Deutsche
Litteraturden... des 18. und 19 Jahrhunderts
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RUTSCHE LTrrERATlJKDE\K3IALE
DjE£ 18. UND 19. JAUBHUKDEBTS
HEDIEICH HEINES
BUCH DER MEDER
HEBST
EINER NACHLESE
NACH DEK
ERSTEN DBUCKEN ODER HA2sDSCHßIFTEN
HEILBRONN
VERLAG VON GEBR. HENNINGER
1887
Pfflrer^lio Bi»flnMib4nMi1c6Mi, Sttptaii €«ibel A Co. in Altenlnirg.
L Zweek der Torllegenden Ausgabe«
Der Yoriieiif'iiJe Druck bietet Iloiiies 'Bucli der Lieder'' in einer Gestalt, in welcher der Dichter selbst es niemals veröffentlicht hat. P2in solches Uutemebmeu mag auf den ersten Blick aoMllig erscheinen, und es bedarf einer kurzen Erklärung nnd Rechtfertigung. Jedermann, der Heines Gedichten grössere Aufmerksamkeit geschenkt hat, weiss^ dass der sehlagende, einschmeichelnde und eigreifende Ansdrack dieser Voroe nicht immer bei der ersten Nieder* Schrift gelangen ist, sondern dass oft erst nach längerem Sinnen nnd Suchen die kecke Zaspitzung oder liebliche Ab- findung gewonnen wurde, die den Leser so eigentflmlicb geigen nimmt. Heine konnte sich nie genu^ thun; an manchem Gedieht bat er für jede der vier giiuidlidi ver- besserten Auflagen des Üuchs der Lieder' (der 1., 2., 3. und 5.) gefeilt. Ein Einblick in die Verzeichnisse dieser Lesarten gehört zu den fesselndsten Aufgaben der neuen Litteratiirforschung. Indessen der Text, den die 1827 er- schienene erste Auflage des 'Buchs der Lieder* darbietet, steht bereits der letzten endgtUtigen Fassung nahe : die auf denselben folgenden Verbesserungen sind lange nicht so er- heblich aJs die vorhergehenden. Will man daher, wie es in nnsenli Plane liegt, den Inhalt des 'Buchs der Lieder' in ftltester Textfassung bieten, so darf man nicht den Druck d«r eniten Anfli^, sondern mnss die vorheigehenden
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Einzeldrucke zu Grunde legen Dies ist von uns ge- schehen: es gelaug, die oft tief verborgnen und weit ver- streuten Zeitschriften mit Beitragen Heines zu allen Gedichten unsrer Sammlung (mit Ansnalimo eines einziii:en) anfzutindeu, und ihnen ist unser Druck buchstabengetreu entlehnt; in vielen Fällen aber konnten auch Handschriften wieder- gegeben werden, zum teil bereits frtlher (von HüflFer^) be- nützte, zum teil neue. So will also diese Ausgabe die Heine- schen Jugendgedichte in der erreichbar ältesten Gestalt ▼orlegen, um denFieoiiden der endgültigen Fassung die oft stark abwdchende erste Niederschrift so iehireidier und anregender Yerg^eichnng bequem daizabieten')«
Nor auf einige der anffitUendsten Ändenmgen wollen wir bier kurz hinwetsen. Wer kennt nicht das berühmte Schlnsslied des ^Lyrischen Intermezzos*: 'Die alten b($sen Lieder, Die Ttttnme, seblimm und arg* u. s. w. — ? Sehen wir nun auf S. 87 nnsres Drackes, so begegnet uns ein ganz anders lautender An&ng: 'Das alte Jahr, so traurig, So falscli, so schlimm und arg' n, s. w. — und die Über- schrift war *Sjlvesterlied ' . Man iragt erstaunt: was iiaben das Jahr und die Lieder gemein? kaua einem grossen Dichter der Inhalt seiner Verse so gleiclie^ültig sein , dass er, um eine Sammlung iiübsch abzuninden, die Bedeutung desselben nach Bedürfnis modelt? Keineswegs; der In- halt ist nicht so st;uk vernndert. Das Sylvesterlied schrieb Heine 1821, zu Ende desselben Jahres, in weichem er das Mädchen für immer verloren hatte, an dem sein ganzes.
^) Wir geben aber genau Reihenfolge und Anzahl dieser ersten Auflage und vermerken auch die Seitenziffem derselben.
") Aus dem Leben Heinr. Heines, Beilin 1878.
*) Eine kritisdie Ausgabe slmtlicher Werke Heines mit Ter- zeichnissen aller Lesarten, von demselben Herausgeber, erscheint im A^erlacrc des Bibliographischen Instituts in Leipzig. Dieselbe bietet natürlich die jiiugste Textgestalt des B. d. L., während der vor- liegende Druck die älteste bringt. Die Einleitung der ersteren ist litterarhistorisch, während die vorUegende eine ästhetisch-psycho- logische Analyse darbietet Beide Ausgaben haben also nichts mit einander gemein.
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tief eiscLiiitertes Herz hing. Kr begräbt in dem Riesen- sarge das von Schmerz und Liebe ertiillte Jahr. Das 'Ly- rische Intermezzo' hat aber denselben Inhalt wie jenes Jahr: derselbe Liebesschmerz dniTlitöiit es von Anfani? bis zu Ende — es ist nur Äusserliciies durch jene neue Wen- dung geändert worden. — Tiefer scheint iblgende Abwei- chung einzugreifen. In dem vierten Gedicht des 'Lyrischen XnteimeBzos^ (hier S. 59) lesen wir statt des späteren Schlusses ^Doch wenn dn sprichst : ich liebe dich, So mnss ich weinen bitterlich*, eine Wendung von scheinbar ganz andrer Bedentong: 'Doch wenn dn sprichst: ich liebe didi, Dann wdn* ich still nnd firendiglicb.' In der Handschrift, die hieiza vorlag, lautet die letste Zeile ursprünglich: *Dann wein' ieh still und bitterlich*. Betrachten wir SEuerst diese Fassimg, so ist der Sinn: Seh* ich rn deine Augen, so bchwindet mriu Weh; küsse itii deinen Mund, so werd' ich gesund; lehn' ich mich an deine Brust, so erlasst mich Himmelslnst , und wenn du mir deine Liebe gestehst, so muss ich vor Ergrifienheit weinen. Es ist eine ^ einfache Steifrernng des Gefühls; kein schmerzlielicr Nebengedanke liegt darin , das 'stilP vertrüge sich in solcher Lage nicht mit geheimem Weh. So schneidet also die Besserung *&endiglich^ ülr 'bitterlich'* nicht erheblich in den Gredanken ein; ''bitterlich' hatte zuerst nur die Bedeutung von '^stark, voll, tiefer Erregung'". Uebrigens ist 'freudiglich* so flüchtig geschrieben, dsM selbst der beste Handschriftenkenner Heines ZOge nicht mit Sicherheit feststellen kann^). Aber da sonst nie in diesen Handschriften Ton Andern etwas gelindert worden ist, so dttrfte auch dieses Wort Ton Heine her- rtthren. — Wir sind gewohnt, mit der späteren Fassung 'So mnss ich weinen bitterlich' einen anderen Sinn zu ver- bmdeu: das Geständnis der Liebe regt den tiefsten Schmerz in dem Dichter auf ; er muss aus irgend einem Grunde ent- sagen« Dies ist sicherlich auch in der berühmten Bchu-
^) Ich befragte ausdrücklich einen als Autorität geltenden Antographensammler.
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mannschen Komposition des Liedes ausgedrückt Es liegt indeoMn zu dieser Anifiissimg, aueh bei der späteren Text- gesüdt, kein unbedingter Zwang vor. — Zu solchen weiter gehenden Erwägungen geben indessen nur wenige^ der Ab- weichungen Anlass. Meist li^ der Grund der Änderung klar sm Tage. Namentlich wurden späterhin viele sitüieh und auch religiös anstüssige Stellen beseitigt ; solche Stellen sind: Traumbild Nr. 5, V. 45—52 (S. 9j, Nr. 9, V. 13—16 (S. 19); 'Ratcliff' V. 52—55 (S. 135). — Nachlese I, A, 10 und 3 — 13 wurden, aus demselben Grunde, entweder in (Tcdichtsauiinlungen (die dem *-Buc1i der Lieder' vorher- gehen) gar nicht aufgenommen oder im *^Buch der Lieder' wieder ausgeschieden. Übertrieben mochten ihm andere Stellen erscheinen : 'Romanzen' 14, V. 13 — 20 (S. 43); Nach- lese I, A , 6 und 1 3 ; nicht mehr seiner Gesinnung ent- sprechend die deutschtlimelnden und altertUmelnden Ge» dichte: Nachlese I, A, 2 und 3; II, 3 und 10, und die Gedichte an Schlegel, Nachlese m, 7 und 8. FUr die Ge- dichte, t7orin er den 'grossen Judensehmerz* und die Ab- neigung gegen das Christentum zum Ausdruck bringt (Nachlese II, 21 — 22), rechnete er wohl beim Publikum auf keine Teilnahme. Andere Gedichte oder Gedicht- stellen waren zu harmlos , zu burschikos oder zu mangel- haft in der Form : Nachlese I, A, 4, 7 u. a. ; II, 7, 8, 25—27 ; III, 1—6 u.a.; ^Lieder"* 7, V. 16— 20 (S. 25); 'Romanzen' 1 3, V. t B — 24 (S. 42). 'Lyrisches Intermezzo' 44, V. 9 24 wurden erli(^biich j^efeilt und die 'Romanze vom Rodrigo' wurde last ganz umgeschrieben, ja sogar der Name in 'Ra- miro' verändert — Diese Andeutungen mögen hier genügen ; denn wollten wir auf alle Einzelheiten hinweisen, so wäre ast jedes Gedicht zu erwähnen.
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H. Analyse des Inhalts der Heiueschen
Jugeudgediclite«
Auf den folgoiden Blättern ist der Versuch gemacht, 4as Verständnis Är Heines Jugendgedichte durch eine aus-
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fflhrüche Analyse deiselben zu fördern. Eine solche Auf-» gäbe icheait bMondeis durch swcd Umständ« gerechtfertigt und geboten su weiden. Entens, mil das achwanlBende Urteil Uber Heines Diehtongen tot altem daduzch au er- USren ist, dass man bei seinen widerspnicliByoU«i Ansse- rangen entweder nnr fllr die eine oder fttr die aadepe Seite die Augen offen hat, und weil deshalb eine Zusammenstel- lung und Vcrgleicbung aller inhaltlicli zusammengehörigen Stellen zur richtigen Verteilung vuu Licht und Schatten unmittelbar beitragen dUrfte: zweitens aber deshaib, weil zur Aut klarung der Beziehungen vieler Gedichte, namentlich der Liebeslieder, noch manches zu thnn übrig ist. Ist es doch auffällig , dass es mir aufbewahrt geblieben ist , die wesentlichen Tbatsachen zur Annahme eino: zweiten Jugend- liebe Heines zusammenzustellen, Uber welche seine Bio- graphen schweigen, obgleich ohne diese Annahme mehrere Lieder gar nicht zu verstehen sind. — Übrigens bemerke ich ansdxUckli^ dass im Foigenden nicbt eine vollstftndige Zusammenstellung aller wichtigen Oistes- tmd GefllMs- äussenuigeti des jmigen Dichters veisa^t wird. Nur der wichtige Teil seines inneren Lebens, der sich im .^Bnch der Lieder' spiegelt, wird hier auseinander gelegt; Bekennt- nisse in Brieten und Prosaschriften werden aber nur da herangezogen, wo ihre Erwäinmng zui- richtigeren Beleuch- tung erforderlich zu sein scheint.
Wir fragen nun zunächst nach dem Inhalt der Heine- schen Poesie, nach den Lebenseindrtlckon . Anschauungen und Gefühlen, die sie uns otienbart; wir fragen nach dem rein Persönhchen, das der Dichte berichtet, nach den 'jungen' Liebestragödien (dem Hauptthema seber 1 )ichtuQg), nach Verwandtenliebe und Freundschaft, nach Verehrong mul Spott für einaelne Personen und die ganze Zeit, nach ^nem Weltssfamera, seinem reBgiiJsen nnd nationalen Ge- Dlhl, seiner romantiBehen B^gsisterong Air die altdeutsche Zeit, seiner Liebe fttr das Meer nnd seiner sonstigen Nator- Terehrung. Endlieh suchen wir ans alle dem die Grand- Züge seines Gefühlslebens zu ermitteln, wobei denn
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auch seirio Nui^ung zu spöttischer Zersetzung des üelühis zu besprechen Ist. Die char;ikteristisphe Bethätigiin^sweise seiner Phantasie und die Darsteiiungsmittei, deren er sich bedient, venucht dag^gea der bientnf folgende Abedmitt zu beLenchteo.
I 1. Heine ist einer der subjektivBteii Dichter der Welt- / litteratur; gleichwohl ist er keineswegs allsa freigebig mit Mitteüimgea über seine persönlichen Lebensumstände, und als echter Stinstler TerBchmäht er es, lange Berichte Uber seine Seelenwfiusnng m geben. Gern weilt er bei den EmdzUeken der Kindheit, als er in Matters wanneni Küninier* lein WSx6bm las, während dransaen Nacht und Wind ('Bo- maaaen* 16)« nnd als er mit dem Schwesterehen im Hühnerhäuschen spielte, sie beide nnter das Stroh krochen und krähten, dass die Leute glaubten, es sei wirkliches Hahnengeschrei, oder wenn dann des Nachbars Katze in feierlichem Besuche empfaiiu,en wurde, wie es Ja jedem un- serer Leser aus dem berühmten Gedichte bekannt ist (*Heimk.' 38)- Und besonders das Meer weckt ihm die TriitiMie der Kindheit — es erinnert ihn an die Sommer- abende , als er und die Nachbarskiuder aul' den Treppen- steinen der Haustiiür zuni stiüen KrzHhlpn niederkri nerton, *mit kleinen, horchenden Herzen mid neugierklugen Augen^ (^'Nordsee' I, 2), oder es erzählt ihm von den blinkenden Weihnachtsgaben, an denen er sich einst erfreut, von den roten Korallenbttumen, Groldfischchen , Perlen und bunten Muscheln, die das Meer geheimnisvoll bewahrt (^Nord- see* H, 1). Dieser idyllisch-lieblichen Kinderzeit gedenkt er audi sonst mit Wehmut (Nachlese I, A, 3)* Und mit Schmerzen ftthlt er den Gegensatz seines beginnenden Mannes- alters m dem ^tlcfcUch-mutigen Strebenflgefblil der ersten Jttnglingsjahre, als er die Erde zerstampfen und die Sterne Yom Himmel reissen wollte (Nachlese I, B, 10). Aber gleichwohl ist er später nie oder ftst nie in ein sehwüchliches, unerfreuliches Etagen verfallen. Sein Freund Rousseau hängt freilich an ihm, wie der Epheu au morschem Ge-
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m&iier (Nachlese III, 10)> Aach nennt er sich einen kmn- ken Jttngling, mit lebmumatten Gliedern nnd ansgebruintem Herzen (Nachlese 1, B, 10), aber der blöde Bitter mit bohlen scbneeweisBen Wangen ei^fiht nnd erwacht bei den nitcbt- lidien TrlUimen, wenn die Geliebte im WeUenechanm* kldde erscheint ('Ljt. Int', Prolog), und auch schön Hed* wig, die Tor dem bleichen Heinrich erschrickt, liegt bald znr Zeit der Gespenster allnächtlich in seinen Armen ('Rom.' 1 2). Der 'lieben Kleinen', die er im Sommer 1823 iuKuxlia\eii traf, weiss er mit solch zierlichen Worten von seinen grossen Schmerzen zu erzählen ('Heimk.' 13), dass man an deren niederdrückende Heftigkeit nicht glaubt ; undj wie im Leben, so in der Dic^itung, weist er mit einem gewissen Wohl- gefallen aal djis öchmerzlich-spöttiscbe Zucken seines Mundes hin ('Bergidylle' S. 150). Tu der Tbat, Heines kralliges : Selbstgefühl hat nie thr lange Zeit darniedergelegen : wenn • selbst der König ihm ins Antlita sähe, er würde nicht die Angen niederschlagen (Sonett an seine Mutter S. 50)' Und vor allem hebt ihn das GeMhl, ein grosser Dichter zu sein; innig dankt er Schlegel, der dem einst an seiner Kraft irre gewordwen Jttngling durch herzlichen Zuspruch des Zweiteis Dolchgedanken yerschencht* hat (Nachlese HI, 8)« Jetzt mft er stolz : 'Ich bin ein deatecher Dichter, Bekannt im deut- schen Laad; Nennt man die besten Namen, So wird anch der meine genannt' (*Heimk.' 13); ja er vergleicht sich mit Prometheus, der das himmlische Feaer den Glattem stahl und den Menschen gab and 'Ol jmpauf trotzte' (*Nord- see' II, 5). Bei solchem Selbstgefühl kann er wohl mit Behagen die Kastraten verspotten, denen seine Stimme zu grob erscheint ('Heimk.' 79), werden ihm doch sonst 'grosse Elogen' gemacht, wenn auch dieselben Lobpreiser gähnten, als er von seinen Sclmierzen erzalilte ("^Heimk.' 34). Auch als er träumt, er sei der liebe Gott, loben die Enbrel st 'ine Verse ('Heimk.'' 66) und scherzend ruft er der Geliebten zu : sie werde später als seine Gattin herrlich und in Freu- den iebeUf aber wenn sie seine Verse nicht lobe, so lasse
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er sich scheiden ('Heioik.' 72); und noch deutlicher ver- spottet er sein dichterisches Selbstgeiühl im Katskeller zu Bremen: der Wein stimmt ihn weich, und er veigiebt gern allen schlechten Poeten, wie auch ihm einst vergeben wer- den solle (''^Nordsee^ II, 9). Und wie sehnade behandelt Poseidon das Poetloin, das ihn ohne Grund fUrchtet: denn er hat kein Tttrmchen an Priamos' Feste ▼erletet, kein Härchen am Aug' des Polyphenios gekrümmt, und ihn hat niemals ratend beschützt die Güttin der Ehighett, Palhis Athene ('Nordsee' 1, 5). — Noch eins erwähnt der Dichter öfter: seine Geldnot- er teilte das Los der meisten Poeten, dass er sich schlecht auts Erwerben und gut aui's Ausgeben des Geldes verstand. Mit seiiKJti Werken wurde sehr viel verdient, aber Heine erhielt von diesen Schätzen nur wenig . . . Er erkannte daher in der Poesie die brotloseste der Künste; während andre sich in Champagner zumGotte tranken, musste er dursten oder — pumpen (NachL II, 25). So wollen sich denn andre seiner annehmen mit Rat und guten Lehren, sie wollen ihn protegieren^; aber hier* bei könnte er vor Hunger krepieren, hülfe er sich nicht selbst ('Heimk.' 64). Dass es aber bei dieser Selbsthtüfe nicht ohne Schulden abgeht, eiztthlt er öfter; seine Dukaten sind nicht bei den gQldnen Fischen, Blumen, Yögehi oder Sternen, sondern in den Elauen der hartkersigen HaniebXer ('Romanzen' 17); ach! und die Lebensbahn ist lang, er musö die Schulden bezahlen und nocli manchmal borgen, wie er es bisher ^ethan hat (^Ileüuk.' 36). Freilich, in dem schönen Traume , als er sich als der liebe Gott er- seheint, da ist er auch von Schulden nicht bedrückt ('Heimk/ 66);
Wir sehen also, die innig zarten Träume vom Glück seiner Kindheit, das stolze Bewusstsein seiner Dichterkraft und halb s^erssende, halb selbstgo^Uige Klagen Uber Krank- heit und Geldnot, das ist derbem dessen, was Heine tLber sein persttnliches Leben berichtet — aus allem ergiebt sich ein Zug des kräftigsten Selbstgefühls, ohne welches wur uns
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eineQ grossen Biefater dem überiiaopt dnen grossan Mann nicht denken mögen » 2. Früh erblühte in ansers Dichtere Seele das erste
Oeftihl der Liebe: er stand erst in einem Alter von
it> JaLr<üu. In den '^Memoircn' crzaiiit er davon aubtulir- lich*). Das geliebte Mädchen war die gleichfalls 16)Hhrige Tochter eines Scharfrichters und ward nach dessen l'ode von ihrer l'ante, deren Mann auch »Scharfrichter gewesen war, erzogen. I leine beschreibt die rhythmisch edlen Be- ' wegungen der Geliehten , das feingeschnittene Gesicht mit den gi'ossen , duniilöD , rätselhaften Angen , den hoch- geschürzten Lippen, dem langen blutroten Haar. Ihre Stimme war oft verschleiert und nur in der Leidenschaft brach der metallreichste Ton hervor. 'Sie wusste viele alte Volkslieder' , schreibt Heine, 'und hat vielleicht bei mir den Sinn für diese Qattung geweckt, wie sie gewiss den grttesten Einflnss auf den erwachenden Poeten Übte, so dass meine ersten Gedichte der ^Traumbilder'^, die ich bald darauf schrieb, ein düstres und grausames Kolorit haben, wie das Verhiiltnis, das damals seine Untrttnstigen Schatten ia mein junges Leben und Denken warf*. Erst durch diese Ehrklärung gewinnen wir ein volles Verstllndnis für einige dieser Traumbilder. Es liegt nahe, dass Josefa die Vor- stellungen des Todes und Grabes lebhafter in ihm anregte, und wenn er in dem zweiten Traumbilde \ou der blassen schönen Maid erzählt, die sein Totenhemd wäscht, seinen Sarg zimmert und sein Grab schaufelt, so dürfte ihm wohl gewiss Josefa vorgeschwebt haben. Bedeutungsvoller aber wird diese Beziehung für das 6. und 7. Traunibüd. Das Modellen, das ihm im Traum erscheint, will sich ihm liin- geben, wenn er ihr seine Seligkeit dafür geben will — wie sonderbar ist dies, wenn man die Beziehungen nicht kennt, wie erklärlich aber,*^ Wenn man die jetzt erschlossenen Lebens«
^) Man vorgl. Nr. 9 dieses Abschnittes der Einleitung. ^) lu dem ersten Druck (von Engel besorgt, Hambui'g 1884) S. 177 ff.
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tiiiistande beritckaichtigtt Wie der Seharfirtcbter selbst , so galten seine Angehörigen ftar nnehrlich nnd verrafen — dieser Flucb ging dnreh die Liebe zn Josefti aneb anf un- Sern Dichter über; er deutet ihn poetisch als den Verhist der Seligkeit; er k;nm der Liebe uicht widerstehen, die bösen Mächte siegen. Lnd nun folgt im T. Traumbilde die höllische TrauiinL-' durch Satan selbst, auf deren phantastisch- grossartige Darstellunii wir später ziirückkniiniien. Auch bei der im ^. Traumbild erwähnten marmorblassen ^faid, die den Dichter im Traum besucht, mag Josefa vorgeschwebt haben, weiter aberdilrfte man ihren unmittelbar en Bin- flnss in Heines Versen kanm verfoigen können. Wir kom- men zn dem Ergebnis, dass weniger eine tie^reifende Liebe, . als vielmehr das eigenartig Schanerliche von Josefas Geburt . nnd ihrer Umgebnng bei diesem Y erhidtnis ftbr das innere Leben Heines von Bedeutung gewesen ist. Und in der Tbat gesteht Heine, dass diese Liebe doch nur PrÄln- dinm war, welches den grossen Tn^Odien seiner reiferen Periode voranging. Gleichwohl ist sie bereits von charakte- ristischer Bedeutung, denn sie zeigt uns des Dichters Nei- gung zum Phantastischen und zu stark engenden Ein- drücken, der er sein ganzes Leben hindurch treu blieb. Mittelbar können wir die Spuren dieses Verhältnisses weit hinaus verfoliren ; freilich dürfen wir nicht alle Grabes- und Gespensterphantasieen in Heine» Versen lediglich hier- durch erklären: vielmehr müssen wir die litterarischen Ein- flüsse (die Schicksalstragiker, E. T. A. Hoffmann u. s. w.) mit in £echnnng ziehen^). Aber eine Verstärkung dieser Smte seines Wesens ist ohne Frage durch Josefo erfolgt, und so mochten wir an dieser Stelle anf Ähnliches flüchtig hin- weisen. Es begegnet nns mehr&eh dieselbe Wendong, dass er mit der toten Greliebten im Grabe liegen möchte (*Ro- manzen' 13, 'Lyrisches Intermezzo^ 31}, ja er fdhlt sich hierbei so wohl, dass er am Jüngsten Tage nicht anf die
Goethe verspottet diese Richtung im 1. Akt des 2. Teils ?om 'Faust', nach. Y. 686 (Löpers Ausg.).
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Posaune hören und auferstebn, sondern viehn* hr mit der Geliebten umschlungen liegen bleiben will (*L> lisches Inter- mezzo' 32). Noch ein andermal träumt er, wie er am Jüngsten Tage im Orabe liegt und nur niülisam dem Wunsch der Ge- liebten lolgen und sich erheben mag ('Lyrisclu^s Intermezzo* 65). Und PS kommen die liebenden Gespenster aucli zu ihm; er träumt von einem Königskind mit nassen blassen Wangen, die im Grabe liegt, aber des Nachts ans tibergrosser Liebe den Dichter besucht ('Lyi'isches Intermezzo' 42). In einem Gedicht voll hellen Liebesjubels drängt sich ihm schlieaslich der Traum auf, dasB er auf weiter Heide unter weiasem Schnee begraben liQge uid die Stemenangen der Geliebten sieghali und mhig heiter, aber Toller Liebe zn ihm henuederaebanten ('Nordsee' I, 7). IKese Ztlge haben wir epiter noch weeent-
I lieh zu ergttnzen, wenn wir die Darstellangsmittel der Heine- Bchen Poene beteaehten und erkennen, welch groaae Bolle bei diesem modenistoi Dichter mythologische und aber* gUiatnsehe Vorstellungen spielen. Uns scheint, dass dieses eigenttimliche Woiilgefalleu an den Schauern des Todes und Grabes sich der Grenze des Krankhaften nähert, dass es
! gleiclisam ein nervöser Kitzel ist, ftlr den ganz gesunde Na- turen nicht empfänglich sind; ausserdem ist es charukteri- stiscb für die KontrastgefUhle, die Heines Seele durchaus beben öclien : Liebesregung und Kirchhofsgrauen verbinden sich zu einer alle Sinnf' Hpannenden Wirkung.
3. Unsere Betrachtung naht sich nmimehr einer der grossen Herzenstragödien, za denen, nach Heines Äusserung, das Verhältnis zu Josefa nur ein Vorspiel war. Seit dem Jahre 1816 lebte in des Dichters Seele die tiefe Liebe zn seiner Muhme Amalie Heine, der Tochter seines reichen Oheims 8alomon. Nur wenige Briefstellen geben tms Auf* klärung über dies Terhültnis, während dagegen Heines Ge- dichte so aosgiebig und nnennttdlich davon berichten, dass man sagen kimn, in diesen Liebesliedem liegt der Kern und Mittelpunkt der Heineselien Jugendpoesie. — Amalie Heine war im Jahre 1800 geboren; sie war also nur wenig jünger als unser Dicbter. Bereits im August 1821 verm&hlte sie
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sich mit einem Gutsbesitzer John i riediänder in Königsberg. Wie weit sie des Dichters GeftÜile genährt und erwidert hat, können wir nicht genau ermitteln. In dem Brief an Sethe, vom 27. Oktober I8I61 schreibt Heine, dass M0II7 (und darunter ist mit grösster Wahrscheinlielikeit Amalie ZQ yeratehen) ihn nicht Üebe, und ancli manche Stellen seiner lieder besagen dasselbe; dem stdien aber zaUreiche andre Verse gegenüber, in denen er sich über ihren * Ver- rat^ mit überaus heftigen Worten beklagt Jeden&lls bat Heine lange Zdt gehoffi;, dass sie ihn doeh schliesslich er- hören werde und es ist kein Zweifel, dass ihre Vermtllilang ihn grenzenlos nnglttcklteh machte.
Das Bild, das Heine von der Geliebten entwirft, steht uns aus seinen Versen deutlich vor Augen , und auch das älteste und last einzige prosaiache Bekenntnis aber sie zei^ uns, dass Heines Gefühl flir sie aus eigentümliclien Gegen- sätzen gemischt war. Er stlireibt am 27. OktoLer 1816 an Sttlie: 'Ich glaube dir in dieser Hmsichi schon langst davon gesprochen zu haben: wie ich oft in deinen Tlesichts- ztlgen und vurzüirlicli in deinen Augen Etwas bemerkte, was mich auf eine uiibegreiiliche Art zugleich von dir ab- stiess und zugleich wieder gewaltsam zu dir hinzog, so dass ich meinte, im selben Augenblick liebendes Wohlwollen und auch wieder den bittersten, schnöden, eiskalten Hohn darin zu erkennen. Und siehe! diesee nemliche räthselhafte Etwas habe ich auch in MoUjs Blicken gefimden. Und eben dieses ist es, was mich aneh so ganz confhs macht' — Unetmttdlidh preist Heine die Mnssere Erscheisnng der Ge- liebten: sie strahlt in Schönheitqglanz, wie die Wellenschaom- geboiene ('Lyrisches Intermeam* 17)« ihre Augen, Lippen und WSnglttn gleichen denen aof dem Ifadonnenbüde im Kölner Dom (^LTriscbes Intermeaao* 12); kein Dichter würde solch
1) Möglich auch, dass in dieser Fache (wie wahrscheinlich in Heines letzten Leben^ahren) geheimes Unglück von Bedeatong war,
anf welches Gopflok«^ Grundnss III 439, ninweist.
Zueist gedruckt bei Hüffer, a. a. 0. Ö< 21 ff.
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ein 'liebes, süsses Kindchen', wie sie, in seiner Phantasie er- schaffen — ihr holdes Angesicht, das reizende I\Iiaidchen und die falschen frommen Blicke würden von der Dichtkunst nicht eiTeicht werden ('Lyrisches Intermezzo' 16). Immer T^ieder besingt er die blauen Veilchen der Äu^'-elein, die roten Rosen der Wnn^elein, die weissen Lilien der fTänd- clien klein und das kleine Mündchen ('Lyrisches Intermezzo* 14, 29, 30). Von ihrem Inneren giebt er dagegen zunächst keine genauere Charakteristik, und ea ist wesentlich ihr Ver- halten ihm gegentlber, was ihr Wesen — lutd zwar in gp^eUster Wdse — beleachtet Wir versnefaen im Folgenden, die zerstreuten Bruchstücke dieses Romans ^ so gnt es geht, chronologisch zu besprechen ; dabei gilt es, einen tiefen Ein- schnitt ni berttdniditigen: Heine Imt nüniUeh, naehdemihm die Geliebte fHix immer Terloren war, seine Herzenseileb- nisse noch dnmal vonAnfiing an diehterisch veiklbrpert und . diese sweite Dantellnng ans dem Jahre 1822 im 'Lyrischen Intermerao' Ensaiiimeagef^gt. Nar wenige Lieder ans früheier Zeit (Nr. 17 — 19» 66) wurden darin aufgenommen. Wir betrachten also zunächst diejenigen Gedichte, welche sein Liebesleben unmittelbar begleiteten, dann die erwähnte zweite Gruppe und endlich eine dritte, welche entstand, als der Dichter im Jahre 1823 die Stätte seines Unglücks anfs neue betrat und in der Erinnemng noch einmal aUebchmer^en der Vergangenheit durclilehtfi.
A. Als der JnnjrÜug 1816 Tiacli Hamburg zo<?, konnte er bereits seinem Freunde Zuccalmaglio schreiben, dass ihn ein goidner Stern nach Nordland treibe: es war der iStern der Liebe, der Liebe zu MoUy- Amalie (Nachl. III, 1), Am 6. Juli 1816 schreibt er an Sethe: 'Freu Dich, freu i>ioh, in 4 Wochen sehe ich MoUy^'). Und die Unruhe Tor ihrer Ankunft schildert uns das zweite der 'Lieder' in den ^Jungen Loden' : die Stuoiden sind ein faul^ Volk nnd gehen langsam vonui, wohl nie empftiiden die Hören die
^) Man vergl. dazu Hüffer, a. a. 0. S, 17 ff. 2) Ebenda S. IL
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Liebe! Vielleicht bezieht .sich auf diese Begrüs6im«;ssiuutle, was Heine iu dem 6. Sonett an Christian Sethe berichtet : die Oeliebtö gab ihm keinen Kurs, erst ein Jahr d;uauf ge- währte sie ihm diese Gunst und sclienkte ihm auch ein Myrtenreis, das er unter Glas stellen und aufziehen sollte; aber das Beis starb. Welche Veränderung ist in ihm vor- gegangen^ seit er sie gesehen hatl Schlaflos und unter Thränen verbringt er die Nächte; er flieht Menschen und Freuden; einst war er ein frohes Kind, jetzt ist er ein bleicher Mann geworden; die fViedensongel suid aus seiner Brost gessog^; Nacht umdtlstert, Schatten bedrohn ihn, seltsame Scherzen steigen in ihm auf — und das alles machte die Liebe I (NachL I, A, 3 und 'Junge Leiden*, 'LiedeP 1). Wir wissen, dass Heine seiner schönen HeraeDskönigin manches Lied als Huldigung darbrachte, ohne aber hierflar ihren Bei^ zu erwerben^). Die Widmungsverse einer solchen kleinen Sammlung liegen in Nr. 6 der Abteilung I, A, unserer Nachlese vor. Rote und weisse Liederblumen, die aus seinen Herzenswunden erblüht sind, bindet er für sie zum Strauss zusammen; er mag ja nicht aus dem Leben scheiden, ohne ihr ein Liebeszeichen hier zurückzulassen; aber selbst sein Schmerzenloben, da in ihrer Nähe, war beneidenswert, und von droben kann er sie bald mit Geister- sclmtz umschweben und ihr Frii ilcusgrltsse ins Herz wehen. Wie die Blumen zur Sonne, die Ströme zum Meer, so strö- men seine Lieder zu seinem leuchtenden Lieb (Nachlese I, A, 8). Er denkt an sie den ganzen Tag und sieht sie im nilchtlichen Traum; sie fi'agt nach seinem Web; er sagt: es sitze im Herzen ; da legt sie die Hand darauf und plötzlieh verschwindet der Schmerz (Nachlese I, A, 11). Sie ist die "^Blume wunderhold*, nach der er immer streben muss; was bedeutete sein ganzes Leben, wenn er sie nicht lieben könnte! "Er möchte sie nur einmal mit Wahnsinn* lust umschlingen und küssen und ein lieberolles Wort tou ihr hören ('Traumbilder* 10). Aber bald kommt die
^) Man vergl. dazu Hüffer, a. a. 0. S. 26.
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Trennungsstunde : im Sommer 1819 liquidierte Heine sein Geschäft and ging nach Dttsseldorf, um sich für die Uni- YCorsitittBBtadien Tonsabereiten. Danuds Behrieb er das be* kannte berrlidie GMicht 'Schöne Wiege meiner Leiden* (*Jnnge Leiden', 'Lieder* Nr. 5V Aach in der 14. Ro- mansee dflifte der Schmeiz dieser Abechiedestande feelgehalten sein: der liebende guckt sich fiuBt die Angen ans, aber Ton dem Fenster seiner Schönen wird ihm kein Gross znteiL Mit poetischer Übertreibung sagt er im 6. der 'Lieder% dass er von zwei Jungfraueu Abscliied nelirae: von Europa und von ihr: sie hat ihm 1 iaiumen uud Tod gebracht, und mit seinem liiute will er seine Schmerzen niederschreiben. Als er fern ist, predenkt er ihrer in manchem zarten Liede; die schönen Sterne sollen die Geliebte grUssen und ihr sagen, dass er noch immer lierzekrank und bleich und treu sei (Nachlese I, A, 7), und seine Sehnsucht wächst, als er andre mit ihrem Liebchen durch die Lindenreihen gehen sieht, während er selbst mutterseelen allein ist; er kann^s nicht lUnger ertragen und will mancli' hunderi Stand' wandern bis zn der Stadt mit den drei Türmen, an der Ktlndung des grossen Stroms — dort geht dann auch er mit dem Liebchen *durch die Lindenreihen (Nachlese I, A, 4). Dem Trost, den dieVOglein dem gsamToll Wanddnden ansingen, ttaot er nicht ('Lieder* Nr. 3). Und als er wiedemm ein kleines Liederbndi zosammengestellt hat, da meint er, diese Lieder wllrden rast yom Geist der Liebe gewednt werden, wenn die Geliebte *im fernen Nordeiiand' sie iSse, — dann löst sich der Bann, und die blassen Buchstaben schanen ihr flehend ins scliöne Auge ('Lieder^ Nr. 9). Aber schon frUh scheinen dunklere Schatten über des Dichters Gemüt ge- zogen zu sein: er begami im Sommer 1820 die Tragödie ^'Almansor' zu schreiben (ein Hauptdenkmal seiner unglück- lichen Liebe), und im November desselben Jahres ward auch bereits das "^Liedchen von der Reue' ('Romanzen' Nr. 15) gedruckt, das wahrlich nicht aus dem Herzen eines warm und hotihungsvoU Liebenden hervorgegangen ist. Der Mond der Geliebten gleicht den hübschen liosenbüschen,
LütantwdMikiiHa« aM 13. «. 10. Jftlirh. ST. b
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zwischen denen die Schlangen — die giftigen Worte — einherscljJeu'liGii ; das (iriibchen ihrer Wangen ist die Grube, worein ihn >v ahnsinniges Verlangen trieb; ihre Lockenliaare sind Satans Netze, ihr blaues Auge nicht die Pforte des Himmels, sondern der Hölle. Und bald muss ihm dann auch die Nachricht gekommen sein, dass Amalie emem an- deren ibr Herz geschenkt hatte. Möglich, dass das Gedicht Nachlese I, A, 12 hierauf Bezug nimmt; wenn er jetzt die Geliebte im Ttaum sieht, am Arbeitstisch sitzend, im roten Mieder, und sie ihm die schänste Locke darreicht, so macht Satan daraus ein festes Seil, woran er ihn seit Jahren henuDBchleift; (Sonette an Sethe 5). Er selbst fühlt sieb als der 'wunde Bitter*, der die Geliebte als treulos verachten muss; kern andrer aeiht sie emes Makels, nud er miiss die Lanze gegen das e^gne klagende Herz wenden; gern würde er mit seinem Hut ihren Heek abwaschen , mit s^em eignen HimmeLsfgnt ihre Sehnld sQlineii (^Bomanaen^ 13). Und als er sie em andermal im Traom sieht, da steht er vor ihr nnd beglückwünscht sie zu ihrer Yerlobung, aber der vornehm kfdte Ton seiner Stimme presst ihm die KeUe zu und auch i h r Bild zerfliesst fast in Thränen ('Traum- bilder' 3). Ijic Verzw eitiung macht ihn jetzt inigerecht; er meint, m ihr lieblos frostiges Geiiuit kam Hochmut nur und Übermut hinein; er hört sie leise kichern und glaubt, ihm müsse der Kopf zerspringen (Sonette an Sethe 5). Die AVeit ist ihm eine Marterkammer, und s i e, das vorbeigehende Mägdlein, giebt ihm den Todesstoss; sie sieht neugierig zu, wie ihm die Glieder zucken, die Zunge ihm aus dem Munde hängt ^ sie horcht, wie sein Herz noch ächzt; sein Todes- röcheln ist ihr Musik, und mit kaltem Lächeln steht sie da (Nachlese I, A, 13). JEIin sanftes EngelsMtzchen erscheint y ihm jeat schlimmer als grimme Teufelsfratzen: schlimmer als aäxwBXM alte Katzen ist ihm em Wesses junges Käta- l
eben, denn ein solches hat ihm das Herz zerfleisobt« dass es verblntet, und doch wollte er gern wbinten, k((nnte er nnr jenes wunderaarto Pfoteben an die Lippen drücken (Sonette an Setfae 7)* Er möchte sieb in sdner Qual
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erlieben und ermannfiD, aber er kann es nicht, sein krankes Hme bricht nnd vor den Angen wird*s ihm unmer trüber (An Sethe 9). — Bie GMiebte gleicht dem Bheine : oben ist Jjxmty im Bosen aber Tttcke ('lieder* 7). Bald steigert sich seine Qual bis zum Schrei der Verzweiflung, als er sich die Trauung der Braut vergegenwai tigt : sio biebt mit dem niciitöiiutzigen Kerl vor dem Altare, und tausend Teutel rufen Amen ('Traumbilder' 4) ; und beim Ilochzeits- fest steht er hinter ihrem Smiile; sein Blut zischt und gärt und ist von grimmer Glut verzehrt; der Wein, den sie trinkt, ist sein Blul^ der Apfel, den sie isst, sein Herz, und wenn der Bräutigam sie umschlingt und küsst, so umschlingt ihn der Tod; später schleicht er dem Paare ins Brautgemach nach, aber dort flammt ein Glutenmeer um ihn; die Erde kracht, und sein Herz zuckt, dass er aus dem grässlichen Tranme anfichrickt (^Traumbilder^ 6). Aber trotz solch heftiger Qnal mdchte er ihren Verrat entschuldigen, bei all ihrer Diamaiiieiipiadit ^t doch kein Sjrahl in ihres Heiaens Naeht; sie ist seihst elend, — beide sind sie von giflioh heftigem UngUlek betroffan ('Lyrisches Intermezzo* 17—19) 1).
B. Soweit können wir die Lieder verfolgen, die Herne in nnmittelharem Ansehlnss an die erwähnten Ereignisse
sdnes Lebens gedichtet haben dürfte. Der Umstand, dass
er im ^Lyrischen Intermezzo' noch einmal den Roman seines Herzens niederlegte, mag zunächst aufftilli,^^ ei scheinen^ doch lassen sich drei Gründe aufweisen, die £>eiu Thuu uns leicht erklären. Erstens wassto Heine, als echter Ktinstler, sehr wohl, dass nur dasjenige sich poetisch gestalten lässt, was die Seele in tiefster Tiefe erregt; uberblickte er aber seinen geistigen Besitz, so hatte niclits für ihn eine solche Bedeutung, als der immer erneute üerzenskummer, der ihn; bedi-ückte» In dieser Beschränkung auf ein kleines Gebiet sah Keine, wie er am 10. Juni 1823 an Immermann schrieb, ^ tianrige Geheimnis seiner poetischen Kraff; handeln
1) Altere lied^, 1821 gedichtet, vergl oben S. XY.
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doch auch, seine '^Tragödien' Ubci denselbeu Gegenstand! — Zweitens aber mochte er erst jutzt, als die Zeit des heftigsten Schmerzes vorüber war, die volle Kraft zu wirk- samer Gestaituog seiner Erlebnisse gewonnen haben ^ es mochte ihm der erste Ausdruck derselben nicht genügen, und in der That kann kein Zweifel darüber sein, dass die Lieder des ^^Lyrischen Intermezzos^ viel vollkommner sind, als die meisten bisher besprochenen. Doch herrscht in einigen dieser letzteren (^'Lieder' 5, ""Lyrisches Inter- mezzo'' 17 — 19) ein Ton unmittelbarster Erregung, der späterhin nur selten wieder erreicht wurde. — Überblicken wir aber die Gesamtheit des ""Lynsehen IntermeEzos' nnd veii^dchen wir sie mit den firttheren Gedichten, so eikennen wir bald einen eingreifendem ÜnterBchied der dichteiisclien Darstellmig, der nns den dritten Gnmd zu der neuen Gestaltung des alten Romans darlegt In dem ^Lyrischen , Intermezzo^ herrscht nämlich die innigste Wechselwirkimg von Nator- und MenflehenlebcKi , Ton der in Heines bis- herigen Gedichten nur eine geringe Spur wahrzunehmen ist. Genaueres darüber unten. Wir dürfen annehmen, dass dem Dichter die volle Bedeutung dieses Darstellungsmittels erst um die Wende des Jahres 1821/22 aufgegangen ist, und dass der Wunsch, dasselbe zu bethätigen, ihn ebenfalls zu den fraglichen Gedichten angeregt hat.
Im Mai ist die Liebe im Herzen d<Ä Dichters aufge- gangen ^) ( 1 ) Rose, Lilie, Taube und Sonne liebt er nicht mehr, sondern nur die Kleine, die Reine (3), der er Blumen und Nachtigallenlieder weiht, welche aus seinen Thiänen
1) Im ^Gesellschafter» vom 13. August 1821. Nr. 129, Beilage 'Zeitimg der Ereignisse und Ansichten* veröffenthchte Heine eine Besprediung des 'Rheinisch -westphälischen Musenalmanachs auf das Jahr 1821*, woiin er drei Gedichte Ton dem Herausgeber FiiedridiBassinann besonders erw ähnt, deren eines, 'Einzw&agmig im Frühling' betitelt, mit den berühmten Worten beginnt: 'Im wxmderschönen Monat Mai\ Im übrigen berührt sich der Inhalt des Gedichtes nicht mit dem Hciiieschen; da aher das letztere 1821 oder 1822 entstand, so ist bewusste Anlehnung nicht unwalu- scheinlich.
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tmd Sei]£5€ani lienroxgehen (2); dnreh 8ie schwindet ihm aUeB Leid und Weh, Himmeldiiiflt eigiflift ihn nnd vor Er* regting maas er weinen (4); er mödite Wang' an Wang', Herz an Herzen mit ihr mhn nnd vor LiehesBehnen sterben (6) *, ein bitoer Tmom Tergegenwärtigt ihm, dass er die Geliebte durch den Tod verlieren könne (5) , aber nocli ist es nur ein Traum! Er möchte, um sein elfenzartes Glück zu schildern, seine Seele in den Kelch der Lilie Uiuchen, und diese tmschnldreine Lilienseele soll dann erklingen, schauernd und bebend wie der Kuss von ihrem Mund (7). Er, der jetzt die Selmsuchtsspraclie der Sterne versteht (8), führt die Geliebte auf Eltigeln des Gesanges in die östÜche Garten- heiniat, nach Indien, wo die Lotoablnmen ihre Schwester erwarten (9), und nun erzählt er von dieser Blome mit ihrer innigen Sehnsucht, ohne dass er uns auf den zarten Veigleoch mit der Gdiebten anfdringlich hinwiese (10). Bald aber wendet sich das Blatt: sie sagt schnippiseh, dass sie ihn nicht liebe, doch wenn er ihr nnr ins Auge sehen nnd dekUssen kann, so ist er froh wie cm König (12)*, erver- Bpotfcet ihren Trenesehwnr (13) ; er lacht, dass sie kein Herz Mt (14); er lacht aber auch über die Welt, die sie ftlr charakterlos erklärt (15), denn ihre Schüuiieit und ihre Küsse beseligen ihn noch immer (11, 14, 15. 16)^). liald aber wird aus dem bedroiiiichen Scherz die öchmerzlichsie AVahrheitI Die Geliebte vermHhlt sich mit einem andern, fiihlt sich aber selbst doch elend -). Die guten Englein weinen, als sie den Hochzeitsreigen hören (20); und wUssten's die Blumen, Nachtigallen und Sterne, sie klagten mit ihm nnd trösteten ihn; aber sie kennen ja sem Leid nicht; nur sie kennt es, die ihm das Heiz zerrissen hat (22), ach, imd er kann es nicht ftssen, wie sie ihn hat veigessen kVmien (21) ; man hatte ihr viel Schlimmes von ihm endlhlt (freilich nie Ton seiner Liebe gesprochen) (24) ; er war lange
1) D u^ials wird auch das Lied entstanden sein; ^Ich glaub' juckt an liimmel', Nachlese T, A, 10.
Hier sind die früheren Lied^ eingefügt, vgL oben S. XV.
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fern, da bat sie sich ein Hochzeitskleid genäht und sich mit dem dümmsten der dummen Jungen vermählt (29). Jetzt sind ihm die Rosen blass, die Veilchen stumm; die Lerche sbgt kläglich; das Balsamkraut giebt Leichenduft; die Sonne ist kalt und verdrossen, die Erde grau nnd öde (23). Als die Linde bltthte und die Nacht^all sang, erblühte die Liebe, als die BUttter abfielen, da verwelkte auch ne (25) ; der Mai kommt wobl wieder mit all seinea Freaden, aber dem verwmideien Herzen des Dichteis seheint aUes ^mise- rabel' za sein (28). Seit der Trennung von der Geliebten batte er das Lachen verlernt, seit er sie verloren bat, anch das Weinen (35); er gleicht jetzt dem Fiebtenbanm im 'kalten Norden, der von der unerreichbaren Palme im Morgen- land sehnend triiuiiit (33). Nur das Herz der treulosen Schönen ist verdorrt ; ihre Äuglein, Wänglein und Händchen blühen fort und fort (30) ; die Lieder kommen wehklagend von ihr zurück (oGV, und doch möchte sein Kopf der Schemel ihrer Fiisse. sein Herz ihr Nadt^lkisseiu ^o'm Lied das Papier ihrer Papiilutte sein (34): am liebsten liLge er in ihren Armen im Grabe, bis Uber den Jtingsten Tag hinaus (32). Immer aufs neue quält ihn die Erinnerung (38, 39); hört er das Lied singen, das sie einst gesuDgea, so eilt er in dunklem Sehnen auf die Bergeshöh', nm sich auszuweinen (41). £r träumt, trostlos mit ihr nachts an der Geisterinsel vor^ beizuiahren (43) ; er sieht sie mit thill&endem Ange hinaoa- starren in die nnfireondlicbe Herbstnaebt (58); er träumt noch einmal in stisser Yerblendnng von emem feierlich- innigen Empfang bei der Geliebten (59), oder er sieht sie in dem Biesenschloss, wo alle Ungstlich den Answeg suchen, und wo sie ihm plötzlich in dem Thor entgegentritt nnd ihn sonderbar anbuekt (61), oder endlich, er triUimt, dass sie ihn am Jüngsten Tage auferstehen heisst, dass er es aber nicht vermag: seine Augen sind vom Weinen erloschen, sein Herz ihm durch ihre spitzigen Worte zerstochen, sein Jlaiipt blutet, da er einst hineingeschossen; endlich will er doch ihren Bitten folgen und erhebt sich: da breclien aber alle Wunden auf, und er erwacht (65). Seine Liebe er-
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scheint ilim wie ein trauriires INfärchen (49); die Blumen birten ihn, ihrer Schwester nicht biiso zu sein f4f>\ und er sagt sich, da68 sie ihn nie gehasst und nie geliebt habe ( 48). WSfe er ein Gimpel, so hätte sie sieh ihm gewiss hold er- wiesen (54) ; 80 aber ist ihm Gift ins blühende Leben ge» gössen (52); immer erneut flieesen nachts seine Thränen, und sie trocknen auch nicht, wenn er erwacht (56); sie grüsst ilm £retiiMUidi im Traume, er stürzt wemend zn ihren Füssen , sie schüttelt das blonde Ktfpfehen, sagt ihm heim- lich ein Wort (dass sie ihn dennoch liebe?) nnd rdcht ihm den Gypressenstranch, als Zechen der Traner — er ist fUr sie tot (57). Und dieses vollständige Sterben seiner Liebe ist wunderbar schdn ansgedrUd^t in dem Bilde von dem hereblkllenden Stern, den berabfkllenden BUtttem des Apfel* baumes und dem singend sterbenden Schwan^) (GO); jetzt wandelt er mit wilden Belbstmordsf^edanken nachts durch den Wald, dass die Biiumo mitleidig ihr Haupt schütteln (62), oder er steht sinnend am Kreuzweg, wo die Selbstmörder
1) Karl Hessel hat in seinem Aufsatz 'Heine und das dentsche Volkslied' (Köln. Ztg. vom 22. Folirnnr 1887, Kr. 58) wertvolle Beitrage zum Verständnis der Lieder ÖD, 62, 63 gegeben. Namentlich 62 und 63 bedürfen der Erläuterung. In der von HfliDes Freund H. Straube herausgegebenen „Wünschebute'' wird Folgendes erzählt: 'In einem einsam gelegenen Jägerhaas stirbt nachts die Gattin, da eilt, ehe der Tod eintritt, der Jäger im Hans Timher und weckt alle Leute, »denn«, heisst es, »es ist ein alter Glaube, man müsse bei Todesfällen alle im Hause wach- rütteln«. Daran dachte offenbai* der Dichter und will also, indem er die Bäume wachrüttelt andeuten , dass er jetzt sterben werde ; die B&ome aber wintai uun zu. er möge es nicht thnn.* — Die Armesünderblume (Nr. 63) ist aber, nach Hessel, als Sinnbild un- glücklicher Liebe zu verstehen, wie durch ein anderes Volkslied dai'gethan wird: 'eine treue Braut, die sehnsüchtig vergeblich am Wege der Rückkehr des Liebsten geharrt, ist in dies Blüinlein venvandelt worden. Gemeint ist die Wegewarte (Cichorium intubus)^ «Urea dnnkeLbbnie BImen im Lanf des Tages hmner blasser wer- den. Sie w&chst mit Vorliebe an Wegen, und an Wegen, vor der Stadt, begmb man im Mittelalter die Selbstmörder. So enthüllt in vorliegendem Liede eigentlich oi-st die Kenntnis des Volksliedes die doppelte Beziehung auf Selbstmord und unglückliche Liebe.'
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b^gnben werden; er starrt die ArmesOnderbltime an, das SinnMd iinglttddielier Liebe (68) nnd hegt kdnen an- dern Wnnaeh, als daae Ibn die ewige Todesnaebt «nfiiehnien Mgß (64). Endlieb bestattet er liebe nnd Sdimen in dem nngebeoren Sarge, der auf gewaltiger Bahre von zwölf Biesen davongetragen und ins Meer versenkt wird (66) *, aber er weiss doch , selbst aus deu Trümmern der Welt würden seine Liebesflamineu iiervorsclilagea (48):
Es ist eine alte Geschichte, Doch bleibt sie immer neu, Und wem sie just passieret, Dem bricht das Herz entzwei. (40)
C. AncTi in den IJrdcrn der 'Heimkehr'' erklin^rt noch ] ein tiettraunger Nachhall von des Dichters i jebesschmerz, j und in dieser Gruppe von Gedichten erkennen wir gleicli- sam den dritten Teil der Herzenstragödie ^). Seit das süsse Bild entschwunden ist, das seines Lebens Dunkelheit erbellte, ist er gttnzüch naehtombttllt (1); die Schwalben an Liebchens Fenster wissen's, warum ihm so weh an Mute ist (4) ; nennt man die sdilimmsten Schmerzen, so wird auch der seine genannt (13). Da tnSt er anf der Beise die Eamilie der Geliebten wieder! So sehr Yaznhagen den jungen fVennd vor dner Heise nach Hambnzg, der Wiege seiner Leiden, gewarnt hatte, so Uess dieser sidi doch nicht abhalten, im Sommer 1823^) dorthin zurückzukehren* Heine hatte bereits damals die Absicht, nach Paris überzusiedeln, nnd er hofile, von seinem reichen Oheim Salomon die Mittel dazu zu erhalten. Da letzterer sich nicht willfährig zeigte, so blieb der Plan unausgeführt. Ausserdem brachte diese Reise dem Dichter manche Kränkung, vor allem aber er- wachte das alte Liebesgefühl mit unerwarteter Heftigkeit. 'Die alte Leidenschaft bricht nochmals mit Gewalt hervor.
^) Die zunächst fol<>:endexi Züiem bezeichnen die Nummern der laeder der *Heiiiikelu \
Heine verweilte von Anfang bis gegen Ende Juli 1828 in Hamburg, ^ng dann f&r 6 Wochen nach Cuxhaven ins Seebad und kehrte Amang September nach Hamborg zorftck.
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leb hätte nicht aach Hamburg gehn sollen; wenigsteiui mnss ich machen, dass ich so bald als mögHch fortkomme. Ein axger Wahn kömmt in mir auf, ich fange an, seibat zu glauben, dass ich geistig anders organisiert sei und mehr Tiefe habe als andeie MenBchen. Ein düsterer Zorn liegt wie eine glühende Eisendecfce auf meiner Seele. Ich leehze nach ewiger Nacht' (11. Jnli 1828). Er wandelte, wie er sidi ansdrückt, 'mit infonalem Brttten^ dnreh diese Stadt, die ihm 'Elysium nnd Tartaros zu gleicher Zeit' w&r. Er erzählt uns von der ersten Begegnung mit der Familie der Geliebten noch mit leise verhaltener Bitterkeit (6) j er kauu auch noch mit einem bittem Witz die Thore beschuldigen, welche die C4eliebte haben davonziehen lassen (17); aber emster klingt sein Schmerz, als er in traurigem Takt rudernd der Stadt nahe kommt und ihm die scheidende Sonne noch ein- mal die Stelle beleuchtet, wo er das Liebste verlor (16) ; wir sehen ihn bald 'mit infernalem Brüten'' den alten wandern: die Strassen sind ihm zu eng, das Pflaster unerbittglich, die Hänser fallen ihm auf den Kopf (18); in jenen Hallen, wo sie ihm Treue versprochen, sind jetzt Schlangen hmor^ geikiochen (19), und nachts erblickt er mit Schändern den DoppelgängCT, der sem Liebesleid ans alter Zdt nachltfft (20). Er b^eift nicht, dass die Geliebte mhig schlafen kdnne; ob «e nicht das Lied kenne von dem toten Ejiaben, der sein treuloses Liebchen zu sich ins Grab holte; er aber lebe noch und sei stärker als alle Toten (21, 22). Als er ihr Bild erlilickt, belebt es sich heimlicli und weint (23), und ihm selbst, der immer den Verlust n xli nicht fassen kann, trübt wieder die einsame Thränc den Blick (27). Ach. er wollte unendlich glücklicii oder uneudh'ch elend sein, und jetzt trägt er, unendlich elend, wie Atlas eine Welt der Schmerzen (24). Er träumt, noch einmal vor ihrem Hause zu stehen, die kalten Treppensteine zu küssen, die ihr kleiner Fuss und ihres Kleides Schleppe bertlhrt haben, während sie, die Uasse Gestal^ belenehtet vom Mond« seheztt, ans dem Fenster lugt (26), oder er trttnmt, dass er die yerweUste nnd verarmte Geliebte zu sich nimmt, ihr
dareh Fleiss nnd Arbeit Speise und Trank sehaffi;, sie tind ihre Kinder pfleget nnd ibr niraner von seiner Liebe er^ Bttblt (41). — So fithrt er fbrt in dem ewigen 'Brttton auf den alten I^ebeseiem' (42); die alten üanmien sind nnn
langsam erloscben, und sein Liederbuch ist die Urne mit der Asche seiuer Liebe (88) \ nur ein ueucr i'rüliling kann wiedergeben, was der Winter genommen hat, und vieles ist ihm noch geblieben ; die Welt ist so schön, und alles, was BflSnera Herzen gefällt, das darf er lieben! (43, 46). Noch mehrere Lieder aiiF? Heines späterem Leben nehmen auf dieses Verhältnis zu seiner Muhme Amalie Heine Be- zug ('An die Tochter der Geliebten', ''An Jennys, wahr- scheinlich auch '^Böses Geträume') ; von den Gedichten des ^Buchs der Lieder' ist mit Sicherheit nur die wilde Phan- tasie ^Batdiff* noch hierher gehörig. Heine lehnt sich dabei an sem Trauerspiel gleichen Namens an: Batdiff ist ein tte&Inniger sehottisdlier Btrassemttnber, der wie doicb magischeB Vetblingnis an die Geliebte Maria gekettet ist, und der swei seiner Nebenbuhler, sowie sebliesslicb Maria, deren Vater und sieb selbst tstet Der Dichter tritt in un- serm Traumbilde gleichsam in der Maske Ratcli£fe auf (S. 138 unseres Druckes); kaum kann er die schrecklich veränderte Geliebte wiedei-erkennen : ihre Stimme ist steinem- metalllos , ihr Busen srlilotternd , die Augen gläsern starr, die Waufrenmnskeln IcMlcTSchlaff - — und doch ist ^ie die einfit PO lilühcnde Maria. Sie klagt über den hölzern-iang'- weiiigeu Gatten, den 6tock, der sich Gemahl nennt, und pldtzlich erglühend fragt sie: ''Wie wusstest du, dass ich so elend bin, Ich las es jtIngBt in ddnen wilden Liedern'.
Ob Amalie Heine je Beue Uber ihre Abwendung von dem Dichter empfimden bat, das wissen wir nicbt; aber an des lelsteren aufinehtigem und tiefem Scbmerz sollte ftig- Heb nie gezweifelt werden, wenn man sich wenigstens, wie wir soeben, den gtössten Teil seiner bierauf bezUgliebeQ Bekenntnisse im Zusammenbamge vergegenwärtigt hat Goethe bat in den Ratschiftgen, die er jungen Dichtem erteilte, davor gewarnt, eine unglückliche Liebe allzulang in Versen
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za beklagen: vielleicht liat kein Dichter der WeltlitteFatar diesen Bat m wenig befolgt, wie Heine, dessen guuses Leben ja freiKcli m dem weisen und Idngen Vedhslten seines grosseren Bmders in Apollo den entsdiiedflndsten G^gensatB bildet. Hehr als drei Viertel der angeftthrten f Oe&dite H^es besingen die nn g Itlekliche liebe, nnd . .' man nrass evetannen, wenn msn beobaditet, wie viele Seiten • I er diesem kleinen Gegenstande abzngewinnen, wie er ihn un- ermüdlich immer aufs neue kunstvoll zu beleuchten weiss. Mehr , aber als die weite AusspiniiuTii: dieses dichterischen (jewehes ist dessen Beschafiriili< it selbst von charakteristischer Bedeu- tung. In Heines ikich der Lieder' hat die märchenhaft-^ 1 zarte Gpfilhls weise der romanf isclien KDchult* ihren vollkoin-i ^ / meusten Ausdruck getauden , oline da*?s das Unwahre ih r Kitter- und Zauberwelt sich breit machen durfte. Heine war ans dem Bund mit der romantischen Muse mit schwärmerisch vertieftem GefUhl hervorgegangen, nnd als er sich von ihr schied, bewahrte er doch zeitlebens ihr schillerndes Gewand, wie Faust dasjenig^e der Helena bewahrte. In vielen Lie- dern auf Amalie Üeine bat er diese GefUblsweise betbätigt, am Tollkommensten vielleiebt in den erstm aebn Liedern des *LjziflGhenI]itenneBK»s'. Neben der bingebenden Inner- ^ licfakeit findet sieb aber auch eine Heftigkeit imd giftige Bitterkeit des Hasses, die selten in LiebesHedem gebort worden ist, nnd die aartfUhlende Seelen oft mit Setumer nnd ^ Sebreckepi eirftlllt bat. Überall aber, in G-lltak nnd Leid, in Liebe und Hass, erkennen wir ein starkes, tief ersebttt- teftes Gefühl, das sicli rücksichtslos äussert und die berühmte 'ahe Geschichte' so eigenartig beleuchtet, dass sie nicht bloss neu bleibt, Tündern sogar so noch nie dagewesen zu sein scheint
4. 'Das Prinz?]) der Homnopathie ^ WO das Weib uns h9\hi von dvm Weil)o, ist viclleicbt das probateste', so schreibt Heine in den ^Memoiren' , und niemand wird zweifeln, dass er dies Heilmittel oft in derben Gaben an- gewendet hat, dergestalt, dass 'die Medizin . . . noch ver- derblicher' war ^a!s die Krankheit', Aber es giebt auch
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eine feinere Mischung;- dieser Arzenei, die der Kranke sich nicht selbst bereiten kann, sondern die ihm nur sekeu durcli besondere Gunst des Schicksal zuteil wird. Heines Bio- grapiicn erzählen uns fast nichts von einer zweiten grossen Liebe des jungen Dichters, obwohl es nicht ganz schwer ist, die Thatsachen zu erkennen. Eben jene Hamburger . Reise im Jahre 1823, von der wir gesprochen, regte das neue Feuer in ihm an; er schreibt am 28. August 1823 ; an Moser: ^doch sehne ich mich danach, dir in vertrauter Stunde meinen Herzensvorhang aufzudecken und dir zu • 'zeigen, wie die neue Thorheit auf der alten ge* pfropft ist*. Strodtmann ^hrt die Stelle nur an, ohne der Thatsache weiter nachzugehen; Robert Proelss^) wirft die Frage auf» oh damit Mathilde Heine^ die Tochter Meyer Heines, gemeint sein mt%e. Dieselbe sterb, kaum zwanzig- jährig, 1828, und in einem Brief an den Oheim Salomen gedenlEt unser Dichter ihrer mit freundlichen Worten. Aber wir haben wenig Anhalt zur Annahme einer tieferen Leiden- schaft Mathilde, und es ist insbesondere imwahischem- lich, dass Heine wünschte und hoffte, das überaus kränk- liche Mädchen je als Gattin heimzuführen. Aber gerade diese liutlnung auf eine baldige Vermählung timlet wieder- holt in seinen Briefen Ausdruck; femer besitzen wir aus seinem Nachlass mehrere bisher unerklarbare Gedichte, welche Spott und Öchmerz über das Vereiteln dieser Floff- nung* äussern. — Es scheint, rlass Ffpine von Liebe zu T Ii e r e s e H e i n e, der acht Jahre jüngeren Schwester seiner Muhme Amalie, ergriffen ward. Öle ist es, von der er schreibt:
Die Kleine gleicht ganz der GeUebten, Besonders wenn sie lacht; Sie hat dieselben Augen, Die mich so elend ^macht
Und eben damals (am 23. August 1823) ruft unser Dichter
^) Ileiiiriih Herne* Sein Lebensgsng ond seine Schriften, Stattgart 1886, S. 116.
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XXIX
aus: ^Hamburg!!! mein Eljrginin und Tartarus za gleicher Zeit ! Ort, den ich detestiere und am meisten hebe, wo mich die abechexdichsten Gefühle martern ond wo ich mich dennoch hmwttiiBcbe und wo ich mich gewiss in der Folge Öfter befinden werde, nnd «\ Besonders anfißülig ist es, dass Heines Bntder Maximilian eine Stelle in des I^chters 'Me- moiren' hennsgeschnitten hat, die ttber Therese handelte. Es helwt dort (8. 18$) : 'Seine [Salomons] Kinder waren alle ohne Ausnahme zor entzückendsten Schönheit emporgeblttht, doch der Tod raflPte sie dahin in ihrer Blüte, und von diesem scliöneu MensclieiiblLimenstrauss leben jetzt nur zwei , der jetzige Chef des ßanquierhuiises und seine Schwester, eine seltene Erscheinung mit — — — Hier hat Maximilian Heine den Eingrifl mit der Scliere fiir nötig" befunden: es ist uns aber bekannt, dass eben J'lnne>e lieiue iUef»e über- lebende Schwester war. Unser iJiciiter f^hrt dann fort : *^Ich hatte alle diese Kinder so lieb und ich liebte auch ihre Mutter, die ebentaÜB so schön war und früh dahin- schied, und alle haben mir viele Thräuen ^kostet. Ich habe wahrhaftig in diesem Augenblicke nötig, meine Schellen- kappe za schütteln, um die weinerlichen Gedanken zu über- ' klingehi'. Zu An&ng des Jahres 1828 verlobte sich The- rese mit dem Dr. jor. Adolf Halle, und noch in demselben Jahre folgte die Hochzeit Heine schrieb damals , am 12. Febrnar 1828, an Yamhagen: 'Nach Hambnig werde ich nie in diesem Leben zurückkehren; es sind mur Dinge Yon der ttussersten Bitterkeit dort passiert; ne wUren anäi nicht zu ertragen gewesen, ohne den Umstand: dass nur ich sie weiss.' Man muss gestehen, solche Worte unraittel- bai* nacli jener Verlobung führen oline weiteres zu der An- nahme, dass Lieiue sich in berechti_ii:ten Ansprüchen auf Theresens Herz aufs empfindlichste verletzt s;ili. An seinen Freund Merckel, der nach jener Kotiz an \ arnhaj^en sicher- lich nicht in das Geheimnis eingeweiht war. ;->cliiiph Heine am 14. März 1828: 'Ich danke dir flir deine Bericiitungeu, absonderlich die Therese Heineschen. Ich habe die Narh- hcht der Verlobung dieser Verwandten bloss von meinen
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Eltern und dir erhalten. Treibe doch meinen Bruder, dass er mir schreibe, bald, bald; ich weiss, er hat mir Nötiges mit- zuteilen.' Dieser Bruder, Gustav, erbot sich in einem Schreiben an mich vom 21. Mai 188G, mir in Wien mündliche Auf- klärungen Uber das TiPben unseres Diciiters zu geben. Ich W^ar auf das fragliche Verhältnis des letzteren zu Therese noch niclit autmerksam geworden, und lUiirte die Heise damals nicht aus. Jetzt weilt der ijaron Gustav von Heine nicht mehr unter dea Lebenden« — An seinen Oheim Öalomon schrieb Heine, nach Theresens Vermählung, Folgendes (am 15. September 1828): 'ich will nicht denken an dieKlageiii die ich gegen Sie flUixen machte, und die vielleicht gröaser sind, als Sie nur ahnen k<(nneii«' Er sagt, diese Klagen seien Unberechenbar^ *anendlich, denn sie sbd geistiger Art, wurzelnd in der Tiefe der echmers- licheten Empfindungen"* . • . *ünd ich setie den Eall^ der gnne Sack wVxe m klein, am Salomen Heines Klagen gegen mich ftssen m knnnen, und der Saisk risse — glauben Sie wohl, Onkel, dass das ebenso viel bedeutet, als wenn ein Herz reisst, das man mit Kränkungen tiberstopft hat?' I^aM tlai\iiii' i^hrt Meine fort: 'griiäseii bie mir Ihre Familie, Ilcrmaua, Karl und die niedliche Therese. Bedingter- weise iiabe ich mich Uber ihre Vermählung gefreut. Nächst mir selber hätte ich sio keinem lieber geg innt, wie dem Dr. Halle. ' In demselben Brie! c lieisst eB : ^Hätte icli jemals auch nur mit einem einzig-en Worte, mit einem einzigen Blick die Ehrturcht gegen 8ie verletzt oder ihr Haus beleidigt — ich habe es nur zu sehr geliebt! — , dann hätten Sie Recht, zu zürnen.^ Dass in den letzten i im Druck hervorgehobenen Worten ein tieferer Sinn liegen muss, wird, ein jeder vermuten ; wenig wahrscheinlich ist indessen eine Be- ziehung bloss auf Amalie Heine, die seit Iflnger als sieben Jahren vermSUt war. Eine tiefe Bedentong erhaltmi diese Worte aber, wenn wir die Anspielung anf Therese verstehen. Vor allem i^thrend des Winters 1825/26, lüs Heine in Hamborg verweilte, sebeint diese seine Leidensehaft sieh sa grosser Heftigkeit gesteigert za haben; ersehrdbt ausdrück-
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zzzt
lieh: 'Mein eineiiger Umgang hier ist im Hause meiner Scliwester, meiner Oheime, des »Syndikus Sieveking und des Kandidaten Wohlwill' (9. Januar 1826). Er ist während dieser Zeit 'innerlich so bewetrf*, dass ei- 'an nichts Bussen s denken kann' — was dock sicherlich aul' eine Herzens- augelegenheit deatet, als derea Gl^eiistand man in dem er- V^nten Kreise nur Therese Termntea kann; denn wenn er am 12. November 1825 an Setbe schiebt, daaa er in Hamburg eich als Advokat niederlasaen, heiraten nnd viel Mhreibeii wolle, so isl nicht «nsnnehmen, dasa er bei dieser Änsserong die kränkelnde Mathilde Heine im Sinne gehabt habe. In tiefirter Erregung sehreibt er am 14. Deoem- 1825 an Moeer : *Wenn da wttssteBt, was jetst in mir vorgeht, so würdest du einsehen, dass dieses Versprechen [sich vor der Hand noch nicht totzuschiessen] wirklich eiu ^*osses Geschenk ist, und du würdest uicht lachen, wie du es jetzt thust, suuderu du würdest so emsthaft aussehen^ wie ich in diesem Augenblick aussehe. — Vor kurzem habe ich dpn Werther« grelesen. Das ist ein wahres Glück fttr mich.' Und an Yarnhagen berichtet er am 14. Mai 1826: ^ea iat hier der klassische JBoden meiner Liebe, alles sieht midi an, wie verzaubert, viel eingeschlafenes Leben erwacht in meiner Brost, es frühlingt wieder in meinem Herzen • . EndHch aber müssen wir ans vergegenwttr- t^en, was in den *Znm Polterabend' ttbeiBdirieben^ Oedieliten (die sieh in Heines Naehkas ftnden) aiufgedrtteki hegL Er nnd die Gelicibte hittten sehleeht an einander ge- passt; sie sei so gut, er ahw so scUeeht nnd bitterUütig mid er bringe dem au^chtigen guten Mädchen nnr Bpott- geschenke dar. Dann richtet er sich an den glücklicheren Nebenbuliier mit den Worten:
O du kanntest Koch und Küche, lioch und Schliche, Thür und Thorl Wo wir nur zusammen strebten, . Kamst da immer mir anvor.
Jetzt heiratest da mein Madchen, Teurer Freund, das wird zu toll — Toller ist es nur, dass ich dir Dazn gratulieren soll!
Und dann ruft er spottend, jener sehne sicii uack dem 'grossen Tage',
Wo die Braut mit rotea Bäckchen Ihre Hand in deine legt. Und der Vater mit den Säckcken Dir den Segen übertragt.
Säckchen voll mit Geld, unzählig, Linnen, Betten, Silberzeug — 0, die Liebe macht uns selig, 0, die Liebe macht uns reicht
Man sieht, zwei Umstände sind in diesen Versen verräte- risch: der STosse Reicbtiim . den der glückliche Neben- buhler durch die Heirat erwirbt — Salomen Heine war be- kanntlich vielfacher Millionttr; und zweitens, dass der Dichter dennoch gratulieren muss: wir wissen, Ton Heines nahen Freonden bat ihn keiner in der Liebe ausgestochen; von einem femstehenden Bekannten hätte er sich aber in solchem Ealle sicherlich abgewandt; dagegen war es selbstverstMnd- lieh, dass er den neuen Verwandten beglttckwttnschen musste. — Es folgen scUiesslicfa noch einige ziemlieh derbe Spott^eise auf das junge Paar, denen vermutlich noch an- dere hiüznzufUgen wären, welche in den dreissiger Jahren in Heines 'Salon' vor das Publikum traten.
Es wird niemand bezweifeln, dass die erwähnten Oe- dichte sich auf wirkliche Verhältnisse bezieben; in Paris scheint Heine ganz überwiegend mit Damen der Halbwelt verkehrt zu haben, von einer ernsten Leidenschaft für ein Mttdchen der guten G^ellschaft entdecken wir keine Spur*, unter den deutschen Bekannten möchte man viel- leicht noch an Charlotte Heine, die Tochter von Heines Oheim Isaak, denken, welche sich mit seinem Freunde Chriatiani vermtthlte. Aber erstens fehlt jeder Anhalt flir diese Yer^ mutnng und zweitens berichtet Maximilian Heine, dass sein Bruder auf die Nachricht von Oristianis Verlobung, welche auch erst 1838 stattfand, diesem einen 'ungemein heiteren Brief schrieb, der in Abschriften umlief und die ganze Familie ergötzte. Heine und Ohristiani blieben auch zeitlebens gute Freunde,
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während Dr. Halle stets von Eifersucht und ^liss wollen «re^en den Dichter uitullt war'). Vieiluiciit wird uns noch einmal volle JvlailitJit über diese Frage, weuii viele von Heines Ycrwaudten bisher zurückgehaltene lirief'e der öffent- hchkeit tibergeben werden. Die Tliatsache selbst ist zam Veretäudnis von Heines Leben und Dichten von Bedeutung, und es ist wahrlich keine müssige Neugier, die ihre ge- nauere Ermittelung wünsciienswert erscheinen lä^t. Therese Heine ist vor sechs Jahren in Dresden gestorben; sie hatte den weit«» graten Teil ihres Lebens in Hamburg Terbracht, wo ihr ein UbenmB wohlwollendes Andenken be» welurt wild: eie war eine Mne, edle Frau von seltener Henemfgftte nnd dnreh lasdose WohHhiti§^«it auage- aetehnet.
In den 1828 gescliziebenen liedem der 'Heimkehr' gesteht Herne wiederholt, dasi er Ton nener Liebesleiden- sehaft ergrififon sei, aber wiedenun von nnerwiderter. Wer nun sweitenmale ^thsUos lieht, der ist ein Narr, sagt er — aber er Belbst liebt mm zweStenmale f^tteUos (68) ; die Greliebte lacht über seine Ergebenheitserklttrungen und verweigert ihm beim Abschied den Kuss, aber er will sich nicht erschiessen, da iliin das alles schon einmal passiert ist ( 55). Wir wissen, Heine wollte im Jahre 1823 bereits nacii Paris übei^siedelzi, er gab aber jetzt diesen Plan auf, als er Therese sah:
Jpt/t bleib* ich, wo deine Augen leachten,
In iiirer süssen klugen Pracht — Dass ich noch einmal würde lieben, Ich halt' es nimmermehr gedacht, (59.)
Wie jenes Geständnis in den *^Memoiren% so rilhmen auch die Gedichte der ^Heimkehr' die grosse Schönheit der Ge- liebten, namentlich ihre wnnderToIlen Augai (81| 49t 50» 56) 62). Es ist nicht unwahrscheinlich, dass an sie auch des Gedicht 'Du bist wie eine Bhune' (47) gerichtet ist«).
') Max. Heine, ErinnerunfeiL S. 61.
^) Gustav Karpeles teilt nnfCrnmd einer Überlieferung in der Familie des Grafen v. Breza mit, dass dieses Gedicht vielmehr an ein jiuliscbes Mädchen gerichtet sei, die Tochter des Rabbiners
Litteraturdenkual« dea 18. u. Id. Jahrh. 27. C
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— Wir sehen die Liebe allinählich sich entwickeln : an&ngs erinnert iim Therese nur an ihre Scliwestei- Amalie (6), dauu scheint ein äusserliches Hofinachen gefolgt zu sein, das plötzlich von dem Emst des Gefühls verdrängt wurde (44, 56). XTnd nun sehen wir den Dichter in stiller Qual mit sich selbst ringen; er hat dem Bild der Geliebten in stiller Kammer schon oft sein Herz entdeckt, aber in ihrer Nähe halten ihm böse Kngel den !Mund zu (30). Tag und Nacht quälen ihn die süssen Kätsel ihrer Veilchenaugen ; er möchte ihre weichen Lilienfinger nur einmal ktlssen und in atlUem Weinen vergehen (31); wenn er in Nacht und Kissen gehtült liegt, schwebt ihr Bild ihm vor, es veifblgt ihn bis in den Traum und zerrinnt auch des Morgens nicht (49)f und immerfort erfttUt ihn die Sehnsacht, mit ihr im ver- tränten KSmmeriein m sitswn, mit ihr zn schwatsen nnd ihre kleine weiase Hand mit Thzttnen za benetzen (50). Mag dransaen Sehnee, Hagel nnd Storm adn, in seinem Herzen ist BVtthlingBlnst (51); das Gefühl ftlr sie Ist das Höchste nnd Edelste, was er kennt, und er betet zn ihr, wie andere zu Ftenl, Peter oder der Madonna (52). Aber bei all seiner Liebe verbieten ihm »Stolz und Verzagtheit, sich zu erklären: er gibt sich sogar Miilie, sie vor der Liebe zu ihm zu bewahren, aber es schmerzt ihn, dass diese Bemühungen so leichten Erfolg haben (48); wenn sein blasses Angesicht sein Liebes weh ihr nicht verriet, so bleibt es ungeäussert; sein Mund ist 7ai stolz, das Bettelwort zn gestehen, und er spräche vielleicht ein höhnisches Wort, während er vor öchmerzen verging (53); ja, das höhniBche
in Gnesen, der HeiTK- es im So mm rr l'^'SS in finosen beim Abschied geschenkt habe, ich halte diesen lirücht deshalb nicht für wahr- scheinlich, da es gegen Heines damahge Gewohnheit wai-, bedeu- tende Gedichte lange unsedrackt m lassen. Er nahm das frag- liche Lied nidit in das «Lyrische Intomezzo' aaf , das 1823 er- schien, sondern Hess es zuerst im Februar 1825 veröffentüchen. Auch hat er ihm eine Stelle unter den Liedem d^r «TTeiinkchr' angewiesen, die sonst sämtlich 1828/24 entstanden sind, und er hat es darin mit anderen Gedichten auf Therese unmittelbar ver- bunden.
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XXXV
Wort folcrt unmittelbar: es sind uic VcvMi 'Teurer Freund, dn bißt verliebf n. s. w., mit dem Schluss: 'Und ich seh des Herzens Glut Schon durch deine Weste brennen' (54). Oder er lässt an sich die Frage richten: 'Hat sie sich denn nie geäussert Über d«iii verliebtes Wesen' , mit dem Schiusa 'Und da bist ja sonst kmn Esel, Teurer Freund, in solchen IXngen!' (82). Aber trotz diesem Hohn 'stirbt er tot Sehmeraeii^ ! Und diese Sehmeraen möchte er in ein ein- zige Wort ^usen, das die Geliebte bis in den tie&ten IVmim verfolgen möge (61). Sie bat Diamanten and Perlen und die scbönsten Augen, and sie bat ihn zu Grunde ge- richtet (62) 5 aber sie weiss es nicht, sie kennt nicht sein dnnkles Herz: es blutet, zuckt und Lriciit, aber sie sieht es nicht (60). Und doch kann er nicht von iiir lasbeu, und wenn er denkt, dass sie einem andern ihr Herz schenken könnte, dann nirichte er diesen glücklichen Mann nur einmal &o recht allein im grünen Wald autrefiea — ^sein Glück hüJtit! bald ein Endel' (56).
Wie oxiser Dichter für seine Liebe zu Amalie Heine emen allgemeinen Ausdruck fand in den Worten 'Ein Jttngüng liebt ein Mädchen' (^Lyrisches Intermezzo' 40), ebeoiK) ftbr seine Liebe za Therese in den folgenden:
Sie liebten sich beide, doch keiner WoUf es dem andern |[estehn; Sie sahen sich an so femdlidii Und wollten^Tor Liebe veigebn.
Sie tremitm sieh endlich and sahn sich Nur noch zuweilen im Tranm;
Sie waren längst gestorben
Und vussten es selber kaum. (83.)
Es fehlt in diesen Liedern ^) der bittere Hass, der in denen auf Amalie Heine hervortrat; der Dichter klagt nicht Über ihr böses Herz, über ihre Mschen Blicke, er fällt sich nicht
gleichzeitig angezogen und abgestossen; beim Anblick ihres
^) Andeutungen auf Heines Verhältnis zu Therese in der 'Harareise' und in den «Ide^* bespreche ich in der Allgemeinen fiadäfeang zu meiner Gesamtansgabe der Werke des Dichters.
milden edlen Herzens überkommt ihn ein Gefühl des Frie- dens und der Wehmut : er möchte den reinen Spiegel ihrer Seele nicht durch sein ruhelo8-bedrückte^^ Gemüt trüben (48); sie ist 'so gut' und er 'so schiecht und bitterblütig' ! Wir sehen, es klingt ein ganz andrer Gnmdton aus diesen Lie- dern hervor, als ans denen an Amalie, und wir können ein Gefahl der Trauer nicht unterdrücken, dass es dem Dichter nicht vei^önnt war, im Hafen diesee Herzens Ruhe zu fin- den niMsh den heftigen Stürmen sdner erstm Jug«id.
Wir wissen nicht, oh wir mit den erwfihnten Oediehtan aUe diejenigen angeftllurt hahen, die auf Therese heztt^^ich sein dürften, ja wir machten dies entschieden besweiftln: noch maneheB ttndre (ans den leisten Ahschnitten des *Bachs der Lieder') wird durch diese Liebe angere^ sein. Da aber individuelle Züge hierin uichr zu erkeuuen sind, und da das bewegliche Spiel der Einbildungskraft das Gefühl nicht selten iilif rwuchert und dessen unmittelbaren Ausdruck hemmt, so möi^eii dicso Gedichte getrennt von den vorigen hier betrachtet werden.
5. Die leicht verwundbare Seele unseres Dichters ward freilich noch mehrmals von den Pfeilen des kleinen Gottes gestreift, der auch gelegentlich ans den Angen verheirateter Frauen seine Geschosse sandte« Im Sommer 1826 erlebte Heine an dem Strand in Norderney ^das süsseste, mystisch- liehlichste Ereignis, das jemab einen Poeten begeistern konnte, und er beschreibt die innige Begegnung mit den wirksamsten Worten ; aber schon swOlf Tage spftter sagt er: *es war ein Stern, der durch die Nacht herabechoes in grausamer Schnelligkeit und keine Spur zurttcklüsst — denn ich bin tiist und niedergedrückt, wie zuvor. Aber es war doch ein Stern !' Von diesen flüchtipfen Regungen ist indessen kein Nachhall in Heines Versen wahrzunehmen, und da wir auch darauf verzichten, die Einflüsse rhercjsens in den folgenden Liedern zu ermitteln , so spreciien wir liier von einer allgemeineren Liebe, deren G^enstand wir nicht ge- nauer erkennen wollen.
Vom Brocken möchte er mit Siebenmeilensti^eln nach
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dem Haus des lieben Kindes eilen, um der Schlummernden in die kleinen Lilienohren zu flüstern: 'Denk' im Traum, dsss vrir \uia lieben, Und class wir uns nie verloren' ('Aoi* dem Pn oc kt n\ S. 155 unseres Druckes). Tn dem 1. Nord- seebilile lols^ dann die ]>bantastiscb-bumoristisclie Krönung der neuen Herzenskönigin, welcher der Dichter selbst schliess- heb anf rotem Saauuetkissen das bisseben Verstand über- reicht, das ihm ans Mitleid gelassen hat ihre Vorgängerin im Reich. UnvergleichUtth ist der plüntetiAehe Schwung des 6. Gkdkhtes der ersten Abteilung: Eb evgretft Um «in tMfeB Sehnen nach dem holden Bild, das ihn überall im- flcüiwebt nnd mit» im fieiufHi dei Windes» im Biaaeen des Meeit nnd im Senden der eigenen Bmat Er sehieibt sein LiebesgeeMIfidniii in den Sand; die WeQen l(tadien es ans, nnd er malt es nun mit der in den Ätna getauchten Biesen- tanne an die Himmelsdeeke, wo es allnitohtlich leuchtet — Eisen kleinen Cyebs f&r sich bildet das 7. Gedicht der ersten Abteilung. Des Dichters Flerz hat seine Liebe, die grösser ist als Meer und Himmel und schöner als Perlen und Sterne. Das kleine junge Mädchen mag an sein {grosses Herz kommen ; Herz, Meer und Himmel vergebn vor lauter Liebe; an die blaue Himmelsdeeke möchte er seine Lippen drücken und stlirrnisch wciudi: denn die Sterne da droben sind die Augen der (beliebten, zu denen er andachtsvoll du? Hände erhebt, flehend: lasst mich euch und euren ganzen Himmel erwerben ! Die Funken, die aus den Stemenaugen herabfiiUetty mQgen sich ausweinen in seine Seele, damit diese von Stementhrttnen überflicssei und tob dem donkeln Winkelbette der Kajüte sebant er noch immerfort sehnend empor nach den Stemenaugen am Himmel; endlich aber trifnmt OT) wter weiss« Sdhaee auf water Hiside begraben wa sein, wfihvaid diese StflKnenangen wiederum liebend an ihm heniiederblieken. — Ein andres Bild entrißt das nllchste Gedicht: mitton m Sehlachillinn der Winde hOrt er lockende Harfenlante, sehnsnehtswilden Gesang, soelspsebnmlwend und seelenzerreisseDd : es ist das Lied der schönen, kranken, zartdurchsichtigen und maim orblassen Frau, die in dem
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graaen SohlöBschen an BchottiBcber FelsenkQste singt und spielt, wihiend der Wind ihre Locken zerwttlilt — Im 10. Gedichte erbli^t er die Geltehte in der unter- gegangenen Meeresstadt, wohin sich die immer G^liehte, längst Verlorene, endlich G^fbndene In kindischer Lanne geflüchtet hat. — Von qualvollen Erinnerungen ersdddt das 8. Seebild der zweiten Abteilunj^:. Der Dichter denkt au das königlich schöne Weib im Xorden : die schlanke Cjpressengestalt vom weissen Gewand umflossen, die dunkle Lockentlille wie eine selige Nacht von dem flechten- gekrönten Haupte sicli ergiessend und tniumenbcL sich rin- gehid um das süsse Antlitz, aus dem ein Au^e wie eine schwarze Sonne hervorstrahlt. Oft trank er daraus Be- geisterungsflammen. Jetzt aber ist ihm HoÜ^aung und Liebe zertrllmmert. Noch heftigere Verzweiflung erklingt in d^ 5. Gedichte dieser Abteilung. Mit greller Ironie malt er sich's ans, wie innig die Geliebte an ihm hänge; die mit^ leidigen Okeaniden tauchen da ans den Fluten hervor, um ihn zu trösten: sein Herz sei versteinert; durch seinen Kopf zuckten die Blitze des Wahnsinns; er sei halsstarrig wie Ftomethens, nnd hesser sefs, sich in CMnld zu ftssen. Da sass er dann noch lange am Strande nnd 'weinte. Aber im 8. Gedichte erklingen noch einmal firohe Tdne; der Phönix #ingt : sie liebt ihn, sie lieht ihn! Er steht im Tnnime vor ihr; sie bittet nnd weint und kttest seine Hände; sie ruft seinen Namen, dass sie darüber erwacht und sich ver- wundert die schönen Augen reibt. Auch im Katskeller zu Bieiiicn (^11, 9) erblickt er ihr Engelsköpfchen auf Rhein- weingoidgrund, aber soviel wir uns bemühen mögen: wir können die genaueren Züge dieses Engelsköpfchcns nicht erkennen, und wir möchten auch glauben, dass diese Nord- seebilder zwar durch den Sclnvnn^ der Phantasie und den unheschr<'i blichen Zauber der Sprache zu den vollkommensten Leistungen Heines gehören, dass sie aber in Bezug auf un- mittelbar packende Wahrheit des Geftlhls hinter manchen Gedichten des "^Lyrischen Intermezzos* nnd der ^'Heimkehr' zorückstehen.
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6. Den Kennern der altdeutschen Dichtung ist die Unterscheidung von hoher und niedrer Aiiune geläutig: die hohe Minne bezieht sich auf Frauen der vornehmen Gesellschaft, die niedere anl solciie von ,?erinjrer Herkunft. So sehr sich die sozialen Verhältnisse seit dem Mittelalter geHudert haben, hat diese Unterscheidung doch auch jetzt noch einige Berechtigung, und insbesondere bei Heines Gedichten drängt sie sich auf. — Es treten uns da einige j&eimdliche Gestalten entgegen, liebe frische Mädchen aus dem Volke. Zunächst das Fischermädchen , das auf ihn Eindmck machte, als er 1828 das Seebad in Cuxhaven benutzte. An sie ist das bertlhmte Lied 'Du schönes FiBchermildelien' gexkhtet ('Heimkehr' 8). Die Bitte, die er ihr aosspzaeh, hat scheinbar Erhömng geAinden: er sitst mit ihr des Nachts im Mondschein am Sbsnd ; sie erschrickt beim Bauschen des Windes und ^ubt darin den Gesang der Seejnngfem sni h^ren, und das sind ihre yom Meere ▼emdiliiiigenen Schwestern (^Heimkehr' 9). EndHch sitst er mit ihr alleine abends am Fischerhause; die feierliche Stimmung der Däramerungsstunde drängt ihr die Thränen in die Augen ; da liillt er vor ihr auls Knie , küsst die Thränen von ihrer Hand, die ihm Leib und Seele vergiften ('Heimkehr' 14). — Und ein andres Fischermädchen, das mit wenigen Zügen ttberaub scharf p:ezeichnet ist, be- gegnet uns im 4. Gedichte der ersten Abteilung der 'Nord- see', ^^ie l)liel> mutterseelenallein, Trährend Vater und Bruder auf der See sind ; sie horcht auf des Wasserkessels heimliches Summen, bläst das Feuer an, dass es ihr blühen- des Antlitz und die zarte weisse Schulter lieblich beleuchtet, während die kleine sorgsame Hand das Unterröckchen fester bindet mn die feine Httfte* ~ Vor allem aber, wie reizend ist die Bergmannstochter, deren Bild unser Dichter in der 'Berg^ IdjUe* (S, 148 unseres Druckes) mit so finschen Farben geinalt hat Wie denlüich sehen wir die liehe Kleine vor Qmi sitaen, mit grossen fragenden Augen, während die Mutter sj^snt nnd der Vater znr Zither singt; wie spricht ne ihre kindliche Vergnügungslust, ihre abergläubische Furcht
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▼or Geistern und üiie Iwiige Soxge um sein Seelenheil 00 herdicii einfiMh ene!
Aber neben eoklien firenndliclien GeBichtem erblicken
wir freche hochgeschürzte Schönheiten, denen nicht jeder Dichter den Eintritt in den Tempel der Musen gestattet Besonders in der Abtfölung I, B nnserer Nachlese finden sich derbe Leistimgren dieser Art; Nr. 4, 6, 7, 8, 11 haben die Grenze der Zweideutigkeit iHngst überschritten. Nnr in der Erzählung Nr. 10 blüht die i-)lume innigen Geiiihls aus dem Schmatze hervor. Aber auch m dem 'Buch der Lie- der^ selbst sind manche Gedidite dieser Art, die etwas we- niger dentUch waren, stehen geblieben. Nr. 37 des ^Lyrischen Intermezzos' worde zwar später beseitigt, aber andre ähn- licbe nicht. Schwer ist es, den Gedichten Nr. 49« 51 und 58 des ^Lyrischen Intermezzo' den richtigen Flata an- amweisen; sie sind so dicht neben anderen, die von einer grossen Leidenechaft klagen, recht stSrend. Am nXehsten liegt es, sie anf ein flttchtiges YerhMHnis der erwtfinten Art za beziehen. Das Lied yon den drei Frftnlein anf dem Schloss ('Heimkehr' 15) lehnt sich an ein bekanntes Volks- lied an urui dürfte ganz aui Krdiclilimg beruhen. Dagegen tritt iu den Liedern der 'Heimkehr^ eine ähnliche Figur deutlicher hervor. Im Postwagen hat Amor die flüchtigen Bande gekuüplt (69); der Dichter sucht die tolle Dirne überall und wundert sich, als er sie an dem Fenster eines prächtigen Hotels erblickt (70); er schleicht mitternachts zu ihr (71) und redet wohl gar von Ehe, die aber getrennt werde, wenn die Geliebte seine Vene nicht loben werde (72). Aber morgen sdion kommen die blauen Husaren, die d^ Dichter «ossteehen; er geniesst eohnell beate sein Glttck noch (78), nnd ab die Emqnartienmg m ihrem Hsnse nnd Heroen davongezogen, da bringt er ihr einen Bhunenslravss (74); aber die Hnsexen sdmiben sshwer vergessen m werden (75, 76). Anf flttchtige Gk(t- tinger YerMtnisse Schemen Nr. 77, 80, 82 nnd 83 der ^Heimkehr' hinzuweisen. Sollen wir es unter solchen Ver- hältnissen nicht begreiien, da:»s sein tapferes Rückzugsherz
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mi de» Nordens Bnrl»riimeik bis an die See getriebsn wurde?
Mit grossen siegenden Augen schössen sie brennende Pfeile ;
mit krumm geschliffenen Worten wollten sie ihm die Brust zerspalten und mit Keilschnttbi Uets sein armes betäubtes Grehim zerschlagen f*^Nordsee' IT, 1).
7. Die Gedanken der Liebe sind wie die roten und blanen Blnmen des Kornfeldes; der Schnitter verwiift sie» hölzerne Flegel zerdreschen sie, der hablose Wanderer nennt sie schönes Unkraut; aber die ländliche Jnngfinn schattekt damit ihr schönes Haar und eilt zu dem Geliebten, der auf dem Tana^latz ihrer hazrt bei Pfeifen nnd Geigen (^Nord- see* n, 10). Wir bannoniBeh klingen diese SehlnMaccorde des 'Bachs der lieder', einer OediehtBammloni^, deren Gnmdzug gerade dasIKskamonieehe genannt werden kSnnte! Und in der Tlwt, wenn Heine sieh sansk zu allgemeinen Betaebtnngei ttber das Wesen der liebe erbebt, so klingen seine Worte gern anders. Das wimdarachöne Gedicht, mit welchem er die dritte Auflage des * Buchs der Lieder' er- ö£&iete, enthüllt uns deutlicher beine \s'ahre Meinung.
Die Nachtigall sang: s-c]i<me Sphinx t 0 Liebe! Avas soll es bedeuUu, Dass du vermischest mit TodeäquiJ All deine Seligkeiten?
'0 schöne Sphinx! 0 löse mir Das Kätbel, dai» wunderbare! Ich hab' darftber iiadu;edacht Sdum manche talue■dJalne^
Wenn unser DicLter aus fremden Köllen spricht, oder wenn er betrachtend bei der Liebe verweilt, so hat er immer von der qualvollen Mischung von Lust und Leid za erzählen: sei es, dass die Geliebte~*daB GefQhi^clit erwi- dert, sei es, da^s sie sich treulos abwendet, sei es, dass ihr Charakter keine Achtung verdient, sei es, dass das strenge Leben das beide, beherzte Verlangen verfolgt und straft » immer ist dem beglückenden GkiNihl der Sebnsncbt oder des Gennsses ein Tropfen Werarat beSgemiscbt, immer ist
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Glück und Leid schmerzlich vereinig. Und dieser Zug tritt von frühester Jugend an zu Tage.
<Hüf dich Tor Httgedem, Böhnelein! Söhneldnt»
heisst es in einem der ersten (und unbedeutendsten) Ge- dichte Hehles (Nachlese II, 7). Und mit grellem Humor erschöpft er den Fluch der Liebe in dem 8. Traumbflde.
Die Geister der durcli die Liebe zu Grunde Gegangenen steigen nachts aus dem Grab hervor, um die besondere Art ihres Endes zu erzählen, während der Spielmann dazu den Gruüdton singt:
Die £ngel, die nennen es Himmelsfreud', Die Teufel, die nennen es Höllenleid, Die Menschen, die nennen es: Liebe!
Und nun kommen sie einaehi hervor: der SchneideigeBeUe, der Gauner^ der König der Bretter, der Student, der Buhle der Grafentochter und der Jäger — der dne ist auf diese, der andre auf jene Weise durch die Liebe zu frldi ums Leben gekommen, worüber sie das BSnselne berichten. — Mit Freuden ergriff Heine bei dieser seiner Gmndstimmung die Sage von den zwei Jiriidern, die, von Liebe zu ein und demselben Mädchen erfüllt, mit einander fechten und sich gegenseitig töten: jede Nacht in der zwölften Stunde sieht man ihre Geister den Kampf wieder auliielimen ^) ('Ro- manzen^ 3). Ein durchaus bedeutendes Jugendgedicht Heines, das bereits im Februar 1817 von ihm veröffentlicht ward| ist ^die ßomanze vom Rodrigo', später ^DonRamiro' genannt. Auch sie behandelt den blutigen Ausgang einer unglücklichen J^iebe. ÜK^gen wir darin auch einzelne sprachliche Unebenheiten beklagen, so verdient doch das gehdmnisToU Dttmmrige der Darstellung grosse Bewunde- rung, besonders wenn man bedenkt, dass der Ver&sser kaum siebenzehn JaJire altwar. — Des Dichters Neigung zum Schauer- lidien in der Liebe tritt noch in der 8* Romanze benror,
^) Vgl die Anmerkung in meiner kritiscben Gesamtausj Bd. I, S. m.
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wo ein unheimlicher Kitter die (jreliebte heimführen will: sein Odem glüht, seine Hand ist Eis, sein An^-e sprüht, seine Wang' ist weiss; sie aber soll die Leier spielen und ein Uocbzeitslied singen , wtthrand der Nachtwind die Me- lodie pfeift. — Der Knabe , Yon dem die ^Wallfahrt nach Kevlaar^ erzählt, stirbt an gebrocheneiii Herzen. — £iiiea ebuancien Reiter hören wir fragen, ob er in Liebchens Arm oder ins Ghrab siehe — die Bergstimme antwortet ihm: ios Grab, wo du Buhe findest nnd es dir wohl ist! (^Bo- .asnsen' 2). — Ein andrer Bitter sendet den Boten mit der Ftage ans, wdche Ton Dnncans TOchtem Bwnt sei, — wenn die blonde, so möge er nur vom Mdster Seiler gleich einen Strick mitbringen ('Romanzen' 7); auch in dem ^Ständchen eines Mauren' (Kachlese II, 9) klagt unerwi- derte Liebe von ihren Schmerzen. Und wie ergreifend sciiildert die Romanze vom armen Peter ('Komanzen' 4) die ^^nze i^ual der unglücklichen Liebe ! Ein tiefes, dunkiea Gefiih] treibt den verlegenen bleichen Bui-schen immer wie- der zu der Geliebten hin, als könnte die Grete das Weh in seiner Brust heilen, und wenn er sie sieht, so mnss er doch TOT Schmerz von hinnen eilen — es treibt ihn auf die Beigeshöh', wo er sich ausweint. Die Mädchen aber, die ihn sehen, glanben, er stiege ans dem Grabe hervor:
Ach nein, ilu" lieben Jungiiäulein, Der le|i^ sieh erst ins Grab hinein t
Den voilkniiimensten Ausdruck für die verhängnisvolle Tragik der Liiebe fand unser Dichter aber in dem Lied von der Lorelei Wenn wir das benihmte Gedicht im Zu- sammenhang mit Heines ganzem laebesleben würdigen, so ▼erstehen wir's, warum er dem viel behandelten Stoffe die vollendetste Fassung gegeben hat: nicht deshalb, weil er am gewaltigsten Ton allen ttber die poetischen Ausdrucks- mittel verf^te, sondern vielmehr, weil er Worte aussprach, von deren Wahrheit sein eignes Herz, wie das keines an*
^) über die Quellen berichtet meine krittsche Gesamtausgabe Bd. I, S. 490 £
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deren, aufs tiefste und schmerzlichste erftillt war. Er konnte mit Recht sagen, dass die Minnesinger zum Weiikampie be- reits die Todeswunde mitbrächten ('Romanzen' 11); die Sterne sind ihm deshalb unsterblich, weil sie die Liebe nicht kennen (Nachlese T, A, 15), doch dem sterblichen Dichter erklingt dasselbe schmerzlich süsse Lied auch daini noch, als bereits die ktlhle Todesnacht sein Haupt umdämmert: die Nachtigall singt ihm von lauter Liebe, er h($rt es im Traum (^Heimkehr' 87)«
Aber auch bei diesen allgemeineren Liebesgesttfndniasea lässt muer Dichter den Schalk an Worte kommen; dessen Stimme h(lrea wir, wenn Heine das Meer mn Schonnng &üt Bein Leben bittet: die ftaesbegierige MOwe lechae nach dem Herzendes Dtcbtere, das Tom Böhme der Venns, der Tochter des Meeres, ertQnt, und das Amor, der Enkel des Meeres, zum Spielzeug erwfthlt hat (^Nordsee' I, 8). Und wer hätte nicht herzlich gelacht bei dem berühmten Gespräche über die Liebe, das an dem ästhetischen Theetisch zu hören ist? Der piaioiiisrhe dürre Geheimrat, der vor der Roheit war- nende Domherr, dem das Fräulein ihr '^wie so ?' entgegen- hält, und die Gräfin mit ihrer 'Passion*, deren ( veirenstand sie uns leicht erkennen lässt — es sind komische ±'igurea» an denen nur Pedanten Ärgernis nehmen werden.
8. Yerwandtenliebe und Freundschaft nehmen natürlich in Heines Gedichten eine weit geringere Stellung ein, aber sie finden doch schOnen nnd kiifiagen Ansdrock. Des Ge» dichtes an£ «dne Schwester Charlotte wurde sdion oben gedacht (S. VlII); ihm stehen die beiden Sonette an die Mutter wUrdig zur Seite. Des Dichters Smn ist stok nnd sihe, aber in ihrer N&he ist er demntsvoU: ist das ihr hoher Geist oder das GeRihl, dass er durch manche un- bedachte That ihr schönes liebendes Herz betrübt habe? Er hatte sie einst verlassen, um die Liebe zu suchen, die er aber nirgends fandj doch als er krank und enttäuscht lieimkohrte, da leuchtete sie ihm aus den Augen der Mutter entgegen. Ancli in dem 'Liedchen von der Reue' (*^Ro- manzen' 15) mag man bei dem Junker Ulrich au 4eu
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Dichter selbst denken: er hat mit bösem Thun und Wort die Mutter betrübt, die ihn so innig liebte; er möchte jetzt ihre Alicen trockueu mit der Glut seiner Schmerlen und ihre Wangen röten mit seinem Herzensblut. Und aus spä- terer Zeit, die wir hier nicht berücksichtigen, besitzen wir von Keine noch maachea keirlichen Vers auf die geliebte Mtttter.
Von seinen Freunden hat er Christian Sethe, Jean Baptiste Hoosseaii, Heiniich Stcaube, demPriaieii Wittgeo^ siein, Franz von Zueealmaglio, Fritz von Beughem und Eugen von Breza in seinen Yearsen ein Denkmal gesetzt. Ghiistian Sethe steht allen voran; er ist eine kernige brave Natur, wohl etwas nttehtem, aber so recht geschafibn, dem alka beweglichen Gleinttt des Diehters Halt nnd Sttttae zn geben. Hermann Huffor hat aosfdhrlieh Uber ihn berichtet^). Auf Se&e sind die 'IVescosonette' gediehtet; sein Koj^ ist ftür den DiehtMT wie ein Lenehttunn in brandender See, sein Herz ein guter Hafen; doch nur wenige Schiffe finden den Weg dorthin durch die wilde Brandung, aber ist man dori, so kann man ruhig schlafen (TSr. S der 4 lescobouLtte'). Am 10. April 1823 schrieb Heine, dass das blosse Wort dieses ehrlichen Christian am jüngsten Tage dem Gaadenrichter mehr gelten werde, als die Eide von liuudert- tausenden. — Auch der polnische (Tiaf Eugen von Rreza, dm Heine im ISommt r 18^2 auf seinem Gute bei Gnesen besuchte, hat des Dichters' aufrichtige Freundschaft besessen: im zweiten 'Briefe aus Berlin* schreibt Heine am 16. Mära 1822 über ihn: "^mein köstUchster Freund, der liebenswttr digste der Sterblichen, Eugen v. B. , ist yorgestern ab- gereist! Das war der einaigste Mensch, in dessen Gesell- schaft ich mieh nicht langweilte, der einzige, deflsenj ori- gmeUe Witze ndch zar Lebenslnstlg^eit aufisiiheitem ver- iBoekten • . ' Dieser Breza ist der Frennd Bogen, den der hnge Engel Gabrtel herbdholen sniss, als der Dichter tiiomt, er sei der liebe Gott, nad ak er sich oben im
1) A. a. 0. S. 1—73.
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Hinimel die Langeweile vertreiben will*) ('Heimkehr' 66). — Nur eine fiüchtige Begegnung iiand nüt dem Prinzen Wittgenstein statt ; an ihn ist die 1 9. Romanze gerichtet. Straube sind zwei Gedichte gewidmet: die 20- Romanze und das Sonett *An H. Str.\ Doch äussern diese \ t i>^e nichts Bemerkenswertes über den Freund, Der Dichter stimmt vor allem dessen altdeutschen Üestrcbungen bei, die in der von Straube und Horathal herausgegebenen 'Wünschel- rate'^) AuBdrack äuiden* — Die anderen Freunde sind
Htiffer, a. a. O. S. 109. -) Karl Hessel (Kölu, Zeitung vom 14. Dezember 1886) meint, dass Heine auf das ^Taschenbuch ftlr I?>eimde altdeutscher Zeit und Kunst* hinweise, welches 1816 hei du Mont-Schauberg in Köln erschiai. Stranbe ist aber nidit der Herausgeber, sondern viebnehr Grote imd Carove, und da nun an diese das Gedicht sicherlich nicht gerichtet ist und auch ITos-^nl nn Straube festhält, so kommt er zu der Annahme: '•Es wäre dann nicht die vrm Straube heraus- gegebene Zeitschrift, sondern nur ein Straube gehörendes Buch*. I)aä lässt sich aber nicht mit den klaren Woiten Heines vereinigen: <An H. Str. Nachdem ich seine Zeitschrift fikr Erweckimg altdeutscher Kunst durchlesen \ Und warum kann es bei der 'Wrinschelnite' nicht sein Bewenden haben? Diese Zeitschrift ist rrrmz nnd gar der Erwecknncr altdeutscher Kunst, altdeutschen Geistes gewidmet. Arndt, Bri nt ino, die Biiider Grimm u. a. ni. waren Mitar beiter, und nicht nui* die Interessen der Poesie, sondern aach die der hüdenden Kimst ftoden hier föidernde Erdrtemng. Wie nahe lag es ntm, dass Heine sich hierbei sofort des grössten Kunstwerkes der alten Zeit, des Kölner Domes, erinnerte, den er aus eigner Anschannnf? so genau kannte! Hessel hat eine inige und niedrige Memung von unseres Dichters Phantasie (und eljenso von der Tiefe seiner Jugendeindiücke) bekundet, indem er dag Ge- dicht auf Straube sich aus den Stellen zusfumnenges^st denkt, die er ans dem erwähnten Taschenbudie anführt^ Ühriffens kann ich aus Erfahrung bestätigen, dass der von Heine angegebene Titel der Zeitschrift in den BuchhändlorK-atalogen nicht zu finden ist; auch ein so berühmter Kenner der altdeutschen Kunst, wie August Bei ch enspereer, konnte mü' auf meine Anfrage keine Auskunft erteilen. Ders^be hatte die Güte, seiner Antwort folgende Worte hittziUBufugen : ^Jn den letatan Zeilen des Gedichtes vennag ich nor eine Poetisierung der Thatsache zu erkennen, dass die ferneren Orna- mente des alten Turmes ans Trachyt dui ch den Einfluss der Witte- nmg allmählich zerstört worden sind und abbröckelten. Dermalen findet sich der Torrn zulblge der ihm zuteil gewordenen Restauration neu
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Dichter lind Diclitt rliiige: Franz vou Zuccalmaglio^) wird ermahnt , der Poesie treu zn bleiben und das schöne deutsche Wort wie einen üort in der Brust zu wahren (Nachlese lU, 1). Auch Erits vonBeughem, ein Bonner Stndienfreimd des Dichters, wird beklagt, dass er der Themis Aktenwagen ziehen mlisse, er, der gewohnt war, ach auf dem Flttgelross m erheben (Naddese m, 5); du andermal wird er gebeten, an fiehe, mit dem Dtehter ganoasam verbiraehte Standen fireondliche Ermnerang an bewahren (NaeUese III, 4). — Zwei andere Freunde blieben leider der Poesie tren: Frits Steinmann, der spater mehrere Bände Ileinescher Gedichte fHlschte, wird ironisch ermahnt, auf äussern Effekt und die Llai^ue bedacht zu sein, was dieser Herr gewiss im Ernsie befolgt haben wird (Nacijlesc III, 6), während an Rousseau die Aufforderung ergeht (Nach- lese III, 9), seinem benihmtcii \amen Ehre zu machen und an Glauben, i'reiheit und Minne als den iiöchsten Gütern festzuhalten. Sehr herzlich ist ein andres Gedicht an Konssean (Nachlese III, 10), der seinerseits unsem Dichter oft besang; dieser schreibt ihm nun, dass sein Freundeegmss ihm die Brost erschlossen habe, hltnge er doch an dem kranken Bicliter wie der Ephea am morschen Gemäner; bald hoffis er, Ronsseans liedem wieder lanschen an können, ^tinend das Betkehldien dazn singe nnd der Rhein noacha Auch Aber diesen Freond Hmes hat Hltffer>) be« nehtet
Wie schon diese Gedichte zeigen, dass Heine sich gern
Anderen mit freundschaftlicher Anerkennung zuneigte, so ei^ebt sich dasselbe aus solchen Versen, die er bekannteren Künstlern und Gelehrten widmete. Ein Ju^'-endgedicht feiert die Sängerin Karoline Stern, die jug^dliche
belaubt' Gewiss trifi't diese nicht leicht zu findende Erklärung das Rechte. — Ich halte an der 'Wünschelrute' fest, die ich un- abhängig von Hessel ermittelt und auf die ich bereits im ersten Eefi€ meiner Gesamtausgabe hingewiesen habe.
^) Hüffer, a. a. O. S. 15 ff.
*) A. a. O. S. 107 ff.
Primadonna des Düsseldorfer Theaters ( 'Romanzen' 16) ; ihr Gesang rührt ihn zu Thräncn, und die lieblichsten Märchen- bilder aus seiner Kindheit ei wachen in ihm und versehwin- den erst, als lautes Boitäilkiatschen ihn aus seinen TrSiimen erweckt. Heine hat in späteren Jahren mehrtach musika- lische Wirkungen durch überaus geistvolle Phantasiebilder umschrieben und erlttntert: wir erkennen in jenem Gedichte dieselbe Deatimgsweise, welehe bei phantasiebegabten Per- sonen faltafig ansatreffen ist. — ^ VoU innigster Verehrong tritt Heine seinem Lehrer Aug. Wilh* von Sehlegel entgegen in dem Sonettenkranz, den er als junger Student dem ^grossen UcisteP widmete. Schlfgel hat die in Zauber* schlaf versunkene echte deutsche Muse erwe^, die ihrem Befreier liebestrunken in die Arme gesunken ist; aber er war mit seinem eignen Gut<^ nnch nicht zufrieden: er hat noch den Nibelungenhort geliobeu, die Gaben vom Strand der Themse, des Tajo, des Tiber, der Seine und des Gansi-es herbeigeholt : und dieser Mann hat dem aufstrebenden .J tinger des Zweifels Dolchgedanken verscheucht, und der Juncker imiss es ihm danken, wenn einst das schwache Reis Blüten tragen wird. Bekanntlich hat Heine später nicht allein eingesehen, dass sein Lob flir Schlegel jugendlich übertrieben war , sondern er hat sich auch zu persönlich heftigen Ausfällen gegen seinen einstigen Lehrer hinreissen Uesen. — Niemals aber hat Heine Goethes Lorbeeren angetastet; ab man in Frankfurt, das dem deutschen Land manch guten Kaiser und *den besten Dichter' gegeben habe (Nachlese I, B, 10), Qoethe ein Denkmal setzen wollte (im Jahre 1819), äsL verspottet er die biederen Reichsstädter, die mit ihrem Mit- bürger prahlen wollten, um bessere Handelsgeschäfte zu machen : sein Denkmal habe Goethe sich selbst gesetzt (Nachlese II, 20). — Mit eindringlich verehrungsvollen Worten feiert Heine seinen Lehrer, d» n (reschichtsprof'essor Georg Sartorius in Göttinnen, den Mann mit der stolzen gebietenden Haltung, den bützeuden Augen, den beweg- lichen Muskeln und der ruhigen Sede: er hatte einst dem jungen Dichter väterlich wohlgemeinte Worte gesagt^ die
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dieser treu im llerzeu bewahrte. — Uud endlich empfing der Dichter J. F. Koreff für seinen 0])erntext ^Aucassin und "Nicolette oder Die Liebe aus der guten rdten Zeit' von Heine Worte der liebevollsten xVuerkennunorfNacldese, TTT,12). — Wir finden also bei dem jungen Dichter eine ausge- sprochene Neigung zu dankbarer Üin^abe, hexaUoher Freand- adhaft nnd treuer Verwandtenliebe.
9. Heines satirisclms Talent bat sich in seinen spiteren Jahren kräftiger, heftiger und bedeutender bethA- tigt, als in semer Jugend. Aber es yeteteht mh Yon selbst, dMS ein so stark ausgepzligter Zug seines Wesens sieh von frOhester Zeit an geltend maehen mnsste. In der That ist das Slteste Gedieht, das wir Ton ihm besitsen, ein höchst gelungenes Spottgedicht auf einen alhsu beleibten Schulkame- raden Wtinneberg (Nachlese 1). Vermutlich ist Fer- dinand Ignaz Wuimcberg gemeint (der Sohn eines Fabrik- assessors aus Lethmase bei Iserlohn), der als Eiiuinclzwanzig- jähriger in dem Bonner üniversitätsalbum der Jahre 1818 bis 1819 aufgeführt ist^). Das Gedicht schildert den Ab- schied des 'kugelrunden Schweincliens' von den *^Iserlohner Tritten', die es verlässt, um auf' dem Düsseldorfer Ljceum für die Univezsitätflstudien vorbereitet zu werden. Recht ei^tzlich ist es, wie das Schweinchen gescheuert, k Tenfant firisiert, entsetasUeh pomadisiert und in ein altdeutsches Höckchen gfiileekt wird, um nun von allen lebenden Wesen des Gehöftes sentimentalen Abschied zu nehmen, bis es der ungednldige Hsosknedit Tröffbl auf dieEanre Udt und nach DOsseUoift Lyceom hinschiebt Die Schlnssstrophe ist ttbrigens nicht ▼DD Heines Hand geschrieben und wahrscheinlich Ton einem witzigen Mitschüler hinzugefügt worden. — Die Satire auf die F r a n k i u i t e r Denkmalsstifter haben wir soeben schon kennen gelernt; harmlos ist die Satire auf die Berliner, die Herren vom Landgericht, die Poeten, die Leutnants und die Fälindricltö, denen unser Dichter mit Eheinweiu und
1) Vgl. Hüffi^, der auch das Gedicht suent TorOffentlichte^ a. a. O. S. m &
UtteniiirdeBlnnale dM 18, «. 19. Jabrh. 27. d
Austern aufwartet^ als ihm im Traume die Zügel der himm- lischen und irdisclieu Herrschaft zuteil geworden sind ('Heimkehr' 66); es ißt wahrscheinlich, aber nicht sicher^ dass auch das Gedicht Nachlese II, 23 von Heine herrührt, worin Dresden mit seinen Tabak-, Stroli- und Versfabriken durchgehechelt wird. Sicherlich war die Satire aiit den Dresdener Liederkranz mit seinen schwächliehen Dickterlein und der edlen '"Abendaeitnng^ wohl berechtigt. — Auch der Fürst Hohenlohe mit Beinen Wnnderkuren mad der Dichter Auffenborg, den jener so sehr geheilt hatte, daes er hereitB in swei hie drei Jahren neun Dramen fabrizieren konnte — diese wevdeitt ebenfiilb mit fieeht getroffen (Naolh lese n, 24). — AuehHouwalds 'Bild' veranlaaet ansem Dichter ea einer kmven Ahwehr nnd der Emplehfamg^ Lessing, Goethe tmd Schiller sa studieren (Kaehkee II, 19); erbittert meint er, dam nur der rohe Effekt und die Claque jetzt für den Erfolg einer Dichtung bürge (Nachlese III, 6), aber er selbst lacht über die Kastraten mit ihren Liedern Ton Liebe und Liebeserguss , bei welchen die Damen in Thränen schwimmen f^^Heimkehr' 79) , und selbst ein so 'liebenswürdiger J iingling', wie der Dr. Rudolf C h r i s t i a n i^ dem Rock und Höschen so nett sitzen, der den Dichter mit Anstern, Eheinwein und Likören traktiert, sich jeden Morgen nach seinem Befinden erkundigt, von seiner Anmut und seinen Witzen spricht und abends vor den Damen mit begeiitertem Gesiehte Heines Gedichte deklamiert — auch er muss nch necken kuasen ('Heimk^nr' 66)t wenn es aneh nie \M gtt« mdnt war; blieb doeh das Y «htfltniB za diesem Hwqnemen.'^ IVemide (dem *]fii»beaii der Lttneburger Heidef) bis aa des Diehters Tod m henlicb nnd nngetrtlbt, dass Hefaie ihn teBtamentanieh mm Herausgeber «einer Werke bestellte — eine Aufgabe, an deren Ausfuhrung Christiani aber durch den Tod beliindert ward. — Andere im genannte Freunde kommen schlechter weg: der Mops wird (Nachlese U, 17) besungen, weil er nur ein Hund sein wolle, die anderen Freunde verstellten sich so sehr, und auf manchen äusser- lichen Ereund mögen die Worte bezogen werden, dass sie
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Sick selten gegenseitig verstanden hätten, ausser wenn sie sieh im Kot fanden ('Heimkehr' 78). Der Göttinger dtabennachbar 'Don Hernnquee^ der Bporenklirrend imd 0cimiirrbardaräiie^d dnrcli die Straaeen geht, als eine Aqgeii«^ irade des edbltoen OeBchleeliteBf quält des Abends die aarme GmtaRe 00 sehr, daae ea mwerm Dichter gans ImtMjSm- maiieli za Mute wird (*Heimkehi* 81); dem deutaehen Profeaaorinxd nachgesagt, daaBermitaeinenKaclttmlltBeii und SchlttfirocMBteen die Lttcken dea Weltenbaues aus- stopfe (/Heimkehr' 58); der Teufel befesst sich jetzt mit Sanskrit und Ilegcl, und sein Liebling-spoet ist Forn^uö ('Heiinkelir^ 35); der sittliche Streber, der den Mops uüd daö Kreuz und die Pfote der hohen (rönnerni täglich ktisst und sich hmautirefrömmelt hat zum Hotrat, Justizrat und K^erungsrat in der frommen Htadt, wo der Sand und der Glanben blüht und der h ei hgen 8prea geduldiges Wasser die dedea wäscht und den Thee verdüimt ('Nordsee' 1, 12) ^ auch er hat wahrlich die satirische G^eiaael verdient, — Alles Beengte y Kleinliche und Philiströse war Heine Ton Ml anverhaast: die Philiater, die wiefideUem htl|RfeB, aeh hmm^ wie alles xomantiscli blttht, und mit langen Oben der j^atBen lied efaeaugen ('Lynaehea Litermeaae* 88), das USde YoUc, das im SoimtagaBtaal jnbekid luwoasaeht imd seine Freude am FrOhling imgeednekt Itmnrt (*G6tter- dEmmerung'), — sie sind ihm ebenso sehr des Spottes wert wie die feinen Leute, die bei all ihren sanften Reden, ihrem 'f .inbrassieren', ihren schwarzen Bicken und seidnen Strtimjii'eii kein Herz in der Brust haben und nur er- logene Gefühle äussern ('Aus der Harzreise"* . Vorspiel ). — Diese satirische Erhebung" über aUes Vn^p. imd Bedrückte ^er Zeitgenossen bildet eine wesentliche Ergänzung des kräf- t^^, kecken Selbtsgefühles bei unserm Dichter , von wei- etoo wir oben (S. YUI iL) gehandelt haben»
10. Neben dieaem gesunden %>ott inden sieb aber bei dam jaagm Heine auch düstere Züge dea aUgemeinen Ekels TO den Mraaehen imd der paoam Welt I^ese Zdg^, ver- j «int mit dßa Klagen Uber die nnglflekUche Liebe und den
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kranken Körper und geäussert in einer etwas selbstgeM- ligen und vornehmen Weise, bilden das Charakteristische des Heineschen Weltschmerzes. Die Frage, wie weit Byron hieraiU von EiuiiuüB war, erheischt nocli ihre genauere Beantwortung-, so viel ist gewiss, dass Heiue die W^rke des düsteren Lords mit grossem Gefallen oft und grimdlich gelesen (bekanntlich auch einen Teil davon übersetztj hat| dass abcor auch das innerste Wesen der beiden Dichter nur geringe Beziehungspunkte hatte, was spttter, als Heine ein beherzter Aposlel des frohen Lebensgenusses wurde, noch defatlicher hervortrat — Die Menschen der schlechten neuen Zeit (Nachlese IH, 12)i der Zeit voll Selbstsacht und Roheit (Nachlese m, 11), haben ihm dnieh Liebe und Haas das Leben vergiftet ('Lyrisches LitermesEso* 48); er muss neben eklem Wnrmgeztlcht am Boden kleben (9. Sonett an Chr. Sethe), Schlingel, geschminkte Elatzen, bebrillte Pudel wollen ihn ins Verderben stürzen, Pedanten ihn hudeln, Schellenträger ihn umkl ingein und giftige Schlaugen sein verblutendes Herz unii nigeln (8. Sonett an Chr. Sethe). Aber er 'räuchert nicht' den schamlosen Weibern oder den Buben und Hallunken, die sich mit Charakter und Geist brüsten; er will sich in einen Lurapenkeri verkleiden und gemeine Worte gebrauchen, damit er nicht für ihres Glei- chen gehalten werde ; würde er aber die Larve abnehmen, so müsste all das Galgenpack verstummen, die abgeschmack- ten Lafien mit den Bociufgesichtam ^ die schnüffelnden Füchse, die anigespreiaten gelehrten Affen und die feigen Bösewiehter mit ihi^ vergifteten WafilBn. Aber wenn nnaer Hera aerxissen ond zerstochen ist, so bleibt nns doch noch das gelle Lachen I (1. — 3. Sonett an Chr. Sethe). Als der Hai an ihm kommt, da verBchliesst der Dichter ihm die Thüre: er hat den Bau der Welt durchschaut und die steinern harten liindcn der Menschenhäuser und Menschen- herzen; Uberall herrscht Lug und Trug und Elend! Überall Frafeenbil<ier und sieche Schatten: er weiss nicht, ist die Welt ein Ivrankeuhaub oder ein Tollliaus ! Und auch im Grund der Erde herrscht das Grausen: die Toten liegen
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mit offnen Augen in den Sargen* gelbe Würmer kriechrn zwischen ihren Lippen ; der Sohn setzt sich mit seiner Buhle mr Knrzweil anf des Vaters Grab ; die Nachtigallen singen Spottlieder; die Wiesenblumen lachen hämisch; der tote Vater regt sich im Grabe^ und die ganze Erde zuckt. Und nun folgt die ErstllnDiuig des Himmels von den dttstem Ge- waliea der Naebt: sie leissen den Yorbang yon dem Zelte Gottes binw^; diesiar wirft die Krone vom Haupte nnd semmft edn Haar; die Engel stOrrai beulend avfe AntUta und werden von den Kobolden mit Gasselbiebeii gepeitscht, die Himmelsburg wird in Brand geste<^ mid ein geller Schrei ertönt durch das zusammenbrechende Weltall ('Götter- dämmerung). — Das J.elien ist dem Dichter nur eiiio Martt rkanimer, worin man ihn an den Füssen aufgehangen bat und mit ,^lliheiKlen Zangen zwickt rNaclikse I, A, 13); er schaut totkalten Blickes umher, die Blitze des Wnlmsinns durchzucken sein Haupt ('Nordsee' IT, 5); aber er will nicht klagen, da ja selbst ewige Götter, Sol und Luna, ihr strahlendes Unglück tragen ("Nordsee' I, 3); er aber fühlt Beben den Schatten der Todesnacbt ('Heimkehr' 87) und nur in dieser kann ihm Trost werden (Nachlese II, 6).
11. HAinrieb Heine war dnrehans empflinglich fOr das religiöse Oefübl; seine Anscbannngen haben aber, wie & der meisten denkenden MSnner, mimehe Schwankungen dmehgemaeht, nnd wenn er sich von dogmatiseben Zu« nratangen abgestossen Alblte, so Hess er sieb gelegentlicb auch zur Verkennung des edlen Kerns verleiten. Er hatte augenscheinlich keine besonders tiefe Einwirkuu^ \ou der jüdischen Keii^iou crikhren, in der er erzogen worden war. Heine schreibt: 'Es ist gewiss bedeutsam, dass mir bereits in TniMiiem dreizehnten Lebensjahr alle Systeme der irfcn^u Denker vorgetragen wurden und zwar durch einen ehr- würdigen Geistüchen, der seine sacerdotalen Amtspflichten nicht im geringsten vernachlässigte, so dass ich hier frühe lab, wie ebne Heuchelei Religion und Zweifel ruhig neben einander gingen, worans nicht bloBS in mir der Unglauben,
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sondern auch die toleranteste Gleichgültigkeit entstand* Als wichtigste poetisches Denkmal seiner Jngendanschanun^on steht Reni Gedicht 'Belsa>iar' da ('Kom.' 10), ans welchem mau aber keine weitf^ehenden Schlüsse ziehen kann. — In Hamburg wurde alsdann unter dem EinÜuss der unglUck- lieben Liebe zu Amalie Heine auch misen Dichters reli> gi^see G-efähl aufs tie&te erschüttert: er wollte katboUflcb werden. Er schreibt an seinen Freund Ötthe : ^In reÜenser Hinsicht habe leb dir yieUeicbt bald etwas sebr v^arwundiSN liehes mitzatheileii. Ist Heine toll geworden? wnst du audrafen« A.ber ich muss ja ehie Madonna habeü. Wird nur die Hunrnliache die Irdisclie ersetzen? Ich will die Sinne berauschen. Nor in den nnendltchen Tiefen der Mystik kann ich meinen unendlichen Schmerz hinabwälzen. Wie erbärmlich scheint mir jetzt das Wissen in seinem Bettlerkleid. Was mir eiiibt durchsichtige Klarheit schien, zeigt sich mir jetzt als nackte Blösse'. Aus dieser Gesin- nung ist das bereits 1817 veröffentlichte Gedicht 'Die Weibe' hervorgegangen (Naelilese II, 4) ; er möchte ewig vor der Madonna knieen; ihre btrahlenlocken, ihr Lächeln, das des Mundes heilige Rosen umspielt, nnd ihret Augen Sternen- lichter entzücken ihn, diese Sterne sollen sein Lebensschiff- Ifiin sidier leiten; er bittet um ein Zeichen der Huld^ und da Terwandelt sich die Kapelle in den Saal, wo die Ge* liebte wellt, die ihm eine Lo<^ feieriieh dureteht — Diese Qesinnnngeii waren augenscheinlich nicht von Dauer, doch sie befUhigten ihn, noch zu Ende des Jahres 1821 oder zu Anfimg 1822 in der ^alllkhrt nach Ke¥laar* Ttfne ansn- schlagen, die frommen Eathofiken als dorehans angemessene erscheinen. Seit seiner Studentenzeit nahm er, insbesondere aii^^eregt durch seinen edlen und hochgebildeten Freund Moses Moser, wieder entschieden Partei für das Ju lentum. d. Ii. für ein reformiertes, liberales Judentum, zu dessen Ptiege «ich in Berlin und andern StMten ein Verein ge- bildet hatte, dem 1 leine für längere Zeit angehörte. Be- reits im Sommer 1820 begann er das Tranerspiel 'Alman-
1) «MemoicenS S. 88 f.
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90t* za Mhraben, worin eine heftige Spmlie gegen dee Chrifltoatom nnd die getauften Juden gefUurt wird; ddon ei Ist kein Zweifali deiae Heine nnter den Manien, die in dieeem Stilefee aufUeMm, die Juden seiner eigeneo Zeil ver- stand und verstwiden wissen wollte. Bald darauf schrieb er den 'Rabbi von Bacharach", ohne l'rage eins seiner besten Werke, worin die uralte Judenfrage mit grossem Fleiss und Geschick behandelt ^vLlrde. Einen scharf eu Beleg lUr seine ; damalige Gesiuuung biet« u di'^ (ledichte Nachlese II, 21 und 22« Unter 'Edom' bind alle Judenfeinde zu verstehen; Bie haben ihre 'liebefroramen Tätzclien' mit dem Blut der Is- raeliten beiieckt, aber bald beginnen auch diese zu rasen und es ihren Verfölgern gleich zu tiian. Von der elegischen Seite behandelt Nr. 22 dieselbe Frage; die Grossen und Kleinen, die kalten Hemo, die Finnen, die Blumen und Sterne, sie aUe müssen weinen, wenn sie daß dtlstere Mär- tyneriiad Ternefamen, das Heine im 'Habbi' anstimmt. In der ^Donna Cflaxa' änssett die Hebende Jungfrau die belttgste Ab- neigung g^gen die ^limt«igen,]angnasjgen Jndnnrotten', wtfh- lend sto eelhit gersde von ticfttcr Neigung m, einen Kaone dieses Stammes engriSen ist Undin demGedidit'Almaosoi^ spiegeln sieh die G^ewissensqualea dnes AhirUnnigen, der in den Armen der Geliehlen yen dem TanftJct tribunt und platzUeh wahrnimmt, dass die Säulen der Kirche zittern, Volk und Priester erbleichen, dieKuppel herabstlir/t und die Cbristengötter wimmern. Und wenig verlockend war vorher der christliche Gottesdienst geschildert, mit dem faden Wunder der Messe, dem Drebn und Winden der buntbemalten Puppen , dem Geklingel und Weihraucli uud dem Funkeln der 'dummen Kerzen*. Auch die Anbetung der dnA Kr.nige aus dem Morgenlande giebt ihm Anlass zu einem Spott^^edicht ('Heim- kehr' 37); die Götter, welche die Griechengötter besiegt haben, die herrschenden im "^Schatspelz der Demut' scheinen ihm feig, windig nnd triste (^Nordsee' II, 6), und nur in
1) YgL Bd. I, B. 49L imd Bd. II, 8. SMl meinsr Gessmtausr gäbe der Hebesf^ea Werke.
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der Betnmkenheit im Ratskeller za Bremen (^Nordsee* II, 9) litflst er flieh zur Religion der Liebe bekehren^ vergiebt seinen Feinden imd sogar allen scUeehten Poeten. Und
ähnliclies öfter. Beklagt er zwar einmal, dass die Welt nicht mehr so 'wöhnlich* sei, wie früher, der Herrgott oben und der Teufel unten tot sei ('Heimkehr' 39), so sagt er doch selbst, dass er nicht an Himmel, Herrgott und Hölle, sondern nur an die Geliebte und ihr böses Herz glaube (Nachlese I, A, 10). Elier wird man ihm verzeihen, dass er nicht, wie andre, zur Madonna oder zu Paulus und Petrus, sondern lieber zu der wunderschönen und edlen Geliebten beten will ('Heimkehr^ 52), zu derselben ver- mutlich, deren UoBser Anblick ihn mit religiöser Feierlich- keit erfüllt, so dass er Gk>tt anflefati er mQge sie inuner er- halten so hold und schön nnd rein (^Heimkehz^ 47)» E» ist kerne Frage, am anftichtigsten ynx Hmes Teilnahme ftlr das Jndentom , sowohl die Teilnahme ftlr die jüdische Ethik (Abneigong g^en das christliche Gebot der Liebe und gegen alle Weltflacht) als ftlr die leidenden Stammes- genosscn selbst, wenn ihn aueh , wie seine Briei'e deutlich besagen, vieles an denselben sehr unangenehm berührte. Gleichwohl liess er sich, aus äusseren Rttcksichten , am 28. Juui 1825 taulen — ein Schritt, tiber dessen Gründe er sich in seinen Briefen ganz offen ausspricht und den er bald als nutzlos bereute. Kurz vorher hatte er das religiöse Gespräch in der "^Bergidjlle' geschrieben (S. 150): schon als Knabe glaubte er an Gott den Vater« spttter anch an den Sohn, den Offenbarer der Liehe, seit er ausgewachsen auch an den Heiligen Geist. Aber vne fiisst er diesen anf ? £r aerbricht Zwinghennbaigen, der l^claven Joch, macht alle Menschen za einem gleichgeboznen adligen Geschlecht nnd verschendit das Hirngespinst, das nns Lieb' nnd Lnst verleidet hat. Der Heilige Geist ist zom Vertreter der Freiheit nnd Gleichheit tmd des beherzten Lebensgennsses geworden !. Hier werden Töne angeschlagen, die in Heines Prosawerken und seinen späteren Gedichten deutlicher er- klingen. — Das poetische Traumbild von der Erscheinung
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Christi , der im langen weissen Gewände über Land und Meer zieht, die Hände segnend ausstreckt und als Herz die Sonne in der Brust trücrt, während die Menschen sich in Liebe uiul süsser Kntsagung feierlich begrüssen und die Stirn küssen — dieses Traumbild ('Nordsee' I, 12) zeugt von keiner bestimmten Gesinnung ; es gehört wie manche der Nardseebilder zu den grotesken Phantasieen, in denen die Dich- tung die Wahrheit überragt; aber es beweist doch, in welch hohem Gnde der Dichter die heilige Innigkeit des christ- fiefaen Gettthk nadiempfinden konnte. AUe Dogmen, jü- disehe und christtiehe, wacen ihm verhasst; er erklärt sich seibBt fikr den 'geborenen Femd aller positiTen Religionen^ ; aber wie wäre es denkbar, dass ein Mann yon so Überaus feinem und leicht erregbarem Gefühl für die religiösen Ge- heimnisse nnempftüiglich gewesen wäre ? Den idealen Schwung der religiösen Vorstellungen hat er immer gewürdigt, nur die mehr oder minder unbrauclibareu Foruien macliieu ihn koptscheu und ausfälliGr, dergestalt, dass er wohl manchmal späterhin das Kind mit dem Bade ausschüttete, bis er, etwa zehn Jahre vor seinem Tode, das '^himmlische Heimweh^ be- kam, das ihn za einem persönlichen Gott, dem Unsterblich- keitsglauben und Gebetsübungen zurückführte.
12. Heinesnati onaleGefühle zeigen gewisseSchwan- kungen, die zu jener Zeit nnd unter den besonderen Yer- hilteissen des Dichters l^eht erUärlich waren. Er beginnt mit dem P^ae Napoleons in den berühmten 'Grenadieren'. Hägen dieselben nun 1816, wie Heine, oder 1819, wie Bern Freund Neunzig berichtet, entstanden sein, sie sprechen t eine deutliche Sprache , die Sprache der glühendsten Be- i Meisterung für den dämonischen Helden, der selbst so viele ! seiner Feinde zur Bewunderung hinriss. Bedenken wir ' aber, dass ^Napoleon der Abgott aller Israeliten war, da er zuerst ihnen bürgerliche Gleichheit gewährte, so wird man den begeisterten Schwung der 'Grenadiere' um so eher verstehen und entschuldigen. — Gleichzeitig regten sich bei ihm die lebhaftesten deutsch-nationalen GeMile, die sich, wie bei manchem Andern, mit der B^eisterung fUr
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Napoleon gans gut vertrugen. Er bittet den Freund Zuo ealmagUo, das deoleclie Wort wie dnen Ko^ in der Brust aa tiagen, ihm mitaateüen, ob das Yateriand nocii das Laad der Troie sei» ob der alte Gott noch ia Deatschkiid wohne und niemand dem BOsen frone (Nachlese III, 1). Und als junger Stndent stimnit er gans den ebanktervollen Ton der Burschenschaftler an, denen er selbst längere Zeit angehörte. Er sieht jetzt nur ein Völklein Zwerge, das auf der Riesen Grabe kriecht ; statt des goldenen Friedens, den das deutsche Blut erkämpft , Verfolgung der als Narren verscbriceu(ju Vaterlandsverteidiger; die Naiben von ihren Wunden deckt ein Bettlerkieid , während Muttersöhnchen in Seide gehen ; nur die alten Röcke eriuuern an die alte Zeit , als Sitte, Tugend und Ehrfurcht vor dem Alter herrschten; früher tilgte kein Despot Meineid in System; ein Hnndsclilag galt mehr als Eide und Notarienakte ; die Blume der Gast- lichkeit, die einst blühte, ist jetzt verwelkt; die edlen Frauen der Vorzeit sind vecschwunden, die jet^gen denken nur an Tanzen, Sticken und Malerei, sie singen auch von Liebe und Treue, zweifehi aber im gehein^n, ob das lAr* chen möglich sei. Und auch die JUnglinge haben nwr Modeseo&er auf den Lippen« kein wahres GeftÜiL — Dt« Bcigeistenuig fkir diegnte alteZttt aeigt sich hei dem jungen Hdne häa%; das Abbild idealem Anstünde in Eoreflb 'Aueassin nnd Ntfiolette* regt ihn an eimem GedicJiAe an (Nach- lese III, 12). Als zum GedHchtnis der Leipziger SoUacht die Bonner Stadooiten am 18. Oktob« 1819 «ine grosse Feier begingen und auf dem Drachenfels ein Freudenfeu^ abbrannten, auch da belebten unserm Dichter die Geister der Vergangenheit die teierliche Stunde : er sieht den Burg- geist auf dem Turme lauem, und dunkle Ritterschatten und Nebelfiauen umsehweben ihn. Freilich bringt er schon hier eine disharmonische Schlusswendung (Nachlese III, 3). — Auch in einem (ledicht, das der ersten Autlage der 'Harzreise"* einverleibt ward , erblühen ihm die Träume von alten Geschlechtern und versunkener Herrlichkeit: er vergegen- wärtigt sich die mutigen Ritterspiele und die schienen
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zuschauenden Frauen, die den Sieger nun dncli hceiegten mit ihrea leuchtenden Augen (Nachlese II, 10). In der Trandervollen 'Bergidylle^ gedeckt er des HittencUoflMi, das einst auf dem Geisterb^e stand, und nun mit nU geiiier HeirHehkeit nur durch ein Zauberwort wieder entehen. kann ; die Primettin Ilse will Um heuen und kflkwen, wie «inst den lieben Kaiser Heiniich, und wiedeiiioU TerMiiit flieh der Diehter in der Maske eines Rillen, s^ es als Jimker üinch, dem in Yolkqgewtthl imd Wikbis das Bild der treolosea GMieblen Torsdiwebt, sei as als bloder Ritter, der naehts im Erjstallhaits die Nixe als BrsRit giwinnt, oder als wunder Ritter, der gegen das eigene klagende Herz die Lanze erhebt oder — im Gegensatz zu den Kittem der alten Zeit — schon todeskrank in den Wettkampf auszieht ( Mmige Leiden', 'Komanzen' 11, 18, 15, "^Ly- risciie» lnt('nne7?;o\ Proloir). Auch sonst stellt er Liohe, Treu' und Criauben der ahüu Zeit mit dem hasti^r-kaiten M rwnrrenen Drängen seiner eignen Zeit in Gegensatz (4ieiinkehr* 38 39). Das deutsche Vaterland, wie es damals war — bedeckt mit Wahnsinn, üusaren, schlechten Versen nud lanhch dünnen Trakfätchen — das war ihm mit all seinem kleinlichen Streben IttcherHeh und verdriess* lieh (Nachlese II, 14). Wir sdien ak», Heinrich Heine^ war auch insofern anfanics ein treuer Schüler der roman- tischen Schule, als er nemlieh lebhafte Begeisterung ftlr die altdealsohe Zdife äusserte. Aneh der bnrsehansehaftUche Brustton derGesnumng findet sich hü ihm. Dock daneben Migt sieh ^e Sckwliimerei tttr den gewaltigen Ejüser, und in der "BergidyHe* kommt dieht neben einem lieblichen Bild der Vergangenheit der G«nitis der franaOsiseken Re- vohition zmn Vorschein, der Ton Hensehenreeht^, Freihmt und Gleichheit predigt. Gleichzeitig aber wird die Begeiste- rung für diü alte Zeit durch die satirische Abwendung von den Zuständen der beengten Oe^enwart ersetzt, und dieser G^innung ist Heine Zeit seines Lebens treu geblieben.
13. 'Thalatta, Thalatta! Sei mir gegrüsst, du ewiires Meerl Sei mh: gegrüsst zehntausendmal Aus jauchzendem
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Herzen, Wie einst dich begrttssten Zehntausend Griecben- herzeu , Un^^lückbekänipfende , heimatverlangende, Welt- berlUimtc Griechenherzen!"' (^Nordsee' II, 1). Wie mannig- laitig klingt dieser Meergruss bei unsenn Dicliter Avieder, in Prosa und Versen! Immer die gleiche Liebe zu dem wOden Elemente, das er gern mit der rätselhaften, ewig bewegten Tiefe seiner eignen Seele veigleiGht ('Heimkehr' 8). Von allen Seiten hat er das Leben an der See beleuchtet und daigestellt. £r lebte im Sommer 1828 in Cuxhaven, 1825 und 1826 in Nordeniey. Die EtBchennHdclieny die er dort irenndlicli begiUflste, haben wir schon kemien gelernt (S. XXXIX). Eimnal, am Abend, als die Lichter des Lencfat- tnrms alhnflhlich angesteckt werden, lauschen wir emem innigen gespannten Gespräch von dem Leben der Seeleute, die zwischen Himmel und Wasser, zwischen Angst und Freude schweben; da ersiählt man von fernen Ländern, von Indien und Lappland , bis es dunkelt und alle schweifen ; das ferne Schiff, das erst sichtbar war, ist dem Blick ent- schwunden ('Heimkehr' 7). Auch hier beleben die Ge- stalten der 'dritten Welt' des Dichters Einsamkeit: die Meeifran steigt aus der Flut und setzt sich zu ihm; aber er macht sich lustig tlber ihre allzu heftige Liebe ('Heim- kehr^ 12)- Ein andermal wünscht er, die Nixen möchten hervorsteigen, den Zauberreigen tanzen, suigen und ihn zu Tode herzen und kttssen (Nachlese II, 12). Besonders liebt Hone das unvergleichliche Schauspiel des Sonnenuntergangs. Mit klassischen Worten hat er den Eindruck festgehalten: man sieht die langen Strahlen der gltthend roten Sonne, die über das silbergraue Meer &llen, den rosigen Himmel, und 'i^i'genüber', schüchtern und traurig hervortretend, den Mond und die. Sterne. Dieses Bild giebt ihm dann Anlass zur Erneuerung des alten Mythus der einstisren Ehe zwischen Sol und Luna ("Nordsee"* I, 3). Ein andermal aber erzählt er bei gleicher Gelegenheit von einer uugitlcklichen Ehe zwischen der^Sonne und dem alten Meergott: wenn die sich unten zanken, so giebt es hier oben starken Wogenschlag,
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und wenn es dem Meergott zu ar^ wird, so flüchtet er sich auf die Oberfljiclie. wo pv ävnn ncnlich mit gelber Flanell- jacke, liiieuweisser Nachtanütze und abgewelktem Gesicht m sehen war (*^Nordsee^ II, 4). Auch das Schnarchen der Götter veranlasst hier oben Sturm und schlechtes Wetter (Nachlese II« 13). — Wie srar Zeit des Sonnenunter- guiges, 80 weilt Heiiie auch genie des Nachts am Strande CHomkelix* 9 und 12, 'Nordsee' I, 4, 6 q. 7 ; Nach- ksell, 12) ; wenn dasICeer gXrt und der kalte Nordwind in der fltamlosen Nacht tolle Gesehichten erdlhlt, eih nnser Dichter Uber den feacbten Sand; es iet Meerleoohten, bei jedem Sdvitte sprühen Fanken nnd er aertritt die knisteniden Mnscheln (''Nordsee'' I, 4) ; in der hellen Mondnacht aber beleben sich die Wolken zu den kolossalen Gestalten der griechischen Götter, die, jetzt von den neuen vertrieben, als tiiiunge Schatten am nächtlichen Himmel einherziehen ('Nordsee' II, 6); und in wieder einer andern Kackt »teht der Dichter voll erustei* Gedanken fi*agend am Meere : wns berleutet der Mensch, woher ist er gekommen, wohin geht er, wer wohnt auf goldenen Sternen — aber ein Narr wartet auf Antwort ("Nordsee' II, 7). Von dttstrer Versweiflnng eiailhlt das 5. Öeebild der zweiten Abteiliuig. Am blassen abendlichen Strand sitzt der Dichter einsam mit seiner einsamen Seele» todkiiton BHckes nnd so lant sen&end, das« die MOwen er- Bduedceii und kreisehend empoiflattem; endlich aber steigen die Okeamden ans der Flnt, nm den Veraweifeinden sit nihigcr Faseang zu ermahnen ('Nordsee* II, 5). In ihn- Bfiher Stimmung erbHeken wir ihn in dem Gedicht *Nord- see' II, 3. Er sitzt am öden kahlen Strande nnd blickt über die endlose Wasserwüste, und über ihn liiu jagen die Wolken, die Formlos gi aueu rüchter der Luft, die in Nebel- eimeni das Wasser schöpfen und weiter schleppen, ein trübes lang^vtuliges Geschäft und nutzlos wie sein eignes Leben. Die Erinnerungen unglücklicher Liebe erwachen in iiim, und er drtlekt sein glühendes Antlitz in den feuchten Band. Und ^neder zu andrer Zeit schreibt er sein Liebesbekenntnis in den Sand, das aber die hHaea Wellen schnell wieder ans-
llfflchen (^NiNrdsee' I, 6). IMfise Wellen sdbst aber be» aaubeni Um auf wunderbare Weise: das ist ein ilttotem» FfdiSm, Lacben, Hnnneb, Sen&en, Sausen und dsawiscbea
wiegenliedheimliches Singen wie verschollene Sagen ('Nordsee' I, 2) : wir sahen schon, das Meer vor allem weckt unserm Dichter die Träume der Kindheit (S. VIII). Und wir erblicken dasselbe in allen Gestalten : bald ist die mhigü Flut wie wogendes Geschmeide, durch welches das Schill seine grünen Fnrclien zieht; bald liiipfen die Wellen lustig und hastig wie wollige Lämmerherden ('Nordsee' II, 4); bald erscbeinen sie lUs weisse ('Nordsee' II, 2), bald als sebwarzgrüne Bosse mit sübenMa MülMiBn ('Nordsee II, 8)^ oder sie gleicben einem lebenden Wassergebiige ('Heim- kebr'' 11); oder es sind Riesenwellen, die, ein wtlster Meer- wasser^ ptotilieb in weissem Gekittnsel ggsamunepstlbaeii nnd alles mit Sebaom bededken (Naeblese II, 14). Web dann dem Scbiff in solcber Flnt! Froliieb tr<tstet Poseidon das Poedein, das auf der Heede sitat nnd beim Lesen der Odyssee i&ngsüich wild ('Nordsee' I, 5), aber wir hßteot Sturm und Grewitter in diesen Versen oft so heftig brausen, dasB wir die Trostworte Poseidons nicht vernehmen. Aus schwarzer Wolkenwand zuckt der zackige Wetterstrahl* weithin rollen die Donner; die Wogen heulen; das See- gevögel flattert ängstiich umher, wie Schatte nleiclien am Stjrx, die Charon abwies vom nächtlichen Kahn *, der Schiffer sieht besorgt auf den Kompass und fleht zu Kastor und PoUux ('Nordsee' II, 2); ans der Kajüte ertönt Fluchen, Beten nad £rbreeheu hervor ('Heimkehr' 11); aber allea Bnfen und Mehn ist vergebliefa^ es verballt im Schlacfatlärm der Winde, in dem ToUhaus von Tönen ('Nordsee' I, 8); das anae 8diiff wixd zeracbeUen, aber der Diebtor kann^i nicbt bindemi er bfdlt sieh in den Mantel» «n an eehlaafen» wie dieOWer (NaebleBe.n, 18), oder crsitet Beekmak aaa Maat^ Mbe Bebaehtongen anstellend, vde einst Vator Let, als er des Guten zu viel genossen und sich nachher so übel beland (Nachl^e II, 14). Da ist er denn glücklich, als er wieder auf festem Boden stebt, sei es auch nur der Boden
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des wa Thorheit bedeeklen dentschen VaterlandeB. Und
im Ratskeller zu Bremen wird ihm die herrlicliste Erholung gewährt. Prächtig spiegelt sich im Eömerglase die Welt: Türken und Griechen, Hegel und C^ans, Zitronenwäider und Wachr|iaraden , Berh'n und Schiida, Tuuis und Hamburg, und die (ieliebte, das EngelsköptLheu — alles erblickt er auf Rhein weincroldgTund ! Endlich erschiiessen sich ihm die Pforten des Heils: er kommt zu den zwölf Aposteln ; seine StimmBDg wächst; er taumelt; er nebt die betrankeneii £b§ai auf den I^chem sitzen und singen, und nm die Socoie, die rote betrunkene Weltgeistnase, dreht neh die gmod betnmkeiM Weit (^Nerdsee' II, 9). Aber zurück wm nttobtemeii Meere 1 Wir tekon eine Weaserhose! Farebibtti« Rfl|[eDgUi0e triaftnn herab; die M0w6 kknunerfc liek ftngstlieli an den MeBtbwwn und will ein Unglück prophezeien (^HeSmlrafar" 10). Aber wir eehen rtäage Bilder, Meeresstille I Das Schiff zieht leise dabin ; der Boots- mann liegt schnarchend neben dem Steuer; der Schißsjunge flickt die Segel und wird vom Kapitän gescholten, dass er einen Hering gestohlen habe : die Möwe stürzt aus der Höhe her- nieder, um das Fiychlein zu fanuen, das sich au der Sonne wärmt ('Nordsee' T, 'J ) ; oder vrir sehen den Dichter n;ic]its im Winkeibette der Kajüte, durch die Luke zu den bternen binaufschauend und von der Geliebten träumend ('Nord- »e' I, 7, vgl. oben S. XXXVII); oder er steht auf dem Verdeck, während der Phönix vorbeifliegt nnd singt: *^sie liebt iknl äe Hebt üm!* Die Hdgoliinder neben dahin wieSehw»neiii» und frenndlidi grtat cUe Sonne, die Bose dee Him* m«b («Nordsee* n> 8)* Oder der Diebter tritamt von der Stadt avf dem Orimde des Meeres («HeKdseef I, lO)« wo dem ja, besondm im Doibnt, mekiere dmeh Stuttflaten begraben sind. Er versenkt in die See den wahnsinnigen Liebestraum, die Schmerzen, Sünden, die Schellenkapjje der Thorheit und die Schlangenhaut der Heuchelei ("^ Nord- see' I, 11); oder endlich, am Steuer liegend, halb im Wachen, halb im Schluinrner erblickt er Christus, den Herrn der Welt ('Nordsee' 1, 12, vgL obenS. LVII). — Wir müssen
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gestehen, alle Seiten des Meeradebeiui sind bm Heine be- lencbtet, tind yielfiieh mit einer Kunst und einer Gewalt
der Sprache, die kaum vor ihm und nach ihm gehört wor- den ist.
Im übrigen treten die N a t ii r s c h i Id e r ii u g e n lu Heines Gedichten lauge nicht so stark hervor, nur die Be- ziehungen des Natur- und Mensclienlebens sind von ei^^en- tllmlicher Bedeutung , wovon wir im nächsten Abscimitt, unter den DarsteUungsmitteln, das Genauere betrachten wer- den, — Er wlinscht sich , im grünen Wald zu wandern, den Cxesang der Vögel und den Duft der Bhimeu zu ge- messen, ehe er stirbt (Nachlese II, 11); auf die Berge will er steigen, wo die Brust sich frei erschüfst ^ wo dunkle Tannen, Bäche, Vögel, besonders die liebe Drossel, die stolzen Hirsche und die eilen diu Wolken ihn erneuen ('Aus der Harzreise' , Vorspiel, Nachlese II, 10); er liebt den Dttmmerabend Uber Wald nnd Wiesen, wenn die Grille ziipt und die im Mondschein nch badet («Heimkehr» 85), oder die feuchte stHrmisehe Herbstnacht, weun er unter rauschenden Bttumen schwdgead einberwandelt ('Hmui- kehr' 5). Fluchtige An^ben Uber die Natnr, beisondeis m Anmog der G^icbte, sind überaus httofig, und nament- lich die Rheinlandschaft wird oft erwähnt: 'Lieder' 7t 'Heimkehr' 2. iO, N;ichlos(* III, 10 u. ö. Beöuuders glän- zend, wenn auch niclit nähr zaldreich, sind die Schilderungen Indiens in Heines Gedichten. Jedermann kennt die be- rühmten Verse ; auf Flügeln des Gesanges trägt uns der Dichter an die Fluren des (Tanges, wo ein rotbllihender Garten im MondeiiBcliein lif gt, die Blumen märchenhaft be- lebt Hiiul, die Gazellen iierbeihüpt'en , und wo wir unterm Palmbauni Kuhe und Frieden linden; dort bltlht die sehn- süchtige Lotosblume, nnd schöne stille Menschen knieen vor ihr ('Lyrisches Intermezzo' 9, 10, 'Heimkehr* 7). Wie weit Heine in der ^östlichen Gartenheimat' (*^Nordsee' II, S) bekannt war, das beaeogen «och seine drei Sonette an Friederike Bobert, die swar 1828 entstanden, aber, da in
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die ^Neuen Gediehte* gehörig, hier niclit aufgeDommeii worden sind^).
14. Scbillen UDterscheidnng yom naiver und senttmen- taliseher Dichtung scheint uns die sicherste und gediegenste Gnindlage aller ästhetisch- psychologischen Liitt*isucliun<,^en zu sein; sie forscht nach ch'm Kern der dichterischen l^syche, nach der ethischen G r u u d 1. 1 i lu m u n g , von welcher aus die Erscheinungen dieser Welt betrachtet und beurteilt werden. W ollen wir das Wesentliche im (Gefühlsleben Heines zusammenfassend wtlrdigen , so können wir der Schillerschen Anweisungen nicht entraten. Heine ist kein naiver Dichter; er lässt nicht die Vorgänge der Welt ruhig auf sich wirken, ohne seinen ethischen Anteil zu äussern, Tielmehr Ifisst sich seine BubjekÜYe Würdigung überall hin- | durchfühlen. Er ist ein durchaus sentimental ischer Dichter : im Schillerschen 6inne des Wortes. Von den drei Untere { abtttlungen des Elegischen, Idyllischen und Satirischen I können wir das ersteie, das Elegische, nnr in germgen Sporen hei Heine wahrnehmen: die Klagen des Bonner Stadenten mn den Verlost der altdeatschen Biederkeit, nm den Verlost der Zeit, als Sitte, Tugend, Gastlidikeit o. s. w* herrschten, verstonunen bald. Die idjUische Stimmung hftlt sich Iftnger: m den TiSnmereien von Indiens Herrlichkeiten, in der lieblichen *Bergidylle' findet sie schönen Ausdruck. Der Grundzug des lleineschen Gefühls ist aher das 8ati riöche im Schillerschen Sinne, sowohl das ernsihal t .maurische i' oder Pathetische, als das scherzhaft Satirische, das in der! engeren Bedeutimg des Wortes schlechthin satirisch ire- '■. nannte. Für l)eide Seiten, das klagend und jauchzend Pa- ! thetische unci das komisch Satirische, brauchen wir bei iieiue ■ keine Beispiele anzufUhreu; sie li^en Uberall deutlich zu \ Tage. j
1) Bd. I, S. 224 meiner Gesamtausgabe. — Auch das Lied vom König Wiswamitra ('ITnimkehr' 45) und ein andres 'Er steht so Bt^rr wie ein Bautiistanun', 1824 gedi-uckt ('Neue Gedichte*, a. a. 0. S. 242) sind iür Heines indische Studien charakteristisch. Zur ErlänteruDg vergleiche man die Anmerkungen in meiner Ge- flsmtaosgabe.
LittefsfardMikirMle Au 18. n. 19. J^ahrh. 27. e
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Welcbef^ ist nun aber das *Ideal' , von dem aus unser Dichter dii; Dins^e der Welt beurteilt? Wollen wir es mit einem Worte sagen, so ist es ein riicksiclitsloser individueller Eudämonismu s mit allen Licht- und Schattenseiten einer I aolchen Gefühls- und Anschauungsweise. Heine strebt nach jf zomantisch-sttBsem GefUhlsschwung ; er schwärmt für freie, j grosse ße^ngen; er hasst das Beengte , Kleinliche, Phi- listrdae; er liebt ein durchaus ungebundenes Auftreten in Wort und Tbit; er liebt ein beherztes Ergreifen des Lebensgenusses. Das Individuum gilt ihm für den Welt- .1 mittelpunkt ; die persönliche Beglückung des llfreien, grossen, lebhaft ftlblenden Menschen } — das ist sein IdeaL Dasselbe findet sich aber nicht in der Form einer festen Weltanschauung in seiner Seele (wenigstens nicht bei dem jungen Dichter), sondern viel- mehr in der Form des Gefiihls ; es bildet einen der grössten Vorzüge seiner Poesie, dass sie von allem abstrakten Ballast frei ist, der uns zur Prosa herabzieht und unsre Phantasie hemmt: die Abstraktioii seines Ideals hat er dem kritischen lieu-achter zu ermitteln übrig gelassen.
Dieser Gnindstimmung entsprechend sehen wir Hernes , Gefühl sich nun überall im Einzelnen bethätigen. Er liebt und sucht den schönen, grossen und aufreihenden Affekt, seine starke Seele liebt eine starke Einwirkung; daher des Dichters Entzückung über den grossartigen Zauber des ) Meeres, der schwächere Naturen niederdrückt und melan- ' cholisch macht; daher auch die vielleicht etwas überreizte Freude an den Schauern des Grabes und der Gespenster- welt — Es ist diarakteristisch für die meisten Genies, dass ! ihre Affekte nicht nur stärker sind) als die des Durch« ! schnittsmenschen, sondern auch leichter entstehen, schneller wechseln und heftiger nach Entlastung drängen. Bei we- nige dtUrften diese Eigenschaften so deutlieh hervortreten . wie bei Heine. Wir bemerken die auffälligsten Gegensätze seines Gfeftlhls: einerseits h5rea wir, dass der Dichter nur ein stilles Leben führen möchte, wo der Odem der Geliebten weht^ anderseits, dass sie ihm Gift ins Leben gegossen
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oder ilim den Gnadenstoss gegeben iialje und sich ergötze an seinem Todesrociieia und sein» n letzten Ziickiinpr^ n. Wir seien einerseits das Liebesgetühl zu religiöser i'eierliciikeit sich steigern, dass der Dichter segnend die üände ausstreckt über die holde Mädchenblume, und wir hören anderseitA das freche Wort, die Geliebte mtfge ibn nicht blamieren, indem sie ihn unter den Linden grüsse. Süsse Liebe und giftiger Hass imd Menschenekel ^ religids-feierliche fiUagabe und derb-proesische Sinnlichkeit finden sich bei ihm ver- eiaigt; alle Eindrücke^ edle nnd nnedlerei setzen seine Seele ia Schwingungen nnd jeder Bogung giebt er, Ydllig unbe- kümmert um das Urtdl der Welt, den nnmittelbarsten, offensten nnd rüeksichtslosesten Ausdruck. Solch schneller Weclisel der Affekte und Willensmotive steht natürlich der Aasbildung sittlicher Grundsätze und eines festen Charakters hindernd im Wege.
Dazu kouimi dann ein ungew ölmliclier Scharfblick für das Charakteristische der menschlichen Eigenschaften, insbeson- deTA der Schwachen, und aus alledem erklärt sich eine Eigentümlichkeit der Heineschen Poesie, die man vielfack allzu sehr in den Vordetgrand gerückt bat: sein Hang za pli^tzhchen Übei^ängen vom höchsten poetischen Schwang zu derber Flrosa, von feierlichem Emst zu rohem Spott — kurz die ironische Zersetanng des Geftthls. Znr üiklaning dieser Eischeinang diene Folgendes: es ist eine bekannte psychologische Tbatsache, dass sin Affekt, nachdem 9t Beinen Höhepunkt erreicht hat, oft slemlich plötzlich ver- tthwindet und entgegengesetzten Regungen Raum giebt Ein heftiges Austoben dos Zornes und .Vruers führt nicht selten {)lötzlich zur rrcuudliehkeit zurück; der Schmerz wird durch Thränen gelindert, und nach solcher Auflösung des Affektes ist das Aurkommen anderer Regungen erleichtert. Wenn da«^ künstlerische Genie von stärkeren Affekten heim- gesucht wird, als der Durchschnittsmensch, so ist ihm doch eben durch seine Konst das wirksamste Mittel zur Ent- lastung von diesen seinen starken Regungen gegeben. Goethes hiemnf bezttglicbe Äusserungen dürften in aller Erinnerong
sein. Hchic, der mit iiiiinittelbarer Hast und Rürkslclits- losigkeit, wie kein andrer, die Zustände seines Innern schil- dert, lässt uns mm manchmal noch über den Höhepunkt des Affektes hinaus seine Seele belauschen; in solchem Zu- stand der Befreiung erscheint aber leicht das vorangegangene Gefühl Ate tLberspannt und regt satbische Köpfe zum Spott an. — Immerhin ist doch jene zu frühe Lösung des Affekts anstGssig und erheischt eine genauere Betrachtung der einzehien Gedichte. Da zeigt sich nun zunSchst der nicht seltene Fall, dass der Affiakt sich aberstüizt und nicht mehr ganz wahr ist. Wenn Heine die Jahrhunderte laii^ gesuchte Geliebte auf dem Meeresgrunde in der versunkenen Stadt wiederfindet j wenn er mit der AYasserfee ein nächt- liches Stelldichein hat; wenn die iabclhafte Ilse ihn ura- schliniit u. dgl. ra., so raocliten die Affekte, die ;ius solchen phantastischen Tiluschungen entstanden, schnell ihren Höhe- punkt überschreiten und einer niichtern vernünftigen Be- richtigung Platz geben. Hierher mag auch das Gedieht * Heimkehr' 25 gehören mit den Schlussworten: ^Madame, ich liebe Sie!' Es wird sicherlich mit Heines Verhältnis zu Amidie Heine in Beziehung zu setzen sein ; aber es ent- stand zu einer Zeit, als eben die neue Liebe zu Therese in ihm aufkeimte und hierdurch die alte Leidenschaft ttber ihren Höhepunkt hmausgefllhrt ward. — Ein zweiter Fall ) ist der, dass Stolz und äussere Rücksichten dem Dichter die j freie Darlegung seines Gefllhls verbieten; er spricht dann wohl ein höhnisches ^Vort, während er stirbt vor Schmerzen. : Derartige Gedichte schrieb lieiue insbesondere, als er sich Therese Heine gegenüber , trotz tiefster Leidenschaft, zum Schweigen verurteilte (s. o. S. XXXIV f.). — Eine dritte Fnrin dieses Spotti^ ist aber nichts anderes als das gellende Laclien der Verzweiflung ; das vernehmen wir in dem '^Gesang der Okeaniden% als der Dichter sich ausmalt, wie innig die Geliebte seiner gedenke: sie wandle des Nii«hts im Garten in Duft und Mondschein und erzähle den Blumen von ihrem holden Geliebten, und selbst des Mofgens auf dem gltfnzenden Butterbrote erbli(^e sie sein
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Bild und fresse esaof yor laater Liebe. — In Gedichten Toll ernster, tiefer, sich nicht ttberstUrzender Leidenschaft begegnet die ironische Zersetznng
des Gefühls bei Heine niemals. Wer könnte sich \ 'Schöne Wiege meiner Leiden', 'Icli i^iulle nicht' u. a. in. mit einer satirischen Schhisswendimg denken? Nur un- wahre Übertreibungen des Gefühls und rumautische Aus- schweifungen der rhantasie werden von Heines 8pott ge- troffen. Ware es anders, so Blinke er zu einem poetisclion Virtuosen herab, den der Tidialt seiner Verse i'Ieichgültig lässt, und eine solche Annahme ist entweder tliöricht oder verleumderisch. Seine Get\ihle sind niclit ^vie die eines Vir- taosen nnwabr, sondern eben wegen ihrer unmittelbaren und rücksichtslosen Äusserung von besonderer Wahrheit Sie werden jedem begreiflich sein, der an romantischem Phantasie- und Gefühlstmg kein Gefallen findet« Auch ist diese Ironie kein Zeichen geistiger Krankheit, sondern viel- mehr eine Abwehr des Krankhaften nnd insofern mag man der starken Betonung derselben bei Kritikern nnd Publikum zustimmen, als eben in der Zerstörung krankhafter Bestand* teile der litterarischen Überlieferungen ein Teil der Heineschen f geschichtlichen Bedeutung besteht (
Wir erkennen also bis jetzt in Heinrich Heine ein Genie ▼on ausgesprochen üsthetisch-eudämünistisclier Ilichtung, von überaus leicht erregbarem, vielseitigem und schnell wechsülu- dem Gefüld, welches stolz nnd keek, frei, stark und gross, träumerisch-zart, heimlich-scbauerud, tranlich-verstolden, zorn- Hnniliend und gütig, feierlich hingebend nnd roh — überall :;1m i- mit grösster Unmittelbarkeit und Jiiicksicbtslosigkeit sich äussert. Wenn dabei ausser den Dissonanzen, die aus solchen (Gegensätzen hervorgehen, und die insbesondere auch innerhalb der einzelnen Liebesgedichte bemerkbar sind, noch ein Schwanken der religiösen und nationalen Anschauungen hervortritt, so darf man dergleichen dem jungen Dichter nicht Terttbehd, wenn man bedenkt, wie schwer tief den- kende und redliche Natoien in solchen Dingen zu festt-a Übeiseognngeii gebogen. Gedkhte woQen kein Lehrbach
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der Politik und Religion aeiiL 3o viel ist sicher, dass auch ia den reHigiösen nnd natioiialen Änssemn^n Hmnes «eh vidb Stellen finden, die yon grtater Feinfilbligkeit Zeagnis ablegen.
Trotz alledem bleibt der Vorwarf bestehen« dass Heines Charakter «war schwungvoll nnd gross, aber doch nnstlt war: die yeischiedensten Regungen werte ihn hin imd her, und die ganze nervös-geistreiche Unruhe einer stark be-
"Nvegten grossen, aber uocli vieliach unklaren Zeit spiegelt sich in seiner Seele.
III. Die Barstelluiigsmlttel in fleineb Jagend*
gedichten.
1. Im August des Jahres 1820 veröffentlichte Heine einen kleinen An&atz, 'die Komantik' betitelt, in welchem er sich zwar als entschiedenen Anhänger dieser Kunstschule be- kannte, aber doch in swie&cher Hinsidit Verwahrung ein- zuigen sich genötigt sah* Erstens verwarf er den alten Oegensatz. von romantischer und plaatischer Dichtung und betonte viehnehr, dass die erstere, richtig verstanden, ebenso sehr plastisch sei, wie die klassische Dichtung. Das Über- sinnliche, das sie ausspreche, müsse in scharf ausgeprägten smniiehen Bildern gegeben werden, nnd ftlseh sei &% An- sicht derer, welche 'ein Gemengsei von spanischem Schmelz, scliottibclien Nebeln uiifl italienischem Geklinge, verworrene und verschwimiueiidti Üilder' für das wahrhaft Komantische ausgäben. Zweitens aber weist er die Meinung zurück^ dass man nur dann den Gedichten den Charakter des Ro- mantischen aufdrücke, wenn man darin das T^ittertum und mittelalterliche ChriBtentnm in den Vordergrund stelle. Die deutsche Muse solle wieder 'ein freies, blühendes , unaffek- tiertes, ehrlich deutsches Mädchen sein, und kein schmach- tendes Nönnchen und kein ahnenstolzes Ritterfrftulein'. — Uns scheint, dass die Beherzigung dieser beiden Grundsätze unserem Diobter von ausserordentlichen Vorteil gewesen ist Heine besass die Kraft, die in der Theorie geforderte An- echauliehkeit in der Anuds überall an bethtttigen (wm die
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folgenden Erörterungen genauer darlegen werden), und eben diese seltene Deutlichkeit seiner Phnnt/isiebilder, in we^'her "^vir eine der wiclitii^sttTi Eieenschafti a de«i dichterisv lien Oenius erkennen, hat zu dem Erfolg seiner i^ii <!er in liohem Orade beigetragen. Von ähnlicher Bedeutung war der zweite Grundsatz: während nämlich H«ine8 romantische Genossmi sich in der Naeht des Mittelalters verirrten, griff er hinem in das Leben funer Zeit und gestaltete dasjenfge, was ihm unmittelbar entg«^gentr»t Hierdurch aber gehorchte er wiederum einem alten ttttfaetitchen Geietse, daas der Dichter nicht nnniftig in die Feme Bchwelfen solle, denn das Gate, das Beste li^ so naha
In einer anderen Beaiehiing war und blieb Heine in- dessen dnrdians Bomantiker. Die Gebilde der «dritten Welt*J die guten nad bOsen DioMmen nnd Geister, diese schtfnenl ErseognisBe der Volksphantasie mochte er, der gelehrige * Schiller des Volkslieds, in der Dichtkunst nicht entbehren. Er erkannte, dass in solcher Heseelung des Liibeseelten sich eine lebhatle Anschauung und innige Teilnahme auch an den kleinen Dingen des Lebens bekunde , und weit entfernt, die Poesie ihres mythologischen Sciimuckes zu berauben, hielt er es vielmehr flir die Aufgabe des Kunstdichtei-s, dem Bei- spiel der dichtenden X'dksseele zu trtlgen und allen Dini^en der Welt Geist und Leben einzuliauclien. Dieses ist zum- lich deutlich ausgesprochen in folgender Stelle der 'Haiz reise' ^) : '80 stillstehend ruhig auch das Leben dieser Leute erscheint, so ist es dennoch ein wahrhaftes, lebendiges Leben. IMe steinalte, zitternde fVan, die dem grossen Schranke gegenüber, hinterm Ofen Bass, mag dort schon ein Viertel* Jahrhundert lang gesessen haben, und ihr Denken nnd Fahlen ist gewiss innig wwachsen mit allen £ckeo dieses OfSsns imd allen SehniteeleieB dieees Sehnunkes. Und Schrank nnd Ofen leiben, denn ein Menseh hat ihnen einen Teil seiner Seele eingeflOsst — Nor dnrdi solch tiefes An- schaaungsleben , dnreh die »Unmittelbsiicmtc entstand die deatsehelflrdiaifitbel, deren Eigoitümlichkeit darin besteh^
^) In memer Gesamtausgabe Bd. III, S. 32.
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dasB nicht nur die Tiere nnd Pflanzen, sondern auch ganz
leblos schpinende Gegenstände sprechen und handeln. Sin- nigem, liannlosen Volke, iu der stillen, umfriedeten Heim- lichkeit seiner niedern Berg- oder Wald hatten offenharte sich das innere Leben solcher Gegenstände; dieselben ge- wannen einen notwendiL'en , konsequenten Charakter, eine sflsse Mischung' von ji]i;uitastisclier Laune und rein mensch- licher Gesinnung; und so sehen wir im Flürchen, wunder- bar und doch, als wenn es sich von selbst verstände: Näh- nadel und Stecknadel kommen von der Sdm ei derberberge and verirren sich im Dunkeln; Strohhalm mid Kohle wollen über den Bach setzen und vernnglttcken ; Schippe und Besen stehen auf der Treppe und zanken nnd eehmeissen sich; der be&agte Spiegel zeigt das Bild der 8ch($nsten Frau ; sogar die Blutstropfen ftngen an zu spredien, bange, dunkle Worte des besoigUcbsten Mitleids.' Biese drei Grundstttze: Streben nach Anschaulichkeit, Hingabe an das I unmittelbare Leben der Gegenwart und Beseelung aller I Dinge sehen wir nun überall bei unserm Dichter auis Iglücklichste befolgt.
* 2. Die Gestalten der Mythologie treten in Heines (»e- dichten seit frühester Zeit deutlich in den Vordergrund. Anfangs vor allem diejenigen der christlichen Mythologie und des Volksaberglaubens — die Hören in den 4jie- dem' 2t lo— la stehen fast ganz vereinzelt da^) — ; später- hin aber wandte er sich auch uralten Naturmythen und namentlich den Grestalten der griechischen Götterwelt zu. Die alte Auffassung, dass Sol und Luna Mann und Frau und die Sterne ihre Kinder seien, bietet unserm Dichter Stoff zu einem seiner schönsten Nordseebilder (I, 8). Er belebt die alten Fbantasieen mit wunderbarer Kunst: die weiche Luna liebt noch immer den schönen Gemahl; zit^ temd nnd bleich schaut sie gegen Abend hervor aus leich- tem Gewölk, aber der trotzige Sonnengott erglüht bei ihrem Anblick in doppeltem Purpur, vor Zorn und Schmerz, und
^) Die kleinen Ziifem verweisen im Folgenden stets auf die Verse des betr. Gedichtes.
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Btürzt sich hinab in sein flutenkaUes Witwerbett! — Wäh- rend dieses Gedieht den alten Mythus genaa festhält, ob- gleich es einem dichierischofeinen Komnientar desselben gleichkommt, ist in der 'Götterdttmmerung' (hiw 8. 138, V» 61 — 89) die altgennAniscbe Anffiwsnng vom Untergang der Götter vor aüem im Namen festgehalten, im Übrigen aber dnrdi ireie Erfindungen ersetzt Heine war zwar sehr gnt mit dem deutschen Dftmonen- nnd Geisterglauben, allem Anscheine nach aber sehr wenig mit dem altgerma- nischen historisclieu M\ tlius vciuuut. Auf die indischen Mythen, welche Heine wohl vor allem durch die VoiUsun- gen von Franz liopp kannte, haben wir bereits oben hin- gewiesen (8. LXIV f.) : am meisten Irrten aber bei ihm die heiteren (Uitter von Hellas hervor. Als der Dicliter in der Odyssee liest und seinen Helden in allem Ungemach treu- lich bej^leitet. ihm lügen hilft und glücklich entrinnen aus Kiesenhöhlen und Xvmphenarmen, ihm folgt in kimmerische Nacht, Sturm, Schiffbruch und Elend, da taucht Poseidon aus der Fiat hervor, tröstet das bange nnschuldige Poetlein nnd Uber seinen plampen Seemannswiiz kchen Amphitrite und die dummen TiSchter des Nereus ('Nordsee^ I, 5). Den Blitz vei^leicht Heine mit dem Witz ans dem Haapte Kro- nions: die WeUenzosse hatBoreas selber gezeugt mitErich- tfaons reisenden Stoten; das Seegevögel flattert wie Schatten- leichen am Styx, die Charon abwies vom nttchüicben Kahn ; Aolns scbickt seine schlimmsten Gesellen, und der Seemann betet gar zu den alten Beschtltzem der Sehiflahrt, zu Kastor und Polydeukes ('Nordsee' II, 2). Die Okeaniden, vor allem die silberflissige Thetis, sprechen dem Dichter Trost zu. dessen Herz versteinert ist wie Niohe, und der hals- starrig ist wie sein Ahnherr Prometheus ; er thäte alter besser, geduldig: zu warten, bis Atlas selbst die schwere Welt von den Schultern abwirft ('Nordsee' TT, 5). Die Götter Griechenl.inds, die er als vertriebene Gespenster am nächt- lichen Wolkeniummel einherziehn sieht, erregen sein Mit- leid: Zeus mit dem erloschenen Blitz, dem Antlitz voll Gram und Elend, Here, deren Eifersucht nicht mehr die gottbelrnehtete Jungfrau erreichen kann, Pallas, Aphrodite,
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deren Schönheit aber jetzt nur unheimliches Grauen erregt, Ares, Apollo mit der schweigenden Leier, Hephaistos — ihnen allen ist erloschen das nnanslöschliche GöttergelAchter (^Nordsee' II, 6). — Die humoristische Darstellung von der KonTenienzehe der Sonne mit dem alten Meergott dürfte wohl Ton Heine erfunden sein ('Nordsee' H, 4).
Das tief Poetisebe der ehriadidien Mythologie ist vor allem in der 'WaUikbrt nach Kerlaar* mm Ansdruck ge- kommen (8. 144 f.); des Jüngsten Tages gedenkt der Dichter öfter (vgl. oben 8. XU f.) ; vor idlem aber spielen Engel und TeuM eine grosse Rolle in seinen Versen* Tan- send Teufel rufen Amen bei der Trauung der Geliebten mit einem Andern ('Traum bildoi' 4, 14); der Sohn der Nacht trägt den Dichter im Traum keuchend fort ('Traumbilder' 5, 7); Engel und Teufel kain|)t 11 um seine Seele ('Traumbilder' 6); aus den Locken der Geliebten spinnt Satan ein Seil, an dem er den Dichter seit vielen Jalireii umherschleift f'FreskosoiH'ttc' 5, 12—14), oder diese Locken sind die Netsse, worin der liöse den Kitter Line Ii gefangen hat ('Ro- manzen' 15, 21—24); ihr Auge ist aber nicht die Pforte des Himmels, sondern der Hölle (ebenda 25^08)« Die guten Engel schluchzen, als Panken und Schalmeien beim Hoch- eeitsfest der Geliebten ertönen ('Lyrisches Intermezzo* 20); böse Engel halten dem Dichter in Theresens Gegenwart den Mund zn, nnd dnreh böse Engel ist er jetzt so elend ('Heimkehr' 30, is^u). Der Teofel, den er herbeiroft, gleicht einem alten' Bekannten ('Helmkebr' 85) ; ihn zu verspottsny j ist gefilhrlich, denn die Lebensbahn ist kurz ('HeimkehT* 36) ; wenn die Geliebte sieh von dem Dichter abwendet, so | nahen sich ihm die HoUenmKcbte ('Heimkehr* 57, s—s); anch in den Jngendgedichten der Nachlese spielen die Eng- lein schon eine Rolle (I, A, 3, 25 -28, IL 4, 41—44), und dem aus dem Bremer Katskeller Ziirückkelirenden sc Ii ei neu gie sogar betrunken auf den Dächern der Häuser zu sitzen und zu 8ino:en ('Nordsee' II, 9, 62—68).
Wir öihen schon, aus dem stillen Nebelreich, wohin der liebesmiitle Dicliter sich seiint ( 'Freskosonette' 9, 12—14), kommen liebende Gespenster und Dämonen zu ihm (oben
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S. XHI); die Waasedbe Betast sieh ssa ihm an den Strand ('Hftmkehr' 12) ; er sieht die badende Elfe im Monden-
«heine ('Heimkehr* 85) da« Fischermädchen hört den Gesang der Seejungfern ("^Heimkehr' 9, 9 — 12); die Berg- mannstochter fürchtet sich vor Berggeistern, den Wichtel- männchen und der BLatze, die eine verzauberte Hexe ist nnd naclits auf den Geisterberg geht (* Bergidylle* III, S. 151 t.). Der Bnrp:"s:eist erscheint auf den Ruinen des Drachenfelsen, und dunkle liitterscharen und Nebelfrauen eilen vortkber (Nachlese III, 3, s). Die singenden Nixen sollen hervorsteigen, den Zauberreigen tanaen und den Dichter zu Tode herzen und küssen (Nachlese II, 12); die Prinzessin Ilse im Qsenstein will dem sorgenkranken geUeo MarchentrSome ins Hers wehen nnd ihn umschlingen wie dnst den Kuser Hetnrieh (*Die Ilse' , 8. 156) ; der U(fde Bitter wird in den Wasseipalast der Nixe venanbert, wo winzige Bnben nnd Madchen die beiden als Brant nnd Brtntigam umtanaen ('Lyrisches Intermegao*, Prolog; vgL unten Nr. 6). Bei der Fahrt durch lustiges Waldes^Tlln und blumige Thäler hüpfen drei Schatten«(estalten am Wagen vorbei, sclmeideii (Tesichter und quirlen wie Nebel zusammen ^ 'Lyrisches Intwmezzo' 55V Der tote Prediger steht im sciiwarzcn Amtskleid draussen vnr dem Pfarrhaus und pocht ans Fenster, um seine entarteten Kinder zn i,Tarnen ('Heim- kehr' 28). Der unheimliche Doppelgänger begegnet dem Dicl^ des Nachts und afii das Liebesleid nach, das ihn einst an derselben Stelle gequält hat ('Heimkehr' 20). Der tote Knabe holt die treulose Geliebte an sich ins Grab ('Heimkehr' 22), und sehliesslieh wollen die vielen Geister, die der Dieliter beschworen bat, nicht wieder in die ewige Kaeht znrllckweidien (^Traumbilder* 10). Auch von dem Zaaberland der alten Mürehen erzählen Heines Verse, dem I«id, wo die Knmen sich bittntlich ansehn, die Bttnme singen, die Lüfte klingen, wunderliche Nebelbilder nmher- tanzen und laute Quellen aus dem Marmor hervorbrechen ('Lyrisches Intermezzo' 44). Ebenso sprechen die Blumen und singen die Bäume in dem Garten der scheinen Fee,
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welche Schlegel zum Liebling erwählt hat (Nachlese 7, 9 — 14). Dieees aber bertthrt sich schon mit der allge- meineii Natarbeseelmig , von der Heine so flberans kunst- vollen Gebzanch macht.
8. Diejenigen Lieder, In welchen unser Dichter die Natur als solche besingt, haben wir bereits oben kennen lernen (8. LXIV) ; es bldbt nns hier noch die Betrachtang der eigentumlichen Beziehungen tlbrig, in denen Natnr- und Menschenleben bei ihm erseheinen. Kurze Aii;:;iben über die Natur sind — besonders zu Anfang der Gedichte — in A üiks- und Kunstpoesie seit alten Zeiten beliebt; sie weisen auf den Cjemiitsinluilt des betreffenden Liedes, wie vorbereitend, Ii in und tragen zur Verstärkunf^ des Einrlnicks bei. Auch Heine macht hiervon Gebrauch ; aber er sciireitet bald weiter vor, indem er von kurzen einleitenden Angaben zu einem vollständigen Parallelgehen der Natur und des Gemütslebens übergeht. Wenn die Natur blüht, so blüht auch das Menschenberz, und wenn die Natur trauert, so welken auch die Blüten der Seele, nnd umgekehrt Daneben aber wird aneh hie und da der Gegensatz des Natnr- und Menschenlebens berroigehoben und so das letztere schärfer beleuchtet. Endlich aber geht der Dichter noch einen Schritt weiter, indem er die Natur yollstilndig dem Menschen gleich macht, ihr Seele, Mitgefühl und Sprache, nicht selten auch menschliche Gestalt verleiht.
Sehr oft beginnen Heines Lieder mit kurzen, einleiten- den Angaben über die Natur. In stiller, welimutweicher Abendstunde umklingen ihn die ISnjTst verschollenen Lieder (^i'reskosonette' 5); er steht aui' des Herges Spitze nnd wird sentimental ('Lyrisches Intermezzo' 54); sein Wagen rollt durch lustiges WaldesgrUn und blumige Thäler ('Lyrisches Intermezzo' 55); es ist Brausen^ Heulen, Herbstnacht and Wind (^Lyrisches Intermezzo^ 58); der Flerbstwind rüttelt die Bäume, und der Dichte reitet durch die feuchte kalte Nacht (^Lyrisches Intermeazo* 59) ; er sitzt in der Mainacht mit der Geliebten unter dem Lindenbaum ('Lyrisches Inter- mezzo' 58, ebenso 42) ; sein dunkles Sehnen trdbt ihn zur Waldeshöh ('Lyrisches Intermezzo' 41, vgl. ^Bomanzen' 4|
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llj 9— xä); der bleiche herbstliche Halbmond lugt aus den Wolken auf den Kirchhof herab ('Heimkehr' 28) ; es ist flcMeehtes Wetter, regnet, stürmt und schneit, und der Dichter sehaat in die Dunkelheit hinaas (^Heimkehr' 29) ; Uber die Boge steigt die Sonne ('Heimkehr' 83) ; es ist eine feaehte, stOnnische 9 stemenleere Nacht, und der Dichter wandelt unter rauschenden Bftnmen einsam im Walde einher (*Hdm* kehr* 5) n. dgL m. — Wtthrend solche kurze Bemerkungen dch bei sehr vielen Lyrikern alter und neuer Zeit finden, ist das vollständige Parallclgehen von Natur und Gemüts- leben eine Eigenart des Heineschen Stils, die uns sonst seltener begegnet. Sie bezeichnet so recht die rtnuantisclie Verfeine- rung und ausgesprociieue Snbjiktivität uu.seres Dicliters, der die ganze Welt in seinem besonderen Gefühle auf- und untergehen lässt. Im Mai, als die Knospen sprangen, ist iiim die Lieb© aufgegangen; im Mai, als die Vögel sangen, bat er sie gestanden ( '^Lyrisches Intermezzo^ 1). Die Rosen sind hlass, die Veilchen stumm; die I^erche singt kläglich; das BalBamkraut haucht Leichenduft aus ; die Sonne ist kalt und verdroflsen, die Erde grau und öde — weil die Geliebte den Dichter verlassen hat (^Lyrisches Intermezzo' 23). Als die Linde blühte, die Nachtigall sang und die Sonne lachte, da kilBSte und umschlang sie ihn; als die Blätter abfielen und die Sonne verdriesslich bHckte, da sagte sie frostig Lebewohl ('Lyrisches Intermezzo' 25). Er hat die Lieben- den im Juli verlassen, da sassen sie so recht m der Hitze; er findet sie wieder im Januar, dca sind sie gekühlt und talt ('Heimkehr' 67, 1—4). Am stliünsten ist dies Neben- ! ni iiider von Natur- und Seelenst immun, ij^ dort wiedergegeb» n, wo t*r die letztere gar nicht ausspricht und durch die Bilder der Natur erraten lässt : wir sahen oben (6. XXIH), die ster- bende Liebe wird durch den herabsenden Stern, die h^rabtallenden Baumblätter und den singend sterbenden Schwan sinnbildlich dargestellt ("-Lyrisches IntermesBzo' 60). Als sich Ratcliff und Maria traurig ansehen nnd ihre Herzen schwellen, da sftoselt die Eiche Sterbesen&er, und tie&chmerz- lich singt die Nachtigall ('Batcliff* 98^101, S. 136). Und ebenso ist in der ^Donna asra' (S. 137 ff.) Natur- nnd
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Liebesleben in vollständiger Übereinstimmung zu finden. — Aber auch des Gegensatzes von Gemtlt und Welt wird sich der Dichter froh oder schmerzlich bewusst. Er kann sich an den Schönheiten des Mais nicht frenen, da die Geliebte vermählt ist ('Lyrisches Intermezzo* 28; ähnlich 'Heim- kehr' 8); die Lüfte, der hUoe Himmel, der Morgentau (und der Menschen jubel) erregen in ihm nur die Sehnsucht nach dem Grabe (^Lyrisches Intermezzo' 81). Aber ein andermal, zu hesserer Stunde, kümmert es ihn nicht, ob draiiBsen Schnee, Hagel nnd Stom, nnd ob die Fenster klirren, denn in seinem Heraen ist das Bild der Geliebten nnd die Wonne des Frühlings ( Heimkehr» 51). — Endlieh aber finden wir zahlreiche Beispiele für giaiz menschliches Leben der Nator. Dass Tiere nnd namentlich die Vögel, wie trene QetShrten, mitjubeln, mittranem, warnen nnd helfen, ist freilich eine alte beliebte Auffassung. So schwei- gen die Vögel, als sie *den Traurigen' sich dem Walde nähern sehen (^Romanzen' 1, 13); ein andermal singen sie dem Dichter wieder das alte TrUumen ins Herz hinein, denn sie haben hübsche goldene Worte von der Geliebten , die hier vorüberging, aufgefangen ; aber er traut ihnen nicht ('Lieder' 3) ; oder er hält ein Zwiegegpräch mit der Lerche, deren Grossmutter bereits dasselbe Klagelied von ihm ver- nommen hat (Nachlese 1, A, 14, 9 — le). Die Drossel im Walde iragt ihn, warum ihm so wehe, und er antwortet, dass die Schwalbe ihr es sagen könne, die am Fenster der Geliebten niste ("^ Heimkehr^ 4). In der ^'Götterdämmerung' vernehmen wir die Spottlieder der Xachtigallen (V. 52); und die Möwe will ttogstlich ein Unglück prophezeien ('Heimkehr* 10, 11—19) ; oder man hört ihr kaltes ironisches Lachen ('Nordsee' n, 5, 4e). Von anderen Tieren werden noch die ^mmen klngen Gazellen am Ganges ('Lyrisches Intermezzo' 9, 13) nnd des Nachbars alte Katse besonderer Beachtong gewürdigt: sie macht den spielenden Kindern Besuch, und diese verbeugen sich höflich und erkundigen sich teilnehinend nach ihrem J befind (*^FIeimkehr' 38, 18 — is). Die Goldkäicr öuiumcu leine LiebUngsUedchen (^'iiat-
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tÜS" 88) und die Glübwürmchen tanzen wie sum Fackel* tnis (^Donna Clara'' 67 f.). Aach die Sterne werden wie menadiliclie Wesen betncbtei: sefanatlchtig adumeii tie sieh jahxtaveendlaiig an und spiecbeo eine reiche, lehtfne Sprache
i'LjriBches Intermeaze* 8); ein andermal heisst ea fMlieh, aas iie lachten, wenn junge Henen brechen, und nnsterb- lieh Bden, da sie die Liebe nicht kennen (Nachkee I, 15) eder sie blinken gldchgtütig nnd kalt ('Nordsee' II, 7, n) \ gleichwohl dienen sie aneh nnserm Dichter als liebesboten (Nachlese I, A , 7). Der Mond grllsst mit ernstem Blick (*Lyrisclifcö Intermezzo' 39, ig); tr ist ein stiller Lauscher der Liebenden ('Bergidylle' II, 8, S. 149); er tritt nut traurig tod blassem Antlitz aus den Wolken hervor ('Nord- see' I, 3, 7); er ist der treue Begleiter des Liebenden und wird mit Dank entlassen ('Heimkehr' 71, 9 — 20), und Sonne, Mond und Sterne lachen Uber den, welcher zum zweiteiniiale ungiüeklich liebt (^leimkebr' 63, 7 — h). — Vor allem gegen- über Blumen und Bäumen zeigt sich des Dichters roman- tische Liebe: die Kose, Lilie (Taube und Sonne), die liebte er alle ('Lyrisches Intermezzo' B) ! Und sie erwidern diese Liebe» dornen (Nachtigallen und Sterne) würden mit ihm tranem, wenn sie sein Wehe kennten (^Lyrisches Inter* mesao' 22) t Aber ein andermal, am leachtenden Sommer- morgen, bitten sie doch, ihrer Schwester, der treulosen Ge> Hebten des Dichters, nieht böse zn sein (^Lyrisches Inter- meaao' 46)« Aneh den Hatcliff sehen sie mit Schwesterangen an ('Batdiff* 4, 133) , nnd die LotosUnmen, Yor denen die frommen Inder knieen (^Heimkehr* 7), erwarten ihr Schwesterlein; die Veilchen kichern und kosen; die Rosen erzählen sich duftige Märchen ('Lyrisches Intermezzo' 9, 7 — ifl). Die Lotosblume entschleiert nur dem Monde ihr Antlitz und starrt in die Höhe und weint und zittert vor Liebe und Liebesweh ('Lyrisches Intermezzo' 10). In der 'Donna Clara' spricht Heine von dtiu verstohlenen Geflüster kitiger Myrten (V. 71); die Kosen grlissen märchenartiir und glühn wie Tiiebesboten (V. 25), und in der Feme selnvanken traumhatt die weisaeu ÜchtumÜosaeuen Lilien, die zu den
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Steinen enijjoi-schauen fV. 47 — 50). Die Veilchen mit den blauen Augen ('Götterdämmerung' 4 u. ö.) sehen sich zärtlich an ; sehnsüchtig beugen sich die Lilienkelche zusammen ; aus den Kosen glühen Wollustgluten ; die Nelken wollen eich im Hauch entzünden; alle Blumen schwelgen in Düften, weinen WonnethrSnen und jauchaen Liebe! ('Ratdiff* 95— 6i). — Ähnlich belebt sind die Bftume: der Tannenbaum pocht mit grünen Fingern ans niedere Fensteriein ('Bergtdylle* II, der Eichbaum spricht: *Was willst du thörichter Reiter Mit deinem ihörichten Traum!' (^Lyrisches Inter- mezzo' 59, IS— 20); die aus dem Schlaf gerüttelten Bäume (vgl. die Anmerkung S. XXIll) scbiittelii mitleidig die Köpfe ('Lyrisches Intermezzo' 62): die Trauerweiden Avinkeu mit langen grilnen Armen W'iUkomcnen zu (*liat- 1' cliff' 2). Ben schönsten Ausdruck f'mfl diese Naturbeseelung I aber in dem Gleiclmis Tom Ficimnibaum , der im kalten 1 Norden sich nach dc^r Palme des ^lorirenlandes sehnt ('Ly- / risches Intermezzo' 33). — Auch Wasser und Luft sind belebt. Der Muhlbach^) flüstert bange, böse Träume (^Heimkehr' 80) 11—12) ; das Meer, das grollend die Leichen auswirft (^Nordsee' II, 8, 3), wird um Schonung gebeten (^Nordsee' I, 8, 10), und die Wellen sind die weissen Meerkinder, die übermutberauscht emporspringen (^Nord- see' I, 4, 16 — ^17); die Wolken sind die formlos grauen Tochter der Luft, die das Wasser In Kebeleimer schöpfen und mühsam fortschleppen und wieder verschütten (*Nord- see' II, 3, .8—15); der Wind zieht seine Hosen an, die weissen Wasserhosen, und peitscht die Wellen ('Heim- kehr' 10, 1—2: vergl. 'Heiijik( l)r' 11 und 'Nordsee' I, 8, 1—4): der ungestalte Nordwind schwatzt wie ein störriger Griesgram, der gut gelaunt wird, ins Wasser hinein ('Nord- see' T, 4, 4 ff.) ; der I dichter redet die schauernden Lüft- chen aut dem Kirchhof an ('Traumbilder' 7, «— s), und mitleidsvolle Lüftchen fabeln Kühlung sc^er heissea
^) Gemeint ist wahrscheinlich die Leine, und unter den Wällen Salamancas ist der Wall in QÖttingen zu Terstehen (vgl. unten S. XC).
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Stirn ('Romanzen' 1, 5— h). Schliesslich finden sich noch eine Anzahl Personitikatioiien , die uns auch bei andern Dichtern häufig begegnen : der Mai ('Götterdämmerung* 1 ff.), die Erde (^^Götterdämmerung' 55 ff ), der Zepliyr (^Donna Clara' 28), die *^^gfihnende' Nacht ('Nordsee' II, 5, st) u. dgl. m. — Wir erkennen aus alledem, dass Heine überall in wahrhaft dichterischer Weise die Natur belebt und hier- durch oft ftlr die heimlich - zartesten Empfindungen einen \ llbenrasehend anschaulidlien Ansdrnek findet; aber wir haben 1 auch onige fUUe kennen gelernt^ die eine irenisehe Über> | trabong und ein gewisses virtuoses Spiel mit frag- / iichen Daistellnngsmittel yenaten. Wir kommen hierauf / nrttck»
Aber ancli einaselne Teile des mensehlicben KOrpers,
die Affekte und deren besondere Äusserungen, Erzeugnisse der Menschenliand und Abstrakta sind bei lieme personi- fiziert. Er klagt die Lippen an, die Böses von dem Manne sagen, der sie einst so liebend geküsst ('Heimkehr' 76, 0 — s) und er sagt, dass die zarte ^^ t isse Schulter rührend hervor- lanscheaus dem ^oben grauen Hemde ('Nordspe' I, 4, 4i — 4s). Die Personifikation des Herzens ist allgemein gHng und gäbe; aber Heine geht weiter als andere Dichter, wenn er erzählt, dass sein edles Herz den Sohn des Laertes in Irr- fahrt und Drangsal begleitete, sich mit ihm an gastliche Herde setzte, ihm l^en half jl s. w. (^Nordsee' 1, 5> 15—24). Kein fremder Ritter, sondern nur sein eigner Schmetz zeiht die Geliebte eines Makels ('Romanzen' 13, is— 14); die Leiden des Dickters ÜEmden in Hiamburg ihre Wiege, die Buhe ist dort bestattet ('Lieder" 5, 1— s). Er wandert weit durch die Welt, nm die Liebe zu suchen tmd sie liebe- voll zu umfassen (2. Sonett an die Mutter, S. 51). Die alte Liebe zu Amalie Heine steigt aus dem Totenreich, setzt sich zu ihm, weint und macht das Herz ihm weich ('Lyrisches Intermezzo' 38, 13— le). Er redet das Traum- gebilde an (Nachlese I, B, 10. 1) und lässt das entschwundene Traumbild grüssen ('Traumbilder' 1, 10? vgl. auch *^Ly- nsekes Intermezzo' 39, 1—1, ^Nordsee' I, 11, i—»)* Vor
LttMuMniAto 18. v. 19. JMu 87. f
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«Oem aber iit er unermltdlidi in der Ptewnufinemiig der
Lieder. Sie fliegen mm Kenm der Twtten und kehren
von dort mit schlimmer Botschaft znrUck ('Lyrisches Inter- mezzo' 36). Er möclite die Lieder uiusarpru, die jetzt stumm und totengleick tlaliegen, aber sie werden wieder be- lebt werden, wenn der Liebe Geist über sie welit und sie der Geliebten in die Hand kommen; die toten Ikiclistaben werden ihr tieiiend ins Auge schauen und tlüstem mit Weh- mut und Liebeshaucli Lieder' 9). T^io Lieder sollen sich wappnen und die Herzenskönigin aut' den Schild ( rljeben ; er giebt ihr einen Hofstaat von stei%eputzten Sonutteu^ stolaen Terzinen und höflichen Stanzen; als Läufer diene ihr Bein Wita und als Herold, die lachende Thräne im Wappen, der Humor (^Nordeee' I, 1). Wenn das Hers im Leibe zersprangen | so gehen die Lieder nach Haas (^Trftombilder' 8, iso f.); sie aind vergiftet (^Lyrischea bitermeuo^ 52)ittdemaiideEmelTerwwBt(*TnnmiWder' !,•); der Dtehter «fast auf den LiebeBeiem und brtttet Lieder aiu^ die er dann in ein Buch epeirt (^Heimkelir* 42); Kopf^ Hera nnd Lied eprechen (^LymcheB Intennerao* 84)- Und spltterhin waren ea die Lieder, in unserem Texte aber daa Jahr, das in dem Rieaensarge beerdigt wird ('Lyrisehea Intermezzo' 66). In den ^Liedern' 2, s ff. sind die Stun- den als ein faules Volk geschildert. Der Dichter redet die einsame Tliriiiie an, die viel leuchtende Schwestern hatte ('Heimkehf 27, i und vgl. dazu 'Romanzen' 14, 9 — lo und Nachlese II, 9). Seine Seufzer sind Ltiftesegler, die trübsehg zurückkehren, da sie das Ilei^ verschlossen ge- funden, wo sie ankern wollten ( ' Nordsee' II, 5, r— ii)^ luid dahinereinordet sind seine Hoflhungen, die tändelnden Kin- der des Herzens (ebenda V. 60 f.). Der Schwelle, wo die Geliebte wandelt, der Stelle, wo er sie zuerst gescliaut^ ruft der scheidende Diditer Lebewohl zu ('Lieder' 5, 5— s); den Tünnen und Thoren, die sie haben davonziehen lassen, macht erVorwtlife ('Heimkehr' 17). An die Bezeichnung der berühmten FMer im Bremer Batskdiler als Apostel knüpft er eine längere Ansflilirang ('Nordsee* II,9>4o— sa); dieWandniir
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fdbwfttet firmmdlieli ernsthaft ('Bergidylle' III, 53); die Gräber winken ernst und still ('Traumbilder' 8, 4). Al- mansor redet die Säulen an, die dem ihm verhassten Christentume huldigen^ und er hört sie unmut^immig mur- meln ; länger wollen sie's nicht tragen, und sie wanken und zittern ('Almansor' T, 29—86, III, 29—82). Das Schifi er- klimmt die weissen Wasserberge ('Nordsee' I, 8. fi): es kämpft mit der Flut, stellt sich auf wie ein hiiumetidps Sclilachtross und stüizt sich dann wieder kopfUber hinab in den heulenden Wassersehlund und endlich, wie sorglos liebe- matt, denkt es sich hinzulegen «a dea schwanen Bnaen der BMMnwelle (Naciileee II» 14, bi— 89)^).
4. BSs ist allgemeiB bekannt, daas die Baistelfaing wimderlMurar und lebhaft bewegter Tritainie in Hönes Ge- dichten dentiich in den Votdeignind tritt Kdne Frage, ce wohnt dein IVaame dne grosse Poesie inne, für welche die Menschen aller Zeiten empflbiglich waren. Der Träu- mende erblickt die Geister der tein-en Verstorbenen, die so iiir i'orüebcü zu verbürgen scheinen; Trauiiigesichte galten oft für Prophezeiungen, und der Erfolg schien diese An- nahme zu rechtfertigen; die Leistungen des Nachtwandlers erregten bane^e Verwunderung' — kurz Uberall tritt der ge- heimnisvolle Zauber des Traumes 7m Tage. Aber noch weiteres lösst ihn als den vnnielimsten Diener der Poesie, erscheinen: die Trauravorstellungen besitzen eine iiallucina- torisdie DeutUchkeit, gerade so, wie wir sie von der er* r^en Phantasie des Dichters erwarten, der seine Gestalten kibhaft vor Augen sieht, als hätten sie fleisch und Blut; und endlich beobachten wir im Traum ein starkes Vor-
^) Manchmal hat Heine Abstrakta nicht personifizieil, sondern mir yminglicht So in den Worten: «Gxeb her f^meme Worte und Msaieren' ('Freskosonettc' 2, n-o); oder: 'ich will meine
'^V'olf^ zerschneiden Und hauchen dir Urilfte dir ein' ('Lyrisches interaiezzo' 37, 9— 10), und d;^??ellu' liea^t vor. wenn er nnf einem Sammetkissen seiner Herzen -königin das bibschtn \ erbUtiKl über- reicht, das aus Mitleid ilmi noch gelassen hat ihre Vorgängerin im Meh («Nimdsse» I, 1, s5— si).
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lierrschcB der ABBooiationen, wodaicb er sich wiedemm den freien Yerbiiidiingeii der Vorstellungen nähert, die wir in den Gebilden der ktbsüeiiflchen Phanteeie anfWdflenkOnnen. Es aeogl also nur von Heines Genie, dass er den gMuen Zanber der TnauBwelt in seine Lieder anfiiahm, und er that es nm so mehr, als er, nach vielen Zeqgiüssen an sehliessen, thatsHddicb hHnfige and sehr angeregte Trttame hatte. — Wir wollen nnn nicht die einzehien Gediehte, die dayon berkhtoi, auillttiren — sie liegen effSea znTage, und gleich die erste Ahteilnng seines Bnehes entldät die lehr- reichsten Beispiele ; wir wollen vielmehr eine andere Seite seiner Poesie betrachten^ Jic sicii unmittelbar damit ver- biiidet. Jedermann weiss ans dem 'Lackoon' , dass es die eigentliche Aufgabe cltr Dichtkunst ist, Han lluiigeu darzu- stellen. Heine hat dies (jesetz, vermutHch ohne Absicht, mit grosser Kunst befolgt, indem er, statt seine Geftikle mit melir o<\^i- minder abstrakten Worten zu äussern, ge- träumte, lebiiatt bewegte 11 andlnnj^en vorgeführt hat. Gleich das 2. Traumbild ist dafür bczt iclmcTuL Der Gedanke, dass er durch die Liebe zu Joseta zu Grunde gehe, ge- staltet sich ihm zu einer Vision voll rasch wechselnder Bilder. Znerst wandelt er in einem lieblichen, duftenden Blumengarten ; dort steht die Maid an einem Marmorbnmnen nnd "Wäscht sein Totenhemd; plötzHch verschwindet aUes, und er befindet sich in einem wilden Wald, in dem er SngBÜich umherirrt, bis er auf einen freien, Platz kommt, I wo die Maid mit der Axt seinm Saig zimmert; wieder ver- j wandelt sich plOtdich der Sehauplate, nnd der Dichter steht lauf weiter Oder Heide, wo er dieselbe Maid erblickt , die emsig sein Grab schaufelt Wie ist hier der schüchte Gre- danke durch reiche Handlung yerkOrpert! — Im 8. l^aumbilde drängt ihn der Sdimens um den Verlust der Geliebten zn diebterischem Etguss. Er schildert nicht mi* mittelbar den Znstuid seines Innern, wie es tausend andre gethan hätten, sondern er führt uns bis ins Einzelne, scharf \ und auöchauJicli^ die Handlung vor, dass er der Ungetreuen 1 feierlich Glück wünschen muss. Das 4. Traumbild bringt
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ebenso ihre Trauung mit dem verliassten Nebenbuhler; das fünfte malt in gleicher Weise, stets den Affekt in Handlung umsetzend, das Hochzeitsfest. Das Schwanken, ob sich dor Dichter der ScharfriclitcrytocLter, durch deren Liebe er die Srliukeit verliert, hingeben soll, wird durch einen bewegten Kampf der Engel und Teufel ausgedrückt, in welchem die ktztören si^en ('Traumbilder' 6), und die hierauf folgende Tnuosg dnrdi Satanas selbst ist ein MeistentliGk unruhig* greller Phaatastik. Nachdem viele blasBO Gestaltan dem Dichter Bugemte haben, dasB sie die erwMtote Biaat ge- sehen baboi, kommt ein Teufel, der die Im Diaeheogespann heaumabeode Hennebaft anmeldet (»^ü); hienuif er- Bdieint eine Sebar der Warnenden nnd Betrübten: der tote Magister, der gramvoll das Haupt schüttelt (is— le), ^er winselnde Hund, der Kater, dessen Auge ängstlich glimmert (is), heulende Weiber mit fliegendem Haar (19) und die Frau Amme, die das W'i^enlied lullt (20 — 22). Baraut nahen sich die Hochzeitsgäste: Zappelbeinleutchen im Galgenomat, die statt der Hüte die K<j|)t(' in der Hand tmsren (25 — 28) , das Altbesenstielmütterchen mit dem zit- ternden Mund (29—82), zwölf winddtlrre Musiker mit dem hinterdreinfolgenden Fiedelweib (88—84), der Hanswurst mit dem Totengräber backepack (s»— 30), Nonnen mit der Kupplerin und lüsternen gottlosen Pfaffan (37—40), der schreiende Tr<$dler (4i_44), bucklige fiiomenmttdchen mit Etdengenchieni nnd Henscbieckenbein (m~4s) — der Yerdammniswaker erschallt (51), nnd non filbrt em Wagen TO, die Köchin Offiiet das Thor: es ist die Brant nebet dem Herrn I^tor mit Pferdeftiss nnd Schwanz (s7~-eo), der mm die Trauung vornimmt, bei welcher er aus blutigem Buch unter entsetzlichem Getöse die Formel abliest. Das Grelle dieser Darstellung verrät noch ein wenig die Juji^nd des Dichters (er war 16 Jahr alt, als er das Gedicht sclirieb), uüd die Vision iässt sich nicht vergleichen mit dem Öpuk der wilden Jagd im 18. und 19. Oapnt des ^Atta TrolP ; aber die lebhafte Bewegung und glühende Deutlichkeit der / Bilder sengt bereits von dem gewaltigen Talent des Ver-I
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fasiers. Auch im 8« Tnmmbilde, bmnoristMiea Kirddiofrpliaiitasie, ist viel Handlung, die aber nieht so na-
rvütdg erregt ist, als die de» yorhergehenden. Der LRm des tollen Geisterschwarms , die wild heulend dorßfa einander
schweben, weicht bald, als die einzelnen hervortreten, nm von ihrem Schicksal zu berichten. Das Ganze ist im Grunde eine Betrachtung lilur den Fluch der Liebe; aber der ab- ßtrakte Gehalt ist durchaus in konkrete Ihiudlung au%elöst. Ähnliche üeiöpiele finden sich noch häufiger durch das ganze Buch hindurch; man vgL z. B, noch ^Heimkehr^ 41 und den 'Katcliff*.
j 5. Sahen wir bisher, dass der Dichter die schönen Gebilde der Mythologie neu belebt, dass er der Natur und allen Dingen der Welt seinen Odem einhaucht und dass er iin phantastischen Träumen acbwelgt, so erkennen wir im ; folgenden, daaa er sogar den gew<^bnlicben Kausalzusammen- hang der Dinge aufldet nnd wunderbaren Verwandlungen einen grossen Spielraum gefwibrt Wir beobachteten scbon die plötzliche Veränderung des Orts in dem 2. Trann- bilde. Abnlicb ist es in dem Prolog zan .'Ljnruchen Inier- mem*: ab die Nixe dem blöden Bitter mit ikram weiaeen demanftenen Sobleier das Haupt bedeckt, Terwaadelt aidi das Zimmar in einen kiystallenen Waoacgpalaat, nnd epMor« ala die Emen erlöschen, ersebdnt statt desm wieder daa dttstere PoeteoBtttbcben. Die KapeUe mh dem Bilde der Jnngftsn Maria verwandelt sieh in den sehnradkenflaal, wo die Geliebte anstatt der Madonna weilt (Nachlese n , 4, 25— 8o). Aus des Dichters Thränen spriessen blühende Wn- men hervor ; die Seuizer werden ein Nachtigallenchor (*Ly- risches Intermezzo' 2). Er taucht seine Seele in den Kelch der Lilie hinein, und diese haucht ein Lied, das dem Kuss von dem Munde der Geliebten gleicht ('Lyrisches Inter- mezzo* 7). Die T}ir:inen des Fischermädchens vergiften ihm Leib und Seele ('Heimkehr' 14, ta— i«) *, wo Ainaliens Thränen gefallen, sind Schlangen liervorL^ekrochen ('^lleim- kehr' 19, 2 4); das Bildnis der Geliebten, welches er an-
flcbaut, belebt sich beimlicb, und Thxänen treten in dessen
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Augen ('^Heimkehr' 23). Der Biese auf dem Hallescbea Markt ist vor Schreck yersteinert ('Fleimkelir' 84). Das Terzauberte SofaloM kaaii durch das Wort des Dichters wie- der ins Leben gerufen werden (SchlnsB der 'BeigldjUe'). W«ldie Wirknngeii dt9 Alfekto der Meei^tter baben, sahen wir berehs obea (S. LX f.). Ans dem Boimeiigold macht der Bifihtir ein Diadem flBr das geweihte Haupt der G«- Hebten, aas der blanseidnen Himmebdecke, worin die Nacht- diamanten bHtien, schneidet er einen Krtfnnngsmantel Ar ihre kOni§^Üche Sclralter ('Nordsee^ I, 1, it). Kr reiset ^ aiis Herwegs Wildem die höehste Tanne, taivdht sie in den / Ätna und schreibt mit solcher feuergetrttnkten Riesenfeder sein Liebesbekenntnis an die Himmelsdecke, wo es allnächt- 1 lieh leuchtet ('Nordsee' 1, 6, 21—82). Weitere Beispiele iiierfür finden sich: *^Nordsee' II, 6, 91 — 92; 'Die Ilse' 21 ff.; Kachlese I, A, 9 und 11, 21—24; 'Heinikelir' 87, s — e; nur gewünscht sind solche wunderbare Verwandlungen an fol- genden Stellen: 'Komauzen' 13, i7 — 20 , 15, 87 — aq\ 'Heim- kehr^ 61 ] '^Auf dem Brocken' 6 ff. —
6. Eine weitert' Eip^entümlichkeit des Heineschen Stils, die namentlich in den Gedichten der 'Heimkehr' hervortritt, besteht in der ausführlichen Schilderung bestimmter Situa- tionen, die hie und da ganz selbständig ohne irgendwelche Zusätze gegeben sind, 80 schildert der Dichter den Aas- ^' blick von der Lünebntger Bastei: er steht dort oben, an' die Linde gelehnt, unten flieest der Stadtgraben, ein Knabe ^hrt damuf im Kahne und angelt und pfeift; jenseits sind Lusthäuser, Gürten, Wientt, Wald« Oeheen und Menschen; das Mtthlnid rtilnbt Diamanten, ein zolgertckter Soldat steht TO den SehilderblEnBehen nnd seine Hinte spielt im Sonnen- sehein *ich wollte, er sehOsse micH tof, sehUesst der Dieliter die dgentttmlidie Sdulderong ('Heimkehr^ 8). Wiedennn bat er ein Mittel gefonden, den an nnd ftir Mx abstrakten Gdudt seiner Seele in gm konkreter Form an verkörpern. Während Dichter von geringerar Pliaatssiebega- bung scldechthin den Affekt, der sie beherrscht, mit Worten beschreiben, malt Heine uns nur de^äen äussere Erscheinung :
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er giebt uns ein Bild seiner selbst , wie er träumend und gramvoll auf die ibm im Grunde gleichgültige Umgebung herabsieht, und läset nur am Schluss den Affekt blitzartig hervortreten. £r gewinnt hierdaxch grOsßere Anschaulich- keit und ausserdem den bedeutenden Vorteil, dass dem Leser über den Charakter des Gefühls manches m erraten tlbrig bleibt — Ein ühntiohes Sitnationsbild finden wir in Nr. 5 der ^Heimkehr*. In dem einsamen Jügeifaftasehen sieht es Terdriesslieh ans: die blinde Giossmutter sitst un- heimlich und starr wie em Stdnbild im Lehnstohl nnd schweigt ; der iotköp%e Jägerbmrsch geht fluchoid anf nnd ab und lacht vor Wut nnd Hohn; die schOne Spinnerin befeuclitet mit Tliränen den Flachs, und zu ihren Füssen schmiegt sicli des Vaters Dachs. Mit dieser Schilderung ist das ganze Gedicht erschöpft: mit grosser Feinheit ver- schmäht es der Dicliter, irgendwelche abstrakte Ausführungen und Erläuterungen hinzuzufügen. — Sind bereits die beiden erwälinten Bilder nicht aller Handlung und Bewegung bar, so ist dies noch weniger der Fall in dem 28. (Tcdiclit der ^Heimkehr'. Auf dem Kirchhofe liegt das stille Pfarrhaus ; die Mutter liest dort in der Bibel ; der Sohn starrt ins Licht; die ältere Tochter dehnt sich schlaftrunken, und die jüngere beklagt die Langeweile hier im Hanse, denn man sehe nur etwas, wenn einer begraben werde, worauf die Matter zwischen dem Lesen entgegnet, dass erst vier eeit dem Tode des Vaters gestorben seien. Die ältere Tochter will zum reichen, Yerliebten Grafen gehen, der Sohn mit den drei Jflgem im Stern Gold machen, aber die Matter wirft dem gottrerflachten Stnussenrftnber die Bibel ins magere Gesieht, nnd ans Fenster pocht warnend der tote Vatar im Predigt Ig 3 wände. Darai kommen noch manche andere Beispide: so *Heunkefat* 29; die Schfldemng des Sommer* abends, wenn die Kinder anf den Treppensteinen der Kuis- thttr zum Erzählen niederkauerten ('Nordsee' 1 , 2) ; die Schilderung der Fischertochter am Feuerherde (*^Nord- see* I, 4); die untergegangene Stadt ('Nordsee^ I, 10, s— 86); vor allem 'Meeresstille' ('Nordsee' I, 9); endlich 'Heim- kehr' 7 u. dgl. m.
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Eine andere Eigentttmlicbkeit dos Heineschen Stile •
erkennen wir darin, dass er es gelegentlich liebt, sich in fremden Rollen zu verbergen oder seinen persönlichen ' Gefühlen gleichsam eine Maske vorzustecken. Wir sahen, * es war sein Grundsatz, das unmittelbare Leben der Gegen- ' wart dichterisch zu gestalten, und so gab er sein per- B?)nliches Schicksal , seine Liebe und seinen Hass und in germgercTTi Grade das nationale, gesellbchaltiiche und reli- giöse Leben der Zeit in seinen Versen wipder. Scheinbar ganz nichtige und ziif'älli^r' Kriebiiisse wusste er poetisch zu verwerten und es scheint, dass er niemals gänzlich Er- dichtetes vorgetragen hat. Er ist in Versen und Prosa ein Gelegenheitsdichter im Goetheschen Sinne des Wortes. Nieht selten aber mochte es schwierig sein, die Prosa, die der Wirklichkeit anhaftete, zu tiberwinden, und um dies la tlinn, rückte er die Dinge in eine 'ideale Feme'. In dem ^Lied vom blöden Bitter' (jetzt 'Prolog' des 'Lyrischen Intennezsos') gibt er sich amSchhiBS ausdrtleklich selbst za «ftomen, indem er sagt, dass der Ritter nach dem Ver- sehwinden der Vision wieder im dttstem Poetensttthchen sitae. Es ist Übrigens bcMcfanend, dass Heine dies Gedicht späterhin als Prolog der genamsten Abteilmig bontttste: er seihst war dnrch den nngitteklidMm Ansgang seines liebes- romans ein blQder ungltteklicher Ritter geworden, nnd nur in dem dicbteri^hen Traum, in welchem er noch einmal all sein Glück und Leid poetisch gestaltete (wodurch, wie wir sahen, das 'Lyrische Intermezzo' entstand) , nur dann, wenn die gehebte Fee seine Einsamkeit belebte, erwachte er aus seinem Schmerz, um schliesslich aus der süssen Täuschung wieder zur bittern Wirklichkeit zurückzukehren. — Auch in dem Ciedichte 'Lyrisches Intermezzo'' 47 wird der Ritter, den der Riese der Wildnis besiegt, ausdrücklich als das Abbild des Dichters bezeichnet. Gewöhnlich ;d)er verrät sieh lets^rer nicht. £r ist, wie wir aas seinen
J) W^re Belege za dieser Thatsache bringt meine SMeitimg ZOT «Hjunreise», Werke, Bd. m, 8. 5—9.
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Briefen wimai, selbet der Israel ron Saragossa, dea Donna Gbura, die heftige JudenüsindiDi liebt (^'DonnaCSBra'). Anek hinter der Maske das Jmikera Ulndi ('Bomanaan' 15) können wir die Ztlge des Diehten erkennen« Er aelbst
spricht aus der Rolle des Batcliff, wie ja auch in der Tra- gödie *Ratclifr , ebenso wie im *Almansor*, des Dichters eigenes Leben sich spiegelt. Auch der wunde Ritter ('Ro- manzen' 13), der die Lanze gegen das eigene klagende Hera richten muss, ist Heine seihst. Ebenso soll man bei den 'Minnesängern' (^Romanzen' 11) an ihn denken, wie er es noch besonders andeutete, indem er V. 15 f. später- hin änderte: *Doch wir MinnesHnger bringen Dort schon mit die Tnclcswand*'. Unter den Wälien Salamancas ('Heimkehr' 80) ist der Wall Göttingens zu verstehen, wie Heines Bruder Maximilian ausdrücklich bemerkt ('Erinne- rungffli' S. 126), und Don Henriques, der Stubennachbar Heines, dflrfte einen ehrlichen dentschen Namen gehabt haben 'Heimkehr' 81).
7. Die bisherigen Betrachtangen dieses Abschntttee hatten alle dasselbe Ergebnis, dass sie uns die groeoartige I Ansehanliehkeit der Heineschen Phantasie achftrfer er- ' kennen lieasen; aber dieser Dichter yereintgte mit sekher ^ ; Ansehanliehkeit, ms ketneaw^ga hSuig damit sasanmien- \ trifft, «ne seltene Begabung fXtt nene, eigenartige, ja ttber- I rascibende Verbindungen der Yoistellnngen. Diesee / aeigt aicli vor allem ui den gblnaenden Vetgldclien nnd Metaphern seiner Veiise. Nicht selten iKsst HMne die Deu- tung seiner Gleiehnisse ganz erraten. So in dem GMidit von der Lotosblume ('Lyrisches Intermezzo' 10), in dem vom Fichtenbaura ('Lyrisches Intermezzo* 33), dem von dem herabikllenden Stern ^ den herabfallenden Baumblüten und dem sterbenden Schwan ('Lyrisches Intermezzo' 60) , und endlich in den metapliorischen Bildern ftir seine Selbst- tiiordsgedanken ('Lyrisches Intermezzo' 62 und 63). Manche seiner Vergleiche sind durch ihre zündende Kraft Gemein- gut aller Gebildeten geworden. Öo das Eild, dass sein Herz 8tarm, Ebbe, iilut und Perlen habe, wie das Meer ('^Heim-
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kehr' 8, 9 — 12), oder dass er das Meer jubelnd beerrilsst, wie einst die zehntausend (kriechen, von denen Xenoplion berichtet f*Nurdsee' II, 1). Als er es "wiedrr erblickt, das geliebte Meer^ da i^t ihm zu Mute wiv dem Kranken, der winteriange in dunklor Krankenstube gesessen hat und sie uuu plötzlich verlttsst, um die Natur mit all ihrer Herrlich- keit aofe neae zu b^rflsseo (ebenda 88—42). Aber auch ^ entgegengesetzte Verlangen : das nach dem ^Bsten Lande, «rMt ihn bei der Se^hrt, ebenso wie der Winterwandrer des Abends mA sehnt nach einer innigen Tuse Thee (Xach- lese n, 14, SS — as). Ansl^rlieh mah er den Vergleich diB Hirtenknaben mit einem KOnig ans ('Der Hirtenknabe 3. 154 f.). Er selbst gleicht dem Atias imd mnss eine Wsb der Sohmenen tragen ('Hehnkehr* 24). GkkliwoU kinn er mit ^em bsnnonisehen Veigleiehe sein Ltederbueh beBcJiHessen; Wie snf dem Felde die Weiienhslme , so mehsen im Menschengetste die GManken, die Bsrten Ge- danken der Liebe sind aber wie Instig dazwischenblUbende rote und blaue Blumen (/Xordsce' II, 10, 1— e). Längere Ver- gleiche, die meisienteilö sehr geschickt eingeführt Bind , fin-
\ den sich fem er an folgenden Stellen : 'Romanzen' 15, 12— ig, 19; Sonett an Öchlegel, S. 50; ^^Heimkehr' 1, 6—12, 40, 1 — i; Nachlese I, A, 8. 13; I, B, 4, s— s; 'Freskosonette' 8, 0— 14. Neben solchen ausgeführten Vergleichen treffen wir bei
I Heine viele kürzere Metaphern an, in denen er bald Sinn- liebes mit Sinnlichem, bald Geistiges mit Sinnlichem und |
' bald Sinnliches mit Geistigem in Verbindung bringt. Vor .
I allem sind es natürlich seine ''Herzensköniginnen' ('Lie- ner' 5, 10; 'Nordsee* I, 1; vgl. *Der Hirtenknabe*« V. 24 — 28, S. 155), die mit all ihrer Schönheit zu den wfeSBten Vergleichen einladen. Sie werden bei ihm Uber- SBB hiiifig mit Blumen vergliehen, wobei er teils das ge- üsbls llndchen nnd dieBlnme ansdrttoklich neben einander nennt, so in dem bertthmten *I>a bist wie dne BlomeP OHeisdcefar» 47; üsmer in «TrmunbiUer» 8, tss, 10, is f.;
i ^Bomsnaeii' 9, vs; Prolog zum *L3nriseh«n Intermemo', n;
i ^otdsee' I, 4, si— s«, 10, 24, n, 9, it— sa; Nachlese I,
1,
xon
A, 11) 5, I, B, 9), teils aber Mhlechüim Ton Blomen Binriclit, wSlueiid MSdchea ganeint sind; so in dem djeht von der Lofosbhuiie ('Lyrisches Intermerao' 10), toii der 'weissen Blume' (Nachlese I, 1), oder in dem Gedicht
Nachlese I, B, 1, wo üm die 'Lilie seiner Liebe' abweist, da er bereits ihrer Cousine, der Rose, sein Herz geschenkt hat, oder in dem darauf folgenden Liede, in welchem er mit dem Maiglöckchen der Rose, der Nelke und dem Ver- gißsmeinnicht Frieden macht und nur mit der Reseda sich nicht einlassen will. Aber auch die einzelnen Sch^)Tdu iten seiner ^lildchen vrorden durch Vergleiche mit Mlumen lier- vorgeboben: er spricht von den blauen Veilchen der Äuge- lein, den roten Rosen der Wängelein, den weissea Xilien der Händchen klein ('Lyrisches Intermezzo' 30, i— s; vgl. *Heimkehr' 31, e), von Lilienohren ('Auf dem Brocken' 14) und Lilienfingem ('Heimkehr* 31, 1, 'Bergidylle' I^ie), und das Mttndleiii ist eine Purpurrose ('Bergidylle' I, 12; vgl. 'Ro- manzen' 15, 9 f., Nachlese H, 4, 12). Sdtea wäd des Mädchen selbst mit der Sonne veiglichen ('BomenBen' 9, s»; ▼gL 'Doime CÜax»', S. 137), »ber ihre Augen mit Sonne, Mond and Sternen: *mn Ange wie eine sehwsrse Sonne^ heisst es 'Nordsee^ II, 3, so— si ; ein Jngeodgedielit sagt noeh etwas nngeschickt: 'Deine süssen Ängeleln GUtn- zen mild wie Mondessdbein* (Nvdilese I, A, 2, 5— e); die Bergmannstochter hat Ängelein wie zwei blaue Sterne ('Bergidylle' I, n), und als der Dichter nachts von dem Winkelbette in der Kajüte zum Himmel hinaufblickt, sieht er dort oben die Stemenaugen der Geliebten, und die Fun- ken, die daraus herniederfallen, sind ihre Thränen ('Nord- see' I, 7, 18 ff., 2»— 86 ; vgl. Nachlese H, 4, i*). Ein ander- mal sind ihre Worte süss wie Mondlicht und zart wie der Duft der Kose f 'Nord«?ee' II, 3, so — 40) ; ihre dunkle Locken- fülle ist wie eine selige Nacht (ebenda 24 — 25). Auch die Edelsteine zieht er gern zur Vergleichung heran : die Augen sind Saphire (das Herz ein Diamant), die Lippen Rubinen ('Heimkehr' 56, 1, 6, 9), und die gesamte Erschdnung der Gdiebten gleicht der der Weliensehanmgeborenen (^Lyiischee
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Intermezzo' 17, 1—2) oder ist gar noch schöner als diese (Nachlese I, B, 10, 87— as). Er selbst aber steht vor ihrem Fenster im Moxidenlicht wie eine ^Säule ('Lyrisches Inter- mezzo' 39, 24); seine Lieder, die er einst mit roten nnd bnnten Blumen verglich (Nachlese I, A. 6), sind ihm ein ander- mal Bluiströme ('Romanzen' 11, 17 — 2üj oder ein Lavastrom aus dem tiefstf>n (rcmiit ('Lieder' 9, 9 — 12); oder sein Ge- san^ ist der i iügel seiner Seele , auf dem er die Geliebte an die Ufer des Ganges trägt ('Lyrisches Intermezzo' 9), ond das Büchlein seiner Gesänge ist die Urne mit der Asche seiner Liebe ('Heimkehr' 88, 7— s). Der Gesang der Okeaniden ist wehmütig wie flüsternder Windzug C^Nord« See' n, 5, 52) ; die Glockenklilage am Feiertag ziehen das gleitende Schiff wie Schwäne am Boeenbeade ('Nordsee' I, 12, 32—24); ^e HelgoUlnder mit ihren schimmernden Sögeln Mam dahin wie Schwanensllge (^Nordsee' II, 8, 91—22). Bie Sonne ist die Boee des HImmds (ebenda V» 27), nnd die Böse ist die mondsoheingeRitterte Nechtigsllhimat (*^Noxd- tsae* n, 5, ss; vgl II, 9, 19); die Sonne ist aneh des Ben, das Christus in der Bnut tillgt ('Nordsee* I, 12, aber ein andermal auch die rote betrunkene Nase des Weltgeistes ('Nordsee' II , 9 , «4— n«) und der Mond eine Riesenpomeranze (Nachlese II, 12, 2). Im Plerzcu des Dichters hauset ein Zimmermann, der seinen Sarg zim- mert ('Lieder' 4); seine Feinde sind Klötze, die anssen goldig, aber von innen Sand sind ('Freskobonette' 1, 1—2), Laffen mit Bockspesiclitern , AÖen , Füchse (3, 1—5) , ge- schminkte Katzen , l^ebrillte Pudel und giftipff" Schlangen (8, 1 — 7). — Weiteriiin beobachten wir es häutig bei Heine, dass er Geistiges mit Sinnlichem vergleicht. Beine ISchmer- zen smd Blut: aus Augen und Leib quillt es hervor, und er schreibt mit eben 4iesem Blut seine Schmerzen nieder ('Lieder' 6, 5— a); er trägt viele Sehlangen im Heciea ÖLjrischee IntermeiBO' 52, 7); er versenkt ins Meer die Schdlenki^pe der Thorheit nnd die Schlangenhaut der Heuohelei ('Nordsee* I, 11, lo^is); seine Seele fliegt wie ein Aar gen Himmel ('Nofdsee' II, 8, 4s); die BUtse des
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WiabulniiB ncken durch am Htiapt ('Nordsee* n, 5, ig); de» Zweifbb Dokligedaiiken hat äaa SeU^gd.TeirtrielMn; Hne Seele war em BetSi dem die Stttteen eukeii (Nach* kea U, 7, 4}, tmd BoweanefVeiiiidechaft nmfiuMt ihn, wie der Ephea ein moreeh GemiMr (Naefahee HI, 10, 1e-.11); des HiimeBingere FhantB^B iet sein Pferd, die Kunst sein Schild (das Wort sein Sehwert) ('BomiuiMn' 11, 5— s). Bas Herz der Creliebten ißt verdorrt ('Lyrisches Intermezzo^ 30, 5) ; Nacht ist es darin und alle Diamant unpracht kann sie nicht erhellen; eine Sclilaiige trisst iiir am Herzen ('^ Lyrisches Intermezzo' 18), und sie liebt die Chanseeen in der Liebe (Nachlese I, B, 18, s— q). Der 'Schafspelz der Demut' endlich ist bereits zum ^efliig(*lten Wort geworden. Wei- tere P.cisjiiele dieser Art ÜDden sich: 'Donna Clara* 02, 'Almansor* II, 25, *^Bergidyllo' HI, 41 — 4a, Nachlese I, A, 3, 7 II, 5, «8—64 und rn— r?3, 14, 45. — Schliesslich ist auch hie und da Sinnliches mit Geistigem verglichen: wie dunkle Träume stehen die Häuser in langer Beihe ('Heim- kehr' 71, 1—2); das Moodlicht fliesst wie stiller Segen hernieder ('Heimkehr' 86, 1---4); der Blitz zuckt aus der schwarzen Wolkenwand hervor wie ein Blitz aus dem Haopte Kronions ('Nordsee' II, 2, 2—5); der Kompass ist die sitterade Seele des Schiffes (ebenda V. 22) ; die Veikhen- axtgm der GeUebten sind blaue fiilsel ('Heimkehr' 31« s— s); der Tod, das ist die kttUe Naebt, das Leben ist der schwüle Tag ('Heimkehr* 87, i«-s)« — Auch die Metoiijmie nnd Hyperbel begegnen nns nioht selten bei Haine ^eta* taie I* a «Hamkefar' 18, 7; 33, t— s; «GMeidänBmQng* si^^t« 4i^-4s, 45; 'Nordsee' I, 6; Nachlese I, B, 10, 11— is); dooh k<tenen wir diese Fllle ab »tader beaeieh- nend lüer übergehen.
Dagegen hat man eine andere Eigenheit oft als schlecht- hin charaktcriötiflch für Heiuts H^til hingestellt, die aber keineswegs auffällig hervortritt und lange nicht so stark wio bei vielen andi-rn Dichtern, z. B, bei Schiller. Wir meinen die Antithesen, deren wichtigste Fälle wir in den fol- genden erkennen dür^n; 'Aus meii^ grossen Schmerzen
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Maeli' ich die kkiiien Lieder* (^L^schee Intcnnemo' 86| ; «Eb isl eine alt» Oceohtdile Doeh Ualbt m uniner nett" (ebwda 40t »*-^io); flMern und spieehcn die Blqpieni loh aber wandle stamm* (46, 8^.4) ; ^Es leuchtet memo Liebe Iii ihrer dimkeb Bwiefaf (47, i-s); «Ifefn Hen, mein Bm ist tnuingf Doch hMÜg koehtet der. Mai* (*Hehiikehr^ 3, i*-2); dranssea iit Soh&ee, aber im Hier- zen Frühlingsltist ('Heimkehr' 51); 'Andre beten zur Ma- donne, Andre auch zu Paul und Peter, Ich jedoch, ich will nur beten, Nur zu dir, du schöne Sonne' (ebenda 52, 1—4) ; 'Schönste Sonne unter den Mädchen, Schönstes Mädchen unter der boone^ (52, 7 — s); ^Dunkler wird es dir im Kopf, Heller wird es dir im Herzen' (54, 3—4); 'In den Händen die Gmtarre, In der Seele süsse Träume' (81, 11—12); 'Kurze Worte, lange Küsse' ('Donna Clara' 63—64)5 '-^^^ Meer Iiat seine Perlen, Der Himmel li.it seine Sterne, Aber mein Herz, mein Herz, Mein Herz hat seine Liebe' ('Nordsee' I, 7, 1 — i); 'Du kleines junges Mädchen, Komm an mein grosses Herz' (ebenda V. 9^ — 10). Hiermit ab^. dtti^a die wichtigsten FiÜle dieser Art hervorgehoben sein.
Betrachten wir endlich die 8praehe in Heines Ge- dichten, so tritt uns zunächst die Frage entgegen, wie weit wir hierin den Einflnss des deutschen Volksliedes erkennen können. In einem Bri^ an Wilhdm Mtüler schr^bt Heine: 'leb habe sehr Mb schon das denlsche Volkslied anf mich ' einwiiken lassen' mid In einer oben (3. XI) ansgsbo* bsnen Stelle ans den 'Memoiren* saben wir, oass Jose& den Sinn hiefAlr in ihm geweckt hatte; in dar venmit- l»oh von Heine selbst gescbnebenen Bnehbindlennaeige < ssiner 'Gedichte' (1822)^) sagt er, dass diese 'ganz im Geist mid im schlichten Ton des deutschen Volksliedes ge« schrieben' seien. Und ähnliche Bekenntnisse Hessen sich leicht nocli häufen. — Über Heines unmittelbare Anlehnung an Volkslieder hat Karl HesBel (s. oben S. XXHI) man- ches Gute vorgebracht. V. 1 — 8 des Gedichtes 'Heim-
1) Werke (meine Ausg.) Bd. I, S, 1-2.
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kehr* 15 Bind «ine unmittelbare Bearbeitmig des An&ngs von des 'MfllleiB Abeehied', der snent dmek 'des Enabea Wnnderhom* weiteren Kreisen bekannt wnrde. Halb paro- distiseh bearbeitete Heine daaTannbllaaeriied, feinsinnig bes- sernd das Lied ^Ehi Küfer auf dem Zanne sass' und nn* mittelbar dem Yolksmnnde entlehnt ist das zweite Lied der <Trag({die' >). Velksttlmliche Steife behandelte er vor- zugsweise in seiner frühesten Jagend. So in den Romanzen 'Die BrUdcr', '^Dvr arme Peter' , iu dem 'Lied des gefan- genen Känbers' ('Romanzen' 3« — 5), und ui der 'Botschaft' ('Romanzen' 7); während er aber im 'armen Peter' und in der 'Botschaft' etwas Allgemeines und in den beiden andern etwas Veraltetes dargestellt hat, sehen wir ihn in den 'Grenadieren' einen Gegenstand der unmittelbaren Wirklichkeit in volkstümlicher Weise behmidelii: die flammende Begeisterung und die schlichte iin istc rliaite Form Hessen das Gedicht als schier unübertreftlich erscheinen, könnte man sich nur über den Schmerz hinwegtäuschen, den unser Nationalgeftihl dabei erduldet. Echt yolkstttmlich ist üsmerhin die 'Wall&hrt nach Kerlaar' (S. 144) und in geringerem Grade noch manches andre Lied des Dichters. Im ^Tossen Ganaen aber weist er uns selbst den richtigen Weg, wenn er sagt: *In meinen Gedichten . • « ist nnr die Foim eimgermassen volkstümlich, der In- halt gehört der konventioneDen GeeeUschaft' (Brief an Wilh« MtlUer vom 7. Jnni 1826)* Ähnlich äusserte er sich in der Yonede aar zweiten Aniflage des ersten Bandes der ^BeiseUlder' (Bd, m meiner Ausgabe) , indem er sagt, dass seine Gedichte 'als ^e Art Volkslieder der neneren Gesellschaft* mannigfaltig nachgeklungen bitten. — Es ist kdne Frage, dass Heine hiermit em überaus bezdchneades Urteil gegeben hat: die verwickelten Regungen des Men- schen der modernen gebildeten GeselkchatL fmdeu in seiner Person einen typischen Ausdruck, und während die
1) Vgl. a. a. 0. Bd. IU, S. 9— la A. a. 0. Bd. I, S. 264.
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meisten sich vieler Einzelheiten ihres inneren Lebens nicht Toilstilndig bewusst werden können, bat er ihnen, indem er sich selbst rücksichtslos schildert, das Bätsei ihres Her- ' zens gelöst — Die volksttlmliche Form der Heineschen Gedichte geoAuer darzulegen, ist nnn freilich ein schwie* riges Untamehmen ! Sie findet sk;h, ausser in den Nordtee* bildeni, ftst auf jedem Blatte des ^Buchs der Lieder*. Die Ztige des Yolksabetglaitbens, die Beseehiog der Natur und lebloeer Dinge, die wonderbareo Verwandhingen , die Be- tdehming der Mädchen ab Blumen nnd manche andre Bilder^ die sinnliche Deatüchkeit der Daisteilnng nnd das Enatoilassen wichtiger Züge — das ist ja auch alles im Yolksliede zn finden und dort wie hier G^egenstand unserer Bewunderung. Daneben noch ein Zug, dessen wir bisher nicht Erwähnung thun konnten: die Wiederholuag bestimm- ter Wendungen, so z. B. bei Heine im 9. Traumbilde die Worte *Die mariiiurblasse Maid' :
Und leise sieb bewegt Die maruiorlilasse Maid, Uud aui' mein Ruhebett »ich legt Die marmorblasse Maid.
Dieselbe Wendung dann noch in V. 32* Ähnlich in fol* genden Worten:
Wie bebt, wie pocht mein Herz Tor Lust,
Und zuckt und brennet heiss!
Nicht bebt, mcht pocbt der i^khönen Brust,
Die ist so kalt wie Eis.
^icht bebt, nicht pocht wohl meine Brust,
iMe ist wie Eis so kalt; . . .
Ähnliche Wiederholungen finden sich, namentlich zu nneb- drücklicher Hervorhebung, auch in Heines spateren Gedichten häufig. So z. B. 'Sie bat ja selbst zerrissen, Zerrissen mir das Herz' ('Lyrisches Intermezzo' 22 , is — ic^ , oder die Worte 'Märchenartig grüssen Rosen' , 'Tausend weisse BIütenflocken% Weisse Lilien, licbtumflossen' in V. 24 f.» 86 f. und 48 f. der 'Donna Clara'. — Vor allem aber ist es die £in&chbeit, die ohne alle Umschweife die Dinge
LHttntn-duünuI» dm 18. «. 1«. 3Mk, 21. g
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: schlecht und recht beim Namen nennt, die bei Heine so sehr ; an daa Volkfllied gemalmt, Man braucht nnr einige Seiten . I des 'Bucha der Lieder^ an dttrchUitttem und Heinea Sprache mit dem WbhlUang Schillerscher oder anch Geibebeher Yerae sa veigleichen, mn dieser Thatsache völlig inne sa werden. Heine ging aber noch einen Schritt weiter, indem er sich «ihie nnd da yielleicht allza sehr an die gewöhnliche Um* I gangsspraehe anlehnte, wodurch es gekommSöniein mag, (dass übelwollende ihm schlechthin den Vorwurf machten, er sei em Bänkelsänger. SolcLc Wendungen aus de r Um- gangssprache sind z. B. folgende : 'Ich aber bin nicht zum Lachen kapabeP , *Icli finde alles miserabeP (^^Lyrisclies Intermezzo' 28 , 4 und s). Sie *^hat mit zärtlichen Armen umschlungen Als Braut' g^am den dümmsten der dummen Junten' ('Lyrisches Intermezzo' 29, e); 'Schlechten Witz riss mancher Wicht* (35, 3); 'Das Mädchen heirathet aus Arger I )en ersten besten Mann , Der ihr in den Wes: [ge- laufen' (40, 5—7); 'Sie haben mich gequälet, geärgert blau und blass, Die einen mit ihrer Liebe, Die andern mit ihrem Hass' (48, 1—4); 'Als ich meines Liehchens Familie Za- imiig im Bade fand^ ('Heimkehr^ 6, 1— 2) ; 'Doch Dienstag war eine Fete' (15) 9); ^Aber bei all ihrem Protegieren Htttte ich können vor Hunger krepieren' (64, 6— e) u. dgl. m.
Neben solchen absichtlichen Nachlässigkeiten finden wv bei nnaenn Dichter die gewähltesten Wendungen mid manche nengebildeten Worte « die von schOpieriseher Kn£t Zeognis ablegen. Namentlich sind die BelwMer in den Gedichten der ^Noidsee* von aasserovdentlicher Schönheit; meistenteils sind es solche, die einem leblosen Gegenstände Leben nnd menschliches Wesen verleihen, daneben aber auch andere, die lediglich dmeh schlagende Denilichkeit oder ärnnk Innigkeit erfrenen. *Die blnmenzarten Lippen von Maria' ('Ratcliff' 59); 'die dummen Kerzen' ('Almansor^* 1, 1*4); ^Weisse höfliche Manschetten' (^VoröpieP S. 147, V. 2); 'stolze Wolken' (ebenda V. 16); 'stolze, glückgebärtete Menschen' ('Nordsee' I, 3, 23); 'flutenkaltes Wittwerbett' (3| 48); 'lUesenmärchen , totschlaglaonig' (4, »); ^Graue
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Runensprüche, dunkeltrotzig und zaiibergewaltig' (4, la — 14); 'Des Wasserkessels ahnungsUsses heimliches Summen' (4, 34_86) ; ^zauberheblich' (4, 89) ; 'die kleine sorgsame Hand' (4, 44); 'liebesicher* (4, 49); 'khegen wir leicht den gött- lidhgtCKD Schnupfen Und einen nnsterblichen Husten' (4, 69 — ^To); 'das weithinroUende Meer' (5, 2); ^das weitauf- acbaaemde, Silbeigiane Weltmeer' (3, 2—3); *meerdurch- ranschte Blltttei' (5, 10) ; deckende Harfenlaate, sehnsucht- urildcr Qfloang, sedensehmelaend und Bedcozemifaeod* (8) t7_ao); 'ntttdiucbsiditig imd msnnorblaiB' (BjSe); *fiurben- beBtimmf (10, 7); *8ch?mabeBdintek' (10, is); Hreppen- hoeh' (10, le); *sddflnniiBchcnd* (10, 22); *b»iuie Tor- flehoUene GewUndar* (10, so); ^ stüharderUidie Fllldie> des Meers (11, 20); ^li^ellges Ideht^ ans Cbiisti Somun* berzen (12, 19); das *iwhwetiende, sehwttle Gwerbe* (12, 3o) ^^Unglückbekämpfende^Heimatverlangende, Weltberühmte Griechenberzen' ('Nordsee' II, 1, 7— s); 'der schmaragdene Frühling, der sonnengeweckte' (1, 37) ; 'grosse siegende Augen' (1, 47) ; 'ein lüstern weisses Gewand' (3, 23); 'flechtengekröntes Haupt' (3,26); 'taubenmildes Lächeln', 'hochgeschürzte stolze Lippen' (3, 86, 37); 'purpurgeputzt und diaraantenblitzend' (4, 21 — 22); 'trostlos gezwungen' (4, 27); 'die öden Arme des greisen Gemahls' (4, 29— so) ; 'Strahlenbuhlende' (4, 3!») ; 'wollt' mich beglücken dein gütiger Leib' (6, 49); 'Nebel- schwache' Schatten der Götter (6, 72) ; 'schmerzenverklärt' (6, 94) ; 'feuerblühend' heisst die Sonne, die Rose des Him- mels (8, 27); 'hafisbesungen' (9, 19), 'heiligrot, propheten- gefeiert' (9, 21); 'goldgeschmtlckt, pnrpnrgeUeidet' (9, 48)« — Auch andere Neubildungen sind bemerkenswert: 'Gnaden- stehlen' ('Nordsee' T, 12, is); 'sich hinauffirömmeln' (12, 02); 'winterk^ger* ('Nordsee' II, 1, es); 'faitteroft' (1, 4s); 'die Wassenrttste' (3, e): 'die schlanke C^pmsengestalt' (8^ ss); 'die nnschende Unlgewalt' (4, t); *]ainmeri«ng> klagen (4, 4s); «Jüngliiig-Hann* (7, a). — Yeii^eht man mit sdbhen, giossenlflüs edur glttoUiehen Wondvigen die Spieehe in Heinee ersten Jngendgediehten, somossman erstannen Uber die migeheoren Ferlaäiritte, die ergemaebt hat; denn wenn.
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sich auch sein dichterisches Talent überaus frühzeitig ofieii- barte, bo gilt dies doch nicht ebenso von sein ^^r Beherrschung der Sprache. Wir wollen nur einzelne Bei'sj)iele aus dem 2. Traumbilde hervorheben, das in sprachlicher Hinsicht viel zu wünschen übrig lässt, so sehr wir den Inhalt hoch- stellen (vgl. oben S. LXXXIV). Wir finden dort: SSüss Balsamduft ans KrHutem rinnt' (is); '^Wem iiöret dieses weisse Kleid* (sa); 'Auf einmal alls schwunden war' (se, •o); *WaBche, wasche Hemde rein' (23); 'Zimmre hurtig Eicbenschrank' (52); ^Schaufle Grube tief und weit' (7e); *^ Wasserlein' (27); 'Und wie sie dies gesprochen dar' (35, 59); 'Grabesscbeit' (70); 'and näVrte mich zu ihr' (77). Ähnliche unbeholfene Wendnngen finden sich in andern Traomlnldem und Bomansen. In Nachlese 11^ 5, 4« lesen wir 'Toxgeltlgt' ; in II, 1, 19 ^sdilachset' ; 'Nordsee^ Hy 1, 87 ^schmaragdcner Fftthling'; ^Nordsee* II, 8» si '"SchwünensOge*. Gelegentlich begegnet uns auch eine Verwechsefaing des Dativs nnd Akkosatiys, ein Fehler, von dem Heine sich niemals Tollstliiidig hat freimachen können. So lesen wir *Und pressen an glühender Brust' ('Traumbilder' 10, is); 'Einen heiligen Becher, geftlllt bis am Rand' ('Romanzen' 10, 22); 'Über mein Bett erhebt sich ein Baum' ('Heimkehr' 87, 5); 'Am Mastbaum ge- lehnt' ('Nordsee' II, 8, 17); 'Heldengedicht in zwei Ge- sänge' (Nachlese II, 1); 'Wollest nimmer mich Verstössen In der W( It so kalt und stlndig' (Nachlese IT. 4). Liest man die .Tu^eiKUiriePe von Heines Mutter, die btrodtmann in der 'Deutsclien Uundschaii', 3. Jahrgang, 1877, S. 86 ff. veröffentlicht hat, so darf man annehmen, dass in dem Eltemhanse unsers Dichters kein fehlerfreies Deutsch ge- sprochen ist) denn jene Briefe wimmeln von grammatischen Fehlern der fraglichen Art Es ist also wahrscheinlich, dass wir in Heines ttbrigens sehr seltenen Verwechselungen der Casus Spuren ungünstiger Jugendeinflüsse sni erikennen haben« Der Euhm eines klassischen Stilisten wird nnaerm Dichter trota alledenk immer nnangefochten bleiben.
Es erübrigt noch ein knrses Wort Aber Metrik und
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Beim in Heines Gedichten zu sagen, obwohl hierüber nicht viel Einzelheiten vorzubringen sind. Von den kunstvollen italienischen Metren hat er sieh nur des Sonettes bedien! (^Traumbilder'* 3 und 4, dann natürlich in der Abteilung, die nach dies« Versmass betitelt ist, nnd Nachlese I, 6 nnd 13, H, 20, 28—25, III, 3, 5—12) und femer der Stanze ('Lyrisehes ibitermeno' 61). Teninen, Eanzonen | IL dgl. hat Heine nie Terfesst Der iambisehe Bhmkve» ^ ist im *Batdi£F* nnd in der 'GtftterdMnmierQng^ benutzt ; | das freie ungereimte Versmass der Nordseebüder lehnt sieh wohl an dai^enige'ln'CFbelSes'Oden an. * Sechs, neben und acht Verse d^'S^phett"' begegnen uns bei Hone selten; gewöhnlich wfthlt er Strophen von vier Versen mit einem überschlagenden Koime, doch linden sich deren nicht selten auch zwei. Daneben tritt aber auch die Reimform a a b b auf. Die Verse sind meist drei- oder viertaktig, klingend oder stumpf. Mehrsilbige Seukunpren wechseln ab mit ein- silbigen: der Hiatub ist nicht veimicden ; die Reime sind häufig unrein und auch rührende KelrtK koinmen vor. Ein und dieselbe Assonanz in jedem zweiten Vers des Gediclites findet sich in der 'Romanze vom Rodri^o', in der 'Donna Clnra' nnd im ^Almansor'. Heine legte vor allem Wert auf den rhyth-^, mischen Wohlklang; metrische Kunststücke schienen ihm lächerlich, wie aus seiner Polemik gegen Platen (^Reise- bilder* Bd. III) ergötzlich hervorgeht Wenn er sagt, dass Schlegel ihm viel metrische Geheimnisse erschlossen habe, so dürfte sich dies besonders auf die Behandlung des Sonetts beeiehen. An Wilhelm Mttller schrieb er : 'Ich bin gross ge- nug, Ihnen offen zu bekennen, dass mein klemes Intermesato-' Metrum nicht bloss snfiülige Ähnlichkeit mit Ihrem gew(^hn- liehen Metmm hat, sondern dass es wahrscheinlich seinen j geheimsten Tonfidl Ihren Liedern verdankt.*
9. Überblicken wir das anrflckgelegte Gebiet, so mDssen wir schier erstaunen ttber die nnerschöpfliche Ftllle nnd metsteiliafte Handhabung der Darstellungsmitfcel , die wir bei Heine beobachten. 'Gebt ihr ench einmal fBot Poeten, So kommandiert die Poesie!' Es scheint, dass Heine sich auf ein solches Kommandieren besser verstanden imt, als Goethe, und nicht selten ist ihm eben hieraus ein Vorwurf
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tremaclit worden, indem man annahm, das? eigentlich seine ganze Begabutig in dieser formalen Fertigkeit zu suchen sei. Wir teilen diese Ansicht nicht (s. oben S. LXIX), und glauben yielmehr, dass ein Dichter sein Handwerk, nie woL gat Tersteben kann. Beobachten wir doch »ach bei Shakespeare die gleiche Freude an dem ungebundenen, genialen Spiel mit den dichterischen Ausdrucksmitteln. Eben diese formale Gkmndiheit hat Heinrich Heine Tor einem Fehler bewahrt, von dem die deutschen Dichter am aller-
i wenigsten sieh frragehalten haben: Heute verMt nie in ab- straktes Gerede; er veESchmdit es, lange Bebachtongen aas- sospmnen und hsAet überall an der lebensvollen sinnlichen , Anschauung, Nur ganz geringe Ans&tae zur Beflexion lassen sich im *Buch der Lieder* auffinden, so in den Worten 'Der Tod, das ist die kflUe Nacht, Das Leben ist der sdiwttle Tag' ('Heimkehr' 87, 12) oder 'Das ist das Leben, Kind, ein ewig Jammern , Ein ewig Abscbieduelimen , cw'ges Trennen!' ('Heimkelir' 68,6 — e), oder: Kme ^osse Land- Btrass' ist diese Erd\ Wir Menschen sind 1 Passagiere' ('Ro- manzen' 19, 1—2). Im übrigen ma^ man hiublicken, wohin man will, man findet konkrete Einzelfälle, sinnliches Leben.
Heine besass ohne Frage von Haus aus eine überaus anschauliche Phantasie, aber die Hsthetisclion Grundsatze, die er beherzigte, und das Ergi'eii'en der von uns genauer be- zeichneten Darstellungsmittel hat ihn in dieser Beziehung wesentlich gestärkt und schliesslich zum Meister gemacht. Wir haben zwar keine ausdrücklichen Zeugnisse dafür, dass er wie Goethe in der Binsamkeit mit Freunden und Be- kannten, die er sich vergegenwärtigte, lebhafte Zwiegespräche hielt, oder dass er sich irgendwelche sinnliche Gegenstände wie leibhaft vorstellen konnte und dass diese nun in seinem Innern die sonderbarsten phantastischen Yerwandlnngen dntclimachten. Aber dass aneh er das Abwesende scharf vor Augen hatte, möchten whr ans manchen Stellen seiner Gedichte schlieesen. So heisst es ui dem 5. Freskosonett; 'Und wie in eines Zanberspiegels Grande Seh* ich das Bild* nis memer^ Liebsten wieder* (V. 5 — 6). Beim Gesang der Karoluie Stern steigen ihm die Märehenbilder seuier Jugend
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deollieh hervor ('Bomansen' 16« is—ss) ; Henr Ulrich sieht di8 Mägdlein von holder Geetalt ihm ans den BanmeB*
zvreigen, im Yolksgewühl imd in der Wildnis entgegen- wmken^ and ebenso siebt er die Mutter ('Romanzen' 15,
3—8, 3i). Im Wald reitend, träumt der Dichter von einem feierlichen Emptanc: bei der Geliebten, die sich lUngst von ihm abgewandt hat: die Hunde bellen, die Diener erscheinen mit Kerzen, er aber eilt die Wendeltreppe hinauf'^ und in dem leuchtenden Tepp ich gemach umarmt er das semer harrende Mädchen ('Lyrisches Intermezzo^ 59, 7 — in). Aus der 'Wünschelrute^ lacht ihm die Heimat imd besonders der Kölner Dom entgegen ('An H. Str.', S. 51); ebenso zaubert ihm Rousseaus Freundesgruss die rheinische Heimat vor Augen (Nachl. III, 10, 5, ff.) u. dgl. m.
Wer es versteht, sich dichterische Gkbüde in lebens« Tolisn Anschoanngen zu vergegenwärtigen, dem werden ans allen BHlttam des 'Buchs der Lieder* bnntbewegte Gestalten horvoisteigen. Verglicht man aber den Charakter dieser YorBtellung«!!, ganz abgesehen von den damit verknüpften Gefühlen, mit denjenigen Gkethes, so wird man sich bald flineB grossen Unterschiedes bewnsst werden: während nftm* heb bei letssterem die VorBteUnngen dmrch ihre plastische Klarheit erfreuen, haben sie bei Heine eher dnen bemahe itocfaenden Olanz, der nieht selten an die glühende Phan> tttie eines Dante gemahnt.
Mit solcher Anschaulichkeit verbindet Heine, wie wir schon oben flüchtig bemerkten, eine seltene Bogabuu^ tUr neue und ei^enarti^'e Verknttpftingen der Vorstellungen. V(m ihm gilt so recht das Wort Leonorens im ^^Tasso' : 'Das wwt Zerstreute sammelt sein Gemüt, Und sein Gefüld be- lebt das Unbelebte.' Man lese nur, was wir unter Nr. 5 dieses Abschnittes vorbrachten, und man wird über die
^Tossartigen und selt«?amen Einfalle dieses DJchters staunen! Man hat den Eindruck, dass ihm wäiirend des Schafiens die Gedanken oft blitzartig auftauchten und unablässig immer neae kühne Verbindungen eingingen. Während andere mit ihrem geistigen Vermögen haushälterisch umgeben müssen, Mhsint er in nnermessUchem Reichtum zn schwelgen. Aber
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eben diese verschwenderische Fülle hat ihn gelegentHch za pbaiitastiflchen Übertreibungen geführt, die er dann selbst verBpottet.
Heines Gedichte haben gegenwärtig wieder mit der Un- | gonst einee nicht gans kleinen Teils des deutschen Pabiikmmi 2a kämpfen* Dae meist etwas unehrliche oder wenigstens nngereehte Farteiwesen, das das politisehe Leben beherrscht, wül sich auch in die lätterator eindrängen: der strenge Hoialtst, der berechnende Streber und das ganse liebe ' Philistertam sind einstimmig in der Verorteilang dieses sel- tenen Genies, und während uns das gesamte Ausland um ihn beneidet, will man in Deutschland noch ▼ieliach seine unleugbaren Schwächen für gT<fsBer baHon als die gewal- ! tigen Gaben seines Kopfes und Herzens. Uns aber scheint, I das8 auch hier die Worte Schillers am Platze sind, die er i eiust an Scluvan schrieb- 'Ich glaube, erst alsdann, wenn | man das Gute eines Dings eingesehen hat, ist man berech- tigt, das Urteil über das Schiiuime zu sprechen.'
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, Durch Kntieibuiig von Handschriften iiaben mich bei Herstellung dieser Ausg-abe aufs gütigste uuterstiitzt : die Ver- waltung der Küiiigiichen Bibliothek zu Berlin. Herr ]\airimer- j herr Baron von Donop in Frankfurt am Main, l'reifräulein von Koenig- Warthausen in Stuttgart und vor allem Herr Amt^gerichtsrat Sethe in Berlin. Herr Dr. Oopp in Ham- burg entlieh mir eine ttberaus seltene, lange TOigeblich ge- suchte Zeitschrift. Ihnen allen^ sowie dem Herrn Heraus- geber dieser Sammlung, der mir mit unermüdlicher Sorgfalt ratend und helfend zur Seite stand, spreche ich hierdurch meinen ▼erbindlichsten Dank aus.
Glasgow und Jena.
Ernst Elster.
Berichti rrun Ofen.
lies: S. VI, 17: U, 5 und 10 | S. IX, 22: Nachlese lU, 7 | S. X, 2: Selbstgefiihl ' XTV, 32: (^Lyrisches Intermezzo» 11; | S. XVni, 25: (Sonette an Sethe 4) | S/XXIU, 1: (47) | S. XXIV, 8: (45)|
b. 50, 3: 3ieifcodpu^,|. ;
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lY. Draeknaehweise.
Baeh der Lieder.
Junge JUelden.
Seit»
Traumbilder. 1) ^Gedichte' S. III f. — Als 3w^ifl"""?^ ^'^r ^^i" Inhalts-
10 Hunbnm Wftcbter 8. 2. 1817 Nr. 17. Zusammen mit Nachlese» Venn. Gedichte Nr. 4 unter dem Titel:
^mi Sieber ber ÜJJinii«. Yorliegendes hat die weitere Uberschrift: 1. ^er 2'rctum. Beide Gedichte imtenclirie-
hpnr 'Bd. ^reubf)oIb 'liicten|arf 3
3} Abend/, itnng 27. 10. 1821 Nr. 258. — Überschrift: ^er ©lürfrouujd^. Unterschrift: S3criin. $. $eine. — Druck- fehler: T. 14
4) 'Gedichte' S. 9 Nr. 3. — Uberschrift: 2)te 2:rauung . 7
5) ^Gedichte» S. 10 Nr. 4. — Überschrift: 5)ie <öod)ie\t . 7
6) 'Gedichte^ ^. 1^^ Nr. r>. — Uber^cbriff : Ter Hnmvf. — Y. 44. Im Text der 'Gedichte' steht jeins iiiebc^eu, die Besserung fetn§ £te6 debt das Druckfejüerverzeichnis . 9
7) Gesensehafter 11. e. 1821 Nr. 93. — übersehrift: $oe* ttfcf^e ^u^fteaungen. Y. S){e Otoutnat^ üntersehrift: öerün. ^, ^cine 11
8) GeselKrlinftpr 7. 5. 182! Nr. 73. — Überschrift: ^oetifc^c 2luö)teUungen. I. Xex Ktrc^^of. Unterschrift: 83erlitt.
^ctnc 14
9) «Gedichte» 8. 82 Nr. 8. — Überschrift: SHe 8(affe . • 19 10) «Gedichte» S. 84 Nr. 9. — Überschrift: ^ (^a^en . 20
Lieder.
8 «Gedichte» S. 46 Nr. 4. — fborschrift: toifQVlttltg . . 22 HamburgB Wächter 17. 3. 1817 Nr. 33. — Uberschrift:
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Stile
S)ie Stunbeit. Zwischen Nr. 4 dieser Abteilung und Nachlese II, Nr. 7 (^te Se^te). Gemeinsame Untanchrift:
S^reub^olb 9itefen^arf 22
8) Handschrift (im Besitze des Hrn. Amtsgerichtsrats Sethe in Berlin, als Bl. 13). Ein r;i:itt in 8« (12V4: 20^/2 cm.), gelbes Pa})ier mit Wasserlinien und Rest eines Wappens als Wasserzeichen ; eine Seite beschrieben. Bezeichnung J^jfia und Verweis auf den Druck n(i der ersten Ge- sammtausgabe von fremder Hand. — Uberschrift: Siebe 28
4) Hamburgs Wächter 17. 3. 1817 Nr. 38. - Übersclirift: 2)er 3i"i"iermatTn. Vgl. Nr. 2 diespi* Abteilung. Vor- liegendes Gedicht dort an dritter Stelle 23
5) < Gedichte» S. 52 Nr. 9. — Überschrift: 2ehem^U . . 23
6) * Gedichte» S. 64 Nr. 10. — Überschrift: 2lMa^rt ... 24
7) <Gedichte> S. 56 Nr. 11. — Überschrift: ICuf bem 9t^in 25
8) «Gedichte» S. 110 Nr. 2 der ©onette imb ucvtn. ©eH^ie.
— Überschrift: Sin (^axl j). U. 3nS 8tamm5uc| • . . 26
9) «Gedichte» S. 59 Nr. 13. — Überschrift: S^ad^^att ... 26
Romanzen.
1) 'Gedichte» S. 61 Nr. 14 der SRtmielieber 27
2) «Gedichte^ S. 70 Nr. 2 27
3) ^Gedichte^ 8. 71 Nr. 3 28
4) ^Gedichte» S. 73 Nr. 4 29
6) ^Gedichte» S. 76 Nr. 5 30
6) «Gedicht»' S. 77 Nr. 6 81
7) ^Gedichte' S. 79 Nr. 7 82
8) ^Gedichte» S. 80 Nr. 8 88
9) HamburfiTs Wächter 27. 2. 1817 Nr. 25. ~ Unterschrift:
<B\). SJreuö^olö 9iiefen§arf 34
10) ^Gedichte» S. 90 Nr. 10 39
11) GeaeUschafter 11. 5. 1821 Nr. 75. — UberBChrift: foe* tifc^e 9{uil|leaungetu IL S)te Sßimiefclttger. UnAerschrift: SJerlin. .^cinc 40
12) «Gedichte» S. 96 Nr. 13 41
13) ^Gedichte» S. 97 Nr. 14 42
14) «Gedichte» S. 99 Nr. 15 42
15) Des Rheinisch-westädiadien Anzeigers vom 14* II. 1820 Nr. .92 Beilage „Kunst- und Wissenschaftsblatt^ Nr. 44. — llierschrift: @ebic^t. S)ai^ Siebten ooit ber Steile. Untei-schrift : $eine . 48
16) «Gedichte» S. 132 Nr. 13 der ©onette imb ocrm. ©ebtc^te 45
17) «Gedichte» S. 135 Nr. 15 der Sonette imb Dcrm. ©eöii^te 46
18) GesellsebAfter 12. 5. 1821 Nr. 76. — Überschrift: ^oe-
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Sdt»
tifc^e äludfteEunaen. mi. ©efpräc^ auf ber ^abec^ntet
$athe. ünteracmrift: Oerfin. $eiiie 47
19) «Gedichte^ S. 128 Nr. 10 der emMt ttiU> oem. 0cbtte 48 <6edidile> & 127 Nr. 9 der 6oiictt» unb oerm. Otemtf 40
Sonette.
Ab A. W. V. Schlegel. Des Gp^f^Il^rhaftcrs vom 14. 5. 1821 Nr. 77 Beilage .Bemerker** Nr. 10. - Vgl. Nachlese III
Nr. 7 und 8 . 50
An meine Mutter, B. Heine. 'Gedicbte' S. 113 Nr. 5 50
An R Str. «Gedichte» 8. 115 Nr. 6 51
Fr esco -Sonette an Christian S. «Gedichte» S. 116 ft Nr. 7 der Sonette unb cerm. r^cbidjte. - I— Tü. Y YII und IX werden hier in der ?'assung der '(iedicht«»' ge- geben. Da« in den ^Geüichtun' an achter Stelle stehende Sonett iindet öich in uut>ror Nachlebe 1. Ei'ste Abteilung Nr. 18 8. 202. ~ IV und VIII zuerst im Gesellschafter 14 5. 1821 Nr. 77 unter dem Titel ?Joettf(^e Stnöftettun« £?cn. lY. (Sonette an einen Jreunb. Unterschrift: Serlin. h. v^eiiie. — IV als Nr. „l\ YUl aU Nr. ,2« im GeseU- Schalter 52
Lyrlsdies Iiiteniieuo*
Dem Lyrischen Intennez^o war im ältesten Drucice in den ^Tragödien» keine besondere Dedication vorgesetzt wor* den. Aber das ganze Werk (Tragödien neb st dm Lyr. Infcerm.) trug die Suelgnuttg, welche wir in der Nach*
lese ni Nr. 14 tif^hon. Prolog, Handschrilt in der Hadowitzschen Autogi-aphensanun- hing der Kgl. Bibliothek zu Berlin Nr. 7211. Ein gelbes üuartblatt, beiderseits beschrieben. — Überschrift: 2)ad Sin^ 9m MBben Stüter. (Spftter im Bach der lieder als ^rotog des Lyr. Interm. au%enommen.) Unterschrift: 53. .^eine. - \. 22 für iDtnfcn erst 5It|eK gesehrieben • 57
1) Buch der Lieder, 1. Aufl. S. 112 58
2) Gesellschafter 9. 10. 1822 Nr. 161. — Zusammen mit Lvr. Interm. Nr. 8, 39, 40, 48, 50, 53, 54, 55, 57, 59, 68 nnd Nachlese I, Erste Abteüung Nr. 8 8. 199 tmter dem Titel: Siet^e^n Sieber oon ^eine. (©^ii^tet im ^erbfte.) Vorliegendes Nr. „I" im Gesellschafter ... 59
8) Handschrift (im Besitze des Hrn. Amtsgerichtsrats Sethe in Berlin, als Nr. 11). Ein Bogen m^^ (19-/3: 232/3 cm.). Wasserzeichen: ein Wappen, die Buchstaben JFN und Wasserlinien; hellgelbes Papier. Im ganzen 10 Gedichte.
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Zusammen mit Lyr. Intenn. Nr. 4, 12, 14, 21, 29, 80, 81, 64[iiiid Neue Gedidrte, Kcoar JMhlmg Nr. 51 unter
dem Tnel fiteber. AUe 4 Seiten beschrieben. Yerwei-
gnngen auf den Dnick in der ersten Gesamtausgabe und das Wort Heine auf S. 1 von fremder Hand. Die Gedichte von Heine nicht numeriert; vorliegendes steht dritter SteUe (S. 1) 59
4) Handsebrift. — Yd. Nr. 8: TorUegendes Gedidi neunter Stdle. — V. 8 fmibtoßc^ ist nachlässig imd für das ursprüngliche und später wieder aufgenommene bitterlic^ gehcbneben; es ist nicht sicher zu. sagen, ob
von Heines Hand 59
5) Handschrift (im Besitze des Hiu. AmtsgehditH-ats Selbe inBeriin als Nr. 18). ESn Blatt in 4^ 81 cm.) gelV liebes Papier^ Kanten zerstossen und abgerissen; Wasser- zeichen J Wnaiman. Bezeichnung Heine und Verweise auf (U*n Druck in der ersten Gesamtausgabe von frem- der Hand. — Zusammen mit L\t. Interm. Nr. 22, 34 und 35 unter dem Titel Bieber. Vorliegendes Nr. „I". — y. 8. Fftr %tmm erst 2)om geschrieben. Y. 6. IM mcbrieben: 8alb ahet f&tk fie blei(^ bet Zob .... 88
8) Westteutscher Musenalmanach für 1823. — Zusammen mit Lyr. Interm. Nr. 20, 47, 48, 60, 62 und Nachlese I, Zweite Abteilung Nr. 4 mit der Überschrift lieber auf S. 148 bis 154. ünterschrift: ^. |)cine. Im Register: $eine, ^einric^. Yorliegendes Gedicht Nr. JL*^ 8. 148 . 60
7) Handschrift (im Besitie des Hm. AmtBgeriditsratB SeÜie in Beriin als Bl. 14). Ein Blatt in 8^a3: 20Vi cm.X Wasserzeichen J F Nüsche. Bezeichnung Heine und Verweise auf den Dnick in der ersten Gesamtausg. von fremder Hand. — Zusammen mit Lyr. Interm. Nr. 28, Nachlese I, Zweite Abteilung Nr. 2 und 14, II, Nr. 11. Yoriiegendes Gedicbl an dritter SteUe. BmakangSrnm und Druckverweisongen von fremder Hand. — Y. 6 erst geschrieben Söie'n Äufe 60
S) Gesellschafter 9. 10. 1822 Nr. 161. — Vgl. Lyr. Interm. Nr. 2; vorliegendes Gedicht Nr. „X" im Gesellschafter . 60
9) «Tragödien» S. 75 Nr. 8 61
10) «Tragödien' & 77 Nr. 9 62
11) <Traffödien' S. 78 Nr. 10 62
12) Handschrift. — Vgl. L}t. Interm. Nr. 3. Vorliegendes Gedicht steht an erster Stelle; es ist mit Bleistift durch- strichen 62
13) Gesellschafter 31. 7. 1822 Nr. 121. — Zusammen mit Lyr. Intenn. Nr. 25, 26, 27, 82 nnd Nachlese I, Erste
CIX
Seite
Abteilung, Nr. 10 mit der Uberschrift: I8ieber wm ^eint. Vorliegendes Xr. „1" im Gesellschafter . . 68
14) Handschrift — Vgl. Lyr. Interm. Nr. 3. Vorliegendes Gedicht an zweiter Stelle im Gesellschafter. — V. 2, 4, 6
für ma(&' erst äRacü' geschrieben 63
15) «Tr^ödien> a 81 Nr. 16 68
1(9 Anrora. Taschenbadi f&r 1823. — Zusammen ndt Lyr.
Intenn. Nr. 3-5, 14, 21, 22, 29-31, 34, 35, 64, 66, Heimkehr Nr. 51, und Nachlf>se I, Erste Abteilunj! Xr. 7 und 11 mit (Ut Überschritt: Bkh}ehn Sieber von 6. i^eine. (©ebicütet im SDßinter.) S. 161—^171. Vorliegendes
Nr. „Xni" 64
17—19) «Gedichte* S. 62-64; Kr. 15, 1-^ — UberBclirift Xie Setma^tte 64
20) Westteutscher Musenalmanach 1888 S. 152 Nr. „V*
Vgl, Lyr. Interm. Nr. 6 65
21) Handschrift — Vgl. Lyr. Interm. Nr. 3. Vorliegendes Lied an sechster Stelle 66
23) Bandsdirifti YeL Lyr. ^teim. Nr. 5. Voiliegendefl Nr. „n« : . .
28) Gesdlschafter 6. 1822 Nr. 101. — Zusammen mit Lyr. Intcnn. Nr. 7, 24, 28 und einem Liede, das in die „Neuen Gedickte" aufgenommen wurde, unter dem Titel : ^\xn\ grüi^lingö'Sicber oou $cine. Vorliegendes Nr. „y** im GeseUadiaftw 66
24) Gesellschafter 26. 6. 1822 Nr. 101. - Vgl. das vorige Gedicht; vorliegendes Nr. „HI" im Gesellschaft pr . . 67
25) Gesellschafter 31. 7. 1822 Nr. 121. — Vgl. Lyr. Interm.
Nr. 13. Vorliegendes Nr. „II" im Gesellschafter ... 68
26) GeseUschafter 31. 7. 1822 Nr. 121. — Vgl Lyr. Interm. Nr. 18b YorliegeDdes Nr. „m** im Geedschafter . .
27) GeseUschafter 31. 7. 1822 Nr. 121. — Vgl. Lvr. biterm. Xr. 13. Vorliegendes Nr. „V" im Gesellschafter ... 68
28) Handschrift — Vgl. Lyr. Interm. Nr. 7. Vorliegendes
an fünfter Stelle 69
29) Handschrift. — VgL Lyr. Interm. Nr. 3. Vorliegendes Gedicht steht an fUnfter Stelle. — V. 1 fotange, fo lange, V. 12 roat in der Handschrift. Y. 12 zuerst geeclffiebeiis '^tio tvax ber bünttnftc ber bummen ©treiben .... 69
30) Handschritt. — Vgl. Lyr. Interm. Xr. ä. Vorliegen- des an vierter Stelle. — V. 1. Sluegelein m der Hand- schiift 70
81) Handschrift. — Vgl. Lyr. Ihtenn. Nr. 8. VoiMegeDdes an siebenter Stelle. — Y. 3 statt Mü^enber erst lfu((« [tenderj geschrieben • 70
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GeseUschafter 81. 7. 1822 Nr. 121. — Vgl. Lyr. Intern» Nr. 13. Yorliegenaos Nr. »Yl" im GeseUschafter . . 70
33) ^Traffödien^ S. 94 Nr. 31 71
34j Handschrift. — Vgl. Lvr. Intern. Nr. 5. Yoriiegendes
Nr. „IV". Es ist mit Bleistift dnrcliBtricheD .... 71 85) Haadsebrift — Vgl. Lyr. Interm. Nr. 5. YorliegandeB Nr. „III''. — Y. 2 und 4 erst SBBeitien und toeinen ge- schrieben, kräftig durchstrichen 72
36) ^Tragödien^ 8. 96 Nr. 35 72
87) «Tragödien' S. 97 Nr. 36 72
38j irafiödien' S. 98 Nr. 87 TS
89) QeseUflcfaalfcer 9. 10. 1822 Nr. 161. Vgl Lyr. Interm. Nr. 2. Yoriiegendes Nr. „II" im Gesellschafter . . « 78
40) Gesellschafter 9. 10. 1822 Nr. 161. — Vgl. Lyr. Intern.
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „III" im Gesellschatter ... 74
41) 'Tragödien' S. 102 Nr. 41 75
42) <Tragödien> S. 108 Nr. 42 75
48) <Trag5dien> S. 104 Nr. 48 75
44) «Tragödien» S. 105 Nr. 44 76
45) «Tragödien' S. 107 Nr. 45 77
46) «Tragödien* 8. 107 Nr. 46 77
47) Westteutscher Musenahnauach für 1823 S. 151 als
Nr. -lY". — Vgl. Lyr. Interm. Nr. 6 78
48) GesdllBehafter 9. 10. 1822 Nr. 161. — Lyr. Intenn.
Nr. 2. Yoriiegendes Nr. „Y^ im Geselttchafker ... 78
49) «Tragödien» S. 110 Nr. 49 79
50) Gesellschafter 9. 10. 1822 Nr. 161. ~ Vgl. L^t. Intern.
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „VI" im Gesellschafter ... 79
51) «Tragödien' S. III Nr. 51 79
5^ «Tiagddien» 8. 112 Nr. 52 80
58) Gesellschafter 9. 10. 1822 Nr. 161. — Yd. Lyr. Intenn.
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „VII" im Gesellschafter ... 80
54) Gesellschafter 9. 10. 1822 Nr. 161. - Vgl. Lyr. Interm.
Nr. 2. Yoriiegendes Nr. „YTH'' im Gesellscbtitter . . 81
55) GeseUschaiLer 9. 10. 1822 Nr. 161. ~ Vgl. Lvr. interm.
Nr. 2. Torliegendes Nr. „IX'* im OeselficlisM ... 81
56) «Tragödien» S. 116 Nr. 56 82
57) Gesellschafter 9. 10. 1822 Nr. 161. — Yd. Lyr. Intenn«
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „XII" im Gesellschafter ... 82
58) Gesellschafter 9. 10. 1822 Nr. 161. — Vgl. Ljt. Interm.
Nr. 2. Yoriiegendes Ni. „XI ^ im Gesellschatter .... 88
59) Gesellschafter 9. 10. 1822 Nr. 161. — Yd. Lyr. JnUsmL
Nr. 2. yoriiegendes Nr. «Xm" im GesSlschafter . . 88
60) Westteutscher Musenalmanach fUr 1823 S. 158 als Nr. VT". — YgL Lyr. Interm. Nr. 6. — V. 8 ©inel, im Westt M. 88
1
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t
au
61) Gesellschafter 4. 2. 1822 Nr. 20. — Mit Nr. 65 des T.yr. Interna, zusammen, unter dem Titel ^wci "Traum* fcilber von ^. ^einc. Zu 2:^rai!mbilber die Anrii» rkung: uieieu v^eiten ift mir auüel>eutet. worbeti, ha\i bei bem (^i^dttd S^vomitiHlber, ber m tnebieit, in ber SRattm« f4en ^uc^^anb(ung erfd^ienenen (Itebt^tett entl^a(ten ift, eine fiüde fü1^r6ar fei, unb ein SRecenfcnt betncrft feijfr n)0^(n)offenb : ba| btefe meUd^t burcf) eine ?ti ftrenge ©t^tunc; entftöitben fet)ii möge. 3Ba^ biefe ftrenge ©i^* tung ktcifft, fo lüeife ic^ teibcr nur ju gut, bafe eö bamit nit^t fo gan^ rid^tig ift, unb ba^ fic^ im (Sfegent^etl viel ttnmfed unk UnerquidKtdKd in meine <5a3Rin(ttn0 ein« gefd^tic^cn f)at Xk nac^ftd^tige 3WiIbc, womit man biefcig umfd^fetert, mac^t mir äur ^flid^t, meni^ftcn^ bie angebeutete Sücfe burd^ obige aroei ^raumbilber |u fütten. Se^tere wären ^ni^ä^m oem adbim unb neunten 2:raumbUbc ein au f (galten. ^. ^. Vorliegendes Nr. „I" Im GesellBchafter. — Y. 9 üXmn, wtb fte§', im Qesell-
62) Westteutscher* Musenalmanach kr 1823 S. 160 als
Nr. „m". — Vgl. Lyr. Interm. Nr. 6 85
63) Gesellschafter 9. 10. 1822 Nr. 161. — V«l. Lyr. Interm.
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „IV" im Gesellschafter ... 85
64) Haadsdirift. — Vgl Lyr. Litenn. Nr. 8. Vorliegendes
an achter Stelle 85
65) Gesellschafter 4. 2. 1822 Nr, 20 als Nr. »II«. — Vgl. Lyr. Interm. Nr. 60 . . 86
66) Gesellschafter 28. 1. 1822 Nr. .16. - Zusammen mit Lyr. Interm. Nr. 22 mit der Überschrift: R\mi -lieber
wn $eine. Vorliegendes: IL 69(iiefitev»9[ienb . • . 87
IHe Heimkehr.
Dedication und Motto aus dem ersten Bande der 'Reisebilder^ 1. Auflage, Hamburg 1826, wo die Lie- der dieser Abteilmig (doch mit emlgen Abweichungen, worüber die vergleiehmte Tabelle boichtet) laerst yer- einigt erschienen.
1) Biene 31. 1. 1826 Nr. 13. — Zusammen mit Heimkehr Nr. 32, 33, 42, 43, 60, 62 unter dem Titel kleine ©e- biegte oon (©cfÄrieben im ^erbfte 1823.) Vor- liegendes an erster Stelle in der Biene 89
2) Gesellschafter 26. 3. 1824 Nr. 49. — Zusammen mit HpiDikehr Nr. 3, 4, 6-9, 11-13, 15-18, 20-22. 27—29, 31, 40, 41, 49, 50 , 55, 64, 71, 72 , 78 und
cxir
Satt«
Nachlese, Liebeslieder, zweite Abteilung, Nr. 5, 7 und 8 mit der Überschrift: ^rei imb brei^ifl ©ebic^te Don Ö. fieine in Nr. 49 — 52 des Gesellschafters, vom 26., 27.. 29. und dl. Ute 1824. Nr. I-Vm dieser 88 Ge- dichte wurden in Nr. 49. Kr. IX XV in Nr. 50, Nr. XVI~XXI in Nr. 51, Nr. XXII-XXXIII in Nr. 52 des Gesellschafters abgedmckt Vorliegendes Nr* „I" im Gesellschafter 90
3) Gesellschafter 27. a. Iö24 Nr. 50. — Vgl. lieimkehi'
Nr. 2. Vorliegendes Kr. „IK*^ im GeBdlschafter ... 91
4) Gesellschafter 26. 3. 1824 Nr. 49. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2; Vorliegendes Nr. „U"" im Gesellsehafter ... 91
5) Reisebilder Bd. I, 1. Aufl. S. 7 Nr. 5 92
6) Gesellschafter 27. 3. 1824 Nr. 50. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „X" im Gesellschafter ... 92
7) Gesellsehafter 27. 8. 1824 Kr. 50. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „XI" im Gesellschafter ... 93
8) GeseUschafter 27. 3. 1824 Xr 50. — Vgl Heimkehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „Xll" im Gesellschaftn- .94
9) Gesellschafter 27. 3. 1824 Nr, 50. — Vgl. liemikehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „Xlll'^ im Gesellschafter . . 95
10) ReiseMder 1, 1. Anfl., S. 14 Kr. 10 95
11) Gesellschafter 27. 3. 1824 Nr. 50. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorüegendes Nr. „XIV" im GeseUschaflier . . 96 X2) Gesellschaftor 27. 3. 1824 Nr. -M), - Verl. Heimkehr
Nr. 2. Vorli(-ü;endes Nr. „XV"* nn Geseiischafter ... 96
13) Geselibchaiter 29. 3. 1824 Nr. 51. — Vgl. Heimkehr
Kr. 2. Yoriiegendes Kr. „XVI" im Gesellschafter . . 97
14) Reisebüder I, 1. Aufl., S. 19 Nr. 14 98
15) Gesellschafter 29. 3. 1824 Nr. 51. — Vgl. Heunkehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „XVU" im GeseUschafter . . 9S
16) Geseiischafter 26. 3. 1824 Nr. 49. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „IH" im Gesellschafter ... 99
17) Gesdlsdiafter 26. 8. 1824 Kr. 49. — Vgl. Hdmkdir
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „IV" im Gesellschafter ... 99
18) Gesellschafter 26. 8. 1824 Nr. 49. — Vgl. Heimkehr
Kr. 2. Vorliegendes Nr. „\" im Gesellschafter ... 100
19) Keisebilder I, 1. Aufl., S. 23 Nr. 19 100
20) GeseUschafter 26. 3. 1824 Nr. 49. — Vgl. Hemikuhr
Kr. 2. Vorliegendes Kr. „VI** im GeseUschafter ... 100
21) GeseUschafter 26. 3. 1824 Nr. 49. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „VH" im Gesellschafter. . . 101
22) Gesellschafter 26. 3. 1824 Nr. 49. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „VIII" im Gesellschafter . . 101
23) lleisebüder 1, 1. Aufl., S. 27 Nr. 23 102
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24) K( i-r],iMer I, 1. Aufl, S. 28 Nr. 24 102
26) Agrippina 25. 7. 1^24 Nr. 90. — Znsammen mit Heim- kehr Nr. 80, Nacliiese I, Erste Abteilung Nr. 12 und ^inem Liede aus den *Neuen Gedichten' mit der übersclirift Bieber vm ••••e. (3d;Iuü.) [Nr, 8— lU Vorliegendes Nr. 8. Vgl. Heimkehr Nr. 80 103
26) Reisebilder I, 1. Aufl., S. 29 Nr. 26 lOa
27) Gesellschafter 29. 1824 Nr. 51. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorliegenlies Nr. „XX" im Gesellschafter ... 103
28) Gesellschalter 29. 3. 1824 Nr. 51. — Vgl. Heimiiehr
Nr. 9. Torliegendes Nr. »XXI** im Oesellschafter . . 104
29) GK.ellschafter 31. 8. 1824 Nr. 52. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. .,XXIII" im Gesellschafter . . 105
30) Agrippina 28. 7. 24. Nr. 89. — Zusammen mit Nach- lese I, Erste Abteilung Nr. 14, II Nr. 15, 17, 18, und einem Gedicht, das in die 'Neuen Gedichte^ sowie einem, das in den Homanzero aufizenommen wurde, mit der Überschrift: Sieber von ****e. Vorliegendes
Nr. 3. Vgl. Heimkehr Nr. 25 m
31) GeseUschalter Sl. 1824 Nr. 52. — Vgl. Hr iml.-rbr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „XXIV" im Gesellschalter . . 106->
32) Biene 31. 1. 1826 Nr. 13. — Vgl. Heimkehr Nr. 1. Vorliegendes Nr. „IV" in der Biene 107
83) Biene 81. 1. im Nr. 18. — Vgl. Heimkehr Nr. 1. Vorliegendes Nr. «V" in der T5i( ne 107
34) Pheinblüthen fiu- das Jahi' 1-25 S. 849 Nr. VT. ^ Zusammen mit Heimkehr Nr. 35 , 36 , 44 , 45 und Nachlese I, Zweite Abteilimg Nr. 1 imter dem Titel: kleine Öebicüte ooii S. 346—49 107
85) Rhdnblüthen f. d. J. 1825 S. 848 Nr. IV. Vgl.
Heimkehr Nr. 84 107
36) Rheinblütben f. d. J. 1826 S. 349 Nr. V. — Vgl. Heimkehr Nr. 34 108
37) Reisrlnlder T, 1. Aufl., S. 89 Nr. 37 108
38) Reibebüder I, 1. Aufl., S. 40 Nr. 88 109
89) Beisebilder I, 1. Aufl., S. 42 Nr. 89 110
40) GesellschaflÄr 81. 3. 1824 Nr. 52. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „XXXHI" im Gesellschafter . 110
41) GeseUschafter 31. 3. 1824 Nr. 52. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. .,XXn" im Gesellschalter . . III
42) Biene 31. 1. 1826 Nr. 13. — Vgl. Heimkehr Nr. 1. Vorliegendes Nr. «VI^ in der Biene 112
48) Bi iH 31. 1. 1826 Nr. 13 — V|^. Heimkehr Nr. 1.
VorUegrades Nr. „Vn"" in der Biene 112
JMtntqxMkmtH^ de« la v. 19. Jilirh. S7. h
OXIY
44) Rheinblüthen f. d. J. 1825 S. 340 f. Nr. 11. — VgL Hemikehr Nr. 84 118
45) Rheinblüthen f. d. J. 1825 S. 346 Nr. I. — Vgl. Heim- kehr Nr. 34. — T. 4 2öafifcr)ta? in den JEUiemblttÜken IIS
46) Reiscbilder I, 1. Aufl., S. 48 Nr. 46 113
47) Rheiüibche Flora 13. 2. 1825 Nr. 26. — Überschrift: £ieb oon ipeine 114
48) B^büder I, 1. Aufl., S. 49 Nr. 48 114
49) Gesellschaftor 29. 3. 1824 Nr. 51. — Vgl Heimkehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. .XVIII" im Gesellschafter . . 114 60) GeseUschaftnr Bl 3. 1824 Nr. 52. — Vd. Heimkehr
Nr. 2. VorlieL^ iulf^s „XXV" im Gesellschafter , . . 115
51) Aurora. — Vgl. Lyr. Interm. Nr. 16. Vorliegendes
Nr. „I^ in der Aurora 115
52) Reisebilder I, 1. Aufl., S. 52 Nr. 52 115
53) Reisebikier I, 1. Aufl., S. 53 Nr. 53. — V. 4. Tn den Reisebüdem S. 53 steht 5^cttIern)ort; doch wird es in der ^nmerfunc; am Schluas des Bandes diu'ch folgende Worte berichtigt: 3. 53 3- ftet)t ^^ettlcnoort" fitttt: ^BtMmotV. SeMewS ift ber beffete 9Cu«bnut . 116
54) Reisebüder I, 1. Aufl., S. 53 Nr. 54 116
55) Gesellschafter 29. 8. 1824 Xr. 51. - Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „XIX'* im Gesellschafter • . 116
56) Buch der Lieder, 1. Aufl., S. 229 117
57) Buch der Lieder, 1. Aufl., S. 230 117
5^ Beisebflder I, 1. Aufl^ 8. 55 Nr. 56 118
59) Reisehihlrr T, 1. Aufl., S. 55 Nr. 57 118
60) Biene 31. 1. 1826 Xi . 13. - Vgl. HeimMir Nr. 1. Tor- liegendes Nr. „Ui • in der Biene * . • 118
61) ReTsebilder I, 1. Aufl., S. 57 Nr. 59 119
62) Biene 31. 1. 1826 Nr. 13. — Vgl. iieimitehi' Nr. 1. Vor- liegendes Nr. .n** in der ßiene 119
63) Reisebüder I, 1. Aufl., S. 59 Nr. 61 180
64) Gesellschafter 31. 3. 1824 Nr. 52. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorliegendps Nr. „XXX II im GeseUschafter • 120
65) Reisebilder I, 1. Aufl., S. 61 Nr. 64 120
66) Westteutscher Musenaiinauacii im 1823 S. 69 ff. — Uber^ sciirift: S^roiuit. Untenchiift: $. Seine. Im Register: ^eine, ^einvic^. ^ T. 1 tvdumt; V. 50 S)a fitib im Westt. Musenalmanach 121
67) Buch der Lieder, 1. Aufl., S. 241 123
68) Reisebüder I, 1. Aufl., S. 65 Nr. 66 123
69) Reisebüder I, 1. Aufl.. S. 65 Nr. 67 123
70} BasebUder I, 1. Anfl., 8. 66 Nr. 68 m
71) Gesellschafter 31. 3. 18S4 Nr. 52. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. JLJLYV^ im Qee^chafler. . 194
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. —
Stttt
72) Gesellschafter 31. 3. 1824 Nr. 52. — Vgl. Heimkehr
Ne. 2. YoiliegaideB Hr. „XXVlll« im QeieQschaftdr . 125
73) Reisebilder I, 1. Aufl., S. 70 Nr. 73 125
74) Reisebilder I, 1. Aufl., S. 70 Nr. 74 125
75) Reisebilder I, 1. Aufl., S. 71 Nr. 75 126
76) Buch der Lieder, 1. Aufl., S. 248 126
77) Buch der Lieder. 1. Aufl., S. 249 126
78) GeseilKbate 81. a im Kr. 58. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2. VorUegendes Nr. -XXXI« im Gesellschafter . . 127
79) Agrippina 25. 6. 1824 Nr. 77. — Überschrift: fiieb Unterschrift: ^cinc und dazu die Anmerkung: @e* boren 5I)üfferborf 1797, ftubierte frü^erl^in bie ^^ec^te in ^onn unb Berlin, unb lebt je^t in 6^öttingen. &ab (enmd: ®ebid^te (Serßii 1892V unb Siragöbien nebfit einem liinfc$en Sntermejgo (8erUn 1823) 127
80) Agrippina 25. 7. 1824 Nr. 90. - Vgl. Heimkehr Nr. 25. Yorliegendes ülr. ,11^ — Y. 16. Qk^n wir in der Agrippina 127
81) Buch der Lieder, 1. Aufl., S. 252 128
82) BeisebUder 1 , 1. AnfL, 8. 75 Nr. 81 129
88) BeisebUder I, 1. Aufl., S. 75 Nr. 82. — Nach Y. 8 ÜBblt
in den Reisebildem die Interpunktion 129
84) Reisebilder I, 1. Aufl., S. 76 Nr. 83 129
85) Reisebilder I, 1. Aufl., S. 78 Nr. 85 ........ 130
86) Rheinische Flora 12. 1. 1825 Nr. 12. — Überschrift: SStonberlteb oon ^eine. Zum Namen die Anmeilninff : SeU gegetnoftttig in ©iHtingemaeb. au IDüffelborf 1797. ©ob berotti: €kbid|te (iQerlin 182aif; Xyogdbien nebfl einem
r^r. Öntcrmcaso (Berlin 1823) 130
87) Reisebilder I, 1. Aufl., S. 79 Nr. 87 130
88) Reisebüder I, 1. Aufl., S. 80 Nr. 88 131
Götterdämmerung. Gesellschafter 27. 5. 1882 Nr. 84.
— Ubendirift: l:rmin>l9ilDer. ^on $. 4^ (Steuer
(S^flug.) I. Vgl. das folgende Gedicht ....... 181
Eatcliff. Gesellschafter 5. 7. 1822 Nr. 106. — Überschrift:
^rraum*53itber. 3Jon ^. Seine. (Liener GgHuS.) IL Vgl.
das vorhergehende Gedicht , 133
Donna Clara. Reisebilder I, 1. Aufl., S. 92 187
Almanaor. BeiiebUder I, 1. Aufl., S. 97 140
Wallfahrt nach Kevlaar. Gesellschafter 10. 6. 1822
Nr. 92. — Überschrift: Xie aöaßfa^rt noc^ Äcolaar. SJon
t. ^cinc Dazu folgende Anmerkung: 2)cr Stoff bicfc« ebic^ted ift nic^t gana mein @tgent^um. (Sd entflonb burd^ (Srinnevuna an bie r^einifd^e ^t^ma^, — W i($ «In llfimr Itnoae toar, unb int 3ran}i9lann4t(o|icr {u
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CXVI
Seit»
^^üffelborf bie crfte 2)teffur eti^ielt unb bort juerft bud^« fobtren itiib fttüft^en lernte, faB id^ oft ti»en einem ailbem Stnoben, ber mir immer eraä^lte: loie feine 3Wutter i^n nat^ Äeplaar (im ©elbernfd^en) mitge* nommen, tuie fte bort einen toäc^fernen gufe für i^n ge* opfert, unb lüie fein eigener fti^ltmmer gufi baburc^ ge* l^eiU fe^. 3!fl\t biefem Knaben traf ic^ toiebec }ufammen in ber oberflen Klaffe beS (SmimafhtinS, uttb Ott wir, im V^ilofopBen« Kollegium bei 9tmor ©c^allmeper, neben ein« anber fafeen, erinnerte er (tt(^enb an jene SWirafer» Grjäl^Iung, fe^tc aber boc^ ctroag emft^aft ^inju: je^t raiirbe er ber 3J?uttergotted ein roäc^ferne^ ^er^ opfern.
tc^ ^orte fpäter, er ^obe bamal^ an einer unalüdlid^en iebf d^aft lofoorirtr itiib (mt(|e vemol^m id^ bamt nu^tS me^ Don ihm. — 8or einigen Sauren, ald gioifc^en $onn unb ©obeiSberg am 9i^ein fpajieren ging, ^örte ic^ in ber gerne bie rool^rbefnnnten 5?eoraar*2ieoer, roooon baö oor« jüglic^fte ben iiebe^nten 3?efrain ^at: „©elobt fet)'ft bu, 3)2aria!'' unb ai^ bie ^rojeffion nä§er !am, bemerfte ic^ Hilter ben IBaafa^rtem meinen @d^ul!ameroben mit fetner alten a)i{utter. IDiefe ftt^rte i(n. (Sr aber fal^ fe(r bla| unb franf oud.
Berfinr ben 16ten beS aRa9monb$:i823. $eine . . 144
Am der Hanreise»
Vorspiel Handschrift (im Besitze der Freyin Elise Koenig- Warthausen zu Stuttgart) enthaltend ausser dem Vorspiel die Berg-Idylle I— III. 6 zusammengeheftete Oktav- blätter (12V8 : 20 cm.), gelbliches Papier, von 8 — 14 paginiert; auf dem Blatt von 8. 7—10 das Wasserzeichen STALINe. FUeiMiide B^sdiiift der Jagen^jahre. — Statt y. 10 XL. 11 in der Handsdurift erst V. 14 u. 15 geschrieben, dann anagestrich^ Y. 15 löftfd^e in der Handschrift 147
Berg-Idylle. Handsclirift. — Vgl. das vorige Gedicht.
Überschrift fehlt in der Handschrift 148
Der Hirtenknabe. Gesellschafter Tom 1. 2. 1^ Kr. 18 (in der ftltesten Fassung der ^arsreife). — Uberschrüt fehlt 164
Auf dem Brocken. Gesellschafter vom 8.2. 1826. Nr. 22 (in der ältesten Fassung der 4)ar3reife). — Überschrift fehlt 155
Die Ilse. Gesellschafter vom 10. 2... 1826 Nr. 23 (in der
ältesten Fassung der $arjreife). Überschrift fehlt . . 156
Die Kerisee*
Erste Abteilung 158
1 — 12) Die erste Abteilung der Nordseebilder erschien in
den ßeisebildem 1, 1. Aufl., S. 261—300. 4) y. 8 stellt 9latt statt platt, offenbar ein Dnu^hler. . 162
Zweite Abteilung 177
1—3. 7—10) erschienen zuerst im 2. Bande der Reise- büder S. 1—40 nebst Nr. 4—6. Über Nr. 8 s. u.
4) Berliner Conversalions-Blatt 8. 2. 1807 Nr. 28. — Über- schrift: 6eeH!beir 99n (eine. T. 8onnenuntergana . 181
5) Berliner Conversations-Blatt 29, 3. 1827 Nr. 68. - Über- schrift: QeebiSo^ 9on (eine. II. ^er @efang bet Dlea« ntben 183
6) Berüner Conversations-Blatt 30. 3. 1827 Nr. 64. — über- sdurift: ©ecBlIber mt (. (eine. m. 3)fe ®3ttev®tie(l|ett« lanU 186
8) Nach V. 16 schliesst das Gedicht in den Reisebildem, und der zweite Teil bildet als Nr. „IX" mit der Über- schrift @c^o ein besonderes Gedicht 189
I. Liebeslieder*
Erste Abteilung.
1) *Gedichte> S. 50 Nr. 8 der 3JauaerieDer 195
2) 'Gedichte' S. 39 Nr. 1 der aJUunelieber 196
8) «Gedichte' S. 41 Nr. 2 der 9HimeIiebet. — V. 2 im Texte
<Sd^o|', in der Sertc^tigung ist dies in ^c^ool ge- bessert worden. Y. 29 umbitftcrt* im Text; in der 8e*
rirfitiauug statt dessen umöüfteit 196
4j Mirdiclite» S. 44 Nr. 3 der Sjaimeliebcr 198
5] iiitiid^jcliiift (im Besitze des Hm. Amtsgerichtsrats Settie in Beriiiü. Ein Blatt (21 : 18V4 anX dickes gelbes Papier; Bezeidinnng Heine^ Verweise auf den Druck und einige Wnrt^ auf der Rückseite von fremder Hand. Y. 3—4 :s teilen in zwei Fassungen da, deren keine aus- gestrichen ibt- die in unserm Texte gegebene steht, rechts von der uispriinglich geschriebenen, am Rande. Ijelitere Umtet: \^
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^ann tmü' iä) inid) mö) in uieinem @inn ttnb frag: o( IHe fflelt |tt fouf?
In y. 8 6imt in der Handsdirift In Y. 4 fbr 34 erst Utib geschrieboL Y. 5 fbr ntttl erst il^S das ausge-
Btarichen ist Y. 6 vor (Bc^iüanenarm ausgestrichen toeic^en y. 7 zuerst und ausgestnchcn : 2)ann ge(i boS mir tüieber su, V. 8 erst: bin ic^ 198
6) 'Gedichte' S. 142 Nr. 18 der ©onctte imb oerm. @e* bid^ 199
7) Anrort. YgL Lyr. Intern. Nr. 16. yorliegendes Kr. «5*
in der Aurora • 199
8) Gesellschafter 9. 10. 1822 Nr. 161. Ygl. Lyr. Intenn. • Nr. 2. Vorliegendes Nr. „XIV" im (iesellscbafter . . 199
9) Aus Heines Nachlass von Strodtmaim ]ieram>gegeben in
den «Letzten Gedichten und Gedanken^ S. 4 . • ; . 200
10) Gesellschafter 31. 7. 1822 Nr. 121. — Vgl. Lyr. Interm.
Nr. 13. Voiliejendes Nr. „IV" im Gesellschafter . . 200
11) Aurora für 1823. — Vgl. Lyr. Interm. Nr. 8. Vorlie- gendes Nr. „X" in der Aurora. — V. 1 an ©ie in der Aurora 201
12) AgiiijpiüÄ 25. 7. 1824 Nr. 90. — VgL Lyr. Interm. Nr. 25. Vorliegendes Nr. „10*' ia der Agrippina. V. 10 frieden! • . . . . 202
18) «Gedichte» S. 128 Nr. 7 Vm der @oncttc unb vevm. @ebic^te. Gehört dort zu den Frescosonetten au Christian Sethe 202
14) Agrippina 28. 7. 1824 Nr. 89. Vgl. Heimkehr Nr. 80. yorbegeaides Nr. .1'' in der Agrippina 203
15) Aus Heines Nachlass von Stioatmann herausgegeben in
den «Leisten Gedichten und Gedanken' 8. 8 • • . • 208
Zweite Abteilung.
1) Bheinblüthen ftir das Jahr 1825, S. 847 Nr. lU. Vgl. Heimkf^lir Nr. 84 204
2) Haiidsckiiit. — Vgl. Lyr. Interm. Nr. 7. Vorliegendes Lied an zweiter Stelle 204
8) Beisebflder I, 2. Anfl., (Hamborg 1880) S. 73 Nr. 78 der $eimfe^r . 205
4) Westteutscher Musenalmanach iiir 1823. — Yd. Lyr. Interm. Nr. 6. Vorliegendes Nr. «II* im Westt. Mosen- almanach S. 149 205
5) GeseUschafter 31. 3. 1824 Nr. 52. — Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorlieaendes Nr. JCSIX'' im GeseUschafter . . 205
6) Beisebilder I, 1. Aufl., 8. 72. — Nr. 76 der (eimfetv . 205
CJUX
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7) Gesellschafter 81. 8. 1824 Nr. 52. ~ Vgl. Heimkehr
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „XXVH" im GeseUschafter . 206
8) Gesellschafter 81. 3. 1824 Nr. 52. — Vgl. HeimMur
Nr. 2. Vorliegendes Nr. „XXX" im GeselTscliafter . . 206 9) Rheinisch-westiaUsclier Anzeiger vom 15. 2. 1822. Beilage
Nr. 7 in dem ersten der Briefe aus ^exiin 206
10) Rheinische Flora 12. 8. 1826 Nr. 126. — Unterschrift:
ö. $einc 207
11) Reisebüder I, 1. Aufl., S. 77 Nr. 84 der ^eimfe^r . . 209
12) Rrisebilder I, 1. Aufl!, S. 59 Nr. ^2 dor .^eimfeJjr . . 209 18) Kcisi bilder I, 2. Aufl., S. 64 Nr 65 der ^eimfeljr . . 209 14) Hctüdschrift. — Vgl. Lyr. Intens. Nr. 7. Vorhegendes
Gedicht an vierter Stelle « . • 210
II. Vermischte (xedichte.
1; Handschiift (im Besitze des Hm. Amtsgerichtsrats Sethe in Berlin). 3 zusammengeheftete Blätter in 8* (12V2 : 19*/* cm.) nebst einem vierten unbeschriebenen und schräg zu ^/t abgescfanittenen Blafte. Auf Blatt 1 und 4 nuben das Wasserzeichen J Whatman. 5 Seiten des gelben Pa- piers sind beschriehen. — 1. Gesang V. 2 erst ^crgcft^ie» bet; V. 37 erst bort^in; 2. Gesang V. 15 erst fte; V. 23 ein in der Handsclnift; Y. 41— 44 und die Unterschrift J7. Heine nicht von Ileines Hand geschrieben . . . . 211
2 nad 8) Handschrift (im Besitze des Hrn. Amtsgeriehts- rats DeÜhe in Berlin). Beide Knmmem aus (h m Brief Heines an Christian Sethe vom 6. Juli 1816 entlehnt Ein Bopen in 4^; Wasserzeichen jWV S S. — Vgl. Hüffer, Aus dem Leben Heinr. Heines, S. 8. In 3, V. 10 fAUej — — in der Handschrift 215
4) Bamtrargs Wächter 8. 2. 1817 Nr. 17. — Vgl Traumbilder
Nr. 2 215
5) Hnnd Schrift fim Besitze des Hm. Amtsgericht«rats Srthe in Berlin). Ein Bogen in 4*^(18V'2 : 25 cm.), all* 4 Ot iten beschrieben: gelbes Papier, Wasserzeichen J WluUtnan. — Überschrift ausradiert j Unterschrift Hany Heim aus- gestrichen, und dahinter schlecht »OBradierC BtucL Jmis, Dmckverweisong mit Bleistift von fremder Hand. — Y. 21-32 ausgestrichen; V. 30 erst: befreit; V. 60 erst ffpschrieben: (§e(bft auf ftarrem 5e[ö geöie^; V. 84 erst geschrieben: SJiaierep; V. 85 znerst mit statt in; V. 87 zuerst: grei^Ii^j V. 92 statt Jim erst Oft; V. 97—108 aosgestnehen in der Handschrift: V. 109 erst stati ifr 217
6) <Gäclite> S. 58 Nr. 12 der aRinneliebet 220
cxx
GMte
7) Hamburgs Wächter 17. 3. 1817 Nr. 33. — Vgl. Junge Leiden, Lieder, Nr. 2. Vorliegendes Gedicht an erster SteUe 221
8) «Gedichte» S. 140 Nr. 17 der BmeiH unb oerm. (Se* bid^te ,. 221
9) Gesellschaftor 7. 7. 1821 Nr. 108. — ITberschrift: ^ot' tifc^e ^u^fteUungen. VlI. ©tauberen eined äXauten. Unter- schrift: Serlin. §eine * .... 222
10) KeisebUder I, 1. Aufl.. S. 133 in der $arareife .... 223
11) Handschrift. — Vgl. Lyr. Intenn. Nr. 7. y<H^egeiide8 Gedicht an erster Stelle 224
12) Reisebilder I, 2. Aufl., S. 16. — Nr. 10 der öeim?e^r . 224
13) Reisebildor I, 2. AuH., S. 17. — Nr. 11 der <oeimfe^r . 225
14) Reisebilder II, 1. Aufl., S. 31. — Nr. X der 9iorbfee. Siueite Slbt^eilunö. — V. 17 steht gteic^getröftet im Ori- ginal 225
15) Agrippina 23. 7. 1824 Nr. 89. — Vgl. Heinikdir Nr. 80 Vorliegendes Nr. „5" in der Agrippina 227
16) «Tragödien» S. 102. — Nr. 40 des Sijrifd^en ^nterm. . 227
17) Agrippina 23. 7. 1824 Nr. 89. — Vgl. Heimkehr Nr. 30. Vorliegendes Gedicht Nr. „6" in der Agrippina . . . 228
18) Agrippina 28. 7. 1824 Nr. 89. — Y^. Hefinkehr Nr. 80. Vorliegende» Nr. „7" in der Agrippina 228
19) Der Zuschauer 30. 6. 1821 Nr. 78. — Unterschr.: — rr^. 228
20) Der Zuschauer 10. 7. 1821 Nr. 82. — Unterschi'.: — rr^. 228 21 und 22) Beide Gedichte aus Heines Brief an Moser vom
25. Oktober 1824 entlehnt. „Briefe von Heimich Heine an seinen Freund Moses Moser^. 8. 114 u. 115. — Letzteres Gedicht war als Widmung des <Babbi von Bacharach' bestimmt — Nr. 21 V. 8 beinern statt meinem "
ist offenbarer Druckfehler in den 'Briefen' 229
23) Agrippina 24. 3. 1824 Nr. 37. — ünterschiift : (@in-
oefanbt) 230
24) Der Znschauer 4. 8. 1821 Nr. 28. — üntersehrift: eit
^arr^. V. 6 ge^n; 280
25) Agrippina 9. 4. 1824 Nr. 44. — Unterschrift: (glud GJöttint^en eingefanbt.) — V. 14 zu pumpen die Anmer* kung : 5öur[(^ifo[er 2lu§bru(f für: borgen 2dl
26) Heine citiert diese Verse in zwei Briefen : 1) am 29. Ok- tober 1820 an Steinmann. Vffl. Fr. Stefaunann, H. Herne, Denkwürdigkeiten z. x. 1857, S. 28. 2) am 9. Novem- ber 1820 an Fritz von Beughem. Vgl. Strodtmanns Aufsatz *Aus Heines Studentenzeit» in Blumenthals Neuen Monatsheften ftir Dichtkunst und Kritik 1877, Bd. V
S. 311 231
oxxz
Sttt«
27) Aus Heines Brief an Steinmann, vom 4. Februar 1821. Vgl. Steinmann, a* a. 0» S* 103 ..*.•••.* 232
III. An Personen.
1) «Gedichte S. 130 Nr. 12 der ©onette unb üerm. ©ebid^tc. 233
2) Hüffer, Aus dem Leben Heinrich Heines S. 135. — Ein Albumvers, von Heines Jugendfreund Josef Neunzig aua
der Eriimenmg mitgeteilt 234
3) 'Gedichte» 8. 126» — Kr. 8 der Sonette unb oemt.
biegte 284
4) Neue Monatshefte für Dichtkunst und Kritik, 1877, Bd. V S. 808 (in Strodtmanns Aufsatz *Aus Heines Studenten- zeit*). — Heine hatte seinem Jugendlieunde Fritz von Beoghem «diese ErnmemngBieflen anf die Bikidaeite einer gedruckten Ansicht von Nonnenwerih* geschrieben. Unterschrift: ^om, 7. man 1820. ^ocrp (eine ttuft 2)üffeIborf Stud. Jur. d- Thilos 234
5) Handschrift (im Besitze des Hm. Kammerherm Baron von Donop in Fraukfui t am Main). Erste Seite eines 4 Seiten langen Brief!» an Beo^iem Tom 15. Jnli 1820 • • . • 286
6) Handschrift-Facsimile m Steinmamis Bach „H. Hehie. Denkwürdigkeilen'' x. x 285
7 und 8) Zusammen mit dem Sonett 2(n 5(. SB. ». ©d^regel (S. 50) abgedi'uckt in des Gesellschafters Beilage ^ Be- merker" 14. 5. 1821 Nr. 10, mit der Cberschiift: €SoReHen«Jt9m^ an Slua. 98. oon 6(|(ege(. — Nr. 7 ist dort das erste» Nr. 8 das dritte und das in das Buch der Lieder aufgenommene das zweite Sonett. Unter- schrift: ^eine. und hierauf folgendes D^ac^tüort. 3){c in ber ,,^euen Serliner SRonatfd^rift für ^^Uofop^ie unb Literatur'' entbalteueu unb im |y(Sont)ei;fationd«^Iatte" unb im ,,:^üeraittrMiftit bei^ 9KovgeiibIaftt0'' |itm S^^ett nHeber abgebrudften, t)on mand^en 2eitlen feeSenM^nfiat belächelten ÄudfäHe roiber ben großen 3Wciper, Bewogen Ben Serfaffer jum 2lbbrucf obiger ©onette. ©ie entftanben porigen ©ommer in Sonn, roo ber SBerfaffer ben ©efeicrten in feiner ooaen 5lraft, l^errlic^feit unb 9lüftig!eit fa^. S)er @eift beffelben ^at n^o^rlidb nid^t geaBen. S>er (ot feine Sht^e, behaglich auf bem 2Belt*6lq)Banten ju fi^cnl — Db ber SJerfaffer jener bitteren SluSfäHe mit JHed^t ober mit Un= ret^t roiber bie politifd^e Stenben? ber jetügen Seftrebun» gen ©d^Iegel'ä eifere, mag ^ier unentfc^ieben bleiben: 2)och ^atte er nie bie Sichtung au^er ^ugen fe^en bürfen, bie
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bem literarifc^en 9iefocmator burc^aud nid^t oerfagt werben fann. 2ßag ba§ 6an§frtt=©tubium fclBfl betrifft, fo wirb über ben S'iu^en beffelben bie QqH entfd|ctben. $ortugtefen, ÄoIIänber unb ©ttglänber ^oben lange 3eit Sa^r au8 S^^f ein auf i^ren großen Schiffen bie @$ätfe 3nbien0 na($ $aufe aef(9lq)f)i; toiv S>ettiTffie batten hnsnet bad 3uf^9^ 9(ber bte geiftigen Sc^ä^e änbten^ foHen und nic^t enl^ gelten. ©d^Iegel, S3opp, ^umbotbt, gtanf u. f. ». finb unfere ie^igen Dftinbieu^ga^rej; 3onn unb* 3künd)Qn roerben gute ^aftoreien fe^n. . 236
9) Handschrift der lUdowiUschen Autographensamnluns Kr. 1210 (Kgl. BibL in Berlin.) Ein OktayblaU gellbes' Papier, eine Seite beschrieben. — Keine Überschrift. Unterschrift: Bonn b 16 Sepi 1820 H, Heine, SM, Juris au§ Düsseldorff . 237
10) *Gedichte^ S. 112. — Nr. 4 der Sonette unb oerm. @e* bi(§te 237
11) «Gedichte' S. III. — Nr. 8 der 6mtetie itnb nmu ^e*. bid^te. — y. 13 im Text ttottien; in der SettcStigimfi durch trauter ersetzt 288
12) Zuschauer 14. 8. 1822. — Unterschrift: ^Berlin, ben 27, gebruar 1822. ö. Da uns dieser Band der genannten Zeitschi'ift unerreichbar blieb, geben wir Strodjtinanns Text ans Heinrich Heines slaraidien WerkeD, Hambunr 1R62, Bd. 15, S. III 1 288
18) M. Heine, Erinuernngen an Heinrich Heine und seine Familie S. 25 289
14) ^Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo'. Vorsatz- blatt 239
IT« üelwseteingtB ans Lerd ByiOBS Werken«
Manfred. Vollsttändig abgedruckt nur in den 'Gedichten* S. 145 ff. Grössere Bruchstücke. V. 50—135 und V. 192—261 Toriier im OesdlsdiaRer Tom 4. 7. 1821 Nr. 106. Diese älteste Fassung bietet nnser Text. — Die Überschrift un Gesellschafter lautet: ^oetifdje 8(u8* ftettungen. VI. Xreue Ueberfe^ung ber ©eifterlieber in S8t)ron'g „HJianfreb." (SKanfreb ^at bie ©tementar-Öeifter l^eraufbefc^n^oren. Unfic^tbar um{($n)eben fie il^n unb ftU'
r: Unterschrift im ÖeseUschafler: 8eriin. ^geine. — 89 itttflen Don ©lütl^; Y. 94 n)ie i^r ©ürtel im Qe- seUschafter. Vor V. 192 steht im Gesellschafter: (SRon«
• • , 8eit0
oerMiottUieii. wJUliiat (efbimn0<litf nMm;) • . .. ^ 240 Lord Byrons Lebewohl, a) das Motto suerst in des Rhei- niscn-westf^schen Anz^gers vom 26. 4. 1820 Nr. 84 Beilage „Kunst- und Unterhaltungsblatt" Nr. 9. — Ites Motto wird mit folgenden Worten eingeführt:
©ebid&t
gotgcnbc SJctfe au8 Coleriag^s Christabel l^ot £orb B9ron feinem berühmten Fare-thee-mll (£ebe wo^l) alS Stotto oorsefelt
Dbfd^on fofd^e ben ®eifl bfS Mid^teS fo aatl§ OttS«
brürfett, gletd^fam einen 5?ommentar be^feI5en btlben, nnb non ben ©nc^Iänbern alä unjertrennbar oon bemfelben 5e« trad^tet roerben: fo ^aben boc^ fonberbarerroeife bie beut« c^en Überfe^er be§ Fare-ihee-xcdU nie biefer roa^rl^aft c^önen Serfe @m)ä^uung get^an. ^er @inj. bec lieber* e^ung in 74 beS Hnaetgec» ootl 9. g. 90t ft(^ betf elben gfel^Iev |tt 64ttlbeii lommen foffetir utib (eci^ttgt ii^ biermit.
Es folgt der englische Text, ohne Sternchen zwischen den Strophen und ohne Unterschrift, hierauf nach der Überschrift Ueberfe^una. die Heinesche Yerdeutächung.
Untanehrift: 9 $ 249
b) Das Gedicht selbst zuerst gedruckt im Kheinisch-west» fachen Anzeiger vom 15. 9. 1819 Nr. 74, und zwar so, dass auf der linken Hälfte der Seiten der englische Text, auf der rechten der deutsche steht — Überschrift : (Se- bic^t Links: Lord Byrons j^Farethee weU." Dazu die Anmerinrng: 3)ad l^ier abgd^mdtte englifc^e Original bed berühmten ©ebid^td $at 00t iaufenb i>ecfUlinnte(ten MiO* gaben ba§ !Serbienft, tifut Slbfc^rtft non :8orb ^nronS dttner ftanbfc^rift ju fegn. b. ®inf. Rechts die Uber- schrift: Sorb ^^ronö Seberoo^l; roörtlic^ auS bem (^nc^- lifdjen überfe^t. Zu Seberoobl; die Anmerkimg: Sin feine non i^m aefcbiebene @attin. Unterschrift: Der engnsfiiie Text stimmt m dem in der Tancfanüi Edition, nur: V. 88 ts pmi Y. 57 ifte AougJh^ mid das
Dalum fehlt 249
An Jnez. ^Gedichte» S. 165 251
Gut* Nacht. <Gedichte> S. 167 253
Nach dem Gedicht &uV 9?ad^t folgt in den * Gedichten* ein Blatt mit der ^erid^tigung imd folgenden Schluss- woften:
1_ VJk^\..'^lC
CXXIV
S)ie Ueberfe^ung ber erften (Scene auö „3)?anfreb" unb be8 „®ttt SRad^t" ouS ©fiUbe ^arolb entftanb erft Doriaeä ga^r, unb möge al9 $roM bmien, tote id^ einioe enalifc^e £i(^ter iniS S>eutfc^e su übertragen Qeben!e. SHe St»er „fieberooM* unb „5(n Snes* ftnb weit frül^et, unb iwat in unreifer, fehlerhafter gönn, überfe^t, atnb «nitbeti Ott^ blod jufäQigen ©rünben ^ier abgebntift.
Berlin ben 20ten diov. 1Ö21. ^eine.
Y* Tergleiehende Uebersichteii
über die Anordnung der Oedlelite dieses Ifendmekes in Utoren Heinesclien Sammlugen«
Beikenfolge der 'Gedlehte' toh
Nummern sind in den ^Gedichten' nicht beigegeben und nur Meat der ÜberaklLtHdikeft halber liinzugefiigt worden. — Die Traum- bilder stehen dort S. 3—35, die Minnelieder S. 37—64, die Komaii*
zen S. 65—103, die Sonette und vermischten Gedichte S. 105—142,, die Übersetzungen ans Lord Byrons Werken S. 148—170.
Gtodichte |
Buch d. Lieder |
Nachlese |
Gedichte |
Buch d. Lieder |
Nachlese |
I. |
3 |
4 |
|||
4 |
5 |
||||
Zueignung |
Traumb. 1 |
||||
5 |
8 |
||||
IL |
|||||
6 |
7 |
||||
Traum- bilder |
Traum- bilder |
7 |
8 |
||
1 |
2 |
8 |
9 |
||
2 |
S |
9 |
10 |
CXZVI
Gedichte |
Bach d. Lieder |
Nachlese |
Gedichte |
Buch d. Lieder |
Nachlese |
HL |
IV. |
||||
Minne- lieder |
laeder |
Bomanzen |
Bomanzen |
||
1 . |
1 2 |
1 |
n 4 |
||
2 |
I A, 8 |
2 |
|||
8 |
TA A I A, 4 |
8 • |
8 |
||
> 4 |
1 |
4 |
4 |
||
5 |
2 |
5 |
5 |
||
D |
3 |
8 |
8 |
||
7 |
4 |
7 |
7 |
||
O |
I A, 1 |
8 |
8 |
||
9 |
5 |
9 |
9 |
||
10 |
6 |
10 |
10 |
||
11 |
7 |
11 |
11 |
||
12 |
n 6 |
12 |
TT t\ n 9 |
||
18 |
9 |
18 |
12 |
||
14 |
Romanzen 1 |
14 |
13 |
||
15 a |
Lyr. Int 17 |
15 |
14 |
||
15 b |
Lyr. Int. 18 |
16 |
15 |
||
15 c |
Lyr. Int 19 |
Gedichte |
Buch d. Lieder |
Nachlese |
Gedichte |
Buch d. Lieder |
Nachlese |
* |
V, |
8 * |
# |
in 8 |
|
Sonette u. venu. Ged. |
Sonette |
1 — |
9 |
Romanzen 20 |
|
1 a |
— |
m 7 |
10 |
Romanzen 19 |
— |
1 b |
An A. W. T. 8^kl«|d8.80. |
— |
11 |
||
1 c |
m 8 |
12 |
— |
m 1 |
|
2 |
Lieder 8 |
— |
13 |
Romamen 16 |
— |
3 |
m 11 |
. 14 |
II 7 |
||
4 |
ni 10 |
15 |
Romanzen 17 |
||
5a n. b |
An oMiM Matter 8. SO £, I u. IT |
_ |
16 |
Romanzen 18 |
|
6 |
An II. Str., S. 51 |
— |
17 |
n8 |
|
71— vn |
I— vu |
18 |
I A, 6 |
||
7 Vffl |
I A» 13 |
YL |
|||
7IXilX |
Prescotorette vm u. IX |
ans Lord BjTom Wtiinn. |
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CZXTIXI
Reihenfolge der Gedichte des 'Lyrischen Intermezzos' in
den 'Tragödien' von
Das Lyriflche Intermezzo steht S. 69—128. Prolog und Nr. 1
de?; Buches der Lieder fnhleTi,
Tragödien |
Buch der Lieder |
N^acUese |
Tragödien |
Buch der Lieder |
Nadilese |
1-11 |
2-12 |
25-31 |
27—33 |
||
12 |
82 |
I 7 |
|||
13-16 |
13-16 |
33-39 |
34-40 |
||
17—28 |
20-26 |
40 |
TT 16 |
||
24 |
IA,10 |
41-66 |
41-66 |
Beihenfolge der Lieder der ' Heimkehr > in der ersten nnd den späteren Auflagen der Reisebilder.
Die erste Auflage erschien 1826» die zweite 1880. Die 'Heim- hehr' steht in der ersten Auflage auf S. 1—110, in .der zweiten auf 8. 1--84.
Reisebüder |
Buch der Lieder |
Nachlese |
|
erste Auflage |
zweite und folgende Auflagen |
||
1-9 |
1-9 |
1—9 |
|
10-11 |
n 12-18 |
||
10-55 |
12—57 |
10—55 |
|
56-57 |
|||
56 |
60 |
58 |
|
57 |
59 |
||
58-61 |
61-64 |
60-63 |
|
62 |
I B, 12 |
||
65 |
X B, 18 |
BäBebllder |
jjucii aof ijicucr |
||
zweite und folgende Aullagen |
|||
63—65 |
66—^8 |
||
— |
78 |
67 |
|
66-69 |
69—72 |
68—71 |
|
70 |
' |
I B 7 |
|
73 |
I B. 8 |
||
71 |
72 |
||
72 |
I B 5 |
||
74r-76 |
78—75 |
||
76 |
I B 6 |
||
77 |
1 B 8 |
||
79—80 |
76—77 |
||
78 |
78 |
||
79 |
77 |
79 |
|
fii |
80 |
||
81 |
|||
81— |
82—84 |
82-84 |
— |
84 |
I B, 11 |
||
85—88 |
85-88 |
85-88 |
— |
GOtterw |
Qötta> dAmmemiig |
— |
|
Batdiff |
BaidüF |
||
Donna Clara |
Donna Clara |
||
Almansot |
Almaiisor |
||
Wallfahrt xu Kevlaar |
Wall&hrt n. Kerlaar |
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ozxz
Beihenfolge der Lieder 'Aas der Uurzreise'.
Diese Lieder sind in der <Harzreise', die zuerst im ^Gesell- scliafter> yom 90. L bis IL 3. 1826 Kr. 11— 2i gedrofild; irazd, an verBchiedenen SteUen eingedligt; die Beihenfolge atimmt mit der des <Bii€fas der Lieder» QbeieiiL
Beihenfolge der Liedes der ^iNordsee' In den BekebUdem.
Bd. I der BeiaeUIder erschien 1886, Bd. II 1827. Die Nord- see steht Bd. I S. 261—800 und Bd. n a 1—40. Db erste Abteilung bleibt unveritaideft. Die zwdte Abtdhug irird also ▼erflndert:
Beisebilder |
Back der Lieder |
Kadilese |
1—7 |
1-7 |
|
8 und 9 |
8 |
|
10 |
U 14 |
|
11—12 |
9-10 |
- 'cf
TL Alphabetisches Verzeichnis der Anfangszeilen Mnd Übenduriften der CMiekte.
(Die römiachen Zahlen beziehen sich auf die Seiten der Einleitung.)
Seite
Abenddämmerung Vm^LXIL LXXXVUL 159
Abendlidi bUuner wird 68 am Meere IX, XXJ^Bl, Lm. LXI, LKYm, LXXm, LXrvm, UXXI» LfDOM^GIII,
XClV, ....•..•••■••••••« 188
Ach, die Augen sind es wieder XL, 126
Ach, wenn ich niu* der Schemel wär* . . . XXII, LXXXII, 71
Ahnung . , . . mi, 220
Allenliiit es weh Im Henen .... USYm, LXXX f., 27
ADnSditlich im Tramne seh' ich dich XXm, 82
Almansor LY, LXXXm, XdV, XCYm, Gl, 140
Als ich ging nach Ottensen hin 215
Als ich meines Liebchens Familie . XXV, XXXIV, XCVIII, 92
„Als ich vor'm Jahr, mein Lieb, dich wiederblickte. . XVL 54
Als mefaie Grossmntter die Lise behext XCVI, 80
Als Sie mich nmsehleiig mh sMichem Pressen ... YI, 205
Am blassen Meeresstrande .... VIII, LXII, LXXXVm, 169
Am Fenster stand die Mutter XLIII, LIV, LXXIV, XCVI, 144
Am fernen Horizonte XXV, 99
Am Kreuzweg wird begraben . . . • XC, 85
Am leadrtenaeii Sommermowen . • XXm, LaXIX, XCV, 77
Am Meer, am wüsten, nitehdichen Meer . • LXI, LXXIX, 188
An Alexander Pr. von W. . XL VI, XCI, 48
An A. W. V. Schlegel XLVm, 50
An den Hofrath Georg S. in Güttingen . . XLIX, LH, CI, 238
Andre beten zur Madonne XXXIV, LVL XCV, 115
(An EdomO Vi, LY, 229
An eine Singerinn Vm, XLYm, Cm, 45
An&ngs vollt' ioh fsst nmgßt 26
An Frans y. Z TI, XY, LYm, 283
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CXXXII
Seite
An Friz von JBeughem VI, XLVII. CI, 235
An Friz St VI, XLVU, L, CI, 285
An H. Str XLVI, Cm, 51
An J. B. R. . . . . Ym, XLVU, LXIV, XGIV, a, cm, 237
An Jnez 251
An Maximilian Heine 289
An meine Mutter, B. Heine, gebome v« Geldern IX, XLIV,
LXXXI, ....?. / . . . 50
An Sie VI, XVI, XClll, Ol, 199
Ab Str. 49
«Aucassin nnd Nioolette' .... XLIX, LII, LVm, CI, 238
Auf deinen schneeweissen Busen XL, 125
Auf dem Berge steht die Hütte XXXIX, LVI, LIX, LXV,
143
Auf dem Brocken ! ! .* . XXXVÜ, LXXXyil, XCH, 155
Auf den WMlen Salamankas XJi, LXXX, XC, 127
Auf den Wolken mht der Mond LX, LXI, LXXV, XCIII, 224 Anf Flügeln des Gesanges XXI, XXVII, I-XIV, LXV, LXXHI,
LXXVIII, LXXIX, XCIII, 61
Auf meiner llerzliebsten Aeugelein XV, XXI, 63
Aus alten Mährclien winkt es . . . . . .^^i^VI, LXXV. 76
Aus meinen grossen Scfamenen • . XXÜ, LXXXiT, XCEV i. 72
Aus meinen Thränen spriessen . . XXI, XXVII, LXXXM, 59
Bamberg und Würzburg .' L, CI, 230
Bang hat der Piaff sich in der Kirdi vezkrochen XLVII, CI, 237
Belsatzar LIV C ^9
Berg-Idylle DL'xiüOX, Lvi LIX, LXV,* LXXV,* LXXIX,
liXxx, Lxxxm, Lxxxvn, xcn, xciv, . . . . i48
Berg' und Burgen schaa'n herunter . . .VT, XIX, LXIV, 25
Bist du wirklich mir so feindlich XL, LXXXI, 126
Blamir' mich nicht, mein liebes Kind . VI, XL, LXVII, 206
Bleib' Du in deiner Meerestiefe LXIU, LXXXI, XCIII, XCIX, 173
Brich aus in lauten Klagen VI, LV, 229
Borleskes Sonett VT, X, CI, 281
Da droben auf jenem Berge .... XL, XCV f., XCMII, 98
Da hab' ich viel' blasse Leichen . . XVI, LXXV, XCI, C, 20
Dämmernd liegt der Sommeiabend .... IjXIV, LXXV, 130
Das alte Jahr so traurig . . .IV f., XV, XXIV, LXXXU, 87
Das Büd L, 228
Des Herz ist mir bedrAdrt, and seiinUeh. • . . LVI, LIX, 110
Das ist ein Braosen nnd Ueolen • • • . XXn, LXXVI, 82
Das ist ein Flöten und Geigen XXI, LXXIV, 65
Das ist ein schlechtes Wetter . . . LXXVII, LXXXVIÜ, 105 Das Liedchen von der Reue XVII, XLIV, LIX, LXXIV,
Lxxxvii. XC, XCI, xcii, cm, 43
Das Lied vom bidden Bitter (siehe Prolog zum <Lyr. Interm.») CT
cxxxin
Seite
Das Lied von den Dukaten . . X, 46
Das Meer ergliinzte weit hinaus .... XXXIX, LXXXVI, 98
Das Meer hat seine Perlen Xm, XXXMI, LXIU, XCII, XCV, 166 Das projekttrle Denkmal Göthens in Frankfurt XLYXU, XLIX,
CI, 228
Das weiss Gott, wo sich die tolle XL, 124
Dass ich dich liebe, o Möpschen L, 228
Dein Angesicht so lieb und schön XXI, XXVII, 59
Deine weichen Liijenfinger . XXXm, XXXIV, XCII, XCIV, 106 Dein FVeundesgruss konn^ mir die Brost erschliessen VUL
xLvn, Lxiv, xcrv, ci» cm, 287
Den König Wiswamitra LXV, 118
Der Abend konunt gesogen . . LX T.XI, LXVm, LXXV, 96
Der arme 1 t . r XLllI, LXXVI 4 XC\T, 29
Der arme Peter wankt vorbey 30
Der Ueiche Heinrich ging vorbey IX, 41
Der bleiche, herbstUcheHMbrnond LXXV, LXXVQ, LXXXVDL 104 Der Gesang der Okeaniden IX, XXXVm, LIH, LXI, LXYIII,
LXXIIT, LXXVm, LXXXI, LXXXII, XCIÜ, XCIV, . 183
Der Haus und die Grete tanzen herum . . .XLIII, XCV% 29
Der Herbstwind rüttelt die Bäume XXH, LXXVI, LXXX, CIH, 83
Der Hirtenknabe XCI, 154
Der kranke Selm und die Matter 146
Der Mai ist da mit seinen gold'nen Lichtern LT, LH
T.XXin, LXXMH, I^X^Y, LXXXI, XCIV, CI, . . . 131
Der Mond ist aufgegangen .... XXXIX, LXI, LXXV, 95
Der Piiöuix XXXVIII, LXH, LXill, LXIV, XCHI, XCIX, C, 189
Der Schiff brüchige XXXVni, LXI, LXXX, XCU, XCIILXCIX, 180 Der achlimmate Wurm: des Zweifele Dolcbgedanken vi, IX,
XLVm, LXXVI, XCIV, d, 286
Der Stumi spielt auf zum Tanze .... LXH, LXXX, 96 Der Tod, daä ist die kühle Nacht XLIV, LUX, LXXXVU,
XCIV, c, cn, . 180
Der Traumgott brachte mich in eine Landschaft VI, XXVI,
Lxxvn, Lxxvm iixxix, lxxx, lxxxyi, xc,
XCVni, CI, 133
Der Traumgott brachf mich in ein Kiesenschloss XXII, CI, 84
Der Traurige LXXVIU, LXXX f., 27
Der Wind zieht seine Hosen an . LXIH, LXXVIII, LXXX, 95 Der wunde Ritter YL, XII, XMII, LL\, LXXXI, LXXX VII,
XC, 42
Des Knaben Waaserfthrt VI, XYII, LXXXn, 42
Die Bergstimm XLIH, 27
Dio ! Imirn Veüchen der Aeugelein XV, XXII, XCII, XCIV, 70
Die Botschaft XLIII, XCVI, 32
6«ite
Die Briider XLII, XCVI, 28
Die du bist so schön und rem YI, XCII, 196
Die Erde war so lange geitzig . XXBj LXXVm, XGVni, 69
Die Fensterschau . • IX, 41
Die glühend rothe Sonne steigt LIQ, LX, LXXU, LXXIX,
xcvm, xnx 160
Die Götter Griechenlands LV, LXI, LXXIV, LXXXVU, XCIV,
XCIX • . 185
Die granen Kai^ttamolW LIX, LXn, I^XXXill,' Xd»
XCIV ^ . , , . . 225
Die Grenadier LVII, XCVl' 31
Die heirgen drey Kön'ge ans Morgenland • • • . . LV, 108
Die Heimfühlung XLU, 33
Die Ilse LIX, LXVIU, LXXV, LXXXVn, 156
Die Jalffe kommen nnd gehen LXVm, 108
Die Jun^no schl&ft in der Kammer . , . XXV, LXXV, 101
Die Lehre VI, XUI, 221
Die Linde blühte, dip Nachtigall sang . . XXii, LXXVII, 68 Die Lotosblume ängstigt XXI, XXVII, LXIV, LXV, LXXIH,
LXXIX, XC, XCIL 62
Die Mimies&nger XLIV, XC, XGm, XCIV, 40
Die Mitternacht war kalt imd stamm . XXUI, LXXX, XC, 85
Die Mttemacht zog näher schon LIV, C, 39
Die Muttergottes zu Kevlaar 144
Die Nacht am Strande XXXIX, LXI, LXXX, LXXXI,
LXXXVIU, XCI, XCVm . . 162
Die Naeht anf dem Draehenfels . . VI, L^in, LXXV, CI, 284
Die Nacht ist feucht und stürmisch LXTV, LXXVD, LXXXVHI, 92
Die Romanze vom Rodrigo . • VI, XLII, XCI, XCII, CI, 34 Die Rose, die Lieye, die Tanbe, die Sonne XX, XXYH,
LXXIX, . . ! 59
Die rothen Blumen hier und auch die bleichen VI, XVI, XCm,
CI 199
Die Schlechten siegen, mitogehn die Wachem 71, XLYII, L,
Ö, 235
Die schöne Ronno . LX £, LXII, LXXIV, LXXXVII, XCIX, 181
Uiesen üebenswui-d'gen Jüngling L, 120
Dieses Buch sei Du: empfonlen 289
Die 8k«m«iüchter spielten X, LXH, LXXin, LXXXI, XCIX, 164
Die Wälder und Fdder grünen LXXVm, 908
Die Wallfahrt nach Kevlaar . XLni, LTV, LXXn^ XC^^, 144
Die Weihe UV, LXXIV, UÜULVI, XCH, C, 215
Die weisse Blume 195
Die Welt ist dumm, die Welt ist blind XXI, 63
Die Welt ist so schön und der Himmel so blau XU, LXXVHI, 70
Die Welt war mir nur eine JdarterkiUiimer XVIU, LIll,
Lxvn, xd, ci,
Donna Clara LV, LXXYII, LXXIX, TiXXXT, XQ XGQ, XGEV,
xcv, xcvn, a, . . .
Donna Clara, Donna Gl«a . . VI, XLU, Xd, XCn, CI,
Dresdener Poesie L, CI,
Du bist wie eine Blume . . . XXXHI, LVI, LXVU, XCl, Da büelMBt mir trea am liiu;8teii > . ... .
Du hast Diamanten und Perlen .... XXxiiij XXXV,
Du liebst mich nicht, du Uebsi mich nicht XXI,
Du Lilie meiner Liebe XCII,
Dumpf liegt auf dem Meer' das Gewitter LXII, LXXIII, XCIV, Du sah' st mich oft im Kampf mit jenen Schlingeln XLV, LU^
XGi, xcm,
Da schönes Fischermädchen .... XXXIX, LX, XC f., Da soUfll mich liebend umschliessen . • • .VI, XL, XCl, Eine grosse Landstrass' ist unsre Eid' . XLVI, XCl, CII, Ein Fichtenbaum steht einsam .... XXII, LXXX, XC, Eingehüllt in graue Wolken . . . LXI, LXII, LXXX\'1I,
Ein Jährtaoaead schon und länger VI> LV,
Em Jllaglfai Hebt ein Mägdlein . . . XXIV, XCV, XCVIII, Em langer IStmm, gar fürchterUch XI, LXXXJY, LXXXVI, C,
Einsam in der Waldkapello LIV, LXXIV, LXXXVI, XCII, C, Einsam klag ich meine Leiden VI, Vlil, XVI, LXXIV, XCIV,
Epilog XLI, Xd,
Erinnenmg VI, YIO, IX, XL, XLVÜI, LXXXI, XCIII, XQV,
Erklärung XXXVH, LXI U LXXXVII, XCIV,
Es blasen die blauen Husaren XL,
Es fäUt ein Stera herunter .... XXIII, LXXVII, XC,
Es fasst mich wieder der alte Muth XVIII,
£b glQfate der Tag, es glühte mem Heiz • . ■ « • Vi, fii koinnit ein Vogel geflogen aus Westen XXXVm, LXn,
LXm, LXIV, XCD^ XdX, C
Es leuchtet meine Liebe .... XXIII, L2UÜUX, XCV,
Es liegt der heisse Sommer XL,
Es schauen die Blumen alle . . . . . . . XVI, XCl,
Es stehen unbeweglich yxt, XXVII, Lxxia,
Es treibt mich hin, es treibt mich her XV, LXXn,LXXXIT, XSs war mahl ein Kitter trübseelig und stamm IX, UX, LXXV,
LXXXYl, LXXXIX, XCl
Es wiithot der Sturm XXXVD, XLIV, LXII, LXXX, LXXXHI, XCL\
Es aebl mich nach Kofdlanil ein goldner Siem VI, XV, XLVn, LVm,
Seil« 202
137 34 230 114
es
119
62
204
m
55
94 205
48
71 225 229
74 3
27 215
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165 125 83 202 821
189 78 79
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60 88
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oxixn
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Fragen LXI, LXXIX, XCIX, 188
Fresko-Sonette an Christian S XLY, 59
FrenndBchaft» Liebe» Stein der Weisen 227
Frieden LI, LVn, LXin, XCni, XCIX, 174
Gaben mir Rath und gute Lehren X, XCYm, 120
G^espräch auf der Paderbonier Haide 47
Gewitter LXU, LXXIIL XGIV, 179
Giel» her die Larv\ ich will mich jetzt maskieren LH, TiXXXliT, 52 GlAddich der Mann, der den Hafen eneieht hat X, XXXVlll,
Lvi, Lxm, Lxxiv, Lxxxn, xa, xcin, xcix, . 190
Gdtterdämmerung U, LUi, LXXUI, LXXVm, LXXX,
LXXXI, XCIV, CT, 131
Gut' Nacht 253
Habe auch, in jimgen Jahren XL, 186
Habe mich mit Liebesreden LXXIV, 117
Hast du die Jjippen mir wund geküsst .... VI, XL, 206
Hast einen bunten Teppich ausgebreitet XLIX, LH, LVlll, Cl, 238
Hastig schritt er aus dem Dome XCIV, 141
„Hat sie sich denn nicht ge&ussert . . . .XXXV, LXV III, 107
Heller wird es schon im Osten XXXVH, LXXXVH, XCIX, 155 Herangedämmert kam der Abend XXXVÜ, LXI U LXxXVH,
XCIV, 165
Herr ühich reutet im grünen Wald XVU, XUV, LIX, LXXIV,
LXXXVH, XC, XCI, XCn, OIH, 43
Herz, üiem Herz sey nicht beklominen XXVi, 113
HimmliBdi wai's, warn ich beswang • • • « . > YI, XL, 905 Hoch am Himmel stand die Sonne LI, LTII, LXm, XCHI,
XCTX, 174
Hofi^ung und Liebe ! A lies zertrümmert XXXVIII, LXI, LXXX,
XCH, XCIH, XaX, 180
Holde Muse gib mii- Kuude XLIX, 211
Hdr* idi das Lieddhen Mingen XXII, LXXVI, 75
Hörst dn nicht die lust'gen Tdne 47
Hört 20, ihr deutschen MAnner, Mädchen. Frauen XLVm,
XLIX, CT, 228
Ilukiigung . XXXVTI, LXXXII, LXXXHI, LXXXVH, XCI, 158
Hut' dich, mein i leund, vor grimmen Teufelsi'ratzcn XViil, 55 Ich aber lag am Bande des ScMffes XXXVHI, LXm, LXYIII,
LXXX^IH, XCI, XCIX 171
Ich bin die Prinzessin Ilse LIX, LX^TH, LXXV, IJÜLXVH, 156
Ich bin's gewohnt den Kopf recht hoch zu trafen . . IX, 50
Ich daclit' au sie den ganzen Tag . XVI, LXXXVTT, XCI f., 201
Ich denke noch der Zaubervollen . . VIII, XLVILI, CHI, 45
Ich geh' nicht allein, mein feines Lieb XLDI, 88
Ich gfamb' nicht an den Hmunel VI, XXI, LTI, SOG
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ozxxm
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Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch bricht XV, XIX,
XX, XXI, LXIX, XCIV, 65
Ich hab' dich geliebet und lim didi noch .... XXIY, 77
Ich hab' Euch im besten Juli veilasBen .... LXXMI, 128
Ich hab' im Traum' geweinet XXllI, 82
Ich hab' mir lang den Kopf zerbrochen .... XXXIII, liÖ Ich kam von meiner Herrin Haus XLII, LXXXH, LXXXllI,
LXXXYL XCl, U
Idi kann es mcht Tergeeeen ...... XL, T.YYYm, 72
Ich lache ob den abgeschmackten Laffen . . I^II, XCm, 53
Ich lag und schlief, uiul schHef recht mild VI, XU, XCVH, 19
Ich möchte weinen, doch ich kann es nicht XIX, Ulf IiXXrV» 55
Ich muss die Ampel wieder füllen, dennoch 240
Ich rief den Teufel, und er kam LI, LXXIV, 107
Ich stand am Mastbanm angelehnt . • VI, XVE, Lx AXil,
Ich stand in dunkehi Träumen .... XXV, LXXXVI f., 102
Ich steh' auf des Berges Spitze XXIII, LXX\'I, 81
Ich tanz' nicht mit, ich nUlcbze nicht den Klötzen LU, XCIII, 52
Ich trat in jene Hallen XXV, LXXXVI, 100
Ich uuglucksel'ger Atlas! eine Welt . . . . XXV, XCI, 102
Ich wandelte unter den Bftumen. • . . XVn> IJUtVIil, 28 Ich weiss eine alte Kunde VI, Xn, XYJH, hOi, LXXu,
LXXXVII, XC, 42
Ich weiss nicht, was soll es bedeuten . . . XLIIl. LXIV, 90
Ich will meine Seele tauchen. . . XXI, XXVII, LXXXVI, 60
Ich will mich im grünen ^^'ald ergehn LXIV, 224
Ich wohnte froher weit Ton hier VI, 284
Ich wollte bei dir weilen XXXm, 116
Ich wollte meine Lieder 210
Ich wollt', meine Schmerzen ergössen . . XXXV, LXXXVII, 119 Ihr Lieder! Ihr meine graten Lieder XXX\H, LXXXH,
LXXXIIL LXXX\ H, XCL 15b
Im Hato X» Xmill, LYI, LXm, LXXIV, LXXXIl, Xd,
xcaon, xcix, i9o
Im Hirn spukt mir ein Mährchen wunderfein . . . XVIU, 68 im nächt'gen Traum hab' ich mich s^bst geschaut XVin,
LXXXIV, CI, 6
Im Eeifrockputz, mit Blumen reich verzieret XLVHI, XCI, 50
Im Bhein, ün heiligen Strome XIV, XXI, 62
Im süssen Traum, bei stiller Nacht XI, LXXIV, LXXXV, 9
Im tollen Wahn hatt' ich dich einat vedaasen . . LXXXI, 51
Im Traum sah ich die Geliebte .... XXVI, LXXXVI, 111 Im Traum sah ich ein Männchen klein und putzig XIX,
LXXIV, LXXXIV f., CI, 7
Im Walde wandl' ich und weme . . . XXIV, LXXVHI, 91
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CXXXVUI
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Im wimderschönen Mouat Mai . . . XX, XXYil, LXXVII, 58
hL beider WeiebbQd ffiesst der Gnaden QaeBe . • L, 280 In dem abendlichen Garten LV, LXXVII, LXXIX, JJÜSX^
XC, XCTII, XCIV, XOV, XCVU, CI 137
In dpm Dome zu Cordnva . LY, liXXmi, XCVm, CI, 140
In dem Schloss zu Alkolea LXXXÜI, 142
In den Küssen welche Lüge VI, 205
„In memer Brust da sitet ein Weh*. ..... LXXVI t, 30
In mein gar m dunkles Leben ...... XXIV, XCI, 8»
In stiller, wehmuthweicher Abendstunde XVIÜ, LXXIV»
LXXVI, CTTT 54
In Vaters Garten heimlich steht 195
Ja, du bist elend, und ich grolle nicht XV, XiX, XX, XXI, 65
Ja, Freund, hier unter den Xinden VI, XCn, 906
Jedweder Geselle, sein Mädel am Ann .... VI, XVTT, 198
JegUche Gestalt bekleidend . LXXXVIl, 200
Kaum sahen wir uns, imä an Augen und Stimme . . XL, 129
Kind! Es wäre dein Verderben . . . . XXXIV, XXXVI, 114
König ist der Hirtenknabe XCI, 154
Lebe wohl, und sey^s auf immer . . . , 249
Leb wohl! leb womi im blauen Meer 253
Lehn' deine Wang' an meine Wang' .... XXI, XXVII, 60
Lessing- da Vinzis Nathan und Galotti 228
Lieben und Hassen, Ha'^sen und Lieben 227
Lieb Liebchen, leg's Händchen aufe Herze mein . . XCIII, 23
liebetel beut soUst du mir sagen XV, XXI, 64
Lied des gefangenen Räubers « . XGVI, 30
Lord BjTons Lebewohl 249
Mädchen mit dem rothen Mündchen . . XXXITI, XXXIV, 115 Mag da draussen Schnee sich thürmen XXXIV, LXXVIII,
XCV, . . . 115
Manch Bild vergessener ZdtenXXn, LXXIX, IiXXXI,XCIII, 73
Manfred 240
Man glaubt dass ich mich grime . . . XXXIV, LXXrv, 106
Meeresstille LXH, LXUI, LXXXVIH, 170
Meeresstille ! Ihre Strahlen . . . LXH. LXIH, LXXX\TII, 170
Meergruss VIII, XLI, LL\ 1., XCI, XCL\, C, 177
Mehie sAldenen Dukaten X, 46
Meine Qual und meine Klagen 239
Meiner schlafenden Zuleima XLIII, LXXXU, 222
Mein ¥nz lebt nun im Vaterland' der Schinken VI, XLMI, CI, 235
Mein Herz, mein Herz ist traiiriff LXXVIII. LXXX\^T. Xf^V, 91
Mein Kindl wii- waien Kinder Viil, XLiV, LIX. LXXViiI, 109
Mein Kneditl stab auf und sattle schnell . XLin, XGVI, d2
Mein Liebchen, wir Bassen beisammen XXH, 75
Mem süsses laeb^ wenn du im Grab . XHI, XXII, LXXIV, 70
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Mein Wagen rollet langsam LXXV, LXXVl, 81
Mensch] verspotte nicht den Teufel .... X LXXIV, 108
Mumegniss VI, XCII, 196
Minneklage Vh VIII, XVI, LXXIV, XCIV, 196
Mir träumte einst von wildem Minneglüh*n LXXXI, iiXXXII, 8
Mir träumte: traurig schaute der Mond XXV, 103
Mir träumte von emem Komgskind» XIII, LXXV, LXXVI, 75
Wr träumte wieder der alte Traom .... XL, LXXVI, 80
Mir trftnmt: ich hin der liebe Gott . . IX, X, XLV f., L, 121 Ifit Myrten mid Bofleo, liebUoh «od hold XVQ, LXXXH,
XCni, 26
Morgens steh ich auf und frage XVl, 22
Mutter zum Bienelein VI, XLII, 221
Nach Frankreich zogen zwey Grenadier' . . - I^nL XGVI, 81
Nacht lag auf meinen Augen . • • . Alil, XXit, LXXIV, 86
Nacht liegt auf den fremden Wegen XCTV, 180
Nachts in der Cajüte . . XHI, XXXVII, LXIII, XCU, XCTV^ 166
Neben mir wohnt Don Hemiques .... LI, XC, XCV, 128 Isun hast du das iiauigeld. nun zögerst du doch XI, LXXX,
Lxxxv,. M
Nun ist es Zeit dass ich mit YflnrtMid • • • . XXXIV, 113
Oben auf dem Kolandseck VI, 234
Oben auf der Ber^esspit'/e XLE, XCVI, 28
Oben wo die Stemo glühen LIII, 220
Ochse, deutscher Jungling, endlich VI, 281
lächle nicht oh meinen finstem Brauen
0, mein genädiges Frtalein» erlaobt VI, 209
0 schwöre nicht und küsse nur XXI, 68
Pliilister in SonntaovöcUein ..... XXII, LI, LXXXI, 78
Poseidon X, LXII, LXXHI, LXXXI, XCIX, 164
Prolog (zum * Lyrischen Intermezzo') IX, LIX, LXXV, LXXXVI,
LXXXIX, XCI, 57
Ra*cM VLXXVI, LXXVII, IJCXVnifi, LXXIX, LXXX,
LXXXVI, XC, XCVHL Gl, 188
Reinignng LXIII, LXXXI, XCIII, XCIX, 178
-Sag', wo dein schönes Liebchen . . . XXVI, XCIII, 131
Saphire sind die Augen dein XXXUI, XXXIV, XXXV, XCU, 117
Schnarchend lag der Hausknecht Tröffel .0, 918
Schöne, helle, goldne Sterne VI, XVII, LXXIX, 199
Schöne Wiege meiner Leiden XVII, XX, LXVI, LXIX,
LXXXT, T.XXXTT, XfT, C, 28
bchöne, wirthschattüclie Dame ....... VI, XL, 209
Schwarze Röcke, seidne Strumpfe . . LI, LXIV, XCVUI, 147
Seegespenst XXXVm, LXIILLXVin, LXXXVm, XCI, XdX, 171
8eeknmklieit LIX, LXn, LXXXm, XÖ, XGIV, 825
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CXL
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Seimsuciit
Sei mir gegrusst^ du grosse . . Seit die Ijiebste war entfernt . . Selig dämmernd, sonder Hann .
Selten habt Ihr mich vorstaaden, Sie haben dir viel erzählet . . Sie haben heut Abend Gesellschaft Sie haben mich gequälet . . .
. . VI, XYII, 198 XXV,LXXXn, 99 XXlX XGVin, 78
VI, 232 LI, 127 XXI, 67
XXXV, 118
XXllI, m, XCVUI, 78
Sie Uebten sidi Mde, dodi Keiner . . . XXXT, XCIV, 107
Sic Sassen und tranken am Theetisch .... XL, XLIV, 79
So hast du ganz und crar vertressen XXI, 66
Sohn der Thorheit! träume immei' VI, LVIII, LXV, XOIV, C, 217
Sonnenuntergang LIH, LX, LXXH, LXXIX, XCVIU, XCIX, 160
Sonnenuntergang LXf., LXE, LXXIV, LXXXVU, XCIX, 181
So wandr' idi wieder den alten Weg . • . « XXY, XdV, 100
Ständchen eines Mauren XLm, LXXXH, 222
Steiget auf, Ihr alten Träume .... VI, LVm, I.XIV, 228 Sternlos und kalt ist die Nacht XXXIX, LXI, LXXX, LXXXI,
Lxxxvin, xa, xcvni f., .102
Still ist die Nacht, es ruhen die Gassen . . XXY, LXXV, 100 Still versteckt der Mond sich diaussen LXXV, TiXXXTTT,
LXXXVn, XCIV, 151
Stolz und gebietend ist des Leibes Haltung XLIX, LU, CI, 238
Sturm . . XXX\^I, XLH^ LXn, LXXX, LXXXHI, XCIX, 169
Tag und Kacht iiab' ich gedichtet 228
Tannenbaum, mit grünen Fingern . . IX, LXXIX, LXXX, 149
Thalattal Thalatta . . Vm, XLI, LIX f., XCI, XCIX». 0, 177
Theurer Freund, du bist verUebt . XXXV, LXVm, XCV, 116
Jlheurer Freund! Was soll es nataen. . XXVI, LXXXU, 112
Traum und Leben VI, 221
Über die Berge steigt schon die Sonne . . .XL, LXXVII, 129 Um Mitternacht war schon die Burg erstiegen VI, LVIII,
LXXV, CI, 284
Und als ich Euch meine Schmerzen geklagt .... IX, 107
Und als ich so lange, so lan^e gesäumt XV, XXÜ, XC\TII, 69
Und bist du erst mein ehliches Weib X, XL, 125
Und wüssten's die Blumen, die kleinen XXI, LXXIX, XCVÜ, 66
Vergiftet süid meuie Lieder XXllI, LXVI f., LXXXH, XCUI, 80
YerrieCh mein blasses Angesicht . . . XXXIV, IjXVIXI, 116 Vollbltihender Mond! In deinem Licht LV, LXI, LXXIV,
LXXXVII, XCIV, XCIX, 185
Von schönen Lippen fortgedrängt, getrieben .... CII, 12^ Vorspiel (zu den Liedern 'Aus der Harzreise') LI, LXIV,
XCVm, 147
Warte, warte, wilder Scfaiffinann XVII, XGm, 24
cm
Ml»
Warum sind demi die Rosen so blass . . XXII, LXX^^I, 66
Was treibt und tobt mein tolles Blut VI, XIX, LXXIV, LXXXV, 7
Was wiU die einsame Thiane XXV, LXXXII, 103
Was willst du, traurig liebes Traumgebilde VI, VIH, IX, XL,
XLvni, Lxxxi, xcm, xciv, 207
Wenn der Frühling kommt mit dem oonneittdiein • XLVI, 49
Wenn die Stunde kommt, wo das Hen mir adiinllt . . . 215
Wenn ich an deinem Hanse . . IX, XXIV, 97
Wenn ich auf dem Lager liege .... XXXIII, XXXTV, 114
Wenn ich bei meiner Liebsten bin 198
Wenn ich in deine Augen seh .... V fMXXI, XXVII, 50
Wenn junge Henen brechen XLIV, LXXIX, 908
Wenn Zwei von einander scheiden 79
Werdet nur nicht ungeduldig ♦ > . XXVI, 112
Wer zum erstenmale liebt XXXm, LXXIX, 120
W ie auf dem Felde die Weizenhalmen .... XLI, XCi, 192
Wie der Mond sich leuchtend dränget . . . LXIV, XCI, 110
Wie die Kastraten klagten IX, L, 127
Wie die Wellensdiaimigeborene XIV» XY, XIX, XX, XXI,
XCII f 64
Wie dunkle Träume stehen * ' XL, LXXIX, XCiv] 124
Wie ich dein Büchlein hastig aufgeschlagen . XLVI, CIU, 51
Wie kannst du ruhig schlafen XXV, 101
Wie nahm' die Armnfh bald bei mir ein Ende • VI» X, CI, 231
Wir fuhren allein im dunkeln XL, 128
Wir haben viel für einander gefühlt 68
Wir Bassen am Fischerhause LX, LXTV, LXXm, LXXIX,
LXXXVIU 98
Wir woUen jetzt Frieden machen XCn, 204
Wo ich bin, mich rings undonkelt XXIV, 85
Wünnebergiade XLIX, C, 211
Zu dem Wettc^PScange reiten . . XLIV, XC» XCUI, XCIV, 40
Zu der Lauheit und der Flauheit VI, XCIV, 209
Zu Dresden in der schönen Stadt der Elbe . • . L, CI, 230
Zueignung. An Salomon Heine • 289
Zu mffimentarisch ist Welt nnd Leben LI, 118
Zufrieden nicht mit Deinem Eigentbome . . VI, XCVIII, CI, 286
Zo Halle auf dem Markt LXXXVn, 129
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1
Inhalt.
m t *
Elnlettniig.
I. Zweek der Torllegenden Ausgrabe.
Texte in ältester Gestalt Beispiele ein- greifender Änderungen. ('Wenn ich in deine Augen seli^ 'Die alten btieen Lieder' n. s. w.) III
IL Analyse 4e8 Inlulti der Helneseben ^Tilgend«
gedldite , VI
1) Heines Ämerangen ttber sein peroOn- liebes Leben (Olflck der Kindbett, Dieh- terbewnsstsem, Geldnot, Kxsakiieit). Sein Selbelgeftlbl Vm
2) Hernes .Liebe an Josefii. Grabespbanta-
sien XI
8) Heines Liebe zu seiner Muhme Amalie. AUgemeiucö. Schüdeniug üuer Schön- heit XIII
A) Gedichte, welche sein Liebesleben unmittelbar begleiteten XV
B) Spätere zweite Darstellunsr des Liebes- romans. Grihide ffir dies Ver&bren XIX
C) Schmerzen der JbIrmneruDg • • • XXIV
0xun
Allgemeines über die Gediehto aa
Amalie Heine XXVI
4) HeineB Liebe m Therese Heine. Gründe ro aolcher Annahme. Die einaelnen Ge- dichte xxvn
5) Lie1>69gediehte allgemeineien ChainkterB XSXVl 61 Gedichte der «niederen BOnne' . . . xy^TT
7) LiebeshaDaden vnd Betrachtungen über
die Liebe XU
8) Verwandtenliebe. Freundschaft. Ver- ehrung tür Künstler und Gelehrte . . XLIX
9) Satirische Gedichte XJJX
10) Heines Weltschmerz LI
11) Heines religiöses Gefühl LIII
12) Das nationale Geftllil in Heines Jngend- gedichten. Ivomantische B^eisterung für
das altdeutsche Leben LVH
18) Die »Seebilder und andere Natorsohüde-
Hingen bei Heine LIX
14) Znsammenfiissendes über Heines Geftlbla-
leben. Die ironischen Schlusswendung^ LXV . Die BanteUiiBgsiiiitlel in Meliiea Jagend- gedichten LXX
1) £inEelneB über Heines Xstfaetische An-
• Behauungen LXX
2) Mythologisdie Bestandteile in Hernes Oe-
diditen ' LXXII
3) Beseelung der Katar, lebloser nnd ab- strakter Dinge LXXVI
4) Trflnme; Handlung und Bewegung . . LXXXHI
5) Wunderbare Verwandlungen .... LXXXVI
6) Situationsbilder; ideale Feme. . . . LXXXYIl
7) Bilder und Figuren XC
8) Volkston; Sprache und äussere Form . XCV
9) Zusammenfiwsendes über Heines Phanta- siebegabnng. Schlusswort ' Gl
cxuv
Seite
IV. BriiekiMckwetoe CV
V. A erbleichende Übersichten über die An- ordnung der Gedichte dieses Neudrucks in Ulteren Heinesehen Sammlungen .... CXXV
YI« Alpliabetisehes Terzeiehnis der AbIm4;8-'
Beilen vmA ÜbenefarUten der C^edlelite* • GXXXI
Bneli der Lieder.
Junge Leiden. 1817—1821.
Traumbilder*
L Mir trtfmnte einat yon wildem ICinneglUh'n 3
n. Ein lauger Traom, gar fibchterlioh • « 8 in* Im nüebt'gen Traom haV ich mieb selbst
geschaut . • . • 6
IV. Im Traum sah ich ein lOanchen Uein
und putzig 7
V. Was treibt und tobt mem tolles Blut . . 7 VI. Im süssen Traum, bei stiller Xacht . . 9
VII. Nun hast du das Kaulgeld, nun zögerst
du doch Ii
Vlli. Ich kam von meiner Herrin Haus ... 14
IX. Ich lag und schlief, und schlief recht mild 19
X. Da hab' ich viel' blasse Leichen • • • 20
Lieder*
I. Morgens steh ich auf und frage ... 22
II. Ks treibt mich hin, es treibt mich her . 22 III* Ich wandelte unter den Bäumen ... 23 IV. Lieb Liebchen, leg^s Händchen aufs Herze
mein 23
V. Schöne Wiege meiner Leiden ... * 23
VI. Warte, warte, wilder Schifimann . • . 24 VII. Berg' und Burgen schau'n herunter • * 25
VUI. An£ängs wollt' kh fast verzagen ... 26
IX* Mit Myrten und Bosen, lieblich und hold 26
CXLV
Borna nzen.
I. Der Tramrige 27
IL Die Besgatimm 27
HL Die Brüder 28
IV. Der arme Beter. 1 — 3 29
y. Lied des ge&ngenen Kttabera .... 30
VL Die Gxeüadier 31
VIL Die Botaehftft 32
Vm. Die HeimMirang 33
IX. Die Homanze vom Rodrigo 34
X. liclsatzar 39
XI. Die Minnesänger ........ 40
XII. Die Fonsterschau 41
Xin. Der wunde Ritter ' . . , 42
XIV. Des Knaben Wassertahrt 42
XV. Das Lied e ben von der lieue 43
XVI. An eine Sängerinn 45
XVII. Das Lied von den Dukaten 46
XVni. Gespräch auf der Paderbomer Haide . . 47
XIX. An Aiexanderi Pr. Ton W 48
XX. An Str ^ 49
Sonette.
An A. W. V. Schlegel 50
An meine Mntter, B. Heine, geborne v,
Geldern. I. II 50
An H, Str. 51
Freeko-Sonette an Christian S.
L Ich tanz' nicht mit, ich ränchre nicht den
Klötzen 52
n. Gieb iier die Larv', ich will mich jetzt
maskieren 52
in. Ich lache ob den abgeschmackten LaÖen . 53 IV. Im Hirn S|pukt mir ein Mährchen wunder- fein 53
V. In stiller, wehmuthweicher Abendstonde • 54
LitteiaturtMtTOlt dei 18. a. 19. Jahrb. 27. k
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m
I
CXLVI
Satt»
VL „Al^ ich vor*m Jahr, mein Lieb, dich wie- derblickte • . , • 54
yjL Hut' dich, mein iVennd, Tor grinunea Tea-
felsfratzen » 55
YJSL Du aah*8t mich oft Im Kampf mit jenoD
Schüngehi 55
IX« leh möchte wem6n, do^ idTkaon es nicht 55
Lyrisches Intermezzo. 1822 — 1823.
Prolog (Früher: das Lied vom blöden Eitter) • 57
I. Im wLiiiderschcmen Monat Mai . . • « 58
II, Aus meinen Thränen spriessen .... 59
in« Die Hose, die Lielje, die Taube, die Somie 59
IV. Wenn ich in deine Augen seh . • • . 59
V. Dein Angesicht, so lieb imd schön . . « 59
VI. Lehn' deine Wang' an meine Wapg' . , 60
VII. Ich will meine Seele tauchen .... 60
VIII. Es stehen unbeweglich 60
IX. Auf Flügeln des GesaugCB 61
X. Die Lotosblame üngstigt 62
XI* Im Bhdn, Im hdltgen Stvome • • • • 62
Xn. Du liebet mich nicht, du liebst mich nicht 62
XnL 0 schw(ire nicht und kflsse nur • • « 63
XIV. Auf meiner Hendiebeten Aengelein • • 63
XV. Die Welt ist dumm, die Welt Ist bUnd • 6S
XVI. Liebstel heut sollst du mir sagen ... 64 XVn. Wie die Wellenschaumgeborene .... 64
XYIII. Ich grolle nicht, und wenn das Herz auch
bricht 65
XIX. Ja, du bist elend, und ich grolle nicht . 65
XX. Das ist ein Flöten und Geigen . . . • 65
XXI. So hast du ganz und gar vergessen . . 66
XXn. Und wiissten's die Blumen, die kleinen • 66
XXin. Warum sind denn die Rosen SO blass • 66
XXIV. „Sie haben dir viel erzählet 67
XXV. Die Linde blühte, die Nachtigall saug . 68
XXVL Wir haben viel einander gefUhlt . . 68
cxvm
Seite
XXVU. Du bliebest mir trea am längsten « « . 6S
XXVIII. Die £rde war so kage geit^ .... 69
XXIX. Und alff ich so lange, ao laoge geahmt 6d
XXX. Die blauffli VeUchen der Aengelein . . 70
XXXI. Die WeliiBtBOidiaiiiiiidderHinimelfloblMi 70
XXXn. Mein sttaaeB lieb, wenn dn im Onb. • 70
yyxTTT. Ein Fichtenbinm eteht einsam .... 71
XXXIV. Achl wenn ieh nnr der Schemel wllr. . 71
XXXV. Seit die Liebste war euLfernt « « • . 72
XXXVL AoB meinen groasen Scbmenen ... 72
XXXVn. Ich kann es nicht vergessen .... 72
XXXVIII. Philister in Sonntagsröcklein .... 73
XXXIX. Mandl Bild vergessener Zeiten .... 73
XL. Ein JUngliag liebt ein iMägdleiu ... 74
XLI. Hör' ich das Liedchen klingen .... 75
XLII. Mir träumte von einem Königskind' . . 75
XLIIL Mein Liebchen, wir sasstu beisammen . 75
XLIV. Aus alten Mäluchen winkt es ... . 76
XLV. Ich hab' dich ^i- liebet und liebe dich noch 77
XLVI. Am ieucbteiideii Soinmtinnorgen • • • 77
XLVII. Es leuchtet meine Liebe 78
XLVIil. Sie haben mich gequälet 78
XUX. Es liegt der heisse Sommer 79
L. Wenn Zwei von einander scheiden . . 79
LI. Sie Sassen und tranken am Theetiech . 79
LIL Vergiftet sind meine Lieder 80
LIII. Mir träumte wieder der alte Tranm • . 80
LIV. Ich steh* auf des Berges Spitse ... 81
LV. Mein Wagen rollet ianggam 81
LVI. Ich hab' ün Tiaam' geweinet .... 82
LVn. AUnüehÜich im Tranme seh' ich dich 82
L VIll Das ist ein Biaosen nnd Henlen ... 82
UX. Der Herbstwind itittelt die Bünme . . 83
LX. Es fitUt em Stern heranter 88
XXI. Der Tranmgott bracht' mich in mn Riesen-
seUoss 84
k*
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cxhrm
Seile
LXU. Die Mitternacht war kalt und stamm • 85
LXIII. Am Kreuzweg wird begraben .... 85
LXIV. Wo ich bin, mich rings uoHlimkelt . . 85
T;Xy. Nacht lag auf meinen Augen • . . . 86
LXVL Das alte Jahr so tnrarig 87
Die Heimkehr. 1823—1824.
1. In mein gar zu dunkles Leben ... 89
II. Ich weiss nicht, was soll es bedeuten . 90
III. ^fein Herz, mein Ilerz ist traurig ... 91
IV. iin Walde wandV ich und weine . . • 91 V. Die Nacht ist feucht und stiinnisch • • 92
VI. Als ich raeiues Liebchens Familie • . • 92
Vn. Wir Sassen am Piseherhause . • • . 93
VIII. Du schönes FischeimädcUen • . « • • 94
IX. Der Mond ist aufuegangen 95
X. Der Wind zieht seine Kosen an . • . 95
XI. Der Sturm spielt auf zum Tanze • • . 96 Xn. Der Abend kommt gezogen 96
Xin. Wenn ich an deinem Hause . • • • 97
XIV. Das Meer eiglftozte weit hmans ... 98
XV. Da droben auf jenem Beige • • • . • 98
XVI. Am fernen HoruBonte 99
XVII. Sei nur g^grttsst, da grosse 99
XVHL So wandr' ich wieder den alten . 100
XIX. Ich tiat m jene Hallen 100
XX. Stili ist die Nacht, es rohen .die Gassen • 100
XXL Wie kannst du mhig selüafen .... 101
XXIL Die Jungfrau schläft in der Kammer. . 101
XXnL Ich stand in dunkeln Tiäam^. • • • 102
XXIV. Ich unglUcksePger Atlas! eine Welt . . 102
XXV. Die Jahre kommen und gehen .... 108
XX VT. Mir träumte: traurig schaute der Mond . 108
XXVn. Was will die einsame 'Phräne . . 103
XXVin. Der bleiche, herbstliche llalbiuund . . 104
XXIX. Das ist ein schlechtes Wetter . . . . 105
XXX. Man glaubt dass ich mich gräme . . . 106
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CXLIX
Seite
XXXI. Deine weichen Lmenfinger 106
XXXn. „Hat sie sich denn nieht geäussert . . 107 XXXin. Sie liebten sich Beide, doch Keiner . • 107 XXXIV. Und ale teh £wsh meinfl Sehmenen ge- klagt 107
XXXY. Ich rief den TeuM, und er kam . . 107
XXXVL UenBeH! TerBpoite nkht den TeaM . . lOB
XXXVIL Die beiFgeB dfef Klln*ge wo» Ifoigenkal 108
XXXVm. Hern Kind, wir wuen Kinder .... 109
XXXIX. Das Hen iet mir beditldct, nnd eehnlieh 110
XL. Wie der Mond sieh leaelilend dringet • 110
XU. Im Tranm eah idi die Geliebte ... III
XLII. „Theurer Freund? Was soll ee nUlMn . 112
XLin. Weidet uui nicht ungednldig .... 112
XLTV". Nun ist es Zeit, dass ich luit Verstand . 113
XLV. Den König Wiswamitia 113
XL\T!. Herz, mein Herz sey nicht beklommen . 113
XLVn. Du bist wie eme Blume 114
XL VIII. Kind! es wäre dein Verderben • . • . 114
XLIX. Wenn ich auf dem Lager liege . • . 114
L. Madchen mit dem rotlien Mttndchen . • 115
LI. Mag da draussen Sclmee sich thttrmen • 115
Ln. Andre beten zur Madonne . . . . . 115
Un. Vcrrioth mein blasses Angesicht • • • 116
LIV. Theurer Freund, dn biBl verliebt ... 116
LV. Ich wollte bei dir weüen 116
LVI. Saphire sind die Augen dein • • . . 117
LVn. Habe midi mit Liebesreden 117
LVnL Zu fragmentariscii iet Welt und Leben . 118
f jy. Ich hab* nur lang den Kopf zerbrochen . 118
IX Sie Üben heat Abend Geeeilsehaft . . 118
IXt. Ich woUt*, mdne Schmerzen eigtaen * 119
LXIL Du hast Diamanten vnd Perlen . . . 119
LXm. Wer zum eAtemnale lieht 120
LXrV. Qaben mir Bath nnd gute Lehren . . 120
LXV. Diesen liebenswttrd'gen Jttngling ... 120
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CL
Seit«
LXVI. Mir träumt: ich bin der liebe Gott . 12 1
LX\1I. Ich Lab' Euch im besten Juli v erlassen . 123
liKVlil« Von schöueu Lippen fortgedrängt, getrieben 123
TiTTX- Wir fuhren allem im dunkeln . . , , 123
LXX. Bas weiss Gott, wo sich die toUe • • 124
LXXI. Wie dnnkle 1 räume stehen. .... 124
LXXn. Und bist du erst mein ebliches Weib • 125
LXXni. An deinen scbneeweissen Boseii • • • 125
liXXIY. Es blasen die blaoea Husaren . . • • 125
LXXV. Habe auch, in jungen Jahren . . • . 126
hXXYJ. Bist du wirklich mir so feindlich • « • 126
LXXYII. Ach, die Augen sind es wieder . • . 126
LXXVÜI. Selten habt Ihr mich verstanden . . . 127
LXXK. Wie die Kastraten klagten 127
T.YYT, Auf den Wüllen Sakmankaa «... 127
liXXXL Neben mir wohnt Don Henriqnes« . • 128 TiXXXn, Kaum sahen wir uns, und an Augen nnd
Stimme 129
I.ITYYTTTt über die Berge steigt schon die Sonne , 129
LXXXIV. Zu HaUe anf dem Markt 129
LXXXV. IMbrnnemd 11^ der Sommerabend. . . 130
LXXXVI. Nacht liegt auf den fremden Wegen . . 130
LXXXVII. Der Tod, das ist die kühle Nacht . . 130
LXXXVin. „Sag', wo ist dein schönes Liebchen. . 131
Götterdämmerung 131
Ratcliff 133
Donna Clara. 137
Almansor. I — III ........ 140
Die Wallfahrt nach Kevlaar. I— III . 144
Aii,s der Harzreise. 1824.
Vorspiel 147
L Berg-Idylle. I— m 148
n. Der Hirtenknabe 154
in. Auf dem Brocken 155
IV. Die Use 156
OLI
Seite
Die ^fordsee.
Erste Abteilung. 1825.
I. Huldigung 158
II. Abenddänunerang 159
m. Sonnenunteigang 160
IV. Die Nacht am Strande 162
y. PofieldoQ 164
YL Erklürong 165
yjL Nadhts in der Ciyttte 166
Vm. Stnnn 169
IX. MeereBstaie 170
X. Seegespenst 171
XI. Keinigun- 173
XII. iWeu 174
Zweite Abteilung. 1826.
I. Meergrass 177
n. Gewitter 179
HL Der Schiff brOehige ISO
IV. Sonnenuntergang 181
V. Der Gresang der Okeaniden 183
TT, Die Götter Griechenlanda 185
Vn. Fragen 188
VnL Der Phönix 189
IX. Im Hafen 190
X. Epüog 192
Liebeslieder.
£rBte Abteilung«
L Die Wrisse Blnme 195
n. Kinnegruss 196
m. Mumeklage 196
IV. Sehnsucht 198
V. Wenn ich bey meiner Liebsten bin . . 198
cm
Seite
VI. An Sie 199
ViL Schöne, helle, proldne Sterne 199
VIIL Eb schauen die Blumen alle 199
IX. Jegliche Gestalt bekleidend 200 ]
X. Ich jz^laub' nicht an den Himmel . . , 200 ]
XI. Ich dacht' an sie den ganzen Tag . • 201 |
Xn. Es fasst mich wieder der alte Muth . . 202
XUI. Die Welt wu mir nur eine Marterkammer 202 1
XIV. Die Wälder mid Felder grUnen . . « 203
XY« Wenn jimge Heiaeii brechen .... 203 |
Zweite Abteilung.
I. Du Lilie meiner Liebe . . . • • 204
n. Wir wollen jetzt Frieden maciien • . . 204 i
ni. In den Kilssen welche Lüge . . . . 205
IV. Du sollst mich liebend umschliessen . . 205
V. Als Sie mich mnscblang mit zärtlichem Pressen 205
VI. Himmlisch war's, wenn ich bezwang . . 205 Vü. Hast du die Lippen mir wund gekilsst . 206
VUL Blamir' mich nicht, mein liebes Kind. . 206
IX. Ja, Fieand, bwr unter den landen . * 206
X. Erinnemng 207
XL SchOnei WirUhsehaMiche Dame .... 209
Xn. 0, mein getüldiges Fräulein, erlaobt • . 209
Xin. Zn der Lanhdt und der Elrahdt ... 209
XIV. leh wollte meine Lieder 210
Tenttisehte f^ediehte.
L Wlinnebergiade 211
Erster Gesang 211
Zweiter Geeang 21S
IL Wenn die Stande kommt, wo daa Hers
mir eehwült 215
in. Als ieh ging nach Ottensen hin . . . 215
IV. Die Weibe 215
V. Selm der Tliorb^l tritome immer . . 217
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VI. AJtatto^ 220
Vn. Bie Ldii« 221
YED. Tmnm und Leben 221
IX. Standehtti eiam Mftttren 222
X. Steiget inf« Ihr alten l'riUiiiie . . . * 21f3
XI. Ich will mich im grünen Wald ergehn . 224 XIT. Auf den Wolken ruht der Mond . . . 224
Xin. Kin^^eliüllt in graue Wolken .... 225
XIV. Seekrankheit 225
XV. Lieben und Uaesen, üassen und Lieben. 227
XVI. Freundscliaf\ Liebe, Stein der Weisen . 227
XVU. Da88 ich dich liebe, o Möpschen . . . 228
XVITT. Tag und Nacht hab' ich gedichtet . • 228
XIX. Das Bild 228
XX. Das projektilifi l>eiikmal Goethe's in i^Vaiik-
furt 228
XXI. (An Kdom !) 229
XXII. Brich aas in lauten Klagen 229
XXm. Dresdener Poesie 230
XXIV. Bamberg und Wfinbnig 230
XXV« Barieskes Sonett 231
XXVI. Oehse, deutBcher JttngUng, endlich . . 231
XXVn. Selig dämmernd, sonder Hann .... 232
An Personen.
I. An Franz v. Z 233
n. Ich wohnte fVnhrr weit von liier . . . 234
m. Die Nacht auf dem Draehontela . • • 234
IV. Oben auf' dem Rolaudseck 234
V. An Friz von Beughem 235
VI. An Friz St. 235
VIL Der schlimmste Wnim : des Zwei£»la Dolch- gedanken 236
VIU. Znfrieden nicht mit Deinem Eigenthnme. 236 EL Bang Imt der Pfoff Bich in der Kirch ver-
kioehen 237
X. An J. B. R. 237
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CLIV
Seite
XI. An deo Hofiwih Qooig 8. in CUtttingen . 238
XII. „AneasBin und Nioolette^ 238
XI II. An Maximilian Heine 239
XIV. Zueignung. An Salomen Ueine . . . 239
Übe^tenngren ans Lord Bjrons Werken.
Manfred 240
Lord BjTODB Lebewohl 249
An Inez 251
Gut' Nacht 253
I
[Vignette]
I
von
i
6ei J^offmann unb (Sumi^e, 1827.
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[3] Jutt^c ttitftn.
1817— 18SU
I.
^tr träumte einft von rüüöeiii üJiinneglü^'n,
IBon fü^en Sippen unb t)on bittrer ^eb^ Sim bftft'm lieber bttftcv'ii äRelobie'ti*
>Lserb[idjLn unb üenüet^t fiuD längft bic Träume, ^enoei^t ift auc^ mein liebflee 2^raumgebiibl ©eblteben ift mir nur rt>Q§ gUiterfilUt Si^ emft fiegoffdi iit wtU^ S^leime.
2)u biiebft, oeripaiftee XSieb! ^Isenuelj' je^t aud;, Unb fud^' ba^ Xrournbilb, bas mir iängft entfi^wunben, Unb grü^e mir*ö, menn bu e^ aufgefunben, —
[6] n.
Gin lant^er l^raum, gar furc^terli4> Uno nmnberfani, crfdirccfte mid^. ^od) fc^tüebt mir cor mattc^ 9^^öufi(^ ^iU>,- Unb ftünnt unb m#gt im ^fen »ilb.
4
68 vm ein (Satten nmnbetfd^n, 3>a »oDf troulid^ mid^ erge^n; Siel SUmtetn meine Xn^en fa^n, l^atte meine ^mibe brmi.
S8 }mitf<^erten bie Sdgeletn
@ar mtmtce Siebedmelobein;
Son ®0lbglans fd^ien bie @onn' nmfiralt,
3)ie Stfimd^en luftig hmt (emalt
•
©üg ^alfambuft auS Kräutern tinnt, ^te Süfte roe^en Keb unb linb; Unb aKed fd^immevt, aSed (a(^t^ Unb aetgt mir fmtnblid^ feine $rad^t.
[7] Unb mitten in bem ^lumenlonb @tn flarer !IRannorbronnen ftanb, Da fdjaut td^ eine fd^önc !)!Jlaib, Sie emftg mufd^ ein mei^e^ ßletb.
^Die 5^angen Meid^, bie Sleuglcin miCb, (5in nnmberfame^S .^immel^bilb ! Unb ipie id) fd;au, bie ^?atb id) fmxb @o fremb unb bod^ \o »o^lbetonnt.
J)te fd^öne ü!JJaib Beeilt fid^ fe^r, ©ie fummt ein feltf am Siebd^en |er: Spinne, rinne Sajferlein, äBafd^e, mafd^e ^embe rein!
^^c^ tarn unb näl^'rte mid^ ju Unb üfpcltc : D fage mir, SDu monnet)oÜe, [c^öne 3Jlaib, SS^em ^öret biefeS roei^e jUeib?
3)a fprad^ fte fd^neff: @ei Balb (eieit, 3d^ roafd^e biv betn Xobienlletb ! Unb wie fie bteS gefprod^en bar, Sluf einmal oEeg fd^rounben war. —
[8] 9(nfittnrte mid^ ein totber Sßalb; ®ax fd^ouerltd^ roat'd brin utib toit Sie Sftitme xogten ^immelan: 3c5 jlonb imb fiatmt', tmb fatrn uno )ann.
^eme^me btmqifen SBi^er^aff, 2öie femer SIcitenfdJIäge @d|iaff, Uitb eU' in »ufc^ tmb äBtlbni^ fort, Unb lontm' an einen freien Ott.
inmitten in bem grünen Staunt, 2)a ftanb ein großer (Sid^enBaum, Unb fie^ ! bte SRiiib id^ »iÄer fd^aut, 5Die em^g in ben ©td^ftamm l^aut.
Unb ©d^lag auf 6d^(ag, nnb fonber SBeil ©ummt fte ein Sieb unb fd^wingt bad »eil: @ifen blinf, ©ifen hlant, 3immre l^urttg (Sid^enfd^ranf !
fam unb nä^'rte mi(^ i^)r, Unb [ifpeUe: D fage mir, luonneüoHe 3}Iagebein, Sem ^immerft bu ben (Sid^enf darein?
[9] 2)a fprad^ fte fcftnelT: 2)ie ^eit ift larg, 3ci^ gimmre bir ben iobtenfarg. Unb mc fte bic§ qefprodien bar, 2luf einmal oUeö f4m)unben wax, —
lag fo bkid), eg lag fo meit S^tng^^um miv taijU, fa^le $aib: 5cf; lüu^te nid)t, loie mir gefd^a^, Unb ^eimlid; jd/aurenb ftanb ic^ ba.
Unb nun i6 eben ffirber fd^meif, ®ewtt|^r* id^ emen weisen Streif. 3d^ eil* l^erju, unb eih, unb ftanb, Unb ftel^! bie fc^öne ^taib id; fanb!
6
Xuf weiter ^ib* fhmb met|e Watb, 70 Qkvib in bie 8vb mit Scoie^f^eit.
Arnim mögt* id^ nod^ fte anjufd^aun; @o milb tmb fd^ön, uitb bod^ noff Ofoomt.
3)ic fc^öne 9)iaib beeilt ftd^ fel^r, ©ie fummt ein feltfatit 2ieblein ^er: 75 Späten, Spaten, fd^arf unb Sreit^
6d^aufle Ghrube tief tmb toeit!
[10] ^d) fom nätyxtt mid^ i^r^ Unb lifpelte: D fage mir, rconneooUe, fcf)öne ^3."Raib, so äBo^ biefe ®mbe ^ier bebeut' V
Da fprad^ fte fd^neK: Seteit bid^ l^ab*, 3d^ fd^aupe bir bcin eignet ©rab. Unb al^ fo fprac^ bie SBunbemaib,
2)a öffnet fid; bie ©rube raeit;
06 Unb ba id^ in bie G^rube fd^aut',
Gin f arter Sdjauber midj bitrd^graut; Unb in bie bunfle ^ittemad^t 6tövst' id^ hinein — unb bin enoad^t.
[11] m.
nacljt'gen ^rauin (}ab' idi mid) felbft gefd^aut, Sn fd^roargent (55atta^?sracf unb fcibncr ^Jefte, ä^lanfd^etten an ber .V)anb, als ging 's ^um Jefte, Unb t)ox mit ftanb mein iStebd^en fü^ unb tmut.
5 3d^ beugte mic^ unb fprodb im dofton: „@inb Sie Staut? ei! fo gtotuBt* meine SBe&te!" ^ Dod^ faft bie fte^le mit ;^ufammenpre^te ^et langgejog^ne, t)orne^m falte 2aut.
Unb bittte X^ränen plö^Iid^ ftc^ etg0|fen 10 ätud Siebd^end Stugen, unb in Zl^tanemoogen 3{l mit bad I^Kbe Silbnill faft aetfloffeii.
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7
D fü^e Slugen, fromme SieBcSfternc, Dbfd^on mir im SÖJad^cn oft c^elogen, Unb aud^ im Xvaitm, %Uaib* id^ i^ud^ bennod^ ^eme.
[12] IV.
3m Slraiun fa^ id; ein ^J^ännd^en flein unb pu^ig, S)q^ (^inc^ auf 6te(;^en, 3d)i'ittc dCenraeit, %xua^ Riei^e 2Bä|d;e unb ein feines ^leib, ^nmenbig ober mar grob unb ]d;mu^tg.
Smocnbig vm e$ jSmmetttd^, ntd^tdmi^ig, 6 Sebod^ oon mi^en oo6er SHtrbigfett; S(m ber Sdurage fprad^ ed lang unb hwi, Unb tl^at fogot ted^t ftu^tg unb ted^t tru^tg.
„Unb mcift bu, wer baö ift? ^mm l^er unb fd^auM" 6o fprad^ ber ^raumgott, unb er 5etgt miv i^lm lo ^ie ^ilberfhitl^ in eined 6piege(d Slal^men.
^ot einem 2lltar ftanb ba^ SRännd^en ba, ^e'm Sieb bmteben, beibe fprad^en: Qa! Unb taufenb Xm^el riefen lad^enb: ^men!
[18] V.
2ßa6 treibt unb tobt mein toEeö 'Ißlnt? :hda^ flammt mein .^exi, in railber Ö(ut? Crg fod^t mein ^lut unb gifd^t unb gäl^rt, Unb grimme @(ut mein ^er^ oer^e^rt.
S)aiS eittt ift ioK, bie glamme witb, s Seil 3U mir I«n ein Xvoumgebitb ; (S^ fam ber flnftte @o|n ber %ad^t, Unb ^at mid^ feud^enb foYtgebtad^t.
@r brad^t' mid^ tn ein l^ellee §<ai^, SBo gad^elgtong unb $arfenbrau§; lo ^iel bumfife Stimmen fd^ollert brein; 3d^ frnn um @aal, id^ trat (inein.
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8
2)a^ roar ein luftig i^od^^eitfeft;
@ar pome^m fa| ber S3räut9am ha, — D Se^l mein £ieb afö Sroitt ic^ fal^.
[14] @g toar mein eignet Siebdjen fü&, S)ie bort ein Wlctm fein Sräutc^en l^ie^; ^id^t l^inter'm ©j^renftufif ber Sraut, S)a Blieb id^ fielen, gab fernen Äiout.
tau)d;t :)}lurtf, — gar [tili ftanö id^; Ä)er O^eubentänn betrüSte mitf;. 2)er 53räutgam oft gar gärtlidö Blidtt, a)ie Sraut enoiebert'g ^olt>, unb nidt.
Set 8t&uigam fftllt )>en l^ed^er fein, Unb trinft botaud, unb reid^t gar fein ©er ©tttttt il^n §in; fie ladjelt 3)anf, — D ißkl^! mein rotl^eg ^iut fie traut
2)ie Srout ein ^üBfd^ed Xei^fletn nal^m, Uitb retd^t ed l(tn bem Sv&itigam. S)ar mfyn fein üReifer, fd^niit l^inein, — 0 SSBel^! bod tDot bog ^erje mein.
6ie äugeln \ü% fie öugeln lang,' Der 33räut'9am fü^n bie ^olit umfd^Imig, Unb füfet fie auf bie Siangen tot^, — D m^lmx^ fftjlt ber tolte Xob.
[15] 8lei lag meine ^ung' im mvx^\ Da( id^ fein ^örtlein fpred^en ftmt 2)a raufd^t e§ auf, ber ianj begann; ©ad fd^mude ^aut))aar tanjt oocan.
Unb tmc id) ftanb fo [cicf)cnftumm, Die ^än^er fc^raeben fünt Ijciiim; — Srvci leife Söörtlein ^räut'gam fprid^t, S)ie ^rout mirb rot^, bod^ jämt fte nid^t
9
©d^ön SräiitdjenÄ ^ßangen fc^atiU^aft ^lü^^n; 6ie fd)Ieid)en fort m'^ ^rautgemad^ ; !gd^ aber {c^ieic^e ^intennod^.
^6) fd^tcid^* einher, unb jitt're fel^r, ^ing^ um tnid^ flammt ein &iatmmm, 2)ie ©rbc unter mir ertrac^t, — Sa 9U(it mein ^er^, — utib td^ ermad^t'.
VI.
3m fd^en Sroum, Bei ftiKer Slad^t, Da fam $u mir, mit ^^Becprad^t, SHe lang erfe^iite Siebfte mein, Unb go| mir ®{ut in'^ $erg hinein.
Unb mie id^ fd^au, fte lö^elt mtlb, Unb löd^clt bi^ ba^ §crj\ mir fd^rooß, Unb ftürmifd^ iu^^n t>a^ ^ort entquoll:
l)'m, nimm alle^ roa^ ba mein, 33lein Siebfte^ mi(( ic^ c^em bir mei^'n, SDürft' ic^ bafür bein ^inl}U fepn, i^on 2)Uttemac§t biö ^al)nenjcj;rei'n."
$Da ftount' micij an (\ar feltjamlid^^ ©0 lieb, fo roe^, unb inniglicf), Unb fpr ad; mir bic fd^öne ^aib: @o gieb mir beine 6eligleit.
[17] „Mein Seben fü^, mein junget ^Uit, ©äb' ic^, mit f^reub wib wohlgemut, ^r bid^, D SHäbc^cn engelgleid^, — »' 2)od^ nimmermehr bad ^immelreid^/'
10
So^I brauft (jernoi mein raf(^€0 3!&ovi, ^oä) blühet fc^ötter innuerfort, Unb immer f priest bie fc^öne ^Ma0: 0 gieb mir beine ^eiigfeit!
Xumpf Dröhnt bie$ 2Bort mir in'ö ^^Ör, Unb fc^(eubert mir ein ©lutenmeer 2Bo^l in ben tiefften (Eeelenraum; ot^me ff^toer, id^ ai^me lounu —
^aö lüoren nunfu^ (rnqelein, Xic t^tdn^ten ^ell im ^){ofni[d)Oüi; 'Jiuu aber ftürmte lüill) l)crauf ©in ö^öulid; fc^iuarjer Äiübülö^auf.
Sie ratigm mit ben (Engeletn, Unb brftngten fort bte ^gcMn; Unb eiiblid^ aud^ bie fd^marge Sd^aor Sn S^leBelbuft jerronnen war. —
[18] Sd^ aber moUt' in £uft oerge^n, ^id^ iii^n Siebd^en fd^an;
9Sie*n Sie^lein fft$ umfdjMntegt ^e mid^, Sod^ weint ^ aud^ ved^t Bittertid^.
?yetn^ Siebd^en meint; irf) roeij xowcim, Unb fü^' i§r 3tofenmünblein ftumm — X ftifl', fein^ Sieb, bie ^^ränenflut^, ®ieb f^, feind £teb nur SRinneglut."
„Grc^ieb bidi meiner ^JJhnnoahit — " Sa plöl3Hd) ftarr't (Sie mein iölut; Saut bebet auf ber örbe (^irunö, Unb öffnet gä^nenb feinen 6d^lunb.
Unb au^ bem ^^Ibövunb [d;iinn^ unb grau» ©tie(^ roilb bie fc^roar^e od^aai l)erüuö. 2(ue meinen <nrmen fc^manb feinö liiiebj 3d^ gan^ aUeine fte^en blieb.
11
2)a ianp, im Greife irunberbor, Um micfj ^mun, bie fd)iuars^e ^^aac, Unb brüucjt Ijcran, erfo^t mid^ halh, Unb geUenb ^o^ngeläd^ter fd^oUt
[19] Unb immer ciu^er roirb ber ,%ci^, Unb immer [ummt bie (Sc^auerweij ' : /^u gabeft ^tn bie SeHgfeit, ^.gi^övft un^ nun in (^igleit!
[20] VII.
^un ^aft bu ba^ Äaufgelb, nun jögerft bu iwd^? SBlutfinft'rer ©efeH, mag jogerft bu nod^? 6cf;0n fi|e id^ l^arrenb im Kämmerlein tvout, Unb ^ttemad^t nal^t fii^on — fel^(t nur bie 8taui.
Siel fd^ouembe £üftd(|en vom fiird^fe n>el^'n; — - 3|t Süft(|en, e^! I^ait Sl^t mein Stäutd^en gefe^n? Siel blaffe Satt»en geftolten fid^ ba, Umihicen mid^ ^rinfenb, tmb nttfen: D ja!
$ad!' ottd, n>a^ bdngft bu für Sotfd^ofterei,
^u fd;iöar§er Sd^lingel in getter*Stt)rei?
3)ie gnäbige ^errfc^aft melbet ftd^ an,
©leic^ fommt fie gefal^ren im ^rad^en-ÖJefponn.
S)u Ijer^Iieb grau Mannten, mai? i\t bein 'iiegeljr? üKein tobter "^jlagifter, ma§ treibet bid& ^er? @r fd^aut mid^ mit [d;toeigenb trubfeligem 33Ud^, Unb {c^ütteit ba^ ^upt unb n>anbelt ^urüdf.
[211 minfelt unb loebelt mein 30tt'ger ©efeß? 2Öa^ qltmmert ©d^morg-^ater^ 3Iup;e fo f)ei(? 2Ba^ t)eulen bie Sßeibcr mit fliegenbem .mar? 3Bai$ luttt mir ^au älmme mein SiegeniieD gar?
12
nrau 'Jlnniie bleib beut" mit t)cm (Siu^fan^ 5U ^aus, SDa» (rijapopeya ift lange ]d)on au^; fei're ja ^eute mein §oc^^eitfeft — fd^au mal, bort fornmen fc^on ^ietltd^e ®aft'.
u 5Da fd^au mal! — Herren, baei nenn' xd) galant, g^r trai^t ftatt ber .f)üte bic Alöpf in ber §anb!
2)er äi>mb ift [tili, warum tomint ^l;t [0 jpat?
9((t5efenftieI«9lfitteR$en wadPelt bort fc^on, 80 fegne mid^ SRütterc^en, bin ja bein 6ol^! 5Da gittert ber SRuiib im toet^en (^eftd^t, „Sn eroigfeit «mcn!" alt ?Wütterd^cn fprid^t.
3tDö(f toinbbürre Shtftfer fd^lenbem l^erein;
05S)a fd^leppt ber j^dtourft, m otmtfd^edfigter 3od\ Seit ^obiengrftBer ^udfepadf.
[22] 2)a tanken jroölf Äloftet'Sungfraueii ^erein, ^ic f^iekttbe Kupplerin führet bni SRei^n; S)a folgen jmölf lüfteme ^fäffelein fd^on, 40 Unb pfeifen ein ©d^onblieb im itird^enton.
^en* ^^röbler, 0 fdjvei bir nid)t blau ba« ^fic^t, ,3m Jcgfeuer nü^t mir bein ^^ieljrödel nic^t; 2)ort l^eijet man gratis S^^r au^, S*^'^^^ t'in, etatt mit ^ola mit gfürften» unb ^ettler^OJebetn.
4B 3)ie Slumen-!0?äbd^en ftnb bucfliß unb frumm, Unb purzeln fopfüber im ^i^nmer ^erum.
Öufcniicfid^ter mit ^Jeufd^redfenbein, ^i! la^t mir ba^ 9iippen-^iapper nur feyn.
^ic fänimtlid^e Jpöß' ift loö füm)al)r! 60 Unb laiinet unb fd^märmet in n»ad^fenber ©d^aarj ©ogar ber ^erbammni^ Si^al^er erfd^allt — (StiU! ftiU! nun fommt mein fein'e £iebc^en au^ baib*
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®efmbe(, fep ftia ober txofk bid^ fort! Sc^ l^öre tmint fdbet mein letBItd^ed Sovi —
raffelt ni{^t eben ein SBagen grau Äöd^in, roo bift bu? fd^nctt öffne ba^ %f)ov,
[23] SiKIomnten, f etn*d Sie&d^en ! mit ge^t ' ^ bir, mein @(i^a^ SBtiKlommen, ^err ^aftor! ad^, nehmen Sie Pa|! 0enr $aftor mit $ferbefü|en unb Sd^an^, :§ci^ Bin ®u't i^od^mürben Stenfteigener gan^!
2te5 ^röutd^en, roa^ fte^ft bu fo ftumm unb bleid^? ^cr ^err ^aftor fd^reitct jur Trauung fogleidj; SS3o|I id^ i|m t^euve, blutt^eure ®ebül^r, bi(^ §u bef^en ^Ut*d ftinbarfptel mir.
5tnic* nieber, fü^ ^röutd^en, hiie* l^tn mir gur ©eit'I fnie't fie, ba finft fie — o feliqe Jreub' I — 8ic finft mir an'^ ^erj, an bie fd^meüenbe ^ruft — 3d^ ^iett fte umfd^tungen mit fc^uember 2ufL
^ie (^^olbrorfentüeUcn umfpteften imC> ^eib', 'Jln iTiein ^xt-^c üod;te baö ^erje ber 3)laib; ©ie pod)ten n)ot)l Seibe oor Suft iinb uor 3Be^, Unb fd^toebten hinauf in bie ^immeld^ö^'.
S)ie ^erjlein fd^roammen im greubenfee, 3)ort oben in ©ottce l)eil'ger j^öI^* ; ^od^ über ben .^auptern uiel ©raufen fic^ regt, ß)a ^atte bie ^oUe bie $anb gelegt.
[24] ^a« ift ber finft^re 6o^n ber Jiac^t, ^er f)ter ben fegnenben ^rieftei luac^t; C5r murmelt bie gormel au^ blutigem iBuc^, 6ein ^eten ift Säftem, fein «Segnen ift glud^.
ttnb unb sifd^et unb l^eulet toll,
98ie ^ogengebraufe, roie ^onnergeroll; 2Ja bli|et auf einmal ein b(dutic§e$ Sic^t —
„3n (Siöigfeit filmen!" 5Iltmütterd^en fprid^t.
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[25] VUI.
fm von metner .^errin ^mi, Unb mnbdt' in SEBa^nfnm unb Wittentad^tgMiid. Unb id^ am Aitc^^of 9orfi6er ge^'n vfW, Da Winten bie SMtcr emft unb
6 S)a nrinft'iS 9on be^ Spidtmomid Seid^enfteiti ; S)ai^ war ber flimmmbe SDlonbe^fd^etn. & %e{t: „Sieb Sniber, fomme gleic^!" ^ fietQt*^ ottd bem ®rabe ncbelUeid^.
S)er SpteCmann nmr'S, ber entftiegen je^t, 10 Unb l^oc^ auf ben 2etd^enftein ftd^ fe^t; 3" bie 6aiten ber Si*^^ Q^^^H ^ ^d)r\tU, Unb fmgt baBd red^t l^o^I unb greE:
„@9, fennt ^f)t md) ba^ alte Sieb, 2)a^ cinft fo n>i(b bie iöruft burd^glü^t,
15 ^l)X Saiten bumpf uui) trübe?
y^äic (Iiißel t)ie nennen e-^ «^immelöfieuü, / [26] ^ie Xcufel bie nennen ^öÜenleib, l 2)ie SDienfc^en bie nennen e^: Siegel"
^anm tönte be^ legten SÖorte^ 8(^aU, 20 2)a traten fi(^ auf bie ©räber aü'; ^iel fiuft(^eftaltiu örint^en l^erüor, Umjc^tveben ben ^pielmann unb [c^riüen im @§or:
Siebt ! liebe! beine ^ad)t |)at uhm i)ier ^u 8ett ßebrac^t, S5 Unb bic '2inoim ^u(i|cmacf;t —
(^9, roa^ ruf'ft bu in ber ^Jtac^t?
©0 ^eult üerroorren unb äd^jct unb gtrr't, Unb braufet unb faufet unD fiacf),^et unb fHrrt; Unb ber tolle 3c^it)ann ben Spieliuaim uiufd^iueift so Uuö öer ^pielmunn roilb in bie ^Saiten greift:
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91090, (rooo, intmer toK! 6e9b wUIfommen!
5Da| mein 3au(enoort erfc^oK!
g7J Siegt man boc§ Söl^'? 3«^^^ ««^ iRäu^d^enftiU im lUmmerletn; 8a|t und ^eute luftig fei^n! TO SSergunft — 6e^t erft §u, finb mit affetn? — 3^iarren raaren voxx im ScBen, tlnb mit totter 2But^ ergeben ßiner tollen 2ie6e^6runft. ^ur,31«)eil foü uns ^eut nid;t fehlen, ^eber foU ^ier treu zx^äi)Un: 3Öaö i[)n uieilanb hergebracht, 3Bie ge^e^t, wk ^erfe^t 2l^n bie toUe Siebe^jagb!
2)a ^üpft aiiö bem greife, fo leidet wie ber Sin mageret 2S>e[en, ba^ fummenb beginnt:
war ein @d^neiber«^®efelle,
TOt ^f^abel unb mit Sd^eer; 3d[) war fo flinf unb fd^nette, Mit 3kbel unb mit ©c(;eer.
fam bie 9leifter9«^od^ter,
2Kit 5flabe( unb mit ©d^eer; Unb ^at mir'^ §er^ burd^ftod^en 3Jlit 9Zabel unb mit ©d^eer.
[28] ladeten bie ®eifter im luftigen ^ct @tn ^weiter imt p& unb evnfi l^ettiot:
5E)en SHinolbo SUnoIbini, ®<|inber^anno, Orlonbini, Hub befonberiS Sorto SRomp, 9t<i(m id^ mit ab 9Rufter oov.
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td^ mid^ toie jene ^elbeit, Unb bitö fd^önfte ^rauenUIb ©irnfte mit im Jb^ife toilb.
Unb id^ feufjte oud^ unb girrte; Unb wenn SicBc mid^ oenoirrle,
Stedtt' id^ meine ?Vinger rafc^ 3n bcig ^erren Diac^bar^ Xajd;'.
^od^ ber ©affenoogt mir grottte,
id^ 6e^nfudöt§tf)ränen roollte ^^rorfnen mit t^ciii Xafdjentud^, mein ^ad^bat bei {td^ trug.
Unb md) frommer .fjäfdberfttte, Tuiijm man ftiK mid) in öie *$ü?itte, Unb baö ^uc^t^au^, ijeilig 910 f^, 6d^Io| mir auf ben ^tterfc^oo^.
[29] ©c^melgeub fü^ in Siebe^fmnen id^ bort bei'm SS^oüefpinnen, »i« ^Rtnalbo'g ©d^atten fam Unb bie @ee(e mit ftd^ na^m*
2)a lachten bie ©eifter im luftigen (^^or; ©efd^minlt unb gepult tvat ein ^tter ^en>ot:
3d^ mar ein Äönig ber ^tetter, Unb fpielte im 2ie6l^aberfad^ ; Unb Miie mand^ milbed: gi^v Sötter! Unb feufate mam$ aftrtlid^cd: Xdj^!
3>en 97lortimer fpie(t id^ am beften, Wotta mar immer fo fd^ön! ^od^ tro^ ber notörlid^ften ©eften — ®te moUte mid^ nimmer oerfte^n.
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Siitfl «ta oer^meifeltib mit Snbe: „3RwAa, bit ^eilige!" tief, w 2)a nal^m bm S)oIcl^ nun (e^eiibe — . Unb [tad^ ttttd^ ein M^en tief.
Sa (ad^ten bie (Steiftet im luftigen @^or; 3m wetjlen ^Imifd^ trat ein äiiertet ^eroor:
[80] SSom .^at^eber fc^roa^te ^erab ber ^^^lofejjer, loo 6r fcfmia^t*, unti icf) fd^^^^f f'^'^ ^^^^^^ 2)odj l)ättv, nur bei)a(^et norfi taufenb 3)tai iejjer ^ei feinem ^oibfeligen "Xöd^taUm,
6ic f)att' mir oft gärtlid^ am 5vcu[tcr genicfet, ®ie 53hime ber 53lumen, mein l^ebenölid^t ! io5 ^odj ^lume ber Blumen marb enbHd^ gepflücfet ^om bünen $^Uifter, bem teid^en Sid^t.
{Da findet' id^ ben ffleibem unb teidkn ^olunfen,. Unb mifd^te mit XeufelAout in ben Sein — Unb fyih* mit bem Xobe 6molItd gettunien, iio SDet fprad^: gibu^it, id) §ei^e ^eunb $ain!
£)a ladeten bie @eiftet im luftigen ^^or;
Stnen 6tti(! um ben ttat ein günftet l^etomr:
6^ prunfte imb prafjite ber ©raf bei'm SBein 3Hit bem ^ödjteid;eu fein unb bem (Sbela eftein. iis 3Öaö fc^eert niicfi, bu (Mfletn, bein Gbelgeftein, ÜJlit munbet roett beffet bein ^^ic^tetlein.
(Sie lachen moljl ;!jciö' unter unb S4)loji,
Unb ber ©ruf befolb'te üicl ^ieuciUo^: [31] 2Baö fc^eeren mid^ 3)iener unb Stiegel unb ^^io^ : 120 Sd^ fiieg gettoft auf bie ßeiterfpro^.
9n SieBd^end g^enftetlein flettt' td^ getroft, Sa "fylk* id^'d unten flud^en etBojl:
fadste, mein SüBc^en, mu^ aud^ boBei feyn, gd^ (iebe ja oud^ bie Sbelgefiein!" m
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6o fpöttelt her ©raf unb erfaßt iiuc§ gar, Unb jaud^öenb umringt mid^ bie ijiencrfd^aar. „3unt Stcufel, (viefinbel! 3# '^in ja fein ^i^, n>oEte nur {teilen mein trautet Sieb!''
180 Iba l^älf fein ©er^e, ba ^alf lein 9iatf), £a ntod^te man l^urtig bie @tnde ))orat; Sßie bie Sonne lam, ba munbert fle fid^, t(m lid^ien ©algen fanb fie nttdj.
X\\ ladeten bie ©eifter im luftigen (S^ox; 186 ^en £opf in ber ^onb trat ein ^ed^fifcer l^etoor:
^um Sßaibiüerf trieb mid^ £ie6e§^arm, $\dP) fcfilid^ umf)er, bie 'Büc^f im 5Irm; , fd;narrt es ^o^l nom ^aum Ijerab, ^ec ^abe rief; Kopf^abl ^pf^ab!
140 [32] D fpüit' id; Dcd; ein ^äubdjen au^,
3rf) Brüd;t' eö meinem i^ieb md) ,öauö! So bad^t' ic^, unb in ^8u)c^ unb 6trau(§ 6pä]^t ring^ um^er mein ^öÖ^^^^ö'«
Sod b)f€t bovt? n»a$ fd^nöbelt fein? 145 ^nrteftSuBd^en mögen'S fe^n.
fd^Ieid^' ^ertei — bcn ga^n gefpannt — ®iel^ ba! mein eig'ne^ Sieb id^ fanb.
^a^ mar mein ^öubd^en, meine ^raitl, (Sin frember 3)?ann umarmt' fie traut; 160 ^D^un, alter 8d^üfe, treffe gut — 2)a log ber frembe Sll^ann im 8Iut
^öalb D'iauf cm l^n(\ mit {xntler^fro^n — felbft babei ale ^auptperfon — ^en 3Balb burc^jog. 5ßom 33aum l^erab 158 ^er Stabe rief: Itopf^abl &opf»ab!
^a ladeten bie ©eifter im luftigen G^or, 2)ann trat ber <Spielmann f elber |)eroor:
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Qdj ijah' mal ein iiiebc^en gej'ungen, ®aö f(^öne £ieb ift au§; [38] Jöenn ba^ §er^ im Seibc jerfprungen, ^nn gelten bie lieber nad^ ^aui^!
Unb ba^^ teile Wclad)ter ftd^ boppelt erliefet, Unb bic bleid)e 3d)aar im Greife fd^roeBt;
Sa (türmten bie @et{ter ^eulenb in'd Qteab.
IX.
3(5 tag unb Wef, unb fd^lief ved^t mUb,- ^erfc|euc^t toat @ram unb £eib;
fam mir ein 2^r(mtiige6ilb, Sie aaerfc^ötifie SKaib.
6ie toax mit äJlormelfiein fo U^, Unb l^etmli^ nmnbevbar; Igm Xuge f<$ioamm ed f^erlengleid^, @ar feltfam nmBt* tl^r $aar.
Unb leife^ (eife fid^ ben)egt Sie mormorBlaffe Olaib, Ünb mtf mein 9itt|^ett ftd^ legt Sie ntanm>rB(affe SRotb.
9KIb fü^t fte unb umfd&Hnqt fte mic^,
Sebedft mid; lieb unb inniglic^, — 9lir max fo n^o^I, fo toe^.
SSBie bebt, wie pod^t mein ^ev^ püi* A^uft, Unb gudft unb brennet ^ei^? 3^lid^t bebt, nid^t pod^t ber 6d^önen ^ruft, Sie ift fo {alt mie ^i^.
2*
20
[85] „^x^i Bebt, nid^t pod^t m^i meine ^m\i,
S)ie ift lüie ßiö fo falt;
S)od^ fenn' aud) id; ber Siebe Sufk,
9)er £iebe ^Egetoalt.
2» SJiit biii^t fein ^Jiotl^ auf 3}lunb imb äliang, SKein ^erg burd^ftrömt fein S3Jut; ^ocf; fttäube bi^ ni^t fd^auemb bong, bin bin ^Ib utib gut/'
IXnb roilbet nod^ umfd^lang fte tai^, to llnb tr)at mir faft ein £eib;
3)a fräi^t ber C^afjn — unb ftumm entmtd^ S)te marmorUaffe ^atb.
[86] X.
2)a l^ob' i(^ Diel' Blaffe Seid^eit SBefd^muren mit SBorteSmad^t ; 3)te moSen mm nid^t mel^r meid^en Quxüd in bie alte 'tRa^t
• ^ag gäl^menbe ©prüd^lctn t?om ^icijtei
33erga^ id^ mx 8d;auer unb Oiiaui^, 9^un giel^'n bie ei^'nen @eiftcr ^id^ felbet in's^ neblid^te ^au^.
Sa^t ab, finftre Dämonen, 10 2a^t ah, unb brön^t mid^ nid^t!
^floö) mandje J^reube mag wohnen ^ier oben im ^fenlid^t
^tS) mn]\ ja immer ftreben 3}ad) ber ^lume it)unberl}olb ; M Sßaö bebeutet' mein gan^e^ £eben,
äBenn id^ fie nic^t lieben gefoUt?
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[87] m6(i)i fie nur einma^l umfongen, Unb preffen an glü^enber ^vuft! ?Rur einmal) l bie 2ippen unb SBangen
dlnx einmal)! au^ iJ)rem Wtmihe Wöd)V \d) l)bxm em UebuiiUee SBort, — iUlebann rooUt' icf) folgen ^ux 6tunbc @iu^, @eifter, aum \\n\tan Drt.
^ie ©eifter ^obcn*« Dcnwmmcn, 25
Unb nicfen Qrowftflslfd^. SJeinö ieiebd^eti, nun bin i^ getommen; — Siebc^en, Ueb)t bu tnid^?
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[S8] Xislnet.
iJtorgejiö ftei} idi auf unb fiage: Äoinint fctns SieBdicn fjeut? iJ(Benb§ finf id^ l)in uuö fiage: 3(u^b(ieb fie auc^ ^eut
s ber Dtac^t mit meinem Kummer
^räumenb, lüie im falben (Schlummer,
[39] IL
treibt mid^ bin, treibt mic^ l^er! ^ad) roenigen ^tunben bonn foff icb fie )d; uieiv Sie I elber, bie fc^önfte ber fdjöuen ^^ungfrouen, 2)u oim ^t^, wa9 poc^ft bu fo fe^t?
5 Xie Stunben juiD aber ein faulet SSolf, ©d^ieppcn fic^ be^aglic^ träge, ©d^leic^en gäl^nenb \\)Tt 2Bege. Xummle bic§, bu faulen Soll!
Xobenbc Gile mic^ treibenb afa^t. 10 516er ]nof)[ niemals liebten bie $oren!
^eimlic^ im gvaufamen ^unbe »erfd^rooren, Spotten fie bb^ltd^ ber £iebenben ^aft.
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III.
toanbelte unter ben Säumen 9Rit meinem ®ram allein;
fam ba§ alte Traumen, Unb fd^ltd^ mir in'd ^erg l^inein.
2Öer ^at (^ud) btc5 SBörtlein gelel^ret, 31^r ^^öc^Iein in luft'^er «öö^V ©d^tüeißt ftiti, iDenn mein .^etj l^öret, ^ann t^ut ^ no($ einma^l fo n)e^.
"Gi> fam ein Qungfiaulein gegangen, ^ie faiu3 e^ immerfort,
!)a6en trir ^söc^Iein gefangen 2)aö l^übfd^e, golbene SBori^
fDKt mir nid^t mel^t et^ft^len, Sl^t SJögletn munberfd^Iou ! %v woUt meinen jtummer mir fter;Ien, oBer niemanb trau*.
Siebd^en, (eg'g ^änbd^en auf^ $erje mein; 5lcl^, ^örft bu, rate'd pod^et im .Kämmerlein? S)a l^oufet ein ^i^tnermann fd^limm unb arg, S)er jimmert mir einen ^obtenforg.
l^ämmert unb flopfet bei ^ag, unb bei ^Jiad^t; ^at mid) fd)on lang um ben Sd;laf gebrad^t. $(d;! fputet eudj, 9Jieiftcr 3^^^"^^wann, S)amit enbltd^ fc^iafen tonn.
©(^öne 3Biege metner Seiben, 6($öneö ©rabmaljl meiner 9lul^, ©4öne Stabt id^ mu^ bid^ meiben, — £ebe xoof^il ruf id^ bir ^u.
Iii]
IV.
[42]
V.
24
£e6e ml)l, bu l^eilge ©d^ioette, 35>o ba roanbeU Siebd^en traut; Sebe roo^I, bu (jeifge Stelle, 2Ö0 id^ fie juerft gefc^aut.
$att' ic^ bid^ bod^ nie gefe^en, ©d^öne ^etj^en^tömgin ! ^^limmer roär e^ bann gefd^e^en, 2)a^ id^ je^t fo etenb bin.
Jtie rvoUV id^ bein ^erje rühren, Siebe l^ab' id^ nie erfleht; 9?ur ein ftitfeig Seben führen SBottt' id^, rco bein Dbem roe^t.
[43] 2)od^ bu brängft mid^ felbft üon Sittre aBorte f priest bein 5!Kunb; 35}al^nfinn roü^tt in meinen ©innen, Unb mein §er5 ift franf unb rounb.
Unb bie ©lieber matt unb träge Sd^lepp' id^ fort am SBanberftab, 33i^ mein mübe§ §aupt ic^ lege ^eme in ein fü^te^ örab.
YI.
35}arte, marte, milber Sc^iffmann, ©leid^ folg' id^ jum §afen bir; 33on jroei 3""9f^^^u" ne^m' id^ 2l6fd^ie' 3Son ßuropa unb von 3^r.
Slutquell, rinn' aud meinen 2lugen, ©lutquett, brid^ au^ meinem Seib,
2) a^ id^ mit bem Ejei^en ^ölute,
3) Jeine ©c^merjen nieberfd^reib'.
25
tncin Sieb, roarum juft l^eute 6c^aubcrft bu mein 33(ut fe|n? ©afift midj blad; unö ^erjcSlutenb Stti^telanö ja üor bir fte[)n!
fleimft bu nod^ ba$ alte Siebd^eti Sott ber ©d^lottg im $arabie^, 3)ie butd^ f(|(imme ^pfel^abe Unfern ^l^n in'd Sleitb ftie^?
[45] 5rae^ Unheil Braute« ^epfell ©oa bracht' bamit ben ^ob, @ri§ bradjte "Xxo'ia^^ flammen, 2)u brad^t'ft beibei^, glamm' unb Xob.
VU.
S3erg' unb »urgcn fd^au*ii l^emniec
3n ben fpicgell^ellen 9^f}cin,
Unb mein ©d^iffd^en fegelt munter,
^ün^ö uinglaujt t)on 8onnenfd^ein.
$Hu^ig fe^ idj ju bem 6piele ©olbncr SfccHen, fcou^ bewegt; (Stiß erraad^en bie ©cfül^le, S)ie id^ tief int ^fen fje^t\
greunbUdö grü^enb unb Der^ei|enb Sodft t)iuab be^ Strome^ ^ßrad^t; ^od) \d) fenn' i^n, oben aliilViiti, ^irgt fein Qnn're^ ^ob uuö ^Lad;t.
Oben 2uft, im 33ufen %üdm, (Strom, bu bift bcr Siebften 9ilb; ^ie fann aud^ fo freunbUd^ ntdCen, Säd^elt Qud^ fo fcontm nnb nttlb.
®od^ mer fold^em £ad^eln (^(aubet, Unb fein ^eben^c^türf brin fudjt, .2)em mirb jebe^ @lücf (beraubet, Unb fein £eben ift »erfluc^t.
26
[47] VIII.
^nfang^ rooUt' id^ faft oei^agett, Unb id^ glaubt' id^ trüg' ed nie; Unb id^ |ab' ho^ getragen, — ätber frag' mid^ nur nid^ n»ie?
[48] IX.
9Rit äK^rten unb Stofen, (ieBlid^ unb ^oD», 9ltt buft'gen S^preffen nnb pttergoib, 9tdd^' ic^ Sieren bied Sud^ wie 'nen 2^obtenf(^ein, Unb f argen meine Sieber hinein.
5 D fÖTtnt' id^ bie SieBe farc^en ^inju!
^rrn @rabe ber 2ie6e wöc^ft »lümlein ber 9hi^, ^a Blü^t e§ l^eroor, ba ^Pürft man ab, — S)i)d^ mir bßil^t'd nur, wenn id^ felber im .Srab.
S^m fmb nun bie Sieber, bie einft fo roxVo, 10 3i$ie ein ilaoaftrom bem ©lutberg entquiUt, ^eroorgeftürjt aug bem tiefften ©emüt^, Unb ringd md bli^enbe Junten oerf)»rül^'t!
9?un Hetzen fte ftumm unb tobtengleid^, 9hin ftairen fte fa(t unb nebelbleirf), 16 ^od) auf'6 rteti' bie alte (^5Uii fte bcIcBt, S&nn ber ^lebe @eift einft über fie fc^webt.
[49 1 Unb mirb mir im .gerjen oiei SC^nung laut: 5Dei :^iebe Öeift einft über fte t^aut; (i'm^t fommt bies Sud; in beute ^anb, so 6ü^ Sieb im fernen ^^rberianb.
3)ann löft fid^ bc^ Siebet ^^i^^berbann, ^te blaffen Suc^ftaben fd^aun bid& an, ©ic [djauen bir fle^eiib iu'^ fdionc %iiQ,\ Unb flüftem mit ^e^mut^ unb Siebe^^aud^«
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27
I.
3(llm t^t es im ^er^en, SDie ben blcid^cn Änabm fel^n, ^Dem bie Setben, bem bte ^d^merjen
^uf'y (3c\\ä)t tjejdjiicbeu fte^n.
9»tt(etbiioae Süfte föd^eln 8ü^hm% ferner l^et^ett ^tim; Saiung tnöd^t in*d ^erj ifcnt läd^n 3Stm^z fonft fo fpröbc Shtn*.
3(u^ bem wilben ßärm ber Stöbter glüd^tet er jtd^ nad^ bem 3Balb. Suftig taufd^en bort bie Blätter, IBufi'ger Sogelfang erfd^aBi
S)ocl^ ber <Ban^ rerftummet balbe, ^rourtg raufd^et ^^aum unb Slatt, Söenn ber traurige bem äÖalbe ^angfam fid^ genäi^ert l^at.
Gin 9ieuter burd^ bag Sergt^al jiei^t, 3m Uüurig ftißen ^rab': 3(d^! gieV td^ je^t rool^l in Siebc^euö ^uii, Dber ^ie^ in'ö bunfle @ra6? 2)ie ^ergftiinm Slntroort ö^b: ^n'^ bunfle (^ab !
28
Unb roeiter reutet ber Seuter^mann, Unb feufjet fd^roer ba§u: ©0 §ief)' id^ benn l)'\n in'ö @ra6 fo frü^, mijian im &xah ift Su^. S)ie (Stimme fprad^ baju: 3m ©rab ift Su()!
2)em SReuterömanu eine Xijxäm rollt 3?on ber SOBange bleid^ unb fummertjott: Unb ift nur im ©rabe bie SRu^e für mic^ ©0 ift mir im ©rabe mo^l. 3)ie ©timm* ermiebert ^)o^)i: ' . 3m ©rabe mo^l!
Oben auf ber Serge^fpi^e Siegt ba^ ©d^Io^ in 5Rac^t ge^ülTt; 2)oc^ im J^ale (endeten Slii^e, §elle Sd^roerter flirren milb. /•'' •
'S finb 5mei) Srüber, bie bort fec^ ©rimmen 3"^^9f^^"^Pf^ rout^entbrannt. ©prid^, roarum bie )örüber redeten 3Kit bem ©d^roerte in ber .§anb?
©räfin Saura'ö 3(ugenfunfen 3ünbeten ben Srüberftreit ; Seibe glühen (iebe^trunfen ^ür bie abiig l;olbe 3)kib.
3Beld^em aber von ben beiben SBenbet fic^ il^r ^erje ju? Sein 6rgrübeln fann'ö entfd^eiben, ~ ©d^mert ^erau^, entfd^eibe bu.
III.
3it %vntftt.
29
f53l Itnb fie fed^ten fül)n oerroegm,
.hu'b auf niebe nieberfrad^t*^.
^ntQi (rud), ^l)r niilDm ^egcn,
aisei^e! 3Ber)e! 6(ut'(\e trüber! SBe^cl Sße^e! blut'gco Xftal! Seibe Aämpfer ftur§en nicbei*, (bitter in beg anbcm ©tol^l. —
Xroimg Don bed Set^ed $ö^en 6d^aut bad öbe 6cI^Id^ l^erab.
Slbcr ^Zad^t^, im SC^ale^grunbe, aBanbelt'ö ^eitnlid^, rounberbar, 8o Senn ba fontmt bie gmdlfte ^tunbe, JUm|»fet bort boS ^berpaot.
[54] IV.
1.
a)cr ^and unb bic ®rcte tonjcn ^ecum, ttnb i<m^im vor lauter fjreube. <Dcr ?^ctcr fte^t fo ftiff unb ftumm, Unb ift fo hla^ mit Äteibe.
J)er §an« unb bic ©rete finb »räut^gam unb ^rout, § llttb Wi|en im ^od^jeitgcfd^mcibe. »er arme ^eter bie fau't Unb gel^t int äBerfeltog^f leibe.
^cr ^etcr fpridjt leife vov fid^ l^er,
Unb fd;aut betrübet auf beibc: lo
Sld^l wenn id^ nid)t gar m oemünftig »ör*,
t^öt' mir mad i^^^*
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30
9
^ •
„3« meiner tku]t ba fiftt ein Md^, Da^ roitt bie ^ruft gcrfprcngen; Unb n)o id^ fte^' unb too t$ ge^\ äBiE*d midi t»on f^imm btän^en.
@^ treibt mid) md) ber i^iebflm ^iäl^^ 3tl§ fönnt'^ bic ©rctc feilen;
2) od^ nienn id^ ber in'd äbtge fel^^
id^ von Rinnen eileit.
3d^ ftcig* hinauf be^ Scrgcd ^ort ift man bod^ aUeine; Unb toenn id^ ftiU bort o(eit ftel^\
3) ann ftel^' td^ ftiK ttnb weine."
3.
3)er arme $eter wonft oorbe^,
@ar langfam, Icidjcublati tmb fd^eu. @g bleiben faft, roenn fie il}n fel^n, .£ie £eute auf ber Strafe fte^n.
S)ie 5Käbd;en flüftern fid^ inVS D^r: „2)er ftieg n)o()l aug bem @rab' ^enjor/' 3(d^ nein, 3f}r Heben ^ungfräulein, 3)er legt [ic^ erft in'^ @rab ^inein.
6r l^at oerloren feinen @d^$, 3)rum ift ba^ ©rab ber befte ^la^, 9Bo er am beften (iei^en maa, Unb fd^lafen bt^ jum jüngften Sag.
y.
3((^ meine @ro^mutter bte Sife bebest,
2)a roodten bie 2eut fte oerbrennen, ©d^ou i)atte ber SlnUmann oiel ^inte oer ^od^ rooQte fte nic^t betennen.
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31
Unb alö man fie in ben Äeffel fd^ob, fd^rie fic !!Woirb unb ilBe^e; Unb ai^ fic^ ber fd;iDar^e Qualm exf^h,
2) a flog fie al^ Mab' in bie ^ö^e.
3)ie{n |d)tDQr^e^, ^cfitbcrtc^ö (^irofemütterleiii ! D fomnv mid^ im 3^^urme bejudjeit, ^omm fliege gefc^njinbe bitrd^'« ©itter geteilt, Unb bringe mir iläfe unb Hucken.
^Lcm id;:üaru0, (tefteberteß ©roßmütterlein ! D mÖd^teft bu nur foii^en, ^aß bie 9Jlu(}mc md)t au^picft bie i^ugen mein, ^Benn id^ luftig fc^webe morgen,
VI.
3iad^ graixtieirf) ^of^ert >u>ci} f^renobier', ^ic TOoren in ^'Huijlanb (^ofaiu^n. Unb üU fie famen in'y beuifc^e Ouartier, 6ie Ue^en bie ^pfe fangen.
Nörten fie beibe bte traurige 3}lä^r: JJranfreid^ üerlorcn (gegangen, 53efie(^t unb jerfd^laßen baö tapfere ^öeer, — Unb ber ^ifer, ber l^aifer gefangen.
^a raeinten ^ufammen bie Qirenabter' 3öol)I ob ber fläglic^en KuniDe. ^er Q'me \\micfj: Wie w^l) töirb mir, ^le brennt meine alte Sunbe.
!Der Slnbre fprad^: baö Sieb ift üuö, Slud^ id^ möc^t mit bir fterben,
3) od^ F)ab' id^ ii^eib unb Äinb $u ^au^, 2)ie ol^ne mic^ oerberben.
32
[59] 3Ba« fd^cert mid^ S53et6, roaö fdjecrt mid^ Sd^ trage roeit beff ies i>erlangen; Sa^ ftc betteln c^elju, tpenn fie i^ungrig finb, — Mein &ai\ex, mein Kaifer gefangen!
@emä^r' mit Grübet eine ^itt*: SBenn tc^ je^t fterbcn rocrbe, @o nimm meine Seid^ nod^ ^onbeid^ mit, S3egra(* mid^ in ^nfeeid^ Srbe.
3)ad @l^renlreu) am roti^en 9anb
©ottft bu auf*g ^er;^ mir legen; 3)ie JHnte gie6 mir in bie .yanb, Unb gürt' mir um ben Segen.
©0 wiü id) liegen unb ^ord^en [tifl, 2Öie eine (Sd^ilbmarfit, im (^irabe, Sie einft ifi) \)6xc Kanonengebrüil, Unb miel^eniber Stoffe @etrabe.
^am\ reitet mein fiaifer mo^t über mein Qk fßkl ©d^merter flirren unb bli^en; SDonn fteig' id^ gemaffnet l^eroot aud bem ®ral SDen Itaifer, ben Aaifer 3u fc^ü^en.
[60] Vir.
mein .^ned^t! fte^ auf unb fattie fd^eU^ Unb mirf bid^ auf bein 9to% Unb jage raf^ burd^ Salb unb ^db^
9lad^ Äönig 5Dunfang ©d^Io^. •
©ort fd^Ieid^e in ben Statt, unb roart* St^ bid^ ber StaUbub fdjaut. 2)en forfd^* mir au«: ©prid^, toeld^e ift äSon 2)un{and 3;öd^tem S3raut?
33
lltib ffirid^t ber Stt6: ,,S)ie Staune ifi*^'' @o (ring mit fd^neS bte 3Räf)x, lo 9)od^ fpnc^t ber 9ub: „2)ie blotibe ift'd"
60 eile nid^t fo fcl^r.
3)ann (^el^' ^um 93ieifter 6etlet i)\n,
Unti tauf mir einen ©trtrf,
llnb reite langfam, fprid; fem ^ort, 15 Uub bring mir ben ^uxüd.
[61] vin.
?[(!) (^ef)' nid^t allein, mein feinei^ £icb, mu^t mit mir loanbcm /Uiadi ber lieben, alten, fd^aurtaen ^llaufe, v>n Dem trüben, falten, traurigen ^^aufe, äl'o meine ^Ulutter am iitni^anii faii'rt, s Unb auf bed ^o^ne^ ^eimlei^r lau'rt.
„2dß ob oon mir, bu ftnftrer SRann! ^er l^at btd^ gentfen? 2)ein Obern glü^t, betne ^nb ift @tiS, Sein äbtge fprü^t, betne S93ang' ift »et^; 10
oBer wtÜ mid^ tuftig fmt'n Sin ätofenbuft unb @onnenfd^ein."
buften bie ^o]m, la^ fc^cinen bie (Sonn^ SKein fü|e§ £iebd)en!
.§üll' ein bic^ im weiten, iDeifjmaffenben Sd^Ie^er, 15 6piel fein auf ben 6aiten ber )d;aUenöen Se^er, Unb ftn(^e ein ^od^jeitlieb babei;; £er ^kc^tn)inb pfeift bie ^elobe^.
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34
^onua Sllaxa, 3)ottna filaral heißgeliebte langer ^a\)x^, ^aft Befcfilofyen mein 3Serber6cn, ^aft'^ befd^loffeii ol^n' (Strömten.
SDmma ftlara, ^onna Alara! 3ft bod^ fü^ bie 2e(en§ga(e. 9[(er tinten tft e9 graufig,
3n bem fiuftem falten ©rabe.
3)ouua i^Iara! freu' bid; immer, SWorgen fd^on am öod^altore 2öirb gemanb bid^ 2Betb be(^rü^en: SiQft mid^ aud^ jur ^oc^^eit loben?
2)on SRobrigo, 2)on Slobrigo! 3)etne SBorte treffen bitter; aiber SSater brol^et ftrenge, Slid^tig ift ber Xod^ter äßiae.
[63] 3)on ätobrigo, S)i)n 9b)bvtgo! £a| bod^ fal^ren bie SctrüBni^.
^Jiäbc^en giebt eg üiel auf Grbcn, älber un^ l^at @ott gefd^ieben.
5)on 5Robrigo, füliner 5Rtttcr, ©oßft nun aud^ bic^ felbft befiegen, ©oUft auf meine ^od^jeit fommen: 2)eine t^ettre Sloxa bittet! —
Sotma jtlova, 2)omia jtlava! 3<k fci^mSr' e^, ja i(| fomme,
3Bitl mit Dir ben ^et^cn tan^^en, ©Ute SRod^t, id^ fomme morgen! —
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35
©Ute gZad^t! — ^enftei ilirrte ©cufjenb fttmb ^jvobriöo unten, ©tanb nod) lange wie oerfteinert; ^ttblid^ fd^wanb er fort im 3)unfeL
©nblid^ and) md) [auticm Diiru]m bie 3^ad)t Dem Xai^c iüeid;en. 2öte ein Bunter Blumengarten £ag ä^olebo au^ebreitet.
[64] ^rad^tgebäube unb $aläfte (Schimmern ^eU im ©Ions bcr Sonne,
Unb ber lird&en ^o^e Äuppeln Äeuc^teu ftattUd; rote t)ergoibet.
Sumpfig unb wie Stenenfummen SBe ^eiergtoden tauten, tlnb entfteigen Setgefönge $lu^ ben frommen ©otteS^äufem.
ätter borten, ftel^e! fie^e! Sorten ouS ber SRorftfapeKe Sunte SoQedmenge ftrömet, (Smmrnd unb ©ebrftn^^e:
Blanfe 3flitter, fd^mutfe ^auen, geftlic^ blincfcnb ^ofgefinbe. Unb bie Drgel ferne rmifc^et, tlnb bie &iodm (öuten immer.
S)oc^ mit (5f]rfurd;t auögeToid^en ©d^reitet ftol§ ba^ \nn(\e (5f)raar, ^onna Älara, fd^rcarj oerfdjteiert, Son ^emcmbo, maffenglönaenb.
[65] 3:aufenb iCugen ftnb gerid^tet, ^aufenb Stimmen ^eube rufen: §eil, ^aftiiienö 9}läbc^enionne, Unb jlaftiUen^ Diitterblumel
36
Sie an ^üiduti^ame ^^^alaftt^oi
2)ort gefeiert toirb bie .?>cM:l^5\eit, ^runl^aft unb nad^ alter ^itte.
Sflitterfpiel unb fxchc 2a]d 3ßed^feln unter lautem ^uibel; 3Bie im 3^aufd|e flobn bie Stunöen^ ^i«^ bie ^kd^t ^eral)ge)un{en.
Unb 5um Xoi^e ftd^ oerfammcln Sott im @aal bie ^od^jeitgäfte. Me fttnteln 6tmt(elettd^
3Son ber ^er^en Sid^ter^eerc.
Svmit^gam, nie ein gfeuerKnig^ Stroit im golbiten $i]Y|)unnaitteI; XLaxa, mie bie SRofe Uü^enb^ ^olgt im metzelt Sfeaut^emoiibe.
[66] 9(uf erhabne (^^miftle, Sling^ üon ^Dienerfdjaft ummoget, iBie^en beibe brob ftd^ nieber^ Xouf d^teit fä|e IBiebe^otte.
Unb im ©aale bumpfe^ Traufen 2?on ber frauebemegten ÜJ^enge; Unb es mirbelten bie ^ßoulen, Unb evfci^meltem bie Xtompeten.
^ocf) iDiuiiin, 0 fcftönc ^errin, (5inD c\el)eftet Deine ^licfe 2^ortfiin nacf) ber ^aafo^ecfo? ^0 oenounbert jprac^ ber bitter.
©ie^ft bu bemi nid)t, .v>orf)(^ebieter, ^ort ben Wann un idjiüar^en ^iantel? Unb ber Siitter ftulriu^ lädjclt: 3ft j|a nur ein biajjer 6c^atten.
37
SDod^ e-g nähert fic6 bei* Sd)atten, llnb ^ war ein 3)iaiui itn 3)iantel, Unb ^Hobrtf^o nun erlcnnenb,
[67] Unb ber ^an^ liat fd^on btJgQnnen^ 3Jlunter fid; bie ^^anjer btel^m, Unb 66 gitterte ber ^oben ^ßon bem raufd^mben (^etdfe.
SSaWici^ 0^^^'. ^on ^Jtobrigo, SBitt id) bir ,^uni Xanje folgen, Slber fo im fd^roarjcn ÜRanteC ^ötteft bu nid^t fommcn foüen.
^rni Stebrigo ftowel finftcr, 9öilb umfd^lang er fd^on bi« ^olbe: (Epiadjeft ja, i^ foKte fontmcit! fallen bumppg feine Söorte.
Unb im bid^tften Xonigetfinimd {Drängten fid^ bie bdben Xdnaer ; Unb es bonherien bie ^otden, Unb erfd^mettem bie ^nmipelen.
©inb ja fd^nceroei^ betne SSangen! ^eitnlid^ fd^aubemb ^(ara flüftert. — @|>V(Ul^ ja, id^ foUte fommen! ed^anet fft^l bie f^it Stimme.
[68] Unb im ©nat bie ^erjen Uinseln ^urd^ bag flut^enbe dJcbtänge, Unb e§ wirbelten bie Rauten, Unb evfd^mettent bie trompeten;
©inb ja ei^f alt bcine A^anbe! 5^Kiftert .tlorn, hampfig ^udenb. — 6prad^eft ja, u1) foHte fcmmen! — Unb treiben xa\^ i^inunter.
38
Setc^en^Qudj ift ja tidn Dbcm. —
6<$aÜen jc^oung im ^m>oge.
Unb bcr ^obm (^lü^enb rauchte, duftig fiebelten bie (Mgen; ®tc ein tollet ^^^^bcrroeBen ^c^iimibclt Sittel im ©efreifcl.
£aj| mtd^, la$ mx^, S)on Slobttgo! JHora (U^jt unb fielet utib wimmert. —
Sljrad^eft ja, td^ fotttc fommen? @nnfet immer 3)on üflobriQo.
[69] 9^ f 0 m eotted Siomeit! 0ara fimijA'd mit feßer Stimme, Unb bieiS SBott war faum entfo^, Unb nerfc^nnmben vm Stobrigo. —
Stlccta ftomt. S^^^^^ Stmte Äoltumflirret, na(^tumrooSen ; D^nmad^t ^at ba^ lichte SObni^ 3n i^t btmiled Stetd^ d^^og^
(Snbltc^ weicht bcr ^^cbelfd^lummer, (Inbiid^ f(^Iug ftc auf bic Sßim|>er. ^6er (Staunen mo0t' auf ^ ^eue S^re fd^ünen äbmen fcl^Iie^en;
^enn fie fa^ nod^ tuic ^it 9(nfang, 2öar auc^ nic^t vom t^eroidjen, 6o^ noc^ an be^ Sräut'gamö (Seite. Unb ber bitter forgfam liittet:
Sprid^, iraö hU\d)m beine 2Ban(^en? ©pric^, loaö wirb bctn STut^* fo tiiniftt?
Unb ätobrigo fdjaubert Ätlora,
Unb @ntfe(en lö^mt bie ^unge.
89
[70] a»er tiefe, emfte ^en 2c%€m ftd^ auf ^ftut'gamd ®titne: ^errin, forfd^' nid^t blut'ge Starä>t, ^eute Mittag \taxh S^bbrigo!
X.
Wxüetna^t 50g iidlja- l'djon; {tummer lag ^abilon.
9itir oben^ in beiS jUnigiS @c$Io|,
3)a fla<feKt*iS, ba (ännt bed ftdnigd Xrog,
Sort o(en, in bem ^önig^faal, Selfo^ot l^ielt fein fiönigdntai^L
^ie ^md)U fa^en in fd^immemben ^T^ei^'n, Unb bie ^ecj^er mit funieinbem ^ein.
@« flirrten bie Sed^, jaudjgten bie Änedjt*; Co Mang e^ bem ftörrigen Könige red^t.
^ £öni0d Sßongen leud^ten @Iut; 3m äBein enoud^iS il^nt feiler Wtu%
lliib blint)lin(^^ rei^t ber ^Jut^ i^n fort;
Unb er iäftert bie (l^ott^eit mit fünbigem Sort.
Unb er brüflet fid; fred^, unb liiftert u)ilb; Xie ^ned^tenfd^aar i^m SeifaE brüUt.
[72] Der Aonig rief mit ftofaem SHtf; Ser 2)iener eilt unb fe^rt ^urüdf.
@r trug viel gülben (iJerätl) auf bem §aupt; toar aud bem Xempel ^el^oDad geraupt.
Unb ber Eönig ergriff mit freoler §anb @inen ^eiligen ^e^er gefüllt bi^ am S^anb'.
40
llnb er leert i^n ^aftig biö auf ben (^irunb, Unb rufet laut mit fd^äumenbem Muxit>:
Sel^ODa^! bir lünb' ic^ auf m\% ^f^n, — hin ber fönig oon SSabilon!
^od^ faum bieg graufe 2öort oerflang, 2)em fönig mavb'd l^eindicl^ im Sufen b<mg.
2>aiS geKenbe Sad^en Derftummte gumal^I; @d mmbe leid^enftiK im @aa[.
Unb fiel^! tmb ftel^! an niet^er äBonb Sa fam'i^ l^erüor mie SRenf^eni^anb ;
Unb fd^rieb, ttnb*f<$ri^ weiter SBonb 6ine kudjteube ^lammenfd^iift, unb fc^tpanö.
2)cr Äonig ftieren Sficf^ ba fa^,
2) lit fc^lottemben Änien unb tobtenbla^.
[78] ®ic Äncd^teujdjaai' fa^ falt öur(|graut, Unb {a| gar ftiU, gab feinen £aut
3) ie ^aqier famen, bod^ feiner oerftanb 3u beuten bie (Sd^rift an @aaledn>anb.
^elfa^ar n)arb aber in f elbiger 9tad|^t äSon feinen ^ed^ten umgebrad^t
XI.
3u bem SSettc^efange reiten SKinncfänger jc^t ^crbei; Qr), bag giebt ein feltfam Streiten^ (Sin gor |errlid^e^ ä^umey.
41
^^^antafic, bie fd^uumenö ttjilbe,
Unb bie Äunft bient \l)m ,^um ©c^tlöe, Unb bad SSSort bad ift fein ©d^ioerbt.
j^übfci^e 3)anien f Clauen munter S3om Betepptd^ten Salcon, 3)oci^ bie ^ftec^te ift nidjt Munter, ^it be^ ^iege^ Mt^rt^eniron'.
Slnb're bie ba fprint^en
3n btc ^d^ranien, finb (^ifunb; 5(ber ^liinnefänt^er bringen ^ort fc^on mit bie 2:obedn9unb'.
[75] Unb wem bort am beften bringen Sieben S3lutftröm* öu^ ber 33ruft,
25er tPtrb*«o Beftc 2üh errinc(en, Unb fem ^e^ giebt ^nbern 2uft.
XIL
^er Bteid^e ^einvid^ ging r>oxbeg, ßä)ön §ebiT)ig lag am genfter. feie fprad^ l^alSIaut: ©Ott fteb mir be^, Set tmten fd^ont blei^ mte ^efpenfter!
3)er unten er^ub fein 2lug in bie ^infd^mad^tenb nad^ ^eberoig^ genfter. (Sd^ön §ebn)ig ergriff e^ roie Siebe^wel^, i[ud|i fte «Mtrb bleid^ »ie ©eff^enftop.
Sd^ön ^)ebtüu] ftanb nun mit idiebeö^arm Mtäglid^ iauernb am genüir. Saß) aber lag fie in ^einric^ö ^rm, Xaniid^tUd^ giK bcv @efpeitfier.
42
Xlll.
loeig eilte atte Jtunbe,
2) ie loEet bttinpf unb MB' ; Sin ätitter la^ (ieSei^wttsibef $Dod^ treitM ift fein SieB.
älfö treulos mu^ er oevoi^ten ®tc eigne (Miebte fein, %U fd^impflid^ mu^ er iettod^ten ^e ü%m Eiebedpein.
@r möd^t' in bie (Bi^xanim retten, Unb rufen bie Flitter jum Streit: ^er mag fid; ,^UTn Kampfe Bereiten, aSer mein Sieb dne^ Moleis^ gei^'t!
Sa ȟvben wol^I SSe f^rweigen, 9hiv nid^t fein eigener Sd^mer^;
3) a mü^t' er bie Sange neigen SBiber*^ eipe fCagenbe ^erj.
(ür mdd^ mit eignem ^lute SSroafd^en ben %led feinet Siefe; ^it bem eignen ^immel^gute rn^V er füllen bie Sd^uib feine» SiebiS.
2lm licbften moc^t' er Heiden ?Ulit Siebd^en im 2^obtenf darein, 3(n'c^ faftc $?te5 fid; fdjiniegen; ^er ma(^t oUe rein*
XIV.
ftanb am ^aftboum angele^,
Unb sai^Ue jebe SlielTe; 3lbe! mein fd^önes ^terlonb, mn Sd^iffd^ fegeU fd^neSe!
43
3ci^ tarn fcfiön ßicBd^en^ §auö Doxhtt), ^ie 5enfter)d;eiben blinfen;
9U(f' mir fa[t bie 2lugen aug, ^oc^ loiE mir niemonb n)in!en.
2:i)rauen, bleibt mix au^ bem ^ug', id) nic^t bunfel ]cl;e. iÜiein txantz^ bred^e nid^t
Sor oU^ugrogem ^el^e.
©tolgiere nid^t bu falfd^e 3Jloib,
töiU'ö meiner Wmücx fagen; iScnn meine ^JQktter mitf; weinen fiel)!, 2)ann braud^' id^ nic^t lauge Hägen.
HJleine gjlutter fwgt mir ein SBiegenRA t>ox,
^8\^ id] )d)la\c uub erbleid^e;
^od; bid) fc^leppt fie Dcad)tö be^ ben paaren l^erb
Uub ^eigt bir meine £eid^e.
XV.
§crr Ulrid^ reutet im grünen SGBalb, •JJie ^^fätter lufttg raufd^en.
fie^t er ein ?Ouiiiblein von l^lbcr ©eftalt 2)urd^ ^aume^^toeige laufcj^m.
5Der ?{unfcr fprad^: Söo^l fenne id^ ^ie€i blü^enbe, (^tül^enbe 33i(bni^, ^erlocfenb ftetß umfc^raebt e^ mic^ 3n mU^mu^i unb ^ilbnig.
^met 0lö§lein fmb bie Sippen bort ^ie Ueblid^en, bie fntdien; 2)od^ manc^eg i^ö^Iid^ bittre 3ßort <5d^letd^t ÜldKfd^ oft ba^n^ifd^en.
44
2)rum gleid^t hm l^iunbUin gor genau
2i^ü qift'die Sdfifaniien ipunt>er(c(^iau 3m bunleln £aub€ suchen.
1 80] 2)ort jenes Örübc^cn n>ioü>erUeb 3n rounberriefien Sangen,
ift bie (Airube, roorm mi(^ tneb So^nfinnigei^ Verlangen.
®ort fe^ id^ ein fiönes £oc!enl^aar S3om fd^önften ,^öpfd)tn Ijanqen; 3)aö ^nb bie ^}le|e n?un£)trbar, äBomit mic^ ^er ^öfe gefangen.
Unb jened Blaue SEuge bort, 6o Hör wie fHIle 2Me, SDa^ ^ieft ic§ für be^ Gimmel« ^foit', Xüd^ roar*^ bie ^foite ber ^öQe. —
$err Ulrtd^ veutet vmUx im SBalb, S)ie 9(&tier Youfd^en fc^outig. Sa fte^t er 9on fem eine ^eiie ®eftalt, Sie ift fo Bteid^, fo traurig.
25er Sunfer fprad^j: 0 Butter bort; Sie mid^ fo mütterlid^ KeBte, Ser id^ mit Böfem ^un unb äßort Sad SeBen BitterKil^ ttttBle!
[81] 0, fonnt' id^ btr trodhreit bie Stugeit SSSlxi ber ©lut oon meinen ©d^merjen! D, fönnt* \d) bir rotten bie Sfeangeh Blojl ^it bem ^(ut oud meinem ^er^eit! —
lliib weiter reutet ^en* Illerich, 3m ^Mait> beginnt e^ p büftem^ ^iel eigne (Stimmen regen fic^, Sie ä(Benbminbe flüftem.
45
^cr Sunfer l^ört bie Söotte fein ©ar üielfad; roteberflinc^en. 2)ag thatm bie fpöttifc^en ^IbpSgleiit^ ^ie stt)itf(^em laut unb fingen:
0err Ulrid^ fingt ein l^übfd^e^ ^ieb, ^aö £iebc^en t)on ber i){eue, Unb f)at er dnbe (^efun^cn baö 2ieb^ 60 fingt er t& wieber auf'ö neue.
XVT.
W ftt etat dite Koitanae fanfl»
3d^ benfe nod^ ber ^au&etüotten, 2Bie fie ^uerft mein ^J(uo;e faf)! äöie il)re ^one neblirf; flangen, Unb [)cimUci^ fü^ in'*-? ,^er,;^e brangai, Entrollten ^fjränen meinen ^ani^en, — ^d^ raupte nid^t wie mir gefd^o^.
ßin ^roum max iiSer mid^ ^efoniiuen: fet) id^ noc^ ein fromme^? ,^inb, Unb fäfee ftiK, Beim Sämpc^enjc^eine, 3n 3}iutterö tDarmen ii^ämmcrteine, IXnb (äfe ^Diäf)rd)en tinmbevfeine, 2)enoeUen brausen ^HwJ^t unb ^inb.
^ie ^äl^rd^en fangen an leben, ®ie 3^itter fteif^en mi^ ber Öruft; 53e9 3Ron;^teüaU ba c^ie5t'§ ein Streiten, Xa fommt ^err !?KoIanb fjerjureiten, ^iel füJ^ne t)egen ii)n Begleiten, 3(u(^ leiber Qknzlon, ber <^uft.
J83] ^urd) bin roirb Slolanb fd[)limtn ;r fc^wimmt m ^iut, unb at^met toum
46
ftourn mod^ fem [ein Sagbl^ontjeid^en
2) aS Dfp beS ^o^en Qad^ emid^en,
3) a imt| ber Slitier fd^on erUetd^en, — ttnb mit il^m \üxht sugleid^ mein 2^raum.
Dod loor ein laut oemerr'ne^ @<|^Qllen, S)ad mid^ oud meinem Xtäumen rief. Serfbmgen vm je$t bte Segenb^ Sie Seute fd^tugen in bte {^inbe^ Unb riefen ,,^raoo" ol^ne (Snbe; ^ie 6öngerin verneigt ftd^ tief.
XYIL
9« Xle^ )iim Inen %viSKüsxu
"iUcine i^ülbertcrt ^iifaten, 6agt n)o fepb ^i^r i^ingerat^en?
©epb bei) ben gülbnen ?yif($(ein, ^ie im 5^ad^e frofi unb munter ^ouc^en auf unb toud^en unter?
Se^b bep ben gülbnen 8iümkin, 3)ie auf liebtic^ grüner 5lue gunleln i^eli t)om SJiorgent^aue?
©e^b bep beii cjülbnen 3Söglein, ^te ba fd^roeifen glangumrooben Sn ben blauen Klüften oben?
©e^b S^t bei) bei; (gülbnen (Bterulem, ^ie im leud^tenbeu Cvjciüimmel Säd^eln jebe 3iad^t am §immel?
[85] 9Cd^! 3§r gülbenen Shifaten ©(|wimmt nid^t in be« Sad^e^ 2BeII', gunfelt nid^t auf grüner %.\x\
47
3d)rDcbct md)i \n lüften Blau, Öäd^elt nid)t am ^^iinrncl l;ett, — 2)leine ^Jlamd^äcr, ttauu! polten @ud^ in il^ren 5ilau u.
XVIII.
^^fxMi «tf liier ^alvsrfiimm ^elm.
§Drft bu nid)t bic lufi'tjen ^5nc, 2Bie üon um in bar, unti üon ©eigen? S)orten tanjt rcofjl mandje 6d^öne S)en gefUigelt leidsten Zeigen.
„©t), mein g^reunb, baC^ nenn' id^ irren 33ün ben G)ai;^en l^ör' ic^ leine; 'D^ur Die ^erflein pr' tc^ quirrcn, @mnaen ^ör' id^ nur bie ^c^weine."
«^örft bit nid^t ba§ Söalb^om Mafen? 3ä(^er fid) bc? SBaibraerfö freuen? gromme Lämmer fef)' icf) grafen, ©d^äfer fpielen auf (^c^almepen.
,ßtf, mein greunb, ipqö bu t)entommen ^ft ntc^t SBalb^om, nicüt ©d^alme^e; dlm ben Saul^irt fe^' id^ fommen, > ^mwörtd treibet er bie ^ue."
[87] §örft bu nid^t ba^ fente fingen, 3ßie üon füfeen äBettgefüngen? €nglcin fciitagm mit ben ©d^wingen Bauten ^eifail fold^en klängen.
„(f^! wa^ bort fo ^üb]d; geflungen, Sft fein äBettgefang, mein 2ieber! (Siutjenb treiben ©änfe^Sungen S^re ©änfeiein oorüber."
48
^örft bu nid^t bie ©locfen läuten, SKunberlieblid^, raunberF)eüe? fromme Äird^aigänger fd;reitett Stnbad^t^üott jur 2)orf=Äapette.
„Qr), mein greunb, ba^ finb bie Sd^ell SSon ben Dd^fen, von ben Sülsen, Die nad^ i^ren bunflen (Stätten 9Jlit gefenftem Äopfe 5iel^en."
(Siel)ft bu nid^t ben (Schleier roe^en? Siel^ft bu nid^t ba^ leife 3l\den? 2)ort fe^* td^ bie Siebfte fte^en, Jyeud^te SBel^mut^ in ben Slirfen.
[88] „@t), mein ^eunb, bort fe^' id^ 'Jlur ba^ Settelmeib, bie 2ife; 33Ia§ unb I)ager, an ben Ärüdfen, §inft fie meiter nad^ ber 3Biefe/'
9^un, mein ^reunb, fo magft bu tad^en lieber beg ^l^antaften $yrage: Äannft bod^ nid^t ji^ur iäufd^ung mod^en, 3?Ja^ id^ feft im Sufen trage!
[89] XIX.
3n'S ©tammbuc^.
@ine gro^e SanbftraJ* ift unfre @rb\ 9Sir 9Jlenfd^en finb ^affagiere; Tlan rennet unb jaget, gu Ju^ unb 5U ^fe 2ßie Säufer ober ßouriere.
Wan fdf)xi fid; worüber, man nidfet, man SDlit bem 3:afd;entud^' auö ber Äaroffe; 9Jian l^ätte fid^ gerne ge^erjt unb gefügt, - ^od^ jagen oon Rinnen bie 3loffe.
4d
Äautn trafen wir um auf berfelben Station, Uii)> bläft und fc|on oudetiuinber.
[90] XX.
Hit
ffienn bet ^^(ing {rnnmt mit bem ©onnenfd^dn, 3)(iitn tttodpm ittd) Mü^en bie ^lümlein auf; SSknn bet SRrnib Beginnt feinen Stfolenlouf, ^ann fd^rotntmen bie ©temlein l^intenbrein ; ^enit ber länger 3n>e9 fft^e ^euglein fielet, ^ann qudhn i|m 2Mier att§ tiefem &m&^} — ^oc^ Siebet unb 6teme unb ^(ömelein, Unb Sleuglein unb SBioiibgkriQ unb Scrnnenf«!^, ffiie fe^ ba9 Beug «ud^ gefWt, 60 tpai^*9 long feine ffieli
LlltantaidtiitaMli te 18. «. 19. Jabik. ^.
4
50
[91] ^ümttt.
3m S^eifrocfpurf, mit Slumcn rcid^ t)eri^tcrct, ©d^önpfläfterd^en auf ben gefd^minften SBanqen, 3Kit ©c^naBelfd^u^'n, mit ©ticfcrep'n bedangen, SKit 2^^urm=3^nfur, unb roe^pengleid^ gefc^nüret;
6o mar bie 2(fter=3Jlufe auöftaffiret, 2tt^ fic cinft tarn, 2)ici^ liebenb umfongen. 2)u 6ift tl^r aber aug bcm 335cg* gegangen, Unb irrteft fort oon bunflem Srieb gefül^ret.
Da fanbeft Du ein ©d^Io^ in alter aSilbnife, Unb brinnen, roie ein l^olbeö ^armor^Silbnife, 2)ie fd^önfte Waib in ^auberfd^raf oerfunfen.
^od) xvid) ber Rauhet Deinem garten ßJru^e 2lufroad^te läd^elnb 2)eutfd;Ianbö äd^te ^3iufe, Unb fanf in Deine 3(rme (iebeötrunfen.
[92]
geborne t;. (Selbem.
I.
3ci^ bin*^ gewohnt ben Äopf red^t ^od^ tr< 3Rein Sinn ift aud^ ein bi^d^en ftarr unb iä\)t ; SSJcnn felbft ber König mir in'^ 2(ntn^ fö^Cf 3d^ mürbe nid^t bie 2(ugen nieberfd^lagen.
51
^od^, KeBe Witttec, offen toill i^'^ fagen: 5 aSHe inttd^tid oud^ mem ^l^er ÜRut^ ftd^ btö^e, gn beiner feiig fü^en, trauten 9läl^e irgretfl mid^ oft ein bemut^ooffeS S^m,
3ft e» bein ®cift, ber l^eimlid^ bezwinget, iDein ^o^er ©etft, ber oKed fttl^n bttr(|brinc^et/ 10 nnb blt^enb ftd^ ^um ^immeföiid^te [djtDtnget?
Duält mid^ ^mterung, ba^ perübet ©0 tnand^e %l)at, bie bir bQ§ §erj SetrüBet, ^Qß fd^öne §er5, baö mid^ fo fel^r geliebet?
[98] II.
3m toUen äBa^n IjatV id^ bid^ einft nerloffen, 3d^ Ttioffte (^el}n bie (^an,;^e ®elt dnbe, Unb raoKte fe^n ob ic^ bie Siebe fänbe, Um liebeooll bie Siebe gu umf äffen.
^ie Siebe fud^te id^ auf oHen ©offen, b ^or jeber ^^itre ftrecft' id^ au^ bie ^önbe, Unb bettelte um gringe Siebe^fpenbe, — ^od; lad^enb gab man mir nur talted Raffen.
Unb immer irrte id) nad; Siebe, immer 9^ad^ Siebe, bod^ bie Siebe fanb id^ nimmer, 10 Unb feierte um nac^ ^oufe, fran! unb trübe.
i>o^ ba bift bu entgegen miv gefonmten, tinb od^! m& ba in beinern 9ug' gefd^ommen S)ad war bie fü^e, (anggefud^te Siebe.
[94] Bn ai. Str*
lla^bett feint fidtf^ft für toedina (dtbcnlf^ee tnitfl MUefdi.
9Bte idH bein )Büd^(ein l^aftig aufgefd^(agen, Sa grüben mit entgegen viä oertroute, Siel golbne Silber, bie id^ weiloiü^ fi^oute 3tti Xnabentrount unb in ben Jtinbertogen.
4*
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52
?;df) fc[)c lüieber ftol^ c\en ä^mmd xaaen 2)en froiinncn Tom, beri beutfd^er (glaube boute^
^ör' t>er (^cfen unb ber Dtgel ^ouie, Sa^toifd^en Hingt' ^ roie fü|e £tebed!(a§en. ^0^1 fe^ avLfS) wit fte ben ^om umttcttem^ 1« 'J^ie flinfen Qwtt^fim, bie fic| bott erfred^m
2)ae lü^fd^e Stoii^ mlb ^^ni^mcxt abzubrechen.
mag man immerl^in bie di^' entblättmt^ Unb fte M gsiiiieit ^d^mucfe^ rtngd betäuben^ — jtommt ncitev Saq, nväf fle fid^ neu UHoAt».
I.
ton^' ntd^t mit, xd) räud^re nid^t ben ftlü^en^
1) ie aw^en golbig fmb, in'nmtbig ©onb,
^c^ fd^lag* nid^t ein, reid^t mir ein $ub bie $<mb^
2) er ^eimlid^ njitt ben Flamen wir gerfe|<«,
6 ^d^ s^^V ab ben ^ut tot l^fibf4en ÜRe^eit, ^ie fd^amloiS prunfeit mit ber eignen 6d^anb, 3<h aiel^' nid^ mit^ toemi fk$ bet $d(et ffiantit 8Ä*m SiegeSwagen feiner eitebi @SiHm. ^d^ mei^ ed moi^l, bie (K^t ittttl erltegeit, 10 Serniett ba9 Slofo otn ^M^, hm^ fc^tooiM IKegen, 3n SBittb nnb ttetlcr fte^n kleitt, iia(| »ie m.
2)od^ fprid^, mie mett Bringt'^ m|( am Snb' fold^ 9lol^? aSeld^ ®(ütf ! Ol« ein Spo^ierftodf bient'9 bem eta^er, jUeiberflopfer bient'^ bem (Stiefelpu^er.
[96} U.
®ieib IjßK Me Soro', id^ toiU mid^ ie|t mtlfieieii einen Sumpenferl, bamit ^odmliit, ^ie in ^^araftermafllen pifti(tig ptunfen, 9tid^ mi^ncR SN^ f e^ emer tum ben SSIff^
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58
9Ub Iftsc ffmmt äBMIe wA Wtmkm, • aeige nti^ in ^Moct tevftmfcii,
^crläugnc off bic fd^önen ©ctfte^funfcn, SBotitit je^t fabe (Sd^(in(^e{ fofettiren.
©0 tmt?!* td^ auf bem großen Wla^tenhaü^, Umfd^roärmt oon beutfd^en S'littem, dürfen, kön'%m, lo $on ^arlefin c^cc^rü^t, erfannt von toeti't^en.
Tlxt i^rem ^ol^fd^roert prügeln fie mid) atte. ^Da^ ift ber @pa^. ^enn roottt' td^ mid^ entmummen, @o mü|te oU bad ©olgenpocf oer)tummen.
(97] in.
Sd^ lod^ o( kn oBgefd^maAm Saffen, Die mi^ m^im mti boi 8iMteg^4tem; Sd^ lad^e ol ben ^d^fen, bie fb «fi^tOK Unb l^ämifd^ mtd^ befd^nüffeln unb begaffen.
3c§ lad^e oh ben l^oc^gelal^rten 2lffen, • ^Die ftd^ aufblä^n ^ioi^m Splitterrid^tem ; ^ä) lac^e ob ben feif^en Söfen}ici)tem, ^ie mid^ umbioljn mit giftgetrduhen 3Baffen.
3)enn wenn bee ©lüdEe^ l^üBfd^e fieben ©ac^ea Un^ von beö 6d^icffa[^ §änben finb ^cxhxo^m, la Unb fo unfern jü^en ^ingefd^miffen;
Unb roenn ba^ .Qer?; im ;^eibc ift gerrtffen, ^erriffen, unb 5erfd^nitten, unb ^^erftoc^en, — ^ann bkibt u»^ tecj^ ^ fd^ne geKe i^aditn.
[M] IV.
3m §im fpuft mir ein 3Jlä^rd^en rounberfein^ Unb in bem 3J^ä^rd^en Hingt ein feinet Sieb, Unb in bem Siebe lebt unb roebt unb blü^t (Sin munberfüf^e^, gartei^ -Dlägbclein.
Unb in bem ^ägblein roo^nt ein ^rjc^cn Hein, » ^od^ in bem 6er,3(^en feine Siebe g(ii|t; 3n biefe^ liebloö, froftige ©emüt!^ Jtam ^o(^mut^ mxf tmb Uebemut^ hinein.
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im Sbpf ^ ms^x^ Hinget? 1« Vbß^ nrie ho» SsdMl^ finmiict entfl unb fc^mtng? Unb wie bod S^ägbletn fiii^ (etfe, (etfe?
Scj^ ffin^ nur, bo^ mir ber 9opf gerf^nringet, ttnb, 01^ ! ba w9x*» io^ gar entfe^Iic^ tioim^ Jtem' ber 8(r|limb mir aiid bcm ottm SIetfe.
ftiSer, loe^tmtt^iDeic^ ättenbjlmibe, Unälingen mid^ bie län^ft oerfc^oU'ticit Stdier, Unb 2|r(titeii roKen i»<m bor äS^mtge tiicber, Uitb citiqttiOt ber oben ^ei^endimitibe.
Unb mie in eines 3<niberfpiegel^ @runbe @c^' ba§ S3ilbni6 metner 2icbften roicbcr; 8ie fi^t am 2(r6eitöti)c^', im rotfjen ÜKieber, Unb Stille ^errfcf)t in if^rer fjeiliuu ^'hmbe.
^oc^ plö^lidj jpiiuöt i'ic auf vom 3tui)l unb fc^neiöet 10 ^on i^rem öaupt bie fc^önfte alici" £ocfen,
Unb c^iebt fie mir, — cor ?Vreub bin id^ erfc^roden!
9iur 3atan ^at bie Jreube mir rerleibet. (Sx fpann ein fefte^ Beil oon jenen paaren, Unb jc^leift mtc^ bran ^erum feit loidlen ^o^ren.
„%U id) oor'm ^sci^x, mein 2ie6, bidj mieberbUctte, ©abft bu !ein*n .^u^ mir tn ber 29iIlfonunnunb\" So fpracf) unb ber Siibften rother Wiunh Xen \d)on]iax Äuß auf meine ^'uiptn brücfte. $ Unb (ad) etnb ni^ ein ^Dlyrtenreiö fie pflücfte 5>om "DOh^rtenftraudjL-, ber am Jenfter ftunb: „^imm f)in, unb pflan^' bie^ S^^ei^ in frifc^en (^3nmb, Unb \tdV ein @Ia^ barauf/' fprad^ fie unb nirfte. —
8d)on iana, ift^5 ^er. de ]taib ba6 ^"Heiö im 2lopf'. 10 8ie felbft ^ab' id) feit Qa^ren nid)t gefe^n; Soc^ brennt ber Äu§ mir immer nod^ im Äopf.
Unb au^ ber gerne trieb mid^ jüngft jum Drt, 9Bo Ükb^en wo^nt. ^or'm ^aufe blieb id^ ftel^n 3)te gan^e ^flai^t, ging erft rnn 9)torgen fort.
V.
[100]
VI.
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55
[101] vn,
;^t' bid^, mein ^wmh, vor grimmen Xeufeldfra^en, So4^ fd^immet fmb tte fonften (^getefräld^em ein fol^ BoÜ^ mir etnft ein fü|e9 ©d^nOi^en, Sod^ mte id^ hm, ba fill^U' id^ fd^arfe 2:afen.
{)üt' bid^, mein gfreunb nor fd^moi^en, alten ftofen, s Sod^ fd^limmer ftnb bie meinen, jungen ^ä^d^en. Sin fold^ed mm^' id^ einft 5u meinem B(S)ä^(^en, 2)od^ t^ät mein @d^ä|d^en mir boS ^era gerhra^en.
D fü^e^ J^^ä^tä^en, wunberfü^eö BWöbd^cn! Söie tonnte mid^ bein Hare« Sleuglein töufd^en? lo 3Bie fonnt' bein ^fötd^en mir ba^ ^erj jerfleifd^en ?
D meinet Äö^d^eng njunber?|arte^ ^fötd^en! iRönnt' id^ bid[) an bie glül/nben ^^ippen pref[en, Unb fönnt' mein ^erj oerbluten unterbejfen!
[108] vin.
$)u fo^'ft mid^ oft im .Hatnpf mit jenen 6d^lingeln, ©efd;minften ^o^en unb gebriüten ^^ubefn, ^ie mir ben blanfen ^amen geni befubeln, Unb mid^ fo gerne in'e '^erberben jüngeln.
S)u fa^eft oft, mie mid^ ^ßebanten Rubeln, 5 SBie (5d;eUenfappenträger mid^ umflingeln, 3Bie gift'c^c 8d^langen um mein ^erj fid; ringeln; ^u fa^'jt mein 33Iut auö taufenb 5B3unben fprubeln.
^u aber ftanbeft feft glcid^ einem ^^urme; ©in £eud§tt^urm mar bein £opf mir in bem <^turme, lo 2)ein treuem §er^ war mir ein guter §afen.
Sßol^l n)ogt um jenen ^fen milbe ^ranbung, ^flur n)en*ge ©d^iff' erringen bort bie Sanbung, S)od^ ift man bort, fo fann man ftd^er fd^feit.
[103] IX.
3d^ möchte weinen, bod^ ic^ fann e^ nid^t; Sd^ möd^t' mid^ rüftig in bie ^ö^e lieben, ^od^ fann id^'d nid^t; am Soben mti^ i^ flehen, tlmi^ädliSt, nn^ifd^ mm ebbn SBurmg^üd^.
%
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56
3(1^ möchte gern mein ^ettre^ Sebenätd^t, üRein fd^öned 2iA, aüü&etoQ umfd^ioetoi, Sit il^im fdig ftt^ ^oud^e letoi, — ^od^ lami td^'d md^t, mein frmded ^et)e (tid^.
Äu^ bem geBrod^ncn ^er^en fül^t* ic^ flie|m Stein ^ei^Cö iölut, id; fü^le mic^ ermattat, ttnb vot ben 9(ugen wirb'ö mir ttüb unb trüber.
Hnb l^eimlid^ f^oucmb fe^n* id^ mid^ l^iimier 9la(^ jenem ^ebelreid^, wo ftiUe Schatten äRit toetd^ Ximen lidtotb tnid^ iiiiifd^(se|ai.
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57
[105] f ürtfi^CÄ Infermcijo*
1822--1828.
[109] l^ruiJtyg.
(früher: 9«» tii^ Inmt iild^ Mm^x*)
(iö mar ma^l ein Flitter trübfeelig unö ftumm, 'Üflxt f)oIjlen fc^neemei^en SBangen; (5r fd^Toanfte unb fc^lenberte f(|lottemb ^emm^ 3n bunipfen Xräumen Befanc^en. @r roar fo fiö^em unb täppifc^ unb linfö, 2)ie Slümlciii unb 3Jtügblein bic fid^erten nng^f, äBenn ei; ftolpemb vorbeigegangen.
Oft f er hn fmfterften SEBinfeT j)u $au^ ; 6r l^olt* ftd^ 9or S9llenfd^en oecfco^en. 2)a ikedKe er fe^nenb bie 9(rme mt^, ^od^ ^at er fein SBörtfein gefprod^en. Äam aber bie TOtternac^tftun^e beran, @in feltfameg ©ingen unb ^(incucn begann, — 5ln bie Xl^üre ba li^dxt er pot^en.
[HO] Sa farnimt feine IKetfle gef($(^en ^evetn, 3m toufd^beit Seffenfc^aiiMlietbe. Sie Ufi|t unb %iüf)t wie ein 9löfe(ein, 3^r ed^Ieper tft eÜel ®ef(^me^ (Bolbtodfen untffiiekn We fc^l«Mfc flU|laft, Sie Sfougeletn minfcn mü füjser ^Scnnitt, — 3n t»ie ^mte fmtai ftd^ betbe.
58
2)er Glittet umfd^Ungt fte mit Stelbedmaii^t, Set ^öl^eme ftel^t je^t in Breuer; Sev Stalfe m^^, bet Xtämner enuod^t, 95 Ser SIdbe wirb tt|iter uttb fce^ar.
Sic oBev fte ^at t^n gor fd^olf^aft genecft, @{e l^oi i^m %an^ (eife ben Soißf hÄedk, 9tit bem loeilsen, bonantenen Sd^Ie^er.
3n einen friftaßenen Söaffeipalaft »• 3fi piö^lid^ gezaubert ber Stüter.
@r ftaunt, unb bie 2lugen erblinden li^m faft,
SSor alle bem ©lang unb ©eflitter.
3)od^ ^äU il^n bie ^ije umarmet gor traut,
Der dixtiex tft SBräut^gam, bie dlxte tft »raut; 86 !3^re :^gfraun bie fpielen bie ^it^er.
[III] ©ie fpielen unb pugen; ed tan}en herein Siä winjige 3M)(f)cn unb 33übc^en. ^er Stitter ber mitt fic^ ju Xobe freu'n, tlnb fefter umfd^lingt er fein 2\Ai^m, — 40 Iba löfd^en auf einmal^l bie Itei^en m^,
3)ev äititer fi|t tni^ gai^ eistfam ^atü^, 3n bem b#em ^oetenfmBd^.
[112J 1.
3m TDimberfc^önen 9Roiiat Mai, aUe ^no^pen fprangett^ tft in meinem ^etgen ^e £iebe mtf^egangeii.
» 3m munberfd^önen SRonot 9Rot,
ciXk fanden, ^ab i(^ i^r geßoi^en SRein Sellen unb Serlongen.
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59
n.
3lu^ meinen S^ränen f priesen Siel' blü^enbe 33Iumen ^ertjor, Unb meine ©euf^er merben 6in 3lad)t\^aUen'Qf)0x.
Unb roenn bu mid^ Heb l^aft, Äinbd^en, Sc^enf id^ bir bie Slumen aü\ Unb üor beinem ^en^tex foll Hingen 2)aß Sieb ber ^ad^tigaU.
m.
®ie SRofe, bie Sielje, bie 2^aube, bie ©onne, 2)ie liebt ic^ einft atte in Siebe^monne. 0^ lieb fte nid^t me^r unb id^ liebe alleine, I)ie Äleine, bie geine, bie Sleine, bie @ine. Sie felber aller Siebe Sronne 3ft 5tofe unb Silje unb Jaube unb ©onne.
IV.
SBenn ic^ in beine klugen fel^ J)ann fc^roinbet aü mein Seib unb 3Be^. Doc^ menn ic^ füffe beinen 5Wunb Dann roerb id^ gang unb gar gefunb.
2ßenn id^ mid^ lel^n' an beine Sruft Äommt'^ über mid^ roie §immel^lu[t. J)od^ roenn bu fprid^ft. liebe bid^, Dann roein' id^ ftiH unb freubiglid^.
V.
Xexn 2lngeftd^t fo lieb unb fd^ön 2)a§ f)ab id) jüngft im Xraum gefel^n; 6e ift fo milb unb 6ngel=gleid^, Unb bod^ fo bleid^, fo fd^merjenbleid^.
60
tttik miv bie Sippen bie fmb rotl^; Sletd^ lOffeti wtib bie ber X9h. er (öfd^t btr mtö bad fü^e S)a9 mtiS bm frommen %Ui^m bxi^t.
[115] VI.
Se|it' beme Sßaiig* mi meme '?B^m%\ S)ami flie|m bie Xl^&ien ^fammen ; Uitb an mein ^crj brüd' feft bein ^er^, 3)atin fd^Iagen gufammen bie glommen.
tliib tüenn in bie gioge glömme ^ie^ ^er Strom oon unfern %l^x(^m, Unb wenn bi.d^ mein 2lrm %mM% umf4^lie|t (Sterb ic^ oor £ie5egfel^en.
Yil.
^d^ vM meine Seele toud^en 3n ben Md^ ber i^^ilje ^inetn, ®ie Eilje foff fltnc^enb i^ouc^en @in Sieb von ber i^iebjteu mein.
Sieb foll fd^auem unb beben 2öie ber Ku^ oon i^rem 3Äunb, ^en fie mir einft qe^eben 3n löunöerbat fü^er ©tunb.
[116] vin.
(fö ftel^en unbemegli^ SDie ®teme in ber Siel toufcnb Sa^r' unb fc^auen an mit ^iebe^mel^.
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61
©ic fpred^cn eine Sprache, ^ie ift fo reid^, fo fd^ön : ^Dod) feinet bcr ^sliilolotu^n ^ann biefe 6pi:ad^e oerftei^'n.
3c^ aber l^ob' fte gelemet, Unb td^ oergeffe fte nid^t; Wtix Mente a(i 6)rammati! Set ^aUcvIttbfkeii ®e{u|t.
n.
^ttfixA^, iXQ%* id^ bid^ fort, §ott ttai| ben ^bireit bed (Sanges, X^oirt »ei^ ben fd^önften Oft
Sott liegt ein totl^blü^enber (Barten 3tn {tuten ÜRonbenfd^etn; Z)ie SütodBIumen erwarten ^ trautet @d^n)eftetlein.
SSeilc^en fiesem unb fofen, Unt) [d)au'n nac^ ben ©temeu empor; ^eimlid; erjä^len bie dio\m
buftenbe 3Jlä^td^en in 'so Dfyc,
l^üpfen l^erbe^ unb laufc^en J)te frommen, fingen ©ajctt'n; Unb in ber ^etne rauf($en S)eg l^eiligen (^trome^ ^ed'n.
[118] ^rt vßolim mix meber|inlen Unter bem Salinen bäum, Unb iiiiebe unb ^Kuljc tnnJen, Unb träumen feiigen 24:aum.
62
[IW] X.
6it^ Dor ber ©onnc $ra^t, Unb mit (^efenftem Raupte (^maxtü fte träumenb bie ^ad^t.
6( n>C(ft pc mit feinem Sid^t', IXnb t^m entfd^lepert fte freutiWid^ Sl^t ftontnted ^Itttnengefid^t.
©ie Srül^t unb %Uxl)t unb leudjtet, u Unb ftarret ftumm in bie §öV;
i^ie buftet unb meinet unb ^ittttt Sot Siebe unb 2ieBei9n>el^*.
[120] XI.
3m ^^etn, un bciligen ©trome^ 3Da fpieqelt fic^ m Den 2Bell'tt, 2Rit feinem großen SDome, S)ad gvo^e l^eUige (^In.
6 £)om' ba ftcl^t ein 33ilbni6,
goldenem lieber gemaU; 3n meinet Sebent 3Bilbnif; ^at '0 freunblid^ ^ineingeftralt.
6g fd^meBen Sbtmen unb (Sngtein 10 Um unfie tiebe gfrau;
2>ie Sfugen, bie Sippen, bie Sßänglein, Z)ie gleid^en bet 2ie6ften genau.
[121] XII.
S!)u Uebft mid^ nic^t, bu tiebft mid^ nic^, fümmert mid^ gor menig; @d^' id^ bi? xm tn'd ^ngefld^t 9tn id^ fo frol^ tme'n ftdnig.
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68
60 fptul^t bein cot^ ^ünbc^en; Siet^ mir nur pm Äüffcn bar, ©0 tvöft' id^ mt((, ntetti fttNM^en.
xni.
D fd^roörc nic^t unb !üf[c nur, Sd^ glaube feinem 2Öeiberfd^nnir ; ^ein 2öort ift fü^, bod^ fü|er ift 2)er ben id^ bir abgcJü^t; ^en l)ah' id^ unb b'ron glaub' id^ aui^, 2)00 SBort ift ettet 2)imft imb ^d^.
D fd^rcöre, Siebd^en, immerfort, ^d) glaube bir auf'^ blo|c ^ott; 2(n beinen 33ufen ftnf* i(| ^in, Unb glaube, ba)5 ic^ felig bin; 3d^ glaube, Stebd^en, eroiglid^ Utü> nod^ oiel länger Itebft bu vni^.
XIV.
Stuf meiner ^erj^liebften 5leugeletn mad^* id^ bie fc^önften ß^anjoncn. ^uf meiner ^erjliebften ^ünbc^en Um 2)a mod^ id^ bie beften ^er^inen. 2luf metner ^ergliebften 2Bänglein fein, ^a mod^ id^ bie l^errlid^ften ©tanken. Unb menn meine 2iebfte ein ^ergclen ^ätt^ i>a wMk ic( brouf mod^ ein ^orted Sonett!
XV.
^ie ^elt ift bumm, bie Sßett ift blinb, 2Birb täglich abgcfd^madfter ; Sie fpri^t oon bir, mein fd^ned ittt^r S)tt l^oft feinen guten ^orofter.
64
$ 2)ie mu ift bumm, bic )Bdt ift Minb,
Unb btdj Toirb immer öerfennen; (Sie Tueif? nidjt une wndj beinc Sbnilte filib, Unb tote beme iiü{fe kennen.
[124] XVI.
Stebfte! ^cut foffjl int mir fageii, ^ift bu m4t ein ^^routn^ebiib^ Sie*^ m fd^nrillen Somtnectogen Sud bem ^im beS SHi^terd quiSt?
s ^ber nein, cm foldje^ ^Ünbd^,
<5ol4 ein Uebed, fü^ed ^inbc^en, ^ad erfc^afft ber ^d^ter m^t.
SafUif^fen unb ä^ampt^re, 10 • Sinbemütimt' unb Unge^eu'r,
©olc^e fdjiimme gaSclt^iere, ^ie erfd^afft be^ ^ic^ter^ geu't.
9Bm bid^ unb beme S^üdte, tttib betn glei^enb ^ngeftd^t, 16 Utib bie falfd^en fr
erfd^fft ber 2)id^ter nid^t
[125] xm
9Bie bie ^eUenfd^aumgeBotene ©tratt mein Sieb m ©d^ön^ettggkms^ Denn fie ift ba§ au^erforene ^röutc^en eine» ftemben ^annd.
^erii^, mein ^erg, bu oielgebulbigCÄ^ ©rolle nid)t ob bem SBerrat^; %xa^ €ö, trag e0, unb entfd^ulbi§' mai bie ^Ibc tl^önnn t^.
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6$
XVUI.
grolle nid^t, unb rvmn bad ^ecj auä) hxid^t, ^rotg ücrlor'neg Sieb, id^ groffe nid^t. SBie bu aud^ ftralft in ^iamantenprad^t, f äat fein @tral in beined ^ec^end ^iad^t.
weife id) laui^ft. ?Scfj fafi bid) ja im Jvaum, 0 Unb fal^ bie 5?ad^t in bemes «i^er^ene ^awm, Unb \ai) bie ©d^lang, btc bir am .gei^ien frif^t, — fol^, mein 2ieb, n)ie \ti)x bu elenb bift.
Sa, bu bift elenb, unb ic^ (^rotte nid^t; Wicin Sieb, icir foücn beibe elcnb fepn! ^iö un^ ber ^ob Da^? !ranfe .Jperje hx\d)t, £0^ein Sieb, n)ir foUen beibe elenb fe^n.
9Skl^l fel^ id^ ber beinen SRimb umfd^n>e(t^ 5 Unb fe^ bein Sluge Bitten tifoligtid^, Unb fel^ ben ©tolj, ber beinen Sufen ^ebt, — Unb elenb Bift bu boc^, elenb wie td^.
Unftd^tbar judt aud^ ^d^merj um beinen 3Rm^, SSerborgne ST^räne trübt be« Sluge^S Sd^ein, 10 3)cr ftolge ^ufen fiegt geheime Sunb', — ^ein £ieB mit foUen Beibe elenb fe9n.
[126]
[127]
XX.
3)q^ tft ein Alötcit unb ©eigen, trompeten fdjtnettem brem: ^a tai^t ben .v5od(),5eitrei9en S)ie ^eQoEerli^fte mein«
Xaö ift ein »Clingen unb I)rö^nen Sßon Raufen unb 3cf;aUmei'n; ^a^raifd^en fd^(ud;5en unb ftöl^nen ^ie guten ©ngelein.
6
liiiteraiiurdeakmai« des 18. n. 19. Jabrb. 27.
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6o ^aft bu gang unb gor oetgeffen
td^ fo lano, bein .^erj befeffen, 2)em .^ergdjeii fo füfe unb fo falfd^ unb fo tkh,
5 ^0 ^aft bu bie Sieb unb baig £eib ocrgejjen ^ic *Ä §erj mir träten ^ufammcnpreffcn,
n)ei^ nid^t roar Siebe (^rö^cr al^ Seib, 34 ^^^1 waren gro^ allebeib.
[128] XXU.
Unb loüften'd bie SIttmen, bie Hetneit^ Sßie tief Denottitbei mein ^erj ; @{e niütbeit mit mit weinen
Su l^eilcn meinen ©d^merj.
« Unb n)ügten*$ bie ^ac^tigotten,
äBie id^ fo traurig unb frant, Sie liegen fröl^(i($ erfd^oUen ®n)ttid^mben ©efcmg.
Unb TPiif.ten fie mein äBel^e, 10 ^ie golbncn 8tcrne(ein,
<Sie fämen aus iijxex $b^e Unb f|>i^ä4en Xxo\t mit ein.
2)ie alle fonnen^g nid^t roiffen, 9lur @ine fennt meinen ©d^mer^; 16 @te l)at ja fel6ft gerriffen,
^erriffen mir ba<^ $er^*
[129] XXIII.
SBiarttm ftnb bemt bie Stofen fo Uaß^
D fptid^, mein Sieb, worum? Söarum finb benn im grünen ®ra8
2)ie blauen Isald^en }o ftumm?
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aSoKum fmgt bmii mit fo flaglid^em Saut SMe £en$e in ber Suft? SBontm fteigt beim bem ^alfamfeout 4^eKO0( ein Seid^enbuft?
SBorum fc^eint benn bie Bonn' auf bie 2lu' ©0 falt unb üeibroffen l^eraB? 2öarum ift benn bie @rbe fo grau, Unb öbe me ein @ra6?
SiJaium Bin id^ felbft fo franJ unb fo txüb, !0letn Uebes ^iebc^en, fprid^? D fpric^, mein l^er^^allerliebftcS Sieb, SSkürum oeriie^eft bu mi(^?
XXIV.
„©ic ^oben bir t^iel o^äl^let, Unb l^aben t)iel geflagt; ^oc^ ttjag meine ©eele gequälet,
2) a^ l^aben fte nid^t gefagt.
©te mad^ten ein gto^ed äBefen, Unb fd^iittelten Häglid^ baiS ^oupt;
nannten ntid^ ben Sdfen, Uiü> bu ^aft aSeS Geglaubt.
•
SdioA bad SKerfd^Iirnrnfte,
3) aiS l^aben {te ntd^t gemußt ;
Sod €(|Km]nfte unb ba$ S)flmmfte, 3)aiS tn^ i(| g^l^etnt in ber ^ruft.
3)a§ ©d^limmftc, bu (vjtaubensüoüe, J^ümmfte, bu gläubige^ Äinb, XJüo roar bic X^iebe, bie tolle, 2)ie toll mid^ machte unb blinb.''
5*
68
[181] XXV.
®ic Sinbc blühte, bic Slad^tigall fang,
2)ie (Bonne lachte mit freunblid^er 8uft;
2)a füjjteft bu mxd), unb bein 3tnn mid) iimic^lang,
S)a yve^tett bu mid^ an bie fd^ioeUenbe ^m)t.
"I^ie Blätter fielen, ber 9la6e fang l^o^I, S>ie (Sonne grüßte Derbrie^iic^en äSlicfd; 2)a fagten mix ftoftig einonber ,,2e(n»o|l!" 2)a fnt^teft tm l^öfticl^ ben l^dpici^ften flm;.
XXVI.
3Q3ir l^akn oiel für einanber c^efü^U, Unb bennod; unö gar oartreflid; üertragen. SBir l)abm oft „9!Kann unb %xa\i" gefpielt, Unb bennod^ unö nic^t gerauft unb gefdj^iagen. 3S\x l^aben ^ufammen gejaud^^t unb gefd^t, Unb järtlidU nn^ abgefilmt unb ge^er^t. äBir laben am @nbe, au$ linbifd^et Suft, ,,93erftedren" gefptelt in SSSälbem unb @tttnben Unb l^aben un§ fo 511 üerftedten geraufet, S)a| roir un^ nimmermel^r raieber finöeu.
[132]
xxvn.
3!)u bliebeft mir treu am läniu'ten^
Uno ^a Unb l^a
t \>xd) für mid^ üenoenoet^ 1 mir %xo\i gefpenbet
3n meinen SRötl^en unb älengften.
S)u gabeft mir Xranf unb @peife^ Unb l^aft mir ®etb (tebort^et,
Unö i)aft mid) mit ibaidic üajv^igct, Unb mit bem -^ajs für bie 3teifc.
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69
SRein Sicbd^en! ba^ ©Ott bid^ be^üt^^, !Rod^ lange tjor imb vox ^ölte, Unb ba^ er bir nimmer oergelU 3)ie mit enoiefene ®ate!
XXVUI.
^ie @rbe mar fo lange geizig, 3e$t fommt ber 5Dia9, unb rotrb fpenbaBel, Unb atteg lad^t unb jaud^jt unb freut fid^, aber bin nid^t lad^en fapabel.
^ie 53lumen [priesen, bie ©lörfletn fdJoKen^ 2)ie SSÖgel fpred^en roie in ber ^abtl, TOr aber roiß baö ©efpräc^ nid^t gefallen^ finbe aUe^ miferabel.
Z)a$ ^enfd^enooK mid^ gan^ enut)iret, 6ogar bie g^rambc, bie fonft poffobel, — ^Daö fommt meil man 9Rttbam tituliret ^ein fü^eS ^iebd^en, fo fü^ unb aimabeU
XXIX.
Unb alg td^ fo tange, fo lange gefäumt, 3n fremben Sanben gefc^roärmt unb geträumt, 5)a warb meiner iiiiebften ju lang bie Unb fie ndl^ete fid^ ein ^od^^etüleib, Unb ^at mit görtlid^en Srmen umfd^ltm^ ^tö ^räut'gam ben bümmften ber bummen Sungen.
3JJein Siebd^en ift fo lieb unb milb, 3lod) fd^roebt nor mir il^r fc^öneS ^ilb; ^te ^eild^eitaugen unb 0lofenn}äng(ein, i)ic blühen unb glühen ja^rau^, jal^rein.
id^ non fold^em &\ä> tomt locid^en, SS^ar bev biimmfte oon memen tmtnmeii ©treid^en.
70
Oft rocmt i(| fi^e unb einfam 6m, jtommt mit bie ^oge in beti ©iim: 15 Di fie beim metnev gon) unb gor Sergeffen l^at auf tnmtedHir? 3)ann fcufj' id^ unb mu^ ju mir fcffier fagen: 3)a^ ift bie bümm|te ber bumtnen fragen.
[135j XXX,
3)ie Blauen 2ieUd;en ber SIeugelein, 3)ie rotl^en 9{ofen ber Slsäni^etein, S)ic roci^cn Sieljen L)er ^tinbdjen fletn, 3!)te 6Iül5^ unb blühen noc^ immerfort, Unb nur bod ^erjd^en ift oerborrt.
3)ie SBett ift fo fc^ön unb bcr Gimmel fo blau, Unb bic Süftc, bic weisen fo linb unb fo lau, Unb bie Slumen, bte winlen auf bOU^enber 9lu, Unb funleln unb gittern im 3Rorgent^au, 5 Unb bte SKenfd^cn jubeln wol^in f(|au, — Unb bod^ möd^t' id; im ©rabc Hetzen Unb mi^ an ein tobtet^ Siebd^en fc^^miegen.
[186] XXXIJ.
9Rcin fü^e§ Sieb, menn bu im ©rab, 3m buntein ©rab wirft liegen, ®ann ftet(^' idi lanc^fam z,u btr l^inob, Unb xoid mid^ an bid^ fd^miegen.
^d^ fü^', idf; umfdjlinße, id^ prefje bic^ xoiio, ©tiüe, bu Mic, bu »leij^e! ^ Vüi^t, id^ ^Wvt, weine mtlb,
^ merbe felber pxx Seid^e.
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71
^ie lobten fte^n auf, bie SJUtternac^t xiifi, <B\e ian^m im luftigen Sd^toanne; SÖSir 8eiöe bleiben in ber ©ruft, lieg* in beinern älme.
a)ie lobten fte^'n auf, ber Xa% be« 0eri(^» iftuft fte 3iu Oual imb ^erpüc^en; Sßir ^eibe beiürntnern um nid^tö, Uiib Ueiben umfd^gen liegen.
im] xxxm.
©in gic^tcnbaum ftc^t ein) am 3m 3^orben auf hhUx ööV. Sl^n fd^läfertj mit lüeifeer SDede Um^üUen il^n Sid imb ^nee.
®K träumt von einer $alme, ^te, fem im ^orgenlanb, ©infam unb fd^rceigenb trauert Sttf irennenber ^fetimanb.
[188] XXXIV.
9U^l wenn td^ nur ber @d^eme( war, SEBotauf ber 2ie(ften ^^e ru^n! Unb ftontf^ fie ntid^ nüd^ fo fel^r, 3d^ roottte bo4 nid^t flagen t^un.
5t d;, raenn idj nur baö ^i&d^en war, Söo fie bie S^abeln ftecft l^inein! Unb ftä($e fie midfi uod& fo fel^r, woUte mid^ ber (^tid^e freu'n.
72
$1^, mär' nwc bad @tfict !ßapier
^d^ tDoHte ^etmlic^ flüftem i^r
^n^ Df)x xoa^ in mir lebt unb l^auc^t.
XXXV.
Seit bie Siebfte mx entfernt, §att' id^'S Sachen ganj tjertcmt. Bd)kd)im 2öi^ ri& mand^er 9Bic|t, ^ber lod^en fonnt td^ m(|t.
©ctt id^ 6ie Derlorcn ^ab Sd^afft td^ auc^ ba^ äßetnen ab; gaft üor Sßel^ ba^ ^er^ mir Brid^t, %bet weinen fann nid^t
XXXVL
%m nuinen ö^^o^en ©d^mer^en 3Wad^' ic^ bie fleinen Sieber; ^ie lieben il^r flin^enb ©efieber Unb flattern nac^ ^^rem iger^en.
Sie fanben ben 2Beg gur ^rauten^. ^od^ fommen fie micber unb flogen, Unb Hachen, unb njollcn nid^t fagen 3Ba9 ]ie im ^erjen fd^auten.
xxxvn.
3d^ fonn e^ md|t vergeffen, ©eliebte^, ^olbeS ffietb,
^a^ id^ bid^ einft befcjfen, SHe ©eele unb ben Öeib.
78
S)en £eib fo ^ait unb jung; ^ie (5ee(e fönnt l^ftr Begraben, ^ab' felber (5eele genung.
Sd^ »iE meine Seele gerfd^neiben, Unb ^aud^en bie ^älfte bir ein, Unb tüxU bid^ umfd^Iinc^en, lüii müffen (53an5 Seib uiiö Seele fei^u.
XXXVHL
Spalieren burc^ )Bait) unb ^Inv; <Sie jaud^jen, fie ^üpfen n)ie ^ödiein^ Segntgen bie fd^öne Katttr.
^etrac^ten mit blini^einben ^ugen 2Bie ^tte^ romantifc^ blül^t; ^]0lit langen D^ren f äugen <Sie ein ber 6pa$en £ieb.
3(| ober «et^ftnge bie ^enfter SeS fd^roatjem Xiid^;
(S^ mad^en mit meine ©efpenftet 6ogar einen ^tageöSefud^.
^ie alte )Bie6e erfd^etnet, 6ie ftteg au$ bem Sobtenmd^, 6ie fe^t {td^ mir utd» meinet, Unb mad^t bod $er) mir meid^.
XXXIX,
^and^ iöilb oergeffener ^Steigt auf ou§ feinem ©rab, Unb geigt, mie in beiner Stä^e ^(3^ einft gelebet ^ab'.
74
^urd^ alle ©trafen ^mitti; wox \o ttüttrig ttnb ftumiii.
S)e^ 9tad(tö ba war (effer, Da toaren bte Strafen leer; ^d) unb mein ©d^ötten felbanber, 3&\x toanberten {c^iDeigmb einl^ec.
9Rit roieberfc^aUcnbctn gufetritt SBanbelt» id^ über bie Srüdf' ; 3)er äRonb brac| an» ben 3äolim, Unb grüßte mit emftem fßM.
[148] ©tel^*n 6Ite6 id^ Dor bemem ^aufe
tarrte in bie §ö^*, tarrte ttac^ beinern g^cnfter —
Unb Unb
S)a^ $er} tl^at mir fo toel^.
m\% btt l^aft oitd bem ^fter (Box oft l^erob gefel^'n, Unb m mid^ im äRonbenlid^te SBie eine SSitle ftel^'n.
XL.
@in Süngling liebt ein SRägblein, 2He Bat einen ICnbem enoä^It; 2)er Snb^te lieBt eine Xnb're,
Unb i)ai fid^ mit biefer ocrma^U.
^üiägblein l^eirat^et au^ älerger
2) cn erften beften 3Rami,
3) er i^r in ben SBeg gelaufen, SDer äüngling ift iibü b'von.
75
($4 tft eine alte G5e|diic^te, ®oc^ bleibt fie immer neu; Unb roem fie juft paffiret, Sem (rid^t bai» ^ei) mi^ioei.
XLL
§ör* td^ ba§ Sicbd^cn füngen, einft bie 2iebfte fang, (So iDttr mir bie S3nift j^erfpringen, ^or toilbem ^c^mer^enbrong.
®9 ireiU mi(( ein bunRed @el^eii ^ttiotif jitr SBobeSl^aVr Salt ßft ftd^ auf in 3%Sneii 9lem fibergro^ed SBeV*
XLII.
^lix träumte von einem fiönigdiinb^ 9Rit na^m, Waffen Söangen; 2Btr fa^en unter ber grünen 2inb^ Unb l^idten imiS Uebumfongen.
/,3d^ iüiÜ nid^t beine^ SBaterö Xl^ron, Unb n)UI nid^t fein ©cepter von ©olbe, 3d^ roiÖ ntd^t feine bemantene Rton% 34 "»'^^ ^^c^ f elber, bu §o(be!"
^a^ fann ntd^t fe^n, f|»ad^ fie mir, 3<i^ liege ja im (3taU, Unb nur bed 9lad^t$ {omm* i<| bit, SSei( id^ fo lieb bi($ ^abe.
XLIII.
^Bein £ieb(^en, n)ir fa^en beifammen, 2:rauUd^ im leidsten 5lal^n. ^ie ^ad^t wax ftid, unb mir fd^mammen Stuf weiter SOkfferbal^m
76
S)ic ©eifterinfcl, bie fd^önc, Sag bämm'rig im 3KonbengIan^ ; S)ort flangen liefee Jone, Unb tüogte ber ^lebeltanj.
S)ort Hang lieb unb lieber, Unb wogt e^ l^in unb ^er; SEBir aber fd^roammen worüber, 3^roft(o^ auf weitem 9Jleer.
XLIV.
3lug alten ÜKä^rd^en roinft e^ §ert)or mit weiter §anb, 2)a fingt e^ unb ba flingt eö 3Son einem ;
3Q3o bunte Slumen blühen 3m golbnen Slbenblid^t', Unb lieblid^ buftenb glühen, mit bräutlid^em ©efi^t;
Unb grüne 33äume fingen Uralte Welobein, Sie Süfte l^eimlicl^ Hingen, Unb Sögel fc^mettem brein;
Unb 9?ebelbilber fteigen ffio^l auö ber ©rb' ^erDor, Unb tanjen luft'gen SReigen, 3m ttjunberlid^en 6^or;
[149] Unb blaue gunfeit brennen Sin jebem ^latt unb 9tei§, Unb vot^e Sid^ter rennen 3m irren, roirren Äreie;
77
litt)» lottte OueSen bred^en Sud toilbetn aKomorftettt, Uttb feltfatit in \m Süd^m Stroit foirt ber Sßtebcrfd^em.
Sld^! fönnt' td^ bortl^in fommm Unb bort mein erfreuen, Unb aHeik £lual entnommen^ Utib frep uttb feltg fe^tt!
2(d^! jene^ Sanb ber 2öonne, feV ici^ oft im ^rautn, ^od^ fommt bie ^Qlorc^enfoune ^erPie^t's^ loie eitel <^d^aum.
XLV.
!^d^ l^ab' buij c^eltckt unb Uebe bid^ noc^ Unb fiele bte SBqU pfammen, 3lu^ i^ren 5£:rümmern fliegen bodj ^etoor tneiner Siebe tjlammen.
* ♦ *
Unb wenn id^ bid^ geliebet ^ob',
Si^ in meiner ^^obe^ftunbe,
60 nel^m' ic^ mit in'ö ero'ge ©rat
^ie gtofee !iiiebe»n)unbe.
XLVI.
5lm leud^tcnbeu Sommermovgen @e^* td^ im (harten ()erum. (Sö flüftem unb fprerf)en bie Blumen, 3d^ ober toanble ftumm.
@d flüftem utib fped^eit bie 9(uinen, ttnb fd^au'tt tnitleibig mid^ an: ©ep unfcrer ©d^iüefter nid^t böfe, 3)u trauriger, Maffer Wann.
78
[151] XLVn.
@ö leud^tet meine £iebe 3n tl^rer bunfeln $rac6t, 3Bie'n 2}La{)icf)en, traurig unb trü6e ©r^öi^lt in ber ^internad^t
3m 3^^^ erwarten ra allen 3roei Suhlen fturnrn unb ttßcin;
fingen bie ';}tüdjtigaEen, @^ flimmert ber ^lonbenfd^ein.
3)ie Jungfrau fte^t [tiE mie ein ^Ubniß, 10 ^er Stittei- üor il^r fnict;
S:a fonimt ber S^liefe bet SBUbni^, ^ie bau^e Sungfrou fliegt.
2)er :}iitter finft blutcnb ,^ur t^rbe, (E^ ftolpert ber 3iie)e md) ^aug. 15 ^enn tc§ begraben merbe,
^0 x\t ba^ ^^öl^rd^en ou^.
[152] ■ XLVIII.
6ie i^abett mid^ gequälet, @eörgert Hau tatb l^Ia^, ^ie @ineii mit x^m Siebe, Sie Knbem mit il^em $a^.
5 <Stc l^aben ba§ Srob mir vergiftet,
©ie goffen mir ©ift in'g ma», Sie ^inen mit il^rer Siebe, 3)ie Xnbem mit il^rem
SDod^ bie mid^ am metfteit gecftUllet, 10 ©eärgert unb betrübt,
Sie |at mid^ nie gehaftet, Unb l^at m\d^ nie geliebt
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xux.
(5^ liegt ber I)ei^e Pommer 3luf bcinen äöänotcüein;
Hegt ber Siiinter, ber talU, ^ beinern ^et^d^en Hein.
2)a8 wirb ftd^ Sep bit änberti, SHt Sietgeliebte mein! 3)er SBinter wirb auf ben SBangen, ®er ©omnter im ^eracn fcpn.
L.
2Öenn Qmx üon einanbcr fd^eiben, @o geben fie m bie ^b% Unb fongen an ju weinen, Unb feufsen ol^ne @nb'.
5Btr ^aben nirf)t geiiunnet, iffitr feufgten nic^t ^-Be^ unb ^ie ^^tänen unb bie 6eufger, S)ie lamen ^intennac^.
LI,
©tc fa^en unb tratifen am ^^eetifd^, Unb fprac^en oon Siebe üiel. STie ,perren bie waren äft^etifd^, ^te l)amen von mortem ©efül^L
®te ßiebe mu^ fepn ptatonifd^,
^er bürre ©e^eimrat^ fprad^.
^ic 5tätf}in läd)eU ironifd), Unb bennoc^ ftufget fie: ^c^!
3)e( ^ont^err öffnet ben SRunb n»ett: 2)ie Siebe fe^ nid^t ju rol^, 6ie fd^abet fonfl ber Sefunb^ett. S)ag ^Mein lidpelt: mie fo?
80
15
«0
®ic ©räfin fprid^t tDel^müt^ig : 2)ie Siebe ift eine ^affion! Unb präfentiret gütig Sie iaffe bem §erren Saron.
[155] 2lm Stifd^e rcar nod^ ein $lä^d;en; SDlein Siebd^en, ba l^aft bu gefel^lt. 2)u ^ätteft fo ^übfd^, mein ©d^ä^d^en, SSon beiner Siebe erjäl^lt.
LH.
Vergiftet finb meine Sieber; Söie fönnt' e^ anber^ fepn? Su f)aft mir ja ©ift gegoffen 3Sn*g blü^enbe Seben finein.
5 Vergiftet finb meine Sieber;
2Bie fönnt' e^ anber^ fe^n? 3d^ trage im ^er^en üiel ©d^langen, Unb bi^, ©eKebte mein.
[156] Lin.
Sölir träumte roieber ber alte 2^raum: mar eine 5Rad^t im 5Dkr)e, SBir fa^en unter bem Sinbenbaum, Unb fd^muren ung eroige 2^reue.
5 2)ag mar ein Schmoren unb ©d^roören auf^ö Sin ^id^em, ein Äofen, ein Hüffen; 2)a6 id^ gebenf beg.©d^roure^ fep, §aft bu in bie §anb mid^ gebiffen.
D Siebd^en mit ben Steuglein flar! 10 D Siebd&en, fd^ön unb biffig!
2)a^ ^d)w'öxm in ber Drbnung roar, Dae Seiten mar überflüffig.
81
[15r| LIV.
^ fte^' auf bed-^etged ®i^t, Xtnb loobe fentimentol.
@€uf^' td^ oiel taufeitb ÜRat.
2Benn id^ eine Sd^roalbe roäre, ©0 flog' p bit, wein Äirib, Unb baute miv mein Sleftd^en, SSo beine ^fter jthb.
Senn id^ eine Sflad^tigatt mäxe, ^0 pg' i^ bir, mein ^inb, Unb fange bir ^od^tö meine Sieber ^erab von ber grünen Sinb\
3Benn ic^ ein ©impet roäre, So flog' i(| gleid^ an bein
6ift ja l^olb ben ©impeCn, Unb l^etteft ©impel^^Sd^er;.
im] Lv.
3Jietn Sinuien rollet langfam ^urd^ lu[ti(^e0 3Balbe§C(nin, ^urd^ blumige 3:;§äler, bie joub'rifc^ ^ ©onnenglange blü^'n.
3d^ fi^e unb finne unb träume, Unb benf' an bie Siebfte mein;
(^tüfien brei Sdjatlengejtalten Kopfntctenb ^um äBagen l^erein.
@ie liüpfen unb fd^neiben ©cfid^ter^ So fpöttijd) unb bod^ fo fd^eu, Unb quirlen roie 3^e5el ^ufammen, Unb fidlem unb l^ufdjen oorbei.
Littontnrdenkmale des 18. n. 19. Jahrh. 27.
82
[159] LVI.
Sd^ i^ab* im 2:raum* geroeinet, 99lir träumte bu lägeft im @xah\ 3ci^ road^te auf, unb bic S^ränc glo^ nod^ t)on ber 2Bange l^erab.
6 h^^' im 3^raum' geroeinet,
3Kir träumt' bu üerlie^eft mid^. 3d^ Toad^te auf, unb id^ meinte 5lod^ lange bitterUd^.
3d^ f>ab' im 2^raum geroeinet, 0 5Kir träumte bu roärft mir nod^ gut.
3d^ road^te auf, unb nod^ immer ©trömt meine 3:^ränenflut.
[160] LVII.
aanäc^tlid^ im SCraume fe^ id^ bid^, Unb fe^e bic^ freunblid^ grüben, Unb laut aufroeinenb ftürj' id^ mid^ 3u beinen fü^en g^ü^en.
6 3)u fiel^ft mid^ an roel^müt^iglid^,
Unb fd^üttelft ba^ blonbe ^öpf^en;
beinen Slugen fd^Ieid^en ftd^ 3)ie $erlentl^ränen=2^röpf4en.
Du fagft mir ^eimlid^ ein leife^ 2öort, 10 Unb giebft mir ben ©trau^ von ßr)pxt^tn
^d) road^e auf, unb ber ©trau^ ift fort, Unb'g SBort l)ab' id^ oergeffen.
[161] LVIII.
3)a^ ift ein Sraufen unb beulen, ^erbftnad^t unb Siegen unb SBinb ; 3Bo mag je^unber roeilen SRein armes, banges Rinb?
88
fc^' fte am gcnfter ie^xm, 3m einfamen 5lämmerlein;
^aö 2(iu]e gefüllt mit ^^räncn, Staut ]ie in bie ^^od^t ^inein.
LIX.
Ser ^erBftminb rüttelt bic Sdume, ^ie 9la^t ift feitd^t unb falt; ©el^üllt im grauen 5Rantel, 9Rette id^ langfam im äSalb.
Unb rote idj reite, fo reiten Ttix bie ©eöanfen oorau$; Sie tra(^en niicF) teic^t unb luftig ^ilad^ meiner isdiebften ^oud.
^162] 2)ie ^unbe bellen, bie 3)ieuer ©rfd^eirten mit ^ergetic^eflirr ; 3)ie äöettbeltreppe ftürm' ic^ • ^inouf mit SpörengefUrr.
3m leuc^tenben Xepptd^^@emad^e, Sa tft fo bttftig ttiib monn^ 3)a l^arret metner Sie ^Ibe,
Sd^ fliege in i^ren Ätm.
föufeU ber mnh in ben blättern,
f|jri(|t ber (Sid^enbaum: midft bu, tl^örigter äteiter, Wt beinem tl^rigten Slraum.
@ö fällt ein 6tem herunter 2(ug feiner funfetnben ^^o^'; 2)a§ ift ber ©tem ber Siebe, Sen id^ bort faden fe^'.
84
@§ fallen üom Stpfelbaumc 2)er lüeijgen Slätter üiel ; @ö fommen bie necfenben Süfte Unb treiBen bamit ii}X Spiel.
6^ fingt ber (Sd^roan im ffiei^er Unb Ulbert auf unb ab, Unb immer leifer fingenb Jaud^t er in*^ ^(utt^engrab.
ift fo ftia unb fo bunfel! aSerroe^t ift bie 2lpfelblütf)\ ©er ©tem ift fniftemb gerftoben, Serftungen ba^ ®d;n)anenneb.
[164] LXI.
3)er 2^raumgott brad^t' m\d) in ein Sliefenfci^lofe, 2Bo fd^müter ^^^^i^^^^^ft wnb Sid^terfd^immer, Unb bunte SKenfd^enrcoge fid^ ergo^
2) urd^ labprintl^ifc^ oieIüerfd;lung'ne 3'"^^^-
3) ie Slu^gang^^^forte fud;t ber bleid;e %xo^, Wxi §änberingen unb mit 2lngftgemimmer. Sungfrau'n unb Flitter ragen au^ ber 5Kenge, ^d^ felbft bin fortgejogen im ©ebränge.
^od) plö^Iid^ ftef)' id^ gan?i allein, unb fel)\ Unb ftaun', mie fd^nell bie Spenge fonnt' üerfd^roi Unb roanb^re fort allein, unb eil', unb ge^' ®urd^ bie ©emäd^er, bie fid^ feltfam rotnben. Sliein J?u^ mirb 33lei, im .^erjen 3(ngft unb 35Scl^ aSerjmeifl' id^ faft, ben 3lu^gang je ^u finben. S)a fomm' id^ enblid^ an ba"^ le^te Xf)ox ; 3d^ miß l^inauö — o ©Ott, mer fte^t bat)orl
[165] 6ö mar bie !^iebfte, bie am 3^f)ore flaut ©c^mer^ um bie Sippen, ©orge auf ber ©timc: ^c^ foll ^iirüd geljn, loinft fie mit ber ^anb ; ^d) rneij] nid}t, ob fie raame ober :;ürnc.
3)ocl^ cm« bcn ^u^en bricht ein fü^er S3ranb,
^cr mir burcft^^ucft ba« Jper,^ unb bo€ ©e^ime.
2iUe fte miri) an\ai}, flreiu] un? iimubalic^, Unb hod) fo IiebeüOÜ, tan)ad)te id;.
LXIL
Sie SRittemod^ tont lob tmb psmm, inte ttagenb im 9Balb ^emm. S4 ^ie Sftunt* aud bem Sd^lof gerüttelt ; Sie mitteibid bi« ftopfe gefd^üttelt.
L166] LXm.
9bti Ami^weg begraben, SBer fetter {fa^ 6tad^ itm; 3)oft loäd^ eine Mmie Slutne, 2)te 3Crmefünber«8Cunt.
9m AreitgiDeg ftonb td^ nsib feuf^e, 5 ^te 9{ac|^t tpor folt tmb ftiimm;
3m ^Konbfd^ein betpegte fxd) langfam I)ie ^Irmefüubev^lum'.
LXIY.
9Bo id^ bin, mid^ nn^ umbtmfelt ginftemi^ fo bnmpf md) Wc^t, 6eit mir nid^t me^r (eud^tenb funfeit, Sicbfte, beiner 3(ußen Sic^t.
?Dlir erlofdjen i\t bei \ü^m 5 I^iebe^ftemc golbne ^rad)t, 2lbgrunb iäfyxt meinen M^m, — 'Jlimm mi(| auf, uralte
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LXV.
Stad^ (ag auf meinen 9(ugen, SIet tag auf nteinem 9lunb, SRit ftcffmn ^tm unb ^erjen Sog td^ in ©rabe^grunb.
3Btc long', fann id^ ntd^t fagen, ^ag td^ gcfd^Iafcn f)ctb* ;
road^te auf unb l^örte, älSte'd pod^te an mein @raB.
.SBiffft 2)u nic^t aufftc^^n, ^mid^? S)er eiü'ge ^ag bricht an;
2) ic 3:;obten finb erftanben, aHe em'ge £uft Begann/'
Wein 8te6, id^ fann nid^t auffte^n, Sin ja nod^ immer Blinb; 9>wc^ 2Beinen meine Slugen ©önjltd^ erlofd^en finb.
[168] „3d^ wiU a)ir füffen, ^einrid^, 58om STuge fort bie 9^ad^;
3) ie @ngcr foITft fd^aucn, Unb oit^ bed ^immeli» ^rad^t."
^etn SieB, id^ fann nic^t auf|te^n, Tiod) blutet'^ immerfort, 2Bo 3)u iivö ^)er5 mid^ ftac^eft 3Jlit einem fpi^'gen SBort'.
„5»ölf ^Jlprt&enMütter, ^einrid^, 2eg' auf a)etne aOunb' ; 5)0« $era miti> ntd^ mcl^r bluten, S)a8 §era mirb a)ir gefunb."
^ein Sieb, id^ fann nid^t oufße^n^ blutet oud^ mein ^aupt; $ab' ja l^inein gefd^en, ^tt mir nHvrfi genmSt.
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„Xiif Seine ibpfwunb*, ^etnnd^, Seg' i4 3Hv meine Unb brSng' 5urü<f ben 9(ntfiiiom, Unb fü^r ber SStonbe «cwib."
[169] @« Bot fo fanft, fo UeHidJ, Sd^ fonnt' nid^t wiberftcl^n; ^4 ^ot^t^ crl^eBen Unb au ber £tebften gd^n.
®a brad^en auf bie 3£sunben, ftürjt mit roilber ^Utac^t STug ^opf unb «ruft ber SBIutftrom, Unb fie^l — ic^l hin uma^U
LXVI.
^a« alte Sa^r fo trourtö, 60 falfd), fo fd^ümm unb arg, SDaö la|t un^ jett beosraben, ^It einen großen ©arg.
hinein leg* td^ gar 9Rand^e«, 5Di«J fog' i^ nocf) ntc^t »a«; ®er ®«tft mu^ fepn nod^ größer, aSie'^ ^etbelbergev
Unb l^lt eine ^obtenba^re, Son 9vetiem jiatl unb bid^ ; «u4 mu^ fie fepn weit langer, wie au SRaina bie SW«*.
Unb l^olt mit ouc^ gwölf »liefen^ $Die mitten nod^ ftärter fe^n,
2ßie ber S^nftop^ im SDom au 3«« SDer ^eil ^^^nn »im 6tein.
88
Unb fenfeti 3Rm J^inoSj • S)otn fold^em ^ro^at aa @e6ül|itt fold^ gro^eg @roB.
®o grojS unb fd^toer mag fcpn?
legt* au(^ meine St^e Unb weinen ©d^mcica l^inein.
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89
^er grau d^el^* Segationgrät^in
toibmet
bie aii^tunbatPiiA (Si^td^je feines »$simfaB^''
Inn? 9stfa)|!nr*
1823^1824.
2)c8 9lItor« fteiFfle 2)e<r, mti enuS riebest gdKU^ct'QC ©IÖ§e licberliü) LieicunbLttl 10 Xn fiolbne ^eld^toein beS (SttiütU. aefoffen 93oit einem Xranfenbolbe! Sine fi^ofe, 3u ftolj, ben tc§ $^tmme(g jit empfanSCHf ^»ercicrfle nun hex giftöddjnjollnen ®plnnc!
ilte m 8i!r «ufir.)
[nij I.
mein t^ar bunflc^ >:cbm- ©trollte eitift ein fii^es Bilb; 'Jiim ba^. )ü}3t^ ^ilb erBHc^en, ::öin ic^ gänslid^ nad^tutrtl^üttt.
Sttb BeftQmmen i^r ®emat]^/ Unb bie dö^n«, ängfi; ju (ptmen, €ingen fte ein lautik
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90
ein toHc^ ßinb, ic§ finge 3e|o in ber Dunfel^eit; 3ft ba^ Sieb aud^ nid^t ergö^lic^, SKad^t'g mid^ boc^ üon 2lngft befrci't.
II.
n)ei^ nid^t, roa^ foff Scbcuten, SDa^ id^ fo traurig bin; (Sin üJlä^rd^en au^ alten S^^^^r Da^ fommt mir nid^t auö bem ©inn.
5Die Suft ift fül)l unb eg bunfelt, Unb ru^ig fliegt ber 9l^ein; 2)er ©ipfel be^ Sergej funfeit 3lm Stbenbfonnenfd^ein.
3)ie fd^önfte Jungfrau fi|et Sort oben rounberbar, 3S^r golb'neö ©efd^meibe bli^et, ©ie fämmt i^r golb'ne^ §aar.
©ie fämmt e^ mit golb'nem Äamme, Unb fingt ein Sieb babei; 2)ag l^at eine munberfame, ©eroaltige 3Welobei.
[179] 2)en ©d^iffer, im fleinen Sd^iffc, Grgreift e^ mit roilbem 3Bel^; @r fd^aut nid^t bie ^elfenriffe, @r fd^aut nur l^inauf in bie §ö^\
3>d^ glaube, bie SSBeHen üerfd^Itngen 2lm @nbe ©d^iffer unb fia^n; Unb bag ^at mit il^rem ©ingen 2)ie Sore^Sep get^an.
91
lU.
äRein $ec3, mein ^erg ift tvmtrig^ Sod^ luftig Icud^tct ber 9Rai;
ftel^e, gelernt an bet Stnbe, ^od^ auf ber aCteit 8a^ei*
3)a bntnten fKie^ ber Motte @tabtgraBen in fUffeir Stul^' ; @in ftnait fä^rt int Ital^ne, Unb angelt tmb pfeift bagti.
y [180] S^f^itd ergeben ftd^ freunblid^, 3n win^igev, Bunter ©eßalt^ Suft^äufer unb (Säcten unb SRenfd^en, Unb Od^fen unb äBtefen unb SBalb.
^ie ^ägbe 6leid^en ^d^e, Unb fpringen im ©raf ^enim; «ad SDW^irob fiftubt a)iamantett, l^öre fein femed @eftimm*.
S(m alten gtauen 2^^urme Gin ^ilber^öu^d^en ftel^t; <Sin «ot^gerotftev ^uvfd^e 2)ovt auf unb nieber gel^t.
©V fptclt mit feiner glinte, ^e funfelt im ^onnenrot^, @r präfentirt unb fd^ultcrt — m9ät\ er fd^jfe mid^ tobt
y
IV.
3m Salbe roanbl' ic^ unb weine, SDie 1)roffel fi^t in ber $öf)'; Sie fpringt unb fingt gar feine: ^arum ift bir fo mel^?
92
„I)ie <£d)malbm, beine Sd^roeftem, Die fönnen'^ bir fagen, mein Sinb, ©ie rool^nten in fingen 5ie[tem, 3Bo Siebd^eng ^enfter fmb."
2)ie Dkd^t ift feud^t unb ftünnifd^, 2)er Gimmel ftemenleer;
SBalb, nnter raufd^enben Sänmen, ®anble id^ fd^roeigenb einiger.
6^ flimmert fem ein Sid^td^en 2(u^ bem einfamen 3iäger^auf';
foll mid^ nid^t l^in vexloden, 2)ort fie^t e^ üerbrie^tid^ au§.
[182] ®ie blinbe ©ro^mntter ft^t ja ^m lebemen Se^nftul^l bort, Un^eimlid^ unb ftarr, raie ein SteinBilb, Unb fprid^t fein einjigeg SEBort.
Jylud^enb ge^t auf unb nieber SDeö ^örfter^ rot^öpfiger ©o^n> Unb roirft an bie 2Banb bie Süd^fc, Unb lad^t oor SButf) unb §ol^n.
®ie fd^öne Opinnerin weinet, Unb f endetet mit 2^^ränen ben %lad)^; 2Bimmemb gu il^ren ^^ü^en ©d^miegt fi^ be^ SSater^ 3)ad^^.
VI.
%U id^ meinet £iebc^enö gamilie ^»^ufäHig im 93abe fanb, Sdjmefterd^en, Sater unb SKutter, t£ic l)aben mid^ freubig erfannt.
93
[188] ®te frod^ itad^ metnem Sefhtbm, tltib fagten feilBer fogtetd^: Sd^ ^ätte mid^ gor ntd^t Detdnbect^ 9lttr mein Qkfv^t fep Uetd^.
3cl^ fragte nac^ ^u^mm unb Safen, 9la^ ttton^em lm^xmV%m ©efed'n, Unb nad^ bem llemen ^ünbd^m 9Rit feinem ftmften S^ett'n.
2(uc6 nad) ber oermä^lten (beliebten
J^ragtc ii:^ neben 6 ei:
Unb freunblid) cjab man jur iiuiiuort:
Xa^ fie in ben 2Öoc^en fep.
Unb freuuDlic^ gratulirt' ic^, Unb lispelte UebeooK:
man fte oon mir rcd)t ^ei^Kcl^^ SSiel tttufenb Mai grüben foU.
Bd)we\kxd)en rief ba,5H)i)d)en : 2)aö ^ünbc^en, fanft unb Hein, Sft gro^ imb ioU geworben, Unb marb ertranft im ^Rf^tin.
[184] l^ie .steine nietest ber ©elicbteu, ^efonberö lüenn fie (ad)t; ©ie f)at biefelben klugen, 2)ie mid^ fo elenb gemad^t
VII.
3öir fafeen am Jifd^er^aufe, Unb fd^auten nad^ ber ^ic 5(6cnbncbel famen, Unb (tiefen in bie ^f)\
94
3m 2eiicl^unn wiivben bie £idj|ter SlOmäl^lig angeftecft, Unb hl ber weiten gerne SSotb noc^ ein Sd^iff entbecft.
aSiv fimt^en von @timn imb Sd^iffSrud^,. Som Seemann, unb mie er lAt, 'Unb §n)tfd^en Gimmel tmb Sßaffer, Unb .^ngft unb gfreube fd^toebt
[185] äBir fprad^en non fernen Jtftften^ Som @üben unb Dom 92orb, Unb Don ben feltfomen SRenfd^en Unb feltf amen ©ttten bort.
2(m ©ange^ buftct'g unb leud^tet'^^. Unb ^iefenbäume blül^^n, Unb ]d;Öne, ftiüe 3Jieui4)eii 33or 2oto^Mumen fnie'n,
5h ^applanb finb fcfitnu^igc 2eutc^ $(att!öpfig, breitmäulig unb Hein; <3ie fauem um'^ geuer, unö badm Bi^ e^ifd^e^ unb quälen unb fd^ret'n.
^ie 2)iübd)en Ijord^ten emft^ft, Unb enblic^ ipxad) ^iemanb me^r; ^er 3Kaft rvax nid^t me^r fid^itbar, ^ bunfelte gar ^u fel^r.
[18dJ VUL
35u fc^öne^ "Jifc^ermäbc^en, !J:reibe ben Äa^n an'^ £anb; ^omm gu mir unb fe^e bid^ nieber^ äBir lofen ^anb in $anb.
95
Öcg' an mein §erg bein Äöpfd^, Unb fürd^te bid^ nid^t fc^r, ^ertrau'ft bu bid^ bod^ fotglod 2%iid^ bem loUbeti WUa,
^eiu §erj gteid^t ^ax\^ bem !!Hccre, ^at 6turm unb @bb' unb glut^, finb monc^e fdjöne ^erle 3n feiner Xiefe m^t
IX.
^er ^bnb ift aufgegangen, Unb überftra^lt bie SBett^n; 3d^ l)alte fie lie6 umfangen, Unb unfve ;^en fd^eH'n.
3m 2(rm be§ fjolben ^inbe^ ^ul^* oCfein am 6tranb ; äöae I)orc^'ft bu bei'm S^laufd^en beß SEBinbe^? aSo^ 5uc£t beine toeige $anb?
„^a^ ift fein Sloufd^en be^ ffitnbei^, 2)a^ ift ber @eeiungfem«@efang,
Unb meine Sd^roeftcm fmb c^, ^ie einj'l i)aö 2)ieer üerfc^lang."
X.
Sc« SBinb jie^t feine ^fen an, S)ic meinen 2Baffer^ofen ; §r peitf^t bie äöellen fo ftarf er fonn, SHe l^etilen unb kaufen unb tofen.
2tuö bunflei 4)öl)', mit »ilbcr SJlttd^t, ^ie 3'legengüffe träufen: (i.§> ift alg wollt' bie alte Sjfladjt ^a^ alte Weer erfäufen.
96
ben "DJtaftbüum flanunert bie !D^öpc 10 3Jlit l^eiferem «Schrillen unb Scl)rti)en; 6ic flattert unb aviU gar ängftlic^ (Sin Unglücf prop^ejet^en.
[189] XI.
3)et @ttmtt fptelt auf |um Z<m)e^ pfeift unb fauft unb bruEt, {^eifa, n)te fpringt bad ®ci^iff(eiti! i>k tlac^t ift luftig unb n)tlb.
5 @in lebenbe^ Saffergebirge
Stlbet bie tofenbe (Bee; ^ter jä^nt ein fc^roat^ev ^bgtunb, a)0Yt tl^ürmt m bie ^ö^'.
(^in glud;en, Grbred^en unb ^eten, 10 ©c^aEt au^ bcr Kajüte ^erau^;
^<S) fiafte mid) fefter am ^aftSaum, Unb lounfd^e: roäc' id^ ^au^.
[190] XII.
See ^benb fommt gebogen,
1) er ^y^eSel Bebeeft bie ©ee; diel^eimmjsooft raufd^en bie ^ogen, Sa fleigt ed n>ei| in bie ^f^\
s ^ie ^eerfrau fteic^t au^ ben 25>e(len,
Unb fe^t fic^ mir, am (Btranb; ^ie raeiften f^rüfte quellen ^eroor qu^ bem ^d^leiergewanb.
@ie brücft mid^ unb fie pie^t inic^, 10 Unb tl)ut mir faft ein 3Be^' :
brücf'ft ja üiel ^^u feft uiic^,
2) u fc^öne Sajjcifee.
97
„Öd) preffe bid^ in nteinen Sfnnctt, Unb brüde t)id] mit ©eroalt,
roill bei bir ernnumcn, 2)er älbenb ift gai falt.^'
[191] ^er 3)lonb fd^aut immet blafjei 2lu^ bömnt'rigcr 2öoIfen§ö§' ; ' ^ein 5(uge roirb trüber uiib nafier, a)u fcjöne aSaflerfee!
tt)irb nid^t triiSer unb naffec, ^J^ein ^^ug' ift unb trüb, äöeiC, al^ id^ ftieg au^ bem SBafler, (Sin Xropfen im ^uge blieb/'
®ic ^J^öücrt fdf)nffen ftäglid^, (S^ groEt unt) Inanbet bie 6ee; ^ein §er5 podjt lüilb hm^i^, S)u fcl^ne ^aff^fee!
„ÜWein $cr§ pod^t roilb beweglich, @g poc^t beroeglid^ roilb; äBeil i^ bid^ liebe unfäglid^^ 2)tt lieBäS äRenfd^ilb."
[192] xm.
2ßenn id^ an beinern §aufe ScS äRorgen^ vorüber ge^, 6o mi^, bu liebe ^leine^
bid^ am ^fter fel^'.
SRtt bemen fd^ttsBvminen SCugett
@tel^{i bu mid^ forfd^enb an: aOSer (ift bu, unb mad fel^It bit, SHi frember, blaffer SRonn?
LftUitliivetoiikflnto Am 18. u. 1». Jsbxh. 87. 7
98
Sd^ bin ein beutfd^er ©id^ter, 10 Sefannt im beutfd^en Sanb;
5Rennt man bie beften ^amm, ©0 roirb and) ber mein '9c genannt.
Unb mag mir fc^It, bu Äleine,
3^eF)(t ^Bland^em im beutfd^en £anb; 16 9lennt man bie fd^Iimmften ©c^merp,
So roirb aud^ ber mein'ge genannt.
[193] XIV.
2)ag ÜKeer erglänzte roeit ^inau§, 3m legten Stbenbf Cheine; S3ir fa|en am einfamen 3^ifd^erf;aug, SOSir fa|en ftumm unb allein e.
5 3)er 5WebeI ftieg, bag SBaffer fd^rooH, -
I)ie W6x)e flog l^in unb roieber; 2luö beinen Stugen, (iebeooll, fjielen bie S^ränen nieber.
f^^^ fiß faEen auf beine $anb, 10 Unb bin auf'g Änie gefunfen;
l)ab' üon beiner meinen ^anb S)ie ä^^ränen fortgetrunfen.
©eit jener ©tunbe oerje^rt fid^ mein £eib^ S)ie ©eele ftirbt oor Sef)nen; — 15 5Kid^ l)ai baö ungtürffeeFge SBeib 3Sergiftet mit i^ren I^ränen.
[194] ' XV.
®a broben auf jenem Serge, Da fteJ)t ein feinet ©d^Io^, 3)a roo^nen brei fd^öne ^räulein, 3Son benen id^ Siebe genofe.
99
&»ma(etib t&ftu w4 tlnb Somttag bie Sulia, Unb fSbmtac^ bie ibtnigunbe, Sie mid^ §er!a|t femal^.
S)0(i^ 2)tcnftag war eine S3ei meinen brei gräulein im ©d^lo^;
1) ie %»|barfci^aft^>^{^en unb tarnen,
2) ie lamm pi äBo^en unb S%o|.
3(1^ aber war nid^t gelaben, Unb bQ^^ [ia5t S^^r bumm gemad^t!
3) ie jifc^elnben ^Wul^men unb 33afen, 2)ie md^en*^ unb ^oben gelod^t
XYI.
Xm fernen ^ort^onte Srfd^eint wie ein 9tebe(Ulb, Sie €tabi mit tl^ S^^firmen, Stt SBenbbdmm'mng gefüllt
@in feud^ter 2öinbaug ftöufeit 2)ic graue Sßafferba^n; ÜWit traurigem %dU rubert S>(» ^iffet in meinem fto^n.
3)ie (Sonne l^cBt fid; nod; einmal Seud^tenb t)om Soben empor, Unb geigt mir jene ©teile, ^0 ic^ ba$ £iebfte t}erlor.
xm
@ei mir gegrüßt, bu gro^e, ©e^eimnilooCe ©tabt, ^ie einft in il^rem ©d^oo^e Stein £iebd^ umfd^Uffen i^ot.
7
100
©agt an, t^r Stürme unb a:^ore, 3Bo ift bie Siebfte mein? Qud) f)ab' xd) fic anvertrauet, S^r foHtet mir Sürge fe^n.
Unfd^ulbig finb bie 2:^ürme, ©ie fonnten nid^t t)on ber SteU',
©ie mit Äoffem unb ©d^ad^teln 5Die ©tabt üerlaffen fo fd^nell.
2)ie I^ore jebod^, bie liefen 59lein Siefen entroifd^en gar ftiU; @in 2:i^or ift immer roittig, SBenn eine X^örin mitt.
xvm.
©0 roanbr' id^ mieber ben alten SBeg, S)ie mol^Kefannten ©äffen; gd^ fomme t)on meiner Siebften §au§, ®ag ftel^t fo teer unb ©erlafjen.
S)ie ©trafen fmb bod^ gar ju eng' ! ®aö ^flafter ift unerträglid^ ! SDie Käufer faKen mir auf ben ^opf! 3d^ eite fo »iet aU möglid^!
XIX.
^ä) trat in jene §aHen, SBo ©ie mir Sreue üerfproc^en; 3^0 etnft i()re 3:^ränen gefallen, ©inb ©d^langen ^eroor getrod^en.
I XX.
©tiC ift bie 5Rad^t, e^ ru^en bie ©äffen, 3n biefem §aufe mo^nte mein ed;a^; ©ie ^at fc^on längft bie ©tabt üerlaffen, ®od^ ftel^t nod^ ba^ $au^ auf bemfelben ^la^.
101
3)a fielet aud^ eht üJlenfd^ unb ftatrt in bie ^ö^e, s Unb ringt bie -ödnbe oor ©d^mergen^gcroalt ; 3Jlir grouft eö, wenn id^ fein 3lntlt^ fe^e — ^er i>2onb geigt mit meine eig'ne ^eftolt.
3)u SoppeCtgönger! bu Bletd^ (BefcIIe! 9Ba9 jiffeft bu naf| mein 8le(edleib, lo Xa^ mx^ gequält auf biefet ©teile,
60 man^e ^ad^t in alter 3^^^?
[1991 XXI.
SBie fannft bu ru^ig fd^lafen, Unb tüd^t, idj lebe noc^? ®er alte ^ont fommt »ieber, Unb bann gecbred^* ic^ mein ^Of^,
Jtemtft bu bad alte Si^en: * 3Bte eittft ein tobtet ÄnaB', Um 3Wittemad^t, bie dJeliebte 3u fid^ geholt in'ö ßirab?
®Iau6' mir, bu munberfd^üned, SDu wunber^olbe^ ^inb, 10 ^d^ lebe unb bin no(| pilet, olle Xobteu fmb!
[200] XXU.
S)ie Jungfrau fd^Iäft in ber Cammer, ^cr ^onb fd)aut ^ittemb hinein; 2)a brausen fingt e§ unb flingt Sie SQklgermelobe^n.
3d^ miH mal [d^au^n aud bem fjenfter, 0 SBer btunten flött meme Slhiy ;
fte^t ein i;obtengerippe, Unb fiebelt unb fmgt baju:
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102
gaft cinft mir ben ^an^ oerfpwcj^en, 10 Unb l^aft geBrod^en bein ^ort,
Unb l^eut ift 3aa auf bem jfod^H' Stoma mh, wtv totiseii bort*
^ie 3u^if^trau ergreift geipaltig, (5^ iodi fie IjtrDor au^ bem ßau§; 15 ©te fofqt bem ©erippe, ba^ fingenb
Unb fiebelnb fd^reitet r)oraud.
[201] fiebdt tttib tftnadt imb ^üpfet, Unb llappert mit feinem @dMn^ Unb nidt unb ntdtt mit beiü @ci^Sbe( so Un^eimlid^ im SJlonbenfd^ecn.
xxm.
Qd^ ftanb in bunfeln träumen Unb ftarrte il^r Silbni^ an, Unb ba^ geliebte ^ntlif ^mlid^ au U6en begann.
0 Um i^re Sippen ^oq fid^
6tn Säd^eln TOunberbar, Unb mie oon ^e^mut^i^t^tänen Stglän^te i^r äugenpaar.
meine 3:^ränen floffen 10 mir »Ott ben SBangen l^erab —
Unb ad^, ic^ fonn ed nid^t gloutoi, 2a^ i4 ^id^ oerloren I^M
[202] XXIY.
unölüdfel'ger Sltla«! eine 9Bc(t, ^ic gan.^e 2öe(t ber Sd^mer^en mu^ icj trogen, 3d^ trage Unerträi^lic^eiö, unb bred|>en 9Bi(( mir bai^ $er^ im ^be.
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103
. !Dit ftol^e^ ^erg! bu ^aft ja getoofift,
Ober inttrtbfid^ elciib^ ^(^e^ ^er^, Hnb ie|o bift bu etaib^
XXV.
/ 3)ie Saläre fontmen unb gelten,
^od^ nimmer vergebt bie £idbe, S)ie id^ im ^e^eti ^ab'.
9br einmal nod^ möd^t' id^ bi^ feigen, tlnb ftnfcn Dor bir oufö Änic, Unb fterbcnb pi bir fprec^: 3}labame, ic^ liebe 6ie! ^
XXVI.
S)tiv tvftimite: traurig fd^oute ber SRonb^ Unb traurig fd^ienen bie Sterne; QSi trug mid^ sur ©tabt, m Siefen mo^nt^ Ste( ^unbert ^rilen ferne.
fjat TTiid^ intern |)aufe geführt, 3d^ !ü^te t)ie ©teirEC ber iveppe, 2)te oft i^v tl einer Miü berührt,
Unb i^xeA ^eibed ^c^ileppe.
SHe 9tad^t mar lang, bie 9la(^t war lolt,
@^ maren fo Mt bie Steine;
@^ lugt' au^ bem f^enfter bie blaffe ©eftalt,
^eleuc^tet vom ^^onbenfd^eine.
xxvn.
rnill bie einfame X^öne? Sie trübt mir ja ben S3lid; 6te blieb oud alten Griten :2|n mrinem Xuge fßsM.
104
©ie hatte md leuc^tmbe ^c^wejton^ ^ic oße jcrflofycn finb, 3Jlit nteinen Dualen unb Jvreuboi^ 3^{fen in ^^la^ unb liBinb.
äBie 9^el finb aud^ s^ff^ ^te Üouen Stentelein, ^ie mir jene gjeubcn unb Qualm ^eläfi^dt in'd hinein.
meine Siebe felber Serpofe wie eitel ^aud^! 2)u olte, einfamc ^^rdnc, 3etflte|e ie(imbet aud^.
XXVIU.
Ser bleid^e, berbftUc|e ^oKnumb £ugt aus ben ffioKen §erau^; dkmg einfam liegt auf bem Sxc^of 9od füOe $fanerl^att$.
3)ie Shtitei: liejl m ber 3)e( @o|n ber ftonet tn*d Std^t, ed^Iaftmnfen be^nt fid^ bte äb're, Sie jjfingere 2:od^ter fprid^t:
9ld^ (Bott! n)ie ^mem bte Xoge
lani^iutilig l^ier t)ergel^*n; Stur roenn fie Ginen begraben, ^öefommen mix üim^ ju [el^'n.
2)ie ^Kutter fptic^t jroifd^en bem 2efen T)u irrft, flarben nur 33ier, ©eit mau bcinen Sf^atct begraben 3)ort an ber ^irc^^af^t^ür.
105
[206] 2)ie ältere Xod^ter ^ä^net: 3cl^ wtß nic^t üetljungem bei €uc^, §4 qe{)e morgen j^um ©rafen, Uiib ber ijt oerliebt unb teid^.
^er 6o^n brid^t am in Sachen: 2)rei ^ä^tx ^ec^en im 6tcm, 2)ie mad^en dJolb unb lehren 3Rir ba^ Q^e^eimniß gem.
2)tc 5)luttet wirft i^im bie 33i6cl S«'^ mag're ©eftd^t Fiinein: ©0 roiÄft bu, ©ottDcrfiuc^ter, Sin ©tra^envöuber fepn!
©te l^ören pochen an'^ g^enfter, Unb fel^'n eine minfenbe $anb; ^er tobte 58ater fte^t brausen
^ ift ein fd^led^ted SQBetter, @d regnet unb [türmt unb fd^neit; 3d^ ft^c am genfter unb fd^aue ^nm& in bie ^nfell^eit.
^ fd^immert ein einfameS &Ul^t^, ^ag roanbelt langfam fort; @in 3Jlütterd^en mit bem Sotemd^ SSSaidt üAee bie ©tta^e bovt
gUmte 9tc^ inib «ter ttnb 8ute fou^ fle ein; Sie vM einoi Aul^en (odEen
gtofe Z^d^Iein.
106
3)tc liegt $qu^ im £e^n{ht!^(,
Unb bliui^ert fi^Iäfrit^ in'^ Sidjt; 1« ^ie golb' nen 2odm voaÜtxx
*
[2081
Man glaubt ba^ id^ mtd^ ^^^üme 3ti bittrem Siebe^Ieib, Unb atblii^ glaub' tc^ fetter @o gut »te mtbce Settt
5 kleine mit großen kugelt,
Set) ^ab' fo oft c^ef ai^t: /Daff i($ bt($ unfäc^Iid) lu'be, S)a^ £tet)e mein ^emagt
3)od^ mtv in ehtfamer jlammer 10 ' 6pracl^ ic^ fo fedfer 3(rt,
Unb ad^! td^ l^ob immer gefc^wiegen 3n beiner ©egenroart.
2)a gab e« böfe @ngel, SHe i^ielten mir ben ÜRunb^ 15 Unb ad^ ! burd^ b(>fe üngel
Sin td^ fo e(enb je|ufib.
[209] XXXI.
2)ctne weid^en Siljenfinger, 5lönnt* id^ fie noc^ einmal füffcn, Unb fte brüdfen an mein ^cc^, Unb oergel;'n in ftillem Sßeinenl
K iDeine flom ^eild^en^S^ugm
@d^ioeben oot mit 2^ Stallt, Unb mtd^ ^ttStt <d: »od B^beuten SMefe fft^, l^lautti Slöt^el?
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XXXII.
„^ai fte ftd^ benn nid^t geäu^evt IWer SDcin verliebte« SBefen? ' ftonttt^ Stt in ilbtm Sbigeit ^mcXr (Seqiadmt (efen?
„,^^onnteft in xljxcn klugen 9iicmaB bie ^ur ©eele bringen? ' Unb 3)u bift ja fonft fem @fel, Xl^eiiva: ^euiib^ in folgen fingen 1"
XXXTIT.
(Sie liebten ftd^ S3eibe, bod^ deiner SßoUt' e« bem Slnbern gefte^n; ©te ]a!)en fic^ an fo feinblic^, Unb raöUten t)or Siebe ucigelju.
®ie iveimten ftd^ enblid^ unb fal^'n ft^ Stttv noii^ suweilen im ^t<mm; ®te n>amt Iäng|l geftor(en, Hub »»ttlien f eKec Icitim.
XXXIV.
Unb alö id^ (Sud^ meine 8d^merjen geflagt l?abt gegäl^nt unb nid}t^ f^^f^igt; ®od^ alö id^ fie jierlid^ in ^erfe gebrad^t, S)a ^abt mir gro^e flogen gemod^t
XXXV.
rief beti Xeuf el, tinb er (am, Unb id^ fal^ i^n mit Serwitnbtimg an. et ifl nic^t l^ä^ad^ unb iffc nU^t la^m, Sr ift ein lieber, fd^ormanier SRann,
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©in Tlam in feinen beftcn 3^1^'^^/
SBcrbinblid^ unb ^öflid^ unb roeltetfo^ren.
(5r tft ein trefflicher Diplomat,
Unb f priest red^t fc^ön über Äird^* unb Staat.
SBta^ ift er etroa^, bo(h ift fein 2öunber,
©anefrit unb ^egel ftubicrt er je^unbcr.
6ein Öiebling^poet ift nod^ immer gouqu^.
2)oci^ roiH er nid^t me^r mit Äritif ft(^ befoffen,
2)ie l^at er je^t gänglid^ überlaffen
^er treuem ®ro|mutter ^efate.
(E'X lobte mein juriftifd^eg (Streben,
^at früher fic^ aud^ bamit abgec^ebcn.
@r fachte, meine greunbfd^aft fep
3(|m nic^t ju treuer, unb nidfte babei,
Unb frug: ob mir un^ früher nic^t
©c^on einmal gefe^n beim fpan'fc^en ©efanbten?
Unb a(^ id^ re^t befa^ fein ©eftd^t,
§anb id^ in i^m einen alten Gelaunten.
[212] XXXVI.
SRenfd^! oerfpotte nid^t ben ^Itetfd^ Aurj ift ja bte £eben^ba^n, Unb bott unten bie Setbammnil Slft lern (lojler ^dMioa^n.
^enfd^! beja^le beine Sd^ulben, Sang ift ja bie Sebengba^n, Unb bu mu^t nod^ manchmal box%m äBie bu ei^ fo oft getl^an.
[213] xxxvn.
2)ie ^l'gen bre^ ftjht*ge äRot^enlanb, Sie f«it0eii m kbem 6tälrtil^eii: aBo g^t bcr ffieg m4 8etl^Ie^, üOm »Uten tmb aRäbd^?
109
SKe jungen unb SUten, bte tou^ten ntd^t, {Ke ftonige ^ogeti weiter; 6ie folgten einem ^oAeneit @tem, S)er leud^tete HeUid^ imb l^ter.
2)er 6tem blieb fte^n üBer 3o[e|>^« $öu^f 9>a finb fic hineingegangen;
Dedj^Iein brüllte, ba« Äinblein fdjrie, a)ie heil'gen bre^ Itönige fangen.
xxxvm,
^ein Äinb, roir roaren .^inber, Qmx) ^inber, flein unb fto^; Wbxx frod^en in'ö ^ü^ncrl^äugd^en Unb {testen un^ unter ba^ ©trolj.
SBir frästen rcie bte .gä^ne, llnb famen fieute t^orBep — ^iferefül^! fie glaubten, @d wäre ^al^nengef(l^re9.
SDie .Giften auf unferem ^ofe^ 2)ie tape^irten tüir au^, Unb TDoI)nten brin l>et}fammen, Unb mad^ten ein t)omel^mei$ ^ou^.
S)ed ^Q^hax^ alte Ka|e Sam dftwS sunt S5efud^ ; Söir mad^ten i^r 33ü(!Unö' unb ÄnifiC, Unb (Sont9>limmte %miti^.
[215] 3Bir ^aben nad^ i^rem ^efinben SBeforglid^ unb freunblid^ gefragt; Sßir ^aben feitbem baffelbe aRcmd^er a(tm fta|e sefogt.
110
2öir fafeen aud) oft unb fprad^en S^emünftig, lüie alte ileut', Uni) flauten, tote Sltteö beffcr ©croefcn unfeter 3^t;
95 ffite Sieb' ttttb Xteu' imb (BtatBen SeKfd^tinbeit oitö bev 9Mt, Ibib »ie fo treuer ber ftaffee, Unb wie fo rar bad ®elb!
S5orBc9 ftttb bie Äinbcrfpiele, 80 Unb 2lUe§ rollt DorScp, —
^Dog ©elb unb bie SÖert unb bic Seiten, Unb Qüaubm unb Sieb' unb %wi\
[216] XXXIX.
Sad ^ei^ i{l mir lebrfiA, uiib fe^nlid^ (Mieide ber alten 3^t; S)ie SBeli war bomal^ noc^ fo wö^nlic^, Unb rul^tg lebten ^in bie Seut'.
5 2)o(^ je^t ift aHeg wie oerfd^oben,
S)ad ift ein hängen! eine 9bt|! Oeftorben ift ber Herrgott oben, Unb unten ift ber %mjd tobt.
Unb fd^aut fo grömltd^ tiiiBe, 10 Unb frauSt)crroirrt unb morfd) uttb lolt, Uttb TDäre n\d)i ha^ bisc^eit iiiiebc, @o gab' nirgenbd einen ^olt
[217J XL.
Sie ber Stonb jidi leud^tenb bringet Surd^ ben bunletn SBoIfenflor, SUfo tttud^t au$ bunfcin 9ttr ein 8tlb l^enwr.
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III
Sögen all auf bem Serbecfe, JJu^teu ftül^ ^inab ben 9l^ein, Uni) bie fornmergtüncn Ufer @Iü^'n im ^(enbfxmnenfd^ein.
©innenb fafe id^ ?u ben 3^|m (Sincr 3)amc fd^ön unb l^olb; 3n il^r lieber, bleid^eö ^Tntlt^ ©pielt ba$ i:oti^e 6onnengolb.
Sauten flangen, ^hUien fangen^ äßunberbare grö^lic^teil! Unb ber .Gimmel würbe blauex, Unb bie ^eele rourbe roeit.
[218] 'ITta^rc^en^aft t)orü6er ^ogen Serg unb 3Buri3crt, 5l^alD unb ^ilu' j Unb ba§ ^üeö fa^ tc^ gtänsien 3n bem ^ug' ber fd^önen §tm.
XLL
3m ^rmim foi^ id^ bie ©elicbte, @in banget, befümmerted äBeib, '^emiclft unb abgefallen ^er fotift fo ^m^enbe iBeiB.
(Sin Äinb trug fie <mf bem Strme^ @in anbre^ fü^rt fie an ber ^anb, Unb ftd^ar ift Srmut^ unb ^rübfal Xm (Sang unb Slid unb ®ewanb.
Sie fd^monfie üBer ben SRoxItpIat,
Unb ba beg^net fie mir, Unb fie^t mid^ an, unb rul^i^ Unb fc^mergli^ fag' id^ §u i^r:
112
[219] Stüvm mit na&) tneincm ^oufc, ^enn bu bift blaf^ unb Irant; iuiU hüxd) glei^ unb 2lr6eit
2) ir fd^affen <3pei^ unb 3:ranf.
vttSi 00^ f»ftegm unb wavten S>i€ Atnbev, bie (ei btir fmb, Sinr Sniem oBev bid^ feKer, S)tt armes, ungßitfKd^ ftinb.
Sd^ n)iU bir nie crgä^Ien,
3) a§ id^ bid^ geHeBet l^ab*,
Unb wenn bu ftirbft, fo roitt id^ äSeineit auf beniem @va5.
XUI.
„^^euter ^^miitb! SBod folT eS nü^en, etetö bad alte 2%^ pi (eiern? SBiOfi Su cn)t9 (rfitenb fi|en auf ben alten Sie6e«=(Siern ?
5 „3ld^! ba^ ift ein eroig ©attem,
2lug ben ©(^olen frieden ^d^lein, Unb fie piepfen unb fie flattern, Unb ^ f|)ei»it fte in ein Sad^Iein."
XLIU.
2Berbct nur md)t ungebulbig, Söenn üoi; alten Sd^mer^en^flängen BJiandjc noc^ uemel^mlid^ fUngen 3n ben neueften ©eföngen.
5 SBortet miv, ed witb veil^alKett
3)iefeiS @d^o meiner ©d^meraen, Unb ein neuer Stderfrftl^Iins Sinnest aus bem geseilten $eraen.
15
SO
[220]
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113
[221] ^ XLIV.
^ ift S^it, hafi idj mit SSerftatib
Wlid) aller ^^or^eit entleb'ge, ^d) fjiib' fo lang aU ein ^möbiant SO^it ^iv gefpielt Aomöbie.
^ie prädjt'aen (^ouliffen, fie waren bemaft ^ocf;romanti)d;en Sti)lc: !Diein ?)iittcrmantel f}at aolöig geftralt, fül^Ue bie feinsten (^efit^U.
Hnb nun id; iiiid; gar fäu6eiiiti; toEen ^anb^ entfeb'ge, ^lod) immer elenb füfjl' idj mid^, fpielt id^ nod; immer Aomöbie.
f)af>' ja unbewujst ®efprod^en wo« id^ 9efü(}let; ^d; l^iaB' mit bem Stob in ber eignen %ruft ^cn fter6enben ged^ter gefpietet.
[282] XLV. ^
^en ^önig SÖi^roamitra, ^en treibt'^ o^ne $Raft unb dlvä); @r wiß burd; ^ampf unb ^ö^ung @noerben ä&tftfc^tad M).
0, ^önig SÖi^mamitra, D, wcld) ein Dd^s Hft bu, ^a^ bu fo oiel fäiupfcft unb büfeeft, Unb um eine ^u^l
XLVl.
.) ^5, mein ^ßei^ fc^ nidjt Bekommen, Xlnb ertrage bein ©efd^id, 9^euer giü^ling giebt ?urüd, 2Öa§ ber 2öintcr biv gcucinmen.
Litteraturdenkmub des lö. u. 19. JuUrb. 27. 8
114
Unö iinc oiel ift bir iiiebticbcn! Unb rote fcfiön ift noc^ bie 3Be!t! Unb, mein .gerg, toa^ bir gefällt, mt^, mc^ barfft bu lieben!
, XLVII.
bift wie eine 33Iume ©0 ^olb unb fd^ön unb rein; Sc^ fd^au' bic^ an, unb ^Bel^mutl^ 6(^Ieid^t mir in*d l^eretn.
5ÖIir ift ob xd) bie ^äube 9(uf' § Aaiipt bir fcf^en foCft', Unb beten, txiv, (3oxt bicf) erhalte ^0 rein unb fd^ön unb ^olb.
Jlinb! & waxe bein SecberBm^ Unb id^ mir fe(6er SRü^e^ 3)a^ bein UeSed ^erj in Siebe 9{intmermel^t füv mi^ erglühe.
ü'^ur ba^ mir'^ fo leidet gelinget, mic^ bennod^ faft betiiüben, tlnb id^ benfe mand^mol bennod^: ^öd^teft btt mt(^ bennod^ Uelsen 1
XLIX.
2öenn iri) auf bem Sa^cr liege, 3n Diadjt unö Hilfcii ßclnillt, ©0 fc^roebt mir vor ein [u^e^, ^nmut^ig liebee ^üb.
Sßenn mir ber fttSe Sd^Iummer ®efd^loffen bie äbigen foum,
©0 fdircid^t boS 8i(b H ^eife hinein in meinen Xrmtm.
2)oc^ mit bem Sraum beö ^Korgen^ 3errinnt nimtnermel^r ; Sann trag' id) im §er5en Jen gangen Jag um^er.
L.
^Jiäbd^en mit bem rotl)en 9J?ünb($en, 9)Jit ben 2leuglein fü^ unb tlax, 3)u mein lieber, Heiner ^Jiäbd^en, Deiner benf id; immerbar.
Sang ift ^eut ber 3Binter=2lbenb, Unb i^ mö^te Bei bir fe^n, Sei bir fi^en, mit bir fd^roa^en, 3m ü ertrauten Kämmerlein.
2(n bie Sippen moKt^ id^ preffen 2)eine Heine mei^e §anb, Unb mit I^ränen fie benejcn, Deine fleine, roei^e $anb.
LI.
9!Kag ba brausen (Sd^nee fic^ t^ürmen, 3Jlag eö ^ageln, mag e^ ftürmen, Älirrenb mir an'§ ^enfter fd^Iagen, !Bimmer roiü id^ mid^ beflagen, S)enn ic^ trage in ber ©ruft £iebd[jen§ 33i(b unb ^rii^ling^Iuft.
LH.
älnbre beten gur 9Jlabonne, 2(nbre auc^ §u ^aul unb ^eter; 5d^ jebod^, id^ voxU. nur beten ^Jiur ju bir, bu fd^öne Sonne.
116
©ie5 mir Äüffe, ciieb mir ^5Öonne, (3e9 mir gütia, fei; ];ur gnaiDiii, Sd)önfte Sonne unter t>cn dMM)m, (Sc^ün[teö JJiäbd^en unter ber (2onne!
LIII.
SSerrietl) mein BtaffeS ^ngeftd^t S)ir nid^t mein £ie6edmel^e? Unb wiitft bu, ba| ber fto()e SRunb S)ad Settelwort geftel^e?
D, biefer SJlunb ift c^ar ftolj, tlnb fann nur füfjen unt) [djcrjen; ^r fpräd^e üieUeid^t ein !)oi)nifci^ ^ort, ^ä^renb ic^ fter6e t>ox ^c^merjen.
LIV.
3^l^eurer gfreimb^ bu Btf^ oerKeBt, IXnb bid^ quälen neue ^c^mer^en; S>unf(er mirb e« bir im kopf\ genfer wirb bir im ^erjen.
^^eurer greunb, bu bift oerUebt, Unb bu Tüifift ntd^t befennen, Unb id^ fe^' be^ ^erjenS O^lut^ Sd^on burd^ betne SQJefte Brennen.
LV.
Sd^ TOollte bei bir meilen, llnb an beiner Seite riü)'u, 2u niujiteft üou mir eilen, SDu l^atteft oiel ju t^un.
3d^ fo^e, bajs meine 6ee(e s&n^lid^ ergeBen f ep ; S)tt (ad^tefit aud voITer ^e^(e, Unb mac^teft 'nen Anis baBei.
117
f)aft nod^ mel^r gcfteigert 5)^tr meinen ^ie6ef>t)etbru^, Unb ()aft mir foc^ar üermeic^ert
®Iau6* nic^t, bn^ td^ mtd) eifc^ie^e, äüie fc^timm aud; tie ^Sacj^eu fte^'nl T>a§ 5tüe^, meine ©ü^e, 3ft mir fc^on einmal gefc^e^i'n.
LVI.
Saphire finb bie Slugcn bein, ^Die UeBIic^cn, bie füf3en. D, breimal glücflid^ i[t ber 3Ham, S)ett fle mit Siebe gtü^en.
^ein io^x\, ift ein Diamant, ^er ebk iiid)Ux [prüfet. D, breimal (^lücftid^ ift ber Biaxin, %ijix ben liebenb glühet
9lu6inen finb bie Sippen bein, 3)Zan tuuu mdn fdjön're fcljcii. D, bicuiial ßliidlid; ifi ber -Dknn, ^cm )ie bie £iebe ö^ftefjen,
D, femtt* ic^ nur ben glüdUd^eit Wann, 0, ba^ i($ il^ nur fänbe, So re^t aSein im grünen Salb^ @ein ®m l^ött' balb ein iSnbe.
LVII.
§abe niiri) mit Öiebeereben ^eftgelouicu an Dein .her;, Unb, üerftridt in eigutn ^cioen, SBirb §uin (Svnfte mir mein ©d^crj.
118
3Öenn bn Vxdj, mit pdKcih :lkc^te, Sc^er^enD juni i^oii nur entfernft, ■ %\iyn fid) mir bie §öUenmäc^te, llnb ic^ fd[)iej»' mid^ tobt im §mft.
[231] LVIII.
Qu frogmentarifd^ ift äBelt unb 8e6m, Sd^ fotil mid( sunt beutfd^en $tofe{for Begeben^ S)a; toei( bod Siefen gufammm fe$en, Unb er mad^t ein oerft^bKd^ Softem borou^; 9Rit feinen !Rad^tmü|en unb ®d^(afroc!fe^en Stopft er bie Sfitfen beS SSettenbau'^.
LIX.
^d^ ^ab' mir lang ben Äopf jerbrod^cn 3}ät ^enfen unb ©innen, ^a(\ unb 9k(^t, ^od^ beine lieben^roürbigen ilui^en ©ie ^aben mid^ ^um @ntfd^lug gebrad^t.
3e|t Bleib' td^, mo beine Stufen teud^ten,
Sn il^rer füfeen, fingen ^rad^t — id^ no(| einmal mürbe lieben, ^d^ l^ätt* nimmermehr gebadet.
[282] LX.
©ie l^aben Ijeut 2l6enb ©efeUfd^aft, tlnb ba§ .0au6 ift Uc^terfüHt; ^ort üben am Ivetten genfter S3en)egt fic^ ein ©d^attenbilb.
fd^auft midi ludit; im X>uute(n ©tel^' ic^ Ijier unten allein; ^od^ weniger fanuft bu f Clauen 3n mein bunlle^ ^txfi i/uiein.
119
mm bunfle^ C^cr^e liebt Xid) . (5^ liebt ^id^, imb ee bricf)t, Unb bridjt uut) judt imb oerblutet, ^6er 2)u fie^ft e^ nict>t.
LXI.
3dJ n)oat% meine Sc^mer^cn ergöflen @icfi ttß* in ein einzige« Wort, «oi gab' ic^ ben luftigen äßinben, ®ie trügen e« luftig fort.
©ie traöen ^u biv, ©eliebte, fd^mcr;^evKiffte 2öort; S)u ^örft ee 5u jeber ©tunbe, ^ ^örft es an jebem Drt.
Unb l^aft bu jum näd^tlid^en ©djtummer ©efcbloffen bic 3(ugen foum, eo tmvb bid^ mein 2öort »erfolgen SiS in ben tiefften ^raum.
LXII.
l)aft diamanten unb perlen, Äaft 5lUeö, loag 3}len|djcnbegel)r, llnb f)aft bic fd^önften klugen — mein ^iebdjien, xoa^ mii\t mel)rf
^uf beine fc^önen tlttgen jgaB* ^ ein c^an^e^ 6)ecr «Bon emigen Biebern gebtc^tet — mm Siebc^en, ipa^ wiUft ine^r f
mit deinen fd^önen «ugen r^aft ®u mid^ gequält fo fe^r, Unb bajt mid; i^u ©runbe Ö^^c^tet — ■ aiein l^iebcben, loa« wittft 3>tt me^r
120
[235]
LXIII.
SQSer ^um erftenntale lieftt, gei)'^ axid) tjlücflo^, ift ein @ott; Slber roer ^um jroeitenmale ©lücflo^ liebt, ber ift ein 9krr.
Sd^, ein folc^er dlaxx, xd) liebe SKieber o^ne ©egenliebe! ©onne, SKonb unb (Sterne lad^en, Unb id^ lad^e mit — unb fterbe.
®aben mir 9lat^ unb gute Se^ren, Ueberfd^ütteten mid; mit @l}ren, ©at3ten, bajs id^ nur marten foUt', §aben mic^ protegiren geiüoHt.
2tber bei all i^rem ^rotegiren, §ätte id^ fönnen oor .junger frepiren, ffiJär' nid^t gefommen ein braoer 59Jann, S5!acfer nül;m er fiel; meiner an.
33rat)er gjJann! Sr fd^afft' mir ju effen SBill eö i^m nie unb nimmer üergeffen! Sdjabe, ba^ ic^ il}n nic^t füffen fann! 2)enn ic^ bin felbft biefer braoe aRann.
J)iefen lieben^mürb'gen Jüngling ^ann man nic^t genug uere^ren; Dft trarftirt er mid^ mit 2tu[tern, Unb mit SR^einmein unb Siquören.
^ierlirf; fi^t i^m 9tocf unb §ögc^en, ^od) nod) ^ierlic^er bie Sinbe, Unb fo fonnnt er jeben 9Jiorgen, ?Vragt, ob id) micft moblbefinbe;
[236]
LXIV.
[237]
LXV.
121
<5prici^t DOM meinem weiten ^u^mc, 3Jleiner 5(n!nutf), meinen äBi^en; Eifrig unt) ge|ci;aftt(^ iff er $u bienen, ntii; nü^en.
Unb be^ 2l6enbl, in @€feaf(^aft, Wdt begeiflertcm @efid^te, ^Deflamirt er vox ben tarnen SJieine göttlichen ^id^te.
[238] D, wie ift ed ^od^ erfreulidj, ©old^en Süngting nod^ gu finben, 3e^t in unfrer Qtxt, voo täglid^ ^el^r unb mel^t bie Seffent fd^n»inben.
LXVL
9Rtt träumt: i($ Bin ber Helle @ott Unb fi^' im ^immel bro&en, Unb (^gtetn fi^en um mid^ I;er, Sie meine Serfe lo&en.
Unb ftud^en eff* td^ unb Itonfeft i^ür mand^en lieben ®ulben, Unb ftavbinal trinf id^ baBei, Unb ^ote feine ©d^ulben.
2)od^ lange SBetle plagt mid^ fe()r, Sd^ vooüt\ ic^ roär' auf @rben; Unb roär' id^ nic^t ber liebe öott, ^d) iönni' i)*.» ^eufelö werben.
[239] Xu langer Gußcl &ahx\d, ßie^', macf/ bid^ auf bie 'Boi)kn, ©enufdja, meinen beften Sreunb, (BoÜ]i bu Ijeiauf mir Ijolen.
122
SvL^' \f)n nid^t im ^offegium, @ud^* il^ beim d^Iad Xolaier^ @U(^' il^n nid^t in ber $ä>tvtg$(ird^*, @tt4' t|n (et Slotitfeir SRe^er.
breitet aud fein ^lügelfiaar, Unb fliegt |^eraB^ ber ©ngeL Unb )>a(ft tl^n auf, unb (ringt l^erouf Sen ^unb, ben liefen Beuget.
^a, Sung'/ ^ bi« ber liebe @ott, Unb id^ regier' bi^ 6rbe; Sd^ l^ab'd ja immer btr gefagt, i>ai id^ wad äled^d nod^ merbe.
Unb SBunber t^u' id^, lieber ^ung', ^ie folTen bid^ en^üdfen! Unb bir jum ©pafe roiU id^ ^eut 9)ie @tabt Berlin beglüd^en.
[240] ^ie ^flafterfteine auf ber «Stra ^ie foKen jcM fid; fpaften, Unb eine ^^ufter, gro^ unö frif(^, 6oU jjeber @tetn entl^alten.
diu 9tegen von 3itronenfaft *BoÜ tranig fie begiejscn, Unb in ben (Straßen tröffen foU S)er befte 9i^einn)ein fliegen.
Sßie freuen bie berliner fid^, ©ie öe^en fd^on an'^ g-reffen! 3)ie §emn ihu bem (Stabtgeridjt, !Die foufen auö ben @öffen.
9Btc freuen bie Joelen fid^
Bei foldjcin guten ,}raf^e!
®te Seutnant^ unb bic JaljUDeiid;»
S)ie lecfen ab bie Strafe.
123
^ie Seutnantö unb bie gä^nberid^^ Xa^ finb bie ftüc^ften Seute; bo
Oie Dcntcu: aÜe ^^ag' gefc^ie^t i^ein Si^uuöei [o Juie l^eute.
[241] LXYII.
gd^ l^ab' (^ud^ im 6eften Quli »erioffen, Unb finb* <Sud^ n»teber im Januar; 31^ faB^ bamald fo ted^t in ber ^i^e, 3e|t fe^b tl|ir geUP unb Mi fo^av.
©alb fc^eib* id^ nod^mab unb fomm' ic^ einft iPieber, 5 2)ann fei)b il^r njeber warn nod^ falt, Unb über (Sure ©räber fd^reit' id^, Unb boS eigne ^erj^ ift am unb ait.
[242] LXVIIL
aSon fd^önen StpiJen fortgebrängt, getrieBen fd^öncn Sinnen, bie uniS feft umfd^loffen! 3dö rcäre gern nod^ einen %aQ geStieben, X'a Um ber 6d^mager fd^on mit feinen fRoffen.
T>a^ ift ba§ SeBen, ^inb, ein cmc[ gammem, 5 ein emig Stbfd^iebncl^men, ero'geö Strcnncn' Äonnt' benn bein ^ers bo« mein'ge nid)t umflammemV $at felbft bein Sluge mid^ nid^t galten fönnen?
LXIX.
2öir fuhren aMn \m tmnfelu «Poftroagen bie gan^e !Rad;t , ®ir ruhten einauber am ^er^eu, 3Bir l^aben gcfd^erät unb gelad^t.
aß es SRotgenS tagte, « aSein ftlnb, wie ftaunten wir! ®enn jmif^en un« fa^ äwor, ®er Minbe ^affagier.
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124
[243] LXX.
^aö wjei^ ©Ott, wo fic§ bie toHe 2)irne einquartieret ^at; glud^enb, in bent ^Regenwetter, Sauf id^ burd) bie ganje Stabt.
5 33in ic^ bodj üon einem ©aft^of ^ad) bem anbcrn Ijingerannt, Unb an jeben groben ^eüner §a6' ic^ m\d) unifonft geroanbt.
^a erSlicf' td^ fte am genfter, 10 Unb fie minft unb fid;ert ^ell.
Äonnt' icf; miffen, bu beroo^nteft, 5)iäbc^en, fold^e^ ^rac^t=:g>otel !
[244] LXXI.
2Öie bunfle träume fte^en ^ie §äufer in langer •)(ei^' ; ^ief eingefüllt im 93kntel Sd^reite ic^ fcfroeigenb oorSei.
6 ^er ^f)urm ber (^atf)ebrale 33erfünbet bie jmölfte ^tunb; ^JlJ^it ifren diei^en unb i^üffen ßrroartet mid; Öiebcfen je^unb.
^er ^onb ift mein 33eg(eiter, 10 ßr (endetet mir freunblid; oor;
^a bin ic^ an if)rem $aufe, Unb freubig ruf id) empor:
5cf banfe bir, alter 3>ertrauter, ^afe bu meinen 2l'eg crfjeüt; 15 ^c^t wiü id^ bicf cntlaffen,
Qcftt leudjte ber übrigen 2lMt!
125
[245] Unb finbeft c^u cuuii ^i^crliebten, Tcx cuifam iiac^i [tu; 'Jaö, (Eü tiojt \{)n, lüie bu mid^ felber ©etröftet in aUer 3^it-
LXXII.
Unb 6ift bu erft mein e^Ud^ed SSeib, Samt (ift btt benetben, X)amt (d^jl bu in (auter S^ltoesimh, 3n (auter fß(aiflr unb f^teuben.
Unb mnn bu fc^iltft unb luenn bu toBft, 3ci^ roerb' e£> gobutbiß (eibcn ; %od) mnn bu itieme ^erfe nic^t lobft, Hk^ ic^ mtc^ t)i}n bir fd^eiben.
Lxxm.
2(uf beinen fd^neeroeigen ^^ufcn 6a5' id^ mein ^aupt gelegt, Hui) f)cimlid) fann id) 6eI}ord[;en, Sßaö bii bcm ^^cr^ bciucgt.
(Sö Slafen bie blauen .§ufaren, Unb reiten gum "Xi^ox l^erein, Unb morgen uuff mi(^ t>er(affen Sie ^ei^oKeritebfte mein.
Unb w\ü]t bu uiid; morgen Derlaffen, iSo bift bu bod; (jeute nod^ mein, Unb in beinen fc{)öneu :?(rmen 3BiU id^ boppelt feiig fe^n.
LXXIV. .
6^ b(afen bie b(auen ^uforen, Unb reiten §um Sl^or l^inau^; Sa tontm' id^, @e(iebte, unb bringe Sir einen Slofcnftraufj.
126
9!)a« war eine wilbe 2Birt^fd;afi, Stel SBoIf ttitb Ärtegeeprag' ! 8ogar in beinern Jöers^djen !!8tel (Einquartierung kg.
LXXV. •
.^aSe an^, in jungen ^al^ven, iiJiand^eg Bitt're Seib erfahren ^on ber Stete muf). J)od^ boi^ ^olj ift gar treuer, Unb erlöfd^en wiU ba^ f^er, Ma foi! unb ba§ ift gut.
*^a^ bebente, junge ©d^öne, @d;icfe fort bie bumme ^^räne, Unb ben bummen Sie5e§^arm. 3ft ba^ SeBen bir geblieSen, 80 vergiß bad aUe Sieben, Ma foil in meinem %m.
LXXTI.
^ift bu lüirfUci^ mir fo ftinblid^, ©ift bu luirfUd^ ganj oerroauödt? mit mit id) e§ «agen, bu mid^ fo fd^led^t be^anbelt
D Si^r unban!6aren Sippen, ©agt, rote fönnt ^f)x 8cf;Iimmeg fagen SSon bem 9Ranne, ber fo lub nb (Sud^ gefügt, in fd;önen 3:agtn?
LXXVII.
2(d^, bie Slugen finb eg roieber, 2)ie mic^ einft 'fo lieWic^ grüßten, Unb e^ finb bie Sippen roiebet, S)ie mtr'd Seben einft t^erfü^ten;
127
ä(ud^ ^ie Stimme ift ivteber, S)ie i4 einft fo gern gehütet, Sfhtr felber Bin*« tiidjt wieber^ Sin mönbert l^etnxgefe^vet.
^son ben JueiBen, fd^önen Wrmen geft unb fieBetioK umfdjloffen, Sieg id) je^t an ihrem §erjen, dumpfen 6tnned unb perbroffen.
Lxxvm.
Helten Ijahi ^^x midi) oerftanben,
3iUen and) uirftaub id^ Gucfj,
^3iui iDCun löir im un^S fanben,
60 oerftanben mx uu» ö^^^^-
LXXIX.
Sßie bie ^aftraten flöten, id^ meine «Stimm' er^ob! ®te Ragten unb fte fagten: fange «iel gu gtob.
Unb ikhixd) cxljnbm fie atte ^ie fleinen ©timmelein, ^ie 3:riüerd)en n)ie Ärpftalle, @ie {langen fo fein unb rein.
©e fangen öon ÄtebcSfel^nen, Son Sieb* unb Siebegergu^; a)te Tanten fd^ammen in Jl^ranen ^ei fold^em ftunftgenu^!
LXXX.
2luf ben SöäUen 6alaman!a$ Sinb bie ßü^e linb unb laBenb, ©ort mit meiner ^otben ©onna äBanbU id^ am 6ommerabenb.
128
5 Hm ben fdjlanfen 2ci6 b«c ©c^önen
$ab' id^ meinen SJrm geBogen; Unb mit feergem ginger fü^t' Sl^ved Rufend fiolae äBogeti.
9)0(1^ ein ängftUd^ed (S)eflü[ter 10 Ste^t ftdj \>w4 bie buft'gen öäunie,
Unb ber bunHe m,ißa^ unten 9lutme(t (ange, (ofe Xväume.
Kd^, @ennora, S^nbung fagt mir: Sinft n>trb man nti^ teCegiten, 15 Unb auf @alamanfa$ aSäHen
®el^n wir nimmetmel^t fpa^iven.
[252], LXXXI.
5^leben mir rool^nt ^on $enrique^, ^en man aud^ ben ©c^öncn nennet;
^^ladjlnultd) finb unfre Si^^n^er SfJur i)on öüuiiti SBanb getrennet.
5 • 'Salamanfa'^ Tarnen o^M)cn,
Senn er burc^ bic etro^en fdjreitet, ^ ©porenflirrenb, fd/auirbartfräiifelnb,
Unb x>on J&uuöcn \kU begleitet.
^odj in ftiWcr 'ilbcnöftunbe 10 6i^t er c^anj allein ba^eime,
Sn ben §äuben bie G3iiitarre, 3n ber ©eele fü^e Xvdumc.
3n bie Saiten c^reift er bebenb Unb beginnt pljantafiren, 15 ^^(d;! mie ^a^enjammer quält mtd^
^in ük[d)uarr unb üuinquiliren.
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129
[26»] LXXXII.
Äaum \af)m mx un^, imb an ^ugen unb @timme 5T?erft' trf), baft bu mir c^eroogen Bift; Unb ftanb nidjt babep bie 2Jl'utter, bie fd^limme, Sd^ glaube, i^ätten und gletd^ getagt.
Unb moigeu uerlaffe id; roieber bai^ ^ioDid^m, s Unb eile fort im alten 2au^; 2)ann lauert am genfter mein Btonbeö ^^Dlöbd^cn, Unb freunblic§e ©rüge werf' i^inouf.
LXXXIU.
flBer bie Serge fteigt fd^on bie Sonne, Die Sämmerl^eeibe iäutet fem ; 9Rein iBiebd^en, mein Zamrn, meine Sonne uitb äBonne, 9lo(p einmal fäl^' id^ btc^ gar gern!
3d^ fd^aue J^inouf, mit fpä^enber SWiene — 5 2eb n)o|t wiein Äinb, id^ rcanbrc t)on l^iett Sergebend! @S regt ftd^ feine ©arbine; — Sie liegt nod^ unb fd^läft, unb träumt von mit?
[254] LXXXIV.
3u ^aUe auf bem 93krft, 2)a ftel^n groep grofee 2mx^m. ©9, bu l^attif^er Sönjentro^, äBie l^at man bid^ ge^ö^met!
5u ^alle auf bem Wiarti, 2)a fielet ein iirofjcr ^liefe. ©r l^at ein 3d)uiert unb regt fic§ nic^t, Qt ift cor 6d;iect uerfteinert.
3" §aire auf bem Wtixdt, fielet eine gftoje jtird^e. ^ie ^urfd^enfd^oft unb bie 2anbdmannfd^aft, 9)te l^aben bort $la^ jum Oeten«
Littoreinrdfltilanale dei 18. v. 19. Jalu-h. SIT. 9
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LXXXV.
^ommemb liegt bcr ©ommerabenb Heber 2öalb unb Qrünen Sßiefat; ©olbner ^JJonb, am blauen §immel, 6tral)lt l)erunter, buftig labenb.
2ln bem 33ac^e jirpt bie ©riüe, Unb e^ regt fic^ in bem Söafler, Unb ber 2öanbrer ^ört ein ^^lätfc^em, Unb ein 2lt{)men in ber ©tille.
T)orten, an bem Sac^ alleine, SBabet fid^ bie fc^öne eife; 2lrm unb 9lacfen, meife unb liebhci^, ©d^immern in bem ^onbenf Cheine.
LXXXVI. '
9^ad)t liegt auf ben fremben ®egen, ^ranfeö ^erj unb mübe ©lieber, — 3(d^! ^a fliegt, roie ftiUer ©egen, • eü^er l^onb, bein 2id)t Ijemiebcr.
6ü^er ^onb, mit beinen 6tralen ec^ieuc^eft bu ba^ näd^it'ge ©rauen;
verrinnen meine Qualen, Unb bie klugen übert^auen.
LXXXVII.
©er ^ob bag ift bie füf)le ^ac^t, ©a^ 2eben ift ber fd^müle 2:ag.
bunfelt fd^on, mic^ fdfiläfert, S)er SLag ^at mid^ müb' gemad^t.
Ucber mein SBett erljebt ftd^ ein 33au ©rin fingt bie junge ^kc^tigaU; ©ic fingt von lauter Siebe, 3d^ Ijör' e^ fogar im ^raum.
131
LXXXVIII.
„^aq', voo ift bein fdfiöiuv^ 2kbd)en, 2)ae bu einft fo fd^ön befungen, 211^ bie gaubermäd^t'gen 5^^^^^^^^ äBunberbat bein ^er^ burc^bningen ?"
^me gtatttmen fmb erlofc^en, Unb mein §ei^ ift folt unb trül&e, Unb bieg SBüd^Iein ift bie Utne Wit ber 2lfc§e meiner Siebe.
^er 9J?ai ift ba mit feinen golb'nen Sid^tem Unb feib'nen £üften unb gewürgten lüften, Unb freunblic^ (ocft er mit ben meinen ^(ütljen, Unb grü^t qu^ taufenb Blauen 3iei(ci^en^5Xu(^en, Unb breitet aug ben blumreid^^ grünen ^^eppid^, ^urd^mebt mit (Bonnenfd^ein unb DZorgent^ou, Unb ruft Tjerbei bie lieben 3Kenfd;enfinber. ^a^S Blübe )8oii ge^ord^t bem erflen $Ruf; ^ie 3Jiänner gie^'n bie 5f?anquin=,§ofen an, Unb 8onnta9g=$HödE' mit golb'nen ^piegelfnüpfcn ; ^ie grauen fteiben ftc^ in Unf($ulbmei§, Sünglinge fräufeln fid; ben %xü\)im^^'^^nvixbQXt, Jungfrauen laffen \i)xe 33ufen maßen, ^ic <Stabt=^oeten fterfen in bie ^afc§e Rapier unb SBleiftift unb Sorgnett' ; unb jubelnb Qkf)t nad^ bem ^^or bie frau^beroegte ©d^aar, [259] Unb lagert brausen fic^ ouf grünem Siafen, ^Bemunbert mie bie ^öume fleißig mad^fm, ©pieh mit ben bunten garten ^lümelein, §ord^t auf ben ©ang ber luft'gen SSögelein, Unb jaud^st ^inouf ^um blauen ^xvmd^üt
3u mit fam aud^ ber SJlai. dv flopfte brei SRol Xn meine %^üx, unb rief: Igd^ bin bet !Rai,
9*
132
2)u Bleicher 2:räumer, !omm\ id^ roilT bid^ füfjcn!
\)klt oerriegelt meine St^ür, unb rief: ^ergeben^ lodfft bu mid^, bu fd^Ummer ©aft; 3d^ l)abe bid^ burd^fd^aut, id^ ^ab' burd^fdjaut ^en 53au ber SÖBelt, unb l^ab' juoiel gefc^aut, Unb oiel tief, unb ^in ift alle greube, Unb ero'ge Quaten jogen in mein §erj. 3d^ fd^aue burd^ bie fteinem garten Sflinbcn ^er ^enfd^enl^äufer unb ber ^J^enfd^en^er^en, Unb fd^au' in beiben Sug unb ^rug unb ^lenb. 2luf ben ©efid^tem lef i^ bie ©ebanfen, Sßiel fd^Iimme. 3n ber Jungfrau ©d^am=erröt^en ©e^' id^ geheimer Suft begel^rlid^ 3^ttem; 2luf bem begeiftert ftoljen 3üngling«^aupt (Bei)' bie bunte ©d^eUenfappe ft^en; Unb gira^enbilber nur unb fiedle ©chatten ©cV id^ auf biefer @rbe, unb id^ m6)t, 3ft fte ein ^ott^au« ober ^ranfen^au^. ' Qd^ fel^e burd^ ben ®runb ber alten (Srbc, , [260] 2llö fep fte oon Är^ftatt, unb fe^' bag ©rau^l ^Daä mit bem freub'gen @rüne ju bebedfen ^)er Wlai oergeblid^ ftrebt. 3d^ fe^ bie 5:obten. | 6ie liegen unten in ben fd^malen ©argen, 3)ie gänb' gef alten unb bie Slugen offen, 2Bei^ ba§ deroanb unb mei^ ba« Slngefic^t, Unb burd^ bie gelben Sippen fried^en SBürmer. 3d^ feV, ber ©o^n fe^t fid^ mit feiner 33u^lc gur ^urjroeil nieber auf be§ S8ater^ @rab; ©pottlieber fmgen ringg bie 3flad^tigaUen ; ®ie fanften 2öiefenblümd^en lad^en l)ämifc^; ^er tobte SSater regt fid^ in bem ©rab, Unb fd^merg^aft judft bie alte 5DZutter ©rbc.
®u arme @rbe, beine ©d^mer^^en fenn* id^! 3d^ feV bie ©lut^ in beinem ^ufen roül^len, Unb beine taufenb Slbem fe^' id^ bluten, Unb feV, wie beine 2öunbe flaffenb aufreiht.
133
Unb n)t(b l^eroor ftrömt glamm' unb S^laud^ unb Blut.
W S^iefenfö^n' au^ alter 3^aci^t, 6ie ftcigen auö ber (Irbe offnem 6ci^lunb, Unb fc^joingm rot^e garfein in ben ^önben, Unb legen i^re @ifenleiter an, Unb fturmcn wilb l^inauf gut ^intmelgoefte, Unb fd^roarje Qwexqe flettem nad^, unb fniftemb 3crftieben oben alle golb'nen ©teme. Tili fred^er §anb rei|t man ben golb'nen 3Sor^ang [261] SSom 3^ite ©otte^, f)eulenb ftürjcn nieber Sluf'g Slngeftd^t bic frommen (^ngelfd^aaren. 2(uf feinem 2:^rone fi^t ber bleid^e ©Ott, Sflei^t fid^ oom §aupt bie ^xon\ genauft fein — Unb nä^er brängt fjeran bie milbe %)tte; 2)ie ^tiefen fd^leubem i^re rotten Garfeln 3n*g SReic^ ber ©roigfeit, bie S^^^Ö^ fc^^ßgc« ^it glammengeijeln auf ber ©nglein 3^ütfen; ©ie winben fi^ unb frümmen fi^ cor Ouolw, Unb werben bei ben paaren fortgefd^leubert Unb meinen eigenen (Sngel fe^' ic^ bort, ÜJlit feinen b(pnben Soden, fü|ei| ^en, Unb mit ber em'gen Siebe um ben ^unb, Unb mit ber ©eligfeit im blauen Äuge — Unb ein piä^li^ f(|warser jlobolb
^Rd^t xf)n vom Boben, meinen bleid^ Anfiel, ©eougelt grinfenb feine eblen ©lieber, Umfd^lingt i^n feft mit gried^ifd^er Umfd^lingung — Unb geUenb brö^nt ein @<^rei butc^'d gange SBeMi, ^ie ©(Mfii Mim, @¥b' unb Gimmel fUto)en
[262] »atcltff-
Der Xmmgott food^te mtd^ in eine Sanbfd^crft, So Zrouermeiben mir JßWtmmm'' mMjbtn Stit ifopen langen grünen Xrmen, m bie Sdimen SRit lütten €d^n)efter«^ugen ftiQ mid^ anfa^'n,
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B ' 2Bo mir uertrauUd^ flan^ ber ^öc^et ^^^^itfc^wn, 2Bo gar ber §unbe Letten mir befannt f4icn, Unb Stimmen unb (^eftalten mid) Beiirii^ten SGBie einen alten g'^ßunb, unb wo öoc^ 2lUe^ @o fremb mir fd^ien, fo rounberfeltfam fremb.
1« ^or einem lönblid^ fd^mucfen ^aufe ftanb x^, Sn meiner ^ruft bewegte fid^'^, im Stopft SJar'^ rul^ig, n4i0 fd^üttelte tdj ah ^en 3tau6 üon meinen SReifefleibem, S>um)>f iiang bie ftlinget, unb bie ging auf.
15 ^ad waren ^änner^ gfrouen, viel befonnte ®eflcl^ter. Mütter Plummer tag auf äffen
^etnt(td^ fdkue StngfL €eltfam oerfifcdrt^ SRit Seireibi»«9cietten f#, fal^*n lle mid^ an, 5Da( eis mir fetter burd^ bie 6ee(e f(j^auert%
so SEBie SO^ng eine? untrfannten Un^edi,
Sie idie 9Rarg*ret^ ^ab' id^ gleid^ erlonnt; 34 f^'^ forfd^enb an, j^od^ fie fprac| nid^t. Mo ift SRaria?" fragt* id^, bod^ fte fprad^ nid^t, ®riff leife meine ^mS^, unb führte mtd|
15 Surd^ oiete lange, leu(|tenbe ®emäd^er,
SBo ^runf unb ^rad^t unb ^;obtenftiffe l^crrfd^te, Xlnb fü^rt mid^ enbUd^ in ein bämmernb ^immex, Unb ?ieigt, mit abgemanbtem Slngefid^t, 3^ad^ ber Öeftalt, bie auf bem ©op^a fa§.
•0 „©inb ©ie ^aria?'' fragt' id^. SnnerlidJ @rftaunt' id; f elber ob ber geftigfeit, äÖomit ic^ fpradj. Unb fteinem unb metatllo^ ©d^otr eine Stimme: „©o nennen mid^ bie i^eute." ßin fd^neibenb Sßel) bur<$fröftelte mid^ ba:
85 5Denn jener ^o^le, falte ion mar boc^
^ie einft fo füfee ©timme üon — ^Olaria; Unb jeneö 2öeib im fallen Siaa:^Äleib, Ü^ad^fäfftq ange,3|0gen, ^ufen fd^lottemb, 3)ie ^i(ugen giäfern ftarr, bie ^i>angen*3Äugfeln
40 Sed weisen ^nge{id[)ted leberfc^laff —
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5fci^, jene^ SBctB roor bod) bie einft fo fc§öne,
^ie blüf)enb f}o(be, liebliche — 5Jlaria!
„(Sie waren lanc^' auf ^}teifen!" fprac^ fie laut,
W\i fa[t un^eimlidjer SBertraulid;feit ;
„©te fd;au'n nic^t mel^r fo fd^mad^tcnb, (iebfter greunb, 46
(Sie finb gefimb, unb ftralle Öenb' unb 3iJabe
Öe^eugt Solibität." (Sin fü$li(^ Söd^ln
[264] Um.^itterte ben c^elblic^ meinen ^unb.
3n ber ^Berroirrunc^ fprad/io au-s mir l)ert)or;
„5Jlan fagte mir, (Sie f)aben fic^ t)ermäf)rt?" 50
„2(c^ ja!" fprad^ fie, gleichgültig, laut unb lad^b;
„§ab' einen ©tod non .^ol,^, ber über50gen
Mit 2cber ift, bei mir im ^ettc fier^t,
Unb fid; Ö5emal)t nennt. 2(ber ^ol^ ift S^^Xi,
Unb einen 6to(f roerf' id^ jum ^ett ^inoudl'' 55
Unb Kanglo^ mibrig ladete fie babei,
S)a^ falte Slngft burd^ meine Seele rann,
Unb 3n>^f^ ^^<$ ^9nff: finb ba^ bie leufd^,
^ie blumengarten Sippen t)on — 5D^aria?
<Sie aber ^oB fid^ in bie §ö^', na^m raf<ij eo
58om 6tul^l ben ^ürfen^(S^an)l, warf ibn
Um i^ren 9la(!en, l^ing mir balb am Sirm,
3og mid^ t)on Irinnen burc^ bie offene ^au^t^ür,
Unb S09 mid^ fort biml^ imb iBuf^ nnb
Sie gUti^ totl^e 6onnenfd^(e fdjfniebie «5 @d^n nicktg, tntb t^v fuspinr üBetftrallie Sie SSatme unb bie Stumen unb ben Strom, 3)er in ber gfeme mojjeftfttifd^ flo^. ,,6el^'n Sie bod gro^e golb'ne ^uge fd^mimmen 3m (Conen SBBd|er?'' rief !IRaria ^afttg. 70 „Stiff, mm iBefenf" fprad; id^, unb id^ fd^oute ^m Sftmmerßd^t ein mftrd^en^afted SBeSen. ^ fliegen %e(elbilber m% ben gelbem, Umfd^langen fid^ mit meinen, roeid^en Firmen; 2)te S3eild)en fal^'n fid^ i^ärtlid^ an; fe^nfüd^tig « [265] 3uf^»»^»enbeugten fid^ bie £ilj[enfelc§e ;
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STug aUm 9lofen glül^ten Söoauftölutl^en ;
^ie rooßten ftd^ im $aud^ entgünbcn;
Sn fergen lüften fd^roelgten aöe 53Iumen, 80 Unb aHe meinten ftitte 2öonnet§ränen,
Unb oEe jaud^gten: Siebe! Siebe! Siebe!
^ie ©d^metterlinge flatterten, bie l^eEen
©olbfäfer fummten feine Sieblingg=Siebd^en,
^ie Slbenbroinbe flüfterten, e^ raufd^ten 86 ^ie ©id^en, fd^meljenb fang bie 3^ac^tigaII —
Unb jroifc^en all bag glüftetn, ^Raufc^en, ©ingen,
©d^roa^t nun mit biedrem flanglo^ faltet Stimme
^)ag roelfe 2öeib, bag mir am Slrme ^ing.
„3d^ fenn' 3^r näd^tlid^ 2^reiben auf bem ^lo^. 90 ^er lange ©chatten ift ein guter ^ropf,
@r nidft unb nid^ ju ^llem, roa^ man miß;
2)er 33laurorf ift ein ©ngel; bod^ ber ^Rotf)t,
W\t blanfem ©d^roerbt, ift ^l)r\m fpinnefeinb."
Unb nod^ oiel bunt're, munberlid^e $Heben 96 Sd^ma^t* fte in einem fort, unb fe^te fid^
ßrmübet mit mir nieber auf bie 3Koo^banf,
^ie unter 'm alten (Jic^enbaume fte^t.
3)a fafeen mir beifammen, ftill unb traurig, Unb fa^'n un^ an, unb mürben immer traur'ger.
100 ^ie ^i(|e fäufelte mie ©terbefeufjer,
^ieffd^merglid^ fang bie 3^ad^tigall ^erab.
[266] 2)od^ rot^e Sid^ter brangen burd^ bie SBIättcr,
Umflimmerten ^aria'ö mei^e^ 2lntli|,
Unb lotften ©lutl^ au^ i^ren ftarren Slugen,
106 Unb mit ber alten fü^en ©timme fprad^ ftc: „2öie mufeteft 3)u, ba| ic^ fo elenb bin, 3d^ la^ e^ jüngft in deinen milben Siebem?"
@i§falt burd^jog'g mir ba bie ©ruft, mir graufte Db meinem eig'nen Sföaf)nfinn, ber bie 3"^w"ft 110 ©efd^aut, e^ judfte bunfel burd^ mein $im, Unb Dor ©ntfe^en bin ic^ aufgemad^t.
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Intimi (tUfteu
Sn bcm oBenblic^en ©orten $au!en^ unb 3^cpmmetenju6el
„Saftig iDcrben mir bie ^önje Unb bie fü^en Sd^mei^^ebporte, Unb bie Sflitter, bie fo 3terlt(| 9evQ(ei<i^eii mit ber @oinie.
„Ucberläftig roirb mir Me^, 6eit id^ fa^ bei'm (Strahl bed 9Rpiib«S, 3enen Splitter, beffen Saute ^üti^Unii mi4 on'i genftey (odte.
„^te er ftotib fo fc^Iant unb mut^ig, Unb bie Äugen Icuc^tenb fc^offen Sru3 bcm ebeIb(a[H'n SCntli^,
et imi(vli(| ^anct @a»9en."
[268] ^Ifo badete ^onna (Slara, Unb jte fc^aute auf ben ^oben; mc pe aufblidt, ftel^t ber fdjöne, Unbefannte älittet tot i^r.
^änbebrüdeob, tiebepftemb, Söanbeln fie um^er im ^flonbfc^ein, Unb ber 3^^9r fd^meid^elt fiäeunbUcI^, SKä^d^enartid ((Tftlen 9tofen.
^(ü^rd^enartig grüben S^lofen, Unb fte §iü^n toit Siebedboteit. SIBer fage mir, ©eliebte, Sofum bu \Q plöllid^ cot^ mitft?
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»^iücfen ftad^en mxd), Okliebter, llnb bie ^ütuden finb, im Sommer, 9)ür |o tief uer^a^t, al^ wären 2angenaf'ge ^ubenroUeti/'
fia^ bie !Oiücfen unb bie ^uben, ©prid^t ber bitter, frcunblid) fofenb. SBon ben 3)ianbe(6äumen fallen ^aufenb roei^e Slüt^enfloden.
[269] 3:aufenb lueiße '3IüÜ;t;ufiodei;
Sber facje mir, ©eHebte,
Sft beiu ^cv^ mir (jau^ geroogeu V
„^a, td^ KeBe )>td^, @e(te(ter, Sep bem ^etlonb fe^*^ gefd^rooren, S)en bie gottverfluchten ^ubeii »o«^aft tüdifrf; einft ermotbet."
£a6 ben §ei(anb unb bie '^v!t>m, @pricf;t ber S^itter, freunblid^ fofenb.
ber gerne fd^roanfen trautnl^aft ^et^e Siljen, (id^tumfloffeii.
^2Beific lic^tumfloffen, ^tiefen nad) ben Sternen broiben. 51 ber fage mir, beliebte, ^ft bu aud^ nid^t falfi^ gefc^rooren.
„g^Jffc'^ ift 'itc^^t "^iff ©elicbter, SBie in meiner J^nift fein iropfen ^(ut ift ron i>ein 'iMxit ber 'DJio^ren Unb be^^ jc^mu^'gen S^benpolfe^."
[270] 2ai bie !Wol^ren unb bie Suben,
Sprid^t ber ^Kitter, freunbltc^ fofenb; Unb nad) einer *D3h;rt[)enfaiibt fjü^rt er bie ^Uabentod^tei.
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9Bie mit rocid^en Sicbe^nc^en $at er l)eimlid) fie iimflod^tcn;
UnD bie ^erjen ükrflojjen.
SBie ein fc^mel^enb fü^eS ^tautUeb es Siit^t im 2anh' ein 3^u^^<>0^l; 93ie 9um ^a({eUan§e l^üpfen greuenoürmd^en auf bem Soben.
3n ber i\iube tüirb ee ftiller, UnD luau Ijoxt um, rcie Dcrfto^len, to Xa§ Öeflüfter Üuc^er 9}ii;rtl)en Unb ein langet 2lU;em(;olen.
2(5er Raufen unb Drommeten 6c^aIIm plö^lid^ aul bem (^lojfe, Un^ ermad^enb l^at fidjl Stava 76 8(ud beS Stittecd Strm gebogen.
[271] „^ord^! ba nift cv^ inid;, G^eliebter, S)ocl^, beoor nur fd^eiben, fofift bu D^ennen beinen lieben ^iainen, 2)en bu mir fo lang ©erborgen."
Unb ber S^itter, l^eiter lad^elnb, M^t bie %'m%ec feiner §oIben, ^ü|t bie Sippen unb bie Stime, Unb er fprid^t bie langen SQßorte:
„3d^, ©ennora, (ru'r GicUcbter, ^in ber (Sol^n be^ merbelobten, ©ro^cn, fd^riftgeki^rten ^labbi Sfrael oon ^^aragoffa."
so
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(W. einem fpanifil^ 9mut».)
L
3n bciTt ^ome ßorbiioa ©te^en Säulen, bre^gc^nljuubcrt, ^rep^e^nl^nbert S^iiefenfäulcn %xa^m bie gemalt' ge Kuppel.
Unb auf Säulen, Kuppel, Sdnben, gte^'n üon oben ftd^ big unten $)e§ 6or an^ arab'fcftc <S^rüd^e, Alug unb blumen^aft Verfehlungen.
HJlol^renfpn'ge Bauten roeiJanb a)iefe^ ^au8 ju ^lia^^ S^u^me, S)od^ l^at Sittel ftd^ oenuanbelt 3« b^ Reiten bunJelra ^tnibet
Sluf bem ^^urme, xvo ber Stürmer
gum ©ebete aufgerufen,
$ebt ftd^ ie^,t ber (5f)rifteugU)(fen
^ieli;^Ui;hjpU}c^e& (^e)umme.
[273J ^(uf ben Stufen, roo bU (^laub'gen ^ropI)etenn)ort gefunden, Seigeii je^t bie (^[a^onpfdfflein S^rer 3}iefle fabes ^iJunber.
Unb baö ift ein ^re^ unb äBinben Sßor ben buntbemalten ^^uppen, Unb ba^ blöcft unb banipft unb flmgelt, Unb bie bummen Serben funlein.
3n bem $ome j^u Goibuua 6te^t Slfmanfor ben Slbbiirfab, 2lü bie Raulen ftiU betvaujiciiö, Unb bie ftillen 2Börte murmelnb:
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„fD, Säulen, ftor! uub ricpg, «inft gcfd^mü* Jtt maf)i 9lu^mc, Se^o titü^t bicnmb fyxW^m S)em ))er]^a^ten ^^rifientl^Utne!
„3^r bequemt (Sud^ in bic Q^Un, Unb Igl^t tragt bie gap gÄuIbig; — (5^, ba ittug ja n)ol^( ber ©djnnid^*« '^oiS) t)iel letzter ftd^ beru^gc«-"
[274] Unb fein ^aupt, mit Reitern «ntß|,
S3euqt 2(lmanfor Seit WtvXLaf^
llcbcv bin (^ej^iettcn ^^aufftein, beul 3jume ju (Sovbuntiu
II.
^aftig fd^ritt er au^ bem ^ome, Qagte fort auf femem ^Rappen,
im SBinb bie feud^tet: Öoden Unb beö $utc§ gebem wallen.
STuf bem 2Beg' nad) SlUolea, ^em ©uabalquiiMt entlange, 2Bo bie n^ei^en i)3Janbeln blühen, Unb bie buft'gen ©olb'^Drangen;
Korten jagt ber luft'ge 3iitter, pfeift unb fingt, imb tad^t Be^aglid^, Unb eg ftimmen ein bie 3>5gel, Unb bed Strome^ laute äBaffer.
[275] 3n bem B^H MoUa Könnet G^Iata be 2llüaree>, Sn '^amtxa fömpft i^r i^ater, Unb fie freut ftd^ minbem «groonged.
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Unb Sllmonfor f^tt fc^on ferne Raufen unb 1)romm^ten fc^oEen, Unb er fie^t be^ 6{^lo{fe^ Siebter Sli^en huv^ ber Säume ©chatten.
3n bem &^ioi ^ SUfoIea Xansen awülf gefd^müAe Santeit, Zangen Imblf gefc^müifte Slitter, 2)od^ am [d^önften tanjt SUmanfot.
9B{e Sefc^ioingt oon mimiter Saune (flattert er ^enim im @aate, Unb tt weit ben 3)amen oEen
©üge ©d^meic^clepn ju fagen.
SfaBeOten^ fd^öne $änbe Äü^t er rafc^, unb fpringt oon bannen Unb er fe^t ftc§ t)or (Sloiren Unb er fc^aut i^r fro^ in'^i 2(ntli^.
[276] ßad^enb frac^t er fieonoieii: Db er 1} eilte il^r t]e falle? Unb er ^cigt bie golbnen .^reuje (^ingeftidt in feinen 3}ianteL
Unb jeber ^ame fprid^t er: er fie im ^crjen trage; Unb „fo roa^ir ic^ ^^rift bin" fdjroört ^re^^ig ^al an jenem ^6enb.
lU.
Sn bem ©(^(og Sllfolea 3ft oerfd^offen Suft unb Mlingen, ^err'n iinb tarnen ftnb uerf^rounben, Unb erlofc^en jinb bie £i(^ter.
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^onna Qiaxa unb Sllmanfor ©inb allein im Saat (^e5(iebm; ©infam ftreut bie (e^te ^ampe Ueto be9be i^ren ^c^immer.
[277] 3(iif bem 6effcl ft|t bie Xme, 3Iuf bem 6c|emer fi^t ber bitter, Unb fein §aupt, baö fd^lummermübc, S^lu^t auf bell geliebten ^nieen.
gflofenö^l, au« golb'nern jröfd^ci^en, ©tefet bie 3)ame, for^fam finnenb, 2(uf Sllmanfor« braune SL^odeu — Unb er feufjt auö ^erjenetiefe.
©ü^en ÄU&, mit fanftem Mmht, ^rüc!t bie ©ame, forgfam finnenb, 5(uf 3Umanfor« l^taune Soden — Unb e« roölft fid^ feine ©titne.
X^tänenflut^, au« lid^ten ^ugen, ©eint bie a)ame, fotöf«^^ pnnenb, Slttf aimanfotd Braune Socfen — Unb guA unt feine ißippen.
Unb er träumt: er ftetje tüieber, 2:ief ba« ^aupt gebeugt unb triefenb, 3n bem ^ome gu ßorbuoa, Unb er ^dvt* viel bunlle Stimmen.
[2781 9ltefenffturen c^ort er nmrmeln unmut^grintiuig, Sänger in oll en fie'« nid;t tragen, Unb fie wanlen unb {ie gittern}
* Unb fie brcdjeu tüilb jufammcn, (S^ erbleid^en 33oIf unb ^:priefter, ^rad)enb ftürgt ^erab bie 5luppel, Unb bie ß^riftenguttti; lüunmem.
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[279] 9if IDdUrattt tuu« WMtmt.
l.
am genfter fltmtb bte SKutter, 3m Seite lag ber @ol^n.
3u fd^aun bte ^Proaeffion?" —
6 „^^ hin fo franf, o 3J?utter,
®af^ n\d}t f)öv' unb fe^'; benf an'^ tobte ©retten, t^ut ba^ ^eiB mir toel^." —
„©teV rtwf, rotr moWn nacj Äeolaor,
3)ie !!Hutteri]ütte^ f^cilt 3)ir 2)ein franfe^ ^etje aan^."
®« fTttttem bie ftlrdjen^ga^nen, (H fmgt int jtitdj^enton ; » Sad ift au 65(rn cm ffif)tm,
»a ge^t bie tproaeffion.
[280] SDie aJlutter folgt ber SWeitae, 5Den eo^tt, ben führet fie, 6ie fingen Seib' im G^otc: 80 @e(obt fep'ft Shi, SKorieJ
n.
^tc 53iuttcrgottc^ .^u tolaor ^räiit f}cut' i^r befte^ Äleib; ^niV i)ai fie üicl §u fd^affcn, @d lommen met' frottfe £eut'.
» Xie {lanieu Öcute legen
^l)v f)in aU Dpferfpenb', Slu^ 2Bad6^ qcbilbete ©lieber, SSiel UJac^fcnic ^yiißc unö ^ani>'.
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Unb mec eine äBad^l^attb opfert, 5Dem l^eilt an bet §anb bie SBunb*; lo tinb mx einen SBoidJgfu^ opfert, S)em wirb bet gfu^ gefunb.
[281] ^eoloar ging 3Rand>er auf SUMm, 2)er ie|o tan^t auf bem <BeiV, &at SKanc^er fpielt je|t bie SJtatfÄe, 15 »cm bort fein IJinger nnir IJeiL
2)ie JKutter nafjnt ein Söod^lic^t, Unb Bilbete b*rau^ ein ^erj. ,,Sring' ba^ ber ^[J^uttergotteg, 5Dann l^eilt jie Steinen e^mz^J' a^,
Xer 3ul)u naljrn feuf^enb ba^ älkd/öteA, ©mg feuf^enb gum ^jeiligenbUb; ^ie 2:^räne quiUi au§ bem 5(uge, ^a!g 2Üort au^ bem ^er^en quittt:
„SHl ^od^geBenebeite, S)tt reine ©otte^maßb, jDtt üRutter atter önabe, ®ir fe9 mein Seib geflagt.
Sd^ mol^nte mit meiner SRwtter 5u Cölln, ber ^eil'gen ©labt, so 5I)er ©tobt, bie otele labert Jtopeffen unb ftird^en ^ot.
[282] Unb neben und moBnte ©retd&en,
^oc§ bie ift tobt je^unb — iKarie, ^ir bring' id^ ein »ad^^l^era, »tt meine ^ei^eniSmunb'.
geir ^Dii mein franfeg ^etje, Sd^ rairr and) fpät unb frü^ SnBrünftiglid^ beten unb fingen: ©elobt fe^'ft SDu, SWariel" 40
Iiittontiurd«Bkin»l« dü 18. «. 19. JMl 21. IQ
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III.
^er franfe So^n unb bie Butter, ^ie fd^Iiefen im Kämmerlein,
fam bie ^Dluttergotteö ©anj leife gefd^ritten herein.
(Sie beugte fid^ über ben firanfen, Unb legte i()re §anb ©anj leife auf fein ^erje, Unb lächelte milb unb fd^rcanb.
[283] ^ie Butter fd^aut Sittel im ^;raume, Unb l)at nod^ mel^r gefd;aut; <Sie mad^te auf au^ bem Schlummer, ^ie §unbe bettten ju laut.
^a lag bal)in geftredet 3l)r So^n, unb ber mar tobt, G§ fpielt auf ben bleichen 25>angen ^a^ lid^te ^Jlorgenrotl).
^ie 5D^utter faltet bie ^änbe, 3l)r mar, fie raupte nid^t wie; 2lnbäd;tig fang fte leife: ©elobt fer)'ft ^u, ^arie!
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1824.
Sc^iüar^e "^ödc, feibne Strümpfe,
Sonfte Sieben, (^m6tafftmt — Sld^I wenn fte nur ^o^en hätten!
^er^en in t»er 8ntft, unb iBie^e, SBantte 2ie6e in bem ^erjen — ^d), tobtet i^r ©cftnge ^on erlognen Siebedfd^mersen!
^uf bie 33erge wiü id) fteigen^ 3Bo bie frommen §ütten fte^en, mo bie Söruft fid^ frep erfd^lieH UyU) bie freien £üfte n»e^en.
[288] 5(uf bie Serge mill id^ fteigen,
^ii^o bie bimfetn Mannen ragen, Sdd)e r au Ilten, ^ögel fingen, Unb bie ftoljen ^oüen jagen.
S!ehd roo^l, 3^^^ glatten @ääle! blatte öerren, glatte f^rauen! 2(uf bie Serge miU icf) ftetgen, ^ac^enb auf (^ud^ nieper[(^auen.
10*
148
10
15
1.
^iluf bem SJer^e ftef)t bie QütU, 9Ö0 ber olte ^erc^man :üol^nt, $Dorten raufest bie grüne 2^anne Unb erglänzt ber golbne 3Ronb.
Sn ber $ütte ftel^t ein ße^nftu^I, Slu^gefd^ni^t unb tounberlic^, S)er bnrnuf fi^t, ber t[t glüiKdJ, Unb bec (ä^lüdUd^e bin ^^l
Sluf bem ©d^emel fi^t bie kleine, 6tü^t bie Wem' auf meinen 6c^oo(; ^eugletn n)ie ^roe^ Blaue @tenie, SUinblein wie bie $uf))UYrof\
Unb bie Ueben blauen ©teme iSd^oun mid^ an fo j^immetgvojs, Unb fte legt ben Siljenfinger 6(|alfl^aft auf bie fßuvpuTtof'.
[290] Stein, ed ftel^t und nid^t bie Slttttex, ®enn ffe fpinnt mit großem glei^, Unb ber Sater fpielt bie 3^^*^/ Unb er fingt bie alte SQSeif.
Unb bie 5!leine flüftert Icife, Seife, mit gebämpftem Xiaut, 5Wan($e6 raid^tige ©el^eimni^ ^ttt fie mir fd^on anvertraut
„5X5er feit Die ^u^me tobt ift können mir ja nid5t mei)x ge^n ^ad) bem (Sc^ü^ent)üf ni (3o^iax, Unb bort i|t e^ gar j^u fc^ön.
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§iet bogegen ift einfam, 2luf ber falten Sergc^^ö^', Unb bed äBinterg fmb tt)tr gdnaUd^ äBie neygvabm in bem @(^nee.
„Uttb td^ Bin ein bonge« Wdb^m, Unb id^ fftt^t' mic^^ wie ein ^inb SoT ben BSfen SergeSgeiftem Sie bed Slad^tg gefd^äftiö fmb."
[291] $(ö$(id^ fc^metgt bie liebe Meine, 9Bie VOM eigenen
Unb jte ^cA mit beiben ^önbd^en S^re Xeugetein Bebecft.
Souter taufd^t bie Xonne brausen, Unb ba« (Sptnnrab fc^ont unb bnnnnti,
Unb bie Sxitet Hingt baaroifd^en, Unb bie alte SOßeife fumntt:
gürd}t' bid) nid^t, bu f leinet Äinbd^en,
35or bei h'ü\m ©eifter 3Hacl^t;
^ag unb ^J^acfit, bu f(etne§ Äinbd^en,
J^aiten ßn^lem bei; bu Ü^^ad^t
II.
Tannenbaum, mit grünen gingem, ^od)t an'« niebre ^enfterlein, Unb ber fRonb, ber ftiHe Saufc^er, ^irft {ein füfie« 2id^t herein.
[292] 3?ater, 3Jiutter, fd^narcjen leife, 3n bem na^en ©d^Iafgentad; ; ^od^ wir 6eibe, feeltg fc^roa^enb, galten un« einanber n)ac^.
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„2)aft bu gar $u oft gebetet, £a§ gloutert ipirb mix fd^mer, Settel Sviäm betner &vppm imad wofjl nid^t oom 8eten ^er.
„Seilet böfe, falte 3u<&tt, Sa^ erfd^redt mid^ jebedmol^I, S)od^ b|e bttiiKe ^ngß (efd^wic^tigt Seiner Saugen Pommer @tral^(.
,,^ud^ bejtDeifl' id^ bag bu glaubeft 2Baö fo red^ter @(au6en ^ei§t, ©loubft voo\)i nid^t an ©ott ben Sater, Unb an eo^n unb l^eilgen @eift?''
3(c^, mein yintDd;en, fd^on als Änabe, id^ fan auf aiiutterö Sd^oo^, ©laubte ic^ an (^ott ben 5?ater, ^er ba roattet gut unb gro^;
(■293] 3)er bie fd^öne 2öe(t crfd^affen, Unb bie frf;önen ^Kenfd^en brauf, 2) er ben 3onnen, 5Wonben, otemen, iBorge$etci^net i^ren £auf.
Xfö id^ größer mürbe, jtinbd^en^ 9lodJ Diel wel^r begriff id^ fc^on, Unb begriff, unb marb oemfinftig, Unb td^ gCaub aud^ an ben @o^n;
^n ben Heben (Bo^n, ber (iebenb VM bie IBiebe offenbart, Unb ^nm 2of)n^, mit gebräud^tid^, Son bem äiol! gdto^igt warb.
ge^o ba ic^ au^ewac^fen, S8iel getefen, md gereift, (Bd)nnUt mein ^erj, unb gang oon ^erjen @laub' an ben l^eiCgen ^eift.
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2)iefer t^at bie gröften ^Bunöei;, Unb md größte t^ut er no* ; acrferid^t bie Broing^ermburgen,
[29i] Hlte ^obe^rounben ^eilt er, Unb enieut bog alte 9tec^t: OTe ^Jlenfd^en, gleid^geSoren, ©inb ein abUged OJefd^led^t.
©p uerfd^eud^t bie 6öfen ^eUi tlitb ba« bunflc $imgefpinft, ®a« un« 2ie5 unb 2uft oerreibet, 2:ag unb «Radjt un« ongegrinft
2attfenb Slitter, woljlgemappnct, $at ber l^eilge Seift mi^it ©einen aBiffen ^ erföffen, Unb er E)at fie nmtbefeelt.
S^re treuem ©d^rocrter bCi^en! gi^rc guten ©anner »e^n! üi), bu möd^teft m% wein ftinbdjen,
©or^e ftolje Flitter fe^n?
!«un, fo fd^au mic^ an, mein Äinbdjen,
Ä^üffe mid;, unb fd^oue breift: Xcmx \d) felber bin ein fotd^er 3^itter oon bem l^eiCgen ©eift.
III.
©tili t)crfted^t ber D3uinb fid^ brausen §inter'm grünen Tannenbaum,
llnb im .^i^'^^^i*^'^" ^"f^^ Sampe gladert matt unö leuchtet faum.
152
5r6er meine Blouen (Btexne Bixalen auf in ^eUer^m Sic^t, Unb bie ?5urpurrö^rein glühen, Unb bag liebe 3Wäbd^en f priest:
.Äleineg mitten, SBid^telmännd^en, ©teilen unfer ^rob unb ©perf; 2(6enbg liegt e« nod^ im haften, Unb beg 3Korgeng ift eö roeg.
„^(eineg SBöIfc^en, unfre <SQ§ne iWafc^t eö oon ber 3J?ird;, unb lägt UnSebecft bie Sd^üffel fielen, Unb bie ^a^e fäuft ben Dieft.
[296] „Unb bie ^q^' ift eine ^e^e, ^enn fte fd^Ieid^t, Sep ^ac^t unb 6turm, ^)rüSen nac^ bem ©eifterberge, 9^aci^ bem altoerfaUnen St^urm.
,,^ort l^at einft ein ©c^log geftanben, SBoßer 2uft unb Söaffenglans, 33(anfe 9^itter, graun unb knappen ©d^roangen ftd^ im gadeltanj.
„^a oerujünfd^te ©c§lo^ unb Seutc ©ine böfe 3^i«bennn; 9?ur bie Strümmer hlkhen fte^en, Unb bie Gulen niften brinn.
„^Dod^ bie feel'ge ^u^e fagte: 2öenn man fprid^t bag red;te 2öort, S^äd^tlid^ ju ber redeten ©tunbe, SDrüben an bem regten Ort;
„©0 oerroanbern ftd^ bie SCrümmer Söieber in ein f)elleä 6d^Io^, Unb eg tonjen mieber luftig Stitter, graun unb ^nappentro^.
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[297] „Unb tDer jenes 2öort gefproc^en, ^em gefrören Sd^lo^ unb 2eut; Raufen unb 2^rompeten l^ulb'gm ^ner jungen ^ercUd^leit."
2IIfo Blü()en ^ii^rd^enbitber 2ru§ be§ 931unbe^ S^löfelein, Unb bie Slugcn gießen brübcr Sl^ven blauen @tenten)c^ein.
gülbueu ^aaxe raicfett Wxx bie Äleinc um bie §änb', ©iebt ben Jingern ()übfd;e Dramen, Sad^t unb fügt, unb fc^n)eigt am ^nb.
Unb im fttSen 3i^nter 9[fle$ ©lieft mid^ an fo roo^bcrtraut, %x^^ unb ed^ranf, mir ift aU ^ätt' tdj <5te \d)on früher maljl gcfd^aut.
^veunbftd^ emft^aft fd^wo^t bie äBanbu^r, Unb bie Setter, f^vxbax toxm, f^ngt twn felber an ju Uingen, Unb td^ fi^e mte im Xtaum.
[298] 3e$o ift bie redete ©tunbe, Unb ed ift ber redete Dvt; Staunen mürbeft bu, mein .^inb(^ett, (^pträc^ id^ oud ba^ ted^te äük)ft.
6pred^ id^ jene^ Wovi, fo bämmert llnb cr6c6t bie 9Jlttreni adjt, ^ac^ unt> St^annen braufen lauter Unb ber alte ©erg erwacht.
Stttcrflang unb 3"^ß^9ß"^ic^^ %önm au^3 beö iBerge^ ©palt, Unb e§ fptie^t, n?ie'n toUer 3'^^^^"% ^rouS ^erpor ein ^iumenroalb.
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Blumen, füllte SSunberblumcn ! 70 53nitter, 6reit unb fabelhaft,
duftig Bunt unb l^aftig tegfam^ SBte g^röngt von Setbenf(|aft.
Siofen, wilb wie rotl^e %lmmm, ®prül^n au9 bem ®en>ü^I ^en>or. 76 SUjen, n»te friftalCne Pfeiler,
teilen ^immeS^odjf empor.
[299] Unb bte <Stevne, grog wie ©onnen, ®(|au*n mit Se^nfud^tglutl^, Sn ber Siljen 9iiefen!e{($e 80 Strömet i^te Stvalenflut^.
2)oc^ roir felbev, fü^eß fiinbd;cn, ®inb venoanbelt noc^ vielmel^r,
?Jtt(fe(g(an3 unb ©olb unb Seibe <£cl^immem luftig um un^ Ijci.
85 3)u, bu lüuiDift ,^ur ^rina(effinn,
^icfe .<oiitte trarb ^im 3d)io^; lliiD Da jubeln unb ba tan^n Flitter, ^i'u^^^ Hnappentrog.
OTcr id^, icf; T^ab' eriüorben »0 ®id^ unb 2(Uec\ 3d)(oß unb 2eut;
Raufen unb trompeten fjulö gen 2Jleiner jungen ^errlic^leit. .
[SOOJ liittcnlindtiie.
Monig ift ber ^ittenfnabe, ©rüner ^ügcl ift fein ^^ron, UeBcr feinem §aupt bie Sonne 3ft bte fc^were golD'ne j^ron'.
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5bm ^11 gü^en liegen ©d^afe, Sßeid^e ©d;meid^ler, rot^Sefmijt ; G^aDaliere finb bte Kälber, Unb fte loanbeln ftols gefinreist
^ffd^ottfpieler finb bie 9öälm, Unb bie Sögel unb bie S&f^\ SRit ben gflöten, mit ben ©lodRein, @tnb bie ftammermufi^i.
Unb bog Hingt unb fingt fo (ie((id^, Unb fo (teblid^ raufd^ b'rein Sßafferf oS unb %mnetA8ume, Unb ber ftönig fd^lumntert ein.
[301] Unterbejfen mu^ regieren SDer ?Q?iniftcr, jener ßunb,
3)ejjcn fnurrigeö 6e6eÜe SGßieberljaUct in ber ^unb'.
(Sd^läfrig laEt ber jimqe Kuuig: „£)a§ S^tegieren ift fo fd^iuei,
id^ n)oIIt\ ba& id; ^^aufe ©4on Bei meiner ^n'gin war* !
„3n ben 2(rmen meiner ^ön'gin ^ul)t mein 5Iönig§^aupt fo loeid^, Unb in i^ren Ii eben 3(ugen ^tegt mein unermeßlich ^eic^!"
Huf 2i£m 3x»ik2XL
ßeHer wirb f($on im Dften ^urd^ ber ©onne fleine^ ©limmen, 3Beit unb breit bie 5^evac^5(ii|">fel 3n bem 02eBelmeere fc^toimmen.
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^tt* t4 SteBenmeilenfHefel, Sief id^ mit ber $aft bed 3Bitibed, XUUt jene Serge^gtpfet, 9la(( bfin ^mi bk Iteieit Jttnbcd.
Sott bem Betteten, wo fte fc^Iurnmert^ 3ög' id^ (eife bte QMbmtn, Seife fü^t' td^ i^re «Stime, Seife i^red !02unbd S^iubinen.
Unb nocf; leifer rcotit' ic§ flüftem 3n bie fleinen Sifjert D^ren: ^enf im ^rauiu, Dafj rcir um lieben, UnD ba^ loir um nie verloren.
^d) hin bie ^rinjeffin 3Ife, Unb Tüo^ne im Slfenftein; ^omm mit nod^ meinem ^loffe, 3Bii: n>oIlen feiig fet^n.
^ein ^aupt wiH ic^ bene^en ^it meiner ffaren SBeH, 2)u foüft beme 8cf)mer^en üergefjen, forgenfranfer (^ejeil!
3n meinen lüeijlcii xUrmen, ^^n meiner tneiften l^niü,
foüft Dn liei^cn unb träumen ^on alter ^^ärc^enluft.
^df miU bic^ füffen unb ^er^en, äBie id^ gel)ergt unb gefügt ©en lieben Äaifer §einrid^, Ser nun geftorben ifi
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[304] (Ss S(et6en tobt bie Xobteit, Unb nur ber SeScnbtge lebt; Unb id) bin fdjön unb blü^cnb, 3)Ieiu Iac^eixi)eö ^jer^e bebt.
Unb (e(t mein ^ bort unten, »rttttft oben ber SBafferfalT, ^ie (Sid^en unb ©ud^cn fd^aucm, (Sg trittert bie SHad^tigaa.
Unb bebt mein ^^^^^ eo fUn^t mein cv^ftaaeneS ^d)lo^, ®d tanken bie f$räu(ein unb Glittet, ®d jubelt ber Anappentro^.
(S« raufd^en bie feibenen ©c^leppen, @g ßitren bie (gifenfpor'n, 5Die Sw^9^ trompeten unb paufen, Unb fuä)eln unb blafen bad $om.
2)ocl^ bid^ fott mein Slrm umfä^Un^en, mk er ^aifer ^inric^ umfcjlang; ^c^ Ejielt i&m bie DI)ren, ä&enn bie Trompet' erilong.
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182Ö.
Unciflenniiyia ju fcDn in SÖIem, ont iinciaennüeiflften m ^ict ■ mtb jvreunbfc^oft, war meine fiß(^ft€ Siift, meine SRoximc, meine «lu^ßhina, fo ba§ leneS frc(6c, fpoterc aßort „Süenn bit^ licöe, roaö sieöt'ä btcö an?" mir t«^t ou^ ter ©eele öefproc^en ifl.
lieber! Qljr meine pten £ieber! ^uf, auf! unb lüappnet (ruc^I Sofjt bie ^Trompeten tlingen, Unb ijcbt mir auf ben ©dJUb
2)00 je^t mein ganjey Aer^
$ei( btr! hix junge Königin!
SSon ber 6onne broben SReife' ic§ baö ftra^Ienb rot^e @oIb, Unb roebe b'rau^ ein ^iabem
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[310] S3on ber flattemb Waufeib'neti ^immel^bede^
JBorin bie ^iad^tbtamanten b(i|ctt,
6cl^neib' id^ ein foft6ar ©lücf, is
Unb l^äng' bir, aU .^rönungdmontel,
Um beine föniglic^e 6c^ultcr.
Qcf; gebe bir einen ^offtaat
^on fteifgepultcn ©onetten,
Stoljen ^er^inen unb ^öflid^en fangen; so
^te Sdufev biene bit mein
9iü {^ofnoinr meine ^^antttfie,
^exoJh, bie lad^enbe X^Täne im SEBappen, Siene bir mein $umor.
äl6er td^ fe(6er, Adnigin, 25
3(| fntee t»ot bit nieber,
Unb ]^uIb*Qcnb, auf rot^cm Sammettiffen,
Uebetreid^e id^ Sit
3)a$ bxi^ Secftanb,
mir, oud SRitldb, nod^ ge(a[fen ^at ao 2)eine SSorgängerin im Slei(|.
[311] II.
9(m blaffen 3Keere6ftranbe, ©a^ id; gebanfenBefiimmert unb ein) am. ^ie «Sonne neigte fid; tiefer, unb warf @(ül)ioil)e Streifen auf baö ^Baffer, Unb bie lueij^en, meiten äBeUen, » 3Son ber Jvhttl) gebrangt, ©d^äumten unb räufelten näFier unb nä^er — ßin feltfam ökiauf^, ein giüftem unb pfeifen, ©in $^ad;en unb Mürmeln, Seufzen unb ©aufen, ^a^lTOifd^en ein roiegenliebljeimHdjee (Singen — 10 ^IRir mar af^ f}ört' icf) uerfc^oü'ne ©agcn, Uralte, iieblid;e Maljrd^en, 2)ie id^ ein^, ol^ finabe^
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3Son ^^lad^bargfinbem oerna^m, 2©enn wir am ©ommeraSenb, 2(uf ben ^reppenfteinen ber §au^t^ür, 3um ftitten ßrjäfjlen nieberfauerten, Wxt fieinen, l^ord^enben §erjen [312] Unb neugierflugen Slugen; — 2Öä^renb bie großen SRäbd^en, 9Je6en buftenben Blumentöpfen, OJegenüber am ^^nfter fa^en, SRofengefic^ter,
I^äd^elnb unb monbbeglänjt.
III.
^ie glü^enb rotf^e Sonne fteigt §inab in'^ roeitauffc^auembe; (Silbergraue SBeltmeer; ßuftgebilbe, rofig ange^auc^t, Stallen i^r nad^, unb gegenüber, 5(u^ l^erbftlid^ bämmemben Söolfenfc^lepem, (Sin traurig tobtblaffe^ Slntli^, S3rid)t ^eroor ber 3}ionb, Unb ^inter i^m, Sid^tfünfd^en, S^iebelmeit, fd^immem bie Sterne.
Ginft am §immel, glänzten, ß^lid^ üereint,
£una, bie ©öttin, unb Sol, ber ©Ott, Unb e^ wimmelten um fie l^er bie Sterne, ^ie fleinen, unfc^ulbigen ^inber.
[314] ^oc^ böfe S^W^ sifc^elten 3n>iefpalt, Unb eö trennte fic^ feinblid^ 2)a^ ^ol;e, leud^tenbe (S^'paar.
3e^t, am ^age, in einfamer ^rad^t, Grgel)t fic^ bort oben ber Sonnengott,
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Oh feiner ^errlici^Jeit
9[iigeBetet unt» DtetBefungen
9Jon ftolgen, g(ü(fge^ärteten 3}lenfci^en.
9(6er be^ 9fla$t^,
2lm §immc(, uninbelt Sana,
SDie arme 33?utter
il3ut iljreii iicnuaiften SteinciilinLicrn, Unö fic öläii^t in ftuinmer 3Bel;muüj, Unb liebenbe SKäbd^en unb fanfte 2)ic5ter 3i>eil^en i^r 2:()j;äneii unb Siebet.
^ie roeid^e Sunal SSkiblid^ ö^finnt, Stellt fie nod^ immer ben fc^önen @emal^L ©egen 5(6enb, gittemb unb bleicf;, Saufd^t fie l^eroor au^ leidstem ©emölf, Unb fd^aut nad^ bem Sd^etbenbcn, fd^mer^Hd^, Unb möd^te i^m ängfilid^ rufen: „^omm! ^omm! bie ftinber verlangen nad^ ®ir — " ^ber bet tro^tge ®(mnen$ott^ [31&] ^e9 bem 9LnUiä ber (Satttn, ergliil^t* er 3n bof>pdtem ^urfmr, Sor 3om nnb ©d^^erj, Unb unerBtttlid^ eilt er ^mh Su fein flut^enfaltei^ ffittiwerfiett.
*
^öfc, gifd^elnbe B^^^Ö^^ ^rod^ten alfo Srfimei;^ unb ^berben (3eI6ft über c]iiuie (Götter. Unb bie armen ©ötter, oben am Gimmel äBanbeln fic, quabotf, ^roft[o^ unenblicfu' 'Bahnen, Unb fönnen nid)t ftcrben, Unb fc^teppen mit fid; S^r ftral^lenbe^ dlenb.
^ cibee, ber 3Kenfd^, S)er ntebriggepflani^te, ber XM)«(eoUid(te,
^d) ffage nid^t länger.
LittontiiTdeuInnale des 18. a. 19. Jabrh. 87. 11
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[816] IV.
3\t Hailil am $ltdn^.
©ternloö unb Mt ij't bie ^lad^t,
Unb über bem Mm\ platt auf bem ^oud^*,
£ie(^t ber ungeftaltete ^Jorbiuinb, 5 Unb ^eimlicf;, mit äc^jenb gebämpfter «Stimme,
Söie'n ftörri^er (Srieg^ram, ber gutgelaunt lüirb,
©d^roa^t er in'^ 2öaffer f)inein,
Unb crjä^lt üiel toUe ©efd^ic^ten,
S^iefenmä^rd^en, tobifd^laglaunig, 10 Uralte <Sagcn oud ^iorroec!,
Unb \>a^m\\d)tn, n^eitfc^allenb, iad^t er unb ^eult er
^efd^mörung^Heber ber @bba,
©raue S^unenfprüd^e,
@o bunfeitro^tg unb jaubergemaltig, 1« ^)a^ bie roeijsen SWeerfinber
^o^ouffpringen unb jaud^^,
Ue6ertitutl^«Beraufd^t
[317] Verweilen, am flad^en ©eftabe, Ueber ben flutljbefeuc^teten Sanb, so Sd^reitet ein Jremblinf^, mit einem Serben, ^a^ milber noc^ aU SGßinb unb 3Beüen; SÖo er Eintritt,
©prüfen gunfen unb fniftern bie '.Qhifd^ern, Unb er l)ixUt [xd) feft in ben grauen ^Diantel, 25 Unb fd^reitet rafd^ burc^ bie me^enbe dla^i; Sicher geleitet vom fleinen ii^icfjte,
locfenb unb lieblid; fd^immert, ^u^ einfamer {^ifc^er^ütte.
Saier unb Sruber fmb ouf ber @ee, 80 ttnb mutterfeeldffetn S(ie5 bort 3n ber ^ütte bie gifc^ertoc^ter, ^ie rounbcrfd^öne gifc^ertoc^ter. 2lm beerbe fi^t ftc Unb l;ord^t auf beö äöafferfefjel^i
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Unb fc^üttet fniftembed äteifig in'd geuet, Unb Mä^t hinein,
bie flacfemb rotf)en 2x^tfX SauberlieMid^ roieberftra^len Sluf ba^ Mü^enbe $(nt(it3, ?luf bie garte, roeijje 6c^>ultcr, ^te rüf)renb ^evoorloufc^t [818] 2(u^ bem groBen, grauen ^embe, Unb auf bie f leine, forgfame ^anb, 3)ie bad Unterröcken fefter 6inbet, Um bie ferne ^üfte.
2l5er pio^ixfi), bie it^ür fpringt auf, Unb e§ tritt ^eretn ber nächtige ^embling; iiebefid^er rui)t fein ^luge 2luf bem n)ei|en, fd}lanfen ^öbd^en, Xa2 fc^aucmb cor i^m fte^t, (Bleid^ einer erfd^rocfenen ßilje; Unb er ratrft bcit Hantel jur (^rbe, Unb iac^t unb fpric()t:
hu, mein Jtinb, id^ l^alte SBort, Unb bmme^ itnb mit mit fommt ^ie alte 3^t, wo bie ®dtter be^ ^immeld ^'iiebcrftiegen gu 3:^öci^tem ber SKenf^en, Unb bie äöd^ter ber ^IKenfd^en umarmten, Unb mit i^nen jeugten ^-^eptertragenbe ^önic^^qefc^led^ter Unb gelben, SÖ^uubei- ber 20eU. ^od^ ftaune, mein ^inb, nici;t länger Dh meiner ©ött(id;leit,
Unb id^ bitte bid^, füd;e mir ^J^ee mit 9ium,
[319] 2)enn biaujen roar'ö falt,
Unb be^ foldfter !^iod^tluft
frieren aud) ipir, rcir eroigen ©ötter,
Unb triegen mir (eic^t ben göttUc^ften Sd^nupfi
Unb einen unfterblid^en Ruften.
11*
164
[•80] . V.
^ie <Sonnenlid)ter fpietten UeBer bac> tDeit()inrolIenbe ''Dtecr; gern' auf ber ^)^^cbe öläugte baö ©djiff, ä)aö mid^ 5ur |)eimatl) tragen foffte; STber e^ fel^Ite an i^utem gaf;rn)inb, Unb ici^ faft nod) ruijig auf »eijja ®ünc, STm einfamen Stranb, llnb icf; Ia6 ba§ Sieb üom Dbüffeud,
2) aö alte, baö emig junge Sieb,
2Cuö beffen meerburdOraufdJtcn blättern
33^tr freubig entgegenftieg
^er %if)em ber (^Jötter,
Unb ber leud^tenbe 3)ienfd^enfrü()ling,
Unb ber 6Ul^enbe Gimmel txm ^a»,
Mtin eblel ^er^ begleitete treiilid^ ^en 3or)n beg Saerteö, in 3nfal)rt unb ^rangfal, [321] ee^te fid; mit i^m, feelenbeiummert, 2ln gaftUd^e §eerbe, 2Ö0 Königinnen Purpur fpinnen, Unb l^alf if)tn lügen unb glucfUd^ entrinnen 2Iu^ iHie|enIjöf)(en unb 9?t)mpf)enarmen, golgte i^m nac^ in fümerifdje ^Sla^i, Unb in <2turm unb Sd^iffbrud^, Unb buibete mit i^m unfäglid^ed ^(enb.
©eufjenb fprad^ idfi S)u Böfer ^ofeibon, S)em S^xn ift furd^tbar, Unb vm felber bangt 05 ber eignen l^etnöe^r.
Kaum fprac^ td^ bie SSSorte,
3) a fd^äumte ba^ SJleer,
Unb au^ ben meinen Si^eCfen ftteg
5Da§ fd^ilfbefrönate ^oupt bed ^eergottd,
Unb ^ö^nifd^ rief er:
165
gürd^te bid) niefit, '^soettein! 3ci^ will n\d)t im (\nna^]tm ^^fä^rben ^ein aniic^> 2cf)iffcfjen, Unb nidit ^Lnll liebcö £eben bean(^n\\eu [322] !Dtu aU.^ubebenflid^em 3d)autcln. ^)enn ^oettein, ^aft nie mid) erzürnt, l^aft fein ein,^i(^ee ^fjünnc^m uerle^t
5^ein ein^icje^v ,Oaid)en l^aft bu oerfengt 3lm ^ug' meinem Zofyx^ ^^Jolüpl^emo^, Unb ^ic^ fjat niemalc^ rat^enb befdiü^t Die OJöttin ber ^(ug^eit, ?5aUa* ^tl;ene.
2((fo rief ^^^ofeibon Unb tauchte juröcf in'g 3Jleer; Unb über ben c^rcbcn <Seemann^n)i^ l-'arfiten unter bctn 'Iiniffer :^imp[)itrite, baö plumpe 5*tfcf)tt)ei6, Unb bie bummen ^öd^ter bei^ ^^ereu^.
71.
^erangebömmert tarn bct ^6enb, SBilber tofte bie glut^, Unb id^ fa| am 6tranb, unb fd^oute S)cm weisen Xanj ber Söetten, Unb meine ^nift frfjwoff auf wie ba^ 'üJiecr, Unb fel^nenb ergriff mid^ ein tiefet ^mniel^
bir, bu ^olbe« SBilb, ^ae^ überaQ mic^ umfc^meit, Unb überatt mid^ ruft, Ueberau, überatt,
3m <Saufen be^ ^inbe^, im Traufen bei^ S^eetd, Uitb im @eufsen bet eigenen Stuft.
166
!0ltt (ctd^tem dioi)x fc^rieb id^ in ben 6anb; „Signet, id^ liehe ^td^!" IS böfe eilen er c\ offen fic^
lieber ba^ fü^e ^efenntniß, Unb löfdj^ten auö.
[324] ^erbred)hd;e6 ^'Holjr, ,^erftiebenber ©anö, 3erflie^ettbe Spellen, Gud^ trau' id^ nic^t me^rl 20 $)er Gimmel wirb buntler, mein §erj wirb roilber, Unb mit ftarfer $anb, aud ^noegd Si^älbem ^ei^ id^ bie ^öd^fte ^anne, Unb taud^e fie ein
3n bei 2(etna^ glül^enben 6d^(unb, unb mit foCd^er SS ^eucrgetränften 3^iefcnfeber
^tei6' id^ an bie bunfte ^immeldbedfe:
3ebn>ebe Slad^t lobert aföbann S^DYt oBen bie emtge ^(ammmfd^rift, so Unb oDe nac^roac^fenbe Snfelgef^ted^ter Sefen jaud^s^^ $immeUn»orte:
„Slgneg, id^ Hebe
Z)a$ 3}leer f)at feine perlen, ^er Gimmel f)at feine ^teme^ 2(6er mein ^erj, mein ^erj, SKein ^ei^ fat feine Siebe.
®tofi ift boS SOteev unb ber Gimmel, ®od^ größer ift mein ^erj, Unb fd^öner afö Herten unb ©terne 2eud;tet unb ftta^U meine Siebe.
Ä
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167
5toinm an mein ^to^ed ;
SKein $etg itnb ba^ ÜO^eer unb ber Gimmel
Serge^n doy lauter 2ie6e.
[826] iln bie blaue MimmeUbede, 2Ö0 bie fd^önen 3tcnie blinfen, SD^öd^t' id^ preffen meine Sippen, ißteffen roilb unb ftünnifd^ n^einen.
Sene Sterne ftnb bie ICugen SRmer Sie^fteti, taufenbfältig @d^imntem fte unb ^iiüjsen fveunblic^, 3(u^ ber blauen $imnte(dbedte.
'iRad^ ber blauen ^immel^berfe, ^fta^ ben 5lugen ber ©elicbten, $eb' id^ anbad^t^ooH bie ätnne, Unb id^ (ete unb id^ flel^e:
§olbe Hugen, ©nabenUdJter, D, befeligt meine @ee(e, Sa|3t mid^ fterben unb erroerben @ud^ unb (tuxm ganjen Gimmel!
[827] ^ud ben ^imntetdaugen brofren, $aKen sittemb lid^te ^nlen ^rd^ bie 9lad^t, unb meine Seele ^e^nt |id^ (ieiemett unb n>eiter.
0, ^^t ^immeföaugen bro(en! äBeint (Slud^ ou^ in meine Seele, S)a^ t»on lieben Stementl^Yfinen Ueberflie^et meine Seele.
168
(^tngeiüiegt von WlcmmeUm, Unb von träuinenben ©ebanfen Sieg' id) ftiir in ber .^ojüte, *o 3n bem bunfeln aBmfditette.
^urd> bie offne 2ufe fd^au' iA Proben ^od^ bie Reffen Sterne, 2)ie geliebten, fü^en ^ugen ^ieiner füjjen Vielgeliebten.
« [828] ^Die geliebten, füfeen klugen
'^ad)cn Uber meinem Raupte, Unb fie fitngen unb fie roinfen 2luö ber blauen ^limmelebede.
Jttacj ber blauen .^immcrebecfe 50 ©djtttt* id^ felu] lauge Stunben, W ein meiner i)iebelfc5Ici;er SKir Per^üttt bie lieben klugen.
5(n bie bretteme Sd^if^tvonb, mein träumcnbe^ ^upt liegt, 55 5^ranben bie Seffen, bie »ifben Sellen. Sie raufc^en unb murmetn 9Kir ^eimlid^ in '6 übt: .»et^örter ©efellc!
^ein 2lrm ift fura, unb ber {^immel. tfl weit, UnD bte Sterne btoben fmb feftgenogelt, ^ergcbltc^eg Seinen, ijergeblicBeg ®wfm, 3)0« «efte n^äre, bu fd^Kefeft ein,"
♦ »
[829] ©« träumte mir imn einer meiten ^ttibe, Jö^ett öberbecft von meifjem, meinem Scbnee,
it V N ic^ begraben,
uni> fc^lief ben emfam falten ^obe^fd^laf.
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109
^od^ broBen au§ bcm bunfcin i^immcl fd;auten .ncruiUii auf mein ©rab bie ©temeiiaugen, 2)ie fü^cn iiMu^en! unb fie Qldu^ten fieglSKift Unb rui^ig Reiter, aber Doüer £iebe.
Ylll.
G'i auUIjCt bei '3tiu"m, Unb er peit)d;t bie Jl'eU'n, Unb bic ^i]e(len, tuuUjfd^äutttcnb unb büumtnb, 2^ürmen jid; auf, unb e§ rougcu leBenbig ^ie weisen 9Bnffer6eii^t, Hnb ha§ sSdjiffkin erüimmt fie ^afti(^ mü^fam, Üub plö^lid^ ftür^t f)ina6 3tt fd^warje, roeitgä^nenbe glutl^abgrünbe —
äRitttet ber @0ön|ieit, ber Sd^aitmentftiegenen !
ntetnev!
^on flattert, letd^enwtttemb, S)te lüetjc, gefpenftifd^e ^J}löoe, Unb roe^t an ben ?Ö^aftbaum ben <B^mhd, Unb (ed^jt, oott grajsbegier, md) bcm 3)iuub, 2)er vom dMjm beiner ^üd;Ui citout, [331] Unb lednt nari) bini ,<oer^en, bein Giifcl, bei llciue v^d^aU,
^ergebeniS mein bitten unb ^ein fftufm verl^ottt im tofenben ^tvm, 3m &^lc4mm ber SSinbe; 6$ j&rau^t unb pfeift unb praffelt uitb ^eult, 9Bte ein %oU^m^ Sönenl Unb 3n)ifd^enbur(^ ^ör' tc$ t>emel^6ar 2o(fenbe ^arfenlaute.
170
©el)n|uct)tun(t>en @efang, (Seelen^d^mcl'^ctib unb feelenjmei^enb, Unb ic^ erfmne bie Stimme.
gern an fd^ottifd^er $Ve(fenfüfte, 2Bo ba§ graue ©djlöjilein l^inou^ragt lieber bie branbenbe 6ee, ^ort am j^od^geiDöibten geufter, ©te^t eine fc^öne, franfe %xau, 3ortburd)]ui)ti(5 unb TttarmorBra^, Unb fie fpicft bie ^arfe unb fingt, Unb ber '^IiMnb bur^n)üf}(t i^rc langen &oätn, Unb tmc[t i[)x bunfle^^ Sieb Ueber ba^ n>eiter ftürmenbe ^eet.
IX.
^ll^eere^fttCfe! Sf)re (Strafen ^irft bie ©onne auf bat» 'iöaffer, Unb im mogenben r55efcf;meibe ^ie^t ba^ (id^iff bie grünen gurc^en.
S3e9 bem Steuer liegt ber SBoot^mann, 2(uf bem Baud^, unb fd^nard&et leife. Sep bem !Dlaft6aum, feec^elflicfeub, Äauert ber bet^eerte Sd^ifföjung.
^)inter*m 3d)uui^e feiner 2i>angen ^\)xüi)i e§ rot^, me^müt^iig f^ndt e^ Um bag breite SKaul; unb fdjiiicvUid; 6d^au'n bie großen, fd^önen ^u^eu.
[888] S)cnn ber ©apitän ftel^t «or i^m, Xohi unb flud^t unb fd^ilt i^n: Spi^bub. „Spi^bub! einen gering ^aft bu ber ^onne mir gefto^ten!"
171
50ficere«ftiac! 2(u^ ben S^cUcn ^aud^t l^eroor ein flugtö ^tfd^letn, Sl^ärmt ba$ ^öpfd^en in ber ©onne, $(Qtf(l^ert luftig mit bem (^toängd^en.
S)oci^ bie 9}?öoe, au^ ben Süften, <5cl^ie§t l^erunter auf ba^ gifd^Iein, Unb ben rafd^en diauh im (Bd)mhd 6d^n)ingt fie fid^ ^inauf in'i^ )ölaue.
X.
Sd^ a(er lag am 9lanbe bed 6d^tffed, Unb fd^aute, tväumenben 3(uge$, ^inoB in ba$ fpiegelKare äBaffer, Unb fd^aute tiefer unb tiefer —
8t« tief, im SRecreegrunbe,
9[nfang« mie bSmmombe 9le6el,
9ä>0(^ aVmäl^Iig farSenBeftimmter,
ftird^enfuY»|>e( unb 2:f)ürme fid^ geigten
Unb enblid^, fonnenflar, eine 9an5e @tabt,
^rtert^ümlic^ niebertönbifd^,
Unb ntenfd^enbelebt.
S3ebäd;ti9e 9JUinner, fci^u»arjbemäntelt,
Tlit roeifjen .^ale^fraufen unb ©^renfetten
Unb langen SDecjen unb langen Öefid^tcin,
©d^reiten, über ben rotmmelnben "D3iar!tpla^,
[B35] 5^ac^ bem treppenFjoIjen 3iat(;^auf',
2Bo fteineme ^ai)ferbilber
2ßac^t l^alten mit Sc\)iQX unb ©d^roerbt.
Unfenie, uor langen .f)äufer=9iei^'n
VSlit fpiegelbfanfen genftem,
©tel^n ppramibifc^ befdjnittene Sinben,
Unb uninbeln feibenrau|d;enbe Jungfrau 'n,
@in gülben 35anb um ben fd^lanfen Seib,
S)ie ^lumengefid^tev jittfam umfd^loffen
172
25 35on fcftinar^en, fammmm ^ü^d^en,
Söordue l>ie l^orfcnfüffe hcrporbringt.
^unte (')efe(Icn, in ipauijd^er Xxaä^t,
Stoi^ireu pohiSer unb nidm.
bejahrte %aucu, «o braunen, üet|d)o(hTen G)cuHinbcrn,
©efangbuc^ unb ^tofenfran^ in ber ^anb,
(Eilen, trippefnben Bdjvhi^,
^ad) bcm i^roften ^ome,
(^etriebai ron ^jlocfengeläute 85 Unb rauf(^ent)em Drgeiton.
S^ici^ felbft ergreift bed fernen Mongd
@e^etnmi^oIIer ©d^auer,
UnenbKd^ (Seinen, tiefe SBe^mut^
©efc^leid^t mein §eri5, 40 3Retn fowmge^eilte^ ^er,^;
[336] mix ift al^ mürben feine ^un'i>cn
35on lieben l'ippen nufc^efü^t,
Unb t[)atcu 11)1 CD ci bluten,
^ieifte, rot()e ^'ropfcn, 45 I!:ie lang unb lanijiain nicberfaÜ'n
2Iuf ein altcv i^au^ bort unten
5ln ber tiefen i^ieerftabt,
3(uf ein a(te6, f)od;tu'öie6e(teö .*oau^, melandjolifd) mcnfcf)en(eer ift, 60 9^ur baji am untern gcujter
ßin 5)?äbc5en ftfet,
Ticn Aopf auf ben 5(rm i^1tül3t,
2l.^ie ein avmee, nercT^cffenev .^inb —
Unb ic^ tenne bic^ armee, oergeffened fiinb!
55 So tief, fo tief alfo
SerftecHeft bu bi4 vor mit, Sud ftnbifc^er Sanne, Unb fonnteft nic^t me^r ^tnauf, Unb fageft fremb unter ftentben Seuten, ^ünf^unbert ^a^re i<m%,
A
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Seemeilen x^, bte @eele ooK &xm,
Stuf ber ganaen (^be bid^ fud^te,
Unb immer bid^ fud^te,
^ Smmer^eliebte,
<Du Sängftoerlorfne,
[887] ®nbIidS>9efunb€tie, —
()a6* bic^ gefunben unb fdjmie wiAcr S)ettt füfee« aJcfid^t, 5Die flugen, twiteii Äugen, 3)a§ liebe Säd^eltt — Unb nimmer VDiU bid^ löiÄer »erlaffen, Unb id; fomme f)xmh ju bir, Unb mit ausgebreiteten Ätmen etürj' id^ ^inab an bein ^erj —
SCbcr jur redeten Stii nod^ ©tgriff mid^ bcpm ^& ber Kapitän, Unb gog midj t)om ©d^iff^tanb, Unb rief, ärfterKd^ lad^b: mtov, fmb ©ie be« Teufel«?
XI.
^(eib' in beiner ^^Dieeveötiefe, 9Öaf)nfinniger ^rauni, ^er bu einft fo mand;e "Mdjt g)^ein §er,^ mit falfd^em ©lud gequält i)a\t Unb jeV; at^^ ©ee-'öefpenft, (Sogar am ()eUen ^ag' mid; bebroI)e[t — ^leib' $Du bort unten, in Gmigteit, Unb id^ werfe nod^ ju bir tjinab M meine ©d^merjcn unb (Sünben Unb bie ©djettenfappe ber :if)orI)eit, ^ie fo lange mein §aupt umftingelt, Unb bie falte, glei^enbe (Sc^langen^aut S)er J^eud^eiei^'^
174
^te mir fo lang' bie 6eele umiQunben, 16 3)ie franfe ©eete^
[339] Unfdige Seele — ^oifjo! ^oif)o\ 3)a bmntt bet SBinb! 2)ie €egel auf! Sie fl<ittem unb fcptoeO'n; 20 Ueber bie (tilCt>etberbßd^e f^Iäd^e (Eilet bad ed^iff,
Unb 9& jaud^jt bie befve^te ©eele.
[340] XII.
jinievvii*
§ocf; atn -^intmef ftanb bie <Sonne, 3Son raci^cu ii^cifm umwogt, ^t)a§ 3)leer uiar ftiU,
Unb finnenb lai] icf) am Steuer be^ Sd^iffe^, 6 2räumerifc^ finneub, — unb ^alb im Sßad^en
Unb ^al6 im 6d^(ummer, fd^oute Qfyd^iu^,
^Den ^cilanb ber 2öelt.
3m n^aHenb vmim ©emanbe
©anbeU* er rtefcngroj 10 Ueber Sanb unb ^eer;
rächte fein §aupt in ben ^tmmel,
3!)ie ^änbe fteeSte er fegnettb
Ueber Sanb unb Wm;
Unb aB ein ^er^ in bet ^9nift 16 ^rug er bie Sonne,
^ie rot^e, flammenbe Sonne,
[341] Unb bad rot^e, ^ammenbe Sonnenl^et}
®o| feine ®nabenftra^Ien
Unb fein l^olbe^, liebfetiged Sid^t, so Srlettd^tenb unb n)&menb,
tteBer Sanb unb 9leer.
C>3locfeTtf(änge jogen fe^erlid^ ^in unb ^er, ^ogen wie Sd^wäne,
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175
2(m SRofenbanbe, ba^S gleitenbe Schiff, Unb .^ogen es fpielenb an'^ grüne Ufer, ^0 Tlm^djm iDoljnen, in ^od^öet^ürmter, ^lagenber ^Stabt.
O ^eben^tmtnbev! 9Bie fHU bie @tabt!
ru^te ba« bumpfe ©eräufc^ ^cr fdjraa^enben, f^tofllen ©croerbe, Unb burc^ bie reinen, ^affcnben ©trafen
Sogen '3Jieufci^en, roei^gefleibetc,
'^^alm^roeig^tragenbe,
Unb wo \xd) S^ci) begegneten,
©a^n fie fid^ an, oerftdnbni^innig,
Unb fc^auemb, in iiicbe unb fü|er Öntfagutlö,
Äü^ten fie fid^ auf bie Btime,
Unb f (Rauten f)inauf
^ad) be^ §ei(anb^ eonnenfjer^en,
[342] ^as freubig oerfö^nenb fein rot^eö Slut
^inunterftra()lte,
Unb brei)malfelig fprac^en fie:
OJelobt fep Sefu (S^riftl
*
^ätteft bu bod^ bied XvaumbiCb erfonnen, 2öa^ gäbeft bu b'rum, ©eliebtefter !
3)er bu in Äopf unb Senben fo i^ma^,
Unb im ©lauben fo ftarf bift,
Unb bic 5Dre9falti9feit e^reft itt einfoft,
Unb ben 9topd tinb ba^ ^reu$ unb bie $fote
»er l^o^en ©önnerin taglic^ füffeft,
Unb bi^ ^inaufgefrömmelt l^oft
3um ^ofrat^ unb brnin gum Suftijrat^,
Unb enblid^ sunt 9lat^ be9 bev SHeetenrng,
^n ber frommen Stobt,
ffio ber @anb unb ber ©tauben hlü^i,
Unb ber ^eiligen ©prea gebulbige« ffiaffer
176
a)ic ©eelcii wäfd^t unb hm S^cc »erbünnt — ^ötteft bu boc§ bieg 2:raunt5i(b erfonnen, 60 @e(ie(teftfr!
SHt trügcft c«, ^ö^eren Orte^, mattt,
SJcrfd^roämme ganj in %nha^i unb 2)emut§,
Unb bie ^od^erlaud^te, 66 5ßcr?iücft unb roonneBebenb,
3(infe Betenb mit bir auf'^ ^nie,
Unb i^r ^Tuge, feiig ftraf^Ienb,
3.^erf)ie^e bir eine ©e^alt^ulage
^Non r}unbert X^afern ^'reuftifcf; Gouvant, TO Unb bu ftammeltcft fjänbefaltenb :
moht fep Öefu Q^x\\t\
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1826.
im] JMe m«i»i(nn0.
SDlotto: atcnopJjon'Ä Änabafi« IV. 7.
I.
X^alotta! X^ataita!
®e9 mir gegrüßt, bu mx^ 93?eer! ©e9 mit gegrüßt jel^ntaufenbiiial Äu« iauc^^enbem ^er?<en, 3Bic cittft bidj 5egriiftten ^e^ntaufenb (55ried^cnr}er5i'n, UngU<!6efäntpfenbc, f)cimatf)üeriunäcnöe, SBcltberü^mte ©riidjciiljcrjen.
wogten bie gtut^cn, <Sic TnogtCtt «nb brauftcn, S)ie 6onne gog eilig herunter ^ie fpiclenben StofenRi^er, [344] ©ic aufgefd^eud^ten SRöDenaügc glatt€rten fort, Icmtfc^repenb,
ftampften bic Stoffe, e0 «irrten bie Schübe, Unb weithin erfdjoa e«, wie ©iege^ruf:
liHentnrdMikiiule a«« 18. u. 19. Jahrli. 27. i o
178
SSie (Sprad^e ber ^eimatj^ voufd^t mir betn äBaffer, 20 9Bte ^röume ber ftinbl^eit fe^' id; flimmern %uf betnem mogeiü^en SBeEetigebiet, Utib alte Sriim'rung er^ö^It mir auf d neue, Sßon oS, bem lieben, ^errlid^en Spiel.^eug, ^on äff ben blinfenben ^Mf^m^t^^abm, 85 $on aH ben rotten (^oroIlenBäumen,
©olbfifc^c^cn, perlen unb bunten 3)Ju)c^e(n, ^ie bu ßc()eimnif5üoII beroa^reft ^ort unten im flauen .^riftaUIjaus».
C! n)ie ^ab' td^ gefd^mac^tet in ober ^rembel 80 (^ieid) einer melfen ^lume
Qn be^ ^otantfer^ bled^emer ^a?)fel,
Saß mir ba^j -Ocr^ in ber $ruft;
Tin ift, ah fa§ ic^ rointertange,
(^in Aranter, in bunf(er ^ranlenftuBe, 80 Unb nun uerlag id^ fie plö^ltc^,
\94&] Unb blenbenb {ira^lt mir entgegen fd^maragbne §^Ung, ber fdnnengemedtte,
Unb ed raufd^en: bte mei^ Slüti^enbäume,
Unb bie jungen SUtmen fd^ouen mtd^ an, 40 9lit bunten, buftenben ^ugen,
Unb ed buftet unb fummtv unb at^imet unb lad^t,
Unb im (lauen Gimmel fingen bie SBöglein
Sl^alatta! 2:i^alatta!
^u tapfcree> ^^lüicf^uijtier^! 46 2Bie oft, uiie bitteroft
'iiebränc^tcn bid; beö üioibenvs Barbarinnen l
2(u^ Qro^en, ficgenben i}(uc^en
^Bd;offen fie brennenbe Pfeile;
Tili frummgefc^liffencn $Öorten 50 T^ro^ten fie mir bie öruft §u fpaltai;
mit ^eilfc^riftbiaetd ^erf^Iugcn fte mir
^ad arme, betäubte (Mjivn —
Vergebend l^ielt id^ ben ^ilb^ entgegen.
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:l>fei(e ^ifc^ten, btc öteSe frad;ten, Unb von be^ 9?orbenc^ Barbarinnen 35>arb ic§ geöi-angt 6i» an » Ojieer, Unb fretjaufatfjmenb bco^rüjs' i(§ ba^ ^eer, ^aö liebe, rettenbe 9Jker,
II.
S)umpf liegt auf bem 3)ker' ba0 @en)itter, Unb burd^ bie fd^wai^e Solfenmanb Suii ber sodtge äSetterftval^I^ S%af(^ auflett(§tenb unb tafc| oerfc^mtnbenb, aSie'tt SBif aud b<m Raupte ftroniond. Ue6er bad »üfie, niogenbe SBaffer SBett^tn xoUm bie 2)onner Unb ffmngen bie weifen SeSenroffe, 2)ie Sovead felSet gesengt ÜRit bed ®di^if)on9 ret^enben Stuten, Unb ed flattert ängftlic^ boS 6eeget)öge(, SBie ®(l^citten(ei(||en am 619$, ^ie Sl^aton abmted oom nö^tlic^en fio^.
äCtmed, luftiges 8c^ifflein^ 2)ad bovt bai^intan^t ben fd^Kmmften ä^on^! Xeolttd fd^icft i^m bie flinfflen ©efelTen^ nif] S)ie wilb onffpielen ^um frof;ncl^en Steigen; ^er ®tne pfeift, ber Änbre Bläft, ©er dritte ftreic^t ben bumpfen 8rumni6i^ — Unb ber fd^nianfenbe @eemann fte^t am €>tetter, Unb fd^aut Beftönbig nad^ ber 33u^ole, 2)er jittemben Seele be^ 3d)iffe^, Unb ^ebt bie .Oänbe fkljcuo ^utn §immel: D rette mid;, :iiaftcr, reifiger §elb, Unb >Du, Kämpfer ber gouft, ^:poU;öcu!es^I
12*
180
III.
Hoffnung unb Siebe! 5lüee jertrümmert ! Unb ic§ felber, gleich einer Seid^e, SDie grottenb ou^geroorfen baö 53ieer, Sieg' id^ am ©tranbe, 2tm oben, tdijUn ©tranbe. 5ßor mir moget bie Safferroüfte, §inter mir liegt nur Kummer unb (!(enb, Unb über mid^ Ijin gießen bie SBolfen, ^ie formlos grauen ^öd^ter ber Suft, ^ie au§ bem 5!}leer\ in 9Zebeleimem, ^a^ 2öaffer fd^öpfen, Unb e^ mü^fam fd^leppen unb fd()leppen, Unb e^ mieber üerfd;ütten in'ö '33ieer, Gin trübet, langroeil'ge^ ©efd^äft, Unb nu^lo^, mie mein eignet Seben.
[349] ^ie 2öogen murmeln, bie 93iöüen Sllte Grinn'rungen melden mid^ an, 5öergeffene träume, erlofd^ene ^^ilber, Quaboa fü^e, taud^en ijerpor!
lebt ein 3ßeib im ^^orben, (Bin fd^öneg 3öeib, föniglid^ fc^ön. $Die fc^lanfe B^preffengeftalt Umfd^liegt ein lüftem rceifee^ ©ejüanb; $Die bunfle SodtenfüUe, 2öie eine feiige 9kd^t, ergießt fiel) SSon bem ^o^en, fled^tengefrönten Raupte, ©ie ringelt fic^ träumerifd[; fü^ Um bag füfee, blaffe 5(ntli^; Unb au^ bem fü^en, blaffen Slntli^, ©ro^ unb gewaltig, ftraljlt ein 'iluge, 3öie eine fc^n)ar,^e Sonne.
D, bu fd^n)ar,^e (5onne, mie oft, ©ntjüdenb oft, tranf id^ au^ bir
181
^ie njtlben Söegeift'rungsflammen,
Unb ftanb unb taumelte, feuerSerdufd^t — as
^ann fc^roebte ein taubenmilbeö 2äd§e(n
Um bie ^oc^gefd^ür^ten, ftolj^en Sippen,
Unb bie ^od^gefd^ürjten, ftol^en Sippen
[350] ^aud^ten Sorte, fü^ n)ie 3)^onblid^t
Unb jart roie bcr ^uft ber ^ofe — 40
Unb meine «Seele er^oB fic^
Unb flog, wie ein ^or, hinauf in ben Gimmel!
©d^roeigt, il^r SBogen unb Wtbvml 58orü6er ift Slffeg, ©lüdf unb Hoffnung, Hoffnung unb Siebe! liege am Soben, 45 ©in über, fc^iffbrüd^iger iRann, Unb brürfe mein glü^enbe^ 2lntli| Qn ben feud^ten 6anb.
[»!] IV.
3)ie fd^öne 6onne
5ft ru^ig ^inaSgefttegen inö -U^eer; ä)ie roogenben SBaffer finb fd;on gefärbt ^on ber bunfeln D^ac^t;
Jtxix noc^ bie Slbenbröt^e s
Ueberftreut fie mit golbuen Siebtem,
Unb bie raufc^enbe Jlut^geroalt
drängt an'^ Ufer bie meinen 2iJellen,
2)ie luftig unb ^aftig l)üpfen,
SÖie mollige Sämmer^eerben, 10
2)ie Slbenbö ber fingenbe Hirtenjunge
^ad^ Hau[e treibt.
aSie fd^ön ift bie Sonne! &o fprac^ nad^ langem B^mx^m ber ^mtnb, S>er mit mir am ©tronbe manbelte, is
g!52] Unb fc^erjenb ^oXb unb ^alB mel^ütl^ig erfid^ert' er mir: bie ®onne fet;
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Gine fc^öne %xau, bie ben alten 9!Reergott
2Iu^ (Sonuenienj ge^eurat()et ; 20 ^^age^ über roanble fie frcubig .
2(m ^o{)en §tmmel, purpurgepu^t
Unb biamantenbli^enb,
Unb aKgeUebt unb aßberounbert
^on allen 2öeltfreaturcn, 25 Unb alle ^Öeltfreaturen erfreuenb
mit i^ree 53Ii(fe6 2xd)i unb ©ärme;
SIber beö 3(benb^, troftlo^ ge^^roungen,
Äe^re fie lieber ,^urücf
3n ba^ feud;te §au^, in bie oben 2(nne 80 2)e§ greifen töemaf)[6.
©laub' mir — fe^te ^in^u ber greunb,
Unb ladete unb feuf^te unb ladete ipieber —
^ie führen bort unten bie ^^ärtlid^fte C^^e!
(Sntraeber fie fd;rafen, ober fie ^anfen fid;, 85 ^a^ ^oc^aufbrauft ^ier oben bas 33iccr,
Unb ber ©d^iffcr im ^^ellengeräufd^ e^ ()ört,
aßie ber STlte fein 5öeib au^fd^ilt:
„^unbe 9Jle^e be^ SBeltaEö!
©tra^Ienbu^lenbe ! 40 S)en gan.^en 2^ag glü[)ft bu für 2(nbre,
[353 1 Unb 9kc^t#, für mid;, bift bu froftig unb mübe!"
'^ad) foId;er Öarbinenprebigt,
i>erfte{)t fid;, bricht bann au§ in ^^ränen
2)ie ftol,^e ©onne, unb flagt if)r Glenb, 45 Unb flagt fo jammerlang, ba^ ber ^Oieergott
^Uö^Iic^ üer?;meifIung^t)olI au^ bem 53ett fpringt,
Unb fc^netl nad^ ber 93kereefläc^e f|erauffd;n)immt,
Um Öuft unb ^efinnung fd^öpfen.
— 3o fa^ id^ i^n felbft rerf [offene Dkd^t 60 iBiö an bie ^^ruft bem 2)leer cnttaud;en. Gr trug eine ^adc von gelbem glanell, Unb eine lilienmeifee ^3kd)tmü^', Unb ein abgercelftc^ öefic^t.
188
[854] V.
5(benb(id; blafjer tütrb e-i am Mmc, Unt) ein) am, mit feiner einfamen Seele, 8i^t bort ein Tlam auf bcm faf)(en (Stranb, Unb fd;aut, tobtfalten ^üde», ()inauf
5Racfi bev meiten, tobtf offen ^tmmclewölbung, s Uno |ct)aut auf ba^S meite, loogenbe ^eer, Unb über bag» ipeite, n)ogenbc 2Reer, 2Öie Süftefegler, ^ief}n feine (Seufzer, Unb feliren mieber, trübfclic^,
Unb Ratten Dcrfdjtofi'ett o^efunben bod lo
SÖorin fie anfem rooüten —
Unb er ftöf)nt fo laut, bafe bie weisen Mönm,
^ufgefc^eud^t ou^ Kfen fanbigen ^eftem^
3^n ^eerbettmeif' um^aUem,
Unb er fprtd^t §u tl^nen bie ia^hm äBorte; u
[355] <S(i^roar^beini9te S8ögel,
50^it meinen glügeln ^[Reer^überflatternbe,
'^lii frummcn Schnäbeln (Seemaffcr=faufenbc,
Unb t^ranigte^ 9ftobbenfleifci^=frefl[enbe,
©u'r Seben ift bitter raie (5urc S^al^rung! so
aber, ber ©(üdElid^e, fofte nur eüjjegl 34 ^of^e ben füfeen Suft ber $Rofe, {Der ^onbfd^em^gefötterten ffla^ü^oühtnut;
fofte nod^ fü^ere 3oft9''9<xif^^ 9Rtt weiter ©eTi^eh gefüKte; » ttnb baS 3(aerfü|efte toft* id^ : 6ä^e SieSe unb füfled ©eliebife^n.
Sie liebt mid^! ©ie Ciebt mid^! bie ^olbe ^ungfrafi! 3e^t fte^t fie ba^eim, am ßrfet be^ ^oufeS, Unb fc^aut in bie ^ämm'rung l)inou«, auf bie Öanbftrafi', so Unb ^ord^t, unb fe^fnt fid^ nad^ mir — n^al^aftig! ^gebend fpal^t fie uml^ei: unb fie feu^, Unb feuf^enb fteigt |te l^inob in ben (Satten,
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•
Utib nrntibeCt in SDuft tinb SRonbfd^ein, 85 Unb fprid^t mit ben Vhmm, erjäMet t^nen:
9Bie id^, bev ©elieBte, fo liebKd^ bin
Unb fo liebendwütbig — n)al^rl^aftig !
9ta(|l^er im Seite, im Sd^Iafe, im 2:¥aum,
ttmgaulelt fte feltg mein t^euved 9ilb, 40 @ogar beiS 9Rovgen^, beim ^^ftücf,
[856] 9lnf bem glönjenben $utter6robte,
Sie^t fie mein löd^etnbe^ ^ntU^,
Unb fie fri^t auf vox Siebe — roa^rj^oftig !
2(Ifo prallt er unb prallt er, 45 Unb 5n>ifci^enbrein fd^rillen bie 'Sftöim,
Sßte falteg, ironifd^e^ ^id^em;
2)ie 3)ämm*run9gnebcl fteigen l^erauf;
3(ud violettem ©emöß, un(;eim(td^,
©d^aut ^crror ber gra^gelbe iDlonb; 50 ^oc^aufroufd^ bie ^eere§n)ogen,
Unb tief aud l^od^aufraufd^enbem Sleer,
SBel^mütl^ig mie flüftember äißinbgttg,
^nt ber ®efan9 ber Ofeoniben,
Ser f^dnen, mitteib*gen S&tffofrou'n, 55 Sor auen «emel^mbar bie lieblid^ Stimme
Ser filberpl|i0en $e(eit^@attin,
Unb fie feuf^en unb fingen:
D ^^or, bu 2:^or! bu prtti^lenber %^oxl ^u fummergequälter !
60 ^aJ)ingemorbet finb all' beine .goffnungen, ^ie tänbelnben ^inber beg öer^en^, Unb ad)\ bein ^er,^, bein 3iiobe=^erg SSerfteinert vox ©rarn! [857] 3n beinern Raupte roirb*^ ^a^t,
•5 Unb e§ Juden ^inburd^ bie )6(i|e bed äBo^nftnnd, Unb bu pral^(ft vox Sd^mergen! D ^^or, bu i^or! bu pra^Iertber Zf)Oxl ^al^ftarrtg bift bu wie bein 2l^nf)err, S)er ^ol^e Xitane, ber ^immlifc^fed geuer
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S)ett (Söttem ftal^l unb ben Slenfd^en gab,
Unb ®€i)er- gequälet, ge(fen=gefejfelt,
Olpmpauftro^te imb trotte utib ftö^nte,
2>a^ wir e$ Rotten im tiefen Wim,
Unb i^u i^m famen mit ^^roftgefang.
D %i)ov, bu S^orl bu fmil^tetiber S^or!
^ aber bift o^nmäd^tiger nodj,
Unb eg roäre ücmünftig, bu cl^rteft bte ©ötter,
Unb trügeft gebulbig bie Saft be^ (^lenb^,
Unb trügeft gebulbig fo lange, fo lange,
m Sltla^ felbft bie ©ebulb oerliert,
Unb bie fd^tüere 2öelt oon ben Schultern abwirft
3n bie eroige dlacl^t
€o fd^n ber CSefmig ber Dfeoitiben, Ser fdj|jhien, init(etbigen äBofferfrou'n^ 9id lautere äSSogen i|n überroufAten —
tinter bie SBoIlen 50g ftd^ ber ÜKonb, S gähnte bie Slad^t, Unb fajs nod^ lange im 3>un!e(n unb weinte.
VI.
SoIKKÜI^enber 9Ronb! gn beinern Sid^, SSHe flie^enbed ®o% erglänjt bai» ÜReer; Sie XogedHarl^eit, bod^ bämmrig iiei^ouiert, Siegti^ filer ber weiten €tranbedflöd^e ; Unb am l^eKblau'n, ftemlofen Gimmel ©d^eben bie meinen äSolfen, aSie fobffale ®dtterBiIber Son (euc^tenbem SRarmor.
5^ein, ntmmcmtel^r, ba§ fmb feine SKolfen! ^ ftnb fte felber, bie ©ötter von §ella«, ^ie cinft fo freubig bte Sßelt bel^errfd^ten, Ibo^ \<^i, «erbrängt unb t>erftorben,
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upiv:iiatre Ö^fpenftcr b.U)ii^ie§n
[859] Staimenb, unb fcltfam geUenbet^ l^ad^t' i(| ^9 luftige ^ant^eon, Sie feierlich ftummen, gtou^nl^aft bemegtcn 9*tie)engeftalten.
2) er bort ift tonion, ber ^immelsfönig,
(Edjnceirciß finb bic ^^■)cfen beö Raupte, ' ^ie kiüljinuii, o[i)iiuu^5erfd)ütternben £o(fen, (ix l^ätt in öd .oun^ bai crlofdiciicn ^■^lit5, 3n feinem ©efidjtc lie^i Uiujlüd uuD Öiam, Unb bod; nod; immer ber alte (Stolj.
3) a§ waren beffere S^^^^^f ö 3cu^,
bu bid) f)immlifci^ ergö^tefl 2(n ^nüOcu unb ^pmpfjen unb ijefatomben! ^oc^ awd) bie C^öttcr regieren nic^t eroig, ^ie jmujen lunbrimgen bie alten, 2ßie bu einft fclber ben greifen ^ater Unb beine ^^iianeu-De^ime Derbrängt, Jupiter ^^arriciöa! ^(ud) bid; erfenn* id^, ftof^e ^^ere! ^ro^ all beiner eifcrfüc^tic^en Slnßft, ^at bod^ eine l^lnbre bao QcpicY geroonnen, Ünb bu 5 ift nid;t niefjr bie ^immel^fön'gin, lln? bcin a,rof5ee l^(u(^' ift crftan't, Unb beine iiiilienarme finb trafiioe, Unb nimmermel^r trifft beine ^ad^e ^ie gottbefrud^tete ^w^öf^au Unb ben rounbcrt^ätigen ©otte^fo^n. 1360] Stud^ bid^ erfenn' id^, ^^atTal ^tl)enc! mit ©#irb unb Söei^^eit fonnteft bu td^t Slbroe^ren bae (^Ötten)erb erben ? ^ud^ bid^ ernenn' ic^, aud^ bid^, ^pi^robcte, @inft bie golbene! j^t bie fUbeme! 3«)at fd^müdt bid^ nod; immer be§ Cjürtelö Siebrei^; 2)0(i^ gtaut mir l^eintlid^ DOt beiisev ^ön^it.
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lltib mÜV md) bcc^tüden bein gütiger 2(\h, Sie rnitnre gelben, id) ftüf6e innr ^tigft; 9(1^ Setd^ngöttin erf4^<^ft mir,
Sßenug ^ibitina!
9^id;t meljr tnit i^iebe fc^aut uad; biv, ^ort, ber tcf)recf(id)o iHre^. (ic" )d;aia fo tiauvic^ ^^^öbo§ 2Ipoßo, ^er ^wnc^Ihuv G"^? fd)aic^t feine Sep'r, ^ie fo freubic^ eriluiu3cn beim ÖöUerma^l. 3^od) trauriiu'r ^d)aui .^ep^aifto^, Unb unirjrlid^, ber .f>infenbel nimmermel^r %liüt er >>obe'n ine ^ümt, Unb fdjcntt i^'fdjäftici, in ber 'i>erfammUmö, ^en licblid)cn ')ioftar — Unb läni^jit ift etiofd^ unauölDjc^iicf^e (^Uergeläc^ter.
^(!) F)ab' (rud) niemals Cieliobt, (^iötter! ^enn it)it»crn)ärtii^ finb mir bie (^iried;en, Unb ^ar bie !)iÖnier finb mir uerljafu. [361]^oc^ l^eirgcg Erbarmen unb fc^ige^ ^Utl^tb S)iu:ci^|trömt mein $erj, ^Nenn ic^ (^ud^ je|t ba broBen fd^aue, iierlaffene ©ötter, 2^obte, nad^troanbefnbe (Schatten, 9lebelf(^wad^e, bie ber Sinb Derfd^ud^t — Unb menn id^ bebenfe, roie feig tmb wiitbig ^ie @ötter finb, bie (lud^ beftegten, SDie neuen, l^errfd^enben, triften ©ötter, 3)ie ©d^abenfro^ im ©d^f^petj ber IDemittl^ — O ba fa|i mid^ ein bftfleief &coü, Unb bre^ m^t' bie neuen Zeni|>cl, Unb fdmpfen für 0u(^, 3^r alten ®dtter, ^r Sud^ nnb Qk^t ffiM, ambroftfd^ !Red|t, ttnb 9ar fi^uren j^ol^en Sntftren, Sen wt^evgebauten, ben opferbampfenben, rööd^t' id^ fetter fmen unb beten, Unb fle^enb bie Xrme er^en —
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^enn, immerl^in, '^l)X alten ©ötter, §a6t S^r'g and) eF)'mal§, in kämpfen ber ^enft^en, 6tet§ mit ber ^art{)et) ber Sieger geljalten, (So ift bod^ ber ^J^enfd^ gro^mütJi'ger aU S^r, Unb in ©ötterfämpfen ^alt' ic^ e^ je^t ^it ber ^artljep ber bejiegten ©ötter.
[362] Sllfo fprac^ id;, unb fid^tSar enöt^eten Proben bie blaffen Söolfengeftalten, Unb fc^auten mid^ an roie 6terbenbe, ©d^merjenoerflärt, unb fd;n)anben plö^Iic^. 2)er ^onb verbarg fid^ eben §inter ©eroölf, ba$ bunfler ^eran^og; j^od^aufraufd^te ba§ 9)leer, Unb fiegreid^ traten ^ertjor am Gimmel ^ie eroigen ©teme.
[363] VII.
fragen*
STm ?OReer, am roüften, näd^tlid^en !lJleer Ste^t ein ^üngling^^ann, ^ie SBruft üoII Sße^mut^, ba§ ^aupt ooll 3«>eifel, Unb mit büftem Sippen fragt er bie Söogen :
„D löf't mir bag $Rät^feI be^ Sebent, ^ag qualooH uralte Sflät^fel, Söorüber fd^on mand^e §äupter gegrübelt, ^äupter in §ierogIt)p^enmü^en, §äupter in Xurban unb fd^roarjem 33arett, $erüden^äupter unb taufenb anbre 2(rme, fc^roi^enbe ^enfd^en^äupter — ©agt mir, roa^ bebeutet ber ^enfc^? 22io^er ift er fommen? 2öo ge{)t er ^in? 2Ber roo^nt bort oben auf golbenen Sternen?"
[364] @g murmeln bie SSogen i^r ero'ge^ ©cmurmel, @« roe^t ber Sßinb, e« fliegen bie 2öolfen, 6^ blinfen bie Sterne, gleichgültig unb falt, Unb ein 9^arr roartet auf 2lntroort.
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[365] ViiL
66 fommt ein ^^ogel g^flo^oi am '.hkiiai, fliegt Cicn Cum, bor öftlic^ Qktrtentjeimatt), ^0 ^pe^eie^en duften icnD toot^fcn, Unb $almen roufc^en unb :^miiitqi fuj^Utt — » Hub jUegenb ftngt Ux ^Sunbetoodd :
..Hie liebt i^n! n-: l-eb: ibn' 3ie trat;: fein ^ilbniB im flcmcn \xT;en, Und tragt e$ fuB unb ^etoUu^ mborgen« Unb roei^ es felbft nic^t! 2(ber im Traume ftef)t er ror i^r, ^ie bittet unb roeint unb ta^ feine ^anbe, Unb ruft fäncn Atomen, Unb rufenb eniMi^t fte unb liegt erfc^nxtai, Unb reibt ftc^ Dencunbert bic fd^dnen Mxutm — u Sie Utbt i^, fte liebt i^n!"
[866} 91m SRaftbaum gelernt, auf bcm (oben ^aM, iStonb i4 unb (ort* tc^ bed Sogele ©efon^. Sie f(^n)ar5grüiie 9bffe mit ftlbonen SRo^en, Sprangen bie metfi^efräufelten SkSen, m SNe (Sd^moncn^üge fc^iftten notüber, 3Wit fc^inmtemben B€%dn, bie ^xlgolonbcr, 2)ie ferfen iRomabcn ber S^orbfee; Ueber mein ^^auDt, im eroigen ^3lau, ^inflattertt rcciBt^^ f>^cn}ol{ f.* Unb ;ri.::iatL D;c canac Bonne, ^ic ^Kc'u ^Cc .{"Mmmde, Die fiiuTMübenbe, ^ie freuDüüU ud) im WUer befpicadtc; Unb §imincl unb -Dieer unb mein cujnee ©rti)nten im ^a(S^haÜ: 8ie liebt i^n! )ie hebt i^n!
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[367] IX.
©lücflic^ ber Warn, ber ben ßafen me\d)t f)at, Unb ()intcr fid; (ie§ ba^ ^teer unb bie (Etürme, Unb je^o mann unb ruf)ig fi^t 3m guten diatißkUex ju ^öremen.
6' 2öie boc^ bie Si^elt fo traulid^ unb lieblic^ 3m SRömerglaö fid; luieberipiegelt, Unb me ber luogenbe -Otifrofo^imu^ Sonnig hinabfließt in'§ burftige .^er,^! Me^ erblicf' id; im ma^,
10 5I(te unb neue ^^ö(fergefd;ici^te,
2^ürfen unb öriec^en, §egel unb ©an^, 3itronenn)äIber unb 2öad;tparaben, JÖerlin unb Sd^ilba unb ^uni^ unb Hamburg, ißor allem aber ba« ^ilb ber Öeliebten,
16 ^a^ (Sngelföpfd^en auf St^einroeingolbgrunb.
[368] D, mie fd^ön! mie fd;ön bift bu, Geliebte!
^u. bift loie eine 9<ofe!
^\d)i me bie 3Rofe üon Sd^ira^,
^ie ^afi^befungene ^kc^tigaHbraut ; 20 S^id^t rcie bie S^ofe von ©aron,
^ie heiligrotl)e, propl^etengefeijerte ;
^u bift roie bie 9iof' im Dkt^efeller ju Bremen!
^aö ift bie 3^ofe ber S^lofen,
3e älter fie rairb, je lieblicher blii^t fie, 26 Unb i^r i}immlifd^er ^uft, er ijat mid) befeligt,
@r ^at mid^ begeiftert, er ^at mid; beraufdjt,
Unb l)ielt mid^ nic^t feft, am (Sd^opfe feft,
^er ^at^öfellermeifter oon iöremen,
3d; märe gepurzelt!
80 ^er braue 93?ann! luir fafien beifanimen Unb tranfen n)ie trüber,
V
V
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Sir fprad^en oon l)o\)m, ^etmlic^en fingen, 2Bir feuf?iten unb fanfen und in bie 3(rme, 11 nb er ^at mic^ 5cfe()rt ^um ölauben ber Ste6e, tran! auf ba^ ^o^I metner 6itterften g^eiitbe, Unb allen fd^lec^ten $oeten tiergab td^, SQie einft mir felller oergeBen \oU werben; 34 tomU Dor Slnbad^t, unb enbltd^ Srfd^toffen fi($ mir bie Pforten be^ ^ettö, 9Bo bie stvölf 3(pofteC, bie l^rgen ®tüc!fäffer, 4o [869] ©d^roeigenb preb'gen^ unb boc^ fo oerftönblic^ pr alle Völler.
Da^ fiiib 'Diänner! Unfc^einbar oon auftcn, in f)öru'rnon 'Köcflein, Sinb fie oon innen |cf;öner unö loudjtenber, 45
2) enn aü bie ftol^en !ileüiten bcö ^cinpel^, Unb hc?" .C^erobeä 3;^rabantcn unb Aöfiinc^e, ^ie ßolt)c^c|d)miicften, bie purpurgeUeibeten — ^ab' \d) bocfj iiinner (\^^a(\t
$tid)t unter ([aw-^ c^emeinen ^^euten, co '3ietn, in ber aüerbcften ^efellfcf)aft, £ebte beftänbtg ber ^önig bed ^immeld.
^olleluja^! 3Bie lieblid^ umwel^n mid^ S)ie $atmen von üBet^ @l!
Sßte bttften bie Sl^rr^en oon Hebron! 55 Sie raufd^t ber 3orban unb taumelt vox greubel — Slucft meine unfterblid^e Seele taumelt, Unb \d) taum'te mit i^r unb taumelnb
^rinc^t niidj ^ic ^vcupc [)inauf, an'c> iiu^öUdjt,
3) ei' biaue ^JiaUjöieUeiuit'i|tev öon ^rcuun. eo
^u braoer 9tat^^fellermeifter von Bremen! ©ie^ft bu, auf ben SDäc^ern ber Käufer fi^en ^ie (Sngel unb finb betrunfen unb fingen; [370] SDie glü^enbe Sonne bort oben 3ft nur eine rot^e, betrunfene ^J?afe^ «s Unb um bie rotl^ Se(töeift=9^afe 2)re^t fid^ bie gan^e, betrunfene Seit.
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[371] X.
äBie auf bem ^be bie ^^tt5e^^|a(men, 5o nDad^fen unb wogen im ^eitfc^cstgeift 2)ie ©ebmdeit.
^6er bie garten GJebanfen ber 2iebc 6 @inb loie luftig bojioifd^enblö^be, StotV uitb hUm 9hmm.
))io\[]' unb Maue Blumen! ^er mümfd^e 3c^nttter ücrrotrft (?ud) alo nu^loi^, ^öljerne ^erbröfc^en iiii^ ^ö^nenb,
10 &Q%ax ber ^abbfe ^2öanbrer,
^en @u'r ^nblicf ergö^t unb erquictt, (Schüttelt ba^ ^aupi, Unb nennt fc^öne^ Unfrout. ^6er bie (änbli(^e Jungfrau,
15 Tic ^ranjeroinberin,
[872] SSerefirt Q\xd) unb pflücft (^ud) Unb fd^müdt mit @ucl^ bie fc^önen ^^m, Unb alfo gegiert, eilt fie jum 2;an3p(a|, 9Bo pfeifen unb (Zeigen (iel^Uc^ evti^en,
80 Ober Sur ftiden Sud^e,
SBo bie Stimme beS Siebften nod^ (ie(H<i^er t5nt Süd pfeifen unb ©eigen»
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Nachlese.
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195
Liebeslieder.
Erste Abteilung. I.
3n Sßaterö ©arten l^ctmlid; ftel)t @itt ^Iümd)cn Iraurii^ unb hkxd) ; ^er hinter '^\d)t fort, ber ^Jrül)lini^ we^t, ^(eic^ ^(ümdnn bleibt immec fo i^ieid^. ^ie bleiche ^^liune fc^oiU s IBie eine fvanfe ^fout.
3u mir Bleid^ ^Iümd;en leife fpvic^t: 2kb ^n[tiLid;en, pflücfe mid^! Qu ''Biümd)m fpred) id;: t^u' id^ mc^t, 3d) pflüde niininermel^i: bid^; lo 3d[^ fud/ mit 3JJü^ unb 3^U^ ^ie ^iume purpurrot^.
aicic^ ^lümd^en fprid^t: (Suc^* l^in, fud^' l^cr, 9tö an beinm füllen Sbb^ 5Du fud^ft umfonft, finb'ft nimmenne^r is 2)ie ^htrne purpurrot]^; ^td^ ahes pjUiifen t^u', bin fo franf mie bu.
18»
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196
©0 lispelt hWxd) '^iümd)cn, unb bittet fe^r, jag* \d), unb pfUid' td^ e§ fd^rtcff. Unb plö^lidj blutet titctn .^er^e n\(j)t mel^r, SDlein innere^ Sluge lüirb ^eÜ. ?(n meine tüunbe ^ruft Mommt ]tiUe ^ngelluft.
II.
S)ic bu Mft fo fd^ött unb rein, 2BunncDotte^ ÜJlagebcin, deinem ^ienfte ganj allein Wibd)t \d) woi)i mein 2eben wei^'n.
^eine filmen 2(euße(ein ©längen milb wie 5ERonbeiJfdJein; §ette Sftofenlicl^ter ftreu'n SDeine votl^m SEdängetetn.
Unb ait? ticincni 5}iünb(^en flcin Sünft'ö Ijeruor unc ^erlenrei^'n; 3)od; ben fcf)önften (5berftein ^egt bein ftiUer ^ufenfd^rein.
gvonunc '^Itinne mag c» fcyn, Si^ae mir biang in '^3 |)er^ Ijinein, 2(1^ id; löcilanb fc^aute bein, ^unneooEeS ^agebein!
in.
(Stnfam Rag meine Setbeti, 3m oerttauten ®düpö9 bet 9tad^t;
grolle 5Dlenf(^en muß id^ metben, ^(ie^en fd^eu t90 ^mtbe todjii
197
@tnfam fliegen mettic Xf^vätm, gUefeen immer, fliegen ftiU; ^od^ bcö ^erjen^ brenncnb ©e^nen ^eine 2^§räne löfd^en roitt.
Qittfi ein lo^enb muntrer Ana5e @f»te(t' id^ moiui^eS fc^öne 6ptel, freute mid^ ber Seben^abe, SBu^te nie vim ©c^mer^gefül^L
2)enn bie 9?c(t mör nur ein @(irten, 2Ö0 üicl bunte ^(unten blül^'n, 2Ö0 mein ^agroerf 53lumen=n)artett, Sfbfen, SSetld^en unb ^^a^min.
^iräumenb fü| auf grüner 2(ue 6a^ id^ Säd^lein fliegen mUb; 2öenn idj ie|f in Säd^letn fd^oue, 3eiQt |t($ mtv ein bleid^ed ^i(b.
53in ein bleidjer 3)tann (^cmorben, (Seit mein 3(u(^e fie gefe^n; ^eimlic^ md) tft mir t^ercorben, ^nberfam ift mir gefc^e^'n.
^uf nn .Oerzen (}egt' td) lange Giiijlau ftiUci' grieben^^rid) ; S)iefe flogen jitternb, 6ange, 3^rer ©temen^eimati; qü.
@d^a»e 9lad^i mein ^ug' umbüftert, Sd^atten brol^en feinblid^ grimm; Unb im Sufen ^eimlid^ flüftert @ine eigen frembe €timm*.
^embe Sc^mer^en, frembe Seiben Steigen auf mit roilber S[But^, Unb in meinen ßingemeiben gelltet eine frembe ®iat
198
STSer ba^ in meinem ^erjen glammen wühlen fonber 9tu^, SDa^ xd) fterbe l^in t)or BcS)mex^m — Wmm fieJ)! ba^ t^ateft bu!
IV. '
^^ebraeber ©efette, fein Wdhd am 2(rm, ^^urc^roanbelt bie Sinbenrei^'n ; ^d) aber id) raanble, ba^ ©Ott erbarm, ©anj mutterfeel allein.
3Rein §er5 rcirb beengt, mein 2tuge roirb trüB, 2Öenn ein Stnbrer mit Siebd^en fi($ freut. 3!)enn id^ l^abe au($ ein füfee^ Sieb, $Doc^ mol^nt fie gar ferne unb meit.
©0 mand^eg ^al^r getragen id^ l^ab', Sd^ trage nid^t länger bie ^ein, 3d^ fd^nüre mein 33ünblein, unb greife ben Stab, Hnb rcanbr' in bie Sßelt l^inein.
Unb manbre fort mand^ ^unbert ©tunb*, Si^ id^ fomm' an bie gro^e Stabt; ©ie prangt an eine^ Strome^ 3Jlunb, 3)re9 feflid^e 2^^ürme fie [)at.
^a fd^minbet balb mein Siebeö^arm, ^a l^arret greube mein; 3)a fann id^ manbeln, fein^ Siebd^en am 2(rm, S)urd^ bie buftigen 2inbenrei^'n.
V.
2Benn id^ lex) meiner Siebften bin, ^ann ge^t baö ßerj mir auf, 3)ann bin id^ reid^ in meinen Sinn, 3d^ biet^ bie 2öelt ju 5lauf.
199
. 2)od; lüenn icf) miebcr fd^eibcu iiiu^ 6 Slu§ i^rem (Sdiumncnarm, ^ ^aun fc^rainbet all mein Überfluß llnb id^ bin bettelarm.
VI.
SMe xo^^m Slumen l^ter unb oud^ bie 6letd^en, 5Dte einfi etBGt^i ouS blut'gen ^erjendmunben, Sie l^ab' t(| min ^um fd^mudfm Bttau^ wxfmbm, Xtnb loiS il^n Sir, bu fd^öne $min, retd^en.
Ütittim bulbteicl^ l^in bte iteuen ©angedfunben, « ^d^ (onn fa nid^t mid biefem Seben toetd^en, D^* rüdfgulaffcn bir ein SiebeSjetd^en, — ©ebenfe mein, roenn id^ ben Xob gefunben!
^od^ nie, o Verrinn, follft bu mtd^ Seflagcn; ^eneibensiuertl) luav felbft mein 3djniet/\enle6en — lo ^enn liebenb burft' id; bidj im ^ler^en triuicii.
Unb (^r£)ft're§ §eil noc^ fod mix balD acutcben: tUlit ©ci|"tiTfdjui> barf id; bein ^aupt umjd^iüeben, Unb gtiebai^grü^e in bein i^erje roe^en.
m
(Sd}öne, f)eCfe, qolöne 3teme, (^rü|t mein ^icbdfien in ber gerne; (Sa(it, baH Iii) nod) immer fep ^anl unb elenb, bleid^ unb treu.
VIII.
®^ fd^ouen bie Blumen alTe (eud^tenben @mm l^inauf ; @d nefinten bie @tr5me oSe ^um leud^tenben Steere ben Sauf.
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200
®d flottem bie lieber oEe Su meinem (eud^tenben Sidb; t^el^mt mit meiiie %^^m itnb Seufzer, ^fyc Siebet md^milt^ig unb ttüB! -
IX.
Qe^Iid^e GJeftrtIt beffeibenb, fßin id) ftetö in betner ^ä^e. S(6cr immer bin id; ^ti^illb, Uut) bu t^uft mir imma loe^e.
9Benn bti, ^mifd^ett SbimenBeeten SBanbd[nb in be$ @ommerd ^agm, ©inen Sd^meüetling vertreten — Jgörft bu mt(^ nid^ Icife Hagen?
%cm bu eine SJlofe pflüdtft, Unb mit finbifd^em ^el^agen eie entBIätterft unb ^crftücfcft — ^örft bti mid^ ntd^ kife t(<igen?
2Benn bei fo(d;em ^iofenbred^en SBöfe 2)omen einmal n^aaon 3n bie ^yi^Ö^^^ ^id^ ncdicn — ^örft bu mic^ nid^t leife fiagen?
♦
^Örft bu nid^t bie Magetöne ©elbft im ^on ber eignen Äel^fe? 3n ber 9lod^t feuf^* id^ unb ftö^nc äug ber ^tiefe beiner (Seele.
X.
?cfi afaub' nid^t an bcn "oimmel^
3d^ glaub' nur an Dein i^tuge, ift mein ^immeUtic^t
201
5cl^ ertaub' nic^t an ben .^errgott, äöoöon bal ^fäfffein fpric^t; SdJ glaub' nur an bcin cgerje, 'nen anbem ®ott f^ah* ic| mdj|t.
3ci^ glaub' nid^t an bcn Sdfen, 2(n §00' unb ^öffenfd^merj ; Sd^ gkub' an bein bj^f€d SCuge, Unb an bein 6dfe$ ^et^.
XL
Sd^ bad^t* an jk ben gonjcn 2:aö, Unb bad^t' an fte bie l^albe fRad^t. Unb afö id^ feft im ©d^Iafe (ag, ^ ntid^ ein XTaum i^r gebrad^t.
<Ste blüfjt rote eine junge ^f^of, Hub fi^t fo ruMg, ftill beglüdPt.
Gin 9{af)mcn xnijt auf iftvcm 3d)ooj3, Sisüvauf fie löei^e £äiiimd)t^u jtidt.
Sic fdjaiu fo fanft, Begreift ee md;t, ^llMUiim id) traurioi nor il)r fte^'. „^lijiK^ ift fo blafj beul ;!iiic\eii4t, §einric(), fag' mir'^, roo ti)ut 6 bir luel;?"
6ie fdjaut fo fanft unb ftaunt, ba^ id; 8tiII meinenb il)x in'-? '^(uge fel^'. „Sa^ weineft bu fo bitterlich, ^einrid^, fag' mir 's, wer t^ut bir xoä)?"
Bk ^^aut m\d) an mit milber 3iu(), 3d> aber faft t)or <Bd)mexi uerge^. ,.3Öer me^ mir t^at, mein Sieb, bift bu, Unb in ber S3nift ba fißt ba^ 2Be^."
202
Ta ftef^t fie auf, unb legt bie §anb 93ur auf bie 53iaift gan^ feicritcf; ; Unb plcUlid; aU mein 9Öel^ oerfc^iöanb, Unb i/eitem ©inn*^ enoad^te id^.
XII.
@^ fa^t Tnic| raieber bcr olte SDlut^, aWir ift aU jagt^ id^ ju Stoffe, Unb jagte n»ieber mit liebenber @lvLi, 3^ad^ meiner ^iebften 6d^lofje.
6 (Ed fa^t tnid^ totäfer ber alte 3Rut^,
giit tfi al^ jagt' id^ 5U 9^offe, Unb jagte 5um @tcette, mit l^affenber 9But^, (Sd^on ^amt ber ftampfgenoffe.
Qd5 jage gefd^mtnb roie ber ^ir6eln»tnb, 10 ^ie ÜBälber unb Jelber fliegen!
^ein ^ampfgeno^ unb mein fd^öned ftinb, @te müffen beibe erliegen.
XIII.
^ie Siklt mar mir nur eine -Olartcrfammer, 3Ö0 man mid^ bep ben gü^en aufgcl^angen, Unb mir ge^midt ben Sei6 mit gtü^nben Sum^m, Xlnb eingeklemmt in enger @ifenilammer. 6 2Bilb fdjrie id^ auf, Dor namcnlofem Jammer, S3(utftröme mir aiuS DÖ'Iunb unb ^ugen ff^rongen, — ^a gab ein 3)iägblein, ba^ üorbe9gegangen, äJlir fd^neU ben ©nabenfto^ mit golb'nem Jammer.
^ciuiiaig fte^t fie ju, mie mir im Krämpfe 10 SDie ©lieber ^utfen^ wie im ^obeöfampfe
5)ie 3"»^9' Blut'gem 3Kunbe l^üngt unb led^jet.
D^eugierig ^ord^t fie n»ie mein ^^ei^ nod^ '(^^^h^t ^ufif ift i|r mein le^ted ^obedröd^eln, Unb fpotteiü» ftel^t fie ba mit faltem ia^da.
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203
XIV.
2)ic 2öä(ber unb Jydber tirüncu, @« ttiUcut bte Sercir in bei" :^uft,
2) er ?^ruljliru3 ijl crfdncnm
fSRit £ic§tem unb garbeii unb 2)uft.
Ser Serc^engefottg emetd^t mix S)as mmternd^ ftorre (Semfitl^, Unb aud bem ^et|en ftetgt mir ®m trauriges A^eltcb.
^ie Serd^e trillert gar feine: 2Ba§ fingft bu fo trüb unb bang?
3) a^ tft ein Siebc^en, o Meim, ^ad fing* id^ fd^on Sal^relang.
2)aä fing' id^ im grünen §aine, S)ag §cr^ oon @ram befc^roert; ©d^on beine ©ro^mutter, o steine, $at biefeS £iebd^m gehört.
XV.
9Benn junge ^erjen brechen, ©0 Cad^en brob bie ©teme, (Sie (a^ien unb fie fpred^en ^erob oud bet blauen gerne:
„^ie armen 5D'lenfd^cn lieben <5id^ jroar mit oollen ©eelcn, Unb müffen fidf; bod^ betrüben, Hnb gar ju Xobe quälen.
„9öir laben nie cmpfunbcn S)ie Siebe, bie fo oerberblid^ Sen armen aXenfd^en brunten; Shntm fhtb mir aud^ unfterblid^.''
204
Zweite Abteilung. I.
®u 2iHe meiner Siebe, fte^ft fo träumenb am ^öac^, Unb )cf;auft f)inein ]o trübe, Unb püfterft 2Bef} unb 2(c§!
©ef) fort mit beinem Öefofe! 5cf; meig eö, bu falfc^er !10^ann, ^afe meine doufine, bie S^lofe, ^ein falfc^e^ §erj gemann.
II.
®ir motten je^t ^rieben mad^en 3^r lieben Slümelein ®ir motten fd;ma§en unb Iad;en Unb motten um mieber freun.
^u meifee^ 3}lai)enßlöcfcf;cn, ^u 3lofe mit rotl^em GJefidjt, ^vi ^Mte mit bunten glecfdjen, Xu blauet i^erßi^meinnic^t !
fiommt f)er, if)r 33tumen, jebe Sott mir mittfommen fepn, 9?ur mit ber f (glimmen SRefebe Sajs ic§ mic§ nic^t me^r ein.
205
m.
^ beut ftüffm lodd^e S%e! SSBeld^e SBonne in bem @d^itl 2ic§, tüie fü& ift bad »ctrügen,
Siebd^en, wie bu btd^ aud^ toe^reft, SS^et^ id^ bod^, roa^ bu ^kubft ; CUau6en xüilL ma^ bu fd^iüöreft, (Seemöven lottt ic^^ wad bu gloubft
IV.
fodft mid^ Kebenb umfd^lie^en,
Umfd^Iing* mid^ mit %mm unb gü^en Xlnb mit bem gefd^meibigen 2ei6.
©emaltig ^)at umfangen, Umwunben, umfd^lungcn fc^on SDie allerfd^önfte ber ©d^langen Sen %lüdix^\tm Saofoon.
V.
2(1« ©ie mid| umfdjfang mit järtCtd^em ^ßipeffeii, S)a ift meine 6ee(e gen Gimmel geflogen!
lie^ fte fliegen, unb |a6' unterbeffen 9Den Slebot tion gl^ven Si|>|)en gefogen.
VI.
4^innn(if4 wot'd, wenn i(i^ be5n)ang SOleine fünbige Söegter, Slber menn'g mir nic^t gelang, $att' ic§ bod^ ein grofe ^(aifir.
I
206
VIL
§aft bu bie Sippen wir imttib geiölst, <So füffe fie iricber ^eir, llnb rocnn bu biö 2l6enb nidjt fertig Bift, @o i^at au4 leine ®i(.
^Du ^aft mid^ ja nodj bie ganjc SRad^t, ^ei^atterUebfle mein! 3Dkn fann in folc^ einer gongen Stacht Siel faffen itnb feHg fep.
Yin.
Slamir* mid^ nid^t, mein lieBe« ^inb, Unb grü^* mic^ n\d)t unter ben Sinben ; Senn mir nac^^er §aufe finb, SBirb ftc^ fc^on «Oed finben.
IX.
3a, 5^icunii, ijici unter ben Sinben kimn]t bu Dciu i^cr^ erbau 'n, $ier fannft bu beifammen finben ä)ie aKerfc§ön[len grau'n.
6ie Blü^n fo ()olb unb minnig 3m farbigen <Seiben(^en)anb ; ©in ^ic^ter f)at fie finnig: äBanbelnbe ÖUmen genannt.
9Se((^' fc^ijne ?veberf)iite! ^Mdf fd^öne ^ürfcnfcfjaro[^5 ! ^IMdf fcftöne ^Vöanßenblutl^e ! ^el4' ^(^wanm^ol^l
207
X.
(ttefirrfctit on» beut (Enotififten. SentimenUl MagMiM YoL 35).
2Öa^ willft bu, traurig liebet Xraumgebilbe ? fel}e bic^, füljle Seinen c^aucfi! 2)u fc^auft midf; an mit H3ef)muti)üoUer 'Dtilbe; Sld^ lenne bic§, unb ac§! bu lennft mic§ auc^.
^d) hin ein franfer Jüngling je^t, bie ©lieber 5 ©inb leSeneniatt, ba^ ^5^r$ ift aufgebrannt, ?D^i^mut5 umflort micf;, Kummer ^xudt und) nieber, ^id anbeiö mar'^, ai^ ic$ bic^ eiujten^ faub!
3n ftolger ^raft, unb DO« ber ^eintatl} ferne, jagte ba nad^ einem alten !!Ba^n; lo ^)ie @rb' wollt' td^ pftampfen, unb bie «Sterne Söottt' id^ entreißen i^rer ^imme(^6a§n.
gftanffurt, bu ^egft oieC fflm*n unb Sofewid^ter, Sod^ Heb' id^ \>\d), bu gabfi bem beutfd^en Sanb Ttaxt^ 0Uten ^aifer unb ben beften 3)id;tcr, i& Unb otft bie ^abt, too td^ bie i^olbe fanb.
3dJ ging bie 3eir entlang, bie fc^öngebaute, mite bie Weffe iuft, bie Sd^ad^ev^eit, Ünb bunt toox boS (Semimmel, unb id^ fd^aute Sie ttäumenb auf bed So(fö ©efd^äfttgfeit. 20
fa^ id^ Sie! ^it ^eimlid^ fü^em Staunen (^rblirff ic^ ba bie fd^roebenbe ©eftalt, ^ie feigen ^ugen unb bie fanften Traunen — @0 30g mi(^ l^in mit feltfamer ®en»alt.
Unb über 5Dkrft unb (Strafen ging'«, unb weiter 25 Si^ an ein ©äffd^en fd^mal unb traulid^^flein —
brefjt fic^ um bie §olbe, läd^elt Reiter, Unb f(^iüpft in'd $auiS — id^ eile ^interbrein.
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^ic ^lO^ul^me nur wax iö)kö)t, unb i()rem ©eije so Sie opferte be^J ^}jtabrf)eit# ^lüt^en ^in;
Äinb ergab mir lüiüii^ feine dlci^c, 2»ebocl^, 6ei ^ott! e^ bac^t' nic^t an (^minn.
Sei ©Ott! auf anbre 9öei6er nod) ^ufen 58erftef)' id; nüc^, mid) taufcfjt fein glatt ©efii^t, es Bo, luei^ id^, Hopft fein oinftubirter 53ufen, Unb fold^e ^licfe ^at bie Äüge nic^t.
Unb lic war fd^ön! ©o ^olb tft mdjt gcroefen 3)ie ©öttin, afö fie ftieg au^ SSßcttenfd^aum. ^ieKeic^t roar <Sie ba^ immbcrfd^önc SBefen, 40 ic^ geahnt im frühen ^nabentraum.
^d^ ^a6* ed ntd^ evfannt! 9$ toor umnac^tet ^etti ©itm, unb frember ^u6er mid^ umtooitb. SieOfeid^t bad ®(ütf, monad^ id^ ftetg gefc^mac^tet, ^d^ ^ieCt*^ im Wm, — unb ^a6' ed ntd^t etfonnt!
46 ^od^ fd^dnec xocss fie nod^ in i^ren 6c^mei^en^ ^tö nac^ brei %^m, bie rounberfüjl Verträumt an t^rem rcunberfü^en ßerjcn, 2)er alte äBa^n mic^ weiter eilen l^ie^;
|ie, mit milbuer^meifelnber ©eSärbc 50 Unb auf^eföftem ,<^aav, bie §änbe rang, Unb enölic^ nicticntürUe auf bie (rrbe, Unb lautaufweinenb meine Knie' umfc^langl
©Ott! e^ l)atte fi($ in meinen Sporen C^aar Derroicfelt — bluten faf) id) fie — 55 Unb bodj li^ id^ mid; lo^ — unb l)a6' uerloren 2}iein arme^ Äinb, unb raieber fa^ id^'^ nie! —
f^ort i{l bär alte fßa^n, jebod^ ba^ »ilbrnft S)ed armen ftinb^ umfc^mebt mic^, mo ic$ bin. S08o irrft bu je^t, in meld^er falten Söilbni^? «0 ®em ö(enb unb bem ©lani gab ic^ bic^ l^in!
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XI.
2öoI)It)erforgt ift ©taff un^ ÄeHer,
gebcr '^xntd in bem ©arten geräutet unb gepult, Unb baö 6tro^, ba^ au^ci^ebrofcj'ne, äSiib für '^mm noc^ benu^t.
S)od^ betn $era unb bellte Stp^eit^
©djöne a)ame, liegen 6r«<$, Unb aur ^Ifte mir Bemi^et Sft bein traute« @c|lafgemacl^.
xn.
D; mein genäbige« gräulein, erlaubt tÖlir franfen ©o^n bcr Slttfen, ^a^ fd^luntmemb ru^e mein ©ängerl^oupt Sluf (Surem ©d^anenbufen!
„^em ^3err! roie fönnen (Sie wagen, SKir fo roa« in ©efettfcl^aft ju fagen?"
XIII.
3u bet Soul^eit unb ber glau^eit {Deiner Seele pa^e nid^t Steiner Siebe wilbe 9iau^eit, fid^ $al^n burd^ Reifen brtd^t
^u, bu liebteft bie d^auffeen 3n ber Siebe, unb id^ fc^au ^id^ am 9m be« ©atten ge^en, (Sine braoe, fd^ong're ^au.
LtttmtuAnkaato dw 18. «. 19. JMh. 87. U
210
XIV.
^sd) woUie meine Stebcr
Sd^ fd^tcfte fie ?;um riechen S)er ^er50ÜerUe6ften mein.
roottte meine fiieber, 3)ag mären Äüffe fein, 3c§ fd^icfte fte ^eimlid^ oITe 'Jta^ X:ic6d;en« SBöngelein.
moHte meine lieber I)Qg mären (Srbfen Kein,
foc^t' eine ©rbfenfuppe, a)te foHte fapd^ fepn.
2U
Vermischte Gedichte.
T.
§oIbe OJlufe gib mir Äunbc 2ßic einft ^ergcfd^oBen fommcn, Qenes fugelruiibe Sc^rceinc^en, 2)aä ba \Vi\nneberg gef^ei^en.
2(uf ben iserloner S^riftm ^arb mein ^d^meind^en einft geworfen^ ^Iba fielet noc^ ba^ ^^rögtein, äBo cd wetbKd^ fid^ gemäftet.
Stäglid^ in ber «rüber mHU 53ur?ic(t ^erum im üJlifte, 2luf öen .pmtapföidjcn ^üpfenb, — Zemial ift 2)rerf bagegen.
Unb bie 9Riilter mit Olef öden Sd^et i^ted @ol^n*$ Oebeten, 3Bte baiS feifte Sänftd^en fd^meffel, Sie bie Süi^dbaäm qiteKen.
Unb ber 3[^nter mit ©ntjüdfen ,pÖrt be§ SoI}n?^ er^'te§ Quirren^ Unb bas lieBlirfi belle G^run^en ^ngt 5um oäteclic^en ^er^en.
14*
212
[2] 2(6er fott im W\]t üerroelfcn ^iefe /\arte jerfenbtumc? ©oll ber (Sprö&ling ebler 33eefter Dl^ne 3Racl^rul)m einft »enecfen?
Sllfo finnen nun bie Gltem 2Öa§ il^r (5öf)nd^en einft foll werben, Unb fie ftritten, ftritten lange, SDIit ben Sorten, mit ben gäuftcn.
„golbe Drütch!" fprad^ ber ß^^err, „^u mein alter 9tumpelfaften ! „3«/ tcl^ fufd^e, ja, id^ fd^roör t^, „^a mein 6ol^n foll ^fäflein raerben.
„^ortl^in, mo bie fd^mucfe Düffel „©d^länglenb fic^ im Di^ein ergießet, „^ort()in fenb id^ meinen Sümmel, „S^ ftubieren ©ottgela^rt^eit.
„©orten IcBt mein Jreunb Asthöver „©en id^ einft traftiert mit Caffä, „Unb mit 33rc§el unb mit ^lä^d^en, — „©d^lau ermägenb fünft 'ge ^ß^ten.
„5lud^ ber riefenmäd^t'ge 3)amen ,,SÖt5anbelt bort fein geiftlid^ Seben; „(5d^redl)aft gittern feine Singer, „2öenn er fd^roingt bie SRufengei^cI. ,
[3] „3)iefen 3)Zännem Übergeb' id; „!Dleinen (3o^n jur ftrengen Leitung „3)iefe mö^r er fid^ gum SSorbilb, „S3i!§ fein Saud^ fid^ einft oerflüret."
Sllfo fprad^ jur grau ber ß^^err, Unb er ftreic^elt i^r ba^ ^fötd^en; Slber fie umarmt i^n glü^enb, 3)a§ ber ©d^merbauc^ ^eftig brö^net.
21B
§alt bie Dl)ren o 5Kufc! 3c^o wirb mein Sc^raein gefd^äuert, 3Kit ber @Iut!) im SBafferfüüen; Unb fd^reit unb txädj^i erbärmlic^.
Unb ein flimperflein griförc^en Äräufelt ä Tenfant bie 33orftcn, ^arfümirt fte mit ^omabe, — Si^ nacj) Gersheim ^at'^ gerochen.
Unb mit inclen Complimenten 5!ommt ein Scfjneiber ^erc^etrippelt, Unb er bracht ein altbeutfc^ diödim, aSie^ Arminios getragen.
Unter folc^er Vorbereitung 2öar bie ^ad^t ^erabgefunfen, Unb gut 9iu^e 6Ite§ "ber Sau^trt, Seber frod^ in'd niebre etöUc^en.
2. Biefang.
©d^ord^enb lag ber ^auefnecjit Xröffel, Söig ber iag ^erangebroc^en, ©nblid^ rieb er fid^ bie Slugen, Unb 9ertie| fein tm^ Säger.
Unb im $ofe fd^on cerfammelt, ginbet er bie ^au^genoffen, Um ben jungen ^erm M brängenb, Unb fle neigen rfil^rmb ätbfc^ieb.
®tnnmb ^e^t ber emfte ^ater, Slfö te^ord^t er glö^gefprät^e ; Unb bie Shitier fniet im !mifte Setenb für bed Qofy^'i &^a(tnng;
"äud) Die .Hut}niaat l)övhax fc^lu4>ict, Denn fc^eiDet ber Geliebte, ^en Sic einft in )iiub b^tan^m
^ux^ txx hidm äBobm ^ei^e.
„Sebcrool^t" bte Sniöer grunzen, „SebeTOO^l" ber üater mauet; Uno ber ßfet i^ärtlic^ faitf?enb (Seinen ^ugenbfreunb umarmet.
'3elb|'t bie .huner traurig gaclenv; ^Jhir ber ^-Bod bei fc^raeiat unb fd^muu^elt, Gr oerliert ein* !ne5enbul)[er ben ^ol^en ^tegenpörd^en.
[5] Zntttrtg, in ber gfieunbe 9titte, 6tm& nim felbft mem armes <Sd^eind^en, SteteooK bie Itsiglein gtön§en, Unb es tte§ baS ©ter^gen ^längen.
S)a er^uifr fid^ männlid^ 3:röffel: „Ba%i xoai foK bad ^eiberplörren, ,,@e(bft ber eb(e Dd^S ber tpeinet, „9c, ben ic| für Tiam gegolten!
„2(ber ^röffel fann bieö änbem!" ©prad^S, unb rafd^ im eblen 3onte, ^4}a!te er mein 64n)ein bepm ftragen, 9mib sufammen ade älteren,
£ub e^ fc^nell auf feinem ©c^ubfam, Unb er fd^iebet flinf unb luftig, Heber gelber, über ^erc^e, ^id an D&I^ldorfs Lyzeum.
SJber, ber euc^ bie^ er^a^let SBunbert cud), bav ift ein 3"be, Unb er fjat ein 3c§mein befunden ^^iLx> purer üüleran^.
215
n.
Senn bic ©tunbe fommt, m ba§ gerj mir f4»n)iüt, Unb fciiü^enber ^^uBer bem öufen entquillt, iann greif id^ jum ©riffet raf(§ unb roilb, Unb mo^lt mit Sik>tteti bai» ^(ergebUb. ^
m.
id^ ging nad^ Ottenfen l^in Xttf ftbpftofö ®rab geroefen id^ 6tn. S^iel fd^mudre unb ftattltd^e SDtenfd^eit bovt ftanbeit, Unb ben £eid^enftetn mit 9tmm ummonben, ^ie läd^elten ftd^ etnonber an s Unb glaubten SBunbetÄ fie get^an. — ^d) aber ftanb bepm ^eiligen Dtt^ Unb ftanb fo ftiff unb fprad^ fein SBort, Wiäm Seele war ba unten tief SBo bec ^eilige beutfd^e Sänger fd^lief. lo
IV.
ßinfam in ber Söalbfapelle, 23or bem ^ilb' ber ^immel^jungfiau, ßag ein frommer, 6leid^er Rmhe, ^emut^^DoU ba^mgefunfen.
O 9tabonna! lajs mx^ ewig §ier auf biefer ©d^wette ftiien, 93oKeß nimmer mid^ oerfto^en 3n ber SBelt fo lati unb fünbig.
D !0labonna! fonnig raffen ^eine« §aupte^ Stratenlocten, SüBe§ Säd^eln milb umfpielet i)eined SRunbed ^eiCge 9iofen.
10
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216
D Wahonml beine 2Iu9en 2eud^ten mir roie ©temenlic^ter ; Sebenefd^iffrein treibet irre, Slernlein leiten eroig fic^er.
0 3)?abonna! fonber 2öanfen Trug ic^ beine Sd^merjenpriifung, frommer 3J?inne blinb oertrauenb, ©Iüf)enb nur in beinen ©luten.
D ^Rabonno! ^ör' mic^ ^eute! dieid) an rounberfamer @nabe, ©penbe mir ein §ulbe§jei(i^cn, ^ux ein leifeö ^ulbcöjeid^en !
2)a t^ät ftd^ ein fd^auerlic^ 9©unber Befunben, Sßolb unb Kapell finb auf einmal oerfc^rounben, ^nabe nid^t roufete, mie i^m gefc^e^n, $at alleä auf einmal umftaltet gefe^n.
Unb ftauncnb ftanb er im fc^mucfen ©aale, 2)a fa6 ^J^abonna, bod^ ol^ne ©tralen; ©ie f)at fic^ oenoanbclt in liebliche 3)iaib, Unb grübet unb läd^elt mit finblid^er Jreub.
Unb fie§! oom ^olben öodten^aupte ©ie felber fic^ eine 2ocfe raubte, Unb fagte jum Knaben mit ^immlifd^em Xon: „5Rimm l)\n, mein ^näblein, ben ßrbenlo^n!"
©pri(§ nun, roer bezeugt bie 2ßei^e? ©a^ft bu nid^t bic garben roogen Jlammig an ber §immelöbläue? 5Wenfc^en nennen'^ 9legcnbogen.
ßnglein fteigen auf unb nieber, ©erlagen raufd^enb mit ben ©c^roingen, Jlüftem rounberfame Sieber, ©ü^er Harmonien Clingen.
217
^imbe ^)at ee> wohl Derftanben, SÖag mit ©cEinfud^t^glut i^n s^ie^et %oxt unb fort nad^ jenen Sanben, ^0 bie ^rte mig blühet.
V.
Bof)n ber X^orf)ett! träume immer S©enn bir'0 ^cx^ im ^Jujeu Jdjn>illt; 2)0 d) im £eben fuc^e nimmer S)eme^ Traumes ^benbilb!
ßinft ftaiib ic^ m jdjÖnren Taaen Sluf bem [)Öd;ften ^eri^ am !:^[)ein ; T^eutfd^Ianbö ©auen vox mir lagen ^lü^enb im Sonncnfc^ein.
Unten murmelten bie ^Sio^m 2öilbe Qanhmi\eio't>tr)n, ©ü^e Sl^nbungfc^auer jogen @(l^mei(|(eiib in mein ^er^ l^inein.
Saufd^* id^ je^t im «Bang ber Sogen, .klingt oiel ttnbre 3)ieIobe^: 6d^Öner ^raum tft längft »erflogen, ©4^ner äBo^n brad^ iängft ent^we^.
8d^au' id^ je^t ton meinem ^ge 3n bag beutfd^e fianb ^inab: Sel^ id^ nur ein 35ölflein S^^^^ ftried^enb otif ber Siefen ®cah.
6u(^* id^ je^t ben golbnen gfricben, ^en baS betitf^ 81ut erftegt, ®e^' td^ nur bie Aette fd^mieben, SMe ben betitfc^en SRadfen biegt»
218
CpfenU) fdbft fü^ tKuyfciM|L
D, ber Sc^onbcl jene bar6«i 2)ie ba4 ^Baterlanb Befreit; 3§Ter ^Bunben ^eil'ge ^liorben ^etft ein grobe* ^ettlerfleib !
^utterfö^nc^en gebn in 3eibe, ^Rennen fid) be^ i>olfe^ Äem, Schürfen tragen (f^rgefc^meibe, 3ölbner brüften fid) all jpen'n.
^ux ein Spottbifi) ouf bie 2(^nen Sft bal 3>olf im beutfc^en Äleib; Unb bie alten $Höcfe mahnen Sc^merjlic^ an bie alte 3^it:
5ßo bie Sitte unb bie ^ugenb ^runflol gingen §anb in Jpanb; 2Ö0 mit G^rfurc^tfc^eu bie o^öcnb 3Sor bem GJreifenalter ftanb;
2Ö0 fein Jüngling feinem ÜJJäDcJen ÜKobefeufjer oorgelügt; SBo fein roi^igel 3)elpötc^en 3Jleineib in Spätem gefügt;
9Ö0 ein §anbfc§lag me^r all @ibe, Unb ^f^otarienafte roar; 2Ö0 ein 3)knn im Gifenfteibe, Unb ein ^erj im ^anne mar. —
Unfre Gartenbeete ^egen ^^aufenb 33lumen rounberfein, [8] (Sc^roelgenb in bei ^^obenl ©eegen Sinb umfpielt oon Sonnenfc^cin.
219
So($ bie fiSerfd^önfte 9(ume Slül^t in unfern ®öxtm nie, Sie bie ctnfl im Äftert^ume ©ettft auf felf'öer ^ö^ gebie^;
^ie auf (alier 9erg«Soe^ 9Ränner mit ber @tfen^anb ^ftegtett 0(9 ber Sbrnien 6eße, — ©aftlid^feit wirb fte genomit.
3}lüber SBanbrer fteige nimmer ^fla^ ber IJol^en Surg |inan, ©tatt ber gaftHd^ toarmen 3i>nmer ^Ue äßänbe bi^ emf»fa^'n.
^on bern ai'aTtt!)m-ni blä^t fein äBäd^ier, Meine J^aUbnicf rcllt [)craB: 2)cnn ber Sur(^!}err unb bei: äöäd^ter Sc^iummem längft im fäl^Ien @rab.
3n ben bunfeln Särgen ru^en ^xid) bie grauen intiine|orb ; SCöa^rlid^ i)egeii folc^e 3:ru§en 9lei^em 6|a| bemt $erl^ unb @olb.
^eimttd^ fd^auem ba bie Stifte SBie von SRtnnefängerl^aud^ ; S)enn in biefe l^eirgen ©rufte 6tieg bie fromme SDiinne aud^.
gmar mtd^ unfre Samen unreif ic^, ^enn fie Blühen mie ber SRap; [4] 2ie5en attd|| unb itSen fleißig Xanten, Sttifen, SRalerei;
fingen aud^, in füjsen S^teimen Son ber alten Sieb unb ^Creu*; 3^retli(5 jmeiflenb im ©e^etmen: Db bad SD^ä^en mögli«^ fep?
220
90
•5
Unfre 5Kütter einft crfanmen, 6innig rote bic ©infolt pflegt, 2)a6 ben fc^önflen ber Demanten "üflnx ber 2Renfc^ im Öufen tragt
@anj nic^ aul ber 2lrt gefc^Iogen ©inb bie flugen 2:öc§terlein, ^I)enn bie J^ou'n in unfern 2:agen Sieben audfy bie (Sbelftein.
Xxaum ber greunbfc^aft
100
ÜJiod^t ou(^ SlSerglauBen ^erfc^en
105
2)enn bie fc^öne S^rbansperle $Qt be^ 3flömer§ ©eij oerfäIf(^t,
110
5ort, i§r Silber fc^önrer Jage! SSeic^t mxüd in (Sure 3^ad^t! SBecft nic^t me^r bie eitle Älage Um bie QtxX, bie unö oerfagt!
VI.
Oben roo bie ©teme glühen TOffen ung bie Ji^euben blühen, ^ie un§ unten finb rerfagt; 3n beö ^Cobeö falten Sinnen ^ann baö 2eben erft erroarmen, Unb bad Sid^t ber ^ac^t enttagt.
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221
vn.
?Olutter gum ^icuel'ein: ^üt' bid^ t)or ^erjenfcfeetn!
^lenelein achtet nic^t.
8d}iinrret um^ 2id^t ^erum, ©djUMtret mit Sumfumfum, ^öxi nid)t bie 3}iutter fd^rein: Sicnelein! ^ienclein!
gunge^ S3(ut, toM Stut treibt in bte ^amntertglut, treibt in We ^amm hinein.
S3ienelein! 33iencteitt!
'6 fladCevt mtn lid^tertotl^. ^fornme giett ^lommeiitob ;
eü^neletti! &ai^ndm\
Yin.
glühte bcr Jo^, c« gUll^te mein etiO tmg id^ mit mir l^ecmn ben 64ma^. ttnb old bte Slad^t fam, fd^Kdji ic^ fort blill^enbett Stofe am ftiSen Ott.
Sd^ nol^te mi6 leif e itiA ^mm tote ba8 <9vab ^nx 'Xf)x'cam »uteit bie SBftnßen ^inab;
fc^ottt* in bcn ber Slofe hinein, — $a glomm^d l^eroor wie ein glül^bo? ®<l^in. —
222
Unb frcubig entfd^Uef Beim S^ofenbaum; 10 trieb fein ©piel ein nctfenber Staunt: 3d^ faf) ein rofigc§ ^äbc^enbilb, SDen $ufen ein roftged ^Uebev uml^üQt
Sie gab mir ma>^ IjubfdjC'S, rcc^t Qolbic^ unb u)ei(i^j 3d) trucj'ö in ein golbcneö .«päuec^en [o(iIeid;. 15 3m .Oiiu^c^en ba c^efu e§ aar munberlic^ bunt, 2)a brtljt ficf) ein l>oiid;eu in 3icrlid;cr ^unb.
tan$en groölf S^än^er, of)n' 3^uf} imb ^ie ^aben pd^ fe[t be^ ben ^änben gefaxt; Xtnb vmxi ein ^anj enben (e^ann, 20 6o fangt ein anbter oon oome an.
Unb et5 fummt mir in'^ £i)x bie ^^an^mufif: ^ic fc^cnftc bcr Slitn'D cit feiert nimmer '^wcüd, ^cin gan^e^ ^eben lünr :.ur ein !I:raiim, Unb biefe 6tunbe ein ^raum im Xraum. —
a& 1;er Irnuiii wax au<S, bcr "^Rorgen c^xmt, Wmn iMui^f jdjiull :mc5 ber 3?ofe fcbmtt, — D Ül^ef)! ftatt bto ijluljcuDcu 3u--ii^"^^ i^«^^ 3m ^clc^e ber ^iofe ein faltet Jnfeft.
IX.
Stän2rd|cu eine» Mauren*
!0letner fdjlaf enben 3u(etma SHtmit aufs ^erj, ifjr 3:fjrihtcntro|)fen, ^ann wirb ja bog fü^ ^er^d^en 6e§nfuc^tdt)i)E nad^ ^BbuH Köpfen.
"QJieiner fc^Iaf enben 3"!^^^^ Spielt um'ö Cf)r, i^r Seufzer trübe, 3)ann träumt ja ^a^? Mcnbc .^öpfi^en ^mlic^ fü^ oon ^bbuU^ :^iebe*
223
Stebtet fd^lafenbeit ^^etina
^am trägt ja i^r fü^cS ^änbd^cn ^bbuE0 6e^nen rot^ unb ^e0e.
2(d^! ber ©d^merj ift ftutnm geboren,
^at nur ^fträncn, ^at nur Seufzer, Slut nur auä ber ^jenerounbe.
X.
Steiget auf, S^'^ ölten Xtäume! Deffne bid^, bu ^erjen^tl^or ? JBiebernjonne, 2öe^mutf)gtt)ränen, Strömen lounberbor ^eroor.
^urd^ bte Mannen raiU td6 fc^weifen, 2ßo bie muntre Duette fpnngt, 2Ö0 bie ftol^en §irfd^e lüonbeJn, ä&o bie liebe tröffet fingt.
Suf bie ^^erge raiU ic^ fteigen, S(uf bie fdjroffen gelfenl^ö^'n, 9Bo bie grauen ©djlo^ruineri bem ^lorgenlid^te fte^n.
Korten fe^' i(^ ftiCf mic^ nieber Unb gebcnfc alt«r Seit, SWter Slü^enber ©efc^red^ter Unb Derfunl'nev ^mlid^teit
@ra$ bebe(ft je^t ben ^tmiier)>(a$^ 39o aefämpft ber ftolse ^ann, 2)er bie 53eften überrounben Unb bei^ Aom^fed gemonn.
224
@p^eit Ytttift an bem 9a(foiie, ^0 bie fc^öne Same ftanb, 3)ie ben fto($en Uebenwnbcr
WUt ben Stugen übertpanb.
5(ci^! ben Sieger unb bie Sieg'rin ßat befleißt De-S äobe^ $anb. — Jener büiTC rcnfcnritter
XL
3c§ raiH riud) ini grünen 2!Ba(b erge^n, äßo Blumen |prie|en unb ^^öo^et fiiu^on; Senn roenn ic^ im ©tabe einft liegen roerbe $^ft 5(ug unb D^r bebecft mit ßrbe, Sie iSIuTTien fann ic^ nic^t fprießen fe^n, Unb 3}ogelge)dnge ^ör' ic^ nid^t fUngen.
XII.
Stuf ben ^^olfen ru^t ber löionb, Qxm liefen pommeranije, lIcSerftralt ba^ graue Wleex, breiten Streif mit golb'nem ^on^e.
(Sinfam manbr id^ an bem 6tranb, So bie roei^en Stetten brechen, Unb id^ ^ör' Diel füged Sort, @üf^ äBort im Sßoffer ffMre^ieti.
bie 9lad^t ift gar lang, Unb mein $er$ !ann nic^t mel^t ^toeigen (Schöne 5iijen, fommt ^eruor, Zangt unb {nigt ben ^oui^crvetgeni
225
!Rel^mt mein ^aupt in (5uren ©d^oo^, ^ci6 unb ^ecl' fet) ^ingegeBcn! ©ingt mid; tobt unb ^erjt mid^ tobt, ^ü^t mir au^ bcr Snift baö £ebcn. • •
xm.
©ingel^üllt in graue 2öolfen Sd^lafen je^t bie großen ©ötter, Unb id^ l^öre roie fie fd^narrd^en, Unb rcir ^aSen roilbe^ äöetter.
SBilbe^ Söetter! 6turme^n)ütl§en Söill ba^ arme ©d^iff jerfd^eEen — 2(d^, mer jügelt biefe ^Binbe Unb bie ^errenlofen SBeHen!
5^ann*€ nid^t l^inbem, ba§ e§ [türmet, ^a^ ba bröl^nen 3)iaft unb 33retter, Unb ic§ ^üll' mid^ in ben 93knter, Um 5u fc^Iafen wie bie ©ötter.
XIV.
^ie grauen S'^ad^mittaggroolfen ^Senfen fid^ tiefer ^inab auf ba^ 3)ieer, ^a^ i^nen bunfet entgegenfteigt, Unb greif d^enburd^ jagt ba^ ®c^iff.
©eefranf fi^' id^ nod^ immer am Ü)^aft6aum Unb mad^e SBetrad^tungen über mic^ f elber, Uralte, afd^graue 33etrad^ungen, ^ie f^on ber 58ater 2ot^ gemad^t, 3(1^ er be^ Öuten ju oiel genoffen, Unb fid^ nacf;^er fo übel befanb.
Litteratardenkmale des 18. n. 19. Jahrb. 27. 15
226
'DJJitunter benf ic^ auc^i alter Öefc^id^ten : SÖi^e freu,3)be5ei(f;nete '^UUjci- ber iöorj;cit, 3(uf ftürmifc^er "DJicerfa^rt, baö ttoftreid;e Öilbni| ^er ^eiüßen Jungfrou öläubif^ fügten; 16 2ßie franfe SRitter, in foId;er 8eenot(;,
2) en lieben §anbfd;u() iljier ^ame
3(n bie Sippen preßten, i^lcid) i^etröftet —
aber fi^e luib faue üerbrie^lic^ @inen alten .ficerinq, ben fal^ic^en 'J'vö|ter 20 ^a^enjammer unb ^unbetnibfall
tlitterbeffen fämpft ba^i Bd)\^
Wät ber trüben, lüoc^enben Jylut^;
2Bie'n bäumenbcö 3d;(ad)tro§ ftefft e^ fid; je^t
'i(uf ba^ .§intcrt{)eir, baf? ba-^ 3tcuci- hadjt, 26 Je^t ftür^it fopfiiber iineber ^inab
3n ben ()eu(enben ^i>af]ov|djIunb,
Xnnn uncbcr, mio )or(\Iüö Uebematt,
^entt Cv> fid) ()in,^iile(^en
2(n ben |d;iüar,^en ^ufen ber StiefenroeHe, 30 ^ie mäd)tiq ^eranbrauft,
Unb plü^lid;, ein lüüfter iiceertüafferfati,
3n tüeifeem Öefräufel ,^ufammenftür;it,
Uno mic^ felbft mit <^c^aum bebedt.
Siefen ^wmäm unb @d^e(eii utib Schaufeln
85 unerträi^lic^ !
Serge6en^ jpä^t mein unb fud^t
3) ie beutfc^e jtüfte. ^oc^ ad^! nur Gaffer, Unb abermal« Sfeaffer, hmt%M SBaffer!
^ie be( äS&tntcnoanbrer be^ ^benb^ ftc^ fe^t 40 KttdJ einer warmen, innigen 3^affe ^^ee,
©0 fe^nt fic^ je^t mein ^erj noc^ bir,
^icin beutfc^eö Siaterlanb!
93iag immerhin bein fü^er Soben b^ectt fe^n
mt äü^a^nfum, ^ufaren, f^Iec^ Sevfen 46 Unb ©emfit^iar^eesoerbreitenben.
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227
Tünnen -I:rattdtcf;en ;
-Oiögen immerhin beine ^ebraö
3Kit ^Jiofen fic^ mäften flatt mit ^ifteln;
flJlögen immerl^in beine noblen ^ffen
3n müßigem ^u^ ftd^ Dome^m [preisen,
Utib fic| 5effer bünfen oI§ aü bna anbre
^naufifd^ fd^roer^innjanbelnbe §ontoie^;
^(i(x immerhin beine <5ci^nec{en9erfammi(un$
(Bx4 für unfterbUd^ Italien
35>eit fie fo longfam ba^infned^t,
Unb mag fte täglid^ Stimmen fammeln
D5 ben 3)laben be§ Ääfe^ ber Ääfc gel^ört?
Unb nod^ lange S^^^ in ^eratl^ung ^tel^n,
9Bie man bie ägpptifd^en Sd^afe verebte,
Saimt i^re SS^oKe ftd^ Beff've
Unb ber $irt {te fd^eeren {dnne mie Slnbre^
Dl^n' Unterfd^teb —
^mmerl^in, mag S^^eit ttnb IXnted^t
^id^ gan$ (ebäen, O 3)eutfd!ilanb !
^d^ fe^ne mtd^ betmod^ nad^ hix:
f)enn menigfiend (ifi bu bod§ fefted Sanb.
XV,
SicBen unb Raffen, Raffen unb SteBen, Sft aKed ü(er mic^ Eingegangen; f)dd^ 6(ieb orni allem nid^td an mir l^angen, ^d^ bin ber oHerfelbe geblieben.
XVI.
ArainDfcl)aft, .^icln-, '3tciri Dei iiieifen, ^itfc öiei^e I)ürt' icl; pixifen, Unb id; prie^5 unb fuc^te fie, %hex a^l id^ fanb fie nie.
15*
228
xvn.
^iaB id) tiicf) liebe, o ^lop^m ■ ^ae ift öii mol)l6efannt. SlJenn id) mit ^ndcx iy'xd) füttre, ^0 (e(£ft bu mir bie ;^nb.
'I^u njittft aud) nur ein jein, Hub luiUft nidjt jdjtuicu mcl|ij
meine übrigen greunbe SBerftetten fid^ fc|r.
XVIIL
Itao, unb ^^kd^t l^oB' id^ ciebic^tet Unb ^ab' bod^ nid^tö ausaerid^tet; S3in in Harmonien c^efdjiuommen, Unb bm bod^ $u ntd^t^ gekommen.
XIX.
Bin».
2cffing=ba SSinjig 9lat^an unb ©alotti, €(|^Ul€i:«S^tap§ael^ äBaOenftetn unb ißofa, iSgmont imb gauft ron ©öt^e^Suonarotti — l^te nimm ^um äßufter, ^uioa{b»8ptttat«fal
XX.
^a» inrijJtWtrfp Denkmal C^dt^'» in Mxsaü^fwcL
^ört 3U, i^r beutfd^ Sülämtev, 3Ä6bd^cn, grauen, ttid> fommelt 6u6fcn6enteii ttm»eibroff en ; graiti^furt'd ^ömt^zt '(oBen je^t bef^lo^en,
en ju crBckUfn.
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239
„Qut ^efeeit wirb ber fremde Midmcr i Clauen/' « 60 benfen fie — „ba^ 3Bir öeö ^JJiann'ö ©enoffen, 2)afe Unferm Robert folc^ ^(um' entfproffen, ünb Blinblingg wirb man Un^ im ^anbd trauen."
D la^t bem 2)ici^ter feine SorBeerreifcr, Sl^r §anbelg^err'n! S3e^altet @uer ®e(b. 10 @in 2)enfmal l^at ©ötl^c felbft gefegt.
3tt äöinbeln roar er einft (Sud^ n a f) , bod^ jcftt brennt (Suc§ t)on ©öt^e eine ^mit SSJelt, @ttd^, bie ein gttt^Ietn tveimt oom Sod^eit^äufer.
XXI. (mn CS2iiym:)
iiin ;^ai}rtaufenb fc|on unb länger,
1) ulben wir um bnibcrlic^, ^u, bu bulbeft Da^ id) at^me,
bu. rafcift buibe
^and^mal nur, in bunfeln ^titm, s Sarb bir rounberlic^ ju SRut^, llnb bie Uebefrüinmeu ^ä^c^en gärbteft bu mit meinem SluU
3e^t rcirb unfre ^Ireuuöfdjaft fefter, Unb noc^ ido^iid) lummt fie ^u; w
2) enn icf) felbft begann rafen, ttnb id^ n>erbe faft xm 2)u!
XXIL
^vic^i au:5 in lauten .flogen, büftreö 93ianiji"crUeiD, id^ fo ^ting getragen 2|m f[ammen{uUen @emüt^!
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230
5 bringt in äffe D^xcn,
Unb burdj bie Dljxew tnö ^ei^; l^a6e geraaltit} befdjtöore« toufenbjäl^rigm ^Sc^meta.
meinen bie ©rojjen uuö illeinen, 10 ©ogor bie faliin ßerm,
^ie SvfiiHcii unt) V^^lumen roeinen, meinen am .pimmel bie Stem'!
Unb äffe bie 2:^ränen flicfeen ^a^ eübcn, im ftiaen aJcrem, Iß ©ie flicken unb ergießen
^id^ od' in ben S^vban l^inein.
XXUI.
3u Shredben in ber fd^önen @tabt ber @(5e, 3Bo'g giSt JoBadf* unb ©tw^* unb SefdfaBrifen, @rl^eBt fid^, um bie ftdpfe 5u (erildfen, (Sin Sicbetfcan^lein unb ein Sieb^emötBe. 5 3ft nun mit ^ewn unb grau'n befe^t baffelbe, ©0 lefen wt, ©lut^^^SRutl^^SBrut in ben S3licfen, %m Jtu^n unb gfräulein dlo\t\^ — o Gnt;utien! $a! ^errlidj! 2öeg, .%iti!, bu gab^, tuiin '
Äm onbem ^ac^e ftefjt in ber ^cuuug, 10 ^eUi^eit |d):üabcmt, <iiinb'^ ^inbl^eit ift finbijd;,
ä)agtt)ifd)en friedit ba^^ !rit'fcf)e Seiblatt l;ünbif(^.
SlniülDi [oigt für'i) i^clD unb bie ^Verbreitung, 3ule^t fommt 53öttiger, unb niad;t Speftafel, ä)ie Slbenb^eitung fei ba^ 3BeIt^)rate(.
XXIY.
3n beiöer äi^eic^büD fliegt ber ©naben Üuette, Unb taufenb Söimber täglid; bort gefd^e^en. Umlagert fielet man bort uon Slranfen fte^en ^en ^üx\tm, ber ba l^eilet auf ber «Stelle.
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231
6r fprid^t: „6teJ)t auf unb ge^t!" unb flmfunb fc^neffe 6 (Ste^t man bie IBol^men felbft von Rinnen ge^en; @r fprid^t: ,,@d^aut auf unb fe|et!" unb ^ feigen (Sogar bie ^(inbgeBor'nen Uat unb ^e.
(Sm Qüngling na^t, oon SÖafferfu^t getrieben, Unb fle^t: „„§i(f, Söunbert^äter, meinem £ei6e!"" lo Unb foi^nenb fprid^t ber gürft: ,Md) l)'m unb fdjreibe!"
Qu ^^amberg unb in &ür;^burii tiiadjt'ö ^luftafcl, SDie ^janblunoi föö5l)arbt'c^ rufet laut „?Juratel'" — 91euu 2) r amen Ijat ber ^lui^luig fc^ou gcjd;i ubcu.
XXV.
^ie näf)m* bie ^rmutl^ 6alb bei mir ein dnbe, Süfft' irf; ben Pnfel funftgeredjt ^ ftt^ 11 nb ^übfc^ mit Bunten Silbern ju rcr^iieren S)er ^irc^en unb ber ©d^Iöffer ftolje äi^änbe.
3Öie flöffe balb mir gu bed @oIbe^> Spenbe^ s SBüfft' ic$ auf ^föten, Oieigen unb ^(aoieren (Bo rü^renb unb fo fein ^u muft^iren, S)ag ^errn unb tarnen Satfd^ten in bie Jßänbe.
^0^ ad^! mir Slrmen (äd^ot 3Rammon nie: S)enn (eiber, leiber trieb bid^ aQetne, lo Sroblofefte ber jtänfte, $oefie!
Unb ad^! menn Snbre {td^ mit t»offen pumpen 3um @otte trinfen in S^ampagnermeine, SDonn muff id^ bürften ober id^ muff — pumpen.
XXVI.
Dd^fe, beutfd^er S^ng^^^ngf enblid^, Sfleite beine ©d^roänje nac^; (Einft bereuft bu, bajj bu fd^önblid^ $aft oertröbelt mannen %a^l
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232
xxm
8eltg bämmcniD, fonber ^axm, Siegt ber DJietifc^ in greimbeä STrm,
fommt pIö^Hd^ n)ie'g. SBet^ihtgni^ ^c<? Consiliums ^ebrän^t^ Hnö weit fort oon feinen Sieben
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233
An Personen.
L
(Se gie^t mid) md) D^orblanb ein golbner 6tem 5lbe, mein 53ruber, bcnf mein in ber g^m' ! 33(eib' treu, bleib' treu ber ^oefie; 5ßerla| ba» fü^ Öräutc^en nie. S3ett)a^r' in ber ^ruft roie einen §ort
liebe, fd^öne, beutfc^e 2ßort. — Hnb fommft bu ma^l nac§ bem 3Zorberftranb, (So laufc^e nur am ^^orberftranb ; Unb laufc^e biö fern fic^ ein Clingen ergebt, Unb über bie fepernben glut^en fd^roebt. ^ann mag'^ roo^l fe9n, ba§ entgegen bir ^iel^t 2)e^ n)o()lbefannten Sängere ßieb. ^am greif aud) bu in bein (Saitenfpiel, Unb gieb mir fü^er Äunben oiel: SEöie'e bir, mein trauter (Bänger, ergebt, Unb mie'ö meinen Sieben aUen ergebt, Hnb mie'^ ergebt ber fd^önen 2}laib, ^)ie fo mand^eö Sünglingsfierj erfreut, Unb in mand^e^ gefenbet oiel ©tut hinein, ^ie bIüF)enbe 9^ofe am blü^enben S^^ein! Unb auc^ vom SSaterlanb Äunbe gieb; Db'^ nod) ba^ Sanb ber treuen Sieb', Db ber alte ©ott nod^ in ^eutfc^Ianb mo^nt, Unb niemanb mel^r bem ^Böfen fro^nt.
234
Unb rcie bein füge^ fiieb erflingt, Unb ^eitere 9}lä§ren l^inüber bringt, 200^1 über bie 3Öogen jum femen 6tranb, ©0 freut fic^ ber ©änger im 9^orberlanb.
II.
^d) rool^nte früher roeit üon J|ier, ^roei öäufer trennen mid^ je^t t>on ^ir: G§ fam mir oft fd^on in ben 8inn 2(d^! märft bu meine 5^aci^6arin.
III.
^Ic Badj! auf ^em ^raditnfela.
2(n &rii ü. ©.
Hm 9!}^ittemacl^t mar fd;on bie Surg erftiegen, ®er ^oljfto^ flammte auf am 5^^' ber ^Jiauern, Unb mie bie Surfd^en luftig nieberfauem, Grfc^oII baö Sieb von ^eutfd^Ianbö f^eil'gen ©iegen.
3Bir tranfen SDeutfd^Ianb^ 2i]of;l au# ^i^einmeinfrügen, 2Bir fa{)n ben Surggeift auf bem ^^unne lauem, S^iel bunfle ^itterfd^atten unö umfc^auern, '^id 9^ebelfrau'n bep unö oorüberfliegen.
Unb aul ben ^^rümmem fteigt ein tiefet ^(ed^jen, flirrt unb raffelt, unb bie Öulen fräc^,^en; ^a.^imifd^en I)eult be^ 3^orbfturm6 Söut^gebraufe. —
Sief)' nun, mein greunb, fo eine ^J^ad^t burd^roac^t' id^ STuf ^o^em 3)rac^enfe(l, bod; leiber brarf;t' ic^ ^en 6d;nupfen unb ben §uften mit nad^ §aufe.
IT.
Oben auf bem 9tolanb§ed (Safe einmal ein Siebeegecf, Seufzt' fitf; faft ba^o cV>ev3 ^erau^, 5lucft' fid; faft bie klugen au^,
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235
mad) bem J)übfd^en Älöftcrlein, s 5Da^ ba Uegt im ftitten S^l^ctn.
3ri| üon '^eugf)em! bcnl mid^ fem Qener Stunbett, roir c^em Dbeit l^od^ von Laniers knx^ Sd^auten na^ bem gelfenriff, lo 38o ber fronte mttw f a^, 3)effen ^erae nie gena^.
V.
mn 3rrit ^vn Btug^ml
ÜKetn ?vrT; lebt nun im ^l^aterlaub' ber Sd^infen, 3m 3aui)erlanb\ m ©d^meinebo^nen hlixl)m, J^m bunfeln Dfen ^umpeinifel glül^en, SBo ^idjteigeift erlahmt, unb 'Ik'rfe I)infen.
93iein /vri?, c;ciüol)nt au§ I^eirgcm DueU trinfen, 5 6ott nun ,^ur 2ränfe (^ebn mit fetten Äül^en, ©oK gar ber Themie i.'idtinroagen jie^en, — Sd^ für^te faft er mn]] im Scfttamm cerfinfen.
^ein %xi^, gieiüol)nt auf buntbcblümten ^uen ©ein glügelroC «^it Ieicf;tcr ,s3anb, ju leiten, lo Unb fid^ ju fc^mingen ^oc^), mo Slbler ^orften ;
gj^ein %ni wirb nun, mill er fein §era erbauen, Sluf einem bürrcn ^rofagaul burd;reuten — S)en Mr»|>eln»e0 oon 9)lünfter bi^ nac^ ^orften.
VI.
%n Srii St
^ie Sd;led^ten ficivi^' untergef)n bie 2ött<fern, (Statt ^33a)rten lobt mau nur bie bürren Rappeln, SBorin bie ^bent)tinnbe tudjtu\ vappeln, (Statt ftitter (i)lut lobt man nur IjcUeö giacfem.
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6 SBergebenö roirft bu ben ^ama^ bcadem,
Hnb Silb auf Silb, unb Slum* auf »lumc ftapdn, SSergeBenö roitfl hl bid^ 2lobe ä^^PP^^^r — fßerfte^ft btt'§ nkl^ itod^ vor bem @p §u gaderti. muft btt tote ein ^ompffHer btc^ 5e()ömen,
Unb fräftig oft in bte fßofoune fd^ettem;
SCuc^ fc^reiBe nid^ ^^od^t, fd^retb für ^hd, ^ ItnaUeffetft fep beiner ^d^timg ^el^ — ^r bann wirb bid^ bad ^ublüunt Dergdttem.
vn.
^er fdjlimmfte 2Burm: bee 3^^^*^^f^t'^ ^oldjgebanlcn, ^)aö fd;limmite ©ift: an eiivner .^raft i)er?iaoi,en, ^r)aä ttjoßt' mir faft beö Sebent "DJiarf Remagen; ^ä) wax ein Dtei^j, bem feine 3tü^en fanfen. s mod;teft ^Du boö ame 5Reiö beflagen,
2ln ©einem gütigen SBort lägt ^^u es ranfen, Unb ©ir alTein, mein ?!Keifter, foü ic^'ö banfen, SBirb einft ba^S fc^road^e 9Rei^(ein Slüt^en tragen.
D möc^'ft ©u'ö femer nod; fo forgfam loarten, lu ^ag e§ a(g ^aum einft gieren fann ben ©arten ^er fd^önen ^ee, bie sum SieBKng rodelte.
93on jenem @arten nteme Wxm* erjä^tte: ^ort lebt ein ^eimltd^ nninberfü^ed Otlingen, ^e 8Iunien fpred^ nnb bie 9&ume fingen.
vm.
Aufrieben nid^t mit ©einem (5it)cntf)ume, 8olIt' nodj Des 3? 1^ eines 9iibluu(^<?I)ort loben, 9^a^mft bu oom ^^emfeftranb bie $i?unbergabcn, Unb pflüdfteft füfjn beg 3:aio-Uferö ^lume. 6 ©er 2;iber I)aft mand^ Älleinoö ©u entgraben, ©ie Seine mufete joüen ©einem 9^u()me — ©u brant^eft gar ^^ra()maö ^eiUgt^ume, Unb iDoiit'ft auc^ ^^erlen aug bem ©angeS ^oben.
Diyiiizeü by GoOgle
287
gci^'ger !Dknn, id^ tätige, fep ,^ufrieben !0lit hm, roa^ feiten ^^enfd^en roarb 6efd)ieben, SDenf ^erfd^nienben je^t, ftatt an'^ ©rroerbeit.
Hub mit ben Sdjä^en, bie ol^n' €rmüben ^ufammen i}a\t gefc^leppt auö 5^orb unb Süben, SDfkd^' tetcj^ ben ©d^iUier je^t, ben luftigen (£i:6en.
IX.
33ang ^at ber ^faff fid; in ber ^ird^ oerfrod^en, 3)er §errfcl^nn(^ gittert auf bem morfd^en Xljxönkin, Stuf feinem Raupte madelt fd^on fein .%ön(etn — $Denn 9^touffau^ 9kmen ^a6 id^ au^gefproc^en.
Xod) mäl)ne nid^t ba^ ^^üpplein momit pod^en 2)ie ^p^tifer fe^ 9^ouffauö ©laubenöfä^nlein, 2lud^ l^alte nid^t für 9touffau§ grc^^eit, <Bö^tdein, %>a& 6äp|>Cein ba$ bie Demagogen fod^en.
©e^ betne§ !Ramen§ roertl^, für waljxe gre^l^t IXnb frepc S93a^rl)eit fömpf mit beutfc^em 6innc; ©d^lag brein mit 3Bort unb ©d^roert, fep treu unb Bieber.
@lau6cn, grcp^eit, SJlinne fe^ beine ^>te9l^eit, Unb fe^It bir aud^ ia^ ^D^l^rt^ enteil ber 'Mimt, ^0 l^aft btt bod^ ben Sovberlrans ber £iä>ec.
X,
Bn I. B.
®cin 5reunbc«grul5 tarnt' Hfhf bie ©tofit erfd^liefjtn, S)te bunfle ^erjen^fammer mir entriegeln; ^d^ Sin untföd^elt roie t)on 3<^^^^^9^^ IXnb l^eimatlid^e S3ilber mid^ begrüben.
^en alten St^cinftrom fe^' id^ roieber fliegen, 3n feinem 53lau fic^ 53erg unb 33urgen fpiegeln, ©olbtrauben minfen üon ben S^ebenl^ügeln, ^ie SBinjer flettem unb bie Blumen f priesen.
238
D, inniu icf) f)in ^it btr, bir ©etreiier, Ml ^er bu nod) an nur (laiuiu, fo mie fid) fcMuujt 2)er Qrüne iipljai um ein iitorfd;' Öemauci.
D, fönnt id^ f)m \n bir, unb Teife Iau]d;en 5^01) bcineiu !iiieb, benucil ^{ot^!e()ld;m fingt, Unb ftiU be^ Si^eine^ ^ogen mid^ umraufc^en.
XL
%n tftn Bofrafh (öe^tjft in (iüttUigsiu
3tol5 uiiiJ i^cBietenb ift beö i'eibeö .Haltung, Xod) ^anftmiirli fidjt man um Die ^'ippm f^ioeSen, XtvS ;)Uu\c Mmi, Ulli) alle ^lT?ii«fcIn beben, Xod) bleibt im ^)ie^cu lulju^c (inifaltung. 5 3o fttljji DU auf bcm £ef)vftu[)I, üon 53em)alumi} ^er Staaten fpred^cnb, unb uout Üuijen ^Streben ^cr vHabtuette, unb üon 'iH)lk'rleben, Unb üon (^)eiumnten^ Spaltung unb ©eftaltuuij. 5(ue bem ©ebärfjtnife Ufc^t mir nie bein '^ilb! 10 5" unfrer 3^^^ '^^^ Se(6ftfud^t unb ber ^)^o^l;eit, ßrquidt ein foId^e^S "l^xih Don ebler .s>I)eit.
i>od) ma^ bu mir, red^t üäterlid^ unb milb, 3um ^er^en fprac^ft in ftiffer trauter Stunbe, trag' id^ treu im tiefen ^^en^grunbe.
xn.
ober
auB ir^r mtftn alten ^eiL"
$aft einen tonten Xei^^iid^ andgeBrettet, SBorauf ge|Udft {tnb leuc^tenbe t^tgurren. (Ed ift ber flrnnpf feinbfeliger 9laturen, 2)er ^al(e SRonb, bet mit bem jtveuje ftreitet.
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239
Xrompctentufd^ ! ^te ^d)lad)t wirb uorBcrcitct; Werfer fc^mad^ten, bie ftd^ %vmt fd^touren; 6d^a(meien flingen ouf ^rooencer gluren; Stuf bem ^a^at ^ort^ago'« ©ultan fc^rcitet.
^reunbUd^ ergoßt btc 6untc ^errlid^feit : fflit irren mie in märd^enl^after ^iCbntd, Bx^ SieS' unb Si(|t Beftegm ^ unb ^Rad^t.
Sleifier, fonntefl ber j&ntrafte Wa^i, Unb oaSft in fd^lec^ter neuer 3^ti bad ^Ubnid Son ^ieBe and ber guten alten 3^^^*
XIII.
An Maximilian Heine.
Itt ein Exemplar dee Ooettwielieii Faiut.
^tejeö ^uc^ fei T)ir empfül;Ien, £efe nur, iöenn ciud) irrft: 2)od^ lüenn 2)u'0 t)erftei;en roirft, SBirb ^i(^ aud^ ber teufet ^olen.
XIV.
!0?einc üual unb meine klagen §aB' id^ in bie^ ^ud) gegoffen, . Unb njenn bu e§ aufgefdjiagen, $at ful^ ^ir mein ^er^ erfc^toffen.
240
[Gedichte HS]
[145] Blanfvrii.
^Etiler JUif{tt0»
inu§ bte Xntpel n»i^ fflQen, bennod^ brennt fte fo lange ntd^t, otiS td^ ittu( toad^en. ^ein Sd)[af — wenn ic^ aud^ fd^Iof — tft bod^ fein Schlaf; diiix ein fortbauernb 53rüten in ©ebanfcn,
5 ^tc ici) nid)t bannen tann. §erjen pod)t mir'^ (Skid) iini' ein 21>edci', uuD mein 3(u9' a-|d)lu'fn ©id^ nur cinroärt^ §u fdjau'n. Unb Dcnnodj kl)' id^, Hnb tiaae jJtcn)d;cnform unb 'DJJeiiidjcnantliH. [140 J Dod) Plummer füllt' bes 2Bei)en £e^iei ftijn;
10 2)er ©d^merj mad^t njeifc, nnb roer*^ meifte roei^, ^en fd^mer^t am inctfren aud) bte bittre 2öo^tf)eit: S)a^ ber ©rfenntmjjbaum tcin ^auiii be« Öebenö! 9lun i)ah' \d} jebe 3Öiffenfd;aft burc^grubelt, 5(ud^ SÖettiüeiöijeit, t)ie Mräfte ber ^atiir
16 (Irforfdjt, unb f\\l)V im .^er^en bie ©eiüaft, ^ie foldje bienftbai mad^en fönnt' mir [elber. 3)od^ frommt nic^t. — ^en Slunicften t^at ic^ ©ute«, Unb mir <^i\^a\) auc^ Q^ut^, feibjt von '^lenfc^en.
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241
^o6) frommt' ba€ nid^t. — 3«^ ^otte meine geinbe,
fanf oor feinem, mancher fanf cor mir. Xo(S) frommt' eö nic^t. — 2)enn ©ute^, 53öfeg, ßeBen, ^la^t, 2eibenfd^aft, wie ic§'^ Sep 2(nbem fe^e, 2)a^ mar hei) mir roie biegen ouf ben (Sanb, (Seit jener graufen ©tunb. ^d) fürchte nic^tö, 2Rid^ quätt ber gluc^, bag i^ nic^tö fürchten fann, Äein ftärf're^ ^oc^en fü^C, oon Hoffnung, SBünfd^en, Se^nfud^t nad^ einem Söefen biefer @rbe. gWein SBerf beginn' !
©e^eimnifeooHc ^äd^te! [147] 5^r ©eifter biefeg unbegrenjten SBeltaa^! 3^r, bie id^ ftet^ gefud^t in fiid^t unb 2)unfe(! S^r, bie ben ßrbbalt ringö umroebt, unb luftig 3m §ttud^e mo^nt; 3^^^^ bie aU fiiebUng^plä^e @ud^ au^gefuc^t bie fteilften 33erge^gipfe( ; 3^r, bie in ßrb- unb 3Jkera5grünben Raufet, — ßud^ ruf ic^ ^er fraft be^ gefc^riebnen 3öuber^, ^er Guc^ mir unter jod^t. Steigt auf! ©rfc^eint!
(Sie 5Ögem. — 3^^ befc^mör' ©ud^ bep bem 2öorte
^e^ (55eifterober^aupt^, bep biefem 3^^^"^
2)a^ dud) erjittem mad^t, beim Söitten beffen
2)er nimmer ftirbt, — (Steigt ouf! Steigt auf! (Srfc^eint!
(^aufe.)
©ie 5Ögem. — ©eifter in ber (Srb' unb Suft! 3^r foÖt nid^t fpotten meiner. 3^^ befc^roör' @u(^ ^ep nod^ oiel mäd^t'grer 5Ö^ad^t, beim ^ali^man,
2) cn au^ge^ecft einft ber oerbammte Stern,
3) er nun, ein ^trümmcrbranb n'rftörter 2öelt, 2öie eine S^öW im eto'gen 9kume roanbelt; 33eim graufen ber meine Seel' belaftet, S3e9 bem ÖJebanfen, ber ftetö in mir lebt,
Unb um mic^ lebt, befc^toor' \d) Quö). ©rfd^eint!
((Sin ©tern wirb ftcfetbar im bunreln ^>inteT8runbe ber ^alle. 9x bleibt flebn. SDtan bört eine Stimme r^nflcn.)
Litteraturdenluiiale dea 18. and 19. Jsbrh. 27. 16 «-
242
©rftcr ©cift.
60 3Jienfd^ ! 2(uf bcineg SBortea ©d^aff £ie^ id^ meine 2öoIfenl)aII', 2)ie ber ^ämm'rung §aud^ gebilbet, ^te bag Slbenblid^t oergülbet 3Jiit ßormin unb §immelbläu',
65 2)0^ fie mir ein £uftF)au5 fep. gmar foHt' ic^ ge^ord^en nimmer, ä)ennod^ ritt id^ auf bem ©d^immer (Sine§ ©temleinö ju bir l^er; 3Kenfd^ ! erfüllt fei) bein Söege^r.
Smeiter ©eift.
60 3J^ont5lanc ift ber Äönig ber 53erge, 2)ie frönten fd^on längft feine §ö|' ; Stuf bem gelfent^ron fi^enb, im Sfeo(fen=^oIar, ©mpfing er bie Ärone oon ©d^nee. SBie'n @urt umfd^nalTt feine §üft' ein SBalb,
66 ©eine §anb bie Saoine \)'dlt, 2)oc^ t)or bem %aU mu§ ber bonn'renbe Öatl ©tiÜ fte^n, rcenn'ö mir gefällt. ^De§ ©letfd^erg ru^elog falte 5!Jiaffe [149] $Roat tiefer Xag für SCag; ^od^ id^ Bing, ber fie fmfen Iaf[e, Unb auc^ fie ^emmen mag. Sd^ Bin ber ©eift be^ S3erge3 ^ier, SBottt' ic^'g, er beugte fid^, (Srgittemb big gum 3)2arife ft^ier — Unb bu, maö riefft bu mid^?
3)ritter ©eift.
Qn bem bläulid^en 3[lkergrunb, 2Bo ber SSettenfampf fc^meigt, 2Bo ein grembling ber 2öinb ift, Unb bie 3Dleerfd^Iange freud^t, aSo bie ^ije i^r ©rün^aar aJ2it gj^ufd^eln bur^fd^lingt —
8»
#5
248
2Öie ein 3twnn auf ber ÜHecrfläc^* Scholl bein Bpiud), öer mic^ o^oingt. 3n mein ftidc« Äoralil^aug ^rbrö^nle er fc^roer, ^enn ber ^Baffer^eift bin ic§, (gprici^ ou^ bein ^egel^i l
^ievteT ®eift.
2Bo bct ®tbf(§ütt*m fd^lummert ^uf Riffen 90n (SUi^r 2Ö0 bic ^ed^ftrSm' oufraä[aen [150] ^ie fod^cnbe glut^, aßo bie SBurjel ber «übe« ^ie ßrbe burc^iocbt, 5l(fo tief iine iftr ©ipfel 3um §immel aufftrcbt, ^Dort lie^ id^ bic §eimat§, $Dein D^uf ri& mic§ Jort — SÖtn Äned^t beinet> ^prucf)eö, 3Jlein $cct ift bein SBorl.
fünfter &tx% ÜRein Sflofe ift »wb, mit ©ei^cl^icS loo 2:rie6 id^ boÄ ©ttmngewül^l; $)a§ 2Better, ba« ba^tntm Blieb,
:3ft no^ t)on 53Ii^en fd^raü^I. üJlid; f)at gar fc^nett, üb« 2<mb imb a5$eU% (Sin 5Binbfto^ hergebracht; 2)ie Jlott', bie id^ traf, bie fegelt btw), a^od^ finft {ie no4 ^eut 3flaci^t.
SWein SEBo^n^aug ift ber Statten fü|er 0lad^4;
aSJag quälft btt tntd^ on*« Stc^t mit 3attbennacjt? •
Siebenter (»ieift.
Sor (Erbbe^inn be^errfd^te id^ iio 2)en Stent, ber nun be^d^et bid^.
16»
lOB
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244
[151] ^ad war ein ^rbbaH l^übfcl^ UlAi,
Sßie feiner je bie @omi* umfd^m^t;
(Sein Sauf xüqx fd;ön geregelt, faum 116 Xrug fd^ön'ren 6tem ber ^immeliMitm. fam bie 6tunbe — unb er tootb
@in glaramenbatt unförm'ger Slrt,
@in ^d^weiffltem, ber ftd^ pfoblo^ fd^Hngt,
Unb Stoifd^ fc^tedh utd» Uit^eil fotttgt, 120 S)er nie etmattenb toSt unb ^qßsmft,
Unb iwenb ol^ne SoufBal^n läuft,
Sin XonbUb> boS ba oben brennt,
Sin Ungel^eu't am gfirmoment!
Unb btt, bem bied ber ©d^icffalftem, US SSimn, bem id^ f^o^nooU bien' old ^«tm,
^u jroangft micj^ (mtl ber fttrsen SRa^t,
S)ie btd^ rnn @nb' mir eigen mad^)
^uf furge grift l^ierl^er, m gar . ^ang j^ittemb biefe ©eifterfd^aar 180 W\i einem ^)ing, roie bu bift, fd^roä^t —
Du, <5ol^n beö (Staub'^, roaö roUlft bu je^t?
S)ie fiebcn ©eifter.
erb', 2Beltmeer, Suft unb ^ad^t, ®ebürg unb Sturm, Unb aud^ bein 6tem, umfteVn aliS ©eifter bt<j^, [152] Unb l^arren beine^ ^BilTen« ; 3)^enfcl^enn)urm — 185 9Bad miEft bu nun, bu @o^n bed etoubed? f)md^!
SKanfreb. Sd^ will »ergeffen —
Sr^er ^eift.
S5to unb wie — marum?
2Jt a n f r e b.
2öa^ in mir ift roiU oergeffen, lefet'«
3n mir — 3^ femtt'il, unb i(| fann*d nimmer fagen.
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245
©cift.
9lur ma^ wix f)ahm Urnen wxx btr geBen,
®ati5 ober nur ein perlang' ein ^^i^m,
bit bie Elemente bienftbar mad^t, 3)ie voxx regimn, iebed, aE ber(^eid^ @e9 bein.
SRanfteb.
33ergeffen, ©el^ftiHiijcffenl^ett — Äönnt ^1}X nid^t fd^affen bieö au§ bunflen 3^eid^en, ms ^i^x, bie mir pral^lerifd^ fo »icle^ bietet?
[153] ©eift.
3tt unfrcr 3Wod^t fte|t»g nid^t; fe^e beim — {Du fUlvbeft jeft.
äKditfreb.
3ßtr finb imfterblid^ unb rergeffen nic^t;
SßBir IcBcn etrig, unb Sßergangne^ ift un§ iw
3)litfammt ber ^^{unft gegenioortig. (gi^ft bu?
^ianfreb.
3^r ^öl^nt mid^; bod^ bie Wad^t, bie @U(^ j^ier^erjnxm^
^ob (Sudji in meme ^b. ^I^t nid^t, i^ Jtned^te!
3)ie @eer, ber @etft, ber pvomet^e'fd^e %mSm,
!Die flamme meinet Sebent ift fo teit#^, iss
SDutd^9lü]^*nb, tmb ioett^ii6ß^enb tote bie dum,
®iebt ber nid^tö itad^^ oBg(etc| ttt GtauB adleibet.
®eBt Xitiwort! fonft Seioeif id^, toer 14^ iin,
^ie alte Stntwort g'nügt; bie befte ^ntiport
6inb beine eignen äBort'. i6o
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246
SRanfreb.
[154] (^eift.
äBeim, tote bu fo^jl, betn SBefen unfetm gleid^t, @o ^atteft bu fd^on Xntioott^ ab tm fagten: SBad Xob bte SRenfd^en nemten, MetBt und fvemb.
^Jlanf reb.
<5o tief id^ (Sud^ umfonft au^ @uren S^leicj^en, IM Sl^c tönnt ntc^t obet müt nid^t Reifert.
@eift.
3Ba» itjir üemötiL'n, Bieten loir, ^eI^ fe^'S;
Sejinn' bid;, el)' bu une> cmläfjt, frag' uod;malö, —
2Jiad^t, ^errfd/aft, Äiaft, il>tilan9rung beiner ^age —
aRanfreb.
ätevPud^t! toaS l^obe td^ Ü^un mU Xagett? iTo @ie ftnb mit je^t fd^on tiSl^ulm^ — fort! fort!
©emac^! fiub löir ma^l ^ier, fann'« bod^ bir nü^en, Seftnn bi($, giebt'^ benn gar nid^tö, bo§ n^tr fönnten M^t galt} unioert^ in betnen äbigen mod^en?
3Kanfreb.
9lein, ni4t^ ; bodö bleibt, — id^ tnoc^t' roo^l, el^' mx jc^eiben, 1T5 [155] dud) fc^aun oon Slngefid^t Slnt^eftd^t.
3d^ l)öre feure Stimmen, fü^ unb fd^mac^teiib,
^ie §arfentöne auf bem 3Baf[er, immer
(3tef)t feud^tenb oor mir jener flare ©tem;
3)oci; anber^ nid^t^. Moiiimt nä^er mie f^9bf 180 ^mmt all, lommi einzeln, in gewohnten ^^rmen.
^tr tragen feine Aormcu, aujlcr Die
Glementt, luouün mir oeel' unb Urgeift; ilBal^r bie ©ejtalt, »orin wir fommen foUcn.
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247
5)? anf reb.
Sd^ toasten! ©iebt'§ ja feine gorm auf ßrben,
2) ie ^äfelid^ ober rei^enb roar' für mid^. iss @u'r 3ftäc^tigfter mag roä^Ien fid^ ein SCntti^,
3) a^ i^m baö befte bünft. (^rfd^einM
(Siebenter ©eift
((^Tfi^eint in ber ®eflaU eineS fc^önen SDßei6ed.)
Sie^ ^er!
9Wanf reb.
D ©Ott! 2öenn'g fo fepn foll, unb fein Sßa^nBilb Hnb aud^ fein 33Ienbn)erf bift, fo fönnt' id^ bennod^ S^ed^t glüdfüc^ fepn, — Umarmen mü id^ 2)id^, i9o [156] 2öir motten mieber —
(bie ® ellalt üerfci^toinbet)
^erj ift mir jermalmet.
(SWanfrcb flUrit befinnunflSIoS nieber.) (öinc (Stimme \pnä)t folgenbcn Sau^crbann.)
SBenn ber ^onb im 2ßaffer fd^roimmt Unb im ©ra« ber ©lü^rourm blinft, 2ßenn am ©rab baö 2)unftbi(b glimmt Unb im (Sumpf bag Qrrlid^t roinft, 195 3Benn bie (Sterne nieberfd^ie^en Unb fid^ ©ulen fräd^5enb grüben, 2Öenn umfd^attet oon ben §ö^'n Saum unb SBlätter ftitte fte^'n: 2)ann fommt meine (SeeF auf bid^, 200 Unb mein 3öuber reget fid^.
3)rüdft aud^ Sd^Iaf bie Sfugen ju, ginbet bod^ bein ©eift nid^t 5luf); (Schatten giebt'g, bie nie rerbleic^en, Unb ©ebanfen, bie nid^t roeid^en; 205 S3on gel^eimer 5D^ad^t umraufc^t, 33ift bu nimmer unbelaufd^t;
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Sift wie Setd^enittd^ uml^tigt, ^ie Olm SBoffeit etng^än^t; 810 [157] SoUft je^t wol^nen immerfort
^ier in biefem d<nt6ermott.
Steift mid^ ^tvat nid^t ftc^tSarlid^,
2)eniu)d^ fü^lt bein Sluge mid^
Xfö ein fbing, bad unftd^tBor 215 ^af^ btr ift unb nal^e wat;
Unb trenn bir bann l^eimlid^ ßt^uft,
Unb bu ^aftig rürfmärt^S fd^au'ft,
(Sic^ft bu ftaunenb, ba^ ic^ nur
^in ber Sd[)Qtten beiner Spur, 280 Hnb üerfdjiüeic^en mu^ bein 93iunb
^ene ^kd^t, bie bir n)arb !unb.
Unb ein 3<^"^^^I^"Ö ^^^b Sprud^ ^at bein §aupt getauft mit ^luc^; Unb ein Suftgeift ootter Sift
885 Segt bir ©d^lingen, voo bu 6ift;
Qn bem 2öinb ^örft bu ein ©ort, ^)aö bir fd^euc^t bie ??reubc fort; Unb bie ^hd)t, fo ftiU unb ^e^r, (3'önnt bir ^iv^t)^ nimmermel)r;
2S0 Unb be^ ^age^ ©onnenfd^ein
bir unertri^ltd^ fe9n.
[158] beinen 2:^tänen, folfd^ unb fc^Iau^ ^oc^t' td^ ein töbtlid^e^ ^rmt ; beine^ ^^m^ fd^roar^^cm Quell
88» $refi' id^ be^ f^rcarjen ^luteS äBett';
Slu« bcincg Söd^elng ^alV ic| jog S)ie ©d^lang', bie bort fid^ ringelnb bog, Stud beinem ^unb nal^m id^ ben ^ei^, ^en IDueE bed aderfd^Iimmfien li^eib'd;
840 pväft' mond^ ®ift, ha$ mir befannt,
2)od^ bein'i^ am giftigßen i<l^ fonb.
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SBei beineg ©d^langenläcfteln^ 3Jlunb, ®t«faltem ^erjen, Slrgliftfdjlunb, 8ei beinern Slug', fd^einfietlig gut, S3ei beiner 6eer cerfd^Io^'ner Sßuti^, ^ 245 ^ei beiner Äunft, womit bu gar SDein §erj für menfc^rid^ gaSeft bor; S3ei beiner £uft an frembem Seib, 53ei beiner ^ain§=51e^nltd^feit, J&ierbei nerflud/ ic^ bid^, ©efett: 250 6e9 feiger beine eig'ne ^Wi
Uttb auf betn ^attpt gie^' id^ beit Saft, S)er Wf em fold^ SSer^ängni^ f^afft: [159] „©d^lafc nid^ utib ftetJe nW^t!" Z)ad ift'^, wttS bein ed^tcffal fpric^t; sss Sollfl ben Xbb ftetd na|e fd^au'n, ^eubig jn^or va& bo(( mit ®rau'ti. Siel^ I ber 3au(^ f4i^ umringt btd^, Älttttglog feine Äett' umfd^lingt bid^ ; 3(uf bein ^et^ unb ^im augleid^ 260 Äam ber ©prud^ — »erroelf, perbleid^!
im\ Xwir Barmte %l^bt\^f0tfi*);
mittÜ^ oxlS beni SnflUf^n tttctfe^t.
®cfrcunbct traren e5'ma!§ iJirc ^erjcn; 2)0(^ ?äftcräunacn fcnnen äöa^r^eit f^tDärjen; Unb bie SSeftanbiafeit loo^int nur bort ofiat; Unb bomig ijl haS ithtn, ^fußenb eitel: Unb aroOen unb entitoeit fetjn mit ®elte6ten 5 S>aiS niu§ teie ZBa^nfinnf^merj im C^ime totctt.
^oäi nie fonb it4 ein SD^ittlcr bicfcr beiben, 2>er bellen »oflte iorer ^cr^en Seiben; — Öenüber ftanben bic Sdjmcrsgeftalten, 2öie mippen, bte be« »Ute« ©tro^l flefpalteaj 10 Gin toüfter, mllber €ee fliegt ie^t boiwifii&en, 5E)od& aller Stemenle jom'flc Sc^iaar, 8ennaa toobl niminet flän^Iic^ iu bertoif^n IDie («be mm bon bcm, »ttf ciitflait tvar.
[161] Sebe n)o§(, unb fep'ö auf immer, Unb fep'g auf immer — lebe wo^I! ^od^, 33erfö^nung^(ofe, nimmer ^ir mein §er5e gümen foU.
*) Xtt feine bsn i^m flef^iebene 4(aitin.
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ftönnt id^ öffnen bir bieg ^etje, 3Bo betn ^aupt, oft angefd^miedt, 3cne füge SRu^ gefunben, iS)ie bt<i^ nie in @(^iaf melftr wiegt
Äönnteft bu burdfjfd^au'n bied ^ec^e Unb fein innerfteg ©efü^l, ^ann erft fö^'ft bu: eö fo gntufam ^ovtaufto^en tm na oiel.
üJlag fepn, ba^ bte äiielt bid^ preife, Unb bie Tfiat mit ^-reiiben feF)' — Wlu^ n\(i)t )elb]t ein Vob bid^ fronfen, Sod eipfouft mit meinem äBe|?
[162] 93kg feiju, ba^ uiel ©cfiitlb id^ trage^ ®ab'§ fein anbrer 5Irm itn 2ant>, 9}ar bie ^obe^iüunb 5U fd;lagen, %U ber einft mid^ lieb umn)anb?
^ennod^ täufc^e bid^ nic^t felber, Sangfani roelft bie Siebe blo^, Unb mau rcifjt [o lafd^en Smd^eg ^Jüd^t ein ^er^ vom %cqm lo^.
Smmet foE betn ^er^ nod^ fd^lagen, 9Retn'd oud^, 6(ttt't e« nod^ fo fe^r; ^mmer (eBt ber @<^e!^eb<mfen: S^tä^erfel^n mt m9 nid^t me^r?!
©old^e Sßovte fd^mer^en bitt'm, 9((g n)enn man um lobten flogt; Seber äRorgen foU uni^ fitiben 3m oenoittmet' 8ett erwod^t.
©ud^ft bu ^:roft, rocnn'g erfte Satten Unfrei ^ögblein^ bid^ begtä^ Sßittft bu lehren SSater fagcn, @ie, bie Saterl^utb t^ermijit?
251
[16S] äBenn, unKivmt von tl^ven $&nbc§en, ^ic^ i^r fü^ed mtbf^ett Hi^t,
^enfe fein, bcn einft btt Itcbteft,
®er bid; liebenb nie »ergibt.
9Senti btt f<$(m'il, ba^ i^r (l^ertc{;t(ein SKetiten Sügen ä^nlid^ fep, 3u(ft oiclleid^t in beitiem ^crjen 6tn @efül^l, ba^ mtr nod^ treu.
Slde ntetne ^el^ttritt' tennft bu; SU mein SBal^nfinn f remb bir (tie( ; %U mein ^offen, mo bu gelten magjl, SSkßt, — bod^ ge^t^d mit bit, mein Sieb.
3^' ®e^l bu erfd^üttert; eelBjit mein Stolg, fonft fe(fenfe|t, Seugt fid^ bit, — von bit »erfaffen, Steine Seele mid^ loeäait
S)Qd^ wo« IJelfen eitel Sßorte, — ftömmt |a gor von mir bod äBott! Siur entjagäie @eban!en Sred^en bttrd^ be$ SßiSend $fort!
[164] iBebe n)o^U id^ bin gefd^Ieubert gort von allen Sieben mein, ^ergfranf, einfam unb zermalmet/ — 3;Qbtlic^er iom Xob ni^t fei^nl
0, läd^Ie nid^t ol meinen finftem Srauen, SBieberläd^eln mivb mir gar $u fd^mer! ^od^ ^^ränen mögen nie bein Slug' betl^auen, Unifonft geiDeinte ^i;^ränen nimmermehr.
252
5 D, forfd^e nic^t von jenem <5d^mer§ bte Äunbe ^er nagenb $Vreub unö fsuaenb mir gerfri^.
ßntftüüe n\d)t bic tief()e[)eiT]U' iinmbe, SLie bu {ogar a^i l;eUen inad;tlü» bift.
(SS Ifeiii £ie(e8iDe]^, ij) fein ^a\\en, 10 (fö ift fein ©dornet) geäitfd^ter SVul^l^egtev, SBod lletS mid^ tiretl6i, bod SieBfte wüc^m, 9Ba^ miv bte ®e%tmoxt oerefelt fester.
(S^ ift ein lle5erbru§, ber mid) erbrüdfet, ^&ev| aUem waö ic^ l)or\ imb fe^', unb fü^r. 16 ^cnn feine Sc^ön^eit (^lebl'l, bic mid^ entjüdfct, ^oum noc^ ergoßt mid^ deiner ^ugen 6pteL
[166] @l ift bte bttft're ®H 1^^ oetrogen, 3n tiefer ISntft, ber eto'ge ^anberdntann^ 9Der nirgenbnio fid^ fonn ein ©tob erjagen, 80 Unb bo^ im ^ab nur 9b^e finben fonn.
2ßelc^ Glenb fann ftc^ felbft cntflie^n? Vergeben« 2)urd^ja9' ic^ raftfo? jebe^ femfte 2anb, Unb ftetö öerfoiget mic^ ber ^ob be^ l^c6enÄ, ^er Teufel, ber „^ebonle" njüb genannt.
so ^oc^ anbic fei;' id; Die ]ic^ luftig iaud;en 3n jeneg greubenmeer, bem ic^ entwich; D möge nie i^r fdjöner ^raum oerraudjen, Unb fetner mdg* emad^en fo nk ic^!
^o(^ mand^en ^imnteli^fitnc^ mu| id^ burd^eiten^ 80 ^erbammt nod^ manc^e^ nta^I ^urüdf fe|^n; 9lur ein 53en)u^tfet)n fonn mir ^roft ert^eilen:
oud^ gefc^'r bad ^itmmft' ift mir gefd^el^n.
2öaö ift benn btefeg @d^limmfte V bie fd^orfen, ^ie fc^arfen Stad^elf ragen laffc fort! 86 D Iäd)(e nur, — bodi furf)' nidjt ;u entlarüen
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£e5 iDO^l! leb roo^l! im blauen ^ÜJeer SSerbleid^t bie §etmatl) bort. 2)er ^f^ad^troinb feufjt, wir rubem fc^tuer, ©d^eu fliegt bie ^öoe fort. SÖSir fegein jener ©onne ju, ^ie untertaud^t mit ^rac^t; Seb mol^l, bu fd^öne ©onn' unb bu, mtin §8aterlanb, — gut' ^Roc^t!
Sluf'g neu' fteigt balb bie 6onn' ^eran, ©ebä^renb ^ageölid^t; 9^ur Suft unb ^^eer begrüß' id^ bann,
2) od^ meine §eimat^ nid^t.
^kin gute^ ©d^lo^ liegt roüft unb leer, ^kin §eetb fte^t öbe bort,
3) a^ Un!raut ranft bort milb um^er, 9Jlein §unb ^eult an ber ^fort'.
^omm ^er, fomm l^er, mein $age flein, 2Ba^ meinft bu, armeö 5linb? [168] gürd^t'ft bu ber 2Öogen milbeg ^räun, maii)i aittem bid^ ber SBinb? 2Bif^' nur oom 5lug' bie ^^räne ^ell, ^a$ ©c^iff ift feft gefügt, ^aum fliegt ber befte ^alf fo fd^nett SBie unfer 6d)ifflein fliegt.
,.2a^ braufen glut, la^ beulen 2Binb, ^id^ fd^recft nid^t Sßinb, nid^t giut; ©ir G^ilbe viel anbre 2)ing' e« finb, Söeg^alb ic^ fd^limmgemut^. ^enn id^ »erlief ben Sßater mein, Unb au(| bie 9J^utter traut; W\x blieb fein greunb al^ bu allein, Unb ber bort oben fd^aut.
254
„Sang feguete mein ^ater mi(^, ^oc^ flagte er nid^t fe^r. ^od^ üJ^uttcr roeint moi)i bitterUd^, 53i§ bol ic^ meberfe^r'." — Still, ]i\ü, mein ^ub', bi(^ gieret ^olb 3m Sluge folc^e ^^rän', §ätt' ic§ bein fd;ulb(o^ öerj, man foUt' äu(^ meind nid^t troden fel^'n.
[169] Stmm ^er, fomm l^er, mein @d^Io^bienftmatm, ffiaS §at bid^ (leic^ gemad^t? ^ftn^t'ft bu ber ^angnumn Itai^ l^mii, ^4fröpcrt btd^ bie «ttd^t?
Mauh\t bu, i(§ jittre für bcn Seib? Sir ß^ilbe, bin nid;t fo bang! ^od^ benft er an fein fernem 2Beib Sffiirb bleid; be^ Xreuen ^öangM
„^m ©eeranb, xoo bein Stammfd^fi tagt, loo^nt mir ^eib unb ^inb; Sä^enn nun ber ©ub' nad^ 3Sater fvo^t, 2i>a« fagt fic i^m gcfd^roinb?"
mein madhrev @cl^(oj|bteiifiiiiuuui^ 9ian e^e betnen ©d^merg ; Sod^ (in feU^lfet Xtt, unb fomi (Entfliel^'n aO fe^'d ein Sd^ei^.
3d^ traue SBeibesfeuf^em ni(^tl @in frifd^er 53u^(ertro§ 2öirb trodfnen jene^ 2(uge lid^t, 2)a§ jüngft no^ überfIo|. 3Jlid^ quälet fein' Grinn'rung \ü^, Äein ©turnt, ber nä^er rofft; [170] 9J^ic^ quält nur, ba^ ic^ nid^tö oeriie^, äBel^aU id^ »einen foEt'.
tlnb mm fd^inmi' id^ mtf weitem Sleer, Wtt cinforn m ber SBBeft: — Sollt* td^ um anbve weinen fe^r, mir fein 2:^rftnletn fSBt?
255
^eiti ^nb l^(t nur, big neue @peif* @in neuer 4>err i^tn reid^t ; «el^' iö^ jurücf unb nal^ i^m leif* — 3erfletfd^ er mid^ meUeidjrt.
äRit bir, mein (Sd^iff, burd^fegl' id^ fre9 2)08 »i0»e SReergebraug ; 2ro0' nricl noc^ meU^em £anb eS fe^^ 9btr trag mid^ nt(^ nad^ $au$. @e9 vm nnUontmen Weer unb Suft! ttnb Vfk bie ga^rt «oObrad^t, @e9 miv otlBamnien SBoIb unb Mufti 9Retn Soterionb gut' Slm^il
DEUTSCHE LITTEEATÜEDEXKMALE
DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS nr imiDBDCKDr heb^ttbgbsxbzn vok bbrhhaso bkditkbt
DIE
MATRESSE
LUSTSPIEL
VON
K. G. LESSING
HEILBRONN
VERLAG VON GEBR. HENNINGER
1887
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Fi«rei''iclM Hofbnchdnickerei. Stephan Geibel & Co. in Alteuborg.
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Kaarl Gotthelf LessingB dmnatiache Thätigkeit waar naheza Tergessen, und wo man ihrer gedachte, begnügte man sich mit Wiederholung des Urteils, welchee Gott- hold Ephraim Lessing, der grosse Bruder unseres Karl Gotthetf, Uber die frühesten Dramen desselben gefällt hatte. Hiemach gßii *Der Wildfimg' (saezst erschienen Berlin 1769, dann umgearbeitet 1778 Im L Bande der ^Schauspiele'), welchem bei dieser Benrtciliuig der Fteis angefidlen war, als das beste Ton seinen Dramen* Zwei spStere Lustspiele bespricbt Gktäiold Ephraim nur km« xund ohne Yergleidi mit dem *Wild£uig*. Das leiste vollendete Drama des Bmders, 'Die Hätressef', welche erst 1780 im n. Bande der 'SehaospieleP erschien, jSuid er TOT seinem Tode nicht mehr Zeit sa beurteilen. Die ▼on mir yer&sste Monographie *Earl Gotthelf Lessing' (Berlin 18Si>) bemüht sich nun darzathun, dass 'Die Mätresse"* einen wesentlichen Fortschritt über die frü- heren Werke des Autors bekundet und geeignet ist, sein poetisclies SchafiTen in ein helleres Licht zu stellen, als es nach dem vorläufigen Urteile seines Bruders gerecht- fertigt schien. Soweit Äusserungen vorliegen, liat man nunmehr das Hervorragen der '^MMtresse^ anerkannt.
Die ^Schauspiele'' von Karl Gottheit Lessing", in denen dieses Drama ausschliesslich zum Abdruck gelangte, sind aber äusserst selten geworden: trotz vieler Nacbfraiien fand ich nur in der Königlichen Bibliothek zu Berlin und im Privatbesitze des Herrn Landgeiichtsdirektor Karl
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Bob€rt Losfliogy eineB Enkels yon Kxd Gotthelf, je ein Exemplar der fiemmliing. Ein Neudruck der ^lOitresee* j fldiieii um so wünschenswerter, als das LnstspieL nicht i nur wegen seiner Bedentong im litfeerarisdien Sehafl^ j eines, wenn andi niekt hervorragenden, doch edel stre- benden Dichters und nicht nnr wegen der nahen Be- ziehungen, in welchen dieser Dichter zu dem Reformator unserer National-Litteratur gesUiuden , von litterarliis tori- schem Interesse ist, sondern vor allem auch, weil 'Die Mätresse' eine typische Bedeutung für das vom Sturm und Drang fortgerissene Lustspiel der Talente überhaupt in Anspruch nehmen darf.
Typisch ist 'Die Mätresse* sowolil durch ihr T h e m a wie durch ihre Tendenzen. Die beiden Liebliuf^stliemata der Periode , V e r f ü h r u n g und 8 t a n d e s u n t e r s c h i e d , haben sich in ihr zu einer or- ganischen Einheit verbunden. Die Verführung ist Thema oder mindestens Episode in £ft8t jedem Lustspiele der Zeit. Aber insbesondre eine Art der VerRihrung 4 ist ihr duurnkteristiBch, das ist die eines Bürgermttdchens durch einen Adligen oder doch Angehörigen der priri- legirten Stände. Jungfer Kehfaaar im 'Hofineister' von Lenz wird von einem Studenten Terführt, Marie m des- selben 'Soldaten' und Wagners Evchen Humbrecht fallen der Begierde von 0£lnereQ zum Opfer, in Gemmingens 'Deutschem Hausvater^ ist der YeiftÄrer des Btt^jer- madchens gleich&Us ein adliger Offimer, ScfartlderB Detter in Lissaben* bringt eine toh emem betrOgerischen Baron ins Werk gesetzte Entführung und iqgleieh das Yerlassen einer heimUoh angetrantan Büigerlichen dnrch einen leieht« fertigen Offiuer. Yenmehe rar Yeifthrnng geschähen dnrch einen Gra&n im *Keiien Meoon' Ten Laos, doreh den Fürsten selbst in Gressmaims ^Nicht mehr als sechs Schüsseln' und Klingers *^Derwisch\ In allen diesen < Fällen ist das Problem der kS tandes unter sch iede von selbst gegeben; aber nur selten macht sicli der Schmerz der Verlassenen in so leidenschaftlichem Pathos
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Luft wie in Karl Lessings *Mätresse\ Unendlich nahe, 80 nahe, dass man das eine nicht würdigen kann, ohne der andern zu gedenken, stehen unserer ^Mätresse' be- sonders die gleichzeitigen Lustspiele ^Der deutsche Haos- vatar' und ^Nicht mehr als sechs Scbtlsseln'; aber in diesem wird das Problem der Verführung nur gestreift, steht der absolute Kampf gfi^gea die StandesnntaraGhiede allein durchaus im Voiderg^rcmde, und in jenem kommt ein mUdee Kompromiss zustande» Hit euiem KompromisB begnOgen mch flcbUeiBlieh BOgir die ]iierheigeh(Srigei& Werke der Qenieef es ad demiy daes ne ingiBch endea im *Die Soldaton* rnud epSter dami Sehilleni 'Kabale nnd Liebe*« Nur 'Die MMtraHe* führt den doppelten Konflikt konaequent durch : die m ihrer doppelten £igen- eehaft als Weib (Thema der Yerftümmg) mid als Mensch ^Thema des StaDdesantencfaiedes) Terletete Heldin bleibt weder yemicbtet am Boden liegen, noch Ifisst sie sich durch die Gnade der Gegenpartei emporheben, — sondern sie erhebt sich durch eigene Kruft aui' dem Boden der Entsagung zu der sittlichen Höhe der Verachtung. Es ist nicht anders, als ob 'das ganze Heer der Verlasöenen', von welcLoni die Orsina spricht, hier, in eine Gestalt zusammengedrängt, zum Worte gelimgt.
Dieser vollen AusgeBtaltiin;^: der gegebenen Themata entspricht die in der 'Mätresse' gebotene Zuspitzung der Zeittendenzen. 'RUckkebr zur Natur!"* und 'Sturm lind Drang!' ist das ieldgeschrei, Kousseau und Beaumarchais sind die Feldmarschälle. In Erich Schmidts Jiichardsou, Rousseau und Goethe' (besonders S. 157—248), Otto Biahms 'Deutschem Ritterdiama des 18. Jabrhnnderts' (S. 168—208) und meuier Schrift ^Die Stnrm- xmd Dnmg-Komödie' suid durch Vergleichnng der Hauptwerke unserer Genieperiode diese Tendenzen m ihren charakteristischsten Aossenrngen totgestellt, so dass es an dieser Stelle genl^gt, den entsprechenden Geist der 'Matrease^ darsnl^gen.
Jn Besiehiug auf £e Vorliebe ffBüt die Natur ist schon
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der ländliche Schauplatz unseres Dramas chaiakLeristisch, durch welchen es sich sugiii über die meisten gleich- artigen Lustspiele erhebt. Der erste Aufzug spielt in der 'reinlichen Stube eines ordentlichen Bauerhauses' , der zweite in einem herrschattJiohen Garten, durch welchen Bauern von der Feldarbeit heinikeln^n • die Scene des dritten ist eine Landstrasse am Fasse eines 'ganz Steden Berges* , die dos vierten vor der Tliitte, in welcher das Stück begann; der letzte Akt schliesslich geht in einem Landschlosse vor sich. Besonders bedeutsam ist in dieser Hinsicht die Bauemscene (II, 9), weiche einen Guts- herrn in traulichem Verkehr mit seinen Bauern vorfühitt Über die langgchla&nden Städter, welche beim Gutsheim Auf Besuch weilen, MLea dabei folgende Reden: ''Da Belm mir einmal das Tooiehme Volk. Sitaet es nicht noch am FrfihatUck um lieben Mittag!' ^ 'Datllr wacht's nodi am Spieltische, wenn wir schon auf allen Vieren ausgestreckt liegen'. Von gleicher Tendenz sind die Worte Ottos (23, 7): *2am Popanz! noch nicht aa%eBtandeQ? und smd za mir gekommen, um den iVtth- Ung KU gemessen« tind Y<m Stadtlangweil^g^ten sich so erholen!' nnd der Trost Lorohens (21, 84): 'Sieh! wXist du mm eine GrKfin, die heitre, gesunde Loft, den schonen Motgen yerschlieftt da im goldnen Zimmer'. Einen andern, innetüchenii Gegrasais sn den Stidtem stellt der Landjäger Paul (88, s) fest: *Ich enihle Ihm da in aller Einfalt des Herzens, und Er erklärt mirs in aller Bosheit des Herzens. Wenn ihr das Ge- scheitheit nennt, ihr Städter, so se\ d ihi- wirklich gescheit. Ihr macht einem gleich untern Händen die beste Hand- lung zu einer Schnacke.' — Ein Anklang an die Kous- seausche Neigung zur Einsamkeit ist es, wenn Otto (31, so) berichtet, dass er sich mit seiner Frau 'sehr wenig' unter den Menschen sehen Hess: 'Ich brauchte die Ireude nicht zu suchen; ich hatte sie bey mir.' Überhaupt soll Otto von Kronleld , der sof^ar eine Ne2;^prin 2;ehei- ratet hat, mit seinen amerikanischen Anschauungen den
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Kampf g«gaii die verderbte earopüadie Knltor gleißhaem penonificteien. Man beachte In dteeer Bewehnag namentF Bioh die Änsserang (32, 2): In £iuop« iat man mir ^ iüugf ein geliebtes Mxdehen ntnn an l>Men*.
Der Httig nir Natur erweist sich aneh in der ^Mä- tressei* wie in andern Zeüstllckfln dureh den ansdrnek- Iksben Gegensata anr Baebgelehrsamkeit Der- selbe tritt besonders in dem Streit der Brüder Eüxmftld (33, 2) hervor; man beachte namentlich die Worte Ottos: '^Mit allem Ivespekt vor euern ökonomischen Schriften, Akademien und Finanzkollegien, hätte Gott dem Bauer nicht einige Glücksehgkeit ausgemacht, die ihm keine Spekulation nehmen kann; ihr Kamera- listen hattet sie schon iMn^st zn blosen, geftlhllosen Triebrädern unserer Üppigkeit projektirt'. Und auf den Einwurf des Hans*. 'Das vei^tehst du nicht. Wo hättest du s auch gel er n tV Bist aut keiner Uni versi tat gewesen; hast keine Studia ■ — ' erv»idert Otto charak- teristisch: 'Aber meinen gesunden Verstand'. — Andere in dieser Richtung sich bewegende Äusserungen sind (15, s) in Karlcbens Abneigung gegen die Schule und in seinem Wonsebe za suchen, dass er Jäger werde; denn 'der kann den ganzen Tag benun laufen, scbiessen, reiten'; statt in der Schule zu sitzen, ist er lieber bei IDama; 'da', sagt er, 'darf ich nicht immer so sitzen. Die eraflblt httbsch, wie die Thieresobwataen' u. s. f. Haas also gegen das Buch aus Xoebe zur Natur! Und iibnUcb in G^eoige Brands abweisenden Worten: 'Was die Welt sollte, maebd Schriftgelebrter und PbazisHer ans. Ich wtee gerne seUeeht nnd gerecht? (81» s). — Ein typisches Zeichen der Gattung ist scMioadich die GeringschlttBung, mit welcher dem Odehrlen Anhein von beiden Parteien begegnet wod.
Einer der diarakteristisdisten Ansflttsse des Natnr» dranges ist der Kampf gegen die konyentionellen Ehrbegriffe der Gesellschaft. Von diesen Vorurteilen der Menschen mit Otto von Kroufeld ironisch: 'Auf die
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kommts «nfih bey Gfmhiigkeik und Wfthrhett an* (38; 21), wilnaid Auheim in oinfloi AugcnUiflk des Unimitai 68 cÜiekk anspridit: 'DM bii man tob den VomelmMn, Utart mm sieh mit ihnen ein. Seine wfthre Ehre tetst m«n in, um die faiaq^ehle Bäfe sa haben, ihr Freund, ihr G^eseUsehafter in seyn' (41, s). — Man lese femer die folgenden Entrüstongsrofe der Ja- liane: 'Ist meine Ehre ein Ding, das er mit Geld be- zahlen kann , und seine verlorne Rechtscbaßenlieit ein DiDg , das er aucii mit Oelde wieder haben kann, ver- lohnt sichs der Mühe, dsTon zu reden (73, 32) und *Des Grafen Betrügerey in einen Schacher zu verwandeln, dazu halten Sie sich nicht zu ^^erii^ ; aber flir einen ehr- lichen Mann eine Schuld berichtigen, das erniedrigt Sie. Des Ehrgeizes der Menschen !' (74, 9) sowie endlich (86, 0* Gesetze der Ehre verbieten, gegen einen
Unbewalneten den Degen zu ziehen : warum ist's nicht nnedel, alle Känke und Kniffe, Versprech ungen und Zu- sagen gegen ein Mädchen zu brauchen, dem die wenige Gültigkeit dieser Gaukelspiele anbekannt ist?''
Auch der politische Ansturm gegen das Bestehende zieht seme WeUen äjutk Kail Lonings ^Mätresse'. «In Europa, wo man einen Montesquieu hat', meini der Pedant Haan von Kronfeld (33, 23), *iat es eine aus- gemadite ewige Wahrheit, dass die monaardiische Re- gienmg die beste, die beglttckendste ist — ' ; der Veiv trete der natOrlidien Menaehenrechte^ aein Bruder Otto, aeheat sieh jedoch nieht tot offanem Anadmek eeinea knhnen ZweifUa: *£me fmig snagemaehte Wahi^eü? Weidier Geok wottto daa anmachen?* ~ -worauf er die englischen YeiAMnQgBaDBtHnde ala Mnater hinatelh, im übrigen aber mif ttbeneqgend dmtiaehe Wene lltr die ameiikanieehen ^Bebellen' g^gen Engbnd Biurteiergr^-* Wichtiger mnaa nalllrlieh jede Aneeermig sein, welche ^ direkt auf deutsehe politische Zustände Bezug nimmt In dieser Hinsicht sind namentlich die wiederholten Angriffe ; auf das Civilrecht, die 'BUrgergerechtigkeit' , zu erwähnen,
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IX
die flieh im Mmide «mes CMchtsbeamtaD, des Land- rcitm Quendel, doppelt gewichtig ansnehmen: 1) *Die Bürgergereehtigkett tangt den Teofel* (46, s); hier emiMfieUt er gegenüber der Widersrnn^keit dieser die
Ein&chheit der *Soldatengerechtigkdt\ 2) *Was ist eine Abbitte ? Eine Erklärung, dass man einen Schurken geprügelt, den die BUrgergereclitigkeit prügeln sollen' (51, 2«). 8) *In der Bllrgergerechtigkeit geht es 80 her, als wäre sie blos da, dem Armen das Garaus zn spielen' (84, e).
Accorde aus dem Stiirmkonzerte des Jahrzehnts sind femer nachstehende Äusserungen Ottos: *Nun weiss ich Gutherzigkeit und Dankbarkeit aulzuhnden. Bey den Armen, beym gemeinen Volke: und Büberey und Öclmr- kerey bei Graien und Fierren (11 , — "^^[eine Familie sind alle Kechtschaihe ; das übrige sind Bastarden, deren ich mich jederzeit geschämt habe, und schämen werde' (89, 17) und später (103, si) daran an- klingend : 'Und ieh kann dir beweisen, dass ein schlechter Mensch nie zn unserer Familie gehört* — Direkt re- volutionär ist schliesslich das Patbös | zu welchem sich die beleidigte Tugend in Juliane erhebt (869 10): *Der Gewaltige ksnft alles » nnd der Schwächere muss aUes gesehehn lassen. — 0 mein Herr! ich bm in den Klanen unserer jelsigen gesitteten mensohliehen Welt gewesen: sieb ihr wieder zn vertimneni hiesse, sich von ihr Teneblingen lassen wollen«' —
Was gegenüber der Terderbten grossen Welt die- jenigen Dnunen, wdicbe ieh in meiner Abbaadlnng ttber *IKe Stoxmo nnd Drang «EomOdie* als Lust- mele der vom Sturm der Origimd-Gemes fortgerissenen Talente beoeiebne, gelten Hessen, war die sebliebte dentsebe Bürgerfamilie. So nennt in unserer •Mätresse^ Lorchen nie Ins ein grösseres Verbrechen des Verführers alt» 'er schwatzte ein ehrliches Mädchen aus ihrer Familie' (11, 1), und ganz im selben Sinne be- zeichnet Juhaue selbst (18, 14) als erste Höllen(][ual
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ilireB Herzens: ''dasB wkh. Vater und Matter veistieBsen'. — Die dn&che Lebensweise der Bttigeriiclien rtllimt Otto, mdem er (82, es) sein WohlgeUlen dann «nadrOekt *2n sehn, wie sie mit Freaden nsdi Hatise m den ihrigen eilen, wo sie be^ einer scUeehten Kablaeit mebr Ver- gntigen sehmeolMn, als wir bej dre^ Gängen' (vergU das Problem in OrosBrnsans "Nicht mehr als sechs Schüs- seln'). Auf den Vorwnif der gnädigen Schwägerin: 'In seinem Dorfe ist Essseit für Vieh, Gesinde, Bauer und gnädigen Herrn zugleich' antwortet Otto (36, le) denn auch einfkcli harmlos : 'Ja.' — Man beachte femer, dass (57, 3g) indirekte Ursache von Julianens
Unglück ihre Austeilung als Gesellschafterin zam Fran- zösischsprechen erscheint. liieraut ist es auch zu beziehen, wenn ihr Vater (79, a) klagt: 'Ich büsöe aher auch meine Eitelkeit genug, dass ich ein besseres Landmädchen au meiner Tochter haben wollte, als an- dere Väter.' Seine Absirhten , ^sie einem ehrlichen Mann zu geben, und eine rechtschafhe Mutter aus ihr zu macb( n , wie die ihrige' , - — diese seine bürgerlich bausväterlichen Absichten seien ihm dafür auch zu Wasser geworden (80, 4). — Gegenüber der so stets als Muster der Ehrbarbeit aufgestellten schlichten deutschen BUiger&milie erscheint die adlige Familie — ganz im Charakter der litteiarischen Zeittendenz — als untergraben, verderbt Maria von Kronfeld giebt (65) e) ihrer Tochter über die Stellung der Ehegatten zu einander eine derartig korrupte Auffassung kund, dass die Tochter entsetst ruft: ^Dabey führ' ich aber schlimmer, als das gemeinste Mädchen.' Und schliesslich sticht von der Opferfrendi|^eit der Bsandscben Eamilienglieder erheblich der Sehmefzensmf des Hans von Eronfeld ab (106« is)» der auf die liebenswOrdige Bemerkung semer gnädigen Fkan: *Wllr' ich nicht gezwungen worden, Sie hätten mich aoek nickt' sehr offenbenig antwortet: * Wollte Oottl so hätt' ick be7 meinem sekweren Amte für Sie
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lind grosse SVuniUe nieht sa soigen, die dbentuides-
mMssig aufgehn lässt^ —
Unter den Qaellen der ^Mätresse' (s. «Karl Gott- helf Leonng* 8. 6d £) steht BicbardBons «Pmiiela' obenan; ans ihr hat sich unter ZnhOltoahme von Ele- menten der 'ChunMa' desselhen DichtenB nnd der Boob- seanBehen 'Nonvelle HfloW dae ProUem des Dramas gebildet Neben 'Ftaneia' selbst benutste der jüngere Leasing «ne frrie dramatiBdie Bearbeitcmg der Idee dieses Romans , ntfmlich die komische Oper *The Maid of the MilP von Isaac BickerstalP, der manche vom deutschen Dichter selbstiindig ausgestaltete Charaktci e . namentlich Otto von Kronfeld, dessen Nichte Elisa br^tli sowie deren Eltern und Geliebter, ihre Entstehung verdanken. Femer haben 'Der Geheimnissvolle' von Johann Elias Schlegel und 'Der Missirauische* von Cronegk Anteil an der Ausarbeitung des GeLeimnisnarren Hoclithal. Die Land- reiter schliesslich gehen , wie am anirefiihrten Orte er- wähnt, auf die Gerichtsdiener Shakespeares zurück. Nach dem grossen Briten gearbeitet ist ferner, wie hier hinzu- gefügt sei, das Verhältnis von Schuldner und Gläubiger. Dieser, Kneiper , bei Lessing charakteristischer Weise ein Ohrist, entspricht dem Juden Shylock, in dessen Worten :
*^Gaoler, lock to him: — teil not me of mercyl' (*-The Merchant of Venise' III, 3 ) die Veranlassung zu der milden FOispiaehe der Laodreiter tür George Brand zu suchen ist; anch appellat in Shakespeares Drama (IV, 1) der höchste Geriditsbeamte, der Doge, an die Menschtiehkeit des hartherzigen Glänbigeirs, der indessen anf seinem Schein nnd namentlich der darin ge- gebenen Zeitbestimmung besteht, ganz wie Eneiper von keiner Frist wissen will, sondern dae 'Sogleich' des Scheines w($rüich aufgeführt wtbiseht; sein Driingen ist eben auch hier durch mdir als Geldgier motiviert, nämlich wie bei Shakespeare durch Hass und Kachlust gegen den Schuldner, welcher den Durchsteckereien des Wucbe-
zu
zen als ebrlicher Ifann entgegengetietaii war; eo gilt denn auch Kneiper dem echlichten Hemn ak 'Vieb' (45, m), als 'Untlii«e (49, 84), wie Shylock wieder- holenilieh *Hiiiid' genannt mtd. Die ERettang dee Seliiildnen adiHeflaHdi geschieht in beiden Fallen durch weibliche Hülfe; wie Porzia bei Nennung der 3000 Dukaten » so ruft Juliane (52, 24) bei Angabe der 300 Thaler: ^Nichts mehr?*
Ausser diesen 8to£f-Queileu sind eine Reibe von Stil- Qnellen nachweisbar. Durchaus sentimentalem Boden entnimmt unser Autor die H;uipteiemente des Stoffes ; wie gelaugt er vom 'larmoyanten ' Tone zum Pathos der Entrüstung-, von welchem das Drama durchkluugen ist? Die nahezu tragische Grösse, zu welcher sich die Heldin erhebt, giebt den Aufschluss: die Muse der Tragödie dehnt ihren EinfluSB auf komisches Gebiet aus. Zwei solcher Momente sind in meiner Monographie (S. 74 u. 76) beigebracht: 1) die aettgenössiscbe Tragödie der Sturm- und Drang-Periode, namentlich Goethes 'Ciavigo' und H. L. Wagners ^ELindermörderin^ ; 2) Karl Lessinga eigene Tzag^dienplane. Auf ein weiteres Element, welches dem jüngeren Leesing swar nidit Quelle, aber doch Bdralnng in dieser RÜshtnng geboten haben mag, weist Dr. Albert Piek in der BeMnaion der mehrftch eitierten Monographie hin (Oernga *Aichiy für das Stndiom der neueren Sprachen und Idtterataren*, 78. Bd., 2./3* Heft, 8. 349)9 indem er an Eari Leasings Euripidea-Stndien erimiert. Obgleieli die dort sam Nadiweia derselben dtierte Biiefttelle (G. E. Lesainga Wecke, Hempel XX, 2, S. 213, nicht — wie dort irrtümlich gedni^Lt — 813) auf das Jahr 1767 zurückgeht, während *Die Mätresse' jedenfalls erst Ende der siebziger Jahre ent- stand , so wird man docli annehmen dürfen , dass diese antik-klassiöcheu Studien bei einem Lessing nicht vor- übergehend waren. Und wenn, wie es an mehr als einer Stelle der Fall ist, die Heldin unseres Dramas in ihrer Weltüberwindung unwillkürlich den Eindruck an-
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XIII
tiker Hoheit hervorruft, so wird man insbesondre an die Polyxena in 'Hekabe' und Iphigenia in Aulls erinnert; «ach iBt KU erwähnen, dass Medea in ähnlicher Situation Jason gegenübersteht wie die Mfttresse üum VoKfÜhrer: der Mann will die Muttor seiner Kinder vmtossen und bietet ihr als Ersatz äusseres G^t an ; aber schon Medaa weist jede Gabe des Treulosen entrüstet zurtick, der geineneits durch sein Anerbieten aleli in aeinem Gewiaien genügend beruhigt glmbt
Nacbhalttger aber iat jedenfkUs der Einfln» , velclien ein nnaerm jttngem Lesshig zd^eb und perB(Sn]ieh en- endlieb nXber Stehender anSf ihn aiutgetibt bat, nimlidi aein Bruder Gattbold Ephraim wdhtL Beg«iBtert adufeibt Karl Gettbelf an diesen nach dem Lean der *EraiIia Galottt* (G. E. LesBings Weike, Hempel XX, 2« S. 552): 'In Deiner Emilia Galotti bcnaebt ein Ten, den ich in Iceiner Tragödie, so viel ich deren gelesen, gefunden habe.' Und in der That hat vornehmlich '}>ailia Galotti' auf den Stil der 'Mätresse' eingewirkt In dreierlei Beziehung lässt sich dieser EinÜiiss nach- weisen: in der Ironie, der W iederlioluug und der Korrektur.
Ironische Wendungen sind bei G. E. Lessing überhaupt häufig, auf dramatischem Gebiete besonders in der 'Minna' und 'Emilia'. Während aber im ersteren, komischen Stücke die Ironie fast aiissch hesslich ohne Bei- geschmack, harmlos ist — ich möchte bie die reine Ironie nennen — , mischt sie sich in dem späteren, tragischen Werke reichlicli mit Bitterkeit und Hohn aus dem Munde der Verstossenen und Unterdrlickten.
Keine Ironie findet sich in der 'Mätresse' selten. Beispiele sind: 'Auheim: Ich vertrieb sie dodi nicht? — Lerchen: Nein; sie gieng Ihnen nur aus dem W^e' (6, 2»). ^ ^Lorchen: Sie freuen sich? Je nnn; ich mich — auch' (9, as). — ^Lerchen: Wie gnädig! nur eine Gnade zu yecapreehfln 1* (20> m) — - *^Otto: Daw Sie «UerBeitB woU gevnht heboi, beweiset Ihr
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Frtthaufttehn* (um Mittafi^! — 30, 25). — *Maria: Das Holz von Kerln setzt ja allen Kespekt bcy Seite. Otto: Das macht, gnädige Frau! er kommt das ganze Jahr in keine Aäsemblee' (36, 1).
Wie die Hauptvertreterin der reinen Ironie Lorchen ist, so erklingt vorwiegend aus ihrem Munde der ironische Notschrei des Hohns oder — nennen wir es kurz — die gemischte Ironie. Auf die Versicherung Auheims : *Wir werden nicht undankbar seyn' erwidert Lorchen: 'Glaub' es! — Letzthin ei*zählte man, ein Spitzbube hÄtte ein ganzes Haus ausgeräumt , und an der Thüre dem Hausmädchen von freyen Stücken ein IVinkgeld ge- geben' (7, s). — Bittorkttt, Hohn und Ironie mischen sich femer in der ganzen Tirade desselben Mädchens, welche beginnt: "^UiiMehts? Behüte! £r hat keinen tod geschlagen' u. s. w. (10, is) und in demselbaa Auf- tritt: ^Nur Kleinigkeit! Gar nichts mehr, als, er aehwatste ein ehrliches Mädchen aus ihrer Familie' u. s. w. — Fernen 'Sie bnmchens (Geld) aber nO&iger wie ich und meine Mnhme ... Sie bnmchena, Besteehen der Unschuld' u. a. (IS, 6)* ErwiÜmt aei aoa Lorehena Hnnde noch: ^Der ist ein bo gesetster, ver- Btindiger, in die ümatHnde aidi fllgender, kekbltttiger Tagendmlkler, daaa er noch einen Bdigionaverein swiachen Lairtcr nnd iSigend atiftee n. a. f. (59, s). — In den Beden der Juliane ttberlOnt daa FMiioe der beleidigten Tugend den Hobn der Ironie. Beispiele sind indeaaen: ^Briüg* ich mick adbat um Ihren hohen Sdiute' u. s. w. (18, s) und *8ie einds auch [mein Freund] . . . Ich habe die Ehre gehabt, heimlich von Ihnen verläumdet zu werden' u. s. w. (72, ae). — Hochthal, der sich gleich- falls verschmäht glaubende Liebhaber, macht der Bitter- keit seines Herzens mehrfach durch Löhnische Ironie Luft (26, 27 und 27, 12): 'Weislich gewählt, weislich gethan, ^ädiges, weises Fräulein !' und *Sie wollen mich gewirirf zu Ihrer Verlobung eiiiladen?' — Vereinzelt wird die Ironie bitter im Munde Anheims: ^öogar Jahr
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MB Jahr ein Ihre Gesellschaft l die hat auch ihr An- genehmes' (99, 20) und Ottos (Beispiel von Selbstironie): ^Lustig von mir, Inst^!' n. s. w. (40t so).
Die Wiederholang kann ihren Grand in positiyer Veisttzkong, in Zweifel oder in Widersprach haben. Znr blossen yerstfekenden Hervorhebung wiederholt Earkhen: ^Mnhme! Mohme! freyl frey! den ganzen Tag!' mit Umstellung: 'Den ganzen Tag firej, Mnhme!' (13, 20) — Fomer Lcttchen: *Wie gnüdigl mir me Gnade zu versprechen!' (20, ib) — Hoehthal: 'Web- lich gewählt, weislich gethan, gnädiges, weises FrÄulein!* (26, 27 ; — in den beiden letzten Fällen zugleich Iro- nie!). — Otto: 'liätt' ich den Schurken da, der sie an- getuhrt ; ich will selbst ein Schurke seyn, wenn kh. ihm nicht unter die Augen sagte: Sie sind ein Erzschurke' (38 , 3). — Blossen Nachdnu k bezweckt auch die mehriiache Wiederholung von Mannheims Frage: 'Sie? . . Sie?.. Sie? Sie?' m, n) — Zwischen zwei Per- sonen verteilt ist die Wiederholung,^ (24, 4 ff.): 'Hochthal: Durch die Hinterthüre . . . Nein; eigentlich tlber die Hinterrhure. Paul : So muss Er auch eigentlich r die Hinterthüre wieder iieraus . . . Eigentlich über die Hinterthüre!' Und derselbe zwei Aiittntte später (28 12) noch weiter : 'Dir soll das über die Hinterthüre angestrichen werden', sowie (28, 20): 'Da ist ein Lümmel ohne Umstände ttber die JEünterthtlre eingestiegen'. Abgesehen von der eisten, noch später zu betrachtenden korrigierenden und der letzten, eine dritte Person orientierenden Wieder- holung der Worte 'Über die Hinterthüre' haben wir hier ^ei Wiederholungen mit der ofiBmkimdigen Tendens einer nachdrücklichen Herrorhebong yon etwaa Unge- wöhnliehem«
Aos nachdrttcklinhem aofriehtigein Zweifel wird die Wiederholung in der 'Mätiesse' selte angewandt. Ein Beispiel ist: 'Loichen: £s scheint Ihnen gar nicht a&den möglich, ab diese B(teowichter gesagt? — Otto: Bose- wiäter? Heine Freande! — Lorichen: Erasbösewiehterl*
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XVI
(56, lo) — Ein weiteres vielleiclif: ^Lorcben: Er,,. liesB es kui'z darauf in der grössten Armutli sitzen. — Mannhof : Arm ist sie ? arm ! Juliane arm ! Nicht doch ! nicht doch!' (11, 4) So geht hier der ZweüSeL Bchon in Widersprach über.
Offener Widersprach soll durch folgende Wieder- faolnogen betont werden: '^Mannh: Aber wollten Sie die eiste die beste von der Strasse hejrrathen, in die Sie sich nngltteklicher Weise verlieben mttaen? — Anh: Mttssen, mtlssent . • Wenn Sie * das müssen hdasen' n. s. f, (8» ss). — *Anh: Aber sie hat ja selbst Vermögen . « . Lordi: Verm(Jgen? dass Gott erbarm!* (11, is) — 'Mannh: Wer leidet aber bey solehem Eigensinn am meisten? — Jnl: Leiden? Und was denn leiden?* (18, 10) — 'Lorch: Wie gnXdigl nur eine Gnade m ▼ersprechen! — Mannh: Versprechen nnd halten!' (20, ig) — 'Hans : Können sie die Amerikanerf die Re- bellen, zu Paaren treiben? — Otto: Rebellen! also bm ich auch liebelle? . . Rebellen!' (34, 11) — Un- mittelbar an den grossen Bruder des Autors erinnert schliesslich der folgende, durch Wiederholong nachdrUckllck betonte Widerspruch: *Manuh: Nach den Gesetzen darf sie mirgar nichts fordern, als die Erziehung des Kindes . . . Otto: . , Schrieb aber Gott in Ihr Herz kein anders Gesetz, als <ias unyollkommenste. unzu- länglichste der menschlichen Gesellschatt ? Lieber ein öflfentlicher Räuber und Mörder, als ein Mann, der unterm Deckmantel der Gesetze raubt mid stiehlt . . . Nach den Gesetzen darf sie mir gar nichts fordern! — Ihr gesetzmässigen Bösewichter!' (96 2 ft) — Die berühmtesten Beispiele solcher abwechselnden Wieder- holung der ganzen Phrase und ihres Hauptbegriffes sind G. Leasings: ^Der Name Marinellt ymx das letste Wort des sterbenden Ghrafen . • • mit einem Tone!' ('Emilia Galotti' 8 und Y, 5) und 'Wer über gewisse Dinge den Ymtand nicht Terltert, der hat heben, am verlieren' (ebd. IV, 7 und 8 sowie Y, 5). —
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Zahbeieli und niMinigiSiiItigtr Avt «incl BcWertlieb in der 'HäftroflBe' die Korrekturen. J«h b^ttge midi liier Bonldist mit der Seheidiing in sweE Hsaptgmppen :
Formal- und Real-Korrekturen.
Nur formal, ohne dass der Sprecher wirklich schwankt, sind Korrekturen wie: 'Gieb ihnen Koffee , . . Schon recht! ihnen nicht; aber den Hungrigen und Durstigen' (6, 14). — 'Ich habe eo viel Kecht auf den Knaben, als Sie; mehr Recht, sag* ich Ihnen' (19, 17). Wie im ersten Falle der Gegensatz, so ruht im zweiten die Steigerung nur auf der Zunge, nicht im Hcrzpn des Sprechers. — Nur formal sind auch die Steigerungen: '^Dass ich sie vergessen wollte, musste' (80f is); '^Ich zweifle audi, dass iebs verdient habe; nein, so viel verdiente ich nieht' (90 9 •); 'Und zu wenig, ist nichts' (110, 84).
Ehi wiridicbeB Sohwanken — Reftl-Korrek tur — hat beoondeni in folgenden Fällen stntt: 'Die mir «ber alles vemgtet . . Nein, die mir aUee gewMbrte, sqgMr die Rettung sog Ihren Kltmenl* (17, 2«) nnd in demselben Auftritt (18, 19): «Aeh, Kleinigkeit! nein, OittdueliglMil, GlttdneliglMHl wenn allBs £ (nnf ihr Em arigml) mhig ist* Fermer: *J<a]iane: QM will er mir «if- dringenl ^ Lefeh: Und ta «elneni Genteen t^gen: idi h*b* es wieder gut gemaeht Aber dem etolien GmAn einen Quenlrfeh duteh eelne EinlieUteHt — Dooh n^ nbraD^s! Wer ist niebt von Denier Unsehnld tbeteeugt?* (21, 19) — Schon unter den Wiederholungen vwir zu erwähnen 'Durch die Minterthllre . . . Nein , eigentlich über die Hinterthüre* (24, e). — Weitere Real-Korrek- turen sind : ^Lässt eich hören, Graf! . . Aber doch nicht! Ich erbot mich . . . Alles gradezu verbeten !' (89, 25) und 'Irrung, Herr Baron! . . Nicht doch! Der Neigung zu so einem würdigen Kavalier braucht sie eich nicht zu schKmen' (70, 25). — Bchliesslich schreibt sich der Gegensatz: 'Mit dir schwand Glück und Segen . . . Nidii mit dir^ (78, m) im Munde Gkoige Brande UttmMtakBMU aM 18. 11. 19. hSu^ 2B, b
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offenbar aus dem Kinflii9s des fiazwisclicngoworfenen Ver- zweißuQgäöclireies der Juliano: '^Mit mir!' her^ welcher genügt, am dm Vater zu erschüttern uud ech wankend zu machen. —
Dase derartige Wiederholungen und Konokturen all- gemein charakteristische Eigontümlichkeiten des Sturm- und Drang-Stils sind, wird durch die stiiistisclie:! Beobach- tungen von Brahm (*Ritterdrama' S. 204 ff.) anschaulich f^emaclit , Bo dass ^Die Mätresae' ftiich in dieser Hinsicht den Zeittypus an sicli träg-t. —
Als Zeit der Abfassung steht aus äusseren und inneren Gründen (s. 8. 76 meiner Monographie u. vergl. anoh die S. 74 daaelbet gegebenen Anklänge) das EikLe der siebziger Jahre vorigen Jahrhunderts fest
Über die Aufführung der 'MätfMMi* in BxeaUu han- dele ich ebendort 8. 68 f., über wd^gMumhe Recoisbnen 8. 75 i» N«ban dem daselbst gerügten Erlahmen des Inltram am End» dai V. Akte durch VoidiHogen te Nebanpenonen ist dar Haoptamigal das Stttciet die Mkhto Biaita, m wekto nianoha gwt angelegte SitaKtk>ii mlttnft» Eine apigpame Fddey via sie dar jüngere üming seinen andern Laitopjataa nooh naeh ihrer Ver- Qftnilleliung für iweita Augabe antdi iraden Itess, iriida aadi dfma Dniaa wmm^lMk gehoben baben. IndesBen bUeb ^Die Mtttreafa* das einzige Stück des Autors, das (ausser einem nicht in die Sammlung der *Schau8piele' aufgenommenen Jugendwerke) nur einmal zur Ausgabe gelangte. Dass aber eine nicht erhaltene Umarbeitung Ende der neunziger Jahre handschriftlich ausgeführt war, weise ich S. 22 meiner Monographie aas uugedruckten Briefen nach.
Demgemäss liegt diesem Neudruck das Original in der SBetlin, heq ©l^rifttan Jri^'brid^ 5Bt)^, unb Soljn. 1780. als zweites Stück der ©d^aufpiclc von Karl G3ott^. ^def^inc^. Srüepter lljCÜ. S. 158 — 344 (zwisclieu (lern 'Bankrot'
.und der 'Keichen Wmi^) eischienenen Taasung zu Crruade.
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Efl erübrigt noch, die am Texte vorgenommnipn Änderungen zu erwähnen. In vielen Fällen ist nicht febthteilbar, ob ein Ver- sehen des Druckers oder des SchriftsteUers vorliegt Es wurde vertMuert: 5. s fünf unb aiuanatg, roeniger J 5, 9 $ü^er | 5, i« nen^ nen? | 6, u bent | 7, • freiem | 8, e um ^e^rat^en | 9, la gnug 12, 9 fenbetc. 1 15, 6 iang fAIec^t. | 15, 15 9lutf)e. | 17, 4 dlaAbaxen 19, 9 reben, | 21, 10 SBei^ [24, 1 ^aul. | 25,28 fc^Ied^ten | 28, u er 30,3 ©ie I 31, 17 00m I 32, 84 3^ngen | 33, 2 tjon j 'M, 29 ^auer 35, M Hinber ] 36, 2 ^ilffemble 1 aiß^« 3e^enter i 36, 26 iiwetet \ 37, 19 llii9eitii|te I 38, 4 fie I 88. it fite fte | 88, ss an. | 89, u Vtmm^. | 40, 82 effen unb fpte(en | 42, 7 gefd^Iagen. | 44, 5 ©ed^dje^ntet [s. u. Berichtigungen] | 46, 7 IJat? | 4iß, st weiten | 49, 28 Vitien unb SJctteln I 51, u t^n | 51, ib, 17 und is fein | 51, 17 greunb | 53, 1 non I 55, 9 3J?abmofeII | 56, si 8c^ötfer | 57, n Hagen. — I 59, as fe(^d}i0 I 59, 29 'J^ac^benfen 1 60, S4 nur I 62, 4. 74, 9. 85, 6 und 89, IT Prüfend | 62,« USmk [s, v. Berichtigungen] | 64, is $eri fo I 64,90 foOen. | 65, 11 ©aUatögen | 68,8 ob; | 68» tt werben. 69, 8 SBege. | 71, 20 ba, ha, — | 72, 7 mebr. | 72, 17 unocrglei^Iid^e 73, 8 roerbcnben | 74, 2 Unent6e§rlicfien (74, u i^n I 75, 12 ^önifd^ 76, 28 »efd^önunq | 79, 82 3^rige | 80, 17 fie fluchte | 80,26 Qk* fttled^tS. I 81, is' Unbefanbten | 83, e einen | 83, 10 ibm | 83, si toürge | 84, u bem | 85, is unferm J 87, as bid^ | 89, n t^n 1 90. u und 91, le nur | 95, u übrigen | 97, 5 i§r | 97, m Xnberer | 99, 91 Unangenehmes | 100, le i^r ] 102, 24 alten unb neuen j 104, 1 Xaug« ft^lu^ I 104, 7 Siebet | 104, 12 frembe | 104, is ©taatöftric^ | 108, r @rauf(^immel und zweimal ein | 112, 1 bemiHtgen | 112, aa ben I 113,i^unberüaufenbe. — Uneeändert blieb: 52,89 i^m, weil nicht Ehnnfried angered^ sondern von B^iem Yaler geaprodien wird ; ebenso ist 89^ so die vom Original gebotene Leaurt n^iß t^cuerlid^fle gu benren beizubehalten [s. u. Berichtigungen], — vergl. 94,29 und si; schliesslich soll 111,88 Ärol^p wohl eine verdeutschte Schreibung des englischen croup oder croop sein.
0ie In der «Mätresse' zu Tage tretende Keeellosigkeit der Orthographie und Interpunktion musste als aiamktensiisch für die Sturm- und Drang-reriode beibehalten werden. In er- sterer Hinsicht ist merkenswert der Wechsel zwischen f, ö und ^; ff und I; n und nn; f und ff; l und d u. a.; ebenso steht als Behnungszeichen bald ^, bald e, bald fehlt es ganz. Die &itemnkftlon ist namentlich wirr in Bezug auf Anwendung des Anonro]^ welcher bisweilen in derselben Zdle und bei dem- selben Worte das eine mal gesetzt wird, das andere mal fshlt Ferner eigentümlich ist die Setzung der Interpunktion vor der ganxen Klammer, das i^ehlen des Punktes vor dem Gedankeih
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XX
strich. s«>wie di»* baufiwre Anwendung des Semikolrms (statt einen Koimuab) und des Kommas (vor ^uiicl% Dach dem Suh- ltet mit adverbialem Attribut, in Ausrufen wie 'Sie, £3u*lo8er!*
Qnunmatisch schlieniicli seien Schwankungen in der An-
woTidung der DoWinationsweisen erwähnt: besonders sind Ki^ron- üchaftewörtoi zwischen dem [jorsönlithiii Fürwort und dem Sub- stantiT im Piurai staik deklinirt ('ihre romantisclie Begriffe', 'ihre
ken IB der Deldhiation yon Geadilecbtitoeidinniiflen und Tl-
(dn zu konstatier^u: bald helsst M im Geaetiv 'der FriBlem
▼on Kronfehl ' iKild *des Frauleins von Kronfrkl*. ebenso *des Fräuleins', aber immer 'des Mädchen'. Auch dii" Münz|iattungen sind wilikurüdi behandelt; es findet sich ebeuho häufig der Plural *Friedrichd'or» als *Friedrichd'ore\ Statt 'um wllen* stellt wiederlüM ^obi* wSt den GenetiT«
Berlia, Juni 1887.
Lies: 39» to ät6f(^eiUidHte htnUn | 4i, 6 ©ed^ittev | 62,8» betamt
Femer ist ein regelloses Schwan-
Eugen Wollt
Berichtigung.
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ein
Cwftf^jtelt in fünf ttnfjügen.
[154]
ttrof von iUanntiof.
f ans oon ftronfelb.
ülnrifl, ©cntatiu bc? *öa»iÄ. ö^liff'bfth, beten Süod^ttx. <&cürge tiranc. timfrtcb, kelfni &o%n.
fiarlilfli, il^T fttnb.
3tnl)tiin, ©cfenfd^after bed aJlttJtnöof.
1*
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[155] (tl^tl ^Ufjttg.
(an einem fd^Iec^ten 6c^raTife fte^enb, unb i^r Sßiitl^fd^aftö^üd^el^en 5
in ^änben $a^b)
3n)an5t9 ^^alet für Suttet unb 9lUd^ mel^r, ald im tm%m Saläre; unb fünf unb jwanjig weniger Sludgoien. — güt ba$ ftinb aBer an ^üd^em unb Sd^ulgelb bve^^ig S^^alev me^r. — ^od^ bag ift Kapital auf Sn^^cffen. lo
Smitt «itfMtt
Sorci^en. Juliane, (taftifl l^eteinfomrnenb) Std^, Su^^ione, Juliane 1
4$t^' ^id), Juliane! ^w^t^ ^Reitet t>ox ber X§üre — is pttf. ii>aö u)OÜm fte?
4or<^. J^ctn, nein; finb — Öteaf 3Hann^of unb feiti ^^ie^gefed Slnl^eint.
aSer? Slann^of ? Wir biefe Stomen gu nernient aSol^er »ü^te ber meinen 9uf enthalt? Bai» foSie er so mir nwKen?
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tcuI&sÜif ftc; eilt 2*201 Ac^HC
MO: tc^! übicn m^*; <te ^tKijTigm
isipii) XurftigeiL
^üu^ ni^^ ^ ^Q^-
*• Sn^eim. 3^1*^11^ ^^li^cn-
jlsf. 3ie loffm imd ^ lange oaitai, «me 3<&än€. (fhi^t über ^uüoTun: voz fuft; jtetn (rp bcm «Mni Ükiüic^!
Sullii^^ ^wfwpif ! CHoikr snl^ fibgcic^idcf; weiter m^ld. fsii| Mnif
ttkncf tsfmtt.
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I, 5.1 L
«jtnß. ixben feine grojäe t^öflidifeit ge=[158]gen grcmbe! 2Bir roerben nic^t unbanfbar fe^n.
/or(^. ©laub' e^! — £e§tl)in er;^ä^lte man, ein 8pi^= bube f)ätte ein ganjeö ^au^ aufgeräumt, unb an ber Xljüxc bcm §auömäbc^en üon freien ©tüdfen ein ^rinfgelb ge^ geben.
Üitl^. 2iJaf beliebt S^nen bamit? J,oxd^* Sie frigen gleid^ .Toffee, (nb)
Sunftcr «ufiritt.
a n n f) 0 f . 3( n ^ e i m. lO
^«ntif. (begegnet i^r no(f)) 93^abmoifeU, ju üiel ©üte!
<Äii|. 2Ö0 nod^ genjefen, OJraf?
^ann9* Um baf §äufci^en ()erum, im ©arten: aüeö red^t artig angelegt.
JIttlJ. 2(ud^ eine red^t artige ^Bäuerin barinn; 5^^^ 9^^ is rcefenc — fur5, S^re 3"^^^^"^ 53ranb.
^antt^. Sföenigftenl ift bie 3Ö3eggegangene itjre 5!)lu§me.
^it§. Ginen SCugenbtirf e^er, unb 3ie fjätten auc^ Julianen gefunben.
[159] ^annl^. 21^0 mufe bie ^iel^er gcfommen fcpn? so
Jtnß. W\i S^rem 35.^agen geroi^ nic^t.
^attnf . Grinnem (Sie f\d) nid^t, baft mein D^eim eine gemiffe 3"^»^*"^, auf eben biefem ^orfe, immer bil in ^immel erl^ebt? Sßennf eine ^erfon märe?
<iin?. (So ^ie^ er ^f)xen SHoman nid^t fc^ön. 25
12S«tt«9. ^)en mu§ er gar nic^t erfaf)ren. Juliane (jat fo t)iel Sd^arffinn, fo oiel ßinne^menbef : roaf fie fic^ behaupten t)oniimmt, man mü^te 8tein unb ßifen fepn, roenn manf nid^t fo fänbe. ÜZeljmcn Sie bie anbem 5?or= jüge ba^u, bie mein D^eim richtig bemerft : bie befte 9Birt{)in, so bie befte ©efettfd^afterin , gutf)er^ig, mo^ltEjätig unb etmaf fd^roärmerifc^. gc^ fenne feine ^effere.
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Jln^. 2(ud^ unterm 2(be( nid^t?
^attn^. 2)en ©iberfd^ein üon \\)x aümjaüil
Sin^* Unb biefe fonnten Sie oerlaffen?
'^aitit^. Um eine§ einjic^en gef)Ier§ millen, ber oHc 6 t^re 2^ugenb mir oerecfelte. Sie mollte mid^ burd^auö nur, um 5U ^ei)rat()en.
[160J Jinß. ^ßerfprad^en Sie'^ i^r etma?
^annf. ©Ott fep ^anf! fo grofeer (Simpel mor id^ nie! §ätte fie aud) fo rcaö fd^riftlic^ gefiaSt, an 5Hat^^auö
10 unb Äird^t§üre §ätte fte'ö aufgenagelt. 2Öa^ fie aud) r)or= bringen fann; ä^wgen fann fie nic^t ftelTen. J^e^lic^ im @nt()ufiaömuö , unter oier Stugen, mag id; \f)x bie^ unb jcne^ angelobt ^aben. Um ben erften 5lu^ mu^t ic^ mic§ ja frf;miegen unb biegen; fd^meid;eln unb lügett; balb oon
15 ^ßer^roeiflung , balb oon Selbftmorb reben ; unb oon un- glüdtlic^er Siebe träumen unb machen. 5f^immerme^r geb* ic^ mir roieber fo oiel Wäif)e um einen ^u§.
^«9* @raf, fo nac^ Ratten Sie i^r bod^ §ofnung gcmad^t?
20 ^annf. Slofe Sorte! oerliebte JBorte!
i^n^. 9Senn ^\)nQn jemanb auf 3l)r blofeö 2Öort fein 5ßermögen anoertraute, looüteu <2ie'§ i^m ableugnen, roenn ers mieber forberte?
^ann^. .§m !
25 Jiitf . 2öarum bej^a^len Sie am atlererften Spielfc^ulben ? SBeil fid^ 3§r ©egenfpieler blo^ auf ^bre S^enfungsart oerläfet.
[161] ^attitl^. Slber roollten Sie bie erfte bie befte oon ber Strafe l^etjrat^en, in bie Sie fid^ unglüdflic^er SBeife oer= 80 lieben muffen ?
«Ättß. TOffen, muffen!
^annQ. ^ag eben ift eö, tt)a§ il^r Gabler oergegt!
«^n^. SBenn Sie bae müffen ^ei^en, bie D^leii^e eine^ ■TRäbd^en^ fül)len, unb r\\6)t oergeffen fönnen: fo betl)eur*
id^ ^i)r\en (leilig, id^ ^ielte lieber mein 2ßort, unb Iie§ mid^ von ben fetalen Äöpfen, bie nic^t roeiter benfen fönncn, ttlö il)nen bie flügern burd^ «Sitte unb ©tifette üorgefc^rieben, verlachen, üerfpotten unb tabeln, aU mir von bem Seffern fleinen ^f)eile einen '^ormurf mad;en. 2)aö 2o6 be^ großen 5 §aufen^ üerfdjminbet oft auf ber ÄapeHe ber 2Bei^[}eit.
^annQ. S^^en <5ie mid) benn nic^t am meiften oon i^r ab?
Jtnß. 2luf Sefel^t S^rer ^luttcr, ba id^ bie ^Sac^e gan^ anberö ^örte, je^t. %üx eine auögelemte, üerfc^mi^te 10 Sudlerin gab man fie mir.
^«titiß. ^aö tfiat meine Butter! unb bag t)er?;ei^' i^r ©Ott im dJrabe! — ©enug, [162] ic^ bin fie (0^, unb ber treue 9^itter be^ ?JräuIeinö oon i^ronfelb. Slifo feine ^rebigt gegen meinet Df)eim^ 2(bfic^t! 15
JliilJ. D! bie fäme ju fpät!
^ttnn^. 'DDiid; oerlangt aber bod^, Sultanen^ roafjre Um- ftänbe erfahren. — 9?ennen ©ie mid; in Sorc^ens @egen= mart '}^aUf:)Oxn. SS^egen unferer großen STe^nlidjfeit mirb'ö i^r glaublid^. ^ann bringen Sie fie auf mid;. foKte 20 mir bod^ leib l^un, mcnmS i^r gar 5U fc^lcd;t gienge. — ^a fommt fie fc^on!
Set^fter Auftritt.
Sord^en. SKann^of. 9(n^eim. 4ovdf, 33ebienen Sie fid^ aber felbft. (ben Äoffee bringenb) 25
JtttQ. gaIll)om, Sie ä^en rvol)i aud;? f^r mein ^§eil bin fe^r Jiungrig.
<^or<$. '^0(5) nid^t 33aron gaü^om, ben it§ 5U Berlin bei; bem ©rafen ^J^ann^of faf)?
^anttß. (Eben ber , meine Scharmante. — 2öie freut ao mid^ö, eine fo angenehme 53efanntfc^aft ju finben.
[168] ^ot^, (t)or fic^) 2)er Unoerfc^ämte! (jum ©rafen) Sie freuen fid)? J^e nun; id) midb — nuc^.
10
^ottttj. Sd^ bädfjte, ©ie fc^enfteu ein?
y^tiiif. 3<t# i^; fd^mech nur aud f dornten ^cbtben. <^0f4- 2^9^ ift 6d;meid^elet) , unb Sd^meid^eteiy Silge;
Illlannß. 5f?ctn, im Gmft, ut ^i3a[)r()eit ; 5^Beui mit einem gicunbe, unb Toffee mit einem SD^äb^en, ober bepbe^ lieber gar nid)t.
J,ot(^. (inbem fie einfcf;cnft) 9^id[)t anbci*§, af^ iiienn Öraf io3JiannI)of fpräcf;e. ^f^x \d)x guter greunb bod^ woi^iy
ytoniif. (^oEte er ni^t?
^r4* Stein; wenn Sie SF)re @^re HeBten. ^d; mug Sinnen ^ar geftel^en, Sie l^oBen fe^r viel von i^m, btd auf feine trü6e Stime unb feine fpi^Bübifd^en ^(ugen. S)od^ ed i5gel^n ßrjfd^urfen mit gong ftattlid^en ©efid^tem §emm, unb braüc 33iebermänner mit fatalen J-ra^en.
[164] pann?. 2Öa^ ift benn fonft fo llnrecf;tö an if)rn?
«fori?. Unred^t^? ^el^üte! (5r l^at feinen tob iK) erlagen. äBiffen ©ie, mantm ? Seil er ju oiel !0iemme ift. @r l^at
80 feine 5(r6citer unb ©laubiger ri^tig be^a^lt ; weil biefe aH« jeit 6d^n)ar5 auf 9Bei^ Ratten. Qx Ijai fein Vermögen nid^t burdUgebracj^t; weil er mof)! ficfjt, ba§ feine ©d^urfere^ o^ne Semögen eine unau§[tel}li^e Sd^urleret; ift. @r ift gegen jebermann artig unb befd^eiben, weil er befürd^tet, e^
ssmöd^te i^n jeber l^inter bie Dl)ren fd^lagcn, roenn er^ nid^t w&re. @r ift gegen tarnen immer t)o0 @^rfurd^t unb f&Higleit; weil er QMt ^enug ift, nic^t pi wiffen, ba^ i^n iebe, bie il^n an(äd^e(t, im ^er^en nerabf^eut, unb für einen großem Ütarm l^ölt, ol^ er wirüid; ift. Jturs, man lonn
90 ihn nad^ ben ^efe^en wä»er l)ängen nod^ räbem: aber ^tgen unb SIlab frnb viel gu wenig für feine Sd^ere^.
^Ätt?. §0, 1^0, 1^0 ! (teife aum (Srafen) Wiü)x wollen ^le bod^ ntcf)t wiffen?
I^aunö. 5td) hoi'h' fu' \mmcx r^crn fc^na^[165jfen. — ssäBad ift benn eigentlich fein ^erbrec^en, liebe (^r^ä^lerin?
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<^or(J. 9^uv Äleinigfcit! GJar nic^t^ me^r, q[^, er fc^raa^te ein ef)rltcf;e^ 5)iäbcf;en auö i^rer gamilie, unb lieg e§ furj^ barauf in ber größten 2(rmutf) fi^en.
^annß. 2(rm ift fie V arm ! arm ! dl\d)t bod^ !
nic^t boc^! 5
Soxdf. SBarum nid^t? SBirb man r»on angeSotenem unb au^gefc^lagenem GJelbe reid^?
«Än^. 5" ^er ^oiJ) mu^ man nid^tö au§frf;(agcn.
J,ox^. 2Öaf)rl^af tig ! eine Seigre, bie (Sie ausüben.
JinO« 5I6er fie l^at ja felbft Söermögen; menigften§ ben 10 ©rafen eö bercbt.
c^onQ. 3Sermögen? ba^ @ott erbann! ^a fie ber ©raf t)erlaffen, getraute fie firf; nirf;t i^ren (Eltern. 6ie erljielt aber in eben ber Qeit von iF)rem 3.^ater einen bittem ^rief: „3^te 3Kutter märe enblid^ vor Kummer über fie geftorben. 15 Db fie gleid; feine 2^od^ter ^u fepn aufge^öret, fo Ijaffe er fie boc^ nid;t; nod^ moÜe er fie um baö öeringfte bringen, ©r fd^idfe \\)x ba^er i^r mütter^lGGlIid^e^ ßrbtf;eil; fünf l^unbext 2:f)aler unb einiget .§au^= unb fieingerät^e. " W\t biefem Gelbe faufte fie bie^ ^auergütc^en. 20
^Ättttttl). (gerührter) Unb meitcr F^abt i^r nirf;t^, rooüon \l)X lebt?
c^oti^. 0 ! ba§ märe fd^on genug, ©ie rourbe, mie id^, t)on Sugenb auf gur ^f>äu6lirf;feit mit angel^alten, unb mir miffen ba^ Öütd^en ^u nu^en. Ueberbie^ ift fie ^^u^mad^erin, 25 Dlät^erin in ber ganzen ©egenb t)on ben ©belfrauen bi^ auf bie S3äuerinnen.
(Ätt^. grifc^ 33rob unb 33utter befommen mir mo^I nid^t?
/or<^. (uerbrü^Iic^) WxU. jufe^n.
<3tebeuler 9(uftrttt. ao
2lnl|eim. 3)lann§of.
Pantt^. ©ie l^aben ja felbft ben 33rief gclefen, roorinn fie SBermögen genug ui f)aben mid^ ncrfid^erte. ©c^idte fie
12
wir rnd^t itBerbie§ aüe öefdjeitfe unb Juwelen jurüdf? Itnb nal^m fte aud) widjt an, ba tcf) fie \\)x nneber ^xmid fcnbctc?
6 (167J ititf • @ie macl^t*^ 3^nen fc^toer, ein ÜRmm t>im gegen fte BIei6en.
S^Mtnlf* QkmQ, id^ tuoKte i^r§ toeber am ^^ot^tuen^ bigen, nodf; an Sequemlid^feit fcl^fen (offen. 2Bcr alle ^Ife 9on fic^ ftö^t, ift ber 3u betlagen?
10 jinf* ®raf! ®te gefhtnben ja eBen, ba| 6ie bie ^ugenb beleibigt.
IBeletbtgt, n»ei( ic§ fie lieBen^niütbig gefunben? ^a§ wollen ®ie mit ^^rev ^övfe? ^c^ raeibe f^on ~
^n^. (inbem er Öotbftücfen au3 berfeI6en aeigt) ^iefe alle, 15 unb freilid^ nocf; tnefirere erhielt ic^ t)on ^i}x^ fcliften ^Kutter gum SDanf, ba^ ic^ 6ie oon Sultanen trennte. wollte, id^ ^ätte fte ade nod^. SIBer ^atte mid^ in meinem Kämmenden fünf ^a^x verfeffen, unb am raentgflen gebadet, bag td^ auf Anbeter Itoften leBte, bie mic^ enbltc^ fe^r ^eftig Aobatan ^vl erinnern Begannen, ^d^ fud^te 9rob, fanb'd in 3|rem ^aufe. ^ov einer ©tunbe ^ätte id^ noc^ gefagt: war fo glücflid^ , e§ ju finben. KBer, IteBer @raf! nun woSt' id^, id^ fä|e nod^ auf meinem Jtämmerdjren.
[168J Hdjter ^?(uttritt.
£or4en. SCnl^eim. SRann^of.
/or<9. (53rob imb Sutter brtngenb) l^al fo i]iu anre l)ahen, ^ttö. ffonf^t ^1!) Sd^ön, fd)Ön! SWnnnhof ) Sie audj?
"2Rannß. W\x lieOec, aid aöe IU)n{eftuien , f^ab' fo ein paar 3)ieileu gejagt.
80 4*xdi, (üoi- ftd^) ^ie ©öferoic^ter! ba^ fie auc§ ba^ 33er= (\r\ü^m fc^metfen, junger ^aBen, unb {junger ftitten fönnen! ^a^ foKte nid^t fe9n.
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^attitß. 2Bir werben unö 6alb roieber fort mad^en müffen. (2(n^eim reicht i^r feine Öörfe, o^ne bafe eö ber @raf fie^t)
/otiß. (laut) 3Jieine §errcn , td^ bin feine Öaftroirt^in ; unb für bergleid^en ©efäfiigfeit ift fein 2)anf ber fd^idtlic^fte.
iitt^. ^flux 5um Slnbenfen. s
J,ox^. 6ie Braud^en^ aber nöt^iger wie td^ unb meine
jin?. njiberfprid^t 3^^^ ^ten $Rebe. [169] c^ori^. ^^ein, nein, ©ie braud^enö, meine §erren, gum 33efted^en ber Unfd^ulb , ^ur 3^erfü^rung unferö @e= lo fd^Iec^t^, ^ux SCnfd^roäri^ung be^ e()rlic^en ^knnö, jur 2(ug= füfirung fd^änblid^er ^rojefte, gu ©afterepen, Spöttereien, unb SJiummercpen —
9leuntet Auftritt.
Äarld^cn. Sorc^en. Sln^eim. 3Jlannf)of. i»
^att^' (fd^re^erib unb frölic^; unb inbem Sort^en nad^ bcm Änaben fie^t, legt 2(n^eim ben ®elbbeutel unterö Äoffeebret) §e, ^e! !01u^me! 3Ku^meI frep! frei)! ben ganzen iag!
4,ox^* ©ie^ bod^, roer ba ift.
iiarftf. ^en gan?\en 'Xa^ fret) , 3)lu{)me ! 2)er ©d^ul= 20 meifter mu^ in bie ©tabt.
J.0t^, ©in Kompliment erft gegen bie §erren ba! (er tl^ut eö) unb bie §anb gefügt.
^arfd^. (füfet i^nen bie §anb) 2Öaö benn nod^ me^r, !mu^me? . 25
^ox^, Öefd^roiegen !
itar(<9. Sfber 3Kann, lieber 3Jlann —
c^oi<^. §err 33aron mu^t bu fagen.
[170] <^arri$. (inbctti er an feine Sieitgerte greift) 3ft '^^^ ^^^^ ^eitf c^e ? §er mit, §err ^aron ! (nimmt fte, unb feine 33ü(^er, 30 bie er mit einem 9liemen jufammengcbunben, unter bie Söeine, unb läuft bamit fnaUenb in ber 6tube ^erum) S)ie ift ^übfd^er, mie OJiergcn^ feine.
u
II, 10.
^tttttt^. tiefer ^naBe ba? (umarmt if)n ftarf)
5 ^ann^. (läfet i^n rciebei* (oä, unb er läuft mit ber @erte roieber ^erum) ^f)x ÄHnb! (cor fi(^) ba^ meinige! if)ebt i^n roieber auf, unb fü^t \l)n noc^ einmal)
<^arf($. ^u^me, la^ bic§ boc§ aud^ füffen; ber fü§t fo gerne.
10 J.ot^. 6ie finb ein ^inberfreunb ?
^ann|}. (2o ein muntrer ^pringinsfelb !
J\n^. (leife jum ©rafen) Sötrfttd^ ! er äf)n(et 3^"^"- auc^ im G^arafter?
gSann^. 2Bag für ein ©efd^idf mufe mic§ grabe in ba§ 15 §au§ bringen!
Jinf. (leife ju 3J?ann^of) ^f)x gute« , [171] roenn <Bxc gut finb. (leife 3u Sord^en) ^olen ©ie 3^re 9Ru^me, ic§ bitte.
^ox^» 6ie fommt nic^t.
Jtii§. Sagen ©ie, ^aron gaff^om verlange fte. 20 ,^or(^. Sie fprid^t roeber SBarone nod^ (3xafm.
<iiit^. Qx ift gerührt: fäme fie je^t, oielleid^t — eö fönnte nod^ fe^r gut raerben für Swliß"^"- — ^ic^* unferer gelben §aare roitten t^un ©ie*g; um ber braoen Juliane mitten, um biefeö Äinbe^ roiffen!
25 c^of<f» ^ann id^^ boc^ oerfud^en. (im 3l5flel^n not fic^) D! menn erg bereuen fönnte, fie oergeffen ju ()aben, unb i^r bie $anb böte!
Sehntet 3(ttftrilt.
SWann^of. 2(n^ctm. Äarlc^en.
so JULI- Steiner, roa» Ijaft bu ba für ^üc^er? ^üxtdf. 2BiIIft bu pe feF)n? tpatft fic au«)
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1. lO.J
i\tih. Q3afii)on)ö C^Iementarbud^ — liefeft bu fc^ou?
[172] ^aff#. Sc|ret6' aud^. (weift ifyn fein ec|tetb6tt(|) S)«r ®(^u(meiftet l^at bonintor gefegt: ted^t gut!
jinf. (5Iättevt tm 6(^ret66ucl^e no(| eisoad) (S^l ba fte^t Ottd^: fd^led^t! uttb ba: gan^ fd^Ied^t! 5
^arr(§. 2)a5 tuicö id) bir and) n\d)t
jlivr^* Sdget. Siel^ft bii^ ber fann ben gongen Sag l^emm laufen, fd^en, retten.
Jitt?. *3)u ßchft a{\o mdjt i3ern in bic Sdjiilc? 10
itarfdi. 9iein; i)in lieber 6ci)i^taina; ba bax'f id; nirfjt immer fo ji^eu. Die erjäl^It l^übfd^, wie bie ^^ieve fd^raa^enj 00m ^u^^ 'f Dom bummen @feL
Unb ber Sd^nteiflec nid^t; ber gieit biv bie 9lut|e? 15
itarCcfi. 2ßie ben ^aueifiubem? — Slein; id^ feib^ aud^ n\d)t.
Ättß. 3öa^ fannft bu benn mad^en, Slefd^en?
i^atl^' Siebcrf dalagen, fd^re^en, fortlaufen — £eib(t bu benn bie 9to^e? so
Jtnf* Bin grojj.
[178] iiatii^. Unb td^ TOCtb'g — 9(6er $err ^aron — nic^t wal)T, fo ^et^t bu öod^? — bitte, bitte, um ein biödjen
Sttatinß. r^lan§ trocfen? 25
jtorC^. @o fd^mter mird — ^iil^ fo; magerer! (unb fo t|t erd)
STann^. (mit 9lü§runa giebt er i(« eine 2)üte Jdebridfib'ör) 2)a, ^arld^en, gieb ed änanui« bie wirb bir uiele gute @ad^en bafür laufen. so
iUff4* SBo^ iß ed benn? iJtannf« @elb.
Aar(4« (Mbi^ (mo^t auf) ^ktn, (^elb ift ni<$t;
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16
GuIt) tenn' icf) aud^; ba^ fiefjt tüei^ au^, unb nid^t rot^; id; tenne bir (^)elti ; "ireper, ^^jfennig, Sed^fer, ^^^^^'^^H^oW^t^^ ftiicf unb ein c^ro^ gro^ (Stücf — S)ad ba aber ift fein @elb; ^a^lpfennigc fpielen.
5 jlitf. ^^^(pf^nige finb ja oiet btkttner. ®d ift @o(b ; ^(bned ®elb.
JUfr4« ®oIbned @elb? — (Selb ifid mc^t.
^ann^, ^öxc. ^inb ! ba^r^ {)eif?t man G3ült)iuuu,^en.
[174] ^tarfcfi. Sieljft bu^ ber lueifj ee: (^olbmün^en!
10 jittf* ^afür famt man me^r laufen, a(d für bad anbere @e(b, bad bu fennft.
Jlarl4« Aann man oud^ bamit fpielen?
^arf(^. ^0 finb» ja 3ö^)lptcnni(:^e. (lüirtt einige Stücfe 15 auf bie 6ibe, t;el>t fie auf, ntio ^at feine (lecjUc^e greube, toenn fte roeit fuQern)
«Uftet «nfMtt. SuUane. £or(^en* äKann^of. Slnl^eim. ^arl(|en.
(tritt mit Sorten herein: Wonn^of ge^t i^r entgegen, so unb 9Knl|eim fte^t auf) l^oton ^aUf)oni, fagteft bu?
^ann(* ^a, 'JJiaDniüi[eU.
Jitf. ©Ott !
@rftaunen @ie nid^t.
Jfiif. eie'd, fyxt ®raf? — aRu^me, bu mit bad? ((efti0 )um rafen) SBaiS mar unfere (e^te 9lbtebe? 9^^ gebened SBott? — SRid^ nid^t mid)er fe^n — ^Mm &ie etma, ba^ id^ l^ter rul^ig unb glüdltd; [176] lebe, vaib ba( Sie mid^ nid^t unglüdtlid^ mad^en fönnen?
^annf. llnc3efe^r had)te mid) hxehex.
80 ^ttf. Unb lün bicfeö Ungefel):^ und) td) ^Ijnen aud. ^enn aucf^ ic^ oei^fproc^, <Sie nie mieber ^u fe^n.
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I. uo
17
Itlann^. 5(6ev ato übiifuljfte tiiidj, öaji wie'ö waren, bie ^ier tt)o!)iit, unb gleid^woljl warb ic^ fo gut aufgenommen.
Sur. 9^id;t um gj^rctwitten ; um mein felbft mitten; um meiner ^d^haxn miHen, bie nid;t fagen foüten, 3^etfenbe loftten t)on meiner ^ütte abgemiefen worbcit. ©lauBteii Sie s aier, nid^t^ t)on mir annehmen müffen, fo hätten 6ie nid^tö annehmen follen.
"gSantt?. Mein, tnbem irf; ^t)ix öüte %eno% njuhx id; bie ^^ürftigfeit, in bei 3ic leben, unb bie Js^r erfinoci ifdicr (Btoh mir unb ber Seit ju uerbergen mu^te, SieUcid^t lo Sljueu nur befto fdjmcr^lid^er!
^nU @raf ! menn id^ ja in ^ürftigfeit fomme, id^ oer^ fpred^e S^nen, e^er vor jebermcmn^ X^üre betteln, (d^ VQV ber ^^^d^*
[176] ^nann§. S)a0 Braud^en @ie nie: nehmen @ie nur axt, n wo^u td^ mid^ ftet« DerSunben l^ielt.
^ut* @tc felbft erinnern mid; an mein ^i^erbred^en? .frören Sie, menn mid; ilranff)eit, junger unb ^Jseradjtuntj au^^ einem äBinfel in ben anbern jagt, id^ mili öarauf bod) ftol^er fepn, al§ menn id; in ber präd^ti^ften 5laro]fe öie 3traf5en 20 burd^raffeftc, unb burd^ (Sie ber 9ieib aller eiteln 3iärrinnen einer ^efibeu^ märe.
9«itii9« ©ie follen aud^ von mir nid^td annel^men; nur Don ber @ered^tig!eii, bie ®ie fid^ bod^ nid^t fel6ft t»er< fagen?
^itf. S^ic mir aber alle^ Derfagte! ^ann9« 3l;nen ?
^ttf. 9lein; bie mir olled gemäl^rte, fogor bie Slettung mt^ S^ren flauen!
Sbwiff* (leife SU Slnl^eim) S)ie UnBftnbige! 9lotl^ uitbao 3Ranget (ringt fie gu fetner anbem @prad^e. — SRabmoifell, meine @eBurt, mein Siong —
^uf. 9^un ja bod), -liäuber üon (^ebuit unb ^iang!
[177] Sttann^. äi>urben 8ie beraubt, fo beraubten ®ie fid^
Littoratardentaiuae des 18. a. 19. J«hrh. 28. 2
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18
fT. 11.
felBft. 2öarum forgten <Sie für mid^, unb nic^t für fid^? (5ie fonnten bei) mir fammren, fo viel «Sie roottten, unb ba Sie mic^ ©erliefen, fo t)iel forbem, aU Sie iDoÜten. Äennt' id^ nid;t ^i)xen unoergleid^Iic^en 33erftanb — ober fo!
5 Stttf. 33ring' id^ mid^ felbft um 3^^^" l^o^en Sc^u§, um yS^xc fortbauernbe (^nabe; üerfenne bie GJro^mut^, ber Sie mid^ rcürbigen.
^ontiß. SBer leibet aber bep fotd^em Gigenfmn am meiften ?
10 5uf. Seiben? Unb na^ benn Teiben? 2)afe man mit 33rob unb Sßaffer feinen §unger ftiHt; arbeitet, anftatt ^u gä[)nen, unb Diarren §u unterhalten? ^ic^, ^leinigfeit! nein, ^lürffeligfeit , ölücf feligfeit ! roenn attel ba (auf il^r ^erj aeigenb) ruf)iq ift. ^aft e» aber ba nid^t ruljig ift ; ba^ mic^
15 3Sater unb ^J^utter »erftie^en , aU xd) mid^ be^ beftänbic^cn 53efi^e§ S^reö nid^t^roürbigen §er^en§ ju fd^meid;ern 2öaf)n genug l^atte; ba^ ber 93erfüf)rer meinem Xlnfinne felbft ben Spiegel Dor^ält, bag ift §ötte! — Slbfd^aum [178] aÖer ^öKifd^en Srut, fieljft 2)u meine Slbfd^euli^feit, unb nid^t
20 bie Peinige?
Jltt^. Sie oergel^n fid^, 3)labmoifeII.
^ittf. ^d), gegen i^n? 2a^t i^n ben erften im '3ie\d)e raerben, angebetet ron jebermann; unb ic^ roiü if)m, umgeben üon allen feinen Sd^meid^lem, Sobem unb §of= 25fd^ran5en, immer gurufen: S3etrüger! fd^änblid^er S3etrüger!
<Än§. 9)kbmoifelI! ber alte .^ronfelb, ber §err biefeö Öut^, ift fein D^eim.
5ttf. 2öag me^r? Gin red^tfd^afner D^eim l^at einen nid^t^mürbigen 5^effen.
80 iltt^. 3^en er aber liebt ; bem er fein ganje^ Sßermögen überlädt; ben er jum §erm biefer §errfc^aft mad^t.
^tif. ^l)r\ ! i^n ! (ju Sort^en) 2öie oerfolgt mic^ ba$ ©ef^icf; ber gluc^ ber Gltem!
^anttQ. Sie ^aben von mir nid^t§ ^u befürchten.
85 9nif. 9J?et)n' id^ baö auch? h^^^ brücfen?
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1, 11.]
19
3ft bie Joütte nid^t mein ? ^urcf; bcn fauem Sd^ttiei^ meiner ^Jhitter erfauft? von 3§ncn! — 2(6er (s3e<179]n)alt
ift um fic^ greifenb, mie ^ieft — 9hm fo Iq^ id^ bir au(^ biee, ^tauber! unb ge^', mie id^ ^ier fte^e. ^ie 2BeIt ift gro^. (gefft auf bag itinb ju, baö mit ben Öolbftücfen [pielt, unb reift s es ^cftig mit fid) fort)
iiattäf. Tlama, Hebe 9JJama! bin ja ftitfe.
^attn§. Um biefe^ Äinbe^ mitten moKt' icf; eigentlid^ mit ^ijxxen reben; maö fotl au^ i^m merben?
^ttf. ßin befferer 5!J?enf(^, alö ©ie: reid^ ober arm, lo niebrig ober ^od^: roie GJott raiH.
^atttt^* ^^in fßin 33ater, unb merb' e^ nie oergeffen.
5uf. ©ie, ©ie, SSater? 3ft ber OJärtner, ber bag Säumc^en auö bem ©arten gerottet, unb über ben Qam gemorfen, noc^ §err oom ^äumd^en? is
^Sflnn^. (teife ju 9(n^eim) 3)ht i^rer abgefd^madften ©ritte. — ^urj, 9Jlabmoifett! id^ ^abe fo niel 9led^t auf ben Knaben, alg ©ie; me^r 9^erf;t, fag' ic^ Q^nen.
5ttr. ^em ©ie längft mit ^'^euben entfagt.
[180] "gRatttt^» @r mu^ anftänbige Grjie^ung f^aben ; ^ier 20 auf bem 2)orfe ift feine für i^n ; in ^enfion mit i^m, ober in ein ^^i(antropin.
5iif. Um mit feinem Unglürfe prallten? ^er un= glücf (id;e ^nabe ! ^'^ein; er fott fic^ bei) gur 2)ürftig=
feit unb Slrbeit gemö^nen ; ©tol;^ unb Uebermut^ nic^t fennen 25 lernen, nod^ oom $runfe getäufc^t merben. ^a§ anbere fomme, mie eö fomme.
^ann^. Unb bag ^ei|en ©ie 5[Rutter fepn? Opfern lieber bag &lüd 3^reö 5linbeö auf, ^l)xen ©rott auf mid^? D! id^ merb' e^ mit §ülfe ber ©ered^tigfeit ju retten 30 roiffen.
5ttf. (bro^enb) ©ie, G^rlofer! — «in id^ nid^t 93ktter? jÄn^. ^ro^en mad^t e§ fd^limmer! fönnen 9Kitte( getroffen merben, oJine ©ie ^i)X(i^ %xo^t^ ju berauben.
5ttf. (qelaBner) §err ©raf ! nur ^^)xe unerwartete ©egen= 35
2*
r
wart brachte mid^ ouffcr J^^ff^^^Ö' w^ci^te ntic^ l^eftig. — 3dj| SiDtnge mtc^; bin fd^on tDtebev gelegen. 9^ur eine bittet
3ebe, auf eine!
[181] ^nt. ^erfd^onen Sie mid^ mit ^^)xm !Dltt(eiben, mit 6 S^rer Sorgfalt 3^ fd^mör* e$ ^^nm, niemanb foff cr^ faxten, fo n»ie*d Bt^l^er niemanb erfal^ten, mad ic^ von Sinnen (etbe. trage mein Sd||t<!fa( ^^»ulbig; id^ Serbien* ed; aSer ic(| verbiene nid^t, bo^ Sie mird erleid^tem. SBte gefagt, von ij'icx rviü id^ gel)n, fo ungern id^ ge|e, unb 10 oKed e^er im Süd^e (aifen, a(d mein 5linb.
Jin^* ^a§ foKen Sie aud^ nic^t : gemeinfc^aftltd^ tooUm wir bes Atnbed SBol^I überlegen.
iBann^. (;u Sord^en) S(ud^ für ^utianenl Q5efä^rtin »erb* idf) forc^en.
16 4orrfi. ^li'ie (Vicibi^! mir eine ©nabe oerfpred;en!
,^ar(^. D! I)uiti9c 'inifv'iccfjcr finb immer äöinöbeutcl.
9B««t4. gort, fort, ^nt)eim! 5Diefe närrifc^en WiM^ mad^en mid^ nod^ rafenb. (mit äln^m ab)
90 im] Smölfter Auftritt«
l^ultane. Sord^en. üarCdlett.
^ar«b» tutt^^i»»^!« fif i>cv^<^ ^^^^ö*^ geft^iuifgeii) ^ümft auf
^uf. 53^örf)t' id; nid;tl '^)iiv .^u faL;^en , iljit hx'ddjU ae^^e?»^, (^uter ^l^orfa^ Ijer; 3d)abcnfi€ube kadjt i^n ^(x; ^luijtJiiütnbc an meiner :?(rmfclißfcit
^ov(^. SoKt' ce möi;(id) fein r — (33ott mit), lä) tfiat<? an? guter 2(6)id^t ! 2)cr arme 'Äunii ! um feinctroiffen loUteft DU, n)a^> bu nidjt miKft. Gin fo gute^ .^inb; fo Diel tJerfpred^enb ! (itarld^en ^5rt ba^, unb wirb aufmerffam barauf)
5itf. (roinft i^r, roeir fie'a bemcrrt) ^u mx\t qSLH ÖOU
OUf — ^aben, toenn bu broo (emft unb folgft
I. 12.J
21
^arfr$. , Tlamal mir fe^lt nid^ts. 2)ie 2eute Qabtn mir gar iBrob unb Butter. raoUt'ö nur trocfen: mit Sutter fc^mecfts ober befjer.
J,ox^. Sßiaft bu noc^ mef)r?
^arfcß. 5^^; ic^i ^ffe immer gem. 6 [183] 5«f. 2öae ^aft bu benn ba?
^att^» Öolbne 3öf)^Pfe""^9ß ^ GJolbmünjen. ^Der im rotfjen golbnen $Rocfe gab fie mir; ic^ foüte fie bir geben; aber bu bift ja gro^.
5ur. 2Öei)' boc^ f;er. lo
iiarf(6. Xa, ba; — bie aud^ noc^ — unb bie ganje 3)üte.
5ttf. (jä^lt fie) 2(c^t unb neunzig Jriebridjb'or. @en)i^ ^unbert? — ^arlc^en, es fe()Ien ja j^roep Stücf.
iiar(<9« 3ßarte, ^}J?ama; id^ mitt fie furf;en. i5
^ttf. ©elb roill er mir aufbringen!
J,0x^» Unb 5u feinem Öeroiffen fagen: \d) ^ab' e^ mieber gut gemacht. 2Iber bem ftoijen ©rafcn einen Cuer= ftric^ burc^ feine G^rlic^feit ! — i)o^ nein, nimm'§! SQBer ift nid;t von beiner Unfc^ulb überzeugt? SSürb' ic^ fonft 20 mit bir leben? Slbgang am Öelbe fü(;tt feinet ©leid^en me^r, al3 Slbgang an Qi)xc. Unb füllen muj erö.
^ttf. Unb ic^ fü^le nun mieber alle meine ^ein; feine ^er^enöberu^igung ; feine (5rf)ebung me^r über bie SSer- ac^tung ber SBelt. [184] ^6) fottt' i^n nid^t ^ören , i^n 25 ni(^t lieben! foKte meinen fettem ge^orc^en. ?!Kein Un- gef)orfam! mein Unge^orfam!
^oxd^. D^id^t ba§ alte Sieb, Sufc^en!
^ttf. ^d) war feit einiger Qexi fo mf)ig, ^atte aCfeö oergeffen ; aber ber ^immel miH nid^t , baß id^§ oergeffen 30 fott. SOöamm fonnte ber ©raf nic^t in eine anbere §ütte einfe^ren? 2Bamm juft in unfere?
<fori^. Stitt mit beinem 3J?i^mut^! Äomm aufö gelb, gu unferm 5^^^^^^; ^ fo fc^ö"- — 6ie^! märft bu
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nun eine ©räfin, bie [^ettve, gefunbe 2uft, ben fd;önen 5Dlorgen, üerf erlief ft bu im golbnen
^att(^» Mama, ^e, ^e! ba einer!
3ttf. <Bi\d)' aud^ ben anbem.
6 c^orr^. (inbem [ic uom Xift^e räumt) ^'xex nod) ein G5elb= Beutel, ^yielleic^t aud^ ein t)aih ^u|enb griebric^b'or barinn.
9mf. 9^ic^t aufgemacht! — Sieber ^unbert ^^er»)ün= fd;ungen von meinem 5]ater!
J.0t(^, §eute nod^ foHen bie Sd^urfen if)r ÜJelb mieber 10 ^aben. 5kd; 'DJHttage wxU icf;^ fetbft auf ba^ 3d;(o§ tragen; ja nur [185] burc^ ben 2Öalb eine fleine 3Jieile. ^u be= gleiteft mid; — nid^t?
^ui. SBie bu roiüft. 2Ö]är'^ nur fc^on rceg! baä oer= flud;te ©elb!
15 iiarf«^. ©ief), 50iul)me! ba liegt er ja, ber ä^^tpfennig !
J,ox^» ©e^ ju 9J?ama, unb bitte fie, bic^ mitzunehmen.
iiarfd). Siebe ^]!Jiama, ^erjen^mama ! bitte, bitte, meine nid^t. 2i>enn bu mich bitteft, id; folge, (umarmt fie) Siebe ?Okma, habe bid; fo lieb.
80 ^ttf- 9]un ja bod;, ^inb!
J,0x^» 3(lfo im3 Sret;e! — ^^arlchen, id^ mad;e bir heute eine frifche
jiaxti^. Wxi Semmel?
J.oxdf. ^a.
26 ^arf($. 93kma, frifche ^Jiilch ! frifche ^Ulch mit Semmel ; freue bid; bod^, ^^ÖJama!
[186] 2mti)ttx ^Ittfjttg.
3Öi trfd)aflliit)er CttUgarlcti mit einem 5 o mmc r i) a ii |c , f0 Ha^ man fn Saal fcl)en kann*
Dito oon ilronfeit). ^aui.
3utn $opan3! nod^ nid^t aufgeftanbcn? unb fttib 3U mir ^efornnten, um ben Srüfjltng 3U genießen, unb von StobtlangmeiCtgletten fic| 5U er(;o(eti! ^ 9Bo tft benn bad f^äuletn? 10 ^auf. (^^ ftanb am ?)euitci\ ^tiü» Unb lauerte auf iljr iUxininer^of djen?
^aut* ©lauby aud;. ^ac^ tf)ut Donief)mer, ate öaö gnäbige Jraulein felbft. aUem, luas eö fiefjt, rümpft
fein ^ä^'[187j(l^en ; nid^ts ift rec^tf fd^iert und alle 15 me^r, bie gange ^errf^aft.
^Uo* <B(^ertd mieber.
yauf. Heftern nod^ fpät 9(Benb$ mu^te ber Slettfned^t mit bem e^ud^fe nac^ ber @tabt fprengen. 9iat^en @ie^ marum. Um mo^Iried^enben ^uber ^u |o(en; ber unferigeso ift nur Btofed feinet SRel^l, mie fie fagt.
#tt0. @ic muffen bod^ ü6em 9Birt^fd^aftef;of 1 — 2(6er id^ marte nun nic^t länger l^ier; gel^e md) ber grofjen 2auhz, auf ben ii^erd;enf)üi^el, roiK fef)n, roa^ unfere i^eute mad^en. Äomutcii )ie untcrbeffeu, fo faiV ifinen, ic^ ^ätte fie erwartet, 25 unb trag' i()ncii ii)X grüf)]tud auf, roo fie'« iPoUen. — Diodj ein^! — fömmt 3Jlann^of unb ii(ul;t;uu ^uxixd, im]' fie 5u mir. (ab)
Sweqter ^iluftrttt. ^aul. oon $o(^t^ai. (in ^auerdtrat^t) «o
^^0419. $err $aut! $err $aul! W^nU Sßer ruft ba? (fie^t fic^ um unb wirb i^n enblidj geiua^r) ^o^ftcrul m ift ber Ijcrgefommen ?
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24
in, ii.
[168] ^lf.(oor fti|)®iit! erfenntm^mc^t — ^ ^!
JfMt* @9 ! ^err $aul iDtfl erft iciffen, loie Qx in ben @aHen gefomnten?
^ur(^ bie .f>intert^üre.
B 7ottf. ib.*ar bic auf?
^tift^. ^ein; eigentlich it6et bie ^intett^fire.
9§Mt» @o muji <£r mtc^ eigentlich üba bie ^intert^üre nri^er ^ermi^.
^0(§lf. (in feiner orbcntfttjen Sprache) ^er(! 10 ^anf. iöaucrflump ()a|t roo^l npc^ SRetjft üfcrig?
(»or ft(^) %on ift mit imau9ftel^Ud||. ^c^ tmi^ mid^ booon Utgen.
y««f. (ii%müx^ ü(er bie ^interü^üte!
^ad}(?. ^erfte^t (Er nic^t 6pa8?
u »«»f. ^Wepnft bu?
<^o4t9. Die 2^üre roor auf, unb roarum fodt' id^ ecft um ben (Sktrten unb nti^t gerabe burd^ge^n?
VmiC» 8iirf((e! Sutfc^! ic^ fe^e, o(d ma^r ift, unb ift e^ nid^t, mel^e beinern ^^e! (ob)
(EUfabetl|. 9on io^i^aU
j^oc^tf. (aUetn) Da^ ^fel^ge^irn! B^^ov ein gtojled etürf e^rlic^feit, ift er fo e^rlid^ al^ örob. — ®a »mm* fie ja fcf;üiv bie 2^reu(ofe! S6 #f!f. eie boc^ felbft?
^oc^t^. itein äBunber, ba| @ie über meine (^genn^axt^ erftaunen !
atif. 9?ur über 3^re fmnreid^e 9Ka^ferabe! — D f#ne SWatur! ßin ^äuerd^en in feibnen ©trumpfen, mit golbnen ao unb ftlbemen Räubern beSrönit. D ^unbev aUev fd^önen jtünfte, borinn erfennt @ie fein ^enfd^?
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8.]
25
^o<$t?. ©ewig, grättleitt! felbft bet Säger nid^t; ber Am wegging.
#rff. ^er Säger? ^er6pt|fopf! — Slber ma^ mad^t S^r Slnton? »i^t ein %t\d)cn pon einem n)il3it3cn
Äopfe, fo ift er ein ^aoian ton einem alkrn 3}ienfcl^en. s ^er gange ^^In^xg eine^ Operetten) lingerö !
iko^i^. äBirflid^l ein artiger ©mpfang oon S^nen!
[190] «(ff. fSitlKd^ t>on ginnen ein artiger «eTitd^! Sie fa^en ba mit ber ganzen dquiiiage 8afe ben Serg ^tnauf ind äBötbd^en, tinb tietlleiben fld^ nad^ ^er^en^luft. lo
Jk4t9* 2[i-^oljcv jüiffen «Sie ba^?
fflf. ^urd^ 3^1^ ©efdjent, öas 6ie mir §u mad^en 5e^ iiebt; burc^ biefeö fc^i)ne J^emgla^. ^d) liege eben am genfter, fel^ einen 2öagen fahren, nel^me baö i^ia^, nnb ©ie finb mit 2ei6 unb Bede in (^jeferffdjaft Zh"^^'- 5(nton§. 15 ^d} (;atte foc^ar ba^ ^lHn\vuuu'n |et;n, roie Sie iibcr öie ©arten ttjüre ein (lid^l)örnct)en früd;en. — SBaron! roenn ba^ nun mein ^^ater unb meine 2)lutter mit angefe^n; roenn fie mid^ bann in meinem 3^^^^ oermiffen, toa^ foden fie uon mir benfen? 20
iio4if* moÜU <Sie incognito, unb sunt le^tenntate f|)re4^en.
ff ff* 3u wad aBet ÜRadiferabe? 8in ic^ in ä(ugen fo Sein? ^aB idji ein unertoubteS Serftünbni^ mit 3^nen? 9EBDffen@ie mi4 entführen? ober ma^? 98ie oftsB ärgerte mic^ nid^t fd^on ^i)X ^eimlid^t^un in ber Stobt! hielten &e nid^t ftetd mit !3^<191]rem Sagen je^n ^öufer oon bem unferigen? hz\) gutem unb fc^Ied^tem SBetter; unb bad Brachte mt^ mit S^nen ind @erä»e.
J^0($t9. Sie (äffen mid^ nid^t jum Sßotte, gräulein? 30
f fif. Sprec^ien 6ie.
J^o4t9. einb Sie nid^t mit Stirem ^atev unb ^^m SRuttet l^ie^er geteifet?
^(if. 9ie(ft ftommermäbd^en ; Jlammerbiener, 9leit6tec|t unb Autfd^er. 86
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S^t^. 3ft nic^t ber %af ^ann^of ba?
3a, mit feinem %tem\> SCnl^eim.
J^o<9<9* 3n ber ^Sfid^t, fid; mit ^^^^^ 3» oerBinben?
^ar. betroffen!
5 <^o($t§. Unb fein Cfjeim rcitt if)m bafür biefe §en-= fc^aft geben, unb i^n ui feinem Umperfalerben einfejen?
^Hf. 3^re 6piüne jinb ^ut.
^oi^tp. Unb @ie nel^men fic^ nid^t einmal bie 3)lü^e,
S^ein fagen?
10 §Cif* ^a Md^t' id^ 3^ve Spione um i^r ^rinfgelb. ^oulein! ^atUein! ^ouerletn! SSuevIetn!
[192J ^o($tl^. Sie jinb eine Ungetreue, eine -Dieiueiöige! ffif. Unb?
16 4Ä0<ftt§. iBkl &iüd 5u 3^tem ßirafen, 5u feinem D^eim
unb beffen §err|d;aft!
^fif. 3^ielen a)anf !
^o(^t^. Sergen roitt S^nen aBcr nid^t, aud^ in biefer %ta^t fd^äm' id^ mid^, Sie gefannt ^aben. 20 ^if* Säknn ein IBouet Sauer ift, nid^ti baroibci ! 3pielt aBer ein Baron in gan^ unbäurifd^er Sauertrac^t ben Sauer,
fo wirb er jum Sauer.
^o^tf^. "^Ijve Söortfpielerep ift wie — 3^r <§er3. — ^nnen Sie bad alles nic^t leugnen, tooS Sie nid^t (eug- 2s neten, ift e§ benn nid^t offenbar, ba^ Sie ben ©rafen
ratfien? ^^l'a^ ift auc^ ein ^^aron gec^en einen ©rafen, gegen einen 9ieid;<Jgiafen mit einer i-\iofjcn §ervfd)aft? — 'Tl^ei^Iic^ gemäfjlt, loeielid) getf)an, anii^tl■^ec^ , n)ei)>5 Jyväuleinl Sie »erfpradjen fic^ ja nur einem armen Xeufcl uon Saron. 80 i^fif. ^eine Söortüerbre^ung , mein ironifc^ev ^roDfierr! Sc^ perfprad;, Sie allen, [Wi] bie mid) begel)rten, bei) heiler ^ai)l, nor^uue^en; id; bat Sie, be^ meinen Altern nun aud^ an^idjalten. §aben Sie?
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U. 8.]
27
fonbern ^unbertma(: meine @rodmuttev tft eben fo tounberlid^, ftld tetd^.
#flf« darauf antwortete id^ S^nen e6en fo oft fd;er^enb: SCöir motten einen f (einen 9ioman fpielen. 9)iein ^^ater fachte mir aBer (e^tl^in, 3iomane fpielen l^omöbiantinnen , nid^t 5 gräuleine.
idod^tQ« ^ie, ge^orfame ^üd)ter ! ^cf) hin aud; nur (^e- fommen, ^i)nm meine bemüt^igfte ^erounberung S^t^ ^^ß- ^orfamö ju gü^en ju legen.
^rif. 3f* bomit ^f)xe @atte ou^gefd^üttet? (er moc^t eine 10 üefe »er6eugun0, unb »iK fortgel^n) ^ur ©od^e felbft!
<S>0($(?. Baclfye felSft? ©ic »ollen mid^ geioig S^rer ^erfoBtmg etn((ö>en? 3(u« guter after Scfonntfc^aft ?
^Clf. (gutf)er3ig, unb of;ue alten Spott) 2khcx Qod)i{)al, ^f)r Zuträger, ber S^nen gefagt, fei; fd;ün hi-S ^ur !:öerIobung is mit mir gefommen, oerbient nid)t einen ^reper. [194] ^^ür= gefc^lagen ift mir ber öraf luorben; ^^ugefagt {)a6en mic^ meine C£'ltern, unb ber ©raf glaubt, baß id; if)n liebe, meil ic^ feinen Umgang, ber n)trilic^ artig ift, aud^ artig fint>e.
<$o4if. äSore bai^ oEed, o^ne bie grä^Uc^fte SBcm(e(«8o mut^ ^f)xe^ ^erjend ntögUd^?
ffif. Jl^arum nid)t, roenn ba§ Uebergemid^t ber oäter- lid;en, lüeiterfeljcnbon i'orforge baju fömmt? ?Ö]eine (Sltem finben eine .§ei)ratf) mit bem 0rafen nid;t allein für mic^ fel)r Dortl;eill)aft, fonbern auc^ für fic^ unb mein übrigem öe= 20 fd;iuifter. (Sie ftellen mir feit einiger J^eit fo oft, fo nac^= brüdlid; oor, gab' id; bem Örafen bie .s)anb , fo belol)nte ic^ fie für alle^3, fie an mir getftan, alle il^re Siebe unb (Borge, (Se^n (5ie, ba<^ ift bie fc^iuarbe Seite, bei; ber man mid; angreift, unb meinen ganzen '-li>iUen lenfen fann , loie ao man mill. '3d; benfc, gefegt, er ift nid)t fo liebeni^würbig, n)ie 6ie, fo ift er boc^ ein ^lann oon @^re.
j&04l9* Unb ber, bem bu bebt $ers oerfprod^en, ber bid^ über nOed Ke&t, fann ftd^ erfSufen ober erfc^ie^en, 3U mad er Suft ^ot. w
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28
[U, 4. 5.
[195] fflf. benf ic^ ntc^t. ^er, bcnf id), fte^t oBcn, weil er ftibft nidjt fann, wie er wiü , unD Io6t bic^ mtU leicht, roenn er an bic^ bentt. Xenn mer c\ut tft, ftel)t feinet ^reunbce (^ute mit bcm äkrgrö Jerunööglai'e , unb bre^t 6 um bcp feinen ^eijiexn.
^4tf. Unb bad ift ^^i: (Snbiurt^eU ftfter mein ed^cffal?
fCff« JRun ni(^; @ie bmmen nod^ ^uv redeten 3^nt. fHäm ®ie fogleid^ mit meinem Sater; a(er fogleid^! [onft finb ^fjßct 2teied6et§etientngen äUttag^grimaffen.
10 Siettet 9Inftttit.
y«iir. ^! bu, 3«% ^ no^ ba? — fflarte! bit foS bad iiSer bie ^intert^üce on^eftric^en metben.
f flf. (ju öo(^t^.) äöirflic^ , mein ?vreunb , bae ftat (Et 15 nidjt gut (^emadjt. — 2(6er, ^au(, lan (ir ilm Duoin^it laufen. CSr I)atte uid ^ei;n, unb öa nimmt mau immci ben fürjcüin ^ii^eq.
[196J ^attf. ü)nabige^ J^äulcinl td) gel)orcf)te c^ern, oBcr ic^ barf nic^t. Tiee ^in^bot irirb fo oft übertreten, unb £0 ber gnöbige ^err fyaX^ gen)!^ au(j^ gefe^n.
Snnfter tluftritt. Otto 9on Itvonfelb. ^aul von 4o((t$a(. <^{ifo](et$.
#lio. ^aul! «paun
©näbiger Jperr! 85 #lf#. $feif' unb %ahad\
"V^nU ©näbi^er $etr! ha tft ein Sümmel o^ne Um^
ftänbe über bie ^intert^üre eingeftiegen.
^tlo. ml)x' if)n ;nm Sc^uljen, ber mac^ i^n ein paar ^ao^e ins üod) jiediii, (ki|e) \oü aber boc^ fäuberlic^ per* 80 fahren, unb i^n taufen iaffen.
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fo fytbm 6ied ongefteilt.
ffff* Serbtmt l^atten @ied — £te6fter O^eim, fel^n
®e ftd) bod^ um!
[197] 0tlo. ©Uten ^florgen, meine hebe iludjic! — ^Öarou 5 ^od)if)al\ 33ertraft! 9lebute bei l^ellem !3:age?
ffif« Dlein, nur ein Heiner 6pa^ mit mir.
$tfa. ^a, $aun fo nrn^ id^ i^n fd^on felbft sunt ©d^utaeti füllen, (^oul ab)
Seci^fiet '^luftritt. 10
Otto von ^i;onfeib. oon ^od^tl^ai. ®Ufabet|.
Otio. ^offierlid^! aber fo poffterlid^, iA9 toiS; ed bnn0t ®ie gu und. SBUQonmten 1 — 83Ieiben 6te (09 uniS. ÜRetnem Smber unb feiner ^au fd^mecft fo bad Sai&(e(en
nic^t red^t. ^n S§nen l^aben {te bod^ 3^otfd^ntad( oontis
(Stabtlebcn.
i>orfilß. erlauben 6ie nur, mid^ erft }u entfernen,
r)erfpridu\ iiueöer §u tommen. (a6)
0tta. i)iad^ 3^*^^ ^equemlic^teit ! — Sßieber barau^? unb übeiiiteiden? ^ier ^aben <Sie ben ^d^lüffel. ($o($ti^a{ ab) so
im] Siebenter 5(nftritt.
©lifabet^. Dtto üüu Äronfelb.
•If#. @ewi^ einer ^^rer fUaen 9lnbeter? ober einer ^l^rer lauten, ernften älnbeter?
ffif. ^a, liebfter D^etm! fo imv:^ üon 2(n5etcr, bem id^ 25 uutci L3ciinijen ^ebinguuijeu auc^ ^^ofnung gemacht.
0tta. eo?
«tif. ^er O^eim! Sled^td fott ic^, (infi^ möd^t' id^. #<i«« 9ht, nu; td^ ^alte reinen 3Runb. ^er Soter
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in. 8.
foIT nid^tg erfaf)ren, unb bie 9)iutter uerjei^t^. ^ie t^ve^cr, fac^t fie, liefen i^r eben fo md), ^l)mn. 5(5er, wo Bleiben fie benn?
^Kf. ©ie finb fd^on eine 3]iertelftunbe auf.
0 Unb Sie aud) fo lange?
#fif. fiiebfter Df)eim! id^ ^ätte ©ie raedfen fönncn, fo jeitig erroad^t' id^. 2lIIein mein ^J^äbd^en fd^lief fo feft, unb ba fie geftem fo oiet fd^affen gel^abt, fonnt' id)€ unmöglid^ über6 ^er^ bringen, fie in if)rer ^Rüf)^ ju ftören.
10 [190] ^iio, ^ie mad^t fid^ aud^ red^t ju fd^affen. .§at fie nid^t nod^ geftem 2lbenbö einen Sfleitfned^t nac^ ber ©tabt um ein bi^(|en roo^lried^enben ^uber gefprengt?
^rif. 5Cud^ um ©eiffugel. SÖIofer ^Dienfteifer meines 5J?äbd;eng.
15 01to. ^ienfteifer um $uber unb ©eiffugel? ^ienft= fd^ifane, ^iJienftfc^ifane, Äinb!
^ftf. ^d) roillö i^r oerroeifen.
0Uo. ©0 mepn' \d)^ nid^t. ^l)xt unb meine Seute mögen fid^ mit einanber oertragen lernen. — 9^u, enblid^ 20 einmal !
^^Ux ^(uftritt.
^)Qn§ oon Äronfelb. Dtto Don Äronfctb. aWaria.
eiifabct^.
^ar. ©Uten 5Rorgen, §cn Sruber!
26 0tt0. ©Uten 5D^ürgen! ba^ ©ie atterfeits rco^l geruht l^aben, beroeifet ^\)x gniJiauffte^n.
ija«5. 3a, trüber! bie erften paar ^age mirbö fe^r fpanifc^ anfommen. ^d) §ätte gerne bret) bi^ oier ©tünbd^en nod^ gelegen; allein ber ©d^tingel oon ^ammer= 80 [200]biener ^atte bie bepben g^enfterlaben jujumad^en oer^ geffen. ^a fd^ien bie ©onne fo fräftig {)inein, ba§ i^, ungead^tet meiner 93iübigfeit, mid; auf^ufte^n entfc^lo^.
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0<lo. ^ein .^iamrncrbiener ift biesuml auffer ©d^ulb.
^d) fc^iid^ mic^ ^eute frü^ in bein ^d^lafgtmmer, unb mad^te fie auf.
^ar. SieV fo giengen 6te auc§ burd^ meinet?
0tio. 3a, unb t)er§eil^en Sie, hai id^ nttd^ fo gang s (etfe wicber ^tttütf f(^ltd|i.
Wir. 98tber äffen So^lftonb.
#tfo. Sdf) tDoKt'ö meinem ©ruber nic^t ju £eibe t^un.
"^ar. jperr 'trüber! —
#tf 0. 8ie auf^umedfen ; benn bie finftem 3)ameitge{td^tet lo benebeln ben l^etterften äRorgen.
^ar. ÜRan ^ört bod^ c^Ieid^ ben alten ^ageftolj.
0li0. ^d}, %va\x Scf)iiHUci y ^tn alter aSittwcr,'^
9tar. 2Öie? (Eic umren »er^e9ratl)et ?
J^iif« Sruber! unb ^fi ed nid^t notiftctrt? is
[201] ^iU* 3$ i^^c nic^t gern batan. (gerührt) @d mav ein ©nciel t)on ffietbc.
^fio. ireifi ÖJott! Gin 5^e(^crf)änbler Brad^te fie
mir. Sie mar büDfcfjön, idjtuar,^, roie bei* glänjenbfte diabe, 20 unb \d)[ant \v\c ein ^Roljx. \sd) c^aS, n)a§ man forberte; n!>er man forberte intr inetnt^, um fie lo« 3,11 werben, {shr ^Ncrftanb , ilir ^^crftanb ! unb ü)r ^o^x:\l ^^ils Oiattiu mc^, Söruberi entöecft' idf; äffe ^ac\c neue ^Kei^c an ifjr.
Gine ^^iegerin? ©ott bema^re! ©ut, ba^ ed ins« ^mertfa gefd^a^! ^ter j^^ätten @ie S^er ^amiUe t>ie( 0erj)e» letb gemad^t. Sebenle man*i^ nuv: eine Siegerin pt I|e9« tätigen! Sieffen <Sie ftd^ benn in Smenla vor einem e^r^ Hd^en äRenfc^en mel^r fe|n?
#Ho. <2e^r n^cni^-^ ; id) brandete Die Jicube nid)t 30 fiidicn; icf) ^atte j'ie bei; mir; ijeno^ fie aber uid;t lauge: fie [tiub mir im erften ^inbSette.
Max. Öott ?o5 tmb ^anf! 5lc5 ! mie aiüdlid^ finb @ie be^ äffen ^^ren ^u^fc^n^eifungen baoon getommen.
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tu, 8.
[202] 0Ho. 5Reine liebe grau ©d^tt) efter ! ic^ ]^et)ratf)ete fte gefe^mä^itV ©uropa ift man nur fä^ig, ein geliebte^ 3)iäbc^en fi^en laffen.
"^ar. 5(6er nid;t gu roiffen, von iöa§ für gamiHe?
6 S^ans. 9J?etn 5linb, bu l^örft eC^ ja, t)on mo^rifc^er.
^Ito. d1ad)l)ex ei'fu^r irf; toof)!, fie fet) eineö 9k6ob^ ^I^ocf;ter, bie man (^efanc\en befommen, unb roie geroöfjnlic^, tJerfauft I^ätte. iier Sflauenljänbler war aud^ nad) ber Seit n)iebcr bei; mir. ßr bot für fie Summen über Summen ; 10 unb xd) fonntc i()m nid^te, ale i^ränen geben.
par. D^abob ! 92abob ! 3ft ba^ in 2ifrifa nid;t fo md, aU Aönig?
^ans. Sa, mein Öolbfrf^a^!
^or. D! bie arme 2)ame! erften .^inbbette ^u
15 fterbcn ! (Bo einen fd;mcr5()aftcn 2^obec>faC[ für unfere gan^iic gamilie oergafjen <2ie un§ melben? mar ja unfere Sc^ulbigfeit, um fie Trauer anzulegen, (fängt an ju rceincn)
^Ito. könnten fie ^^ränen mm ÜJobe [203] enueden, fie märe mieber auferftanbcn. 5(ber nid;te mel^r baüon!
20 Sie ift nun in einer Sföett, mo ifjrd beffer geljt; oH if)r gleid^ bep mir audj mo^I mar. (^aul unb jiüct) anbre 93cbientc bringen 2:^ee, Äoffee unb Sd^ofolate, nebft Konfitüren. 2>a« i^räulein, lueld^esi fidj n)eggef(^Iicf;en unb ölumen gcpflüdt, bringt jebem einen ^lumenftrauö) 2(ud; 5>feifen unb ^abad? —
25 ^ran ! (Dtto ftopft fic^ unb raucht; bie anbern effen unb trinfen, jeber nac^ ^Belieben. — 3" einem Söebienten) ^er GJärtner foH bie §intertr)üre aufmachen, ^ie Seute, rcenn fie üon iljrer Slrbeit fommen, möd;ten fonft benfcn, fie bürften nic^t burc^, meil mir barinn fmb.
80 ^ttr. ^em 3.^oIfe fommtö aud^ auf einen ©ang an; unb e^ ift fo edeU)aft, fie in i[)ren groben, fd;mu^igen §emben üorbeptölpeln ju fe^n.
i^tto. Unb 5u fe^n, roie fie mit graiben nad^ §öufe gu ben irrigen eilen, mo fie bei) einer fd;(ed^ten ^klifjeit
ssme^r 53ergnügen fc^meden, aU mir her) bret) ©ängen! 3I;nen giebt ©Ott junger, bamit mir nic^t mit Söa^rl^eit
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fagen foUen: lüir fmb Beffer, aU [204] fte. (m ©an^) ®eim mit aHem ^iefpeft ncr euem öfonomifc|)en 6cf)riften, ^Tfa- bcmien iinb ^-inan^füllegten , ^ätte (9ott bem ^auer nicfit einige C^lüdiclic^fcit ait?(^cTrtacl^t, bie ifitn feine (Spefulation nehmen fann; ii;r iiameraiiften f)äUü fie fd^on (ängft 5
JtoiMu SieBer Smber! bo8 Derftel^ft ha ntd^t. Sßo l^ötteft btt'iS oud^ de(entt? »ift auf (einet Unto^ttftt ge löcfcn; ^oft feine @tiibta —
#tto. 5Iber miineii (vfunben .Berftanb, ber SÖiberfprud^ 10 unö frembe ^ci)nun9en fo gerne Ijövt, if)r .^erren fteljen» förmige Komplimente unb unoerbienten ^e^foil.
puf. Um &oiMw\üm\ Ainber, mn; ntd^t mä^er ftntten ! ^ tooret geßem XBenbd ungezogen genug. •
#tto. ^er ^err ©emal^l nid^t ; ei gaB nadj, ober gieng 15
eigentlid^ 511 ^ette.
^ar. 3Rir gäUen bie D^ren nod^ bation. Scmt bod^ Seben^art, Äinbcr! .^ört i^r benn bae bei; moljlge^ogenen Scuten? Unb in ber I2m] ©d^tift Ijet^t ja felbft; ä)ein ^Bovt fe9 ja ober nein; mas^ brüber, ift 00m Uebel.
®egen bie gnäbige gfrouen! nad^ ber Svfiäntng oSer gelegen 9(udleger.
<$an5. ©iel^ nur, öruber! (Europa, mo man einen BJlonte^quieu l)at, tft eine au^gemad^te ctüigc x^iia^r^eit, ba^ bie monarc^/ijd^e ^iegieiung bie befte, bie beglüdenbfte ift-
0tto. (rine cm{c\ ausfgemad^te ä^al^r^eit? ^JM^cx toottu ba^ au >mad^enV
3tm§. S)u mi&ft nid^t oudreben (äffen —
#(t0. 9ld>e! — 80
^am* ^IlWnn ba^ nun mol^r iftV uub loal^i' ift #tto. ^o^er ma^r V
Jkmi* ^a, mit beinern Unterbieten fcmft bu ntd^tg 9on mir. — S)a9 ift olfo »al^, utnnnflödii«^; folglid^ ift
Ufimlutednult a« 18. u. 10. Jatrh. 28. 8
I
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ba^ 53efte für bcn Untertr)an, \i)m 33rob unb 2(r6eit roHauf geben, unb ade (Gelegenheit gu raifonniren 5U benel;men. 253o bae eingeriffen, fiec^t nur ein <2taQt.
0tto. Sruber §an^, loieber gegen täg420G]Iicf;e ßr= 5 fal)rung ! 2öe(d;er Staat ift btü()enber, mäd^tiger unb größer, aU ber eitglifd)e? Unb ba fannegiffert 8c^ufter unb ©d^neiber über 9tegierung unb Äönig, voa^ i^m inö "^aul fommt.
^>atts. 50^an fief)t aud^ bie fd^önen gtüd^te baoon. können 10 fie bie Slmerifaner, bie 3tebeIIen, 5U paaren treiben?
Mto» ^lebeUen! 5lIfo bin id^ aud^ ^tebede? benn in mir flieget roaljre^ Slmerifanerblut. Unb Ijätte id^ nur meine grau nid^t üerloren, id^ roäre nid^t roieber §u euc^ gefommen. — ^RebeUen !
16 ]ssati$. la, Si^ebelTen; unbanfbare ^inber gegen if^re gärtlic^e 3Kutter.
@t<o. gol ber Xeufel bie 2>iutter, bie auf Soften ifjrer Äinber fid^ reid^ unb mäd^tig mad^en miß.
SSar. ^inber, 3}Iä^igung! roenigften^ t)or ben dauern, 20 bie bort fommen. §ören fie eud^ , fo müffen fie ja fagen, 'xf)v ^anh unb ftreitet, mie fie in ber <Sd^enfe.
4»att5. 2öoI)l erinnert, meine liebe ©emalin! — Gin anbermal baoon ein mel)rer^, lieber trüber, ^ir fe^ltö nod^ an rechten ^rincipien.
25 [207] ^tto. ^J^id^t ein Wiel)xcx§ baüon ! — (üor ßin= f altöljänf el !
9leuntcr ?luftntt.
^an§. Otto. 2Karia. Glifobetl^-
3la(S) unb nac^ Söauern unb S3äuerinnen mit i^ren 2lrbcit^« 30 inftrumcnten , bie olle oon bem, roaö fid^ auf bem 2^ifc^e befinbet, bei c^enf t luerben ; boc^ gicbt Tlavia nur bcn Säuerinnen Äoffee unb 3Sl\i(i), unb ein ©türfc^en 3^*^^^ i^ SKunb 5U nehmen; ben Sauern aber bIo3 Sutter unb Srob, baö juqleic^ mitgebracfit roorben, unb oerroeifet^ einmal i^rer ^^oc^ter, bie ctrooö einem jungen Sauer« 85 mäbc^en oon ben Konfitüren giebt.
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^tn flauer. (311 einem anbern) 2)a fd^au mir einmal baS t)ürnel)mc '^oiL ai^t ei^ nic6t noA am «JmßMcT um lieben
menn wir fd^on auf aEen ^^Sieren ou^geftvedtt Hegen. 5
•«0. ©Uten Sog, SSetten! ^^(et^tg gen^efen? [208] frfler 9aiter. Sin Bt^d^en, p^biger §err!
^Üo, 2öa^ mad;t beinc %nnc?
^^;xßex planet- (^ro^en ®anf für fdiöne 9tad^fraa[e ! Sie t)utnpert ja cm bi^c^en ou^ bem ^ette; ber halbier loiddio frepUd^ nid^t.
#flo. Sring' t^r unb betnen ^inbem bod^ n»ad mit (giebt ii^m Offerte?) roßi )u irittfen?
frfler |8aiter* ©d^Öneit 2)attf für mid^ ! aber für meine Slnna ba in^ ^^öpfc^en — 10
#tto. .toffeeV Sd;ofolate?
frfler StMier« ^a, von be^ben, gnäbiger ^err!
#ft«* 3)aiS gel^t ja nid^t.
frflef ytiter. fie fd^obitlirt wad e^rlic^eg unter etnonber. 20
#ffa. 2}letnetl)albenl (gte|t tl^m bepbcS in [ein Xöpfd^en)
fr/ler SSauer. 3)ie wirb greube l^aben!
(^|e fte mir aud^, unb fog* il^, td^ befud^te {te gemif nod^ in tl^ren ©ed^^mod^en.
fr^er ^auer. (fröKd^, unb i^n treu^erjig auf bie Steffel aj ! fd^logenb) ^ein 6eel! [209] mären in ^iCmenfa (auter fold^e l gute Herren; id^ mad^te mid^ nod^ l^eute mit grau unb l ^ Atnbem auf unb boDon, unb Ue^ mein gonget (Midien im | @ttd^e.
^Ile. ^a t^äteft bu mir einen fd;önen ©efaEen. 30 f r|ler Slaner. Slber bie ©uten finb bort mo^l fo feiten, aU btcr. — ^xo[ii bie 3]^a§r,^cit! (ah)
Wax. ^^^^ ^ejpeft be^
6eite.
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86
[11.10.
#(fo. ^a^i maä)t, önäbitje grau! er fömmt ba§ gan^c Qa^r in !eme ^ffemStee. (ftel^t, ba^ aüe^ toeggegeben, ba nod) ein junget ^ouennäbc^en lotnmt, et ein ©tüctd^en ®elb giel^tj
Sel^tttcr 3luftritt. 5 $attl. ^aniS. Otto. SRatia. @Ufalftet$.
y«itr* ®ti&biger ^err! Befe^Ieit Sie; bet jtod^ faim
{(eid^ (mrtd^ten.
#f(o. 3o mag er! — 5Zi(^t, päbige Jvau?
"SÄftt. S^Jt fd^on, §err 33ruber?
le [210] fflf« ®näbigec Ol^eiml loir ftnb nod^ m^t an^cileibet.
SBiif« @r ttiittmld ntd^t üBel, fe|teit wir und aud^ im Stad^tfletbe su S^afel
ISlar. Sn feinem 2)orfe ift ß^jeit für 5Jie^, (i^efmbe, i5^auer unb gnäbigen ^emi gugleid^.
gut« gfttr ntid^ ift bad aber 9U bäurifd^! Um jiDöIf ni^r; im 9leg(igee; unb (Sott Deraei^ mir! er fpeifie wcl^l auf $0(5 unb iStnn eben fo %m, M auf ^orceKlon utä> io@ilber. — @ie werben nod^ gel^obelt werben, mein Xmertfoner.
^üo. 2öenn motten fic benn offen?
:3ttttr. Um breg lll)r, auf bem ^erpie — lä) t)al)e ^mar nic^t tjorjuf c^reiben ; aber bes äBo(}Iftanbö megen — 86 Vertrauen! ftrigen ^^re nur Ueberrödte, leine orbent^ Ud^e ü^ivree?
D ia; fc^onen fte. fte ju^ aber, fo fdnnen {te mon^ed ^a^x bad ®elb bafär in i^re ^afc^e ftedkn.
;211 1 Max. 3ie jerretffen fie uic^t gleic^, mcnn fie pe angießen,
•0 f 0 lanc\c mv l^ier finiD.
^tto. $örft bu, '^Hiul? 2)ag man fict) bamad^ tid^te. 9tar. ftomm, ^oc^ter! wir woKen und anfteiben unb
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frinrcn loffett. $err ©mal, ©ie Weiben ho^ nic^t im
Jbm. ^üte! meme ^au ©emoliti. (oOe bte9 al^) Vittl» S)er ®raf unb Shtl^eim — (oi^)
SRann^of. ^nl^etitu Otto.
#<i0« ©raf! gute Serrid^tung gel^abt?
9teiw|« SSlit {amen nic^t in bie @tabt; oetitetm mi$ auf bem e^Peige nad^ Softg um ben Sevg, ttnb (amen in ein Kein ©e^öCje (inier ^(mb beS S>oirfd an ein acü^edio ^öu^d^en, roo mir aBfttegen itnb lloffee iraiden.
#tfo. ilßoljuen uicl)t ^wci) ^rawenjimmer bavmu?
"55rannft. ©anj^ red^t! bie artigftctt, feinften, fdjönften
SBciuerinnen, bie id^ je gefel^n.
[212] #tto. Siebfter ^leffe! fennten ©ic jte, wie idfj; fjättenis <5ie fie fo knge b^oBad^tet unb au^geforfcf)! , rate id^: ©ie mürben fagen , Mufter aller meiblid^en ä::ugenben. 3^ ©d^ni^t i{t bad ©eringfie.
IBtiiiif« 9(Ber nid^t bod Ungenu^tefte. Sie eine ^ot einen l^übfd^en jungen. aa
#(fö. ^en l^at fte! Unb roaö bamit?
3Battn§. ^rfi fa^ feinen SJoter ba^u.
#(lo. ^£)ef{en ^ob mag fte mffi. bemeinen.
9taiti4« @agt fie ^^nen bad?
^tto. 9^cin, lieber ^^effe. Heber biefen ^unft friert man 25 von be^ben nid;t^ Ijerau^o, ob xd) mir gleid^ feit jmei; S^i^)^"^^ atte ^ü^e um tl^re greunbfc^aft (^ebe. ^flirgenb^, al§ auf bem ?ye(be, fpred^ id^ fie, unb nur ,^urceilen, wenn id^ il;nen gu gufee nad^fcf;leid^e. 3)ie ^^liane! bie Sw^^^^^ß- 2Ber breifte genug wäre, i^r bag malere ©el^eimni^ ab^utotfen! do
3fi 190^1 ongefüi^rt morben?
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^tto. 9iic^t anber^, Duffi' — ^oäiV [213] \d) ben (Scf;urfcn ba , ber fie anr^cfiUirt ; id) mill felbft ein Sd;urfe fet)n, TDcnn tc^ ti|^m nic^t unter bie ^gen fagte; ^ie finb 5 ein (^r^fd^urle.
#flo. älud^ red^t, 92effe! 2:ro| tnetned @raiiEopf^, 6iit td^ bodj mond^mol fel^r oor ber Stime. ®a« ^crj brirfjt mir aber, wem bo§ befte, fd^önfte ^Häbd^en ba^ Opfer
10 eine^ lUppißüi idud. 3ic Iie^ (Ecf;aTTtf)afti(^feit unb innere^ i-Jciini^tfei^n il^rer 5^or^^utjt: geroiß iud;t hm erften ©d^ritt
jui 'J(i!?.fd^n)eifuiu] thuii.
^annö. 'i^ierfcid)t ^toi^, ©itelfeit, eine groje 2)ame in bei* ^elt ju weröen.
15 S)itKd^ bte ^onb i^ <Miebteii, »ad märe ba
Sfoimf* SBenn oBer feine ®eburt, fein @tanb nmt fiBer i^r ifl?
#ff0. @o erreicht fie t^n mit ifirer Seele!
so ^atin$. 2)er ^.Dlenfd^en ä3i)rurtl)cüe finö anbere.
dito, ^uf bie fontnttö ond^ be^ @erec^tigfeit unb Sßol^l^eit an!
[214] SRoiMif. SonberBor, oEe SBeltt^etle butd^reifet feyn, itnb bie 3Ra\]d) cn |o n)entg fennen!
M #tto. ^ie ^3efeii von ^Vnfc^en. Unb bcr fie !ennt^ be9 bem f)aV^ felbft noct; nid;t fo redjt aSgego^ren.
SKoniit. 6ie nel^men meine Dffcul^cr^igfeit übel?
3d^, 9leffe? Orojjer aÄi«t>erftanb ! 3ft aber SBeU- fcnntnil, Be9 jeber ^gonbltmg bie gröBfte ©pilBüBere^ be^ 80 ätnbem Dovau^fe^en, fo ^oB' ic^ (eine, unb mag feine l^aBen.
^antt^. 2ieb[tci DI;eim, moKen roir gon^ baDon aB«
Bred^en ?
^fto. D^ein, 9^effe! Se^ uujaer greunt>jd;aft! veben 6ie, xoa^ 8ie benfen.
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u, u.j ZL_
'Panit^. ^uf S^ren ^efel^l! — ©erabe p — id^ glaube — biefc Juliane Ijat ^Infä^läge auf ©ie.
^a, i^a! (Sd^äfer! Sirft er ntd^t mit feinem dinfaU meine gön^^c Gmft^afttgfeit 33obcn. — iQm ätitl^eim! ift er nid^ ein boi^^ofter Spötter? s
Jitiö. (oor ftd^) Unb ein unverfd^ämter!
[215J ;?aatttt9. Soffen Sic mir nidjt (Sd^ulben füuuuen, lua^ id; amr^ G3e()orfam tf)at.
mo. Tü^t^ 3u fagen, ^tte nur ^^r (^infoU äBa^r^ {(^einiid^^leit. , lo
gRiftintl« S^id^t SS^al^vfd^einlid^feit? — ©ie wirb üon gieren grojen 6d^ä|cn gel^drt I^a6en, bie @ic au^ 5lmerifa ✓ mitgebrad^t, ba^ bort bie Seute äberl^oupt fel^ meid^^ei^igr ^ unb @te @roi^mutl^ unb ®üte finb — Siefe fd^eitem am erfien an einem fd^önen ©eftd^te. 15
$t(o. i^dtte \u aha bei; jold^em .i^üija^ Ü)t iiiuD mit= gebrad;t ?
'plannö. Merbing^l 2Öo roSr* o^nc bas ifir llTi(^rücf ? Sollte fie 6Io-o auf bem ^ydbe arbeiten , um ben gndöigen |>ernt von tonfclb uiu^efcfir fpredien ui foiuicn? (fr fönnte 20 fie ja leicht fracicn : roarum md^t in 2)imften, ai^ itammer- frau, al^ (^efelifd) afterin?
#114». Säjst ftd^ ^ören, @raf!
Jlitf. (oor fid^) SBenn man nid^t fe^en wxU.
#((0. 2I6er boc^ uid;t! 3d^ erbot mid^ @e(be, 5U2& S)ienften, 3?ertl^eibitv"H^- inabc3u verbeten!
[216] :3nannß. 3)ie red;te 'ilrt fangen.
#||o. 33cidSi? — Unb bodj, wenn fie'^ barauf an* gelegt. — ^ber, guter &taf\ rocixum bas ©d^Ummfte, bad ätbentj^euerlid^fte benfen, ba id^ bad 9)effere von il^ 3U80 benfen, me^ ©rünbe ^abe?
?5tonn§. SBeil Sie if)re n)al)re ©efd^id^te nic^t wiffen.
#tto. Sie miffen fie? ßr^dl^U; er,süi)it!
jiiif* (t)or ftc^) äBa^ wirb er nod^ lügen!
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40
in, 11.
^anttß. ©ic ift ^aron gö^^^ömö — mit bem redeten SQSorle — 3Jlätreffe.
0tto. ^fitd^t^ mel^r unb nid^tg roenigcr? — ©ott oer^ 5ci^ feinen SHänfen, bie fte ba^in gebrad^t! unb feiner Un= 5 banf barfeit, fte je^t in fo fd^Iec^ten Umftänben ju laffcn.
^annf. 2öer roeijj, in ma^ für Umftänbe fte i^n ge= f e^t ? ©eine ©laubiger l^aben i()n ja greifen laffen , roie 6ie Ie^tJ)in l^örten.
2ßieber 9led^t! 10 "^antt?. ©0 trügt ber ©d^ein, mein Dl^eim!
@t<o. 3J^id^, meinen ©ie bod^? künftig fällt mirg htr) jebem unglücflid^en 3Hdbd^en ein! — 2)ie leibige @r= fa^rung, nid^t [217] Sllter, mad^t ung bie 3öelt überbrü|ig — Grlfa^rung, 2(nf;eim! vergiftet baö 33ergnügen am 5!Jenfc^en. 15 Qn ber gerne lauter 33oC[fommen^eit ; bepm 2id^t befeE)n, Ginfalt unb ©lei^nerep!
^ti?. §err t)on Äronfelb —
^attit^« (nimmt Slnl^eim her) ©citc, unb leife ju i^m) 3)kine unfd^ulbige 2uft t)erratl^en? können 6ie bag? motten 20 Sie baö ?
Jin^. 2lber ber gute Seumunb eineö dritten, eines 35e= fannten, eine§ greunbeö oon S^nen!
"^ati«?. gott^om ift mirflid^ in 3^er^aft.
^t(o. 2öaö Ijabt 3^r benn mit einanber? Sad^t ^f)x 25 über meinen ^raum ?
^attnf. 9fJein; 2Inl^eim tabelte nur meine Gntberfung.
$tto. ^d) möd)V e^ faft aud^! 3lber nein; 2)anf ba= für! ^ötte fie am ^nbe jur §eiligen gemacht; unb il^re gange Segenbe märe ein ^urengefd^ic^tc^en gemefen. —
80 Suftig üon mir, luftig ! ?[Reine ganje 3^ad^barfd^aft roirb iad)m frigen ! 3^ • ^^^^ mottte man bie £ücfen groifd^en (Sffen unb Spielen fütten? — Qum ^JJopanj! ba^ id^ ber [218] $elb biefe^ 5lnefbötd^en fepn merbe. — 3^ "^itt mid^ audf; angiel^n ge^n; meine ^umm^eit mit Öolb unb Silber
35 bedfen. ßtroaö oerbecft fid^ bod^ bamit. ©raf! aud^ fo ge=
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n. 12.J
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mad)t, uiofTen ©ie 3^^^ Sraut (^efafren. Sad^en B\e aber imnur iiber ntetne Einfalt! f^üb\^ ^interm ^üden, ntd^t m meiner ©egenmatt! (ad)
Xn^ettn. 9taitn$of. s
jtnl* 6c^ön, ftnnreid^!
Stemif. £iebftet ^teunb^ beftec ältil^etiit!
SDaS (at man von ben Somel^mcn, lägt man fid^ mit i^ncn ein. ©eine roa^re @]^re fc|t man gu, um bie lumpic^te ß^re l^aben, i^r Jreunb, i(}r ©efellfc^after lo
"SfTanttß. SMm SeleiDipng! 3^ werbe alTe^ (\nt machen, i^^e^t fonntc intr nid^tg, af§ ©rbid^timg l)crau6 Reifen. Süßt* er, bog ic^ö roäre, er oemic^tete mein i^iüd, mut^ete mir ^u, fle )u l^^rat^en: fo ©onberling ift er! is [819] Jtttf. Unb mte moSen @ieS gut machen?
^annf. ©ie, tl^euerfter greunb, foITen bie ®öte ^aben, unb o^leid) nad^ STifc^e ^wlianen reiten, imb einen 5![?ed)fi;l ron ^el)n tau)enb -^f;aiei bruu^m, mit bcm cmften iöeöeuten, fid; aus- biefer ©egenb in ein paar 2;at3en he^ 20 (^eben. Qd^ miU i^r überbie^ nod^ einen Qafirc^elialt au§- madjen. 3?erfd^mä]^t fie aber meine Unterftü^ung ; oerrätl) fie mic^ gar an meinen D^eim, bann mitt icf) fein ^enfdf) gegen fie feijn. ®er ^'of^cn, ben fie mir )U fpielen glaubt, \oil i^r bas äugerfte (^ienb tc erben. 25
Utib bie 3Ritte(dperfon ba§u
9laitii9. 9Bemt Sie ntcipt moSen, fo ifi« ber ®m^t^
^alter. SBerfä^rt ber aber ftreng* unb l^art gegen fie; fo
mag ftd^ ^nlianc bep ^fy\m bafür bebanfen. — ^d) fdjreibc no4 i>or Xijd^e ben ^rief. (ab) au
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[II, i&u.
^mmiitct Auftritt
(Sin fd^dner ätuftrog! — ^d^, foH tomontifc^e Segriffe mit w^ßm [SSO] Umftötibcn 9erfe|en ? @te siDtiä» niici^ Derad^ten; natürlid^! äÜer Ue6ar von t^r oer» cu^iet, dld gäitent — 9Ber ttomt bott? 3m
Uetemd, ben ^ut ins @eftd^ gefd^tagen?
10 ®tel^ bu ntemanben?
Jtlti. (ftd) aUeiUljalbeii inin'clieni)) 3Zcin, nein.
SyoiffU* So !onnn n^eiter. (i;rfannt borf ic^i biur^oud ni((^i feyn* — ü)ing nic^t bort iemanbV
jMil* {^Ctt Sttl^ciiit. (toeld^ (intor hinein SiniitK in>it i^tieii u ftc^it BletH ttnb s»|otr4t) @ie gel^n ja nur — fetnem ®mfen
Jini. 2ll(e teilte, bie Saugen auf Der ^tra^c.
.i^fiM« Unb bem @ef(|ioä|e glmtbft bu?
so Huf. Stein, td^ fel^'^ an ^^tm äRtnen unb ®e(erben —
[S21J jÄOiltl. 5Du?
SmU 2>ie fmb miv fo oerftänblid^, »ie beutfd^.
einen Slorm oon ^emi. SEBimber, n>enn er nid;t feinen Sofyi bafttr Irigt — @todt 85 präget.
^o^if. wirft mir gu naferoeig, fpionifd^ — Maunft bu lefen unb fd^reiben ?
ÜmU ^ers fd^ömt' id^ mid^, Umi* id^ bod nid^t
J^44. Unb bu l^afl mitd ntd^t gefagt, ^olunle? — 30 ®Ietd^ auf ber Steile oud meinen Xugen !
DigitlZCü by
jMtf. (ttitt bajioif^eit) Sie freu* mi^, Simon, @ie l^icr )u treffen.
»oä^ii. ©teic^faK«! (^leid^foffd! — Siffen @ie feinen
perfd^roiegcnen unb Be^utfamen Herl?
Anß. 2Ba^ ©te fiaben, njtffen @ie; aber nid^t, toa^ 5 6ie frigen. — Sie fommen hod) mit aufö ©d^lo^?
J^M(<I« Stein; meine »id^tigen @efd^äfte erlaubend nid^t
jtn^. @<i^obe! @te mütben angenef^m fe^n. $M grÄuletit t)on Äronfelb foll ^cute [222] ober morßen mit bem Ghrafeu DJlannl^of »erloSt roerben. 10
Ä0i?H. ©0 erraartet man i^n rool^l?
^ti$. (^r tft ba! ^d) hin ja fein Sdjatten. — Snt* Mloffenl gür gute »ufno^me W ic^. S^^nt ^ ' - n^en @ie nur bod (Soncefit nid^ oert^'n^ reife l^iei nur 15
^0419. ^eitt ^err ! Tsd) fage 3^**^ » <»«fftanb.
burcft, imb L^cl}' ^uxd) bcn Giarter*** W
jitt(. (Sine giiidiid^e Steife —
"^ter «iiftritt.
9}! rauf ir,m „ , . "^'''^«»• fie^t Sie j„ fce, ^„.^
nm wiffen foÄ. Äß C t jT\ [mi ' '"^ »"4t etwa oi4
war« ajldn Serf nt(fit »»
Digiti,
9^ . ••
m. 1.J
45
eine ©cW^
2«fo Bin id>„j!^
nid;t mel^r, ia#- benn fonft Ux<3->^^^- ^tye
«Oft
«6
ÄönigoorftelTer, ^^«6/ würbe
10
beinern
) ben
^ ge-
V
\
81»
>
Digitizco by Cjcjü^I
44
[II, 16. in. 1
^^ti. ©0 fomm. ^agmal fep birg nod^ gcfd^enft.
(nimmt ii^n betjm ^alfe, unb m^^ri^^x ^efhö an inef Saum) Unb nic^t me^r unter meine Slugen!
®e*8jc|tttet 3(iiftrltt. jtntoii*
Sieber ©ott! gieb mir fo t)iel ^umm^eit, bafe id^ mid^ mit e^ren burc^ bie 3öelt freflen fann.
, . ^. ^ fint (ßtatnli mit tincm Bon nornc io3tt l)fr «icfciifs (ll)Ctttjr9V/";ff r^gj tan\^fttüftt l,tr gttn) Müen fitrgt, «^v!;;' ' «cliö ht mit tintm €nP- 9cl)t. Auf [224] ütm fittgt t<^^^^ „'„jj SttSudjtr. Ijttuft. Ilntttt am fitrgt ir.""'"^
grfter ^tuftttfel;
15 ^Rippert. DuenbeK»'
^ttenb. §ätt' td^ m meiner Sugen)^ bürfte mirf; je^t nic^t fo quälen. ^^^^^^^^ ^ipp. 2ßag quälen, wirb man gut b^. ^tn! rvxx 33iele ©eftubirte fommen nid^t fo meit, mie roi^'i^ yo not^^ 20 I^aben me^x, mie bie Mi^^e felbft. Sßir finb at^^^ ^^^^ roenbig, mie fie. Safe fie fd^reiben, erfennen fpred^en; o^ne ßitation, ©secution unb Slrreft ift '.^„^ gg^t red^tigfeit eine jinneme U^r; fie fd^eint ju ge^en, ^ ^^^^ nx6)t 2)rum werben mir aud^ im ^ird^engebete mi^^^g^^t, 25ber Dbrigfeit gemeint, gerr College, überleg'^ nur .^^ mir finb an ©otte^ unb Äönig^ 6tatt.
$itettb. (Stanb id^ ©d^ilbroad^e, mar id^ aud^ an ^vjt/jUe ©tatt: aber eine l^albe ©tunbe genidft, unb bie ^atrouAu
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L
45
(t6errum^[226]|>elte nttd^; tote bim^iomete tnan tat ftänig« «ovfteBer o^ne aSe Stiege.
^^Ipp» 9öie bumm (^erebtl Dtid^t ber Sönigüorfteller, fonbcni bei* od^Iingel, ha feine ^c^uloigfeit unterließ, würbe gewic^fet. 5
^tI[o bm id) ein Sd^Ungel?
yify. Slid^ bod^t bu litteft beme Strafe; t^iateft nid^ mel^^ bod tnod^t oSed »Uber gut* SBärcft bu beim fonft Untemffider gemorben?
^neitb* 2öär' id^^^ bod^ nod;! 10
flitry. 5öarum l^aft bu benn bir bie Seine natfi beinern S)ienfte faft abgelaufen? SlKe-S ba^u aufgeboten? §c? beinen Hauptmann , ben Dbriften, ben ©eneral? unb ben Äönig felbft? Sinbbeutel, tottrft e« worlid^ fonft nid^t ge^ n)orben. S)enn bu Uefefk ^etjU^ f<$I^t, uitb fd|imbe^ nod^ 19 fd^(ed^ter.
^«eiib* Sd^ l^oBe oBer bem ftonig (vatier gebient , ald l^unberi, bie 9ortreffKd^ lefen unb fd^retbeit. Sot Wttex^ lonnte fein ÜRenfd^ lefen unb fd^retben; unb We Sanbreitet:
auc^ nid^t! 2Barum Meibt^ nic^t be^m Sllten? 20
[226] WpP' ^1^^ ^ua5> ntan nid^t fann, lernt man. 3lm ein bummec XeufeC ift ^um Semen ju alt.
0tteitb* @an5 red^t, ^en: iioHege! Unb alfo l^oP^ ber SCeufell necbien' id^ ben ^ienft t)on @otted unb 8ted^td wegen. 3[Ber, mo blieb Aneiper? bod SSie^! ss
'Sti)»!». @r gieng ba ben Serg l^erauf, nad^ SBranben fid; um^ufel^n, bec gum ^erm oon ftronfelb ^eute ge^en n)oUen.
^it<?«l>. 2Bär' er bod^ auf biefet ©eite l^erauf geflettert, {0 l)att' er ([mx^ ben .r>al^ qeBrod^en. 5^ranb ift ein armer so unb rec^tfc^afner ^JD^ann; id; tenn' i^n; tc^ lag tn bem nein- lid^en ^mife, wo er wol^nte. <Sr ift auö bem 9ieid^e, mein Sanb^monn unb in guten Umftänben geroefen. ba bleiben fotten, l^ab'd i^m l^unbertmal gefogt.
^ orme 9lamil ss
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<l)ite«^ Unb wU^ \oU!^ Seute mug man fu|^ braiu^ lafjen.
<^5nncn mir bafüt ? iB3ir intfoe [237] #iini)i. ^tefe fte^ mir ekn nic^t an. —
5 @(aiii mir, ^en ftoUege! bie Sürgergeseil^tigbtt tni^t bm ZenfeL auf 3^ttldieiid etn.^ufpentn!
l^ipV' -■vUi jo lange, bic- er bqa^h ^at! <5ufnb. ä^ic fann er benn. Trenn man ihn t«oQenb# ciujperrt V 3)a ic§ mir t^'c ^ölöaicniKrcc^tiglcit .»^m io8iule( iH^Qgefc^mtat, bie ift obgefu^."
6hte folc^ Stafe tomtte bcr alte SRoim fiffr ntd^t oud^oßeiL
«Sauend. 5^! troffen fo iren;.; ^"Huibcn, avi aUe ^ijdn. — Q4> in ja rcd)t unfinnig, um öcm be;ahlen 511 14 \olka, tood man nic^t ^ar, ma<» man nid^ irigm iana.
2|M|ier fnifiritt.
j^neiper. CueitbeL 9{ippert
itneip. ' "Tu^tT :?l:bon:) 2)ort fi)mmt er. ber '^rar*:^ ! — fiiniber, ^^la ro^ecft, oerftedfl! — t>a ^imer liiefen ^4Tmiil^
[S38^ iUHm 5ietn, Ainber! euc^ fpüren bie 3<^ulblettte
rcn rreitem.
«Mb. miar mir fii^ bcoibcrt, in fi nrjjmfw,
niwt aiifurianem*
jkncipw Qfe^t ^(cr o^ne bsS (e^teie ^^^^j^
mifff?! wn.
WiVb 2iefcr ibOeigf ! imr müfkn ofici ■■mmlun^ bf ••mit CT nidt cnlmikfec famil fe^l^ ftbcr wifiRV fant.
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in, 3.J ^'
%tiUtt m\ixüt.
8vanb. <SI|renftteb. Stneiptx. Cuenbel. 9tipf»ert.
ffrenfr« 33ater, 2$ater, geroi^ roieber ein ^(eifc^crganc^! .?^crr ron ^h-onfelb tnac^ ein xzi^a:, n)ol^itl;aüäer 3&iann tep; tcnnt um aber nid^t. $
SlfMi^* ^od) fern Srubev, ber (i^e^eime Stoi^, bet je^t Be9 ifyn x% @d löitn offed no^ gut »erben.
i [289] §itenft. ^d) f)<At leine ^ofnun^.
' ^ranb. ^sd), \d) aber! benn (Sott fief)t ali^S.
«jineif». (äu üuenbcl mib 3?tppert) finb fiel — (Sr lo f bo^in; id^ bort^in; unb (fr grabe auf fie 5U.
^citb. S6er, $enr finei|>erl n>ad i^Uftd^ i^n fe|en ju < laffen?
• jineip. ^l^e^u Der 3ul}u arbeiten unll, unb fcium 3Sater
lieb f)ai, unb ber ^Lnucr im (^jcfungnifie nid;t mü^ic( feijn 10. roill, fo roerb* xd) mid) fcfton biBig finben laflen. 3Bir ßi^riften muffen gegen uni'ein Juic^ften ntd^t unbarml^erT^ig feyn, ba^ njei^ td^. STber bie^ nid^t ntteö be^ feiler unb Pfennig be- ^a^lt ift^ e^e lömmt er nid^t lo^.
Met gteunb, ift @r ffleotge Staub? (auf so
^vonben sugei^enb)
SlfMik^ Selber!
^c^ ^abe einen ^erljaft^bef e[)l bc«^ S^tl^altd : Se^ ^ Sa^Iunt^ ober %xxc\t\
^xanb. D ! ©Ott, id^ bat ja nur bis moi(3en 5U njarten.
äluf $erm ^neiperS ©üte fömmt atteS an. @e6* P @r t^m red^t gtUe SEBorte; [SSO} unb junger ^eunb, um Seines SSaterS wiKen, iSr mit ^ ber oBer Stu^l unb (Sifen; fo mujj td^ mu]^.
^ ^ranl). ßerr Mueiper, (£'rbaimcn' Öebulb! 'Jtur fur^e ao
JVrtft! — 9)ieine .^aft ()ilft '^ipun nidjt^, unb ]d)ahct mir.
^! ^in idf; auf freiem -^ufie, fo fönnen ©ie oon mir unb meinem <So^ne be^a^U werben, unb fotten aud^.
fffeti^» ä(uf meinen finienl äRitleib mit meinem
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Soter ! nel^me för meine an. JRur {ein @e« fibt^ni^!
yin^. ^err Jtneiper, nur (id morgen, utib bed Gol^nd 8er(ürgung !
5 Jtntii»« Si^ morgen? fönnt' td^ rool^l.
tueii^. a;opp ! — Snfo^ $en: ftoSege, movfd^ a6 !
Jtneiy. $alt, i^r Vetren! — äBerat er mid^ nid^t l^eute (ejal^fen fonn, mie benn morgen?
SSranb. 1^^^?^ ci«en alten greunb —
10 jitteii»« ©inen J^reunb in ber ©elbnot^? — $m! l^m! ®inen 9^a%e6er. Unb 9latl^ brandet ^ nid|^t, ba^u ift er |u gefd^ett.
[231] ^nenb« SBol^er foKt' er mid^ (effete SRenfd^en (emien^ ate fid^!
15 ^ncip. llnb loer ift bcnn ber greunb?
9lmn6* 2)er geheime 9iat^ Don Aronfelb.
Jtneii». ^er, beffen @rlöfung fein Sniber mid ämerifa noc§ mit ^fjorfd^Iu^ fam?
IlSranb. @r foU bei^ feinem trüber aud^ nur für mid^
20 fpred^en, njeil er ntid^ fennt.
JIneip. <Bd)on dkdi)t\ ©prid^t ein S3ettler für einen Settfer, fo freuen fid^ ^n^ar bie Sngel im Gimmel; aber Kuge Seute fc^üttetn bie fiüpfe.
SIrtnb« &t fyd fo oie( ®uie9 getl^on ; fo i^telen armen
25 3>ami(ten auö ber ^otl) geholfen. Unb id^ unb mein ©ol^n fönnen ulle^ mit hci >ye\t he^aljlm.
^uenb. ^iein ^reu! Serr ^^ranb, auf fo eine ^2lrt
n)trb^ nic^t fehlen. Waffen 6ie'^ i^n oerfuc^, $err Hneiper.
so Jtneiii. Son ^erjen gern; njollt il^r $erren i^n be=
gleiteit unb mir für aSed fttfyn, für ^on unb Se^o^Iung?
[282] ^uettb. Z\hx^i^ ©e^inte luiibelt^.
jmip. greviic^, lieg ic^ bem iBo^d im iiefigte felbft
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bic3:ijüre auf — gmrt mit i^m! fortl Sluf ben Kopf bin id^ nic^t gefaEat.
^(renfr. S^od^ einen SSorfJ;Iag, kneipet! Slffe Sievteljal^ funf5i9 2:^aler — @o balb rvit bad ntd^t pünftlid^ abtragen, mid^ o\n* oüt Umftänbe eingefpmt! 3)ad Jtaf>ita( 5 oei^infen n>ir fo l^od^, dl^ @ie mtr woltm.
^neip. 2(uc§ ba^! bamit @r fie^t, baft id^ bleiben l^abc. 3l6er Sürc^fd^aft, hinlängliche ^ürgfd^aft, gerid^tlid^e
unb ganj^ ftd^ere ^ürgfc^aft!
#(r€«fs« ^nnten mit biefe fd^affen, wir Rottend m(§t 10 fo weit Uvmm taffen.
jlneip. glaube^ @x foppt mid^ nod^ oBen brem.
^ßrettfr. 3ic ? .vui5t, ba rcir in o^)^'^'^" (^>ciuaU flnö ?
^ncip. ^Jlun, fo ift öem 3iUKe eine gan^ iv'te §aut; aber ^ein 33eutel ift voücv 3i>inb ; unb bie redien Seute 15 fmb ber Sinb^^asjbeutel abgefogte ^nbe. Mio fott mit be9ben!
0iieitb« 3)er @ol^ ift leinet $aft 9ecurtl§et(t — ©Itter ^mtnb, ol^ne Sorgen!
cÄneip. Wtxi bem 'Eliten alfo fort! 20
^ranb. Meine lÖiüigfeity Äeiue ©rBarmung? — @o ift fic her) ©ott! 6o]^n, ntd^t tnel^r bitten unb betteln! ^cf; faffe mid^ l)infül)ren; forge bu inbeffen für bein (^e= fc^wifter — SBeine nid^t! 3Jlan bringt mid^ ja nur aud ber ä&elt, unb id^ bin i^rer fatt, n
mtmft. @o larni bir betn @ol^n nid^t l^elfen, mein SBoter?
^neip. SBag foU baig Beyern unb 3^wbem? %oti mit i^m!
$nenb. $err, m fielet benn gefd^rteben, ba| ein SJater ao Don feinem 6o^e nid^t ilbfd^ieb nehmen borf?
itwly« (stellt ein foppter Jerons) S)a — ,,unb ift er fo« gleicl §um Serl^aft ju bringen/' — ^ogleid^, oerftel^t ©r baS?
[234^] ÖJttcnb. [vox fic^) ^u llnt^ier!
Litteraturdenkmale des 18. n. 19. Jahrh. 28. 4
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50
ffrcnfr. Aneiper, nur bie einzige ^amt^er^igfeit! 9lid^t meinen ^ater^ ntid^ in^ (Seföngni^!
jineii». SBurfd^e! bu l)a]i gute Sporte, aber
fd^Icd^te i^ün^e ; fcf;affe bir Qutc lliüir^e unb fd^Ied^te SBorte, 5 unb id^ nef)me ben ^^ut tief vox bir aS.
C^tcnfr. D^un fo lernen 6ie, meine Herren, ben ^Dtann bann evft fennen. 3Mn ^ater Borgte e^ ntc^t von x\)m, fonbem von einem alten i^ifenfteber , ber i^n nie brüdte. tiefer oerftarb tyergangenen SQBinter, unb fein @ol^n, ber 10 otted %u @elbe mad^te, 9er!aufte biefe ©d^ulb an i^
$tteii^. $fui !
^ßrenfr. Gr fommt bamit gu meinem 35ater, oerfprtcftt eben fo ©ebulb 511 ^aben , al^ ber ahe (Seifenfieber. ^Jiac^ einigen ^agen irirb mein 'i^ater üorgelaben , ein G5ut eben 16 biefeö oerftorbnen (Seifenfieber^ ju tajiren. ^)en* iRnciper mei)nte , e§ nnire nid^t oiel mertl^ ; mein 5ßater aber fanb : e§ wax fel^r oiel roert^, unb tajirte nad^ ©emiffen; [235] er mu^t' e^ ja befd^mören. ^Darüber mürbe er. böfe, unb tlogte biefe ©d^ulb ein.
so Jttifip* 9lun bie guten SBorte nid^tiS l^elfen, (egt er ftd^ auf Serl&umben. — 9in ^^m ift feine 9arml}er5ig!ett on^ gemanbt — äSeg mit bem 9(lten! S)er Saum l|iat leine gute ^d^te getragen.
$uenb. benn aber ba§ ma^r?
u jtoeip. 33raud^* id^ ^Ijm 9^ted^enfd^aft ju geben? Äein größerer SraDirer in ber SS^elt, old ein obgebanlter 6olbat in ä3ürgertrad^t.
^199' 6d^on gut! 2öenn mir müffen, fo rooUen mir oudj — ^omm Cii, unglüdflic^er Sllter. — 2(d^ ! man über^ 30 leg' eS boc^ ^unbertmal, el;e man einen äBed^fel fc^reibt! (fü^rt i§n mit ^neipern ab)
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III. 4.J
51
Quenbel. @^tenfrieb.
g^renfr. STmfUcn (Bk, raao für ein ^ater! tüie er feine .^inber liebt ! ^sl)nen [236] ^reube mad^en, ijt feine ein^it^e greube. 11 nb fein ältefter So^n mu| il^n von i^iiäXLbxqism §
^itettb. (Sx rmi eben nid^t.
$9tettfr. SBod SHint* tc^ beim bogegen?
^nettb. ^icl! Dtcl! wenn @r rotll, 5^^^ erfte tann i^x fernen unbarmherzigen @Iäubiger be{{em , menfd^iid^er lo
mad^en.
#itiiib« 3a, fte^t St id^ fage ntd^, ba| Svd ifym foS^ td^ fage nut; ba^ @rd fann. — fitügl' @r ü^m baS ^ butd^. äBttd^ @t mit Seinem ^funbe, wie ber &fyxdk. u Sel^r* ®t i^n, ba^ man mit ®elb nid^t ollen mol^foerbienten
^rügelfuppen entgeht, ^er &ex^f)<xU tft Sein 'S^mh; aber bod) (Sein 'Jiäd^fter, unb feinen ^JMd^ften mu§ mau beffem. Uiiö in 3cmen jungen gäuftcn ftedt Seffenmg.
f^renfr. ^d^l bie ^efferung burd^ Prügel i\t nic^t2o mett l^er.
^ttenb. 6d^on red^t! aber bod^ Keffer, a(S gar feine. @d foftet nid^t gleid^ ben ^a(^. @ine äl(6itte! Unb wo» ift eine älbbitte? [287] Sine (Mänmg, ba( man einen @d^uv(en geprügelt, ben bie Sürgergered^tigfeit prügeln foSen. » Ston bittet alfo nur ber @ered^tigfeit ab, ba^ man il^r in« ^anbmer! gegriffen.
^hrettfr. !0?an fit^t a6er and& bafür in; (^)cfänqniffe.
Sein Btübd)m unb ein Giefängnife i)t fid) fo ü()nlic^, mie eine Jungfer einer 'DJtamfeü. ^ie ^nn(\fer fann ol^ne SDäiberrebe eine "DJiamfeü bebeuten, unb ©ein ^ac^ftübdjen ein @efängnig. Mm ber ^ame, metter fein Unterfd^iebl 3n be9ben i^ot @t ä&offet unb 3rob.
4*
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52
IUI, 5.
Sfititftei: ^ttfttttt. Suliane. Bovinem DuenbeU (Sl^renfvieb.
jüOt^, (mit Sultttmn fmmnenb) Saffen bem aßen SRoim nid^t einmol 3^^*/ @Ienb ju flagen. B iut. 6em 35licf ging mir burd^ö ^erj.
Unb ber eine meinte gor, man mad^e mx äuf^ lauf, um tl^n ber ©eroalt ber [238] ©ered^tigfeit }u ent» teiffeit. ^ieUeid^t miffen bie hovt ^9 fte.
9itt. Shiteu %a%\ Aennen ®te ben 3Hten, ben aroep tobte ©tmftc ba fortführten?
f^teufr. ^a-j id) hin fein unroürbiger ©o^n. 3tt(. Unb roeSl^a(6 fü^rt man i^n inS ©efönpi^? (p^tfitft. (Siner 6<i^ulb ^al6er.
#tiettb. Sßer biefe für i^n (e^al^Ien f&tmte; geroi^! i5toSr' et ottd^ ber größte @ünber, er tmrn beit erften im §imme(.
fßrettfr. ^d) lüoKte ^^i^^cBt^u» öafui arbeiten.
3iiif. ?;ft benu fo oiel?
^^renfr. ^d^! nur gar ^u oiel. so »HC. ^ie t)iel?
4^itett6* (t)or ftc^) ^eibemeugierbe! ^an !ann^ i^r aber j|a mijii fagen — @e^n ^k, ^amfed, e^ finb bre9 l^unbert ^^ler in ®oIb.
25 [239] ^(renfr. XHtiuüiateii' unb ©cndjlcH^eBü^rcn, lubft anöem i^often, machen aud; ^roan^ig Xl^aler unb etUd;e ©rofdien.
$uend. ba^ fei) Gr ol^ne @ori]e. ^ie 2(bnotaten
lenn' id^: e^ finb braue iieute; fie werben i^m ^ueloge io unb Arbeit fd^enten. gür mein ^^eil roiH id^ aud^ nid^t^. — 8ie fönnen mir glauben, ^Diamfett, eö finb arme unb red^t* fd^offne £eute; ^u viel S^rUd^feit brad^te fie fo herunter.
9nt» (nimmt aud ber im erften SCIt erhaltenen S)fite) 2)a, greunb! bod waren brep l^unbert Xi^oler.
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53
^tiM^ äBelc^et (Sngel vom Gimmel!
§fitinft0 ©Ott! (ol^e au bonfen, rauft er mit ber (etterfleti SRine fort)
$ttent. u^er üerc^iftts t)or greuben.
Sur. 2BaI)rer 2)ünt! 6
dneub. @ucr ©naben ! 3^^^ .^(eibimg fagte wir goiQ eti9a$ Sltttäglid^ed, unb ^})tt $anblun$ —
Sur. @tma$ tleBetettteiS?
$ttenb. ^eioaljrc (^ott ! SJa^ biefe Seute (5uer (Knaben ^ülfe bebürftig waten, [240] fa^n Sie; ba^ fie i^rer mid^ i© iDürbig finb, fann irf; be^eut^en. bin ein Sanbreiter, wie ©ie fel^n; id^ fenne biefe ^eute, @uer ©naben!
Sur. tiefer Littel gebüi^rt mit nid^t. S)a^ aber gut angemanbt ift, freut nti^-
•tieub. ^aben @ie Sanbgüter? 3)er Wie, ben @ie be» is
fiajen, ift ein ou^gelemter Saubwirtl^, unb fein ©ol^n, bem ©ic ba^ Selb gaben, aud^ fein bummer 2^eufel. 3cme bei)ben anbern ^linber finb fre^Iid; ncd; nidjt gro^ genug, touiiüi ^f)mn abci bod; mit bcr ^eit nü^Iid^ fei;n. Sie roerben ben ^anf nic^t ucrgeffen. '^d) nni|> tfinen nac^. — 20 @e6* Sinnen boc|) @ott gu jeber 6tunbc fo uiel ^reube, alö biefen beuten nun burc^ 6ie geworben!
©elfter 'Kuftritt
SuCiane. Sord^en.
<jor4« Juliane! Juliane! S)eineS ^erfü^rer^ ^elb! ss
int* @d toar mir nid^t anbcrS, al^ fül^rien {ie meinen äSater l^in!
[2411 ^or£$. 3djU)ärmerin I £an ^Isater iiuUjiu im 9ieid[;e, biauvijte nie borgen j i|i cm ii)oI)If;abenber 9Jiann ; freplid^ nid^t für bic^ me!)r! — ipeinft? Steine nid;t! 30 fannft*^ bod^ erfe^en. Sd^retb' an beinen ^niter ; f(ag' il)m bein @lenb. gre^lic^, wa^ bu je^t t^ateft, ba& i^ieit' er für
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54
5lunftgnff. 2(6er fci^rei6ft bu 'ü)m, bu ^ätteft ein Ä tnenfc^lid^e^ ^erj, ift'^ aud; ni^t mel)x fein ^aterfj bir mit fo t)ie( au^, bu tncggefd^enft.
5ttf. 3« feinen ^ügen rcoUt' id^ mid^ irerfen, ömid^ aud} von [id). STber i^m feinen Sd^roei^ Slut abforbem, mein ©efd^mifter barum bringen - c^orc^. 2öie rciCfft bu'^ benn anber^ mad^en? S^ttf. D! wer mir bod; mein finbifd;eö ^erj a
/or<^. 9Zid;t ^leic^ üer.^aßt! SBieUeid^t lei^t 10 oon ^ronfelb auf bein öütd;en. greplid;, bei Seuteu borgen, l^eigt alle 2l(^tung her) xijnm perlierei Unb id; roette, er ift üon biefer 3(rt. @r ging a(ä au^ Europa, unb feine gami=[242]tie betrübte ]x(i) e barüber <^u ^obe. (5r fam mit $Heid;t{;ümem ^nxi 15 fie empfing if^n mie einen Öott. 2Jlu^ ber nid^t a\ Dteid^t^um ftolj fei;n?
^«r. Siebe! man r)ört oieferlep. Unb marun bu baö @ute, baö man uon i^m fagt?
c^or<$. 2öeil man einem 9teid;en ba^ Giute, m 20 roirflid^ tf)ut , nur l^alb anrechnen fann ; benn 6d;meid;ler rechnen i^m ,^e^nfad; an.
Siebenter ^Jluftrttt.
Otto von iironfelb. ^uHanc. Sord^en.
^ito. Siebe ^ranb! fafje (Sie aud^ ben alter 26 roegfül^ren? (Srft famen fie nid;t auö ber ©teKe i bi^ ein junger 93ienfc^ ba^^u eilte, unb bann gin würben fie gejagt, ^d) fal)'<§ mit meiner ©efelifd; Serge mit an. — 2i>o motten ©ie benn hin, meii ^inber ?
80 ^ttf. $3^nen unferc Sfufmartung ju madjen.
0t(o. ^lir, mir? (Sine (Seltenl)eit , [243] um mid) fo fe^r bemarb, unb bie mir nie marb.
^ttf. ©raf gJiann^of mit feinem 0efettfd;after
III, 7.]
55
l^eute in meiner §ütte ein5ufe§ren. 9Jleinem Äinbe lie^ er bepm SÖegge^n eine S)üte mit ^unbert griebrid^b'or, unb eine ^öörfe, bie mir gar nid^t eröfnet l^aben.
Otto. 3Kann^of? ©raf ^ann^of?
5ttf. Unb ic^ mottte ©ie erfud^en, eö i^m mieberjugeben. 5
0t(0. (üor fic^) ©raf, bu bift ein ebler 5D^ann. 3!)a^ @(enb, baö fie oerbecfen roiffen, rührte bic^. 33er(ange nun oon mir attee, mein ganjeö Vermögen, bift e^ mert^. — D 3}kbmoifeII! e^ ift ein Opfer, ba^ er S^rer ^ugenb, nid^t Ql^rer ©d^road^^eit bringt. 10
<^or($. @ine gonj^ neue 2lrt mit un^ ju reben; eine ©eltenl^eit, um bie mir unö nie bewarben.
0t<o. Sterbet nic^t unwillig. Unb ©ie, Su^io^^c! fd^ämen (Sie fid^ nic^t, an^unef)men. ©efäüigfeiten annehmen unb erroiebeni, ift baö ^anb ber ©efelligfeit; [244] unb is roenn alle Vergnügungen ber (Srbe fd^aal unb ecfet geroorben, fo bleibt un^ biefer @enu&. Df^ne i^n ift baö menfd^lid^e Seben eine abgefd^marfte ^Hebute, roo man 93k^fen fielet, unb feinen 9}ienfd^en fennt.
^ttf. ^ei; ©Ott! §err tjon ^ronfelb, id^ fann'^ nid^t 20 annehmen.
0tto. 9?id;t? roarum nid^t? §aben 6ie fein Zutrauen ju mir: fagen (5ie mir bcn 3)iann, ^u bem 6ie'^ J^aben. (^ö foH 3^r (Sd^abe nid^t fepn.
5iir. Urlauben ©ie mir, mein J^err, ein unoerbrüd^lid^eö 25 (Stiüfd^meigen.
0tto. 5Dleine (iebe 53ranb! menn id^ ^\)xe ©efd^id^te fd^on raupte?
3ttf. 9)kine ©efd^id^te! — D (Sd^anbe über mir! 2ßär' id^ bod^ tief unter ber Örbe! so
0tfo. 3)?ein ©Ott? roer oerirrt fid^ n\d)t einmal!
(^or<$. 33on mem miffen Sie'ö benn?
^(to. 3>om ©rafen 9JJann^of. (nimmt Sorc^en her) Seite) @r fennt i^ren Ungetreuen, ^a^ ber cud^, Seutd^en, gan3
56
[ni. 7.
Dcrgeffen, mag njol^l me^r fein ^J^ongel, ali fein unreblic^eö ^erj ©d^ulb ^aben. 211^ [245] man mir i^re ©efd^id^te nur fo obenhin er5ä^(te, mar id^ fe^r ärgerlid^, auf mid^, auf olleg! Slber ba^ @ute, melc^e^ mir 2(n{)eim ()inten brein 5 t)on i^r erjä^Itc, gab i^r meine ganje ^od^ac^tung mieber.
<Xotd|. Unb bag ift ^\)nQn fo mai^r, raie bie 33iber?
0tto. ©oEte mirö nic^t?
(iord). (S^ fd^eint ^l^nen gar nic^t anberö möglid^, aU biefe 33öfemid^ter gefagt?
10 0tto. SBöfercid^ter? 3)?eine greunbe!
<^or4. ©rjböfemid^ter !
0tlo. 2Öie foll ic^ ba^ nehmen?
^oxäi. 2öie? — ^er 2öaF)r^eitIiebenbfte ift ftet^ ber 33elogenfte.
16 0tlo. Einfall!
<^or($. 3d^ bin freplid^ eine nafemeife 3^ärrin; ein 3)ing, von bem man nid^t mei^, mo^er eiJ gefommen, noc§ n)oJ)in eö mitt. 2öa^ bebeut' id^ gegen einen freien 9ieid^^= grafen unb einen ©ele^rten , ber attjeit im 5^affen ge^t, iomenn er im Xrorfnen ge^n fann, um nur nic^t mit bem ^öbel ju ge^n? D! Sl^re ganj untertfjänige 3!)ienerin! (roitt mit Julianen fort)
[246] 0<(o. 2Beiber ! 9Jiein 3Kunb ift mein ^erj, unb mein §erg mein ^unb, unb Q^r fönnt gegen mid^ oerftummen? 25 §eraug mit ber 2ßa^r^eit !
Jiox^. 2Jlit ber roäd^femen ^kfe, bie man S^nen ge= bre^t ?
mo. 3Kir? mir?
^oxäf, ^l)nen, 3^nen ! ©raf 5!Jtann^of unb fein (Speid^el- 30 letfer Sln^eim finb ein paar abgefd;marftc Sd;urfen ; offen- bare ^olunfen , ol)m §er§ unb Ömppnbung ; Bd)'dd)cx , bie bie gan^e ®elt um ifjrer Süfte mitten erfd^affen glauben;
3^)r 2(ugapfel, ©raf 9)iannf)of ift ber 'Ikrfü^rer meiner 3)lui;me.
57
#tfo. Umt)ar)rr;eit ! Süge! Säetimimbung ! — D ^uld^en! tettm &ie bie @l^e etne^ äRanng, ber mit einem @ef($len{e Sinnen feine au^tung itnb fein StiUeiben Bezeugen nwOte.
c^or<5. SRwi, n)ar)r5aftig! n»o tfl ber Sd^elm, ber nidjt roa^rfd^einlid^ ein e^rlic^cr ^ann fcpn fann? 6
^tto. Suld^en, fprcc^en 6ie bod^!
^uU ^ux ma^x, ma^ fie fagt. [847] #ilo. äüki^r ? ä&antm jollte mir aber bec @caf oon fte9Öi @tüd(en einen anbem nennen? ^anmt einen, ber fo fd^on an feinem guten SRamen gelitten; Dielleid^t un^ lo fc^ulbtg. x% »ü|te man feine Umftönbe genau? S)a^ $fetb tritt auf einen ©elitärsten nid^t. $fui! baS iß ju m^id^, gu ungloublid^ von ii^! ttnb ift ^ mal^r, mir 5tt)et) ^eunbe ^in! — 3[t eiS aber xoo^x, t^eure S^Uane? benn Sie, Sorten, finben ^^)xe ^eube an meiner ©emfitl^igung. 19
^►ttr. ,§eiT von ^ronfelb! mein f efter SSörfa^, feiner Seele mein 6d^irf)a( flogen —
$fi#. Sft ^JJ^enfd^eni^a^, gezeugt oon vereiteltem grofen iBertrauen auf SDlenfc^en.
SmU Stein; Ueberlegung, bie mid^ X^rdnen genug ge« so fo^ — Ser größte X^eil meinei» ttngUUd gebül^rt metner ©itelfeit; baS, voa^ mx^ aber Dertl^ctbigen fann, ift mit fo
üiet fleinen Umftänben oeriüeSt, bie \d) nic^t fo anzugeben lüci^, aU fie ^ur meines UngUid^ @influ^ I)atten. ^d) fud^te alfo biefen ^Äinfel, um aüer ^ed^tfertigung überhoben 26 i^u fepn. Unb ba lä^t man mid; [248] nic^t einmal unge= fränft. — ^un, fo roiffen @te benn, id^ bin bie ^od^ter eine^ ^adjters aiu? bem ^eid^e. ^Keiner 3J^utter ^d^rcefter, eine berü()mte ^4^u|^änblerin §u Berlin, na()m mid^ §u fid^.
erlernte bie fran;;öftfd^e 6prad^e, weUj^e bort ^um notl^« so wcnbtgften ©tüdfc ber guten Srgie^ung eineö ÜJiäbd^en ge= red^net mirb. ^eine 5[)Zu^me mad^te mir bie fd^meid^el* l^ofteften ^ofnungen, unb brad^te mid^ in bie beften Käufer. Sie SRutter bed ®rafen 3Ramify>^, be^ ber fie gut ftanb, gemann mid^ t»or aKen Im, unb menn fie üBellaunifd^ 35 »ar^ mujt' id^ ^^)x ©cfeUfd^aft leiften, weil id;, nad^ il^rcr
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58
im, 7.
ÜJ^et^nung, gut fran^fifd^ fpvad^, unb fie gern feine onbere @^a(|e rebete.
#!!•. SBer? S)ie ÜRutter bed @rafen ? bte fprad^ H
5 ^itf. 2)od^ fel}r fertic^.
0Uo. (So fertig, ba^ iljr ein /yran,^ofe, bcn id) il)r ein^ mal x)orfteIlen mu^te, faum ba^ je^nte SBort ©erftunb. 2)oc^ ba§ ift eine jiemlid^ lange 3^^* 1^^/ f^^ faimö unter* beffen Keffer gelernt l^oben. — Sl6er weiter!
10 [249] §ttf. S)a trug mir ber ©raf feine SicBe an, tmb oer«
fprad; mir in föegenroart meiner 3Ku^me bie @l^e.
^Üo. ^ie (^^e? — aiid^t^würbiger! — können 6ied il^m fteweifen?
SiiC. 9iiur mit einem Briefe, morinn er ftd^ ober ntd^t 18 3um beutlid^ften etWktt
0tto. ^cn wxii id) ii)m uiitci bic Diafc rüden. 3ie muffen mir il;n geben, menn ©ie mid^ für einen 3Jlann i^alten, ber bie Betrogene Un|d;ulb el^rt.
^ttf. ^d), mein §err! alle^ »ergebend. 3)a id^ i^n 80 liebte, ba id^ fo eitel gen^t^ mar, ba^ er feine onbere lieben {jmne, fo mie id^ i^n: o! fo mord il^m leidet, oon mir aKeS DU er(ongen.
#tto. 98te Derl^afst mad^en 6ie mir biefen SRannl^of.
^uf. Unb alö id^ burd^auö auf ber ^>epratl^ beftanb, 25 m\)m er bie 2)lagfe ah, [einrieb mir einen ^l^rief, morinn ic^ mein c^anjeS Unglüdf lad, unb id^ fol^' i^n nid^t mel^r mieber, aU ^eute.
#tto, Ratten 6ie benn feine greunbe, L250] feine 9ln» vempoi^ten, feine Altern, bie fid^ ^f^m annal^men?
80 SttC. 3Kein SSater rvoUu uidjic^ meljv non mir nnffen, meil id) einen Kaufmann au^gefd^lagen. WUine ^leunbe unb 33efanbte judten bie 3ld^feln.
#if«. Sflal^men ®ie feinen Slbootaten an?
III. 7.]
59
Sttf. 3?om größten Bi^ jum fleinfteii fagtcn fie mir, auf bem 2öege Died^tene erhielt id^ n\d)i^, ©e(b, roär* aud^ alleö fo, roic ic^ gefagt.
mo. Unb Sln^eim ift fein gü^rcr, fein 9^at^er?
/ortf. ^"'eifeln (5ie baran? 3)er ift ein fo gefegter, 5 »erftänbiger , in bie Umftänbe fid^ fügenber, faltSlütiger 2^ugenbmäfler , bo^ er noc^ einen ^ieligionsüerein ^^roifdjen £after unb ^ugenb ftiftet, unb üon allen (Ed[;afs!öpfen ^i(n= betung erfd^teid^t. @r tarn 5U meiner WÜuljrm, fo fried;enb, fo t^eilnei)menb an i^rem Unfälle, bat, Befc^roor, fie follte 10 fo öiel forbent, als fie moHte: unb alö er bie ©efc^enfe roieberbrad^te, bie fte bem ©rafen jurücfgefd^icft, unb bie fie bem ungead^tet nid^t annahm, ftieg feine 33en)unberung über [251] meiner Tlu\)me Uneigennü^igfeit bergeftalt, baf; id^ immer rermut^ete, er mürbe gar geftef)n, er fep oon i^rer 15 2;ugenb gefeffelt. 3)enn l^ätte fie auc^ 8n)an,^^ig taufenb 2^^aler geforbert, burc§ feine menfd^Iid^e ^Sermitteiung ^ätte fies^ erf)alten.
©tto. ^er^ält*^ ftd^ fo — üer.^ei^en 6ie, ba^ id^ nod^ jroeifle, — üer^ält'ö fid) fo, roie 8ie fagen, er foH '^\)nm 20 ©enugt^uung fd^affen, ober — ©eben Sie mir ba^ ©elb, Juliane: id^ mitt^ i^m felbft einf)änbigen.
^ttf. 2(d^, mein §errl ic^ tjergriff mic^ eben baran, id) e^ 5U ^i)r\m bringen moHte. (Srjeigen ©ie mir aber bie 2ßo|lt^at , imb ftrerfen mir auf mein Öütd^en fed^jig 25 f^iebrid^b'ore üor.
0(to. (oor fic^) 2ßarum üon mir borgen, unb 00m ©rafen nid^t^ gefc^enft annehmen?
c^ori?. 6ie^, roie xl)n fed^jig 5riebnd;b'ore nad^benfen mad^en ! 30
^ttf. %ali einer abfd^Iäglid^en ^Tntroort, Bitte idjj: lieben (Sie mir bie^ ©elb roenigftenö auf, bis id^ bie fei)= lenbe Summe [252] basu Bringe, unb ftetten e^ bann bem (5igent()ümer ju.
60 t"^' 8-
#fi0. Sd^ lei^' Sinnen, uitb er foS'i^ oud meinen ^Sttben ctii|if(nigen*
gitf. (t^m »5rfe ««b S)üte geBenb) 3)icfe (SJrogtnut^ leiert mid^, bo| SJienfd^l^eit ni)c^ m ber Söclt ift. (beijbe ob)
5 Hiltft fbiftHit*
!Rod^ eintnot fo Diel, afö biefer Settel enil^olten lann, ffo bie teii^te So^rl^eit! 9(ni @i^e, gloui* i^ l^dBen fte ntid^ Be^be Belogen. 0! eiS ifl leid^ter^ oud biefen Kxipipm ur@ofi> }tt gewinnen, ofö mtd bem SRenfd^en SSal^Yl^t.
Senntet 9liifttttl.
; Slu^eim. Otto dou Ärouf elb.
jttt9. $err t)on £ronfe(b! n^tffen ^ie aud|i bie ©efd^id^te bed alten ^arai^?
16 [253] $tl0. Sertralt! bad t>er<ta^ id^ gav batüBer.
Jltt$. (Iben bie 5i*<^uen^iimner , bie ba uon S^n^n gingen, fmb feine ßrretteimnen. 6ie ^aBen brei; I^unbert ä^aler für if)n bvQai)lt
#tto. Sie? — - Sln^eim, ^err Sln^eim! (fpöttifc^) 20 max ja bie ^tätseffe be^ Boxon ^att^om mit i^rec ^u^me.
Jln9. (SBen biefe!
0tto. 3}lätreffe imb ®ro§mut^ ! ©d^eintö 3J|nen nid^t n)iberfpiecf)enb? 9(6er fonberbar! Sefjn ©ie nur! (roeift 25 if)m 33örfe unb :^ütej :li.4e V 6te jui^enV kennen 6ie^ etroa?
jin^. £eiber! nur §u raof)!.
#tt0. ©e^ört 3^^^en biefe? SRod^ nid^t auf(^emad^t. $iet! benn id^ fann fte S^nen nid^t nachtragen. ^Uc^ Be« fd^meiit biefe ^üte genug*
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m, 9.]
61
0tfo. Sa ; unb ic^ fann ^f)nm nic^t Bergen, ein ^exl Belog mid^.
Jtttß. ^er fmb wir.
^üo. greproidige^ ©eftänbni^ ift Xu=[254]genb. SlBer rceld^e ^ugenb Ratten 6ie aud) nid^t? (Sie, ber ©ie ben s ©rafen oon 2:^orf)eiten unb Ungerec|tigfeiten aBl^alten: unb wenn Sie bas nid^t fönnen, i()m rcenigften^ ^\)x 3)Ji^faIIen barüBer auffem. (3ie Bringen il^n auf ben SBeg ber ^ugenb, inbem Sie i^n 5U ^l)xex greunbfd^aft Bringen.
^tt?. roünfc^te , ®ie gemixten mid; erft ju I;üren, 10 et)e Sie mi^ üerurt[)ei(ten.
0tlo. §ört' id^ aud^ 2ßa()rJ)eit?
JitiO. 3d^ üerbiene biefen Bittem 3^om)urf. SlBer fe^en Sie fid^ an meine Stelle. f^m jum ©rafen, a(^ feine !)eftige 2ieBe gegen Julianen aB^unef)men anfing, '^d) fannte 15 fie nid^t anber^, aU au^ ber ^efd^reiBung feiner ^IRutter, bie fc^led^t genug war.
©tto. Unb fanben Sie fie benn fo?
Jtttß. ^eineöroegeö ! id^ fanb fie üielmelir, aBer xvof)U gemerft ju fpät! al^ ein üortreflid^e^ grauen jimmer , ba^ 20 weiter feinen ^^el^Ier Begangen, al§ ba^ fie einen ©rafen (ieBte, ber fie üBer atte^ ju lieBen üorgaB.
^tto, Unb ujer ^inberte ben ©rafen, ein el^rlid^er ^ann ju BleiBen?
[256] Jitt^. Seine Butter , bie au^ atten Gräften bagegen 25 arBeitete, unb auc^ arBeitett lie^.
0(to. Unb baburc^ erhielten Sie bie ©nabe Ql^ro cellenj?
Jitiß. t^)Ot bod^ meine Sc^ulbigfeit.
#tto. Unglüd eine^ Hintergangenen 9)läbd^en? 30
Jlttß. 3'Zid^t fo ! Seine SieBe gegen fie mar in SlBna^me; fein ©emiffen fadste fie nur juroeilen an; er folgte, el^' idf; glauBte, auf i^n ben geringften (^inbrurf gemad^t ju l^aBen.
62
10.
^as meifte ifjrer Unfd^itlb I)örte id; nad^l^er von i^m felbft. älüein, bafj fte Stange! leibet, ift nid^t feine 6c^ulb.
0ilo. Sarum trtberfpcad^en @ie nid^t fml^, i^eute frül^, hex 2iJi%z bed Ohrafen ?
6 jiit(. 9Bet( Sie cjot ntd^tö h<mon erfahren foUten.
0ila. 9luu l/ab' id;^ aba Dod^; unb foQ nid;i be^ mir bleiben.
Jin^. ^itte ©te, fe^en Sie nid^t beö ©rafen (^Uii unb be^ gräulein^ ^ufrieben^eit aufö ^piel.
10 SSotn ^aulein ift 90t nid^t me^t bie Siebe. @c
im$ Julianen r;et|ra«[256]t^en, ober — von mit nic^tö me^r niiffen woKen. ^iefe SBa^l ^at er.
Ättß. 60 beleibigt er ja bae ^^äulein.
^ti0. (nac^ einer $ouf e) SDai^ lömmt borouS !
15 flutet ^ttjtritt.
(ittnl|off @(tf olftet^cn fu^renb. Slti^einu Otto.
fßf. (5ine üortrefUd[)e ^i>ei|on triefe Juliane! will ben ©ommer geroi^ feinen Xag o^ne fie fepn. ^Jian follt' i^r, @raf, baö GJelb auf gute 2lrt roteber guftelTen. 3)enn 20 fte ^at nid^t? iibx{(\, fac^t ber D^etm. STvoCfen w\x p tfir? ^ur eine ^aI6e 3tunbe uon ^ier. möcj^te i^r gar gern bafür banfen.
gBftiittt. ä&ir lomtiten ifyc nid^t ge(egen. @te fd^eint oon benen gu fe^n, bie ftd^ t^re gute ^onblungeit nid^t gern 25 unter bie Sluc^en fagen taffen.
fRf. ^}aix auf cmen fur,^en iicfudj, ben fie mir bod; nid^t fdjulbit^ bleiben fann, unb [257] fo werb* id^ fd^on roeiter mit iijr befanbt merben.
^tanttl^. !Biebfte0 gräuieinl tonnen mir un^ benn uon aolter @efellfd^aft oeriieren?
fßf. 2)ie iommt nad^, ift {te nid^t foul
^tt0. (äu Senheim) 3Sq^ baiS böfe G^emiffen mac^t!
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m, 11 j
68
#fif, gort, fort! licBcr (55raf. 3^ ^'^^^ (tud; ben ganzen Xa^ freunbiid^. @ie mx\\sn, id^ tonn oiu^ t>a& ©e^ent^eU«
#flf. tl^at id^g nur bcm 35Qron jur ©efeüffdjaft ; ber itjar fo emft unb Dertieft, al^:? trüg' er aUc euro))äif4)e ö (Staat :nncf)iüe in feiner lia)d)e. Unb id^ rcoHte wetten, er iiraert lid) nur^ ba| er mi(^ nid^t nie^r ia feinem ^crien tragen foll.
3U11119. %ie? mein geliebte^ ^ulein! Sd^Binnid^t ber erfie, bet ftd^ um 3^m.S3efi| bewirbt? la
^rif. Diein; ber Sarou —
paittt^. (Seine S^oi^üge niadjen mid^ 3ittent.
[258] ftif. Sd^erjen ©ie nic^t; er l^iitte tnid; raeggel^bt, nmre nid^t mein Setter^ meine Sbttier, mein D^eim, unb mid^ @ie. 10
SBÄnn?. ©o^aBMd^bocf) Sfir.öers? 0ut, gut! Seicht jeb' id^ nid^t lüieber, iDa» ic^ eiuiual l;abe.
dilfter.^ttftrUU
SHavio. ian^ SRannl^Df* SHfabei^ SCn^eim. Otto.
&an5. 3)a finb fie ja — ^lUe Sage fold^e öemegung, 20 n)are bie Steife nad^ meinem ^tabe.
#iio. äiid^t bod^ ! nad^ ber SKogerfeü — @ie, gnäbige ^mt! ftnben bo(| gut?
?Rat. 5^ein; i^r fe^b atte p milb. Sauft ba mit eiumal beu ^cii^ herunter. Unb toasraar^? (^ine Juliane «5 giebt Gielb wcc{, wexU i^r nid^t fauer geroorben.
#ti9. ^iBoijer miffen 6ie baö?
ftar* äBeil fted (eid^t meggeben lomien.
#ft0. @d^ön gefd^loffen!
^r. 5^id^t roal^r, §crr (Sraf? so [m] #tto. ^a, ia, $err @saf ; nid^t roä^x?
m
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64
[in. 12.
^«ttnß. 2öag liegt baran? D6 quö Seid^tfmn, ober ©ut^erjigf eit , ober SSerfd^toenbung; genug, e^ war eine gute ^f)at.
0tto. 5l6er 2eid^tfinn ift eö, §err (^raf! S^nen 6 mad^t ©ie ein ©efd^enfe: (Se^en ©ie nur! burc^ mid^, bur(^ mid^!
'^annQ. (leife 3ln^eim) Sin idfj oerrat^en?
|lnß. ^a^5 Söfe vm'dtl) fid^; bn^3 ßJute entbedft ftd^.
"Par. 3Öa^5 ift e^ benn, §err ©raf?
10 0Uo. DZic^t^, gnöbige grau; lauter ©d^aam!
"par. 2i>ie? bie ^ime legt S^nen gar 3^e^e? — Unb oon foId)er Jyrepgebigfeit mad^t man nod^ fo oiel Sluf^eben^V
i^tU. D! gnäbige grau, (äffen ©ie ^l)x öerj nid^t fo fd^nell fet)n, alö Sl^re Snn^e. ^od^ ift mir^ lieb, ba^ bepbee 15 pon einanber nid^tö roei^.
"gaar. (heftig) Unb (Sie, mein |)err 53ruber — (etrood gela^ner) fcnnen gar nid^t bie (Sd^Iangen.
[260] 0«o. Sßo^er, jum Teufel, benn 6ie?
par. ©ie fte^n mol;! gar noc^ an, ob Sie ba^ ^D^enfd^, 20 ober ben ©rafen fd^elten foffen ?
^tto. Sep meiner ß()re nid^t! — TOt mir, §err ©raf ! — m\d)t ? — D ! id^ f ann aud^ trogen. (Otto, 5rnl^eim, 3Jiann^of ab; boc^ le^tercr von einer anbern Seite)
a»oIfter «uftritt.
25 öanö. 3}Jaria. Glifabet^.
"par. SBaö für ein brutaler ^lannl &an^ o^ne alle ©rjie^ung! Tlan müfete fid^ feiner fd^ämen, ^ätt' er nid)t ©elb. iffiie er felbft fagt, er ^at in feinem 2eben fein 3"= ftrument gefpielt, nic^t getankt, unb ift in feinem Sebm ao nid^t bep §ofe gemefen. D ! loaö finb Äinber i^ren Altern fc^ulbig, bie i^nen gute Grjieljung geben! Äann benn ber arme ©raf bafür, ba^ fid^ eine folc|e Kreatur in il)n oerliebt? 2(uö bem 3)orfe foUt' er fie jagen.
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III, 12.]
65
^rif. §ier ]^Qt§ rool^I einen anbern §a=[261]fen, gnäbige tD^ama. 3!)er D^eim befc^ulbigt fonft nic^t leidet.
^Ät. (Se^e ba^ 5(ergfte, ^inb ! er ^abe fie a(g 3J^ätreffe gehabt.
^rtf. könnte mir aber bieö gleid^gültig fe9n? g
^ar. ^'iänin bu ! ©in Ji^äulein mu§ fid^ baö gefallen laffen. 2)u nimmft bir einen @ema[, unb nic^t einen 3Jiann.
^flf. 2)abe9 fü^r' id^ aber fc^Iimmer, atö ba^ gemeinfte HRäbd^en.
^ttr. Sd^Iimmer? Äömmft bu nid^t bafür nad^ Qoft, lo gur Slffemblee? 3))eft an ©alTatagen mit auf bem golbnen ^eroice? 6pietft mit Königen, $rinjen unb ^rinjeffinnen ^arte? Sltfo, liebe ^oc^ter ! Seben^art! ^Joliteffe! Unfer 58orjug ift, baö mit 2(nftanb ju ertragen, worüber eine ge^ meine Jrau au^ ber §aut fä^rt. is
ffif. 60 tt)irb er mir ja oer^a^t, e^' er von mir ge^ liebt i)t.
^ar. 2a§ ba werben, roa§ ba roitt! ^u mu^t beine Söürbe behaupten, ^'iic^t n)a{)r, mein lieber §err &emal ? — (Sie moUen f)ier mo^I gar einfc^lafen? 20
[262] ^am. 2öenn man nid;t anber^ fann, meine Hebe @e^ malin. ift ja bep meinem 33ruber ein red^t malabarifc^e^ £eben. 5D?an ftanb oom ^ifd^e auf, o^ne <^u fefjen, ob mir^ beliebte ; unb ic^ unb bu maren boc§ bie ^Isomeljmften baran. 2(n ^ittag^ru^e benft aud^ feine «Seele. ^^^^ 25
ganjj mübe gelaufen: la^ mic^ nur allein.
^ar. §ier an ber Sanbftra^e, unter einem S3aume?
^ans. ^c^ bin gar ju mübe.
'?Rar. Wie ein 33auer oor 3Jlübigfeit fid^ j^injuroerfen ? SBie balb fie^t^ nid^t jemanb! so
iftattö. fe^' boc^ nid^t, roenn id^ fd^lafe.
^ar. Siegt S^nen an 3^rer ßf)re fo roenig? —
^an5. 9?ur ba^mal! ©c^lec^t fd^lafen ift beffer, al^ ^ar nid^t fc^lafen.
Litteratordenkmale des 18. n. 19. Jabrb. 28. 5
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3i«r. @o tomm, meme SÜDd^ter! unb Ia( bie Sel^ve unb Sntto^nung beiner S^ittter nid^t cuiS bemem ^ei^. Wan
mu^ fel^n, unb nid^t fel^n; pren, unb nx^t ^ören, unb immer freunbtid^ uitb l^olbfelig fd^etnen, je unjufriebner 5 man in ber <$^e Uit {ah)
[263] ^an$. @e^t bo(^ nur. (fc^täft ooUenbd ein)
^xti^nUt Auftritt. SCnton. ^o^t^at (and. S^p^i* x>u bid^ 6ef{em?
<604t9. <So ne^m* id^ bid^ aud^ rotebcr cm. ©te t)or^ ne^mfte ^igenfc^aft eines ^ebienten aber ift, fd^meigen. Rmnft bu«?
jlnf« 9{0d^ beffer, oid teben.
15 ig^o<|i9* SSenn bid^ aud^ jemanb auSforfd^t mit guten Sßorten, mit ®elb, ober ©c^meid^elep ; memt erd nur inS
D^x, alö greunb gefagt ^ttben xü'xU; vomn er bid^ be^ fetner ©eligfeit t)erfid^crt, ba^ ba^ ©e^eimni^ bet> t^m beffer vet- roa^rt fep, al^ be^ bir, iannft bu, ToilTft bu ba nod^ IdjUHii^eu?
flo jint. ^eine 6d^ulbig!eit ; bafür geben 6ie mix Ä^o^n
unb 53rob.
«^oi^iQ. ^enn bir ober ein Stnberer mel^r Eol^n unb ä^ob anbi>te?
jMif. $at feine 9lot^. Sie ^errfd^aften ^onbetn ja 86 mit einem bis aufs ^^ftildf.
[26^1 c^öffttf;. 'Mcmi bir aber beS SBerfui^ierß ©elb 5ublinhe, unb bu nur zugreifen bürftcft?
JlttU 3)a TOär'§ fe^r ncrfü^rerifd^.
<$0#t9. ^fo für uieled unb baared ®elb mtrft bu mein 80 äSerrät^er?
Jtnf. Um ®otted miSen! bad fäHt mir nid^i ein, gn&btQer $err. @lin el^rUd^er iterl ift bod^ beffer, M ein reid^er 6dSiur{e.
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UK 13.]
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S^ü^t^. 80 SefteHe biefen ^ef. jMil. ätttf bie $ofl? S^^ii. Itomtfl bu (efen?
Ant. (lieft) „2(n be§ ^nigUc|en ©el^eimen Äticg^ unb
bem fpeifeten 6ie ja ^eute?
Sag folgt boraud?
i^m ja mftnbttd^ fagen. ift bod^ toeiler md^td, olis ba^ ^te fein ^Metn (ieBen. 10
^a^tj- ®tt wollteft ja nic^t nu^)l tafonniren?
Jlttt. 3ft ba« röfonnirt?
^44. (0ie&t eine O^eige) ^ft ha^ gef dalagen?
[265] jinl. SRctn eeel? bie »erbien» id^ nid^t.
iiatt5. (im Schlafe) $eter! Gljiiftop^! Qi^r 6c^linge(, 15 il^r SRedfel! fo einen 2erm 5U machen, ^ob »iß id^ eud^ nod^ Bepbe prügeln.
prügeln?
Jt«f» Und be9be tob )»ügeCn?
J^titf. SSeranttoortet eud^ nod^ lange! 20
i^o^ff. Sa§ ift bag?
Jttil. 3)a liegt er!
ß^o^ti. 2ßer ? rcer? — 3a, er ift^! — ©el^* ooEenbe 25 an iftn ^eron, unb übergieb il^m ben ^rief.
Jini, ^ber —
i^H. ein Slber?
S^mut* (bev fi4 oottenbs erl^e^t, unb feinen €>io<t efgieift) Sie 8enge( nm^ ber @tod^ ou^onber bringen, (tritt ao mitton unter fie, unb fd^Uigt auf Sfoton) ^a, für beinen @e<> Borfam! (»iff auf (o^fl^olen fdllageit, »el^er nod( in ben etotf gtetfi, unb i(n berb f^dttett)
5*
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68
(ßof^tß. §crr ©e^eimcrratl^ !
[266] S^an$, Um 33erge6ung, §err 53aron! (5^ mar al^ läge id^ §aufe auf meinem 6ofa, unb meine bienten janften fic^ im 35or5immer.
6 <Äo(^t§. ©0 ^ab' ic^ ©ie im (Schlafe geftört?
^ans. ^ei)l\^\ 215er e^ t^ut nic^t^; id^ lag i gut ba. 3Jiein Sftücfen! 3)ie{)r ^raum, al^ ©c^laf!
Jittt. (Dor fic^) ?!J2ir bittet erö nic^t ab. — ©näbigcr , ©e^eimer SRat^ — 10 Cialis. §a, Ija, ^a! ^u befamft ben ©d^tag? fc^ön! — $err ^aron! t)erbient er einmal mirflidO red^nen (Sie i^m ben §u gut.
ilttt. ^önf untert^änigft für biefe l^ol^e ©er tl)uung. (rei^t i^m ben 93rief) Sßon meinem §erm —
16 ^ans. Hnb banfe beinem ©Ott, ba^ id^ mid^ fo 1 befann; bu Ijätteft fonft me^r abbefommen.
Jttit. §err ©ef)eimer 9tat^! biefer 33rief von mei §erm.
^ans. SSon beinem §erm? 53ift bu blinb? ^ 20 ftel^t er ja. §a, f)a, ^a!
[267] ^Äot^tß. ^d) glaubte, <3ie l^ier nid^t ju finben; e^ ift eine 6ad^e von SÖic^tigfeit.
^ans, «Sagen Sie mir fie nur. . f.
S^o^tf^. ^d) bitte, lefen (Sie meinen 33rief.
25 ^ans. (Sonberbar! fonberbar! ^aö 33rieffd^reiben r Sinnen nid^t faucr merben. (nimmt unb liefet i^n)
^od)(9. 2Beiter jurürf!
jitä. (erfc^rocfen) SBarum?
i»o<$tQ. ^eil id^ mia. 80 Jittf. Slud^ gut! . ,
<^o<ßt9. ^f^id^t bie 2lugen fo ^in! . t'
^atii. §err Saron! bie (S^re, bie (Sie mir crroei' inbem (Sie um meine 2^od^ter merben — {^o^t^al m bcm 2lnton, fortjuge^n; er ocrfte^t e§ aber nic^t)
30Qle
m, 14. 15.]
69
^0(^1?. (Urlauben (Sie niii, a\t ein SBort meinem 53c= bicnten fogen. fnimmt i^n c^anj beg ©cite, unt> fagt i^m mit ber ge^eimni^ooUiteu 3iline) 4)e^' beine SQBege!
jktt5. ®el^ fein! fel^ toi^ig! ^ebiente ntüffen nid^t aUc^ roiffen. — Bebaute nur, ba^ id^ 3^"^^ 5(tt» f^img £ieBe gegen meine ^od^ter, gar feine ^ofnung ntod^en fdnnen, erfttren mu^. S!kr(o6ung mit bem ®rafm ift fo %nt, ald DoHsogen: unb fihmen Sie nod^io einen Xag ^ier BleiBen, fo geniest fte bie Sl^re Segemoavt —
^0^t^. Xic 3'ülicf;e!
^ans, 2öa6 fagten ©ie?
«^o44* ^etne £ie6e )tt bem grväulein entfielt nid^tis evft l^etit.
^tmä. 2)aS fagen Sie red^t fd^ön in ^^)xm Sriefe. D! td) ^aB* eg gelefen.
^0d}i^, WtxM gan^e 6eele fü^lt 3^^^^ uieber= fd^lagenbe 2tntn)ort. so
c^ati5. 2(ud^ baö fagen (Sie red^t fd;ün in ^f)xm Sriefe. • XBer ^ fpät ift fpät. @^er, e^er, ^err Moroni
SRaria. $and t>on itronfelb. $i>4t^al.
®ott! n»o BleiBen Sie, $en ®emal? So lang' 25 auf ofnet Strafe, ol^ne ISBebiente nnb ftiitfd^e?
(Äans. Sei^t bu fc^on beg §erm Marone 2lnliegen'? 2ie^ nur einmal ba — .f^crr ^laron ! fie ift eine gro^e SicB- ^a6erin uon fc^Önen 33riefen. llnb ber 3 Irrige ift ein SDiufter. '^oä) ein^, öerr iöacon! ein wefentlid^e^ (Stüd ifi barinnaa nid^t beotiac^tet.
S^ietsel^nter 9(uftntt.
s
[269]
Sunfae^nter Auftritt.
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^
70
[III, 1$.
c^ans. ^Die Mv^tl (Sin ied;t )4)0iit:i- ^iief luu^ uic^t über eine 6cite lano, ftpn.
4i>ödit9. ^ie (Seiten fmb oerfd^ieben, unb bie ^anbe, 5 bte |ie fc^reiben.
#aii$. ^axan liegt nid^tö; eine Seite, unb feine 3^(e länger, tmi ein wol^tgerat^enev ^ef fei^n.
jl04t9. tlnb ^otte man aud^ nod^ fo utel gu fagen?
i^ait5. Unb fianbette man bic ijaii^e [270] 9ieid)öl)i]tone 10 bannn ah. ^enn, felin Sic: vor^ erftc ift ein !u^er 33ncf e^er gelefen, alö ein langer; 5n)eijtenö, may man mit we- nigen 2Borten furj imb gut fagen fann, ift befjer, aiö wenn man^ mit Dielen äBorten fagt.
S^H. ftonn man haS dl^&t?
15 ,9ai». SMtteniS, ift oieied 9i^en unb Sd^reiBen — ^loubere^; vierten^ —
^or. ^a, §err 53aron! wir müffen e^ red^t fe^r beflagen.
Jkun^ S)ag ^ab' ic^ fc^on aud^ gefagt.
^&t. Sod^ ein $un{t in ^^itm Sriefe (efvembet mic^. soüReine Xod^tet l^ätte von 3^^^ ^^^^ gemußt?
i^ans. (teife su i^r) Ü^lun begreif id^, warum man il^t fo Diel surfen mujste.
SS SBov. Sltd^t bod^! S)er 9leigung fo einem mürbtgen jtoDalier Braucht fie fid^ nid^t §u fc^ämen. (au ^an§) J^^^c jungfräulid^e Sldbigfeit l^at i^m nid^t 9letn fagen Ginnen, oü gleid^ il^r $erj getl^an.
i^odilö. ©0 ift benn mein Unglüdf entfd^ieöcii ! 8o[a71]^att5, §0,^0,^0! S^rUnglütf? Sßaö für UnglüdE ? J^44* 3^1^ e^väulein 2;od^ier ^ verlieren, jkwf. $err l^oron! verlieren l^ei^t, um bad, nmd mm fdjon l^at, burd^ S^^oi^ ober Sorfa^ be« onbem lomiMi.--,
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<Sie ^aben aBer meine ^tod^ter nie (^efjabt, fof^Itc^ oerlieren 6ie [ie nic^t, fonbeni ^le befomnunt fie nur uiitt.
^{rar. 9?ur mit unfrer ^^oc^ter, öa^on! 6ie
^it Jnliaiten« jgfifte. etftcr ^(uftritt
Juliane. S o r di c n. ^ a r i e n. (bte Bei;ben erfteu ft^eii auf «iner ^anf oov öer ."paußiljüie: üor ifinen ein ©iü^lc^en, auf
toelc^em Hatidicii tjeiefien) lo
[zn] <^r4. ^id^t einen ^ugenblicf ftia, ba^ £luelfUber!
9nU Utib bod^ mein einziger Xtoft in meinem ftummer* ^ ©d^öpfer miff^ nid^t um ber !Dhittet mitten fkafen.
<^arf(5. (ppfenb) ^Jiama, ^^tama — *i)Jail;mc, 3}iul;me!
itatf^. 3Der ä)^ann, ber mir l^eute ^utteulbrüb fd^mierte, nid^t ber mit ben goG^nen Sa^(pfenmgen — fie^fk bu? — bort, bort!
tfjot^. 9Bo benn? m berat?
jinrf^. 5^ein; ha, ba — S^^^ ^^i- fömmt ol^neeo ^fcrb. ^er bunuiie ^Juutn ()at ein ^^>ferb, unb reitet nid^t.
5ttf. ^aft red^t gefel)n — ^^limm tarld;en in bie 6tu6e. ^u(^ Witt mit i^m eine Sprad^e reben, bie unö me^ nigftend t)on allen Uftigen Sefiu^en ind fünftige befre9en fott.
itomm, ftortd^en! nimm bein @tü^(d^en unb8& betne SBüd^er mit
(itarfd). 3ßo()in bcnn?
c^or(§, 2)u t)örft ja, herein.
<^r4. ft)mm ntir! (Be^be ab) so
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72
[IV, 2. 3.
Stott^itt Auftritt, ^nfiane.
3ft möglid^, fönnen bie ^JJenfc^en bo^ ©efü^I, Un^ rec^t get{)an E)a6en, fo roeit verlieren, ba§ fie unfern 6 Umc^ang fuc^en , mexl wir \\)X on9etf)ane^ Unrecht cergeffen
^aben fc^einen; ober bilben fid^ biefe X^oren ein, roir fü^lenö m4t me^r?
dritter ^Inftrttt.
10 Jlttß. (t)or fi(^) 2)a wäre fte fd^on! 2luf fte gerabe 5u= ge^n? ober roie fie anreben? W\t ber (Bad^e gleid^ an= fangen? ober, rcie ein Settier, ber ftd^ fc^ömt ju betteln, von fe{)lgefd^lagnen §ofnungen unb unglüdftic^em £oofe ber 3Jlenfc^^eit reben?
15 ^ttf. (auf i^re §ütte auge^enb) SSielleid^t will er aud^ nid^t ju mir. .
[274] Jinß. ^f^ein, ©ie bürfen mir nid^t roeg, Unoergleic^^ lid^e S^reö ©efc^led^t^.
5ttr. ©ilt mir ber ©ru^?
90 (ÄttJ. Unb mären ^aufenbe ba, nur 3^"^«
^uU ^ein §err! eine ©d^meid^elet) ift ba^ ^Irmfeligfie, ma^ ic^ auf ßrben fenne: aber her) Öott! mir ju oiel!
iitt^. Sßarum mir fo oeräd^tlid^?
^ttf. 2Öarum moUen 6ie mein greunb fd^einen?
26 Jinß. Sßeil \ä)^ bin, ob ©ie gleid^ nid^t motten.
^ttf. ©ie finbö aud^. ^^^^ ^^^^ 9ßI)obt, am britten Orte mit S^nen ^u effen ; id^ ^abe bie @F)re gehabt, l^eim(ic§ oon ^Ijnm oerläumbet ^u merben; 6ie ^aben ju meinem 5?ac^tl^eil gearbeitet, mo ©ie gefonnt, unb mir unter «0 bie Slugen fo t)iel 3Serbinblid;feit gefagt, bafi id^ mid^ ge= fc^ämt l^abe, fie anl)ören ju muffen.
iittß. 2Bie fe^r uerfennen ©ie mid^! bod^ bie 3"^"tift
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IV. 3.J
78
fep hio^ mc'mQ ^cditfertipncn. belieben (Sie nur je^t Tneinen 5Iuftrag an,^u^ören, beffen id) tnid^ am **t^f(irf)t, [S75] am mir fe^r fauet »abenbec $flid^t entlebigm mu^. ^er ©raf 2Rann^of —
Sur. Sott biefettt efat Sbiftrog (ttt tnid^? Uitb @ie 5 meber feiti Sl6gefd^i(fter?
jUtÖ. ^t(ftt um ^l^^en trtbcr äBiUen f^u biencn, fonbem einer brüten ^J'erfon, ^^Ijxcm ^tnbe. ^ber Zsh^ ^3Jiietrauett, Q^re ^^erad^tung gegen aüt^, voa^ von ^annl^of fommt —
gebe gent %u, ba^ 6ie gegen ben (ätafeitio mein Settagen tabeln müffeit; a6ev, ba^ ^ie ntixd Der« fd^eigen toütben, l^oft* id^ Don Sl^er Sebendatt.
^n^. ^lu icf; benn gefomineu, ^ie tabeln? ^uL SSeöroegen wol^l fonft?
jm^ Um ^f)mn eine 6d^ulb aB^utragcn; um Sie juu oerftd^, ba^ ber ©raf ftet^ ^ulbitev bleibt SRel^nteit ®te suitt Setoetd biefe Saitfttoteti.
§ttf. iluppkr! bel}alte ftc für hid), uub jatV; '^^) ^^^^^^ fic angenommen. 3Der einzige 2ol)n, ben id^ füi einen treuen Kuppler mei^. 20
jttt9. (aotnig) S^eib!
[276] »nU SH^t! xc^il
jtn^. (fid^ »ieber faffenb) 9S$o0en {te bettt StäuBev, bet ginnen 3^te Aleinobien genommen, S^ren legten 9lod( nad^«
werfen ? 25
^nt, 60II id^ ben äläuber bem ^onourf ber ä^elt nid^t
Übetseben ?
Jlit», 2)er soweit ? SDie äßelt wirft i^m nic^t^ vor : unb ift fte ted^t ))avtl^e9ifd^ gegen &ie^ fo fogt fie: er {onn ottd^ tttd^t onber^. so
Jttf. S)tt« fagt fte? ?Run, fo füntmert« mid^ aud^ nid^t, n>ag fte fagt. 3ft meine @I)re ein ^ing, ba« er mit ©elb
be^aiilcn iann, unb feine Devloruc :Kcd;t]dja|7cui)cit ciu Xm%, buö er auc^ mit ©elbe roieber ^aben fann, perliiljut fid^g ber
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'"Mixljt, baüon reben? %a^t alle ^inc^e für Öelb, jmo cntbe^rfidf), unb öie unentbei^rlic^en leicht ^aben.
Jti4. Sunt legten male l^ab' td^ ^l^neii oom @inifen
« $»r» Steinen ^eri^Ud^en Scmt!
Än^. ^ber, mein ^''diftnu^ vom aitm Äronfefb —
^«r. SBegen be^ ^orfcijufjeo ? 'lüo^l^ roo^ll
jMt«. Sd^ bin nid^t fein ^afftter.
^ttf. ®ott verjei^' mir! be^ ©tafen SettÜ^eie^ in 10 einen (Sd^ad^er ju vemanMrx, baju galten Sie fic^ nic^t (^erin(^; aber für einen efirlicften ^ann eine (Sd^ulb 6eridJ*
U^en, i)ai? cinicbiii\t 3ic. iSl)Xi\ciiC'5 ber -Otenfrf;en!
Jttt^. ^at)on n)ei§ id; aber nic^t^; imb ^ubem wirb biefe Öumpere^ i^m wenig am Jper^cn liegen.
15 5»n mxiüd) ? 3Ku6 ber ^ann, ber ©utcö t^ut, weg* werfen? ^ac^lä^igfeit für ©utEjer^igfeit unb SvoiSmitt^ au^^ geben? ober na^ bem begriffe ber @^re, entweber ju^ be« trügen laffen, ober felBft Betrügen?
iittß. ^DU^traucn getreu bie ©ro^mut^ unfrei Jrcunbö ij't ja Die bitterfte '^kleibic3iuuv
^itf. ^etn .^err! wenn 6ie nid^t rooKen, gel^aben @ie fic^ auf immer wo^l!
Vierter «uftritt«
SS (8ine ÜJle^nung, ein Sorurtl^eit bringe ber ^:eufel oud bem ftopfe etne§ ffiesbed. — p78} SSBoau bie Aaf^e fhreid^etn, bie fraSt? — @tau|)enf^läge bem ©ut^ct« 3igen, ber o^ne offen abaufe^enben S>anl fftr Xnberer S^ei^ arbeitet!
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IV, &. 6.1
75
^n|. ,f)abcn 3ic einen xcdji ba]\cn^m (SinfaÜ auf imd/?
<^t4. S^^L^o fämen mit armen ^orfmäöd^en ba^u? Sie frnb nur in feinen großen äl>elt.
Jt«^ SSorum alfo mir glwinft?
/•t4» nt^te ntt¥ tDiffen, o5 Sie und wt^ind^ einen lo Qk^iUm tfjm woEten.
Jitt^. (^ö^niyc^) 3öenn id^ roürbig genug ba^u bin.
<^ot4. ent[c^uU)igt !
Ji«^ äC6er nur l^er mit!
^0td^. 3)a — (Die(t i|m ein ^appier) [279] mit bet guten is
Seigre ouf ben SBec;: ^alim ©ie bie D^rcn fefl gu Dorm ©erot^el ber -öcrren dou (^r^icl|ung, unb neic^en <5ie fid^ big auf Die Civöe für ben ^Beiiuft beö 8c^u^eö geiöifjer großer Herren,
Jittf. @o toie je^t oor
(^4. $afftrt! 9lur ganjnod^mitber ^^afeauf bie®vbe!
6c4|ftet 9ltiftrttt.
Sic legen 'ö öarauf an, feinen greunb ju ^aSen. — 2ßag fd^reibt benn bie 3^ärrin? (tieft) „Sa^ ic^ l)eute uon 26 be^ ßerm von ^ronfclb $od^n3Df}(ge6om fed^jig 5vritJbrid;l)'ore erl)alten, nnb bemfelben beö^alb mein -f^äued^en ,^um Unter- pfanb einfe^e, big id^ bie ©d^ulb be^al^lt, befc^einige id^ l^ierburd^." — 9Zun, fo lernt er bod^ bie tro^ige, unbieg» fame S)emut^ biefed ^ouenjimmerd lennen. (ab)
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ß80] eiebentet ^ttfttUt*
(Sl^tenfrieb. Otto.
0tto. '^a, ja, Quter ^eunbl baö ift bic ^ütte biefcr
6 ^^renfr, ^iefeö ba? ?a)n So^nung fein $aüaft? lein (Sd^lo^? 33bl eine ::üauert)ütte?
^U0* Unb n^ad no<^ tnel^r nmnbem mitb, {te ift e^ (unn, old vfid^.
Cfffitfr. Sott! ®ott ! — Sie hxm^t aber bo<( ftned^te?
(^ßrenfn 60 f)akn 6ie nur bie (^nabe! mtd^ t^r p bringen. (Otto ge^t an bie 2:§üre unb tlopft) Siebet ^eit ®ottI mid^ nic^t unbanftot loevben!
^tet iUificUt*
Ift Sttliane. (Sl^renftfeb. Otto.
^nU 3Hein $crr üon Äronfelb! 3lnl^eim erl^ielt eben oon mir bie Quittung an 6ie.
#tto. Sei^m ^immeU barum lotitm id^ aud^.
[881] Sur* aSontm l^atte id^ ober tio^ ^eute bie (S^te?
20 0tto. Hm 3^*^^ ^anfbare ^u^ufü^ren.
^frenfr- (fäUt cor i^r nieber, fie l)ebi ifm aber fogIei(^ auf) D! meine gnäbige SBol^lt^äterinn ! (will iwä) einmal ii^c güffen fallen)
^ttC- 3Jlein greunb! mag id^ t^at, fam (^an,^ Don un= 25 0ife!)r. Ptner anbern 6tunbe ^ätte ic^s nic^t gelonnt^ aber hod) muner t^eiuollt.
^^renfr. fmill cinifiemaf rcbcrt, ihr ben 3^ocf füffen, roelc^ed legiere fte aU^eit mit ber geölten iBefc^ömung oenoeigert) D, ein« jige ä&o^U^äterinn !
80 #tfo« t^a^ @t ftd^ nur erß. Stilionen) Seine (Em« f^fMumg liegt tiefer, old auf ber Bunge.
(^(renfr. ©näbige grau ! — nehmen 6ie mid^ 5U ^l)Xim
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IV, 8.]
77
ilned^t an, ber mxU xc^, bcr mu^ id^ ^f)nen eroig fe^n. fann arbeiten unb ge^ord^en.
3ttf. Sieber gi^eunb! 3^r ^anf fe|t mid^ in bic äufjerfte SSerlegenl^eit. ^arum foUten ©ie nid^t roieber= fommen; aber ©ie [282] finb nun ba, unb fönnen fre^Iid^ s f)QuU nid^t roeiter. — kommen Sie mit mir! (ge^t mit i^m herein)
#«0. 3^un roeife id^ ©ut^erjigfeit unb ^anfbarfeit auf= pfinben. S3e9 ben Slrmen, bepm gemeinen SSolfe; unb ^überep unb Sd^urferep bep ©rafen unb Qmenl lo
^uU (3urücffommenb) ©ein ju gro^e^ 33eftreben, bonfbar 3u fegn, jagt mic^ oon \i)m. — D ! gnäbiger §err, nehmen @ie fid^ fünftig biefe^ ^üngling^ an!
0(to. 2öenn id^ö nirf;t t^u, fo fagen ©ie, id^ fep unter ben ©d^led^teften ber ©d^led^tefte. is
^ut, ^ort fömmt ja aud^ ein Sßagenl
0tta. (5ie fmb'ö fd^on; aber leiber, fönnen fie nid^t ganj l^eran mit bem $fi}agen; bie 33rürfe über ben ^amm ift nod^ nid^t fertig.
^ttt. Sn mir? 20
^ttf. D! 3'^'^ 2ßagen bringt mir ©äfte —
#tto. 9Jlein 2öagen jroar, aber nid^t bie ©äfte, bie ©ie befürd^ten.
3^ttf. 2öer (eiber! fonft? 25
0tto. ^e^ SBurfd^en SSater mit feinen [283] be^ben fleinen (Söhnen. 3d^ t^^of f^e am 53erge, roo id^ ^eute gegeffen. ©ie !onnten oor junger unb SRattigfeit nid^t me^r fort, unb roollten bod^ roeber von 'tR\^^)^, nod^ ßffen unb ^rinfen roiffen, bi^ fie 3^"en ^anf gefagt. ^it genauer 3^ot^ brad^t' id^ so ftc in meinen 2öagen; benn fte mären unter 5Öege^ Hegen geblieben. 2lber ber ältefte ©ol)n roar nic^t l)'\nexn ju bringen ; id^ begleitete i^n bal^er ju gu^e, bamit er nic^t nod^ irre- ginge.
78
iitU 60 Dielen ^an! atmeten müifen, iDürb* ein eitlem, nid^t mol^(t§ätige§ $er3 ma^en. ^uc^ mir gut, ba| biefer ®efa^r fo leicht nid^t untediegeii latm!
9UuvUt «nftritt. 1^ ^eovge mit feinen sne^ Keinen 6d$nen. SuHane. Otto.
#eorfi. D! mein §err, idü i[t [le V
^eorfl. @ro^müt^ige — gnäbige %xaul g^re ^ol^U^ot rettete mid^ nid^t allein; aud^ biefen SSBürmem gieBt fte einen 10 Sater mieber. (ftu^t, ba et lie red^t genau 6etrad|tet)
[284] ^uU (efienfottd) @ott! wenn Sie ein SSenoartbier von mir wären!
$eorg. ^cf) hin (Sieorge Sranb, ein imglüdflicf;er $äc^ter.
^ttf. D mein i>ater! mein Selrübter 3?ater! 3^!^ bin isSi^re Xoc^ter, S^re ungej^orfame %o(i)tet, Juliane!
#e^r||. Su? S)tt? ^ Unb bu meine S^etterinn?
^ruL Stein ^ nein; S^re reueooSe 3:bd^ter — Soxm« j^er^iger ©Ott! — 9lein Sater! — aBiOfommen! — Sie l^ab* id^ mieberl ftein Jtummer brücft mic^ mel^r.
80 $eorg. %od)izx\ 3:od^ter! T)\d) \dy id) raieber! biefen meinen elenben Xlmftänbcn! ^cf) wollte hid) immer mgeffen, unb lonnte nid^t. 60 oft id] bi^ in beiner Äinb- l^eit anfa^, glaubt* id^ bie greubc memeg Sllterö ju fe^en; aber nur ^u jeitig murbeft bu mein nagenber Aummer.
26 Wlii bir fd^raanb ®(üdf unb ©egen.
^ut» (fe^r rü^renb, fo, ba| ber $ater Muv^ beoegt »irb) 3Rit mir!
^earg* ^id^t mit bir. — D lieber ü^ottl mad mad^ft bu mit un^ 9)?ettfd^cn.
[285] ^ttf. ^ein Soter! id^ Bdenn\ id^ fä^r ^, id^ oer« biene ^fjitt SergeBung nid^t; aber id^ Befd^wore Sie fnf^ fäQig barum.
lY. 10.J
f^mg* älttf ! 2)u »ei^t bod^ nid^t, tote viel ^äd^te td^
bü^e aber aud^ meine (Sitelfeit genug, ba^ id^ ein 6ef« fere^ Sanbmöbd^eit an meiner Sod^ter ^a6en maSte, aß onbere Säter.
0tlo. 5linber, baoon nid^tö! — SBo ift S^te muntre ^eunbinn ?
§ttf. ^rinn! (Sie mu^ anffcn ; benn fie wirb biefe greiibe remer genießen, ald i<^. (roiU ^meinge^n)
^tg« SSergi^t bu gat beine ^bec? la
3ti(« (fie nntatmenb) 9tein; eud^ miS td^ bie SRtiAter fepn, um bte td^ eud^ Brad^te.
^tto. So beiiieifen 6ie^, unb geku Ujnen ju effen. (fie mit ben ^inbern ob)
Besnier ^ufititt. is ©eovge. Otto.
2Bu^ten Sie benn .nid^t, bafj ^^)x^ Xof^Ux
i)m wäre?
[280] i>)cox^. 9letn, unti moditc nidjte miffen. Qebc 9?acf)nc^t t)on il)r fonnte meinen j^lummer mehren, aber ni(^t minbem. 2» 6ie l^atte fid^ mit einem @rafen eingelaffen. — $aben @ie ßinber?
#i(0. 9letn.
#it<». £etber l 2^
^eorg. ^un, gnöbiger §err! evfouben ©ie mir, bat)on iU fd^u^eigen. S)ie Später finb gegen il^e 5ltnber in ben Sugen ber Unpattl^tfd^en gat gro^e Serl^ätfd^ter^ unb immer Sdj^ulb, menn fie nid^t gerat^en.
©tto. SDiefe %od)iev ift bod^ geroi^ geratl^cn. so ^eorg. (betroffen) ©emife ? — 3e nun ! Hnbcrc mögen mol^l aud^ bo^ irrige beigetragen ^aben, baf[ fie nic^t befjer
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gertet^. iDleine guten ^fu^ten mit tourDen mir ^ Saffer.
#fi0. SM^ älBftd^ten?
^f^rg. t>äter(ic!)en , fic eincTTi ei]r(id^en Wiaim 5,u
5 geben , unb eine cec^tjc^afne ^jD^uuei: aud i^r f^u machen, n)ie bie irrige.
2)aiS ift fie g€»i^.
[287] $f(nrg. (bitter) ^e^ßd^, gnäbtger n>et^ ntiil^
nic^t QUöjubrüdeix. ift Unterfc|ieb jroifc^en 5^au unb
10 OJiutter.
#tlo. ^kbcx 2Öranö, |o nehmen <5ie§? — nun, €te fennen mid^ m)d^ nic^t; unb ^«B 9^9^ Xoc^ter mag elben fo grol fein, ald 2i^re S^ttl^^t n>ar.
^eorg. Ü^ein; id^ ^offe fie nic^t; l^a§te fte nie; aber
lö bie 'i>aterlicbc i[t p ©alle c^eronnen. "D3?id) quält bic Gr= innerung, bie (frinncrung, baj] ]ie gut mar, unb ber x'lnblicf, baft fie fd^led^t geiporben. ^^n bem :2Iui^cnb(icfe, t>a \d) üjv fiudite, fee(^nete id^ fte roieber; unb ba^ ic^ fie »ergeffen wollte, mu^te, erinnerte mic^ nur me^r an fte.
so S^re ^inbilbung^lraft, fel^' ic^ mof^l, fpiett ^l^nen
einen Böfesi @tteid^. ^ tom 3^rer Sod^ter bad 3^^^^ geben, ba^ fte, feitbem fie ftc^ l^ter ouf^äß, baS tugenb« ^aftefte imb eingejogenfte ^rauenjimmer mit Stcun== bimt ifl.
26 cfe€örg. (oor ftc^) 33ranbnuufte er fie boc§ lieber mit bem jc^impfiic^lten 3Ranten i^re^ Öefc^led^tg! (S^ wäre G'ffig in eine faule SOunbe, unb fo ift (^üft in eine töb'[288]U4>c. fe^ meine Xod^ter einec f(^önen ^eit mieber!
#ff#. atetn 3eugni^ tl^ut fd^ted^te SBiffimg auf @ie.
«0 ^^orfl. SBergeben ^ie, gnabiger .^ml @ie miffen am beften, lüie bie Sßelt benft. OTe ^ugenben eine^ 3Räbd)ca finb in einer einzigen bei))amnu^n, unb Die Uebertretun(i bicfcr ein^inen ift bie 5?cmt(^tung aller übrii^en. Unb rcenn gebor be^ einem ^iobc^en ein Sloman nu^t ben anbent?
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IV, U.]
81
0ffo. 60 \)axt foCtte bie Söelt bag fd^roac^e Qefc^lec^t
nic^r tiefsten.
$cor0. 2Ba£^ bie ^Iselt foüte, mad^e 6d^riftgele^rter unb ^^arifäer au^. v?^) l^^^^' "^^t ber SSelt, icf) (^eniefie mit ber 3BeIt: unb rcem ^abel unö ^ob ber 3.i>elt ojleid) i|t, ber mag ein 6 gcoj^er SD'iann fe^n, ic^ toäce gerne fd^lec^t unb geredet.
#lf#. Unb warum fönnten @ied ntc^t fe^n?
#<ot0. §inge nid^t am @nbe einer ©d^anbe immer eine
größere für mid). ©eftern unb fteute noc^ flehte id; Den Rummel um iBefvcijuag vom 0»5e[aiu3ni^ ; er ojemäljrt [289] 10 mir^ tiiit ticnt ©elbe — 2Bie tuirb fte^ erroorben l;a6en, unb welche gro^e Summen mujg fte nid^t befi^en, ba fie mit fo meiern ©elbe in mir nur einen Unbetannten .^u retten glaubte !
#tto. 2)arüber foUen 6ie 2i^t frigen! »ergeffe aber nic^t, ba^ Sie fd^on jmep 2:age l^ungem, mie @ie mit is felbft gefagt. Sllfo, mit l^erein! 9Zod^ mar idfi nic^t bep S^rer ^od^ter; unb mit g^nen 6e9 i^r, 6in i(| bod^ nid^t tietbäd^ig?
0(org, ©näbiger J^etr! —
#tt0. ^em 53etrogenen t)er;^eiV ict) gern, n?enn er aud^ 20 alle^ für 53etrügcr anfief]t. ^Die SBelt l^at für ben Unglüdf= licf;eii gar näm|ct)ei5 :Hn|e^n. barf mid^ nur auf ^ meine 5Ibreife auö (Europa befumen. 5(6er ^roft, guter 93ranbl ba^ Qiiüd fc^enlt befto beffer barauf. (beybe c^)
tüfter ^iujtritt. 26
Üuenbel. ^aui.
#ttnib. SQfo leine reid^e, aud^ feine gnäbige ^ou?
[290] ^aitf. 9tein bod^, nein bod^!
jtttfitb. Schnurrig! Unb bort, bort mol^nt fie? Jpm, ^m! §üBfd& für eine 33äu€rinn; aber erbärmiid^ für eine, so bie brei^ i^unbert ^^aler, mir bir nic^t^, roegfd^enft.
yttüf. Unb lebt fo fromm, mie eine ^eilige 3RQxie,
^t9k. Sie l^at ja ein ftinb, fagte (Sx?
Littirt*aH«iikm»to d«8 18. iL 19. Jfthrli. 28. 6
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82
UV, u.
^attf. §attc bie feinet? $tt(itb. @r l^at geftubtert!
'Sfaitt. 2)iefe6 ^rauenjimmerg ^^ritte unb ©d^rittc: ein ^r^l^unb^Doigt ober, ber ifyc toad Söfed ober Qmti^'bmü^e^
^fitb. SBol^er frigt fte beim fo viel ®elb?
^mt, Xtiö iretj id; nid;t, ^örte aud; nie rcac- uoit i^rem 3fteid^tl^uiii ; aber üiel, gar üiel von il^rer ^tenftfertigfcit.
jhiettb. @inen $afen mu^ es bod^ i)abm, ^err Söger! 10 ©0 ein btlbfd^öne^ Öefid^t, unb bie fid^ ini^ ^eug §u roerfeti oerftel^t 6ie gab es fo |in, mie tm einen ©ed^fey.
®aV ^ benn?
^eitb. üJlit meinen bepben 3(ugen. Unb ftd^ oon bem leidet tvennm, roaS einem fo fauer geworben, fann nur
16 ein 9^an, ober [201] ber, bem'^> nidjt (auer i^enjorben. t^at and) md)t anberS, alä raäre fie bie ^iiüDige y-)en:)djaft. Sie t)erbat ^roar ben Littel: @uer ©naben; aber, baS ift fo ein ^IJfijf! 2(lIeS Sl^on mitt je^t geejceüenget fepn!
^anU Sie geioi^ nid^t! älilein ^err hielte fonfl nic^t 80 fo otel auf fte.
#ttfiib. @em ^enr? So! fo! 9tun big Sid^t
'^ftttf. SOon meinet $erm (Sbelmut^?
$itenb. ©eroi^.
^üMt* dr ift aud^ bie mu unb Sted^ifd^affen^eit felbft.
96 ^mnib* f^ei^Kd^.
yrntf* Unb fte bie S^ugenb felbfit.
$ttenb. D()ne Sm^i^el.
^auU .^tn\ bas flingt ja, tote Spott,
^nenb. S^id^t bod^i i^ine gute ^eunbinn auf feine ao alte Xage ift i^m nid^t oerbenfen.
^irnU Sertrcdft!
^iicnD. l'aftt mir nur meine alte Urfc^el tob fei^n^
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lY, 18. 18.]
83
Ttimt* Sai^ gel^t au toeit!
[S92] ^utnb. berm?
^auU Sein ©eftid^el! Sd^ er§ä^Ie ^fyn ha in aller ©infalt be^ ,^er§en^, unb @r erflärt miiö in aller ^o^^eit be$ ^erjenö. SÖenn i^r baö ©efc^eitl^eit nennt, if)r 6täbter, s fo fepb i()r iDirflid^ (^efcfieit. 5i)r mad;t einem gleict? untcin §änben bie befte ^antiluna; einer Sd^nade. ^^ftem! id^ leib' nid^t, unb iDär'^ aud^ wal^r.
#itnib* 38i0 @r ftd^ etn»a mit mit ptü^dn?
* 9aitf. §err! oon la^ ic^ mic^ aud) nod) nidjt foppen, lo
^eitb. 2ßer rciÜ baö? 3Jlan ratio bod^ ein 2öort
reben bürfen? 3Jieinet^ afben feij) fie, mer fie fe^ ; fte ift
bodf) ein brav ^i^auenjimmer. — fku\' i^x mir ben altm S^ranb ^erau^. (¥aui ob)
awülfter 5lttftritt. $iiettbef»
^ennt ber baS ^ilbpret nid^t beffer, old baS äBeibfm, fo ift fein SRocf ba5 einzige, mad i^n jum 3<i9er mad^t.
löntite eine 3}iä?[a9S]tr€ffe nic§t gut unb ebel ^anbern: al$ n}dte bie Mam um $qi>penftie( nic^t oft beffer, 20. old bie, meU^e man mit ®oß> unb Sbel^eßein aufmißt. Sleined ^au|itmannd Stätreffe mar eine mel tec^tfd^afnete unb %ettmm %xan, ald meinet Dbriften ®emalimt. gene t^at ®utes, fo Diel fte lonnte, unb vertvat, men fte fonnte. ®ie gnäbige %Tm Dbriften aber fd^arrte jufammen, roo fie 25 fonnte, unb oerfuc^öfdjraän^te, rcen fie fi^mite, nur nid^t if|ren Sd)üo»j[ungen, ben fd^ielen Tambur.
SceiiaeQntet «nfttUt
Dtto. iCluenbeL
#üo. SJlein greunb! fönnt' id^ md)t roiffen, raae ©rao be^ bem alten Srmib fud^t? @d fep, n»a^ ed moUe, id^ bürge für i^n.
6*
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84
[TV. U.
$iienb. möd^te i^m nur felSft ben (Sd^em über bic t^m crla^ne 2(bDofatetigebüf)ren unb anbere Soften ein- l^änbigen.
0tto. 60 ift geroi^ ber, beffen 3JJenfc^Iicl^feit mir 6 SSater unb 6ol)n fo fe^r rühmten?
[294] $ttrnb. 2öa^ roar ba ju menfd^lic^feiten I 3" S3ürger9ered^ti9feit ge^tö fo ^er, a(ö roäre fie hlo^ ba, bem Slrmen ba^ ©arauö ju fpielen.
0(to. Sd^Iimm, roenn Grö felbft fagen mug ; aber oor- 10 treflid^, ba^ ßr fo üiel §ärte babei) abroenbet, al^ (Sr fann.
$tteitb. 2)a^ ift oerflud^t raenig!
01(0. @r ^erein. ift atten roittfornmen ; id^ fag' ^f)m, rec^t ^erjlid^ roitlfommen ! (Ducnbel ab) Diid^t^ mad^t bod^ ben 9J^enfc^en fd^ä^barer, aU 3[Ritfü61en!
15 93ierae^nter Auftritt.
Juliane. Dtto.
^ttf. (fielet Duenbeln mit 33eftür5ung an, bcr fie fd^arf inö Sluge frigt, unb i^r [ein fteife§ i^ompliment mac^t) 3" meinem SBater?
90 $tto. ^'^ur iJ)m getoiffe Quittungen felbft einjul^änbigen.
^nU 3()re ©nabe, groömüt^iger 33efd^ü^er —
0((o. ©9 ! ep ! mer roirb nad^barlid^e ©efättigfeiten ©nabe nennen? Slber ein 2öort [295] mit "^Ijncn ganj attein! — könnten (Sie ben ©rafen mieberum lieben?
86 5ttf» Sieben? 5ld^! I^ätt' id^ nie geliebt!
$(to. 2Reine liebe greunbinn ! nur einmal noc§ baoon ; unb bann nie roieber! 3l^r erlittene^ Unred^t möd^t' id^ Ql^nen gern vergüten.
^nU D! mein §err, ba^ id^ 3^r 50^itleib oerbiene, 80 fagte mir ftet^ mein ^erj: ba^ id^ aber einen fo eblen SSermittler an ^l}nen finben mürbe, l^oft* id^ nie.
0t<o. ^ie 33orftd^t ift immer geredet, unb bie 2öclt
IV, 14.]
85
TDäre ein ju fürd^terlid^er 2Iuf enthalt, ^enfd^ten ^onn^ofifd^e ©efinnungen o^ne 2(uöna^me. Unglücf rvax immer ^ugenb — unb Siebe — ^xohe. ^d) betraute Sie von nun an, ali meine ^Jlic^te; unb oerbient ba^ ^ant, lieben 8ie mic§ aU Q^ren D^eim. 2(ber Siebe erforbert 33ertrauen. 5
5ttr. So geftef)' id^ benn, be^ ©rafen falte unb ^öl)= nifd^e 33egegnung auf einen Slnfang von ©ro^mutl^ unb ^ßerad^tung atter 3[5orurt^ei[e , tilgte gänglic^ aCfe Siebe au^ meinem ^ergen.
0tto. ^ie Seibenfd^aft Siebe, bie ^runfen^eit unb ^Unb^ 10 l^eit ber Sinne gegen aüe [296] anbere Sc^önl)eiten, mo unö ber geliebte ©egenftanb ^oÜfommen^eit, unb bie übrige 2öelt Unooüfommenl^eit ift: eine ßrfc^einung am 2)ienfc^en, mie ein großes D^orblid^t am §imme(; fömmt, oI)ne ba^ man mei^ n)of)er, unb üergeljt, oE)ne ba§ man raei^ roie. So ein 15 feinet feibneö ©efpinft marf;t freplic^ einen fc^önen Stof; aber ein guter moßner 3eug im ^^bt^faKe, lydli befto beffer — 2lnfel)n her) unfern 9?ebenmenfc^en, rcennö auc^ nur bie ^^iarren oon allen Stäuben unb 3i>ürben fmb ; (}ofnung^oolle 2(u^= fid^ten für unfere Äinber; Ölücf«^güter , rcomit mir, menn 20 auc^ un^ felbft nid^t me^r, bod^ anbere erfreuen fönnen; ^runf, ber unö umgiebt, unb (^firenbejeugungen, bie bie me= d^anifd^e ^emutl) ber 5)ienfd^en ertf^eilt; furj, alle SSort^eile unb SSorjüge, cor benen ber 9^arr (^l)rfurd^t ^egt, unb ber Äluge oerftummt, finb aud^ bep ber 2Öa^l einer 3>erbinbung 25 in Slnfc^lag ju bringen.
§wf. 20arum mollt' id^ bie^ alle^ oerfc^mäI)en? SlUein, aüe biefe ^ort^eile, bie Sie mir l)erred^nen, mürbe falte 53e= gegnung, §o^n unb Spott, bie bitterften S3onoürfe meiner ©eburt, oergäHen. Qd^ mürbe in [297] ber 2öelt fepn, unb so boc^ ofine aEen i^ren Umgang; glücflid^ fd^einen, unb nic^t einmal ben Sd^ein be^ ©lücf^ genießen.
^(to. 9Benn er ^i)mn aber ein beffere^ Sooö jufagtc?
5ttr. Qxi^ao^te? @r fagte mir feine Siebe ju. — 2)em 5J?enfd^en einmal trauen, ift ba$ fo tabelnöroertl) ? Unb 35 ba^ erftemal ^intergangen merben, jiefit baö fo fd^redflid^e
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86
%ol^m nad^ ftd^? — 2)ic ©efe^e ber @^re oeibietcii, ßcgcn einen Uiibiiuafnetcn ben ^ec^cu ^^u ,;^ic^en: rcarum ift'ö nic^t uncbel, alte Diänfe unb Äniffe, i^erfprec^uni^en unb ^wf^^Ö^ gecien ein ^äbd^en Braucken, bcm bie roenige (^3ülti(^feit 5 biefer ©auMfpiele unbefannt ift? Sinb nic^t bie (>>efe^e 5ur SScrtl^eiöigung be§ Sc^ioadjcrn geijcn bie Öeroaltt^ätig^ feiten beg ©tärfem? Unb bem SCUerfc^tüät^ften , bem un^ erfat)rnen üerliebten ^TJIäbcfien , r^eaen ben ^Illcrfttirfften , ben rcoUüfticien ^.k^füljrer, bleibt auö) nid)t ein oc^atten Don
io6c^inn? fann nic^t für un^ gut roerben. ^er ©e^ n)atttge lauft oäe^, unb ber 6c^mäd^ere mu^ aHed gefd^^n (äffen. — D mein $crr! ic^ bin in ben Äloucn unferer je^tgen gefitteten ntenfd^(tc§en ^e(t gemefen : [298] ftc^ i^r wi^er 5U v^tixmm, ^ie^e, fid^ non tl^r Derfc^Hngen (äffen
15 nioDen. ä(6er^ «etgeBen @ie mir bie ^etrad^tungen metned Ung{il(f^. 9Iuv S^ve ®rodmut^ gegen meine gfomUie, vei^t fie mir aud meiner Sruffc.
9!io. ^er ©raf »erlieg ©ic, glauB id^, nic^t foroo^l ou^ ^reuloficufeit, ah ani @igennu|.
20 ^ttf. 3i>ie oft lad^t* er nid;t ber ?Heid^tf)ümer !
#Mo. er fie nid^t f)atte! Unb ic^ bin f>icffeic^t felSft Sd^ulb. SdJ rooüte eine geliebte ^}iic^te mit bem (5o^ne einer einzigen ^äxüid^m ^d^mefter glüclUd^ mad^en. Unb borottö fann fre^lid^ nun nid^tö meiben. 95 imU Shin?
^fUm Z)a9 gute ÜRftbil^en gab me^ mi§ ®e^rfam, als (M Siebe, bem @rafen xl)xc ^anb: fein fd^lec^ted 8e* tragen aber gegen ®ie, Juliane ^ ift i^r unüberminblid^ Slnfto^.
80 5«f. 00 ]ioxc \d) uod) ba^u eine eble Janiilienabftd&t?
0tfo. ^ein; 6ie (Öfen oielme^r ein arme^ ^iäbd^en von einer ungtütflid^en @^e.
5ttf. 5d^ fann mid^ nid^t, id^ unterfte^e mid^ auc^ nic^t, in oieler äiüd^t, eine [S99] ^ergleic^ung mit g^rer ^äu(ein 85 %id^te gu magen: aber nie fott mir bad WM fe9n, mo^ xfyc Unglfitf werben f^nnen!
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IV, 15.]
87
#t(0. 53e9 ^^mn fxnbt ftd^ fd^on bie Siebe tüteber. 3ubeTn fort ^fir Sanb oor 3totar unb 3^wßen gefnüpft inerben : unb ein einziger 3^oaen, ber freplid; I}ier 511 Sanbe ein mm\% theuer be^alilt mx^, feffclt fein iinBeftänbigeg ^erj. S)enn nur an ^i^ret 6eite bleibt er mein Dleffe. s
3itnfae|nter Hitftfttt
©eorc^e. Otto.
^forg. (nac^bem er fid^ \d)ön eine äBeile an ber 'XMv^ (\r^cn\t; vox fict)) J'^^Tisr 6ci; bem tonfelb! ^W\n -I^ctbad)t ift nur
gegrünbet. einer |o(d;en 2ßirtt)t(ä)aft foU ic^ mit xo leben? — ^'^ein; älrmutl^, ^rmntfi, fo roeit barfft bu mic^ nid^t bemüt^igen — ^öc^ftend ^rob Dont ^^üren fud^en tnüffen. (gel^t auf fie au) %s>^Ux —
ini. SteBfter Saier —
#ff(». ©efüHt^ S^nen nid^t bet) i^r? 15
^eorg. D ja; aber fo , rote id^ fe^e unb l^öre , bat fte alfe §änbe vtoÜ mit ]id) tl)un. [300] 3d) unö meine kleinen mürben i^r baS ^rob aud bem ^2unbe nehmen.
#ff«. Sieber ^onb^ bavor {eine ©orge! ^l^rer roartet ein (ejlred ®(ü(f, uiib in bemfelben foKen ®ie mit il^r (eben, so
5ttr. ^Dlein ^^ater! nacftbem Sie mir $^^re Siebe roieber ge)d;enft, trennt mid; iuct)tÄ, ale öer Xoh von ^ijnm.
$eorg. ^oc^ter! e^ giebt Seute, bie aus bloßer ^}J^i(b= tbättcifeit ungered)t merben. ^ft bu nic^t bie $fU(^ten einer ^iutter auf bir ? ^ 25
Sfiif. »ber oud^ bie ^flid^t, für ^1^ SUter m ^ox%^.
^u^ ÜRittet?
^ttf. Littel unb 3öege genug.
^earg. ^a^ für n^elc^e?
9uU S)ie ^ofnung , ba^ ®i>tt feinen Sered^ten iemald so verloffen.
$eor0. ^iefe ^ofnung l)ah' aud^ id^.
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ptr. ü.
^sf. 2i-irnr : oUcB Zit ju^ oito Pön mu trennen ?
^mf. Xorntt fie iml triebt px 3<^aiiben n>atai ^ metncm %ol|(fUiiibe^ in bem bu mii^ nur gcfoniit, woÜt* H mir fra^Ki^ iiti^ tu itopf , ba| cd tan ftnitgm SRomt • am Srobe tSnnL 9ba bie St^MtJfa^nmg in
metncm UngUife geigte mir bie 9^Ii(^!eit 9bm mifl niil^t gtei«^ bod Slotbejte, too^ oorgefc^lagen mixb, on^
ergreifen; man fyixtt ül^o, tntb mit bcm ^anen ^crot^ man immer in elenöere Umnanbe; unb bie t^orfcftläqe ;u 10 unterm UiUcs.:!;., vic ivii m vvi ^vaim^tT^iafeit Der 5Jieni(^en nod) erbetteln fönncn , roerbm immer ic^Iecfeter : unb |o üerföUt man in Dae aufjerfte Glenb. 2)ie© in mein l'ebenelauf, meine Tochter , noc^bem ixf^ öeine 'JDiuttcr oci= loren — ffiarum meinft bu ?
!• ^ 2>a| cd 3(nen fo erging! ^#rt* Srging birS bod^ 6cf[cr? 9nC. SicHeii^ no(^ fc^Itmmer! 9lan9cl tarnt e^ren,
a^er n\d)i 3^erfü^rung.
iSieot^, So Ia0 un^ ben Sittem Äelc^ geiJuIbig au6= 20 trinfen )Ba^ man leiben muß, ift il^or^eit, nic^t leiben
gu ipolien.
^tto. lieber ^ranb 1 idj tjabe Öüter unb braud^e teilte, wie Sie: unb wer mir mein sBermogen erhalten unb t>er= mef)ren ^ilft, ber lonn {td^ nic^t e^er arm nennen, oid biö
s»td^ fcibfi bin.
#e#tg. 3Benn @ie mic^ beffcn mürbig erfennen, 3^re ®nabe foff an (einen Uiü»an{4^02]6ar€n fommen. Unb bu, Xod^! bir 9hi^c unb @ttSe Heb, le^rc in bctne ^mat^ lüxüd, unb lc6e ba. ^ba& @ö^en ^ier, bod btr
so feine l^uiäert St^oler bringt, n>enn bu unb beine Shtl^ |i(| nod^ fo fe^r quälen, w\Xi ic^ bir mit ^mep, ja brep ^unbert ^^o(em t^em abpad^ten. — roiöft bu ^ier? — (^näbif^er öerti ba| xd) ein IKanii bin, bei feine 3acljt' uerfte^t, rcci| ^i)t 53ruber, ber ©e^eime 9iat^. C^k-
86 ru^en 6ic, mir 35ertrautn ^u fc^enfen, fo fann id; Bater an meiner Xoc^ter fepn, unb i^r mein SSerjprec^en
'S
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lY, 1$.J
89
Raiten. 6on(t mujs id^ f^e^iic^ fd^raeigen, ober nici^t fe^en.
0iU* (por fti^) D, ifjis üorfid^tigen 58ätcr ! mie fd^arf fe^t i^, 100 nid^td ift: gat^ miüxU^, xfjßc fe^t luioeileit nid^t, 100 WCS ift. — (S^rlid^et SHter, S^re $anb ! (Statte äBorte 5 Brtngen auiS einem 9id»ermann ben Serbad^t nid^t, unb id^ l^aBe beren am toenigften.
©tlo. (Sie tnünfc^ten, id^ näl)tnc mid^ S^'^^ ^od;ter lo ttidfjt fo fcftr an? 5((fein fie ift uöUii^ unfd^ulbig; mein 5ieffe ktroQ [äOäJ fie; bki'er reid^^gräflic^e 9^effe ift in metner C^iJoniaft, nt(fit, ba^ idj \i)n grointucn fönnte, ^ii t^un, mm er md)t rooUtc, fonbetn, bafe idl; iljui fein Unredjt fü[)Ien laffen fann. (Sntfcfjeiben Sie: fott id), ober foll id^ nid^t? w ^tr§. @ott in Gimmel ! — 3# ^^n' 3^re gfomitie — #flo. SRetne gamilie finb alle SRed^tfc^afne; hai üBrige finb S3aftarben, beten ic^ mid^ jeber^eit gefc^ämt i^obe, unb fd^ftmen toevbe.
^eorg. 3cf; mad^te mir ^s^)ren 53ruber ewig ^um geinbe. 20 (Sr fann mir nidit l)cijeu, abcx ]d)ai^cn.
#t<0. 2)aö tiinn id; aud) iijm. — SieSer Sranb ! Teeren <Sie mir aber ba§ nid^t für Ötoh auf meine (iilurfvi^üter aus», ^d) will '^s^mn nur jeigen, ba^ id^ unb £ic ba^ SWiöBißigcn meiner ^erroanbten ganj gerui)ig anfe^n fönncn. 26
#eor|« SBomit uerbi ente id^ biefe grojjc ©nabeV
#fl0« 3Bomit ^fyct Xod^ter biefe Begegnung be!^ @rafenl
5«f. ?Der ®raf aber —
#tt<i. 2Bie gefagt, roiff er nid^t, fo oerlier' id^ freplid^ ben 92effen , id^ behalt' a6er [304] bod) bie a,uic i)ud;te. ao (©eorge mili mit feiner 2;odjur ii)m ,su ^^u^cn füllen) .Uinber! — nic^t fo! 'D3?ir marb eö eben fo unnermutljet t^ut. ging in bie meite, breite 2öe(t, nid;t in bie gro^e 2Öe(t non gutem ^on, mo man mand;e ©c^urferep gang manierlid^ abmachen lernt. 5^ad^ taufenbfac^ auögeftanbnem ßlenbesö fanb id^ an einem e^rltd^en Quader meinen Steden unb .
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[IV. 16. V, 1.
©tab. Dh id^ gleid^ nid^t badete unb betete, roie et, fo geroann er mi^ bod^ lieb. @r oermad^te mir feine <Sd^ä^e, unb ai^ an feinem Sterbebette zweifelte, fie oerbient l^aben, ober fie i^m jemolö oerbanfen fönnen, fo ftarb 6 er mit ben SBorten : 3^imm bid^ ber Unfd^ulb an , wo bu ^ immer bift: ber §au^üater biefer 3Belt fie^t alle^, unb fann bir ba^ nehmen, roa^ er bir je^t giebt, mo bu'^ nid^t t^uft.
^eorg. D mein §err! id^ ^roeifle aud^, ba^ id^ö oer* 10 bient l^abe ; nein, fo oiel oerbiente id^ nid^t.
®tto. Sie nehmen e^ aber bod^, mie id^ ? — Unb nun l^erein ^u eurer gamitie! id^ mitt jur meinigen. (®eorgc unb Juliane a^)
[305] 6e(i^ae^ntet Auftritt.
^ie meinige roirb mid^ freplid^ burd^ bie §ed^e( i^re^ S8orurtl^ei(ö gießen, ^od^, fie ^at für mein ©elb eine ©l^rfurc^t, bie fie für meine S^ed^tfd^affen^eit ^ätte, menn fie nid^t närrifc^ märe. — Slbgefd^macfte ^^niilie!
«0 iFüttfter 3lufju9-
(Sin Baal in CDtlo EronfrUs 3d)l0ffr.
erfler «uflritt.
eiifabetl^. Otto. 0t<o. '^l)x ^erj ge()ört nur einem Unbefd^oltnen!
n ^fif. 3ft ba^ ber ©raf?
0t<o. 3^ein, nein; ganj $Hed^t! — Offenherzig! mic§
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T, l.J
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0(fo. l^ieBfte dl\d)te\ ^cr Sorort in ®ar [306]ten! — (Sie mcrbeu rotlj? ^ed^t gut! ^ret)Ticf) fd^lec^t für 3^re äluSrebe, bie 2ll^nen auf ber ^unge fc^toebt.
flif. Ührn ja ; t(| wild 3|nm Bdeimen, ^od^tl^al toor mit nie ßleid^gültig. SKSein^ ol^ne meiner (SItem (ImiiiiSiguttg, 5 tmb ol^ne bie ^i^rige, fofft' er nie ber 9leini(|e werben.
0i<0. 6ie roünfd^en aber bod;, boB er^ lüürbe? — 2öte? fein ninbc'? .^^a öarauf? — Siebet ^inb! id^ |obe nic^t^ ba= n)iber, luem <5ie ^^r ^erj fd^enfen, nur einem red^tfd^afnen ^ianne ! 10
fnf. S^re QSito^mati) Derfonnt id^ nie! @ie l^aben und gu viel $ro6en bauen gegeBen; oBer bie (Eltern —
#fl0« »ie «rtem? —
ffif. ^od^ id^ Bin eine ^^örtnn, Dennod)te Sl^re gürfprad^e, um bie id^ @ie anflehe, bey i^nen nid^t alleö. 15
#il4i. äBenn nun nid^t?
fßf. 60 mär* i(| nur fo m^üilx^, ba$ @ie fftr
mid^ nid^t ^f)v gan^e^ Slnfel^n oermenben moKten.
#«0. 5öag für 3Infc^n, Fräulein?
#r!f. T^a^ !3te verbienen, bad 6ie l^oben, bad man so Sinnen fo gerne giebt.
[S07] @efe|t! fdnnt' nid^t mi^Broud^en?
fflf. 2öol^l groeper fiiebenben?
0tfo. guteSlid^tel gum 9ladJt^eU bes ^^nje^^n^ oon äkter unb SJiutter. 85
fCif* 2Ke ed einzig unb aQein auf @ie anlommen loffen.
Sßol^er wiffen Sie bad?
^fif. S^re fvraqe fe^t m\d) in ^erlegenl^eit.
^tfo. UnD mic^ :^t)xe iMntroort. Söollt' id), fönnt' id^ üuci^ am @nbe aüe^ tl^un, mad @ie, liebe dü^t^, verlangen; so Sie verlören bod^ baBei^ —
^Ito. 2)a^ 3Sergnügeu, 3^^-'^^^ ülicm md^i voHi^, wie
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IV, 2. 3.
6ie foUtm, 2l^re Sianibaiileit but(| @e^orf am bemtefen
Sluf füld^e 9Lvi, lieBftev D^eim, merb' tc^ unglütfKd^^ ba @te mid^ t>oQtg ü6er5eugen, bag @ie unb meine @(tem 6 nur mein @lüc! p machen fud^en. @ttt! id^ wxU ba$
8ci^[ac^topfer fei;n, unb roenn'^ Unred^t ift, §u faqen: ic^ lüeif], baji id;^ bin, fo hitV id) um 3Ser^el)ung. -Dtau |t)U» nidjt lieber ^ören.
[308] ^tto. 6o eine poetifc^e 9?icfite tuTfanq' id) ntc^t. 10 ©ntberfen 'Bic 5^}^ «P^^i 5i}^t:n (5Ucin ; aber o()ne bcn be= leibigenben ^^f^^/ ba^ ic^ 3^^^ ^i^^ gebilligt. möd^te fonft ^eiffen: ei^ t^ut nic^tö.
«rif. Slber ©te unterftü^en boc^ meine Sitte?
^tto. ^it ber meinigen 1 Unb ^ilft^ nid^t, mit bem
15 Maü) — geljorc^en.
3l»e9tet «ttftttit.
If^anU <E(ifa(et$. Otto.
^öttf. 2)er öraf. («nb ab)
0tt«. lÖQ^t ftdi qarmdben! — gräufeiii! id) üermutf^e, 20 er mirb mir ein ^e^niic|e^ eröfnen. ^^oUen )ie bobep fei^n?
f ff f. Um aBed in ber SBeU nid^t > (ab)
dritter Auftritt
Otto. aRann^of.
#ifo. (oor iid)t Sinarum fonft? — befto beffer! — as^raf! roeld^e ^eftür.^uncj?
SRanitf« D, mein t()eiierfter C^eim! ^reu unb (^laubin, 3ärtltc§f cit unb 5reunb4509]fd^aft finb ©pielmarfen, bie ber Seid^tftnn l^eute gelten la^t, morgen nic^t.
#lf0. Unb mad weiter?
80 ^anui?. §o! id^ erlebe t)ie unetbortefte Untreu — ^tto. @raf! mir ift nic^ts^ unerhört.
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V. 3.1
93
^atttt^. 2t6er bie^, roae id^ ^\)nen entbccfen mu^, gcroi^! Sie roiffen, rote fe^r ic^ ba^ gräutein liebte —
0tto. Sd^ roei§ e^, roeit Sie mir^ fagten: fann id^ 3^nen aber in^ §er;^ fe^en? ^od; bie Untreu! bie Untreu!
^atmß. 5Die niebrigfte, bie ^ämifd^fte, bie id^ fenne. s fomme bem g^^äulein, ooH t)on meiner Siebe, unb ol^n' allen ä^^^ifc^ i^)^^ (Megenjärtlid^feit : rcerfe i^r nid^t oor, roie feEir fie mit bem §od^tF)aI liebäugelt, immer gufammen ift, unb roenn id^ fie überrafd^e, nid^t roei§, ob fxe com 2öetter, ober üon 3ßit""9^" "^ii^ i^^^en foU. lo S'^ein, au^ lauter (^iefäHigfeit unb SSertrauen ju i^r, ent= fd^ulbig' id^^ in meinem ^erj^en; erroäf)ne nid^t^ baoon, gebenfe nur be^ ^cige, ba unfere §erjen ein eroigeö Sanb fnüpfen foU. 3^atl)en Sie bie oerbinblid^e Slntroort barauf.
[310] ^tto. ^a| fie fic^ aud^ freute? 15
^ann?. D, riel unerroarteter !
i^tio. SÖarum fott ic^ lange ratf)en?
^anttip. können Sie glauben, unter einer Srü^e Don (Sntfc^ulbigungen unb ßrflärungen über bie 2Kad^t i^rer (SItem , t^ut fie mir ba^ unoerftellte ©eftänbni^ : fie liebe 20 mid^ nid^t.
0tt0. Sie nid^t? Sie nid^t! — 2lrg, aber nid^t un= crroartet.
^antt^. Äömmt nod^ ärger. Sie liebe §od^tl^alen —
^od^ roeniger unerroartet! 25
'Pannf- ^»^^ ^^be mid^ nie geliebt, fonbem §od^t^alen.
^tto, Unerroartet für Sie, 3^^effe; für mid^ roaljrlid^ nid^t!
^anitß. ^d) fel^e ber Ungetreuen inö ®efid[>t; fte ent= färbt fic^ ein roenig, fä^rt aber fort — So roaö glauben ^ie nid^t. 30
0tto. 2Barum nid^t? 3)?ein ©laube ift groö. Sie tüirb S^ncn gefagt l)aben, Sie hätten nid^t me^r auf Sie ju red^nen.
IStattttf. Si^atürlid^! aber ber 3wfö^- —
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94
[V.3.
$«0. eie roolle ^Ijnm SlSlrittsgerb geben? — Siel? 2öenig?
[311] "^antt?. 9^ein, id^ fottte Be^ 3^^^^/ ^^^^ Dl^eim, beg i^ren (Altern il^r ^Sert^eibiger unb SSorbitter obenbrein fepn, 5 bereu 3orn fie nad^ biefer ©rflärung befürchte.
@<lo. Unb Sie fommen, für fie ju bitten? — SBeit 6ie'^ finb, la^ id^ mid^ erbitten. — ^)ag ift bod^ natürlid^?
i^annf« ©ern ^ätt' id^ meinen Slerger in eine folc^e ©pötterep gefleibet. 2lber mein ^abel fanb nic^t gfeid^
10 bie rechte Sitterfeit. S^^bem tritt ^o(S)Ü)al ^erein; fogt, er l)ahe gang erfreulid^e ^Jiad;rid^t für fie: roie aber ber ^arr immer ge^eimni^ooli ift, nic^t in meiner ©egenmart. (2o- gleid^ fd^Iüpft fie auö meiner §anb, mit ber id^ fie ^ielt, in bie feinige, an ber ^^üre mir nod^ gurufenb: 6ie finb
15 §u gro^müt^ig, meine 53itte nic^t ju erfüllen.
0tto. ^ie ^at SSertrauen ju 3^)"^"!
^aiiti?. Xritt nid^t biefe^ falfd^e ©efd^lec^t atteg, mag l^eilig ift, mit güffen? Unfere Siebe, unfere ^emü^ungen, 53et^euerungen unb ©ibfc^roüre l^ält eö nur für einen 9iad^= 20 tifd^, ben man feiner ©itelfeit auftragen foll. D^ne roa^re^ 3J?itIeib, o^ne aEe 9^ürffid^t, welchem SSerbruffe ein red^t= fd^af<312]ner 3J?ann burd^ if)re 2öanfe(mut§ au^gefe^t ift, ■lie^t e^, mie Söefpe oon 33(üte auf 33Iüte, unb \t\d)t, mag ie baran l^inbert.
25 ^tto. ©ut gefe^rt vox eineö 2(nbem ^^üre!
"gaatiit?. (Sine fd^marje, eine abfd^eulid^e 2^at!
^ito* (nac^bem er i^m ftarr inö ©efic^t gefel^n; oor ftc^) 2Rir fd^reibt ber ©d^öpfer fe^r unleferlid^.
^antt^. 2Barum mir fo lange i^re 5(bneigung ju oer- 80 ^eelen ? roarum mir fie nid^t gleic^ in aCfen ^liefen merfen 5u (äffen?
0ito. ©anj ma^r ! aber bag ^erj eine^ grauengimmer^ ! — l^eut fo, morgen anberö!
^ann9* 9^id^t ba^ eble §erj! — D! ber 6d^öpfer 36 ^at me^r, al^ ©ine Xugenb, roomit er ung glürflid^ mac^t.
V, 3.1
95
9^tc^t hlo^zx bUnber Snftinft! ©efäHigfeit, gveunt)f4>aft, @ebulb; ^ad^geStmg unb Ueibetlegung mad^en bie loal^ve
#flt* 9x0», mein lieber !Reffe! in meine Xtmen! @ie bentoi, me ®ie foHen! ^rei;Iid^ unred^t vom ^aulein; 5 oBer Sie Detgingen [id; aud;, guter Slcffe! S)o<IJ rcdjt 6e* trachtet , Bin id^ <Sd^ulb on Beijbem. Sllfo feine [S13] SSor*
njürfe! ©ie benfen an ba$ ?5^öu(em nid^t mel^r?
•^ann?. 3Bci'b' idi iiidit iiniijen, raenn fte feine anbre ${Xid^t lennt, aU iBefriebigun^ i^rer ^^^antafie? lo
#fl0. 9ltd^ gerid^tet, fo n^erben mt oud^ nid^t gerid^tet! ©anfen Sie ^l^rem guten ®efc^idfe, ba^ fo gefommen. S)ag graulein ifann ju il}rcc alten 8ieBe jwrüdKe^ren, unb ©ie — ?iu bcr S^rigen. ©te ift ein ®ngeL
^5latttt§. 3)lein O^eim! ic^ n)ei| nid^t — i6
Sie tdj !5§re Siebe erfahren '? 3ßa^ liegt boron? ®enuQ, fo ein ^äbd^en l^ätt' id^ aud^ geliebt 9Bttn«9* Bin, mie toerfteinert.
^ttö. 3d^ mepne nid^t (llifabet^ Äronfelb; id^ mepne Suliane 33ranb. 20
#tl«. äBeld^e 3^re ®efd^ente ol^ne @ie nerad^tet, nerflud^t.
SSaont« 3d^ ^j'^be (Sic auf meine &fyct iierficf)ert , ba^ irf) fie affein com Saron gaUljorn ^er fenne, ba^ ic^ i^r (^elD auö iianiUjeiviigfeit fd^enfte, unb e^ nur in ber 5lbfid^t 25 von Sfinen ^urüdt nalj^m, um e^ i^r mit bejjerer 2)tanier nodjmaie gu^uftellen.
[314] 0tto. 60 rainbet unb bre^t fid^ ein S3ube, ber bie ^Ru^^K feiner 3Jlutter fürd^tet. äBanim einen geiler ber Sörtlid^feit nid^t geftel^n? so
Sfoiiii^. @o gefte]^' id^d ^i^nm, meinOl^eim; aBer nur i6r Sigenfmn fe^te fie in fd^led^te Umftänbe; pe nerad^tete aSe ®üte, aOe ®ro$mut^.
0il0. ^ro^mut^?
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'glann^' iiiebfter CI)cim! baö ^4Hn-l)aUuw> ^unfcficn mir uttb btcfer .Kreatur! — ^Wmc Wiätxc)]c\ — ^ad) i^k- fe^en barf fie mir gar nic^tö forbem, aU bk (;2r5iel)uug bee^ 5luiDtN5: unb id^ bot i^r nid^t not^bürftigen , fonbem 5retd;Ud;en Unterhalt an.
^ege^n @te auf bcr ^anbftrajse 2:obfci^(a9, uiib fömmt nid^t ^erau^: Sie finb fre^! @d^ne6 aber @ott in gl^v &in onbetd ©efe^, ate bad utiDoUEotiimenfte, ungulänglid^ftc bcr menfd^lic^en ©cfettfc^aft? Sieber ein 10 dffentlid^et StftuBet unb 9Röiter, ab ein SRann, bet unterm 5Dedhnantet ber ®efe^e raubt unb fKe(t.
iSltttttt?. 'Sie finb erf)i^t, unb id^ — ?{f)x ^tcffe.
0ffo. Unb Sie — (^emiffenlo^ ! — dlaö) Den Giefe^cn baif fie mir gar nidjt^^ f orbem ! [315] — 3^r gefe^mäfiigen 1» ^öfen)i(^terl — Slber Sie ^aben 9^ecjt, td^ ^abe ^u mti SBaUung. — $aul, $aul — $auC!
SHaitnf. (gel^t an bte Ziüve, unb ruft nod) ft&r(er) ^ßaul, SPauI!
»ierter «uftritt.
go $au(. aRannl^of. Otto.
^0Mt. SBa« befehlen eie?
$(t0. @in (^fa^ Gaffer, (unb ba er faft an bec a:^ürc ift) unb ein 5Rieberjd;lagpulüer.
IRanttf . (foum ftc^ no^ t>or 3om |a(tenb) t^ut mir 85 leib —
#(f4». Xud^ erjümt? SerM^ner 3<>m ift nod^ fd^äb« tiefer, atd ^ad^^om. — ^r ben ®rafen aud^ eind!
^aunj. 3Jieine lln)d;ulö bient mir ftatt aller •^l^uloer.
#tto. 3^re Unfc^ulb! — 3^iein; barauf ^^öxt fi(^ ein 00 ^rec^puloer. (ab)
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T, 5. 6.]
97
gSnfter ^Tuftritt.
^ann^of. (äu|erft bitter)
eher Oncle, eher Oncle! Q^ncn beliebt [316] auc^ nid^t me^r baoon ? ^ir and) nxd)i ! 2)er Detter roar tängft ho) mir! — 2(ber aUen ^iefpeft für 3^r ^öermögen — s eine 3u"^w^^w"9 \>ie^ex 2(rt! — Sli^! tDören Sie nic^t ber amerifanifd^e üntd, ein paar Äugeln!
eed^fier Auftritt.
5ln^eiin. SDlann^of.
^ittß. 3^)^ Dl)eim begegnete mir, unb ift äu^erft unroittig lo auf Sie.
^annlj. '^d) aud) auf if)n. — 2öiII er mir nid^t gar ein burc^ meine 6anb fd^on gegangene^ Wobei anmoralifiren. SmGmft! möchte id; nic^t aüe ©ebulb über eine fo ef/rlofe jjumut^ung üerüeren? is
Än?. So foK Swliö^^ß (^^^ aufrufen; benn fie nimmt nid^t~ ®elb.
^annl^. Ü^ic^t? 2i?enig freplic^ nic^t; aber red^t üiel ? ^od) 5u üiel, ift ju oiel. 2i>aö ic^ moüte, roill nid^t jeber Slnbere. Gin roenig prellen la§ \d) mid) gern uom anbem 20 ©efc^lec^te, aber nic^t plünbem. Unb ba^ ift i^re ganj^e Slbfic^t. ^arum fpiclte fie bi^l)er bie 3üc^tige, bie Spröbe, unb nun bie Älätfc^erin. Se[)n Sie, ^iln^eim, ben [317] 25anf für unfern guten Hillen! 5(ber fo gut id^ gemefen, fo fc^limm bin ic^ auf einmal gemorben. Qc^ fc^idfte meinen 25 Äammerbiener mit beö 0erid;t5^alter^ Schreiber in ooriger Diac^t ab. —
^ti?. Um? —
^attnl). Um ba^ Öefinbel aufju^eben, unb in bie Stabt gu bringen, ^a machen fie fie cntmeber ju il)ren g-rauen, 30 ober fd)affen fie an einen fid;ern Drt, mo fie geiüi^ "^^iemanb^
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Jiii^. 3)tefe ®ema(tt]^ätig!eit fann ^Finen treuer toerbett.
ianititf. ©in paar toufenb ^^oier? Unb bantU fe^t
man nia§ ^^rlid^e^ burd^.
92ur nid^t Bei^ ^^l^tem Ol^eim , beffen ®atte @ie 5 %m\% ernten*
"pftitiil« 0! bie SKmfd^ werben mit Sifi aud intern ^aufe ^elocft, in ben ^agen geworfen, unb allo! fort!
^n^. W\\\tw 8ie benn nidjt, bafe Sultane nun Sater unb trüber bep fid^ l^at?
10 SBftitnO. diein; id^ raar geftem nid^t [318] bei^ Spiel unb älBenbeffen, unb Ue^ mid^ mit Unpü^Ud^Ieit entfd^ul^ bigen. 3Ran fonb'd aud^ gan^ natfirlid^; geärgert l^att' td^ mid^.
Jln?- 3Serfpradjcn 3 ic nidit, v^uliancn in SRul)e lafjcu? 15 ^ann?. Unb fie mir, meinem D^eim mc^t ^u plaubem? Jtiif« Unoer^olen! id^ ptouberte ed. 9<iitnf. ®ie?
Jinß. ©r brang in mic^, unb id^ ^ielt' e^ für ba^ ^efte.
Äeinen 6d^er5 jc^t ! — Sieffcid^t aber wollen Sie^ auf fid) nel^men, um bie ^slaubertafcfec nid;t fo fdiioar^^ werben gu laijcn? — SÖBenu t)tK->; mcui; 3ie mit iljr leiben, ©rBaitnen Ijaben, fo fep'^! 9(ber nur liegen iiuiuen 25 Df)eim fein ©el)eimnif; Darauf! @r :iiod)te (^ern ^^^"^ madien. — Dgreunb! menn mirg beijöe l;icr nod^ fänben!
^11«. Sie Derfte^n Sie bad?
fRuiittf* SBenn ^uKane — bie S^rige mltobe!
jttt^. 3m ©mft! mödjt' id; uid^t über eine fo el)rlo)e 80 Snmutljunc^ alle (^cbu[b iicrlicrcn?
[Sl»] ^aiiu?. 'i^ergebung! idj) f)abe Unred^t. 5^; WIo^ ed aud ber ^e^auptung, bajj @ie meinem D^eim aUe^ entbedtt.
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Jti4* 3ft baS ein SerBted^eit?
IRatiti?. (^öd^ft Mtter) (Sine ©efäffioifeit, ein 2)ienft.
jtu^. 3utn loenigften bantm von mir gefd^e^en.
DB^iitif. &t, UnbonlBoter, SXetnetbiger^ ber meine s ®nabe midSvoud^t, imb f&r meine SSo^It^aten mir Unbanl gtebt.
Jlit?. GJnabe! iiso^Itl^aten ! mir? — ©ie p^aiUajieien.
^ann^. Unb ba^ 6ie'd im ©enuffe fd^on oergeffen, be({t 2li^r a6{d^eulid^ed ^3 auf. 10
jtnf« 9Rtt mem teben <Ste benn?
"^atitt?. JJui bcm, ber meine tjute 3(b]id;ten, bie \d) aug 3JJitkib für eine ^iärrinn bem vmäif}, ber mic^ gar für finbifd^ l^ält. 33erbienen 6ie ivoi)l, ba^ ic^ ha^ ©eringfte an ^5l)nen getl^an? 15
jMtf. äSad benn mel^r, aU S^ren Antraft erfüttt?
SBtntif* @eb* S^nen einen anfel^id^en [SSO] ®e|a(t; mad^e Sie ^um Seritauten metner S[ngelegenl^eiten« Safel, AeEer, <5taK, oOed fte^t 3^nen Sienfte, mie mir.
<^tt$. (Sogar ^a^x au^ I^t^^)^ ^i»^ Ö^re ©efellfd^oft! bie 20 f)at aud^ il^r Slngenel^me^^. Sßlu^ ic^ nid;t menben unb breiten, bafe irir üor ber Seit bep ^^ren bleiben?
;3^ftitit(. (sie^t ben ^egen) ^ömifd^er!
(tritt »urtttf, unb aie^t au(|) gfl bad SI;re ganae Xntmort? 25
^laun§. 2lUe? gegen mid) a,ax ^ie^n? <Äii^. S^^h^ '^^^ ^"d^t 9^9^'^^ mid^? 39antt(. 3d^ bin ber @raf 93knn]^of. @ie merben boiS iBerl^ä(tni|s ^mifd^ mir unb l^^nen nid^t oergeffen.
<ÄnJ. 3d^ Bin Sln^eim; ba^ SBerl^öltni^ gmifd^en Slmso greifer unb Sßcrl^eibiger nid;t cergeffen.
"jaonn?. Unoerfd^ämlerl ic^ ftoj S^nen ben 2)egen burc^ t^en £eib.
7*
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100
ET, 7.
iln?. SKenn 6ie fönnen. ^Attnt* ^äx'^ nur nid^t ^ier. iuif. 60 iQöv'i^ WO onbesd.
5
eietentev UtiftfUt.
Jltr. (fä^rt erfd^rodCen autüd) ^otted ^armr^er^igleit! — @i:af — äln^eim! ^n|eim, gegen einen ®vafen?
Jkm». pn beffen 9vob unb Sol^n 6ie fte^n! SBibet ade SuSorbination! n>tber aHen SRefpeft!
10 >!Sar. 3ein ^ol^er (Stanb —
^nl^. ^ur gegen feine ^4^er(on, oor bec meine $erfon nid^t ftd^er ift
SRMwf. ^d) fd^öme mtd^ nur vor Sinnen, gnäbige ^au! (Stt WOttm) ^ befel^le S^nen, ftecfen Sie einl
15 jin|. l^abe bie @^re 5U folgen.
Mut* §err ©raf, fe^n Sie ber fi(ügfle, unb feften ^f^x t^euie^ SeBen nid^t ber ©efal^r auö.
Swas» ^err ^n^eim, rciffen Sie roo^I, ba^ ftd^ ein @Taf mit feinem ^ürgerUd^en fd^iagen borf?
80 Jlitf • 2)e{b unBefonnenet t>on il^m, bajl er gegen mid^ 50g.
<^an$. ^Ötüffen Sie glcid; lüieber ^kljrx? [S22] ^ie S^ot^rütljr tümmt S^nen l^ier nid^t ftatteu^ öcuu man erfttit nid^t gteid^.
jUit« ^at)or ift mir ouc^ nic^t bange.
fl5 ^«hö. 3)efto fdf;roerer 3§te SSerantroortung. ©ie foEteit ein 9e9fpiel oon 4)e(affen^eit unb ^ö^igung geben.
Jtnf. tlnb bod^ aud^ feiner älu^gelaff enj^ett oorBeugen ? — !Dletn $err ®el^etmer ffial^ l in unfern 3^iten mu^ man fid^ auf Bepbe« Derftel^n, auf Vernunft unb Blanfen ^egen.
80 gSar. (leife au iän^eim) SÖoßen Sie beig ©rafen ©naoe nid^t »erfc^eräen , ge^n ©ie gleich ju i^m, bitten Sie i^n
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V, 8.]
101
fußfällig in unferer ©egcntrart um 58crgebung. 5D^eine gür- iprad^e foH ba^ Uebrige t^un.
jitt?. 3)leine gnäbige gi^au! bfefeg ^o^en Sd^u^e^ bin id^ unrcertJ).
^ar. ^l)a^ rooHen ©ie nic^t? — Oiun, fo [türmen (Sie s fic^ in jeitlid^e^ unb eroigeig Unglücf, unb in — meine Hngnabe.
^attttß. (ber mit ^anS allein gefproc^en, unb ben ^egen einftecft) (Sie foßen ^^)x^ 3Sergel^ung fd^on anberö füllen.
jlitß. (fterft auc^ ein) 3Serfte^t fid^ fo! (ab) lo
Dito. ^onö. 3Karia. SWann^of.
0t<o. (heftig) ©raf, ©raf ! bo^ fömmt alleö non S^nen. ^ar. Sßa^ benn, ^err 33ruber?
0tto. ^d) ! id^ rebe mit xl)m — 5Ran ift bep iß eingebrod^en ; man l^at bie bepben grauenjimmer mit ©emalt fortgefd^Ieppt.
^atts. fiieber 33ruber! werben bie Seute gefrigt, mein Slnfe^n foll fie in bie Äarre bringen.
;^ar. 2öag fonn aber ber ©raf bafür? 20
©llo. 2öag er bafür fann? Qx ^atg angeftiftet.
UnmaFir^eit !
#«0. ©raf — 2lntn)ort — Slntroort! — SBoßen 6ie'g leugnen? D! 3Sater unb 33ruber f)aben gleid^ Sermen ge- malt; baö ganje ^orf l^at i^nen nac^gefe^t: unb bep ©ott! 25 id^ roitt biefe (Sd^urfen be^anbeln, ba^ fte eö S^nen t)or ©erid^t unter bie Slugen fagen follen. me^r (Sie fie »er- folgen, je me^r mac^' id^ mir§ jur ^flid^t, fte §u cert^ei- bigen. — Sepm Gimmel! nad^ bem ftrengften Sted^te la^ id^g unterfud^en; o^ne aße^ Slnfel^n ber ^erfon! so
[324] 'S8:Aitn9. 3d^ mei^, bajä fo rva^ gefd^el^en; aber id^ roei^ aud^, ba^ i^nen nic^tö 5U 2eib gefc^iel^t. 3^ur nad^
[323]
5ld^ter 9lttftritt.
102
[V. 8.
ber (BtaX>t it»erbeu fte c^eSracfit. — @« mca Unrecfit, l^öd^ft Uttred^t, o^ne 3^re ©rlaubniB t>3 t^un: td^ bereu 's$.
6te bemieti'd, Mtv ma^l ma^l
^ßmmH^ älBed^ wo» @ie ba(e9 Beletbigett loim; mtb 5 im (mit, imt€r fäm Sebtn^ung lokbet 911 nuid^en, bie in ntetnem Sennögen fteft.
^üo. Jtur unter einer, unter ber, geben ©ie ^ulioneti ^i^re .yjanb, fobalb fie ipieber ba ift.
aBMiitf. ©ie ^ l^epratl^en? fie l^e^ratl^en? 10 dti#. Unter btefem Serfpre(|en aOein oerfü^rten Sie fte.
#tt»« ^enn id^ ^tjnen nun 3^re ^onb $eige?
9Uim|* @0 fd^ei^t' id^.
^Ifo. (55raf, feine neue Erbitterung!
16 ^aim$. Unb mir feine ^efdinupfung! ^ ©off id^ ouf btefe imeble 2(rt mein ^lücf madjcn? lieber ijar feinet!
[325] »tfo. ^ud^ biefer ©viKe l^elf' id^ ob. 2lu(iane fott in (Svofenftonb erleben werben«
i&ans. 3)a$ tft feine fo leidste @ad^e, Smber!
90 0tto. @§ fofte, lüa^^ e^ roolle.
^am. Ml^ »äre olled. für @eib ^u ^aben, ifyc Herren mit @elbe!
SBity« Unb »iffen ©ie ni(|t ben himmelweiten Unter« fd^ieb gwifd^en altem unb neuem älbd?
25 #tta. 9^^^ fic für meine ^od^ter au^o, unb fat^e, baj] id; mein S^ermögen nidjt el^er xn^ 2anb blinke, aU hx^ man mir fte gur ©räfinn erflärt. ^nöer^ foCten @le nid^t 3Öort Italien. — ^un?
9!tiwt4« 3)ag t^öulein oon ^ronfelb ift fc^on fo gut, sool^ meine Verlobte. 9iut ein (S^roerge|ner brid^t 3Bort unb dktübbe.
W«u Sbel gebadet!
#lt#. 3)ie liebt ©ie nid^t me^r.
^unUt Auftritt.
fattC. Otto. $and. Slatio. 9Rann(of.
^anU ©näbiger ^err! imn iim im O^t jü^en)
[S26] #tt0. aaSa* ift ba gu fUftern ? l^aut !
ytiiC* ött SRtttml^f) ^an ^nt (Tuet ^od^reid^^gräf liefen t ®nabett Amnmetbiener mit bem unfern ®eri(i^t<S«
|altet9 geBunbm etnge(rad^t.
#tlo. Unb Düd; und; ui ledjt )id;ci*e ^^ertDal^rung ?
:^auf. , gnöbic^er §err; aber eine ?yiir6itte! ber ^örfter unb bic Serben 'Ämtern Äl'radf imb .Oclt tjabcn fie lo ein loenig aSgebläut, vozii fie nic^t %ki^ pou bm grauen- Sintmem lod laffen tooHen.
JDafür gieB iä»em ^el^n Sufateit^ unb (Sffen unb Xritrfen DoDottf. SRon fott erfahren, ba^ i$ §err Kn. — SSo finb oBer bie atmen ^rmten^hmner? is
SPdttf. ^ie finb mit eben ber Äalefd^e ^uxüd ^^iommm, in ber man fie n^egbringen motten.
#t(0. ^ü^re fie in ben redfjten in bie beften
3immer; unb lai ^ater unb trüber mit meinem ä&agen |U i^nen Idolen, (oor ficj) 2(Iter ! id^ fann nid^tg baoor , unb w
bie ^3eftrafung biefev @d^en wirb mid^ ted^tfettigen. ($attl ab)
im S^Wtt «llftfitt.
^ans. Otto. 9)?arta. Wann^of,
^an5. SieBer Sruber! ber ®raf ift bein Seffc; folglich n Dim beinct f^amitte. @eine Familie nm| man el^ven; folglich mujlt bu beine Familie eieren. Sl^ren oevträgt fid^ oBer nid^t mitSerKagen; folgltd^ barfft bu il^n nid^t verHagen. Ser« Hagft bu il^ nid^t, fo fonnd aud^ nid^t unterfud^ werben. 3)a^ wollt' id^ bir nur bemeifen. so
#tti». Unb id^ lann bir bemeifen, ba^ ein fd^Ied^ter ^enfd^ nie unferer gamilie gel^ört.
^tti* @d^»er^ Grübet! bu |aft feine £ogiI, unb e8
gehört tride Sogif etnctn fc^önm Xrugfd^lu^ ; beim a kru^t —
0tio. ^Hiif einer iiNa()r{)eit, imb ffla^rl^eit ift ein Smnnen, looraud mam mi Inu Sieben fd)opft.
s . (fei^c ernftlic^) 2Bad bad nun mieber ift ! ^ätteft
bu nod^ gefogt, mit SöffeU^en.
9lit 2öffeb|en obet GieBen! mu^ Sultanen hti)xat^m, ober i<| mag von tl^m nid^ mel^r fe^en xio^
10 Ä>flnö. Xu mottteft ja bein ^^erniöc^en [32öJ uid^t vts- jpiittan, nod^ an ^-rcmbe fomtnen laffen?
^ü$* 6inb bu unb beme J^mber gtembe?
J^Mf« (oor {i<|) S)a mul ic^ einen @taatiSftreicl^ mad^ — 2)u bifi ein fe^r gütiger Snibet, bad meijs bie ganje 16 ffieb, nnb nnfere gan$e g^anrilie. SBer bid^ fielet, bennmbert bid^; »er bi(| f^Ofti, ber fd^ä^t bid^, unb »et bid^ feitnt, bet rühmet bid^.
^tto. (etroa« fpöttifc^) 9lun, gnäbige grau — (Bemerft, ber (^raf eten vot i^r niebergefniet ift) £af{en @ie fic^ sonic^t jtocen.
jMm« @d ift bod^ »al^r, jebermann t^ut gern, roa^ bu miEfL — ^ur meine Xod^ter ift eine Siärrin, unb liebt ben ^d^tl^ol.
#fta. Sieb fte t^m, luenn er fic lieber (ieSt.
n i^ans« ^Iber fie hioi nad^ betnem Etilen 5U oer^evrat^en^ f^aV id^ bir jut^efagt.
#tt#- S)rid^ beine ä^fage; bad ift fiCeinigteit.
^auf • 9letn, mein SSBort ift mir l^etKg.
^ito. ^eilige wirb am erften ciebrod&en.
80 ^an$. 9}on mir nid^t! SBa^ id^ fage, ^ab' id^ gefagt äS&r'd aber bein Sitte, fo mär'ö mir oxi^ red^t
[SS9]#f|«. 8niber, bu fprid^ft fo meife, ob fä^t bu fd^on aufm ^räftbentenftul^le.
Sküu^» ^ift bu'ö alfo jufriebeu?
^e^r gern!
^ti>* (»or ftcft) aSic \6) boc^ adee burd^fc^e! — ^Ihcx, mit mad^cn n)ir§ mit §od^t]^al§ ©ro^mutter? 3ft, ^i^t aOed ba6e9 na<l^ intern ^pfe, fo oermo^t fte il^ ätamtdgen el^er einem Stoctfremben, ab il^em Stitel. 5
0jto. 2öiber bc£^ t^e^eimen ^{at^e üon ^ronfclb g raule in 2od)ter wirb fie (^inroenbunf^eu f)a6en? Scbenfe boc^! ^eitt; nein; i^re äOBunbeviic^ieit t^erlangt Sta^rung, m^t Dpfer.
@o nrnte ja otte^, toie'i^ fe^n foKte. i#
•ßattt Bti» <tttf beine ptm\ bie ift ntd^t ba$ fünfte Stob am 9SSagen! Sie ift beine ^ou; eine ber ttüglien 2)amen am ganzen ^ofe; unb id^ ging nie an |)of. (ab)
[330] eUfter ^luftrltt-
$an& äRarta. aKann^of. 1»
jknf • (vor m) SUIed Bfitbet man miv auf. Sknn id^ mm nt^t n»fire!
IRat. Sieber ©emal! ber §err ©raf ^at mir aÜcö <^c« ponben ; einit^c Scic^tferti(^feiten freplid) mit baiuuter. 51 ber wie ^hv Slavaiiexc nun fepb: bie ^^imft ^u lieben, ift be^ aa eudB bic auc Munft. ®te ^oien^ DieÜeicj^t nid^t bejfo; gemod^t^ (löemai; unb alfo —
^anf • (fe^c ein|l|aft unb na($benlettb) ^ — id^ — $err ®raf — id^ für meine ^3^<m — i<| i^ofe aOe (Sl^vfmn^ für Sie — aKein, mie Sie fel^ unb ^jhren —
"5Jlar. C ! über ben »erteilt mir .<5ören unb 3d)n. 2)er ^JoÜtupf lüiU aEeö nac^ feinem tiarnfdjeit , aSgefc^macften, plumpen Gigenfinne. ©c^ämen muy, man fid; feiner. £ie6cr @ema(, id^ ^offe, bu wirft il^m etnmal red^t burd; ben Sinn fahren, feine !)?artfieil t^enpcifen, imb il;n ron ferneren so leibigungen gegen ben (trafen ablialten. (?r f33i] mcif^, tne( Don @^re; unb fein @ifer füc biefe >oi^b mir nut
fel(ft mbäd^tsg.
106
[V. 11.
^anö. :^IIe^ iml)x unb richtig, meine lieSe ©emalinn; a6er, lieBer !Reffe, ber §ei;ratf) megen löenbeten Sie fid^ ftet^ au meinen trüber; nun müffen ©te'^ aud) femer. 5ld^ t^öb ifjm einmal für aÜemal ba<o i^Bert^nügen , Ben meiner ö 2:od)ter initerfteUe oertreten, unb fie oert^eprat^en.
Stoiiiif. 6ie l^örm ober bod^, 'toeld^e tei^brigung er von mit mlangt
(3udft mit ben Hd^fern) (Sleid^mo^l fann id^ mein 958ort nid^t 6red^en, nod^ meine Sod^ter groingeit.
10 3RÄt. -SlUerbinös^. (au ^anö leife) SBär' ic§ nic^t ge« zwangen morben, @ie l^ätten mid^ aud^ nid^t.
^ans. äBoUte ^ottl fo ^ätt' td^ meinem fd^mereti '^mte für 6te ttnb eine groge Familie nid^t p fotgen, bie überftonbedmd^ig aufgel^n lä|t.
16 Sic?. SBie? S^ver ©emalinn bad unter bie Hugen? bie 3^nen fo mel (Sfyct in bet SaSeft mad^t? — SRur Sie nid^t , fonft prei43SS]fet unb rü^mt jebemann bie @e^eime^ r&t|in Don ^ronfelb.
4&ttn$. Um be^ ©e^eimenratf}^ t)on ^iionfelb ! 'iüie fauer 2ü Dcni ber fonigfidie ^ienft mirb, mei^ fein gan^c^o 2)epartc^ mcnt. 3(Ife meine .\\rie(^?rätl)e munbern |id^ au(^, ba| ic^ oor groj^er, üieler Arbeit nod) lebe.
^ann^. (oot fic^) (Sin G^epaar ober 3nie9 ^öctermeiber mad^en einerlei ®etdfel
96 IRar. ^'^ein, §err ©raf; id^ werbe meine unb 3§re ®^re ju 6ef}aupten mtffen.
^ans. lieber ^effe, mein trüber mü nun nid^t anber^: ©ie fennen i^n ja.
^annf • SRarten) ^ie ^^rfurd^t t)or meinen D^eimen, ao bringt mid^ um bie @enugtl^uung , bie id^ forbem mü^te. Sagen Sie i^nen aber, gnäbige ^ou: in Europa ge^t (S^re aber Steic^t^um. (ab)
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V, 12.]
107
3wölftcr 5(uftritt.
^onö. 3Jlaria.
par. Gbel! gro^! — aber bu, bu [333] benfft nic^t fo: nimmft lieber einen 33aron, alö einen ©rafen jum
^ans> 2(u^ oielen ©rünben. 2)enn o^ne ©runb t^u' id^ nid^t^. (5rft(icl^, roie bu gehört, miü mein 33ruber einmal fo; unb roenn ber einmal roiU, fo roill er rec^t.
^ar. ^ie anbern ©rünbe fc^enf id) bir.
^atts. S^^^^^^^r if^ ^cr Saron au^ einem alten fre^^ lo l)errlic^en §aufe, ^ä^lt ^mex) unb fiebj^ig Sinnen, barunter, roie feine öro^mutter ^unbertmal oerfic^ert, brep ^^atrioten finb, bie jmölf Drben^bänber auf einmal trugen; folglich ift eö beffer, al^ ein reic^^gräflid^e^ ßauö, beffen Urgro^= Dater noc^ Kaufmann mar, ber, unter un^ gefagt, ben reid^^- is gräflichen Littel für feine üorgefd^o^ne 5me9mal ^unbert taufenb öulben erhielt.
iCar. eo?
^am. Unb, meine liebe Öemalinn ! ber bumme ^feffer= farf foH noch Ö^piich* gemettert i)ahen übet eine fo 20 gnäbige 3rth^""ö; föÄ t>or Slerger frepirt fepn, ba il)m feine ^anf in (Europa auf feinen Slbel^brief leiten roollen.
[334] "gHar. 2Öarum fagteft bu mir baö nid^t e^er? (^ans. Sßeil ein 3ßeifer aUeö jur redeten 3^^* f^^Ö^- ^ar. 3a, roennö fo ift, lieber ©emal, fo mu§ man 25
bie ©ac^e ge^n laffen, roie fie ge^t.
^ait$. ^ritten^, reiflid; überlegt, ift ber 53aron reid;er, aU ber ©raf. ^e^t \)at ber 53aron ,^roar fo t)iel, alö nic^t^ ; aber ftirbt feine ©roömutter, fo ift er ber reic^fte Äaoalier im £anbe. so
^ttt. Qmmer nur SReid^t^um! 3ßie pöbelhaft!
S^ani. Unb uierten^, enterbt mein Sruber ben ©rafen, fo erbt unfer .§au^ befto me^r.
?5ar. Xa^ er bid^ nur nic^t hintergeht!
©chmiegerfohn.
5
108
[V. 18.
^am. Wild) ? — ^tit, ^m! roenn man fo roaö nid^t cinjufäbeln unb aus^^ufüljren tDüfete. — Bkf), liebe ©e^ malinn! fo id^ meinem ;^aufe neues ^nfe^n unb neuen ©lan^.
ft [335] ^ax* ^u bift roidiid^ ein grojjer 3!flam, von großen ^uSftd^ten. l^abe ttid^tö babet; ^u eritinetn; nur gleich ^nftalt gemad^t einem fd^i^nen 3^9 von fed^S ©rou» fd^imme(n, einem |iaar ^ei^buaen, unb einem Säufer.
^anf. 2te(e®emalinn, mit ber 3^t! 3)iefe ftleiniglett loiiS 3ur (e^t!
SSar. 2)ie 3Belt, ^err Oieinal! bie 3Be(t, §erröcinat! fie^t auf baS BIo^, mag <Sie Äteinigfeit nennen : unb Qio^e SKänner, gro^c ^auen leben für bie ^öeft,
^an5. 3^'/ i«; öber ftiß! ba^ Brautpaar! bie fd^icft 1» ^mi^ ber trüber. @r fd^mibet bad @ifen, nveitö warm ift
Suip|4ntet Vnftritt
<$o4tl^« (8um $and) 2)arf id^ mit enbltd^ fd^meid^eln —
#fif. ©näbige 'Hiama! ift e§ feine falfdje ^ofnung^ so bie uns ber D^eim gemad^t ?
1^336] ^at. ^ein,, ^inb! — ^err ^oron, ^ie ^aben fein
unb unfer ^amort.
^ans* ^inber! ba cS mit bem ©rafen fo fo ift, fa
^abt S^r unfern @egen* S^' eS ober fo meit fam, fofMe 85 ed mid^ ml $in« unb ^benfen; benn id^ mu^te mand^e
3)inge erft ganj ind Steine bringen. (Sott fep Sob!
noA (Suevm unb meinem Sunfd^e vofSbta^U. ^f)v
^obt geMt unb gefügt; inbem id^ mit ben fto^ )etbro6en.
!3e nun, nun! id^ bin einmttl §um ^od^e geboren. — Sebt 3u ^iucflid), uiib geniest, rcae id^ erforgen müfjen.
<$<»4I9. ^ieS @e|c^ent n)erb' ic{) oliä bad ^eiligfte me\m^ ^eben6 anfe^n.
ffif. Unb mein ^an! unb ®e^rfam fott mit bem Xobe felbft nid^t aufhören.
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T, 14.1
109
»kti^vtn Hitftritt.
Otto. $o4tlJoI. iSH\aUi^. SRaria. $and. #f(o. ©d^roefter! — nteine liebe 3d;iüc[tei! i^ut idui
[337] ^at. ^d^ fann ^^nen aber nic^t bergen, id^ bebaure s ben @rafen.
f<$Ie(^tere £eute! Sad @ie t^tn ^umutl^eten, war fo niebrig —
$tto* Dlic^t mebii^ei, al§ fein ^jetgeiju. ^od), ^enug t)on biefer äröcrtid^en ©ad^e! Ünfer fd^öne Ü^effe lä^t ein le patfeu. ©lüdUd^e Reifet 3« ^^i^^ brauet er fid^ nid^t loieber
Bemühen; meinen legten SBiUen foS er in oibimirter Sib)d)rift ^aben.
Unb bae, .^err trüber! je e^er, je lieber. $at man fein ^^itlid^eö beforgt, fo ift man ^ur grojsen Steife in le bie (Smigleit ftet^ bereit.
Sie td^ aber bod^ fo lang', ald id^ (onn^ 9er« fd^ieben mxU.
(^an$. ßer^^enö fierr 33ruber ! leb' fo Iang\ aU ®ott lüiU.
War. Hub mecben oie fo alt, toie 3)^eld^t|ebec^. ao
0tto. 3)a bu burd^ bic juriftifd^e ©d^ule gelaufen, fo fe|e baö ^eftament felbft auf, unb oerflaufuUr ed, fo gut bu famtft. ^r mir einen @efatten babei^!
[338] ^««f • ^Ue^, nnid bein $er$ begel^rt.
"gRar. 23tr trü(^en 6tc auf ben .öänben , Ijätten ©ie 25 nur nid^t fo md ^omrU;eile, unb fd^idten fid^ ein wenig in bie gro^e TÖelt.
^U0» 3Zef)mt Sulianen^ ^inb — ju euerm So^n an.
JRiir. 2Bie, ^err 33ruber? 3c{f einen Saftarb unter meinen Igunfem tmb ^mt(ein? ®ott foU mid^ bemal^ren! ao 3d^ mürbe mit meinem ganzen ^aufe ^um Stabtmörd^en.
^an5- Siebe ©emalinn —
Max. Itnb @ie rü^rt ba$ gar nid^t? S)en Saig in meine gamilie ?
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110
[V,
$ito. 5K>enn t^r nid^t roollt — meinethalben! ? ein 6ed^0tel meinet SSermijgenö mu^ er ^aben. SBiüf roenigften^ md) meinem ^obe fein 58ormunb fepn?
^otis. ^on ^er^en gern — %xau ©emalinn! 6 Sun^c mu^ ber tiefen Ueberlegung feinen 33orfprung t
WaV' (ju .^an§ leife) 3Rur nid^t ge^ofmeiftert , ©emal! — 3({fo finb meine Äinber nic^t beffer, alö Sube? — §err 33ruber, rca^ mirb bie Sßelt ju e fold^en Xeftamente fagen? 10 [339] 0tto. kümmert Sie ba^, gnäbige^rau? TOc§ i
"^ar, "iDiici^ gar fel;r. Sie roirb fagen — ba^ ber Sßater bagu finb.
01to. 0cn)i§? 5iun fo roill ic^ tf)un, roa^ ein fc ^ater tl)ut eö aboptiren. 2)ie 2üge niirb um fo n 15 fd^einltc^er.
^att$. (3u 3Karia) ^a ^aben mirö! 2Biffen (Sie, aboptiren l)ei^t, gnäbige Jrau! 2(n Äinbe^ftatt anne^ Unb bann fein Xeftament mad^en? bie fd^öne @rbj jerfplittem, unb mir ^roceffe über ^roceffe auf ben 20 laben. $3d^ ^abe rvo\)l nid^t (Sorgen genug ? — 2 53ruber! Söeibcr finb 2öeiber. 2öenn i^ in beinen fd^lag einroillige, bift bu pfrieben?
^ans* Sd^lag ein, trüber.
25 ©tfo. So bift bu, ober beine ^inber, mein Unioe erbe. 2)enn es fönnte leicht fommen, ba§ bu bic^ e^^ Xobe arbeiteft, alö irf; ftürbe. 2)a^ ©ut aber, mo i^r §äugd;en f)at, befömmt oon je^t an il^r ^ater erb- eigentl^ümlid;.
80 [340] ^atis. 3n ?iad^t? ber Sranb ift aud^ ein Sanbroirtl).
^tio. ^fiein, nein; jum 33efi^, gum emigen Gigent
0t(o. Unb 5u menig, ift nid^tl. SlUeö übrige bleibt eu 35 Sffiie müßtet ^f)x benn tl)un, wenn ber ©raf bie §älfte ei
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V, 15. 1(J.]
Jmns. (3u 9J?aria) nimmt feine 3?orfteIlung an : alfo ift Sdf)ineu]cn baö ^e[te, — Seiter fömmt bo^ in bein ieflomcnt nid^tö?
9t«r* Stid^ nid^t^ toegen ^l^ted Setd^enBegöngniffe^?
0t(o. '^a; nad) meinem 2^obe foH man formen, baß bie äBürmer ]\d) nid^t an mir franf effen.
SKfttr. (Dot fi($) £er ro^e, ungefd^Uffne ^iannl ^
9uiifjcl)ulcr tCiiftrltt.
äln^eim. Dito. ^oc^t^aL @ltfabet§. Bißaria. ^an§. lo
[S41] #t(#. @te mOen und gemi^ fctgen, ba^ bet ®vaf foTt loia?
JtttJ. BiJlit nid^ten; td^ nKein miCt mid^ Beurlauben. 3)er 65raf uuD id; liiiö uid^t mel;L ba;janimen.
jMt9* fagte i^m oorl^in, bafe id^ 3^"^"/ wcitt ^crr! au§ guter ^ibfid^t, wegen Julianen, aKc ? acftanben; er marb barüber ^eftig, unb td^ fliegt weniger. S)ad anbere läjst fid^ leidet benfen.
#tt0. (S<§ tl^ut mit um S^rentmtSen Ietb.| — Soffen so
Sie 6ci; mir bleiben?
Jtii$. ©rfte mu^ id; biefe ©^re »erbitten.
0||o. @rinnem 6te ftd^ menigften^ meiner, menn id^ S^nen bienen fann. (nad^bem %nf}em ft4 gegen bie Slnbem verbeugtr begleitet er i^n bid an bie 2;^äre) «5
^e^je^ntcr l^ttfttitt.
4)ang. 4>oc^t]^aI. SJJaria. ©lijabet^. Otto.
[342] ^ax. Me^ ^ro^p ift für i^n. — äBunber, ba^ er i^n nid^t aud^ in fein Xeftameni fe^t.
0tta. (läd^etnb) ^Ifo mären mir einige um ^^eftamentso
unb ^oc^geit ^u mad;eu?
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112
[V, 16.
^or. ^aju, ja; aSer nic^t in ber ^enfung^art.
0l<o. aud^? ^od^, ^aron! boö ^efte md)t
oergcffen, roie fte^t^ um bie ßintüiüigung S^rer @ro^= mutter ?
s <^ö<$t?. ^ie ^ab' id^ nun! (fü^rt Dtton bet) Seite) unb jTDor fc^riftlic^. ©efällt Q^nen ? (giebt i^m ben 93rief)
01<o. ©te^t bod^ rociter nid^t^ barinn?
^oäitf^. 2öa^ aud) roeiter ift.
0<(o. (nac^bem er gelegen) §o, ^0, ^0 ! (lieft i^m bie legten 10 3eilen leife oor) „'^d) — ic^ — für tneine ^%fon, 5e= Toillige gem. ^^^ur tarn \d) nod) md)t glauben, ba§ fie einem öe^eimniönarm il)re 'Jod^ter geben werben. "
IJtar. 3ßa^ tackten Sie ba, §err trüber?
@Uo. (nimmt fie a\id) ber) Seite) 5(ber 5ug(eid^ ben Jinger 15 auf ben 2)iunb !
^Rar. Sonberbar! S!}ian oertraut' mir Staat^ge^cim^ niffe, bie id^ in^ (^rab mitnef)me.
[343] 0lto. ©eine ©roemutter willigt ein, mit ber großen 33ebingung, ba^ mir morgen nad^ ber ©tabt fommen, unb 20 i^r 5uerft bie ^lufmartung mad^en.
^ar. lieber (>5emal! foUte fie nic^t 5uerft?
#tfo. 53ruber! bu roirft boc^, al^ ein feiner Staat^= mann, ben Jrieben um be« (Zeremoniell megen nid^t 3er= fd^lagen laffen?
25 ^üM, ^raue mir bod; nid;t ba<§ ju!
^tto. 5^un, fo rooHen mir fie morgen fo emft- al^ feperlid^ oerfid^em, ba§ mir nur in !!)iüdfid^t i^rer, bie ^epratl) fc^liegen. 3f^^ 9^^i<^ offenbare 2üge, fo oerlangt bod; jebe C^ro^mutter ein fold;e^ 3^^^^^" ^efpeft^, ber 80 ^^oliteffe , nic^t roa^r, ^tau Sc^mefter? Unb mad)t fie 3l)nen ben (^Jegcnbefud; , i^r bie treppe herunter entgegen! würben Sie gleich nur an ber ^l)üre if)re^ "Isifitenjimmer-S üon i^r empfangen. 2)u, trüber! mufjt fogar fie auö bem 2öagen ^eben; benn für eine alte Jrau oon ein paar mol
j
I
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T. 16.]
^unberttaufenben fmb ^raep ^epbuden nidit o^enug,. Bk, ^od^t^al! roeröen mit S^rcr Sraut fd^on nad^ bem diod greifen^ unb bann bent* id^, lommen @ie jum ^anbhi^.
[S44] jkiiis. Sntber, bu (ifl {a ted^t fd^lau.
0fta. mad^t ber Umgang mit bir. 6
^ar. (3u ^od^t^aO 2)orf id^ benn bcn ^rief nid^t fo
gut fel)n, al^ 5lnberc?
Senn @te Befehlen. — @ie l^at i|n in tl^ gewöl^lid^ Saune gefd^irieBen.
JUt. 3d^ Bin eine Serel^toinn launiget 8riefe. (rei^t lo t(n fa|i and ben $finben, lieft x^n, (ftuft bann }tt $onS unb ttm 2iK(ter, bfe Belebe lefen)
^iU. (äu ^o^if^at) ep ! Sin ®e^etnintdiioDer oeträt^ fein eignes ®e^etnmid.
4»o($t9* Sie brang mir il^n faft ah, unb ^ubetu [ürd/tcte is td^ ii^ren UnmiEen.
#ff«« @nöbige %tml wo bleibt bie weife, nerfd^miegene S)ame?
JSiit. @9 d^fd^tti^ nur in ber guten Xbftd^t, meine Xod^tet p beleihten, maS intern ®ema(e ab)uaewo|nen, unb so gegen anbete §u vertl^eibigen ift. 3)enn mit ^auen müffen
eu^ bod^ erft füt bte S8elt ?(uftu^en.
0ito« 2)rum giebtg auc^ )o ivo^l ^ugeftugtc Sännet!
Lilieratardealnnale das 18. q. 19. Jahrb. 28. 8
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RBpIaeed wifr Twrclal Reprint
1993
UNtVERSfTY OF MJCHIQAN
3 9015 02722 8868
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