Zeit unzweifelhaft ihre Früchte tragen."

Wir empfehlen insbesondere das vorliegende 4. Heft dem Studium seitens aller militärischen Kreise. lr.

Die Militärstrafgerichtsordnung vom I. December 1898. Bearbeitet für Unterofficiere und Mannschaften von Herzbruch, Ober- lieutenant im 1. Hannov. Infanterie-Regimente Nr. 74, Adjutant der 38. Infanterie-Brigade. Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn.

Durch Gesetz vom 1. December 1898 ist eine neue, für das gesaminte deutsche Landheer und für die Marine geltende Militärstrafgerichtsordnung ergangen. Die vorliegende Schrift hat den Zweck, die wichtigsten Bestimmungen dieser Militärstrafgerichtsordnung den Unterofficieren und der Mannschaft des deutschen Heeres in leicht fasslicher Form zugänglich zu machen. Der Verfasser hat den StofY in drei Hauptabschnitte getheilt:

I. Worin bestand die alte Militärstrafgerichtsordnung ? II. Worin besteht die neue Militärstrafgerichtsordnung?

III. Die wesentlichen Unterschiede zwischen der neuen und der alten U ilitärstrafgerichtsordnung.

Das kleine, 32 Seiten starke Buch entspricht vollkommen seiner Tor- erwähnten Bestimmung.

Die militärisch wichtigsten Kartenwerke der europäischen Staaten.

Von Vincenz Haardt v. Hartenthurn, k. und k. Vorstand 1. Classe im militär-geographischen Institute. Separat-Abdruck aus den „Mittheilungen des k. und k. militär-geographischen Institutes", XVIII. Band. Wien 1899. Verlag des k. und k. militär-geographischen Institutes.

Es ist nur Wenigen Zeit und Gelegenheit geboten, die ziemlich reich- haltige, in Quellenwerken und Zeitschriften verstreute Literatur durchzustudiren,

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cm ßich über den Fortschritt der Kartographie und den jeweiligen Stand dieser Arbeiten zur informiren, obwohl vom Officier ein gewisser Grad von Vertrautheit mit dem Katenwesen Österreich-Ungarns und der benachbarten Staaten gefordert werden kann. Die vorliegende kleine Studie bat dem Bedürfnisse nach einem Wegweiser dieser Art abgeholfen, indem sie auf verhältnismässig wenigen Seiten das Wissenswerteste über die militärisch besonders wichtigen Kartenwerke Österreich-Ungarns und aller übrigen europäischen Staaten enthält, insoweit diese Kartenwerke amtlichen Ursprunges sind. s—

Kartographische Studien. I. Schattenplastik und Farbenplastik.

Beiträge zur Geschichte and Theorie der Geländedarstellung von Dr. Karl Pe ucker. Mit 2 Bildnissen und 5 Figuren im Texte. Wien 1898. Artaria und Compagnie.

Die Studie sollte ursprünglich nur einen Commentar bilden zu den von der Verlagshandlung Artaria und Compagnie in der Jubiläums-Ausstellung 1898 in Wien ausgestellten Sammlung von Kartenwerken. Im Verlaufe der hiezu nöthigen langjährigen Studien ist sie zu der vorliegenden Publication heran- gereift, die gewiss das Interesse der Fachmänner fesseln wird.

Die Stndie erfüllt auch einen Act der Pietät, indem sie als Erinnerungs- blatt an den genialen Kartographen F. M. L. Ritter von Haus lab verfasst ist, Jcr eben vor einem Jahrhundert das Licht der Welt erblickt hat. F— d.

Die Entwickelung der russischen Militär-Kartographie vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Nach officiellen Quellen bearbeitet von Sigismund Truck, k. und k. Hauptmann im militär- geographischen Institute. Separat-Abdruck aus den „Mittheilungen des k. und k. militär-geographischen Institutes1*, XVIII. Band. Wien 1899.

Auf Grund russischer Originalqnellen, u. z. hauptsächlich der officiellen Darstellungen des russischen Generalstabes, die der Chef des kaiserlich-russischen Haupt- und Generalstabes in zuvorkommendster Weise zur Verfügung stellte, bat der Verfasser seine interessante Studie verfasst. Man gewinnt hiedurch Ein- Mick in die ausserge wohnlichen Arbeitsverhältnisse, die in Kussland durch die grosse Ausdehnung des Reiches, die Verschiedenheit des Klima, die Eigenart grösserer Gebiete bedingt war. Es bietet sich hier viel Interessantes und Originelles für den Fachmann. F— d.

Der Jäderin'sche Basis-Messapparat. Mit Benützung russischer Quellen dargestellt von Sigismund Truck, k. und k. Hauptmann im militär-geographischen Institute. Separat-Abdruck aus den „Mittheilungen des k. und k. militär-geographischen Institutes", XVIII. Band. Wien 1899.

Jäderin's Messapparat dient zur Vornahme von Präcisions-Längen- measungen und beruht im Principe auf der Verwendung von zwei vernickelten Drähten (Stahl und Kupfer oder Stahl und Messing), mit welchen abwechselnd die Messung erfolgt. In einer Kritik von Dr. Westphal in der „Zeitschrift für Instrumentenkunde" vom Jahre 181)5 wurde dem Jäderin'schen Apparate die Eignung für die Vornahme von Präcisionsmessungen abgesprochen. Durch Ver- besserungen am Instrumente und Einführung eines vervollkommneten Vorganges bei i«n Messungen, hat derselbe jedoch in der Folge entsprochen. Er wurde in den Jahren 1887 und 1888 von der militär-topographischen Section des russischen General- etabes in Pulkowa verwendet und hat auch bei den neuesten Basismessungen in den französischen Colonien Anwendung gefunden. Die grüsste Arbeitsleistung mit Jäderin's Apparate war 6.000m an einem Tage. F— d.

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Bücher-Anzeiger.

Vom Gesandtschaftsattache. Briefe über Japan und seine erste Ge- sellschaft von Moritz v. Kaisenberg (Moritz v. BergX Hannover 1899. M. & H. Schaper.

Seit einer Reihe von Jahren schon, besonders aber seit dem glücklichen Kriege mit dem Reiche der Mitte, zieht Japan und seine rüstig vorwärts schreitende Bevölkerung die Aufmerksamkeit Europas auf sich es wurde „modern" und nicht nur die Kaufleute benützten dieses Interesse, um die niedlichen und seltsamen Manufactur-Erzeugnisse Japans zu horrenden Preisen anzubringen, sondern auch geschäftskundige Künstler, indem sie eine Zeitlang die weltbedeutenden Bretter mit japanischen Gestalten füllten. Und auch Bücher, schrecklich ge- lehrte und ungelehrte, über Japan entstanden natürlich, darunter auch solche, die zugleich unterhalten und belehren wollten, wie das des geistvollen Franzosen Pierre Loti. Zu dieser letzterwähnten Gattung von Büchern gehört auch das Buch K ai senberg's, das in einer Reihe von Briefen und Tagebuchblättern eines jungen, zu der Gesandtschaft in Tokio commandirten Uhlanenofficiers. Japan und das Leben sowie die Sitten der Vornehmen und Geringen schildert. Es ist natürlich ganz überflüssig zu untersuchen, ob diese Briefe und Tagebuch- blatter echt sind, oder von dem Verfasser nur als geeignetste Form angewendet wurden, um sein Wissen über das interessante Land weiter zu verbreiten; für den Leser bleibt Hauptsache, dass ihm ein möglichst, richtiges Bild geboten wird, und dies scheint wohl der Fall zu sein, trotz der Überfülle an Pikanterien. die bekanntlich, wenn zu reichlich genossen, den Magen verderben. Auch liest sich das Buch sehr angenehm, obwohl die manchmal geistreichelnde Art der Diction, die vielen fremdsprachigen Phrasen und auch eine Menge Berlinismen und Anspielungen auf specifisch berlinerische Verhältnisse die Leetüre mitunter stören. C.

Rang- und Quartier-Liste der königlich preussischen Armee und des XIII. (königlich württembergischen) Armee-Corps für 1899.

Mit den Dienstalters-Listen der Generalität und der Stabs- offiziere und einem Anhange, enthaltend die kaiserlichen Schutz- truppen. Berlin. E. S. Mittler & Sohn.

Von den Änderungen, welche die neu ausgegebene, mit 2. Mai 1899 ab-

fsschlossene Hang- und Quartier-Liste enthält, sei vor allem das neu aufgestellte VIII. Armee-Corps in Frankfurt am Main erwähnt, das vom General der Infanterie von Lindequist (früher Commandant des XIII. kön. württembergischen Armee- Corps) commandirt, aus der 21. Division in Frankfurt am Main und der gross- herzoglich hessischen (25.) Division in Darmstadt zusammengesetzt ist. Das XI. Armee-Corps, in dessen Verband früher die beiden letzterwähnten Divisionen standen, besteht nunmehr aus der 22. und der neuen 38. Division in Cassel und Erfurt. Zum I. Armee-Corps ist noch die neu errichtete 37. Division in Alienstein, znm XIV. Armee-Corps die neue 39. Division in Colmar im Elsass getreten. Beim IV. Armee-Corps ist dessen 8. Division von Erfurt nach Halle an der Saale, beim I Armee-Corps die 2. Division von Königsberg in Preussen nach Insterburg ver- legt worden. Zu den bereits bestandenen „Inspectionen" ist eine neue, die Iu- spection der Verkehrstruppen (G. L. Rothe, früher Oberquartiermeister) getreten.

Das Kriegsministerium weist mancherlei Änderungen auf. Die bisherige erste Abtheiiung heisst nun Ministerial-Abtheilung, die zweite Intendantur-Ab- theilung, die Festungs-Abtheilung wurde in eine Ingenieur- und Pionnier-Ab- theilung, das Militär-Ökonomie-Departement in ein Armee-Verwaltungs-Departe- ment umgewandelt. Die bisherige Servis-Abtheilung heisst jetzt Unterkunfts- Abtheilang, das Departement für das Invalidenwesen: Versorgung^- und Justiz- Departement; die bisherige Unterstützungs-Abtheilung führt jetzt die Bezeichnung Versorgungs-Abtheilung, die frühere Justiz-Abtheilung den Namen Anstelluog- Abtheilung. An diese Abtheilung schliessen jetzt auch die „Justitiare des Kriegs- Ministeriums", die früher an die zweite (Intendantur-Abtheilung) anschlössen.

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XIII

Die -Premier- Lieutenants" sind, gemäss der bekannten Ordre Kaiser W i 1 h e 1 m's, ans der neuen Rangliste verschwunden und haben dem „Oberlieutenant " Platz gemacht. Die neue Rang- und Quartier- Liste zeigt neuerlich mehrere Stäbe und Trupp entheile, die andere Garnisonen bekommen haben und verzeichnet die neue L&ndwehrbezirkseintheilung.

Von den wichtigeren Personalveranderungen seien erwähnt, dass das V. Armee-Corps jetzt G. L. von Stülpnagel commandirt, während der frühere Commandant dieses Corps, General der Infanterie von Bomsdorff, an die Spitze des X. Armee-Corps gestellt und mit der Führung des XIII. (kön. württem- bergischen) Armee-Corps der kön. preussische G. L. Freiher von Falkenhausen (früher Commandant der 2. Garde-Infanterie-Division) beauftragt wurde. Aus der Reihe der Generaloberste ist ein Name verschwunden: Otto Fürst von Bismarck, Herzog von Lauenburg, Generaloberst von der Cavallerie mit dem Range eines General-Feldmarschalls ; dafür ist der Oberst Graf von Bisinarck-Scbon- hansen als Herbert Fürst von Bismarck unter die General-Majore a la suite der Armee vorgerückt.

Die preussische Rang- und Quartier-Liste enthält gewiss Manches, was sie vortheilhaft von unserem Schematismus unterscheidet das Fehlen der Vornamen aber macht die Benützung des Namensverzeichnis6es in einzelnen Fällen geradezu zu einer Qual. Man stelle sich nur die Arbeit vor, wenn man unter den 58 aus- gewiesenen Lieutenants „Fischer", oder gar unter den wohlgezählten 133, unter dem nicht ganz ungewöhnlichen Namen „Müller" verzeichneten Lieutenants des preussischen Heeres einen bestimmten heraussuchen wollte! Es ist nicht auszudenken. Cr.

A hab8burg- lotharingiai uralkodöhäz csalädfäja. Osszeällitotta Pohl Gyula, m. kir. honväd szäzados. Budapest 1898.

Der vorliegende „Stammbaum des habsburg-lothringischen Herrscher- hauses", zusammengestellt von Julius Pohl, kön. ung. Landwehr-Hauptmann, ist übersichtlich, die einzelnen Daten sind richtig. Er dürfte in ungarischen Civil- und Militärachulen gute Verwendung finden.

Sammlung hervorragend tapferer Thaten der Mannschaft des k. und k. Infanterie-Regimentes Nr. 35. Pilsen 1899. A. H. Bayer.

Das Infanterie-Regiment Nr. 35 blickt mit berechtigtem Stolze auf eine 213jährige Vergangenheit zurück. Während 70 Feldzügen hat es in 48 Schlachten, 23 Treffen, 88 Gefechten, 79 Kämpfen um Festungen, 11 Erstürmungen und und 3 Überfällen, zusammen also in 252 Af fairen, mit Tapferkeit und uner- schütterlicher Pflichttreue gekämpft.

Diese ruhmvolle Vergangenheit ist erfüllt von hervorragenden Thaten von Officieren und Mannschaften dieses schönen Regimentes, die geeignet sind, den nachkommenden Generationen als Muster soldatischer Tugenden hingestellt zu werden.

Im Auftrage des Regiments-Commandos hat sich der Oberlieutenant Joseph Heckenthaler der Aufgabe unterzogen, auf Grund der Tbatbeschreibungen des k. und k. Kriegs-Archivs und des sonst erlangbareu Quellen-Materials die vorliegende „Sammlung hervorragend tapferer Thaten der Mannschaft- seines Regimentes zusammenzustellen. Er hat hiedurch ein Werkchen geschaffen, das in hervorragender Weise geeignet ist, der Mannschaft als Erbauungsbuch zu dienen, sie zur Nachahmung der kühnen Thaten ihrer Vorfahren anzueifern, die Begriffe Patriotismus, Unterthanentreue in ihnen zu festigen und sie hiedurch gegen die schädlichen Einflüsse äusserer Strömungen unempfänglich zu machen.

Mit richtigem Verständnisse für den Zweck der „Sammlung* hat der Verfasser die Heimatsdaten der Ausgezeichneten, insoweit sie festzustellen waren, beigefügt und hiedurch auch das Interesse der Bewohner jener Landestheile angeregt, aus denen sich das Regiment seit 130 Jahren ergänzt. „Die Sammlung" erhält hiedurch doppelten Wert, weil ihr Einfluss auch über jene Grenze reicht.

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XIV

Bücher-Anzeiger.

die durch die schwarzgelben Pfahle des Kasernen-Territoriums abgesteckt erscheint Die dein bürgerlichen Berufe nachgehenden ehemaligen Angehörigen des Infanterie- Regimentes Nr. 35 werden auf jeder Seite des Büchleins den Beweis finden, wie die Männer des Pilsner und Egerer Kreises einmüthig zusammengestanden sind, kräftig und geachtet durch den Grundsatz: „Einer für Alle, Alle für Einen *

Der Umstand, dass in verhältnismässig kurzer Zeit eine zweite Auflage der „Sammlung" nothwendig geworden ist, lässt darauf schliessen, dass das Werk des Oberlieutenants Heckenthaler in allen Kreisen seine verdient« Würdigung gefunden hat. Möge ihm dieser Erfolg ein Ansporn sein, rastlos weiter- zuarbeiten, die „Sammlung" nach Kräften zu vermehren und hiedurch ein umso festeres Band zu knüpfen zwischen den bewaffneten Söhnen des Volkes und dem gemeinsamen Vaterlande.

Es wäre nur zu wünschen, dass diese Initiative des Regiments-Commandos in allen unseren Truppen körpern Nachahmung finde! F— d.

Die Schlacht bei Asparn und Esslingen. Von Major Smekal des Generalstebs-Corps. Wien 1899. Seidel & Sohn.

Über die Schlacht von Asparn und Esslingen zu schreiben ist zu jeder Zeit, auch wenn es sich nicht um die neunzigste Jährung dieser Schlachttage handelt, ein sehr löbliches Unternehmen. Bildet doch diese zweitägige Schlacht ein ruhmreiches Zeugnis für österreichische „Tapferkeit, Hingebung, Ausdauer".

Was die vorliegende Bearbeitung anbelangt, so erfahreu wir durch dieselbe allerdings nicht viel mehr, als wir über diesen interessanten Kriegsact bisher wissen. Der Verfasser will uns auch „nichts Neues" bieten, sondern nur „in einfacher und schlichter Weise der jetzigen Generation das gewaltige Ringen jener Tage er- zählen und in Erinnerung bringen".

Er verzichtet mit Absicht auf archivalische Forschung und erhebt für sein* Arbeit auch „keinen Anspruch auf vollständige Richtigkeit". Nun, dies wollen wir ja gern glauben, nachdem die Asparn-Literatur noch lange nicht erschöpf; ist ; aber vielleicht wäre es eben deshalb dankbarer und der Aufgabe wert ge- wesen, aus dem ziemlich reichen Quellenschatze, der zur Verfügung steht, etwas mehr zu schöpfen als einfach nur die Thatsachen, welche mehr oder weniger jedermann schon bekannt sind. Doch wir wollen nicht rechten, wo es sich um eine von loyalsten Gefühlen getragene Arbeit handelt: Derlei heissen wir immer willkommen ! lr.

Die Beschi essung von Paris 1870/71 und die Ursachen ihrer Ver- zögerung. Von General der Infanterie von Biume. Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn.

Der Verfasser, einer der wenigen Überlebenden, die persönlich Gelegen- heit gehabt haben, in den Kriegsjahren 1870/71 tieferen Einblick in die Ent- wicklung der Verhältnisse vor Paris zu gewinnen, hat sich „verpflichtet" gefühlt, den Gerüchten entgegenzutreten, welche über die Einflussnahme hochgestellter Militärs zur Verhinderung des Bombardements der französischen Metropole seiner- zeit und auch noch lange nach dem Kriege aufgetaucht sind. Damit Hand in Hand geht auch die Erörterung über die gegenseitigen Beziehungen Moltke's, Roons und Bismarcks, worüber der Verfasser sehr interessant schreibt. Ob es ihm aber gelungen ist, jene Beschuldigungen aufzuheben, möchten wir doch bezweifeln. Was er uns erzählt, die vielen Frictionen, welche sich bei Heran- ziehung des Artillerie-Materials vor Paris ergeben haben, all' dies wollen wir gern zugeben Aber er selbst erhebt wiederholt den Vorwurf, warum man nicht energisch die Beseitigung jener Hindernisse angestrebt hat. Und damit überlässt er dem Leser die Freiheit, sich die Antwort hierauf selbst zu geben und viel- leicht in dem Sinne, welchen das kleine Büchlein eben bekämpfen will. Wir halten die Frage überhaupt nicht für allzuwichtig. lr.

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Bücher-Anfeiger.

XV

La guerre contemporaine dans les Balkans et la question d Orient 1885—1897. Par G. Becker, Lieutenant au I6e bataillon des chasseurs. Avec 13 eartes hors texte. Paris 1899. Berger- Levrault et Comp.

Die Literatur über die beiden letzten Kriege in Europa ist nicht allzu reichlich, obwohl sie dem vorhandenen Bedürfnisse genügen würde, wenn die Qualität des Vorhandenen der Quantität entspräche. Dies ist nicht immer der Fall. Die meisten der bisher über diesen Gegenstand erschienenen Bücher sind fast durchgehends aus Zeitungsausschnitten entstanden und weniger Producte fachmännischer Studien als Erzeugnisse speculativer Buchhändler, welche dem Interesse des Publicums möglichst rasch entgegenzukommen suchen und dadurch das eigene viel wesentlicher fördern. Das vorliegende Buch gehört nicht zu dieser Gattung; denn es ist zweifellos die Frucht fleissiger Studien und klaren mili- tärischen Denkens. Der Verfasser bringt zwar nichts wesentlich Neues über den serbisch-bulgarischen und den türkisch-griechischen Kri^ welche Ereignisse den In- halt seines Buches bilden, er hält sich aber meist an diebt "en der über diesen Gegen- stand erschienenen Bücher und gibt ein richtiges Bild von dem Verlauf der Opera- tionen. Er hat jeden der beiden Feldzüge in drei Abschnitte gegliedert ; der erste erörtert die politischen Verhältnisse der betreffenden Staaten vor Beginn des Krieges und die Ursachen zu demselben, der zweite schildert den Gang der Operationen, der dritte enthält strategische und taktische Betrachtungen, die von der Belesenheit und dem richtigen militärischen Urtheil des Verfassers zeigen und entschieden die besten Partien des Buches bilden. Dem türkisch-griechischen Krieg hat der Verfasser wohl zu viel Platz eingeräumt ; der „Feldzug" ist nicht wert, auf etwa zwölf Druckbogen erzählt nnd commentirt zu werden. Die meisten der beigegebenen dreizehn Karten sind nicht immer sehr glückliche Reproductionen aus bereits bekannten Werken. C.

Justus Perthes' deutscher Armee-Atlas. Bearbeitet von Paul Lang- hans. Mit Begleitworten von Major Th. To egel. Gotha 1899.

Der „Deutsche Armee-Atlas" gibt auf fünf farbigen Karten in graphischer Darstellung ein deutliches und übersichtliches Bild von dem Wachsthum des deutschen Heeres vom Jahre 1871 bis zum 31. März 1899 und von seiner gegenwärtigen Vertheilung. Die erste Karte verzeichnet die Heere Mitteleuropas nach Stärke und Waffen, u. z. die militärische Laodeseintheilung der Staaten Mitteleuropas, die Stärke der Armee-Corps nach Infanterie, Cavallerie, Feld- und Fuss-Artillerie, Genietruppe und Train, die Standorte der Corps-Commanden. das Festungswesen und das Wachsthum des deutschen Reichsheeres von 1871 bis 1899 nebst den Forderungen der jüngsten (deutschen) Militärvorlage. Die drei folgenden Karten enthalten eine graphische Darstellung der Truppenvertheilung im Nord- westen, Osten und Süden des Deutschen Reiches, u. z. die Standorte im Reiche und in den angrenzenden Staaten, die Commando- und Verwaltungsbehörden, die Befestigungen und Lagepläne der Festungen, die Übungsplätze, Eisen- bahnen etc. Die fünfte Karte ist der Land wehr-Bezirkseinth eilung gewidmet. Diesen fünf Karten geht auf zwölf Seiten ein erklärender und ergänzender Text voran, in welchem schlagwortartig die Organisation des ganzen deutschen Heeres, die neue deutsche Militärvorlage 1899, die Mobilmachung der deutschen, österreichischen, französischen und russischen Armee, das Festungswesen Mittel- europas, die Feuerwaffen der europäischen Hauptheere, die Uniformen der deutschen, österreichischen, französischen und russischen Armee, endlich die Militär-Budgets der grösseren Staaten für die Landheore geschildert werden. C.

Contra Bebel und Bleibtreu. Noch ein Wort in Heeressachen für weitere Volkskreise von A. von Boguslawski. Berlin. Alfred Schall.

Herr August Bebel hat im Winter 1897 98 in einer Schrift, „Volks- wehr, nicht stehendesHeer", sich für das Milizsystem begeistert und die

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Bücher-Anzeiger.

Abschaffung des stehenden Heeres gefordert. G. L. Boguslawski war be- strebt, diese socialdemokratischen Theorien durch eine Gegenschrift, „Volks- heer, nicht Volkswehr-, zu bekämpfen. Er war hiebei Ton der Absicht geleitet, seine Anschaaongen in weitere Volkskreise dringen zu lassen, die sonst, dem in den grossen conservativen oder liberalen Blattern geführten Kampfe ferne stehend, nur das einseitige Urtheil derjenigen hören, die die billige Volkspresse für ihre Zwecke ausnützen.

Die genannte Schrift Boguslawski's hat einen nenen Bek&mpfer in Herrn Bleib treu gefunden, der für BebeTs Schrift in drei Artikeln des „Vorwärts" ins Feld gezogen. Ausserdem hat Bleibtreu ein Buch vom Stapel gelassen, das unter dem Titel der „Carbefreier" sich gegen Bogu- slawski „Volksheer, nicht Volkswehr" wendet. Durch dieses Buch wurde wenigstens nach Ansicht der socialdemokratischen Verlagsbuchhandlung Dietz in Stuttgart Boguslawski eine „scharfe Zurechtweisung- ertheilt.

Herr August Bebel hat seinen Bundesgenossen Bleib treu in der „Literarischen Rundschau" des „Vorwärts" gelegentlich einer Kritik de- „Carbefreier s- auf das wärmste herausgestrichen und sich ausserdem be- raüssigt gefühlt, in einem drei Spalten langen Aufsatz, im Anhange zu der Besprechung über Bleib treu's Werk, sich direct gegen Boguslawski zu wenden.

Boguslawski fühlt nun im vorhinein die Verwunderung, die allseits darüber entstehen wird, wenn er zu dem Gegenstande noch einmal die Feder ergreift. Trotzdem entschliesst er sich dazu, geleitet von der Ansicht, daas der Officier z. D. seine militärischen Kenntnisse nicht nur für militärische Kreise, sondern auch zur Aufklärung der Allgemeinheit verwerten müsse.

. Dies die Vorgeschichte des Heftes, in welchem Boguslawski alle die zum Überdrusse bekannten Einwendungen gegen das stehende Heer zum wieder- holten Male, eigentlich mit bewunderungswürdiger Mässigung widerlegt. Seine Sprache wird nur etwas schärfer, wenn es gilt, eine unwürdige Kritik an Bis- marck oder Moltke abzuwehren.

Er bringt hiezu jene bekannte Anaire der Fälschong der Ems er Depesche durch Bismarck zur Sprache, und beweist durch Nebenstellen der Depesche A beken's der in den Julitagen 1870 beim Könige in E m s und der Ver- fasser der berühmt gewordenen Depesche war, neben das Telegramm Bis- marcks, womit er den Auftritt in Ems der Welt zur Kenntnis brachte da- von einer Entstellung des Sinnes der A b e k e n'schen Depesche durch Bismarck nicht die Rede sein kann.

F. M. Moltke wird in Bleibtrcus Schriften zu einem „Legenden- götzen" verrufen, was Boguslawski als Soldat zu widerlegen sich ver- pflichtet fühlt. Er schliesst mit den Worten: „Möchten wir in Zeiten der Gefahr wieder einen „Legendengötzen" wie Moltke finden! Freilich werden auch die Bleibtreu's niemals ausbleiben. Doch mögen die Zwerge im Thale ruhig nach der Schneekoppe mit Kieseln werfen!

Der als Militär-Schriftsteller rühmlichst bekannte General Boguslawski hat hier eine Schrift geschaffen, die von jedem im politischen Leben Stehenden

gelesen werden sollte.

F-d.

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Bücher-Anzeiger.

XVII

Der Krieg. Von Johann von Bloch. Bände II und IV. Berlin 1899. Puttkammer & Mühlbrecht.

Dieses Werk, dessen II. und IV. Band nns nunmehr vorliegen, ist im „Organ" bereits besprochen worden. Der Band VI enthält im Resume\ was die beiden vorliegenden Bände in grosser Breite behandeln : Den Landkrieg in seiner Ent- wickelang von der Mobilmachung bis zum Aufmarsche und zur Schlacht, woran sich Betrachtungen über Zustand und Geist der Heere, sowie über Operations- Pläne unter concreten Verbältnissen knüpfen. Dieser (II.) Band ist auch wieder ein Sammelsurium aus allen möglichen und auch unmöglichen Werken, sowie ein Versuch des Verfassers, seiner Idee durch die Statistik zu Hilfe zu kommen Wir wollen ihm hier nicht Berechnungen zur Last legen, deren Willkürlichkeit in die Augen springt, weil sie anderen Federn entstammen, z. B Rüdigers „Completirung und Organisation der Kriegsmacht". Oder sollen vielleicht die Procentsätze der „Officiere mit guter Vorbereitung", Anspruch auf Richtigkeit erheben? Und muss es nicht geradezu komisch erscheinen, wenn der Versuch ge- macht wird, „den Grad von vertrauensvoller Hingebung der Truppen zu den höheren Officieren", für die verschiedenen Armeon durch Verhältniszahlen auszudrücken!

Wir können somit dem Band ' II keine ernste Bedeutung zuerkennen, so sebr er mit riesigem Sammeltieisse geschrieben ist. Band IV behandelt haupt- sächlich „die ökonomischen Erschütterungen und materiellen Verluste des Zukunfts- krieges". Auch da spielt die Statistik eine grosse und gewiss nicht unberechtigte Rolle, in welche sich der Verfasser zweifellos auch sehr gut zurechtfindet. Ob die Anwendung seiner Ziffernsätze zutreffend ist, möchten wir gleichwohl dahingestellt sein lassen; aber sie dienen seiner Idee, die Unmöglichkeit der Kriege für die Zukunft zu erweisen. Eigenthümlich bleibt es jedenfalls, dass von Bloch in seinem Buche wiederholt Recepte bringt, wie dieser und jener Schwierig- keit im Zukunftskriege am leichtesten begegnet werden könnte. Es scheint also auch der Verfassor an die Unmöglichkeit des Kriegführens nicht ganz zu glauben. Wie dem auch sei, wir haben es hier mit fleissigen Arbeiten zu thun, welche aber nicht beweisen, was sie beweisen sollen nach Ansicht des Verfassers!

lr.

Die Grundlagen unserer Wehrkraft. Von W. von Blume, General der Infanterie z. D. Berlin W. 99. Mittler & Sohn.

Der Verfasser unternimmt es in der vorliegenden Broschüre, „die Verbindung zwischen dem staatsrechtlichen und dem militärwissenschaftlichen Gebiete" zu erörtern ; vornehmlich vom Gesichtspunkte der deutschen Staats- und Wehr- verhältnisse, aber auch von Standpunkten, welche für andere Staaten Geltung und Bedeutung haben.

Die Behandlung dieser Frage ist im Hinblicke auf die gegenwärtig im Haag tagende Conferenz insofern doppelt interessant, als der Verfasser als Haupt- zweck seiner Arbeit die Erkenntnis bezeichnet, „dass bei Erwägung von Fragen des Staats- und Volkswohles dem wohlverstandenen Interesse der Wehrkraft des Landes jederzeit die ihm gebührende Berücksichtigung zu Theil werden solle Er gliedert seine Betrachtungen in vier Abschnitte. „Die Bevölkerung" lautet die Aufschrift des I. Abschnittes. „Im Interesse seiner Wehrkraft", so argumentirt der Verfasser, „muss jeder Staat eine möglichst starke Vermehrung seiner Bevölkerung wünschen und fördern. Er hat nach Kräften dahin zu wirken, dass der Zuwachs dem Laude erhalten bleibe, insoweit dies ohne Entartung der Rasse möglich ist, dass aber Volkskräfte, für die hiernach das Land keinen Raum mehr bietet und die es deshalb verlassen, gleichwohl, so weit irgend an- gängig, Angehörige des Staates, Glieder seiner Wehrkraft bleiben". Dahinter verbirgt sich dasjenige Auskunftsmittel, welches dein Verfasser vielleicht am sym- pathischesten erschiene: „Gewaltsame Ausbreitung der Landesgrenzen." Verlangt er doch ganz unumwunden, sich stark zu machen, nicht nur „um fremdes lie- gehren nach Land an den Grenzen blutig abzuweisen", sondern auch um „eine etwa nothwendig werdende Erweiterung der eigenen Grenzen erzwingen zu können".

Organ der mllltir-wUseiuchaniicheu Vereine. LIX Band. 189». BQcher-AnMlger. 2

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XVIII

Bücher-Anzeiger.

Aus dem Munde des Angehörigen eines Staates, welcher nach Berechnungen, wenn die Yolksverniehrung in dem bisherigen Verhältnisse weiter stattfindet, im Jahre 2000 153 Millionen Einwohner haben kann, klingt jener Ausspruch nicht nach „ewigem Frieden".

Indem der Verfasser von den „menschlichen Eigenschaften, die der Krieg erfordert", spricht und der sehr richtigen Ansicht Ausdruck gibt, dass, wenn in 50.000 Mann auf der einen Seite dieselbe Kraft enthalten ist, wie in 100.004) auf der anderen, jene den Vorzug der grösseren Beweglichkeit und des leichteren Lebensunterhaltes für sich haben, streift er einen Gedanken, welcher auch in Goltz' „Volk in Waffen- ausgesprochen ist und vielleicht einen Fingerzeig für die weitere Entwickelung der Wehrkraft bietet. Hand in Hand damit geht auch die Ansicht des Verfassers, „dass die allgemeine Wehrpöicht ihre Schattenseite habe, indem sie zugleich mit den tüchtigen auch alle unzuverlässigen Elemente, die im Volke vorhanden sind, dem Heere zuführt". Die allgemeine Wehrpflicht hat somit zur Voraussetzung, „dass geordnete Zustände im Lande bestehen, das? in den oberen und mittleren Bevölkerungsclassen die Elemente zur Gewinnung tüchtiger und zuverlässiger Erzieher und Führer vorhanden seien und das* mindestens in der weit überwiegenden Mehrheit des Volkes der Sinn für Gesetz- lichkeit und Ordnung vorherrsche". Es ist daher nicht richtig, wenn die mass- gebenden militärischen Persönlichkeiten sich um die innerpolitischen Verhältnisse eines Staates gar nicht kümmern zu sollen glauben: militärisch gesund ist nur ein politisch gesunder Staat.

Der Abschnitt über die Bedeutung der „Arbeiter-Bevölkerung" ist sehr interessant und mit vieler Sachkenntnis geschrieben. Der Verfasser betont mit Recht die hohe Wichtigkeit dieser Frage im Zusammenhalte mit der Wehrfrag«; eines Staates.

In dem II. Abschnitte über „die materiellen Hilfsmittel des Landes" lesen wir einen Satz, der auch anderwärts als in Deutsch- land Beachtung verdient: den militärischen Bedürfnissen wird in

der Pferdezucht und Pferdehaltung nicht überall in dem Masse Rechnung ge- tragen, wie es ohne wesentliche Beeinträchtigung volkswirtschaftlicher Interessen geschehen kannte." Warum denkt man z. B. bei uns noch immer nicht daran, einen speciellen Schlag an Zugpferden für die Feld-Artillerie züchten zu lassen? Es war. weil einige Länder ihre schlechten Zugpferde dem Militär-Arar anhängen wollen.*

Abschnitt III: „Die Lage und Beschaffenheit des Staats- gebietes und seine Verkehrsmittel in ihrer Bedeutung für die Wehrkraft", ist rein militärischen Inhaltes und mehr oder weniger ein Auszug aus B 1 u m e's „Strategie-.

Abschnitt IV: „Die politischen Einrichtungen und Zustände des Landes", verdient ebensowohl von Militärs wie von Politikern gelesen zu werden. Wir sind fast mit jedem Worte des Verfassers einverstanden und schliessen uns seinen Mahnrufen an: zu handeln bevor es zu spät ist. Vielleicht passt das Schlosswort des Verfassers nicht Jedermann, wir aber unterschreiben es gern: „Ist Wehrhaftigkeit auch nicht das höchste Ziel, dem ein Volk nachstreben soll, so wird es hohe Ziele doch nicht ohne sie erreichen." lr

Unsere Cavallerie Im nächsten Kriege. Von Oberst von Bernhard i

Berlin 1899. Mittler iS; Sohn.

Es handelt sich hier um die d eutsc h e Cavallerie; doch passt Vieles auf Cavallerie im allgemeinen. So z. B. werden auch andere Armeen mit relativ schwacher Keiterei darauf verzichten müssen, unmittelbar nach erfolgter Kriegs- Erklärung mit. bedeutenden Cavalleriemassen in Feindesland einzubrechen. „Zu- mal der ;m dieser Waffe numerisch Schwächere wird für alle Fälle wohl thun. seine Cavallerie zurück zuhalten, sein Olficiersmaterial nicht für verschwindende und wahrscheinlich doch unerreichbare Vortheile aufzuopfern, zunächst nur so weit an den Gegner sieh heranzufühlen, als es ohne schwerwiegende Opfer möglich ist, die gegnerische Cavallerie an der eigenen Infanterie und Volksbewaffnung cn zu lassen und erst dann mit der eigenen Reiterei in die entscheidende

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XIX

Action einzutreten, wenn jene schon ihre beste Kraft in wenig ergiebigen, aber umso verderblicheren Anstrengungen verbraucht hat und andererseits diejenige Periode beginnt, in der eine Aufklärung wirklich möglich und wirklich wichtig ist, nämlich dann, wenn aus dem Eisenbahnaufinarsch sich die operativen Cou- centrationen entwickeln."

Nicht so ganz stimmen wir mit dem Verfasser überein, da er sich für die Infanterie-Divisionen mit verschwindend geringer Cavallerie begnügen zu sollen glaubt. Er zählt zu den Aufgaben der Divisions-Cavallerie den Kampf gar nicht oder doch nur ausnahmeweise (siehe Seite 175). Er schreibt: „Es kann ja allerdings auch heute noch im Kampfe gemischter Waffen Momente geben, in denen einige Schwadronen mit Erfolg eingreifen können; solche Fälle sind aber zu vereinzelt und belanglos, als dass man ihnen bei der Vertheilung der Cavallerie in der Ordre de bataille Rechnung tragen dürfte." Also nur „wenn der Schleier der selbständigen Reiter fehlt", dann bei „Armeecorps, die die Armee- flanken darstellen", endlich „im Detachementskriege und in sonstigen Ausnahme- fällen" will der Verfasser stärkere Divisions- Cavallerien zugestehen. Wir glaubten schon, dass das französische Muster nachgeahmt werden solle ; doch leseu wir weiter, dass er sich bei ausgiebiger Ausnützung des Fahrrades und demant- spreebeuder Reorganisation des Melde- und Ordonnanz-Dienstes mit „zwei gut ausgebildeten und leistungsfähigen Escadronen" für jede Infanterie-Division „für den gewöhnlichen Dienst derselben" zufrieden gibt. Wir glauben, dass man in der Regel nicht gut unter diese Grenze gehen kann, soll die Divisions- Cavallerie ihren Aufgaben dauernd nachkommen. Viel darüber kann man nicht gehen, soferne man nicht über sehr zahlreiche Reiterei verfügt: darin stimmen wir dem Verfasser gern zu.

Wir verlangen aber, ebensowenig wie er, in dieser Beziehung eine schema- tische Vertheilung, sondern nur die principielle Wahrung der Infanterie- Division als eines aus allen drei Waffen zusammengesetzten Armeekörpers. Der Verfasser ist ein Vertreter der Vereinigung grosser Cavalleriemassen in der entscheidenden Richtung, an entscheidender Stelle. Er spricht auch für das Cavallerie-Corps. Seine Argumente, um diese seine Ansicht zu vertheidigen, >ind sehr interessant; vorbildlich ist ihm die Reiterei- Verwendung unter Napoleon I. Und fürwahr, es läge eigentlich kein hinderndes Moment vor, diese Beispiele nachzuahmen ; man braucht dazu eben nur die richtigen Führer !

Der Verfasser spricht dem Dauergefechte ein sehr empfehlendes Wort, wenn er auch vom Führer, „dem warmes Reiterblut durch die Adern rinntu, verlaugt, dass er, „wo immer die Gelegenheit sich bietet, vor allem aber, wo sich feindliche Reiterei irgend erreichbar zeigt, zur blanken Waffe greife".

Fast geht Oberst von Beruh ardi in seiner Beurtheilung über die Be- deutung des Cavallerie-Feuergefechtes weiter als gut ist; diese Verwertung gesteht er allerdings, wie dies die deutschen Verfasser meist thun, nur der eigenen Cavallerie zu. Er schreibt: „Jetzt kann unsere Cavallerie an Auf- gaben herantreten, die so lange unlösbar erscheinen mussten, als sie der Über- zeugung lebte, dass mit dem Erscheinen feindlicher Infanterie die eigene Kampf- thätigkeit aufhören müsse, wenn keine Gelegenheit zur Attake vorhanden ist."

Wir brauchen diese Worte kaum zu commentiren, wolleu aber allerdings zur Rechtfertigung des Verfassers gleich anfügen, dass er im Kapitel 5 ein- leitend erklärt, dass „der Kampf mit der blanken Waffe doch immer die Haupt- gefechtsbethätigung der Cavallerie" bleiben müsse.

Was die „taktische Führung im Gefechte zu Pferde" betrifft, so durchzieht der Offensiv-Gedanke ausgesprochen alle Betrachtungen des Verfassers.

Beachtenswert scheint uns dabei die Polemik des Verfassers gegen die Drei -Treffen -Taktik, welche er eliminirt wissen will, d. h. <-r negirt keines- wegs, dass es manchmal sehr richtig sein kann, sich in drei Treffen zum Angriffe zu gruppiren, will aber daraus keine Regel schmieden und erkennt daher dem §. 346 des deutschen Cavallerie-IIeglements eine hohe Bedeutung zu. Er hält dafür, dass mit dieser Bestimmung das Reglement in „eine vollkommen neue Phase der Entwickelung" getreten sei. Wir stimmen dieser Ansicht gern zu; der Reiterangriff, der sich in Minuten entwickelt und in Secunden

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Bücher-Anzeiger.

abspielt, vertragt keine schematische Form, es muss dem Divisions-Coinman- danten tiberlassen bleiben, „seine Brigaden so zu verwenden, wie er es für die Erreichung des Sieges für nothwendig hält". Es ist interessant, diesen Be- trachtungen des Verfassers auf den Grund zu sehen und vielleicht daraus die Nutzanwendung abzuleiten. Wenn derselbe darin sogar einen Grund gegen die ständige Formation von Reiter-Divisionen im Frieden erkennt, so geht er allerdings etwas zu weit.

Der Abschnitt „Operative Führung" der Cavallcrie enthält ganz inter- essante Gesichtspunkte, deren Reflex zum Theile in den Betrachtungen über „Zahl, Organisation und Ausbildung" zum Ausdrucke kommt. Eine grosse Be- deutung erkennt der Verfasser dem Radfahrerdienste im Rahmen der Cavallerickörper zu, wie er auch die Forderung stellt, deren Pionnierzügen leichte Brückenwagen mitzugeben. In Beziehung auf Umfang des Trains ist der Verfasser überhaupt der etwas gewagten Ansicht, dass es ziemlich gleichgiltig sei, ob „die grosse Bagage einer Cavallerie-Division 2% oder 5 und mehr Kilometer lang ist". Nur verlangt er leichte und bewegliche Wagen. Die Sache hat eben zwei Seiten. Hinsichtlich der reitenden Artillerie ist er für eine derartige Gliederung, dass jeder Brigade eine Batterie entspricht, und für viergeschützige Batterien. Dieser Antrag gewinnt insbesondere mit Einführung der Schnellfeuergeschütze an Berechtigung.

Oberst Bernhardi spricht die Forderung aus, dass durch richtigen Aus- bildungsmodus die deutsche Reiterei alle anderen Cavallerien der Welt über- bieten müsse. Diesen Wunsch können wir ihm nicht verübeln; er ist sehr patriotisch Wenn er aber weiters sagt, dass die deutsche Cavallcrie dies auch kOnne, weil sie „über das weitaus beste Pferde- und Menschen- material in Europa verfüge, so erkennen wir darin wieder eine jener wenig geschmackvollen Verhimmelungen, in welche sich deutsche Militär-Schriftsteller leider nur zu oft gefallen. Wenn das, was er über „Reiten, Füttern und Trainiren3, sowie über Gefechtsausbildung der Cavallcrie sagt, zur Erreichung jenes Zieles beitragen soll, so müssen wir doch bemerken, dass Vieles davon in anderen Reitereien bereits eingeführt ist, ohne dass sich dieselben dem Glauben hingeben, in ihrer cavalleristischen Ausbildung unerreicht dazustehen. Übrigens wollen wir gern zuerkennen, dass in den besagten Abschnitten gar manche Winke ent- halten sind, welche der Elementar- und Dctailausbildung der deutschen Ca- vallcrie sehr zu Gute kommen dürften und den Verfasser als verständigen Reiters- inann erkennen lassen. Wir sind auch bescheiden gonug, um hieraus für uns das Gute zu nehmen, unbekümmert von welcher Seite es geboten wird.

So z. B. stimmen wir dem Verfasser sehr zu, wenn er über Vernach- lässigung des Felddienstes seitens der Cavallcrie klagt und fordert, dass „die eigent- liche Aufklärungsthätigkeit und die operativen Bewegungen als gleichberechtigter Factor betrieben werden". Es ist keine arge Übertreibung wenn er schreibt . „Das, was die Cavallcrie im Kriege wirklich zu t hu n hat, wird im Frieden überhaupt nur im beschränktesten Masse und zum Tb eil gar nicht geübt." Woran es in dieser Richtung fehlt, sagt uns der VerfasM-r in dem Abschnitt 5 des II. Theiles „Felddienst-Ausbildung und Mam".vera. Wenn wir ihm in diesen seinen Ausführungen auch nicht in jeder Beziehung zustimmen können, so müssen wir doch zuerkennen, dass sehr viele seiner Gedanken volle Beachtung verdienen. Wir glauben nicht fehl zu gehen, wenn wir überhaupt das vorliegende Buch, als besonders interessante und lehr- reiche Arbeit, Cavalleristen und Generaist abs-Officieren auf's wärmste empfehlen: sie werden daraus viel lernen. lr.

Studien über Truppenführung. Von General der Infanterie v. Verdy Dit; Infanterie-Division im Verbände des Armee- Corps. Neu bearbeitet durch Oberst von Gossler. Drittes und viertes (Schluss-) Heft. Berlin 1895). Mittler & Sohn.

Wir haben vor kurzem im „Organ" den beiden ersten Heften dea vor- liegcnden Werkes anerkennend«- Worte gewidmet, welche auch den beiden Schluss-

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heften vollauf gebähreo. Was uns diese besonders lehrreich erscheinen lässt, ist die lebenswarme, kriegswahre Schilderung der Ereignisse während and nach dem Gefechte. In einer Zeit, in welcher die Kriegs-Erfabrung in den Armeen allmälig ausstirbt, sind derlei Publicationen doppelt wertvoll und dem Studium warm zu empfehleu. So wie der Verfasser es schildert, so geht es im Kriege wirklich zu. Das im vierten Hefte geschilderte Abbrechen des Gefechtes, worüber wir im Frieden selten richtige Anschauungen gewinnen, verdient gelesen und erwogen zu werden. Commandanten hohe wie niedere, Organe der Stäbe, Leiter der Anstalten, für sie alle sind in dem Buche wertvolle Winke enthalten, welche da es sich ja um die Sache und nicht um die Form handelt auch für unsere Armee von Bedeutung sind.

Indem wir somit das Studium des vorliegenden Werkes wärinstens em- pfehlen, können wir es nicht unterlassen, unserem Bedauern Ausdruck zu geben, dass einige der trefflichen Verdy'schen Werke ohne Fortsetzung geblieben sind: Von dem „Studium über den Krieg" liegt erst das erste Heft des zweiten Theiles vor (1896), die „Kriegsgeschichtlichen Studien nach der applicatorischen Methode" lassen schon seit 1876 auf die Fortsetzung warten. Vielleicht findet fcich eine gleich treffliche Feder, wie jene des Obersten von Gossler, um die vielleicht schon niedergeschriebenen Fortsetzungen dem militärischen Leserkreise zugänglich zu machen. A.

Taschenbuch zum Gebrauche bei taktischen Ausarbeitungen, Kriegs- spielen, taktischen Übungsritten, Manövern im Felde. Von

Franz Rohr, Oberst im k und k. Generalstabs-Corps. Elfte, vermehrte Auflage. Mit 4 Beilagen, (i Skizzentafeln und zahl- reichen Figuren im Texte. Wien und Leipzig 1899. Wil- helm Braumüller.

Die VorzQglichkeit des Rohr'schen Handbuches hat demselben die weiteste Verbreitung in der Armee verschafft ; es ist ein fast unentbehrlicher Behelf bei der Lösung irgeud einer Arbeit taktischer Natur. Für den Wert dieses Taschenbuches spricht wohl am deutlichsten die Thatsache, dass seit der im Jahre 1893 er- folgten ersten Auflage desselben heuer die elfte Auflage noth wendig gewurden ist.

Die Gruppirung des Stoffes ist auch in dieser Neu-Auflage die gleiche geblieben. Der erste Theil enthält die wichtigsten Organisations-Daten, sowie die elementar-taktischen und gefechts-technischeu Bestimmungen des Infanterie-, Cavallerie- und Artillerie-Reglements und des Dienst-Reglements, II. Theil.

Der II. Theil des Taschenbuches behandelt hauptsächlich die Truppenführung.

In der, bis zum 25. März 1899 richtig gestellten, 11. Auflage hat das Kapitel f.Cavallerieu auf Grund des neuen I. Theiles und des neuen II. Theiles des Reglements die&er Waffe eine Umarbeitung erfahren; desgleichen wurde das Kapitel „flüchtige Befestigungen" nach dem technischen Unterrichte, V. Theil, vom Jahre 1898 umgearbeitet. Eine theilweise Änderung erfuhr weiters das Kapitel „Artillerie 14 „hauptsächlich betreffs der Schiessregeluu.

Neu hinzugekommen ist, unter Mitwirkung des Commaudanten der aero- nautischen Anstalt, Oberlieutenants Franz Hinterstoisser, das Kapitel „Feld- Ballon-AbtheilungM, das bei aller Kürze eine hinreichende Orientirung über den Stand, die Ausrüstung, Marschordnung und Verwendung der Feld-Ballon-Ab- theilung bietet.

Der Anhang, enthaltend die Anhaltspunkte für den Truppen-Officier bei militärischen Recognoscirungen, sowie die wertvollen Beilagen des Taschenbuches vervollständigen dasselbe zu einem ganz vorzüglichen feldmässigen Nachschlage- buche.

Die vielen Verehrer dieses beliebten Behelfes bei der Lösung von Auf- gaben taktischer Natur werden die Neuauflage mit Freude begrüssen und dem bewährten Verfasser Dank wissen, dass er ihnen auf so bequeme Art den Inhalt aller unserer Vorschriften, bis auf das jüngste Datum evident geführt, in mög- lichst kurzer Fassung in die Hand drückt. F— d.

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XXII

Bächer-Anzeiger.

Gesichtspunkte für die weitere Entwickelung der Fortification. Von

Paul von Rehm, k. und k. Major im Festungs-Artillerie- Regimente Nr. 6. Mit 7 Figuren im Texte und 2 Tafel d. Wien und Leipzig 1899. Wilhelm Braumüller.

Der auf artilleristischem und fortificatorischera Gebiete wohlbekannte Ver- fasser betrachtet in den vorliegenden „Gesichtspunkten" die weitere Entwickelung der fortificatorischen Anlagen und weist darauf hin, dass diese in der Zukunft lineare Formen werden annnehmen müssen ; er schliesst sich also derjenigen Ansicht an, welche viele der neueren Fortificateure bereits seit Jahren vertreten, indem sie von der Anhäufung zahlreicher Kampfmittel in grossen Einheitsforts nichts wissen wollen und eine entscheidende Feuerwirkung nur aus langen Kampflinien (Ver- theidigungsfronton) anstreben. Es ist sehr erfreulich, dass die Erbauer und die Benützer die gleichen Forderungen stellen; und dies geschieht, weil endlich fßr beide nichts als die taktischen Voraussetzungen massgebend geworden sind.

Wenn man heute noch nicht soweit gelangt ist, jede Festung je nach ihrem besonderen Zwecke, ihrer Lage zum Gegner, dem Grade der zu erreichenden Widerstandsfähigkeit u. s. w. anders zu erbauen so muss man in jedem der verschiedenen vorgeschlagenen Systeme zunächst die Ausgestaltung der Stütz- punkte des Gürtels in's Auge fassen, weil gerade hier die Wandlung der An- schauungen am grellsten zur Erscheinung kommt. Und hier findet man bei von Rehm, dass er durch seine Betrachtungen zu einer grundsätzlich gleichen Anordnung gelangt, wie Freiherr von Leithn er*). Es kommen die weittragenden Flachbahnkanonen in Panzer-Casematten, die Wohnräume rücken ans den Werken heraus, der Nahkampf und der Femkampf werden von einander geschieden; das Einheitswerk wird zu einer nur durch das Terrain bedingten Ausnahme.

Die Kritik von Rehm's setzt immer ganz klar bei dem modernen Einheits- Fort ein, an welchem er die ungünstige Zielfläche, insbesondere aber die Ein- stellung von Wurfgeschützen tadelt. Er steht hier nicht vereinzelt da, indem gewiss selbst viele jener Genie-Officiere, die solche Werke projectirten und bauten, mit dieser Type von Anfang an nicht einverstanden waren, sondern hiebei nur einem Zwange gehorchten. Jedenfalls ist es verdienstlich, solche Fragen immer wieder zu besprechen, um allmählich jeden Zweifler aufzuklären.

In seinem Systeme spielt die Panzer-Caseraatte eine grosse Rolle; doch sagt er, dass sich erst in neuester Zeit hie und da ein Verfasser findet, der für sie eine Lanze bricht. Das letztere dürfte sich durch den Hinweis entkräften lassen, dass sehr viele Panzer-Casematt-Batterien im Beginne der Achtziger-Jahre erbaut worden sind und aueh verdienten Beifall gefunden haben. Freilich geschah dies vorwiegend bei Befestigungen im Gebirge, wo das Vorfeld deren Anlage besonders günstig erscheinen Hess, und es fehlt bis jetzt nichts, als deren An- wendung im grossen, in ebenem Gelände ; ob aber dort die Anlage solcher Panzer- Casematt-Batterien wünschenswert erscheint, wird wohl erst in jedem besonderen Falle zu erwägen sein.

Auch die Grundsätze für die Durchbildung solcher Panzerbatterien nämlich Panzerbatterie mit abgetrennten Unterkunftsräumen finden sich bereits verwirklicht, wovon auch das Beispiel Figur 3, auf Tafel X, von Freiherr von Leithner's „Beständige Befestigung. .. u Zeugnis gibt; nur bezieht sich das angeführte Beispiel auf ein Gcbirgsfort mit eingeschränkter Baustelle, weshalb die grundsätzliche Anlage dem vorliegenden Verhältnis angepasst erscheint: und dies ist immer das Wichtigste.

Dor Verfasser beschäftigt sich auch verhältnismässig viel mit der provisorischen Befestigung. Es ist ganz richtig, dass, wie auf der Seite 3 gesagt wird, die beständige und die provisorische Befestigung vollkommen gleichartige Zwecke haben. Auch ist es ganz richtig, dass nicht immer Gelegenheit vorhanden ist, beständige Befestigungen zu erbauen, indem oft Befestigungen durch die

') SUbe: Organ. LVII, 1898, -Wo braucht mau fcVstnnsren" ; insbtsondeiv <bu Abnehmt! : III. _Dio Ver»cbie<n-ohi>it der fe»tt>n riatte.1-

») .Mitth. ihiDKon» 1S9*», i Heft: -Dio Gropp« im F<*ttmg«gfirtel etc -

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Bücher-Anzeiger.

XXIII

momentane Kriegslage bedingt werden, z. B. bei glücklicher Offensive zur Sicherung von Punkten in Feindesland.

Weniger einverstanden wird man aber mit dem Verfssser sein dürfen, wenn er sagt, dass oft gar nicht die Gelegenheit vorhanden ist, die zu befestigenden Punkte im Frieden zu erkennen, soferne sich dieses Erkennen auf Punkte im eigenen Lande bezieht.

Wir müssen da grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Befestigungs- anlagen unterscheiden : Befestigungen im eigenen Staate, welche zur Kriegsvor- bereitung dienen und im Frieden erbaut werden müssen; und Befestigungen während der Operationen. Es ist nicht gut, diese verschiedenartigen Anlagen bei allgemeinen Untersuchungen zu vermengen; die ersteren Befestigungen gehören zur „Mobilisirung", die anderen zum „Kriege". Nor wenn man so spricht, kann man sich über die Zulässigkeit oder Unzulässigkeit von provisorischen Be- festigungen klar werden. Und da wird man wohl immer den Standpunkt ver- treten müssen, dass die Mobilisirungsvorbereitungen im Frieden, wo man die Zeit besitzt, vollkommen fertig gemacht werden müssen (beständige Befestigungen) ; während ma n sich im Verlaufe des Krieges den Zeitverhältnissen fügen muss (provisorische Befestigungen). So war es beispielsweise ein Fehler, daas Nap oleon Paris im Frieden nicht hatte permanent befestigen lassen; während es ihm bei bestem Willen unmöglich gewesen wäre, Dresden in beständigem Stile zu er- bauen, oder Zara so erbauen zu lassen1).

Man sieht aus dem Vorstehenden, dass von Rehm's Gesichtspunkte" eine Fülle von Anregungen darbieten und dazu beitragen werden, die neuesten An- sichten über Fortification auch den Kameraden von der Artillerie zu vermitteln.

C. K.

KriegswafFen und Feld-Sanitätsdienst. Ein Compendium der Waffen- lehre und Waffenwirkung für Militärärzte. Wien 1899. Safäf.

Wir haben es schon des öfteren als eine zweckmässige Richtung be- zeichnet, dass die Militär-Literatur neuestens bestrebt ist, die Militärärzte mit den Verhältnissen des Kampfes und Krieges, d. h. mit den für dieselben daraus entspringenden Aufgaben und Pflichten vertraut zu machen. Die Grenze für diese Kenntnisse liegt in dem, was geschieht, geschehen kann, weniger darin, warum es geschieht. In dem vorliegenden Büchlein scheint uns diese Grenze zum Theile etwas überschritten.

Wir verkennen keineswegs die Abhängigkeit, beziehungsweise den Zu- sammenhang zwischen dem Feld-Sanitätswesen und dem Waffenwesen, sind auch sehr für die Entwicklung einer sogenannten „Sanitäts-Taktik", glauben aber doch, dass De tail kenntnisse im Waffenwesen, in der Ballistik hiefür nicht un- bedingt erforderlich sind.

Der Verfasser erkennt dies überhaupt und speciell im fünften Abschnitte selbst zu, geht aber wie wir glauben hierin doch noch zu weit. Allerdings, schaden kann solches Wissen nicht.

Ganz interessant ist der dritte Abschnitt geschrieben, welcher der Er- örterung der aus der elementaren Waffenlehre sich ergebenden, den Militärarzt betreffenden Folgerungen gewidmet ist. Somit erschiene die Kenntnis der ersten Abschnitte doch nothwendig - wird man sagen. Gewiss, aber in beschränktem Masse; wozu z. B. die Beschreibung des Pionniersäbels, der „Rohre und Gestelle", die Darlegung der für die Rohr-Construttion massgebenden Momente (Seite 13), der Richtmethoden u. dgl. crfoiderlich ist, will uns trotz Versicherung des Ver- fassers nicht ganz einleuchten. Wie gesagt, wir erkenuen das Noth wendige in dieser Richtung vollends an. Wenn der Verfasser aber im sechsten Abschnitte über „Construction der bestrichenen Räume", „Ermittelung der notwendigen DeckungshöheM, Aufgaben stellt und löst, so scheint uns dies mehr als not- wendig. Mit dieser Ansicht sei aber der Wert des Buches durchaus nicht ge- schmälert. lr.

»j Siebe *»vn den au anderer stelle erwUtateo Auf*atz: „Wo braucht man Festungen!«

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XXIV

Bücher-Anzeiger.

Dauerritte. Kurze Anleitung zu ihrer sacbgemässen Ausführung. Zu- sammengestellt von C. von Heydebreck, Rittmeister und Esca- dron-Chefim l.Leibhusaren-Regimente. Berlin 1899. E.S. Mittler & Sohn.

Die Fortschritte der Technik im allgemeinen haben der Reiterei in mancher Beziehung von ihrer alten Bedeutung genommen, nichtsdestoweniger liegt die Zeit noch fern, da der Telegraph, das Telephon, das Fahrrad oder sonst ein neues Mittel den Reiter völlig überflüssig machen wird. In den mannigfach wechselnden Lagen des Krieges werden sich trotz der modernen Kampfmittel die Fälle häufig wiederholen, dass die Zustellung eines Befehles oder einer Nachricht auf grössere Entfernungen durch Reiter wird geschehen müssen. Die hohe Wichtigkeit, die in der Mehrzahl dieser Fälle in der sicheren und raschen Zustellung des Auftrages oder der Nachricht liegt, macht es nothwendig, die Reiterei in diesem Dienstes- zweige zu schulen. Die Heeresleitungen fast sämmtlicher Armeen bringen daher der Vornahme von Dauerritten das entsprechende Interesse entgegen und bildet die Ausübung dieses Dienstzweiges den Gegenstand besonderer Pflege seitens der Truppen-Commandanten der Cavallerie.

Es kann demnach ein Werkchen nur dankbarst aufgenommen werden, das in knapper, übersichtlicher und fachmännischer Weise alle jene Winke enthält, die imstande sind, denjenigen, der einen solchen Dauerritt ohne eigener Erfahrung antreten muss, zu belehren.

Der Verfasser benützt für seine Ausführungen vielfach die Erfahrungen des Distanzrittes Wien Berlin und verweist überall auf die Publicationen, die Ober diesen Gegenstand erschienen sind. Dass hiebei wiederholt Angaben österreichischer üfficiere als Autoritäten angeführt werden, lässt uns das Buch nur umso sympathischer erscheinen.

Der letzte Abschnitt verdient besonders hervorgehoben zu werden; er handelt von der militärischen Bedeutung der Dauerritte auf Grund kriegs- geschiohtlicher Beispiele. Der Verfasser bringt hier die kurze Schilderung von Distanzritten, die thatsächlich vor dem Feinde hinterlegt wurden Aus denselben kann ersehen werden, dass selbst in hochkultivirten Ländern mit einem reich- entwickelten Telegraphennetze Fälle sich wiederholen weiden, dass einzelne Reiter oder Patrullen grosse Strecken in kurzer Zeit zu Pferd werden zurück- legen müssen.

Bezüglich des Ersatzes des Meldereiters durch Radfahrer führt der Verfasser eine Stelle aus einer kleinen Schrift des k. und k Rittmeisters Anton Burka an, der während der Cavallerie-Aufklärungs-Übunpen im September 1895 ein Naehrichten-Detachement geführt hat und mit seinem Radfahrer eine schlechte Erfahrung gemacht hat. Wenn auch zugegeben werden muss, dass der Radfahrer abseits der Communication in seinen Leistungen gegen den Reiter zurückbleibt, so lässt sich andererseits nicht ableugnen, dass der Radfahrer in vielen Fällen den Meldereiter entbehrlich machen wird. Fabrrad und Pferd sind nicht von dem Standpunkte des Vergleiches gegen einander aufzufassen, dem Fahrrade kommt vielmehr die Aufgabe zu, die Reiter in ihrem Dienste zu unterstützen und durch gemeinsame Arbeit im Interesse des Ganzen ausgenützt zu werden.

F-d.

Unsere Fahne. Herausgeben vom Oommando des k. und k. Infan- terie-Regimentes Graf Grfinne Nr. 43. Karansebes 1899.

Vor uns liegt eine Broschüre, welche auf dem kleinen Unfange von blo< 24 Seiten eine grosse Aufgabe zu erfüllen unternommen hat. Es wird nämlich liier den Soldaten des Infanterie-Regimentes Nr. 43 ihre Regiments-Geschichte in grossen Zügen und schlichten Worten vorgetragen, gleichsam als die Geschichte jener Fahne, die sie dem Regiment« voranflattern sehen; und weil auch die Namen aller genannt sind, die sich unter dieser Fahne Auszeichnungen erworben, finden die jungen Soldaten in ihren eigenen Regimentskameraden aneifernde Vor-

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Bücher-Anzeiger.

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bildor für ihren kriegerischen Beruf. Ein kurzes, aber ergreifendes Schlusswort ermahnt sie, die Fahnentreue niemals zu brechen.

Von diesem Büchlein sind Ausgaben in deutscher und rumänischer Sprache erschienen, die auf dem Titelblatte das Bild des Fahnenführers mit der Fahne tragen.

Der Regiments-Commandant, Oberst Karl Regenspursk y, hat sich mit der Anregung zu diesem Werkchen ein unbestreitbares Verdienst erworben und ein nachahmenswertes Beispiel geliefert, welche Lectürc wir unseren Soldaten in die Hände geben sollen. Der Maun will manchmal lesen, und seine Vorgesetzten sollen darüber nicht achtlos hinweggehen. C. K.

Geschichte des Krieges von 1 866 in Deutschland. Von Oscar von Lettow« Vorbeck, Oberst a. D. Zweiter Band: Der Feldzug in Böhmen. Mit einer Operationskarte, 20 Skizzen und 9 Gefechtsplänen. Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn.

Der zweite Band des Lettow- Vor beck'schen Werkes ist dem bedeutend- sten Abschnitte des Krieges von 1866 in Deutschland, dem Feldzuge in Böhmen bis zum Vorfrieden von Nikolsburg gewidmet. Dem Verfasser sind zu seiner Arbeit die Acten der Kriegs-Archive in Berlin und Dresden zur Verfügung ge- stellt worden, so dass das Buch thatsächlich manches Neue enthält. Dies gilt allerdings fast nur für die Ereignisse auf preussischer Seite, denn für die Oster- reichischen stand dem Verfasser wenig neues und authentisches Material zur Ver- fügung. Zwar hat das k. und k. Kriegs-Archiv mit bekannter Bereitwilligkeit eine Anzahl der von Oberst von Lettow vorgelegter Fragen eingehend beantwortet; doch wenn der Verfasser auch diese ihm ertheilten Antworten verwertet hat, in- soweit sie sich in den Rahmen seiner Arbeit einfügten, so kann doch nur die vollständige Ausbeute der Acten des k. und k. Kriegs-Archivs und wohl auch anderer noch nicht zugänglicher Documente Aufschluss über Manches geben, worüber man weder bei Lettow, auch bei seiner, doch nichts weniger als authentischen österreichischen „Hauptquelle" richtige Aufschlüsse findet. Auch den Mittheilungen, die der Verfasser von einzelnen Personen erhalten hat und die, aus der Erinnerung geschöpft, doch nur den nicht immer einwandfreien Wert journalistischer Iuterview's haben, möchten wir weniger Bedeutung beilegen, als es der Verfasser thut. „Quellenbeurtheilung ist eine der Hauptgrundlagen für die Geschichtsforschung" sagt Oberst von Lettow sehr richtig in einer Anmerkung und man würde gewiss ein durchaus falsches Bild von Moltke als Feldherr er- halten, wollte man ihn beispielsweise nach dem bereits bekannten, auch von Oberst Lettow neuerdings citirten Brief Blumenthal's beurtheilen, in welchem dieser schrieb: „Bis jetzt war der Feldzug für mich wieder ein sehr glücklicher, da man wirklich thut, was ich verlange, und es ist kein Unsinn, wenn ich sage, dass ich das bewegende Princip der militärischen Operationen bin, sowohl hier als bei General Moltke, der eben der ist, was ich von ihm gedacht habe: ein genialer Mann, der keine Idee vom praktischen Leben hat und von Truppenbe- wegungen nichts versteht. Ich trachtete Moltke so viel als möglich zu sehen; er liebt es nicht sehr, wenn ich ihm sage, dass seine Befehle unausführbar sind, aber er ändert immer Alles genau nach dem, was ich gesagt habe." Und wenn gar der Verfasser dann einen seiner eigenen Briefe gedenkt, die er aus dem Feldzuge an seine Elten) geschrieben und in welchen der Passus vorkommt: „Gestern sind zwei ganze Compagnien Österreicher mit klingendem Spiel zu uns übergegangen (!)u so genügt die vorausgesandte kurze Bemerkung, dass dieser Brief wieder zeige „wie wenig ein in der Truppe steckender Officier von dem wirklichen Gange der Ereignisse unterrichtet ist" nicht. Derartige, in einem Privatbriefe ohne jede Bedeutung vorkommenden Unrichtigkeiten lässt man einfach weg oder dementirt sie nachdrücklich, denn es findet sich immer Jemand, der weniger klare Ansichten über Quellenbeurtheilung hat als Oberst von Lettow und die Stelle als „hand- schriftlichen Beweis" für das Übertreten ganzer Compagnien „mit klingendem Spiel" citirt!

Organ der militAr wütaenscbifilichen Vereine. LIX. Band 189i) Bücher Anzeiger 3

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Bücher-Anzeiger.

Im ersten Kapitel fesselt die Darlegung der preussischen Operationsent- würfe, bei deren Ausführung Moltke auf Schritt und Tritt mit grossen Schwierig- keiten zu kämpfen hatte. Auch das Zurückhalten des Gardecorps, dessen Ab- marsch auf den 28. Mai angeordnet war, ist nicht Molt ke zur Last zu legen, sondern erfolgte auf Befehl des Königs. Der weitere Vorschlag M oltke's, dann wenigstens den niarschberefteten Theil der Infanterie nebst dem gesammten übrigen Corps am 1. Juni in Marsch zu setzen, wurde vom Kriegsministerium dahin geändert, dass der Beginn der Bewegung um vier Tage hinausgeschoben wurde. Diese Schwierigkeiten erklären sich übrigens wohl zum Theil auch aus der Stellung, welche damals Moltke noch in der allgemeinen Wertschätzung der Armee einnahm. Sagtes doch der General Von Ma«stein, a*fcs ibm während des Teldzuges ein Befehl M o 1 1 k eU. Jberbracht wurde: „das ist alles sehr richtig, wer ist aber der General Moltke"?

Das Gefecht bei Trautenau bezeichnet von Lettow-Vorbeck, wegen der vielen auf preussischer Seite gemachten Fehler, als das lehrreichste des ganzen Feldzuges. Der Entschluss Bonin's, die alten Lagerplätze aufzusuchen, konnte das Debouchiren der 2. Armee aus dem Gebirge und damit den Aasgang des ganzen Feldzuges in Frage stellen. Sowie an demselben Tage bei Nachod Allen daran gesetzt wurde, den einmal gewonnenen Ausgang aus dem Gebirge zu behaupten, so musste das Gleiche bei Trautenau geschehen. Als Entschuldigung macht der Verfasser »den Mangel an Routine bei Bonin geltenfi^ der seine Lauf- bahn rast -ausschltosHch-^bei Bfcfe*gemaefiV und von dem ßernhardi, als er dessen Ernennung zum Corps-Commandanten erfuhr, in sein Tagebuch schrieb: „Bon in, Prinzen-Adjutant nie im Feuer, nie ernsten Dienst, nie ernste Dinge getrieben, commandirender General!"

In der Charakteristik Benedek's dessen Ehrenrettung übrigens, nach den Worten des Verfassers selbst (Seite 674), beinahe ein Hauptzweck des Buches ist, verblüfft die mit nicht gut zu erklärender Bestimmtheit vorgetragene Mittheilung, das „die wissenschaftliche Erziehung" dieses Generals „in der Militär-Akademe von Wiener Neustadt" eine „dürftige" war. Jedenfalls zeigt die Carriere, die Ben cd ek in Folge seiner hervorragenden Verdienste gemacht, dass seine erste militärische Ausbildung eine möglichst gute war Feldherrn eben sind aus einer Militärbildungs-Anstalt bekanntlich noch nie ausgemustert worden, auch nicht aus einer preussischen Gründe, dem F. Z. M. Benedek den Oberbefehl über die Nord-Armee zu übertragen, gab es, wie wir zu wissen glauben, noch mehrere und zwingendere als der Verfasser anführt und die „öffent- liche Meinung", die ihn als den berufensten Feldherrn bezeichnete und welcher Rechnung getragen werden musste, reichte viel weiter als heute noch bekannt ist ; aber auch das Telegramm, welches Benedek veranlasste, die Entscheidungs- schlacht herbeizuführen, hat vielleicht seine Geschichte.

Die bereits wiederholt getadelte Unterlassung der Verfolgung nach der Schlacht von Königgrätz sucht der Verfasser so gut als möglich zu rechtfertigen, doch gibt er zu, dass der Grund hauptsächlich in dem Mangel an der noth- wendigen Stärke des Willens au leitender Stelle lag, wo die körperlichen und geistigen Kräfte nach 13'/t Stunden der grössten Gemüthsbewegungen nachgelassen hatten. „Wenn der Feldroarschall Moltke," so sagt er aber auch, „in seiner Geschichte des deutsch-französischen Krieges später, vielleicht in Erinneruug an die uns hier beschäftigenden Vorgänge schrieb: „Es gehört ein sehr starker, mitleidloser Wille dazu, eine Truppe, welche 10 oder 12 Stunden marschirt. gefochten und gehungert hat, statt der erhofften Ruhe und Sättigung aufs Neue Anstrengung und Gefahren aufzuerlegen", so lässt sich nicht leugnen, das* Napoleon diesen mitleidlosen Willen in einer bisher nicht wieder erreichten Weise besessen hat. Das Corps Soult, welches bereits acht Tage unterweg* gewesen war, focht am 14. October bei Jena mit einem Theil seiner Truppen, übernahm am Morgen des folgenden Tages bis einschliesslich den 22. October die Verfolgung der geschlagenen preussischen Armee und konnte nach deren Einstellung auf einen sechzehntägigen Marsch mit einer Durchschnittsleistung von für den Tag zurückblicken, eine Anstrengung, welche Allles übertrifft,

was in neuerer Zeit Truppenverbänden zugenmthet ist".

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Bücher-Anzeiger

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Gelegentlich der Erörterungen der politischen Verhandlungen während des Feldzuges, kommt Oberst von Lcttow auch auf die Bildung der ungarischen Legion unter Klapka zu sprechen, die als „Pressionsraittel" gegen Österreich dienen sollte. Es ist nun wiiklich interessant, wie der Verfasser die Anwendung eines solchen „Pressionsmittels" zu rechtfertigen sucht. „Wenn die drohende ungarische Erhebung," so sagt er, „den Kaiser Franz Joseph mit veranlasst hat, wie sich zeigen wird, auf die Verhandlungen in Nikolsburg einzugehen, so würde die Bildung der Legion ihren Zweck erreicht haben Jedenfalls ist es höchst wahrscheinlich, dass die Nachricht, Preussen wolle nun ernstlich den vorbereiteten Aufstand durch einen Kern wohlbewaffneter kriegstüchtiger Soldaten unterstützen, die ungarischen Führer zuversichtlicher und dreister gemacht habe. Sollte dies zutreffend sein, und hätte uns dieser Schritt Bismarck'* die Frucht unserer Siege gewahrt durch schnelle Einigung mit Österreich, bevor die Einmischung Frankreichs und des übrigen Europas wirksam wurde, dann möchte ich den Preussen und Deutschen sehen, der seine tadelnde Stimme erheben wollte ; er müsste denn einen so ab- sonderlichen Standpunkt einnehmen, wie Ludwig von Gerlacb, welcher den König von dem Bündnis mit dem revolutionären Italien abhalten wollte". Dieser mit unterschiedlichen „wenn" und „wahrscheinlich" und „sollte" ausgestattete Recht- fertigungsversuch ; dieser Appell an den „Preussen und Deutschen", der drohend gewarnt wird, „seine tadelnde Stimme" zu erbeben, ist entschieden nicht geeignet, dieses eigenthümliche „Pressionsmittel44 in ein günstigeres Licht zu stellen. Es wird bleiben, als was es bisher auch von preussiBcher Seite bezeichnet wurde: die „partie honteuse" des 1866er Krieges. 0. Cr.

Faber du Faur, Napoleon's Feldzug in Russland von 1812. Mit

Text von Major von Haussier, ehemals württembergischem Generalstabs - Officier. 6. bis 15. Lieferung. Leipzig 1897. Schmidt & Günther.

Auch die zehn nunmehr vorliegenden Lieferungen dieses Bilderwerkes ent- halten eine Fülle trefflicher Illustrationen, welche die fuichtbaren Ereignisse jenes Krieges vorläufig bis zum 23. November 1812 ergreifender darstellen, als es Worte imstande sind. C.

Vom Pastorssohn zum Fürsten. Historischer Koman aus den Tagen der englisch-deutschen Legion von Moritz von Kaisenberg (Moritz von Berg). Neue Ausgabe von: „Einer von den ersten Husaren der englisch-deutschen Legion44. Mit einem Uuiform- bilde und drei Skizzen im Text. Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn.

Dieses Buch, welches nur einen Fehler hat, dass es nämlich manchmal in den Ton verfällt, der bei „Lieferungsromauen" üblich ist, erzählt, gestützt auf Tagebücher und andere Aufzeichnungen hannoverscher Familien die Tliaten eines tapferen Officiers der englisch-deutschen Legion, der durch Verdienst und Glück aus einfachen Verhältnissen zu hoheu Stellungen emporstieg, und schildert zugleich die Kriegsthaten der Hannoveraner, die in dieser Legion in Spanien und Sicilien gegen N ap o 1 e o n gefochten. Trotz des eben angedeuteten Mangels bietet das Buch eine interessante Lektüre.

Schwarz-gelbe Armee Sociale Fragen. Zweite Auflage. Dresden und Leipzig 1899. E. Pierson.

Dieses Büchlein mit dem etwas sonderbar klingenden Titol zerfällt, zwar nicht der Form, wohl aber dem Inhalte nach, in zwei Theile. von denen der erste eine Fülle von Falschem und Unrichtigem, der zweite fast ausschliesslich

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XXIX

Oer theoretisch-praktische Patrullen- und Meldedienst. Instnictionsbuch für den Unterricht und die Ausbildung der Nachrichten-, Marsch- sicherungs-, Vorposten- (Verbindungs-), Gefechts-Patrullen nebst Anweisung für das Orientiren und Melden. Auf Grundlage des neuen Dienst-Reglements II. Theil, unter Zuhilfenahme der Dienstvorschriften und der besten diesbezüglichen Werke be- arbeitet von J. Wolff, k. und k. Hauptmann im 39. Infanterie- Regimente. IV. vollkommen umgearbeitete, verbesserte und ver- mehrte Auflage. Wien 1898. L. W. Seidel & Sohn.

Gegen Ende des Jahres 1894 ist die letzte Auflage dieses weit verbreiteten Buches erschienen. Der Verfasser hat es sich schon damals zur Pflicht gemacht, in der Neuauflage all' das zu verwerten, was im Wege der vielfachen Publica- lioncn über das Patrullen- und Meldewesen erschienen war. Gelegentlich der im Jahre 1894 erschienenen dritten Auflage war es auch nothwendig, jene Conscquenzen zu berücksichtigen, die sich aus der Einführung des kleinkaliberigen Gewehres, des rauchlosen Pulvers u. dgl. ergeben hatten. Durch eingehendere Besprechung der Marschsicher ungs-, Vorposten-, Verbindungs- und Gefechts-Patrullen wurde endlich der Inhalt der bis dahin erschienenen zweiten Auflage wesentlich erweitert.

Die Ausgabe eines neuen Dienst-Reglements II. Theil zwang den Ver- fasser zur Ausarbeitung einer neuen, gegenwärtig der vierten Auflag«', die dadurch noch an Umfang gewonnen hat, dass eine Reihe praktischer Beispiele aufgenommen wurden, die es dem zur Leitung des Unterrichtes im Patrullen- dienste Berufenen erleichtert, für die applicatorische Lehrmethude Annahmen für die concreten Fälle zu finden, die er zur Besprechung gelangen lassen will, überdies enthält diese neue Auflage durchaus praktische Winke für die Aus- bildung des Mannes, vom Tage seines Einrückens zur Compagnie an.

In der neuen Fassung stellt sich das Werk als ein buchst wertvolles Nachschlagebuch dar, aus welchen» jeder Officier und Commandant. der sich mit <lor Ausbildung der Truppe für den Patrulleudienst zu befassen hut, sehr gute Anhaltspunkte für die praktische Durchführung dieser Schulung eihält. Dem rontinirten Troupier bietet das Werk gewiss hier noch manchen Wiuk, der zu beherzigen wäre; der Anfanger in dem Fache des Ausbildens findet in dem Werke einen Rathgeber, mit dessen Hilfe er in die Lage versetzt wird, sich selbst asch in seine Pflichten zu finden, andererseits den Unterricht gleich von Haus ms mit dem größtmöglichsten Nutzen für seine Abtheilung beginnen zu können.

Die vierte Auflage des Buches zerfällt in vier Theile, von welchen der rste Theil „Patrullen im allgemeinen und Dienst der Nachrieh teil« 'atrallen", der zweite Theil „Sicherungs-Patrullen im allge- neinen. Ma roch -Sicherung s-, Vorposten-, Verbindungs-, Gcfech ts- ^atrollen" behandelt.

Diesen zwei Abschnitten ist der weitaus grösste Theil des Buches gewidmet ; ie sind mit vielem Verständnisse bis in das kleinste Detail ausgearbeitet.

An diese zwei Abschnitte reiht sich eine kurze Abhandlung über die .Orient irung im Terrain", woran der letzte Abschnitt .,M e 1 d u u gs w e s e n" chliesst, welch' letzterer dem innigen Zusammenhange mit dem Patrullen- fesen entsprechend wieder in alle Details eingeht.

Der Verfasser ist an den einzelnen Stellen seiner Ausführungen stets auf die inschlägigen Punkte und Paragraphe der reglementären Bestimmungen, die von ein betreffenden Thema handeln, näher eingegangen ; es ist hiedurch das Studium wesentlich erleichtert. Der Lernende uder Lesende hat hierin das Mittel zuerst achzusehen, was das betreffende Reglement im Wortlaute über einen Gegenstand agt, sodann den Gedankengang des Verfassers zu verfolgen, und diesen mit der igenen Anschauung zu vergleichen. In dieser vergleichenden Lecture des Buches ird der Hauptwert desselben liegen sie bringt die Anregung zum Nachdenken her das Thema, das mit vieler Berechtigung jetzt in unserer Armee so fleissig etrieben wird.

Organ der militAr-wiMenichamiclHu Vereine. L1X. Band. 189». Bflcher-Anrelgcr. 4

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XXX

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Die im Anhange gesammelten „Beispiele für d en M e 1 d u n gs d i e n » t" bieten eine sehr gute Unterstützung für Commandanten, die Patrullen-Übunger zu leiten haben, die aber in diesem Fache noch nicht Gelegenheit hatten, sich die nöthige Routine durch eigene Übung zu erwerben.

Im ganzen verdient das Buch die regste Beachtung, namentlich des Truppen- offiziers, es wird ihm in allen Fragen des Patrullendienstes erschöpfende Aus- kunft geben und die Ausbildung des Mannes in diesem Dienste entschiedet] erleichtern.

Dem Verfasser ist es gelungen, Theorie und Praxis in der glücklichsten Weise in seinem Buche zu vereinen, dies werden ihm die Leser namentlich von: Truppenstande hoch anrechnen. F— d.

Unterofficier-Aufgaben. Ein Beitrag zur Ausbildung der Unterführer. Für Officiere, Kriegsschüler, Einjährig-Freiwillige und Unter- officiere zusammengestellt von J. Hoppenstedt, Hauptmann und Lehrer bei der Kriegsschule in Potsdam. Zweite durch- gesehene Auflage. Mit einer Karte und vier Krokis im Text Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn.

Die „Unterofficier-Aufgaben* gehören in die Reihe von Arbeiten, die derselbe Verfasser veröffentlicht hat, in der Absicht, Anhaltspunkte für die Ausbildung der Compagnie zu bieten. Sie sollen den jungen Officier und die Unterführer zum Nachdenken erziehen, Rührigkeit, Lust am Wirken, Gestaltungs- kraft, Entschlussfähigkeit, Willenskraft, Selbstthätigkeit und Ehrgeiz in ihnen erwecken, sollen Selbstvertrauen, Pflichtgelühl, das Gefühl der Verantwortung wachrufen, die Befehlstechnik schulen und endlich den Mann an den Gedanken gewöhnen, im Cnterofficier den berufenen Vertreter des gefallenen Officiers zn erblicken.

Von diesen hohen Zielen ausgehend, erläutert der Verfasser die Haupt- Gesichtspunkte für die Stellung der Unterofficier-Aufgaben. Diese lauten: 1. Di» Aufgaben werden gesammelt und bilden ein Lehr- und Nachschlagebuch für Instruction und Selbststudium. 2. An diese Aufgaben knüpft der Compagnie-Chet seine Belehrungen über die Erscheinungen des Krieges. 3. Die Aufgabeu müssen allen Gebieten des Ernstfalles entnommen werden. 4. Die Kritik sei vorsichtig und den persönlichen Eigenschaften des Kritisirten angepasst. Anschliessend hieran bringt der Verfasser das Muster eiuer Aufgabe, bei welcher alle Chargen der Compagnie von den Officieren bis zum Chargen-Nachwuchse mit einer Aufgabe oder mehreren Aufträgen betraut werden, die ihrer dienstlichen Stellung, ihrem Auf fassungsverinügen und ihrer Veranlagung entsprechen. Es wird hiedurch der Zu- sammenhang der krieg rischen Handlungen innerhalb der Compagnie den Leuten zur Anschauung gebracht, sie lerneu einheitlich im Sinne einer Idee zu arbeiten

An die Lösung der einzelnen Punkte der Aufgabe knüpft sodann der Com- pagnie-Cbef seine Bemerkungen, die auf eine einheitliche Auffassung der Vor Schriften hinwirken, das gegenseitige Verständnis zwischen Commandant und Unterführer wecken sollen, und in der Wirklichkeit gewiss ihre Früchte trager werden.

Die vorliegenden Unterofficier-Aufgaben verdienen aufmerksam gelesen zq werden, sie sind mit grossem Verständnisse zusammengestellt, ihr Niveau ist der geistigen Höhe des deutschen Unterofficiers angepasst. F d.

Der Krieg. Von Johann von Bloch. Band V. Berlin 1899. Putt- kammer & M ü b 1 b r e c Ii t.

Der letzt erschienene V. Band des umfangreichen Bloch'schen Werkes liegt uns zur Besprechung vor. Dessen Inhalt in grossen Zügen und nach seiner Tendenz kennen wir schon ;ius dem (VI. (Schluss-) Bande und haben über diesen ensere Ansicht schon ausgesprochen. Das Detail des vorliegenden Bandes. k> interessant im Einzelnen, ist doch wieder nur eine Nebeneinanderstellung voo

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Aassprüchen mehr oder weniger compctenter Männer and Verfasser, ohne schlagenden) Besamt. Speciell der Abschnitt III, behandelnd die „Propaganda gegen den Militarismus", ist sehr eingehend behandelt und bietet viel des Interessanten. Der Verfasser steht keineswegs auf Seite des Socinlismus ; nichts- destoweniger erkennt er dieser Richtung den Nutzen zu, „dass sie in den Hassen der Verbreitung einer Stimmung Vorschub leistet, welche kriegerischen Unternehmungen feindlich ist, und indem er sich g6gen die unproduetiven Aus- gaben während der Friedenszeit zur Vorbereitung solcher Unternehmungen kehrt". I>ass aber ein Nachlassen in der militärischen Bereitschaft der Staaten den Um- sturzparteien zu Gute käme, daran scheint sich der Verfasser nicht zu erinnern. Oder gibt z. B. das Verhalten einzelner Bürgergarden in Belgien, anlässlich der jüngst stattgehabten Unruhen, die Berechtigung, die Interessen der Staaten den Händen von Pseudosoldaten anzuvertrauen? Die Zeiten sind ernst, der Boden ist unterwühlt, die Ordnung bedroht; den Völkern fehlt zum Theil noch die faife, sich selbst zu regiereu. Eine Abrüstung im Frieden scheint uns daher aus innerpolitischen Rücksichten dermalen ebensowenig rathsam, wie dies angesichts der allgemeinen politischen Verhältnisse in Europa klug wäre. Wir haben schon tininal bemerkt, dass wir die philantropischen Tendenzen des Verfassers zu schätzen wissen und seine mühevolle Arbeit gewiss nicht mit Voreingenommen- heit gelesen haben. „Aber und damit sei von uns das letzte Wort über seine Arbeit gesprochen: Überzeugt hat sie uns nicht! lr.

Taktik von Hauptmann Balck. Erster Theil, erster Halbband. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin 1899. Verlag von Eisenschmidt.

Die erste Auflage der Balck'schen Taktik hat im „Organ" keine eigent- liche Besprechung gefunden ; wir werden daher die zweite Auflage, dieses, zumal in Kreisen der deutschen Armee sehr anerkannten Werkes einer eingehenderen Würdigung unterziehen. Vorläufig liegt uns der erst« Halbband vor: „Einleitung ond formale Taktik der Infanterie" bilden dessen Inhalt.

Die Einleitung ist kurz gehalten und besteht der Hauptsache nach aus Citaten, unter Anführung der betreffenden Verfasser. Mehr oder weniger ist auch die weitere Arbeit eine Compilation aus den hervorragenderen taktischen Werken, bei Ausführung der bezüglichen reglementarischen Bestimmungen in den verschie- denen Armeen. Meistens bekennt der Verfasser zu diesen Ansichten, beziehungs- weise Antithesen Farbe, wie überhaupt die vorliegende Auflage die Bezeichnung „verbessert" verdient. Es ist mehr Ruhe und Klarheit in der ganzen Zusammen - Stellung und sind einige Kapitel sehr geschickt behandelt. So z. B. jenes über das Jnfanteriefeuer", mit Beziehung auf die W u lo z k oi'sehe Ansicht über die FthlschusB Wirkung.

Die fremdländischen Reglements und Organisationen sind meist richtig •itirt: hinsichtlich der Bewaffnung der Feld- Artillerie (Bedienungsmannschaft fahrender Batterien) in Österreich-Ungarn herrscht etwas UukJarheit.

Wir wollen mit unserem Urtheile Über die Balck'sche Taktik vorderhand noch zurückhalten, bis uns das gesammte Werk vorliegen wird. lr.

Hortara und Novara. Von Oberst Adolph Strobl. Wien 1899. L. W. Seidel & Sohn.

Es war ein sehr glücklicher Gedanke, die Erinnerung an die denkwürdigen Feldzfige Rad etzky's in Ober-Italien wachzurufen. In Anlage und Durchfuhrung beleuchtet der Verfasser mustergiltig den unvergänglichen Ruhm, welchen die Armee in jenen Gefilden erworben. „In Deinem Lager ist Österreich!" Diese Worte des Dichters waren wohlverdiente. Möge die österreichisch-ungarische Armee dieses schönen Gedankens stets eingedenk sein und dieses Erbtheil der italienischen Armee der Jabre 1848 49 treu bewahren.

Das vorliegende, bescheiden angelegte, aber vorzüglich zusammengestellte Uüchlein gibt Gelegenheit, dem in seiner Anlage bewundernswerten 4l.»er Feldzug

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XXXII

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dem jüngeren militärischen Leserkreise vor Augen zu führen und Zu zeigen, in welch' kurzer Zeit vielfach angelegte und kraftvoll durchgeführte Operationen an 's Ziel bringen. Den Authcil, welchen Seine kaiserliche Hoheit Erzherzog Albrecht an diesem Feldzuge genommen hat, war die Einleitung zur glänzenden Laufbahn dieses erlauchten Feldherrn.

Möge das Strobl'sche Büchlein gelesen und nach V<rdienst gewürdigt werden! lr.

Der Infanteriekampf des IX. Corps vor Amanvilliers-Ia Folie. Von

Hauptmann V. Mayerhoffer. Wien 1899. L. W. Seidel & Sohn.

Bei Gravelotte-St. Privat haben die preussischen Garden und das sächsische Corps allerdings die Entscheidung gegeben ; gleichwohl gebührt dem 9. Armee-Corps der Ruhm, am 18. August 1870 vor Amanvillicrs „in stundenlangem hcissen Ringen einen voi trefflich postirten mächtigen Feind an seine Stellung gefesselt und dadurch in hervorragender Weise zu dem Erfolge des Tages mitgeholfen zu haben?"

Die vorliegende kleine Schrift erzählt in ganz anziehender Weise, stellen- weise kritisch beleuchtet, das Vorgehen d<\s besagten Corps und fördert damit auch das Verständnis für die Schwierigkeit der Aufgabe, welche demselben ge- stellt war. Die kleine Arbeit ist ganz verdienstlich und sei hiemit empfohlen.

lr.

Neue Beiträge zur Geschichte des k. und k. österreichisch-ungarischen Militär-Sanitätswesens. Acten des k. und k. Kriegs-Arcbivs. herausgegeben von Dr. S. K i r c h e n b e r g e r, k. und k. Stabsarzt des tecbniscbon Militär- Comite\ ordentliches Mitglied des Militär-Sanitäts-Comite. Wien 1899. Öafilf. Vollständig in vier Lieferungen. Preis jeder Lieferung 60 kr.

In den reichen Schätzen an Actenmaterial, welche im k. und k. Kricgs- Archiv erliegen, findet sich eine Sammlung von Schriften, welche den Titel „Kriegs wissenschaftliche Memoire»- führt. Eine der Abtheilungen, in welche diese Meinoires eingetheilt sind, enthält sehr wertvolle Beiträge zur Ge- schichte des österreichisch-ungarischen Militär-Sanitätswesens. Dr Kirchen- berger hat bereits in seinem im Jahre 180'» erschienenen Werke „Geschieht!; d e s k. und k. Österreichisch - ungarischen Militär-Sanitätswesens" ein Bild der Kntwickelung unseres Sanitätswesens entworfen; die eben erschienene Actensammlung ist geeignet, das Bild in seinen Details zu ergänzen, es zu ver- vollständigen, hie und da auch zu berichtigen Das Actenmaterial, das zur Ver- öffentlichung gelangt, reicht zurück bis in die Kegierungszeit der Kaiserin Maria Theresia und schliesst mit dem Jahre 1862

Bevor der Verfasser an die wörtliche Wiedergabe der Acten des k. und k. Kriegs-Archivs schreitet, gibt er in der Einleitung einen kurzen orientironden Abriss, enthaltend die wichtigsten Momente des Militär-Sanitätswesens Üster- leich-Ungarns, gewissermassen ein Inhaltsverzeichnis aus den 41, meist seht umfangreichen Documenten, die er dem Leser zugänglich macht.

Aus dieser Einleitung erfährt man, dass es ein Werk der grossen Kaiserin war, dem ärztlichen Personal eine dem Officier ebenbürtige Stellung zu geben, weil nur hierin die Möglichkeit lag, ein besser gebildetes höheres Sanitäts- personal für die Armee zu gewinnen. Trutz dieser weisen Einsicht währte es lange Zeit, bis die Militär- JCrzte jene Stellung in der Armee einnahmen, mit jener Achtung behandelt, und so bezahlt wurden, als es ihrer Vorbildung ent- sprochen hätte.

Weiters erzählt der Verfasser die Ergänzung, Aus- und Fortbildung des höheren Sanitätspersonals sowie die tieschichte de> Sanitäts-Hiltspersonales. In dum Abschnitte Sanitätsdienst im Felde sind die grossen Kriege berührt, welche

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unsere Armeen geführt haben, sie markiren Abschnitte, innerhalb welcher die Durchführung des Sanitätsdienstes im Felde nennenswerte Veränderungen er- fahren bat. Es sind dies der Feldzug 1758 aus dem siebenjährigen Kriege, die Feldzüge 1797, 1815, endlich der Feldzog gegen Sardinien und Frankreich des Jahres 1859.

Einige Worte spendet der Verfasser am Schlüsse dieser kurzen geschicht- lichen Entwickelung auch dem Militär-Medicamentenwesen.

An die Einleitung schliesst sich, wie erwähnt, die Wiedergabe der aus dem k. und k. Kviegs-ArchiTe entnommenen Acten. Es sind dies Documente, die einen genauen Einblick in das Detail jenes Getriebes gestatten, das sich in der Entwickelung der militärischen Organisation unseres Sanitätswesens ab- gespielt hat, und bringt den allmählichen Werdeprocess dieses wichtigeu Zweiges unseres Heerwesens zur Darstellung.

Hiedurch gewinnt das Werk nicht allein an Interesse für die militär- ärztlichen Kreise, sondern es bietet Jedem, der organisatorische Fragen an der Hand der Geschichte verfolgt, eine Fülle interessanter Anhaltspunkte für das Studium derselben. F— d.

Die Unmöglichkeit, den Verwundeten auf dem Schlachtfelde Hilfe zu bringen. Berlin 1899. Puttkammer & Muhlbrecht.

Die vorliegende, nach Angaben des russischen Werkes „Der Krieg" von Jobann von Bloch zusammengestellte Broschüre ist eine Tendenzschrift, wie fast Alles, was über den Krieg aus der Feder dieses Verfassers stammt. Es bedurfte nicht erst seiner Darlegungen, um die Unzulänglichkeit der Sanitäts- Einrichtungen im Felde zu erweisen ; alle Staaten haben dies mehr oder weniger erkannt und sich nach Kräften bemüht, diesen Übelständen abzuhelfen. Der Vorwurf, dass die „Strategen" über diese Frage vornehm hinwegsehen, ist nicht gerechtfertigt; aber einerseits ist deren radicale Lösung schwierig und anderer- seits geht es wohl nicht gut an, die Kriegführung so einzurichten, dass sich die Betheiligten dabei besonders wohl fühlen sollen. Der Krieg ist eben ein rauhes Handwerk; und weil wir die Segnungen der Genfer Convention anerkennen und deren Ausbau so weit nicht hiedurch die kriegerischen Interessen geschädigt werden befürworten, schiene es uns viel gedeihlicher, den menschlichen Geist im Dienste dieser Frage anzustrengen, statt Brosrhüren auf den Büchermarkt zu bringen, welche zur gedeihlichen Lösung gar nicht beitragen, wohl aber ge- eignet sind, zum Theile sogar irrige Ansichten zu verbreiten. Wie sich z. B. «ler Verfasser die 15tägige continuirliche Schlacht \orstellt, will uns nicht einleuchten.

Auch würde es sich empfehlen, der Redaction der Arbeit etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen. So z. B. könnon wir in der „ersten" Zeichnung Seite 19 nicht „österreichische" Soldaten erkennen und wissen auch nicht, dass österreichische Manöver bei „Gauss" stattgefunden haben.

Wir vermögen zu der vorliegenden Broschüre keine andere Stellung zu nehmen, wie in unseren mehrfachen Besprechungen im „Organ" zu dem Bloch'schen Werke überhaupt. lr.

Statistischer Sanitäts-Bericht über das k. und k. Heer für die Jahre 1883 bis 1893. Mit vergleichender Berücksichtigung der Jahre 1870 bis 1882, dann 1894 bis 1896, sowie der Sanitats- Statistik fremder Armeen. Nach den militär-statistisehen Jahr- büchern und anderen authentischen Quellen bearbeitet von Dr. Paul Myrdacz, k. und k. Oberstabsarzt, ständigem Mitgliede des Militar-Sanitftts-Comite. Mit 21 Tabellen als Beilagen. Wien 1899. Safdf.

Das mit ausserordentlicher Mühe aufgebaute Werk ist gewissermassen die Fortsetzung des im Jahre 1887 von denselben Verfasser erschienenen Werkes

Or*au dormmiIr-fflMon«cb»ftlkLen Vereine. LIX. Hand 1899 BQ«ber-AuU>lg*r. f>

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XXXIV

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„Ergebnisse der Sanitäts-Statistik des k. k. Heeres in de« Jahren 1870 bis 1882*. Nachdem im Jahre 1883 erschienenen L Tbeile de> Reglements für den Sanitätsdienst wurden die militär-statistischen Jahrbücher bis zum Jahre 1894 nach einem einheitlichen Plane redigirt, in welchem Jahre eine neue Periode mit neuen Eingabenmustern in's Leben getreten ist. F* bildet somit die elfjährige Zeitperiode von 1883 bis 1893 einen schon vom tech- nischen Standpunkte des Sammeins der Daten natürlich vorgezeichneten Ab- schnitt für die Forschungen der Statistik.

Es ist in diesem Werke eine so reiche Fülle an Material niedergelegt, dass man sich schwer eine vom militärisch-sanitären Standpunkte interessant« Frage construiren kann, die in demselben nicht beantwortet wäre.

Der I. Abschnitt hat die Statistik der Rekrutirung zum Gegenstande; er gibt im Vereine mit den dazu gehörigen Tabellen I bis VI einen vollen Einblick in die Tauglichkeitsverhältnisse unserer Bevölkerung und die Gebrechen der Untauglichen, nach Territorialbezirken und Nationalitäten geschieden.

Der II. Abschnitt Statistik der Morbidität, Invalidität und Mortalität zeigt zunächst das Verhältnis der Erkrankungen, der infolge des Dienstes invalid (iewordenen, endlich der während der Dienstzeit Verstorbenen, zu dem Prägen: stando des Heeres u. z., nach Territorialbereichen, Garnisonsorten und Waffen- gattungen gegliedert. Die zu diesem Abschnitte gehörigen Tabellen geben eine sehr übersichtliche Darstellung dieser Verhältnisse.

Die Statistik der Krankheiten und Epidemien ist im III. Abschnitte be- handelt, wobei diejenigen Territorial-Commauden hervorgehoben erscheinen, in denen eine bestimmte Krankheitsform häufiger vorgekommen ist. SpecinVhe Soldatenkrankheiten, wie Darmtyphus, Influenza, Trachom, Ruhr u. dgl. sind hier ausführlicher besprochen und ihr Vorkommen in den einzelnen Territorialbereicheu näher detaillirt.

Ein eigener Abschnitt bespricht die Statistik der chirurgischen Opera- tionen: aus diesem erfährt man die relativ grosse Zahl der operativen Eingriffe und den hohen Percentsatz der Fälle, in welchem dem Opcrirten die Gesundheit wiedergegeben wurde.

Am Schlüsse des hochinteressanten und belehrenden Werkes entwickelt der Verfasser seine Ansichten als Fachmann über den Wert und die Bedeutung, sowie über die Gegenwart und Zukunft der Sanitäts-Statistik im k. und k Heere. Diese verdienen mit Aufmerksamkeit gelesen zu w»*rden, denn sie enthalten wertvolle Andeutungen über die Organisation einer zweckmässigen Statistik, die für ein militärisches Sanitätswesen unerlässlich ist. F— d.

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XXXV

Dienst-Reglement I. Theil för das kaiserliche und königliche Heer.

Applicatorisch bearbeitet von Oberstlieutenant Uhle. Wien und Leipzig 1899. Wilhelm Braumüller.

Die applicatorisehe Lehrmethode hat in allen Zweien des militärischen Studiums Eingang gefunden Es ist naheliegend, dass irgend eine reglementarisch»' Bestimmung, an der Hand eines concreten Beispieles erläutert, weit besser auf die Auffassung wirkt, als die rein theoretische Wiedergabe des Textes der betreffenden Bestimmung Wie für die anderen Reglements gilt dies auch für das Dienst-Reglement I. Theil. Es ist daher in der Praxis seit langem schon üblich, die applicatorisehe Lehrmethode auch auf dieses Gebi-t auszudehuen. das heut- zutage von jedem guten Instructor wohl nur mehr praktisch d. h. applicatorisch gelehrt werden dürfte. Nun ist es aber nicht Jedermanns Siehe, derartige Bei- spiele richtig und zutreffend zu wählen, an welchen sich die betreffende Bestimmung, die man eben lehren will, so rocht drastisch und deutlich zur Anschauung bringen lässt. Oft fehlt es an der Phantasie, Routine, Erfahrung....— da kann denn ein Behelf nur willkommen sein, der dem Instructor die Beispiele andeutet, an deren Hand er die Instruction lehrreich und anregend gestalten kann.

Einen solchen Behelf zu schaffen war die Absicht des Verfassers. Er hat hiezu 145 Fragen mit den entsprechenden Antworten zusammengestellt, die sich je nach dem Bildungsgrade der Lernenden vereinfachen, oder vervielfältigen und erweitern lassen, ^aeh Durchsicht der Fragen kann man nur constatiren, das> dieselben mit vielem Verständnisse und mit Routine zusammengestellt sind. Mancher, der das kleine, 64 Seiten umfassende Büchlein benützen will, wird vielleicht enttäuscht sein, wenn er nicht für jeden. Satz des Reglements ein erläuternde.s Beispiel findet, es ist eben dem Verfasser mehr darum zu thun gewesen, die Methode anzudeuten und einige Fälle zu skizziren, nach deren Gebrauch der denkende Instructor sich selbst weiter helfeu kann.

Was nun die Gruppirung des Stoffes anbetrifft, so muss dieselbe insofern als glücklich bezeichnet werden, als dieselbe nach der Reihenfolge der Abschnitte des Dienst-Reglements I. Theil durchgeführt ist. Das Inhalts-Ve^eichnis enthält bei jedem Abschnitte die furtlaufenden Zahlen jener Beispiele, die sich auf den betreffenden Abschnitt beziehen. Durch dieses Arrangement ist die Übersichtlichkeit gewahrt, die bei einem solchen Behelfe von Wichtigkeit ist.

Im Texte des Büchleins sind Fragen und Antworten in knapper Fassung aneinander gereiht und an den betreffenden Stellen wieder in Klammern jene Punkte des Reglements angezogen, auf welche sich die Beantwortung der Frage stützt. Dass auf diese Weise das Studium des Reglements für den Lernenden, so- wie das Lehren desselben für den Instruirenden wesentlich gefordert werden, ist einleuchtend und es kann daher dieser Behelf beiden Theilen nur auf das Wärmste empfohlen werden.

So wesentlich die Forderung ist, ein Buch, das ausschliesslich für den Gebrauch der Truppe bestimmt ist, möglichst klein im Volumen zu machen, um nicht schon durch den Umfang abzuschrecken, so liesse sich bei dem vorliegenden Büchlein vielleicht einwenden, dass eine Vermehrung der Beispiele seinein An- werte bei der Truppe nicht geschadet hätte. Einzelne Abschnitte sind etwas zu stiefmütterlich bedacht so handeln z. B. von dem 1. Abschnitte „Pflichten und Verhaltungen des Soldaten überhaupt" nur drei, von dem 11. Abschnitte „Aufrechthaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung" nur vier Beispiele.

Vielleicht lässt sich bei einer künftigen Auflage dieses Büchleins, die wir im Interesse der Instructoren bei der Truppe recht bald wünschen, diese Be- merkung berücksichtigen _ die kleine Bereicherung würde der Handsainkeit des Behelfes keinen Abbruch thttn und den Wert dieses praktischen Büchleins für den Troapier nur noch erhöhen. F— d.

Vom militärischen Stil von W. v. U. Berlin 1899. ES Mittler & Sohn.

Immer intensiver wird der Krieg g. gen den altehrwürdigen Kanzleistil. An allen Enden wird er mit rauher llahd angefasst, dass der dicke Actenstaub

Orffnu der milit.-wluMiwbaft] Vereine I.IX B»n<l Hilcb.rAii7.iL-t <>

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nur so emporwirbelt, worauf dann die Neuerer mit der Sonde eindringen und unbarmherzig an allen althergebrachten Institutionen, Satz- und Wortfügungen, ja selbst an einzelnen Worten kriteln, bis der Beweis erbracht wird, dass Vieles unnütz, Manches überflüssig, Einiges lächerlich, hie und da sogar Einiges schäd- lich ist. Wer empfindet nicht diesen Eindruck, wenn er irgend ein amtliches Schreiben zugestellt erhält wer hat sich noch nicht versucht gefühlt, den Bleistift zur Hand zu nehmen und seine Randglossen dazu zu machen, wo nahezu jedes Wort dazu auffordert! Dass auch militärische Behörden sich nicht selten eines vorsündfluthlichen Stils befleissen, ist gewiss kein Geheimnis, ein Sammler von Stilblüten würde hier gewiss auch reichliche Auslese finden. Das Eigen- tümliche an der Sache ist, dass nicht nur „alte Kanzleifüchse" sich dieses Stils bedienen, sondern auch junge Concipienten bald nach dem Einrücken in das Bureau in den Fehler verfallen ; nicht selten kann sich selbst ein einstiger Eiferer bei einer recht „zopfigen" Stilblüte ertappen. Es erklärt sich dies aus der suggerirenden Kraft des „Voractes", der eine Tradition nicht nur des Ge- dankens, sondern auch seiner Einkleidung in Worte bedeutet. Arbeitet mau aber eine Zeit lang in dieser altstilistischen Atmosphäre, so verliert man die Empfindung für derlei stilistische Miss- oder Ausgeburten und bedarf erst eines von aussen kommenden Anstosses, um sich seiner Fehler bewusst zu werden.

Das vorliegende Büchlein ist nun sehr geeignet, die uöthige Selbstkritik zu üben. In der „Einleitung" hebt der Verfasser vor Allem das grosse Ver- dienst hervor, das sich die deut sche F el d d i en s t o r d n u n g in puncto Kürze und Bestimmtheit erworben hat und führt sodann die durch den deutschen Kaiser in Angriff genommene Beseitigung entbehrlicher Fremdwörter an. Hiemit ist aber noch nicht Alles getban «die Hauptsache ist eine Ver- feinerung des deutschen Sprachgefühls, das Aufinerksamwerden auf die vielen Auswüchse und Schmarotzer, die sich in unsere Schriftsprache eingedrängt haben, die eine lange Gewohnheit unbeachtet lässt oder die man gedankenlos nachschreibt".

In dem Abschnitte „militärischer Stil früherer Zeiten" bringt der Verfasser zwei Schriftstücke, eines aus dem 17. und eines aus dem 18. Jahr- hunderte, und constatirt an der Hand derselben, dass die Fremdwörter allerdings weniger geworden sind, dass aber der Stil heute noch ebenso wie damals sehr häufig von einer gesunden Schreibweise abweicht „die Krankheit hat nur andere Formen angenommen".

Im weiteren Verlaufe seines Werkchens widmet der Verfasser sich dem l>etail der am häufigsten vorkommenden Fehler zu. „Briefaufschriften- wie sehr krankt man da noch an Formen! Mögen die kurzen Vorschläge des Verfassers nur recht bald Gehör finden, es würde viel Tinte, Papier, Zeit und Arbeit erspart werden, aber hier kämpft man mit persönlichen Vorurtheilen, mit der menschlichen Eitelkeit, die zu verletzen man sich in jedem Verhältnisse xu dem Empfänger des Briefes scheut.

Ebenso beherzigenswert sind die Bemerkungen des Verfassers über die -Anrede", die »Höflichkeit", „Ein ga n g s f o r m e n", so wie nicht minder die Fehler grammatikalischer Natur, die der Verfasser in unserem Stile findet .Mit Bezug" „im Hinblicke" „in Anbetracht, Verfolg, Ermangelung" etc. nennt er nicht mit Unrecht geschmacklose Hauptwörter; an die Stelle der einfachen Präpositionen sind schreckliche Erzeugnisse der Bureauluft getreten. Eigene Abschnitte sind dem „bezw.- und „eventl." gewidmet, die in bedenklicher Weise überhand nehmen und in der Regel einen unklaren Gedanken des Schreibers fiberdecken sollen.

Sodann bespricht der Verfasser die sprachlichen Unsitten neuerenDatuins. d. i. die Weglassung des Artikels, übertriebene Anwendung des Superlativs, die hinten angehängte Verneinung, den Ausdruck eines Urtbeils durch eine doppelte Verneinung u. dgl. und wendet sicli zum Schlüsse auch gegen die „Modewörter".

Die Anwendung der Wörter ^dieser, ersterer und letzterer, welcher, der- selbe" geschieht gleichfalls in einer Weise, die der Verfasser in sehr treffender Kritik tad.-lt. „Auch die dem „Satzbau" gewidmeten Worte verdienen ebenso gelesen zu werden als alles Vorhergehende.

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XXXVII

Zu den Regeln, die Wustmann dem Schriftsteller empfiehlt: Schreibe Verba nicht Substantiva! Schreibe Substantiva, nicht Pronomina! Schachtle nicht, sondern schreibe Nebensätze!

Schreibe laut! Schreibe nicht immer blos für die Augen, sondern vor Allem auch für die Ohren!

fügt der Verfasser hinzu: „Eine feste und klare Meinung und eine folgerichtige Denkweise" sind die unentbehrlichen Grundlagen eines guten fliessenden Stils. Darin wird ihm wohl Jedermann beipflichten müssen.

Astronomische und physische Geographie. Im Sinne der genetischen Skizzen der Gegenstände, aus welchen die Kriegsschule- Aspiranten die Aufnahmeprüfung abzulegen haben, zusammen- gestellt von Eugen Gontean, Lieutenant im k. und k. Feld- Jäger-Bataillon Nr. 23. Mit 32 Figureu auf 5 Tafeln. Alle Rechte vorbehalten. Klausenburg 1899. Selbstverlag des Verfassers. Druck von Kreisel und Gröger in Wien.

Die Vorbereitung für die Kriegsschule involvirt für den jungen Officier nicht nur ein moralisches Opfer, das er seiner kaum erreichten Freiheit bringt, sondern sie stellt an ihn auch Forderungen pecuniärer Natur. Die Anschaffung aller jener Lehrbehelfe, die für das Studium nothwendig sind, erfordert eine ganz nette Summe, die der junge Officier bedeutend empfindet.

Die genetischen Skizzen über den Umfang des Wissens, das aus jedem Prüfungsgegenstande gefordert wird, geben jene Lehrbücher an, aus denen man das nöthige Wissen schöpfen kann. Der kostspieligste Gegenstand ist nach diesen Skizzen wohl die Geographie. Speciell über die astronomische und phy- sisch e Geographie existiren sehr ausführliche Werke und der strebsame Ofticier, der lieber ein Zuviel als ein Zuwenig thut, schafft sich die angegebenen und vielleicht auch noch andere Werke an, die möglichst eingehend orientiren. Hiedurch erleidet jedoch der betreffende Kriegsschule-Aspirant zwei Nachtheile; er gibt unnützer Weise zu viel Geld aus und verliert durch das Ausschälen des Notwendigen aus einem grossen Werke unverhältnismässig viel Zeit und Mühe. Diesen Übelstand haben gewiss die meisten Kriegsschule-Aspiranten während der Vorbereitungszeit empfunden. Lieutenant Gontean hat sich der Aufgabe unterzogen, seinen Kameraden, die sich für die Kriegsschule-Aufnahme- prüfung vorbereiten, Geld, Zeit und Mühe zu ersparen, indem er die geistige Arbeit des Auslösens des Nothwendigen aus dem reichlich vorhandenen Material selbst verrichtet, und sie dem Studirenden erspart.

Das auf diese Weise entstandene Buch folgt in seiner Anordnung genau dem in den genetischen Skizzen aufgestellten Forderun gen bezüglich der Kenntnisse in der astronomischen Geographie. Der Text zeichnet sich durch seine einfache und klare Ausdruckweise aus und gibt bei einer höchst aner- kennenswerten Kürze immerhin dasjenige Mass an Orientirung, das hinreicht um die gelegentlich der Vorprüfung aus der astronomischen und physischen Geographie gestellten Fragen zu beantworten.

Statt eines Wustes vieler Bücher wird der Kriegsschule-Aspirant in der Lage sein, sich an der Hand des nur 94 Seiten umfassenden Werkehens dasjenige anzueignen, beziehungsweise das zu recapituliren, was er für die Prüfung benöthigt.

Der Verfasser ersucht auf dem Titelblatte die 4. Seite des Umschlages zu beachten ; hiedurch erfährt man. dass im Selbstverlage des Verfassers erhält- lich ist: „Geographie der österreichisch-ungarischen Armee rück- sichtlich der Vorprüfung zur k. und k. Kriegsschule. Preis 2 fl., sowie „Behelf zur Vorbereitung für die k. und k. Cadettenschulen". Mit 9 Beilagen. Pr-is 2 fl. 50 kr. F-d.

F-d.

xxxvm

Büohei-Anzeigci .

Histoire documentaire de l'affaire Dreyfus. Capitaine Paul Marin. Roche fort? Pa.is, P. V. Stock (ancienne librairie Tresse et Stock) 1899.

Das vorliegende Heft „Roehefort?u ist die siebente Folge einer Reih« von Publicationen desselben Verfassers, in welchen derselbe eine nach Documenteu nnd Manuscripten geordnete Darstellung jener Affaire zn geben versacht, welche die Geister Frankreichs bereits das fünfte Jahr bewegt. Der Process Dreyfus hat längst aufgehört, seine Bedeutung in der Frage zu finden, ob der wegen Ver- ratbes von wichtigen Docomenten vernrtheilte Generalstabshauptmann Dreyfne .schuldig oder nicht schuldig ist. Die D rey f u s-Affaire ist zu einer grossen politischen Frage geworden, die im Laufe der Zeit so gewaltige Wellen ge- worfen hat, dass die Folgen dieser Bewegung kaum abzusehen sind. Welche Bolle die Armee in dieser Affaire gespielt hat. ist aus der Zeitungspolemik reichlich bekannt Nach vielfachem Wechsel des Kriegs-Minister-Portefeuilles befindet sich dasselbe momentan in den Händen eines alten schneidigen Generals, von dem man erhofft, dass er die Armee vor dem Schicksale bewahren wird, das» cie Politik in seine Reihen jene Verheerung anüchte, die deren Wert vor dem Aus- lande endgiltig in Frage stellen würde.

Die bisher erschienenen sechs Bände der histoire documentaire de l'affaire Dreyfus umfassen die einzelnen Stadien der Affaire von dem Augen- blicke der Verurtheilung des Hauptmannes Dreyfus bis zu dem Momente, da die Revision des Processes beschlossen wurde.

Der erste Band * Dreyfus?" erzählt die ersten Anfänge der Affaire, die Verurtheilung Dreyfus' und die weiteren Ereignisse bis zum November des Jahres 1897.

Der zweite Band „Kszteruazy ?k befasst sich mit dem Antheile des Majors dieses Namens an der Affaire, sowie mit der weiteren Entwickelung derselben bis Mitte Jänner 1898.

Der dritte Band „Le lieutenant-eolonel Piequart?" behandelt die Vor- geschichte des Processes Z ol a, sowie die Stellung des Oberstlieutenants Picquart in der Affaire, seine Confrontationen mit General Gonse, Oberstlieutenant Henry, mit Laiith und Gribelin.

Der vierte Band „Le capitaine Lebrun-Reiiault?1* erzählt die weiteren Stadien und den Ausgang des Processes Zola und bezeichnet die Quellen der Legende „Ge s t ä n d n i s s e an L e b r u u - R e n au 1 t".

Im fünften Bande J,e licutetiant-foloiinel du Paty de Clam ?" sind die Ereignisse in den Monaten Juli und August 1898 geschildert.

Der sechste Band endlich befasst sich mit dem geheimnisvollen Selbst- morde des Oberstlieutenants Henry und mit den Ereignissen in den Monaten September und October 1898. Dieser Band rLe licutcnuiit-colonel Ucnry t* schliefst bei der Revision des Processes Dreyfus ab.

In den folgenden Bänden wird l'aul Martin den weiteren Gang der Affaire fortführen. Der eben erschienene siebente Band hat den Namen des Chef- redaeteurs des I n t r a n s i ge a n t zum Titel ui d zeigt den Antheil dieses leiden- schaftlichen Kämpen gegen das Syndicat an dem erbitterten Kampfe, der im politischen Leben Frankreichs wüthet. Der Verfasser reiht in seinem Werke Artikel aus den Tagesblättern jener Zeit, die er schildern will, aneinander, und fügt nur ganz kurze Commentare hinzu, die ihn als Freund der Revision oder „der Wahrheit" erscheinen lassen.

Der Band ist für Leser, die dem Processe näher stehen, zweifellos inter- essant, für die Mehrzahl der Leser des Auslandes ist die Aasführung desselben jedoch zu weitläufig. Es erfordert viel Mühe und Zeit, sich auf Grund der Zeitungs- Artikel der Partei-Presse ein Bild jener Vorgänge zu machen, dio für uns schliess- lich doefa nur allgemeines Interesse haben.

Es kann daher nicht unerwähnt gelassen werden, dass capitaine Paul Marin weiter eine „histoire populaire de Paffaire Dreyfus", bestehend aus einem Bande, bat erscheinen lassen, welche ein Auszug aus den ersten sechs Bänden ist und eine übersichtliehe Darstellung der Affaire Dreyfus bietet. F d.

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BQcber-Anzeiger.

XXXIX

Studienbehelf für Militärärzte vou Hauptmann Franz Genzinger. Temesvär 1899. Druck der Buchdruckerei Jacob Csendes.

Nebst der wissenschaftlichen Befähigung bedarf der Militärarzt auch eines gewissen Grades allgemeiner militärischer Bildung; diese erst setzt ihn in Stand, seinen specifischen Berufspflichten im Kriege vollauf nach- zukommen. In letzter Zeit, da den Militärärzten ein erweiterter militärischer Wirkungskreis eingeräumt wurde, ist die Forderung dieses militärischen Wissen» noch dringender geworden. Bei der kurzen Zeit, die der opfervolle Beruf des Arztes für das Studium eines ferner liegenden Stoffes übrig lässt, ist es dem Militärarzte wohl nur schwer möglich, sich das nöthige militärische Fachwissen aus den vielen Vorschriften und Lehrbüchern zusammenzusuchen und dies ist der Grund, weshalb diese Orientirung häufig unterbleibt. Andererseits liegt die Gefahr nahe, dass der Arzt auf diesem Wege zu viel Zeit mit Dingen verbringt, die für ihn schliesslich doch nur bis zu einem gewissen Grade nothwendig sind.

In dem Behelfe, welchen Hauptmann Genzinger geschaffen hat, wird den Militärärzten das für ihren Beruf nöthige Mass militärischen Wissens geboten. Der Antor hatte in seiner Verwendung als Leiter der applicatorischen Übungen der Militärärzte, häufig Gelegenheit zu erkennen, in welcher Richtung das Selbst- studium der militärischen Disciplinen der Anleitung und Unterstützung bedarf.

Auf Grund dieser Erfahrungen hat er sein Buch aufgebaut, von dem Be- streben geleitet, „durch die Darstellung des logischen Zusammenhanges der Grund- sätze, das Denken der Leser in jene Bahnen zu leiten, welche von selbst zum Verständnis der Sache führen".

Der Verfasser beginnt mit den Grundsätzen der Terrainlehre und führt ganz richtig als Schlussresultat dieses Studiums die Verfassung von ein- fachen Skizzen und Croquis an, deren Anfertigung den Militärarzt im Kriege treffen kann.

In den Grundsätzen aus der Taktik und dem Felddienste sind die Begriffe Mobilisirung, Aufmarsch, Aufmarschraum, Operation defioirt und die drei wesentlichsten Thätigkeiten im Kriege: Marsch, Ruhe und Gefecht, in ihrem logischen Zusammenhange erläutert.

Desgleichen bringt der Abschnitt „Heerwesen" in aller Kürze alles aus der Organisation unseres Heeres Nothwendige, „die Armee im Felde", das Wissenswerteste über die Zusammensetzung der höheren Comraanden und Reserve- Anstalten.

Eine detaillirte Besprechung ist natürlich den „Sanitäts-Anstalten" gewidmet.

Ein eigener Abschnitt behandelt die „sanitären Vorsorgen inner- halb der Inf anterie -Truppen-Di vision" und die „Anforderungen an das ärztliche Hilfspersonal, sowie an die Militärärzte". In diesem Abschnitte ist vor allem festgestellt, über welches ärztliche Personal die Truppenkörper und die Truppen-Divisionen verfügen. Die Anforderungen an die Arzte leitet der Verfasser aus den erfahrungsmässigen Verlustziffern ab; diese betragen bei einem Truppenkörper 22 bis 30% des Gefechtsstandes; von diesen sind etwa 30% Todte, 30% Schwer- und 40% Leichtverwundete. Bei der Truppen-Division wird sich die Verlustziffer auf 15° L ausgleichen das gibt bei einem Gefechtsstande von 15.000 Mann in der Infanterie-Truppen-Division, 675 Todte, 675 Schwerverwundete und 900 Leichtverwundete. In Summo sind daher 1.575 Mann auf den Hilfsplatz zu bringen, d. h. es entfallen aufjeden Arzt 48 Mann, wovon 21 schwer und 27 leicht verwundet sind. Der Verfasser rechnet für den Schwerverwundeten 20 Minuten, für den Leichtverwundeten 10 Minuten Behandlung, woraus eine zwölfst findige ununterbrochene anstrengende Arbeit sich ergibt, die sich zum Theile im Bereiche des wirksamen Geschützertrages abspielt.

Die sanitären Vorkehrungen einer Armee werden eingebender gewürdigt, wenn mau sie mit jener fremder Heere vergleicht die charakteristischen Er- gebnisse dieses Vergleiches hat der Verfasser in seinem VI. Abschnitte aus- geführt.

Organ der miUtir-wiMeMcli»flIlohen Vereine. LIX. B»nd. 1893. BÜcher-Anzelger. 7

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XL

Bücher-Anzeiger.

Der VII. Abschnitt zeigt die Thätigkeiten des Militärarztes iu den Tcr- schiedenen Phasen eines Krieges, u. z. im Aufmarschraume, während der Operation lind auf dem Gefechtsfelde. Der Kranken- Abschub ist in einem eigenen Abschnitte behandelt, den der Verfasser seinem Werk? „Thätigkeiten im Kriege" entnommen hat.

Die Verpflegung ist ein wesentliches Moment der Hygiene; sie wird im Kriege nm so wichtiger, wo zu hohen physischen Anstrengungen bedeutende Überleistungen der Nerven treten und fast stets mit einer mangelhaften Er- nährung im Zusammenhange stehen. Es ist daher sehr zweckmässig, dass der Verfasser die „Grundsätze der Verpflegung im Kriege" gleichfalls ein- heitlich in einem Abschnitte behandelt hat.

Der Anhang enthält nebst den Convention eilen Zeichen und den Truppen -Signaturen drei Aufgaben aus dem Stadium des Aufmarsches, der Operationen und des Gefechtes. Diese Aufgaben sind sehr geeignet einerseits fär das Selbststudium, andererseits als Anleitung für diejenigen, denen die io- strnctive Beschäftigung der Arzte obliegt.

Der „Studienbehelf" kann jedem Militärarzte, so wie jedem, der es werden will, nur bestens empfohlen werden. F— d.

I

Anleitungen für die Ausbildung der Compagnie im Patrullen- und Meldedienst vom Beginne der Rekruten-Ausbildung bis zur Beendigung der jährlichen grossen Übungen. Mit einer Sammlung von Patrullen-Aufgaben mit und ohne Gegenseitigkeit. Handbuch für die hiezu berufenen Organe im Anschlüsse und in Ergänzung des Instructionshuches „Der theoretisch-praktische Patrullen- und Meldedienst". IV. Auflage. Gemeinfasslich bearbeitet von Johann Wo lff, k. undk. Hauptmann imlnfanterie-Regimente Nr.39. Hiezu eine Skizze. Wien. L. W. Seidel & Sohn.

In Übereinstimmung und in Ergänzung des vor kurzem in vierter Auflage erschienenen Instructionshuches „Der theoretisch-praktische Patrullen- und Meldedienst" hat Hauptmann Wolff die vorliegenden „Anleitungen" verfasst. Sie sind vor allem für jene Organe bestimmt, denen die Ausbildung der Patrullen-Commandanten und der Mannschaft obliegt und sollen zeigen, wie sich die Ausbildung im Patrullendienste im Verlaufe eines militärischen Ausbildungsjahres abzuspielen hätte, ohne dass hiedurch die sonstige Compagnit- Ausbildung gestört wird

Nachdem der Verfasser in den §g. 1 und 2 die allgemeinen Grundsätze und Anhaltspunkte für den Vorgang bei der Ausbildung feststellt, spricht er im §. 3 über die Endziele, welche die Schulung im Patrullendienste bei der Compagnie erreichen kann. Hienach soll 1. jeder U n tero f f ic i er, Gefreite, sowie die C h arg e n s c h ü 1 e r eine Patrulle im Sicherungs- und taktischen Nachrichtendienste sicher und gewandt führen und möglichst concrete Meldungen erstatten. 2. jeder sonstige Mann der Compagnie tauglich gemacht werden, als Gehilfe und als Bedeckung des Patrulle-Commandanten verwendet zu werden

Auf Grund dieses gesteckten Zieles entwickelt der Verfasser nun sein Programm, wie dieses Ziel zu erreichen ist. Er entwirft hiezu vorerst eine Zeit- Eintheilung unter Festhaltung des Grundsatzes, dass die Ausbildung mit dem Ein- rücken der Rekruten beginnt und mit dem 20. Juni, d. i. mit jenem Tage endigt, da die Compagnie im ganzen, daher auch im Patrullendienste, vollkommen ausgebildet sein rauss.

Der Verfasser gelangt auf diesem Wege zu vier Abschnitten, das sind:

1. Die Zeit der Kekrutcn-Ausbildung,

2. Die Winterperiode.

3. Die Frühjahrs- und die Sommerperiode,

4. Di<* Z-it während der grossen Übungen (freizügigen Märsche).

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Bflcher-Anzeiger.

XLI

In klarer und concreter Weise erläutert nun der Verfasser den Vorgang in der Ausbildung während jeder einzelnen dieser Perioden. Während der Rukruten- Ausbildong soll der Mann continuirlich und consequent zum „Denken" und zum „Beobachten" angehalten werden. Zu diesem Behufe werden vorerst die Vorfälle des täglichen Dienstes bentitzt, sodann mechanische Übungen vorgenommen, die den Mann in den mehr formellen Theilen seines Dienstes unterrichten sollen. Nach diesen Übungen lernt der Mann langsam den Dienst als Flankendeckung eines Flfigelschwarmes, als Späher, Verbindung s- und Aufklärung s- Patrulle im Vorposten dienste, endlich als Vorpatrulle und den damit zusammenhängenden Patrullengängen, kennen.

Die Ausbildung während der Winterperiode theilt der Verfasser in den Unterricht in der Mannschaftsschule und jenen in der Chargenschule. Auch für diese Periode gibt der Verfasser sehr zutreffende Winke, wie der Patrullendienst zu lehren ist und welche Materien hiezu theoretisch vorzunehmen sind, um eine möglichst solide Basis für die nun folgende Fr ühjahrsperiod e zu schaffen. In dieser wird der Unterricht vorwiegend nur mehr praktisch, d. b. im Terrain betrieben und die Fertigkeit in dem Masse gesteigert, dass in der S ommorperiode die Führung einer Nachrichten-Patrulle unter schwierigeren Verbältnissen und natürlich bei fein dl ic her Gegen Wirkung, wiederholt zur Schulung gelangt. Dass bei den Manövern, am Schlüsse der gesammten Aosbildungsperiode, auch Infanterie-Patrullen Gelegenheit finden sollten, den Grad ihrer Fertigkeit zu erweisen, schiene wohl selbstverständlich, nichts- destoweniger kann man es nicht selten beobachten, dass Infanterie- Nach- richten-Patrulle n, trotz ihrer anerkannten Berechtigung, gerade bei den Manövern fast gar nicht verwendet werden. Der Verfasser erklärt sich diesen Umstand durch die Hast, mit der diese Übungen oft durchgeführt werden, welche Eile den Zeitaufwand, der naturgemäss in der Verwendung von Infanterie zur Aufklärung liegt, nicht verträgt.

Am Schlüsse seines Werkenens gibt der Verfasser 22 Beispiele für Aufgaben, die an Infanterie-Patrullen zu stellen sind Er hofft hiedurch den Kameraden einige Unterstützung in diesem so wichtigen Ausbildungszweige zu bieten. Diese Hoffnung ist gewiss reichlich erfüllt; wie das Instructions buch in seiner IV. Auflage sich mit voller Berechtigung allseits die gebührende An- erkennung erworben hat, so werden auch die „Anleitungen" gewürdigt und mit Dank von allen jenen aufgenommen werden, denen die Ausbildung der Mannschaft im Patrnllendienste obliegt. F— d,

Applicatorische Besprechung der Thätigkeit des k. k. X. Corps im Gefechte bei Trautenau am 27. Juni 1866 von Casimir Frei- herrn von Lütgendorf, Major des k. und k. Generalstabs- Corps. 2. Heft, a) Gefechtsperiode von 3 Uhr nach- mittags an bis zum Schlüsse, b) Anhang mit 24 Aufgaben für applicatorische Besprechungen, Kriegsspiele etc. Hiezu 4 Oleaten. Wien 1899. Seidel & Sohn.

Die Erkenntnis für die hohe Wichtigkeit des Studiums der eigenen Kriegsgeschichte dringt immer deutlicher durch. Die eine Zeit hindurch zur Kegel gewordene Anlehnung unseres gesammten taktischen Studiums an die Ereignisse des Feldzuges 1870/71 ist der Erkenntnis gewichen, dass einerseits unsere Kriegsgeschichte genug Material bietet, um an Hand derselben taktische Studien welcher Art immer, zu betreiben, dass aber andererseits das Beschäftigen mit der eigenen Kriegsgeschichte, vom moralischen und erziehlichen Standpunkte aus, vorzuziehen ist.

Major Freiherr von Lütgendorf hat diesen Grundsatz in die Praxis übersetzt, indem er gleichzeitig gezeigt hat, wie man die Ereignisse der Kriegs- geschiente zum Studium verwenden müsse. Er hat hiezu das Gefecht von

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XLII

Bücher-Anzeiger.

Trautenau gewählt, in welchem die Österreichischen Truppen durch ihre Tapferkeit gegen den weitaus besser bewaffneten Feind einen glänzenden Sieg

erfochten.

Dieses Gefecht verdient demnach Ton allen Officieren unserer Armee genau gekannt zu werden.

Die Verarbeitung des Stoffes erfolgte in zwei Abtheilungen und einem Anhange.

Im ersten Abschnitte (1. Heft bereits erschienen), wurde der Vormarsch des X. Corps, das Gefecht der Brigade Mondel und der Windiscbgrätt- Dragoner, in applicatorischer Weise in sechs Aufgaben besprochen, die in manchen Theilen bis in die kleinsten Details ausgeführt sind.

Das nunmehr vorliegende 2. Heft enthält im zweitenAbschnitte die Durchführung des Gefechtes von Trautenau im grossen, wobei die Kämpfe der einzelnen Brigaden nur in Form von Betrachtungen behandelt werden.

Hiezu beginnt der Verfasser mit der Feststellung der Situation auf dem Gefechtsfelde am 27. Juni 1866 zwischen 2 Uhr und 2 Uhr 30 Minuten nachmittags und reiht hieran die 7. Aufgabe: Besprechung eines Angriffes des X. Corps auf den Gegner bei Hohenbruck Alt-Rognitz. Als Frage- punkte werden die Erwägungen des Corps-Commandos in der Zeit zwischen 2 Uhr und 2 Uhr 15 Minuten nachmittags, sodann die „Angriffs-Disposition des Corps-Commandos" gestellt.

Zur Förderung des geschichtlichen Studiums sind die kriegsgeschicht- lichen Daten angeführt, die sich auf den Gefechtsact von 2 Uhr 30 Minuten nachmittags im allgemeinen und über die Gefechtsführung seitens des Corps- Commandos beziehen ; daran schliesst sich eine kurze Kritik in der Form von Betrachtungen über die Massnahmen des Corps-Commandanten bis zum Schlüsse des Gefechtes.

Die Aufgaben 8, 9 und 10 handeln von den Kämpfen der Brigaden Grivicic, Wimpit t n und Knebel. Es sind bei diesen drei Aufgaben stets vorerst die kriegsgeschichtlichen Ereignisse dieser Episoden kurz wiedergegeben und hieran kritische Betrachtungen über diese Theilkämpfe geschlossen. Dadurch nun, dass der Verfasser jene Befehle und Aufträge, die an die einzelnen Com man - danten ergangen sind, im Wortlaute wiedergibt und sie in den Rahmen der (iesammtaction des grösseren Körpers einfügt, bietet er dem Aufgabensteller Gelegenheit, eine Aufgabe möglichst ähnlich jenen concreten Verhältnissen an- zupassen, wie sie an dem Gefechtstage geherrscht haben. Einige Phantasie wird dann genügen, das Bild möglichst lebendig zu gestalten und die Aufgabcnlöäer nicht nur in die formelle Situation der Truppen zu versetzen, sondern ihnen auch eine Darstellung des moralischen Zustandes derselben zu geben. Und hierin liegt der grosse Wert der Wahl appl icatorisch -taktis c h er Arbeiten aus der Kriegsgeschichte es sind keine künstlich eonstruirten Annahmen, sondern Situationen, wie sie der Krieg faktisch er- geben hat.

Der Verfasser hat seinem zweiten Hefte einen Anhang angeschlossen, in welchem er die Entwürfe für 24 Aufgaben ausgearbeitet hat, die alle aus dem Rahmen des Gefechtes von Trautenau entnommen, sehr gute Vorwürfe für taktische Arbeiten von Officieren verschiedener Chargengrade geben. In diesen Aufgaben gelangen die drei Thätigkeiten Marsch, Ruhe und Gefecht eines Cavallerie- und Infanterie-Regimentes, eines Detachements, einer Brigade, endlich einer Infanterie-Truppen-Division, zur Besprechung.

Bei der sympathischen Aufnahme, die das erste Heft des Verfassers allseits gefunden hat, unterliegt es keinem Zweifel, dass auch das zweite Heft mit seinem reichen Inhalte allgemeine Verbreitung finden wird. Wessen Aufgabe es ist, als Instructor oder Lehrer in taktischer Beziehung zu wirken, der wird die applicatorische Besprechung des Gefechtes von Trautenau von Major Freiherr von Lütgendorf nicht unbeachtet lassen; hier wird er den reichen Stoff so zergliedert finden, dass er für die Besprechung irgend eines Thema direct darau> 'chöpfen kann. F d.

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Bücher-Anzeiger. XLIII

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Cavalleri$ti8che8. Über denll.Theil d es n euen Reglements, Felddienst, Reiten etc. Wien 1899. L. W. Seidel & Sohn.

Der anonyme Verfasser documentirt sich als ein begeisterter Verehrer and gründlicher Kenner unserer Reiterei, das mass ihm jeder Cavallerist nach* empfinden, der die 67 Seiten des Büchleins zn Ende liest.

Dafür, dass man das Büchlein nicht zur Seite legt, ohne es zn Ende gelesen zn haben, hat der Verfasser gesorgt. Knapp und kurz in der Ausdrucks- weise, treffend im Urtheil, sind seine Ausführungen, sie sind vor allem von Liebe zu dieser schönen Waffe dictirt. Es wird kaum einen Reiterofficier geben, der nioht fast bei jedem Abschnitte des kleinen Büchleins zugestehen wird, dass der Verfasser mit richtigem Blicke die richtige Stelle getroffen hat.

Der 1. Abschnitt „über den II. Theil des neuen Exercier- Reglements für die k. und k. Cavallerie" enthält eine streng sach- liche Kritik einiger Bestimmungen des genannten Reglements. Ein Reglement ist ein Menschenwerk und wird daher immer antastbar sein es muss aus diesem Grunde schon mit Befriedigung hingenommen werden, dass diesem Theile des Reglements im allgemeinen volles Lob zugesprochen wird. Auch die ersten Worte des Verfassers: „Das neue Cavallerie-Reglement ist so gut verfasst, dass sich nur wenig dagegen sagen lässt", sprechen für die Güte desselben.

Den 2. Abschnitt widmet der Verfasser dem Felddienste, wobei er in erster Linie den Mangel einer Felddienst-Instruction bedauert. „Gar viele Officiere betreiben und lehren den Felddienst sozusagen instinctiv, audere wieder routinenmässig, gewohnheitsinässig, ohne sich weiter den Kopf darüber zu zerbrechen, andere arbeiten nach einem Plane, den sie sich selbst eutworfen haben, andere tappen gänzlich im Finstern herum". Wie wahr ist dieser Satz ! Der Verfasser verlangt zur Abhilfe keine langathmige Bibel für alle mög- lichen Fälle, sondern eine kurz gefasste Instruction, aus der zu entnehmen ist:

1. dasjenige, was jeder Soldat, was jeder Unterofficier, was jeder Officier bis einschliesslich des Escadrons-Commandanten, wissen und können soll,

2. auf welche Art das, was im Felddienste gewusst und gekonnt werden soll, zu lehren ist.

Der trefflichste Abschnitt des Büchleins ist zweifellos der 3,; er handelt „über das Reiten der Cavallerie -Offi eiere". Über dieses Thema wird und wurde bereits viel erörtert und geschrieben es ist interessant eine Stimme zu hören, die zweifellos von wohlunterrichteter Seite ertönt. Die Sätze: „Der Cavallerie-Officier kann nie zu gut und nie zu gern reiten"! und „Das Reiten macht noch nicht den Cavallerie-Officier aus, aber es ist die unentbehrliche Grundlage", charakterisirt den Standpunkt des Verfassers. Mit Recht würde er es mit Freuden begrüssen, wenn die Einsicht dieser Grund- sätze bis in die höchsten Kreise der Waffe durchdringen würde, u. z. nicht nur in der Theorie, sondern auch in der persönlichen Ausübung des Reitsportes. „Wer einmal auf seinen Reiterlorbeeren ausruht, der rostet schneller als er selbst es glaubt. Wer nur mehr theoretisch am Biertisch galoppirt und Hindernisse nimmt, wenn draussen alles bockhart gefroren ist, der ist bald mit seiner eigenen Reiterei fertig, und belebt nicht mehr den Reitergeist des jungen Nachwuchses".

Als ein nützliches Mittel, die Lust am Reiten bei den Officieren zu heben, sieht der Verfasser die Regiments-Rennen an, wenn diese richtig angelegt, d h. wenn sie als die „Krönung aller Reiterleistungen des Jahres in einem Officiers-Corps" angesehen werden.

Hingegen spricht der Verfasser der Betheiligung von Cavallerie-Officieren an öffentlichen Rennen jene Bedeutung ab, die derselben oft bei- gemessen wird.

Wenn der Officier in jeder Richtung des Reitens möglichst ferm sein Boll, so bleibt es für den Cavallerie-Officier doch immer die wichtigste Forderung, dass er im flotten Galopp über's Terrain reiten könne, ohne dass ihm „Hören und Sehen- vergeht. Aus diesem Grunde hält der Verfasser sehr viel

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XLIV

Bücher-Anzeiger.

von Jagdritten hinter Hunden und fordert allerdings als ideale Massregel dass jeder Cavallerie-Officier vom Lieutenant bis zum Cavallerie- Di visionär, alljährlich einige scharfe Jagden Qber schwieriges Terrain obli- gatorisch zu reiteu hätte, denn „keine langjährige Dienstesroutine und keine Schulgelehrsamkeit kann beim Reiterofficier, bis in die höchsten Chargen hinauf, das Reitenkönnen entbehrlich machen". Weiters „Gar mancher behäbiger Herr, der schon längst kein Reitersmann mehr ist, es vielleicht auch niemals war, trotz der Sporen und rothen Hosen, würde sich vielleicht aus seiner Stellung herausgaloppiren, dem mit Kriegsspielen und auf dem glatten Exercierplatz nicht beizukommen ist".

Dieser Abschnitt ist gewiss jedem, der es mit unserer Reiterei ernstlich wohl meint, aus der Seele gesprochen.

Im 4. Abschnitte „über Auf klärungs dienst" spricht der Ver- fasser von den. zwei Aufgaben der Cavallerie, vom Aufklären und vom Ver- schleiern. Über die Vernachlässigung des Verschleierns haben nun schon einige Fachmänner ihre warnende Stimme erhoben, es wäre an der Zeit der „Verschleierung" dadurch mehr Wichtigkeit beizumessen, dass diesbezüg- liche Bestimmungen klar und deutlich im Reglement Aufnahme finden.

„Über Verschiedenes" hat der Verfasser den 5. Abschnitt seines Büchleins betitelt. Er führt hier, in Form von Gedankensplittern, seine Ansichten über vielerlei unsere Reiterei betreffende Fragen an. Die Vielschreiberei kommt da recht übel weg; weiters spricht der Verfasser über Satteldrücke und deren Verhinderung, über den moralischen Eindruck einer Attake auf Infanterie und hieran geknüpft, der Wunsch nach Einführung der Lanzen; über die Kenntnis der Armeesprache wobei der Satz hervorgehoben werden muss: „Am Charakter der Ünterofficiere liegt noch viel mehr als an der Kennt- nis der Armee8pracbe, und in den polnischen, ruthenischen Regimentern hätte man bald mehr Judenschulen als Unterofficiers-Schulen, wenn man sich streng an die Beherrschung der deutschen Sprache halten würde".

Über die Ausbildung der Rekruten, Abrichtung der Remonten und die Beschäftigung der alten Mannschaft, über Berufs-Unteroffi eiere, über Tüftelei und Nörgelei im Kanzleidienste, über das Verheirate tsein des Cavallerie-Officiers, endlich über die Eigenschaften eines tüchtigen und richtigen Commandanten, rinden sich hier Gedanken gesammelt, die von einer eingehenden Sachkenntnis sprechen, und daher von jedem Reiterofficier gelesen zu werden verdienen. Gewiss keiner der Leser wird das Büchlein unbefriedigt zur Seite legen und einzig und allein nur bedauern, dass er mit dem ungenannt sein wollenden Verfasser nicht persönlich einen Gedankenaustausch pflegen kann.

Zeitgemässe Betrachtungen über unsere taktische Ausbildung. Em

Beitrag^ zur Lösung der Frage der Ausgestaltung der Wehr- macht Österreich-Ungarns von A. B. Wien 1899. L. W. Seidel & Sohn.

Das Streben aller europäischen Grossmächte, ihre Stimme „im Ruthe der Völker" auf eine solide Basis zu fundiren, führte zu jenem Wettstreit in der Verstärkung der Armeen, dessen Folgen als schwere, wirtschaftliche Last von den Staatsbürgern empfunden wird.

Vor allem ist es die „Zahl im Kriege", durch welche sich die u erster Linie schreitenden Staaten, Frankreich, Deutschland und Rass- land, das Prestige zu wahren suchten. Frankreich ist hiebei bereits an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit an Menschen- Material angelangt, Russ- Und findet in seiner finanziellen Lage die Grenze für die Ausnützung seiner allerdings weit überlegenen Bevölkerungsziffer, während Deutschland durch seinen Volksreiehthum und die rasch wachsende Einwohnerzahl, befähigt erscheint in diesem Wettbewerb um die quantitative Überlegenheit, vorläufig an. längston auszuharren.

F— d.

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Bücher-Anzeiger.

Bei diesem Stande der Dinge erscheint die Frage interessant, wie sich die österreichisch-ungarische Monarchie* zu dieser Concurreuz zu stellen hätte. Der Erörterung dieser einschneidenden Frage ist das vorliegende Werkchen gewidmet. „Zeitgemäss" nennt der Verfasser seine verständnis- vollen Betrachtungen sie sind es gewiss, wenn man sich vergegenwärtigt, dass wir unmittelbar vor der Festsetzung des neuen Rekruten-Con- tingentes stehen und mit der voraussichtlichen Erhöhung desselben die Frage acut wird , in welcher Weise das dem Heere mehr zufliessende Menschen-Material verwendet werden soll. Wir stehen „an einem bedeutungs- vollen Wendepunkte, an dem man sich Klarheit darüber verschaffen rauss, welche künftigen Wege einzuschlagen sein werden, um die Vertheidigungsmittel auf eine, dem Ansehen und derGrossraachtstellung der Monarchie ge- bärende Höhe zu bringen; ob also die Jagd nach der quantitativen Überlegenheit der europäischen Militärstaaten auch von unserer Monarchie mitzumachen 6ein wird, oder ob nicht die vorhandenen Kräfte und Mittel in einer allerdings abweichenden, aber den natürlichen und staatlichen Macbtfactoren der Monarchie vielleicht mehr Rechnung tragenden Art dazu zu verwenden wären, um wenn auch vielleicht nicht die q u a 1 i t a t i v e Ü b e r 1 e g e n- heit zu erreichen, so doch dem Heere einen derartigen Zuschub an innerer Kraft zuzuführen, der es befähigt, selbst militärisch überlegenen Staaten gegen- über erfolgreich aufzutreten und der Monarchie den im Rathe der Völker zu- kommenden Platz dauernd und mit Erfolg zu behaupten".

Der am 17. Februar 1899 im militär-wissenschaftlicl*en Vereine in Wien durch den Oberst des Generalstabscorps Blasius Schemua gehaltene Vor- trag hat den geradezu erschreckenden quantitativen Unterschied zwischen der Wehrkraft der Monarchie und jener der übrigen Grossstaaten gezeigt und ea haben sich berechtigte Zweifel ergeben, ob das Versäumnis in dieser Rich- tung in absehbarer Zeit gut zu machen sein wird.

Die Betrachtungen des Verfassers hingegen sind nur der Erörterung der Frage gewidmet, wie durch Hebung der Qualität, u. z. speciell in der taktischen Ausbildung, die mangelnde Zahl wenigstens zum Theile wett- zumachen wäre.

Als Leitfaden für diese Besprechung hat der Verfasser den Stoff nach den drei wesentlichsten Factoren, Zeit, Kraft und Mittel, geordnet.

Mit ausserordentlichem Verständnis wird in dem Kapitel „Zeit" die Sonde an die Zeiteintheilung gelegt, in der sich die Ausnützung eines Ausbildungs-Jahres ausdrückt. Das Resultat dieser Untersuchung ist, dass die gegenwärtig übliche Zeiteintheilung eine Änderung erfahren müsste eine Tbatsache, über welche schon wiederholt Stimmen laut geworden sind. Dem Verfasser kommt das Verdienst zu, diese Frage einheitlich und überzeugend be- leuchtet zu haben. Am Schlüsse des Kapitels „Zeit" resurairt der Verfasser die der gegenwärtigen Zeiteintheilung anhaftenden Mängel, er begnügte sich je- doch nicht mit dieser negativen Kritik, sondern gibt im Anschlüsse an diese Be- trachtungen ein Programm, wie er sich die Ausnützung eines Ausbildungs- jahres denkt. Dieses Programm verlegt die Rekruten -Ausbildung in die Zeit der Monate November und December, während welcher Zeit die älteren Jahrgänge Gefechts- und Felddienstübungen im Terrain vorzunehmen hätten. Die Zeit bis halben März soll mit vorbereitenden praktischen Übungen in der Unterabtheilung, im Bataillon und Regiment im Gefechte und Feld- dienste, ausgenützt werden. Das Frühjahr bis Ende Juni, iu dein das Betreten des Terrains auss c blies s lieh auf die Exercierplätzc beschränkt ist, wäre zu thunlichst praktischer und theoretischer Ausbildung Hand in Hand, auf den vorhandenen Übungsplätzen zu verwenden. Den Erntemonat Juli schliesst der Verfasser gänzlich aus der Ausbildung aus und meint, er wäre als Hitzferien aufzufassen, wobei der 2. und 3. Assentjahrgang zu den Erntearbeiten zu beurlauben wäre. Nach der Ernte würden sodann bis 20. August Übungen in der Unterabtheilung, bis 10. September im Bataillon, bis 20. September im Regimente, bis 30. September in der Infanterie - Brigad e, folgen. Den Übungen in der Inf anterie-Truppen -Division, im Corps, dann

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Bücher-Auzeiger.

Corps-Manövern widmet das Programm die Zeit bis 20. October, woran sich bis 2. November eine kurze Waffenruhe und die Beurlaubung des ältesten Präsenzjahres schliesst.

In dem zweiten Kapitel „Stärke" tritt der Verfasser mit Entschieden- heit dafür ein, dass das vorhandene Menschen-Material in erster Linie ia einer ausgiebigen Verstärkung der besteh enden Friedenscadres und erst in zweiter Linie zu einer Vermehrung der Zahl der Forma- tionen zu verwenden wäre. Die Basis ffir diese Ansicht sucht der Verfasser in der vaterländischen Geschichte, deren herrliche Beispiele uns den Weg vor- zeichnen, den wir zu wandeln haben.

In den Jahren 1796, 1848 und 1866 war es unserer Armee vergönnt, einem an Zahl weit überlegenen Gegner Niederlagen zu bereiten wer konnte es leugnen, dass diese Erfolge in dem „inneren Gehalte" der an Zahl in- ferioren Armee zu suchen waren inneren Gehalt zu heben, muss daher vor allem unser Bestreben sein.

Das dritte Kapitel, „Mittel", behandelt die Frage der Übungs platze Schon gelegentlich der Zeiteintheilung wurde dis Ausnützung des Übungs- terrains zu jener Zeit betont, in der dasselbe betretbar ist; in dem 3. Kapitel ist speciell die Schaffung und Ausnützung der Übungsplätze behandelt. Der Ver- fasser tritt in erster Linie für die Schaffung von Übungslagern ein uui plaidirt sodann für die „Beseitigung des gegenwärtigen Dislocirungs- Systems, welches eine grosse Zahl, meist kleiner Garnisonen, im Gefolge bat und Schaffung weniger, aber starker, thunlichst aus allen Waffen bestehender Garnisonen, sogenannter Garnisons-Centren.

Mit gespanntem Interesse muss man den Ausführungen der „z eit ge- rn äs sen Betrachtungen" folgen; sie enthalten eine zutreffende, streng ob- jective, von tiefem Verständnisse für die Bedürfnisse unserer Armee dictixte Kritik der bestehenden Verhältnisse, in einer der vitalsten Fragen unsere« Heerwesens, die demnächst zur Entscheidung kommen muss. Möge sich die Hoffnung erfüllen, die der Verfasser in den Worten ausspricht: „möge die Öster- reichisch-ungarische Armee zu jenem gefürchteten Factor wiedererstehen, der sie einst unter Radetzky, nicht infolge ihrer Stärke, sondern in- folge ihres Geistes und ihrer, allen übrigen Heeren überlegenen Aus- bildung war." F d.

Dictionnaire militaire. Encyclop^die des scicnces militaires redigee par un comite* d'officiers de toutes armes. 14° liTraison: Intendance- Magazins. Paris et Nancy 1899, Berger- Levrault & Cie.

Die vorliegende 14. L i e f e r u n g gehört zu dem Gesammtwerke „1 e d i c t i o n- naire militaire", das von einem Comite* von Officieren aller Waffen redigirt, in Frankreich erscheint. Die bisher veröffentlichten Lieferungen wurden in den Bänden 49, 50, 52, 54, 56 und 57 des Orgaus des militär-wissenschaftlicheu Vereines besprochen. Das fertiggestellte Werk wird zwei grosse Bände zc 1.600 Seiten umfassen und in 24 Lieferungen erscheinen. Der Preis der einzelnen Lieferung wurde mit 3 Francs festgesetzt; es sind alle Vorbereitungen getroffen, dass die einzelnen Lieferungen sich in Pausen von längstens zwei Monaten folgen. Der Inhalt der 14. Lieferung zeigt von gründlicher Bearbeitung des Stoffes und befasst sich mit der Anführung „der betreffenden militärischen Einrichtungen in Deutschland, England, Österreich - Ungarn, Belgien, Spanien. Italien, Russland und der Schweiz eine Reihenfolge, die der alpha- betischen Reihenfolge der Anfangsbuchstaben dieser Staaten entspricht. Das voll- endete Werk wird ein sehr gutes Nachschlagebuch werden, das namentlich den Vergleich militärischer Einrichtungen in den verschiedenen Armeen erleichtern wird.

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Bücher-Anzeiger. XL VII

B. Bibliographischer Theil.

I Tb er sieht der neueren literarischen Veröffentlichungen als Orientirungs- brhe.lf bei Benützung von Bibliotheken und beim Ankaufe von Büchern.

Mai bis Ende Oktober 1899.

Di« im Bneher-AiiT.eigfr unter „A. Kritischer Theil* hoiproeheuen Bücher lind indem der Biblio- graphie iingc-fichlosseuen „A u t o r e n V er z e i c h n i * « e* uachgewieien.

X. Abtheilung. Beine Militär-Wissenschaften.

/ . Reglement», Instructionen etc. Nichtamtliche Arbeiten über Heere»- Verfassung, - \~eru allung, -Bekleidung, -Ausrüstung, -Diahcation, -Mobilisation. Rang- und

Stamm- Listen.

Anders, Oberlieutenant W. Der Dienst des Wachtmeisters und Quartiermeisters

bei der Feld-Artillerie. Berlin 1899 12. 75 kr. Anleitung für die Instandhaltung und Behandlung der 8mm Mitrailleusen M 93.

Wien 1899. 8. 40 kr.

des Repetier-Carabiners. M. 90 Ebendaselbst 20 kr.

des Repetier-Gewehres M. 90, M 88,90 und 8B 90. Ebendaselbst 20 kr.

des Repetier-Gewehres M. 95. Ebendaselbst 20 kr.

des Repetier-Stutzens M. 9.Y Ebendaselbst 30 kr.

für dio Instandhaltung und Behandlung des Repetier-Carabiners M. 9."». Ebendaselbst 20 kr.

Annnaire de l'armee francaise pour 1899. Paris 8 7 ft. 20 kr.

Armee, Schwarz-gelbe, sociale Fragen. Dresden 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

Armee-Eintheilung, Neueste. Vollständige Übersicht des gesammten deutschen Reichsheeres und der kais. Marine, nebst Angabe der Standorte, d«jr Chefs (Inhaber», Corps-, Divisions-. Brigade- und R-irim^nts-Commandeure. 35. Jahrgang. Mit 3 farbigen Tafeln. Berlin 1899. 8 24 kr.

Artillerie-Unterricht fflr die k. und k. Feld-Artillerie. Mit Abbildungen und 1 Tafel. Wien 1899. 8 Cartonirt 88 kr.

Ausbildung, Die. des einzelnen Mannes mit dem Gewehr 88. Mit 53 Abbil- dungen. Neudruck. Berlin 1899 8. 3»> kr.

Baracdc. H. L'armee en 1900. Ce quelle est. Ce quelle devrait etre. Paris 1899. 8. 90. kr.

Batseh,' Leitfaden für den Unterricht der Kanoniere und Fahrer der Feld- Artillerie. Bearbeitet von Hauptmann Zw enger. 29. Auflage. Mit 8 farbigen Tafeln und zahlreichen Abbildungen Berlin 1899. 12. 4.^ kr.

Bedienungsvorschrift für die 15cm Kanone L 22 und 15cm Einirkanone I. 22 in Mittel-Pivot-Laffete C/82. Berlin 1899. 8. 24 kr.

für die 15cm Mantelkanone L 22 etc. Berlin 1899. 8. 30 kr.

21cm Kanone L 30 in l'ivot-Laffete C 84. Ebendaselbst 30 kr. Befehlsbrucken-Vorschrift Mit 43 Figuren. Berlin 1899. 12. Cartonirt 18 kr Bekleidungsvorschrift für Off. eiere und SanitätK-üfficiere des k«"n. preus*.

Heeres. Berlin 1899. 8. 42 kr

für die Ofhcure. Sanitäts-urtieiere und Beamten der kf»n. süchsisch'n Armee. Vom 12. Juli 1897. Deckblätter Nr. 72-100. März 1891*. Dresden. 12 12 kr.

Bemerkungen, Einige, zum Exercier-Reglement für die k. und k. Cavallerie 1898. 1 Th. il. Wien 1899. s. 40 kr.

Berndt, Hauptmann 0. Das neue Exercier-Reglement für die k. und k. Cavallerie. . >. Theil, verglichen mit d»m alten. Mit 1 Tabelle. Wien 1S<><>. 8. 3" kr.

Bestimmungen ffir das XIII. (kr.n. württ ) Armee-Corps und die Cavallerie-Divi- siun A zum Kaisermanftver 1899. Mit 5 Aiil'ir-n und 1 Muster. Stutt- gart 1899. 12. 48 kr.

Organisatorische für die Commando-Beh&rden am Laude der kais. Marine. Berlin 1899. 8. 3'; kr.

Organ der niiliiür-wi.«ii<*n<«'>barViih-n Vereine. LH Band. |89 Bü.-h« r-Au7ci0-er. 8

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XL VIII

Bücher-Anzeiger.

Bestimmungen, Organisatorische, für das Personal des Soldatenstandes der kais. Marine. Berlin 1899. 8. 1 fl. fi6 kr.

über die Dienstverhältnisse der Deckofficicre des Vermessungswesens Ebendaselbst 9 kr.

des Marine-Ingenieur-Corps. Ebendaselbst 12 kr.

des Torpedo-Personals des Minen wesens. Ebendaselbst 24 kr.

des Torpedo-Mechanikerpersonals und des Torpedo-Ingenieur-Corps. Eben- daselbst 15 kr.

des Torpedo-Personals des Torpedowesens. Ebendaselbst 18 kr.

des Zahlmeisterpersonals. Ebendaselbst 18 kr.

über die Ergänzung, Ausbildung und Prüfung der Subaltern- und Uuter- beamten der Militär-Intendanturen der kön. sächsischen Armee. Dresden 1891* 8. 18 kr.

über die Organisation der Militär-Intendanturen der kön. sächsischen Armee. Ebendaselbst 24 kr.

Betrachtungen, Applicatorisehe, über das Excreier-Reglement der Infanterie. Weiss, Hauptmann. Über moderne Schlachtfeldbefestigung. Mit Figuren (Aus: Militär-Wochenblatt", Jahrgang 181)9, Beiheft 5). Berlin. 8. 60 kr

Blanchonnet, E. Manuel militaire, ä Fusage des autoritCs civiles et militaires. Paris 1899. 8. 3 Ii.

Blume, General W. v. Die Grundlagen unserer Wehrkraft. Berlin 1899.8.1 fl 80 kr

Bucher, Oberst, Dienstunterricht des kön. sächsischen Infanteristen. 17. Auf- lage. Mit Abbildungen. Dresden 1S'.»9. 12. Cartonirt GO kr.

Buchsteiner, Feldwebel, und Loh mann. Der Feldwebel der Infanterie. Ein Handbuch für den inneren Dienst. Berlin 1899. 12. 84 kr.

Burekart, Major J. Die Radfahrertruppe der Zukunft. Mit 7 Tat. Berlin 1899. 8. 84 kr

Eures, Hauptmann-Rechnungsführer J. Militär-Administration. Im Auftrage de5 k. und k. Keichs-Kriegsmiuisteriums bearbeitet. Wien 1899. 8. Gebunder. in Leinwand 1 fl. 20 kr.

Cavalleristisches. Über den 2 Theil des neuen (k. und k.) Reglements, Felddienst, Reiten etc. Wien 1899. 8. 60 kr.

Deritz, F. Bebel, v. Boguslawski, Bleibtreu Neue Betrachtungen über Deutsch- lands Heer und Wehr. Berlin 1899 8 90 kr.

Dienstalters-Liste, Vollständige, der Officiere des deutschen Reichsheeres, der kais. Marine und der Schutztruppen, mit Angabe des Datums der Patente zu deu früheren Dienstgraden und der Armee-Eintheilung, nach den ver- schiedenen Waffengattungen zusammengestellt von Major G. W. 4 Ab- theilungen. 42. Jahrgang. Mit Anhang. Vollständige Dienstaltersliste der activen Sanitäts - Officiere des deutschen Rcichshecres, der kais. Marine und der kais. SchuUtruppeu. 18. Jahrgang. Burg 1899. 4. 3 fl. 75 kr.

Dionsteinkommen. Das, der Officiere (activen, inactiveu und des Beurlaubten- standes) im Frieden. Von Q. v. B. Burg 1899. 8. 60 kr.

Dienstvorschrift für die Artillerie-Schulschiffe. Entwurf. Berlin 1899.8. 45 kr.

für die Feldzeugmeisterei. Berlin 1899. 8. 9 kr. Dienstvorschriften für die kon. sächsische Armee. Ausgabe 1895 mit Be- rücksichtigung der bis Mai 1899 ergangenen Abänderungen und Nach- trägen. Nebst 1 Formular. Dresden. 12. Gebunden in Leinwand. 60 kr.

Drygalski, A. v. Ernste und heitere Bilder aus der Armee des weissen Zaren.

2 Bändchen mit 8 Abbildungen. Leipzig 1899. 8. Gebunden in Lcinw. 3 fl Eintheilung und Garnisonen des Keichsheeres am 1. October 1899. Placat

115 X 84 ')cr;i. Berlin. 42 kr.

und Standorte des deutschen Heeres und der kais. Marine. Berichtigt bis zum 2. October 1899 von C. Alan dt. 33. Jahrgang. (2. Ausgabe.) Berlin. 8. 60 kr.

und Qunrtierliste des deutschen Heeres. Nach dem Stande vom 1. Oc- tober 1899. Mit den Neuformationen. 92. Auflage. Berlin. 8. 18 kr.

Eli.?, K. Welche Aussichten bietet der Reiehs-, Staats- und Communaldienst den Militär- Anwärtern. Na<h amtlichen Quellen bearbeitet. 1. und 2. Theil. Berlin 1899. 8. Zu GO kr.

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Bücher-Anzeiger.

XLIX

Engels, Oberlieutenant. Taschenbuch für den Bekratenofflcier der Infanterie.

Mit sogenanntem Kalendariuru und Notizbuch. Berlin 1*99. IG. Gebunden

in Leinwand 1 fl. 20 kr. Etat des officiers de l'armee fede*rale au lLr avril 1809. Zürich. 8. 1 fl- 50 kr.;

in deutscher Sprache. Ebendaselbst l fl 50 kr. -- militaire du corps de l'artillerie de France pour 1899. Paris. 8. 3 fl. 60 kr. Exercier-Reglement für die Feld -Artillerie. Berlin 1899. 12. 78 kr.

für die k. und k Artillerie. Entwurf. 3. Theil. Feld-Artillerie. Mit 1 Tafel. Wien 1899. 8. 54 kr.

für die k. und k. Artilleiie. 1. Theil. Ex^rcieren zu Fuss. Entwurf. Wien 1899. 8 40 kr

Fahrrad Vorschrift. Berlin 1899. 12. 33 kr.

Ferber, Corvetten-Capitän. Organisation und Dienstbetrieb der kais. deutschen Marine. 2. Auflage. Berlin 1899. 8. 1 fl. 50 kr.

Forward, Ii. Le service de l'infanterie en campagne Quelques obs^rvations sur Instruction pratique provisoire du 24 dec. 189»>. Paris 1899. 8. 36 kr.

Garnisonkarte der deutschen Armee. 17. Auflage. Aasgabe für 1899 1900 44 5 X 57 5cm. Farbendruck. Nebst Liste der sämmtlichen Regimenter und selbständigen Bataillon« der deutschen Armee, mit Bezeichnung der Garnisonsorte, sowie der Armee-Corps, welchen sie angehören. Leipzig. 8. CO kr.

Gerbrecht, B. Der Militär-Anwärter. Ein Hilfsbuch für eivilversorgungsbe- rechtigte Unterofticiere der Armee und Marine. Wiesbaden 1899. 8. Ge- bunden in Leinwand 1 fl. 44 kr.

Gero, Hauptmann-Auditor J. Verfahren in Heiratsangelegenheiten der Officiere und Beamten des k. und k. Heeres, der k. und k. Kriegsmarine, der k. k. Landwehr und Gendarmerie. Budapest 1899. 8. 1 fl.

Hart, Le capitaine. Bases pour servir ä la Constitution d'uue solide ärmere co- loniale dans les conditions les plus economiques. Paris 1899. 8. 90 kr.

La cavalerie russe, son Organisation, son earaetere, son iustruetion stru- tegique et tactique. Paris 1899. 8. 60 kr.

Hennings, Hauptmann A. v. Das Gefecht in der zerstreuten Ordnung. Eine An- leitung für Officiere bei der Ausbildung des einzelnen Mannes, der Rotte, der Gruppe, des Zuges und der Compagnie. Berlin 1899. 8 Gart. 1 fl. 50 kr.

Holzsorten-Tarif für die k. und k. Artillerie. Mit 1 Tafel. Wien 1899.8. 80 kr.

Hurt, Hauptmann F. Der Mannschafts-Unterricht der deutschen Infanterie für die bayerischen Truppentheile bearbeitet. 14. Auflage. Mit Abbildungen und 1 Bildnis. Leipzig 1899. 8. 30 kr.

Instruction für die Einrichtung und Verwendung des Kepetir-Carabiners M. 90. Mit 4 farbigen Tafeln. Wien 1899. 8. 70 kr.

des Repertirgewehres M. 9">. Mit 4 farbigen Tafeln. Ebendaselbst 70 kr.

des Kepetir-Carabiners M. 95. Mit 4 farbigen Tafeln. Ebendaselbst 70 kr. Instructionen für den Cavalleristen über sein Verhalten in und ausser dem

Dienste, von einem Stabsofücier. Mit 1 farbigen Bildnis, 3 farbigen üniformtaf. und mehr als 50 Textabbildungen. 51. Auflage. Berlin 1899. 12. 36 kr.

InstmctionsDUCh für die Einjahrig-Freiwilligen des k. und k. Heeres. 8 Theile und Beihefte 1—4 zum 7. Theile. 11. Auflage. Mit Figuren, Tafeln, Bei- lagen und Formularen. Wien 1899. 8. 6 fl. 70 kr.

Iwanski, Hauptmann A. Applicatorische Besprechungen über das Dienst- und Privatleben des neuernannten Officiers (Cadetten) der Fusstruppen. Wien 1899. 12. Gebunden in Leinwand 1 fl.

Jerram, C. S. Armies of the World. London 1899. 8. 2 fl. 52 kr.

Karte der Garnisonen des Reicbsheeres am 1. October 1899. Auf Veranlassung des kön. preuss. Kriegsministeriums bearbeitet in der karthographischen Abtheilung der kön. Landesaufnahme. 1:900 000. 4 Blatt zu 54 5 X 66cm. Farbendruck. Berlin 1899. 3 fl.

Klass, Major v. Der gnte Kamerad. Ein Lern- und Lesebuch für den Dienst- unterricht des deutschen Infanteristen. Mit 8 farbigen Tafeln und zahl- reichen Abbildungen. 5. Auflage. Berlin 1899. 8. 33 kr.

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L Bücher- Anzeiger.

Knötel, R. Uniformenkunde. 10. Band. 12 Hefte zu 5 Farbendruck mit Teir

Rathenow 1899. 8. Zu 90 kr. Krafft, Fr. Premier-Lieutenant R Dem Hunger ausgeliefert oder Wie das Reich

für seine pensionirten Ofticiere sorgt. München 1899. 8. 36 kr. Lasaalle, Ch. Manuel de l'organisation de l'armee et du fonctionnement de?

Services militaires. edition. Paris 1899. 8. 9 fl. Lienhart et Humbert. Les uniformes de Tarnte francaise. 32° a 46* livraisocv

Leipzig 1899. 8. Zu 96 kr. Longchampa-Barier, Oberst Ritter v. Aus der Praxis für die Praxis. Auf- zeichnungen und Betrachtungen über cavalleristische Dinge. Mit 3 Tafel:: Berlin 1899. 8. 1 fl. 08 kr. Masin, 0. Frontofficier, Nieht-Frontofficier und Militärbeamter. Ein Wort rur

Gageregulirungs-Frage. Wien 1S99. 8. 25 kr. Massy, Le capitaine A. En campagne aux colonies. Simples exemples aux jeuc^ officiers et sous-offieiers appeles ä servil- aux colonies. Paris 1899. 8. 1 fl. 50 Lr Menzel, Hauptmann M. Dienstunterricht. Der deutsche Infanterist. Jahrgang 15

bis 1900. Mit Abbildungen und .11 Farbendrucken. Berlin. S. 3f> kr. Militär-Vorschriften. Taschenausgabe. (Zusammengeheilt für den Feld gebrauch > Wien 1899. 12; 17. Heft. Wehrvorschriften. 2. Theil. Die Erfüllen- der Dienstpflicht im Heere und in der Kriegsmarine, vom Jahre 18?^ Mit Berücksichtigung des 1. und 5. Nachtrages. 70 kr. 98. Her Organische Bestimmungen für die k. und k. Pioniertruppen, vom Jahre 189v 20 kr.; 91». Heft. Organi.-che Bestimmungen und Dienstvorschrift fax die Militärlehrer, vom Jahre 1899. 20 kr.; 100. Heft. Organisation d^ k. nud k. Erziehungs-Institutes für verwaiste Officierssühne, vom Jthxi 1^*99. 20 kr.; 101. Heft. Vorschrift für den ökonomiseh-adminUratircc Dienst der Verwaltungs-Corumissionen des k. und k. Heeres, vom Jahre 18*7 1—5. Abschnitt. 1 Ü. 20 kr. 102. Heft. Dasselbe. 6. Abschnitt. 60 kr. Müller, K. und L. Braun. Die Bekleidung etc. der bayrischen Armee. 3. Li

ferung München 1899. 5 fl. 40 kr. Oidtmann, Lieutenant v. Commandobuch für jüngere Officiere, für Reserve- uni Landwehrofficiero, sowie Fahnenjunker und Unterofficiere der Feld-Ar- tillerie. Berlin 1899. 16. Gebunden in Leinwand. 72 kr. O welche Lust, Soldat zu sein! Ernstrs aus den „Feriencolonien-. 2. Auflage

41.— 50. Tausend. München 1899. 8. 36 kr. Poidloue, A. Le budget de la manne amrlaise 1899—1900. Memorandum d;

premier lord de l'amiraute. Paris 1899. 8. 75 kr. Pulkowski, Oberst. Leitfaden für den Unterricht der Kanoniere der Fuss- Artillerie. 13. Auflage. 31 i t 1 farbigem Bildnis und 150 Textabbildungen. Berlin 1899. 12. 36 kr. Rangliste der kais. deutschen Murine für das Jahr 1899. Nachtrag. (Abge- >ehlossen am 20. Mai Redigirt im Marine-Cabiuet ) Berlin. 8. 36 kr.

kleine, der kön. sächsischen Armee (XII. und XIX. Armee-Corps des deut- schen Heeres) 1899. 14. Ausgabe. Abgeschlossen am 1. April. Leipzig. 8 30 kr.; 2. und 3. Nachtrag. 15 kr.

von Beamten der kais. deutschen Marine. Abgesehlossen im Juli 1899 Redigirt im Reichs-Marineamt. Berlin l!S99. 8. 1 fl. 6S kr.

Rang- und Quartierliate der kön. preuss. Armee und des XIII. (kön. württ | Armee-Corps für 1899. Mit den Dienstalterslisten der Generalität und der Stabsnfüciere und einem Anhang, enthaltend die kais. Schutztruppen. Nacii dem .Stunde vom 2- Mai 1898. Redaction: die k. Geheime Kriegskanzlei. Berlin 1899. 8. Gebunden in Leinwand 5 tl. 40 kr. Nachtrag 72 kr.

des XIII. (kfin. württ ) Armee-Corps für 1899. Nebst Angabe der nicht im Armee-Corps-Verband befindlichen Ofticiere, Militär-Beh-'-rden etc. Nach dem Stande vom 10. Mai. Stuttgart. 8. 1 H. 50 kr.

Rangs- und Eintheilungs-Liste der k und k. Kriegsmarine. Richtig gestellt bis 1. September 1899. Wien. 12. 70 kr.

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Bücher-Anzeiger. LI

Reichsheer, Das deutsche, und die kais. Marine. Nebst Anhang. Die kais.

Scbutztruppen für Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Süd westafrika und Kamerun. Bearbeitet von Major D. Ecke und Inspector Karge. 10. Jahrgang. Abgeschlossen am 9. Juni 1899. Kassel. 8. 90 kr.

Roujoti, L. de. Education morale, patriotique et militaire des equipages de la flotte. Paris 1899. 12. 1 fl. 80 kr.

.Schnell, Rechnungsunteroföcier J. Der Einjährig-Freiwillige und der Reserve- Officier. Ein Nachschlagebuch für Kanzleien und Unterabtheilungs-Comman- danten und ein Rathgeber für Einjährig-Freiwillig-Aspiranten für nicht- active und active Einjährig-Freiwillige, für Reserve-Officiere (Reserve- Cadetten), für Berufs-Officiers-A^piranten und für Militär-Beamte in der Reserve. 3. Auflage. Ödeuburg 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

Scheidel, Rittmeister A. Taschen- Nacbschlagebuch für die Ofßciere und Offi- ciers-Aspiranten des Beurlaubtenstandes aller Waffengattungen des deut- schen Heeres. Berlin 1899. 8. Gebunden in Leinwand 1 fl. 80 kr.

Schmid, Hauptmann A. Lehrbuch für den schweizerischen Infanterie-Soldaten.

3. Auflage. Mit graphischen Tafeln. Bern 1899. 16. Cartonirt 90 kr. Schumann, Major. Rathgeber für den Compagnie-Chef. Ein Handbuch für den

inneren und äusseren Dienst. Zugleich als 7. Auflage von: Müller- Schwarz, der Coinpagnie-Dienst. Berlin 1899. 8. 2 fl. 70 kr.

Sclrwartzkoppen, Major v. Stichworte für Officiere und Unterofficiere der In- fanterie bei Ertheilung des Dienstunterrichtes. 4. Auflage. Berlin 1899. IG. In Leinwand cartonirt 36 kr.

Seidel's kleines ArmeerSehema. Dislocation und Eintheilung des k. und k. Heeres, der k. und k Kriegsmarine, der k. k. Landwehrund der kttn. ungar. Land- wehr. Nr. 46. Abgeschlossen am 1. November 1899. Wien. 16. 50 kr.

Stechert's Armee-Eintheilung und Quartierliste des deutschen Reiches und der kais. Marino. Bearbeitet und herausgegeben von der Redaction des deut- schen Soldatenhorts. 40. Jahrgang. 330. Ausgabe. Abgeschlossen am 7. Ok- tober 1899. Berlin. 8. 45 kr. "

Tettau, Hauptmann Freiherr v. Die russische Armee in Einzelschriften. 2. bis

4. Heft. Mit Abbildungen. Belin 1899. 8. Zu 1 fl. 20 kr. Troupes, Les. alpines en Italie et en France. Paris 1S99. 8. 90 kr.

Uhle, Oberstlieutenant. Dienst-Reglement, 1. Theil, für das k. und k. Heer. Applicatorisch bearbeitet. Wien 1899. 12. 35 kr.

TJnger, Major, v. Drei Jahre im Sattel ein Lern- und Lesebuch für den Dieust- unterricht des deutschen Cavalleristen. 3. Auflage Mit farbigen Tafeln, zahlreichen Textabbildungen und 1 Bildnis. Berlin 1899. 8. Gebunden 52 kr.

Uniformen, Die, der deutschen Armee. 1. Abtheilung. Übersichtliche Farben- darstellungen der Uniformen. 24. Auflage. (30 farbige Tafeln.) Mit aus- führlicher Liste sämmtlicher Truppentheile und Landwehr-Bezirks-Com- manden mit Angabe der Standquartiere. Leipzig 1899 8. 1 fl. 50 kr.

Die, der deutschen Armee. 8 systematische Farbentafeln mit Erläuterungen, nebst Angabe 9ämintlicher Truppentheile, ihrer Standquartiere und des Errichtungsjahres (von Lieutenant W. Kuske). 5. Auflage. (Neue Aus- gabe mit Nachtrag und 8 schwarzen Tafeln von Oberlieut. W. Kuske). Berlin 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

Vertheiler der Dienstbücher und Vorschriften. 7 Theil, Anbang II zur Ge- schäftsordnung für das k. und k. Heer. Wien 1899. 4. 60 kr.

Verwaltungsanleittmg für den Führer eines Schills, auf welchem ein Ver- waltuugsbeamt.-r nicht eingeschifft ist. Berlin 1899. 8. 45 kr.

Vorschrift für den Bootsdienst in der Marine. Berlin 1899. 12. Cartonirt 30 kr.

für den Schriften verkehr der kön sächsischen Armee. Ausgabe 1899 Dresden. 12. Gebunden in Leinwand. 48 kr.

für die Sicherstellung und Verwertung der Militär-Unterkünfte. Wien 1899. 4. 84 kr.

für die Verwaltung der Militär-Veterinär-Anstalten. Berlin 1899. 8. 42 kr.

über den Gebrauch der Infanterie-Ausrüstung M. 95. Berlin 1899. 12 9 kr.

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LII

Bücher-Anzeiger.

Vorschrift über die Ausbildung des Büchsenmacher-Personals der Werft-Divisionen. Berlin 1899. «. 12 kr.

des Bottelier-Personals, sowie der Sehiffsköche. Ebendaselbst 9 kr.

des Maschinisten- und Heizerpersonals der Werft-Divisionen. Ebendaselbst 12 kr.

des activen Materialien-Verwalter- uud des Reserve -Materialien -Verwalter- personals. Ebendaselbst 12 kr.

des Schiffsbäcker-Personals. Ebendaselbst B kr.

des Schreiber-Personals. Ebendaselbst 9 kr.

des Signal- und Steuermanns-Personals der Matrosen-Divisionen. Eben- daselbst 12 kr.

des Personals der Torpedo-Abtheilungen. Ebendaselbst 24 kr.

des Zimmermanns-Personals der Werft-Divisionen. Ebendaselbst 9 kr.

über die persönlichen Verhältnisse des Zahlmeister-Personals in der kön. sachsischen Armee. Dresden 1899. 8. 12 kr.

über die Waffenübungen der Cavallerie 1891. Neuabdruck mit Einfügung der bis Juni 1>99 ergangenen Änderungen. Mit Abbildungen. Berlin 1899. 8. 30 kr.

Vorschriften für die Ausbildung der Schiffsjungen. Berlin 1899. 8. 60 kr.

für die Ausbildung der Seecadetten auf den Schulschiffen. Ebendaselbst 1 fl. 35 kr.

Uber das Geschäftsverfahren bei den technischen Revisionen im Bereiche der Marine-Artillerie-Depots und des Artillerie -Ressorts der Werften. 1. Theil. Artillerie-Depots. 2. Theil. Werften. Herlin 1899. 8. 1 fl. 6 kr.

Weise, R. Wo und wie linde ich Anstellung und Beförderung:' Kathgeber für Militär-Anwärter. Ausgabe für das Königreich Sachsen. Meissen 1*99. S 1 fl. 20 kr.

Welsshun, G. L. Dienstunterricht des Infanterie-Gemeinen. Fortgeführt und nach den neuesten Bestimmungen ergänzt durch Lieutenant Weiss hun. Mit 1 Bildnis, 3 colorirten Tafeln, 1 Karte der Armee-Corps und deren Uniformirung, zahlreichen Abbildungen, sowie einem kurzen Abriss von Brandenburg-Preussens Geschichte. Jahrgang. Berlin 1899. 8. 24 kr.

Werftdienstordnungr. Theil 2. Werftbetrieb. Abschnitt 5. Entwurf. Berlin 1899 8. 3 fl. 00 kr.

Wort, Ein, für unser Auditoriat. Wien 1899. 8. 40 kr.

Zwenger, Hauptmann. Unterolneier-Hanübuch lür die Feld-Artillerie. 1. Theil. Berlin 1899. 12. 64 kr.

2. Generalsta}ta-\Vis»eiischaft und Adjutanten- Dienst. Taktik. Strategie. Staaten- verthtidi'jung. {b\lddi< n.*t, Märsche, Sichtrfuits- und K^ndschaßsuesen, Manöver, thrn ret is c h - tukt isc he. A u r'gn h r «, Krieg ssp ivl. )

Aux manoeuvres et a la guerre. Propos en l'air sur la taetique de combat de

la cavalerie. Paris 1899. 8 1 Ii. •,'<> kr. Balck, Hauptmann. Taktik. 1 Theil. 1. Halbband: Einleitung und formale Taktik

der Infanterie. 2. Aullage. Berlin 1899. 8. 2 fl. 70 kr. Benoist, Le gcncral P. de. Pa>sage des cours d'eau par la «-avalerie. Paris 1899.

12. 1 fl. 20 kr.

Bernhardi, F. v. Unsere Cavallerie im nächsten Kriege. Berlin 1899. 8. 3 fl. Betrachtungen, Zeitgemässe, über unsere taktische Ausbildung. Wien 1899.

8. 80 kr.

Bk'ibtreu, K. Gedankenübertragung beim grossen Generalstabe. Mit 1 eingcdr.

Skiz/e. Leipzig 18!<9. 8. 30 kr. Callwell, Le major C. E. Petites guerres, leurs principes et leur execution.

Traduit et annote par le lieut.-col. Septans. Avee 12 croquis. Paris 1899.

8. 4 fl. SO kr.

Cavalerie divisionnaire, par un officier de cavalerie. Paris 1S99. 8. 60 kr. La, en liaison avec l'infanterie. Paris 1899. 8. 75 kr.

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Bücher-Anzeiger. LUX

Compte rendu d'nn exercice sur la carte ä simple action. Mode de pre"paration aux exereices avec cadres dans les rdgiments d'artillerie de campagne, par le cummandant L. M. Avec 2 figures et 1 planche. Paris 1899 8. 60 kr.

Dragomirof, Le general. L'art de vaincre, de Souvarof (commonte par le general

Dragomirof). Paris 1891). 8. 90 kr. Frisch, R. J. Considerations sur la defense de TAlg^rie-Tunisie et l'arm^e

d'Afriqne. Paris 1899. 8. 2 fl. 10 kr. Gizycki, H. v. Strategisch-taktische Aufgaben nebst Losungen. 8. Heft. Brigade-

manOver. Mit 1 Generalstabskarte. 2. Auflage. Leipzig 1899. 8. 1 fl. 20 kr. Groyther, C. M. De. Tactics for Besinners London 1S99. 8. 1 fl. 80 kr. Hasselrot, P. Taktik I. Inledning och formell taktik. Stockholm 1899. 8.

4 fl. 45 kr.

Hoppenstedt, Hauptmann J. Unterofficier-Aufgaben. Eiu Beitrag zur Ausbildung

der Unterführer. 2. Auflag-». Mit 1 Karte und 4 Cioquis im Texte.

Berlin 1899. 8. 72 kr. Meckel, General. Der Kriegsspiel- Apparat. 2. Auflage, mit 6 farbigen Tafeln.

Berlin 1899. 8. 72 kr. Morawetz v. Moranow, G. M Aufmärsche der Cavallerie-Truppen-Division.

Mit 40 Blatt Skizzen. Wien 1899. 12. 50 kr. Niessei, Le capitaine. Guide pour le chef d'une petite unite" d'infanterie operant

la nuit. Paris 1899. 8. 1 fl. 20 kr. Omnia raecum porto. Manöver-Kalender für die Infanterie, zugleich für Übungs-

reisen, Übungsritte, Kriegsspiel und taktische Arbeiten. XVI. Jahrg. 1899.

Metz. IG. Gart. 1 fl. 5 kr. Palat, Le coinmandant- La preparation au combat de l'infanterie allemande.

Paris 1899. 8. 90 kr Regis, Le lieut.-cokmel. Bmploi de ravtillerie dans la bataille. Paris 1899. 8.

1 Ü. fcO kr.

Reisner Freih. v Lichtenstern, Oberst. Die psychologischen Elemente bei Angriff und Verteidigung. Mühl, Oberlieutenant. Zusammenfassende Betrachtung der Schlachten gegen die franzosische Republik im Kriege 1870/71. (Aus: „Militär-Wochenblatt", Jahrgang 1899, Beiheft 7.) Berlin. 8 42 kr

Rohr, Oberst F. Taschenbuch zum Gebrauohe bei taktischen Ausarbeitungen, Kriegsspielen, taktischen Übungsritten, Manövern und im Felde. 11. Auflage. Mit 4 Beilagen, 6 Skizzent.ifeln und zahlreichen Textti<:uren. (Aus: „Brau- müller's militärische Tas* henbücher". 1. Bd.) Wien 1899. 12 Gebunden in Leinwand 1 fl. SO kr

Schmid, Hauptmann H. Befehlsteehnik. 2. Auflage. Mit 2 Tafeln. Wien 1899. 12 1 fl.

Schwarz, Oberst H Ritter v Daten und Anhaltspunkte für die Trnppenführung und deren Hilfsdienst bei Marseben, Ruhe und Gelecht. 7. Auflage. Mit Figuren. Wien 1*99. 12. »',0 kr.

Springer, Oberst A. Edler v. Handbuch für Officiere des Generalstabes (mit besonderer Rücksicht auf deren Dienst im Felde). 10. Auliage. Mit 12 Bei- lagen. Wien 1899. 12. Gebunden in Leinwand 3 fl.

Stscherbatschew Der Truppendienst im Felde und die Pflichten der Comman- danten, nach dem Reglement vom Jahre 1899 St. Petersburg. S. 3 Ü. (In russischer Sprache.)

Vetter, Rittmeister L Programm zur Ausbildung des Cavalleristen im Feld- dienste. Mit 1 Tabelle und 2 Karten Marburg 1899. 8. 70 kr.

Verdy du Vernois, General J. v. Studien über Truppenführung. 1. Theil. Neu bearbeitet durch Oberst v. Gossler. A. und 4 (Schiusa-) Heft. Mit 4 Gefechtsplanen. Berlin 1*99. *. :J ti

Wedels, v, Officiers-Taschenbuch für Manöver, Übungsreisen, Kriegsspiel, taktische Arbeiten. Mit Tabellen und Si-naturentateln. 15. Auflage vou Hauptmann Balek. Berlin 1899. 12 In Leinwand cart. 90 kr.

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LIV

Bücher-Anzeiger.

Wolff, Hauptmann J. Anleitungen für die Ausbildung der Compagnie im Patrullen- und Meldedienst vom Beginn der Rekiuten-Ausbildung bis zur Beendigung der jährlichen grossen Übungen. Mit einer Sammlung von Patrullen-Auf- gaben etc. 4. Auflage, Gemeinfasslich dargestellt. Mit 1 Skizze Wien 189«». 12. 60 kr.

Zum Studium der Taktik. Von F. C. v. H. 3. Auflage. 2 Tüeile. Als Entwurf gedruckt. Mit 32 Beilagen. Wien 1899. 8. 8 fl.

3. Artillerie- und Wajf< n- Lehre. ScJiiesairestn. Kriegtbaukunat, Genie- und Pionnier-Wcsm. Fcalutig.skrieg. Marine (nur alfgemein Wiiseutuertc*).

Abendroth, Hauptmann. Die Zünder der preussischen Artillerie in diesem Jahr- hundert bis zur Einfuhrung d<-r Brisanzmunition nach ihrer historischen Entwicklung. Mit 29 Blatt Zeichnungen. Keisse 1899. 8 1 fl. 20 kr.

Alvensleben, K. v. Was muss man von der Kriegsmarine wissen? Über «ii-3 Kriegsflotten aller Kulturvölker, mit besonderer Berücksichtigung der deutschen Aufnahme-Bedingungen. Bau und Armierung der Kriegssehife, Kriegshäfen. Arsenale, Werften u. v. a. Berlin 1899. 8. 60 kr.

Befestigung, Die beständige, und der Festunirskriei,'. 3. Bd. Leith n er, Oberst E Freih. v. Neueste Anschauungen. Mit 4 zum Theil farbigen Tafeln. Wien 1899. 8. 1 fl. 80 kr.

Brassey, T. A. Naval Annual. 1899. With Plates. London 1899. 8. 11 fl. 40 kr.

Cranz, C. und K. R. Koch. Untersuchungen über Vibration des Gewehrlaufes. I. Schwingungen in verticaler Ebene bei horizontal gehaltenem Gewehr A Gewehre vom Typus des Mausergewehres Mod. 71. Mit Figuren und G Tafeln. (Aus: „Abhandlungen der kön bayerischen Akademie der Wissen- schaften-.) München 1899. 4. 1 fl. 20 kr.

Decepts, Le capitaine L. Le matöriel dartillerie de c.mpagne de l'usiue Krupp (1892-1897). Avec 5 teures et 1 planche. Paris 1899. 8. t>0 kr.

Dick, Corvetteucapitäii C. und Doz. 0. Kretschmer. Handbuch der Seemann- schaft. 2 Theile. 2. Auflage. Mit 050 Abbildungen, 11 Tafeln und 1 Karte. Berlin 1899. 8 18 fl.

Dittmer, Capitän zur See. Katechismus der deutschen Kriegsmarine. Mit Titel- bild und 174 Textabbildungen. 2 Auflage. 1899. 12. Gebunden in Lein- wand. 2 fl. 40 kr.

Dossow's, v.. Dienstunteiricht für den Pionnier des deutschen Heeres. 2. Auflage.

Mit 8 farbigen Tafeln und zahlreichen Abbildungen. Berlin 1899. 8. 80 kr. Grasset, Le lieut. de vaisseau A. La defense des cOtes. Avec 29 planches.

Paris 1899. 8. 6 fl.

Hart. Le capitaine A. La nouvelle artillerie de eampnsrnc Paris 1899. 8. 60 kr.

Hartmann, Oberst E. Über Fortfestuugen. Berlin 1899. 8. 30 kr.

Jahrbuch für Deutschlands Seeintcressen. Von Nauticus. Mit 14 Abbildungen

und graphischen Tafeln. Berlin 1899. 8. 1 fl. 20 kr. Kipling, Pi. Eine Manöverflotte. Aus dem Englischen durch Capitän F. Lavaud.

Berlin 1899. 8. 1 fl. 20 kr. Knobloch, Hauptmann W. Sammlung von Schiessaufgaben nebst Lösungen. Mit

1 Plan und 21 Beilagen. Wien 1899. 8. 1 fl. 30 kr. Korzen, Artillerie-Ingenieur und Hauptmann L David. Taschenbuch für die

k. und k. Feld-Artillerie. 4. Auflage. Mit Figuren und 1 Bildnis. Wien 189?.

12. Gebunden in Leinwand. 2 fl 3') kr KriegsschirTsarten, Die wichtigsten deutschen. Unter Benützung amtlichen

Materials geschildert. Mit 1 Tafel deutscher Kriegsschiffe. Leipzig 189 '

8. 90 kr .

Kntzlnigg, Hauptmann A Über den Minenkrieg und dessen Zukunft Mi: 1 Tafel. (Aus: „Mittheilnngen über Gegenstände des Artillerie- und Genie- Wesens".) Wien 1899. 8. 70 kr.

Liehr, Major. Schiessbnch (für Jäger). Neu bearbeitet von Hauptmann v. Bosen- berg. 11. Aufluge. Mit Figuren. Berlin 1899. 12. 12 kr.

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Bücher-Anzeiger. LV

Marschner, Major E. Lehrbuch der Waffenlehre. 2. Bd. Specielle Waffenlehre.

2. Auflage. Mit 210 Abbildungen. Wien und Prag 1899. 8. 3 fl. 60 kr. Mersmann, Hauptmann. Merktafel für die Unterweisung des Schützen in der

selbständigen Gefechtsverwendung seiner Waffe. 2. Auflage mit 3 Figuren.

Metz 1899. 16. 10 kr. Mielichhofer, Hauptmann S. Der Batteriebau und seine wichtigsten Daten.

12 Tafeln mit eingedrucktem Text. Wien 1899. 16. 50 kr. Die Verteidigung von Küstenbefestigungen und der angrenzenden offenen

Küsten. Mit 9 Abbildungen. Wien 1899. 8. 1 fl. 70 kr. Minarelli Fitz-GeTald, Oberst. Moderne Schiessausbildung. Studi* über die

neueste Schiessinstruction für die italienische Infanterie vom Jahre 1898

im Vergleich mit den analogen reglementaron Vorschriften in Deutschland,

Frankreich, Österreich-Ungarn und Russland. Mit 2 Tafeln. Wien 1899.

8. 1 fl. 80 kr.

Xotre marine de guerre en 1899. Les vices de son Organisation. Un programme

de reformes. Paris 1899. 12. 1 fl 50 kr. Parra, N. Pistolets automatiques. Avec 4 Fig. et 5 planches. Paris 1899. 8.

1 fl. 50 kr.

Poncet, Le Heut. L. L'artillerie austro-hongrojse en 1899. Paris. 8. 60 kr. Reohe, Capit. E. Wie führe ich mein Schiff über See? Einführung in die

praktische Navigation. Mit Figuren. Kattowitz 1899. 8. Cart. 2 fl. 70 kr. Rehm. Major P. v. Gesichtspunkte für die weitere Entwicklung der Fortification

Mit 7 Figuren und 2 Tafeln. Wien 1899. 8. 1 fl. 80 kr. Rollinger. Obtrstlieutenant L. Vortrüge über Festungskrieg. 3. Auflage. Mit

7 Tafeln. Wien 1899. 8. 4 fl. 2:> kr. Schiessregeln, Die, der k und k. Fell- Artillerie, mit praktischen Beispielen.

Auflage vom Jahre 189'.». (Von Hauptmann J. Krach er.) Wien. 12.

In Wachstuch 1 fl. 85 kr. Schiessvorschrift für die Feld-Artillerie. Mit Figuren und 8 Mustern. Berlin 1899.

12. 2 fl. 40 kr.

Schmidt, Oberlieutenant. Taktische Spatenarbeit. Praktische Beispiele zur

Feldpionnier-Vors< hrift lür die Infanterie. Mit 8 Plänen in Steindruck

und 27 Textabbildungen. Berlin 1899. 8. 1 fi. 20 kr Siber, Hauptmann. Tafel für den Unterricht über das Gewehr SS, den Cara-

biner 8S und das Gewehr 91. 3. Auflage. Gl X 74;Vm. Farbendruck.

Berlin 1899. 60 kr.

Thomas, N. W., M. A.TheNaval Wordbook. Ein systematisches Wörterbuch marine- technischer Ausdrücke in englischer und deutscher Sprache. Kiel 1899. 8. Gebunden in Leinwand 1 fl. 80 kr.

Tonrnier, E. La flotte de combat. Paris 1899. 12 75 kr.

Unterricht, Technischer, für die k. und k. Pionnier-Truppe. f>. Th eil. Mit Fig.

und G Tafeln. Wien 1899. 8. 90 kr.; 4. Anhang zum 4. Theil 25 kr;

6. Anhang zum G. Theil 80 kr. Valois, Vice-Admiral. Seemacht, Seegeltung, Seeherrschaft. Kurze Betrachtungen

über Seekriegsführung. Berlin 1899. 8 Gebunden in Leinwand 1 fl. 20 kr. Vecchi e D'Adda, La marina contemporanea. Con figure. Turin 1899 IG. 3 fl. Weiss, Hauptmann. Über moderne Sehlachtfeld-Befestigunc Mit Figuren.

Applicatorische Betrachtungen über das Exercier-Ueirle.ment der Infanterie.

(Aus: „Militär- Wochenblatt", Jahrg. 1899, Beiheft 5.) Berlin. 8. GO kr. Werkzengbuch für die Feldbahn-ZwiHings-Loeomotive. Herausg. : Eisenbahn- Brigade. Berlin 1899. 12. 21 kr. Winklar, Artillerie-Officier J Vortrüge für den k und k Waffenofficicr über

seine fachmännischen Dienstcs-Obliegenheiten. 2. Auflage. Mit G Tafeln.

Wien 1899. 8. GO kr Witte. Oberst W. Fort>chritt»> und Veränderungen im Gebiete des WatTenwesens

in der neuesten Zeit. (Als Erjjänzunir und Fortsetzung der eremeinfass-

lichen Waffenlehre ) Kachtrag' IV. (1898 99.) Mit Abbildungen. Berlin.

8. 60 kr.

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Bücher- Anzeiger.

4. Militär -Geographie und -Statistik. Terrainhhre. Situationsxeichnen. Terrain' Recognoscirung. (Aufnahme und Zeichnung altltre, siehe auch: II. Aufteilung, 3.)

Haardt v. Hartenthurn, V. Die militärisch wichtigsten Kartenwerke der europäischen Staaten. Mit 8 Tafeln. (Ans: „Mittheilunsren des k. und k miiitär-geographischen Institutes-.) Wien 1899. 8. 60 kr.

Pramberger, Hauptmann E. Behelf zum Studium der Militär-Geographie von Mittel-Rurupa. Mit einer Karte des nordöstlichen Mittel-Europa. 3. Ad Wien 1899. 8. 2 fl. IG kr.

Spindler, Major J. Die Signaturen der Generalstabskarten des Deutschen Reiches 1 : 100.000, Frankreich 1 : S0.000, Österreich 1 : 75 000 und Russland 1 : 126.000, nebst Erklärungen für diese Karten. Als Hilfsmittel zum Kartenlesen zusammengestellt. 2. Auflage. München 1899. 8. 60 kr.

Wachs, Major 0. Die Etapen-trasse von England nach Indien um das Cap der Guten Hoffuung. Berlin 1899. 8. 75 kr.

5. Geschichte des Kriegnet sens und der Kriegskunst. KriegsgtscJiichte . Truppen-

geschichte.

Atteridge, A. II. War» of the 'Nineties. History of the Warfare of last ten Years of the. Nineteeth Century. London 1899. 8. 5 fl. 40 kr.

Balck, Hauptmann. Die Schlacht von Soor am SO. September 1745. Bende- inann, Contre-Admiral. Der Seekrieg zwischen Spanien und den Ver- einigten Staaten von Nordamerika 1898. Mit 1 Kartenbeilage. (Aus: „Militär-Wochenblatt14, Jahrgang 1899, Beiheft 4.) Berlin. 8. 45 kr.

Barrieres, Ch. et F. Ollivier. Historique du service de mousqueterie dans la marine, depuis Richelieu jusqu'ä nos jours. Paris 1899. 8. 2 fl. 10 kr.

Beck, Major F. Geschichte des grossherzoglich hessischen Feld-Artillerie-Regi- mentes Nr. 25 und seiner Stämme 1460—1883. Fortgesetzt von 1883 bi* 1897 durch Hauptmann K. v. Hahn Mit 1 Bildnis, 2 Uniformbildern und 1 Plan der Schlacht von Gravelotte St-lJrivat. Berlin 1899. 8. 4 fl. 80 kr.

Beitrage zur Geschichte der k. und k. Geniewaffe. Nach den von Oberst H. Blase k hinterlassend! ManuseripNn und Vorbereitungen. Im Auftrage des k. und k Keicbs-Kriei.rsmiiiisteriums zusammengestellt und bearbeitet durch Oberst Franz Rieger. 1. Abtheilung. 2. Abschnitt. Mit 13 Plänen und 2 Bildnissen. Wien 1899. 8. Gebunden in Leinwand 12 fl.

Benoit, Le capitaine C. Navires de guerre et batt.'ries de c«'»te. Operations de l'escadre americaine ä Santiago de Cuba. Avec 4 figures. Paris 1899. 8. GO kr.

Bleibtreu, C. Gravelutte. Die Kämpfe um Metz. Illustrationen von Ch. Speyer. 2. Auflage. !»>.— •><). Tausend. Stuttgart 1899. 8. «0 kr. Paris 1870 71. Illustrationen von Ch. Speyer. 11.— 15. Tausend. Eben- daselbst 1 fl. 20 kr.

Blume, General v. Die Beschickung von Paris 1870/71 und die Ursacher. ihrer

Verzögerung. Berlin 1899. 8. 90 kr. Boillot, Major. L'an 1800 en Suisse au point de vue militaire. Publicition fftisailt

suite aux: „Essais de levee d'une force nationale en Suisse en 1799u da

meine auteur. Davos 1899. 8. 2 fl. 10 kr. Bonnal. Le general H. Froescliviller. Les evenements militaires de 15 juillet

au 12 aoüt 1870. Avec 38 cartes. Paris 1899. 8. 7 fl. 20 kr. Britton, W. The Civil War on the Border: A Narrative of Military Operations

in Missouri, Kansas, Arkansas and the Indian Territory Düring the Year*

1863—1865. New- York 1899. 8. 10 fl. 50 kr. Bujac, Le commandant E. Egypte et Soudan. Avec 36 cartes. Paris 1899. 8. 4 fl 50 kr. Camon, H. La bataille napoleonienne. Paris 1899. 8. 90 kr. Cardinal v. Widdern, Oberst G. Der Kri' ir an den rückwärtigen Verbindungen

der deutschen Heere 1870/71. 4. Theil. 2. Band und 5. (Sohluss-) Theil.

Mit Karten und 5 Skuzen, neb^r Register über den Inhalt des Ge-

»amrotwerkes. B-rlin 1899. 8. 4 Ü. 08 kr

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Bücher-Anzeiger.

LVII

Chnquet, A. L'Ecole de Mars (1794). Avec une gravure. Paris 1899. 12. 2 fl. 10 kr. Cisternes, R. de. La campagne de Minorque d apres le jonrnal da commandenr

de Glandevez et de nonibreuses lettres inedites. Paris 1899. 8.

4 fl. 50 kr.

Clowes, W. L. The Royal Navy. A History frora the Earliest Times to the Present. Vol. 4. London 1899. 8. 18 fl.

Darstellungen aus der bayerischen Kriegs- und Heeresgeschichte. Herausgegeben vom k. b. Kriegs-Archiv. 8. Heft. Land mann, G. IC. K. Ritter v. Wilhelm III. von England und Max Emanuel von Bayern im nieder- ländischen Kriege 1692—1697. Mit 11 Kartenskizzen im Texte und 1 Über- sichtskarte; — Liel, Oberstlieutenant K. v. Die Operationen des im Reichsdienste stehenden Neckarcorps innerhalb des Grossherzogthun is Baden währenddes Sommers 1849. Mit 3 Beilagen. Erhard, Oberst A. Bayerische Einzelthaten und Gefechtsbilder aus dem deutsch-französischen Kriege 1870/71. Gesammelt und bearbeitet zumeist nach Kriegsministerial- Acten und Aufzeichnungen der Truppentheile. München 1899. 8. 1 fl. 80 kr.

Durny, V. Le 1er re"giment de tirailleurs algeriens. Histoire et campagnes. PrCface d'E. Lavisse. Paris 1899. 4. 12 fl.

Elster, Premier-Lieutenant 0. Geschichte der stehenden Truppen im Herzogthume Braunschweig- Wolfer biittel von 1600-1714. Mit 5 Beilagen und 8 Karten- skizzen. Leipzig 1899. 8. 4 fl. 20 kr.

Erben, Dr. W. Katalog des k. und k. Heeresmuseums. Mit Abbildungen. Wien 1899. 8. 1 fl. 44 kr.

Erhard, Oberst A. Bayerische Einzelthaten und Gefechtsbilder aus dem deutsch- französischen Kriege 1870/71. Gesammelt und bearbeitet zumeist nach Kriegsministerial-Acten und Aufzeichnungen der Truppentheile. (Aus: „Darstellungen aus der bayerischen Kriegs- und Heere-geschichte".) München 1899. 8. 60 kr.

Fay. Etudes de marches. Jena-Sedan. Avec tableaux et cartes. Paris 1899. 4. 6 fl.

Frankhau8er, des Venners und Oberstlieutenants J. v. Burgdorf, Tagebuch über den 2. Villmergerkrieg 1722. Burgdorf 1899. 8. 48 kr.

Frobenius, Oberstlieutenant. Kriegsgeschichtliche Beispiele des Festlingskrieges aus dem deutsch-französischen Kriege von 1870 71. 1. Helt. Mit 2 Plänen in Steindruck. Berlin 1899. 8. 2 fl. 10 kr.

Gallien!. Trois colonnes au Tunkin. (1894/95). Paris 1899. 8. 2 fl. 40 kr.

Gedenkblätter der k. und k. Kriegsmarine. Herausgegeben von der Redaction

der „Mittheilunsen aus dem Gebiete des Seewesens". 2. Band, mit 1 Bildnis. . Pola 1899. 8. 1 fl.

Geitel, A. Die Gefallenen d«>r Sehlachten um Metz 1870. Die Verlustlisten der

an den Kämpfen um Metz 1870 betheiligten deutschen Regimenter.

Metz 1899. 8. 48 kr. George, H. B. Kapoleon's Invasion of Russia. London 1899. 8. 9 fl. Geschiebte der Sicherheitstruppen und der öffentlichen Sicherheit in Bosnien

und der Hercegovina 1878—1898. Mit 5 Tabellen. Wien 1899. 8. Cartonirt

1 fl. 50 kr.

Gremillet, Le capitaine P. Un regiment pemlant deux siecles (1684—1899). Historiquc du 81« de ligue, ancien 6* lCger „l'Intrepide". Avec gravures. Paris 1899. 8. 9 fl.

Halstead, M. History of the War with Spain. New- York 1899. 8. 4 fl. 50 kr. Hanna, H. B. The Second Afghan War 1878—1880. Vol. I. London 1899. 8. 7 fl. 20 kr.

Hans, A. La guerre du Mexique selon les Mexicains. PMition revue et augmentde.

Paris 1899. 8. 90 kr. Heinzel, Oberst F. Die Schlacht von Custuzza. 24. Juni 1S66. Mit 1 Bildnis

und 1 Karte Wien IS'.'*.». 8. 25 kr. Hoenig, F. Beitrage *ur Schlacht von Vionville— Mars-la-Tour. Berlin 1899. 8.

1 fl. 20 kr.

Hollender, Le commaudant. Le siege de Phalsbourg en 1870 Paris 1899. 8. 1 fl. 50 kr.

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LYIII Bücher-Anzeiger.

Jeanneney, Le capitaine. Glorieux passe' d'un rägiment. 8p d'infanterie. 1562 a 1899. Campagnes de 1799. 1800, 18U5, 1806, 1807, 1809, 1823. 1847—1852 (Algerie), 1859, 1870, 71. Avec gravures. Paris 1899. 8. 10 fl. 80 kr

Jessen, W. Der Ehrentag von Eckernforde (5. Mai 1849). Mit 1 Plan der Schanzen und vielen Illustrationen. Eckernförde 1899. 8. 90 kr.

Kelinert, H. Die Kriegsereignisse des Jahr»«s 1866 im Herzogthume Gotha und die gotha*ischen Turner zur Zeit des Treffens von Langensalza. Mit 1 Karte. Gotha 1899. 8. 60 kr.

Kroll, Major. Oflicier-Stammliste des Leib-Grenadier-Regimentes König Friedrich Wilhelm III. (1. brandenburgischen) Nr. 8. Von der Errichtung des Regi- ments ain 20. August 1808 bis zum 1. Mai 1899. Berlin. 8. 8 fl. 40 kr

Kupelwieser, F. M. L. L. Johann Katzianers Zug gegen die Türken 1539 Wien 1899. 8. 15 kr. Die Kämpfe Oesterreichs mit den Osmanen vom Jahre 1526 -1537. Mi: 5 Kartenskizzen und 1 Beilage. Wien 1899. 8. 1 fl. 50 kr.

Kuropatkin, A. N. Die Eroberung Turkmeniens, mit einer Skizze der kriegerischen Ereignisse in Mittelasien von 1839—1876. St. Petersburg 1899. 8. 4 fl. 80 kr.

Lardy, Le Dr E. La guerre grdco-turque. Rdsume historique ei strat4giqa<? Accompagne" de notes nitfdicales et nombreuses illustrations. Paris 189?. 8. 7 fl. 20 kr.

Liebe, G. Der Soldat in der deutschen Vergangenheit. Mit 183 Abbildungen und Beilagen nach den Originalen aus dem 15.— 18. Jahrh. Leipzig 18i*9. 4. 2 fl. 40 kr.

Liposcak, Major A. Die Operationen der englisch-egvptischen Truppen im Sudan.

Mit 4 Kurten. (Aus: „Organ der militär- wissenschaftlichen Vereine4-.'

Wien 1899. 8. 80 kr. Lütgendorf, Major C. Freiherr v. Applicatorische Besprechung der Thätigkeit

des k. k. X. Corps im Gefechte bei Traurenau am 27. Juni 1866. 2. Heft

Mit 4 Oleaten. Wien 1899. 8. 1 fl. 20 kr. Maretich v. Riv-Alpon, Oberst G. Freiherr v. Die vierte Berg Isel-Schlaeh*.

am 13. August 1809. (Gefechte in der Umgebuug von Innsbruck am 11..

13. und 14. August, sowie im Unter-Innthale bis 17. August 1809). Mit

1 Abbildung, 1 Tafel und 1 Karte. Innsbruck 1899. 8. 2 fl. Martinien, A. Tableaux par corps et par bataille des ofßeiers tues et Messe*

peiuiant les guerres de l'Empire (1805/15). Paris 1899. 8. 12 fl. Mayer v. Rosenau, 1). S. Den Manen Erzlu-rzog Karl's! Unbekannt gebliebene

Krieust-nngnissf aus den Jahren 1805 und 1809. Die südliche Umgebung

"Wiens wahrend der französischen Invasion von 1809. Mit 1 Bildnis. Maue;

bei Wien 1899. 4. 50 kr. MayerhofTer v. Vedropolje, Hauptmann E Der Infanteriekampf des IX. Corps

vor Amanvilk-rs-la- Folie. Mit 2 Karten. Wien 1899. 8 1 fl. Meyer, W. Die zweite Schlacht bei Zürich am 25 und 26. September 1799

Mit 1 Vorwort von G. Meyer v. Knonau. Mit einer Planskizze.

Zürich 18'.'9 8. 1 fl. 20 kr. Mittheilungen des k. und k. Krie^s-Arcliivs Herausgegeben von der DireetioL

des k. und k Kriegs-Archivs. Neue Folge. XI. Bd. Mit 3 Tafelu. Wien 1S99.

8. 1 il. 50 kr.

Moni, Oberlientenaot Zusammenfassende Betrachtung der Schlachten gegen die französische Republik im Kriege 1870, 7 1 . Reisner Freih. v. Lichten- stern, Oberst. Die psychologischen Elemente bei Angriff* und Vertheidigong. (Aus: Militär- Wochenblatt", Jahrgang 1899, Beiheft 7.) Berlin. 8. 42 kr

Moltke's kriegsgeschichtliche Arbeiten. 2. Theil. Kritische Aufsätze zur Ge- schichte der Feld zöge von 1809» 1859. 1864. 1866 und 1870/71. Heraus- gegeben vom Gruben Generalstabe, Abtheilung für Kriegsgeschichte. Mit Übersichtskarten, Plänen und Skizzen. Berlin 1899 8. 4 fl. 20 kr.

Mourin, E. Essai historique sur larmee russe. Paris 1899. 8. 1 fl. 50 kr.

PfyfTer. .1. Aus dein Kriegsjahre 179!' Der Versuch eines Aar-Übergange* bei D uingen durch Erzherzog Karl am 17. Aug. 1799. Baden 1899. 8. 40 kr

itf.

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Bücher-Anzeiger. LIX

Roder v. Diersburg, G. L. C. Freiherr. Geschichte des 1. grossherzoglich hessi- schen Infanterie-Regimentes Nr. 115. 1621—1809. Bearbeitet und ergänzt von Oberst F. Beck. Mit 15 Kunstbeilagen in Lichtdruck. Berlin 1899. 8. 7 fl. 20 kr.

Roosevelt, T. The Rough Riders. London 1899. 8. 6 fl 48 kr.

Remsset, Le lieut.-colonel. Le Corps de l'arme'e de Metz, 19 juillet— 27 octo- bre 1870. Avec 5 eartes. Paris 1899. 8. 4 fl. .00 kr.

Schaff, Oberst. Die kön. sächsische Brigade von Klengel in Kobrin vom 24. bis 27. Juli 1812. Mit 2 Karten. Dresden 1899. 8. 75 kr.

Scherff, General W. v. G. L. v. Schwartzkoppen am 16 August 1870. Meino Antwort auf Fritz Hoenig's „Die Wahrheit über die Schlacht von Vion- ville— Mars-la-Touru. München 1899. 8. 1 fl. 44 kr.

Schonaich, Rittmeister Freiherr v. Nachtrag zur Geschichte des Husaren-Regi- mentes von Zieten (brandenburgischen) Nr. 3. (Zeit von 1873 1899.) Mit 5 Tafeln. Rathenow. 8. 1 fl 80 kr.

Schweppe, Seconde- Lieutenant. Geschichte des oldenburgischen Dragoner- Regimentes Nr. 19. Mit 1 Porträt und 6 farbigen Uniformbildern. Olden- burg 1899. 8. 4 fl 20 kr.

Smekal, Major G. Die Schlacht bei Aspern und Esslingen. 21. und 22. Mai 1809. Mit 9 Beilageu. Wien 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

Spears, J. R. American Navy in the War with Spain. With 100 Illustrations. London 1899. 8. 4 fl. 32 kr.

Sternegs'8, G. M. v. Schlachten-Atlas des 19. Jahrhunderts vom Jahre 1828 bis 1885. 56. und 57. Lieferung. Iglau 1899. 4. Sabscriptionspr. 1 fl. 33 kr. Einzelpreis 2 fl. 05 kr.

Strobl, Oberst A. Mortara und Novara. Kurze Darstellung des Feldzuges 1849 in Italien mit besonderer Berücksichtigung der Schlachten von Mortara und Novara. Mit 2 Ordres de bataille und 18~Skizzen. Wien 1899. 8. 1 fl. 80 kr.

Thauss, G. Das herzoglich coburg-gothaische Infanterie-Regiment in der Schlacht bei Langensalza ;un 27. Juui 1866. Mit 5 Illustr Langensalza 1899. 8. 18 kr.

Verdades, E. C. La guerra hispuno-americana. Barcelona 1899. 8. 1 fl. 92 kr.

Versen, Oberlieutenant von. Geschichte der UnteroHicierschule in Potsdam 1824—1899. Mit mehreren Abbildungen. Berlin. 8. 2 fl. 4 kr.

Volger, F. Die saehsen-altenburuischen Truppen im schleswig-holsteinischen Feld- zuge 1849. Altenburg 1899 8 18 kr.

Waddington, R. La Guerre de Sopt ans. Histoire diplomatique et militaire. Tome I. Les dbuts. P;iris 1899. 8. 4 fl. 50 kr.

Wengen, F. v. der. Die Kämpfe vor Beifort im Jänner 1871 und die historische Wahrheit. Berlin 1899. 8. 1 fl. 80 kr.

U. Abthelinng. Hilfswissenschaften.

/. Allgemeine und Staaten - Geschieht*. Geschichte der Kultur, der Literatur, der Künste und Wisxaitchaftcn. Biographien, Mtmoirm, Tagdücher.

Alcazar, J. de. Historia de Espana en America. Madrid 1899. 4. 4 fl. 80 kr.

Andler, Ch. Le Prince de Bismarck. Paris 1899. 18 2 fl. 10 kr.

Andre, E. C. De l'esclavage ä Madagascar. Paris 1899. 8. 3 fl. 60 kr.

Archiv für österreichische Geschichte. Herausgegeben von der zur Pflege vater- ländischer Geschichte aufgestellten Kommission der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. 8 J. Band. 2. Hälfte. Wien 1899. 8. 3 fl. ; 87. Band, 1. Hälfte. Ebendaselbst 2 fl. 45 kr.

Arx, Prof. F. v. Der Einfall der . Franzosen in den Kanton Solothurn 1798. Solo- thurn 1899. 8. 36 kr.

Baidock, T. S. Cromwell as a Soldier. London 1899. 8. 10 fl. 80 kr.

Harfus, E. v. Kriegsfahrten eines alten Soldaten im fernen Osten. Nach den Aufzeichnungen eines ehemaligen Officiers der niederländisch-ostindischen Armee erzählt. Stuttgart 1899. 8. 60 kr.

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LX Bücher-Anzeiger.

Bauer, E. Aus den Tagen der Nihilistengefahr. Erinnerungen und Erlebnis^

2. vTitel-) Auflage. Leipzig (Ibi*7). 8. (30 kr. Bax, E. B. Peasants' War in German/, 1525/36. London 1899. 8. 4 Ii. 32 kr. (Bernhardi, Th v ) Aus dein Leben Th. v. Bernhardi's. 2. Tneil Leipzig 1899

8. 4 H. 20 kr.

Bernoulli, A. Basels Antbeil am Burgunderkriege. II. Die Schlacht bei Grandsor.

Mit 1 Tafel und 1 Karte. Basel 1899. 4. 84 kr. Bleibtreu, C. Dies irae. Erinnerungen eines französischen Officiers an Sedau

Illustrirt von Haug. 4. Auflage. Stuttgart 1899. 8. «0 kr. Blenck, Dir. E. Genealogie der europäischen Regentenhäuser. N. F. XXVIII. Jahr^

Berlin 1891). 8. 90 kr Böger, R. Die Rhein-Elbestrasse des Tiberius. Section: Aliso— Weser, die Marsch- route des Varus. Münster 1899. 8. 90 kr Bogutacharaki, W. .7. Marquis de Lafayette, der Leiter dreier Revolutionen

Mit Porträts. Moskau 1899. 8. 2 fl' 40 kr. (In russischer Sprache.) Bottini Massa, E. La Sicilia nel 1818. Palermo 1899. 8. 90 kr. Boot, J. Persönliche Erinnerungen an den Fürsten Bismarck. Herausgegeben tod

H. Poschinger. Hamburg 1899. 8 90 kr. Bourrienne. Memoire* sur Napoleon. Le Directoire, le Consulat, l'Empire et la

Ri stauration. Edition nouvelle, ref-mdue et annotee par D. Lacroix

Tome I et II. Paris 1899. 12. Zu 2 fl. 10 kr Boyen, Generalfeldmarschall H. v. Denkwürdigkeiten und Erinnerungen 1771

1813. Neue, bearbeitete Ausgabe in 2 Bänden. Mit Bildnis. Stuttgart 1891'

8. .r> fl. 40 kr

Caix, Ii. de. Fachoda, la France et l'Angleterre. Avec 3 cartes. Paris 1899. Ii 2 II. 10 kr

Cappelletti, 0. Napoleone 1°. Con figure Mailand 1899. 16. 1 fl. 50 kr. Carpenter, E. J. America in Hawaii. A Historv of United States Influence in

Hawaiian Islands. London 1,899. 12. 3 fl.'öO kr. Cerro, E. del. Cospiiazionj romane (1817 18G8). Rom 1899. 16. 1 fl. 80 kr. Clement, H. L'arrestatitrn de la Duchesse de Berry, d'apres des document?

inedits. Paris 1899. 8. 90 kr. Coup, Le, d'etat en Finlande Leipzig 1899 12. 60 kr.

Couraon, A. 1830. Chouans et refractaires. Bretagne et Bas-Maine. Paris 1899. 8. 3 fl.

Costa-Rossetti Edler v. Roaaanegg, A. Der Brüuner Spielberg, insbesondere die Caseniatten und seine merkwürdigsten Gefangenen. Mit 3 Planskizzec und 2 Ansichten des Spielbergns. 6. Auflage. Brünn 1899. 8. 40 kr.

Daudet, E. Louis XVIII et le duc Decazes. Paris 1899. 8. 4 fl. 50 kr.

Debes, H. Fürst Bismarck, der politische Reformator Deutschlands. Mit 1 Bildnis Halle 1899. 12. 36 kr.

Deitenhofen, Obellieutenant A. Fremd.- Fürsten in Habsburgs Heer 1848— 1895 Mit 19 Porträts. Wien 1899. 8. 6 fl. 65 kr.

Despiques, P. Soldats de Lorraine. Chevert, Exrlmans, Oudinot, Margueritte. et«- Prelace de P. et V. Margueritte. Avec 33 illustrations. Paris 1899 8. 3 fl.

Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung 1806. (Neue Auflage.) Zwei-

brücken 1899. 8. 2 fl. 40 kr. Dewey, A. M Life of Admiral George Dewev and Dewey Family History. Witt

Illustrations. Westneid 1899. ». 15 fl. ' Diest, G. v. Heiniich von Diest, weil. General-Inspeeteur der Artillerie. Ein

Lebensbild liebst Mittheilungen zur Geschichte der Familie von Diest.

Berlin 1899. 8. I fl. 50 kr. Dieat-Daber, v. Berichtigung von Unwahrheiten etc. in den Erinnerungen d<?>

Fürsten Bismarck und deutsches Rechtsbewusstsein. Zürich 1899. S.

1 fl. 80 kr.

Dijk, A. G. van, en P. F. C. Scharp de Wies er. De geschiedenis van ons land van 170J-1848. Utrecht 1899. 8. 1 fl. 86 kr.

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Bücher-Anzeiger.

LXI

Dubouloz-Dupas, F., et A. Folliet. Le gdneral Dopas. Italie Egypte Grande armee. (1792—1813.) Paris 1899. 8. 2 fl. 40 kr.

Duncker, Oberst C. v. I)er Besuch des Herzogs von Lothringen in Berlin und die Verlobung des Kronprinzen Friedrich. (1732.) (Aus: „Sitzungsberichte der kais. Akademie d<*r Wissenschaften".) Wien 1899. 8. 60 kr.

Emmcr. Dr. J. E F. M. Erzherzog Albrecht. Mit Porträt und 1 Abbildung des Reiterstandbildes in Wien. 5. Auflage. Salzburg 1899. 8. 30 kr.

Engerand, F. Ange Pitou. agent royaliste et chanteur des rues (1767 1846). Avec 1 planrhe. Paris 1899. 8. 4 fl. 50 kr.

Fickler, C. B. A. In Rastatt 1849. 2. Auflage. Rastatt 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

Fischer, P. Erinnerungen an den polnischen Aufstand von 1848. Aus Posen und Westpreussen. Graudenz 1899. 8. 24 kr.

Fisher, 8. G. The true Benjamin Franklin. London 1899 8. 7 fl. TO kr.

Fitte, Dr. S. Religiun und Politik vor und während des Siebenjährigen Krieges. Berlin 189'.». 4. 60 kr.

Fix, Le colonel. Souvenirs d'un offider d'etat-major. 2'1 se"rie (1870—1894). Avec illustrations. Paris 1899. 8. 2 fl 10 kr

Flathe, Prof. Th, Allgemeine Weltgeschichte. Mit 6 Stammtafeln und 1 tabellari- schen Übersicht. 3. Auflage. Leipzig 1899. 12. Gebunden in Leinwand

2 fl. 10 kr.

Fleischmann, 0. Geschichte de9 pfälzischen Aufstandes im Jahre 1849. Mit Abbildungen und Tafeln. Kaiserslautern 1899. 8. Gebunden in Leinwand

3 fl. 60 kr.

Forderer, A. Erinnerungen aus Rastatt 1819. 2. Auflage. Lahr 1899. 8. 90 kr Frank, Prof. A. Erinnerungen ernster und heiterer Art an den Eisenbahnbetrieb

im Kriege 187<>,71. Wiesbaden 1*99. 8. 1 fl. 8 kr. Freytag, G. Erinnerungen aus meinem Leben. 11 12. Tausend. Leipzig 1899.

s. 3 fl.

Friedjung, H. Der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland 1859 bis 1866. 2. Band. 3. Auflage Mit 6 Karten. Stuttgart 1899. 8. 8 fl. 3<> kr

Funck-Brentano, F. Die Bastille in der Legend.» und nach historischen Docu- menten. Mit einer Vorrede von V. Sard o u. Übersetzt von Ü. Marschall v. Bieberstein. Mit 5 Facsimile. Breslau 1899. 8. 3 fl.

Le drame des poisons. Etudes sur la soeiete du XVII« siecle et plus particuliereraent la cour de Louis XIV, d'apres les archives de la Bastille. Avec 8 plunches. Paris 1899. 12. 2 fl. 10 kr.

La prise de la Bastille (1789, 14 juillet). Ebendaselbst 90 kr. Geffcken, Dr. H Fehde und Duell. (Geschichtlich.) Leipzig 1899. 8 48 kr. Gerard, F. Romanee of Ludwig II. of Bavaria. With 51 Portraits and Illustra- tions. London 1899. 8. 11 fl. 52 kr.

Geschichte der europäischen Staaten. Herausgegeben von A. H. L. Heeren, F. A. Ukert, W. v. Giesebrecht und K. L am p recht. Hille- brand, K. Geschichte Frankreichs während des Julikönigtliums (1830 bis 1848). Gotha 1899. 8. 96 kr.

IllustrirN-, des XIX. Jahrhunderts. Mit farbigen Tafeln und Karten. 1. Heft. Stuttgart 1899. 4. 15 kr.

Gifford, A. H. Germanv, her People aud their Storv. WTith Illustr. Boston 1899. 8. 5 fl. 22 kr.

Gilmore, J. R. Personal Recollections of Abraham Lincoln and the Civil War.

London 1899. 8. 8 fl. 64 kr. Gondourville, H. de. Escrimcurs contemporains. Avec 57 illustrations. Paris 1899.

16. 3 fl.

Gronen, Pater R. Tagebuch eines Feldpaters. Erlebnisse während des deutsch- französischen Krieges 1870/71. Mit 1 Porträt. München 1899. 8. 24 kr.

Grosvenor, E. A. Contemporary History of the World. New- York 1899. 8. 3 fl.

Guardione, F. Gioachino Murat in Itaiia. Palermo 1899. 16. 1 fl. 80 kr.

Gnillon, E. Nos e^rivains militaires. Etudes de litterature et d'histoire mili- taires. 2'1 Serie. Depuis la Revolution ju-qu'ä nos jours. Paris 1899. 12. 2 fl. 10 kr.

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LXII

Bücher-Anzeiger.

Halstead, M. History of American Expansion and our four New Poesossions.

With lllustr. New- York 1899. 8. 5 fl. 70 kr. Hampe, K. Kaiser Friedrich II. München 1899. 8. 48 kr.

Hanejacob, H. Auf der Festung. Erinnerungen eines badischen Staatsgefangenen.

3. Auflage Heidelberg 1899. 8. 48 kr. Hawthorne, J. History of the United States, from the Landing of Columbus

to the Signing of the Peace Protocol with Spain. 3 vols. With Portrait*.

New- York 1899. 8. 15 fl. Heckenthaler, Oberlieutenaut J. Sammlung hervorragend tapferer Thaten öVr

Mannschaft des k. und k. Infanterie-Regiments Nr. 35. 2. Auflage. Mi:

7 üniformbildern. (Umschlag und Beilagen in Farbendruck.) Pilsen 1899.

8. 75 kr.

Hiederer, Pfarrer J. Die Schreckenstage von Stadtamhof im April 1809. Regens- burg 1899. 12. 12 kr.

Histoire des variations de l'Etat-Major. Tome I. Dreyfus. Avec reproduetion du Bordereau. Paris 1899. 8. HO kr.

Hohenzollern, Das Haus. Genealogische Tafel. Gl X 43cm. Wesel 1899. 40 kr.

Hosang, Prof. G. Die Kämpfe um den Ansehluss vun Graubünden an die Schweiz von 1797 bis 1803. Chur 1899. 8. 82 kr.

Imbert de Saint- Amand. Lea Femmes des Tuileries. L'apogee de Napoleon III (1860). Paris 1899. 18. 2 fl. 10 kr.

Innerhofer, Dr. F. Geschichte Andreas Hofer's. Ober-Commandanten der Land^s- vertheidiger von Tirol im Jahr« 1809. Nach den hinterlas>enen Schriften J. Thaler's nnd J. J. Pöll's herausgegeben. Mit 1 Tafel Heran 1891». 12. 25 kr.

Jacks, W. The Lifo of Prince Bismark London 1899. 8. 7 fl. 50 kr. Jäkuschkin, W. .1. Über Puschkin. Ausätze und Bemerkungen. Moskau 1899. 8. 2 fl. 40 kr.

Jecklin, C. und F. Jecklin. Der Antheil Graul)ündens am Schwabenkrieg. Mi:

7 Tafeln und 1 Karte. Davos 1899. 8. 2 fl. 40 kr. Jentsch, Lieutenant E. Erinnerungen nach dem Tagtbuehe eines Zwanziger*

aus dem Mainfeldzuge 18G6. Rathenow 1899. 8. 1 fl. 80 kr. Jourdan. Meinoires militaires du inarechal Jourdan (Guerre d'Espagne) ecrits

par lui meine, publik d'apres le manuscrit origiual par le vicomte de

Grouchy. Paris 1M>9. 8. 4 fl. 50 kr. Karnowitsch, fc. Z. Grossfürst Constantin Pawlowitsch. Biographische Skizze.

KijefF 1899. 8. 7 fl 20 kr. Kerschbaumer, Dr. A. Wahrzeichen Niederösterreiclis. Eino Studie. Mit

»;i Illustrationen. Wien 1899. 8. 1 fl. 20 kr King, B. Italian Umty. A political History from 1814 to 1871. 2 vols. London 1899.

8. 15 fl. 28 kr.

of Ronmania. Reminiseences. Editod fmm Original With Introduction bv S. Whitmann. London 1899. 8. 7 fl. 50 kr. Klaeber, Oberlieutenant H. Die Thätigkeit des Generals v. Bülow, Conimandeur der Artillerie des III. Armeecorps, in der Schlacht bei Vionville, am IG. August 1870. Nach officiellen Quellen, d-ni eigenhändigen Aufzeich- nungen des Generals etc. bearbeitet. Mit 7 Karten. Dresden 1899. 1 fl. 50 kr.

Knoke. Dr F. Das Schlachtfeld im Teutoburger Walde. Eine Erwiderung. Ber- lin 1899. 8. 1 fl. 5*0 kr.

Kobell, L. v. Künig Ludwig II. und Fürst D^marck im Jahre 1870. 2. Auflage. Mit 1 Facsiiuile. Leipzig 1899. 8. 7J kr.

Kraemer, H. Das XIX. Jahrhundert in Wort und Bild. 2. Band. Berlin 1899. 4 7 fl. 20. kr.

Krones, Dr. F. Österreichische Geschichte von der Urzeit bis 1520. Leipzig 1899.

12 Gebunden in Leinwand 4N kr. Krüger, I»ir. E. Der Ursprung des Weifenhauses und seine Verzweigung in

Sud-heuts.hlaud. Neugewonnene Korschungsresultate. Mit 1 Karte unl

18 Stammtafeln. Wolfenbüttel 1899. 8. 9 fl.

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Bücher-Anzeiger.

LXIII

Ktiffner, Dr. L. M. Die Deutschen im 8prichwort. Ein Beitrag zur Kultur- geschichte. Heidelberg 1899. 8. 72 kr.

Kummer, A. Die deutschen Reichsmünzen vom Jahre 1871 bis 1898 und bezüg- liche Gesetze u. 8. w. Mit 8 Tafeln. Dresden 1899. 8. Gebunden in Lein- wand 3 fl. 60 kr.

Lacombe, B. de. Les debuts des guerres de reiigion (Orleans, 1559—1564). Cathe- rine de Medicis entre Guise et Conde. Paris 1899. 8. 4 fl. 50 kr.

Laughton, J. K. Prom Howard to Nelson. Twelve Sailors. London 1S99. 8. 7 fl. 50 kr.

Lentner, Dr. F. Kriegspolitische Denkwürdigkeiten aus Tirols Befreiungskämpfen

Das Jahr 1797. Innsbruck 1899. 8. 90 kr. Lindemann, ß. Die Helvetier im Kampfe um ihre Freiheit und um die nationale

Ehre. Bine exegetisch-historische Studie. Fehralthof 1899. 8. 96 kr. Mao Coli, M. Le Sultan et les Grandes Puissances. Essai historique. Traduit de

l'anglais par J. Longuet. Präface d' U. Gohier. Paris 1899. 8. 3 fl. Marbot, General M. de. Memoiren. 3 Bände. Mit Bildnis. Nach der 40. Auflage

des Originals fürs Deatsche bearbeitet. Stuttgart 1899. 8. 2 fl. 70 kr. Marie, P. Le jröne'ral Roget et Dreyfus. Etüde critique sur la deposition du

gCnöral Roget devant la Cour de Cassation. Paris 1899. 12. 2 fl. 10 kr. Marin, Le capitaine P. Drumont? Paris 1899. 12. 2. fl. 10 kr.

Le capitaine P. Le genöral de la Girennerie et le colonel Allaire. Paris 1899. 18. 60 kr.

Massy. Le capitaine A. En campagne aux colonies. Simples exemples aux jeunes

officiers et sous-officiers. Paris 1899. 8. 1 fl. 50 kr. Mauerhof, C. G. A. Kriegserinnerungen eines vor dem Feinde verwundeten

deutschen Kriegers, 1870/71. 6. Auflage. Eilenburg 1899. 8. Cartonirt

1 fl. 20 kr.

Mazeliere, De la. Essai sur l'histoire du Japon. Avec 1 gravure. Paris 1899. 12. 2 fl. 40 kr.

Meinecke, F. Das Leben des Generalfeldmarschall-Lieutenants Hermann v. Boyen. 2. Band. 1814—1848. Stuttgart 1899. 8. 7 fl. 20 kr.

Mencik, F. Kaiserin Maria Theresia und Friedrich Graf Harrach. (Aus Sitzungs- berichte der kön. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften.) Prag 1899. 8. 15 kr.

Mevil, A. Samory. Avec une preface parle ge*n6ral de Trent in i an. Paris 1899. 12. 2 fl. 10 kr.

Michelet, J. Histoire de France au XVII1, siecle. Louis XIV et le duc de Bour- gogne. Nouvelle Edition. Paris 1899. 12. 2 fl. 10 kr.

Revolution francaise. La Constituante et la legislative. Paris 1899. 12.

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Revolution francaise. La Convention. Nouvelle Edition. Ebendaselbst 2fl. 10 kr. Moine, 0. Le. Une page d'histoire de Napoleon I,r. Le capitaine Bonaparte

a Avignon (juillet, aoüt 1793). Passage de Napoleon ä Avignon en 1814.

Paris 1899. 8. 90 kr. Mollwo, L. Hans Carl v. Winterfeldt. Ein General Friedrichs des Grossen.

München 1899. 8. Gebunden in Leinwand 3 fl. Mucke, F. 1866, 1870/71. Erinnerungen eines alten Gardejäger*. Neudamm 1899.

8. 90 kr.

Münch, H. Kriegs- und Jagdzüge in Tonkin. Erlebnisse in der französischen Legion. 2 Auflage. Mit 1 Bildnis und 2 Tafeln. Pirna 1899. 8. 84 kr.

Neumann-Strela, K. Deutschlands Helden in Krieg und Frieden. Deutsche Geschichte von ihrem Urspunge an bis zur Gegenwart. Mit vielen Voll- bildern und Textabbildungen. Neue (Titel-) Ausgabe. Hannover (1894). 8. Gebunden 12 fl.

Offleiere, Unsere, vor dem Feinde. Persönliche Erlebnisse aus den Feldzügen 1864, 1866 und 1870/71. Mit Bildnissen. 1. Band, 11. u. 12. Lieferung. Ber- lin 1899. 8. Zu 36 kr.

Ohl, H. Zur Erinnerung an den F. M. Graf Albrecht v, Roon. Leipzig 1899. 8. 54 kr.

Ontan der militär-wUsonschaftUcbeu Vereine LIX. B»nd. 1899. BQclicr-Antel^er. 9

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LXIV

Bücher-Anzeiger.

Ollivier, E. L'empire liberal. Etudes, recits, Souvenirs. Napoleon III et Cavour

Paris 1899. 8. 3 fl. 60 kr. Opdebeek, L. Histoire de Jeanne d'Arc, la Pacelle d'Orleans. Brüssel 189S

8. 6 fl.

Oxenstierna. Rikskansleren Axel Oxenstiernas skrifter och brefvexling. Senare

Afdeln. IX. bandet. Stockholm 1898. 8. 11 fl. 70 kr. Paimblant du Rouil Explorateurs et soldats. Marchand. Preface da g۟6nl

A. Lambert. Avec portrait. Paris 1899. 8. 90 kr. Pnngk-Harttung, J. t. Die Anfange des Johanniter-Ordens in Deutschland.

besonders in der Mark Brandenburg und in Mecklenburg. Mit 1 Tafel.

Berlin 1899. 8. 3 fl. Pike, G. H. Oliver Cromwell and his Time. London 1899. 8. 4 fl. 32 kr Pilz, H. Über den Tabak und das Rauchen. Ernstes und Heiteres aus der Kultur- geschichte. Leipzig 1899. 8. 1 fl. 20 kr. Presber, Lehr. P. Wilhelm L, Piinz von Nassau-Oranien, der Verschwiegene.

Dillenburg 1899. 12. 30 kr. Kapp, Rath L. Königin Magdalena v. Österreich, Stifterin des konigl. Stiftes zi

Hall in Tirol. Ein Lebensbild aus dem XVI. Jahrhundert. 2. Auflage mit

3 Bildnissen. Brixen 1899. 8 1 fl. Rava, L. La Romagna dal 1796 al 1828. Rom 1899. 8. 1 fl. 20 kr. Redern, E. v. Bismarck 1888-1898. Nach authentischen Quellen. Mit 1 Porträt

nach F. v. Lenbach. Berlin 1899. 8. Gebunden in Leinwand 3 fl. 60 kr. Reid, W. The Life of William Ewart Gladstone. London 1899. 8. 5 fl. 40 kr. Remacle, Le comte. Bonaparte et les Bourbons. Relations secretes des agenti

de Louis XVIII ä Paris sous le Consulat (1802/3). Avec notes. Paris 189*

8. 4 fl. 50 kr.

Roloff, Dr. G. Die Colonialpolitik Napoleon's I. Mit 1 eingedruckten Kar«

München 1899. 8. 3 fl. Rose, Dr. A. Die Griechen und ihre Sprache seit der Zeit Constantins d. Gr

Nebst einem Vorwort von D. N, Botassi. Mit 1 Bildnis. Leipzig 189i»

8. 3 fl.

Rousset, Le lieut.-colonel. Les maitres de la guerre. Frederic II. NapoleoL Moltke. Essai critique d'apres les travaux ine'dits du general Bon na! Avec cartes. Paris 1899. 12. 2 fl. 10 kr.

Schefer, Ch. Bernadotte roi (1810-1818—1844). Paris 1899. 8. 3 fl.

Schiller, F. v. Geschichte des Abfalles der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung. Leipzig 1899. 12. Gebunden in Leinwand 45 kr. Geschichte des dreissigjährigen Krieges. Ebendaselbst. Gebunden in Lein- wand 45 kr.

Schimpff, Oberst G. v. Prinz Georg von Sachsen. Mit Abbildungen. Dresden 189i*.

8. Cartonirt 1 fl. 80 kr. Schlossers, Fr. Ch., Weltgeschichte. 4. Ausgabe. Mit zahlreichen Abbildungen

und Karten. Von neuem durchgesehen und ergänzt von DD. O. Jägt:

und F. Wolff. 22. (Titel-) Auflage 25.— 40. Lieferung. Berlin (1886—1890

8. Zu 60 kr.

Schulze, Dr. A. Kaiser Leopold II. und die französische Revolution. Hannover 189? 8. 1 fl 20 kr.

Schütz, K. Die Schlacht bei Cannä. Donaueschingen 1899. 8. 45 kr. Schweiz, Die, im XIX. Jahrhundert. 10 —13. Lieferung. Bern 1899. 8. Zu 96 kr Schwerdfeger, Dr. J. Der bayri*<h-französische Einfall in Ober- und Nieder- österreich (1741) und die Stände der Erzherzogtümer. 1. Theil. (Aus „Archiv für österr. Geschichte*.) Wien 1899. 8. 1 fl. 35 kr. Siebmacher s Wappenbuch. 433 —438. Lieferung. Nürnberg 1899.4. Zu 3 fl. 60 k: Skrine, F. H., and E. 1). Ross. Heart of Asia: History of Russian Turkesta: and Central Asian Khanates from Earliest Times. London 1899. £ 7 fl. 50 kr.

Spielmann, Dr. C. Achtundvierziger nassauer Chronik. Darstellung der Ereignis* in Nassau im Jahre 1848. Mit 1 Titelbiide und 10 Teitillustrationeu

Wiesbadeu 1899. 8. 48 kr.

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Bücher-Anzeiger.

LXV

Stillman, W. J. Francesco Crispi: Insurgent, Exile, Revolutionist and States-

man. London 1899. 8. 5 fl. 40 kr. Stolle, Dr. F. Wo schlag Cäsar den Ariovist? Mit 1 Karte. Strassburg 1899.

8. 72 kr.

Strickler, Dr J. Die alte Schweiz und die helvetische Revolution. Frauen- feld 1899. 8- 1 fl. 38 kr.

Struck, Dr. W. Johann Georg und Oxenstierna. Vom Tode Gustav Adolfs (No- vember 1632) bis zum Schluss des ersten Frankfurter Convents (Herbst 1633). Ein Beitrag zur Geschichte des 30jährigen Krieges. Stralsund 1899. 8. 3 fl. 24 kr.

Gustav Adolph und die schwedische Satisfaction. Leipzig 1899. 8. 1 fl. 68 kr. Sybel, H. v. Geschichte des ersten Kreuzzages. 3. (Titel-) Auflage. Leipzig 1899.

8. 4 fl. 50 kr.

Tanera, Hauptmann C. Ernste und heitere Erinnerungen eines Ordonanz-Officiers im Jahre 1870/71. Mit Illustrationen von E. Zimmer. 13—16. Tausend. München 1899. 8. 6 fl. 60 kr.

Teuber, Regierungsrath 0. Erzherzog Albrecht-Album. Artistische Leitung ?on Maler H. Rauchinger. 16 Abbildungen mit Text. Wien 1899. Fol. 1 fl.

Thirion, Le commandant. Souvenirs d'un officier d'infanterie de marine. Paris 1899. 8. 2 fl. 10 kr.

Thomas, E. Roman Life under the Caesars. London 1899. 8. 5 fl. 40 kr.

Turba, Dr. G. Beiträge zur Geschichte der Habsburger. (Aus : „Archiv für österr. Geschichte".) Wien 1899. 8. 1 fl. 60 kr.

Turquan, J. Die Bürgerin Tallien. Ein Frauenbild aus der Zeit der französischen Revolution. Nach Aussagen der Zeitgenossen und bis jetzt noch unver- öffentlichten Documenten. Übertragen von 0 Marschall v. Bieberstein. Leipzig 1899. 8. 2 fl. 76 kr.

ügoletti, A Brescia nella rivoluzione del 1848 49. Con 8 tavole. Bologna 1899. 8. 4 fl. 80 kr.

Ulmann. Dr. H. Russisch-preussische Politik unter Alexander I. und Friedrich Wilhelm III. bis 1806. Urkundlich dargestellt. Leipzig 1899. 8. 4 fl. 20 kr.

Unter Habsburgs Kriegsbanner. Feldzugserlebnisse aus der Feder von Mit- kämpfern und Augenzeugen, gesammelt und herausgegeben von Vice-Consul F. Deitl. 5. Band. Dresden 1899. 8. 1 fl. 2 kr.

Villemer, H. Impressions du Cherche-Midi. Essai sur le colonel G. Picquart. Paris 1990. 12. 60 kr.

Villiers du Terrage. E. de. Journal et Souvenirs sur TexpCdition d'Egypte (1798-1801). Avec portraits et cartes. Paris 1899. 8. 3 fl.

Welschinger, H. La mission secrete de Mirabeau ä Berlin (1786, 87). Paris 1899. 8. 4 fl. 80 kr.

Weltgeschichte Unter Mitarbeit hervorragender Fachgelehrten. Herausgegeben von Dr. H. F. Heimo lt. Mit 25 Karten und 127 Tafeln in Farbendruck, Holzschnitten und Ätzungen. 4. Band, 1. Hälfte. Leipzig 1899. 8. 2 fl. 40 kr.

Wilkinson, S. British Policy in South Africa. London 1*99. 8. 72 kr.

From Croinwell to Wellington. Philadelphia 1899. 8. 10 fl. 50 kr. Wittichen, P. Die polnische Politik Preussens 1788—1890. Göttinnen 1899. 8.

1 fl. 56 kr.

Wrangel, F. U. Graf v. Fürstenhäuser Europas. 14.— 20. Lieferung. Stock- holm 1899. 4. Zu 1 fl. 20 kr.

Wrede, Dr. R. Die Körperstrafen bei allen Völkern, von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Kulturgeschichtliche Studien. (Schluss von H. Dohm.) Mit vielen Illustrationen. Dresden 1899. 8. 10 fl. 80 kr.

Wüstenfeld, Dr. F. Geschichte der Türken mit besonderer Berücksichtigung der vermeintlichen Anrechte derselben auf den Besitz von Griechenland. Mit 1 Bildnis. Leipzig 1899. 8. 90 kr.

Wyndham, H. The Queens Service Experience of a Private Soldier in the British Infantry at home and abroad. London 1899. 8. 2 fl. 52 kr.

Xenopol, A.-D. Les principe« fondamentaux de Thistoire. Paris 1899. 8. 4 fl. 50 kr.

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LXVI

Bücher-Anzeiger.

Zeissberg, Dr. H. Bitter v. Zur Geschichte der Minderjährigkeit Herzog Albrecbt's V

von östorreich. (Aus: „Archiv für österr. Geschichte".) Wien 1899. 8. 1 4 Zeller- Werdmüller, H. Vor 100 Jahren. Aus zeitgenössischen Aufzeichnungen

und Briefen. Mit Dlnstrationen. Zürich 1899. 8. 2 fl. 16 kr. Zieglauer, Dr. v. Geschichtliche Bilder aus der Bukowina zur Zeit der Osten

Militärverwaltung. (6. Bilderreihe. Die Jahre 1785 und 1786). Creme

witz 1899. 8. 1 fl. 20 kr. Zwiedineok-Südenhorst, H. Venedig als Weltmacht und Weltstadt. Mi

4 Kanstbeilagen und 159 authentischen Abbildungen. Bielefeld 1899. 4

Iu Leinwand cartonirt 2 fl. 40 kr.

2. Geographie. Topographie. Statistik. Völkerkunde. Reitebeschreibungen.

Kartenwesen.

Aa, Van der. Ile de Ceylan. Croquis, rnoeurs et couturaes. Löwen 1899. $ 1 fl. 65 kr.

Anbin, E. Les Anglais aux Indes et en Egypte. Paris 1899. 12. 2 fl. 10 kr. Bamberg, Dr. K. Wandkarte von Skandinavien. 1 : 1,400.000. 12 Blatt n

39 5 X 49cm Farbendruck. Berlin 1899. 7 fl. 20 kr. Bard, E. Les Chinois chez eui. Avec 12 planches. Paris 1899. 12. 2 fl. 40 k: Barthelemy, Le corate. En Indo-Chine, 1894/95. Cambodge, ConchinchiDe.

Laos, Siam meridional. Avec gravures. Paris 1899. 12. 2 fl. 40 kr. Baye, Le baron de. Au Nord de la chaine du Caucase. Souvenirs d'une mission

Paris 1899. 8. 1 fl. 20 kr. Le baron de. Au Sud de la chaine du Caucase. Souvenirs. Paris 1899. *>

1 fl. 50 kr.

Beck, Ch. Reise um die Welt. Fahrten und Abenteuer zu Land und zur S~ 10. Auflage. (19—20. Tausend.) Mit 2 Illustrationen. Dresden 1899. *

2 fl. 10 kr.

Below, E. Mexiko. Skizzen und Typen aus dem Italien der neuen Welt. 2. Alf- lage. Mit 6 Illustrationen. Berlin 1899. 8. 3 fl. 60 kr. Beresford, C. The Break-up of China. An Account of its Present Commerce.

Currency, Waterways, Armies, Railways, Politics and future Prospei^u-

With Maps. London 1899. 8. 8 fl. 64 kr. Bewegung der Bevölkerung des Königreichs Bayern in den Jahren 1896 Qr>

1897 mit Rückblicken auf frühere Jahre. München 1899. 4. 1 fl. 20 kr Blavatsky, H. P. In den Höhlen und Dschungeln Hindostans. Mit 1 Taft.

Leipzig 1899. 8. 4 fl. HO kr. Boillot, L. Aui miue.s d'or du Klondike. Du lac Bennett a Dawson City. Av>:

gravures et carte. Paris 1899. 8. 6 fl. Börner, C. Karte der Krieger- Denkmäler auf den Schlachtfeldern um M^*:

2. Auflage. 1 : 50.000. 49 X 67cm. Farbendruck. Metz 1899. 60 kr. Böttcher, K. Rund um Afrika. Land- und Seebilder. 2. (Titel-) Auflage. Lr:

zig (1H97). 8. 1 fl. 80 kr. Boulger, D. C. The Congo State, or the Growth of Civilisation in Centr-x

Africa. With Illustration* and Map. New- York 1899. 8. 13 fl. 50 kr. Brand, W. F. Heise um die Welt. Leipzig 1899. 8. 2 fl. 40 kr. Breitenstein, H. 21 Jahre in Indien. 1. Theil. Borneo. Mit Titelbild cri

8 Illustrationen im Text Leipzig 1899. 8. 3 fl. 30 kr. Brown, W. H On the South African Frontier. London 1899. 8. 9 Ii. Burmann, E, Was müssen wir von unseren Colonien wissen? Gemeinverstär.c

lieh beantwortet. Berlin 1899, K. 80 kr. Carbajal, L. La Patagonia. Storia, topografia, etnografia. Turin 1899. 8. 3 : Carow, Ii. Deutseli-Sü'i-West-Afrika. Plaudereien nach eigenen Erfahrung* .

Oranienbaum 1899. ». 72 kr. Carte des manoeuvrea du l r eorps de l'armee suisse. 1899. 1 : 100.0V

.T.tA'59em. Farbendruck. Bern. 96 kr. Carton de Wiart, K Les grandes coinpau'nies coloniales anglaises du XIX1- siec:-

I'ariB 1899. 16. 2 fl. 10 kr.

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Bücher-Anzeiger.

LXV1I

Chine, La. Expansion des grandes puissances en Extreme Orient (1895—1898).

Avec carte. Paris 1899. 8. 3 fl. Daniels, Dr. F. H , Illustrirtes kleineres Handbuch der Geographie. 3. Auflage

von Dr. W. Wolkenhauer. 2 Bände. Leipzig 1899. 8. 10 fl. 80 kr. Deverell, F. H. My Tour in Palestine and Syria. London 1899. 8. 3 fl. 60 kr. Dubois, F. Tomboactou la mystörieuse. Avec illustrations. Edition. Paris 1899.

12. 2 fl. 10 kr.

Expansion coloniale. I™ partie. Possessions des puissances europeennes en Afrique et en Amörique. Paris 1899. 8. 60 kr.

Franzius, 6. Kiaatschou, Deutschlands Erwerbung in Ostasien. 6. Auflage. Mit Abbildungen, 25 Tafeln und 4 Karten. Berlin 1899. 8. Gebunden in Lein- wand 3 fl.

Freytag's, G. Kriegsschauplatzkarte von Süd- Afrika (Transvaal und Oranje-Frei- staat), 1 : 5,000.000. 23*5 X 21 5cm. Farbendruck. Mit Text am Fusse. Wien 1899. 15 kr.

Gaebler, E Schulwandkarte von Afrika 1:6,400.000. 3. Aufl. Neue Bearbeitung. 1899. 6 Blatt zu 54 5 X 97 5cm. Farbendruck und colorirt. Leipzig 1899. 9 fl.

E. Wandkarte der östlichen und westlichen Erdhälfte. 1: 12,000 000. 3. Auflage zu Ü Blatt zu 58 X 81cm. Farbendruck. Leipzig 1899. Zu 7 fl. 20 kr.

Garnier, Ch. Methode de transcription rationelle generale des noms geogra-

phiques, s'appliquant ä toutes les äcritures usitees dans le monde.

Paris 1899. 4. 9 fl. (Ouvrage couronne" pur l'Institut). Goldmann, P. Ein Sommer in China. Reisebilder. 2 Bände. Frankfurt am

Main 1899. 8. 3 fl. 24 kr. Gorst, H. E. China. With 28 Illustrations. London 1899. 8. 4 fl. 32 kr. Gubernatis, Le comte A. de. La Bulgarie et les Bulgares. Journal de voyage

et Stüdes. Florenz 1899. 8. 3 fl. Handkarte. Neueste, der Philippinen. 1:5,000.000. 41 5 X 32cm. Farbendruck.

Glogau 1899. 30 kr.

Hartmann, Dr. G. Deutsch-Südwestafrika im Zusammenhang mit Südafrika.

Berlin 1899. 8. 30 kr. Hedln, S. Durch Asiens Wüsten. Drei Jahre auf neuen Wegen in Pamir, Lop-

nor, Tibet und China. Mit 256 Abbildungen, 4 Chroinotafeln und7Karteu.

Leipzig 1899. 8. 16 fl. 20 kr. Heilprin, A. Alaska and the Klondike: Journey to New Eldorado. London 1899.

8. 5 fl. 40 kr.

Herrich, A. Neue Specialkarte der südafrikanischen (Transvaal-) Republik, de> Oranje-Freistaates und der angrenzenden Gebiete. Mit einer Nebenkarte vom mittleren Matabele- und Maschona-Land. 1 : 3,000.000. 4. Auflage 42 5 X 38cm. Farbendruck. Glogau 1899. 30 kr.

Hesse-Wartegg, E. v. Siain, das Reich des weissen Elefanten. Mit 120 in den Text gedruckten und 18 Tafeln Abbildungen, sowie 1 farbigen Karte von Siam. Leipzig 1899. 8. 7 fl. 20 kr.

Hubner s, 0. Geographisch-statistische Tabellen aller Länder der Erde. 48. Aus- gabe für das Jahr 1899. Herausgegeben von Dr. F. v. Ju rasch ek. Frankfurt a. M. 1899. 8. Cartunirt 72 kr.

statistische Tafel aller Länder der Erde. 48. Auflage für 1899. Heraus- gegeben von Dr. F. v. Juras chek. Fol. Ebendaselbst. 36 kr.

Jackson, F. G. A thousand Dajs in the Arctic. 2 volumes. London 1899. 8. 22 fl. 80 kr.

Jahrbuch, Ungarisches statistisches. Neue Folge. V. 181*7. Amtliche Iber- aetzung aus dem ungarischen Originale. Budapest 1899. 8. Gebunden in Leinwand 5 fl.

Jammes, H. L. Souvenirs du pays d'Annam. Paris 1899. 12. 2 fl. 10 kr. Jesset, M. G. Key to South Africa: Delagoa Bay. With Maps and Illustrations.

London 1899. 8. 4 fl. 32 kr. e Johnston, J. China and its Future, in tl.e Light of the Antecedens of the

Empire, its People and their Institution«, London 1899. 8. 2 fl. &2 kr.

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LXVI1I

Bücher-Anzeiger.

Joleaud-Barral. La colonisation en Annam et au Tonkin. Avec gravures et

3 cartes. Paris 1899. 12. 2 fl. 40 kr.

Kaisenberg, M. v. Vom Gesandtscbafts- Attache Briefe Aber Japan and »«inn- erste Gesellschaft. Hannover 1899. 8. 3 fl.

Karte der Donau von ihrem Ursprünge bis an die Mündung. 1 : 300 000 16 Sectionen auf 9 Blättern. 2. Auflage. Wien 1899. 4. Gebunden in Lein- wand 1 fl. 80 kr.

Neueste, der Schweiz , sowie der angrenzenden Gebiete. 1 : 400 000 61 X 875cm. Farbendruck. Leipzig 1899. 8. 1 fl. 60 kr.

von Kärnten. 1 : 300.000. 2. Auflage. 35 X 64cm. Farbendruck. Wien 1899. In Leinwanddecke 45 kr.

von Transvaal und der angrenzenden Gebiete. 1:5,000 000. 47 5 X 5 Im Berlin 1899. 36 kr.

zum Kaisermanöver des XIII. und XIV. Armee-Corps 1899. 1 : 200.000 28 X 34cm. Farbendruck. Bruchsal 24 kr

Kirk, R. C. Twelve Months in Klondike. London 1899. 8. 4 fl. 32 kr. Krausse, A. Russia in Asia. London 1899. 8. 18 fl.

Langbans, P. Karte der deutschen Verwaltungsbezirke der Karolinen, Palau un 1 Marianen. Bearbeitet unter Benützung bisher noch unveröffentlichter Quellen. 57 5 X 79cm. Farbendruck. Mit statistischen Begleitworten (auf dem Umschlage). Gotha 1899. Folio. 60 kr.

der Verbreitung von Deutschen und Slaven in Osterreich. Mit statistischen Begleitworten. 60 5 X 78cm. Farbendruck. Leipzig 1899. 1 fl. 20 kr.

Politisch-militärische Karte von Süd-Afrika zur Veranschaulichung der Kämpfe zwischen Buren und Engländern bis zur Gegenwart. 1 : 4,000.000 58 X 69cm. Farbendruck. Mit statistischen Begleitworten: Süd-Afrika vom politisch-militärischen Standpunkte (auf dem Umschlag). Gotha 1899. 60 kr

Lemcke, H. Mexico, das Land und seine Leute. Mit 56 Textabbildungen, 12 Voll- bildern und 1 Karte in Farbendrock. Berlin 1899. 4. 6 fl.

Lemire, Ch. Les cinq pays de l'Indo-Chine francaise. Avec 4 cartes, 24 gravure: et des documents annexes. Paris 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

Little, A. Intimate China : The Chinese as I have seen them. With 120 IUustra- tions. London 1899. 8. 15 fl.

Malesoh, 0. L. L'art de voyager ä l'ötranger. Indications pratiques. Paris 1899. 16. 3 fl.

Meldrum. D. S. Holland and the Hollanders. London 1899. 8. 4 fl. 32 kr. Mennier, S. De Saint-Pötersbourg ä l'Ararat. Avec 15 dessins. Paris 1899. 12. 2 fl. 10 kr.

Meyer, A. B. The Distribution of the Negritos in the Philippine Islands and

elsewhere. Dresden 1899. 8. 5 fl. 40 kr. Mill, H. R. International Geography. With 288 Illustrations. London 1899. 8.

10 fl. 80 kr.

Mille, P. Au Congo beige. Avec carte. Paris 1899. 12. 2 fl. 10 kr. Mittheilungen des k. und k. militär-geographiscben Institutes. 18. Band 189$

Mit 12 Tafeln. Wien 1899. 8. 1 fl. f>0 kr. Monarchie, Die österr.-ungar., in Wort und Bild. 319.— 331. Lieferung

Wien 1899. 4. Zu 30 kr. Morris, C. Our Island Empire : Handbook of Cuba. Porto-Rico, Hawaii, Philippine

Islands. London 1899 8. 5 fl. 40 kr. Moulioras, A. Le Maroc inconnu. partie. Exploration du Djebala (Marcr

septentrional). Avec carte. Paris 1899. 8. 15 fl. Nicolaides, Le Dr C. La Macldoine. La question macCdonienne dans l'antiquit

au Moven A^e et dans la politique actuelle. Avec carte en couleur.

Berlin* 1809. 8. 4 fl. 80 kr. Normen, H. The Peoples and Politics of the Far East. With 60 Illustrations.

London 1899. 8. 5 fl. 40 kr. Nouveau, Le. port de Bizerte (Tunisie), >on passd son avenir. Paris 1899. 8

4 fl. 80 kr.

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Bücher-Anzeiger. LXIX

Oehler, L. In der Einsamkeit einer Südsee-Insel. 2. Auflage. Mit Abbildungen. Basel 1899. 8. 12 kr.

Pelikan, Major Edler v. Belief- Umgebungskarte von Salzburg, nach eigenen Modellen bearbeitet und herausgegeben. 1: 100.000. 56 X 515cm. Farben- druck. Sahburg 1899. 1 fl. 15 kr.

Perthes', J , See-Atlas. Eine Ergänzung zu J. Perthes' Taschen- Atlas, entworfen und bearbeitet von H. Habenich t. 24 colorirte Karten in Kupferstich mit 127 Hafenplänen. Mit nautischen Notizen und Tabellen von F. Knipping. 4. Auflage. Gotha 1899. 12. Gebunden in Leinwand 1 fl. 44 kr.

Pfeil, J. Graf. Studien und Beobachtungen aus der Sfldsee. Mit beigegebenen 22 Tafeln. Braunsen weig 189y. 8. 6 fl. 60 kr.

Ransome, S. Japan in Transition: Comparative Study of Progress, Policy, Methods of Japanese since their War with China. London 1899. 8. 11 fl. 52 kr.

Reolns, 0. Le plus beau royaume sous le ciel. Notre belle France. Paris 1899. 4. 7 fl. 20 kr.

Regfei, Dr. F. Columbien. Mit Abbildungen, 33 Tafeln und 1 farbigen Karte. Berlin 1899. 8. 5 fl. 10 kr.

Rose, H. Meine Erlebnisse auf der preussischen Expedition nach Ostasien 1860 bis 1862. Neue (Titel-) Ausgabe. Kiel (1895). 8. 48 kr.

Rüge, Dr. S. Norwegen (Land und Leute). Mit 115 Abbildungen nach photo- graphischen Aufnahmen und einer färbigen Karte. Bielefeld 1899. 8. Cartonirt 1 fl. 80 kr.

Sanderval, Le comte de. Conquete du Foutah-Djallon. Avec 200 gravures et 1 carte. Paris 1899. 8. 7 fl. 20 kr.

Sarre, F. Transkaakasien Persien Mesopotamien Transkaspien. Land und Leute. 85 photographische Aufnahmen und Übersichtskarte einer in den Jahren 1897 bis 1898 unternommenen Reise. Mit Text. Berlin 1899. 4. In Leinwand- Mappe 10 fl. 80 kr.

Schnlthei8s, Dr. F. G. Deutscher Volksschlag in Vergangenheit und Gegen- wart. München 1899. 8. 60 kr.

Smith, A. H. Chinesische Charakterzüge. Deutsch frei bearbeitet von F. C. Darbig. Mit Bildern und Original-Photographien. Würzburg 1899. 8. 3 fl. 24 kr.

Steiner, R. Am Goldstrand. Ein Bild aus dem afrikanischen Volks- und Missions- leben. Mit 45 Bildern und 1 Karte. Basel 1899. 12. 18 kr.

Sttidnioki, L. Die Wahrheit über Sibirien. Stadien nach der Natur. Berlin 1899. 8. 1 fl. 80 kr.

Taschen-Atlas, Neuer, über alle Theile der Erde. 18 colorirte Karten mit geographisch-statistischen Notizen (auf der Rückseite). Nebst Städtever- zeichnis. Cannstatt 1899. Gebrochen in 12°. 36 kr.

Theihing, Die, der Erde und die Theilung Samoas. Eine Momentaufnahme in augenblicklicher Sachlage. (Von A. Bastian.) Berlin 1899. 8. 60 kr.

Toutee, Le commandant G. J. Du Dahowey au Sahara. La nature et l'homme. Avec carte. Paris 1899. 12. 2 fl. 10 kr.

Vallot, G. La Russie d'autrefois et la Russie d'aujourd'hui. Paris 1899. 8. 1 fl. 50 kr.

Weber, A. F. Growth of Cities in the 19th Century. London 1899. 8. 11 fl. 52 kr.

Vivian, H. Tunisia and the Modern Barbary Pirates. London 1899. 8. 10 fl. 80 kr.

Wernadorff, F. W. v. Ein Jahr in Rhodesia (1896/97). Skizzen aus Natal und Zululand. Selbsterlebtes. Berlin 1899. 8. 90 kr.

Wickenburg, E. Graf. Wanderungen in Ostafrika. Mit vielen Illustrationen, 3 Karten und 1 Bildnis. Wien 1899. 8. Gebunden in Leinwand 10 fl.

Widenmann, Stabsarzt Dr. A. Die Kilimandscharo-Bevölkerung. Anthropologi- sches und Ethnographisches aus dem Dscbaggalande. Mit 11 Tafeln und 75 Textabbildungen. Gotha 1899. 8. 4 fl. 20 kr.

Woerl, L. Erzherzog Ludwig Salvator aus dem österreichischen Kaiserhause als Forscher des Mittelmeeres. Mit 3 Illustrationen unn 1 Übersichtskarte. Leipzig 1899. 8. Gebunden in Leinwand 5 fl. 10 kr.

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LXX

Bficher-Anzeiger,

Wojejkow, A. J. Das Küstenland am Schwarzen Meere. St Petersburg 1899 & 7 fl. 20 kr. (In russischer Sprache.)

Wolf, J. Wandkarte von Europa. 1 : 4,000.000. 4 Blatt zu 65 X 83c». Farben- druck. Stuttgart 1899. 3 fl. 96 kr.

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RtChter's, V. v. Lehrbuch der anorganischen Chemie. 10. Auflage. Neu bearbeitet von Prof. Dr. H. Klinger. Mit 68 Holzschnitten und 1 Spectraltafel. Bonn 1899. 8. 5 fl. 40 kr.

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Toula, Dr. F. Verschiedene Ansichten über das Innere der Erde. Wien 1899. 8. 60 kr.

Voducek, Prof. M. Neue Theorie der Mondbewegung. Mit 2 Fig. Laibach 1899. 8. 90 kr.

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8. 1 fl. 20 kr.

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Gewerbe. Technolotßsches .

Adler, Prof. S. Populäre Darstellung der Luftballone und Flugapparate und ihrer Fahrten, respective Flüge, Aufstiege (LuftschiflTahrten- Aufstiege und -Reisen). Nebst Anhang: Moderne Vehikel zu Laude, Wasser und Luft. Wien 1899. 8 1 fl.

Anleitung, Praktische, zur Anlage von Blitzableitern. Mit 26 Abbildungen in

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5. Auflage. Mit 581 Abbildungen. Berlin 1899. 8. 2 fl. 70 kr. Auerbach, F. A. Münzen, Werthe, Masse und Gewichte von allen Ländern der

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Schweiger-Lerohenfeld A. Freiherr v. Im Beiche der Cyklopen. Eine populäre Darstellung der Stahl- und Eisentechnik. Mit 400 Abbildungen, dar- unter 34 auf separaten Cartons. 25.— 80. (Schluss-) Lieferung. Wien 1899. 8. Zu 25 kr.

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II Tafeln und 824 Text-Illustrationen. Leipzig 1899. 8. 5 fl. 10 kr. Zepf, K. Einführung in die Lehre vom elektrischen Strom. Mit Nachtrag und

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Gross-Deutschland 1 sTrauniesErfüllung. Vou Christianus Augustanus III. Berlin 1899. 8. 60 kr.

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Schlnssaoten des Haager Congresses vom Jahre 1899. Ein diplomatischer Traum

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Stid-Afrika englisch oder deutsch-holländisch ? Von einem Deutschen aus Süd- Afrika. Mit 1 Karte. Berlin 1899. 8. 30 kr.

Temoignage, Le, du lieutenant-colonel Jeannel par un ancien officier d'artillerie.

(Affaire Dreyfus ) Paris 1899. 18. 30 kr. Tetzner, Dr. F. Der österreichische Kaisertitel, das ungarische Staatsrecht und

die ungarische Publicistik. Wien 1899. 8. 2 fl. 62 kr.

Tokataasni, S. Cases of International Law during the Chino- Japanese War.

London 1898. 8. 7 fl. 20 kr. Thoraoh, Dr. B. Deutschnationale Politik. 2. Auflage. Wien 1899. 8. 18 kr.

Triepel, Dr. H. Die Entstehung der constitutionellen Monarchie. Leipzig 1899. 8. 18 kr.

Tsehitsoherin, B. Über die polnische und die jüdische Frage. Berlin 1899. 8. 60 kr. (In russischer Sprache.)

Verzeichnis der Mitglieder des Herrenhauses. (XVI. Session.) 18. October 1899. Wien. 8. 40 kr.

Weiler, Dr. K. Was muss man von der Volkswirtschaftslehre wissen ? Ber- lin 1899. 8. 60 kr.

Wenokstern, A. 1%. Die Schaffung und Erhaltung eiuer deutschen Schlacht- flotte. Leipzig 1899. 8. 84 kr.

Wirth, Dr. A. Das Wachsthum der Vereinigten Staaten von Amerika und ihre

auswärtige Politik. Bonn 1899. 8. 1 fl. 80 kr. Wollny, Dr. F. Die wahren Gründe wider den Socialismus. Leipzig 1899.

8. 24 kr.

Zeitler, Dr. J. Strafe ohne Schuld im deutschen Reichsstrafgesetzbuch. Mit

1 Tabelle. Fürth 1899. 8. 1 fl. 8 kr. „Zuohthansvorlage", Die sogenannte, und der deutsche Reichstag. Zeitgemäße

Betrachtungen von Junins redivivus. Leipzig 1899. 8. 1 fl. 20 kr. Die, vor dem Reichstage. Nach dem otficiellen stenographischen Berichte.

Berlin 1899. 8. 15 kr.

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LXXVII

S. Sankättweten. Pferdexcesen und -Zucht, EemonUrung. Veterinär künde. Hufbetchlag Reiten. Fahren. Fechten. Turnen. Schwimmen. Sportwesen überhaupt.

Abbott, A. C. The Hygiene of Transmissible Diseases, their Causatiou, Modes

of Dissemination, and Methods of Prevention. With Ulustrations. Phila- delphia 1899. 8. 6 fl. Allinson, Dr. T. R. Die Lungenschwindsucht. Ihr Wesen, Verhütung und die

Erfordernisse einer erfolgreichen Behandlung. Deutsche Übersetzung.

Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Dr. Feh lauer.

Berlin 1899. 8. 30 kr. Altschul, Th. Die öffentliche Gesundheitspflege in Städten und deren Wert für

die Volksgesundang. Prag 1899. 8. 10 kr. Andre, E. L'art de se döfendre dans la rue. Ke'sume' des parties les plus simples

et les plus pratiques de la boxe francaise, de la lutte, du jeu de la canne

et du bäton, etc. Avec 66 gravores. Paris 1899. 12. 1 fl. 20 kr. Anwendung und Heilwirknng des Brastthees gegen chronische Bronchial-,

Kehlkopf- und Lungen-Katarrhe, Lungentuberculose. Mit Abbildungen.

Aschersleben 1899. 8. 18 kr. Barth, Dr. P. Schlaf und Sonntag und deren gesundheitliche Bedeutung.

Basel 1899. 8. 12 kr. Baur, Dr. A. Haberstroh-, Heublnmen- und Eichenrinden-Abkochungen und ihre

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Berlin 1899. 8 50 kr. Bilfingen Dr. Der Nerven -Naturarzt. Populär-naturärztliche Rathschläge für

Nervenkranke und solche die es nicht werden wollen. 2. Auflage. Mit

Bildnis. Berlin 1899. 8. 66 kr. Bilz, F. E. Das neue Naturheilverfahren. 88. Auflage. Mit 723 Textabbildungen,

vielen Chromotafeln etc. Leipzig 1899. 8. Gebundon in Leinwand 9 fl. 60 kr. Bircher, H. Die Wirkung der Artillerie-Geschosse. Nebst Atlas von 32 zum

Theil farbigen Tafeln. Aarau 1899. 8. 6 fl. Birnbaum, Dr. Wie werde ich wieder jung? Oder die Kunst, die Beschwerden und

Krankheiten des Alters zu verhüten, zugleich eine Anleitung, eine lange

Lebensdauer zu erzielen. Minden 1899 8. 50 kr. Bltsch, Stabsveterinär J. Leitfaden für den Veterinär- Unterricht, nebst einem

Anhang über den theoretischen Hufbeschlag. 3. Auflage mit 2 Tafeln.

Augsburg 1899. 12. 90 kr. Bizzozero, G. Contro la tubercolosi. Turin 1899. 8. 90 kr. Bloch, J. v. Die Unmöglichkeit, den Verwundeten auf dem Schlachtfelde Hilfe

zu bringen. Nach Angaben des russischen Werkes: „Der nächste Krieg".

Mit Abbildungen. Berlin 1899. 8. 48 kr. J. v. Wirkungen der modernen Feuerwaffen. Nach Angaben des russischen

Werkes: „Der Krieg". Mit Abbildungen. Berlin 1899. 8. 48 kr. Blücher, H. Gifte und Vergiftungen, sowie die erste Hilfe in Vergiftungsfällen.

Mit 7 Textabbildungen und 4 Tafeln in Farbenlithographie. Leipzig 1899.

8. Gebunden in Leinwand 1 fl. 80 kr. Boden, Dr. Giftschlangenbisse, ihre Wirkung und ihre Behandlung mit dem

Heiseluftbad. Mit 4 Abbildungen. Leipzig 1899. 8. 30 kr. Borntraeger, Dr. J. Diät- Vorschriften für Gesunde und Kranke jeder Art.

3. Auflage. Leipzig 1899. 12. 1 fl. 20 kr. Brunner, Dr. K. Erfahrungen und Studien über Wundinfection und Wund- behandlung. 3. Theil. Mit graphischen Darstellungen. Frauenfeld 1899. 8.

1 fl. 44 kr.

Bruns, General-Arzt, Dr. v. Über die Wirkung der neuesten englischen Armee- ge6cbosse M. IV (Hohlspitzengeschosse). 2. Auflage.. Mit 20 Abbildungen und 4 Tafelu. Tübingen 1899. 8. 1 fl. 50 kr.

Büdingen, Dr. Th. Zur Bekämpfung der Lungenschwindsucht. Braunschweig 1899. 8. 48 kr.

Buttenstedt, C. Unsere Bestimmung! Eine Naturstudie. Berlin 1899. 8. 60 kr.

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LXXVIII

Bücher-Anzeiger.

Barwinkel, Dr. Ärztlich-therapeutisches Taschenbuch. Leipzig 1899. 12. Ge- bunden in Leinwand 1 fl. 44 kr. Cathomas, Dr. J. B. Pflege der Athmungsorgane in gesunden Tagen. St.

Gallen 1899. 8. 12 kr.; dasselbe in kranken Tagen. Ebenda«. 12 kr Celli, A. La malaria secondo le nuove ricerche. Rom 1899. 8. 2 fl. 10 kr Coste, La capitaine E. Fleurets rompus . . . L'escrime dans l'armee. L ecole

francaise. L'escrime italienne. Les deux ecoles rivales. Avec figures

Paris 1899. 8. 2 fl. 10 kr. Deutsch, Dr. M. Die Neurasthenie beim Manne (mit besonderer Rücksieht-

nahme auf die Geschlechtskrankheiten). Fär Arzte und Laien. 5. Auflag*.

Berlin 1899. 8. 2 fl. 40 kr. Devens, F. K. Das deutsche Ross in der Geschichte, in Sitte, Sang und Sage.

Mit 40 Vollbildern und über 200 Textillustrationen von To. RocholL

2. Lieferung. Leipzig 1899. 8. 4 fl. 80 kr. Dobczynski, Dr. B. Die Tuberculose (Schwindsucht) und deren Bekämpfung

nach den Anschauungen eines praktischen Arztes. Frankfurt a. M. 1899

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Donkin, Dr. Heilung der Zuckerkrankheit durch abgerahmte Milch. Aus dem Englischen, mit Einleitung und Anmerkungen von Dr. Boden. Leip- zig 1899. 8. 60 kr.

Douty, Dr. Der Einfluss des Klimas auf die Behandlung der Lungenschwind- sucht. Davos 1899. 8. 12 kr.

Ebeling, Dr. M. So sollt ihr radeln. Berlin 1899. 8. 60 kr.

Erkrankungen der inneren Organe, hervorgebracht durch den Alkoholismus Nach Angaben des Dr. van Coillie. 1 Blatt. 73 X 55cm. Farbendruck. Nebst Text. Brüssel 1899. 90 kr.

Ksmarch, F. v. Der erste Verband auf dem Schlachtfelde. 3. Auflage. Mit 33 Abbildungen. Kiel 1899. 12. 30 kr.

Über den Kampf der Humanität gegen die Schrecken des Krieges. 2. Auf- lage. Mit einem Anhang. „Der Samariter auf dem Schlachtfelde-. Mit Ab- bildungen. Stuttgart 1899. 8. Gebunden in Leinwand 72 kr.

und E. Kowalzig. Chirurgische Technik. Mit 632 Abbildungen. 3. Auf- lage. Kiel 1899. 8. 7 fl. 20 kr.

Förster, Dr. P. Die Kunst des glücklichen Lebens. Mit 1 Anhang. 2. Auflagt

Berlin 1899. 8. 45 kr. Funke, Dr. Th. Wodurch gleicht man die Folgen des gewohnheitsmässigen

Alkoholismu8 am besten aus? Hagen 1899. 8. 60 kr.

Die Heilung der Gicht und Corpulenz. Ebendaselbst 60 kr.

Die Heilung der Zuckerkrankheit. Ebendaselbst 1 fl. 20 kr.

Gerling, R. Die Zeitkrankheit m Neurasthenie" (Nervosität) und die Behandlung der Nervösen. Berlin 1899. 8. 30 kr.

R. 100 naturgemässe Hausmittel und Rathschläge für Kranke, bei plötz lichen Erkrankungen, Unglücksfällen etc., besonders da wo ärztliche Hille nicht vorhanden ist, gesammelt und gemeinverständlich beschrieben. Leip- zig 1899. 12. 60 kr.

Gesundheits-Wunderlampe, Die heilmagnetische. Chemnitz 1899. 8. 30 kr. Genzinger, Hauptmann T. Studienbehelf für Militär-Ärzte. Temesvär 1899. S- 1 fl. 80 kr.

Girgois, Dr. H. Der Keuchhusten und dessen Heilung durch naturgemässe Heil- mittel. Leipzig 1899. 16. 18 kr.

Grabowski, Dr. N. Handbuch für Nervenleidende, sowie geistig Überanstrengt. Leipzig 1899. 8. 30 kr.

Graff, Dr. E. Wie soll der Zuckerkranke leben? Allgemein verständlich bean* wortet. Berlin 1899 8. 60 kr.

Grancher, J. Prophylaxie de la tuberculose. Paris 1899. 8. 60 kr.

Grtinbauer, G. Die Dachsbracke. Kynologisch-jagdliche Studien. Mit 18 phou graphischen Abbildungen und 3 Vollbildern. Neudamm 1899. 8. 2 fl. 40 k-

Hartelius, T. J. Traitement des maladies par la gymnastique suädoise. At- 100 figures. Paris 1899. 8. 4 fl. 80 kr.

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Bücher-Anzeiger.

LXXIX

Hartmann, Dr. F. Die Medicin des Theophrastus Paracelsus von Hohenheim. Vom wissenschaftlichen Standpunkte betrachtet. Mit 1 Bildnis. Leipzig 1899. 8. 1 fl. 80 kr.

K. Über den Einfloss der Influenza auf den Ausbruch und den Verlauf der progressiven Paralyse. Göttingen 1899. 8. 48 kr.

Härtung, Dr. H. Neue Gesichtspunkte zur Vorbeugung der Tropen-Krankheiten Malaria, Dysenterie etc. Leipzig 1899. 8. 24 kr.

Herb, W. Totverbellen, Totverweisen und Schweisshundarbeit des Gebrauchs- hundes. Aufgestellt nach eigenen Erfahrungen. Mit 1 Titelbild und 11 Ab- bildungen im Texte. Neudamm 1899. 8. 70 kr.

Hericonrt, Le Dr J. La seroth^rapie. Historique. Etat actuel. Bibliographie. Paris 1899. 8. 3 fl.

Heydcbrcck, Rittmeister C. v. Dauerritte. Kurze Anleitung zu ihrer sacL- gemässen Ausführung. Berlin 1899. 8. Cartonirt 54 kr.

Hilf Dir selbst! Dein eigener Lehrer. Mo eil er, Dr. Die Lungenschwindsucht, ihr Wesen, Verhütung nnd Behandlong. Aachen 1899. 8. 30 kr.

Hilfe, Erste. Taschenkalender 1900 für Freunde des „Rothen Kreuzes". München 1899. 64. 12 kr.

Sichere, gegen Stuhlverstopfung. Herausgegeben von A. Reinert. Kiel 1899. 8. 24 kr.

Hinz, Dr. Ursachen und eine neue Methode zur vollkommenen Heilung des

chronischen Gonorrhoe (verschleppter Tripper.) Leipzig 1899. 8. 60 kr. Hoole, Dr. H Das Trainiren zum Sport. Ein Handbuch für Sportsleute jeder

Art. Für deutsche Verhältnisse bearbeitet. Übersetzung von von Dr. C. A.

Neufeld. Wiesbaden 1899. 8. 1 fl. 20 kr. Hugon, Le Dr E. Le massage therapeutique. Paris 1899. 12. Cart. 2 fl. 40 kr. Jagd, Die hohe. Mit 18 Vollbildern in Kunstdruck und 136 Textabbildungen.

Berlin 1899. 8. 10 fl. 80 kr. Jnstns, Dr. F. J. Haare, Haarkrankheiten, Haarcuren. 2. Auflage. Leipzig 1899.

8. 60 kr.

Syphilis. Wesen, Heilung und Vorbeugung. 2. Auflage. Ebendaselbst 72 kr.

Der Tripper, ein Fluch der Menschheit. 2 Auflage. Ebendaselbst 72 kr. Kalender, Deutscher militär-ärztlicher, für die Sanitätsofficiere der Armee,

der Marine und der Schutztruppen. Herausgegeben von DD. Oberstabsarzt Prof. A. Krocker und Stabsarzt H. Fried he im. (1900) 3 Theile. Mit Tafeln und Schreibkalender. Berlin. 12. Gebunden in Leinwand und ge- heftet 2 fl. 70 kr.

Kappesser. General-Arzt, Dr. 0. Methodische Schmierseife-Einreibung gegen Skrofulöse und Tuberculose. Darmstadt 1899. 8. 36 kr.

Kingscote, E. Asthma. Recent Developments in its Treatement. With Illu- strations. London 1899. 8. 3 fl. 60 kr.

Kirchner, Le Dr L equipement et la charge de l'infanterie. Avec 39 gravures. Paris 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

Kleinpanl, R. Wie heisst der Hund? Internationales Hundenamenbucb. Leip- zig 1899. 8. 60 kr.

Kommerell, Dr. E. Arztliches über das Trinken. Gemeinverständliche Erörterung der Alkoholfrage. 1.-10. Tausend. Hildesheim 1899. 8. 18 kr

König. Dr. J. Die Verunreinigung der Gewässer, deren schädliche Folgen, sowie die Reinigung von Trink- und Schmutzwasser. 2. Auflage. Mit 156 Figuren und 7 Tafeln. Berlin 1899. 8. 15 fl. 60 kr.

Körner, Dr. 0. Die Hygiene der Stimme. Wiesbaden 1899. 8. 36 kr.

Kornig, Dr. Th. G. Wer darf heiraten? Gemeinverständlich beantwortet. 3. bis 5. Tausend. Berlin 1899. 8. 60 kr.

Krause, Th. Der nervöse Kopfschmerz oder die Migräne. Ihre Ursachen, Symptome und Heilung, nach den neuesten Erfahrungen dargelegt. 3. Auflage. Leip- zig 1899. 12. 30 kr.

Krieger, Dr. Der Wert der Ventilation. Strassburg 1899. 8. 3 fl.

Kriegswaffen und Feld- Sanitätsdienst. Ein Compendium der Waffenlehre und Waflenwirkung für Militär-Ärzte. Mit 39 Figuren. Wien 1899. 8. 90 kr.

Orj^n der mUlUr-wiMeaecbaftliclu-ii Vereine. LIX. Band. 1899. Büeher-Auzciger 10

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LXXX

Bücher-Anzeiger.

Kühner, Dr. A. Stand, Beruf und Gewerbe, deren Einfluss auf die Gesundheit. Berlin 1899. 8. 30 kr.

Ladurner, Dr. F. Das organische Leben des gesunden und kranken Menschen. Ein „Weckruf" zur naturgemässen Lebensweise. Leipzig 1899. 12. 18 kr.

Lamberg, Dr. J. Die erste Hilfe bei plötzlichen Erkrankungen und Verletzungen der Radfahrer Illustrirt von A. Stephan. Wien 1899. 12. 38 kr.

Landerer, Dr. A. Anweisung zur Behandlung der Tuberculose mit Zimmtsäure. Leipzig 1899. 8. 60 kr.

Leared. Dr. A. Die Behandlung der Lungenschwindsucht durch das Heisslnftbad. Aus dem Englischen mit Vorwort von Dr. Boden. Leipzig 1899. 8. 30 kr.

Lehmann, Dr. R. Neun Monate unter Irrsinnigen. Bremen 1899. 8. 36 kr.

Lobedank. Oberarzt Dr. E. Die hygienische Ausbildung des Officiers. Eine Zu- sammenstellung der wichtigsten Capitel der Gesundheitalehre. Strass- burg 1899. 12. Gebunden 1 fl. 35 kr.

Löffler, Hauptmann. Taktik des Truppen-Sanitätsdienstes auf dem Schlachtfelde. Mit einer Übersichtsskizze im Text und 1 Kartenbeilage in Steindruck. Berlin 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

Lungwitz, A. Der Lehrmeister im Hufbeschlag. 9. Auflage. Mit 143 Holz- schnitten. Dresden 1899. 8. Gebunden in Leinwand 1 fl. 20 kr.

Maass, Dr. 0. Diät und Wegweiser bei Fettsucht. 2. Auflage (3.-4. Tausend.) Berlin 1899. 8. 60 kr.

Mangold, Inspector P. und Thierarzt E. Reicherter. Neues illustrirtes Haus- thier-Arzneibuch. Mit vielen Holzschnitten und Farbendruckbildern. 6. Auf- lage. 1. Heft. Reutlingen 1899. 8. 30 kr.

Marek, J. Das helvetisch-gallische Pferd und seine Beziehungen zu den prä- historischen und zu den recenteu Pferden. Mit 14 Tafeln. Zürich 1899. 4. 9 fl. 60 kr.

Mattei, C. Elektro-Homöopathie. Die neue Heilwissenschaft. 2. Auflage. Leip- zig 1899. 8. 90 kr.

Meier, Hauptmann G. Beitrag zur Dressur und Führung des Gebrauchshundes.

Mit Abbildungen. Neudamm 1899. 8. 84 kr. Meroier, Le Dr A. Pourquoi et comment il faut se garer des microbes. Maladies

infectieuses et desinfection. 2e Edition. Paris 1899. 12. 75 kr. Metterhausen, F. Über Curpfuscher. Frankfurt a. M. 1899. 8. 48 kr. Michaelis, A. A. Grundzüge einer allgemeinen Hygiene. Erfahrungen und That-

sachen aus dem Gebiete der Gesundheitspflege. Berlin 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

Dr. Rathgeber für Herzkranke. Diätetik, Hygiene und Prophylaxe in 60 Grundregeln nebst Tagesdiät. 2. (Titel-) Auflage. Leipzig (1888). 8. 1 fl. 80 kr.

für Leberkranke. Ebendaselbst 1 fl. 80 kr.

Middendorp, Dr. H. W. Die Beziehung zwischen Ursache, Wesen und Behand- lung der Tuberculose. Groningen 1899. Folio. 60 kr.

Monteton, 0. v. Die Beschaffung der Rcmonten und ihre Ausbildung. Stutt- gart 1899. 8. 60 kr.

Morawec, Dr. W. Heilbarkeit der Tuberculose. Private Mittheilung. Prag 1899.

8. 30 kr.

Nagel, Dr. H. Wie werde ich meine Nervosität los? Gemeinverständlich beant- wortet. (3.-5. Tausend.) Berlin 1899. 8. 60 kr.

Nimier, H., et E. Laval. Les explosifs, les poudres, les projectiles d'exercice, leur actiou et leurs effets vulnerants. Avec 18 figures. Paris 1899. 12. 1 fl. 80 kr.

Oberländer. Die Dressur und Führung des Gebrauchshundes. 4. Auflage. (12. bis 16. Tausend.) Mit Abbildungen. Neudamm 1899. 8. Gebunden in Leinwand 3 fl. 60 kr.

Oppenheim, Prof. H. Nervenleiden und Erziehung. Berlin 1899. 8. 72 kr. Ortleb, A. und G. Ortleb. Taschenwörterbuch der volksthümlichen Arznei- pflanzen und Heilkräuter Deutschlands. Berlin 1899. 8. 60 kr. Paczkowski. Dr. Die Reinigung und Auffrischung des Blutes durch Pflanzen

und Kräuter. 2. Auflage. Leipzig 18M9. 8. 90 kr.

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Bücher-Anzeiger.

LXXXI

Paul, E. Die Magenkrankheiten, ihre schnelle und sichere Heilang durch ein einfaches, Jedermann zugangliches Curverfahren. Hannover 1899 8. 60 kr.

Pellegrin, J. Les poissons v^ne'neux. Avec 16 gravures. Paris 1899. 8. 2 fl. 10 kr.

Petroschky, Dr. J. Die Bekämpfung der Hundswuth (Lyssa) durch Pasteurs Präventiv-Impfungen. Leipzig 1899. 8. 30 kr.

Pingler, Dr. G. Die Syphilis. Ihr Wesen und gründliche Heilung auf kürzestem Wege. 5. Auflage (7. und 8. Tausend). Berlin 1899. 8. 1 fl. 80 kr.

Port, General- Arzt Dr. J. Den Kriegsverwundeten ihr Recht! 2. Mahnruf. Stutt- gart 1899. 8. 60 kr.

Prager, Dr. Männersünden und Frauenleiden. Leipzig 1899. 8. 60 kr.

Radwanaky, Dr. Die Lungenschwindsucht, ihre Entstehung, Heilung und Ver- hütung. Gemeinverständlich dargestellt. Berlin 1899. 8. 60 kr.

Rathgeber bei Vergiftungen bis zur Ankunlt des Arztes. Verzeichnis der bei Vergiftungen zunächst anzuwendenden Mittel. Braunschweig 1899. 16. 6 kr.

Rausch, J. W. Das Haar, seine Pflege, seine Krankheiten und deren Heilung. 3. Auflage. Mit Bildnis. Constanz 1899. 8. 30 kr.

Regnard, A. G£nie et folie. Refutation d'un paradoxe. Paris 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

Reise, Dr. C. Die Naturheilmethode bei Asthma und Herzleiden. 2. Auflage. (3.-5. Tausend.) Berlin 1899. 8. 60 kr.

Rohm, P. J. Leitfaden zur wirksamen Ausübung des Menschen-Heil-Magnetismu.s. Nebst 1 Anhang über Lage und Function der wichtigsten menschlichen Körpertheile. Mit 9 Tafeln. 2. Auflage, mit 1 Bildnis. Wiesbaden 1899.

8. Cartonirt 1 fl. 80 kr.

Roth, Dr. C. Eine Anregung zur Bekämpfung der Lungenschwindsucht durch künstliche Herstellung der trockenen Athmungsluft bevorzugter südlicher Klimate. (Aus: „Medicinische Reform".) Berlin 1899. 8. 48 kr.

Oberstabsarzt, Dr. A. Sehprüfungen. Beispiele nebst Fragen und Ant- worten. 2 Auflage. Berlin 1899. 8. 48 kr.

Rotter, Dr. E. Der Nothhelfer in plötzlichen Unglücksfällen. Anleitung zur Be- handlung Verunglückter bis zur Ankunft des Arztes. 10. Auflage. Mit 24 Ab- bildungen. München 1899. 8. 60 kr.

Ro8e, Dr. W. Was muss man vom menschlichen Körper (Anatomie) wissen? 2. Auflage. Mit Abbildungen. Berlin 1899. 8. 90 kr.

Rubner, Dr. M. Lehrbuch der Hygiene. Mit 295 Abbildungen. 6. Auflage.

9. 12. (Schluss-) Lieferung. Wien 1899. 8. Zu 1 fl.

Ruppricht, Dr. S. Der Arzt als Hausfreund. Ein treuer und zuverlässiger Rath- geber bei den Krankheiten eines jeden Alters und Geschlechtes. 11. Auf- lage. Glogau 1899. 8. Gebunden in Leinwand 2 fl. 10 kr.

Saohs, Dr. H. und Dr. C. S. Freund. Die Erkrankungen des Nervensystems nach Unfällen, mit besonderer Berücksichtigung der Untersuchung und Begutachtung. Mit 20 Abbildungen. Berlin 1899. 8. 9 fl.

Salle, Le Dr G. Aide-memoire du mödecin militaire. Service de sante" en cam- pagne. Paris 1899. 12. 4 fl. 20 kr.

Le mCdecin-major. La reine de la route. Elements de physiologie et uotions d'hygiene pratique. Paris 1899. 8. 1 fl. f>0 kr.

Sanit&ts-Bericht über die kön. preuss. Armee, das XII. (kön. sächs ) und das XIII. (kön. württ.) Armee-Corps für den Berichtszeitraum vom 1. Oc- tober 1896 bis zum 30. September 1897. Bearbeitet von der Medicinal- Abtheilung des kön. preuss. Kriegs-Ministeriums. Mit 20 Karten, 7 graphi- schen Darstellungen und 2 Abbildungen. Berlin 1899. 4. 6 fl. 18 kr.

Schftfer, K , und K. Soheel, DD. Die Hygiene der Zimmerluft. Mit Abbildungen und 1 Tafel. Halle 1899. 8. 90 kr.

Schilltng, Dr. F. Compendium der diätetischen und physikalischen Heilmethoden. Mit 122 Abbildungen. Leipzig 1899. 8. Gebunden in Leinwand 3 fl.

Schjerning, General-Oberarzt Dr. Die Tuberculose in der Armee. Mit 2 Karten und 6 graphischen Darstellungen im Text. Berlin 1899. 8. 90 kr.

Schleich, Dr. C. L. Neue Methoden der Wundheilung. Ihre Bedingungen und Vereinfachung für die Praxis. Berlin 1899. 8. 4 fl. 20 kr.

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LXXXII

Bücher-Anzeiger.

Schleyer, J. M. Vortrag über die Gesundheitslebre und den besten aller Ärzte. Constanz 1899. 8. 12 kr.

Schlüssel, Dr. Das Wesen der Geschlechtskrankheiten, ihre Verhütung und Heilung. Nach wissenschaftlichen Grundsätzen und in gemeinverständlicher Darstellung bearbeitet. 2. Auflage. Berlin 1899. 8. 45 kr.

Schmidt, C. A. Der rationelle Hufbeschlag in Wort und Bild dargestellt. 3. Auflage. Mit 128 Holzschnitten. Breslau 1899. 8. Cartonirt 1 fl. 20 kr.

Sohmidt-Hof&nann, H. Unser Thierarzt Mit 1 Tafel und etwa 100 Text- abbildungen. Berlin 1899. 8. Gebunden 4 fl. 20 kr.

Schönenberger, Dr. F., und W. Siegert. Die Naturheilkunde. Ein Wegweiser für Gesunde und Kranke. 2 Theile. Mit Titelbild, 1 bunten Modell und 153 Textabbildungen. Berlin 1899. 8. Gebunden in Leinwand 4 fl. 50 kr.

Schuster, Dr. W. Sexualunsitten. Ihre Folgen und deren Heilung durch neue Curen. Leipzig 1899. 8.-1 fl. 50 kr.

Schwalbe, Dr. C. Die Malaria und die Mosquitos. Berlin 1899. 8. 60 kr.

Schwarz, G. Ch. Das einzige Heilmittel beim Nervenleiden (Neurasthenie etc.) 2. Auflage. Leipzig 1899. 8. 72 kr.

Sperling, Prof. H. Der Jagdhund. 16 Farbendruck-Tafeln nach Originalbildern. Mit Text, enthaltend die officiellen Rassenkennzeichen. Berlin 1899. 4. Gebunden in Leinwand 6 fl.

Stumpf, Dr. L. Über Alkoholgenuss in der Jugend. München 1899. 8. 12 kr.

Sturm, Dr. C. Die natürliche Heilweise. Rathgeber für gesunde und kränke Menschen zur Selbstbehandlung ohne Anwendung von Arzneien. Mit vielen erklärenden Tafeln, sowie zerlegbaren Modellen des männlichen und weib- lichen Körpers. Berlin 1899. 8. Gebunden in Leinwand 9 fl.

Taeschner, Dr. Die Noth des Wohllebens und der sicherste Weg zur Wieder- schaffung der Gesundheit. Berlin 1899. 8. 90 kr.

Taschen-Kalender für Arzte. Herausgegeben vom Stabsarzt Lorenz. 1900

13. Jahrgang. Nebst Schreibkalender. Berlin. 4. Gebunden in Leinwand 1 fl. 20 kr.

Thimm, Dr. P. Schutzkörper zur Prophylaxis der Geschlechtskrankheiten, ins- besondere des Trippers. Leipzig 1899. 8. 60 kr.

Trost und Rath, für Nervenkranke von einem Vielgeprüften 3. Auflage. Wies- baden 1899. 8. 36 kr.

Tuberculoae, ihr Wesen und ihre Heilbarkeit. In neuer und kritischer Be- leuchtung praktisch dargestellt für Arzte und Laien. Breslau 1899. 8. 60 kr.

Turnvorschrift für die berittenen Truppen. Mit 2 Tafeln. München 1899. 12. Cartonirt 48 kr.

Ujvary, A. Die Lungenschwindsucht, ihre Entstehung und naturgemässe Heilung.

2. Auflage. Lippa 1899. 12. 12 kr. Ursyn-Pruszynski, Rittmeister S. Ritter v. Dschigitowka. Kunstreiten der

Kasaken. Aus dem Russ. zusammengestellt. Mit Abbildungen. Wien 1S99.

8. 50 kr.

Vaux, Le baron de. Le sport en France et ä Tötranger. Avec 84 portraits et

200 illustrations. Paris 1899. 8. 15 fl. Veröffentlichungen aus dem Gebiete des Militär-Sanitätswesens. Herausgegeben

von der Medicinal-Abtheilung des kön. preussischen Kriegsministeriums.

14. Heft. Die Lungentubereulose in der Armee. Mit 2 Tafeln. Berlin 1899. 8. 2 fl. 40 kr.

Veterinar-Sanitataberioht, Statistischer, über die preuss. Armee für das Rapportjahr 1898. Mit graphischen Figuren. Berlin 1899. 4. 3 fl. 60 kr. Vorschrift über die Ausbildung der Marine-Krankenwärter. Berlin 1899. 8. 9 kr.

des Sanitätspersonals. Ebendaselbst 15 kr.

Werner, Dr. C. Schlaflosigkeit und Schlafmittel. Für Laien und Ärzte. 3. Auf- lage. (5 —7. Tausend.) Berlin 1899. 8. 90 kr.

Wichmann, Dr. R. Lebensregeln für Neurastheniker. 2. Auflage. Berlin 1899. 8. 60 kr.

Die Neurasthenie und ihre Behandlung. Ein Rathgeber für Nervenkranke. 2. Auflage. Mit 9 Abbildungen. Ebendaselbst. 1 fl. 20 kr.

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Bücher-Anzeiger.

LXXXIII

Wide, Ä. Hand-Book of Medical Gymnastics. London 1899. 8. 7 fl. 60 kr. Wolframm, 0. Das Kranken-Thermometer in der Familie. Eine allgemein

verständliche Anleitnng zum richtigen Gebrauch desselben. Leipzig 1899.

8. 80 kr.

Xylander, Oberlieutenant Ritter v. Die häufigsten Unarten eines Reitpferdes und deren Correctur. Berlin 1899. 8. 45 kr.

Zoth, Prof. 0. Über die Formen der Pedalarbeit beim Radfahren. Mit 12 Fig. Berlin 1899. 8. 60 kr.

Zuckungen eines Homöopathen nach seiner Hinrichtung. Brief an den Henker, Herrn Dr. Metterhausen, aus dem Jenseits seiner Begriffswelt. (Von E. Schlegel). Leipzig 1899. 8. 36 kr.

Zum 25jährigen Bestehen des Militär-Reitlehrer-Institutes in Wien. Stutt- gart 1899. 8. 60 kr.

7, Militär - Unterrichtswesen. Erziehungs- und Bildungsschriften. Wissenschaftliche

Vereine. Philosophie, Theologie, Theosophie.

Bard, D. P. Das enthüllte Geheimnis der Ewigkeit. Schwerin 1899. 8. 15 kr.

Bleibtreu, K. Von Robespierre zu Buddha. Leipzig 1899. 8. 3 fl.

Bisehoff, Dr. E. Kritische Geschichte der Thaluiud-Übersetzungen aller Zeiten

und Zungen. Frankfurt a. M. 1899. 8. 1 fl. 80 kr. Brügelmann, Dr. W. 100 Aphorismen. Ein Vademecum für denkende Menschen.

Frauenfeld 1899. Gebunden in Leinwand 96 kr. Caspar!, Prof. 0. Das Problem über die Ehe, vom philosophischen, geschicht- lichen und socialen Gesichtspunkte. Frankfurt a. M. 1899. 8. 1 fl. 20 kr. Debieuvre, Le lieutcnant. Manuel littöraire a l'usage des sous-officiers candidats

aux Ccoles militaires at aux emplois civils. Paris 1899. 12. 1 Ii. 20 kr. Deckert, Pfarrer Dr. Katholisch oder lutherisch? Conferenzreden über die

religiöse Bedeutung der „Los von Romu-Bewegung. (Nach der Confisca-

tion). 2. Auflage. Wien 1899. 8. 25 kr. Delanne, G. L'äme est immortelle. Demonstration experinientale. Paris 1899.

12. 2 fl. 10 kr.

Enseignement, L\ militaire superieur, par le lieut.-colonel F. . . . Paris 1899. 8. 45 kr.

Haeckel, Dr. E. Die Welträthsel. Gemeinverständliche Studien. Bonn 1899. 8. 4 fl. 80 kr.

Heusinger, G. Das Geheimnis des Lebens oder „Die Lehre vom Glück". Leip- zig 1899. 8. 60 kr.

Jerusalem, Dr. W. Einleitung in die Philosophie. Wien 189**. 8. 1 fl. 50 kr. Kellner, Pastor E. Dio wichtigsten Unterscheidungslehren der lutherischen,

reformirten, unirten und katholischen Kirche. 3. Auflage. Elberfeld 1899.

8. 18 kr.

Kilüsoh, Rittmeister. Anleitung für die Vorbereitung zum Kriegs-Akademie- Examen. 4. Beiheft. Mit Figuren. Berlin 18<>9. 8. 60 kr.

Kuhn, Major A. Die Aufnahmeprüfung für die Kriegs-Akademie. 3. Auflage. Nachtrag (1899) mit Sectiou 601 'Saarburg in Lothringen) der Karte des Deutschen Reiches: 1 : 100.000. Berlin. 8. 60 kr.

Kurnig. Der Pessimismus der Anderen. Pessimistische „Geflügelte Worte und Citate". Leipzig 1899. 8. 36 kr.

Lehrplan für die k. und k. Cadettenschulen. Mit 1 Tabelle Wien 1899. 8. 70 kr.

Leitfaden für den Unterricht des Marine-Artillerie- Verwaltungs-Personals in der Elektrotechnik. Mit 376 Abbildungen. Berlin 1899. 8. 2 fl. 10 kr.

Nordan, M. Die conventionellen Lügen der Kulturmenschheit. 17. Auflage. (50.-51. Tausend). Leipzig 1899. 8. 2 fl. 40 kr.

Ossip-Lonrie. La pbilosophie de Tolstoi. Paris 1899. 12. 1 fl. 50 kr.

Prel, Dr. C. du. Der Tod, das Jenseits, das Leben im Jenseits. München 1899. 8. 1 fl. 62 kr.

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LXXX1V

Bücher-Anzeiger.

Repetitoritun für das Einjährig-Freiwilligen- und Fähnrichs-Examen. Bearbeitet von mehreren Fachmännern. 4. Auflage. 1. Theil. Berlin 1899. 8. Ge- bunden 1 fl. 20 kr.

Turok, H. Der geniale Mensch. 4. Auflage. Berlin 1899. 8. 2 fl. 70 kr.

Skizzen, Genetische, der Gegenstände, aas welchen die Aspiranten für den höheren Artillerie - Curs und den höheren Genie -Ours die Aufnahms- prüfung abzulegen haben. Herausgegeben vom k. und k. Reichs-Kriegs- Ministerium. Mit Figuren. Wien 1899. 4. 30 kr.

Vom militärischen Stil. Von M. v. ü. Berlin 1899. 8. 54 kr.

Wasmann, E. Instinct und Intelligenz im Thierreich. Ein kritischer Beitrag zur modernen Thierpsychologie. 2. Auflage. Freiburg i. B. 1899. 8. 96 kr.

Wedel s, v. Vorbereitung für das Examen zur Kriegs-Akademie. Ein Rathgeber zum Selbststudium. Neu bearbeitet von einem älteren activen Officio. 7. Auflage. Mit 3 Tafeln, 6 Planskizzen und 9 Anlagen. Berlin 1899. 8. 3 fl. 60 kr.

Zacharlas, F. Tolstoi's Moral. Zürich 1899. 4. 36 kr.

Ziegler, Dr. Tb. Glauben und Wissen. Strassburg 1899. 8. 48 kr.

III. Abtheilung. Allgemeine Encyklopädien. Sammelwerke.

Sprachenkunde. Verschiedenes.

/. Allgevxeine militärische und sonstige Encyklopädien. Sachwörterfmchtr .

Akademie der Wissenschaften, Die kaiserliche, zu Wien. 1899. 4. und 8.

Denkschriften. Mathematisch-naturwissenschaftliche Classe. 67. Band Mit 8 Karten, 28 Tafeln und 24 Textfiguren. Gebunden 34 fl. Sitzungsberichte. Mathematisch - naturwissenschaftliche Classe. Ab- theilung I. Mineralogie, Botanik, Zoologie, Geologie, physische Geographie und Reisen. 107. Band, 8.-10. Heft. 4 fl. 50 kr.; 108. Band, 4. Heft. 1 fl. 70 kr.

Abtheilung IIa. Mathemathik, Astronomie. Physik, Meteorologie und Mechanik. 107. Band, 8.— 10. Heft. 5 fl. 15 kr.; 108. Band, 1. u. 2. Heft. 1 fl 55 kr

Abtheiiung IIA. Chemie. 107. Band, 8 —10. Heft. 2 fl. ; 108. Band. 1.— 3. Heft. 95 kr.

Philosophisch-historische Classe. 140. Band. Mit 3 Tafeln. 6 fl Dictionnaire inilitaire. Encyclopedie des sciences militaires, r^dige"e par un c omite d'officiers de toutes armes. 14« livraison :Intendance-Magasin>. Paris 1899. 8. 1 fl. 80 kr. Meyer's kleines Conversations-Lexikon. 6. Auflage. 3. Band. Leipzig 1899. «Y

Gebunden in Halbfranz 6 fl. Sitzungsberichte der kön. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften. Mathe- matisch-naturwissenschaftliche Classe. Jahrgang 1898. Mit 9 Tafeln und 44 Textfiguren. (In böhmischer und deutscher Sprache.) Prag 18y9. 8. 4 fl. 50 kr.

Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie. Jahrgang 1898. (In böhmischer und deutscher Sprache.) Ebendaselbst 3 fl. 60 kr.

2. Sprachlehren. Wörterbücher. Bücher-, Schriften- und Kartenkunde. Archiv- uiui

Bifjliotheksweten. Zeitungs-Jlepertorien .

Alexejew, C. H. Wörterbuch der russischen Rechtschreibung. Complete vater- ländische Orthographie. St. Petersburg 1899. 8. 2 fl. 40 kr. (In russischer Sprache.)

Andre, Dr. L. Neues ausführliches Taschenwörterbuch der französischen uni deutschen Sprache. Mit besonderer Berücksichtigung aller modernen und technischen Ausdrücke herausgegeben 2 Theile in 1 Bande. 4. Auflage

Berlin 1899. 16. Gebunden 2 fl. 70 kr.

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Bücher- Anzeiger.

LXXXV

Andresen, J. H. Der perfecte Schwede, oder praktischer Unterricht in der schwedischen Umgangssprache für Jedermann auch ohne Vorkenntnis des Schwedischen. Mit Angabe der Aussprache und einem kleinen Wörterbuch. 2. Auflage. Berlin 1899. 12. Cartonirt 1 fl. 35 kr.

Berlin, Lehrer H. Grammatik, Rechtschreibung, Zeichensetzung. Ein Gang durch die deutsche Sprache auf grammatikalischer Grundlage. Breslau 1899. 8. 24 kr.

Biraghi, A. Handbuch der italienischen und deutschen Umgangssprache. Leip- zig 1899. 12. 1 fl. 44 kr.

Bockeradt, Dr. H. Das Studium des deutschen Stils an stilistischen Muster- stücken. Paderborn 1899. 8. 1 fl. 8 kr.

Bonelli, L. Elementi di grammatica turca-osmanli con paradigmi, crestomazia e glossario. Con 5 tavole. Mailand 1899. 8. 1 fl. 80 kr.

Booch-Arkossy, B., und 0. P. M. Koczynski, DD. Polnisch-deutsches und deutsch-polnisches Taschenwörterbuch. Zum Gebrauche für Schulen, Be- hörden, Verkehr und Reisen. 2 Theile. 3. Aull. Leipzig 1899. 8. Zu 1 fl. 80 kr.

Boucabeille et Lavoipiere. Les mots franyais malgaches. Paris 1899. IG. Cartonirt 90 kr.

Brynildsen, J. Deutsch-norwegisches Wörterbuch. 17.-21. Heft. Christiania 1899. 8. Zu 24 kr.

Busch, Lehrer P. J. Dictate, Regeln und Beispiele zur Befestigung in der deutschen Rechtschreibung. Zum Selbstunterrichte bearbeitet. Köln 1899. 8. 48 kr.

Colling, Prof. A. Volapük, sein Wesen und seine Bedeutung für Jedermann, besonders in Bezug auf Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft, sowie auf den ganzen Völkerverkehr. Passau 1899. 8. 12 kr.

Conrsier, E. Handbuch der französischen Umgangssprache. 27. Auflage von Prof. P. Banderet. Stuttgart 1899. 12. Gebunden in Leinw. 1 fl. 65 kr.

Dannheisser, Dr. E. Die richtige Aussprache des Musterdeutschen. Gemein- verständlich dargestellt. Heidelberg 1899. 8- 30 kr.

Dubray, G. Fautes de irancais. Tableau des fautes les plus fre'queutes que font les Allemands en parlant le franyais. 6* edition. Wien 1899. 8. 85 kr.

Feller, A. Der gewandte Sprachenkenner. Lehrbücher zur Selbsterlernung der englischen, französischen, italienischen, spanischen, dänischen, polnischen und russischen Sprache. Enthaltend Grammatik, Wörterbuch, Conversations- übungen. Alles mit beigesetzter Aussprache und gegenüberstehender Über- setzung. Berlin 1899. Zu 8. 1 fl. 80 kr.

Franok, Director R. Englisches Conversationsbuch für Anfänger. Methode Kordgien. Hamburg 1899. 12. Cartonirt ISO kr.

Gesenins und Regel. Englische Sprachlehre. Völlig neu bearbeitet von Professor Dr. E. Regel. Halle 1899. 8. 90 kr.

Grieb, Ch. F. Englisch-deutsches und deutsch-englisches Wörterbuch. 10 Auf- lage. 29. Lieferung. Stuttgart 1899. 8. (Zu) 30 kr.

Grimm. J. und W. Deutsches Wörterbuch 9. Band. 15. Lieferung. Leipzig 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

Gninwald und Gatti. Italienisches Wörterbuch. 1. Theil. 10. Lieferung. Ber- lin 1899. 8. 60 kr.

Heintze, Prof. A. Deutscher Sprachhort. Ein Stilwörterbuch. (In 6 Lieferungen.) 1. Lieferung. Leipzig 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

Heyse's, Dr. J. Ch. A., allgemeines verdeutschendes und erklärendes Fremd- wörterbuch.. 17. Auflage von Dr. E. Loewenthal. Berlin 1899. 8. Ge- bunden in Leinwand 3 fl. 60 kr.

Hoffmann, Prof. M. Ungarisch - deutsches und deutsch - ungarisches Taschen- wörterbuch. Mit besonderer Berücksichtigung der österr. Orthographie. Mit vielen Beispielen und Redensarten. 2 Theile in 1 Band. Berlin 1899. 16. Gebunden in Leinwand 1 fl. SO kr.

Idiotikon, Schweizerisches. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. 39. Heft. Frauenfeld 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

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LXXXVI

Bücher-Anieiger.

Konarski, F., und A. Inlender. Polnisches Hand Wörterbüch. 15. nnd 16. Heft.

Wien 1899. 8. Zu 30 kr. Kordgien, Prof. G. C. Kleine portugiesische Sprachlehre. (Methode Gaspey-Otto-

Sauer). 3. Auflage. Heidelberg 1899. 8. Gebunden in Leinwand 1 fl. 20 kr. Lonsdale, A. W. Burmese Grammar and Grammatical Analysis. London 189?

8. 7 fl. 60 kr.

Loof, Director F. W. Allgemeines Fremdwörterbuch. 4. Auflage, von Dr. F. Ball au ff. 1. und 2. Lieferung. Langensalza 1899. 8. Zu 30 kr.

Markstein, J. 1.200 Stylblüten zum Gebrauch und zur Nachhilfe der Correspondenz im privaten Verkehre. Wien 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

Matthias, Dr. Th. Kleiner Wegweiser durch die Schwankungen und Schwierig- keiten des deutschen Sprachgebrauches. 2. Auflage. Leipzig 1899. 8. Ge- bunden in Leinwand 84 kr.

Methode, De la, directe dans l'enseignement des langues Vivantes. Memoire«, de MM. Laudenbach, Passy, Delobel. Paris 1899. 8. 90 kr.

Mugica, Lehrer P. de. Einführung in die spanische Umgangssprache. Kurz- gefasste praktische Anleitung, die spanische Sprache rasch und gründlich zu erlernen. Leipzig 1899. 8. Gebunden in Leinwand 1 fl. 65 kr.

Muret- Sanders. Deutsch-englisches Wörterbuch. 11. Lieferung. Berlin 1899. 8. 90 kr.

Murray, J. A. H. A New English Dictionary, on historical Principles. Series II. Part 4. London 1899. 4. 9 fl.

Oehlschläger, Prof. J. C. Englisch-deutsches und deutsch-englisches Taschen- Wörterbuch, nebst Angabe der englischen Aussprache mit deutschen Buch- staben und deutschen Tönen. 50. (Jubiläums-) Auflage. Philadelphia 1899. 12. Gebunden in Leinwand 2 fl. 70 kr. 0

Palm, Hauptmann R. Kurze russische Schreib- und Leseschule. Vorstufe für jede Grammatik nebst kleinem Sprachführer für Beisende und Militärs. Berlin 1899. 12. 60 kr.

Parylak, Prof. P. Polnisch-deutsches und deutsch-polnisches Taschenwörterbuch. 3. Auflage. Berlin 1899. 16. Gebunden in Leinwand 1 fl. 80 kr.

Petrocchi, P. Nuovo dizionario universale della lingua italiana. Mailand 1899 8. 15 fl.

Pohler, J. Bibliotheca historico-militaris. Systematische Übersicht der Er- scheinungen aller Sprachen auf dem Gebiete der Geschichte der Kriege und der Kriegswissenschaft seit der Erfindung der Buchdruckerkunst bi> zum Schluss des Jahres 1880. 4. Band. 7.— 12. Heft. Leipzig 1899. 8. Zu 1 fl. 80 kr.

Praprotnik's kleines Wörterbuch der slovenischen und deutschen Sprache. 6. Aufl. von Lehrer J. Dimnik. Laibach 1899. 8. Cartonirt 1 fl. 20 kr.

Real-Lexikon der englischen Sprache (mit Ausschluss Amerikas). Heraus- gegeben von C. Klöpper. 37.— 40. Lieferung. Leipzig 1899. 8. Zu 90 kr. Französisches. Herausgegeben von C. Klöpper. 13. und 14. Lieferung. Ebendaselbst zu 1 fl. 20 kr.

Rigutini, G. und 0. Bulle. Neues italienisch-deutsches und deutsch-italieni- sches Wörterbuch. 15. und 16. Lieferung. Leipzig 1899. 8. Zu 60 kr.

Robolsky, K., und 0. Linnström. Neuestes Taschenwörterbuch der schwedischen und deutschen Sprache. Nebst einer Sammlnng von Gesprächen. 2 Theile. Berlin 1899. 16. In Leinwand cartonirt zu 90 kr.

Scanferlato, A. Lezioni italiane. Kurze praktische Anleitung zum raschen und sicheren Erlernen der italienischen Sprache, für den mündlichen und schriftlichen freien Gebrauch. Mit 1 farbigen Karte. Leipzig 1899. 8. Gebunden in Leinwand 1 fl. 20 kr.

Scartazzini, A. Conversationsbuch. Deutsch und italienisch. 2. Aufl. Davos 1899. 12. Gebunden in Leinwand 1 fl. 20 kr.

Schulz, Prof. F. Unterrichtsbriefe zur vollständigen Erlernung der böhmischen Sprache in Wort und Schrift. 13 17. Brief. Prag 1899. 8. Zu 50 kr.

Simonsen, M. D. Lehrbuch der dänischen Sprache für die Schule und den Selbstunterricht. 2. Auflage. Flensburg 1899. 8. 1 fl. 35 kr.

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Bücher-Anzeiger. LXXXVII

Simonyi, S., und J. Balasaa. Deutsches und ungarisches Wörterbuch. 1. Theil,

deutsch-ungarisch. Budapest 1899. 8. 3 fl. Soerensen, Dr. I. Polnische Grammatik. 1. Hälfte. Leipzig 1899. 8. 3 fl. 60 kr. Steinsolineider, M. Über Sprachkenntnis und Sprachkunde. Hamburg 1899.

8. 45 kr.

Sterzinger, Dr. J. V. Taschenwörterbuch der böhmischen und deutschen Sprache.

In 2 Theilen. Leipzig 1899. 16. Gebunden in Leinwand zu 1 fl. 68 kr. Tabelle der französischen regelmässigen Conjugation. Frankfurt a. M. 1899.

8. 10 kr.

Titkin, Dr. H. Rumänisch-deutsches Wörterbuch. 5. Lieferung. Bukarest 1899. 8. 96 kr.

Valette, Lehrer. T. G. G. Kleine niederländische Sprachlehre für den Schul- gebrauch und zum Selbstunterrichte. (Methode Gaspey-Otto-Sauer.) 2. Auf- lage. Heidelberg 1899. 8. Gebunden in Leinwand 1 fl. 20 kr.

Viertoljahres-Katalog der Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. Kriegs- wissenschaft, Pferdekunde und Karten. Jahrgang 1899. 1. und 2. Heft. Leipzig. 8. Zu 12 kr.

Vinson, J. Manuel de la langue hindoustani (Urdu et Hindi). Grammaire. Textes. Vocabulaires. Paris 1899. 12. 6 fl.

Vite, L. Der perfecte Franzose oder praktischer Unterricht in der französischen Umgangssprache für Jedermann ohne Hilfe des Lehrers. Mit Angabe der Aussprache. 6. Auflage. Berlin 1899. 12. Cartonirt 1 fl. 35 kr.

Wagner, Prof. Ph. Die Sprachlaute des Englischen nebst Anhang: Englische Eigennamen mit Aussprachebezeichnung. Ein Hilfsbuch für den Schul- ung Selbstunterricht. 2. Auflage. Stuttgart 1899. 8. 1 fl. 50 kr.

8, Hof-, Staats- und genealogische Handbücher. Verschiedenes. (Schreiben, Frei- handzeichnen, Stenographie, Photographie, Forstwesen, Kalender etc.)

Abrüstungs-Bilderbuch. Die Friedensconferenz in der Caricatur aller Völker. Mit 107 Bildern nach Beer, Bobb, Boscovitz u. a. Berlin 1899. 8. 1 fl.

Alge's, S., Lehrbuch der vereinfachten Stenographie. (Einigungssystem Stolze-

Schrey.) In neuer Bearbeitung herausgegeben von R. Schwarz. 24. Aufl.

Wetzikon 1899. 8. Cartonirt 60 kr. Beyer, H.. und Dr. v. Knnowski. Die praktische Unbrauch barkeit der Steno-

taehygraphie. Zwei kritische Beiträge. Mit 2 Schrifttafeln. Kreuzburg 1899.

8. IG kr.

Clero, L. P. La Photographie des couleurs. Avec une preTace de G. Lipp- mann. Paris 1899. 16. 1 fl. 50 kr.

Elbe, F. v. d. Monte Carlo. Indiscretionen u. Erlebnisse aus einer Spielhölle. Minden 1899. 8. 90 kr.

Engler, M. Leitfaden znr Erlernung der Photographie. Mit 8 Abbildungen. 2. Auflage. Halle 1899. 8. 36 kr.

Goepel, L. Vorschule der Stolze'schen Fachstenographie. Berlin 1899. 8. 1 fl. 20 kr.

Heinrich'8, Prof. H., Lehrbuch der Gabelsberger'schen Stenographie. 4. Auflage. Laibach 1899. 8. Gebunden 2 fl. 20 kr.

Hempel, K. Welche Kurzschrift ist die beste? Einige beherzigenswerte Worte vor der Erlernung irgend eines Stenographiesystems. Berlin 1899. 8. 30 kr.

Hölscher, Dr. L. Unsere Taufnamen. Eine Erklärung über deren Sinn und Be- deutung. Minden 1899. 12. 50 kr.

Kolde, Dr. Th. Die Heilsarmee (The Salvation Army), ihre Geschichte und ihr Wesen. 2. Auflage. Leipzig 1899. 8. 1 fl. 95 kr.

Koss, Lehrer H. Vademecum für Gabelsberger Stenographen. Kurzgefasster Lehrgang der deutschen Einheits-Stenographie. Aachen 1899. 16. 12 kr.

Leitfaden, Kurzer, der deutschen Stenographie (Phonostenographie). Leipzig 1899. 16. 6 kr.

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LXXXVIII

Bücher-Anzeiger.

Meyer-Heine, H. La Photographie en ballon et la teUephotographie. Paris 18<* 8. 90 kr.

Militarvereins-Kalender, Badischer. 1900. Mit Abbildungen. Karlsruhe. 8. 18 kr.

Pizzighelli, Oberstlieutenant G. Anleitung zur Photographie. 10. Auflage. Mit 186 Abbildungen und 12 Tafeln. Halle 1899. 8. 2 fl. 10 kr.

Puff, L. Gegenüberstellung der Gabelsberger sehen und der vereintachten deut- schen Stenographie (Stolze-Schrey) bezüglich ihrer Regeln. 3. Auflage Halle 1899. 8. 18 kr. und E. Stark, Methodik des stenographischen Unterrichtes. Magde- burg 1899. 8. Cartonirt 90 kr.

Schnauss, H. Photographischer Zeitvertreib. Eine Zusammenstellung einfacher leicht ausführbarer Beschäftigungen und Versuche mit Hilfe der Camera. 6. Auflage. Mit 133 Figuren. Düsseldorf 1899. 8. 1 fl. 50 kr.

Schöok, Lehrer Ch. Methodischer Lehrgang der Gabelsberger'schen Stenographie. 9 Theile. Stuttgart 1899. 8. Zu 66 kr.

Sonntag, Lehrer P. Praktisches Lehrbuch der vereinfachten deutschen Steno- graphie. (System Stolze-Schrey.) 7. Auflage. 22.-26. Tausend. Berlin 1899. 8. Cartonirt 60 kr.; Schlüssel. 2. Auflage. 30 kr.

Trutat, E. Dix lecons de Photographie. Cours prufesse" au Mussum de Toulouse. Paris 1899. 12. 1 fl 65 kr.

Werther, 0. v. Menschenpflichten. Leipzig 1899. 8. 30 kr.

Winkuhl, F. A Anleitung zu einer abgekürzten, leicht erlernbaren Schreibweif« Leipzig 1899. 8. 36 kr.

IV. Abtheilung. Militärische Zeitschriften.

Admiralty and Horse Gnards Gazette. London. Vierteljahrlich 3 fl. 72 kr.

Aeronaute, L\ Paris. Nur ganzjährlich 4 fl. 80 kr.

Aldershot Military Society. London. Nummerweise 30 kr.

Armeeblatt. Wien. Vierteljährlich 3 fl.

Armee, L\ illustree. Paris. Nur ganzjährlich 13 fl. 20 kr.

Armee- und Marine-Anzeiger, Deutscher. Berlin. Vierteljährlich 90 kr.

Armee- und Marine-Zeitung. Berlin. Vierteljährlich 1 fl. 20 kr.

Armee-Zeitung, Deutsche. Berlin. Vierteljährlich 1 fl. 20 kr.

Neue. Wien. Vierteljährlich 3 fl.

Arms and Explosives. London. Nur ganzjährlich 4 fl. 50 kr. Army and Navy Gazette. London. Vierteljährlich 4 fl. 60 kr.

Journal. New-York. Nur ganzjährlich 11 fl. 85 kr.

Register. Washington. Nur ganzjährlich 8 fl. 25 kr. Artillery Tidskrift Stockholm. Nur ganzjährlich 2 fl. kr. Artillerijskij Journal. St Petersburg. Nur ganzjährlich 11 fl. 85 kr. Aruzejnij Sbornjik. St. Petersburg. Nur ganzjährlich 8 fl.

Atlante del Materiale d'Artiglierla e Genio. Rom. Nur ganzjährlich 24 d

Avancement, Das Berlin Nur ganzjährlich 2 fl. 88 kr.

Belgique, La, militaire. Brüssel. Nur ganzjährlich 6 fl. 78 kr.

Biografo, II, militare. Rom. Monatlich CO kr.

Blatter, Neue militärische. Berlin. Vierteljährlich 4 fl. 10 kr.

für Kriegsverwaltung, Schweizerische. Bern. Halbjährlich 1 fl. 36 kr. Boletino del centro naval. Buenos Ayres. Nur ganzjährlich 30 fl. 25 kr. Broad Arrow, The, and Naval and Military Gazette. London. Vierteljährliil

4 fl 57 kr.

Bulletin international des Societes de la Croii Rouge. Genf. Nur ganzjährig 3 fl. 50 kr.

Carnet de la Sabretache. Paris. Nur ganzjährlich 9 fl. 90 kr.

Ceroul publicatiunilor militare. Bucarest. Nur ganzjährlich 15 fl. 15 kr.

Ciroulo naval. Valparaiso. Nur ganzjährlich 30 fl. 25 kr.

Oorreo militar. Madrid. Halbjährlich 17 fl. 89 kr.

Dachende i askerie. Oonstantinopel. Nur ganzjährlich 14 fl. 46 kr.

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Bücher-Anzeiger. LXXXIX

Echo, L\ de l'armee et le Moniteur de l'armee reunis Paris. Halbjährlich 2 fl. 50 kr. Engineering and Mining Journal. New- York. Nur ganzjährlich 13 fi. 75 kr. Esercito, L\ italiano. Rom. Vierteljährlich 3 fl. 98 kr. Europe, L\ militaire. Paris. Halbjährlich 9 fl. 60 kr. France, La, militaire. Paris. Vierteljährlich 6 fl. 53 kr. Giberne, La. Paris. Nor ganzjährlich 9 fl.

Giornale d'artiglieria e genio. Rom. Nur ganzjährlich 7 fl 2^ kr.

di raedicina militare. Rom. Nur ganzjährlich 4 fl. 80 kr

inedico del r. esercito e della marina. Rom. Nur ganzjährlich 15 fl.

militare ufficiale. Rom. Nnr ganzjährlich 5 fl. 95 kr. Heer und Flotte. Berlin. Vierteljährlich 1 fl. 80 kr. Heeres-Zeitung, Deutsche.. Berlin. Vierteljährlich 3 fl. 72 kr.

österr.-ungar. Wien. Vierteljährlich 1 fl 30 kr Illustraciön naval militar. Buenos-Ayres. Nur ganzjährlich 35 fl. Ingenienrnij Journal. St. Petersburg. Nur ganzjährlich 8 fl. 45 kr. Invalid, Russkij. St. Petersburg. Vierteljährlich 8 fl.

Italia Marinara. Neapel. Nur ganzjährlich 12 fl.

Italia, L\ militare e marina. Rom. Vierteljährlich 4 fl 80 kr.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Berlin. Halbjährlich 8 fl. 2 kr.

Journal des sciences militaires. Paris. Nur ganzjährlich 18 fl. 5 kr.

du Soldat. Paris. Nur ganzjährlich 3 fl.

of the Military Service Institution. New-York. Nur ganzjährlich 12 fl. 84 kr.

of the Royal United Service Institution London. Nur ganzjährlich 16 fl. 86 kr.

of the United Service Institution of India. Simla. Nur ganzjährlich 6 fl. 90 kr.

of the United States Artillery. Monroe, Va. Nur ganzjährlich 11 fl. 35 kr. Katonai Lapok. Budapest. Vierteljährlich 2 fl.

Kriegerbaua, Das. Berlin. Vierteljährlich 30 kr. Kriegerheil. Berlin. Monatlich 2 fl 35 kr.

Krieger- und Veteranenfreund. Augsburg. Halbjährlich 60 kr. Krieger- Verband-Zeitung. Hamburg. Vierteljährlich 45 kr. Kriegsruf. Der. Berlin. Vierteljährlich 90 kr. Kriegswaffen. Rathenow. Nur gantjihrlich. 11 fl. 25 kr.

Krigsvetenskapa-Akademiens Handlingar och Tidskrift. Stockholm. Nur ganz- jährlich 4 fl. 50 kr. Landsturm, Unser. Wien. Vierteljährlich 2 fl. 50 kr.

Literaturblatt för Armee- und Marine. Berlin. Nur ganzjährlich 1 fl. 20 kr. Ludovica, Akademia kozlonye. Budapest. Nur ganzjährlich 4 fl. Marine, La, francaise. Paris. Halbjährlich 9 fl. 60 kr.

-Review. Cleveland. Nur ganzjährlich 5 fl. 50 kr.

-Rundschau. Berlin. Vierteljährlich 1 fl. 50 kr. Memorial de artilleria. Madrid. Nur ganzjährlich 10 fl. 80 kr

de ingenieros del ejercito. Madrid. Nur ganzjährlich 9 fl 40 kr. Memorial de rartillerie de marine Paris. Nur ganzjährlich 7 rl 20 kr.

des poudres et salpetres. Paris. Nur ganzjährlich 7 rl. 20 kr. Militaert Tidskrift, Helsingfors. Nur ganzjährlich K fl 70 kr.

Tidsskrift. Kopenhagen. Nur ganzjährlich G fl 78 kr

(Norsk). Christiania. Nur ganzjährlich 6 fl 75 kr. Militaire Gids, De. Haarlem. Nur ganzjährlich 3 fl.

Spectator, De. Breda. Nur ganz jährlich 7 fl. 75 kr. Militar-Anwarter, Der. Berlin. Vierteljährlich 1 fl. 8 kr Militärarzt, Der. Wien. Nur ganzjährlich 6 fl. Militärisches. Leipzig. Vierteljährlich 2 fl. 85 kr Militar-Kameradschaftsblatt. Wien. Vierteljährlich 1 fl.

-Musiker-Zeitung, Deutsche. Berlin. Vierteljährlich 90 kr.

-Post, IllusTrirte. Wien. Vierteljährlich 3 fl.

-Verband, Österreichischer. Wien Vierteljährlich 1 fl.

-Vereinsblatt, Badisches. Karlsruhe Nur ganzjährlich 1 fl. 80 kr.

-Woohenblatt. Mit der Beilage: „Militär-Literatur-Zeitung4, und Beiheften. Berlin. Vierteljährlich 2 fl. 30 kr

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XC Bücher-Anzeiger.

Military Gazette, Canadiau. Montreal. Nor ganzjährlich 5 fl. 50 kr.

Information Division. Washington. (Occasional.) Militär-Zeitnng. Wien. Vierteljahrlich 4 fl.

Berlin. Vierteljährlich 2 fl. 13 kr.

Allgemeine. Darmstadt. Nur ganzjährlich 13 fl. 4 kr.

Allgemeine Schweizerische. Basel. Halbjährlich 2 fl. 7 kr.

Illnstrirte. Wien. Vierteljährlich 2 fl. 50 kr.

Minutes of Proceedings of the Royal Artillerie Institution. Woolwich. Nur gan:- jährlich 16 fl.

Mittheilungen des k. und k. Kriegs-Archivs. Wien. Bandweise 3 fl. 50 kr.

des k. und k. militär-geographischen Institutes. Wien. Bandweise nach dem Umfange des jeweiligen Inhaltes.

über Gegenstände des Artillerie- und Geniewesens. Wien. Nur gani- jährlich. Beim technischen Militär-Comite" für Mitglieder der k. und k. Wehr- macht 5 fl. (bei directer Zustellung 6 fl ), bei der Post und im Buch- handel 10 fl.

aus dem Gebiete des Seewesens. Pola. Nur ganzjährlich. Beim k. und k. hydrographischen Amte für die Armee und Marine 4 fl., bei der Post 6 rl

Monatschrift, Schweizerische, für Officiere aller Waffen. Frauenfeld. Nur gani-

jährlich 3 fl. 20 kr. Monde, Le. militaire. Paris. Nur ganzjährlich 3 fl. 60 kr.

Moniteur. Le, de la flotte et Journal du matelot. Paris. Nur ganzjährl. 5 fl. 93 kr.

Morskoj Sbornjik. St. Petersburg. Nur ganzjährlich 11 fl. 44 kr.

Naval and Military Gazette. London. Vierteljährlich 2 fl. 69 kr.

Notes on Naval Progress. Washington. (Occasional.)

Officiers-Zeitung, Österreichisch-ungarische. Wien. Halbjährlich 2 fl.

Organ der militär- wissenschaftlichen Vereine. Wien. Nur ganzjährlich. Beim

Secretariat des Vereiues für Generale, Stabsofficiere, Hauptleute und üi

gleichen Rangsclassen Stehenden, ferner für Behörden, Commanden, Anstalten.

Bibliotheken und Verein«? 6 fl.. für Subaltern-Officiere, Cadetten etc. 4 fl.

für Nichtangehörige der k. und k. Kriegsmacht, sowie im Auslande 10 B Porvenir, El, militar. Buenos Aires. Nur ganzjährlich 27 fl. 46 kr. Proceedings of the U. S. Naval Institute. Annapolis. Nur ganzj. 10 fl. 91 kr Professional Papers of the Corps of Royal Engineers. Chatam. Heftwei^

nach dem Umfange des jeweiligen Inhaltes. Progres, Le, militaire. Paris. Nur ganzjährlich 9 fl. 90 kr. Raswj&dtsohik. St. Petersburg. Nur ganzjährlich 6 fl. Ratnik. Belgrad. Halbjährlich 3 fl. 50 kr.

Reiter-Zeitung, Deutsche. Charlottenburg. Vierteljährlich 90 kr. Revista armatei. Bucarest. Halbjährlich 3 fl. 29 kr.

cientifico militar. Barcelona. Nur ganzjährlich 6 fl. 60 kr.

da commissao technica militar consultiva. Rio de Janeiro. Nur ganz- jährlich 27 fl. 50 kr.

de engheneria militar. Lissabon. Nur ganzjährlich 6 fl.

do eiercito e da armada. Lissabon. Nur ganzjährlich 15 fl.

general de marina. Madrid. Nur ganzjährlich 12 fl.

maritima brazileira. Rio de Janeiro. Nur ganzjährlich 27 fl. 50 kr.

militar. Lissabon. Nur ganzjährlich 7 fl. 14 kr. Revue d'artillerie. Paris. Nur ganzjährlich 9 fl. 23 kr.

. de cavalerie. Paris. Nur ganzjährlich 14 fl. 18 kr.

de l'arme'e beige. Lüttich. Nur ganzjährlich 7 fl. 80 kr.

des armes portatives. Villeneuve-sur-Yonne. Nur ganzjährlich 12 fl.

des che!'s-arnmrier»-militaires. Villeneuve-sur-Yonne. Halbjährlich 6 fl.

d'infanterie. Paris. Nur ganzjährlich 15 fl.

du cerele militaire. Paris. Nur ganzjährlich 13 fl. 84 kr.

du genie militaire. Paris. Nur ganzjährlich 16 fl. 20 kr.

du service de rintendance militaire. Paris. Nur ganzjährlich 12 fl.

Inu-rnationale. über die gesammten Armeen und Flotten. Dresden. Viertri- jährlich 3 fl. 60 kr.

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Bücher-Anzeiger.

XCI

Revue maritime et coloniale. Paris. Nur ganzjährlich 25 fl. 80 kr.

inilitaire. Paris. Halbjährlich 6 fl.

militaire suisse. Lausanne. Halbjährlich 1 fl. 85 kr.

militaire universelle. Paris. Nur ganzjährlich 15 fl. Rivista d'artiglieria e genio. Rom. Nur ganzjährlich 12 fl.

di cavalleria. Rom. Nur ganzjährlich 16 fl.

di fanteria. Rom. Nur ganzjährlich 12 fl. - raarittima. Rom. Nur ganzjährlich 15 fl.

militare italiana. Rom. Nur ganzjährlich 12 fl.

nautica. Turin. Nur ganzjährlich 7 fl- 20 kr. Romanla militara. Bucarest. Halbjährlich 7 fl. 20 kr. Rundschau, Militärische. Leipzig. Vierteljährlich 2 fl. 85 kr Soldateufreuud, Der. Berlin. Halbjährlich 2 fl. 26 kr. Soldaten-Freund, Der. Wien. Nur ganzjäbrlich 1 fl. 20 kr. Soldatenhort, Deutscher. Berlin. Vierteljährlich 1 fl. 8 kr. Sonntagsblatt für das Deutsche Heer. Berlin. Nur ganzjährlich 75 kr. Speotateur, Le, militaire. Paris. Nur ganzjährlich 17 fl. 71 kr. Streffleur's österreichische militärische Zeitschrift. Wien. Nur ganzjährlich.

Für Subaltern-Officiere, Cadetten und Unterofficiere 8 fl., von der IX. Diäten- classe aufwärts, dann für Bibliotheken, Vereine, Commanden 10 fl., bei der Post 12 fl.

Teknisk Tidsskrift (Norsk). Christiania. Nur ganzjährlich 5 fl. 40 kr. United Service, The. Philadelphia. Nur ganzjährlich 5 fl. 70 kr. Gazette, London. Nur ganzjährlich 18 fl. 30 kr.

Magazine, The, and Naval and Military Journal. London. Vierteljähr- lich 1 fl. 70 kr.

Verordnungsblatt des k. und k. Heeres. Wien. Nur ganzjährlich. Normal- 3 fl.

Personal- 2 fl Veteran, Der. Leipzig. Vierteljährlich 60 kr. Vie, La, militaire. Paris. Nur ganzjährlich 4 fl. 80 kr. Warschawskij wojennij Journal. Nur ganzjährlich 14 fl. Wehr und Ehr. Berlin. Vierteljährlich 1 fl. 8 kr. Wojennij Shornjik. St. Petersburg. Nur ganzjährlich 15 fl. 21 kr. Yaoht, Le. Paris. Halbjährlich 9 fl. 60 kr.

Zeitschrift, Deutsche militärärztliche. Nebst: . Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte auf dem Gebiete des Militär-Sanitätswesens". Berlin. Nur ganzjährlich 7 fl. 50 kr.

für Brieftaubenkunde. Hannover. Nur ganzjährlich 5 fl. 12 kr.

für historische Waffenkunde. Dresden. Vierteljährlich 2 fl.

Kriegstechnische. Berlin. Nur ganzjährlich 6 fl.

Schweizerische, für Artillerie und Genie. Frauenfeld. Nur ganzjährlich 3 fl. 15 kr.

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XCII

Bücher-Anzeiger.

Autoren- Verzeichnis

der im „kritischen Theileu des Bücher-Anzeigers (Band LIX) be- sprochenen Werke, nebst dem Hinweis auf die betreffende Seite 1 j.

Andere. Der Dienst des Wachtmeisters und Quartiermeisters bei der Feld- Artillerie. 6.

ßalck. Taktik. 1. Theil, 1. Halbband. 2. vermehrte und verbesserte Auflage.

31.

Bancalari, and Kuderna. Lehr- und Handbuch für den Unterricht im deut- schen Aufsatze militärischen Inhaltes. (Militär-Stilistik.) 3. Auflage. 9.

Bayer. Sammlung hervorragend tapferer Tbaten der Mannschaft des k. und k. Infanterie-Regimentes Nr. 35. 13.

Becker. La guerre contemporaine dans les Balkans et la question d'Orient 1885-1897. - 15.

Bemerkungen, Einige, zum Exercier-Reglement. 1. Theil für die k. und k. Caval- lerie 1898. 4.

Berndt Das neue Exercier-Keglement fflr die k. und k. Cavallerie. 2. Theil, ver- glichen mit dem alten. 4. Bernhard! Unsere Cavallerie im nächsten Kriege. 18. Betrachtungen, Zeitgemässe, über unsere taktische Ausbildung. 44. Bloch. Der Krieg. (1., 3., 6. Bund.) 1; (2. und 4. Band.) 17; (5. Band.»

30.

Blume. Die Beschießung von Paris 1870 71. - 14.

Die Grundlagen unserer Wehrkraft. 17. Boguslawski. Contra Bebel und Bleibtreu. 15. Braumüller's militärische Taschenbücher, Band 8, siehe Iwanski. Cavalleristisches. Über den 2. Theil des neuen Reglements, Felddienst,. Reiten etc. 43.

Dictionnaire militaire. Encyclop^die des sciences militaires. 14c livraison. Inten -

dance Magasins. 46. Faber du Faur. Napoleon's Feldzug in Russland von 1812. Text von v. Kaussler.

27.

Genzinger. Studienbehelf für Militärärzte. 39. Gonteau. Astronomische und Physische Geographie. 37. Gossler, siehe Verdy. Grünne. Unsere Fahne. 24.

Haardt v. Hartenthurn. Die militärisch wichtigsten Kartenwerke der europäi- schen Staaten. (Separatabdruck aus den: „Mitteilungen des k. und k. militär-geographischen Institutes". Band 18.) 10.

' Dl« Seitenzahlen des Bflctaer-Aim iir» rs sind hier statt mit römischen Zahl/, i mit. iranischen Ziffern angegeb«!}.

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Bücher-Anzeiger.

XC1IL

rzbrach. Die Militär-Strafgerichtsordnung vom 1. December 1898. Bearbeitet

fflr Unterofficiere and Mannschaften. 10. ydebreck, von. Daaerritte. 24.

ppenstedt. Unterofficier-Aafgaben. 2. durchgesehene Auflage. 30.

aski Applicatorische Besprechungen über das Dienst- und Privatleben des

neaernannten Officiers (Cadetten) der Fusstruppen. 8. »tus Perthe s deutscher Armee-Atlas. Bearbeitet von Langhans. Begleitworte

von Toegel. 15.

isenberg. Vom Gesandtschafts-Attache'. Briefe über Japan und seine erste Gesellschaft. - 12.

- (Moriz von Berg). Vom Pastorsohn zum Försten. Neue Ausgabe. 27. lsaler, v., siehe Faber du Faur.

cbenberger. Neue Beiträge zur Geschichte des k. und k. österreichisch- ungarischen Militär-Sanitätswesens. Acten des k. und k. Kriegs-Archivs.

- 32.

egswaffen und Feldsanitätsdienst. 23. leraa, siehe Bancalari. ghans, siehe Justus Perthe's.

tow-Vorbeck, v. Geschichte des Krieges von 1866 in Deutschland. 2. Band.

- 25.

Ier. Taktik des Truppen- Sanitätsdienstes auf dem Schlachtfelde. 8. Mendorf, Freih. von. Applicatorische Besprechung der Thätigkeit des k. und k.

10. Corps im Gefechte bei Trautenau, 27. Juni 1866. 41. in. Histoire documentaire de l'aflaire Dreyfas. Rochefort ? 38. schner. Lehrbuch der Waffenlchre. Für Officiere aller Waffen bearbeitet.

2. Band. 2. verbesserte Auflage. 7. erhoffer. Der Infanteriekampf des IX. Corps vor Amanvilliers-la-Folie. 31. irelli-Fitzgerald. Moderne Schiessausbildung. 3. wetz. Aufmärsche der Cavallerie-Truppen-Division. 5. 2 von Berg, siehe Kaisenberg.

iaoz. Statistischer Sanitätsbericht über das k. und k. Heer für die Jahre 1883—1893. Mit vergleichender Berücksichtigung der Jahre 1870—1882, dann 1894—1896, sowie der Sanitätsstatistik fremder Armeen. 33.

äker. Kartographische Studien. I. Schatten- und Farbenplastik. 11.

- A habsburg-lotharingiai uralkod6haz csalädfäja. (Stammbaum des habsburg- lothringischen Herrscherhauses.). 13.

und Quartierliste der kön. preussischen Armee und des 13. (kön. württem- bergischen) Arraeecorps für 1899. 12.

n. Gesichtspunkte für die weitere Entwicklung der Fortification. 22.

'. Taschenbuch zum Gebrauche bei taktischen Ausarbeitungen, Kriegsspielen, taktischen Übungsritten, Manövern im Felde. 11. vermehrte Auflage. 21.

'arz-gelbe Armee Sociale Fragen. 2. Auflage. 27.

cal. Die Schlacht bei Asparn und Esslingen. 14.

Vom militärischen 35.

iL Mortara und Novara. 31.

in. Die russische Armee in Einzelschriften. Heft 2, 3 und 4. 9. eL, siehe Justus Perthe's.

k. Der Jäderin'sche Basis-Me9sapparat. (Separatabdruck aus: „Mittheilungen dea k. und k. militär-geograpbischen Institutes". Band 18.) 11. Die Entwicklung der rassischen Militär-Kartographie. (Separatabdruck aus: „Mittheilungen des k. und k. militär-geographischen Instituts-. Band 18.) 11.

XC1V

Bücher-Anzeiger.

Uhle. Dienst-Reglement 1. Theil für das k. und k. Heer. (Applicatorisch be- arbeitet.) — 35.

Unmöglichkeit, Die, den Verwundeten auf dem Scblachtfelde Hilfe zu bringen

- 33.

Verdy, von. Studien über Truppenführung. Die Infanterie-Division im Verbände des Armeecorps. Neu bearbeitet von Gossler. 3. und 4. (Schluss-) Heft

- 20.

Vetter. Programm zur Ausbildung des Cavalleristen im Felddienste. 5.

Winklafv Vortrage für den k. und k. Waffenofficier über seine fachmännischen Dienstesobliegenheiten. 2. verbesserte Auflage des „Handbuches für dir k. und k. Waffenofficiere". 7.

Wolf. Zeitschrift für Socialwissenschaften. 2. Jahrgang. Heft 5. 2.

Wolff. Anleitungen für die Ausbildung der Compagnie im Patrullen- und Meide- dienste. 4. Auflage. 40. Der theoretisch-praktische Patrullen- und Meldedienst. 4. verbesserte und vermehrte Auflage. 29.

Zwenger. Unterofficier-Handbuch für die Feld-Artillerie. I. Theil. 6.

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XLVII. REPERTORIUM

DER

MILITÄR- JOURNALISTIK.

(1. Janner bis 30. Juni 1899.)

Dieses Repertorium schliesst an die im XII. bis LVIII. Bande des Organs" veröffentlichten Repertorien I bis XLVI an und umfasst das Repertorium nunmehr im ganzen die seit 1. Jänner 1876 bis Ende Juni 1899 in den jeweilig nachgewiesenen Zeitschriften erschienenen beachtenswerteren Artikel.

*

Benützte Zeitschriften:

1. Stretfleur's österreichische militärische Zeitschrift. Wieu. Jänner— Juni.

2. Organ der militär-wissenschaftlichen Vereine. Wien. LVIII. Bd. Heft 1 6.

3. Mittheilungen des k. und k. Kriegs-Archivs. Wien. Noch nicht erschienen.

4 Mittheilungen über Gegenstände des Artillerie- und Genie-Wesens. Wien. Heft 1—6.

5. Mittheilungen des k. und k. militär- geographischen Institutes. Wien.

XVIII. Band.

6. Militär-Zeitung. Wien. Nr. 1-25. 7 Armeeblatt. Wien. Nr. 1—28.

8. Mittheilungen aus dem Gebiete des Seewesens. Pola. Heft 1—6.

9. Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Berlin. Jänner— Juni. 0. Militär-Wochenblatt nebst Beiheften. Berlin. Nr. 1—62, Beiheft 1—6. 11. Neue militärische Blätter. Berlin. Jänner— Juni.

.2. Allgemeine Militär-Zeitung. Darmstadt. Nr. 1 56. .3. Deutsche Heeres-Zeitung. Berlin. Nr. 1—54.

14. Internationale Revue über die gesammten Armeen und Flotten. Dresden. Jänner— Juni.

5. Kriegstechnische Zeitschrift für Officiere aller Watten. Berlin. Heft 1—6. t, Jahresberichte über die Veränderungen und Fortschritte im Militärwesen. Berlin, XXV. Jahrgang, I. und II. Thcil.

7. Wojennij Sbornjik1). St. Petersburg. Jänner— Juni

8. Artillerijskij Journal1). St. Petersburg. Jänner— Juni.

9. Ingenieurnij Journal1). St. Petersburg. Jänner und Februar.

0. Aruiemj Sbornjik1). St. Petersburg. Heft 1 und 2.

1. L'echo de l'armee. Paris. Nr. 1—27.

2. Le progres militaire. Paris Nr. 1.901—1.950.

3. Journal des sciences railitaires. Paris. Jänner— Juni.

») Die Titel der Aufsitze sind in deutscher Sprache angegeben. Organ der njilit.-wiüenschaftl Vereine. LIX. Band 18'J'J. Repertorium, 1

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II

24. Revue du cercle militaire. Paris. Nr. I 26.

25. Le 8pectateur militaire. Paris. Nicht eingelangt.

26. Revue militaire de l'^tranger. Paris. Nr. 854—856; (Revue militaire) Nr. 857

bis 859.

27. Revue d'artillerie. Paris. Janner— Juni.

28. Revue de cavalerie. Paris. Jänner Juni.

29. Revue du Service de l'intendance militaire. Paris. Jänner— Juni.

30. Rivista militare italiana. Rom. Heft 1—12.

31. L'esercito italiano. Rom. Nr. 1—50.

32. Rivista d'artiglieria e genio. Rom. Jänner— Juni.

33. Journal of the Royal United Service Institution. London. Nr. 251 256.

34. Minutes of Proceedings of the Royal Artillery Institution. Woolwich. Heft 1—6

35. Journal of the United States Artillery. Monroe, Va. Heft 36—38.

36. La Belgique militaire. Brüssel. Nr. 1.441—1.466.

37. Revue de Parin ee beige. Lüttich. Jänner— Juni.

38. Allgemeine schweizerische Militär-Zeitung. Basel. Nr. 1—27.

39. Schweizerische Zeitschrift für Artillerie und Genie. Frauenfeld. Nr. 1—6.

40. Schweizerische Monatschrift für Officiere alier Waffen. Frauenfeld Nr. 1 6.

41. Revue militaire suisse. Lausanne. Nr. 1—6.

I. Heerwesen. Organisation. Administration. Verpflegung. Bekleidung Ausrüstung. Dislocation. Mobilisation. Geist und Moral.

Anmerkung: Die den Titeln der Aufiätze beigefügten Ziffern bezeichnen die Nummer des Heftes oder BUtte«. Bd. = Band, S. = Serie, Big. = Beilage, Beipr. = Besprechung

Im allgemeinen.

(Militärischer Geist und Moral ins- besondere.)

Streffleur's österr. milit. Zeitschrift

Ideen über moderne Verpflegung und Ausrüstung der Infanterie. Jänn.

Zur Abrüstungsfrage, von Oberst B. Schemua (betreffend die Wehr- kräfte der Grossstaaten). April.

Organ der milit -Wissenschaft!. Vereine. Die Heere und Flotten der Gegenwart (Bespr.). LVIII. Bd. 2, 4.

Armee francaise et armee allemande (Bespr). LVIII. B>1. 2.

Zur Frage der Organisation der Feld- Artillerie, von Hauptmann A. W eigner XVIII. Bd. 6.

Mittheilungen über Gegenstände des Ar- tillerie- und Geniewesens. Zur Frage der Organisation der Festungs-Ar- tillerie, von Hauptmann Adler. 4.

Militär-Zeitung. Militärische Rundschau. 1-25.

- Selbständigkeit (von Ofticieren und Soldaten bei der Lösung militärischer Aufgaben). 4.

Stärkenverhältnisse der frnnzüsischeu und deutschen Armee. 10.

Militär-Zeitung. Die moralische Erziehung des Soldaten. 16.

Armeeblatt. Militärische Nachrichten. 1-28.

Der Wert der Kriegserfahrung. 7.

Noblesse oblige (betreffend den Officiersgeist). 8.

Die Friedens-Präsenzstärke der euro- päischen Heere. 11.

Die Heere und Flotten der Gegen- wart (Bespr.). 13.

Mittheilungen aus dem Gebiete des See- wesens. Die Heere uiid Flotten der Gegenwart (Bespr.). 1, 5.

Jahrbücher für die deutsche Armee and Marine. Officier und Socialdemokrat

(Bespr.). Jänn.

Über den militärischen Geist und dessen Pflege, von Oberlieutenant E. RözsadeNagy Eged (Bespr. i März.

Die Heere und Flotten der Gegen- wart (Bespr). April.

Das Volk in Waffen. Heerwesen und Kriegführung unserer Zeit (Bespr ). April.

| Uniformenkunde (Bespr.). April.

Militär - Wochenblalt. Noblesse oblige (betreffend den Officiersgeist). 14.

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I

III

Militär-Wochenblatt. Die Übung de a feld- mässigen Kochens. 36.

Überlegenheit der Zahl. 57.

Neue militarlache Blätter. Die Heere und Flotten der Gegenwart (Bespr.). Jänn , März.

Die Unterofficiersfrage in Rossland und Frankreich. März.

Die auswärtigen Armeen und Flotten vor der Abrüstungs-Conferenz. Mai.

Allgem. Militär-Zeitung. Die Weltküsten der Landesverteidigung. 10.

Die Heere und Flotten der Gegen- wart. (Bespr.). 28. 56.

Ein russisches Urtheil über das österr.-uogar., das deutsche uud das franz&sische Officiers-Corps. 47.

Internationale Revue. Die Heere und Flotten der Gegenwart (Bespr.). März.

Die Organisation der technischen

Waffe, von Oberstlieutenant Fro- benius. Mai, Juni

La question des sous-officiers en Rassie et en France. Supplement zum Juni-Heft.

Wojennij Sbornjik. Das Verwaltungs- jahr 1898 bei dengrosseu westeuropäi- schen Armeen (Österreich, Deutsch- land, Frankreich, Italieu und Eng- land), von W. Njedswjedzki. Jänn.

Bemerkungen über das„ Officiers- Corps in Deutschland, Österreich- Ungarn und Frankreich, von W. Burkowski. Mai.

L'echo de l'armee. L'esprit militaire. 10.

Lea forces militaires du moude. 10. Le progres militaire. Lea troupes alpines

en Italie et en France (revue). 1.936.

La veritc1 au sujet du Service mili- taire de deux ans (revue). 1.937.

Les libe^ables en Allemagne et en France. 1.948.

Journal des sciences militaires. Be- trachtungen über die Organisation der Feld-Artillerie (revuej. Mai.

Revue du cercle militaire. Le mois militaire par le lieut.-colonel Fro- card. 4, 8, 12, 17. 26.

L'annee militaire en Allemagne, en Autriche et en Italie. 6, 7.

Les tronpes alpines en Italie et cn France (revue). 21.

Revue militaire. I/artillerie. Organisa- tion (revue). 8f>8.

Revue d'artillerie. I/artillerie. Organisa- tion (revue). Juni.

Revue du tervice de L .

Extraits des publications rezentes interessant Tadministration militaire. Jänn.— Juni. Rivlsta mllltare Itallana. Le truppe alpine in Italia e in Francis. 1, 2.

II reggimento a 4 battaglioni. 3.

La veritä sul servitio di due anni. 7.

I graduati di truppa e le brevi ferme, pel capitano A. Ravel Ii. 8-10.

II morale dei combattenti. 8. L'esercito Itallano. L'amininistrazione

del ministero della marina in Francia ed in Germania. 8.

Una statistica bizzarra sugli eserciti permanenti. 12.

II vettovagliamento degli eserciti moderni in tempo di guerra (re- censione). 42.

Rivista d'artiglieria e genio. Confronto fra le forze militari delle guarnigioni tedesche e francesi nei territori di frontiera. Jänn.

L'artillerie.Organisation (recensione).

Jänn.

Forze terrestri e marittime delle principali potenze. März, Mai.

Forza sul piede di pace degli eser- citi di alcune potenze europee. Mai.

Journal of the Royal United Service Institution. Military Notes (suinma- rizing anj Important Information coneerning Army Service). 251 - 256.

Provisioning Armies in the Field . (review). 253.

La Belflique militaire. Chronique mili- taire 1.441 1.466.

Les troupes alpines en Italie et en France (revue). 1.459.

Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Beitrag zur Frage der Corps-Artillerie. 5.

Über die Milizen. 7.

Moderne Reserven (Bespr.). 27. Schweiz. Zeitschrift für Artillerie u. Genie.

Betrachtungen über die Organisation der Feld-Artillerie (Bespr.). 3.

Das Volk in WatTen (Bespr.). 4. Schweiz. Monatschrift f. Officiere aller

Waffen. England und Frankreich. Ihre militärischen Streitkräfte gegen- einander abgewogen. 2.

Die Heere und Flotten der Gegen- wart (Be^pr). 4.

Über Organisation. Ausbildung und Verwendung von Kadfahrertruppen.

Revue militaire suisse. L'artillerie. Or- ganisation (revue). 3.

1*

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Österreich-Ungarn

(nebst Bo snien und derHercego vina).

Streffleur's österr. milit. Zeitschrift.

Seidel'* kleines Armeeschema. (Be- sprechung.) Jänn.

Übersichtskarte der Dislocation des Heeres and der Landwehren im Jahre 1898/99 (Bespr.). J&nn.

Rekraten und Remonten oder Felddienst and Kriegsbereitschaft? (Zeitgeinasse Gedanken Aber eine Reorganisation unserer Cavallerie). April.

Organ der milit.-wissenschaftl. Vereine.

Einführung in das Heerwesen der österr.-ungar. Monarchie im Felde (Bespr ). LVIII. Bd. 1.

Die Neuorganisation der Feld-Artil- lerie, von Stabsofficier J. J a n k o v i 6. LVIII. Bd. 2.

Zur Officiersgehalt- Frage im Kaiser- staate Österreich-Ungarn (Bespr.). LVIII. Bd. 5.

Militär-Zeitung. 1899. (Rückblick an- lasslich der Jahreswende.) 1.

„Unsere Reserve- Verpflegsportion". 1.

Wehrpflichterfüllung. 1.

Die Amnestie. 1, 10.

Vermehrung der Militär-Thierärzte. 1.

Mittagskost- Vergütung. 1.

Das Nenjahrsavancement in der Reserve. 1.

Jubil&ums-Ehrenzeichen für oster- reichische Regimenter. 1.

Kleine Nachrichten. 1—25.

Uferlose Wünsche (betreffend die Stellung der Militär-Ärzte). 2.

Der Carneval und die Officiere. 2.

Commandirungen von der Cavallerie. 3.

Die Gagenerhöhung. 3, 11.

Auszahlung der Militärpensionen. 3.

Das Nachtmahl des Soldaten. 4.

Zur Lage unserer Pensionisten. 5.

Der schriftliche Verkehr des Reserve- Officifrs (Bespr.). 5.

Unser Monturwirtsehaftssvstem. 6. 8.

Die Miniatnnnedaille gestattet, b".

Können wir abrüsten? 7.

Unsere Regitnents-Musikkapellen. 7.

Garnisonswechsel. 7, 8.

Die Anneesprache. 9.

Neue militärische Ehrenmedaille. 9.

Militär-Stiftungen. 9, 12.

Das nächste Mai-Avancement. 10.

Der Limito-Kaucbtabak. 10.

Militär-Zeitung. Veränderungen in der Armee. 11.

Und die Cadetten? (Zur Gagen- erhöhung für die Officiere.) 12.

Neue organische Bestimmungen für die Pioniertruppen. 12.

Das Quartiergeld. 13.

Porsonalveränderungen. 13, 15, 20.

Die „Zde"-Frage. 14.

Das Mai-Avancement. 15.

Gageerhöhung und Pensionsausinass. 16.

Frontedienst und Bureaudienst. 17.

Über Kosten und Wert der Wehr- macht. 18.

Über die Auswanderung militär- pflichtiger Personen. 18.

Unsere Officiersmenagen. 19.

Seidel^ kleines Armeeschema (Bespr \ 19.

Die Tapferkeitsmedaillenzulage (auf Lebensdauer). 21.

Neuerungen in der MonturwirtschafL 24.

Reorganisation der k. k. Landwehr. 24, 25.

Arbeitercompagnien. 25.

Eine neue Czapka. 25. Armeeblatt. Rückblicke und Ausblicke

(zum Jahreswechsel). 1, 2.

Das Neujahrsavancement in der Reserve. 1.

Die Amneätie. 1, 11, 12, 15.

Beförderung der bei der Post com- mandirten Mannschaft. 1.

Die Volk8hyrane. 1.

Wochen-Chronik (verschiedene kleine militärische Nachrichten). 1— 2b.

Corps-Artillerie. 2.

Stabsofficiere der Kriegsmarine. 2.

Spartaner und Sybariten (betreffend die Lebensweise des Officierscorps). 3.

Jubiläums - Erinnerungsmedaille für fremdländ. Regimenter des Kaisers. 3.

Das Sterbequartal. 3.

Ehren- und Erinnerungszeichen. 4.

Die Gageregulirungsfrage 4, 11.

Rekruten-Elektriker. 4.

Über die Zustellungsart von „Zög- lingsbriefen". (Eingesendet.) 4.

Erzherzog Friedrich's JubilÄums- Stiftungen. 5.

Vorschulen der Armee. 6.

Decorationsfragen. 6.

Für unsere Militärmusik. 6, 7, 9.

Der Schematismus für die k. k Land» wehr. 6.

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Armeeblatt. Der diesjährige Garrisons- Wechsel. 7, 21.

Demonstrationen gegen die Armee- sprache. 7.

Übersetzung zur k. k. Gendarmerie. 7.

Das Tragen der Jubiläumsmedaille. 7.

Eintragung der Erinnernngszeichen im Schematismus. 7.

Die Erwerbsteuer in Ungarn. 7.

„Bürgerliche Freiheiten desOfficiers*. 8.

Der Besuch des (k. u. k.) Heeres- museum und die Commnnicationen zum (Wiener) Arsenal. 8.

Regiments«8tiftungen. 8, 11.

Die Dienstsprache der Armee. 9.

Militärzöglinge in Civil. 9.

Das Cmlkleid des Officiers. 9.

Von der Intendantur. 9.

Mannschafts-Einberufung. 9.

Das cisleithanische Rekrutencontin- gent. 9.

Stiftung für das Eisenbahnregiment

9.

Veteranen und Krieger. 10.

Die Delegationen. 10.

Das Hentzi-Denkmal. 11.

Die Ehrenmedaille für 40 Jahre. 11.

Osterglocken (zur Gageerhöhung). 13.

Die Mannschaftsschnle. Von einem Truppenofficier. 13.

Auch ein Beitrag zur Gagefrage. 15.

Veränderungen in der Generalität. 15.

Neuerungen in der Cavallerie. 15.

Hände weg von der österreichischen Armee ! (betreffend die reichsdeutsche Presse.) 16.

Gedanken über die Reorganisation unserer Infanterie. 16.

Fcldsanitätsabtheilungen im Brucker Lager. 16.

Dienstübungen in der Verpßega- branche. 16

Gegen das Mantel-Kaffeebraun. 16.

Gegen Armeesprache und Armee. 17.

Zur „Zde«-Frage. 17.

Ein neues Militär-Casino-Gebäude (in Wien). 17.

Jubiläums-Stiftung des (souveränen) Maltheser-Ordens. 17.

Nationale Rekruten (in Brünn). 17, 18.

„Frontofficier, Nichtfrontofficier und Militärbeamte44 (Bespr.). 17.

Verhetzungen (betreffend die Presse und die Armee). 18.

Das Mai-Avancement, 18. . Unsere Veteranen. 19.

Mitnahme von Familien nach Süd- dalmatien und Bosnien 1^.

V

Armeeblatt. Stiftungen. 19, 21, 23.

Mai-Avancement in der kön. ungar. Landwehr. 21.

Was „Civil- und „Militär* kostet

22.

Für unsere Witwen. 23.

Die Albrechtsdenkmals - Enthüllung und unsere Veteranen. 23.

Berittene Bataillons - Hornisten bei der ungarischen Landwehr. 23.

Meldevorschriften. 23.

Hetz gegen das Militär. 23.

Seidel^ kleines Armeeschema, Mai 1899 (Bespr.). 23.

Sociale Fragen der Armee. 24.

Ein Vademecum für den jüngeren Officier (Bespr.). 24.

Das „moralische Element" (in der Armee). 25.

Ein englisches Blatt über die österr.- ungar. Armee. 25.

Die Medaillenzulagen (auf Lebens- dauer). 25.

ArarischePferde fürReserve-Offlciere. 25.

Mit Würde schweigen (betreffend die Gageerhöhungsfrage). 26.

Garnisonswechsel. 26.

Transferirung zu Gebirgsbatterien. 26.

Die Besteuerung fester Dienstbezüge.

26.

Achtung vor alten Soldaten. 27.

Die Gageerhöhung. 27.

Ein russisches Urtheil über unser Officierscorps. 27.

Neues Czapkamuster. 28.

Die Neuorganisation und Vermeh- rung der k. k. Landwehr. 28.

Militär-Wochenblatt. Budget des k. k. Landes- Vertheidigungs-Ministeriunis. 1.

Inhaber-Jubiläums-Medaille. 1.

Goldene Jubiläums-Medaille. 1.

Versetzen von Officieren in die HonveU 2.

Bosnisch-hercegovini8che Infanterie. 2.

Futterportionen für Pionnier-Haupt- leute. 2.

Militär-Seelsorgebezirke. 2.

Militär-Schematismus 1899. 10.

Mittagskostvergütung. 10.

Beförderung von Officieranwärtern der Reserve. 12.

Aufführung eines Theaterstückes (in Debreczin). 12.

Heranziehung zur Wehrpflicbterfül- lung. 12.

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VI

Militär-Wochenblatt. Dienstprämien. 12.

Anstellang von Unterofficieren im Staatsdienste. 19.

Schulbildung der Rekruten im Statt- haltereibezirk Triest 22.

(K. k.) Landwehrschematismus für das Jahr 1899. 22

Versetzung von Officieren in die Gendarmerie. 22.

Civilkleidung (der Zöglinge) in Hirtenberg. 31.

Pionnierinspicirende 40.

Berittenmachung von Reserve-Offi- cieren bei den Waffenübungen. 40.

Gottesdienst in den Militärakademien. 40.

Ablegung der Officierscharge. 40.

Pör die Witwen und Kinder von Heeresangebörigen mohammedani- schen Glaubenbekenntnisses. 62.

Die Tapferkeitsmedaillenzulagen 62.

Militär-Verdienstmedaille. &>.

Erinnerungszeichen an den Erzherzog Albrecbt. 62.

Gagen. 62.

Berittene Bataillons-Hornisten. 62. Neue militärische Blätter. Correspondenz

aus Österreich-Ungarn. Mai. «— Zur Officiers-Gehaltsfrage im Kaiser- staate Österreich-Ungarn (Bespr.). Mai.

Allgem Militär-Zeitung. Einführung der wannen Abendkost. 3.

Zur Aufbesserung der Officiers- gehälter. 25.

Änderung in der Stellung der Militär- Ärzte. 25.

Zur Offieiersgehaltsfrage im Kaiser- Staate Österreich-Ungarn (Bespr.).38.

«— Applicatorische Besprechungen über das Dienst- und Privatleben des neu- ernannten Officiers (Cadetten) der Fusstruppen (Bespr.). f>5.

Deutsche Heeres Zeitung. Seidel s kleines Armeeschema (Bespr.). 43.

v. Löbell'8 Jahresberichte etc. Das Heer- wesen Österreich-Ungarns. 1874 98. I. Theil.

L'echo d'armee. Nouvellei militaires

d'Autriche. 11. Le progres militaire. Correspondance

militaire d'Autriche-Hongrie. 1.931,

1.935, 1.944, 1.947.

Crgdits ne"cessaires. 1.93r>.

Revue du cercle militaire. Promotions dans la reserve. 1.

Etrangers astreints au Service mili- taire. 4.

Les hautes paies d'ancienncto. ».

Revue du cercle militaire. Les officien de reserve. 8.

Les d^missions dans 1 armCe. 11. Rlvista militare italiana. Aumento dec

stipendi degli ufficiali ed impiegati militari. 9.

Kiordinamento dell' artiglieria pale. 9.

II contingente pel 1899. 10.

Le promozioni (di maggio). lO. L'esercito italiano. La cena calda li

soldati. 5.

La Belgique militaire. Cherte relative

des vivres. 1.446. Allgem. Schweiz. Militär- Zeitung. Eine

neue Auszeichnung. 3.

Das warme Nachtmahl des Soldaten. 3.

Eine Verstärkung der Armee. 11.

Zur au8sertourlichen Beförderung, lg.

Die Errichtung einer Honv^d-Artil- lerie. 18.

Schweiz. Monatsohrift für Officiere aller Waffen. Correspondenz au> Österreich-Ungarn. (Verschiedenes > 4 .

Revue militaire suisse. Chronique (mili- . taire). 1, 2, 4, 6.

Sous-officiers d'etat-raajor. 2.

La reorganisation de l'artillerie. 4.

La ^Organisation des pionniers. 4.

Promotions et mutations. 6.

Belgien sammt Congo-Staat.

Militär-Zeitung. Ausrüstung mit Fahr- rädern. 3.

Armeeblatt. Ausrüstung mit Fahr- rädern. 3.

Entschädigung für Verlust von Pferden. 6.

Militär-Wochenblatt. Ausgaben für das Heer 1899 (Congo-Staat). 19.

Lazarethlöhnung der verheirateten Militärpersonen. 26.

Gliederung des Kriegsministerinms 9.

Dienstleistungen von Ausländern. 40.

Verbot von Geschenken Unter- gebener. 50.

Eiserner Bestand. 61.

Neue militärische Blätter. Die Heeres- reform. Jänner.

Allgem. Militär-Zeitung. Bestimmungen über die im Tornister getragenen Lebensmittel. 48.

v. Löbell s Jahresberichte etc. Das Heer- wesen Belgiens 1873—1898. I. Theil.

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VII

Le progres militaire. Nouvelles militaires de Belgique. 1.907.

Les tambours. 1.911.

ßevue du cercle militaire. Compagnies de cyclistes. 6.

Le badget de la guerre pour 1899. 18.

Les vivres da sac. 22.

Revue militaire de Tetranger. Ve1ocip<5die militaire. 854.

Oeation de compagnies de cyclistes. . 859.

Revue de cavalerie. Inderanite pour

perte de chevaui. Jänn. RiYitta militare italiana. Scuole reggi-

mentali di canto. 1.

Beclutaraento delT esercito. 2.

Piccole notizie militari. 4, 6, 11.

Aumento negli stipendi degli uffi- ciali. 5.

Contingente dell' esercito pel 1899. 9.

Ministero della guerra. 11.

L'artiglieria della guardia civica. 11. Rivlsta d'artiglieria e genlo. Compagnie

d'artiglieria della guardia civica. Juni.

Jonmal of the Royal United Service In- stitution. „Vivres du sac". 256.

La Belgique militaire. Pour le service personnel. 1.441.

Anaire Dejaer. 1.441, 1.444, 1.445.

Cbronique militaire (beige). 1.441 bis 1.466.

Tenue des ordonnances. 1.441.

Legion mexicaine. 1.442.

Les brimades. 1.442.

La Situation actuelle et Tavancement dans Tartillerie. 1.442, 1.446.

Le roanuel d'administration (revue). 1.442, 1.449, 1.454.

La force publique du Congo. 1.443.

De'ge'ne'rescence. 1.443.

L'avancement des sous-ofticiers des ecolea regimentaires. 1.443.

Modification ministerielle. 1.444.

Garde civique. 1.444, 1.464.

Avantagts aecordes aux militaires mariös. 1.445-

Signatures illisibles. 1.445.

Augmentation de traitement. 1.446, 1.447.

La liquidation des pensions de re- traite. 1.446.

Au ministere de la guerre (tlisposi- tions). 1.447.

- Le mess (des officiers). 1.447.

Les tambours (suppression ?) 1447, 1.448.

La garde civique et Tarmte. 1.448.

Les ordonnances des capitaines oom- mandants d'infanterie. 1,448.

La Belgique militaire. Pour Tartillerie. 1.448, 1.458.

Nos officiers en Afrique. 1.449.

Inspections annuelles. 1.449, 1.450.

Officiers d'administration. 1.449.

Assurance sur la vie des militaires en activite* de service. 1.450.

Deplacements de troopes en 1899. 1.451.

Les duels entre militaires. 1.452.

Confection de Thabillemcnt. 1.452.

Kappel et renvoi. 1.453.

Sabots galoches pour l'infanterie. 1.453.

Pain de guerre. 1.453.

Volontaires du contingent. 1.453.

Etablissements de l'intendance. 1.454.

Unification des traitements. 1.454.

Officiers d'armement. 1.454, 1.462.

Cong^s pour officiers malades. 1.454.

Administration et coraptabilite de Tarmee (revue). 1.454.

L'avancement des officiers. 1.455.

Demandes d'emplois civils. 1.455, 1.460.

La Situation descapitaines en second administrateurs dhabillement. 1.455.

Le budget de la guerre pour 1899. 1.456, 1.458

Inspections gCne'rales. 1.456.

Officiers de re'serve. 1.457, 1.464.

Les cadeaux (defense). 1.458.

Intendance et bataillon d'admini- stration. 1.458.

Service ve"te"rinaire de l'arrae'e. 1.459.

Personnel de la justice militaire. 1.460.

Vivres du sac. 1.461, 1.462.

Necessite de dissoudre le parle- ment. 1.463.

Les stages des officiers d'e'tat-major. 1.463, 1.465.

Critiques iroprudents. 1.461; regret. 1.465.

Commission centrale d'expertise. 1.465.

Dislocation de la 2mc division d'armee. 1465.

Beuglant politique (les troubles a la Chambre). 1.466.

Revue de l'armee beige. Coniparaison des «■ffectifs de paix de Tartillerie en Belgique et en Allemagne. März. April.

Revue militaire suisse Cbronique (mili- taire). 1, 3.

La garde civique. 3.

La nouvelle notation horaire (de 0 ä 34 heures). 3.

Les vivres du sac. Jß.

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VIII

Bulgarien nebst Ostrumelien.

Militär-Zeituno- Neaes aas der bulgari- schen Armee. 9.

Militär- Wochenblatt. Errichtung von Reserve-Regimentern. 51.

Neue militärische Blätter. Heeres-Or- ganisation. April.

Allgem Militär-Zeitung. Verbesserung der Heeres-Organisation. 21.

v. bell's Jahresberichte etc. Das Heer- wesen Bulgariens tmd Ostrumeliens. 1878-1898. I. Theil.

Revue militaire de J'etranger Modifica- tions apportees en 1898 u l'organi- sation de l'arme'e active. Etat actuel. 855.

Reorganisation des rögiments de röserve d'infanterie. 858.

Formation d'un rägiment d'artillerie de montagne. 858.

Rlvista milltare italiana. Bilancio della guerra pel 1899. 3.

Rivista d'artiglleria e genio. Formazione di un reggimento d'artiglieria da montagna. Juni.

Journal of the Royal United Service In- stitution. The Development of the Army. 254.

Dänemark.

v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer- wesen Danemarks. 1871—1898. I. Theil.

Journal of the Royal United Service In-

stltution.The Navy Estimates for 1899.

253.

La Belgique militaire. Nos camarades danois au Congo. 1.449.

Deutsches Reich nebst den afrikanischen Besitzungen.

Streffleur's österr. milit Zeitschrift.

Stechert's Armee -Eintheilung und Quartierliste (Bespr.). Jänn.

Betrachtungen über die Organisation der Feld-Artillerie (Bespr.). April.

Organ der milit Wissenschaft I. Vereine. Dienstaltersliste der kön. preuss. Armee und des XIII. (württembergi- schen) Armee -Corps (Besprechung). LVII1. Bd. 1.

Gesammelte Briefe eines alten Offi- cio« an seinen Sohn (betreffend Berufs- und Standespflichten) (Be- sprechung). LVIII. Bd. 2.

Organ der milit. -wissenschaftl. Vereine.

Eintheilung und Qnartierliste de? deutschen Heeres. Nach dem Stande vom 1. April 1899 (Bespr) LVffl. Bd. 6.

Militär-Zeitung. Die Militär- Vorlagen. 2.

Verdeutschung der Armeespracue.

Die Feld- Artillerie des (preuss. i Garde-Corps. 3.

Auszeichnung hannoverischer, hessi- scher und nassauischer Kegimenter. 4.

Schieibmaschinen (for die Armee). 4

Deutscher Armee-Atlas (Bespr.). 6.

Überschüssige Rekraten. Einjährig- Freiwillige. Officiersburschen. 8.

Gegen die Beunruhigung der Offi- ciere. 8.

Ableistung der Wehrpflicht in Kiautschou. 10.

Neuorganisation der oberen Marine- behörde. 10.

Die Vermehrung der Infanterie. 11.

Personalvermehrung der Marine. 11.

Die neuen Milit&rgesetze. 15.

Gliederung des Reichs-Marinearates. 16.

Dienstanweisung für den General - Inspector der Marine. 16.

Neue Tropenuniform. 16.

Der Nachwuchs des preussischen Orficiers-Corps. 19.

Die Ergänzung des Marine-Officiers- corps. 21.

Heranziehung des Trains zu den Herbstübungen. 22, 25.

Ehrenbezeugungen von Radfahrern. 23.

Erweiterung der Befugnisse de> General-Cavallerie-In8pectors. 24.

Zur Unterstellung der Feld-Ar- tillerie unter die General-Commanden und Divisionen. 25.

Organisation des Trains. &5. Armeeblatt. Zur Heeres-Organisation. 1.

Germanisirung der Chargen-Be- nennungen. 1, 2, 5.

Ehrensold für die Inhaber des Eisernen Kreuzes. 3.

Ehrung für die ehemaligen hannover- schen Regimenter. 5.

Auszeichnungen für die hessischen und uassauischen Truppentheile. 7.

Cavallerie-Regimenter zu 4 Esca- drons, von G. L. von Pelet-Nar- bonne. 8.

Deutscher Armee-Atlas (Bespr.). &

„Die schwarze Brigade". 10.

Organisation der oberen Marine- behOrde. 12.

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IX

Armeeblatt. Unlautere Angebote gewerbs- mässiger Geldleiher an Officiere. 12.

Der angebliche Pulverring. 13.

NeueintheilungdesReichsheeres. 15.

Erweiterung der Befugnisse des Ge- neral-Inspectors d. Cavallerie. 25, 28.

Zur Garde-Adjustirung. 25.

Mitteilungen aus dem Gebiete des See- wesens. Rangliste der kais. deutschen Marine (Bespr.). 3.

Etat für die Verwaltung der kais. deutschen Marine für das Rechnungs- jahr 1899. 5.

Neuformationen der Artillerie- und Pioniertruppe ; Specialabtheilun- gen. 6.

Jahrbucher für die deutsche Armee und

Marine. Unsere Unterofficiere im Kriege (Bespr.). Jänn.

Dienstaltersliste der Officiere der preuss. Armee und des XIII. (württem- bergischen) Armee- Corps für 1898/99 (Bespr.). Febr.

P-angliste der kais. deutschen Marine für das Jahr 1899 (Bespr.). Febr.

Das deutsche Officierthum im Kampfe gegen den Umsturz, von G. M. P. v. Schmidt. Marz.

Die deutsche Soldatensprache (Be- sprechung). M&rz.

Gesammelte Briefe eines alten Offi- ciers an seinen Sohn (betreffend Be- rufs- und Standespflichten) (Bespr.). April.

Justus Perthes' deutscher Armee- Atlas (Bespr.). Mai.

Der Infanterie-Unterofficier im inne- ren und im Garnisonsdienst (Bespr.). Mai.

Militär - Wochenblatt. Militärdienst und Civilversorgung. 2, 3.

Rangliste der sächsischen Armee für 1899. 4.

Allerhöchste Gnadenerweise f. hanno- versche, hessische und nassauische Truppentheile. Beilage zu 9.

Neue Mottos (für einig«- Truppen- theile). 12.

Die Rekrutirung des Heeres im Jahre 1899. 17.

Unlautere Angebote gewerbsmässiger Geldleiher an Officiere. 21.

Kriegervereine gegen Socialdemo- kratie. 21.

Änderungen von Rang- und Dienst- bezeichnungen in der Armee. 22.

Rekrutirung der (bayerischen) Armee 1899/1900. 22.

h Garnisonswechsel. 24.

Militär-Wochenblatt. Ableistung der Wehrpflicht in Kiautscbou. 29.

Friedenspräsenzstärke 1899. 29.

Formations-Änderungen. 29.

Die Rangliste des bayerischen Offi- ciers-Corps. 32.

Zusammensetzung des XII. und des XIX. Armee-Corps. 84.

Coramentarzum Reichs-Militargesetz mit Novellen (Bespr.). 44.

Rang- und Quartierliste der preuss. Armee und des XIII. (württem- bergischen) Armee-Corps. 45.

Befugnisse des General-Inspecteurs der Cavallerie. 52.

Uniformabzeichen der technischen Truppen. 62.

-• Nähzeug für den Gebrauch des Soldaten. 53.

Unterstellung der Feld-Artillerie unter die General-Commandos und Divisionen. 57.

Reorganisation des Trains. 57.

Manöver-Fuhrwesen. 57.

Rangunterschied bei den Unter- officieren. 57.

Bekleidungsvor8cbrift für Officiere und Sanitäts-Officiere (Preussen). 58-

Fahrradvorschrift (Bespr.). 58.

Die Grundlagen unserer Wehrkraft. 59.

Neue militärische Blätter. Die Militär- vorlage und die zweijährige Dienst- zeit. Jann.

Die Uniformen der deutschen Armee (Bespr.). Jänn.

Unsere Unterofficiere im Kriego (Bespr.). Jänn.

Lose Blätter aus dem Notizbuche eines Infanteristen (Bespr.). Febr.

J. Perthes' deutscher Armee-Atlas (Bespr.). März.

Handbuch für die Officiere des Be- urlaubtenstandes der Infanterie. 3 Auflage. (Bespr.). April.

Stecherts Armee -Eintheilung und Quartierliste des Heeres und der Marine für 1899 (Bespr.). Mai.

Militärstatistisches. Juni.

Neueste Arinee-Eintbeilung (Bespr.). Juni.

Allgem. Militär-Zeitung. Zum Neujahr 1899. 1.

Centralstelle für wissenschaftlich- technische Untersuchungen zu Neu- Babelsberg. 1.

Verdeutschung einzelner Militiir- ausdrücke. 2, 4, 12.

Die sächsische Rangliste für 1899. 4.

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gem. Militär-Zeitung. Die Beförderungs- Verhältnisse der Artillerie-, der Zeug- etc. Officiere. 4. Kleine militärische Nachrichten. 5.

Auszeichnung der Kähnen- und Standarten-Träger (Bayern). 5. Eine neue Organisation der Reiterei, von Oberlieutenant H. Helmes. 6, 7.

Die neue deutsche Militärvorlage und die drei Waffengattungen. 8. Die Schulbildung der sächsischen Rekruten. 8.

Zur Ehrung der hannoverschen Truppentbeile. 8. Die Ünterofficiers-Prage. 10. Zur Ehrung der hessischen und nassauischen Truppentheile. 10. Die Frage der Errichtung von Jäger- Regimentern. 11.

Die neu zu errichtenden Telegraphen- truppen. 11.

Verlegung und Erweiterung der Luftschifferabtheilung. 11. Allerhand Wehrthümliches, von H. v. Pfister-Sch waighusen. 12.

Officiers- und Ünterofficiers-Fragen. 15.

Garnisonsvermehrong und neue Kasernenbauten (in Leipzig). 15. Die Officierswitwen (Versorgung).

1.6

Änderung von Rang- und Dienst- bezeichnungen in der Marine. 16.

Justua Perthes' deutscher Armee- Atlas (Bespr). 16. Cavallerie-Regimcnter zu vier Esca- drons, von G. L. v. Pelet-Nar- bonne. 17.

Die Militär-Tuohfärberei. 19. Aufstellung neuer Militärstäbe. 19.

Neuorganisation der Garde-Feld- Artillerie. 19.

Die neue Ergänzung des See-Offi- ciers-Corps. 20.

Betreifend die Rang- und Dienst- bezeichnungen in der (bayerischen) Armee. 20.

Betreffend unlautere Angebote ge- werbsmässiger Geldleiher an Offi- ciere. 21.

Die Einjährig -Freiwilligen des Heeres. 22, 37.

Die Gleichstellung unserer pensio-

nirten Officiere. 83,

Veränderte Organisation der Marine-

Behörden. 23.

Die Sachsenstiftung. 24.

Allgem. Militär-Zeitung. Dienstverhäh- nisse der Officiere, Sanitätsoffizier? und oberen Beamten des Beurlaubter- Standes (Bayern). (Bespr.). 24.

Ein englisches Ürtbeil über deu*- sches Heerwesen in den Reichs- landen. 25.

Die neue Inspection der Verkehrs- truppen. 26.

Die neue Eintheilung des Reich*- heeres. 27.

Erweiterung der Immediatstellon? deslnspectors der Feld- Artillerie. 28.

Über das Auftragen unprobeinässiger Officicrs-Bekleidungsstücke. 28.

Die heutige Stellung des Militär- Kapellmeisters der Infanterie. 32. 36

Der Chinese als deutscher Soldat. 33.

Neue Gliederung des (sächsischem Kriegsministeriuras. 33.

Fremdwörter in der Heeressprache. 34, 35.

Der brave deutsche Soldat. Winke und Rathschläge. 35, 36.

Der Infanterie-Officier im inneren und im Garnisonsdienste (Bespr. t. 35

-- Statistiches über den Einjährig- Frei- willigendienst (in Elsass-Lothringen n 36.

Einschränkung der Zahl der comman- dirten Lioutenants. 39.

Die neue Dienstaltersliste de> Reichsheeres. 40.

Militärische Hilfscommanden bei Öffentlichen Nothständen. 42.

Eine Vermehrung der Cavallerie. 44.

Zur Erhöhung der Soldaten-Pen- sionen. 45.

Die Ergänzung des See-Officier*- Corps. 46.

Unterstellung der Feld-Artillerie unter die General-Commaudos. 52.

Neuordnung des Militär- Fuhr- wesens. 52.

Die Unteroffiziere mit Officier— Seitengewehr. 52.

Künftige Ernennung der Zahl- meister. 52.

Die Ergebnisse des Heeres-Ersatz- geschäftes von 1898 (in Elsass- Lothringen). 64.

Die neue Officiers-Bekleidung^Tor- schrift. 55.

Zur Ernennung von Marine-General- ärzten. 55.

Deutsche Heeres-Zeitung. Wie bewährte sich bisher die Einführung der zwei- jährigen Dienstzeit bei den Fuss- truppen, von H. v. Schierbrand. 2.

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Deutsche Heerea-Zeitung. Heeres-Ange- legenheiten. 2, 4, 8, 13, 16, 20, 24, 25, 27, 28, 35, 43-47, 52, 54.

- Zur Unterstützung von Familien der iq Friedensübungen einberufenen Mannschaften. 4.

- Verdeutschung einzelner Fremdaus- drflcke. 4.

- Militärische Hilfscommanden bei öffentlichen Nothständen. 8.

- Schreibmaschinen (für die Armee). 8.

- Trappenverlegungen. 8.

- Gesammelte Briefe eines alten Offi- ciere an seinen Sohn (betreffend Berufs- und Standespflichten) (Be- sprechung). 9.

- Allerhöchste Gnadenerweise f. hanno- Ter'scheTroppentheile 10; för hes- sische und nassauische Truppen- tbeile. 11.

- Die Lazareth gehilf en. 11.

- Die Uniformen der Armee (Bespr.). 11.

- Unsere blauen Jungen (betreffend das Leben der Matrosen) (Bespr.). 14.

- Rekrutirung des Heeres, 1899. 16.

- Die Anstellungsgrundsätze (Bespr.). 18.

- „Kriegervereine gegen Socialdemo- kratie". (Bespr.) 18.

- Unlautere Angebote gewerbsmässiger Geldleiher an Officiere. 20.

- Die Per8onalvermchrung in der Marine. 21.

- Garnisonswechsel. 24, 34, 45.

- Reorganisation der oberen Marine- Behörden. 24.

- Ableistung der Wehrpflicht in Kia- utschou. 27.

- Änderungen des Reichs-Militär- gesetzes. 27.

- Friedens-Präsenzstärke des Heeres.

28

- Bekleidung der Marine. 28.

- Formations-Änderungen. 29.

- Ordre de bataille des 1., IV., X., XL, XIV. und XVIII. Armee-Corps vom 1. April 1899 ab. 30, 31.

- Dienstverhältnisse der Verkehrs- truppen etc. 31.

- J. Perthes' deutscher Armee-Atlas (Bespr.). 32.

- Stechert's Armee-Eintheilung und Quartierliste (Bespr ). 33.

- Zusammensetzung des XII. und XIX. Armee-Corps. 34, 35.

- Anderweite Organisation der höheren Banbeamten für Schiffbau und Maschinenbau. 34.

XI

Deutsohe Heeres-Zeitung. Dienstanwei- sung für den General-Inspector der Marine. 35.

Uniformirung8-Anderungen. 36.

Die Rolle dor Armee-Inspecteure. 37.

Handbuch für die Officiere des Be- urlaubtenstandes der Infanterie (Bespr.). 37.

Die neueste Rangliste (der preuss. Armee und des XIII. [württembergi- schen] Armee-Corps) (Bespr ). 42.

Marine-lnspectionen. 43.

- Erweiterung der Befugnisse des General-Inspecteurs der Cavallerie. 48.

Unterstellung der Feld-Artillerie unter die General-Cotnmandos und Divisionen. 51.

Reorganisation des Trains. 51.

Manöver-Fuhrwesen. 52.

Rangunterschied bei den Unter- offizieren. 52.

Rekroteneinstellung 1899. 63.

Die Marine-Chef-Ingenieure. 54.

Uniform der Deckofflciere. 54.

Marine- Sanitätsoffiziere. 54.

Internationale Revue. Rangliste der kais. deutschen Marine für das Jahr 1899 (Bespr.) Jänn.

-Dienstaltersliste der kön. preuss. Armee und des XIII. (württembergi- schen] Armee-Corps) (Bespr.). Jänn.

Gedanken eines Frontofficiers über die zweijährige Dienstzeit. Febr.

Handbuch für den Einjährig-Frei- willigen, sowie für den Reserve- und Landwehr - Officier der Cavallerie (Bespr.). Febr.

Zweieinhalbjährige Dienstzeit. März.

Die deutschen Schutztruppen nach ihrer gegenwärtigen Organisation und Stärke. April.

Briefe eines alten Officiers an seinen Sohn (betreffend Berufs- und Standes- pflichten) { Bespr.). Mai.

Handbuch für die Officiere des Be- urlaubtenstandes der Infanterie

(Bespr ). Juni.

Lose Blätter aus dem Notizbuche eines Infanteristen (Bespr.). Juni.

Die deutsche SoMatensprache (Be- sprechung). Juni.

Sur un nouveau mode d'appel sous les drapeaux en Allemagne. Supple- ment zum Juni-Heft.

Krlegatechnlsche Zeitschrift. Armee- Nähzeug. G.

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XII

v. Li) bei 1's Jahresberichte eto. Das Heer« wesen des Deatschen Reiches 1874 bis 1898. I. Theil.

Wojennij Sbornjik. Bestimmungen über die Beurlaubung der preuss. Offi- ciere, von W. N j e d s w j e d z k i. Febr.

Reorganisation und Vennehrung der deutschen Armee, von W. Njeds- wj edzki. Marz.

Artillerljskij Journal. Zur Reorganisation der Feld-Artillerie, von Hauptmann v. Es en wein. April.

L'eoho de l'armee. Nouvelles railitaires d'Alleiuagne. 6, 8, 11, 17.

Le jeu dans l'armee. 7.

Les armements de l'Allemagne. 8.

Troupes de Communications. 16.

Le recrutement en Alsace-Lorraine. 27.

Le salut du cycliste (militaire). 27. Le progres militaire. Correspondance

militaire d'Allemagne. 1.903, 1.908, 1.914, 1.916, 1.927, 1.939, 1.940, 1.942, 1.950.

Les reformes militaires. 1.911.

Le grand etat-major prusaien. 1.911.

L'ordre de campagne des re"servistes. 1.925.

Les corps d'armee saxons. 1.926.

Mouvements de personnel. 1.928.

La liste d'anciennete. 1.939.

Marche de l'avanceinent. 1.939.

Les troupes coloniales. 1.939.

Le volontariatet les dispenses. 1.940.

Le train aux grandes manoeuvres. 1.943.

Garnison interimairc de Strasbourg. 1.945.

Sur l'uniforme et la tenue. 1.950.

Subordination de 1'artUlerie de cam- pagne aux commandants des divisions et des corps d'armee. 1.950.

Revue du oercle militaire. L'accroisse- ment de la eavalerie alleraande. 1.

L'annuaire de la marine. 1, 25.

Les troupes coloniales. 2.

Le remplacement des dlnominations militaires empruntes au francais. 2,9.

La nourriture du soldat. 2.

Machines a ecrire pour l'armee prussienne). 2.

La nouvelle loi militaire. 3.

Mesorea prises contre les d^serteurs et insoumis. 3.

L'anriennete des officiers. 8.

Le projet de loi militaire a la com- mission du budget. 9, 12.

L'inspection des Verkehrstruppen. 10.

Revue du cercle militaire. Les nouvelles appellations des infirmiers. 10.

Les cadets de marine et les mousws. 10.

Secours aux familles des reservistes 11.

Nouvelle Organisation des autorit« supeneures de la marine. 12.

Les 8008-officiers en Alsace-Lorraine 13.

La nouvelle Organisation des corps d'armee prussiens. 14.

La releve des troupes coloniales da Sud-Est africain. 14.

Le service militaire dea Allemand* ä Kiao-Tcheou. 14.

- L'application de la nouvelle loi militaire. 15.

Un nouveau mode d'appel des rtser- viates. 15.

Projet de formation d'une compagnie indigene ä Kiao-Tche"ou. 17.

Les de*serteurs francais en Alsace- Lorraine. 18.

Changements de garnison. 18.

Regiments de eavalerie ä 4 esca- drons. Opinion du general von Pelet- Narbonne. 20.

Reorganisation du däpartement im- perial de la marine. 20.

Le train aux manoeuvres. 23.

L'annuaire prussien de 1899. 24.

Les troupes de communication. 24.

Cyclistes et marques de respect 25.

Les droits de l'inspecteur general de la eavalerie. 26.

Revue militaire de l'etranger. Le reernte- ment de Tarmee en 1897. 854.

Le general v. Gossler ä propos de la nouvelle loi militaire. 855.

L'emploi de la troupe en cas de danger public. 855.

Germanisation de certains tennes militaires. 855.

Changement d'appellation des in- firmiers. 855.

Le projet de loi militaire devant le Reichstag. 856.

La loi militaire allemande da 25 mars 1899. 857.

Ordre de bataille des I^, IV«, X<\ XK XIIo, xiro, XVIII-, et XIX' corps d'armee. 857.

Organisation des troupes de com- munication. 857.

Inspection des troupes de teMegrapbie. 857.

Reorganisation des conmissions dt ligue> t>57.

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XIII

Revue militaire de l'etranger. uffres

d'argent faites par des usuriers aux

officiers. 859. Revue d'artillerie. L'organisation de

Tarme'e en temps de paix, 1899 bis

1904. Jänn., Febr.

- ModißcatioD de certains termes mi- litaires. Febr.

Revie de cavalerie. Projet de loi mili- taire. Jann.

- A propos de l'augmentation de la cavalerie. Febr., März.

- Les anciennes troupes du Hanovre, de la Hesse et da Nassau. Febr.

- La brigade noire. März.

- Liberation de la classe et incorpo- ration des recnies. März.

- Organisation de l'armee. April.

- Effectif de la cavalerie. April.

- Deplacement d'un etat- major de brigade. Mai.

- Aogmentation d'effectif, Mai. Riviata mllitare Italiana. Organizzazione

dell' esercito. 1.

- II servizio di 2 anni nella fanteria tedesca. 1.

- Gerarchia della marina. 3.

- I progetti militari e la ferma di (he anni. 5.

- Personale della marina da guerra. 7.

- Abolizione del comando supremo della marina. 7.

- Pensieri snl servizio di due anni. 7.

- Eintbeilnng und Quartierliste des deutschen Heeres (recensione). 11.

- Varianti alla legge militare e nuo?e formazioni. 11.

L'esercito italiano. Germanizzazionc della lingua nell' esercito. 6.

- Riordinamento dell' esercito. 8.

- Gli ufficiali giuocatori. 17.

- Laiegge militare al Reichstag. 20, 34.

- Dotazione per automobili militari. . 24.

- L'effettivo dell' esercito. 30. Rivista d'artiglieria e genio. Progetto

di ordinamento dell1 esercito. Jänn. Joaraal of the Royal United Service In- strtntion. The Naval Budget. 253.

- TheAdvantages of the Five-squadron System. 255.

- Kriegsbeorderang. 256.

U Belgique mllltalre. Les emplois d'agent de police re"serves aux sous-officiers. 1.441.

- Machines a 6crire (pour l'armee prussienne). 1.443.

- Epuration du langage militaire. 1 .443.

- Mesures prises contre les deserteurs et insoumis. 1.444.

La Belgique militaire. La cavalerie. 1.446.

Creation de traditions. 1.447.

Le grand ätat-major prussien. 1.450.

Reorganisation de l'artillerie de campagne. 1.454.

Formation de 3 nouveaux corps d'arme-e. 1.454.

Deutscher Armee-Atlas (revue). 1.454.

Le repas du soir. 1.457.

Un nouveau mode d'appel des r£ser- vistes. 1.457.

Revue de l'armee beige. Projet de r ^Or- ganisation de l'armöe allemande. Jänn., Febr.

Les effectifs de paix de l'armee allemande et comparaison de ceux de l'artillerie eu Allemagne et en

Belgique. März, April. All gem. Schweiz. Militär -Zeitung. Die deutsche Militär-Vorlage. 1.

Die zweijährige Dienstzeit. 3, 10.

Verdeutschung einzelner militäri- scher Ausdrücke. 4.

Die Heeresfragen. 5.

Auszeichnung der Fahnen- und Standartenträger. 5.

Zur Unterofficiers-Frage. 6.

Die bayerische Generalität. 8.

Die Militär-Vorlage im Reichstage. IL

Die Etatsstärke des Heeres 1899. 12.

Die vorläufige Ablehnung der Ca- vallerie-Forderungen. 15.

Schiessen auf Posten. 17.

Die Neugliederung des Heeres. 18.

Die deutsche Jägertruppe zu Pferde. 19.

Etwas über das probeweise einge- führte Einberufungsverfahren. 21.

Militärischer Bericht aus dem Deut- schen Reiche (Verschiedenes). 25, 27.

Die Radfahrer-Abtheilungen. 27. Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.

Eintheilung und Quartierliste des deutschen Heeres am 1. April 1899 (Bespr.). 6.

Schweiz. Monatschrift für Officiere aller Waffen. Verdeutschung der Heeres- spracbe 1.

Revue militaire suisse. Chronique mili- taire. 1-6.

Le projet de loi militaire. 1 3, 5.

Nouvelles forinations. 1, 3.

Nouvelles dCnourinationsde grades. 1.

Le grand etat-major prussien. 2.

Demissions, inutations, proinotions. 2-5.

A propos de l'artillerie de corps. 3.

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XIV

Revue militaire suisse. Compositum des troopes techniques. 3.

J. Perthes' deutscher- Armee-Atlas (revue). 3.

L'6tat-major de l'arairautl. 4.

Formation du corps bavarois. 4.

L'annuaire de 1899 des armöes prussienne et wurtembergeoise. 6.

Les velocipedistes militaires. 6.

Les bataillons du train aui ma- noeuyres. 6.

Frankreich sammt Colonien.

Mittheilungen über Gegenstände des Ar- tillerie- und Geniewesens. Organisa- tion der Festuugs- u. Feld-Artillerie. 4.

Militär-Zeitung. Das zweite Bureau vom Generalstab. 5.

Credit für den Sudan. Ij.

Haushalt der Ehren-Legion. 6.

Die Wehrpflicht in Algerien. 8.

Alpentruppen. 10.

Über Zubereitung der Conserven. 10.

Neues Marine-Infanterie-Regiraent. 14.

Anuee-Inspectionen. 17.

Versetzung von Generalen in die Disponibilität. 19.

Garnisonswechsel der Officiere. 22.

Beförderungsvorschläge. 22.

Entlassungscertificat. 24. Armeeblatt. Die Affaire Deroulede. 10.

Die Fahnen der Republikanischen Garde. 17.

Radfahrer-Compagnien. 18.

Der Generalstab. 23.

Vermehrung der Turcos. 25. Jahrbücher für die deutsche Armee und

Marine. Die Neuorganisation der obereu Corumandoverhältnisse. Mai. Militär-Wochenblatt. Eigene Einnahmen des Kriegsministeriums. 2.

Ausstellung vom Jahre 1900. 2, 10.

Oberflottenrath. 2.

Verwendung nach dem Beziehe der Kri^gshochschule. 2.

Wächter der elektrischen Küsten- telegraphen. 2.

Freiwilliger Eintritt in die Flotte. 2.

Torpedo» Versuchscommission. 2.

Haushalt der „Ehrenlegion1*. 5.

Vermehrung üer Fuss-Artillerie. 5.

Ernennung von Hilfsärzten. 5.

- Verlegung des Termins für die Ein-

stellung d<T Rekruten. 6.

Garnison von Paris. o\ 3G.

Garnison von Dakar (Afrika). G.

Militär -Wochenblatt. Benachrichtige über Todesfälle von Militärpersoneo.6.

Die Fahne des 20. Infanterie-Refi- inents. 8.

Rekrutirung auf R^union. 8.

Verstärkungen für Madagaskar. 8

Ehrenbezeugungen für den General- Gouverneur von Algerien. 10.

Aufwendungen für die Militär- Unterrichtsanstalten. 10.

Neues BataillonMarine-Infanterie.il

Die Altersgrenze. 11.

Verbrauch der Fleischconserven. 11

Besatzung am Vorgebirge St-Jacques. 12.

Mannschafts-Unterricht. 12.

Vermehrung der Marine- Artillerie.12.

Generalsecretär des Kriegsmioi- steriums. 12.

Neugliederung d. Kriegsministerium s. 17.

Friedensstämme der Feld-Artillerie 19.

Vermehrung der Marine-Infanterie 19.

Marschregimenter. 19.

Erhöhung der Pensionen. 19.

(A-m Hl- für Streitsachen im Krieg»- ministeriura. 19.

Marine-Infanterie-Regiment. 19.

Technische Commission für SchißV bauten. 20.

Neue Bataillone algerischer Tirail- leurs. 20.

Verstärkung der Zuavenregimenter. 21.

Rekrutirung auf Guadeloupe und Martinique. 23.

Commission für das Rechnungswesen.

23.

Commission für Fleischconserven. 23.

18. Fuss-Artillerie-Eataillon. 23

Neues Marine - Infanterie-Regiment

25.

Höherer Militär-Ausschuss für die Eisenbahnen. 27.

Besatzungen von Nordafrika. 30

Beförderung von Fachoda *. 30.

Urlaub nach den Colonien. 3".

Verspätetes Ein treffen versetzter oder beförderter Officiere. 30.

(Zulagen für die) Zöglinge der Militär- Vorbereitnngsschulen. 30.

Geschützzahl der Batterien. 30.

Unglücksfülle bei denWinterüboncco 30.

Militärmusikmeister. 30.

Jahrbücher für die einzelnen Waff :

30.

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>

XV

Militär- Woohenblatt. Dienstverrichtun- gen der General-Inspecteurs. 31.

Garnisonswechsel der Officiere. 31,

Beförderangs-Übersichten undAlters- verhältnisse des Officierscorps. 33.

Beförderongslisten von Brigade- generalen nnd Obersten. 36.

Artillerie-Stabofficiere als Zuschauer bei den Herbstmanövern. 36.

Die Fahne der republikanischen Garde. 36.

Vortheile für die Richtkanoniere der Marine. 36.

Angriffe auf Militärpersonen. 36.

Einberufung der Reservisten. 36.

Das Musterungsgeschäft. 36.

Röcksicht auf die Herkunft der Officiere. 37.

Verkäufe vonGrundstücken derHeeres- Verwaltung. 39.

Anzug bei den Manövern. 39.

Orden für den Beurlaubtenstand. 41.

Theinahme an den Herbstübungen. 41.

Versetzung von Generalen in die Disponibilität. 42.

Verleihung des Ordens der Ehren- legion. 42.

Rangliste der Generalität. 44.

Mindestforderungen an das Dienst- alter von Officieren vor der Beförde- rung. 44.

Fortbestehen der indischen Cipahis. 44.

Radfahrer-Cornpagnien. 48.

Herkunft der Officiere. 51.

Beschaffung der Bedürfnisse während der Übungen. 51.

Mangel an Unterofficieren. 51.

Altersgrenze für commissionirte Adjutanten. 51.

Verwendung des Genie in den Colo- nien. 51.

Neue Vorschriften für die Armee- Inspecteure. 52.

Vermehrung der algerischen Tirail- leurs. 53.

Die Vermehrung des Heeres. 53

Entlassungspapiere. 55.

Mangel an Lieutenant.«; der Marine- Artillerie. 56.

-- Beförderungs-Aussichten der Offi- ciere der Marinetruppen. 56.

Gasse für Opfer der Ptlicht. 56.

Uniformtragen der Officiere des Beurlaubten- und des Ruhestandes. 59.

Neuer Waffenrock für die Infanterie. 59.

Militär-Wochenblatt. Zahl der Batterien. 61.

Höhere Adjntantur. 62.

Nene militärische Blätter. Errichtung einer Colonialarmee. Jänn.

Vermehrung der Fuss - Artillerie. Febr.

Die Wehrpflicht in Algerien. März.

Zustände und Stimmungen im Heere. (März 1899.) April, Mai.

Correspondenz aus Frankreich (I. Vierteljahr 1899). (Verschiedenes.) Juni.

Allgem. Militär-Zeitung. Das neue Marine- budget. 3.

Das Budget der Ehrenlegion für 1899. 9.

Betreffend die Militär- Dienstpflicht der algerischen Rekruten. 12.

Der militärische Theil der Pariser Weltausstellung von 1900. 13.

Errichtung von zwei neuen Fuss- batterien. 15.

~ Reorganisation der Zoaven- und der algerischen Tirailleurs-Regimenter. 18.

Die Fleischconserven. 22.

Errichtung eines neuen Marine-In- fanterie-Regimentes. 25.

Die Wehrsteuer 1891—97. 29.

Die Heeresbesichtigungen der Gene- ral-Inspecteure. 29. Organisation der Marinetruppen. 32.

Militär -Radfahrer-Cornpagnien. 37, 41.

Errichtung eines neuen Bataillons algerischer Tirailleurs. 41.

Errichtung neuer Batterien und neuer Genietruppen. 44.

Vermehrung des Heeres. 50.

Zur Einführung eines neuen Waffen- rockes für die Infanterie. 56.

Deutsche Heeree-Zeitung. Heeres-Ange- legenheiten. 2, 18, 23.

Credit für die Flotte. 2.

Die Besoldung der Officiere. 5.

Errichtung von zwei neuen Fuss- Batterien. 5.

Stimmen gegen die verminderte Dienstzeit. 6.

Die Rekrutirung auf Reunion. 7.

Französische Disciplin. 9.

Verstärkung der Garnison des Sene- gal. 12.

Ein besonderer Credit für die Aus- gaben im Sudan. 12.

Garnisonsänderungen. 12.

Betreffend eine in Verlust gerathene Dienstschrift. 13.

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1

XVI

Deutsche Heeres-Zeitung. Die Controle der Marine- Verwaltungsbehörden. 13.

Zubereitung der Conserven. 18.

Betreffend Herabsetzung der Dienst- zeit in der Armee, von HO bn er. 21.

Militär-Radfahrer- Compagnie. 22.

Französische Kriegsminiater. 25.

Die französischen Colonial trappen, von Hübner. 31.

-- Verlangen nach einem stabilen Kriegsministerium. 51.

Neubildung der Colonial-Armee. 52.

Neuformationen. 54.

v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer- wesenFrankreichs. 1874—98.1. Theil. L'echo de l'armee. L ame de Tarme'e. 1.

Les frais de route des officiers. 1.

La defense nationale. 1, 3, 5, 11.

Insultes ä Tarmed. 1, 10.

Les sous-officiera de carriere. 1, 3.

L'expoaition militaire de 1900. 1, 6.

La medaille de 1870. 1, 23.

Les compagnies de discipline et les bataillons d'Afrique. 1.

Les premiers jours au rögiment. 1.

La commission de l'armöe et l'armde territoriale. 1.

RCserve et territoriale. 1—27.

La mödaille du merite militaire. 1.

Echos etnouvellea(militaires).l— 24, 86 27.

La defense du Se^gal. 1, 7.

L'incorporation du contingent. 1.

Promotions. 1.

La solde des officiers. 3.

Les vötörinaires militaires. 3.

Au miniatere de la guerre (change- nients). 3, 20.

Le regiment des pompiers. 3.

La limite d'äge en 1899. 5.

Le budget de la guerre. 5, 11.

L'infanterie de marine. 5, 6, 10.

Soua-officiers rengagäs. 5, 6.

La loi de recruteinent. 5.

Indemnitt*8 de ddplaceraent. 6.

Les tableaux d'avancement. 6.

Augmentation de l'artillerie. 6.

Engagements volontaires. 6, 9.

Espions anglais (en France). 6.

Le service des Algeriens. 7, 10.

Le tirage au sort. 7.

Le budget des coloiiies. 7.

Les cadres de l'armee coloniale. 7.

Larmeo coloniale. 8, 11, 19, 22.

L'obeissance. 8.

Les cyelistes militaires. 8, 15, 20.

Les tirailleurs algeriens, <S, 11.

Les aapeurs-pompiers. 8.

L'armee territoriale et la guerre. 8.

L'echo de l'arwee. Officiers d'administra- tion. 8.

Troupes d'afrique. 8.

Spahia adn^galais. 8.

(L'afFaire) Deroulede. 9, 10.

Les intellectuels et l ärmte. 9, 11, 16.

L'arme'e francaise juge"e par Us Allemanda. 9.

Retraites proportionnellea. 9.

L'alcool dans le8 casernes. 9.

Lea conacrits de la R^union. 9. 10.

Armee, finances et politiqne. 10.

Les conseils de räviaion. 10.

L'affaire Dreyfus. 10, 14, 16, 19. 24-27.

Changements de garnison. 10, 11, 14, 17, 20, 26, 27.

Les officiers de marine reintegr&. 10.

La grande sacrifie'e (l'arme'e). 11.

L'ide'al de l'arme'e. 11.

Le service d'un an. 11.

La garnison de Paria. 11.

Ladies agre8aions (a Lune^ville). 11.

Lea chefs de muaique. 11.

Faux espions. 11.

Les troupes de la marine. 14. 20.

Le travail et les reservistea. 14.

Les officiers g^neraux. 14.

Apprentis soldata. 14.

Le8 enfanta de troupe. 14.

Les capitainea-major8. 14.

Date de 1'appel du contingent. 15.

Mutations dans 1 - tat-major. 15.

Unification des retraites. 15, 17.

La garde republicaine. 15.

Officiers de r^serve de la marine. 15.

Convocation des reservistea. 15.

La croii du zele militaire. 15-

L'armee de la marine. 15.

Les tirailleurs baou88as. 15.

Les marsouins ä Djibouti. 15.

Retraites militaires. 16.

La musique de la garde. 16.

Les corps diseiplinairea. 16.

Pour les officiers de marine. 16.

Vol de munitions de guerre. 16.

Les ordonnances. 16.

Officiers et soldata. 17.

Voeux militaires. 17.

Inspeetion des officiers de reserve. 17.

Cadres des generaux. 19.

Le Salon militaire. 19, 20.

Pauvre arraee ! (depuis 8mois 4 mini* stres de la guerre.) 20.

Projets de loi militaire. 20.

Releve de la garnison de Paris. 20.

Rengagement des sous-officiers. 20.

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XVII

L'ecbo de l'armee. L'instruction militaire de la jounesso. 21.

Engagements de 3 ans. 21.

Les attachds militaires. 22.

Les regiments de röserve. 22.

La nouvelle tenue de St-Cyr. 22.

Au pänitancier militaire. 22.

L'armtfe de la marine et des colonies. 22.

Tentative d'embauchage de troupes. 22.

Adjadants d'artillerie de marine. 22.

Les guötres en cuir. 23.

Augmentation da cadre de sante". 23.

Changements d'affectation. 23.

L'honneur et l'annee. 24.

L'arme'e au parlement. 24.

Ce qae coüte l'affaire de Fachoda. 25.

Les brimades. 25.

L'affaire Giletta (espionnage). 25,26.

L'affaire Claejs (espionnage). 26.

La reforme te'mporaire. 26.

Plaques d'identitö pour officiers. 26.

La medaille coloniale. 26.

La tunique d'infanterie. 26.

Une vareuse pour officiers. 27.

Les vetörinaires militaires. 27.

Marine et colonies. 27.

Le progres militaire. Les commissions du senat. 1.901.

L'inspection generale de l'ecole su- perieure de guerre. 1.901.

Avancement des sous-officiers. 1.901.

Zouaves et tirailleurs. 1.901, 1906.

Projets divers. 1.901.

Les recompenses a Fachoda. 1.901, 1.906.

Gratifications et retraitcs pour in- firmit«*s. 1.901.

Le budget. 1.901, 1.903-1.907.

Les confections militaires. 1.901.

Informations(diversos). 1.901 1.950.

Nominations, promotions, mutations. 1.901-1.950.

Rengageraent des simples soldats. 1.901.

Tableaux d'avancement pour 1899. 1.902.1 903, 1.910, 1 .917, 1 927, 1.930, 1.944, 1.947, 1.950.

Les zouaves en France. 1.903.

La dispense des agriculteurs. 1.903.

L'unite de commandement. 1.903.

L'arme'e au parlement, 1.903, 1.905. 1.916, 1.917, 1 919, 1.937.

Surveillance des conserves. 1.903.

Les 4™« bataillun.s. 1.904, 1.906, 1.907.

Organ der mllit wis<euantiaftl Vereine MX Band

progres milltare. Tableaux de con- cours pour la lägion d'honneur et la medaille militaire. 1.904, 1.905, 1.914, 1.935.

La date de Tin Corporation des con- tingents. 1.904.

Reparation de rartillerie. 1.905.

Les inscrits maritimes. 1.905, 1.906, 1.913.

Garnison des ports. 1.905.

Le service des Algeriens. 1.905,

1.909.

Cadres d'infanterie de marine. 1905. Engagements temporaires. 1.905. Supplements de pension. 1.905. Le comitö du contentieux. 1.905. Les rengagements des sous-officiers. 1.905.

Changements de regiment. 1.906 Cadres des mCdecins. 1.906. Lois döposees. 1.906, 1.907. Becrutement colonial. 1.906.

Commission de l'armee. 1.906,1.908, 1.912, 1.914, 1.918, 1 923, 1.934, 1.936-1.938, 1.940, 1.942, 1.944, 1.946, 1.948, 1.950.

Nouveau rattachement des troupes de la marine. 1.906. Suspension des prerogatifs des le- gionnaires. 1 906.

Recrutement ä la Martinique et ä la Guadelope. 1.906. Comptabilite* de l'administration centrale. 1.906.

Commission des conserves de viande.

1.906, 1.907, 1.909.

La medaille coloniale 1.906.

Troupes embarquees. 1.906.

Les conseils de revision. 1.907, 1.909,

1.913.

Cadres des ve'te'rinaires. 1.907. Inspections et inspecteurs d'annee.

1.907, 1.912.

Les inscrits gardes-cötes. 1.907, 1 908.

Pour les colonels. 1.908.

Kecrutement et decorations. 1 908.

L'assimilation des officiers d'ad-

ministration. 1.908.

Le service de sante et les alpins.

1.908.

Recompenses de Services. 1 908. 14* euirassiers et 82* dragons. 1 908. Tour Stre Soldat (revue). 1.908. Service interieur de gendarmorie (revue). 1.908.

Les interpretes militaires. 1 908, 1.910.

2

IC<m»< r«..rinm.

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Le progrea militaire. Reorganisation des tdegraphistes. 1.908.

Lea candidats officiers-comptables. 1.909.

Lea bureanx de recrutement. 1.909.

Les extraits de naissance et la grande chancellerie. 1.909.

Les troupes de connnunication. 1.909.

La confnsion coloniale. 1909.

Les officiers d'administration. 1.909.

Ovation de 6 bataillons de tirail- leurs. 1.909.

Formation du 18c bataillon d'artil- lerie ä pied. 1.909.

Les engagements volontaires. 1.909.

Administration des officiers de t6- servo d'infanterie. 1.909.

Passages ä la marine. 1.910.

Les emplois civils. 1.910.

Le recrutement ä la Re"union. 1.910, 1.914.

Etats-majors tecliniques. 1.910.

Les ouvriers des Etablissements militaires. 1.910.

„Disgraciee" (roman analysant la valeur des officiers de röserve) (revue). 1.910.

VetOinaires militaires. 1.910, 1.919, 1.940.

Alie"nation d'immeubles. 1.911.

Ordonnancesdes officiers hors cadres. 1.911.

Les chefs de musique. 1.911.

Les ouvriers de l'Equipement. 1.911.

L'habillement k l'ecole de Lyon. 1.911.

La limite d'äge pour la troupe.l. 911.

Les points dappui (les troupes de la marine). 1.911.

Requisitions militaires (revue). 1.911.

Le chapeau des g^nöraux. 1.912.

Les ordres d'appel par carte postale. 1.912.

Fils de veuve (dispenses). 1.912.

Les cxclus et la dispense. 1.912.

Le respect des loi» et les emplois civils. 1.912.

L'artillerie de campagne. 1.913.

Engagements pour la cavalerie. 1.918.

Alteniance des garnisons 1913.

Les troupes d'artillerie (reorganisa- tion). 1.913.

Formation de la Hasse 1898. 1.913.

Permissions et conges j>our les co- lonies. 1.913.

Yade-uiccuni administratif de MM les capitaines coinmandants et des 80U8« officiers comptables frevus). 1.913.

Le progres militaire. Reglement sur le service des frais de route. 1.913.

Les effets du soldats. 1.914.

Les chevaux en Algerie. 1.914.

Les inspecteurs d'armee et l'inspec- tion g6ne"rale. 1.914.

Les ingenieurs d'artillerie a la guerre et ä la marine. 1.914.

Inspections genörales. 1.914, 1.926, 1.929, 1.936.

Titre de l'etat-major g^neral de l'armöe. 1.915.

Les zouavres a Paris et a Lyon. 1915.

Le cr£pe au sabre. 1.915.

Les receveurs buralistes. 1.915.

Les fusils perdus. 1 915.

Formations d'artillerie. 1.915.

La mtfdaille des gardes civils. 1.916.

La poste a la caserne. 1.916, 1.918.

La rövision (a propos.de la forma- tion de la classe). 1.916, 1.918.

Le tableau des ge"ne"raux. 1.917.

Les adjudants des tresoriers. 1.917.

Commandement et avancement. 1917.

Les officiers d'administration. 1.918.

Le service d'un an. 1918.

L'artillerie de montagne. 1 918.

Les gene>aux. 1.919.

Cadres des troupes de la marine. 1.919, 1.923.

L'examen des conscrits. 1.919.

Paiement des employCs et ouvriers des etablissemeuts militaires pendant les pe"riode8 d'instruction. 1.919.

Croix du „Zele militaire*. 1.919.

L'appel de la classe. 1.924.

Les pourvois des officiers de vaisseau. 1 924.

La garnison de Paris. 1.924.

Les troupes et Services de campagne. 1 924.

Cipahis de l'Inde. 1.924.

Marine et colonies. 1.925.

Les permissions. 1.925.

Les bureaux de tabac. 1.925.

Les 15/25 des rengagtfs. 1 925.

La vente des terrains domaniaux 1.925.

Service des batteries de cöte. 1.925.

L'artnee coloniale. 1.925, 1.930, 1.931. 1 935, 1.916.

Fonctionnement du service de la gendarmerie. 1.925.

Viandes malsaines. 1.925.

Dispenses d'Algerie. 1.926.

fctairiaires Jans les colonies. 1.926.

Los bataillons d'Afrique.l 926— 1.928.

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le progres militaire. Le coochage des

troopes. 1.926.

- Employös civils des magasins ad- ministratifs. 1.926.

- Engagements dans la lögion Pran- gere de Francais mariös ou veufs arec enfants. 1.926.

- Comptabilite' de la guerre (revue). 1.926.

- Annuaire special du service du re- cratement (revue). 1926.

- L'avancement. 1.927, 1.929.

- Mouvements de troupes. 1.927, 1929.

- Lettre a un officier propos du budget) (revue). 1.927.

- Les officiers sortis du rang. 1.928.

- La brigade de Grombalia (Tunisie). 1.928.

- Les sursis pour punitions. 1.928.

- La limite d'age des coramissionnes. 1.928.

- L'annuaire (militaire) 1.92b.

- Le ge"nie aux colonies. 1.929

- Le recrutement des comptables de la cavalerie. 1.929.

- Projeta du ministre de la marine. 1931.

- Circulaire (cherchant a fusionner les les officiers). 1.931.

- Les voeux des conseils gdneraux. 1.931.

- Lannee au Salon. 1.931, 1.934, 1.935.

- Promotions de generaux. 1.934.

- Projets de goerre et marine. 1.934.

- Les officiers comptables de Tinfan- terie. 1.934.

- Los de"placements de troupes. 1.934.

- Le reglement sur le casernement. 1.934.

- Organisation des rägiments de tirail- leurs. 1.934.

Bureaux de recrutement et corps des archivistes. 1.934.

- Pension de retraite des officiers reforme"s. 1.934.

- Le programme du capitaine (revue). 1 934.

- Artillerie et ge"nie (nouvelles fornia- tions). 1.935, 1.936.

- De"penses de la guerre. 1.935.

- La retraite d'office. 1.935.

- L'anciennete" minima. 1.985.

- üne „Sous-Legionu. 1.935.

- Manuel d'administration (revue). 1.935.

- L'affectation des officiers. 1.936.

- Les 28 jours et les 13jours. 1.936.

- Guetres blanches et godillots. 1.936.

XIX

Le progres militaire. Commis6ions de la marine. 1.936, 1 938, 1.941, 1.942, 1.944.

La taxe (militaire). 1.937.

Le pe'ril anglais (comparaison entre nos forces et les forces anglaises). 1.937.

Le service courant. 1.937.

Manuel pratique de l'officier de po- lice jndiciaire militaire (revue). 1.937.

Legislation des dispenses du service militaire (revue). 1.937.

Augmentation des d^corations. 1.938.

M^dailles des sapeurspompiers. 1.938.

Les fournitures de drap. 1.938.

Propositions des geuäraux. 1.938.

Exces de formalisme (paperasserie). 1.938.

Personnel du service de sante\ 1.938.

Au sujet d'une promotion. 1.939.

Insignes des adjoints du glnie et des grades d'artillerie. 1.939.

Service en Europe et hors d'Europe. 1.939.

De l'attribution des batteries de cote. 1.939.

Cadres des inödecins militaires. 1.939.

Caisse gön^rale des pensions et re- traites militaires. 1.939.

La solde de non activite. 1.940.

Les officiers re"traite"s d'office. 1.940.

Colonel pour g£ne>al(aux inspections). 1.940.

L'inspection gCnCrale du service de santd. 1.940.

L'artillerie de cöte. 1940.

Contingent des ddcorations exception- nelles. 1.940.

Tarifs de solde. 1.941.

Dans les rCserves. 1.941.

„L'affaire" (Dreyfus). 1.941.

Augmentation des maitres d'escrime. 1.941, 1.943.

Croix du „Merite militaire" (pro- position). 1.941.

Troupes detachdes. 1.942.

Coiumandenient des troupes de la marine. 1.142.

Les cadres du service de sante\ 1.942.

Service accompli en bourgeois. 1.942.

Le personnel dans les e'tats-raajors. 1.942-1.944.

Comroission scnatoriale. 1.942, 1.944, 1.948.

Les officiers eonsignes. 1.943.

Retraite proportionnelle. 1.943.

Les ofticiers refonnds et le service. 1.943.

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XX

Le progres milltaire. Sur la mise en Toute. 1.943.

Lea contrÖleurs d 'arm es. 1.943.

Recherche des emplois. 1.943.

La remonte deB capitaines d'infan- terie. 1 943.

Pensions de retraite des chefs de musique. 1.943.

Tnnique de l'infanterie. 1.944.

L'administration militaire am colo- nies. 1.944.

La röforme temporaire. 1.944.

Espionnage (l'affaire Giletta). 1.944, 1.947.

Les officiers sortis du rang et Vartil- lerie. 1.944.

Les brimades. 1.944.

Stages des lieut.-colouels. 1.944, 1.946.

Les galons d'officier. 1.945.

Le port du sabre au crochet 1.945.

Trausport des dötenus. 1.945.

Le service du harnachement. 1.945.

Ecole pratique du g£ne>alat. 1.945.

La re'partition des batteries a pied. 1.945.

Vareuse pour les officiers. 1.945.

Instruction des cavaliers. 1.946.

Punitions des officiers. 1.946.

Galons des assimil^s. 1.946.

Les droits ä la retraite. 1.946.

Traitement des emplois civils. 1.946.

L'affectation des officiers. 1.946.

Tresor, postes et ötapes. 1 946.

L'administration et la comptabilite* des corps de troupe. 1.946.

Pour les anciens inilitaires. 1 947.

L'etat des cadres. 1.947.

Les dispense"s de l'enseignement publique. 1.947.

Inspections d'nrmee et gouvernement de Paris. 1.947.

La proposition Garreau sur les offi- ciers d'administration. 1.947.

Les officiers d'administration et les chefs de musique. 1.918, 1.949.

L'ihabillenient des stagiaires aecrä- taires. 1.948.

Les effets d'infirraerie. 1.948.

Les emplois gpeciaux. 1.948.

Credits supplementaires. 1.948.

Officiers detaches. 1.949.

Les voyages gratuits pour la njoi*»on. 1.949.

La pension des tirailleurs senegalais 1 94*.».

Retraite des rengages. 1.949.

Les officiers en mission. 1.949.

L'uniforme de l'infanterie. 1.949.

Le progres militaire. Droit des capitainea d'infanterie a la remonte. 1.949.

Les bataillons d'artillerie ä pied. 1.949.

Les promotions. 1,950.

Creations budgetaires. 1.950.

Passage ä la marine. 1.950.

Service de sante* du personnel ad- ministratif. 1.950.

Compte rendu sur le recrutement de lärmet en 1899. 1.950.

Journal des sciencea militaires. L'avan- cement de Tavenir et le rajeunisse« ment des cadres de l'armäe, par Ch. Roche. März, April.

„Pour la patrie!" (revue.) Marz.

Dans le rang.— Notes d'un dispense (revue). März.

A propos de la loi sur le recrute- ment, par le commaudant Rageot. April.

L'armöe coloniale et son Organisation. Mai.

L'avancement dans 1'armee. Mai.

L armCe en 1900. Ce qu'elle est, ce qu' eile dövrait etre, par H. Beraude. Juni.

Revue du cercle militaire. L'appel du contingent. 1.

Les indemnite's de ressemblement. 1.

Promotions, mutations, radiations. 1-26.

Projets de lois militaires. 2.

Les propositions l'avancement pour les officiers des re"serves. 2.

Almanach du marsouin (revue). 2.

Döcorations aux officiers des reserves. 3.

L'administration centrale du mini- stere de la guerre et la direction du contentieux. 3, 5.

Les droits au commandement de« officiers de l'armöe territoriale. 3.

Le rengagement des caporaui et soldats. 3.

La mCdaille d'honneur des sapeurs- pompiers. 3.

Recrntement du cadre auiiliaire des hopitaux militaires. 4.

Le budget de la guerre. 5.

Tableaux d'avancement. Supplements zu 5, 18.

Regiments de marche pour la defeuje des cötes. 5—7.

Les regiinents de zouaves et de tirailleurs algöriens. 5. 7.

Creation du 18c bataillon d'artillerie k pied. 5.

La medaille coloniale. 6, 9, 19, 26

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XXI

Revue da oercle militaire. Commission de comptabilite* an ministere de la gaerre. 6.

- Creation de batteries d'artillerie ä pied. 6.

- Nouveaux projets de lois militaires. 6.

- La section technique des construc- tions navales. 6.

- Creations dans l'infant. de marine. 6.

- Engagements volontaires de trois ans. 7.

- Participation des conducteurs des ponts et chaussdes aux travaui du

gerne. 8.

- Les attributions do commandant de la marine en Tunisie. 8.

- Le Service du recrutement ii la Martinique et a la Guadeloupe. 8.

- La concession des cong^s ponr les colonies et l'ätranger. 8.

- Les annuaires officiels de lärmte (revne). 8, 10, 15.

- La formation de la classe de 1898. 9.

- La reforme temporaire. 9.

- Les portiers-consignes. 9.

- Le budget de la marine. 10.

- Le r61e des inspecteurs d'arme'e. 10.

- L'etablisseraent des tableaux d'avan- cement et de concours pour la Legion d'honneur. 10, 19.

- Candidats ponr la gendarmerie. 10.

- L'emplacement des troupes de Tar- med francaise (revne). 10.

- lnspections g^nerales de la marine. IL

- Periodes de convocation. 11, 13.

- Le service des frais de route. 11.

- Vademecum administratf de MM. les capitaines commandants et des sous-officiers comptables (revue). 11. Le drapeau de la garde röpublicaine. 12, 15.

- Les dispensös de l'article 81. 12. Les enfants de troupe. 12.

- Nos alpins juge's par les Anglais. 18.

Placement par anticipation des genöraux dans le cadre de r^serve. 13.

Les changements de garnison des officiers. 13.

Reintegration dans les cadres d'offi- ciers de marine mis a la retraite. 14. L'organisation des troupes de la marine. 14.

Les r^quisitiona pendant les ma- noeuvres. 14.

Le recrutement a la Reunion. 14. Modifikation au fonetionnement du service dans la gendarmerie. 14.

Revue du cercle militaire. Engagements volontaires de trois ans au titre des regiments de cavalerie. 14.

Modification8 ä la nouvelle tunique d'infanterie. 14.

Les inspections gdne"rale8. 15, 17.

Mis hors cadres d 'officiers de röserve et territoriaux. 15.

La reconstitution des eipabis de l'Inde. 15.

Etat du corps du genie pour 1899 (revue). 15.

L'embarquement des medecins de la marine. 16.

L'exposition internationale des arm^es de terre et de mer en 1900. 16—19.

Anciennetö minima ponr Tavance- ment en 1899. 17.

L'avancement des officiers sortis du rang. 17.

Le recrutement des officiers comp- tables de cavalerie. 17.

La divulgation des causes de reforme. 17.

L'inspection des Services administra- tifs de la marine. 17.

Officiers et adjoints du genie aux colonies. 17.

Mise hors cadres d'officiers de r£- serve et territoriaux. 18.

Reformes navales (revue). 18.

Le prorata dans Timpöt du sang (revue). 18.

Compagnies de cyclistes. 19.

Les cadres auxiliaires de la marine. 19.

Les modifications a la loi sur le recrutement. 20.

Les etudiants et Pappel de la classe. 20.

Nouveau bataillon de tirailleurs al- göriens. 20.

Loi sur le recrutement. Modifications necessaires. 21.

Creations dans Tartillerie, le genie et le recrutement. 21.

Emplois d'adjudant dans 1'artillerie de marine. 21.

L'adjudant Georges (la vie militaire conteinporaine) (revue). 21.

Denomination des grades dans la marine. 22.

Officiers generaux et assimiies du cadre de reserve on retraites. 22.

Plaque d'identite" des officiers. 22.

Dispenses militaires (revue). 22.

Les maitres d'escrime des corps de troupe. 23.

Une nouvelle varcuse. 23.

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XXII

Rtvue du cerole mllitaire. Organisation du service dans les £tats-majors 24.

Les lieutenants de vaisseau majore. 24.

Appel en 1899 des vöterinaires de r&erve. 24.

La defense du littoral (credit). 24.

Le service da recrutement. 26.

La gendarmerie an Senegal. 25.

L'organisation de l'artillerie. 25, 26.

L'inspection permanente du gouverne- ment de Paris. 25.

Officiers supärieurs d'artillerie pro* pose*8 pour l'avancement. 25.

Les brimades. 25.

Stages des lieutenants-colonels. 26.

Engagement des eleves de l'äcole du service de sante" militaire et des e"coles ve"t^rinaires. 26.

Cong^diement des soutiens de famille. 26.

Permissions en vue des travaux agri- coles. 26.

Revue d'artillerie. Nouvelles batteries ä pied et nouvelle re'partition des batteries. Jänn., Febr.

Promotions, mutations et radiations. Jann.— Juni.

Rapport sur le budget de la guerre pour l'exercice 1899. März.

Les inspections d'armöe. März.

Tableaux annuels de classement. März.

La mise en disposition des officiers generaux. April.

Les inspections d'artillerie. Mai.

L'inspection generale d'artill. Juni. Revue de cavalerie. Promotions, muta- tions, radiations. Jänn Juni.

Propos sur l'avancement. Jänn.

Cc que doit etre un rögiment de cavalerie. März.

Tableaux annuels de classement. Mai.

Les officiers comptables de cavalerie. Mai.

Nos futurs chefs. Juni.

Revue du service de l'intendance militaire.

Legislation de dispenses du service militaire, par le sous-intendant P. Marcheix. Jänn April.

Vade-mecum administratif de MM. les ofriciers commandants et des sous-officiers comptables (revue). Jänn. Febr.

Rivista militare italiana. La commissione militare superiore delle ferrovie. 1. Bilancio della guerra pel 1899. 1,2.

Ufficiali aspiranti allo stato mag- giore. 1. I

Rivista militaire italiana. Nuovi batta- glioni d'artiglieria. 1. La croce del „Merito militare" agli Ufficiali di riserva e territoriali. 2. Le indennitä di viaggio. 2. Reclutamento degli ufficiali contabili ella cavalleria. 2. on8iglio superiore della marina. 2.

- Chiamate nel 1899. 2.

- Cani da guerra (censimento). 2.

- Raflerme per caporali e soldati. 3.

- II diritto al comando degli ufficiali dell' esercito territoriale. 3.

- Arruolamento volontario. 3.

- Piccole notiric militari. 4-6, 9 -12.

- Zouaves et t;railleurs alge"riens. 5.

- La medaglia di Madagascar. 5.

- Reclutamento alle colonie. 5, 9.

- Nuove nnitä di fanteria di marina, 5.

- Formazione di guerra dell' artiglieria. 6.

- Nuovo reggimento di fanteria di marina. 6.

- Riorganizzazione delle ispezioni generali. 7.

- Quadro d'avanzamento pegli ufficiali. 8.

- Disposizioni confidenziali. 8.

- Modificazioni alla legge di recluta- mento. 9.

- Dispensa di servizio pegli agricoltori. 9.

- II servizio di 3 anni alle colonie. 9.

- Formazione della classe 1898. 9.

- Disponibilitä degli ufficiali generali. 9.

- Nuove prescrizioni diseiplinari nella gendarmeiia. 11.

- Compagnie di ciclisti. 11.

- Quadri ausiliari della marina. 11.

- Medaglia coloniale. 11.

- Gli ufficiali contabili in cavalleria. 11.

- Quadri d'avanzamento pel 1899. 11.

- La gendarmeria alla frontiera. 11.

- Cambio di guarnigione pegli ufficiali ed assimilati. 11.

- Nuovo battaglione di tiragliatori algerini. 12.

- Raggrnppamento delle compagnie del treno in Africa. 12.

- Piastrina di riconoseimento pegli ufficiali. 12.

- Indennitä agli ufficiali di riserva. 12.

- Denominazione dei gradi nella mari na 12.

- Periodi di servizio degli ufficiali di marina ammessi alla scuola superiore di guerra. 12.

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XXIII

L'eteroito itallano. Impieghi civili ai sottufficiali, per F. Ensebio (conti- naazione). 7, 8.

Armainenti francesi. 10.

Limite di eta dei generali. 11.

Pei membri della missione Marchand. 12.

L'obbligo di serviiio militare in Al- geria. 13.

I presidi delle coste di Corsica, Al- geria et Tuniaia. 15, 17.

Trnppe a Tunisi. 27.

Dichiarazioni del ministro della guerra. 33.

Bilancio della marina. 34.

La stampa militare. 42.

Dislocazione delle trnppe nel Sudan. 42.

L'affare Dreyfus. 47.

Rivista d'artiglieria e genio. Formazione di nnove unitä d'artiglieria. Jänn.

Anmento delT artiglieria di marina. Febr.

Cani di guardia pelle polveriere. Mai.

Noove unitä nell' artiglieria e nel genio. Jnni.

Formazione di due compagnie di ciclisti. Jnni.

Journal of the Royal United Service Institu- tion. The Na^al Budget for 1899. 254.

Foot Artillery Batteries. 255.

Cyclists' Companies. 256.

La Belgique militaire. La cavalerie. 1 441.

Sacrifices nöcessaires (pour l'armöe). 1.442.

Annnaire illustre deTarmeecoloniale. 1.443.

Augmentation de l'artill. a pied. 1.446.

Pension des ge'ne'raax. 1.446.

Le recrutement ä la Re"union. 1.447.

Artillerie de marine (augmentation). 1.447.

Compagnies de cyclistes. 1.447.

Les inspections d'arm^e. 1.451.

Attaches militaires. 1.451.

Tenue. 1.454.

Les soldats-ordonnances. 1.454.

Question d'avancement. 1.457.

Education morale, patriotique et militaire des e"quipages de la flotte (revue). 1.458.

La ve>ite" an sujet du Service mili- taire de 2 ans (revue). 1.458.

Revue de l'anaee beige. Augmentation de l'artillerie ä pied. Jänn., Febr.

Organisation et fonctionnement du serviee de la teldgraphie militaire, par le colonel A. Papuchon. Mai, Juni.

Revue de l'armee beige. Compagnies de

cyclistes. Mai, Juni. Allgem. Schweiz. Militär - Zeitung. Die

Dreyfus-Angelegenheit. 2, 18, 24. 25.

Eine Verteidigung der Fremden- legion. 4.

Gegen die Militär-Attacbös. 11.

Bildung eines neuen Marine-Infant.- Regiments. 19.

Die Frage der zweijährigen Dienst- zeit. 20.

Das Neueste von der französischen Armee. 21, 22.

Radfahrer-Compagnien. 23.

Über die barbarische Behandlung der Militärsträninge. 23.

Die Affaire Ddroulede. 24.

Missionen der Generalstabsofficiere. 26.

Eine neue Spionengeschichte (die Affaire des italienischen Generals Giletta). 27.

Revue militaire suisee. Chronique (mili- taire). 1—6.

Infanterie ou artillerie? (remplace- ment de lapremiere par la seconde projet). 1.

~- Les bureaux du ministere. 2.

Les conserves dans l'armöe. 2.

L'arme'e fran9aise (d'apres le ministre de la guerre allemand). 3.

Le budget de la guerre. 3.

Organisation de la nouvelle artillerie de campagne ä tir rapide. 3.

Bonnes et mauvaises garnisons. 4.

Les ecoles et le rang. 4.

Les garnisons de Savoie. 4.

„L'affaire" (Dreyfns). 5.

Compagnies de velocipedistes. 6.

Griechenland. Militär-Zeitung. Offieiere in der Kammer.

O

Armeeblatt. Eine Umwälzung in der

griechischen Armee. 28. Militär-Wochenblatt. Die Reorganisation

der trriechischen Armee. 61. Allgem. Militär-Zeitung. Eine griechische

Stimme über die Neugestaltung des

Heerwesens. 16.

Zur Neugestaltung des Heeres. 17. Internationale Revue. Griechenland, von

H. Albert all (betreffend die Reorganisation des Heeres). Juni.

v. Löbell's Jahresberichte etc Das Heer- wesen Griechenlands. 1875 1898.

I. Theil.

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XXIV

Le progres militaire. Reorganisation lni-

liUirc. 1.911. Rivista militare italiana. Riordinamento

dell' esercito. 6.

Grossbritannien sammt Ost- Indien und den übrigen Co- lonien.

Streffleur's bsterr. milit. Zeitschrift.

Eine britische Colonial-Annee. März. Militär-Zeitung. Errichtong eines chine- sischen Bataillons. 4.

Das Militär - Gefängniswesen im Jahre 1897. 6.

Ehrensold für die Theiloehmer am Sudan-Feldzuge. 8.

Kriegsbudget, 21.

Änderungen im Wirkungskreise der obersten Militär-Behörden. 21.

Armeeblatt. Geldbelohnungen für die Theilnehmer am Sudan-Feldzngc. 3.

Marinebudget. 11.

Ein Chinesen-Bataillon 11.

Militärischer Geist. 25.

Mittheilungen aus dem Gebiete des See- wesens. Das englische Marinebudget für das Verwaltungsjahr 1899 bis 1900. 6.

Militär-Wochenblatt. Der Kriegsminister (über die Heeres-Organisations-Ver- besserungen). 3.

Jahresbericht über das Heer im Jahre 1897. 3.

Kleine (militärische) Mittheilungen. 4.

Theilung des C e n t ra 1 - 1 u d i a- llorse -Regiment. 4.

Betreffend die Verwendung indischer Trappen in Afrika 4

Mahnung zur Geheimhaltung der kriegerischen Massnahmen. 4.

Errichtung eines Bataillons aus Chinesen. 4, 21.

Haltung der Soldaten in den Strassen Londons. 11.

Ka.ifahrer-Corps. 11.

Vermehrung der Feld-Artillerie. 11.

Geldgeschenk für den Sudan- Feld- 7usr. u

Eine neue Verstärkung »1 es Heeres ••rster Linie. 16.

Commandirungaustralischer Titianen nach England. 21.

Kameel-Reserve (in Indien) 40.

Bedienungsmannschaft für Maxim- Geschütze. 40.

'1 el^graphi-ten Lei d»r Cavallerie. 40.

Militär Wochenblatt. Entfernuogsschätzer 40.

Seefahrt für kranke Soldaten in Indien stehender Regimenter. 40

Neuorganisation der asiatischen Festungs-Artillerie. 40.

Cavallerie-Depot. 40.

Änderungen im Wirkungskreise der obersten Militär-Behörden. 48.

Verstärkung des Heeres seit 1896. 50.

Stärke des regulären Heeres, der Armee-Resenre und der Miliz. 50.

Feld- Artillerie der Hilfstruppen. 50

Verwendung von Officieren in den Colonien und Schutzgebieten. 52.

-• Straferlass unter der Bedingung de? Eintrittes in das Heer. 52.

Militärgeist im Madras-Begimente. 52.

Rekrutirung 1898. 52.

Commando- Verhältnisse in Ägypten. 55.

Verschmelzung zweier Bataillone. 57.

Militärische Fortschritte in Indien 61.

Central-Afrika-Regimeut. 61.

Volunteers. 61.

Geschützzahl der Feld-Batterien. 61.

Chinesische Rekruten. 62.

Neue militärische Blätter. Jahresbericht über das Heer, 1897. Febr.

Das neue Flottenbudget. Mai. Allgem. Militär-Zeitung. Jahresbericht

über das Heer von 1897. 5.

Die Heeresvermehrung von 1895 bis 1899. 20.

Cavallerie-Depot zu Canterbury. 37.

Ergebnisse der Rekrutirung. 41.

Die Anti-Alkohol-Bewegung im Heere. 42.

Neues Militärcredit. 52. Deutsche Heerea-Zeitung. Das Kriegs-

budeet. 38. Internationale Revue. Das britische Heer Febr.

Per Voranschlag der englischen Marine 1899/1900, von Reia. Mai.

v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer- wesen Gr "ssbritanniens. 1874 bis 1898. I. TheiL

L'echo de l armee. I/armCe anglaise 8.

Nouvelles militaires d'Angleterre. 11

La conscription en Angleterre. 26 Le progres militaire. Correspondance

militaire dAngleterre. 1.906, 1.91t 1.918, 1.924, 1.928, 1.936, 1941. 1 948

Le budget de la guerre. 1.913.

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XXV

Le progres militaire. Nouvelles des Indes. 1.936.

Nouvelle coiffure de campagne pour toute Kannte. 1.941.

Constitution et Organisation de rannte coloniale anglaise (revue). 1.946.

Revue da cercle militaire. Creation d un bataillon d'infanterie indigene a Wei-Hai-Wei. 4.

Le 21e r^giment de lanciere. 5.

Le Central-India Horse Regiment. 5.

Lee tötegrapbistes dans la cava- lerie. 5.

Les appels de la milice en 1899. 10.

Le recrutement en 1898. 11.

L'infanterie mont^e. 14.

/Nouvelle Organisation du ministere

de la guerre. 16.

Budgets naval et militaire. 17, 18.

Le service du recrutement. 17.

Ravitaillement en campagne. 20.

Separation de l'artillerie monte"e et de l'artillerie a pied. 23.

Nouvelles cr^ations dans Tarmed. 23.

Le mutinerie de la milice de Guer- nesey. 24.

Rattachement des volontaires aui corps actifs pour Kinstruction. 25.

Revue militaire de l'etranger. Milice du Canada 854.

Arni^e de Kinde. 854.

Creation d'une nouvelle section de la milice. 854.

Ovation d'un bataillon chinois a Wei-Hai-Wei. 855.

Cre'ation d'un bataillon indigene a Sierra Leone. 855.

La retraite facultative des officiers

de Karra6e reguliere. 855. Un escadron de lanciers australiens

au camp d'Aldershot. 859.

Pe^dicures d'infanterie. 859.

Officiers detaches de leurs corps

pour etre employ^s aux colonies ou dans les pays de protectorat. 859.

Revue de cavalerie. Effectif moyen de la cavalerie en 1897. Febr.

Cavalerie de Kinde. Febr.

Etat actuel de la Yeomanry. März.

Accroissement de Keflectif de la ca- valerie. April

Lanciers australiens en Angleterrc.

April, Juni. Le de"p6t de cavalerie de Canterbury.

Juni.

Recrutement. Juni.

Rivleta mllrtare italiana. Passaggio di ufficiali della milizia all' esercito attivo. 2.

Riforme al ministero della guerra. 2.

Gratificazioni pella campagna del

Reggimento indigeno a Wei-Hai- Wei. 2.

Bilanci suppletivi. 5.

Riordioamento delK artiglieria. 5.

Nuova batteria da montagna. 5.

Bilancio della guerra. 6.

Bilancio della marina. 7. L'esercito italiano. II bilancio della

guerra. 28.

11 bilancio della marina. 33. Rivista d'artigllerla e genlo. Separazione

delK artiglieria campale dalK ar- tiglieria da piazza. Juni.

Circa il personale incaricato del servizio delle mitragliatrici Maiim. Juni.

Journal of the Royal United Service Insti- tution. The Evolution of Volunteer Position Artillery to Volunteer Field Artillery, bei Captain G. Neal. 251.

The Navy Estimates. 253.

„The Strength, Composition, Organi- sation, Conditions of Service, and Mode of Training of a Military Force for Home Defence", by Cap- tain W. Baker Brown (Gold Medal Prize Essay). 254.

British Cavalry, by a Cavalry Officer.

254

Proceedings of the Royal Artillerie In- stitution. The Corps of Commissio- naires. by Lieutenruit-Colonel A. M. Murray. 5. La Belgique militaire. Effectif (de Karm<5e). 1.444.

Cre'ation d'un bataillon chinois. 1.447.

Le coüt des uniformes. 1.450.

Constitution et Organisation de rannte coloniale (revue). 1 .459.

La mutiuerie de la milice de Guer- nese}\ 1.466.

Allgem. Schweiz. Militär - Zeitung. Die Disciplinar-Strafbarkeit im Heere. 1.

G. M. H u 1 1 o n über eine canartische Armee. 7.

Zur Verpflegung der indischen Truppen. 7.

Die militärischen und maritimen Rüstungen in Canada. 9.

Über die Beförderungsaussichten in der Armee. 11.

Verschiedene militärische H ach- richten. 11.

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XXVI

Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Straf- rekrutirung. 21.

Reorganisation der indiachen Ar- tillerie. 21.

Die Verstärkung der Landarmee, 22.

Musterungsbericht. 24.

General Wolseley's Befehl (Ober die Adjustirung zu Hause). 26.

Revue militaire suisse. Les appels de la railice en 1899. 6.

Holland nebst Colonien.

Militär-Zeitung. Armeesprache. 8.

Militär-Wochenblatt. Die niederländisch- indischen Colonialtruppen. 35.

v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer- wesen der Niederlande. 1874 bis 1898. I. Theil.

Revue de I armee beige. Opportunit<5 de former un corpa se'parö respective- ment pour les officiers de Tartillerie monte'e et pour les officiers de l'ar- tillerie non montee. Mai, Juni.

Italien nebst Erytnräa.

Militär - Zeitung. Die Officierscassa. 10.

Activirung von Reserve-Artillerie- Officieren. 11.

„Cavalieri scelti." 13.

Nachtragscrcdit. 22.

Das Budget. 24. Armeeblatt. Garnisonswechsel. 13.

Landesvertheidigungs - Commission. 13.

Schätzungswert des Kriegsmaterials. 16.

Das Gefecht von Mentana (und die Garibaldiner). 24.

Denkmünzen für Erfindungen. 24.

Mittheilungen aus dem Gebiete des See- wesens. Das Marinebudget für das Verwaltungsjahr 1899/1 900. 6.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Heer und Flotte im zweiten Halbjahre 1898. Juni.

Militär-Wochenblatt. Die Beförderungs- Commissionen. 1.

Heereshaushalt 1898/99. 5.

Garnisonswechsel. 14.

Landesvertheidigungs - Commission. 14.

Bataillons-Adjutanten. 14.

Oberster Marinerath. 14.

Streitkräfte in Erithräa. 16.

Zusammensetzung des Heeres. 15.

Officiers-Corps der Flotte. 15.

Militär - Wochenblatt. Flottenhaushalt 1898/99. 15.

Amnestie. 15.

Eisenbahnlinien-Commissionen. 15.

Einstellung der Bekruten. 18,31,34.

Beförderung zum Unterlieutenant der Territorialmiliz. 18.

Zweijährige Dienstzeit. 18.

Cavalieri scelti. 23.

Zusammensetzung der Flotten- bemannung. 23.

Beförderungslisten. 23.

Activirung von Artillerie-Reserve- Officieren. 27.

Wiedereintritt von Mannschaften des Beurlaubtenstandes. 27.

(Einstellung) Einjährig-Freiwilliger. 27.

Befugnisse des commandirenden Ad- mirals und des Adniiral-Coraite\ 31.

Reisegeld für Reservisten. 34.

Veränderungen in höheren Com- mandostcllen der Armee. 34.

Die Rangliste für 1899. 43.

Überschreitung der für den Heeres- haushalt festgesetzten Summe. 49.

Haushalt für die Colonialtruppen. 57. Neue militärische Blätter. Jugendwehr- Einrichtungen. April.

Verkeilung der Classe 1878. Mai. Allgem. Militär-Zeitung. Oberster Marine- rath. 16.

Credit für die Umänderung der Be- waffnung. 53.

Deutsche Heeres-Zeitung. Einstellungs- und Entlassungstermine. 30.

Truppenverlegungen. 30.

Zugehörigkeit der Classen des Be- urlaubtenstandes (der Marine). 32.

Denkmünzen für Erfindungen. 32.

Commandoverhältnisse (bei der Marine). 32.

Sollstärke des See-Officierscorps. 33.

Die neue Rangliste. 40.

Personalien. 43.

Wählbarkeit der Ortsvorat&nde und Mobilmachung. 53.

Ein neues Muster für Reithosen. 53.

Beförderungen. 53.

Rekrutirung des AufsichtspersonaU der Militär-Strafanstalten. 53.

Pferdebeitreibung. 53.

Internationale Revue. Aus dem italieni- schen Heere, von Hauptmann v. Graevenitz. Jänn.

Kriegstechnische Zeitschrift. Militari- sirung des Verkehrspersonals. 4.

v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer- wesen Italiens 1873—1898. I. Theil.

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XXVII

L echo de l'armee. Nouvelles militaires d'Italie. 6.

Le recrutement. 26.

Revue du cercle militaire. L'avancement au choix des lieutenants de cara- biniers. 1, 10.

Recrutement des officiers de railice territoriale. 2, 4.

CommisBiona militaires de ligne. 2.

Le conseil supörieur de la marine de guerre. 5.

L'e"tat-major g£n£ral de la marine. 5.

Appel des recrues. 5.

L'organisation de lartillerie et du ge*nie. 6.

L'actif des ministeres de la guerre et de la marine. 8.

Lea attributions de l'amiral. 9.

L annuaire militaire de 1899. 17.

Revue militaire de l'etranger. Transfert du IV*- corps d'arm^e de Plaisance ä Genes. 854.

■— Cours d'e"preuve des capitaines d'etat-major. 854.

Appel des hommes de la classe 1878 affectes aux armes ä cheval, et des ajournös de la classe 1876. 854.

Envoi en congä de militaires appar- tenant aux classes 1875, 1876, 1877. 854, 855.

Division en deux portions da contin- gent de tn cate'gorie de la classe 1878. 855.

Situation de l'armäe au 1"- jan- vier 1899. 855.

Organisation de l'armee. 855.

Appel des hommes de la classe 1878. 856.

Le bndget de la guerre. 857.

Limite d'anciennetös des officiers propose's pour l'avancement. 857.

Engagements volontaires d'un an pour 1899. 869.

Admission en service teinporaire d'officiers de compl^ment du genie. 859.

EnrOlement de la classe 1879. 859.

Revue d'artillerle. Crödits pour latrans- formation de l'armement et du inate- riel. Juni.

Revue de cavalerie. Changements de

farnison. Jänn. .iniites d'anciennete pour l'avance- ment. März.

Petites nouvelles militaires. April.

L'anciennete' des officiers. Mai.

Rivista militare Italiana. Notizie politico- militari. 1—12.

Rivista militare italiana. L'areopago militare (Senatus militiae) ed il com- pito dell1 armata. 7.

La cavalerie italienne (recensione). 11.

Le due artiglierie. 11.

II bilancio della guerra in Italia. 11. L esercito italiano. I quadri degli uffi-

ciali in congedo. 1.

Nomine e promo2ioni. 1, 4, 6, 7, 10, 12, 13, 16, 18,19,21, 24, 28- 31, 34, 37, 40, 46, 49.

Piccola cronaca militare (fatti vari). 1-50.

Informazioni (diverse). 1—50.

Commissioni militari di linea par i trasporti. 1, 2.

La ferrna di due anni. 1.

Le armi speciali e Part. 25 della legge di avanzamento. 2.

Amnistia. 2, 7.

Esercito e marina. 3.

Addetti militari e navali esteri in Italia. 3.

Commessi e disegnatori della ma- rina. 3.

Condizioni per la nomina a sottote- nente di milizia territoriale. 3, 6.

Sottufficiali trombettieri (appunto). 3.

Uniforme delle armi a cavallo (eco dell' esercito). 3.

Le promozioni dei macchinisti della marina. 3.

L'esercito permanente nella possibi- H tu. di un disarmo, pel tenente co- lonnello Bianciardi. 4-

Denominazione (storica) di caserme, forti e batterie, per L. F i n etti. 4.

Guida del militare (italiano) in Roma. 4, 6, 8, 9.

Riparto delle classi di leva nell* esercito. 4.

II credito e la sicurezzadellostato. 5.

II plotoni allievi ufficiali di comple- mento, per A. Flarta. 5.

Moralita ed edueazione. 5.

Gli ufficiali dei carabinieri, per L. Finetti. 5.

Gase militari di S. M. e dei RR. Principi. 5.

Per la repressione del brigantaggio (eco dell' esercito). 5.

Le notizie sul personale. 5.

II bilancio consolidato della guerra. 5.

Stato maggior generale della ma- rina. 5.

Ufficiali contabili c ragionieri d'ar- tiglieria, per A. Morazzini (appunto). 6.

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XXVIII

L'esercito italiano. Pagamento di pen- sioni agli ufficiali in ausiliaria. 6.

Un giadizio tedesco sali' esercito italiano). 7.

Arnininistrazione centrale della guer- ra. 7.

Ordinamento dell' esercito. 7, 10.

Starapa italiana. 8—12, 15—18, 22, 23, 27, 40, 48.

Le medaglie d'oro al valor militare. per M. Borgia di Caddeddi. 8.

La tassa militare. 9.

Istruzione e disciplina degli ufficiali in congedo. 9.

I comandanti di reggimento, per L. Finetti. 9.

Ricbiami dal congedo. 9.

Impiego dei militari consegnati. 9.

Le pensioni al gennaio 1899. 9.

I conservatori e l'esercito. 10.

Tassa militare o contiibuto? 10

Indennitä e spese d'alloggio. 10.

Organici da variarsi per legge. 10.

Commissariato di raarina. 10.

Distretti militari (apponto). 11.

II debito vitalizio nel 1896/97. 12.

L'esercito al parlamento. 12 18, 20-28, 30-33, 35-37, 42, 44, 45, 48.

Pegli ufficiali in congedo (eco dell' esercito). 12.

I capi musica. 12.

I caporali maniscalclii (appunto). 12.

Commissione disciplinare. 12.

Una questione morale di alta im- portanza (i raatriraoni contratti col solo vincolo religioso). 13.

Esercito ed agricoltura. 13.

Cavalieri scelti. 13.

Spese straordinarie della guerra pel quadriennio 1899 1903. 13.

Statistica militare sui rendiconti e masse interne dei corpi. 14.

L'ordinamcnto dell' artiglieria. 14, 15. 19, 27, 28, 34, 48.

Personale pelle difese locali ma- ritime. 14.

Tabella delle stanze dei corpi al 28 gennaio 1899. 14 ; al 15 aprile. 50.

Matrimonio civile obbligatorio. 15.

La questione dei subalterni. 15.

L'ordinamento dell' d'artiglieria e genio. 16, 17.

Reclutamento di ufficiali di milizia

territorial.' 16.

Patriinonio dei ministero della guerra. 16

L'esercito italiano. Ufficiali di marina nella carriera amministrativa. 16.

Indennitä per cambi di guarnigione. 16.

Sui distiutivi dei grado dei sott- ufficiali di cavalleria. 17.

Soprassoldo pel servizio di farmacia (appunto). 17.

Medicinali da concedersi agli uffi- ciali pensionati (eco dell* esercito). 17.

„Allora ed oggi!...a (riguarda l'avanzamento) (eco dell' esercito). 17.

Patrimonio dei ministero della ma- rina. 17.

Provvedimenti per l'ordine pubblico. 18.

Discussioni e proposte inopportune (riguardo l'organizzazione). 18.

Sugli obbligbi dei militari in con- gedo appartenenti al personale ferro- viario, postale e telegrafico. 18.

Modificazioni all' uniforme dell' artiglieria e della cavalleria. 18.

Quadri di avanzamento pel 1900. 19.

Capitani a disposizione. 20.

Surrogazione nella marina con fra- telli inscritti nett' esercito. 20.

Stato degli ufficiali. 21, 24.

La raedaglia per Mentana. 21, 24.

Chiamata alla armi della classe 1878. 21.

Passaggio nell' arma dei carabinieri. 21.

Volontariato d'un anno pel 1899. 21.

Sistemazione dei subalterni dei commissariato. 22, 30, 32.

Militarizzazione dei ferrovieri. 22,23.

Pel matrimonio dei sottufficiali. 22.

Pegli ufficiali subalterni. 22.

Le spese pella marina. 22.

Preparazione alla guerra delle forze marittirae. 22.

Sedi estive delle compagnie da costa e da fortezza. 22.

Sussidi alla famiglie dei militari d'Africa. 22.

Avanzamento della cavalleria. 23.

Impiego delle truppe in servizio di pubblica sicurezza. 23.

Circoscrizione territoriale militare e sedi dei vari commandi, uffici. istituti, ecc. al 28 gennaio 1899. 23.

(Condizione morale ed economica dei) maestri di scherma. 24.

Uniforme dei militari di truppa della cavalleria, artiglieria e genio. 24.

Nomi di caserme. 24, 49.

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XXIX

L'esercito italiano. Concorso di sotto- tenenti di complemento d'artiglieria ad ufficiali effettivi. 24.

Spese straordinarie della guerra.

25, 38.

L'art. 19 della legge di avanzamento (eco dell' esercito). 25.

Pei sottufficiali in attesa d'impiego. 25, 50.

Pelle nomine di sottotenente territo- riale. 25.

H ministro Pelloui sui provvedi- menti politici. 26, 29.

Sul reclatamento. 26.

Gl' impieghi pei sottufficiali nelT amroinistrazione delle poste. 27.

Paghe e supplementi nella marina. 27.

La leva del 1879. 27, 31.

Dei regali collettivi. 27.

II giornale del soldato. 27, 41, 44.

Pondi ai Sindaci per spese militari. 27.

Soll' nso degli imperraeabili. 28.

Modificazioui al reclutamento. 28.

La divisa degli alpini (eco dell' esercito). 29, 32.

Comando ed ordinamento del corpo rr. equipaggi. 29.

Snllo svincolo della dote militare. 30.

Concorso di sottafficiali a sotto- tenenti contabili. 31.

AmmissioiK di militari nelle guardie di cittä. 32.

Branda per truppa. 33.

Gli ufficiali e la bicicletta (eco dell' esercito). 33.

Capitani aiutanti maggiori in (eco dell' esercito). 33.

Controllo dei magazzini militari. 35, 40, 50.

Le uniformi degli ufficiali di fanteria (eco dell' esercito). 35.

Pei 8ubalterni di fanteria di oggi (eco dell' esercito). 35.

Pei concorso a sottotenenti contabili (appunto). 35, 42.

Congedainento di ufficiali di comple- mento. 36.

Kassegna dei militari in congedo illimitato. 36.

Plotone di allievi musieanti. 37.

Le pensioni degli ufficiali e degli impiegati. 37.

Concorso a sottotenente di cavalleria. 37.

I maestri militari di scherma. 38.

Gli ajutanti di ciiinpo di brigata. 38.

I caporali inaniscalchi 38.

L'esercito Italiano. Le sedi dei reggi- meuti d'artiglieria. 38, 48.

Ufficiali di complemento riammessi corae sergenti. 38.

Titoli onorifici (appunto). 40.

Avanzamento degli ufficiali in con- gedo (appunto). 40.

Avanzamento dei capitani veterinarL 40.

Ufficiali di scrittura. 40.

Concorsi al commissariato della r. marina 40.

II servizio del pane pell' esercito. 41.

Le date delle ebiamate alle armi. 41.

L'aumento di ritenuta sugli stipendi. 41.

Trofeo degli ufficiali di riserva (eco dell' esercito). 41.

I regolamenti ed alcune condanne di militari. 42.

Questione d'uniforine (eco dell' eser- cito). 42.

Quadri teenici e quadri coinbattenti dell' artiglieria. 44.

I decorati condannati o processandu 44.

Distintiri di grado (appunto). 44.

I cambi di guarnigione ed i capi operai dei reggimenti. 45, 47.

Personale civile della guerra. 46.

Trattamento speciale dei militari ciclisti. 46.

Quadri e carriera degli ufficiali d'ar- tiglieria, pei ten. C. C arlan d i. 47.

Disciplina e indennitä degli ufficiali in congedo (eco dell' esercito). 47.

Per le mense di bordo. 47.

Per lunghi e buoni servizi militari (proposta). 48.

Circa la separazione delle carriere nell' artiglieria. 48. 49.

Uniforme della milizia territoriale. 49.

Ainministrazione centrale della guerra. 50.

Rivista d'artiglieria e genio. La separa- zione delle carriere nell' arma del genio, pei colonnello C. Caveglia. Mai.

Journal of the Royal United Service In- titution. Number of Offieers. 256.

La Belgique militaire. Loi sur le recrute- ment. 1.446.

Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Verhaf- tung von 30 Unterofticieren wegen Diebstahls. 5.

Revue militaire suisse. Chronique mili- taire. 2— 4, 6.

Le bmlget de la guerrc eu 1899. 2.

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XXX

Revue militalre suisse. Economies. 2.

L'avancement des officiers. 2.

Outü de sapeur portatif. 3.

Recrutement de l'dtat-major ge"- neral. 3.

Les officiers d'artillerie et du genie. 6.

Le nouveau ministere. 6.

Montenegro.

V. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer- wesen Montenegros. 1875—1898. I. Theil.

Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Bildung eines Gardecorps, ö.

Portugal nebst Colonien.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Die Heeresreform in Por- tugal. April.

v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer- wesen Portugals. 1870—1898. I. Theil.

Revue de l'armee beige. L'education du 8oldat. Mai, Juni.

Rumänien.

Militär-Zeltung. Austritt von Officieren. 21.

Armeeblatt. Heereshaushalt. 25. Militär-Wochenblatt. Ausscheiden der Officiere aus dem Dienste. 43.

Heereshaushalt 1889/1W0. 52. Neue militärische Blätter. (Militärische)

Reformen. Mai.

Allgem. Militär -Zeitung. Gegenwärtiger Stand des Heerwesens und dessen Reformen. 34.

Internationale Revue. Das Officierscorps, von H. AI berthall. Febr.

v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer- wesen Rumäniens. 186Ü- 1898. I. Theil.

Revue du cercle militaire. Les positions des officiers. 15.

L'arniee roumaine (revue). 22.

Revue militalre de I etranger. Organisa- tion des conimandeinetits de terri- toire des bataillons de milice. 855.

Augmentation des unites perina- neutea de cavalerie. 855.

Ovation d un regiment d'in- fanterie. 855.

( 'ban^t'ment d'affectution de deux bataillons de chasseurs. S.">5.

Revue de oavalerie. Augmentation des unitds permanentes de la cavalerie. März.

Inspection generale de cavalerie. Mai.

Rivista militare Hallana. Prowedimenti pell' esercito pel 1898. 7.

La Belgique militaire. Le budget de la guerre. 1.444.

Russland sammt den mittel- asiatischen Besitzungen.

Organ der milit -Wissenschaft!. Vereine.

Eintheilung und Dislocation der russischen Armee (Besprechung). LVIII. Bd. 3.

Die russische Armee in Einzel- schritten (Bespr.). LVIII. Bd. 6.

Mittheilungen über Gegenstände des Ar- tillerie- und Geniewesens. Neuerungen im Heerwesen 1—3, 5. 6.

Militär-Zeitung. Neue Rüstungen? 21.

Armeeblatt. Die Gage-Erhöhung der Officiere. 2, 8.

Das Rekrutencontingent für 1899. 9.

Der russische Officier und das Daell. 24.

Neues kaukasisches Armee-Corps. 27.

Mittheilungen aus den Gebiete des See- wesens. Eintheilung und Dislocation der russischen Armee, nebst einem Verzeichnisse der Kriegsschiffe (Be- sprechung). 5.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Armee- und Marin e-Xach- richten. Januar, März, April, Juni

Erhöhung der Officiersgehälter. März.

Staatshaushalt 1899. März.

Die russische Armee in Einzel- schriften (Bespr.). April.

Militär-Wochenblatt. Neuordnung der Sapeurtruppen. 5.

Bestand der Truppen auf der Halb- insel Ewantun und in Ostasien. 13.

Erhöhung der Officiergehälter. 14

Der Zustand der finnischen Trappen. 14.

25jähriges Jubiläum der allgemeinen Wehrpflicht in Russland, von A. Bilderling. 18.

Die gegenwärtige Stellung der Generalstiibs-Officiere. 48.

Ergebnisse der Rekrutirung für 189S. 48.

Neue Verordnungen über die Be- kleidung. 48.

Tomisterirepäck. 48.

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XXXI

Militär-Wochenblatt. Frontofficiere beim Topographen-Corps. 48.

Änderungen bei den Don-Kosaken. 48.

Bestimmungen zur stärkeren Heran- liehong der Reserve-Fähnriche. 55.

Ein neues kaukasisches Armee- Corps. 56.

Neue militärische Blätter. Organisation and Verwaltung der finnischen Truppen. Febr.

Die Truppenstärke in Ostasien. März.

Skizzen aus der russischen Armee. April— Juni.

Correspondenz aus Rassland. April.

Russland und Finnland. Die militäri- sche Seite des gegenwärtigen Ver- fassungsstreites. Mai.

Die Streitkräfte in Ostasien. Juni. Allgein. Militär-Zeitung. Gehaltserhöhung

der Officiere. 1, 2.

Rekruten-Contingent für 1899. 19.

Zur Neuregelung der Militärpflicht in Finnland. 49.

Ernste und heitere Bilder aus der Armee des weissen Zaren (Bespr.). 52.

Neues kaukasisches Armee-Corps. 53. Deutsche Heeres - Zeitung. Heeres-An-

gelegenheiten. 7, 18.

Erhöhung der Officiersgehälter. 9,18.

Neue Sapeur-Compagnien. 9.

Beförderungen. 18.

Artillerie-Direction. 18.

Das Transports wesen in der Armee. 31-33.

Internationale Revue. Ernste und heitere Bilder aus der Armee des weissen Zaren (Bespr.). Jänn.

Die Beförderung der Officiere, von G. M. Krahmer. Febr.

Die russischen Streitkräfte in Asien. Febr.

Uber die vor 25 Jahren in Russland eingeführte allgemeine Wehrpflicht, von Krahmer. März.

Der Heereshaushalt für das Jahr 1899, von Krahmer. Mai.

Die russische Armee in Einzel- schriften (Bespr.). Juni.

v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer- wesen Russlands. 1873— 1898. I.Theil.

Wojennij Sbornjik. Die Disciplin in ihrer Anwendung auf die Lebensweise. (Skizze des Militärlebens), von N. Butowski. Jänn

Die Truppenausrüstung und Ver- pflegung im Felde, vn J. Gre- benschtsebikow. Jänn, März, April.

Wojennlj Sbornjik. Die nichtetats- mässigen Musikcapellen. Jänn.

Die Versorgung der Truppen mit Schreibern, von Fürst Gortscha- kow. Jänn.

Die Erhöhung der Officiersgagen. Jänn.

Die betreff Verbilligung der Officiers - üniformirung geäusserten Ansichten. Jänn.

Die verschiedenen betreffend der Officiersehen ausgesprochenen Mei- nungen. Jänn.

Ein Wort über das Dienstpersonale unserer Cadetten-Corps, von N. Axenow. Febr.

Zur Unterofficiersfrage. Febr.

Nochmals die Officiers-Altersgrenze. Febr.

Das Reichsbudget 1899. Febr.

Betreffend die Nichtfrontofficiere. März, Juni.

Der Stand der regulären Cavallerie, von N. Ssuchomlinow. März.

Eine Bemerkung über die Verwaltung der Compagnie, von N. W i k t o r o w. März.

Über die Aufbewahrung und Con- servirung des Armeetrains, der Pferdegeschirre und ihres Zugehörs in Friedenszeiten. März.

Zur Frage der Besetzung von militär- administrativen Stellen durch Truppenofficiere, von F. Maksche- jew. April.

Das* eigene Pferd im Budget des Cavallerie-Officiers, von J. L a w r o w. Mai.

Zu dem Aufsätze: „Die Corps-In- tendanten". Mai, Juni.

Die jüngeren Stabsofficiere der Schützen-, Reserve- und Linien- Bataillone, von Oberstlieutenant Las so ws ki. Mai.

Die Truppenverproviantirung wäh- rend der Concentrirung im daghe- stan'schen Gebiete, 1898, von A. J. Alj eschin. Mai.

Die allgemeine Wehrpflicht im Grossfürstenthum Finnland 1882 bis 1891. Statistische Studie von Oberst- lieutenant Kritzki. Juni.

Bestimmungen betreffend die Ein- berufung der Reserve-Fähnriche zu den Warfenübungen. Juni.

Artillerijskij Journal. Die in den techni- schen Artillerie- Anstalten freiwillig gemietheten Arbeiter, von W. Luk- n i i k i Jänn.

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x:

Artillerijski Journal. Über den Stand der

Geschützvormeister, Febr. L'echo de l'armee. Räformes militaires. 7.

Nouvelles militaires de Russie. 17. Le progres militaire. Retour de Russie

(la vie an rägiment). 1.915.

Reorganisation du service en Fin- lande. 1.950

Journal des sciences militaires. Die russi-

sehe Armee in Einzelschriften (re-

vue). März. Revue du cercle militaire. Creation de

nouvelles compagnies de sapeurs du

göuie. 1.

Les ravitaillements dans Tarmee en campagne. 2, 4, 5, 8.

L'appel du contingent. 2.

Les officiers d^tat-major et le Ser- vice dans les troupes. 12.

Mun rägiment russe (revue). 14.

Cosaques de l'avenir. 15.

Le serment des troupes finlandaises. 21.

Les officiers d'e'tat-major gen^ral. 24. Revue militaire de l'etranger. Effectifs

des batteries legeres de la circon- scriptions de TAmour. 854.

Brigade a cheval de l'Oussouri. 854.

Artillerie de röserve et de döpöt. 855.

Modification dans l'artillerie de for- teresse en Asie. 858.

Formation du 20° bataillon de sa- peurs. 858.

Modifications ä l'organisation de la direction ge'ne'rale de l'artillerie. 859.

Modifications ä l'organisation de l'artillerie de forteresse du Tifrkestan. 859.

Revue d'artillerie. Composition des batte- ries de reserve et de de"pöt. Mai.

Die russische Armee in Einzel- schriften (revue). Juni.

Revue de cavalerie. Brigade ä cheval de l'Oussouri. Febr.

Die russische Armee in Einzel- schriften (revue). Febr.

Revue du Service de Nntendance militaire.

Organisation du service d'alimenta-

tion en campagne dans l'armee russe.

Jänn., Febr. Rivista militare italiana. I matrimoni

degli ufficiali. 1.

Leva del 1898. 1.

Nuove formazioni. 3, 9.

Die russische Armee in Einzel- schriften (recensione). 4.

Bilanci della guerra e della marina }.el 1899. 5.

Xotizie militari russe. 6.

Rivista militare italiana. Le forze mili- tari in Asia. 7.

Promozioni atenente colonnello nella fanteria e cavalleria. 8.

Equipaggiamento delle truppe d'arti- glieria e genio. 9.

II servizio militare in questi oltimi 25 anni. 9.

Divisione del corpo del Caucaso io 2 corpi d'armata. 10.

Risultati della leva del 1898. 10.

Note sulla cavalleria russa. 10, 12.

Journal of the Royal United Service In- stitution. The Rates of Pay of Offi- cers. 253.

Effective Strengh of the Army. 254- La Belgique militaire. L'augmentation

de la sulde des officiers. 1.441.

A l'6*tat-major. 1.454.

Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Die Officiersheiraten. 2.

Ein Peitschenhieb (gegen Soldatei und seine Folgen). 8.

Rüstungen u. Abrüstungsvorschlag. 8.

Über die Garden. 9.

Schweden und Norwegen.

Militär-Wochenblatt. Schwedens Heeres- und Flotteuhaushalt für 1899. 21.

Neue militärische Blätter. Die neue Ausrüstung der norwegischen In- fanterie. Jänn.

(Schwedens) Landeskräfte. Febr.

Correspondenz aus Schweden und Norwegen. Mai.

Allgem. Militär-Zeltung. Verbesserungen des Heerwesens. 2ti.

v. Löbell's Jahresberichte etc. Das Heer- wesen Norwegens. 1872—1898. I. Tneil.

Das Heerwesen Schwedens. 1872 bis 1898. I. Theil.

Le progres militaire. Nouvel öquipement de l'infanterie norvegienne. 1.912.

Rivista militare Italiana. La nuova or- ganizzazione dell" esercito svedese. 1.

Spese militari (svedesi). 10.

Journal of Ihe Royal United Service In- stitution. New Uniform Adopted bj the Norwegian Infantry. 256.

Revue de l'armee beige. Nouvel equipe- ment (de 1'armee norve'gience). Mai. Juni.

Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. (Con- flict) durch die Flaggenfrage (ent- standen). 1.

Militär-Forderungen (Schweden1». 20.

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XXXIII

Allgem Schweiz. Militär-Zeitung. Die

neue Ausrüstung in Norwegen. 25. Revue militaire suisse Nouvel equipe- raent de Tinfanterie norve'gienne. 3.

Schweiz.

StrefTleur's bsterr. miiit. Zeitschrift.

Skizze einer Webrverfassung der schweizerischen Eidgenossenschaft (Bespr.). Mai. Militär-ZeKung.Polizeistunde förO ficiere. 11.

Mitrailleusencompagnien. 19 Armeeblatt. Zahl der Officiere desBundes-

heeres. 25.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Das Milizwesen und seine Schwächen. Betrachtungen über die Webrverfassung der Schweiz. April.

Militär - Wochenblatt. Die Polizeistunde für Officiere. 10.

Bundesbeiträge für Schiess- und Militärvereine. 22.

Entschädigungen an Beamte. 34.

Überlassungen an Festcomites (von Casernen und Militär-Material). 41.

Die Zahl der Officiere. 53. Allgem. Militär-Zeitung. Veränderungen

im Officierscorps. 3.

Einführung des tragbaren Schanz- zeuges für die Infanterie. 47.

Deutsche Heeres-Zeitung. Zur Reorganisa- tion des Militär-Departements. 2.

Geschäftsbericht des eidgenössischen Militärdepartements von 1898. 3G.

Internationale Revue. Veränderungen in der schweizerischen Armee, von Hauptmann B. Günther. April.

v. Löbell s Jahresberichte etc. Das Heer- wesen der schweizerischen Eidge- nossenschaft seit 1870. I Theil.

L'echo de l'armee. Nouvelles militaires suisses. 17.

Revue du cercle militaire. La taxe mili- taire. 2.

L'eflectif de l'armee. 13.

Nouvel e^quipement pour les officiers ä pied. 18.

Le recrutement de Tanne« en 189*. 25.

Revue militaire de l'etranger. Le retrait

de la munition d'urgenee. 855. Rivista militare italiana. lüorganizzazione

del dipartimento militare. 1.

Compagnie aerosticri. 8.

Effettivo dell' esercito al gennaio 1899. 11.

Organ '1er milit -wissensrhaftl Vc reine. LIX

Rivista militare italiana. Le truppe di fortezza. 11.

Relazione del consiglio federale. 12. Rivista d'artiglieria e genio. Formazione

di batterie d'obici da campagna. Mai.

La Belglque militaire. I/effectif de l'ar- mee. 1.454.

Allgem. schweiz.Militär Zeitung. Das Mili- tärbudget. 1, 3.

Militärische Nachrichten. 1-27.

Beförderungen. 2, 8, 13, 14, 18, 20, 26.

Zahlreiche Entlassungsbegehron (seitens der Officiere). 2.

Luzerner in fremden Kriegsdiensten. 2.

Prügelpädagogen. 3.

Kulturschäden. 4.

Ausrüstung der Artillerie. 5.

Bundesbeiträge an freiwillige Militär- Vereine. 6.

Militärpflicht von Doppelbürgern. 6.

Die Verwendung des Militärs bei Volksfesten. 6.

Bezug des Militärpflichtersatzes. 6.

Pädagogische Prüfung bei der Re- krutirung im Herbste 1896. 7.

Luftschiffercompagnie. 9.

Die Verjüngung der Truppenführung. 10.

Abtretungen von Militärpensioneu.

er die spanischen Pensionen. 10.

Controlstärke des Bundesheeres. 13.

Der Geschäftsbericht des eidgenössi- schen Militärdepartements von 1898. 16.

Etat der Officiere des Bundesheeres, 1899. 18.

Der freiwillige Militärunterricht. 18.

Über das Militärgewand. 18.

Bekleidung der Radfahrer. 21...

- Beabsichtigte Uniformirungs-Ände- rungen. 24.

Das Lehrbuch für die schweizerischen Infanterie-Soldaten (Bespr.). "„'5.

Die Herzogstiftung 1889—1899. 26.

Entschädigungen an die Kantone für die Rekrutenausrüstungen 1899. 26.

Militärpflichtersatz. 26.

Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie. Auszug aus dem Berichte des Bundes- rathes an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 1898, soweit es die Artillerie und Genietruppe betrifft. 4, 6.

Das Classensystem im Instructions- corps. 5.

Pferdemietentschädigung für Ofti- cierspferde. 6.

Band. 1899. Rop< rtorlum. 3

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XXXIV

Schweiz. Zeltschrift f. Artillerie u. Genie.

Die Staatsrechnung pro 1898. 6.

Etat der Officiere des Bundesheeres.

6.

Schweiz. Monatschrift für Officiere aller Waffen. Über die Verwendung der Landstunnpionniere, von Oberst L. v Tscharn er. 1, 2.

Unsere Cavallerie beim Jahresab- schluß 1898, von Hauptmann K. Burcker. 1, 2.

Aus der Botschaft des Bundesrathes, betreffend die Organisation des Mili- tärdepartements. 1.

Der militärische Vorunterricht. III. Stufe, von Oberst R. Hinter- mann. 2.

Kiick- und Ausblicke, von Oberst Hungerbühler (betreffend die Wehrverhältnisse der Schweiz). 2.

Volksgesang und Volksgemüth. 2.

Conferenz derlnfanterie-Instructoren.

n ) .

Die Classification der Instructions- officiere laut Besoldungsgesetz. 4.

Die im Jahre 1898 von der Militär- Verwaltung erledigten Geschäfte. 4.

Das Heerwesen seit 1874. 4.

Skizze einer Wehrverfassung der Schweiz. Eidgenossenschaft, von Oberst U. Wille. 5.

Revue militaire suisse. Chronique milt- taire. 1— 6.

Reorganisation du departement mili- taire. 1.

Instruction militaire prdparatoire.

Equipement et armement de lartill.

Q

De l'education des officiere de milice.

Xouveaux eommaruleinents. 3

Equipement pour officiere. 3, 4.

I/armee suisse et la presse franeaise

3.

Les chevaux d'officiers (rembourse- inent). 4.

Conference des instrueteurs d'infan- terie en 1899. f>

L'organisation des troupes. ß.

Ot'fieiers d'administration. 5

Le landsturm. 6.

Rapport sur la gestton du departe- ment militaire federal en 1S98. 6.

Eint heilung der schweizerischen Armee (revue). 6.

Serbien.

Militär-Zeitung. Heiratsnormale. 18.

Militär - Wochenblatt Betreffend die Heiraten der Officiere und Unter- officiere. 27.

v. Löbell s Jahresberichte eto. Das Heer- wesen Serbiens. 1874—1898. 1. Tbeil.

Revue du cercle militaire. Mariage des officiers, sous-officiers et soldats. 7

Revue militaire de l'etranger. Mariage des officiers, sous-officiers et soldats. 854.

Modifications Ii la loi d'organisation de Tarmed. 855.

Budget de la guerre pour 1899. 855. Revue de cavalerie. Augmentation de la

cavalerie de la garde. März. Rivista militare italiana. Riordinamento del corpo di stato maggiore. 3.

Aumento deU1 esercito. 10.

Circa il matrinrnnio degli ufficiali. 10.

La Belgique militaire. Effectif de l'annee. 1.446.

Les mariages militaires. 1.449.

Spanien nebst Colonien.

Militär-Zeitung. Reorganisation der Halb- insel-Armee. 4.

Neues Heeresgesetz. 24. Armeeblatt. 6.000 supernumeräre Offi- ciere. 6.

Ein neues Heeresgesetz. 27. Militär-Wochenblatt. Verwendung der

aus Cuba zurückgekehrten Officiere. 10.

Die Wehrmacht nach dem letzten Kriege. 26.

Neuorganisation des Heeres. 55 Neue militärische Blätter Militärische

Reformprojecte. März. Allgem. Militär -Zeitung. Anderweitige Verwendung der Officiere aus den Colonien 11.

Stiftung einer Kriegsmedaille für die letzte Cuba-Expedition. 20

Zur Umgestaltung des Heeres. 64. Deutsche Heeres-Zeitung. Reorganisation

der Halbinsel-Armee. 4.

v. Löbell s Jahresberichte etc. Das Heer- wesen Spaniens. 1873— 1898. I. Theil

L'echo de l'armee. Nouvelles militaire* d'Eepagne. 6.

Le progres militaire. Endivisionnement de rannte. 1.949.

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XXXV

Revue du cercle militaire L'emploi des officiers en eicödent. 2.

La rtduction des cadres. 8, 12, 13.

Medaille commlmorative de l'exp^- dition de Cuba. 9.

La ^Organisation de Tarme'e. 23. Revue militaire de l'etranger. Rapatrie-

roent des troupes de Ctiba. 854.

Appel de la classe en 1898. 864.

Effectifbudge"taire (1898-1899).854. Revue de cavalerte. Effectif de la ca-

valerie. Febr. Rivista militare italiana. La forza dell'

esercito dopo la guerra cubana. 8. L'esercito italiano. L'inchiesta suU'ultima

goerra. 27. Rivista d'artlglieria e genio. 6.000 uffi-

ciali in sopranumero. Febr.

La potenza militare spagnuoladopo la gaerra cogli Stati Uniti. April.

La Belgique militaire Les vaincus en conseil de guerre. 1.445.

Cosas de Espana (l'honneur de l'ar- mee tratne* dans la boue). 1.450.

Reorganisation de Tarmed. 1.454. Allgem. Schweiz. Militär - Zeitung. Ein

beachtenswerter Spruch (über die spanischen Zustände). 4. Schweiz. Monatschrift für Offleiere aller Waffen. Militärische Reformprojecte.

9

Revue militaire snisse. La reduetion des cadres. 6.

Türkei.

Militär - Zeitung. Von der türkischen Armee. 23.

Militär-Wochenblatt Organisation von Ersatzbataillonen. 49.

v. Löbeil s Jahresberichte etc. Das Heer- wesen der Türkei. 1874-1898. I. Theil

Revue de cavaierie. Cavalerie redif. April. Rivista militare italiana. Cavalleria redif. :>

La Belgique militaire. Reorganisation de l'artillerie 1.444.

Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Türki- sche Ofticiere im Deutschen Heere. 19

Albanesische Uniform 24

Aussereuropäische Staaten,

Militär-Zeitung. Anklage gegen Generale

(Nordamerika). 17.

Militär-Zeitung. Militärdivisionsbezirke (Nordamerika). 8.

Vom chinesischen Heere. 10.

Reorganisation der Armee und Marine (Nordamerika). 10.

Die Bedeutung der japan. Armee und Kriegsmarine. 16.

Armeeblatt. Die Vermehrung des stehen- den Heeres (Nordamerika). 2.

Die japanische Armee heute und in der Zukunft. 8, 9, 11, 17.

Neue Mililär-Territorial-Eintheilung (Nordamerika). 9.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Das Heerwesen Argentiniens. Jänn.

Die Armee des Njegus (Bespr.) Febr.

Das Heerwesen Uruguays. Mai.

Militär - Wochenblatt. Amerikanische Truppen auf der Insel Cuba. 4.

Militärische Gebieteeintheilung (Nordamerika). 12.

Aus den Jahresberichten des Kriegs- und Marinesecretärs der Vereinigten Staaten. 17.

Militärverwaltung Cubas. 29.

Heeres-Stärke (in Uruguai). 30.

Umwandlung einer reitenden in eine Maximbatterie (Ägypten). 61.

Englische Beurtheilung des abessyni- schen Heeres. 62.

Allgem. Militär-Zeitung. Erhöhung der Heeresstärke (der Vereinigt.Staatcn). 11.

Errichtung von 11 Obercommanden (Nord-Amerika). 12.

Das „einbalsamirte Fleisch" im (amerikanischen) Heere. 22.

Heeresverstärkung (Japan). 46.

Die heutige brasilianische Armee. 47.

Bericht über das Ergebnis der Aus- hebung von 1896 (Nord-Amerika). 55.

Deutsche Heeres- Zeitung. Neueintheilung in 11 Obercommanden (Nord-Ame- rika). 9.

Die japanischen Armeen von heute und von morgen. 10 12.

Reorganisation der Armee undMarine (Nord -Amerika). 18.

Voranschlag für Neubauten der (nordamerikanischen) Kriegsmarine. •20.

Berichte über die Armee der Ver- einigten Staaten. 38.

Internationale Revue. Da« japanische Heerwesen in der Gegenwart und in der Zukunft. Juni.

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XXXVI

v. Löbell s Jahresberichte etc. Das Heer- wesen Japans. 1874—1898. I. Theil.

Das Heerwesen der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. I. Theil.

Wojennij Sbomjlk. Japans gegenwärtige Streitkräfte, vonW.N j e d s w j e d z k i. Juni.

L'echo de larmee. Nouvelles müitaires des Etats-Unis. 17.

Leprogres militaire. Nouvelles müitaires

des Etats-Ünis. 1.909. Revue da cercle militaire. L'arme'e

japonaise d'aujourd'hui et celle de

demain. 1, 2.

Nouvelles divisions müitaires du territoire ainäricain. 1.

Compte rendu du recrutement en 1896 (aux Etats-Unis). 26.

Enrolements (am^ricains) pour les Philippines. 26.

Revue militaire de l'etranger. Instructeurs müitaires russes en Core"e. 855.

Reorganisation de l'arme'e (des Etats- Unis). 858.

Revue d'artillerie. L'artillerie chilienne. April.

Revue de cavalerie. Effectif de la ca- valerie (brdsilienne). Jänn.

Reorganisation de l'arme'e (des Etats Unis). Mai.

Effectif de la cavalerie (de l'Uruguay). Mai.

Reorganisation de la cavalerie (des Etats-Unis). Juni.

Rivista militare italiana. Notizie mili- tari (degli Stati Uniti). 1, 2, 4, 6.

Aumento dell' csercito (americano). 4.

Promozioni (nell' esercito degli Stati Uniti). 6.

L' esercito Italiano. Aumento dell' esercito americano. 12, 16.

Journal of the Royal United Service In- stitution. Notes on the Japanese Arm 255.

Organisation of the U. S. Army. 25T>.

Uruguay's Regulär Army. 255. Journal of the United States Artillery

Customs of the Service (review). 3tl

The Argentine and Chilean Armie«. 37.

A Few Short Notes on the Admini- stration of the U. S. Army in Philip* pines, by Captain S. S. Long. 38

La Belgique militaire. Le personnel de la marine (des Etats-Unis). L44&

Allgem. sohweiz. Militär - Zeitung. Zar Reorganisation des (uordamerikan ) Heeres. 7.

Heimkehr der Eroberer Manilas. 8.

Das argentinische und das chilenisch* Heer. 9.

Die Neugestaltung der Wehrmacht der Vereinigten Staaten. 19.

Revue militaire suisse. Nouvelles divisions müitaires du territoire des Etats- Unis. 2.

Reorganisation de l'arme'e (des Etat>- Unis). 6.

2. Instructionen und Dienstvorschriften (Ausbildung und Schulung der Truppe). Taktik, Strategie, Kundschafts- und Sicherheitsdienst Staaten-Vertheidigung. Kriegführung überhaupt.

Schiessen.

Streffleur's österr. milit. Zeitschrift.

Ein Wort zur Frage der Divisions- Cavallerie, von F. M. L. v. M o 1 n ä r. Jänn.

Über Verwendung der Cavallerie im Aufklärungsdienste, von Hauptmann H. Salla ga r. Jänn.

Die Erziehung des Soldaten zu be- sonders anstrengenden und gefahr- vollen Unternehmungen, von Ober- lieutenant 0. Ritter v. Bischoff. Jänn.

T.eiträ^e zur Anlage, Leitung und DnrrhfQhrung taktischer Übungen

(ßespr.). Jänn.

Streffleur's dsterr. milit. Zeitschrift.

Über Anlage und Leitung der apph- catorischen Taktik -Besprechungen beim Truppenkörper (Bespr.). Jä4in

Zusammengewürfelte Gedanken über unsere Reglements. Febr., April bis Juni.

Winke für die taktische Ausbildung der Cavallerie - Officiere (Bespr Febr.

Studien über Truppenführung (Be- sprechung). Febr.

Flussübersetzungsübungen in Ruß- land. März.

Walddurchstreifungen. März.

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XXXVII

Streffleur's österr. milit. Zeitschrift.

Aus dem Prikas des Militär-Be- zirks - Commandanten von Wilna. Nr. 224 ex 1898. März.

Strategisch-taktische Aufgaben nebst Lösungen (Bespr.). März.

Die strategische Bedeutung der Schweiz (Bespr.). April.

Studien über Truppenführung (Be- sprechung). April.

Trattato di tattica (Bespr.). April.

Der Marsch der Infanterie. Eine Entgegnung von Regimentsarzt Dr. M. Richter. Mai.

Kampf und Gefecht (Bespr). Mai.

Fünf taktische Aufgaben über Füh- rung und Verwendung der Feld- Artillerie (Bespr.). Mai.

Einiges über die praktischen Übun- gen russischer Truppen im Winter 1898/99. Juni.

Organ der milit -wissenschaftl. Vereine.

Der Marsch der Infanterie. Eine Be- trachtung vom Standpunkte unserer reglementären und sanitären Vor- schriften, von Hauptmmann F. Schnötzinger. LVIII. Bd. 1.

Studien über Truppenführung (Be- sprechung). LVIII. Bd. 1.

Kampf und Gefecht (Besprechung). LVm. Bd. 1.

Fünf taktische Aufgaben über Füh- rung und Verwendung der Feld- Artillerie (Bespr ). LVIII. Bd. 1.

Infanterie-Patrallen nach Art russi- scher Jagd-Comroanden (.Bespr.). LVIII. Bd. 2.

Wie konnte die Hauptübung des feldmä88igen Schiessens möglichst feldmässig durchgeführt werden ? von Major B. Pavel ek. LVIII. Bd. 4.

Taktik der Infanterie über die Thätig- keit der verbundenen Waffen; Taktik der Cavallerie ; Taktik der Feld-Artillerie (Bespr.). LVIII. Bd. 4.

Gedanken über die instructive Be- schäftigung bei der Truppe. LVIII.Bd 5.

Taktische und strategische Grund sätze der Gegenwart (Besprechung) LVIII. Bd. 5.

Taktisches Handbuch (Besprechung) LVIII. Bd. 5.

Der Dienst des Truppen-General stabes im Frieden (Besprechung) LVIII. Bd. 5.

Organ der milit.-wissenschaftl. Vereine.

Eigentümlichkeiten des russischen Reglements in den Bestimmungen für das Gefecht der Infanterie, von Hauptmann F. G enzinger. LVni. Bd. 6.

Das gefechtsmässige Abtheilungs- schiessen der Infanterie (Bespr.). LVIfl. Bd. 6.

„Nachrichten - Patrullen" (Bespr.). LVIII. Bd. 6.

Der kleine Krieg und der Etapen- dienst (Bespr.) LVIII. Bd. 6.

Mittheilungen Uber Gegenstände des Ar- tillerie- und Geniewesens. Bemer- kenswerte Marschleistung (Russ- land). 1.

Das Infanterie-Feuer und die Feuer- leitung im Gefechte (Bespr.). 2, 3.

Das Exercier -Reglement für dio russische Infanterie vom Jahre 1897 (Bespr ). 4.

Reflections on the Art of War (Bespr.). 4.

Adjutanten-Dienst (Bespr.). 5.

Strategisch-taktische Aufgaben nebst Lösungen (Bespr.). 6.

Militär-Zeitung. Die diesjährigen Kaiser- manöver (in Österreich). 1, 1\:

Die Manöver und die Bahnen (Öster- reich). 1.

Beiträge zur Anlage, Leitung und Durchführung taktischer Übungen (Bespr.). 2.

(Französische) Herbstübungen 1899. 4.

Über Anlage und Leitung der appli- catorischen Taktik-Besprechungen beim Trappenkörper (Bespr.). 4.

Fünf taktische Aufgaben über Füh- rung und Verwendung der Feld- Artillerie (Bespr.). 5.

Die (deutschen) Herbstmanöver (1899). 6.

Militär-Radfahrer im Aufklärungs-

dienst. 8.

Studie über den Aufklärungsdienst und die diesfällige Verwendung von Fussti uppen (Bespr.). 13.

Über den Aufklärungsdienst. 14.

Brucker Lager-Perioden (1899). 14.

Probemobilisirung (in Österreich). 16, 17.

Alarmirung der Berliner Garnison. 16-

Flussübersetzungs-Übungen derrussi- schen Cavallerie im Grossen. 16.

Die diesjährigen grösseren Truppen- übungen in Italien. 17, 22.

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XXXVIII

Militär Zertung. Das Fahrrad im Kriege. 18.

Frühjahrsparade des preussischen Garde-Corps. 19.

Aafmärsche der Cavallerie-Truppen- Di vision. 20.

Kaisermanöver im Puster-Thal. 20.

Das neue Exercier-Beglement für die k. und k. Cavallerie, II. Theil

Ssspr.). 21. cognoscirnngsritte (der französi- schen Officiere). 22.

Einberufung von Reservisten zu den Übungen (Italien). 22.

Einige Bemerkungen zum Exercier- Beglement für die k. und k. Ca- vallerie 1898. I. Theil (Bespr.). 22.

Neues Exercier-Beglement für die Feld-Artillerie (in Österreich). 23.

Ergänzung des bayerischen Garni- sonsdienst-Reglements. 23.

Recognosciruugs-Übungen (in Frank- reich). 23.

Zur Weiterausbildung der Ofnciere des Beurlaubtenstandes (io Italien). 24.

Herbstmanöver (in Italien). 24.

Marsch über den San Bernardino (Schweiz). 24.

(Österreichische) Manöver 1899. 24.

Die russischen Sommerübungen 1899. 25.

Die grosse Freiwilligen-Revue (in London). 25.

Armeeblatt. Die Compagnie-Salve, von Hauptmann A. Bauer. 3.

Dragomirow über die Vorberei- tung der Artillerie für das Gefecht. 5.

Herbstmanöver 1899 (in der Schweiz). 7.

Taktik der modernen Waffen (Be- sprechung). 9.

Die diesjährigen Waffen Übungen (in Österreich). 11.

Recognoscirung8-Ritte der (italieni- schen) Cavallerie. 16.

Anhaltspunkte für die Truppenfuh- rung (Bespr.). 16.

Parade-Eindrücke (auf der Schmelz, 15. April 1899). (Feuilleton.) 16.

Die Brucker Lagerperioden (1899). 17.

Bezüglich der Waflenübungen mit den Urlaubspferden bei den (k. und k.) Cavallerie -Regimentern im Jahre 1899. 17.

Taktische und strategische Grund- sätze der Gegenwart (Bespr.). 18.

Probemobilisirungen (in Österreich). 20.

Armeeblatt. Die deutsche Cavallerie im nächsten Kriege. 21.

Probemobilisirung des (russischen) 95. Infanterie-Regimentes. 25.

Oberst Rohr'* Taktisches Taschen- buch (Bespr.). 25.

Die Cavallerie im nächsten Kriege. 26.

Vom Brucker Lager. 26. Jahrbucher für die deutsche Armee und

Marine. Der „Zukunftskrieg" in rassi- scher, fachmännischer Beurtheilaog, von G. M. v. Z e p e 1 i n. Jänn.

Die Initiative der Unterführer im Bereiche strategischer Aufgaben (Bespr.). Jänn.

Taktische Aufgaben (Bespr.). Jänn.

Versuch, den Inhalt der von Moltke im Frühjahre 1860 abgefaßten (nicht veröffentlichten) Denkschrift Ober einen Krieg mit Russland wieder- zugeben, von Oberstlieutenant W. Borissow. März.

Vortruppenkämpfe. Taktische Studie (Bespr ). März.

Über den Einfluss moderner Feld- geschütze auf die Gefechtsthätigkeit der Feld-Artillerie. März.

Taktik und Technik im Kriegswesen, von Oberst S p o h r. April, Mai, Juni

Gefecht und Kampf (Bespr ). April

Taktische Ausbildung der Sanitäts- Officiere (Bespr.). Mai.

Taktik und Technik im Kriegswesen, erläutert an Bildern aus dem See- und Landkriege, von Oberst Spohi Juni.

Gedanken über den Angriff auf be- festigte Feldstellungen. Juni.

Das Verhalten der Vorposten bei einem feindlichen Angriff. Juni.

Der Dienst des Truppen-Genertl- stabes im Frieden (Bespr.). Juni.

Militär-Wochenblatt. Russische Manöver- kritik. 1.

Reitende Artillerie im Cavallerie- Gefechte. 3.

Taktische und strategische Grund- sätze der Gegenwart (Bespr.). 6.

Grosse französische Herbstübungen im Jahre 1899. 8, 13.

Die diesjährigen Kaisermanöver üu Österreich). 8, 55.

Dienstvorschrift für die 'franzc-*; sehe) Feld-Artillerie. 10.

Grössere Truppenübungen im Jahre 1899 (in Deutschland). 14, 22

Grosse Herbstübungen 1899 (in d*r Schweiz). 14.

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XXXIK

Militär-Wochenblatt. (Französische) Ge- neralstabs-Übungsreisen und Cadres- Manöver 1899. 21.

Garrisons- Übungen (Frankreich). 23.

Angriff und Verteidigung. 24, 27.

Das Kaisermanöver bei Minden im September 1898. Beiheft 3.

Neuer Truppenübungsplatz (in der Schweiz*. 33.

Taktik der Cavallerie 1870-1898. 34.

Truppenübungen 1899 (in Italien). 34, 45.

Neuer Truppenübungsplatz (auf der Hochebene von Larzac in Frank- reich). 36.

Das neue (Exercier-) Reglement für die französische Feld-Artillerie. 38, 39.

Übungen für die Officiere der (fran- zösischen) Feld-Artillerie. 39.

(Französische) Truppenübungen im grossen Massstabe. 39.

Diesjährige Alpenmanöver (in Frank- reich). 39.

Taktische und strategische Grund- sätze der Gegeuwart. 40, 41.

Russlands Lage auf der central- asiatischen Front. 40.

Truppenübungen (in Österreich). 43.

Die strategische Bedeutung der Schweiz. 49, 50.

Instructionscurse für Officiere des Beurlaubtenstandes (Italien). 49.

Unsere Cavallerie im nächsten Kriege (Bespr.). 52, 53.

Erkundungsritte von Cavallerie- Officieren (in Frankreich). 53.

Taktik der Feld-Artillerie 1874 bis 1898. 55.

Einiges über Infanterie -Taktik. Kampf gegen Reiterei; Waffenwir- kung; moralisches Element, von v. Boguslawski. 57.

Grosse (italienische) Manöver 1899. 57.

Der Einfluss der Neuorganisation der Feld- Artillerie auf die Truppen füh- rung. 58, 59, 61.

Die russischen Sommerübungen 1899. 58.

Kaisermanöver (in Österreich- Un- garn) 1899. 58.

(Belgische) Übungen im Munitions- ersatz. 61.

Applicatorische Betrachtungen über das Exercier-Reglement der (deut- schen) Infanterie. Beiheft 5.

Neue militärische Blätter. Die neue Aus. bildungsmethode der Rekruten (in Italien). Jänn.

Fünf taktische Aufgaben über Füh- rung und Verwendung der Feld- Artillerie (Bespr.). März.

Über Anlage und Leitung der appli- catorischen Taktik - Besprechungen beim Truppenkörper nebst 38 Bei- spielen (Bespr.). März.

Das neue russische Infanterie-Regle- ment. April.

Taktische Ausbildung der Sanitäts- Officiere (Bespr.). April.

Einige Gedanken über kriegsgemässe Einzelausbildungen Oberlieutenant A. Ableitner. Mai.

Grosse Manöver (in Italien). Mai.

Ein Beitrag zur Cavallerie-Frage. Juni.

Die russischen Manöver 1899. Juni.

Das Infanterie-Feuer und die Feuer- leitung im Gefechte (Bespr ). Juui.

Alljem. Militär-Zeitung. Die Vorberei- tung der Feld-Artillerie für das Ge- fecht. Ansiebten des Generals Dr a g o- m ir o w. 2.

Die diesjährigen grossen Truppen- übungen (in Frankreich). 6.

Die diesjährigen Kaisermanöver (in Österreich). 9, 49.

(Französische) Artillerie-Übungen, 1899. 10.

Neue Dienstvorschrift für die Feld- Artillerie (Frankreich). 12.

Die diesjährigen grösseren (deut- schen) Truppenübungen. 14.

Die diesjährigen grösseren Truppen- übungen (in der Schweiz). 15.

Der Dienst des Truppen-General- stabes im Frieden (Bespr.). 20.

Die diesjährigen grösseren Truppen- übungen (in Bayern). 22.

Die diesjährigen grösseren Truppen- übungen (in Italien). 28.

Zwei französische U itheile über das deutsche Kaisermanöver uud die französischen Manöver von 1898. 32, 33.

Eine Probemobilmachung der Thal- wehr, von St. Maurice (Schweiz). 32.

Taktische und strategische Grund- sätze der Gegenwart (Bespr ). 33.

Unsere Cavallerie im nächsten Kriege (Bespr.). 34.

Truppenübungsplatz bei Mallmitz (Deutschland). 37.

Die diesjährigen Alpeninanüver (in Frankreich). 37.

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XL

Allgem Militär-Zeitung. Die Richtung nach Points des Exercier-Reglements fflr die Infanterie (Deutschland). 38.

Der Truppenübungsplatz bei Mün- singen und die Übungen der Ca- vallerie-Division. 41.

Die grösseren diesjährigen Manöver (in England). 41.

Erkundungsritte der (französischen) Cavallerie-Officiere. 42.

Fünf taktische Aufgaben über Füh- rung und Verwendung der Feld- Artillerie (Be8pr.). 45.

Probemobilisirung des (russischen) 95. Infanterie-Regimentes. 47.

Beiträge zur Anlage, Leitung und Durchführung taktischer Übungen (Bespr.). 47.

Die Kaisermanöver bei Minden 1898. Eine Studie. 48.

Nähere Bestimmungen für die dies- jährigen Kaisermanöver des 13., 14. und 15. (deutschen) Armeecorps. 48.

Eine (französische) Manöverkritik. 49 -52.

Über Anlage und Leitung der appli- catorischen Taktik-Besprechungen beim Truppenkörper (Bespr.). 50.

Deutsohe Heeres-Zeitung. Drei Jahre im Sattel (Bespr.). 4.

Friedensbilder. Von einem alten Ar- tilleristen (betreffend die Manöver). 5-7.

Drei Wandtafeln für den Unterricht des (deutschen) Soldaten (Bespr.). 6.

: Die Operationen der Radfahrer- Compagnien bei den Manövern des 8. und 13. französischen Armee- Corps im Herbste 1898. 7—9.

(Französische) Herbstübungen 1899. 7.

Soll eine Erkundungs-Schwadron sich auf ein Gefecht einlassen oder nicht? von Rittmeister S. J. v. Overveldt. 17, 18.

Wintermanöver (in Russland). 17.

Fünf taktische Aufgaben über Füh- rung und Verwendung der Feld- Artillerie (Bespr ). 21.

Flussübergangs-Übungen (in Frank- reich). 24, 25.

Die Aufklärer der Artillerie. 27—29. Über Anlage und Leitung der appli- catorischen Taktik -Besprechungen beim Truppenkörper (Bespr.). 29.

Handbuch für die Einjährig-Frei- willigen der Feld-Artillerie (Bespr.).

29.

Deutsche Heeres-Zeitung. Übungslager (nordamerikanischer Truppen) auf den HawaUnseln. 33.

(Französische) GeneralstabsreUen und Cadres-Manöver 1899. 32.

Der Dienst des Truppen-General- stabes im Frieden (Bespr.). 35.

Der kleine Krieg und der Etapen- dienst (Bespr.). 37.

Das gefechtsmässige Abtheilungs- schiessen der Infanterie (Bespr.). 37.

Die heutige Gefechts weise der In- Infanterie (Bespr.). 37.

Die Erkundungsritte der (französi- schen) Cavallerie-Officiere. 39.

Das Fahrrad im Kriege. 39.

Studien über Truppenführung (Be- sprechung). 39.

Manöver- und Übungpreisen (in Ita- lien). 40.

Generalstabsreisen (Italien). 40.

Grosse (italienische) Manöver (1899). 42.

Flussübergangs-Übungen der (fran- zösischen) Cavallerie. 42.

Kampf und Gefecht (Bespr.). 43.

Etwas aus französischen Instruc- tionsbüchern. 45—47.

Heranziehung des Trains zu den Herbstübungen (in Deutschland). 45.

Vortrnppenkämpfe (Bespr.). 45.

Zur Weiterbildung der Officiere des Beurlaubtenstandes (in Italien). 49.

Strategisch-taktische Aufgaben nebst Lösungen (Bespr.). 51.

Das gefechtsmässige Abtheiluugs- schiessen der Infanterie (Bespr.). 52.

Manöver 1899 (in Russland). 54

Internationale Revue. Die grossen fran- zösischen Manöver von 1898 Jänn . März.

Der Schlachtenangriff, im Lichte der Schlichting'schen „Taktischen Grundsätze" und der Boguslawski'- schen „Betrachtungen" (Bespr.). Jann.

Cavallerie-Divisionen und Divisions- Cavallerie, von Rittmeister Junk. Febr.

Studien überTruppenführung(Bespr.). Febr.

Das Eiercier - Reglement für die russische Infanterie vom Jahre 1897 (Bespr.). Febr.

Strategisch-taktische Aufgaben mit Lösungen (Bespr.). Febr.

Taktische Aufgaben (Bespr.). Mänt.

Der kleine Krieg und der Etapen- dienst. 2. Auflage (Bespr). April.

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XLI

Internationale Revue. Beiträge zur An- lage, Leitung und Durchführung taktischer Übungen (Bespr.). Mai.

Uber Flussübergänge und über Fluss- übergangs - Übungen (Bespr.). Mai.

Fönf taktische Aufgaben über Füh- rung und Verwendung der Feld- Artillerie (Bespr.). Mai.

Vorgeschobene Stellungen, von Hauptmann Balck. Juni.

Kritiken über die russischen Truppen- übungen 1898. Juni.

Das gefechtsmässige Abtheilungs- schiessen der Infanterie (Bespr.). Juni.

Le nouveau reglement pour Vin- fanterie russe. Supplement zum Juni- Heft.

Le nouveau reglement (de ma- noeuvre) de l'artillerie de campagne franc^ise Supplement zum Juni-Heft.

Kriegstechnische Zeitschrift. Die Rad- tahrertrappe der Zukunft, von Major J. Burckart. 5, 6.

v. Löben s Jahresberichte etc. Taktik der Infanterie und die Thätigkeit der verbundenen Waffen. 1874—1898. II. Theil.

Taktik der Cavallerie. 1870-1898. II. Theil.

Taktik der Feld-Artillerie. 1874 bis 1898. II. Theil.

Die Verwendung von Seestreitkräften mit besonderer Berücksichtigung gemeinsamer Operationen mit Land- heeren. II. Theil.

Wojennij Sbornjik. Zu dem Entwürfe eines „Exercier-Reglements für die (russische) Infanterie" und einer „Gefecbts-Instruction für die russ. Infanterie", von L. B a j k o w. (Forts.). Jänn., März.

Über die Schulung der reitenden Artillerie im Cavallerie-Wesen. Jänn.

Die Feldgymnastik und ihr Platz unter den Gegenständen der Soldaten- Abrichtung, von Oberstlieutenant Lassowski. Jänn.

Über das Übernachten der Truppen in Zelten zur Winterszeit, von W. Berdäj e w. Jänn.

Zur Frage der Schulung der üuter- officiere (in Russlandj. Eine Be- merkung von A S c h t s c h i t- Nemirowitsch. Jänn.

Die Exercier-Reglements der fremd- ländischen Armeen (Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien und England) (Forts.). Jänn . Febr.

Wojennij Sbornjik. Das Project eines (russ.) Infanterie - Exercier - Regle- ments vom Jahre 1897, von K. Adaridi. Febr.

Ein Wort zum Project eines Dienst - Reglements für die (russ.) Infanterie, von Oberst Fjodotow. Febr.

Die Organisirung des Kundschafts- dienste8, von N. A. Uchatsch- Ogorowitsch. Febr.— April.

Das Exercieren zu Fuss der Feld- batterien, von N. Stepanow. Febr.

Die Arbeit des Generalstabs-Chefs, nach Napoleon'schem und Moltke'- schem System. (Die Organisation und Führung einer grossen Armee), von W. Borissow. März.

Zur Frage der Auflösung ganzer Compagnien (in die Schützenlinie), von J. Lasarewitsch. März.

Unser reglementarischer Marsch- schritt, von N. J. Njetschajew. April.

Bemerkungen zum Projecte eines „Exercier-Reglements für die (russ.) Infanterie", von Melnj iko w. April.

Die Schulung des Cavallerie-Ünter- officiers, von K. Wolff. April.

Ein Programm zur Beschäftigung der Reservemannschaft (in Russland), von Oberstlieutenant Podfilinski. April.

Versuch der Einberufung zum ac- tiven Dienst der Reserve-Mannschaft und der Beistellung der Pferde durch die Landbewohner, durchgeführt in Verbindung mit der Mobilisirung eines Infanterie - Regimentes (in Russland). Mai.

Eine Bemerkung über das Project eines (russ.) „Infanterie-Exercier- Reglements" von Petro witsch. Mai.

Zur taktischen Schulung der Feld- Artillerie. Mai.

Das Militär-Fahrradwesen, von N. Lewis. Mai, Juni.

Zur Frage der Ausbildung der (russ.) Unterofficiere (Lehr-Compagnien an- statt Lehr-Commanden), von S. Kutschkowski. Mai.

Neue Instruction über die Kosaken- Lawa. Mai.

Kurzer Bericht betreffend den Mobi- lisirungsversuch im Jurjew'schen Kreise. Juni.

Neues Project eines „Reglements über den Lager- und Märschdienst im Frieden" (Russland). Juni.

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XLIJ

Wojennij Sbornjik. Neues Project einer „Felddienst-Instruction" (Bussland). Juni

Neues (russ.) „Exercier-Reglement für die Kosaken*. Juni.

Artillerijskij Journal. Über das Ein- fahren der Geschütze einer Batterie in die Intervalle einer anderen (schon in Feuer stehenden). Jänn.

Die Verwendung der Artillerie im Gefechte, von M. A 1 las on (Forts.). Beilagen zu den Heften von Jänn., April.

Zur Frage der taktischen Ausbildung der Feld-Artillerie, von W. Se- linski. Febr.

Die „De jour-Batterieti" (nach dem Projecte des Oberst Bulatow). April.

Aruiejnij Sbornjik. Das schräge Feuer im Gefechte, von W. Mitkje- witsch. 1.

Les manoeuvres de Tinfanterie. Le reglement de l'avenir (Bespr.). 1.

Lecho de larmee. En cas de guerre (France et Italie). 1.

La guerre prochaine. Les Etats Unis, l'Angleterre et la Bussie. 3.

Les manoeuvres d'automne (fran- caises) en 1899. 3, 17, 19, 24, 26.

La guerre de l'avenir. 5.

Defense de la Savoie du Nord. 8.

Cavaliers et cyclistes. 9.

Voyages d etat major (France). 9.

La mobilisation turque. 10.

Au camp de Satbonay. 11, 14.

Exercice de mobilisation (a Mar- seille). 14.

Au camp de Chalons. 14.

Le camp du Pas-de-Lanciers (France). 14.

(Marches d'entrainement de) l'ar- tillerie alpine (francaise). 15.

Manoeuvres de cadres (en France). 15.

A la frontiere des Alpes (manoeuvres). 15, 22, 23.

Au camp de Carpiagne. 17.

Les chiens de guerre (allemands). 19.

Alerte a la citadelle de Bayonne. 22.

Une camp d'instruction en Alsacc- Lorraine. 26.

Manoeuvres italiennes. 26.

Camp d'instruction allemand Biedrusko). 27.

Grandes manoeuvres allemandes (de 1899). 27.

Le progres mi Iftaire. La prochaine guerre (revue). 1.901.

progres militaire. Manoeuvres de garnison (en France). 1.906.

Petites Operations de la guerre (revue). 1.908.

Cyclistes et cavaliers. 1.910.

Les grandes manoeuvres (allemandes* de cette anne^e. 1910, 1.912

Marches-exercices pour les officier» (suisses). 1.911.

Un projet de reglement de manoeuvres de rartillerie de campagne (Fr&ncei. 1.911, 1.912.

Les grandes manoeuvres (en Italie). 1.924.

A propos des grandes manoeuvres (en France). 1925.

Manoeuvresalpines(frauc.aises). 1.926

Manoeuvres de printemps (en France). 1.930.

Reconnaissances ä executer dans regiments de cavalerie (France).1.931-

Essai de mobilisation (en Autriche- Hongrie). 1.935.

-- La patrouille d'artillerie (revue i. 1.935.

Quelques ideos allemandes sur les manoeuvres de cadres (revue). 1.935-

Je dois aller en avant-poste avec ma section. Comment lVtablir? (revue). 1.936.

Petites guerres (revue). 1.937.

Solutions de sujets tactiques (revne t 1.937.

Manoeuvres presidentielles (en France). 1.938.

Observation critiques sur les regle- ments des manoeuvres de riofan- terie en France et en Allemagn? (revue). 1.938.

Manoeuvres a effectif de guerre (en France). 1.939.

Les grandes manoeuvres dans la plaine de Salisbury. 1.941.

La bataille napolennienne (revue 1.946.

Cours d'informations au camp de Chalons. 1.948, 1.949.

Lenouveau reglement de manoeuvres de la cavalerie (en France.) 1.949.

Etüde raisonnle de rinstruetion pratique sur le service de la cavale- rie en campagne (revue). 1.950.

Considerations sur la defense de l'Algene-Tunisie et larmee d'Afn (revue). 1.950.

Journal des sciences militaires. Etüde «B les instruetions et reglement? U manoeuvres de rartillerie de eam- pagne. Jänn., März.

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XLIII

Journal des sciences militaire*. Projet de reglement de manoeuvres de Tin- fanterie. Jänn— März.

Cinq themes tactiqnes pour la con- daite et l'emploi de rartillerie de campagne (revue). Febr.

Über Anlage und Leitung der applicatoriscben Taktik- Besprechun- gen beim Truppenkörper (revue). Febr.

R^partttion des troupes et Services de campagne. März.

Maximes napoleoniennes, par le ge- nial Grisot (saite). März, April.

Organisation et direction d'cxercices de tactique appliquge dans les corps de troupe, par le major C. de Lütgendorf. April.

L'orientation nouvelle de la tactique de cavalerie, par le commandant Picard. April.

Beiträge zur Anlage, Leitung und Durchführung taktischer Übungen (revue). April.

Ecole de bataillon. Etüde critique et tactique. Mai.

Tactique de l'artillerie de cam- pagne (1874—1898) (revue). Mai.

Tactique de rartillerie de campagne (1897) (revue). Juni.

Revue du cerefe militalre. Cavaliers et cyclistes. 1.

Les manoeuvres d'automne (fran- caises) de 1899. 2.

Exercices de passage de cours d'eau (en France), par le capitaine Ber- nard. 3.

Les exlaireurs d'artillerie. 3—5.

Les manoeuvres d'automne (suisses j.3.

Les nouveaux reglements de ma- noeuvre de l'artillerie (francaise). 4.

Condnite des feux dans Tinfanterie (revue). 4.

Question de tactique. 5.

Les periodes d'instruction des röser- vistes et des landwehriens (alle- mands) en 1899. B.

Petites Operations de la guerre (revue). 5.

Operations sur la ligne de corarauni- cation d'un arm£e en campagne. 6, 7.

Cyclistes combattants. 8.

Les grandes manoeuvres (allemandes) de 1899. 8, 26.

Marches de reconnaisanee de la cavalerie (italienne). 8.

Du commandetnent et de la critique dans les manoeuvres. par le gäneral de Sesmaisons. 9.

Revue du cercle militaire. Manoeuvres anglaises de Salisbury en 1898. 9, 10.

Voyages d'etat-major et manoeuvres avec cadres en 1899 (France). 9.

Un camp d'instruction (americain) aux iles Havai. 9.

L'instruction militaire pröparatoire (en Suisse). 9, 13.

Quelques idöes allemandes sur les manoeuvres de cadres (revue). 9.

Präparation de la section ä son röle d'unite" de combat par le feu. 10 13, 20—22.

Tactique Prangere, par le capitaine P a i n v i n. Allemagne. 1 1 13, 16.

Le göneral Dragomirow pro- pos d'une manoeuvre avec tir de combat). 11.

Les manoeuvres (italiennes) de 1899. 13, 20.

Une manoeuvre ä double action, par le commandant Auger. 14.

Stages pour les officiers de comple- ment et de milice territoriale (Ita- liens). 14, 15.

Les marches-exercices pour officiers (suisses). 14.

La diseipline du feu (en Angleterre). 16.

Une expe>ience de mobilisation (en Suisse). 16.

Une prise d'armes par alerte Berlin). 17.

Le terrain, les hommes et les armes ä la guerre (revue). 17.

Reconnaissances ä exäcuter dans les r^giments de cavalerie (France). 18.

La bicyclette ä la guerre. 18.

Les automobiles aux raanoeuvres (autrichiennes) de 1899. 18.

Champs de tir de circonstance et tirs de combat, par le commandant Rabbot. 18.

Petites guerres (revue) 18.

De la critique dans les raanoeuvres. 21, 23.

Eiperiences de mobilisation (en Autriche). 21.

La revue de printemps (en Alle- raagne) 22.

Manoeuvres dans la plaine de Salis- bury. 22.

Un camp d'instruction en Alsace- Lorraine. 24.

La bataille napol^onienne. 25.

Camp d'instruction pour le 5* corps (prussien). 25.

Les manoeuvres de 1898 en Angle- terre. 26.

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XLIV

Revue du cercle militaire. Les grandes manoeuvres de 1899 (en Autriche). 26.

Revue militaire de l'etranger. Grandes manoeuvres imperiales russes en 1898. 855.

Observations sur les grandes ma- noeuvres russes de 1898. 856.

Marches de reconnaissance pour les officiers et les cavaliers d'elite des rägiment de cavalerie (italiens). 856.

Grandes manoeuvres (anglaises) de 1899. 859.

Manoeuvres d'automne des corps bavarois en 1899. 859.

r— Rassemblements d'ete* et grandes manoeuvres (russes) eD 1899. 859.

L'attaque de l'infanterie. 859. Revue d'artillerie. L'instruction de l'ar-

tillerie de campagne en Allemagne avec le service de deux ans, par le lieut.-colonel C. Jean n el (fin). Jänn.

Essai sur la inaniere de preparer les cadres aux reconnaissances d'ar- tillerie, par le capitaine F. M o r e 1 1 e. Jänn.— März.

Etüde tactique sur la carte. März.

Emploi de l'artillerie aux manoeuvres (allemandes) de 1898. März.

La petite guerre et le service des etapes (revue). März.

Les exercices de service en campagne dans le groupe de batteries, par le capitaine G. Au brat. April Juni.

Essai sur l'emploi de la cavalerie (revue). April.

Taktisches Handbuch (revue). Mai. - Mode d'emploi d'un plan-relief en

sable pour l'education tactique des cadres, par le chef d'escadron Bourgeois. Juni.

Observations sur l'emploi des trois armes aux manoeuvres (russes) de 1898. Juni.

Über Anlage und Leitung der appli- catorischen Taktik - Besprechungen beim Truppenkörper (revue). Juni.

Revue de cavalerie. L'ordre disperse, par „un irregulier". Jänner; une reponse. Febr.

L'instruction par peloton, par ,un officier de peloton". Jänn.

Lettres d'un artilleur ä un cavalier ä propos du reglement sur les ma- noeuvres des batteries attelees. Febr.

Manoeuvres d'automne (francaises) en 1899. Febr.

QoeetioD de tactique. März, Mai.

Aux manoeuvres et ä la guerre. März, April.

Revue de cavalerie. Notes sur les modi- fication8 a apporter au reglement du 31 mai 1882 sur les exercices de la cavalerie ( francaist Märt.

Manoeuvres (allemandes) de 1899. März.

Reconnaissances (de la cavalerie italienne). März.

Bases d'in8truction par „un i re- gulier". April.

La cavalerie au combat dans les guerres de l'avenir. Etudes de tac- tique appliquee (suite) April, Juni.

Grandes manoeuvres (autrichiennee) de 1899. April.

Manoeuvres (italiennes) de 1899. April.

Taktisches Handbuch. 2. Auflage (revue). April.

Le service de sürete* de la cavalerie,

Sar le commandant Picard. Mai, uni.

Manoeuvres (anglaises) de 1899. Mai

Marche de resistance (en Italie). Mai.

Projet de reglement de manoeuvres (en Roumanie). Mai.

Le maniement de la lance (dans la cavalerie anglaise). Juni.

Passage de coure d'eau (par la ca- valerie russe). Juni.

Rivista militare italiana. Marcia di batterie (russe) verso l'estremo Oriente. 1.

Corsi di ripetizione pella landwehr (svizzera). 1.

Le manovre austro-ungariche nel 1898. 1.

II combattimento delle tre arai, pel capitano A. Casella. 2, 3.

La guerra del 190. . .in terra ed in mare (sunto). 2.

Istruzioni pell' esercito inglese. 2.

Le grandi manovre russe nelT agosto 1898. 2.

Dell' istruzione delle reclute, pel raaggiore A. Sehen oni. 3.

Dell' iniziativa dei comandanti in sott' ordine nel campo strategico (recensione). 3

Manovre francesi nel 1899. 3, 6

Le manovre imperiali tedesche nel 1898. 3.

Petites Operations de la guerre (re- censione). 4.

Corsi d'informazione e d'istruzione (in Germania). 4.

Manovre svizzere. 4.

La missione degli esploratori d'ar- tiglieria. 4.

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XLV

Ffivista militare itallana. Grandi manovre (austriache) nei 1899. 5.

Grandi esercitazioni (tedesche) nel 1899. 5.

Le grandi manovre in Serbia nel 1898. 6.

Istrnzione della milizia (inglese). 6.

Campo d'istruzione (americano) alle isole Hawai. 6.

Istrnzione preparatoria (in Isvizzera). 6.

L'ordine sparso. 6.

Pro memoria (norme tattiche). 6.

La marcia della fanteria. 6.

Ciclisti combattenti 7.

Del commando e della critica nelle manovre. 7.

Division i di cavalleria e cavalleria divisionale. 7.

Preparazione della sezione al sno cömpito d' unita di combattimento col fuoco. 8.

Dell' influenza dei moderni cannoni 8nl combattimento dell' artiglieria campale. 8.

Corsi d'istruzione (in Belgio). 9.

Escrcitazioni del personale in con- gedo (Germania). 9.

Le grandi manovre francesi nel 1898. 9.

Le grandi manovre autunnali ed il loro scopo. 10, 12.

Delle formazioni di marcia come formazioni di manovra. 11.

Un esperimento di mobilitazione (in Isvizzera). lt.

II nuovo orientamento della tattica di cavalleria. 12.

Campi di tiro di circostanza o tiri di combattimento. 12.

L'esercito italiano. Concorso di cani da gnerra (in Germania). 9.

II colonnello Giacosa sullaguerra nelle Alpi. 11.

Grandi manovre francesi nel 1899. 16.

Marce di ricognizione (in Italiu). 16.

Manovre coS quadri (in Italia). 23, 28.

Grandi manovre (italiane) 1899. 31, 37.

Esercitazioni dell' artiglieria in montagna (Italia). 32.

Istrnzione di ufficiali di artiglieria in congedo. 37.

La mobilitazione dell' esercito francese. 44.

La mobilitazione dell esercito te- desco). 47.

Rivista d'artiglieria e genio. Varianti introdotte nel regolamento tedesco snl servizio in campagna. Febr.

L'impiego (tattico) delle mitraglia- trici. Febr., März.

Passaggio d'un fiume eseguito dall' artiglieria rnssa. Febr.

Nuova istrnzione (francese) sul ser- vizio del cannoneda campagna. Febr.

Esercitazioni pegli ufficiali d'ar- tiglieria (francesi). April.

Notevole marcia eseguita da una brigata d'artiglieria (russa). Mai.

Le esercitazioni tattiche dell' arti- glieria campale ai poligoni di tiro, pel colonnello G. Lang. Juni.

Gli automobili alle grandi manovre (austriache). Juni.

I ciclisti (tedeschi) nel servizio di staffetta. Juni.

Journal of the Royal United Service In- stitution. The Training of a Battalion in the Attack, by Major R. Colle- ton, Bart. 252.

The Official Report on the Salis- bury Manoeuvres in 1898. 253.

The Autumn Manoeuvres of 1899. (France). 253.

The (German) Grand Manoeuvres (1899). 253.

The British Autumn Manoeuvres of 1898, by Major J. W. H. Mar- schall-West. 255.

Inquiries concerning the Tactics of the Future (review). 255.

The Officer's Field Note and Sketch- Book and Reconnaissance Aide- Mömoire (review). 255.

General Reconnaisances : Their Objects and Value, etc.; together with Personal Eiperiences put for- ward to Guide those about to start onthem.by ColonelM. S. Bell. 256.

The Cavalry Exercises before and the Cavalry Düring the Manoeuvres of 1898 (in England), by Major C. G. Morrison. 256.

(British) Manoeuvres of 1899. 256.

(Russian) Manoeuvres of 1899. 256. Journal of the United States Artillery.

Tactical Organization and Uses of Machine Guns in the Field (review). 36.

La Belgique militalre. Les ehiens de guerre (en Allemagne). 1.444.

Les manoeuvres d'automne de 1899 (en Suisse). 1.444.

Les manoeuvres d'automne de 1899 (en France). 1.445.

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XLVI

La Belgique militaire. Manoeuvres im- periales (allemandes) de 1899. 1.446.

Les manoeuvres (en Autriche). 1.446.

La raitrailleuse en cainpagne. 1.447.

Les manoeuvres dans l'Est (France). 1.447.

Exercices de marche dans l'infan- terie (beige). 1.450, 1.459.

Cyclistes et cavaliers. 1.452, 1 453.

Petites guerres. Leurs principes et leur exöcution (revue). 1.452.

Les manoeuvres imperiales autrichi- ennes (de 1899). 1.457.

Manoeuvrc de garnison (en Bel- gique). 1.463.

Le combat de la division d'arme'e. 1.464.

Au camp de Beverloo. 1.464.

La patrouille d'artillerie. 1 465,1.466.

Revue de 1'armee beige. Les grandes manoeuvres de TarmCe bulgare en 1896 (revue). Jänn., Febr.

Taktik von Balck (revue). Marz, April.

Le combat de la division d'arme'e, par L. Wah. Mai, Juni.

Le tir de guerre et les exercices pratiques du camp de Chälons revue). Mai. Juni.

Taktische Ausbildung der Sanitäts- Officiere (revue). Mai, Juni.

Altgem. Schweiz. Militär -Zeitung. Oberst U. Wille über die kriegsgemässe Anlage der Manöver im Frieden. 1.

Versuche mit Kriegshunden (in Schweden-Norwegen). 1.

Russlands militärische Situation an der mandschurischen Grenze. 2.

Das Exercicr-Reglement für die russ. Infanterie vom Jahre 1897. 6.

Die 28 Tage des französischen Re- servisten. 8.

Das neue belgische Reglement. 8.

Die Lehren des (schweizerischen) Truppenzusaminonzuires vom Jahre 1898. V>

Eins Zwei (zum Exercieren der R'kruten). 13

l:ber die (deutschen) Kaisermanöver 18i>9. 13.

Lud Wolseley über die (engli- schen) Manöver (1898). 13.

Oberst Wille über Grundsätze der

Führerausbildung im Milizsystem. 1 3.

Alarmirung der Thal wehr von St- Maurice (Schweiz). IG.

Die englischen Herbstmanöver. 18.

Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Für das

Gefechtsschiessen (in der Schweiz). 18.

Die Taktik der Infanterie bei den grossen Manövern. 19.

Das VeTocipedeJm Kriege. 20.

Generalstabs Ubungsreisen und Cadresmanöver (in Frankreich). 20.

Ober die Herbstübungen des IV. (schweizerischen) Aimee-Corps 1898 22-26.

Kaisermanöver (in Deutschland). 22.

Das gefecht8mäs8ige Abtheilungs- schiessen der Infanterie (Bespr ). 23.

Ein Marsch über den San Bernar- dino. 23.

Eine Prüfung von Kriegshunden im deutschen Heere. 24.

Ein neues Vorposten-System (Bespr ). 24.

Ein Truppenübungsplatz bei Posen. 25.

Gefechtstaktik in den Hügeln von Indien. 27.

Das neue Exercier-Regleraent für die russische Infanterie vom Jahre 1897 im Vergleich mit den analogen reglemcntarischen Vorschriften in Deutschland, Italien, Frankreich und Österreich-Ungarn (Bespr.). 27.

Der Übungsplatz bei Döberitz. 27.

Oberstlieutenant 0 Häfelin über Infanterie-Unterricht. 27.

Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie. Die Sicherung der Artillerie gegen überraschenden Angriff und Nah- griff überhaupt. 2 4.

Bemerkenswerte (russische) Marsch- leistung. 3.

-- Fünf taktische Aufgaben über Füh- rung und Verwendung der Feld- Artillerie (Bespr.). 4.

Das Gefecht der russischen Infan- terie (Bespr ). 4.

Marschfähigkeit der Truppen im Gebirge. 5.

Eine neue Dienstvorschrift für die (französische) Feld-Artillerie. 6

Die Mobilmachung der französischen Armee. 6.

Schweiz. Monatschrift für Officiere illcr Waffen. Divisionsmanöver in Algier

1898. L

Eine Angriffsübung auf befestigt*' Feldstellungen 1898 (Deutscbl ). 1

Die strategische Bedeutung der Schweiz (Bespr.). 1.

Pro memoria (gelegentlich der schweizerischen Manöver 1898) (Be- sprechung), l.

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XL VII

Schweiz. Monatschrift für Offleiere aller Waffen. Officiersfelddienst- übungen (Bespr.). 1.

Der Weserübergang durch das (deutsche) X. Armee-Corps während der Kaiserraanöver 1898. 2.

Herbstübungen (in Österreich-Un- garn). 2.

Das neue Exercier-Reglement der (russischen) Infanterie. 2.

Grenzsicherang, dann Marsch und Gefecht im Gebirge (Bespr ). 2, 4.

Die deutschen Kaisermanöver von 1898. 3, 4, 6.

Die (französischen) . Herbstübungen (1899). 4.

Das Gelände im Dienste der Truppen- fährung (Bespr.). 4.

Die Kriegführung im Gebirge (Be- sprechung). 4.

(Schweizerische) Übungen im Dauer- lauf. 6.

Revue militaire suisse. Les manoeuvres imperiales autrichiennes en 1898. 1,6.

Le passage (da col) du Panix par un bataillon (suisse), par le capi- taine Ch. Iselin. 1.

Le röle des 6claireurs d'artillerie, par le lieutenant-colonel E. Ruffi- eux. 1.

Les manoeuvres imperiales (alle- mandes) de 1899. 1, 3.

Revue militaire suisse. Trois reglements nouveaux (en Belgique). 1.

Pour les manoeuvres. 2.

L'artillerie de corps, par le lieute- nant-colonel E. Manuel. 2.

Marches-exercices pour officiers (en Suisse). 2. 3, 5.

Die strategische Bedeutung der Schweiz (revue). 2.

Grandes manoeuvres (francaises) en 1899. 2.

ReconnaiBsances d'hiver (en France). 2.

Des formations de marche comrae formations de manoeuvre. 4.

Un essai de mobilisation (en Saisse). 4.

Manoeuvres (italiennes) de 1899. 4.

De la direction des manoeuvres. 5.

Les revues de printemps (alle- mandes). 5, 6.

Les grandes manoeuvres anglaises de 1898. 5

Les manoeuvres (francaises) de 1898. u.

L'instruction tactique de Tinfanterie, par F. Feyler. 6.

(Passages de rivieres execut^s par) l'artillerie russe. 6.

Grandes manoeuvres (allemandes) de 1899. 6.

Reconnaissances de cavalerie (eu France). 6.

3. Artillerie- und Waffenwesen, Munition und Schiessen, Feuer- werkerei (nebst den einschlägigen Dienstvorschriften). Kriegs-

Technisches.

Streffleur's bsterr. mllit. Zeitschrift.

Das deutsche Feld - Artillerie - Mate- rial C/96. Febr.

Anleitung für den Gebrauch der Armee- und Macao-Seheiben. Zu- sammengestellt von Oberlieutenant O. Weisgmann. Febr.

Lehrbuch der Waffenlehre (Bespr.). Marx.

Das Schiesswesen der Ost. Infanterie seit 200 Jahren, von Major A. I> o 1 1 e- czek (Forts.). April.

Zur Frage der npplicatorischen Übungen im Schiesswesen bei der Feld-Artillerie, von G. M. I d i c z u k h. Juni.

Organ der milit.-wissenschaftl. Vereine.

Das abgeänderte 9cm Feldgeschütz M. 75 und die Neuorganisation der Feld-Artillerie, von J, JankoviO LVIII. Bd. 2.

Organ der milit.-wissenschaftl. Vereine.

Schussbüchel (Bespr.). LVIII. Bd. 2.

Das deutsche Feld-Artillerie-Mate- rial C/96 (Bespr.). LVIII. Bd. 2.

DieBntwicklung desRepetirgewehres, von Hauptmann L. Rebhahn. LVIII. Bd. 3.

Sehiessübungen der Fehl-Artillerie (Bespr.). LVIII Bd. 3.

Schnellfeuer - Feldkanonen (Bespr.). LVIII. Bd. 4.

Automatische Handfeuerwaffen, von Oberstlieutenant H. Müller von Mühl werth. LVIII Bd. 5.

Vorgang bei der Ausbildung im Schiesswesen flBespr.). LVIII. Bd. 5

Die französische Schiessvorschrift (Bespr.). LVIII. Bd. &,

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XLVIII

Organ der milit.-wissenschaftl. Vereine.

Zerlegen, Zusammensetzen and Visi- tiren des Gewehres und Karabiners; Requisiten und Mittel zum Reinigen (Bespr.). LVIII. Bd. 6.

Mittheilungen über Gegenstände des Ar- tillerie- und Geniewesens. Wie kann die Shrapnelwirkung erhöht werden ? von Hauptmann A. Weigner. 1.

Repetir - Handfeuerwaffen M. 95 in Österreich-Ungarn. Nach amtlichen Quellen, von Oberlieutenant K. H o f f- mann. 1.

Das italienische 6 5mm Repetir- Gewehr M. 91, von Hauptmann J. Pangher. 1, 4.

Der italienische Gbmm Repetir- Stutzen M. 91, von Hauptmann J. Pangher. 1.

Nochmals die Zuverlässigkeit des Einschiessens (Bespr.). 1.

Zur Theorie der hydraulischen Ge- schützbremsen, von Artiii. -Ingenieur

P. Sock. 2, 3.

Ein Apparat zur Veranschaulichung des Feblervertheilungs - Gesetzes, von Oberst A. Edler v.Obermayer. 2, 3.

Das deutsche Feld-Artillerie-Material C 96, von Hauptleuten F ritsch und Reisinger. 2, 3; Nach- trag 5.

Zum Richten in verdeckten Stel- lungen, von Oberlieutenant E i s- schill. 4.

Libellenaufsatz für Feldgeschütze, von Hauptmann H. Korrod i. 4.

Applicatorischc Übungen im Schief*- wesen der Feld-Artillerie (Bespr ). 4.

Richtschuss und Massstab, von Hauptmann A. Weigner. 5.

Das Verhalten der Gewehrpatrouen- hülsen seit Anwendung rauch- schwacher Pulver, von Hauptmann F. De übler. 5.

Neuere Methoden d^r Erzeugung

von Geschosskernen, von Oberlieut. K. Met z. 5.

Artillerie-Schie.s«ül)uncren (in Italien).

ft.

Sehnellfeuer - (Jebirgsgeschütie auf Cuba. 5.

Theoretische und experimentelle Untersuchungen über die Kreisel- bewegungeo der rotirenden Lang- gesehosse während ihres Fluges

(Bespr.). 5.

Mittheilungen über Gegenstände des Ar- tillerie- und Geniewesens. Die Ent- wicklung des Krupp'schen Feld-Ar- tillerie-Materials. Nach dem Schiess- berichte Nr. 89 der Firma Krupp in Essen, zusammengestellt von Obem- lieutenant E. Kuczera 6.

Neues von der italienischen Gebirgs- Artillerie, von Hauptmann J. Pang- her. 6.

Militär - Zeitung. Landsturmschützen- schule des Wiener Schützenvereines. 4.

Actuelle artilleristische Fragen 5

(Amerikanische) Artillerie - Schiess- versuche 5.

Rauchschwaches Pulver (in England)'

Erprobung einerVickers-Panzerplatte. (England). 6.

Applicatorische Übungen im Schiess- wesen bei der Feld- Artillerie (Bespr. i 6.

Der wahre Wert der Schiessaus- bildung (Bespr.). 7.

Schussbüchel (Bespr.). 8.

Aluminium für militärische Zwecke . 13.

Der instruetor des Schiess- und Waffen-Wesens (Bespr.). 14.

Das Feld- Artillerie-Material C '96. 14.

Zur Geschützfrage (in Osterreich;. 16.

Das neue deutsche Gewehr. 16, 17.

Schnellfeuergeschütz Maxira-Norden- fielt. (England.) 16.

Vorträge für die k. und k. Waffeu- officiere (Bespr.). 16.

(Schweizerische) Schiessübungen. 17.

Moderne Schiessausbildung (Bespr.). 19.

Die fünfzülligen Haubitzen. 22.

Fabrikation von Gewehren und Kanonen (in Italien). 22.

Die Erweiterung der k. und k. Armee- schiessschule (in Bruck a. d. Leitha) 25.

Die elektrische Kanone (System Newman). 25.

Armeeblatt. Das neue frauzösisch^ Schnellfeuergeschütz. 1.

Amerikanische Waffenfabrik. 2.

Die Erfindung des Obersten Humbert (ein neues Geschütz). 3.

Ankauf von Waffen uud Munition (Türkei). 3.

Der wahre Wert der Schiessaus- bildung (Bespr.). 4.

Landsturmschützenschule des Wiener Schützenvereines. 4.

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XLIX

Arneeblatt. Ein neues (deutsches) Ge- wehr? 5.

Der Instructor des Schiess- und Waffenwesens (Bespr.). 5.

Die Umbewaffnung der österreichi- schen Feld-Artillerie. 6.

Das neue (englische) Infanterie- Geschoss. 10.

Krupp's Schiessbericht. 13.

Zielabzugscontrolapparat (System Lutz). 13.

(K. und k.) Armeeachiessschule(1899). 14.

Die Mauser-Repetirpistole (in Eng- land). 16.

(Englische) Automobil-Geschütze. 16.

Die Vormeisterfrage und ihre Be- deutung für den Erfolg zur See, von Linienschiffslieutenant Th. Hoch. 17, 19-21.

Die russische Artillerie (das Material). 17.

Das neuartige Feldgeschützrnaterial (in Österreich). IS.

Das neue (deutsche) Infanterie- Gewehr. 22.

Die Leistungen der (englischen) özölligen Haubitzen (beiOmdurman). 24.

Umänderung der Artillerie-Bewaff- nung (in Italien). 28.

Mittheilungen aus dem Gebiete des See- wesen«. Erfolgreiches Artillerie-Feuer zur See. Studie Ton Linien-Schiffs- Lieutenant M. Herzberg. 1 3.

Der Jahresbericht des Chefs des Artillerie-Bureau der Vereinigten Staaten. 1.

Lehrbuch der Waffenlehre (Bespr ). 1.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Ein russisches Urtheil über die Bewaffnung der Cavallerie mit Lanzen. Jänn.

Munitionsverbrauch der Feld-Artil- lerie nach Einführung der Schnell- feuergeschütze und Folgerungen daraus, von Oberstlieut. Layriz. Febr.

Lehrbuch der Waffenlehre (Bespr.). Febr.

Über den Einfluss moderner Feld- geschütze auf die Gefechts thütigkeit der Feld-Artillerie. März.

Umschau auf militär-technischem Gebiete, v. Major J. Schott. März, Juni.

Schnellfeuergesehütze (Russland). April.

Organ der milit.-wU-ensohaftl. Vereine LIX.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Die framösische Schiessvor- schrift (Bespr.). Juni.

Militär - Wochenblatt. Änderungsvor- schläge zum derzeitigen Ausbildungs- gang im Enfernungsschätzen. 1—3. Die Mauser - Selbstladepistole in Indien. 4.

Neues(französisches) Schiffsgeschütz. 5.

Verwendung von Scbnellfeuer-Ge- birgsgeschützen auf Cuba. 10. (Schweizerische Versuche mit) Selbst- ladepistolen. 10.

Handfeuerwaffen (für austretende schweizerischeLandsturmmänner).10.

Bewährung der Wirkung der neuen (englischen) Waffen. 11. Schiessversuche mit einem neuen Lee-Metford-Gescho3s (in England). 11.

Einwirkung des Cordits auf Gewehr- läufe. 13.

Aptirungen am (englischen) Feld- Artillerie-Material. 13. General Böhnes „Neue Studien über die Wirkung desInfanterie-Gewehres1-. 14.

Bewaffnung von Landsturmmänueru (Schweiz). 14.

Curse an der Central- Artillerie- Schiessschule (in Italien). 18. Curse an der (italienischen) Central- Infanterie-Schiessschule. 18. Verwaltung der Patronen (Italien). 18.

Artillerie - Schiessübungeu (1899) (Frankreich). 19.

Automobile Artillerie (England). 21.

Umbewaffnung der schweren Artil- lerie in (Britisch-) Indien. 21. Elastischer (Hemm-) Sporen für die Feldlafetten (England). 21. Umänderungen des (englischen) Feld- Artillerie-Materials. 21, 61. Bericht des (britisch-) indischen Zeugscorps (über die Thätigkeit im Jahre 1808). 21.

Curs an der Militärschiessschule,1899 (Deutschland). 23.

Theilnahme an den Schiessübungeu

(Schweiz). 25.

MilitärischeÜberwaehungderSpreng- stuil'sendungen in Frankr< ich* 26.

Elektrischer Geschossaufzug (Nord- Amerika). 29. Schiessübungen der (deutschen)Poss- Artillerie. 1899. 34.

I89«i Rcpertorian. 4

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L

Militär-Wochenblatt. Abzugsapparat zum Verhüten des Durchreissens beim Abfeuern des Gewehres (Deutschland). 34.

Schiessübungen imLager vonCbalons. 36

Die diesjährige Armeeschiessschule (in Österreich). 38.

Schiessübungen der (deutschen) Feld- Artillerie 1899. 39.

Telemeter Paschwitz. 39.

Schiessübung der Armeereserve (Eng- land). 40.

Exercierlanzen für Dragoner und Husaren (England). 40.

Nochmals Entfernungsmesser. 48.

Besonderes Vergleicbsschiessen (Preussen). 50.

Neuer Visitirspiegel (Österreich). 50.

Unbrauchbare Wenzelgewehre (Öster- reich). 50.

Verein für das Schiessen mit Ge- schützen (Frankreich). 51.

Über die Ermittlung der Ergebnisse beim Einzelschiessen (Deutschland). 52.

Unterrichtscur8e für Stabsoffi eiere an derNormalschiessschule(Frankreich).

59.

Das Vergleicbsschiessen 1899 (Deutschland). 62.

Neue Laffete für Schiffsgeschütze (England). 62.

Neue militärische Blätter. Ein neues englisches Geschütz. Jänn.

Die neue (bulgarische) Schiessinstruc- tion. Febr.

Die Schnellfeuergeschütze bei der englischen Sudan-Expedition. Febr.

Aluminium zu Tropenausrüstungen unverwendbar? Febr.

Die Entwicklung der neueren Feld- geschütze mit besonderer Bezug- nahme auf die Gussstahlfabrik F. Krupp. Marz. April.

Aptirungen am (englischen) Artillerie- material. März.

Applicatorische Übungen im Schiess- wesen bei der Feldartillerie (Bespr.). Marz.

Beitrag zur Geschossfrage. April.

Über die Abänderung des Infanterie- Gewehres 88 (Deutschland). Mai.

Ein neues, sehr wirkungsvolles rauchloses Pulver (in Nord-Amerika). Mai.

Allgem. Militär-Zeitung. Errichtung einer grossen Geschütz- und Gewehrfabrik bei Homestead (Amerika). 7.

Allgem. Militär-Zeitung. Schnellfeuer Feld kanonen. 13.

Das 75cm Krupp'sche Gebirgs- Schnellfeuergeschütz in den Kämpfen bei Santjago. 14.

Über die Grundlage des Shrapne!- sehiessens bei der Feld-Artillerie (Bespr.). 15.

Bericht des (britisch-) indischen Zeugcorps für 1898. 22.

Die Schiessausbildung und das Prüfungsschiessen unserer Infanterie. 25-28.

Neubewaffnung der (russischen) Feld- Artillerie mit einem Schnelladege- schütz. 29.

Zwei Stimmen über das neue deutsche Infanterie-Gewehr. 30, 31.

Die neue deutsche Feld-Artillerie und ihre Aufgabe. 33.

Die Mauser-Repetirpistole für die indobritischen Colonialtruppen. 33.

Neuer Lanzen-Armriemen (in Bayern) 34.

Sprenggranaten für die (französi- sche) Belagerungs-Artillerie. 36.

Ein Beitrag zur Geschiebte des rauchlosen Pulvers. 37.

Die diesjährigen Übungen derSchiess- schule von Chälons. 41.

Die pfeifenden Gewehrgeschosse. 42

Schiessübungen der Feld- Artillerie (Bespr ). 46,

Besonderes Vergleichsschiessen (Bayern). 47.

Applicatorische Übungen im Schiess- wesen bei derFeld-Artillerie(Bespr.) 49.

Neuer Artillerie - Schiessplatz n Döberitz. 51.

Änderungen des Feld - Artillerie- Materials (England). 51.

Versuche mit Schnellfeuergeschützcn (in England). 51.

Neue Kanonen-Inschriften. 52.

Das Schiessen der französischen In fanterie vor und nach dem Krieg* von 1870. 56.

Deutsche Heeres-Zeitung. Die Entwick lung des Krupp'schen Feld- Artillerie Materials von 1892 bis 1837, vor Oberst Spohr (Schluss). 1.

Der Sprengstoff der Zukunft. 1,

Das neue Geschütz des französischen Oberst Humbert (ohne Knall, ohar Feuerschein, ohne Rückatoss). 1.

Vorrichtung zur steten Munitions- versorgung beiSchnellfeuergeschatie--1 auf amerikanischen Kriegsschiffe* 3

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LI

Deutsche Heere« - Zeitung. Infanterie- Schiessachule (Deutschland). 4.

Panxerversuch auf dem Redington Proving Ground der Carnegie Com- pany durch die Bethlehem Iron Works South Bethlehem im October und November 1898, von Henning. 5.

Zerspringen einer Gatling-Kanone. 7.

Artilleristisches aus Frankreich. 8—10.

Interessante Artillerie- Versuche (in Nord-Amerika). 10.

Die Neugestaltung der russischen Infanterie-Schiessschule. 12.

Neuer Abzugsapparat. Ein Mittel ge- gen das „Durchreissen* und„Mueken".

Applicatorische Übungen im Schiess- wesen bei derFeld-Artillerie.(Bespr.).

20.

Die Bedeutung eines brauchbaren Entfernungsmessers für die Infanterie. 32, 33.

Leistungen der 5zölligen Haubitzen bei Omdurman. 33.

Tragbare Schilde als Schutzwehr für die stürmende Infanterie. 34 36.

Scbnellfeuerkanonen (Bespr.). 36.

Die Kraftentwicklung einer Lage aus allen Geschützen eines modernen Schlachtschiffes. 39.

Fabrication von Gewehren und Ka- nonen (in Italien). 42.

Besonderes Vergleichsschiessen (Deutschland). 46, 47.

Panzerversuche in Amerika, von Henning. 49.

Infanterie-Schiessschule (in Italien). f>3.

Internationale Revue. Uber die Grund- lagen des Shrapnelschiessens bei der Feld-Artillerie (Bespr.). Febr.

Vom neuen deutschen Feldgeschütz, von Oberst v. Scheve. März.

Lehrbuch der Waffenlehre (B^spr.). April.

Plaques de blindage et canons de rupture allemands. Supplement zum Aprilheft.

Lea nouveaux canons de campagne allemands et francais. Supplement zum April-Heft.

Renseignements divers (technologi- ques miÜtaire8). Supplemente zu den Heften von April und Mai.

Vorträge aus der Artillerie-Lehre (Bespr.). Mai.

Schnellfeuerfeldkanonen (Bespr.). Mai.

Internationale Revue. Le däveloppement des pieces ä tir rapide de campagne modernes et le rapport d'expe'riences de tir 89 de l'usine Fried. Krupp. Supplement zum Mai-Heft.

Notre nouvelle artillerie de campagne et sa mis8ion (AUemagne). Supple- ment zum Mai- Heft.

La transformation du fusil d'infanterie (allemand) mod. 88. Supplement zum Mai-Heft.

Applicatorische Übungen im Schiess- wesen bei der Feld-Artillerie (Bespr.). Juni.

Kriegstechnische Zeitschrift. Entwick- lung der gegenwärtigen Waffen- technik. 1.

Weiteres über die Zuverlässigkeit des Einschiessens, von Oberstlieut. Callenberg. 1, 2.

Ziel-Controlapparat für die französ. Cavallerie. 1.

Libellenaufsatz für Feldgeschütze. 1.

Lehrbuch der Waffenlehre (Bespr.). 1,

Betrachtungen über das Infanterie- gewehr von heute und morgen. 2.

DieGeschütze des Generals Kitchener im Sudan-Feldzuge, 1898, von E. Hartmann. 2.

Ein neuer Militärdistanzmesser. 2.

Gewehr - Abzieh - Controlapparat (Deutschland). 2.

Mittel zur Gewehrreinigung. 2.

Die Wirkung der Bleispitzen- und Hohlspitzengeschosse. 3.

Mein letztes Wort über die Zuver- lässigkeit der Gabelbildung, von H. Rohne. 3.

Neueste Erfindungen und Entdeckun- gen (auf militär- technischem Ge- biete). 3—6.

Theoretische u. experimentelle Unter- suchungen üb. die Kreiselbewegungen der rotirenden Langgeschosee wäh- rend ihres Fluges (Bespr.). 3.

Brenuzünderschiessen. 4, 5.

Kunstgewerbe in der Kriegstechnik. 4.

Neues Shrapnel (England). 4.

Versuche mit dem Daudetau-Gewehr (in Frankreich). 4.

Petroclastit" (neuer Explosivstoff). 4.

Flüssige Luft (als Sprengstoff), von C. von Herget. 4.

Die mexikanische (i ebirgs- Artillerie. 5

Mitrailleuse Fitzgerald. 5.

Die Zerstörungen in der Seele der Feuerrohre. 5.

4*

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m

Kriegstechnische Zeitschrift. Die Selbst- ladepistolen Bergmann und Brow- ning. 5.

Neues GeschosB für Infanterie-Ge- wehre (Frankreich). 5.

ZumAbspringen derGewehrgeschosse. 5.

Neues rauchloses Pulver (inEngland).

5.

Entfernungsmesser Bass et Stroud. 5.

Steilfeuergeschütze für Feld-Artil- lerie, von C. v. Herget. 6.

Schiessversuche gegen Krupp'sche Panzerplatten. 6.

v. Löbells Jahresberichte etc. Die Hand- feuerwaffen. 1874—1898. II. Theil.

Material der Artillerie. 1874-1898. n. Theil.

Übersicht Qber die Erfindungen und Entdeckungen auf militär-technisch. und chemischemGebiete. 1874— 1898. IL Theü.

Wojennij Sbornjik. Über das gruppen- weise Schiessen der Feld-Artillerie. März.

Über das Schiessen der Festungs- Artillerie, von A. Preise. Mai.

(Russische) Instruction Qber die Schiessausbildung. Mai.

Ein Gestell für das Zimmerschiessen auf bewegliche, verschwindende und plötzlich aufspringende Ziele, von Hauptmann Pauzerzinski. Juni.

Zur Bildung und Schulung von Schützenvereinen, von M. N j i k i t i n. Juni.

Artillerijskij Journal. Die bei der deut- schen Festungs-Artillerie gebrauch- lichen Schiessarten, von Hauptmann Paschtsc henko. Jänn.

Über Schnellfeuergeschütz-Laffeten, von N. Zytowit8ch. Jänn., Febr.

Berichtigung zu dem Aufsatz: „Der Winkelmesser bei den Feld-Ge- schützen", von N. Langenscheid (siehe Jahrg. 1898, December-Heft). jänn.

Uber die Conservirung des Artillerie- Materials im Freien. Jäon.

Betreffend die russischen Artillerie- parks. Jänn.

Ein Wort zum ^Handbuch für die Gebirgs- Artillerie". Jänn.

Versuche mit Amperumetern bei derFestungs-Artilleriezu Sewastopol. Jänn.

Transport der Spren^rpräparate auf den russischen Eisenbahnen. Jäon.

Artillerijskij Journal. Ob es richtig ist, den Setzkolben dem Bedienungs- kanonier Nr. 2 zuzutheilen, von Oberst Barannjikow. Febr.

Das Schiessen nach einem papiereneu Drachen. Februar.

(Bussische) Schiessversuche mit dem 6zölligen Geschütz Canet L/45. Febr.

Versuche mit Schutzschilden für die Festungs- und Belagerungs- Artillerie (ßussland). Febr.

Dieleichte Laffete Mod. 1895 (Russ- land). Febr.

Hauptmann P ad ru s k i's zerlegbares Rad. Febr.

Hauptmann Nilus' Methode, die Körner und Aufsätze zu beleuchten. Febr.

G.L. Martjuschew' Distanzmesser. Febr.

Die Durchführung des Unterrichtes mit Markirpatronen bei der Feld-Ar- tillerie, von Hauptmann Losin ski. März.

Über das Laden der Geschütze init Schulpatronen bei den Schiessvor- übungen. März.

Gedanken über die Artillerie, von A. D. Staschewski. März.

Über den Bestand der saueren Mi- schung zur Bereitung der Nitro- cellulose, von J. Jastrebow. März.

Die Wabrscheinlichkeitslebre und ihre Anwendung beim Schiessen und Einschiessen (Bespr.). März.

Vorträge aus der Artillerie-Lehre (Bespr.). März.

Die Versuche mit Achremenko's Rädern (Russland). März.

(Russische) Versuche mit gekürzten Strängen (für die Geschtttzbespan- nung). März.

Über den Transport von blinden Ladungen und unadjustirten Ge» schössen bei den (russischen) Caval- lerie-Batterien. März.

G. M. Indutni's Kammerringe -Ap- parat für die Feldmörser. März.

Oberstlieutenant H am aso w's Beob- achtungs-Instrument. März.

Vorsichtsmassregeln beim Schiessen aus Mörsern (Russland). März.

Die Laffetentheorie, von Oberst P. Schiff. April, JMai.

Zur Frage der Übungen im Schnell- schiessen der Feld-Batterien. Ein© Antwort an N. Koslowski von K Dworzinski. April.

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Artlilerijskij Journal. Die Feuergeschwin- digkeit bei den Feld-Batterien, von A. C April.

Hauptmann Launitz's Schiessme- thode für die Küsten-Artillerie. April.

Maxim - Nordenfeldt's automatische Mitrailleuse. April.

(Russische) Versuche mit metallenen (Geschutz-)Rädern, System B r u n o n. April.

Aluminium - Manometer (russische Versuche). April.

SchiessTersuche mit 6zölligen Gra- naten zu Perm. April.

Controlschiessen mit Melinitgranaten zu Ochta. April.

Betreffend die höchste Feuerge- schwindigkeit bei den (russischen) Feldbatterien. April.

G. M. Muratow's Instrumente für das Artillerie-Spiel. April.

Über Maxim's Quadranten. April.

Lieutenant Zirg's Feld - Distanz- messer. April.

Hauptmann Padruskfs Distanz- messer mit verticaler Basis. April.

Zur Vergrösserung des Artillerie- Schiessplatzes im Moskauer Kreise. April.

Betreffend die Berichte über die praktischen Schiessübungen der (russischen) Feld-Artillerie im Jahre 1897. April.

Der EinÜuss der Schiessbedingungen auf das Brennen der Zeitzünder, von W, Trafimow. Mai, Juni.

Daten über die Resultate des feld- mässigen Schiessens in der (russi- schen) Officier-Artillerie-Schule, von S. Delwig. Mai. Juni.

Ein Versuch, die Nebenreactionen zu erklären, welche aus der Fabrikation des Schwefel-Äthers hervorgehen, von J. Njeljubin. Mai.

Hauptmann Michalowski's Aufsatz für Schnellfeuer - Küstengeschütze. Mai.

Trafimow's Mitrailleuse. Mai.

Versuche mit 57»nm-Shrapnels (Kass- land). Mai.

Kowalewski's Zünder (mit Doppel- wirkung). Mai.

Oberst M au b eng es mechanische Zünder. Mai.

(Russische) Schiessversuche mit prismatischem Pulver aus llzölligen Geschützen, Mod. 67. Mai.

Überzugslack für die (russischen) Artillerie-Geschosse. Mai.

LIII

Artillerijskij Journal. Über das Wett. bewerbschiessen der Festungs-Artil- lerie, von Ober8tlieutenant Goljä- chowski. Juni.

Hauptmann Perski's Instrument zur Prüfung der Quadranten auf die Richtigkeit ihrer Construetions- bedingungen. Juni.

Über das Hinausstossen der Schnl- geschosse aus der Geschützbohrung. Juni.

Zur Auswahl einer Schmiere, um die Waffen vor Rost zu schützen, von Stabs - Hauptmann K r y 1 1 o w. Juni.

(Russische) Schiessversuche mit V i c k e r's 75mm Schnellfeuer - Ge- birgsgeschütz. Juni.

Versuche mit der (russischen) Feld- Laffete Mod. 1895. Juni.

Über die 37mm Schulröhre für die (izölligenSchnellfeuergeschütze(Rus8- land). Juni.

Zur hermetischen Verschliessung von rauchlosen und rauchschwachen Pul- vergattungen. Juni.

Über das von Hauptmann Hama- so w erfundene Instrument zur Be- obachtung der Sprenghöhen und -Intervalle der Geschosse. Juni.

Aruiejnij Sbornjik. S o u c h i e rs Distanz- messer. 1.

Versuche mit Pieper's Dreilinien- Revolver (Russland). 1.

Das Kriegsgewehr der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft (Forts.). 1, 2.

Automatische Handfeuerwaffen und deren neueste Modelle, von W. Char- tulari. 1, 2.

Wie kann man die Feuerwirkung des Kriegsgewehres erhöhen? (Bespr.). 1.

Praktische Rathschläge zur Schulung der Mannschaft im Schiessen (Bespr). 1.

Die militärische Schiessausbildung und das freiwillige Schiessen in der Schweiz (Bespr ). 1.

Effetti dei fucili di piccolo calibro (Bespr). 1.

Lehrbuch der Waffenlehre (Bespr.). 1.

Beschreibung der blanken Waffen des k. und k. Heeres (Bespr.). 1.

Betrachtungen über das Infanterie- Gewehr von heute und morgen. 1.

Wünschenswerte Änderungen am (russischen) Dreiliniengewehr. 1.

Über Zielpunkte, von A. Popow. 1.

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LIV

Araiejaij Sbornjlk. Liste der Apparate and Hilfsmittel, welche bei den Trappen beim Schiessen gebraucht werden (Rossland). 2.

Die von Hauptmann M i s e r o w vor-

(rassisehen) Dreiliniengewehr. 2.

Hauptmann Tawastschern's Er- gänzungen zum „8cbützen-Buchlein\

P. S i e h f e 1 d t's mechanischer Zeiger „Excelsior" (als Zielcontrolapparat). 2.

Pieper's Revolverpatronen (Ver- Buchs-Ergebnisse). 2.

Versuche mit dem von Lieutenant Schtschelknnow erfundenen Gewehrgestelle zur Vornahme des Schiessens mr Nachtzeit. 2.

Kap8eleinfflhrungs - Apparate ver- schiedener Systeme für die Zimmer-

wehre (Russland). 2.

Übersicht der Versuche, welche der Bewaffnung unserer Armee mit dem 3Linien-6ewehr M. 91 vorangingen, von N. Jurllow. 2.

De la valeur des cretes militaires contre les feux d'infanterie(Bespr.).2.

L'armement et la technique des feux des infanteries modernes (Bespr.). 2.

Die Entwicklung des Repetierge- wehres (Bespr.). 2.

Instruction des Schiess- und Waffen- wesens (Bespr.)- 2..

Wünschenswerte Änderungen und Ergänzungen zur (rus8ischen)Schiess- instruction vom Jahre 1896. 2.

Was ist besser? Bemerkungen über die Schiessausbildung. 2.

L'eoho de larmee L'artillerie (revue). 1.

Accidentdans une cartoucherie (fran- c«ise). 6.

Perfectionnement du Lehel. 7.

Nouveau fusil allemand. 9.

L'öcolc de tir de Whale Island (An- gleterre). 10.

L'armement du Japon. 10.

L'explosion d'une poudriere ä Toulou. 11.

Socie"te de tir au canon de Paris. 11.

Le tir et les societes (en France). 15.

Ecoles ä feu (francaises). 17.

Les poudrieres (en France). 19, 21.

Nouveau fnsil de guerre (en France). 20.

Tirs de guerre (en France). 20.

Nouveau canon russe 21.

Nouveau canon electrique (anglais). 21.

L'eoho de Tanne«. Nouveau fusil danois. 22

ün nouveau canon (de marine fran- cais). 23.

Le canon (francais) de 75. 26, 27

ün nouveau canon Italien. 26.

Le progres militaire. Le livre du canon- nier (revue). 1.901.

Ecoles a feu d'artillerie (France). 1.902.

L'artillerie (revue). 1.910.

L'explosion de Toulon. 1.915, 1.916.

Trois artilleries. 1.916.

Les poudrieres (francaises). 1.918.

L'explosion de Bourges, 1.919.

L'artillerie ä tir rapide et ses con- söquences. 1.919

Eiplosion dans la forteresse d'Huy (Belgique). 1.925.

Mate'riel Engelhardt a tir rapide (en Russie). 1.927.

La nouvelle artillerie allemande. 1.935.

Nouveau mate'riel d'artillerie (Au- triche). 1.935.

L'instruction du tir (en France). 1.937.

Le tir et les rögiments de Paria. 1.938.

L'armement moderne de l'infanterie (revue). 1.938.

Le tir de l'infanterie avant et apres la guerre de 1871. 1.989.

Etüde sur le tir (revue). 1 939.

Nouveau fusil (allemand) et modifi- cations au fusil actuel. 1.940.

L'armement des tlllgraphiste* (France). 1.946.

Journal des sciences militaires. L'arme- ment et la technique des feux des infanteries modernes (revue). Jann.

L'artillerie. Matenel, Organisation (revue). Febr.

Applicatoriscbe Übungen im Schiess- wesen bei dei Feld- Artillerie (revue). Febr.

Schnellfeuer - Feldkanonen (revue). Marz.

Leyons d'artillerie. 2C edition (revue) Juni.

Revue du oercle militaire. L'armement et la technique des feux des infan- teries modernes (revue). 1.

La soci^te" de tir au canon de Paris. 2, 7, 15, 20.

L'artillerie (revue). 2.

Les t'coles ä feu de l'artillerie (fran- <;aise) en 1899. 4.

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Journal des sciences militairea. De la

vuK'ur des crötes militaires contre les fem d'infanterie (revue). 4.

L'artillerie de campagne (anglaise).

5.

Un nouveau fusil d'infanterie (en Allemagne). 6, 19.

Annement (en Suede). 6.

Les armes ä feu portatives modele 1895 de rAutriche-Hongrie. 7.

Transformation du fusil d'infanterie (allemand). 7.

Le pistok-t ä cbargement automatique Mauser. 8.

L'artillerie ä tir rapide en Russie. 9.

Les ecoles a feu de rartillerie (ita- lienne) en 1899. 9.

Note sur l'emploi des feux du canon de 90 avec goniometre, par le colonel Percin. 15— -17.

Etudes sur l'artillerie de campagne autrichienne. 16.

Nouveau materiel pour l'artillerie de campagne et de montagne (en Italie). 16.

Un obusier de campagne (suisse). 17.

Champs de tir de circonstance et tirs de combat, par le commandant Rabbot. 18.

Le nouveau reglement sur l'instruc- tion du tir de l'infanterie beige, par le capitaine Taboureau. 18, 19.

Le nouveau materiel d'artillerie de campagne (en Autriche). 19.

Un nouveau canon de cöte (espagnol). 20.

Le nouvel armement de rartillerie (suisse). 23.

Manuels de tir pour les officiers d'artillerie des räserves (en France).

25.

Revue militaire de I etranger. Nouvelle bausse pour le fusil Mauser (Belgique). 854.

Ecole centrale de tir de l'artillerie (italienne) ä Nettuno. 854.

Cours pour les sous-ofticiers, ouverts en 1899 ä l'öcole de tir d'infanterie (allemande). 855.

Ecoles a feu des re>iments d'artil- lerie (Italie). 857.

L'artillerie. Materiel, Organisation (revue). 858.

Revue d'artillerie. Le materiel mod. 96 de l'artillerie de campagne allemande Jänn.

Etüde sur les pistolets et revolvers de precision, par le capitaine L. F e r- ras. Jänn.

LY

Revue d'artillerie. Effets de l'artillerie de bord americaine a la bataille navale de Santiago. Jänn.

Lebrbucb der Waffenlehre (revue). Jänn.

Le materiel de l'artillerie de cam- pagne de l'usine Krupp (1892—1897) (resume), parle capitaine L.D ec epts. Febr.

Obsignation et repart ition des objec- tifs de rartillerie. Millieme et milli- metre, par le capitaine F. Morelle. Febr.

Projet de hausse-niveau pour canon de campagne (Suisse). Febr.

Materiel de rartillerie de forteresse autrichienne, par le lieutenant M.C. Curey. März.

Au sujet de la transformation du materiel de campagne (italien) März.

Essais de pistolets automatiques (en Suisse). März.

L'armement et la technique des feux des infanteries modernes (revae). März.

Pistolets automatiques, par le capi- taine N. Parra. April— Joni.

Appareils de pointage de siege et de place proposes par le lieut van Royen, de rartillerie hollandaise, par le lieut. M. C. Curey. April.

L'armement de l'artillerie (cliilienne). April.

Materiel d'artillerie ä tir rapide du general Engelnardt (Russie). April.

Les armes de petit calibre et leur puissance meurtriere (revue). April.

Pruebas por tracciön de cobres y la- tones (revue). April.

Materiel d'artillerie des etablisse- ments Vickers, Sons and Maxim, par le lieut. M. C. Curey. Mai.

Deculassement des bouches ä feu (revue). Mai.

Reparation du feu de l'artillerie, par le colonel Percin. Joni.

Mise en service d'uu nouveau fusil (en Allemague). Juni.

Mesure des surfaces vulnerables pr^sent^es par un tireur dans ses differentes positions. Juni.

Au sujet de la transformation de l'armement de l'artillerie de cam- pagne (anglaise). Juni.

Canon de montagne ä tir rapide de 70mm (mexicain), Systeme Mondragon. Juni.

La rasance des terrains avec le clipsometre (revue). Juni.

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LVI

Revue d'artillerie. L'artillerie. Ifateriel, Organisation (revue). Juni.

Schnellfeuerkanonen (revue). Jnni. Revue de eavalerie. Essai d'un nouveau

sabre (de eavalerie, en Antriebe). Jänn.

Cours de tir en 1899 (Allemagne). Febr.

Rivista militare italiana. Istruzione c campi di tiro (in Francia). 1, 12.

Proiettili del nuovo cannone a tiro rapido (francese). 1.

Riarmainento delle batterie delle colonie inglesi. 2.

Artiglieria a tiro celere e poligono di tiro (in Rumenia). 3.

Pistole automatiche (in Isvizzera). 5.

Provviste di armi (Turchia). 5.

II tiro celere pell' artiglieria cam- pale russa. 6.

Istruzione sul tiro (in Belgio). 7.

Armaniento delle batterie montate (francesi). 7.

A proposito del „tiro di tucileriau della „Rivista di fanteria", pel tenente E. B i a n c h i d' E a p i n o s a. 8, 12.

Cannone di montagna di 76' 5mm a tiro rapido (in Isvizzera). 9.

II cannone (austriaco) da 9cm M. 75 niodificato. 9.

Corazza per truppe (Francia). 10.

II tiro nel corpo dei cadetti (svizzeri). 10.

Armi automatiche. 12.

Nuova carabina pelle cavalleria(belga). 12.

Campi di tiro di circostanza e tiri di combattimento. 12.

L'esercito italiano. Aneora sulle mitraglia- trici. per D. Lee ca. 3.

Tiro a segno na/ionale (in Italia). 3, 8, 15. 17. 20, 24, 27, 30, 40, 50.

Corsi di tiro alla scuola di Parma, nel 18911. (i.

Nuove cartuccie e nuovi proietti di esercitazione (in Austria). 12.

Nuovo mezzo per osservare esatta- mente lo scatto graduale del fucile. 15.

Feritoia mobile (in Italia) 17.

Scoole di tiro d'artiglieria (in Italia) nel l^.i?. 22.

Scoppiu d'una polveriera a Tolone.

29.

Fucili di nuovo modello (in Italia). 30.

Un nuovo fucile (a Berlino). 33.

1 rimbalzi ed i poliironi di tiro. 35. 41

L'esercito italiano. La catastrofe delU cittadella di Huy (in Belgio. - Esplosione). 47.

Campi di tiro (in Italia). 49.

La rinnovazione (del materiale) ieü' artiglieria francese. 60.

Rivista d'artifllieria e genio. Contributo allo studio del nostro materiale d'artiglieria da montagna, pel tenente colonnello 0. Ducros. Jänn.

Utopie telemetriche, pel capitano E. Pierucci. Jänn.

L'obice da campagna secondo il generale Rohne. Jänn.

Pistole pneumatiche sistema Berg- mann e sistema Browning. Jänn.

Obice inglese da 5 pollici pell' ar- tiglieria campale. Jänn.

Prove di tiro eseguite agli Stati Uniti contro corazze sistema Krupp. Jänn.

Esperienze (brasiliane) con cannor.i Krupp da 15cm. Jänn.

Costruzione di proietti piü pesanti pei cannoni a tiro rapido (francesi). Jänner.

Nuovo proietto pel fucile delle fan- teria (francese). Jänn.

Cannoni scomponibili (inglesi). Jänn

Adozione della pistola automatica Mauser (in Inghilterra). Jänn

Ispezioni alle scuole di tiro in Russia. Jänn.

L'anuamento delle navi da guem (americane). Jänn.

Esperienze (svizzere) con pistole automatiche. Jänn.

L'artillerie. Mate'riel, organisatia (recensione). Jänn.

Deculassement des bouches ä feu Resistauce des bouches ä. feu (re- censione). Jänn.

Tavole grafiche per correggere gli errori dovuti al dislivello fra battem e bersaglio, pel capitano G. Ricci. Febr.

Pistole a rotaxione o pistole auto- matiche? pel tenente R. Benci- venga. Febr.

Alcune applieazioni del calcolo della probabilitä al tiro di una batteru, pel tenente A.Calichiopulo. Febr

Cannone da montagna dell' artiglieris messicana. Febr.

Nuovo arraamento dell" artiglieria (tedesca). Febr.

Un nuova fucile? (Germania). Felr

Nuovo pallottola da fucile (in lnc liilterra). Febr.

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LVI1

Rivista d artiglieria e genio. La mitra- gliatrice Fitzgerald. Febr.

La corrosione nelle armi da fuoco (inglesi). Febr.

Esperimenti (rumeni) con cannoni campali a tiro rapide Febr.

Prisma a riflessione totale pella mi- surazione delle distanze, pel capitano E. Pierucci. März.

Tiro scalare da costa. pel tenente A. Calichiopulo. März.

Cofani per munizioni per batterie da montagna, pel tenente B. A.Ra- vel Ii. März.

Circa l'esecuzione dei tiri dell' arti- glieria da campagna, nelle scuole reggimentali, per A. Clavarino. März.

Amniaestramenti teenici dedotti dalla guerra ispano-americana. März.

Materiale da montagna e da sbarco da 75mm a tiro rapido sistema Maxim-Nordenfeldt. März.

Armi da fuoco portatili a ripetizione mod. 95 in Austria-Ungheria. März,

Calibro delle artiglierie pegli incro- ciatori (tedeschi). März. Adozione di un nuovo facile in Ger- mania. März.

Effetti della cordite nelle canne dei fucili. März.

Nuovo affusto da campagna (russo). März.

Adozione del telemetro Lewis e di apparecchi azimutali (pelle artiglie- rie degli Stati Uniti). März. Sbrapnel fumigeno, pel capitano E. Pierucci. April. Tabelle uniche speciali di tiro, pel tenente G. Carminati. April. Circa l'istruzione (italiana) sul tiro per rartiglieria da campagna, per A. Clavarino. April. Effetti delle pallottole colla punta di piombo e colla punta vuota. Proposta di una nuova forma di pallottola. April.

II boomerang (arma indigena d'Aus- tralia). April.

Süll' armamento della fanteria, dei eiclisti e degli ufficiali (in Inghilterra). April.

Materiale per l'artiglieria da cam- pagna ed a cavallo (inglese). April. Abolizione del polverifieio di Kirkeo in India. April.

Circa nuovi dispositivi pella misura- zione delle distanze in campagna, pel capitano G. Mori. Mai.

Rivista d'artiglieria e genio. Circa il materiale (d'artiglieria) da montagna. Mai.

Munizionamento delle nostre batterie campali e sua distribuzione nelle vetture, pel maggiore G. F r a n z i n i, Mai.

Materiale mod. % dell' artiglieria campale tedesca. Mai.

Consumo delle munizioni pell' arti- glieria campale in seguito all' ado- zione dei cannoni a tiro rapido; conseguenze che se ne traggono. Mai.

Giudizi inglesi sulle artiglierie da costa ed il loro puntamento. Mai.

II nuovo materiale campale austriaco. Mai.

Nuovo cannone da campagna (fran- cese). Mai.

Nuova polvere ad azione dirompente per le granate (inglesi). Mai.

II nuovo Remington (alMessico). Mai.

Cannoni a tiro rapido (rnssi). Mai.

Nuovi proietti dirompenti (Svizzera). Mai.

Lecciones de artilleria eiplicadas en la escuela superior de guerra (re- censione). Mai.

Explosive materials (recensione). Mai.

Servizio dei depositi laboratori alle scuole di tiro d'artiglieria. pel capi- tano F. Spagnoli. Juni.

Nota circa l'impiego degli alzi sca- lari nel tiro da costa, pel capitano G. Ricci. Juni.

Organizzazione del tiro da costa in Russia. Juni.

Alcuni cenni sulla scuola centrale di tiro tedesca pell' artiglieria cam- pale. Juni.

Sulla legge delle pressioni nelle bocche da fuoco. Juni.

Un telemetro da costa del secolo XVI0. Juni.

Misuratore delle pressioni nelle boc- che da fuoco. Juni.

- II nuovo fucile pella fanteria (tedesca). Juni.

Scuole militari di tiro al poligono di Jüterbog. Juni.

Esperienze con cannoni campali a tiro rapido (agli Stati Uniti). Juni

Circa l'effieacia del Uro delle batterie secondarie. Juni.

11 nuovo armamento dell' aitiglieria (svizzera . Juni.

Journal of the Royal United Service In- stitution United States. Naval Od na nee. 25*3.

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LVI1I

Journal of the Royal United Service In- stitution Breech Mechanism for Vicker's9 2-inch, 10-inch, and 12-inch Gans. 253.

Notes on Musketry Training ofTroops, by Captain H. R. Mead. 253.

The New Musketry Instructions for the Bulgarian Infantry. 253.

Result of the Musketry for 1890 (Belgium). 255.

The New German Q. F. Gun. 255.

Russian Q. F. Artillery Materiel. 255.

The New German Rifle. 256.

Proceedinge of the Royal Artillery In- stitution. Artillery Used in Recent Campaigns in Egypt and its Effects. 1.

Auto - Sighting, by Colonel G. S. Clarke. 3.

Automatic Sighting, by Captain H. S. J eudwin e. 3.

Quick Firing Field Equipement on the Continent, by Captain L. R. K e n y o n. 8.

The Shooting of our Coast Artillery and how to Improve it, by Major- General J. F. Owen. 4.

Mode of Obtaining a Figure of Merit, for Comparing the Shooting of Diffe- rent Coinpagnies, from Different Works, by Lieut. P. K. L e w e s. 4. Ammunition Columns for Mountain or Irregulär Warfare. 4.

Artillery Ammunition Supply, by Lieut. B. Atkinson. 4.

Journal of the United States Artillery. Problems in Curved and Indirect Fire, by Major J. M. Ingalls. 36.

New Type Wire Guns. 36.

War Material. 36.

The Phenomena and Theories of Explosions and the Classification, Constitution and Properties of Ex- plosives (review). 36.

A Simple Metbod of Laying Guns for Indirect Fire for the 3 2 B. L. Field Rifle, by Lieutenant A. Ha- milton. 37.

A Note ou the Calculation of the Transverse Dimensions of Steel Guns, by Captain C. Gautier. 37.

The 5-Inch H<>witzers at Omdurman. 37.

The Shooting of our Coast Artillery und how to Improve it, bv Major- General J. F Owen. 38.

Temperature Deteloped in Fireanns by Firing [Second Note», by Engi- neei M. Bülardon 3S.

Journal of the United States Artillery.

Quick-Firing Field Gun Carriage. 88. La Belglque militaire. Artillerie. Nou- velles diverses. 1.442.

Suppression de la poudre noire (aai Etats-Unis). 1.443.

Essais avec des canons a tir rapide (en Roumanie). 1.444.

Les pistolets ä repetition automati- ques, Systeme Bergmann. 1445.

Nouveau fusil (en Allemagne). 1.446, 1.448.

Un nouvelle bombe (en Angleterre). 1.446.

Balle h effet instantane (anglaise). 1.446.

Le rearinenient (de rannee suedoisei. 1.446.

Les pistolets automatiques (en Suisse). 1.446.

Effets de la cordite. 1.447.

Artillerie (turque Materiel). 1.447.

Lecanonätir rapide (franeais). 1.450.

Schnellfeuerkanonen (revue). 1 450-

P^riodes de tir (en Belgique). 1.451. 1.458.

L'explosion de Huy (Belgique). 1.455. 1.457, 1.458.

Nouveaux canons de campague ä tir rapide (aux Etats-Unis). 1.455.

Canons a tir rapide (russes). 1.455. 1.458.

Changements au reelement sur le tir (Angleterre). 1.458.

L'armement moderne de riafanteiie (revue). 1.460.

Exercices de tir (de l'artill beige) 1.461.

Etüde sur le tir (revue). 1.461.

Le nouveau reglement de tir (beige) et les soldats de 1™ classe. 1.465.

Revue de l'armee beige. Chevaux et voitures de l'armee, par le capitaiue Lambert. Jänn., Febr.

Le manometre enregistreur de pres- sions dans les pieces d'artillerie. par le lieut.-colonel 0. M a t a. Jänu.. Febr.

Le pistolet automatique Browning, par le capitaine E. Hartog. Jänn , Febr.

Experiences executees en Antriebe avec des canons a tir rapide. Jänn , Febr.

Schnellfeuer - Feldkanonen (revaei Jänn., Febr.

Comparaison des differents fusils en usage dans les infanteries europeen- nes, par le lieut-colonel E. Q n i- naux. März. April.

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LIX

Revue de l'armee berge Etüde sur 1 Ar- tillerie de fortere88e sous coupole et son application aux forte de la Meuse. März, April.

Etüde sur le tir de l'infanterie, par le lieutenant CoUon. Mai, Juni.

Le mate"riel de cainpagne de 75mm, ä tir rapide. Mai, Juni.

L'armement et la techniqae des feux des in fanter ies modernes (revue). Mai, Juni.

Ailgem Schweiz. Militär-Zeitung. Die nenen Bedingungen für das Schnl- schiessen der deutschen Armee. 2.

Die Neubewaffoung der (deutschen) Artillerie. 2.

Gewehrfabrikation (in England). 3.

Die deutsche Infanterie - Schiess- schule 1899. 6.

Der heutige Stand der Schnellfeuer- geschützfrage in Frankreich. 7.

Die obligatorischen Schiessübungen (in der Schweiz). 7.

Ordonnanzscheibe (Schweiz). 9.

Neues Scbnellfeuergeschütz (Frank- reich). 9, 17.

Schiessschulen in der Schweiz. 10.

Umbewaffnung der (deutschen) In- fanterie. 10

Explosion der Pulvermagazine von Lagoubran (bei Toulon). 11.

Pyroxylin-Explosion in der Dragoner- Kaserne zu Plock (Russisch-Polen). 11.

Haubitze für die (schweizerische) Feld-Artillerie. 13.

Die neue (bulgarische) Schiessinstruc- tion. 13.

(Schweizerische)Brisanzgescbosse.l5.

Pulver-Explosion (in Bautzen). 16.

Patronen- und Pulver-Explosion (in der Festung Huy, Belgien). 16.

Über die Explosion in Bourges. 17.

Über eine Pulver - Explosion vor 40 Jahren (18. Nov. 1857 in Mainz). 17.

Etwas über die deutsche Feld-Artil- lerie-Schiessschule. 20.

Auf dem Jüterboger Schicssplatze. 20.

Die russische Artillerie. 20.

Die özölligen Haubitzen bei Oradur- man. 21.

Artilleristisches (aus der Schweiz). 21.

Cadettengewehre (Schweiz). 24.

Besichtigungen der Artillerie (Bayern). 24.

Die Frage der Schnellfeuergeschütze (in Österreich). 24.

AHgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Ein

neues Explosivmittel. 24.

Fürst Bismarck und das rauchlose Pulver. 24.

Artillerie-Schiessen imgrossen Moose (Schweiz). 26.

Artillerie- Schiessübungen(inBaYern). 26.

(Sprengversuche mit) „Litotrith" (in der Schweiz). 26.

Die Dum-Dum-Geschosse. 27.

Uber die Geschossfrage. 27.

Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.

Schiessübungen der Feld-Artillerie, von Major Habicht. 1.

Schiessbericht Nr. 89 vou Friedrich Krupp. 1.

Massstab für Stichscheiben. 2.

Das neue französische Feldgeschütz. 2, 4.

Die Artillerie-Übungen in Chälons. 2.

Über Maschinengewehre. 2.

Das deutsche Feldgeschütz C 96 (Bespr.). 2.

Die Resultate der feldmiissigen Schiessübungen der schweizerischen Artillerie im Jahre 1898. Beilage zu Heft 2.

Ein 76 5mm Schnellfeuer-Gebirgs- geschütz. 3.

Applicatorische Übungen im Sehiess- wesen der Feld-Artillerie (Bespr ). 3.

Das österreichische 9cm Feldgeschütz M. 1875. 4.

Neue Sprengstoffe für Granaten. 4.

Schnellfeuer-Feldkanonen (Bespr.) 4.

Leitfaden der Pyrotechnik (Bespr.). 4.

Ausbrennen der Geschütze beim Schiessen mit Cordit. 5.

BallistischeVergleichung verschiede- ner Geschützentwürfe der Neuzeit, von E. Oe kinghaus. 5.

Die 12cm Schnellfeuerhaubitze in Panzerlaffete, M. 1891. 6.

Versuchsweise Bewaffnung mit dem verbesserten Infanterie-Gewehr M. *.*8 (Deutschland). 6.

Die Schnellfeuer - Gebirgsgeschütze auf Cuba. 6.

Explosivstoff „Petroclastit". 6.

Schweiz. Monatschrift für Officiere aller Waffen. Anleitung zur Behandlung und zum Unterhalt der Waffe (Be- sprechung). 3.

KriegsmässigeSchiessausbildung, von Oberstlieutenant E. Fiedler. 4-6.

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XX

Schweizerische Monatschrift für Officiere aller Waffen Zeitgemasses Entfer- nungsschätzen (Bespr.). 4.

Verbot des Verschiebens des Korns an Gewehren (Schweiz). 5.

Die Erfüllung der Schiesspflicht (in der 8chweiz). 5.

Revue militaire suisse. Le nouveau canon de campagne francais. 1.

L'artillerie de campagne (allemande) a comple'te' son armement. 1.

Etüde d'obusiers de campagne (Alle- magne). I.

Fabriques allemandes de materiel de guerre. 1.

Le ravitaillement en munitioD de 1'infanterie (beige). 1. 3.

Rapport de tir de l'usine Krupp Nr. 89), par le capitaine de V al- lere. 2.

Le fusil des cadets (suisses). 2.

Nouvelle hausse pour pieces de cam- pagne (en Suisse). 2.

Armement de l'artillerie (suisse). 2.

Nouvelles regles de tir pour l'artil- lerie (autrichienne). 2.

Les poudres Maxim-Schupphaus. 2.

Les essais d'artillerie ä Nettuno (Italie). 2.

Explo8ifs (chlorat^s Street). 2.

PK-ce de montagne de 76mm 5 ä tir rapide. 3.

Revue militaire suisse. Modification du fusil (allemand) M. 88/97. 3.

Nouveaux röglements bu r 1 'i n st r netion du tir (en Belgique). 3.

Schnellfeuerkanouen (revue). 3.

L'artillerie. Materiel, Organisation (revue). 3.

Tir de campagne de l'artillerie suisse en 1898. 4.

L'obusier de campagne (en Suisse). 4.

Brelan d'explosions (en France). 4.

Le nouveau fusil allemand. 5.

Pietolets automatiques (en Suisse). 5.

Nouveaux canons de campagne ä tir rapide (aux Etats-Unis). 5.

Canons ä tir rapide de 7bmm (en France). 5.

Armement portatif des armees euro- peennes (revue). 5.

Instruction de tir pour l'artilleri<? de campagne (suisse). 6.

Canon ä tir rapide et obusier de campagne (autrichiens). 6.

L'armement de 1'infanterie (enFrance). 6.

Les ecoles a feu de l'artillerie (en Italie). 6.

Tir k la cible (en Italie). 6.

Materiel Engelhardt ä tir rapide (en Russie). 6.

Des methodes d'instrnction du tir en France (revue). 6.

i

4. Ingenieurwesen. Befestigungskunst. Festungskrieg. Minirkunst. Pionnier- und Brückenwesen. Eisenbahnwesen. Telegraphie, Telephonie. Signalwesen. Luftschifffahrt. Brieftauben. Verkehrswesen überhaupt. Baukunde im allgemeinen. Technologisches. (Ober Festungen und Bahnen, auch die Aufsätze in strategischer und militär-geographisctter

Beziehung.)

Streffleu'rs österr. milit. Zeltschrift.

Europäische Kriegsbrücken-Systeme, von Hauptmann H. v. R i p p e r. Jänn.

Die Staatenvertheidigung und die Fortification am Endo des 19. Jahr- hunderts, von General M. Magda- 1 e n i t s c h. Febr.

Erwärmung der Notunterkünfte, von Hauptmann F. Babic. März.

Der Fesselballon im Dienste des höheren Führers im Feldkriege. März.

Hauptmann v. Kirchner's verbesserter Massstabcirkel. Mai.

Das Fernobjectiv im Porträt, Archi- tektur- und Landschaftsfache (Be- sprechung). Mai.

Organ der milit. -wissenschaftl. Vereine

Die Entwickelung des Beleuch- tungswesens in den letzten Decennien, von Hauptmann F. Walter LVIII. Bd. 5>.

Feldbefestigung (Bespr.). LVIII. Bd. 3.

Der Festungskrieg (Besprechung) LVIII. Bd. 3.

Das Pionnierwesen (Besprechung). LVIII. Bd. 4.

Vorträge über Festungskrieg (Bespr.). XVIII. Bd 5.

Mittheilungen Uber Gegenstände des Ar tlllerle- und Geniewesent. Die Gnipp* im Festungsgürtel, ihre Gliederung und ihre Elemente, von Oberst E Freiherr v. Leithner. 1.

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LXI

über Gegenstände des Ar- nd fieniewesens. Optische Telegraphie auf grosse Entfernungen. 1.

Übung^ im Fcldeisenbahnbau (Russ- land). L

Progres de )a defense des 6tats et de la fortification permanente depuis Vauban (Bespr.). 1.

Festungen und Festungsbahnen. Aus dem Kussischen des Oberst We- litscbko auszugsweise übersetzt von Oberstlieutenant K. Strze- chowski. 2, 3.

Der Festungskrieg (Bespr.). 2, 3.

La fortificazione permanente con- temporanea (Bespr.). 2, 3.

Gürtelfortstypen und deren Bestand- teile, von Hauptmann Ä. Zell. 4.

Bauwissenscbaftliche Versuche (in Frankreich), von Major V. P e t r i n. 4.

Kriegsausrüstung einerGürtelfestung. Studie von Hauptmann F. Skwor. 5.

Brieftaubenpost bei (russischen) Truppenübungen. 5.

Über Eisenbahn-Knallsignale und Sicherheitsschutzkappen. Nach amt- lichen Quellen bearbeitet von Haupt- mann J. Zigall. 6.

Über einen Sprengversuch mit Oxyli- qoit. von Artillerie-General-Inge- nieur Hess. 6.

Patentstuccatorplatten, von Major V. Petrin. 6.

Befestigungsbauten (in den Nieder- landen). 6.

Port Arthur (Befestigungen). 6.

Holztränkung nach Hasselniann, von Major V. Petrin. 6.

Scheinwerfer und Fernbeleuchtung (Bespr.). 6.

Militär-Zeitung. Die neue bosnisch-herce- govinisch-dalmatinische Eisenbahn. 1.

Küstenbefestigung (Frankreich). 4.

Russlands Eisenbahnen. 5

LuftschifFercurs (Österreich). 8.

Marconi's Luft-Telegraphie. 9.

Militar-Luftballon-Convention (zwi- schen Österreich und Deutschland). 11.

Eine Ballonfahrt von Wien nach Russland. 13.

Automobilein der (Osten-.) Armee. 14.

Oberlieutenant Hinterstoisser über die LuftschiffTahrt im Krieg-e. 15.

Brieftauben zur See. 15.

Bahnnetz in Transeaspien. 16.

Militär-Zeituno. Zerlegbare Brücken (Frankreich). 17.

Neue Verwendung des Acetylen- gases (in Deutschland) (Scheinwerfer). 18.

Panzerplatten für Kriegsschiffe. 19.

Riesenluftschiff in New- York. 19.

Fortschritte der Luftschifffahrt. 20.

Die Festungen in Elsass- Lothringen.

23.

Drahtlose Telegraphie im Luftballon (Österreich). 25.

Armeeblatt. Neue Festungsbauten in Ungarn. 7.

Ein neues Landesvertheidigungs- System (in Deutschland). 8.

Der Festungskrieg (Bespr ). 10.

„Im Reiche der Cyclopen" (Bespr.). 16.

Lexikon der Metalltechnik (Bespr.). 24.

Auflassung fester Plätze (in Frank- reich). 25.

Mittheilungen aus dem Gebiete des See- wesens. Über eine neue Vertheilung der Nadeln der Compassrose, von Prof. A. Vital. 1.

Experimental - Vorlesungen über Elektrotechnik (Bespr.). 2.

Die Entwickelung der asymptoti- schen Telegraphie (Telegraphie ohne Draht) (Bespr.). 3.

Englisch - deutsches Wörterbuch technischer Ausdrücke (Bespr.). 3.

Ein Empfänger für Marconi-Tele- graphie, von Ober-Ingenieur M. Burstyn. 5.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Telegraphie ohne Draht. Jänn.

Progres de la defense des ötats et de la fortification permanente depuis Vauban (Bespr.). Jänn.

Nachtsignale für Schiffsgebrauch (in Nord-Amerika). März.

Scheinwerfer und Fernbeleuchtung (Bespr.). April.

Militär-Wochenblatt. Verlängerung der Sudan-Bahn (bis Khartum). 4

(Französischer) LuftschiffTahrer-Club. 5.

Telegraphennetz im (französischen) Sudan. 10.

Befestigungswerke von St-Maurice. 14.

Cursus im Eisenbahnstationsdienste (Italien). 18.

Ausstattung der (russ.) Güterwagen mit Westiughouse-Bremsen. 18.

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LXII

Militär Wochenblatt. Strategische Bahnen in der Hercegovina. 19.

Englisches Post- und Telegraphen- amt in Kharthum. 21.

Militär-aeronautischer Curs (Öster- reich). 22.

Hauptmann Weiss über moderne Schlachtfeld-Befestigung. 23.

Zerlegbare Militär-Brücken (Frank- reich). 25.

Militärische Überwachung der Sprengstoffsendungen in Frankreich. 26.

(Nord-Amerika's) Kabelverbindung mit Manila. 29.

Der Festungskrieg (Bespr.). 32, 33.

Der Signaldienst (im englischen Heere). 3a

Fortschritte der metallurgischen Behandlung des Stahles. 42.

Eine neue Verwendung des Acety- lens. 43.

(Französischer) Eisenbahnbau in Westafrika. 44.

Über Ballonbeobachtung. 53.

Auflassung fester Plätte (in Frank- reich). 53.

Paris Lyon Mittelmeer - Eisen- bahn. 53.

Festungs-undPionnierwesen, Militär- Telegraphie 1874-1898. 54.

Flussübergang (mittels Flösse aus gummirter Seide in Frankreich). 55.

Dienstanweisung für den Belage- rungskrieg (Frankreich). 56.

Luftschifffahrtscurse für Officiere ( England). 57.

Über moderne Schlachtfeld-Befesti- gung, von Hauptmann Weiss. Bei- heft 5.

Neue militärische Blätter. Kabelfragen, neuere telegraphische, sowie Kabel- verbindungen, von H v. Schier- brand. Jänn.

Das Verteidigungswesen der klei- neren Staaten Nord-Europas. Jänn.

Das (deutsche) Armee-Fahrrad. Jänn. Die sibirische Eisenbahn. Jänn. Die Aussichten auf die Zukunft des Luftballons (Belgien). Jänn.

(.Russische Versuche) Scheinwerfer vom Fesselballon anzuwenden. Jänn.

-- Ein merkwürdiges Fahrrad (Einrad) [Monocycle], Jänn.

Wie lang sind die Telegraphenlinien der Welt? Jänn.

Anwendung des Fessolballons (Nord- Amerika) Febr.

Ein neues Nordpolar- Luftschiff. Febr.

Neue militärische Blätter. Beiträge zur Lösung der Luftschi ftfahi tsfrage auf Grund der Betrachtung einiger neuerer Modelle, von H. v. Schier- brand. Mär/.

Der militärische Wert der optischen Telegraph ie. März.

Der Lastentransport im Kriege« von Oberst TiUchkert. April.

Die Befestigungswerke von St- Maurice. Mai.

Brieftauben auf Schnelldampfern. Mai.

Die Festungen in Elsass-Lothringen. Juni.

Fahrrad „Greif. Juni.

Allgem. Militär-Zeitung. Zur Verstärkung des Befestigungswesens (in Schwe- den). 8.

Feldbefestigung (Bespr.). 21.

Versuche mit dem lenkbaren Luft- schiffe des Grafen Zeppelin. 29.

Neue Eintheilung der Befestigungen (Frankreich). 36.

„Guttalin" (Präparat zur Conservi- rung des Leders). 37.

Die Militär-Luftschifffahrt in Eng- land, von Hauptmann H. W. L. Moedebeck. 39.

Bau von strategischen Bahnen in (Britisch-) Indien. 42.

Der Rhein-Elbecanal und die Landes- verteidigung. 43.

Grundlagen der Lufttechnik (Bespr.). 47.

Aufhebung fester Plätze (in Frank- reich). 50.

Versuche mit dem Kries'schen Ace~ tylen-Scheinwerfe^Deutschland). 51 .

Das Messradmesser der Firma F. Soennecken in Bonn. 53.

Der Motorwagen im Heeresdienst. 54.

(Deutsche) Versuche mit Brieftauben im Seefluge. 56.

Deutsche Heeres-Zeitung. Die franzOsi-

siscuen Festungen. 2.

Küstenbefestigung (Frankreich). 7.

Über die Landesbefestigung Rumä- niens, von W. Stavenbagen. 18.

Neue Eisenbahn (Merw-Kuschk, in Mittelasien). 18.

Gibraltars Vertheidigungswerke. 30.

Feldbefestigung (Bespr.). 37.

Classificirung der französischen Festungen. 38.

Ist das Tandem-Fahrrad das nor- male Kriegsrad? von 0. v. Monte- ton. 41.

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LXIII

Deutsche Heeres-Zeitung. Über Fort- festungen, von E. Hart mann. 49

bis 53.

Die Benützung der Eisenbahnen im nächsten Kriege. 50—53.

Über die Bedeutung der Wasser- strassen im Allgemeinen und die Wichtigkeit des prqjeetirten Rhein- Elbe-Canals für militärische Zwecke, von Major Schierbrand. 50.

Die Verwendung des Äcetylens zu militärischen Zwecken. 52.

Internationale Revue. Der Bau des

Nicaragua-Canals durch die Land- enge von Panama. April.

Die neuen Eisenbahn-Projecte in Vorderasien. April.

L'emploi des automobiles comme voi- tures d'arm^e. Supplement zum Juni- Heft.

Kriegstechnische Zeitschrift. Automobile im Militärdienst. 1.

Das Goerz'sche Tricder-Binocle. 1.

Die neuesten französischen Befesti- gungen im See- Alpengebiet. 1.

Das kleinkalibri Magazingewehr und die Feldbefestigung. 1.

Schlitten für den russischen Re- srimentstrain. 1.

Fussmesser („Podotypometre") (Frankreich). 1.

Der Festungskrieg (Bespr.). 1.

Befehlgebung auf dem Gebiete der Feldbefestigung. 2.

Die elektrischen Starkströme, ihre Erzeugung und Anwendung (Bespr.).

Über den jetzigen Stand der Luft- schifffahrt. 3.

Die Einführung des elektrischen Betriebes bei den Hauptbahnen und ihre Bedeutung für die Kriegfüh- rung. 3.

Die weitere Entwickelung der Tele- graphie ohne Draht. 3, 6.

Die Anwendung von Minenbohrern im Festungskriege. 3, 5, 6.

Neueste Erfindungen und Ent- deckungen. 3, 5.

Die Ausbildung der Truppe mit dem Schanzzeug. 4

Die Telegraphie mit ultravioletten Strahlen. 4.

Ein Blick auf die Entwickelung der Acetylen-Industrie mit Berücksich- tigung neuer Anwendungen auf kriegstechnischem Gebiete, von Dr. Ch. Gott ig. 4.

Kriegsteohnische Zeitschrift. Über die Verwendung der Motorwagen, als Armee-Fahrzeuge, von Oberstlieute- nant Layriz. 4.

Militärbauten zu Befestigungs- und Unterbringungszwecken (in Asien). 4.

Über Signalisiren. Mit einem Anr hang: Feldsignaldienst ohne be- sondere Vorbereitung. 5.

Ein Reitsattel mit stellbaren Trachten. 5.

Eine einfache elektrische Fahrrad- lampe. 5.

Knallsignale zur Sicherung von Eisenbahnfahrten. 5.

Nernst's Glühlampe. 6.

Zur besseren Lüftung von Wohnun- gen, Lazarethen etc. 5.

Progre* de la defense des etats et de la fortification permanente depuis Vauban (Bespr.). 5.

Sammlung elektrotechnischer Vor- träge (Bespr.). 5.

Die Herstellung von feldmässigcn Flussübergängen. 6.

Fussfahrräder mit Kettenübertra- gung (Italien). 6.

Ramsey's Radkranz für Fahrräder (Nord- Amerika). 6.

Leitfaden für den Unterricht in der Feldbefestigung (Bespr.). 6.

v. Löbell s Jahresberichte etc. Das Festungswesen 1874—1898. II. Theil.

Das Pionnierswesen 1874—1898. II. Theil.

Das Militär-Telegraphenwesen. 1874 bis 1898. II Theil.

Militär-Luftschifffahrt. II. Theil.

Das Militär-Eisenbahnwesen. 1871 bis 1898. II. Theil.

Das Militär-Brieftauben wesen. 1874 bis 1898. II. Theil.

Die Entwickelung des Militär-Rad- fahrwesens. II. Theil.

Wojennij Sbornjik. Die Blockirung der Festungen und der verschanzten Lager, von Hauptmann Maximo- witsch. Febr., März.

Das Militär-Eisenbahnwesen in den westeuropäischen Grossstaaten, von W. Njeds wjedzki. April.

Eine neue Steigerung der Leistungs- fähigkeit des Berliner Eisenbahn- netzes, des G. M. von Wendrich. Mai.

Artillerijskij Journal. Betreffend A.A. Rze- schotarski's mikroskopische Unter- suchungen (des Eisens, Stahles und Gusseisens), von Musseljus. Jänn.

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XIV

Artillerijskij Journal. Die Elektricität und ihre Anwendung (Bespr.). Jänn.

Oberst Suschtschinski's Mikrotele- phon-Apparate. Jänn.

Mangen's Nachtsignal-Apparat Febr.

Studie über die Schmieren (be- sonders aus vegetabilischen Stoffen) in ihrer Anwendung zur Einfettung von Gestellen und Instrumenten, von Hauptmann Kryllow. März.

Über Stahlspäne zur Beseitigung des Rostes. März.

Versuche mit Automobilen (auf dem russischen Artillerie-Hauptschiess- platze). April.

„Arborit" (ein nach Kostowitsch- System hergestelltes Holzmaterial). Mai.

Kerosin-Leuchtapparat. Mai.

Pechfackeln für die (russischen) Festungen. Mai.

Über das Präparat „Desincrustant", zur Entfernung des Ansatzes aus den Dampfkesseln. Juni.

Russische Versuche mit einem elektrischen Kabel der Firma Velten und Guillaume. Juni.

fngenieurnij Journal. Über den Bau von Küstenbefestigungen, von N. Buj- nitzki. Jänn., Febr.

Nochmals über die Vertheidigungs- kunst und die Belagerungstaktik, von Major E. Rocchi. Jänn.

Flache Eisenbetondecken und ihre Berechnung, von Hauptmann N. Zitkewitscb. Jänn., Febr.

Bemerkungen über die Zimmeröfen aus Backsteinen, von P. Hollub- jätnjikow. Jänn.

Aus den Bemerkungen auf einer Reise in England im Jahre 1897, von Dr. Z a r i n z o w. Schwimmende Batterien zur Verteidigung von Meere.sengen. Eine neue Art schwimmender Docks. Uber das Herausbaggern von Erde über das Niveau eines Wasserspiegels mittels Maschinen. Ein neuer Beton- umrührkolben. Eine neue Bauart von feuersicheren Zwischendecken und Seheidewänden. Jänn.

Über die Verwendung von Stahl zur Erzeugung von Pontons, von W. King. Jänn.

Progr' S de la defense des etats et de la fortifieatiou permanente depuis Vauban (Bespr.). Jänn.

Über die Festigkeit einer Eisen- bahnlinie (Bespr.). Jänn.

Ingenieurnij Journal. Über den Bau des Goethe-Gymnasiums in Frankfurt a. M. Jänn.

Zur Tiber-Regulirung in Rom. Jänn.

Der neue Hafen in Kuihaven. Jänn.

Kunstbauten aus Cementbeton. Jänn.

Über die Massregeln, die Theater- besucher vor Brandkatastrophen zu schützen. Jänn.

Betreffend die Übertragung der elektrischen Kraft. Jänn.

Der Bau der Brücke „Alexander HF. in Paris. Jänn.

Die im Laufe des Jahres 1898 in der Festung Iwangorod. unternomme- nen Luftschifffahrts - Übungen, von P. Jesstifjej ew. Jänn.

Ein Schneezelt im Freilager, von W. Mal lieh in. Jänn.

Der Bau offener Küstenbatterien, von Oberst F. Roldän. Febr.

Über 8tras8enbau, von A. Doro« zinski. Febr.

»Allgemeine Bedingungen" zur Ver- gebung von (Bau-) Arbeiten im Lieferungswege, von L. Maljejew. Febr.

Bewegliche Brücken (Bespr.) Febr.

Voyages adriens au long cours. Fleuves aäriens, leurs cours, leur utilisation par les aCrostat« (Be- sprechung). Febr.

Die Regulirung des Rheins zwischen Bingen und St. Goar. Febr.

Der Kaiser Wilhelm-Canal. Febr.

Die Beleuchtung der Kasernen, von Lieutenant Rykatschew. Febr.

Prof. Lodsh's Blitzableiter für Telegraphen und Telephone, von M. Lissowski. Febr.

Blitzvertheilungszeiger für Blitz- ableiter, von M. Lissowski. Febr.

Flnssübergänge auf Eis, von Haupt- mann Babrowski. Febr.

Ein optisches Instrument, um Mi- niatur-karten zu lesen. Febr.

L'echo de l'armee. Manoeuvres de t£le- graphie (militaire, en France). 16. 19.

Le raebat des voies ferrees (en France). 17.

Le nouveau classement des places fortes (en France). 17, 19.

La ttfl6graphie sans fil. 21.

Nouvelles fortifications (francaises). 22.

Manoeuvres de pontonniers (enFrance). 22, 23.

Colombophilie militaire (en France). 24.

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L echo de l armee. Les nouvelles pompes automobiles. 26.

Les fortifications de Metz. 27.

La progres militaire. Wagons de* transports de troope. 1.907.

Telögraphie et aerostation militaires, pigeons voyageurs (revue). 1.908.

Classeraent des places fortes (fran- caises). 1.914, 1.945, 1.950.

Declassement des places (France). 1.918, 1.927, 1.938.

Les transits transversa« (des voies ferrees francaises). 1.925.

Les fortifications de Metz et la frontiere. 1.938.

Les fortifications de Nancy. 1.942.

La meteorologie appliquee ä l'ae>o- station (revue). 1.942.

L aerostation militaire en France et ä l'6tranger (revue). 1.944.

Conferences regimentaires sur la fortification. edition (revue). 1.950.

Utilisation des chemins de fer dans la procbaine guerre (revue). 1.950.

Journal des sciences militaires. f/aero- station militaire en France et ä l'etranger, par le commandant Bornecque. Jänn.,Febr., April, Mai,

La lumiere electrique et son emploi a la guerre, par le capitaine Cla- rinval. Mai, Juni.

Revue du oercle militaire. L automobile (revue). 2.

L'automobilisme et les transports militaires en campagne, par le ca- pitaine Bardonnaut. 5.

Le Transcaspieu. 5.

Les fortifications du Gotthard et de Saint-Maurice. 5.

Fortifications (suedoises). 6.

Bateaux pliants (experiences alle- mandes). 8.

Un nouveau reglement sur les trans- ports militaires (en Allemagne). 13.

~ Aerostation militaire en 1899 (Au- triche). 13.

Les automobiles dans 1'armCe (alle- mande). 15.

L'aluminiura dans l'armee. 16.

Navigation ae>ienne (en Allemagne). 16.

Nouveau fort au Sud-Ouest de Metz. 20.

Communications entre le Cap et le Caire. 21.

Outils portatifs pour l'infanterie (suisse). 21.

Conferences sur la fortification (re- vue). 21.

Organ der mllU.-wiMenaebaftt. Verelue. LIX.

LXV

Revue du cercle militaire. Däclassement des places fortes (en France). 22.

La bicyclette, sa construction et sa forme (revue). 24.

La meteorologie appliquee a l'aero- station (revue). 24.

Les nouveaux forts de Metz. 26.

Les explosifs dans la guerre de cam- pagne (destruction des obstacles et ouvrages d'art). 26.

Lancement par ballons de substances explosives (Angleterre). 26.

Revue militaire de l'etranger. Construc- tion de nouveaux ponts sur le Rhin, ä Düsseldorf et a Bonn. 854.

Lignes de chemins de fer livre'es a l'exploitation pendant l'annee 1898, en Allemagne. 855.

Travaux sur les chemins de fer d'Alsace-Lorraine. 855.

Cours d'instruction sur l'exploitation militaire des stations de chemins de fer (en Italie). 855.

Colombier militaire (dans la place forte de Libava). 855.

Les chemins de fer allemands dans le Sud-Ouest africain. 856.

Nouveau reglemeut allemand sur les transports militaires par chemin de fer. 856.

Les chemins de fer allemands a la fin de l'exercice 1897/98. 856.

Etat actuel des travaux du Trans - siberien. 858.

La fortification de campagne com- binee avec la tactique (revue). 858.

Construction d'un pont par les troupes de chemin de fer (en Allemagne). 859.

Revue d' artillerie. Marche d'un train rapide sur le chemin de fer du Nord (France). Jänn.

-- Les bandages pneumatiques et la rtfsistance au roulement (revue). Jänn.

Essai sur la thcorie generale des aciers, par le capitaine L. G a g e s. (fin.) Febr.

Etüde sur la navigation aerienne, par le capitaine P. G i r a r d v i 1 1 e. März.

Travaux de defense recemmement executes a Gibraltar. April.

Projets concernant l'dtablissement de Communications entre le Cap et le Caire. Mai.

Conferences regimentaires nur la fortification (revue). Juni.

Revue du service de rintendance mili- taire. Chauffage des fours de bou- langerie, par l'architecte H.lJunel. Jänn., Febr.

id. 18'J'J. Keptrtoriuui. 5

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LXVI

Revue du Service de l intendanee mili- taire. Determination da point de solidification des paraffines. Jänn., Febr.

Le carbnre de calcium et l'acätylene en France. Jänn., Febr.

Appareil simple de räglage auto- matique. Märt, April.

Conference internationale des chi- mistes de l'industrie du cuir. Marz, April.

Conservation des bois par l'electri- cite. März, April.

Le perchoi 1 (nouveau succedane du caoutchouc) März, April.

Emploi de l'amiante (asbeste) dans les constructions. Mai, Juni.

Contre Thumidite des taves. Mai, Juni.

Le cay-da (mutiere colorante). Mai, Juni.

Le caoutchouc au mais. Mai, Juni. Rivista militare italiana. Ferrovia (russa)

Merv-Kuschk. 1.

(Le fortificazioni di) Nancy. 1.

Nuove costruzioni a San Maurizio (Svizzera). 2.

Lavori pella difesa di Anversa. 3.

Ferrovia Tifiis-Kars. 3.

Gli automobili per grossi caricbi e la loro iinportanza militare. 3.

Gli apparecchi dell' aeronautica. 3.

Dove si ha bisogno di fortezze? 3. Le ferrovie militari da campo. 5. Impiego dei minatori in guerra, pel maggiore B. Zanotti. 6, 7.

Ferrovie inglesi (in China). 6.

ütilizzazione dei saccbi da distri- buzione per la costruzione di zattere e ponti galleggianti (Francia). 6.

La meteorologia applicata alla navi- jrazione aerea. 7.

Nuova ferrovia nel Caucaso. 8.

Stivaletti pneumatici. 8.

- Fortificazioni e lavori (russi) a Port- Arthur. 9.

Ferrovie e telefoni (in Russia). 9.

Gli automobili applicati ai trasporti militari. 9

Esercito e fortezze. Pensieri sull' assetto difensivo degli Stati pel ten .-oulonnello E. Rocchi. 11, 12.

Fortilicazioui (svizzere). 11. L'esercito italiano. Le ferrovie (in Eri- trea). 5.

Dal Baltico al Mar Nero (nuovo «•anale). 12.

La prima ferrovia elettrica in Italia I^Milano-Monia). 19. 20.

L'esercito Italiano. Colombi viaggiatori (in Italia). 21.

Forni elettrici. 25.

Scoppio di uu alto forno a Savona. 27

Le traversie di an pallone militare 30.

Corsi ferro viari di stazione (in ItaKa). 33.

Trasporto dei materiali militari (in Italia). 36.

Convenzione militare (austro-genna- nica) pegli aerostati. 37.

Un nuovo forno portatile. 41.

Strada ferrata strategica (francese). 42.

Rivista cPartigllerla e genta. Stivaletti pneumatici, pel capitano L. Pelle- rano. Jänn.

Nuovi lucchetti a scatto per cofani da salmerie, pel capo-tecnico P. Pas- coli. Jänn.

La cinta fortificata di Anversa. Jinn.

Cilindri a rulli per mozzi di ruote e loro impiego nel earreggio da guerra. Jänn.

Demolizione della cinta di Parigi. Jänn.

Aerazione delle abitazioni mediante finestre a doppi vetri (Francia). Jänn.

Vettura (tedesca) per l'illuminazione dei campo di battaglia. Jänn.

Fabbricazione di corazze sistemft Krupp (in Russia). Jänn.

Fortificazioni costiere (spagnaole)- Jänn.

Motivi architettonici (recensione). Jänn.

Memoria sul terremoto di Rieti (28 giugno 1898) pel maggiore L Marin el Ii. Febr.

Circa i pavimenti delle abitazioui collettive e le pavimentazioni stra- dali. Febr.

- Dell' allacciatura di grossi pesi solle vare. Febr.

La lampada incandescente ad am libera N e r n s t. Febr.

Automobili pel servizio militare iiu Inghilterra). Febr.

II vuoto quasi perfetto ottenutc mediante le basse temperatur? (Inghilterra). Febr.

Assodamento dei terreni franosi ron piantagioni di acacie (in Italia). Febr

Metodo Tesla pella traamissior. di energia senza conduttori. Febr.

Le fortificazioni svizzere (costo). Febr.

Caratteri dei mattoni di buoiu qualita. Febr.

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Rivista d'artiglieria e genio. Esperienze

di confronto fra diverse sabbie. Febr.

Lampade ad incandescenza pel ser- uzio telefonico. Febr.

Impiego della gelatina esplosiva nella rottara di un cassone metallico sub- acqoeo. Man.

Le difese accessorie superate per mezzo delle colmatura. März.

Di agram ma per trovare il lavoro d'una caduta d'acqua. März.

Disposizioni per lo studio e l'ese- guimento dei lavori del genio (in Franc ia). März.

Trasformazione delle fortezze (te- desche) giä esistenti. März.

Battello piegabile pell' esercito (tedesco). März.

Nuovo 6istema di trazione elettrica (in Italia). März.

Esercitazioni di costruzione delle ferrovie militari da campo (in Rossia). März.

Studio di uu ponte metallico di avanguardia, pel tenente colonnello P. Spaccamela. April.

Vetro retinato e vetro metallizzato. April.

Ruote con cerchione elastico Ra El- sey. April.

Impiego dei sacchi in consegna alla cavalleria per la costruzione di zattere e ponti galleggianti (in Francia.) April.

Spalmatura degli orinatoi con olio di catrame (in Francia). April.

Lega metallica riducibile in polvere (agli Stati Uniti). April.

Nuovo metodo di stampare mediante i raggi X (America). April.

La fortificazione permanente e la guerra di fortezza trattate secondo le fonti piu recenti (recensione). April.

Calcolo dell' incavalcatura all' ita- liana, pei capitani E. Pirro, ed E. de A ngel is. Mai.

Reticolato misto di ferro e terra- cotta della ditta Stauss e Ruft" di Cottbus. Mai.

Apparecchio di salvataggio per gffn- cendi. Mai.

Gli automobili alle grandi nianovre (au*triache) del 1899. Mai.

Gli automobili nell* esercito (tedesco). Mai.

Apparecchio per mitigare il bagliore dei riflettori elettrici (Kussia). Mai.

Esperienze con carri muniti di bron- zine a rulli (Stati Uniti). Mai.

LXVU

RWista d artiglieria e genio. Lt ferrovie d'aasedio. Loro ordinamento ed eser- cizio. Juni.

Come gli Egiziani eressero gli obe- lischi. Juni.

Fortificazioni e lavori (russi) k Port-Arthur. Juni.

Prove meccaniche cseguite con acciaio al nichelio. Juni.

I eolombi viaggiatori sui vapori transatlantici. Juni.

Journal of the Royal United Service In- stitution. The Trans-Siberian Railway, by Lieut.-Colonel C. E. de laPoer Beresford. 251.

The Relation of Persistente of Vision to Modern Rapid Visual Signalling, by E. Stuart Bruce. 853.

Proceedings of the Royal Artillery In- stitution. The Trans-Siberian Rail- way, by Lieutenant- Colonel W. H.

H. Waters. 3.

The Rusting of Iron and Steel, by W. R. Dunstan. 5.

Journal of the United States Artillery A Great Canadian Canal Scheme. 36.

The Railways of Hokkaido, Japan. 36.

The Inter-Oceanic Canal. 36.

The Railway Systems of Central and South America. 37.

The Water-Front Defenses of San- tiago. 38.

La Belgique militaire. Affaiblissement de la place d'Anvers. 1.441, 1.443.

Trains militaires. 1.441.

Le cvcle et la voiture automobile.

I. 445.

Voitures automobiles pour le service militaire (en Allemagne). 1.445, 1.457.

Code chiffre" (aux Etats-Unis). 1.448.

Pigeons voyageurs (russes). 1 448.

L'enceinte d'Anvers. 1.449—1451, 1.454, 1.455.

L'automobilisme dans ses applica- tions militaires. 1.451.

Les fortifications d'Anvers en 1899 et la grande coupure de l'Escaut, par le lieutenant-geueral Wauwer- mans. 1.452.

L'acrostation militaire. 1.455.

Place» fortes (francai*es). 1.459. La me^orologie applique> ä l'aero- Btation (revue). 1.459.

La telägraphie sans fil. 1 460, 1.461. Revue de l'armee beige. Quelques con-

sid^rations sur la defense des places. A propos de la mise en Ctat de de- fense d'un secteur de la place de Termonde (suite). Jänn., Febr.

t

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LXVIII

de l'armee beige. A propos des progres de la defense des etats et de la fortification depuis Yauban, par le pt'iidral H ri al in o n t. Jänn., Febr.

Description d'un nouveau type de reseau en fil de fer. Jänn., Febr.

Installations electriques pour l'öclai- rage des casernes de Lure et d'Heri- coart. Jänn., Febr.

Ae'rostation militaire. März bis Juni.

Nouveau classement des ouvrages de fortification des frontieres terres- tres francaises. März, April.

La fortificazione permanente e la guerra di fortezza trattate secondo le fonti piü recenti (revue). März, April.

Allgem Schweiz. Militär -Zeitung. Eine Pontonnierübang in Frankreich. 1.

Die Belagerungsmanover im Lager von Chälous 1898. 6.

Brieftauben (in der Schweiz). 6, 27.

Eine grosse Festung (in Irland). 8.

Luftschifferei (in England). 10. |

Verkehr mit dem Sudan (Omdurman). 12.

Selbstfahrer (Automobile) in der deutschen Armee. 13.

Graf v. Zeppelins lenkbares Luft- schiff. 17.

Überschreitung der deutsch-öster- reichischen Landesgrenze mit Mili- tär-Luftballons. 18.

Automobile als Armee- Fahrzeuge. 23.

Telegraphenwesen bei den Manövern (Bayern). 23.

Militär-Luftschiffer-Unfall (Italien). 27.

Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.

Französische Übungen im Brücken- schlage. 1.

Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.

Calcidum. 3.

(Russische) Übung im Feldeisenbahn- bau. 3.

Neue Relief-Fernrohre, von Oberst- lieutenant Becker. 6-

Scheinwerfer und Fernbeleuchtung (Bespr.). 6.

Schweiz. Monatschrift für OfRciere aller WafTen. Der Festungskrieg (Be- sprechung). 2.

Der Militär-Telegraphist (Bespr.). 4. Revue militaire suisse. (Instructions a

St-Maurice. 1.

L'öboulement du Sasso Rosso et lea tirs du Gothard. 1.

Ae'rostation militaire. 2.

Les automobiles appliquees aux transports roilitaires. 3.

La botte pneumatique (en Italie). 3.

Bateanx pliants (en Allemagne). 3.

Pigeons voyageurs (en Russie). 3.

Reconstruction de forteresses (alle- mandes). 4.

Emploi tactique de la fortification de campagne. 4.

Outils de pionniers portatifs pour l'infanterie. 5.

Expositions de voitures automobiles (en Allemagne). 5.

Classement des places fortes (fran- caises). 5.

Soulier de courses ä pointes, pneu- matique (parisieo). 5.

Chevalet articule pour cuisine de campagne. 6.

Les nouveaux forts de Metz. 6.

Cinematographie militaire. 6.

Declassement de places fortes (en France). 6.

5. Militär - Unterrichtswesen. Berufsprüfungen. Bildungsschriften. Kriegsspiel. Literatur. Bibliothekwesen. Wissenschaftliche, gesellige

und ökonomische Vereine.

Streffleur's österr. milit. Zeitschrift.

Der Soldatenfreund (Bespr.). Jänn.

v. Löbell's Jahresberichte etc. 24. Jahrg., 1897 (Bespr ). Jänn.; S>5. Jahrg., 1898 (Bespr.). April.

„La vie pratiqueM. Sammlung franz. Aufsätze (Bespr.). Jänn.

Winke und Rathschläge für die Lei- tung des Regiments- Kriegsspieles (Bespr.). Febr.

Behelf für Stabsofficiers-Aspiranten (Bespr.). Febr.

Strefflcur s österr. milit Zeitschrift- Kurze russische Grammatik (Bespr.) Febr.

Deutsch - russisches militärisches Wörterbuch (Bespr.). Febr.

Russisch-deutsches Schul - Wörter- buch (Bespr.). Febr.

Ein russiscbcsUrtheil über die österr - ung. Militärbildungsanstalten. April.

Organ der milit.-wissenschaftl. Vereine. „Kriegstechnische Zeitschrift". (Be- sprechung). LVIII. Bd. 1.

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Organ der miliit.-wssenschaftl. Vereine.

Verzeichnis der Werke ftber Land- und Seemacht, sowie über Colonien (Bespr.). LVIII. Bd. 2.

„Der Soldatenfreund" (Besprechung). LVIII. Bd. 2.

La vie pratique. Sammlung frauzös. Aufsätze aus dem Bereiche des täg- lichen Lebens (Bespr.). XVIII. Bd. 2.

Der stenographirende Unterofficier (Bespr.). LVIII. Bd. 3.

Lehrgang der Kurzschrift (Einigungs- system Stolze— Sc h rey) (Bespr.). LVIU. Bd. 3.

v. Löbell's Jahresberichte etc. XXV. Jahrg. Jubiläumsband (Bespr.). LVIII. Bd. 4.

Bibliographischer Theil. (Nov. 1898 bis Ende April 1899.) LVUL Bd. 6.

Autoren-Verzeichnisderira Bd. LVIII des „Organs" besprochenen Werke. LVIII. Bd. 6.

XLVI. Repertorium der Militär- Journalistik (II. Semester 1898). LVIII. Bd. 6.

Mittheilungen über Gegenstände des Ar- tillerie- und Geniewesens. Renseigne- inents divers (Bespr.). 1.

Leitfaden für den Unterricht in der russischen Sprache. (Bespr.). 1.

Verzeichnis der Werke über Land- und Seemacht, sowie über Colonien (Bespr.). 1.

Kleines Militär-Wörterbuch, franzö- sisch-deutsch und deutsch-franzö- sisch (Bespr.). 2, 3.

Behelf f. Stabsofficiers-Aspiranten etc. (Bespr ). 4.

„Der Soldatenfreund" (Bespr.). 4. Militär -Zeitung. Unterricht in fremden

Sprachen(lür die russischen Officiere). 4.

Der Wert des kriegsgeschichtlichen Studiums. 6.

Generalstabs-Akademie (Russland). 8.

Benützung der Archive des (französi- schen) Kriegsministeriums. 10.

Militär-Schulvereiu (Österreich). 12, 21.

Die Erziehung der Officierskinder (Österreich). 13.

Zu den Reformen im Militärbildungs- wesen (in Österreich). 15.

Unterofficierbibliotheken (in Russ- land). 16.

Unsere Militärschulen. 17.

Neue Bestimmungen für die Lehrer der (k. und k.) Cadettenschulen. 18, 20.

LXIX

Militär-Zeitung. Vorträge über Gegen- stande des allgemeinen Wissens an den Cadettenechulen (Österreich). 22.

Der deutsche Kriegerbund. 23.

Die (französische) Kriegshochschula. 24.

Armeeblatt. Die Lehre vom Kriege (Be- sprechung). 2.

Russisch-deutsches Schulwörterbuch (Bespr.). 2.

Ein militärisch-socialesTheaterstück, von 0. Teuber. 3.

Die Reorganisation des höheren Artillerie- und Genie-Curses (Öster- reich). 9, 14.

Russischer Lehrcurs (Frankreich). 9.

Der deutsche Flotten-Verein. 10.

Reformen im Militär- Erziehungs- und Bildungswesen (Österreich). 11, 17, 18. 21.

Militärischer Wirtschafts- und Hilfs- verein „Marstt (in Österreich). 13.

Schulen für die Kinder der Armee! (in Österreich). 15.

Das Officierswaisen-Institut (Öster- reich). 15.

Gegen und. für den Militär-Schul- verein (in Österreich). 16.

Delegation der Schule von St. Cyr in Petersburg. 16.

Verschärfung der PrüfungsbestitEL- mungen für Fahnenjunker und Fähn- riche (in Deutschland). 17.

Festungskriegsspiel (Bespr.). 18.

Zur Reorganisation unserer Militär- bildungs - Anstalten. Eine Reform- studie, von V. v. PI. 19, 20, 22—26, 28.

Eine neue brasilianische Militär- Zeitschrift („Revista militar"). 20.

Aufnahmeprüfung für die Kriegs- schule (in Frankreich). 24.

Zum Militär-Schulfonds -Verein (in Österreich). 24.

Vorbereitungsclasseu in den (k. und k^ Militärbildungs-Anstalten. 25.

Österr.-ungar. Officiers- u. Beamten- Verein. 27.

Das neue ungar. Landwehrbildungs- wesen. 28.

Mittheilungen aus dem Gebiete des See- wesens. Methode Schliemann zur Erlernung der italienischen Sprache (Bespr.). 1.

„Überall" (Zeitschrift des deutschen Flotten-Vereines). (Bespr.). 4.

Kurze russische Grammatik (Bespr.). 4.

Die „Lega navale italiana". 6.

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LXX

Jahrbücher für ftte deutsche Armee und

Marine. Umbildung der (russischen) Officier-CavaMerie-Schule. Jänn.

Leitfaden für dem Unterricht in der Artillerie an Bord des Artillerie- Schulschiffes (Bespr.). Jänn.

Leitfaden für den Unterricht in der russischen Sprache (Bespr.). Jänn.

Winke und Ratb&chläge fflr die Leitung des Regiraents-Kriegsspieles (Bespr.). März.

v. Löbeirs Jahresberichte etc. XXV. Jabrg.( Jubiläumsband) (Bespr.). Mai.

Militär - Wochenblatt. Quellen für das Studium des letzten ägyptisch-eng- lischen Feldzuges. 4.

Erlernung der chinesischen Sprache (im britisch-indischen Heere). 4.

Austrittsprüfung von St-Maixent. 5.

Aufnahme in St-Cyr. 6, 11.

(Französische) Theilnnhme an der Stiftungsfeier einer russiscbenKriegs- schule. 6.

Vorträge für die (belgischen) Caval- lerie-Offi eiere. 8.

Die Wirksamkeit des Kaiserin Au- gusta-Vereines för deutsche Töchter im Jahre 1898. 9.

Vom militärischen Stil. 11-13.

Aufnahme in die Schiffsscbule (Frank- reich). 11.

Studium der belgischen Officiere. 12.

Besitz allgemein wissenschaftlicher Kenntnisse. 12.

„Gesellschaft der Förderer der mili- tärischen Kenntnisse" (in RusBland). 14.

Russischer Unterricht (in der fran- zosischen Armee). 14.

Verein der Kreiscommandanten (Schweiz). 17.

Dor neubegründete preussische Landeskriegerverband. 19.

Aufnahme in die (französische) Kriegs- boehschule. 19, 55.

Aufnahme in St-Maiient. 20.

„Revue militaire" (neue Publication). 28.

Benutzung der Archive des Kriegs- ministeriums (in Frankreich). 23.

Aufnahm«? in die Militär-Schule zu Versailles. 23.

Neuer Lehrplan für die (italienischen) Militär-Anstalten. 27.

Der höhere Artillerie- und Geniecurs in Österreich. 30.

Militärschule für Artillerie und Genie (in Frankreich). 30.

Militär Wochenblatt. (Italieniache)Krieg8- schulen im Jahre 1899—900. 31.

Majorsprüfung (in Rumänien). 32.

Über Förderung der Kenntnisse der Mannschaften in der vaterländi- schen Geschichte während der Mili- tärdienstzeit (Deutschland). 34. 38.

Stellen für Studirende an der Turiner Militär-Akademie. 34.

Stabsofficiersprüfung (in Österreich). 38.

Aufnahme in d. Militär-Vorbereitungs- schulen (in Frankreich). 39.

Zur Beurtheilung der miiitärwissen- schaftlichen Arbeiten F. Hoenige, von Oberst F. v. Bernhardi. 41, 42.

Veteranen-Verein (in Frankreich). 41.

Landwirtschaftliche Vorlesungen (im italienischen Heere). 45.

Die Errichtung von Soldatenhciraen ein Bedürfnis, von G. M. von S ü s s - mil c h-Hörnig. 47.

Militär-Bibliotheken (in Frankreich). 48.

Lehrplan des Militär-Prytaneums tu La-Fleche. 51.

Dienstleistungen der zum Besuche der Kriegshochschule einberufenen Officiere (Frankreich). 51.

Ein Wohlthätigkeits verein (in Frank- reich). 53.

Veröffentlichungen des französischen Generalstabes. 55.

Vom „Deutschen Kriegerbund". 55.

Lehrplan für die Militär-Oberreal- schule undCadettenschulen (in Öster- reich). 55.

Die Unterofficiersschule zu Potsdam (75jähriges Stiftungsfest). 61.

Sprachenkenntnisse der britischen Seeofficiere. 62.

Aufnahmeprüfung für die (französi- sche) Verwaltungsschule. 62.

Neue Bestimmungen für die Lehrer an den k. und k. Cadettenscbuleo. 62.

Neue (k. und k.) Infanterie-Cadetten- schulen. 62.

Neue militärische Blätter, v. Löbell's Jahresberichte etc. XXV. Jahrgang (Bespr.). April.

Vier Sonderabdrüoke aus „v. Löbell's Jahresberichte etc. XXV. Jahrgang. Jubiläumsband" (Bespr.). Juni.

Allgem. Militär-Zeitung. Das applicatori- ache Studium der Kriegsgeschichte, von Oberstlieutenant E. Gad 3.

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LXXI

Winke und Rath- schläge für die Leitung des Regi- ments-Kriegsspiels (Bespr.). 5.

Unterstützungs-Verein für Hinter- bliebene von Üfficieren etc. (inBayern). 7.

Meyer's kleines Conversations-Lexikon 6. Auflage (Bespr.). 12.

Die Aufnahmeprüfungen in St-Cyr. 13.

t. LöbelTs Jahresberichte etc. XXV. Jahrgang 1874 bis 1898 (Be- sprechung). 13.

Gründung einer Gesellschaft von Freunden der Militärwissenschaften (Russland). 16.

„Warschawskij Wojennyi Journal" („Warschauer Militär-Zeitung", ein neues Blatt). 18.

Neue Vorschrift für Benützung der militärischen Archive (Frankreich). 19.

Jubiläumsfeier der Paulus-Akademie. 19.

Die Militär - Akademie zu West- Point, von Hauptmann P. Römer.

25, 26.

Neuordnung der Militär-Collegien (in Italien). 27.

Die Militärschule von Kiew. 27.

Militärschulverein (in (Österreich). 30.

Die Prüfung zum Major (in Rumä- nien). 30.

Verschärfung der Prüfungsbestim- mungen für Fahnenjunker und Fähn- riche (Deutschland). 31.

Stift für (portugiesische) Officiers- töchter (zu Odivellas). 33.

Die Prüfungen der Fahnenjunker (Deutschland). 34.

Umgestaltung der Militär- Bildungs- Anstalten (Österreich). 35, 43.

Bestimmungen für den Besuch der Kriegsschule (in Belgien). 35.

„L'armee illustree" (Bespr.). 46.

Uber das Studium der Fremdsprachen der (deutschen) Officiere. 55.

Deutsche Heerea-Zeitung. (Französische) Theilnahine an der Üentenarfeier einer Militär- Schule in Petersburg. 6.

Unterricht in fremden Sprachen (für die russischen Officiere). 7.

Das Jubiläumsband der von Löbell'- schen Jahresberichte etc. (Bespr ). 12.

Von der (russischen) Generalstabs- akademie. 14-

Wörterbuch der philosophischen Be- griffe und Ausdrücke (Bespr.) 19.

Heeres-Zeitung. Meyer s kleines Conversations-Lexikon (Bespr.). 21.

Kurze russische Grammatik (Bespr.). 29.

Grundsätze für die Leitung des Festungskriegsspieles (Bespr.). 30.

Taktische Aufgaben für Kriegsspiel (Bespr.). 32.

(Russlands) Marine-Akademie. 33.

Die Hauptschwierigkeiten der russi- schen Sprache (Bespr.). 34.

Winke und Rathschläge für die Leitung des Regimentskriegsspieles (Bespr.). 36.

Sonderausgabe der im XXV Jahrg. der v. Löbell's Jahresberichte etc. enthaltenen Berichte. 39 41.

Soldatenzeitung (in Italien). 53.

Internationalen evue. Die Hauptschwierig- keiten der russischen Sprache (Be- sprechung). Jänn.

Bekanntmachungen, Befehle und Gespräche in polnischer Sprache (Bespr.). J&nn.

Le petit Parisien (Bespr.). Jänn.

Muster für schriftliche militärische Ausarbeitungen (Bespr.). Febr.

Leitfaden für den Unterricht in der russischen Sprache (Bespr.). März.

Über die Nikolaus - Generalstabs- Akademie, die Officiersschiessschule und Offlcierscavallerieschule (iuRuss- land), von G. M. Kr ahm er. April

Die preussische Kriegsakademie. Mai.

«r- Die Taktikaufgabe der diesjährigen Eintrittsprüfung für die Aufnahme zur Kriegs-Akademie (Deutschland). Mai.

Die Erziehungsfrage mit Rücksicht auf den Officiersstand, vou R e i a. Mai.

Grundsätze für die Leitung des Festungskriegsspieles (Bespr ). Juni.

Die deutsche Soldatensprache (Be- sprechung). Juni.

Kriegstechnische Zeitschrift. Petit die- tionnaire militaire francais-allemand et allemand-francais (Bespr.). I.

Renseignements divers (Bespr.). 1.

v. Löben s Jahresberichte etc. Militär- Erziehungs- und Bildungswesen. 1874 bis 189S. II. Theil.

Kriegs- und heeresgeschichtliches Schriftwesen. 1874 bis 1898. II. Theil.

Wojennij Sbornjik. .,Vom Kriege", von Clausewitz. (Russisch von K. Wojde.) Jänn Juni.

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LXXII

Wojennij Sbornjlk. Österreich - Un garns I Militär-Lehranstalten, von Oberst Graf ßabrinski. Jänn.

Die Statuten des „Verein der Förderer der Militär- Wissenschaften" (in Russ- land). Jänn.

Die auf die physische Erziehung bezugnehmenden Beschäftigungen und Übungen in unseren Cadetten- corps, von A. D. Butowski. Febr.

Neue Bestimmungen über die Auf- nahme in die (russischen) Cadetten- corps. Febr.

„Leitfaden für den Unterricht in der Taktik auf den k. Kriegsschulen" (Bespr.). März.

Ein allgemeiner Officierverein zur gegenseitigen Unterstützung in der russischen Armee. (Vorschlag) von Oberst K. Dowbor. April.

v. Löbell's Jahresberichte etc. XXV.Jahrg. (Jubiläumsband)(Bespr.). April Juni.

Über einen allgemeinen Verein zur gegenseitigen Unterstützung (in Russland), von 0. v. Frei mann. Mai.

Zur Organisation der Wohlthätigkeit und der Selbsthilfe im Militärleben, von Oberstlieutenant W. A. R a k i n t. Mai.

Eine Bemerkung über unsereCadetten- corps, von A. Wesselowski. Juni.

Art iiier ijskij Journal. Der „Verein der Förderer der Militär- Wissenschaften" (in Russland), von W. Tawast- .schern. März.

Aruzejnij Sbornjlk. (Russisches) „Inten- danz-Journal" (Bespr.). 1.

Verein der Förderer der Militär- Wissenschaften (in Russland). 1.

v. Löbell*8 Jahresberichte etc. XXV. Jahrg. (Bespr.). 2.

L'echode l'armee. Societes militaires (franraises). 1, 3, 5-11, 14-17, 19-27.

La presse militaire. 1, 3, 5—14, 17, 19-27.

Notes mondaines (faits divers). 1—27.

I/ecole superieure de la marine (fran- caise). 5.

Ligue maritime (francaise). 5, 6.

Preparation militaire de la jeunesse. 16.

La sortie de l'e'cole polytechnique (francaise). 26.

Ecoles de cadets russes. 26.

Le progres militaire. Bulletin (hebdoma- daire. Faits divers). 1.901, 1.903- 1.950.

Concours pour l'e'cole superieure de guerre (francaise) en 1899. 1.905. 1.906.

La „Revue militaire de l'etranger". 1.907.

L'admission ä St-Maixent. 1.908, 1.909.

Reorganisation de l'e'cole de rartil- lerie et du gänie (France). 1.908.

Reglement pour la communication des archive8 historiques du ministere de la guerre (francais). 1.909.

Lea points ä St-Cyr. 1.910.

Les bibliotheques (militaires en France). 1.924

La Fleche et l'Ecole polytechnique (en France). 1.927.

Admission ä l'e'cole de guerre (France). 1.930, 1.931.

L'admission ä la Fleche. 1.935.

Ret'ormes dans les ecoles militaires (autrichiennes). 1.935, 1.944.

„L'union centrale" (des officiers fran- cais). 1.938, 1.942.

Examens pour St-Cyr. 1.941.

Admission ä l'Ecole Polytechnique (France). 1.943, 1.946.

Nos ^crivains militaires (revue). 1.950.

Journal des sciences militaires. v. Löbell 's Jahresberichte etc. XXV. Jahrgang (revue). März.

„Annexe et marine". (Revue hebdo- madaire illnströe.) März.

Revue du cercle militaire. L'admission a St-Cyr et a l'e'cole navale (France). 2.

L'admission ä l'Ecole polytechnique (francaise). 3.

Le jubite de l'e'cole Paul (en Russie). 3.

L'admission äSt -Maixent. 4; pro- motion. 9.

La langue chinoise dans le eorps d'officiers (anglais). 5.

Note sur l'enseignement de la geo- graphie militaire. 6.

La ligue maritime (francaise). €.

La soci6te des amis des sciences militaires (en Russie). 7.

L'admission aux Ecoles militaire.« (italiennes) en 1899. 8, 11.

Du jeu de guerre dans les corps de troupe. 11.

Concours d'admission a l'Ecole supe- rieure de guerre (francaise) en 189^. 12, 17-19, 24.

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Revue du cercle militaire. Bibliotheques miütaires (francaises). 14.

Un College pour les filier d'officiers (en Portugal). 15.

L'orphelinat militaire d'Hirtenberg (Autriche). 16.

Ladmission ä l'ecole de guerre (beige) en 1899. 16.

Conference sur les societes rögi- mentaires (fran<;aises), par le capi- taine P. P a 1 1 e\ Supplement zu Nr.l7.

Nouveaux journaux militaires russes. 18.

„Union centrale des officiers retraitös" (francais). 20.

„Officier- Verein" (en Autricbe-Hon- grie). 22.

Les professcurs des e"coles de cadets (en Autriche). 25.

Revue militaire de l'etranger. Sortie du cours complömentaire de Tacad^mie d'etat-major (en Russie). 854.

AdmiRsion en 1898 aox acadömies militaires (russes). 854.

Promotions de sortie des öcoles militaires (russes) en 1898. 854.

Institution d'un cours d'etat-major au College royal militaire de Kings- ton (Canada). 855.

Les examens d'entree ä l'acad^mie de guerre (allemande). 856.

Cröation d'öcoles de sous-officiers (en Serbie). 856.

Archives bistoriques (francais). Apercu. 857.

Promotions de sortie des e"coles de Yonnkers en 1898 (RuRsie). 858.

Examens d'entrCe de l'ecole d'etat- major (anglaise). 859. Augmentation du nombre des internes boursiers dans di(Te"rents corps de cadets (en Russie) 859.

Revue d'artillerie. Du jeu de guerre dans les eorps de troupe (revue). April.

Revue militaire" (francaise) (revue). Mai.

I/admission ä l'ecole militaire de l'artillerie et du g^nie (francaise). Mai.

Revue de oavalerie. Reorganisation de l'ecole des officiers de cavalerie de Saint-Pe"tersbourg. Jänn.

Admission ä l'öcole supCrieure de guerre (francaise). Mai.

Ri vista militare italiana. Scuola speciale militare (francese). 1.

Unione delle societä reggimentali (francesi). 4.

Corso superiore d'artiglieria e genio (in Austria). 7.

LXXIII

Rivisia militare italiana. II giuoco di guerra nei reggimenti. 8.

L'insegnament o militare superiore. 8.

Brevi cenni sulla societä di previ- denza fra gli ufficiali dell' esercito e della raarina (Italia). 9.

„II giornale del soldato". 11.

„Revue militaire". 11.

Didattica militare. Di un metodo per le istruzioni teoriche della truppa, pel capitano P. Schiarini. 12.

L'esercito italiano. Societä militari (ita- liane). 1—5, 9, 10, 18-20,28-33, 36, 38—40, 42, 44, 45, 47, 48.

Ammissioni all* academia navale (italiana). 3.

Programmi per gli allievi ufficiali (in Italia) (eco dell' esercito). 9.

Collegi militari italiani. 19.

Scuole militari (in Italia). 21.

II capitano Fabio su „Guerra ed arte". 25.

VI0 congresso della stampa (in Roma). 41, 42.

A proposito di un* idea (circa l'istru- zione scientifica degli ufficiali d'arti- glieria) 48.

Rivista d'artiglieria e genio. La lingua Chinese pegli ufficiali (inglesi). April.

?. Löbell's Jahresberichte etc. XXV. Jahrg. Jubiläumsband (recen- sione). April.

II giornale del soldato (conferenze). Mai.

L'accademia di guerra prussiana. Juni.

Diccionario de ciencias militares (recensione). Juni.

Journal of the Royal United Service In- stitution. Officier - Verein (Austria).

256.

Proceedings of the Royal Artillery In- stitution. Proceedings of the 62nd Annual General Meeting of the Royal Artillery Institution. 6.

Journal of the United States Artillery.

„Revista Militär" (Brazileira). 37.

Kleines Militär- Wörterbuch (rcview). 37.

la Belgique militaire. Societes militaires (beides). 1.442. 1.445, 1.446, 1.448, 1.451-1 453, 1.456, 1.458-1.461, 1.463—1.466.

Deutscher Flotten-Verein. 1.447.

La revue „Überall". 1.449.

(L'e"cole militaire beige de) Merxplas, p^piniere de sous - officiers. 1 450, 1.461.

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LXXIV

La Belglque miMaire. Ecoles militaires (beiges). 1.456, 1.458

Un colleee pour les filles d'officiers (a Odivellaa, Portugal). 1.458.

„Revue militaire«. 1.459.

„Revista militar" (br^silienne). 1.461.

Pensees et maiimes. 1.462, 1.463, 1.466.

Revue de l'armee beige. Reudern ent

des öcoles d'äleves-officiers enFrance. Jänn., Febr.

„KriegstechnischeZeitschrift"(revue). Jänn , Febr

„Revista de Engenneria railitar" (revue). Jänn., Febr.

Allgem. Schweiz. Militär -Zeitung. Das kaiserl. Protectorat über die Krieger- vereine (Deutschland). 3. - Militärschulen i. J. 1899 (Schweiz). Beilage zu 4

Das historische Neujahrsblatt von ün für 1899 (Bespr.). 14.

Militär-Scbulverein (in Österreich). 21.

r- La vie pratique. Sammlung französi- scher Aufsätze aus dem Bereiche des täglichen Lebens (Bespr.). 23.

Geschichte des Militär-Erziehungs- und Bildungswesens der Schweiz (Bespr ). 25.

naire militaire francais-allemand (Bespr.). 86.

Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.

Vom schweizerischen Pontonnier- Fahrverein. 2.

v. Löbell's Jahresberichte über die Veränderungen etc. XXIV. Jahrg. 1897 (Bespr.). 4.

Kriegstechnitche Zeitschrift (Bespr ). 6.

Sohweiz. Monatschrift für Officiere aller Waffen. Aus dem Schultableau pro 1899 (Schweiz). 1, 2.

Schweizerische Officiersgesellscbaft. 3.

Revue militaire suisse. Les ecoles pour sous-officiers d'infanterie (en Suisse). 2.

Litte>ature militaire (allemaade). 2-6

Society militaires (sui&ses). 2, 6.

Reorganisation des cours techniques (Autriche). 4.

Les etablissements d'instructiou et d'öducation militaires (en Autriche). 6.

La „Revue militaire" (parisienne).

6. Sanitäts- und

Streffleur's österr. milit. Zeltschrift.

Zur Trachomafrage der k. und k. Armee (Bespr.). März.

Einiges über den Sanitätsdienst wäh- rend des sudanesischen Feldzuges im Herbste 18H8, von Regimentsarzt Dr. J. Steiner. Mai.

Der Marsch der Infanterie. Eine Entgegnung, von Regimentsarzt Dr. M. Richter. Mai.

Organ der milit -wissenschaftl. Vereine. Die Bedeutung des Fettes in der Kriegskost-Portion des Soldaten, von Oberst V. v. T i 1 s c h k e r t. LVIII.Bd. 6.

Mittheilungen über Gegenstände des Ar- tillerie- und Genie-Wesens. Sanitäts- verhältnisse bei der Mannschaft des k. und k. Heeres im Monate Sept., Oct., Nov. und Doc. 1808. 1, 2, 3, 4. 5: im Monate Jänn. 1899. 6.

Uber die Wirkung der neuesten «•nglischen Arineegeschosse. Hohl- spitzen - Geschosse (Bespr). 0.

Intendanz-Wesen.

Militär - Zeitung. (Österreichs) „Weisse» Kreuz". 1-5, 7, 9—12, 14—17, 19, 21.

Sterbefälle (im k. und k. Heere). 1-4, 6, 7, 9, 10, 12, 15, 18-21,

24.

- Athleten-Champions zum Militär- dienst untauglich. 5.

Das Ambulanzschiff des (Österreichi- schen) „Rothen Kreuzes". 13.

Ernährung durch Zucker. 16

Militärarztliche Preisfragen (Öster- reich). 20.

Musik für Kranke (in Frankreich). 20.

Armeeblatt. Prof. E Binaren g.'gen die Dum-Duin-Geschosse. 1.

Offizielle Liste der Sterbefalle im k. und k. Heere für den Monat Dec. 1898. 1; für die Monate Jänn., Febr., März, April, Mai und Juni 1899. 5, 10, 14, 18, 23, 27

Ein neues Krankenhaus für Soldaten- Frauen und -Kinder (England). 2.

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LXXV

Armeeblatt. Sanitltsverhältnisse bei der Mannschaft des k. und k. Heeres im Monate Oct, Nov., Dec. 18H8. 2, 8, 11 ; im Monate Jänn., Febr., März and April 1899. 16, 17, 23, 27.

Verzeichnis der Verstorbenen der k. k. Landwehr. 2, 7, 16. 19, 24, 28.

Sterbefalle (Österreich-Ungarn). 4 bis 8, 10, 11, 14, 16, 18, 19, 23, 24, 27, 28.

ZurSchaflung einesReconvalaacenten- beims für Soldaten (Österreich). 11.

r- Soll jeder Soldat den Sanitätshilfs- dienst kennen? 16.

Was F. v. Esmarch verlangt (be- treffend die „Rothen Kreuzu-Con- ventiou). 23.

Taktik des Truppen-Sanitätsdienstes auf dem Schlachtfelde (Bespr.). 24.

(Österreichs) „Rothes Kreuz". 26.

Marine. Statistik der Sanitätsver- hältnisse der Mannschaft des k. und k. Heeres im Jahre 1897 (Bespr.). Mai.

Kriegschirurgische Erfahrungen aus dem griechisch-türkischen Kriege 1897 (Bespr.). Juni.

W. Roth's Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte aaf dein Gebiete des Militär-Sanitätswesens (Bespr.). Juni.

Sanitätsbericht über die kön. bayer. Armee für die Zeit vom 1. April 1894 bis 30. Sept. 1896 (Bespr.). Juni.

Militär- Wochenblatt. Todtenliste : Württemberg. 3, 31, 61. Sachsen. 6, 34. Bayern. 8, 33. Preussen. 23—25

Genu8s von Fleischconserven (Frank- reich). 6, 13.

Freiplätze in Curanstalten (Öster- reich). 12.

Sanitätsbericht für die kön. bayeri- sche Armee für die Zeit vom 1. April 1894 bis 30. Sept. 18%. 23, 24.

Die Zuziehung von Specialärzten (für kranke Officiere in Belgien). 26.

Das Singen im Marsche (ungesund). 32.

(Englands) „Rothes Kreuz". 33, 61.

Gesundheitsverhältnisse des (fran- zösischen) Heeres im Jahre 1896. 42.

Sanitätsübung (Österreich). 43.

Villa Furtado-Heine (für Officiere) zu Nizza. 48.

Neue Art der Verpflegung in den (russ.) Lazarethen. 48.

Militär-Wochenblatt. Einiges aus der Militär-Gesundheitspflege. 50, 51.

Geschosswirkung in den Schlachten am Atbara und bei Khartum. 50.

Militärrousik in Krankenhäusern (Frankreich). 53.

Gesundheitszustand im (englischen) Heere 1897. 61.

Neue militärische Blätter. Gesundheits- zustand der russischen Armee. Jänn.

(Dr. v.Bruns über) das neue engli- sche Armeegesehoss. Jänn.

Aufwand von Kraft beim Radfahren. Jänn.

Die Verwendung der Röntgenstrahlen im jüngsten Sudan-Feldzuge. Febr.

Allgem. Militär - Zeitung. Das „Rothe Kreuz" beim Rüoktransporte der spanischen Soldaten. 3.

Die kleinkalibrigen Bleigeschosse, von Prof. F. v. Esmarch. 5.

Die Sanitätshunde und ihre Arbeit, von J. Bungartz. 9.

Die Geschosswirkung der neuen Mauser-Selbstladepistolen. 9.

Die Verwendung der Röntgenstrahlen im jüngsten Sudan-Feldzuge. 12.

Kriegschirurgische Erfahrungen aus dem griechisch-türkischen Kriege 1897 (Bespr.). 19.

(Englische) Soldaten - Geuesungs- häuser. 37.

Der Gesundheitszustand der engli- schen Armee in Indien. 40.

Gesundheitsverhältnisse des (fran- zösischen) Heeres im Jahre 1896. 40.

Taktik des Truppen-Sanitätsdienstes auf dem Schlachtfelde (Bespr.). 44.

Deutsche Heeres -Zeitung. Die klein- kalibrigen Geschosse im spanisch- amerikanischen Kriege, von F. v. Siegroth. 13.

Über die Wirkung der neuesten englischen Armeegeschosse (Hohl- spitzengeschosse (Bespr.). 22.

Das Heerwesen der österr.-ungar. Monarchie im Felde, vom Stand- punkte des Sanitätsdienstes bear- beitet (Bespr.). 24.

Zur Trachomafrage der k. und k. Armee (Bespr.). 37.

Wie wäre in Hinkunft im k. und k. Heere der Sanitätsdienst der ersten Linie während und nach den Ge- fechten zu organisiren und auszu- üben (Bespr.i. 38.

Die Wirkung der Artillerie-Geschosse (Bespr.). 49.

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LXXVI

Deutsche Heeres-Zeitung. Ein Vorschlag zur Erweiterung der Genfer Conven- tion, v. Oberst Spohr. 53.

(Italiens) „Rothes Kreuz44. 53.

Internationale Revue. Sanitätsdienst auf dem Gefechtsfelde. Jänn.

Kriegstechnische Zeltschrift. Zur Frage der Wirkungen kleinkalibriger Ge- wehre. 3.

Über die Bedeutung der Röntgen- strahlen für die Kriegs-Chirurgie (Bespr.). 3.

Freiwillige und staatliche Sanitäts- colounen. 4.

Kriegschirurgische Erfahrungen aus dem griechisch - türkischen Kriege (Bespr.). 4

Aruiejnlj Sbornjik. Über die Wirkung der Bleispitzengeschosse (Dum-Dum- geschosse) (Bespr.). 1.

Kriegschirurgische Erfahrungen aus dein griechisch-türkischen Kriege 1807 (Bespr). 2

L'echo de l'armee. Carnet de deuil (de rannte francaise). 1, 3, 6, 7, 9—11, 14-17, 19-22, 24, 25, 27.

Le sucre (comme agent de force). 3, 25.

Epidemie ä Auch. 3.

(Le professeur Bruns sur) les nou- velles balles anglaises. 5.

Les viandes de conserve (cas d'em- poisonnement). 5, 6.

Epidemie de garnison (en France). 6.

Pour les convalescents coloniaux (fran9ais). - Lamaisonde Sevres. 14.

Hygiene et statistique (France). 16.

Les musiques dans les höpitaux (francais). 19.

Les maladies dans l'armee (francaise). 20.

La fievre typhoide (au camp de Car- piagne). 27.

Le progres militaire. Un Sanatorium (fran9ais). 1.901, 1.912.

Neurologie (fran9aise). 1 901 1.936, 1.939—1.950.

Les rayons Roentgen. 1.910.

Le service dans les höpitaux (fran- cais). 1.910.

„Söcie'te's de secours aux blesseV (revue). 1.911.

L'admissionauVal-de-Gräce (France). 1.916.

Leservice desante" (en France). 1.918.

Les transports - höpitaux (France). 1 927.

Transport des blessös, 1.934.

Le progres militaire Les musiques dans les höpitaux (France). 1.935.

Notions de mädecine pratique (re- vue). 1.937.

Les projectiles des armes de guerre-, leur action vuluerantc (revue). 1.938.

La soeiöte de secours aux blesses (France). 1.940.

Les manoeuvres du service de sant** (France). 1.941.

L'öquipenient et la charge de Iii- fanterie (revue). 1.942.

La reine de la route (notions d'bj- giene) (revue). 1.944.

-- Recueil de m^moires et observations sur l'hygiene et la medecine vCt^- rinaire militaires (revue). 1.944.

Journal des scIences militaires. Hygiene du pied, par le mtJdecin-major Ä. Berthier. Jänn.

Consid^rations sanitaires sur rexpe- dition de Madagascar et quelques autres expdditions coloniales fran- caises et anglaises (revue). März.

Der Sanitätsdienst im Kriege (re- vue). März.

Revue du cerole militaire. Un nouveau Sanatorium (allemand). 4.

Le docteur Bruns sur la nouvelle balle anglaise. 8, 25.

Admission a l'ecole du service de sante" (en France). 9.

Statistique mödicale de Tarmed fran- caise pendant l'anne'e 1896. 10.

- Blessures produites par les balles Atbara et ä Omdurroan. 11.

L'e"tat sanitaire ä Manille. 12.

Un nouveau brancard de campagn^ (Suede). 15.

Depots de convalescents pour les soldats (anglais). 16.

Les exercices du service de sante (en France). 23.

Statistique medicaie de ranne e ita- lienne pendant l'annee 1897 (revne) 26.

Revue du service de l'intendance militaire.

Examen microscopique des farines de ble\ par E. Co Iii n. Jänn., Febr.

Emaux des ustensiles culinaire«, par le Dr. L. Barth e. Jänn., Febr.

Extraits des oeuvres de Parmentier (sur les v^götaux alimentaires) (suite) Jänn. Juni.

Composition et emploi du mal*, par le sous-intendant X. FrCdault. Jänn.. Febr.

Paraffinage des planchers. Jänn. Febr.

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Revue du service de Y inten dance militaire.

Produits de mouture des blea de Beauce. Jänn., Febr.

Fermentation de la choucroute. Jänn., Febr.

Falsification des farines, par le phar- macien Bailand. März, April.

Etüde sur l'aliraentation publique dans ses rapports avec l'alimenta- tion des armees, par le sous-inten- dant G. Sardou. März— Juni.

Rechercbes experimentales sur les proprie'tes physiques des etoffes em- ploye"es pour les uniformes de TannSe (francaise), par le Dr. P. Kolb. März, April.

Composition et valeur alimentaire des principaux lögumes, par le pharmacien Ball and. März— Juni.

Typet» des farines d'eiportation. März, April.

Conservation du lait ä lVtat frais. März, April.

Transport du poisson vivant dans la glace. März, April.

Sei et fermentation. März, April.

Contribution ä l'ötude de la cong6- lation des viandes, par l'adjoint L6vy et le me*decin-major Talay- rach. Mai, Juni.

La ration alimentaire des troupes aux Etats-Ünis et son adaptation anx climats tropicaux. Mai, Juni.

La consoramation du riz en France. Mai, Juni.

Rivista militare itaiiana. Le risorse locali del vettovagliamento, pel capi- tano commissario L. Gritti. 4—8.

II servizio sanitario sul campo di battaglia. 4.

Le vicende sanitarie dell* i. e. r. esercito austriaco nell' anno 1897. 5.

Stato sanitario delle truppe (inglesi) neir India. 5.

Come vivranno gli eserciti nelle guerre future, pel tenente colonnello commissario C. 0. Pagani. 10.

Biblioteche mediche militari (in Belgio). 12.

L'esercito italiano. Defunti (militari italiani). 1, 4. 6, 7, 12, 16, 19, 21, 24, 28, 31, 34, 37, 40, 46, 49.

„Croce Bossa" (itaiiana). 4, 17, 23, 26, 33, 39- 41, 48, 50.

Alimentazione del soldato in guerra. 8.

Le ferite prodotte dalle nuove armi. 8.

_ La „Croce Rossa- per la marina. 9.

LXXVII

L'esercito italiano. La casa invalidi Um-

berto in Turate. 31. Rivista d'artiglieria e genio. Suir azione

dei proietti colla punta di piombo

(Dum-Dum ). Jänn.

L'impiego dei raggi Roentgen in guerra (Ingbilterra). Jänn.

La sorditä dei cannonieri, pel capi- tano medico G. Ostino. Febr.

La „Croce Rossa" itaiiana in Africa (recensione). April.

Effetti dei projetti d'artiglieria. Juni.

Journal ofthe Royal United Service In* stitution. Report of tbe Medical Direktor- General of the (British) Navy for 1897. 254.

Journal of the United States Artillery. Examination of Water (chemical and bacteriological) (review). 36.

A Healtby Regiment, and the Reasou it was so, by Surgeon F. R. Packard. 38.

La Belgique militaire. Ddces (militaires en Belgique). 1.442, 1.445-1.450, 1.452-1.458, 1.460-1.463, 1.465, 1.466.

Ün remede contre l'Jnterdrigo". 1.443.

La fievre typhoide a Cherbourg. 1.445.

Le prof. von Bruns sur les nou- velles balles anglaises. 1.446, 1.447.

L'dquipeinent et la charge de l'in- fanterie (revue). 1.458.

Les projectiles des armes de guerre, lear action vulnörante (revue). 1.463.

Revue de l'armee beige. Über die Wir- kung der Bleispitzengeschosse (Dum- Dum-Geschosse) (revue). Mai, Juni.

Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Schwei- zerisches „Rothes Kreuz". 2.

Die Krankenträger- Übungen im deutschen Heere. 4.

Eine Typhusepidemie (in Frank- reich). 6.

Der Gesundheitsdienst in der (Schweizer-) Armee. 9.

Wirkung der Artillerie-Geschosse (Bespr.). 11, 21.

Über Geschossverwundungen im Sudan-Feldzug. 16.

Militärarztlicher Missgriff (Frank- reich). 16.

Soldaten als Fussdoctoren (in Eng- land). 17.

Über englischeMilitär-Clubgespräche (betreffend die Spitalverwaltung im Sudan). 18.

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JLXXVIII

AI igen. Schweiz. Militär -Zeltung. Über die Wirkung der neuesten englischen Anneegeschosse (Bespr). 24.

Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.

Die Wirkung der Artillerie -Ge- schosse (Bespr.). 3.

Schweiz. Monatschrift für Offleiere alier Waffen Die Wirkung der Artillerie- Geschosse (Bespr.). 2, 6.

Zur Revision der Genfer Convention vom 22. August 1864. 3.

Revue militaire suisse. Album sanitatre suisse (revue). 2.

Utilisation du „crochet de porteur" des troopes alpines snisres pour le transport des blessäs, par le lieut.- col. Dr. Froehlicb. 4.

Statistique mddicale de Kannte (frau- caise) en 1896. 4.

Un nouveau brancard de campagne (su^dois). 5.

Bateau-ambulance permanent (en Antriebe). 6.

7. Kriegsgeschichte (Geschichte der Kämpfe zu Land und zur See). Geschichte des Kriegswesens (Militär-Museen und -Ausstellungen inbegriffen). Heeres- und Truppengeschichte. Revolutionäre Bewe- gungen. Colonial-Unternehmungen. Kriegsdenkmäler.

Streffleur'8 8sterr. milit. Zeitschrift.

Geschichte des k. und k. Feldjäger Bataillons Nr. 5 (Bespr). Jänn.

Kriegsgeschichtliche Einzelschriften, (Bespr.). Jänn.

Kriegsgeschichtliche Beispiele Waldgefechte (Bespr.). Jänn.; Dorfgefechte (Bespr.). März.

Praktische Winke für das Stadinm derKriegsgeschichte. (Das Jahr 1812), von G. M. Skugarewski. Febr.

Vaterländische Lorbeerblätter, von Major M. Rech. III. Landau 1702. Febr.; IV. Turin, 7. Sept. 1706. Mai.

Geschichte der k. und k. Wehrmacht (Bespr.). Febr

Besprechung der Dispositionen des österr. X. Armee-Corps für den 27. Juni 1866, welche zum Gefecht von Trautenau geführt haben. März.

Artilleristischer Epilog zu den Er- eignissen vor Santjago. März

Die Niederwerfung der Mahdisten. März.

Der Transportsdienst im Tirah- Feldzuge. März.

Di'1 österreichische Armee (1700 bis 1867) (Bespr.). März.

Illustrirte Geschichte der k und k. Armee (Bespr.). März.

Geschichte des k. und k. Infanterie- Regimentes Nr. 51 (Bespr.). März.

Die Thitigkeit d. deutsch. Festungs- Artillerie bei den Bela^i-ungen, Be- -elüessungen etc. 1S70 71 (Bespr.). Mär/.

Streffleur'8 österr. milit Zeitschrift.

Taktische und operative Betrachtun- gen über die Offensiv-Operationeu des F. M. GrafRadetzky von Ende Mai bis Anfang Juni 1848 (Bespr.) März.

Das Schiesswesen der Osterreichi- schen Infanterie seit 200 Jahren, von Major A. D oll eczek (Forts.). April.

Militärische Belohnungs-Medaillen, Gedenk- Medaillen und Kriegs-Er- innerungszeichen in Österreich-Un- garn. April.

Geschichte des 6. bayerischen Che- vauilegers-Regimentes (1803—1871) (Besprechung). April.

Der Krieg um Cuba im Sommer 1898 (Bespr.). April.

Beiträge zur Geschichte der (k. u. k. Jägertruppe, von Hauptmann K. Kandelsdorfe r (Forts). Mai.

Geschichte der kön. hannoverschen Armee (Bespr.). Mai.

Die Theilnahme des sächsischen Heeres am Feldzuge gegen Bussland 1812/13. (Bespr.). Mai.

Paris 1870 71 (Bespr.). Mai.

Die Wiedereroberung des Sudsu 1896- 1898. von Hauptmann A. Margutti. Juni.

Ein Ehrentag der Bayern 1849 (13. April, bei Düppel). Juni

Organ der milit. -wissenschaftl. Vereine. Ein militärisches Gedenkbiatt. Ge- widmet der k und k. Wehrmacht (Bespr.). LV1II. Bd. i.

Geschichte der k. und k. Wehrmacht (Bespr.). LVIII. Bd. I,

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LXXIX

Organ der mllit -wissenschaftl. Vereine.

Kriegsgeschichtliche Beispiele aus dem deutsch -französischen Kriege 1870/71 (Bespr). LVI1I. Bd. 1.

Der Einflass der Seemacht auf die Geschichte 1783-1812 (Bespr.). LV1II. Bd. 1.

Die Tb&tigkeit der deutschen Festungs-Artillerie bei den Bela- gerungen, BeschiessuDgen etc. 1870/71 (Bespr). LVIII. Bd. 1.

Geschichte der kön. ungar. Land- wehr, 1868-1898 (Besprechung). LVIII. Bd. i.

Geschichte des k. u. k. Infanterie-Re- gimentes Nr. 57 (Bespr.). LVIII. Bd. 2.

Der Krieg um Cuba (Besprechung). LVIII. Bd. 2.

Die Kämpfe Österreichs mit den Osmanen vom Jahre 1526 1537 (Bespr.). LVIII. Bd. 3.

Beiträge zur Geschichte der k. u. k. Geniewaffe (Bespr ) LVIII. Bd. 3.

Geschichte des 3. badischenDragoner- Regimentes (Bespr ). LVIII. Bd. 3.

Geschichte des 4. preussischen Feld- Artillerie-Rcginientes (Besprechung). LVIII. Bd 3.

Die k. und k. Streitkräfte auf Creta, von Linien-Schiffseapitän G. delT Adami. LVIII. Bd. 4. Kriegsgeschichtliche Einzelschriften. Herausgegeben vom Grossen General- stabe. Heft 26 (Bespr.). LVIII. Bd. 4. Geschichte des preuss. Infanterie- Regimentes Nr. 52 (Besprechung). LVIII. Bd. 4.

Maria Theresia, ihr Heer und ihre Völker im österreichischen Erb- folgekriege, von Hauptmann IC. Ritter v. Hoen. LVIII. Bd. 5. Les campagnes des armees fran- caises (1792— 181ö (Besprechung). LVIII. Bd. 5

Die Division von Beyer im Main- Feldzuge 1866 (Bespr.). LVIII. Bd. 5.

Die Reiterei der 1. und II. deutschen Armee in den Taeen vom 7. bis 15. Aug. 1870 (Bespr ). LVIII. Bd. 5. , Die Ursachen der Siege und Nieder- lagen im Kriege 1870. 2. (Scbluss-) Band (Bespr.) LVIII. Bd 5. Beiträge zur Geschichte des k. u. k. Infanterie -Regimentes Galgtftzv Nr. 71 (Bespr). LVIII. Bd ft. Geschichte des badischen Infanterie- Regimentes Nr. 114. (IVsprechung ) LVIII Bd 5.

Organ der milit.-wiasenschaftl. Vereine.

Geschichte des k. und k. Infanterie- Regimentes Nr. 51. (Besprachung ) LVIII. Bd. 6.

Die Belagerung von Freiburg im Breisgau 1713 (Bespr.) LVIII. Bd. 6.

Die kriegerischen Ereignisse im Grossherzogthum Posen im April und Mai 1848 (Bespr.). LVIII. Bd. 6.

Mltthellungen Uber Gegenstände des Ar- tillerie- und 6eniewesens. Ein mili- tärisches Gedenkblatt, (betreffend die k. und k. Wehrmacht (Bespr.). 1.

Beiträge zur Geschichte der k. und k. Geniewaffe (Bespr.). 2. 3.

Überblick der geschichtlichen Ent- wickelung des Minenkrieges, von Hauptmann W. Stavenhagen. 4.

Die Thätigkeit der deutschen Festungs- Artillerie beiBelagerungeu , Beschiessungen etc., 1870/71 (Be- sprechung). 5.

Militär-Zeitung Einzug der österr.-ungar. Matrosen in Peking. 3.

Kosten des spanisch-amerikanischen Krieges. 3.

Taktische und operative Betrach- tungen über die Offensiv-Operationen des F. M. Graf Radetzky von Ende Mai bis Anfang Juni 1848 (Be- sprechung). 4.

Warum unterblieb die Verfolgung durch die preuss. Cavallerie nach der Schlacht von Königgrätz? 5.

Bericht des Kronprinzen von Grie- chenland über den thessalischen Krieg. 6.

Die Geschichte der (k. und k.) Genie- waffe. 7.

Vom k. und k. Heeresmuseum. 10, 11.

Stockach-Feier des k. und k. 22. In- fanterie-Regimentes. 11.

Die Wahrheit über die Schlacht von Vionville--Mars-la-Tour auf dem linken Flügel (Bespr.). 11.

Brescia (Erstürmung am 1. April 1849). 12.

Jubiläum des k. and k. Jäger-Ba- taillons Nr. 21. 12.

Ein Document zu den österreichi- schen Türkenkriegen. 12.

(K. u. k.) Erinnerungs-Medaillen. 12.

Der spanisch-amerikanische Krieg und seine Rückwirkung auf die deutsche Flotten- und Colonial-Po- litik (Bespr.). 14.

Mitteilungen des k. und k. Kriegs- Archivs. Neue Folge. XI. Bd. (Be- sprechung) 16.

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LXXX

Militär-Zeitung. Gedenkfeier (von Mal- borghet, 17. Mai 1809). 18.

Die Enthüllung des Kolin-Denkmals. 19.

Custozza, 24. Juni 1866. 21.

Trautenau, 27. Juni 1866. 22.

Custozzafeier der Tiroler Kaiser- Jäger. 23.

■»- Centenarfeier d. Tiroler Kampfe. 23.

Das Jubiläum des k. und k. Jäger- Bataillons Nr. 19. 23.

Trautenau-Peier des k. und k. In- fanterie-Regimentes Nr. 23. 23.

La maison des dernieres cartouches (zu Bazeilles in ein Museum ver- wandelt). 24.

Die neuen Uhlanen der Wiener Garnison (das k. . und k. ühlanen- Reginient Nr. 8). 25.

Armeeblatt. Die Ereignisse auf den Philippinen. 2.

Kriegsgeschichtliche Beispiele aus dem deutsch - französischen Kriege von 1870/71 (Bespr.). 2.

Kriegsgeschichtliche Einzelschriften (Bespr.). 2.

Die Österreicher in China. 3.

Der Kronprinz von Griechenland über die Kriegsereignisse in Thessa- lien. 4, 8.

Die Schlacht bei Austerlitz (Be- sprechung). 4.

Eine Geschichte der k. und k. Ge- niewaffe. 5.

Vom k. und k. Heeresmuseum (in Wien). 5, 7, 11, 13, 14.

Die österreichische Armee 1700 bis 1867 (Bespr.). 5.

Der Schlussact von Königgrätz. 6, 7.

General Mi les über den (spanisch- amerikanischen) Krieg (Forts.). 8.

Der Kampf um Candia in den Jahren 1667-1669 (Bespr. j. 9.

Und wir? (betreffend die Theilung von Ostchina). 10.

Aus der Geschiente des k. und k. Infanterie-Regimentes Nr. 51. 10, 13.

Der 50jährige Gedenktag der Er- stürmung von Brescia (1. April 1849).

Wir sind nicht dabei! (zur ost- asiatischen Frage). 11.

Vor 50 Jahren (die Kämpfe in Ita- lien). 11.

„In deinem Lager ist Österreich !" (zum 23. März 1849—1899). 12.

General v. Brunner, G. L. v. Müller und die Capitulation von Strass- burg 1870. 12.

Armeeblatt. Das Kolin-Denkmal. 12; - Enthüllung. 22.

Die Novara-Feier in Österreich- Ungarn. 13.

Denkmal des Sieges am Kapf (bei Feldkirch, 23. März 1799). 13.

Jubiläum des k. und k. Jäger-Ba- taillons Nr. 21. 14.

Die ersten Ehrentage Tirols 1809. 15.

Mittheilungen des k. und k. Kriegs- Archivs. Neue Folge. XI. Band (Bespr.). 15.

Der Gedächuistag von Brescia (im April 1849, beim k. und k. Infan- terie-Regiment Nr. 59). 16.

Der Krieg um Cuba im Sommer 1898. (Bespr.). 16.

Die Wahrheit über die Schlacht von Vionville— Mars - la-Tour auf dem linken (deutschen) Flügel (Bespr.) .16.

Der Tag von Helgoland (8. Mai 1864). 1 9.

(Österreichische) Adjustirungs-Ge- schichten. 19.

Kolin-Denkmal. 20.

Die Bescbiessung von Paris 1870/71 und die Ursachen ihrer Verzögerung (Bespr.). 21.

(Englands) özöllige Haubitzen (in der Schlacht von Omdurman). 24.

Zum Tage von Solferino (24. Juni 1859). 25.

Die Grenzer in und nach den Fran- zosenkriegen, von 0. Teuber. 25.

Custozzafeier (in Österreich). 26.

Das Haus der letzten Patronen (zu Bazeilles in ein Museum umgestaltet). 27.

Das Kriegerdenkmal in Kratzau. 27.

AltePiccoloroini-Küra8siere (das k.u,k. Dragoner-Regiment Nr. 6). 28.

Mittheilungen aus dem Gebiete des See- wesens. II eonflitto ispano-americano (Bespr.). 1.

Studie über den spanisch-amerikani- schen Krieg. 2.

La tattica nelle grandi battaglie navali da Temistecle ad Ito (Be- sprechung). 3.

Der Krieg um Cuba (Bespr ). 3. 4.

Lissa. 2. Auflage (Bespr.). 4.

Der Einfluss der Seemacht auf die Geschichte 1783—1812 (Bespr.). 5.

Jahrbücher für die deutsche Armee and Marine. Schwarzenbergs Marsch auf Wolkowysk, 1812, von Hauptmann A. Di t trieb. Jänn.

Der Streit um Faschoda. Jänn.

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LXXXI

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Kleine heeresgeachichtliche Mitteilungen, von Oberstlieutenant E. Schnackenburg. Jänn. Juni.

Patronen verbrauch der Infanterie sonst und jetzt. J&nn.

Der englisch-ägyptische Sudan-Feld- zug 1896-1898. Febr.

Kritische Betrachtungen über die Vorgänge zur See während des spanisch - amerikanischen Krieges. Febr.

Die kön. hannoversche Armee (Be- sprechung). Febr.

Beitreibungen im Siebenjährigen Kriege. Febr.

Das Jahr 1812 vom Anfange des Krieges bis einschliesslich Smolensk (Bespr.). Febr.

Der Krieg um Cuba (Bespr.). Febr., Mai.

Geschichte des 7. bayerischen In- terie-Regimentes (Bespr.). Febr.

Geschichte des herzoglich braun- schweigischen Infanterie- Regimentes 1809—1869 (Bespr.). Febr.

Das bayerische Feld -Artillerie-Re- giment Königin-Mutter 1848—1898 (Bespr.). Febr.

Die Armee des Njegus Xjegest Mene- hk II. (Bespr.). Febr.

Kriegsgeschichtliche Beispiele aus dem deutsch-französischen Kriege von 1870/71 (Bespr). Febr., März.

Der Kampf der 38. Infanterie-Bri- gade tmd des linken deutschen Flügels in der Schlacht bei Yion- ville— Mars-la-Touram Iii. Aug. 1870 (Bespr.). März.

Die Berliner Märztage von 1848 (Bespr.). März.

Der Angriff der 38. (deutschen) In- fanterie-Brigade am 16. Aug. 1870. April.

Die Entstehung des japanischen Heeres. April.

Der Feldzug in Böhmen 1866. April.

Die Trophäen des preuss. Heeres in der kön. Hof- und liarnisuiiskirchc zu Potsdam (Bespr.). April.

Der Cäsar-Ariovistische Kampfplatz (Bespr.). April.

Die Strassenkämpfe in Mailand 6. bis 9. Mai lSi*.S. von Hauptmann v. Graevenitz. Mai.

Einiges über Büehsenmeistorei zu Ende des IG. Jahrhund» rts, vou Oberlieutenant Z. Anderle. Mai.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Die Division Beyer im Maih- Feldzuge 1866 (Bespr.). Mai.

In und vor Verdun während der Belagerung der Festung im J. 1870 (Bespr.). Mai.

Geschichte des 4. preussischen Feld- Artillerie-Regimentes (Bespr.). Mai.

Geschichte des 7. preussischen Fuss- Artillerie-Regimentes (Bespr ). Mai.

Aus Dresdens Maitagen vor 50 Jahren (Bespr.). Mai.

Polnische Husaren im 16. Jahrhun- dert. Juni.

Die Reiterei der [. und IL (deutschen) Armee vom 7.— 15. August 1870 (Bespr.). Juni.

Kriegsgeschichtliche Einzelschritten. Heft 26 (Bespr.) Juni.

Geschichte des (preussischen) In- fanterie-Regimentes Nr. 52 (Bespr.) Juni.

Geschichte des 3. badischen Drago- ner-Regimentes (Bespr.). Juni.

Egypte et Soudan (campagnes con- temporaines). (Bespr ). Juni.

Der Eintlus8 der Seemacht auf die Geschichte 1783— 1812 (Bespr.). Juni.

Militär-Wochenblatt. Der Kampf um St, Privat (18. Aug. 1870). 1.

Die Strassenkämpfe in Mailand. 6. bis 10. Mai 1898. 4.

Quellen für das Studium des letzten ägyptisch-englischen Feldzuges. 4.

Die Thätigkeit der deutschen Festungs-Artillerie bei den Bela- gerungen. Beschiessungen und Ein- schliessungen im deutsch-französi- schen Kriege 1870/71 (Bespr). 5. 6, 8.

Die Ausbildung und Erziehung des preuss. Soldaten unter Friedrich dem Grossen, v. Major D u v e r n o y. 6, 8, 9.

Das Militärwesen in seiner Ent- wickelung während der 25 Jahre

1*74-1898. 6, 8.

Gefangennahme des Häuptlings Samory durch franzos Truppen. 7.

Die Sehlacht, bei Soor am 30. Sep- tember 1745. von Hauptm. Balck. 10. und Beiheft 4.

Der Feldzug in Böhmen 1866. 10. 11

Besetzung der Bucht von Quang- Teheou (durch die Franzosen). 10.

Verwendung von Schnellfeuer-Ge- birgsiieschützen auf Cuba. 10.

Ausstellung im kön. Zeughause (zu Berlin). 11

rt.ifan der mllft.-Wiueiiarbftftl. Vereine. L1X Band. 1899. RepertoHam.

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LXXXII

Militär-Wochenblatt. (Von den Ameri- kanern) erbeutete spanische Waffen. 13.

Die Kämpfe der kais. Schutztrappen in Deutsch-Südwest-Afrika in den Jahren 1894 18%, sowie die sich hieraus für uns ergebenden Lehren, von Major Leutwein. Beiheft 1.

Der Seekrieg zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten von Nord- Amerika 1898, von Contre-Admiral Bendemann. 14.

Die (englische) Feld-Artillerie in der Schlacht von Omdurman. 14.

Die Pariser Commune 1871. 15,42.

Die Reiterei der 1. und der II. deut- schen Armee in den Tagen vom 7. zum 15. Aug. 1870 (Bespr.). 18.

Die Standarten der (pre assischen) Schwarzen Husaren. 19.

Kämpfe (der Niederländer) in Atjeh, Tod des Häuptlings Toekoe Oemar. 19.

150jähriges Bestandsjubilänm des preuss. Infanterie-Regimentes Nr. 33. 20.

Der Kampf um Candia. 1667—1669. 20, 24.

Hessen-Cassel'sche Truppen, 1683 bis 1806. 20.

Die Division von Beyer im Main- Feldzuge 1866. 22.

Reisestudien über den Eisenbahn- aufmarsch des türkischen Heeres im Frühjahre 1897. von Hauptmann Engels. Beiheft. 2.

Die Entwicklung der gegenwär- tigen Verhältnisse im Sudan, von Major Dickhuth. Beiheft 2.

Idistaviso aus „Studien über Römer- feldzüge in Norddeutschland1*. von Oberst v. St ein wehr. 29-33.

Pas 4. Corps der (französischen) Armee vor Metz (Bespr.). 31.

Kin Denkmal lur das 3. Garde-Re- giment zu Fuss bei St-Privat. 32.

Fritz Hoenigs „Wahrheit- (über die Schlacht von Vionville), von General v Scherff. 34, 36.

Zur Lage im Sudan 34.

Waterloo i Bespr. \ 38.

lOOOjährigcs Jubiläum der (engli- schen) Flotte. 40.

Berichtigung einiger Angaben über Vionville Mars - la- Tour, von G. M. v. Lessing 41.

Anweisung für Offictere ans dem Jahre 1768 41

Militär - Wochenblatt. Der Seekrieg zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. 1898, von Contre-Admiral Bendemann. Beiheft 4.

Die Beschießung von Paris 1870/71 und die Ursachen ihrer Verzögerung. 53.

Führer durch das kön. historische Museum in Dresden (Bespr.). 53.

Geschichte des (französischen) Heeres (auf der Pariser Weltaasstellung im Jahre 1900). 53.

Militärische Massregeln auf der Insel Madagascar. 53.

La maisou des dernieres cartouches (zu Bazailles in ein Museum umge- staltet). 55.

Denkmals-Enthüllung bei Vemeville. 61.

(Englands) militärische Lage im äussersten Osten. 61.

Kosten der Operationen im Sudan. 61.

Zur Geschichte des Krieges von 1866, von B. v. Qui Storp. 62.

Siegesdenkmal für Kolin. 62.

Zur Schlacht .von Vionville (16. Au- gust 1870). Eine Studie. Beiheft 6

Neue militärische Blätter. Vom Mittel- meer zum Cap der guten Hoffnung, von 0. Wachs (betreffend England in Afrika). Jänn.

Die deutsche Reiterei in den Ver- folgungsgefechten am Schlüsse de» Feldzuges 1870/71 (Forts.). Jänn.

Die Tb&tigkeit der deutschen Festungs-Artillerie bei den Belage- rungen, Beschiessungen etc. 1870/71 (Bespr). Jänn.

Geschichte des braunschweigisclien Infanterie-Regimentes und seiner Stammtruppen 1809—1869 (Bespr ). Jänn.

Uber die türkischen Massnahmen bei Plewna, von W. Stavenhagen.

Febr.

Über die Verwendung der Cavallerie in den Schlachten und Gefechten des Feldzuges 1809 in Süd-Deutsch- land. Eine kriegsgeschichtliche Stu- die. Febr.— April.

Die Kegimenter der kön. preuss. Armee vom Jahre 1806 mit Vorbe- merkungen aus ihrer früheren Ge- schichte, von Hauptmann M. v. El- stermann (Forts.). Febr.. März.

Die Sohlacht bei Omdurman Febr.

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Neue militärische Blätter. Ans dem Ge- neralberichte des Kronprinzen Con- stantm über die Ereignisse des Jahres 1897 in Thessalien. Febr.

La delivrance de Dijon en 1513 (Bespr.). Febr.

Der Kampf um Cuba (Bespr.). Febr.

Das Treffen bei Messa del Ibor und die Schlacht bei Medellin (Marz 1809) , von 0. Speyer. März.

Beiträge zur Geschichte der k u. k. Genie waffe (Bespr.). März.

Die Verwendung von Torpedos im spanisch-nordamerikanischen Kriege. März.

Kriegsgeschichtlicbe Einzelschriften. Heft 26 (Bespr.). März.

Taktische und operative Betrach- tungen über die Offensiv-Operationen des F. M. Graf Radetzky von Ende Mai bis AnfaDg Juni 1848 (Bespr.). März.

Prelis de quelques campagnes con- temporaines (Bespr.). März.

Die Heerführung Napoleons und Moltkes, von Dr. Hage. April.

Die amerikanische Flotte und die Philippinen, von F Eissenhardt. April.

Ein Parolebuch des von Schiirschen leichten Infanterie -Bataillons aus den Jahren 1807—1809. Ein Beitrag zur Heeresgeschichte von Haupt- mann v. Graevenitz. Mai, Juni.

Die Kämpfe der kais. Schutztrnppe in Deutsch-Südwestafrika in den Jahren 1894-1896 (Bespr.). Mai.

Karte d. deutsch-französischen Krie- ges 1870/71 (Bespr.). Juni.

Allgem Militär-Zeitung. Einige Lehren des spanisch-amerikanischen Krieges. 1, 2.

Neue Bereicherung des (französi- schen) Armee-Museums. 1.

KriegsgeschichtlicheEinzelschriften. Heft 25 (Bespr.). 1.

Die Erstürmung von St-Privat am 18. August 1870. Leipziger Rund- gemälde von L. Braun. 1.

Die preuss. Trophäen in der Garni- sonskirche zu Potsdam (Bespr.). 3.

Ein Rückblick auf den spanisch- amerikanischen Krieg von 1898, vom Capitaine P. Römer. 6—8.

Der Krieg um Cuba (Bespr.). 6, 14.

In und vor Verdun (1870) (Bespr.). 7.

Die Kampfweise der Samoaner. 10.

Die Lützower vor Hof (Bespr.). 10.

LXXXIli

Allgem. Militär-Zeitung. Eine amtliche Geschichte des griechisch-türkischen Krieges von 1897. 11.

Das historische Museum zu Leipzig und seine Blücher-Erinnerungen. 11.

Enthüllung eines Kriegerdenkmals in Fontenoy. 11.

Die Reiterei der I. und II. deutschen Armee in den Tagen vom 7. bis 15. August 1870 (Bespr.). 11.

Ein Besuch des Berliner Invaliden- hauses. 11.

Neue Gruppen der Berliner Sieges- allee. 12, 19.

Festschrift zur Feier des 150jährigen Bestehens des Berliner Invaliden- hauses (Bespr.). 12.

Die Fahnen und Standarten der früheren kön. hannoverschen Armee. 12.

Die 7 5cm Kruppschen Gebirgs- Schnellfeuergeschütze in den Kämpfen bei Santjago. 14.

Die Division Beyer im Main-Feld- zuge 1866, von F. von der W e n g e n. 17. 18.

Erinnerungsfeier des preiss. Infan- terie-Regimentes Nr. 64. 17.

Jubiläumsfeier des preuss. Infan- terie-Regimentes Nr. 33. 18.

Der Antheil der Nassauer an den Schlachten von Mesa de Ibor und Medellin (1809), von W. v. Bech- told. 20, 21.

Über vergiftete Waffen (historisch), von Custos, Hauptm. W. B o e h e i m. 21.

Geschichte des oldenburgischen Infanterie-Regimentes Nr. 91 (Be- sprechung). 22.

Die Kämpfe der kais. Schütztruppen in Deutsch-Südwestafrika in den Jahren 1894—1896, sowie die sich hieraus für uns ergebenden Lehren (Bespr ). 23.

Geschichte des 3. badischen Drago- ner-Regimentes (Bespr.). 27.

Zum 5. April 1899 (betreffend den Seekampf bei Eckernförde 1849). 28.

Der Einfluss der Seemacht auf die Geschichte, 1783-1812 (Bespr ) 29.

Der Antheil der Sachsen am Sturme auf die Düppeler Schanzen am 13. April 1849. 30.

La guerre contemporaine dans les Balkans (Bespr.). 31.

Irdene Handgranaten aus den Krenz- zügen. 32.

6*

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LXXX1V

AUgem. Militär-Zeitung. Das ehemalige Leipziger Zeughaas. 33.

Das Fort Harrancourt und die Festung Marsal. 33.

Eine Geschichte des amerikanisch- spanischen Krieges in Photogra- phien. 36.

Die kriegerischen Ereignisse im Grossherzogthum Posen im April und Mai 1848 (Bespr.). 36.

Die Vervollständigung der Berliner Siegesallee. 87.

Die Beschiessung von Paris und die Ursachen ihrer Verzögerung. 38, 39.

Der Königsteiner Puherdampfer (zur Erinnerung an den Mai-Auf- stand in Dresden, 1849). 38, 39.

Zur Errichtung eines Denkmals für die Gefallenen des 3. Garde-Regi- mentes zu Fuss bei St-Privat. 40.

Ein neues Pariser Museum von Erinnerungsstücken an die Belage- rung und Commune von 1870/71. 41.

Die Berliner Märztage von 1848 (Bespr.). 41

Das Schlosswacht-Commando in Zwickau während des Dresdner Mai- Aufstandes 1849. 41.

Vor 60 Jahren in Baden Ein Er- innerungsblatt. 42.

Die Kriegshunde der Spanier. 42.

Mittheilongen des k. und k. Kriegs- Archivs. Neue Foltre. XI Bd. (Bespr.) 42.

Zum 2f>jährigen Jubiläum des deut- schen Reichs-Militärgesetzes, von Dr. Steidle. 43.

- Die Belagerung von Freiburg im Breisgau 1713 (Bespr ). 43.

Sprachgeschichtliche Bemerkungen über das Kriegswesen am Ausgange des Mittelalters. 46.

Eine geschichtliche Windmühle in Grossbeeren. 46

Waterloo-Feier (in Hannover) 46. 50. - Der Eh re n t h al'schc Führer durch

das kOn. „historische Museum" zu Dresden (Bespr.). 48, - Taktische und operative Betrachtun- gen über die Offensiv-Uperationen des F. M Graten Kadet/.ki, vom Ende Mai bis Anfang Juni 1848 (Bespr.). 48.

Noch einige Lehren des spanisch- amerikanischen Krieges von 181*8. 49.

Erfahrungen aus dem spanisch- amerikanischen Kriege, von Nau- ! i r u s 56.

Deutsche Heerea-Zeitung. Die Kämpfe vor Beifort im Jänner 1871 und die historische Wahrheit, von F. von der Wengen (Forts.). 1, 6—10, 14. 26.

Die Faschoda-Angelegenheit 4, 6. Admiral Cervera über die spanische Flotte. 4.

Der Krieg um Cnba (Bespr.). 4, 28. Die Trophäen des preuss. Heeres in der Garnisonskirche zu Potsdam (Bespr.). 6.

Aus dem französischen Sudan. 9. Zur Kriegsgeschichte (1798). 9. Die Verwendung der Unterseeboote im spanisch-amerikanischen Kriege. 11, 12.

Maris Imperium Obtinendum. (Die Wirkungen der Herrschaft znr See auf den Gang der militärischen Ope- rationen von Waterloo bis heute). 13. (Die Franzosen auf) Madaeasear. 15.

Kriegsgeschichtliche Beispiele aus dem deutsch-französischen Kriege, 1870/71 (Bespr.). 16, 20. Aus dem Ruhmeskranze unserer Jäger-Bataillone (Bespr.). 17. Russland in Mittelasien (Bespr). 18.

Zu Hauptmann F. Höuig's : „Die Wahrheit über die Schlacht von Vionville— Mars-la-Tour auf dem linken Flügel", von Oberst Spohr.

19—23.

Von den französischen Colonien. 19. Das 3. bayerische Feld- Artillerie- Regiment 1848-1898 (Bespr). 19.

Geschichte des preussischen Infan- terie-Regimentes Nr. 52 (Bespr.). 20. Der Einfluss der Seemacht auf die Geschichte 1783-1812 (Bespr.).

20, 36.

Taktische und operative Betrachtun- gen über die Offensiv-Operationen des F. M. Grafen Radetzky, vom Ende Mai bis Anfang Juni 1848

(Bespr.). 21.

Khartum und Adua, von Bruch- hausen. 22, 23.

Geschichte des 3. badischen Drago- ner-Regimentes (Bespr.). 22. Die Reiterei der I. und II. deutsehen Armee in den Tagen vom 7. bis lf». August 1870 (Hespr .). 23. Die Division von Bevr im Main- Feldzuge 1866. 23. Geschichte des Krieges von 1866 in Deutschland. 2. Band (Bespr.). 241- Überda.« (»See-) Gefecht vor Havanna am 9. Nov. 1870. 27.

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LXXXV

Deutsche Heerea-Zeltwifl. Beiträge zur | Geschichte der k. und k. Geniewaffe (Bespr). 29.

Spanische Instructionen betreffend Zurückweisung ton Landungsver- sachen durch die Amerikaner an den Küsten Cubas. 30.

Ein Denkmal für die Gefallenen des 3. Garde-Regimentes bei St-Privat- la-Montagne. 33.

Leistungen der özölligen Haubitzen (bei Omdorman). 33.

KriegsgeschichtlicheEinzelschriften. Heft 26 (Bespr.). 31.

Berichtigung einiger Angaben über Vionvüle Mars-la-Tonr, von G. M. v. Lessing. 36; Bemerkungen hiezu. 46 48.

Die Kämpfe der kais. Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika (Bespr.). 36.

Süd-Tirol und seine Verteidigung im Jahre 1866. 37—47.

Die Schlacht von Omdurman. 39, 40.

Wiederauffindung alter Kanonen (Italien). 40.

Geschichte des 6. badischen Infan- terie-Regimentes (Bespr.). 49.

Geschichte des oldenburgischen In- fanterie-Regimentes Nr. 91 (Bespr.). 50.

Die Kämpfe Österreichs mit den Osmanen vom Jahre 1526—1537 (Bespr.). 51.

Zur Beurtheilung der kritischen Thätigkeit des Obersten von Bern- hardi, von F. Hocnig. 54

Internationale Revue. England in den chinesischen Gewässern, von F. Eissenbardt. Jänn.

Die Erwerbung des Fergana-Gebietes seitens Russlands und der dortige Aufstand im Mai 189S, von G. M. K r ah m er. Jänn.

Türkei und Griechenland. Folgerun- gen aus dem Kriege 1897 (Forts ). Jänn., April— Juni.

China und die Grossmächte, v. Reia. (Forts.) Jänn. —Juni.

Darstellungen aus der bayerischen Kriegs- und Heeresgeschichte (Be- sprechung). Jänn., Febr.

Geschichte des badischen Fuss- Artillerie-Regimentes Nr 14 ( Bespr ). Jänn.

Aus der Geschiebte der Waffen-In- dustrie, vou Hauptm. R. Günther. Febr.

Internationale Revue Die Kriegführung des Kurfürsten Emanuel von Bayern in den Jahren 1703 und 1704 (Bespr.). Febr.

Kriegsgesohichtliche Einzelschriften (Bespr.). Febr.

Die Entscheidungskämpfe des Main- Feldzuges an der fränkischen Saale (Bespr.). Febr.

Die Vereinigten Staaten von Nord- Amerika. Gegenwart und Rückblicke, v. Reia. März.

Das egyptische Sudan und Abessi- nien, von Reia (Forts). März.

Napoleons Operationen im Febr. 1814 gegen Blücher. März.

Der Einfluss der Seemacht auf die Geschichte, 1783-1812 (Beapr.). März.

Kriegsgeschicbtliche Beispiele aus dem deutsch-französischen Kriege von 1870/71 (Bespr ). März, Mai.

La Ugion portugaise 1807—1818 (Bespr.). März.

Chile und Argentinien, von Reia. April

Der Tirahfeldzug, von Reia. April.

Die Thätigkeit der deutschen Festungs-Artillerie bei den Bela- gerungen, Bescbiessungen und Ein- Schliessungen im deutsch-französi- schen Kriege 1870/71 (Bespr.) April. Mai.

Der Krieg um Cuba (Bespr.). April.

Die Reiterei der I. und II. deutschen Armee in den Tagen vom 7. bis 15. August 1870 (Bespr ). Mai.

In und vor Verdun, 1870 (Bespr.). Mai.

Die Ursachen der Siege und Nieder- lagen im Kriege 1870 (Bespr.). Mai.

Samoa, von Reia. Juni.

Geschichte des Krieges von 1866 in Deutschland. II. Band. Der Feld- zug in Böhmen (Bespr.). Juni.

Kriegstechnische Zeitschrift. Kriegstech- nische Lehren aus dem spanisch- uordamerikanischen Kriege. 1.

Über die Zerstörung und Wieder- herstellung einiger französischer Eisenbahn Kunstbauten 1870/71, von Hauptmann Rothamel. 1—3.

In und vor Verdun während der Belagerung. 1870 (Bespr.). 2.

Propres de la defense dos e'tats et de la fortification permanente depuis Vauban (Bespr.). 5.

Rückblicke auf die Belagerung vou Strasburg. 1870 6.

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LS XXVI

WojenniJ Sbornjlk. Die Verteidigung von Petersburg, 1704/05, von G. J. Timtschenko-Ruban. J&nn., Febr.

Eine Bemerkung zu dem Aufsatze: „Die Expedition gegen die Achal- Tekinzen im Jahre 1879", von P. Babrowski. Jänn.

Skizze des Aufstandes an der Nord- westgrenze Indiens im Jahre 1897, von M. Gruljew. J&nn.— Mai.

Die russische Armee im Kaukasus und in Asien, aus den Schriften des Generals Zepelin. Febr.

Die Ealarasch-Colonne im Feld zöge 1877/78. Erinnerungen eines Augen- zeugen, von F. W. Ignatje w. März.

Zur Geschiebte des Feldzuges gegen Kokand (1876), v. A. Serebre- njikow. April.

Betreffend den Aufsatz: „General Lockhardt's Expedition nach Tirah im Jahre 1897. Skizze". Von M. Gruljew. April.

Episode aus dem spanisch-amerika- nischen Kriege. (Die,, Landkämpfe bei Manila bis zur Übergabe der Stadt an die Amerikaner.) April.

Die Ofliciersfrage im 18. Jahr- hundert. (Skizze des Militärwesens in Russland), von A. S. Mysch- lajewski. Mai, Juni.

Artillerijsklj Journal. Artilleristische Ein- zelheiten aus dem Siebenjährigen Kriege, von N. Brandenburg (Forts ). Febr.

Ingenieurnij Journal. Zur Belagerung von Kasan im Jahre 1552, von L. Maljejew. Jänn.

Aruiejnlj Sbornjik. Geschichte der kaiser- lichen Gewehrfabrik zu Tula, von S. A. Sybin (Forts.). 1, 2.

L'eeho de I armee Les expöditions fran- Caises (en Afrique). 1.

Au musee de l'arme> (francaise). 1.

L'öpopöe du costume militairc fran- cais (revue). 1.

Surlechamp de bataille (historique). 3, 6, 8, 11, 19.

La guerre aux Philippines. 3, 10.

La guerre hispano-amöricaine. 3, 6.

Pour les soldats russes (monuments).3.

La bataille de Montretout (19 jan- vier 1871). 5.

L'espionnage chez le Negus. 5

DeTaites anglaises. 6.

L'arm^e ä travers les ages (revue). 8.

La guerre au Soudan. 10, 11, 19.

1815. Waterloo (revue). 11.

L'eeho de rarmee. Les Anglais en Afrique. 11.

Les „dernieres cartouches* (la ve"- rite" sur Bazeilles, 1870). 14.

Combats au Maroc. 14.

Au camp de Mlnelik. 14.

Les Philippines et Tinsurrection de 1896/97 (revue). 16.

(Symptömes d'hostilite" en) Kroumirie. 19.

La prise de Samory. 20.

La France au Siara. 20.

Le conflict anglo-trans Valien. 21.

A la frontiere turco-serbe (combats sanglants). 26.

Le combat de Cbätillon (1870). 27.

Le tir dans les batailles du siecle. 27.

Le progres miiltaire. Colonies francaises : Soudan et Dahomey. 1.901, 1.945, 1.946.

Madagascar. 1.901, 1.906, 1.912, 1.914, 1.915, 1.918, 1.925, 1.927.

1.928, 1.935, 1.936, 1940, 1.944, 1.945, 1.948.

Indo-Chine. 1.901, 1 903, 1.906, 1.911, 1.937, 1.943.

Algörie. 1.903, 1.907-1.909, 1.912, 1.915-1.819, 1.927, 1.929, 1.931, 1.935, 1.938, 1.940-1.943, 1.945, Senegal. 1.903, 1.944. Afrique. J.905. 1.910, 1.916. Tunisie. 1.907, 1.912, 1.926, 1.927,

1.929, 1.949. Dahomey. 1.907. La Rdunion. 1.910. Algene et Tunisie. 1.911. Djibouti. 1.913, 1.915, 1.916, 1.936. Soudan. 1.916, 1924, 1.940, 1.943. Tonkin. 1.916, 1.941.

Congo. 1.917, 1.926. COte d'Ivoire. 1.935, 1.940. Guadeloupe. 1.939, 1.948. Saint-Pierre et Miquelon. 1.947.

Les Anglais ou Soudan. 1.901, 1.913.

Le monument de Fontenoy-sur- Moselle. 1.903.

L'Italie en Afriqoe. 1.908.

L'arm<5e ä travers les ages (revue). 1.908.

La guerre hispano-ame"ricaine de 1898 (revue). 1.908, 1.926, 1.936.

La campagne de 1796 en ltalie (revue). 1.908.

Waterloo (revue). 1.909.

Les Espagnols ä la grande armee (revue). 1.911.

Historique du 114e de ligne (fran- cais) (revueV 1.911.

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Le propres militalre. Bonaparte en Egypte (revue). 1.912.

Les Operations du Mekong en 1893. 1.913.

Histoire de l'infanterie en France (revue). 1.925.

Le 4™e corps (francais) de Tarmed de Metz (1870) (revue). 1.926.

Les campagnes des armäes francaises (1792-1815) (revue). 1.926.

Le raaröchal Bazaine pouvait-il en 1 870 saurer la France ? (revue). 1 .926.

L'artillerie et la cavalerie ä la ba- taille d'Omdurman. 1.928.

Canipagne de Russie (revue). 1.935.

La guerre contemporaine dans les Balkans et la question d'Orient 1885-1897 (revue). 1.935.

La veillöe d'J^na (revue). 1.937.

Le r^giment de tirailleurs al- gCriens (revue). 1.937.

La cavalerie francaise de 1800— 1815 (revue). 1.938.

Froeschwiller (1870) (revue). 1.942.

En Crete. 1.946.

Historiques r^gimentaires (francais) (revue). 1.946.

L'Angleterre et le Transvaal. 1.949.

Journal des sciences militalres. La veiltee d'Jena, par le g^nCral L^wal. Jänn. —März.

Remarques sur la guerre hispano- amöricaine. Jänn.

La prise de Böne et de Bougie (1832/33) (revue). Jänn.

Champs de bataille de France (re- vue). Jänn.

La guerre de la succession d'Autriche 1740-1748 (suite). Febr., April- Juni.

Les hussards (francais). Les vi- eux regiroents (1692— 1792) (revue). Febr.

La deuxieme campagne d'Italie (1800) (revue). Febr.

Taktische und operative Betrachtun- gen über die Offensiv-Operationen des F. M. Graf Radetzky von Ende Mai bis Anfang Juni 1848 (revue). Febr

Les milices de Grenoble en Savoie et Dauphine" (1690—1694). März.

L'anne'e ä travers les äges (revue). März.

La guerre hispano-ame>icaine de 1898 (revue). März.

Les re"giments de Guides

leur cr^ation (revue). März, depuis

LXXXVII

Journal des sciences militalre«. Les

gloires militaires de l'Alsace (revue). März.

L'artillerie de forteresse allemande dans les sieges, bombardement etc. (1870/71) (revue). März.

1815. II. Waterloo (revue). April.

Die Kämpfe um Dijon im Jänn. 1871 und die Vogesen- Armee (revue). April.

Die Reiterei der I. und II. deutseben Armee in den Tagen vom 7. bis 15. August 1870 (revue). April.

Besancon et la 7«" division militaire en 1870/71. Mai, Juni.

Histoire de la marine francaise (revue). Mai.

Trois colonnes au Tonkin (1894/95), par le gentfral Gallieni. Febr.

Les exercices et cours de l'Ecole de Mars, par A. Chuquet. Juni.

Froeschwiller (1870) (revue). Juni.

La guerre contemporaine dans les Balkans et la Question d'Orient (revue). Juni.

La campagne de 1812 (revue). Juni.

Revue du cerole militaire. La gendar- merie francaise en Espagne et en Portugal (1807-1814) (revue). 1.

1812, depuis le commencement de la guerre, jusqu'a Smolensk in- clusivement (revue). 2.

L'assaut de Ge"ok-TCpe" (25 jan- vier 1881). 3.

L'armee ä travers les äges (revue). 3.

La bataille d'Omdurman, par le comte 11. de Missy. 4.

Le monument de Fontenoy. 4.

Histoire de la marine (francaise) (revue). 5.

La guerre hispano-americaine de 1898 (revue). 7, 20.

Le centenaire des chevaliers-gardes (Russie). 9.

Historique du 144c de ligue francais (revue). 9.

Bonaparte en Egypte (1798/99) (re- vue). 9.

La bataille d'El Cauey (Cuba). 10.

Egypte et Soudan (revue). 11.

La campagne de 1796 en Italie (revue). 11.

Les Espagnols ii la Grande Arme*« (revue). 11.

Histoire militaire du Roussillon (revue) 11.

Histoire de l'infanterie en France (revue). 11.

Waterloo (revue). 12.

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Lxxxvin

Revue du cerole militaire. Les gloires militaires de l'Alsace (revue). 12.

Histoire du 57e rögiment d'infan- terie (francais) (revue). 12.

Le 4e corps (francais) de TarmCe de Metz (1870) (revue). 14.

Memorie d'Atrica (revue). 15.

Bonaparte et les lies Joniennes (rerue). 15.

La guerre contemporaine et la question d'ürient. 17.

Campagne de 1809 en Allemagne et en Autriche (revue). 19.

Campagne de Russie (revue) 20.

Lea derniers deTenseurs du Canada, par le capitaine Painvin. 23, 24.

Un monument ä la memoire des sol- dats du 3*' regiment de la garde ä pied (prussienne) tue's a St-Privat, 18 aoüt 1870. 23.

Glorias de la caballecia espanola (revue). 23.

Froesehwiiler (aoüt 1870) (revue). 24.

La cavalerie francaise de 1800 a 1815 (revue). 25.

Les campagnes des armees fran^aises (1792-1815) (revue). 25.

L'anniversaire de Waterloo (en Angleterre). 26.

Le conflit des Anglais et des Boers. 26.

Revue militaire de l'etranger. Les Phi- lippines et 1'insurrection de 1896/97. 854.

Expedition egyptienne au Soudan en 1898 (suite). 854, 855.

Beiträge zur Geschichte der k. und k. Geniewaffe (revue). 855.

De Moltke. Plans de debarquement dans les iles danoises. Campagne de 1864. 856.

L'origine des grandes manoeuvres. Les camps d'instruction aux XVII,' et XVIII« siecles. 857-8*>9.

Les historiographes militaires aux armdes. 1796. 857-859.

Ordre de bataille de Tarmed du Rhin leu 1870). 857.

La campagne de Russie (revue). 857.

Campagne de 1809 en Alh-magne et en Autriche (revue). 857.

Chain ps de bataille de France (re- vue). 857.

La Gendarmerie franeaise en Espagne et hu Portugal (1807—1814) (revue).

857.

Toulon et les Anglais en 1793 (re- vue) 857.

1815. - Waterloo (revue) 857.

Revue mltttalre de l'etranger. De Moltke. Plans d'operations. Campagne de 1866. 868, 869.

La guerre de 1870/71. Journal de raarche du corps d armee (fran- cais). 858 ;— historique du 5e corps d'armöe (francais). 859.

Le 116e d'infanterie. Le57«- (fran- cais) (revue). 858.

L'expedition militaire (francaise) en Tunisie (revue). 858.

La guerre hispano-americaine. 859.

Lee volontaires nationaux (1791 et 1792) (revue). 869.

Les Espagnols a la Grande Armee (revue). 859.

La guerre contemporaine daus les Balkans et la question d'Örient (revue). 859.

La campagne de Minorque (revue). 859.

La guerre hispano-americaine de 1898 (revue). 859.

Histoire de la marine francaise (re- vue). 859.

Revue d'artillerie. Effets de l'artillerie de bord americaine a la bataille navale de Santiago. Jänn.

L'artillerie a la bataille d'Omdour man. par le lieutenant L. Poncet Febr.

Mobilite' du matericl d'artillerie pendant les guerres de la Revolution et de l'Empire, par le chef d'esca- dron J. War in. März.

Die aus dem kais. Schlosse Ambras stammenden Harnische und Waffen im Musöe d'artillerie zu Paris (re- vue). Marz.

Navires de guerre et batteries de cöte. Operations de l'escadre ame" ri- caine ä Santiago de Cuba, par le capitaine C. Benoit. April.

L'exp^dition militaire en Tunisie (1881/82) (revue). April.

Siege de Paris (1870/71) (revue). Mai.

La guerre hispano-americaine de 1898 (revue). Mai.

L'armee a travers les äges (revue). Mai.

Revue de cavalerie. De Bautzen a Pläs- witz. mai 1813 (suite). Jänn.

La campagne de 1809 en Allemagne et en Autriche, par le commandant Saski März.

La guorre contemporaine dans les Balkans et la question d'Örient 1885—1897 (revue). Märt.

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LXXXIX

Revue de cavalerie. Essai sur la bataille de Villiera (80 novembre 1870-30 novembre 1898). April, Mai.

üne division de cavalerie en 18 14. Mai.

L'anniversaire de San - Pablo (au 1«" chasseurs d'Afrique). Mai.

Etodes sur la cavalerie en avant des arme'es. (Nouvelle s6rie.) La cavalerie francaiae pendant la Pe- riode napolöonienne. Juni.

Rivista militare Italiana. L'organica ai tempi di Montecuccoli e di Louvois, pel maggiore A. Chapperon (con- tinaazione). 1, 2.

Gl' Inglesi a Wei-hai-Wei. 1, 3.

I Russi in Corea. 1.

I Russi nell' estremo Oriente. 1.

La gaerra ispano-americana (conti- nuazione). 2, 6.

Dal Basao Po all' Isonzo (1866), pel tenente colonello L. Segato. 3,4, 6-9.

Gli ammiragli e la flotta a Creta. 4.

La piccola guerra nel 1870/71, pel colonnello M. Bianchi d'Adda. (fine). 4.

Combattimenli sulla frontiera deir India (inglese). 5.

Le trappe internazionali a Creta. 5.

La cavalleria tedesca nei combatti- meuti sulla fine della campagna del 1870/71. 5.

I combattimenti delle truppe impe- riali tcdesche nell' ovest africano, 1894 1896. 5.

La guerra ispano-americana ed il sistema delle milizie. 6.

La campagna anglo-cgiziana nel Su- dan, 18% -1898. 6.

Considerazioni critiche sulle opera- rioni marittime durante la guerra ispano-americana. 6.

Milizie di altri tempi, pel capitano E. Galli. 7.

Contribnto alla storia tlell* i. e. r. arrna del genio (recensione). 7.

Perdite subite (dagli Stati Uniti) dal maggio 1898 al 18 febbrajo 1899. 7.

A Montanara e Curtatone, 1848. 7.

I Russi nel Pamir. 8.

La veritii intorno all' ala sinistra (tedesca) nella battaglia di Vion- ville— Mars-la-Tour (nota biblio- grafica). 10.

La vigilia di Jena. Studio strategico. 10.

T/odissea delle Antille, par A Bis- contini. 11.

Rivista militare italiana. Le operazioni militari in Sierra Leone. 11.

L'impiego della cavalleria nelle battaglie di Wagram e di Znaim. 11.

L'eserclto italiano. L'Italia in Africa. 2, 4-13, 15, 17, 21, 25, 29, 32, 38, 41, 48.

Le spese degli Stati üniti nell' ultima guerra. 2.

Gli Anglo-egiziani nel Sudan. 4, 8, 9, 12, 22, 25-27, 32, 39.

A proposito del monumento di Messina. 8.

-- Le previsioni del disastro della Spagna. Iß,

Elementi per la storia (Baratieri sugli avvenimenti africani). 17, 18.

In Creta. 20. 22, 23. 27, 38, 44.

La colonia Eritrea dalle sue origini fino al raarzo 1899 (recensione). 25. 45.

Commemorazione della Sforzesca.

28 30

L'Italia in China. 28, 29, 32, 50.

Commemorazione di Novara. 28, 31-40.

Avvenimenti militari del 1848/49 (recensione). 34.

II colonello Fabris sulP assedio di Roma del 1849. 36.

II diritti storici di alcuni reggimenti (italiani). 36, 40.

Kartoum ed Adua. 39.

Pel cinquantenario delle 10 gior- nate a Brescia. 39, 42, 44. 4">.

Una lapide coimnemorativa dell' antico reggimento „Piemonte Reale41. 39.

Alle Filippine. 42, 45. 47.

II vettovagliamento nell' ultima gu- erra ispano-americana. 44.

La vertenia colombiana. 46.

Pel monumento a Monte Croce (Cu- stozza 1*66). 47.

Rivista d'artiglieria e genlo. L'assedio di Strassbur^o nel 1870, pel tenente colonello L. De Feo. Jänn., Febr.

Di alcuni contratti per forniture di armi del secolo XVII0, per F. M a- r i a n i. Febr.

Spese (americane) nell' ultima gu- erra colla Spagna. Febr.

La tradizione storica degV ingegneri militari italiani e Parma del genio, pel tenente colonnello E. Rocchi. März.

Cenni storici sull' ordinamento del!' l'artiglieria italiana. Aprik

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IC

Rivista d'artiglieria e genio. Operazioni presso Santiago di Caba e assedio della citta. April.

Beiträge zur Geschichte der k. u. k. GeniewafTe (recenstone). April.

Annali degli Alpini (italiani), 1873 bis 1898 (recensione). Mai.

ün tejemetro da costa del secolo XVI0. Jnni.

Journal of the Royal United Service Insti- tution. Two Photographs of Khartaro, taken by an Ofßcer after the Battie. 251.

The Present Situation on the In- dian Frontier, by R. Tempi e, Bart. 251.

The First Siege of Rhode«, 1480, by W. K. R. Bedford. 251.

Annnal Report of the Secretary, Navy Departement, Washington (co- venng the period of time oeenpied by the Spanish- American war). 251 ; Appendix. 252.

Admiral Cervera on the Spanish Fleet. 251.

The Campaign in Tirab, 1897/98 (review). 251.

The Siege and Capture of Belle- Isle. 1761, from the Diary of an Officer present at the Siege. 252, 255.

The Lessons of the Spanish-Ameri- can War, by Vice-Admiral P. H. Colomb. 254.

The Sierra Leone Protectorate Expe- dition. 1898,99, byOne who was t h e r e. 255.

The History of Landgnard Fort (at the Mouth of Harwich Harbour,

, SulTolk) (review). 255.

Main Features of the Spanish- American War, by Rear-Admiral L. Plüddemann. 256.

ProceedIngs of the Royal Artillery In- stitution. Artillery Service under „John Company" , by Major C. N. Simpson. 1.

A Patrol on the Atbara, by Major G. E. Benson. 1.

Some Experiences in Egypt, bv Major F. B. Elmslie. 2.

Artillery Used in Recent Campaigns in Egypt and its Effects. 1.

Cannon at Cressy, by Lieutenant- Colonel H. W. L. Hirne (Crecy, 1346). 8.

The Artillery in the Indian Cam- paigns of 1897/98, by Captain G. F. Mac Mann. 4.

Proceedings of the Royal Artillery In- stitution. The Eastern Soudan, bj Colonel C. S. Partons. 5.

A Small Fight on the Indian Fron- tier, by Captain G. R. Lamb. S.

Manila under the Americans, by Captain C. B. Simonds. 6.

Journal of the United States Artillery.

Our Navy in the War with Spain (review). 36.

The Artillery at Santiago, by Cap- tain C. D. Park hurst. 37.

The 5-Inch Howitzers at Omdurman. 37.

The Lessons of the Spanish-Ameri- can War. 37.

History of the Gatling Gun Detache- ment, 5th (ü. S.) Army Corps, at Santiago (review). 37.

Kriegsgeschichtliche Beispiele aus dem deutsch-französischen Kriege von 1870/71 (review). 37.

The ünited States Army in Phi- lippines, by Captain S. S. Long. 38.

La Beigique militaire. A Omdurroan. 1.441.

Victoire de Bat<Stölas (Congo). 1 442.

Congo-Belge. 1.443-1.446, 1.448- 1.460, 1.452, 1.454, 1.455, 1.457. 1.459, 1.461, 1.463-1.465.

Les fastes roilitaires des Beiges au service de la France (revue). 1.443.

Guerre franco-allemande de 187071. Röle de Tarmäe beige en Obser- vation. 1.448.

Egypte et Soudan (revue). 1.44S.

Pourquoi Napolöon a-t-il perdn 1& bataille de Waterloo ?(revue). 1.449

Anniversaires de r^giments (beiges). 1454.

La guerre hispano-ame'ricaine (revue). 1.454.

Waterloo, par H. Houssaye. 1.455. 1.458.

Les campagnes des armees fran- caises (1792—1715) (revue). 1.455.

(Baratieri) Memorie d'Africa (re- vue). 1.457.

Le 4e corps (francais) de rarrate de Metz (revue). 1.457.

La deuxieme campagne d'Itali* (1800) (revue). 1.467.

Nieuport (2 juillet 1600), Seneffe (11 aout 1674), Neerwinden (29 juil- let 1693, 18 mar* 1793) (revue) 1.460.

Revue de l'armee beige. Egypt* el Soudan (revue). Jftnn., Febr.

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XCI

Revue de l'armee beige. La campagne de 1866, par Lord Wah (suite). M&rz, April.

L'art militaire k l'Eiposition de Bruxelles (suite). März— Juni.

Waterloo (revue). März, April.

Pourquoi Napoleon a-t-il perdu la bataille de Waterloo (revue). März, April.

Effets du tir de l'artillerie contre les navires espagnols a la bataille de Santjago. Mai, Juni.

Campagne de Russie (1812) (revue). Mai, Joni.

Allgem Schweiz. Militär- Zeitung. Der

Kampf bei Mars-la-Tour (am 16. Au- gust 1870) (Bespr.). 2.

Erinnerungen au das Jahr 1799 (die militärischen Operationen). 3, 4.

Niederlage des Congo-Staates. 3.

Die Kosten des «panisch-amerikani- schen Krieges. 4.

Der Kronprinz von Griechenland über den letzten türkischen Krieg. 6, 12.

Die neuen Unruhen (in Italien). 7.

Die Fachoda-Frage. 7.

Erinnerungen an 1799 (der Auf- stand in der Schweiz). 8.

Eröffnung des Feldzuges 1799 in der Schweiz. 9—11.

Die Engländer am oberen Nil. 9.

Eine (britische) Sammlung von Trophäen aus dem Sudan. 12.

Die Schicksale der sechs capitulirten Schweizer-Regimenter in spanischen Diensten. 13—16.

Da« grosse Hauptquartier und die deutschen Operationen im Feldzuge 1870 bis zur Schlacht von Sedan (Bespr.). 14.

Denkschrift betreffend die (Kriegs-) Ereignisse im Lande Uri vor hundert Jahren (Bespr.). 15.

Die Behandlung der Kriegsgefange- nen (im Sudan) durch die Engländer. 16.

Der Krieg auf den Philippinen. 17.

Denkmal auf dem Kampfplatze von Pfyn (Schweiz). 17.

Ahmed Fedil's Niederlage (bei Rosaires am blauen Nil). 18.

Die özölligen Haubitzen bei Om- durman. 21.

Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Der

Einfluss der Seemacht auf die Ge- schichte, 1783—1812 (Bespr.). 21.

Die Märztage des Jahres 1798 (die Kämpfe Berns mit den fränkischen Armeen) (Bespr.). 22.

Die 8chlacht von Friedericia, 6. Juli 1849, von Hauptmann R. Günther. 23.

Aus Manila. Ein Bittgesnch de» (amerikanischen) Nebraska - Regi- mentes. 23.

Kriegerdenkmal bei Trausnitz. 25.

Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.

Das (preuss.) Dragoner- Regiment Ansbach Nr. 2, 1689—1896 (Be- sprechung). 1.

Welche Lehren sind aus der Schlacht von Santiago zu ziehen? 3.

Beiträge zur Geschichte der k. und k. Geniewaffe (Bespr.). 4.

Der Krieg um Cuba im Sommer 1898 (Bespr.). 4

Verwendung von Scbnellftuer-Ge- birgsgeschützen (auf Cuba). 6.

Schweiz. Monatschrift für Offi eiere aller Waffen. Die französ. Nord-Armee im Jahro 1870/71 (Bespr ). 1.

Kriegsgeschichtliche Beispiele aus dem deutsch-französischen Kriege 1870/71 (Bespr). 1.

Der Kanton Zürich im Jahre 1799 (Bespr.). 2.

Kriegsgeschichtliche Einzelschriften. Heft 20-24 (Bespr.). 2.

Revue militaire suisse. Expedition anglo- egyptienne au Soudan en 1898, par le capitaine M. Warn<$ry. 1, 3.

La deuxieme campagne d'Italie (revue). 2.

Beiträge zur Geschichte der k, u. k. Geniewaffe (revue). 3.

„Waterloo" (revue). 3, 4.

L'anniversaire de la bataille de Novare (en Italie). 4.

Le blocus de Sphacterie d'apres Thucydide, par E. Rossier. 5, 6.

Egypte et Soudan (revue). 5.

Le monument de Kolin. 6.

Le 4e corps (francais) de l'armee de Metz (revue). 6.

L'an 1800 en Suisse au point de vue militaire (revue). 6.

Le guerre hispano-am^ricaine de 1898 (revue). 6.

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XCII

8. Allgemeine und Staatengeschichte. Biographien. Memoiren. Tagebücher. Monumente. Nekrologe.

C4 rnfFlonr'o Xetori- mlllf 7ol+or>tiriff

oll "ii icur 9 o«»üi I . iHiiii. /.ei iscnri 1 1 .

Gut und Blut für unseren Kaiser (Bespr.)- Jänn.

Briefe aus dem Feldzuge 1866 an die Gattin (Bespr ). Jänn.

Directorium, Consulat und Kaiser- reich von 1795—1815 (Bespr.). Jänn.

Dies irae. Erinnerungen eines fran- zösischen Officiers an Sedan (Bespr ). Jänn.

Fürst Bismarck, sein Leben und seine Zeit (Bespr.). J&nn.

Dreissig Karten zur deutschen Ge- schichte (Bespr.). Febr.

Lord Kitchener von Khartum. März.

F. Z. M. Wilhelm Hersog von Württemberg (Bespr.). März.

Ehrenzeichen der erloschenen und blühenden Staaten Deutschlands und Österreich-Ungarns (Bespr.). März.

Militärische Belohnungs-Medaillen, Gedenk -Medaillen und Kriegserinne- rungs-Zeichen in Österreich-Ungarn. April.

Meine Erlebnisse vor und in der Schlacht bei Magenta 1859. Mai.

F. M. L. F. Ritter Heller v. Hell- beim, von F. M. L. K. v. W e n t. Mai.

Dr. Sebastian J. Mayrhofer. Schützen- hauptmann der Villanderer und Ad- jutant P. Haspingers im Jahre 1809 (Bespr.). Mai.

Oberst E Finke. Nekr. Juni.

Organ der milit.-wissenschaftl. Vereine.

Die Verpfändung der Zipser Städte (1412). LV1II. Bd. 1.

Wilhelm v. Doering, kön. preuss. General-Major. Ein Lebens- und Charakterbild (Bespr.). LVI1I. Bd. 1.

Napoleon, chef d'arm^e (Bespr.). LV11I. Bd. 2.

F. Z. M Wilhelm Herzog v. Württem- berg. Ein Lebensbild (Bespr). LVIII. Bd. 2.

General della Rocca 1807 bis 1870. Lebenserinnerungen i 'Besprechung). LVIII. Bd. 4.

Erinnerungen eines österreichischen Ürdunannzoffieiers aus dem Fcld- zuge 1812 (Bespr.). LVIII Bd. 4.

Unter Habsburgs Kriegsbanner Feld- zugs-Erlebnisse( Bespr.). LVIII. Bd 6.

Militär - Zeitung. „Signum Vemoriae*. (Zum 7. Jänner.) (P. Z M. Schün- feld's Sterbetag ) 1.

Militär-Zeitung. G. M. J. Scudier Nekr. 1.

Graf J. Falkenhayn. Nekr. 2.

Oberstlieutenant C. Pechar. Nekr. 3.

General -Auditor M. Damianitscb. Nekr. 4.

G. M. C. Trappel. Nekr. 4.

Ober-Stabsarzt Dr. J. Tiroch. Nekr. 4

G. L. Graf Caprivi. Nekr. 5.

Ein Oberst als Universitätsprofessor (Oberst H. Hartl). 6.

Oberstlieutenant M. Naske. Nekr, 6.

Major J. Stamper. Nekr. 6, 7.

General-Intendant F. Edler v. Caucig. 7, 8.

Erzherzog Albrecht-Denkmal. 8, 13, 15, 17; die Enthüllung. 18.

F. M. L. A. Ritter v. Maurer. Nekr. 8.

F. M. L. J. Ritter v. Zalewski. Nekr. 8.

Radetzky. 9.

Generalauditor E. v. Sauer-Csakv. Nekr. 9.

F. M. L. V. Müller Nekr. 10.

Admiral Knorr (Rücktritt). 11.

G. d. C. Erzherzog Ernst. Nekr. 12.

F. Z. M. F. Freiherr v. Philippovich (25jährig. Inhaber- Jubiläum). 12.

F. M. L. F. Heller Ritter v. Hell- heim. Nekr. 12.

Oberst L. Crasbeck von Wiesenbach Nekr. 12

Alte 'Neustädter (vom Jahre 1849 1. 12.

(K. und k.) Erinnerungsmedaillen. 12.

F. Z. M. Fabini (commandirender General in Prag). 13.

F. M. L. H. v. Pokorny (comman- dirender General in Kaschau). 13

F. Z. M. Graf Grünne. 13.

F. M. L. F. Schönaich. 13. Oberst A. Ritter v. Odrowaz. Nekr. 13

Oberst A. Szaskiewicz (der neu«: k. und k. General-Pionnierinspecton 14, 15.

F. M. L. V. Habiger. Nekr 15.

Oberst J. v. Wenz. Nekr. 15.

F. M. L. C. Ritter Mathes v. Bila- bruck. Nekr. 16.

Hauptmann A. Kopal. Nekr. 16.

Kaiserdenkmal in der Marburg« Cadetenschule. 17.

F. M. L. E. v. Hoffmeister. Nekr. 17.

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XCIII

Militär-Zeitung. F. H. Erzherzog Albrecht als Feldherr. 18.

- F. M L. E. Frank. Nekr. 18.

- G. M. W. Pilati. Nekr. 18.

- Major R. Höger. Nekr. 18.

- Oberst A. Slaraeczka. Nekr. 18.

- Oberst F. Oehl. Nekr. 19.

- Erinnerungen eines österreichischen Ordonnanzofficiers aos dem Feld- zuge 1812 (Be»pr.). 19.

- G. d. C. Graf L. Sternberg (50jähr. Jubiläum als Besitzer des Maria Tberesien-Ordens-Ritterkreuzes). 20.

- Der Held von Fachoda (Major Mar- cband). 20.

- Oberst P. Miskov. Nekr. 20.

- Das Grab des Leonidas. 21.

- Oberst J. Ritter v. Wittas. Nekr. 21.

- G. M. Oberkamp. Nekr. 24.

- General Graf Kawakami. Nekr. 24. Armeeblatt. Die Theresienritter vor

50 Jahren. 1.

- Der Schöpfer des k. nnd k. Arsenals. ( Aas dem Leben weiland des F. Z. M. Freiherr v. Angustin) Forts.). 2—4.

- Cavalleristische Reminiscenzen, von A. K. 2—6.

- Das Monument (des F. Z. M. C. R. Freiherr von Ellrichshausen) auf der Präger Marienschanze. 3.

- Ein österreichischer Krieger (F. Z. M. Herzog von Württemberg). 4—6.

- Oberstlicntenant C. Fürst zu Lichten- stein. Nekr. 4.

- General - Auditor M. Damianitsch. Nekr. 5.

- Capitaine Telpe. Nekr. 5.

- F M. L. ßaron H. Pittel. Nekr. 6.

- Oberstlieutenant Naske. Nekr. 6.

- Ober-Indendant Wank. Nekr. 6.

- General-Auditor Damianit>ch. (Ein Nachruf.) 7.

- F. Z. M. R. Freiherr von Merkl (50jährig. Dienstjubiläum). 7.

- „Kreuz und Schwert" (Bespr.). 7.

- „Fremde Fürsten im Habsbunjs Heere" (Bespr.). 7.

- Oberstlieutenant A. v. Preu. Nekr. 8.

- Der älteste „Neustädter" (Leopold Keichsritter v. Blumencron). 9.

- General-Auditor v. Sauer - Csäky. Nekr. 10.

- Die militärische Ausrüekun£ bei der Bestattung des Präsidenten Faure. 10.

- Erzherzog Albrecht-Penkinal. 10, 16, 17, 19, 20; Enthüllung. 21.

Major R. Rigclt». Nekr. 10. Major W. Hovorka. Nekr. 10.

Armeeblatt. General Deila Roccas Me- moiren. 11.

F. M. L. V. Müller. Nekr. 11.

Ein Scheibenschiessen von Anno da- zumal (Feuilleton). 11—14.

Major J. Maudry. Nekr. 13.

G. d. C. Erzherzog Ernst. Nekr. 14.

Die 1858er Neustädter. 14.

F. Z. M. F. Freiherr v. Philippovic" (25jähriges Inhaber-Jubiläum). 14.

Oberstlieutenant C. Weyer, Edler v. Nekr. 14.

F. Z. M. L. Fabini (commandiren- der General in Prag). 15.

F. M. L. H. v. Pokorny (comman- direndender General in Kaschau). 15.

Oberstlieutenant J. v. Schmidt. Nekr. 15.

Capitaine W. H. Bechler (amerik. Marine-Attache* in Wien). 16.

General G. Blondin (40jährig. Dienst- jubiläum). 16.

Der neue (k. und k.) General-Pion- nier-Inspector (Oberst A. Szaszkie- wicz). 17.

Oberst von Wenz. Nekr. 17.

Das Hentzi-Denkmal (in Budapest). 17, 18.

Der „Neustädter" Esterhäzy. 18.

F. M. L. C. v. Mathes. Nekr. 19,20.

Carl und Albrecht v. Österreich, von 0. Teuber. 20.

Hauptmann A. Kopal. Nekr. 20.

G. M. W. v. Pilati. Nekr. 21.

Die Kaiser-Denkmals-Enthüllung in Marburg (Steiermark). 22.

Sammlung hervorragender tapferer Thaten der Mannschaft des k. u. k. .35. Infanterie-Regiments (Bespr.). 23.

Der neue Commandant des (k. u. k.) 9. Arrneecorps (F. Z. M. E. Merta). 24.

Der älteste Theresienritter (G. d. C. L. Graf Sternberg). 24.

F. M. L. L. v. Wetzer (Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften zu Wien). 25.

Erinnerungen eines österreichischen Ordonnanz-Officiers aus dem Feld- zuge 1812 (Bespr.) 25.

Cardinal Franz Graf Schonhorn. Nekr. 26.

Vor Venedig (1848). von Hauptmann .1 M u c ha. 26.

D< r „Neustädter" senior (lütter von Blumencron), von 0. Teuber. 27.

Kaiser Franz bei Watrrain 28. Mittheilungen aus dem Gebiete des See- wesens. Storia di Perasto (Bespr.). 2.

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Cl V

iahrbüoher für die deutsche Armee und Marine. „Zum Friedrichstage u. Fried- rich der Grosse und Lessing, von G. Geest. Jänn.

Albrecht von Roon, preassischer Kriegs- und Marine-Minister (Bespr.). Jänn.

Kriegsfahrten von Jena bis Belle- Alliance. Erinnerungen (Bespr.). Jänn.

Wilhelm v. Doering, kön. preuss. General-Major (Bespr.). Febr.

Erinnerungen aus dem Leben des General-Adjutanten Hermann von Boyen (Bespr.). Febr.

Briefe aus dem Feldzuge 1866 (an die Gattin gerichtet von General J. Hartmann) (Bespr.). Mär«,

Herzog FriedrichWilbelm zu Mecklen- burg. Lebensbild (Bespr.). März.

Die Thätigkeit Moltke's als Chef des Generalstabes, von Oberstlieutenant Baris so w. April— Juni.

Aus dem Leben König Karl's von Rumänien (Bespr.). April.

Der bayerische Soldat im Felde (Bespr.). April.

Tagebuch des königl. westphälischen Lieutenants F. L. Wagner aus den Jahren 1809 bis 1813, von H.H e i in ke- Duderstadt. Mai.

Direetorium, Consulat und Kaiser- reich 1795 bis 1815 (Bespr.). Mai.

Von den fürstlichen Titeln, welche Kaiser Napoleon seinen Marschällen, Generalen und Ministem verlieh. Juni.

Lord Kitchener von Khartum. Juni.

General Eurico Deila Rocca 1807 bis 1870 (Bespr.). Juni

Prinz Admiral Adalbert, ein Vor- kämpfer für Deutschlands Seemacht (Bespr.). Juni.

Militär - Wochenblatt. Paradejubiläum (2. December 1848-1898 in Öster- reich! 1.

General Fadjejew. Nekr. 5.

Meine Erinnerungen an den 16. Au- gust 1870, von Ober - Stabsarzt Dr. Wolf. 10.

Geheimer Kriegsrath Dr. J. A. Kau- pert. Nekr. 17.

Der älteste lebende Neustädter (Leopold Reichsritter v. Blumencron). 31.

Erzherzog Albrecht-Denkmal. 31.

Erklärung (betreffend den verstorbe- nen G. d. I. Graf. Caprivi). 37.

Militär-Wochenblatt. Napoleon I. und der persönliche Muth. 38.

(Frankreichs) Kriegsminister Kram 44.

Memoire* du göneral Baron de Mar- bot (Beepr). 49; Erklärung 56.

Wilhelm Grebe (decorirt mit der amerikanischen grossen goldenen Tapferkeitsmedaille). 49.

Heinrich VII. Prinz Reuss (50jahr Dienstjubiläum). 50.

Das Hentzi-Denkmal (in Budapest i 50.

Der russisch-englische Streit um die chinesische Nordbahn. 51.

Prinz Heinrich als Feldherr im Siebenjährigen Kriege (Bespr.). 55

(Das Kreuz der Ehrenlegion im) Wappen der Stadt Dijon. 56.

Slatin Pascha. 57.

(Italiens ) neuer Kriegsminist «^Gene- ral Mirri). 57.

(Italiens) neuer Marineminister (Con- tre-Admiral Bettolo). 57.

Eine Bemerkung zu den Tagebüchern Heinrich de Catts. 58.

Kriegsminister de Galliffet (Frank- reich). 58.

„Souvenir francais". 59.

Der älteste Soldat des k. und k. Heeres (Militär-Oberthierarzt S. Nen- mann). 62.

Allgemeine Militär - Zeitung. Die Ent- hüllung des „Iltis" - Denkmals in Shangai. 2, 3.

Die englische Schlachtenmalern] Lady Butler. 3.

Oberstlieutenant v. Egidy. Nekr 4

Ein Friedens-Verein vor 50 Jahren. 5.

Professor E. Gurlt. Nekr. 6.

50 jähriges Inhabersjubiläum de? Kaiser Franz-Garde-Grenadier- Regi- ments Nr. 2. 6.

Napoleon1* I. Tagebuch von St. He- lena (Bespr.). 9.

Prinz Louis Ferdinand von Preus>en (Bespr.). 10.

Äusserungen Napoleon's auf St, He- lena (Bespr.). 10.

Die deutschen Burgbauten und di^ Pflege ihrer Ruinen. 12.

Graf Leo Caprivi. Nekr. 13.

G. Lt. Freiherr v. Diersburg. Nekr 13.

Noch einmal Graf Leo Caprivi. 14,

15.

Der bayerische Soldat im Feld:? (2. Aufl.) (Bespr.). 16.

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xcv

Allgemeine Militär-Zeitung. Cäsar's zweite Brückenfestung zwischen Urmitz und Weissenthurm. 17.

Lelieut.-colonel Henry ?— (Bespr.). 17.

General Deila Rocca 1807 bis 1870 (Bespr.). 18, 25, 44, 45.

Das Grab des Mahdi in Khartum. 21.

G. Lt. C. E. v. Kirchner. Nekr. 26.

Aus dem Leben König Karl's von Rumänien (Bespr.). 26.

Die Kaiser Wilhelm-Rast bei Rezon- ville. 28.

Briefe des Herzogs Wilhelm von Württemberg aus dem Feldzuge 1870/71. 29 -32.

Deutschland im Elsass, von H. v. Pfist er- Schweighusen. 31.

G. M. v. Herget's ÖOjähriges Dienst- jubilaum. 32.

Peter der Grosse nach neuen Ur- kunden (Bespr ). 32.

Trugen die Spartaner einen Schnurr- bart? 33.

Der Austritt des Rittmeisters Blücher aus dem preussischen Heere (1773). 34, 35.

Die Kaiserbilder im Römer zu Frank- furt a. M. 36, 37.

Vom Pastorssohn zum Fürsten(Bespr.). 37.

Mit Schwert und Pflug in Deutsch- Südwestafrika (Bespr.). 39.

Die Feier von Suworow's 100. Todes- tag in Russland. 40.

Hohenzollern- Jahrbuch. 2. Jahrgang (Bespr.). 40.

Die Feier des 200jährig. Geburts- tages Zieten's in Rathenow. 40.

Zur Erinnerung an den F. M. Grafen Albrecht von Koon (Bespr.). 41.

Eine Zieten - Gedächtsnisfeier zu Wustrau. 42.

Zur Erinnerung an Major L Winkler, von F. v. der Wengen. 44.

Die Erwerbung der Carolinen-Inseln durch das Deutsche Reich. 45.

Der Kaiser (Wilhelm II.) und die historische Waffenkunde, von W. H. Sa enger. 45.

Napoleon I. als Schüler. 50,

Ein Andenken an Waterloo. 50 - 52,

Prinz Karl ▼.Lothringen, von S t i e v e- Zabern. 53-5«

Deutsche Heeres-Zeitung Ein deutscher Seeofficier (Bespr.). .'}.

Stammtafel des preussischen Königs- hauses (Bespr.). 13.

Bismarck in der Caricatur (Bespr 1. 35.

Oeutsohe Heeres-Zeitung. General Deila Rocca, 1807 bis 1870 (Bespr.). 35.

Prinz-Admiral Adalbert (Bespr.). 38.

General Nicola Marselli. Nekr. 41.

Alfred Krupp, von Oberstlieutenant F. Mariani. 42, 43.

Carl v. Francois. Ein Soldatenleben (Bespr.). 45.

Das Werk Friedjung's: „Der Kampf um die Vorherrschaft in Deutsch- land, 1859 bis 1866" (in dritter Auf- lage). 45.

Prinz Louis Ferdinand von Preussen (Bespr.). 45.

Graf Albrecht von Roon, preussischer Kriegs- und Marine-Minister (Bespr.). 48.

Vom Pastorssohn zum Fürsten (Be- sprechung). 49.

General Galliffet. 58.

Ein italienischer General als Spion verurtbeilt (General Giletta). 54.

Decorirte Städte (in Frankreich). 54. Internationale Revue. Wilhelm v. Döring,

kön. preuss. Generalmajor (Bespr.). März.

Wojennij Sbornjik. Moltke als Stratege, von W. Borissow. April.

Suworow's Bildnisse, von Oberst S. K o s 1 o w. Juni.

Artillerijskij Journal. Hauptmann A. N. Korolkow. Nekr. April.

G. d. A. S. K. Karainski. Nekr Mai. Aruiejnlj Sbornjik. Oberst R. Schmidt,

Nekr. 1.

L'echo de I armee. Le colonel Detalle. 1.

Lea compagnons de Marchand. 3, 23—25.

Le gt^neral Lambert. 6.

La mort du president (Felix Faure). 8, 9, 11.

Le nouveau president (M. Loubet). 9.

Le capitaine La Tour d'Auvergne (revue). 9.

Le lieutenant Mizon. Neurologie. M.

Le gene'ral Pennequin. 14.

Le sergent Koul' Ery. 14.

Nos htiros africains. 16.

Les memoire* d'un Veteran (revue). 16.

Le colonel Froment. Ndcrol. 17.

Le capitaine Lebrun-Renaud. 20.

Le gene'ral Gallieni. 22, 23.

Le sergent Poittevin. 22.

Le counuandant Marchand. 23, 25, 26.

Le ge'n^ral marquis de Galliffet 26.

Le general Bourget. Necrol. 27.

Le general Dodds. 27.

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XCVI

L'eoho de l'armee. Le monument de Dupuy

de Löine. 27. Le progres militalre. Le genöral Chev-

roton. Necrol. 1.901.

Le colonel Derigny. Necrol. 1.901.

Ernest- Emile de Bassompierre. Nöcr. 1.901.

Le lieut.-colonel Garnier de Villes- bret. Neurologie. 1 902.

Le general Montaudon. Necrol. 1.903.

Le gene'ral Godfroy. Necrol. 1.903.

Le colonel Rousseau Necrol. 1 903.

Le sous-intendant mil. Descrimes. Neurologie. 1.903.

Le lieut.-colouel Barthoi. Necrol. 1.903.

Le chef de bataillon Roger. Necrol. 1.903.

Le chef de bataillon Bernhard. Necr. 1.903.

Le general Annenkoff. Necrol. 1.903.

Le medecin principal Morand. Necr. 1.904.

Le lieut.-colonel Devaax. Ne"cr. 1.90").

Le lieut.-colonel Puig. Necrol. 1.905.

Le general Lafouge. Necrol. 1.906.

Le contre-amiral de Tayolle. Necr. 1.906.

Le colonel Euller. Necrol. 1.906.

Le lieut.-colonel Clinchard. Necrol. 1.906.

Le general Swiatopolk Mirsky. Necr. 1.906.

Le ehef d'escadrons Pe"ricaud. Necr. 1.907.

Le garde d'artillerie Zimmer. NCcr. 1.907.

Le general de Caprivi. Nerr. 1.907.

Correspondance du general de Boyen. 1.908.

Le lieut. - colonel James. Necrol. 1 .908.

Le lieut.-colonel De Camboles. Necr. 1 OOS

Le lieut. - general Bnuvet. Necrol. 1.908.

„La Force u (roman historique mili- taire du temps du premier Empire) (revue). 1.908.

Le chef de bataillon Roucouks. N«*cr. 1.909.

Le prinee Napoleon Charles Bona- parte. Necrol. 1.909.

La mort du president Felix Faure. 1.910.

Napoleon chef d'armee (revue). 1.910.

Iie p-'neral Bittard des Portes. Necr. 1.910.

Le eolone] Parisot. Necrol. 1.910.

Le progre8 militalre. Le capitaine Goulv. Necrol. 1.910.

Le lieut.-colonel de Preu. Necrol. 1910.

Le general Lacoste de l'Isle. Ne'crol. 1.911.

Le lieut.-colonel Bosler. Neurologie. 1911.

Le lieut.-colonel Maitre. Neurologie. 1.911.

Le commandant Beaumont. Ne'crol. 1.911.

Marchand (revue). 1.911,

Au cours de la vie (souvenirs du colonel Thoraas) (revue). 1.911.

Souvenirs d'un officier d'ordonnanc* pendant la guerre turco-russe de 1877 bis 1878 (revue). 1.912.

Le gönäral de Grimaudet de Roche- bouet. Necrol. 1.912.

Le göneral Durrmeyer. Nöcrol. 1.912.

L'officier d'adrainistration Simon de St-Sauveur. N6crol. 1.912.

Le controleur Vivensang. Neurologie. 1.913.

Le colonel Tournier. Ne'crol. 1.913.

Le general Miquel de Riu. Necrol. 1 914.

Le colonel Poncet. Ne'crol. 1.914.

Le colonel Houeix de la Brousse. Ne'crol. 1 914

Le lieut.-colonel Rambaud. Necrol. 1.914.

Le chef de bataillon de la Hogue. Necrol. 1.914.

Le medecin-major Bouchard. Ne'crol. 1.914.

La Tour d'Auvergne (revue). 1 915.

Le general Desandre. Necrol. 1.915.

Souvenirs d'un ex-commandant des grenadiers de la vieille garde 1812/13) (revue). 1.915.

Le contre-amiral Chauvin. Necrol. 1916.

Le lieut.-colonel Cossoo. Necr. 1.916.

Le chef de bataillon Samion. Necrol. 1.916.

Edouard Montioc. Nerrol. 1 916

Le general Bruno de Witte. Ne'crol. 1.916.

Le lieut.-colonel Le Bouteiller, Necr. 1 917.

Le chef de bataillon Gailhardon Necr. 1.917.

Le medecin-major Morgon. Necrol. 1.917.

Le capitaine Cassaring. Necrolouie.

1 .918.

Le general Levy. Necrol. 1.919.

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Le progres miliialre. Le veterinaire Corroy. Nöcrol. 1919.

Le commandant de Pracomtal. Necr. 1 92S.

Le major Homps. Necrol. 1.923.

Le genöral Rozat de Mandres. Necr. 1.924.

Le lieut. - colonel Verchere Carre. Necrol. 1.924.

Le Heut. - colonel Brunei. Necrol. 1.925.

Le lieut. -colonel Gautreau. Necrol. 1.925.

Le lieut- colonel Daily. Necrologie.

1.925.

Le chef de bataillon Gargam. Necr. 1 925, 1.926.

Le chef d'escadron Patureau. Necr. 1.925.

L'adjoint du genie Chretien. Necrol. 1 925.

Costumes vrais (militaires) (revue). 1 9.'5.

Le colonel Chaussee. Necrol. l.92fi.

Le colonel Le Bourg. Necrol. 1.926.

Le capitaine Michel Necrol 1.926.

Le medecin-major Sibut. Necrologie. 1.926

Abd-el-Kader (revue). 1.926.

Le colonel Bardonnaut. Neurologie. 1.927.

Le chef de bataillon Anbert. Necr. 1.927.

L'aga Ben Omar. Necrol. 1.927.

L'offlcier d'administration Voinchet. Necrol. 1.927.

Le Roi de Rom (revue). 1.927.

Le veterinaire Laborie. Nöcrol. 1.928.

L'offlcier d'administration Breard. Necr. 1.928.

Memoires d'un soldat-ordonnance (du second Empire) (revue) 1.929.

Le lieut.-colonel Roussel. Neurologie. 1929.

Le lieut.-colonel Galle. Neurologie. 1 929.

Le colonel Gobert. Necrol. 1 930.

Le colonel Carpentier. Necrol. 1.930.

Le chef de bataillon 8amson. NCcr. 1.930

Le chef d'escadron Blesseau. Necrol. 1.930.

Le controleur d'armes Roux. Necrol. 1.930.

Le general Dalmas de Lapörouse. Necrol 1.931

Le lieat-colonel Ferry. Necrol. 1.931.

Le chef d'escadron Ollivier. Necrol. 1.931.

Le progret milrtaire. Le lieut.-colonel Bourotte. Necrol. 1.984.

Le lieut.-colonel Antoine. Necrol. 1934.

Le medecin -major Rueff. Necrologie. 1.934.

L'arcbange des batailles (Saint Michel) (revoe). 1.934.

Le gener&l Moreau (revue). 1934.

Le general de Benoist. Necrologie. 1.935.

Le colonel Bardol. Necrol. 1.985.

Le chef de bataillon Lorette. N6cr. 1.935.

Le chef de bataillon Hervieu Necr. 1.935.

Le capitaine Hitier. Necrol. 1.935.

Le medecin-major Bienvenue. Necr. 1.986.

Le capitaine Jacqoelin. Necr. 1 936

Le capitaine Richard. Ne'crol. 1.936.

La Croix de la Lägion d'honneur dans les armoiries de la ville de Dijon. 1.937.

Memoires du comte de Charagnac (ecrite en 1695) (revue). 1.937.

Le general Gallieni. 1.938.

Le commandant Marchand. 1.988 1.941, 1943 bis 1.945.

Le g<*n6ral Dupas (1761-1823) (revue). 1.938.

Le genöral de Gaway Necr. 1.939.

Le medecin principal Belleau. Necr. 1.939.

La capitaine La Tour d'Aovergne (revue). 1.939.

Le capitaine Jourdan. Necrol. 1.940.

Le capitaine C. J. Descat. Ne'crol. 1.940.

Le capitaine Berger. Necrol. 1.940.

La statue d'Hippolyte Larrey (au „Val-de-Gräce). 1.942.

Le capitaine Masclet. Ne'crol. 1.942.

Le general von Meerscheidt-Hülles- sein. 1 943.

Le colonel Aron. Necrol. 1.943.

Le lieut.-colonel Fiot. Necrol. 1 943.

Le colonel Lednze. Necrol. 1.944.

Le correspondants secrets de Louis XVIII soas le consulat (revue). 1.945.

Le lieut.-colonel Lederne. Necrol. 1.945.

Conspiration du Chevalier de Rohan (sous Loois XIV). 1.946.

Le colonel de Meneval. Necr. 1.946.

Le chef de bataillon Lantheaume.

Necrol. 1.946.

Le general Bourget. Necrol. 1.947.

7

Organ -ler milit.-wi«tus(-Laftl. Viniuc LIX. Band. \W>J. Rcpertorium

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Le progres militaire. Le colonel Clerget- Vaucouleurs. N6cr. 1 947.

Le capitaine Sibeud. Necrol. 1.947, 1.948.

Le major Fauchon. N6crol. 1.948.

Le g6n£ral Robillard. Necrol. 1.949.

Le g6ne>al Leoor. Necrol. 1.949.

L'intendant mil. D'Huc de Monsegou. Necrol. 1.949.

Souvenirs d'un officier d'^tat-major 1870—1888) (revue). 1.950.

Le colonel Stahl. Nöcrol. 1.950.

Le chef de bataillon Rispaud. Necr. 1.950.

Le chef de bataillon Thenard. Necrol. 1.950.

Journal des sciences militaires. Napoleon chef d'armee (revue) Jänn.

Carnet d'etapes du dragon Marquant (1792) (revue). Jänn.

Le Grand Fr6deric, par le colonel B o u r d e a u (suite). Febr , März, Mai, Juni.

Souvenirs d'un officier d'ordonnancc. - - Guerre turco-russe de 1877/78 (revue). März.

Le general de division Kellermann

(ans VII XI) (revue). März.

Histoire complete de Mac-Mahon, marerhal de France, Duc de Magenta (revue). März.

Correspondance in^dite du gen^ral- major de Martange (17f>»>— 1782> (revue). Mai.

Sainte Helene (revue). Mai.

Le F. Z. M.Guillaume duc de Württem- berg (revue). Mai.

Le general Dupas (1792-1813) (revue i. Mai.

Jeanne d'Arc (revue). Mai

Le göneral Anie\l« e de La Harpe (revue). Mai

Memoires du .sergent Bourgogne 1812 1813) revue. Mai

Un general de l'Armee d'Italie. Serurier (1742-1819) (revue). Mai.

Revue du cercle militaire. Napoleon chef dannee (revue). 1.

Jims de pondre" (revue). 1.

La question d'Orient depuis ses ori- trines jus.iu'a no.s jours (revue). 2.

Le capitaine 'IVlpe. Neepd. 3.

La mort du pr. sident Kelix-Faure. 8.

Le capitaine La Tour d'Auvergne (reVUe). 8.

Keeit* d'histoire contemporaine (re- vue). 8

Saiute-Helene. journal inedit (revue). 11

Revue du cercle militaire. Le colonel Combos (revue). 12.

Souvenirs d'un officier d'ordonnance, 1877/78 (revue). 12.

Le ge'ueral Amedee de la Harpe (revue). 13.

Guillaume II (revue). 13.

Abd-el-Kader (revue) 15.

Souvenirs du lieut -general vieomte de Reiset (revue). 15.

Dictionnaire historique et biographi- que de la Revolution et de l'Empire (1789—1815) (revue). 15.

Le raonument au general Ladmirault. 18.

Jeanne d'Arc (revue). 18.

- L'empereur (Napoleon I«*) intendant. 19.

Le general Loizillon. Ne>rol. 19.

Le centenaire de Suvorov (en Russie). 19.

Le gene>al Dupas (1792—1813) (revue). 20.

Histoire general du IVe siecle ä nos jours (revue). 20.

La ville de Dijon de'core'e. 21.

Souvenirs d'un aide-major allemand, 16 aout 1870 ( revue). 22, 23.

Le general Moreau (1763-1813) (revue i 22.

Memoires du temps de Louis XIV (revue). 22.

Les colonics pendant la Revolution (revue) 22.

Le general de Ganay. Necrol. 23.

Cession des Carolines ä l'Allernttgne. 23.

Roi de Rome et duc de Reichstadt (1811—1832) (revue). 23

Une statue au baron Hippolyte Larrey (au Val-de-Grace). 24.

Le duc dAumale (revue). 24.

Serurier (1742 1819) (revue). 24

Une statue ä l'amiral Jaures la Graul- het. Turn). 25.

Revue militaire. Souvenirs d'un officier d'orilonnance (guerre turco-russe, 1S77 78) (revue). 857.

La jeunesse de Napoleon. Toolon l revue). 857.

S. rurier (revue). 858.

Mfinoires du eomte de More (1758 1837) (revue). 858.

Sainte-Helene, Journal inedit, 181» ISIS (revue). 859.

Lettres inedites de Napoleon Ier (revue i. S.V.*

Louis XVIII et le due Deca^ea ( 1 S 1 r> 1*20) (revue). 859.

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Revue militaire. Le genial Dupas (1712-1H13) (revue). 859.

Le g6i.6ral Moreau (1763—1813) (revue) 859.

Abd-El-Kader (revne). 859.

Correspondance inödite du general- roajor de Martange (revue). 859.

Le capitaine La Tour d'Auvergne (revue). 8"*9

Revue d'artillerie Histoire complete de Mac Mahon, maröchal de France, duc de Magenta (revue). Jänn.

Le general de Grimaudet, comte de Rochebouet. Necrol. März.

Le g6ne>al Jouart. Necrol. April.

Les deux g£n6raux Cavaignac (1808 a 1848) (revue). Mai.

Revue de cavalerie. Espagne (Le general), par le capitaine Gilbert (suite). Jänn. Febr.

Le colom.1 de Derigny. Necrol. Jänn.

Le g^neral Lafouge. Necrol. Febr. - Le general Lacoste de l'Isle. Necr.

Febr.

Un hussard de quatre-vingts ans (le capitaine Francois Jantzon), par F. Bouvier. März.

„La Force- l roman historique mili- taire du temps de Napoleon) (revue). März.

Le general Rozat de Mandres. Ndcrol. April.

-• Le general Loizillon. Necrol. Mai.

Le general H. de Benoist. Necrol. Mai.

Le general de Ganay. Necrol. Juni. Rivista militare italiana. Luigi Blanch

e Tevoluzione della scienza della guerra, pel maggiore E. Rocchi. 1.

Le vie militari romane ehe passavano per Firenze, pel maggiore T. Guar- ducci (tine). 1.

La questione macedone. 1, 3.

Da Ümdurmau a Fuah>da. Ricordi di un ufticiale d'artiglieria toglese. 2.

Perehe sia stata grande Veneria. 2.

Sebastiano Veniero (recensione).

II generale S, Zanelli. Necrol. 2.

11 capitauo Imperiale Cinuzzi e l'opera sua, per G. Bargill i. 4.

Pellegrino Rossi e la rivoluzione roiuana >u documenti nuovi (recen- Bione). 4.

Federico il Grande e Lessing. 4.

Diomede Carata, uomo di statu e scrittore del secolo XV0 (recensione i. 8.

Alfredo Krupp (recensione). 8.

Rivista milttare italiana II generale N. Marselli. Necrol. 9.

Sul Mincio (1859) (rimembranze). 9.

Un generale dell" armata d'Italia (Serurier) (recensione). 11.

II tenente Giovanni Graziadei (recen- sione). 11.

Ricordi della guerra del 1870/71. 11.

Napoleone e Moltke. 11.

Ricordi di un ufficiale della fanteria di marina (recensione). 12.

L'attivitä di Moltke, quäle capo di stato maggiore. 12.

L'esercito italiana. II conte E. Garin di Cocconato. Necrol. 1.

II generale E. Testafochi. Necrol. 1.

II monumento di Garibaldi a Digione. 2

I Giacobini di Roma 1791 1798) (recensione). 2.

11 commendatore E. Buonajuti. Necr. 2.

II maggiore F. Cornacchia. Necr. 2.

II tenente colonnello G. Caccia. Necrol. 2.

La fine d'una nave storica (la fre- gata austriaca BNo?ara"). 3.

II tenente colonnello A. L. Boccanera. Necrol. 3.

II tenente colonnello Morra di Car- penea. Necrol. 4

II tenente colonello P. Valaperta. Necrol. 4.

II generale S. Zanelli. Necrol. 5, 7.

II colonnello B. Vietti. Necrol. 6.

II colonnello G. Bianchi d'Espinosa. Necrol. 5.

II tenente colonnello G. B. Almici. Necrol. 5

II conte L. Pedroli. Necrol. 7.

11 monumento a Carlo Alberto fin Roma). 8.

II maggiore S. Bronziui. Necrol. s.

Monumento al generale Alberto La- marmora. 10.

II tenente colonnello A. Pifteri. Necr. 10.

II maggiore G. Lavizzari. Necrol. 10

II maggiore G. Calosi. Necrol. 11

II generale Annenkow. Necrol. 1 1, 13.

Le ceneri di Cristol'oro Colombo.

Napoleone Berzaghi. Necrol. 13

II tenente colonnello A. Fanti. Necr. 14

II colonnello L. Lamponi. Necr. IG. 11 conte Caprivi. Necrol. 17.

II generale F. Bovati. Necrol. 17.

II principe Alfredo Alcssandro di Sa^onia-Coburgo-Gotba. Necrol. 18.

7*

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Leserclto Itallano. U principe Carlo Bonaparte. Necro). 2ÜL

II eolonnello G_ de Lorenzi. Necrol. 20..

II eolonnello P. Bianchi. Necrologo. 20.

II tenente eolonnello A. Garassiti. Necrol. 20.

H preaidente Felix Fanre. Necr. 2JL

II eolonnello medico Aime Pavlo. Necrol. 22,

11 tenente eolonnello medico Galloni. Necnol. 22,

Emil o Loubet (il nuovo presidente della Repubblica francese). 23

II generale medico D. Borooe. Necr. 24.

L'esistenza d'un trattato anglo-te- desco. 2jL

II generale Grimaudet de RochebouPt. Necrol. 2L

II conte Bernardo Rechberg. Necrol. 2L

II generale E. G. Woods. Necr. 2L

II maggiore A. Malacarne. Necr. 22,

Moosignor Valerio Anzino. Necr. 2iL

II generale F. Bava-Beccaris. 2LL

D maggio re G. Zuccbi. Necrol. 32*

II tenente eolonnello G. Picasso. Necrologo. %L

II maggiore C Pozzo. Necrol. 32,

II generale S. Mainoni d'Intignano. Necrol 33, 3JL

II eolonnello A Paganini. Necrol. 33, M,

L'ammiraglio Knorr. 3-5-

II eolonnello L. Artonu Necrol. 35

Raffaele Cadoma e la »mpagna del 1849 37.

II canonico Giovanni Lanza. 3L

Luigi Ranzi. Necrol. 32,

Lazzaro Gagliardo. Necrol. 3M,

B. Emanuele Maineri. Necrol. 38,

II maggiore A. Fanti. Necrol. 3S,

II generale G Paroccbia. Necrol. 3iL

Convenzione anglo - francese per l'Africa. 3iL

L'arciduea Erneeto. Necrol. 41, 4JL

II colonnello L. Questa. Necrol. 4X

II soldato Pigozzi durante la sna prigionia in Africa (recensione). 42,

11 maggiore S. E. Nodari. Necrol. 42,

II generale C. Marro. Necrol. 42,

II maggiore C. Molineris. Necr. A4,

II capituuo G. Uro. Necrol. 4JL

U coluniiello A. Borsari. Necr. 45.

Suor Luisa (E. Benoi). Necr. 45,

Rlvlsta d'artlglleria egenlo.AlfredoKrupp

pel tenente eolonnello F. Mariani- Februar.

Journal of the Royal United Servioe In stitution. Charles XII. 's Treatment of Lieut.-General Baron Peikel, bv Ch. Dalton, Esq. 253.

Life of Admiral Lord Lyons; Me- moire of Sir Astley Cooper Key (review). 255.

The British Marshalate, 1805—1855. by Ch. Dalton, Esq. 256,

A History of British India (review). 25&

Proceedlngs of the Royal Artillery In- stitution. Major-General C. W. Bowie Necrol. L

Major-General L. IL Denne. Necrol. L

Lient.-Colonel F M. E. Vibart.Naer.1.

Major- General Schlunds Career in the Brandenburg, English, Prussian and Russian Artillery, by Ch. Dal- ton, Esq. 5*

La Belgique militaire. Le general A. F. Coupez. Ntfcrol. L44A.

Le sous-intendant Seghers. Necrol. 1.441.

L'intendant E. E. de Bassoropierre. Necrol. LAU.

Le goneral Lagere. Ne"crol. 1.443

Le general Annenkoff Necrol. 1 444

Le lieut. culone 1 Van Sulpler. Necr 1.444.

Le lieut. A. Sterckx. Necrol. 1.445.

Le general J. M. Bouyet. Necrol. 1.446.

Memoire» du lieut -colonel A. Dut- heillet de Lamothe, 1791—1856 (revue). 1.448.

Le lieutenaut Kock. NCcrol. 1.449

Le capitaine Adlerstrahle. 1.449.

Le gCneral E. Bertrand. Nexrol. 1.449.

Le capitaine A. Hore-Ruthven. 1.450

(L'a^ronaute francais) Duruof. Necr. 1 450.

Le major Stapleauz. Nexrol. 1450.

Le general L. De Witte. N<Scr. 1 450 -- Guillaume Delange. Nöcrol. 1.451.

Le g£ne>al J. van der Straten-Pont- hoz. Nöcrol. 1.451.

Le colonel E. De Bruyne. Necrol 1-451.

(Un inonument a) Vercingdtoriz (<n

France). 1.452.

Le general P. A. Libois. Necrol. L45JL

Le colonel J. A. Ucnrionnet. Necrol.

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CI

La Belglque milltalre. Heros congolais. 1 454.

La loi de la civilisation et de la decadence „essai biatorique" (revue). I 1455.

Le cominaodant Van Haverbeke.

1.456.

Lea reates de Joachim Murat. 1.457.

Quelques heros du 112- (1789—1815). L4S7_=1 459. 1.463.

La däbandade. Souvenirs d'un volontaire inutile (derniere guerre turco-grecqoe) (revue). 1.457.

Le major von Zachistal. Neurologie. 1457.

G.Crard Cristel. Necrol. 1.458.

Abd-el-Kader (revue). 1 4fiO.

Le L"Mieral Demaziere. Neurologie. 1 460-

Le ge'ne'ral Moseiii. Ne*crol. 1 461.

Le sous-lieutenant Philippart. N6cr. 1 464.

Auguste Henrard. Necrol. 1.464.

Le capitaine P. F. Crockaert. N£cr. 1466.

Le major Lammens. Ne'crol. 1.466. Allgem. Schweiz. Militär-Zelturtg. Oberst- lieutenant Dr. £. Zürcher. Nekr. 2.

Major von Erlach. Nekr. 2,

Oberstlieutenant v. Egidy. Nekr. 2.

G. M. v. Thümen. Nekr. 2.

Aus zwei Kriegen (1866 und 187Q/71). Selbsterlebtes (Bespr) &

Hauptmann E. Lardy. Nekr. IL Zahl der Maria - Theresia - Ordens- Ritter &

Verurtheilung des (spanischen)Oberst Martin. IL

Der älteste Schweizer Oberst, Ami Girard. iL

Dr. A. Socin. Nekrol. 5.

General Graf Caprivi Nekrol. & Gen. -Lt. v. Schulz. Nekrol. 8,

Oberst Poten. 8,

Oberst Dietler-Salchli. Nekrol. <L

Oberstlieutenant P. Trainoni. Nekr. Ö.

Oberst E. Welti. Nekrol. ±

Vom Begräbnis des Präsidenten Faure (deutsche Riesen). iL

G. M. 0. v Knobluch. Nekrol. IQ.

G. M. P. v. Löneschloss. Nekrol. 1£L

General - Auditor 31. Damianitsch. Nekrol. HL

Oberst C. C. Ulrich-Naef. Nekr. LL

Le ge'ne'ral Amödee de la Harpe (Bespr.). 12,

Oberstlieutenant E. v. Salis. Nekr. 12,

Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Haupt- mann G. A. v. Salis-Seewis. Nekrol.

12,

General von Voigts-Rhetz. 16_.

Oberst Hesse. Nekrol. HL

G.-Lt. Kirchner. Nekrol. HL

F. Z. M. Graf Grünne. 14L

F. M. L. F. Heller von Hellheim. Nekrol. 16, 1&

Verstorbene deutsche Generale (die G.-Lts. Natzmer v. Hagen. Kirchner, v. Kretscbmann und G. d. A. v. Dresky). IL

Dragoner Stiepel. Nekrol. 12.

Oberstlieutenant EL Cunz. Nekrol. IL

Hauptmann E. v. Weck. Nekrol. IL

F. M. L. J. Ritter v. Zaleski. Nekrol. IL

Jubiläum der Feuertaufe Königs Albert von Sachsen (13. April 1849). IL

Emile Erckmann. Nekrol. 1JL

Denkmal für Gordon. 18.

F. M. Prinz Herzog v. Cambridge. 12.

Die Gebeine des Mah-H. UL

G.-Lt. L. v. Falkenhausen. 2iL

G. d L 0. v. Lindequist. 20,

G.-Lt. B. Rothe. 2£L

Armeekaplan Brindle. 2LL

Oberfeldarzt Oberst Ziegler. Nekrol. 2L

Hauptmann P. Esseiva. Nekrol. 22.

Rittmeister Gross v. Gunten. Nekr. 22.

Gen. M. Freiherr v. Biedermann. Nekrol. 22,

F. M. L. v. Hoffmeister. Nekrol. 22.

Sir Charles Nairne Nekrol. 22.

Salomon Landolt. Ein Charakterbild (Bespr.). 23.

Gen. Freiherr v. Falkenstein. Nekr. 23

F. M. L. Ritter Mathes v. Bilabruck. Nekrol. 2E.

Major W. Bölke. Nekr 24.

Eine Rechtfertigung des k. k. Feld- zeugmeisters Haynau. 25,

Erzherzog Albrecht-Denkmal (Ent- hüllung). 2&

Erinnerungen an Bourbaki, von J. v. Scriba. 26, 2L

Oberst W. de Crousaz. Nekrol. 2L Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie

Der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland 185^—1866 (Bespr.). 2,

Le gänäral Ame'dee de la Harpe (Bespr) 2.

CII

Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.

Napoleon I, Tagebuch von Las Cases (Bespr.). 4. Schweiz. Monatschrift für Offleiere aller Waffen. Oberst E. Welti. Nekrol. 2.

Le general Amedöe de la Harpe (Bespr.). 5.

Revue mllltaire suisse. Le lieutenant Lardy. Nöcrol. 1.

Emile Welti. Nöcrol. 3.

Deux jubilaires (autrichiens : les Feldzeugmeisters R. baron de Merkl, et J. baron de Philippovich). 4.

Revue mllltaire suisse. L'archiduc Ernest Nöcrol. 4.

Rctraite du general Bava - Beccaris. 4.

Une pok*mique sur le gdne"ral Caprivi.

5.

Le g£n£ral de Dresky. N6crol. 5.

Le colonel A. Ziegler. Näcrol. 6.

Le monument de l'archiduc Albert (a Vienne). 6.

Le genial N. Marselli. N<5crol. 6.

9. Allgemeine und Militär-Geographie. Völkerkunde. Reisebeschrei- bungen. Terrain-Lehre und -Aufnahme. Kartenwesen. Mathematik.

Naturwissenschaften.

Streffleur's Österr. rallit. Zeitschrift.

Omdurman, von Slatin-Pascha Febr.

Die 08tafrikaoischen Inseln (Bespr.). Febr.

Eicenbahn; und Postcommunications- karte von Österreich-Ungarn (Bespr.). März.

Orientreise des Kaisers v. Russland 1800/91 (Bespr.). April.

Militär - geographische Skizzen von den Kriegsschauplätzen Europas ( Be- sprechung). April.

Die strat-gische Bedeutung der Schweiz (Bespr.). April.

Über das deutsche Togoland (Bespr.). Mai.

Die österr. -ungar. Monarchie(Bespr.). Mai.

Organ der milit. -Wissenschaft!. Vereine.

Artaria's Eisenbahn- und vPost- Coramunicationskartc von Öster- reich-Ungarn lWBespr.). LVIH.Bd. 1.

«jen^ralkarte von West - Russland nebst den österreichisch-ungarischen und deutschen (Irenz^ebietenlBt-spr.). I.VIII. Bd. 1.

MiltTär-L,<*i">L'rajd)isohr> Skizzen von den Kriegsschauplätzen Europas

Bespr.). LVIII. Bd. 2.

Mit Schwert und Pilus: in Deutsch- S.idwestafrika (Bespr.). LVIII. l!d. 6

Mittheilungen über Gegenstände des Ar- tillerie- u. Geniewesens. Leitfaden für den Unterricht in der höheren Mathe- matik (Bespr ). 2, 3.

Mittheilungen über Gegenstände des Ar- tillerie- und Geniewesens. Anfangs- gründe der Zahlen- undRaumgrössen- Lehre. 5. Aufl. (Bespr.). 5.

Kartographische Studien (Bespr.). 6.

Militär-geographische Skizzen von den Kriegsschauplatzen Europas (Be- sprechung). 6.

Mittheilungen des k. und k. militär- geographischen Institutes. Leistungen des k. und k. militär-geographischen Institutes im Jahre 1898. XVIII. Bd.

Das neue Dreiecksnetz I. Ordnung der österr.-ungar. Monarchie, von Ob?rst R v. Sterneck. XVIII. Bd.

Trigonometrische Höhenbestimmung des Punktes Uranschitz (Rasica) im Erdbebengebiete von Laibach, von Oberlieutenant J. G regor. XVIII. Bd.

Der Jäderin'sche Basis-Messapparat, nach russischen Quellen dargestellt von Hauptmann S Truck. XVIII Bd

Die neueren Arbeiten der Mappirungs- gruppe. von F. M. L. Ch. Ritter v. Steeb. XVIII. Bd.

Das photogrammetrische Höhen- messen, von Oberstlieutenant A Freiherr v. Hühl. XVIII Bd.

Der Ljubeten in der Sara Planina. v.m F. M. L Cb. Ritter v. Steeb. XVIII. Bd.

Die militärisch-wichtigsten Karten- werke der europäischen Staaten, von Vorstand V. Haardt v. Harte n- thorn. XVIII. Bd.

Beitrage zur Technik der Karten- erzeugung. III. Die Wahl des Druck- papiers, von Oberstlieutenant A. Freiherr v. Hflbl. XVIII. Bd.

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Mitthellungen des k. und k. militär- geographischen Institutes. Di* Ent- wicklung der rassischen Milit&r- Kartographie vom Ende des 18. Jahr- hunderts bis zor Gegenwart, nach officiellen Quellen bearbeitet von Hauptmann S. Truck. XVIII. Bd.

Militär-Zeitung Die Teufels-Inseln. 3.

Die Philippinen. 4.

Die Reise um die Welt in 33 Tagen. 6.

Die Bai von San Mun und ihr Hinter- land 24.

Armeeblatt. Reisebriefe aus Ostasien. 12, 13, 15.

Die Dalma'ienreise des Erzherzogs Franz Ferdinand 14.

Homeward bound! Vom Bord S. M. Schiffes „Frundsberg". 22.

Von der Missionsreise S. M. Schiffes „Saida". 24.

Die moderne Chemie (Bespr.) 25.

Mittheilungen aus dem Gebiete des See- wesens. Über Luftspiegelung, von LinienschifFs-Lieutenant K Koss. 1.

Graphische Bestimmung der Orts- zeit, von Prof. E. Dolezal. 1.

Schlaglichter auf das Mittelmeer (Bespr). 1.

Auf verbotenen Wegen. Reisen und Abenteuer in Tibet (Bespr.). 1.

Untersuchungen über die Theorie des Magnetismus, den Erdmagnetis- mus und das Nordlicht (Bespr ). 1.

Die Forscbungsfahrt S. M. Schiffes „Pola- im Rothen Meere 1897 auf 189*. von Prof. J. Luksch. 3.

Annaaire (astronomique) pour Tan 1899 (Bespr ). 3.

Otto Hübner's geographisch - sta- tistische Tabellen all»-r Länder der Erde. Abgabe 1899 (Bespr ). 3.

Azimutbe circumpolarer Sterne (Be- sprechung). 4.

Tabuas para a ponto ne mar (Bespr ). 4

A. Hartleb en's kleines statisti- sches Taschenbuch über alle Länder der Erde. 18W (Bespr ). 5; sta- tistische Tabelle über alle Staaten der Erde. 1899 (Bespr.). 5.

Achtzehn Reisen zwischen Hamburg und Südamerika (1883—1898) (Be- sprechung) 5.

Darstellende und projective Geo- metrie (Bespr ). 5-

Jahrbucher für die deutsche Armee und Marine. Schlaglichter auf das Mittel- meer (Bespr ) Jänn

Jahrbücher für die deutsche Armee um Marine. Natürliche Grenzen (ded europaischen Staaten) (Bespr ). Febr.

Militär - Wochenblatt. Zunahme der Be- völkerung (in Frankreich). 2.

Leistungen des (italienischen) militär- geographischen Institutes. 5.

Wann ist das 19. Jahrhundert zu End. ? 9, 12, 13.

Bezeichnung der Stundenzahlen (in Belgien) 26.

General von Alten „Über England". 31.

Über Frankreichs Karten wesen, von W. Stavenhagen. 47—49.

Die strategische Bedeutung der Schweiz (Bespr ). 49, 50.

Die Bai von San Mun und ihr Hinter- land 53.

(Englische) Karten von Sierra Leone, Lagos und dem Nigerbiete. 61.

Neue militärische Blätter. Madagasoar und die Delagoa-Bai, von 0. Wachs, Jänn.

Schlaglichter auf das Mittelmeer (Bespr ). Jänn.

Kiautschou, von 0. Wachs. Febr.

Transcaspien und seine Eisenbahn (Bespr.) Febr.

Prof. Hickmann's geographisch- statistischer Üuiversal-Taschenatlas. Au>gabe 1*97 (Bespr.). Febr.

Über das Kartenwesen der Schweiz. Eine Studie von W. Stavenhagen. März.

Planzeichen-Vorlagen (Bespr ). März.

Karte der Provinz Schan-tung(Bespr.). März.

Durchschlagskraft leichter Körper. Mai.

Tripolitanien. Juni.

Allgem. Militär-Zeitung. Eine Fahrt nach Griechenland im Jahre 1898, von Major VV. K ad e (Forts ). 4—9, 14-23.

Die Reise des Kaisers und der Kaiserin (von Deutschland) nach Palästina (Bespr.). 17.

Ein Tag in Belgrad, von Major W. K& de. 28.

Nach und in Kiautschou, von Ober- lieutenant Hiepe. 43.

Dif Carolinen. 48, 49.

Griechenland vor und nach dem Kriege (Bespr.). M.

Deutsche Heeres-Zeitnng. General- und Strassenkarte von West-Russland ( Bet-pr ) 4.

Über Hamburgs Kartenwesen, von W Stavenhagen. 1"). 10.

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CIV

Deutsche Heeres-Zeitung. Die Kaiserfabrt

durch's beilige Land (Bespr.). 17.

Schlaglichter auf das Mittelmeer (Bespr ). 43.

Internatjonale Revue Über Italiens Kartenwesen, von W.S t a t e n h ag e n. Mai.

Militärgeographiscbe Skizzen von den Kriegsschauplätzen Europas (Bespr.). Mai.

Kriegstechnische Zeitschrift Über das Kartenwe*en der Vereinigten Staaten Amerikas, von W. St avenhagen 2.

Armee - Massstab - Zirkel (Deutsch-, land). 2.

Flüssige Luft, von C. v. Herget. 4.

- Militär-geographische Skizzen von den Kriegsschauplätzen Europas (Bespr.). 4.

Über russisches Kartenwesen, von W. Stavenhagen. 5, 6.

Wojennij Sbornjik. Eine Skizze des Pamirs, von A. Sereb ren j i k o w. Juni.

Ingenieurnlj Journal. Ein optisches In- strument, um Miniaturkarten zu lesen. Febr.

L'eoho de I armee. Sur les bords du lac Tchad. Nos nouvelles possessions. 14, 15.

L'expe'dition au pole Sud. 15.

Djibouti 21.

Les Colons francais en Egypte. 21.

Nos cartes guojrraphiques. 21.

Le progres militaire. Topographie sim- plifiee. 1.M0.

La geographie militaire et les nou- velles niethodes geographiques (re- vue). 1926.

La Chine. - Expansion des grandes puissances en Extreme - Orient (1895—1898) (revue). 1.936.

La cöte d'Ivoire (revue). 1.945. --Du Dahomey au Sahara (revue).

1945.

Au pays des Alpins (revue). 1.950.

Journal des scIences mllitalres. La vallee de la Somme au point de vue mili- taire, par le general Bourelly. Febr.

- La Chine. Expansion des grandes puissances en Extrdme-Orient (1895 bis 1898) (revue). Juni.

Revue du cercle militaire. Rhodesie et Transvaal (revue). 1.

Les perl»*s de la Cöte d'Aznr: Mo- naco, Menton, Monte-Carlo (revue). 5.

Revue du cercle militaire. L'Anglaie est

Israelite (revue). 8.

La sömitique Albion (revue). 8.

Les Alpes franco-italiennes. par ie capitaine Perreao. 11 13

La Chine - Expansion des grandes puissances en Extreme-Orient (1895

- 1898) (revue). 20.

De 1 Ailantique a la Mer Rouge (revue). 22.

La göographie militaire et les nou- velles mötbodes g^ograpbiques (re- vue). 24.

Les Anglais aux Indes et en Egypte.

24.

Du Dahomö au Sahara, la nature et Thomnie (revue). 25.

Voyage d'nn Anglais aux regions interdites (revue). 26.

Revue d'artilleiie. Le terra in chez soi ou contribution a l'organisation des exercices sur la carte, par le capi- taine F. Morelle. April.

Lecons de cbimie physique (revue). Juni.

La Chine. Expansion des grandes puissances (1895—1898) (revue). Juni.

Revue de cavalerle. La Chine. Ex- pansion des irrendes puissances (1895

- 1898) (revue) Mai.

Revue du service de I in tenda nee militaire.

Monographie agricole du departe- ment du Gard, par le professeor C hau* it. März, April.

StatUtique du zinc. März. April.

Production de l'aluminium. März, April.

Etüde sur le Sahara francais orient&l, nar le pharmacien-majorE.L a h a c h e. Mai. Juni.

Monographie agricole du de'parte- ment de la Dröuie, par le professeor Bräheret. Mai. Juni.

La statistique du plomb. Mai, Juni.

Production de Potain. Mai, Juni.

La manne des Hebreux (le liehen esculentus). Mai, Juni.

Le teuwinte, nouvelle plante fourra- gere. Mai. Juni.

Rivlsta militare itallana. La capacitk innata alla guerra dei popoli europei 2

Note sull' insegnamento della geo- grafia militare. 7.

Le Alpi franco-italiane. 8, 9.

G»-ografia politica e marina. lt. L'eseroito Italiano. La popolaxione di

Roma (il 31 dicembre 1898). 13, 40.

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CY

L'esercito italiano. Possedimenti earopei in China. 33.

Gli Stati üniti d'America e le loro nuove conquiete. 39.

L'America vittoriosa (recensione). 47. Rivista d'artiglieria e genio. Elementi

di topografia (recensione). Jänn.

La colonizzazione deir Eritrea, pel capitano C. Sermasi. März.

Simboli ed abbreviazioni adottate dal comitato internazionale di pesi e misnre. April.

Studio geologico ed idrografico dell' Eritrea, pel capitano C. Sermasi. Juni.

Journal of the Royal United Service In- stitution. The Trans-Baikal. 265.

Captain's Bryan Magnetic Compass.

2r>f>.

Proceedingsof the Royal Artlllery Institu- tion. Logarithmic Slide Rules, by Major S. B von Donop. 1.

The Borderland of Chemistry and Electricity, by W. W e b s t e r. Esq. 4.

La Belgique militaire. Militär-g^ographi- sche Skizzen von den Kriegsschau- plätzen Karopas (revue). 1.441.

La geographie physique et la geo- graphie militaire. 1 447.

Lecons de geographie militaire don- ne'es ä Te'cole des officier^ (de Bu- carest) (revue). 1.447.

La Belgique militaire. Psychologie de la coloDisation francaise dans ses rapports avec les societee indigenes, par L. de Saussure. 1.452.

Mon journal de bord (revue). 1.4F>5.

La Chine. Expansion des grandes puissances en Extreme - Orient, (1895-1898) (revue). 1.458.

Revue de l'armee beige. L'ämigraiion italienne. Mai, Juni.

D'Anvers ä Löopoldville par le che- min des Ecoliers (revue). Mai, Joni.

Schweiz. Zeitschrift für Artillerie u. Genie

Leitfaden für den Unterricht in der höheren Mathematik (Bespr.). 1.

Theorie des Kreisels (Bespr.). 3, 5.

Planzeichen-Vorlagen (Bespr). 3.

Schweiz. Monatschrift für Of fiele re aller Waffen. Die strategische Bedeutung der Schweiz (Bespr.). 1.

Anleitung zur Anfertigung von Cro- quis, Skiz/en und Erkundigungs- berichten (Bespr ). 4.

Grund riss der Feldkunde (Bespr.). 4.

Militär-geographische Skizzen von den Kriegsschauplätzen Europas (Bespr.). 6.

Revue militaire suisse. Die strategische Bedeutung der Schweiz (revue). 2

L'expödition du Duc des Abruzzes. 6.

10. Staatswissenschaft. Parlamentarisches. Gesetzgebung. Rechts- pflege. Finanzwesen.

Streffleur's österr. milit. Zeitschrift.

Abwehr (regen für den Geist des Heeres schädliche Ideen, von Oberst- lieuteuaut-Auditor Dr. E. Dan gel- maier. Jänn.

Wer ist der Betrogene ? Eine deutsche Antwort auf den russ. Abrüstungs- vornchlag (Bespr ). Jänn.

Die Friedens-Conferenz von Oberst- lieutenant-Auditor Dr. E. Dangel- maier. März.

Die Militär-Strafgerichtsordnung (in Deutschland) (2 Besprechungen). April.

„Verso la nazione armata44 (la que- stione militare) (Bespr.). April.

Der Zar Befreier. Ein Wort für Volkswebr gegen stehendes Heer

gJespr.). April, eitrag zur Frage der allgemeinen Abrüstung und ('es internationalen Schiedsgerichtes (Bespr ). Mai.

Streffleur's österr. milit. Zeitschrift.

Contra Bebel und bleibtreu (mili- tärisch-politisch) (Bespr.) Mut. Organ der milit. -Wissenschaft!. Vereine.

Über die Ziele Russlands in Asien, von Hauptmann J. Schön. LVIII. Bd. 3.

Beitrag zur Frage der allgemeinen Abrüstung und des internationalen Schiedsgerichtes(Bespr.).LVIII.Bd.4.

Militär-Zeitung. Abrüstung? 4.

Können wir abrüsten? 7.

Officier und Socialdemokrat (Be- sprechung). 8.

Österreich-Ungarn in China? 10.

Zur Abrüstungsfrage. 14.

Oberst Odier's Broschüre (.Apres Fachoda44). 17.

Ein Ersatz für das Duell (Bespr ). 22. Armeeblatt. Die staatswissenschaftliche

Ausbildung des (österr.) Officiers- Corps im Heere und in der Marine, von Dr. E. Lingg. 1.

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CVI

Armeeblatt. Die rnss. Abrüstungsvor- schlftge. 4.

Abrüstungs-Phantasien. 5.

Dr. WeisI über „Moderne Militär- Strafprocesse". 8.

—.Die Militär-Justiz in Frankreich. 10.

Die Lasten der Wehrmacht. 12.

Znr Abrfistnngsfrage. 15.

Der ewige Friede, von Prof. C. Frei- herr t. Stengel. 16. 17, 19.

Krirainalpolitik und Wehrkraft (Deutschland). 16.

Die sogenannte Abrüstungsconferenz 21.

Ein (amerikanischer) Oberst für den Militarismus. 24.

Das Fiasco der AbrüstungB-Con- ferenz. 27.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Russland in Asien (Bespr.). Jänn.

Commentarzum Reichs-Militärgesetz (Bespr.). Jana.

Der Officier als Gerichtsherr, von Dr. Dangelmai er. Febr.

Die Rechtslehre (Bespr.). Febr.

Die niedere Gerichtsbarkeit (Bespr.). Febr.

Wer ist der Betrogene? Antwort auf den russ. AbrQstungsvorschlag (Bespr.). Febr.

Das Rundschreiben Murawiews (zur Abrüstungskonferenz). März.

Contra Bebel und Bleibtreu (militä- risch-politisch) (Bespr ). März.

Militär-Strafgerichtsordnung für das Deutsche Reich (Bespr ). März, April, Juni.

Beitrag zur Frage der allgemeinen Abrüstung und des internationalen Schiedsgerichtes (Bespr.). .Mai.

Der zukünftige Krieg (Bespr.). Juni.

Neue militärische Blätter. Kriminal- politik und Wehrkraft, von Dr. van Calker. Febr.

Zur Abrüstungsfrage. März.

Der zukünftige Krieg in seiner tech- nischen, volkswirtschaftlichen und politischen Bedeutung (Bespr.). Juni.

Russland in Afien (Bespr). Juni. Allgem. Militär-Zeitung. Der Militär-

Strafproeess (in Deutschland) (Be- sprechung). 2

Contra Bebel und Bleibtreu (Bespr.). 4.

Die volkswirtschaftlichen Vortheile des Militarismus. 6.

Politik uud Krieg (Bespr.). 8.

Die Botschaft des Zaren. 11».

Allgem. Militär-Zeitung. Einrichtung eines besonderen Senats für das bayrische Heer beim Reichs-Militärgericht in Berlin. 24.

Fünf Döpler'sche Weltpostkarten (auf Deutschlands Stellung in den fünf Welttheilen anspielend). 29.

Militär - Strafgerichtsordnung (in Deutschland) (Bespr ). 30.

Die Friedensconferenz im Haag. 41.

Der Zokunft8krieg und die Haager Conferenz. 50—55.

Ein französisches Urtheil über die Erwerbung der Carolinen. 55.

Deutsohe Heeres - Zeitung. Über die Notwendigkeit deutscher nationaler Erziehung von Oberstlieutenant H. Stad e 1 man n. 3.

Militär-Strafgerichtsordnung für das Deutsche Reich (Bespr.). 4. 11.

Die wirtschaftlichen Erfolge einiger grosser Schiffscanäle. 6.

Volksheer, nicht Volkswehr (Bespr.). 11.

Die niedere Gerichtsbarkeit nach dem Militär-Strafgerichtsordnungs- Entwurfe 1898 (Deutschland) (Be- sprechung) 13.

Zur Frage der Militär- Rechtspflege in Frankreich. 14.

Militär - Strafgerichtsordnung vom 1. Dec. 1898 nebst dem Einführungs- gesetze (Deutschland) (Bespr). 22.

Schroffe Gegensätze. Annexions- Appetit und Friedens - Manifest Misstrauen zum Weltfrieden und Abrüstung. Schlagfertigkeit und Friedenskreuzzug etc. von Oberst W. Porth. 23-28.

Kriminalpolitik und Wehrkraft, von Dr. van Calker. 26.

„Der Krieg- (Bespr). 34—36, 46 bis 49.

Beitrag zur Frage der allgemeinen Abrüstung und des internationalen Schiedsgerichtes (Bespr ). 37.

Wer ist der Betrogene? Eine deut- sche Antwort auf den russischen Abrüstungsvorschlag (Bespr.). 40

Ein Ersatz für das Duell (Bespr.) 45.

Die europäischen Colonien (Bespr.). 48.

Militär-Strafprocessordnung für das Deutsche Reich (Bespr ). 49.

Militär-Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich (Bespr). 49.

Zur Al.rüstungsfrage (Bespr.) 53.

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CVII

Internationale Revue. L'Angleterre et

la guerre. April.

Armes prohibtfes. Mai. Wojennij Sbornjlk. Die Pflichten der

Politik in Bezug anf die Strategie.

Jänn., Febr.

Ausgewählte Entscheidungen des (russischen) obersten Militär- Gerichts im Jahre 1898. Nr. 94-96, 99 und 104. März; Nr. 97. April; im Jahre 1899. Nr. 5—9 und Nr. 11. Juni.

Bemerkungen zur neuen deutschen Militär -Strafgerichtsordnung, von Dzuritschin. April.

Aus der (russ.) Militär-Gerichts- praxis. April.

Artillerijskij Journal. Handbuch des Militär - Gerichtswesens (Bespr.). Jänn.

L'eoho de l'armee. Loi snr l'espionnage (France). 1.

Le droit de la guerre. 3.

Le congres du dtfsarmement. 11,14, 15, 20, 24.

Angleterre et Abyssinie. 21.

La question d'Orient au XXe siecle. 21.

La guerre future. 24, 26.

Les balles dam-dum et la Con- ference de la paix. 27.

Le progres mllitaire. Programme de dtfsarmement (Russie). 1.901.

Tribunauxmilitaires(francais). 1.907, 1.908, 1.918, l.'.«39, 1 941, 1.942, 1.944, 1945. 1.947.

Code de justice militaire (francais). 1.911. 1.937.

La guerre de l'avenir (revue). 1 939.

Rtfforme de la justice militaire (en France). 1.942.

Journal des sciences militaires. La guerre intfvitable. Febr.

La rtfforme du ende de justice mili- taire (en France). Febr.

A propos du dtfsarmement. Juni.

La guerre de l'avenir (revue). Juni. Revue du cercle militaire. L'alliance

franco-allemandeet ses constfquences (revue). 9.

L'Europe et le dtfsarmement (revue).

15.

La guerre de l'avenir (revue). 20.

La Conference de la Haje. 23, 25.

Die Militär - Strafgerichtsordnung vom l. Dec. 18'.»8 (revue). 26

Revue militaire. La Situation en Chine. 85S.

La guerre de l'avenir (revue). 8r>9.

Revue du Service del'intendance militaire.

Les conditions de la guerre sur roer, par le secrötaire Cb. Dupuis. März, April.

Rlvista militare Italiana. Codice di proce- dura penale militare (in Belgio). 2.

Sul trattamento degli areonauti in guerra. pel dottore E. Venzi. 4.

Tolstoi e la guerra, per G. Pitta- luga. 5.

La circolare di Murawiöff (sul disarmo). 8.

Degli scopi della Russia in Asia. 10.

„Grandeur et dtfeadence de la guerre" (rec'-nsione). 11, 12.

Lltalia e la Cina. 11.

La guerra deir avvenire (recen- sione). 12.

L'esercito Italiano. Tribunali militari (italiani). 2, 11, 14-16, 22, 23, 27, 29 31, 37, 38, 45, 48, 50.

Lltalia e la Francia. 3.

L usurpazione dei titoli nobiliari (in Italia). 5.

La questione del disarmo. 7, 9, 12, 19, 22, 27, 29, 47.

La tutela delle istituzioni militari. 12, 13, 22.

La politica d'espansione inglese. 12.

In difesa del militarismo. 14.

Aggiunte e modifieazioni alla legge sulla P. S. (pubblica sicurezza) e sulla stampa. 18—20.

La legge sulla insequestrabilitä degli stipendi (Italia). 20.

La legge sulle armi (in Italia). 25.

II codice di procedura penale mili- tare al Belgio. 28.

Gli adetti militari. 32.

Colonie e chiacchere. 39.

II congegno matematico delle assi- curazioni sulla vita (recensione). 39.

La Tripolitauia. 42, 46.

Rivista d'artiglieria e genio Cause e caratteri della guerra futura, pel ten«-nte colonnello R. C u s tel lani. April

La Belgique militaire. La justice mili- taire ä l'tftranger (fin). 1.442.

Le projet de eude de proetfdure (en Bnlgique). 1.443, 1.447, 1.456.

Le capitaine Godts sur la neutra- littf de la Belgique. 1.444.

Lajustice militaire (en France). 1.458.

La couftfrence de la Haye. Dtfsarme r c'est dtf choir. 1 .459 1 .464 .

La guerre de l'avenir (revue). 1.461.

La paix et la guerre. 1.462.

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Revue de l'aritee beige. Lea aptitudes colonisatrices des Beiges et la que- stion coloniale en Belgique (revue). Jänn.— April.

La guerre. Son importance dans la vie du people et de Petat (revue). März, April.

Allgem. Schweiz. Militär - Zeitung. Bass- lands Abrfl8tongsvor8cblag. 2, 6, 8.

Das Papiergeld (in der Schweiz) 6.

Abrüstungs-Conferenz. 22.

Die australische Conföderation. 22.

Ein Entscheid des Bundesrates in Betreff einer cantonalen Strafver- fügung (Schweiz). 23.

Allgem. Schweiz. Militär-Zeitung. Die Bot- schaft des Zaren (Bespr.). 24.

Das französisch-englische Afrika- Abkomrnen in russischer Beleuch- tung. 24.

Abänderung desMilit&r-Strafgesetzes (in Frankreich). 26.

Schweiz. Zeitschrift f. Artillerie u. Genie.

„Der Krieg" (Bespr.). 6.

Schweiz. Monatschrift für Officiere aller Waffen. Milit&r-Strafartikel für den Fried6n8diei>8t (Schweiz). 2.

Die internationale Abrüstungs-Con- ferenz zu Haag. 6.

II. Pferdewesen und -Zucht. Remontirung. Veterinär- und Cur- schmiedkunde. Reiten. Fahren. Schwimmen. Fechten. Turnen. Sport- wesen Oberhaupt.

oirenieur s osierr. ruht. Deusen nn.

Die Zuchtwahl des Pferdes (Bespr.). Jänn.

Dreikant-Stollen.System Tatartzy. Febr.

Unsere Pferde (Bespr.). Febr. April.

Boss und Reiter (Bespr ). Febr.

Hiltsbuch zur Ertheilung des theo- retischen Unterrichtes im Reiten (Bespr ). Febr.

Stallpflege (Bespr.). März.

Die Zäumungsfrage bei Renn- und Reitpferden (Bespr.). März.

Militär-Zeitung. Urlauberpferde (Öster- reich). 1.

Eine neue Militär-Eqoitation (Öster- reich) 4.

Die Pferdezucht (in Frankreich). 9.

Militärisches Skilaufen in Lilien- feld (Österreich). 9.

Remonten-Lieferung 1899 (Frank- reich). 11.

Officiers- Reitübungen (in Italien). 11.

Sport. 15, 17, 20, 23, 24.

Die preussischen Gestüte. 19.

Zu Pferd von Wien nach Paris. 22.

Das Armee- Fechtturnier (in Öster- reich). 23.

Elephanten im Militärdienst. 24. Armeeblatt. Armeesport (in Russland).

10.

Reitübungen der (italienischen) Ca- vallerie. 1«.

Gegen die Milzbrand-Impfungen. 19.

Sport. 20, 23, 26, 27.

Das Armee-Fechtturnier (in Öster- reich) 26, 27.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Auf Reitschule (Bespr.). März.

Militär-Wochenblatt. Reiterfest in Frank- furt a. M. 6.

Schwimmproben (in England). 11.

ürlauberpferde in Österreich. 12.

Reit- und Fahrschule in Elmsborn. 17.

Kurze Anleitung zur Ausführung von Dauerritten lür Unterofficiere und Mannschaften. 18.

Stallhalfter-Anhängeriemen (Öster- reich). 19.

Neue Militär - Equitation (Öster- reich). 19.

Turn Vorschrift für die berittenen Truppen. (Deutschland.) 20.

Reit-Instruction, Schulpferde und Stallmeister. 21—24. 27—29.

Remontirung 1899 (in Frankreich f. 23.

Reitübnngen der (italienischen) Ca- vallerie-Öfficiere 27.

Ankauf von Zuchtstuten (Frank- reich). 31.

Neue Reitstange (Österreich). 40.

Hengsten- und Fohlen-Depöts in Avenches (in der Schweiz). 41.

Erwiderung auf „Reit-Instruction, Schulpferde und Stallmeister", von Dalliho! 43.

Preisreiten und Preisfahren in Frank- furt a. M. 43.

Der freie Aufenthalt des Pferdes ist ein sicheres Abwehr- und Tilgungs- mittel gejren Brustseuche, von Ob«r- Rossarzt Rein icke. 45, 47.

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CIX

Mlfttir-Wochenblatt. Ausrangiren von Pferden (Frankreich). 55.

Die gymnastische Erziehung des Soldaten durch Ausbildung des „Muskolsinnes". 56.

Zur Stallmeisterfragt'. 59.

Alter der (englischen) Artillerie- und Cavallerie-Pferde. 61.

Dauer- und Erkundungsritt (in Frank- reich). 61.

Alfgem. Militär -Zeitung. Ein Reiterfest zu Frankfurt a. M. 18, 24.

Die Geschichte des Hufeisens, Ton Dr. K. Markgraf. 23.

Das Reiterfest des Officierscorps des pr«u8s. Feld-Artillerie-Regi- mentes Nr. 7 (zo Wesel). 46.

Dauerritte (Bespr.). 53.

Die Elephanten im Militärdienst. 54. Deutsohe Heeres-Zeltung. Über statische

Pferde, von Oberst Spohr. 14.

Zum Bruce - Lowe'schen Zahlen- system (betreffend die Vollblutzucht), von Major Henning. 15.

„Auf Reitschule- (Bespr.). 16.

Pferdebedarf und Pferdezucht (in Italien). 32.

Ersetzung fremdländischer Sports- ausdrücke durch heimische (in Ita- lien). 32.

Unsere Pferde (Bespr.). 40.

Sport. 44.

Die Chargenpferde (in Italien). 51. Kriegstechnisohe Zeitschrift. Ein neuer

SicherheitsbQgel. 3.

Die Zeitmessung in Pferderennen. 3.

Ein Reitsattel mit stellbaren Trach- ten. 5.

Wojennij Sbornjik. Uber das Hüten der Reroonten während ihrer Trans- portirung auf der Eisenbahn, von Oberstlieutenant Raswadowski. März.

Bestimmungen, betreffend die Privat- pferdezucht bei den Don-Kosaken. April.

Artillerijskij Journal. Das Pferdegeschirr

der (russ.) Feld- Artillerie, von Ry-

maschewski. Juni. Aruzejnij Sbornjik. Die Jagd mit Hund

und Gewehr. 1. L'echo de l'armee. Haras et remonte (en

France). I, 6, 8.

Chroniijue sportive. 5—17,19-24, 26, 27.

Biercices de natation (en Alle- magne). 19.

Le progres militaire. Chroni-jue du sport. 1.901, 1 918, 1.92^-1927, 1 943.

Le progres militaire. La remonte en 1899 (France). 1.908.

Haras et remonte. 1.911, 1.914.

Remonte de la gendarmerie (fran- caise). 1.928.

Dressage et conduite du cheval de goerre (revue). 1.935.

Recueil de mlmoires et observa- tions sur l'hygiene et la mädecine veterinaires militaires (revue). 1.936.

Journal des sciences militaires. Dressage

et conduite du cheval de guerre

(revue). Mai. Revue du cercle militaire. Exercices

d'e'qoitation (de la cavalerie ita-

lienne). 8.

Sport. II, 16, 16, 22, 24, 25.

Une course de fond Moulins-Paris- Moalins. 14.

Les reasources chevalincs de l'Ita- lie. 14.

La question chevaline. 15.

La remonte des militaires de la gendarmerie (en France). 16.

Le Systeme de remonte (aur Etats- Unis). 20.

Recueil de me'moires et observations sur l'hygiene et la mödecine vöt£- rinaires militaires (revue). 20.

La remonte de l'armöe (italienne) en 1898. 24.

Le recensement des chevaux (en Russie) 24.

Dauerritte (revue). 26.

Revue militaire de l'etranger. Exercices d'lquitation en terrain varie* des ofticiers de cavalerie (italiens). 856.

Remonte de la cavalerie (anglaise). 859.

Revue d'artillerie. Les blessures de harnachement dans rartillerie, par le capitaine P. Joly. Mai.

Revue de cavalerie. Les prix de la re- monte. Jänn.

Etüde sur le surmenage du clieval (suite). Jänn., Febr.

Statistique veterinaire (prussienne) pour 1897. Jänn.

Sport militaire. Jänn Juni

Le cheval de pur sang. Febr.

Exercices d'öquitation (en terrain variö de la cavalerie italienne). Febr.

Une marche forcee (en France). März.

Nouvelle ecole d'^quitation (en Autrich März

La production hippique (en Italic). März.

Les couraes militaires. Conseils pra- tiques April, Mai.

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cx

Revue de oavalerie. Une marcbe de r&istance (France). April.

Le pol<> dans Finde (dangers). April.

Dressage et conduite da chefal de guerre (revue). April.

Courses de fond et marches de rösistance (francaises). Mai, Juni.

Harnacheroent et paquetage. Juni.

Importation de chevaux americains (en Allemagne). Juni.

Adoption d'un nouveau mors (en Autriche). Juni.

La reiuonte (aux Etats-Unis). Juni.

De*pöt de juraents et de poulains d'Avenches (Suisse). Juni.

Revue du Service de l'lntendance mllitalre.

Briquettes de son et de sciure de bois pour la nourriture des chevaux (en Allemagne). Jiinn., Febr.

Contre les poux des chevaux. Mai, Juni.

L'esercito italiano. Sport. 2, 7, 11 13, 16, 17. 20-25,27—34,36, 38—40, 44-50.

Sulla corsa di resistenza (Torino 5 sett. 1898) e sullo Sport di re- sistenza in generale, per G. A. P a s i n i. 3.

SchermaeGinnastica. 11, 17,20—22, 20, 27, 34, 3ä, 40, 42.

II servi/io ippico e la produzione equina in Italia. 19.

Puledri pell' esercito (italiano). 34.

Un torneo militare in Germania 38.

Rivibta d'artiglieria e genio. Impor- tazione di cavalli americani (in Ger mania). April.

Modo di misurare il tempo impie- gato dai cavalli nclle corse piane. April.

Rivieta d'artiglieria e genio Utilita della tonatma nei cavalli dell' esercito, peltenenteveterinario R.Rncca. Mai.

Proceedings of the Royal Artillery Insti- tution. Our Working Mörses, by Captain G. C. Mackenzie. 3.

La Belgique militaire. Les fers ä cheval en aluminium (Bussie). 1.448

Utilite' de la natation pour les mili- taires. 1 450.

La natation dans la cavalerie (russe). 1.452.

Notes sur l'elevage austro-hongrois. (revue). 1.456.

Concours bippique de 1899 (en Belgique). 1.460. 1.461.

Allgem Schweiz. Militär -Zeitung. Der Kotz (in Graubfluden). 6.

Hengsten- und Fohlende'pOts in Avenrhes (Schweiz). 13.

Die Einfuhr amerikanischer Pferde (nach Deutschland). 14.

Das Turnen mit dem Gummistrang (Bespr). 17.

Schweiz. Zeitschrift für Artillerie und Genie. Dauerrite (Bespr.). 6.

Schweiz. Monatschrift für Offleiere aller Waffen. Distanzritt des (schweiz.) Equitationscurses im Jiinn. 1899. 4.

Stallpflege (Bespr.). 4.

Anleitung für Keulenübungen (Be- sprechung). 4.

Das Turnen in deu Rekrutenschulen der (schweizerischen) Infanterie. 5.

Revue militaire suisse. Menüs propos aur le courses de fond, par le major- veterinaire R. Dutuit. 3 5.

Excursion de skis (Autriche) 4.

Courses de cavalerie (en Italie). 4.

Une course de resistance (enFrance).4.

Course de fond (en Suisse) 6.

12. Marine. Kriegführung zur See.

Schiffahrt im

Streffleur's österr. milit. Zeitschrift.

Etudes sur la marine de guerre (liespr). Febr.

Das kleine Buch von der Mai ine (Be>pr ). Mai.

Mittheilungen Uber Gegenstände des Ar- tillerie- und Geniewesens. Almanach für die k. und k. Kricg*mariue 189U (Bespr.). C

i'.>rt Arthur. 6.

Militär Zeitung. S. M. Schiff „Kaiserin Elizabeth". 2.

Küstenangriff und Vertheidigung. allgemeinen.

Militär-Zeitung. Von der deutscheu

Marine. 3.

Von der k. und k. Marine. 3.

(Französische) Versuche mit einem neuen unterseeischen Torpedoboote

3.

Küstenbefestigung (Frankreich). 4.

Neue (russische) Kriegsschifle. 5.

(Französische) Rüstungen in Biserta.

8.

Neuhezeichuung deutscher Kriegs-

schiffe. 10.

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CXI

Militär-Zeitung. Das Ambulanzschiff des (österreichischen) „Rothen Kreuzes". 13.

Stapellauf des Torpedokreuzers „Aspern". 15.

(Österreichische) Flottenmanöver in der Adria. 15.

Brieftauben zur See. 15.

Von der russischen Marine. 16.

Panzerplatten für Kriegsschiffe. 19.

Versuche mit neuen Torpedos (in Stockholm). 19.

„Kaiser Wilhelm d. G." (Linienschiff).

Flottenausbau (in Osterreich). 23.

Bergung eines Dampfers durch die k. und k. Kriegsmarine. 23.

Rettung eines französischen Trans- poridampfers durch ein österreichi- sches Lloydschiff. 23.

Neue (italienische) Schiffe. 25. Armeeblatt. Das Schicksal des Panzer- kreuzers „Maria Teresa". 2.

Japans Flotte. 2.

Von der k. und k. Kriegsmarine. 5.

Abrüstungs-Utopien und Untersee- boote. 6.

Neue (österreichische) Hochsee- torpedoboote. 8.

Chapman's Kollschitf (Deutschland). 9

Die deutsche Kriegsflotte. 11.

Das Unterseeboot Zäde. 12.

SM. Torpedo-Kreuzer „Aspern". 18.

Das neue Linienschiff „Kaiser Wil- helm d. G." 24.

Der Anstrich der {englischen) Tor- pedobootjäger. 24.

Die Marinen Amerikas und Spaniens. 27.

Mittheilungen aus dem Gebiete des See- wesens. Die Entwicklung des techni- schen Weyens der k. und k. Kriegs- marine in den letzten 50 Jahreu. 1—5.

Kohlen- Ergänzung und -Einschiffung auf Seeschiffen, von Ingenieur Th. Novotny. 1.

Fremde Kriegsmarinen: England. 1—6. Frankreich. 1 6 Deutschland 1—3, 5, 6. Italien. 1—4, 6. Rußland. 1 4, 6. Spanien. 1 3, 5, 6, Schweden 1. Niederlande. 1, 5. Dänemark. 1, 3. Bulgarien 1. Vereinigte Staaten. 1—6.

Brasilien. 1, 6. Japan. 1—5. China. 1. Türkei. 3. Argentina. 3, 4. Norwegen. 4, 6. Portugal. 6. Rumänien 6. Mittheilungen aus dem Gebiete des See- wesens. Neue Torpedoboote der deutschen Marine, von Denning- hoff. 1.

Über die Entwicklung des Schiffs- panzers. 1.

Unsere Kriegsmarine (Bespr.). 1.

Das kleine Buch von der Marine (Bespr). 1.

The Resistance and Propulsion of Ships (Bespr ). 1.

Die Zerstörung des Vereinigten Staaten-Schlachtschiffes „Maine". 2.

Die deutschen Linienschiffe der Classe „Kaiser Friedrich III", von Denninghoff. 2.

Das deutsche Divisionsboot „D 10", von Denninghoff 2.

Über maritime Kriegführung (Be- sprechung). 2.

Elektrische Schifffahrt (Bespr.). 3.

Nautische Tafeln mit Gebrauchs- anweisungen (Bespr.). 3.

Kundschafterdienst zur See, von G. S. Clarke. 4.

Der White Star Liner „Oceanic". 4.

Der russische Eisbrecher „Jermack". 4. 6.

Die Schiffsmascbine, ihre Bauart, Wirkungsweise und Bedienung (Be- sprechung). 4.

Whitehead s neuer Breitseit-Uuter- wasserapparat für Torpedolancierung, von Linien-Schiffslieutenant F. Frei- herr v. Preuschen. 5.

Die Maschinencoinpleie S. M. Küsten- vertheidigungs>chiffe „Monarch", „Wien" und „Budapest". 5.

Die französischen Flottenmanöver im Jahre 1898. 5.

Die deutschen Flottenmanöver im Jahre 1S98. 5

Die Vortheile des Panama- und des Niearagua-Canals. 5.

Aide-memoire de l ofticier de marine pour 18i>9 (Bespr.). 5.

Segelhandbueh des englischen Canals (Bespr ). 5.

Verzeichnis der Leuchtfeuer aller Meere (Bespr ). 5.

Die deutsche Marine (Be.spr.). 5.

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cxii

Mittheilungen aus dem Gebiete des See- wesens. Die Fischerei im Adriatischen Meere mit besonderer Berücksichti- gung der Osten*. -ungar. Küsten, von A. Krisch. 6.

Manövriren der Schiffsdampf- mH8chinen. 6.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Das kleine Buch von der Marine (Bespr.). Jänn.

(Russlands) Schiffsbauten. Marz, April.

Nacbtsignale für Schiffsgebrauch (in Nordamerika). März.

Taktik und Technik im Kriegswesen, erläutert an Bildern aus dem See- und Landkriege, von Oberst Spohr. Juni.

Die deutsche Marine (Bespr.). Juni. Militär - Wochenblatt. Erneuerung des

Flottenmaterials (Italien). 1.

Küstenbefestigungen und Kriegs- schiffe. 2.

Stapellauf des „Formidable". 11.

Sicherung (des Hafens) von Roche- fort. 13.

(Französische) Rüstungen in Tunesien und auf Corsica. 14.

Neues Kriegsschiff (Japan). 15.

Schiffsbestückung (Japan). 15.

Anstrich der (englischen) Torpedo- bootsjäger. 21.

Wasser für die Wasserröhrenkessel der englischen Torpedobootsjäger. 21.

Von der italienischen Flotte. 23.

Neuzusammensetzung der Geschwader (in Italien). 31.

Stapellauf des „Pellicano". 45.

Grundstückerwerb auf Jamaika (durch die englische Regierung, behufs Er- weiterung der maritimen Basis). 57.

- Versuche mit Schiffsbauten (in Frank-

reich). 59.

Nauticus. Jahrbuch für deutsche Seeinteressen (Bespr.). 6*4.

Neue (englische) Torpedobootzer- störer. 62.

Die Schliessung der wasserdichten Schotenthüren auf den Kriegsschiffen (England). 62.

Neue militärische Blätter. (Russlands) Riesen-Eisbrecher („Jerinak"). Jänn.

(Torpedoschutznetz für) die Schlacht- schiffe des englischen Canalge- sch waders. Jänn.

(Nordamerikas) Flottenstand. Febr.

Über die zweckmässige Farbe des Anstrichs der Kriegsschiffe. Febr.

Die Torpedo waffe (Despr.). Febr.

Neue militärische «Itter. Das Unter- seeboot „Gustave Z6d6u. März.

Vorrichtung, welche das Sehen unter Wasser ermöglicht. März.

Eine brennende Frage: Die Unter- seeboote, von F. E i s s e n h a r d t. Mai.

Holzschiffe der Kriegsflotten im Jahre 1899, von P. Eiesenhardt. Mai.

Brieftauben auf 8chnelldampfern. Mai.

Das moderne Schlachtschiff. Juni Allgen. Militär-Zeitung. Verbesserungen

der (französischen) Flotte 3.

(Englische) Versuche mit einem unterseeischen Torpedoboote. 6.

Das Unterseeboot Zdde. 8, 29.

Bau von zwei neuen Panzerschiffen (Norwegen). 8.

Zwei neue grosse Panzerschiffe (in England) „Glory«4 und „Implacable- 24.

Der künftige Ausbau der deutschen Kriegsflotte. 38.

Gegenwärtiger Stand der (italieni- schen) Marine. 41.

Bestimmungen über die diesjährigen Flottenübungen (Deutschland). 44.

Die Rettung S. M. Schiffs „Cormoran*. 47.

Katechismus der deutschen Kriegs- marine (Bespr.). 54.

Versuche mit Brieftauben im See- fluge (zu Wilhelmshaven). 56.

Deutsche Heeres -Zeltung. Der Kreuzer „Gazelle". 1.

Die deutsche und die russische Kriegs- flotte im Jahre 1903. 3, 4.

Vorrichtung zur steten Munitions- versorgung bei Schnellfeuerge- sch fitzen auf amerikanischen Kriegs- schiffen. 3.

Frankreichs Küsten vertheidigung und seine Stellung tu England. 3.

Englische Marine. 4.

Adrairal Cervera über die spanische Flotte. 4.

Frankreichs Schiffbauprogramm und der Stand der Marine 1903. 5.

Das Panzerschlachtschiff „Kaiser Friedrich III." 5.

Die Erweiterung der Bremer Hafen- anlagen. 5.

Von der (französischen) Marine. 5,7.

Küstenbefestigung (Frankreich). 7.

Neues zur Unterseebootfrage. Ihre Verwendung im spanisch-amerikani- schen Kriege, und Frankreichs zu- künftige Unterseebootflotte. 11, 12

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CXIII

Deutsohe Heeres-Zeitung. Die Flotten- stützpunkte Frankreichs. 11.

Die militärische Bedeutung des Suez-Canals, vonH.v. Schierbrand. 13.

Chapmans Rollschiff. 13.

Die Schlachtflotte Frankreichs, von F. H. 15.

Englische See-Streitkräfte. 16.

Die Stapelläufe der Kriegsmarinen im Jahre 1898. IG, 17, 19, 20.

Frankreichs Küstenvertheidigung. 17, 19.

Der Wert von Weih-Hai- Wei. 17.

Das russische Geschwader im Stillen Ocean. 20.

Die deutsche Marine (Bespr.). 20.

Die neue (englische) Königsyacht „Prince Albert". 27.

Frankreichs „Gustave Z6d<5". 28

Etudes sur la marine de guerre (Be- sprechung). 29.

Die britischen Flotteustationen Juli 1891 und Jänner 1899, von F. Eissen hardt. 30.

Fortschritte in den Vertheidigungs- werken von Gibraltar. 30.

Torpedobootjäger (in Italien). 32.

Umbau türkischer Kriegsschiffe (in Genua). 32.

Besichtigung derk. Werften (Italien). 32.

Der Panzerkreuzer „Asama". 32.

Englands neues Marine-Bauprogramm 1899-1900, von Eissenhardt. 33, 34.

Von der italienischen Marine. 33.

Umbau des „Dandolo". 33.

Von der Vereinigten Siaaten-Marine. 33.

Stapellauf des Kreuzers „Albany u. 33.

Lehren aus dem spanisch-amerikani- schen Kriege über die Maschinen der Kriegsschiffe. 35.

Argentiniens Flotte zu Anfang des Jahres 1899. 37.

Hebung zusammengeschossener spa- nischer SohilTe durch die Amerikaner. 37.

Ansicht des Admirals Makarow über die Panzerschiffe. 38; Bemer- kungen hiezu. 44.

Die Kraftentwicklung einer Lage aus allen Geschützen eines modernen Schlachtschiffes. 39.

Die italienische Flotte im Jahre 1899. 42.

Almanach für die k. und k. Kriegs- marine (Bespr.). 43.

Deutsche Heeres-Zeitung. Die neue Yacht der Königin Ton Grossbritannien 44.

Bildung der diesjährigen Herbst- übungsflotte (in Deutschland). 44.

Schiffsbewegungen (der kaiserlichen deutschen Marine). 44, 50.

Panama- und Nicaraguacanal als strategische Seecanäle von F. Eissen hardt. 45.

Deutsche Schiffswerfte. 46, 47.

Neue (italienische) Schiffe. 49.

Von der deutschen Marine. 50.

Die grossen Flottenmanöver (in Italien). 54.

Internationale Revue. Die deutsche Marine (Bespr.). Jänn.

Etudes sur la marine de guerre (Bespr ). Jänn.

Ein Urtheil des Admirals Makarow über die Pauzerschiffe. Febr.

Etudes sur la marine de guerre (revue). Febr.

Der Riesendock der kaiserl. Werft zu Kiel, von H. Schierbrand. März.

Das kleine Buch von der Marine (Bespr.). März.

Essais du torpilleur de division (allc- mand) „D 10". Supplement zum April-Heft

v. Löbell'8 Jahresberichte etc. Die Ver- wendung von Seestreitkräften, mit besonderer Berücksichtigung gemein- samer Operationen mit Landheeren. II. Theil.

Ingenleurnlj Journal, über den Bau von Küstenbefestigungen, von N. Buj- nitzky. Jänn., Febr.

Eine neue Art schwimmender Docks. Jänn.

Der neue Hafen in Kuxhaven. Jänn.

Der Bau offener Küstenbatterien, von Oberst F. Bold an. Febr.

L'echo de l'armee. Aux iles Normandes fies fortifications). 1, 3.

Notre flotte. 3, 6.

Dans les ports de guerre (francais). 5.

Les torpilleurs sous-marins. 5, 7. La defense des cütes (francaises). 6,

" 11, 25.

Embarquement de troupes. 7.

La vie a bord. 7.

L'escadre (franeaise) de la Mediter- rannee. 10.

La nouvelle torpille (anglaise). 14.

Le sous-marin „Holland". 17.

La defense de Marseille. 19.

Orjp»n der rollii -wi<s. ris«:bafil. Ven in,-. LIX. B*n<1. 1891». R.-portoriai»

S

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CXIV

L'echo de l'armee. A l'arsenal de Cher- bourg (les sous-inarios „Morse" et „Narval"). 20.

Dans le port de Plymouth (arme- ments). 20.

La flotte anglaise. 22.

En rade de Spithead. 24.

La direction des torpilles. 24.

Deux nouveaux torpilleors (francais). 26.

Marine et colonies (France). 27.

Le progret militaire. La defense des cötee (francaises). 1.901, 1 907, 1.941,

Projet Fleury-Ravarin sur la defense des cötes (de France). 1.915, 1.916.

La marine de gnerre de l'Allemagne (revue). 1.915.

Marine (alleinande). 1.939. Journal des sciences militaires. Etndes

sur la marine de gnerre (revue). Febr.

Reformes navales (revue). Mai" Revue du cercle militaire. Torpilles et

torpilleurs (revue). 1.

Les eipe'riences du sous-marin „Gustave ZCde"". 2.

Aide-memoire de l'officier de marine (revue). 7.

La defense maritime de Marseille. 8.

Marine italienne. 12.

La marine de gaerre de l'Allemagne (revue). 12.

- La defense des cötes (espagnoles). 15.

Re"formes navales (revue). 18.

Defense des cötes (de France), par le commandant Rageot. 21—24.

Une manoeuvre d'attaque et de de- fense de nie de Malte. 22.

Manoeuvres navales (alleinandes) de 1899. 23.

Revue militaire de l'etranger. Construc- tion de navires de guerre en 1900 et 1901 (Suede). 855.

Points d'appui de la flotte ameri- caine dans le Pacifique. 859.

Revue d'artillerie. Travaux de defense ex^cuttfs ä Gibraltar. April.

Rivista militare italiana. La famiglia torpediniera. 1.

Marina e finanza (in Italia) 1.

Marina (inglese). 2. 5.

Le condizioni della marina mercan- tile italiana. 2.

La marina mercantile del mondo, al 31 luglio 1898. 2.

Costruzioni navali (francesi) pel 1899. 3, 5, 8.

Provvedimenti pella flotta (turca). 5. Varu della corazzata „Implacablo." 7.

Rivista militare italiana. La corazzata

„Glory-. 7.

Marina francese. 8.

L' „Argonauta" (a proposito di nn nuovo battello sottomarino), per A. Biscontini. 9.

Port-Arthur (fortificazioni). 9.

II battello insommergibile „Henry". 10.

Costruzioni navali (inglesi). 10.

Manovre della flotta (austriaca) nelT Adriatico. 11.

L'esercito italiano. Notizie della marina italiana. 2-13, 15, 16, 18—27, 29-32, 34-36,38-40,42,44,45, 47-49.

Nuovi incrociatori (inglesi). 8.

Trasformazione delle macctiine delle nostrc navi. 10.

Trasformazione della „Dandolo". 11.

La flotta russa nel Mar Nero. 12.

Nuovi caccia-torpediniere taliani). 12, 32.

Aumento della flotta americana. 24.

Manovre navali (francesi) nel Medi- terran eo. 35.

Nuovi vari (in Italia). 47.

La rivista navale nel Golfo degli Aranci. 49.

Rivista d'artiglieria e genio. Una nuova nave da guerra (giapponese). Jänn.

Fortificazioni costiere e navi da guerra (spagnuole). Jänn.

L'armamento delle navi da guerra (americane). Jünn.

Alroanach für die k. und k. Kriegs- marine, 1899 (recensione). Jänn.

Notizie intorno alle flotta (del Giap- pone). Febr.

La grande piazza marittima di Bear (in Inghilterra). März.

Aide-memoire de l'officier de marine, 1899 (recensione). Mai.

Coloritura delle controtorpediniere (inglesi). Juni.

Fortificazioni e lavori (russi) a Port- Artbur. Juni.

I colombi viaggiatori sui vapori trans- atlantici. Juni

Journal of the Royal United Service In- stitution. The Inter-Oceanic Caoal. by Captain C. B. Levita. 251.

Naval Notes (surnmarizing any Im- portant Information concerning Navy Service). 251—256.

Profile and Deck Plans of New Frenca Armoured Cruisers „De Gueydon*, wDupetit-ThouarsMand „Montcalm6. 251.

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cxv

Journal of the Royal United Service In- stitution. Araerican-built War-Ships for the Kassian Navy. 251.

French First - Class Battie - Ship .Bouvef. 252.

The Jane Naval War Game, by F. T. Jane, Esq. 252.

The (German) Naval Manoeuvres of 1898. 252.

(French) Programme for Construc- tion for 1899. 253.

New (Russian) Ships. 253.

New French First-Class Protected Cruiser „D'Entrecasteaux". 254.

The Points d'appui of the (French) Fleet. 255.

The „Asahi", and the „Kasagi" (Japanese War Ships). 255, 256.

New (French) Ships. 256.

The (German) Autumn (Naval) Ma- noeuvres. 256.

The „Yermack". 256.

The New Battle-ship „Maine*4. 256.

Trial of the Torpedo-boat Destroyer „Farragut". 256.

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