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ANNALEN

DER

PHYSIK OND CHEMIE.

BAND XXY.

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ANNALEN

DER

P H Y 8 I K

UND

C H EMI E.

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H E R A D S G E fi B B B M SV BERLIN

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J. C. POGGENDOßFF.

fOnfundzwanmgster band.

BBB «mZBH rOlGB BVHDBBT OHO BBSTBB.

■EBftT SECHS KUPFEaTAFKLM.

VEHLAG

LEIPZIG, 1832.

VON JOHANN AMBROSIUS

BAATH.

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Inhalt

des Baoiles XXV der Arnialen der Physik und Cbcinie.

Erstet Siäck.

r

L ZiMler geofogtocJbgf Brief iki Bni. BIf« de Beattmettl

an ürn. A. üomboldt, fiber dae leUtiTe Alter der

Gcbiignage. ... * I

H Ycfieiefaiifii Brdbdbea, fnteMiMhoi AuMdiMi nd .

meHcrrfirdigen meteorischen Erscheinongen seit dem Jahre ISil; Ton K. £. A. T. Hof£ (Slebciils Usfimnii.) . SB

raday 91

1) Ueber die Yerilieilaog elektrischer Ströme, S. 82.

2) üeiMr die ElektfkitliMrNgiiiig dmh INpe- iliiims^ S. 99. 9^ iMbsr lAieB mm siiJktiiMkcB Zoatand der Materie, S. 110. 4) Ueber die tob Arsge beobs^lislai aagMlfaclmi fiiecbsinng«» a 190.

Zweite Reibe Ton Ezperimental-UDtersucbiii^eii über Ekk-

Uiätäi; Toa M. Faraday. 143

5) Ssgnalo^clsklfisclie VeiAsiQng donh BidbsgM*

tumns, S. 142. 6) Allgemeine Bemerkungen über die Krnft and Kichtang der magiisfto-aiektrisclieB Var* u a 16L

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VI

Seite

V. Ein&che Hervorbringong des magnetiacben Fankeus; von

F. Strehlke 1^

VL BrieflidM Miltli^liiiigen; von X W. Ddbereiner. ... 188 VIL Extndt da Pngnmme de b SodM Hdlandabe dct Sden- ces a llUrlem» poiir Taiiute 183^ . IM^

Zweites Stück.

l! Ueber die magiietische Neigimg Ton St PetmlNn^g» md flm tüglidiMi imd {duliclMn Yecliidcraii^l toi A. T.

Kupffer. 19a

IL lieber die magneUscbe iSeignng nad AbweicbimgiaPekiiig;

Toa A. T. Ktipffer. 298

IIL Ueber die Bestimmung der absolatet^magneüsclien Krafl»

von L. Moser. 228

IV« lieber die Betvqpagn deiBalbm ebwr fMbn^i» man demeelben andere Kdvper Ten ▼ewcbiedener Temperatur ge- nähert werden; Ton £. Lenz » . 241

V. Ueber euie Veifa«i«pr«qg an Wi^t yob F. Mobe. . » 268

VI. N«mOe Tb^etie de reetton capLlIaire, par S. D. Poit* son, in einem Jninen Anenige mit Bemerkiu^ea toa H. F. . Link. .87«

TD. Ueber die Kaoganaim) UdbenBaDgaBane, UebeiebW-

sSnre ond die Salze lüeacr Säuren > vonE. Mitsclierlicli. 287 VUL Äatkjm daaefaytattiairten AiieBihiif.kffli ; w F. Wdhle r. 309 DC Zerlegung dee Uanea brTstalliHrtea aneidMKea Kapfim

von Coniwall; vom Gra£en Trolle<.Waclitmeister. l 905

X Ueber da» Pii»ihe-Cektfc,«bikeUewHimBl^

Ten J. F. W. Jobatton. 812

XI. Der TbonkieselBtein, eine besondere Gmppe der Keoper-

Cmiation; tqo B. und W. .Brande« , . . . i . . 818

XIL Lagmütton dee Diaaper, CUeiftspalb, Pyrophjlül oad

Monazit, aulgefunden im Ural; vou K. G. Fiedler. . . 822

Xüi Ueber das Veibaiten der Mimosa pndica fegen mechani» •che und chemische Eiatfiiknagcn; vea F. F< Knagti . 83i

VII

Seite

XIV. L eber das VerbaHeti der MimoM podica gegen die ortli-

die Einwirkimg einiger HochUgen Stofle ; yon F. F. Ku nge. SKI

X¥. Ucbcr 1U0 EiiiffiilnBg in 4Mb ad Am SmmtMfgm In

gewfthnliclier Tempentnr; Ton Tli« Suvtfiire . . 364

XYL Ueber eine neue Bemtnni^Nurt des Napktliaiiiis und über

toi« Analjie; rtm LäwnL 376

XVE tJeber BetfineiUin «ad CymänMdi wmä 1 J. B«r*.

zelius . « 385

Drittes Stück.

«

L VcMche Aber die Knft» nU mkber die Erde Körper Ton ferachi<<lwiitr BnMSnMk larfeht; ▼on Hm, Pro£ Betgei 401

n. Tbeofle der doppelten Strddeabfeefaong, abgtleitol tm to

Oekbongen der Meebuiik; Ton F. £. Nenmana. . . 418

HL Uiüersdcfaiiiigeo über die magnelLBcbe Abweichung von St« Petanbngt nad ibr« nonalUcben ond i>hrbi:bcn Vciiad«-

tno^l Tan A. T. Knpffer. 456

IV. Ueber- dk In der Iletar wAnmmmtm Veehbidwigen dei

Arseniks mit ItteteUcn: yoo £ mit Hofainn i8b

V. Zedegoj^ einiger Ciiabosite; von Demselben. 496

VL Ueber den Siedponkt eines Gemenges von zwei sof einsn- der kefaie finmirknng sosabenden FMM^bHm; von Hm. 6iy*Lais«c 496

VE Ucbcr nvil nene bjstsllistrte StoOe fan Opium, nnd 6b«r

die Bestandtheib' de^^elben ülierhaupt* ....... 50*^

VUi DarsicUoQg von oxjfdiriem Waner, Pbospborbjrdrat and Pboepboinijd, von Hrn. Pelonse. ........ 508

IX. Eilcait dtt Pirogiamme de It SodM Hnnandaiw des Scicn-

een k Uarlem, poar lauoec 1832. (ForUetztiog.)' . . 509

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Viertes St5ek.

«.

L Beobttelitaogen aar Analjae der Lymfh»^ des BkU ood

/ d«e Clijhis; tee Jebeaaee MftUer, 613

1. ÜeteiieitieBg 4er Ljmnphe, 8. 61& 9. Ueter- «ichang der BbtlcSrperdieni S. 5^^. 3. Untemi- drang dfit Faeentofie in gienuki nd knnkeii Biet» 8. Mr. Cfosle IdknoMCewi» 8. fi64 4. Uh terfiochuQg des BlnU naittcbt der galvaDischea Si|de» 8. 60a üeimr den Cl^li« iBd die MieoiptiMi im DmnlaBal, 8. 674* IL Ueber den Leideafrost' sehr n Versach; von Heinrich Befi 691 HL BeiidU des Arn. Deloog über einca mtam, feallm. Ar>

aued 8lgoler erfimdenea Duapf-ErMoger. .... 006

IV. Beitrige zar Monographie des Marekaait, Turtnalin nad bvMilianisdica TopM ia Besag «of Eiel^lridtll; vea F. Ermsa. 607

V. FllUang TOB Verbindungen aus eloem Lösemittel in dem sie oagMeii löslich sied; too Gaj-Lassac 619

VL UelMr die lettca Haoganlösiingea; vea Tb. J. PeersslL 6S3 VII. INeues Verfahren zar volLstündigen Reinigung des Uran-

oxjds; ?on J. W. U ersehet 627

TBL Usbsr dsa Csssbis*s4MNi GeUpmiNnr; voa Gsj^Laseee* 689

IX Nachrichten von der Wieoer NslarforBcher « Versammleng. Reicheubach*s Kreosot 631

X Ueber die Zossnuaeesetsang der tteaeigs; fea J. Danas. 634 XL Eztrait du Prograonne de Is SoeiM Hollandsiss des Sdea*

ces i Harle» » ponr rsnnee 1832. (ScUalk) .... 636 BerkbUgongen som Aalsels fea J. Mftller. 646

ANNALEN D£ß PHYSIK mb CHEMIE.

JAHÄGANG 1832, FÜNFTES STÜCK,

L Za^dter geologischer Brief des Hnu Elze de £eaumont an Um. Alexander Hum- boldt über das rdaJUoe Alier der Gebirgszüge^

(Hierzu die Kupfertafela I. nad IL)

Bleiii Herr!

Das Interem, wddias Sie an den Resnltefen meiner

Üntersnchuiif^en über einige Umwälzungen der Erdkruste und das relative Alter der Gebirge au£ so verschiedea- iltige Weise bezeug haben, ao wie die woidwoUende Anfnahme, welche dec Brief, den ich die Ehre hatte unter dem 15. Deceinber .1829 Uber denseU}ea Gegenstand an Sie m ricbteni bei Ihnen gefunden hat, ennathigen mich^ Bnen abermals eine Uebersicht der Reeoltate dieser Art von Untersuchungen vorzulos;eu, so weit sie bis zu die- sem Augenblick gediehen sind, wo ich Paris. auUs Neue verlasse, um die zur Vollendung der geologischen Karte ▼oa Frankreich crfordei liehen llciseu f artzusetzen.

Die Zahl der Beispiele einer Coincidenz zwischoi der Anfricfatung der Schichten gewisser Gelnrgssjrsteme mid den plötzlidien Yerftnderungcn , durch welche die xwi- icheu gewissen Schicbtreihcn der FlOtzgebirge beobach- ABuLd.Pli7iik.Bd.lOLSt.l.J.i882.St.§. 1

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tefen GrSndinteo eraeof^ worden sind, hat sich seit dein Schlüsse des Jaiircs 1829 noch vcrgröfsert. Durch Ver* knüpfung meiner Reeultote mit den^ wichtigen Arbeiten, welche Er. Prot Sedgwick im ▼erQossenen Winter der Geologischen Gesellschaft zu London initgetheilt hat, steigt die Zahl solcher aus BeobachtuDgen in dem best unter- sncbteo Tbeile tm Enrepa beigeieiteteii B^piele gegon» wärtig bis auf zwölf.

Vieles ist auch zu der Masse von Thatsachen hin- zogekommen» enf welche ich mebrere dieser . Coliidden^ zen gegründet bdie. Aufser meinen eigenen und Hrn. jÜufrenoy's Reisen, habe ich in des Hru. Prof. Hoff- mann schöner Kart^ vom nordwestiichen Deutschland -ia ider und zwanzig Blättern wichtige Znsatze zu meinen Re- sultaten gefunden; auch haben die Hrn. Sedgwick und Murchison in Folge ihrer Reisen in Deutschland meh- rere bedeutende Thatsachen bekannt gemacht, durch wel- che, wie Sic auch bemerkt habeu, die vou mir aufge- stellten Ansiditen bestätigt werden. -

Die Masse der Thatsachen, auf welche sich die Idea einer R^e von Perioden der Ruhe stützt, deren )ede der Ablagerung einer Gebirgsformation entsprach, und von dm: nllchstfolgenden Periode dank piöizüchgs Ai^ifhtm itees Theiles der oxydirteii Erdkruste in gewisser Rieb- tung getrennt war, wird also immer beträchtlicher. Im- mer mehr wird man darauf geführt, die bisher so wenig eiklirte ünabhängigkeü der successiyen FliMzfonnationen als ein Resultat von Ereignissen za betrachten, welche von Zeit zu Zeit auf der starren lirdkruste, in Folge ei- ller Wirkung des Lmtm mrf das ^<0if/itfnr dng^eten sindy einer Wirkung, auf welche Sie die vulcanischc Ac- tion so glücklich zurückgeführt haben. Immer mehr und mehr wird man zu der Ansicht geleitet, die intennittirende Wiederholung» die fast periodische Wiederkehr dieser fürchterlichen, einander su äbuhchen Paroxjsmen sej ein einzigefl^ mit der Erkaltung^weise der £rdkugel znsammen-

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han^mdes PhSnomeD. Die Anzabl, das Wiederkehrende and die Aehnitcbkeit der ^i^ehniase dieser ^o£i^ Jße- gebeoheileni, liefeni, bedOtfte es beute deren Boeh, midi- tige Beweisgrfinde f^egen die meisten kosmologischen Ur* adien, z. B, eine Verruckung der Erdaxe oder den Stob dMs KoMteB, m denen man häufig seine Zuflndit ge- ■sisiwii hat, um die ITmwdiiingen enf da- Erdkugel n erklären. Der Slots eines anprallenden Körpers würde weit geeigneter sejn» kreisförmige, mehr oder weniger ^UMlriseb nm einen Mittelpunkt liegende, als md wes* ten Strecken paraliellaufeude UuebenLeiteu in der bUtr- ita Erdkruste henrorxubringen.

£he ich In das Detail der bis jetst erlangten Beob* adttongs-ErgebniBse eingehe, ^bnbe leb die Reibe von Belraclituiigea, durch die ich veranlalst wurde, mich be- looders mit dieser Gattung von Untenucfaungen in be* ■ihsfti^en, in Erinnerung bringen in mflssen.

Kachdem die beiden grofscn Ansichten von einer Keilie gewaltsamer Umwälzungen und von der Bildung der Bei^ettcn anf dem Wege der Hebung in die GecK is(^ eingeführt worden, war es nat6rlieh ni fragen: Ob diese beide Klassen von Ereignissen unabhängig tou ein- «der gescbaben; ob die Beigketten sich heben konn» tni) ohne auf der EidoberflSehe wainbafte Umwdzungen TO bewirken: ob die entsetzlichen Convulsionen, welche ^ lunporsteig^n spIch mächtiger und augenschciuhch so imtk finander geworfener Biassen, wie die hohen 6e* kirS^ nothwendiger Weise haben begleiten müssen, nicht einerlei sejen mit den Umwälzungen der Erdoberlläche, «eiche dmcb die Beobachtung der FUltzgebirge und der ' 'nin sieb findenden ITdberreste untergegangener Thier- •rten auf andere Weise betätigt werden; ob nicht die GränzUoien, welche man in der Reihe geschichteter Ge- ^Hgdormalionen antrifft, und auf welchen die Ablage* •■•gen sich gewifsenuafsen mit erneuter Kraft wieder- SU habcit tütüaeii, nicht noz einfach das Aesuitat

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von Verändeningen seyen, die sich mnerbalb der Gren« zen und in dem Bereich der Meere durch .suGcessiTe Hebungen von Gebirgen zugetragen haben»

ber Aufidmck Flöizgebirge (Terraats de sMmenl) zieht die Idee von der liorizonialilät so natürlich nacii aicfai data man nicht ohne Erstaunen zum ersten Mal von einer FIdtzachicht reden hören kann, die in oder faet ia senkrechter Stellung beobachtet >vürclen ist. Schon Ste- nou behauptete im J. 1667, da£s alle geneigte Flütz> achichten aufgerichtete aeyen, und seit Sauaanre'» Beob« achtungen Über die Puddingsteine Ton Valorsine in Sa- Toyen, sind die Geologen im Allgemeinen darin über- eingekoinmen» dafis die Flötzachtchten, welche man in Gebirgsländem unter aehr grofsen Winkeln geneigt oder senkrecht gestellt, ja zum Theil sogar tiberstürzt findet, aich nicht in diesen Lagen haben bilden können, sondern durch Phlnomene, die aich lange Zeit nach ihrer ur» ßprünglicheu Ablagenmg ereigneten, ia diese La«^cn ver- setzt worden sind. £s giebt nur wenig Gegenden, wo diese Phttnomene so spftt eintraten, daCs sie alle gegenr wärtig daselbst befindlichen Flötzschicfaten hätten heben können, selbst abgesehen von den Alluvionen der heuti- gen Flüsse, die in allen Fällen von keinem Phttnomene dieser Art betroffen werden konnten.

Längs fast allen Gebirgsketten sieht man bei auf-, merksamer Beobachtung neuere Schichten sich bis zum FnÜB der Berge in horizontaler Lage' erstrecken, wie wenn sie aus Meeren oder Seen abgesetzt worden wären, von denen diese Berge einen Theii des Ufers ausgemacht ität« ten» während andere Flötzschichten sich aufrichten, und an die Abhänge der Beri^e sich anlehnend, an einigen Stellen selbst bis zum Kamm derselben hinaufreichen. ^ Jki jeder einzelnen Bergkette theilen- sich demnach die FlötzseUdit«! in zwei gesonderte Klassen, und die im Allgemeinea bei jeder Kette andere liegende Gränze ^üe-

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0er Khttdi ist das, was jede einadne Beqjkette am be-

steo karactcrisirt.

So wie die Lage der aufgericlitetea ältem Schieb- tOi den beaten Beweis toh der Hebimg der mm Theil aus iliiicii zusaminens^esetzten Gebirge abgiebt, so liefert auch das geologisclie ^ter dieser Schichten das beste Ifitiel zur Beatimiiuiiig des relatiTen Alters' eben dieser GMr%e; denn es ist klar, dab die Epocbe des Anbtei- gens einer Bergkette nothwendig zwischen die Ablage- i^gaetten der daselbst aufgerichteten und der bis zum Fab der Berge sick horizontal ersfredLenden Schichten fallen niufs.

Nichts ist wichtiger zu bemerken, als die beständige ScUsfe der Trenmmg dieser beiden Schicht* Reiben in |e- der Bergkette. Biefs Ergebnib der Beobachtung ist be- reits durch eine lauge Erfahrung bestätigt. Denn längst bedient man sicii, wo man einen Michtparallelismas zwi* sclieo der Sdüchtang einer Formation und der darunter liegenden beobachtet, desselben ab das schärfste IMittci zur Bestimmung der Gränziinie zwischen zwei auf einan- der folgenden Formationen. Diese Idee^ welche die bo* rfibmtesten Professoren der Geologie in ihren Torle^m- goi entwickelt haben, ist gewibsermafsen gang und gebe geworden» vnd es war selbst auf eine derartige^ freilich ftber die Haaben verallgememerte Thatsacbey wöranf "Werner schon die Haupicintheilung der Reihe der For- mationen gründete. Aus dieser immer scharf abgeschnit^ lenen nnd keine Ueber^ng^ zeigenden Sondenmg der ge- Lübcneo und horizontal liegenden Schichten folgt, dafs das Piittnomen der Autrichtung nicht unausgesetzt und alinriyig geschah, sondern zwischen den Ablagemngszet ten zw^r auf einander folgenden Formationen» inneihalb eines Zeitraumes, während defs keine regelmäfsige Schicht- ReUi^ abgelagert wurden; mit einem Wor^ dab es plöts» Üch eiomt und Ton kurzer Dauer war»

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Vergebens hat man gesucht, die G^ammtheit der in hohen Gebirgen beobachteten Thatsachen durch die Wir^* kung der langBamen and contioairUdieii Umdien m er- klären, welche wir jetzt auf der Erdobwflicbe in Thi- tigkeit sehen« Auf diesem Wege ist mau zu keinem ge- nflgenden Resollate gelangt In der That deotet Aüm daranf hin, daCi die rasdhe Anftichtmig der Schichten ei- nes ganzen Gebirgszugs ein Ercignifs war, das mit denen, ▼on weichen wir täglich Zeugen sind, nichts gemeia hatte. Es ist selbst Uar, daCs ekie soldie Conrnlsioiiy

wenigstens in ihrer Nachbarscliaft , die laugsainc und all- mäligc Bildung der Flötzschichten unterbrechen mutste^ and dals man nicht selten in dem Punkt dieser Foima- tionen, welcher dem Moment einer Anirichtung von ScMdi- ten euLspridit, nothwendig Anomalien beobachten wird. Andrerseits weifis man/ dals sowohl die GeologeUi beim aorgfidtigen SCndinm der Flötzformationen, wie die Na- turhistoriker, bei genauerer Untersuchung der Pflanzen - und Thierüberreste dieser Formationen, im Allgemeinen anter den verschiedenen Gliedern der Reilie dieser Fov- mationen plötzliche Veränderungen bemerkt haben, nicht nur in der Lagerung und sdbst der örtlich c n Beschaffen« keit der Schiebten» sondern aneh in den fossilen Pflmi- zen Mond Thieren, die darin eingeschlossen smd. Aus Beobachtungen, die keinen hinlänglich grofsen Raum um- iaÜBteny hatte man anlangs einige dieser Umwandlungen fllr allgemeiner gehalten als sie smd, wiewohl man auch seit- dem ihren Werth zu sehr herabzusetzen gesucht hat Wenn auch zwei Formationen unmerklich in einand^ Überzugehen scheinen, giebt es doch immer nur eine sehr geringe Mächtigkeit von Schichten, deren Klassification unsicher bleiben ktente; und wenn gewisse Versteine- rungen zweien sneeessiTen Formationen gemduschaftlich angeboren, bildet ihre Anzahl im Allgemeinen nur einen oft sogar wenig beträchtlichen Bruchwerth von der Gc- aammtmenge der Spedes in beiden Formationen* DieCi

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steht mau namentlich aus dem Vergleich, deu Hr. Des- kajes anlgestelk liat (m eiuer Aribett, deren Bekannt- aachuog die Geologen mit gerechter Ungeduld erwarten) xwiscbea der Zahl vou Muscbelartea» die in den drei T«D ihm imtendiiedcncn Gruppen wm Tertittrlonnatio» nen gefanden werden , and der ZaU der gegenwärtig le- benden Arten. Die Resultate dieses Vergleiches sind um «o öberrascheoder als die lebenden Arten » weiche g^ 'Winen Speisles Ton jeder der drei TertiHrgruppen ana- log: sinH, sich heut zu Tage in abgesundcrtcii Meeren fiuden. Alles deutet darauf hin, daCs zwischen den Pe« liodeD der yerschiedanen Fomatioaen vom wenigsten be- trSdiiidie Yotnderungen, nicht nnr in dem Wohnorte gewisser organischer Wesen eintraten, sondern auch gleich- seitig in den Ablagerungsorten gewisser Miederschläge. Und es reicht hin, dals rieh in Folge Ton derglei- chen Ortsveränderungen, Punkte in der Reihe von über einauderlie^enden Schichten der geoio^schen Skale lin- den, die durch die Veränderungen, welche sie in den Al»- lagcrungen cmd Bewohnern eines und desselben Stücks der Erdoberiläcbe anzeigen, merkwürdiger sind als an- dere, nn überrascht ai werden von der Uebereinstim- nmog dieser Ordnimg von Thatsadien mit der Betradi- tung der nolhwendigen Wirkung einer successiven He- bung von Gebirgen. Die in der äuCsem £rdkrttst6 ent- rtandisnen SprOnge haben die HeiMmg und Anfnchtung-dor diese Kruste zusammensetzenden Schichten veranlafst, und die Ränder dieser zerrissenen und auigerichielen Schich- ten sind die Kümme jener Henronragnngen der Eidober- flScbe geworden, welche man Bergketten nennt Es folgt daraus, dafs die Ausdrücke: Richtung eines Systems Tim Spitingen, Riphtung eines Systems von aufgerichteten Schiditen, Richtung eines Gebirgssystenu;, last gleiddiO'

dcuteud sind.

Unter den iirgcbnissen der Beobachtung welche es onmOgbch mach^ die Schichtveiachiebnngen, wekhe die

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GebirgsläBder charakterisirai, als die Erzeugnisse örüir eher« waousAw und iiiiregelniSi«ig mederbolter Ereig- nisse anzusehen, nlmnit die Beständigkeit der Rich- tungen, nach dcuen die abgelagerten Schichten sich auf oft imenDeCBlichen Strecken aufgerichtet findeOi unstreitig den ersten Rang ein.

Diese Beständigkeit der Richtung ist den Bergleuten seit nndenklichen Zeiten iiekannt gewesen, und sie ist selbst eine der Erfahrangen, deren sie sich mit dem gr5ik- ten Nutzen zur Leitung ihrer Versuchs- Arbeilen bedie* nen. Gestützt auf die Uuveränderiichkcit in der Rieh-» tnng der Steinkohleoschichten gewisser Gegenden Yon Belgien hat man seit fast einem Jahrhundert inmitten des flachen Bodens des französischen Flanderns, in der verlfingerten Richtung der zn Möns bebauten Schichten, Ymuclie gemacht, von denen die ErOfbung der reidien Gruben von Valenciennes und Aniche die Folge war. Durch Verknüpfung von Beobachtungen, die an einer xiemlieh grofsen Zahl von Metallgäogen gemacht waren, gelangte endlich Werner zu dem schönen Schlüsse, dafs in einem und demseibeu Dislricte alle Gänge glei- cber Natur Von parallelen Spalten herstammten; welche zu gleicher Zeit offen waren und darauf innerhalb einer und derselben Penucle gefüllt >vurden.

Nachdem die Gleichzeitigkeit der unter sich paralle- len Risse und das verschiedene Alter der Risee von ungleicher Richtung solchergestalt für den besoudem Fall ▼OQ Metallglingen durch den bertttpnten Freiberger Profea- sor festgestellt worden, war nichts natürlicher, als darauf , zu sinnen, diese i^rfaLruiij^ zu vei;ill^cmcinem, und auf jedwede Yerschiebungy welche die Minerakiude unsers £rdkörperB darbietet» auszud^en. Das so merkwürdige Phänomen der Beständigkeit der Richtungen ist nach und nach in immer gröfserem Maalä&labe durch die Geologea bestätigt, welche seit Sauasure und Pallas, die Structur der Gebirge mit achtsamen Auge untcrsuchl haben. Im-

«

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mer roebr tinc! mehr hat man eikannti dafs beim Ver^ gleiche von Gebirgszügen eins der besten Keonzeidieii dcnelbcn io der Bichtoog beitehe, welche das PhSnomea der Aufrichtung der Schichten ihnen cingepn^t hat, einer Bicbtung, welche sich natürlicher Weise auch in den aas diesen SdttcbteD bestehenden GebiigpkämaieQ wiederholt

Seit »dir denn drdCBig Jahren haben Sie zwischen den Richtungen enüernter wie benachbarter Bergketten gleich merkwürdige Uebereinstimmungen und Widersprüche ge- fanden. Seit langer 2jeit aoch hat Hr. Leop. t. Bacb gezeigt, dais die Gebirge von Deutschland wenigstens iu vier scharf geschiedene Systeme zerfallen, wekbe sich dorcb die darin Torwalteoden Richtmigen onterscheiden. Eine so adiarCs Unterscheidangsweise filhrt Ton selbst auf den Gedanken, dais die verschiedenen Gebirgssjsteine durch Ton einander nnabhingige Phänomene hervorgebracht s^en, und ich meinerseits habe gefundeni daCi alle Ver- schicbungcii ^on gleichem Alter sich einer und dersel- ben iUchtuug aoschUefsen, alle Yergchiebuugen von .unglei- dm Aller dagegen auch verschiedene Richtungen be- sitzen. Indeb sind diese Gesetze, wie die aller Phäno-' muiCy auf die eine grofse Zahl störender Ursachen ein- wirkt, nicht ohne Ausnahmen, Es lassen sich viele Bei- spide aufzahlen» wo sidh Risse von der ihrer Entste- hunjiszcit cigenthümlichen Richtung entfernt und die Rich- tung älterer Risse befolgt haben; andererseits, giebt es Sjsteme von Spalten» die^ ungeaditet ihres sehr verschie- denen Alters, fast gleiche Richtungen haben. Dennoch ist es sehr wahrscbeiulichy nicht nur» dafs die gleichzeitig sniigeiichteten Schichten, wie es die Beobachtung be* wetsty im Aligemeinen fast immer eine gleidie Riditung befolgen, sondern auch, dafs umgekehrt diese Bestau- düglMit in der Richtung der gehobenen Schichten in einem gewissen Gebirgsdislricte dadurch erfolgt ist, daCs in die- sem ganzen IJistricte die Schichten gleiclizcitig durch ein einziges J>[alurereigpÜis aufgerichtet wurden. Ea würde

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daraus folgcu, d<iis die Zahl der Epochen von Hebiutf; nicht begrdozt, sondern beinahe eben so grofs, wie die der deatlich imterschiedeiieii Richtungen in den Beig- ketten wSre, eine Zahl, weldie nidits onrertrilglicbes hat, mit den Unterbrecbuugen der ContinoitSt, welche die< Reihe der gesdiicbteten Gebirgiarten durbtetef« In- defs, um in dieser Beriehang ans dtt allgemeinen nnd schwankenden Ideen heraus zu kommen, war es noth- wendig, eine gewisse Zahl \fm GrAnziinien» welche din Reihe der abgelagerten Gebirgsarten dsibietety mit dben 80 vielen Gebirgssysteraen in l^^ziehim^ zu setzen. Diefs habe ich durck Combination der beiden vorhin genann- ten Stttze^ nimlich: dafs die stai^eneigten FidtsscUchten aufgerichtete Schichten seyen, und dafs in )edem Gcbirgs- districte alle gleichzeitig aufgerichteten Schichten allgemeiii ebne gleiche Ricbtnng haben» ansznftihren rmudbL

Die Untersmchung des Bodens tob Eoropa hat bo> reits dahin geführt, zwölf Gebirgtojstcuie, welche ich die Ehre hab^ werde, Ihnen snccessiv m bezeichnen , hin- eidtUdi des Aken und der Richtung zu nnterscheideo, lind zu verknfJpfen mit den z>völf Unterbrechungen der Continuität, welche man in der Reihe der abgelagerten GebuigBarten beobaditet bat

1. Sy&itm von Weatin o r claad und vom Uandsrück.

Diejenige l&nsammenstellnngi welche bis ni ftite*

sten geologischen Epoche zurtickgebt, verdankt man den Untersuchungen, die neuerlich Hr. Prof. Scdgwick der Geologischen Gesellschafi von London mitgetheUt bat Dieser gelehrte Geologe, welcher seit fast zehn Jah- ren mit der Untersuchung der Berge des Districts der Seen Ton Westmorela&d beschäftigt gewesen ist, hat ge» zeigt, daft die mittlere Richtong der TerscUedenen Sy- sleiiic von Schiefergesteinen daselbst beinahe von IsO^O. nach SW^W. streicht. Diese Richtongsweise ma^^ht^ dafs sie sich eins nach dem andern unter der Steinkoh*

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lenzone Terlieren, welche die Köpfq ihrer Schichten be- deck^ woraus dam folgl» dab sie notbweiidig in widsr* rinnlger ScUdifang mit di^er SEone tteheD. Hr. Sed> gwick bele^ diese loduction durch defaillirte Diirch- MhaitU^ und aus der Gesammtheit d«r beabachteten Thatr mAm sddleiirt «r, dtb die Centralberge des Districls der SecQ vor oder während der Periode der Ablagerung des Qld-red- Sandstone in ihre gegenwärtige Lage ver* Mbt wevdeii smd, nioht dnidi eine langnoie mid Isng^ anhaltende, sondern dnrch eine plötzliche Bewegung.

Andere Umstände machen mir selbst es sehr wahr- sflhcittlidi, daCs diese Hebung aogar tot der Ablagerang dei jOngsten Theib der Uebergangssdiichten gesdmb» ^. b. Ton der Ablagerung des Trüobiten-Kalk Ton Dud- ley und Tortworth«

Sb*. Prot Sedgwiek bat ferner geseigt, dab wenn man Linien zieht parallel der Haaptrichtung folgender Bergketten, nämlich: der Südkette von Schottbuid» von St Abhs Head bis zum Moll von Galloway, der Gsas- waekenkette auf der Insel Man, den Schieferrücken auf der losel Anglesea, den Üaupt-Grauwackenketten in Wales vtd der Kette toiI Com wall» alle diese Linien parallel nnd nidit nur einander, sondern aoeb der TOTfani als die ^orwaitende in dem Seedistricte von Westmorelaud bo- uichneten Richtung.

Die Hebung aller dieser Ketten, wddie einen so ^rofsen Einflufs auf den phjsischeu Charakter des Bo- dens von Grofs-BriUanien haben, wird vom Um. Prof. Sedgwick in eine und diesefte Zeit Terlegt» und der Parallelismus derselben wird von ihm nicht für zufüUig ^gesehen» sondern als eine Bestätigung des angenomme- i^Sataes, dab die gleichzeitig gehobenen Bergketten in der lUchtong der Schichten, aus denen sie bestehen, einen dlgcuieinen Parallelismus zeigen.

Die Qberflide des enropfiisdken Continenls bietet ■Mhrere Gebirgsgegenden dar, wo die Hauptridnung der

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ältesten und aiu meisten zcnüUelcn Schichten sich auch, wie Sie bereits vor mehr ab 30 Jahren bemerkt habeo^ wenig Ton der Lmie i^O SW entfemt Dahio gehdrt z. B. die Richtiiog der Sehiefer- und Granwaelien-Schicb- tea des Hundsrücks, der Gebirge in der Eifel und ia Maaean, ao deren Fofo aioh wahrBcheiaUck die Steinkoi»* leBformatioaen voa Belgien und Saaribrfiek abgdagert haben; auch ist es die Richtung der Schiefer-, Grnmvak- ken- und Uebergangs-SchidUeQ in den nördlichen und mittleren Tiieilen der Yogesen, auf deren BändeiA meb» rere kleine Steinkohlen- Becken liegen.

Der Farallelismus dieser und der vom ProL Sed» gwick in Enghnd beobachteten Richtung» Tesbunden mit dem Umstand, daiii in den Vogesen diefs Aufwerfen der alten Schiefer- und Grauwacken- Schichten sich nicht in die SCeinkohlensehichten fortaetzt» führt natOriicb auf die Annahme, dafs die geneigte Lage dieser parallelen Schichten in England und auf dem Continent hervorge- bracht wnrde durch eine und dieselbe Katastro^^ welche bis )eCxt die älteste ist» deren Sparen mit Deotlicbkeit erkannt werden konnte. Man daii iiukls nicht zweifeln» dafs nicht die Gränzlinien, welche man zwischen den ver- schiedenen Schichtlagen der Scbieferformation Ton West- moreland beobachtet hat, durch fernere Untersuchungen in Beziehung gesetzt werden mit altem und noch unkennt- licheren Hebungen als die eben be^rochenen sind

II. Sjstcm der BelcKcn (ir] Jen Vogesen) und der liügel

im liocage (Calvados).

Die im TOfhergehenden Abschnitt erwihnten Beol»*

achtungen beweisen nur, dais das System von Westrao- reknd und vom Hundsrück vor der Ablagerung der Koli- lenrcibe gehoben ward; allein es scheint» daCs dessen He- bung selbst vor der Ablagerung des neuesten Tlieils der Schichten geschah» welche die lingüinder Uebergangjsfor- mation nennen.

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In der lliat ^'ebt es anter diesen Schichten eine sehr ausgedebiite Klasse, welche der Aufrichtung der Imn iScbichtea in Aichtoog ^O.— SW. entgangen ^ and dagef^ anf die Slteren, bereite «nfgeriditefea Sehichleii scheint abgelagert worden zu s( \ti. Dahin p:c- bdiea die thoni|^en und sandigen Kaik&teine mit Ortho- ccratUeoiy TriiobiteD und HysteroUleny weiche m Podo« lien, in der Naebbarschaft von St. Petersburg, in Schwe- den und Norwegen yorkooimen, wo sie im Allgemeinen wenig ans der borizootalen Lage gerückt sind. Hierza gebdren Ae mi Versteiaefungcn eo reichen Uebergpoga« schichten Ton Dudlcj und Tortworlh (Gloaccstcrshire), wekhe am ifuCs der schon gehobenen Berge von Walea abgelagert m seyn scheinen, nnd nur von den aeneven Verschiebungen ergriffen worden sind.

Auch ein 1 heil der Uebc^igangsschichten des südli- eben Iriandsi weldie oeaerlich von Hm. Weawer «n- tersncbt worden sind, acheinen hierher zu gehören* Die- ser geschickte Geolog, welcher auch aus der Freiberger Schule das heiiige Feuer der Wissenschaft entlehnt hat, bcoieikt, dab einige Theik dieses Syatena, sowohl in mineralogischer als zoologischer Hinsicht, den Formationen von Tortworth in Gioucesiershire ähnlich sind. Die ver- bratetsttn Gebirg^massea hn mittiglichen Irland sind Gran- wache, Qaarz oad Kalkstein, und sie enthalten Crinol- den-Ueberreste, Trilobitcii, Orlhoceratiten, EUipsoliten, AmmoniteOi Enomphaliten, l urbinken, Nerititen^ Mel»- ■steOt mehrere Speeles von Terebratein, Spiriferent Pro* duclus und andere Bivalven, Hjsteroliten, und viele (Ve- nera von Poljparia. Autiiracitschichten sind von der Gtanwacke nnd dem Schiefer eingeschlossen» und simmt» Bebe Steftikoblen der Provim Monster, mit Aosnahme der in der Grafschalt Cläre, beziehen sich auf diese alte Pe* node. Der Anthradt und die ihn begleitenden Schwe- iB&wa-Schkhten enthalten viele UeberUeibsel oder Ab- drücke von PildiiiLeu^ die hauptsächlich den Ji^uiselctt

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nnä CatMidttfi angehdren, mit einigen Andeotmigeii ▼ob

Fucoiden.

Da8 Uebergaog^geUfse der Hügel im Boeage (Gel- ▼ados) und im Innern der Bretagne het eine groüse Aelm-

lichkcit mit dem im Süden voa Irland, wie es llr. Wea- wer befichreibt. Es besteht ebeolails aus zabireichea Schiebten Ton Scliiefer» GravwaciLe» Qnunblft und Kaik» stein, schliefst Versteinerungen aus derselben Klasse ein, und enthält zu Sabie Antbracitgruben.

Endlich bin ich auch geneigt , in dieselbe Zeit die Ablagenmg jener Thonsehiefer- und Grauwacken-Forma- tion zu setzen, welche, in ihren AnthracitschichteD PÜan- zenabdrüdLe» ähnlich denen im Steinkohlengebirge, ent- haltend, den SQdost-WiniLel der Vogesen bildet, und auf dt'ii (jiMnitniassen von Gerarmer, Remiremont and Tillot zu ruhen scheint, I issen, die ihrerseits ^valirscbcio*

lieh inr Zeit der Büdnng der alten NO.— SW. H^AeO'

Züge gehoben worden sind.

Auber den geognostiscben Beziehungen, welche sich uiler den Teraehiedenen Tbeilen der eben erwähnten mftdttigen Udbergangs-Ablagenmg zeigen, haben eie noeh das gemein, dafs sie der Verschiebung, welche das alte ncNrdaet-süd^Featliche Syetem erzeugt^ g^zUch entgangen sind« Liegen ihre Schiditto nicht horizontal, so folgen ihre Verschicbungen anderen Richtungen, und unter diesai liegt die hervortreteadste , die wahrscheinlich unmittelbar nach der Ablagerung dieser Schichten bewirkt worden ist, ihrer Richtung nach zwischen der Ost west- Linie und der Unie von 0.15«S. nach W.IS 'JN,

So erstrecken sich die Syenit- und Porphyr-Massen, welche in den südOstUchen Vogesen die (Gipfel des El- sasser Reichen und des Ballon de Cumte bilden, von aiO bis lo^'S. nach W. IO bis 15<»N., und haben in dieser Richtung alle Schichten des Anthracit- Gebirges gehoben. Die Sleiukuhicuiunuatiou vuu Buuchamps ist am FuDbo dieses Geburges auf die Köpfe aufgerichteter

Sdudilca abgaeCst Der ^kaoer Belckoi tAebU, sich 789 Meier Uber die In Ni^eaa der Stemkohlenromi»»

tioo erbauten Stadl Gironiaf;ny, uod der nordwestlich lie- fende GebweUer Bekhea steigt 93o Meter über deosel- hm Punkt empor. Unter den Unebenheken der £tdober« fläche, deren Entstehung man mit Sicherheit in eine so eatfenUe Zeit zurückführea kann« lädst sich keine heträcht^ tdMie aniQlireiL

Die Schichten der Uebenniiiifonnatioii in der Bpe« ta^e und im Jiocage der Normandie, auf deren Küpfea die Stemkoiiien&duchtea von LiUrj und Pleasis liegeOy Urdcbca in eSner zffisdien den vofhin genannten GrSn*

wn liecenden Ilichtung, und gleiches gilt von den TIf*ber- gangsschichteii, deren mannigfache Einbiegungen Hr. Wea* ^•r so fpt beechrieben hat.

Der Sode» wm Irland ist gdiirgig, nnd die rersebie- dcnen Höhenzüge daselbst laufen gevi'öhnlich von Ost nach West; ihre gröiste Erbebong enreicben sie in den Bcrpn Ton Kerrj, wo der Gnrrane TVal, einer der Recks voa Mas^illycuddj, bei Killarnej, bi^ 103d Meter über das Meer emporsteigt.

Die UebergMigrfelsen' derselben Gegend beatzen im ^emeinmi die Ostwest- Richtung, und fallen nach Nor* den und Süden ab, wobei sie in die Mitte der Gebirgs^ ^iiamt senkrechte Schichten darbieten« Die Schichtenr vtbnsn anf beiden Seiten an Neigung ab, nttd bilden sa

Reihe ländlicher Becken. Die Schichten fallen nach Nürdea und Süden, zu beiden Seiten der Kamme, rasdi

und biegen sidi in den Räumen zwischen den Hü-« 8*Jn 80, dafs sie fast horizontal werden.

I>iese Feb.en nehmen nach ^iorden immer mehr und an Höhe ab, und echieCsen zuletzt unter die wider- ^vnigeQ Ablagerungen des old red sandstone und des Kohlen.saudsteiiis der Biaiieü-(iiafi>cliaflcü eiui eine l)is- <^rdaüz, die durch die horizontale Lage des wahren Koh- ''■Mdsteois der nämlichen Districte sdir anfbliend wird.

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Id Devonsfiirc und SommcrseUbirc enthält die Grau- wacke- und- Schiefer- Formation suweilen .kleine Bette von kohligcr Substanz, die ebenfalls fast genau die Osl- west- Richtung befolgen, und man siebt deutlich, dais Ihre Schichten Tor der Ablagenmg des rothen Con^o* menits von Exeter, oder dem rotten Todt-LiegendeD aufgerichtet worden sind, weil diefs letztere sicli lioriz.on- tal auf ihren Köpfen ausbreitet, wovon man sich au ▼iclen Orten flberzeagen kann*

Eine zwischen den oben angeführten Gränzen ent- ' haitene Bichlung findet sich noch in der Grauwacken* KMte TOD Magdeburg in welcher Hr. Prot Sedgwick, wie in Irland, eine grofse Anzahl von Pflanzenab(?rückeny analog denen im Steinkohicngcbirge, aufgefunden hat. Dieselbe Bichtnng findet sich auch in dem Streichen der Idtem Formationen des Hürees, deren Versduebongen unzweifelhaft zum Theil vor der Ablagerung der am Fufsc dieses Gebirges sich ausdehnenden secundären Schichteii Statt hatten, und besonders yor der Ablagerung des wah- ren Sleinkohlengebirges von lltlcfeld. Diefs System von Runzeln hat, vereinigt mit dem vorhergehenden und ▼ielleicht mit andern» bisher ndch nicht untersuchten, dazu beigetragen, dem Ur- und üebergangs- Gebirge dieser Gegend eine wellige Oberfläche und verschobene Structur zu geben, in dessen Unebenheiten sich qpät^ die ersten Schichten und die Gesammtheit der Niederschläge absetz- ten, welche von Werner den Namen Flötzgebirgc er- halten haben, und von den englischen und franzttoischen Geologen sccmdäre Niedersehiäge genannt werden,. Nie- derschläge, vüü deuen die Kohlenrcihe (Old-red-sandslonc, Momitain limestone, Coai-mcasures) den unteren Xheil ausmacht

in< System von Kord > England.

Von der Brette von Derby bis zur schottischen Grttnze durchsdmddet deu Boden von Euglond eine Ge- birge

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Ur^gsas^ welche, iu ihrer Gesamutheit aufgeia£st, beinah' genaa 7on Süd nach Norden läuft, biofa ein wenig llach I^NW. abwdchf. In dieser Kette» welche, well sie ganz aus Schichten der Kuhienrcibc besteht, gegtuwarlig die poCse Kohlenkette von Nord*£ng}and genannt wird, sehet« BSQ die hebenden Kräfte, wenn man die Sache in ihrer Gesammtheit nnffafst, (jedoch nicht ühue beträchlfiche Ab- wachmigen,) nach einer fast genau von Nord nach Sud geriditeten Linie gewirkt zu haben; die Abweichung da* von IjLfni^it nur wenige Grade gegen NNW. und SSO. Diese hebenden KräUe haben groise Rücken erzeugt^ deren einer den westlichen Abfall der Kette in dem ?eak von Berbjshtre bildet Er verlängert sich durch eine anticlinisclie Linie bis in die TVeslern^ AIoor-Bev^e Ton Yorkshire, und von dort aus wird der westliche Abfall der Kette begleitet Ton ungeheuren Rissen, vom Centrum von Craven bis zum Fufs des Stainuioor. Ein anderer, sehr beträchtlicher Rifs geht am Fufse des westlichen Ab- bUs der Gross -feil -Kette hin, und stdCst unter einem

bluui^)ft'u Winkel, nahe am i uib des Slciiunour, auf den grob^ Kücken (faUie^ des Craven. Die letzte Verwerfung eiUftrt unmittelbar die isolirte Lage der Berge des Di* ifricts der Seen. Hr. Prof, Sedgwick beweist geradezu ia seiner Abhandlung, dafs alle die oben erwähnten Risse umnittelbar vor der Bildung des rothen Todt-Liegenden erzeugt worden sind, und er macht es durch viele Gründe wahrscheinlich, dais sie durch eine zugleich heftige und luvzdaaemde Wirkung hervorgebracht worden sind, denn iDan kommt von geneigten und zerrütteten Massen ohne Uehergaugsglied auf Conglomerate, die sich hotizontal auf iiiDcn ausbreiten, und es findet sich keine S[mr irgend tiner Wirkung, die einen langsamen Uebergang der Dinge aozndeuten vermöchte. Bei Erurloriü)- der Frage, wie die beschriebenen Frscheinuugen »uhl eulslanden sejn aiOchten, weist endlich Herr- Prof. Sedgwick auf die nahe hei der Kohlenkette vorkommenden krystallinischen AiuMl d. Pii Bd. lOL Su L J. 1832. St. ä. 2

IB

FelsarteD (ToadstoDe von Derbyslure, ood Wbiu^tone Ton CumberlaDd) biii.

Die Hebung der Nordkette von England ist mhr-

scheinlich kein iöulirlcs Phäuouien gewesen ; vielmehr wird man» vrirft man einen Blick aof Hm. Greenoogh's geo- logische Karte von En^and, so wie aaf die Karte, welche die Hrn. Buckland und Convbcare ihrer Abhandlung Über die Umgegend von Bristol beigefügt haben , uatür* lieh auf die Bemerkung geführt, dafs die problematischeii Felsen, welche die Stciukohlcnformationen von Slirews- burj und Colebrooke-Dale durchbrechen und verschie- ben, gleich denen, welche die Malvera-Hills bilden, ver- knüpft erscheinen mit einer Reihe von Rissen, welche fast von Nord nach Süd laufend, durch die neueren Ueber* ggngsschichten und die Schichten der Koldenreihe fort- setzen bis in die Gegend von Bristol.

Die fast von Nord nach Süd laufende Küste, welche das Departement de la Manche von Westen begränz^ ▼erdankt ihren Ursprung wahrschemlich auch einem Ri& von gleicher Kathcgorie mit denen der grofseu Kohlen- kette des nördlichen Englands.

IV» "Syitcin der Niederlande umd dei efidllelieB Welee«

Von der Umgegend Aachen s bis zu den kleinen In- seln der Bay St. Bride in Pembrokeshire, auf einer Strecke von etwa 160 Lienes, findet man die verschiedenen Schicht- abtheiiungeri der i:k.oliIci) reihe, überall wo sie nicht durch neuereFormationen der Beobachtung entzogen sind, in einem mehr oder weniger vollkommenen Zustand von Verschie- bung. Es giebt sogar Puukte, wie bei Ltittich, Möns, Valendennes, Nardinghep (im Boulognais) und am Fufii des Mendip Hüb, wo sie die wunderbarsten Verdrehun- gen darbieten. Auf einem grofsen Theil dieser Strecke sind dieselben Schichten, die nirgends eine groise Höhe erreichen, mit neueren Ablagerungen in horizontalerSchich- tuug bedeckt. Die iiugehuui c Ma^se neuerer Niederschläge

wdche zwischen ilen Ümgegeiiden toh Botdogne und de- nen Tou Bristol die Kohlenreihe bedeckt, könnte selbst die gegenseiüge VerknüpfioDg der Verschiebimgen in den Niederlanden und an der Kfiste des Brietoler Kanals zwei« feUiaft machen; aber dennoch ist es ^ewifs, dais beider- Orts die Verschiebungen Manches gemeinschaftlich haben» wie z. daCs sie aich, wiewohl anf bedeutende Strek.« ken Ausnahoieii vorkuniuieD, im Ganzen nicht beträcht- lich von der Oatwest- Richtung entfernen « und dafs sie, mgeachtet der ▼erwickelten Verdrehongen, welche die Sdriditen im Innern zeigen, nur unbedeutende Höhen auf der Oberfläche büden.

In der Gegend von LtttUcb und Aachen wird die Bidtung der Kohlenachiditen fast parallel der des Thon« schiefer und der Grauwacke der Eifel und des Hunds^ rück, aber wahrscheinlich entspringt dieCs bloia daraus, dafa die Bisse der Kohlenreihe so gebogen sind, dafe ae sich den älteren Verschiebuiigcu der schon vorhande- nen Gebirgsmassen anschmiegten, denn man könnte in Schwieri^eiten gerathen^ wenn man nicht nadi den oben angeführten P>< trachtungen annehmen wollte, dafs die Auf- richtung der Schiefer- und Grauwackenschichten der Eifel and des Hundsrück längs einer wenig Ton der Nordost- SQdwest-Bichtong abwetdienden Linie, wie die der ana-' losen Schichten in Westmoreland und dem Wasgau, in ma weit älteren Epoche erfolgt sey.

Die Verschiebong der SteinkoUenschiditett von Saar« brQck datirt sich wahrscheinüch aus einerlei Zeit mit der (1er Steinkohlenschichten in Glamorganshire und den Nie- Manden, mit denen sie fast die JB^chtoog und die flbii- gen Kennzeichen gemein haben.

In der Gegend von Bristol bedeckt das Magnesian Cooglomerat in horitontaler Lage die verschobenenStein« koMenschichten, und zu Saarbrück findet man den Vo- gesen- Sandstein in einer ähnlichen Lage. Die Aufrich« <oog der Schichtent von denen es hier sich handele mnCs

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aba der Ablagerung des MagDesbu-CoDglomerats von

JBristorond des Vogesen-^andsCeins vorangegangen seyn; alleiu da das rathe Todt- Liegende nirgends die Aus^ehcu- den der in der hier besprochenea Richtung aufgcricbtcteo KoUenschichfen bedeckt, so ist die yermutfaungerlaQbt, dafs ihre Aufrichtung nach der AblageruDj; des lülhen Tudt- Liegendea stattgefunden habe.

Wenn man die Vogesen mit Aufmerksamkeit unter- sucht, so sieht man leicht, dafs das rolhe Todt- Liegende daselbst nur in Becken von geringe^ Ausdehnung aijge> setzt worden ist, während der eigentliche Yogesen-Sand- stein sich gleicbmSfsig über die kleinen Becken des rotben Todt - Liegenden und über die zuvor eutblulste Flüche der Felsen» welohe diese Becken trennten» ausgebreitet

ET

i

1

zwischen der Abla^erun^ des rolhen Todt- Liegenden und der des Yogesen- Sandsteins keiner Verschiebung unter* worfen war, wenigstens die Höhe der Gewilsser von einer

dieser Ablagerungszeitcu zur audcru sehr yolbe Verän- derungen erlitten hat

Rkeiniichef Sy«teB.

Die Vogesen und der Schwarzwald bilden zwei in giswisser Hinsicht symmetrische Gebirgszüge, welche das gemein haben, dafs sie einander gegenüber durch zwei lauge Abhänge begräuzt sind, weiche unter sich und dem von Basel bis Mainz zwischen ihnen dahinUieüsenden Rhein parallel laufen. Diese beiden Abhänge, zwischen denen sich das grofse Thal des Elsafs ausbreitet, sind die deut- lichst gezeiciineten Höhenzuge unter der Gesammlheit von Gebirgen, welche Hr. Leopold von Buch unter dem Namen des Rheinischen Systems zusaimncngcfafst hat. Sie bestehen zum Theil aus Sc hten von Vogesen -Sandstein, und scheinen aus greisen Rissen oder Rücken, welche diese Schichten nach ihrer Ablagerung zerbrachen and verwarfen, entstanden zu sejn. Die Zeit der Zerrüttung,

^^^^^

wdcha dieee Rm^ hüdea sab, bat nothwendig der AUa-

gertuif; aller Scbicfaten Torangehen niOssea, welche, nie nameiUiich der buiUc Sandsleio, der INlu ( helkalk und der KeupeTy ^OD eiiiem bis zum andern Abbaug, den acbwach gewellten Boden des Ekasser Beckens bUden. Die dm

eben gt nannlen Formalioncn breiten sich rin^rs um die Go- birge des Kliemischen Systems aus, und geben ein Bild Ton den Umrissen der Ufer, welche das Meer bespfllte zur Zeit der Kube, die den Erschütterungen voranging.

VI. 5j4tem d«s Morv.m, d«« B ohmcrwaldsehirg«* «a4

d«« TJkitriDgcr WaUe«.

"Wenn man die lleihe der durcii Ablagerung gebil^ deten Kiederscbläge ▼erfolgt» so siebt man über dem Kea- per eine Reihe von Schichten anderer Natnr zum Vor* sclitiii kommen, >velche die meisten Geologen als eine be- sondere Formalion, oder als erzeugt wäiirend eines neuen Znstandes* der Erdoberfläche betrachten. Unter diesen finden sich die Schichten des compacten Kalksteins, wel- ' eben Sie seit langer Zeit mit dem iNamen Jurakalk belegt haben, femer diejenigen, welche man wegen ihres kömi- gen Gefbges Rogenstein oder' Oolith^nkalk nennt, so wie verschiedene Meißel- uud Sandschichten. Das Oan/e bil- det zusamtiien das, was man Juraformation nennt, zu >vel- dier ich glaube aach den Uas und den unteren Sand- , clttin fLuxemburi^or Sandstein) rechnen zu müssen.

Diese Formation, weiche in mehreren zusammenhän- genden Meeren und Meerbusen in fast horizontalen Schieb« ten abgesetzt ist, folgt den Umrissen der ber^ts ge;iann^ teu Gebirgs-vsleme und cine5 btisonderu, wekiies sich durch die Nordwest-Südost-Kichtung seiner meisten Kämme und ThSler, so wie dadurch auszeichnet, daCs darin die Sducb- len des bunten Sandsleins, des Muschelkalks und des Keu- pers, gleich wie alle ältereu Schichten, aus üurer ursprüug- lieben Lage yesscboben sind. Die Schiebten der Jurafop> mation dagegen ersticckcn sich in horizontaler Lage bis

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zum Fufs der AbhSngc und über die Kdpfe der aufgericb« telea Schichten dieses Systesis hinweg. Im Innern von Frankreich, bei Avallon und Antan, sieht man Erhöhnn* gen, welche in der Richtung von ISoidwest nach Südost verlängert sind, und aus granitischen l'eisen, verschobenen ScUditen 4er SteinkoUenformation und einer besondem mit dem Keuper gleichzeitigen Arkose bestehen, von den tmtern Juraschichten, dem Lias und der ihm untergeord- neten Arkose nm&fst Gleiche Richtnng und wahrscheinlich ähnliche geologische ITmstSnde finden sich wieder bei der Reihe granitischer und schiefriger Hügel, welche die S(id- west* Küste der Bretagne und der Vendäe bilden. Die- selbe Richtnng findet sich auch, in Deutschland, in dem zwischen Böhmen und Baiern liegenden "1 iioil des Böh- merwaldgebirges, im Thüringer Wald und in verschiede- nen Reihen von. Höhenzügen, welche, wie es Hm« Prof. H of fmann's schöne Karte vuin nordwestHchen Deutsch- laud so wohl zeigt, den welligen Boden von Sachsen and Westphalen durchschneiden, und die Schichten des bimten Sandsteins, des Muschelkalks und des Keupcrs stören, keinesweges aber die Schichten der Jura- uud der Kreideformation. Es ist also klar, da(s mn Sy- stem von Höhenzügen, das durdi die Richtung von Nord- west nach Südost, oder, genauer genommen, von W. 40^ N. nach O. 40^ S. charakterisirt ist, im westlichen Eu- ropa swischen der Zeit der Ablagerung des Keuper und der des Luxemburger Sandsteins und des Lias hervorge- bracht worden ist

VIL Syttem des Mont PUas, der Cute d'Or und des

Erzgebirges.

UniShlig Tiele Erscheinungen bezeugen, dals in dem

Intervall zwischen den beiden Perioden der Ruhe, welche der Ablagerung der Juraformation und der Ablagerung ' desGrausands and der Kreide (Wealden Formation, Green Sand and Chalk) entsprechen, eine plötzliche u. wichtige Yer-

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äfideriiDg in der Ablagenmgsweise der Niederschläge eio* getralcD ist

Diese plötdidie VerSoderang scheint mit der Schich- ten-Aufrichtung eiues Gebirgss^bleujs zusauimcnge fallen n sejUf zu dem die C6te d'Or (in Burgnnd)» der Moni Pitas (im ForezX die Cevennen, die Hochebenen Ton Lar- zac, und selbst das Erzgebirge gerechnet werden müssen.

Das Erzgebirge 9 die Cöte d'Or, der Pilas und die Cerennen gehöroi zu einer Reihe fast znsammenhSngender Erhebungen des Bodens, welche, in der Richtung Nord- ost-Südwest, vom Ufer der Eibe bis zum Kanal von Lan- goedoc^ fortstreicheo. Die G^mehisehaftUchkeit der Aich- fang und der Zusammenhang dieser Höhen führt immer mehr und mehr auf den Gedanken, dafs sie gleichzeitig entstanden, sie gewissermaisen durch einen einzigen Auch, in einer und derselben Conyolsion gebildet wurden«

In Burgund und andern Theilen von Frankreich thci- lea sich die Schichlungsstörungen, welche in Richtung der genannten Bergketten erfolgt sind, den Schichten der Ju- raformation mit, während in Sachsen die Schichten des Grünsand, welche die maleriächcn Abhänge der sogenann- ten Sächsischen Schweiz bilden» sich horizontal: am Folse des Eizgebirges ausbreiten. Daraus folgt natürlich, da(s das Erzgebirge seine gegenvi iii (i^c J>ht»bun^ vor der Ab- lagerung des Grünsands, und die Gute d Gr die ihrige nach der Ablagerung der Juraformation erhalten hat, und dafs, wenn diese beiden Ketten das Resultat einer und derselben Erßchuttcrung sind, diese Eiöchütterung zwischen der Ablagerungpzeit der Juraformation und der des Grün* sand und der Kreide statt gefimden, gewissermafsen den Uebergang der ersteren Periode iu die zweite bezeich« net hat

£• ist ohne Zweifel lo bedauern, daft die Abwesa»»

hcit des Giünsaud und der Kreide in Burgund, und die der Juraformation im Erzgebirge die oben angeführten SdUllase Ton der VorattBselzuag eines Connex^ xwiadien

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cmi ptralldM, aber etwas cnttmltD' Ketten abhin^g

iii.srlif ; iiilt'iii ni.tii k.niu das rinziireirhendc in dieser Be- ziehuog durch die lieuietkiiiig erf^tiu^eiiy da£s die COte d'Or itt eioer Reihe ▼on UodiUationen der Schiditen der Jfir«iff)niia(ion (gehört, welche, n«nchdein sie die bcstf;e- zeuiuietca Höhenzüge des De[iar(eiiici)t de la haule Sauae herforgebredit hat, sich noch io den hoh^ Liogenih&lem der Jorakette wiederholt Der Jura nlnlich «eigt ein System von Indu lt l li.di -m |i.iiaIK I « itLiudcr und der CuCe d*Or, unter Vielehen sicii alle Schichten der Jarih^ ibmation hinwcfiiehen, an sich in den Zwischenriinnen dieser Thülcr wieder in abprnindcten Kuppen zu crlic ben. Auf dcw l^üdcn mehrerer dieser Tii«ilcr liiidet man ächtchten» die» nach den darin Torkommenden Versteine» flinken, oReobar eleirhxeitifc mit dem GrOntand sind; mid du ^ic nicht bis auf die iiiti>niiedi.ii eti lH*r^tuck<*u < iti|)ut- stcsgent welche in dem Meere, aus dem sich diese Sdiicb» tcn absetxten» Inseh oder Halbinseb gebildet tu haben srheinen, so sieht uj.iii. dafs sie }Quf:eren Allers sind als di« ivrOnimuu^en der Sclucbleo der Juraformation, die zur BUdong dieser HdhcnEfl(;e ond Lingentbaler» so wie des Srnlem«, ni welchem sie und die C6te d*Or gcb6- reo» Anlafs grfb« n.

MTie natClriich an erwarten, hat ilia Kichtong der Ket- ten des Mont Pilas, der Cl^te d*Or, des Erzgebirges ond aud« MT t »«•!)!( ::-7.ii:;r, >v< l< ht» ihre cruriiuHrliue Frhnluini: tunuittcibai vor der Abiafcrung de» tirünsand und der Kreide erhielten» einen groben Einihib aof die Yerthei^ lonis dieser (iebirgsformaficHi im west liehen Furopa gc- ii4ibl. Man begreift Uiimhih, dafn «ie einen beiir directen l*inllais haben anibten auf die Anordnung der an der Erdoberfläche lie^cenden Theile, welche während der Ak» l«*^iruii|i €lir>*r Foiui^itiaa liotkiu oder unfer Wasser lagen. Parallel den KichtUDgen der vorlyn erfi ahnten Ketten» breitet sich von den Ufeni der Elbe nnd der Saale bii zu denen der Wicu, da Charcute und der Dar»

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do^e eine Gebirgsfomiation aus, welche offenbar in dem Meer, aus welchem sich Grünsand und Kreide absetzteo» «De Halbinsel bildete, welche, gegen Poitiere hin, sich den zu dieser Zeit schon fertigen (lebircsjie^enflen der Vendee «nd der Bretagne, und mittelst dieser, denen von CSoinwaU, Wales, Irland nnd Schottland anschlofs. Das Meer konnte nnn nicht mehr bis zum Fnfs der Vogesen wogen. Eine Kübte dehnte sich yon der Gegend um lie- gemborg bis gegen Alais tun ans, nnd Idngg dieser Linie erkennt man viele LittoraUNiederschlage von gleichem Alter mit dem Cininsand nnd der Kreide, ^vic die am Durchbrach der i\hone und in den hohen Längenthdlem des Jura. Weiter gegen Südost sieht man denselben Niederschlag eine Mächtigkeit und oft andere Kennzei- chen annehmen, welche beweisen, dafs er sich unter ei~ ttcm sehr hohen Wasserstand abgesetzt hat. Za bemer« kcD ist, da{s der Absatz Ton GrUnsand nnd Kreide an den einzelnen Küsten der so eben gciianiUen Halbinsel Tenschiedene Eigenschaften angenommen hat, und da£s er Sick Tidleicht erst in dem groben MeeAnsen, welcher sieb zwischen jener ilalbinsrl und den Gebirgen von Wales, Derbjshire und Schottland ausbreitet, in derjenigen krei- digen Beschaffenheit abgesetzt, hat, yon welcher, wiewohl ne, allem Anschein Aach, von einem ansnahmsweisen Um- stand herrührt, der allgeu^eiiie ISame dieser ioiination abgeleitet ist *

«

VIII. System de« Mont Vi«««

Die franzdsischen Alpen und das Süd west- Ende des Jura Ton Antibes und Nizza bis Pont d'Ain und Long Ic Saulnier zeigen eine Reihe von Bergrücken und Ycr- sdiiebungen, die beinahe von NNW. nach SSO. laiH Cen, (siehe die Karle Taf. L) und m welchen die. älteren Sehfcfaten der Foimation des GrOnsand nnd der Krdde so gut wie dje der Juraformation aufgencbtct sind. Die Urgebirgs^Pjrramide des Mont Viso ist von - ungehenren

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Verwfffcmgen dorchsefzt, welche ihrer Riditaiig nadi ol-

fenbar zu diesem System von Sprüngen gehöre ii. Am Futse der östlichen Kämme des Devoluy, weiche aus den ttitesten in der erwähnten Richtang angebogenen SdUcfateii der Formation desGrOnsandond der Kreide bestehen, haben sich, nahe beim Col de Enyard, nördlich Ton Gap, obere Schiditen der nämlichen Formation in horizontaler Lage abgesetzt, welche Ton den Siteren darch die Anweaenheit einer giofseii Zahl von Nummuliteu, Ceriüiien, Ampulla- rien und anderen, lange Zeit hinduriOi für auascUieb* lichea Eigenthum der TerttSrformationen angesehenen Muscheln ausiiezeichnet siiui. Es ist also zwischen der Ablagerung dieser beiden Theile der Formation des GrÜn- aand und der Kreide, dafo die Aufrichtung der äcluck- ten des Moul-Yiso-Sjätems gescLali.

IX, Sy§ttm der Pyrenäen*

Der Stcligkeilsmangel, welcher in der Reihe nepto- nischer Gebilde zwischen der Kreide und der Terüärfor- mationen statt findet» und die Folgmmgy dab zu dieser Epoche der geologischen Chronologie eine Fmeoun^ in der Wirkungsweise der die geschichleicu Gebirgsmas- sen eizeugeDden Ursachen eingetreten sey» gehören zu den bew&hrtesten Punkten in der Geologpe« '

Diese Discontinuilät ist nirgends dentticher als am FuCb der Pyrenäen. Nach den Beobachtungen mehrerer Geologen erstrecken sich die Tertiärformationen horizon* tal bis zum Fufse dieses Gebirges, ohne, wie die Kreide, in die Zusainmensctzung eines Tlieiles seiner Masse ein* zutreten. Es folgt daraus» dafs die PyreoSen ihre gegen- >Vcirfii^c Stellung in Bezug auf die benachbarten Thcilc der Erdoberfläche erhalten haben zwischen der Periode der Ablagerung des Grfinsand und der Kreide, einer Forma» lion, deren aufgerichtete Schichten, nach Hm. Dufre- uoy's Beobachtungen, bis zum Kamm dieses Gebirges hinaufgeheni und vor der Ablagerung der Tertiärschichten

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fcndnedcDe» Alten, weldie dieser Geolog bis «am Fu&e

des Gebirges sich horizontal erstrecken sah.

Wirft man die Augen auf Specialkarten von Frank.« fekli und Spanien, so sieht man, dab die PyrenSen rin fast nach allm Seiten hin isolirtcs System ausmachen. Durch ihre vorwaltende i\ichtung sind sie eben sowohl Ton den Gebirgssystemen des inneren Frankreichs, als Ton den Spanien und Portugal durchziehenden Ketten geson- dert. Im Grofsen aufgefafst, erstrecken sie sich vom Kap Ortegal in Galliden, bis zum Cap de Creufs in Catalo- nien ; allein sie scheinen aus mehreren einander parallelen Nebenketten zu bestehen, die von WI^'W. nach OSO. Jaofen, in ihrer Richtung sich also von der Linie, welche die beiden Endpunkte der Gesammtmasse Terbindet, etwas entfernen. Diese Richtung der Nebenkeüeu, de- ren Gesanmitbeit die Pyrenäen ananacht, findet sich wio- der in einem Theile der Bodenerhebungen der Provence^ welche auch noch das mit diesen Ketten gemein haben, daCs die Schichten der Grünsand- und Kreide -Fonuation daselbst aufgerichtet sind, die Tertiärformationen abec ho- rizontal auf den Ausgehenden der letzteren lie^ren.

Die Yereinigung derselben Umstände cbarakterisirt die grofsen Ketten der Apenninen. Die vonttgUchsten £r- hebunfien des Bodens im miulereii und mittä<;lichen Ita- lien lassen sich unter drei, den drei Küsten von Sicilien last parallel laufende Hauptrichtungen bringen. Die eioe^ welcher die ausgedehntesten Höhenzügen angehören, ist den kleinen Ketten der Pyrenäen parallel Mau erkennt sie in den Bergen zwischen Modena und Florenz, in den MoFges zwischen Bari und Tarent, und in den beiden vulcanisciieu Höhenzügen, vou denen der eine durch die Terra di Lavora Yon der Umgegend Korns bis zu der ▼oo Benerent, und der andere dnrch die Ponza-Inseln Palmarola und Isihia läuft.

Die Berge^ welche zu dieser Reihe von Erhebungen des Bodens gehören i bestehen zom TheÜ aui aufgerich*

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Mm Sdikkten der Fommtion ien Crfinsand tmd drr Rrcido, während sie vou Tertiärbdüchteo umgebeu sind, darcn Horizontaliiat im Allgemeioen Dtir io der NAbo nlger ErfiebaDgen Ton anderer Ordntin f^eslOrt wird.

Ohne in das l)c't.iil ( in/ucehrn, lUtf^t 5irh sacm, d.ifM dieselben Kentizeichm, !>uvrohi iu der 5tructiir wie in der lUchtoni^ bei den JoliAcben Alpro, zwiscben den Ve- netianischcn und rngam, \%iedcr ^orkouimen, «o ni«? in einigen Thri!< ti tlcr Gebirf:c ron CToaüeu, lialiuäUeo, Soenten ond ar Umt ran Griecbetiljind, Blan trifft sie aocli Tbeile der Karpathen an, lO wie in einigen Hö- henzOfZcn de:* lundluhm lyvuUihlatuU, unter weklieti bidi Yor allen der nordnordOsliicba Abbang des Uanea be- Mrkbar narbt

Diefs Svfrtcni v(»n lluiut ln, welches unniiKelbar vor

m

der AblafeniTTc r r<Tli;ir<:t*bdde eoUtand, hat uoti^ wendig auf die Vertbeilong dieser Formation in Europa einwirlien mOiKen. In der Tbat Laim nmn bemerken, dafs einr efwa^ buchtt^f I.inif , irfroL'f ii \t>a der Uince^eod LfOodons bis zur Mündung der Donau, die SOdgrSuso einer ungeheuren LandllSche bildet, die fast flberall mit

jÖnizercn Fuiiii.iliou* u LcJt ikl ist. iJii-e Linie, \%c!chc beinahe der pyn-näo -apiienniniscben Kichtiing parallel ist, scbeint also dte SOdLflste eines groIien Aleeres gewe> sen zu srMi, \\ » Ichfv« zur Zeil drr Ablntiming der Ter- liÄrfclnlde eiurn gruben Thril dt-s Hodrus von Luru|ja bedeckt hat, und ge^en SQden bin begränxt ward dufch ein von mehreren Meerbusen durehsrhnitlenes Conlinent» auf dem da« Gi'bir^^<\ stein der i'^\reuäen die hut hält u Kimme bildete. Die Lappen >on Tertifirgebiiden» weiche sich in den Verlicrtini:en dieses C^ntiuenls gebildet haben, sind daselb>t ofl iu i.aiieu |Kti.ta« I der llan|ilii< Iiimu Jcs Pyrenüennaems geordnet. Da dieses grufse Lpaud aocb Onebenheiten besaCs, die, von ülteren Verschiebungen ber- iuiucud, €tue andere IVicbluug haUcUi &o i^t ciiuu&chcOt

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dafs sich daselbst auch tertiäre Lappen bilden motsteiiy die ach dieseti Sltem Richtungen anschlössen.

Ans diesem Grunde zeigt sich die lUchtunf:, von der hier die Pvede ist, nur iu eioem Tbeile der urspriuigUcben fiaqpt-Uöhenzflge der Becken Ton Paris, Ton London and der Insel Wight. Der Snüsere Gürtel, welcher die GesauuUheit dieser Niederschläge unigiebt^ steht wirklich m Bsuehnng zu Erhöhungen des Bodens, die dem Pjr^ nlensystem durchaus fremd sind, auf weldies sich jedoch die krridigeu Hühea zu Lczitiiea scheinen, ^\ eiche /Avi- uhea |enen Ablagerungen liegen, und sie hinderten ein nnaHimenhängendes Ganze zu bilden«

Iliuziigefügt 111 ufs noch werden, dafs, da sich später TT^L^^ad der Terdärperiode JJerge hoben, die jüngsten Schichten dieser Formation sich IfingB den neuei^ durch diese Berge crs^cugteu Ufer abgesetz.t haben.

TL Sjfteiu TOD Cor«ica und 3ardiaiexi.

Die sogenannten Tertiärschichten bilden lange kein CoQtinuuaiu Man bemerk! iu ihnen mehrere Unterbre- chuogen» von denen jede wohl der Hebung eines Gebir- ges in benachbarten Ländern entsprochen haben mag. Eine aufmerksame Untersuchung der Beschafieuheil und räuiiiUchen Anordnung der Tertiärgebilde des nördlichen md' südlichen Frankreichs hat mich darauf geleitet, sio . in 2>vei Reihen zu theilen, von denen die eine, bestehend aas plastischem Thon, Grobkalk und der>ganzeu Gyps- fonaation» mit Einschlufs der oberen Meermergel, kaum hisin die südlichen und südwestlichen Gesenden von Paris vorrückt, während die andere, welche iui xSorden durch deo Sandstein von Fontainebleau , die obere SüCswasser- bnnation nnd die Fahlunen (Fahluns) der Tourraine re- präseatirt wud, unt ^venigen Ausnahmen fast alle Terliär- ^lagenmgen des südlichen Frankreichs und der Schweiz anialst, namentlich die Braunkohlenlager, wie die von .

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F^6M od KApfiiMli. Dar auf den Mer«;cIo d«r Gjp»>

fonnatlofi lii^eemle Sattflfitein vuii i uiiltutu hirau biUlrf die cnle SchkblabUieiiuu^ dieses Systems^ eben so wie der auf den Keoper nihcnde Saocbtein des Um die erste SiliichiM ilic der JiirafonnaüoD ist. Der erslerc ist in He- mg aui die icrUareii Arkoseo der Auvcrgne dasaclbe» waa der mweile In Bang aof die Arkoicn der Jorafor* mation iron Avallon iit

l>i^i^e beidt'U Terüarreiheii sind ebcu bo durch die UdMrreale der in ihnen eingetcbioesenen grofsen Thiere^ wie dnrch ihre Lagemng ¥on einander Terschieden. Ge- wisse «im IVltHU lunrlre füefundene Sprrics vom Aiinplo- thfri^im IUI«! i^alaeolbehum charaM^'n^ireo die crsteren, wihrend andere Arten von Palaeolherioni» fast atomtUcbe Speeiefi der Gattung Lophiodon, das eanze Geschlecbl AiithracöiheriiiiUy und die bltestea ^pecieit der Genera Maitodon, Hhinoeerne» Hippopotamw, Caator n. w. die xweüe antaeicbnen.

Es Iii die Graiuiiiiie zniscLeo der ersten und zwei- ten dieser beiden Tertürreihen» welche der Hebung dea Gebirgsyslems, nm dem hier <Ke Rede Ist» und dessen liaiiplrK lilua^ von NiHtit n nnrh Süden ont^prorhen tu haben scheint. Die Schichten dicker 7nei(cu Ketbe sind in der That die eimigen» welche ein Bild Ton den Umrissen desselben geben.

Zu cUesen von Norden nach SQden laufenden lioiion- lägen gehören, wie Ur« Dnfreno j bemerkt bati die Ket- ten, welche die liohen Thfiler der Loire und des Allier cuiiii»«en, niui in deren Verlaiit;*»rufig , hri CItiua>iii, liic vuicani^cben Ma-M-u der von Hrn. Mauiond so gut be- schriebenen Monte I>6mes Degen. Die breiten, von Nor- den nach schien laufenden Furchen, welche diese Ketten scheiden, öuid es, worm sidi die S .r>%%.ivHeiioiin;iiiüüen der lanagoe, der Aorergpe und des llochlbals der Loire ' abgeseilt haben.

l>as iiuo^C' i Wl lüulc, von Ljon ab, glcichfiiUs von

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Nord nach Söd, und ist ebenfalls bis m einein gewissen Nbeao mit einer Tertiarformstion bedeekt, deren untere

Schichten, die viel Aehiiliches mit tlencu der Auvergne haben, gleichfalls Öüfswassorgebilde sind, während die oberen Schichten zu Meerbildungen gehören. Hier ist die Regelinäfsigkcit der Tertiärschichten bedeutend ecstört durch die Umwälzungen, weiche die ErdoberÜäche in Folge der sehr neuen Hebung der Westalpen und der Hauptkette der Alpen erlitten hat

Dieselbe lUchtung ündet sich auch in Corsica und Sardinien wieder, wo an den Küsten neuere Tertiärge- bilde in horizontalen Schichten Torkommen. Die Cor- sisch - Sardinische Richtungslinie, nach Norden verlängert, .durchschneidet das nordwestliche Deutschland und gebt in geringem Abstände neben dem Mei&ner vorbei, wel- cher sich demiiach, wie mehrere andere in seiner Nach- barschaft liegende Massen gleicher Art, den von Nord nach Sfid laufenden Höhenzügen anschliefjBt, und dabei alle se- aindäreu Schiebten aufrichtet, wie man aus den schönen karten des Hrn. Prof. Hoff mann ersehen kann.

Die Nord-Süd-Richtung findet sidi auch in mehre- ren Tbälem und Terschiedenen Gebirgsketten der Apen- oiuen und in Istrien, ia der Anordnung mehrerer vuica- oisdier Hassen und Metalllagem- Ungems» so- wie in der Kette, weldie mit dem Monte Caponi, mitten in Serbien, anfängt und, paraüei dem Meridian, einerseits nach Ma- cedonien und Thessalien, andrerseits nach Albanien fort- geht, mid die ThSler des schwarzen Drin nnd der Arta von Osten her begrünzt. Eine Kette von gleicher llicli- * tung scheint die Küste von Morea, bei Napoli di Malva- aia m bilden, und die Insel Candia scheuit sieb im We- sten in Erhöbungen von ehvu der Richtuiii: zu verlieren. Eodlich zeigt sich diese Richtung, in welcher die Küste ▼OD Syrien fortläuft, auch in der Kette des Libanon und dem südlich bis zum rolhen Meere sich fortsetzenden Thaie des Jordans und todleu Meeres. Die Beobachlun-

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gfn, welcho der Geologischen Gesellschaft von l iankri irh gaaz neuerlich von iiin. Butta, einem jiuigcu loid uugi> ■cfarockenen Rmenden» mi^etbeilt und, erlauben oiclil zu zweifeln, dafs nicht die weif.scn Kalksleine und der Sandstein de» LihaiuMid der lumuiituu des C^riiiiaand wd der kreide eoUprecheD» Hn BolU hat anf dem Gipfel des libaoon Spatangen auffselesen^ in weldien Iii. iVuisi^j diu 8|>«itangus cor an^ujiitnii zu crkciuitti glaubt, und Abdrücke vou Diceralen, ähnlich denen der groben Uicereleo, welche in dem» xnr untern Abtheilong

diT FoniiiUion tlei» OiüiiÄaud um! der kiridf den iuriudUun, Grcensand and Chalk) gchOrencifn, h'c4- liMn Kalk dee Moni Ventom vorkonunen. Fügt man noch ImiziK dab die Kalk* nnd Sandsteine dee libanon, \%ic die riricä iiitii:; vüu i^ioica fast Zu^ iur Zu^^ dic^el* ben Charaktere darbieten^ wie im südlichen Frankreicii Aa Sdachteo der Fonnation des GrOnsand and der

Krriile, t.o niuf.s iii.iii d.irniis scldii^fsen, daf;^ die Verschie- bungen und Auirichluii^i-ii der Schichien des übanuOy weldie Ur« BotU so malerinch nnd naturgetren heschrio-^ Ken hat, )ün^cr sind als die Ahla^eruni; der Kreidefor- UI41L1UU9 und daher in einer Zeil erful,;! Mud, nicht «ehr entfernt Ton der, welche wir ans der Betrachtung ihrer Richtung fOr sie festgesetzt haben. Sonderbar genug sind die lUchiuni^i'ii des S\Mviiia dus^ViLu und derCiotedOr, des der Pjrrcnien und des von Cursica und Sardiniea re- ipectlTe fast parallel denen des S\>(enis tou Westmore* l.iiid und \oiii Hundsrück. iUs S\s(cnis der Ik'lchon und der iiü^ci IUI Boca^e, und des S\sU'uis vom nördlichen England* Hie entsprechenden Kichtungen weichen nur um wenige Grade von einander ab, nnd die entsprechi u^ deu ^j^lrtiie der Ltidru iUiiien foI^4 y eaiauder in der- aelben Ordnung. Dirfs fülirt auf die Idee einer Art voa pmodisehir tViedtrkehr gleicher liebungsrichtmigen Didier vuu »cUl u«4he ^UMUiuituUik'udui liUchtuo^eu.

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l

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Der Gesichtspunkt, aus welchem Hr. Juriac dem ^anitoidischea Fels, welcher in der Hauptmasse des MonC Bliflc TOrwaUet» de» Umat Praiogme gegeben hat» kt mdA mehr ballbar» seitdeBi Beobaohtuiigen gezeigt bdien» dafs die am meisten zerrütteten Schichten der Alpen sehr neuen Jcfonuati Glien angehören. Diese pyramidale Masse des bAcbsteD Gipfeis toh West-Europa erhtebt sich mitten aus einer Art von Erhebungskrater, und ähnelt darin der yon üru. Kupffer so gut beschriebenen Trachjt- Pyra- mide des ElbruZy und bis zu einem gewissen Ponk^ aelbal dm Kegel des Pie wm Teneriffa, Uber welcben onser berühmte Freund, Hr. Leopold von Bucb, so neue und fruchtbare AnsidUen ausgesprochen hnt*).

INe Böschungen» welche dcff* Bnef^ die Aocbers dea Fis, die Aiguille de Yarens und der Cramont dem Mont Blaue zuwenden» bilden abgerissene Theile eines solchen KiBteff% nnd wenn num mit Aaüaierksamkeit die Geaammt- heit dieser Berge «mtersncbt^ wenn man z. B* die dOnne und durch die Beständigkeit ihrer Charaktere so merk- würdige Schicht» welche von Thonnc und dem Thal du Bqioioir bis asum Kamm desFis (2700 Metrea) aubteigl^ so kann man nicht anders als zu d^ Einsicht gelanget^ da£s die «Schichten» aus welchen sie besteheni noch uo«

*) Dm Hlbtt der Hmiptgipfel ibd:

Mont Blaue 4810 Meter Elbraz 5U09 -

Pic ac Teyde 3776 - die Höhe ihrer Kraterräader: Le Baet 3109 Meter

IimI, Kinjal, Banomio (uBieialir) 324S - (10000 Fui^) JUm AdaleiM 2665 < ^

worauf man folgendf « ihier AehnUcbkeit wegwif Bicrkirrfirdi|# yahiltniffe hat:

Moaf Btine : Bael 1 : 0,040

Eltens rJaal ' ItO^OiS

BSfidaT^jd« tI«sAdal<«»sliC!i7»9. I. AimaLd.Phjaik.Bd.iOi. ^ul. J. imSt5. 3

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swddeotigere Spuren Ton Hdbaag Kefgeiif ab die Sdiich-

ten der trachytiscben und basaltischen Conglonicratc der los Adulejos und der Caldera auf Pahna; sie liefmi nicht mioder klare Ame^ea tod AiifrichtiMig, als SauBaure noch näher dem Fufse des Mont Blanc in den fast ver- tioalen Schichten des Puddingsteins von Yalorsine nach- gevnesen hat Die Gesamintinasae der Alpeo wird vo>u YmdAAun^en durchscbnitfeii, welche auf alle seeundfire und terliäie Schichten, ja selbst in einigen Punkten, wenn aie von O. Ib^ N. und W. 15^ S. laufen» auf daa ftltore' angeschwemmte Land f;ewirkt habend

Die Scbichton der Muschel -Molasse (molasse cocjuil- lere), weiche nahe bei Lyon in horizontaler Lage das Urgestein des Forez bedecken, hd>en und richten aich' bei Annäherung an die Alpen von allen Seiten auf, und bekanntlich erreichen sie am Kigi eine Höhe von 1875 Bieter Ober dem Meer* Eben so haben die Hm» Se4- gwick nnd Morchieoii beobachtet, dafii die Kreide- und Tertiärschichten, welche sich am Fufs des Böhmer* Waldgebirges horizontal ausbreiten» sich an dem jenseiti- gen Ufer der Donau anfrichtto, nnd dann in die Alpen eintreten. Die Hm. Murchison und Lyell haben eine ähnliche Lagerung in den Tertidrgebilden Italiens naci^ gewiesen. Die Hm. Brongniart nnd Bnckland hat- ten viel früher das Vorkommen neuerer Versteinerun^cu auf den Diablerets in der Höhe des ewigen Schnees als die Wirkung einef Hebung betrachtet^ imd Sie wissen, wie viel sich die Hm. Bou^ und Keferstein mit Er- scheinungen derselben Art in andern ih^iim der Alpeu beschäftigt haben.

Herr Pmi Hoff mann hat den merfcwllidigen Um- stand nachgewiesen, dats die Erhebungsthäler , aus Wel- chen im nordwestlichen Deutschland die Sauerbrunnen hervorbrechen, gerade dort liegen, wo Verschiebungen von Terschiedener Richtung zusammentreffen. Der Mont Blanc, umgeben von seinem Erhebungskrater^ liegt am

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Scfaaarpankfe der beiden meA^Htadiert«!! Blditungeii, oini*

lieh der ürgebirgßkette, welche von diu ßergen vou Tail- kfar in Oisana gegen die Spitze von Omex, oberhalb Marügnr, znliaft» und der Kette, weli&e den Hont Blanc selbst mit dem Muat Ro8a vcrkntipft und Walli« ▼om Aoaia-Tbaie trcunU Der von den Gipfeln der Dia- Uerets omkrSDXte Krater tod Debarent und der Krater xoii Leuck, von dem die berldttiten AblUle dee Genniii einen Theil ausmachen, liegen beide, wie man aus der Karte (Tafel L) erseben kamii an nicht auoder merkw iü> digeo Zasamoientrittspimliteii«

Obgleich man meistens gewohnt ist, die Gebirgszüge, Hilclie man mit dem Namen der Alpen umfaist, als ein «Idb^ Game sn betracbteiiy ao küon man doch letcfat erkennen, dals diese ungeheure Anhditfang von Bergen ins der Kreuzung mehrer vou einander unabhängiger, so- «oid im Alter ab in der Ricbtang Tersduedenery Systeme entstehen. Hiemach darf man sich nicht »wundeni, wemi ihre Structur, im Vergleich mit der einer einfachen Kette nie die Pyrenien, yerworren erscheint. In last ihrer ganzen Ausdehnung, mid besonders in ihrem OstUchen Theil^ erkeuut man noch Spuren vieler kleineren Ketten, wekhe die Richtung der Pyrenäen besitzen, und wie diese ▼or der Ablagemng der TertiJtrschichten gehoben wurden. Aber diese verhältnifsmäfsig alten Verrük- kimgen^des Bodens sind oft durdb jüugere verdeckt. Die böchsten und Terwickelsten Theiie der Alpen, die in der Nachbarschaft des Mont BUnc, des Mont Rosa und des Finsteraarhom, entspringen hauptsächlich aus dsr Kreonmg zweier dieser neueren Systeme, welche unter einem Winkd wn 45*» bis zQsammensto&eQ und sich von dem Pyrenao-Apcnninen- System sowohl dureh ihre Riditong wie doich ihr Alter unterscheiden, h Folge der Kreuzung dieser beiden Systeme bilden die Alpen in der Höhe des Mont Blanc ein Knie, so dafii lie, naffiM^« sie von Oesteireich h«r bis in Wallis sich

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wenig Ton der Riditang O.^NO.— cnfFenit ha- ben, plötzlich umbiegen und sich der Linie NNO. SSW- nShera. Wenn daselbst eine blofse einfaehe Beogang einer einzelnen Gebirgskette Statt filnde, so würde man auch die Schichten sich alhniilig umwenden und von der üichtuog des ersten Systemes in die des zweiten Überge- hen sehen y wahrend man utf Gegentheil die Riditcmg der Schichten und der KSmme ziemlicb deutlich sich bald dem einen, bald dem andern dieser beiden Systeme an- schUeben siehti und beide Systeme einander durchdringen^ wie sie es begreiflicherweise thnn tnOssen, wenn de das Resultat zweier ganz gcsondeiter Phänomene sind.

in den West-AIpeu, d. h. westlich vomMontRosa^ «nd besonders in den Bergen von Savoyen nnd dem Dauphine', gehören die meisten grofsen Erhebungen des Bodens allen beiden dieser Furchen -Systeme an, deren rioittlere Richtong won MNO. nach SSW. oder genauer ▼on N. 26^ O. nadi S. 26« geht. Die BesUtaidigkeil in der Richtung der Schichten dieser Gebirge ist Tor lan- ger Zeit schon von Saussure, und neuerlich von Hrn. Brochant wahrgenommen , nnd beide haben daraus mit Recht geschlossen, dafs in allen Theilcn, wo diese Ricli- tung vorwaltet, die Aufrichtung der Schichten einem ein- ngen Naturereignisse zugeschrieben werden müssen

Das geologische Alter dieses Ereignisses ist leicht zu Lestimmen. Man braucht dazu nur zu untersuchen, wel- dier Formation die aufgerichteten Schichten angehöreUi und welche Gebirgsmassen sich horizontal auf den Köpfen der bereits verschobenen Schichten ausbreiten.

Im Innern des Systems der Bergketteni aus welchem hauptsftchlich die West -Alpen bestehen, erUidit »an keine neuere Schichten als Kreide, weil diese Ketten sich auf einem Boden bildeten, der unmittelbar vor und un- mittelbar nach der Ablagerung der Kreide, d. h. im Mo* ment der Hebung des Mont Yiso und der Pyrenäen, schon bergig geworden war.

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AUem an den Bändern und an beiden Enden des

Gebietes der Runzeln, welche den Wcst-AIpen ilireu Uauptcbarakter gebeo, siebt niaa YerschicbungeQ, Yveichen diese Gebirgszügen ihre Gestalt und Hervorragnng ver- danken, sieb dnrdi die neuesten TertiSrscbicbten, so gut wie durch die luiter denselben liegenden Secundaifünnalio- nen fortsetzen , woraus hcr¥orgelit, daCs die dem Sjstem der West- Alpen angehftrige Schichten- Aufrichtung nach ' der Ablagerung der jüngsten Tertiärfonnationen dieser Ge- genden Statt gefunden hat.

So finden sidi die Schiebte der Muschel-Molasse sowohl am Hflgel von Supetga bei Torin' au^erichtet, wie am Westabhangc der Derge der grande Charlreuse bei Grenobie. Die£s letztere Beispiel ist vor allem über- xascbend, weil man . die Schiehtei^ welche man bel Annii- bemng an d«n AbfeU der Alpen sieh hk zur Verticale aufrichten sieht, bis zum Fuis der ^auitischen Berge des IforeXy welche von Lyon bis St» Valiier das Ufer der Rbone bilden, in horizontaler Lage äntrifft Es eigiebt sich hieraus eine nicht uiindci im Alter als iu dt r Form über- raschende Yersduedetiiielt zwischen den gerundeten Ber- ken des Forez und den Alpenkttmmeny welchegegienOSO. den Horizont der Rhoneufer so majestStisch begrenzen.

An den beiden Euden der Gruppe der mächtigen Alpenketten findet sich auch in ihrer lUchtung die Mit- scdbel-Molasse in die Höhe gebogen, namentlich einerseila uiiUeu in der Schweiz im Entlibuch, und andrerseits Blatten in der Provence, im Thale der Durancc, bei Ma- nosque, zwischen Yalone und Perlois de Mirabeau« Es ist selbst bemerkenswerth, wiewohl dabei der Zufall ohne Zweifel eine lAolle spielt, dafs die Richtungen dieser bei- den aufgebogenen Scbichtgruppen in iiu-er gegenseitigen mathematischen Yeriangerung liegen» und dafs dieselbe iUcLtlinie einerseits auf den vulcanischen Kögel von Ho- bcntwiely nordwestlich von Conslanz, und andrerseits auf die Umne Insel Riou führt, welche im mitleUändischen

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Meere tegl» Ter der kemtvprlDgeiideB Bcke^ wdche die

KOiie den flcpaiicmoiitii der RKone-lbtodiinf^ra zwtidieii Mart^riilc und Cassis bildet. l)ieM*Ibe Linie durchsdiuei- del die Alpen» swiecbea den Moat Bleue und den MmI Bote hittwef^elieiid, pareUel den mif^ebecnren Abttflruo, wtklit» diese beiden kdlosstilen Massen an ihrer OsLsüd« 0€l -Seite darbteteo» imd gleiduLettig dient «ie, der Ser- # pente-RegMin (^»ffieienmdeen snr WcttpiiiBe..

Nach der Convulf^ion. welche dem System der Wetl- elpeo sein gegeoH^rti^es i\rli4>f gegeben hat, scheint Eu- ropa eine ^be ccmlinenUle FÜche dergestelll m heben, auf der eleh nun keine neeriache AUa^ernngen weiter bil» d«i« [1. I)ie Nirdenichlllge, wriiLc sich w.'ihu iul tler auf diese UmnUlzung folgenden Kuhezeit absetzten, zeigen an ▼iele AeimliddLeil ndl deoen^ weldM aick onler miern Augen bilden, dafs man sie mit unter das aofgescbwcnnnle Lanii gerechnet bat, m der Vcirausselzung, dafs sie ihren Ursprang aneiogen Kriften rerdanken» wie gegeowirtig in TMitgkeil aind^

McAM Unter»acbongeo hthen mtch Aänmt fclBhrt, die neptimt« •chen Gebilde (tcrrainf de »cdtment), wrIrKe »icb in EuMp« Mch 4«r B«boof der PjfiMi «bgeUfert b.iben, in df«i Hmmft^ §n§fm sa tUkat (^Ma 5ch«d«U«iia 4tm Vcr»chieb«a|*i«ita aalsprcchM* Dt« bsadsa enua Gnippca «mfu*», mtm ohMi |uch«% dl« GcbirfMMefCB» welche aie» scw&bnlaeb Ter- liivfebiMe seurt. Die leuu Gmppe wird Im Pranbreieb dvtdii dee ia Sttm aBfebIvIke ■Mffeecbw«M«iie L««d rtpritettfirt, aUeui {■ —dwa Ge|i«di» mmik eie am aniAcbe» AbUgriungen he- fticbc«« dcaa die Erdoberfläche bat niemals uufgtUörX Meere «e eotK^licn. Diese Hiullu i!uii*$weise konunt in drn weteiittirlicn PiinLien mit f uberein, %%riclar Ilr. 1) r i Ii a \ e % in f?ini*r nnrL UM lit li4 r jii«|;rgrbenf n . aber «itf 111/;«%% ritr in tJa% Hn II« ti n i!<r(jr(i< lu^iirlif-n ijciellsrl4Aii xon FrdnLrcirl« cio|erücklen Arbeit ea§e- Momcn b«t. Dieser Atissug IsQlet folfeiii]rrrT>-ir«< n ;

iJtkeriUhltiehtr / trgU^ d*r MßemUn Mtuchrlartm mit

sUtn Arien wmier mmnärr ; t'un Hrn. P, Deskay*** ^Tn der llofToeaf , die dieser Arbeit beneuien Meietie» liaa ia Imter £ea aoch rsfauhtsap mmä 4mm dieselh« «ithttni

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Es scheiDt nideb, dafs ein Thcil der Hedersddäge^ weldie in horizantalca 5ciiichieQ aiü den Köpfen

bekannt machen zu Itonncn, giebt der Verfasser Hier nur t irifj^e der Haaptresuhate, unter kurzer Andeutung^ in welchem Geiste dit$e Arbeit notemommen ward.«

»Die allgemeiM Vergleicbung sarDiiitllcKcr hU jetst bekaim> tCB lebcDden Arlea mit den in dtn Tcrtiirgebilden anfgtiuiid^ nen foMÜen kania f&r die Geologie Ton grofsem Nutsen «ejo, indem eie enf eme genaue "Weiae soologiache Perioden m Abia gerungen nadiweisi» wo die Geologen in der Bogel nur eine - cinatge eililieken.«

aB« einem allgemeinen Tergteielie der Arten lataen fick »weierlei Ergebniiae e priori vorauatelken: Aebnliobkeilett und UDalinlicbkeiten; allein es bandelt sich daram zu wissen, ob diese Aehnlicltkciten und L näljnliclikeitea beständig und ▼erbSllnifs- fDülsig sind, und nur eine luloutiöse Bearbeitung des Ges.imro- len, bei einer sehr grofscn Aniahl von Specics und Individuen, bann tu den gesuciiten Ecsuluten iülirea und ^roises Vcitraucn einfldfsen.»

»Man wurde Tielleicht in eine und dieselbe Arbeil nicht blofs die fossilen Species der Tertürformatioaen, sondern auch ' die der Seenndirformationen haben aufoebmen müssen. Diefs bat indefa der Verfasser nicbt tbon können, weil die ^Zoologie der Iciateren Formatiooen nocb ntebt in ihrer Gesantioiheii so weitgediebeniatt dafs sieb, wenigstens In r jeut» genügende Resul* laie daTon erwarten lielseo. Man mufs dab^ die Unteraucbnng in Betreff der Seenndjirformationen bis auf eine andere 2ei^ in- rücklegen, und fSr die besser gekannten Tertürfoimatiooen ein Beispiel geben, welche Stütae die Äonluyic l&r die Geologie ab- geben kaun.»

uVm auf eine rationelle eise zu verfahren, ninfste mai| die gegenwärtig Ifhendcn Arten Tergleichen nüt denen, die, in den obersten Schichten abgelagert, mit ihnen die meiste A. hnlichkeit beben; man mufslc ferner diesen Vti-hich mit den Aitcn aus den tiefer licgendeÄ Schichten forUelacu, bis zjlelri die gunre Eetbe erschöpft war« Aus dieser Untersuchung ging die wich- tige Tbatsacbe bervor, dafs es awel Arten von Gebirgsmasscn giebt» die TertiSrgebilde, welche noch Icbeude Arien einschlief sen, nnd die Secnndlrgebilde» welche keine analoge Anen enthalten. Bei Featstellnng der GrSnalinie awiscfaen beiden Gebilden findet ascb die Zod«g!e sa imUkommeaer Uebereinelimmiiag mit .der Geologie.«

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der längs den We&tal()en aufgeriditeteii Schichteti der MoBcliel'Molaflie auBgebratet findeti in alt« SeaOf die eine spätere Umwälzung Ternichtetey abgdaf^eit worden scy. Ein solcher See bedeckte den nordwestlichen und minder gebirgigen Theil des Isere-Departements, wie skixcii die Ebene la Brem« TonTuUins and YoirDa bisDilon?

ein anderer den Theil des Departements der Niederalpen zwischen Digne, Manosque und Barjols. Die sehr mäch- tigen NiederadilSgey wdche sich in diesen Seen gebildet haben, bestehen grölstentbeib ans abwediselndoi Schich» ten eines mit Geröllen gemischten Sandes uud Mergels. Unter den Ablagmmgen in dem ersten dieser Se^ findet

»Dm TcriiSrfebildet welckei mit AtMoalim« des Hm. De<-> aoyer, ätr In jüngster Zeit eine QaatcrnSrfonnation «Dfenom«' men hat, ron der MehrsaU der Geologen eb einer einngen

Epoche angeKorend betrachtet worden sind, werden Ton Herrn Deshaycs in clni groUc zoolügisclie Epoclicn gelhcih, welche durch die Gc.saiTimthcit der in ihnen enthaUcncn Arten und durch die beständigen Vci Ii iltnisse zwischen der Zahl der analogen le- benden und der untergegangenen vollküiunicn geschieden sind. Diese drei, Yon Hrn. Deshaje,» angenommenen aoologifcben Grappen sind folgendermafsen xasammengeselst:«

TtJErsU Gruppe. Sie begreift da« Becken von Paris, das Ton 'London, Valognes nnd einen Tbeil von Belgien; und entbilt ' 1400 Mollttikeospeeiea« Toa denen etw» drei Proceat ttnalofo ' Mtnttc den lebenden vorbommen,«

^ »ZufeiU Grt^pßm Sie vmfafat die Fablnnen (Fabtnns) der ^ Tnnnrame, dit Beeben vnn Bordeavxi von Dax« die Suncrga bei 'Törin,' die Dnigcgcnd TOn Montpellier sam Tfcell, nnd die %-on * l^ien gans. Sie wird durch 800 Arten rertreten, von denen die

analogen lebenden 19 Proccnt ausiuaclicn.«

^Dritte Gruppe^ die jüngste, enthält die subapenninischcn Hügpl, Sicilien, Morea, die Umgegend von Pcrplgnan und Ton Crag io England. Diese Periode vertreten etwa 700 Speeles, \rorunter sich 52 Procent analoge noeh lebend finden.«

-»Diese Besnllate sind unerwartet Uro sie zn erlangen« liat aleb Hr. D< shaycs ruh allen kweckniäfsigen Materialien vetee- ben, nnd 4639 lebende Arten mit 3102 fosrilea ans den Ter- tüffeblldca vngllcben. £r bat 7941 Artta «nt anbr sU 40000 ladiridnca la Uatmnelianf feannaMD.»

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man viel Tersteinerfes Holz, herrfilirencl voa Baumarten, die nur wenig von denen unserer Gegenden yeracUedeii UBd begleitet von nelen Sllikwasser-Mnackelii. Auf dem Eodcn dieser Seen lebten Hyänen, Höh- lenbäreo, Eiephanten^ Mastodonten, Bhinoceroten undUip- popotamen; Tliiere, deren jetzt Terafliwimdeneii Spedes MbeiDeD in der UmwShong der Erdoberfläche nnterge* f^Do;cn zu seyn, welche, indem sie das Ansehen der Wcst- aipea zmn Tkeil veränderte» der Maase der Alpen ihre letoiga G^atalt verlieh.

XIL Sjsfm der Hauptkottc der Alpen» von Wulll«

bi« Oe«treicb*

0a8 Thal der bere, der Rhone, der Saöne und der Dnmicey zeigen zwei sehr verschiedene Formationen von aii%e8chiranmtein Land, zwischen welchennan eine Unter- bvedhoDg der Stetigkeit und eine plötzliche Yeiindennig der Charaktere beobachtet.

Die Gewässer, welche die Materialien der ersten die^ ser beiden Formationen fortgesdiwemmt haben, adieiMi waa den Sflfswasser-Seen aafgenommen m seyn, weldie einerseits den nordwestlichen Theil des Isere-Departe- flient% die Bresse und vielleicht d^ Elsafis u. s* w«, und aodereneitfl den zwischen Digne» Manosqae and Barfola !ie?;cnden Theil des Departements der Nieder- Alpen be- deckten; wogegen die Materialien der zweiten Formation von lielt^en VorQberranadienden Wasaerstrdmen, die ins Ifittelbndisdie Meer flössen, mit fortgerissen zu sejn schel« nen. Diese Ströme werden gewöhniich mit dem Namen Dilorial-StrOme belegt» wiewohl sie mit der gesduchtli- eben Siindflnth nichts gemein haben, sondern vor dem Dasejn des menscldichen Geschlechts auf unserm Conti- ocnt vorüber flössen, nur die vorhin genannten, jetzt nicht mdur anzQtrefienden Tluerarten vernichteten. Man wir4 vielleicht noch lange Aber ihre Herkunft streiten» wiewohl sie ganz einfach aus einem plütziichea Schmelzen der

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ScLueemassen auf den Wcstalpen, zur Zeit der Hebung der Hauptalpenkette entstanden sejam^en; allein darin komnit man bereits Oberau, daC» «e nimiittelbar aacb der letiten Yerschiebung der AIpensducbleB ^föl^ aejen. Wirft man einen Blick auf die Alpen und die Ge- ^ gendea in ihrer Macbbarschaft, so aiehl man, dab die Kimme der St Baume, des St Yictoire, des Leberoa, des Ventoux und des Montagne da Poet im südliclieu Frank- reicli, das Hauptjo^di der Alpen^ welches sich von Waliis bis Oestreich erstreckt, der minder hohe and ansgedeimle Kamm, irelcher in der Schweiz den Pilatusberg und die beiden Myten etc. umfafst, verschiedene Gebirgsketten sind, weldi^ nngeacbtel ihrer Ungleichheit, mit einander Tergl^cbbar sind wegen ihres ParaUelismus und wegen ihrer Analogien mit den liähenzügen der Westalpen, die sich durch die von der Insel Kiou nach Hohentwiel ge- zogene Linie darstellen lassen. Der Parallelismos und die Analogie der Verhältnisse, von denen eben die Kede war, könnten, für sich allein, als starke Gründe erscheinen, zu glauben, daCs alle diese Gebirgsketten zu gleicher Zeit entstanden sejen, und nur Theile eines einzigen in einem IVlpment erzeugten Spalten - Sjstemes ausmachen, und man kdnnte vielleicht auf den Gedanken geralhen, sie in zwei Gruppen, die der Provence nnd die der Alpen, theflen zu wollen. Allein davon -svird man sogleich durch die ttialogen YerhäUnisse zurückgebracht, die sich bemerken lassen zwischen diesen Tergchiedenen ZerreiCsungen der Schichten und einer allgemeinen Hebung des Bodens in einem Theile von Frankreich« in Folge weldier sich vom Forez und der Auvergne eine doppelte Abdachung gebil* det hat, einerseits nach Di)on nnd Bourges, mid andrer-^ seits nach der Küste des Mittelländischen Meeres iiin. Diese beiden entgegengesetzten Abdachungen bilden durch ihr Zusammentreffen gewissermaben einenRflcken, welcher genau in der Verlängerung der Hebungslinie der Haupt^ alpenketle liegt Diese Linie, welche mau auf etne mehr

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oder weniger hervorstechende Welse von der Gränze Unguiis bi8 zur Anragne forfstradieD sieht» tchenit io Benehmig m steheo mit den Torzflglichrten Anomalieiit

welche die geodätischen Messungen und die Pendelbeob- tungen uns in der inneru StruGtur unseres Conünents ent- scUeieit haben« Han ktante lagleich TerniDtfceo, dab ihr Erscheinen gewissermafscn das Signal gab zum Aufsteigen der Erhebungskratere des Cantai und des Mont Uore, uip welche später die Tnlcapischen Kegel der Anvergne her- Yordmgoi.

Die beiden ent^c^engesettten Abdachungen, von de- nen wir so eben sprachen, entstanden erst nach dem Da- sejn der Seen, in denen sich das filiere aofgeschweimnte Land ansammelte; denn man kaim nachweisen, dafs der Boden desjenigen dieser Seen, welcher die Bresse und den nordwestlichen Theil des Isere«* Departements be» deckt»» eine bedeutende Aoflnegung von Norden gegen Süden erlitten bat, und umgekehrt, dafs der Boden des Sees^ wekher sich zwischen Digne, Manosque und Bar- sois nnsdehnte» eine nodi betrichtlfchere Anfitichtong Ton

Mittag gegen Norden cifulir.

Das ältere aufgeschwemmte Land, welches auf dey Boden dieser beiden ehemaligen Seen in horizontaleii Schichten die Köpfe der bereits vorder Hebung der Wesl- aJpen verschobenen Tertiüisciiichten bedeckt, ist seiner- seils in der Nähe von Mezel (Niederalpen) ebenfalls ver* schoben worden, und zwar in Richtung der kleinen Berg- ketten, welche, wie der Ventoiix und der Leberon, die Provence parallel der Hauptkette der Alpen durchziehen.

Znr vollendeten Festsetzung der Zeit dieser leisten Ordnung von Verscliiebungcn bedarf es nur der Bemer- kung, dais man sie nicht bei dem jüngeren aufgeschwenun- tsn Lande antrifft» welches anf den Köpfen verschobener Sdichten liegt, ohne andere AUiSnge zn zeigen, ab die» weldie dasselbe durch den Strom, der es absetzte» bei Fjitstehnng annehmen mnbte«. .tt&thin hat die Anfi

^ j - -Li by Gfjogle

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richfnDf^ der Seluchlen, um die es hier sich haiidi li, iioih- wendiger Weise zwkdieii der Ablageriiug des ältt^ren auigaechwenMrtm Lmdee «od den Mifpb der Dihifiel» StrOme Sutt gefimdeii.

A H g f: tu c i a c ü c t r a c It t u Ii g c o.

Bedadtfet wmm auf eineni Erdgiobui veo UnUog- Bcker Grdbe od eorglUtiger Arbeit die fcervofwgeaditem

und nencslen Gebirgszüge, »t'Irhc iUe Obeiil«uLc vuu Europa durchyiehro, so kmua mau bcui^ken, dafs jeder dendbcn tta eineni nngeliearai Sjntene panUeler KM- len dehOrtf die sidi well Uber die Gebenden Unene er> »Ueckt» dereu geulu^scLc Slruciur uus bckauut ist. De nun ana in den woU beobachteten TiMulen von Europa innner nMir und «ehr in )edeni Sjstcaie erkannt hat, dab die i^aialU U li Kelten im Allftemeiiieii gleichen AUci.*^^ hiuil^ so kl auch kein Grund zu der ,\uuaUinr vorhttudiMi, da£ii dkeee dnrch so viele Beis|nele liestftligU Geeeti ptodUeli anfbdren sollte eine weitere Anwendung za finden. Solanga ni( Lt directe BeuhathUifi^en das lic^cnlheil erwic&eu ha- ben» ist es also naUklkb au ^iaubeoi cUls jedes dieser onemefsiichen S^tente, von denen die enroptischen Sj*. steine respective nur ^^lücke sind, ciacr uuJ dcr^elLeu Zeit f^ehobeo ward.

fiuMh diese BetmchCong bin kfa i. B. m der A». aahmi? i^eführt, dab die Klnnne des Pjrenien-Sjsten» ekieui ausgedtlintcren Syslcinc angehören, von wclciieu die Alle^^aojrs und die Ghales die* beiden entfenitestea

Gflrtel awiiil Diese beiden Endglieder der Beiha

sind zwar von den Uebri^en bedeutend entfernt, alleiii wom Cap Orte§al in 6pauieu bis zum Eiulnti dc& perai- echen Meeriweens auf etaer Entrecknng von 1600 lieaea# kana awa ehis Reihe lln|^erErhahua«ea ▼erfeigen, dia sämiiilluh cm« in und demselben ^loidicjiKriMA der Erdkugel parallel bufen, und deren ParaUelismusuudFroxiimtätzaeH^ Heb waUait der Idee inreinbar sind, dab sie «bichasM« und so lu sa^ durch einen Uuck LerrorgcLi a cLi m dm»

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So sind die kleinen Bergketten, welche die neueren EmUn im nfirdlklMn TfaeUe der Wikte Sahan, sadBdi voB IVipoUs and dem Atlas, angeben, so wie die Nord^ imie Afrikas, zwischen der grofscn und kleinen Sjrte, in ihrer Richtung genau den Pyrenäen parallel und den EiMwngcn des Bodens, welche ich in der Plrovence nnd

m Italien nachse^vicsen Labe.

Die Kette des üerges Carmel in Syrien, viele Uö- ka des Sinai-Systems, imd im Mliehen Aegypten mehrere vm rothen Meere laufende Ketten, z. B. die, welche ?or den Smaragd -Inseln endet, weichen in ihrer Richtung idur wenig von der Yerlängerang deijenigen ab» die in ^ Ihm Torherrscht.

I Vor allem nierkwtirdis; ist, dafs die Richtung des PvTeaio-Apenninea- Systems nau in der des groisea TUes Ton Bfesopotamien und des persisclien Meerbu« « «CDS >vicderkehrt, so wie auch iu der Kichtuiig der Ket- ten, die sich unmittelbar im Nordosten dieses grofsen Thals crhsboi und dem Caueasus m laufen. Midit minder son* Miar ist es zu sehen, dafa viele Gewtoer, welche Tom ' Caueasus herabkommen, so wie mehrere der hauptsäch- liebten Nebenketten dieses Systemes, z. B. diejenigen, «dchenorddstlich von Abasa und MIngrelien das schwarze Meer umsäumen, ebenfalls genau die Richtung des P^ renäo-

' Ap€iminen «Systems besitzen«

Gehen wir jetzt zum Syst räe der Westalpen Aber,

' können wir bemerken, dafs die malhematische Verlän- gerung der Linie, gezogen von der Insel Riou bis Ho-

•katwiely oder allgemeiner gesprochen» von filarseiUe bis Zfirch, parallel liegt den sehr merkwürdigen Erhebungen <}er Errloberüäche , weiche man nach der aus der Rich- ^ der Bergketten gezogenen Induction von Gleiohieitig-' kdt ab gleidi dt betrachten mols, obgleich der Znstand Wscrer geologischen Kenntnisse noch nicht die Mittel He- die Richtigkeit dieser MnihmACenng vollständig nachr

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"VW ün man denn tat!» dui ch Marseille und Zörch ei- MA FftdUo über dM Esdob&ßlkckt nusspnnnt, «o wird man b€MicB, dab er, der «mIi dmdi die MtadoDg dmOkk und den Archiprl der Neo-Slietthiids-liiMlil ffMif, pwml* lel töl dea faaupbacbii ehrten KeUeu der scauiiuiin isdiea AlfCB» so wie matck den bedcciteoditao Bergkettcii und TlUlmi von Haroceo, md mUmI der briritiiBiirtiwi K5* tlPii-Kfyr£ll^<'. welche %ürii (.ap Uoquc bis Motiic Video liDgs dnii rftT dvs a(lanti:idicu Ucc.iiis hiiiwe§läu£L

DiesaUM Bkhtnog pmllel akhl bot der Haupt, bnie der OstküsteD Spaniens, wom Cap de Gates bia mm Cap de Creuis, sondern auch der Hatipilinic des IJtlo- lab ▼GBl ahcD Continenit Yoa Nord-Cap in Lappland hb Cap Hane in Afrika* Der Hont Blane, ImI in «|el-

eher KntfemunfE ▼ein diesen beiden Endpunkten liefsend, bildet ^eicbsam dm l^liock im Zuamerwerk des zwiscbcn beiden gelegenen Tbeüs Tom alten Cominant, dessen back- sten Punkt er zu^di anfroacbf.

Südlich TOin Cap iiiaiic i>( die Küslc des ntlaoti- aeben Oeeans aof eine gF^Ise Ausdehnung llacb nnd sa»« AfT. und AstUcb vcHn Noid-Kjm, nabe beimNord-Cap iaf

<lip Kn^lc t henfalls nur niodri«. Zwi^rlu ii diesen beiden Poakteu dagegen sind die küsteu ^euieuu^lich buch, und WO sie nicht ans Urgestein bestellen, bilden sie ifunig Stent pepen den Ocean eine Wand von aaff^erichtelra Sciiichten; ein Verbal itiifs, welches anzudeuten .^theiuty daf» liogs dieser Linie alle flacben nnd wenig gebobenca FofUMtionen nnter Wasser geblieben sind.

G* bt tüati bierauf zum Svskitt dvi ii.ttiptkette der Alpen über, so ist zu bemerken, da(i die Kaaune doa Pilatnsbefges, der Hanptalpenkette^ des Venlom, das La» beron, «ler St Bame o. s. w, zu einem tmeeheuren Ver- ein Yon Bergketten gehüren, weiche, das mittclliiudi&cha Meer oa^ebcnd nnd durch das anatische Omüncnt iast* aeiisnd> eich sowobl dorch ihren ParaUeUtmos ab ärnnk die Aciuiliciikeit ibrer VeriMituÄ&sc den groiseu £inscii-

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fangen des BodcDs .anschliefsen, welche theils mit Meer- vrasser gefüllt sind, theils sich wenig über die Meeres« iftche eriiebeD. Aafser den bereits erwAlmten Ketten um- fafst dlcfs System in Europa einerseits die Sierra Mo rcna ■od einen grofsen Theil der übrigen Ketten Spaniens, und andererseits den Balkan« In Afrika begreift es die Hauptketten des Atlas; in Asien die vom Trachjtkegel des iibrus gekrönte Centraikette des Caucasus, so wie die lange Reihe von Bergen , welche, nnter den Namen Parapamttiis, Hindn-kho und Himalaya, von Norden her, die Ebenen Persiens und Bengaleus begränzen and die höchsten Gipfel der Erde enthalten.

Alle diese Ketten laofen einem gröftten Kreise paral- lel, den man auf einem Enl^^Iobus abschneidet, wenn mau eiaeo Faden von der Mitte des Maroccanischen ileiches las xnm Nordep des Binnanenlandes ausspannt

Der Himalaja im Norden der Ebenen des Gar.ges hat in seiner örtlichen Lage eine nicht leicht ^erkennbare Aebolichkeit mit der Hauptalpenkette im Norden der Ebe- nen des.Pa Die GewSsser, welche von diesen beiden Gebirgen herabkommen, winden sich in den an ihrem Fuüse liegenden Tiefianden auf gleiche Weise, ehe sie» die einen in den Ganges, die andern in den^o fallen« l)iefs scheint darauf zu deuten, dafs beide Ebenen als Allusionen, die von den benachbarten Gebirgen herabge- •chwemmt worden, zu betrachten sind Das geologische Sjstem der Tordeni indischen Halbinsel, südlich von den Ebenen Bengalens, gleicht fast dem der Apenninen süd- lich von der lombardischen Ebene, und selbst in geo- graphiscber und eommerdaler Lage sind zwischen Mai- land und Delhi, zwischen Venedig und Calcutta, z>vischen Aaceoa und Madras, zwischen Genua und Bombay Ana- logien ni bemerken« Diese Beziehungen wfirden noch aufTalleuder, wenn der Indus durch Berie von ähnlicher Lage wie die^ welche von Genua zum Col di Tenda lehsn, aa%e8tancl^ und mil dem S^tl^ und seinen fibrir

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gen Nebenflfissen ge!iiimi|cB wSrde, fie w«^ cilMiMlie < Schwelle, welche iha Tom groisea Gaug^-Xbale acbci det, za fAeiBtdgaiL

Uebencluiiit niMi die Obeifildie einet &dgIobii8, so

bemerkt man noch einif^e andere Systeme, die sich auf eine sehr heirorstecheude Weise durch die llichtuug der fluDen aDgehörigen Bergketten antcncbeideiL De indeCi dieser Brief schon zu lans: ist, als daCs ich mir erlauben könnte, ihnen hier ein \ ei-ieichniDs Ton denselben auEtUr eteUeo» so weide ich mich begnOgeD^ als eins dar laerk- würdigsten Beispide dieser Art, nur die Gebirgskette sn enrahuen, welche, im Parallciismus mit der Längenrich- toDg von Madagascar, das Continent von Afrika im Süd- osten begrSnzt und dorch Gegenden lioft, wohin es noch

lauge Zeil tleu uiierschrockcudsten Ivciscucleii unmöiilicli sejn wird, Ihrem Beispiele folgend, mit der fackei der 'VVjbsenschaft einsndringen«

Das Henrortreten einer Gebirgskette, wehbes, wie sich aus einigen der Resultate unserer Beobachtungen scblieisen Ift£st, in den benachbarten Gegenden so gewal- tige Wirkungen berrorgebracbt hat, hat dagegen auf sebr entfernte PunRte nur vemiu^Lc. des durch die Erschütterung aufgeregten und mehr oder weniger aus seinem Niveau tretenden Meeres, einwirken kOnnen, daich ErfigpisBe, Ttrgleidibar mit jener plötzlichen und Yorübergehenden XJeberschwemmung, die man in den Geschichtsbüchern aller Völker iast in dieselbe Zeit Tenetzt angegeben findet; War dleb historische Ereigniis nichts anders als die letzte grobe Umwälzung der Erdoberfläche, so fragt es sich na- türlich, welche Gebirgskette es sej, deren Hervortreleii in dieselbe Zeit falle. Vielleicht ist hier der Ort ta be- merken, dafs die Andeskette, deren vulcanische Essen meist noch in Xhätigkeit sin«}, den ausgedehntesten, scharf abgeschnittenen, und, so su sagen, wenigst abgeschUffe* nso Zog in der gegenwärtigen Configuration der Erdober- fl&cbe ausmacht. Indem ich hier den tarnen Andessystoni

dem

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dem von mir für das jüngste aller Gebirgssysteme gehai- lenen gebe, nehme ich den Theil für das Ganze, wie idi cft bei den PjrenSen und Alpen getiian habe. Ich spreche hier uäiulich von jenem UDgeheuren Berpvulst, welcher «wischen dem stiüeu Ocean einerseiU und den Continen- teo von Amerika und Asien andrerseits hinwegliufl, von QMÜab bis mm Reidie der Birmanen einen grölstca IIalb< kreis der Erde beschreibt, und indem er der Tulcanischen liAihcklime, welche hie ond da älteren Spaltungen folgt; ohne $eüals ans der erwähnten Zone herauszutreten, als Centralaxe dient, solchergestalt, wie es schon Hr. v. Buch bemerkt hat, die natürlichste Gränze des Continents. Ton Asien bildet, und selbst als die Sdieidelinie zwischen dem laiidreichsten und meei reichsten Theil der Erdoberfläche betrachtet werden kann. £s geht aus allem diesem her- ▼OT, daCi die Parozysmen dieser Action, welche Sie so treffend ak dab Resuliat der Einmrhmg des noch ge* sciunolzenen Innern wisers Planeten auf die starre oxy^ dkU Kruste bezeichnet haben^ die sie b^leitende Hebung ▼OD Gebiifsketten und die ihr nachfolgende stOrmischen . Bewegungen des Meers, weiche im Slautie waren, unge- heure Stücke der Erdoberfläche zu verwüsten, während der geolo^schen Perioden zum Hechanismus der Natur j^ehürlon. Was sich aber von den äld sten bis auf die Jüngsten Zeiten der Geschichte uosers Erdkörpers zu wie« dcfholten Malen zugetragen hat» das kann sich im Laufe der wenigen Jahrtausende, während der das Meiischcngc- ' schlecht die Erde bewohnt, auch einmal ereignet haben. Wir haben also, wie es Herr Professor Sedgwick mit Redl! bemeikt, der Thatsache einer neueren Sündfluth alles Unglaubliche genommen, und mehrere eugliscbe Geologen scheinen gegenwärtig ebenfalls geneigt, die ge- ' schichtliche SfindAuth ak das letzte Glied jener Reihe TOn Natur- Ereignissen zu belracliten, welche am meisten auf dhe Eiu- und Yertheiiuug der ueptunischen Formationen eingewirkt haben. Und wirklich hat diese Ansicht im

Axmal. <]. Piijaik. Bd. 101. 6 t. 1. J.163:^ 6uä. 4

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Grande nidits, was dea von vielen Geologen vorgetinge-

nen Lehren widerspräche. Man kann überdieCs in Bezug auf die Zukunft unsers PJauctcii die iieiueikung machen, dafa, wenn aach die Zahl der Umwälzungen seiner Ober- fläche und die wirklidi unterscltiedenen Gebirgssystenie. noch unbestimmty die Reihe dieser successiven Glieder nur noch sehr nnTollsiündig bekannt ist, dennoch die be- rdts bekannten Thatsacben schon zvviscben gewissen Grta- zen das Gesetz eiitsclili eisen, welches die Aufeinanderfolge dieser Ereigviisse versichlbaren wird, wenn sie erst alle ▼oUstttndig bekannt sind. Daraus allein, da£s die gegen« \viirlii;o llulic des Munt Diane und des Monte Rosa sich TOU der ielztcn Umwälzung der Erdoberliäc In herstiireibl, ist msichtlicb (welch ein Platz andere^ noch höhere Berge auch in derselben Reihe einnehmen mOf^en), dab diese Reihe niemt^Is dre langsam und regelmäfsig abnehmende Form annehmen wird, welche direct zu dem Schlüsse füh- ren witrde, dafs diese Gränze erreicht sey. Nichts sagt uns, dafs die Phänomene, deren jüiii^sten Paroxysmen so gewaltig wareUy sich nicht mehr wiederholen werden. Wie provisorisch auch die Folge der Glieder seyn mag, welche aus dcu bereits angestelUeu Reobachtuugen iiervoii^eht, so ist es doch schwierig, darin eine Modiücalion zu cr- blickeut welche auf die Voraussetzung führen kdnnte, die Felskruste unsers Erdkörpers habe die Kif^enschaft ver- loreUy sich successiv in Terschiedeneu i\i( iitungea zu run- xeln». £s ist schwierig, darin eine Veränderung voraus-' zusehen, welche die Veirsicherang gestattete, dafs die Ra- hezeit, in der wir leben , nicht einmal wieder durch das Hervortreten eines neuen Gebirgßsystems gesidrt werden könnte^ in Folge neuer Verschiebungen des von uns be- wohnten Bodens, hinsichüich dessen die Erdbeben hin- länglich bekunden, dafs er nicht unerschütterlich ist

Da die Unabhängigkeit der auf einander liegenden neptunischen Füniiationen das wichtigste und umfassendste i^esultat des Ötudiums der oberiiächiichen jSchichien uu<

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seres Erdkörpers aostnacht, so ist es einer der Haupt- zwecke uiciuer üotersuchungep gewesen, diese grolseThat- Sache auf die gegenwärtig aUgemeiD aogenominene Ansichf^ dab die Kruste , welche diese Schichten nach einander Terstärkleo, nur dünn und schwach gewesen soy, zuiück- anftlhren, and dabei im, zeigen, dals diese Unabhängigkeit eine Folge und selbst ein Bewek. von der gegenseitigen Unabhängigkeit der in veiöciiicdeaea iUciiiungen laufen- den GebirL'ssystcme ist

Die Thatsache einer allgememen Gleichförmigkeit der lUchlung aller gleichzeitig aufgerichleten Schichten, und folg- lich auch aller Gebirgskamme, die aus diesen Schichten ge- Inldel sind, ist für dag Studium der Gebirge eben so wich- tig, als es die Thatsache der ünabhängigkeit der snoces- SiTen Formationen für das Studium der über einander ge« lagerten Schichten ist. Die plötzlichen Richtungsändemn- gen, welche man beim Uebergange einer Gruppe zu der andern wahmimuit, haben erlaubt die Gebirge liurupa's in eine gewisse Zahl ¥on deutlich verschiedeneu Systemen m theilen, welche «inander oft durchschneiden, ohne zu- hamuien zu fallen.

An verschiedenen Beispielen, deren Zahl sich gegen« <wSftig auf zwölf beiäuft, habe ich erkannt» dafs die plöts« liehen Veränderungen, durch welche die in den neptuni- schen Formationen zwischen gewissen Schichtabthcduugen beobachteten Gränzlinien hervorgebracht worden sind, eine Colnddenz zeigen mit der Aufrichtung der Schichten in eben so vielen Gebirgssystemen.

Diese Systeme, wenigstens die zugleich neuesten und herroiragendsten unter ihnen, scheinen mir, nach Allem, was Beobachtung und Induction mich bisher gelehrt Laben, aus einer gewissen Zahl vo?. GebirgßkeKeu zu bestehen, welche einem gröbten Halbkreis der Erdoberfläche paral- lel laufen und eine Zone einnehmen, die, viel lUnger als breit, ein beträchtliches Stück eines gröisteu Kreises der Erdkogel omfaCBt Zur Stütze des Hypothetischen in die-

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gen Betrachtungen, denen geniäfs ein jedes dieser Gr- birgssjsteme das Product einer einzigen Verschieb ungs- Epoche ist» Übt sich bemerkeli, data es leichter ist, sich eine geometrische Vorstellnng davon zu machen, wie die starre Erdhüile in einem bedeutenden Stück eines ihrer gröfoleii Kreise sich mnzeln iLODnte, als wie sie es in einem eingeschrfiakten Räume hätten zu thun Terraocht

"Wie gut es auch durch die rhatsachen, deren Ge- sammtheit die positive Geologie ausmacht, begründet sejn mag, dab die Erdoberfläche zwischen l^gen Ruhezeiten plölzliche und gewaltige Erschütterungen, und, in Folge derselben, Verschiel)ungcn in einigen Theilen erlitten hat» oder mit andern Worteui dafs dieselbe die sonderbare Eigenschaft besitzt > sich von Zeit zu Zeit in Tersdiiede- nen liichtuugen zu runzeln, so ist doch der Geist nicht ganz befriedigt, wenn er nicht unter den jetzt thätigen Ursachen ein Element erblickt, das filhig wSre, solche von dem gewöhnlichen Gang der Dinge so abweichende Perturbationen von Zeit zu Zeit hervorzubringea.

Es ist natürlich hierbei an die Yulcanit8t zn denken* Doch scheinen jene grofsen Phänomene nicht anders nnl der Yuicanität vergleichbar zu sejn, als wenn man für diese die allgemeinste der bisher noch gegebenen Defini* tionen annimmt, und unter derselben, mit Ihnen, den Eth» flujs versteht, den das Innere eines Planeten, in den verschiedenen Stadien seiner jErAaÜung, auf seine äufsere BüUe ausäit.

Schon ist man genöthigt, den ursprünglichen Sinn des Ausdrucks: vulcanisc/ie Action abzuändern , wenn man nach dem Beispiele Dolomieu's fortfahren will, darin die Eruptionen von Trachj tcn und Basalten zu be- greifen, weil es gegenwärtig ausgemacht ist, dafs diese Felsarten, statt aus einem auf der Spitze eines Kegels befindlichen Krater zuffieben, sidi in Gestalt von Blasen er- hoben haben , und aus diesen durch oft lange und schmale &f^diXm(ßYhs)isk groisen fibergreifenden Wfilstenhervoige-

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guoDen sind. Die von Hrs. Li^opold von Buch woU festgestellten UiHerschiede zwischen den Laven der Vulcanc und dea Melapb^^ren, welche bei Hebung der Gebirgskettea in einem teigigen Zustand zu Tage gekom- men sind, ohne je auf die Oberfläche zu fliefsen, zeigen die Nothwendifikeit, den ehemals iiiit dem Ausdruck: vul- cdDisciie Actiou, verknüpften Sinn noch mehr zu erwei-' ttto^ wenn man will, daCs das Phänomen der Hebung einer Gebiigskette mif darunter begriffen werden kann.

Die grofse und sinnreiche Idee, welche die Bergket- ten hinsichtlich ihres Paralielismus, ihrer Durchkreuzung und ibrer Knoten vergleicht mit jenen Febgängen {dykes) deren K;iimi]o oft in Fonn einer Mauer sehi beträchtliche Landstriche durchziehen, scliiieist nicht nothwendig die Bediogpng ein, dafs auch die AehnUchkeit mit den» aufs Einigste mit dem Baseyn vulcanischer StLlünde verbnn- deneo, Erscheinungen bis zu dem Grade gehe, dafs die ^cht geschichteten Massen, welche die Axen groiser Ket- tea bilden, nur eingedrungen seyen hu die Spalten, welche Jorch das Auseinanderweichen der Schichten der Erd- kruste entstanden waren. Die allgemeine Anordnung der ^ den Abhängen grofser Bergketten aufgerichteten nep- toiiichen Gebilde stimmt im Geeentheil weit Lcsscr mit ^ Idee, dais die nicht geschichteten Massen, w eiche die kxtn dieser Ketten bilden, die durch eine Runzlung der **^^cn Erdrinde entstandenen hervorspringenden BifFe Wlich gefüllt, und darauf dieselLeu an ihrem oberen Uitilc zum Platzen gebracht haben. Die ungemein glück-

Weise, ausweiche Hr. Leopold von Buch aus ^ Anoabme einer Wölbinig des Bodens die Bildung ^cr Spaltungs - Thäler hergeleitet hat, stimmt sehr wohl dieser letztem Ansicht von der Bildung der Bergket» ^ and ich ffige gegenwärtig noch hinzu, daCs die be* '^^^ge Endung dieser Tliäler, da wo sie die Gränzen S^^obenen Kaumes erreichen, klar beweist, dafs sie

dordi ein Zerreifsen .der Erdrinde entstanden sind»

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bewirkt durch eiDeii solchen Zummmenzug, ab man ge-

nöllii^ seyn wOrdc, sich vorzustellen, nähme man die Art der Abhängigkeit nu, weiche Hr. Cordier gesucht hat, zwischen den vnlcanischen £niptionra nnd dem flüssigen Innern unsers Planeten aufznstellen.

Andererseits ist zu bemerken, daCs, wenn auch die Ynlcane oft in Reihen auf Spalten liegen» die den Ge* birgsketten parallel and, und der Hebung dieser Ketten ihieu eräleu Ursprung verdanken, doch diefs keiuesvveges zu der Annahme führt, diese Ketten sejen entsprungen aus dem fortgesetzten Spiel dieser vnlcanischen Schlünde, auf die man ehedem den Begriff des Ansdnuks vulcani- sehe Wirkung eingeschränkt bat. Man be^reifl nämlich wohl, dafs der Mittelpunkt einer vulcanischen Eruption rini^fönnig oder strahlenartig liegende Erhöhungen rings um sich bilden könne, aber, man sieht nicht ein, wie^ selbst mehrere vereinigte« V ulcane Bergrücken zu erzeugen im Stande gewesen seyn sollten, die viele Längengrade hindurch in unverauderter ilichlung fortstreichen.

Die vulcanische Action, wie man sie vordem definirt^ würde also an und filr sich' nicht die erste Ursache der grofscn Phänomene, die uns beschäftigen, gewesen seyn- Allein die vulcanischen Erupliuncn scheinen ihrerseits in Beziehung zu stehen zu der hohen Temperatur, welche noch heute die innern Theile der Erdkugel darbieten, und die Analogien, welche uns im ersten Augenblick in dieser Action die Ursache der Umwälzungen der £rd- oberflSche suchen lieb, müssen uns zuletzt darauf führen« die nämliche Ursache in dem weit gröfsereji Phänomene der hohen Temperatur des Innern der Erde zu suchen; einem Phänomen, welches Sie als die wesentliche Basis der VuU caiütät betrachten.

Die Secular- Erkaltung, d. h. die langsame Entwei- dinng der ursprfingUchen Wärme » welcher die Planeten ihre sphäroidische Form und die allgemein regelmäfsige

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Anordmiog ibrer ScMditen, gevaäb dem specifischen Ge- wichte, Tom Millelpunkt nach der Oberfläche, verdankeu, die Secular-ErkaUung, über deren Gang die mathe- matischen Untersuchiiogea des Herrn Foarier so viel Licht verbreitet haben, bietet in der That ein Klcmcnt dar, auf weiches, wie es scheint, sich diese aufserordent- liehen Yorg^ge beziehen lassen. Diefs Element ist das Verhältnifs, welches eine so weit Torgerückte Erkaltnng, wie die eines plaoetarischeu Körpers, unaufhörlich zwi- schen der Capacität seiner starren Hülle und dem Yo- hauen seiner innem Masse herbeiführt In einer gege- benen Zeit vennindert sich die Temperatur des Innern cifies Planeten >vcit beträchtlicher, als die seiner Ober- flidie, deren Erkaltung gegenwärtig fast unmerklich ist- Ohne Zweifel kennen wir nicht die physischen Eigen- schaften der Stoffe, aus denen die Planeten bestehen; allein die natürlichsten Analogjen führen auf den Gedan- ken, dab die Hülle dieser Weltkörper, ungeachtet der fast volikonoinciicu ßeständiizkeit ihrer Temperatur, durch die Ungleicbheit der in Kede siehenden Erkalluug, in die Nothweudigkeit "versetzt werden mub, unaufhörlich ihre Capacilcit zu verringern, damit sie nicht aufhöre, sich ge- nan an die iunern Messen anzuschliefsen, deren Tem- perator merkUdb abnimmt Diese Massen müssen sich demnach ein wenig und fortschreitend von der ibnen zu- küuiinendeu uud einem Maximum der Capacität entspre- dienden Sphäroidal* Form entfernen; und die beständig wachsende Tendenz, auf diese Figur zurückzukommen, sie mag nun für sich allein oder vereint mit andern etwaigen inneni Yeränderungsursacheu wirken» liefert wahrschein- lich eine ToUstSndige ErUHrung von der plötztichen Bil- dang der Runzeln und Tersdiiedenartigen Knorren, welche auf der äuisereu lirdkrusle, und vermuthlich auf der Ober- tlache aller übrigen Planeten, von Zeit zu Zeit entstan- den sind.

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Erlauben Sic, dafs ich diese Gelef:enbe5t ersreife, Ibnea abermals meine liefe Verehrung und Hocharirfung u bezengeHy mit der ich die Ehre habe m Bejn

Ihr

unterthanigster u. gehorsamster Diener L. £lie de Beaumont

Nadachr^ des UeramgAers. Die Aiwirhtm^ welche Hr. E. de Beaamont bmits io dem frOher an Herrn

A. von Humboldt gerichteten Brief*) entwickelt, und io dem eben geschlossenen noch erweitert vorgetragen bat« sind von solcher Wichtigkeit ffir die physicaliscbe Erdkunde, dafs der Versuch nicht ganz überflüssig er- scheinen wird, sie» wenigstens der Hauptsache nach, auch denen yerstfindlich zn machen, welche wegen onzii- länglicher Kenntnifs des geognostischen Details, Tielldcht in der Darstellung derselben einige Schwierigkeiten ge- fanden haben» Zn diesem Behufe sind hier, anÜBer der Karte auf Taf. I, welche sdion Hr. Beanmont seinen Briefe beilegte, noch die idealen Durcljschnitle, welche die ausführliche Abhandlung des Briefstellers in den ^//z- Wiles de Sciences mdurelle^ T. XVIII nnd T. XIK be- gleiten, auf 1 af. II hinzugefügt, der 1 ( l)erz( uuung, dafs die aufmerksame iietrachtung dieser Zeiciuiungen jedes Mifs- TerständniÜB hd>en, ja schon für sich aliein ein richtiges Bild von den eben so glücklichen, als in der That einfachen Ideen des französischen Geologen geben wird. Zwar hat Hr, Beanmont seit der Bekanntmachung jener Abhand- lung noch drei Gebirgssysteme und eben so viele For* mationen mehr unterschieden, w elche nicht in diesen Zeich- nungen angegeben sind, und also noch einzuschalten ge- wesen w8ren (bis auf die Richtung des Mont-Viso-Sj- stems, das noch auf Taf. I von Hrn. Bcaumont selbst nachgetragen worden ist). lnde£s schien es mir zweck- 0 dieae Aaiuil. Bd. XYIII. (94) & 19.

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inlfttger, diesen ihre uisprünglicbe Gestalt zu lassen, aU Etwas einsatrageiit was vielleicht nicht ganz den Ansich- ten ihres Verfassers entsproclieii hätte. Um jedoch leich- ter zu übcrscheD, wo in Ifoige der neuem Untersuchun- (QflQ Einachaltungeii ndthig gewesen wXren, sind die aof der TaM II angegebenen Gebir^jsteme mit den Nom- mem versehen, welche sie iu dem Briefe des Herrn de BeaamoDt führen.

bk Bemg auf Taf. II ist noch folgendes zu bemer- ken. Am linken Endo des Durchschnitts, welches den äkesten Zustand der iirdobt liläche darstellt, sind Farren- kiinter, Equiseten nnd Lepidendrons, auf einem Boden TOn Urf^esteine stehend, abgebildet, um daran zu erinnern, daCs dergieichen Pflanzen, deren verschütteten Ueberreste die Steinkohlen gebildet haben , einst in unseren Breiten wuchsen« wenige Zeit nach der sUesten Aufiiditimg von Schichten.

Die Andeskette am andern Ende des Durchschnitts ist unilluBunirt gelassen, weil ihr Platz in der Reihe der

Gebirgssjsteme noch einigermafseu hypol he tisch ist An- dere Systeme, wie z. das an der JLüste von Mocam- bique^ in Guinea u. s. w., konnten aus ihnlichem Grunde ' vor der Hand noch gar nicht eingetragen werden.

Eines der Resultate, welches aus dem Vergieiche der InuptsacUichsten Gebirge der £rde, z. B. der Alpen, des Eixgebirges, der Apenninen, der Andes, der Ketten Ton Neu -Granada und Mexico, hervorgegangen*), und Hr.

Beaumönt in diesen Durchschnitten wieder zu geben vcnncht hat, besteht darin, dafs die Neigung der Schich- ten keinesweges mit dem Alter der Formationen zunimmt, wie noch iu einigen neuereu Lehrbücher behauptet wor- den ist

In Bezug auf das Pyrenäen -System (S. 26) verdient im Qoch folgende spätere Motiz aus dem Bulletin de

*)A. V. Uumliuidt Essai giognostiguet, p. 54«

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ta Socieie giohgique de Jrance T. W p, ^ eiue Stelle. Mach YoricsnDg does AofiBatzcs tod Hrn. Reboal, <>e- titdt: Preds de quelques obseroatians sur la sinteiure

des pyrences etc. zeigte Hr. Dufreooy an, er habe mit Hrau de BeaamoDt erkannt, dafs mr UebmigsriGfatm- in den PyrenSen Torhanden seyen. Die ftitesle ist

uiiiüiftplbar auf die Bildung der intermediären Formatio- nen §efoi^t. Die zweite hat zwischen der Ablagerung des GiUnsand oder Tielmebr der Sltem Kreide and der obeni Schiehtabfheilung der Rreideformationen gtatt gefonden. litiile Yon Pancorbo zwischen \ ittoha und Burgos

bietet ein selir merkwürdiges Beispiel bierron dar; seine Rfcbtong ist & 25® W., genau wie die des Systems dar

Westalpen. Die dritte ist jünger als alle Kreidefomia- tionen; sie läuft von W. lö«" N. nach O. 16'' S. Die ▼ierte endlidi, bei der die G^-ps-» Steinsalz- and Ophit* Massen entstanden sind, ist jüniier als die Terliärfonna- tiouen; sie geht, w'm^ die iiauptkette der Alpen, toh W. W & nach O. 12<' N.

Unbeachtet dieser vier Richtungen, deren Sporen man in vielen Thälem beobachteu kann, ist es nichts desto weniger vollkommen wahr, wie Hr. de Beaumont es angegeben hat, daCs die PyrenSenkette ihr gegenwirtiges Relief und ihre Hauptriciiluiig dem dritten Hebungssy- stem verdankt, demjenigen, welcheslünger istals die Kreide* formation, indem die beiden ersten dordi die Hdiong der Kelle modificirt worden sind, und die vierte nui an Ürtco wabmehmbar ist, wo der Opbit zu Tage kommt

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IL yerzeichnifs pon Erdbeben, pulcanischen Aus^

brächen und merka urdigen melcorUdicn Er- scheinungen seä dein Jahre lb21;

f^on K. E. A, Qon Hoff*

' Siebente Abtheiliing.

(Die Sedute findet mea Im Bd. 97 S. 202.)

182a

Januar 3. Aquila in jibruzzo, nach Mittag, zwei £rd- stöbe in der Richtung von SO. nach NW. y;Sehm<^ ger in Kastner's Archiv. Ä 14 S, 236.

12. Bei Hohen- Memmmgen^ eine Viertelstunde ost- nordöstlich Ton Giengen (Schmaben)^ eine leichte Erd* enchfitterong in der Richtung von NW. nach SO. Das Wetter war trübe, das Thennometer stand vor Mittag ^d^", nach Mittag + 6,7 R. Schübier in Schwei gg. Jahrb. T. 29 (59) S. 34.

13. Weit verbreitete Gewitter mit Stürmen, von den ersten Stunden nach Mitternacht» da sie iid Canal und an den brittischen Küsten ausbrachen, und namentlich bei Plymouihf Liverpool ^ Ramsgate, fVhästable wü- then, bis zum Abend in den östlich gelegenen Ländern. In Dürnberg nach 4 Uhr Abends, in Thüringen nach 5 Uhr. Die Gewitterwolken zogen» unter heftigen Ent- ladungen, init unglaublicher Schnelle vüü West nach. Ost, und die ganze daraui folgende Macht brauste der Qrcan.

^ 14 VmeXg^ llf U. Ab. Leichter Erdstofa von 2

Secunden Dauer in wellenförmiger von S. nach JNO. gerichteter Bewegoug. Nach beendeter Bebung ver-* nahm in der Luft ein hohlem, dumpfes Getöse. Das

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1828.

Wettrr war sttinnisch, derUiminel dimkeL— Kästners Jrelw B. 13. S. 71. Januar 16. Grofs Kostely im Krassopaer Comitatc, ( Un- garn)f Erdbcbcu» ^velclies «luf ciii liefligcSy audtTiii.itb Standen daomidet Gewitter folf^e. Leonhard Zeii- Mcknß /. Minerohgie, Jg. 1828, S. 651.

25. bis» 26. iu der Nadit. IJcrgsdir?. niii Spalnhrrge bei Spa. Von diesem nordwärts von der Stadt ^eie> ^en Berfte, an welchem man schon eioige Tage Tor* her Spalfrn bemerkt lialle, die seiner iJingencr^lrtk- kunf; f()I::teUy ilh sich ein Thcii an einer Seite los^ n. beschädigte im Herabstflrzen mehrere HSoser. Einer eigentlichen Frdenchtittemif; als Veraoiasming diesen J^eri:raUed v%uii nicht er\%«iiiut. Monüeur 1826. Ao,35 6. 1^9.

39. UHU. IL Zn OhnasiMen Im Obenmte Vroeh,

Mii %<M(I tLf»an;:e tki Rauhen .11p, IHM) I\ifß ührr der Meerc&liäche, und zu Untcrhauscn, in dem in drr Kihe gelegenen Uotumer Thale^ erfolgte ein xiemUch starker Erdstofs ki der Riditnng Ton W. nach O. Die l'cmtcr klirrten» unbefestigte Fi i ist n laden wurden aui- geworfen, Zinmiergerithe Yon der Steile gerückt u. s* Der Stob dauerte nnfrelUir 2 Secnnden, ond war iron einem^ entfemten K.iüuiu luKaiiu i .ilmlicben, dumpfen, unterirdische II ( ielüse begleitet. Den ganzen Vonuittiig Aber war aof der Hohe der Alp ein sehr dichter Ke- brl (eine fast alltafriichc Erscheinung auf Gebirgen iu W uitertagen); die Teinperafiir war einige Grade Ober dem Gelrierponkte. Nachmittags lOste sich der Nebel auf, die Luft wurde heiter und angenehm, und blieb die5es auch div zwei fcilpenden Taec. l)as natuuii^tcr soll m Ohmuielim git i< h nach dem Stolse um drei Linien gebllen sejn; in Tiiiingen, 3 geogr. Meiictt NW, nm diesem Orte, stand 4 Linien tiher feiner mililarcn iii/iie, und fiel ins zum iulgendeu Murinen bei

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1828.

rahig und heiter bleibender Wittenmg tun 3 Linien. Scbübler in Schweigger's JaMuch, Z 29 (51) S, 34. S. feinor 8. Februar. Februar 2. Eines der heftigsten Erdbeben der neueren Zeit, doch anf einen sehr kleinen Raum beschrankt Es traf einen Thei! der Insel Ischia, und die dersel- ben zunächst liegenden Inseln und Küsten empfanden daron nicht das Mindeste* Nur zu ForU» Faaua und Jmola, im Kirchenstaate, empfand man 3 Uhr Morgens, und in Foggio und San Sei^ero, in der Neapolitani- schen Provinz Capäamäa, so wie zu Barletta Bari und io anderen Orten der Terra di Bari (Ifeapel), cnipfantl uian leichte Eewe^uigen, die in der letztem Gegend yon O. nach W. gerichtet waren und 7 Uhr Morgens eintraten. {AUgem. Zeüg. 1828. iVb. 61 S. 243. Frorieps Notizen No. 4M nach CovellL Auch Süll der VesuQ fast gleichzeitig Dampf ausge- stofsen^d. nachher Flammen imd Steine ausgeworien haben. Kästner'« Archii^, B. 14 S. 327 /

Auf Isc/ua war, nach Covelli, der AiiHini^ des Erdbebens U. 15 Min. «Morg. Kein merkwürdiges Phänomen gjng ihm voraus. Das Meer war sehr ruhig blieb es auch den ganzen Tag über. In der Atmo- sphäre war auch nichts Uuge^vuhnUches zu bemeikeu, ^ ab dafs das Barometer in der Milte des Januar höhere Stflnde hatte, als wShrend ganzer vorhergehender sechs Jahre. Auch die Quellen litten keine Veränderung; nur an der Quelle lUta beobachtete man einen gerin- gen Wechsel in der WSrme. Diese Quelle hatte im Frühlinge 1827 =49,25<> R. (Luft 22«^), im Herbste i^^^ (Luft 18*^), zwei Tage vor dem Erdbeben bis zum Tage nach demselben 48,5^^ (Luft 10®).

Der ErschQtterung unmittelbar voraus gingen drei starke, von unten nach oben herauftönende knallende Entladungen; sie folgten sich in Zwischenräumen von

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drei Saeondai, and ukimm am dem Innern des hpa^

tnco eiupur ^ii koiiiuitiiL iJit':>t: 1 odc ^^arcn seLr merk- bar läogp den Küftten Ton Casamkciola^ Laeco und Forio\ im Inoero der Intel aber, selbst da wo die Er-

sie fast unuui kUcL

Das Erdbieben selbst bestand ans einer vier Secini-

westlicb Ton Casamicciola^ xwiscben Fango nnd Co- smnatgUOf and die Erschatterang schien ▼om Epomeo

her uarh <J< ii ^< ii.uiOlCD Oi h a zu ^ehco. JtiikmUrte Casanücciola siürzle ein Tbeil der Gebäude bis auf den Grand wisammen, und viele wurden bescbidigi, 28 Menscben gctüdtet. Auch in den Orten Serrafon- iana^ Forw und Tesiaccio wurde der Stöfs euipCua* dcfl^ doch obno ScbadeOt Lacco hingegen liit ™g*«*rin

IMa Kacbricbt, dafs Spalten in dem Boden entatan* ilrii .>,evcn, aus welchen schwcttice Dünste auf^p«liegea h^ya sollten 9 bat sich als erfunden er^^ebcn. rvor da» wo Blaoeni sich gesenkt hatten, xeigten sieb neben tind längs denselben schmale Hisse, wie natürlich. Dic^e meii»! vuu l.uxi lii herrühr(*ridi>n N acht ithtcn sind aus einer von ihm und einigen anderen ^keapobtaniscben Ge- lehrten herausgegebenen Zeitschrift: \Il Ponimo No. 2, entnoinnirn. wo\oii ein Aus^u^ m tin ßibiiuilt, miu tts. Oct. Ibis. 157, und daraus iu Ferusüac JIuIL des Säene. Maihem, T. IL S.QBl. ^ & auch 14. Febr. Februar 4 Taiasco, Hauptort des Staates gleiches Na- mem, zu Mt i icu gebOriir. g**gen 50 geogr. Meilen Öst- lich von icracnu. Heftiges *£rdbeben» die Ilftdier der Kirche nnd des Gefängnisses stOrcen ein, und das I'fer des Tahasco- Flusses, ilci Jufi m den Meiicani-

seilen Ueerbu&tit uilludet, versank 30 iufs tieC Filh JJmmosa, Sudt von 6UUÜ lijnwohnenip aieben eeocr.

schütterun;:« n aut stärksten euipfuud

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162B.

Meilen weiter stromaufwärts gelegen, \vur(Ic fast gan3( in dnen Schutthaufen verwandelt Co/imi^itf von Aö- din& B. % & 14a

rebruar 8. 24 U. Ab. Abermalige ErderschüttcruDg in der Sc/iHudisc/iin Alp ^ iu derselben Gegend wie am 29« Jan., dochslärker als an diesem Tage« Es henrsohte TOUige Windstille. Die RiehlnDg des StoGies war von SW. nach NO., er dauerte 3 bis 1 Secutidcu uud war ▼on onterirdischem Getöse begleitet. Uduser wurdep, ftaA. erschüttert, Tisdie, SCQble u. dgl. in die Hdhe f»estofseD, in eini^r n Dörfern stürzten Schornsteine ein. Mau empfand den Slois auch auf freiem leide; Men- schen im Walde hielteo sich an Bäumen fest, and glaub- ten der Boden sänke unter ihnen. Die Erschüttenuig verbreitete sich weiter als die am 29. Januar, und zwar Uber die Oberamtsbeziiie Urach* Münsingen^ Reut- Ungen^ sfidwestlidi bis gen Tuiilingen, nordwestlich bis Jubingen, wo sie in «lelueren Theilcn der Stadt denilich empfunden wurde. Am stärksten war sie in den Orten KoUstetUn, Grofs- u. KL Jüigstimgen^ Uol^ zelfingen und Ohnastetten auf der Höhe der Alp. Die W itterung war geiiud, in Tübingen +4,8** R., die . Windnchiung SO«, der Himmel grOfotentheils heiter, das Barometer stand in mittler HlAe und fiel am Tage des iirdbebens, und au deiu dataut fol^tiuicn, 3 Linien, ohne dafs Aegeu oder Sturm erfolgte. Herr Schüb- ler bemerkt, daCs beide Erdbeben, am 29. Jan. und 14. Febr.. \ün tki selben bii^aLcLte aus^inf^en, welche in dieser Gegend von vielen Basaitbildun^cu durchbro- chen ist— Schübler in Schweigger's Jahrb. 7129 (59) S. 35.

14. Auf Ischla erfolgt noch ein starker Erdstols, der auf den Feldern von CasanUcciola noch einige Ge- binde zerstörte. Ans den oben angef. Quelleii.

16. Au^ Manillu^ auf der Philippinischen (usel Lugon,

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IS3&

wird TOD diesem T^ge geschriebeo, da(s man daselbst •eit sehr kumr Zeil mehrere leicble JirdetdCw en- pfoiuleii habe* Der im Joniua 1837 aogebogcM Aue»

bnich ilif Vulrnns d uurtc nocü forU Ütr

FreütüU/äge lh2U, iVc7. 51 «S'. 216*

.Febitur 19 bis 23. Heflige SlQrme im AÜantiMbeB Ocemi und an allen enropSisdieii KOalen des Mittelliodtschen Meeres. Es ini^ iu den ersten Morgeii>tuiidiui de^» 19. ehi Orcaii an in Cadiz zu YsiXihtB.^ AUgem. Zmtmtg 182a/Vo. 71 a. 75.— ibM0lA.Muir. 1828, ilfart,£MO.

23. Fr<lbt*hf»n iu Jlci^itn und an^riHizctuieii (ioe«*«- deOt an Maas^ lUuin und MoseL Dieses int eiaea der merkwQrdBf^ten fOr die Gescbichte der lilrdbeben» nickt wegen s«»inpr Slärk<>. Aoudem wegen der Art, mit wel- cher eü vuu natur kundigen AL^inoem beobachtet wor* den ist» und wegen einiger Foigenmgent die aich mm diesen Beoiiachlnnf en liehen lassen. Es wird mir im^ her ver^üu^t b€vu, bei demseiLt ü ct>^d6 lauter, aU ich bisher bei ihnlichcn Krscbeiiiungen geihan habe, la ▼eiweilcn» wobei ich doch nnr die wiehligsicn Thatsi^ chea >^erclo (Inr^(<*l!pn küniipu. Die Quellen, aus denen ich ge.sihupii li ibr, Miul: Drr Moniieur 1828, Aö. 58, S. 242. £io.m.S.%i9. Ao.6l,«S. 2d3iL 2ftft. iVo.Hti S. S7i. AUgem. Zeltg. 1828, Ao. 65, 5. 900. AnnaUs de Chi i nie et de PJtys, 7. 39, S, 4C>H. Miiihelluiig des Asinynomen zu BriUsel II« Qaeln- let m PhUa$. Magaz. S. FoL 4 .S. 55, nml msL mts Schmei^eri^attf a II. van Möns in Kasluii s Archw ß. 13 S. 384. Diese .iimaiai B. 12 (86) iS: a31. Aoisalz des H. Egen, ebwdMdbU M. 13 (S9) if. 153. ttnd endlich der wichti^^^te nnd am- uuk»entl$(o Au[i>aU maer Allen darüber vuu H. Nt»^~ ger«th in Sehweigger's JahrSueh ü. 23 (53) 1«. auf weldien ich wegen aller Einseinheiten ▼erweise. Die Erdstui^t) crfulf^lcu 8 U. 20' Mur^euSi m> Hurde

die

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1828.

die Zdt m Sem bettimmt. Di« Nacfaichten von an*

deren Orteo sind Üieih wenißer genau, theils abwei« dMod ma rnekrer» Miimteo. Es ist sa bedauern, dsfii die vott den Astroooiiien in Brüssgl mitgeiheilte Nacb* licht keine Zeilbestimniuiig cutliält. Gute Bestimmun* ^en der Zeit von ßoim und Brüssel^ als ziemiicb den beideii Eadpunktflii der Linie, auf der das £rdbeben am stärksten empfanden worden ist, wtirden Tielleicht einen W iuk über die l ortpilauzung seiner Wirkung ^eben .hieben. In Lüllich und Maestncht will nan schon 2 Uhr Morgens an demseDben Tage eine Bewe»

gung gespürt haben.

Die Zahl der Slöße, und, was i/mii in c^infr Yerhindnng steh^ die Ari dar B^m/pmg wird yendiie- den angegeben. Ein Sdiwanken des Bodens ist an den gi»gtst4?n Orten wahrgenommen worden, doch nicht über- all eine deutüch weilenfjOimige Bewegpmg. J^e^ialla bat entweder eine Fortdauert oder ein Wiederholen der Erschütterung; SlaU gefunden. Dieses wird von mehreren Beobachtern bestimmt angegeben, und manche wollen 3 auch 4 abgesonderte Stöise oder Bewe^ gjungen bemerkt haben.

Auch die Dauer der Erschüiienmgen wird ver- adiieden angegeben. Wem man einige ohne Zweifel tibertriebene und von ungenanen Beobachtern ertheilte Nachrichten, die von ganzen oder wohl iiar von meh- reren Minuten reden, der Natur der Sache nach, un» beachtet ÜUst, nnd sich an die Hehrzahl der wahr> scbeinlicheren Nachrichten hält; so mu£s man 2 bis 3 Secunden annehmen. ,

Sehr abweichend sind die Angaben von der Mkb-^ tmg der Ersehüäenmgen^ was aud kaum anders sejn kann, da das Wellenförmige in den Bewegungen nicht deutlkh g^ug gewesen ist, um die Bichtung mit eini- Znverlätsigkeit wahrnehmen zn kdnnen. Bei dieser

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182&

Beobachtmig kann die Beschaffenheit des Bodens, auf wddiem, der MTtode zwischen welchen der Beobach- ter sich befindet, die Art der Stellung der GesjenstSnde, an denen die Richtung beobachtet werden wiü, zu gro- Csen Tänschongen AniaCs geben , wenn die wellenför- mige Bewegung nicht sehr stark und deutlich ist. Das einzige einigermafsen zuveriä;>sige Mittel, beim Mangel

' gMter einzehier Wahmehmnngen, etwas Ober die Rieh* tung der Bewegungen m bestimmen, möchte wohl die Lage des Bezirks sejn, auf welchem sie sich am stärk- sten gezeigt haben. Nun findet man, abgesehen von einigen ziemlich entfeint seitwMs gelegenen Pankteo, wo auch etwas davou, ^viewohl schwach, empfunden worden seju soll» ^ dals der Landstrich, auf dem sich das Phlnomen am stftrksten zeigte» seine grö&te Erstreckung Ton West nach Ost, oder noch mehr nach Ost -Nord -Ost hatte, von y^ih bis Lüttich und Mae- strichif bei einer geringeren Erstreckong von SUd nach

* Nord, nSmlich Ton Ifamwr bis LSweri, Ferner, daCs weiter gegen Osten der Bezirk, in welchem die Er- schütterongen, obgleich schwächer als in dem erstge* nannten, dennoch aber sehr deutlich empfiioden wor> den sind, eine gröfsere Breite oder Ausdrlmung von & nach N. bekömmt, so daCs er im Ganzeu ungefähr ein Dreieck bildet, dessen Grundfläche die Linie von Linz am Rhein bis Mörs angiebt, und dessen Schen- kel von diesen beiden Orten aus nach Mh zu zusam- - meiilaufen. Die schwachen Spuren, die man von den Erdbeben weiter bis nadi Soest tmd Coblenz empfun- den hat, liegen auf den Verlängerungen der beiden

' Schenkel des Dreiecks. (S. die Ton IL Egen gege^ hene Charte in diesen Amakn o. 0. O.)

Die Ersdiütterungen waren am stärksten, und so, dafs dadurch bedeutende Beschädigungen an Gebäuden entstanden, ZerreilseiiTonMauem, EinstOrzenTon SchoiU'

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•leitteD, m Ath^ dam ttidi «ineni Zwbclimiin Ton

mehreren Meilen, aus welchem keine Nachrichten vor- bandea sind, weiter östlich in den Orten Löwen, Wa^ pre^ Pervez, Hamutt Tirlemoni, JoMgae, JUmnma, Seiayen, Andeme, Hay^ Lüßtiehy Tongern (hier am heftigsten), SL Trond, Maesiricht, und anderen zwi» •eben diesen liegenden Orten. '

Tom rechten Ufer der Maae an, weifer gegen Osten - bis an den lihcln und selbst auf einigen nahen Punk- ten seines rechten Ufers ist die Bebung noch merklich •tatk, doch nur dardi Bewegung freistehender . oder hangender leichten Gegenstände, Fensterklirren u. dgL empfunden worden. So in und um Aachen^ Remagen^ lAz, P^pebdorf^ Bmmy KöAi, DM$$eldorf, Cre/M^ Besen.

Ganz schwach, aber in derselben Richtung liegend, haben die Orte Schfveim, Bockum ^ Dortmund und Soest etwas Ton der Bewegung empfunden, und sfid« lidi Coblenz.

Als ganz sporadisch und von dem mittleren Bezirke dieser Erschfitterunf; sehr entfernt» werden* noch fol- gende Orte als solche genannt, denen sie sich in sehwa- chen Spuren mitgetheiit habe. Gegen Süden Zellui' gen, Tiier, den Hundsrücken, Longuyon^ und sogar Commerey an der oberen Maae; in Südwest und West AvesneSy Le Quesnoy^ D im [drehen, Brügge ; in Nord- west Middelburg ond Flies singen; in JNorden Jbort^ treehi nnd üpbergen bei Nimwegen.

Viele Orte, die zwischen und nahe bei denjcuigea liegen, in welchen man das Iirdbeben und zwar zum Theil sehr stark empfanden hat, haben davon entweder gar Nichts oder nur sehr Wenig empfonden. Das let2^ tere war z. B. der Fall in Brüssel, ungeachtet diese Stadt den beiden Orten Löimi lAid Tereummt wd sich die heftigsten Bewegungen infserten, so nahe liegl*

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Ob man» wie behauptet wurde, in Wiesbaden edrtf davon' enqpfiiadeii bal^ bleibt zweifelhaft.

Das in eebr vielen, wohl den meisCeB lUIen bei

Erdbeben vemommcne unterirdische Getöse, ist auch bei diesem mehr und minder stark gehart worden. An n^eren derjenigen Orte, wo das Erdbeben am stArk- sten war, vergleichen die Eeobachtcr das Geräusch mit dem von einem über Steinpflaster langsam fahrend^ Wagen* Von andern Orten wird es als ein RoUen» dn dampfes 6«Utoe «n. dgl. besduridien. In Huf will man einen Kuali vernommen haben. Liegt dieser Oi-t iFielleicfat dem Mittelpunkte^ von dem die Erschütterung ausging, am nlchstenp W&re dieses, so lielse sidi klären, dafs mau in Liiliich und Aachen die Bewegung als von Süd und Südwest herkommend, in den west- lich gelegenen Orten aber sie mehr ab nach Westen hingehend empfunden haben will.

Einer der merkwürdigsten ITrnstände bei diesem Erdbeben auf welchen H. M^ggerath in seinem obenangeffihrten Anfsatxe aufinerksam gemacht hat ist unstreitig der, dafs die längste Erstreckung des cr- sobutterten Landstncbs, dem Streichen des Belgischen Thonschiefergebirgs, seiner Gfftnze mit dem aufgelager- ten jüngeren Gebirge, und dem Sireichen des dasselbe begleitenden Steinkohlengebirges folgt. Alle zwischen Ifamur md Aachen von dem Erdbeben hart betrof- fenen Punkte, namentlich Huy, liegen auf der Strei« chungslinie dieses Steiukohlengebirges. Auch die Orte, an-weldien das Erdbeben am weitest^ gegen Osten Uber den Kheui hin gespürt worden istt liegen auf ei- ner Fortsetzung dieses Gebirges. Das Steinkohlenge- birge, als solches, mag dabei hierin trete ich ganz der Meinung des Hm. Nög gerat h's bei ~ eine ganz gleichgültige Hülle spielen; aber gewifö hat die Schei-

dungBlinie zweier oder mehrerer Eormationei^ die lUch-

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1828.

tongdiaie eines ganzen Bergznge» Ueibei eine viel wich* figare^ fa wohl lUe HacqptroUe; was der verdiente Geo- log sehr riebtig bemeAUch macht» Da nacii den An-

sichten, welche man, auf zahlreiche Beobachfungen ge- gräodet, fetzt Ton dem Pbänomen der Erdbeben ge- wonnen hat, 'Aeeelben echwerlicb in dem ans den nns bckanutca Felsarten und Formationen bestehenden Theile der Erdiinde erzeugt, ivohi aber in denselben Jorige- fftmul werden; da man als nttchste Ursache der aof der ErdoberASche empfnndenen "Wiikinigen der schütterung oder HebuDi> des Bodens nStmlich un* lenrdisch entwickelte Gasarten mit grofsem Grunde an* nehmen darf, und da diese sich am leiditesten nach den Richtungen Platz machen werden, in welchen ihnen der mindeste Widerstand entgegentritt; so werden die Enchüttenmgen sich auf den TremrangsUnien der fop- nationcn fortpflanzen» a«f denen wen man andi dort nicht gerade w eite Klüfte annehmen will doch nuner der Zusammeuhait der festen Ifeismassen am ge- gsrlngsten ist, und diese am leichtesten von den mit so gewaltiger Kraft begabten elastischen Flüssigkeiten durch- strichen werden können. Drang nun z. B. das explo« dirende Gas vom ontenten Sitae seines Entwickelong^ inrocesses mit Gewalt an Einem Punkte B. bei' Huy empor, ßo wird es dort auf der Streichungs- linie oder iüuft der Schiefer- und Kohlonfonnation sich nadi beiden Seiten und nach oben Platz gemaeht, und die ^lüfsteii Ersthütteningen auf dieser Linie ver- ursacht haben. Andere Bildungen im Innern der £rd- rinde, Klüfte n. dgl ktanen Seitenwirknngen lienror« gebracht haben, die sidi mit geringerer StSrke an wei- ter entfernten, zu beiden Seiten der Hauptriditung g^ kgenen (Urteil geäufse^t haben.

Kodi ist der Wiiiung dieses Erdbebens auf die Magnetnadel mit wenigen Worten zu gedenken. ,£s

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sind darüber tm wenige Beabacktangen gemadit wer- den. Itt' IMbrn milde am 22. Febr. Wim 1 Ulu* bis

6r Uhr Abends eine AbDahme der westlichen Abwei- chung von 3 Miouteo, und Ton diesem Zeitpunkte an bis den 23. 84- Uhr Abends eine Ziuudmie derselben von 6 Minuten Lcubachtct. (Nöggerath bei Schweig- , ger ö. 40.) Da über die tägliche mittlere SchwanLuog daselbst Nichts angegeben ist, so kann maq nicht wobl darfiber nrlheilen, ob dem Erdbeben einiger Anthclt an der Schwankung jenes 1 ages muthmafstich zugeschrie- ben- werden darf« In Köln ist am 23«, eine Abnahme der' weslliehen Abweichung von 4 Graden von emcm Beobachter wahrgenommen worden (ebendas. S. 4G.). In einer Grube bei Essen hat sich die in der Stuade des Erdbebens eben zum Markscheiden gebrauchte Na- del sehr unruhig gezeigt, ungeachtet die Erschütterung selbst in dieser Grube von ^liemand empfunden wor- deir ist (ebendas. &. und diese AnaaL U, 331.)

Unbemerkt darf iiier nicht bleiben, dafs Qberbaopl unter der Erde, in Bergwerken, die ErscliüUerungen nur. in dem Theile empfunden worden sind, wo sie am heftigsten waren, in LQttidi, und yon da an der Maas aufwärts; in allea weiter gegen Osten gelegenen Gru- ben» an Orten, wo luau auf der Oberfläche die Be- bung noch stark oder doch deutlich empfunden hat» ist unter der Erde davon Nichts wahrgenommen worden.

In der Beschaffeuiieit der Atmosphäre hat man Nichts wahrgenommen, das man berechtigt wäre in unmittelbare Verbindung mit dem Erdbeben m bringen. Das Ba> rometer war an allen Orten, wo niaa dieses empfun- den hat, schon seit mehreren Tagen vor dem Erdbe- ben ailmäiig sehr tief gefallen, und hatte an den mei- sten derselben seinen tiefsten Stand am Tage zuvor er- reicht, und zwar allerdings einen ungewi^hnlich tiefen

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Stand *); aber um die Stunde des Erdbebens befand 68 sich schon seit mehreren Standen wieder im Stei- gen. In LiiHiehj jiach^ und an einem Paar anderer Orte man, nach vorhergegangener Windstille oder doch geiiudeoi Winde, bei dem Erdbeben, oder kurz zu* ?or oder kurz nachher, einen Win^stob mit Drehung des Windes wahrgenommen haben. Die Nachrichten Ton den meisten übiigea Orten aber sagen davon Nichts.

Zu HjereSf an der südfranzdsischen Küste, habea an diesem Tage heftige Gewitter, Hagel und Wasser- liObca ^evvülhet. Diese Annalen Bd, 13, S, 161.

Feliruar 24. In Washington und BaÜimore wurde ein heftiger Erdstob gefühlt. Geogr^ Zeitung der Ueriha. B. 12, S. 100. Die Stunde ist nicht angegeben. Wenn aber der Tag richtig angegeben ist, so läfst sich eine Gleichzeitigkeit dieses Erdbebens mit den ia Belsen auf keine Webe herauskünstelD, da beide Ge- genden nur ungefähr um 6 Stuüdeu iülittagß Untc^chied von einander entfernt sind.

26. 8 U. M. soll (der j&nheimer Zeiiung vom 27. infolge) zu Upbergen und Beek bei Nimmgen eine schwache ErderschÜtteruug von 2 Secundeu Dauer, und in der Richtung von S. nach empfunden worden seyn. * H. Nöggeratb Termotbet eine Verwedise« lung des Ta^es mit dem 23. Februar. Schweig- ger Jalirb. M. 23, S. 44.

*) In Coburg f wo ick Toit-h damals befand, und wo der tniuUfO Baroraetertund aBfefahr 733 MUUaeter bei einer Teropmlur de« Qnochiiliwfi tob 0* C botragen mag, fiol daa Baro«»etiv «m 15. kcdeotcod, ichwanhto bei inincr. tiefiMi Sctodeo bia nm 20., nnd fiel von da annntcrbrocben bia som 32., 'wo idi g Uhr Abend« aeinen üefaten Stand mit 716^9 mm. bei 03* C. S beobacbteto. Am 28. 6 U. M. fand ich 7ia»45 mUk bei Sl 8 übr 719,2 bei 7* 5 nnd S U. Abende 721,6 m. bei 9* C. ; daiw aüe| ea immer Lober. Die Tage waren heite* nnd

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BBn 6. Auf den Antillen (welchen 0 6 Ulir 3tf Morg. eioe laDpame andaaemde Erdenchfitteruig in der Rich- tung Tou Ost nach WesjL ~ AnnaL de Chim, 7139, p. 410.

^ 9. ZmBAm 10 u. 11 U. Ab. Za Washmgim imd

an einigen anderen Oiten dci Vereinigten Staaten von f^ordamcrica, zwei starke Erdstöfse, mit einem Getöse^ timlich dem Rollen eines adiwerbeladenen Wageoa auf Steinpflaster, dieStöfse dauerten nicht ganzSO Seconden; der erste war stärker als der zweite. Die Erschütterung war $0» dab Personen dadorcb aus dem Schlafe geweckt worden und ans den Betten sprangen. » MoniÜf Mag. 1828, Aug. p. 202.— Annal. de C/um. T,39.p. 410. 12 n. 13. Mehrere Erdstöfae in Calabrien. Am 12. ibkt wenenfi)nnige Bewegung Ton 6 Secunden, am 13. fünf Stöfse. Der Ort Palmi leidet davon einige, doch geringe Besch: id^g^Dgen. Annal. de Chim. T, 39* p. 410. Aügem. ZeUg. 1828, No. 106. Beii. 14. Der f^esia^ nachdem er seit dem Octobcr 1822 geruht hatte, gerälh in Bewegung. Am Boden des seit dem letzten Ansbmche sehr erweiterten nnd tiefen Kra- ters bricht eine Oeffiiung auf, ungefähr 15 Fufs Im Um- fange, imd stölfit unter starkem Krachen erst eine Menge Ton Damp^ nnd nachher auch Lava ans. DIeüs daoect Us znm 18., da sich zuerst eine FeuersSule über dem Krater zeigt. An diesem Tage wird der Ausbruch he£- tiger, der Umfang der defbiung Torgröbert sich bis zo 60 Fnfs, nnd die ausgeworfenen Steine nnd^andere Stoffe bilden um dieselbe im Innern des groisen Kra- ters einen Kegel won 60 Fofis HOhe^ Vom 21. an ffiefst Lava aus der im ttetUchen Thdle des Kraters liegenden Oeffnung nach der tiefer liegenden Mitte des- scU^en ab. Die erschütternden Donner im Innern des Berges wiederholten tou 10 zn 10 Minnten mit gmÜMT Kraft. Au demselbeu Tage enbtanden noch zwei Sjial-

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fen im Imieni des KraferSi die sidi am 99. mit der ersten m einer Einzigen erweiterten, nnd so viele Lava ausseien« daüs ein beträcbtüclier Theil des grofsenKra- fers damit angeffiUt wnrde. An demselben Tage er- folgt 2 Uiir Nadmiitfags eine stärkere Entladmig mit heftigem Gelüse und ErschüiteruDg des Berges. Damit war ein Aosworf Ton Steinen und sogenannter Asche ▼erbonden» der mit dam aobtdgenden Dampfe Aie fTofse Säule auf dem llev^c bildete. Dieses dauerte aber nur I4 Stunde ^ die gewaltsamen Erscheinungen nabmen rm da an etwas ab, mid man konnte am 24. im Krater 17 18 kleine Oeffnungen wahrnehmen, die Feuer, Dampf und Steine ausstiefsen. Diese Erschein Bongen dauerten am 2&. nnd 26. fort. Damit liatte die* ser Ansbmdi ein Ende, welcher rieh ganz auf das In- nere des groisen Kraters beschränkte, und bei welchem keine Lava den Rand desselben fllierstiegen hat Das Wasser der mn den Berg gelegenen Bronnen erlitt da* bei keine Vcruiioderung. Es blieb in seiner gewöhn- lichen Udhe stehen. AnnaL de Chim, et d. Pfys. T. 39, p. 424. Geog. Zeit, der Hertha B. 1%

S. 89. Journal o f seien et: {(juarUrlj)^ März 1929, p. 132. Leonhard ZeiUchr. 1828^/^. 480, und 182» p. 191.

März 21 u. 22. In der Nacht, 20 bis 30' nach Mitter- nacht, wurde zu JauchCy Jandrin, Jandrenouville^ auch scliwftdier m Löß^ eine ErderschOtterang gefühlt» sie dauerte a Seeonden. Schwei g g e r Jahrb. B. 33 (B3) S. 45. Es scheint fast, dais die vom 23. aus Le ' Queenoy mid Jauche gegebene Nachrieht dieselbe Er* ^sinong beieielmet, imd nnr der Tag irrig angegd^n isi^ da bei beiden Nachrichten, der Umstand von den am Abend nrror gesehenen Blitzen erwfthnt wird. Der Barometerstand war auch an dHesem Tage ftnbent tief (in Coburg sogsr 714 Mm. bei 11^ C ^

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März 21 u. 22. In derselben Nacht gegen 2 Illir wurde auf dem Dürrenberge bei Ulrehla an der Eibe unil in der Umgegend ein iiedeatendcr ErdstoCi mit rollen- dem Getöse empfunden. Abends /.u\ or wehete lauer Südwind mit Gemtterwolken und siarkeui Kegcu. Bei der ErachQtleraiig seliist ivar Stürmt im Zeniüi heiterer Himmel, und im Norden standen Gewitterwolken. Schweig£;er a. o. O. aus der Berliner VassUcben Zeitung.

31. 8 TThr Abends senkte sieh ein Theil des Kerse-

laer Berges {Mont Cerisier) bei der Stadt AudenaoT' den im westlichen Belgien plöddicb um 75 Meter vor-

* wSrts der dort diti Jahre vorher eribaueten Gtadelle Dieser ThcU des Berges hatte sich von dem übrigen losgerissen» so daCs eine Kluft entstandea war. Mehr als 30000 Quadratmeter des Bodens wurden ans ihrer Lage gerückt. Ob diese Begebenheit ein aus der Be- schaffenheit des Bodens erklärbarer gewühniidier Berg* Schlipf gewesen ist» oder, wie hier und da yermuthet worden, eme Folge der vorher und zn gleicher Zeit erfolgten Erdbeben, darüber ein sicheres Urtheii zu fal- len, wird beim Mangel aller näheren Anleitung dazu sehr schwer. Da übrigens Aadenaarde weit entfernt von der Gegend liegt, in welcher die Erdbeben stark empfun- den worden sind, so ist die Meinunj^ da£s er eine Folge

< des Erdbebens gewesen sejr, zwar nicht mit Zumsidit 7u behaupten, doch mag man in den seit kurzer Zeit nach einander auf dem von dem Erdbeben betroffenen Landstrich ereigneten BergföUen m Spa und Aude- naarden wohl eine Andeutuns: von unterirdischen Be- wegMUgen oder Veränderungen ündeni welche auf die Oberfläche gewirkt haben könnten. Mwiieur 1828^ JVo. 93. S. 394. Mehrere darüber gesammelte Nach- richten s. Schweigger Jalirb. d. dem. JB. 23 (53)i & 4». i

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Iftrz 23» €tegea ^ U. M. m,Le Qmsnoy und Jauche mk starker^ ycm uiteD nach oben ^gerichteter Erdstofa,

ohne Gciäusch. Der Himmel war bewölkt, der Wind weheie stark aus Nords^est. Am Abend zuvor, da der Hinmel gegeii Norden ohne Wolken war, katte man an dieser Seite desselben drei starke Blitze bemerkt, denen kein Donner folgte, Momleur 1828, iVo. 88 & jitmaL de CAim. T. 39 p. 410.

29. 4 13. dff Morg» Auf Martinique eine langsame nnd andauernde Erderschüttenmg, in der Richtung von Ost nacli West.-- MorgenbiaU 1828^ iVö. 253, & 1012.

^ 3ft UefUges Erdbeben in Peru. In Lima wurde der erste Stöfs 7 U, 32' Morgens empfunden, in CaL lao einige Augenblicke späten Man sah von den Schif- fen aas und in CaUao den, aicb ▼on dem zertrtinuner- ten Uma erhdbenden Staub, eke man den Stob em- pfand. £r scheint sich daher von der Gebirgskette aus gegan Westen nach der Küste zu fortgepflanzt zu ha- ben. Von IJma and CaUao ans/ scheint dieses Erd- beben ec^en Süden sich nur wenig (etliche Milles) weit verbreitet zu haben; es ist nicht bekannt, dafs man in AfWfmpa dasselbe empfunden habe, in jiriea wurde gpr nichts davon gespürt. Desto weiter aber wurde es nach Norden zu empfunden. In dieser Richtung em- pfand man es auf der Stralse tob San Mateo nach Lima, xn Sarras, 12 geogr. Meilen von Lima^ wo Wasserstrahlen aus der Erde gefahren seyn sollen, zu Hmmaco und seihet zu TruziÜo über ÖO geogr. Mei« len nordwestlich von dieser Hauptstadt In Lima dauer- ten die Stüfse nach einigcu Angaben 29, nach anderen 40 Secunden; in CaUao soUen sie 3 Miouten lang wie- derholt haben. Manera Ton 6, ja von 9 Fnfs Dicke wurden davon «errissen, mehi^re Gebttode stürzten ein nnd kein Haus in Lima und auch in Callao soll ganz . nnbeschädigl geblieben sejrn. Moniieur 1838^ No. 254,

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p. 1436. ^ Ferastae BM. d. Sc. naiur. T. 17, p. 8M, di. Gftlif üftDi't Mmenger, Sa Aug. —AU-

f^fm, Zeti^. 1828, 22 t. 237 w. 250; in dfr ersten j\u/iuner ist irrig yaiparaiso statt Lima genannt.

Von gun eigener Art sind einige bei dieMm Erd- beben im Ifafcn von Callao «nf Schiffen f^emecbte \\ ahruciiiHUDf^cn. Von dem Hnüsclieii Schiffe / üiaiü Wild folgendes berichtet Das ScUff lag in der Bndil an twd ataiken Ißtenkeften war Anken Um halb 6 Uhr zog eine leicbtr W olke iihvi dä^ Fahncu^ hin, und glmii daraof ventalitn man ein Gerftusch, das in dieaeni Lande die Erdbeben begleitet» ond einen f<r> nen Doiukt frWelsL Man spiatc (inen hefli^tn Stob, und die am Üord betiiid liehen Personen verglichen das GeAlU, das sie dabei battcn» mit der Eaqpfadmig, dte asan bat» wenn man anfeinen, nidit in Fedcm btagen- den, Wagen rasch über ein buipri|:e.s iMLiätrr fährt. Ein anderer Seemann sagt: man empfand den Stöfs so wie das AnfstofiMn des ScURes auf Felsen oder Sand-

huulvc. uiiii da5 dabei crf(»!;:riidc (ielösc Mar «lein au vrr^eicben» das man hört, wenn zwanzig eismie ka- bekaoe anf einmal idiKefen, (was woU nicbt leicht Je* mand gehürt hat!). T>as Wasser, das um die ScUfb 25 laden tief war, zischte i als hatte man f! lohendes Eisen hineingetancht, ond seine Fliehe bedeckte skk mit einer Menge wmt Blasen» die beim ZcrpIatscB desi Geruch %oii p.iiiMhi iii Gas vei brciteien. Viele todte iWlie ^chwaiiitiicn rings om das Schiff» die zuvor m- bige ond klare See war trOb md nnmhig» nnd daa

Fahrzeug 8cliv%,nikte uri» 1 l Zolle herüber imd liinfibcr. In dies^eiu Augenblick eirol;;(e am Lande der Stöfs, der cinett Tbctt der Stadt in THtoMnera stinte. Ab maa den Anker am llinteffhcfle lidMef e. fand steh, dafs & Ankerkette, die auf weichem Sddammgrunde aufgelegen

battap M akndidier Enivacknng ihier Ungef nnd in

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der EntferuuDg von 25 Klaftern vom Schiffe eine Art von Schmelzung erlitten iiatte. Die KeltengUeder, die fg^gok 2 Zoll m DurchmwBcr m^ÜBeii «nd aas yorzQg- Udiem cjUndrischen Elten begtanden, erschienen an die- ser Steile wie in die Länge gezogen, so dals sie 3 his 4 2oU lang und nur 4 bis 5 Linien dick waren* Anf jBver OberflAcbe zeigten sich zdilieiche nnregelmitrige Vertiefungen, in welchen klciue Eisenkiümpcheu hin- meUf die sich leicht lostrennen lieCsen. Die Kette des zweiCcQ Ankers hatte gar nicht geUtten, und Qberhanpt war an keinem der übrigen zahlreichen Fahrzeuge, die eben aol der Kiiede lagen, et^vas der Art bemerkt wor* den. Amoks de CAimie. T. 42, p. 416, ans dem Globe. Das Morgenblatt, welches 1829, No. 238, die- selbe Machridit nüllheilt, giebi irrig den 30. Mai statt BUrs an.

Wenn dieser Bericht der Wahrheit treu ist, so mnis man annelunen, dafs das Gas, weiches am Lande das Erdbeben Terorsacbt hat| auf dem Meeresgründe sich dnen Ausweg unter Eniwickehmg eines sehr hoben Grades von Hitze gebahnt hat, welcher im Stande war, die dem Auistri>men zunächst liegenden Eisenstücke zu emreich^ Die Oeflnung, die sich der Strom des Ga- ses im Meeres^nde gebrochen hat^ braucht allerdings nur von kleincui Umfange gewesen zu seyn, in wel- chem Falle alsdann nur die zufiüliger Weise dicht an oder auf derselben liegende Ankci kette die Wirkung des gliihenden Stromes ' erliUeo liaben wird, während alle in gröiserer Entfernung davon liegenden Anker» Ketten und Taue yerschont gehlieben sind. In einem Punkte ^widerspricht der Bericht vom Schiffe Folant den andeni Berichten, indem dasselbe den Stois, oder we- nigstoas die nächsten Vorboten desselben, früher wal|r- genommen iud^en wil^ als die i^erstdrung auf dem Lan^e

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' erMgte; da die anderen Bericlila et«t diese benerk^ I und nachher den Stob f^efllhlt heben wollten*

Als ein besonderes almofpliürisches Erei^nifs wird angegeben, dab in den nördlichen TlieUen des Land- ' BtriclM» den dieses Erdbeben betroffen bat» zn IhmUo, Lambcjcque und Chiclayo^ zu Puira und in der Wüste von Sechua (die Ton ihrer immerwährenden Dürre den

' Mamen haben mag) die aoiserordentlicheten nd he&ig- ^*8ten Re^engtisse erfolgten, vier Tage lang anhielten,

' iUnd durch die hervorgebrachten WasserÜuiheo iu den

* genannten Orten die fürchterlichsten Verwlistongen an- richteten« — Ferussae a. a, O. ' JNach Mittemacht 49' erfolgte ein neuer schnell vor« Übergehender Stols. Auch in den sechs folgenden Ta- gen empfand man nodi mehrere Si^chfltfeningen.

April 4. 5 U. Ab. SL Jago i/i C/uIi\ eine glai ke Erd- erschütteruug. Annal. de Cldnu T. 42, 407. Die Erdstöiae wiederholen an diesem Punkte im Laofe dci folgenden Monate sehr häufig, und werden unten bei jedem Tage einzeln angeloben werden. '

* Tom & bis 10. Zn FwU (iiirehenst) empfand man iu diesen vier Tagen achtzehn Erdstöfse, doch ohne Schaden. In den Gemeinden Meldola und Galeata -waren siq heftiger, aach zn jincoma^ Puaro nnd SU mfogUa wurden ste 'gespOrt. Zu Rum fthlte man in der Nacht vom 10. zum 11. eine leichte, wellenforuiige firschotterang.— Schweigger's Jahrbuch B. 2S<68X

11. 11 ü. 20' Ab. Florenz, ein wellenförmiges Erd-

- beben, von 20 bis 22 Secunden Dauer» Die Bewegun- gen sollen cnerst von Ost nadi West, dann von Stid

nach Nord, und nochmals von Ost nach West gerich- tet gewesen seyn. Der Hiinnul war heiter, nur dea westlichen Horiaont deckte ein leichter Mebel.

Um diesciije Zeit wuide die JLi'äcliüttcnmg gef&hlt zu

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Bologna^ m Wenedig (dort werden II ü. 22* angege- ben), späteihiu will mau dort einen zweiten SiQi& em- pfimdeo liaben; zu Zara (werden 11 U. dff angegeben) xwd Erechüttemngen, Ton starkem unterirdischen Saa- sen beeleitet, der zweite Stöfs war der heftigste; auch zu Triest. In Fenedi^ brach in derselben Macht 3' U. M. ein heftig^ Gewitter ans» bei weichem der Blitz inebnnals einschlug. Allgem, Zeitg, 1828, BeiL 112, S. 447. Schweigger's Jahrb. B. 23 (53), & Ö3. '

April 12 bis 13. Zu ^r£ii wurden in dieser Nacht Erd-

stöfse empfunden.— Schweigger's JeArb. a, a. O.*). Mai 10. 6^ U. M. zu SL Jago in CHh eine st.nke ErderschfitteroDg. Amud. de Chim. T. A% p. 407.

13. 10 U. 3tf M. zu Bürm und lAndat^ Schweiz, Cauton Bern. starke Erdstöise. Amial.de Clunu

21. 8 U. Ab. desgleidien am

23. 3 U. Ab. leichte Erderschülteninccn zu SLJago in CUU. Annai. de Chiau T. 42, p. 407.

Jnnios 15. 5. U. ML Smyma. Zwei anmittelbar auf ein- ander folgende Erdstofse. Der erste war vertical und dauerte 2 Secunden, der zweite horizontal in der Rich- tung ▼on Nord nach Sfid. Sie beschädigten viele Ge- bäude. — Annal. de Chim. T. 39, p. 411.

17. bis 18. in der Nacht. Poitiers (Dep. Vienne) eine leichte ErderschQtterung. AnnaL de Chm. a.aM* -

JdUns 4. 10| U. Ab. SL Jago in CUU. Eine staA^ Erschütterung. JnnaL de Cbim, T. 42, p. 407. * 6. 2 U. 30* M. MaHimque. Erdbeben. Froriep's Netizen B. 2% Ifo. 7 (4<»), p. 106.

21. Erdbeben zu Alt-Schamachif zwischen dem Gas- pischen Meere^ ^em Kaukasus und der Mündung des Kur, 8 Meilen Ton Neu-Schamaehi und 80 bis 80 Werst Ton Baku, S. unten beim 8. August

Di« Aasihe ui nrindf^twii swttfelhaft.

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Julias 29. 4 U. 3' ML Martinique. Erdbebco. fro- riep's Nüium B. 2% No. 7 (4«9), S. IM. 30. 3 U. M. Lima, Peru verwüstendes Erdbeben. Ebendaselbst» Ich führe diese Nachricht mit au^ weil sie eiimial den Publikuni in einem ^elgeleaeneii Blatte aufgetisclil worden ist Aber ich habe sie für irrig, und yermuthe, dafs eine Venvechseluog mit dem £rdbcd>en Tom 30. März hier obwakeL Von einem «weiten oermiMienden Erdbdien in der Hanplatadt von Peru würden andere zuverlässigere Blätter und Zeit- schriften wohl Nachrichten gegeben, haben. Aber ich habe wShrend der drei Jahre und mehr, die seit dem Tage dieses angeblichen Erdbebens vexilussea sind, ver- gebens nach dergleichen geforscht

AngQst Tom 6. bis 9. Heftige Erdbeben in Georgim.XL am Caspischen Meere, Am 6. von Mitternacht bis zum Morgen empfand der Ort SchouscJia in Georgien bei heftigem Winde mehrere ErdstoCse; am 7. derglei» eben zwei, in der darauf folgenden Nacht drei, vnd am & der Ort Ao2i/^^ deren drei sehr starke; inder^Sachf ▼om & bis 9. erlitt Schomcha zwfilf £rBcbüüerangen. Das Erdbeben war sehr Terbrettet, am bettigsten wurde davon betroffen am

8. u. 9. Alt'Schamacld. Die von diesem und dem am 21. Julius dort erfolgten Erdbeben sind in den d»- von z,u uns gelangten Beuchten so vermischt, dafs man nicht genau erfährt, weichem von den beiden Tngcn die darin geschilderten Ereignisse angehUren. Bas Wesent- liche davon ist folgendes.

Der verstorbene Professors chulz von Giefseriyder die dortigen Gegenden in den Jahren 1828 und 1829 bereiste, sagt davon: JÜ^Sdmmadd^ eine Stadt, so grols wie Paris, ist bei diesem Erdbeben fast uulerge- gangen, die Erschtttterungen trafen aber nur einen sehr kleinen DistricL In etner geringen Entfenrang Ton AU-

und

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1828.

imd ISeu-Scbamadu empfand man Nkbts daTon. In £aiu eben so wenif^ dort ist fiberbaiqpt seit Menscheii»

gedenken kein Erdbeben erfolgt*). Hr. Schulz er- wäbat nodiy dals er drei Tage in AU-Schanuichi ge* irestt sej (aber im X 1829) und während dieser Zeit dort fQnf Erdbeben empfanden habe, die aber weit schwächer gewesen sejen als die, weiche er in Keii- Schamachi empfand. Allgem. Zeäg. danns in MwUeur 1829, No. 336, S. 184a

Andere aus Tißis unter dem 10. SepL 1828 ge- schriebene Machrichten enthalten Folgendes: Das JEnl* bdien vom & August hat groCsen Schaden angerichtet; in Alt -Schamachi sind 2i7 W ohnungen und 30 Werk- ^tten ganz zerstört, 179 Häuser und 20 Buden meiir oder weniger beschädigt; in den yerscbiedenen Ddr« fem umher 303 Wohnungen, 1 Kirchthurm und 1 Klo- ster. Die Stadt Mongalou, in einer Schlucht, etwa 1 Mille Ton einem hohen Berge gelegen, ist von einem Bergscfalipf verschfittet worden, der 200 Sagenen weit herabkam; mau sieht dort keine 5|)ur der vormaligen Wohnungen mehr. Drei grofse Quellen, nicht weit ▼on einander, brachen benror an dem Theile des Ber- ges, von welchem die Frdlavnie herab s^erollt, und der dadurch bis auf den Tuif entblöfst worden war. Die Wasser der Bäche waren hier und zu Schamachi sehr angeschwollen. Die Hälfte des Dorfes Tschagana ist in die üjrde gesuuken. Ferussac Bullet^ des sc.

m

Owte Bcmerlnmg tat idiwer tu veremif es mit dMi von £i4- •üCm mA OetoMtme« b^UiiMeii F^acmfbiiich m Bmkm am H DccenlMr 1827, «Up vor dem Bmaeke d«t ProC Schills da- a<Q»it. (S. dici« Aimatm B. 21 (97), & 215 f.) Ma» roOlim dcoa dieten Aa«t»ntcli Dicht m die Claj«e der eigcntllclieo Erd- hcbes 0«txeii| sondern ihn nnr als etne Modlfication der jener Gegend cigcnthümUchen und permaneulexi Jblmaaaüoa brcxmbarea Gaftcj l>etracLtca.

AnaLd.PhjMkB4101.St.l.J,imSt.5. 6

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1828. "

natur. 7. 17, p. 35% cet. Gaiignani's Messenger 1828, Oetob. 22.

Nach einer andern Nachricht soll von dem Dorfe SaJuany (vielleicht dasselbe, was oben Tschagana ge- nannt wird) eine 1 Arschine breite Spalte sieb auf mehr ab 2^ Werst weit erstrecken, und in der Nacbt auf derselben Feuer, Blitzen gleich, zu sehen seyn. Dieselbe Nachricht sagt auch, im Widersprach mit der ▼on Schulz berichteten {geringen Ausdehnung der Wir- kungen dieses Erdbcbeus, dais dasselbe auf der ganzen Strecke der angränzenden Persischen Provinzen Ver- heerung angerichtet habe, und fast in allen Türkischen Provinzen empfunden wordt n sej. Nonitcur 1828, No. 304, /?. 1616. ~ Annal deChini. T. 39,/?. 411. , August 10. 1 U. 55' St. Joga in Chili. Eine starke Erderschütterung. Annal. de Chim. T, 42, p. 407. 13. Zwischen 1 U. 30' und 2 U. M. in Belgien zwei leichte £rschtitterungen mit bedeutendem nnterirdisdien Getöse. Zufolge der darüber van Tan Möns mitge- Iheiiten jNachricht in Kastner's Archiv JB, 14, 4$'.392 .scheinen diese StöCse in Brüssel empfunden worden zu seyn. Oh auch nodi an anderen Orten, davon wird

Nichts erwähnt.

14. Morgens. St, Jago in Chili, starke ErderschÜt- temng. AnnaL de Chim. T. 42, p. 407.

.i— von Mittao; bis 1 Uhr, abermals zu Schouscho in Georgien zwei Erdslüise. 'Annal. de Chim. T. 39» 411.

25. 11 Ü. 4ü' Ab. St. Jago, Chili r starke Erbckül- terung. AnnaL de Chim. T. 42, p. 403. September 14. In der Ebene Von Tarragon in CcUa- lonien ereignet sich ein Hagelfall von ungewöhnlicher . Stärke mit einem zerstörenden Orcan verbunden» Die Hagelstiieke wogen 4 bis 6 catalonische Unzen, es fie- len aber auch weldie Ton 3 bis 5 Pfunden, und selbst

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im

dbige wo der GiMte eines Menacheiilä^fet. Ab be- '

soodere Umstände bei diesem Ereigoifs >\ird bemerkti dats vor Ausbruch des OrcaDs Behr dicbte Dünste aas der Erde stiegen und sich schnell in die Luft erhoben, dafs nach Ausbruch des Gewitters und nach wieder- holtem Bliizeu und DooDem, 8 U. Morgens ein Strahl snf die fitadt fiel, mil gewaldger ErschOttenAf; der Luft nnd furchtbarem Krachen, und dafs diesem uii- miltelbar der Hagclfall folgte; zuerst fielen kleine Kdr- mr, aber sie worden inmier grdÜMr. Der Regen hörte so^eieh auf, nnd der Donner sAwieg, so lange der Hagel fiel. Der Sturm ging von Nordwest gegen Süd- ost^ und diirdiUef 6 cata Ionische Legnas in einer Vier- tebtonde. jimal de Chim. T. S9, p. AVI.

September 14. An demselben Tage wülhete zu Toulon 2 Uhr Abencb ein Orcan mit wolkenbrachähnUehem Pbtzregen, ans Nordwest Er daoerte 1 Viertektnnde und >vurde durch eintretenden Nordostwind gehemmt Momteur 1828, No, 268, S. 1499.

~ 15w 6 U. Ab. Erdbeben in Falenda, in den nahe an der Meeresküste gelegenen Orten Guardamar, Tor» reviejOf S, Xai^ier und la Mata. Die Stöfse waren so beflti^ dafs in Guardamar und Maia eine Menge ▼on GebSoden einstOrzten* Auch in Murcia soll der Stöfs empfunden worden sejn. Nach einigen Nach- nditai hat man schon im Augqst Erschütterangen ge- lllUt Auf den ersten Stob folgten binnen 24 Sfun« den gegen 3(10 Stöfse, und von diesem Tage an wie- derholten äe anf dem angegebenen Landstriche fast nn* anlhOffich» wiewohl schwach, bb ran IL Mkrc 1829, da gänzliche Uuhe eintrat bis zum 21., an welchem das hefügste Erdbeben erfolfite, wovon im künftigen Jahr- gange. — JnnaL de Chim. T. 39, p. 411, aoul 46^ p. 396. Moniieur 1828, No. 294, p. 1603. la 7 U. M. Cakuita. Zwei starke Eidstöfse mit

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1828.

'scDkreditar Bevregnog» so dab Geiithe in die Höhe

gestofscu werden. Die Luft war dabei gant rahig, aber schwer und eiftückeiid. jiimaL de Qdnu T. 42, p. 347.

September 33. 9 U. \9 Ab. St Jago, Chili, ziemBch starke ErderschüUcrung. Ann, deChim, T, 42, /;,407.

Octobar 1. Morgena« auf Gran-Canaria em heftiges JEadbebeo. Hehrare HHuser habea sehr gelitten, beson- ders das Jacobiner- Kloster. Die Schiffe im Hafen fühl- ten die Stöfse so, als wenn sie auf T eisen gestoÜBen w«ren. Manäeur 182S^ Ito. 3^ S. 1847.

5. 11 U. 40' M. leichte Erschütterung zu Cesena. jinnal. de Chinu T. 39, p, 411. £in daselbst bei dem Namen der Stadt gesetztes Fragemcben er- regt Zweifel über die Riditigkeit der Angabe*

a 10 ü. 45' und 11 U, 25' Ab. zu Pesaro (Kir- chenst am Adnat. Meere) leichte Erachüttenuigen. Jmud. de Clam. T. 3», p. kVL

8,, 9. u. 10. Erderschütlerungen in und um Genua und in einer weiten Erstreckung der ganzen dortigen KflsteDgegend. *- Die eiste wurde am & nach 10 U. Abends zu Genua empfunden, vielleicht gleichzeitig mit der von Pesaro. Am 3 U. 11' Morgens erfolgte zu Geaua eine heftige oscilUrende ErschOttetongt m dauerte 30 Secunden und war von schrecklichem Ge- töse begleitet; in den benachbarten Bergen empfand inan dieselbe noch stiirkeri als in der tiefliegenden Ge- gend. Detselbe Stob wurde zu fMn^ zu Pari St Maurice, zu Messandria^ VogJicra und selbst zu Mar^ seiüe empfimden. An demselben Tage erfolgte 8 U. 8tf IL ein dritter Stob, b Genua geschah damit viel Schaden. Viele Häuser, unter andern der Pallast des Doge, bekamen lUsse von oben bis unten. Viel^ Schorn- Steine, Thtimchen auf Kirchen, Stücke von alten Mauern uuddei Kiichthunn von St. Peter di Arena &ind eingestürzt

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182a

An 10. gegen 9 ü. Morg. maim m Htm», Ver-

cel/i\ Asiiy Voghcrl u. s. w. zwei in Zeit von einer liaiben ätimde auf einander ioIgeDde Erdstöfse empfdn« den* Sie waren anf dem rediten Ufer dea Po Ms* kcr als auf dein linken. Mehrere Personen ollea kurz vorher ein feuriges Meteor gesehen haben.

Am meiaten hat bei diesem Erdbeben die Provins BOHo, mH beaeodefs das Thal Stalf&ra bei Voghera gelitten, ^vo mehrere Dörfer verwüstet worden sind. Iis webete während diesen Tagen leichter Mordürind, derffionel war heiter, und das Bieer ging hoeh; wlh* rend der heftigsten Stöfsc kam es im liafen von Genua in starke Bewegung. Die Witterung blieb bis Ende Becembers anfibllend gebnd; selbst in den Apennnen lag kehl Sdineet nnd ungewtiinläclier Weise sah aian TO Weihnachten noch Staub auf allen Wegen. AUgem. Zeitg. 1826^ iVo. m S. I1Ö9, und 308, £1331. ~ MüttUmr 182^ iVo. 299» iS. 1S99, Ho. 904, S. 16(17, und 1829, 8, S, 29. Ann, de Cliim. T. 3S», S. 412. Die g^öfste Erstreckung des Land- Strichs» nnf welchem dieeea Erdbeben e&^ifonden wer- den ist, ist ¥0« Nordost nad^ SAdwest gerichtet, die äuiscrsleu Grenzen desselben waren Marseille und eine griLrüaunte Unie Ton f^erceUi Ober Fcgiera nach Ge^ Am gezogen Die atttrhsten Wiikimgen dasselbea ha» tcu sich auf dem iin^eföhr 10 ^eogr. Meilen langen äüiche von Voghera bis Genua gezeigt, und die Apen» nmen in der Gegend des Paasea .fi^A^tfadorchschBit* ten. Leider mangelt es an interessanten Maturbcobacb- tuDgen über dieses Ereigniis. Odober 17. Ycm 8 Uhr Abends an vrfithete anf dem BaUischen Meere 36 Standen lang- ein Orcan von solcher Heftigkeit, wie seit Menschengedenken dort kci- Aec voi^ekoBunen sejn soll. Viele SchiSe wurden icitibmiieit, und ai| den, ansehen KOat», besnnden

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1828.

' an der EstUäiuHsehtn^ groCse Yervilialiuigcii aogericb- tet ^ Mmiewr 1828^ No. 330, S. 1707.

. Zeitg, 1828, 325, S. 1300. Auch in Thürin- gen hatten wir am Abeod dieseB TageB einea heftigen SfidwesUtuim

Odober 17. 18. lu derselben Nacht wurde die Gegend TOD Naagasacki in Japan von einem furchtbareu Or« eiD h^mgesochL Er warf das HoUändiBGiie Sduff Cor- nelia Houtniann, Capit. de Jong, auf den Strand, legte einen grofsen Theil der Stadt Nangasacii in TrOmiiimi, eotwiirzelte die gröbCen Cedem, imd brachte' aolclie WaMerflalben hervor, dab fiber 700 Mensdien davon fortgerissen wurden. Die Insel Declma war mir noch ein Trümmerhaufen. ~ Premfi. StatUszeiig. 1829, 148, Beä. Es wttre zu wünschen, daCi man Nachrichten von der Beschaffenheit der ^ ittcrong an diesen Tagen aus Sibirim und Nordamerka erhal- ten konnte, um zu erfahren, ob dieser Oroan TieUeicht die ganze Kidkugel umkreist hat.

- 29. 2 ü. M. im Thüle von JSepaul Erdbeben. Dem

- ersten h^gen Stofse folgten acht minder starke Scbwin* gungen. Der erste war ein Stöfs von unten herauf,

wodurch die Uhren zum Stillste! m gebracht wurden, ' dne horizontale Bichtung war dabei nicht za bemer-

- ken. Die Richtung der darauf folgenden weUenförmi> « gen Bewegungen ging von Süd nach Nord. Während

- 24 Stunden vorher war das Wetter veränderiieh, nadi- h^ wurde es schdn. Zu Caimandou wurden sechs Häujier ganz zerstört, auch ein nicht weit von der Stadt liegender Tempel- und ein Woholiaus daneben* Zu Paina stürzten vierzehn Wohnungen ein* In der darauf folgenden Nacht erfoIi;(en noch einige von star- kem Getöse bei;! ei tele Erschütterungen.

November 2L 3^ U. M. In der Gegend von Reiffm^ berg^ unweit Frankfurt am Mayn^ eine LrderschuUe-

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182a

* lang, von unteiirdiscbem roUendeo Getöse begleitet ^ Morgenblafi 1829, No. 45, & 180, aus einer un^

gedruckten Vorlesiiug des Hrn. Dr. Iii] .zu er in Frank- furt, weiche Milireres über die i:j:dJjebea ¥om Oct, . imd -3» Dec. entbalten fiolL

NoTonber 26. 8y ü. Ab. zu Sindlingen im Nassauischon . Amte ilöchsti 6 bis 7 Meileu nordwestlich yod Frank- lurt» wurde eine yqn Ost nach West gerichtete heftige Erderscbattennig empfundenu ^ Kästner'« Archiv Ä 15, A 244.

27. 7 U. M. zu Bonn eine ErschüUerung, gleich- falis in der Richtung von Ost nach West £bendas.

Dt^cciuber 1. bis 3. Heftige Stürme vou den üsllithcii Küsten Grüii>britanniej|s an durch das Tcutsche und Bahische Utcr. Zu gleicher Zeit auch im Mitteliän- dischen und Adriatischen Meere. Kastner's ^cbw JB. lo, S, 246 und viele Zeilungsnachrichten, 3. Weit verbreitetes Erdbeben im östlichen Xlieile ▼on Belgien^ in Lothringen und am Bheüu Die mei- sten der Orte, an welchem es am stärksten empfunden wurde, liegen in einer fast ^auz von iiovd nacti Süd laufenden Liniet mit einige Verxweignngen gisgiep Osten» und auf allen Punkten dieser linie erfolgtcu die £r> sduUterungen 6 U. 30' Abends.

Der nördlichste Endpunkt dieser Linie rmtjiachen, der südlichste Metz. In gröfster Stärke wurde «r em- pfunden in Aachen, Burtscheid, Malnwdy, Spa, und vorzüglich stark in und um Siailo. Gegen Westen erstreckte es . sich bis in die Geg^e^d von Maestrichi und Luliichy wo es aber nur sehr schwacli gespürt wurde. Gegen Osten hingegen wurden die Erscbütte« rangen in einer Tiel entfernteren und weiter gegen Nor- , den weichenden Srstreekung wahrg^ioromen, und wur zu Düsseldorfs Mechernich t Köln , Siegbur^ , Bonn ' tixbA , Remagen; so weit im Mbeinthale ^ßd von da;

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182a

Doch viel weiter südlich über die Etfel, das Mosebfaal und den Hohenwald hioaiis» bis iSlf. Wendel an der

BUefs im Coburgßclien Yüv^im\h\mLic}üenberg^ 10 Mei- len norditoüich Ton Metz.

In Aachen empfand* man erst zwei Schwingnngen des Bodens in der Richtung von Südost nach Nord- west, die 2 Secunden ungefähr dauerten, auf diese folgte em senkrecht von unten herauf wirltender Stob, st8r- kcr als man dort in den letzten 10 Jahren eine Er- schütterung gefühlt hatte. Eben so in Burtscheid, Zwei Schwingungen wurden auch in Maestricht^ iMttich^ Diisseidarf, Bonn und Remagen wahrgenommen. An einigen Orten will man deren drei empfunden haben, wie in Siegburg und zu FüUchen l^ei Bonn. In Re- magen sollen die Schwingungen dem verticalen Stofiie nacligefolgt und von Nordwest nach Südost gerichtet gewesen sejm, also umgekehrt die in Aachen beobach- tete Richtung Za Stabio und Mabnedy hörte man nach dem letzten Stofse deudich eine Detonation, zu Bemagen ein Sausen.

Yon andern bedeutenden Beobachtungen bei die- sem Erdbeben ist mir nichts zu Gesichte gekommen, als über eine an einer Magnetnadel beobachtete Ab- weichung die ehi eben so abentheneriidies Ansehn ha^ ah die von demselben Orte bei dem ErdbebM Tom 23. berichtete (s. oben). Diesesmal soll die Abwei- chung gegen Osten statt gefunden haben, da aie am westlich gewesen seyn solL

Nachrichten von Veränderungen, welche an den Quellen von Wiesbaden und SeÜers zur Zeit dieses Erdbebens bemeikt worden seyn sollten, haben sidi

ab VOHig unwahr gezeigt Kästner s Archiv B. 15, S. 243 und 429. AnnaL de Chim. T. 39, S. 41% und viele Zeitunginaadiricfaten. Decembler & Dieser Tag war noch durch dne andere

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1828.

Natorbegebenheit ansgezeicliiiet: ein anberördentUches

Fallen oder Zurückziehen des Wassers an den Süd- küsten des BaUisdien Meeres, Bei Trai^cmünäe zog sich das Wasser so schnell und weit vom Ufer znrttek, dafs Niemand nch emes so niedrigen* Wasserstandes erümerte, die Schiffe zum Tbcii auf dem Trocknen la- gen, nnd die BoUweifce Ton der SMmong litten. Bei Smhemunde stflnte das Wasser des dort ln*8 Meer müiideiiilea Armes der Oder so rasch zur See, da£s ein Schiff den Molhanker ausbringen nuiÜBte. Nach 3 TThr NachmUtags kehrte das Waftser mit UngestOm zurück. Au den IMündungen der JVcic/isc/y bei Me- mel, nnd bis nach SL Petersburg -wurden ungewohn« lidie Bewegungen des Meeres wahrgenommen. Za St Petersburg trieb ron 3 U. Abends an ein heftiger ötinm die Newa so in die Höhe, dais die Eisdecke (das Reenmurscbe Thermometerstand 9^) gehoben worden und das Wasser an einigen Stellen Über die Ufer trat; nach Milternacht sank die FIntb. Kästner 's ^r- chh B, 15, 246 435. MOtere Zeilmgsnaeh^

Ueceinber 9. Zu Comne in Schoiiland ein Erdstofs, von donnefähnUchem Getöse begleite^ das man etliche Meilen weit Ostlich davon nodi gehört hat Dieser Erdstüfs war dort der dritte binnen drei Monaten. f roriep's Hiolizen B, 23. JSo. 21 (505), S. 828.

~ 9. Verwflstendes Erdbeben anf der Insel Lufm* Preuss. Staatszeitg. 1829, No. 130. ciL Smgapore Chrom de i^orn 1. Jan,

1& 9 U. dd' M. Au Sandgruben^ au jned du Schfpendelberg (Suisse), (soll vielleicht AerSchwän-^ diberg bei Sämen in Unierwalden sejn), eine schwache Eiderscbftttenm^ Zehn SBnuten spSter eine sehr staiie rm unterirrdiaGhem Getöse bereitet

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1828.

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Uecembar 14« Zu Mittage «nd 2 Uhr Abends ebendb-

selbst zwei ErdslOfse. r- 1& 2 U. 45' Morgens ebendaselbst £rdei8chüUeriin-

fj/BD^ die mehrere Secunden daoerD. jimal. de Chim. 71 39, p. 412. 7— 28. Einsturz eines Felsens an der Seite des Nia- .. gara-FaUes. £r geschah wahncheinUch in Folge des . durch den Strom bewirkten Unterwaschens und nicht

eines Erdbebens. Columbus von Küding 1829| Mai

29. 10 U. Ifforg. Macassar auf Celebes Erdbeben

von znei und einer lialben Minute (?) Dauer. Es er- streckte sich längs der sfullic hen Küste, und traf vor-

. , nSmIich Boelecomba. Das Meer erhob sich etUcheaal zu einer fürchterlichen Höhe, und lief mit unbeschreib- licher Schnelle am Strande auf und ab. In den Pflan- zungen um das genannte Fort wurden dadurch grofae TenrrQstungen ungerichtet Cortesp. u.f. TeuUchL

. 1829, Na. 270, .

Aus diesem Monate werden noch folgende MachriclK'

ten Ton Erdbeben, ohne Angabe der Tage, mitgetheHt

iu den Geccndeu von Mureia und Valencia^ wo seit »

dem September die £rdstö(se sich immer erneuerten» geschah dieses im December mit so vermehrter Kraf)^

. dafs die Einwohner mehrerer Orte sich im freien Felde

lagerten. Journal de Francjort 1829, iVo. 14, IfiL Comrie bei Perih in Schoiilamd erfolgte wieder (s. 9. Dec.) ein J rdstofs, den man zwölf englische Meilen in der Kunde empfand. Ji^beadaseibsL Wenn da-

. mit nicht die schon obenerwSfante Erscheinwig beaeich-, net ist.

In den letzten Tagen des Monats entstanden wieder im Vesw Bewegungen» nachdem derselbe seit dem Aus- bruche im März ganz ruhig geblieben war. Die da-

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inals im Iiinem des grofscn Kraters cntsland^ue OefE- nnng fing auf's !Neuc an auszuwerfen. \ Endticb wird ans dem Jahre 1828, doch ohne Angabe des Mooati nod Taftes, oder der bestimmten Lcfcalität,, berichtet y duis in Neu- Sud- Wales ein sehr starkes Erdbeben von fünfundzwanzig Mieten JDauer sich fr« eignet habe 9 welchem ein serstürfnder Orcan gpafblg;!; sey. AnnaL de Chim. T, 42, S. 347. Vifh» riep'a JSoUzm M. iVo. ^ (5&»>.

III. Experimental- L nlersudiungen über

jLlekiricitäi;

pon Herrn Michael Faraday.

(Frei überbeut aut den P/uIosoph. Tramaci. f. 1832, pt, I. p. 125.)

as Vermögen der Spanuungs-Elektricilät, einen cnt« gegengeseUt eldt^triachcn Zustand an ihrer Mühe herror- zurufen, wird allgemein durch den Ausdruck Verlheilung {üiduclioit) bezeichnet; da derselbe m die Wissenschaft- hebe Sprache aufgenommen wordien istp kann es nicht us^ ]>a8s«nd efsdionen; ihn in ebenso aligemeiBer B^dentong auch für die Kiaft za gebraucheu, Tcrtnöge weicher clek« tiische SiröHi^ benachbarte Körper ans einem indifferen- ten in etaen eigenthUmlichen versetzen«

2) Gewisse Wirkunjicu der Vertheilung olckfrisdicr Ströme sind bereits bekannt, z. B. die der Ma^uetisirung, Ampere' a Erlshroqgbei Anntthemng dner Kupfers Aeibe «I eine flache Spirale, seine Wiederholung der auCseror-. dentlichen Versuche Arago's mittelst Elektro -Slagnete, ood neUeicht noch einige andere. Indefs sehien es nichl wahrscbeinUcbt daia damit sdion aOe durch, Yertheilong elektrischer Ströme mögltchen Erscheinungen zu Ende scyn ' soUteoi besondera, da sie eigentlich nur lieim Eisen dea(^.

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licli h<TVOTtrelLn, und also noch eine Anzahl nndcrcr Kör- per, die bei der Spanouogs Fh^ktricitiit imzweiTcihaÜc Vcr* drtOangi^EmhciDttDgen darbi^toD, in Bezog auf Veiikti^ knif; strömender Elektrieitit to anlenaclieii Qbiif; blieben.

6) Da ftTner jeder eiikliischc Strom ix iikrrrhl ße- gell feine Hiditinig Ton einer magnetiechen Aclion begleU tcff wird, BO wGrde e% nacb Amp^re^s ecbOner Ttieorie, wie nach jeiler aixlem, selir inigwöhnlich pewesen sevti, wenn nidit ciu <>!< her 6troniy iuuerbalb t^cines Wirkuni^ kreieet, in golen Leitern einen Strom oder eine dem gleicli» werthif^c Kraft ditrch Vertheilung erregt haben tollte.

4) Diese I)e(rarli(uii|;cn und die daraus gescböpfte Hofbang, ElelilnciUlt durch gewöhnlichen Magnetiwmii er* regt zn erhalten, haben mich m ▼erschiedenen Zeiten ▼er-

aulaf«!. Versuche auf ilte vrrtht ih liJc Wiikiüip elrktri- acher 5trütue anzustellen« Vor Kurzem endlich binkh »a entadieidcnden Reanitaten gelangt» welche nicht nur meinn Hoffnun^^en erfüllt, sondern mich auch xu einer, wie ea acheioty Toikländi^en Erklärung der luaguelischen LrsdicA- nmigen Arago*a gefohrt haben» an wie in der Entdek- bong einea nenen Zoetandea, der wahiacheinUcfa auf einige der mrhii^teu Wukujigca elektrischer Ströme vou gro* iiem Einfluds ist

^} Die erlangten Reaoltate weide idi nieht in der

Ordnun^r, wie sie entcl iki Mnd, sondern in der befclirei- bco, wie aae den klarsicn iJcbcrblkk ilber das Ganze ^ wihnb

Ii Tsrth«fliinf elthtrafchtr Stra»«,

€) Ein Ki^feidrahtt ynm etwa 116 Fola Ltege undl ekMm twanzti^sten Zoll fai Dicie, wurde in SchnrnbenlUe

um eint II I lol/rvhuder pe^Tickelf. lind, daiiiit seine W iu- düngen sich nicht berührten, ein Zwirasiadeo zwischen dtoaelben gelegt Dmm ward de gamo l4age mit Zitn

Obenof en, und ein zweiter Dmht in pleir her \>'eise dar« aufgewkknlt So wurden uu bduzcu zi^oU Diohicp dnic^

V

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8climltllch jeder 27 FuCs lang, in gleicher Richtung ge- wunden, über einander gebracht Der erst^ dritta, fünfte jiebente» nennte und elfte dieser Drfthte urarden dnrck ihre Enden mit etnandor verknüft, so daCs sie einen ein> zigen Öchraubendraht bildeten. Auf ähnliche Weise VFur« ^ den auch die übrigen Drfthte Terbonden, so dab abo. im Ganzen zwei Sehraubendrähte vorhanden waren, die, jeder 155 Fuis laug, gleiche lüchtuug hatten, uod einander ab* ^ wechselnd emschlossoi» ohne sich iigendwo zu berühren.

7) Der eine dieser Schraubendrftbte wnrde mit dem Galvanometer verbunden, der andere mit einer gut gela- deoen Voita'schen Batterie ^ on zehn Paaren vier quadrat- lOUiger Platten (die von Kupfer doppelt so grob als die ▼00 Zink). Dennoch war au der Nadel des Galvanom&* ters nicht die mindeste Ablenkung wahrnehmbar«

8) Nim wurde ein ähulicherzosammengesetzterScIuwh beodraht aus sechs KupferdrShten und sechs weichen El- - seDdrnhten verfertigt. Die Eisendrähte waren vereint 214 f ufs lan^ die Kupferdrähte zusammen 208 Fub. Allein auch jetzt zeigte sich keine Wirkung am Galvanometer, der SUüui jiiüclite durch den kupfernen oder eioemcu Schraubeudiaht geleitet werden.

9) Bei diesen und vielen andern Versuchen ähnlicher Art ßeCB sich auch durchaus kein Unterschied in der Wir- ku)i^ zwischen Eisen nnd einem andern Mataüe wahr- nehmen*

10) Ein Kupferdrabt von 203 Fub LSnge wurde, in

einem Stück, um eine grofse \A alze von Holz gewickelt, und zwischen seinen Windungen, indeis durch Zwirnsfa- den an leder directen Berflhrung derselben gebindert, ein tweiter ähnlicher Draht von gleicher Länge. Der eine dieser Scbraubeudräbte wurde mit dem Galvanometer, der andere mit einer gut geladenen Batterie von hundert Pa^ K& vier quadratzöUiger Platten (Kupfer doppelt so groCs als Zink) verbun<lcu. Im Moment der Verbuul ung des lirahta mit der Iktterie war eine pldtzlichet aber e^ta

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geringe Wirkung auf das Galvanometer sichtbar, nnd eint ähnliche schwache Wirktiag zeigte sich; ais diese Ver* bindting aufgehaben wurde. So lange iodeCs der eleik- trische Strom fortfuhr durch den einen Schraubendraht zu geheu, konnte keine Spur von irgend einer Wirkuog bemerkt werden, obschon die Batterie sehr kräftig war, wie aus der Erhitziuig des ganzen Scbraubendrahta und BUS den glänzenden Funken bei Entladung mittelst koh- lenspitzen bervorgingi

11) Die Wied^rbolung dieser Vereaebe mit einer Batterie von 120 Plattenpaaren gab keine anderen Resut tate. Allein es zeigte sic^ hier, wie schon früher, dab die Ablenkung der Nadel hn Moment des SehlieCBens von en^ gegengeselzter Richtung war, als die ähnliche schwache Ab- lenkung im Moment des Oefihens der Kette. Dasselbe ge- 3duib bei Anwendung der irflheren Sckraubendrfthte. (6. GL)

12) Die llcsullate, welche ich späterhin mit Magne- ten erhielt, haben mich zu der Ansicht geführt, dafs der Yolta'scbe Strom, der durch den einen Draht geb^ wirk« Beb in dem zweiten Drabt einen ähnlichen Strom erregi; der aber nur von augenblicklicher Dauer ist, und seiner Natiur nacb mehr Aehnlichkeit hatte mit' der elektrisebea Welle, die benn Entladen einer Leidener Flasche über- springt, als mitder einer Volla sehen Batterie; deshalb, vennu- thete ich auch, da/her^ ungeachtet er kaum auf das Galvanome- ter wirkt, dennoch Stahlnadeln zu magnetisiren Tennöge.

13) Und diese Vcrmuthung bestätigte sich. Denn, •k s^att des GaiTanometers ein um eine Glasröhre gewun^ deder Schranbendraht genommen (d. h. mit dem etneti grofseu Schrauht iuliaht verbunden), in die Röhre eine Stahlnadcl gesteckt, darauf der erregende Draht (7. 10.) wie früher mit der Batterie verbunden, und nun, vor der Aufhebung dieser Verbindung, die Nadei loi t^ezo^eu ward, erwies sie sich niagneli>ch.

14) Wurde die Verbindung mit der Batterie zuerst ToUiogen, dann eine jmmagnetisirte Nadel in den kleinen

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Sdmibendnlit ge^ec&t; and ntm diese VefbinduDg iHe^

der aufgehoben» so hatte die Nadel einen, wie es schien, eben so starLeo Magnetismus wie zuvor eriialteo, aber ike Pole lagen mBgekchrt '

15) Dieselben Erschefnnngen zeigten sich beim Ge^ brauch der vorbin beschriebenen grotsen Zusammengesetz- den Schraabendrihte (6. a>

16) Als die amnagnetisirle Nadel, vor dem Terbln* den des erregenden Drahts mit der Batterie, in den klei- aen Schraobendraht gesteckt, und bis nach der. Aufliebung }cnar Yerbindang darin gelassen worde^ besafs sie wenig oder keinen Magnetismus, da die erste Wirkung durcb die zweite fast vernichtet worden war (13« 14.)« Der beim Schliefen erregte Strom zeigte sich von gröberer Kraft, als der beim üeffneu der Batterie, und >venn daher die Balterie mehrmals abwechselnd geschlossen und geöff^ net wurde, wfthrend die Nadel in dem kleinen Schrauben^ dnbt blieb, kam sie zuletzt nicht unmägnetisch , sondern so maguetisirt heraus, wie wenn der beim Schliefsen er- regle Strom alleinig auf sie gewirkt hfttte. Diese Wir- I^QDg rfihit ▼ielleichC von einer (sogenannten) Anhäufung der Llektricität an den Polen der ungeschlossenen Säule

durch welche der Strom beun Schlieiaen kraftiger md^ als hemaeh beim Oeffnen.

17) Wurde der zur Vertheilung bestiumifc Schrau- heDdrabt mit dem Galvanometer erst verbunden, nachdem die Verbindung zwischen der Batterie und dem erregen* denlJiaht bewerkstelligt oder aufgehoben >var, so lielsen ^ keine Wirkungen am Gaivauometer wahrnehmen, then so wenn die Volta'sche Batterie zuerst geschlossen^ ^ dann der zur Verlliciluiii: heslimaUe Draht mit dem Ueiaen Schraubendraht verbunden wa^d, zeigte letzterer keine magpetisirendef Kraft. Unterhielt man jedoch di^ l^ere Verbindung, während die Schliefsung der Batterie gedfiaet ward, so wurde die Nadel in dem kicinea Schrau-

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bendraht zu einem Magnet, aber zu einem zweiter Art, d. b. dessea Pole einen Strom anirigten, voa gleicher JKicfatuiig mit dem der Batterie.

18) Jici ilen vorhergehenden Versuchen waren die Drähte nahe an einander befestigt, und wenn man die Wirkung haben wollte» unude der Tertbeilende Drabt mit der Batterie in Verbindung gesetzt Da indefs der Act des SohlieCseufi und Oeffuens der Kette mOglicher- weise Ton einer besondem Action begleitet scyn könnt% so wurde nun die Vertbeilung auf einem anderen Wege bewerkstelligt. Ein mehrere Fufs laoger Kupierdraht wurde fn weiten Zickzack-Biegungen, ähnlich ein^m W, auf der anen Seite eines breiten Bretts ausgespannt; und eben so ein zweiter Draht auf einem anderu Brette befestigt; fer- ner der eine dieser Dröhte mit dem Galvanometer, und der andere mit der Yoita'schen Batterie verbanden. Als nun das erste Brett mit seinem Draht dem zweiten rasch genähert wurde, wich die Madei ab, eben so auch beim Wegaeben desselben, aber nach der eotgegengesetztea Seite. Geschah das Nähern und Entfernen der Bretter in Uebereinstiounung mit deu Schwingungen der AXaguei- nadel, so wurden diese sehr grob; hörte man aber mit dem Hin- und Wegf&hren des Drahtes ao( so kehrte die JMadei auch bald in ihre gewöhnliche Lage zurück.

19) Bei gegenseitiger Näherung der Drähte war der dnrch Yertheilung erregte Strom ¥on enigegengeseizier Ilichtung mit dem veilLeilendeu Strom. Bei Entfernung der Drähte von einander hatte der erregte Strom dagegen gjleiehe Bichtung, wie der eiregende. Blieben die Drähte in gleichem Abstände^ so war auch kein durch Verthei- hmg erregter Strom vorhanden (54.)*

20) Wenn in den Bogen zwischen dem Galvano- meter und seinem SehraubendraLt (lÜ.) eine kleine gal- vanische Kette eingeschaltet wurde, so dafs die fnadci

eine Ablenknngyon 30*' bis 40^ erlitt, nnd man nun die

' Bat-

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Batike Ton bondert Ptaffenpaarai nil dem erregendfeii

Draht verband, so fand wie zuvor eine augenblickliche WirkuDg statt (11.); aileia die Nadel kehrte sogleich in Ibra Mhere SteUung zarQck und behielt sie, ungeachtet tlie Batterie fortwährend durch den erregenden Draht ge- sdilossen blieb. So verhielt es sich immer» in ^vrUhem SiBDe auch' die SchliefiBong betmkstelligt wurde (3^)«

21) Hieraus erhellt, dafs iiel»eii emander liegende Ströme, von gleicher oder entgegengesetzter Richtung, ^ttDe pennanente VertbeihiDg» welche ihre Stärke oder Spanmiiig stOrte^ auf einander ansfiben.

22) Ich konnte weder Wirkungen auf die Zunge, noch l^'unken, noch Erhitzung eines feinen Drahts oder KoUe erhalten, welche Beweise ffir den Durchgang toh Elektricität durch den unter Vertheihmg; stehenden Draht gegeben hätten ; eben so wenig konate icii irgend eine diemische Wiikinig bekomonen.

23) Diese Wirkungslosigkeit röhrt niebf etwa daTon ler, daCs der secundäre .elektrische Strom nicht durch Flüs- sigkeiten geben konnte, sondern wahrscheinbcfa vm sei- ner koRen Daner u|id schwachen Intensität Denn wenn

man in den lioircn, der die Vertheilun«^ zu erleiden be- ^ÜouQt ist, zwei grolsc Kupferpiatten bhngt und in Salz- ivttser tandit , jedoch , damit sie sich nirgends berühren, durch einen Tuchlappen geschieden, so zeigt sich nach vrie ^or die Wirkung am Galvanometer, oder in dein densel- ben ersetzenden ächranbendraht Die durch Yertheiinng «regte ElektridtSt gdit ako durch die Flüssigkeit (20.).

indeis die Menge der Flüssigkeit auf einen Tropfen reducirt ward, gab die Madel des Galvanometers keine Aazdge mnehr. ^

24) Versuche, »hnliche Wirkungen miüelst Durch- Idtung gcwöhnücher Heküicität durch Drähte zu crhal- ^ gfdien xwdlelhafte Resultate. £s diente hierzu ein ^lÄiiiimengesetzter Schraubendraht, lihnlich dem vorhin (6.) beschnebeueOy und acht eiuzclne 6chraubendräiitc cnt-

^iMLa.Plijiik.B4.101.5t.l.J.I832.StCk 7 ' .

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baltcnd. Vier dieser Schraubendrähte wurden mit iliren glteicUiegeBdeD Enden ztuammen gebunden» nnd dann» die beiden Enden des . ^erfachen Drahts mit dem kleinen Schraubendrabt, der eine uumagoetisirle ISadel enthielt (läX ^ Verbindung gesetzt Die vier andern Drahte, Auf ibnlicfae Weise Terknüpft, wurden mit einer Leidner-

Flasche verbunden. Nach Entladung der 1 lasche durch diesen Schraubendraht iand sich, die Nadel magnetisch. , Allein TermulUich mr ein Theil der elektrischen Ent- ladung in den kleinen Schiaubeudiaht üb cr^esp rangen, und hatte so die Nadel magnetisirt. Es "war auch in der That kein Grund zu der Annahme vorhanden, dab eine ElektridtSt TOn solcher Spannung, wie die einer Leidner Flasche, sich nicht durch alle die zwischen deu Ueber- zfigon befindlichen Drahtg^e verbreiten aoUtep

25) Indels folgt daraus nicht» da& die Entladon;; der gewöhnlichen Elektricität durch Drähte nicht almliche Er- scheinungen, wie die Yolta'sche Elektridtät, spUte hervor- bringen kdnnen. Da es indieb unmöglich scheint, die Wir- kungen der anfanfrcuden Entladung von der t^leichstarkc n aber entgegengesetzten der aufhörenden. Entladung zu trennen (16.), in sofern bei' der gewöhnlichen Elektricität Anfang und Ende dor Entladung gleichzeitig sind, so steht .schwerlich am ho^ien, dais der Versuch in dieser Gestali gelingen werde.

26) Hieraus ist klar, dafs die Volta'schcn Shome hinsichtlich der Ycrtheilungs- Phänomene, die sie henor- tofeni einigennaben der Spannongs-ElektridtXt fthnlidi sind, obgleicb sie auch, wie mau weiterhin sehen %vird, in manchen Stücken von dieser abweicheKU Das Kesul« lat dieser Vertheilung ist die Erzeugung anderer, indeb nur momentaner Ströme, die dem erregenden Strom pa- rallel sind, oder zu werden trachten. Durch die Polari- sationsart der Nadel in dem kleuien Sdtfaubendraht (13. 14.)

' nnd durch die Ablenkongsriehtung der Galvanometemadel (11.) liadei sich, dab der enregende Strom bei seinem Ile-

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fion «men aeemiAlren Strom von rnngckelirter, bei Mi»

Dem Aofbörtn aber einen secundäreu Strom von gleicher Kicbtung mit der seinigea hervormiL Die EigeDMhaftm des UnhtSf DAcbdm darin der erste secondSre Strom her* ?orgenif*jn >vordcn, und ^vährend die Elektricilät der Vol- takheo Batterie lortfäiirty durch den erregenden Draht in MDer Nahe hindurch itrOmeD 18.), macfal ei- ei^entbüinliclicn elektrischen Zustand aus, den ich weileriiin noch näher betrachten werde. Alle die^e l\e- ahate wurden mit einem Yolta^fichen Apparat erhallen» dessen Platten zu einem einzigen Paare combiiiirt waren«

IL Eiektricitätf erregong durch Mag Dctifinttf,

27) Ans einer runden Stange weichen Eisens von hieben Achielzoll Üicke wurde ein Ring von sechs Zoll Mserem Durchmesser gesdmiiedet^ und ein neun Zoll hsfes Stfick dieses Binges mit drei- KopferdrAbten, jeder voQ 24 Fufs Länge und Vtr ^oii JJickc, über einander auf die Torhin beschriebene Weise umwickelt, so da(s die Dnhtlagen unter sich und von dem Eisen isolirt waren. Das System dieser Ui älilc, die einzeln verbunden an- gewandt werden konnten, ist in Fig, 1, TaL lU, mit A ^mdmet B bedeutet dn tweltes, in gleicher Richtung

A gewickeltes, System von Drahtwinduntjen, gebildet ^ zwei Kupferdrähten von «iU 1: uis Länge, und geschi^ den von A an beiden Enden durdi eine qnbedeekfe

Strecke Lisen von einem halben Zoll.

28) Die Windtmgen B wurden durch Kupferdrähte einem drei FuCs vom Bing entfiemtea Galvanometer

^«Aanden, luid die Drähte A, mit ihren Enden zu einer ^uiügeQ Schraubenlinie verknüpft, mit einer Batterie von ^ Paaren vier quadratzölliger Platten. Ang^iicUich ^gte sich eine Wirkung auf den Galvanometer, und 2war eine bei weitem stärkere, als zuvor» da eine zehn- ^ to&igere Batterie ohne Mitwirkung von Eisen, aar l^*^ ward (10.). Allein obgleich die Batterie ge-

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sclilossen blieb, war die Wirkung doch Dicht daacrnd; bald kehrte die Nad4 in ihre natürliche Lage snrilek. Bekn OefToen der Kette wurde die' Nadel indefs wieder mächtig abgelenkt, und zwar nach entgegengesetzter öeite wie zuvor«

29) Die AbSndenmg dee Veisucha in der Art, dafa

unbenutzt gelassen, der Galvanometer mit einem der drei. Drähte A verhunden, uad die Batterie durch die ▼ereinteii beiden andern Drehte geschlossen wurde (28b)^ g^ Bhnliche, nur noch kräftigere Wirkungen.

3ü) Geschah die SchUeisuDg in dieser oder jener Richtung, so wich anch die Nadel nach der einen oder der aiuleni Seite hin ab. Keim Oeffnen der Kette war die Ablenkung iaimer die umgekehrte tou der beim Schlie- Isen. Die Ablenkung beim Schlieben zeigte iuuner einen sccundär erregten Strom an, der in Richtung dem der Batterie entgegengesetzt war; beim Oeffnen der Kette hatte dagegen der secundSre erregte Strom immer glleidie Riditong mit dem der Batterie» Kein Oefben und Sdblie- fseu der B \Muduugcn, oder irgend eines Theile« des galvanometrischen Bogens, hatte einen EinÜufs auf die Nadel dea Galvanometers. Auch bewirkte die Fortdauer des Vül laschen Stroms keine Ablenkung dieser NadeL Da die obigen Kesuitate allen diesen und den ahnlichen weiterbin mit Magnetstfiben angestellten Versuchen ge- meinsam sind, so halle ich es {ür umiöthi^ &io Icmer noch zu beschreiben;

31) Mit Anwendung dieses Ringes und der Batterie

von hundert Plattenpaaren (10.)^ war der Impuls auf den G^vanometeri beim Sclilief^cn wie beim Oeffnen der Kette, so grobt daCs die Nadel sich schnell vier- oder fOnfioMl, im Kreise drehte, ehe der Widerstand der Luft und der Erdmagnetismus diese Axendrehung auf blolöe Oöcillatio- nen zurückführen konnte«

82) Nach Ansetznng von Kohlenspitzen an die En- den des öchraubendrahjs ß konnte im Moment des Sdüie-

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üseos der Batterie durcli^ eio kleiuer Funke wahi^enonmeii werden. Dieser Funke rfilirf e nicht etwa daron ber, dafc

der Stroiu der J>aüeri^ theilwcise durch das Eisen tu dem Schraubendraht übergesprungen wäre; denn^ wenn die Batterie gescUoseen JUteb, nahm die Galvanometer- Nadel ihre natürliche La(^e y^Ukonfmen vneder an (28.). Beim Aufheben der Schliefsung war seilen ein Funken liclilbar. ^£in kleiner Plakindrabt üeb sich durch den se^ caadSren Strom nicht in's Glühen versetxen; allein alles läfst i^Iaubcn, dafs diefs mit deui Sliüui einer kräftigeren BaUerie^ oder mit einem wifksameren Schraubendrabt f/^ loagen sejn würde»

33) Lia scliwacher Volta'scher Strom wurde durch den Schraubendrabt JS und den Galvanometer geleite^ an die Madel in letzterem um 30^ bis 40^ ähzoIenkeD, md dann die Batterie von 100 Plattenpaaren mit j4 ver-i banden. Nachdem indefs die erste Wirkung vorüber war, nahm die Galvanometer -Madel genaa die Stellung wieder

welche sie in Folge des durch den Draht JB geleite- ten schwachen Stroms früher besafs. Diefs fand statt, in welch einem Sinne die ScUieCsung der Batterie auch be- wedstelUgt worden war, was abemals zeigte (20.), dafii die Strome, in Bezu^ auf ihre Slärke und Tension, kei- BtD dauernden Eiuflnfs auf einander ausüben.

34 ) Es wurde nam eine solche Einrichtung getroffen^ da6 sich die früheren Versoche über Vertbeiloiig durch ^oltaschc Ströme mit den gegenwärtigen verknüpfen lie« ^ Zu dem Ende wurde ein boUer Papp -Clünder Bit einer Combination von SchraubendrShten, fthnlich der * ID (0.; beschiiebtuen, umgeben. Sie enlliielt acht Kiipfer- dräbte, zusammen von 220 Fufs Länge; vier derselben ^mden^Ende an Ende geknüpft» mit dem GalvaQometer(7) ▼Sihmiden, die vier dazwischen uewickeltcii aber, nach- dem 8ie ebenfalls mit ihren Kiulen vereint waren, zur ^elmg der Batterie von 100 Platteopaaren benutzt^ dieser Vorrichtung war die Wirkung auf den Gaiv».

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mwelcf kaum m^rklirli (11.)» doch koiiulco mit dem te- foodArai Strom SlaUoadebi nigB«tmit wenlm (13.). Als ölit'i ein i Zoll dicker und 12 Zoll langer Tvlindcr won reichem Eisen in diu luil den Sdiraubendiäiileii luuwik- kelU Papprflim goteckt wurde, wkkle der eeandSrie Strom mÄeh(ig und mit all den schon betchriebenen Er- »cUeiuuogen auf dou Galvauumeter (,oÜ.); auch Li'^aiä er das Vermögen, SCahl m mapietiairett, aoicbeinend in ni>ck Mierem Grade, alt wenn kein Eiaene^f linder zugof^en war«

35) Wurde 8l«tit des KtsenM.ibcs ein gleicher Sub Ton Iwupfer genommen» su \yär keine Wirkung da, dm nichl adion die Schnmbendrihte fbr aicli ansgeflbt bM- tcu. Dies« Vorriclituug mit dem Eisenstab wirkte fibri* gens nicht so kc«i£üg aiii die schon beschriebene mit den Ring(a7.>

I 86) Aebnliehe Wirknnf^en wurden mm dnreh gm^ wö/iftUche fllagnchluöc her^ or^cbracliL Es worden uaui- lieh die auf der PapprOhre belindlicben Schranbcndrihc^ nachdem sie unter sieb' ni einem Ganzen YereinI wnraa^

duii h z>vci Ku|)tii (Is.tlitc von füuf FuLs I^Hnpc iml dem Galv.inomeler Ycrbuoden, dann in die Axe der iU^c ebi CjÜnder toü waichem Eisen gestdlt, nnd ami xwei Ma^nietstAbe, deren jeder 24 Zoll lao^ war, mit ilnt entgegengesetzten Polen ihrer einen Eiiili litifcisenarti^ m Bertkhfung gebracht, nnd mit denen der andern «nf die Enden des Eisencvlinders gelegt, so dab dieser ein Ma- gnet werden njuUte (Fig. 2. i al. iii.)* Durch Fortn.ibute oder Uadbehrung der Magpetstibe konnte der Magneda- ■ms des Eisen^Undert nach Belieben aufgehoben odar

uiiJgcLelirt werden.

dl) liet AuÜegung der filagoetstäbe au£ den Eiaa^ cjlinder wicb die Nadel ab: bei fortdauernder Berllfaranf^ desielben aber kehrto b'w in ihre anHinclictie Laf;e zurück ; bei AufliebuDf^ des Coutacis wurde si«; nbermala abi^ lenkt, aber nach entgcgengosetster Seüa wie war, mad sie wieder die ursprüngliche Lage an. Wur-

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den die Mapiet<:!äbe in umgekclirter StclIoDg aufgelegt waren aach die AblenkuDgen omgekehrt.

38) Bei Auflegung der Magnetstfd^e auf den Eieen- sfab iT.ir der semndäre Stiom, wie es die Ablenkung zeigte, von entgegengesetzter Richtung mit dem» wekker im Eisenetab so magnetiart haben wflrde, vrie ea inrA die Jicriihrung mit den Magnetstäben ^virklich geschah.

Wenn z* B. der gezeichnete und ungezeichnete Fol (Unter dem gezeichneten Pol yenteht Hr« Faraday, wie Bich >vciterbin ergiebt, den am Nordciidc der Conipafs- nadel. P.) so gesteilt wurde, wie in Fig. 3, baftte der Strom in dem Schranbendraht die dort abgebildete Ricb^ lang, wo P das xu dem positiven Pol oder den Zink- platten, und N das zum negativen Pol der Säule führende Ende ist. Solch ein Strom wüüde den Eisenstab in nr gekehrter lUchtnng magnetisirt haben, als der CoAtaeC der Pole ^ und B; auch bewegt sich dieser Strom in CDtgegengeeetzter Bichtung» als die Ströme» welche nadk HnL Amp ere*s schöner Theorie eitteQ Magpeten^in der abgebildeten Stellung constitniren.

39) Da man glauben könnte, dab der in den vor- hergehenden Versuchen erregte momentane Strom durdi eine besondere, bei der Bildung des MagnetcD staltün- d^de Wirkung, und nicht durch die blofse Annäherung hervorgebracht worden sey, so wurde der folgende Vei^ such angestellt. Alle gleichliegende Enden des zusam^ mengcsetzten Schraubendrahts (34.) wurden durch Kupfer- draht zusammengebunden y und die dadurch entstandenen zwei Hauptenden mit dem Galvanometer vereint. Der weiche Eisenstab (34.) wurde entfernt, und statt dessen ein cylindrischer Magnetstab von f Zoll im Durchmesser md 8^ Zoll in Länge angewandt. Dieser Magnet vrurda wit einem Ende in die Axe des Schrauben drahts ge- «tellt, und, nachdem die Gal^ometer-Madei lur Buhe i;ekommen war, plötzlich hineingeschoben.' Augenblick- hch wich die Nadel ab, in gleicher Bichtong, vrie wenn

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dmr MhgDet durch eins der zwei TOiliergelieiiden Verfab- ren erst gebildet worden wSre (34. 36*). Blieb der

Mahnet darin , 80 nahm die Nadel wiederum ihre erste Stellung an; wurde er herauagezogen, eo wich- sie oack CDUgegengesefzter Richtimg ab. Die Ablenkungea waren nicht ^loU; indefs konnte die Nadel durch ein in Ueber- eiu^üauiuDg mit ihren Bewegungen wiederholtes Uiueisi- «tecken und Herauazieh«i des Magnets, zolelzt m Schwin- gungen von 180^ und mehr gebracht werden.

40) Bei diesem Versuche durfte der Magnet nicht ganz durch den Schraubendrahl gesteckt werden , weil sonst eine zweite Wirkun^^ eintrat. Wurde der Magnet hii^eingesteckty so wich die iSadei in gewisser Bichlung ab; niKqjrde er, wahrend er darin war, dann ganz duicbv geschoben oder.znrQckgezofren, so wich de nach «itge- geiigesetzter Seite ab. Wurde der Magnet in ciucm Zuge ganz durch den Schraubendraht geführt i so wich die Ma* del erstUdi in euier Richtung ab, blieb dann plötzlich ^ehen, und ^wv^ nun nach der entgegengesetzten Seite.

41) Wenn ein hohler Schraubendraht , wie er ia (34.) beschrieben ist, in die Richtung von Ost nach West (oder in irgend eine andere cuiislante Richtung) gelebt, und ein Maguetstab in derselben Richtung, mit dem rsord-> pol z. B. immer gegen Westen gehalten wird, so wieicht die Nadel stets in gleicher Richtnns^ ab, welchen der Pole u^an. auch zuerst in den K>chraubeudraht steckt, und eben sa. weicht sie immer in gleicher, aber entgegengesetzter Richtung ab, in welcher Richtung man auch den Ma^et«* Stab herauszieht.

. * 42) Diese Erscheinungen sind einfeche Folgen des weiterbin (114.) beschriebenen Gesetzes.

Die Vereinigung aller acht Drähte zii einem einzigen Schraubendraht that keine so groise Wirkung^ als die (39.) beschriebene Anordnung. Bei Anwendung

von nur einem der aclit Schraubendrihte war die Wir- kung ebeafails sehr viel JU^ioer. Ha waren alle Voxjsicbts-

■d fett.

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Mbregeln ^egenr iioe* dKrekte EiiiwfAiiDf; daa Magnel-

stabes auf den Gaivanometcr f^etroffon, und es ward f^e- famkiiy dafs die Beweguog des Magneteu in gleicher Ric^ toDg oiid in gleidieni Gride an der Anbenteite des Schran besdrahts keine Wirkung aaf die Ma^iielnadel balle. :

44) Die Königiiche Gesellschaft besitzt ein grofsas BiagnetiMkea Magazm, waldies {rttbev dem Dr.- Gomki Knighl gebörlc. Durch den. Präsidenten und der Vor- steherscbaft wurde mir die Benutzung deaaaiben zu die- sen Versuchen erlaubt Es befindet sich* gegenwirUg M Hm. Christie in Woolwlch, dem ich COr die Unter« filüta^ung bei allen diesen Versuchen daukbar verpflichtet hin. Dieis BAagpun besteht aus 460 Magnetstftben, jeder Zoll lang, einen Zoll breit wtui efaian halben ZqH dick, welche in einer Bücbse so zusainmengestelit sind» dafa sie an etnein £nde zwei ftutsere Pole darbieten (Fig. 4* TaÜ DI). ' Diese Pole ragen 8 Zoll aas der Bfichse^ sind im QucrschniU zwiilf Zoll hach und drei Zoll breit» und fiebeu neun 2oii von einander. Wird c^i drei ^^li dik- isr Cjlinder von weicheni Eisen qn^.anf diese Polo gelegU 60 ist ein Gewicht von fast hundert Pfund cifor» derlich; mn ihn abziireüsen. Der ünke Pol iu der Figpr ist der g)ezekfanete - -

45) Der Galvanometer stand bei allen mit dies«» Magnet angestellten Versuchen etwa acht IfuCs von dem- selbcii entfernt» nicht ihm gerade gegsniiber, sondern 16? bis 17® seitwärts^ Ea ÜEiiid sieb, dafr dieser Magnet behn Anhängen und Abziehen des weichen Eibcus ein wenig auf den GaiTsnonietw ifirkte; allein alle aos dieser QneUe ent- stehenden FeUer wniden kidit und aorgföltig venaieden*

«

*) Um MiCiverstaDdoisicn Torzabeagea , werd« ich «nlcr dem ^ icichneten Pol dca BAcb Norden zeigenden rerstehcn. leh werd« hm oml wieder vom Nord- und S&deode dcrl<i«del redeof ohM damit Nord- oad Südpol tn ntuieo. EJws^.hetrachttn den vach ' Sndes weUeadcii Pol ek den wihroi Nordpol; alleia hei ooe wird «r oft Sddpol genaaBt»

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f ' 40) Ilic clektmchen Wirkungen mit dlf«en BibgRe- m waren ukr Mtf£iUeiKL Wwd« durcli den iiMinwniii fBMtslen Sdinttbfliidndit, dmam danlM iMhte wßd dhr

in aii-. irehene \N eij=<? in zu ei Fiideii vereini«!» nnA

miiulsi tli« >er mil dem Galvanometer rcrbuBikn warra, 4n 18ZoUiaagerCjrlttid«rTmw«di«m Eisen gcstad^tvimd

cüinn dieser mit deo PuIcn den Masazin«^ fFifr. 4, 'I nf. III) in Beriibrung fsebnicht, so aciiois ein m> inacluiger elek«

triKkcr Sam ib«v dub die MmM aehMb Kivte

*■ 47) I n^cachtil dieser prof:»eu kraft, kehrte die Na- lU, bei LnteffiiAitang dee CoatMls« in Uir« natttrticbe Lifie wmfktiu - 'Wörde der Contect aber eoffeboben^ eo

kreisle die Nadel, mit gleiciicr kiafi %%ie 2^%ar| uur kl 4nl§egen^esetz(er Ki( litun^ «mlier.

48) Eine Knpfrrphtte, die gleid^ ekm Dille ebi-

mal um den Eiüenry linder fr wirk elf worden war, ipdock, um die direcle Ucrtiknmi; zu vciljnicieni, mit d.i7.^% ibcliea gelefte«! Papier» wnrde mit ihreo Rindem dordi IMhle wii dtm Gahmomeler ▼eriNmdeii. Ab darauf der Kiie»- ejlitwlor an die Vule dc^ M«i^axius gelegt ^ard. i.tud eine elarke Wirkung auf die Galvanomeiemadei «tatt

49) Ea wurde nun, ohne die Stliiaubeudiibte uM die Kvij^Iridillr, der Draht di s ( ialvancttuelcrs ciumal um den ijfient vhiider geschlagen (Ii::, f, Taf« Ul); alleiu MMb dieCflual sciftte aidi eine starke Wirkn«, wenn dar C blinder au die Pole ^ehttogt oder tou ihnen abgexo- l^an ward.

W) Ak der acbrariieudrahl urit eefueM KiMMTlfea* der den Maf^potai Meb frnXhfft wonie, ohoe da lu

Berührunf^ zu M i/.i II, t uidi-a uotU ilarke Wirkungen ^t.iH. Wurde der Schraobendrabt flr aichi ohne deu lüicsqr*

*) WM «ia wcifkcr EstcsmJl, v«a der Fom 4c« Aaltrt mmm HafcUtQmifBft», ia 4tr Mitta mit Drakl mbwicIcIi, «a4 4Ma »ckc« nnf Maf»ft |r1^ Wlomi imi mca vonäWgf^M* dfo, 1^ 4MilltcW« Strmm rwm Eltktrlnt2u

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linder den Polen ^enlbMi oder zmdben'.dieidbeD'fe- Bfelle (44.>, 8o wurde die Nadel ufa .«O^^'.Us QO'^ ond

uicJu au!> iiirer iiatürlicheu Lage gerissen.' l)ie Verthei- luogskraft war ako desto stärker, je nllher der Soinatt- iModraKty mit oder ohne Eisenstabr an die Pole gebraelit [irde. Sonst aber waren die \N iikuiio;cn gleich, der 6cii raub eiidr aht u. s. w. mociite oder mochte nicht jait dem Magnet in BerOhrong gesetzt teyn, d* b. es fand keine bleibende Ablenkung des Galvanometers statt, und (Ue Wirkungen des !Nahcrixs mid Ealfernens waren eu»- auder entgegengesetzt (30.)« i ' :

51) Ein Bolzen Ton KnpCer, Matt d^ Eisencylin- ders, in den Scluaubeudraht gesteckt, erhöhete die Wir- kung des letzteren durchans nicbt; allein ein dicker Ea- aeiidrabt statt seiner genommeni yentfirkte die WirfcoDg bedeutend. *

52) Was die fUchtung betrilft, war der eiektnsdie Strom in allen diesen Versuehe^ mit dem Sehrauben- draht dem früher mit schwächeren Magnetstäbeu eriiaUenen ^eicb (38.).

&3) Eine Spirale^ ans einem 14 Fofs langen Knpfer- draht bestehend und mit dem Galvanometer TeibnndeiDb

wirkte stark auf dieses Instrument , als sie dem gezeicb« neten Pol geradezu in der Linie der Axe genXbert wurd^ Der in ihr erregte Strom war Ton' umgekehrter RichtuDg als der, welcher nach Aiiipere's Theorie in dem Ma2:ne- l€n vorhanden ist (38.), oder als der ^trom eines Eickf tro-Magneten von ifanlicfaer PolarifJlt Beim Forlziehen der Spirale kehrte sich der Strom in ihr um.

54) Eine ähnliche Spirale wurde durch Terbiodang mit einer Batterie von aditzig vierzölligen Platten au 9^ nem Elektro -Magneten gemacht, und ihm dann die erstere mit dem Galvanometer (53.) verbundene Öpirale genähert* Die Nadel zeigte durch ihre Abweichung einen Strom in der galvanometrisdien Sphrale an^ Tdn entgegengesetzter lUcbtUDg mit dem in der andern » die Kette schlielsendcn

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Sfif»le (IB. 2&). Beim i orUiefaeo der letzteren -^rnltr

69) Anch iMMhe Diihtt, die io f^cvriiMB Rieh- timgea dun Ma^elpol f;enilherl %vurdeD» gabcu &€cuud«ire AMm; Imud Fortziehen dci^clbeo kehrten 8ich«dicw < SMtaM Die Cirilite dttrte Uerhm in keiner iiiden ; lUibtun«; fort^ezüf:cü »erden, nis in drr sie f;cn«iherf i üHrden, nveil saust vorwickeite imd unregelmMlsii:«; Ei^* , irfmii—gfin »ftroteni wotod mb im Derlen TiicUe di«» ^ •er AUiMidhnif die Ursadie f;;enügend einselMn wird.

66) Alle Versuche, cheuiische \^ nkiiuizin durch dcu •eomdiren elektiiichen Stro» ta erhalten^ «cblogeii feiii» otf^etch die TOrlHO betdurielieiiitt (22.) ond eile eoMt D0( Ii erdenklichen Vuidjchtsin.tüie^eln ansenaiidi ^^ur- den. li>en ao wenig g^ang es» eine Liupliudung mmt der Zange m eriiallen» oder einen Frosch in Turkinuji zn ▼orsolzcn» oder Kohle, oder einen feinen l)raht zum jLTglüiien zu bringen <iJ^;. Ab ich nidefs ^p^tcr bei fAbeier Mniae die VeimciM in der Mayai ImitiiwHm nnl einem emirlen natflrlidien Magnet, der lfm. Da n i e II gehörte, und etwa dreifsig Pfund trug, wicderhuiie, ^urde ein f roedi bei ledeaneligem Anhingen dei Anken im eder kblwfte Zadnmgen Tenetzt Beim AbztelM 4m Ahkers konnten anHinglich keine /uckuniren crhaitcii %^ er- den» elieiu diefs rührte nur von der vcrhaitnifsm^lCsigem Langsasdidl der Treunlmg her; denn eis dieselbe dndi

einen liammerächla^: he^erk&tcllif f wurde, zuckte der jtmsfik stark. Je plötzlicher das Aiilwingeu oder Ablrcü- ncn geschellt desto kjtftiger war das Zockcik IcfaglaobCo eneb eine Empfindung anf der Zunge und ein lilitzcn vor den Augen zu verspüren, komite aller keineQ JUe%%cie VOD rhfsnisfher Actiosi eriiaileii»

57) Die masmigfaliigen Versodie in diesem Abeclmitt beweisen, wie ich ^Liube, auf da^ Vollsliiudig&te, daCs UektriatM durch den gawöholichen Mspieliswns erteil wrerdan kson. DaCs sie an IntanaMit sehr acbwncli omI

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an Mcni^c gering ist, kann nicht wnntlnhar erscheinen, weuü man bedenkt, dafs sie, gleich der Tiiermo-£lektri- dtät, gSDzUch in so ctark leitenden MetaII«n eiregt wird,. Denn ein Agens, welches Ton Metrildrfitlien in der be- schriebenen Weise geleitet >vird, welches bei diesem Durchgänge die Kraft und die eigentfaümlicbe magqetische Wirkung eines elektrischen Stroms ansübt» welches den Frosch in Zuckungen verscfrt, und welches endlich bei seiner Entladung durch Kohle (^2.) Funken benrorbcing^ kann nichts anders als ElektridlSt sejn.

Da sich alle diese Erscheinungen durch eiserne Elek- tro-Magnete (34.) hervorbringen lassen, so werden ohne Zweifel älinlicbe YonichtiingeD; wie die Magpete der. Hm. Moll, Henry, TenEjck a. s. w.*), Ton denen einer mehr als. zwei tausend Pfund getragen hat, zu die- sen Versuchen anwendbar sejn, und nichl mir stirkere Fmiken geben, sondern auch DrShte in'« ErgUheD tot- setzen , und, da der Strom auch durch Flüssigkeiten zu gehen veruiag (23.), selbst chemische Wirkuhgen hervor«* bringen. Noch wahrscheinlicher ist es» diese Wirkungen zu bekommen, wenn die im vierten Abschnitt beschrie- benen eicktro -magnetischen Vorrichtungen durch die Kraft solcher Magnete , erregt werden.

68) Die Aehnlichkeil, fa fast GUehheit der Wirkntig zwischen den gewöhnlichen Magneten und den Eicktro- Magueten oder den Volta'sdben Strömen, ist eine auffal» lende Bestätigimg von Hm. Ampere's Theorie, und lie. fert die gewichtigsten Gründe zu glauben, dafs die Action io beiilen Fällen dieselbe sey. Da indefs in der Sprache noch eine Unterscheidung nOthig ist, so sdilage idi vor» die Wirkung der gewöhnlichen Magpete magnetO'elek' irische Vcrlhcilung. (26.) zi^ nennen.

59) Der einzige^ sehr in die Angeo fallende Unter- sdiied zwischen der volfa- elektrischen und magneto-dek- Irischert Vcrlhciiung ist die Plötzlichkeit der ersten und *) Siete dicte Ann. vorig. Bd. S. 638* J'.

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die «mertdÜdid Zeit, welche die letztere erfordert. AHein

schou im ge^enwärtif[(en Zastand onserer Kenntnisse pebt CS Umstände, die anzudeuten scheinen, da£s dieser Unter- scfafedbeifemererUDtersuchuiigTerschwmdeDwerde (68.).

IQ. Neuer elelctrltclier Zuttind der Materie*).

«60) So lange ein Draht der Tolta-dektrischen oder niagneto-eIe\trischen Verthdltinf^ unterworfen ist, scheint er flieh in einem besondern Zustand tax beiluden, deun er widersteht der Bildung eines eldurischen Stromes in ihniti was er in seinem gewöhnlichen Zastand nicht ver- mag; und ^^eun er ^ener Wirkung nicht mehr ausgesetzt wird (Je/i uninfiuenced)^ hat er die Kraft, einen Strom hervorzubringen, eine Kraft» welche der Draht unter den gewöhnlichen Umständen nicht besitz!. l)icscr elektrische Zastand der Materie ist bisher noch nicht beobachtet worden« allein er Hbt wahrscheinlich anf. einige, wenn nicht die meisten, der von elektrischen Strumen hervor- gebrachten Erscheinungen einen sehr ^vichtigen EintluCs ans.:. Aus sogldch (71.) ersichtlichen Gründen habe ich, nach Berathang mit mehreren gelehrten Freunden, gewagt, ilm als den elektro 'ionischen Zustand *m bezeichnen.

61) Dieser elelLtrische Zastand zeigt, so lange er be- steht, keine bekannten elektrischen Ersdiehiongen; auch habe ich nicht üudcn können, dafs die Materie in die- sem Zustande sonst eine eigenthümliche Kraft ausübe oder Eigenschaft besitze.

62) Sie wirkt weder anziehend noch abstofsend, wie es die iFcrschiedenartigen Versuche beweisen, welche ich- mit kriftigen BlagnetstSben bei Metallen, wie Kupfer,

*) llr. Farad ay bemerkt hierbei in eloer Anmcrkunf, er habe' •ich durch spatere, nech der YorleamiS ^tctet Anfaetsea in der K. Geaelbebeft aageetellte Ycrmche fibeieeagt, defa aämmtlirhe Eracbeinnnsen sieb ench ebne .die Anoebme de« elekiro - toni*

seben ZutUndea voUatiodi( erbUrea leaaen. Seine Aaaiebten bierfiber findet nen tia der nScbatfolsenden AbbiDdlnns eo«s^ iprochen.

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Silber und fiberfaaiqpt bei nichtmgneti&elieii Snbttansei^ angestellt babe. Ich habe Kupfer- imd SilbersclieibeDy die selir beweglich im Yacuo aa eine Drchwage aufge- hSbigt waren» die Pole etnes sehr starken Magneten gea&* krt, war aber nicht im Stande, das MittdaBte Toa An. lidiunf; und Abstofsung wahrzunebmcn.

63) ich hing einen schmalen Goldblattstreilen sehr^ nahe bei einer Kupferstange an( und setzle beide an ib^ ren Kiulen mit Quecksilber in mctalliscbcn ( üiitact. Dana brachte ich sie in ein Vacuuuv ^^^^ Metali&läbe, die mit dcQ Enden dieser Vorrichtung in Veifaiadung gesetzt wa-^ ren, dardi die Seheii des Gefä&es in die Luft gingen^. Ich näherte dann dieser Yoirichtuog kräftige Magnete iai Tcssdiiedenen Richtungen, während der metailisdie Bogen, an der Anisenseite zoweQen durch DrShte geschlossenst luwtüen unterbrochen ward. Niemals konnte ich aber* * eine merkliche Bewegung des Goldblatts erhalten, weder: gegen <ien Magnetstab, noch gegen die -zur Seite befind-* liebe Kupferötange, welche, was Jie YcrllieiiuDg hetiifft^ >icb mit ihm in gleichem Zustand befinden muÜste.

64) Zwar hat man hin und waeder anter solcbeil; UmstSnden anziehende und abstofsende Krftfte beobaeh-' tety d. h, solche Körper schwach magnetisch geiunden haben wollen; aliein die oben beschriebenen Erscheinun» gen, veremt mit dem Zutrauen, das wir mit Grund in Hni. Ampere's Theorie vom Magnetismus setzen kön- nen« werfen einige Zweifel auf diese Beobachtungen* Denn, wenn der Magnetismus auf der Anziehung elek« trischer Strome beruht, und die kräftigen Strome, welche durch Yolta- elektrische wie durch magneto- elektrische Vcftbeilung anCkngUcb anregt werden, augenblicklich ver« scbwinden (12. 28. 47.), wobd zugleich eine gSmdiAe Vernichtung der magnetischen Wirkungen aui die Gal- ▼anoineter-Madel eintritt, so ist wenig oder keine Hoff- mmg da, dala irgend eine Substanz, Eben, Nickel und noch ein Paar Substanzen ausgenommen, magoetischo An«'

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Mlttinmiliilia ui§m wcrie. Et tat viel wJwiflifiJi

eher, daCt die penaaneoteo Kffecle, wekhe man beobach- tet bat« Too Lifi4'u»)»«ireti oder voa irc^ftd etoer übeneb^ mm ttichl wpietiidMii Unache bcrrübre.

65) Elekiritcbe Sir (Vom erleMlen Mn Durcl>|M|to

6m Veni>geniDfc, noch eine ik«cbleuut|^iiig (2U.3«L)- Aach war kciM EiDwkfctnf^ der Art auf dao laiiipmiihM

8ü4Hii selbst zu entdecket); denn als Mrt^illinüsstMi, J)i.'itile, 5cbFMibeodr«ih(e u. \%\ aui alle mH^bdie Weisen i^eif- wiiU daat ainfacfcan odar idmubattiOmiipD Dralbt» dar einen durch den GalvanooMler (2ü.) gemessenen Slrom Üiidiircblettete» angcbmchl wurden, komiic iiicbt die ringple paMaoeiita Veraodcrao{ fai dar Angaba diaaaa liwlii—fmlfii wahrfmommen werdccL Metalle laMcn alaa In dem %(M.iUftf;e&et7Jcn bc-^nndein Zustand die Klektrid« tat iMcb aU4Ui Hicbtuu|;en mit ihrer gewOhabchen Leick« tiftkait, (Miar aodarp Worlaii, Tartadani dadorch Am Lcilun^>^rtlhif[kettt nie hl w ahrnehmbar.

66) AÜc Metalle uebmeo dietcu be^outieni Zu5it»nd an. Diefs In iD den iroiiergalieiidan Vermcben för dan Ktt|(Cer vni Eiaan (9.) bawiaaen, and wird aa fan ▼iattaii

AbsibuiU il^Lj durch leitlu in >>iciitiliult*ti(ie Versuche ffer das Gold, äilbar, Zinn, Uai, Zink, Antimon, Wismill^ Quacksilbar n. a. w. In Bcsof; auf daa Eisen laifsen die

Verbuche die vullkcMTuntix' und lnt■lk\^ iii(]i;:c ( n.ililt.ni* i;iKkett zut^^chco den fse%iohnbtbaB mapictiscban ooddio« aan Vnrtbfihw^ Frs< liaintMUgn,

67) Dieser Zostand ist gandifh die Wirkuiifr der Vetlhedun^ dt;uii er Lurt auf, m v%ic die erret^ciide Kraft amfarm wiid, llar Zustand ist darseiba, ar laag donab den Vorbt^cane Yolla*scber SlrÖma (26.) , oder dorcb Bil» dum; riiHh M.v^itrten ( U. i>IV.), oder durch hloUc An n ihcruof; emas ftlapi« n M.) banofi^abracbt wor- den snrn; ond ar Utfpfi ccaen starken Bawds nabr wa ffuu^tt^ der Aliftiiiilui de* liru. Aui|ii rc übi^r die bleu.

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tilit der kk diM» ▼ewdi^dlenaa. OpemtuMMB wMLsame»

Agcnlien. Wahrscheinlich triller auch niomeiitau wabreod des Uebersprung» eines ei^kUwb^ .Funkens .ein and TieUeicbfc lassen mdk tifHUkMu AscUaekte.LiltiM' dttnob schwache elektrische Suöme oder audeie j\Iittel* (74. '76.^ la denselben versetzen. ' . * u '

eS) Der Znstaiid ecbeial iBifeiilao ei|iiiiti«t«ii<|a.)^ indeiD eehwerliob eine nerklk^,2ieit zu setner Bilfking erfordei lich ist. lier, am Gaivauopieter (SO»)^ sichtbare^ Zeltuoterechied ^swischeik dfim XnifimmMkommm * der fQU^ elekfrischeD und derw^nefOKelettriaciieft VciBlIieüinig Ufafc

»ich wahrscheinlich folgenderniii Isen erklären. 'Wera ein VoiUscher Strooi durch eiueu von stwei paralieien Drüb- teo, z. B. durch einen d^r Schriiiibttndfttble (84.)» ^ßUL^ tet wirdp so erregt er ip dem andern Draht einen Slronip der in seiner Dauer eben so iurz ist, als die Durchgan§s- xeit des entereni welche», wi^ die Srfabrdng lehrt, ^np- wafamehmbar klein ist. Die Aefion ist nooh ailgenbliok* lieber, weil vor dem Schliefsen der Batterie eine AnhHu- iun^ der Kr Ah an ihreu Poictn s(aUüudet, und deshalb der in den Yerbindoni^rabt BchielM^d Strom im «rstepi Moment stärker ist, als hernach bei unterhaltener Schlie- iisun^ Der. in YertbeiJun^ ffi&^iUQ Draht wird in dein- ielben Moment in einem' ^entsffpcheiidan Grade eie^ttiH tonisch, sinkt aber bald aitf den Znstand lierab^ in 'wel- cbem ihn der continuiihche Strom erhalten kauu; allein beim Sinken verursacht er ei\^' enfise^en^esetzton clek-^ friacbcn Strom, ^le zuerst enengt ^wwde* D^e-fplgf» ist»

dafs die erste bccundare Elektricil^ls>velie mehr der der Entladung einer Leidener l^ia^^ ^hoolt^ als ^.snu4 dec

Fall sejm würde. \ - , . . ,

69) Wenn aber derEisencjlinderM densjqlben Scliran^ bendraht (34.) gesteckt ^>ird, ,bqvor die Verbindung mit der Batterie, g^c)il i^* sp i^üst.sich annehmen^ dafs der Strom der letzteren itnzahtigti secandäre Strdme fthnUcher. Art, wie er selbst, in dem Eisen erregt,^ \uxd dieses da-, AaiMLa.Ph7iik.B4. lOL Suh J. 1832. 8

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Awdi Amm ^M^fiktm^mML ' BlA fifahnrng lehrt»

dals dazu Zeit erforderlich ist; denn ein su gebildeter Magnet, selbst von weichem Eisen, erreicht seine volle Stttike Vicht in elBM» Aogenbfick» viaUeicht weil die Ströme ui dein Eisen successiv^ gebildet oder iicordaet werden. Da aber der Magnet sowohl wie der Yoiia'sche Strom efc;tfie^kiid<wirkt| so'^mielit die Tereiste Wirkung beider, ^äie aB den 6alrrao«tf0M fgmwsm wird, erst nach eiaiger Zeit ihr Maximum.

< 70) Id allen\IlUeii» wo gierade oder schraobenfilr- ita^DrSbt^'dem Magnet genShert) oder von ihm entfernt werden (.)U. 5.>.), besteht der directe oder umgekehrte SCrom Ton ¥ert)ieiker Elektricitit so lange, ak das Nä- hefta 'und'Entfmefr'daaert. Denn wSlirend der Zek atei- ^rt oder* fifchwächt sich der cleklro- tonische Znstand, und die Veränderung wird von einer entsprechenden Liektri- cMtairregiini; begleitet; doehr ist diefe kein Einwurf ge- gen dir Meinung, dafs der elektio- tuuibche Zuslaud au- genbiic kl Ich eintrete. > ' ' -

7i ) Di^sei' liesonder^ Zustand scheint ein Zustand iron Sjpannung zu seyn, uncl'kmn als gieichwcrthig einem elek- tischen Strom betrachtet werden, oder weuigsteus dem, welcher bei «einem Beginnen oder seinem' Ende auftritt - Indrfs fi!st der Sti^m; weldier hn ersten öder letzten Falle erregt wird, nicht anzustlien als ein Mafs des Spannungs- ^dite, tu dem sich der eiektro« Ionische Zustand gestel* * gert liafr; denn da dds^ Metall seine LettungsfMngkeit an* gcschwciclit behält (65.). und da die Elektricilat nur mo- mentan erregt wird (der besondere Zustand augenblick- fieh Mntritt^nnd aufhOM (69.)), so kann die Elektridtlf,

welche durch lansc Druhlc for(*;cleitct ^vird, nur ein sehr kleiner Theil von der wirklichen Menge sejrn, die im MonHsnt der Annahme^^dieses Zostandes erregt wird. Iso« Brtc Scbranbendrtltite und Mctallslückc nahmen den Zti- ^and augenblicklich an, und es war keine Spur von Elek- tfidtar in ihnett sa e&tdeekea, wie rasch^ ancb der Cnn-

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taci mit dem Elektrometer bewirkt wurdci nadidem sie, cBlweder dorch den Strom dner Batterie, oder donA ciMO HagneleD wter VertMlnog gesetzt worden waim Lm emüii^er Wassert ropfcni, oder ein Stückchen feuchten Papiereft (23. 56.) war limiänglich , den Strom durch die LciCcf »1 hemmen; die errate Eiektriätftt kehrte dmwh das Metall selbst, folgfich anf eine nicht zu beobachloiide Weise, in den Gleid^ewichtszustaud zurück.

72) Die Spannmig in desem Zostande ist dther'iM- Mcht ▼eridlltniCMaallfsig sisbr groCs. Indeb sie ma^ ^roh oder klein scyu, so ist doch kaum denkbar, dafs sie ohne RQckwirluiDg auf den erregenden ötrom sej, ond nicht äne Aft von Glciahgewicht herTormfis. Xs stand m Ter* iflutben, dafs daraus eine Verzögerung des erregenden Stroms herrorgehen werde, allein ich habe diese Vermaß IhaBg nicht besttttigt finden^ Bodi anf sonst einem- Wege etwaife 'VTirkungen eln«r aokhett Reaeüon wriunehmen konuen. i

73) AUe Besultate sprechen für die Uee, dafa der eUktm-toniaehe Zustand den Theilehen imd lacht *der Masse des unter Vcrtheilung befindlichen Drahts oder Körpers angehöre, und in dieser Beziehung ist er ver- •Aiedflsi Ton dar daith die SpannongB-£leklricitit he* wirkten Vertfieilong. M dem so, so mag der Zustand in Flüssigkeiten, und selbst in ^lichtleitcm Torhaudcn sejv, weoi gMoh kein elektrischer Strom sichtbar ist, und das Atiftareten des Stroms würde mehr ein Zufall

beyn, abhStogIg von dem Leitimgsvennögcn und der mo^ mentanen Propuisiykraft, welche die I hcilchcu wahrend ihrer Anordnung anaOben« Seibat Mi Gleichheit des IaA- tungsrenndgens mögen die elektrischen Strdme, bisher die alieinigen Anzeiger dieses Zustandes, ungleich sejn, wenn AnaaU^ Grdia^ eld^triseher Znstand u. a. W. '^der Theil- chan Tmehfedisi eind. Nm? nach Ausmittehmg^ der 6^ set2.e tUebes neuen Zustandes sind wir im Stande zu sagen,

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m»riB die wahre BescbiifiCeiibeit emei: SnbsUm bestelle^ uud welche eleklrisdie Reiultete nnt ihr za erbaltai sind.

74) Der elektrische Stroiu, weicher einen bcnachbar- teB Draht io den el4iklrQtoni8cben Zustand yersetz^ enreg^ diesem aoch wahrscheinlich in sekiem eigenen Draht. Deim

^ Draht, der durch den in einem seitlichen Draht da- . faiatbeisendea elektrischen Ötrpm elektro- tonisch gemacht ist, hat dadurch keinesweges die Fähigkeit für die Hm- durchieitung eines elektrischen Stromes verloieu (ü2,). Wenn also ein Strom, statt durch den zweiten, dmch üen ecsteren geleilet mrd» ao ist wahiwsheinlich seine er- regende Kraft auf den zweiten nicht schwficlier, sondern im^ Ge^euLiied» .wegen des geringeren Ab«taudes zwischen dam Agens und der seiner Einwürkong ausgesetzten Mete*- rie, starker. Die Eeden eines Kupferbolzen worden »1 einem Guivauouieter verbuniieii, und dann die Pole einer Batterie ,v<ia 100 Piattenpaareu ebenfalls mit dem Bohfiea vereint, so dafis der Strom durch letztem gehen mulste« , Darauf uuide der Volla scbe Bogen plölzlich geöffnet, und JlieobacUlet, ob , der Galvanometer irgend eine An- zeige vgyi einem» durch den Bolzen, in Folge der Entla^ dung seines elektro -tonischen Zustandes, zurückkehrenden Strouie. darbiete. Allein es war nichts der Art zu bcub- äfften» upd in der Xhat stand diefs aueh aus zwei Gi^« . den nicht eulmal zu erwarCen. Denn erstlich, de das Aufhören der Vertheilung und die Euiiaduug des elektro* tonischen Zustandes gleichzeitig und nicht auccessive ge« acbehen, so wird der Rficksteom eben nur hinfeidbead seyn, die letzte Portion des erregenden Stroms zu neu- traiisiren, und desha^ keine Richtungsänderong zeigM; nimi|it man aber an, dafs zwiscfam den beiden VorgSn- gen eine gewisse Zeit verilicfsc, luul dafs der letzte Strom wirklich^on dem ersten verschieden sey , so würde er doch Temiöge seiner knrzenDauer(12*i6.).lfii^t eiiennliar seja.

75) Die Betrachtung, dafg der Draht durch seinen ' eigenen Sil um elektro -tonisch gemacht werde» hat» wie

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mir scLeint, keine grdfsere Schwierigkeit ak die, da£i es Anrch eioen tafteren Stron geschiefet; besondere wenn ■SD enfSf^y dafs der elektro- tonische Znstand und die elektnsciieD Ströme einaDder nicht sichtbar stören (62. 71.). hu gleicbzeitige Daseyn des Leitnogsreradgens and eltk^ (ro^tonischea Zostandes findet seine Analogie in dem Verhalten der elektrischen Ströme beim Durchgänge durch Magoetstäbe, wo es sich auch findet» dafs sowohl die dorchgeleiteten Ströme ak die Ströme des Magneten aUe ihre ur?p Ii in glichen Ei^enscbnfteu behalten ^ und ihre ge- geustitigen Wirkungen ausüben.

76) Das in Bezug auf die MetaUe Gesagte hfst sidi

' aich anf alle Flüssigkeiten uiul alle iibrifron Leiter aus* dehoen, und führt zu dem Schluls, dals auch sie bei Hin« dsrcUeitODg elektiischer Ströme in den elektro-tonischen

I Zmland gerathen. Sollte sich diefs bestStigen, so wtirde CS auch, wie kaum zu bezweifehi steht, von Einflufs sejn auf die Zersetzimgen i& der Volta'schen Kette» und die

' Cdierf&hrangen der Elemente 2a den Polen. In dem

I Elektro -tanischeu Zustand scheinen' die homogeucu Tlieii- chen der Materie eine regefanftfsig^ aber gezwungene Stel« hng in der Ricbtmig des elektriseben Stromes angenom« wen zu haben, welche, wenn mim die Materie sich selbst ,

I ^rläkt» und sie' unzersetzbar ist, einen Ilückstrom er- lengt; in einer zerlegbaren Subrtanz ist dieser gezwan-

p«ne Zustand vielleicht hinreirhrndc Ursache, dafs Bin eiementares 1 !)< ilchen seine bisherige Verbindung mit ei- Mm andern Tbeilchen yerlSfat» und ^ne neue eingebt mit cisefn dritten ähnlichen Theilcfcen, das sich zu ihm in einem i natüriicberen Zustand belindet, während zu gleicher Zeit Kin gezwungener elektrischer Zustand aufgehoben wird, wie wenn es wirklich Ton Jer Vertheilnng befreit worden ^^äre. Da aber der ursprüngliche Volla'schc Strom fort- dauert, so wird der elektro- tonische Zustand» und in I^olge dessen die gezwungene Anordkiung der TeilHmde- Uen TheiicheUi augenblicklich erneut» um su^eiiii auch

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IIB

wieder- imth U«b«rMkniiig dm iimmmm TMi- dhcB cii(«c|(eDf;eietxl«r Art im «■gekdkitai, «her dkm

Strome paralleien Krrhtiinfri^n ciuladt ii la werden. AiicU die ia Bezn^ auf liervorbriuguog ctiottisrhor Zersetzung TOD WolUtton*) nacbgcwi^Miie VandMmWt

citr -ewdhnlifhpn und der VollaVhen Klektricidt «chi-int

durch die Uiu>l«iii(le, welche au8 tlicsni beiden (,>iicLlea

(ai.) nut der Vertlieiiiiiig der Eleklhoilil verkaOpli ämd, eifcllrUdi m teyn.

77 ) Mari a n i iii hat «in lVKliiil.*?clMnbcn, tluich \% t.'kli#% wäbrciid sie in fcucble Letter etii|etaiiclU waren, eta elek-* ifflidier SCriMi gdeitet wurde» eine betondere Ei^fichift eutdeckt« iiamiich die F^iiiif;kea, aKsfianii ciiien uingekehr- im Strom errcgea m kimaeu. MariantAi ket daTom dne gKte Attwcndiag auf die EdLlttrwg der EnAifa— ffloderRittei^tdiaiSliileiifeiiieclil^^X A. de leRive bat eine beituiidtre Eii^eUMbalt bcj^chriebcn, weiche me- telÜsche Leiter erlengeii, wmiu aic, in eine Fitaigkail ei»» fetaoda, dnifiie Zeil Idodmli ela Pole die iValu-ric scldirlsen. in Ful^e wclduT sie niich der Trea- Don|i; von der Uattenc iu der«r1hca 1: iüaaigkeit einen iiuif ^ kahitfli StroM herrorbfingcn»— >, A. von Reck bet hlkOm beobachtet, ki weichen das elektrtscbe Verbültittlfl elm^ Me* Caib», das im Coutact iiiii etoein andern war, »ich UAch der ' TreMMHig eridell* baniiital toa dm conetpoodirciidea ebeniscben Wirkuifcrn f ). Dieae tellode ond Rasolüte

st lMKien Ton drm cb ktro-totuscken Z<i«tande iiiitl seineii Flbinomenea Tersckiedea lu ae^n; alietn die wakraii liihivigiB der etateteo ni dm leCilNrai kllMitn eM fladb

erweiterter kcuulaiU aller dieser LrMiAcuuin^cu test|^ aelxl werden.

*) /^Mm<^ Tfmmämü. IMl« ^ ^47, (Di«. Um. Jl. XI, S. lOi^

^imml €ääm ^ %\ JLXXVIIi, p. ÜH

f) IWOsmIUi T. UXirui. (Diw. Am. •.Afl(M)> i:i )

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heit gehabt, eines Versuchs von Ampere, als eines von der YerlheÜLLug elektrischer SlrOii^ «bbäugigeii und vor der (eg^wärtigfo Uoteimcliuiiig «iipsteUteiit erwlb- um, und später (62 8. w.) bin ich tm Sehlüsseo ge- lang, welche die Kicbtigkeit dieses Versuchs in Zwei£d n Mtiea scbeiDeik Ich bin «i d^h^r Jäm* Ampere gchaldif^, mich deotlicher m erklären. Wenn eine K»- pfersclicibe*), sagt Hr. Ampere, aa eiuen Seidenfaden aufgehüii^, mit .einem spiral- ^niisr schraubeotönaigjdn Drabt iinigebent und durch diesen eine krtf tige Vella*iidie Jialterie entladen ^vird, so dreht sich die Kiipferscheibe, wenn mm ihr gleichzeitig einen Maguetstah nähert , ifiO» gj^ttcfa, und nimmt eine Gleichge wichtdage an/ in die aicb ^cuau die Spirale bei freier Beweglichkeit i^edreht haben würde. Ich bin nicht im Stande gewesen» diese Wir- knngy noch irgend eine andere Bewegnng m erbaltea; doch kann das Mifslingen im letzteren Fall daron hep-* rühren, dafs der Slrum, wegen seiner momentanen Existenz nicht Zeit genug hatte« das Trägheitsmoment der Sdieibe m .fiberwinden (11. 12.). Yielieicbt ist Hrn. Ampere «iie Bewegung gelungen, weil sein elektro-uia^iietischer Apparat empfindlicher und kräftiger war, oder, er hat audi nur die ron dem Aufhören der Aetion herrfibrende Bc%vegung erhalten. Allein alle meiue Versuche suchen den Sinn des von Hrn. Am p t i e aufgestellten Satzes: »daÜB ein elektrischer Strom die Elektridtät in aeben ihni befindlichen Leitern in gleicher Richtung mit den seinigen in Bewegung zu setzen trachte»« umzukehren» denn sie uiffsOf daCs der erregte Strom eine entgegengesetzte Uicb- tung besitzt (2^ Si.), so wiiv d«& die Wii^ung mmott*

*

*) Nach Hrn. Aropfre^i «fcacr Angabe (d. Aqb» fi, XXIT

S. 614) und der frülicreo ,TOii Hrn. Bccqnercl (diese Anoai* B. Yltl {Hi)^ S, 369) Würde dltur Vemeh nubt mit einer

, SdiAe« Miadem mit «oem riosförmltca Suvifes ron Ku^ttt a^ectdtl. P.

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i

tan Ul, sie auch durdi MagnHstHbf» liworcrbr.^rhi irird, oad ilaCa fewiiae ander« uogewökilidie Encbca» «ODgon danit variuiOpft aiod.

79) Die uiomeut.iiie EiiMcnz der eben beschriebenen Verthetiuii^^ersrheintuigeQ bc\% eiset überreichlich die Hn- tiditigkeit der frober aogeüeUleo VerMicbet EleLtficilM oder chcmtidie Zeiaelii&ig«a niltelal Mapielilibeii m

erhaite»,

80) Sie liefert aoeh, wie ea acheiol, eine ToIUfiiv» ilige EAtanuig der im Hnt Araf o twiadieo MelaNm

uml IM.T^nelsl.tlu'ii im ZuBlnndc der lleneiinii;; henbacli- tetea tuerkwürdii^cii. Erscheiuuu^eu, so xsie die lueiülea 4er den Hm. T. Hersekel, Babbage md Haiw rtt, bd WiederholuDg dieser Verracbe, erbaltefieQ auhalCy naiuculiidi des niif.^niis ^.nnz um i kiariicü ^c hei- ncodctt Uautaodes» dais bei üube die MelaUe und Ma* f^ete Bidbt auf einander einwirken. Diese Resnllate^

f%elclic zugicidi das leirhtesle Mittel im i i l.iit^tju*; von

EldktricitiC durok Mffgn^l'^'^M lielenii werde ich nun beac^ffcib^n*

iV. £rkl><{uug der von lfm. Arafo beebftclilctcil

fli) Tersefil om eine Kofifersdeibe didif nter

ein« i^iuilh 1 liiii ihr an ciucti i' adeii aur|j;ehäii«;teii Ma- f^elMab in Uunirdmiii^ m sadil derselbe der Beweying der Scbeiba xn folgen, oder» wenn der Maf^iet i^edraK wird, Rtrcbl die Scheibe ihm zu folf^en. f)er Fff.rt int Ml wachli^ daTs Ma|;iiete oder IMatten von mehreren Pftin- denmiiheniMgefiÜunwcrdca Bleiben MasneC mid 5düibe In Btthe tn einander, so ist nicht die gerinpte Aozie- hnij^. ncxli Abi»(ufsung, norli eiue audtir \N irLuug

swiftcbeo ihnen zu lieobachten (62.). IHtU ist die reo Hm. Arago entdeckte Eiacheinting, welche, aeiner An- gabe ttach, nicht um bti dtia MctoUcii, suuUau audi bei

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uideni starren Körpern, bei Flüssigkeifeü und Gasen^ iL k bei atien SoUtmitieii statt findet (I30.>

82) Herr Babbaf^e »d Herr John Herschel, welche gemeinschaftlich diese Versuche >vicderhol(en konnten diese Erscheinungen nnr bei Metallen nnd bei ciBer KoUe von besonderer Besehaffeniieit (ans einer Gas-Reloitc), d.h. nur bei sehr fönten EleklricitStsleitern Trahmchmen. Sie erkl.iren die Erscheiouogen durch eine YertbeiloDf^ des Magnetismus in der Platte durch dos Maenetstab, wornach dessen Pole in dem ihnen zunächst hegenden Theii der Platte die entgegeDgesetztc, und >vei« ter hemm die gleiche Polaritit herrormfen (120.). JUer wesentliche Umstand mr Entstehufig der Rotation ddi auCgchäugtcn Magnetstabes ist der, dafs die in TTmlauf Tersetzte Substanz ikren Magnetiotttts nickt augcubiickhch^ sondern nach einw gefvissen Zeil erlange ^recliere (124.)« Ijie.-e Tlieorie, >vclclie die Erscheinungen von einer an- ziehenden llraft herkilety ist nicht von Hm. Arago au* genommen, auch nicht von Hm. AmperCt der die Ab« Wesenheit aller AnzicAinng zwischen , dem Magnet and dem Metall im Zustande der Ruhe als einen Beweis ge-- gcD dieselbe anführt (62, 126.), nnd, aus Versuchen mit einer langen Neigungsnadel» die Wirkung immer für 'eine abstoOsende erkilirt (125.).

83) Nachdem ich durch die vorhin beschiicbenen Mit- td ElektridUt dorch MagncCsttbe eihalten hatte (8& 46i)^ hoffte ich den Versuch des Hm. Arago zu einer neuen Elektricitätsquelie zu machen, so wie im Stande zu seyu, mülebt erdmagneto^elektiiscber Vertheibaig eine neueElek« trisinnaschine za constfuben.' Demgendlfs machte ieh, un^ lerstützt von Hm. Christie, in seinem Hause, viele Ver- suche mit dem Magnet der K. Geselisohaft Da viele der* sdben im Laufe der Untersuehtmg dnrdi besser an|^rd- nele iiberflüfsig gemacht wurden, so werde ich mir die Freiheit nehmen, sie in der J^leihelolge anfawführen, in

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welcher ite, wie mir sdlemt, die mbtifßAt Altticiii vqai der Natur der PhlnoBMae f/mMk^m»

84) Der erwShota Mi«peC ist berritt in (44.) ba^

iülintiM II. Um die Pole xii conciiiitut u unti euiaoder ttäher m Illingen, Hunlea xwei Eisen- <Kicr ^Uliktäbc« jeder etwe « hit 7 2oU leof^« 1 ZoU lireH md 4 Z«U

dick, lu der Quere oiif die Pole fielest, ?o dnCa lie, durcli Sdmüre am Abf^iuitcu i^chiiuii rt, eiuaiidcr belieUf^ Key&»

werden konoten (Fig. Ck TeC. Iii). Zmeilcs wwdcB •nrii tftei Sube ▼on weichem Eiien angcwendC, die ^L'bogGD waren, dafs, ^'veün sie <iut die Vuie gesUllt %%urdcii (der eine anf diesent d«r andere auf |encoX dm Lkiiieran Pole aidi Terlical Ober einander befanden.

Hr> ) I iiio Kupferscheihe, 12 ZoU im Durclmicsser und elwa * /«»II dick, wurde auf einer Meeiingiie bc* feilii^ and ndttelat dieser in eine Gabel einf^eseU, worin sin eulweder horir^ontal oderverlieal rotiren konnte^ wSkrcud sie an^leidi mit ihrem iViUid luitir oder wuü^er iici mkm die Pole des Uafpelen hineiningle (rig. Tai» lUjk ber Rand der Scheibe war woM tmalpwart, wm einen

fsnlen, aber b4*>M-;:(ifhen IV<n u In uii Chinin kt tu erhallt*!!^ ottd ein 'JL ImmI der Axe war rtt^iiiiHi in nhoiiciitf \^ eien mrgenchtel.

H6) Mit dem Rande die«er oder anderer Scheiben, <iie weilerlim baiclifi4?iien %%crdeu f^olii^ii, %%uf dm bleierne

od« kopisnie Condnctoreo oder CoUedoren von 4 ZM iMngc, 4 ZoU BreKe und | Zoll Dicke, in BerilbraHl

geM^lxL Das eine Ende di r&cibL-u war, zur bc^^rcu Au- addaeisnng an etwas conveun Aand dsc ScbiiiMW^ ein wenif ansf^ehöhlt und darauf eaalfpenirt worden; die

aiiil« tu Enden >^uHi€)i <lyi«li uai^imiekeite Kiipt« nirälile von Dicke den GalvanoneUr verbunden.

Hl) Der Galvanoaeler war nnr von roher Arbeii^

doch aber liiiireiehend empfindUrli« und der Draht darin voa lku|jfi:f, nui St-ide besitotiru n. und iii im ib Mel amtsschinngsn. ^wei ^^Trtfriils »«hnadeln wnrdss^

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m

itaeD kJbm Soll vim- mmdesr' «BtCeml, tD püaUekyr, aber mngekelirter Lage in ekm tmknen Sfrililinlüi ge- steckt, uud mittelst desselben an ein Fädchen unge- «pooneoer Seide so aufgebäDgt, dafs die untere NadeL tpiMbea den Windungen, und die obere Uber denaelbaa schwebte. Die letztere iSadel stellte, ^vcil sie etwas süir- ker dis cüe andere Biagnetisirt war, das ganze System in die BAcktwg des vagtetiBchen Meiid^ Fi«. 6^ Tai iU zei^ ffjr diesen Fall die Richtung der Drähte und iSa- ddik Die Enden der Dridile sind, um später bequem foa Quieii reden zu kteoen, mit A wd B beecMiteefc» Die Bocbfltaben S and JV^ bezeiehiieii das Nord- und SOdende der !Nadely für den Fall, dafs biofs der £rd- lispietiBnM a«f sie wirkt Das iV«£iide ist daher der feieidmele Pol (44.X Das ganze iMtmnient war mit emcr Glocke bedeckt, und, was Lage und Entfernung ▼en groCsen Magpel betrifft, aufgesteUt wie vorbin (4fit.)k

88) Naehdem alle diese VonicbCangen fertig waren» wurde die Scheibe so aufgestellt, wie es Fi^. 5, i'af. III zeigt, nämlich so, dafa die kleinen Pole, die etwa einen bittMa Zoll aoseinander standen, nnt ihrer haUben Besitz über den I\<'\ud der Scheibe hervorragten. Der eine Gal- vaDometerdrabt wurde zwei bis drei Mal lose um die Mesattgaxe der Scheibe geschlagen, and der andere ^an einem Conductor (86.) befestigt, welcher nun mit der Hand auf den amalgamirten Rand der Scheibe gesetzt worden and zwar dicht zwischen den Blagnetpolen. Bei dieser Anordnung war noch alles mhig, die Galtraaom^ temadei zeigte keine Ablenkung; allein in dem Augen- biickg wo die Saheil»e in Drehung ▼ersetzt ward, wich die Nadel auch ab, bei schneller Drdiang um mehr als 90^«

89) Bei dieser Vorridituug hielt es schwer, eine recht glcidilönnig gqte Berfthrang zwischen dem Coa- docter ond dem Rand der rotirsüden SdMibe zn eibal- len, und eben so schwierig war es, bei den ersten Ver- sucbeaeineregebniliBigeRotationza erlangen. Beide Ucbel-

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6l«tfifk bicltcn die Madcl ui bcsttiudif^rn Ziüemn{;cn, al- koi damodi lieb mk oboe Scbwierigkeit baolNidilcnt mA wcUmt Seit« hbi ai« alMrick, oder, cllKflMiner f^e- spnirlu'ti, um welche l.inie sie vibrirt«. Spaterlua . In i .soif*f;il(it;rrer Aiitteüimf; der Verstiche, criiicil kli eine Uelbende AUeokoai; iroa CmI 45^

90) So war es itefiinarh erwiesen, dafs Airth p^e* wöluiltrlie IMagnele ein auWieiider eieküisdbcr biwm ber- wif ehndil wetde« kam.

91 ) W«rde, alles Uebri^e ideidi f^Iaascn, Ae ScbaOi« iu uinf^ekchrt«^ rtulittiiif; fredrehl, sn \miU muU die .Nadel^ Ml gleiclMr kraU wie vorliin, nach der entfcegengesetzteii Seile ab« nai Beweite, dali der entwickeile eieküiacha Slroin jctxf in ume<»kebrter Rirblunu \mi' loror eins.

92) Audi %\ciui derCkHMliiclor deu Maud der ^choiba «liiia «eiHr linke oder rechts tm der anfllDglickcQ Sldb beildirle, Waffe der elektriscke Sfroei nocb f^lelcbe Hu ütun^ wie xuvur (88. 91.)* Man konnte 8irb so, thich keiden äeil^ hin, oai 60^» bis ia<» von den Magnetpoleii eMiBnieB» Der den Cooducjtofeii aoff^emMMMBe and

detTi i i.iivaiioiiielcr zuiirfiiluli^ Slrmn li^tle tu Ix nl* a .St i- len des Orts der f^roCsteo luleoMtät (d. b. oboe ZweiM n beiden Seilen des twischen dte Pole gelef^en BerOb» niii::.<piinkteSL J^.) fjeichc Ricbtung, und wurde nur von dm ab «ihnicber« l>s€bicn für rcrbts und links iu clei« cbsn Absllnden Ton den Mapetpoien liegende BerOb- nalpponkle i^leicb stark m aern, und wnnle also in dio- ser BezieLun^ uk lit \(hi der Ucdiritnf^ di r KoUttuHi afli- cirt. Bei mngekekrttf Motation der Sdietbe kebile sieb anch dM fUcbtanp des olektriachen Stronee «ni aUdn

fcuu^l bbeb Alle» unveritndrrt.

93) Ais dic Sdii ilH- ^o weil fekoben wurdi», dafs ibr JUmI etnw Ober die Me berromf^ <wio in Fifc 7, Tal IU» fvo # einer ikr l%le CstV tfuten frant dii^lKfti tjadieimnii(^tn gisisber Osäum^ und (yieicbcr 5Uake

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wie nifir auf. hnch bei vreiler^r; Hebung der Sclieibi», so dads die Pole bis uacli c iuQuiUer rücktea» zei^leu ach Bocb dieadben EuMhekiiiiigea, und, me es echleiiy ^ eben der Kraft wie ztrror«

94) \^ aide der Cooductor fest gegen den Scbeibeu- laad gehalten und mk demseiben anlachen den P<ilen be- wegt, wenn aocb nur nm ifveMge lirade, ao gab die iNa- (Itl durch ihre Ablenkung eben sülc iicu cleklrischen Siium an, wie erxeiigt worden wäre, wennaiokdte^ebeibe in^leii;^ UdiCuag gedreht» imd der Condttctor atiUgesUnden bStttt

95) Wurde die Verbind uns: des Galvanometers mit derAxe aufgehoben, und seine Drähte an zwei C^ondiiclo- na befoatigji» die beide auf - den Rand der KupCmcbeibe gesetzt wurden, so entstanden elektrische Ströme, die an* . scheinend verwickelter waren, aber voUkomnien mit den ahigen Resultaten llber einatiimDtcsL Sa brachte die- An- legung der Gonductoren, wie in Fig. 8, einen enfgegenr geselzlen Strom hervor, als die etwas mehr rechts lie- geode .in .11%. 9. liie Ursache hiervon ist, dads im er-;-^ tien Fall der GalTanometer die Diftsren« zwischen einen

starken Strom durch yl und einem schwachen durch 7/ SDzeigty im sweilen Calle aber die Differenz zwischen tär MB scfiwadbesi Strom durch ji^ und einctti Rathen durch

B (92.), wüduitb dauu die zU)leukuiigeü cnlgcgej^gcr setzt wurden.

9%) Stande» die Conductor^ in (Reicher .£ntfer- Mig von den Magnetpolen, so war, abgerechnet was luomeutan durch eme Unregebaäfsigkeit der ^eriibruflig bewirkt wurde» tk^eiii Strom am GabFanoineter wahr- BuieluieDy in welcher Richtung aueh die Scheibe go- drcht werden mochte, weil gleiche Ströme iu gleicher fiifiktung dnrdi RcMie am* gehen traehteten. Weut man sbsr die beiden. Gondnetoren d«n«h den einen Dr^t ,

üud die Axe mil dem andern Drul^t verband (Fii^. 10, TaL JUÜ), so %ei§^ der (jithrwonaelMr einen St«om an, (Mb des Rntatioparichtnng in dieser .oder jener Ri<fh:

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tODg (91.) f hmde Comdoctorcu wirkten liier in Ueber^in- BÜnmiDg, und «war wie simir€lereiBfaclieCood«clor(Hi)L

97 ) Allr (Iii sc traten ein, wenn derSrheib«! audi nur ein ^oi genähert wurde ; sie waren von gieidm RiehtiHig» Atr kdnesweges «o kr&ftig.

98) Alle Sorgfalt ward genommen, um diese Resul- tate unabhängig zu macfa^ yon dem Erdmagnetismus und rm der mag^etisoiiai Wirioiag sutehen den Ma^Mt and deo Gfllvanometemaddn« leb nachte die Cootacte m dem ina^eti.schen Aequator der Scheibe und an andern PunkteDy Btellte (be Scheibe horisontal omI tfie Pete Ter- lieal) und traf auch eonst aHe VofiichlBnaferegefai. AUeift die Abwesenheit dner jeden Slüiung dieser Art ergab sich leicht dadurch, dafs alle Wirkungen verschwandea^ ■wenn man die St^eibe von den Polen, oder die Pdle tob der S( heibe entfernte, obgleich alle übrigen Umstände un> geändert bheben.

M) Die Bezieiiong dca erzeugten dekteiBciien Simas

zu diin Maiinelpol, zu der iVotaüonmehtun^ der St lieibe u. s. w. läfst sich so ausdrücken: W enn die Scheibe ho- rizontal und flchraubenrecht rotirt, md der vngixeidnele Pol (44. 84.) sieh «nter ihren Rand befindet, so ist die ^ektricilät» welche an dem Kand der Scheibe , zuniehst dem Pole^ geeammeh werden kam» die poiilite. Da der £rdpol im Gedanken als der ungezeidnele Pol betindi- tet werden kann, so läfst sich diese Beziehung zwischen der Rotation» dem Pol md der entwkkeifetB £lektrioit«t leidiC dem GedaehtmÜB eiiipillgen. Oder wem der Kran in Fig. 11, Taf. lU die in lUchtuns der Pfeile rotirende Kupferscheibe voreteUt, und a den unter dieselbe §e- ateUten angezeichneten Pol beneicfanet, ao Ist es die gitivc Ivlckinc ität, welche in uiul um b gesammelt wird, und die negative, weiche in und um den Mittelpunkt c gesaflimelt wM (6B.). Die äMme in der Scheibe g^en daher vom Mittelpunkt neben den Maguelpuit^ vuibei 2tt dem Umkreii. . . :

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100) Wird der f^czeiclinete Pol oben gestellt, niid sonst Alles unverändert gelassen, so ist die lüektricität m b Fig. 11 aaeh iioeh poskiy. Stellt man dagegen dek fezeichneten Pol onten, oder den unf:;ezeichneten obod, so wird die ElekUicitSt umgekehrt. Audi wenn die Ko- tationariditung m irgend einem dieser F&Ue mngekehit wird; geht die Elektridtllt m die ^tgegengesefzte QberJ

101 ) Es ist uuu klar, dafs die rotirende Scheibe nur ekle andere Form des einfacheren Versuchs ist, yto mau eis Mefallslfldt in geradliniger Riditimg zwischen dureh die Ma^nelpole führt, und dafs in solchen Fallen elektrische Ströme erzeugt werden, weiche an dem Orte des Magnet* pok oder der Magnetpole die Richtong deir Bewegan^ senkredit durchkreuzen. Diefs geht zur Genüge aus fof* gendein einfachen Versuche henor. lun Kupferstreifen, i Zoll dick, 14 Zoll breit und 12 Zoll lang, wnrd^ nach^ dem er an den Rändern amalgamtrf trorden war, zwischeil « die Mapucfpole gebracht, während die beiden Condiiclo- rm von dem Galvanometer mit seinen Rändern in he- rfihrong standen. Er wurde nun zwischen beiden Polen durcligezogen in der Richtung des Pfeils Fig. 12; äugen- hückiich wich die Galvanometernadel ab, und zwar ihr nördliches oder gezeichnetes Ende gen Ost, damit anzei- gend, dafs d^r Draht j4 negative, und der Draht B posi- tive Eiektricität empiing. Da sich der gezeichnete Pol oberhalb befandi so stimmt diefs Resultat voUkommeih SBt dem bei der rotirenden Scheibe erhaltenen (99,).

102) Bei umi^ekchrter Bewegung des Streifens wurde die Gaivanometernadci nach der andern Seite abgelenkti am Beweise, dafs der Strom jetzt umgekehrt war.

103) Um die Beschaffenheit des bei Bewegung in ver- £chiedenen Theilen des Streifens beüiuilichcn elektiisrhert Stromes kennen zu lemen, wurde blofs ein CoUector (86.) aof die nahe bemi Pol zu untersuchende Stelle gesetzt, nnd der andere auf das Ende des Streifens, als die neu- lialtte Stelle. Die Resultate sind in Fig. IS bis 16 ange-

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geben, wobei der ^ezeicbuete Pol als über den Streifen Jbeiiadlich za denken »t la Fi«. 13 erUell B poMtive £iektricit$l; in Fig. 14 aber» bei Bewegung des Streifens in «gleicher Richluns;, negative tlekfricitäf. Wurde im letztem fall die Bewegung umgekebrt, erhielt B positive EleklrlcMt me in Fig. 16; kehrte man aber bei der An- ordnung Fif;. 13 die Bewegung uui| erbielti wie Fig. 15 ^eigt, B negative Elektricität.

10.4) Worden die Streifen aaitirfirtB zwisehai den Polen bewegt, wie in Fig. 17, so dafs sie ganz ans der Polaraxe kau^eUi fo erzeugten sicU zwar dieselben läh achetnangen,' aber nicht so stark.

105) Standen die Magnetpole in BerOhrangi und der Kupfciäiieiien wurde nahe au der Stelle zwischen den Condttctoren gezogen, so war der Efleci gering. Worden die Pole so weit geöffnet, daCs ein Kartenblatt zwischen- geschüben werden koiuite, so war die Wirkung etwas Stärker, doch aber noch sehr gering

106) Wurde ein amalgamirtar Kopferdrabt toii^ Zoll JDicke zwischen den Conductoren und Polen hindurchge« zogen (101. )> so gab er eine sehr beträchtliche Wirkung die aber doch nicht der der Streifen gleich kam.

107) Wardea die Condaetoren beständig gegen diese oder jene Stelle der Kupferstreifen gehalten, und mit dem- aelben zwischen d^ch die Magnetpole geführt» so tcaten Erscheinungen auf, die, ähnlich den beschriebenen, mit den Resultaten der lüliniuicn Srhcibc übciciuöliimutcn (M4.).

108) Wurden die (>ondnctoren gegen die Jtnden der Streifen gestemmt, und diese dann in der Quere zwischen- durch tue ]Maj;netpüIc gezogen, so cntslaiulcn dieselben Wirkungen (i:ig. 18, Taf. Iii). Die den Enden zuwäiis liegenden TheUe .der StreiCen wirkten entweder ala blolsa Ck>nductoren, oder es wird in ihnen, nach ihrem Abstände

und mu Ii der Slärke des MagueJ^e% ein elelvtrischer Strom erregt ; allein die J&esultate stehen in vdUigem Einklang nil den bereits erhaltenen» Die Wickung war eben ao stark,

wie

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wie im Fall, Mb die CoDdocforea §bgm die Sdtea das

Streifens gestemmt Tvurden (101.).

Schon wenn mao biofs den zum voll^tSndigea . , Bogeo cescblosseiMn BrebC xwucben die Pole hiodiireh*» fahrte, wurde die Galranbrnefemadel abgelenkt, und wenn man ihn, io UebereinslimmuDg mit den Vibratiooen der Nadel mefannala bin- und beixog, lieben dieae aieb bia la 20^ bia 30® auf beiden Seiten dea flOMgoetiaoben M** ridians Tergrdfsem.

110) Als ein Metaliatreifen an aeinen Enden mit den Galvanometeidrfthten verbunden , und dann aainer

Länge nach in dieser oder jener Richtung zwischen deu Polen fortgezogeu ward, war keine Wirkung auf den Galvanometer aicblbar. Im Moment aber, wo dMin die Bewegung in tranavenaler Atcblnng anaflUirtc^ wtyrde die

Madel abgeleukt.

111) Andi^ ^ Pole von Elektro-BIagneten, die ana •cbraoben- oder spiralförmigen Kupferdrllhtent mit ödes

ohne Eisenkern (34. 54.) gebildet waren, gaben diesel- ben Wirkungen. Mit Anwendung eines Eisenkerns war die Richtung der Bewegongen genau dieselbe, allein die Wirkung viel stärker, als ohne denselben.

112) Wurde eine ebene Spirale parallel mit den Armen des Hnfeisenmagvietin «wiseben aeinen Polen hin» dnrcbf^eführt, so entstand eine sonderbare Wirkong aof den Galvanometer. Die JSadel ging uamlicb zuerst rasch naeh der einen Seite» stand dann plötzlich still, wie wenn sie gegen einen festen KOrper stieb, und kehrte darauf sogleich zurück. Die Spirale mochte von oben nach un- ten oder von nuten nach oben geführt werden, so wich die Nadel doch nach derselben Seite ab, stand dann ptOte* lieh süll, und kehrte nun zurück. Wandte man aber die Ebene der Spirale um, so war die Bewegung von entgeg^esetzter Äichtnng, hOrte plötzlich anf, und kehrte sidi dann um wie zuvor. Biese Doppelwirkong hlingt davon ab, dafs die beiden Ilälflcn der Spirale, die(s - uod

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}MMili ciniff ihidi Mmb MBttofpBBikt (md In ÜMf

Ebene. P.) tcnkrecht gegen die Richtung der Hewe- goog in entgegcogesctztem Siiuie wirken. DaU die Nm- del Mch denälbea Sdl« gehl, die Spirale nag in diaatr odar* )aiiar RidiCiiiif DebaD den Polen TorlieigefObrt war» das, rübrl dti%ua bcr, daU bei Aendcruug der Ikwecung auch die Richtung dar Windimgeii in dar sich anaiberodea MMa da^ Spirab «aindart wM. So eoDdeibar aodi di«

Ersi^'^'iungen im ersten AugciiblitL tmd, so lassen tic bicli

doc s.r^liich nnl dia Wirkung ffftfffber Drähia xurück- ftbfw (4a IW.).

118) Ob|i;leich die Verrache mit der rolirandeo Scheibe, den Drühten und Streift u zuerst erfolgreich mil dam dar iL Gaeallicbaft gabOraodan aagpiatlachao Maga- ite aagaitalh worden, eo wiadarholla iah iia doch apS- ferhin alle mit rtruiu i\iar Maf;netstHben Ton zwei Fufs Länge, ändert halb Zoll Breite und einem halben Zoll MakOt BOT BitlakI aioaa anpfiodiicharaD Galvaao»atora alt der (H7.)f mit iUin auffallcncl>tcn Erfole. Eiserae Elektro-Magnete, wie die der lUL Moll, iieury etc. (M.>f wirkaA aahr krilUg, 5ahr waaanükh bei Analol* long diaaer Vermdia mit Tert^adaneo Sobetanxen iel es, daC& mau thenuo- elektrische Wiikuu^cn (erzeugt durdi daa Anfafaeo nit den iUadeo elc) Temaide, oder wo- aigrtaoa io Rachoune ilahe. Sie latwo eich laicht dorch ihre H^«t9n<liukci: uuJ liurdi ihre Uoabhan|^i^keii %uu deu Magneten untere rliddea«

114) Die Beaiehong iwifcheo dan Magnetpol, dem beweisen Dr^ht oder Metall, und der Richtung des eut« wickelleu ^tro^y d b. das de^cU der Flektricitrilscnt- wickimig diuch magBCto-eleklrisebe Venbeilong itt eefar ehibch, obf(jleich echwaF an beaehraibeo. ^%eoQ /'TV, Fts. 211, tiiica hoti/ontaleii Urahl vordlellt, der &o laii dea gaiaicbnalao Pol barumgaführt wird, daU dia Akbtong eehiar Bewegung imammenttlll mit der krommeo Linie, die %ou üüUa Luitli obeu ^elii, oder er ^uialkl mii oiüi belb«>t

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Jd einer TMgiUte der ponktiileii Con^» dber te dlge-

meiner Richtung der Pfeile bewegt wird, oder, wenn er in aodefii RichtuBgeu um die Pole hemm i;c führt wird, doch so, dati er die nagietudien Curven ^) ia denel- hm allgeoMoeQ Bicbf ong oder ao derseibeD Seite scbiei- dct, an der sie von dem Draht geschnitten würden, wenn er sich längs der punkürleii Linie bewegte; daoogeht der elektrische Strom in dem Draht von .p nach iK Wird er iu dm uui^ekehrlcn Richtungeu fortfipfOLft, eo gebt der Strom von N nach JP. Oder, wenn . jrifUraht itt verüealer Stelloog FIT m ihnlichen Riehtiingen her- umgeführt wird, die mit der paillitirteii horizoQlalen Curve iu so weit zusammeofallen, dais sie die magoeüschen Cur- vcn an derselben Seite wie diese schneiden , so geht der SCrom von P nach If. Wird der Draht als eine Tan- gente an der krummen Fläche des cvliudrischcn Magne- ten betrachtet, imd um die Fläche in irgend eine andere Lage geführt, oder wird der Magnet selbst nra seine Axe gedreht, so dafa irgend ein Theil von ihm dem tangen- Üaleu Draht gegenüber zu liegen kommt » und wird der Draht alsdann in einer der angegebenen BichtungAi bewegt, so geht* der Strom Ton P. nach iV, oder, wenn er ia entgegengesetzter lliciitung bewegt wird, \üü -AT nach P; so da(s die Bewegungen des Drahts neben dem Pole, auf xwei, einander direct .entgegengesetzten za- rtckge führt werden können, \oii denen eine einen Strom von P nach iV, und die andere einen 6UQm von iY nach P erzeugt

115) Dasselbe gilt von dem un gezeichneten Blapie^- pol, ausgenommen, daCs, wenn er statt des in der Figur ge- Uichneten genommen wird, nnd die Drühte in der Rich- tog der Pfeile herumgeführt werden, der elektrische Strom

*) Unter niaguciuchcu Curvcn vcrstclic ich die bclaonteo Linien, in welchen «ich Eisen fei IJgt über Magmtsi.ibcn ordnet, oder diejenigen,. wcitlic <iic Rlclitungcn einer Äciir kleinen AiaguctnA- ^ ab Taasenua haben Yriurdco.

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iTM H B$A P fahl» Md -mm Um Bmepm^ ki «m- gokikrtar RkUnig getdMit, ^ i' vidi iV.

» Iii) Der elt kuischa Strom, \Telrher io einem Me- ld, das fikk in dar Miha aioaa Ma^tao bawe^^t, er- vagt wkd» hangt «lao» w«a aaioa Hiehlmg batritt» tfkn- lieh von der Rotation des Metalls zu der ReralUote der magoeüscbca Aeüoo oder den magDetiscKen Cur?cii ■k Auf alot popolir« Wataa läkt aa akb ColgattdafM- Im aoadffttakaii. Ea aay (Fig. 91 Tal III) ata CTÜndrischer Maf;nrtstab, >Y der geieichoele und dar aogezeichDet« Pol* femer P^mne silbaiM Metterklioge, die ia dar Qoera auf dam Magnatstab liegt, aiit der Sdnaide anfwflrti, md mit der i^ezeictineh ii oder cekerbti*u Seite daa Pole ^ zugckeiirt; ia fvekher Hit btuog oder Laga ■att Ml Mch diaia KÜttgt, ait dar SahBaida oMb TWittti. m dan gcxaickMtan odar nogeiaichoataB Pol baivcpaQ mag, to wird doch der elektrische Strom ▼oo P oach Mffkm, Pamiagaiatit dia dordbadboiU«o^ Ctur^ waU cha wo A oasgehatt, mfün oof dia gekarbCo Sail» der Klinge, und du; von /> .nnf die uncr kurble Seile. Waan da^ef^eo die Klinge, init ihrem Kücken nach vamc, fcoMgl mkdt gabt dar 3U0m tat fada sOgfiobe »irhl— g und Lage ▼m N mA aobatd mr dio dorebscbiiitto* neu ( .urv eu aui dieflclbcn Seiteil ti tri Ion wie ruvur. L& Iftbt akb Iddil ata klaioaa Modell verfertigao^ «orta dar Magnat doreb otaaa Uataatt Hob^ltodar anatit iat* dta

Klinge durch ( iii K.ii h jjbl.j[( , und eine der nia^ürtic^rheo Ciinraa durch ameii liratu, weicher d.is eine l-^lioder- aoda Am udam ^arbindat tad durch ata Loch ta dem Kartenblatt f^eht. liicfs ^icbt mit Leichtigkeit das &aiultat \oit cioer jadea aiögliclien HichUio^

117) Wawi dar ntar Vartbaitaog gaaalata Xkabi ndiaii den Pol eiaaa Elektro •Magnetco ▼orbeicefahrt wud, z. H. ucbfu dem einen Ende eines schtMttbciUurnii* gea Kiipferdrahu, durch deo eta alekirtichar Slreoi bio« daachgchl C31)t ao bat dar Slraoi ta daai DrabI, bai

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AaDibaniog desoelben, gleidie BMitoBg mit' dem Stieom'. in den ihm sonlchst ^legenen Thailen oder Seiten der ,

Windungen, und beim Entfernen desselben entgegeog^' selzte Richtung mit dem Strom in diesen Tli eilen.

U8) Aiie diese Rendürte zeigen » dab das VermO^ gen, elektriscbe Ströme zi^ erregen, ringsum von einer, magpetischen Resultante oder Axe auegeübt ^vfrd, gerade i

so wie ein eleiüisclier Sttom circamferenikU Magpetis-i. mm erregt. v -

119) Die beschriebenen Versuche beweisen ioege-; sammt, dafs wenn ei& Stück Metall (ond wahncheinlich jeder leitenden Sabstant) voff einem einielnen Pol» oder

zwischen den enf^et^eugesetzLeu Polen eines Magnets, oder nahe liei den Polen eines Elektro-Magncten, sej er von Eisen oder tuehl» bewegt elektrische StrAme in dem- Metall senkrecht gegen die Riditnng der Bewegung ei^ regt werden, Ströme, welche sich daher in Arago's Ver-^ •Bcbea der Richtoog der. Radien nähern. Wird ein, ein<^ beher Diaht nahe bei einem Magnetpol gleidk der Spei- che eines Rades gedreht, so wird in deui&clbcn ein der Lioge nach laufender eiekthscher Strom erregt Denkt man sich ein Rad ans einer groften Anzahl solcher Spei« chen zusammengesetzt, nnd wie die KapCsrscheibe (85.) nahe bei dem Pol in Umlauf versetzf, so wird in jeder Speiche ein Strom erregt, wie wenn sie vor dem Pol ▼oibeigeftthrt würde. Nimmt man an, die Speichen be* rühren sich seilv^arts, so hat man eine Kupfei^cheibc, iu der die Slreime im Allgemeinen dieselbe Richtung haben, nnr abgeindert durch die Spannung ieoaciion), welche etwa zwischen den Theifchen stattfindet» acit sie in me- tallischer Berührung stehen.

120) Jetzt, da die Existenz dieser Slrtoie erwiesen ist, lassen sidb die von Arago Entdeckten ErscheinnUr gen ohne die Annahme erklären, dafs in dem Kupfer ein dem genäherten entgegengesetzter Pol, und rings um dteseA DiOiiB die gleiche Polaritftt (»2) erregt w^

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AtuA^ fet «icbt westntKeb» dafs die Plitle ihnen Zustand

in einer endlidieii SSeit ei1aiif;e ood Verliere, und eben 80 öcheiot €5 aoderergeits Dicht uothneodig, eioe absto- fseode Kraft ak Ursadie der Botadon (82L).ainiiiMbiii6ii.

'121 ) l)ie Wirkndg ist ^^ma tod gleicher Art, wie die elektro-magnetiscbe Rolalion, weiche ich das Glück hatte vor einigen Jahren zu entded^en GemSb den danaligen Versuohen, - Welche seitdem vielfach -bestSligt worden sind, wird ein gezeichneter Magnetpol iV, der Xfviscben dein Beobachter und dem Ton P nach N von pfdsitiver Elektricilftt dbtvhströmten Draht PJN, Fig« 33, befindlich ist, in taDgculialcr }\ ichtun und xwar gegen die rechte Hand, um den Draht herumführt, der Draht dagegen, falls* er bewegltcfa vrttre^ eben so nach der Lin- ken, vfie es die Richtung der Pfeile ahdentet Genau dasselbe iindet bei der Rotation der Platte unter einem Magnetpol statt; denn ist iV, Fig. 28, ein gezeidineter Pol fiber der Scheibe, und letztere wird in Riehtong des Pfeils gedreht, so erregt der Pol sogleich Ströme positi- ver ElektridtSt von den centralen Theiien in Richtung der Radien tu den f enseits des Poles liegenden Theiien a des ümfangs (99. 119. ). Sie stehen daher genau in der- eelbeu Beziehung zu dem Pol, nls der Strom in dem Drahte PJPt, Fig. 22, und deshal|> bewegt sich der Pol

gegen die rechte llaad.

122) Wird die Scheibe in entgegengesetzter Hieb- tnng gedreht, so kehren aioh auch die elektrischen Ströme nm (91), und deshalb bcwc^^t sich der Pol gegen die linke Hand. Bei Auvicndung der entgegengesetzten Pole bleiben die Wirkungen dieselben, weil elektrische Ströme - in umgekehrter Richtung als vorhin erregt werden, und, bei gleichzeitiger Umkehrung der Pole uud der elektri- schen Ströme die sichtbaren Wirkungen ungeändert blei- ben. Wenn nur derselbe Pol an deruilben Seite der

»

*) Quarierfy Jmmmi of SOenu, Fe/. XU p. 74. im, 41^ 283.

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las

Sebeilie Ueibt, so kann nmn anch die Magnafasia ia i^de

beliebige Lage bringen, und doch \^i^cl der elektrische Strom immer ia derseii^eu J^icbluo^ .eaegt, übereinaluii- mend mit -dem schon aofgCBtelllMi Gtssls (114)» and so läfst sich jeder Umstaud iu Bew^ auf die iUclitimg .der Bevfegung erklären.

123) Diase Strdma nabaien ihren Rfidtweg in den aeitwarta und eotfemter von dem Ort des Pirie liegen« den Theileu der Pialte, wo folglich die magoelische Vcr« theiking acbwäcber ist; and ivenn dareh angelegte. Cai*- lectoren ein elektrisdher Slron za deai Galianonieter übergeführt wird, ist die Ablenkung nur eine durch den- selben Strom oder einen TheiL desselben bewirkte Wie« derboloDg dee fiolationseffeeta auf den Mag^ieUm über der Platte,

124) Es ist unter dem eben aufgestellten Gesichts« pnnkl, da(a ich gewagt habe «i sagen, ea- aejr nicht nfr- thig, daÜB die Platte ihren Zostand in einer endlichen Zeit

annehme oder verliere (120); denn die vollständige Ent- TiickJaog des Stroms mag genau unter dem verticalen Magnetpol oder etwas vor odet hinter diesem Punkte zu Staude kümmen, so bleibt doch die relative Bewe- gimg des Pols und der Platte dieselbe^ und ,die resuU^ lende Kraft ist tangential statt dtrect

125) Allein es ist möglich (obgloch nicht noftwen« dig für die Rotation), dafs Zeit erforderlicb sej, damit der Strom in der Platte sein Maximum erreicht In die- sen Falle wird die Resultante idler Kräfte dem Magnete vorauseilen, falls die Platte rotitl, oder, wenn der Mag- net rotirt, hinter diesem zurückbleiben. Manche Erschei- nung bei bloCsen elektro-magnetischen Polen scheinen da- für zu sprechen. In diesem Fall kann die tangentiala Kraft in zwei andere zerlegt werden, eine parallel der RoCationsebene nnd eine senkrecht -gegen dieselbe; die erstere wOrde die Kraft seyn, welche die Platte mit dem Mag^eUu oder den Magueleu mit der PlaUc hcruiufüIirl;

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«Kaf leMm wSro i^e RepidsKrknifIt, und wakndbeiolidi

die, deren Wirkungen Hr. Arago entdeckt hat (H2.).

126) Der aufserordentliche und bisher unerklärlich toheioende UoMtdod bei dieser EnchefaiaDg, dafa alle Wirkuogen verschwinden, wenn Magnet und Platte zur Ruhe gebracht werden, erhält nun seine voUatäodige £r- kläroDg (82.); deoD die elekiriacheii Ströme, welche die Bewegung ▼eraelaseen, hören dann gindich ml

127) Alle die von den HH. Babbage und Her- echel*) beeohriebenea Wirkungen bei Unterbrechoog der Coatinuifit des Metalb» namenllieh die dadoreh e»> folgende KraflvenninderuDg, erhalten dadurch ihre natGr> bebe Erkl&rung, eben so wie die Wiedarhersteliung der Kraft> wenn die AnsBchnitle dnnah aoleke roetalliache Sab- stanz ausgefüllt werden, welche, wiewohl sie Elektricilät leiten, doch nur eine sehr schwache Einwirkung von den Magneten erleiden« Aoch lassen sieh neoe Arten Ton Einschneidungen der Platten erdenken, welche ihre Kraft fast gänzlich zerstüren« Wenn so z. B. von einer Ku- pferscheibe ein Bing» so breit als, eben ein Fünftel oder Sechstel ihres Darehmessers betrügt, abgeschnitten , und darauf wieder angesetzt wird, jedoch mit einer Papier- dkke dazwischen (Fig. 25), und ilian stellt den Ära- * go'schen Versuch mit dieser xusammengesetzten Scheibe in der Art an, dafs der Magnelpol beständig dem Ein-

^ schnitt gegenüber bleibt, so ist klar, dais die niagneti- acben Ströme bedeutend gestört werden, und die Platte wahrscheinlich viel von ihrer Wirkung verloren haben wird **).

Ein einÜBches Resultat dieser Art erhielt ich bei An- wendung zweier Stücke dicken Kupfers von der in Fig. 21 abgebildeten Gestalt. Ais ich die beiden benachbarten

*) Phiio4apk Trmact./. 1825^ /»• 48L

"*) Dieter Ycranch ist wirklich mit dem hier anseS^heoeii Erfots TOD Hrs. Gliriat ie snseilellt und in den PhU, TtmuacUf, 1827, p. 82, heiehrtehen«

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IS7

Kanten amalgamirte und auf einander aefxte, und dann das Gamie, in einer mit dieaen Kanten parallelen. Rkh- luDg, zwischen die Magnetpole führte, wurde die Galva« nometernadel stark abgelenkt; als aber nur ein einzigea * Papierblalt zwisdieo geaetet worde« konoCe» bei Wieder» boUiDg des Yenncha^ nicht die geiinpla l/Virkung erkal- ten werden.

12S) Ein Ourckachnilt dieser Art bfitte efaie Vei^ Ikeilong des Magnetiaaiitt yon der gewMmliehen Art nickt

sehr stören können.

129) Die Wirkung der Rotation oder die Abl^ koiig der Magnetnadel^ welche Hr. Arago durdi ge» wohnliche Magneten erhielt, gelang Hrn. Ampere mit- telst Elektro-Magnete. Diefs steht vollkommen in Ueber- cmaCiniiDang mit den Reanbaten der voita-eiektnacheA und magneto-elektriacken Vertkeilnng, die in diesem Auf* satz beschrieben sind. Als ich statt der gewuhulichen Magnetpole (III) ilachc Spiralen von Kupferdrabt^ durch wekbe ein elektrischer Strom ging, anwandte, zuweilen

eine einzige an einer Seite der roliiendeii Scheibe, zuwei- len zwei an den beiden gegenüberliegenden Seiten, erhielt ich die ▼ertheUten ElektHeitdtaatröme ans der PlaUe aelba^ und konnte sie zu den Gairanometer. fIbafUiren, und mittelst desselben ihr Daseyn nachweisen.

IdO) Die eben angegebene Uraache der Rotation in Arago s Veraneh, nämlich die Eneugnng elektrischer Ströme, scheint ganz hinreichend für alle F.ille, worin CS sieb um Metalle und selbst andere Leiter handelt; aliein was solche Körper, wie Glas» Harz und vor Allem Gase betrifft, so scheint es unmöglich, dafs elektrische Ströme, die fähig wären , solche Wirkungen herrorzn- bringen, in ihnen enengt werden können. Indeb hat Hr. Arago gefunden, dafs die in Rede stehenden Wir- kungen Ton diesen und von allen untersuchten Korpern (81.) hervorgebracht werden können. Zwar haben die HH»Babbage und Herachel dieaelben bei keinernicht

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metalliscbeu Substanz, mit Ausnahme von KoUe, die sehr kiteiid war» l^eobachtca künnen (b2.); allm Hr. Harris hat ihre GegeowarC im Hob, Marmr» Qua- derstein und unabiickühhcQ Glase nacbgovicscü, obgleich er mit ächwefclsäure und gesättigter Eisen vilriol-LöMU^ ungeachtet sie bessere Leiter sind^ keine Wirkongea er- hielt.

131) Fernere Untersacbungisa werden ohne Zweifel diese Sehwierigkeiten heben, nnd entscheiden»' ob die be- sagte Hemm- oder Ziehkraft immer Tpn elektrischen Str5- Bten begleitet v^ird *). Uie nur während des Dasejns der elektrischsn Strtae» d* fa, nor während der Bewa- gnng (83. S6.) vorhandene Wirkung der Metalle» und die Erklärung der von Uro. Arago beobachteten Repul- eivwirknng geben die stttrksten Gründe, sie auf diese Ur- sache m beliehen; doeh mögen sich ihr noch andere ai^ fidiiiefsen, die hin und wieder allein wirken.

132) Kopfer, Eisen, Zinn, Zink, Biei, Quecksilber» km alle von mir nntersnchten Metalle erxengten elektri- sche Ströme, wenn sie z^vischen die Magnetpole gebraclit wurden. Das Quecksilber >%ai zu diesem Zweck in eine tibsrOfare gethan. Die dichte Kolde, welche sich bei Destillation der Steinkohle in den Retorten absetzt, er- zeugt ebenfalls einen elektrischen Strom, aber gewöhnii-

che HolzkoUcL/lhut es nicht Aoch konnte ich keino serklidien Wirkungen mit Salzwasser, Schwefelsinre, Salzlösungen etc. erhalten, sie mochten io Scbaleu roti- ren oder eingefichlossen ia Röhren zwisdien die Magpirt- pole gcfQhrt werden.

133) ^Niemals war ich im Staude eine Wirkung auf

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*) ▼«mdke» 4ie ich •eitlem «afetuUt habe» Shcnmis*» «u«h» 4«Ci diese hefondere Wirlnuis imner ▼on elektritchen Strömen her- i^rt; und tie lierern eine Probe, wodorrh niRii dSete Wlw* kuog von der des gewüholiclicn Magnetismus (mIct irgend ei- ner aiiflfrcn, rieUcicht mccUaaüciAca oder Auiuiiigai LV»acLc notericiiciticn kaoo.

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die Zunge durch die Ddttite za erbaiten, welche mit den auf die RSiidw der lotireDdeB Scheibe (8^) oder M Melallstieifcn (101.) gesetzten Cönductoren verbuiuleu waren; und eben so wenig konnte ich einen feinen Pla- tiodfaht txm Glühen briogeDi oder Fooken eriielten» oder cinio Frotch In SUickmigeQ rmwftEeB. Ee gelang Mir aoch nicht irgend eine chemische Wirkung durch diese entwkkeUe Eiektridtät hervorzubringen (22.

154) Da der elAtrische Strom' In der rotireoden

Kopferschcibe nur einen sehr kleinen Raum einnimmf, neben den Polen vorbeigeht und rechts und links von Buien in' TerhaltniCnnftlBig sehr geriogm AbstSnden bden wird ; da er in dicken Metalhnassen Torbenden ist, >velclie mit dem stärksten Leitnngs vermögen begabt sin^ ood folgUch seine Erzengaog nd Entladnog iingenetii cfleichtem; uid de dessen ongeaebtet betrSebtlicbe Strtao ausgezogen werden können, welche sich durch dünne, vierzig, fünfzig, sechszig und selbst hundert Fufs lange Drähte leiten hsseo, so ist klar, dals die fai der Phtto idbst vorhandeneu Ströme sehr kräftig seyn müssen, so- bald die Dotation schnell und der Magnet stark ist. DieCs ! md auch zum Ueberflofs durch die Leicbtigkek bewie- teii, mit weicher * ein zehn Ipie zwMf Pfand sehwerer Ma^ Qet der Bewegung der Platte folgt, und die Sclmur, an welcher er hingt, stark aufdreht.

155) Ich habe ein Paar robe Versncbe genacbt, in

äcr Absicht, Magneto -Elektrisirmaschinen zu vcrferli^cn. Bei einem derselben \vui de ein King von anderthalb Loii Breite und zwölf Zoll Mufserem Durchmesser, ans daekem J^opferblech gesclmitten, so gefafst, dals er zwischen den ^*<>len eines Magneten rotiren konnte. Der innere wie ^<^r Misere Rand ^ard amalg^mirt, und anf jeden, ^cbt ^ den Magnetpolen, ein Condnctor gesetzt Der er- elektrische Strom erschien indeis am Galvauumeler ^'cbt stärker, wenn nur so stark als der von der Scheibe (88.). ' ^

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]t6 ) Bei dtm auderen Vertoche wnrdcD klone dicke iAilkw VM Kmt»m od« mitnm MmM, dMO htibm

wmoi%i, jedocl) so, die llrehiitie^axe aufserhalb der P^^unsA la|. mtwickcU« higirüacltlt fvur4« liurd^ Hit ivvor, md 4m ^^Mä^w gtwlilt CooAMlorai gm»

«dl <8&.X Es wiirdf« Slrdme eneuf^l» aber Ton wiü geringer Märke» nis die voo der Sehelbe lien^orgcbiiditeii.

137) Der Ulstm VnMf h iet 4mm mdo^ mkkm Hr. BerJow noter Einwirkasg die ErdMgMinne all

einer rotireodcn cUerneu Uoitibe an^u lUe*). Die dabei erlulleiiea £rscbeiiiuiigeii siod vod dcu lilL Ballbegtt Md ii#fi€k«l ««f dieedbe Ucnche keiogett, wekte

man für das \VirkeDde in dem A ra^i^o'sclica VerBucbe iiiell iodefs ^are es iuteressaiit zu nusen, in

äeh die AUeakng der ÜML dvdi etoea h&L mm VenMh Tfalleiclit miiliheadiB elelitriichiii Sitmm

erklären lasse. Das blofee L'uikehrea einen Ku|>icriirabis dkbi liei dao BisipietpoltOp stehe bis siebeo Mel ki Um* fiiniliMi alt des VibralioMB der Nadel des «M db*

«cm I)r.ilil vi'rLuudcuca (^aivanoLiK'tors Vficdi:! Luit , \v«ir hifireicbeod* die ^sdel durch emca llogcn too bO ' bis la* in treiben. Die Rolelio« einer h^pimien Boabe Wirde vielleicht diesen Pimkt eotscheMeo, und eelbst et* Big^s Licht ncrica auf die bleibenderen, obgleich etoi-

gsniefaM inaletin Ersehännngfn, weiche üt. CbrisUe eiUelL

138) Die fröhcr in Di ni^ auf das Eisen gcm.Hhic Heaerkung (bb»> und die i uabbängi^keU swifclieu den Dawdinlicbea aepMlisclMo EndieiiMnfHi dieiee MtltWt

und den nun beftchriebeneo der maj^nelo - elektrischen Verüiciiuu^ dem Eisen und sudcreu H^lelaUen» wird

dmb viele BeeniUle der Art, die in dieeea AbichoitI

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beschrieben ßlnd, ¥oIIends bestätigt. Wenn eine Eisen- adMÜM, «loiUch d«r vorUn besdinelMiian Kapfmoiioib« (lOI.)^ switehaB deo HagUafpolen iii Botetion vmetxi

wird, so giebt sie, so gut wie die Kupferscheibe, einea elektrischen Strom^ aber yon entschieden sch%vUcherer Kxmitf md bei den VeTsuchen über Vertheiloog «lektii- scber StrOme (9.) ist kein Unterschied zwischen der Wir- konyart des Eisens und der anderen Metalle mehr wahr- nebaibar« Die Kraft einer EisenplaUe, eisen Magnet mit fortztiziehen oder die magnetische Wirkung anbofangen, mu£s daher sorgfältig von dem iiiiolichen Vermögen sol« dier Metalle, wie Silber, Kupfer etc, unteischieden wer- den» in sofern eis bei dem Eisen bei weitem der gr5- fsere Tb eil der Wirkung von dem abhängt, >vas man ge- wöhnliche magnetische Wirkung nennt. £s kann keinen Zweifel leiden, dab die von den HH. Babbago und Hersebel gegebene Erkiinrog der Arago'schen Er- frcbeiDUDgen wahr ist» sobald die Versuche mit Eisen an- g^steUi werden.

130) Deb Wibmoth und Antimon beim Botiren nur eine sehr geringe Wirknng auf freischwebende IMag- nelstäbc ao&Uben^ wie es von jenen Physikern zuerst beobnchfet und spiter von Hrn. Harris besiMgt worden Iii, hchc'iui zuerst mit dem Leilungsvermögeii dieser Me- talle Dicht verträglich. Ob dem so sey oder nicht, müs- ae» klinflige Versuche entscheiden Diese Bletalle fiiod sehr kryalalitniseb, und leiten die Elektridtttf moth« mafslicb nicht mit gleicher Leichtigkeit nach allen Rich- tung^ Es ist nicht unwahrscheinlich» dab eine Masse» die OOS einer Menge heterogen zosaSttmeogehfiofler Krj« stalle besteht, eine ähuliclie Wirkung giehl, wie bei ei-

*} Seitdem ist ej mir gelungen, diese Venckledeoheiten zu crll^» ' ren, und za licweucn, dofs die YN^irkungeo, oamlich die Stärke der durch nagoeto. elektrische YertKelloDS erregten Strome, im gertdcn VerküiniM« Mt dem I^eitaoSiTcimSgm der ungtnnadiin Mipw BUkm (UL).

*

Der wirklichen T^tÜMmf^ ütttfiolel (1370: (ia die ekkUifidieu Slrüme au deu GrSoxen lihnlicbsr KrpMfffKffm phRtlkhir dbfdMikl^ iumI auf dieeo Wete le^er mi TelltUndiger ioiMffcilb MMa mthim

IV. Ziuite Hohe con Experimental - Undersu-

chungai über JüthtriciWU;

rof> Hm. Michael Faraday.

140) INaeh KmJeckig der wrif^ea Adeali ImtMa

bencD llauptihatsacheo , und D.'ich AiL^miitlnoj lics •elzes über die HicMaoft h^i der iiiagiieto*elekChiclien YertMloii« (lux war ea nicy aabwieri« limniahmi, dafa die Erde gleiche \\'irkungeD wie ein Magnet bervorbru»> §ea würde, vieikidU bii su dem (kade, da(s maa sie aar IriMHaaig daar naoaa EiekuiairBMecUaa keaattaa lUlaac Daa ^Naahateliaada ealbllt einiffa der Reaaltala, welche bei Verfolgnng dieser Amirhl gc^^otinc u %>uuicu.

141) Der acboo (6) betchrtebeae bobia ^^brauba»- dnbt wurde doreb acht Fub lange Dribte adt dea Gal* vauoiiiiiU'r verbunden, und drr >aiahe JLiseticx iiaiicr L)» oacbdeai er zur liitfcrcuag jeder Spur max Maf- fia ma Rolbf;lQhaa arbilat and daiaaf iaafCMa erkaltet worden, in den Srhraubendmht gesteckt, und io befesl^t, daCa beide l:jidea ^eidi%%eil berausra|;(eti. Der ao 8dl dem Eieenftab ^aribondeDa Scbraobambabt wnrda ia die Ricbfung dar Neigung^nadel gcfitelll oad dann umgekehrt, m dafs d>is untere Lude oben, und da^r laaaia wieder ia dieaeUM l%i6blaa( ka«^ biafaaf aheMili

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amgekehrt; nach zwei* bt» dreimalt^r Wiederholnn^ die- ser UmkebruDg, io UebereiusliiutDUDg mit den Schwia* pnigm (aolaDgB rohigeii) Galwiometeniadel, ke- adirieb diese znletst eiim Bogen rm VSO^ Ms 160^^

142) Die Ableukung der Nadel blieb dieselbe, ^das obere Ende des Schraubeodrahts moebte in dieser oder lener Richtimg nacb nnten gedreht werden» und eben so ward sie nicht geiinJcrt, d. h. blieb immer der Ab- lenkung im eben genannten Fall entgegengesetzt, in wel- cher Bichtnng man das Ende A wieder nach oben kehrte.

143) Wurde der Schraubendraht in einer gegebenen Stellung umgekehrt, so war die Wirkang eben so, wie wenn ein Magpetstab, mit seinem geseichneten Pol nach mten , von oben in den umgekehrten Schranbendraht ge- gleckt worden wäre. Werden die beiden Enden deä Schraubendrahts mit A und Ji bezeichnet» und befindet sich daä Ende JB oben, so wird, wenn man dnen sol- chen Magnet von oben einsteckt, die Galvauometemadel z. B. nach Westen abweichen. Dieselbe Ablenkung fm^ det statt, wenn, wfthrend das Ende A oben und der Eisenstab hineingesteckt ist, das Ganze umgekehrt wird.

144) Wurde der Eisenstab aus dem Schraubendraht gezogen, ond letzterer, in ▼erschiedenen Richtungen um» gekehrt, so zeigte sieh nicht die geringste Wirkung an dem vier Fufs entfeniteii Galvanometer.

145) «Diese Erscheinungen sind eine oothwendige Folge der ▼erlheilenden Kraft des Erdmagnetlsroos, wo- durch der Eiseiicyliudcr zu einem Magnaten wird, dessen gezeichneter Fol nach unten liegt. Der Versudh ist dem ttnlich, worin zwei Magnettftfibe znr Magnetisirang des- selben Eisencjlinders in demselben Schranbendraht ange^ wandt wurden (36.); und die Umkehruug der Stellung in gegenwärtigen Versuche ist gleichwerthig der Polum* keimmg in jenem Versuch«

146) Der Schranbeudiaht wurde nun allein in der Riditong der Meiguogsnadei gehalten, und dann ein wei«

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eher Eisencylincicr hineingesteckt; augenblicklich %vich die GaWaoometernadei ab. Beim Herausziehen des Cjriiadeis kfikrte die Nadel zorOck, and als beide Operatiotten mehr- nials in UcbereiDStimiDung mit den Schwingungca ^\iede^- boU wurden, wucbsea ietzlere bis zu 180^. JDie Wir- kuDgeD warea geoaa <o, wie bei AnwendiiDg eines Mag- netstabes mit dem gezeichneten Pol nach nnteo; nnd die Bichtung der Bewegung u. s. w. stand in völliger Ueber- eittslimmung mit den Resultaten, welche in früheren Ver« aneben mit einem soldien Magneten (39.) erhalten wor- den» Es wurde darauf ein Magnet in derselben KicLtuug angewandt; er gab dieselben Ablenkungen, nur slärKer« Wurde der Schranbendraht rechtwinklig gegen die Rich- tung der Neigiin^snadcl gestellt, so brachte das Ilioein- stecken oder herausziehen des weichen EisensUbes keine MTirknttg aof die Nadel hervor. Jede Bichtnn^ die mit der Linie der Neigungsnadel eiuen scLarfea Winkel bil- dete» gab gleiche AesuUate wie die beschriebenen; doch atfirkere, je kleiner der Winkel war.

147) Obgleich der cyliudrische Magnet beim Ein- stecken in den Schraubendraht, wie beim iierausueheo, sehr stark auf den Galvanometer wirkte, so vermochte er, doch nidit eine bleibende Ablenkung hei^onubringen (39), und daher kehrte, wenn er auch darin gelassen wurde, die Nadel bald in ihre nreprilngliche Lage in* rück. Allein, als der Versuch der Ümkehrong in Rid- tung der luagnetischen Inclination (141.) mit diesem Mag- netstab wiederholt wurde, wich die Nadel so stark ab wie zuvor; woraus hervorgeht, dafs die vertheUende Kraft des Erdmagnetismus auf den ma^inetisirenden Stahl fast, wenn nicht ganz, so schuell und stark wirkt als auf das ' weiche Eisen. WahMheinlich werden auf diesem Wege niagnelo- elektrische Vorrichtuiii^cn selir aüizlich zur Nach- weisuug von ötorunf^en der ma^ueüschen Kräfte in F^- üm seiyn, wo andere Mittel nicht anwendbar sind Denn ibL nicht die gesammte magnetische Kraft, welche die

sieht-

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tkMbm Wirkmig bervoiliriiii^, Modm nur iBa DUfe-

tenz, herröhrend von störenden Ursachen.

148) Diese güufili^en Resultate liefsen mich hoffeo, da(s die lÜrecte nagneto- elektrische Yertheiloog des Eid» magaetismus versicLlbart werden könne; und zuletzt ge- lang es mir viirkiich auf mehreren Wegen. Wurde der eben erwähnte Scbraobendrabt (141. 6*), ohoe deo Ei- sen- oder Stablsleb, in die Riehtong der Neigangsnadel gestellt und dann umgekehrt, fo war eine schwache Wir- kung ao der Magnetnadel zu beobachten« liaeb xehn- oder zwölfmaliger Umkehiling, in solchen Zeiten > dafa die ablenkenden Klüfte, welche die erregten Ströme aus- übten, das Moment der JNadei verst.irkten (39.), wurde diese bald ta Schwingungen von 60° bis 90° gebracht Hier waren also, ohne HQife einer eisenhaltigen Substanz, durch die directe \ crtheilungskraft des Erdmagnetismus, auf ein Metall^ das keine der gewöhnlichen magnetischen ErMbeinungen zu zeigen vermochte, elektrische Ströme crzeust worden. Der Versuch gab in jeder Hinsicht dieselben lirscheinungen, welche bei Annäherung des näm- lithen Scbraobendrahts an einen , oder die beiden Polo eines kräftigen Magnetstabes entstehen (50.).

149) Geleitet durch das bereits (114.) ausgespro- diene Gesetz, erwartete ich nun, dab sich eile elektrl- schen Erscfaeionngeo der rotirenden Scheibe ohoe irgend einen andern Magnetismus als den der Erde erzeugen lassen würden. Die oft erwähnte Scheibe (85«) wurde deshalb io aufgestellt y dab sie in einer horizontalen Ebene roti- rcü konnte. Die magnetische Curve der Erde, d. h. die l^eignogslinie (114. Anmerkung), schnitt diese Ebene un- ter einem Winkel von etwa 70°, welche Lage der Senk- Nchten nahe ^cuug war, um eine zur Erzeugung elektri- sAer Ströme hinlänglich kräftige elekiro- magnetische Ver- Iheihmg zozulassen.

150) Bei der Rotation dieser Schdbe mubteo die Strihiie, gemäCs dem Gesetze (114. 121.) , die Richtung

AaD«L4.»ijaik.fi4ll01.&t.l.J.I83a.St.& 10

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d6r Radieo ia allen Thcilen der Scheibe cinzöseblagen «odieni entweder vom Millelponkt zum Umkreis oder vom ümkreb zam Mittelpunkt, je Dacfadem die Platte in dieser oder jener Uichtuof; rotirtc. Einer der Galvano- meterdrähte wurde demaach mit der Axe der Sclieibe^ uud

der andere durch einen bleiernen Condoctor oder CoU

Icctor (86.) mit dem amalgamirlen llaud der Scheibe in Berühnin^ f;csetzt Beim Llotiren der Scheibe faod eine dentliehe Wirkung auf die Galvanometemadel statt» bei umgekehrter Rotation ^ing die Nadel nach entgegen^ eetzter Seite; und als die Wirkung der Scheibe iu üeber- elDBtimniong mit den Vibrationen der Nadel gesetzt wurde, beschrieb diese einen halben Kreis«

151) Welchen Theil vom Räude der Scheibe der Conductor auch berilhren mochte» so war doch der elek* frische Strom derselbe, vorausgesetzt die Richtung der Rotation blieb dieselbe.

152) Drehle sich die Scheibe schraubenrecht fashion) oder wie der Zeiger einer Uhr, so ging der elek- trische Strom (150.) vom Miltelpiuikt nach dem ( infang. Üei umgekehrter Richtung der Rotation ging er vom Um- fing zum Mittelpunkt Diese Richtungen waren denen gleich, die mit dem neben die rolirende Scheibe gesetz- ten ge;&cichaeten Pol eines Magoeten erhalten wurden.

153) Befand sich die Scheibe im magnetischen Me* lidian oder in irgend einer anderen mit der Neigungsli» nie zusammenfallenden Ebene, so brachte die Rotation keine Wirkung auf den Galvanometer hervor. Neig^ sie nur wenige Grade gegen die loclinationslinie, so be- gann Elektricität beim Uotireu zu erschctueii. Stand sie z. B. aufrecht und gegen den Meridian senkrecht, neigte iie also gegen die Inclioationslinie nur um 20^, so wurde Elektricital beim Roliren entwickelt. Wurde diobtr W in- kel vergröfsert, so ward auch die Elektricität kräftiger, «ad als derselbe 90<> betrug, die Scheibe sich also ün magnetischen Aequator befand, war die i'.Iektriciliit für

gegebene Geschwindigkeit der öcheibe ein iViaviinum.

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Ihi) Es ist auffallend zu scheu, dais die roiirendr* Kapfmebeibe aaf diese Weise za eioer oeaen £lektri- sinnasdiine wird, and sonderbare Resultate ergeben sich, wenn man sie mit der gewöhnlichen £lektrisirmai>cbine vergleicht« In der letzteren jst die Scheibe eine der scUeciilest leitenden Sobstanzen, die man anwenden kann, in der ersten ist sie der vollkonmienste Leilci ; bei jener ist Isolation wesentlich, bei dieser schädlich« im Ver- (Mck der erzeugten Elektrictttttsnengen stebt die metal- lene Maschine nicht ganz hinfer der gläserneu zurück; denn sie kann einen constanteu, die Galvanomet eruadel - aUenkenden Strom erzeugen, was die letztere nicht ver- attg. Freilich hat die Kraft de» so entwickelten Stromes noch nicht so weit verstärkt werden küDUC^o, dafs sie zu einer unserer gewiMinliehen Anwendungen der £lektrici- tit nutzbar wSre; allein es ISfst sieb mit allem Gtmd erwarten, dals diefs in der Folge geschehen werde, und wahrscheinlich auf mehr als eine Weise. Wie schwach Mwh der Strom erscheinen mag, ist er doch eben so stark, IVO nicht stärker, als irgend ein ihermo elektrischer Strom; denn er geht durch Flüssigkeiten (2«i.), erschüttert das Nervensystem, und bringt, bei Anwendung von £lektro- ' Manuelen, Fnnken Ik rvor (32.)-

155) Eine 7 Zoll dicke kupferscheibe von nur l^* Zell im Dorehmesser wurde an Bande amalgamirt, und in ein eben so dickes, viereckiges Stück Blei (Kupfer Hürde besser gewesen seyu) ein kreisrundes Locii ge- idinttten, von solcher Grdfse, dafs die Scheibe es lose ftllte. Ein wenig Quecksilber vervoIlstSudigte die metal- lische Communicatioii /.wischen der Scheibe und dem sie usgebenden Bing» Mit letzterem wurde der eine Galva- noaMlerdraht Terbunden, und der andere wurde in ein mit Queckalber geiüiltcs NSpfcheu getaucht, welches auf dem oberen £nde der Kupferaze des Scheibchens befe- itigt war. Ab die Scheibe in horizontaler Ebene rotirte, ^ich die Galvauometernadel ab, wiev^uld kein auderer

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ein iVIes.siD^drnht eingeschraubl, und die Kogel eniwoder mit der Uand an dem Drabte umgedreht» oder zuweilea mit ihrem Draht auf ein aosf^ekerbtea Stfick Holz gelegt und mit der Hand in Uindrehnn^ versetzL Bei l\uhe gab aie keine Auzeigea tod MagDetismus,

163) Zur EotdeckoDg der StrOme wnrde eine dop- pelte M.ignelnadel von folgender Conslruclion angewandr. Kine Nähnadel wurde, nacbdem der Kopf und die SpiUe von ihr abgebrochen worden, magnetisirt, dann io der Mitte durcbbroehen, und jeder der beiden dadmreh erbal* teneu Magnete iu einen ^troldialm unter rechtem Wio- kel eingesteckt, etwa vier Zoll Von einander entfenH, zwar in einer und dmelben Ebene, aber in omgekebr' ter Lage unter sich. Der Halm wurde an einem etwa aechs ZoU langen Faden angesponnener Seide aufgehäogt, and letzterer an einen Stift befestigt, der durch den Pfropf in der Mündung einer cvlindrischcn Flasche ging. Der 8o erhaltene Apparat war völlig gegen die LuÜ gesichert^ dem Einflttts des frdmagnetismns wenig unterworfen, aber doch sehr empfindlich gegen magnetische und elektrische Kräfte, die in die Nähe einer oder der andern dieser JNa- dein gebracht worden.

164) Nachdem die Nadefai in die Ebene des mag- netischen Meridians gebracht worden, wurde die Kugel neiien der Flaacbe westlich von den Nadeln aufgestettf, so difii ihr Mittelpunkt mit der oberen Nadel in einer Horizontal Kbene, und ihre Axc in dem magnetischen Me- ridian, senkrecht gegen die Neigungslinie lag. Beim Ko* tiren der Kogel fand sogleich eine Wirkung auf die Mag- netnadeln stall; Lei Uiiikehrung der Rotation wiclt die Nadel wiederum ab, aber uach der entgegengesetzten Seite. Rotirte die Kugel von Ost aofwMs nadi Wes^ so ging der gezeichnete Pol westwärts oder uach der Ku- gel hin. Hatte man die Kugel au der üstseiie der Na- deln au%estellt, und roürle sie, wie vorhin, von Ost aol^ wSrts nach West, so wich die Nadel nodk in dcntlben

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Weise ab, d. h. der eezeichoetc Pol ^ing ostwSrto oder ^e^eii die KugeL Geschah die Kotaliou io eutgegeoge* aetzler JRichtiiog, ao ging der gezdchsef« Pol westwSrCi.

165) Durch Uiebung des Seidcnfadcus wuidexi die Kadelo iu eine senkrechte Lage gegen die Ebene des magpetisdieD Meridtam g^racht^ ODd die Kogel, bei Pa- ralMismiis ibrer Axe mit den Nadeln, abermals io Umlauf ▼ersetzt. Die Nadel wurde, wie zuvor, abgelenkt, und mm der Art ihrer AUcnkmig gmg hervor, dab in diemi wie im vorherf^henden' Falle nm die ia. dar MeaeioglLii« gel vorhandenen elekui^ychen Strüme auf die Nadel eia« gewirkt haüea.

166) Betraehtel man den oberon Tbail der lotiran» den Kugel als einen Draht, der sich von Ost nach West Ober den ungczeichueten Pol der Erde bewegt, so mub der elektriache Strom in ihr rem Noid nach SOd gebao (99. 114. Sieht »an eben io den Htteran Tfceii als einen Draht an, der von West nach Ost über dem* selben Pol himvaggeht, ao mufs der eld^trische Strom ▼on SQd naah Nord geben, und dabar wird die Greulih tion in einer unter unsereo JSreitcn von OüI aufwärts nach West rutireudeu Kugel ihren Weg oben vonlHonl ucb Süd und onten zmrQek nach Mord iiehmaa Diese Strihne DUO sind , aber gerade erforderlich, um der Nadel in dem obigen Versuch die angegebenen l\ichtuugcu zu er l hei- len; mithin stiannl die Theorie, aoa dar die Veraocfae bergeMteC worden, vollkommen mit diesen Vamclian«

IUI) Audi hei boi riU Ii ilicher Neigung der liutations- me wirkte die rotirende Kugel noch auf die Magnetnadel and erst bei kleinen Winkeln mit der Richtung der ma|^ nelis( lien Inclinniiuu verschwaudeii die AN irkuiigen selbst auf diesen Ap^iarat (153.). Läfst man die Kugel um^die der magnetischen Neigung parallel gestallte Axe totife% so wird sie offenbar der Kupfarscheibe analog. Die Elek' tricitat der einen Art wird mau au ihrem Acqualor, dio

die der andern Art an ihren Polen aammaln künnan.

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168) Obgleich ein Strom io solcher Kugel, wie die oben (161.) bescbriebeoe, die Kadei io gieichcr Aidi- timg ablenken mitb^ diese mag sich rechts oder links von der Kugel nnd ihrer Umdrehungsaxe befiodea, so mub er dieselbe doch in entgegengeselztcin Siui^e ablenken» wenn sie über oder unter der Kugel hängt; denn dann wird oder mnfs der Strom in entgegengesetzter Richtoog auf die Nadel wirken. Diese Erwarlungen wurden ge- rechtfertigt^ als ich die Kugel unter der, in ihrer Flasche befindlachen tt(agnetnadel rotiren lieb. Botirte die Ko- gel von Ost aufwHrls nach W est, so ging der gezeich- nete Pol der ISadely statt gen Osten, westwärts» und ge- schah die Rotation Ton West aufwärts nach Os^ so wich er nach Osten ab.

169) Die so mit einer Messingkngel erhaltenen Ab- lenkungen der Magoetnadel sind genau von gleicher Rieh* tung mit denen» welche Hr. Barlow bei einer rotiren- den Bombe beobachtet hat; und nach der Art, in wel- cher das Eisen die £ncheioungen der magneto-elektri- echen Yertheilung eben so wie jedes andere Metall und abweichend von seinen besouderen magnetischen Eigen- schalten (132.) darbot» ist es unmöglich» daCs hier nicht elektrisohe Strtae erregt und in diesen Versuchen wirk« Barn gewesen se^ u sollleu. ^^ ieviel der Gesammtwir- kung von dieser Ursache herrührt, kann nur erst nach •iner reiferen Untersuchung aller dieser Erscheinungen entschieden werden.

170) Diese Kesultate» verbunden mit dem vorhin ao^eetellteu Gesets» führten mich auf einen Versuch von ungemeioer Einfachheit» der aber dennoch» bei der Aus« iühruug, seinem Zweck vollkommen entsprach. Die Aus- schlieboog aller fremdartigen Umstände» die Einfachheit des Api>arat8 und die Deutlichkeit seiner Angaben» ma- chen diesen einzigen Versuch zu. eiuem Inbc|^Mif von fast allen Thatsachen der magueto - elektrischen Yertheilung.

171) Ein etwa acht F^fa langes Stack» 0^ Zoll

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dielen Kapferdrahts ^nrde mit seinen Enden an die En- ^ dea der Gaivanometerdrahte befestigt, so daÜB der gal- fttiometrisdie Bogen volktfiDdig geBchloBsen war, and dann roh iu die Gestalt eines Rechtecks gebogen; die untere Seite dieses Rechtecks nebst dem damit verbun- dcBsii GaUaooBieter wurde befestigt, die obere Seite aber bewegUeh gelassen, damit sie %u und von 4em Galvaoo» metcr geführt werden kouule (Fi^. 26). Wurde dieb iledbteck von der Kechteo zur Linken über den Galva- nometer forlgeföbrt, so wich die Nadel aogenbUcklieh ab; wurde es zurückgeführt, so »ich sie nacli enlgesea- gesetiler Seile ab. Wurden diese Jicwegungen des Kecbt- eds in Uebereiostiiamang mit den Vibrationen der Mag- netoadei wiederholt (39), so ecbwang diese bald durch elaen Bogen vou 90^ und mehr.

172) Um die Beziehung des im* Draht erregten elek**- fritdien Stroms xu den Bewegungen des Drahts aufsufat- wn, denke man sich die Windun*;en am Galvanometer iortgeoommen , uud blafs das Rechteck mit seiner un- ttten Seite horizonftol, in der Ebene des magnetischea Meridians liegend, nnd Qber der Mitte dieser Seile eine Magnetnadel, biois von der Erde gerichtet, aufgehängt (Fig. 26). Führt man den oberen Theil des Eechtedu von West nach Ost in die durch die punktnie Linie tot- gesteiile Lage, so gelit der gezeichnete Pol der Magnet- aadel gen Westen. Der elektrische Strom läuft demnach ift dem anter der Madel liegenden Theil des Drahts von Kord nach Üüd, und in dem oberen Theile des Paral- lelogramms, der bewegt worden, von Süd nach Nord, f übrt man den oberen Theil des Bechtecks von Ost nach West Über den Galvanometer hinweg, so geht der ge* Uichoete Pol der Kadel gen Ost, uud der elektrische Strom daher in umgekehrter Bichtung als vorhin.

173 ) Wurde das Bechteck in eine von Ost nach West

gebende Lbuue gebracht, und die Magnetnadel demselben

paialiei gestellt, entweder durch Torsion des Fadens oder

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durch einen seilwaiib hingelegten Magnet, so waren die Erscheinungen im Ailgemeinen dieselben. Bei FortfOb- niDg der oberen Seite des Rechtecks von Nord nach Sftd,

ging der gezeichuete Pol der Nadel ^eu iSurd, wurde es . in der eotgegengcsetzten Richtung bewegt ^ ging derselbe nach SÖd. Dieselbe Erscbeinong trat ein, wenn die Be* we^un^ des Drahts in iri^cnd eiiieiu aiidcreu Azitnutb ge- schah. Die iUchtuug des Stroms stimmte immer luit dem (114.) aufgestellten Gesetz Oberein , und auch mit deo Richtungen, welche mit der rotireodeu Kugel erhallen wurden ( Ki !.)•

174) Es ist bei diesen Versuchen nicht nothfrendf{^ den Galvanometer oder die Nadel aus ihrer ersten Lage

zu entfernen. £s ist völlig hinreichend» weuu mau den Draht des Rechtecks dort» wo er das Instrument verlafa^ so biegt y dafs der obere Theil sich in der Terhngten ilicbtuug bevve^eii lasseu kann.

175) Der bewegliche Theil des Drahts ward nuu mier dem Galvanometer angebracht» so daCs er dcb senk- recht gegen die ina£;netische Inclinalion bewegen liefs. £r wirkte auf diefs Instrument wie zuvor und in dcrscl* ben Richtung» d. b. wenn er unter demselben von West nach Osl geführt wurde, ging das gezeichnete Lude der ^adel nach West, wie auvor.

176 )ft Wenn dp'^ Fig. 27, der magnetischen hcliaa- tion parallel ist, und BA den oberen Theil des Recht« ecks (171.) vorsleilt, welches, nebst dem daran sitzen* den Pfeil c, eine beliebige Lage, in einer gegen die In- dinationslinie senkrechten Ebene haben mag, und man fühl i nun iu Uithlung des Pfeiles fort, so geht in diesem Draht der elektrische Strom von JB nadi ji,

177) Ffihrt man den Draht hinauf und herab paral- lel der Iiicliiiatif)nslinic, SO findet keine Wirkung auf den Galvanometer statt. Neigt die Richtung der Bewe- gung etwas gegen die IncUnationslinie, ao zeigt sieb EldKp

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tmitity iiod sie errdcht ihr Haxhiiiini, wenn die Bewe- gung recblwinklig gegen jene liinic geschieht

178) Eben so starke Wirkungen i^eiden erlialteo, weoD mau den Draht in andere Formen biegt und be- wegt, besonders wenn' man» statt des Rechtecks, ihn in Form einer doppelten Ketlcnlinie an der einen Seile des Galvanometers anbringt, und die beiden Hälften oder eiu- facheo Curven zogleich in entgegengesetzten Richtnogen schwingen IlCst Ihre Wirkungen afficiren dann gemein- scbafllich den GalvaDOuicter; indefs sind alle diese Re- soltate anf die oben beschriebenen znrückführbar.

179) Je ISnger der bewegte Draht und ;e gröfser die Bahn seiner liewegtin^ ist, de^lu stärker ist auch die Wirkung auf den Galvanometer.

180) Wegen der Leichtigkeit, mit welcher elektri- sche Ströme in Metallen, bei Bewegung unter dem £in- flufs ¥on Magneten, erzeugt werden, bat man sich künf- tig bei Yersochen mit Metallen und Magneten wohl ge- gen diese Wirkungen m Acht zu nehmen. Bedenkt man die Allgegcnwart des Frduiagnetismus, so gelangt mau zu dem auffallenden öcbiufs, daüs schwerlich ein «Stück Me- teil, in'Berflhrung mit andern, entweder ruhenden oder mit verschiedener (Geschwindigkeit, oder in anderer Rich- tuug sich bewegenden Metallslücken, bewegt werden kann, ohne dafs nicht elektrische Ströme in demseUben auftre- ten. Wahrscheinlich finden rieh unter den Theilen der Dampfmaschinen und anderer metalleiier Maschinen zu- fitflig sonderbare magneto<«lektrische Combinationen, wet cke Wirkungen hervorbringen, die niemals bemerk^ oder weni^- teils niemals verstanden worden sind.

181) Beim Nachdenken über die vorhin beschriebe- . nas Wirkmigen der erdmagneto -elektrischen Vertheilung

ist es fast unmöglich, sich des Gedankens zu enthalten, dafs ähnliche, aber unendlich stärkere Wirkungen durch dm- Adlon des Magnets der Erdkugel auf deren eigene

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Masse, in Fol^e ihrer (^glichen Axendrehun^, hervorge- bracht i^erdeu mögen. Es scheiut, dafs, weuu uoler ua« 8«r«D Breiien eia Metallstab parallel dem magpetiscbca Meridian auf die OberflSche der Erde ^ele^ wird, ein elektrischer Sttoiu denselben von 6üden nach Norden zu durchlaufen trachtet, in Folge seiner Forlführung von Weat nach Ost (172.) durcb die Umdrehung der Erde; dais ein Stab, der iu derselben Richtuog durch Drähte mit dem ersten verbunden worden ist, den 6trom dieses ersten Stabs nicht zu entladen vermag, weil er eine glei- che Tendenz h.it, in derselben Richtung einen Strom iu sich erregen zu lassen, dals aber, wenu der letztere von Ost nach West fortgeführt wird, was so viel ist, als eine Verminderung der ihm von der Erde (172.) mitgelheiU ten Bewegung, ein elektrischer Strom von Süden nach Morden in dem ersten Stab sichtbar wird, in Folge sei» ner gleichzeitigen Entladung durch den zweiten.

182) Ani^iiiummeu, die Erde sucht durch magneto- elektrische Vertheilung elektrische Ströme in ihref elge- nen Masse hervorzurufen, so wfirden diese, gem&ls dem (114.) aufgestellten Gesetz und den Versuchen, wenig- stens auf der Oberliäche, von den der Aequatorial Ebene benachbarten Gegenden in entgegengesetzten RIchtoogen

nach den Pulen i^ehcn; und wenn man Cullccloreu auf den Aequator und die Pole setzte, wie es bei der roti- renden Knpferscheibe (150.) und bei den Magpieten (220.) geschah, so würde man negative Elektricilät am Aequa- tor, und positive an beiden Polen (222.) auffangen. ▲Hein ohne CoUectoren oder eine ihnen ähnliche Vor- richtung wUrden offenbar diese Ströme nicht existiren können, da sie sich nicht zu entladen vermtkhlcu.

183) £s schien mir nicht unmöglich, dafs die Kör- per In Bezog auf die Intensität der Ströme, welche die niagneto- elektrische Vertheilung in ihnen en*egt oder zu erregen sucht, gewisse natürliche Unterschiede darbi^ea möchten^ besonders da die HH. Arago, Babbage^ Her-

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scbei uod Harris bei ihren Rotationmrsoeben» in der Flhigkeif, Bewegung Ton einem Magnet zu erhalfen oder

ihm mitzulheileo (13ü.)» groise Unterschiede gefunden kaben, nicbt nur zwischen den Metallen und anderen Sub«

! sUnzen, sondern selbst zwischen den Metallen unter sich.

1 kh nahm deshalb zwei Diähle, jeden von 121) Fuls Län^e, den einen von Kupf< r, den andern von Eisen. Diese worden an ihren Enden mit einander verbunden, und daim in Richtung des magnelischen Meridians ausgespannt,

! 80 dafs sie zwei fast paraliele Linien bildeten, iudefs ohne sich anderswo als an den Enden zn berühren. Der Kn- pfcrdrahl wurde dann in der Mitte durchschnitten und Diitleidt eines empündlicbea Galvanometers untersucht; tUein es war keine Spnr von einem elelLtrischen Strom tu erhallen.

184) Durch Verwendung Seiner Künigl. Fioheit (des Herzogs von Sussex), des Präsidenten der KönigL Geseil- •chafl, erhielt ich von Seiner MajestSt dem Könige die Er- laobnifs, Versuche an dem See im Carlen des Pail.isUis von Kensington anzustellen, um in ähnlicher Weise Was- ler ond Metall zo vergleichen. Dieser See hat ein kOnst- Jiches Becken, und wird von der Chelsea - Compa^nie mit

I Wasser versehen; es iliefst kciue Quelle in deoselben, end er bietet dar, was ich suchte, eine ruhige Masse rei- iRn \\ a&sers mit Ufern, die nahe von West uath Ost md von Nord nach Süd laufen.

185) Zwei vollkommen reine Kopferpiatten, fede von vier Ouadraffofs Oberfläche, wurden an die Enden

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does kupierdrahls gelöthet, und darauf, die eine im Sü- den von der andern, in das Wasser getaucht, so dafs der Draht am Ufer auf dem Grase lag. Die Platten la> gen in gerader Linie etwa 48ü iulä aus einander, utid der Draht war wahrscheinlich 600 Fufs lang; dieser Draht wurde darauf in der Mitte durchschnitten, und durch zwei Isä^fcLeu voll Quecksilber mit einem empüudiichen Gal- vanometer verbunden.

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186) Anftnglieb ^wurden Ameisen wem dikfriMliat

5tröm€U crbaUeo; allein durch Uiukciirung der Berubnui^ md dorcii aodere Miitel ergab sich» dais dieselbeo wm anderen, als der gesnchten Ursache herrührten. Ein kleiner Teiupcraturuutcrschicd, eiuc kleine Portion des zur Amal- gamation der Drähle gebraachlen Salpetersäuren QnecksU- berosydsy die in das tm ZurflcfcfiQhrung der beiden Queck- silbernäpFe auf dieselbe Temperatur ansc^vaiidle Wasser gekommen war, reidilc hio, elektrisdie Ötröme zu erre- gen, die, nngeachtet sie eine Strecke Ton 600 Fiifs im 'V^'assc^ zu durclilaufcn halten, auf den Galvanometer vrirkteo. Hatte man diese und andere störende Lirsacheu entfemf, so wurde keine Wirkung erhalten; und es schien, dafs selbst so unähnliche Sabstanzen, wie Wasser und Kupfer, beim liurclKschiieidcu der magneüscheu Curven der Erde mit gleicher Schnelligkeit» einander in ihren WirkoDgen ▼oUkommen neutraliriren.

187) Hr. Fox bat einige höciist wichtige ResuUale in Bezug auf die Elektricilät der Metaligftnge In den Gni> ben von Comwall erhallen, welche in den PhUosaph, Tramcwt, f, 181^0, p, 399, bekatiiil gemacht sind*). Ich habe diesen Aufsatz mit der Absiebt gelesen» ob wohl eine der Erscheinnttgen auf eine magneto- elektrische Ver- theilung zurückfülirbar se\ , i;laube indefs, olDizleich ich keine recht bestimm ic Meinung fassen konulCi dafs es Dicht der Fall sey. Wenn parallele, von Ost nach West laufende Gänge vcrglicben wurden, eine; die vorwaltende Teudeuz der Elektricitäl in den Drahten von Nord nach SQd; wurde der Vergleich zvrischen Theilen an der Ober- fläche und in einiger Tiefe angestellt, so ging der elek- trische Strom in den Dnihlen von oben nach unicn. Sollte in der Kraft der elektrischen Ströme» die durch magn^to^elektrische Vertheilnng in verschiedenartigen Snb- stauzen oder in verschiedeueu Lagen mit der Erde ^icii bewegenden Substanzen erregt wird, iigeud ein natürÜ-

•) Yergl. dlete Ann« Bd. XH (98) S. 150. P.

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dier Unterschied vorhanden •»▼B, welclier bei Venneh-

ruQg der dieser Eiowirkuni; uiHerworfencii Massen sicht- btr w«rde» so könoteo vielleicht die Drähte und Gänge» mit deoeo Hr. Fox experiqieQtirte, ab Entbder der Elek- tricität der zwischen denselben ciD^eschlossenen SchichU massen gewirkt haben, und die Kicbtuogea. der Ströme frOrden den ▼orbin beobachteten gleich genvesen seyo.

188) Obgleich die Elektricilät, weldic durch niaj^- Beto- elektrische Ycrtbeiiung aus einem wenige Fufs lan- gen Draht erhalten wird^ nur von geringer Intensität ist^ und bis Jetit nur bei Metallen und einer Kohle Ton be« sonderer lieschaffeüheit beübr»rfilel wurde, so vermag sie doch durch Kocbsabldsung (23.) zu gehen, und da einte VerlSngemng der Drähte* eine Verstärkung der Intensi- tät hervoibiingt, su liuffte ich A'Viikangen von ^tofsea strömenden Wassermassen zu erhallen, »icwohl ruhende keine gaben. Ich spannte daher auf der Brustwehr der Walerloo -Brücke einen 960 Fufs langen Kupferdraht aus 9 und liefs von seinen Luden andere Dnihlc« an de- nen grobe Metallplatten hingen, hinab, bis letztere unter Wasser getaucht waren. Der Draht und das Wasser bildeten so einen einzigen leitenden Bogen; und da das Wasser durch, die Iflutb auf- und abströmte, so hoffte icb analoge StrOme wie bei der Messingkugel zu erhal-

leu ( liil;.

189) Wirklich erhielt ich beständig Ablenkungep am Galvanometer, allein sie waren sehr unregelmäbig, und deshalb von anderen als der gefeuebten TTrsacbc hervor- gebracht. Die verschiedene Kcinbeit des VV assers au die- ser und jener Seite des Stroms; ein Temperaturunter- schied; geringe Verschiedenhelten in den Platten, In dem gebrauchten Scliiiclilolli, in dem mehr oder wenij^er voll- kommenen Contact der zusauiuieugeilochtenen oder auf andere Weise verbundenen Drähte; alle diese Umstände trugen mit zu dcu Wirkiuii;en bei. Auch als ich den Versuch biofs mit dem durch tiie millkrco Brücken bo-

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geD fficfsenden Wasser anstellte, Platinplatfen statt der KapferpiaUeQ aQwaodle, und |ede aodere VorsicbtsiualiB- f^gel traf 9 so konote ich doch nach drei Tagen kdn fa-

nü^eLidos l\r?nItJit erhallen.

190) Von theoretischer Seite acbeint es eine nolh- weodiga Folgening, dafs wo Wasser flieCst aoch eloklii- sehe Ströme gebildet werden, denkt man sich z. B. eine Linie gezogen von Dover nach Calais durch die See und unter dem Wasser darch den Boden nach Dover zorQck, so bildet dieselbe einen leitenden Bo^en, von denen der eine Theil, wenn das Wasser im Kanal hin- und iier- atriHnt, die magnetischen Cnrvan der Erde schneide^ wShrend der andere relativ in Rohe bleibt Dieb ist eine W iederholung des Draht- Versuchs (171), aber mit schlechteren Leitern. Indefs kann man mit vollem Grunde glauben, dafs elektrische StrOme in einer oder der an« dcrn RichtuDi; den oben beschriebent ii J^o^en durchlau- f^üf )e nachdem das Wasser in dem Kanal hin- und her* atrOmt Wo das fliefsende Wasser eine anfserordentlich grol-e Ausdehnung in die Lreite hat, ist es nicht unwahr- scheinlich, dafe Wirkungen sichtbar werden, und der Croifstrom mag vielleicbt auf diese Weise, vermöge der ducch die Erde mittelst magneto- elektrischer Vertheilong erzeugten und ihn durchkreuzenden elekliibcheu Strome, einen merklichen Einfiofs auf die Gestalt der magpett- sehen Abweichongsllnien anstlben

'VJi) Obgleich bis jetzt keine positiven Resultate in Betreff der Wirkung des Erdkörpers auf Wasser und wifsrige Flüsstgkeiteo erhalteii wurden, so ist doch,

da

*) Tb^Ntiich s^omnxBt wSrde scIlMt jedef Sdutf o4«r Bo«^ das unter nSrdHcken oder aiidUeheii Bftileti auf dem Waner ftbrt, «enkreckt gegea die Ricktiiiis leiaer Bewegung von del- trltchen StrSiiien darchtcknitlen seya; und IhnlicKe Ströme wur>

den heim Vorüberflicficn des W asscrs an der Seite des ruhca- deo Schiffs, der Anker u. «, w* crzeuft werden.

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»

da die Venuctie in einem sehr kleinen Maadsstabe aage» «telit worden, ood dergleichen , FillmigkeiCen doeh mk künsllichen Magneten elektrische Ströme lieferteu (23.); denn Ueberl ragung des Stroms ist Beweis von seiner iir- leo^Qg (2i30X die Annabne» dats die Erde dieae Ter*- theiltfo Sirlkne in Folge der (eidlichen Aiendrebong her- Torbriuge, sehr ndlir^cbeialicb (222. 223.); und weaa man erwttgt» da(a die sich bewefeodeo Maasea die nag« nefisclien Cunrea aof taitsende von Heilen dnrcluelseo^ und sie sowohl im Inneren als an der Oberfläche der Erde in vergchierienen Hicbtungcn acbneideu, so ist es mög- lich, dab die EiekUicilftt tu einer betrtebilichen Suirke anwächst.

1^2) Kaum wage ich, selbst in der hypothetischsten Form, «u fragen» ob das Mord- und Südlicbl die £nlla^ dong von Ekklficidlt sey, die, ao nach den Erdpolen getrk'ben, durch iialüriiche onil bestimmte Wege obcr- hall) der Erde zu den Aequatoriairegionen zurück^ukeb^. reo iadkt Dac Nicblvorkonmen dieses Phänomens In

sehr hohen lireilen sitUi keiueswc^es in Widcrfjjiuch mit dieser Annahme; und es ist merk.v\ürUig, dafs Hr. Fox» welcher die Ablenkungen der Magpielnadel durch das Nordlicht za Falmouth beobachtete, derselben diejenige Bicbluog giebt, weiche vollkommen mit der gegeuwärti« ge» Ansicht tibereinstimnili Seiner Angabe nach gesche- hen bei Nacht alle Ablenkungen gegen Ost*); nnd ge-. rede diels würde sich erci^tuii, wenn elektrische Sfröiue in der £rde von Süd nach ^ord« und Über der JSadei von Nord nach Süd gelrieben werden.

WI. Allgemeine B einer L n ngen und £rlau teru ngCQ über dii« Kraft «nd Eichtana d«r maf iicto-«lcl(tri«ckes Yer» thcitnns*

193) Bei der Wiederholnng nnd AbSnderong, weU che die HH. Babbagc, Uerschel und Harris mit dem Arago 'sehen Yersnche vornahmen» richteten diese Phj-

*) PhüoMopk. Trmumet./. 1831, p. 209.

AnnaL d. Fhy»\k. B. 10 i. St. 1. J. im 6t. ^. 11

J

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siker ihre AufiqerkjBaiDkeit auf die KraftuDterechiede, wel- che oDter den Metallen und anderen Substanten hinsicht- lich ihrer Wirkung aaf einen Magnet beobachtet wurden. Diese Unterschiede waren sehr grofs *X u*^d erregten in mir die .Hoffnung, dafa sich wichtige Resoltate durch me- dianisehe Combinationen verschiedener Metalle erhalten lassen würden (183.). Deshalb wurden die foigendeu VerBUohe angestellt, in der Absicht» wo möglich , irgend einen derartigen Unterschied in der Wirkung zweier Me>

talle zu erhalten.

194) Ein mit Baumwolle bespoooener Mützen-Draht (Bonnet 'mre) won weichem Eisen wurde an einem Ende

von seiner Bekleidung enlblufst, blank geputzt und da- selbst mit dem blanken Ende eines Kupferdrahls in me- tallische Berührung gesetzt« Beide Drihte wurden, auf einer Strecke von 18 bis 20 Zoll, wie ein Strick zusam- mengedrebl, die nicht zusammengedrehten Enden aus ein- ander gebogen und mit den Galvanometerdiübten verbun- den. Der' Eisendraht war etwa zwei Fufs lang, die Ver- längerung nach dem Galvanometer war von Kupfer.

195) Der zusammengedrehte Kupfer* und Eisendraht ' (welche sich nirgends als an den Enden berührten) wurde

dann zwischen die Pole eines kräftigen Hufeisenmagnets (TaL y Fig. 28) gebracht; allein es konnte nicht die ge- ringste Wirkung am Galvanometer beobachtet werden, obgleich die Vorrichtung geeignet schien, einen etwaigen elektrischen Unterschied zwischen den beiden Metallen hüi- sichtlich der Einwirkung des Magneten tu entdecken.

196) Es wurde nun ein Cyliiider von weichem Ei- sen in der Mitte mit Papier überzogen, das zusammen- gedrehte Ende des obigen Doppeldrabta in Schraubenge- stalt um denselben gewickelt, und dann die Enden j4 und B mit dem Galvanometer verbunden. Hierauf wurde der Eiaeneylinder mit den Polen eines starken Magnets ▼on dreibig Pfund Tragkraft in Bertihrung gesetzt; allein

Mäotcph. Transaci./. p. 472^ 1831 « p. 78.

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m endiienen keine Zeicben von Eleltridfit am Galva-

Dometer. Beim Vollziehen unrl Aufheben der Berührung wir jede Vorsicht getroffep, die Wirkuog anzahttufea; allem dennoch Helten sieb keine Anzeigen von einem

Strome erhalten.

197) Kupfer und Zinn, Kopfer und Zink, Zinn und Zink, Zinn and Eisen, Zink und Eisen worden gegen

einander iu ähnlicher Weise (174.) geprüft; allein ohne daCs das geringste Zeichen von elektrischen StrOmen er- knglt werden konnte.

198) Zwei flache Spiralen, eine von Knpfer und eine von Eisen, und beide 18 Zoll Draht eulbaltendi worden t nachdem sie mit einander ond mit dem GaW»- Bomeler Terbonden worden waren, einander gegcoQber aufgestellt, 60 dafs die Windungen in entgegengesetzter Kichinng liefen. Als sie indefs dem Blagnetpol (53.) ge- mherl worden f waren keine Anzeigen von Elektridtit am Gali'anometer zu beobachten. Wenn eine der Spi- > raien heromgedreht wurde , so dafs In beiden die Wjo- düngen gleiche Richton^ hatten, so war die Wirkung

auf den Galvanometer sehr kräftig.

199) Ad dem früher (8.) beschriebenen zusammen- goetzten Schraubendraht von Kopfer und Eisen wurden

alle EiseusvindungeO; zusammen 211 F., zu ciucm Schrau- bendraht, und alle Kupferwindungeo, 208 Fufs betragend, n einem zweiten Schraubendraht verbunden. Die bei- den ähnlich liegenden Enden dieser beiden Schrau- hendrähte von Kopfer und Eisen wurden mit einander Tereinty und ihre beiden an4em Enden JBB mit dem Galvanometer yerbooden, so dafs, wenn man einen Mag- net in die Aie der Windungen steckte , die io dem Ei- sen ond Kopfer erregten Strttaoe streben muisten in ent- gegengesetzter Richtung zu gehen. Indefs es mochte ein Hagnetstab hineingeführt werden, oder ein hineingestell- - Icr weicher Eisenatab durch .Berührung mit Maguetpolen

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jiiagnedairt werJkD, ad wurde docih keine Wbkmig aof

cBe Nadel hervorgebracht,

200) £ia etwa 14 Zoll langes Glasrohr wurde mit etorker ScbwefelaHare gefttiit» dann ein blanker KufiTef-

draht mit einem seiner Enden, das auf eine Strecke von 12 ZoU XU einem Bündel zusaunoiengebogeD war, um der S&ure eine grofae Oberflftcbe darzubieten, in die RObre

gesteckt, und das Lebrige des Urahls aus der iluhre zum Galvanometer geführt Ein zweiler an seinem Ende ähn- lich zoaammengebogener Drabt wurde in daa andefe Ende der Schwefelsäure getaucht und auch mit dem Galvano- meter verbunden; so dafs in diesem Versuch Säure und Kupfer in derselben Relation zu einander waren, wie im Torbergehenden (194.) Eisen und Kupfer. Ala diese Vorrichtung io ähnlicher Weise zwischen die Pole des Magneten gebracht wurde, konnte nicht die geringste Wir- kung am GralTanometer wabrgenoamnen werden.

201) Aus diesen Versuchen erhellt, dafs, M cnn vcr- Bchiedenartige Metalle, zu einem Bogen vereint, der mag- nelo -elektrischen Vertheilung in jeder Hmaicht gleich un- terworfen werden, sie in ßezu^ auf die elektrischen Slrüme, welche sich in ilinen entweder bilden oder zu bilden trachten, genau gleiche Krttfte zeigen* Dasselbe scheint mit Flüssigkeiten und wahrscheinlich mit allea übrigen Substanzen der Fall zu sejn.

202) Doch schien es unmöglich» daüs diese Resul- tate die relative ▼ertheilende Kraft des Magnets auf die verschiedenen Metalle anzeigen konnten; denn dais die •Wirkung in gewisser Beziehung zu dem Leitungevermdgea striie, schien eine nolhwendige Folge (139.), da der Eiuüiifs rotirender Scheiben auf Magnete, wie gefunden worden, in aligemeiner Beaieiiung zu dem Ldtungpfemd* gen der angewandten Substanz steht

203) In dem Rotationsversnch (81.) wird der elek- trische Strom in derseibeu Substanz erregt und entladen, rie mag ein guter oder schlechter Leiter a^n;. allein bei

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Sm Am bflsArieboiMi VmanAm konite der Im EImh

erregte Strom sich Dicht anders als durch Kupfer fort« pflaozeDy und der im Kupfer erregte nur durch Eiseo, d. h. aDgeoommeiiy dals io den Metallen» pioportioDal ihrem Ldfwi^vemiögeo, StrOme -Too uDgleicher Starke erregt werden, to hatte der stärkere Strom durch lieu schlechte* stoD Leiter, aod der achwüdiere. darcii den' besten w gehen.

204) Es wurden daher verschiedeue Metalle, isolirt von einander, zwisohea die Pole eines Magnets geführt, wlkrtod ihre enigegengeeetzten Enden mit demselben Ende des Galvanometerdrahts 'Terbunden waren, so dafs die gebiidtteu uud xum Galvanometer übergeführten Ströme enigegengeeeute Aicbtnng beben mnftten* Bei Anwen* dnog belricbtlicher LSngen von Terscbiedenen Dräblen vfurden schwache Abieuküiigen erhalten*

205) Um ganz genügende Be^uliate zu erhaken» worde ein neuer Gelvanometer epnetruirt, bestehend ene zwei unnbbätigigeu Gewinden, von denen jedes einen 18 k uis langen, mit Seide besponueuen Kupferdraht enthielt. Diese Gewinde waren an Gestalt und in der Zahl der - Umläufe genau einander gleich; die Windungen liefen neben eiuauder weg und liefscu emeo kleinen Zwischeqh räum, worin eine Doppelnadel» genau wie in dem frühe- ren Instrument (87.)) en einen Seidenfaden autjgehSngt wurde. 'VS enn durch diese Gewinde, die mit den Buch* Stäben K und L bezeichnet scjn mi>gen, elektrische Ströme in gleicher Richtung geleilet wurden , so wirkten sie mit der Suinme ihrer Kriifle auf die ISi^del, bei ent- gegengesetzter Richtung der Sürüme aber mit dem Unter« schiede ihrer Kräfte.

206) Nun wurde der zusammengesetzte Schrauben- drabt (199. 8.) in Verbindung gesetzt durch die Enden A nd B des Eisens mit den Enden Jl und B des Gal- imnometer-Gewuides nnd die Enden A nod J5 des KnpCm mit den Enden B und A des Gaivaoometer-Ge«

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viodes L, so Aife di» in den beiden ScbranbendrUbfeB

erregten Strome in umgekehrter Richtung durch die Ge- winde K und L gehen mufslen. Bei Einstecknng einet iLieinen cjlindrisehen Magnetetabi in die Schrenbendrabte

wurde die (7alvanometer Nadel stark abgelenkt. Ale der eiserne Schraubeudraht abgetrennt ward, bewirkte der Magnetüfab mit dem knprernen Schranbendraht allein eine noch stärkere Ablenkung in derselben Ilicbtung. Als der eiserne Schraubendraht wieder verbunden und der Ilu- pfeme abgetrennt ward, bewirtite der Magnet eine mS- fsige Ablenkung in entgegengesetzter Richtung. Es >var also offenbar der in dem Kupferdraht durch den Magnet- Stab erregte Strom weil kräftiger, aia der dorcb deoaet ben Magnet in einem gleichen Etsendrabt erregte.

207) Um jeden Fehler zu vermeiden, der vielleicht dadurch entstehen konnte, dafa das eine Getrinde wegen gröfserer NSbe oder ans sonst einem Grunde starker ala das andere auf die Nadel wirke, wurden die Enden des Kupfer- und des EiseudralHs in Bezug auf die galvano- metrlschen Gewinde K und L verf anseht, so dafs daa* jenige, welches zuvor den im Kupfer erregten Slrom lei- tete, jetzt den vom Eisen leiten mufste, und umgekelirl» Allein es zeigte sich wie mvox dieselbe aofbliende Ueber- mocht des Kupfers. Dieselbe Vorsichtsmafsregel wurde bei den ferner noch zu beschreibenden Yersuchea mit anderen Metallen getroHen«

208) Ich nahm nun Dräbte von Eisen, Ziük, Knpfer, Zinn und Blei, von gleichem, etwa Zoll betragendem Durchmesser, und verglich genau gleich, nBmiich 16 Fub lange Stücke paarweis in folgender Art: Die Enden des Kupferdrahts wurden mit den Enden A und B des Gal- vanometer-Gewindes und die Enden des Zinkdrahts mit den Enden des Galvanometer-Gewindes L verbun« den. Der mittlere Tiieii eines jeden Drahts wurde dann .aecbs JSsX um einen mit Papier tiberzogenen Cjr linder von weichem Eisen gewidLeltt der lang genug war, um

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Mt Hrn. DtnUirt HaMttDiB80Bet (S6.) io VeriMBdong

gesetzt zu werden (Taf. V Fig. 10), so dafa zwei gleiche Scbraubendrähtey der eine vou Kupier, der andere von Zink, und jeder Ton seehs WiDdiiogen, deo Stab m swei

von eiuauder uud von den Maguelpolcu gleich weil ent- fernten Steilen umgaben. Diese Schraubendrähte '^Taren iodeCB in enlgegengetetzler Riehtoog gewunden» so dab aie enigef^cngesetzte SlrOme durch die (xaUanoineter-Gewiade ÜC und L senden mufsten.

2Ü9> Bein Vollziehen und Ao(heben der Berfihrang ziifiscKen dem Eitenstab und den Magnetpolen fand eine starke Einwirkung auf den Galvanometer slatt; eine noch Stärkere Einwirkung in gleichem Sinne erlitt er, als der Zinkdraht aosgelllst wurde. Mit Beachtung aller de^ (207.) ange^cbeueu uud sonstigen Vorsichlsmafsregeln, zeigte es sich überreicbltcb » «Ute der durch den Magnet in dem Kupfer erregHe Strom weift atfirker ala der in, dem El- sen war. ,<

210) Als darauf das Kupfer in ähnlicher Weise mit Zinn, Blei nnd Jusen verglichen wurde» zeigte eich, daCi ce eie alle übertraf, selbst im höheren Grade als savor das Zink. Dann ward das Zink mit Zinn, Blei und Ei- sen vergUcben, und dabei ergab sich, dafs es einen kräf- tigeren Strom als alle diese Metalle erregte. Auf die« selbe Weise wurde Eiseu wirksamer gefunden als Zinn und Blei. Dann kam Zinn ui^d zuletzt Blei.

211) Die Metalle stehen demnach in der Ordnunge Kupfer, Zink, Eisen, Zinn und Blei, also in der, weU che sie binsicbllich ihres Leituugsvermögens für Elckiri- ^ ciUU einnehmen; dieaelbe Ordnung befolgen sie auch, Ausnahme des Eisens, bei den Magneto *Ralatlonsvers»i eben der HH. Babbage, Hersel) ei, Harris u. s. w. Bei den letzteren Versuchen halle das Eisen, wegen sei« ner gewUhnliehen magnetisdien Eigenschaften, eine grl^ Isere Kraft, und seine Stelle in Bezug auf die hier in Hede stehende magMo- elektrische Aotion kann durch

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solche Versoebe nicht anigemiHell werden. Auf die oben angcgebeDd Art libi sie tkh aber neblig biüiwen, 313) kl Docb 10 bemerken» dab in dieeen Verw

siiciit'ii nifht der Gcsaoiiiiteffeet zniprheif vari^cl»nMifiiea Melalleo erhalten wird; denn von den in jedem Bogea «Dlbeheoen S4 Fab Dmhl, waren 1% Fob» ab Gal- ▼anomelor ' Ctewiude, in beiden van Kupfer; und da der ge.Hdinmle Bo^eo xur resuitircnden KraÜ des btm* Das beilrigty so nob dadurch der Unterschied, wel- cher iieb swfteben den Melalleo, im Fall jeder Bo^^ea ganiiirti aus einem einzigen Metall be&llinde, zrigen nurde^ vermindert werden. Im §ef;enwSrl%eQ Fall betrttgl der erhallena Unterschied wahrMheinlich niehl mehr ab dte IlwIHe Ton dem, weleher sah ^i/ti^t hab^n würde, wenn jeder li()^en auti einem einzigen MelaU bestanden kitte.

313) Üiese Resaltato scbeioeo tu beweben, ddo die Sllirke der dnreh magnelo-eleklrlsrhe Vcrtbcituni; iq Körpern erregten Slrüuie proportional ist dem Leituugph ¥crmOgeD dieser KOrpen Uab sie ferum dem Leitnoca» «srmdf^ proportional sey, nnd f^Boilieh von demsdbsm aliii^nge, ist, wie ich ^bubc, durch die ▼ollkomitiene MeotraliUlt erwieten, wetcha skh teigt, wenn awei tnlla oder andero Sobslanaeo, wie SiorSt Wasseft

(201. iSi ), einander enf^e^enwirknii] aiifreileUl wer- den. i>er acbwacbe Strom, welcher »ich iu dem ichiecb» ftren Leiter lo entwkkeh socht, findet Im dem besseioa eitlen leii^terets Durchgang, ond der stärkere Strom, der in d< m Ii Uteren zu eutsteben trachtet, wird dufch den WidentasMl km erstcrtm geschwicbt; ood dao encta* fsndco ond hemmendem KriRc beben sininiir so voll»

koinuien Auf, dafs eine viilikuminene NeuiMÜsation ent- steht. Da nun iiemiauog »ich um;:ekehrt wie das Los» lmiftSiOim5ge» verh«lt, ao mob die Teadcna nur Ertott-

l^tjni; eines Slroma aich direct Tsrhalten wie diese Kraf^ lim tiie^e« Noükommeue C^leicligewichl firn nrTnhringQO

au> Dio Ufiacbo dar tilsiihbiü der Wifbao( mh

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m

chn ▼cttdiiejkii irorUs b«iebiil>eiieii*Um8t3Ddeii, wo

Bögen TOD DriibteQ (183.) oder von ?inem Draht und WasMT (184.) Eimmmen verboDden wareD» weich« doch M Tersdiiedeoc WIrkungeD aof d«a Magoef hervorbriii* geO| ist Duu klar und einfach.

215) Die Wirkungen einer rotireodeb Sobstasz auf dne Mepietnadei oder einen Magnelstab mOseen, wo der gewöhnliche Magnetismus keinen Einflufs hat, sich direct wie das Leitun^vermOgen der Substanz verhalten. Ui fiage mm m bebaopten, daCs diefa wirklich der Fall »y, und dafs in allen Fällen, wo man wahrgenoiinncn haben vfill, dafs Micbtieiter diese besondere Wirkung her- > mbrlngeo, die fiewegaog von einer fremdarlif^en Ursache «rttlanden eej, t. B. ans meehantseher Milfhetlong von Bewegung durch die Tbeile des Apparats oder auf son- 1% Weise (wie in dem von Hrn. Harris bezeichne^ tai Fall)*), oder ans den f^wdbiilicben nagnetiscben Anziehungen. üui die "Wirkungen der letzteren von deoea der erreglen eiektrisobea Strteie m nnlerscheideo^ kabe wk eine sehr vollkommene Probe aufge&indeo, wel- dke ich weiterhin (243.) beschreiben werde.

216) Es ist mit aüem Grund an glauben, dafs der Magnetstab oder die Magnetnadet ein vorlrefilichec Maab fcr das Leitun^svcrniögen der neben ihnen rotirciiden Sobitanzen sej; denn ich habe durch sorgfaltige ¥er« mcke geCDüden, dafs wenn ein constanter elektrischer Strem successiv durch gleich dicke Drähte von Kupfer, Piatin, Zink, Silber, Blei und Zinn geieilet wird, die Mrfenkongen der Nadel genau gleich waren bei allen.' Iba imifs ei(A erimiem, dafs wenn Körper In einer Ho« nzontalebeoe rotiren, die Erde weit . auf sie wirkt. Da die Wirkung sich über die ganze Scheibe verbreite^ m mag sie in diesen Fällen nicht stOreni sejn; allein l)€l einigen Versuchen und Berechnungen mag sie von «icbligem Einflub

PMiosopk. Trmuact. 1831 » /». 68.

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170

S17) Eio Aodtrtr Piioki, dea kk «unumiUeln 6uchl% Imtind iurim, ob m wMmlicb ttj mim »icbl, dab d«r

sich bewe^emlc Theii des Drahti;, bei Durcbschneidung dtc ttia((0«lucl»eu Curveu, iu Siellungen vao graUerer oder geringerer mgoetiecher KnH llbeigiehoi oder ob^ bei steter Dnrchtchiieidaog von Cvtrreii gleicher legDe

Ütcbef ioUmtUI, die blotse B€nef;img zur Erzcuguog

de« Strömet bbirdcbettd mj. l>ie BicbÜgbeÜ dee lel»* leren Falb bl bereite bei «ebreree Versoebea Aber dte

dea die eiekuiscbeo bUOme io der kupferplafte (149.X db io der rofireodeo Kogel (16L eie.) «od db io 4mm htnt%\tn I)rdht (171.) eauuiitlicli uuier Uiiisl<indeo er- tnigC, l)ei denen die magoelische Krafi %«kiireud dM gpi»» IM Vemiche obbi lodert ab gleich eejo koDOli^

918) Um dbeen Paukt Ar einen gewAhnlbheo Ma§. uet zu er%%ei&en, kittete ich eine Kupferscheibc «iu{ deni ■nl Paper Obenogeoeo Eode «ioee cjliodffbchan Ma^ oelao feal, eotxia deo IbgpMl and db Scbeiba soeaMMB iu Hütaliuii, und brachte ( 'ullertorcii, die mit dein (iaU vanomeler vetbimdeo waren, in Uerühniug uiil dam bm- bog ttod dem ceoUaleo Tbeil dar Kttpferacheiba. IHo (»alTanomeleroadel wurde vtie in den früheren Fällen benegt, und die lUchlung ihrer ÜeMreguog war wekhe alatiftCQQdeo haben wOrdtt weoo nor db K«» pÜNiebaiba lotirt bitto «od dar Ihgoal baCeeligl gewo» scu %%:tre. Auch nar anscheinend kein Luter^chted m der Gröba der Abbohong» Folglich briogt daa AoCi- rao daa Hagnata keinen Uolorschiad fai den RaeolMen

TU denn ein rolirender und ein pLUkm» irer ^I.ti:

aei encugea dbselba Wirkiiog auf daa aich drchcodo Kopbr.

219) Em an dem einen Knde ▼enchloeseoer Kti* pbrcj'liudct nurde nun auf eioaa MagneUtab i;eechobeiv ao dafa or, gbkh einer Kapp«» ^ oiM Uilfto doaaal-

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kcB iiiiisfSlolii; er war gut iMfinti^, imd dwdi xwiieh^

gelegtes Papier an )^er uninittei baren Berührung mit dem Magoetatabe gehindert Diefe Yorcklilang wurde daoo auf QueelLeilber, das sieh in einer engen Flasehe befaiMi, luui Schwimmen fjebracht, so dafs der untere Rand des Kiipfercjünders das liüssi^e Metall berührte. Jbiner der Galvanameterdrähfe wurde in dieb Qoeekailber gcteoeht, and der andere in eine kleine Grube mitten in dein Dek« kel der Kupferkappe. Als der Magnet mit dem daran- ritzenden Cy linder in Rotation Teraelil wurde» pog etil itarker elektrischer Strom darch den GaWanometer, ia derselben Iliclilung, wie wenn nur der Cy linder rotirt ood der Magnet aicb nicht bewegt hätte. Die fteaultato iuid also dieselben, wie bei der S<Mbe (21&).

220) Dais das Metall des Maf^netstabes selbst statt des roüreuden Clünders, JÜrabts oder der 6cbeibe ge< Bommen werden kAnne, erschien ata eine nnausweiohM- cbe Folgerung, und zugleich als das Mittel, welches die Wirkungen der magoeto -elektrischen Verlbeilung in der aoffaiiendaten Form zeigen wOrde. £io eyhodriacher Mag- netsfab, nn jedem aeioer-Enden mit einem Grübchen anr Aufnahme eines Tropfen (Quecksilbers versehen , wurde in demselben Metall, daa aicb in einer engen Flasche be* hnd, aoirecbt znnuSchwunmen gebracht, und dann der eine Galvanometcrdrabt in das Quecksilber der Flasche, und der andere iu den Tropfen im Grübeben am oberen Ende des Slabea getaucht Ale non der Magnet dnrdi eine umgeschkingene Scbnnr in Rotation versetzt wurde, wies die GaWauometeroadel sogleich einen kräftigen elek- trischen Strom nach. Bei Umkehrnog der Rotation ging auch der Strom in entgegengesetzter Richtmigi Die Rieh» tang des elektrischen Stroms war eben so, wie wenn der Kupfercjlinder (219.) oder ein Knpferdraht um den fest« stehenden Magn etalab rotirt hitte/ in gleicher Richtong, in weicher der Magnet gedreht wurde« Hieraus ergiebt

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tUk eine eonderbare UoabliingigkeiC iwitden dem Heg-

netismus und dem Stab, worin er befindlich ist.

221) In dem obigen Versuch retcblc das Quecksil- ber etwa bis cor Mitte des Magnetsflebes fctnaaf; indefs, vrenn auch die Menge desselben bis auf ein Achtelzoll vom oberen Hude vermehrt, oder bis etwa zu ebea dem Absteiide vom unteren £nde vermindert vrilrde» traten dieselben Erscheinungen und diesMe Rlchtufig des elek- trischen Stromes eio. Allein bei dieaep beiden äufsersteo Verhältnissen schienen die Wirkungen nicht so stark xa . sejn, wie wenn dm Quecksilberfläche in der Mitte des Stabes oder zwischen dieser und einem Zoll von einem der Enden lag. Der Magnet war 8^ Zoll lang, und hielt f Zoll im Durchnesser

^ 222) Wurde der Magnet umgekehrt, und dann in derselben Riehtang zum Botiren gebracht, d. lu in bei* den Fallen entweder schranbenreeht oder umgekehrt, so entstand ein entgegengesetzter elektrischer Strom. Wenn abir der Magnet, in fiezng auf aeine eig&ie Axe, fort- wifarend in der ndotlichen Richtung gedreht ward, dana war 4le Elektricittit, welche an seiuem Aequalur öder ia dessen Kacbbarschaft, oder in den demselben enlspr^ dwnden Theilen gesammelt worde, demjenigen entgcge»« gesetzt, welche an den beiden Polen gesammelt nard. Wird der Magnet parallel der Erdaxe gehalten, mit sei« Dem uogexeiehneten Pol gegen den Polarstem gerichtet^ so dafs seine oberen Theile von Westen nach Osten ge- hen, in Uebereiostimmuug mit der Axeudrehung der Erdc^ so kann man positive ElektridtXt an seinen beiden En- den, und Dekali ve in oder bei seiner Mitte sammeln.

223) War der Gaivanomeler sehr emptindiicb, so reichte, wenn der eine Gaivanometerdraht das Ende dee

Stabes, und der andere die Aequalorial-Thcile dcssclbca berührte, das blofse Umherkreisen des Magnetstabs in der Lufl hi&t einen elektrischen Strom zn erregen und

die iSadel abzulenken.

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224) Nun worden Verrabhe mit Eimern ShnlicheQ Mftgnetstab aogestelU, um auszuuiiUelo, ob irgend eiue BQckkehr ▼on elektrischen Strome an den centralen oder Aienfheileii elalffinde, da aie gleiche Winkelgesdifrkkdlg- ieit y^\e die übrigen Theüe haben (259.)* ^

225) - Ein cjUndriicher Ma(;netttab» sieben Zoll in LSttge und drei YierlehoU im Durdimesser, wonle «a eiDetn Ende, in Ricbtuni^ seiner Axe, mit einem drei 2oU tiefen ond einen Viertelzotl weiten Loch versehen. Ein mit Papier omwickelter nnd an beiden Enden amal» ^atnirler Kiipfercjlinder wurde in dem Loch befestigt, so dais er am unteren Ende durch etwas Quecksilber in me- tailisdier BerObrong mit der Mitte des Magnets stan4 an den Seilen durch Papier isolirt war, nnd etwa einen ViertelzoU zum oberen Ende des JVIagoetslabs berauftragte» Auf dem Kupferstab wurde eine Federpose geschoben

so dafs sie bis zu dem Papier hiuabrcicliLe und oben ein Nüpfchen bildete, um das zum Schlieisen des Boeens ■Othige Quecksilber anfzonehmen« Aach des obere Ende des Magnetstabs ward mit einem hohen Papierrand um- geben, und in diesen Quecksilber geschüttet, weiches in- deb in keiner metallischen Verbindoog mit dem in der Federpose stand, ausgenommen dorcb den Magnet selbst und den Kupferstab (Taf. V Fig. 11> I>ie Drähte J uud B von dem Galvanometer worden in diese beiden Portio«- ncn Quecksilber getaucht, und der etwa vorhandene Strom koiHUe daher durch sie nur hinab nach den Aequaturial« Theilen des Magnets» und von da wieder herauf necb dem Kupferstab gehen» oder umgekehrt,

226) Wenn nach dieser Vorrichtung der Magnetstab sehraubenrecbt in Motalion gesetzt wurde» wich das ge- isidmele Ende der Gelvanometemadel naeh Westen ab, als Anzeige, dafs ein elektrischer Strom durch das In- sUumeot ¥ou ^ nach Jß, und folglich durch den Magnet mi Kupferdrabt von B nach ji ging (TaC V Fig. 11).

327) Der Magpet wurde nun^ wie zuvor (219.), ju

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eine FhsdM nk QiftcUilber (Tat V Fig« 12) gesetzt, der Drahtitf io BerOhroQg mit der Kapferaxe geleaeen, aber

der Draht B iu das Quecksilber der Flasche getaucht, also in netaliische CommaoieatioQ intt den Aeqoatorial-Thei- lea des Magnets gesetzt, statt er Mher mit den Polar- Ende verbuoden war. Bei scbraubenrecbter AxeudrebuDg des Magpeta wurde die Galyaoometemadel in derselben Riehtwig wie nnror abgelenkt, aber weit krftftiger. Es ist inde^s klar, dafs die Theile des Magnets vom Aequa- tor bis »im Pol sich aulserhalb des magoetiscben Bogena befanden.

5^28) Darauf wurde der Draht A mit dem Oneck- ailber an dem liode des Magnets verbunden, während ^ der Draht B noch mit dem in der Flasche in Berfibrang

blieb (Taf. V Fig. 13), so dafs die Knpferaxe pnz aufser- halb des Bogens blieb« Der wiederum scbraubenrecht in Rotation versetite Magnetstab bewirkte abermala eine Ab*

leukung der Nadel; der Strom war eben so sturk wie bei dem letzten Versuch (227.)» vuid viel starker als bei bem enteren (226.).

229) Hieraus ist klar, däfs in der Mitte des Magnets keine Eotiadung des Stroms stattfindet, denn der, nun frei entwickelte Strom ging anfwarts durch den Magnet wahrend er in dem ersten Versuch (226.) hinabging, ba der Tbat war damals nur der Tbeil des sieb bewegen- den Metalls, welcher sich gleich einem Scheibchen Tom Ende des Drahts B im Qnecksilber bis xmn Draht A er- streckte, der wirksame, d. h. derjeuige, welcher sich mit anderer Winkelgeschwindigkeit drehte, als der übiiga Bogen (2{i8.); nnd für diese Portion stimmt die Rieh« tuug des Strouis mit den tlbrigen Resultaten tiberein.

230) In den beiden letzten Versochen sind die Sei' teMiheile des Magnets oder Kopferstabs die nch bew»> genden in Bezug auf die anderen Theile des Bogens, d. h. auf die Galvanometerdrahte; und da sie ansgedeha- tar sind» mehr magneüsche Cnnren sahneidan, oder sidi

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grölserer Schn^iligkeil bewegte, so eneugen rie «i- »dl gröberen Effect In dem scheibeofUmiigeQ Tbeil

fteht der durch die Vcrtheiluog erregte Slrom immer vom Umfang zum Mittelpunkt.

231) Das Gesetz» nach welchem der elektrisdie Strom m Körpern, die sich iu Bezug auf Magnete bewegen/ foa der Durchscbneidung der magnetischen Curvea sei- tens des Metalls (114.) abkSogt, ist dadorch ganan^r «Mi bestimmter geworden, and scheint nun selbst auf deo F^ll im ersleu Abschnitt des vorhergebenden Auf. istzes anf^endbar xu sejn; und indem es einen vollkom- »enen Gmnd tlkir die erzeugten Effecte giebti raubt es jeden für die Annahme des eigenthüuilichen Zusfandes, weichen ich den elektro- tonischen Zustand zu nennen wagte (60 ).

232 ) Wenn ein elektrischer Strom durch einen Draht geleitet wird» so ist letzterer an jeder Stelle von magne- tischen Curven umgeben» die mit ihrem Abstände von dem Drahte schvrScber werden, und sieb mit Ringen ver- gleichen lassen, die in senkrechten Ebenen gegeu den Draht» oder vielmehr gegen den in demselben vorbände- DSU Strom gelegen sind. Diese Corven sind» obwohl von anderer Form, vollkoiimitu denen analog, die zwi- schen zwei gegeuüberiiegenden Magnetpolen entgegenge- setzter Art exlstiren; und wenn ein zweiter Draht dem- jenigen, weicher den Strom durchleitet, in paralleler Lage genähert wird (IB.), so geht er durch magnetische Cur- ven genau von gleicher Art mit denen» welche er durch* schneiden würde» wenn er in gerader Linie zwischen zwei entgcgengesefzte Magnelpole geftihrt wird (109.); und so wie er sich von dem erregenden Draht entfernt» schnei- . det er die Curven um denselben in gleicher Weise» als er die zwischen deu&elbea Polen schneiden würde, Wenn Man ihn io der anderen Richtung zwischen führte.

233) Wenn der Draht JSP (Taf. V Fig. 17) in Richtung voci P nach N einen elektrischen Strom

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lufularch U£st« lo kann der pimktirle King ttoe der ilia wi(ebeod«a MfBdliicbeii CumD ▼onteliea» ood ia di^ Mr RicfaUifii; itellai Wweglidia Hbgneliiadeh iidi y^'ie ts die Figur zt i^t, wo n und i die^iurd* uudSüd» pok iMickboen (44. AooierkiBiif).

934) Weoa mo aber deo tbktriicbeQ Stro« filr

eine ^Veiic uiilerbrichl iiiui M;<^nefpo]e zum Hi<liirn (K r Magneluadeln au%% endet« io müsfien dieae, ncnu die 2^ dein dietelb« Lagie kabio •ollen» wm Torhio cwltr dm Eiodur« dee tleklrierbefi Stroms, in die Taf. V Fi^;. 18 abgebildete Sti'iliin^ (;ebraclit Herden, d. L. die Pule a t Ober de« Drabl «QaeeD «otKegtng^lilil« L^ß babü^ wie dl« Pob miler den Drabt FOr aolcbe Lag« haben JcuiaaLh die uia^ucU^( lim ( iutven zifiKcbeo den Poteo ab und äi>' dieselbe allgetueiue Uicbtuof wni dem •Dtaprecbeoden Tbeilea der lioi^Om^M lapeHiehc« Curve, \%elcbe den deo eleklri&cbeu 5lrom forÜeikuJi^u lirabt umgiebt

a3&> W«N der xwtito Df»bt (TaL V Fi§. 17) de« den S(rw leitenden Haopldiiht genihttt Ytitd, ho i( liiMuJft er eine Ai^M in.ii:iieii;»cber CurTea «cm iboikbcr Richtung wie die abgebiideieo» wd licb von Iholkber Riditviif wie die xwieeben dea Polen

ab d< r ^Ia;;iRlc ( Fif. 18); imd zuar sclineidet er die Cnrveti des Stroms iu derselbeo \> eise, wie er die C>uc» TCB dta Mapela achaeideo wQrde» wem mo iho oben iffitcheii durch die Pole nach unten führte. Eine aolciie Inierät-ction der Cur%en des Md^eU iiürde aber in den I>rahl eioeti elckihscheo Slrom tod p nach m orregen (114.); und da die Corveo deaSlrone ekie glei- che Anordnung liaben, i-o in(il> ,-in^ deren iiurcL^ciinei« duog dic^<'tlie Wirkung enUpriogeiL liiets iii wir klick dar Fall, dami bei der AJiniheriMig wkd etn aeoimdirer Strom von eni^rf;eo(eselz(er lUcblung tuU d4:iu ll.iU|»i< .■l^offi (W,) erregt.

NLtjW) Wild dir Ikaht pTße fw «ata mm* ohm

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(tfiltft, 90 gdit «r «war m •ptgegebgflMlsftr lUclifiMig

zwischen durch die Pole; da aber dann auch dio Pole selbst uoi^ekehrl liegen (Taf.. V Fig; 18), so behält der secoodire Strom 'die . fiUbere RidilDOfs (114.)» Ans ebeo 0O UiiliiiglicbnD und eiofsehm-OniBde fekt lir audi noch in gleicher Ilichtung, >veiu» er durch den Eintluls der von dem Drabl abhtto^l^ Ciinrcu arata|;t wird.

237) Hftit man den «weiten Draht in Kuba neben dein Mauplilrahl, so wird kein Slruin in ihm erregt, denn er durchschneidet keioe tnagnetbchen Curveo. Wird er aber Yon dem Hauptdrabl entfernt » so acbneidel er die magneliseben Conr'en in entgegengesetiter Richlmig wie zuvor (2J5.); und deshalb wird ein Strom von umge- Ikehrter Richtung wie früher esregtt dt ipoq gleicher Richtong mit dem Haofitstroai (19.). Dasselbe würde ge!;chehcn, bewegte man den Draht in Bezu^ auf die Maguelpule (Fig» 16) in umgekehrter Richtuogi so dala er die daaelbat torhandenen Cnrven in entgegengeaeto> ter Richtung wie zuvor schneiden müfste.

238) iici den ersteo Versuchen (IQ, 13.) behielten beide Drähte, der erregende wie der erregte», einen Ca- alen Absland Von eraaillir, und dnicb den enteren wurde der elektrische Strom gesandt. In solchen Füllen uiuis aao^annehmen, die magnetischen . Curveo bewegten sich (wenn dieser Ausdrock Manbt ist) senkreeht gegen den zweiten Draht, vom Moment der Entwicklung des Slroma bis zu dem seiner giöisten Stärke; diese .Ausbreitung der Curven bewirkt dasadbet wie wenn dür Dcaht gegen diese Curven oder gegen *den stromleitenden DrabC bewegt wird. Aus diesem Grunde bat der in diesen Fäl- len erregle aecnndäi^ Strom enlgf^eilgeselate Rioblung wie der Hanptstrom (17. 385.)^ Beim Oeflnen der Vol« ta sehen Batterie kann man sich denken; die magnetischen Curven (was ein blolsec Ausdruck für Anordnung mag« netiacher KrüAe ist) xOgen alch zusammen und . kelirtea zu dem verschwindenden elektrischen Strom zurück, be*

AwL d. Plijftik. Bd. 101. Su 1. J. 1832. St. 12

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w9pm JA ili» hl lUjiBin III üfillMg iwlfiiiit

iiiii(^ekf!hiter Hicbtunf; nvie lUYor erre^i %«ird.

XM>> W«Mi wmm km Vm«dMfi mi ffwfllwilicli— i Whptmm, AcM, üatt ii« 4m Diihlw n bÜmiii, M «tat

Deb«ii Jifuii bilden IlftI (27. 36,), kann man aunchn.rn, M fimie cmc älwUclit progressive Luu%irklun^ der

der Bewefufig der f>rälile dMr Rieblmf ; die AalW- buiig drr maggcliftciicn Kraft col»|iricbt einer Üewegiia^ dbr Drillt« kl fotgeftogeetlilir iUdUMs.

940) Wenn mo, itott die MgoetiedMB Can— det Siroms in ciii^in £«»r.Tclcn Draht Tfm einem ivwiieii braU laittelsl Aiinäbem oder Liilferucn dyrcbichaeidra m Umtm (23ft.), eine wliwde ScMbe ummttü^ 4km iDiin zu die«efi] Zweck oebeo den Drabt, niiUeo in den wafneiucben Cnrren, euf^efitclil bat» so müssen sieb im defttibwi «MÜioiriicte eUklriscbe SirOM mHwkkwkk Und wenn eine IMe «m Dreht «a de« MMlelfNMAt-

drr Sclii-ibf* auf beiden bcnkrerlit stellt, ujub der jiccyu> dAre ^irottH de» Geeeti (114.) zafol|;e» die Scheibe ▼es •hMr Sake aech der «adera hia dardbkreoKea, uthhiiii

lig §ef(en die Hiehtuii^ des erre^fncirn Stroms.

IM i; Durch €*iiit;n ciufaciieu Dreht von -^^^ ^^oli I)ur^h» Hüer warde eio elekNriseher Strom geleitet aad dkhl aa- ler deaiseibea, dach ai^l ia vtirkliHier BerObrnaK mit dem- srlheii i 1 af. V Fi^ 16), eine kleine kupfcrscbcibc iroa eadertbftib Z«it Durehwesser raa Rolitta gebrechi. Am awei mcaaberKeiende Siellea dee Sehelbeareadee war^ den Colkrloren

ijAivaiioinrter lerbnnden. Ais die 6cheibe lu einer Rieb« laag roUrte, wkb die Nedtl aeeh eiaer Seit« ab; ele dla Rotalloa aa4(ebehH wurde, ging sie aach der eiiigegea- gi.ii/un Seile, ObercinstiaMaeod nit dea (rAbetea Ra» •altalcii.

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dbe mich bewogen, eioen besonderea ZusUod in dem Ihahl aosiuMJiMii. Uod obgleich ich ea oicbt Ar wabr- icheiDlicli halle» daft ein' niheoder Draht in der Nach-

barscbaft eines anderen, der eioen kräftigen elektrischen Strom leitet, ^-^nz indifferent gegen diesen sej, so keooe ich doch kciiiei l'haUaehM» dia ^ dem Schluisa bei^d^ figte, dafs er sich in einem besonderen Zustande befinde.

243) Beim Nachdenken über die iSatur der Urea* chai die ich io diaceD AufstUaeB vfit Erklärung dea §^ genseitigm Ehiflttssea von llagntlattiieo Ufid «bewegtea ' Metallen angeführt habe, und beim Vergleiche dersel- ben mil der hisbar angenoromaneo , iwiuilich der Erre- ge eiaag achfracbao MagnatfaoNM gleich dem^ias Eisan eneugtcu, fiel es mir bei, dats sich (iber die Richtigkeit der beiden Ansichten ein sehr antecUeidender Versuch aa- üdlcn laaae

244) Keine undera behaanle Kraft wirkt in Ihnli^

eher Richtung, wie die zwischen einem elektrischen Strom and einaoi llag^elpoL &ia wM'lkt tangential» wAbtand alia anderen in Oistana thSfigeo KrSikia diract wirken»

Wenn demnach ein Magnetpol, der äich an einer Seite einer rotirenden Scheibe befindet, ihrem Laufe folgt, in- des ar dacTangcttlialkrart gdinrcht, . welche auf ihn ▼o« dam eben durch ihn erregten elektrischen Strom ausgefitit ^ird, 8o müfste ein gleichnagi^gier Pol, an der ajaderen Seite dar Saheibe angebracht» diesen aoglekh von yener Kraft bsfrelen; denn* die Strdme, welehe eich durch die^Adino der beiden Pole zu bilden suchen, haben entgegengesetzte KichUmgan« oder «ielmehr es würde kein Strom erregt^ •der keine mn^tietischa Cnrve gescfafiitlafii XU4) niul folg- licb der Magikit in Ruhe bleiben. Wenn dagegen die ^Virkung dea Magnetpols dabin geht, Südpolarität in den Mchiten TheilflB der Kupieraolieib^,; und aonal iQba^ ^ diffuse Nordpolantfit (82.) herronornfffi» ' wie aa wirklich beim Eisen der Fall ist, dann luüfste die An- wendung abMa »weiten ((ordpola auf der cntgegengeaet»-

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ten SriCe «krteAeii Stdie der Schiibe Ae VHAmg, tidht

sie zu zerstören, Terdoppcin, und eben so auch die Ten- denz des ersten Manuels » sich mit der Scheibe xu be- wegen.

215) Eine dicke Kupferscheibe (85.) wurde deshalb an einer Verlicaiaxe befestigt und ein Magnetstab an ei- ner seidenen Schnur so aufgehängt , dafs sein geieicbne- ter Pol Ober dem Rand der Scheibe schwebte. Nach- dem ein Bogen Papier zi^i^chen gelegt vrorden, wurde die Scheibe in Kotation Tereeist; augenblid^Uch gehorchte der Maguetpol ihrer Bewegung und ging in gleicher Rieb- tung mit ihr fort. Nun wurde ein zweiter Magnet ^oa gleicher Grdfse und Slirke mit dem ersten au%ehing|^ ao dafs sein geceichneler Pol, wie ea Tat. V Fig. 14 zeigt, sich unter dem Scheibenrnud befand, eben so ^vcit ▼on demselben und ähnlich liegend wie der obere Stab* Dann wurde wie mwor ein Ptepiertdrinn datwischen ge- schoben und die Scheibe in UuulrclHing versetzt; iiidcfs zeigten sich die Pole ganz indifferent gegen ihre Bewe- (^ng, wiewohl aie ehux^hi* flu* sieb dem Laufe der Rote»

tion gefolgt eeyn würden.-

2^46) Kehrte man den einen Magnetfiteb um, aodaCs Mgüei^hnamige Pole einander gegenOber lagen, an war die Wirkung zwischen den Polen und der sich drehen- den Scheibe ein Maximum.

247 ) Hing man einen einaigeo Magnet so auf, dalii 'er mit seiner Aze im MiTeau der Scheibe lag, und die- sen oder jenen Pol dem Uaode zulebrte, so wurde er beim Betiren der Sclieibe nicht bewegt *• Di» Tnn der Vertheilung abhengtgen elektrischen SltOme wflrden nun suchen, sieb in veriicaier Richtung, der Dicke der Platte nach, zu entwackeln y konnten sich aber niehl entladet^ oder wenigf^lena nicht bia tn dem Grade, daCs dadörcb sichtbare Wirkungen hervorgebracht wurden. Die ge- wöhnliche magoetiache Vertheilungi wie aie eine Eigen

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fk/U» M/äff f wflltde iidi tbrn tO' Mftig» ^«on oidil gar kitfUgery w eioer •olcbfm La^e antivkÄielt haben. . . .

248) Der f^eicichnelc Pol eines ^rofscn Ma^netstabs wordc 4iiiier den HanU 4tK Piatie {^estelU; lUMi dann die Scheibe, nachdein CoJIectoreD m ihrer Axe ao<l ihren Rand angesetzt und mit dem Gahaoometer verbunden wa- ren (TaL V Fif^ 15), in RolaUoa versetzt; «o^icich ging ein bifliger Siwm io daa InslniiMii« Nub. wurde eii^ iho* Scher BhgDet oberhalb der Platte «digeBteltt, ao dela n»* f>letchnauüge Pole einander gegenüber lagen. Beim Ro* Ureo der Platte wurde eia uoch.J^räbigerer Stroia erregt« Danof wurde- der letalere Magnet amgedrehl» so. dab Aber und unter derselben Stelle der Platte gezeichnete Pole beliodlich waren« Nachdem der Abstand der Pole (foo der PbMe) ihrer reiativen Sihrke gemiti e^atirt werdco wer» wurden *aie in Ihrer vertheiknden Wirkung auf die Platte zuletzt zu einer so vollkommenen Neutra- lisation gebnebt, dafs bei.der a«:b|iell6ten Rotatioi» l^eine ElahtridUU mehr erhelteor werden koovte.

249 ) Ich schritt nun zum Vergleiche der Wirkun- gen gUich- und ungleichnamiger Pole auf Eisen und Ku- pfer, und bedieate ni^b dazu Hrn. Stnrgeon'a nittsU- Act Abiudening de« 'Arago*eden Versueha* DIeee be- steht darin, dafs man eine runde MetalUcbeibe von ei- ner horizontalen Axe in einer vertiealen Ebene tragen tobt, und aae entweder an einer Randatelle elwaa bo»

schwer! , oder ihre Axe etwas cxcentrisch macht, so dafs sie gleich einem Pendel schwingen kann. Die Pole der Ma^ete werden dann an der Seite oder an dem Rande dieser Scheib« aufgestellt, und die Zahl der Schwfngnn- f;en aufgezeichnet, welche erforderlich sind, um den &hwingungsbogen auf eiue. gfSwtsae conelante GrOfse zu- fOckuRlhreQ« Bei Beaehreibopg dieses Instrumenta*) ^ird gesagt, die ungleichnamigen Pole bewirkten die *) MdM. PkU, Jcmm. 1335. p. 124.

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grdbte^ V^ndgenni^i dui} di0'gMdMiMig«n kdlie; tmd doch wird weilerbift die WiAuDg als gleichartig mil der im Eisea erzeugten betrachtet.

260) ich halle md solcher Soheiben» tim W9m Ei> ieo, ttnd die andere "ton Kopfer verfertigen 'hssen. Die Kupferscheibe machte ffir sich, itu Mittel aus lueLrerea VerancheiH aechazig SoimiagoDgeOy ehe der SchwioguDge* bogen '«vf -etne angezeichoele eonafanle GrOfae herabeaak. Nachdem diefs- und jenseits der Platte, nahe bei einer und derseibcu Stelle, ungleichoamige Pole hingestellt wor* den waten» wnrdea die Schwingungen auf fnnfaehn re«

ducirl. Als glcichoami^e Pole dahin gebracht wurdeu, atiegen^ aie auf fünfzig, und ala die Magoetstäbe durch tn^ eben* an grofae Holsatilbe eraeixt wurden, «uf xwei» und fünfzig. Bei Anwendung gleichnamiger Pole war also die magnetiache Wirkung schwach oder NuU (denn die VereBgennig rMirte vielmehr von- der A«ffangnog der Laft kerX während aie bei \ingleichnamigen Polen ihr Maxi- mum erreichte. Wenn ein Pol dem Rande der Scheibe gegenüber »nfgeateUt ward» fiand keine Veraögening etati,

951 ) Die Eitenachelbe machte Rlr ateb allein swei- uoddreifßig Vibrationen, wthreud der Schwingungsbogen om eine gewiaae tirdCse abnahm« Ala ein Magnetpol deaa Bande dieaer Scheibe (847.) gegeniber gehalten wurde, machte sie nnr elf Schwingungen, ja nur gar fDuf, aU der Pol dem Kande bia auf einen halben Zoll genähert ward.

962) Ala d^r gexeidmefe Pol xor Seite der Seheibe in einem gewissen AlKsf.inde aufgestellt wurde, machte sie nur fünf Schwingungen. Wurde nun der gezeichnete Pol dea iweiten Magnetataba an der anderen Seite dar Scluibe, in gleichem Abslande von ihr, (250.) aufge- stellt, so nahmeu die Schwingungen bis auf zwei ab. War aber der sweile Pol ehi ongezeichneter,- eonat aber genau in derselben Lage, so stiegen die Schwingungen bia auf zweiundzwanzig. Wurde der stärkere dieser bei- den ungleichnamigen Pole ein wenig weiter von der Platte

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ihgeruckt, so stie^ die Zahl dtr SchwioguogM bis mI tioniiUraliig, abo Sake tu tm BraprfinglidieQ Ueoge* Ab er aber ^Sozlich eotfernt wurde, saok diese Zahl bis auf fönf oder sechs herab.

253) Micbts kann defkinaeh deutlicher aajn» ab dala Um EisM und bei anderen KOrpern, die der gewdhnli- theo inagoe Usch eil V ertheilun^ fähig sind, ungleiclmamige Pale an «olgegeogesetzten Seilen des Randes der Scheibe äaander in ihren Wirkungen aofhebciiY i«8krend gleuA* namge Pole die Wirkung verstSrken. Alleiu beim Ku- pier und bei anderen Substanzen» die nicht für die ge- wMinlidia magnelisehe Einwirkung anififindlich sind, neii- lraliiir» gleidmamlge Pole eioiiider, ungleiehnamige er- bOben die Wirkung, und ein einziger Pol vor dem i\aude bewirkt nicbts.

9M) Niehls kann TollslindBger die gandiehe Unab* . bänf^t^keit der von Hm. Arago mit Metalleo erhaltenen Wirkungen von denen der gevFÖhnlichen magnetischen Krafto darihnn; ttid dariMlb «sird in'a Kfinfdga die An- wendung zweier Pole auf bewegte Substanzen, die mag- aelisch zu sejm scheinen, ein PrüfmiUei geben, tou wel- cher Arl ihre magpetisGben Wirkungen sind» Wenn un- llieicbnaniige Pole stirker wirken ab ein einziger Pol, so rtkrt die Kmft von elektrischen StrÜmen her. Wirken dagegen gleichnamige Pole stärker als ein einzager Pol» •0 bt die Kraft nicht «laktriaeh. Das bei der Bewegung Thätigc in den Metallen und der Kohle ist wohl nicht gleich, uud ia vielen Fällen wird man wahrscheinlich iindeu, ^b die Wirkungen nicht einmal magnetischer Abkunft ibd, sondern aus tufillllgen, bisher noch nicht beachte-

bn Ursachen en(slehen.

255) Die Kesultate dieser Untersuchungen scheinen ^ beweisan,' dab es wirklich, aber nur in'ashr geringer ^U, Körper giebt, die nach Art des EiRens magnetisch - And. Ich habe oft nach Anzeigen dieser Kraft in den l^<Hinlichen MaMUea und andaran Substanzen gesucht.

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und e'mmalt zur Erl.Muterting i^on Bfn. Araf^os Einwami (iä), ODd io Uoflbiiogp 4m Dasejo vod Slitaen im Ib-

miffrln, eine Kiipfer^rheibc an einem rKifiidu'ü ^t'l4ll'u^a den in einem vortiefilirKeu Vacuo au%«bätigty iiodt fürbilb der Giock«, kriflige Hafiiet« genibert mmI fernt, ia Uebereinithnniung mit einem Pendel dus vibrtrte wie die Öcbcibe luiUc Uiun sullen; aber e.«« %%ar keto« Btwegmg n crballMi dttrdi dat M*b«ni und Eotfenm d€t Mtfipefp wanko »Mit mir b*UM AtttetgM von wöhnliclu ifi Mahnet t^inn$, sondern nuch keine \ou irgend einem tUUriscbm Strom eihaUeii« leb wage daber 4km Sobetenteoi io magnetieeber fietieboiig. in drei Klaeeea m tbeil<M): zur ersten {^eliören die, nvelcbe schon bei Knhe cioe Einwirkung ertcideii, wie daa Laen, rsickci u. a. w^ aJeo die, welche die ^mObniiebeo megnetitcbett Eigeneckifteft be^fn; die iweüe Klette begreift die, welelM eise Ei»- wiiktiu^ erfahren, wenn hic tkch bewegen, aie sind Eick- Iridlettleiter, m denen dyreb die fertbeUeode Knit ei- set Megoetea elebtrieehe SCrOaM erregt werdeai dto

dritte Klaf^'^r tiitifaUt die, vNelche so>%ohl in Uuht- aU

eucb IO Bewegiuis v4iUi^ tndiiicreui §Bgeii den Ma|pe*

256 ) Obgleidi «or ricbüge» KcAntoih der Wirkvogt» tri zuiscben einem Magnet und einem bewegenden teil nocb fmere eaperimeatelk wie nuilbenittitehe terMtciinii|(en nINhig eiiid, to tebetetn doch eioige der bo*

reit« erhAhenen He§iill.iio kl.»r uiul nnf.uli i^mn^, um ei» nee Auadmck. io einer etwa« ailgcmeincn Weite au er* hMibeo. Weoo mm eioeo Dreht von befrloiter Lln«t

bewegt, so dafn er eine roagneliffcbe t^urre scbneidel, $c wird eine i^rafl in 'IbäUgkrit gepelzt, nelcbe l^ngt iba elekiritchco Strom hiodorchaiilretbeB ewsla; eibrio Strooi wird oieht eher iolt Ileeej^o gtroflOy ehe

an (Ich Fndeii <je!i DiüLu \ ur kihruo^cO lU teioer

^lleduo^ und iziitteiiiio^ ^itimfieo tioda

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257) Bewegt ikk eui zweiter Draht in gleicher Rieb- tauf; nit den eriteD» so wird eof ihn dieielbe Kraft eoe- geübt, und er ist daher unfähig, den Zustand des ersten zu ändern. Denn es Echeinen unter .den SulMtauzeo keine Mfiriicheii Uotenehaede vorbaodeB %n BeyOt TennOge wel^ eher, wenn man sie zu ekieni Bogen ▼erUndet uod ^ ^eo den Magnet unter gleichen Umsläuden bewegt, die Me eiMD krifüi^ereo eiektmcheo Fiuikea in dem gm« m Bogen t eh die andere keffvonnnibo encfcte (201* ai4.).

258) Bewegt sich aber der xweite Draht mit einer lederen SehaeUigkett oder in endener RicliCung ab der inte, dann finden KraftverJinderungeo atatt, und wcna man sie an den Enden verbindett geht i«ing8 ihnen eia •lektiMelier Strom dureb.

259) Nimmt mtin non eine Hetallmatse oder elnea eodloseo Draht, und alle Theile bewegen sich in Be- iwhuQg mal den Megoelpol aU einen WirkungBmilteU ponkt (was, wiewohl es nicht strenge richtig ist, hier des leichteren Ausdiurks halber erlaubt scyii mag), in glcictier Richtung und mit gleicher VViukeigeschwindig- kei^ und durcii roagpetiache Curven von coostaoter Intei^ Ast, so werden keine elektrischen StrOme erregt. Dieb ist bei Massen, die dem Erdmagnetismus unterworfen wer- den, leicht lo beobachteoi und auch in Bezug auf kleine Magnete in beweisen; bei Rotation derselben wird keia iiektrischer Strom hervorgerufen.

enn ein Xhcii des .Drahts oder Metalls die «agoetlscben Corren schneidet, wahrend der andere ru« ktnd bleibt, so werden Ströme erregt. Alle mit dem Gdlvanouieler zu erhaltende Resultate sind mehr oder oiioder Ton dieser Natur, da das g^lvanometrische Ende 'er sttlUlehende Theil ist Selbst die mit dem Draht, dem Galvanometer und der Erde (170.) können, oUne merklichen Fehler in dem ResnlUt, als bieher gehörig Wtrachtet werden.

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261 ) Bewegt sich das Metall in derselben Richtang, aber in seinen einzelnen Theilen mit verschiedener Wio- lelgescbviindigkeit gegen den Magnetpol, so sind Ströme .da. Diefs ist der Fall in Arago's Versuch, nnd auch bei dem Draht, welcher, als er von West gen Ost ge- führt nard, der erdmagnelischcn Verlheilung untervvor- fen war (112.).

262) Wird der Magnet den Apparaten nicht gera- dezu genähert oder von ihnen entfernt, sondern seitwärts bewegt, dann ist der Fall dem letzten ähnlich."'^*

263) Werden verschiedene Theilc in entgegenge- setzten Richtungen senkrecht gegen die magnetischen Cur- ▼en bewegt, dann ist der Effect ein Maximum für glei- che Geschwindigkeiten. .. ...

264) Alles dieses sind in der That nur Variationen einer einfachen Bedingung, ndmiich, dafs sämmtliche Theile der Masse sich nicht in gleicher Richtung gegen die Curven und mit gleicher Winkelgeäch\>indigkcit be- wegen. • . ^.

»»• .

' 4 i t t f , . » ; .

Ym Kinfache Her cor Ij ringung des magnetischen ^ ' Funkens.

Der mittlere Theil des Ankers eines horizontal geleg- ten Hufeisen Magneten NMS (Fig. 19 Taf. V), von 10 bis 12 Pfund Tragkraft, ist mit etwa 50 Windungen in mehreren Lagen eines mit Seide bcsponnenen -J^ Linie dicken Kupferdrahts umwickelt. Die beiden Drahtenden AB, CD, Fig. 19 Taf. V, jedes 6 bis 7 Zoll lang, werden von Seide entblöfst und in die Ebene des Mag- neten gebogen, so dafs sie an der Stelle E sich berüh- ren. In dieser Lage bleiben sie leicht, wenn man die Stellen A und C an der Drahtspirale mit einem Faden festbindet.

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Beim Abreibeii des Aulen öflbet sieb auf eioeii An*

geoblick die metallisch geschlossene Kette durch die Schwioguogen der Drahtenden, und an der Trennungs* flelle erscbeioi bat jedesmU der .ksgoeiisebe Funke* Noch gewisser ist der Erfolg, weno man den abgerissen neo Anker mit feiniger Geschwindigkeit an die Pole des Magoelea ansetitt wo dann im Momente des Ansetzens As von einander schwingenden Drablenden einen Jebbaf** ten Funken zeigen^ Wenn man mit schnellem Abrei- isea und Ansetzen abwechselt, so 8ieht man im ZeUr lanme weniger Secunden gewUs einige Male den magpie» liicbeQ Funken.

F. Strehlk«.

In dem so eben hier angekommenen Hefte des Phi^ htophieal Magame ( If. S. VaL H p. 401» June 1832) befindet sich eine englische Uebersetxung- des im ▼origen Bande dieser Aonalen, 5. 473, mitgetheilten Aufsatzes ^er HIL Mobiii und Antinori, begleitet von einigen Aomerknogen des Hm. Farad ay, 'die unter Anderen auch eine von ihin in Folge des beregten Aufsatzes ge« fundene Vorrichtung zur Hervorbriugung des elektrischen Funkens enthalt, welche der vorstehenden des Herrn Strehlke ganz ähnlich ist. Sie weicht n&mlich nur darin voQ ihr ab, dafs Hr. Faraday au das Ende des einen Drahtes B eine kleine Kopferplatte lölhet» und das Draht- eade CD nuf biegt, dafs es bei D senkrecht gegen die blatte ist, und diese mit seinem abgerundeten Ende be- rührt. Um die Berührung noch inniger zu machen, wird <iie Platte sowohl» als das sie berflhrende Drahtende durch *ioen Tropfen Quecksilber amalgamirl, wonach, wie Hr. ^dradajr hinzufügt, bei bundertmaligem Ansetzen des Ankers der Funke höchstens ein Mal ▼et'sagte* Diese ^facbe Vorrichtung ist also gleichzeitig ^on Harro ^Ifehlke und Hrn. Faradajr gefunden worden.

p.

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IBS

» ' « , -- f

VI. Brießlche M/ltheihmgen; von J. FF. Döberemer.

iabig hat meineti Sauerstoff •Aethar analjijrt, und aich TOD der EigenthOmlichkeit detaelben ToUkoHiiiieii

überzeugt £r iindet iho zueainineugeseUl aus;

69,775 Carbon 11«43S^ Hydrogeo . 28,7i/Ü Oxygen. Iii es erlaubt, diese Zahlen in

60 rar Carbon

12 Hjdrogeu uud * 28 Oxygen

lo verwaDdehy iind anzunehmen, dafa das Carboa mit

Hydrogen zu Doppelt -Kohlenwassersloff (CH^), dem allgemeineo Radical der Aelherarlen, verbunden sey, so kann der Sauerstoff* Aetber» wenn man das Alomenge- wicht des Carbons s=sl2| das des Hjdrogens =1, und des Sauerstoffs =8 selzl, durch die Formel: 10 GH* +4ilO-i*30 dargestellt ^werden. Waren in demselben 5 statt 4 Atome Wasser enthalten, so könnte man ihn als üx^diiieu Schwefel -Aetber betracbteo. leb glaube aber mit Berzelius» dafs eine Verbindung iron Cä^ -4»0 existtre, und dafs diese den normalen Sauerstoff- Aetbcr darstelle. In diesem Falle würde der von Lie- big analysirle Aetber als eine Mischung oder Verbiu* dung von 3 Atömen des theoretisch-normalen Saoerstoff- Atihers und 2 At. Alkoliols =2(2CH^ +21IO) zu bctrachlen sejn. Denn a(2Ctt'H-0)-h2(2CH^^2H O) s 10 CB^ 4-4 RO+äO. Diese Ansicht wird zwar dorch das Experiment, d. h. durch wiederholte und fortgesetzte liebaudiung des Sauerstoff - Aclhers mit Chlorcalciumy nicht

bestftU^t» aber dieser Aetber bildet mit Wasser, wenn

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*

189

man ihn mit demselben melirere Ta^e lang in efncm wcf- t€0 Glase in Berübrnng iäisiy ein in Wasser leicht auf- htelicher Hydrat, welches voo kohlenBattrem KaK sowoU wie von Clilorcalcium leicht trieder zersetzt wird, und diese Lr&cheinung macht es mir wahrscheinlich , dafs im Siaefstoff*Ae(her Alkohol eolhaltes'sej. - '

Liebig sprach in einem Schreiben an mich, utoriii er mir die Resultate der Analyse des Sauerstoff Aethers nrittheilty den Wcmscti aair, dafa ich diesem Producta ei« Den aoderen Nameti geben mOchfe» weil es weniger Sauer- ftoff als der Weingeist onl halte. Biefa ist aber eine UeÜBs UlosioD; deDB alles Plus von Sauerstoff im Wein- (eiste Ist als ssO zu betrachten, wenn man annimmt» dtb letzlerer aus CH^+tiO zusaiinnengcselzt, und da- ker aller Sauerstoff desselben mit Wasserstoff zu Was- ler Terbuodeo sey, wogegen im Sauerstoff Aether» imch obigt^r Formel, 3 At. (ibcrschössigcn , d. h. nicht an Wlis- serstoff gebundenen, Sauerstoffs vorbanden sind. Diefs, Bod der Unterschied » dafa der Sauerstoff<^Aelber blofs (Jurch die Keaction des Sanersloffs auf den Alkohol ge- biidet wird, und dafs man den einjachen Aelber, wel- ker bei Bebaodlung des Alkohols mit Schwefelrikire hem wgeht, noch iniuier Schwefel Aeiher nennt, obgleich derselbe keine Spur von Schwefel oder Schwefelsäure mihilt, bestimmt nicht diesen Namen beizubehalten, und eise Veränderung desselben nur dann zu erlauben, wenn diese auch von anderen Chemikern, uud besonders von dön, den wir als onseren Arisfarchen der chemischen Wis- Michaft verehren, gewünscht wird.

I)iese Sache kann auf dem nächsten Congresse der Chemiker zn Wien nebedher besprochen Verden*

IL Ich finde, dafa eine Mischung von Chlor- und Wasserstoffgas sich schon am gewöhnlichen (lebhaften) iLsgsslichte enlztadsl, wenn- in derselben das Chlor mr« mA«^, d«b. wenntbetde Gase etwn in ikm VerbSltMsso^ ^ 3: 2 mit einander gamiscbl sind; läfst man gleiche

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IM

V^hmliBt i$nälbm toiMMMVlralit» m mlMBuätH

dai CitsMi nor foi SbaoeiiBdite. bCtfindil |«ii«f Er- folg und Clan im Liebte einlreteode Zerfallen det iia V\ Mr auifiiöateQ mbaimo Eaatnoijdt ka koMamimi mi Malaawat Eiaaooijrilttl d«a vo» MalloDi km iBeaaii As» nalen, Bd. XXIV S. i)UK luil^» il»eihen luobachluncrn Aber die UwcbdriOj^barkcit tuutumimu tiüiiigfccUatt Ar dia Wimaf

III. Sr. Excelleos (der Riifsifche KaitarL Mioinler) Ur« Grai von Caocrin bat nucb inU Urak^diem Piaiiii- tvUi ratacs Irld md Irtd-OtiaiiMi ala» ao rckh haafhuihi^ dila ich dao ^ow liar Jahrai arlillaMi Variaal «M 4nI Pfund tiaüa ?ar6cliinencfi kaiui«

\ II. Ku iraii du Progranune de hi SucUU Hol- iandaise des Sciences a UwrUm» pour fan*

La Sodete a tenu ta 71^* Scauce annuelle la 19 MaL EUa a fo^e digna da la mdaUla dor 1) uo AieuMMrc ca AllMMd aor h frdpaaaliM b plot aora «1 h pioa f»- cfla da TEmMm» fiida da ripdeacoariNi tt fanlraa pkMH Ica «{ui cootiemieiit ca priocipe, et sur la maniera la pim aora da a*«i aanrir par ta Dr. J. iL F. Wigand, k Freysm m Kar^lhssmu 9) Da Maaaira an Allawit

i^iir \m carard'res, itii^ i|n»'U on reconnaitra le6 cunrotSs, ^ aandlirciaacai aoua l'aau, aur laura principe^ cooaü» tnana at «r la conbinaiaon cUndqoa« qni a'opara fm* danC lenr solidificaltoo , par la Dr. J. N. Facbs, jj€^$€ur en UineraUgü a Mäaeüea. '6) ün t^mmkm wm r Jnda al a*M nipliaalion mmm wmskim türnn «I IntaM dana plnaianin salndtoa« par & J. Oalananv Dociew m MmUdne ei m tan daccomhemml, a öu€€m

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in

m Ffüü On lui t .adjag^ 4e fbom mm fsnßSttAom de

150 florins d'Holiande.

La Sociele a juge a propos de. lepder Im m qan^ itieet seiveotee pour y repondre

«

Avant le premier Janvier 1834. L »Lee coanaiseance« G^logiques, que ¥m e de

«ce paySt donncnl-elles lieu ä snpposer, que Ton poiirra »oovhr avec aucces, eo per^aot, dea puiU Arlesieoa dana >oei Provincea aeplentrioDalea* Jusqn'ä qoel point

peut on considtTer comine bieü füudee la theorie de •cei puiU^ teile quelle a ete proposee par Mr, Gar- »Dier el Hcricari de Tborjr? Que peal-on atCendre »daii« notre pajs de la bonne reussite de ces soiirces, •soit emplo^eea comme force inotrice, soU lltiii^ees ä »fooinir de Teau fraicbe aux graiidea villea» oa bien h •fertiliser les terrains incoltes et lea brtijeres arides?«

La i>oci»'lt' dcitrtf qoe f'on «'anziehe pnnripatenient a detcrmi- Aer le de^re de probabllite du succes des puiu Artc&ten« dan« \t» ^Vf$'U§Mf et IMS dcman^e pas une copie de ce« qoi se trouve sor w|tt daof Im ottmic* 4a Mr* Garnier «t da U^rieart 4m

IL »Qu*e8t ce que Texperieiiee a prouve )u8qu*id "CoaceroaDl riuflueoce des differeiis cliiuats et des diffe- •mtea ouiDierea de vivre» poür faire naUre, et pour «g- •graver, diininuer ou pr^veoir la goute (podagra). Jua- "qua quel point a-t-ou reussi ä mieux connoilre la vraie, •aatore de celte »aladie? £l qyelle otiUt<S peul-oe en •fbtr poor-la prallqne de la m^d^oe, afin de pr^venir *I^s atlaques de la goutle, de les diminuer, ou, quand •eilet ODt lieu, k lea reodre piua tol^rablea el ä lea trai- . »ter le mieux?«

Oq dcsire qu«^ dnns la ponse a celte queiUon se trouve seu- lemeot raisi-njblc ce qui e$t bien demontr^, et que lea ecrit4| doüt OB a tir6 ie« obserTaüoiM « aoifnt cxaciemeiit citea.

IIL »Jasqo'A qnel point eal-oo evanc^, par lea

*deraiere6 recbercbea des Pli^siologues, daos la coDuais-

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t s

19a

»sancc de 1a nature du sang Luniain? Y a-t-il quelqua »raisoQ de lui aUhbuer une vie particuliere? QuVst ce »qn'on en « deinontre k T^vidence par des exp&ieneei »exactes? Qu'est ce qu*OD peat encore regarder Gomme »douteux ä cct egard? Et quelles cousequeuces uliles »peat- OD deduire da resultat positif de ces reeherches?«

Yoytf 6, H. Sckultt« Ühmr d^m Lehensproce/w im Bküe» & JSerffn 1824. *— ,A. F. J. Maijer, Suppi$m€ni zur ßiok^t

des Blutes und der Pßanzensäfte.

IV. '>Quel est letat acliiel des connaissances cou- »cernaot la propagatioa dea poissooa de differena ordrei? »Peul-on deduire de ce qu'oa eo connait des Ie{ooa oti« »les pour la peche? «

V. '»Lea vegelaux possedent-ila. uoe chaieur pro« »pre, diff^renle de celle da miliea dana leqael ila ae "Irouvent places? Est -eile diffe'rentc dans les differen- »les parties du vegclal? Quelle eD est ia causcT Qu est »ce qui produit la cbalear^ qoe Too a obaervee lu mo* »mcnt de rt'|>anouissement de (}n('Ic}ucs fl<nirs, lelles qiie »de tAruini DoU-ou coosiderer cette cbaleur propre, »aoit aeule aolt eo parlie, aMtome la cause» par la quelle »beaucoup de plantes resistent Ii un froid assez rigoti- »reux saus en etre endommagees, tandis qiie d'autres ve- »gAent et perslsteot dana uoe chaieur elevee, on prte »des soiirces ehaudes, et j conservent-elles une tempe^ »ralure moins eleveei' Peat-oo faire rapplication de ces »eoUDaissancea k la culture des vrfgetaux?«

Yojea van Haider, übtr die Tßmptt^wf der Fege^biSim, Wbhig0m «t Borj de St. Vlaeest, et^r Sa ekmSear dks

Vegetaux» Journ* de Phys, 7*. LIX p, 280. H. R. Göppei[t» Ikber die If'ärmtenl^Uklung in den Pflanzen, Brcsiuti ibiii.

(ForttsUuag folgt.)

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ANNALEN

DER PHYSIK UND CHEÄIIE.

JAHRGANG 1832, SECHSTES STÜCK.*

L lieber die magnetische Neigung in St Pe- tersburg, und ihre täglichen und monaili" chen Feränderungen;

fon 1\ Kupf/er*

(Fomcisiuif der AblutBdliiBg Im 1% Heft 4m vongea Jabr^acit

dic«er AdmIcii.)

TUgliehe VarUtionen der Neigung.

Ich habe schoo TorfaiD eine oberflächliche Idee von der CoostnictioD der Bussole gegeben, welche mir dazu gedient bat, die täglichen VerftQdenmgeu der Neigung zu beob- achten *).

Die Nadel dieser Bussole hat eioeu halben Meter Uoge, und die Form einer gewöhnlichen Neigungmadel; ue trägt an beiden Enden klein^ Binge von Messing, in deoeo ein Faden ausgespannt ist, nach der Bichtung der Lioge der Nadel. Die Aze der Nadel besteht aus ei* Mb hohlen Halbeylinder; in Inneni dieses Halbcylin- '^rs ist ein dreiseitiges Prisma befesligt, dessen sch.irfste iwaole mit .der Axe des Cjrlinders so genau als wOglich

*) Die AbliarHiluiig, von welcher dleac nur cm Auszug ist, wird Ton einer Abbiiiiting der Buisole and aller ihrer 6lücku bcgleiUL

Aiiiiil.d.Ph;»ik.B(l. 101. &u2. J. 1832.31. & 13

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ci'ineidirl: d

•cUter Rklilüui^ auKcbracbte» Gewicht (eine ruudr l^iaüe woa Mtma%) te iqoiUbrirt, dab der Schwerpunkt der pmmk Nadd lidb dMohlla auf dar Scblrf« des PrimM beiludet. Vin diese Coiucidcn^ ^'fiiaii <iLs möirlirh her* gellen lu kOnneo, hi das Prisiua iu der MiUe de« ilal4- cjliodtit to oul Schnoben befetligl, deia aa nach a|l«i Kichtutii^fn i^en^hoben werden kann. Die beiden BaMi des llohlc^imders werden von zwei Metsin^iilaUeu gebil- det» dereo )ede kl ihrer Mitte eioen kleioco HoUcyliiider trügt: diese dieoeo daxu» um die Nadel auf twei ldmii|^eii Uulerlageu nuUirbeti und nK cicr Ufi^rn zu köimriL Die Madel ruht, TeriMUeUt des eben beschriefcieoctt PriMMi» auf twei kleinen gut polirten Af^lplatten, Sm ati eifitT »larkeii S^iulc vou Messing bcfesti«;! ^ind. Diet« Säule eibebl sich über einer dicken Plaue von MeMü|^ welche den Fob dea inatnunenla bildet Eina eipena VorrichtonK dient dato, die Nadel aofbeben und wi^d#r oiederia»>seu zu kuriueM, damit sie, weuu sie ^icli dutck infilUige ErachOtterongen des Instruments ▼trscbob«« ha» ban aoUte, wieder ianner auf denselben Rohcpnnkt sn-

rtirki'rfi]lirl werden kann. Säule uiiJ Nadel mih! nk li- oem kasien von ilolx eiiif^cschlosseu, der nur da i>c0- nnogitt hat, wo aun die Enden der Nadel bcobacblen soll; diese OeflnunKen sind mit Spiei^el^das verscblosaen.

Atif derselben PlaUe von Messing, welche den Fub das loatnunenu bildet, erbeben sich noch swei Sioiei^ eine hohe, und eine niedrige, welche beide horlaontalo Mikrüsk()[M' Irai^i*!!. du« auf die IauIvu der Nadel ^erleb- tet Mud; ciue Laue, durch beide BdUkroskepe §rx<i§as^ «acht abo on{;enihr einen Winkel von 71» (Werth 4er Neigung in St Petemburfe) mit der VerticÄl< u und U«fl iiu UMigneli^chcu Mcndiiiii. i/ieiC MllkTOSkope bai»eii die

Einrichtung der MikrooMter, welche nun loweUen bei Mefidiankretaen braucht, om Sectinden nnd sellM Th<*tJ* tun Sccuudeu abie^u kuiuAco. Das Fadenkrcui die-

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ser Miliroskope ist beweglich , uni Isfst sich vermittelst fiser Mikrometenchraaba nit eiDgatheilteqi Baode bio «id her tchiebeo; mn Aa ganzen Uoidrebiin^eii der I Schraube bequem zahlen zu können, schiebt sieb mit dem Fadcokraiiae sogleich eio Slift'büi oud bar, llogat ainar : ffdrimten Platia, daran Zahna gerade so weit von ein- aoder eutfemt sind, als die Gänge der Schraube, so dafsy wenD dia Scbraaba aioa g^oza Umdrebong gemacht hat, der Stift tod cuMm Zlahn zum näafastan gaacfcoban wird,

uod so fort.

Man ^aiebt leicht aiDi wia man mit einem aolchan I Mikroskop (oder Tialmehr mit aaioam Fadaokraom) dia

Ecwc^un^en der Nadel verfolgen kann. Uro zu wissen >Me viel eine gaOM Umdrehung der Mikrometerscbraube

I ketrigt, bathichtat mao ein bakaootaa Maafa dareh daa Mikroskop (z. B. ein Maafs, auf welchem Millimeter ver- leicbiiet sind), und beobachtet, um wie viel sich das

I fadeokraoz auf diesem Maafaa (oder vialmehr aof dam im Mikroskope siclilbaren ver^röfserteii Bilde desselben) furtbevfegt, vvenn die Schraube eine ganze Umdrehung «•cht Diaaaa Stück, durch dia halba Lange der Nadcd difidirt, giebt den Sinus des correspondirenden Winkels &m Mittelpunkt der NadeL Bei meinem Instrument be- ^ aina gadza Umdrabong dar Schraube 6',7; da dar Biad der Schraube noch in hondart Theile getheilt war, 80 |ab also jeder 1 heil der Mikrometerschraube 0,057 iOi oder oogetebr 3^5. ^ -

Bas eb^n baschriebana Inatmroent Ist yoii Gambay in Paris ausgeführt worden *). Ich stellte sie so genau ak Bidgtich in dem magoetiachaD Maridian, auf aina in ■cnem Kabhiatt ao^amaoarta SSnla, dia atif aioam Ga- ^^ülbe ruht. Da es uur meine Absicht war, die Verän- ^rimgen dar Neigung m beobachten, so brauchte ich 'et garittgao Einflafa daa eisernen Daches mainar Wob- fiung, und anderer in jedem Gebäude befiudlicheu Eisen«.

*) FSr a«D Pfeif voo 1000 Fraakto.

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Mike, nicht zo acheuen. da dieser Eintkth constaut ist. Ich überzeugte mich Obri««i» «wt wlÄoäg durch Comparalkm mit einer gewöhnlichen Gambey'scheo NeigungsbussoU «af der cbco jcoaonteu Säule und in meinem magnetischen ObserTatorio anf^ealeUlc Beobachtangco, dafs die Acode- ruog, die die Neigung durch den Dnflob des eiseniea Dachet u. s. w. erleidet, nur wenige Minuten beträgt, so dafs alio selbst Ueioc durch TcmpcraCur- Verschiedenhei- ten oder andere Umstände hervorgerufene Aenderangen in der Vcrlheilung der magnetischen Ricilte im Dache, der Constan* seines Einflusses auf die JSeiguog der Na- del nicht Abbruch thun ktanen.

Dennoch xeigte es sich in der Fol^c, dafs der Gang der Variationsnadel, in Betreff der jährlidien Aendcrung der Neigung, nicht gan* den wahren Aendenitogen der Neigung entsprach. Wir haben schon Im ersten Thcil dieser Abhandlung im Vorbeigehen gesehen, dals wenn man Beobachtungen, gleichxeitig mit der absoluten Nei- gungsbussole und uiU der Bussole für die Aenderungen der Neigung engcslcUl, mit einander vergleicht, sie aller- dings einige Monate hindurch ▼oUkpmmen mit einaader übereinstimmen; wenn man aber diese Vergleichong einen pxv^k langen Zeitraum hmdurch verfolgt, so wird die Uebcr- einstlmmung am Ende sehr unvollkommen. Ja wiscbea Juni and August, wo die Neigung in der That abgeoo men hatte (wie sich aus den directen Beobachtungen im magnetischen Observatorio erg^b), leigte die Variations- nadel im Gegenthcil eine Zunahme derselben. Es ist in- dessen leicht lu beweisen, dafs alle Ursachen, die die^e Discordanz haben hervorbringen kdnnen, auf die Gröfsa der täglichen Aenderungen der Neigung keinen Einflub haben, weil man voraussetien kann, dafs diese Ursachen wenigstens einen Tag hindurch auf eine consUnU W eise gewirkt haben. Diese Ursachen sind nSmlich:

l) Line allmälige Verrückung der Mikroskope; da die eine Saole, welche das obere Mikroskop trägt, be-

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ilcateod hüher uod demnach schwerer ist, ab die ADdere, 10 wSre es möglich» dab das InitvameDl nach uafi nach

?iffi arif die Seile der greiseren Säule ^eueigt habe. Auch kduote wohl die gemauerte Säule, auf welcher das lostm- nent steht, sich geDeigC habeo. Das ist um so glaobli« eher, als gerade im Sommer, wo die beobachtete Ado- malie im monatlichen Gange der Nadel am gröfsten war, dss Hans, das ich bewohne» ODaafhdrlich durch vorttber- fshrrade Equipagen erscbfiltert wird, denn es liegt in der . Nähe der Bdrse und des Hafens.

2) Eine allmälige Verscbieboog dea Prismas, Ter- millekt dessen die Nadel auf den AgafplaHen mht. Diese ^ tTöchiebuag erklärt sich ebenfalls leichl aus der fort- w&brenden ErschQttemng, weicher das lostrument wäh« tend der Sommermonate ausgesetzt ist* Der Schwerpunkt der Nadel isf v ielieicht ein wenig herabgesunken, dadurch wild die Neigung grölser; es wurde in der Thai eine Mfliale Zunahme der Neigung beobachtet

3) Eine Aenderung in der magnetischen Absveiclumg. Da die ISeigungsnadci, wenn man sie einmal in den inag- üHischen Meridian gestellt hat, immer in derselben Ebene Meibt, so kommt sie bei jeder Aenderung der Abwei- cbuQg aus dem magoeiischen Meridian; die X^eigung wird ^ dio etwas grdfser.

Die Wahl zwischen den beiden ersten Suppositionen i£t für jetzt unmöglich, weil der Ktln^tler dem Beobachter

keine Mittel gelasseo hat» das Instrument in dieser ttiiiiebf zu Terificiren« Doch ist es leicht zu beweisen, ddis die gena nuten Ursachen, so lange sie in gewissen Cremen bleiben» kehien wahrnehmbaren ^influfs auf die GiAlse der täglichen Aenderungen der Neigimg austlben kOnoen; und da dieses lustrumenl nur dazu bestimmt war, die täglichen Aenderungen der Neigung zu . beobachten, M kann man sich in so weit auf die nachstehendbo Re- ctale Vollkommen verlassen.

Was die erste Sunposiüon betrifft» so ist klar,

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' 198

dafs sie keine Aeoderiing iti dem Werlhe der täglicbeo Variatioo der Neif^uog iieffvorbringeo kann, vorausgesetzt, daCi man die Lage d«8 Inttmmeiitf als für eioea Ta^ coDstant annehmen kann.

Was die Verrückung des Bubepunktes der JSadel betrifft I ao heben wir nach dem Vorhergehenden:

tm 0 ^^^^ tsmy

wo B den Winkel bedeuiet, den die Nadel mit dem Ho- rizont inarlü , r das absolute Moment der magiieliächeo KrfifCe der Nadel « / die EotfernoDg des Schwerpunktes der Nadel von ihreia DrcLuiij^smitlelpiinkt, init ihrem GevFicht muUipiicrrt, / den Winkel, den eine durch Schwerpunkt und Drehungsmtttelpuokt der Nadel gehende Linie mit dem Querdurchinesser derselben macht, und endlich a die nähre Neigung des Orta,

Differenziirt man diese Gleichung in Bezug auf 6 und 9$9 so erhalt man:

de_lr'^+ricos(a+y)']cos^ & da (rcosa+icos^y '*

Nun ist aber;

cos^ e_ L (rcosa+icosry

l+tang^ e r"" +r +2ri cos {a+r) '

also:

d O -^rt cos (y+a)

da +2rtcos{y+iry

Da der \^'erib von t immer sehr klein ist, wenn «jM Na- del mit Sorgfalt iquillbrirt worden ist, ao kam man daa

Quadrat von / veruachlässigeu, und erh&lt so:

du r^i^2rtcos{r-^a) ^ , ^

r

Mau siebt aus dieser Gleichung, dafs das Verhält- nib» welches zwischen den Aenderuogeii von a und 9

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199

süitffiodet^ von dem Yeräüderlicbeo Werthe von

ibhSngt, und weuu dieser Werth sehr kleia &o w'ud

immer -j— sehr uahe der Eiaheit gleich seju, oder eine

gewisse ( kleine) Aendening in der wahren Neigung wird eioe ebeu so groCse Aeoderung in der beobacbleiea Mei- laog iiacli sidi xiehen.

i

Obgleich wir den Werth tod -cas(y^a) Dkbt

ktfloeD, so kann man doch D&henuigiweise seine Gren- uo bestiminen. Da y alle mOglidien Werlhe' haben Uniy so wolieo wir diesem Wiakel eioeo solchen Werlh

tüBchreiben, dafs der Werlh voo •^cos(y+a) ein Hs^-

mm wird; das ist die für die Gleichheit der wabreu und beobachteten Aenderungen onguosligpte Annahme. Der

Werth von -pcas (y+a) erreicht aber ein Maximom»

UMB a+^sO oder ysss'^tt» Substitoirt man diesen Werth Ton / in die Formeln;

iang Q^rsina^tsiny^ ^ rcQSa-^icosy

^ rcosa tcosy

so crh&ll man:

iang 9:sitang a

(*) tang0z=:taiiga (i)

1— - r

Nun kann aber, wenn die Nadel gyt äqoilibrirt isf| ^ Fehler der beobachteten Neigung eine gewisse Grense

•icbl überglei|:,cn , t. B. 2**. Der kleinste Werth, den d iimshmcn kannp wird also 69", der gröfste 7^" seyo.

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wenn man clie Neigang von St Pefmborg näherangs* fveige zu 71^ ansetzt Seizt man deo ersUa dieser Wer- Iba in die Gleicbniig so erklU mmi

Any690slaiv71* 7

1— - »■ .

deauacb:

i=:— (^054.

Das ist der gröCste Werth den i erhalten kaoo. Die- ter Werth in di« GlMcbaoß (a) geutzt, indrai bmo gleich ^'s— a aiaclil, giebt:

^=1,06.

IIa

Man sieht hieraus, da(s die mit der oben besdirie-

benen Bussole beobachtelcn Aenderun^en der Neigung höchstens um aechs Huiiderilbeile gröiser oder kleiner sejn können, als die «fahren Aenderungen der Neigonf;; und da diese nie (iiincihalb eines l'agcs) giüfser wer- den als so kann man sich nie um wehr als etwa eine halbe Hinnte irren » wenn man die beoliaehtelen Aenderungen für die wahren nimmt; in den meisten Fäl- len mufa dieser Irrlhum aber viel weniger betragen.

Der Einflufs einer Aenderong in der magnetischen Abweichung auf die Variationen der Neigung ist noch viel unbedeutenden fiach dem Vorhergebeadeu ist be- kannt, dala

cd a^sseoi acosm* Hier ist ci die Neigung, welche die Nadel im Azi- muth a> (die Azimuthe vom magnetischen Meridian an gerechnet) hat Man aieht aus dieser Gleichung, dab die Neigung sieb sehr wenig ändert, wenn w gröfser oder kleiner wird; in St Petersburg z. iL würde die Neigung einer Nadel, deren Verticalebene sich um einen Grad ▼om magnetischen Meridian entfernte, nur um 0V2 grO»

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I

201

km wmlen. Dia Acnderungen der Neigung werdeo noch wtDiger durch eine Aenderaog im magoetucheD Aumoth

der Nadel afficirt; wenn die vorhergehende Gleichung diUerenzürt» so findet man:

da* sin^a'

SS:— r-r cos «0»

da sin^ a In dieeem Ausdruck wird der Werth fon

sin^a'

cos Ol

sehr weni^ von der Einheit entfernt seyn« Di6 mta Reihe meiner Beobachloogeii wurde nur io der Absicht unternommen, den allgemeinen Gang der I^adei zu ünden. Die nachstehende Tabelle enthält ihre Bctullate. ^£s ist nicht aberllüssig so bemerkeD» dafs die Nadel Tor jeder Baobachtnng ▼orsichtig aufgehoben nnd wieder niedergelassen wjurdci damit sie immer auf der- selben Stelle mhte»

Die Maiima ond Mintma sind mit einem Sternchen bezeichnet. Die Stunden wurden Dach Art der Astrono« ttcn i^ezählt; d. h. bedeotet Mittag,

^ St Petersburg 1830.

Mittlere Zeit

Südende 1

Normende

GrSfat« AeadeniBt

der

der Madel

Mittel

in einem

Tage.

Tag, Monat,

Tbeila der Eivthei-»

taTheilendJ

St>; n rl. , !M t fi .

18. Aug.

6,62

1,86

4,240

21 m

6,71

2,29

4,500

22 00

6»68

1,64

4,160

38 00

6,68

1,56

4,116

19. Aug.

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203

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Man steht schon aus diesen BeobachlongcD, dafs die

Neigung des Morgens gröfser ist als des Abends* Um & Zeilen der Maxima und Minima genauer zu finden, forderte ich Herrn Lenz au( den Gang der Nadel gante Tierundzwanzig Stunden hiodurrh abwechselnd mit mir zu beobachten. Diese Beobachtungen bilden eine neue Reibe; denn die Mikroskope wurden bald nach den obi- gen Beobachtungen abgenommen, um den Werth der Uikrometeriheile zu bestimmen, und konnten nicht wie- der genau an dieselbe Stelle gebracht werden.

Ich fiebf liier nur die Mittel aus den Beobachtun- gen beider Laden der ^adel; in der Originalabbandlung, foo welcher dieae anr ein Ausaog ist, finden sich die Beobacblungeu vollständig aufgezeichnet *

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204

St. Petersbarg 1830.

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Nadi dmcn Tabellen wurde das Maximiim der Nei» ebeo ao oft um 9 Uhr ab tun 10 Uhr Morgen«

lieabachtel; nach der vorhergebeodeo fiel das Maximum (ewüholich auf 10 Uhr* Das Mioimum findet gewOhn- lidi am dieselbe Stunde Abends statt, doeh variirt die- ser Zciipuukt öfter; den 1. und 3. Sc[)(L'uiber z. H. stellte iich das Minimum schon um 4 Uhr iSacbmittags ein. Der Gang der Neigungsnadel erleidet eben solche Stöningen, wie der Gang; der Abweichungsnadel; und da diese ün- 'egclmäCsigkeiten sich bauptsäciiiich des Abends einstei- kn und gewöhnlich die Neigung Tergröfaem^ so. wird dnrch dieselben das Minimum der Neigung dem Mittage aäber gebracht.

In der folgenden Reihe von Beobachiuogen habe ich

nur die grOfsten VerUnderongen der Neigung in einem '^age, und die Stunden des Maximum und Minimum her- geielzt; dieJenigeUi die die Beobachtungen ▼ollstandig fcen- Deo so lernen wünschen, verweise ich abermals anf mjeino Orij^iahhandlungi

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St. Petersburg 183U.

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Den 22. Sept. Nachmittags wurde die Busf^ole io's magoetische Observatorium getragen, um dort die beideu folgenden Tage von Stunde zu Stunde, Tag und Naclit bin» dureb, mit der Abweichungsnadel zugleich beobachtet zu werden. Den 23. Sept. ^ar ein Kordiicbt in St. Petersburg sichtbar» welches diese Beobachtungen um so interessan- ter macht Auch hier setze Ich nur die Mittel her, and gebe nur die BeobacbtuDgen zwiscbeu 5 und 14 Uhr vom 23. September, und von 2 bis 15 Uhr vom 24. Sep- tember.

*) Den 13. Sept war ein Nordlichi sichtbar. Die Neigung nniitu ▼on 7 UKr bis 1\ Uhr Abends plduUch am ab, und bu 7} (Jbr um eben io ticI wieder au.

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207

St Pelersbarg 183a

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208

Um diese Ueobaclitiingea iu Eogea z\i ferfvaudeloy bäi maa^

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1,00 der Abweichungsnadel sl5'. Den 23. Sept um 5*" 40^ oscillirteo beide JKadelu •Urk; um 8^ 20^ war ein Nordlicht Mchibar, ein Iveifaer Bogeo, dessen calmioirende Punkte ungefähr loi magne- tischen Meridian lagen. Um 9 Uhr schössen einige weifse Streifen herauf. Der grofse Bogen befregte sich nach Westen.

Um lO'' 20^ osciUirten wieder beide Nadelu stark; diese Erscheinung wiederholte sich mehrere Male in der- selben Nacht mit abnehmender and tunehmeoder Inten«

sität. Schwllchere Osciilaliooen der Abweiclunigsaadel waren auch den 24. September um 7 Uhr sicbihar.

Um mit einem Blick die UnregelmSfsigkeiten, die- der Gang der Nadel an diesem Tage zeigte, übersehen XU können, habe ich sie auf der Tafel IV Fig. 1 und 2 graphisch dargestellt; eine 100 Meter lange Nadel, an ihrem Scliwcrpiinkt völlig frei (/> an einem Seidenfaden) aufgebängt, hälle mit ihrem Mordende diese Figur ge- seichnet Um diese Linien m ziehen, mnfsten erst die Varialiüticii der horizontalen Nadel auf die Neigungsna- del reducirl» oder mit dem Cosinus der Neigung raulti- plicirt werden.

Den 5. und 6. November wurden die beiden Na- dein ebenfalls gleichzeitig beobachtet, 2 Tage hindurch, Tag und Nacht^ von Stunde xu Stunde, von den HH. Lenz, Lenin (Marineofficier) und mir. Ich halte es für überflüssig, die Besultate dieser Beabacb taugen hier vollständig herzusetzen; die Nadeln zeigten beide wieder grofse Unregelmsrsigkeifeo ; sie sind auf Taf/ IV Fig. 3 und 4 graphisch dargestellt. Fig. 3 stellt die Bewegun- gen der Nadel von 16^ des 4 bis 14'' des 5. November, und Fig. 4 die Bewegungen dei^ Nadel von 15^* des 5. bis 16^ des 6. Novembers dar. Die iHadeln wurden die- ses

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I

209

ftt Mal nicht ¥011 2ff xn 20", aoiidmi tm Stande n StoDcle beobaditet

Obgleich diese Figoren sehr uDregelmafsig siud ^ es bat sich gerade ao getreffen» dafa an den Tagen, w wddien die Nadetn von Sluode zo Stunde beobacblet wurden, sie beide sehr uuruhig waren so sieht man doch, dafa daa Mioimam der Neiguog immer gegen 9 Uhr Abends atatt bat; und dafs gegen 2 Dbr Naehmittags eine gröfste restliche, ge^en 8 Uhr Morgens eine grüfste östliche Deviation eintritt.

Im December sind die tägtlcben Variationen der Neigung schon $ieri!i^. fast unmerklich. Am 21. und 22. Üccember betrug die gröfste tägliche. Variation I',7 und TyS»

Da ieb mir vorgenommen hatte, auch die Datier der Schwingungen der Neigungsnadel zu beobachten, so mufste vor allen Dingen der ijuilufs der Temperatur auf die Nadel beatimmt werden; ond da bei dieser Bestimmung die Bussole üHer aus meinem heitzbareu warmen magne- tischen Observatorium, in die Kälte hinaus und wieder hereingetragen wurde, ao mubte die Reihe meiner Beoln idituDf^en über die tlSglichen Variationen der Neigung mehrere Male untei brocheu werden» Deshalb ßnden sich 10 meinem Journal nur einige wenige Beobachtungen Wi Janaar 1831, an denen nichts Bemerkenswerthes ist, als dafs die tägliche Variation nur einige Zehntheile eiaer Minute betrugt ond da(a die Neigung zwischen den 5* ond 8. Januar plötzlich bedeutend zunahm, welche Zunahme sich nur allmölig wieder verlor. Man erinnere uchy dafa am 7. Jan. eui atarkea Mordlicht fast in ganz * Enropa beobaditet wurde. Leider wurde an diesem Tage selbst in St Petersburg, wo auch das Nordlicht bewölk- ten Himmela wegen nicht sichtbar war» die Nadel nicht kobachtet.

Endlich, nachdem ich den Einflufs der Temperatur ^ meine Nadel mit hinlänglicher Genauigkeit bestimmt Wie, wurde die Bdasole auf der in meinem. Kabinett be* .

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fiadlicbeo aufgemaoerien Säule fQr immer festgestellt, und die Nadel tod nao an täglich beotMkcbtet. Die in dea felgtnden Tabeileii entkaltetteo Beobachtungeo beiiebeo

steh also alle auf dieselbe Ln^e des hislrufnents, und fc#jttntffl daiu dieoeu, nicbl nur dea tägiicheo, soudem aocb ' 4eD jlbiiiehen Gang der. Neigurigsnadel zu beslim- meu, wenn man gewifs wäre, dais Sclnverpunkt und Rubepuokt der ISadel iiumerfort io derselbeo Eolferuimg UeibeOt die lotMitllit ihrer magnetischen Krifle, so

^ie die der Erde, sich niemals äiiderl. Da dieses aber mcbi vorauszusetzen ist^ so wurde, zur ^enauereu iiestiffl* niHiB «ier monatUfihm Variatioiien der Neigung , immer nebenbei noch von Zeit zu Zeit die absolute Neigung, nach den in meiner ersten Abhandlung angeführten Me- IbodeOt iin m^eliachen Observatorium bestimmt

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nicr wurden die Beobachtungen

uf I inigc Wochen iintcrbriM lien, durch den Auibruch der Cholera

in Sl. Pclersb.. drr üikIi fn^wfc^t*»,

Kr«nkkeitDach^ula&scn h.iiie, wur- den d.BeobacliL wied. «ulgcnomia.

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212

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Die in den obigen Tabellen enthaUenen ^Beobach- tungen zeigen:

1) Dafs die Neigung um 10 Uhr Morgens gröber ist, als um 10 Uhr Abends, und dafs sie in dco genaou- ten Stunden ihr Maximum und Minimum erreicht. Die

* StoDde des Haximanis ist jedoch bestftndtger, ab die des Minimums, welche zuweilen, besonders im Sommer, fichoa um 5 Uhr Nachmittags eintritt.

2) Dab die tägliche Variation der Neigung im Som- mer gröfser ist als im Wiotef, wo sie fast ganz verschwin« det. Wenn man für jeden Monat die Mittel der beob- achteten täglichen Variationen nimmt, so erhält man fol- gende Werlhe:

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Für den Monat August 183Q 5',4

September 4,1 NoVcmber 34 Uecembcr 1 ,5 *)

Januar 0,3*) Febraar 0^ März 2 ,9

April 3,5 Mai 3|3 Juni . . 2,8 August 2^ September

3) Bab die Neiguog soweileo eidi plötzlich und auf eme nnregeloiäfsige Weise ändert, wie die Abweicbuugi und da(e diese Ecscbeinuog häufig mit der ErsebeiAiiiig fOD Nordlicbteni im Zasammeiihaoge steht Am folgeo- den Tage zeigte die Meiguogeaadel besooders auüalleade lioregflmüfsigkeiteit

Im Jabre 1830.

Dea 30. Aogpst am 11 Ulir Abends. Den 3. September Abends.

Ben 7. September Abend«.

Den 13. September war in St Petersburg ein Mord" üdH sidUbar. Dm 7*" SO' Abends nahm die Neigung plötzlich um 6' ab, und die Abweicbuogßuadel ging be- deutend nach Osten.

Den 17. September um 9 Uhr Abends beobaehteti Hr. Academikcr Wisniewskj ein schwaches Nurdlicht l3ie iSeiguog vermehrte sich zugleich um einige Minuten, - «&iirsnd sie in der Bcgcl um diese Zeit alinimmt IKo- idbe Erscheinung wiederhuiie &icli den 18. September;

*) l^iese Wertbe iind durch Beobachtuogeo besiimmt worden, die «icli nar über twci oder dr«i T«s* mtr«ckt kaben« dal« m

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214

»

^ es war aoch an diesem Tage wieder eio sdiwaelies Nord- licht sichtbar.

Den 20. September om 10 4 Uhr Abeods oscillirte die Neigonf^snadel eioe Zeit lang hin und ber» ohne ihre Richtung bedeutend zu Sndern. Denselben Tag ist ein Nordlicht in Norden von Schottland beobachtet wor* den. In St. Petersburg war an diesem Tage der Uio»- mel bedeckt.

Den 21. Sept. wurde ebenfalls, um 9 Ubr AbendSi eine plntzlich« Zunahme der Neigung bemerkt Der HioH mel war bedeckt.

Den 23. September Abends wurde in St. Petersburg ein Nordlicht gesehen. Die uoregelm&fsigen Bewegnogen, .die die Nadel an diesem Tage gemacht bat, sind auf dar Taf. IV Fig. 1 und 2 graphisch dargestellt.

Diese UnregelmJbÜBigkeiten wiederholten och den 24. September Al»ends.

Hr. Wisniewsky beobachtete auch in St. Peters- l|iurg Nordlichter den 18. und 22. October. An diesen Tagen sind die Nadeln nicht beobachtet worden.

Den 4. und 5. November war der (jonc; beider Na- deln abermals sehr unregelm&fsig (Taf. IV Fig. 3 und 4).

Pen November war im Norden von Sdmttland ein Nordlicht sichlbar. In St. Petersburg war an diesem Tage der Uimmel bewölkt. Hr. Wisuiewsky beob- achtete noch, am & und 15. December schweche Nord« lichter. ' *

Im Jahre 1831.

W^ir haben schon oben gesehen, dafs das glSnzcnde

Nordlicht vom 7. Januar in St. Petersburg nicht beob- achtet wurde, indem der Himmel an diesem Tage be- wölkt war. Unglücklicherweise wurden die Nadeln an . diesem Tage auch nicht beobaclUct; aber nach zwei Xar gen fand sich's, daCs die Neigung bedeutend gröber ge- yrorden war. Diese Zunahme verlor sich ersl nach meh* rerea Tagen.

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Dm S«, & mid 14. Februar w«r die Neignng des Abeods gröfser als des Morgans. Eine bedeutende Zu- Ofthme der Neigoog wurde Docb im Laufe des 15, Febr. fceobaebtet

Den 18. Februar Abends war die Neigung viel klei- ner als gewöhDÜch, aod änderte sich pidizlich«

Den 22. Febmar Miüags war cBe Neigung gröber sIs gewöhuiicb.

Den 1. Marx dm 9 Uhr Abends war ein schwaches Nordlicht In St Petersburg sichtbar; die Neigung nahm plüUlich XU, ge^en 10 Uhr Abends.

Den & März um 10 Uhr Abends ein schwaches Nordlicht. Die Nei^ungsnadel oseiUirte, indem sie.Bo- geu von 15' 'zu beideu Seiten ihrer mittleren^ Richtung beschrieb.

Den 9. Ufers nm 9 Uhr Morgens war die Neignng bedeutend grofser als gewöhnlich. Des Abends, an dem- lelben Tage, zeigte sich eio Nordlicht in NW. Den wdera Morgen hatte sich die Nadel noch mehr ▼on ihrer ^enöhulichen Lage entfernt; die Neigung war um 7 grt>- Uei als den 7. in derselben Stunde. * Den 12. März gegen 6 Uhr Abends ▼ermebrte sich fie Neigung plötzlich um 6'; gegen 10 Uhr war sie klei- ner, und den andern Morgen um 9 Uhr grüfser als ge- wöhnlich.

Den 11. Mai um 9 Uhr Abends war die Neigung 4' bis 5' gröfser als gewöhnlich.

Das glänzende Nordlicht vom 3 August ist auch in St. Petersburg gesehen worden. Die Neiguogsnadel wurde aa diesem Tage nicht beobachtet, weil ich mich noch auf dsm Lande befand.

Den 31. ' August zeigte der Gang der Nadel einige Unregelraäisigkeiten , gegen 4 Uhr Nachmittags*).

Den 13. und 28. September Morgens war die Na- iA ebenfalls nicht ganz ruhig.

*) IkMtÜMB Abend hfm^ du iMTdecr StutM mm U<b«mliwm- ttuf der medtfen Theile der Stadt hervor.

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216

Jlkriicktt m#aatHche VariatSoaeB der NeifHf Im

St Peter«b«rgt

Die zahlreichen Beobachtungen Über die magneti-

ache Meigoog von St Petersburg, die im Vorhcrgebea-

den wiammengestellt sind, sitzen uiia io deo Stand, nidkt

nur die jährlichen, sondern auch die monntlichen Aen-

deniDgen zu bestimmeDy welche die ISeigung in St Pe*

tenbqrg unterworfen ist Um dief» mit Leichtigkeit thon

zu können, %^'ill ich in den folgenden Tabellen alle diese

BeobacbluugeQ zusammenstellen, und oocb diejenigen bin-

«iftlgen» die ich spSter angestellt habe.

Tabellen 6ber 4te l<feIgiiBf tod Su Petcnbttia.

jt Alte Beobachtungen. Der Beobachtungsort Iä£st aicb nicht genau ausmitleln.

Zeitpimkt der Beobacktaog.

Beobackier.

Beobachtete

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8. ond 12. Jan. 1769

Maltet

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2

December 1774

Kraft

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3

75 10*)

1

1778

72 26

5

72 36

6

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72 46

A Beobachtungen, im botanischen Garten auf der Apothekerinael angestellt

Neigung beobacht. mh d, Busiolo.

Zeitpanlct der Beobacbinni

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7

22. Juni und

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.5, Jidi 1828

9

6. Juli 1828

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Mai 1829

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Nov. 1829

11

3.Mail8ao

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13

14

20. Apr. 1830

Beobachter.

von Hrn. HanAteen

von Hrn. v. Uaniboidt

vorn

Duo V. Huiriluddl V. Humboldt

Kupffer Hansteen Hansteen

Kupffer

7r 18',6 71 20,0

71 11,5

7P 13.0 71 10,01

71

71

9,5 11,2

1^ 11,0

*) Dieie BeobecktuDa warde out einer swcicen Nadel fenackt

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217

Anm. Den 20. April 1830 fand Hr. Hansteen oocb mit seiiier Bussole 71° 5',8, und 71° 9',5 mit einer BoMole, die den Hrn. -Baron Schilling gehört

C. Beobachtungen , im magnetischen Observatorio / angestellt, zwischen Mittag und 3 Uhr«

feO^^o X ^ O) VI go fed o CO OD o>

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1830. 8. Sept. 10. Sept. 12. Sept. 18. Sept. 28. Oct

23. Nov.

27. Nov.

28. Nov.

3. Dec

4. Dcc

16. Dec

18. Dec 1831.

7. Jan.

19. Febr.

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Zeitpunict der Beob-

71° 15,3 71 15,2

71° 16',0

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Mao sieht aus diesen Tabdleo deutlich, dab die Neigung in St Petersbaif von Jahr tn Jahr abnimmt»

nie im übrigen Europa; doch ist es schwer, den Werth der jährlichen Abnahme aus den älteren Beobachtungen abtoleiteo« weil sie so wenig unter einander stimmen.

Wenn man nur die neuesten Beobachtungen zu llnlhe uebty die freilich einen zu kleinen Zeitraum umfassen, dafür

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sber sehr sicher sind, so bekommen wir, nach ^Hansteenli

Beobachtungen, eine jährliche Abnahme von 3',8f noch grölsere, von 4',2, wenn man die letzte Beobachtung vom 2a Apnl 1830 xalftfat, die jedoch mit Hansteen's eigener Beobachtung vom 3. Mai 1830 nicht gut stimmt Nach meinen Beobachtungen bekommt man, wenn man fon dem Mittel üob allen BeobachtungMi des September md October 1830 das Mittel desselben Monats 1881 ai>£ieht, gar eine jährliche Aboabme von 6',9; verbindet ■an aber andere Monate mit einander, t. ß. den Mit- Mwerth vom December 1830 mit dem einzigen Werth vom December 1831, so erhält man 4',0.

Unter den Alteren Beobachtungen giebt die Mal* let'sche, mit den meinigen Terglieheo, eine jährliebe Ab* oabuie von l',5 (gewifs zu klein); die Kraft'sche Beob- acktung, No. 2, eine jUirliche Abnahme von 5',2; dieser Werth möchte wohl der Wahrheit am nftehsten lommen.

\N endlich die monatlichen V ariaüoucn der Nei- gung betrifft, so geht aus unseren BeoiMchtungen dent- hch hervor, dafs die Neigung vom December bis gegstt den Mai nicht abnimmt, sondern im Gegeolheii zunimmt, so dab die Neigung also Tier Monate im Jahre wichst, und - ^t Monate hindnreh immer kleiner wird. Wir werden in der Folge, wenn von den Aenderungen der Abweichung ^ Htde Btjn wird, sehen, in weicher innigen Verbindung ^e mooatliehen Aenderungen der Neigung mit den moh i^tlichen Aenderungen der Abweichung stehen; ich begnüge i>U€h liier damit, auf die Existenz dieser monatlichen Ae»» ^Mngen der Neigong aufmerksam gemacht xo haben.

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IL NotU über die magnetische Neigung und

jibm^chung in Peking;

pon A. Kupf/er.

Herr George l ufs, der von der Acadeniia der Wis- MDBcliafteo dao Aobng erliielt» die Miasion» welche» wie es alle zehn Jahre geschiebt, im vongeo Jahre nach Pe- king geacbickt wurde, zu begleiten, hat mir, ehe er die Grenze tod China wieder TerlieCs, io einem Briefe ei- nige magoetische BeobachtongeQ nutgetheilt, deren iror- läufige Bekaontmacbuug gewifs den Physikern willkooh- inen sejn wird. Von der Acedenie der Wiaaenschafien mit Tortrefflichen, ans der Werkstatt des Hm, Gambey in Paris bervorgegangeoeu lostrumenteo versehen, war er im Stande^ seinen magnetischen Beobachtungen einen Giad der Genauigkeit xn geben, der selten auf Reisen erreicht wird, so dafs t»ie Dicht nur die Neigung und AbweichuDg uns kennen leliren, sondern anch, obgleich sie nur einen , kleinen Zeitraum narfasaen, dennoch auch fiber das Ge- setz der monatlichen Aeoderungcn dieser beiden Elemente des Erdmagnetismus viel Licht verbreiten.

Um die Wichtigkeit dieser Beobaehtnogen einzuse- hen, erinnere man sich, dafs die Abwcichiiii^ in Peking nur ein Mal, und vor langer Zeit, beobachtet worden ist, als die Beoliachtangskunst noch in ihrer Kindheit war, nämlich iui Jahre 1755 "vovvk Paler Amiot. Die Neigung aber ist von Hrn. Ifufs zum ersten Male b^ stimmt worden»

Um die magnetische Neigung von Peking zu bestim- men, hat sich Hr. FuCs zweier Methoden bedient, der

«

'gewöhnlichen Borda 'sehen, und einer neuen Methodik

die ich in meiner Abhandhiuf^ über die Nei^un«; von St Peterslmri^ entwickelt habe, und. welche darin be-

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221

lieb, daia man, olme Torl&iifige Barttmmoiig der Rieh« tag dei iBagnetisch«D Meridians, die Neigungen der Na*

del in verschiedenen, ^villkülirlich ^e\T<Hhlteii, gleich weil IUI einander steheudeo Azimuthen beobachtet; diese Me- ttede bietet den Vortheil dar, dafa man die wahre Nei« guDg des Orts aus einer grofsen Meni^e von vcrschicde- aen Wertheo« weiche durch eine einfache Jb'ormei com- Uniit werden, beatiaunt.

Vennö«;e dieser Methoden, welche die macnetische Neigung bis etwa auf 1' genau *) zu besliinmen eriau« kn» hat Hr. Fofa folgende Werthe der Neigung in Po- liog gefunden: Deo 30. Dec, durch die fioida'ache Methpde Nadel A 54 5i;i iMittel 54^ ^ÜX

Nadel ü 54 Ö3,2f

Den 6. Apr., nach der Methode d. willkühr-

liehen Azimuthe, Nadelt 54 50 17

bi Uai» nach dereelbeil Methode, Nadel utf 54 45,6

ha Juni, nach d. Borda - 1 sehen Methode , Nadel A 54 47 ,9 iMittel 54^ 48.9

Nadel iS 54 49,9j

Diese Beobachtungen haben mich zu einigen r>clrach* timgen geführt, die ich hier aU blofse Verniuihuugen, die noch sehr der Bealäligung bedürfen, entwiclieln will, und die ich nur mitlheile, um die Aufmerksamkeil mehrerer Beobachter, ohne deren Mitwirkung nichts geschehen knn, auf diesen Gegenstand zu lenken*

Man sieht aus den angeführten Beobachtungen, dafs die magnetische Neigung in Pekiug vom Dec^mber bis

*) Ks Tetttebt tich too selbst, dafs mM hier too den constanteo Feklcra abstrahiit, «od bM^aders von dcnijtDifeat dsr d«v«n hmabri, da& di« cjliodrische Am der Nad«l nicht immer eio« «•IlkommcB IreisfanDige Basis hal; dieser Fehler Icann dorch Uive der bekanntcii Methoden mit Sicherheit und gina elimiairt

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222

Hai abgCDMüDeo hat, daoii aber fe^eo bio %%ieder xuuiiittnt* Da Ftkiiig in Osi€n des Culisi- patioDapiiDktM dM magDeCifcbeo Aequaion iitfl» ao mi aebr wahrachaiolkli * ) , dab die Nei|{00g in Pektete übrigen Mutiate haitiuitli xuuiintnt, dann die ulaf;n^tl^tL« firaila von VAm^ muCi von Jabr mi Jabr zmeium^ wegen dar RetrofradatioD dar Kiiolaii daa «afpaaiiacjbaa Aequators; und die Zuiialiiiic» welche die MeifguDg «la» acibti im Laufe Jaiiic«» ei leidet» muU daabalb mr mm Mbr betragen» ala die Aboabna.

leb baba bi «ahiar bafeka angef&brtaii AbhMdbiog Uber die Neigung von St, Pelctbburg be^^icseu, daL die Naigmig sa St Patertbor^ dia voo Jahr so Jahr ttbaiaai^ ▼OM Dac. bii tum Hai WMmX, dia fibriga ZaÜ 4aa Jah- res liiiuiutch aber .ihiiiiniiit. Man aiehl al^u^ daü d^e moualhcbao Aeoderuugeu io St Pataraburg und m Pa* hing «bau ao ba antgagengaaaCateii Siaoa gaachahaa» ab dia {Ibriicbeo Aauderungen.

l>ie«€r Gang der Neigungmadel bat viel Aud Ml daai Gaoga dar borisoDlalao MadeL Heina fiaob* •cblmigeD Obar dia Aaodaraiig dar Abweiebiiiig (dia ich n,K li>i(Miv l)t K.iiail wacheii werde) habta uur gezeigt, da (< die büfuoulaie Nadel in 5t« PeterFburg» von Wkn an bia gegao dao Aogoalp aicb nach Waatco bewegt, db Qbriga Zeit daa Jähret aber hindurcli nach Osten, daifi die ÖUlichen Bewegungen im Laute jede« JahrcJ sehr betragao» ab die weaÜicheD; ea iat bekaoott dab die llbriiche Aeoderung der Abwetehting in Si. Pefara- bürg ösilkh i.sl. In PäHs haben die iiilcreu Üeobacbtiin gen von Cassini und die neueren tod Arago ihelft^ aeaollate gageben. Nach den Beobachtungen Caaaini^i bewegte aicb die Nadel damals vom Sammer^Uliti«» bi& lum Frtibliof^s^quinoctiuui de^ folgenden tibiea nach Weatao, voai Frtihbnpiyiiooctiooi aller bb

""•^^ Nark der »tjn lirti Ar^|., ( Jte^« Aä*. VUI (Wj ^ i**)

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223

mersalfititiiiiii nach Osfeo, so dafs im Laufe des ganzen Jahm die westliche Bewfgaog mehr belru|; als die Ösfr*

liehe; man weifs, dafs zu Cassini^s Zeiteu die jährliche Bewegung der TSadel tveslUch nar. Später, d. b. seit 1818, ging die Madet wieder zuri&cki d. h. die lähriiche wisiMche Beweguug der Nadel verwandelte sich in eine jährliche westliche; und jetzt bewegt sich die Nadel wäh- leod dreier Monate in Jahr nach Westen^ während neun Monaten nach Osten. Doch scheint es, dafs in Paris, wo die Nadel erst seit Kurzem nach Osten geht, die Begsl sich nicht so deutlich auaspricht als in St Peters* Inm^ wo diese (totliche Bewegung der Nadel schon lange ötall hat

Combinirt man die Bewegungen, di^ die Nadel in hsiiiontaler sowohl» .als in verticaler Richtung ausführt

^ erhält mau das überraschende Resultat, dafs der Nord- der Nadel eine Art Epicjdolde beschreibt, von Form dir Fig. 6 Taf. IV.

In Peking hat die Bahn (wenn es erlaubt ist diesen Ausdruck xa gebrauchen) eiae fthnlichOi nur umgekehrte Fm, wie in Fig. 7 Tat IV.

Wenn die Knoten des magnetischen Aequators um den ganzen Längenunterachied zwischen St Petersburg «id Peking werden retrogradirt haben, so wird die Na- del von St. Petersburg dieselbe Bahn beschrcibeo, als die Madel in Peking jetzt beschreibt; und da di^ Um- ivaodlnog ehies herabsteigenden Östlichen Ganges in ei-

••0 herauLstci^cnden westlicheu Gang nicht plötzlich ge- M:heLeD kann, so kann man voraussetzen, dals der herab- itsigende Gang der Peterslmrger Nadel sich nach und

in eine borizoutaic, uiid dcuin endlich erst in eine iofsteigende Bewegung ¥or%\andelu wird, und so fort; ^tf erhalten dann fOr die Bahn, die die Petersburger ^^^1 im Laufe des Jabiiiuudcrlö beschreiben wird, die % 7 Taf. IV.

Dm oQcii besser zu sehen, wie gut diese Figur den

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224

BeobachtuogcQ «nUpricht, werfe man eioeo BUck auf die Fig. weiche denfraiKtn Tlieil der obigen Epiqrdoid» daretelll, welchen der Nordpol der Nadel in St Pelefi^ JOiirg iu diesem Augenblick beacbreibt Man eiebt aoe dieeer Figor:

1) iNib die Neigung bis taoi WiotereolitiiMi thnei men und daUD etwa hin zur Milte IMai zunehuxru, und dann wieder abnehmen mufs. Meine Beobacfe» tirogen haben in der Tbel bewieeen» daie hn Jahm

1830 die Neigung vom September an, ^vo die Beob» achtungeu angefangen wurden» bia zum Dccember hmnerfort abgenommen hat» dann aber bia nur Milln Mai sanahm» um wieder bis um Ende dee Jahna

abzunehmeu.

2) Oats die horiioDtale Nadel etwa vom PrOhliniia* iqoiooetioB an bis tum Sommersolstitiom nadi Wo-

stcu f;ebt« dann aber %%icder nach Osten bis tum FrühlingsliqutoocUuin des nftcbsfen Jahres* Anch diefs beetüigen die Beobaehtnngen.

Für IV'king werden \^ir die Fij:. 9 Taf. IV. habrn. Diese Figur enUpricht nicht nur den oben angellihrtcn Beobachtoogfn dea Hrn. Fofe Aber die Neigung Peking, aondero aoeh denjenigen, dia derselbe Beobach* ter angestellt bat, om die Abweichung von Peking ui besünnaeo, und die er mir ebenfalls in seinem Briefe aaia- fetheai hat Hier sfaid sie;

Dfccuibttr ls:'>a 3g' westL M.ii Ibii 1 55

Jnni I8S1 1 48 -

Diese Beobachtunf^en find zu derselben Tn?eitt<4t nii.:eAieUi norden, n<tmhcii uiu 6 Uhr Abend« (uo die Nadel gewdboUch eine mittlere SteUong annimmt), umi stehen in Verbindune mit Beobachtungen tiber die sttlnd- lithcn \ tiritiiiuiit'ii iltT Ab\%eicbung« dif von Stunde zu Stundet iwei Tage hindurch » Tag und Nacht angeatallt wnrdan; ma ddlekan alao aehr genan dia mittlem Abwei

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chuog ' der Tage aiiSy io weleben sie gemaeht frorden ml. Da die Variationen der Abweichung viel grOfser siod, als die Variationeo der Neigung , so könnte man giaabeQ, dafs die Bahn des Nordendes der Magnetnadel viel abgeplatteter seja mQfste/als ich sie gezeichnet habe; aber um die mit der borizootalen Nadel beobachteten VefindemDgen der Abweichung auf die Meiguo^nadel ta redaciren, mala man sie mit dem Cosinus der Nei» guDg maltiplicireDy was sie ungefähr auf ein Drittheil re- dndrt. Für Paris beträgt die grölste Aendemn^ die die Abweichung im Laufe des Jahrhunderts erlitten bat, etwa > 34*^1; denn Senner tus und Offucius beobachteten im Jahre 1580 eine Abweichung von 11^4 ^^^^ Osten; und im Jabr6 1818, wo die Nadel die grOfste westliche Abweichung erreichte, betrug diese ungefähr 23®. Die grüfsle Aenderuogy die die Neigung im Laufe des Jahr« hooderts in Pari» erfahren bat, ist zwar nicht genau be* kannl, denn die Neigiingsbeobachiun^en reichen nicht so weit hinauf; indessen fand sie K ich er im Jahre 1671 ghieh 75^, während sie jetzt kleiner als 68® ist, und da der culminirend c Tunkt des magnetischen Aequators noch iveit von Paris entfernt ist, so nird sie noch lange ab» nehmen. Man sieht hieraus, dafs die grdfste Aenderung, die die iSeigung im Laufe des Jahrhunderts erleiden kann, sich wohl auf d. h. auf ein Drittheil von

bdaofen kann. Wenn die allgemeine Form der seculä- reo Bahn des Nordpols der Nadel seiner täglichen Bahn i^uiich ist, so mufs sie ebenfalls eine dem Kreise nahe konmiende Fonn haben; denn die grdfste tägliche Aen- dtrcing der Neigung beträgt in St. Petersburg, im Som* Bieft 6 bis 8 Miouten, während die groiste tagliche Aen- derung der Abweichung etwa M bis 24' macht, und die letzteren Zahlen mtlssen durch S dividtrt werden, um die Von der Neigung^oadel beschriebenen und am Mittelpunkt denelben gemessenen Bogen zu erhalten. Man kann sich *ädi vorstellen, dafs der Nordpol der Neigungsnadel

WaUd.P)ijMk.B. 10L$t.2. J. im St. 6.

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226

(deren Mittelpunkt man sich ruhend denkt) sich im Laufe eines Jahres io einer fast krei^fürungeQ Bahn um einen M^ebildeteD Pnokl direhl, der sich ebenfalls im Laufe

des Jaliihunderls um einen anderen eingebildeten Punkt dreht

Hr. Fafs hat mir noch einige BeobachtiingeD fibcr

die tätlichen Variationen der Abweichung mitgetbeilt; diese ßeobachiun^en sind vom 20. und 22. Decemher, und 20. und 2L März, d. b* ▼od deoselbea Tegeo, an welchen aaeh hier in St. Petersburg, in Nicolaew, in Kasan y in Berlin etc. solche Beobachlucigea angesteU| werden.

In Peking betrug den 21. December der UnterMhied

zwischen der gröfsten östlichen beviation Morgens, und der grAfsteo westlichen Ablenkung NacbmilUgii 4!^"; diese Ablenkungen hatten um 10 Dbr Morgeas imd 134 Uhr Nachmiüags statu

Den 22. December, gröfsle Ostliche Ablenkung um 8 Uhr Morgens, gröfste westliche Ablenkung lu BGttag» Unterschied 4' 40".

Den 20. März, gröfste östliche Ableakuug um Si Morgens, gröfste westliche Ablenkung um 3 Uhr Nach* mittags, Unterschied 3' 47".

Deu 21. März, gröiste östliche Ablenkung um Uhr Morgens, gröfste westliche um 12 ^ Uhr BfiKap»

üiitei schied 7' 35".

In Petersburg stellte sich den 21. December die gröiste östliche Ablenkung um 4** 2ff Morgens ein, die ^röfsle westliche zu Mittage, der Unterschied war I3',5. Die erste Stellung der Madel war offenbar eine Anoina- iie. Von 10 Ubr Morgens bis Mittag durcblief die Na- del au diesem Tage einen liu^eu von 6'.

- Den 22. December, nachdem die ^Hadel die gaDZS Nacht biodurch osoillirt hatte, stand sie endlich um 8 Uhr sti(l, und erreichte um 11 l hr ihre grolste westliche kh- lenkung; in diesem Intervall diurcUidT sie einen Bog^ von V ungefthr.

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Den 20. MSn aradUe die Nadel in St. Petenburg ihre |;rOl§fe Oetlidie Ablenknng om 8^ 40' Morgens, und

giog hierauf bis 2 Uhr NadimiUags nach VV esten, um 9V Den 21. Märe baUe die gröfste ösllicbe Ablenkung om 9^ 20^ etaft, die ^rOfste westliche nm l^* W Nachmit- tags: die Nadel beschrieb v%ährend dieser Zeit eioeu Bo- geo von 12'.

Die Beobachtungen des Hm. Fufs tlber die nnre-

gelmäfsigen Variationen der Abweichung scheinen eine Vermuihung zu beslaligen, die ich in einer in den .^üo- nales de Chinde, VoL XXXV p. 241 *\ abgedmckten Abhandlung ausgesprochen habe, nSmIich dafs die Per- turbationen der Abweichung mit einer augenblicklichen Relrogradation der Linien ohne Abweichung zusammen-r hingen, oder, was dasselbe ist, mit einer plötzlicbeii, aber durcbgreifenden Aenderung in der Vertheiluug der mag- netitchen Kräfte der Erde, die keinesweges nur local ist

In diesem Falle müssen, wenn die Nadeln in Eu- ropa (wo jetzt alle Nadelu nach Osten gehen) eine un> regelmafsige Bewegung nach Osten zeigen , die Nadeln derjenigen Punkte der Erdoberfläche, wo die Nadel all- jälirig immer weiter nach Westen vorrückt, in demselben Augenblicke nach Westen TorrOckeni und umgekehrt.

Die horizontale Nadel -bat in Peking, an den Ta- g«n, wo ibr Gang beobachtet wurde, nur eine bedeu- teade unregelmituge Ablenkoag erlitten, und zwar nach Osten.

Diefs geschah um 2^ 3tf nach Mitternacht, vom 22. den 23. December; In diesem Augenblick befand sich ^ Nadel 5' 6" Mlich von ihrer mittleren Stellung.

lo St. Petersburg rückte die Nadel in demselben ^^enblick (bis auf wenige Minuten)« d. h. um 8^ 40" ^l^ds an 22. December (der Langenonterschied von Diersburg nnd Peking beträgt 5 Stunden 36 Minuten) bedeuuud nach Westen, so dals sie etwa um 7' westU^

diete Anm Bd. X (86) S. 562. - P.

15*

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eher stand, als um 11 Uhr Morgens, d. h. zur Zeit ihrer gröEiteQ ffcstlicheD (regelmabt^) AblenkuDg).

fn der Nacht vom 20. auf den 21. März, um 1 Uhr, erlitt die JNadei in Pekiog eine gcrihge unregelmätsige Ablenkmig nach Osim; in St Petersborg, den 20. Bita Abends, ging die Nadel, vfie ^cnöhulicb, nach Osten, bis 7 Uhr, aber um 7^ 20' giog sie plötzlich (doch io Wahrheit nar um Weniges) nach Westen^ d. h. ihr Gang nafcfli eioe Richtung, welche derjenigen entgegen- gesetzt war, welche der Gaog der ^iadel iu demselben Augenblick in Peking hatte, denn wenn es 1 Uhr in Peking ist, ist es T«» 24' m St Petenburg.

HL VAer die Bestimmung der absoluien

magnetisdieiL KrajL der Erde;

pon Ludi^ig Moser in Königsberg,

£is hat eine Zeit in der Physik gegeben, wo Thermo- meter von einem Orte aus nach allen Gegenden ver« schickt wurden, damit die Resultate, die man durch sie erhielt, doch einigenuiiSBen vergleichbar würden. Wenn damals ein Physiker cuflllig in Besitz von zwei derglai* eben Instrumenten kam, so liest mau mit VergnOgeu bei Christian von Wolff nach, in welche Verlegenheit er gerieth, denn an eine Uebereinstimmung beider wer nicht XU denken. Wir wären berechtigt auf diese incu- nabeln einer Wissenschaft mit vollem Triumphe henb- tusehen, mischte sich nicht das demttlbigende Geföbl fluit ein, dieser Zustand sey für die thermischen Erscbeinua- gen beseitigt, für die magnetischen der £rde sey er der gegen wfirt ige. Unsere Magnetnadeln bedürfen eo gut ihrer Norroalstationen , als die früheren Tbermomeler, ja man möchte selbst weiter geheni und behaupten, unsere

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839

filage Lage sej nadi ungflDstiger; denn von etaem Tber*

mometcr konnte man doch auuebmeii, dafs es in Jahren ädi nicht verUndere, von einer Magpetnedel aber das- lelbe hioaaobtikh ihrer IntenaitAC and Vertheilnng voraos*

zusetzen, dazu äiud wir iu der Tbat durch nichtB bo* lechli^t.

Unter Bolchen Umstinden nale ee auffallen, dab »an der Pol ston 'sehen Methode, die absolnte Kraft

des ErduiagnetisiDus zu bcstiinmen, so wenig Aufinerk* saakeit acbeokt Freilich wire eine Aosfilhrnng dersel* bcB hm |etxl noch voreilig gewesen; Poisson bat seine

Formeln für den practiscben Physiker nicht eingerichtet. Aber man hätte versuchen sollen» den Gang weiter zu verfiolgent den er angedeutet hatte, damtl der letxte Zweck jeder Melhodc, die Ausführbarkeit erreicht werde. Doreb emige Aufsätze, die ich und mein Freund Kiels io diese Annalen einrücken Uelsen , sind wir benäht gewesen» den Endgleiehungeo eine Form so geben, wodoreh fede beschrünkende Auuabuie, und Poisson bat im Verlauf Seioer Analjsa deren mehrere gemacht, entfernt würdew £a ist nicbt meine Absiebt, in diese Materie bier von Meuem einzugeben, ich mufs annehmen, daCs man zu der Behandlung, die wir vorgeschlagen, in jedem Falle seine ZnfloGht nehmen wird, wo es sieb um genaue, dem Ge« genstand angemessene Resultate handelt. Nor eine Frage haben wir luicrörtert gelassen, nämlich die nach der Con- ve^eni der Reihen, auf welche man geführt wird, und von denen man, behufs der Rechnung, wenn sie nicbt zu uiQhsaro werden soll, nur die zwei oder drei ersten Glieder beibehalten kann. Diese wesentliche i^ rage will Ui versQcben im Folgenden zu iMantworten. £he diels ,ilier möglich Fcvn ^^ird, mufs ich einiges über die Faiictionen angeben, milleist welcher man die \ erthei- l»Dg des Magnetismus in einer Nadel darzustellen ge- «öeht hat. £s giebt deren mehrere, die ihrem Wesen verschieden sind, llansteen B. giebt iuseiuem

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«

Werke Ober den ErduiagDetisinus die Fiinctioa or', wel- cbe die InleoMUll eiaes Punktes io dar EotfornuDg x ^am Mittelpunkt meif;t. Der Aotdroek ax^ bat siebt 6m

Eigeuschaft, dais ^ein lutegral für die ganze Läoge, also Ton bis +^ geDomnieD (weoa 2/ die Lioge der Nadel), oder die Sanme beider Maf^etitmeo, =0 werde» Da nun dieser letztere Salz fefitsleht, so wird jeuer Aua- druck für die Vertbeiluog d=ajr^, daa obere ZeicheD gehend für die eine Art des Magnetiamoa, daa ontme für die andere Art desselben. Die Noldwendi^keit, beide A^agoetiaiQeQ mit cotgegengeaetzten Zeichen in die Rect^ Bung einzufabren» liegt in der Natur der Seche aeibaf, und isi kein blofses Bild. Die ruiiuel, die Biut lür die Yeriheiluiig entwickelt

giebt ohne Weiteres den Magnetismen beider Hillften der Nadel entgegengesetzte Zeichen, denn x wird hier vom einen Pol aua getiblt Wollte nuui x von der Bütte

auä nehmen, so darf man in y nur slalt x setzen,

und /s/(i:)=a(m^^'—m^~^') wird also eine Function,

die eine symmetrische Magnetisirung ergäbe, und zugleich dfe tigeoöchaU hätte, dafs /(— x)=— /(jr). in die- sem Falle ist immer yj;|/(x)x'Vxs=a Denn dieb

Integral wird miegt in /!,/(x>x' Vx+/j/(x)j:'"<£r. Setzt mau in dem zweiten Summanden slatt x, x, wo- durch die obere Grenze und das ganze Glied negativ wird, und bemerkt man zugleich, dab nach der Annahme

/{ x) = --/'(x) sej, so redudrt sich dasselbe auf

y^^y*(jr)x'° Jjr, welches zu den etaten Summanden ad*

dirt Null giebt.

Dagegen hat dann von / bis +/ in»

tegrirt imro^r einen wirklichen Werlh.

Es se^en nun f{x) und F(x^) Functionen der Yerlheitung, welche die Eigenschaft haben, dab aie Ik

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•0

an

nef^ative Werthe.wn x mid jr; aar das Zeichen ändern, es sej feiner ns (Fig. 10 Taf.IV) die scbwingeDde Nadel, n^s^ die nilMiHle, eo hat man aacli Poiaaon'a Annalnae: fiir die Wirkoog ▼on

c. n. auf cn ^ ^ ^

wo sSmmÜiche Auadrücke von 0 bia / nach x ond tod 0 bis /| nach x, zo integriren sind. Den beiden lettten Ist daa Zei-

cHen vorzusetzen, weil die Wirkung voo r^/i, auf es uod cn der Kicbtong nach gleich ist, es also auch dem Zei- chen nach se^n mnfa; eben so die Wirkung voo c^s^^ auf beide Hrilften der schuingendcn Nadel. Durch blofsc Veränderung der Grenzen kann man nun die drei ietzr ten Functionen der ersten gleich machen» und sie zu^em

eioen Ausdruck verbinden y|^|yj|^ PF. rfx^.

Ich bin auf diesen Gegenstand emgegangen« damit bltff^'rale nicht einzeln beslimmt würden, die ihrem We- sen nach dieselben sind, und deren Verschiedenheit auf ^ Grenzen flbertragen werden kaon« Enthielten /{s} ond F{x) gegen die bisherige Annahme nur gerade 'Po- tenten Ton X und x, , so würde luau auf demselbea eio Reeollat erhalten» in etwas Ton dem vorigen tniterschledeo. Die vier Glieder lassen sich in diesem Wie nicht zusauimetuieliea, und die Gesauiuiinirkuag beider Nadeia auf einander wird:

Sl {f[' Wdx, +/;'• wdx,)dx

hnmer Jedoch ist nur eine |ind dieselbe Function IV zu *»^l«griren;

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Nach diasM VoriMnalLaDgeii ifwde icb midk n

dem eigentlichen Go^cnsiaud dieses Aufsatzes. Wenn die Kraft der Erde bedeutet und J irgend eiae Cootlaiite^ 80 isl (diese Anoalen, Bd. XVUi & 236) ff n^m

I ^ . t wo aaf der redileo Seite Dor

Vj t.i^cosVJKü

fhk mibekaiitit ist, ood dorch folgende Gleichung be-

stimmt werden soll:

+ |,7 i" ^*

Und zwar wird jlik durch einfache Elimination ge- foodeo, indem man dem r verschiedene Wertbe giebt, wodurch C sich ebenfalls ändert, aber immer bekannt ist. Dividirt man diese lleihe durch 2 uud mulliplickl mit r^y 80 kann man sie einfacher so schreiben:

Die Frage ist nun: in welchem Yerhältnifs steht das erste Glied vom xweiten» das Eweite zum dritten etc. Die Beantwortung dieser Frage mufs ergeben 1 ) mit ffie

vielen Gliedern der Reihe man sich begnügen katui, uud welciie Gröfse dal>et ▼emachlfissigt wird, dann ai>er 2) auf welche Weise man die Beobachtungen am zweckmilMg*

sten anstellen kann. Ich bemerke zu dem Ende, da(s h und k die Integrale von Jix) x und F(,x^ )x^^ K und H die Integrale von f{x)X^ und F{Xi)Xi^^ und allgemein .

h uud die Integrale vuu J\^)^'"^^ n. F{2i)Xi'^'^^ Jiedeutcn

Ich setze die Länge beUkr Nadeln als ^ekh ▼«

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233

die Nolb wendigkeit, dieser BediDguiig zu genügeOt iai in frAbereo AolMtea nachgewiesen.

In der Form, in ^Telcher die Integrale jetzt vorkom- mea, indem sie von dem Isenner befreit siod, kann man •latt TOD / bis +if von 0 bis / integriren, und das Besaltat verdoppeln, und zwar /( x) mag —f{x) oder

/(x) sejn. Für den ersten Fall ergiebt sich diefs

iogleich ans {A\ denn //(:r)jr"+'=/7y(x)x*-+\

wenn /i^) nur gerade Potensten von x enthält Be- steht umgekehrt f{x) nnr aus angeraden Potenzen, so

wird dann/!:l/(x)x*'+*=:2//(x)x'"+\

8«J /(^)=^^f «o wird F(x) seyn sssaiJiV

imd die ubi^e Ueiiie geht über in:

r

18(;>H-4r+30(/^H-2)(/y+6) £^ 1

oder in:

. 18.(/>+4)^ + 30 . (/? + 2)(7?+6) fly. 1 MMiit verhllt Mch du erste Glied zum iweiten wie

dM erste Glied zum dritten wie

Verhältnisse werden desto grorser» und die

Reihe dann um so convergenter, je kleiner p und je gr5- fscr die Entfernung r gegen die halben Längen der Na- dikk So kann man folgende

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234

J

f s 9

r.s 96

1

sb9

20,3

4M

s

=6

7.5

70

(

=9

16,9

354.4

as6

iiH

56

i

b9

15^

993^

Ich habe für p die Annahinen gemacht, welche 4m l^wOhoUdiiiia md. Ltinbcrl und Tobias Maj«r itttM pssl, BrognaDot und Hantteen /' = 2, mi

bei van b winden oder Aepinus eriiiiitre ich mich ^=0 %tubm m haben; nach dieser leuteran Voraiu- saiioog wir« die InUnsiat io fade« Pookta afaMr Nodal con^taiil. Mau kttnnte die Uiiiftfclie Foriuel der \>r- Ihciitiui^ auf euia abuÜche \\ ei&e behaodelii, nie die ao- gafabrta, und für varacbiadeoa Wartha dar in All§< Den iinbekannteo Crror«e m, das Verhüllnifs von auf ander folgenden iviieder auf dieselbe Weite bercchoeii« wia im Torigeo für varschiedeoa Wartha von Aber dia Reduionf^en werdeo sehr weillAitfi^, ttiid IMII badsif ihrer uu (muide iiicbt, da die ihori^che Curve sich für kleine Nadeki auf etna gerade i^oia raduairl, und aoanl fa den obigen Fall tritt, wop=l.

Aii> der init^riln ilh'ii Tabelle eiuiebl sich, »Uf- die Gii?ichuui;€[i , denen inati ei bei der Uesttnumtog der ahsolataa üraft das ErdnagoatisaMM an tbon bat, aller-

diogi coorargaol ist; dam daa VarbAlUlls ^a» iai kal*

Mswafis so gn»(s aoganonnao» viabMbr baba leb aicb

taierzeugt, dab ^ io daa Beobacbtoogao 10 uod 11 ga-^

aafsl werden kanu. Aber auch scboa {ür js9 wifd

mn fliil Zugmodeleguu^ von dici Wciiben, und iui uü- l^iimligileu iaiiy wo /^=2, doch nur eine GfOfao v«r

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235

m

aMhlteigfo, die beilAufig eof rvuv emmehBeii iet, und •elbit weon man 'nur zwei Glieder berOcksichtigl, so wird

das Vemacblässigte -^^^ betragen, eiue dem jelzigea ZatUad der Sache völlig eotsprechende Geoaoigkeit

Dareh Aaweodung gröfserer Nadelo» ab die von ans ^ ' früher gewählten, würdeu sich die Reihen noch viel con- veigeoter stellen,^ aber die Sieherheil des Eodresullats , nöchte dadurch eher verriogert ab vermehrt werden. In der That hängt dieselbe so sehr von der Genauigkeit iu der Bestimmung der OsciUationsdauer ab, defs man die- ser Rficksidit Alles hintenaninsetsen hat Nun sind es aber nicht die Arolsen Nadeln mittelst welcher eine ge- naue i^eilbcfitimmung erlangt wird* Wohl schwingen sie eine längere Zeil als die kleinen, und schwingen in ei- nem kleineren Ho^eu; von vielen iSacbtheilen jedoch, die mit ihrer Anwendung verbunden sind, und die jene Vor- theile sicherlich fiberwiegeut will ich nur den hier her« vorheben, der tiuicli den EinÜuIö der Meridiansvercinde- inog auf die Dauer einer Schwingung entsteht, und der schon allein diese Nadeln zu feinen Versuchen untaug- lich mar Iii. Ich iiude eine Aufforderung diescu Gegen- stand zu behaudein, auch namentlich in der jetzt hätifi- gen - Anwendung der ßembejr'schen Declinalionsnadel zur Bestimmung der Kraft, wozu sie nicht geeignet ist h der That es schwinge eine Magnetnadel, oder, der einfacberen Bezeichnung wegen , ein Pendel unter der Amplitude a, die wir hier ab unendlich klein betrach- ten, eine Annahme, der man sich mit grofsen Nadein immer sehr nSherl. In der Mitte einer Oscillalion ver- Indere sich der Meridian in der Richtung der Bewe« gung um den Winkel Man kann die ganze gestörte Schwingung anseheni ab bestehend aus zwei Theilen» von

denen der erstere wie gewObntich die Zeil

hniocht. Der andere Theil Angl mit der Amplitude -f-i

tmd der Geschwindigkeit l^2^/(X— ^osa) an* Die Ge-

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236

Bchwiodigkeit eioes Pendels, welches um den Wiokel ß ans

der Normalen eotfernt worden ist vs^c-^^leos ß, Dit

Consfante c bestimiiil sich aim der Bediüguug, dafs fQr

ß^i die Geschwindigkeit V^YgTil cosa). Somit vurd v=\^2gi{\ Cosa cosi+cos/j). Es sej y der Winkel, um welchen das Pendel auf der andern Seite in die Höbe geht, so mufs f&r /9s—/ PsO, h. cos y=zcos a+cos i 1 sejD, eine Gleichung, die zur Bestimmung der unbekannten Amplitude y dienL Aus

.y, Idß

p—y^ 2gl(cos ß'^cas y)ssz'^—~' sieht man

dt

dt=.

^Idß

2gl{cos ß cosy) und wenn man cos ß und cosy entwickelt, die vierten Pptenzen aber dabei veraadilässigt, hierauf von s bis

Inlegrirt, so erhält man/=|/^— (ir— arcco5-\ Die- eer Werth zu dem obigen ^ addirt, giebt die

8

der gestörten Osdilalionen» oder

weldie Gleiehung zusammen mit der frOheren fOr den

Winkel y die Lösung des Problems enlbält. Für /=0 reduciren sie sich auf die gewöhnliche Gleichung f&r die

iHigestörte Schwingung, y wird T=n^/^

8

Um den' Ausdruck T fflr die Magnetnadel gelten m

lassen, hat man nur slatt / ihr Moment der Trägheit,

* i

atatt g die Gröbe wh zu setzen. Da immer nur ein

8

Lieiuer Bruch i<L so kaao maa für ;r— arccos Itlofs

setzen, uud cihuit ße^' ^ J^«

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237

die aDfönglicbe Amplitode, unter welcher die Nadel rnkmoflL sl^. Die yertndemng des Meridaans oder

isV, ao findet man Tc=i(st+OM^ ) K wo

Man 8iebt hieraus, dafs der Eiutluis der VerrÜckung des Uiridiana auf die Dauer der Oscillation abhängt von der LSage der Nadel, oder eigentlich ybn der gröfseren Zeit, die

sie zu einer Oscillatiou braucht, was iui Grunde jedoch auf cios herausiLommtt da die grofsen Nadeln Immer laogsam Mhwhigeo. Man sieht ferner, daCs die Resultate mit der- gleichen Nadeln nicht die Genauigkeit geben, welche bei Tiden Untersuchungen wünschenswerth sejn möchte, und Uicr nag es kommen, daüs die Gambej'sche DecU- oationsnade! mebreren Beobachtcin eine ua\ crhällnilsinä- i^ig kleine tägliche Intensitätsänderuug ergeben bat» wie Aeli in diesen Annalen» Bd. XiX S. 172, hervorgeko« ^ worden.

Die Bemerkungen, die ich im Vorhergebenden in 1mg auf die Poisson'sche Metbode mitgetheilt habe, dnd unabhiingig von der Art der Beobachtung, die man zu Grunde legt. Freilich bat Poisson sie ausschliefst ^ auf die Bestimmung der Kraft mittelst der Schwin« ^ gungsdauer angewandt» aber ich werde bei einer andern ^degenheit zeigen, dafs wenn man die Ablenkungen ei- t^ Nad^l durch einen Magneten beobachtet, man nicht Binder die magnetiädie Kraft der Erde daraus wird fin« <len können.

Ich kann jedoch diesen Aufsatz nicht schliefsen, ohne die Methode der Schwingungen einiges hinzutufO«

^^^j eine Methode, die sich beinahe des ganzen Systems "Querer magoetiscben Versuche bemeistert bat, und schwer* ^ SU deren Vorlheil. In frOheren Zeiten war es bei- durchgängig der Fall, dafs man eine gegebene mag- '^^^e Kraft durch den VITinkel mafs, um welchen sie

ohne die eingetretene Störung gehabt hätte T=n

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aas

(Bine Nadd ms Hnrcr 9*>l^d>M abnleiikfln vennochU^ dab« wurde von absolnter uumerwcber BeümmiQDg der-

selbeu gaoz abstrahirr. Als Coulomb die Metbode der ScbwiDgpogeo aiofübrte, da glaubte mao durcb sie aUeo ADforderoDgeD an eine genaue Beobachtong entsprediett

zu können, durcb cioe gröf&ere uud gröfsere Aozabl beob- achteter Scbwingpogco war theoretiach die MdgUcbkeÜ iiir lede Rleinbeit des ExperimeoCt gegeben* Aber kaiM dürfte es eiueu Beobaciiter ^ebeu. der sieb längere Zeit dieser Methode bediente, ohne ihre Mangel einauseben *X Ein bedeutender liegt schon darin, data die einzelne Beob» acbtuDg einen grofsen Zei(auf\%and in An.<:pruch nimmt Nun ist aber die maguetiscbe Kraft der Erde eine solche, die sieb sehr plOtilich andern kann, wenn sie sich auch nicht immer plötxlich änciert. Zwei Beobachtungen von einei* Viert eistuode, die ich hinter einander und mit glei- eher Sorgfalt anstellte, haben mir wohl 9* Differenz ge* geben. In solchen wechselnden Erscheinnn^en hat nur die io&tautaoe Beobachtung Werth uud macht die Ver- gleichung mt>glich. Als wir, Hr. Rief s und ich, in Schni- zeudorff vor z>n ei Jahren eine Reihe ma^uelischer Beob- achtungen anstellten, da war ein Hauplzweck die £mult* long der absoliAen Intensittlt der Erdkraft Mit TorzUg* lieben Instrumenten ausgerüstet und auf vorlaulig auge-

*) Anwendbar mas ii« Mja« «ai la ciaan Om di« Intcantlt vcr* gtcicbmiiswtita ra bcfttowiCB, «bar dock wir* es sn wöatchah dafi fpSter ao mahrerao Ortao die a^toiitie latensttit bcttimat wQrde. Dana nach Hm. Knpffar't Bemerkanf bestebt die mafoetitebe Knh einer Nadel ans der ihr eigeothutulieh^n und einem Aotheil, den sie durch die Kidwirknng erhalt. Icli Kiltf dlCfe Bemerkung für sehr gepni ii df r , ^^"rll sit* fnr rinlf;»^ sonst

räthselhaf'ie WirkuDgen der Wärme aut Magnctnadela etae cio- lacbc Erkiiruaf abgiebt Verhalt licb aber «o, dann vreift man m'rht recbt, was die Beobachtuogen mit einer «ad dersct- bea Made) an fencbiedenea Ortea eigentlicb erj^ebea« aad es wird awetfelbaftt ob Tcncbiedeae Nadelo f lelcbe Besvtttte Ke- fcitt wSrdak

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289

iteilu Vmoebo ans ttfllsfliidf koonttii wir. an dem Er- folg derselben keinen Zweifel haben* Unsere BemOhan-

geo süid völlig gescheitert^ uod die BeobachluQgeo» die ifir liesonders am 5. Mai gematbt iialten, ergaben gans nofieoflgende Resoltate. Wir suchten den Gnintd des Mif>lingeQs derselben aufangs in der geriugeo Convergcoz der Keitien, mit welchen gerechnet wird, und unterzogen OBS der mllhsauien Berechnung^ ans S unbekannten 6rd- fsen. Isicbts desto weniger war der quo erhaltene Werth Uiacr, der Zutrauen verdient fafttte, und konnte auch ktias verdienen, denn in der Convergenz, die im Obi- ti oachgevi iesen ist, durfte die Ursache Dicht gesucht werdeo. Kach einiger Zeit erfuhren wir nämlich, dab •a 5. Mal ein Nordli<^it gesehen worden ist Wahrend emes Nordlichts aber drei- und mehrstündige Beobach- luiigeu anzustelieo, bei welchen, da wir im Ifxeien unter naem Zelte arbeiteten, die Temperatur noch aufserdem

^on 6' auf 15° R. stieg, und d^naus ein Resultat zu zie- keo, welches in so hohem Grade von der Genauigkeit <icr Beobachtungen abhangt, das wtlrde sich schwerlich rechtfertigen lassen. Nun kann mau keinen Tag vor ei-r Qem Nordlicht sicher sejrn, denn wenn ich nur die Au- f^befi Haneteen*s über das Vorkommen dieses Ph&- sooens im Jahre 1830 mit denen verbinde, die Hr. Prof. ^rgclander in Abo beobachlctc und. mir mitzutheileu ^ Gfile gehabt hat, so finde ich deren im Juli 11, im %Qtt 10, im September 10, im October 21, im No- vtutber 12 und endlich 13 im December. Ein Nord- licht io einem bestynrnten Tage ist also ein Ereigniby ^ dessen Eintreten beinahe so viel, ja oft noch mehr *Q Bretten ist, als gegen dasselbe. Ich weiis wohl, dafs ^it loUuiiiat an solchen Tagen nicht immer Unregelmtt- '^keitfu zeigt; allein das kann daher rühren, dafs die I ^^Uciuer in der Uegel nur Morgens und Abends eine ' loieoiiisisliagiiiiiiDung anstellen, zu andern Tagesstunden ^ nicht Gesetzt nnn auch, das Nordlicht habe nur

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' eine gennge Wirkung auf die iolenntftty bewirke auf 60(f oor eine Aenderang toh 0^,81 m> kann diese im Eodr»»

suhat eineo merklichen Fehler verursachen, nicht zu denken, dais auch die iQcItaatiou an solciieo Tageo SchwaokaDgeD unlerworfen seyn wird. Bei so beviaod- fen Umständen ist eine Methode indicirt, die in der mög- lichst kürzesten Zeit die Beobachtungen anstellen Ihkl Eine solche werde ieh getegentUch in diesen Anoal« mittheilen und ihre Vorzüge nachweisen. Mit der Lekfc- tigkeit der Beobachtung ist immer zugleich die MOglidi- keit gegeben, die Versuclie sehr m vervielfilltigeo umI aus ihnen ein Mittel zu nehmen, ein Verfahren, das iB der ganzen Physik, uud nicht minder bei den magoeti- sehen Phänomenen noihwendig ur*d erfolgreich ist. Dis Metbode der Schwingungen steht diesem Yerfabren sehr entgegen, eine Ueberzeugung, zu der man bald gelau^i, wenn man nur z. den- Eindofs der Wärme auf die magnetische Kraft untersuchen will. In diesem Gebiet hat der einzeln stellende Versuch wenig oder gar kei- nen Werth, eine Menge von Zuf^üigkeitea gehen ilua einen ganz speciellen Charakter, den nur das Mittel einer Masse von Beobachtungen abstreifen kann. Trotz der Bemühungen, die wir auf die Ermittlung dieses Ein- flusses Terwendeten, sind wir bis jetzt nicht im Stande gewesen unserra ersten Aufsatz über den Gegenstaud ei- nen zweiten folgen zu lassen, worin wir für die numeri- schen Werthe einen allgemeinen Ausdruck hstten geben können; namentlicli halten wir die Untersuchungen durd» Oscillalionen in höheren Temperaturen und ferner aa grofsen Nadeln für beinah unausführbar, so nötbig diese Untersuchungen auch sind.

Uud endlich möchte ich noch bezweifeln, ob die Coulomb'sche Methode wirklich die Genauigkeit gewSbre» die sie verspricht, und die uian ihr zuschreibt. Die Re* ducLioa der Schwingungen, wegen der Amplitude, ist

schon eine sehr mifsUGhe Sache. Es liegen dieser Cor-

redios

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rection ähnlidie Voniuseteiiiigett «b beim Pendel m Grunde, dae Ge^tz jedoeh, welehes die Amplitude mit

der Anzahl der Osciflationen verbindet, ist für die Ma^- Detnadel nicht auftzuinitteln, weit die gi^Cseren 'Nadeti^ die allein dazu taaglich wiren, wegen der Verindening des Meridians nicht angewandl erden dürfen. Bei ge^ wöbniichen Experimenten ist die Keduclion entweder gleicbgfiltif^ und wird gar nicht angebracht; so bei tägli- den InteoaitStabeobachtUDgen. Sie hier anbringen hiefse ZaLier und Nenner eines Bruchs mit einer und dersel- ben Zahl mijtllipiidren. Oder sie ist Ton geringerer Wich* tigkeit, und dann kommt es weniger darauf an, auf wel- che Voraussetzungen man sie gründet. Allein es giebt Fälle, und der, worüber dieser Aufsatz bandelt , gehört n ihnen» bei welchen der Grad der Crenauigkeit «neh ■nt von der Sicherheit dieser Correcliou abhängt, und (ia spricht es wenig für die Güte einer Methode, die uns |mde in den feineren Untersocbimgen in Zweifel bbt

IV. üebir die Bewegungen des Balkens einer

Drehwage, wenn demselben andere Körper i?on Hfschiedmer Temperatur genähert werdm;

von E. Lenz,

AiiCferordeDlUclicin Acadcmiker to Su Peterfbore*

(6«l«ffQ d«o 1$. Februar 1832 la d«r K. Academie der Wu-

aenscbaftcu.)

T

den Annalen der Physik von Poggendorff,(lSäü, Mo. 11) findet sich ein Aufsatz vom Prof. Muncke, ^n(er dem Titel: Tbermuelektriscbe üeobachtun^cn, mit- tetbeih in der Versammlung der Aente und Naturfor- *dier sn Hamburg 1830, « in welchem der Verfasser dar- , ttlbuD sucht, dafs die eigen ihiimlichea Bewegungen^ wel- Aiiiial.d.Pl.j«ik. Bd«101.St.2. J. 16d2.St.6. 16

242

che man »n dam Wagebalken ein^r, mit eififm einb* dien Caeonfaden conatruirleti, Drebwa^e beobaclitn. ihrea Gnmd kabao io der Ealwickbuig itm ElaklrkiM 4m ^ parlMle Erwinmiiif; dar Glaifcldk« wakba dao Apparl ainscbliefst Als nur daher ein Fiimtid eiiii|;a Beub acbltm^eo BÜlhaUte, die er an eiaam ftbalicbaa Apparata •ogatlaUt balla, glaobia ich aolMi|;a diesalbc« oadi dw- •er MunkeMrbeii llyp^^tbeae mir erkl.iren zu ki>nt>rii: alleio ich (and bald, dafs diese bei aiut^eii derselben •kbl aoaraicha. So war ich t. B. Angaoiaiiga, dafa ea und derteiba Vitrfm dawMaIha« Ende det Wn^cl»ilke«a. ¥oa deriieiben Seite und In f^ltiehetn Grade gcuaberl, die- aaa Ende ootar gewiaaea Uaaltedao aoaifu «Miar aadarn aber abaliela, imd swar aahiaii die Varecbiadanliait die-

aer beiden tr^chrinuiii'en nur (\<\\\rr /n ruhitii, dafs das aioa Mal dar genäberle kOiprr |;.iiizlicb unter dar Lbeii« dar Drekoog dar Madal aick bafand, daa aodat« Mal aber über diese Eliene kerausraftte. Die Anzifbim^ mm ktoote iwar vuUkmntiifii f^ui iiacb Mtincke i U^pulbcac YM arraglar Elaklrialil arktirt werdest tuitar der Vor- auMattong, dab der genlbarta Körper eine, wenn aork nur v%eiii|:, ¥on dem («la&e verscbiLHleiie l eiuperatur ge- habt kaba; aUain dia Abrtoboog acktiol «ir dmdbm garada aolgegao m sevn. lek fiof dakar ao, «Mch ber nut Ut-ui (le^rnstiinde /u hr.sch.ifti;:en, und biu im Varlauf meiner Luter«ucbun^ru auf das Hesuilat gekcM- ami» daCa dia yod HuDcka gegebene Erklimag Id der Tbal unslallbafl aej, und daf^ die beobürbtt tm R^«%e. gungeo vieltufbr lediglich Lufutruuiuiigrn lupefclirirbca warda« »llsaae» wia diaaaa aocb achoo von Ponille •ed Aodarea aogenwee, aber von Muocka (Po| [idorff's \nii.il. d. l'hvs. lH,'il , Nu. ü ) %i i(i<>rilnurt4 ««urdae Ut Kh »dicint wir lua ao naib «wendiger» die UoalaUkaMgkail dar Anaickl voo Hooeka ao klar ela mißlich d«rtiithun, da dieselbe, nie sie yoii ihui dunb mmiiitclbarc V enucbe auf Fappa, hM, Tkoo, tiod dmh

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Analogie auf die ffbrlgeo» den Erdball eonttifairenden, Substanzen ausgedehnt worden ist, allerdings zu ausge- ^ebnlto FolgeniDgen Ober Magnetiamoa der Erde, Ober ISglicbe Variationen der Hagnetnadel etc. irreleiten kann, ond ihren Erfinder bereits irrefjeleifet haben. Hfltte es die Zeil Hrn. Prof. Muocke eriaubti aeiiie Beobachtuu- ged weiter m Terfolgen, ao wllre' er obne Zweifel anf solche ^estofseo, die ihn von der Uustatlbafligkeit seiner ▼orgefafsten Ansicbt iiberzeugt hjitten.

Der A|pparat, mit weleheni ick meine Yersocbe an» stellte, and welchen idi der Cveblligkeil meines geehrten Hrn. Collegeo« des Academikers Kupfler, verdanke, war folgender:

Ein niedriges cylindrisches Gef^Cs von Holz, dessen

innerer Durchinesser 4 Meier, und dessen innere Höhe 44,5 Millimeter betrug, wurde mit einer runden Scheibe ▼on Spiegelglas bedeckt In der Milte war diese Scheibe darch ein rundes Loch dnrebbrochen, in welchem eine irerücale Glasröhre von 0,55 Meter Länge eingeschraubt wurde. Die Röhre war oben durch eine JMessingpcheibe gedeckt, an welcher die AufhUngtin^ dee Fadens wie bei den Gambe y 'scheu Instrumenten der magnetischen I)e- diaatioo ausgeführt war; der Faden war nämlich obei^ nm einen horizontalen Stift gewunden, und konnte durch Uindrciiuni^ desselben herauf- und hinuntergewunden, und also die, zwischen dem ßodeu und der Glasscheibe ho- ritoolal schwebende, Nadel dem ersteren oder der letz- teren beliebig genfthert weriien, ohne daCs dadurch die Lage des Auftiaugepunkls, an welchen der Faden durch

^sein und 'der Nadel Gewicht angeprefst wurde, sich ver- iUckte. Die Hessingsoheibe, an deren Mitte der Faden

^liing, und die ich künftig mit dem Namen Auf/iängsc/ieibe bezeichnen will, liefs sich im Azimulhe in einer Messing- hfllse, in welcher sie eingeschliffen war, drehen, und halte eine Eiulheilung vou 10 ' zu 10^. Um den Stand der Nadel mit . eioig/er Genauigkeit augeben zu können,

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bedeckte kb den IMtbeden »R eher rmideD Papip- Scheibe veu deiuseiben Durcbniesser, welche in 360^ ge- theiil war. Das Game staod auf dref Sleüscbraobeo, durch die ich es bewirkte» dafe der Aathinf^puokt der Nadel |ede8iiial geuau über dem scharf bezeichiicteii Mit- telpunkt der Pappscbeibe hing, was durch Uerabvisirea ▼OB der OeflnuDg der Aufhtag^dieibe längs dem Fades leicht bewirkt werdeu konnte^ dadurch waren die AUe- anngen des Standes der Madel viiu dem Febier der ceotridtit befreit, wenigstens betrug dieser niemals einen

ganzen Crad. Zur Nadel nahm irh einen 0,8 MilliuieliT dicken kupferdrabt, an dessen einem Ende eine vergol^ dete Holundennarkkttgel von 9 Millimeter Durchmesser aufgespiefst war; um aber die Wirkung der Drehung auf eine H^^ifte des Wagebalkens» gel rennt von der auf die entgegengesetzte, zu erkennen» kOrzte ich den andern Arui der Nadel ab, und brachte das Gleichge wicht durch eine mit Quecksilber gefülite Thermometer kugei hervor. Das Verhiritnifs der Länge des kürzeren Anns zu der des lungeren, welcher die Holonderaiarkkugel trug, wie 1 : 6,7, uihI da der Durchmesser beider Kugeln, der i ber- momelcrkugel und der aus Holundermark, fast gani der- selbe war» 80 kann man annehmen» dafs die drehende Kraft auf den längeren Ann ebeiifuiis ü,7 Mai siaiker sej als auf den kürzeren» und diese kann in Vergleich mit jener vernachlässigt werden. Diese Nadel hing ich an einen Faden, der aus drei einfachen, neben einander hängenden» Coconfaden zusammengesetzt war» und stellte den ganzen» auf diese Art construirten Apparat auf em nach Nordnord west f:;erichtete8 Fensler, wobei die Papp- scbeibe so gerichtet war, dafs der Nullpunkt der Theilung sich dem Ziiftmer zu» 180^ aber gegen das Fenster hin be- fand, und der von 0" bis 180'^ gezogene Durchmesser also senkrecht auf der Ebene des Fensters stand* Die Theilung ging für den, vor dem Instramente stehenden» Beobachter von rechts nach links herum (der täglichen

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I

245 .

Bewegung der 5oDDe entgegen) voo bts 360^. Der g<nii§|le Untencbiml der Temperatur der Loft im Freien wd im Ziatmer wer wdirend der Tage der Beoba^opg

Nachdem die Nadel einige Stunden in Ruhe gdaa» M worden war, richtete iie sieb auf 8^, abo mm Im-

»er zn, sdiwackte übri^eos an verschiedeueu Ta^eo um etwa lü" yon ihrer mittleren Lage bald nach der eioen, bald nach der anderen Seite bin» welches mir mit der fröCsercD oder ^erin^ereo Heizung des Zimmers uud des {iebtnummers in Verbinduug au stehen achien. Dieses iit ganz das PbSnomen» wie Mnncke es angiebt; eine Drehung der Aufhängscheibe um 186" veränderte gar nidits im Stande der Nadel. Die Nadei hing bei diesen^ ' «Uten Versuche ungefSihr in ^ der Höhe Ewischen Papp« ood Glasscheibe, also der Pappe näher. Als ich einen Cubus von dünnem Glase mit Wasser füllte, dieses bis aaC 50<* d erwftrmt«, und dann auf die Glaftplatte, um seitwärts von dem Holundcrkügelclien, setzte, wurde diese immer angezogen, auf welcher Seite sich auch der Glaicnbus beüaod, und bewegte sich bis zum nächsten Rsade desselben hin. Die Seite des letzteren war 54 Millimeter lang.

Auch dieses stimmt gen« mit Muncke's Versucbefa ttcran, nur merkte ich keine Anziehung der Kugel zur Glasplatte bin, von unten nach oben. Ich versuchte hier- Mf BNt einen isolirten Stecknaeelknopf von verchiedenen '^kten der erwärmten Glasscheibe die Termufhete Elek- tridtäl abzunetimen und aa einem empfindlichen Bohnen* Wg'schen ElektriNneter zu erkennen » wobei ich mtek i^fihte das Glas nur zu berühren, nicht zu reiben; ich Umue in der Regel keine Spur von EIcktricilät erken- ^9 unter zwanzig Versuchen bei venchiedenen £rwSr- ^■wmgeii zeigte sieb nur zweimal eine sehr schwache Spur Q^b^tüver Elektricität, die aber in keinem Verhältnisse itt der von Mnncke bemerkten, wo daa Kögal-

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dien seiner feinen Dfehwage aof einen Zoll Dittenz

schlug. Ich versuchte daher die thcrmoelektriscbe Ki- ^enficbaft des Glases auf eioe änderet directere Art za prOfen. Ich nahm eine etwa 4 Deetmeter laoge ond ei- nen ( coliiiuler breite, an beiden Seiteii ofreiic* (jlas.rulirc aus zieiniich dickem Glase, schob einen Kork bis ki die Milte derselben hinein, stellte sie aufrecht und f^Cs ms die obere Hiilfte Quecksilber, aus welchem ein Mes.sing- dreht mit dem Elektrometer io Verbiudung stand; hier- auf erwSnnle ich die untere Hälfle» indem ich sie Im Wasser von 50^ C. tauchte. Hütte sich In dem erwann- ten Theii der Kohre Elektriciläi eotwickelty so uuitste in dem kttlteren die enlgegengesetite frei geworden seyo, uod sich dem Quecksilber und durch dieses dem Etek- trometer milgetbeiit haben; es zeigte sieb aber wiederum keine Spur, weder an den Bohnenberg'scben, noch an dem' gewöbuliehen Benne tischen, mit einem Coo- deosator verseheuen, welches noch überdiefs Dach G. Parrot's Angabe so eingerichtet war, dats es nor ein Goldblatt besafs, welches an einem Messingstabe anliegt, und dem mau einen andern, mit der Erde commuuid- renden, senkrechten Messingslab bis «nr Berährong nttbem kann, um so auch die kleinsten Grade der ElekirioiliC des Goldblatts zu eikeunen.

Durch diese Versuche wurden bei mir die ersten Zweifel an der Hypothese Münchens rege, und ich be^ schlofs, die Saclie dtnch einen dtreclen Versuch mit der Nade! der Drehvvage selbst auCser Zweifel zu setzen. Zo dem £nde nahm ich zum Aulhängea statt des Co- confadcns eiucu fuiucu Silberdraht; dadurch erreichte ich zweierlei :

1 ) Ich konnte' die Starke der Anziehung durdi Er-

wärmung eiius iberls des Glases vergleichungsweise be>- stimmen, da dieselbe die INadel jetzt nur vjon ihrem Mor> nmlslande um einige Grade ablenkte , ohne sie ganz bis

zum erwäruileu Tunkt biuzuziebeu.

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2) Es war mir jetzt leicht dem Tergoldeten Holuu- deriuarkkugekbeD eine beliebige ElektricilSt mitzutbeiieo.

Ab ich über den leMttren Punkt eiDi$e ToriHiifigf Vereiicbe machte, so fand kb, dafs,' wenn ich mit dem idoiirleu SteckriadelkiMipC die F.Iekdicität von emer gerie* beoen Glasröhre oabs and die AafbCngseheibe damit berührte, das HoloiNlefiMirkkügelcheb augenblicklich au 4er Pappscbeibe oder an dem Glase anschlug, je uacb^ dem sie der eineo oder der aoderett Fläche nttber war; eben dasselbe fand statt, wenn statt der GlasrOhre eine Sifgeilackslange gerieben viurde. Ich konnte nur dadurch cias btulänglich kleine Quantität Elektricität erhalten, dafs idfe den geladenen Stecknadeiknopf zuerst ^mit einer isolir- teo Kupferkugel von 13,5 Millimeter im Durchmesser in Berührong brachte. Theilte ich hierauf den Rest der in dsr Stecknadel verbliebenen Elektricität der Aufhäng- schcibe mit, so gerieth die Nadel zwar In kleine verti- (als öchwankuikgen, ohne jedoch weder oben noch uu- tSD anzQstofaen« Dafs sie aber in der Tbat eine eiektrn scbe Ladung habe, davon überzeugte ich mich uuch au* iisrdem |edesroal dadurch, daU die geriebene Glas- oder Siegelstaage schon in bedeutender Entfeman^ die Kogel abiüi^ oder abstiefs, je nachdem die der Nadel mitge- theiile Elektricität die negative oder positive nar. Um die ErwäroMiug hervorzubringen, bediente ich mich von jetzt au eines hohlen messingenen Parallelepipednms, des- aen GrondÜäche ein Quadrat von 41 Millimeter 5eite und dessen «ftdenes Ende offen war» so daCs es mit Wasser ▼on 50" C. oder luii einer Mischung von Eis und Sah |je^i^U werden konnte; im ersten Falle werde ich das- Mlbe, der Kürze halber, mit •warmer Cubus^m im letz* Itu mit n kalter Ciibiis u bezeichnen. Die Hdhe des Raums, in welchem sich die Nadel bewegte, von der unteren Glai* bis zur oberen Pappfläche» betrug 43»5 Millimeter« Ich hob die Isadel zuerst so hoch» dafs sie um 94 Vil-

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limettr film der Pappe hiog*), also um 12,8 Millime- ter unter der Mitle des obigen Raums, uod machte daim folgeode BeobacbtniigeD, wobei icb deo waraieo Cubua auf die Glasseheibe eeixte» ao dafs er mit der Mitfe auf die angemerkten Grade, mit dem auifier&teA JEUode aber an der Peripberie der Sobeibe ataod 1} Stand d. Nad.==357'',7 ; Stand d. warm. Cub. =327'>J ;

Anziehung der Nadel bia 353^,5

2) ätond d. Nad. =357 \1 ; Stand d. warm. Cob. s 27» J;

\nuehung der Nadel bia I^^^O Die Kupferscheibe ward gedreht:

3) 'Staad d. f^ad. s275<>; Stand warm. Cnb. »305;

Ansiebung der Kugel bia 281 "^,5

4) Stand d. Nad. =275\ Stand d. warm. Cub. =245;

Anziehung der Kugel bia 270*'^ Die Aofhttngscbeibe abermals gedreht: 6) Stand d. lSad.=18i ,8; Stand d. uarm. Cub.=201",8;

Auziehuog der Kugel bis 190^^ «) Stand d. Nad. sl81''3; Stand d. warm. Cub. sl61 <>,8;

Anziehung der Kugel bis 177®^ Hierbei bemerke ich, dafs die Grade der Ableokmg der Nadel nicht immer beim Manmum derselben abgele- sen wurden; nur bei den drei ersten Beobachtungen fand dieses statt, weiL ich mich überzeugen wollte, daia die Nadel nicht gpnz bis unter den warmen Cnbns angez^ gen würde. Später habe ich, uui so viel wie mdglich au Zeit bei dieseu ohnehin langwierigen üeobacblung^ * «1 sparen, immer nur bis za den angemerkten AUenkmi-

*) Die Hohe der Nadel konnte scIir geaan gemcttfa Wcrdcir M einem Kndtclien des Silbcrdraht«, deuten Eoircnraiif «oa der Mm» ■inshalte, ia wctchcr «ich die AvfliSnftcbeibe drclit, ich leicht mit dem Zirkel an der Glaardhre «bnebinca honote, wenn ich BQTor cm, an ciaer geraden Linie «ogeschoiltene«, P^piVr nrn dieselbe schlaf, nnd so Un%t enf and nieder rückte, bis »Ich das Knötchen in drr VisirflSche, "welche duicl» die heidca ©be- reu lUuücr de» Papiers s^^^'S^ wird, i)ciaad.

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fjtn beobachtet, die über das Resultat keinen Zweifel ireiltr fibrig UeCieii. Zuviacheo jeder Beobacbiang habe idi wenigste 20, meisteiis Uber« 80 BÜDOIeii TentreU dien lassen, damit die ervfärmle Stelle des Glases Zeit kba sich wieder abxukllUen uod die Uim im Zimmer nkoMieade Temperatur antuoehmeo, was ich daraa erkaoute, dafa die Nadel i^iedcr auf den alten Punkt, voa welchem aie durch die Ervfftffmuog abgeteilt vior* ifar, xorOckkehrte.

Aus diesen Versuchen» die in drei Hauptstellungen der üadel augeatelii wurden» uämitch nach dem Zimmer» Utk dem Fensler lu um drca 90^ wo beiden Stelkm*

|cn, fol^t, dafs die Nadel durch den warmen Cubus an* geiogeQ ward, wenn sie dem Heiuodcrmarkkügelcheo« aa im Peripherie dea Kreiaea, den sie beim Drehen b«* •direibt, um ^ü'* genähert wnrde, gleichviel von welcher ^(^Ue die Annäherung geschah. Auch dieses Resultat ht nit der Anaicht Muueke'a noch ganz ftbereinatim«

Jetzt aber ging ich zu Versuchen tiber, die mir en(- Mkaiiiei aoUlent ob die Elektridtil die Ursache der Afr*

Xishongen sej oder nicht Zu dem Eude liefs ich die i^adel aus ihrem Kuheataode wiederum durch den war- Ml Cuboa anziehen, und werlelo.ab, bis dea Maximum

d^ Aotiehung erfolgt war, was nach etwa 5 Minuten geschah. Hierauf gab ich der Nadel durch die Aufluiug-

"^he anf die oben beachriebene Weise einen gerin** Grad von positiver Elektricität; wäre nun in der lliat die im Glase durch Erwärmung entwickelte £lek- trictiät die Ursache der Anaiehong gemaen» ao hftite jelat ^ Nadel entweder noch mehr angezogen oder gintlich lurück^esiofsen werden müssen, je nachdem jene Elcklri* die negative oder positive gewesen wtre. Es er- aber keines von beiden, die Nadel fing nor an in vtrticaler Richtung ein wenig auf und nieder zu schwin- i^» wie ich dieaes bereits oben erwähnt habe» .ohne .

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•Ich aticH Dur um einen Grad im Azitnulhe xu drcbeo. Ich Überzeugte mich bieraui oock beacKulers da^M, lUls . die Ku|;et wirUidB eiMO gMingen Gnd porflmr Ekk*

(riciliil besafi^, indi-m eine, den) Kui:i-lcheü ^cii.'ibertc« |^ ricbenc Glasröhre augeublickUch Abstofstiiig bevrirklAi Ufotelbco Vmudl mit dMieibeo Erfbl^a mcMii idb mit otfuttiver Elektricität; und aufserdem noch viek, dem äbulicbe, bei Ter^cbiedeocn, zuia Xbeii ücb rni|;r|^rngi «•Uten Slelliiiig«D der NadaL

Hkrdoreh eAekA et mir »iifiMr Zweibl pMM m 9€yu, tiab die Wärme nicht durch Erregung von Flrk< Mdtit im GUse die Aoiiehuiig bewirke, «ad es Ueibc oech den bisher kekemlen GeseCies der Netur mt Mck

eine Frkläriingfiart dafür übriu, daf» nämlich diene Ao- idehutigeo bei Lr%% ärtnuof^ eiues Fheils der GlesfUeile Airah die, xa (leicher Zeil bewkkles, LmüHIi Hmiiipisa Lt r^oriiebrachl wQrden. Die Vorplelhing, wie tcreu lu dem iwitcbto der GUfpl«itte und Fa}i|i»€heibe befiodlicbeo Reuom entstehen, sobeld eio Tbeti des 1*1»- eee erwlrmt wird, Ist sehr eiofsch* Die cnoiehsl der er» wärmleo GiaMteile ^ele^eiieo Lufuheikheu möscea «e dieser Stelle ehm Strom eofwirts erseoceOt weicher dl^ eelbea mwinf^i, sich von der erwirmteo Stelle eias, hi h^- rixoolaler BichluiK, im ubereii Theil der einge«cLla»»e- Ben L>uflmai«e nach allen Seiten tu verbreiten, m^^efßm eie dnrch einen Strom der kälteren Lnfl nnlen nach dnr

Stelle hin er^elxt werden. I)ir^er kalle Strom mufii aImi die 12,'! MiUimeter «mier der MiUe de* Uaums tchwe» bende fkufoel ^n Hoinndefnmrfc nach der erwlraNm Stelle Mb bewegen, bis die wachnende Drehtmf des Sit- berladeus der Kraft de« Siroms das Gicich|;c wicht liel» ten kenn, ftin wie ee eich ens nnseren oliigen VeniK Aem' mpk^ Ans dieser Ansidit fol|^ ebsr •fenici unioillilbar, dafi, wenn ^talt des v%aruieu üubo« kalte onter fast gleichen UmslAnden engewendet wftrde. tu i^c^ci) gesellten Resoltale erfolgen ndUsten, denn

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al^dano seokl ticb die zunächst unter dem Cubns befind* liehe also xuerst erkUlteta Luft hinab, und reicht unten nach nllen Seiten au», während natürlicherweise oben ein ^rou) nach der kalten Steiie bin sich erzeugen mufs, um dte «ich senkende Luft zu ergänzen. Wenn demoach die Nadel heraufgewunden würde, 80 dafs sie sieh dicht UQler dem Glase befände, so müfslen Erscbeiuungea er- folgen, die den 'bei niedriger Hadel gerade entgegenge- setzt wSren, nSoliGh bei Anwendung des warnen Cobus Abslofsung, bei der des kalten Anziehung. Von allen diesen Erscheinungen würden sich 'nur diej^igen, wo Anziehung stattfindet, nach 4er -Atisicht Ton Muncka erklären lasset^: die beiden Fälle, wo AbsloTsung erfol- gen würde, siiul derselben geradezu entgegengesetzt, depo ^ ist klar, daüs die Madel durch Erwinnong eines Thaib des Glases immer angezogen werden mQfsle, sie mag sich oben oder unten in unserem Instrumente befinden, so- bald man annimmt, dafsi die Anziehung ^ch entwickelta Elektrtcilftt erfolge. Eben so niQfste nach dieser An- nahme auch Erkältung allemal Anziehung zur Folge ha- ben, weil dieselbe ebenfalls Eiektricität, nur von entge- gengesetzter Art als die Warme, in der Glasplatte her- vor rufin würde. Wenn also die Erscheinungen er- folgen, wie sie oben vermutbet wurden, so sind sie eben« iiils als entscheidend fftr die Ansicht <ter LuftstrUmuB- gen und gegen die Muncke s anzusehen. Ich lasse da« her die von mir hierüber angißatdlUen Versuche in der« selben Art wie die ersten sechs oben anitgetheilten folgen« Die Madei hing tn derselben Röhe, wie bei den obi- gen Versuchen (1—6), d. b. mit dem Mittelpunkt der Kogel um 12^""^ anter der Mille des Raums zwischen Glas und Pappe. Der kalte Cnbns ward angewandt»

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102'^

32«,7 332 J

213 ,i 72 fi 132 ^

Ib ,6 347 <5 177 ^ 191 .7

93 ,0 115^

Aoiiekaoi^

Die am all«n diesen VersueKen, von 1 bis 24 «üdb ergcbcudea Resultate aiod f^rnn dem cnt^prrrheiidt %%aa ick

die Tbeocii der LidiatiNtaMi^fiB mi^

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«

253

Ii

gehend, 8ci)on im Voraus gefolgert hatte« Wenn Dim- iidi dw Madel oahe am Bodeo biogt, so sieht WUrme sie an Und Kälte stulst sie ab; bän^t sie aber oben, nahe m Glase, so stöfst Wärme sie ab uud Kälte zieht sie 10. AuCBerdem fand ich diese AosichC von LoftslrO- BDOf^eQ aiidi noch durch alle andere Versuche, die ich austeilte^ und bei welchen ich die Umstäude so viel uiüg- üdi abtoindeni aoehtet bealttti^t« So B. brachte eia wtraier Körper, wenn er bei der nahe am Boden hJUw gendeti Nadel (wie in den Versuchen 1 bis 12) an^c- v^andt, und, SO"* von der Nadel abstehend, iN)n unlm iler Hoittcheibe gentthert wurde, ebenfalls Anziehung krvor, nur nach viel längerer Zeit, als bei unseren obi" geo Versuchen, weil der Holzboden von bedeutender iMeke war; ich beobachtete sie bis auf 4^,3. Ein kal- fer Kdrper, aof eben dieee Weise angewandt, vemr- suchte ^atiz entschieden Abslofsung, nur noch nach läo- gersr Zeit und in geringerem Grade (ich beobachtete sin I iii aof ), da die Entlrnning bei weitem sehnelier er- folgen mufste, als die Erkältung, aus zwei Gründen: ersl- weil die TemperaturdiHerenz zwischen dem wanneu Klirper und dem Holze grMser war» als wenn der kalte SDgewaodt wurde; Zßfeüens, weil die, durch den war- men Körper erw&rmte, Liift beständig aufwärts steigt, . Bad dem, tiber demselben siehenden, Holzboden des In- ümmenls ihre erhöhte Temperatur mttlheilt, wogegen der Ulte Körper uur durch Ölrahlung wirken konnte.

Auf alle diese Data mich stOtzeud, glaube ich mit vellem Rechte den Satz aussprechen zu können, dafs bei {»Uielkr Erwärmung eines Theils des von mir gebraiich- teo Apparats die Bewegungen der Nadel durch Luftströ- ■Bungen, und nicht durch Thermoelektridtät hervorge- krscbl werden. Es bleibt mir nur Übrig zu zeigen, dafs auch die regelinäfsige Eiosteliung der Nadel, wenn sie ^ einfachen Coconfaden hlingt und sich auf dem Fen* <tsr selbst Überlassen bleibt, daher rtihre, daCs die dem

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254

Feosfer xugekebrte Seite des Apparats kälter ist, als die VBt% Zhnm^r bineia gerichtet«» Zu dem Ende itellte ich fol^eude sich von selbst ergebenden Betrachtungen an: Wenn bei dem regelmäßig bestehenden Tempera tunrer* hältoiMe ia de» lostmiiieote wirklich aoteo eio Stron der kilCeren Lnit wm Fenster smn Zimnier »nd oben der wärmeren vom Zimmer zum Fenster zu staitüudel, •D mub, weM ich die Nadel ao dem Silberfodeo auf- bange, 80 dab sie eich in der imtereo Hiltte des Rao- ines zwischen (»las und Pappe befindet, und weuo ich altdaon die AufhäAfocheibe vom Ziiamer aus nach deai Feneter bto (too nach 180^) um eine gewisse An- zahl von Graden drehe, die Nadel der Drehuug um tiidii ao viel Grade folgen , da ihr in diesem Falle die Ridi* Umg desStNims entgegenwirkt; das Umgekehrte m«i(s da- gegen erfolgen, wenn die Madel in der oberen Hälfte lenes Raumes sich befiodeli sie muts nämlich die Dreimag llbersehreiten*

Nachdem ich daher das Haugeti der Nadel in Hin- sicht auf Excenlridlftt, auf die im Anfang dieser Abhand- lung angefahrte Art, berichtigt hatte» drehte ich die Aof* bäiigscheibe fortschreitend um 30^ in der Richtung dt*r Tbeilung des lu'eises, wartete, bis die Oscillationeu drr Nadel Tdllig aufgehArt hatten, und las das fedesmaltgs Einspielen derselben ab. Auf diese Weise erhielt icli folgende fieobachtungsreihe, bei welcher die Nadel um 12^»^ unter der Mille hin(:

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235

www ^mWm

AaCLSng^ tcbcibc«

Stand der

. 1

i/iiicreos auf einen AulliiDf-

piink» rcducirt.

»

1 0 T

1 ,7

no A U ,U

u ,o

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1 10 ,9

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1

14/ ,0

O 4

U ,7

-f-U ,J

-4-1 ß

210

212 ,5

+2 .5

+4 ,2

+3 ,6

2iU

243 ,0

+3 .0

+4 ,7

+4 ,1

270

273 ,2

+3 ,0

-f-1 ,7

,1

300

303

-♦-3 ,5

-i-5 ,2

+4 ,6

330

331 ^

+1 ^

+3 .a

+2,6

360

357

—2 ,1

-0,4

^1 ,0

Die erste Coiaioiie in dieser Versiiciisreihe snthsll

die Angaben der SlellungcD der Aufhängscbeibe ; die xweite die eutsprecheodea der Nadel; die drille die Dif- I ferensen der beidea ersteo Columnen, wobei Imiiier die I Zahlen der ersten von den beistehenden derxireiten ab- gezogen wurde; dte vierte eothäit die.^elben DifferenzeD, wie sie sich ergeben würden, wenn die Pappscbeibe gleich anfangs so gedreht worden wSre, dafs die 0^ der Auf-* Längscheibe mit der 0^ der Eiiispielun^ der Nadel zu- saoMneiiiiele. Weuo ouo der Wärmpol meines Iiistru- weotes (so will ich die wSrmste Stelle an demselben nennen) genau sich bei 0" befände, so würde die vierte Cüiuinnc unmittelbar die Ableukuiigcu der Nadel durch die Luftströmung geben; allein da er vielleicht etWas zur Rechten oder Linken von diesem Punkte liegen kOonte (was von der Vertheiluiig der Wärme im Zimmer ab- hängt» also ans vielen Ursachen verAnderlich sejrn kann), so würde die Nadel alsdann durch den kalten Luftstrom

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256

8choD bei 0^ eine Ablenkuog erliUeu haben , welcbe id X oeDDca will. Mit diesem x sind auch alle übrigei DtfTereiizeii der vierleD Columoe bebaftel,, deon die dord dieselben gegebenen Ablenkungen sind ja eigentlich nich die wabreo, aoodem nur die üolerschiede ton der Ab knkting X bei 0^. Wir werden aber im SCande eeyo den Werth von x in Graden zu bestimmeD, sobald wi nur die an sich sehr wabrscbeioliciie VorauaeeUuug ma eben, daÜB die Summe der wabreo Abieokuog auf eioe Seile des Wärinepols bis zu dem um ISÜ'^ von ihm ab atelieDdeii Punkte oabezu gleich aejru müaaen der Summ« der Ableokungeo auf der andern Seite , nur mit entge

gengese(zteni Zeichen, weil der Strom auf der recht« Seite des Wärmepols von 0^ bis 180^ der Tbeiluug eut gegen« auf der linken Seite aber Ton 180^ bis SfiO^ mil derselben geht. Mit Hülfe dieser Voraussetzung kOoneli wir folgende Berechnung anstellen. -

Wahre Ableoknaste ^rch d«n Strom TOD 0* hU 180*

Wahre Ablcnkangen dsreh den Strom von 180* hi« 900^.

2,2

X— 4,2

4,2

X— 5,3

x-^ 4,7

JT— 5,3

4,7

X— 1,8

6,2

r— 0,7

^+ 3,2

Summe =6x^17,3 6x+24,2

Die letsKa Beobaehtong in unserer Tabelle der Ver- suche, welche nicderum bei angestellt wurde, ksilB hier wegfallen, da ich sie nur machte, um mich zu über- seugeUt dafe die Lage des Wärmepols sich nicht bedeu- tend geändert habe während der Versuche. Wir nerden also setzen köunen:

6x-.17,3=:— (ejr4.24,2) . x=i— 0,8,

wenn wir nicht weiter als bis auf Zehntel eines Grailt^^ gehen.

Hit

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257

Mit diesem Werthe von x iil die letzte od^r CDnitt lieredioet worden*

Eine ganz ahnliche Reihe wurde beobachtet, nacb- lem die Nadel bis auf 9'"%8 über der Mitte des Raams^ D wdchem sie sich bewegt, gehoben worden war. ' Sie it irf der folgenden Tabelle ealhalten, die ganz so wie Ue obige zu verstehen ist.

Wahre

0',2

i-4 ,9 +3 ,8 +2 ^ -0 ,2

—4 ,0

-3 ,7

-2 ,7

^ In beiden BeobatLluugsreihen (-/) vind (/>) entspre- piieo die positiven Differenzen von bis 180° nnd die iP^Mifen von 180^ bis 360<^ einer Kraß, die vom Zhn« •Oer zum Fenster hin, und uiii^ekebrt, die negativen Dif- ' reü2:eu von U"" bis 180^ und die positiven von 180^ MQ* elofier Kraft» die vom Fenster znm Zunmisr bin iof die Nadel einwirkt. Aus dfjii Ueobarhliuigen ersehen ^ir aleo, dais im unteren Thcil des zwi&chen dem Giase ünd^ innpappe befindlichen Luftracims eine KrsA vom 2UII1 Zimmer hin, und in dem oberen llieil eice ^▼om Zimmer gegen das Fenster gerichtete vorwaltet ganz ül der VofOBssetznng»* daCs in Jenem Reome

pi40fl tlrr Aufk4ing-

Stand j«r

1V*^4kl

DifTereDi.

auf einen Anfangs puDKt redocirt

. 34 J

+4 ,1

0»,0 -1-3 ,1

66 ,7

+6 ,7

,7

96 ,1

,1

+ ') ,1

120

125 ,0

-t-> ,0

H-4 ,0

150

153 ,5

H-'i

-1-2 ,5

IM)

ISl ,0

+1 ,0

0 .0

210 -

2U7 ,5

-2 ,5

-3 .5 -4,0

240

3(37 ,0

—3 ,0

sw

267 ^

-2,8

—3 3

3N 8W

297 ,5

-2 ,5

—3 ,5

1 3dH^ ,5

-1 ,5

-2 ,5

,360

1 . 1 .5

+1 ,5

-1-0,5

238

durch ODgleidi« Erwäntttiiig LofUtrümimgeii entii&oileo, a priori iiergelciUt ImiU«ii.

ZwitchM dtn Md€0, to Am ittchg«vfieifMi^ mm^ ' wdtff eotgeg^Dgesctzteo SirüiuungeD mufs es cioe l.uft« •dfcbt gelM, die ia voUkomeMr Aabt bkibt; mm der liittelponkt der Halnderkiigel rieb deWr ia dhfv Hübe befiodet, %vird eine partielle ErfrSrinun^ drt Gbedicbe dorcb oaserea warmeu Cubus nicbt o^br ia Slaade tejn, sie weder easasiebea aocb ebtosloCMa, toa- deru wird scheinbar gar keine Wirkung auf 5ic au«(ibeil. Mach eioigeo Aunüberungcu ^cUug es mir in der IM dia Nadel auf ciae aolehe Habe lu bebeo, daCs der ikr auf 30°, yy\c gow olmlirh , fjcniihrrte wariDC Ciibus tot 50^^ C gar keiae Ik'v^rLiun^ bervorbracbte, uhglt^icb ich iba 16 Hiaulca ao( der GlasplaUe sieben Uefa. Uli lunderkugel befand tirh. als die Nadel diese Uneui(iiai lichkf>it xeigte» um 0 Vi ßber der MiUe zni^cbeo (>bi and Peppe. Eadlieh ergab es licb aiir aocb auf andere Weise, dafs wlrklicb der Luflslrom die üisails des Zurückbleibens oder V urnnsi^clireitens der Nadel den Uiebaagen der Aofbftnpcbeibe sej« leb aabni D^rm* lieb stall der Holnaderkugel einen eben so irhwereo picrsdeiteti iMilimit't. Lcingc uud ü Miliiiiief. hrrile,

aad bnchle iba auf eiae solche ^^>ise an den Lude (kr Nadel aa, da(s er sieb aai dieselbe Ia eeiaer Uagcasse

drehen liefji. D.trauf dt elile ich ihn zuen^t so, dafs 0V auf der Drebuu§Mbeae der Nadel seakrecbl stand, uud bemacb, bei sanst gsna gleiaben UatsIMadsa, so, ds(s er

sich in derFclben btffaud, die Wiikuüg der Lufiflr*»"»' aiuUie natürlich ua ersten kMc sliirker se^u ait ii» leo. Ich beobacbteie daher nater dtesea beiden ijm$^ den iwei ganz fiiholiche l\eihen, als die zuletzt mitietbiil' lea (^^f) uod (ß), iu beiden kmg die Nadel ui dtrKi' ben Biwiirh etwas anler der Glafpletia« alsa ii

den aberea TbeM des Renas: sie eatoprecbea el«a ii

d^ia^.iüaaidii der lUibe Ji* Aeide Haibca beoin^^

*

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259

idi an ein ond demselben Tage, also bei ctenlieh cou- slanfeiu Verhitlioisse der äubereu lomperalur uud der des Zunoiers. Ich lasse nun die tteibeii selbst folgen^ IQ welchen Alles dieselbe Bedeutung hat| wie in den Tabellen (J) und {B).

Der Papierstreifsn war senkrecht auf die Drehung»» dbene gestellt

(C)

Stnnd f]rr

«ekeibe.

Difl'crenR auf

Staud der ' Nadel.

t

Differciis.

ein t ri Ao- iajigspunkt

reducirt.

Wahre Ableokuiig.

354", 5

5«,5

0«,5

2»,6 +3 ,9

30

31 ,0

+1 ,()

+6 ,0

60

62 .5

-j-2 ,5

+7 .0

+5 ,4

90

94 ,0

+4 ,0

+9 ,0

+6 ß

120

121 .8

+1 ,8

+6 ,8

+4 ,7

150

1 15 ,5

-1 ,5

+3 ,5

+1 ,4

180

17« ,5

,5

+1 ,5

-0,6

m

203 ,0

-8.0

-»,0

-6,1

340

2S0 ,5

-9^

-4,6

w6 ,6

370

260 ,5

—9 ,5

-4 ,5

-6,6

300

292 ,5

-7 ,5

—2 ,5

-4 ,6

330

321 ,0

—9 ,0

-4 ,0 +0 ,6

—6 ,1

360

355 ^

-4,6

—1 ,6

Der Papieritreifen ward am

sich iu der Drehuogsebene der

(jD)

M<» gedraht, so data

Isadel befand.

Auf li.iijg-

' r

51) ,2 90 |0

-1 ,2

ü ,0

+2 ,4 +2 ,5,

+3 ,1 +3 :r

17 *.

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260

Staad lier •chcibe.

Stand der

Diflcrenr auf einen An- fangspunkt reducirt.

Walrc AbleakaBg.

12Ü^

180 210 240 370 300 330 360

ll9^5

117 ,5 176 ,5 201 ,0 232 ,2 262 fi 290 ,2 321 ,5

355 ,7

0«,5

2 ,5

3 ,5

6 ,0

7 ,9 '7

9 3

,5 1 ,3

+3^8

-hl ,B +0 ,8 -1 ,7 —3 ,5 -3 ,2 —5 ,5 -4,2 -hO ,0

-4-1 ,9

4-1 ,0 -1 ,6 -3 ,3 -3,1

-4,1

NeluieD wir die Sommeo der iiabea Abieakuog^ii fBr jede dieser beiden Reiben, indem wir dieselben alle

als positiv belrachleu, so würden diese Summen, durch 12 (der ZaU der BeobachtuDgea, auiser der lelzteu) di- ▼idirt, die mittleren Ablenkur^gcn geben, und wir kdonea die sie ausdrückenden Zaiilcii als Maafs der Kraft to Aiiknkang für die beiden Fälle, dafs der Papierstreifen •enkrecbt auf der Drebungsebene der Nadel stellt oder IQ derselben bcfindiith isf, ansehen. Die Summe der Ab- lenkung für den ersten Fall ist 54,5, für den zweileu * 34,7 ; die Kraft der Ablenkung im ersten zn d^r im xwei- ten wird sich also verhalten, wie die Quolieoteo dieser Zahlen durch 12, d. h. ^vie 4,54 : 2,89, also fast wie 3:2; sie wirkt also auf den borizontalen Papierstreifea nur 1 so stark als auf de» Terticalen. Mit diesem' Re- sultate können wir die Reihe (B) mit dem Hoiuotierkfi- gelchen» wo dasselbe sich fast in derselben H(^be befand ab der Papierstreifen in (C) nnd (JD), vergleicben; & Summe der Ablenkungen ist 38,6, das Maafs der Kraft wild also verg^icbuagsweise dorcb Vf* =3,22 gegeben, womin wir sehen, dab die bter wirkende Kraft derAb- lenkutig kleiner als in der Reihe (C) und gröfscr als le (D) Ist; \vir haben nämlich die Ablenkungskrafte vuii

(C):;(5):(i))=:4M:32a:'2». ii«Iolie. VihlM.

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261

mit der Anaieht, dab diese KrSfta von LuftströfflUDgeii hnrfihreo, sehr wohl übereinstimmt.

Ich übergehe hier eine groisc Anzahl Terschiedenar- tiger Venache, die kb noch ander den bereits erwShn* lea angestellt babe, nnd wobei ich die Umstände man- fiigfaltig abänderte; alle lieüseo sich nach einigem Nach- dttiken auf Lnftstrtaimigen cnrüekfübren« Kor Ober eine Art, den Versndi abinindem, erlaube ich mir noch Ei« Diges Linzuzofügen, da diese Versuche es gerade wareo» die mich zuerst zn der ganzen bisherigen Untersnchung ▼erieiteten, and da idi derselben bereits im Eingänge er- Hähot habe; ich meine nSmlich die Anziehungen und Ab- stoCsungen» weiche auf den am Cocoofaden falingenden Wagebalken der Drehwage von Körpern ausgeübt wer- den, die scheinbar dieselbe Temperatur haben müssen, als die GlashüUe» in weicher der Apparat eiogescblossea isL Ich hatte ffir diese Versuche eine kleine, sonst der ' grofsen ganz äliuliche, Nadel mit einem Ilolunderkügel- cheu nnter einer Glasglocke von 2 Decimeter Hdbe und Ij- Decimeter inneren Durchmesser an einem einfachen Coconfaden aufgehängt, so dafs sie ungefähr auf ^ der Hölie vom Üodeo schwebte, und den Apparat auf dem- sdben Fensler neben dem grofsen biogestellt. Am an- dern Tage war die Nadel nach dem Innern des Zimmert ZQ gerichtet, wich aber an verschiedenen Tagen um 10^ rechts oder Unk« von ihrem mittleren Stande ab. Als ick dem Holonderkügelcben mein leeres Messingparaltclepi* pednm, das mehrere Stunden auf dem Feubier nebeu dem j Apparat gelegen und folglich dieselbe Temperatur erlangt hatte, niberte, so daCs es sich, anfrecht stehend, etwa 20 ' seitwärts von dem Kügelchen, aber mit seinem obe- ren Stande mehr als 5 Millimeter unter der Drehung^- ebsne der Nadel befand, wurde diese angezogen; ragte aber über derselben um el>\a 4 seiner Hube, im (er sonst ganz gHeiehea Umständen hervor, so wurde die Na* del abge^oisen. Die ErklXmng dieses Pfcmomens'mödkto

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^ den ersten Blick »chwiorig ecscbeioen; allein bei al^ berer Belracbtong UM et licb denoocb obM Zwaog Ml die Theorie der LufiMrömungen «ofQekftlhren. Die Glae* (locke uamiicL eiii|>fänf^t, auf deiA Jt enftter ittebend, ^om der enm Seile WAmeetiiblea eue de« iDOcni deeZi»* Mn» wibrend iie ihrer niedrifoen Tewperflliir weges w#» nigcr dorthin zarUckseudeC ; luao s\ird es also im («aiiatcu WO iPiehen ktaneo, eie ob eie WAmeelraUen von di#- eir Seile mnpfaitge; dagef^ea eeodet iie aecb dnmSM

hin mehr aus, sie euipr<io^t, sie %vird aUo im («an- leo dorlbio Wftnnealraiileo aussenden. Stellt «ich eiio elD KArper, welcher nil der Glocke beiliofi« eioe Te«*

pcraldr Imi, Tor dieselbe (vom Zumuci aus gerechuot), wie dietea bei uoiereoi Versuclic der Fall ist» ao bAk er die •« de« Zinner loatrableode Wtae eK wie tbi Schirm; dadurch vwrd au der ihm gegen i^berliegenden Stelle der Glasglocke ErkAltuni; hervorgebracht werdeo« Um aich m flbeneogao» dela wirklich diese £rkilliiii| die Ursache des eben angeführten Phäonoiens sej% fQllte ich das Parallelepipedum mii einer kalieu Mischung %ua Sflboee nod Sab, nad aMwhIe bmI demaelbeo (»n dio<^ eelhen Viieodic; sie Beleo ganz wie oben au^, iiorxel|^ skli die Kraft der Absfofsung uud Anziehung viel siär- bar. Wie aber die Erkillmg der den ParallelepipedM gegeollberliefaiideo GlasilaUe die beiden entgegengesets- tea iknicguügcu hrrvuriLubringen vermöge, )c ntirhdeni iie aber oder ooler der i>rehttopel>eoe sich beiodel, er- giebl iieb aoi vaeerer Aaeicbt Mebt Suhl dae Parallel, efiipedum unter der Drehungsebeoe, so fallt die Sehet- duag des oberea oad enlenio iiUftilfoaü ebenlaila befer ale die Nadel; ragt dasselbe aber oai ein bedealeadee

^Uick über dieser 1 bene hervor, so rCkkl ^uih iiit* neu- trale Luflscbicirtt ^enn ich sie so nennen darf, mehr hm- aat las enlea FaUe befiadel daher die Nadel la

dcf xii^lrümenden \>«iniiiLi l>ufi, und i^ird srheinbAr an-

ffnodstt, im Siwcileo Falle aber iie <lrr Liuwii kuai;

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269

dfar BbOxöinmdtfA kdl«D nach, und Bcbtiht äAm abgt-'

Älülöeu zu werden.

Wenn all« bidierigeQ Beobachlimgeii nur dam dieiiN leo» aeoe Beweise dafflr .zo Uefern, dala die Bewefi^oQ«

gen der Drehwage, welche durch ungleiche Erwärmung der sie cinschlielsmuleu Giashülie banrorgebracht werdei^ ihm Gniod niebt, wie MuncLe metot» in enregter Elek- tricität, sondern vieiraehr in Luftströmunf;en haben, so darf ich zulelzt ein Pbäooaieii nicht uoerwäbnt iasseiii welcbea Ton Moncke sellisC gegen die letztere Aoeiobl

in Erwähnung gebracht wird, und das ihr in der That auf den ersten Bück entgegen zu sejn scheint. Es ist diesea der Uautand, dab der Wagebalken inMoake'a Drehwage auch bei einer Verdünnung der Luft bis auf 2 Linien Queeksilberhöhe, wenn ihm ein erwärmter Kör^ per genfibert wurde» dieselben Phttnomeoe xeigte, ab vor der VerdiinBong. Wenn dieser Versuch entscheidend sejn soll, HO mufs er» nach meiner Meinung, an einer Nadel angestellt werden» wekbe niebt ant Coeonfaden» eradem am Silberdrahle hingt; denn dafs die an letite^> rem hängende der Litnvirkung des warmen Körpers nach- gebt» beweist eigentlich nichts weiter, ab daCs die Drei» kraft des Coconfadens so schwaeh ist» dafs sie eelbet ge* gen die eines Stroms von sehr verdünnter Luft als vcr- scbwindend angesehen werden muCs. Wenn dagegen die Madel am Silberfaden in der Loft wn gewöhnlieher Didit tigkeit eine stärkere Ablenkung erleidet» als in der bis anC 2 Linien der Barometerprobe Terditnnten» so mi>chte daa eher den Terlangten Beweia gegen üb Theorie der Luftströmungen abgeben. Ich wollte diesen Versuch an- atellen» allein in dem Augenblicke stand mir keine ciui« gemafaen gute Luftpumpe zu Gebole» welche «ir, bei tci dem grofsen Volumen der zu verdünncudeu Luft (denn um eine hinlängliche Emplindlichkeii .der Nadel sn erhalten, andale der äUher^akt lang nnd-dtr Hebel«^ arm der Nadel grofs» also der ganxe Apparat hoch und

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984

lireit seyn), die VerdBooimg wtiler ab auf efaiige Zoll

Quecksiiber zu Ireibea erlaubte; bei derselben erfolgte die AbleakuDg eUerdiog^ eben so stark» als io der Luft TOo geffölmlidMai Draeke, ja es schien nir sogar, ab erfolge sie in ersterer schneller und stärker. Die Ablea* kuDg betrog überbauqpt etwa 4^.

Wie dem aber aoeh sey, so glaube ich, dab nwn

aus diesen Versuchen iu mehr oder miuder verdüiiuter Luft ubei:)iaupt gar nichts Zuverlässiges folgern kann ; nur ' dann wSre der Vereneh entsebeideiid, wenn man die Lall gänzlich entstehen könote. Ks ist uauilich bekanntlich das Moment der Kraft, welcbe der Luftstrom auf den Wagelmlken der Orebwage ausübt» eine Function no- gleich der Masse und der Geschfvindigkeü der sich be- wegenden Luf(; die Masse derselben steht ntm zwar in geradem Verhältnisse ihrer Dichtigkeit» dagegen wird die Geschwindigkeit irgend ein umgekehrtes YerhäUniEs mit der Dichtigkeit befolgen, da die verdünnte Luft offenbar als bewegtieKr gedacht werden mob» ab diejenige» wet- die die gewöhnliche Qoecksilberhöhe von 28 Zoll za tra- gen im Stande ist; wäre nun dieses letztere VerLäÜQÜjs s. B. ebenbUs das einfache umgekehrte der Dichtigkim- fen» so würde das Moment des Sbromes ooTeründert blei- ben, wie sehr man auch die Luft verdünnen mag, und db Ablenkung der Madel folglich gleich grob Wahr- scheinlich ist db biztere Annahme nicht die richtige; allein wir sehen wenigstens hieraus, dafs, bevor wir nicht das Gesetz der gröberen > Beweglichkeit der Lufttheibhen ■dt Zunahme ihres gröberen Abstandes von einander oder mit Abnahme der Dichtigkeit der Luft durch eine For- mel darstellen können, alle durch dasselbe modificirten Phinoinene nidbt ab Bewebe In irgend einer Hinaieht dienen können, also auch nicht als Widerleguogsgrfinde gegen eine Theorie» wb die der Luftströmungen» f&r wdche eo irieb oben . angeflfthrie Thabachcn md auf sine

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26»

80 eDliiBhdd«Dde Weise sprecheD, dafs ich glaube, sie sejr

keifleswegcs mehr als blofse H^^olhese anzusehen *).

Da es also als ausgemacht anzusehen ist, dafs die io irgend einer HQUe eingeschlossene Luft allemal in re- gelrnüfsig forlbestehende Strömungen gerälh, sobald die Hülle au Tcrschiedenen Seiten eine ungleiche Tempera- tor, hat, so. folgt daraus, dais man auf diesen Umstand bei manchen phjsikaliscbea Uutersuchungea wohl sein Augenmerk richten müsse. So müchten sich z. B. die sonderbaren Unregeknairigkoiten, die sich oft selbst bei den emp6ndlichsten, aufs Beste constroirten Wn^en zei- gen, hierauf zurückführen lassen; ja ein innerhalb des Ghsfcastena der Wage sidi enengcsider Luftstrom, wenn er seine kreisende Bewegung in der Längenrichtung des Kastens annimmt, mufs sogar einen regelmässigen Fehler Abwägung hervorbringen, da er ^ die eine Wagjidialo iioab- and die andere hinauftreibt, also den Wagebal- keo auf beiden Seiten nach einer Richtung zu drehen MrebL So wäre es gewits, auch in dieser^ Hinsicht sehr ^vttnsehenswerth, dafii die Versodo von Cavendisli isit der Drehviage zur Bestimmung des mittleren speci- fiscben Gewichtes der Erde, nochmals wiederholt wfir- dea, besonders da sie bekanntlieb ein, gegen die übrigen Bestimmungen desselben, sehr grobes spedfisches Go- ivicht geliefert haben.

Ob die von Saigey beobadteten AbstofsuDgen oller K5rper gegen einander, welche er der Wärme zuschreibt, Akbt in der That ebenEslla auf blobe Luftströmungen be* i^en, darfib» ^age ich es jetzt nodi nicht zu eotscheidAi«

*) SoUtcii «odi Zweifel kuiticlitlSck de« fraflSclieii AntHeib der

dektricii^t aa dicsca Er5ckcinuD§en übrig blelbco, so scheint ^jir, würden Drebwagen mit metallenen Hullen, die In ablei- tende Verbindnng ,iiiU dtm Boden gc^eUt wärta, dieselben am

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Ueb&r eine f erhesserung an f f ugm;

pon Friedrich Mohr in CobleiLL,

slruriioii einer Wage uoerläMich sind» mit Lcicbti^keil mid Fridaioo m mwichai» ailid in Mnem 2«i KAoitkni «od pmÜeelM NutiirfoivclMni MMiftbch« Voi.^ihldge getbao wordeu, durch welcbe ii)«iu liiiii wts- geeteckteo Ziele auf eine abemacheode Waiae mIm §»• rthakt iat NaaMSlIiah kat Gako ein Varbbrai aagcf^e^ Imd, 'vermillelst dessen selbst minder atisgeteichnete Künsl* tar ▼•rtrafflkba Wagen xu liefera im Sunde aiiid. La haatda te Weaeotheba» darte, dala die obere LWa

de« \N .>;:i balkens eine f;craile tej, in welcher die Lvi* den Wa§epunkte, 60 wie daa Caatniai oscillalioni^, akk befiodaii» bla BMüicra Axt, an welober aich der jDtekh

pnnkt befindet, nird nicht durch ein Koch des \^ ««^e- balkens geführt» aoodero vermtlteläl enieft pa^^^nicien Me-

iaIlatOckaa aogaachnobU D«k den Uaailaod, data dia

Löcher in diesem Stücke, wodurdi die Sehrauben peben» liugiich iind, erreicht man durcb leichte llamroencbLi^ ehe die Sebraoben icharf angetogeo aiod* die BcdiagMg -der gleichen Entremmg der Wa^epoolte m beiden Sei- ten. Dieae Metbode lat onftUciUg gaui vurzügiidi; ea aind aber noch mehrere Schwiefigkeiten dabei w ftbcr «iidden, welche ich dorch die too mir vorgeaeUaf^aM Clonstruciiüu zu umpehen gesucht habe. Die SchneideSi auf denen die Oioiiatioo gefchieht, mtlaieo eralUcb rede Linien ae? n, welche Bedingung oor nH vieler MObe bei glasharte tu ^>iühl m crreichi^u i&U et müssen die Oeff- uimgcn, in denen die beiden Wagepmikle eiaigeaaCal werden, eingefciit werden, wobei ea schfiierig iai, die {»cukrccbte lUcblung dcrbelbcu atil dcu Wagcb«iikcu &u

«

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267

Inffen, loul Ittt wm diesis meidifs so müMeii' die Küt^ per der Wageponkte sidit Dor ganz ebene Flftehen ba« beOy soodern diese dürfen auch uicbt nach deo Endea u convergpren, k -aie mfisaeo genaa dreiseitige Pria-> mh aeyiL Hat maD die OefljuiiiigeB fQr die Wage* punkte gehörig ausgearbeitet, und zeigt es sich, %Tas maq jsdosh erst nach dem Einsetzen aeben kann, daüs die Schneide etwas ober oder unter da* geraden Linie liegt, 80 kann man zwar Im ersten Falle durch behutsames Schleifen des Wagepunk tea, jedoch etwas auf Kosten Mioer Schärfe» diesen Fehler Terbessem» im letzteren aber mir durch Abfeilen der oberen scliiefeu Flächen im Balken ttüd üuterlegung einer Metallplatfe, )edoch auf Kosten der Festigkeit des Ganzen* Auch mufs die Schneide des Drehpunktes senkrecht auf den Balken stehen, was im Gaozen leichter zu erreichen ist, da zu ihrer Befestigung Uioe Verandemng am Balken selbst nOthig ist Um diesf Schwierigkeit möglichst zu heben und eine noch gröfsere tiopiiudlichkeit der Wage, hervorzubringen i schlage ich bigeode Constructiop vor:

Die Gestalt des Wagebalkens ist dieselbe wie bei der Gahn'schen Wage; die obere Linie ist ganz genau (Brade, der horizontale Üorchscbnitt ist überall von gLeir cker Starke, der senkrechte von der Mitte nach den Eng- den sich verjüngend. An den Enden des Baikens beila- det sich zu, beiden Seiten ein Aosschnitly damit die Wa^ gepunkte ganz frei zo stehen kommen. In der Zeichnung bedeuten dieselben Buchstaben überall denselben Theil die Figuren 1, 2 md 3 Taf. V stellen drei geometri- ^e Ansichten das Wagebalkens nach den drei Dhnen- sioueii des Raumes parallel mit drei rechtwinkligen Coor- dioaten dar, Fig. 1 von der Seite der Länge nach gese- heo, Fig. 2 von oben, und Fig. 3 von der Seite der Dicke des Balkens nach gesehen. Es werden nun an ^Icu Sieiien der Wagepunktc zwei Schraubenmuttern mit ^r scharfem und tiefem Gefviode (senkrecht auf den Ho«

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a6s

rhoot) eiogesdiiitttoa; darauf nil der pasiendeii* Gluppe

zwei Schrauben aus dem besten Gufüslahl, welche nach- hei glasharte HlriuDg bekominen, so geschmUcD, dab iie aemlich achwer in der Mntler galieo. Dieaa Scbran- ben werden vorn zur Spitze eines Winkels von 60° auf der Drehbank abgedreht und gcscbliffen; sie werden et« waa Hoger gemaeht ak die Dieke dea Balkena am Ettda ist, so dafs sie mit ihrem Kopfe nicht aufzusitzen käm- men (C). Man legt nun ein «ehr gutes Lineal auf die gerade Linie dea Balkena , und acbranbl den Wagepimkl so weit ein, bis er das Lineal berührt, was leicht mit der grüfslen Schärfe auszuführen ist Durch dieses Ver- fahren ^ird die Sehwierigkeit der geraden Linie der Schneide, so wie die der senkrechten Richtung auf den Balken vollkommen vermieden. Das Centrum osciUatio- nie aind dbenfalla zwei glaaharte, in Spitzen aoslaofende Schrauben, welche durch ein ähnliches Metallstück, wie bei der Gahn'schen Waget aufgeschraubt werden. In Fig. 1 und 3 aiehl man oberhalb der punktirten Linie jiB zwei Ansichten dieses Metallstückes der Länge and dtr Dicke dea Balkens nach; in Fig. 2 ateht man ea Ton oben« Dieae vier ^Schnoben und Muttern werden mit derselben Gluppe und Bolzen geschnitten, dagegen die Schrauben e, mr Befeslignng dea auigeaetzten Stücket^ ▼on dflnnerem Callber aeyn mbrnen, um den Balken nicht zu schwächen. Ea wird nun dieses Stück auf eine Stelle der oberan Flttche dea Wagebalkena oder einea guten Lineals gelegt, und die beiden glasharten Spitzen durch langsames Einschrauben so weit vorwärts getrieben, bis aie daa Lineal berühren, und dadurch genau in der £bene der auf den Baiken aufruachraobenden FIttdie liegen, welches sehr leicht zu erreichen ist Darauf wird das Stack möglichat in der llitto dea Balkena loae einge- schraubt, und die Regultmog, wie oben liemerkt wurde, durch leiae Mammerschiäge und Wägungsverauche vor- genommen. Die ' Diehpunkle iMwegen aioh auf ebenen

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369.

^pt' oder Carneolplatfen, ^reiche nicht grofs zu seyn brauchen. liie Laak der Schaleo rahl aittcla^ eines klei« MO Tellerchciis aas Agat« desseii untere eoDciTe Seite

eia kreisförmiges Kugelsegroeut ist, auf den Wa^^cpunk- teo. Bei kleinen Wagen können die Wagpunkle apitzer ab 60^ sejn, and man kann darauf die kleinen Buaso-

lenhQtchen setzen, die in elDcm passenden Ilabmen be- festigt aindi f'ig. 4 zeigt das Geiiänge an einem Arm der Wage

Die ganze Reibung dieser Wage liegt nur an vier Punkten, und ist, wenn vfirklicb glasharter Stahl uad Agit oder Feuerateiu angewendet wurde, gleich Mull «n- Mehen. Die Verfertigung der Spitzen geschiebt natür« lieb auf der Drehbank, und die MQfae ifit nicht zu ver- iMehea mit derjenigen bei Anfertigang geradliniger Axan. Üeberkaupt beruht sehr wenig bei dieser Methode auf der Geschicklichkeit des Künstlers, und man könnte sich selbst ?0D nDittelmäfsigen nach richtigen Zeidinuiigen eine Wage verfertigen lassen, an weldier man nachher selbst vermittelst eines Schraubenziehers die Aegulirung Tor- nähme. leb enthalte mich aller anderen allgemein gfllti-' gsn Regeln fQr Anfertigung von Wageo, welche natllr* lieh auch hier ihre Anwendung finden, z. B. dafs der ^ken nicbt lo schwer von Metall sej, dais er hart ge- hlnmert sey vu dergh Die Ungenauigkeil, die selbst bei *ehr guten Wagen aus dem Mangel des Parailclismus der Aien entsteht, und welche besonders bei dem Bor- d ansehen WSgungsverfahren von Cjnflnfs sejrn kann, ist Her durchaus vermieden. Ich bediene mich selbst einer Wage mit messerscharfen Axen, von dem ausgezeich- Men KQnstler Mauch in Cölui na^ der Ramadan - •Aen Methode constmirt, deren Empfindlichkeitsquotient, ^0 weit ich denselben, ohne der Wage zu schaden, er- 'f^isduei T»Tffv.innr i^t, an der durch die genauesten In- PNnente keine Divergenz der Axeu'iu bemerken ist; ^«dtmoch zeig^ sie zuweilen bei un?orsichtigem Bewe-

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270

fgm der Sdtfngebaioge eine Verfindemog der OtciUeliiNi wo 3 bif S Himmeter.

Sollte durch Zufall etwas an der \\ ai;c in IJooril- smig gekoauoien sejn, so Mni et licb mit Hülfe eioet gnteo Ltoeelt und einiger WSgiiiigrreraocbe sehr l«kkl

>%it'dcr corrigircn; und selbst ^^ctm dtfrch die f-.ii:je dci Gebreuchi die S|Nliea ctnas \oii ihrer Scharfe %erlo«

fin bitten^ to lassen sie rieb leicbl eof einer Drebbaak

mit Hülfe eines zarten Oelsteins nieder anf ihre vorige Scilfirfa zQrtickbnu|en, nas bei Schneiden unmOglicb i>f. Ich trage kein Bedeotien meine Uebervevgnng dibin

anszu^prccheu , dafs eine aus ^uteui Mnterial lor^fHIftc geerbeiieie, nach dieser Methode confciniirlü Wa^e )ede andere an Enpfindlichkeil, Leiehligkeit der Behandlnog und dsdurcb onveranderKeher Braacbbarketf fiberfriffl, abgesehfu davon, dafs sie, bei der wenigen Mühe, die

^ mmM^mti^m^^m 'L ^-l^t A^Mk^ Dm^AA mat m Arnim i m

nra vemnignDg Ensnif avan n ireisa aai nievfig|MS steben Mwfst

VI. iS'oufelle Theorie de l aciion capülairet

iU eiM» hmmm AMnfe «»• Binilwiiw w & Unelu>

X^i üi iiichf sonderbar, daf& %%ir über die Be^Uiuman- gen von PlüMigkeit nnd f esligkeit nicht im Klaren sba^ denn das gilt von den Gmndbestimninngen In ^eie« an» dereu V\ ij^eiifichiifUü. Es ij»t aber dafs wir

ao( Alles aofmerkiani sind, was znr feilen jEkstianoong dieser Crnndbefrfire beilragen kann, und in dieser Rfkfc-^

sieht \y\\i\ tc, glaube ich, nicht utu^^ ecktuaf^i^ se\u» \otL dem obeo geoanoien NN'erke einen kimen Ansnig m geben. Nkht Ibr tliejenigen t welche kehe Mslbenmlft

par Sb D. Poisson*

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SM

ftiilelien', ^hm nafl' kam n^t NiemaDden iu einer Spra- che redeo, welche er nicht versteht, sondern für Dieje- aigeD, welche Zeit oder aiMh di« LeklOigkeit feUt, dai rno Mathematwche too dem m aonderOi was für die

Physik ivichlig ist.

fiie Maitenntik gebt immer einem Gegebenen im^ and iocht dabo eist das Verlangte ^ sie sucht den Punkt in der Linie, setzt aber diese nicht aus Punkten mBammeiw In diesem Sinne veiMiren auch Laplate snd Pnisson, am die Geselle des ¥erbaltens fidsstger Körper iu festen Röhren zu finden; sie beobachten die Smile eines flüssigen Kl^rpers» wie er in einer festen Bdbre aufgestiegen oder gesunken ist Dabei bat die malheroatische Sprache die grofse JLiequeiiilitlikeit, nur den einen dieser Fülle beobachten zu dürfen, indem der mdere sieb mgleicb aiMi einer Umkebnmg der Zeieben ergiebt.

Laplftce bat in einem Supplement zum 10. Band ieiDer berttbinteD Mecank/ue celeMM die Erfindung, weU

che wir Mrahrnehmen, wenn >vir feine Köhren (IhiairiMir- I eben) in flüssige Ki^rper tauchen, aus der anziehenden I baft malbematisch abgeleitet. Die Theorie schien ge^* Dfigend. Physiker, zuweilen, je weniger sie die Gründe verstanden, verwiesen darauf , als auf eine abgemachte Sache« Ein Mathematiker wm ersten Range, Poisson, I zeigt uns jetzt, dab die Gründe Jener Theorie nicht biU'^ reichen zur Erklärung der Erscheinungen, und giebt OOS ttae neue .Tlieorie. Da die Widerlegping der Theorie sines Mannes wie Laplace von grofser Wichtigkeit f(ir <3ie Physik ist, so woilen wir in dieser ersten Abhaiid- laag eine DeisteUnng too «lern geben, was Poisaon gegen Lapleoo anführt, nnd Poisson's Theorie in einer andern Abhandlung darstellen. * * ' '

£s sej AOM, Flg. 5 Taf. V, die Oberfläche ei- mes flüssigen Körpers, wie sie sich in eiper festen Rühre ^>|tft Üurdi irgead eiuen Punkt lege luau die berüli-

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reode Ebeoe COD; lieilse eia uneudlich kleines Tbeildieii» eia Eleaest, welebes die beideo > geotwnim Ebenen mit einander fcmefai beben» nnd moS m nX» Be- 819 Siebe im looero der FIfissigkeil eiu senkrechter Cy« linder OE^ den man unendiicb TeriAngem kann. Nm bezetcbne die Wiilumg dea FMaaigen enf dieaen Cj- linder, nadi der Länge desselben nnd wn AuEseo neck Innen genonmeni Mui kann Um in swei Tbeiie tbei- len , der eine bingt voa dem Flfliai^ nnfer der Ebene COD ab, wovon der Cjliader eiaeu Theil aus^ macbit der andere ' ran dem Meniacna xmmfaen der Ebene COI> und der Oberfliche AOB, Bezeidinet man den ernten mit Km^ den zweiten mit ^tu, 6o bat man:

JS^Kdsfi. (1) und man gebraudit daa obere oder untere Zeiebea, nach- dem die Oberfläche des FlQssigen concav oder convex ist Um nun K tu berechnen, nehme man irgend einen Punkt M im Cylioder an, und einen anderen Sf im Flüssigen, au£serhalb des Cjrlindcrs, aber innerlialb der Sphäre der Wirksamkeit ▼on Dm EntCaroong MM* iieibe r; s und s* sind senkrechte Linien von M und M' auf die Ebene COD; w' ein Element dieser Ebene nnd Beaia eines CjUndeis, der parallel den Punkt M' in sich begreift; q heibe die Dichtigkeit des Flüssigen, und (pr drücke eine Function von r aa8,.irel< ebe nnr merkliebe Wertbe Air ttnmnrkliche der Terihi« derlichen Grübe r bat. Es wird lüer nämlich aogeuom-

meo,

Die Franrnscn haben den bequcnien Ausdruck /c it^uitit, um einen tropfbar •flüssifen Korper £u beaeichnen. Tropfbar «Ueui SU gebrauchen, ist «eg ewGhnlich , nnd 4aa Wort «cMMt tchwcr* filUi» Wir ipüMco «Im im AÜ|«eMintn bMDftkm» M9 flet«f ta diMcr Abhaaölaef inmcr iropfb^r-fliMif bedeutet I>m Weit KSfper immer beaattfafea, ut wettli«0f, «od FI&i«igkeSt Ar €ät- stgen K5rper tu gebrenchen, wie eneb an fetebeben p/legt, iit nicht angemessen, denn das \^ort bedeutet die Eigenschafl der Flüaiifkeiti ich erlaube mir alte huri, liat FitUaife to aafee»

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mUf däU die Wirkong der Anziehung oder Zurücksto* fang eines Elemente eidi nicht auf eine merklidie Ent- fernung erstrecke. Die zu M und M' gehörigen Ele- meüte lassen sich ihrem Volumen nach durch wäs und Jdt^ andrQekeDy DÜniHdi darcb die" Basis der za bei- den Punkten gehörigen Cjlinder und dos Differential ihrer Iluhe, woraus dann die wechselseitige Wirkung hcider Elemente auf einander folgt,

= rprco ü)' ds ds' , als eioProduct nämlich ihrer Massen (Volumen in Dich« ti^t mnltiplidrt), ond desGesetsee der Anziehung und Zurtickstofsung, womit sie auf einander wirken. Hier ist fürs Erste nur von Anziehung die Kede, und q>r fiberail in der Linie MM* positiv.

Die Kraft nach ßfßf ist zusammengesetzt aus einer Dich und einer anderen senkrecht auf M£. Die

entere ist gleieb dem Cosinus von M'ME oder s-^p— ,

<iie letztere der Projeclion von MM* auf die Ebene COD^ welche u heifsen soll. So bat man r'ssn*

sy. Man nenne den Wiukel, welchen die

u mit einer anderen in der Ebene COD durch 0 gezogenen macht, so lafst sich &f durch u ond p aas* brücken; denn da udi^ ein kleiner Bogen, beschrieben ^ dem Halbmesser ist, so folgt 4»'=ududi^, Um

finden, ist also eine wiederholte Integration in Rflck« ^icLt auf M, ^, j und s' nöthig. Die auf den Winkel P ^ beziehende ergiebt sich aus der Betrachtung » dafs p ^ Grtozeu die Werthe =0 und =2^ hat, wo ^ wie S«wöbnlich, das VerhUllniCs des Durchmessers zum üm-

bedeutet So kommt, wenn man den Factor m auf kWcn Seiten weglttlst:

K=2nf^///yr^-^ududs'ds . . . (l.a)

Es sej ferner O' ein Punkt im Cjlinder OE, wel- cher eben so weit von M entfernt ist als O, und man AuuL4.nbjilkBd.l01.$t.2.1.1832.Si.e. 18

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274

lege eine Ebene OO'D' durch O parallel mit COD. Die Wirkung des Fiüs»geQ zwischen COD und C O D aof M wird unter diesen Umsländen gleieh seyn, sobald nämlich die Dichtigkeit desselben zwischen diesen beiden Fischen überail gleich ist« und nicht etwa gegen die OberflSebe abnimmt Macht man nnn y=x-|-2^ und ds'—dx^ m ist die eine Giauie der auf x sich bede- ' banden Integrale =0, wie auch der auf u und « sich begebenden Integrale. Man bat ferner r*=ii^+(x+5)^; für jeden uiet klichen ^^ eitb der vcnindet liehen positiven Grdfsen s wird die Terinderiiche Grötse r einen

merklieben Werth haben und <jrr=0 sem, nach der obigen Auualuije, folglich kann man die andere Glänze jener Integralen soo setaen, und schreiben:

K=2nq- /:/:/: ipr'^ududxds

Diese dreifachen Integre lo bringt nun Poisson durch Sob» stitotionen auf eine einfache» und es wird:

K^^r: r»vrdr (2)

leb Qber^ehe diese Eotvvickciuug als rein inatbema- tisch, indem dabei keine Voraussetzung oder Folgerung stattfindet, welche auf die physische Constitution des Flüssigen Ijczug hat Uud so werde ich es auch in der Folge halten.'

Jetzt ist in ( 1 ) zu berechnen , welches von dem Meniskus an der Oberlliiche JCüßD, Fig. 6 Taf. V, abhSngt Man theile den Meniskus in parallele und auf die Ebene COD senkrechte CvHuder, wovon 31' O ei- nen vorstellt; seine Basis sej =^/, seine Höhe 1=::^ Damit er auf dem Cy linder OE wirke , mofs die £nl- fernung O M* sehr gering sej n, uud damit alle Punkte in O gleiche und parallele Wirkungen auf irgend einen Punkt M in O E ausüben^ mufs die Gröfse £ sehr klein und vom zweiten Grade scyu, tbeii weil GM' schon

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«ehr klein ist. Die totale Wirkung von M' O anf das ' Element i^ds vvird g'^ (f rw ^(ads^ wie vorhen J^^a^ bat MAr=zr io Fig. 6 Taf. V eioe andere Lage als in Fig. nod ihre Componiieiide (Seifenkraft) nach 0 ist der fofl Fig. 5 enlgegeogeseUt; uad mau mufa ako die mitt- lere Kraft hier mit ^ muUipiicireii. Mau oeone u die

EotfemoDg OßF und den Winkel, den sie mit eioer m der Ebene COD durch O gezogenen Linie macht,

Lat man r'^=s\+u^f u)' =uäuäi^^ woraus folgt:

/tt= f^jZf^/r q^r^^dudsdp . (2.^)

Um die Krümmung der Obeiilachc in Rechnung zu brin- (eiiy sollen rj und ii reciitwinkliche Coordinaten für den Pkakt ÜT in Bezog auf den Anfangspunkt O sejm, so

Jafs i]T=zusini>^ )/=iucüSi^. Die dritte Coordiiiate i oder die Höhe des kleinen Cjlinders O' M' ist aus y ^ uid ff durch die Gleichung für die krumme Oberfläche dw Flüssigen gegeben. Man kann sie durrli eine Reihe, Q'r]"^ + Q'v^f entwickeln, indem uian höhere Potenten wegläfsl, und mit Q, Q, Q' unabhängige Coef- ficieolen von und ?/ bezeichnet. Inlciirirt man nun in ^ksicbt auf «o kommt ^= i^^^+Q)* wenn

*öan der Kürze wegen U=siq'^J\ f^r—^dads setzt.

Öorch Substitutionen erhält man die einfache Integrale

U=.'^nQ\f^rUfrdr

I^ie Krümmong der Oberfläche ^0/> kann, als eine re- gelmäf^ige um den Punkt O angesehen werden , und man ^atiii dj^ Aj^cu der Coordinaten ti und rl durch den Punkt ^ io legen, dafs sie Tangenten an zwei normalen Durch* 'dinitteu der gröfsten und kleinsten Krümmung sind, ^cnnt man A und i! die beiden HalbmeK^er der Krüm* rangen, so findet man aus den Eigenschaften der Krüm* ttUDgskreise:

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Digitized b|<CÖogIe

276.

und «M doB CHiigen:

Für doe conciTa Oberflicbe «od X und Jl' poiitif , IBr

eioa cuuvcxe negativ. Hieraus folgt nun:

und:

i\'=/i:-i//([-i-j) (3)

Der Verfasser zcist nuo die Uebcrcinslininiiing die- ser Fonuel mil der. %% eiche Lapiace (gegeben hat, und filhrt fort io seineo UDlerraditnigeo.

Die Wirkungen eines Flüssigen auf alle nuerkBdb Ton der Oberfläche entfernte Punkte, m\A nach alien AichtimgeQ gleich, imd heben sich folglich eloander mI Nt» wird alao noch diese Wirkung auf einen liraMnK- nigen ÜÜssif^eu Faden OE^ Fig, 1 Taf« V, ausdrücken,

der rnisi AU bei O senkrecht ist, wenn nnr alle eol 4km Linge senkrechten QnerMhniUe ssm bleiben. Der ifts-

sige Fad t II endige sich an der OberÜacbe bei L in senk* rachter Bichliang. Die Halbmesser der KrüoiBiQngskmao ftr diesen Punkt sollen / und wie X und ü fOr den

l*uiikl (} sf^n. Ntui nenne man j\ %%as au» A v i 1. wenn nuin / und / statt l und K seiTt. so %^ird die V^tf* koog des FlOssigen auf den Faden OEL bei L^N'm

sevn, f*ie fio nr: A <•/ bei Ü war. hi der äufffic llrurk 1. B. der A(iiios|iliäre bei O und L gleich oder =0^ ninunt mm femer an, dab nur die Schwere in des FlOt*

Fiften ffirkinJui scy, tu mufi» der lUitersicliio<i von 3*w und iVa» durch die Wirknuiien der Stlmere aufgthabcil werden, danut das Gleichgewicht bleibe. Der linier- schied beider Fadcu OE und EL nird in Kück.Mckt auf dk^dtHere nach hjrdroalatAscheii GescUeu besüiaoU, dtircb

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das Gewicbl des FlflssigeD, die Höbe md GmndflSche

der flüssigen SSule, also, wenn die Schwere ün- ierscbied der üöheo =<s durch gQt»iZ und JSf'fa^Nm =zgQUiZ oder:

*^(7-*-?) +^C^=0 (4)

Alle diese Schlüsse gelten für PuokCe der Oberflä- che eines Flüs^i^ea innerhalb oder aufscrlialb einer fe- sten Rühre y wenn diese nur den Ilüssigen ITaden nicht uoterbricht Ist die Röhre aas einer homogenen Mate^ he und ein senkrechter Cjlinder, so stellt AOB eine fläcLe vor, welche durch Umdrehung des Schnittes OB D entstanden ist, und ihre Axe fällt mit der Axe des Cjr- Köders zusammen. Im Punkte O dieser Axe sind X und gleich und von gleichen Zeichen, man setze demnach Ferner sey h der Werth Tcn z für Jenen Punkt in der Axe, nod man bat» da / und t in (4) weg-

fallen, ^^Arp-^sO, woraus in Bezug auf den Ausdruck

(2.a) Ton if folgt A==i=j^/o tprdr^ und mithin

h positiv oder negativ, nachdem der Halbmesser der Krüm- vnng positiv oder negativ , die Oberfläche concav oder convex ist, >vic die Li fahrung zei^t. Hier wird (pr im- mer positiv gesetzt, und dieses macht auch, wie aus (2) und (2.^) erhellt, H und K positiv, welches aber, wie die Fol^e zeigt , nicht immer der Fall ist.

Bisher wurde nur die Wirkung des Flüssigen zwi- schen COD und COD, Fig. 5 Taf. V, auf den Fa- den OE betrachtet; jetzt soll aber auch die Wirkung des Flüssigen unter C' O D in Betrachtung gezogen wer- den. Sie sey Das Gewicht des flüssige^ Fadens bt sszgQaio, wenn man a die Höhe desselben nenntt Hn Sufserer Druck, etwa der Atmosphäre =//, auf jc- uea Faden wird =:i7a», und man hat für den Fall des <>ieiGhgewichts K'+fi+gQa+II:szO. Blatt hat aber

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I

278

K*=JC Eb sey DSmiich M ein Poakt iaOa^JtTüa Punkt auf der andern Seite ron C' O U; s' and ^ sol- len die EDtferniuigen dieser Punkte von C'O'D' seyn, die Entfernung MM", u die Projection von MM' auf dieselbe Ebene, so kommt + (^ + ^')^

Der Cosinus des Winkds EMM^ ist —^'^^ ; das

Volumen eines Ringes von Flfissigem, dessen Punkte' alle eine gleiche EuUeruuog von M" haben, =27tuäudx; das Volumen eines Elements in OO' in Rücksicht auf M^ssads, folgUcb:

K*=27tQ/o /o fo y'— p ududxds' ein Ausdruck,

welcher ganz mit dem IWi K(^\,b) übereinstimmt. Setzt man nun für den Werth, so bat man;

. is:=-/r-Ä'?«+4//([+Ji) (5)

also kann K eine negative Gröfse werden, welche von dem äufseren Drucke und der Tiefe des Punktes O im-

tcr der Oberfläche des Flüssigen abhängt.

Wir sehen aUo hieraus, dafs cpr nicht immer posi- tiv seyn kann. La place nahm in seiner Arbeit Über die Theorie der Haarrührchcü auf die Gröfse // vorzüg- lich Rücksicht, zu wenig auf Ky betracluele besonders die Wirkungen des Meniskus an der Oberfläche; er nahm q>r nur positiv an, oder für das Gesetz der Anziehung, wotnit die Thejichen auf einander wirken. Dafs man hiebet auch auf die ZuröckstoCsung durch den Warme: Stoff, eine Hypothese, die von ihm selbst herrührt, sehen müsse, erinnert er zwar in einem kurzen Aufsatze im B^L de ia Soc. phiL 1819, p. 122, aber er hat dieses nicht weiter ausgeführt. So wiiie also (fr viel- mehr die DiiiereuL zwischen den Wirkungen der aosto* (senden und zurQckstoEBenden Kraft der Theilchen, Doch auch dieses reicht uirlit hin, ^vie Poisson weiter zeigt

Üie Art» das Lcizlcre darsLuthun, ist ungemein siau-

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279

rakii und tm€chaMn% gevvShIt, lun za finden , ob man

VoraussefzoDgeu gemacht und Gröfseo als anmerklich ingesehen habe, weiche, den Gegenstand von einer aode« ra Seite betrachtet, ihren Einfliib zeigen. Vorher wurde der Fadeu des Cjünders als überall von immer gleicher Dicke aogeeehea» jetzt untersucht er die Wirkungen auf ciDen solchen Faden, der eine Teränderliche, obgleich im* iner uomeikliche Dicke hat. Die vorigen Ausdrücke blei- ben. Der Querschnitt des Fadens bei O (Fig. 5 1 af. Y> Mj noch AI, die Entfemnng eines Punktes iPf von O so >Mrd der Querschoitt bei i!/=w(l + Xj), weuü mau oäoilich die Veränderungen von s durch eiue Reihe atis- Mckt^ in welcher der Co^fficient k unabhSn^i^ von der v;eränderiicbeu Groi^ ist, und, weil s uoDierküch, die höheren Potenzen von s vregilifst Kimmt man auch OO unmerklich an, so bleibt der Ausdruck ta+taks für den ganzen Faden, und man kann ihn iu zwei Theiie theilen, einen, dessen Querschnitte sei, und einen anr deren, dessen Querschnitte =(»ks sind. Die Wirkung der umgebeodcj Theilcheu des Flüssigeu auf deu ersten i»t schon gefunden, die Wirkung auf den zweiten, und «war auf OO m =Ütaky so wie auf den Theil des i^adcüä unter C Ü D=,y wA. Damit uuu OO' im Gleich- (ewicht bleibe, mufs '

K'-^^+Qga-hn-hUk+Fk^O .... (6) sein. Aber das Gleichgewicht iindel statt, man mag dea faden von gleicher oder ungleicher Dicke setzen; folg- Öch wird auch iZ-hf^ für sich =0. Man nenne / die Uoge OO' und s' die Entfernung M 0\ mithin s=l so findet sich für U ein Ausdruck wie oben ffir (l.Ä), nur ist hier s=l s\ und diefs führt zuletzt aof U=lK'^Il Das ZurütUubrc n der dreifachen iu- ^grale auf eine einfache hat grftfsere Schwierigkeiten, weil •■•II die GrJinzcn von s und v indd uneiuilich sind ; der Verfasser ündet durch ^urücklüüreu der Ausdrücke, wuriu s und s* vorkommen, auf solche, worin nur r vorkommt,

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I

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sdeltl r^%B—lK\ and wett K'^K mA Uj^^V

= wird der INIeniskas verschwindet an der

OhesMckCf vr eiche miüiia wa^erecht bleiben ifürde.

Abo aach K negativ geselxt» oder oicbt blob positiv oDf^enommen, mit anderen Worten, auch ZnrÜck- stofsung unter den Theücben des Flüssigen zugeiassen, folgt doch noch keine AoOdeong des Problems, sondern* . es verschwindet gleichsam unter den Händen, sobald man . nicht biols bei der Oberfläche, dem concaven oder con* ▼eien Meniskos stehen bleibt» sondetn tiefer in das FlQs- ßige eingeht. Es ist daher zu forschen , ob in dem Obi- gen noch eine andere Voraussetzoog stattfindet^ welche anders seyn könnte. Diese finden wir nnn.da, wo an- genommen wurde, die Wirkung des Fl üssi^en zwischen COD und C O II anf ilf ein £Iementy welches von O und O gleich weit entfernt ist, mQlste gleich seyn, wenn nämlich das Flüssige zwischen COD uud C O O gleiche Dichtigkeit habe« Nun könnte gar wohl die Dichtigkeit ungleich ond gegen die OberflSche COD sdinell abiiehüieii, was die Sache gar scLi ändern w'irde. Diese schnelle Abnahme der Dichtigkeit gegen die Ober* fiflche ist ein wichtiger Umstand, den La place ganz tibersehen hat.

Poisson zeigt nun weiter, dafs eine Aenderung der Dichtigkeit nicht allein gegen die OberflSche des FlOssi- gen an der Luft oder dem leeren Raum stattfinde, sou- dern auch gegen die Wände eioes Gefäfses, oder gegen emen festen Körper. Es stelle Fig. 8 Taf. V den ver- ticalen Durchschnitt eiuer cylindrischen Rühre vor, die gerade Linie und die krummen Linien £1^ und AOB sind die Durchschnitte der unteren Fläche der festen Rühre und der oberen freien Oberilache des Flüs- sigen. In dieser vcrticalen Ebene und in einer unmerk- lichen Eotfemang von DE sey OCK die Axe eines verticalea iltlssigen Fadens von einer unendlich kleinen^ aber beständigen Dicke, ond D'C'K' die Axe eines ähn«

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lieben Fadens, wovon der Theil D^C' der festen Rühre aogeiiort, der andere Theil dem FIüssigeD, so dafs deD Punkt andeutet, wo das FittsBige den anteren Theii der Röhre berührt. In einer merklichen Entfernung un- ter dieser Fläche lege man die horizoatale Ebene GH^ welche die beiden Fäden in K* und K ecbeidet, und ao abdi die Verlängerung von DE \m Punkt L. Durch die Punli.te O und C' liegen andere noch zwei mit Gll pa- rallele Ebenen, welche die beiden Fäden in O und C treffen. Man sette die Längen OD und OC^ merk-* lieb, oder das Ende der Röhre befinde sich in einer merk- lichen Entfernung über oder unter der Oberfläche des Flüa- tif/okAOB» Nimmt man nnn an, dafs überall das Flüs- sige von gleicher Dichtigkeit und homogen sey, wnd eben dieses vou der festen Röhr c ^^cite; so werden sich die verti- \ cden Wirkongen von O C' auf O C ond Ton OK' auf

CK einander aufheben, denn es ist kein Grund vorlianden, warum sie mehr nach oben als nach unten gerichtet seyn sollten. Bie Langen 1/ O ond CK sind merklich; es iverden daher auch die Wirkungen von Df O auf OK ^ uud von D C auf CK nicht dieselbe, aber weil sie sich I mcht merklich in die Feme erstrecken, einander gleich sejn. Die ganze Wirkung des Fadens D^K' auf den Faden OK besteht ako aus der Wirkuug von C'K' I auf CO und aus der doppelten von D^C auf CK Dasselbe gilt von allen anderen Fttden, in welche man das Ganze, Rohre uud Flüssigkeit, zerlegt. Man nenne das Flüssige in einem Cy linder über GM^ dessen Wand D darstellt, tind B das Flüssige om diesen Cj- linder. Da nun die vcrticalen Wirkungen der Röhre, wie auch die des Flüssigen JB auf A unabhängig von der unteren Oberfläche di^r Rühre sind, welche JEC'F vor- stellt, so kann man an ihrer Stelle eine horizontale Ebene setzen. Es heiise ferner die Wirkung von B auf den Theil von welcher über dieser Ebene sich befindet, die Wirkung der Rühre hingegen auf dm Tbeil vou

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irelcber unter dieser Ebene sich beiludet, jeoe Qin berabxazieheOy diese um za erbeben; woraus die li>> lale Wirkung Ton B und der RUire zur Erhebung nach

dem Obigen =2 iß' R fol^t. Bezeichnet mau endlich mit a den Flächeninhalt der Basis von mit a die Tiefe von GH unter der OberflSche des Flfissigen aufserhalb der Edlire, so %%ird das Ge^vicht des Flüssigen z\%iöcben diesen beiden Ebenen =^paa. Auch wird das Gewicht von Är=igoatt^ wenn man A das unbekannte Ge- wicht der Masse nennt, um welche da.s Flü^^i^e erhoben oder niedergedrückt wird. Folglich 2ii'— /i=Z\*

Um R und R zu finden, nenne man ät ein Ele- ment im Umfange von a\ mau lege ferner zwei perpen- dioulare Ebenen durch die Enden von ds^ die sich im BSiltelpunkte der^ Krümmung schneiden , man theile das Segment von A zwischen diesen beiden Ebeneu in un- endlich kleine Fftden durch verticale mit ds parallele Fä- den, und u sey die Entfernung eines dieser FSden Ton der Terücalen Ebene, >velche durch äs gehl. Dann kann man die Basis dieses Fadens, wie oben für (6), durch (1 ku)dsdu ausdrücken, wenn man höhere Pofenzen Ton u als unmerklich wegläfsL Eben so sey ds' ciu an- « deres Element in diesem Umfange, aber für einen Faden in dem äufseren Flüssigen B, li die Entfernung dieses Fadens von der OberÜäcbe, und man hat die Basis die- ses Fadens eben so ^{\^kii)ds'dvl. Daraus folgt leicht ein Ausdruck für R durch ein fünffaches Integral, ähnlich (la) oder (1^), %velche, durch SubsliluHonen ausgedrückt und mq gesetzt, Rz=,fqds giebL l>ic(s letztere Intc^ial niuls sich auf alle Punkte des Uinfan- ges von a erätreckeu, und da q sich von einem Punkte derselben zum andern nicht verändert, so hat nm

R=icq, wo c die ^air/e i.in) :«^ iles lluifangs von ö be- deutet« Eben so erhält man liz=,cq' wenn man q' nennt, was ans q viird, QQcp'r statt Q'^ffr gesetzt, oder die An- ziehung der festen Uöhre zum 1 iüssigeu (f 'r und die Dich-

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ligldt der Materie dar. festen Rdbre ^, So kommt

A=(27'--9)<r (7)

Das füoffacbe Integral g bringt man auf ein einfadies

=^ r^fprdr . =^H. . (2. Ä). Dieser Ausdraek

bmmt mit dem übereioi welcheo Laplace gegeben hat Üb nao die Voricbtigkeit des Coeffidenfen c zu

zeken, uod wie sehr es iiulhig sej, auf die Acnderuag der Dichtigkeit des Flüssigen in der Nähe der Aöhre za sehen, Terf^hrt Polsson auf folgende Weise. Es sey f^icdoruni G U Fig. 9 Taf. V eiue horizuutaie Ebeue in eiucr merklichen £ntfemaug unter der Oberfläche des Fifis8igen AOB and Ober dem Ende der Rdhre EF\ sie schneiden in L die erzeugeode Linie DE der cjrhndri- ^eo Wand der Röhre. Der Ponkt O lie^e in einer smaerkUcben EntfemuDg von dieser Wand /aber doch «n Wirkungskreise derselben auf das Flüssige. Durch Heu Puukt O lege man eine verticale Linie OKC^ weU die der Ebene GH m K begegnet; man setze ferner, ^a[s sie eine cyliudrische, mit der \\ and der Uohre pa- ralleie Fläche beschreibe. Diese cjlindrische Fläche nnd die Ebena GH theilen das Flüssige in der Böhre in vier Theile. C und C' soUeu die beiden Theile heifscu zwi- schen dieser Fläche und der Wand, und zwar C über der Ebene GH, C unter derselben, also die Theile, 'Teiche zu OKLA und CKLL gehören; D und B

ollen die beiden anderen TheUe beifsen, zu BOKü w>d CKH gehörig. Die verticalen Wirkungen oder die ^^irkuugen in der Richtung der Schwere von D uQd C auf C nenne man Q, und P. Man kann das Gewicht von C und den Druck der Atmosphäre auf die obere Fläche als unmerklich übersehen, da die Schicht ^Xr Gelbst unmerklich, und überdiefs die verticale Wir*

)^ der Röhre auf Jeden Punkt von C offenbar =0 folghch für das Gloith gewicht Q+Q+P=Q (8).

Uta mm zuerst Q zu bestimmen) sey b die Basis von 4^,

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und die Ebene derselben finde eich in der Hdbe ß un- ter der äufseren ()bcillii( lic. Der Druck auf diese Basis, der Sciiwere entgegen, welclier von den Wirkungen der Theile C* und O herrührt, mub s^IIb+gpbß eeyn* Der Druck auf die ubere Fläche tüii D nach den l\ich- lungen der Schwere zerlegt ist =7/^, das Gewicht von D^gobß+ tS, und diese unbekannte Gröfse A bann man einerlei mit der in (7) setzen. Wirkung und (ic- ^cnnirkung sind gleich, folglich wird ^ die verlicale Wirkung von C auf Betrachtet man diese verschie- denen verticaleü Wirkungen, so fern sie sich aufhebeo, 80 v^ird ^=/\ für das Gleichgewicht in diesem Theile des Flüssigen, vorausgesetzt, dafs sich die Wirkung der Bohre nicht merklich in die Ferne erstrecke. Die Kraft Q wird sich nicht merklich von der Kraft IL oben für (7) unterscheiden, denn sie verhalten sich wie der Um- fang der Basis a zum Umfange der liat-is h, »eiche man für einerlei nehmen kann. Also Q'=R=cq. P un- terscheidet sich von R nur in den Ausdriicken durch das fünffache Iniregal c darin, dafs u! ein anderes Zeichen bekommt, und man die Grenzen für u und u! iu der In- tegration 0 und / setzen mufs. Der Verfasser findet durch ein ähnliches Verfahren, >vie für oben für ^angewen- det worden, P= 2cq* So wird aus (8): A+cg —2cq:^0 und A=^7* Aber dieser Ausdruck kann mit dem obigen (7) nur gleich seyn, wenn y'=7, oder wenn die Röhre nicht verschieden ist in ihrer Wirkung von dem Flüssigen selbst, oder wenn die Röhre und das Flüssige von gleicher Malciie sind. In diesem Falle hö- ren aber alle Wirkungen der Capillarität auf. Auch führt die Gleichung A=^7 auf Widersprüche, wenn man (pr negativ setzt. Denn es würde dann das Gewicht A mit y und mit ü von demselben Zeichen sejn, weil gzsz^Hy das Flüssige wird sich erheben f&r jET positiv, und sinkeil für Ii negativ. Nach dem, was iu Folge von (4) oben gesagt wirdy ist gg/i^ü^O, und* die Ordi«

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a

oa(e h aus dem Millelpunkle des Krümmuneslvreises für die Oberfläche des Flüssigeii mufs also dasselbe Zeichea nie U liaben, mithin positiv, und die Oberfläche des Flüssigen coDcav seyn, das Flüssige mag sich erheben oder siukeo. Also auch diese VoraussetzuDg führt auf Widerepröcfae, ood man darf die Dichtigkeit des Flassi-

yax Dicht gleichiöruiig sclzcn.

Dieses ist die Art und Weise, wie Poisson das Huig^afte von Laplace's Theorie der Haarrdhrchen idgt. Laplacc LUcb in der eigentlichen Bedeutung des Wortes zu sehr bei der Obcrllachc steheo« Es ist wohl der Höhe nvertb, auf eine Verbandiung in der dent- •chcn Literatur zurückzukommen, welche diesen Gefron- «taüd betraf. Im Jahr 1816 gab Parrot d. äit. zu iJor- pt eine kleine Schrift: Ueber die CapillaritSt, eine Kri- tik der riicorie des Grafen La Place, heraus, und sagt m der Vorrede, dals er schon seit ujehreren Jahren eine Abbaadluog Über denselben Gegenstand an Gilbert für dieAnnalcn der Physik gesandt, aber weder durch üftciit- lidie Qoch Privataufforderung es erlangt, dafs Gilbert «lie Abhandlung abgedruckt, oder zurückgesandt, oder 4c Gründe seines Verfahrens angegeben habe. Ich wcifs Qidit, ob Gilbert etwas darauf öffentlich crwiedert, und Code auch in dem Register zu -Gilbert 's Annalen nichts *on einer solchen Erwiederung. Parrot koiinle alUi- tiiogs mit Recht fordern, dafs ihm seine Abhandlung zu- rfickgegeben vrerde, aber meiner Meinung nach nicht, -afs sie in den Annalen abgedruckt werde, denn jeder Herausgeber einer Zeitschrift ist Herr derselben, und es äogt von seiner Willkühr ab, was er will abdrucken lassen. Auch kann man nicht verlangen, dais er (gründe dieses Verfahrens angebe. Eben so haben Einige Aufsätze ^ber diesen Gegenstand nach Paris geschickt, aber keine ^eufsehmg von L a p i a c e darüber erlangen könuerf. ^Vag Parrot in dieser Abhandlung sagt, kommt im We- sentlichen darauf hinansi was Poisson jetzt dargethan

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t

hat, dafs nSinlich La place zu sehr die tieferen Scbifli teo des Flüssigeu aus deo Augeo setzte. Aber Parrot folgt seinem Gegner nicht Schritt vor Schritt» und so kano der Leser nicht lulhcilen, ob nichl die Widerlegung von Parrot's Darstellung vielleicbt schon in Laplaces Theorie liege. Auch ist sein Verfahren bei der Dnter- suchunt; des Gcik [istandes so verschieden von dem, vras Laplace anwaudie, dals beide von eiuauder weggeheOi ohne einander za treffen. Unangenehm ist der bittere, fast hühntMidc Ton in Parrot's Schrift gegen die An- wendung der mathematischen Analjsis in der Physik, uad dieses bestimmte ohne Zweifel Gilbert, die AhbsDdiimg nicht drucken zu lassen, da er das Anscheu der Mathe- matik in der Physik aufrecht zu erhalten suchte gegen die Zudringlichkeit der Naturphilosophie, welche Gil- bert bafste. Aber zur Erforschung der Wahrheit hilft . nur Wahrheit

Uebrigens nimmt Poisson seine Zuflucht nur m Hjpulhesen, wenn er die Widcrsprpche der 'l beorie voo Laplace erklären will. Laplace wollte von eioerao- ziehenden Kraft der Theilchen Alles ableiten, welche sich dem Abslaiide derselben geiuafs ändert; zuletzt wollte er noch die zurückstofsebde Kraft des Wärmestoffis hinzu- fügen. Die darauf geiirQndeten Bechmingen sind nicht hinreichend, das Phänomen zu erklären, wie Poisson zeigt, und nun sucht er nach Hülfsbjpothescu zur ts- kISruug jener Widersprüche. Die Hypothese, woraJf er das meiste (ie wicht legt, da ['s nämlich die Dichtigkeit des Flüssigen, und zwar des tropfbar Flüssigen, gegen die Oberflächen schnell abnehme, oder überhaupt sich schoell verändere, ist gegen alle Erfahrung, und kann nur durch Hüifshypothesen wahrscheinlich gemacht werden, lünt andere Bedenklichkeit erregt die Annahme, dafs die An- ziehuug hier nicht in die Ferne wirke, ^^elches allerdings Ton der directen Erfahrung bestätigt wird. EigentUcb aiehl man nicht ein, wie eine Erhebung des Flüssigeo

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möglich sej, wena die Aoziehung durchaus nicht ia die Feme iftrkt. Aber maa kann sich leicht ia solchen all- gemeiDeD Behauptungen tSnschen. Jedoch hat auch die Sache, oiathemadsch envogeu, Schwierigkeiten, ist näm- lich r nnendlicb klein » oder, wie Poisson sagt, insen- iibie^ so wird die Aenderang der Anziehung in r ein Un« endliches oder Unmerkliches der zueiteo Ordnung, und iaim hier keinen nerklichen Einflnfs haben. Durch wel- die sehr zosammengesetzte HOlfshypolbese Poisson die- ser Schwierigkeit abhilft, wird in der iolge dargestellt werden«

ML Ueber die Mangansäure ^ Uehermangan- säure, UebenMorsäure und die Sidze dieser Säuren;

pon E. MitscherlicJu

(Gdcieii in 4^ AcAdenSe der Wit«en«cliaflea am 2. De«. 1830.)

achtet, welche, wte ich gleich anführen werde, durch zwei besoadere SSoren, durch die MangansSure und Ueberman*

^.uLaure, die das Mauganmetali bildet, hervorgebracht werdeo; nach ihm haben sich zu wiederholten Maien aus* fie&ichnete Chemilser mit Versuchen über diesen Gegen- stand beschäftigt. Chevreul, Chevillot und Ed- wards, Forchhammer, Fromherz und Unverdor- lieo haben, wenn sie den Gegenstand auch nicht voll- ständig erschüpKen, doch jeder ueue, mehr oder weniger interessante Thatsachen zu den früher bekannten hinzu- Keftgt. Und nnstreitig würden diese Erscheinungen schon l^iigc volUiiiiiflifT nnfersucht wordeu j^eju, wenn die ^;ülste Schwierigkeit, die hieher gehörenden Verbindungen fein mid m hinreichender Menge darzustellen, eine genaue

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UotersachiiBg aiciU last unmögUcb gemacht L^tte. Dicm T«riNiuioii«90 weiden ntalidi hm uki vieUo C dmt/m

Leiten leicht zersetzt; man darf kaiM Anatan« fikriMi, die krystalie oicbt auf I\')pier le^« vveil sie augenblick- lieh TOD Of^muhm SubtlaoMi wuit%i wtrdcB. Sehr deutliche Krystalle, welche ich tod maoganümm KaB erhielt, marhfcn mir es loöglicli ihre Fonnen zu beslim- nea De die Form deraelbeo in )eder Uiasichl der des chroomoreD, feleotaaren und echwefebaoreo Kelie gleich war, so nuiile ich durch diese Lt uLacliliiiii:, welche von besonderem loteresse für den Zusamueohao^ der Kiy« •Celtform der Körper mit den beelimmlen Propoifio— ist« vcraulafdt» diese Säiireo ood ihre Verhiuduu^en ge*

nea so ontenocheii*

Vabar di« Btawirkaaf Kalif avf daa Maatatta&yi«

Blaa erhält, weaa mau gleiche Thetle KaU uod Mao» gansuperoxyd tuaemmea glfihl and enf die gegltthle Meme

Wasser ^ieffity ciuc ^ilijc Auflusuii';, ^^tULc kuhlcijsau- resKati, haufttiaches Kali, luul eine VerbiDduu^ voa kah vil einer höheren Oiydalionsatufe des Haogana ao^

lüst enthalt; ungelöst bleibt ein braunes Pulver zurüdu Beim ZulnU der Luft wird beim üiuhcü des Geiueii^* > Saoerttoff abtorbirt, wie dieiee auch schon Edwarde nnd Chevillol bewiesen haben. Jedoch bildet «icb dm grüne % crbiuJuni; ^Icicbfollä, %^euu Mail gau^uiuru &y d mit Keli ohne Luftiulriu in einer Retorte geglüht wirl;'ee gaben 10 Grm. Uangansuperoxyd, mit Kali ohne Lnflan> tntl ^c^^chujüi£cll uud uul \N a^^er Übergosseo» eine Auf* lüsuug, ans welcher, dorch Zersetsuog der Manganstarc» Filiong und Glühen des Blanganoijdult, 1 Grau Bhogan» c>\ji ilüJkN ()ul < ihalh u uurJc. In diesem i ,,l\e bilJ«.'( ^kL Sc höhere Oxydaiionsstufe des Biaogaoa auf ihoÜche Werias^ wie braonee Bleioiyd aoe dem rolhen enUleht, wenn amn

mit Salpticr.-aure iibcr^iefst; der braune UOdt-

alaad, welcher bemi AiiUOma der grünen \ erhinHimg

rOch*

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r

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fOekUeibl» liesickt aas Manguioiydbjrdrit md Mangaii-

siipcroxydhydrat. Ob dieser Rückstaod eine chemischQ Vcrbiuduog oder ein Gemenge ist, >vage.ich nicht sa be- stimmen. Die Maogansäure ist ako dadurch gebildet wor- deu, diiis ein l'heil des Man^^ausuperoxyds, welches ia MaDganoxjd umgeändert wurde, seinen Sauerstoff einem sadem Tbeil abgab; dats ein Theil des Mangansupcr^ oxjds uozersetzt geblieben ist, zeigt schon die Menge der Uaogansäure an, welche sich gebildet hat. Gieist man, ntehdem der braune RQckstand sich abgeseist bat, die Ware Flüssigkeit, welche intensiv grfln gefärbt ist, ab, ind laist sie unter der Glocke der Luftpumpe Tcnnittelst Scbwefslsiure Terdampfeo, so erhalt man scfaOne und nkkH Krjstatte won grflner Farbe. Hllufig sind sie mit Krystal- lea von Kalihjdrat und kohlensaurem Kali gemengt; die KiyslaUe legt man auf trockene Ziegelsteine oder Thon* Mflcke, welche die Feuchtigkeit, ohne eine Zersettang w bewirken, einsaugen. L^fst man die Auflösung an der Laft verdampfen y so können sich durch Einwirkung der lUihlensaore der Luft auch rotbe Krystalle bilden, auf deren Eolstehung ich später zurückkommen werde. I eher- ß^ist man die grünen Kristalle mit Wasser, so erh^ilt BUH eine rotbe AoflOsong, welche beim Verdampfen ro-

the Krvstalle gicbt. Die grünen Krystalle sind maiigaa- saures Kali, weiches mit dem schwefelsauren Kali iso- mrph ist, die rothen haben dieselbe Form, wie die Kry- stalle des oxjdirt- chlorsauren Kalis; eine genaue Aua« Ijse hat gezeigt, dafs sowohl die oxjdirte Chlorsäure^ als diese btMiere Oxydationsstufe des Mangans 7 Propdr« tioaen Sauerstoff enthalte* Es scheint mir daher passend^ dafs man die Oxydalionsstufe des Maugaus, weiche der Sckwefel-f Selen* und Chromsfiore entspricht, Mangan« tee, und die höchste Oxjdattonsstufe des Mangans Ueber- laangaosäure (acide hyperman^cmique), und die des Chlors Ueberchlorsänre (acide hj^perchhrifw) nenne» indem man

Aaiiil.a.PhjsiLB.101.St.2.J.1832.St,6. 19 .

I l

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^0

sich nach dem von Gay-Lus s a c für die Unlerschwefcl aäure {acidc l^poiidphwrUjue) geitäUtea ^iamea heblet*).

Tch habe viele Versucüe aDgestellty die Mangaosäurc tmd UflbennaiigiDfiftttra xo aD»l|ysireii, bis sidi mir lolettt eine ebeo so genaae als leicble Metbod« darbot, wdcb« darauf beruht i dafs die Ucberuiaugaosäure 6cboQ bei ei- ner Teniparatar von 30^ anftogt skb so Miieigco, and beim Kocbponkt des Wassers Tollsllndig in Saoersloff* gas und MaQgansupero^jrd skb zersetzt; da das maa^ao- saure KLali schon - miC Wasser bebandeU Mangensopev- oxyd and übermaDf^afisaures Kali giebt, so kann man die naogausaurcD Verbiuduugeu auf .dieselbe Weise aaaljsi- ren. ich habe das mang^nsaare und übermangyManre Kali mit Salpelersiure oder Sehwefebfiure fibergosses, das Saüerslüffgas iu einem in C. C. getbeilten Glasrohr Ober Quecksilber aufgefangen» und das erbaitene Gas auf 0^ und 760 mm. Barometerslaod berechnet.

0|705 Gr. uiaogausaures Kali gaben, mit diluirter Sal- peterstture übergössen, und so lange gekocht, fa«s die FMa- sigkeit vollkommen farblos war, 58,9 C. C. trockoes Sauer- stoffgas, welches dein Gewichte nach 0,0844 Gr. betragt, alao wurden durch SalpetersSure aus 100 Theilen man- gaosauren Kalis 8,7 Sauerstoff entwickelt.

1,204 Gr. maogausaures Kali gab, mit Chlprwasser- etoffi^nre xersettt nnd mit kohlensaurem Ammoniak ge- fälU,. 0,459 geglühtes MaogaDoxydoxyduI , und nachdem dm t'iüssigkeit abgedampft und der lUicUtand geglüht worden war, 0,882 Chlorkaliom; auf 100 mangansaiHree Kalt berecbuct, beträgt das Kali also 46,34, und das Manganoxjdoxjrdul 38,12. Diese 38^12 Maoganaxjrdoxj* dul entsprechen 44,30 Mangansupeiorjrd » worin 15,96 Sauerstoff ealhalleu siud. Der Sauerstotf also, welcher

*) Bei dieser Untersuchung bin icli, dmcli die Darstellung der Pri* paralc, voo xneioem Geliiiiieo ilru. Wolff, eintm recht Mis«- teichoelca PhsmiacetiUii, bed«at«ad wiuriidttc woHsb,

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durch die Salpetersäure entwickelt wurde, beträgt nahe die Hstfte' ton den des ausgeschtedenen Maogansuper- oxyds; in 46,34 Kali ist 7,85 Sauerstoff enthalten, also die Hälfte von dem des MaugaosuperoxjrdSy und ein Drit- tel von dem der MangansSare. Berechnet man darnadk die Zosammensetzang des mangansanren Kafts genauer, so besteht es in 100 Th. aus: 47,37 Kali, 52,63 Maugaosäure.

Werden 52,63 Mangansäure in Mangansuperoxjrd ▼erwandelt, so mOssen sich 8,03 SanerstolF entwickeln; dafs der Versuch ein ungefähr um i\ abweichendes Ae- soilat gab> rOhrt davon her» dafs das Salz sich so sehr lacht zerlegt, wodurch der Kaligehalt vermindert wird.

Mangaüsuperuxydhjdrat ist schon früher von Ber- thier entdeckt und auf ▼erschiedene Weise dargestellt worden; die Bildung desselben durdi Zerlegung der män- gauöauren und übermangansauren Salze war noch nicht bekannt £a ist so intensiv braun» wenn es durch Zer* MlZQog der SSure mit SalpetersBure bereitet wird, dab es fast schwarz aussieht; mit Sclivvefclsäure dargestellt, ist es etwas lichter. Von diesem Maugansuperoxjd wurde in einer Retorte eine nicht gewogene Quantität gcgiQht und t];is sich entwickelnde Sauerstoffgas aufgefangen ; die- ses betrug, auf 760 mm. Barometerstand und 0"^ berech- net, 46,2 C. C, folglich dem-Gewichte nach 0,06618 Gr« Es gelang mir nicht in der Retorte es vollständig in Man gaooxjdoxjdul umzuändern; im Platintiegei stärker er- hitzt,* verlor es noch 0,049 Gr. Sauerstoff , und wnrde dabei roih. Das Manganoxjdetydol wog 0,954 Gr.; es wurde nocb zur genaueren Bestimmung mit Schv^efelsäure übergössen, damit abgedampft und geglüht Ich erhielt 1,863 Gr. schwefelsaures Manganozydul, welche 0,9521 Gran Manganox^dox^dui entsprechen. 0,954 Mangan- oxydozydol werden dnrcb Glühen aus 1,083 Gr, Man* gansupcroxjd erhalten, indem es' 0,129 Gr. Sauerstoff verliert; nach dem Versuch selbst betrug bei der ange- wandten Ifenge der Verlast 0,115 Gr. Diese Abwei-

19»

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chun«^, welche etwa? melir als ein Procent brlrä^t, riilirt vou der Scknieri^keit her, das Maugaiisuperoxjdbjdral zu analysireo; doch tei^ der aDgefOhrte Vcrsoch hinrei- cbeud genug, daü das aogewaadtc Puhcr MaDgansupci- oxjrd war,

lo einem andereD Vennch gaben (l»662& Grr. ge^t

neles MaDgansuperoxjdhjdiat 0,4735 Gr. Manganoxvd- oxjdul, welche U,538 Gr. Mangaosuperoxjd entsprecbeo, folglich waren 0,1145 Gr. Wasser, worin 0,10M Giaa Sauerstoff cnlhallen sind, mit 0,538 Man^ansuperoxvd, welche O^Wi Gr. Saoec6(otf eiit ballen, verbuodeo. Sauerstoff des Wassers ▼erhilt sich also zum Saoeisloff des Manf^ansupei ox \ ds wie I ; 2. Das Mangansuperoxyd verliert die letzte Menge Wasser erst» wenn das Sauer« itotfgas anfingt sieh wa entwickeln.

Ich habe vergebens versucht, durch eine einfache^ and sicherere Methode, als durch Glühen, das Mangaü- oxyd und Hangansaperoxydhydrat za erkedueo. U^bs^ giefhl man Manjiansuperoxyilliydrat mit einer AuflöflWg vou schweflichter Säure im Wasser, so bildet der gröfsle Theil unterschwefelsaures Manganoxydol. Ein Theil, wo- von die Qiianliliit bald ^röfser, bald geringer ist, bilcW schwefelsaures Manganoxydul. Ich habe beide Meugeü, die eine als unterscbwefeisanre Baryterde, die andsre ab schwefelsaure Baryterde bestimmt, uud aus den erhalls- * neu Quaniitalen die Menge Sauerstoff, welche ao di^ schweflichte SSure abgegeben worden war, berechnet. Auch auf diese Weise babe ich ^cfuudcn, dai^ sich der Zerlegung der mangansauren und übennaogausaurea Salle Mangansnperoxyd bildet, welches kein Mangaooxyd enlhäll, denn dieses würde nur halb so viel scbwcflicbts Säure oxjrdirt haben. Diese Methode, das Mangausuper- oxjd u unlersnchen, ist noch weitlllofiger, ab die Be^ Stimmung desselben durch Glühen. Dafs bei der Bchaod» lung des natüriicheu Mangansuperoxjrds Schwefelsäure ge- bildel wird» ist schon too Heeren beobachtet woideo»

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«

Die Krystalle des maogansanren Kalis haben die- aalben seeuiidllreD FlSchea, und bildea dieselbe Zasäm- meoselzung wie das schi^efelsaure, selensaure und chrom- saure Kali, und zeigen bis auf das Unbedeutendste die- selben modificationen in der Gröfse 'der Flächen (vergL Poggendoorfre Annelen, Bd. XVIll S. 168). Fig. S / Taf. VI eadiftlt die beim luaugansauren Kali beobachteten Stachen. <

Die FMche ä neigt sich tn it unter 121 10^ rxi h uiiter 119« 24'^^, und M' zu ßP unter 113«.

Vennilteist des mangansaoren Kalis kann man, wdl es io leicht zersefot wird, keine anderen mangansanren SaUe liarslellen; kaustisches Natron ^iebf, mit Mangnn- tuperoxjd geschmolzen, gleichfalls maogansaures NatroUi welches aber zu leicht Idsiiob ist, nm durch KrjsfaMlsa- tion vom kohlensauren und kausüschen Natron ^elieiuit werden zu können. Salpetersäure Barjterde mit Man- pnsupemyd getcbraohen, giebt mangansadte Baryterde; Wenn man zu einer Auflösung von nbermansfansaurer Baryterde eine Auflösung von Barylcrde hinzufügt, und diese Flttasigkeit in etnen zur Hälfte damit gefüllten Glase «be Zeit lang stehen i^fst, so sondern sich auf der Ober» Üdche grüne Krystalic aus, n eiche mangansaure JL>arjt- «rde sind, und, wie die schwefelsanre Barjterde» akh licht nn Wasser anflösen.

Uebermaii|aoa&ttre and übermAngaDsaiire Sslie.

Ueberglefst man mangansaurea KaB mit einer Anflft-

sang von kaustischem Kali, so lost es sich unzersctzt auf; labt man diese AuflOsong unter der Glocke der uinpe verdampfen, so erhSit man wieder Krystalle niangansaurem Kali, gemengt mit Krystallen von Ka^ Ubjdrat, welche man unter der Luftpumpe sehr schön •Aallen kann. LOat man dagegen dae mangansaore Kali Wasser auf, so zerleet es sich; ein brauner krystal- '^^ugcher Miederachlag Mit nieder, welcher eine Terbin-

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duuz vun Maii^ai)su|)croxvd mit Kali &evu scLeiot. Uurch Aufwasch f*ii mit Wasier fvird fterkg^» ioiiMi dM Wmmt das lü4i antaiaht ao data «r tnlelal oar ms

Maugansuperoijdhvdrat besteht. Die Auflösung hat cioe ioieuiiv rutiic Farbe, wird aie abKadampft, bis sidi Krjr* 9tMm auf dar ObasAicU iai«ao, md fMst «mh die uaruic klare Aoflösaiig vod dem Rodensati, sidi gebildet babeo kaoti, in eiue crwdiiute bctiale uh, ao erküt wtm bai« Erkalleii derselbao scbtea intwir rolbfiefilrbte Krjslalle. Detvelbe FaU Infi ein, wmm mm eine Auflü&uoi^ von maiig^ii^auii^iu Kuli der Luf( tAUdfreUl» aQ dafa ala KoUauaiara aiiabaa kaotti aobald daa iibar OOasist Alkali da«il «asilligl ist» wird dla AoOdaan« r#lh» iodein gietciifalU ein Niederschlag enUleht Mao kduti dakar Maakapal &iMk mm GaMoga von waimnsania« Kali wmd diaaao rattaa Krystalla« bat dar BaraiCaD^ das iDangaosaurcn K ali> erhalten, wenn die Aufld&uoi; üc.»set- lian beim Abdaaptan au viel U ohtaBalwra aiaa dar LhIi

Löst luan übeniiAnfansaiires kiili in einer Kaliaun<^> aapg auf» Md dampU die AiiflOFimg imier dar Gicicke dar LoHpuinpe vamitidst Scbwaielsiora ab, ao atbib

man wieder die r(»tlien Krvstalie de^ ubt:nnau^j:i-iiiirrQ Kalia; nur ein eehr kleiuar Xheii aafsetzt sieb davcMi. FiM aabr dUoirta AofUtomig tm UbanBaaftansaama Kab tarlei^ iirh bei einen Zo.^alz von Kali in der Keilte alU nttlig» erhitzt schoeUer in luaogamaures Knii, die Aui- Iflauog Mb Hocb so dUoirt aajrs, daCs dia FlAsaigbait acbao biwalcbaad ist, das Saoerstofff^is, welches frei wird. SU ab»oibir€U. Cjei»chichi die Zerie{^uii|; allmäli^ &u uiiDiut

dia Qnanütit dar «rOcMii Vcrbtndmg jiacb tnd Mcb la 4tm Maaba n, wi« dia der rotbao abubniat, bis nkM

dia FlQs^igLeii ^^hi grün %^ird| und bei diascui Ucbar-

aha dmb dia Misrhwigan wom Grfio und Roth in ^ar

icbicdcoaii Vcihallwisay aot&teheiL l>ia*u' Farbciiver-

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ftifcnmgai wagaa bat maii diem AufMiiiDg CRamadSson

mineraic geoaont. Selzt man eine Säure zur grünen Auf- lösuog» so wird sie wiedemai roib, iadein sich Uebeiv iiMinginrtore bildet nnd Mb ein bttunea Pulm ans-

scbeidet

1 Gm. ttbermang^saures Kali gab» mit Salp^tersänre übergössen und bis sor ▼<»Utt8ndigen Zerlepmf; d^r SXure

erwärmt, 105,9 C. C. trocknes Säuerst offgas, also dem Gewfickte .nacb 0,1518 Gr. Sauerstoff: das lilUrirte Man- (SaBsuperozjdbydrat gab geglabt 0,4786 Gr. Mangaiiozyd- oxydul, welches aus 0,348 Gr. Mangaiimetall und 0,1305 Graa Sauerstoff beslebf. 0,348 Gr. BdaogaiiaietäU neb- ■ea 0,196 Gr. Sauerstoff auf, om Maogaäsuperozjd xa bilden. Nun yerhält sich 0,196 : 0,1518 : : 4 : 3,1 , so dafs also die Lebermangansäure 7 Proportionen Sauerstoff auf 2 Proporüaneii Metall entbilt Naeb einem andei^n Veiw Mcfa gab \ Gr. übemangaDsaures Kali SS,5 C. C. Saner- stoffgas. Bei einem dritten gaben 2,000 Gr. überman- (^maures Kali 0,96& Gim. Itfanganaljrdozydal, welcbe MM Debenaangansanre entsfirecbett, nnd 1,386 Grra. salpelersaures Kali, welches 0,6077 Gnn. Kali enthält, fiaraacb enthalten 100 Th. ttbermaogansaures Kali 71 Uebetmanmmaore, worin Sanenloff enthaltiMir aindy and 30,135 Kali, ^rorin 5,1 Sauerstoff enthalten sind. Ks verhalt iicb also der Sauerstoff des Kalis zu dem der SSare in diesem Veiwcb wie 1 : 6,9^ wmana also folgPt dafs das genaue Verhältnits wie 1 : 7 ist. I)ie Zusam- meosstnuig des übermaogansaaren Kalis. daroacb in 100 bmehnet, gjebtt

70,53 Mangansäure 28^47 Kali.

Mehrere Venocfaei welche, ehe ich die bessere Me- rode kannte, angestellt wurden, stimmten sdir nahe mit diesem Resultate überein.

Bas ttbermangansanre Kali, ist nmr wenig im Wasser Ubbch, ein TheU erfordert bei 15<» 16 Tb. Wasser; alle

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aufieren übennaogauimureu Sali« tiiid vid titlichtr, das flbeniüngioMore &ilben»ijd MSBeooauMOt wonNi «te Tbeil nur in 100 Tbetka Wasser Idslich bt; ich habe kein einzigeb üuloi>üchea Sak ge^uucieo» auch hat ibe Uebenoangaoslora «io« so grobe Verwaodlickaft wmm Kali, dkb sie durch doppelte Wahherwaodtachaft tick an keine andere Basis biodeo läfst, man kaoD z. B. eine AuüdMuig Too übrnaaputMuriB KaU oil eintr AuBm tODg TOD Chlorbailini wmwHMmt ood abdi8i|»fctt: Am

Cbcriuan^anFanrc Kali ki^\ neben dein Chlorb*-

rium, ohue dafs du Aii^itHh der Siareo tUUffttuuäm häiU. Dia SitbeMijdüh bc dabtf dae mm^e htqmmm

Mittel die Ucbirm.uiganylinrc niii anderen Häsen zu ver- faiudcD. Zu einer waraieo Auflösung ubemangpa* Morea Kali s«lil mh ehe hwOOtm^ vini e>l|i Usf

Itm SiJberoxvd, bcnu Ij kalten sondert sich das über« Sianf^ansaurc ^libcroa^d in scboueu und gioUen, schi pU neCftbartti KrjUMea naa kann diese KiTslalte wm- bl Wieser auflösen und unikrvMallicireu, nur muCi man die Auflösung nicht kocbeu, neti st^u^ das Sali el- ww Mrlegt wird, welehee Mm hogsaiBeii Abdmmfim tUki dir FiU bt. Vemiltelsf des fibermencansMOTB äiUieruj^ds kann man die übrigen Salze daiüU ib u. v%eoit ■in jo viel voD der AirflOsung eiaes GhtonMüUs m 4m Krjrstillen des gbermangan.«auren Silberoijrds Iwmusttit, ab aui jiircr Zerlegung uotbwcudig ui; die fckr^'dtaile reibt

mm vorher sehr faliir m4 reibt sie nachher noch langt ■iC der.AnflAeung dee CUonDetdle* Ilü Chlatwifc»

spiill mau uüt Wasser ab; ni eiwa^ i hlor-ilber in die Anflösnng gekoMien» io aols »in et sich absetaeo lae- aen, denn nuui dui wie ich schon angefQhrC hake, keina dieser Verbindungen iillriren. Mau kann auf diese Weise Verhindnngen von allen Basen n»it iler Uebenaangpniinn^ dia in den stirksten SStiren cehOrt, eriialient am^Moaik

men nnt Iticiowd, iMamiaiiOwdul un^i i .kM.ni/\ \ ihit. denn

diaaa Hasan werden d^^tfit dm Liebarnyuii^maikuref indes

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*

Sit SttiMNloir 'i$am abgiebt, hfihar oxydirt Die ineisf en

tibermangansaureii Salze sind sehr leicht löslich im Was- ser, und delkjaesdreu z. B. übermangaDSaures MatroD, ftbonaagaosaure Kalkerde, StroQtiantrde, Magnesia, Ober- mangansaures Zinkoxyd, Knpferoxyd und andere mehr, h guten und bestlminbareD Krjstaiien kann man nur das tibennangaiiBanre AiiBM>oiak, daa fibermaDgansaure Kali, das iibcrmangaiisnnre Lilhioii und die übcrinangan saure Barjterde erbaUeii ; auf die form dieser Salze werde ich gieich nachher xnrOckbomaien» UM man die fiberman- gMisanre Barjterde in Wasser auf und setzt so viel ScLvre- feisäure hinzu bis die Barylerde gefällt ist, so erhält man UebamMOganatard isoUrt im Waaser aQ%el08t; die AaflOeuog ist intensfr roth geftri)!, vvie die AtifMsong der ^älze« Es gelang mir im Sommer , als ich diese Versu- che anateille, nicht, die Uebermanganettere zu eonoentri- HB; sie zerlegt sich, wenngleich sehr langsani, schon bei der gewöhnlicheu Temperatur der Lnft, bei 30^ bis 40^ Hhr schnell 9 indem sich Mangansnpefoxydhjdral absetxl ^ Saoeratoff sich entwickelt; sie ist» '^le akh hieraoa schon von selbst verolehl, nicht flüchtig. Die ücberman- gangäure übertrifft noch das oxjdirte Wasser in der Leich* tigkait, womit sie Sauerstoff abgiebt; die veraebiedenea Vegetabilischen und animalischen Pigmente werden augen- blicklich davon gebleicht, dasselbe, geschiebt auch schon iwtk die Salze, nnr in geringerem Grade. Ueberman* gansaures Ammoniak zci le^t sich durchaus nicht, mau kann es auUüsen und abdampfen, setzt man aber überschüssi- ges i^mmoniak zu irgend einem fibennangansaoren Sähe Unia, 8o findet sogleich Entw ick hing von Stickstoffgas statt, indem das Ammoniak und die Säure zerlegt wer- den; ich Tenrochte aus der Quantitftt des entmckeltaa fitiaktolfgasee die Zasamniensetzung der UebemiMigansäure iiestimmen, dieses gelaug aber uicht, weil sich bei die- ZeiaetaiiBg auch eine Verbindung Ton Stkktoff mil; Saneiatoff bildet« Was man bisher als Mangansfture an*

I

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^'geiMO kat, ww «atweder ühtauMf^aitaKU Kak «im

A]ialj«c der IjcbcrcUiorf Sure und de« tAi»«r«klot4««#M

kai i.

Da die UberehlorMiiren Salze für den Zusaanneo- bang der kr^ staiiiorm und der ^4!^nrtrif ntf < 7* ^ " t' der Sab» ateoiM wichtige fUmitoto «anfnckea, hall» kh lis

mir telion frObar hi f^rOfaerer QtiaDlitttt dargeUelir. Uebcr-

dilur^^aures Koli %er6cii«i(t( mau sieb sebr leicb(, neuu tnao

aiM fiebal« Mit conctslriiter Scbweftlaiim m die bmm

Imtt ateUt, md f^eidmiolieiiea and laingepalfvrlea saures Kaii m kicuiiu <,h):ih[ii<iirii uacb und uacb hiu^ fiMchmiet, iadeü ttis die äcbwefakim elwei etwüHrti üem mae wa Bimim Tbail SchiveMaiiire eie Tbeal chlat^ aaurefi Kail iiiiuuäelxt, so ivird es ▼oUfitiUidig xerieft» icbwefebaoraa KaU, Abcfcyonaorea KjÜ «od cbloeicbie Sinre bildatt aieb. Die cUotfahle SUm enlweiahl

weder uDzer«elil uJcr zersetzt als Ciliar und Sauerttofi» oed ohne Gefahr iür Deuieuigeii, welcher die Veeeache eiilellt, wenn leaii sich Dar MHet, *die enlwicbellMi Geee

einiuatbmeo. Das übercblorsaure K.tli ist weni^ iti \>'a$- ear Idalieh» dea aaure scbwelelMure kalt da^egiso eehr Mehtf mmtk ken beide Sehe dofch KtystalHiaiaa «m

eioander trennfri. Icli liatlc mich bei dii i>c ^ Ii Hi uj Li Htm, der l^rjrstallturia de' 1 1 ' L-miaiigaiiaaureQ keiis, weiches ich heiei Anfange der Ualewochung iBr easree ■mi^i^

»aurcs Kali liielt, überzeugt, dats es dieselbe Funii nie das überrlilorAauri: Kali babe. icb vennulbete daher zaies«^ defs die Uebefehlorslvre 6 Pro|N»lioiieo Seaeiiicg e«U bielt; überbaitfl verdiente die üoteriuchuni; der l cber- cblorjNturr, tu nelcher StedioQ 7 ProportiuueQ Saner aloff iefosdcB helle, wiederholt eo weiden» de dtaeee Verhalüiifs bither oocb I>ei keiner andereu Verbiuduae beobachtei \%ardea iat Dieies veraulüUlc uicb, uucb ehe ieh dfti ObenMogeoMire iUli eoeljrirle, dee iber^

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9M»

cUfnfBMM Kiü- za BBlmadiea Bas übereUomore Kali

imm vollkommen durch Erwärmen Tom Decrepitations- wasaer, besonders wenn es vorher zerrieben worden ist, befrttt werden; «nr Zenetemig bedarf es einer schwachen RothgldUbitze, welche gegen das Ende der Operation et- was verstärkt werden nmrs. Das CUorkalium ist bei dieser Temperatvr schon flüchtige und wird, da es bei EnlvndJung des SauerstofTgases sieh ab Dampf damit mengt, beiuj Abkühlen desselben nacbber mechanisch da- von mit fortgerisseD* Um dieses Fortreiben so viel al^ ■Agiich ZQ yerhliten, nmÜB man die Operation sehr lalig« saui leiten, und keine Retorte, soudein ein langes Ba* xoiaeterrobr, an wdcbtt man ein engeres Entbindnngs» nhr ansdMnilzty, anwenden» daaif das CbtorkhÜnra ans deüj Saucrötüffgns darin sich ablagern kann.

0,600 Gr. übercblorsaures Kali gaben mir bei einem - TcBMch 1924 a G Sanerstoffgas» welches dem Gewichte ■seh 0,27 r> t^r. Sauerstoff beträgt; dieselbe Quantität bei einem zweiten Versuch 191 C. C Sauerstoifgas, welche Gr« Sauerstoff entsprechen. Daraus veriialteo sich: (600 275) : 275 : : 100 : 81,73.

Enthielte die Uebcrcidorsäure 6 Proportionen Sauer« Stoff, so würden auf 100 Th. Chiorkalium 76,04 Th. Sauerstoff, enthält sie aber 7 Proportionen, 85,76 Tb. ^uerstoff kommen. Ein ganz gleiches Verhältuifs gab tk BeatiamiDg des Rückstandes^ welcher beim Glühen

Überchlorsauren Kalis zorückbleibt. Obgleich man,

etwas Chlorkalium durch das Sauerstoffgas mit fort- fi^nssen wird» durch diesen Versuch nie denselben Grad ▼on Genauigkeit wie durdi ersteren erreichen kann, so stimnit er doch seltr genau mit den angeführten übereiu«

verloren %7i55 Gr. geglüht 1^2515 an Gewicht, so dafa auf 100 TheUe CUorkalium 85^ Sauerstoffgas aidi W^ickelt hatten.

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Es folgt ans diesen Vcrsuchea, di-^fs die Refttimiitnii ^ ▼OD Stadioo riclitig kl; auck Migte dm cUraui mts^m^ •tellli UotiniidiaDg dtr Ucb«nMi|QMiilm« dUi MHch

dariii 7 Proportionen Sauerstoff entliallcn sind. l)i€»iiLc Sdimerigkcit, welche bei der DarstelluDg der übertnjiji» gaimima Seh« «ulritt, iwdel M 4er dbr UebenU» säure statt; das fiberchlorsaure Kali ist tod alles Ober« cblur&aurea ^aixeu daa adifferloslicbile, nur durcb kk^ eeWiiifitimt) Sehe kenn entt esdire VerbioringeD b^ quem derstetlen. leb bebe UbereUmeoree Kali wit kie- selflofasaureui Aiuiiiooiaki kietelllu(iiaaureiii kuplera:i>dt ■letolTd nd all endeiM kluiilflufweuieu Veihiftd» ^cn f^efidlC, oder ee «dt KieeeUttbüoft loeiel wiegt, uod daoo die Ba&iii stur Saure gesetzt. Alle uiietclilur- eMuen SefaEe» die von Keli oad AoHMOlek e«ageMMH% rfad iehr leicbt im Waeeer löikkt Mieteft wft^

feen, %vie überchlorsaures Natron , übert Llursdure Udfjl- eide« keikerde, übercklorsaure« kup^ero\vd, iiieioivd nad aodefie mehr. Die KrytCelUbnü dee Silberaaliee,

welches gleichfalls seht Iticlit lüslich i^(, i^t zv%«ir bcstiu^ii; bar, aber nicht genau zu amsen, es lost aick lu Aowm- aiek e«( ind befert dendl eine VerbiodttDi^ welcbe mm

krystalliftirt erhalten kann, (jcnau habe ich nur die krT- staUlona des übcrcUursaurea kelia uud uberckiorNiurca AflHMMHike butinwaaii ktaMO, ete eiad adl des ihei^ luau^ansaureo Kali und Ammoniak isomorfib: ich «%erde daher die AaieU uud AuibÜduu^ der MUcLmi mti der BeacbieibiiBg deraelbio TniamiemCnHao,

Die Gnmdfom Ist ein gerades rhombUchee Priaiae IMI deu aecuuiiuien t'l.ichcn acogh (Fig. i und 2 Taf. VI)«

Die lÜTitaUe aind beld oecb den fieüeaftlcbm Jf dee PriHM, Fig. 1 VI, beld uecb d«a VliAm ^ fi^ 2, varUiifift

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M' i M" beim übercblorsaiireii Kalt 1 03 ' 58' \ ... fibennaDgaosaarett Kali 103 ll^

- übercfalorsaur. AmmoDiak 103 11' Ii *) - - ittbermangaos. Ammoaiak 102 20'

€t $ 4/ baim IlbtMhlonatireB Kali 101 10^4

*- - « fibennaDgansauren Kali 101 40^^

- - übercbiorsaureu AiamoDiak 102 4'^ ^ ^ * tibanoaofftDsaon AoMSomab 103

Von den «bcmangansauren Sahan babe icb noch die Kiysiailfonn des übermau^ansauren Silberoxyds und des ttanumgaiisaiiren Baryterde genaa beaüoMien ktanea.

Die KrystallCorm des fiberaiaii{;aBsaoren Silberoxyda ist eio schiefes rhombisches Prisma (Fig. 5 uod 6 Taf VI), bei welchem M' i M" unter 112'> 1' mA P i M ttoter WVH nnAetP onter läQo IST sich neigt. Dieea Kty- stalle zeigen viele secundäre FlHclien, deren Verhaltiiiis in den primitiven und zu einander in der Zeichnung an- gegeban ist^ und deren Neigungen sich leicbt danuia be« reebnen lasseu. J )iefs Salz isl wasserfrei.

Die Kryslalilurm der übermangansauren Barjrterda (Fig. 4 Taf. Yl) ist aowoU was die primitive Form an- betrifft, als die secundaren Flächen und die Winkel voll- kommen der des wasserfreien schwefelsauren ader seien* sauren Natrons gleich; icb babe diese Form schon in ei- . ner früheren Abhandlung (vergl. I^oggendorffs Anna- len, Bd. XU S. 138) beschrieben, und die Winkel dort angegeben. Die Fläche die dort noch nicht erwähnt ist, habe ieb später beobachtet Auch dieb Sah ist was- serfrei.

Dieselbe Uebereiostinunoogy welche die Krystallfor- men des fibercblorsaiiren und tibermangansauren Kalis

uud Ammoniaks mit denen der schwefelsauren Baryterde, Strontianeide und des schwefelsauren Bleiozjds steigen, findet ^eicbfalh iwisdien denen der übermangansauren

Barjterdei des . schwefelsauren Natrons oder des schwe-

*) In 4cr fnnfleibflhcm UcbenetaRiQe {^Atm, dt ehiith 49» p, IM) •tdil dniai DioddUJsr 102^20'» nad ia der folf. ZiiU 108^

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fekaurea Silberoijds statt Ei tchcint, als weim das Oe- Mts dktar ErscMooog, wovon kh adion nehrero Boi-

sehr versteckt lie^c, und dafs die Lriideckuii^ dcMÜNaa ▼teUttdit tu^lekb das Geaals fillr dio Batockmiiig 4«^ Kmfallfomm der tniamiiieogesettteD Sobetanten , mm dcucii ihrer elcuieütdrcii Bestandtlieile, f^cbeu v%cftle.

Für den Zueamaeobang der KrjalaUfora mmd 4cr dwpSecben ZtieaaMieiiieltoog ist dio f;leiclM KrT^lliMi

der übcimaii^tinsauicn und (ibrrchlor^iiiii'ii VtiLauJuDg

deswegea voo Wklitigkeit» weli dadurck der probte TMi der Metalle mit Dehreren ehiadieo f;aefllmigeft Sokias-

ICH vctclicLcri werdjMi kanu. I)«idiir(}i, ilafs d.is MAn;:jn ia der oiedrigsteo Ux^datioiifi.'itufe mit der kalkerde, dem Kopferoijd, den Eiienoijdol tk a. w. ieo«orpli iii, all

Älaiigaaoxvd mit 1 ir<eiH»\\ d, ( liroinovyd und Thonerdr, ala Maogiiift^ure mit ChroiDtaure» äclivTtrfeisdurc iind io- lentluret ood ak UeberiBangaiiiiQre nril UebercUonlM icoinurpli ist, kann man die ani^erülirten Miialle, den 6ciiv^< 1 und das 8«'lrn, out dem Sauerstoff, dam Jod» dem Brom und dem CUor vergleichaD.

VIII. Analyse eines hysiallisirtm AnmämidtdM:

^on F. fyöhien

Dietea Arseniknickel i&t em Hiittmiiroduct; es ist die aofenauila KolMilttpeite in krjelaiiitirler Form» Dia Krj* hiidle ^^t^rtit'i! ziiwcilfn auf den Blaiifarbrnwerken . be- •oiideri beim Abbrudi der srbadiiafl ^e%vürdenen Glas* Ofen» anf^elrolFen. Seltener bilden sie sich in der ans dcu Cla^h ifta abgelassene ß. f:« >cbmoIienen Kobaltt^pcisc. Die KrvFtallr, ausgezeiciuiet durdi itire Scb&rfe eil» ättoBi Ib Üiuetm and Gruppe» mi

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häufig parallel treppen fc)rmig vereinigt, auf derbem Arae* oikDickel (Kobaltopeiee)» oder aaf emem blaoeii» kry«- stalHnischen Kobaltglas. Sie mnA Quadratoctaeder, stets mit abgestumpften Endspitsea, und häuiig mit fio vergrö* )bertea Abatanpfoog^fläclian, dab sie recbtwiakiig^ vier« seifige Tafeln bilden.

Die Krystalle sind glatt und stark glänzend. Ihre Farbe ist dieselbe, wie die der derben Masae, nämlich hell toflnbai&farben, viel heller ood weniger in*8 Kupfer- rotbe, als die des natürlichen Arseniknickcls (des Ku- piemiekjBli). Zuweilen atnd aie atabiblau angelaufen. .

Sie sind yollkomttien spröde, leieht'polverisirbar und nicht magnetisch. Das Verlialicn vor dem Löthrohr das- selbe wie beim KupfernickeL

Sehen die Verschiedenheit in der Farbe liefs hei dieser Substanz zwisclien Nickel und Arsenik ein ande- res relatives Mischungs- Verhällnifs als im Kupfernickel erwarten. Die Analyse wurde nach einer Methode vor^ genominen, die wold übciLiJupl für Arsenik-, Phopphor- und Schwele!- Metalle im Allgemeinen mit V^rtUeil an- , wendbar seyn möchte. Die Verbindung wurde nämlich, in fein gepulvertem Zustand, mit dem dreifachen (JC^^iclUe kohlensanreu Natrons und eben so viel Salpeter innig ge- mengt, und dieses Gemenge , indem es nach und nach eingetragen wurde, im Platintiegel über der Spirituslampe geschmolzen. Es geht dicfs ohne Feuererscheinung und, unter nur. mftfsigem Aufblähen der Masse vor sich, ^ach dem Erkalten worde das gebildete arseniksaure Alkali mit beiißem Wasser ausgelaugt. Das zurückbleibende Oiyd war schmutzigbraon und vollkommen arsenikCret.

In drei Versuchen wurde, jedesmal von 1 Grm. Ar- senikuickel, ü,690, 0,692 und 0,690 Oxyd eriialten. Das- selbe wurde in Salzsäure- auijgelOst und die Aoaljrse zur Ahscheidung anderer Metalle auf gewöhnliche Weise wei- ter fortgesetzt, wodurch sich ein Gehalt von 1,60 Proc. infilllig eingemiscbier Metalle, aus Kupfer« Eisen und

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Maogao beslebeDd, ergnb. Die Menge des Kobiill«, wd* chei üifserdeoi ia diesem ArsemLoickc*! cutliaUcii iflg ffiiide aickl oibif hfiiiainf» da iia anf die MiiihiMHi TerfaSlliiib det Arscnike keittea Einfliib bat Nacb Ab* mg jeaer Metalle bleibeu für das Nickcloxjd D.ü?«

Aos dar alkaliscbea, aneoikaAurthaltigto FlQtaisk«il acbliig Chlorbariimiy nacbdoD ei« mit Sahaiiii« überall- ti§t %%ar, 0,12 scii^^cfelsaurcn Barjl nieder, cDtl|irecUcnd Meoi atifaUigaa ficbwatalfcbali voo Pioc a«r Yerbindaiig.

Demnach besteht dieses Arsenikoickel, den unwe- aeiiükbeo» ggringna Geball au aaderen MeUlleo und Scbwabl «bgartcbaaU in 100 Tb. aaa W Nidurf mU

44J Anieiiik, Oder KHI Nickel sind darin imf Kiit Ar- aaoik i^erbundeu, also luit 4 neuigcr nis im natürticbaa Kopfanickal, wekbaa auf 100 Nickel 127,1 Aiiemk wl-

hau und Ni+ \s ist. Die Zusanimcusctzun^ dicj»es knr* tUlüniscbea iiuitcn|>rodu€U nird aUo durcb 3Ni+2AA MHgedrllcktt and Üemacb comgiit» baatobl diaat Vif* biuduog in 100 Tb. aus;

Nickel 5fJ3

Amaik A&fil. Sie eotttabt offenbar dordi laogea Scbmiaas dea dm kabaileneu bci^cmeogtiu kupicruickeU. Zur Verllycb- li|IBOg dea eioeo Dritlbeili Arseoiki achtiDt aber ate aahr koga aoballandaa Scbmelzen arforderlicb to aayii. Dcm nach halbstündigem Sdunelzen %uii Kupiermckei im tfc* bliaafetiar uud imler eiaer Bedeckung von Koblanpaivoi^ baUa dertelba oor 4 Proe. an (»awicbt verlorao, raocbto noch beim IIerau>nebui€U dea Tiegels uud uar uur na* nig blauer gewordeiL

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DL Zerlegung des blauen krystaUisirUn arst* niksauren Kupfer oxyds ttus Comofoll;

Pom Grafen Trolle - iVachtmeister*

(Aus deu Kongi, Vttensk, Acad. UandUng. 1632.}

Oie ADaljwen, welche TOti CheneTix nrit einigen Kn-

pfer Ars€nia(cn angestellt worden sind, haben kein wahr- scheinliches Mengenverhältnifs in der Zusammensetzung geliefert, and deshalb «ach keinen befriedigenden Anf- schhifs über die Natur dieser Mineralien, welclie, wie alle, deren ZusammeusetzuDg die von der Lebre von den be« steinten Verhältnissen abweiehende Arseniksäare eingehe Ar den eigeMtchen Mineralogen eben so interessant sind wie ffir den Chemiker. Dazu kommt noch, dafs die' PhosphorsSarCi welche die Widerspenstigkeit jener Säure gegen die allgemeinen Regeln der bestinnnten Yerhält- msse Iheilt, sich oft derselben durch Isomorpbie anschlieCs^ nndy nnt in die Zosaromensetzung der natürlichen Kupfer- Arseniate eingehend» die Menge der Varietäten dieser Mi« neraiien noch mehr modificirt. * *

Unter diesen ist das bUme Linsenerz von ComwaU am merkwürdigsten, sowohl wegen seiner Schönheit and

Krvstallform , als auch wegen des, schon vor dem Lölh- rohr zu entdeckenden Gehalts einer nicht metallischen Basis. Biit diesem Minerale habe ich, die Untersuchung vorgenommen, welche ich hier der KOniglidien Academie verlege.

Ungeachtet aller Sorgfalt hat es mir nicht glflcken wollen , zu dieser Untersuehong eine Probe zn erhalten, die Tdllig rein gewesen wäre, frei sowohl von beige* mengter^Gangmasse (einem Eisenhydrat und Thonerde, Kieselsäure and arseniksanrem Kopfer) als von einge* sprengtem Quarz; auch konnte nicht verhindert werden, ABaaLd.Plijaik.M101.St.2,J*1882.St.& 20

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dafs nicht einige Krjstallbrocken von dem grtinea Lia* senen, welches mit dem bianen vorkommt» eingenienfi

blieben. Ich hielt mich für glücklich, wenigstens clas auch mit vorkomineDdc Zie^^elcrz, und einen %veifseü pulverför- migen Stof^ fvoria das- Lttthrohr achwcfeisanres Blei cot*

decken liefs, abF(jiu]ern zu können.

Nach verschiedenen Versuchen, theiU das Mioeral durch Kochen mit Atzendem Kali zu zersetzen, theils, nach Lösiuif^ in Saure, die eicktro negativen Bestandtheik durch üjrdroihion- Ammoniak von den elektro-jiosiUveo ZU trenneo« theiis die Arsesilisllure durch dessen Ver- bindung mit Eisen- oder Bleioxyd zu bestimmen, oder das Arsenik ans seiner Verbindung mit Schwefelammo- nium durch SaizsAure |ib Schwefeiarsenik abzuscheidei^ theils endlich das Kupfer durch Eisen zu fallen, und djBI» sen Gewicht nach dem Glühen in Wasserstoffgas zu oeh* men sduen mir folgende analytische Methode sicherste Resultat zu gebcu.

Die fein geriebene und in gelinder Wärme ge trocknete Probe des Minerals, welche beim POhem ibis blaue Farbe gänzlich verloreu und eine schmutzig hell- grüne .angenommen hatte, wurde in einem IMalintiegei der Flamme einer Weingeistlampe ausgesetzt Bei erster Ein- wirkung der Hitze, als der Tieijel noch nicht so wann war, dafs man ihu nicht noch mit blofsen Händeo aofas- sea konnte, ging die Farbe des Minerals allmilig in fi^a

über, und CS trat dabei ein Gewichtsverlust ein, halb SO gfofs wie der, weicher später durch das Gtüheu erbaltea ' wurde. Bei stärkerer Hitze ▼eränderte^ die Probe sodi wiederum ihre Farbe und ward dunkel bouteiliengrüft Das Verüüchtigte war Wasser, dessen Gegenwart in be- deutender Meoga sich schon t or dem Ldthrohr zu erken- nen gegeben hatte. Um zu entdecken, ob noch sowl ein Stoff fortgegangen sejr, wurde der Versuch mit einer Vorlage angestellt, welche, nach dem Yerdampfien FlUssigkeit, einen unvfägbaren weifsen, schwach saosr

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307

reag^reoden Beschlag enüudt Dma arseDigc Saure, wcnu lie ab solche in die Zasinunenaeteiiog des Mioenb ein- ' geht uod Dicht aus einer aDfaogeuden Zersetzung des ar- seoiksaureD Sakes entataiiden ist, war lo so geringer Menge da, dab sie gfun veroacblasaigty und der gesammle Gewiehtsrerloat «b ans Wasser bestdieiid aogesehen wer- deo koQute.

B, Die gegUlke Pirobe wurde in einem Pbtintiegel ■it Terwittertem koUeosauren Natron, dem Dreifoeben

seiues Gewichts, bis zum vollkommenen Flufs geschmoi- sen» ond dann in Wasser gelöst, wielcbes die omI dem Alkali vereinigten SSoren und einen Theil der Thonerde

auszog. Das ün^elösle. von Kupferoxyd schwarz aus- sehend, worde mit verdünoter äaizsluire behandelt, von der es leicht angenommen worde» mit Hinterlaisnng ei- nes mit feiiieu (^)iiarzkörnern gemengten blafsrothen Sloffs, der durch fortgesetzte ÜigeMion mit verdünnter Öiiurc nicht sichtlich ▼ennindert xu werden schien. Dieser Stof^ nachdem er gewägt worden, wurde durch Schmelzen mit . saurem schwefelsauren Kali zerlegt» und dadurch Kie- selerdOf gemengt mit etwas fiisenozjrd, KopCsroijrd und Thonerde, erhalten.

C, Die KupferlüsuQg wurde mit kaustischem Am- moniak gemischt und etwas digerirt» der JNiedeischla|^ einem Gemeng von Euenoxjd und Thonerde Mhnlichy abgeschieden, die Flüssigkeit kochend mit kaustischem Kail beiumdelt, und das Kupferoxyd, nach langem Aus- wasdien mit siedendheifaem Wasser, gesammelt und ge* wägt. In der Flüssigkeit fand sich eine kleine Portion Tbonerde, i^elche das Auunooiak ausgezogen uod das Ksli mit anfgenommen hatte*

D, Das in C durch das Ammoniak Gefali(e, aus Eisenoxjd, Thonerde und Kieselsäure, mit einer Spur Ton Kufrfsrozyd bestehend, w^de auf gewöhnliche Weise behandelt und bestimmt Da d^e phosphorsaure Thon-

20*

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I

3(J8

erde löslich ist im kohlensauren IfatroDi so konnte hier keine Phospboreänre logegen seyn,

E. Die dkaitseiie LAtimg in B woWk init Sah- säure gesättigt und deren Ueberscliufs durcli Verdimsixiiig fortgetrieben. Die neutral gewordene Flüssigkeit wanie in' eine Flasebe mit doppelter Oeffnuog gegoeeeo and durch die eiue Schwefel Wasserstoff hineiogeleitet Die Tiel niedergeschlagenes Sohwefeiarseaik enthaltende Flils- rigkeit wurde mit SalcsftunB gemengt und an sehr gelai> der Wänue mit ihr digerirt, bis kein Geruch von Schwe^ fslwasserstoff mehr entwich, darauf der Niederschlag ge» sammelt und mit salisfturehaltigem Wasser gewaschen. Aus dem Gewicht desselben wurde die entsprechende Arseniksiure berechnet. Bei einem dieser Versodie oxy^ Arte idi, xor Controle» einen Tbeil des erhaltenen Schwe- felarseniks durch Königswasser, und b es äuiiute dessen Ar- senikgehalt ans der Schwefelsäure, welche von Baryl anf- genonnnen wurde; allein das Resultat wir dasselbe.

jP. Aus der obif^cn von Schwefelarsenik befreiten Lösung wurde durch kohieusaures Ammoniak Ttumends gefüllt, und nachdem sie geglüht und gewfigt worden, in einem Platiutic^el ^epülvert, und, nach Verroenguog mit dem Drittehaibfachen ihres Gewichts an Kieselerde und dem seclisfachen Gewicht an koidensanrem Natron, eine Weile der Rothglühhitze ausgesetzt. Die nicht geschmol* sene» aber etwas zusammengesinterte Masse wurde in Wasser gelöst« nnd» Mch Abscheidung der Kieselerde^ die Thonerde aufgenommen, uelche durch ihren Gewichts- ▼erlust die Menge der IMiusphorsaure zu erkennen gpb (deren Gegenwart in der Fitissigkeit durch einen rekb- liehen Niederschlag mit salzsaurcm Kalk erwiesen ward), die keine Thouerde zurückhielti wie es ein Gegen?ersach mit essigaanrem Bleioxyd a s. w, erwies.

Die Lösung, aus der (ia JF) die phosphorsaure Tbonerde ge&llt worden war» wurde mit Öaizsäore ge- altligti in ebie Flasche gegossen, daselbst bis nur alkeli-

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m

sehen Reaetion mil KalkwaMer vermischt, und «inige Zeit ▼encUossen stektn gelaaseii. Nach wiederholtoiD Abgie-

Isen und Zusetzen vou Wasser umde ein ^ehuger 2Hie- dmchlag von phosphorsaurem Kaik erUalleo. Das luedoffoh eriiallaiie Rasallai war:

Wasser. A. . 22,24 Sauerstoffgehalt 19,76

Knpferoxjd. C. D.

86,19

7,09

Thonerde. C. D. F,

8,03

3,75

Eiseooxjd« D.

3,41

1,04

20,7»

7,22

PbosphorsUure. F. G,

3,61

2,02

Kieselsäure. D, *)

4,04

SiUeat, Kieselaftore und

Quan. J3w

2,95 100,26.

£a erbaUt aogleieb, dab der Versuch^ die ZosammcD* HliiRig ainea MiDerala zu barechoen, in dam ao Tiale

Basen antcr melirere elektro- negative Bestandlheile vcr- Uieiit sind, mit Schwierigkeiten verknüpft ist, und daCs man nicbt mit Sicberbeit entscbeiden kann, welch«, dar Basen md bäuicu verbunden sind, und welche das Hy- drat bilden, das unzweifelhaft zur Zusammeosetzung des Hincniis gehört Erna aodara Schwierigkeit liegt in der Ungewifsheit, welche der gefundenen Bestandlheile von Gaogmassen herrühren, was besonders von dein Eisen fit Diese Schwierigkeiten» welche, wiewohl sie mgleicb die Aufstellung einer Formel erschweren, das in Rede stehende Mineral viel interessanter machen, veranlasse^ orich, mich lieber anf Betrachtungen über die aich hier darbietenden Möglichkeiten einsnachränkan, als die Ent- Scheidung zu v^ersuchen, welche von ihnen die Wahrheit einschlie£se«

*) Sicher von iwiidien den KrjsuUen eiogeaprenstein Quarz, und TeMBoddith. sttti Thtil «nck voa fiinre aas 'dem SiKkat |a- aofcn.

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310

Die mte Fraj^e, die rieb hier aofwerfen lälst, ist die: Ob niebt dai Mineral angeseheo werden könne ale

ein ^wasserhaltiges Arscniat von EiseDOx vd uod Thonerde, verbunden mil Kupferoiydbydrat, von dem die blaoe Farbe benuirfibreo acbeint Sie labt ridi indeb nicbt anders beantworten, als dafs man die Zusammensetzung deni^nteraocbten Minerak noter diesem Geskbtspuakt be- recbnef. Der VorgaDf^ bei deaaen Erliitznn^ nnd Glfibnng spricht dagegen; deim in dem eben angegebenen Falle aoUie das Minerai naeb dem Verluste seines Waaeera aehwarz werden« leb nebme dahar an, daCs daa Kupfer- oxyd hier nicht als Hjdrat zugegen ist. Ehe man wei- ter gebt, mnts man auch fragen: Kann eine Baaia mit drei - Atomen Sanerttoff xngleieb mit einer einatomif^en ein Salz bilden? Es wäre möglich , aber vrahrscbeinlicli ist ea niebt, nnd deshalb darf man einen aoleben Um- stand nicbl mit in die Berecbnung anfeebmen.

Sieht man blots auf das Kupferoxyd und die Arse- niksinre, so fiUt es leicbt in die Augen, da(s xwiachen

beiden eine Verbindung möglich sev, die durch Ca* As ausgedrückt werden kann, wogegen, im hall die Phos- pboraSure, ab ein durcb laomorpbie integrirender Tbeil»

( As

mitgenommen wird, man setzen muCs Cu^ | ^. Ist der

erste Fall der richtige, so ergiebt aicb eben so leicbt ein Phosphat yon Tbonerde und Eiaenoxyd, genan von der

AI* I *

Zusammensetzung: ... > dcsbeuSauersioffgehalt z>%ar

Fe* J

nicht völlig, aber sehr nahe halb so viel, vric der des Arseniats, beträgt. Da Qberdiefa der SauersfofigebaU des gefundenen Wassers in einem solchen \ 1 1 haliDiU ziiiii ^auerstoffgehalt des Aröemates steht, dafs er einem Was- sergehalt dea letaleren von 13 Atomen entspricht, so würde für das Mineral die folgende Formel entstehen:

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AI* 1 Fe* J

31»

F+(aCa«Ä«+13H).

Dd aber das Verhallen des iinfersnchten Minerals darauf hiozudciilen scbeiat, dafs eine det in demselbeo eothalleoen VerbiodoDgcn ein Hydrat sey, and beson-' (lers, da zu verniulhcn steht, daf?; die beiden isomorpheti Sduren sich zwischen einer gemeinsamen Base iheiieo, so Mheint die wahre Zusamnieiisetzang auf einem anderen Wege aufgesucht >verden zu müssen. Ich glaube auch, dafs man sich so lange wie möglich an die Vorstellung baheo muby der Sättigqngagrad des Kopfersalzea aey

=,{\* k, als sich dieser bei der einfachstea dieser Ver- bindung zeigt, nämflch beim OUi^enerZf zufolge der Ana- lyse von Kobell (Poggendorfrs Anualeiiy 1830; Nü. 2), welche, aufser einigen Abweirhuügeu in Bezug auf die Phospborsaure, völlig mit einer vor längerer Zeit Ton mir angestellteo fibereinslimmt

Wenn man nun, von dieser Voraussetzuns; ausgehend, das Hydrat entweder in der Tiiouerde aiieiii« oder in dieser und dem mit ihr isomorphen Emenoxjd Tereinigt sucht, so findet man, dafs im ersten Fall der Sauerstoff des Hydrate zu klein ausfaiieu wurde gegeu das andere

.V.

Glied R^ft, das biusicbtllcb seines SeuersfoffgehalMs mehr

als doppelt so grofs ist. Im anderen i all würde das Hy-

drat aus t bestehen, und mehr als halb so viel Fe J

Sauerstoff wie das Arsenik -Phosphat enthalten. Keine

hievun Ist annehmbar.

Lesseu ungeachtet ist in Bezug auf das Eisenoxyd zu

.

bemerken, dafs wenn FeS^ ein Bestandtheil dieses Mi-

ucrais wäre, dasselbe grün seyu müfste (rührt die ge- wöhnliche Farbe der grünen Varietäten des Linsenerzes von eiuem solchen Umstand her?) und niehl blan. DieCs fuhrt ganz natürlich auf die Vermulhung, dafs ein TbeU

I

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912

des gefundenen Eisens als Oijdul in einer isuinurplictt Verbiiidoiig im ontemidileii Minml« eothalien mj» wmM clals das übrige wahrtcfaetnltdi den Blnltergesldii angei» b<kre.

Dadiadi würde folgeade Fomel entttehen:

und die Grundfurinel des Minerals w<ire:

X. Veber dm Plumbo-Calcit, ein kohlmsmir^ i

ßleioxyd - Kaik ;

von J. F. Ja h nslo u in Porlobello Lei Kdinburghm (MMtA. Jimm. ö/ Sdennä N. & Fol FI n,}

Y -r

lauter den Halden eines der alten Werke in loekheed fand ekh in beMchlitclMi If eng^ ein HIm^

rel» welches Kaiktpath, in seinem Grund -RliomboedkeT kiyslailisirt» m seju schien. I>er eigeuüiuinliciie Feri- fj^M und die ackweeiie W dUinng einiger seiner Flächen «ogen znerst meine Aufinerksamkeit eaf dasselbe. Es

kommt auch derb und trüb \or; die liuichhicbli^eo Krj-

Stelle weiden gewObnlicb in Dmsenrlumen gefondcn» «ml* weder einxeln oder in Grti|>()CQ.

Aus eiuer Leif^jen Auiiusung iu Salx^^ure faoü u.k m meiner Uebemscbnng beim Erkalten weifse p«isainls> •ehe KrysUlle eiof^eseblossen, die vor dem LOlbrobr nof ikohle köriier \üi\ itu Utl^ischetn hlei ^aben.

in einem IMaiintiegel oder offenem Hokre erbilil, verkniileft des Iflneml, nnd nach geranmer Zeil ninMnt e* ciuc bräunliche udci blafsrOthliche Farbe nn, ^\cIcLc

wohl ans der Zersetzung und höheren Oxydation dei

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koUrnmnrai BleioxyJs enfsteben mag. Vor dem Ldth- rohr giebt es auf Kohle mit Soda eia weifses Email, aber Bieikömer iiabe kh nicht wabraehnen kdnoeD. £uiv Uemes Bracbslllok hingegen, das in Salz- oder Salpeter- säure gelöst wird, giebt mit äizeaüem Ammoniak eiaea weilsea Miederachlag» ivird adiwais durch Hydrolhion- Ammoniaky ond giebt ^or dem LOthrohr eia Bleikom.

Es wird vou kaikspalii geritzt, nnd hat, bei eiuem QDkrjstallisirten Exemplar, daa speafilche Gewicht 2JäaA hei 60<» F.

47,57 Gran, in verdüuuler SalzsSure gelöst, das Gas über Cblorcaldum geleitet, uud die Lösung bia fast %m Mfhöreoden GaseDtmckliuig erhitzt, verlorea 19,655 Gr. ^41,318 Procent Kohlensäure. Das Blei wurde durch Scilwe^eiv^assersto£{ niedergeschlagen und dann in schwe- UMiuree Sals iwwandelt, eDdUch der Kalk durch Uee-

öores Ammuniak gefällt.

So ergaben aicb folgende £estandtbeile:

Kohlensaur. Kalk 43,86 92,2 40,20 Köhlens- 30 At.

Kohlensaur. Blei 3,71 7,8 1,36 - 1,014 At Bmd, Spur

47,57 ioÖ,Ö 41^.

Nach Ausmittlung dieser Zusammensetzung schickte >^ daa einzige noch aübnfindende Kiemplar, weldiea

''^defs nur vollkommen krvstallisirt war, au den Dr. tirewster, mit dem Wunsche, nachzusehen, wie die Wiokei des (Kaikapath-) Rhomboedere durch die Bei- ■Miung des koblciisaurcn üleioxyds verändert worden sejen. £r benachrichtigte mich, das Mittel aus sechs MeNungen habe für den etompfen Winkel 104^ 63! ^ ge- ^«ben, was aber, da alle Flächen gewölbt sejen, dem ^^mkel 105^ 5' zu nahe komme, als dabman eine wirk« ücbe , Verschiedenheit zogeben kOnne. . »

DieCs Resultat machte es wahrscheinlieh , dab koh- lensaures Bleioxjd und koiilensa.uxer Kalk isomorph BQ^m,

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mir deon aodi beffiel, dafs mImmi Mitscherlicb dasselbe für das liobleosaure Bleioxyd uod den Arrago- nit Dacbgewieseo hat Ferner hat G. Rose die isomor-

phie des phosphorsauren Kalks (Apatit) mit pbosphor- saurem uod arscuiksaurem Bleioxjd dargethao üee* ren die zvrischeo den unterschwefelsaaren Salzen Ton lileioxyd, Kalk nod Stronlian **), und Lcvy die zwi- schen wolfraoisaurciu Kalk und nolframsaurem Blei« onyd***); auch hat K ersten neueriich dasselbe Resul- tat hinsichtlich der beiden Basen aus den Analysen von ' sieben Varietäten des phospkorsaoreu Bleis abgeleitet, in denen allen er das pbosphorsaure Blei ohne Aendenuig der Krystallforra durch eine veiiiüdei liehe Meu^e phüs- phorsauren Kalks ersetzt fand f ).

Ungemein interessant Ist es , als Bestfitigung aDer dieser Resultate, in dem oben bescliii( bcnen Minerale das kohlensaure ßlei, ohne Aeiulcruug der KrjstaUform, die Stelle des kohlensauren Kaiks einnehmen ta sehen» nnd €s verstärkt den Schlufs, dais r*leio\yd und Kalk isomorph sind. £s ist jedoch klar, dajs ßasen^ mge' achtet ihrer IsomarphUf einander nicht ersetzen kön- nen, (penn nicht auch ihre k rj stallmischen Atome glei- ches Volurnen besitzen ff). Denn angenommen, dafs eine nnbestimmte Zahl von Atomen gleicher Gestalt, aber verschiedener Grufse, in einem Krvstalle ciilliaUeu scv, ^ so blieben doch nothwendigerweise Zwischenräume, ond der Krystall würde nicht homogen« Die Lehre von dem Vertreten der Körper schliefst also die beiden Bcdiu- gongeii ein: Gleichheit der Gestalt und Gleichheit des

, :> DieM Ann. Bd. IX (8&) S. 187.

.trj Gmclin's UinpUbucli, Bd* 1 6. 1082, (Diue Am Bd. ?U (83) 6. 185.)

Diese Ann. Bd. VIH (84) S. 513. . P. ^) Sebve{«r* Jo»»- Bd. UUl 6. 21. '*|^) Voratujcscut, die Atome berülircii &ich. * P.

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Volums. lo einem rein krjstallitirttti Mineral, wo sol- che StellvertretaDg etattfiiidet, mali da« specifisclie Ge«

Trichl das Mittel ßeyn aus dem des ersetzenden und dem des ersetzten Körpers. Durch eine sorgfältige Ausmitt* lang des spedfischeo Gewiefats würden wir deoMiadi ihi* mer eine Conlrole für unsere analytiscben Resultate ha- bm, allein die Bestimmung des specifischen Gewichts ist arit so vielen Fehlem Terknfipft, dab wir auf diesem Wege wahrscheinlich nie mehr als rohe Annäherungen herleiten werden.

Beudant hat gezeigt, dafa das speei6sebe Gewicht gröGm ist bei klänen ah bei groben Krjstallen, und dab es bei letzteren wäclist, wenn man sie zerstückelt oder püWert während Breithaopt gefunden bat, dab Stficke eines iind desselben Minerab (Kalkspathft) Dm 1 oder 2 Proceut im speciiischen Gewicht mit der Krystaliform Yarüreo Diese Variationen sind, nebst den Temperatnrverschiedenbelten und der Unreinheit der sDf^ewandten Mineralien, zum Theil die Ursachen der groüsen Abweichungen , die wir unter den Angaben vom specifiadieD Gewichte finden. So giebt Phillips ffir den Kalkspath 2,717, Mobs 2,721, und Beudant 2,723, nährend wir für das kohlensaure Bieioxjrd die drei Wer- Ihe hidien: 6,72; 6,465 and 6,729.

Nehmen wir die von Mobs gegebenen speciüscLcu

Gewichte, und prüfen damit die Analyse, so haben wir

2,721 . 804-6,465 ... , ,. . , =^o4 iur das speciüsche Gewicht der

Terbiuduug von 30 At. kohlensaurem Kalk und 1 At kohlensaurem Blei, wahrend wir dasselbe dnrch den Ver- soch zu 2,824 bnden.

Obgleich ich diefs Yerhaltnib zwischen den beideh Carbonaten in twei Bnichstficken von derselben Masse

*) Bitte Ann. XIV (90) & 474. JK ^

Schwe igg. Joarn. Bd. LXII 5. 125.

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fßtnnäen babc, so kann dasselbe doch schwerlicb als eta mmkutlmf aio MmmI von faalmi Vattakoiiaatt hüdm im angeaabao wardan. Aodara Exesiplara enihaitan ▼lal* laiciit wehr, vielleicht weniger Blei» bu $ie eiitnedcr f^^nx Ol Siai odar pmt wa Kalk i^aifOTdaq aind. Im BmtUk- iMmg »Uar Varialitan diaaaa ifioemb, wi« vial BM aia auch eutliällen mögen, schlage ich, der Kürze halber» des Maaaaa PkumbQ'Cakii vor. Dafa laomoipba ^ubatamaa aiBMdaf te ^aiiAladaiiaii VarhlliniBian araattaa klMaii^ selbst in verschiedenen Thcilcn eines nnJ tJc\-»s4:lb(Mi Kr\ ataiUt hat Moaandar bei seinen interessanlen Aualjrsaa dta TMan-EiaaM Tartfaillieb gezeigt«). Er arhawla dassclbf als eine VerbiiKluu:: von Kisenowd und litao- saurem Lisenoxvdai» welche beidtt einander tinnioc- pha BaafapdlhaiU, ao untaiilacht waraa, dais ate Vaf* »fall au einem l'heile, wi .:*'ti de» f^ofscn Kisengcbalts, atark vom Magneten angezogen unrdc, an einem aiMle> IM Ihaila abar fast kan^ in Bairaff aliar diaaar nerala ist klar, data nie tnei Analysen Obereinstimnifft kfionen«

Wahfacbainlidi fiodal aicb Blaioiyd ta wmoAmm ita»

boedrtschen Kalkspath, ood wnrda nur, wall die Fimv ungeaudefl blieb > bisher überleben«

jLioa BaM und wichtiga Tkataacba, dia aidb aoa dar y«aaMinaiitiniig diaaaa Mioaraia ergiebt, darf wkAä ibar- §aii§eo werden» Miiscberlich s Ikubachlung fiber tiie IsoBorphle das Arragonita imd kohlcaaMiratt Blaia aai^ Dur, data Kalk ond Blei unter gawisaao Unstiiida« im* morpb sind, im t^Myrnboedrisdicu kuhlensaurcn Ktilk urd- oas 4m KUmm akb ao, daCs aia auM üattall aisaa gM andaran KrjalalkTstems, als woso dar AmgodU gebM

brr\ « I l>r in.r fi. |>rr einilge folcerechte Scbliifs f%ar a^a, daia dar Kaik snei (tcstaUen anuebaan könoat Ml d#» raa aiaan «r ait da« Blaioiyd laonorph aay. IMt

•> »Wr<rt;.t.. J.krc.bemlit f. IH». 171. (Mita Aliliw,

u JUX i9k) alt p.}

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ftescihate von Rose, Heeran imdLa^y befiläügeu die- M& ScUufa» ohn« ihn zn erweitefo imd giMsam Licht

auf ihn zu werfen. Allein im Plumbo- Calci t habca vvir gerade die Uinkebrun^ der von Mitscherlich beobach- IctiB ThMacha Wir leiiMi da« kohiAnatiird Bimoxjd, weiches fflr gewöhnlich mt den Arragouit ismnorpb ist, die Form des rhoinboedriscbeu Kalkspatbs anaebmen« sma Balage» daCs das Bleioxjd ebonEalla swei veraAm^ dme Kryatallformen aaniiiinit oder amottehmett ▼eniBg» Der Kalk also bielet keine Anomalie mebr dar. Wahr* scheinlicb ist er nur ein Glied ans einer grofsen Familie^ deoo man sieht ketnen Gmnd, warum nicht die Körper, welche in der eiDen Form mit Rleioxyd und Kalk iso- ifiorpb befunden wurden, es nicbt aucb in der andern siyn sollten. Diese Ansicht öffnet den kiystallographi- •eben Untersuchungen ein weites Feld. Subslanzeu, wie Sehwefciy Kalk und üieioxyd, die in zwei unvereinba- ren Formen angetroffen werden, können füglich bimorph*) geoannt werden, wahrend die, welche in ihren beiden Formen mit einander isomorph sind, isobimorph beifsen wQrden. diesen isobunorphen Körpern gehören Kalk and Bleioxyd, ond wahrscheinlich werden bald noch mehre lunzukommen.

Da das Vorkommen des Kalks in zwei zu ver- tdiiedenen Krystallsystemen gehörigen Formen jetzt keine

Aoomalie mehr ist, so brauchen wir aucb nicbt langer sniustehen, den Arragonit als reinen kohlensauren Kalk, and den isomorphen Strontian, wo er darin vorkommt, als

ciüe Beimengung zu betrachten^)«

*) Bei uns ist dafär belcanntlicK schon liDgit der •praehnckügcr fcbaldete N«in« dimorph gebräachlich. P.

**) Der Hr. Verfn55tr orlaiiljc mir die Beroerkring, dafs diese An- Äitlit wohl richtig, keineswcgcs aber neu ist, vii iint ljr Jnrcli au- dcre dimorphe Körper, besonders mis der Klasse der eigeotli- chen 5ai£e, schon seit inehrercQ Jahren als begründet durcb ÜIB. ^lof. Mit« chef lieh aii|e«ebeii werden mo£s. Pm

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Hr. GermaiD Barruel hat vor eioiger Zeil eiu IGoeral lerlegt» cht io dem GrondilKMiboeder des Kalk»

Späths kl yslallisirt ^var, doppelte Brechung, und das spe- dfifffiM* Gewicht 2,921 besais Nach seiner Analjse bestand es aas 70 koUensanreni Kjdk, 14 koUeosaarae

Natron, 9,7 Wasser, 1 Tiseiiowd und o Gangmassc; aUeia Berzelius bemerkt hinsichilich derseiben iu sei- nem Jahiesbericfct voo 1830« & 163, dab das N^n» wohl durch cincu i: ehl^üll bei ds& ^eageoüen mit hin- eiugekommen sey.

XI. Der Tlionliii seistein, eine besondere Gruppe

der KeuperformaUon;

fon IL Brandes und TV. Brandes.

Iu den Gebirgszügen des rürstenthmus Lippe -Detmold ist die Keapetformation ungemein verbreitet Sie. stellt

sich dnr in bunten Mergeln und Sandsfeinen. Aufscr die- sen beiden Gruppen kömmt aber noch eine Masse eigen- thOmlicher Gesteine darin vor, die wir ab eine beson- derc (inippe nuch unterscheiden. Schon Hausmaou **) hat auf diese Gesteine aufmerksam gemacht; £ic sind ohne Zweifel das, was derselbe mit dem Namen Thonquarz bezeichnete. Hoffmann hat bei seinen geograpLisclieu Untersuchuugen in uuserea Gegenden diese Felsart be- sonders hervorgehoben *^), nnd sie, unter dem Namen kicsclr eiche Thoafiicr^cl ^ als ein charakteristisches Ge- stein angesehen f )•

•) DIm« Aiuulca, Bd. XYH (d3) & 6&4. P.

•*) T)r ',scn T rlM^r'v. (1. Fldlzgcbilde im Flufsgcbielc der WeJ€r. 6ludicii de« Vereiiu bergmaoniidtcr Freaade. Güuing.

***) Pogf enaarfr« Anosleo, Ba. III S. JL

\) tJcber«. der orngraph. und geogoost. YerhiltniMS Tom neid* wcfcL DeaucUaad. Ldpi. 1830. S. 445.

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Wir baben seit mehreren Jabrea die geographischen Ytiblltoisse unserer Gegend, so weit es Zeit und KrUfLe

gcstattctcu, untersucht, uod eiue ausführliche J)rir^(cIIun^ darüber ausgearbeitet Das in üede stebeode Gesteia bat hierbei . nnlOrlieh uns nicht entgehen können. £e steht zirischen dem Mergel und Saudstein, gleichsam ciu Uebergaogsglied zwischen beiden. Es enthält wenig oder pr keinen kohlensauren KallL, und besteht gröfstentbeik aas Kieselerde, der jedoch mehr Tbooerde beigemengt ist, als iu irgeud einem Sandsleine der Keuperformation Bich findet. Von den Kenpersandsteinen antencheiden wir sehr leicht diese Gebirgsart durch ihr dichtes, völlig homogenes Gefüge, wenu uiaa keine eiuzeiuen Saudpar- tikeio od«r Quarzkömer bemerkt. Das Gestein hat in fiiser Hinsiebt &8l das Ansehen eines dichten Mergele und selbst die des dichten MuschelkallLgesteins. £s brau- set aber mit Säuren nicht auf.

Der Thonkieseisiein, wie wir diese Gebirgsart nun- mehr nennen werden, fiiukt sich in ansehnlichen Massen in der Bergreihe von der Lemgoer Mari nach dem überiu hrge bei Salzufein* wo es ein mächtiges Lager bildet Am Bohnstapel, hohen jisch bei Bösinfrfeld, an Jeu Abhüngeu des SchtvaUnberger Loiiämüors kommt es cbenUk vor.

Seine Farbe ist ziemlich gleichsinnig grfinlichgrau üud geiblicbgrau. Bei Schwalenberg zeigt der Thoukie- sektein auf den Schicht- und Kluftflächen dflnne, dunkel- ead schwanbraune üeberzöge, oft metalliscbglänzenden Eisenoxvds. Die Farbe des Gesteins ist hier, wie auch am Moosberge» beiler. Im Thale der Elbrinxe kömmt S3 mit dunkeln Farben vor, dem blauschwarzen and' grüolichblauen Mergel ähnlich. Der Bruch ist uneben, eckigt* körnigt und spIUtrig. Das dunklere Gestein von Elbrinxen zeigt Anlage zur scbiefrigcn Absonderung und

*) Diese ündet sich In emem 50 eben die Presse verlasteadttl Werkt: Die Miaenl^aeUea la ttUaaberf. Lcnfo 1883^

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m

einen weniger ausgezeichneten sptiurigeo Bmcli. Fj» btrt ttcb hin imd wieder aoMrai dienthonigea Sm^

•teinschiefer.

Der Tlionkiesclstcin lei^t aebr scbarfluuitige Jüru£^ ittckt. SteU er wealg FodImi» wihraid 4ir qMR%« Smitlelii ttsrke Fmfceii udl Art Ae

wir kdmigen Sandstein genannt Laben, keine nerUicbcn

Am OAtni&Ff€ tndttk rieb aof 4eB SeUcbiAclMn

dietet Gesleius eine Menge regellos dnrch einüucicr ge- worfeoert tinglkbrander und plaUer HenrMm(vig«^ die aogeaerheinlWi von eiaer Hais« PflanieoreM bei^

rfihren. Besliminic Formen ilir>fr l^flanzenresCe baben wir darin nicht unUrscheiden kdunen. Auck Ut daa G#- atein Uer vieieo (^Idgelben SehwtfelkieiwttiMs davik

»aUt, die an der Luft bald braun werdcu.

Am Asenberge bei Saluileln kümmt dasselbe Ga- aCain tot, bot ¥oa etwas hellerer Farbe und ohna Schw^ felkies. Es teiges sieh hier in etner Onibe L«s^en , wo das Gestein mit einer verwtlterteu Mergelinasse diirchio* güi iBl, die nat Simo stark ayflmiisl, was bei des fsslas Gaslafa, wia bereits bemerkt, nicht der Fall ut In soiciiciu Zu&laiiile zct falU das sonst fe&le Gestein neck und nach an körnigen Massen. In den obaren Laga findet aMD aof den achiefrigeD AblOsongsflleben etaaelim Stellen, \^ie Adern und |il.tM(* Nieren, von feinen, gelb- Ikh* und rOtiilichgrauen kdrnero. Diese hibeo ^»1?«*^* daa Ansahen einea felnkörmgett Sandsteins, nnd wn sia

im 'Ihonkieselsteiii la grOf^cfcr Mas«c auftreten, erthd- Icn sie iiim den Brucb derselben* Ein soldber Uab«^ Csnt vom Thcmkieselsiein tnm ktadgen Sandsirin nalil

sich besonders am llollenkagen. Die OuarzkOrner men hier in < rnzclncn Lagen so überband, dafs die lio-

ynitit dar Massa anibört nnd ein ieinkAn^ Jüneh

araeheinL Der TiionkieseUtetn vom Asenberge BMh «iaet iruiierea AüiüIjim:

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321

KoUeofauren Kalk

8,00

'KieMlerda

77,50

Aiaunerde

8,25

Eiseaoxjrdul

m

Wa»ar

98^75.

Aehnlicbe Verhältnisse, wie am Asenberge, zeigen eich auch in der Mergelgrube neben dem Steinbraehe am Warbecker Berge, unweit Brake. Dieser Thonkiewl- steio enthält:

Kohlensaurea Kalk ],3 Kieselerde . 81,3

Thonerde and Eisenoxyd 11,7 Kohleusaure Bittererde Spuren Wasser 5,5

Am tlldweadichen Abhänge dee Vierenberges^ in der

Schlucht dem obeDerwäbnten Aseoberge gegenüber, war ^or mehrmn Jahren ein Mergelbruch entblöfst worden. ^ Gestein desselben ist aber, kein wahrer Mergel, son- '«m gehört ebenfalls zum Tbonkiesektein. Es ist dem ^^^n Elbrinxen ähnlich, besitzt eine schiefrige Textur, schwärzliche Farbe und ziemliche Härte. An der Luft '^''Uit es iiacli längerer Zeit, Es besteht aus:

-Kohlensaurem Kalk 1,00 Eisenoxydol 4,00 -

Alannarde 13^

Kieselerde 76,25 Wasser 4,00

98,50.

Zwischen den Schichten d leses Gesteine findet sidh "^fig Bergkrjstall in recht schönen Krjstallen. Gegen* >v^üg iai diiiM, Lager nicht mehr entbleist.

AaBaL4Pbjuk.Bd.Jl01.St.2.J.1832.St6. , 21

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»22

Der TlMHiUeeekfelii Tom Obernberge eolkllt: Kohieiuearea Kilk 03

EUenoxjdul 3^

Alauuerde 14,3

Kieeelerd« 773

Btltererda 0^1

\>ai«er 43

Xn. Lagersfnffen des Diaspnr, Chloritspalh, Py- rophyUä und Monozä, aufgefunden im Ural, pon Karl Gustav Fiedler,

j I

Fmllkh isl es uns ^etuo(pQt deo Fundort de« Uwpon iBttiiaiitlelo» neebden nMUH deoselbeo lange Zeil vergtb»

lieh iui Muilichtü Frankreich Terautbct uixl gesucht hatle. Die Veraolassuo^ tu iie«seii Aufliiidung \%ar ful^eude: Sr. EjieeUeitx der Baron Hnniboldt hatte in Spil* herbst l^l^K bei seiner RQckreise aus Sibirien, in Sl Peleriiburj dkc Güte uur mitziithcilen, dafü ihm in JeLa* terineiibiirf; too den Herrn Bergmeister Vdlkoer ^rm Beresowtk ein Mineral Torgeieift wurde, welches der Profesior i>r. Gust. Uuse (ür Diaspor erkauutc liteCs nnoterte nick aoi, bei oMiner Beise »acb den Ural dat- aof 10 achten t ob ea nicbl TleUeidlt nOf^lieb aer, deo Ir uudürt dct» bi&her so selteuen und lueik^uirdigcu Uu^ pon anhnfinden. ^ Ich nMM:kte in t*rOh|ahr lUO dte Bekaoolaehalt des feechickten Hm. Berf;nieisler Volk* ner, aliiia derselbe konnte mir nur so \icl unttLriieo. daft das einzige Stück, vielcbcs er besafs, sich unter den bei )eden Schorf eimureicbendeD Gang arten alter ScbQrle %ua Ku^uibiuii licIuüJtu haLcy v\u oi bisher uuüi uicht

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gdangm sey den Sckorf aummiiftelD, welchem es ent-

uommen sejn sollte. Ich begab mich daher nach dem ao der Tschussowaja beündiichea kieiuco Dorf Kosoi- brody 35 Werot südlich tod JekaleriDburg, und liefii mich von einem der Gegend kundigen Baaer nach allen ihm bekaouteu Schürfen führen, aber vergebens. Da wählte, ich «len andern Tag euie andere Weise den Diaa- por aufzusuchen, ntolich nach seinem in allen Minera- iogieen aufgeführten Begleiter: Eisensteiu. Ich besuchte mm alle Stellen insbesonderCt wo man Eisenstein kannte, aber wieder Tergeblicb. So dnrchslreifke ich den Wald bei einer afrikanischen Hitze (Juli) auch den dritten Tag nach den ferneren Eisensteioeiulagerungen» und börtCf dafis man in der Nahe des Marmors hin und wieder kleine, aber sehr reiche Eiseosteinnestcr fände; so kam ich nach denn Mara]orbruch ( Mramorne ) , einige Werst von i- soibrod. Hier liefe eben der Director der Jekaterinbur- ^ibcben Schleiffabiik , Hr. Kakowiii, Sc limiigel (NasLdak) graben, und ich bemerkte zu meiner ^röfsten Freude un- tef mehreren dürren Klüften einei welche schlackigen liiauneisenstein, Glimmer und Spuren von Diaspor cut- hielt; nach i Lachler Teufe wurde dieser kleine Gang bla zo l-T Zoll mftchtigi strich Hora neun und fiel 76^ in West. Er bestand fast derb aus Diaspor; bei I4 Lachter Teufe wurde er bis 4 2oll mächtig, jedoch nur anf kaum ^ Lachter Erlängung^ zu beiden Seiten spitzte er sich zu einer fast blofs dürren Kluft aus, so auch in der Tiefe. Aufser diesem zuerst beobachteteu kleinen Gange fand ich bei weiterem nachherigen Schürfen noch eiD Paar dergleichen, wiewohl schm&lere und flächer hl* leude Gangsclinürcben, deren das eine den krystallinisch- zartblättrigen Diaspor enthielt. Oer Schmirgel, welcher aus bläuticbgrauen Korundkörnem, in einer gelblichbraa* Den, thooig eisenschüssigen Masse verwachsen, besteht, ist unregelmäCsig zerklüftet, und bildet eine Ausfüllung einer JEinbuchtung im Urkalk. Auch nnter dem bereits

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gebrodiMieii Scbmirgd, der« um gwMet n werdoi, «d

ein Holzbette aufgehäuft wurde, fand ich noch eicigc Stücke mit Diaspor, ^velchen ich noch reiteo koimle« Wahncheiolich ist difser Diaspor dasselbe Mineral, wel- ches der frühere Director, Hr. Moos, unter deui Xamea Aotopbjllit, unter anderen Mineralien verschickt hat*)^ wo es oobeachtet blieb, nnd de weker keine Nachfrage wai; der Fundort dieses Autophyllits nicht bekannti oder, wena er bekannt war, nieder vergessen wurde. Hr. N. 5t. Menachenin, ein eifriger und geschickter BergheamCeri Ton Polevfskoi, war bei dieser AufGndung des Uiaspors zugegen, und half mir treulich bei dessen Erschürfung» Der Diaspor findet sich: theiis als AosfttUung des klet- Den Ganges in, meistens nach der Hauptrichtuug der Thei- lungtlächen, an und auf einander, oft aber auch quer durch einander gewachsenen zarten Blättcheo» welche auf dem Liegenden aufsitzen, und im Hangenden, welches sie berühren, iu einigen der dadurch in unzähliger Menge gebildeten Zellen sich als die schärferen Spitzen rhoabi* scher Tafeln, zuweilen mit Zuschärfungen der Seitenkan- ten zeigen. Diese zarten Blättchen sind weifsltcb und durchscheinend (einige durchsichtig), erscheinen aber roth* braun und roth durchscheinend, weil alle Flächen des- selben mit rolhem Eisenoxyd zart überzogen sind vom Eindringen der Luft und der Tagewässer; iheils nnd meist kommt der Diaspor derb, breitblättrigstrablig, von ocher- gelber Farbe (diese rührt von gelbem thonigen Eisen- oxydhydrat her, Ton welchem alle Lamellen zart über* zogen sind) vor. Die eigentliche Faibc des Diaspors ist auch hier weifslich und durchscheinend bis ins Durchsichtige; wovon man sich leicht überzeugen kann, da sich stellenweise jener IJeberzug mechanisch trennen Vkistf und durch Säuren noch vollständiger weggenom-

*) S. Bertelias, von der AnwcnduDg tlcs Lüthrohr«; 2. Aof^ 1827, S. 152 Anmerkung. [Dafs dar Diaapor mit diesem to* geaanoten ABlopIijltit identisch aey , fand Munintltcli tclion Hr« ApofthdcKloiBereraoPcteiiboit. &d« Aan.XYllI|955. P,}

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men wird. Der Biaspor besi(zt eine grofse Theilbir- keit parallel der Axe eioea rboiabischeo Prisma, iu der Richtung der groCseD Diagonale , eine UDdeutlichere nach in RichroDg der kleineren Diagonale. Die Härte ist

6^ bis 7,0.

Das spec Gewicht des derbsten, bUttrigen Diaspora, ' 90 wie er einbricht, wo freilich alU Lamellen mit gelbem

thooigeD Eisen osydhjdrat überzogen siDd, ist ^3,46.

Der Diaspor hat auf seinen Theilungßflächen Glas- ^aoz, aof den Brodiflachen Fettglanz.

Er ist spröde, sein Pulver weifs. Der kleine Gang, welcher den Diaspor rein ausgesondert enthielt, ist twar mil dem Nebengestein verwachsen, aber deonodi deullich von demselben getrcmit, meist durch eine Lnizc ^on schlackigem Brauneiseoslcin. Der krjstaliiniscbblät- trige zeigte sich in oberer Teofe, tiefer der derbe blättrig- Strahlige. Mit dem Diaspor verwachsen findet sich ein ' diloritaholiches, schwürztichgrünes, sogleich näher zu be- .tdireibendes Mineral; femer Glimmer, zuweilen in 6 sei* itigen Tafeln eingewachsen, der meiste ersehet gelb, von dem alle Fiäcbea durcbziehciidcu gelben tbonigen Eisen- oxydhjdrat, die gereinigten Biättchen sind farblos und durchsichtig, es findet sich aber auch schwärzlicbgrüner Glimmer von derselben Farbe, wie jenes Mineral , in Ümm Partbien im Diaspor eingewachsen. Das jNe- l^^eDgestein besteht aus dem beschriebenen Schmirgel, zii-' teilen auch aus Diaspor in kleinspai tigern Gefüge, mit

toigem Eisenoxjrdbj^drat ond hia und wieder scblacki- I Brauneisenstein verwachsen. ' Das Fcrhallen des Diaspor c'or dem LÖihrohre sümmt, bis auf eine kleine Verschiedenheit in der Aui- ^licbkeit im Boraxglase, mit dem von Hrn. Prof* Ber- US angegebenen überein, welche wohl nur davon ^lerrübrt, dafs sich derselbe, bei der sehr kleinen ihm ^^itgelheilten Probat der im Glaskolben deGrepitirteo,abo rton geglühten Blättchen bedienen mofste. Der YoU-

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tlln«sMt wi«eQ §du ich dm V«Mim im Wm^m

Für sich im Kolben decrepeürl er mit (ro(^r Hei- tigkeil cnui mfkllt w UeiMO, urteil, weifiMO Bliltch«ii dereo Fhdieo nit rolbem EiseooiTd Qbertogea oimI dorclh zo§ea sind« Bei der Decrepiliruiig giebt er niifiiii^tic^ wenig VViiter, aber »chlieri wenn er betnahe bis tarn Glahen erhitit wifd, i^iebt er eine Meolende Ibn^e. Weoa die geglühten JüuUcheu auf gerothctcs Leckmof- pepier gelegt und mil Weeeer befe«ioblet werden» eo fii^ ben sie dee Papier biea nnler aicb ond om sich benan (dieft gelingt nur bei einem gewi^pen Grade der TilObungJ.

in der Zange über der Ucbtllamoie eriiitxt lerlkni- alert er. Vor der befUgeren LOthrobrlbniM letbniilert

er weniei^r^ am meislrn nocli der in /..nit ii lilütt« hm ror- koiumciide, die^e bUllem «icb au(| werdcu nciTs und

nndofdMiebligi aie «od in der Zange ond lier Koble

UDSchmelzbar.

In Borax werden die zarten BlAttcben, wenn ut lOTor atarlL geglQbl waren, opalarti^ darrhieheipeDdp ood toeen aieh endlich xti einem klaren, farblosen Glaae lig aut \ oriier mcht geglühte Stücke oder Pulwer %an dan aartbUllrigen oder dem derliea bliltrig^ wcrdco m Boraigfate weifa» opelartig» Idten äeb aber nidit atil l>a5 ijiüs vf'xxA bei dcui Pulver von dnn <'^Uc Zwi-i.lir'n

ituHM dorcbiiebeoden gelben Etiennajdb^dral grlubcb geArbt

Mil dem Phtjsphot s(üz verhält er sich eben iO»

Sad^ greift weder Stücke noch Polver an.

Mit Borax ond Eism leigl er keioen Gehaic wi

Pho«j)hürs^ure.

Wi &oiaiis0iuiu»n nird der iu zarten ßlällchen "ror kononeode «od der anageglükle deri>e bUttrige acbOn bloo.

Das PulvLi d( " (ierben bhittrigen wird t»chiiiu(ii^ dunl« ! bl.tii, da die iarbe durch daa beigriTicngte fciiennyd tcr- dorbeo wink

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»ff

Cltloritipatk.

Za^leicb mit dem DiaspiNr verwadiBeii brach «n ei- nigen Stellen des kleinen Ganges , meist im Hangenden desselben, ein schwärziicbgrüncs, krummscbali^blaltriges Mineial eiOi welches man beim evsten Anblick für CUo* rit bähen sollte, von welchem es sich jedoch sogleich voiikoumieii unterscheidet, denn es ist bei weitem härter. Dieses Mineral unlersciieidet sich Tom Anthophyllit, dem es vwar nicht tthnlich sieht, sich aber in seinen Eigen- schaften nähert, durch etwas gröfsere Härte und spec.

einige Venchiedenheit im Verhalten vor^rn LOtbmhr; von der Hornblende nnteiecheidet es sieh dnrch grüfseres spec Gewicht und seine Unöchmekbar- keit* Weil es nun keine ausgeieiohnete Eigenschaft aeigjlt aber dem Chlorit tAuschend fihnlich ist, und seinen tlbri- gen Keunzeichen nach zu deu Spalhen ^ehür(. so glaube ich, es nicht unpassend Chluritspath nennen zu dürfen.

Die ausammensetaung desselben iet krammsehaligblAtt- rig; fettgläuzend auf dca Fläcbcu; ßchwürzlichgrün von Farbe. Strich grünlicbweiis. H^te =ai|5 Jus 6. SpeiV Gewicht =3»5&.

Er ist mit dem Diaspor verwachsen, zuweilen mit etwas Ghiumer. Seine Flächen sind bäuäg mit gelbem Eisenoxydhjfdrat durchzogen«

Ferhalim 4ßor dem Löihrohr. Für uch Kalbm decrepitirt er nicht, giebt aber etwas Wasser aus, was wohl mehr von dem die Ablösungen hftufig ttbermeheD^ den Eisenoxydbydrat herrührt, denn die Farbe veründert sich wenig, aber die Flächen zeigen sich reichlich mit rotheui liisenoxjd überzogen. In der Zange und auf der Kohle vertadert et eich nicht und ist unschmelzbar, die Farbe wird dunkler, und die Flächen zeigen sich mit rothem Eisenoxyd überzogen.

In JBorar sind Stücke nnanaoelichf das Pulver lOst sich auf utid färbt das Glas eiseugrün, wohl meist von

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in PhosphonaU gind Stücke and Pulver nainfkkUck llit Soda werden Stade niekt letindert; im

Ter bildet mit der Soda eine btliuiu!/!;: pelLÜchj^rLDc, »ehr harte Masse, die auch durch UcbemiaeU too Sode WKkl (elM wird, äe letgt den endern Tag braon»

Durch Kübait Solution werden Stücke und Pulrer nicht gefiirbt, sie v^crdeo nur icbwiirxer durcb die kj^ ^vMong dee Kobalts aof das Eieenoiyd.

Boraxsälire und Eisen teigen keioeo Gehak an Phosphorsdure an. f j'tliion und Flur»ftänre konnte ick Hiebt finden. Anf Platinbiecb nul Soda geMbaolten nlBHii das Pniver eine etwat reinere grüne Farbe ah anf 4ar kohle an, aber nicht die des Mangans. Ilic ^rüne Farba wind bia warn nichaten Tag bran^ wibtend die des Ma»- pna nnfarindett bleibt

Pjr«phjlUl.

Bei GdegenbeÜ dea Öiaapor wurde leb aof den Pr-

rophvllit aufmerk&aiu gctnacht, und tiahui luir \ur, ^lutb

daaaiQ Fundort aosanmittelo an aucben. Hr. Hermann nna Draaden* Cbeniker der Anatalt fflr BeteHang kflnal-

Ucher Mni('T.i!w»'i«!«er xii IMoskaii, f ikauule den Pyrophrl- lil» dea er aia eine ackdne Varietät des Talkes erh.«tiira batte, mera l&r ein neoea Hinerali nod gab iba 4m KaincQ wegen seines uuTk^ürdi^ten Verhalten« Torm l^Alb- röhre. Ich befragte nach dieaem Mineral ebeofaiia dea Hmu fiergpMiater VOlknert der «ir angabi et babeakh in der aweiten Ablheilung des ßereaowsker Iteigieiieiaa der aogeuanute Prdpraiehiuska gefunden. Herr Volk* nor war leider aof aeiner Abreiae nacb Freiberg bagpit> fm, nnd konnte nrieb niebt dahin begleiten. leb begab nii<!i daher, von dem überaus gefälligen Hm. Waldmetater

V\ aidenbacb begleitet» dabioi konnte aber keine Spot An^on aullreiben, fedoeb aoU dieCi Mftaeml chnnai nndl

recht ftcliOn dort c^d^ibroihen f^ero. Somit eine denn

wieder ein langwiarifaa Macbanriien an» leb laod ein

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&Ml cBeset BGamb in einer KanfaiiaDn8lnide onter meb»

rem Stocken Ton Mursinsk n. fl« w.; der Kaufmann 8af;te, es sey von Mursiosk, jedoch dort \Tar ich gewesen, und fand diefe f&r ganz anwahrscbeinlich. Ich sachte deher wieder mi Beresowaker Bergrevter, befragte die Alteatea Steiger, aber keiner wollte es gesehen haben. Endlich lagte einer: es komme bei den Goidwischereien 211 La- gowskj, 30 Werst südlich von Jekaterinborg, vor; Uk begab mich dabin, und fand auch einen grünen Talk in dem dortigen Talkschiefer» jedoch nicht den PjrropbyUit Se kehrte ich tarn dritten Mal in's Beresowsker Retier

und durchsuchte mehrere Disfricte desselben bis nn die Pjschma, und wollte , bei der grofsen Hitze, der Menge Mdeken^ and am nidtf sa Tiel &it bei dem konen Som- mer zu verlieren, die weitere Nacbsuchun^ aufgeben, als ich etwa I7 Werst jeaseit der Blagodadbrücke unter mehreren alten Schorfen > bei einem derselben, didit am Wege nadi den- alten Bfagodadskoi- Graben, endlich den ▼ieneha Tage lang vergeblich gesuchten Pjrophjllit fand.

Gnidigst mit Empfehtongen von Sr. Excellent dem Bm. Finanzmniister Grafen t* CancHn» dem fiesdiOticr und Beförderer aller nützlichen uud wissenschaftlichen Un* temebmaügen» mseiieiir gpib mir der Hr. Bergbaaptmann v*. Osipoff die nölbigea Befehle mit, am in Beresowsk einige Arbeiter zu bekommen. Jener alte Schürf steht ftttf einem in der sogeoannlen Kiassika (dem eisenschüs- fligen Gebirgsgestein des Beresowsker Beigrefieres) wd*

setzenden Quarzgänge, welcher h. 5. streicht und 70" in Ost fallt. Seine gröfste Mächtigkeit besteht in der Mitte 6 bis 8 Zoll; seine Erlingnng betr«g| wenig Ober » Ladn ler; am nördlichen Ende keilt er sich aus, am südlichen, ^0 er den vorbeiführenden Fahrweg berührt, theilt er ^ in iwai Trflmmer and ist ▼erdrückt Er hat sich als ^lig taub gezeigt, nnd fUrt bot iaodigrOnen StobbteiB ^ den interessanten Pjrophjllit. Ich nahm den Schürf

^vMar e«f and TarMm den Qoanqgpng bis 1^ iaditar

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Tiefe. Wo der Qoarzgnng mäobtig ist, fiod^ sich ia PyrophjIUl mei6teo8 auf der HaDgaadAidie^ aD ainigcn

Stellen sefzf aber aucL eine Lage PyroplijUit und gelber Eiäeiioclier längs c?iirch dßü Quarz^ao^, imd Ircuut so dessen kleloere Uülfle too der danioler befiodlkboii,

welche dann ans reinem weifsen Fettquant besteht. Ist der Gang mir 2 i)is 3 Zoll oUichügy so findet sich zwar 4er nettie Pyropfaytlit immer noch im HaDgeodeD» abar auch eine Lage desselben im Liesendcn im Quarz Ycr- ifacbaeo. An einigen Stellen fanden sicü auck« diucb me etvra 1 Zoll mSeblige Lage gelben Eisenocber Tom Qaarzgange gefrennf, im llanjrenden desselben, derbe La- gen Pjrropbyllit, von | bis ^ ZoU Dicke. Am audlicheo Ende, wo der Quarzgang verdrückt ist« kamen eiaiBB kleine Knauer, wie eine Kinderfaust grofs, derber IStd- phjllit nur mit wenig Quarz verwacbaen vor. Der Pf- rophyUii zeigt im Allgemeinen eine ans einander laitfsad Wältrigsfrahlige Textur, und bildet concentrische Slrahlcn- bOscbel, deren MiUelpuoktey wo sieb derselbe in derku Lagen befindet, immer nacb einer oberen und einer me- ieren Fläche gerichtet sind. Wo derselbe im Quarz ver- wachsen isty zeigen die Enden mancher sehr vollkommea ausgebildeten Strablenbfischel prismatiscbe Kiyatallspitasfl- An einigen Stellen, wo der Quarz kleine Höhlungen ge- bildet batte,. zeigte sieb der PjropfajriUt niereBfünaig» ^ eoneenfriaeh strahligblntlrigen Kugeln, die zusammen ft^ wachsen sind, gebildet; seine Farbe war hier matter und acbmntzi^ und seine Blätter unvollkommener. Zuwsilea, wiewoU selten« idgen sieh dergleieben einzelne Kngsbr ganz vom Quarz umschlossen, sind dann von hoher Farbe, und büden beim Dorchsebiagen den Durobsebnitt eiaes sdiOflien grünen Stenies in dem reinen wetCsen Qoarvt* Die Farbe des PyroplijHit ist vom Grasgrünen bis in'a Spangrüne, «id ist desto bMier, |emebr derselbe too reinem Qnarx nrnsdhlossen tat Der Luft und dem Wü> ser ausgesetzt, verliert er seine scböne Farbe und wird

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weiblidier. Er bat Perlnuutterglant, die zarteo BlUU eben sind durchsichtig. Das Pulver ist weifa» Er ^ebt dein Talk ganz ähnlich. Seine Harte ist =1,0. Spec. Gewicht =2,7 bis 2,a Das Verhalten des Pyropkyllä voi^m Löihrohr ist bdcbst merkwfirdif; und hat ihm den sehr treffenden Namen gegeben. Schon an der Lichtflamine blättert sich ein düDoea Blättchen desselben schnell mid mit grofser Heftigkeit, ond unge- heurer Vermeiiruug seines Volumens, zu schneeweifsen, undurchsichtigen, scidenartiggl^nzendcn , zarten FaserbtU schein aus einander. Vor der Löthrohrflamme geschieht dicfs luit weifseui pliospliorischen Lirlite; die Faserbü- schel sintern im slrcngeii Feuer an den Spitzen zusam* nen. Für sich im Kolben giebt er kein Wasser aus» verliert aber die ^vilne Farbe und wird weifs. Mit Borax schmilzt 4^r bereits entblätterte leicht zu einem klaren, blafs eisengrflnen Glase, was nach der Abktihlung beinahe farblos wird; es bleiben anfangs einige weifse Flocken im Glase, die sich aber bei foi ti:(>srt/Jetii Blasen völlig auflösen. Das Glas kann nicht unklar geflattert werden. Drückt man hingegen ein Bläftchen tn bereits geschmolzenes Boraxgias, so dais es gleich umschlossen wird, so löst sich diefs schwerer auf; weil es sich nun nicht entblättern kann, bleibt es anfangs weifs nnd nn- (iurcbsidilig, löst sich aber bei fortgesetztem Blasen völ- lig auf. Von PJiOsphorsaiz wird er schwer und nicht völlig aufgelöst In Soda löst er sich schwer, ond piebt eine opake, grünlichweifse Glasmasse. Mit Ko' ballsolution^ den aufgeblätterten in der Zange gehalten, befeuchtet und scharfes Feuer gegeben, werden die an den Spitzen zusammcugesinterten Slraliieubüsciiel schön dunkelblau.

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Als icb im Herbst 1830 die TencIiiedefieQ iuicres* laatftD Mioeralieo des Ilmeogcbirges bei Miask, aU; iem Oncriait, deo Aetciiiait, deu PyrocUor^ das Titiniw— ^

die grofseo /itkonkr\ stalle (durch ^!rIl^c zuerst ab Zlr- kotx «fkauiit) u. s. u ., au ihreu Fiiudurlero bcsucbl baU«^ bOrte ich, da(t Hr. ProL BreitbaapI in Freiberg dM vüu ihm «ils neu erkannten uod benaiioten Mooazit be^ kaiuit ^cojacLt babe, und suchte dcsseo luudort, wci- cbeo icb bier naher beslimmea werde. Er findet eich nicht bei Slatioust, aoch nicht kn eigenth'cben Ilmeo- gebir^e, uuhi aber in einer sOdlicben l urtteizung dessel- ben Granilei, in der sogenannten Tscheremtscbanka, In ^nen nSchtiiren seinem Graniigange, in welchem tieiecb* rullier Feld>[).iib vur^vaiieud ist. Die Krj stalle des naiils sind theik in kleinen JKestem mehrere hfiiiimmrn^ tbeils finden sie sich sehr Tereanaelft in der gunen Maaü tcrstreut

Sehbt/siemerkung. Sdion Mber wflrde kb wtm leneo Biiner«dien Nachricht gegeben haben, allein auf den Berg- and Hütten werken des Urab nahm mfar die Vnr* bereiloog der Harkor tischen Methode, mit dem LOIh* rohr Frte und llüUeopraducle, nu )t*dtm, nur windstillen Platze und einem, kaum eine Rocktasche ausfüllenden parat, anf ihren Gehalt an Gold, Silber, Kopfer o.a.w*

quanlilaliv zu probierni . zu viele Zeit weg, i. li der Erste bin, welcher diese für jeden Berg- und Hui* ienbeamten so nOtzUcbe Methode In Raisland in Ana» flbung gebracht hat. Dafs ich ?on jeucu Miutialau kein« Analysen liefr rf . mu^p mau entschuldigen , da ich hier din Holbmittol nicht dam habe {mein kleiner cbn» mischer Apparat reicht wohl zu Untersuchungen, aber nicht so Analysen tun). Eben so ]u>nnte ich cui l'aar Winkal der DiasporWj stalle angeben» wenn man anf ei«

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Oer «olcben Reise ReflexioDsgoniomefer mit sich führte; nit neioeiii Haiidgonioveter geht dieb nicbt an. Aach Uer lieben mir die VorkehroDgen für den nScbsten Som- mer kaum Zeit zur Beschreibung jener Mineralien. Sr. RicfilePT. der Hr. General* GonYeraeur des itotUcben Si<- birienir Hr. Lavinskj, baüe nämlicb in Jekaterin- bürg die Gnade mich zu sich bitten zu lassen, und mich XU einer Bereisong uobekaanter Gebirge seines ungebeaer groben GooTemements einzuladen, und »i Versprecben, mir alle HülfsmiUcI dazu zu gebeu, als: Leute , Pferde IL s. Wie gern nahm ich diesen Vorschlag an, um . 10 mehr, da ich die ganie Aeise auf meine Kosten ma- che, um eine Gelegenheit zu haben, Sr. Majestät Ki- cojaus I. für allen Schutz und Gnade, vielleicht durch eine nQtziiche Entdeckung, meinen tiebten Dank bei der Rflckkehr aus Dessen Staaten abstatten zu können. Ich ^erJe in den nördlichen oder südlichen Theil des Jablon- noi Chrebet, der völlig unbewohnt und unbekannt isf^ 10 weit ab möglich eindringen. Ich bin bb hierher, Ter- stebt sich mit den besten Empfehlungen versehen, mit grober Leichtigkeit gerebt, und bin erstaunt, wie weit die Cultnr in dem so schrecklich geschilderten Sibirien vorgeschritten ist. In wenig Tagen begleite ich bi. Ex- cellenz den Staatsrath Baron Schilling von Canstadt Usch Kiachta, und werde dort Gelegenheit haben, die Buräten (Mongolen) genau zu beobacblen, unter vi* el* eben sich der^ibe durch seine Kenntnisse in der mon* (plischen Literatur und dem Sanscrit zum Ansehen eines Bürchau (Gült), Gotlmensclien, gesetzt hat. Gern werde icb| da ich nach Jahresfrist nach Dresden zurückzukeh« ^ gedenke, jeuf Mineralien den Freunden der Bline- talogie vorzeigen.

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XUL Ueber das Verhallen der Mimosa pudica gegen meduausdie und Gemische JEmwit^ kuiigen;

wn F. F. Runge.

Das Blatt ist das Reizbare der Himosa podica» imd seigt

in den Slellun^sveränderungeu seiuer Theile die ricactiua auf erfolgte MeizuDg. Schoo im gesooden Zustande sind jeoe so mannigfaeher Art» dab sie erst beschriebeo und näher bezeichnet werden mü^ssen, bevor der krankca £r- wähnuDg geschehen kann.

Da das Blatt ein Folioin bipionatnm ist, so besteht es aus Stiel, Fieder und BläUchcn,

Der ülalUtiei kaon drei verschiedene Steilungea aa- nebmem Die wagerechte bat er gewöholich bei Tage and beim Wachen. Auf Reiz ver\^andelt sieb diese iu die niederwärts -senkrechte. Bei iHacht uod beim Schlaf hat der Stiel meist die aufwärts ^ senkricUe Stelloog. Auf Reiz verwandelt sich auch diese in die niederwärts- senkrechte. Die Jugend des Blattes bedingt hier oft eÄ- nige Abweichungen y die jedoch nicht wesentlich sind»

Gewöhnlich bat das Blatt vier Fieder; jedoch sah ich auch sechs sich entwickeln. Die Fieder bestehen aus langen Stielen, woran die Blattchen sitzen* Sie zeigen kuiue ReacUüü auf urüiche Reizung, sondern nur Stel- lungsveränderuugen beim Erwachen und Einschlafen. Beim Letzleren nfthern sich die Fieder der Blattaxe, legen sich an einauder, beim Erwachen entfernen sie sich wieder und breiten sich aus« Das unvollkommene Eintreten die- ser Zustände, wie es bei den künstlich krank gemachten Blättern sich zeigt, wird als Halbwachen, Yierteiwacheu u* s. w. unterschieden.

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33&

Da die Fieder sich mit ilireo Blättcben beim Wa* cken io eioer ifvagerechten Ebene befioden, eo unter- scheide ich noch den rechten und liukcii Raodfieder, und den rechten und linken Mitteiiicder, uas zugleich die Eiotheilmig in die reehte and linke BkUth^e giebt. Bei dieser BestitninuDg ist der Beobachter als hinter dem Bialte steheud gedacht , so dafs die Blattspitze nicht auf Am» sondern nacb answärta zeigt -

Die Blättchen sitzen au den Fiedersfielen zu Paa- ren in zwei Reiben, die als rechte uud linke Beihe, ^ie oben, mterachieden werden. Die Zahl dieser Paare i&f nettteiis zwiaehen 16 bnd 30 , and ihre verschteden«^ Keaction, je nachdem der Reiz an verschiedenen Stelleu cbnirkt» macht es nothwendig, sie in BläUchen dei Grunde f oder der Basis, der MUie ntid der Spitze zur uoterscbeideo. Ihre gewöbniicheu Stellungen sind zwei- fach: die wagerecht antgebreitete im Wachen , and die mhrarts aenkreehte Zusammenhllung Im Schlat lu^ krankhaften Zustande ve^^^a^deIl sich nicht selten dict gerade Fläche der Biättchen in eine krumme, oben con- Texe. Daa Umgekehrte kommt aelten vor.

Nor der Blattstiel und die JUüttchen zeigen SteU iaagiBver&nderungeu auf mechanischen Reiz. Erslcrer kann/ wenn der Reiz nicht zu alark war» ^ch senken» ohne da&r

Jie BISittchen aus ihrer natürlichen La^e kommen; cbco so kann mau durch ein vorsichtiges Bertihreu der Blatt- di€Q diese zar Zosammenfaltnng bringen» ohne daCs aiclr itt Blaltstiil senkte. Bei starker Reizung zieht jedoch immer das eine das andere nach sich. Hie bei bleiben die Reder Immer in ihrer gewöhnlichen Stellung. Diese Mert sich nur, wie gesagt, beim Erwachen und Em-^ schlafen durch Ausbreiten uud Zusammenlegen.

Zn den Verttnderongeni welche ein mechanisch oder diemlsch gereiztes Bhilt, je naeh dem Orte wo der Beiz einwirkte, sogleich, oder nach einiger Zeil, zeigte, gehö-

KrümmoDgen dea Blattstiela nach Artlichen Verletznn-

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SHB^^P V^WW^^^PV^^B^^^^B y ^^^^^^^ ^^^v^^^W^^v^^^^^^^P^^^^W ^^^^^^^^^^^ ^^^^^^^^^^^^^WW^^ ^OT^^b V^^^^

der ^e^eo eiotndtr» ihr Amg^preiUlbhibaD Ms Etai- ftcLlatett der BläUciicn; eio Aui- oder NiederffärUfelM»» (MMja dar rMdenliaU (wann die Miiichf äti«); vmhitdiM Gnde dar ZmiiBtwfcHniig der BlUlfftw auf Rfizuog, oder beim Eioichlafeu dt& krauk genuc^ Un BkUeti Geftimtft der BUttloUtoo» wo i. & dit BlilldMii des liakcQ Rand- ood MitlaUadani flm Rafa-

baikcU verloreo oder behalteu haben, und uui|^tkrhrl;

tiafaoiaU dar BUodiaiiraitiaa atnaa Fiadaf^ wo dia im^ aalDMBlalluig dar Blittaben tArki wia gairithnliA fMV^

weise» tooderD einseitig; gcitliieht, indem zuerst die ^inm pna Raiha akh auf Rainung zuaaiuiiieolegt, uod diaaer daoD erst dia aodara gfgaiillbantaha«da folgt, oder mmk

nicht fol^l; ver^^uriLüc^ ZusamtULnfiilu-i) der lU^ittihiu,

WO auC iieizuog» aUU ainae rbjtiifuiadiaa ifcntanniifnlai» iMa dar BliUfliainiaara nach alnaiidar* afai thadwalMa

UcberspringcD fetattfindi t, .^o (iai^ uu^eia«: ItLiUcbeii «lAfi

Wlrk«af anllektr Vtrlaltasf»

"V^'enu bei dieaeo Vcraucban von eioialnen Rlmtem diaRada ist. ao aiBd aia iwr iai imgsirmmfm Zaaiando

%uü der i^esundeo Mutlerpllanzc m dinkin.

Der 6U41I eioaa RIaite» %%ar au acioeiii vordarea Liado (oaha an Amats der Fiadar) von eioarRaopa aofairaa-

seu norden. Vr hatte dadurcli eine kleine Uciiiiiiiig nach imlea eriiüen, und die verleUie Steile Echlofs ciue lanha Vamaibong. Wacbtüm« und Raiabarkait büabaa

atOrt; aber nach Verlauf von xnei Wochen iialteu dic Fieder, die gar nacht veikui wordau wafeo, ColfMda varkfiOrdita SMuog iBgaoo— ao. Slail dak ato wmik

cheod, im getoodan Ziwlande, alle tier .u einer nafo* reciiteu Lbciie atahao, baUcn ficb zviei» tumiich der redilo

üodfiadar ood dar Uoka Mitldfiadar, aoa diaaar £hwa aoUaml» ood so weit nach uiucn (ebu^cu, iUu nut

337

dem Blattstiel einen spitzen Winkel bildeten. Dagegen waren der Unke Randfieder ond der rechte Mittelfieder ^ m der gewöhtilielien wagereehten Stellung Terbliebeo,

Die Reizbarkeit y?ar unverändert. Mehrere Wochen lang blieb diese Stellung dieselbe, und sie ist vvohl nur dar* aoi erkiSriicb» dab die Raupe iesUmmie FaaerbOndel des Bialtstiels , die mit dtii Slielea der Fieder im Zu« iammenbange stellen, zecatdrt oder verletzt hatte.

Auch apiter noeb leiglen die Fieder, besonders naiA dem EiuscLlalea^ die wunderlichsten Verdrehungen in ihren SuUungen*

An tiacm anderen Blatt, dessen 6tiel ebenfalls durch

eiae Raupe, aber mehr seitwärts and nach der Basis zu angefressen war, kamen die Fieder nicht mehr zum Ein* «cUa/eo, d. Ii« aie Uieben, statt sich, wie gewöhnlich, ein- «ndsr lu nähern, ausgespreUzi stehen. Drei befanden «ich hiebei in der vvagerechten Ebene, indefs der vierte Fisder, me die oben angefahrten beiden, sich nach unten 10 stark zurfick gebogen hatte« Aufserdem waren die Stiele der Fieder (v^oran die Blältcbeu sitzen) nicht wie im gewdbnliidien Zustande gerade, sondern einer Vogel* Isiase thoKch nach unten zu gekrOmmt Die Reizbarkelt des Blattstiels, so wie die aller Blätteben, war ganz so wie bei jedem anderen Blatt^

Hieraus folgt also, dais eino theilweise Verletzung des Blattstiels durch Kaupen in ihren Folgen nur von Eiaflttia auf die Stellung der Fieder und auf ihren Schlaf nt; dagegen weder aof die Reizbarkeit, noch auf die Stellung und den Schlaf der Blatlchen irgend eine Ein- Wirkung miaübt»

Die mechanieche Verletzung der BlUtden ist in ihren Folgen von keinem Einilufs für ähnliche Thetle. Ja ein bis zur Hälfte verstümmeltes Blättchen bewegt sich selbst, naA Zoheilnng der Wunde^ noch vf ie ein gesundei^ wenn t& gereizt >% ird.

Obfllleich die Blättchen zu einander in einer Art von AaDaLd.Phjtik.Bd.lOLSc2.J.183SLSi.e. 22 ^

s

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Wechsel wlrkiine zu stehen sciieiocn, indem, wenn du BliUcbtopMT «a der Spitze eieea Fiedem durch echü^ che Reimiig imn ZoianraieBCiltmi i^ebficbl wM« ülmmm bald das Zusainmenralt« u 4lcr audcni ÜLiltehenpaare fol;:r. eben eo wie dem, durch Keisuog erfol^eadem Aulvtlile. bewegen ^ÖMe Biittehene elett die MuiUdbe Bewe|pip

des jjcgciiübtrt.tcheüijeii Ill.illc Iu ris folgt, so sind ilitc lU- wegongen doch auch %%iedei von einander maiimmgigk Hat man ntaiidi mehrere Hftiltchenpaare MÜlelil «Imt feiuen Schccre so >veggi >cln»ilicü , dafg ab^nechhclnd dere stehen geblieben sind, haben dieie letilerrn tuchls fon ihier gewAhnItcfcen Amkafkeil ▼effkreai mmdk ImMi

dcis Kliiltchcn, clnn .m'iii gef5enflbertteh<'ml«»« irecgcM-hml- len oder abgefaiieu i-t, «eine vuUkommene UetabarkeiL SchiaeUieh mi(a ick nooh dar Wirknngeii «iomr ¥«b

Ictzung diirih Slahliiadeln erwähnen, l-in einen talvani- achen ^Irum durch dcu 6aft der reiibareo 1 heile zu Irt* Icn, wmdeB in ein Blatt mit aecha Fledeni w«i imne

'Nlihiiadclii ^ci^tcckl; die eine in der Mitte dei Btatüliets, die andere hinter d' in irordersten Fieder|iaar* Jba er- folgte iiaine andere Wirlinng» ala die, wekba ahn Ih^

liclie mit dem ilinsJcckon der Nadeln verbtindeoe Er- achütteruug hcnrorgebracht haben Hürde« lia dae ilmU TMiiiircn bei dieeen Blatt nntarblieb^ ao lumnla Uk din

Folgen der wechamsrhen Verlctzuugeu rein beobarhtefi. Diese zeigten steh schon nach drei Stuiition durch eine halbe» aber dananida Zoaammenfidtnng der BiAttchen» wie beim beginnenden Kinttrhlafen, die aber erat gegen Abend in die ToUkammcne überging.

Am andern Morgen war daa Blatt voUkomman nrw. wacht; aber am dritten Ta^^e stellten sich die WirKot» g^ der \ crlrtmig deutlich ( in. Die iUittchen der v»er hinteren Fieder waren nimlieii voUknmmen oiini mmi reit Kar. indefii das vordere mitlebte Frederpaar (f« eichen ztuiafii.^l die eiuG Nadel eingesteckt «tar> den g^inirti I

Aber im SrhUftimtanH ireAantn. Amk trtifcrend dm idhm

339

I

folgendai Taga blieb, selbst am die Mitteg^eit» dieser

ScblaCBUitaDd constant, und nur eimge Male erfolgte cia halbes AuseinaoderiaUea einiger Blättchen au der Basis; sie leigteD sieb aber vOllig onretsbar auf ErBchfitteroii^ und selbst Ammoniakduost brachte sie nicht zur Bevr^ gung.

Die StelloDg dieses Fiederpaats blieb wührend die- ser Zeit nicht immer dieselbe, sondern es stellten sieh* allerlei Verdrehungen ein, ähnlich denen , die auf Yer- kiiaog dareh Raupen erfolgen.

Als besonders merkwQrdig ma(s hervorgehoben wer- deo, dais die ßlättcbeu während ihres zehntägigen Schlafs and ihrer Unreizbarkeit dennoch äuCserlich gesund ond pto blieben, and erst am elften Tage begannen die Grundblättchen des einen Fieders sich gelb zu (arben. Dieses Gelbwerden nahm dann nach und- nach sa, und snlbllend genug stellte sieb mit ihm wieder eine Art von Erwachen ein. Am vierten Tage nämlich, nachdem das

Qoeu des Gelbwerdens bemerkt worden war> waren a& Btattebeo des Fiederpaars gelblicb gefilrbt und poU^ kommen erwacht, aber iföllig unreizbar. Diefs Erwa- chen erfolgte später^ als bei den gesunden. Am Abend isigfe sieh ein dbien so vollkommenes Einschlafen.

Tages darauf waren die Blättcheu verwelkt.

Welchen Antheil an den beschriebenen Erscheinun- gen das Eisen bat, indem sich um die Nadel herum eine Schicht EiäCQoxjd gebildet hatte ^ habe ich noch nicht durch Gegenversuch ermiftelt.

Die Verlelznng des Blattstieb duccb die andere Na- del war in dem gegenwärtigen Fall oLae Wirkung.

Wirkoas de« Feneri«

Die Ritte r'schen Versuche mit der wachendcQ Mi- mose sind bekannt» daher stellte ich die folgendcfi mit der sckkrfendm an*

Das lilättchenpaar des liukeu Milteliieders eiüeä gro*

22*

*

340

üien, vollkonnnen adilafeiidcii Blattes ward« ntitel«! a- Der LkhüUane «twa irioe btlb« liaic weil m der Sfitot ventn^ Dar Bhttitiel miiIlUi eieh inglridi wni wtkm ttoe fast vüili^ seukncbte ölellung nach uulea em. Ao des Fiadera and Bliltckan nigt» tkk kwM Vinlaii mag» wohl abar an ahiaiB ein lolaroodi» tiafar wttmm- deo Blatte. DieCs eeukte bIA, ohne i^om Feuer berükt wotdio lu sej», jMck atwa aisar MiMiia, abeft m wie daa warhraaala Blatt

Die Wirkung hatte sich also nacli uoteu fortf^epflaml. Danelha getohiafat anali nach ebao» waon ikb tbar 4m vafaattgtao Bbit aio andaraa Blatt lai gaauidan MMfdUt detcD Zustande Ih- findet.

Em ist hiebet f^leidig0ltig, wakbe Bl^ltcbaa TifaaB(i wardaft, dam dia Wirkimg arfolgl a«Dh bei dar Vaaaa»- guiij^ da Grimd- uud der Miitelbl&licben*

Diaaa, ao wia ImI alta blcafidaa VamMba «iaaea bai waivMtt Wallar md fan SoimaBacbaki aogaalalll waa*-

den, weil nur dann die Mlmoteii \of züf;licIi reizbar und. Auch süisen sieh die i^liaiiiao m aiaaia imbawohmoi Zhanar bafiodtn» bidani aidh fai anlgcßfugeaalBlaB Fol!

n Tiel Fla^^eii vcr^amiDcIn, dtc (ur ilas i^eiiaue Üci^b* Mbteii sehr slöreiid aiodt |a ei onmüglicb aachaa*

Daa Anfbfiaeaii dar ficbwafciaioi» arfbadart oMge

^'<)^gieh(, dauiit ddti VAdli nicht auf wec h.iiiifche lUi/uo^ durch biofsa JbxifhütteniDg reagire. Auch iil die Hange aahr n barflakaicblicao. daurft akb dte filnra atf aiuirr(* nahe hcpicuJc '1 heile verbreife, was die Reinhcü daa Veraochs beeintrichligl. Mm bedieni sich am be- atao ahNa PktbMbibla aar AnfbringBic dar SabwoM*

säure.

Folgende Versuche wurden mit Vilanaan us nradkm dbn Znatanda angaataliL

- y

Mi'

m) SchwcfeUiore mnd SpiUenbUttdieD.

Das linke BlSttchen an der Spitze eines Unken Rand*

fieders wurde an seiner vorderen Hälfte behutsam mit sehr wenig Schwefelsäure betupft. I^ach einigen Secun» den erhob es sich' und nahm die Stellung wie beim Ein- schlafen an, ^^as ich hier ein- für allemal mit >*Sc]ilie^ Jsenn bezeichnen will. Diesem folgte nun sogleich das gegenüberstehende Blattchen nach, und dann gleichsam rhythmisch, in drei bis vier Sccunden Zwischenzeit, alle übrigeo Blättchenpaare desselben i^ieders, und zwar re- gelmafsig nach der Reihe tob der Spitxe aar Basis hin fortschreitend. *

Als sich nun auf diese Weise alle Blättchenpaara geschlossen hatten, ging die Wirkung auf die Blättcheo der nlicheten, nämlich des linken IMillciikders über. Aber hier erfolgte die Blältchenschlicfsung von der Ba- sis ans, und setzte sich nach der Spitze hin fort, wo je- doch die drei aiirsersten Bliittcbcnpaare sich nur halb schlössen. Erst nachdem diefs geschehen, erfolgte der Uebergang der Wirkung auf die Blättchenpaare des reoh- teo Millelfieders, und verbreitete sich auch hier von der Basis zur Spitze hin» wo sich Jedoch vier Blatlchenpaare nur halb schlössen. Gleichzeitig wurde das Blattstielge* lenk ergriffen, so dafs sich das Blatt tief niederwärts senkte. Endlich kam nun auch der letzte, nämlich der fechte Endfieder an die Reihe, bei welchem sich jedoch nur drei Blättchenpaare der Basis zusammenlegten.

Merkwürdig ist hier die Succession, in welcher die Wirkung erfolgt, und ihre Abnahme mit der Entfernung vom gereizten TbeiL

IKach Verlauf von fünfzehn Minuten hatte der Blatt- stiel seine frühere Stellung wieder angenommen und die Blättchenpaare sieh wieder vüllig ausgebreitet, ausf^enoin- inen das erste Paar, wovon das eine Biättchea mit Schwe- febinre betupft worden. Mach xwd Stunden war es je^ doch auch mit diesem der FalL

Stt

Yvie Uas iibea beim f euer erYv<üu3te» babe ich mciil beob- •cblet

An andero Taga, w# sieb datselbe Bkft vOlBg wfe

ein gc&iiudeß verltiel^ nurde das, dt iii tnil ScbwefebAtire balupf leo AUllcbeo frgaBfiberstabeoda noch ganaida filMi» cbieo fleicbralk auf diatelba Weis« behandelt Ea folgte, i^icich Dach Aurbnuguiig der ^r.ln%c£cisäure, die- aalbe rbylbaiidie Sohliabuog der Blaucheopaate daa er- atao Fiadera tob der Spitie ana ur Baaia Uo« mid der Bdii» aus xur S|>il£c Uiu bclui zncileu. Hier iaud |edoch ichoo die Wirkung ihre Grioae» ioden aoch aiaki einnal die Spitieiiblillebeiipaare sich acUeaaeOt eondet» utie die der beiden andorn rii r orfcn bliebea. liecH D0cb aber war daa Gelenk des Biallalaela gereiil «otde^ iodeai dieaer aicb aaBkle. ab die BUttteheMcUiebuog a«l^ bdrte.

Nach Veriavf von iwanug Minuteo war Alka wie» der ifi Ordmifig, nur dab tünf Blatlcbeopaare, welche des

icbiftcfcUauri'ii l\uiie am Udchslen standen, noch ge«cKloa-

aea bikbeo« Mach euier waren nur nnen afn

An eintin audcicu lUait wurde das ül.ilii Jieii d^ Untmlen Baaia- oder GnandblAUchenpaarea dea racbleA Raiidfiedera an aeiner vorderen lUlfle mit Schiftfahlntn

belupfl. Nach CKiigeii Seruhiicu nciititc sieb dickes ÜLitt-

cfafu auf, ihn folgte bald daa gegenübarslehende, wmA dieaen dann thylbnisch, wie oben« die übrigen Blut-

€bcfi|}aare des Ficdcrs \uii der Kasis nacb dii ^|MUc hin. Ais aicb daa inbersle SpiUenpaar anaanuiaiigetegl hell«» erfnlgle achon die Einwirkung aoTa SClelgelnnk ab Sen- kung, xuhii uuii ging die \\ iikuii|^ erst auf du* iUailcbcti-

paare dea nächsten» ninUcb recblan Mattelfiedeni (ihnr»

bei wdchem sieb j^och mir vier Paaore ao der Buis

echlüsseu. Weiler verbreitete sich die Wirkung nicht.'

Nach einer lialbea Stunde war noch uicUt Alles ii| dett alteo Zostaad zuiückgekelirt Das betopfte und das diesem zunaclls^^tehcutle Jilältclienpaar war noch gcschlos- sea, und die ganze BläUcheoreihe , zu welcher das be- topfte Blttltoiiea gsbOrte, hatte sieh nur halb geöffnet, oder noch nicht völlig in die gewöhnliche Ebene gestellt, bidefs sich die gegenüberstehende Reihe schon ganz aus- geiireilet lialte^ Nach Verianf von noeh einer bailMQ Stunde war jedoch auch dieser Gegensatz verschwunden.

^) ^ciiwefU^äure und fiUtUticL

An die Stelle, wo das Blattstielgelenk in den Blatt- stiel selbst übergeht, wurde etwas Schwefelsäure gebracht. £s ifvar ein imgewOhnlich grofses Blatt mit seehs Fiedero.

Die Wirkung trat hier sehr spül ein, denn es er- folgte nicht sobald Blaltstielsenkuog, als es die obigen Ei^ebniese beim Belupfen der filftttdien erwarten lieben. Dagegen äufserte sich die Wirkung zuerst, aber nach Verianf emer halben Stunde« an den Blättchen des rech- ten Band* and des ersten rechten Mitteltieders, indem sie sich, wiewohl nicht völlig schlössen. Diesen folgten bald die anderen Biättcheupaare der anderen Fieder, mit Ansnahme des ersten linken MittelAederSp bei dem selbst nach einer ganzen Stunde keine Einwirkung zu Spören war. ÜAch I4 Stunde hatten sich alle Blättchenpaare wieder gSnzlich geöffnet» aber der Blattstiel war noch imner in seiner früheren normalen Stellung verblieben«

Nachdem wiederum eine halbe Stunde verstrichen war, emeaten sich die Wirkungen der Schwefelsflare durch SchlteCBen aller BlXttchenpaare, auch derjenigen des ersteu imken Mitteliieders , die das erste Mal unerregt geblieben waren. Sie öffneten sieh nun vor Abend (vier Stunden lang) nicht wieder. Eine schwache Senkung des Stengels erfolgte erst nach drei Stunden, die jedoch gegen Abend stärker wurde.

344

Am andemi Morgen %varen dit Spitzen* and Hil* t4Ulücii«i|Mre bei allen eedia Faedem voUkoMM 9^ fett, die GraodbtHtlebenpnare dagegen ygirMeaaen. Dar

BlatUUel war )elxt svUr nach unten gebogeo, und bildaNi aiofn ao tpitsan Winkel aul dem SüHnn Amt Piann% dafa aie bat einander parallel alandenu

Um Mülag desselben Tages üiüieleu bich die bi^lier ftaeUoasen gewesenes GrandplUttchenpaara der drei Em^ der der linken Blatthllfte, die der tneblen UiaUn ge* schlössen. Zugleich \var eine selir nieikHürdige Siel- luofmrfioderung der Fieder eiogc traten« lün vier io* fsenten befanden aieb in einer Ebene, dia iwci niHlal strn hatlen ^icli dagegen ganz nath unten utui LmtLU um* yiMigen. Die Blültclien aller Fieder waren reixbar*

An dritten Morien beobaeblete kh an diaiini Blall

einen ^atw, ent^t^mgisetzien Xu%tand beider BlatlhAlf- teu; die drei Fieder der linken liialüiiilfle baileo nam* lieb ibra BÜtteben ▼ollkonunen gedffnet, die der racbta« dage«;en befaiulcii m( Ii noch uro 10 l hr im Zu^Uüdc dea vtUii^en Gesciilosseusevns oder des Sckials.

Aa vierten Tage fing daa Blatt an nbinatarbtm. Grund- uud Mitlelblüttclicn waren gesdilosseOi dieSpilxcii- Mftttrhen da§egeu oüen und reubar.

Arn f&nften Taga blieben alle BUttoban rTttfffBM

und da» lilatt verwelkte.

£s ist hielMi im bemerken, dais dteser Versucb nnr dann gelingt» wenn »an die ricbtiga Menge der Sdkm^ fel&änre« welche aufgebracht wird, fetrorfeii hat Zu nig SdiweUiiMiure zielit zu schnell Wasser an» wodiirdi die yierallhmng dea Oberbintcbena wiAgftrt nnd die \Vir^ kuag geschwichl oder gar nicht bemerkbar wird.

Zu viel Schweft'L^.ture ^ersUirt den giauxeu Blattstiel nd bebt eonaeb alle Beaction ma^ die nnr beia KiwJk^ maekm, nicht beim TOdlen in der ridiü^eu iVaLi:iAia%e trtcbeint.

S49

Der Stiel eines iiaken Mittelüedcr wurde um 11 Uhr im «isicr Estfemosg von swei Unien tod der Geleokeio- ffiguDg mit Schwefelsäure betupft. Es erfolgte bald ein ScUiefsen aller BlSttchenpaare der Fieder voo der Ba- ns aosp so wie aodi die Blatlsttelsenkting. Der betupfia Fiederslial krflnimte sich bald darauf wie zarbroche^ oder larqaetscht, uud hing nach Verlauf eioer Stunde schlaff beröotar. IMr BiäUcheapaarä Jkf Höngen drei Fieder öjfneien sieh den gwum Tag Ober nieki wieder.

Am andern Morgen fand ich den betupften Fieder brionlicb» ▼erwelkt ond dtm Abfalieo nahe. Die BUftt* clieD der anderen Fieder waren aber ToUkommen erwacht (geüffuet), bis auf drei Grundblältciieupaare, wohin sieb . ladocb, wie die braune F&rbung zeigte» gleicbfoUa etw^^s Sehwefebanre gezogen hatte» Die BlSltchen der beiden Randfieder waren reizbar, die des rechteu Milleißeders waren es aber nur an der Spitze; die der Milte zeigten Ml» obwohl ▼Mliii; geöffnet, onreizbir und gleichsam er- starrt. Die Reizbarkeit des Blattstielgelenkes war wie gnwdhnlicb unverändert.

Macb einigen Tagen batte der rechte Mittelfieder ganz die Stellung des betupften linken Mittelfieders an- genommen, denn beide waren stark nach unterwärts ge- bogen. In Folge dieser Stellung batten non auch die beiden Randfieder die ihrige unverändert, und sich ein- ander so genähert, dafs sie, besonders im Schlaf dioht Sflsammenstanden ond sieb ibre gesdilossenen BIttttchen- reihen berührten. Im Wachen trennten sie sieb nur in so weit von einander, als es zur voUkommenen Ausbrei- tung ibrer Blättchenreihe ndthig war.

Hiebei fragt es sich, ob dieses Zusammenrücken der Üandiieder auch nach einer biofs auf mechanische Weise bewirkten Zerstörung der Mittelfieder, i. & auf Weg- scbneiden mittelst einer Scbeere, erfolgen v^ürde?

f4C

Der oben ("Schwefelsäure und ( iriiiidhläUcLcu -)

batchhebeoe Vemicli gab aock zu Cqiggndta Brnhiah tDOgeo Aolab.

Tags darauf war d ls mit Schnefelsäure betupfte Blättchen ganz abgeatorbcii und eiu brauner iieck ao der Sl0lk beoMrkbar, wo dat BtandwogalaBk km 4m Fiedcrstiel überf^eht; zum Beweise, dafs sich die Scbvve« fels^itre bia Lieber verbreitel hatte, lo Folge die&er V cr- braitiiDg war doo aio AntagooiMMia der BMltlckewiih« wahrzuiiehineo. Die rerhie Rlttttchenreihc \var ninilidi noch faai ganz geecbiua«eUt uod Teriodertc ihre Steiiiiog auf meehaöiaehe Keitiiiig nur wm eine halbe Uaie» iodda die linke BUtlchenreihe (deren Gnindfl&cheD durcb die Schneleiaitire zersidrt worden) vüUi^ erwacbl und mm- gebreüeC wart Mif Reit imnawealegye Md aaeb lehn Mmuten wieder auaeinanderfaliete, kurz aich aaiMl ▼erbielt.

ObM Zweifel iai dieaee Verbalteo der »iiiff—rfi

trtitekm Fm'ineiiwtg der Schwefelainre zimiaebrAcA»

die nar auf einzelne, besUtnnüe Thciie d^ FiedersXicIa

aeratOteod oder «oderad ebiwirkle» ood biagl ^ ^ Menge der angewandten Schwefekiiire geoao ummmmm.

Wird ^ weiii^ Scii%vefeiaäure auf daa Ulaltchcii gcbraäu; daia eie aieb aiebt weiter verbreitet, alao aoeb nicbt warn Gelenkanaati Fiedersliel gelangt, ao erfbifl Blcbta» liud eben mj wcuig, neun zu vi«!, deun dann Hud der FiederaUel gleieb lentört «ad die Blitloim atarbaa ak

Ilm die Miltamoit, bei betleai Sonneotebeifi, bdrte der obeu beacbriebeue .Vuia|(<iüiiiiuut der llA^t tebeiifeibaa auf; aber nicht, wie ich erwartete, durch voUkMMMe Ernachen, sondern vielmehr durch EmmUafen, indcoi akh nuu auch die littkc iüadcb^ureibe gleich der rccbica inaaBiinenf i It el a

Trotz dieses frMien Kinschlaftns erwachlen dach 4tm iÜ&Uchcn am aadcm Morgen wieder, und swar bcgautt

347

das Auseinanderfalten nun von der rechten BlättdcDreihe ausy derselben, die gestern gar nicht xum Erwacfaea kaia« Spater folgte dann die der lukeii uch. Um 11 Ulm / V()rinittag;s trat aber wieder, trotz Sonnenscliein, völliger ^cUaJ eiiu Dieser dauerte aber nur bis 3 Ubr Nach* mittags, indem ein schwaches Aoseinanderialien der BIttIt* chen erfoI{2;te, das bis 5^ Uhr anhielt; worauf wieder Schlaf eintrat*

Am dritten Morgen waren Sut beiden Blittehenrei- ben uro 7 * Uhr vollkommen entfaltet. Ein Zustand, der aber, wider Erwarten, nur 1^ StUQde dauerte, denn um 9 Uhr be£MMlen rie rieh aehon minder im Uefsim ScUaf^

Als um 1 Uhr die Sonne d,is Fenster, wo die Pflanze stand, verlassen halte, erfolgte wieder, wie Tagß auvoi^ eh halbee Anseinanderfalten der BUltchenreilien.

Dafs die kräftige Einwirkung des Süuuculichls hier 4m Einschlafen bedingt, zeigte sich auch am Tage. Denn um 7|Ulir hatten sich die Bliltdien> wieder ▼oUltoimneia entfaltet; sie schlössen sich aber nach 1^ Stunde, als dia Sonne die PllauM stark beschien.

Hier war also dareh die SchwefelaSnreeinwirknng iBnsilic/i ein Znstand hervorgebracht worden, den mau natürlich bei vielen Pflanzen findet, deren Elumen sich »och bei einem hohen Stand der Sonne acUiefsen (Pflan-

leouhr). Uie Erscheinungen endigten mit einem lethargischeii

Zustande. Die Blftttdien ▼erblieben Tom vierten Ta§e

so im festen Schlaf, uabeächadel ihres Turgors und ihres

Irischen Grüns.

Bald dainnf löste sidi der «aoce Fieder im Gelenk

•fc und fiel herunter. Das Gelenk war scheinbar gesund, üeaa es war bis zu ihm keine Schwefelsäure gedrungen, ^uch nach dieser freswiUigen AbiDanng waren die BUti« chen noch völlig gesund, weder welk noch gelb, sondern «iraff und von frischem Grün* Ick setzte }%tU d^ .Eie- ^9 dessen BItittchen fest zusammengefaltet .wopen» mit

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seioem unteren Therle in's \\'asser. Er lebte noch ei- nige Tage fort, aber ohne daüs die BÜiiicben erwachten, iit blidien TiebMhr fest gesdiloeaeiL

' Wirknag der örtück Anfewaadt^n Kaliaafldsimi.

Die KaliauflOsuog bcdtand aus 1 Kalibjdrat uad 2 Wasser«

«) KaU «Bd BbMrttA

Ein Tropfen Kalilauge von der Gröfse eines Nadei- keopfes wurde um Ii Uhr Morgens dben anf die glatte Stelle des Blattstiels gebracht, mo das Blattsticlgelenk in d^n Blattstiel selbst übergeht, dergestalt, dafs der 6e- lenkiBsafz selbst nieht von der Lange beHIhrt worde.

Die WirkoDg begann hier, Wie bei der Schwefel- säure, TOn der Basis aus in der rechten Blatthälfte, uüd ging daan xnr linken über. Nach zehn Btteoten hegm nSnilich die Zusammenfaltang der Blättchenp^nre des rech- ten Bandiieders, dann folgten die der beiden Mittelfie- der. Die Blätteben des linken Randfieders scblossen licb zuletzt.

Den ganzen Tag (Iber blieben nun die filättcbeo* piiare geseblossen.

Der Blattstiel hatte selbst nach drei Stunden MiO^ Stellung noch nicht geändert Nach ftinf Stunden halle er sieb erhoben» und bildete mit dem Stamm einen spIlMa

Winkel.

Es ist auffallend, wie versehieden hier das Verhal* ten des Blattstiels von dem ist, welches ieh oben (ooter

»Schwcfeisüure und Blattstiel bcscliricben luibe. Dort senkte er sich so tief w'xe müglich, nnd hier gegeotbciis efbebt er sieb. Diese Erbebang nahm spStsr noch xo,

so dafs er sich ge^cü 11 Uhr Abends noch um ein he- deutendes erhoben hatte. Dabei war aber derselbe für jeden meebaniscben Reis nnempfindUeh, nnd war sieht ttf

Sixcckuug 2.U bev^egcu.

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Am anderen Morgen fand ich Alles normal and reiz- bar, bis auf den lUalUtiel, der seine aoCreclUe Stellung bobehalten hntle nod unreitbar aicb liigte» BMi ivar auch noch am dritten Tage der Fall.

Am viarteMi Ta§e zeigte sich die Wirkung in dea Blittdieii, «ie Oünetea sidi nun halb. Der BlalHlial hat!» dagegen seine wagerechte Stellung %vieder angeüomnieQ. Die Fieder y welche bisher mit dem JSUei (wie im g^such den ZasCaode) in ^iner Ebene gestanden» halten Abends 11 Uhr ihre Stellung nach unterwärts dergestalt ^erän* dert» daCs sie aue mit ihm einen spitzen Winkel bilde- tm. Diefs gtebt wiederum einen wesentlichen UnterMshted iwiscben der Wirkung von SchwefeUäure und Kali. Nur hei der äholichen örtlichen Anwendoag von üütennan- deUri bemerkte ich eine solche Reaction«

Einige Tage später senkte sich der Blattstiel wie« demm am etwas» aber nie nahm er die tiefe SteUusig wie bei Aawendang der Schwefeblinre an.

Die Fieder änderten später, am sechsten Tage, noch einmal ihre Stellung» Die beiden Mittelfieder hatten sich «hoben oad standen mit dem Blattstiel parallel» indels ^le z.wei Randüeder in ihrer alten Stellung verbUeben warea.

Nach dem vierten Tage beiandea sich die scheinbar

gesunden, grünen Elältchcn bei Ta^e stets in einem Halb- wachen» iadeüs sie des Machts vollkommen einschliefen.

Bei einem andern Versuch mit einem anderen Blatt» bei Welchem etwas mehr Kali angewandt worden war» li»€^den sich die Blättchea bei Tage stets in einem voU^ ^emmenen Schlabnstande. DieEs ist besonders dämm heineikenswerth, weil, wie ich gleich beschreiben werde,

beim Betupfen des Fiedersüels mit Kalilauge geradeza ^ Umgekehrte ereignete, die Blftltchen geriethen gleichsam in einen Zustand des Ueberwachens^ indem sie sich nach Qaten m umbogen» und auch die Nacht über wach blieben«

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J60

^) Kai! und Ffeder.

Auf {TOÜBeB filatt wurde an die ^^elle^ welche WO der Batii d«r vter Fietkrgeleoke eingeschloflseii wM,

eio kleiDer Tropfeu Kalilauge gebracht Nach zehn Mi- DQten erfolgte die Wurkaog, and zwar zaereC am liokeo Hiffelfteder, ifo sieh eine angleiebniraiige, verworrene^ halbe Blättchenzusammenfaltung einstellte. Dieser folgte Iii fttnf Minuten die Bittttcbenschliefsung des rechten Eaod- fieders, ging aber nierkwfirdiger Webenicht von der Ba* sis, sondern von der Spitze aus. Auch hier war die Sehlielaong onvoUkommen» indem die Knke BldttcbeoreÜM sieb vdlUg zoMiniBenlegte, dagegen die der gegenflber stehenden Reihe geoffuet bliebeu. Gleich darauf erfolgte die Btattstielsenknng, und in drei Minuten die Totalwi^ kungy die darin bestand, dafs die GrandUitteheDpiats aller vier Fieder eich vollkommen schlössen, und von den andern iUättchen sich immer nur die €me Reibe scblofs^ indefs die HSlfte der andern offen blieb.

In diesem autngonistischen Zustande veibliebeu die Blättchen eine halbe Stunde. Dann entfalteten aie sich wieder naeb ond nach, aber nicht wie gewöhnlich, In der Aufeiuanderfolgey sondern ohne alle Begel uod Ord- nung; anch blieben zwischen den ganz gedCEneten cifl- zelne BiSttchen halb geschlossen.

Nach zwei Stunden hatte der Blattstiel seine {ge- wöhnliche Stellung wieder eingenommen , und am Abeud waren alle BlUttchenpaare wie im gesunden Zustande ein- geschlafen, aber die Fieder »areu uun von ihrer genöhn- licben Stellung abgewichen; statt dafs sie sonst alle im Schlafe dicht an einander stehen, war diefs nur noch mit den Mittelfiedern der Fall, die Raudlieder hatten sich dagegen, nach beiden Seiten hin, weit von ihnen entfernt.

Am andern Morgen waren alle Blättchen volftom* men erwacht und reizbar. l)ie Nieder hatten ihre üot- male Stellung wieder angenommen.

Die Stelle y welche mit Kalilauge belupll ivord<Q»

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mdiieD jetzt vertieft^ gldchnm anageUhlt und adiwan- hnm frfürbt Am drittefi Tage war die Farbe in's

Schwarze übergcgaDgen , aber dessen imgeachfet verblei- im tkb filMtobe» und Blattstiel gaas wie gesand; erstere erwaehten regelmftfsig, and beide waren reizbar.

Vom dritten Tage an erfolgte aber keiu rcgelrnüfsi- ges Einscbkfeo der Blttttchen mebr, aucb betten sie am Tage eine gam eigentbAofiehe Stellaog angenommener die ich iiier zuerst beobachtete uud mit » Ueberwachen^ be» tdcbne; die Blätichen hielten sich nttmiicb niebt mebr in ihrer gewUinlicben wagerechfen Lage, sondern betten sieb Dach unterwärts gebogen, und bildeten einen stumpfen Wiokel mit einander« Dabei waren sie jedoch Tdllig leizbir.

Das Kali zeigte sich in diesem Versuche der Vege- tation niqbt so nachtheilig als die Schwefelsäure bei den eben angeführten ; denn das Blatt vegetirte noch während

30 Tagen scheinbar f^csund fort. Es kommen zwar im- mer noch allerlei Steiiungsveränderungen vor» deren An- fllbiuig jedncb nicht von Interesse ist

ic) Kall iind SpiUenblittcIiea*

Auf die vordere Hälfte eines Spilzenbhittclieiis des hnken Randiieders wurde ein wenig Kalilauge gebracht. Die WiriLung erfolgte nach zehn Secunden« Alle vier Fieder schlössen ihre Blättcheu, was bei den nicht be- tupften von der I^nsis ausging. Der liiattsliei senkte Mch schon, als das Schiiefsen der Blättchen des ersten Fie- ders kaum geschehen war.

Nach Verlauf einer Stunde war Alles wieder in den gewöhnlichen Znstand wrfiekgehehrt

Am folgenden Tage war das betupfte Blättchen ab- IQstorben, das Blatt verhielt sich aber im Uebrigen ganz wie ein gesundes.

Aus diesen Versuchen scbUefiBe ich. dals:

m

%) PflaoMi wenigslens die Mitnosa pudica, wie das Thier y wiewohl aof eigenthllmUdie WeiM^

gen feindliche krankmachende Einflüsse reagirt; 3) bei der Mimosa ein inniger Zusammeuiiaog litt» sehen bestimiBten Orgioeii ood Büdongstkeiteii statt

bat, wie diefs die Wirkiinf^en des Feuers, der Sehwefelsäure imd des Kalis beweisen;

3) wtederon andere TheSe, die sonst mit einander

in Sympalhie stehen, oft ^aiiz ent^e^en^esetzt rea- gireo» wie z. ü* von den beiden ISlatlhäUteo (sieiie Sehwefelsinre ond Blattstiel«) angefahrt worden;

4) Schwefelsäure und kali gauz entgegengesetzte Ee* actionen hervorrufen;

6) die eigenthUmlichen Ergebnisse dieser Yersnebo ^ nau abhängig sind von der Menge des angewand- ten ReiaaiiltBli;

6) die Reizbarkeit anfhlhren kann» vnbeschadet der körperlichen Integrität des Organs, >vie der lethar- gische Zustand zeigt, welchen ich unter den » Nack» Wirkungen der Si^Awrfelsämn beaohriebeii halie.

XIV. lieber das P^erhahen der Mimosa pudica gegen die örtiiche JEiiwirkung einiger ßäch- Ilgen Stoffe;

9on F. F. RungeJ

Wirkvns de» AaimoBieki*

Oiebt man AmmoniahfiOssigkeit in eine erwlcmte Schale^

und nähert dieselbe, von unten, einem Blatt der Mimosa pndiea, so schlieisen sieh die BläUchen mit groiser Schnel- ligkeit Wird das Ammoniak sogleich nach Eintritt der Wirkung entfernt, so ist dieselbe nur vorübergehend,

denn

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*

denn nach einer Viertehfande öttnm sich die Biättchen triedenutt irollkomnen.

* Es kommt hiebet viel aufs Alter des Blattes an. Bei einem ausgewachsenen, soast gesunden und rei^a* rcD Blatte bewirkte AmmoliiakdQnst nur eine Zusaitomen- falluD^ der Spitzenplättchenpaare.

Die örtliche Wirkung des Ammoniaks steht nicht W/H aeiner sonstigen chemischen Wifksamkeit in Verbftlt- nifs, Diefs ist Wohl 'setoer Flüchtigkeit zuzuschreiben, die seinem tieferen Eindringen in die Substanz der Pflanze luoderllch ist

Die TorderaHSlfke der beiden Blattchen eines Spitzen* paars wurde des Morgens mit Ammoniak flüssigkeit befeuch« tat Si^ achloaien sich aogleicb. l>ie8eo folgten ntar ei* oige der nachslstehenden Paare nach, die anderen blie- ben unverändert. Mach Verlauf einer halben Stunde war AUea wieder .xor gewöhnlichen Ordnung turüekgekefari; avsgenomoieD da« betupfte Paar, welefaes den gamen Tag über geschlossen blieb. Am andern Morgen hatte es sich aber, -^eich den anderen» vollkommen geöffnet, obgleich eo bis mt HUlAe (toh der Spitze an gerechnet) gebräunt* * war. Dieses Erviachen, troU der Bräunung, zeigte dent« lieh» daCi die Ammoniakwirkuag keine tief eingreifende ist *

. Wirkens WttiafeSitei.

Eben so» wie bei obigem Versuche, wurde ein Spitzen- blittchenpaar an seiner vorderen Hälfte mit Weingeist

von 80^ Tr. befeuchtet. £s erfolgte keine Reactiou;^ der Weingeist verdunstete» ohne dafs irgend eine Bewe- gung eintrat Dasselbe Resultat ergab sich, als noch acht andere Blättcheiipaare desselben lllalts auf dieselbe Weise behandelt fvurden. ^ In diesen Pillen war der Weingeist immer nur mit der Fläche der Blritichen in Berührung gekommen; in Bezug auf ihr Gelenk verhielt es sich anders. Wurde lOtanlieh der Weingeist auf den Tbeil des Blattehenpaara^

Annal. d. J^hjsik. B. lOL St. 2. J. 18^ St. 6. 23

t

«

gebracht, nrft waldian dMStlbe vm ßtderstiel dttgeliokt

ist, so erfolgte Dach zehn SecuDdeu die Schliefsuu^ die^ ses Paar0i^ ohne aidi jedoch auch auf die andarea Paare fortzopflaDseii«

I^ach dem Verdcuu^ des Weingeistes eotralt^a mh daa geachloaaene Paar* maderi «od verhaell aich daoa gm wie ein gesandei.

Auf die Geleake des Blattsüela uodtsdev fieder war der Weingeiat ^hne eile Wk Jumg» t

Wavkmsf de« Terpeathinöl«.

a) Tctpentliindl und BUtuUtL

« Auf die obere Fläche des Blattsiieig/eieoks eioes gro- hm Blailea worde xm Ii Uhr, bei SonaeyscbeiQ, aehr

wenig TerpenlhiDöl gebracht. Nach vierzig Secuoden leg- ten aich die Blaltchenpaare d^ liokeu jit^tteUieders zu- aamanen» bod als daeb |iei ellea fescbehM war, erfolgle dasselbe mit denen des rechten Mittelfied^rs uiul des hü- lfen Raodücders. Nun senkte sich erst 4er- Blattstiel und ea folgte auch die ScblielaiiDg der Blfti^haQIla^|re dea rech-« ten Randfieders.

Bei allen vier FiederiL ging die Schliefsunig dar JBlilttr dieopaare von der Basis aus«

Es ist rocrkwördig, dafs der Blattstiel, desseu Ge- lenk doch noth wendiger eise zuerst die Einwirkung des TerpenthieOls erfahrea mofate, sich erst dann senkte, ela bereits drei Fieder ihre Blätteben gCi>cLlusseu baUeu.

Nach einer Viertelstunde eriM>b sich der Blattstiel wieder. Die Bl&ttcbea waren dagegen am dieae Zeil aoch völlig geschlossen. Ihre Entfaltung erfolgte erst nach Stunde, als der Blattstiel sich so au^geric/iUi /uUU, dais . die Cielenkgrube dadurch vOUig geachloaaen war» und der

Stiel dem Ilauine fa^l parallel stand. Er war ganz im- reizbar^ indefs die Blättcbea aich sehr <?nipimdli^h gegaa aicchaaltehe Aeuiaig zeigtea»

«

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Da nach diesem Versuche die Primärwirkung des TerpCDthinOls eine äeukuog des Blattstiels zur ^ oige hat, $Q Tcnocbte ick jetzt» nacbdem die SecondArwirkiiiif^ diA

Erhebung, eingetreten, ob nicht eio erneuertes Aufbria- geo von Terpenliimül ihn wieder aas seioer aufrechten SleUoDg in die entgegengeseUe bringen würde- Zi^ dem Ende wurde die Basis des Blallbücls, da die Gelenkgrube vöUi|^ ge^hibol^eD war» wteo uad seitwäfts ao ibr^m la- iertioospuDklt mit Terpenlhiodl betupCU üacb vier Mk' AQten erfolgte die ZusammeofaltuDg der Blatlchen des liokeo Raodfieders, dano die der beiden Nacbbar^ieder, ttd «odii«b Mich, di^ def rechten Randiiedei»; aber der BlaUsiiel veränderte seme Stellung tdcht.

Dielß hatle, Odchdem wiederum I4 Stunde Yeiilo^ lea waren (um 2 Uiur)i eUit Die BiatlDhen wem uta^ Uch alle geschlosien, and der Bletlstid bebnd sich in einer sokUen Stell uag, dats er mit dem oberea^tTbeil dea Scammea der Pflanze einen stampfen Winkel biMeto* Diese Senkung Tennebrte sieb dergestalt, dafs er um 3 Uhr eben £o nach wiica gebogen war, wie früher nach obei^ mid daher dem Stamme fast parallel stand* Aach in dior MB Fall war der Blattstiel nnreizbar.

Obae Zweifel bat di^cs auffallende Be£uitat mit seinen Grand darin» dafs der BlaUaliel das zweite Itbl SD einer ganz entgegengesetzten Stelle 9 nftmlich unten uod seitwärts, mit Terpenlbinöl l>efeuchtet wordeu war.

Es würde zu ermüdend sejn, alle die TeijMibied^ Ben, scheinbar gesetzlosen Erscfaeinnngen aufzazaiblei^ welche icb die folgenden Tage über an diesem BlaU iiiiir «chllicb .seiner Stellung^ver^dfmngen, seines ^nseM^ bas und Erwachens der Fieder und Blütchen anführeii wollte. £s genüge daher die Erwähnung einzeiuer Uauptr eischeinungen. ,

Am folgenden Tage hatte der Blattstiel noch seine tiefe Stellung nach unten. Die Oberiiäcben der Stellei;:^ welche mit Terpenthinül beiyncbtei wnrdfsi wai«n»,Mb

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teo eiue braune Farbe »TigcDoiuiucii. Um 9 Ubr Moc- goii waren die MiUetUwdieapaare aller vier FMcr •chM lialb ^eHlliiet» Are Groiul- «id SpUsenUittcktt- paare aber uoch völlig gescblopsen.

Die Fieder ataodea den ganzen Tag fiber ctiiaod« •o Habe, wie ea bei etoeni gefimdeD Blatt dea NmÜi

im Schlaf der Fall ist, uud halleu tInn^i^ von ihrer na tflrlicben Sirattbeii verloren« Dieae »ar aber um Ü Lkt Abende voDkoninien wieder her gestellt, nnd nun hattm sie sieb vticdcr so neit von ciuaudcr euUeiut, wie es ua geiuoden Wacbeo der Fall iat

Nach einigen Tagen fing daa Blatt an abimtaiWn

Eine btainje F.irbuu^ halle &ich über di n lii^A^t- ^iel verbreitet, und war aeibst bis an die i ledergelcake TOTgedruogea Trott dea vorgeechritteDen AbMerbana wo- ren sie aber weder durch Kiegcii noch Ziehen aus ihrer (jclenkverbindung zu trennen. Eben ao f c tliiell Mcb daa BtattatielgelenL Die Blatteken dagegen, welcbe voUbo» men grün, aber trocken waren, konnte uiaii schon durck ein leicbiea Anicblagen aua ihren Gelenken trennen» data alo hamnterfielon«

£8 wird si( ii Jcich zeigen, in wekhen intere>fantrQ Beobachtungen dieses Verhalten der Blittchengelenke Ue- lageoheit gegeben hat

Von drei Blattern, welche abwechselnd an einem gro(<< n Seitenicbofa safsen, wurde das in der Miiig i^^

ßmdUchB im obeten TheÜ daa SUelgdenka aril aehr w«-

nig TerpeotldBtri befeuebtel. Nach einer Minute erfolgte die Wifkuogt Qb€r nicld an diesem lilait, sondern m Sem^ waa on deamatbcn Schoii imtlebit dnrObar ailk Ent aenkfo eich der BlaUtHet, und dann schlössen M Aa Bljiltchenpaare von der n.i*i8 aus. Nachdem dieb SMchehen, arfolgto innerhalb lefan Secnnden dio SM- aenknng daa)anigen Bbtta, welebee im Gelenk befoneb- tet vf Ofden war. Hierauf schlössen ^ch erst daa BlM*

cbiBi^aari ^dfiAuUi^ tob dat Baris om»

S57

Bei dem oben aD^eführten Versuch erfolgte die Blatt- 8tiekeDkoo( erst nach der BIäUcheoschlie(suiig; hier ist das Eotgegeogaaetzte der Fallt was theils iii dem Ter-

fichiedenen Alter der J>lä((er, tlieils auch in der vel*schie- deoeo Menge des au%ebcacbteii TerpeuUiiQ^Ia aeioeo Gfund haben mag.

TSach zwanzig Sccnndeo ging die Wirkung aucli auf das zunächst uotca stehende Blatt über. Es senkte sich aadi hier der BlaUstiel xnenti und dann fblgfe fast gleich- zeitig die r>lältcbcnschliefsung.

Diese Fortpfianzung der Tcrpenfhinölwirkung auf andere nabeateheode Blatter findet nicht immer statt, vor- züglich ^ofal Tiegen der verschiedenen Reizbarkeit der Pflanze bei verscbiedeuea Witteningszuständen.

Mach 1 ^ Stande war der Stiel des betupften Blatts^ wie beim ersten Versuch, vollkommen aufgerichiet, und noch nach einer Stunde hatte er sich so in die Hübe er- hoben, daCs er dem oberen Theil des Stamms fast pa- rallel stand. £r war auch diefsmal völlig unreizbar, da- gegen die lUa tiefen, die sich Tollkommen wieder entfal- tet hatten, sich so empfindlich zeigten wie gewöhnlich.

Das Terpenthinöl versetzt also ^ wenn es auFs Blatf- stielgelenk gebracht wird, den Stiel in die Stellung, wel- che er im geringen Grade im Schlafe hat. Dasselbe er* folgt mit den Blättchen, wenn es anf diese gebracht wird, indem sie sich scblieCsen, nur mit dem Unterschied, dafs M hier Primärwirkoog des Terpeothinöls ist Beim BUtt- stiel erfolgt dagegen die Aolrechtstellung erst in Folge ' der secundärea Wirkung, denn die primäre ist Senkung.

Da ich im vorigen Versocbe gesehen hatte, dafs ein fiodunaäges Befeuchten der Basis des starr in die Höhe gerichteten Blattstiels keine neue Senkung zu bewirken vermochte, so versuchte idb, ob sie nicht vielleicht dorch cm Befeuchten der Bläiichen mit Terpenthinöl hervorza- bringen sej* Die Blättchenpaare, welche vollkommen geöüiet wafcOf leiglm ihre voUkominene ReizbarLeilf

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und l^gleo 8kh» ait dnn Ihrer Pliare nit Terpcntbioöl be- tupft worrff n , rpe^liii«')rf«t^ zusammen, aber <ler BlatisfU änderte seine SieUun^ nicht. Auch bei dickem V^rtudi ging die Wirkung auf daa, ein loleroodionB bOher aftseode Blatt Ober. Am unteren Blatt erfolgte jedock ieioe Be- acUon.

Nach zwei Stunden begpmn nun der Blattatiel, wie

beim ernten Vertach, von aefbsf aleh m senken, oad baue nach vier SiundcQ die oben beacbncbcoe völlig oack wUm gerichtete Stellung angenonmien.

Am andern Mor^ti 00 II Vhr teiftte 4A oon eki ini¥oUkommeoei Erwachen. Der iilnu nrl haUe noch aeine Siellang nach onten. Seine Gelenkgrube war T<*rpenthinOl gebrimif , allein er telbat war et nur aehr wdii^ 10 der Näbe derselben, lic^^cis, dtifs das Ter}»» thindl ai<ft nicht weit Terbrettet hatte. Die Fieder nah- men wihrend der Tagenelt verschiedene SteliongeD an, und am Abcud, ho wie in der Nncht, bli> bcn sie wie km Wachen auseinandergeapreitit; ein Vcrfaalteo, wie ns Midi achon befan ersten ▼ersodi vorgekonmen.

Am dritten Tage waren um 7 ühr IMorgnis alle Blittcbenpaare voUkoimDen getrffnet Nach 1| Stande achloaaen aich fedodh die der beiden RandBeder. Lata- tero zeigten bald darauf die folgende nebr überrafcbeudc Erschainnn|.

Schon oben habe ich eine GdenkaMOsung der BUth

chen in Folge der TcrpcotbIllulJ^lf kuiig rrw««but, hier kehrte nnn daaaelbe auf eine auffallende Weiae wieder* Nach I \ Stande acMofa nlmllch der rechte Randfledir

^rll;t» UJjiffehcn nnd Ifhte sich nach ciaa zeltn }ftn.::rn i*on selbst aus dem Gelenk ab und fiel hermnier^ Sctae dicht xoaaoinieogr legten Bllttchen waren den Ansehen irarh ^(Mlig ge5uud, tullkuitmifn grfln; auth nicht ein nn- ai^rs war gekrtaieitt welk oder trocken. Eben so wnr ihr KdqNrr unreritiderf, dk sie nach dem Atiaeinandcr» * biegen ihre vorige Stellung sogleich %'iiedcr ctunabitini.

/

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Eine Viertektiuide darauf fiel auch der linke Rand-* fieder neb ablOseod mit ▼ollkommen gescbloMeDen BlStt-

eben herunter, und demselbea gesuodcD uod friscbeo Au« sehen» Beide Fieder waren weder durch Feuer noch dardi SchwefeleSnre , die ich am Gelenkfortsafz einwir^- keu lieTs, zu irgend einer Bewegung ihrer BläUchen zu reizea Die Gelenke waren an ihrer Ablöeungsstelle dem Aenfseren Dach Töllig fnscb md gesund, nur etwas gell»

gefärbt.

Die beiden Mittelfieder, deren Biättehenpaare den ganzen Tag Aber oMkammm entfaUet und reizbar ren, fielen nicht ab.

Der Blattstiel safs mit seinem durcb Terpentbinöl gelirftnnten Gelenk noch eebr fest, and konnte, bei sei- Her Uureizbarkeiti ein starkes Hin- und Herbiegen sehr (ut vertragen. ,

Am vierten Tage, Morgens, kam. die Rethe des Jb* loscns an den rechten Mittelfieder. Es geschah hier aber aicbt, wie bei den beiden Randfiedem, nach Torherigem Scbliefeen der Blatfcben , sondern im t^llig (Pachen Zu- stand derselben. Ich fand Dämlich um 74 Uhr Morgens ita Fieder mit oöHig ausgebreüeien BläUchen, unge- irObter grüner Farbe und frischem Ansehen auf der Erde des Blumentopfs^ Beim iu die Handaehmen leg- ten sich die Blättchen zusammen. Ich setzte nun den Reder mit seinem unteren Theil in ein Glas mit 'Was- ser. Nach einiger Zeit öffueten sich die Blätteben wie« 4er, Anf neuen mecbaniachen Reiz erfolgte neue Scblie- imug der BlSttchen, and dieser wieder, innerhalb einer Stunde, die Auseinauderfaltuag derselben. Bis gegeu 12 Uhr blieb der Fieder in diesem Zustande der Reizbar- kdty dann aber schlössen steh sehe BIflttchen för immer. -

Der Abfall des vierten Fiedcrs erfolgte einen Tag V^ter; ich fand ihn des Morgens mit fest geschlossenen Blättchen auf dem Tisch, wo der Blnmentopf *staod. Tag^ zuvor war er i^och völlig gesund und reizbar ge- ,

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wtta Audi hier wimt di» Gtltak im AmUmm Mck

gesaod.

Dm Blatlsticigelenk verblieb auch )eUt iiocU sei- MT Fflgoofr wd ftelbti durch eto tUrktt Zieh» fc b— Ii ich tho Dicht aui den Geleoke ablOtatt.

Dafs beim obigcu ersten Versucb eine solcbe le&kabiüsaog der Fieder nkbi bemerkt mirde, bette Den Gniod elleio in der la groftMf Meiige eofidicafihaM

( r |)i nihitiöis, das sich aucb bii zu den Ficdn^tiLf .'^t :i TerbreiU't balle. Kua zeigt acboo dae IfeftteitseuUeibeii dee ßtaiisiieli ins eben engeführteii Venmch, dali Um

mii 'lerptMithiiiOl befeuchtete (icleiik Fleh «iblü»!, sondern das andere entgegengesetUe, uichl befeucblele.

Der foigend« Versuch wird diels noch in «in tlsiMiS

Liebt setzen.

Auf die obere Stfilo dt s lllattöiitls, welche vou der Gelenkeiiiluguug der vier i leder eingcscblussen ist, wurde •twes Tefpenlhanftl gebtichL Des Oel bewirkte bnid ein

ScbÜefsen der RltHllcheiipaare, Senken des BlaltMiels afc;^ nnd lu der irtiigezeit traten ganz «Ihnliihe Friirheiuuiii^es^

häm Anlbringen von Terpenthinill aofs lUaftsiirlge' leuk. eio, daher ich ihre n<there lieschreibun^ hier wcic- lasse, dagegen aber das Heitlüuliger cr%%iiiiue, ffas sich wihmd dessen sit de« Blaltstielgelenk sotrag»

Nachdem nlmlleh die Blailchcnpaare acht Taf^e lang inuner nur emige Slundcn des Margen^i iicb entuvciler anr halb, oder ob (bei trübem WeUer) noch wcnigm faafbei halten, dia übrige Zeil aber fest yersrhlosaan genesen, dann läge lang gnr nicht erdacht mutB^

ohne darum an ihrer frische und Gfflnheit verlortsi na habsn, ImhI ich am Morgen des elften Tagea dks gmuM Blatt im Siiclgelenh ab^tlusl aul der Erde de* iUiunen- lepis iiifend. Die iUattchenpaere aller vier fieder wo» IM fast inmmmsniisfsttst» wedar* welk noch mUsfaihifr

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sonileni Tiyllig frisch, nnci scbnelUen beim gewaltsamen' OeffucQ wieder ia ibre vorige Stellung zurück« Dm Süel^ gelebk selbtt war cbenfalb völlig fnacb mi geauiid.

Diircb' Einsetzen des abi^elösten ElaLts in ein Glas mit Wasser war daa OeUoeu der jüläUcheopaare aicbt iD bewirleo.

iJerselbe Versuch wurde, wegen des auffallenden Re- fittUats mit einem anderen Blatt, an einer anderen PÜanze wiederholt Am aiebenlen Tage, nacb Attfliringong des Ter* penlhinöls, fand ic\i dd^^ Blatt gleichfalls im Stielgelenk abgelöst und heruntergefallen, und ebenfalla die Blätt- dieo 80 frisch uod so geschlosseD wie das erste IflaL .

Da aus diesen Versuchen hervorgebt, dafs beim Be- feuchten des Blattstielgclenkes mit TerpenlhinOi sich nicht dieses, sondern das Fiedeigelenk abtrennt, nnd umgo- Lehrt, beim Befeuchten des Letzteren das Blattstielgelenk disjungirt wird, so fra^t es sich, welchen iLintlufs das Befenebten anderer Süeltheile, z. B. in der. Mitte gleich weit entfernt Ton beiden Geleolansfttzen, zar Folge hat? Ich habe diefs nooh nicht erforscht, glaube aber, dafs dadorch ebenfalls ein künstlicher BlattfaU bewirk! wer- dsn kann, wenn man nar die Menge des anfzobringeQ'» den Terpenthinüis so beschränkli dafs es sich nicht bk diesen Gelenken Tcrbreite*

9

e) Terpeodunöl wid BUttclicii*

' Auf das Blättcbeqpaar eines linken Mittelfieden wurde sehr wenig Terpenthlnöl gebracht Die Schiie*

fsQDg erfolgte nach einigen Sccunden, und bald darauf such die der anderen Paare in sehr konen Zeiträumen, ctDS nach dem anderen. Nachdem das letzte Grundblatt- cbenpaar sich geschlossen halte, ging die Wirkung auf dea zweiten Mitteifieder über; hier ging die Zusammen- UtoDg von der Basis aus. Hteranf senkte sich der Blatt- stiel, und nachdem die[ä geschehen, zeigte sich die Wir- kung am linken Randßeder, wo die Biättchenschlieisung

«beoEalld von drr Basis ausging. Nach iwi»! Minuten folgte erst der reciita Rand&eder amf dieselbe Weise Dach. Er war von dem betopfteii Paar am weitesten entfernt

Nachdem v^iederum vier Minuten vergangen waren, senkte sieb ehi, ein Infemodiam hdtier sitzendes Blatt; und faltete anch in demselben Augenblick alle Blätteben seiner Fiedor, vou der liasis aufaugend, zusammen. Die WiriLung hielt hier nicht lange an, denn nach acht Mi- nnten war das Blatt wieder in seinen natQrlicben Zustand zurückgekehrt.

Auf ein, ein Intemodinm tiefer sitzendes Blatt hatte sich die Wirkung niehi fortgepflanzt.

Nach Verlauf von einer halben Stunde richtete sich das Blatt, dessen eines Blftttchenpaar betupft worden war, wieder auf und entfaltete seine Bfattchen. Diese Entfal- tung hatte einen, dem aufangUchen Schlicfseu entgegen* gesetzteil Verlaof. ' Sie begann nämlich bei dem Fieder, welcher seine BiMttchen zuletzt geschlossen hatte, und zwar TOD der Spitze aus, ging dann auf die andern, und endiich nach einer Viertelstunde anch auf den fiber, des- sen Spitzenblättchenpaar betupft worden. Letzteres blieb jedoch völlig geschlossen, nahm innerhalb vier Stunden eine branne Farbe an ond starb dann ab.

Da ich bei Anstellung dieses Versuchs die Wirkung des* Terpenlhiuöls auf die Gelenkverbindungen des Blat- tes noch nicht kennen gelernt hatte, so Uefs ich dieis Blatt aufser Acht, und kann dalicr nicht sagen, ob es sich auch freiwillig abgelöst hatte.

»

Ucber eine eigenthümliehe Verttnderang der

, organiscbeu Substanz der Alimosa pudica durch Schwefelsäure.

Zwei neben einander stehende Mittelblättchen wareo ▼or längerer Zeit an ihren Spitzen mit SchwefelsSure be- tupft worden. Die SUure hatte sich durch Wasscrao^

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ztehoDg Terdttont tind weiter veribreifet Bat eine BIM>

cheD war nämlich an seiner vorderen H^flfte gebräunt and nnreixbar, sein GegenbläUchen aber gesund und empfindKch« Beim zweiten BlSftcben war dagegen die Slnre bis in's Gelenk gedrangen, bette den Fiederstiel ao dieser Stelle etwas gebrSimty so dafs auch das Ge- geobtettchen die Wlrkang erfahren; es war in der Stel- hmg des ftalbwachens ond ▼Ollig anreicbar. Alles Uebrige an dem Blatt war gesund und reizbar. *

Da ich bemerkte, dafs eine mechanische Reisnng der SpifcenblSttchenpaare dieses Fieders nnr ein Schfiefseo' deijeiiigen Blältchenpaare zur Folge halle, die sich ob^» halb der, durch Schwefelsäure gebräunten, Stelle befsn« den, keineswei^s aber sich dordi diese bindurch to-d^ andern Blatlcheo hin fortpflanzte, so entstand die Frage: ob dieses wohl durch das kräftiger wirkende Terpenihinid txk bewerkstelligen möglich sey ?

Zu dem Ende wurde auf das eine Blättchen des Splltenpaars sehr wenig TerpenlhinOl g^ebracht £s dauerte vierzig Seconden, ehe die Sobllefsong diese« Paars ein- trat, dann aber folgte die der anderen BlütU henpaare in kleinen Zeiträumen nach; aber nur bis zu der Stelle, wo steh die schwefelsauren Blsttchen befanden. Hkr stockte die f f ir Au/ig mit einem Male, und es vergingen zehn Minnten, ehe sich wieder etwas ereignete. Dann aber ging sie auch auf ^ mderm gesunden BÜtieker^mare über, die sich hinter der durch Schwefelsäure gebräun- ten Stelle bejmden; aie achlossea sich, und als diels mit dem letzten GraadplSttehenpaar geschehen war, folg>> teu auch die Blättcheupaare der anderen Fieder nach.

Das Oeffnen gj^chah nach einer Viert<eUtiuide ia tnigekehrter Ordnung; nor blieb das betupfte Spitzenpaai; geschlossen.

Dieser Versuch z^i|tc^ dafs dif^ verdünnte Schwefel« sSm den Fiedersßel an einer SteHe so verändert hatte, dafs

^durch die Forlpßoiizung der TerpenitdnöUvirkung u/n.

«

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. 364

em B^d^eades i^erzügerl und aufgehalien mirdCy cb- gigpo aber wtdar di# Ernihtnnfr aocb dio Raabifi«!

AU icli am amiei-cii Tage das ÜiaU (das belu{iä« filMclienpMr •oagenomifp) im völlig (MMdin ood tti^ baren Zoetand iaiid, 00 wiederboll« ich deeetlbaa \m- «idil wandte aber »lad Tcrpeuibiuul Scb%^cfeU^iure ao» w 10 aalM, ob ancb ia dieaea Fall im FortpflaBiaf der Wirloog eiaa ZOemDg erlaideo wOrda. Ea ar^ib Ml daaaelbe llesuhaL Ea wunlr iiämlich das Blätlcbeo daa swetten SpiUaopaaraa, waicbea den faalero htiini im iimidial aland, wik etwas Sehwafebiara haCaachlaL liie Wirkung ti folgte bald, ^iotklc aber wiedtr an -

g^ämUm Meile elf MimUm langt und ging erst dmm mf dk mdmrm Hläitflmipemnt iiUr.

XY* Leiter die £immrkung der Ode om^ das Smm^offgM m gewöhnlidur Temperatur;

pon Th. de Sßussure*

Gsrn^ß, Am» umtm kmomAt^ AJitss« der Abktmikmmf^}

ßei l^ntcrsuchun^ der Einnirkiinu der Oclc auf die um- gebende Luft Labe ich eio Hesuilal erbalteu, daa mir bei neioeD frtlbereo Versocbcn eotgangen ist *X «iwtirli, dafs diese 1 ItUst^keiten, bei langer Beruliiung mit Sauer- atoffgaat Wasscntoffgaa eotvtickeln. I)ie.se Krfnhnjo^ wbmideo odt der Zenetzongt welclia die Oei« dmb

ersteres (tag erleiden, erkHirt vielleicht, weshnlb sie »icb aui Lemivaod oder BauoiHoile au<^gea(hcbeo frei%%iUig aal» iflndeo. wd tdgf, wie gdUirlich ea aej, GcfiUiMi^ wdk

i

365

cbe aUe Oele enüialten, eineu breonendea Körper zu oäbcrD.

Die Beobachtungen y welche ich beaehreibeii werde»

fCfgen iiberdiefs, welche Uuleröchiede zwisclieu aus- trockoeudeo uod nicht austrocknenden Oelen in Bezug auf Sraerstoffabsorptloii yorhandeii eiod«

Meine Versuche wurden über Quecksilber angestellt, aut cvlindrischcu Kecipienteu, welche, vor der Absorp- tion» 180 bis 2U0 a a SfloerstoO; atts ehlorBanrem Kali dargestellt, enthielten. Das Oel bildete auf der Oberflä- che des Quecksilbers eine Schicht von 33 Millun, Üurck-- neaser und 3 Millimeter Dicke. Das abaorbirte Gas er^ setzte kh durch neues, wenigstens wo niebt das Gegen- theil angegeben ist. Die letzle Absorption wurde weiter getrieben als die firfibareD, damit -die Menge des Wasser«* stefis in dem rückständigen Gase besser berechnet werden küQDte. In dem Rikkstande fand sich auch Stickgas, das nahe demjeoigeD entspracb» das dem Sauerstoff vor dsBi Versttche beigemengt war. Die Apparate wurden dem gewöhnlichen Tageslicht ausgesetzt« bei eiuer im Sommer Bidit über 24^" imd im Winter oicbl «nter 0* gehenden Temperatim Die Gaavolnae änd aaf 15^ C und 7aO"^ B. reducirt.

Oiiimöl. Anfangs Mai bracbCe ich 3^3 Grm., d. h. 3,72B Cnbikcentfaneter, etnea grünlichgelben Olivenöls, em ster Qualität, in das Sauerstuffgas. Fünf Monate vergin- . gen anfangs *)i ohne dafs das Oel eine merklidie Wiiu kmig oder mehr als sein Volmn an Sanei^tofl absorbirtew Im ganzen Laure des Octobers, als des sechsten Moiicits, ivar die Wirkung am gröCsten; es afasorbirte bei etwa IS^ G im DmrohscbDltl tJIglieh iaat ein Cohikcentimelar,

*) leh ikonote nicht erfahren, wie alt das Oel war; verruuthlick War Ci ijuhl Äclir irisch, denn bei eiacm früheren Versuche mit einem «öderen Oele veMtrich ein Jahr^ ohne dal« mehr alt •eiD Volum aa Sauerstoff absorbirte. Von d.i ab -wurde die Ab-

•oi|itioa mcher; aber tdi ki«h adt deai Beoiwdwa «iat

oder gCBwar 0,91. Ein# schw&diere, aber Doch.deuüi cbe AbsorpUoo iaud iiu Wiuter bei einer fast bis zu 0^ ff^bmdmk Temptfafiir statt. Das Gel war odd etwas dick

. lieber, halte aber die Ei^^eoschaft des Gesleiicns verloren auch war es seit den ersten Perioden der Ab&orpliqi gänzlich aotfärbt Nacb Ablauf ainca Jabrca hatte a 154 C. C. Gas absorbirt. Im letzten der vier Jahre, tiii. diaaar VarMicb dauerte, betrug die Absorption 2b C C Die GeaanmtBiaDge das wftbraod diaser viar Jahre ver acbwuodenen Gases belief sich auf 380 C C. Nach die* aer Absorpitoa war das Gas sehr jraazig» hatte aber we- nig an Flttsiif^it varlDreo.

Das rUcUiän4i£;ß Gas nahm 124 C C ein, und . bWt:

Kohlensäure 81,7

StickatQff Ufi

Wasserstoff 23,2 Sauerstoff 4,2

Die 23,2 C. C. Wasserstoff verzehrten bei der Vcr- bmiDUDs JU C G Sauerstoff, md biUeten 2,75 C G Kohlensäure.

SilßinanätlöL Anfangs Mai brachte ich 3,^1 Grm^ d. h. 3»725 C. d Mandelöl ia SauerstofisM. In der e^

«

aten Woche worden von lelslerem 3 C. C. absorbirt; in den folgenden füuf Monaten fand keine AbsoxplMüi afatt . Itt' den drei letzten Wochen de« Octobers fing das Od au 27 C. C. Gas zu absorbiren. Von nun an, den ganzen lioveiaber und December hindurch, ^var die AbsorfitiQB am tchleunigstan. Bai einer nicht «4*- 10^ Qj

Übersteigenden Teujpcratur versch^^ autliii Uiglich 1,81 C. G' Gas. Nach Ablauf des ersten Jahres hatte das Oel 14tt

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Cubikcentimeter Gas absorbirt. Im Tierten Jahre» den

letzten dieses Versuches, betrug die Absorption 30 C.

▼ier Jahre ab-f

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367

sorbirfen Gases stieg auf 127 C. C. Das Oel war lUJiO sein raozig^ dünntlüssig und üasi entfärbt

Der GwücleViodi betrog 142 & ukI mÜMu

Koklensäare 96,0 C. C

Wasser 20,4

Stickstoff 18,7 Sauerstoff 6,9

142,0 C. C.

fiit 20,4 a C WaswsM^ v^f^nuciiteii 11 a O Sioenloff snr Yerbrenniiiig, imd erseugtea 2 C CL Kol^

Uusäure.

Uai^öL ^Nachdem ich die Wirkufig zweier nichf «QttroGkDwdao Oale auf daa SauegttoHgas beschriebfio

habei werde ich die Witkuni; des Hanföls, nclciies aus- (focioead iat» mUessuciieiib j|>47 Gr^ ^uder 3,745 C. G eines Tier Tage Torber atisgepreCsteo, dookel grüogelbeo Hanföls wurden anfangs Mai iu das Saueistoffgas gebracht. VVährend des .ersten Monats wurdca xifii 3 C. Sauer- stoff absarbirt, ond im Juni fand gar keine Absorption

statt. Im Laufe des Juli beliu^ dieselbe lui Duichschnitt lägltcU eiueu Cubikctiitiuieter. Am raschesten ^ar die Absorption Tom '1&. Aug, bis som 15. SepL; aie betrug Häbreiid der Zeil, bei einer Teniperalur von etwa 23^ C, täglich 11 C. G iu dua ersten Tagen dieser ra&cben Absorptioo fing das. Oel an sich zu «Dlttrben, zu ver^ dicken und mit einem gallertar(i|;en Häulcben zu iib^r- ziehen. INach Abiauf des ei^sieu Jahres hatte das Uel 577 C. C Gas absorbirl; im zweiten Jahre absorbirte aa 29 C. C, und im dritten 14 C. C; im vierteu Jahre fand Urne Absorpliou mehr statte weil, gegen meine Erwar- tung, das rtickataodige Gas zn wenig Saoeratoif enthielt« Oeberbaupt war das Sauerstoffgas gegen das Ende der Operation zu sehr veruureinigt^ als dais die Absorption Aßders ab aebr langsam Torscbreiten konnte. Die Ge-

SOS

sammtmcDge des TerschwundeoeQ Gases betrug 620 C. C Das Oel war Dim sehr klebrig und fui nur balbflfisaig.

Das rückständige Gas, 13^5 C. enthielt;

Dia 26,4 C C Waisentoffgaa ▼enebrtan bei der Verbrettnung 19,8 C C Saaentoff und liefeitea 13^ C C

Kohlensäure. ' ' ^

NufsöL Ich werde micb mit diesem auslrockiMiH den Oel nur hl Bezog auf die Saneratoffabsoriitloa und die KohicnsäurebilduDg besciiaftigeo , und nicht too der WasserstofleotwickhiDg sprechen, weil ich dieselbe aar Zeit der Anstellung dieses Versuchs weder bemerkt, noch nachgesucht hatte, wiewohl sie ohne Zweifel bei diesen Oele wie bei den vorhergehenden staHfindet

Anfangs Deceniber brachte ich 3, Ui Grna. oder 3,72 Cabikceutimeter eines frischen, kalt ausgeprefslea Mals- dis in das Sanerstoffgis. Nacb sieben Monaten, in der Milte Junius, hatte das Oel nur 3 C. C. Gas absorhirf, ond innerhalb der sechs folgenden Wochen, bis xum'er' aten August, noch 7 C C Von' dieser Zeit ab ver- schluck le das Oel plötzlich, eine gante Woche hindurch, tägUch 27 a C. bei einer Temperatur Ton 23<» G. Dar* auf nahm die Absorption nach und nach ab, bis m ta iiade Octobers, wo ich den Versuch beeudigte, nur ndch wenig merklich war.

Im Ganzen absorbiHe das Oel 678 C. C. Sauerstoff, und lieferte 77 C. C. Kohlensaure. Es war dabei fast ganz enthrbt und in eine Art durchsichtiger Qallerte fer« wauddl, die keinen Fettfleck auf Papier uiacLle.

Kohlepsfiore

Wasserstoff

Stickstoff

Sanerstofl

90,7 c a

26,4 17,8 3^6

Mao

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369

Man ficht bieraus, dafs die fetten Oele, im frischea ZiistaDde» faat obne «IIa Wirkmig aof daa Saaaiatoffgu sind, oder nur eine aehr beaehrSokte Menge deaaelbea absorl^ireQ. Dieae geringe SauerstofTmenge scheint die Ode aaCuigi q|cht ui ▼erandem, allein aia reicht «o» die- aelben mit der Zeit in einen Znatand m Tersetien, in den aie fähig siad, schnell cioe v^eit gröfsere Sauersfoffmenge n abeorbiren, ¥enn(yge welcher aie eine I^eigung zum ▼erdidien, oder, falle aie nicht anatrocknend aindi bloia

ziun Ranzigvferden bekommen.

Die Zeit der Wirkungaioaigkeit wird bei den aua* trocknenden Oelen xeratOrt oder abgekürzt dnrch Oij* dationaprocessc, welche für die gaDzlicIie Austrocknung mrkaaoier sind ab die Aussetzung an die Luft. Sie wer-

gewöhnlich mit dem niqiaaaenden Namen EntfeUuhg der Och belegt. Mau hat nämlich bemerkt» daÜB ei- nigle Ton ihnen, wenn aie, lange Zeit hindurch, mit einer n ihrer Aoatrocknnng nnzalSnglichen Luftmenge etnge* schlössen werden, eine fernere Veränderung erleiden, ver* möge welcher sie dann an der freien Luft nicht vollstän- dig aoatroeknen

Zur Zeit der stärksten Einwirkung anf die Lotl wei- chen die austrocknenden Oele nur darin von den nicht anatroeknoiden ab, dafa aie daa Sanerstoffgas i^iel reich- licher verschlucken, und deshalb Tiel acfaneller die Giinio der Absorption erreichen als let2.lere.

Bei langer Berfihning mit Saueratoffgaa liefern die Oele Kohlensäure- und Waaaeratoffgaa; die aostrocknen- den scheinen, in Bezug auf den verschlackten Sauerstoff, weniger Kohlensäure als die nicht austrocknenden zu bil- den. So erzeugen Olivenöl nnd Baumöl ein Votom Koh-

•) Leinöl wird bei langer Aufbewahrung m einer balbToHen Plf CcIm aick, und liefert mit Alkohol emc Lösung, N-relchc zur Be- TCboBa «ewM«er fetter Fimi««e ansewandt >vtrdcn kann, da sto 4CB harngai Uebcraua minder spröde nuiciieii. BerseUttat Ipdnb^ aer GLtmlc, Bd. lU & 397. AnnaL d. Phjiik. Bd. J. 18» St. 2*

370

IcnsSiire gegen vier oder fünf Volume verschluckten Sauer- •toffgatet, wibrend im antlrockoende Nob- fmd HmM Dur etwa ein Siebentel des absorbirteo StoerttoOt lkoh[eti«:«iure geben.

Biao wird aabiOt dab die AOcbtig«! PflaiiMBhv welche leb nnfertacfate, bhiaiehtlldi ihrer WMtinf^ aal die Luf( 8ich in luchrer Beiiehting den feüen austrock- nenden Oeleo nibem. Da die erateren in ibr#r Znaaaa* nenaetsang weif gröbere Veraebiedenheifen teigeo, an müFsen aie auch neit «cbnieriger unter allgemeine Bn- traebtongen zu brinf;en sevn.

Aeiherisckes Lapendetöl (von LotHtnAdm $pitm Anfangs Mai brachte ich i»\m, oder 3,72.» C C

Laveodelol in SanerstofTgas. Ea war erst kfirxlicb rectt- idrt und bei gelinder Wime nur dn Viertel fibergnu^ gen. E> \M\v farblos, mid unter alle« \un mir unter- aocbteo älberiachea Üelen dnsjeoige, welches, nacb aai ner Rectifieatiout am adinellsten vom

EinwirKung auf das SautTMoff^as c^I m^'e.

In den ersten znölf Stunden hatte das Gas abanrUrtt nacb Ablauf der swci folgenden Tage aber 10 C'. C Rascher war die Absorpliou die p^nir fol- gende Woche hindurch . no, bei 23** Tcuip.. 161 U C

niao Uglicb 23 G C. Gaa Terachwanden. Nacb 4\ Mn-

naten, am 23. Sept. desselben .fahren, war die Xh^^orpiuiii beendet, d^nn N\;dirend <ii r 'M folgenden Monate be-^ tnig aie nur 30 C I>ie Gesamiiilnienge dea Taracbwnn- denen Gasea belief aicb anf 413.5 ( . C.

Der Ga^ruckslandi 165 C C betragend, entb*cU;

KoLIcuiaure 82.6 C C.

Sauerstoff 51,0

SÜakatoff 24,S

WaMcr^loff %Ji

165,0 c a

D|a Menge der Knblenainrt, wticto bei 4er

V

I

m

hamuttg diaMt W«MnCo(& gebildet wurde, war Mi

kleiü, als dafs sie genau besliiuoit werden koniUe.

^^?^ ^»"^ ^«y«'^ Absorpeiop dea Saaeisfofb io deo" ersten Tagen etwas gelb geworden; eine Verdik- kung war am Ende der Op^aüoö. nur durch £iiidaiii« pfang des Oels zu bewirkeo. '

Anderer Versuch. Anfangs Dcccmbers wurden 2,27 Grammen genau desselben Ocls auf vier Monate und bei ^ bi$ 120 C. in 14&0 C. C. Saoentorrgas gebracht Das absorbirte Gas 'wurde nicht durch neues ersetzt, und ich beobachtete nicht das, wahrscheinlich schon (rühe^ ea^ getretene linde der Absorption, di^ 135 C G. betrug. Das rtlGkstSodige Gas enthitlf keinen Sauerstoff, dage- gen, aufser dem ursprünglichen Stickstoffgehalt des Sauer* stofisy 5 C. C. Koblensäure.

Diefs Fiesultat, verglichen mit dem Torhergcbendeq» leigt, daCs das Lavendelöl erst nach Yerscfaluckung Vo^i ▼iel Sauerstoff beträchtliche Mengen von Kohlensäure nnd \^^asserstoff aushaucht.

CüronemL Anfangs Mai brachte ich von einem frisch mtificirteDy und bei gelinder WSrme nur zum vierten Theile übergezogenen farblosen Citronenöl 3^19 Grm oder 3,725 C. C. io SauerstoOgas.

In der, ersten Woche absorbirte es 3 C. C. Sauer- stoff, io den beiden folgenden durchschnitthch an je- dem Tagf 4 C. C. Die schnellste Absorption fing etwa einen Monat nach der Htneinbringung an und dauerte % Tage; sie betrug bei einer Temperatur von 23** täglich

C. C Nach Verlaof eines Jahres, vom Anbnge des Versuchs gerechnet, belief sich die Absorption auf 528 Cubikcentimeter, und war dann fast beendet, denn sie vcmiehrte sich innerliaib der 30 Monate nach der Ana-^

lj8e des Gasrückstands nur um 6 C. C. Wenige Tage, nachdem das Oel in das Sauerstoff gebracht worden war, bedeckte sich das Quecksilber mit einer schwarzen Haot^ ^e in der Folge verschwand. Nach gänzlich beendeter

24*

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Absorption war das Oel noch sdir flüssig, abor gelb- Imiia gefärbt

Der 114,6 C C betragende GasrficLstand enilu^U:

Die 10,8 C. C. Wasserstoff Terbraaditeii tm Ver- brennuDg etwa die Hälfte ihres Volums an Sauerstoff und lieferten ICC. KohlensSore.

TerpentinöL Von einem Oel , das erst kQrzIich •) dreimal binter einander recülicirt und jedesmal nur zum Viertel tlbergeiogen war^ worden am L Aogost 3»206 Grammen oder 6,130 CG. iu 0)1 C. C- äaueräloll^ gebracht

Innerhalb der ersten acht Monate, d. h. bic tarn

April, zeicbuete ich die Absorptiou nicht auf; dann betrog «sie 90 C. C. Der Rückstand verminderte sich im Laote des Aprils dorch fernere Absorption bis aof 7 C C, die fast dem ursprünglich dem Sauerbtoff beigemecgteu Stickstoff entsprechen, ond wurde nun am 1. Mai donh neues Gas ersetzt Im ganzen Mai war die Absorption sehr rasch; das Oel verschluckte bei einer Temperatur

*) iir. Oppermano hat eine Aiiafpe det TerpeoüaöU bckaont gemacht, nach Mckher 3,67 Sauerstoff in 100 Oel enthalten tind (dlci. Ana. Bd. XXll S. 193). £r «iebt nicht DichtiflMtC as» 0«b «b; aOeiB wakKtcMnlicli iit der S«Bcni»IIi|«h«lt n eroCi« weil er ist kSttiidi« TcipcatuiSl mmal ttcfsog^ m»i ais DsMilkiitm «o wstt inth, id» sm kraner» Kmgcr Riflb- «taDd, irait dlek«r ali das Oel, rarückbUeb. In dlciem Zoitasil

d; eine zweite DettOUlioa de« *nl«a OetuUau liefert

Kohlentihm

Stickstoff Sauerstoff

61^ CC

25,2 16,8 10^

WiMcnlott

Uifi C C.

auch noch daTon«

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37S

▼OD 180 bb C nglicb S3 C. C Siit dtn BagiM

des Versucbs übsorbirle das Oel 440 C. Von da ab ward die Abtorplioa viel langjiAmv; denn sm bttnig wllb-. md dtr fdgenien 38 MoMte nnr 86 C. &

Im Gauzen absorbirte das Oel 475 C. C. Sauersloff. £fi war nun dunkel ^ibbraun, obgleich, so lange inaa ci flicht «indfuflnpft^ poeb sclur lUlnig» abgeeehcn danm^ dafa sich dai;in eine geringe Menge jener piismati&cbeo, abg^iatUteq.iifld flQohügeo Krjalalie gebildet hatte» die vor langer Zeit TOfl Hro» Tingry ( lirakä swr ks rar- 'W), und epäter auch v<m Andern beschrieben worden find.

Dtf GwOfiketMid rVOB lOQ^ C. G eiithMlt& ,

> Kohlensaure 66 C C.

WasBcrstoff 90^6

SitcksCoff 133

Saneratoff 0,?

100,6 C C

Die 20^ Wantniof^as gebnocbteo » ihrer Var-

brennung 63 C C Saueratod, und UUetin 2»& C C Kohltnsikiffc».

Ana düi: Aagdben ^hA lietr^iRv dab WanentoS oni

Kohlensäure erst nach der Absorption von 190 CL Hauerstoff*) in beträchtlicher Menge gebildet worden» Man hat |;aeeli#n» dafii daa Lavandelal «in iaiC anategee Resnhat gab; wabrgcheinlich veihäli efi ßidi auch so mit den übrigen Oelen.

lünaichtiaciB dar iMpaas iat m bemariwn, daCi dar Siaerstüff zwei entgegengesetzte Wirkungen hervorbrachte: & bleichte die fetten, und fiiiri^e d^ ilüchtigen Oele. Dia ^MoUate t^kan waniptana für, die von mir angafthrtan '•tteo Oek und für die Dauer der Operation»

In den Rückständen »4^ Mbanschen Oele^ mit. da-

*) la der BAEothiq. mhmOtp T. XUX. §>. 15^» üsht teeh

Bmckf^lÜM: EoUleiuaufe. . P.

974

tmd irh nor eula kkuic iVkuge Wat^er. Die uicistm

Dar bM f^elimkr WirM •bMAnnpfeii , TeqMNMl

fei^fc-üi nur in Sonnenschein xu Miellen um enie fchx §»fMPt, wü{gri§e i:* ittüif(keU sird abscbtideo tu acbctt. Mm \mm die WMtmtofbiitwiekiimg vott der gwinmn db-

feCH durcli die ü\ v datioii gebildeten Waggeri berleilcA, welcties nur eine iclivtadit VentAodUcbaU tu der hifli* (90 FHMgkeit Imitit

Die llnter^ucliun^ der übrif^en Prodoete dieterOp«» raUoo wird zur Eotdcckuug einer i^roüeo Anzahl neuer oder imniMi ümmh gekaotater VertNodoog*o Httrm. Ick entlhoe mir, seiner Rekbiichkeil wegen ^ dM ISoduct der OxydalioD den Lavendelölsi es bildet mit Kali ein loftbestiodigee, ood dorcb aeine ecUkno «Dd lekbl m orhalteoden KrjraUlle aerkwflfdigea

IHo foeMMfle NeiAtha too Ajoteoo oial eioo ^eeft

«ch^^.lchere W iikuwg auf die Luft aU nlle voriietj^riim-

deu Oele. 1^2 Gm. oder 2,149 C C dieaer »

MO 0^7M eiMC. Gew. be» 16^ C woideo Iber Qoeeb-

gilber m 1 ( jibikdecimelcr l.uft f^ebraclil. Nach Vcr- Uiii voa eioeui Jahre baue aich des Luftfoiumeti aiibl ^ertlode^^B oecb ^ erbMdf von aed» Jelireo baMe ea doieb abgorbirten Sauerstoff uiu 9, für %%arcu 1^ C. C. kobleoalkire f^ebiidet

Die NapblU beaafi ooeb oecb der AbeorfHioo fbeo gaoM Durchsichlifikeit und Farblosiftkeit; allein auf die W üiide lies Heci|>ieniea hatte aieii ein fester Uebeni|§ ▼oo selber Feibo ebf^eaeUl» ood 4m QoeebaMbor wor aail eioer geHoceo Menp^e rin^ «ehwareen Slaubes Ober* tof^en, der« nach eioeitt Versuciie, alle Li^cobcbaüea des SebwefetquecbaUbeie benlii

976

leb ergriifo dicM GekgealMil» um die Beobaditiiii- gen keDneo xa lebrün welche in euiiger Hiosicbl meine

im J. 1817 in der BibUoUmjue wui^frseUe bekawt ge- naciOeo BeeANdblimgen ebUndeni, ' Von eiaem KilograsuD dleteii.DatQrliclien and oorei«

aen Isapbtha (voo 0,8^6 Dichle) fvuideu im W asserbade dardi wiederholte Rectificationen bei aphr gelinder Wärme etwa 20 Grm. farbloaer Na^IhS abgeiogeo» die bei 16® C

die Dichte 0,7r)3 besafs. Ob^leicb es die leichteste ist, welche ich eihaUea habe, so kaoD man doch nicht be* haoptea, daCs aie auf das Mininiuin' Diaiite gebracht

sej. Sie besitzt bei 20^,3 eine Spannkraft t^lcich 7 Cen- timeter Quecksilber, öie fäogt in einem Pia liiUie^ei bei W C. an zu sieden; erreicht aber wahrend des Siedena ent bei 89" eioe coostaute Temperatur. Sie löst sich kalt in abaolatem Alkohol io jedem Verhältniis auf. lüO XheUa Weyagcial 0^5 JUacble lösen bei 2V C. mir M Th. Treibe man sie langsam tn -Dampfgestalt durch ein glühendes Porcellaorohri das mit fis^drehspähnen liiilit ist, eo verwandelt aie aieb (bia nahe auf iwel Bandartel) in KeMe, welche etwa xir« Orillcl dea Ge- wichts der Napbtba ausmacht, uod in entzmaüches Gas» das m 1(10 Gewichlalheik» enthtii &%2 Kohla^ 41^4 Wea* aniloff und M StnerstoA Diese Resuhetej nebst el«

Oer kleinen MeD^e Schwefel, welche sich, bei längerem öiehea der äapfatha über (Quecksilber, mit ieizterem vüfciDdet, seigen, daCs die Maphlbe in Hundert enthttil;;

Kohle 84,65 ' . '

WaseersloII 1^31

') Sic slnJ cnrh.Then tn dem Artiltel Av//^/i/i? der frnnzösischf n Ueberseuong des chemischen WörUrhuchs voo tJre, weIciMUr

* 'sie im August 1821 ku dtescv BeiiaontmachaDg erhielt; allisui MS •ittd wabrscheiolick unbekaont gsbiiebrn, dtnn Ilr. Op]psr** n>«nD (AMmal. de thim* ei de pl^s, T, jLXFH (die«t Annal.

. Bd. XXII 5. Id3)) conneDtirt meine ente Analyse» die er über*, dieff ttidit sioioal richtis «bgeielirislisn hat, ohne dieee Berieb* tigaoien.

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Sauerstoff 1,04 Schwefel Spur«

Die sonstigen Eigenschaffen dieser Flüssigkeit weichen übrigens nicht merklich Ton denen ab, weiche ich an der lectifidrten Naphtha von Amiano (ren 0,758 Dichte bei

22^ C.) gefunden habe (JBMolhejue universeUe, T. IKy

m

XVL UduT eme neue Bereitungsart des Naph

llialins Uiui über dessen Analyse;

pon Hm. Laurent,

(Arm. de chSm. ti de p^s. T. XLlXp» Ui.)

Di

ie Entdeckung dieser merkwürdigeo Substanz verdrakt man Järo. Kidd. Das von ihm aof^egebeiie Verfahnn zur Darstellung derselben besteht darin, Steinkohleulheer durch eine glühende i\6hre zu leiten. In der Vorlage ▼erdichtet sich dn mit AmoniaksafaMn bekdenes Wse- 6cr nnd ein neuer Theer, voa ähnlichem Ansehen ^^ie der frühere. Diesen sondert man ab und rectifidrt ihn ▼onichtig in einer Retorte; dabei ▼erflllditigeii sieb Was- ser und eine ölige Substanz, und es subliuiircn an die Wol- l>ung und in den Hals der Retorte weifse, schneeige Kry« sisUe' inoii Nsphthalio, deren Menge jedoeht in VeiKleich M der auf anderem Wege zu erlangenden, sehr klein ist.

Nach der ?on Hrn. Dumas in seinem Lehrbuche der Chemie ^) ausgesprodienen Meinung, dals diese Sob- sUmz wohl fertig gebildet im Steinkohlentheer vorhanden sey, und die Rothglühbitse, welcher men sie aussetac^ nur die sie begleitenden Stoffe sersetie, Tersnehte ieh sie ohne Milv^irkung einer hohen Temperatur darzustellen.

Za dem £nde brachte ich in eine Glasretorte 6 HL Strinkohlentheer, den ich znVor in einem knpfenian Kes-

*) TtuiU de chuuie oppüquie ant arU^ l fi» 495*

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ml gekodt ksKe, mm cbt WaiMr m vcttMÜNni,

ches darch das tod ihm bevvirkte Aufslofsen leicht die Gbigefitfta Milirieht; darauf destillirte ich bei geUoder Hte, nd fing das Daalillat in diti tmcUedenen Vav- lagen auf. Das Erste, was sich ia der Vorlage verdich« lall kt ein kkMi, atkifach ^aibea Otly waUhea an des Uft luld fchfvars ^fitd. Das sweila Pkodnet ist ie ga« wOholidicr TeaaperatuTi und je nach der Beschaffenheil das angawandtan Thaai^ flflsiigi bei aipigeii Graden übsE edsr unter Noll aialaiM as ran Theil* biasa baidsn machen Eaat die Hälfle des angewandten Theeres ans. In im VUalbm, als dia Dasttliatioia vaMhfa&tat, Staigs dla TüDperatur» und wird zuIeM so* alsrl, data dia Vorlage durch die sich darin Terdicbtaadan Dämpfe fast imnier ' ipriagt Ufls diesen Uabal au steoani» habe ich an dsn Sdmabel der Retorte ein Rohr von Weitsblech angesetzt Die Dämpfe weiden nan imnar gelber, und ver dichten ddk n einer staiiM^ slhaB» etwas grieslidie» Masse wmm Orangen färbe und sehr starkem und unangenehmen Ge- nicb, welche an der Luft obenauf schwarz wird« Gegen disEiide der OpaMitias bag^ dia Maüa aatesdnmt

Wa, wobei sie einen starren, dem Ke.ilgar ähnlichen Stoff Mweicben iaCit, der alle Eigenschaften einer von Uecm Kabiqttat basahiisbsauB Subetaoa besitsi Wie dieaa

schmilzt sie im siedenden Wasser, lOsl sich kalt in Aether tmd wann in Alkohoi» aoa dem aia beim Erkalten wia- ^ beiaiisiUlt Dia ecbwana Masse, welche hi dsr B#- ^e zurückbleibt, ist noch flüssig, wenn schon das Schmelz M des Bodens der OpeiatiaB ein Ziel seHt

Machdam ich aihamit hatte, daii die Mdsn entan flÜEsigeo Producta einander fast gleich seyeUi gofs ich «ie zosaauneo, and kilUle aia dorch ein Gemeag ¥on Bis «nd Koehiels bis atf ^ 10«» ab. Es bildete sich in Menge ^in weifser kümiger Absatz, bestehend aas Naphthalin "^^^ smsa gssingso Msoga ▼on der gsihen schniarigaa ^httan?! ii^ der dritten Epoche der Destillation über-

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879

üm 4m Ahm» m reisigen^ seihte ich (Im. iinta iorlwähreuder Kahbaliuug der Jfiüfi&i^keil, durch Lctt» ftb, drückle ün dtrin Mi» «nd ühitith^ ttm dM ■M laltmi Alkohul, wdcbsr anharteode Oel ond •c^mierii^e Suii^iaos löMe , oliue merkiicli NaphtkaUa aat> dM Olm iibfiilhrt. and m oft AlUM ga- »n iiiid io ^ar IMIo Joatpbspapier anagtyftfct wurde, bis dieses keioen FeUÜcck mehr bekam. So er* bftbmit HtUi das Napbtfaalia eiM kryHOUaMHi Sifc» •IHII VW blendender WelÜM dar, die indiii an d«^ Laft nach mehrereo Wochen »ehwach brauQ wird. Um aie vl^lig laia m bahan^ Mta mAO sia iu feUodar Hiai aaUimiran, odar mtA in eiadUndem Alhobol Um»

dem sie beim 1 rkdiku in &c:Lufien perlmtitterartikteii i*.<iU« cbao aoacbieist, die nach Antlrt^pllngf aar nocb

Diefs Verfahren geliii^l nirfit inifucr. wovon ich nach die ( .riÄAde aogebau werde; daa lolgeoda aabli^ aharnia faU nnd lMart.inrtiaiBlaba Bwrilaii

Nachdem ich bemerkt halte ^ daf^ durch dit* I n. «vir» kuDf^ des Chlora auC daa i>ei, aus laakhem daa ^apbp

»

neue QuaatMII der letitaren Subslao« entatebe, de^tillnla ich abannala U Liter ^leioki»hiemheer, und aammdte $t* Mntei dia aialan Meakan Prodnala. wak^ i^^^^ a Liter attwacbtco. leb bracbla dieaelban in ctna tab^ hrte uad mit einer bia 0^ erkaheleu Vorlage ^eraebeoea Ramtla, and lailala*naa Cblar viar Tafa lftn| INa Fllleaiffball afwUarta äab, and iHftrand dar Opern i loa eiU%%ichen sehr uaangenchni riecheoda Jitaf^^ «an Cldiit»faaiaiiloniiara> waiaba aidh» nabü ahMroabM wabiaolbe» FMMdkaÜ« an» Thafl bi dar Votbon vaa^

dkbtcicu. iia» in der Retorte befindliche Oel najrd aii-

ff

Thaaa» Naahdmn daa Einairtaan daa CbUrt

cban vionlea, ichültaha icb diefi Oel ohI Waaaei » ömm

379*

Mb March ttil CUoffmiiefstoIMo« Mdl«- Aof SäU

ligung dieser mit Ammoniak ütV'eme wcifse flockige Sub- stanz nieder, welche sich nach einigen Augeobhcken ia p-finKdien Tropleit sainiliidle» ^mn so terk^m dorcbdrin^ ' ^eoäen Geradt , ' ikrfe tQan sie \ilnr mit. den Fingerspitzen zu berühren brauchte, um vier bis finf Tage lang mit ibtt'lwhaßet n aeyd. "An der Luft waideo isie äcbwar^ vom Aetlier tntfdao-ale ^geMst, mA vatk SSuren, dto ibreo Geruch zerstörten und auf Zusatz von Aikaliea wieder CiUeii liefaen.

' Teh destillirte kteraaf lAas Osl nni^ wedmelte dabal einmal die Vorlage. Die ernste Portioii des Destillats war Uar und aehr dünniMsäg, sliris saure Dtapfe aus und ▼erladertd aich tnÄl^aff deflLoft. Die tweüe War #ew«i ^t\hj fett, tind dem 'Destillat vom Steinkohlcotheer ähn- lich. In der Jüetortef Uieb eine kohlige, aufgeechwoUen^ Masse anrOek» welche inletzt ein krjstaliiiiiache« weiCMi Producta das nichts anderes ak Saluuiak war, enlweichca lietk

Dkl beiden IlfissigkeMn, welche fQr sieh bia ^10"^ Of ttlMtet vrurdeü, setzten, die eine wie die andere, ßchoi bei 4-5^ C. eine sehr grofse Menge Naphthalin ab, die etile in breiten Blättchen, die andere in groCsen KOmeni Zar Reinigung desselben wandte ich, wie zuvor, Filtra- tion, Waschen mit Alkohol und Sublimation oder Krj- «tattsation in Alkohol an.

Das doreh EinWfrkung des Chlors erhaltene Napki tl^aliu ist so grofs, dafs es möglich w^i es zu einem i&«Ugen Preis in den Handel za briogeo, falls man et^ M Nulzeh atw ihn 'tieben hOnnte.

Auf weichem Wege sie auch bereitet scyn mag, so Quterscheidei diese Substanz sich doch dnreh ihren naiw ^^^''«iiähidldien Geludl, weleher ihr eigMithümlieh an seyn ^^^t, weil sie ihn auch bei Darstellung mit Chlor be- ^*^^> das .doch den Genaeh aller andevaD, aie b^gLeiten^ (len Silistaitten xerstOrt

4

m.

«ie Im^gd ErkalUu ia scliöocn perIiiiiUter&rti|eQ Bl&Uckeft ibp Sit j«bltaiffl M «dbwMlMr lliti#. «hw dhlMi m mlbmthm, aod fcijitrilitirt in to lodiOTn Bllttfhi«!. Mi

3 oder 4 Gmi. tob iLucu hinreichcDi eioc Liter^FljL»du W fUtta» la tiiiiBi mthtHlhonitoa Titmil £firhflliit^ mt^ MtMn ii# lidi niflli^ MfMiMi vitflityMi Wll krjilBlIlilpiA

i|i der Luft in schneeigen Flil Lerchen.

£• bält schwer sie ia rcgtiinäC&ipo KqfilaUiB M triM^kiB« Pii^ «wilfllMr idb 'Slf wimcINiIIhi konoli^ ihm

•O klein, d.ils hic sich >v;ilircnd der Wiukehnrs^unf: lum Thcil verÜüclUigteo. ^aUtii «Uf GeiUU iluHBUoMi»- tar BUltte mt Wtaiktlii fw «tif» iSS* wd 78« *m

LundcrKheiligeo QaadrauteQ« Die scbarfcQ Wiukcl Mi.i

Hr. Kidd fand, dafs CblorwamrslofTtliirt, Em«:- •iure und kleesöure de« Napbtlieliii unter Aouaiune et-

Bflr fwifcenrnlbeii Farbe iwH^tw md bete Frielf der ebeetteo; (emert dele die SelpetersAure ee eine» in ccLbea Nadeln krwitaUiiiirfmie aellie Suhalen wnueh»

delL

Hr. Feredey eBCdeekle» defa ee eUi ehM Veei»>

deroD^ mit der Sciiweieiaaure einer neuen LKippd- üm ferbindel, der er den Nesen SuUnnifhitilii— SeK DiiM Slnre eitfst Beeen, «wd Wdel all 9mm Sabe» die 6äaunllicii lüAÜciA sind, krjfltalliMren und ecW ptdm AnelogM den ffeinaehif eMeeuren betuien % kh iMbe »ftA eeb VeribelleA tn lemhiedeMn Klr*

pem unleriocht, und Resultate erh«iUcn. nelcbe xu

wie AikolMil YeikAlC. CUnr Md Brev «Mken lebWi aof diieefte, «m»

£rlutxun§ und Entbindung von CLiur- oder Üiuui^^^^w-

V«i|L An»» M Vll<^ Itit «eA M. JUUV 6. i».

381

stoffsSure. Zugleich bilden sich neae Verbindungen, obna Zweifei denen anaTo-^^ iir eiche ans der Einwirkung des Chlors auf den KoUenwassentoff entspringen« ^ 'Ton Jod wird es nicht zersetzt Beide hssen'steli zusammenschmeliin nnd beim Erkalten trennen sie sich wieder. Gleiches gih vom Phosphor, Schwefel, Chlor- phosphor und ScbwefelkohlensfofF. ^

Kaliom läfst sich ohne Veränderung in ihm schmeU ten. Mit PhosphorsSoro erwtant, schmilzt es, schwimmt oben nnd verfliegt. '

Salpetersäure giebt zusammengesetztere Producte, und mwandelt es in eine^ von dieser SSn^o fast nicht mehr angreifbare Materie. -

In der Voraussetzung, die gelbe schmierige Substanz ▼on der dritten Epoche der Destillation des Steinkohlen<* theers entfaaho viel Naphthalin > ▼ersuchte ich mit ver- schiedenen Reagenzien es daraus zn isolireu, aber ver« gebens. Chlorwasserstoffsäure zog aus ihr nur die rie- chende SnbstanZy von der vorbin die Rede war. Chlor machte sie, durch Bildung von Chlorwasserstoffsäure, nur löslicher in Wasser.

Ich versuchte, durch EinsditSttong dieser gelben Sub- stanz in concentrirte Schwefelsäure, direct ein naphthalin- schwefelsaures Salz zu bereiten. Ich erwärmte das Ge* menge ein wenig. Dabei entwich schweflige Säure, und

die Masse schied sich in zwei Theilc, einen sehr schwar- zen, pecbähn liehen, schwimmend auf dem audera, der flüssig und sehr sauer war. Diesen letzteren sättigte ich mit kohlensaurem Blei und filtrirte die Flüssigkeit, die, elogedampff, nach Ablauf zweier Tage, lange, dünne, sehr zerbreehliche Blättchen absetzte» welche miri bei Betraclh tung mit einem Mikroskop, zum rectangulär- prismatischen Systeme zu gehören schienen. Die Prismen hatten ihre Chmndfläche durch zwei sich unter 146^ achneidende ind unter 127^ gegen die Seitenflächen neigende Ftt«»

m

des naphlhalinsrliwcfelsaureu lileis. Auf eine £;lühcnde Koble gebracht» schwoUea sie auf, dabei die Form cioea Pibet. «ODehmpDd, der vor dem Lfttbrohc «idi ia metal- Jiscbes Blei verwandelte.

bl das^ Napbtb^iia eia Produc| der Einwirkung des Chlors aaf den Theer?^ Ist es fertig gebiMel in der SUoa- kolile vorhaudeo? Ist es in diesem Falle ein Prot^nct fjtt Umwaiidljusg.fdv uriveUlichpa PiSau^e» ode^ eins ihrer mmittelbaren Bestandlbeiley wie die Stheriscban Ode? Diefs sind wicbUge Frageu, von gleit beuu ItUercsse für 4(S0 Cbemiker ir)€ für deQ Geolqgeo« Vielkicbt» 4a{i nan die Antwort aaf letztere findet, wenn man das Naph* fbalin ia heutige^ PÜauzen, die den in der Stciokuii- lenfomiation gefandenen AbnUoh sind, anfanchl. Was aber die ersteren Fragen betrifft» so scheinen sie bereili gelüst XU sejo. Deno ich erhielt diese bubstanz aii& dem Tbeer durch blo(se Oeslillation» und, da sio sehr flOcb» tig und in der Hitze wenig zersetzbar ist, so entweicht sie wahrscheinlich in den Gasanstalten zu Anfange 4ier Destillation der Steinkohle , mm Theil oncersetzt, und ▼erdichtet sich in der VoiIni;e mit dem Theer, und in dem Condensator zu festen Masseo, von denen nan sie dorch Sublimation abscheiden kann.

Ich sagte, dafs nicht jeder Theer durch blofse Do- alillation JNaphtbalitt gebe. DieCi rührt» wie es scheint, von der mehr oder weniger groben Zersetzung des dasselbe getüst euthnüeiuicn Oels her. Denn der Theer» der mir bei dieser Behandlung am meisten gab» war alt» sehr dick und seit zwei Jahren der Luft ausgesetzt; wShreod die neuen, die eine zieoiiich grofse DüfiuÜüssigkeit besatseo^ nur schlechte Resultate gaben.

Hitte, Luft und Chlor wirken wahrscheinlich aal dieselbe Weise» durch Zerstörung des Oels» weiches das Naphthalin gelöst enthält Die Wume gestattet deshalb uur eiuu ^einige Menge zu tiammelu, weil, nach einem tod

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mir aogastellten Vamdi» rnkm^ Ü» ^pUd A^lbgUiiiliifse xo seiner Zenetzniig binretchLv

Durch Chlor erhält man oJjcht ganz das im Tbeer

entbaliene NapfaeduiliD. Will- neu dieses dedorch gewia-

Den, dafs man ^auimtlichcs Oel zersfürt, so tritt ein Zeit- punkt eiQy wo jsich letzteres iu eiu anderes, vorn Chior nichl zersetzbares verwaodelt Das Chlor wirkt alsdann auf das Naphthalin, und es bildet sich ein weifser kry- fttallioiscber Niederschlag , welcher genau dem gleich ist| den man bei Behandlung des Naphthalins mit Chlor er« bSlt Das Oel besitzt nun andere Eigenschaften als an- fäD^lichy und besonders merkwürdig ist es durch seinen

Bei der Destillation des Theers erhält man einen luhiigen, unschmelzbaren Rückstand; wenn man aber die Operation abbricht, ehe er aufschwillt, so gesteht er beim Erkalten zu einer harzigen , schön sdiwarzen Masse, wet- cbe einen sehr leichten muschligen Bruch besitzt, sich in Fonaen giefsen läfst» und die zartesten Eindrücke an« nimmt Auf Perlmutter, ausgegossen» spielt ihre Ober- fliicbe Farbeu. Sie könnte noch weit vortheilhafter als Gjrps zum Abformen von Gegenständen dienen« Auf ei- ner polirten Fläche ausgegossen, könnte sie den Pbjrsi- ^cn\ zu schwarzen Spiegeln md einer einzigen Reflexion dienen; nur leidet unglücklicherweise der Glanz leicht dnicb Reibung. *

Die Analyse des Naphthalins habe ich in dem La- boratorium des Hm« Dumas angestellt ^ der so gefällig war, mir seine Instrumente zum Gebrauch zu überlassen, nnd mich bei den Schwierigkcilcu, welche die Verbren- nung mit Kupferoxjd darbietet, mit seinem Rath zu un* tentfitzen. 'Erst als die zu dieisem Versuche angcwand- 1^0 Röhren Ton grünem Glase erweichten, gelang es mir, die Gase vollständig zu verbrennen.

Hier die Resultate der drei letzten Analysen, bei denen zudcich die meiste Kohleüsäure erhalten wurde.

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' : 0,06 GroL Naphthalin gaben:

Versock 1. Venncli 2. Vertack 3.

' KoUeniliire 108 C C 109,5 1011,5 Temperator 16^ C 153 153

Luftdruck 768« 769,0 769,0

Giebt Kohlensäure (bei 0^ und 760*» B.):

101^ C q. 1023 C* CL 1023 c c

Nimmt man 0,548 Grm« Ihr das Gawicbt eines Li- ter Kohlendampf, so hat man, nach den beiden. leUieu Analysen, die Formel:

lieokAckut* ber«ckaet.

5 At. Kohle 9330 9335

2 At Wasserstoff 6,10 6,05

100,00 100,00.

iii UebereinstimmuDg mit der Anaijse des Hm. Fara- day *).

Aber Dickt in U«bci«tDttimiBnBS mit Brn. Dr. Oppermaas'f AbaIjm, iM Manetlick 8 At. odtr B4«84 Proeoit KohlMtff und 2 At. oder Procent WattcrttoiT gab («icke d««M Ana.

Ba. XXIII (99) S. 302). Bei Hrn. Laurbnt's Hesuhate ut nicht tu vergessen» dafs d.is angcnoiTimene Atomgewicht des Kuh' leQ4toffa doppelt «o iUctn wie da« bei uaa üblicbe Uu

%

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9

XVII« U^r Berlinerblau und Cyaneisenbki;

von J. J. Berzelias.

Iq den Annalcs de chitnic et de physique, T, XL Fl p* 73, bat Gaj-Lus8ac verschiedene Versuche über Berlinerblaa ond einige andere Doppel -Cjanflre bekannt gewacht *), und aus deuöeibeu uuler audeien folgendes Resultat gezogen.

1) Das Beriinerblaa» auch in seinem reinsten Zu- stande, enthält Cyaukaliuiii. \Vasser, besonders unter Miti^irkung der Wärme, zerlegt es voUkommen* Es fftbt Sanersloff an das Eisen, ond WasserstoiF an das Cyau.

Gay-Lussac giebt ao, dafs das Wasser, mit wel- diem Berlincrblan gewasclien nvorden ist, gelb durdi^ gehe, undj bei Vermischung mit JLisciicIjlorid, Berliner- blau niederschlage* Er setzt hinzu : » II est ä remaryuer jue les 9aux de lan^age doiveni Sire akalines, pvis^ fueltes decomposent le bleu de Prasse et U ramenent ä letal de peroxide de fer.n

2) Cyaneisensilber, Cjaneisenkopfer, Cjaneisenblai Mithalten Cjaukalium, das letztere am wenigsten. Wenn dieses verbrannt wird, bleibt ein Tbeil des Kalis in ei- ner in Wasser unlösliehen Verbindung mit Bleioxyd zu^ tflek (»^ en est restee une portion cfmJbmit tuvec lo^ xide de plomb»). Die Gegenwart des Cjaoeisenkalium in dem Bieisalz bindert deshalb, durch Zersetzung des Cjanei^enbleis mittelst Schwefelwasserstoff, nach der von Berzeiius angegebeaeu Methode, eine reine eisenhal*

Blausiiire zn erhalten.

Diese Angaben haben meine Aofmerksamkeit um so erregt, als ich in der Arbeit über die Zusammen-

*) T«rgl. aiM Aam Bd. XXI (97) 5. 49a P.

Anoal d. P hjjik. Bd. 101 . S u 2. J. 1832. St 6. 25

•elioiig der Bio|ip«Ic7iiifire d«8 Eistiit, welche im im

K. Vetenskaps - Äcadenuens HmdKngar für dae Jafe 1813 cnthahcu Ist, die Aaaiysc des ( lyaneiseDbleis der {uneo Uotenocbyiig tum Gnmde legle, wobei» hm FeM dieses Salz eine von mir Obemhenc Portion CjaokalMB wc6eüÜJcU eutbidty das lichuitai für die ^cfuodeoeo Qniii^ lUtlett TOD Elles*» und Bleiosjd ändert m^gitiaihHi wSre, und nieb akber in die No(bwendifkeit feieUil bätte, dein Beispiele der anderen Chemiker zu fcftl§eii| wekbe aie vor mir xo aoaljraireo ▼enocbleOt imd aio miH der ErUining bei Seite legten, diüi dieb licb nicht wm- führen lasse

Dieaelbe würde nodi nil der Amljaa dee BorÜM»- Um der Fell eejn, blle die Probe, welebo ich mmt Amk

lyht oQ^vandie, eine inerkiiciio <,>n:inüüii C^aneisenkmlimi OBÜiieU» deaten Gegeowart im Beriinerblaa Obrigem d»- mde eebon bekannt war* Daa Verfahren, deaaen icb anch

bedieutc, uui au&^iituitttlii, üb ein Niederschlag au?«|^ei*a-

«bau aej oder niciat oioüicb einige Tropfen dor AmA- feganf^neo FUaiigkeit aof polirfe» Silber, Gold oder

Platin abiudunatcu, uud mit dciu Au8«%a£»clieQ nicht ohnobalten^ ala l>ia liein aicblbarer Rackatand mehr » rflckUeibt, «obte flbri|;eoa dem aoa einem ontnlH omma nett Auai%asclien cut^^^iui^cuden FcMer vorbeugen.

Auf Veranlatauns des Obigen habe ich einige der Gay-Lnaaae'aeben VerHicbe Aber dieeen Gefenaland t\iederholt, uud xnnr einertfilt» die >uu ihui bcab^cLlaie Uartoftcii^kcit, mit der das Berlinerbiau CjraneiaeiikniHm mrOckbilt« beatitift gefunden, anderereeiU aber ein mn ciimi £ciiiiecn wesentÜch veibchicdcues Resultat eiLalten.

Wenn gleich Gaj-Lutiac ittiaert» data daa Ber» Bnerblan, aeibat daa reinMe, Cyankalinm enibalte, an

kann doch dainll nirlit finneint f(e%u. il^iä das C.vauaki-

bum ciu weaeuilicber Beatandibeil dieaer Vecbindonc aer^t oder daCi ea kein von Cyankalinm freiea Bfrlbutbhm

gebes denn mau erbdlt daMelbt: «iui.b| neuu luau cui

387

smoxydsah dörch eisenbaUige Blausäure, oder durch ein anderes in Wasser lösliches Doppelcyaofir, z. B. das ▼Olli Ammonium, Nafriam, Calcium u. w., föllt, so dab die Frage also nur die scjn kauu, ob fierlioerblau, ' weoD es mit CjaneiseDkaliom uiedergescUagea wird, frei ▼on CyaDkaltum erhalten werden kdnne. Um hierüber Gewifsheit zu erbaUeUy stellte ich folgende Versuche an.

Eine Auflösung von Eisenchlorid in Wasser Ter* misdite ich* mit einer verdilnnten Lösung von Cjaoeisen- kaliuffly und, als ungefähr die Hälfte des iiiseusaizes zer- leg! war, digerirte ich die Mischung zusammen eine Stunde lang in gelinder Wfirme, brachte darauf den Niederschlag aul ein Fillrum und wusch ihn aus. Zuerst ging eine geihe Flüssigkeit durch, welche Eisenchlorid aufgelöst enthielt, darauf wurde das Waschwasser last farblos, daQQ zeigte es sich wiederum gelbgefärbt, und behielt disse Farbe sehe lange» Zeit hindurch. . Es war weder mer noch alkalisch, und filllte, bei Vermischung mit dcffl zuvor duichgegangenen Eisenchlorid, kein Berliner- blau, hioterliefs aber, als es zur Trockne verdunstet und der Rficksland verbrannt wurde, Eisenözyd und kohlen« saures KaÜ. Das Auswaschen wurde fortgesetzt, bis das Wasser farblos durchging und niclit mehr auf Eisenozy- dolsahEe oder Silber reagirte, und darauf das Berliner» blau getrocknet. Diefs hatte seine Farbe uuverändert behalleo, und hatte, nach dem Trocknen, nie der In- digo und im Allgemeinen jedes reine Berlinerblao, einen Stich in's Kupferrot he. Es wurde zu liiscuüxyd verbrannt, und dieses mit ungefähr dem Dreifachen seines Volums Wasser übergössen und gekocht. Das Wasser erhielt dadurch nicht das Vennögen, ein von Essigsäure geröthe- tes und darauf getrocknetes Lackmuspapier wieder blau ^ filrben; als es aber abfiltrirt und eingetrocknet wurde^ bBeb ein Fleck zurück, welcher, als ein Sttick feuchieu Uckmuspapiers dagegen gedrückt wurde, alkalisch rea* 9^ Unstreitig war dieser geringe Bttcksland von Al<

25

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kali die Folge eines n echnell abgebrochetiea Aiuni-

Der Teimeh wvrde aon in der Art wMerbolt» Mi

eine Ldsuiig von Eisenchlorid so lanf;e mit CyaDeitctiLahuai ▼crseltt ward, die Flüssigkeit nichts mehr von ditüs Sahen enthielt Bein Waechen des Nledencfalsgs, wie wovor t ging lucr^t die farbloie MulU-rlaiige durch, %md darauf filrbte sich das Wascbwasser gelb* Wegen der nMehanischen Beschaffenheit des Niederschlags lieis er sidb leicliter auswaschen als der vorii;e; allein wienoLi das Wasser leichter durchging, binterliefs es beim Abdunslen einen grMseren Rflekstand* Das ansgewaschene Berlinei

Uan halle seine frühere Farbe brhahcn. Es i^urde za Eaaenoiyd Terbrannl, dieses, in Salzsüure getM, dte Fliik sigkeit mit Amnaniak flbersittigt, abfillrirt, snr Trockne eingedunstet und der Saliiiiak hvi grttndi i liüze furi«.e- rancht Es blieh eine geringe Spur eines &alies, f«el- cbes niehl ▼an Platinchlorid geteilt wurde, nnd sich W

näherer Untersuchung als l.LIornia^ncsiuui er^^iep.

Aus diesen Versuchen folgt also, «lafs eiu lieber- echols Ton Eisensab nicht das Niederfallen von Cjrania

linm mil dviu H«*rIi{H*ibIau verfmidert , dafs aber dic^es durch eni hmrciciicud lange forigeselites N^aschen nn* aothOrUeii vermindert und vuletxt fortgenonmen mmim

konnte, ohne daCs dabei das zurückbitilicüdü iki liütu ua^iu in EiffeuoAj^d vemandeU \%ird.

Um austunittelnt welch eine ZtreeHnng daa Baril* nerblaus ein noch l^n^eres Auswaschen zu Weee biioire« Ueis ich eine l'ortion lieriinerblau, welche nach beendig« Um Veranch 1 Gramm wog, dr« Wochen bug a«( ei*

Dem Fillrum auswaschen, wobei, dnrch \n\%endtinc der i^ou uur bcschriebeneu WaschÜasche, die OberÜ^ch« dea Waeaera im Filtnun den obersten Rand des Nrndetachlags eben bedeckte. Wuhrend der Zeil gingen ungefähr 10 Pfund \\ aüaer durch» tulelit gaui farblos. Das Berti*

nerblau hatte nun einen schwachen, aber aabOneo Slieh

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k'$ Viilettey glddi dem BeritojerUim« .dat unter fcleteen Zusatz von neotralem chlorigsaareD Kalk gefällt worden ist, aber nach dem Trocknen konate keine Verschieden-» ktä von dem gewöhnlichen BerUnerUan wahi^enammen werden. Dagegen zeigte das Filtnnn gegen die Mitte der dritten Woche eine Erscbeinungi wekbe anzudeuten achieD^ ^(s der Niederachlag in seinem untersten Theile^ wo das Filtruui nicht mehr an den Trichter anschlufs, sondern mit der Luft in Berührung stand»' von unten nach oben hin in Eisenoxjd verwandelt war« Beim Abnehmen fand 'ich indeCsy dafs die Farbe nicht von durchscheinendem iufeooxjd herrfibfte, sondern sie war von dem im FU- Iram doppelt liegenden Theil des Papiers aufgesogen, und war deutlich der braune Sioii^ womi sich das Cjiiu ver- wandelt, mom Beweise, dafs wo JBerlioerUau der immit islbaren Berllbraog von Luft und Wasser aasgesetzt ist, ein Zersetzuugeprozefs auf Kusteu der ersten anfi&ngty wobei daa Wasser indefs nur als Vehikel wirkt,

Gaj-Lussac fand, dafs das Berliuerbiau von >var- nem Wasser noch leichter zersetzt vrerde. Als ich ob iaf einem Flltrum mit siedendhelfsem Wasser Ubergofis» eins; so wenig durch, che alles erkaltete > dafs mir diese Metbode kein Resultat zu geben schien. Ich vermischie daher 1 Th» frisch niedergeschlagenen Berlioerbhins mit ungefähr 10000 Tb. Wasser, und liefs es damit in einer Teoferator von +40^^ bis ^80'' C. drei Wochen bmg Jigeriren, wShrend dessen das Wasser mehrmals gewechselt Hurde. Das angewandte Berliuerbiau war noch blau,, fing aber an m der letaUen Woche grflniich an erachei- ecQ, wenn es im Wasser, das doch kein» sichtbare Farbe kalte, aufgescblemmt wurde.

Mir scheinen diese Versocbe in beweisen, dafs daa

Wasser an sich, sey es kall oder wann, das Borliiier- kUu nicht zersetzt, dals aber unter dem Zutritt der Luft ^ Bestandtbeiie des Cjaneisens im (eodilen Zustande allmälig verändert werden, nämlich das Eisen vermuthlicb

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üxvdirt und das CysD zerstOrt wtrdo und aodere V«f.

ta d«r Liof^e der Zeit stattfindet.

Ich habe crwähoti data die goibe Flüssigkeit, wel* cbe dwch Anawaadraiig von BerUimWMi gakildü wtoi M Veradaelranf^ mit einem Eisenoxydsah odor Eis« cblorid kein Üerlinerblau fülle, dagegeo von einem Liaeo» oiydaids MgeoUicUidb feblM ward«. Sm «MbUt ^

welches auch bei V eiduusluog des Wa^ch nasser s zuxucil- bMM, obgleich io «ine« #tWM ttraettles ZaHmd^ w«l Ü# FHlsstgleit so vardinnt, nod dsui AMmaliMS also aahr laii^i^ieiig ist. Feruer ist klart dafs die Wirkung; dbs Wisehaas darisi baataht, dato aa durch aaioan Gebalt m alMapblriaebar Luft aioaii Tbail im Eitaiia mrüti wd Cjauid bildet I welches io Yerbiiitiuiig mit Cjankaliuai Toai Waaaar gahlatf md ia dan BiaaUsa^ ab aa aich bÜ* dat, CortgeRArt wM Da aa auf Koalaa dar LoH steht, so ist etnmsabep, weshalb sich aa langsam Am- waaabaa IKst

BakaoBtlldi bat Prowat auarat bamaikt, daii daa Berlinerblaa Kali oder ßlutlaugeusali euibalte, aber aus walebaai Gfooda ood aaab walchao GasaOen, ist mktM aosf^andltait worden. Dia ErhlBfnng blavoo hl iadab neulich durch eine vaiu Dr. Mos ander gemachte Eol- daakaog gegaban» walcba aaig^t »ahrtre Uofipal* Baaocjaiillra Neifcuof; baben, fbewlafba Varbbidwessi ait einander etnzu^eUeu und wirkliebe TiipcUaUc xu bd- dao. Mosaadar bat gafamdao, data, wann asao mm anog von CiraoeiaaokaJbMi alt dar l^tlaam aioaa Sahaa \<Mi Barvterde. Kalkeiüc oder Talkerdc veruiiscbt . uud dia Flüssigkeit nicht 10 vardümil ist» aio Msdsrarbiag aolalabt. waldMr rianabaolattiwi aotidrit laihiMda« iril

C-yaneiscnbaritiiii. ( \ aneiüencalcium oder aneiAenma^* Basiuai, uiiii »eicber schwerlöslicher in Waaser ist, als ebMa dtaaar DoppelcjaDfira f Or aick Dar Kiadriartisg

»1

bestellt aus eineai Atom Eiseiicj aofir, eiaem Atom Cyau« kaUmn oad. tiiicm Atom CyaDbarimn, oder CyaDoit- CMMB, oder CjaDnagnefimi, iiiid die Verbhidung kann daher betrachtet werdeo als Biutiaugeusaiz, >Torm daa ciM Atom CjaokaUam enetet mi durch ein Atom daei Mideren Cjaaflrs. Von dieien ist mir daa BarjlaalB was- serhaltig, und zwar eoihalt es drei AtoiM Waaser.

£e ist Uari da£s diese VefbiDdoogen» iriewoU sie cinerstita ala:

FcCy + K€y+Ba€jr aageaobeii werden kdooea, andererseila sieh andi ftb:

(2K€v+Pe€y)+(2Ba€j-f.Fe€y), ader als zusammeugesetzt aus einem Atome von jedem D^ppelcjanfir betrachten ta^ßen.

Ea stand folglich zu vennnthen, daCi auch daa Bar- linerblau eiuc aiiiiiiche ISeigung habe, sich mit Cjanei- ssnkalium zu verbinden.

Dm bierilber AnCMhluis m erhalten , Mite ieh eino Lösuug von Cyaueiseukalium durcb Eiiitrüpflong einer verdünnten Lösung von £isenehtorid| so dafis indels viel CTauelsenkalfann in der LAsung zmüdLblkb« Der Nie« (Icrscblag wurde auf eiu Filtrum gebiacbt. Das Wasch- wasser ging anfänglich, so lange noch Motteriauge vor- handen war, gelb durch, dann grün, und tuletit adita dunkelblau. Nachdem eine uiclu uubedeuteiuio Menge von der blauen Lösung durchgegangen ftar, wurde das fner Durchgehende fOr äch aufgefangen und bei gelio» der Wrmne zur Trockne verdunstet. Eh hiuterblieb eine duukelblaoe exlractaliuUche ittasscy wokhe endlich sprang «md sieh vom Glase abUlste. Sie war im Wasser iflalieht oLuc einen Rückstand zu binterlasseUi so weit es wenig- stans erkannt werden konnte.

kb hatte folglich Ittsiiches BerlinerUau erhalten», von dem scbon Robit|uet antriebt, das es, seiner Erfabranf^ K^ch, aus .C^ynukaiium und gewöhnlichem Berlineriiiau btsIdM» waa hieduieh bestitig? wird. *

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EIo Tiieil der trockoeo Malta wurde ▼erimmly hii alle ihre BcttoDdÜMiU TolikoauDM mjikt wtMo^

auf der RQcksland init Wasser aasgekocbt, die Flüssig- keil mit ikkUsünrc geaSKigl, zur TnKkne verdampft und hia warn aiitangfmdeii tilQheo arhilit» wobei eie eiok 4tm^ kel färbte. Daa Salz wurde wieder in Wasser f^elAfi; wobei imoier eine geringe Meuge (geivöfaalich 0,0 j des Gewicht! vmi Selae) eiset Gcmenget timi Telkerde mmi Eiseooxvd zurflckblicb, die Salzlösung einfselroeknel. dae Salz vom iiccrepitaUoiia- Wasser bcfi eil uiiii ^e%iiig|L Aod

liN> Tiu Eitenoijd worden ib. CblorkeÜM

balteo. Dieb euttprirht 2 At. Kalimo taf 7 Al. Eises» Da ein Atoiti Ueriiuerbiau 7 Atome lusen entkälL mi kHonte Min hieraut TeiiMtbeii» dali dat Sah witklidb ans 2 At. (.yankaliiiai ood 1 At. BerlioerUao fceatebe^ aber dabei nurde sieb, ^e^eo alle Wabftcbeiaiicb kert» ein Atom Fitenryaolir bei der Biidong det Sakea alft tcUedeo haben. WahreebeiBlich Iii daher At Vera» thon^y das lOsliche Salz bestehe auti:

(aK€7«t*Fe€7)-|-(3Fe€74-SFe€j«), worin 9 At Kalimn mit 8 At. Eisen ▼erboodeo sind, end dafs die Fltissigkeil oucb C^aueiiienkahum iu Ucbcr&cbuk eothieiL Der Vertoeh bitte in dieten FaU aof IMÜ^ aenoiyd 47,66 Cblorhalinni geben nrfleten.

Ein Tbed %on der uoch später durcbgr^^iigeoen Uaoen Lfttong wnide fatC bit tor Trockne »srJiiiHat dann mU elwet Wetter vermfecht, fibtirt nnd itll AIhn» hoi von 0,H6 vertelzC, bis das ßiau erben autgshlll war, Sie wnrda nnn fiitrift Die Fltttti^tk gb« durch, ond htm erlieb nach den Verdoottto Cyaneisenka lium la eciueo beiden Abtodenui§en. Da& auf dem Irnai «iriiefcybliebene filao wnrde wieder hi Watter ft- IM, weichet dabei dat Papier unpeilrbt lieii« daranf zur Troclne vciiiiiiistet und verbrauut. Li f;ab Uiiofktbnni an( lUü luteooijML Diefe enüpriAt 3 At Kattnai anf nkht vOUig Ifl At Ehmt Et fiebl akn ein

I

893

yküdMQ BerGmrblM, weichet weolg«r ik 1 At Cjniii-

eisenkaliam aaf 1 At. Berlinerblau enthält. Yereucht man, das erhalleue Acsiiltat eiaer Berechnuog zu uoterwerfeo^ io fiodet mm 9 dafa ea am 2 At Cjaokaliitai tmd 3 At

Berlin erblau zu^iuuieiiged6txt 8ejn kaoo, dcoa io der

sind 4 At. Kalium auf 23 At. Eisen enthalte«, während daa Reaultat dea Veraucba 23,8 g^ebt Dieser Ueberw scbiifo kann aowohl durch eioen Beobaditnogtfebler eel- fitandeo aeyn» als auch dadurcbi dafs, durch Bildung voa lothtm CyaneiaenkabniDy £isenoxjrd im Ueberichaia hki- .zugekotnmen ist.

Indefs kann es nicht diese Verbiodong sejn, welche den KaliamgehaU im BerlioerblaQ hervorbringt, weil aie

lOsUcb ist im Wasser. Es müfstc ful^Iich eine unlösli- Verbiudung geben* Diese bleibt auch nach Auszie- hnog der Idslicheo zurfick. ich will ea imeBtadiiedett 'as^en, ob die lösliche Verbindung sich sogleich bildet, oder ob sie aUmäiig unter der zersetzenden Wirkung dea WaachwMsen auf den noch nidit gelMeo Theil dea IdSf^ liehen zu Stande kommt, wovon auch der in der blauen Lösung gefundene Ueberschufa von CyaneiaeekaliiiBi hei^ ttkhren kenn. Um diese oDlOsliche Verbindung nicht wm tersetzeti, wurde das Waschen nicht länger fortgesetzti eis bis das Wasser blabblau durchging, worauf es- auf Mefspapier gebracht, und dazwischen vorsichtig ausge- drückt wurde. Nach dem Trocknen hatte es ganz das Aeseheo dea gewMolicfaen Beriinerbiias. Nach Verbrei^ nung wurden 23,515 Th. Chlbrkaiimn auf 100 Th. Ei- seooxjd erhalten 9 entsprechend 2 At iwalium auf 16 At Bisen ( 16,16 nach dem Resultat des VersodisX Wena 1 At. CyaaeisenkaUum uil 2 At« Bcrlinerblau, nach der foimel:

(2K€j+Fc€y)+2(3PcCj+2Fe€yM. verbunden wäre, so sollte man 2 At Kaliuio auf 15 At

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Eitta finden« D&b ribersdiltoige Kbcuoijrd itl «leilc«^ «Im F«ig« diTOB» «kb lith wIImmI dei^ wm Aankhng

des loslichen Berlmarblaus, eine Wocke lan;; forffes^lx* teu Wascheni KUmoxyd umi roUies Cjrtitricukiiitim feOdel babaiit «der Mdi im «Imbi m lio«M Amm> sehen, vvolchea «inline das Unlö«<;lirhe in icn^tztsk Md ia reiii€s Üerliiierblau zu Teriiaiuii In.

Weu aMb diisa Venndie Uber dte Zmmmm»* f^elznng der VerbindungeD z^viseKea Cv.nieUeokiilHiiii mI JSerüDerbiatt keio &o scharfes KesuUat licferiH als zur mcW* SM BeeBniinMg der BiMrtMidtbwtn iTD~rsllwn eifbidMiMfc ist, so zeigen sie doch des DaFcvn zweier Verbindimitei^ einer Idslichen und einer uni6:.hrhon. W ird Ücxiioerbktt Bidt CjMtiMiUliiM «eftUl, m bildel sieb» wmb lotHo- res vorwaltet, eine in imimi

dong, welche n jeder faiU, neii sie uolüslich isl ia ubr jMdligM Wasser; berrtcbt aber daa EissMab mt» m fillt cfai GMenge von Berlinerbien mtt einer iialiilidbM Verblödung nieder, vreicUe in ihrer ZusammefisalaM»* aabr mürt» ja nach dM Uebarscbols das FisMaijrdal «es, dar VerdfinMog dar Blotlaogenf elx - AaflflsnB jt and der Unf^ereu oder kürzeren Ikrühniog mil dem über* aabisiigM IsjaeMsydsais o. si WeM disssr IWtar •chlsi; f elf Serben wird, so f^ebt erst Eäsenoxjnbah daeik Md dai.iüf bcginiii da« ^^ aäser das cvanciäeokaliyyib^ liga fierÜMfUaii m larsatSM» mt aakba Waiea, Ms im Wasser anIbaliaM Uli dia BildMg msi Eise»* Oix-^d and der Verbindung von (Ivaukaüum und EMea- egMid waslafirt, walaba sieb gelber Farba km Wass^ wassar Msl« DaaEiasBMTd bleibt mit deia BerliMrbbM vas^ bunden» eine l'uriiuu basischen JüerlinerbUaa biidtud* Aiicb das lösUcba ÜarÜMrbtM wird aof dieaalba Waiaa aM ehar Ijaft varaaiatt aber dasaHf aari^abl aina laof^e lelL l^eitet man dagegen iJuit h eine dui th>ichti<;c dunkeiblaae

LfaMg, MffbdM sie bis W oder athütt waidM

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kftf eioeD Strom von atmosphärkdbwr Laft, 00 wiid aie kl gm kareer Zeit gelbgrüo and mklar.

Aus dein Angeführten ist feruer ersichtlich^ daCs ba- dacbes Berllnerblaa und lödicbee Berlinerblaa nicht >eir neriei md. Dee entere enthält kein-Eisenoxyd, welches tich dagegen in der iusiichen Abänderung des basischen Berlinerblaut findet, dessen wäferige Lösung durch Scbw^ felmeeerstoff geechwSrzt wird, der, wie bekennf, nor dae Cyanid zu Cjanfir reducirt, uud folglich nicht das oxjrd- kreie Berlincrblau fttrfat.

Idi konine nun zum Cvaneisenblei« Uro ein IH- pelpolz mit Cvaneisenkalium hervorz.ubiingeD, weiches die Ursache seines Kaliumgebalta wäre» wurde eine zienilich concentrirte Lflsong Ton Cyanelienkalinm mit einer ven- dünnten Lösung von salpetersanrem ^Meioxyd vermischt, ohne den ganzen Gehalt an Cjaneisenkalium zu fällen. Der Niedertchlaf; worde auf ein Fiitrnm gebracht, das Filtnim, nachdem die Miitterlauee durchgegangen uar, drei Mal nach einander mit kaltem Wasser gefüllt, und die Masse alsdann ausgedrückt und getrocknet. 3,361 Grammen davon wurden verbrannt, der Rückstand mit verdünnter Salzsäure gekocht die Lrisung mit kaustischem Ammoniak gefüllt, abgedunstet und der Salmiak fortge* raucht, worauf endlich 0,011 Grm. einer nicht vollkom- loeu in Wasser löslichen Masse zurückbHcb, die indels mit Platinchlorid einen ILaiigehalt zeigte. Es ist also klar, dafs das Cyaneiseublei, wenigstens in wäfsriger Lösung, kein Doppelsalz mit Cyaneisenkalium gicbt, uud dafs difi davon zurückgebiiebena Spur von unvollkommenem^ Ana- waschen herrührt. Wurde das Bleisalz auf gewöhnliche Weise mit siedendem Wasser gewaschen, getrocknet und verbrannt, so zog Wasser beim Sieden mit der Masse mir etwas Bleioxjd aus; die iiltrirte Lösung zeigte keine dlkaliscbe Reaction, und setzte beim Verdampfeu zqr Tm^ne kleine weilse Schüppchen von Bleioxyd al^ »a|i

Bewebe, dafs kein Salx vorbaodea war, weil die g^Hiig* •to Spur enics Seh^ im Waaeer die I flwg 4m BW* oxyda Uodert Ala diela Oxji mf gerGtbetee faschlaa Lackmuspapier gele^ wurde, so i^tellte ea die bbue Farbe irieder litr, weldm Bimmyd heiiftlirt» dba 4iM Eigeaecheft beailiäL Dae nil teineiii Weaaer aaajalaMjia Oxyd wurde mit Salz&äure behiiiidell, die saore Fli^i*§- keil nU kMMliadieni Anairaiek gafilUt «mI aar Ttmkm endiwalü Naehden der Sebriak .bei «eUader Mte fortgeraucht worden >%ar, blieb eine gcriogo Spur %iHi CUonBMgDeaHMi aavücL (lUeee Taikerde fOlit«e dani esuewasdleft Bioileiii^iiaale kar, dae daveei efss

fipur eatbiell.) Diese Verfurbc leigen, daU dem l.waii- eiaeoblei die £if;eD8cka& iehUt ein Tripelaeift «il Cj» eiwBkaliiiiB to hiUeo»

XVUL Vtbet die DidulnkeU des Pho$phoi^

von J* Dumas.

{Ann. 4m thim. ti d€ ph^s. T, XtU p. HO.)

V or eiuigea Jahreo bebe tdb Veraocbc über die /m- eananeMelBiiDg dee Plmpkor- and n mit iia war rta f%a aes bekamH gawuhl, md gef^laubl, daraea einifce ¥oUs^ nuigeu berleiten tu kujtntM), liu* dm Plto.-pi^or uüd Ar»^ iÜL im Mekatoff aiureikeo mikkm. lu der 'rkn iM Ae Fofmlii, doreb welcbe omq gegen wirtif dfo Veifci»- duogeii dieser drei KUrprr diirbtelli, glekb» und die am- ateo Cbemiker babea aicb für ibre gaos oalärlicbedM^ oeode Zoia— aoatallang eutg eapreebeo. Da iodela db Süitreo des i'bo^pbors und Arhciiiks eine doppeli crof^ fiMligwpcapedlil beben, wie die Tiaren dee aüabeiofc eo kl die Analogie iwiacbeo dieeeo KArpem nkbl nei^

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Mkä^ Ea war seitdem unuingftiiglkli AötÜg die Dichte des PhospIiordanipfB zn nehmen« Die des Areentk»

daiopfs bietet zu grofse ScLv^ieiigkeiten dar; allein die iMMDOipbie des Phosphors und Arseniks ist so ToUkom« mm, dsfs, wenn ick die Dichte des Pbospbordaropfs gebe, maa aiigemeiu, wie ich glaube, zu der Anuahme geneigt sejD ivird, dab die des Arseniks der Analogie nach da«

durch Lcäüinint sev.

Da der Phosphor sich beim Verbrcuueo iu eine Säure ferwandelt, welche bei Donkelrothglübhitie das Glas stark angreift, so glaubte ich, dafs die Dichte seines Dampfes «ehr schwierig durch deu von mir bekannt gemachten Ap* parat bestimmbar sey. Der belrüchtliche TTeberschofii TOQ Phosphor^ den ich zur Vertreibung der Luft aus dem Ballon aozo wenden ndthig hatte, mufste sich in Säure verwandelo und die Spitze des Ballons stark angreifen. Ich dachte daher den Versuch mittelst des Gay-Lussac« leben Apparats anzustellen, fiberzeugt, dafs der Phosphor nicht auf das Quecksilber wirke. Allein welche Sorgfalt ^ auch auf die Anstellung des Versuchs verwandte, so isamelten sich doch, gegen 250^ C, einige Gasblasea sa der Wölbung der Glocke. üeberdiefs konnte ich das Sjstem nicht bis 3UÜ^ C. erhitzen, welche Teuipe- fstur ich doch erreichen mnlste, weil der Phosphor bei 290*^ C. siedet. Es würden auch ohne Zweifel beson- dere Vorkehrungen zu treffen gewesen seju, um die Tem* perstar in dem mit Oel gefällten Cjrlinder zu unterhalten. Ich komme darauf bei meinem Apparat mit einer leicht- flttttigeo Legirung zürtick.

Ich glaube, dafs der Versnch, ungeachtet der oben bezeichneten Fehlerquelle» vollkommen gelungen ist. An- (sttellt wurde er folgendermalMMi :

Ich brachte recht reinen Phosphor, bedeckt mit etwas Wasser, in einen Ballon, und zog den Hals des Ballons ▼or der Lampe aus, so dafs die Spitze geschlossen biiehi Ich lieüs den JSalioo vuIUtändig erkallcni und brachte ihn.

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«

* nit cler Spitze nach oateii» imfer die Gloeke einer L«lt-

puiupe. Durch Evacuircn wurde die Luft uod das Was- ser ausgeU leben, uod dauu Kohieusäuregas zur Füllung der Glocke und des Ballons an^cwandL Durch gelia* des Erhitzen des Ballons uod Eiolauchen semer ^itxe in destiliirtes Wasser, brachte ich etwas Wasser in den- aelbea, um damit von allen Stellen die etwa rorbandcne

{»hospbatige Süure fortzunehmen*. Ich brachte nun den Bai- ou wieder uiitrr die (jiückc der Liit![)mi:pe, füllte ihn auTs Neue mit Koliieosaure und liefs abcriuals etwas Wasser eintreten. Nachdem diese Operation 5 bis 6 Mal wieder- holt und dadurch die Phospborsäure und die Luft aus dem Ballon entfernt worden war, schmolz ich die Spitze so.

In einer gnfseisemen Wanne Jieb ich ein leiehüiöa- siges Metall^^euiscb schmelzen, und stellte d^n Ballon in eioe andere über geliud^m Feuer stehcude ^^ ;inne, worin ich zur Vorsicht einige Slücke leicblflüssige n Metalf Gemi- sches brachte. Als der Ballon sich zu erhitzen anlio^ öffnete ich die Spitze, Der Phosphor war geschmolzen und das im Ballon zurOekgebliebene Wasser in's Sieden gekommen. Durch successive Zusätze von geschmolzenem Metallgemisch erhielt ich die Temperatur fort\>ahreiid im Steigen. Endlich nal ui auch der Phosphor Dampfireslalt an, und nun scliois eine fu^^lange Fhimnie zur Spitze des Ballons heraus, im Momeot, wo der üeberschuls des Phosphors ausgetrieben Worden war, verlöschte die Flamme iogenblicklich. Ich verstärkte das'Feuer, in der HoCf- nnnf^ die Temperatur sehr hoch zu bringen, um ein Mit* lel zu haben, einen mit einem I^infllhermometer aiit^estell- ten Versuch mit audeieu mit Quecksilbertheimomotern gemachten zu vergleichen, und vor Allem, um mich zu überzeugen, dafs der Phosphor vollständig in Dampf ver- vfandelt worden sey. Im Maafs, als die Temperator sich erhöhte» stieg eine schwache Pho^pkorllamme zur Spitze des Ballons heraus. Endlich, bei Beendigung des Ver- suchs, brach ich d'io Spilze des Ballons ab, u:a die mit Phosphorsrmro imprägnirte Glasportioü zu entfernen, uod verschlofs die Spitze des Ballons.

Der Ballon War nach dem Erkalten vollkommen doidisichtig, ohne den geringsten Nebel. Ich wqg ihn, und brach die Spitze unter Wasser ab, das ihn nun ffillle^ bis auf zwei bis drei Cubikcentimeter Luft, die^ wie iiu-

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m

mcr bei Vmacben «Beier krXy AA ans dem Wasser ent>

wickelte. Darauf wurde der zuvor geschmolzene Phos- phor forfgescliafft, und dann der Ballon, zur Entfernung des nui (ilase sitT.cnden Phosphors , zwei bis drei Mal mit Clilorwasscr gewaschen. Endlich wurde der Bailoii Qtiter der Glocke der Luftpumpe getrocknet, und mit trockner Luft gefüllt gewogen. Der BaominiiaU des Bäk looB wurde doreh Quecksilber ausgemesseo.

Folgeodes sind die Aof^aben eines Versuchss Barometer O^^TS?; Thermometer 18'' C; Raumin- halt des Ballons 251 C>. C; Gewichtsüberstim Is des mit Batnpf gefüllten Ballons über den mit trockner Luit ge- füllten ii,W^ Gr.

14d,025 Gewicht de? Quecksilbers» welches das Luft* thsrmoroeter füllte; 79,045 Grm. des Quecksilbers , dae oacfa Abbrechang der Spitze id das LofttherikioiDeter'trat^ (^133 Höbe des Quecksilbers im Rabr des Loflthermo- meters.

Die Temperatur war also auf 500^ C. gebracht, und - das Gewicht eines f/iters PhopphordcHiipf bei 0" C. und Ü»%76 B. ist 5,658 Grm. Dichte des Dampfs 4,355.

Einen Versuch machte ich bei niederer Temperatur, Dämlich in der Nähe des Siedepunkts. Folgendes sind die Resultate:

Barometer 0""*,765; Temperatur, am Quecksilber«

ihcnnoLoctei gemessen, 313", 5; Rauminhalt des Ballons 217 C. C. Gewichlsüberschufs des mit Dampf gefüllten Baiions über den hiftvollen 0325 Gr.

Das (iewicht eines Lilers Phoj^phordanipf bei und . 0^,7() iindel sich hieraus =;5|747, die Dichte des Dampfs =4,420.

Nach dem alten Atomengewicbt des Phosphors: tt>2,285, wflrde die Dichte des Phösphordampfs =4,3253

seyn, welches Resultat kaum von der durch den ersten, und zu wenig von der durch den zweiten Versuch ge- fund enen Zahl abweicht, als dai<^ noch ein Zweifel au seiner Richtigkeit übrigbleiben konnte.

Das gegenwärtig allgemein angenommene, auf 196,142 redncirte Atomengewicbt ist also zu Uein, und mufs da- her gegen das ältere, wie es die von Hrn. Berzelias herausgegebenen Tafeln enthalten, Tertauscht werden« Mach dieser Correction werden die Hauptverbindungen des Phosphors folgende:

400

i VeL Piiosphor ^VoLSamnloff

4 - . - . -

4 - f - Cblor

8 T

Phospimidite SiQie Pbosphonioro'

Phosphorchlorür Pho9phorcblorid x

Pbosphorwasserstoff 4 - " t - Wasserst

Diefs ist das erste Beispiel , dafe ein gasiger Körper nur zu ^ Vol. in eine Verbindnag eingeht.

leb werde luitd die Diehlo des Schwefeldampii und einiger anderen einfachen Körper kennen lehren Für deu Augenblick bp^nüge icli midi nur mit der Bemer- kung, dafs uiau offcubar ITnrerlit hatte anziinelimen, tlaU die Dämpfe wenig tlücbtiger Körper in ihrer ZertbeiluBgs- art \mode de dioision? Verbindungsart?) den ans be- kannten perÖMoenten Gasen 'SluiUcb seyen. Ich werde bald durch nene' Thatsachen «eigen, dab in diesem Falle die mhrscheinlichsten Aoalogieu sich doch von der Waiii- heit entfernen können«

•) Für den Schwefi-I hat Hr. Dumas diefs Versprechen bereits gelöst. Nach einer in der Zeitung La titrips vom 20. Jm. 1^02 er5( liienenen Notir hnt derselbe, durch drei, .luf die im Text an- geiührte Art .mgcstelllc Versuche, das specifische Gewicht dti Schwefcldampfs =:;=6.57 6,51 6,617 gciuudco, also drei MaI grSficr, *U man et lbi$lier tlieorctäodk •!» dem Atomengewicfat bestimmte («lebe dieie Aanal. Bü« XVII S. 630)^ Em 31a«ff SchwefelwMfemoffga« bestellt denoacb aicbt aus einem Utafi WasserstofTfas und einem halben Maafi Schwefvldaropf, wia bta*

her angenommen wurde , sondern aus einem Maafs Wa<.>ersloff* eaa und cioera sechstel Maafs Schwefeldampf. Dtcfai früher ganz unwahrsrheinlit h rrschieneoe Verhältnif«, 'wird ^un Tollends der Abweichung rhs Pliosphorwasscrstoff^nses (d.i5 ytifolge der Dn- mas'srhrn Verxuelie in t'iium M-'taUe ."»iis a?)(J« ithalb Maafson W^isserstolT und einem Viertelmaals Phosphor besteht) vom Am- moniakgase das AulFallende nebmcn. P,

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ANNALEN J>ER PHYSIK UM) CHEMBeI

JAHRGANG 1832, SIEBENTES STÜCK.

I. Versuche über die Kraft, mit welcher die Erde Körper can oersGhiedener BesdiaJ/enheü

anzieki; -

pon Hm. Professor und Jütter Messel

Newton bat bdumnllicb sein System der ailgemeiaeo Schwere aof ▼encbiedfü«» am Beobecbtoogen gefolgerta Sfitze gegründet, tOD welcheo emer bebaaptef, daft die hmxehmg^y welche die irdischen Körper toq der Erde erkhreu, den MasieD der Körper pi0|iortioiial aind. Die« M Sab oDlefstlltite Newton dorcb eigeoe Vanocbat er liefs Dämlich Körper voD verschiedener Beschaffenheit - Gold, Silber, Blei, Glas, Sand, Kochaak, Waaser, Weilten und Hob In gleichen Kreisbögen aebwingeo, and beobachtete, dafs ihre Schwingungen gleichaeitsg Waren,

IMe Einrichtung dieser Versaidie beaitat die größte Karfachhcit, deren Erreichung man wünschen kann; zwei niode, iioble Körper von Holz, von gleicher Figur und ^^^9 wurden an 11 Fola langen Fiden lieben etnan-

^ aufgehängt Der eine wurde inil Holz geflSllt, in den aodercu wurde eine gieicb viel wiegende Masse der Sub- ) Mit

Bewilligung (]es Hro* Yerfasiera aut den astroQOFDisrlie& ^ichrichtcn cntnonirncn. Ä

I

402

ttanz, deren Schwere, uotersacht werden eoUte, so liefe> etigt, dab die Iffiltelpookte der Schwingung beider Pen--

del von den Mutelpuokten der Bewegung derselben gleich entfernt waren, indem alle {infiereo Uiielände auf dieie Art gleich gemacht waren, erwies die GleichzeitigkeiC der ' SchwiDgungeo beider Pendel, den zu erweiseodeii öatt unmütelbarf d* h. ohne dafs es nölhig gewesen wfire, die Versuche durch irgend eine Reduction vergleichbar sa machen.

Diese Einfaehhmt pst ohne Zweifel das Ziel, wsl-

ches man bei allen Versuchen im Auge haben soll; allein sie ist nur dann erreichbar, wenn das, ' a sie Toratis* seist, wirklich geletstM werden kann. In dem Falle dar New tonischen Versuche hat die vorausgesetzte Gleich- heit der Länge beider Pendel, von dem Mittelpunkte der Bewegung bis xom Mittelpunkte der Schwingung geilUt, nur nHherungsweise hervorgebracht werden können, und ea gkbt wirklich kein mechanisches Mattel, durch welcbes man sie, innerhalb der 6r&«M der^cherheif, welche nsa bei der Bestimmuug der LSnge des einfachen Secundeiipea- diis henixntage. erreichen kann, hervorbringen kOBolOi Aacb bt Newton mit einevAnniberung tufrieden gewesen^ ^ che weit aufäerhalb dieser Gränze bleibt; denn er schätil die GrSnte der Unsicherbeit, welche die Versuche, ia Benehnng auf die Gleichheit der auf die genannten U'- per wirkenden anziehenden Kraft, übrig lassen, auf eifl Taosentel der ganzen Krafi, oder auf fast ebie halbe riser Linie in der Lange des Secnndenpendels.

£s vi^ird aber immer ein Interesse haben, die Wahr hek des Sataea ao adiarf ni prttfsn, wie die HülM^

jeder Zeit erlauben; für die B<jslimmung der LÖDge einCaehen Secnndenpendels ist es überdiefs wesentlich \ wiesen, ob aie absolut, oder onr beziehnngiweise aol den Körper, der zu den Versuchen gedient hat, sngeg^ ben werden kann. Der Apparat, durch welch^^ die Ltnge dea einfachen Seamdenpendela anf der KO*

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iiigBb«i|[er SimmmU bcstiiiiiiit liabei ist aocb zo»< yii^ deffcoloog d«r Nawton'schtti Vmtiehe wnügltch Tor?

fheilhafty iodem er die Länge des eiufacbea Secundeupea-; dels nkbl duiQGii die M tseiiiig der Lttoge- eines Peodeb^ aondern dbrch die Menong des Längeoantenchiedea tfp^et Pendel ergiebt, und dadurch das Resultat von der Vor- aussetzung der KeoDliiiliB der absoluten Länge eines Pen- deb befresl« Hierdarcb wird es mttglicb» auch f&r Kör- per, welchen nicht eine vollkommen regelmäfsige Figur gegeben werden kann^ ein sieheres Aesubat zu erlangen.

Die eben angefiQhrteD Gründe haben mieh verenlefst; meiner ßes ,^muug der Länge des einfachen Secunden- pendeU nocu eine Reibe von Versuchen hinzuzufügen, deren Zwedt die BesUmmang dieser Unge fOr zwMf ver- schiedene Substanzen, nämlich Gold, Silber, Blei, Eisen, Zink, Messing, Marmor, Thon, Quarz, Wasser, Meteor- Eisen «od Meteor-Stein, war. Die meteonscfaeo Sobstan» len wünschte ich in die Reihe der Versuche zu ziehen, weil es mißlich ist, dafs sie nicht irdischen Ursprunges sind, und weil man eine Auslebt tesen kino, weiche ir*

dische und nicht irdische Körper, in liezichnog auf die Aaziehuog durch die Erde, unterscheidet. Daüs ich die» ssn WoBscb sor Ausfilhnnig briogeD konnte, verdanke ich der Güte des Herrn Professors Weifs, welcher mir, auf die Verwendung des Um. Leopold von Buch, ssheiie »d eebOne Stücke Berliner minerabglsebeB

Sammlung zum ( 'gebrauche überliefs.

Diese neue Beihe von Versuchen habe ich, der frü- ber^) fibemoniineiien VerpflicbtHig genäb, gleich naeh der Beendigung der früheren anf^estellt, sie aber erst jetzt der Berliner Academie der Wissenschaften vorgelegt. * Hier tbeiie ieh eine Uebersiehl darüber mit', wobei icb ^doch die in meiner früheren Abhandlung beschriebene ^ Beobacbtoogsart als bekannt voraussetzen mub.

*) Untcrsuchiijigen über die Länge dej einfachen Secondenpfliidelf» i -AUundL der Academie für 1826* S* 99,

26*

404

Dir Aj^pMral, wii wddMm die tmmma VtEncht geoNicliC mit itt imtlbe^ dkr bUm aogewMidt wofte

ist; die Art» die Coiacideozen zu beobachteo luid daraus die ^Daoer eioer Schwingiaig dee Pendel^ in niltleicr Zell eii8f;edMdLt, akiiilalen, bat gleichfalls keiner ^ruDg bedurft. Alieia die ueueu Versuche uoterschei- deo' akh dadarch toq deo elteo, dab statt der Engikii welche ich früher sebwingeii liefe, ein Hohlcyliiider mm, Messing angewandt worden ist, in dessen Inneres die ver- schiedencn» in Beuebong aof ihre Sehwere tu mitma- ch enden Körper, nach uud Dach verschlossen werJ« konnten; ferner erbieiten sie eine Einrichtung , wdchß s^moU die Bestimiiiang des Einflusses der Luit aof jedsi

der beiden Pendel des Apparats abgesondert ergab, all auch ans jedem derselben ein Resultat ffir die Länge des Seemdenpendeis m «shen erlauhle^ Diese beickn Aso- derungen sind eigentlich nicht wesentlich^ denn man siebt ohne Mühe, dais, wenn audi die, chiroh den früher «so mir k genannten CotiBcieiitea aosgeArfid^te EinwirkaBg der Luft für beide Pendel verschieden sejn sollte, die Voranssstenng ihrer Gleidiheit filr beide dcanech k#> neo Berklichen Fehler in der BestinMnnng der tiMihtfliiB Secundenpendellänge herrorbringt; und eben so liegt es anii Tage, dals die dnrdi die einxehiea Pandel gsgehs- nen Resnltate es Ende in ehs« ihrer Verbindung sBt- spreeheades zusammengezogen werden müssen, da inuntf das Augenmerk^ sejn mob, den MilteI|Hinkt der Bewe- gung der Pendel y den man, aus den in meiuer frObereü Abhandlung .angefahrten Gründen, nie als ToUkomma bekannt ansehen darf, am den Resokale «o schalte

Die Abänderungen wurden aber gemacht; die erste, weil es ein Interesse hatte, die Gleichheit oder Ungleichheit des Coetfidenten k für beide Pendel dorah die Vena- che zu erkennen; die zweite, weil eine aus der Ver^I^i- chnng beider Pendel hervorgehende Controle mir wttn* schenswerth erBchien, bei einer Beihe tob Vecsncbei^

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wvMie Ich Mm tibor «ine grÜMise Blengo von KAipem aasdebneo, als jeden eiozelneD durcb häufige Wiederhol loD^ bestätigen wollte.

Oer Hobfejrluider iiat Mhe 2 2oU üilhe oiid Dnrdi* metser; bd beiden Enden \vircl er durch eiuzuschraubeude IMea verscbiosseD, uud diese Jbödea haben Schrauben- Mitem in ütrar Mitte, in welchen man die Klemme für den Pendelfadea und ein abgerundetes ötück Messing be- iettigea kann. Dieses letztere y welches ich die SpUze , nenne, wird, bei cier -Measang der Lttnge dcc Pendels^ mit der Ebene am Fübihebel in Berührung gebracht, and hat Leinen anderen Zweeki als dem HoUcyUnder ein iMHfef unteres Ende w geben, dessen Hübe weit sidke*^ rer gemessen werden kann, als die Höhe des ebenen Bo» dsQs selbet» Dia i^lemiee nnd die fipilie ktenenimil iinander verwechseh werden, so dafs man den flohl^- linder io entgegengesetzten Lagen aufhängen, und elsOi dnieb Wiederhofang eines Veraucbs in imden Lagen» ein mittleres Resultat erhalten kann, welches sich nicht allein auf den Mittelpunkt der Figur des üohlcylinders beiiehtt sondern aoeh Ton der Vomossetsnog frei ist, defis der gemeinschaftliche Schwerpunkt desselben und des iu ihm verschlossenen, zo natersuchenden Körpers mit die- tem Mitteipnnkee tiisammenliaile. Das Gewicht des HoU- cylioders, einschiiefslich der Klemme und der Spitze, ist W11,4 Gran des Prenüsischen Pfandes. ~ Diese Einrieb* toag in den neuen Versuchen ist des letzte Andenken, Welches ich von dem unvergefslichen Bepsoid besitze; die schtae und regelmifirige Ansfahraog desselben iMMs sn wünschen Qbrig.

Die Bestimmung des Coefficienten k für )edef der Pendel liesonders setzt vorans, dafs die VerandMf, wel* che mit leichteren und schwerereu, in dem Hohlcjlinder verschlossenen Massen gemacht werden, nicht allein durch den Uipterschied beider Pendel, sondern auch dnreb die i^gep beider Pendel selbst, mit einander verglichen wer-

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406

doii kOimcn. Die Mikrometenchnnbe, welch« den Ffihl- ImM Irigl, gbdrt te 4n TWC dMM ViitlitAitp Mli man ▼orMisselien irill, dafs ihr Aofangsponkt wBbraHl der f;aDien Ueilie der Versuche, iu lieiiebiio§ mul dm «bngen TMte des Appwito, k«ta« AtniliiMg iHUrt; will man aich aber voo dieaer VorausaeUaiifi befretcs, so wird CS nötbig^ ein Mittel anzuweudeu, wodordi tman •Ivcaiga V«fftiidanM||aii «tkaniiaB kioii« lÜMit MMtai ]m««lit io der im 28. §. meinef früheren AbhaodloDg b»> icbriebeoeo Melsslaoge, dereo obcrea Ende in die Khaaa falMEidil mkdf Ui.mMm 4m ficlMnida dha BmiUk Uigl» wlbreod daa tetare teil dem Fdhihebel in BerfllN niog gesetxt ivird. fo der ueuen Ucibe dir Varrocfee iai daher diaae Mafaalanga briw&lmiMl antiiraidi mm^ den, und Sire «omMdeiliaba Lioga dkm, alatt dar Vor- aaasetxung der Lovcrkuderlickkeir der Idikromalar-Vot- MbtoDii wm Varglaichwig dar Lingan dar PeniaL

»ie Uocan beUar PaoM« daraft TTtaiatMail dl# Einriclituug des Ap|»arat8 unmittelbar er^iebi, ^reiche ibar •aibat bahaaot mjm mfliaaaa, wasn man oiahl mar daa la» dar Veribliidttoi^ beider hamii§ahaod# Raankat wlaaeai» aondriu aucb, durch die Vergleicbuug dc&selhen und der mil iadam dar PamU aamaahlatt VarMmha. aimi Cm» trole «riangao wi'U, habe lab dmreh dia Wiilimmimg im Linge der Me£fistauge und der Euiferoung der Spilxe das HoU^littdara voo aaieam Mitlalpmikta arhailaiL Um ar» alara habe ieb acboa tai Sa §. (X A.) arilfalbailt, ^pllar aber, bei weit höherer Temperatur, noch einmal wieder- boU} die latalara habe ich dmcb daaaalha Varfabimi a»- balteo, dmdi walcbaa lab Mlbar (§. 28) dao DmiiaiH ser der Pendel kugel beAliiuiui liabe. Die Memmf daa HOhMiMiarrrhiadaa iwiacbao dao tiefcieo Fmklaa 4ar am Apparate aafgahlnf^a« Mafarlaiina mmI daa Paadali» ff eiche inau durch die iMikromeleri»cb raube erbait« ergiahC die LMga daa Paodala vom Anftingnnffpmrtita Ma «i Spitao wm BobkyUiider saaihti; aiabt man dia En-

fmMg dnr ^ita/^ von Mittd|nttkto des UolkgAndM

davon ab, so erhält man die bis zu diesem Mittelpunkte gezäUte Länge des Pendels, und diese ist dem erithae liediMi Mittel der beiden, bis zun Sebwerpnnkte gezllhW ten Laiigcu ßietcb, welebe vor und nach der Umkebrung des Hoblcjlioders stelttinden. Da iodesseu eine kleine UnsicherlMtt Ober den wahren Mittel p unkt der Aevreguag der Scboeide stattfindet, auch, trotz der auf die Mesi^uu- gen der Länge der Meisstaoge und der £nlfefBang -der SpitM Tom Mittelpunkte des HnUeylinders verwandten Vorsiebt, ein kleiner Fehler (ibii^ geblieben sejn kann, und beide Ursachen eiuen conslanten Liuiluis auf die Llngen beider Pendel des Apparate erbalten, aoi habe leb den, auf die angeführte Art gemessenen Längen uoch eine Verbesserung {x) hinaug/ssetzt^ deren Werlb sich am der Vergleiebong aller angestellten Versuche ergeben hat, und durch deren Einführung das Endresultat, näm- lich die Länge des einfachen Secundenpendels» der eigeniK Jidmi Idee der von ndr befolglett Methode gunUb» ?M dem Unterschiede der Langen ijcidcr Pendel, oder un- nitlelbar von der Toise, abhängig geworden ist.

Dia Körper, weiebe in den Uohlcjlinder eingeeahloe-

Ben wurden, halten sämoillich die cylindrische Form. Mit der g|rö£slen Megelmäfsigkeit, von llepsold selbsl gear- beitet, waren Messtug» Eisen, Zink und Blei; weniger regeluiäfsig waren die übrigen. AHein da die Kenntnifs ihrer Figur nülbig wird, um die kleine Heduction de^ lusanunengesetzten Pendels anl das elniaebe berechnen zu können, nnd ein Fehler des Momentes der Trägheit der cjündriscben Körper, weicher bis auf ein Ureifsig- stel des Ganzen steigt , das Eadresuttat kaum um ein Tausentel einer Linie ändern kann, so war es nicht schwierig, selbst den Substanzen, deren Bearbeitung am wenigsten regelmäCsig ausfiel, die lieabsichtigte Figur mit hinreichender Annäherung zu geben. Besonders wider- s^änslig bei der Bearbeilimg zeigte sieb das Meteoi-Eiseu

m

dieu iii gescboioUeoes 'Harz, in eioea fe&len Kbr|>€r tioigl wurden; Im d«r FttUimg 4m HubicjfÜAdm Wmmt wanb Siirgc gelragen, alle . LaAUaMS ta fernen und daa Cniatchen drjielben durdi Veffdnnalifi%

YOQ Meaaing warte ini Cjliodet

oeo Gewiriblcn «ui^ewandti näiuhdi:

L 3s746<i,15 Gtm

in. =1970.19 abefdieb Uela kb noch den ietrm UoblcjÜnder §dkmm- «Mk GiMMm «od kleinere Belatinngen dea Hgy^yfa

der» iiiurstcn oäinlicli atiee%%aiidl vicideu, um die EioMir- kunf der l^fi, oder den CoeQiaenlea dorcli iltmi Itelenckied beatioMeo m Unnea; um minrnt Werth»

un.ibli«in^if; vOtt der Vorainu^et^ung der GlciililiCkt i'u: ^icbwere für die vcr^clijedeoeu Subtlaoaent xu erhaUe% auifato dieae Venehiedibeil der Belaahmpn dnrcb

ilcrti lhcn liervoigcbtaciU werÜLU, und dicsei» kouute vortbcilbaflesf^Ti durcb Mefiing ^escbebea» andern der Hnblp^Under aeibal davM Terfeftifl lak Di« Itui ALuktea dci übrige SubttAnzcn wogen;

£i#ea 7160,19 Gr«i

Z«ik 7466^

Blei 7165.79

biiber 717223 -

GeM 7447.78

Meteor- Eiien 7724^ *

Melefir«6ieui 4701,67 *

Mannor 42»iM -

Thon 3876,78 «

l)uan 2409,Ui .

Waaaer imjil

1571,10 -

1571.54 *

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409

Voo der beträchtliclien VersdiiedeDheit dicßcr Ge- wieble iBl eioe Folge, dafs die Schwio§ung6wiokei. mil ithr TendhiedflMr SchncUi^ait Ebaihüen* Mm koMMe daher uicht allen Versucben eine gleiebe Dauer gdben» Für dtt kwns Peoiiel ist die Dauer fast gleichgUlUg^.iHi. dm mi; hamtr laog fienng war, wbi eine aehr t<tümb Vergleichuug der Schv^ingungszeiteu der Pendel des Ap< parais und der Uhr zu ergeben; für das lange Pendel erlaogl aber eine VerkQnuog der Dauer eines Veraucha nachlbeiligeren Einflufs auf seine Genauigkeit. Von den fithwereren Massen konnten indessen zwischen 3500 und 4000 Scbwingnngen' beobachtet werden , ehe die Scb wia-» gungswinkel so klein wurden, daCs die Beobachtung der r^MMridenxen ihre Sicherheit verlor; (Ür die leichteste

Mawe Wasaer r-^UiC dieie Veiileivening der fiebwii»^

guDgswinkel schon nach 1600 bis 1700 Schwingungen ein. Um dennoch die Genauigkeit des Aesullats für die leichte- ren und achwereren Masaeo weniger ungleich -zu machen, worden die ersteren öfter in Schwingung gesetit als die letzteren. Für jede Masse wurde in der Kegel nur me BeflUmiHUig gemacht, welche, für die «ebwenvei^ auf zwei Versucben mit Jedem der Pendel, zwischen wel« eben der Hohlcjrlinder umgekeiirt worden ist, beruhet{ filr die leichteceft beruhet eine aolche Besiimmmg auf " zwei Versnoben mit dem kfirzeren Pendel, allein auf meh- reren mit dem längeren. Es wird nicht n0lhig se^n, die- ses 10 dMP fegenwftrügen Uebersicbt näher anzugebeiu * Die Tann» wefcbe ich in der Angabe der Resultate der Versuche beobachtet habe, ist der früher gewählten Hhnlicb; jedoch entsiteht ein Unterschied dadurch« daCs Dicht allein der Ltogenuntersehied der beiden Pendel sondern auch die Längen derselben selbst gemessen wur- den* Wenn die gemessene Läng^ des Pendels, von der Ebene, auf welcher die Sehneide Ue£t, bis zum Mittel- I^unkte des Hoblcjünders gerecbuet»f|urch L bezeiclniet wird, so ist die von^ wahren Mittelpunkte der Bewegung Mi gerechnetet und voo dem etwaigen beständigen Feh-

41t

(er der LSnue der Mcfsstaugc u. s. w. befreltle llrolick Feudeiiini^e, der *ob%a femachteo Ümetkiiog zoMfC tmL+M% wemi imer dit SthwiufipagMät Andi I, <i

Aeducüou des eiofachen Pendels auf das zmmmnemp' seliAe durdi e-^ck bezekhnci werdeu, ond di« LMp

lueu wird, 00 Ut:

/;+X=140S8l//+f//+c 4?— ^i, •der, wenn AW-fiV ii—L+c—0sszn geMlsl

Unter dIeMr Form werde ich Jetzt luidheileu, wm4$ VersQcbe mit den versctiiedeoefi, io dco UoMtytinnfi

MjtaMIII AmiMft kftlMtt:

Beekee1it«B|t» «ii dem IlBgtrta Fe^deL

L

U.

. - UL Eitm

Zink

Ülei

SiÜMr

i;oid

Meteor- üiueo

Mefeof* Stein Mamor . *I*llOB ••••••

Qm%

(1.3965 0,4 165 i+2^5m«

0,532 U + 2,951»

0,5324^-1-2.95584 0,527 U-l- 2.9587 4— t

+ 0,4947 +MW7

+o,4M:i

4-0.49;i7 +0,2000 + 0.2550 +0,2562 +0,242«l< + 1 1,2486 - +0/2 i JH.

+03888 +0JSI4 .

+0.4 12H

+l|i4iM

. 0.291 U + 2.95784 H,29iMi/:+2,9:>7?^t 0^986» ii+^3*i

'0.2H99/l + 2.957llf

l>.2H4i7i'+i,H:»MU

-M(iMi(+a^ir

0,3925 i(+ 2

ü,464bX+2.J^äöHf-

(MWUi+a,9Mfr«^

•jr

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411

B«oliacliiitasoa mit 4fBn l(ftrft»r«|i i^Md^l.

Mesiing I. 0=:+0,0589— <^0»48A'-4-Ö4l9B3<— x . - II. +0,1035— 0,14I0iP+0.}»980£ i-

+0^362 0,17% yi-H 0,9980 £—i- III J >n>llB8— 0,1805 iCH-fl,9972<-i-it

"HhO,1172— 0,1796^-+-0,9972e J

4-0,1158 0,1773^+0,99898—

IV. ( +0,1859— 0,2597il'+0.9989<—±

fHoMcjlind.) I +0,1934 0,2610 ^+0,99«9e—T

Eisen , +0,0678— 0,0996 A'+ 0,9988 e^Jf

Zink +0,0653— 0.(l!»72iP+0,M83'«^:t

Blei + 0,0668 0,0981 ^ + 0,99b2 < T

Silber +0,0676 0,0968A'+0^9983*—;r

Gold +0,0624— 0,0981 ;C+0,9M3<—;»

Mefeor-Eisea . +0,0650 0,(l<)47/i'+0,9983«—x

Meteor-Stdo . +0.0894— 0,i285iC+0,9981<-7-:r

Hhmor. . . . ' +0,0878— 0,i324/t'+0,9981«—x

Thon +0,1058— 0,1566 A'+0,99Rl«—x

Qwtx +(^1197— 0,1694 il'+0,9980«—X

Die Versuche mit dem mit Wasser gefüllten Höhl- c^lioder habe ich an diese ZusammeiisleUilOg nicht auC- Bwommeo; ich werde sie, ans eineai Gnmdet den ich

spater angeben werde, unten besonders millbcilen.

Um aus diesen Bedingungsgleichungen die Resultate SB lieben, deren Erlangung dordi die Yeraocbe beabaich- tigl norden ist» könnte man k und k aus den Versuchen uiit den vmchiedenen Pendeln von Messing ableiUUi und

Beslimmong denelben cor Beredioimg der ItbrigeB anwenden. Indessen kann man auch von der Voraus» Maong der Gleicbheil der Lttnge dea einfachen Seena* denpendets ftlr a& onleraochfe Snbstanxen ausgehen, ; Also alle Versuche zur vortheilhaftestcn Erfindun^^' von k ^d i' nil einander verbinden» und durch die Ueherein- '^Uttiiuo^ in wekbo alle mit tltf VorausscliLuug gebracht

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41t

%\er(}cn küiinen, beurlhcil^n , ob (inind \nrhnQjeij iai, •D der Kicbligkeit dersclbea su xweiielo. ick lobe ytOmm. Wig giwgunlbi^, weil er eise

LebersicLt gewäbrt, und neil die Verj^ciatdeijLn: drr Gewichte %oii Mcs&iti|;i mit wekben eiperiineiiün vior- dtoo iit, fcekNiD Zweifel daifiber eotiteheo llbl, difa etwa eine Verechiedenbeit der Llnge des eiiifacbeQ ctiodiiMjtiidrjs für die vertcUedeueu äubneiixca eof ^ettoiMiis iTM i Obertregeo wmL

Dei dieser Form der Eechnung ist es folgeredo, auch il&e frübereii V ersoche nul lieo kugeio \w Mm eio| Mul Uffinhein miit des spUeiw ta Teteteigisa» IN»»

£es ist daher geschehen; allein die BediDgungK|;letdii §eOt weiche meine frühere Abhandlung für diese V

%Bf^hi, »md voifcer mm weoig abgeiodert um sie mit der Aosdehnunf^ dar Toiee, welche Pendelfersuche ergeben haben (s(^U0üllU67 für 1^ «od Mit waid^r euch die Moes Venoeha berachoal libereipetiaunend au aMehes. Den Werlb der llteren neueren Bediogung$gleichun|^eii habe ich der Art und d^ AniftU der Beobachtungen g^taftCs an icbitaen wd mk seiner gebödgen BeiAahaiehtigung die lichslett V\ erlbe der unbeUnnien GrOfsen fulgendcna»* §rfiindens

{ikart VemMbe O^MM» neuere Vesauche, langes P. . OJ^älW kimeaP. «i7ftl83

s....:^ •^iWHfl

i +U,iM}5a7.

UabereinsÜMMMHt bi walcber dinae Wastba der mm- Grüsen asil den ebnahan Badhig«ng«^Iekb» leigt die folgende ZusamweiisteUuüg der iibn§»

gMii aa» wakbe Aendemsig der Linge den ataiMm 8a>

cunden|)^idcU n\m unle machen müssim« wann man daa

dadynb wencbiife» wtUie»

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413

PrMcre Vermcbe. Rngel jroo MetAia

L

1

+0,0030

—0,0015 +0,0014

2

—0,0028

S

+0,0046

—0.0023'

4

—0,0014

+o,(mo7

5

+0,01 15U

6

+0,0025

—0,0013

7

—0,0023

+0,0012

R

+0,0064

—0,0033

9

+0,0006

—0,0003

10

+0,0020 -0,0048

—0,0013

11

+0,0024

Frj|k«r«*Terioelic. Kugel von £!f«Bbei

12 13 14 15

—0.0024 +0,0070 +0.002 \ —0,0138

L.

+0,0012 y,(M)36 —0,0012 +0,0070

E*»s«o

Ziok

m

SMW

GoW

Meteor- Eisen . Meleor-SUm . Marmor . , , Thott

Spitere Verioclie. L

—0,0105

+0,0202 +0,(I0S3 —0,0071 +0,0097 +0,0121 —0,0004 —0,0019 —0,0003 O.OOf^T 0,0(»7 1 +00(121

—0,00:^2

—0,0191 •^;0095 +0,0085

ingere« PeodeL

L.

+0.0035 O.OOh'S

—0,002h +0,0025 —0,0033 —0,0041 +0,0001 +0,0006 +(K000l +0,0033 +0,0024 —0,0(^07 +0,0011

+0,0064 +0,0032 ),0012

414

!

I^n lerschiod .

Sccund. Pindcl.

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4-0,00-21

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+0,0030

—0,0027

4-0.0027

+0,0015

* iL t'*

. . UL . .

- - IV. . .

Eisen

Zink

Blei.

«

Silber Gold . Meteor -Eisen Meteor -SteiQ Marmor Thon Quarz

«

-1-0,0032

0.0028

Hieraoe gebt herror, dafs man alle meioe Vemidie, ilten

und neuere, durch Eine Länge des ciafacheu Secombii- pendeU genügend darstellen kanOf denn ea findet sicli Diigenda eio Utttoiicbied« wdcbtr den aechszigtaoieoditeo

Theil des Ganzen betrüge, und welcher nicht den uB- ▼emeidlicben Fehlern der Vereucbe zugeschrieben wer- den ^könnte; bei dir geringsten Zahl der* mit jeder der Substanzen angestelUeo, könnte man auch gröfsere weichoogen von dem mittleren Resultate noch als vereta- bar mit Einer PendeUinge ansehen.

Alle meine Versuche vereinigt, ergieben also:

'e«ss-hO<',00587, oder die Länge des einfachen Sccundeüpeodels Ar dte König^berger Sternwarte:

-1-440,8164 Limm, nur um die fast unmerkliche Kleinigkeit von OSOOO?

t

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41»

tei all dto Mhertb VMoche tIMn» sie «tfebcD-haltlL

Wesentlicher als diese kleine Aenderune:, und der eigent«« ikh» Gewinüy welcher aus deu neueren Versuchen her« forgegangen iet, ist dKe erlMigfe UabefEeogung, dafs man alle durch Eine Länge des einfachen Secnndenpendels danlellen kann» wdcbe daher von der anxieheoden Kraft der Erde allein abhlngig, aber vm der Beechaffenhell der gra^itireoden Körper uoabbäogig ist.

Ferner «eigen diese Versuche , dafs der Coefficient k dir beide Pendel .Tersehieden, ffir das IcQrzere beträcht- lich kleiner ist, als für das längere« Die Bedingnngsgici- cbongen , -weicht ans den Ycrsvchen mit beiden Pendeln

abgeleitet worden sind, wtirJen durch die Annalime ei- nes W erthea von i weit weniger befriedigend dargestellt werden können , als das.MaaCs der Genaoigkeit der Ver- suche erfordert.

Ich habe uuü noch die Versuche mit dem mit JVaS'^ so* geflUiten Hobleylinder mifzntlieilen« Sie sind mit den übrigen nicht yereinigt worden, weil es zweifelhaft ist, ob die Reduction des zusammengesetzten Pendels anf das dafaebe, juaeb der Theorie, welche fltr ein, ans einem festen Körper bestehendes Pendel gilt, -berechnet werdi^ darf» l>ie höheren Theile des Wessen im Hoblejriiiider crtialten durch die- Bewegung des Pendels eine grftfser« Ceutrifugal- Kraft als die .tieferen, woran» hervorgebt, dafs <>M ctegesebloasene Wasser in Bewegnag gerathea mnb» BiMe Bewegung kann das Moment der Trägheit verSn^ dem, und wird dann iiir ein kürzeres Pendel eine §fi^* &m VerSndemlig bemrhringen» aie fttr ein ittogensii

da Übcrdieis der liintliifs des Momentes der Trägheit auf (he Redwdion des zusauimengesetztm Pendel« auf das ein- fwba im «n^ikehrten Verbiltnsse dts Pendels ist, sa mtifs der EinfluCs der Bewegung des. Wassers, wenn ßt überall merklich iet, für daa iMiW Pendel des Appfh ^ sehr viel marblieher aeyo, ela iQr daa liogtret. Eineo Ejnfiufs cUeser hii scbeiaen meiae V^ocba«

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416

wirkHeb m zeigeo. Drei gmnaclite fiestimitiiigeii eige-

ham Jim BfnBlIOTHilfflciifhlllliTH '

1

F&r da» Uag cre PeadeL

L. L.

0=:+0.5314 0,5699^ + 2,9565«— T

0=+0,B20e —O^MO»^ + 2,93Mt -»X

Fft» d«« kürzere Ptad^l.

1. ' l. Os=+0,1186— 0,1927 ^+0,9979 £—jr

0=+ 0,0949—0,1900 i' + 0,9989 ß x

welche, >vei]n man die oben gcfoodeneo Werlke tod « und X fiufaftlidiirtt bis auf

L, L. +0,0093 und —0,0172 +0AM)09 —0,0393 •1-0,0043 —0,0389

dargestellt werden. Hienios geht hervor, dafs die Vcr

sncYie mit dem längeren Pendel» mit der allgemeinea LiDge dei ciDfechw Sccondeopendels, bie auf tf'yOOlfir also genügend Qbereinstimroen, die mit dem kürtcM gemachten aber eine 0S0S18 gröfsere angeben. Di^^er Untenchied kana dorcb eine Verschiedeohail der-

Wasser Trirkendea Schwerkraft nicht erklärt werden, in* dem das längere Pendel ihn nicht ergiebt. Da ich ihn eben ab wenig deii FeUern der Verstiehl» zuschreiben kann, so halte ich für sehr %vahr§€heinlich, dafs er ans der angefahrten Ursache entstanden ist Uebrigens scbeuit dto eM6 *der drd DestiuuBungen fOr Wasser xweifettisft ^ zu seyn, indem die oben mitgetheilten Gewichte des im HoU^inder befindliehen Wassers wahrscheinHeh un- eben, dals derselbe tUA pauk angefüllt gewesen isti denn

das

1

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417

das 6,5 Gran geringere Gewicht, welches sich durch eiue Temperatur- Verschiedeoheit nicht erklärea iäfst, deutet- auf Jas ZurÜckbieibeD von LoftblaseQ. Als bei der zwei- ten licsfimmung ein gröfseres Gewicht gefunden wurde, ivurde die Vocsidit bei der ftMlung .diis.üobkjf lindere verdoppelt, und namentUch dafär gesorgt, dab nichts durch Veidunsfung cnLwcichen konnte.

Hätte eiu(& der untersuchten Sub&lanzen eine, auüser- kaib den GväDzeD, der UnvotlkoiaiDeDbeit der Vessache befindliche Abweichung gezeigt, so würde icli die Be- Stimmung der Pendellänge für diese Substanz, durch Wie- derholung der Beobachtungen, mit aller Genauigkeit, wel« che der Apparat geben kann, zu erkennen gesucht haben. Allein keine dereelbea bat eine Andeutung davon gegeben, dftfs der« Sats* ym der ProporfifMQelitit der Massen nnd Anziehungen nicht wirklich da^ Naturgesetz wSre. Die weitere Fortsetzung der Versuche schien daher kein Interesse gew&bren; uqd eben so wenig hielt ich mich Ihr berechtigt, sie, bei <fer verminderteD Aussicht, eine Abweichung zu finden, auf einige meteorische Substanzen aoszodeltfien, welche mir Hr. Prof.. Weife, gleich den zu den Versuchen angewandten, anvertraut hatte; dieses waren Stücke der meteorischen Iiisenmassen von Pallas wd Humboldt, deren, sonstigen Werth durch die.notb- wepdigen Utntormungen beträchtlich zu ▼ermindem, iob mich nur entscidossea haben würde, . wenA. ein iilrlolg davon fpalirschemUch gewesen wäroi . .

>

AaaiLa.Ph7iiLB.10L3t3.1.18»kSt.7. 27

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418

II. Theorie der doppelten Strahlenbrechung, cSh geieüet aus den Gleichungen der Meciuuuk;

pon F. M. Neumann in Königsberg.

[Die in die*er Abhandlung enthaltenen theoretischen RcsnUue raus- •eik #af Prioritil rcsJgniren , da ich in Tom. X der Mcmoir. di tAemd, M cioer I«Im1u« Ao«»^ «in««* Abhsndlung, welche Cau-

. cky d«r Fteiaer htmktaU iroifek|C Wt, M«b«a bah«» dafii m diMf AbUDdlM«, «id«m; diMclImi R«a«lt«u baifitt

enthalten sind. Ich ivürde mme AbUodlovf gans naucdrfickt hahca, wenn ich nicht glaiihtc, dafs die in ihr angewandte cia- fache, ich mochte sagen clcruerilarc Behandlung eines selir schwie- r%en Probleroi auch dann noch von Interesse soyn wird, wenn »liM Zweifel /tiat viel gelehrtere nad ail(«iiieincre Aoaly^«- dcMlboD Pffoblemt Mhftkende Abhapdlnf to» Cioclij im Dmck eraehicoea acja wird.]

Frernel kat ia 8ehi«r Theorie der DfÜrecfton des Udir les {Memoire de lAcademie, An. 1821 et 1822) aof dem^ Wege des Experimeots bewiesen, daCs die Bewe- gung, welcbe ein Tkeilcheo eines MedioiuSy ifi wekhesi vibhreiide Bewegungen slallfindcn, zur Zeit / eiLält, dis BesnllMte aller derjeuigeo JieweguogeD ist, welche uach dfesetn Tbeilehen geschickt werden von federn cur Ksit / a bewegten Theilcheu des Mediums. Es isl die fs das Princip TOfi HuygheDS wodurch dieser zuerst äk Refractioa und Refleiion des Lichtes in der Unduhtioni* Theorie erklärte, oder richtiger, wenn man will, das Princip der Coexistenz kleiner Bewegungen angewandt auf die Wellenbewegung in einem elastischen Meditna* In der Tiieorie der üiffracliou hatFresoei zugleich ge- lehrt die Resultante aller der Bewegungen «i finden» dte Uich einem Theilchen eines elastischen Mediums von si* ner beliebigen Anzahl und aul eine beliebige Wei^

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419

lef^eaen Erschfltfeniiigspunkten gleicher Scbwingunj:;sdauer, d. iu ¥oa Theikheoi w«lebe nach den Gesetx der Pen** dalbewegungeii nm ihre Gleiebgewicbtelage mit (^leieher Schwingangsdaner oscillireii, gesandt werdeo; diese ün- t«rsucbiiog büd%l dm weBenUichsten IniMll der Theorie der Interfierenx.

Fresnel hat ferner bewiesen, oder aus dem VOB äuB Bewiesenen folgt unmittelbar folgendes Theorem:

-Wen die verschitdeneii ErschOlleraogspunkte, von welchen aus die vibrirenden Bewegungen in dem Medium ekh fortpilanzen, auf einer stetigeo Flache Hegen, so iai A^enige fliehe, aof welcher die gleicAuüig bewegten

Theilclieii des Mediums liegen ( d. i. die \] clic!ißäche)y die Enveloppe aller derjenigen Flächen, auf H^elcben die so deiedben Zeit bewegten Tbeilchen liegen würden,

wenn jeder der Erscbüllerungspunkte nur eiiizein vorhan- den gewesen wSre, d. h. die resullirende Wellenfläche MMt die &veleppe der fVeäenfiäcAen jedes einzelnen Er^ schiiiterungspunktes. Dieses Theorem setzt eine gleiche Scbwingung^dauer für alle Eracfaütteruogspunkte voraus» es gilt eher, sey es defs die gegebenen £nchflttemngs> pnnkte ihre Schwingungen glefobEeitig anfangen, oder dafs der Anfang der Schwingung in jedem Erschütterungspuukte * irgend ein stetiges Gesets der Zeit befolgt; im letzteren Feil kann man statt der gegebenen Flftche, worauf die sich nicht iu derselben Phase befindlichen Erschütterungs- pmkie liegen y immer eine andere constmiren, worauf mm sie sioh als hu Zustande der gleichzeitig anfangen- den Schwingung liegend denken kanu.

ICttslst dieses Theorems ist die allgemeine Unter* se^oog über die Wellenbewegung in einem dlestischen Medium zurückgeführt auf die Untersuchung des sehr ein« fachen Falls der Weilenbewegimg, die von einem Er* •dmttemngspnnkte aus In dem Hediom erregt wird. Die allgemeine Theorie der Refractioii und Reflexion des Lirh- lsSi welehe in Beziehung auf die ftiohtung des gebrocbe

27*

420

Den nnd reflectirten Strahls alleta von der Lage der Wel* IcoflSehe in fadeoi der beideo ao eiiiMidar grimendeD

Medien abhängt, ist mittelst dieses Theorems reducirt auf die UulecsttcbuDg der Wcllenjldclie i^on einem Er* sdäUtmmgspMnkie in jedem der beiden Medien»

Die Wclleullächc, hervoro;ebracht von einem Erschüt- teruDgspuiikle, soll, dem Gebrauch gemäCs, schledUhia die Welienflftdie lieiisen. Bie WeUenifteiie in nidit kif- stalliiiischen homogenen Medien ist eine Kugelfläche, d. b. )eder Impub, der dem Medium von dem £r8ciiülteroDg&- ponkte mitgeliieill wird, pflanzt sich nacli allen RtditnB- gen mit gleicher Gescliwiiuli^keit fort; diese luttptlan- xong^geecbwindigkeil i&t in den Krjralall-Meclien nad) ci^a TerseMedenen Ridrtongen Tersebieden und daher kaaa die VS ellciiiläche hier nicht mehr eine Kugciiiacbe sem

Die$e Form der Welleafläche ist et^ zufolge das Gesagten, welche auf den Cileichongen der BfeehaiHkAlr die vibrireuden Bewegungen in elaslu»cheu krj'»talliuiscbea Medien geaaobi werden mabi wenn das Proi>leni d«r Refindion wid Reflezinn des Uchtes getost werden soll Aber das Problem der Refractiou und Ueileiion auf diese sehr einfache Frage nach der Gestalt dar Welica- tieba redoairt, bietet fOr die Analysis noch grofee Scbfna* rigkeit, weil die Beantwortung dieser Frage von Dif^^ rentiat-Gleichongen niit vier unabhängigen Verinderbchca abhängt

fjne sehr scharfsinnige geometrische Bemerkung voo Fresnel in seiner Theorie der doppelten Strahleohrs*

chong vermindert indefs diese Schwierigkeit auf das Aeo- (serste; dieser zufolge braucht man nur die iortpüaa- zoog^geschwindigkeiten zu kennen von ebenen onbegrlac- ten Welleotlächen in den verschiedenen Lagen, m\ d««^ aus iniKeist der Theorie der linveioppen die Gestalt der Weitenlläcbe herzuleiten. Wenn alle Theile, wsidis auf einer unbigräiizleu Ebene liegen, gleichzeitig ihre SchwingMugen anfangen und beenden^ in denelben JUch-

«

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I

kof md nit dandfen G^sckilodigkeil diese aosftllireiii

so ist die BoweguDg, ihrer Riclitunji; und Intensität' Bacbi mlche irgend eio Tfaeilcheo des imbegränztcn Me« dioBu erhftil, offenbar nor eine Fonctioii der Entfernaog dieses Theilchco von der Ebene, auf welcher die Erschüt- Unmgspimkte Uegea, und von der Zeit, oder, uiu das- stlbe anders aosudrüeken» die tod den au£ der £bene liegenden Erschölterungspunkten rcsnlfirende WellenflS- cbe itt wiederam eine Ebene. Diese Ebene ist aber eine Eopeloppe aller der WeUenflichen, die von jedeas der auf der gegebenen Ebene liegenden Erscbiitterungspunkte aus sich gebildet babeo würden, wenn er allein vorbanden gmeseo wftre aie ist also die TangentialebeDe aller dieser Wellenflächen. Dieser Satz ist wahr, welches auch die Lage der Ebene der Erschütterungspunkte ins MedimBi aey. Denkt man sich diese Ebene am densei» ben Punkt A in beliebige Lagen gedreht die jedes- Bii reeolltreftde Wellenflaebe slimmtlieker Efschüttemngp^ pimkte ist oolbwendig immer die Tangentialebene an der WeUenfläcbe des Erscliütteruugspunktes der allen die- sen Erscbütterangsebenen gemeinsebaftiicb ist £s bat keine Schwierigkeiten, ans den bekannten Lagen der Tan- gentialebenen einer Fläche diese selbst zu üuden* Das ProUem der WeUenfläehe um einen ErBcfafitternngspunkt reducirt sich also auf das Problem der Fortpflanzungs- Uesefawindigkeiten von ebenen uubegränztea W elicutl«i- chctt, die eine beliebige Lage haben« Dieb ist die ein- fachste Frage für die analytische JjoLaudlung der Gki- cbungsn, weicbe die Tbeorie der vibrirenden Bewegun- gen in einem elastisehen Medium enthalten , weil in die- sem Falle die Differential-Gleichungen, von welchen die ^Beantwortung der Frage abhängtf nur xwei unabhängige Verindetiicbe mtfhaHen.

§. 2.

Feste Körper, anterscheiden sich von flüssigeii und ga&förmig^sn Medien in Hinsiaht der hncren Bewegl^di-

i

.tfStf~

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keit und Verscbiebbarkcit ihrer Tbetlcbcn erst daan« ^tstu die BewcgODg oder Vmcbi#b<iBg ibrar TbiÜchtn a# gpafi iit, dafa «Im mm Gtekbgtwicblilag« cfeMiMt m hmfß die Verschiebungen kUiner sind als die S|)häre d«a bilao Gmkbto, ÜiU d«r Uotmebiad Bwiialia« Fi FIflasigeu oad GMÜrnrigM ^rag. Fttr Bewe^iin^t^n gelten also dieselben Cjlcichuiigen« wc(cb<« aocb der Cobimonszusland des Madinait iaL 1^ iai sla w^biaabatettabf dala wf diaaa^ Aal

gen die^ent^en gi^recbnct werden Blftwal, vionu, nach da UnduiaticMislbaofia« das Licht baatebt Für di« I nibt MdttlaliM iai deasnacb aba Unlarschltd dar Cablaia»

zusKindc nicht Torh.iiiden, \^\c du ls z. 1). f:,r tiie Schill* •rhminguDgeo dar Kall ist, sotuiera es gelteii für Undolalionao oar dia GlaiebMgatt» walcba akb

innere %i[)rinn(le He%%r|;nng eines festen Mediums b<s iiabap, (l'i iiirjonigeu für vibrirende Üewef!uu^ea m dte' aigan Madiao, liia hjrdaadjiiaBdaaban GksabMpSt

aeutJkh die VerrOckung der vibrireuden Hieilchea grti» Cmt aii die Sphäre des aUbileu GleicbgeHicliU vorsaa*

aataao. (Can/kr. Fraanal, j^m. Cä. 1. X^iL) N^Tier {Mem, lAiaJL An. Ifi24) bat xnml

die iilcicbungen lür die kl einen Bewegungen lo iliitiadian Hadiaii anfiaaalaUtt mn GsMda Maat

Giakhungen die Voraussetzung, dafs di« dnrcb irgend Verrückun^ der 1 iieiie des Mediuw ber%or|^crutcnea

aliaeban iüriAa^ dwcb waicba daa TanMb«a Thailcbaa ta aaiM GMebgawidMalage torAckgeiogaa wird, resultiren^oo den aniiehandao und abt^tufsendeu Krafitu dar daa Tbadcban. IMa Wirbwg )adaa diaaar ThaildMHa auf daa ▼arrOakla ist proportional der Ci8faa ow nekhe sieb ihre Entfernung verändert hat, und pto* portioMl aioar Fandion ibrar KolianMMg aatbaC» aw dar Baacbaffapbait, dala aie gleleb Noll wird, wenn diaaa Eal- fernung eifien irgend merklicbeo Wartb eibikUi wenn ^((0

aolaba PomÜm dar EMlfaiaMg f iwiiaa TMcbai

m

wnlelll, Jq ^ VerSfl^ning dteser l^Hferoang^ 8o ist JqJ\q) die Wirkuog, welcbe diese zwei Tiieilchen auf ciMiider taalfem Dieae VorauaietBiiiif;» woräuf die Glei- - choogeB von MaTier berohen, gilt nur bei imkrjitelli« •cbep Medien; bei krystalliscben Medieo mufs man nocb «in» 'neue Hypothese tunsnfOi^n, nttmliQb» dab die ge^e»* MÜige Wiriumg tweier Theileben zugleieli ein« Fnnelion ist der Winkel, die die Richtung der Ealfernaug mit ge* wtaeen in der kryetellinieeiien Stenetur gegebenen Linien bildet« Es eey F diese Function, so ist also die gegen- seitige W irkung zweier Tbeilchen F '/iQ)Jq*

Alle krystaliinisciie. StructOTr ausgeoommeii diejenige der bemiSdriscben Gestelten, ist von der Art, dafs das Medium durch drei auf einander senkrechte Ebenen in ledem Punkte in acht gleiche, und in Beziehung auf jede der Ebenen symmetriaeh gelegenen Thetle gelheilt wird. F ist eine Function der Winkel, welche die Richtung der Entfernung der beiden Tbeilcben, weicbe auf einan* der wirken, mit den DifrchsehnUten der drei senkrecb-' tcn Ebenen bildet; diese Winkel seycn a, c. Die Function F m^b der Art seyn, dafs ihr Werth ü^gc^iu- dort bleibt, wenn diese Winkel sieb in 160<>dba» IStf«'^^,

180**:i:c verwandeln, sie mufs also eine Function der graden Potenzen der Sinusse oder Cosinusse dieser Win- kel seyn. Diefa ist Alles, was man in Beziehung anf diese Function aus dem allgemeinen Begriff der krystal- Uniscben Structur alileiten kann. Wie sich diese Function für die eintefaien Kiystallabtiieilongen spedfidrt^ wird weiter unten bemerkt werden.

Mit Hülfe dieser neuen Hypothese für krystallini- scbo Medien erhSk man auf demselben Wege» auf wel- chem Na vi er die Gleichungen für uicht krystallinische Medien erhalten bat, die folgenden Gleichungen, worin die Theorie der vibrirenden Bewegungen in krystallini« sehen Medien enthalten ist.

£a Seyen die Ordiaaten-Azen paraiiei den Dmcb-

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I

dem Krjstall-Mciiaitn; es nrjeii X, z die Oi Jio3ie«i ugend eiiMt Tbcilcb«« «iti MeduHi ia iriaiM Iflgiicht^ nittgwi Zsttaod; x-f-ir ttym mIm C>»

dioaleu iu dem verrückten Zastaiid, i\a ^, h\ vvelcW dte VerriiciuiBg pwiaUtl don Coordiatlto^Asia bO| Fimclioiieo won x, « tiad. Ec btduultt /

Zeit und A die Dicliti^keit dei^ Mediums, ^i^dauu ^dl für iedea Punkt im AoiMmOy wtoa iMMM Kraft» Mf ihs frirkM:

WtDU das Medium, in welchem die HewefruDtm ttaUfindiWi eiu be<;räui(ef iaC^ m yitüUL «• oodi Uleirhiim^ fpni, wdcbao di» f*anctiMtD 9^ m m ^ GvIbm 4m

Mediums genügen müssen ~ dit: ich unterlaM« anitifse- ben, da tk nicht gebraudhi werden zu dem vcwr(»etüea ZwMk» Blntkli dte GtMlu d«r FortpiiMnMig dkr vftrih

rendeu Bewegung in einem unbegr^iten Medium anfaca*

linden.

\»m iMke GriÜMi A^, C, D, wkmiCm^

stante, and von der Natur de« Medium abbioftf. Wie diese durdi Louipre^aon der iri ^iiailiniscben ^ub^ian« mi vtracbWkseii iUcMvogeo «od dadurcb «olrtabiBiui V«fw

tederoof^eo io den Neif^mifefi der Slmctttr-Ebeneo (BUt* terdurcbj^angie 91a.) , oder kunaUicb gtiHtnimutn fcbir**tn

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425

ifloiMD beaüamt wardaD, soll in eioem aadmi Aufsafs gmigt werden*^).' BierM iW aHthig, Ad tteo*

retische Bedeutaog dieser Constaiiteo oSber auzugebeo, . am dpraos ihre relativeo Werthe fllr die einzehiea Ab* tMkmgeB der krystalUniMlieB Sobstmeefi ierzoiriten. *Es bedeute äm das Diffcreulial der Oberfläche einer Kugel, die m ekien Pookt des Mediani mit dem Haibmeater 1 berfiriebiBn HU a, c seyen die Wiokel, die irgend «in Radius dieser Kugel mit den drei Coordioaten- Axea Ude^ F h«be die «be^ aagegebeae BedeotoBgi daaa iit:

A=ipfdmFcos^acos'^c Bz=.p fdmFcos^ c (U) AfS=-pJdrn Fcos" bcQS^c C=pJdmFcos^ b

AjsspfdA%Feo$^ acos^ b Dss:p fdmFcos^ a

wo p eine von der Natur des Medium iinabh<'ingige, alJeiu von der Natur der oben erwähotea Function /(f) ab- kiDgige Grübe kt Die integntiea ist itt Besiehug äuC die ganze Ku^clfläche auszuführen.

Aua idieaen Wertbeo dar CoostaDtea ergiebt aicb:

1) Für nkbt krystalBiiieehe MedieOt wo coDitaiil irt, wenn ^^pFn=-L gesetzt wird:

and die GleiebaogeD (I) redtieireD aidi auf die Nariei^ sditn Gleichungen.

2) Ffir kryataUioifdie Sobetaiizcn vom regulftren Sjr- stem ist F dieselbe Fondion ron ^ als von^ b imd ron c\ daber:

*) lU wt »idit meise Mcumog» dafa die auf diete Weite fcfun- deaen naniemclbes Wertbe dieser ConeUnteii» welche sneuii-

tncnrallcn mit denjenigen, wclclie sich aus den FortpflanKongs« geschwind ig ktUen der Sctiallwcllcn abteilen lassen, identisch sind nu denjenigen» welche aus den i*'ortpÜanzungsgeschwiiid/gkeiuEi 4er Lichtwelleo abgeleitet iverden ~ wohl aber iei mciaft Mei« . BUBg, daCt xwischen deo Wertbeo dieeer CoosfanUa, die aof 'dIe«cD swcSerlei Wcfea erbalten werden , ein ZusammcDbaog •tattfiiidel, wie er » den £r«cbel«nifai dar eomprimiftae na* * hyelaHinKkm dwrikiirbdsaa MMimea aBgedaeltl iü*

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498

8) Fttr die AiMheilQDf; dar TierKKedii^ai Sytimmlü

F dieselbe f ttoaioa von a und b\ daher:

A^A, midi CssJ).

4) In den krjstalllniscben Medien, deren Kryslall- fioffuien zur Abtheilung der secbsgUedrigea Systeme ^ebö- reot «nd ea drai m einer Ebene Ueginde» ainb unter .tt^ schneidende Linien, und eine vierte ge<;en diese senkrechte Linie, auf welche die ^mmeUie der Structur sich bezieht» ^ lal hier nlan ntter fceatioMie eine fleiehe Fnoeiiee

der Winkel, welche eine beliebige Richtung mit den drei in einer Ebene liegenden 4^en: a,^ bildet« Unser leditvtinkligea Coordinafen-Sjrstem denken wir nna so gelegt, z und ^ zusanunenfallen mit y (d. i. die vierte auf jene drei aenk recht stehende Dimension) nnd «i se defirf also den Winkel iwiacben und a^, bnlliift; die Winkel, welche irgend eine Richtung mit den Axen a, a^^ bildet, aeyen a^, a^» und mit y oder z btUe sie den Winkel e. Die beiden Winkel a nnd « siad dieselben, weiche in den Ausdrücken H der Coustdoten vorkommen; der dort gebrnaehte Winkel b aber Mb durch a und bestimmt werden, es ist:

i^Wcoi b^cQS a^+€0$

und daher '

o

Da nun F eine gleiche Function von a, und ist, «e erhält maUi wenn in (II) statt coM'^b aein Werth gesetzt wird:

woraus ersichtlich wird, dafs in der FortpÜanzung der ▼ibrirenden Bewegungen in kryataUiniaefaen SubstaDsea von den scchsgliedrigen und viergliedrigen Systemen keie Unterschied stattfindet.

Die nfthere BeschalFenbeit der Function F in däi hemiädrischen Geslallcu, nauientUch in den mcik^vüi^'^- gen hemiedriachen Geaüilten dea Quersee, aoU an ekKt»

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m

anderen Orte luitersiicht werden; ieh bemerka bi«r nur, di£i lOr Medin «olcbtr bemedriadm Gestellen niehl mehr die Gleichungen (I) anwendbar sind, weil in Be- liebuog auf diese JkLediea die diesen Gleicliuugeo ziua Gffond gelegte Soppoeition, Dttmlicb die der symiDelriiebeR Tbeilbarkeit des Mediums durch drei auf eioaoder seak« rechte Ebeneo oicbl mehr gilt

§. a

Die Gleicbuogeu (I) eotbalteu die Theorie der Wel« lenbeweguDg in einem nnb^r&nzlen Medium; die Attf- gäbe der Integration besteht in diesem Fall darin ^ drei Fiiootioaen w von <r,/, / zu finden , welche

dem System der Gleichungen (I) genügen, und von der Art sind, dafs für einen bestimmten Zeitmoment, z. lür 1=^0, sowohl ift ^1 CP gleich sind den gegebenen

FuQcüoneo £7, V$ als auch ^ gleich sind

(ien ^e^cbenen Functionen IJ\ V\ W\ es bedeuten V, W und U\ fV' die anßinglicben gegebenen Vmückungcn und Geschwindigkeiten in den Richtungen ^er drei Coordinaten^Azen* Die Functionen , welche diese drei Bedingungen erfüllen, enthalten die voUstfindige Losung des vorliegenden Problems.

Die anbnglichen Verrfickoogen und Geschwindigkei- ten sejen von der Art, dafs alle Tbeilchen, welche auf einer bestimuilen gegebenen tbene liegen, eine gleiche aofänglicbe Verrückung und Geschwindigkeit haben, und dafs diese für alle andere Tbeilcjien im anfönglichen Zu- stand nur eine Function der Entfernung von der gegebe« &en Ebene seyen alsdann ist für sich klar, dafs auch fOr jeden fol^endcu Zeitmoment die Verrückungen und ^eschwiodigkeiteo nur eine Function der Zeit und der Kntfemung von der gegebenen Ebene seyn können, d.b. dafg w nur Functionen von q und / seyn können,

wenn / die Zeit und q die Entfernung irgend eines Puuk» von dieser Ebene bedeuten.

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42S

(lU)

Wir kgen deu Anfangipnnkt der CoorJiiiatcu in ii«c %&fj^mm ^Imm» DiiuMii, wie gengl, f d&e» Pimkte« Ihr, aMmcn /$, f dh

der drei Winkel, %velche q den CoordioAteu x,/, «

oad ps«Jr-|-/tX"^7'^ ist; et in altdiiuit

IMdrah venvMdeltt ikk dto GleiAMgw <f) Im

geode:

Dm lolegnl dieier Gleicfaaogen laitt «ich utiUr cndücfcg Fom «riballca. VUm «eixe:

vssN <f(Q m/)

wo </ chic willkiilirlirhc Function %<>u ((> mt) bedctt- Werdco diese Werlh« von u, v, w ia (ül) gwlit, trioU MO ab BcdioguDgtgleidbaiigco, d«Ml m, K

E Pm* ss%AurP'^%A,!)r N

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4St

fiMdi Etmintion voo MJNP wm Üemk GleMnAittii crUlt IBM! zur Beettnunang tod m folgeodd Gkiebiuigt

. _4(X?«2 ^ A ß^^Ay^ —Em'' ) ^ //^v4=0 '(U>

+ lQAA,A^a^ß^y^J

hm der Gleichang (V) erstellt man, dafs von einer cubischen Gleichung abhängt, also drei Werthe hat; dafs felglich m sechs Werth« liat, von deoeo die eine RMfte von der anderen sich nur durch das Vorzeichea ^ unterscheidet; es seyen diese Wurzeln von (V): ±m', :fem% dbrn"'. Aas (IV) JbcsliiDiDeii sieii IfnndP darch M und m*, so dafs N=vM und P=wM wird, wo V und CO abhängen von m^. Maa erhält also für N und dreierlei Werthe» eDlsprechend den 'dreierlei Wep* Iben von ; der Werth von M bleibt willkührlidu Wir baben also: *

]S=v,M^ P=^,,M^ <VI)

N^v^M,^ P^^jr^

^0 v^, w^, eot.^prechen den m^^, m^'^ und n%^^.

, Die willkührliche Function (p kann für jedes m eine sodere sevn, so dafs wir für m, t', w sechs verschie- dene particuläre Werthe erhalten, welche den Gleichun* Seo (III) genügen, nSmIich:

u=^M^(p^{Q^in^i) ,—r^ßf(f,(o-^mJ) a—io^3f^fpXQ—m^f) ^^IV^iit^f^O y^t^.^i^-^^^)

^KfJe-^J) ^.K'f.k-^^'J) ^^uKf(e-^/)

«

wo %if^^ yr,^ sechs Tenduedene wiUkiUuSi

''die Functionen bedeuten. Die Suuaiie dieser particulä-

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430

rea Wertbe voa u, von und voa (p wird das toU- •Madige latognl der Gleiehong (lU) e^yn. SelMa «in

(?—»»», (^-H»», <)='$',

heb«! wir eleo lek volletindiges lotegrri VOD (lll)t

Diets ist ia der TliaX das vollständige lotegrali deoa CS gt&flgl deo GUidmngMi (lU)» and enthalt oeoht wfll-

külii liehe FuDclioneD, welche so be&Umtnt werdeu köii- MO» daU dadurch der AnfaDgizustaQd dargestellt w^eo kum, 4. h. dab fOr isO, u^U; «^sf^ a^sIT und

BewidiQm wft» mit (iS;) de» Werth tod if, fOr /ssi^ b. setzea wir;

(Villa.)

und bedeatCQ {S^), {SJ dasselbe für imd ^^-rbs- zeichoen wir ferner mit {^^^ Werth Ton ^ Ar /=0y oder, was dasselbe ist, da

ist, nnd

dt dg

setzen wir:

uud geben wir ^"^''^ ™^ (~^/^) ^^^^^^'^^ Bedeutung in Beziehung auf i/;^, und y,^,, so erhallen i»ir zur Bestimmung von (S^) . . und (^"^^ folgende Gleiehonf;^:

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431

L-"' 5^ o'^"^" ^OSj+v,„ MjS,„)i (X)

Ans (X) bestimmt man die drei Unbekannten M(S\ K(.S,h Jü^iSj durch U, F, W, y- . . . .'Ud

an* (XU) die drei Unbekannten ^(^),

•9 ixkdem man

tliese Gleichungen vom ersfcn Grade aaflüst ffuii hat ttuui nach (Viila.) ond (IX):

oder statt der letzteren : Mbn hat also:

wedurdi

•"Wig durch (J^ und (-^\ beätiramt sind; auj dieselbe sind (f^(Q) %Q uud 9)^(9), v.(^) durch .J,, ("Ä*) *^«» f-gj^j hesliimat. W enn in den geluod»- Functionen y^y« «lau 41 respective gesetzt wird

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m

(g^mJJ und (f-H»,0 •» ^i^« da^a in (VU) in den Werth wan . . . wvimübmtf diite m bcslunmlai War- the von . . . in (YIII) geseltt wardeo, so Ittt «an

die volkländige Ltomg des vorgeiegtea Problems.

Der anfängliche Znstand des Mediums sey von im Art, dais nur diejenigen 1 heilchen, welche auf der Ebene, dereo Nonnale mit den Coordinaten-Axen Winkel bÜ- del, deren Cosinusse a, y sind, und die durch des Anfangspunkt der Coordinaten gebt, eine Yerrückung er- liiteo haben und eine Gasobwindigkait basaCzan. AMaoo sipd ^9 ^9 gleich isidi lür alle Werihe von ausg^

nommen für ^=0; es werden ako auch (S^ . . ( rf?) ' '

und deshalb auch ... t//^^ ... für alle Werlbe von aiisgeoomman füt fz^Of iwrsch winden; daher köoDes y (jT— in^O . . . Wartha la-

ben, wenn die unter dem Function -Zeichen stebeQde Gröben sO sind. Also T'Cf «— it,/) bat anr ainan Werlfa, wann q m^/sO, ^iQ+nt^t) nor ainan Wartbi wem f 4-//i,/=0 u. s. w.

Zu irgend einer Zeit werden also dia in dem Me- dium arsprflngUch erregten in der gegebenen Ebene li^ genden, Yerrückungen und Geschwindigjke^en der TLeil- chan sich auf sechs von einander verschiedenen Ebesea befinden, die parallel mit der ursprüu^Ucheu JLbene siüij und deren luilfernung von ihr sind:

Q = ±mJ

Man sieht also wia dia orsprOnglichan in euiar Ebene

gelegenen Verdickungen und Impulse in dem MeÄBB

aachs Wellenebenen arragan, von denen drei sieb vor^

wSrts und drei sich rückwärts bawagan; dia drei auf der*

selben Seite liegenden Wellenebenen schreiten fort ins

dan glaichförmigan Gaschwindigkaitan ^

Ver-

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433

«

Yerrückungen in (VIII) w zerfallen demnach für

die drei anf der ponÜTen Seite fortecfareitenden Welien-

^benea in:

£r4te WelUnebena. Zweite WellendbciM.

Dritte WellcQebeoe.

- *'=v.,K,9uAq-"\J)' .(xn)

Bie Richtung der VerrQckupgen in der ersten Wel* knebene bildet mit den drei Ordinaten-Azen x, z

Winkel, dereu Cosiüusäe:

Die Cosiousse der Yerrückuugen in der zweiten Wellenebene nnd in der dritten erhält man durch Vertact-* •cbung von mit nnd v^^ nnd von mit 0„ und w,,^.

Es bleibt noch die Discussion der cubiscben Glei- chung (V), diorch welche die dreierlei Fortpflanzung^. Ceschwindigkeiten m^m^^m^^ bestimmt werden, und die näbere Unlersucbung der Grölsen v^, v^,

§. 5.

In dem dreiaxigen Ellipsoid, dessen Gleichung: Ax^ + Cz^ +2 Dxj+2Exz+Fjrz= l (a)

ist» aollen die drei üauplaxen ihrer Lage und Grdfae nach bestimmt werden.* Verwandelt man die rechtwiukligea Coordioaten in Polar -Coordiualeo, neaot den Radius- ▼ector R, die 'Cosinusse der Winkel, welche derselbe mit, den drei. rechtwinkligen Coordinaten-Axen biidct: Py 9f ff SO da£s also x=Iip, yz^Rq^ z=Rz und p^+y^+r^^l ist, ao Terwandelt sich die Gleichnng des EUipaoiderin folgende:

434

Den drei Hauptaxen euUprechen die gröbltn and kWo- siea Werthe von -X^, taaa bat also:

dr

' dr

Dp+ Bg+Fr+iEp+Fq+ Cr) ^=0

Ans diesen GleicLuugeü zieht mau durch EUmioatioii dp dq

<^/i+l>f+^'-)'^-(^A'+^y + ^'')^=^ (c) Die Gleichung (b) ttbt sich in folgende Fonii biin-

een:

(;Ap+iy<j-\-Er)p-¥(.Dp'irB(i'\'Fn<)

Durch die ComlriiMtioD von (e) und (d> tAäil man:

r

Ep+Fq-^Cf^i

t

ans wdito -j^ ^ ist

Vereleichl man die Gleichongen (e) mit dem Sj^m vüü Gleichungen (IV), wodurch mS ^, ■^ .kesUB» wird, 80 sieht man ihre yollkönmiene' Aehidichkeily ^

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oicbts anderes sind, als die. drei IIau|>lajkeu eines £llip- «oidsy und

p

adcR '

At Cosinusse der Winkel sind) welche die Ilaiiplaxeu ieoes Ellipsoida mil dea drei Coordinateo-Axeii bUden« DNr Gleklidi^ jenes JElHj^MM«^ finleC man:

Wir sind also zo dem merkwürdigen Theorem ge- l^ommen, dafs die in eüier Ebene gelegenen ursprüngli- chen Verriickimgen in eihem hystaUimschm Medium immer dreierlei mit verschiedener Geschwindigkeit gleich- fonnig fortschreitende Wellenebenen erregen, in weL ß^khes auch die Bichtung der ^ ursprünglichen

yerrückungcn war ^ im yillj^caicincn die ßc^^'Ci^dnij^en drei auf einander scnkreciüen liichlnngen slaltjittden^ ffändich paraUel den drei Axen des Eü^soids (X1V)J Wegen der Rechtwinküchkeit der drei KichUiogen, die imnk 10^; a»^l oad bagtimaot worden ist

eMämm mm

28*

A.

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436

* /dS\ und ebeo so aas (XI) die Wertbe filr ("^V*** ^™

£/, FTvertaasdit werden mit U^F^ W,. Es rindako

die Componenten der unprfinglicben Venrflcknngen oaeb deu drei Axen des JEliipsoids (XIV ) parallel welcheii Axen alle VerrQckongen in den erregten WeUenebsocii

stattfittdeo^ und . die Com-

poacBten der nttjriinglielien Gesaiiifindigkeiten nadidio-

seUl^u AxeD.

Wenn dasi Msdipn» in weldieai die ^lirirsQde Bc-

fvegung erregt ist, ein onkrystalliBiscbes wäre, sbo

A=A = A^^=^B=^Cz=i^D ist, so verwaadelt «di

das EtUpaoid (XiV) inx»+/*+«'+2(ax+/9r-l-/^)' _1

Dieb ist die Gleichung eines Ellipsoids , dessen dos Haiiptaxe zusammenfällt mit der Nonnale der WelleQ- ebeO|^Pf desseu beide andere Axeu unter 8ii;h gleicb «od und parallel der Wellenebene liegen. Die Gröbe te

einen Axe ist jP^^j» der beiden gleichen Axea ist

VI- . ,

Hieraus schliefst roao , dafs in einer der erregten Weilen die Bewegung senkrecht auf der WeUeoÜadie stattfindet y nnd dals deren Fortpflansangsgeechwindigkat

r IS* ^ beiden anderen Wellenebenen

die Verrficknngen der Tfaeilehen parallel mit der Wsl* lenebene.. Beide haben dieselbe Fortpflanzuugjsgescävviii-

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437 .

(ligkeiti nSmlich Bildeo ako nur eine Welle.

Die Richtung der beidcu gleichen Axen in der Wellen- ebeoe bleibt UDbestiinmt, voraus mau schliefst, da£s die Bewegang io dieser Weile ab in swei beliebigen recht- winkligen, in der Wellenebene liegenden Richtungen ^e- «cbebend. betrachtet 'Vierden kano.^ Dieses Resultat: dafis io nokiystallinUchen Medien von der Natur fester Kör- per, auTser einem Wellensysteoiy dessen Schwingungen leokrecht auf der Welienebene geschehen, noch ein zwei* tes, wo die Theilchen parallel mit der WellenAene schwingen, erregt werden, ist zuerst too Poissou au9 den Gleichungen der Mechanik' abgeleket {Menu de ^ Ijkeadende, T. X.) ^

Wenn die Erregungsebene, d. i. die anfängliche Wel- lenebene» parallel einer der Coordinatenebenen ist^'d. L senkrecht auf einer der Krjstallaxen steht , so fallen die Axen des Eilipsoids (XiV) zusammen mit den drei recht- vriokligen Krystailaxen. Es aey: t

1) die Welle senkreclU auf r, alsdann ist cr=0, ß^Ü, y—X, und die Gleichung des Eilipsoids wird:

^x* 1.

i>ie drei Axen dieses EUipsoids sind \^-^f ^^^3^ die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der dreierlei

erregten Wellenebenen a|so \^ \^'Ef

^ud die Richtung. der Bewegiofig in diesen drei WeUenr ^en geschieht MapetUfe parallel den drei Anen jr, fy z.

2) Die Wellen seyen senkrecht auf d. h. a=0| /^O, die Gleichung des EUipsoids wird; «

l>ie Fortpflanzungsgeschwindigkeiten der Wellen, deren Regungen parallel dan Aien x, z, sind ^espedive;

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* 418

3) Di% WeUcnebeoe üshr MAreeht tiiif d. k

ß^Of a=l» so wird die Gleickuiig

imil die Fortptaaiiiog8gesobwihdi§k«lli«i 4er Well«, k

neicb^a die Theile eich parallel or, benegeo» md reppecM^et _ _

Veiyleidit »an dieeea ResuUat mit dem YerMt« der WellentjiCeaM io doppoltbrecbeoden «wetaiigen Kry-

ßlalleu, BO sieht maa leicbtj dats inao c'iuea p^larisidea Strahl nur deii|eiiigeo zo ttenneo breoebt, io wekbeoi die MfvtogQiigeo io einer dordi deu Strahl gelegleo £bcoe aeol^^ecbt auf den Slralil staUfindeo, und die Folarisi- tiiweebeiie diese , durch den Strahl gelegte £beoe on zvriscbep den beiden Strahlen» in >velche der Kryitall den einfallenden theilt, oder vielmehr xwischeo den bei- dea ihpeo entsprecheodeD WeUeMbencD md denjeeigco

der eben gefuiitleiicD , in welchen die Schwingungen ia der Wellenebcne ausgelübrt werden, die vollkommetK'le Gleifihhfut xa finden; was die dritte der gefundeneii Wel- lentbencn betrifft, in ^velchcr die Schwingungen «eil- recht auf der Wellenebene stattfinden, so kennen w nichts, was' ihr in der Liehtdndalation' entspricht io der That, behält man die Bezeichnung der drei Krjstall- axen mit Sf £ bei, so weila man, df£s der in der Richtung von z eich bewegende Strähl zerfallt in swd Strahlen, die polarisirt sind parallel mit x und/f deren foitpflanznogsgesebwindigkeit reepecHi^e sejrea ^ und a,; der parallel mit / sich bewegende Strahl tmOiSi iu zwei nach x und x polarisirte Strahlen mit den re- apectiven FortpflancnDj^geschwindigkeiten a^, a^, und end- lich der mit x parallel sich bewegende Strahl zerfällt lO zw^i nach / und z pubu^i^irte SiraUen.wil den J:

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438

mgigeidiwMi|Mlai a und bmi^t mt

die Bachstaben a, ö^, a,, mit ]/ ^, y 4rt V ^

SU mtakKcliei» um in diesem eiperimenlalen Besullat

nur den Ausdruck des eben gefundenen theorctUcben Re- ■eultats zu haben.

Nennt man bei einem optisch sweiaxigen Krjstall die Ebene, welche durch zwei der kristallinischen Axen (oder durch zwei Elasücitätsaxen, nach Fresnei) gelegt ist, ei- ueo Hauptscboitt, so weifs man, dab^ so lange die beiden zasammeng^hörigen Strahlen sich tn demselben Hauptschnitt befindeUi der eine Strahl, weiches auch seine Richtung sey 4n diesem Hauptschoilt» immer dieselbe Geschwindigkeit bei. Dieser Strahl ist so polarisirt, dafs seine Polarisa- tiOQsebene zusauimenfalil mit dem Hauptßchnitt; der an- dene StraU isl aenkreehl aui dem Hanptschnitt pokrisirt» lind seine Geschwindigkeit kann dargestellt werden durch €lje gegen ihn senkrecht stehenden, in 1 dividirlen Kadii- ▼ectoren einer .£lUp6^ die in diesem Hanptschnitt so con* etrairt ist, daCs ihre Hauptaxen der Richtung nach msam- menfalien mit> den Axen des KrjstaUes, und ihre Längen reepeetife «ndrüeken diefenigen Fortpflanzungsgesehwin* digkeiten, weiche der Strahl bat, wenn er sieb senkrecht ge- gen diese Axen des l^rysUUs bewiegt Wir w uilen unter- micbcoi ob mit dauern empirischen Gesetz die anstellte Theetie glekbfaUe in üebereinstiaasnng sieb findet Seteen Wh a=0, um di^enigen Wellenetienen zu untersuchen, die eenkrecht gegen den Hauptschnitt durch f und y ge- ben, so verwandelt die Gleilftung (V) sich ia das Prodnct zweier Factoren, uud zerfällt ako:

1) AJ^^Af^^Em^zs^ü

2) {Cß^J^Ar\^Em^)(,AJ^+BY^—E'm^)

Die Gleichung < 1 ) entspricht rtoer nach x polansirlen Welle, nnd ihre Forlpflaninn^Bgesehwiadigkeit ist der in

1 dividirte Raiiiu&vcctar einer Ellipse« die ganz au[ die-

440

selba Weise constniirl ul, wie bei den i^ach ar febii- sirteD LicbtslraliL

Die GleichuDg (2) mufs für eine zweite nach dem HanptadmUt poIamirCe Welle eine coostanie (ieecfawift. di{keiC geben, wenn die Analogie dieeer Wellen mit dm beiden LicbUtrablea voIls(ändig 8cja soll.

Unteisacht man die fiedingpingen, nnter weicken die Gkkhnng (2) eich in ein Prodnet von der Form (^ß^+vr"" Em} )(ft/J*+y,y*— jEm^) venrandelt» ao findet man:

.iB^A,){C-.A,)^iA,* (XV)

woraus man sieht, dafs die Constaiitcii BC^4^ eine Be- dingungsgleicbung (XV) erlüilca müeeeOy wenn eich (2) in zwei Faoforen der angenommenen Poim urlegan Im* een eolL Akdann bat man aber:

ünter der VorausseUaDg, dafs die Bedingang (XV) erfiillt ist, erbUt also in der Thal die nach dem Hauptr adinitt polariairte Welle eine consfante Gesehwindigkeii; welches auch ihre ^Neigung gegen z oder / sey. Die Analope mit dem Verbailen der beiden Licbtstrablen ia dem Hanptsdmftt yz kl also Tollstandig, und eben m ▼ollslündig ist sie in den anderen beiden HauptscbniUeiv wenn man m der BeAngnngsglaicbmig (XV) nocb dia mudogen hinznffigt:

((?-^J(ö-^J=i4-<* ^^'^

§. 6.

Es soll jetzt gezeigt werden, dafs für das durch Sie cobische Gleicbnng (V) gegebene Gesetz der Geschwin- digkeiten einer Wellenebeoe, ^ie eine beliebige Lage ge- gen die Axen des krystallinisdien Medimns besitzt, die Freänersehe Conttnmtibtt an aeiiMr Ehstieltlllsfllidie

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441.

eine erste AcDaherung ist Diese Couslruction drückt j9m m ^ V ) eothakeoe Gesets genaa aus, bis -auf diu enUs Potenes der ExenfridHilen der ElIipeeD, welche wir im voriiergeheodeii §. für das Gesetz der Gescbniu- digkeiten io deo .W«)ka» ivekiM aof.jßineiD Hauptficbnill seokrecbt stehen, gefooden hahen. Diese ExeolricitKteti shid bei aüeu optisch untersuchten Kristallen nur kieioe GrdCMk Diese .CoDgiuenz des in (V) eathaUeoett Gf» sslses «it der FreiSDelMien Constroclion fiodet nsjpr unter den Lcdingungeny welche durch (XV) und (XVl^) snigedrüdLt sind, statt.

Wae diese Bediogongsgleichungen betrifft, so mag man darüber noch folgende Reflexionen sich gefallen las- acD. Der Widerstand, womit die l^rystalliniscben Sub* stsBzeD der ZosasBuendrClekong oder Versehiebung in üA widerstehen, ist im Allgemeinen sehr viel gröfser als der Unterschied in diesem Widersland nach den verschiede- Mi RichtoDgen; mäii kann sich deshalb die Fooclioo F in (II) als aus einem coofilanten Gliede C, und einem Yon cos^a^ cos^ if.cos^ c abbäugigea vorstellen, wo sehr Tiel kleioer als C ist £s sigr also F=C'^F^, abdauu verwandeln sich die Gleichungen (11), wenn pC^^st=L gesetzt wird, in:

A ^^+pfdmFcos^acos^e B:^AL^pfdmFcos^c A=L^pfdmF£os^b cos^c CsssiL+p/dmFjcas*b ^^;=zL+p/dmF^cos^acos^b D=3L+p/dmFcos*a

nQ die Weribe der Integrale kleine Grüben gcgcu L fiiDd. Denken wir .uns nun F^ entwickelt nach den Po- tenzen von cos^a berücksichtigeu nur die ersten Potenzen, so dals:

F^ssmcos^a'^ne&s^i+peas^e (A)

wo also m, n, p kleine Gröfsen gegen L sind, so erhalten wir: ' *

AjsO^H^mJ^^i^p) C==iL+l(m+5n+p) (5) wenn X—^i^pn gesetzt wird.

443

Die ynoman» Vorm woa Imb, wto

als eine Auiialieruiig au^cäeiieD, werden an die t^dbfca Wenhe Ton F, wOrda geaaa diM Fmh hihii^ weQQ wi? fMl ehiei kr^tillliiiiclifii Ifadtam w lii Medium dächten, welchc^i 8icb in dein ZusiaiMle lioearcf VmiidiliiiigeQ und YmMMODgea MImU, äi Mk t.' B. #ki redHwinklifN GlaepihiU6|iipeio« de(, wenn dasselbe io drei aof einander reditwuiküfca IMcbtinigM dordi draieriii Mf wäm flaitaMbiBM Und« Dffockkrifta CMpriwit lit

Seilt man diese ^^ crllie %'uu ^ J3 in die AKbopm^Mcbungen (XV) und (XVI), m fiMbi mm diete erf&Ht bis a«f die Quadrate cm UKniarliUdi «h py d. h. erfüllt bis auf das Ouadrat der £xccoifi> cüita» dar EUipiea , wodorck nack daoi % dia Gaaebffiodif^keltan dar auf al ncn Haoplaakiiltt recht etebenden Wellenebenen dai gestellt Hcrdcu. Salil warn in daa RadingiingiiLlaiihiaMMi <XV)

C'^Ai = C A^ A =J^

B^A a=Ä A —A„sstJ,

641 verwandeln »ich diese in:

iJ,+d)b^4A^ (a)

Ana dem Prodod der Glaiclmiigaii (a), ftwaiteo Potantaa wo J, J,^ famacyteigl

er Lall mau:

bcd^HAA^J^ (b)

odarf

( C ^ j (/) = 8 ^. ( X VU )

Md nuf eine gani ihnlicha W'aiaa argiebt aidi:

(/» 4 ) ( D—A) ( C~^Jä8^.< (IVIII) Miiiil t der (lIt:icJiUii^ (b) la^^cii »ich die Gleicbun- t/dm (a) iiai VaroachUUaicyng dar Giiedar, dta von

4a

Cf dj J , 0 9 ihre Wertbe» so findet man: ' »

^C^A,+A,--A . A,^^£. (XIX) ^D^A,+A,-A . A,=^^

7. ■;

Die Gletcboag (V), welche da« Gesetz der Fort- pflimzongsgeschwindigkeiteu ebener, unbegränzler Wellen darstellt, ist von der Form:

wo ft*ssEm* f^«ftt ist Die Cocfficieulen M, N, P Ilaben folgentle Werthe: Ms:zA+A,+A^+iI}—A,)a* ^{C^A^fi*

+(B-^Ajy*

N—A—A,+A,D)a-'-^{AA^^AC)ß^''

+(AA,+A^B)y* +D^A+A,-A,)a* + C(A,+A„'-A)ß*

+ B(A+A—AJr*

P={Da* +cß*+Br*)(AA,,a^^A,AJ'+AA,r^ ) +(BC^3A,XAr''^'AJ^)ß*y»

+ lBCD—3iBA\+CA'-t'DA,»)+l9AA^,yi'ß^r' DicM Werthe verwandeln dck, mit HOlfe der im vorher- geliciidcn §. aDgenommenen ßelatiootn zwischen J, A, und < uod B, C,D, int

W^AA„a»+A,AJ'+AA,y* ; 'HD«*+Cß^+Br^)liA+Aja^+iM^.)ß'+

üy Gobgle

444

Werden dieid Wtttba wmi M, Mf P m üit nihürtt Gltichong:

Fubätiluirt, so bemerkt mao leicht, ddU sie skh io eis Piodiicl ftwder FMürao TcnrnMieity lo difii lit Ib M-

genda mw«i Glcidiattf^eii lerlMII:

It.^^(üu+Cß^ +JBy^ )=0 (XX)

+AA„a*+yf,.lJ*-^.4.4_r^=0 (XXI) Letxitr« ^'fr*"'!^ ialtt lidi »ucb ia iolfieadu Imb

fi' —A^ /t'— >4 ^' Diitt Gtadmiig (XXU) lilil imdk

geomelriscbe Construction auflösen: Man coustruire cioe Ftoche» dereo üadiusveclor q m besümBit ui, daU:

5B^a« + * (XXIB) wo e die Cosinusse der Wiokel sind, ncicbe ^

mit den drei Axcn des krj&taÜiiiisclieu Mediumi j, Uldeis MM icbiMido dieee FUcho nil einer imA 4m jtfittelpaDkl gelegten Ebene, deren Normale mit deoaet- ben Axeii Wink* l l)ildcU deren Cu&uiu£6e ^ind: et, /f, y^: 4er |r6fet# nnd Ueinitn HnUMemr dieeet Schnittee elelk die Worzelo der Gleichung (XXU) fUr. Die GleidittO( der echoeidenden Jtbene Ui :

Hss»x+ßy+r£ (1) Ee eej irgend ein Redioeteclor der Fl&cbe xs^c, jrsyx» eo iiaü in (XXUi> ist:

p 7 1

Ebenot ilidenn wwmdeln eieh die

(XXlll) und (1) in:

üy Google

446

olir Miaimoin sejn; man hat also:

md durch Elimination von

0«/9(p^-4);>-«(?»--^)7 (4)

Aus (4) und (3) erhält man:

imd TTcrden diese Werthe in (2) gesetzt^ 80 geht nach (^höriger Keducüon hervor;

Diaae ■> Gieichufig (5) congnnrt mit dar Gleidiiiilg (XXII), wann statt gaMtit'wiid[ wodofch alao

die lUchtigkeit der ^geometrischen Construction erwiesen i't Dia Fläche <X&1U> ist aber die Frasna Vscba ElaslicitStsflacbe, ond die' eben bewiesene Construction der Wurzeln der GleiclmDg (XXII) ist identisch mit der- jenigen, welche. Fr ai^nel gegebei^ hat, om die Geachwin« d^jkdten der Fortpflanzung der beiden ebenen Lichtwei- leo io einer beliebigen Lage in einam doppellbracheodaa ziraiaxigea Medium so finden.

£s bleibt noch übrig zu untersuchen, welches die Kiditongen sind» parallel welchen die Schwin^uDgen der Theilch ea in den beiden Wellen, deren Gesetz der Fort- püaozung^geschwindigkeit durch (XXII)| und in der Wellc^ dersn PoHpBaniangsgeschwbdigkeil ^dorch (XXI) gege-

ist, ausgeführt werden.

üi der kUterm ffeile (^) gesdMm die Seimt^

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gmgen ^a&r nahä §£nkrcchl mf der WcÜm^bmm^ m dm ieükn andim selmingm^ äk 'i^hmkkm mlit mttm

parallel mit der WeUenebene , und zwar so. da/s die liictdung ihrer Schwingung nahe scnkrecfU sleiU auf dem* jenigen Hadiuspeei^ des Dmtksehnkis der fVMm^ ebene und der Fläche (XXIIT). dmrch v^lehen ihre Ffwi- pfianzungsgesclmindigkeit nach der Construcüüa dm ««r. hei^Aendm §. gegeben iei^

Bfballen ff ir die BeieicfaoQDg das vorifen 5- bei m inldti dieser RadiosTeclor laii dio dfei A&ca der diiiiten Wiokel» imm Cmwmim

P 9^ ^ « _

i^^'-hf'+i' ^p^^i^^i

Die Normak der WelleaekeM hOdel ont AxiO Winkel, derefi Cosincsse:

«» ßf r-

Fine Lifiie« die fffsm Itpen Radiotveefer naA fteiQ»

diese Nuituale seukreilit «•d lii, bilde mit den drei \\t& Winkel, deren Cosinusse X, i^.eejrea; MHiy Hl J[f JTf Z n besiwiiuien>

Xp + \ q 0

X{a^yp)^{ß—rq)Yz=i^ X(uil^ßp)^{ß-^ril}ji:s^, Uerin «büftiiiit di# WertU «r ^ ai f

Ilgen ^. in Verbtiulkui^ mir (5), nüiiiiich;

mt

447

Am 'd«n GI«idnBS«i (IV) «iehi mn ixuA 'COnii-

nation von P und durch Elimination von N zur IJestiin- mang vob M, J>f, P fti%«ade Gl«iobuog«ii» nena Eai'^s^' gesetzt wird: ' !

Setzt man statt B, C, D ihre - Werthe ans (XIX), und statt fi^: so erhält mau aus der er-

sten Äes^r Gleiciui«g«D>

+(2-4„-34)(4-^)«»/9y]if

Varbiodet man diese Gleicbuug mit (XXII): lA,ßHA^--^^KA--,^i^0j;^;\

+X2A^-^A.KA,-A)a'ßy ] M

==.[Aa,iA.--^^)iA-l.*)[^1^;^^ . ...

-t-iiA,—3AXA'^d,)ttß^r\^

VfOrAUfl dorcAi Kedodfoo: '

^ ' Aus der Kwaiteo der Glei^biaigeo {A) 0AÜt mukt '

448

Durch YerUnchng Dttt (3QI) ▼erwaodell dim sich ki: oder gehörig reducirt in:

+ [A.-r^^.+2riA-A^^)]p (XHV)

Vef^Ieiobt maD di« GleichiiogeD (XXIU) und (XUV), N P

wodurch uod ^ bestioinit sind; mit deo Glcicboopa

Y Z

(b)^ wodurch ^ ii(id bcatimmt siud» und erinneit neb»

dib fft^ss^'t lO' sMt man eia^ dub dar Uatencbied der

N P Y Z Grö&an und von und, nur aehr Ueio iM»

ntalich proporticoal dam Untandileda dar GrölseDii

j^^, - / ; dnfs also sehr iialic die durch P be*

aümmte Richtung der Schwingung zusammenfällt mit der

durch ¥^ Z baathnniten Richtung, d. i. aahr nabe

senkrecht siebt auf der Normale der Wcllenebene uod

demjenigen Aadiua^actor dea Durchacbnitta der Wellen-

ebene mit der Fläche (XXUI), wodurch ibro Foripflan-

aungsgeschwlDdigkeit angegeben ist.

Mach §• 5 geschehen die Bewegungen in den dreie^

lei WeileOebenen immer in drei auf einander aedeiec^

teo

ff

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449

fen RichtuDgcD, und deshalb und zufolge des eben Be- wieseoeo müssen die Beweguogea der Wellenebeoe, de- ren Gesetz der Fortpflanzongsgescht? indigkeiten diueh (XX) gegeben ist, &ebr nahe fieukrecbt auf die Welienebene fiUliünden.

diese Weise sind also die Gesetze der doppel- ten Strahleobrecbang , in sofern sich diese auf die Aich- hiog der gebrochenen Strabien beziehen, QbereinstimBiend lait denjenigen, die Fresnel aus seiner Theorie abge- leitet und der Erfahrung entsprechend gefunden hat, streng mit Hülfe der Mechanik dedacirt ans den anziehenden uid abstolsenden Kräften , welche, der Verschiebung und Zasammendröckung der Medien eich »idersetzeod, nur in sehr kleiner Entfernung wirksam aind. Diejenigen theo- retischen Betrachtungen, welche Fresnel zn diesen 6o« setzen geführt haben, werden immer als das Bewunde- rungswürdigste and Schallsinnigste seines emfaienten Ge- nies dastehen; aber ich glanbe nicht, daCs sie die)e- iiige Kvidenz in sicU (ragen, dafs jede strengere theoreti- sche Untersuchung dadurch ÜberfillBsig geworden wire. Ich sage die Gesetze der doppelten Sirafalenbrechnng sind im Vorhergehenden aus den Gleichungen (1) abgeleitet; in der That» man darf nur die Lichtwellen als dUjeai- der drei im Vorhergehenden gefinndenen Wellen, lo welche sich die ursprüngliche Welienebene im allgemein- sten Falle immer theilt, definiren, deren Schwingungen parallel der Wellenebene sind; aus dem Gesetz der Fort- pflanzungsgeschwindigkeiten dieser ebenen Wellen läfst sich die Gestalt der Welleniläche ableiten, die entsteht. Wenn Ton einem einzelnen Erschfitternngspunkt sich nach allen Eichtungen die Vibration fortpflanzt. £s ist diefs ein Problem der Theorie der Enveloppen (Fresnel, I'heorie der doppelten Strahlenbrechung), wie m §• 1 gesagt ist. Die Kennlnifs dieser Wellenfläche führt auf die Gesetze der Geschwindigkeit, womit die Strahlen^ L AbmL d. Phj«ik,Bd. 101.St.aj. vm.M. ^ 29

uiyiii^Cü Ly google

4sa

Jäailii vecfores der Wdikofläche in Terscbiedenen Ricb- tmigeD sich bewegaoy die nidit Identisch eiiid iiiit den

Gcschwindi^eilen, womit die Wellciiebencn, die auf die- sen Ötrableu seokrecbUstebeDy sich fortpUaoxen würden. Aus deo Forfpflanzangsgeschwindigkeiteo der Strahlen io den verschiedenen Richtungen lassen sich die Richtungen derselben y sey es dals sie von einem zweiten Medium reflecthrt oder gebrochen werden, finden in beideo Fällen zeigt die Theorie der luterferenxen, in Verbin- dung mit dem Hnyghen 'sehen Prin^p, dafa die Rich- tung des refleoürten oder gebrochenen Strahls in irgend einem Punkt in einiger Entfernung Ton der reilectireoden ode« brechenden Fläche diejenige Kichtung ist, in wel- cher die vibrirenden Impulse znerst nach diesem Punkt hingebracht werden; die Bestimmung der Lage des re- flectirten oder gebrochenen Strahls ist also ein Problem der Theorie der Maxlma und Minima. Die partfcnlSren Fälle, wo das Medium zu einem viergliedrigeo Krvs lall- System gehört, oder aus der Abtheiluog der sech«gfie- drigen oder der regulären Systeme ist, lassen sich aus demjenigen, was für den allgemeinen Fall der zvrpi ?ind- zweigliedrigen krjstallinischea Medien entwickelt ist, leicht ableiten, wenn man Rücksicht nimmt auf die Relationen, die zwischen den Constanten, nach §• 2, für diese Fälle stattfinden« Es ergiebt sich hieraus das ▼ollkomoen gleiche Verhalten in der ForlpÜanzuug der Wellen in den viergliedrigen und figliedrigen Systemen, wie es auch die Erfahrung bestätigt; es ergiebt sich ferner, dafs die FortpÜanzung der Wellen, und somit die Strahlenbrechung in den krystallinischen Medien vom regulSren Krystali- system sich genau so verhält, wie in den nnkrjstatliDi- sehen Medien, gleichfalls congruent mit der Erfahrung.

Die isntwickelte Theorie erklärt nicht allein die Rich- tungen der doppelt gebrochenen oder doppelt reflectirfen Strahlea; sie zeigt auch ihr Verhalten in Hinsicht der Po^ la^^etvMi,

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Sie zeigt zuerst, dafs ia einem Medium, welches dio Nafnr der festen Körper bat, d. b. welches nicht allein der ZutaniDeodrttckuog widersteht, sondero aocb der Ver- schiebung in sich, immer Wellenflächen erregt werden, in welchen die Theilchen parallel mit diesen WellenÜä* eben ihre SchninpiDgen macbeo, während ans den hydro* dynamischen Gleichungen, welche auf die Voraussetzung der freien Verscbiebbarkeit basirt sind, nur Schwingungen senkrecht auf den Wellenflächen sich ergeben« Dieses Re* soUat ist hervorzuheben, 4^ grofse Zweifel von einein be* rtlbmten Maiheinatiker, sich stützend auf diese hydrodj- oamiscbe Gleichungen» erhoben wurden, als Fresnel zaerst, nm das Verhalten des polarisirten Lichtes in den - loterferenz- Erscheinungen zu erklären, r/rV Deiiuitiou ei- ner Licbtweile aufstellte: dafs ihre Schwingungen paral« lel der Wellenfläcbe stattfänden. Die Existenz solcher Wellen in Medien von der Natur fester Körper hat aber i^och derselbe grofse Mathematiker zuerst theoretisch be* wiesen (Poisson, Menü de lAcad. 7. AT).

Üm die im Vorhergehenden entwickelle TIk orie in Hmsicht der Polarisation der Wellen oder der Strahlen in vollkommener Ueberelnstimmung mit den Biot sehen Gesetzen für diese Erscheinung zu finden, mufs man von der Polarisationsebene die Definition geben: dafs sie die durch den Strahl und durch die Riehl mg der Schwingungen gelegte Ebene sejr; diese Deliniliuu vor- ausgesetzt, bat in dem optisch einaxigen Krjstallen der Bsch dem Hailfitschnitt polarisirte Strahl immer eine con- Blanle Geschwindigkeit, welches auch seine Neigung ge- gen die Axe ist; bei den optisch zweiaxigen Krystallen hat der In einem der drei Hauptschnitte sieb bewegende Strahl, dessen Polarisatiousebeue mit diesem Hauptschnitt ^sammenfälltf immer dieselbe Geschwindigkeit, welches auch seine Richtung in diesem Hauptschnitt sey. Die Bio »sehe Conötruction für die Lage der Polarisaf ions- ebenen, weiin der Strahl nicht in einem der drei üaupt-

s

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achiliUe Ittfif läfsl 8tcb aus d^r obig^ Theorie aUdteo (confn Fretnel, t*heorie der doppelten StnUenke»

chuog).

Aber mit dieser Definition der PoIarisatioDsebcoe hOrt die üebereiDStimniang der hier entwickelten Thee- ne mit der F res Derschen Theorie auf. Bei Fres- nel isl die Polarisationsebene diejenige durch dm SiraU gelegte Ebene, gegen welche die Richtung der Sckm- gungen scnkrcciU sieht. Dieser Umstand ist nicht aiteio, ufeil er mit dem, was Freanel gesagt bat, in Wider- spruch steht, wichtig, er ist es auch in seinen Folgen. Die Frefinel'sche Deikiilion der Poiarisationsebeoe bat ihren Grand in seinem Theorem» wonach die fortpflan» zungsgescLvviudigkeit aller ebeuen Wellenflächeu, die eine Richtung gemeinschafilich haben, dieselbe ist, weno die Schwingungen nach dieser gemeinschaftlichen RichUuig geschehen; oder die Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer ebenen Wellenilache ist nur ¥oa der iüchtung der Schwin- gungen abhängig. Nach vorstehender Theorie mnis die in der WelienebeDe senkrecht gegen die Richtung der $chwinguDg stehende Linie immer dieselbe Richtung ha- ben, wenn die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Welieo* ebenen immer dieselbe seja soll; diefs. ist eine strenge Folgerung aus den der Theorie xu Grande liegeodse Glelchnngen (I). Den theoretischen Beweis, denFres- nel für seiu Theorem gegeben hat» kann mau, glaube ich» wenigstens nicht für vollkommen evident halten; der Beweis seines Theorems durch ErEahrang« worauf sicii Fresnel bezieht (Theorie der doppelten Strahleobre* chnng« Poggendorffs Annalen, Bd. XXIII & 427)i kann, glaube ich, mit demselben Recht für das Resultat unserer Theorie in Anspruch genommen werden. Es scheint nämlich dnrch directe Erfahhingen dieser direde

Widerspruch nicht entschieden \verdcn zu können, di« Beobachtungen über die doppelte ötrahlenbrechuag siod eben so g^t llbereinstimmend mit der hier entwidLelloi

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Theorie als mit der FresneTschen. AberFresnel bat Mine De6oitioo vod der Polarisatiooeebene deo theoreti* ßcheü Uütersuchungen Ober Intensität des rcOeclirten Lich- tes, welches vor der Keflexioa Dach einer beliebigen Rich- tiiDg polariairt war, «mn Grunde gelegt (Freanelt Ober das Gesetz der Modificaliau etc., Poggend. Annalen, Bd. XXii p. 90); die FormeUi für die reflecUrten Licht- meogen tmd für die Drebongen, welche die oraprOoglichen PolarisatioDsebcnen durch Reflexion erleiden, sind durch vielfache spätere Erfahrungen (Brewster; Poggend. AoD. Bd. XIX; and See back, ebendaselbst, Bd. XXII) bestätigt, so dafs ihre Richtigkeit als durch die Erfah- rung erwiesen betrachtet weiden kann. Für die theore- tischea Betraehtongen aber, welche xa diesen Formeln gefQhrt haben, ist es nicht mehr gleichgültig, welche der beiden in Rede stehenden Deiinifionen von der Polari- aationsebene man annimmt; diese theoretischen Betracb» tnngen grtlnden sich wesentlich auf die Fresnersche De» iioitioD. Mau uiufs annehmen, entweder dafs eine strenge theoretische Untersochung der Gesetze über die Qoaoti- tst des reflectirten Lichtes auf den Grund der Gleichung (I) zu denselben Formeln führt, als diejenigen, welche Fresnel aus theoretischen Betrachtungen, die mit der Gleichung (I) in Widerspruch stehen, abgeleitet hat, oder dafs die Gleichungen (I) nicht die Theorie der Lichtun- dnlationen enthalten, das hei/st, dafs diese Art yon Un- dnlationen nicht, ^der nicht allein hervorgebracht wer- den von denjenigen Kräften der Elasticität, die sich durch die Veränderung der relativen Entfernung der Theilchea entwickeln.

Unsere Theorie zeigt, dafs im Allgemeinen, anfscr den beiden polarisirten Wellencbenen, noch eine dritte erregt 'wird, welche nur unter besonderen Bedingungen der ursprünglichen Verrückungen oder der ursprüoglicli erregten Geschwindigkeiten verschwinden kann, nämlich wenn diese von der Art sind, dab dadurch keine Ver-

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dichlang odw Verdfimiinig des BfedioM faerwrgabncht

ist. Die beiden Klassen von Wellen unterscheiden sich nämlich auiser der Kicbtuug, in weldieu ihre Theilchen sobwingen, Doch darin» daÜB für die enteren, die pohui* sirtcu^ immer

du dfP _^

iBtf d. i. dafs in ihnen keine Verdichtung und YerdGn- oung des Mediums stattfindet, nur Verschiebung des Me* dinms in sich ; wogegen in der dritten Welle dieser Aus- druck einen eudiicbeu der Geschwindigkeit nahe propor- tionalen Werth hat, wenn nicht im anfänglich erre(|eB Zustand derselbe =0 war, d. h. die Verriickoog und die Qescbwindigkeit von der Art, dafs ihre Componeole senkrecht auf der Wellenebeoe =0 war«

Wenn obi^e Theorie der Natur cülsprccbend ist, SO

mufs man annehmen, dafs dieses dritte WeUensjrsteiUr wenn es nicht als Licht wahrgenommen werden kaue, sich auf irgend eine andere Weise, als vorhanden, wird wabroebmen lassen» sey es als strahlende Wärme, oder chemisch wirkend, oder als irgend ein anderes VVenn die Gesetze der Reflexion, d, h. die Modiücation, welche die Richtungep und Intensitäten der Schwing gen dadurch erleiden, aus obiger Theorie werden alige' leitet sejQ, werden sicii die einlachäleo Wege, dieses dritte WeUensjstem aufzusuchen, angf»!^ lassen.

V

t* I

«

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IIL Unlersuchungen über die magnetische Ab- ' wcichung pon St. Petersburg, 'und ihre mo-

natlichen und jährlichen T er Linderungen-,

pon T. Kupffer*

(Aofzug aus einer grOfseren Abhandlung, die in der Academie der 'WiMaMelMifte& wa St. Petenbarf Torseletea wurde.)

Oie magnetische Abweichung läfst sich mit Jen lostni- mcoteD, die bia jetil ia Gebnaob gehommen siody ge» üMier besliiDineD, als die Neigung, weil von den zwei Kräften, v^elciie . jede jNadei fioilieiliren, die magneiisohe iüab der Erde ood die Schwere, die letxtere ToUkom« . nen aafgeboben wird, wenn man die Nadel horizontal »D einem uogedrebtea K>eidenfadeu aufhangt; eine solche Kadel stellt sieh also achoB toii aelhat genan in den mag« neliachen Meridiao.

Unter so vielen Vorrichtungen» die man zur Bestim- mung der magnetischeii Abweichung erdacht bat, acheiut die Gambey^sche Bussole die gröfete Genauigkeit m versprechen, weua man auf die Aufstellung derselben die gehörige Sorgfalt verweadea kaoa, und es TergiVnnt ist, mit Ruhe zu beobachten; auf der Reise freilich ist die» ses liibtruiueut nicht bequem, uud kann mit Votlheil durch andere Vorrichtungen, unter denen sich besonders die Bessersche aosseichnet, ersetzt werden.

Die Construction der Gaui be j'scheu Bussole ist so bekannt, dals ieh nicht nötbig habe^ liier eine ausführ* liebere Beschreibung derselben zu geben; ich will nur auf ihre Hauptstückc auimeiksaui machen, damit der Le- die folgende Darstellung meiner Beobacbtungsmelhode ^eistdien ktane^ ohne eine Beschreibung des Initro-

uieuts zur Hand zu nehmen.

&i«hft s. B. Bi^t'e Pr4äs «kmtnt. de pl^siq. Up. lU

4M

Dar FoCi das Initramaato baetalit am atoer Tartici-

len Axe^ welche , wie gewOhoIicb, voo drei horizontalen Radiao getragaa wird^ ao daran Eodau aicli dia Foii- acbraaben bafindati« Diese Axa bildet aioen anfradifen abgekürzten Kegel, und pafst in einen Hobikegel, der sich frei nm dia Aza draht; dieser Hobikagal, dasica engere Oeffnung nach oben gekehrt ist, ist hier an den Mittelpunkt eines getbeilten AzimuUialkraiaca geschraubt, ao daCs dar Kreis mn dia Aza ond nm aainen Hittet

punkt gedrclit iverden kann, ohne aus einer auf die AiS aeokrechten Ebene herauszugehen« Der Kreis ist vermit- falst einer IffilLroniatarachraoba mit abem der drei Fübe des rnstrumcDts fest verbunden; er trägt tibcrdiefs ein horizontales Fernrohr mit FadenkrauZt welches man auf ainan antfamten Gegenstand richtet» um sicher zn seyn, dafs £ich die Lage des gelbeilten Kreises während der Beobachtnng (die immer mehrere Stunden dauert) oidit ▼arSndert hat; sollte dieses geschahen sejn, so kannosa den Kreis vermittelst der eben bezeichneiea Mikrometer- achranba wieder in dia frübera Lage bringen«

Dia oben beschriebene Aza des Instruments ist senk- rächt durchbohrt, und nimmt eine zweite Axe auf, did wir TORogffweise dia Aza das Instruments nennen wal- len. Diese Axe trägt eine starke viereckigte, horitonlils Platte, auf welcher sich, auf demselben Durchmesser und' in gleichen £n(femnngen Tom Mittelpunkt der Aze^ tnu Säulen erheben. Ein hölzerner Kasten, lang und eng, welcher dazu bestimmt ist, die Nadel einzuschlielseiit rubt auf daraalban Platte» zwischen den beiden Sioleo, so da£» die Länge des Kastens mit einer durch die beiden SSO* len gezogenen HorizootaUinte einen rechten Winkel macht Dia Nadel ist nn Innern dieses Kastana aufgehängt, sa einem Bündel von seidenen uugedrehten Faden; das obere £nda dea Bündels ist auf einen horizontalen CyliD<]<^r aufgerollt, welcher auf einem, dia beiden Sftolen im Zwei« drittheil ihrer Höhe verbindendea Queriineal so ruht^ dafs

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nicht nur der faden mehr oder weniger anfgerollt, son- dern euch m sich selbst gedreht werden kann; vemiöge

der letzteren Bewegung kann man die Fäden vollkom- men ausdehnen^ wenn sie noch eine geringe Torsion ha- ben sollten.

Die beiden SSuIen tragen auf ihren oberen Enden gabelförmige Unterlagen » auf weiche man die Axe eines kleinen Passageferarohrs stellen kann; eine der Unterla- gen kann höher und niedriger gestellt werden, um der Axe des Femrohrs eine vollkommen horizontale Lage zu geben. -

Der Kasten, welcher die ]Sadcl einschlierst, ist da, wo die Enden der Nadel sind, so durchbohrt, dafs man «Besa Enden durch das Fernrohr sehen kann; die Oerf- DUDgen sind durch Parallelgläser verschlossen. Die Na- del trägt an beiden Enden üinge mit Kreuzfaden, nach, deren Dorchschnittspnnkt »an Tisiren kann.

Zwei diametral entgegengesetzte Alidaden mit Vcr- Diera sind an derselben Platte befestigt, auf welcher sich die beiden Säolen erheben; diese Verniers durchlaafen den getheilten Kreis, wenn man das Instrument um seine Verticalaze dreht.

Da man das Femrohr abwechselnd nach den Enden der Nadel and nach einem entfernten Gegenstand oder nach einem Stern richtet, so muis cj» so eingerichtet sejn, daÜB man nahe nnd entfernte Gegenstande gleich gut da* mit sehen kann. Zu diesem Ende bat man dem Femrohr zwei Objectivgläser gegeben, ein gewöhnliches und ein Ueineres, welches die Mitte des grüfseren bedeckt. Es hl klar, dab ein solches doppeltes Obfeetivglas eine sehr verschiedene Focalweite hat, je nachdem die Lichtstrah- len eines Ob|ects blofs durch das eine Gla^ oder dnrch beide zugleieh fallen, im efsteren Falle werden entfernte, im zweiten nahe (gegenstände durch das Fernrohr sieht- ^ sejn. Um diese beiden Wirkung^ m isoüren, hat ftr daa Objectif zwei besondm DedLel; der eine '

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bat blofs io der Mille eio Laeh, welches gerade so grob isl» aU das Ueinere Objectivglas; scbiebt mao diesen auf das Fernrohr, so sind alle LtchtstraUeQ getwaogen durch beide Objeclivc zugleicli zu geiieo, und das l^rurulir dieot als Mikroskop; der aodere Deckel biogegen ist so dorchgescbDÜteD » dab das kleine Objecfivglas bedeckt, iiod das grofse uubedeckt gelassea wird, dauo geben alle LicbtstnUeii blo(s dorch das grobe Ob|ectivglai^ und Fernrohr dient, um entfernte Gegenstände zu sabeD. Es kommt hier hauptsächlicb darauf an, den beiden Objediv- * gläsern eine solche respective Stellung xu geben, dili

die oplisclicii Axeu des t erorohrs sowohl als des Mi» kroskops« in dieselbe aut die Drebungsaxe des 1 eroroiirs senkrechte Ebene ftiUen« Um dieses ra erteicben, siad die beiden Objeetivgläser mit Correctionsschraubeo ver- seben, so, daÜB mao sie in einer auf die optisctie Axe senkrechten, und mil der Axe des Fernrohrs parallsleo Richtung hin uud her schieben kauu. Um ihnen die g^ hörige Stellung %a geben, dient eine eigene Yorrichtiisfr welche folgende Constmetion hat:

Auf einem viereckiglea iirelt erheben sieb zvrei nie- drige, gabelförmige Unterlagen, welche dieselbe Eatier- nung von einander haben, als die Unterlagen des Ps- sagefernrohrs, die auf den beiden Säulen der Bussole befestigt sind. Mschdem man die Röhre, welche Fsdeo- kreuz und Ocular enthält, herauegezogeu , stellt man dis l'erorohr auf diese Unlerlagen. Wenn nun das Fern- rohr so liegt, In einer horizontalen Lage, so befindet sii^ in der Vei huigerung seiner o[)tischcn Axe, im Orennpusl^ des Ob)ectivs, ein Fadenkreuz, welches aui demtiii^^ BreUe befestigt ist. Dieses Fadenkreuz kann nibsr mmI weiter geschoben weiden, um das im Brennpunkt ObjecUvs sich beiladende Bild in die Ebene des f sdea- kreuaes zu bringen. Das Femroht selbet kann nnd Ikiks hingeä^liobeo vvcrdeu, um eine völlige ( u^^*^^'

deoz der Bilder und des Dorahschnittsponkta des

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Ireozes bewirken zu köaiieD. Um Fadeukrenz imd BM hmtf seheo su kdaneo, ab es mit blobem Aoge ndg- Ikb wSre, stellt man ein Ocalar vor dieselben, etwa das- selbe Ocular des Femrobrsi das man eben herausgezo« {€0 bat Man ricbtet doo erst das Fernrobr auf eineii totferofen Gegenstand, nachdem man das Objectiy mit dem zugehörigea Deckel bedeckt bst» und kehrt dann das Fernrohr auf den Unterlagen m, ond sieht za» <»b

^ Bild des entfernten Gefi^eustniules noch in tias Faden- kreuz fallt; ist das nicht der .tall, so stellt man das grö- bere Ob|ectivglas so lange^ bis ^e Colocidenz in beidea

eo!gegeügesetz(eu La^cn des Icnnohrs statlündet. Es ver&ieht sieb Yon selbst, dais die Axe des Fernrohrs sieb isuaer xwisdieii denselben Punkten befinden mob; om dieses zu bewirken, beilüdet sich die Axe des Femrohrs immer zwischen einer Feder und einer auf dem Bretto finrlen Messingpiatie geklemmt Ist nun das grofse Ob- i'^iiv^las berichtigt, so nimmt man dieselbe Operation mit dem kleineren yor; hier braucht man einen nahen Ga- (enstand, etwa wieder ein Fadeokranzi welches ebenCalls au[ dem lirelte .in der Aicbtung des Fernrohrs bele- ^ ist

Es ist Uar, dafs die Colncidenz der Bilder mit dem ^^obeweglicben Fadenkreuz in den beiden cntgegengeseizr teo Lagen des Femrohrs nor dam stattfinden kann, wenii .

^ beiden optibcheii A\en in derselben auf der Drehungs- axe des Fernrohrs senkrechten, und durch die Mitte der- Hlben gdienden £bene liegen* Wen» man nun das Fa* ienkreuz, mit welchem man beobachtet (und welches iQaQ während der eben beschriebenen Berichtigung bei ^te gelegt hat), wieder bineinscbfebt, so ist es gut, Sorge &[Qr zu tragen (obgleich diefs nicht durchaus nothwen- d*g ist), dafs dieses Fadeakren« wieder in die eben be- ^^^^6pt optische Aie des Femfob» komme, weldiee leicht auf die gewöhBÜche Art bewerkstelligt werden kanUf tsdsai man nAmliob das FadeakiM so lange hin* und

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hcrsohiebt, hk das BiM cioes entferaten Geggortaad« m

beiden enfgegeogesetzteD Lagen des Fenirohrs io*s Fa- denkreuz fallt

Nach dieser Toriiofigeii Verifioatioii inirfa man nod

den Bündel von Scidenfaden, an welchen die Nadel £e- li^m^t werden soU, vollständig ausdrehen. Zn diesem Ende bSngt man an den BQgel, welcher daza besttnnt ist, die Nadel aufziinchmen, erst einen Cl\ linder von Ke* pfer, der dasselbe Gewicht hat, als die Nadel; man war- tet bis dieser Cylinder in Ruhe kommt, abd glebt iks nun, indem man den Fadeo um sieh selbst dreht, eiae solche Lage, dals, wenn man nachher die Nadel einhängt, diese keine neue Torsion benrorbringt. Um dieTs mit Geoamg« kett zu bewerkstcIIigeD, thut mau aiu besten, weoo m^n statt der gebrttochlidien kurzen Cylinder eine messiogene Stenge anwendet, die eben so lang ist, als die NsM und dreht nun den Faden so lange, bis die bcideo Ed- « den der Stange, bei YdUiger Ruhe derselbeo» in das Fa- deokreoi des Femrohrs feilen. Wir werden wdtcfins sehen, rlafs eine gewisse Torsion des Fadens einen b^ deotendeo Fehler in der Abweichong hervorbringen kan^ und dafs also eine grofse Vorsicht hier nicht unoOls ist Jetzt stell! man die Axe des Instruments vcrlic^l Torndttelst der FuCsschraobeD and einer Libelle^ die fl»A i

auf die Axe des Fernrohrs setzt, und welche deshalb iwl swd gabeUünnigcn Füfsen versehen ist« Endlich verili- drt man noch die Horizontalitit der Axe des Ferarobi^ Termittclrt der Libelle, welche auf der Axe des Feni- rohrs ruht, und welche man umkehren kann, dem Fernrohr tugleieh und auch allein, so dafe man selM einen etwaigen Uutergchied in der Dicke der beiden As^ des Femrohrs berficksichtigen könnte.

Nun kann man die Beobachtung selbst anbog^ | Man hängt die Nadei au den Faden, und wartet bis voUkoaimeii ruhig ist. Man bedeckt das Objeciiv Femrohrs mit demjenigen Deckel, der es zum Miki^

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kop maciily und richtet es erst auf das eine, dann atii das andere Ende der Nadel» und liesl.die Grade» Miau*

fen und Secundca ab, welche die beiden Alidadcn auf dem gelheiUen Kreise aozeigaiu Uoterdets kommt die Nadel gewdhnlkh etwaa io Bewegpug; um Dichl warten zu müssen, bis die Nadel \\'ieder zur Ruhe kommt, vi- girt man so, dnfs die SchwiDguugeu derselben zu beiden Seiten des Fadeokreazes gleich eindt oder die Daoer eip- ner halben Schwinguog rechts, der Dauer einer halben Schwingung links gleich ist.

Nan drehl man die Nadel am ihre magnetische (ko- lizonfale) Axe nm 180^ herum, legt auch das Fernrohr um, und beobachtet noch einmal beide Enden der Na- del Durch das Umdrehen der Nadel wird derjenige Feh- ler negativ, welcher entsteht, wenn eine durch die bei- den Enden der Nadel gezogene Linie nicht mit der mag- netischen Axe der Nadel parallel läuft; durch das Umle» gen des Femrohrs bekommt derjenige Fehler ein entge- geogesetztes Zeichen, irelcher entsteht, wenn die opti- sche Axe des Fernrohrs nicht senkrecht aof der Drehung^ axe derselben ist * Das Mittel aus den vier Beobscblon- ^Bn gtebt also die wahre Richtung der magnetischen Axe der Nadel in Bezog auf den Nullpunkt des getheilten Kreises.

Um nun den Winkel zu finden, den diese Richtung (oder der magpetische Meridian) mit dem terrestrischen Meridian macht, richtet man das Femrohr auf einen ent- fernten Gegenstand, dessen Azimuth bekannt ist, und liest wieder auf dem gelbeilten lüreise ab; man wiederholt dieselbe Operation» nachdem man das Fernrohr umgelegt hat Man kann noch z>vei andere ähnliche Beobachtun- gen machen, nachdem man die Veitic^laxe des Instruments nm 180'' gedreht hat

Das Mitlei aus diesen vier Eeobacbtungen, vom Mit- tel aus den ersten vier Beobachtungen abgezogen, giebt oiUibar den .swiedien. dem* magyiet^en Meridian JMk

dem entferoten Gegensfande enlbilteneQ Winkel; und da das Aiiomlh dieses Gef^enstaides bekaoot ist, so ksno

man leicht das Azimuth des magnetischen Meridiaas, oder die magnetiscbe Abweichung, ündeo.

Um ein von den siflndlichen Variationen der Ab- weicLung unabhängiges Kesullat zu ei halten, >\urde im ner neben der Dedtnationsnadel noch die Bussole für die siflndticben Tarialionen der Abwmhong beobacklet Diese Bussole besteht aus einer an Seidenfadeii nufse- bingten Nadel, deren beide Enden durch Mikroskope beobachtet werden; man findet eine genauere Beschrei- bung derselben in dem eben augefübrlen Werke voo Biot. IIa die Nadeln nicht so weit aus einander ge- stellt werden konnten, am allen gegenseitigen Einflofs tu Temtchten, so wurde dieser Liniluis genau bestimmt, durcii Umkehren der Nadel« Alle diese Beobachtungen wnrdefi In dem kleinen magnetischen Observatorium der AcaJe- mie vorgenommen y in dessen Construction sich kein Ei- sen befindet

Vor allen Dinsen niiif fe das Azlmnfb des cntferu- ten Gegenstandes mit Genauigkeit bestimmt werdeu. Die- ser Gegenstand war ein schwarzer Pan&t auf einem eot* lernten Schornstein. Ein Gambev'scher Theodoht mit einem Horizontal- und einem Verticalkreis, jeder ?oa 10 Zoll DnfdMiesser, wurde dato gebraucht In der Ab* handlung, von welcher diese nur ein Auszug ist, inukii sich alle Beobachtongen ausführlich aufgezeichnet; bier gebe ich nur die Resultate.

I)a die Polaris aus dem magnetischen Observatoriuui nicht sichtbar ist, so wurde / und ij Uraae majoris b^ obacbtet, weiner S^it, da ihr Stundenwinkel nahe betrug; die Zeit wurde aus Höhenmessnngen derselben Sterne bestimmt Die Poihöhe wurde theils durch dire^^ Beobachtungen der Polaiis (unicr freiem lliinmel vorge- nommen) bestimmt, (hcils aus der Lage des magoetiscfieo

Oha»! Piiieihmiij gc^eof dfe nsiie^elegene Stdnmarte b«*

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rechnet. Beide Resultate stimmten (wobl nar zufällig) his auf eioeo Bruch einer Sectmde. Die Beobachtuogea wurden nach den Berliner Kphemcriden berechnet.

Den 1. October 1831 fand ich, aus Beobacbtungea Von 9 Ufsae majoris

r

Atimath des schwarzen FledLs 41^ 55' 6",9

Lud auä üc'ubacLluugcu vua / Uisac uiaj. 41 55 8 ,0

Büttel 41« 65' Tfi Den 9* October gaben' die Beobachtungen:

mit n Ursae majoris 41** 55' 17",4

mit f Ursae majoris ' 41 55 1 J

MiiteUi'' 55' r»6

Hier geben die beiden Sterne sehr abweichende Xie* soitate; ihr Mittel aber kommt dem erstgefundenea sehr nahe. Man Icann also das Azimuth des schwarzen Punk- tes aosetzen zu:

41^ 55' 8>

Hier folgen nun die Beobachtungen der Abweichung aelbst

Den Jttiii 1830, um 1 Uhr 2(«fihmttt«s<*

Diese Beobachtung wurde mit einer Bussole ange- ^dlt, die nachher mit Hrn. George Fnfs nach Peking

geschickt wurde, und sich noch daselbst befindet.

Das Fernrohr auf das Nordende d.Nad ^cht. i78<> 58^4tf'

- - das Südende - - ' - 179 11 30 F erarohr umgelegt u. I^adei umgek.^ Nordeude 179 ß ÜÜ SQdende 178 5410

Mittel 179<' 3'2tf'

Das Azimuth wurde. dieOsmal direct bestimmt, indem den Dorohgäng der Sonne dank den^ Vertieatfaden

^ Fernrohrs beobachtete.

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Miulere Zeit.

Erster Durchgang 46' 53 ,6 153» 47! W Zweiter DuicbgMig 0 &3 53,1 151 10 00

Die erste JUeobachtoog giebt für die magnetische Abweichaiig 64' 40^ VMtiick

Die zweite JBeobacLluQg giebt 6 54 5S

II. Den 26. Sept. 1830, swi'ichtn 2 und 3 Uhr Nackn.

Diese BeobaehlaDg wurde noch unter freiein HiiDflKl

angestellt, auf der Treppe des Obscrvatonums.

Der Winkel xiviscbeo der magoelisclien Axe der Ks*

del and einem entfernten Kircbenkreoz wurde ^eiA

420

gefunden.

Das Azirnnth des Kirehenkrenses wurde ebenblk

aus SonDendurchgängeu, aber diesmal mit dem Theodo> liteu bestimmt, und gleich

iB^ 31' 36" *)

gefundene

Also, maguetische Abweichung 6^33 55.

Zugleich wurde der Gang der Variationsnadel beob* aditeL Diese gab

im Anfange der Beobaohtcmg 26^4)7

am Eade * 26 ^33

Mittel 26—157"

Die beiden Bussolen waren weit genug tod eioaa* der entfernt, dafs kein gegenseitiger Einflub stattfindcfl konnte.

Des

*) Dicae Beidiamiir viclluchi nidit sehr tßm&a^ w«SI idi sieb weiff, ob der Theodolit feoau anf dieselbe Stelle gesettt wvfdct

-wo tlic Bussole gestanden hatte. Da die Entfernung der Kircbf nicht sehr grofs ist, so kann dieser Unterichied einen xiemÜ^ btdctttenden f chitr benroif ebracbl liab«a.

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465

Den 23. and 24« September war der Gang der Va- riationsnadel von Stande za Stande, Tag und Macht, beobachtet worden«

Wir noUen das Mittel aus dem Maximum und Mi- DUBom der Abweichung jedes Tages als die wahre mitt* lere Abweichung des Tages ansehen.

Den 23. September fand das BUnimum der westU- den Abweichong om 1^ 4ff Moigens .statt; die Varia-

lionsbusßole gab 26,620

Äo demselbea Tage trat das Maiimum um 1^ 40^ da, nil

Ifitdere SteUung 26,310

Den 24« September trat das Minimum om 8 Uhr

Morgens ein, mit 26,765 Das Minimum um 1 Uhr, mit 25,970

Mitaere SteUuug 26,368

Also mittlere Slellung für beide Tage 26,339 Während der obigen Beobachtung war die mitt* lere SteUoog ^ äSABO

Diffems Q^SS

Diese Differenz, in Bogen ansgedrfickt, nmb von

der oben gefundenen Abweichung abgezogen werden, om sie auf die^ mittlere Stellung der Nadel am 23. und 24. September zu redodren.

Die Entfernung der In i Jen Mikroskope der YaKa- tioosnadel.ist 0V730« Jedes Millimeter giebt also «inea Bogen, dessen Sinns tttt^t«

1"«=U' 32^,2=14,54.

Man findet auf diese Weise:

0«-,189=^2' 44'.

Die mittlere Abwekhon^ Tom 23. ond 24 September

^ar also:

6^ 31' ll\

Ama.d.Pliysik.Bd.lOL8iiai.UnA.7. 30

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. 486

lU. Den 23. Hin 1831. D«eUnadeMkiiMle> BmmI« ftr 4Se YunutSmua.

114° 7' 00* 26,075

114 24 5 26,075

' w

Mittel lU^ 16' ärfi 96,075.

Mach der letzteo Beobachtung wurde die Dedioa« fioDSoadel herabgelaieen, ond die Terticale Axe dei la- stnimeDts um ISO*' herumfiedrehl, ßo dafs der Südpol der Nadel nach Nordeo, der Mordpol nach Süden zu liegeu kam. Noa gab die Boaaole far die Variationen 36^159 hievon 26,075 abgezogen» ^lebt deo doppelten Einfluf.s dett die Inciinationsnadel ^of die Stellung der Variatioas- oadel ausübt, gleich 0,080, also die Correction Ihr die Yariationsnadel -|-0,01ü

Und nachdem die Nadel omgekehrt und daa Fem- foi/f umgelegt worden:

114« 11' 25'' ' 2630 114 13 25 26,46

114<» 171 2ISr 26,42».

Die Dedinatienanadel abermals herabgelassen und noge-

kehrt 26,575 , welches für die ConecLiou +0,058 §iebt, aUo im MilLel +0,Ü19 Um den finflnüs der Variationsnadel anf die Stel- lung der IJeclinaljousnadel zu liudeu, wurden noch (ol- gende Beobachtungen angestellt:

114° 24' 25' 27 26

Mittel 114° 25^657

Und uachdem die Variatioasaadel um 180" ud eine ver- ticale Axe gedrdbt worden war:

114» 24' ö" 114 21 0

Mittel 114» 22' ^'5.

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461

Lieb giebt für die dopp^ Corcecticoi . : ^ ^2r,5 also flir dte eiofacba r ^r. -: ? ^ » «^»l ^lfjfc Jetzt wurde diefs Fernrohr aof dw «cltWfgeü Pqakt aof dem Sdionisleio gerichlet. Das Mittel aller vier Beofah acblangen, vor und nadi Umlegn8|; des^ FerarobfSi ond Tor uud oach UmkeLruug der Yerticalaxe 65^ 47' 35**

- HeeapitaUtloab ; ! . ,' ;.t

Dcdinatioatbiutole. ' : 'y«riatiünsbuM«ljf.

Ent« Mittel 114« 16' 32"^ 26.075

ZweiUs MiUel Iii 12 25,0 26,425 r*

Mittel 114» 13* 58^3 26^25* "

CometioB fDr äea gegen-

seiiigeu EiofL d. Nadeln 1' 41",3 + 0,048

114» 1* ir,5>

65 47 a5",0 :

48" 24' 42",5 Az. des achvr. Pnoktes 41° 55'

Beclioatioa 29 34 ',0. "

Den 20. und 21. März wurde abermals der Gang der Variationsoadel Tag uud Kacbt von 2tf zu 2U beob> •ditet.

Den 20. März trat das Minim. um 8^' 40' ein, mit 26"^0 Deuselbeo Tag trat das Max. um 2*" 40' ein, mit 26 ,315 Den 21. März fand das Minim. um 9^ 20^ statt, mit 26 , ,875

2'- 20', mit 25 ,950

Mittel 26— ,615

Man siebt bieraas, dafs, wenn man die joiittlerie Ab-

^eichung des 20. und 21. Märzes finden will, man yeh dem oben gefuodeoen Werlbe der Abweichung 0'"^2i6 8 ',5 abziebeo mafs^ Man findet auf diese Weise: Mittlere Abweichung für den 2Ü. und 21. Mirz 1831

^9 26' 25 '4 wesOieb.

80*

i

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468

Ich halte es für überflüssig, noch femer die ciniel- neo Bcobachluogea zu gebea^ und, mUm deshalb Uob die Endraottata kr.

lY.. Den 26. April 1831« DetliaalloaikHtillt. TtriadoBiboiaol«.

6^33'27",5 26,012.

Diefle Beobachtung giebt, auf die mitüera Äkrd-

chang vom 20. und 21. März reducirt:

Diesetr Werth iat nur um 17" tod dea TOitogehfiofa

verschieden.

V. ]>«n la Mai 1831.

DecUo-ttion^hussole. Yarlaüonsbussoie.

•6° 36' 6 ,5 , 27^157.

Diese Beobacklung ist mit der vorhergeheuden Dicht vergleichbar, weil die Variationsbussole nicht mehr (o* nau dieselbe Lage batte^ als in den vorhergehenden BcoIk

achtnngen.

Den 4. und 5. Mai wurde der Gang der Variatioitf*

uadel wieder von 20' zu 20' beobachtet

Den 4. Hai stellte sidi das Minimum um 8 Uhr

Morgens ein, mit 28,410

Das Maximum um 2 Uhr,, mit 26,^*^^

Den 6. Mai das Minimum um 7^ 2tf , mit 2Mi^

Das Maximum um. 1 Uhr, mit 27,450

Mittel 27,813

Reducirt man hiernach di^ obige Beobachtung auf

den 4. und 5. Mai, so erhnit man:

27' 1",5.

Tl. Den 2a Juni 1881.

Declinätton&bussoie. Variationsbussole.

6" W 46" fi 26,471.

I

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4fi9

Den 21. nnd 22. Juni wurde wieder der Gang der

Tarifttioiitiiftda Tag und Nacht, von ao' sp IMT, hao^ •Atet

Deo 21« Juni, Mioiiinioi 27,030

- - - Maximum 25,730 Den 22. Jimi^ MiDimum ^ 27»410

. . MaxiiDtim 26,125

Buttel 26|ö7;l

Also mittlere Decliaation am 21. und 22» Junis .

29' 16^7.

▼n. J>tn 31. Augutt 1831. ^

DecIinaüonsbusAole* Variitio nsbussolfl^ ,

Den 6. und 7* August wurde 6ßT Gang der Varia« liomadel «bemale Tag und Nacht, im 2tf zn 2tf , beob-

adilet

Den 6. Aagost, BliohiraiD nm 8 Uhr' Morg. - 27,225

- - - Maximum um 1 Uhr Narhm» 25,635 Den 7. Aogost, Minimom um 7 Uhr Morg. 27,300

Maximum um 1 Uhr Nachm. , 25,610

Mittel 26,443

Die ttittkre Deciination war also am & und 7* August:

6^ 32* 6'',2.

Den 23* und 24. September ^vu.deu ühnliche Beob- tuhtuDgen über den Gang der Variatiousuadel geuiactiL . Den 23. September, Minim. um 8^ 4ff Morg. 27,405 .

. - . Max. um 0*^ 40' Nachm. 25,910 *) Den^ September, Minim. am 7' 40' Morg. 27,090

. . Max. am l*" 20^ Nachm. 26,360

Ifiltel 26^^

Vm 3^' 2(f war die StcHTing; der Nadel Bock weltlicher, aber •ie OMilKfte daM m hk^f dide dicTe «Ii «im Aaonalie «»• mmImii iitr

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470

Vergleiebl mn Mltel ttit itm Mittel m dci

üeabaclituugea vom 6. und 7. August, so erhält man für die mttüere Abweichuog am 23. ond 2i. September:

lo unserem Klima ist dae Oellucu der Fenster im Wioter mit Schwierigkeiten Terbuoden; es war also wüdt acheoawertb, för diese Jahreszeit einen Gegenstand im BeobacfatungsziaiiDer selbst zu Laben, um darnach zu vi- airen. So ein Gegenstand konnte bei Nacht crleachtet werden, so dafs die laugen Abende nicht unbenntat Inh gingen.

Da ein gewöhnlicher Gegenstand, im Beobachtonp-

zimmer selbst aufgestellt, keioe hinreichende Entfemiing häben kaooi so kqunte, hier keine andere Methode an- gewandt werden, als die von Grofs voiigescblageoe» wel- che darin besteht, dais man ein Fernrohr, mit einen Brennpunkte des Objectivs beiindliclien Fadenkreuze, so befestigt, dafs man das Fadenkreuz, dorch das Objfdiv hindurch, mit dem Fernrohr der Bussole sehen ksaa. Jt^s ist klar, da(s die von dem Fadenkreuze ausgebenden Lichtstrahlen von dem Ob)ectiT des fixen Fernrohrs m gebrochen werden, dafs sie parallel aus demselben btf- anstreten; es ist also eben so, als wenn das Fadenkreuz unendlich weit entfernt wire.

Es ist wahr, dafs hier alles darauf ankommt, obd« fiie Femrohr immer genau dieselbe Lage behält; die g^ ringste Drehung könnte einen bedeutenden Fehler her« vorbringen. Wenn man indessen die Azimuthunlerscbieds des Fadenkreuzes und irgend eines entfernten GegeosUn- des von Zeit zu Zeit iramcr wieder von Nenem besfloirt so kann sich hier nicht wobl ein bedeutender Fehler eio- schleichen; und unbedeutende Fehler von wenigen cuudeii können für iiiuscrcu Zweck vernachlässigt wefdeo.

Da ich mich häuüg davon überzeugt hatte, da^ö Azimuthaikreis während der Beobachtungen seiDe l^r^

nicht auderte, so nahm ich die Mikrometerscbraube,

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471

welche der getheilte Kreis mit einem Ftifse des Insfrii- meDts in VerbiiMiaiif; stobt, and dss VersicheroD^feni«»

rohr ganz fort, und brachte eine festere Vereinigung da- durch hervor» dsCs ich deo vom Kreise vertical iierabge- kadeo Arm, an welchem das VersicbermiSBfemrohr an-

£Cschroben war, durch eine Klemmschraube fest an ei- Qea der Füfse des lostruments festkleminte. Ich halte so den YorlheiU den Winkel zwischen Nadel nnd entfernt tcn Gegenstand an drei verschiedenen Stellen des Krei- ses messea au können, |e nachdem ich den Kreis an den ersten, zweiten oder dritten FuCs klemmto; dorch f'\ne solche dreifache Beobachtung roufsten nicht nur die ifeUer der Emtbeilung zum Tbetl verschwinden, sondern sacb derjenige Fehler, welcher entsteht, wenn der Kreis uicbt vollkommen senkrecht auf der Axe des Instrumeiils steht. In der folgenden Beobachtung bebe icb, um Zeil la ersparen, nur in der ersten Lage des Kreises eine >uIistäodige Beobachtung gemacht, in der zvreiten und driiten aber in jeder Lage eine halbe, so data erst ihr Hittel die wahre Abweichung geben konnte.

YIII. Den 10. December 1831.

Dia Tollstindige Beobachtung gab: . :

DecIIoadonsbnMole. Varfationsbotfols»

a) 26' 68',& 26,700.

Nun wurde der Kreis losgelöst, ungefähr um 120^ gedreht, und an den nächstfolgenden Fufs geklemmt Na- del nnd f'emrohr blieben in derselben Lage, nnd gsben:

6^ 22* 46",8 26,670. Bss FemrDfar wurde nun umgelegt, die Nadel umgekehrt, md der Kreis Bocb um 128® weiter g^scbobeni nun ^aod ich;

6<» 31' 36^2 26,563. Dis Mittel dieser beiden Wertbe giebt erst die wabra Ahf?eicbuog: ^ ^

b) 21' tr|5 26,612.

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472

Wir wollen das Mittel aas beiden Wmi

6 27 11^ 26,üii

Mittel 27' 5 ,0 36,656.

Dm & mkl 6. NortmlMr wurde der Geog ier T»»

riationsnadel aliermala foo 20' z.u 20 btubdcLui, 1«^ und Kecht

Den 5. November trat da« Minimnm um 8 ükr

Morg^ ein, bei aiJMI Den «. November dee Maxfuioni «b 3^«^ M^tt

Den 6. November das Mimm. um 9 Thr Mar^ 26ii'25

- das Max. um l'SCT 2M4^

lOiitel 2<M»^^

Man sielkt hieraus, da(a die obi^eu jjeübAiltiuugc« keane Keductioa bedürlaiL

Die ■kUen ftlmainbMt ww ilie m & &

Nofembers

6* ar i\

Deo 2L und 22. Deceaber worden ebeniaBi Beeb

achtuogco vou 2ff za 2ff gemacht*

Deo 2L Deewnber BHoimiin w fl^ 9tf , bei MlTTi

M.iviinum um 1 L hi, bei 2ti '>2*i Deo 22. December Miutmum um 7 Uhr Morj^

jy|^«4-«- OB p av 9MI5

MiUel 26yiM

Man sieht» data die mittlere Abweichung am 21. uod 22. Deeember g^nao dieatlbe wv^ ib m S. omI C ft^

veoiber.

UL Pe. id. Iii« iftw Jaaaar 1631.

Die drei Beobacblnnf^^n , in drei ▼enchiedeaco Li- eeo dci ^^Tiiiii wuid^ vf>iiiiandi# eeneekix

üy Google

473

1) 25 42'V4

2) 6 27 ia,0

3) 6 35 4

MiUel 6^ 26' ,»7

Diese Beobachtungen dauerten drei Tage, man kann also wohl ihr Miilcl als die mittlere Abweichung dieser Tage anaeheo, besonders da die tägliche Variation in die- ser Jahreszeit ganz unbedeutend ist.

Ich habe den Gang der Vaiiationsnndel nicht mit hieber gesetzt, ^eil ilas öftere Umkehren derselben » zai^ Bestimmung ihres Einflusses auf die Declinationsuadel, eiue solche Drehung im Aufbängeladea hervorgebracht halte» data ihre Anzeige» nieht mehv vergleichbar blieben.

X Den %h Januar 1832. Deelinatioiubitsiole. VariationsliiiMolc.

26' 3b',4 2§^34.

XI. Ton aem 22. hU 28. Januar.

1) Den 22. Januar:

' 2Bf 8^,5 26,815.

2) Den 26. Januar um 2 Uhr ISachm. Der Kreis f?ar um 120^ weiter geschoben/viorden:

6^ 2& 53^4 26,879.

3) Den 28. Januar um 10 Uhr. Moii^. Der Kreis >^ar noch um 120^ weiter geschoben worden:

* 6<> 22* 52^,2 27^289. Diese Beobachtungen weichen nicht so sehr von ein- ander ab, als es auf den ersten Anblick scheint. Da der Gang der Variationsnadel zugleich ist beobachtet worden^

so ist es leicht, eine !>( obaclilung auf die ander e zu rc- duciren. Man findet, wenn man die beiden letzten Ueoh^ achtongen auf den Augenblick der ersten redudrt:

Für die zv%cite 27 49",2 FOr die dritte 6 29 3fi

Mittel 6^ 28''2ö>r"

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474

Die er?le Bcobachtan;^ utiiiiint auch voHrefdich mit der iH obacbtuDg (X); dcoa ueaa man diese au( dift Ao- geoblack redodrt» für wdcheii dto «He Bcobecbf g gib, so fiadet man:

60 2* iy,4.

Niomit nao das Mittel eot *deii ?ler Werthci, le »

b«Ut man:

$^ h .1 bei Den 3b nnd 4. Febmar wurde der Gang dir Ta>

riatiooiibassole abemiak von 20' zu 20 beubacbkl, Ta^ und fiiacbt

l>cu 'S. Jr'cbr., IVIiuiiii. um 10 TThr Morg^ mit 27'"46 - - - Max. um 2 Uhr Nachm. M

Den 4. Febr^ Mioia. an 9 Ubr Morg. 87 ß

- - Max. um 2 Uiu* xSacLiu« 2<>

Mittel

Vergleidit man dBemMitta mit dem Madeafi«ik-

achlungen (X) and (XI) hervorgehenden Mittel, le det man für die miulcrc Ab^^cichuiig dei ik und 4 fdx^

aö' 43';a.

m B«a 1«L Fabraar 1831

AbwcicLuofioaiieL Variation tnaddb

Diese Beobacbtungi auf die millicre Ab^vcidmof tim & ood 4. Febr. ledacirt, «lebe für dieae letMeras

6^ 26' 11.7,

eia Resultat, %^c!(Iips von dem obigen um 1 abivcicht Obgleich im Aligemeineo alle dieae Beobachtoopa

sehr etit unlcr einandtT stimmen, so fioden sich doch Ua und %%icder Di^cordanzen, welche die GiOtse der eben Beobacbtoogsfobler llberrteigen» and welcbe ia i^

gend einer unbeachteten Fehlerquelle ihren Grund haha müssen. Es war also nothweudi^, alle Urosliinde, dic

die Genmdgheit der Beobacbtoog £ioAofii babea bftaam

47»

aufs Sorgfältigste zu untersuchen» und ihren £iiiÜu£8 so genaa ftb möglich xo bestiromeD. *

Die erste Untersuchung der Art, die vor^enomnien wurde, war eine dirccte Verglcichung des Ganges der Dedmationsoiidel. Ich habe ndttlleb schon vor einiger Zeit bemerkt, dafs, wenn man zwei Nadeln von sehr ▼erschiedeuer Intensitrit in einiger Jinlfernung von einan- der aofhftngty die eine l^del nicht genau denselben Gang zeigt; es ist in der That wahrscheinlich, dafs Luftströ- mungen, hjgrometrische Drehungen des Aufhängefadens und ähnliche Umstände (die selbst eine gewisse Periode cttät haben können, da sie Tom Zustande der Atmosphäre abhSngen) bei der schwächeren Nadel Abweichungen her-» ▼orbrfingen, die At bei der stärkeren nicht benronubrio* gen im Stande sind. Dieser Cegenitand Terdient genauer untersucht zu werden, und wir woiien in Zukunft wie- der anf denselben znrQckkommen; ich will hier nur so viel berichten, daCr dreiondvierzig vergleichende Beob» achtungen des Ganges der JJecIinations- und der Varia- tionsnadel, nach der Methode der kleinsten Qaadrate be* rechnet:

14,642

(Br die Zahl gegeben haben, nrit welcher 1 Millimeter der Variationsbussole mulliplicirt werden mufs, um ihre Angaben in Alinuten in verwandeln. Der mittlere Fehler dieses Resollatt ist 0',31; der wahrscheinliche Fehler je- der einzeluen Beobachtung 0,57.

Die Werthe 14,64 und 14,54, welcher letztere durch eine genaue Messung der Lfinge 'der Madel gefunden wurde (siebe oben), weichen so wenig von einander ab,' daCs wir keine Ursache haben, eine Verschiedenheit im Gange der beiden Nadeta anaonehmen; eber der mittlere Fehler der eintelnen Beobachtungen ist ziemlich grofs, welebea wahrscheinlich davon herrührt, dafs die Nadel selten Tollkomnien mbig ist, und die Beobachtungen ton

47«

einem eiDiigeo Beobaditar nicht gaux gleidiieilig mjt

EiM «weite FMmpilk komte St Tonkm itt AirfbSofefMeD Myn, md et war sdlbig, fieieUie fiiiM zu beslimiueQ. Zu dem Eude hing ich beide ISadcIo wC beabachleie aie gjiekkseiti^ drehle deo AoOiiiiitMco der cioeo Nadel om eine «ewiaie AnaaU Grade um, uod hmk^ achtete die beiden Nadeln trieder gleicbzeitifE« i^! klar, daU iBan ao» weno auch wirklich wäkranii BeohMibliiiig eine Aeaderaag in der AhwMhmg dai»-

treten >^ar, die ]\esultate von clit-aer Aeuderung beCreiea konnte, da sie aus der iieobachüiog cUr eioeo ^NaM deren Faden nicht gedreht wurde» bekannt war.

Die ersten Versuche Ciber die Torsion wurden den Aufhänge faden der Decüu^iionÄbusiale fti^tr^"^ nimm Bttniiafe deradben:

Anfibiilicbe SteUong der Nadelp

wo iliu Drehung «lU MuU an*

gesehen wurde 293o2tf2{^ X,VA

Nachden daa obere Endo

dea Aufhaij^efadenÄ der lleciinationa-Madel ge^

dreht worden war» na 7*4 nebte 21' ütjli

»7 4 - 25 37 .5 2b,7Ö

67 4 - ao ii^ 2«)J4ö

7 4 linke 19 M

37 4 * 14 15 26,K»

67 i - 10 15 2«bb3&

Bedndrf nMi diese Beobachtungen aof densaihsa

Sf:irul der % anatioosnadel (oder auf dieselbe Ucdam-

üau), DtoUcb aof don £iand von 2§,1W^ eo eifclit mm felgmde Werthe:

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477

Für die anfängliche Slcllung der Najel 293° 20* 25"

Füt ein« Toruon voo 7 "4 rechts 21 80

37 4 - 25 33

67 4 - 29 46

7 ^ links 19 27

37 1 - 15 11

C7 i - 11 14

*

Man sieht, dafs die Ablenkungen liuks den Ablcn< kungen rechts voUkommeu eiitsprecheo, wie aus der foi- geodea Tafel erhellt:

DrebuDgen.

rechts l'ö" 5' 8 ' 9' 21" links 0 58 5 14 9' 11"

Millel 1 r,5 5il,ü ö'15>.

Die Ablenkung ist dem Toreions wink cl proportional; man vveifs längst, dafs dieses Gesetz für kleine Ablcn- kaDgen md nicht fjät za grobe Drehungen stattfindet Die Ablenkung betragt ungefähr 8^',2 ffir jeden GVad der Drehung. Man sieht wie uolhwendig es ist, den Auf- hängefaden mit Sorgfalt auszudrehen, man bewerkstelligt diene Operation mit grober Genauigkeit, wenn man durch den kupfernen Cj linder, der zum Ausdrehen dient, der Länge seiner Axe nach (die ausgebohrt ist) einen cjriin- driscb abgedrehten, an beiden Enden zugespitzten Stab von Holz steckt, und mm den Faden so lange dreht, bis die Spitze des Stabes p bei vollkuumiencr Kuhe des Cylinders, in das Fadeulweuz des Fernrohrs fällt.

Aehnliche Untersuchungen wurden mit dem Aufban- gefaden der Variätionsnadel vorgenommen, die Resultate derselben sind, bereits reducirt, in der folgenden Tafel «isammengestellt:

Di^nng 37^6 67SS SVfi U7«,6 177^^

AUenkoog i«Ata 0^,140 0,436 OfilO OgBK

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478

Drehung 2%5 32»,5 62°,5 92",5 122°,5 182°,5

AbleaL links Q^^J^ (1,175 (^25 6^7 QJ^2 0^

Bezeichnet man mit x die Ableukuog der Nadel für Drehoog, so bat man, zur BesümmoDg des Wotki von s folgende Gleicbongen:

' 0~',lJ0=27',5.a:

0 ;iS&=sbT>fi , X 0 ,425=87»^ . X. etc.

Diese elf Gleichongeo, Dach der Methode der kUiii*

8teo Quadrate TerbuDdeii, ^(»ben:

x=Ü,ÜOj01.

Stibstituirt man diesen Werth in die obigen Gleichoogeo,

so imdet man folgende Uaterscbiede 2.wkcbeo Rechouog und Beobachtung:

Drehungswinkel.

DilTercfttMi der

bercchttcteo «nd beobachtctcil Ablenkungen.

DrebuDgswlakel.

DifTercBMO der

berechnete« wai

beohArhtefeO

Abicnkttoff"-

^-182»,ö

•1-01016

122 ,5

+0,038

57 ,5

^0,003

92 ,5

+0,012

87 ,5

-0,013

o2 ,5

+0,012

117 ,5

—0.019

2 ,5

+0,025

177 ,5

U,06i

Diese Differenzen nehmen so re^elmSfsig ab uüivit dafs hier nolbweudig ein besonderes Gesetz stattiiudea fflufs, welches wir übersehen haben. In der Tbat, wir haben angenommen, dafs die Ablenkung dem Drebuogs- winkel einfach proportional sej; alsdann aber luüt^tea offenbar die Ablenkungen rechts den Ablenkongeo iin^ voliküinmen gleich seyu, welches nicht der Fall ist. W*"* mufs also vermulben» dafs Drehung und Ablenkung auf eine andere Art insaninienhSngen« Dm diese drei Sschea in 8 Reine zu bringen, habe ich eine zweite Reibe Beob' acblongea angesieUl, und bei der Bereohnnng derselbe

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479-

aogeuommeo, dafs die Ahienkung S mit dem Drehung^ njokel t durch lolgfuide Gleicbung 74w«minenb»ngei

Sssai+bt*.

Die Beobachtungen, auf dieselbe anfängliche Deolv

ution ndncirtf aind in der lolgepdea Tabelle naamoMii-

Aoßngliclic Stellung der Nadel, wo die Drehung Mull war

einer Drehung too 60"

' 120 180 240 300 360 420 480 540 720 540 360 180 0

rechte

uud zurückgedreht

nadh. einer Drehong TOO 80 linke

360 -

640 - 720 .

ood zurückgedreht Lei 0

26 26 27 27 27 27 28 28 28 28 29 28 28 27 26 25 25 24 24 26

,700 ,930 ,214 ,460 ,764 ,999 ,129 329 ,532 ,683 ,208 ,633' ,034 ,422 ,630

,805 ,144 ,609 ,116 ,623

Diese Beobachtungen versprechen keine genauen Mtt- telfrerthe, de eie nicht recht gut mit einander fibereiii- lÜBmen. So z. B. nahm die Nadel, nachdem man sie bis 72U*^ rechts gedreht, und dann wieder bis Null u- riickgedreht hatte, nicht mehr genau dieselbe Stellung an, Woraus hervorgeht, dafs sich die Tursiüu des FuJuns durch Hin- und Uerdrehen ändert Dennoch habe ich ▼ecmda diese Beobecht engen nach der Methode der klein'

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4S0

tteo Quadrate zu combiatren. Bei dieser Rechoong sind Bur di« AUiBkaiigmi recbUluo btOHtit matdeiL Vm ik RedraaDgen zo verembdieii, rvchnete ich die Dreboogcn von ÖO" zu 60 ^ so dais ich also 1 ffir 66«», 2 für 120« a fp w* setzte; kii zog ferner 26 Müüaieler vou ftim der 10 der obigen Tabelle eDthallenen Werthe ab, di ci eiaerlei ist, wo man den >uiipuoki der Tbeilong luo^eUL So «ntataodeo folgende Gleichongen:

0,700=^

1,214=^-1-211+46 l,460=^+3a+96 etc.

Diese elf Gleicbongeo, nach der Metbode der kl»

fiteu Quadrate veibunden, gaben:

^=0,691, fl:;=0,127862, 0,00&91. Der mittlere Fehler des Werthes von A ist:

0,0154,

und der mittlere Fehler des Werthes von a:

0,00602, und der mittlere Fehler vun b:

0,000501.

Der mittlere Fehler jeder einzelnen Beobaelitnng abiriit:

0,0214.

Der Werth des minieren Fehlers von b zeigt nur, dafs b nicht ganz verschwinden kann , ond dab ako Ü gröfscrcn Drehungen die Elasücilät des Fadens in dtf Tbat ab^cuommen Itat *).

Ich hätte mich nichl so lange bei diesem Geges- Staude aufgehalten, neun er nkhi auch in anderer Hio« sichl interessant wäre. Die aogufühften Beobachtuog^

•) Die Elasticitat eines Fadens, in dem Sinne, wie i ch aas Wort hier br.inche, "wlrA durch die Kr.ilt gtiuciscn, >veUlic man ao-

, wenden mui», um den adcA lua «uie gewiMe b««tui(ii^c itiuiit wm ^fglftiissriii

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.481 .

xeigeo um nämlicb, dafs das allgemein aogeoonuiieQe Ge- telz, dafa die Elaatidläl dmr Ffiden» wom umo ^ aa eioeiD Ende beferiigt und an Ihrem anderen Ende Ge- wichte «lufliäugty £ich immer gleich bleibt, oder mit an* deren Worten, daCs djie VerUngemng dea Fadene den aogebäDgten Gewichten proportional aej, nur nahe rich- tig ist, und dafs es hier so gebt» wie bei der Ausdeha- barkeil der festen Köiper dnrch die Wärme» die eben- falli bei höherer Temperator *) zunimmt. leb nebme mir * vor, über diesen Gegenstand noch eine besondere Reihe YOQ Venuehen aniuatellen» ond werde ihre Aesoltate io eher besunderen Abbaudlung mittbeilen. *

Da sich die Torsion des Fadens, an welchem die Variationanadel anfgehängt ist, bei feder Aendemog in der magnetischen Abweicbiing ebenfalls ändert, die Tor- sion des Fadens der Decliuation^nadel dagegen immer dieselbe bleibt » weil bei jeder Drehung des Fernrohrs der Faden mit berumgedreht wird, so müssen die von i^t Variationanadel angezeigten Aenderungen der Abwei- chnog ftwaa ileiner euafallen, ala die wtÄrtM Aenderoä« gen derselben, welche mit der Dcclinalionsbussole beob- achiet worden sind. Man mo(s die Zahl 14,54, vermdge weicber man, wie wir oben gesehen haben, die Millime- ter der VariatioDsbussole in Minuten verwandelt, um etwas vergrdfsem, wenn man ens den Angaben der Variations- inissole die wahren Aenderungen In der magnetischen Abvveicbuof: berechnen will. Diese anzubringende Ver- (riMsernng lä(st sich leicht aas den vorhergehenden Beob- Stengen bestimmen; man findet, da(s der Einflufs der Torsion für 14,6 Minuten Ü^^OOllSzsO^Olßa beträgt welche der obigen Zahl also hiozuof&geti sind» so dafii wir jetzt

14'^5

^ die Zahl bekommen, mit wekber 1 Millimeter der

*) Ii. veoB die Theilchea d«r Maurie «choa wcaUr von da* AaQtLa.Phj«iLB. IOLSt.a l. VSOlM. 31

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49Bb

VariitioosDadel moltipliurt werdea uuils, um ihre Ad- pbeo itt BÜnatm n Torwaiid«!!!.

Weon Nord- and Südende der DecKiiatkmiiiadel Bidit geora von Richer Lange sind, und überdieis viel- leicht Nord* imd SOdtpUie vkkt in einer iiorinntako Linie liegen, so mufs eigentlich, wie man leicht einMkt, das Fernrohr so gesiclit fverden, dafs Hord- uod Sud- eode der Nadel nach einander einspielen, warn nsa ci voa der cioen xur anderen Spitze führt, ohne die ferti- cale Axe der Bussole xu drehen. Da diefs aber in den ▼orhergehienden Beobachtungen nicht ge^Jiehen ist, io war CS nölbig den l eblcr zu bestimmeD, der hieraus hat entstehen kOnnen; und da dieser mOgtiche Fehler dorcb Rechnung nur schivierig bestimoit werden kann» weg^a der Tielen mi>glicben Voraussetzungen, die man in Beiu:: auf die Lage des Femrohrs machen kann, so zog ich ei Tor, ihn durch die Beobachtung zu bestimmen* Ich •teilte dem XU Folge das Fernrohr erst so, da(s die beideo End- spitzen der Nadel keinesweges nach emander einspieluii. dieser Lage des Fernrohrs bekam Idi folgsnde AU^ aungen:

Decliaatlonsbnsfolc Varittiottibaifolli

Nordende 113^ 14' 5" 17,045 SQdende . 112 56 5 27,220

Mittel 113« ~¥l'^ 27,13a

Nun stellte ich das Femrohr so, daüi Nord- ende nach einander nahe eini

Nordende 113^ 6' 35" 27,025 SOdende 113 7 25 2ßß65^

Mittel 113» r WH' 2Qß90.

Wenn der oben bezeichnete Fehler verschniodeüJ klein ist, so mflssen die Unterschiede der MiUel für beide

Bussolen dieselben sejo; oder inaa muls haben:

1' 66''s=Ü*%143w

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483

9

ist aber 0»*,143ss2' 5^ Der Fehler beträgt also HCt 4: lu imr ibu Weniges mebr^ ab. die Bebbachtunf^s-

itiiici beLragei) köuiUeu; so dafs also die lie^iialb arizu- Mogilide Correctioo veroachlUsaigt werden kann, so laoge 'lilaMbt fo üHierer Gewalt steht, die magnetiscLe Ab- ntudiuo^ geoatter als bis auf 10 zu bestimmeo.

' Xni. Den 27. Hira 1832*

AbweScIinn^. Variatiootoadet

6<> 26' 28'V4 2(;,(i21 *).

y Den 20. and 21. März wurde wieder der Can^ der Variatioiiöuadcl vou 6luade zu btuude, Tag uud .^acbt, kebacbiet

Den 20. März, Minimum um ^ lihr Morg. 27,110 - - Maximum um 2 Uhr Nachm. 26,445

Dea 21. Müii, .Mininunn uii) 9 Uhr Morg. 27,090

Maximum um 3 Diu* Nachm» 26,525

Mittel 2(),793

Reduciit ninii die übi^e Abweichung auf die initiiere Abweichung vom 20. und 21. März, so findet oiian für diase:

60 23' ss^a

Die bisher aufgeführten Beobachtungen umfassen ei- i^en Zeitraum von etwas mehr als einem Jahre, und kdnnen deshalb dienen, die jährlichen nnd nionalh'chen ^eiaiideruugei}, die die niaguetischc Abweichung in SL l^etersburg erleidet, zu bestimmen. Ich stelle sie daher

alle zusauiuieii.

Wejthch.

MGUlere Abweichung vom 23. u. 24. Sept. 1830 31' 11"

. fom20. u. 21. Mai/ Ibai 6 2G25,4

- . vom 4. u. 5. Mai 1831 6 27 1,5

- - vom21,u.22. Juni 1831 6 29 16,7 - vom Ü. u. 7. Aug. Ibai 6 32 5,2

*) Der Fadea wtr von Neoem ausgedrelit worden.

31*

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.CSoosIe

484

Weftliek

aClltore Abfreialw^voia 38, o, ai,Sfpt 1681 e^'SSfar^

- . TOB S.o. 6. Nov. 1831 6 27 6,0

- - vom 21.0. 22. Dec 1831 6 27 5^»

von 13. Iii» 15. Jan. 1682 6 26U;i

VOM 8. Q. 4. Febr. 1832 6 25 47,3

- 20. 11.21. März 1S33 6 2358,8

Mao sieht aus dieser Zusarameostelluog, dafs die Na- del im Aognat iäre ^rülsle wesüiche £loBgatioD erraditr von da immerfort nach Osten gebt, bis zam MSn des folgenden Jabres, und daim wieder ihren Gang nach W^ aten beginnt, doch ao, daCs aie in federn einzeioea Mo- nate des zweiten Jahres immer östlicher ateh^ als in den- aelben Mouate des ersten Jahres.

Die gr^fiste monatliche Variation^ vom MSiz bisnm Aagost, beträgt 6'^; vom Aognst bis «am Hirz des M- genden Jahres aber geht die Nadel um 8' nach Osten; es bleiben also f6r den jährlichen Gang der Nadel oadi Osten 2' 4 Obrig.

Combinirt man diesen Gang der Nadel in horizon- taler Richtung, mit den monatlichen Aendernngen, die die Neigung erleidet, welche im Mai am gröfsteo, im De- cember am kleinsten ist, so findet man leicht, wie idi schon Gelegenheit gehabt halie za bemerken '«''^ Nordende der Nadel (wenn maa sich den MiüelpuiiU derselben ruhend denkt) ein Sfück einer Epicjrcloide Im- achreibt, von der hi Fig. 11 Tai IV abgebildeten Fonn.

*) Sich« mciMB Beridit über die BeolMclitaneea der magnetiidieB Ahweidbaaf «ad NsiswiS i>> ^sUqsi «|Mtdlt voa Hra. G, F «f«»

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4a&

lY. XJeber die in der Natur vorkommenden Ter' hinäungm des jirseniks mit Metaiien;

fon JSrnsl Hof /mann, Dr. phiL

I^as Arsenik verbindet sieb, wie der Schwefel,, io nieb- tum Vtrhiltiiiiten mil Metallm. Es sind indesMO die Verbinduugen des Arseniks mit den Metallen lange nicht so bekannt und so genau uaterauchti wie die dei Sehwe- fcb ttit deosallieo« Man ktmiC docIi nicbl die Tenchie- deuen Yerhällnisse, in denen sich das Arsenik mit den ▼erschiedeneD Metallen hUmtBch verbinden läbt; aber aadi voa den in der Netor vorkotiinenikn Araenikmetal-v leD, von denen mehrere eine wichtige technische Anwen- im% finden, linA die meialen InniidiUicb ihrer ebenn« •chfli ZneeoMienieCaMing nöch niebl ontersnebt worden.

Wir verdanken Stroinejer die chemische Zusam« meaeettung des Knpfeniickels und des krjrstaUitiften wei- bin SpeKikobilta. Das entere besteht naeb seiner Ana* lyse aus gleichen Atomen Nickel und Arsenik, letzlerer MS eines Ate« Kobalt nnd mei Atomen Aracnilu In dtasen Verbindungen verhält sich das Arsenik also nm Nicl^el und Kobalt, wie der Schwefel zum Eisen im Schwe- feleiien im Minimum von Schwefel und im Schwelelkiee. Die entsprechenden Verbindungen zeigen sich auch hin- ^iditiich ihres Verhaltens in der Uitxe ähnlich. Schwe* faliisen im Minimom von Scbirefel, so vrie Knpfemtckel» ▼•rändern sich, beim Ausschlufs der Luft erhitit, nicht In ihrer chemischen Znsammenselxung; Schwefelkies und ^ weifse Speibkobalt biogegen verlieren dmrcb die Hitae

Sthwefcl und Arsenik.

Die /disaBHiBensetimig des Kupfenückels ist von der dafii wenn in ihm daa Arsenik und daa Nickel an

Ai^seniksäure und Metallo^^d oij'dirt werden, man. ein

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4S6

neutrales areeniktanres Salz erhalt, wllirend die Oi\i^ iion des w«ibeQ SpeiUkoballa eio iwcifadi arseoiksMnw Salz geben wQrde. lo der Nator ▼ortoownende VcrM^ düngen de« Arsenik» mil Metallen, welrlie anderen Vi», biadungeo der Araenikitoe eutsprecbeii» $mi oicbl he- keimt, ktanen indeeaeo kOmtlich dergeelellt wcidcB^X

l>as Antenik scheint, wie der Phci«phor, aleh faiM; ▼Hfxüglich nur mit dem Eiaeu» dem X^kel, den Ikobak ind den Kapfer Terbindeo n kMML Ute bi 4m IW» tor wiboMieadea Verbiiidangen dee Araentte «UbalM weoi|;steaa weaenllich keine audcren Metalle.

INe AiteflUuMleUe» wtidie bi der Meliir ^rb— Mtt, 6mim eicb MtaCenUieila fan detbes« ml i j mdM

u'mUiu) Zustande, aii«f^enomtnen <ler weif$c S|tc«Ukc^ bakt der, wie der ädiffeleikiea, in WorMii i^rjuni^ ekt AiMb die Anaaoikdaett ReiebeMlebi h«Hi4

wiewohl 8eiR'ii, in kryslnllen vor. l)ic kryi^talU «rekO-

«r '

ren iodeaaeo nicht, wie di«' des wcilsen 5|)ei(#ko ballig SM regntttitt SybmuBf obgtetcb beide Foeaillea cbw •nehige Zusaminenfielziin^ haben, und Kiten und Kobalt in der Kegel uatuorph ^ind. Nie kr^^taiiuirieii 4dui4aode ifaid der grwt Speibkobtbp daa Arseoikaiekel wmi nderes Hi der Nat«r ▼•fboMModea AfeealkMMll« ge^ fnadeu wurden. I>ic£e fiiud es vorxügltrli, welche des GegeoaCaod der Uoteraocbnig in dieeer Ahhinrilawg nacben.

Weil d Mineralien nar im uiikr^9(<iütftrien Za- Stande vorkommen, aa aind aie ai« e# reio, wie aodefi krjataUiairte FMaiiieit leb habe ta allett ScbweM 9»» funden, aber in io geringer Men^ic, dafi « r mir von ei- uer ualiedeuienden iuoMngung einca ^^cbwelebnetettee herrObiw, Md idebt weeeMlkb n der TrmaMiUHtHMg

dea Ifiaerals gehören konnte. Gerade durch die Abwe- eeobeü dea öcbweMa «ber unteracbeidel atcb dicae Ecih«

*) Wahl«r, m dicica* B«a4« ,

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I

487

«

der Arsenik verbinduogen von einer ancl^ny i^ertn Zu* BamineiiselxuDg adMm gehörig uotenucht wordeo ist, wel- che «ift eifiea AretnUunetoU» verirnnden mit eineoi Schwe> * felmetall, befltebeo, aod tB welcher Reihe Areenikkiee, Glaoftkobalt, Nickeiglaoz uod ^ickelspieCsglaozerz gch(^ ICO, in weichem leCalereii des Arsenik oft ganz, oft nur xnm Theil dnreh Antimon etseltt wüd.

Der Gang der Aoaljseo dieser Mioeralieo war im Koizen felgendeR HOgUchst reio eusgesoGhle Stücke wur^ den genen ebgewogen ond mit Königswasser digerirt; der Rückstaod wurde auf ein gewogenes Filtrum gebracht, getrockoet, gewogen» daoo geglüht und wieder gewogen» wodurch sich die Bf eng» des Schwefeb -ergsli. Wes nedn blieb war gewiihuiich reiner Quarz oder andere Gang- art» dessen Gewicht von der angewandten Suiutaoz ab- geiogffi wurde. In der FUlssigkeil wnrde xuerst durch eine Auflösung von Cklorbarjum die Schwefelsaure als schwefelsaure Üaryterde bestimmt, und daoo durch Schwe- felittnre die iiherechllmige Barjrtcffde wieder entfernt. Durch die klar abfiltrirle.Flilssigkeil Beb man eo lang» Schwefelwasseislüffgas streichen, bis dieselbe vollständig damit gesittigt wer und stark danach roch; dann wurde sie en einen sehr milsig erwärmten Ort so hnge gestellt, bis wieder aller Geruch verschwimderi war, und nun das Schwefeiarsenik auf ein gewogenes 1 iltrum gebracht, ge- trocknet, genau gewogen ond mit Kooig^wesser digerirL Bas Filtrum mit dem auhiingenden Schwefelersenik wurde wieder gewogen, um die Menge des letzteren zu be- slimmen»

Wenn ich überzeugt seyn konnte, dafr alles Arse- nik im Schwefelarsenik durch das Küuigswasser oxydirt ww, eo wurde der turückUeibende Schwefel auf ein ge- wogenes Filtrum gc^msht, und der in SshweCeUure tcp- . wandelte durch eine Auflösung von Chlorbar j Lira als sehwelelsanre Baryterde niedergeschlageo, uod aus dem Gewichte derselben des des Schwefels berechnet Das

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I

488

Genicbt des Sclnvpfel« Toin Gewichte des SchwcIeLftra*» müU abgezogen, dco Gehalt ao Arsenik.

Dorch die vom ScbweftbntoUi ab&llrirt» f1ftHi|. kek liefs ich Cblorgaa atreichen, bis das EiatMsjdfil mA in Euenox^d Ten^andelt hatte, das durch Aaummiak ^t» Ml wordiw Da aber out de« EitcDOijrdt, iiigiis rbait der Gegeimart der annooiakalitebttt Sm\t^ zuilaMi Um» QaaDÜtateii von Nickel- und Kobaliu^^ii ^eUüt wurdcfi» ao wofda dasselb« In CUorwaaterttofUAQr« wtador mA- §al(lit, nod daa Eiatnotfd, nach SMdgunis der FUMp-

keit, durch Aininomak uiil hcrii'^tc in ^iiretn Natron nie dcrgcscbtageo. Üic abällrirla Flüssigkeit uurJe mit 4m mm enteil Bblo fom Eiacaosjd abfillriitis in flaachM

mit Angeriebenen Stöpseln gebracht« imd io dies» «er- achlosaeüen i iascheo das Nickelox^ d durch eioe Atiü^ «oog von Kali naf* Philipp e Mathode fattUl. tm äm ohfillfiffes PNlasigkeil wurde daa Kabbelt dofdi Schwi^ felviasserslorf- Amuiouiak uiedergeschlagcu, das Schwcicl- iobali io kfloipwaiaer wieder oo^elOal» laod oaa dar AoOtaing daa Kobakoiyd dorchKali ger^hlit Wom«»

<^uantif.i( (]( < ^i fj»IUi»n KoImIiuxvJs sehr gering \%»r. wurde daa Iwobali aus den Oxyd berechhet; bei f.rvim-

aeihe durch Wafieersloff r(>(iu(:ut.

Dieser ifBOf^ wurde d^^iurch bei etoigeo Analtieo oCwie weülittfiger, data io der AoQtaoif dea MaMsli hl Kdolgmraeser doreh Schwefel waiserstoffg»« soelekk, und vor der Füllung des ^cbwefelarteniks eiu schwanci SchweielaselaU fielt daa aoa weoi|; Schwefeiwiiinihb «ir* hoodeo Mit Scbwefelktiprer, beslaod. Ea worde ftwar» tet, bis alles echwarze MeläU gefalleo viar, daoo norde es mit der geffio§eo Meoge des «igieich galallaoeo Schoa iefaHraeoika aof eis Fillmai gebcocht ood hi Kaoipitoaaar

wieder aufgelöst I)i<: I lüsfickpil ^^ur<il: aii)imHU<ik^ifcii geoMchl, nubci, aolscr einer bleuen t lürsigkeil, ein|gOo->

lichar Medetachlas «oMüid, der doich «ehwafeiwoaier

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Stoff- Ammoniak scliwarz wurde, dieser wurde abfiUrirt, Dod die abültrirte Scbwefelarsenik enthaltende F1Qm%« k«H wurde mit der vereinigt» in wekber die grdfste Menga des Arsentke noch aufgelöst war« Es wurde aus die» ser durcb Scbwefelviasserstoffgas das Arsenik Tollsläadig gefliUt; dae in Scbwefelwaasersloff-AaMnooiak ualttsUcbo' Scbwefelmetall wurde geglübt und in Salpetersäure anf* gelöst. Aus der Auflösun^^ wurde durcb kohlensaures Ammoniak das Wismuthoxjd, und darauf daa Kupferozyd durch Kali niedergeseUagen.

Alle Untersuchungen über die Arsenikmclüllc wur- den von mir in dem Laboralohum des ücn« Prof* H. Kaie aogeateUt

Die von nur untersucbten Verbindungen sind foK gesde:

I. Araenikeiaen vonReichenatein inSchleaieDni

Von aüeu in der Malur vorkommenden Arsenikme-n lallen lal in teciiniacber Hinsieht uoalfeitig dee Araenikr «iaen von ReiehensCein das wichtigste, well die grObte Menge der im Handel vorkommenden arscnicblen baure. aoa demselben bereitet wird. £8 i#t biaber unijchla«, gar Weise Anenikkias tou Reidiensteio genannt worden. Ks unterscheidet sich indessen vom Arsenikkies durch. ' verschiedene Krjslailformy eUvas geringere Härle, gröUe* res spedfiacbea Gewicht und verschiedene ehemiaeha Zu-^ eammensetzung; intitm es nicht wesentlich Schwefel, son- dern nur denselben in so geringer Menge eulbält, daüs offenbar die Anwesenheit dessaUben ton eingemengtan^ Schwefeleisen herrührt. Mobs, der es zuerst aU ei* gene, vom Arsenikkies verschiedeoe Gattung aufgestellt bat, nennt es aiotomen, und diesen prismatisdien Ar- aenikklea Weifs nennt das Arsenikeisen von

Reich euslein, zum Unterschiede vom Arsenik kies, Arse- mkaikies. Karsten fand es bei einer Analyse xusam- •) Omdrli« dw BUBcndpfi«, Bd. U S. 695.

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iii«n|;et«tit Mi AhmA, 9ißi Eben wmi 1,77

•Schwefel % was mit inehier Uoter«uchiiag übereiuftUmt; oor «Dlbieheo <be iroo nttr miewoehtia SiöeU nwigir EImh« Die Analyse gab mir folgendes BcealMs

Menge der aii^e^Tandteo SabaUiw 2fi2Si Htm, £r- helteae AUeaeterde 4M>iM Gnk

Schwefel k 0,0391 Gno. IM Proc

Araenik =1,3368 «54»

Eitra =05685 2^08

Serpentio =0,0141 2,17

IM Sciiwerel BehMit «■ SehwefeMM Im MW-

tnum von Schwefel zu bUdeo, 3,32 Eisen anf. £a biet- beo alio 24,74 Eisen übrig. In einer Verbiadottg PeH-SAa oehMD 65,fM» Ancmlb 23^1 Elae» eol Et klag daher ein hieioer Verloat bei« ArteDili aMff^ fundeo haben, aber auch ein Ueberschula beim Li^eo ealaliodea eejm dmb elif «a inglaich gehUeat Talhodt Scf|Miliii, weMbee die Bev^H dea Araeo&elaMa wi Reichen«tein iif. D<i ich tur A naiv sc mdü Knntaile 'daaaaibiD MKveoden krante, aa war ea a«mOglirli, die Bcvgart gans i^oaa AiieiilkeiaM n (braoMS* Bei dtf

lanf^en lJi^e&üon dc^bc-ibcu uni Königswasser Tsurdt* .ibcr der Serpentki aeraeut Ana der Menf^e der erhaiteucn Kiaadewle wqrd» die ÜMge dea flaniräliM Mb Lycb» nel'f Analyse desselben berechnet.

Die ehemiache ZoiammeDsetMrog des ArscDikcucoa ^ fteicbeBtlein Um diher dweb die FmmI f^^^Aß anagedrQckl werden.

*) Karat«»*« U%uiiiu$U, fi<L IT S. ft79.

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491

n. Arsenlleiten toh Slidming.

Die wa dieser Analyse angewaDdleo Stficke waren

ebenfalls derb, und enthicUen Drusen reinen Quarzes« Die Menge der angewandten Substanz betrug 2,2()J Gnu. Das fiesoltat der Aoalyse war folgeodeai

Sdmrfel =0,1178 6,20 Ptoe.

Arsenik =1,3683 «0,41

Eisen =0,3057 13,49

Nickel =0^02» 18^7

Kobalt * =0,1155 5,10

97^7^

Im Schwefeleisen im Minimum von Schwefel neh- men 5,2 Schwefel 8,7ö Jbjseu auf, es bleiben ^also noch Arsenik 60^41:

Eisen. 4,71 Terbinden sidi mit 13,07 Arsemk

Nickel 13,37 : - - - 31,00 Kobalt 5,10 - - - 12,44 ^

60,06,

Die chemische Zosammensetzong des AnenilujMiw Ton Sadning kraa also dank dk Fonnel: ' - Vi

Fe V+2Aa Co J

aaagtdcOfikt wurdaa.

«

UL Arsenikniekei ans Scbneeberg.

Das Arsenfknickel ist in den Handbüchem der Mfc* nmlogie noch nfeht ab eigenlhamlicbe Gattung anfge-

stellt, wiewohl der gewählte Name von Leonhard schon für den Kupfernickel, die Verbindung NiAs, gebrancbt ist Um beide von einander zn unteitcbeiden scheint es

daher besser, der Verbindung NiAa den alten Namen

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m

KopimkUl m Imm^ mi YmäUimg NiAa'

NameD Arieniknickei za geben.

Das 6lU€k, von welcbcm ich zur Annlyae Dabm, derbt toh aoebeoem Broch und tbeofaUa tm kU SdinOren von Qutn darcbtof^eii. Es ist tionwciCi metalliscb glänzend» auf der Oberfläche uit einein erd*- |in Uebenogt von aneoilmorsfli Nickdoijrd bsdtclj wie diafs cbenfaJb beim Kopfeniicktl vorkomt Fiuiduri iit Schoeebcri; in Sachsen.

Die M^nge der xur Analyse angewaodtea betraf 2^2938 Qob. Die AeaoUil defeslbin Iri-

Schwefel =0,0033 0,14 Proc

Kupfer =0,0115 0,50

Vrismoth =0,0504 2,19

Arsenik =1,6357 71,30

Kkkel zg^üfim 28^14

102,27.

Ist der Schwefel mt dem Kupfer als KupfergUox ver- bnodeii, so oehmeo 0^14 Schwefel 0^ Kopfer wt Wi»»

uiulh, di\> ^edie^en bei Schneeberg Torkoinuit, mag t^ohJ als solches itn Arscuikuickel eolhaUeu sejrn. Nech der

Formel m+2A$ Teifaiiideii sich 28^14 Dickel mil 71^7

er§icbt sich aus dieser Analyse, dafs die cbems- sehe Zosammeosettoog des Arseoiknickeie dvreh die

mel Mi +2 As ausgedrückt werdcu kann.

IV. Graaer Speifskubalt ans Schoeebcfg voa

der Grabe Seoaehwotl.

Db Meoge der aogewaDdleo Sabalan betrug 2,178

Graounco* Das Rcsullai der Analyse %%ar iui^eud^;

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49i

Schwefel '

=0,0165

0,66 Proc

Kupfer '

= 0,0315

1,39

Wifimuth

=0,0004

0,01

Arsenik

=1,7426

70,37

Eiseo

. =0,2900

11,71

=0,0444

1,79

Köbttt '

^,887

Ist das Kupfer mit dem Schwefel als Kupferglanz ver- baoden, so nebmea 1,39 Kopfer 0,35 Schwefel auf* Ist ilufserdem noch Schwefeleisen im Minimum von Schwefel

eingesprengt, so nebmen die übrigen 0^31 Schwefel ü^52 Eisen auf. £s hieihen also;

Arsenik 70,88

Eisen II9I9 verUndcD «sich mit 30^6 Arsenik Nickel 1,7t . - - 4>»&

Kobalt 13,95. - - 35,5^

71,06.

Der. giraue Speifskobalt ist also in seiner Zusammen* aetsoog dem waifaan Speifskobalt Toä &iegalsdorf glakfc^

deu Strom ej er besleheud faud aus:

Arsenik =74,21 KobaU =20^31 Eisen = 3,42 Kupfer = 0,15 Schfrafei = 0,88

welche Analyse die Formel CoAs^ giebt. Die chemische ZusammenseUung.des grauen SpaUsr kobalta kann dadi di^ Formal .

Co ^

Fe 1+2 As

m J

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*

4M

MtgedrUdbl wtidm. Bor «mm SpelMuilMll hl

iveiler nichts aLs derber weiUer S^eiULubali uul ei««M

.V. Artttoiknickel toh d«r Grub« HasttlklM

bei Taone im Hari.

Dictas Moml winla Hrn. Proi. Rote im Hib» Seckendorf, welcher ee tufigefuodeD und ia Leo»-

bards Jahrbucli der Miueralo^e» lB3i, S. 291, be- icbriebee hat, nir DtttereocboDg logttcfaidU; ilr; ttberiiefe mir die Analyse dieeee Mitterils.

Die Menge der augewatidlea Substaaz betrog 2,§398 Gffmiiieii. Die Aoaljie gab mir folgeniiee Bewiilair Scbwefcl =0,2'>17 1I,0S Proc Arsenik si,4li<l 53 60 Eieeo aettOM» ^

Nickel B 0,7925 30.02 Kobalt . =0,üitö 0,5d

98,51.

Ul 4ae Nh&al mk dam ScbwaM ak Bwibi bmMleii, ao Mhmeii 11,0» SdiifaM M^l fUaUl Ei bleiben aUo:

ArMoik asSStCO

Nirkel = 9,71 Ter biüdeü fiidi mit 37,0 i Aneui^

ti-^cü = 3.2fl 13,66

KobaU B 0;M - 9,14 -

Nimmt man den Haarkies als dem Qbri^en Minerale belgemeogt an, so kann die Zusammcosetxmig dessclb«»^ Malog dar dar ibvigaü mir aMdyiiitaa melalla durcb die Formal

Ni

Fe \ -hSAa Co

}

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405

Bei der Aoaljse einer anderea Menge ^es Minerals fand ich. in demseibtn tiiie gröfserd Menge van Kobatu-

V; Zerlegung einiger Chabasite; fon £rnst Hoff mann, Dr. phiL

I^Iaa könnte es unnöthig finden, dab ich Analysen von Chalmiten bekannt mache, da schon von Arfvedson gute exisüren; doch bin ich durch folgenden Umstand dazu bewogen worden. Un Rose brachte von seiner Reise ans Rafslabd einen Chabasit von Parsboroogb bei Windsor in ISeuschotliaad, den er in St. Petersburg be- kommen hatte. £r ist ziegelrothy nnd in grofsen» deal- liehen, einfadioi oder ZwtlKngskrjsfallen kryslalKsIrt

iJa ich nach zwei Mal wiederholter Analyse dieses Fossils idchl die Arfvedson'sche Fonqel:

sondern die voo Berftelias geEuBdena, sptter aber ver- worfene:

•Aielt, und es hier nicht der Fall war, dafs die Kry- stalie aof einer Unterlage von Quarz aufgewachsen wa* ^9 von welchem sie doichdrungen seyn konnten » wie

Bsrielius den Ueberschurs an Kieselerde in seiner Ana- IjBe in Vergleich mit der von Arfvedson erklärt {Eäui*

Phiiosoph. JaumaL FoL VII p. 11), so noter- ^thie ich anch Chabasite von Aufsig in Böhmen, und aus dem Fassathal in Tyrol^ die ich indessen nach der Arfvedso Duschen Formel cnsammengesetsl ftnd.

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4M

0füd| und ich mir bei alleu dreieu i^leiclier Geuaiu^cM bewolsl bkii so bliebe, wenn nicht etwa etoe tpiurt Antljrt« die meioige beridiligl, nichtt Obrtg, wh da» Wm ral %on Parsboron^h füi keinen Ciliabasit zu erkUrro« besonders de euch das fpeciüecbe Ue^ictil io Llwee eb> weicbt, und es sieb nicbl so pil wie die librigeft

Sal^Uure niifschliefsen läfst.

leb befolgte foigeadeo Geog bei der Aoeljrse. JJm bk eioeti Ag^loiflfser geriebciM Stdopolver wurde schlämmt) abgewogen nod dann mit Ssltsiore fibentoi- €en. Au8 der mit \\ «isser verdüniitcu FlünigkcU iturdc die Kieselerde ebfiltrirl« geglübt imd gewogen» deas mH kohlenseorem Natron gekocht; die kleine Heofc, die sieh nicht auflöste, wurde, alb uichl aufge6cLiuä^fues Simv- pulfer, Ton der aogswandleo Menge abgesogott» Uie Tkooerde worde ans der von der Kieselerde getrennte

FlÜ^Figkeit durch Ainuioniak gefällt, nach dem ^^^iC9l io Saksäure wiedt r nuf^rlöst, uobei eine geringe Menge Kieselerde nachblieb. Bei ilL wurde das EiscMajd durch bcrnsleinsanres Natron von der wieder aiifi:elo?lf[i Tbonrrde gcireuut. Die kaikerde wurde aus der von der l'honerde getrennten Aoflltoiing dorch oialsaaran noniak niedergeschlagen, hierauf die FlOtsigkeit xurTrock- niü abgedampft, der Salmiak durch Glühen vertrieben,

ond das tiewicht des Chlomatrinois nnd Chlort ifinn ho- etlnuDt; welche dann wieder in Wasser aulgelM wwdie»,

wobei ebenfalls eine kieioe Menge isLie^clerde oacbbliek In die abiilirirte If lüssigkeit wurde eine Aufitlansg von ClUorplatin gebracht» sie bei gelinder Wtae ihgsdsnyd,

(ii.T l'viMk>t;ind uiil i^iküliul übergössen, %\obti Ja* Zi- tron ailein aufgelust wurde , der Gehalt an kaU eye dev

KaiioaplatincUond ImochMl» nad d«r das ümnm mm

dem Verlust bestimmt.

Oer Wassergebalt wurde aa aioar aadarca ^nanilr- fil dwtfc's fiiiihin hsstimmti

Ich

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497

leb Qbenmgte mich, clafs in keioem von mir unter* aociitea Chabaatte Salzsäure oder FiufinSnre enthalteu ae/.

1 Chabaait Ton RiebendOrfel bei Aufsig ia

Specifjscbes Gewicht bei -i-7^7 R. :±= 2,127.

Die Menge des angewandten Steinpul^era betrog

2,6712 Grm. Das EesuUat der Anaijse war folgeudea:

Kieselerde =1,2869

Thonerde =0,5148

Kaikerde

Natron

Kali

Wasser

=0,2580 =0,0414

= 0,ÜÜ53

SaaentofTfclialt»

48,18 Proc 25,027 8

19,27 ' 8,998 3 9,65

1,54

0,21 21,10

2,710 \ 0,393 1 1 0,035 j 18^753 6

9i/|9ti«

IL Chabasit aus dem FassathaL

SpeciGsches Gewicht bei +8^3 R. =2,112. Die Meoge des aDgewandten Steiupuivers betrog %7381 Grm. Die Analyse gab mir folgendea Resnitat:.

Kieselerde Thonerde

Kalkerde Natron

=1,3318 =0,5345

=0,2799 =0,0155 ^0,0079

Saaerstol%eli«lt.

48,63 Proe. 8

19^2

10,22

0,28

20,70

9,118

2,870

0,047

18^

UI.

9

Chabasit aus Parsborougb.

Gewicht bei •f'7^',6 R. =2,075. Die Menge des aogewandlen SteinpuKers betrug 2,5878 Grm. Das Resultat der Analjse war folgendes: AniaL4.Pbj«iLB4.101.S|.3.J.I89SK.SL7. 32

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496

ThoDerde Kaikerde VmifOü Kali

EiseiMixjrd

rO,4570

;0,a284

:0,0043

51^ Vm^

17.65

8,91

1,0» -

0,17 - 0,85

19.66 *

Saiaerstorr^trKjIt.

2,502 ] 0,028} 17^73. «•)

VI. Ueber den Siedepunkt

Z0m auf einander keine Einwirkung aus- übenden Flüssigkeäen;

pon Hm. Gay-^Lussac.

XXr. Liebig bat in seiocr in deo vorigen Band Aooalen eiDgerOckten inferettantcn Abhaodiuog, & 271» die l^eincrkuDg gemacht, dafs das Oel, v^relches aof dtf VerbrnduDg gleicher Volume von Chlor uod üibildendeia Gate entitelit, f&r sich bei 82<»,4 C aiede» wlhreiidtf bei VermischuDg mit Wasser Diemals eine höhere Taa- peralar ala Ib^^fi C. erreicht. Eioe aholicbe Beobacbtooi bat er in Betreff dea ao derselben Abhandlung oDtenn^ ten Chlorkohlenstoffg gemacht; für sich tritt er bei60^S in'a Sieden» gemiacht mit Waaaer aber acbon bci&T^A

Dieae BeabaehtoogeD würden auffallend seyii, man in der That eine und dieselbe FlQssigkeit sieM d. h. einen Dampf wn conatanter Spannkraft bildeo aäbe»

•) Haeh eSaer BGilhtaaat iu Ihn. Vrot Rott Mtf •ctt ia ien WuiMn «od SuvctarreHblltniMeB 4cf CIm^^***

. Panborough kein Untencbied raii deu Cbabajiteo foa Fuadorten atalt. ^*

V

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4

499

welcher dem Druck der AUnosphäre bei zwei sebr ver- scyedenen TeniperfttiireQ das Gleichgewicht hielte, und

zwar durch Vermittlung einer anderea Flüssigkeit, die durchaus keine chemische Einwirkung auf die erste aus- tkL Alles i^nfiaUeade amls aber verschwiodeo» wenn man sieh der Grandsdtze» die bei der Vermengung von Däujpfeu mit anderea elastischea Flüssigkeiten stattiindeiip erinnert.

Diesen GrondsXtzen gemSb hat der Dampf, der sich

aus einer Flüssigkeit in irgend einem indifferenten elasti- schen Floiduni eniwickelt, dieselbe Spannunf^ wie wena er. sich loa Vaeuo entnidLclte. Ist der Raom abgeschlos*

sen, so addirt sich di»' Spaiiuuug des Dampfs zu der der elastischen Flüssigkeit; ist er ausdehnbar, so dehnt sich die elaaliache Flüssigkeit ans, bis ihre Spannkraft so weit geschwächt ist, dafs sie, hinzugefügt zu der conslanten Spannkraft des i>ampis, dem ^u£seren Druck das Gleich- gewicht hilt.

Gesetit man habe eine FlQssigkeit von gewisser Tiefe in's Sieden versetzt, und es sejen zwei Thermometer in dieselbe getaucht, das eine bis nahe zum Boden, das an- dere aber bis onter die Oberfläche, welche also xwei verschiedene, der Grorse des Drucks an diesen Orten ent- sprechende Temperaluren anzeigen werden. Der am Bo- dan dee GefUses gebildete Dampf wird, in dem Maabe als er sich erhebt, weniger gedrückt, dehnt sich aus und erkaltet bis zum Moment, wo er an der Oberflüche der FlOasigkeit anlangt, und eetne Spannkraft dem Dmck dar Atmosphäre gleich wird. Die Temperatur des aas- tretenden Dampfs, oder, was auf dasselbe hinausläuft, <Ue der obersten Flflaslgkeitsscbicbtt ist also genao der Siedepunkt onter ebiem gegebenen almosphirischen Druck.

Es sejen nun zwei flüchtige Flüssigkeiten über ein- ^tfider gplagertf ▼on denen die untere früher in's St^en Sailth als die oberer welche sieh aber beide in gleicher Temperatur befinden. Der Dan^pf der ersierca Fiü^fiig-

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öüü

keit bieletf wenn tr in die zweite aogelMigl ut, 4mm Dampfe dieser eiaeo Reon den lo weMbeai er wkk eH-

wickcln konn, und es bildet sich von diesem eine *olcW Meu^e, dafs seine Spaookreft» die als cooslaot ▼oreiHfc- •etzt wird» Umof^efdgt der dce eodereo Daaqib» wet cL(^ (in i ch die Dilatation vartirt, dem Druck der Luft das Gieicbge^icht hält Eine FoUc dieser netien DaiapfU- doDg io der obereo FlQiaigkeil iat: dab die Teaperetar dieser Flüssigkeit» und »itUii aocb dee m der Mletea Flüssigkeit komtneoden Dampfs, TenDtiidert wird. Um^t VemiiiidenNig wird deaCo grOtser eejo, aia» bei Gielde heH eller Abrif^ Unslfinde, die FMchfii^keit der beMaa auf cinaiidtr licu^MHlen Flüssigkeiten weniger vcf^cLiCiie» iat Zwei Tkermouieter, von denen daa eine io die rnt^ lere« und daa andere in die obere laoebt» werden mia(A-

wcndigcmf»i»^e meierlei Temperaturen ansehen, immer ^oraoageselzt , daU die beiden J^iüaüigk eilen über einan- der lagernd bleiben, ebne aich tn niscben.

Allein da der Denpf der nnteren FlUawgkeit, sobald er in die obere Flüssigkeit attgeiangt ist, sich ausdeiiaC nndy in Folge der Biidong einer neuen Menge Dnmp^ abkilblt, ao begreift nuHi aebr leicbl, dab Ae baidm Dampfe sich gleichzeitig an der gemrinsrfi.ifili4:Leu Ober« flidie der beiden FlQssigkeilen bilden können, ron 4am AugenbUek an, wo die Teinperatnr ao boeh geaUegeo Iii» ddiii die M-reinigten Spannungen der Dampfe gleich sind dein Druck der Atmosphäre, und lange voriw» che die nntere Fifiaaigkeil ihren eigenen SMponkt enrticfcl ImL Diese Teeiperalnr wird die utedrigste seyn» welcb« das Gemeuge beider f KU&igkeiten, damit es siede, annebiD^

der FlOtsigkeilen etoe GMehaeitigkeit in der Eraeugung

der beiden l>}lmpfe voraussetzt, und diese iicdmgui»! oiebl immer im Ittomeot, wo daa GeoMnga diifa To» peralnr « Mintmon erfeicht» erfüllt aefn wirdi ^ wipd An

Siedcu uur erst ^^lütcr eiulicUu küuiieo.

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501

Der SiedpwAt dses GemtpgM sWeler ttdbtigen,

keine chemische Eiowirkung auf einander ausübenden FUiieigkeUeii, wird demnach varüren ktoneo, aber im AUgemeinen swieeheii xwtl GrSoten eingeecbloaeaii sejn; nämlich zwischen dem Sied|ftiDkt der flüchtigsten Flüssig- keit und der Temperatur, bei welcher die Summe der Spao0kr)lfle der DSmpfe beider FlOsetgkeiten gleicb iet dem Druck der AtmosphSre.

Diese letzlere Gränze findet mau durch Beehnmi^ hn$ man für jede FlOssigkeil die Spamikraft ihres Dampfs in FoDclion der Temperatur kennt; allein man kann ancli graphisch dazu gelangen , wenn man, nach einigen Beob- achtungen, eine Cnrve constrairt, welche zu Abscissen die Temperaturen, und mi Ordinalen die Summe der A ner jeden Temperatur entsprechenden Spannkräfte der Dfiopfe bat»

Macht man Ton diesen Sitxen eine Anwendung;; auf

Hm. Licbig's BeobncLiungen, und legt dabei, in Er- mangelung genauer Angaben» die für. unsero Zweck hin- reiefaend genaue Vuraussetsung mm Grunde, dhCs die FlQssigkeiten bei gleichem Abstände von ihrem Siede- punkte gleiche Spannkraft in ihren DSmpfen iiabcn, so findet man, zufolge der ersten Beobachtungr den Sied« punkC des mit W^ser gemengten Oels zwischen den bei- den Tou uns aufgestellten Gränzen; allein nach der zwei- ten liegt der Siedpunkt des Chlorkeiiiensioffs unter der unteren GrSnze, und folglich kann diese Beobachtung nicht richtig eejrn *). Um diese Beobachtung zu erklS-

Die Beobachtfing ist wohl richtig; allein die Angühe, von der Hr. Ga)-Lu5snc aasf cht , ui leider durch einen Druckfehler entstellt. Der Sieiiepuokt jenes Chlorkohlenstoffs lic|t nämlich nicht hei 68^,8 C, vrie in den yinnaUs de chimie et de phjti' ^ue in der Afahmdinaf de« Um, Prof. Lieh ig steht, •ondem b«l e0*i8, wie man aus dem vorhergehenden Bande dieser An- atUii« $• 277» t»«!!« kaaa. Bei dieacm mhtis«* 6tedepnokt» wi« «r hier in seScnvSrlls«r Notit «pses^hcn itl» ftUt dl» Aao-

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008

wmit nftCitt «Ml dcMMMh &miAmm, Mi rick iplkmi det SMkm «iot FMlaaigldt gtbUJ«! Mm» dem DMpf-

epaonani^ zu der SpaDoaog der beidea aadem DSmpC« luiizagelreleQ tey; alldn nkbCi in der Abhaadtaag dv Hm. LUbIg Mbeint m einer eokbea TwMMlMng«

bejecbti^eo.

Vn. Ueier za^et neue krysiallisirie Siqjfjfe un

Opium, und übet die Besimdiheäe des OjpAmm

überhcuj^L

J^er eine ikmm Stoffe iet ^vm eineei Hm. C#««rb« entdedkt woiden, weldier deiHber in den Ammlee de

Cfumie et de Phjfsi^jue, jT. JCLIF p, 41, folgcndee nMi- ibeUl:

Ale icb 1830 bi der Fabrik deeHtn. PelletUr db

fhemi«cheo Arbeiten leitete, erhielt irli m\< Opiutn. aas welchem icb Moiphio darstellen wollte, eine 5ubsuav wekbe air nea eÄien. leb tbeille diete dem Bnk ftn* biqaet bneflich mit Später konnte icb dieMi Sieff uicht wieder iindeo; aU icb indessen an einer Analyst dee OpimM Ybeil nak«, «it welcber akb Hr. Polio* Her beecbSAigt, gelang ee nur* üni wieder nn iMMBa und jetzt kann icb ibo ioiiner darsteüeo. Ich %%crJe über ibn in einer beeonderen Arbeii aoilikflich bandeln, «nd feCst nnr eelne eosgeaelcbnolaten EigenecbeAen Mmkailm* Im reinen Zustande ist diese SuL2»UnE Tollkuuiiiii^'n weÜa und bildet krjslalltaiscbe ^iadeln« kocbeudea Waa- aer, Aolber nnd Alkobol lAeen eio ftoTi aie krjatalfchl ^Icidi gut aus diesen Flüssigkeiten.

malie fort, «icr Siedepunkt des (ycjmrnKn r>[»rili«)b <l<r T p<r*tar ^i'^g^i wo die 5uiurac der Sp*Dntr>rti iln C Kt^rioLlr«» •tofr« «od d«s WaiscMuBiptt fkidi itt 4cm Ümc^ 4«r Aim»* splbif«.

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ttr Sihiiritpttiikl bl nidil iehr hoA} ate «drankl

schon bei der Temperatur des kochenden Wassers. Die «ile Eumurkiaog desselbao beiiekl auch darin, die Sub- atuis in dne Avt (M la irefwanMii» w«lehee' sieb auf« Utot, %veno die Menge des Wassers hinreichend ist«

In eiMr kletneo ftkittmiiileD Rdbre erbitst, aduuilzl Aeicr Stoff wa einer iroUkMinMii' dnicbriebtlgeo Flflssig- keit. Bei einer Temperatur, welche bdber als die ist, iiti wdcber er aobayltt, wbrd «r etwM gelb, verflüchtigt sidi grUbtendieils, and binltrlifst mir einen geringen koh- kgen Rückstand. Die Destillation scheint nicht die Na- tor diam Sloffet xn- veründem, dcM Aircb die oben ge- nannten Aafldsnngsmittel kann nen ihm seine frühere kiystallinische Form wiedergeben^

EodUch g^ebl diase Subatant» wddia ich Meamm Hernien will, mit Kupferoxyd in einem passenden Appa- rate verbrannt, nur ILohlenefture und Wasser , wodurch sia skb weaeallicb vom der von Palloliar nea entdeck- ten Substanz X^^^" Narceln), dem Narcotio und dem Mor-^ phin uataracbeidei; dann alle diese bioUe enthalten Stick- staO.

Ich füge noch zu diesen Eigenschaflen, welche diese Substanx von anderen bekannten organischen unterschei« det, hinxoy data aie aina ansgaxelcbneta S«shlfCe besitst, weshalb ich glaube, dafs sie nicht ohne EinÜufs auf die thierischa Oaconoasia say.

Der ttwaite neo entdeckte Stoff in Opkmi ist von Pelletier aufgefunden, und von ihm iVarir^i)» genannt worden. Pelletier hat in der Sitxong der Academiei der Wissenschaften in PariSi am 9. JuS d. Jh tber Ihn/ so wie über das Opium überhaupt, eine Abhandlung vor- gelesen» nnd dieselbe in der daranf folgenden Sitzung Wendet Die Zeitnng k Tmpi vom 4. JuB giebt von dem ersten Tlieile von Hm. P e U e t i e r 's Abhandlung einen lenen Anasog; ein mehr aosführlicber Ober beide Theäe

Abhandlung befindet aicb in dem Bbile der gsnann-

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iMZiiliiiig wom 29. JaUd J. Dfatv Am« M fal*

gender:

In dem ersten Theile Seioer Abiiaodlung ^ebl Ik. Pelletier» naclMiefli er d«r vciachMeiitA frUhmm A#> beiIeD fibtr dat Oploni Enriluiwig f^etlMtt htl; Um Gtiaii an, Mclche die \ ernnlas.sUDi; pcv>e>(Mi sind, diese Sob- «Uoi einer aeuen l^rttfung zu uDiemerfeOt uud «lie B#» diogDDgeo» weldie. er tieli Im dar AoaIjm vtigiMM^ beu bat, um die Einwendunf^en zu enlkrifteo, wdcW mau ihn wegea der Lt ickUi^keil maclieo Liiuiite, wmi wei- dber neLrara muDitlalbara Baatandlkaiia dar Pfhiw mk in eisandar Tanaaadela* Er hat als VaaUrai gianrH um aus eüi£r und derselben Menge Opüun alle 54oik darxoiteUaOt aowoU diai wakha eeiiia Vorplafar adM dario f^erusdeo, ala aoaii diaf tvalelia ar aelkat aalJaiit hat. li^t'fes Verfahren, welches ihm ^duu^eu Ui^ baitciii in Weseoüiciieo im fol^eadao;

Pallaliar ftagl danU m, daa OfHum dar KÜia

mit Waaaer zu behandela. Er trennt et auf diese VVeif« in zwei li^eiie. vuq welchen er den einen da& E&inat des OpionUi und den anderan das Uark das OpsMa

Vom Exiracie des Opiunii. "Wenn das Ejitraet daa Opioois ki Wasaar fiiadar aofielM wird» ao Uaibl aioe kUndia SubaUns Mf^lAat, walcbat aacbdaai aia fik

reinigt woideu Ul, aus iSarcotin besteht. Zu dvr w^t*- fi§ea LOsuDf; nird darauf Annouiak ^e4»eUl uud sia et- wimCi aa biMeC aiah dana ein LOniigar KiadaaBdda^ welcher in Alkohol löslich ist; dieser besieht ans Mocw phin, das oft nit etwas ^araotin i^enasfl ist, wekbas durch Aalhar gatrarat winL

Man seilt darauf xa dar Wflasiglait, ana waicbsr nan da« Morphin |;eschicdeü hat, eine AuHmt^uu^ «ihi CiUocbaryuai, it odwcb ain dritter AbsaH akb bilda!. «ak «bar crMalanIbaib ans naaoasaaffar Barytatda baalcbL Un dia Alctuu^iäuie daraus dafi^elitiiy i.«fettUi uiaü dca

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Tsiedencblag durch SchwefdsSnre, nachdem man vorher durch kochendeo Aikoboi dk i^beode Materie davon ge- traiDt hat.

Die FlOnigleit, aoa welcher* man die ndecoDsaiire Barjterde gescbiedeo hat, enlbält einen Ueberschufs von Chlorbarjnim oder von BaryterdOi wenn mao aCatt det CUorbarjttins Barytwaaser aDgevreodet hat Mao «sl- fernt die I^arvfcrde durch kohlensaures AmmoniaL Nach- dem mao daraal die Flüssigkeiten concentrirt hat, Isfat' MD aie an einem kalten Ort« ateben. Ee bildet alcb daiui ein Absatz, den man auf Leinwand samuicU und stark aus- drficLt Diese aofgeschwioliene Substanz enthält manch- mI aebon gebildete CiTHatie;. >. Man IM aie in Alkohol •of , bebandelt ^ AoflOfimg mit gereinigter Koble^ «od laf^t sie darauf krystailisiren. Man erhält dann etoen Stoff IQ ffeUeen. Nadeln» welchen man mit Aetber bebaiK deh mofa. Dieaer iat die nene, von Pelletlor ent-* deckte und von ihm Narceln genannte Substanz. Wenb man den Aelhcr abdampft, so eriiäk man oU J^iystatie eioea aebr aondeiteren ÄoÜhay dar^tneiit von Diiblano bemerkt, von Co u erbe aber sorgfällig äludirl und Meco- MO genannt worden ist.

Der Alkohol» ooa welchem daa Naroeln eich dorch Krjatalliaation abgeschieden hat, giebt dnrcb'a Abdam- pfen eine eitractu^sloffarCige Masse, welche noch Meco- Dia entbftU, welches man durch Aether absondern kann.

Bas Meconin kann aaeb Narcotbi enthalten, da beide in Aether auflOslich sind; wenn man indessen das Meco* nio in kochendem Wasser auUdst, so wird es von jeder Spur von Marcolia geachleden, mid kann dnrcb'a Erkal- teil krjstallisirt erhalten werden.

Die wäCsrige Auflösung daa Opiums, aus welcher 4na Morphin mid die Übrigen erwähnten Bestuidtbeäe »bgeadneden vnudSm sind, enthält einen gummösen Stoff, welchen man durch Alkohol fallen kann, und eine braune^ annre, e^tractivstoffarlige Materie» wtUm viel Verwandt-

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1

m

mMi tu 4eD MclaU^xyd« bat Min kann leltim er*

Lallen, wenn man sie mit der AuflüsiiDg eines Bleioxyd- «alzes fällt, und durch Schwefaiwasaerstoffgaa.daa SUh myd TOD ihr treonL

Fofii Marke des Opiums, Da8 Mark des Opiums Wied «Mt Alkohol keiuiDdall, welehat em Hara oad aiae fette Sftnra aufldst, iwdoba daite entbaltto tiiid, ao wie auch zu gleicher Zeit Narcotin, von nclcbm our eioa ae^ IMkogt Jd däa i«i(«ige ▲ttfUkumg Ob»

gegangen nt Man trennt das Naroatin dnreb KrystalB- sation. Die fette Säure uod die Substanz, welche Pel- l«|iei! Hart gjenaoni .bat, obgleich er emriunil, dab sie durch ihre Zusamoiensettung «ron dem grörsteu Tbeile der bisher uulersuckUo Jlarze abweicht, werden von einan- der durch Aetber gelreODt Dieser wirkt Hiebt anf daa Harz, löst aber die fette Säure auf, welche man darauf durch AJbdampfco erhält. Sehr häufig enthält die feite Materie etim Nareotin, wekbea mao daadi GUonaaa»

selstoffsäure von derselben trennt«

. Iis ist oua uocb der Theil des Opiums übrig, wet eher bn Wasier und im Alkeliol s»laelicb ist Er be* f;telil ans Kaiitschiick, Pflanzenschleim (Bassorin) und aus Holzfaser« l>as Kautschuck wird eu4 demselben durch Aelber ausgesogen; die TVeonamg des PflaoMMcblciM von der Ilolzraser geschieht durch Cblorv-vasserstoffsäure, welche nur den ersterea von beiden Stoffen auOnst

Diefs ist die Folge der veiacbiedenesi Bebandiangen, welche Pelletier mit dem Opium vorgenommen bat Der unmiltelbaien vegetabilischen Stoffe bat er also mwfltf darin ge&mden, nämlich: MorpUn, Nareotin, Meconio, I^arceln, Meconsäure, eine braune Säure, eine fette saure Substanz, Han^ Kaiilaebaek» Gnnuni, Pdameiischleim mid Holzfaser.

In einem zweiten Theile seiner Abhandlung erwähnt Pelletier die meisten dieser Substanzen nodi einosal^

beschreibt ihre phväischeo Eigenschaften, uad thcilt ihre

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elementare ZasammensetzaDg mit Bünden aosführiich handelt er jom NarcelD, ab yoa eioen oea eoldeekten Stoffe» Die Haopteigenacliafteii' des^jelWiii welche er aiv> führt, eiiid folgende: Das ISarceia ls( weiCs* Es krjstal« liaut in Nadeln, tvelohe ava eeh^ dinnen, ▼ieraeitigen Pnanen beatebeo. JEa iat im Alkohol ond im Waaaer auflOfilich, aber unauflöslich im Aetber. Der Geschmack ist bitter uod stiptiscb. Es ist nicht ilüchtig. Es schmilzt ImI 92^ C IMe «MgeseidmetatB Eigeaackaft deaaeibtil ist die» eine schöne blane Farbe anzunehmeD, i^enn er fiidi mit Säuren verbindet. Diese Verbindungen mit Säu-» reo habe«' die £igeiMelnft der Sabe^^ man knui ädaibo«! da» Narcclb» ohne dafa et leraHtit wird, wieder darafel« ien. Durch die trockne Destillation giebt das !Narcein, anfaar anderen Producten, eine, in \NadeIn krjrftaUiairii Stare, wdche alle Eigeaachaften der fiialloaaSure hat '

Pelletier giebt daiaiif die elementare Zusammen*« Setzung dea Narceina und der der anderen unmittelbaren Sobatan^an im Opiam a», weieha ba feM noch aiaht aoalvsirt worden sind« £r bemerkt endlich schliefslich, dafs Ton den zwölf Substanzen im Opium vier electro^ poaitivar Nalar aiad/oder dm Rolle' der Baaen apieleiv- nindieh daa Morphin, daa Nareolin, daa Mecooh and daa Narcein; vier sind davon electronegativor Natur, und spie- len die RoUe n>n Säuen , nämlieh die Mecoosiare, >difl braooa Slore, die fette Materie und daa Harz, und vier endlich sind indifferent, nMmlich das Kautschuck» das Gommi, der Schleim und die Uoizfaser. Die wirksaaa« aleo EigenadwAen dka Opioma aeheioeD von 4en vier elecfropositiven Substanzen herzurtlhren. Uebrigens hat Pelletier keine Untersuchungen über die Wirkung die- aar SobataBzcn auf Ae thieriacha Oeeooomie angaMaUi ▼anhebt iodeaMD diaaelben ia Znkmift votatumbrnen.

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Vm. Veber Darstellung con oxydiriem fVas-

(hmgtH riM» BH«IW M VfoC h UMt vom ML JmI MT)

ic Methode, ffeicber kh mich bediene, um im Wat- •mtollhgrptmi^d Mf einein eiafccheri» We§t iii—tJ ItOt beHdil FhiÜNiitf« nil «Hra Ama dopfMlto

Volum Watsch zu vcrduunen (FIuorsiUctum6äuio iftt ^mfells «DweodharX uod iMch iumI noch BMjnmhyp» oijd ui hUoeo PortioooD oiatalitt|^ Ibo tamb dikal

die Flüssigkeit durcli l iiit;cbtMi Fis krJt aU mä^;« üch liaiteiL Wenn die Säure htimiie §es&tli^t ist, md Mfe Nood vefdftmte Vbtbäkmm wafytmM, fmiim tm^ •etiefll voo BamimbTperoxyd niederholt, hk mau Jie veriaogle CoDceutratiou der FlOitigkeit erreicht hftl. 7m iMterai Abdwnpfett sank um eich dee kükem Rm- Mt aber Scbwffelilmre bidieaao. Weno mao die FI{^ •i^keit gäoilicb von Flafsfiäure befreieo wdl, kano mm äm OMh der FiUfitioo Bit oioigeo Tropfen BarjrttfiMr eHligeo. Der flufmnffe Barjt Iii in reioeni Wataer be^ nahe, und in o\\tiir(em Wasser ganz uiiatinubiich.

Phosßf/toriijärai. Daa eogenanDte weilM Pboepkof» myd, welehae iul der 2MI Phoepborilflcko nhwaiiH

die uiaa im Wasser aufbovahrt, ist eine \ erbinduiip; iroti Fhoipilor mit \Vassen seine i&nsammeosetzuog eotipncM

dee Fonnel Pb^H'O. Wenn m oe Ue orf 4»% «ni

aelbsl auf eine weit niedrtf^ere Temperator erhitzt, m zerseist ei sich, der Phosphor uod das Wasser IresuM rieh» ond der enlero encbeiol ndl Allen iiinen Bgt^ aehifleo wieder. Dieb Ist ein VnwaA^ der sieh von es-

nem jeden leicht ausUUca läfst, denn es (ehM daiu not aehr wenig Meierie.

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50»

JPAospioraxyd. t)ie roünß Materie, welche mao er« hilf» wenn '»ad Pbopphor ^emittelst SauendrfTgtis unter

Wasser verbrennt, ist ein wasserfreies Pfao8pboro3ry3; C8 heeitit sehr auagezeiebnete Eigenschaften. Seine Zusam- meoeeCning eottpiMlt der Formel Ph^O.- In völlig rei- nem Zuslande und frei von Phosphor, entzündet sich die- ses Oxyd io der Luft erst dann, wenn es beinahe bis Mb G4aheD eriiilzl wird. Salpeterrttore and salpetrige Siim enttOnSen et: aber 'kiehf sehm bei ^wMmlMer Temperatur. Ich brauche nicht zu erwähneo, dafs die rotbe Haterie,^ in welche sich' der Phosphor in dem lofl- leeren Ranme verwandelt , wid die reiner Phosphor iat^ wM diesem Oxjde nicht ven^chselt werden darC

I

IX. Extrait du Programme de la Sociiii HoU landaise des Sciences ä Harlem, pour Van^ jUe 183%

(Fortietsnns.) ^

' VL* i»\/u'est ee qae Fexperience apprend k Tegard. de

' nouvelles especes et vari^les de plantes, produites par »la fecoodatioQ artificielle des ileurs de i'uue par le pol- »len des antres? £t qnellea sont lea plantes utilea ou »d'omement, qui penvent dtre prodoitea et moIlipUeesr »de cette maniere?«

La Sociale de«ire ^ue cette ^oeitioa Aoit 4ekirde par nou- ▼die« exp^ncDcej.

La Soct^Cd a propoatf, catle ann<e, lea qaeaüona saivanteSf pour y repondre

Avant le premier Janvier 1834.

»Quo aait«>on de la eaoao de la formation des Punes

»Sabloimeuses qui a'clevent en Äfferens endroits de la

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510

mc^U waritioia da TEurope« le loog des bords de

Aüaoü^ el d0 b aer 4a {Nord* dcfMh »deat une partie A% la Helfende? ~ Que sait-oi mi »peui-'OO coDjccturer avec jraiaoA ooncernaot ie teofi ou »Im DoMa o&l M fomim ao rapporl «vee ka aotm

» foruiatioas Geologiquea? En qooi leur etat aetod »differe t'-il de ce cequ'eUes out ete autrefois? yudk »inalractkm |peiit«*oa tim de THiatowe du Pak caefi«^

»*naüt la cause de Tabsence du manque de Dunes en plu- »aieiua eadroita du rivage de la mer da Mord» eoireW »Im eotre PtUm et Kamperäuinfm,

' »Quelle est la oature des terres, appeliies acida »tu, agriculture? *— > Quelle est la cooipoaiUoii? Quc^ »aeiit lea changemeoa qa'elleg aobiasent per lea opäntkni Mqui tendent ä Ics corriger, soit par la cultnre de cer- »taina vegetaux, aoit par raddiüoo d'aulrea SMiüeres?«

»Que aait-oo par TeipdrieDce de la verCa noorrii- »sante de plusieurs ve'getaux cniplojes a la Dourritare »belail, tela que lea Trefleai la Spargoute, TEsparceUe, »h Loseme, lea Veaaea, lea Leotillea, lea Carolci» h »Bete-rave, et les Pommes de Terre, tous comparees, »aox berbea de pAtarage et aa aoin ordiaaire? ^ »dilference de cea aoorrages et lear InfloeDce m Fca- »grais des bestiaux et sur la quaotite et la qualile des »produita da laitt peoTeDt-ellea etre däenniDees par ^ »coDDaissance cbimtqoe de la composilion et des priod- »pes coDstituans de ces plautes, et quels soiit ces priB- ^ »dpea?, Quellea lont, d'aprea le reauitat d'on td » »men les plantes les plus nourrissaotes?«

Voyct Crorac, dans F Archiv für A^ricuÜiW'ChemU, par Uermb Stadt, FoL IK caJu 2*

Plusieurs cxpericüces, faites dans les annee« dsfOW* res eo Europe et ea jimmguc, par rapport ä la tfffl- ptetare uitdrieare de la terre, paraiisaDt buUqncr ooe augmeotation de cbaleur en raisoD de la profoodear, 0* desife »uoe re?ue et oo exameo editiqoe de ces eipcristt-

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•M» äfia de iletenDUMr fon doil m cobchire, qtfuna

»ebaleur plus forte existe au cciilre de la terre, ou bieo, »ü raugmeatalioa de cbaleur, observee daos les expä* »ifeacti mentiamides, peaC IM expliqnifc «oit p»r Ja »compressioii et le coarant de l air dans les mioes, seit «par d'aotrea causes? Jfmqplä qael poiot 008 recher- •chet p6QVMl*ella6 niffira pour expUqoer lorigiDe das •sources chaudea et des pbeoomeues volcaoiqaes, aiosi »qua d'autraa ahapgamain qua makü la tana aa aom »im?«

»

Tojes tnr cette naii^: D*Aob«itiOB, TrmUi de GtognoMie^ ^134. Fourier» ^nii. 1^« tf« Cüini. XXVll p, 138.

Corii^r, Jüte. 4A1 JTitf. dtHiwi. Nmt. XF p, ia2L Xoplfer» im» in j4nnates de PoffeBdorff, XCI p. X^Mue^h

Btpttw, loa« 49. i! ox, PAi/. Maga*. IX. p.

Quoiqua refficacit^ des Fumigations •« moyen da Chlore^ das CUorures (Chlorites) de Chaux aC de Soude^ ifei Aoff Miffe liüriqu§ ei Munati^ae paor deaiofactar

''air, en decomposant les causes materielles de la conta- 6ioD> paroisaa aasex aolidement prouvee par les faits qui ia tnwvant aiposA antr^aotras daos la memoire da M. la Doct. Slipriaau Luiscius {Natuurk, Verhandele ^an de MolL MaaUbappY dur WeUnsch. T. Xill p. 7) U paroit D^aiUDoiiis qoa ropioion da qaalqaas medadiia distiogues, taat Allemands qu'Anglois, sur I uiefficacite de cea famigalioDS commaaca k pr^valoir chaz quelques per- MMHies, d^aolant plos qua aa moyan a paru iDsnffisaot pour arreier les progres du Cholera. La Socicle de* oaoda an conseqnenoe »a'il 7 a daa raisoos sufüsaDtaa *ila Te'voquer an doota lalficacUe da cas fornigations, poor *arreter les progres des differeotes m^Iadies coDtagieuses; *aa biao calta afficacU^ aat alla aossi soUdamaot prouvaa, *que Ton puissa eneora da nos joors sa sarvir da aas fu- »oug^lioosy pour desiofecter l'air daos les salles des mala« »daa al antras pieaaa babit^aa, sana aiilni?ar h Taatila- '»Uoa ires uecegsaire de Tair et saus nuira a k saniddaa

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«naUideftt tfieklmmki im i^oUriMiitts? QaMm fbaip- »(ioo8 niMteot* eafa h pnSMreooe a«ion les cnomlaa-

»c^ diverses? f<

W. Heorj, CUmiale dküngotf k MandmUt a publie deniieraiieDl des «qpdriaooei tres int^ranatei aar la faeulte, que possedeot des (cmperatures mediocre- meDt eieip^es, d'aoeiiitir Ja piopridte 6m cavtaiM ofttie* ra coDtagieuses, et specialemeot edles du Tims de la vacciae et de la fieTre scarlatkie k produire ces loäla- dies ches des iodWidos sains. Ces espdrieoccs mUnmlL d'etre soigneusement repelces et augmenlccs, pour po»* ¥oir eo tirer des consequeoces pratiqiies certaioes. Li SociiH^ d^maada en conseqaeaae na ndoHriro foadtf nr

des espcTiences failes avec (oiis Ics soios possibles pw rauteur lui-meme» sur la facaite de la chalear d'aoeao- lir le poirroir, des natieies oonlagieQsea da se coam- Diqoer ä d'autres personnes saines, et sur la manierc dont Ol peut se servir de oeite facaite pour destofectsr kt ckosas saspecles aana les eodooiauiger*

Philnsoph. Magazin 1S31, JVop. 363— 369. E r d ro a n '* nmi /är Uciuüschc utui oconotnitche Cheaüe^ f^oL XHl ^

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(ForticuOBS foisl»)

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iteTarischer Anzeiger,

PiwerlUerarlgche AimtoWi muMtht vttmuiMtkmä wird dem JöUW^ n0le für tee hntaeke und ökonomische Chemie^

b^raiMpegobeii Ton O. I^. Erdmnnn^ und den ^4nnalen deT l^hysik und Chemie^ heraii«gpgeberi Ton /. V, Poggeft' dorfy beig^eftet« Die IiudrtioitskoKten betregoi fir die Zeile eiw Pellte oder deren flau i Or. no« B.^Zt)

Journal für technische und Ökonomie« floke Chemie. Audi unter dem T¥bAi lUe

neuesten Forschungen un Gebiete der tedmi« sehen und ökonomischen Chemie« Herausgcjn^e- ben von O. L, Erdmanum Jahrgang 1832 Nr. 1 _ 4 oder 13ten Bandes 1 4 Hdt gr. 8. geh. Preis des Jahrgangs von 3 Bänden oderl2lieaen Thlr.&

Vo» 1, (mit 2 XsplerlftlelB) Ueb« die dnveli Hnu 0r. JP^#Ot gemecbte Entdeckung, diit der Geruch thieriecher Ans*

diAnstungen durcb den Haucb cJi?« Tostent3<>n K^iffeef zerstdrt i^ird, nebtt einer Untersuchung des Kaffeedestillats und Angahe eines Apparats zur Sammlung desselben. Von fF", ji, Lampa^ dtmt, 2. Versuche über die desiniicirenden Wirkungen einer erhobeten Temperatur^ nehst einer Andeutung %m einem Ersütx-» *ttel Itfr Quevanteiiio». Von W. Mwmrf, Ue-

I

ber des cenextertigea Bestandtheil der Früchte, mit TortviMbÜL kmn$ einher Yetsucbe ü1)er den Joheanisheersaft, Ton Ifeary i Braconnoi, 4. Prüfung des Essigs auf freie Schwefelsaure.

5, lieber die näbrendenBestriiuIlIieile oerKnocben undderen Darstel- le HL' aus denselben mittelst >^ Msserdampfes, für Hospitäler^ Kran- kenanstalten u. 6. w. nach d'' Arctty Mitgliedjder französischen Ac««- dexnie^ von C. Kertten^ ~ 6. Analysen rvreier Alaunscbiefer von Gamidorf md Wetelstein bei SaeUeld. Tom Mm^rnrngt^. ^ 'K Bvfelirtiiigen und Tonchläge, die Tervollkommnung der AIa«n- li#iyitvng, vorzOgUdh e«e briunkohligen Alaunerden, betreffend. Ton ff^. A. Lamp aäius. 8. Bestandtheile der hraunkohligea AlsunP»"''^' von IWuskwu DRch der Annlvse des Oberbütten^nf tsnsses- sor £er«leii. mitffttheilt von JLampadtut. 9. rs<*clurag- liche Henierkungen^uber das Ka^eefett, Ton W^A^ hampaüiu9^ » 10, Notizen»

Ho. 11. tliolitriM der Bd. TT. H. 3. p. 283 bis 299 diee. Io4ni. befimlUebeB Abouidlnng : „Ene, lUineinlieB- und Hatten- *

Srodukte mfi Bidfe des Lölhrohret auf ihren quantiUtiTttn upfergebalt zu imteteuchen. Ton C. F. Pidtim^p^

12, Anleitung, Errc, MinerHb'en , ITüflen- und Kunstprodukte mit Hülfe des Löthrobr5 ^ui ihren quantitMtiven Zinngebalt zy prnbireii. Ton C. F. Platiner 13. lieber die büttenmanniscbe lie- baiidlung des Bleiglanzes« Ton P. B. Bert hie r, 14. Fort- setzung det Mitthmhuieen ^er dl« Witjcnng des gebtennten Tho- Mi md dee ZiegelmeUei tnv Beftidemng der Tegetetion. Ton If^ A, M0amp0diwt, 15. Cbemitche Unteituehunfen über die RmskelrOben. Ton jPelosiz r. ^ 16. Brief von X». Blan- ^ f^met an Peimuke ober die Fnbnkitfon des Bnnkelrüheii-

^ ' 17* Geber die bei der öaüne Teudits eingelikiileeci by Google

■w(ri«t. Tom M^rmutgehtr, 19« NotU«» >

Mo 3. (mit 1 KnpfsHiifel). 20. BeHckt •» die Aea4cHM Ji» WiM«n»cli«fti»n Pftris fib«r die Mittel, roltt^ltt f!*r«n *t«*^ Terr^hchun^' il'^r Acten und def iMtrügeritcbe AttAl6»cii«« <ämt Schuft vufi uhen 6t«ni|Mlpep{erea Terbuten lattt. '21. ^ericbtedene cHemUcli« Operationen und GeretkeclMftea. Toai /• U0^m0Um§, r— 22. ü«btv 4m fXkMkm d«r Mm»^ LnfM sur welMM PejrftflibiCfcttiMi., a>,ChiMfnfci Thmmtkmm^ 4m catllviftaa HointliB raf ibre feoerfetita BtliadAtfle. Dr. C. Spr^m/ftt 24. Cbemiee^ Uatmvcliung der El«ttw . uqH ^Tf>tif*»I det jfptsen Nei^^rknrna (HoloM SonbwnV Ti*m i^r. S pr emg e i. 'J'>. (^hAmiicl)*? ÜntrrsiMrib«Bg Q^r F.rdapli^ {>irtlifr (ileli«ntbus luliorutug). Vom l>f. C. Sprenge ',^H CbemUcbe Untersuciiung der FelddUtel (StmtnU «rrwon» Oticus arrentU) Tm Dr. C. Sjfttn g§U 27. Notiscs« ^

Ho. 4. (»H I EttpiMibt). ^ 26L Uabtt 4m Pill fiilliiiiB Mren in QnareBteinen» YtM jimät^m Vr«. 28 Fmmm MmIm über dM dMlaMtMlde Term5g«i •cfcöbter TempoHMMH Ton fWitlimm Mtmry, 30. üeher rertcbiodcM G^^ettttsade d#r nif ichkiinüt, 31. r<»hf»r die Fürh^tnlTi* d^« Kmpp, ToA O ä » f- ^i>r i/i- C/aB&ry tf n J Per«oji ( Krtier Tbeü ). Tf -

ni^clte Benuttung det TitAn. I^on XF^ Lamp^dim* tmd Br eitkmmpi. ^ J3« üeber die Febriketion de« FenMcbww MM« To« Dr. 94. CbMi««bo Uatottpclimg 4m Mm^

MwSahi« «ad lim Bletimr bimicbfltA dw fa lluM WMMi» fwtifmw «Ml aAkMdMi BMtndiJMIfw Tm Iht» B§wmg^i^ ^

BoiiMa* Llt#r«l«r.

U d«r CiM»9*tt4m Bmifchwdiwf mi DilftuMi in MckiiMit J *t|eo HaokkttidlHoooo m ^aImb!

Mtmig mr Tortheilluiftw ?cnertigon); mi

Zus^uiaueufugung küii.stlicher Nngnete, b^MÄUiltirs der Hiafeftsen, _gerafien Stabe, Campwaa nad demNadeb. Für NttarfmdMrt 8»- fatircr, TedmiLeuod Metallarbeiter. Mit 2 Uüu Taieiiu Frei» 2U Gr.oder iL U ^kx.

DU BertllMg dvr fcfcMtlkiiiB IbffMIt wwdo bi» {mi rfilfcil ob Ol» GoboimolM l>obt»diii mmä als ooUoo vidbo«ll| wm m Mit MMM deher dem Fnbtioam «od beeooder« dOMB» wolMa ^^P* IMKon Gebreoeb «Micben, etno Scbrift willkonuoeo eolo , welobo £o

M4nipttUlton gtoeii lebri, wie A nrrf^bun^^^krufl auf d^n b<>^ ftf^n Orad »!«r \''c»llkf>mmf»n!i*ii Li>»!>»-n uiul <l«rin eucii «ffK^ifai werden k.«nn. Man iifftt in iuelirrrd Sulariftefi vod M»cftf»l^n. y%^u,'m d«t rjfaclie ibr«* eigenen Gewiciitei sieiien: «ll«>4a der \ «riMe«ev ote Vorlieicnden AbbeadloM bat eiooMufcodo Offoo deo, wooecb dioÄorioi k«oflfkroMb oof det SOftifct Ibio» oifiioi Mtlk^mtm0kmtk4, MidMHi •olno ooob ge^ebwjichi wordoo» immer vfUim §iiiitkmt'mm4mhmm

Dm lobelt Ui dnrcbgobeod eof htlbtHihbioof fegitodet» Wim wegtt aacb für die Bicbdgkoil deeeelben gerentiH wird ; eb«t mwck in wi««en ich^ftlicKcr Bei'#»li«ng wird d*»m Nsttirfaf»chpr Tiele ^hw < T«- ««nte Aui%c!i!Ht»e libot «Lo kofibst OMlk^f liodl^^t« l^gO■t•iM|MO d •* Uegneit geyrebrto«

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ANNAJLEN

DER PHYSIK UND CHEÄllE.

II I ■,, , II,

JAHRGAiSG 1S32, ACHTES STÜCK.

I. Beobachtungen zur Analyse der Lymphe des.

Biuis und des Chylus;

von J ahannes Maller zu Bona*

f. Uiit«riBelb«Bf der Ljapli«.

Im WiDlar bot lidi.in Bonn di« aarsarordenlliche

Gelegenheit Jar, Lymphe des Menschen zu uutersucbeo. Im chirurgiflcheo Clioico dft Hrn. Pfoftmor Wutzer befand eich ein Junger Blenscb, dem, in Folge einer vor länf^erer Zeit erlittenen Vcrl«*lzun^; am FiilsriK keii, be- e(«lodi|; Ljwpbe aus der, aiien Versuciien zur . Heiluoj^ trollenden» kleinen Wunde auflob. Wenn man über den Rücken der grofsen Zehe in der Richtung gegen die Wunde hiuslrichy iloia |eilesuiai eine Quantität ganz LIa- rer Fiiimigkeit, tvweilen spiitzfnd» hervor. Dieb wmr Ljuiphe. Sie setzte nach noffeilftbr 10 Hinnten ein spinn« ^ewebeartiges Coagulum vuu 1 ascrstoff ab. Hier kuimte man nun Ljmplio in Menge aammeln, und so hat Hr. Dr. Masse, Assistent des chirurgischen Clinici, mit Hrn. Professor Bergemann verschiedene Versuche über die Zusammensetzong derselben aogiestellt. Was mich am meisten zu missen interessirte» war: ob die Ljmphe Kür

A»iial.«LPbj«ik.B<i;101.$u4.J.]832.5u8. 33

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gelcbeo ealiiallc, welche alle neueren Beobachter, Reofi ood Emmert, SümmeriDg, TiedeMann nod Goi«- lio» Braode, Laaaa^iie, nidit bcobMtael bftbei; wm-

gef;en Hcwsuu in der freilich zsveidciiliei'n Kvmphe toti der TbjinusdrUse des Kalbes unzählige weilae Kürncb«^ der GrOb« der Körner der Biutkömcbeo» wd io 4m röt blieben Lymphe der Milz rothe KOrperchen ^vf^hm bat. Bei der mikroskopischen Lnier.Micfauiig jener Ljm- phe beim Menachea» die ich mit Hni. Dr. Nasa« m- stellte, sah ich, was Hr. Nasse aehm irnrher i^evehsn hallet däU die Lymphe, obgleich sie klar und durcb^^h- lig war» docb eine Menge farbloser KQ§eIcben fnihisl^, die kldner acUenem als di« BliaÜL«rpcrchea daa MsBasha^

und sehr viel Fparsainer darin enllu-^llen naren . al» dK Biulkörpercheo im Biule. Diese Kü§elcbeu verbinden sich heim Gerionen xnm kleineren TlieU mit de« Coagnlni& Der grölfite Theil bleibt im Lj inphserum suspendirt. Dns Coa^uluas iKstehl» %veuo es sich zusammengezoem hat, •na eines wcilsen lederartig^ Gatveha. Daa Merkwin^ ap^e ist nun eher, dab dae Getineel nieht dntdk Afgi» galiuü der Ktigelchen entsteht; sondern man sieht , da£i eine vorher ao%et08te Materie gerinnt und die w atien ten Kflfelchen tum Theil in sieh anfnhnmt OtatsisndhI man d.is Gerinsel von einer sehr kleinen OuanfttSt Lnn- phe» die man in einem ührglas hat gerinnen U»>en, se «kennt «an dto Ljmphkagelehen bei atather Vmydisa rang eben so zerstreut in dem Coagulum, wie sie vor« her in der Lymphe üelbst erschienen. Die Matene, wel* che die Ljmphkttgakhen veitindet, bibt sich besandtet an de« xarten Rande des Coagniom beobachten; sie M ganx gleidiartig, schifach durclileucbtendi uud iic^chl nidU deutlich ana Kfigeleben, die, wenn sie dari« tn^ hallao sind, aehr viel kleiner «eyu »Qsaan, da die KM-

^eichen der Lymphe. Diese nnirn Reobarhlnn^^en he* weisen, dafs, obgleich die Lymphe Kügeichen suspsndirt enthib, doch der Faserstoff in ihr anf^Mct bt Mb

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*

51ft

lltDSchin wird sich die Gelegeoheit sehr seiteo darbie- ten^ feiie* BeobftchtMg in miederlMileo. Dagegen «erde ieb jeM engebett, wie men sieh su feder Zeit, wo man Frösche haben kaon, die Lymphe dieses Thieres sehr leicht und rein Terschaffea kann. £s ist bekannt, dais die Haut der FrOsche Uberans loeker mit den Muskel-

schiebten verbtiDdcn ist. Dafs zwischen beiden anseljiili- che Ljmphräume enthalten sejn müssen, erkennt man an der Nalnr der «wischen Haat und Mnskeln enthalte- nen FlQssigkeit. Wenn man bei einem grof^en Frosch die Haut am Oberschenkel anschneidet, und, indem man die Xeieehneidung grOfaerer fi|fi(ge£il(ae vermeidet ^ die Hant eine filfeeke weit von dea Mnakeh aUüsl, so fliefst eine klare, farblose, salzigschmeckende Flüssigkeit aus, nnd zwnr eehr reichUcii, wenn der Frosch sehr gr<>^s und iiisflh war. Diese FMUsigkeit ist Lymphe. Der Bewreia da^on liegt in dem Umstand, dafs diese Flüssigkeit in- nerhalb mehrerer Minuten ein ansehnliches, anfanga waa- aevbelba Congulnn abadst, das sich aUaHlig zu einem fadenartigen, weiMiehen Gewebe verdichtet Wenn man lon einer Anzahl grofser Frösche die Lymphe sammelt, so erhür man genog^ iwi eine n&here Unterauchfing an- mslellett. Das FaeeratoSgeiinsel einer gewogenen Quan- tität Lvniphe wurde getrocknet und mit einer sehr empiiiul- Uchen Wage gevTOgen; so erhielt ich aus 81 Th. Frosch- Ijinphe einen Theil trocknen Faseratoffs ein Verhftllnifs, welches ^\egen der Menge des Faserstoffs sehr merk- würdig scheint, wenn sich auf einen einzigen Versuch bei ao kleiner QuantHftI ein bestimmter Werth leg^n liebe. Lsfst man Frgsche lange Enten, so gerinn) die gewon- nene Lymphe nicht mehr» so wie auch ihr Blut entwe- der aehr wenig oder gar kein 6erioael absetzt Die Fresebl jmphe enthili im fricheii Znatand Kflgelchen, jedoch anfserordentlich sparsam darin zerstreut. Sie sind unge- Mtr vier Biel kkiner als die elliptischen lilulkürperchen dea Fiosdies* Sie änd tnnd und Jucht platt. Da man

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beim Ekiwhnekleii der Haot de« Frosches ledr Miit-^l aucJi cioige kleine Ülulf^cfülse zerecbacidet, so ist mv^» mekilicli » dafi sich bei niüuocIi^piMhcr ÜBiwcmfcn^ Im der inphe einige elliplusche BlatkOqierchcn zeigen. INe<c Beimengung ist aber £;anz unbedeulead, uod die Ljak pha bleibt waMcrhell. Dmcb dleit Baobicbtag hal mm den grofcen Vurfbeil, «ich cdMiell «ad cu jeder Zeil Lj» pbe verdcltaffcn zu kuunt-o; uod man kauu so die llaupl* eigeoichebca dcrselbeu, da sie onI der mnichlicbea aekr fibcfdDkOBnBly in den Variam^aM seipii« Da^afcci mmi

bisher krineiii Aizt einen Vorwurf machen konnte, wr i er ia geioeta gioieo Leben keine Lymphe geicbea beliiw die doch aooet in den palbolafbeban Werken den Aenten to nel besprochen wird, so deft sie Uokeootoils der wahren Nator der Ljnipbe irieiariM der wschiedensten Dinga ndl dieeeni N aliein (aeenteflbftlHge nnd ahveUshaMf^ dem aucli ^VnndHCysnekeitfn und eitcrfürniige Slolfe. hc- •ondera aber aiie Materieo, welche. sie Bichl _ Mn> werden wom ihnen Ljniphe genannt.

Biese Versuche voni Frosch lieftm die BeslSligt' |caer BeobaebCuo^ tod der menscblidieo LjmplieL Ist sehr inetroctiv, unter de« Bühroekop dto EnMelnm des Gerlnsels in etnem Tropfcii Ffoschlytphe an nnter^ suchen, wo man skh auf das Besliinoitesle überiM^M bann, data die hier in gana gynben atremen KOgeleben gsr kcinett AntheM an dar des vorher aiiff:elö6ten Faserstoffs haben. Her Eiweils- Stoff der Lymphe läfsl sich auf die gewöhnliche Wesaa ane der Ljaiphe niedssaehhgen> Merkwtkdig aal aber.

dafs nicht altein die Frosch! Miiplic \oa viel 7U;:f!setzleiD liquor l^aJü causlid trüb wird, uod dafs der Ch^lus dar Sangetbiera TOn xngasatiteni lh|nar K^W eanstid angkUb das Elweib abeettt« sondern dbb nach awiner Bcobaeb* tuog das Eiweiis auch aus kleiaeo Quantitäten lilutnm- aar VM ^ iUgwsaiiai JiqBor KaK

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schlagen wird. Die KalilösuDg miils aber ganz ooneen- tfirl sejQ.

Die Ljflqphe soheiot imler gewihiiUcheD UmttftDden in den mmlm Tfaeilen farUos m aeyn, «iwailen bat

mau sie bei Säu^elbiereii rOlhlich gesehen; aber diese JPirkiBg ist lo den Ljrnpb^afäfkeQ der Milz Dicht selleu» HiiWBOD, Ti«demanD und Gmelin habeo dieb be* merkt. Rudolphi halt es für zufällig. Ich Labe in- deU im ScblächUiaufi« an der Milz des Ocbseu wieder- lioll imter den viden UDd aDsebnUchan LjaiphgeftfaeB der OberflAcba der Milz jedesmal einige bemerkt, deren Lymphe schmalzig rötblich war. Ich halte diese ganz l«icbla disrehachtineiide Färbnog oicbl wi« UewaoQ für VBAamg TOD rolban KOrpercheo des Blatea. leb glaube vielmehr, dafs die Ljmphe in dem blutreichen Gewebe <ler Milz vom Färbestoff des Blutes etwas aufgelöst hat. Es kODOle Auch Hiebt leicbt bewiesen werdeo, dafs die iüüiliclte Farbe der Mil2,ljuiphe von Blutkörperchen her- rühre; denn Blutkörperchen sehen , wenn sie zerstreut ' imd eiozelQ aiodi ooler deoi BHikroskope Dicbt eiomal rotb MM. Uebrtgeoa keooe ich keinen Tbeil, an dem man sich eine so deutliche Anschauung von der BescbafTen* bek der Ljmpbgaftbe in ihrem von Lymphe attsgedebn* len Zustande machen könnle, eis die strotzenden und an- sehnlichen Lymphgefäfsc auf der Oberfläche der Milz ei- nes €0 eben geschladUeleo Ochsen.

Ueber die Bawagung der Lymphe ist man noch tOI- Itg im Dunkeln, da man keine Contractionen der Lymph- ^Bkiw kennt; indessen habe ich bei mehreren Thierco» und incffst bei den Fröschen» ein contractiles rbjrtbmisch ai«^ SQsammentiehandes Organ gefunden, welches auf die Bewegung der Lymphe grofsen Einilufs zu haben scheint, indem es mit den Lympbräumen der unteren Extremität und das Rumpfes in Verbindiuig steht. Das Organ ist cioppelt vurhaudea; es liegt auf jeder Seite hinter dem Hüftgelenk, zur Seile des Afters, in der regio iscbiadica.»

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Man nebt letoe fbyflwiichen CootiacBont« mUmI dank

die Haut liindurcb; deotlicber aber, nenn man die HMt to dieser Ciegeod abliebt. Der Ub^tbmiia der CoolradiO* mn ist Dicht ajodiroBiMli sie dtm Umm» Am m Dig mit den Atbem, foodcrn eigcofUtarikk Et fieges uiUer dem Organe eine groUe Vene und Arleri«;; iilmm die Bewegaog det Blatea in diMmi G«CiCmii b«C kfllMi EloAafa aof daa Organ. Seibat nadi EatfaiHDg des fa»» zco Herzens, ]<\ luirli Zerscbneidiinf; des ganzen 1 ro^cbei pulsirt das Organ fart* liie Pttkaliooea der Organe bekäm Seiten aiod nicht iamer ajndvonieeh» aunluin inniaM unre^elmäffig alteruireud. Das Or|;an aelbat i»t linicficb, Tou oben uadi uuteu. lila ist ein kleiner Scblaiich, der bei der ZuaMMienaiehong aebrefe EiMcboinMign «igt und dessen Winde inaen ein echwea»if;zelU|ea AMfcea haben. Die Flüssigkeit! welche sich d«irin benegt, ist kein Blut» aondem klar nod (arbloii ftabrscbeinlicb Ljm- pbe. Sehneidet man dea Or^ en, en lüefil dto FMi-

sLIni it t'ius, und LIu>t uiaii Lufl in drr l^^iclilutii: liäth .»b- wihfis ein, so füllen aicb uicbt allein «be Ljrttybrtnme dea Schenkels nnd (aMea Beina, anndem mm Theil mmk die des Rumpfes; einmal Mille sieb attch ein feinbftulipcr neiter i»an§, welcher die Aorta abdominalii bcf^äcie. Bläst man dea Orgn an der Riehinng nech mifwMs aaiC so ftlllt sich ein Lymphgang , den ee vem Rtkhen hm erhält. Zu bemerken ist noch, dafs sich bmii Aufblasen des Organea, aniser den Ljmphrftumeu , auch dea ganaa Venensyitem mit Uift Mit Ich habe dieeee OifeB emk

bei tliu Kröten an dtr?clb(M) Slellc, und bei den Sal»- mandern, so wie bei der grünen Liderh&e ^lefnudeu; wo na

indefa viel echwetnr mi aelMi ist Bei ^ leo baglne «alet

der Haat, wie beim Frosch, bei den Salamandcfn «nd I iilerh>cu au der Wurxcl des Scbwaozes, uir ^üe» dichl hinter dem Dermheia Entweder tUenl die Oifmi dai% die Ljmpbe eaa dea hiateren Thailan dea Kttrpaae fasimi

bewegien, oder fonuignwciac, aic m irgend eine Vene m

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treiben. In Froriep's Notizco, iSo. Ü98, ist eitie Beob- achUing von Marsiiall Hall aDgefüiuli welcher ia der Nähe des Schwaozea von Aßl eioe eii^eothümlidia Slniclur beobachtet hat, welche die Functiooen eiues Uüif»bene0a od/er Nebeohenens verrichten solL Er führt ao, dessen Diastole und Systole seyen vollkommen regel- mäßig und vom Herzeil uuabhäugig. Diese Bemcrkuug veranlaCile mich zur Untersuchuof; des Aals. Ich fand sogleicb an der Schwanzspitze des Aals ein sehr lebhaft pukireodes Organ, in welchem eine, röthlicbe, aber durch- scheinende Flussi^eit nach vorwärts in einen Kanal ge- trieben ¥f orde» welcher an der unteren Seite dee Schwan- zes hinlief. Als ich dieb Organ anscbuiu und aufblies, füllten sich eine Menge weiter Kanäle auf der ^nen Seile des Schwanzes, nSmlich auf derjenigen Seite» auf der der Einschnitt gemacht worden war. Als ich Quecksilber durch die Oeffoung des Organs injicirte, füllten sich alle diese Kanüle mit Quecksilber; auch die Abiheilungen der weichen Flosse am Schwänzende wurden sehr schön in- jidrt, indem in jeder Abtheiiung sich ein ziemlich starker glietchfünniger Kanal bis an's Ende füllte, wodurch die Sirahlen der weichen Flosse als paralieJlci mit Quecksilber sngefttUte Kanüle erschienen. Die Hauptgäoge gehen aber, von dem beschriebenen Organe aus, uuler der Haul des Fisches bis weit über die Aflergegend hinaus fort. Ein Uanptkanal von 1^ Linie Dicke liegt an der unteren Seite, * ein ahnlicher an der oberen Seite des Fisches, auf jeder Seite an der Insertion der Flosse. Dazwischen liegen wieder kleinere LängskanSle und schiefe Verbindungiika-

näle. hijicirt man Quecksilber durch die Längskanäle, SO füllen sich alle Ljmphgefäfse der Flosse des Schwan- zes als parallele KanSie an. Wenn die Kanftle der einen Seitenhälfte des Fisches gefüllt sind, bo ist iu die Kanäle der anderen Seitenhälfte noch nichts eingedrungen. Die Injection der anderen Seite erhAlt man« indem man von dem pulsirenden Orgaue auf der anderen Seiten oder von

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den LSngskanüieD aus iajidrt. Dann faUl licb audi eme zweite Reihe ron io|idrf eo FloüeiM tnblen , a* 4hii Flossen ans einer Doppelscbichl von linken nnd recblen pa- rallelen Kanälen bestellen. Um den Afier her »eheinen dm ubterea langen Seiteokanile beider Seiten nit einmder m eommrinieireti* Viel Welter nadi vorne bkl baacs ikft die K.ui.ilc nicht iitjiriren, sie vcihieitcti i^ich il<4nn diUm unter der Haut. Das pulsirende Organ an der Sciiimwi apllte ist oflenbar doppelt lo der Thal afebl wmm maA noch Pulsntioncii auf der einen Seile, ^^ührnnl sir dcirti das Anstli neiden «uif der anderen 5et(e acbon au^i^bM haben. Weitere Untersnchimgen nllsieo Ichreo, ob 4Uk Or^a bestimmt Ist, die I^jmphe des Sebwantes vieBekit in das Ende der Schwanxvene zu treiben. Zar aUgef&et- neo Bewegung der Lymphe konnte daa Organ mm £nda des Körpers kaom etwas beHragen.

II. Untertu c Uu iig der lUutk ur^crciie n.

Ueber die Form der BlntkOrpcrdien abd dte ik»-

gabcn Her Schriflslellcr eo verschieden, dafs es mn i.:. uw^ngiicb notbwcndig schien» diesen Gegenstand ^aan ▼on Neuem m nnteisneheiL Hieran dienten irirsrhiadtna optische In^ttmmente, namentlich ein kostbares Fraun- ho(er*scbes Mikroskop. Um die Blutkürpefdien zu im- lersndien, darf man sie nicht mit Wasser endtt— man wOrde sie dann ganx anders sehen, ab alo im lo»

briidcn Kiii|tcr mu\ , das Wasser veiaudi^rl liirc Forai engen blicklieb, die eliipti^ben Blutkörperchen wettde» mt der Stelle rundlich; auch TerÜeren die Blntkörpmhi

ihre IMaltheit. Daher uitifs man die I^lulkürprrclit-n riit- %ieder olitie Heiuiischung ganz dünn aui dem Obicctu^ ger dea Mikroskopea ausbreiten» oder man ansb sie mit Blotsemm verdOnnen. B. nm die PlotkOrperchfn des l lu^clles XU uuter^ucticu, wende ich cioen Truptrn ^ mm von schon geronnenem Froschblut an, und aalae daan olwas Too dnam Tropfen Irischen Fmachblotoe, Waassi;

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f^orin etwas Kochimic oder Zucker auf*;eIÖBt ist, kann eben«* ialU zur VerdüQDuog angewandt werden, lüese Auflö« soDgett ▼erflodeni die BlmkUrpeidieii dorchsos nicht. Dia Verml^chcmg des BhitB mit WasMr and der Gebmucb schlechter liiBtruincnte haben die verschiedenen An^ab«a tiber die Forai der Bkilkörpercheii ▼ertnlabL

Ick lifide die BlatkBrperchcn bctoi Meotchco grOblMh thcil? ^Ifich ^rof«, einzelne sind ein Meni^ firöTser n!s die Mehrzahl derselben; aber nicht noch einmal sd grois im BarekoMscr. Beki Froick tiad sie ebenhUc «Mtcot gleich grofs, doch sieht man auch solche, die bei übrigens gleicher Form doch etwas kieioer sind, und gfeicbsam noch in der BHdoDg begiMTen tti 8<y» ickeUien. Bein Eminyo daa-Ka» niacketM food ich ii« naialeD mgMck ; Ueraickl man «tUf zelne, welche mehr als noch einmal so gruts als die Mehr- zahl im Dnrcbflicsftir sind, wlhmid dia Mckriakl dorcbaoa in der Grrdfae dcneD* daa arwachiCDaii KaainakaDa >§laicb - koiiHiit. Die Blutkörperchen der Frosclilnrven scheinen etwas kleiner, als die der erwachsenen 1 rüscbe, und sind , viel bllaacr«- Die GcMnk dar BkMkAniarchaQ ist bei ler- sdiiedenen Thicren sehr verschieden, sie sind indeCs, mögen sie kreisfüruHg oder eiiiplisch sejOi immer plaü. Runde SckeibcB aiad aie*,liaim Mensckan wd daa SiygathiareQ; inliresrant wire %a nvtsscn, wie sie fi^obl baim Sahna- hehliier und der Echidna sejn mögen. Jilitpliscb iinde ich sie, ttbereiotlimmend mit anderen Beobacfaleia, beiideii Vögein (Huhn «od Taobe)^ bei den Ampkibien (Fmeckt Salamander, Eidechse), und bei den Fischen, wo sie sich zuweilen, wie beim ILarpfcn, der runden Form nähern, ohne ▼olhlindi§ ntad «i aeyo« Rndolphi gjebt aie roii den Fischen rund an, wie ich sie frfiher, als ich sie noch nicht gut zu untersuchen verstand, bei Clupea alosa gefunden habe; diera achciat eki BeelMchlmigsfcblcr na <^Jo» oder es rtihrle eon Vermiaelrong mit Wasser her, ^ovon die elliptischen Blutkörperchen der Fische, Am- l»hibien, Vögel, oadi meiner Beahachiamg, |edeamal rund

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miii koglig werden. Spfiter Cmd ich die Blatkörpereheu voa Clopea alosa wirklich eliiptisch. Die elliptiscbeu Körperehea der AaipUhiea mad Vögel Md im Dosdh

scbniU etwa noch einmal so lang als breit. Dafs sie plaü aiady diefs iiabe ich nicht aileio voo den eUiptisdiea Kör- percheo der Fiedie, VAgel «od Aaipiiifaieft, eMdm mol

das ßes!imra(es(e auch ?oa deu kreisförmi^eD Körperchrn de« Kalbee, der üalza» jd^ Hundes, des Kaaioclieos und des MeoicheB geeebea. Hierw bedarf mm aber guter optischer Instrumeutc. Von der AbpIaUung überzeugt mao eich, weoo laao: den mi Seriw, J^acluaiz oder Zuk- kevwMser veffdlteoles JBiiiMNi|ifHi mdet dem Mikroskop

in Bewegung bringt, so dafs viele von den Blulkürper- cbea iieiia FlteCseu skh auf den iUad eleUeo. An pial- taelea aiad eie, in <Verladlatfi w deD^aadeni Durebnea- atwi, bei den Amphibien und bei den Fischeo; unler allen Thierea fiade eck sie an plattefile« liein Saianiader» sehr fialt and aia itudk 4>ein Frasck» wo ihr« Dicka 8 Ins ^ Mal geringer ist, als ihr Längeadarchuiesser. Die Blut- kirpendmi dea fialaannlen aaigiD, wen aia eaakreda aaf den Banda ataben, kelaa voo der Mitte der beiden SeilenOächea hervorragende Erhöhuugp.aondero aiad f^m .glaicbförnig platt; dia dar f jri^ha .«eisen aller mwc^tea, «iobt iaranr daatlicb, eia- auf beiden Seiten hervorragen- * des niUieres Hugek^eOt ^eno ßie senkrecht auf' dem Renda alebeo» an wia aa PraTO,at «ad Dunaa abge- bildet haben. Obgleich, wie ich später zeigen werde, die Blutkörpevclien einen inneren Kern haben, ao rag^ doch diaaec nur bei dco FrAacben in dar Mitia etwas hervor; bei allea übrigen Thieren dagegen ist er nicht her- vorragend. Die aliiptischen filatkürpercbea der Vögei aind akb gana und gn* Ikalicb» awar luchl ao pbtt, wie die der Amphibien, sie sind )edoch entschieden platt, nigefilhr in 4en Varhältnifs, wie ein Brod hiesigen Landes^ Dafs aia aoeb bei den Siagathiaren and den Menschen plalt sind, davon konnte ich mich frttbar nicht

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überzeugen, wohl aber, aaebdeiii-kh tia kostbares Fraaiit hofftr'iciiM Mikfoskop MnireMko kaMe» jnnd i^elctBt hatte, dafs mm mM* WtiMr iiMrt wUimett Mrfe. Dib Applattuog ist hei den Blutkörperchen des Menschen und der Siagfslhicre gpm» gl^iebiifliHgv oikI iie kftben Jedeft^ falh in iler Mkle keioe 'EfkdhoDg. Wenn si« mat -den Rand stehend gesehen werden , erscheinen sie wie ein knmr, gleich dicker, dnnkkr Vilich, der an beiden luir dka aiekt dbgeraDdel» tondeni Gm! idwrF aoOiOrt, Iho^ lieh einer Münze, die man gegen den Rand ansieht. Doch ist der öiter gebrauchte Vergleich mit Münzen deswegen «ntidilie, weil ä^^ m Yerhilteüi tu» BreltadarchiiM«. ser nicht so dOnn, ipvie -Miniei» tkNlt ^ iwB bm'lbli- Mben nur 4 bis 5 Mal so dünn als breit.

Bm BkitiU>rp«roli€D der oaokleD- Ampblbieii atod die gröhieii, die Jch keaoe; die der Vögel ttiul Fiecbe und beschuppten Amphibien sind kleiner. ' Die Blutkörper- theo 4ee Meaechea oed der SMigethiere sind die kleio^ ateft, nd lurter im SloselUertii aiod aie bei der Ziege

am kleinsten, wie Prevost und Dumas gefunden haben, nnd ich wiederfinde. Beioa Kalbe sind sie ein Weniges kleiner eb bei» Menaebeik Beim Meaeehai ünA ich ibren FHkdiendtfrchinesser sbsO,000S8— 0»Mli85 Par. Zoll. Die Blulkürpcrchen der Vögel neben einander mil denen der FrOttobe oBteniidil, aiod etwa belb ao croTa» »la die der FrOeobe, die der 'Salmander äod elwaa gröfter, ala die der Frösche, aber nicht 4 ^röfser, sie sind etwas längli- cher; die der Eidechse finde ich ungefähr 4 vom Durch- mea<er*der)enigeD dea Proechee. Die Blotkllrpereben dee Frosches sind, neben denen des Menschen untersucht, ungefähr vier Mal groi'ser, der Fiächendurcbmeseer der Bhiib0rpercben dee Memeben mit dem LängeadnrcbiMe- ser derselben berat Frosch verglichen.

In der Mitte der kreisförmigen und der elliptischen Bhitk<topeidiea eiebt maii eineD Fieck»r der itt deo kreie- ibnaigen rund, in den eUiptieehen ellipliach ist, und auf

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teni dunkel crBcbeiul; er siebt zuweilciif und m^t ba d«i V«9ifa, AiM|iUtMi «Ml FiMteitf/fri« «to Kim ni ii«mi mm, hmamiai Wl hcHir MeodilHig, «•

SchaUt-n uc^r.ilUu; ziiudleu &ieht ct. und znar bei i»e- «ifpir helior Hniru( Iitiio(^^ wie etiia ürlidhiiii^ aot, oaid «war M 4ko J^nftidiM tMUf^ei», Ayrlw aicli km

den Sa Itim. 'indem, und auch nirbl bei Vtieeln ui>d h\ neben. Bei den liritebeo glaubt »au ileuUicbsr ms ämfUiuim SMMmn^ in MkM, wm dm Kif|iiiihM in ivtoif; Serm intlniitgii sind: alMhiiB (glaubt nao aMb heim Frosch eiiie Verliefuni: z^TMcben dem ifiiitU|^i Aaiid'Wd dar ailtletM ailipliaaha««iuMiiiiiig tm hrnm- kao. ich sage U«r Hofiir maanrnM virieliiiaaM >i diii^unL'en zu geben ebiibt, niclit \%n8 ich liaiüi- baltt . U.i AUA miiar dia Blutkörpercbeii der Vü^el, Fiscbe wmi Sa laMftdkr« a«f den ftaacia Habaoil» an dm SalMikhaa Dicbl eine miulere Henrorra^iinf: zeigen, f^o kann lUr null lerer Fitck aucb keine Erbübuug scvu, umd der lAcci aihrt iMdaaKcmdaa Mtkfliy iicbana her» aaalfftat wmk «af aiM mim Att hafraiiM lllit Da Immt dk Mai- kuiperchen des Fro&cbaa, auC dein Hände siebend, uiwcf ,ktt ein flacbaa Hflgatriiao an da» Siiliaflinhi« iiigia •o Mrfa dar Kam hiar aoali aiiia aiiiUklM mämdm^md^ Hervorrafung bilden. Die kreisfürmif^eu l»}u(kuri>cicti dei MasscbeD und dar Siii|clhiei c , diircb ein finte» In

ir|;end eine Spur voo HerTOiTaf;iing an den Seilentl^bcn Bocb bat der Fleck, neou mau hie ße^^en ema der IL cbaa Mafehl, ^anak daa Anbin aiftar ErUiwai Schriftalallar baban, ind^B aia iMaiSiMfii^ von aiuasi Tfcfla au( daa andere schlosAeo, bier wm ibed viel V«n»itrai^ heraio gabracbt IMa Bauharbtnngfu Pr««oai m^ DMaiaa haha Ich da^istn hi iriabu Puahla» iMallliiai kuüoait iJit Bluik4>rpercbao dea MaiüdAea und der

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•at au»,' ab- w«Da tie. Bandt ft0ta. Millt gMfe

Micht ausgehflUt «riMb. -DerOfMiMer .Youo^ iit gaaetgt den Fleck für eine i^irklicbe AusfadhIoDg zu halfen, ich wUk ilas siebt sagen. £a ist »ir sogar/in. Moiiaai Gmi «BwakielmiiKah^ ^il idi hneh aolelit'^Oberieiigl'babai flafs die Rlulkörperchen des Mensrhen und der Siiu^e* tbierc oinen ^ehr kieto^n Kern eolbailen, der die Dicko «ba plallen filtiakirpeicbeiia kat Wenn' die- Sahetbehatt schief stehen, so dafs mnn etwae Ton der einen Fläche und etvras vom oberen Rande steht, so bildet ^er obere Aand eiaan duakafai HalbkreiSt naaU dar JnnafM Seit» eoAvex, naeb der andefatt concair^ Aue meiaeO' Beekh Achtungen, die ich sogleich anführeii »erde, ergiebi sich «OEwaiCeUMiiit» dab die filulkörpeidien der Fiütcbe uiiA SttkuBandar. aioeD Keen. andialleii^ deraidb geaa aadeM cbeiniscb verhält, als die Rinde. Da in den Rlutkörper«* alten der Fische und Vögel dieser Kern mikroskopiteb ^eeada ao aeaakatnl» wie. ba» dao AmphibieB, eo ist ai eelMMb hieraus sehr wahrscheiDlicb, dafs auch die Blutkörperchen dea Menseben und der »>äugethiere einen Kern enlhalleu» wa« aich nur fvagen dar KMiihett sieht ao leieht waa dort diraat bcmiaen -larat kh Übe aber aoaii aiit^dctti Fraunhofer 'scheu < Mikroskope an den Biulkürperchen daa Manaabeo bei einer gavfiuea Beieoaiitnng .ganz deutn lieh aioeo sahr^klaiBanv roaden, aabaafbegrllazlen Kern gesehen, der mehr f^elblieh und glänzend aussah, als der dorcbscheinende Umfang. Wenn man die Biuikörperchcn ontar daaa Mikrodiopa aut Eeaigaluie iranoiacbtt ao wd die Schale fast ganz aufgelöst, und es bleiben dann diese übarans kleinen Kerne übrig, die beim Menacbenblut sehr achwar la aahaii aindt wUhrend aia 9on Eroacbblnt ala ganz dentlicbe Kerne eraebetnen, die^ man frOber im lo- nereo der Blutkörperchen gesehen hat« ßeiin Menscbeil auad dia Käme im InDarao dar BfaMtktt^aiaben ao Ueio^

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4ib «6 Dkht dicker sind, ib der Dondunmer der Dkk^ 4m phtt« ükitiiArfmbflM, wd dam tOitim äe nkl! fiolbweadig eine ErhühuDg in der Milte MdeD.

Im BliUe der Frösche, so wie es aiiB dem Herzet üilMt eftelten imA, habe ich noch.euMxwctl^mlUi »ere Art von Körperchen gefunden, die sehr spanaaidMii wrkiOBUiien; sie siad ganz rund, nickl pialt, und ungic Mir Tier Mal kleiocr ab 4i% elKpüwfhfo Bkilh4toiMKiM sie kommen ganz mit den sehr «parsaraen Kömdi«!! Ljnplie der Frösche ilbereio, die ich frülier bescbntki habe, imd sind offeiihar Ljttphkfigelchea tob dcriol Blot gelangenden Lymphe oder Chyltiskü^elcheiii Vid laiaki eotstebea aus den Lymph- ood Qijluskügeiciiei dB« Kerne der ellipIfidMB BloÜUIr|Mrcb«iL Oedk «Di die durch Essigsäure von der Hülle befreiten Kerns IkoscbhkitköqperciieD swar ungefilhr. so. grofs, als die sei tenere Art vo» Kdriieheo im Blot, ud als die KÄiwke der Lymphe f allein die beiden letzteren sind rood, A dwcb £s«9rihm dargesliUlett Kerne der elliptischen Blui körperchim sind dagegeB ellHpliwb; «od beim SshMd« aegar noch deutlich platl. Auch sind die Chjlu^kugel •heo von Siogetbiere« yM grdtier, als die Kerne de Blutkörperchen derselben Thiere. V«« den ganssaBto körperchen unterscheiden sich aber die ChyluskögelcW dadurch, dab die Chyloskflgeieben so .Waiser ganz ob audöslich sind, >vabrend die Blutkörperchen iB bb auf ihre Kerne sich auflösen.

Maa glaube geiNIbulich, dab die Natur sehr scbneli

den zum Blut gelangenden Cli^lus in Blut uB>WSlrf<''i dbb nag allerdings so seyo. Indessen werden biskllgelchea in Blut auch duieb ihre Zentreuoog t^'^^^^^ den rothen Blutkörperchen unsichlbar. Wenn die GerioouDg des BloU vm Sftogethieren oder vom M««' scheu dureh^ ein MMaaffi von aoterkohleoia««*> Terlangsamt, so sinken die rothen BlulkörpercheD

lig ?or der Gerimiuog einige Umea niiter das li^^^^

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ÜBT Flfi8>igk€il» und die derübcr mAmi% rifisrigli«! nt weiMicb, oflmbAr iroii deo dm Bhrti» beigmctigten Chj- iuskügelchen. Bei der gcwüholictieQ Gennouug w«rd«B die Chyloskfigeldien «wisdMB der «ogebeoffm Meog« dir folbea BlutkOrpcr^fcefi mit in das Coagolum einf^esebloe- len, daher da« Serum darchscheiDend imd nicht weifs- Ikh Ist» wahrMd in oMgem Vmach* rar der Gwiiiuig leichten Cbjluskügelchen im oberen, die schwereren bluikörperchen im unteren Tbetl der FliUiigkeit ausptttP dirt aiod.

So lange die Blutkörperchen im Serum des Blutes enthalten airui, lOat «ich ihr Farbestoff nicht aui, wohl aber wenn Wasser damit in BerQhrang kommt Was Home von der leichten Zersetzbarkeit der Blutkörper- chen gesagt bat, davon habe ich nichts bestätigt g«(ui^ den» WeoD Blut von Saugethiereii gesdilageo woiden ist, 60 behalten die Blutkörperchen ihre Form, und meh* rere Stunden spater» ja selbst aas «wlern Tage» «it den keslen Instramenten imlersacht, leigen die BhUkörper» cheo nicht die geringste Veränderung ihrer Form und <>rörse. Selbst nach 24 Stunden ist fast nicbu davon un ' Blotsemm nnrgellM, und das Seron, welches in 21 Stank den einige Linien hoch Über den im Serum suspendirten Blutkörperchen steht» ist gelb «nd faiMos. Nach 13 bis 34 Stunden stehen die Blutkörperchen von geschlagene« Schaf, und Ochseobiut 1^ Linie unter dem Niveau der Flüssigkeit Von geschlagenem Menschenblut und Kalieti* Mut sinken die Blutkörperchen etwas Cieler» nlmlich 4 bis 6 Linien schon innerhalb einiger Stunden. Solches geschlagene und vom weifsen Fasersloffgerinnsl befreite Blut hat ganz das Ansoiicn des natürlichen Blutes, die ^Ögelchen schweben darin, und wenn das Blut vom Schaf vnd Ochsen her Ift« mehrere Tage ateht, an blei* gie doch darin suspendirt und siiikeu nicht ganz zn Baden« Die rothen Kfigelchen von geschlagenem Oeb* nnd Sehafbint senken «kb In nebmeen Tagtfi nur

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höchstens 2f Lini« Mer das Ki?«iu der PlOMigkeit; dat 4litübcrtichciiik ^>efm, «udiogt farblos, Urbl «icb ia »eh- itiw Tag!» war fpw nahtdirtiid. Bckigl mi abir tttwM WaMT n fftflUagattMi Blol «m SMualWfffab

io lOal fich eiu Theil dc^ Fat bebluffs im VVai^ser aul,

«od aiD ^iiar Thirf Wolkttse^ohaa aiaht tu Bodaa. tta ]||irtkllr|iaff«haii 4aa Fraacbaa ainlao .dagc^ao iribn

blofsen Se rum drÄ i i d.m libluU-s .><chnell 7.u IhuIlii. und

daa Kamill »lebt farblua darühar; ao erhaUan aich dia KOrpercban, bd oiciil in warmr WHttrung» «hM db f^criu^sle Verlodeniog ihrer Form und GrOrse mehrere Ya^e kiig. üiu ?iui IVuscbbiul ein mit Bluikorpefchca fMmgtaa Sam m aikallaB« nahoia Uk daa aich bü» denda Gaeiiiaal» aa «rfa aa aicb kildaC» aach «nd mdk heraus» bis »ich »icbts mehr btldel; auch rOhre ich das Oe-

■ioaal ▼Ofhar m dar mdk ftbiigap f Iftiäfliatl daadt dia aiab mblnpndan Bliitkiifpafcbai rioh ahlflea« Amf diaea

Arl efkili iij.in. iiarL Hefgenoroineiiem ( rerinsel, UluUerum aifier ^rolx-o Menge \Qti hbÖ§^kbao, vfähreud tm aadurar Tbail dar ITiinlahni vm da« Gtfiaaat ain^ achloisen ist. In dieiem Zutlaiide köuneii die im Serum amhalleaeo Ütu(kik|>crcbeü la vanchiadaueo V ersuchaa dIaMt woiaaf aan ihra Variodaniag mSkKQ$ku§mtk «h imocbli wibraAd man fritebea Mol waf^eo daa akb hÜ- deiideu Gennsels Dicht zu Verftucbcu über d^ Ver-

baltaa dar Bhalb4tapaf«haB m wmd^Amnn Sloffaa baaft^ ahas kaiio»

^Venn mau xu dem, auf die ani^eMtgte Art b<rcile< irn, voo Gariuffel befreiieo Gemeaga viNi SarvB oad filatkorpepcbatt daa Fraacbaa Waaaar inaaiU^ mmI daa

(^euienf^e umrührt, .^o Ii>>t Mcii Jer Farbeftoff der Blut* k^rpcrchen aUiuaiif^ tm \\ asser auf, uud es blnbt sulatai

aitt waiter Salt aaf daai Btdan daa ührfiaM, der mm

mm nmdea KOgekkeo besieht, die vier Mal kl

ab die ßIutkü§«lehto, aad der äch im Wasser mckl

aattM. Um dia Arfftraig daa Ribaalatti im dum Waa-

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MT m beRMIeni, ist es gut viel Wasser uRosetisen. Man

Tcrmisfhl in einem Uhrglas das Gemenge von Sei um und Blutkörperchen des Frosches mit Wasser, so dafs das Gläschen voll vrird. Nnn warfcft man eine kurze Zeit, bis sich die BiutkOrperciieu zu Boden gesetzt haben, uud senkt sodann das volie Uhrglas in ein grGfseres Glas mit Wasser ▼oraichtig so ein, dafe der Satz des Uhr-Iases nicht aufgerüttelt und zeibtreut wird. So läfst man das Glas 12 bis 24 Stunden stehen, worauf der rothe Sats iveib geworden ist. Mikroskopisch untersucht, xeif^t sich nun nichts luebr von den früheren elliptischen Biutkörperclien, dagegen eine grobe Menge vier Mal kleinerer, rundlicher, Dur zum* kleinsten Theil ovaler KO*;elchen. Untersucht man den Satz in den Zwischeozeilen vor Ablauf der 12 bis 24 Standen, ab kann man sieb Überzeugen, dafs der Farbe slü ff in dem Mafs, als er sieh im Wasser auflöst und dasseilie färbt, sich von den elliptischen Blutkörper- chen entfernt bat, so dafs sie immer kleiner werden, wäh- rend der Keru derselbeu bleibt, bis zuletzt blofs der im Wasser onaoflöslicbe farblose Kern übrig ist. Mit diesem weifsen Satz kann man dann weller kleine Versuche an- stellen. Im Wasser sich selbst überlassen, lost er sich nicht auf, sondern bildet zuletzt ein schleimiges, noch ras denselben kleineren KOgelchen besteheudes Wesen <uf dem üoden des Glases. In Alkalien wird dieser Satz aufgelöst; Essigsiura verändert ihn in langer Zeit nicht. Der Actioii der galvanischen Säule ausgesetzt, veiliillt er sich so, wie eine Auflösung von Judotter, wie später ausgeführt werden |olL

Da[s sich der Farbestoff der Blutkörperchen ^auz, nnd iu allen Verhältnissen im Wasser auflöst, wie Ber- zeiins gegen Prevost bnd Dumas bemerkt, imd dafs nicht in kleinen Fragmenten im Wasser snspendirt ist; davon kann man sich nicht allein am Blut des Menschen und der S&ugathiere, sondern auch viel sicherer an den Biulkörpcrchen des Frosches Uberzeugen« Was aus dcu ABiML4.Ph}fik.B.101.St.4.J.ia3Sk5t.a 34

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Kenten der Blullörpercbcn des MenscKen mt4 der Sto- # gelbim wird» fieon die lUuikOq^ctiefi mii V> asser g*- mmfit wmlio, sich w«geo ihm MifMrordeuiUdMMi Kleiiiheil nicht aatnillelo, und es ist nach Aasl^ftb IrnMliblutes nur nabrsclieuilicli» die in VV'«i«icr ui^ •nOAdicheo IUim mb WaMcr tu^imdirl bltibm» wm »an gMchlageoM wd GeriiiMl bafreitM SlugatHir blot mit 8u %'iel Wasier ?ertiuuut, daCs aller K<irbritoff dar BlulkArpanilMn iich Mflttat. Beim Geriooea des uo* jtacblaynia SlogatbterUoiat hMbrnt dta Kma der BIbU kuipcrchen mit dem rutheii C oagulum % t j huncltn, viel* Uidftl aelbal aocbt fveno der i: arbrstoff aiia dieaeoi Coagu* Ini achoo eaageweadieo iai, ^ietlaichl werdeo aie euch biei^

bei mit ausgcwahcbeu (übue \^'le der Farb»»sloff auffeldft TM werdeü), Berieliua adieiui die UoiOalicbkeil dra Ferbeatoffa mi Sera» tod deaaeo EiweUagehalt ebenlei* teil, und bemerkt, dafi wenn Walser, womit die Wm^ kudico aiu^ewaftcben worden, Farbestoff abtetUt TM eahtegendem Senw berrttbre. leb tbeile fßu die Anairbt dea frofseo Cbenikera» dela der Parbeatoflf der Blttikur|iercbeu im VN agaer In allen Verbal (tiitaeo l^^licb

iai; indeaaett «laiibe kb, de(a die Mcblaoftoeoo« dea Fatw herteilee im Senw olcbl aUeio vm der Aollöaoiig dee

Albuuiiaals von Natron, sondern aucb vorzü^licb von der Aufldsuof der äaiae im Sernm berrUbrt. WeM ich aei de» ObfecUi^cr des Mikraekopea tn einen Ti^fcben Froschblut einige Tropfen von eiiur u.Kurnttni Aufi(>»ung tun ludotttf tuactzte, »o sab ich die iUiilkdrpercheii fast eben ao acbaeli ihre GeaUit Terindem «od rand w erde«» ela wmm iA reioea WatMr luselzle. Wenn ich aber Iii tiucui I ropfen tto rbblut, Tropfen von einer Aufld» mmg eioea aelcbes Selaea brachte, welebea dea Blut mkkä teieeUt, i. B. von anterkoblefiaaarem Kali oder voe Kochsalz, go ver*iuder(c f*ic:ii die Form und tirl^e der filutkorfiercben duffthaiti Dicbi« A«cb 2Mckerweaeer «rirhi SelaauOdeiiDf» Uie Malor der BlolköiperabeQ fiM

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aehr «Q^tUlrl dureb ihr Vtrhaltiii gesn YenchiadleM,

Reageotien, ^veh hes man mit dem zusammengesetzteD Mi- l^roskopa ao den grorsen Blutkürpercbeo dtr Frösche uod ätlamaiid^r alleia deutlich beobachtea kaniL Man kana hierzu Tropfen frischeu Froschblutes nehmen. Da eich kkdti& itt diesen ein Geriosel bildet« ao ial es befiser, wenn ■nn iich aof die frQher augeatigta Art durah EatCeroan des Gennsels ein blofscs Gemenge von Serum und Blut- kOrperchaD dea Froacbblutei bereitet. Man bringt ein TfOpfchan d«ron anf den Obfecttrager dea MUroehopea Qod breitet Um aua, daneben bringt man einen Tropfen van einam Rnaganx. Wihrend man nun obaerrir^ brlngl ■in beide Tropfen mit einander in Varbindnng, und ba* trachtet die Veränderungen der Blutkörperchen; oder man belrachtat zuaiat die BlntlUlfpeiicben CQr aicb, aatat dann da« Reagenz auf dem Objeclträger hinzu und betrachtet sie wieder. Dieser Methode habe ich mich beatttndig bei den folgenden Unteranehungen bedient

Sehr merkwürdig ist die augenblickliche Veränderung der Blutkörperchen durch reinea Waaaer. Die Blnlkto* pothen dea Memehen weiden davon undeutlich^ niaB sieht wegen der Kleinheit das Nähere nicht, doch glaube ich bemerkt 20 haben, dafs aie ihre Plattheit verlierani Denn ich konnte beim Vorbeiflielaen der BlutkOrpercheft uDter dem Mikroskop keine mehr erkennen, die einen schwfen Rand bei verindertar SteUung aehen lieCsen. Am Freachblot aidit man aber Allee genan. So wie ein Tf0- pfeu Waeaer mit einem Tropfen Blutes in Bertihrung Zoomit, werden aogenblicklich die eUiptiaehen platten Kör- perchen ruud, und verlieren ihre Plattheit, ao dala aieh beim VorbeiiUefseo keine mehr aufsteileu und einen achar» len Rand aehen laeeeo. Ob aie dabei aufachwellen, weib idi nicht; sie werden kleiner als der Längen durcbmeaser ^ £llipae war, aber doch grösser als der ßreitendurch- Mnar deraelbeik Viele «eigen aich ungleich, uneben^ ^erschobani die meiaten sind rundÜch» aber uiigcuau. Der

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kein bat sich durch die Uerübruog de« Wassers bei fi«- Ita vendiobea, «r wM nkht mehr io der MiU#, im»

dern an der Seife gesehen, in andern fehU er f:anz, toi- eher «od jedoch nur wenige» iiod diese scbeiuco durcli die getfaltnflM Vertodeniiig, welche sie vo» Waaear erlitleii haben, ihre Kerne ati#^i»(riebefi tn habe«; deoa man sielit, so wie Biulkürperclien ahne Kerne, «o audi eltipliache Kerne ohne Hlllfo anf den SehfeMe tenirenl, aber niehl tahkekh. Vm den arwihnlen kleineren Ka- gelcbea des Frosehblntes unlcrscheiden sich diese %tcui£ tahlraiehen aiugetriebenen kerne durch ihre elli|iliriw Geilalt Nach nnd nach« ffinn »an naAr Wamr »

«f (Tf , vcTnndf'ff fiicli auch die (jri)l^c dt-r iiaid ^uwuide- nen, i^tim 1 heil Oücb kerabaiUgco, zun iieiosleo Thed ketnloeen BintkOrperdieQ. Sie werden onlar den Angen des Ht^bachters klein<^r, terÜief^en, und itilelil, noch ci- ni^i*r ifCeit, iit uf'^hlt niebr übrig aU die kerue, «ii« neb in Wewer nicht anfiöeen. Waner, worin nnterkoUen> saures Kalt, oder Kocbsab^ oder Salmiak, oder Zucker anf^etost worden, verändert uicbt im Geriugstcu die Fonn nnd Grobe der Blotkörpefchen. <Nur von geeiltigter Ant MannK von onCerkohlensanren Kaü scheinen eie allnllig

etwas kleiner zti werden. linn»:t mau Üldlkörpcrclicu des Frosches von den vom Genoael befreiten Gr wann von Blotkflrperchen und Semn nil verdlinnler oder cooh

cenlnUrr E«pf^»;;inrc iinltT di'in Mikio«ko[)e in llrn.l.fuu^ SO werden sie augenbiickiicb unfürmlicb, zum Üiedrundp

md ihm Farfaoalollhllllo wird in einigen Minnleo finl

ganz anf^flOst, so dafs nur die ellipliscben kerne nbriie * tu bleiben icheioeD, wekbe twiecben 4 bii \ von dar Breila der ganten BIntknrporchan in Breüendoft bn eaaar haben« iNefs sind nicht etwa insimngpgeschmnpfte Bin«- kötprichen« euuderu es sind die uoverauderleu Kenie, die nao schon früher iah, md nn welche heran die Farho** alollhoae aichthar kleiner wird, bU ein gana anfgillil ,.^^eiut Duck niid ukbt die ganae lUude rom Faibo*

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Stoff um den Km hen» aufgeldst; daoii mil dem Treoii-

Ii o f e r'sclicn Mikroskope konnte icli mich Überzeugen, dafs eia sehr schmaler, überaus blasser, uoscbeiubarer Uwib am die dunkel ereehemeoden Keme ikemm gdliUebeii war, dessen Durchmesser aber sehr viel kleiner ist, als der Durch- messer des ganzen BlutkörpercbeDs. Diese Kerne entspre- eben den Umriseen des gfuiien filolkOrpercheuk Beim Froeek eeheioen sie nicht platt zu seyn, wenigstens ulcht merklich; beim Salamander habe ich dagegen die Kerne» naeb der BehMidlaog der filutkörpeitben mit Emigsäore^ guix deolUch platt gesehen, so platt wie die Blutkörper- chen selbst, Beim Frosch sind sie ungefähr noch einmal so lang als breit, obgleich es auch eioielne giebt, die sieh der randen Form mehr nShem; beim Salamander sind die Kerne länglicher, und habeii fast parallele Sei- ten, >Tährend sie an beiden Enden abgerundet sind. Auf diese Art kann man durch Essigsftore auch die Oberaus kleinen Kerne von den Blutkörperchen des Menschen und der Säugcihiere darstellen, die man jedoch nur bei der gröbten Aufmerksamkeit mit einem sehr klaren In- stnunente sieht

Versetzt mau unter Umrühren ein vom Geriosel be- freites Gemenge von Biutki^rperehen nnd Serum des Fro- sdiee in einiger Quantität mit Essigsaure, so erleiden die Blutkörperchen dieselbe Veräuderung; aber mau sieht nun auch, dals die Kerne, welche sich zu Boden seUen, ein hellbrannes Pulver bilden, welches sich in mehreren Ta- gen nicht aiifluot, und spaier, mikroskopisch untersucht, noch aus denselben unveränderten Kernen der Blutkör- perchen besteht Faseistolf und EiweiCs wird sonst in Essigsäure nicht braun, sondern durchscheinend und all- mälig etwas dadurch aufgelöst. Indessen scheint die braune Farbe des Pulvers von etwas noch anhängendem und viel« lekht ebemlscb verändertem Farbesloff herxuröhren; denn die Kerne der ßlulkürpercben, welche man durch Behand- lung der Blutkörperchen mit Wasser in gröberer Quan-

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iMt Mf dKe iii({^igfe Art ttrbSlt, wtib, und blei- ben, mit EssigsSurc begossen, ein weifser Salz. Die hierzu aogewaodte £wig8äiire war als cbemiach reiu geprüft, und etwas mehr eooMilrirt als dUe EaaigMm dei preobndMi Pbarmacopoe.

Saltaiure Mate unter dem Mikroakope die BLiA- kdrperchen nicht Ua auf ihre Kerne auf, aie wurdaii Dar onmerklich kleiner« Cblorgas entfilrbte das Frosch- blot; zuerat wird es ntalich l>rtanlich, aber achneU ganz weifalieh; dabei gerinnt daa Eiwetfa in KOgel- eben« Später, mikroskopisch untersucht, zeigen sich ia der weiben Materie noch die Formen der Biotkdiper- eben, sie sind aber etwas kleiner. Man kann den Ver* such so anstellen, dafs man die Röhre, wodurch man Chloiigaa leitet» mit Froachl»lot inwendig bestreicht, oder dafs man in ein mit Chlorgas gefülltes sehr enghalsiges Glas Froschblut hineinfliefsen Idfat und das Glas schnell veratopfL Daa Blot fliefat nun eine Strecke an den Win- den herab, gerinnt aber sehr schnell, und wird zuerst beÜ- bräuolicbi daun gapi faellweifs. Liquor stibii muriatici und liqnor mdrcorii muriatici corrosivi machten die BlatkOr- perchen nur verschrumpft und verbogeo; eben so wirkte Gatläpfeltinktor. Eine verdünnte AuQöaang ?on aalzaao* rem Eiaenoxyd. brachte in den Blutkl^rperchen gar keine Veränderung hervor.

Liquor kali cauatid Teränderte die Form der Bhit« kOrpercben nicht» sondern machte aie in ihren natOriidlen Dimensionen immer kleiner» so dafs sehr sdmeli nicht ' allein die Hülle» aondera auch der Kern ohne Spar auf- gelöst wurde. Liquor ammonii caustici löste die Körper» eben noch acbneller auf, und veränderte im Moment der Berührung schon die Körperchen in'a Runde. Auch die Kerne wurden spurlos aufgelöst. Alkohol verändert die Körper nicht; sie schrumpfen nur ein wenig ein, uod wer« jden wegen der Kügelchen von Eiweib» die sich dorch

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GeriDBong «m dem Saum bilden nnd du Geiiditsfeld MfceOy nodenllick

Strjrchnia und Morpbiam brachtea in den KOrper* Am keine Vcrftnderaog herror.

Die Blatkörperchea fiind im arteriösen und Tenösen Blat voo gleicher Form und gleicher Gröbe» was mit den Angaben dee sonst geneneii Keltenbronner im Wi*

derspruch steht, welcher behauptet, dnfs die Blutkörperchen in den Capillargefäben etwas anschwellen, und daCs zu- gleich ibre RSoder weniger mnsehriebett werden und etwas zerfliefsen. Ich fand auch, dafs die Form der Blutkör- perchen durcbaos nicht verändert wurde, als ich Fröschen die Lungen gan« unterband und darauf abschnitt, worauf sie noch 30 Stuudeu lebten, wahrscheinlich durch Athmen mit der^Hauty wie die Fische in Humboldt's und ProTenears Versuchen. Ich habe keinen Unterschied zwischen den Blutkörperchen des ^rösches aus den Lungen« veoen mA denen aus den Körpervenen gefunden. Ob» gleich der Vorhof dcis Herzens der Frösche und anderer nackter Amphibien äufseriich einfach ersbheint, während er bei den beschuppten äutserlich schon doppelt ist, so ist doch dieser Vorhof inwendig getheilt; aus der rech* ten Abtheilung kann man das reine Venenblut des Kör* peil sammeln, ans der linken Abtheilung das heilere Lun« ^envenenblut , indem die LiiDfl;enTenen sich nicht in die Hohlvenen, wie man gewöhnlich angiebt, sondeiti in die linke Abtbeilung dee Vorhofs begeben* Die Entdeckung deriwei Abiheilungen des Vorhofes beim Frosch hat Mar- tin St Ange zuerst gemacht; kürzlich ist sie wieder MlbetstSndig wen Hm. Prof. VV'eber hier gemacht wor« den. Es schien mir von grofscm Interesse, die Einwir- kung des Saoentoffgases und des Kohlensäuregases auf die Blutkörperchen zu untersuchen. Hr. Apotheker Kel- ier war mir für diese Versuche behülflich. Da die Fortn der BlntkOgelchen eich durch Wasser sogleich ▼erioderti

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io mufstc ich Ouecl Silber zur Sperrung anwende. Ich bedieulc uiicb zum N ersuch einer an cioeiii iuide Ter* ichloMCOiO 5i Zoll Im^m «od 4| Unicn w#tt«i Gbw- fttbre, die am ofTefieo Ende bequem und feat dordi #^ seD Fia|»er vei>ciila§6eji nerUeu Wuule. i>ie iWbre fiillte ich mii Queckailbcr, io dAÜi ow ein hlaiacr Thtil 4fr BAhri mebrerc lioieo hoch laar blick INcaco fOUlo ich mit Frotchblut, das alto über dem Quecküilbcr atcnd. JNoQ acfaioCt kh die R^c mil dem Finger und drthic sc IQ Qoeckiilber om» ao data dca Blol io deo ohcfco

Raum der Uöhrc j^tieg. Dann icilete ich (]>^s (las iii <iia iVdbre unter yuecki^ilber, bia der ^d(alc Tb«ti Je« i^ucck- iitbera coa der Rohre Ycrdriog^ wer. De die Rolm mit dem Fiogcr fest geschlossen werden konnte, »o konule aie beraupf^ebubcu und der luhdll (Gaa» Blut ood ei«%aa QocekaUber) toraicfalig geachOtlelt werdeo, wonof aie liieder to Qneckfqlber f^e«tellt worde. Aof dieae Art &(eÜte ich deu Verj»ucii luit Saucrt$luff^d>> und luil Kob-

Jeoaorefea eo» Eralerea OMMsbte die Farbe dea Frm^* blolea heller roth, letaleree mechle.ea eofTalleod doohleft

Uixl 7>\.u rchmulzig viüleft. Das Blut in ktiliiru^aurc- f^a» geraoa viel a|»itert eia dai in Sauerslufr^aü, wa» ui* dc(a vieUeicht xobllig irer» Hil dem Geae blieb dee Riol

■} Stunden in llerührung. F.s wurden dann die Ulutkör|ier- cheu %oa bciderici Rlut, welche» lum i iieii geronnen, xum YhcU flOaaig wer» oebeo eioeoder auf deo ObfedUigm des Hikroakopea gebracht und ler^hcheu; allem aie tet|^ teo weder deo i^erui^ien üotcri^cüied uuler biok, nucb

voQ RlttlkOrpereheo eodeteo Froachblole»; Form ood Crdfac waren ooveriodert Ea wirc ▼iellelcht wo Ii^

tereöfiC, uucb verschiedene andere (ju^.trlen ouf gleiche Art auzuweodeOy und lo beabccbten, ob und wie aioh die RfauhOrpcrcheo denof imler dem Mikioehope sctgeo.

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UL ÜBteriaelinnt de« Fa««rttolf«a im feansiea «»4

kraakcB Binte.

»

Die gcfvOholiche Ansicht ^on der GenunuDf; des Bio- , Im itl, d«(8 das rolhe Gerinsel sich durch Aggregalioa der BlotkOrperchen bilde, und daft die Keroe der Blat- kürperchea eben die Faserstoffkü^elchen sind, die von einer HQlle ,toii FarbeatoU bekleidet werden, der nacb «ier Coagolalion von dem aggregirten FaserstoffkGgelcbea ausgewaschen werden kann, worauf wcifses Coagulum aurfickbieibL Diese Ansicht iiaben besonders üome und Prevoat und Dumas Torgetragen» bnd Dntroehet hat sie bei seinen neueren Unlersucbtin^en Ober das Verhal- len des Blutes zu der ^aivauiscben Säule vorausgesetzt« Berieliua bat indefs ans dem Umstände» da(s die Ljm* pbe aufgelösten Faserstoff enlhSlt, vermathet, dafs arnch daa Blut aufgelösten Faserstoff enthalten müsse, weil die Ljmpbe gleichsam eine von dem Blute abgeseihete Flüs- sigkeit sejt Man könnte als noch IrtAigeren Grund hin-

zufQgen, wreil die I.Tinphe selbst ins ßlul ^elan^t. Ber- zolius stellte daher vermuihungsweise die Ansicht auf, dats beim Gerinnen des Biolea der im Blut aufgelöste Faserstoff fest werde und die Blutkörperchen zwischen sich nehme. Diese Ansicht» daf^; der Faserstoff im Blut anfgislöst isl» ist schon zu verschiedener Zeit proponirl worden. Ich bin so glücklich gewesen, einen de6nitiven Beweis für Berzelius Vermuthuog zu ünden/ und bin im Stande» ao zei^eo» dafs das rolhe Coagulom des Blutes nur ein Geamge von Faserstoff» der vorher auf- gelöst war, und von Biulkürperchen ist. Ehe ich aber die enlsdieidendaii Versnobe hierüber mittbeile» möge mir erlaobl sejro, auch meine (mehtlosen Bemöhungen zur Entscheidung jener Frage zu erwähnen. Da die Biulkör- percben des Meascbeo durch daa Filtrum gehen» so kam es datanf an» einen Apparat anauwendeB» der feinere Po- ren hat und doch Tiussigkeit durchläfst, obgleich er die Blut- *

körpereben zurückhält. Dieser Art sind thieriscbe JMem-

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livMi«!!, auf welche ein tlarktr Loftdiufik wiAt iciif|MMli •ine faodit« Thierblate Ober cioe weil« GhirlMmv db

auf i)eii Rrapienten der T.iif([]iiii)])r luftdicht einf^eFclkr.iult fverden koonCe, so dtU ikt mit der BUte ve^cblosMiiei Eada im den kifUeereo Rmmi biaehmglet wilmad 4m in die Rölire gebrachte Blul dem Luftdruck au5|(etelil war. Entb&lt mm das Serum aiifgeln«t( u FaserftloH, und Kehl dae Serm vor der Gerknoog dea Btolea bei ackMl- lern Auipumpea schon durch die Blase nach dem laflle^ reu Haume, so mufs sich farbloses Geriii&el in dem durch- gedmogeMO SerM bikleii« die gebflrige IMom dar TUerblaae fllr dieeeo a«f eine aehr karte Seit biiealiM ten Versuch zti iiucJcu, «tcliic icli mehrere Prubevt riurba ■il einer Flftaslgkei^ welcbe kfigelchen eolbill, mit Htieb an« Sn dOnne Blaaen ter.^praogen to^^lf ich, in dicbn lie» fseo das FlQit^i^e nicht schnell f^^nng durch, i^ei einijcrr Dtooe der Blase gingen auch Kügelcbeo durch. Nndi^ dcM ieb onn dea recble Maats gefunden to beben MiM^H stellte ich den Vorsuch mit dem Blute eines Kanincht-ns ao, dem die Mabgefiii-e durdMchoitlen wurden, so data das BInt aogieicb in Masae von der RMre angefangen wotda^ und unmillelbar darauf das Anspumpi^n begann. inner- halb vier Miouten ging ein starker Tropfen Serum durdi die Blaee dnrck Dieeee Sennn war gana leicbl rolk fa- ßkbt, aber dnrebacbeinendf es gerann niebf« Bei ndima^ kopischer Untersuchung demselben zeigte sieb, dafs docii

einige, aber nur wenige Blnlkdqperaben dmibg^dinn§in waren. Man würde ana dieeem Vataudie nit Unraebl

»chliefsen, dafs das Serum keinen Faserstoff aufgelöst eni- ballet denn die Dauer dea VerMi€be% vier Minuten bia znaa Durchgang dea Setfuna, iat eiel tn grob, denn bineibalb zwei Minutrn ist dns Kanioctiiitblut aufser den Adrrn adMn ToUalindig geronnen. Um diesen Versuch bnaeef antnalelleni BAfsle nnui Blut anwenden, wdelMa wenigee

sehuftl gerinnt, und mOfste die Gerinnung durch /^osatx von uBtcfkohleusaurem kali noch aufhalten, iadefs lube

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IM»

ick ifateo vM hemmta Weg snr definiihren EntacfaeidoDg

der f ra^e gefunden.

Ich habe werst bemerkt, dafs, weno man Frosehblot mmoem Ubrglas aofteogt, wow der Bildaog des garaen Blut- coagulums schon farblose» wasserbelle Gerinsel enUteben» die man am Raode mit der Nadel bervonieheo kaiui; s# siebt man aacb Pankta and kleine Läppchen von buthr losem, wasserbellem Geriosei, ^vena man das Blut eine

ST

Ii

glases abfliefeen llfst D^ese kleinen farblosen Geriosel bleiben dann am Boden hangen. Um den Einwurf zu beseitigen 9 daCi beim Abschneiden des Froscbscbenkels^ wodurch man am leichtesten einen Blutflufs verursacht, Tropfen Ljmphe mit ausgeflossen wären, deren auügeld» ster FaaerttofC diese Eracbeinnng bewirkt bitte, sammelte iA das Blut feruerhiu aus der Scbenkelartcric, beim Frosch At art. iscbiadica, welche an der hinteren Seile des Obeif- ichenkela swiecben den Muskeln Terliuft^ und die mia sogleich aufßndet, da sie neben dem grofsen nervös ischt»- dicusy dem äcbenkelnerven, wie die Physiker ihn geviöhn- Ucb nennen, liegt« Diese Artarie legte kh bloCs, nnd sammelte das Blut unter mancherlei vorsichtigen Hand* griffen allein aaa diesem Gefods, so dafs icb sieber seyn konnte, dafa ich reines Blut balla. Eben so eemmelte ich das Blut aus dem blofsgelegten und angeschuitteuen Heraen, was Tief leichter ist Jedesmal bemerkte ich vor dem ▼ollstSndigen Gerinnen des Blofes dae Entstehen klei- ner vrasserheller Gerinsel. Brachte ich einen Tropfen reinen Blutes onter dae Mikroskop und verdflonte ihn mit Serum, so dafs die Blutkörperrhen ganz zerstreut ans einander lagen, so konnte ich bei mikroskopischer Beob- achtung eeben, dafa swiscben den BlnikOrperchen in den Zwisfhenräumcü ein Gerinsel von vorher aufgelösten) Stoff entstand, durch welchea nnn allein noch die ganz zerstreuten filQtktyrperehan soaammenhlngen. So konnte ieb alle Blot- kürperchen, so zerstreut sie auch waren, und so grofs

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-Iriclier Zeit vfwbieben, wenn ich mit tl< r NMlel das die Z^^isrlirn räume auffüllende Fasersfuffgeriusci zerrlei Da dk Bltilkdrptrch«o 6m Fr^tcbet im sUrkeo V«r^^ feeroiifefi so angeuieiii grob crtclMiiieii, so Mtl Sem Beobachtung die frftfato Dcuüiclikctl lu, und bimkt fc«te Zweifel Abrig,

Et giebl MeiMii moA ehe viel leicliferet w'

gar noch sicherere Art sich xu fibereeugen, dafs Fa&er&toff im Froschblut Milgel4Mt ut. Da ich mm Erfahroiig w«€iU^ dhb die Blotkdrperebeo des Frotdm onf^eMbr 4 Mel grtV- f«er sind, als die Hlulkörperciien de- M( uneben und der Slugethiere, ao scblofs ich, dafg das Fiitnuo §ie vieiieicbt sorOekkdtt wihreod et die Aiolk4kpercbeii dea Mcnacbea und der Sfliicethicre durchtHfut. So ist es, und auf diese eiofache AutikuuU kam ich, %^ie es gewöhnlich geschieht, eiil xolelzl; ood wm frcoe ich mich, durah eioeo leich ten Vertoch io den Vorletoogeii leigen tu ktafieii, daCi Faserstoff iiu Jilut aufgelost ist, der waiserhell durchs Filtmn geht tmd daoD geiimit» Der Vertoch lAttt eich fjäm im Kleitteo nil dm Blate eines einigem Frosches

anstellen; ein kleines gläsernes Triclitercluii und ein Fil- tmai voo geffdholicheaa weifseo Ftttrirpepier oder rnkkt n dflooeaa Druckpapier sind des Einzige, was «ao o^

tlii^ hal. Das FilUuMi inul-^ n;ilürlicli \ui]i(-i uais ecyi, oskI es ist gut, weou mau daa eiogegosaene tfiache lUol des Froachea schnell nit eben so viel Wasser voraeCst %Vas daoD von dem Filtrum abfliefst, ist ein fast f^m farbloses, klares ^rtun ^oq W a. :^it verdünnt, mit cineni gaoi Isishtsn AoAng too Roth, wie Bhilrodi, welches too xugefetilem Wasser aufgeldat worden« Da indessen dio AuflAsuog des Btutrolhs von Froschblut durch Walser liralieh langjiani feschiehtr so ist das Dorchgseeihle kmm Töthlich tn nsonan, nnd toweilen ganx CarUos. Wesrisft mau kUil des z(i»;eset£teo \>'assers vielitiehr Zuikt-rYiaa*

ser an (i ThtU Zucker auf SIW Theik nnd sehr Yim^

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scr)y so wird wäbreod der FiUratioa fßx keia Blotrolb aufgelöst, uod das Durc h gebende ist ToUkoaMneD farblos

und ohne die geringste Spur einer Beiroiscbung. Unter- sucht mau das durcbgebeude Serum uut dein Mikroskope so bemerkt man kekie Spur von Kfigelcbeu- darin« lo diesem klaren Serum entsteht nun iuueibalb einiger Mi^ nute» em wasserbeiles Coagulum, so klar und durchsicb- lig« d^U muk es naeb seiner Bildung nickt einmal bat merkt, wenn man es nicht mit einer Nadel aus der Flüs« sigkeit hervorzieht. Nach und uacb verdichtet es sieb and wird weilslicb fadeoartig, es siebt dann gerade so •OS» wie das Coagub» der menschltehen Lymphe in «le nen Beobachtungen. Auf diese Art erhält uiau den Fa- setstoff von Blut im reinsten Zustand^ wie er bisher nicht dargestellt werden konnte. Um die rechte Sorle Filtrir-^ papier zu iinden, mnfs man erst einige Proben uiaclieu. Ist das v^eiise Filtrirpapier zu dünnp sa geben einige vre- nige Bhitkörpereben mit doreb's Fiilrnm^ die man erst bei lüikicjbküpix her Lutcrsuchun^ iu dem klaren, farblosen Coagulum hier und da eingeschlossen fiodeL Hat man erst die rechte Sorte von Filtrum aufgefunden, so erhält man ein Coagniura von Faserstoff, worin auch keine Spur eines Blutkurperchens vorkommt. Es versteht sich von selbst, dais nicbt aller im Blut aufgelöste Faserstoff auf diese Art erhallen wird; der gröfste Theil gerinnt inner« halb des Filtrums, weil er uicht vor seiner Gcriouuug dorcb's Filtrum gelangen kann. Zu einem rohen Versuch kann man das Blut nehmen, wie man es nach der Am- putation eines Froschbeios im Knie erhalt, und es so- gleich in das mit etwas kaum-sUfslich schmeckendem Zuk- kerwasser versefite Filtrum träufeln bissen. Allein die- scr Versuch ibt roh, weil Iiicr etwas von der LvujpLc aus dem Beine mit au^Uieiseu kann. Um mit reinem Blut des Frosches tu expemsnftiren, miife man das Blut ans dem blofsgelegten und durchschnittenen Herzen selbst aus- träufeln lassen. Der Faserstoff, den msA in diesen Fäl-

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Um irhlil^ Iii mdäi JialUcli küraif^ aoodmi §»ox gleich-

lieb ^evrorden i>l, sitht inau mit dein zusammengesetileo Mikrotkopc eio ganz UDdeuÜicbMi tebr feinkOrnr^r^ \Ve- ma, «ta AüKlMiD. «kr «btf Mch UMg|äriihiiM d«r Obtrlhiclie berrüliren kann.

Läfst Bum die durchs FiUnuü gehende FlOisigkeal ein Uhrghe» Jae ml Eeapiuri geiHlll in, ti*ifiK ■o fterioDt der Faserftoff im der Fielgilnr» nMitt bleibt darin euigelOet Eolbielt das auffangende Ubr^l«a KocInilawillaiODg, M (eriimt der Faeeralaff «ki Froed^ Mutet darin entweder gar aieht, «der nur warn eefcr kMoea Theil, %%ie auch KochsaltauflOtuog dem friichen Frotcb* Ual ngeeetUt die Gerinpuag deaaelbeo eoCief rdtnlirfc knge anfladt, wee aocii raterkoUeoeMree lUH 4mm fnsiiien Froschblut in Aiiflögiin^ xuf^etetit ireruraaciii, •kae die Geriottuag deaieibeo gaox auliubebeo.

Liftt Ml die ▼on fHechen Blol dmli'e Jnkmm

gebende t'lüi:.H^k(-it in e\u l lirj^lns träurcli) , \%urii) »kk IkqfMta kali cauMui bcündet, ao gehattl der tatcratoil ■ichl tu eiaei lüttspckeiit eoodera ta eaCatebes fßm

allniftlig ^nz kleine Flocken, die man aber nur bemerkt wenu uiaa recht genau aoiieiil« 6oicbe kleine Fluckcii •Mtitekeo Mick deutUcher, weM mm dk FHMgkeit Im ein Uhrf^las, daa nrit ScbwefelStber ettgeflBUl kl, M«fek UU(, uud IUI Maafse der Vcrduusluti^ de» Aelhers neuro Aetiber xoaelit. ilea Verkailea dee »nfgeldeleii FiamleA Frotekblol m Kall cauetkiMi, erf^iebl keteeo Um» •cbiid vuü iii ui Eiweiis den 5eruiD&, ^^elcher, wie ick gefun- den kabe» tm liqoor kali canalki aock in kttg^kbes oad kieke« Fkckea abgeseltt wird, wk den aocb D«tr»» chet dasselbe liniufkl hnl. ta ist nur halb Hahr, dafs Aufidiung tou Alkali das Ijweifa mdn nkdereckligl VerdOMle KaiilAeong scU igl tat Uolwaaeer akka nkden mit gaoz concenlrirlcr KaliNlsuiig, iu i^rufser Men<e to- geieuit kaoii aker aogletck daa luweik aua dm liiutwaa'

«

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ser oiedergescblagen werden. Liquor ammoDii canfitiet •fibbigt das EiweiÜBi mtder aus Blulwaaser, Qocb aus Auf* Iflsoog von Eiweib d«r Eier nieder. Liquor kali caostici schlägt nichtä aus AufIdsuDg von Eiweifs der Eier nie« der, während Blutwasser jedesmal ßelrübt vdrdf weim aan kleine Quantiltten Serum mit viel liqoar kali caostidi

versetzt. Liquor kali caustici schlaft aucli das Eiv^ci^s aus dem Cb^ius sogleich nieder. Ich bemerke hiebei, da(8aucb die lliileli, wenn kleine QuantiOtten, derselben mit viel Hquur kali eaustici versetzt werdeo, ihre gerinnbaren Be- standiheile niedersoblll^, obgleich die Miich in )eder Hio* sieht vom Gbylns verachiedtn ist. Aber das Verbalien vom Aether ist wichtig; denn nadi Tiedemann und Gm eil n geriuot a^war das Eiweifs der Eier von Aelber, niekt aber das Seram, wie ich selbst sah* Das aufge* toste Eiweib des Blutes unterscheidet sich daher von dem aufgelösten Faserstoff des frischen Blutes dadurch, dafa Eiweib nur durch Reagentien, durch einen gewissen War» megrad und durch die galvanische SSule gerinnt, wShrend Faserstoff von selbst gerinnt; zweitens unterscheiden sie sieb nach meinen Versuchen auch dadurch, dafs der frisch«* aufgelöste Faserstoff, wie er nach meiner Darstellung ge- \%üunen wird, vom Aether gerinnt, nährend das aufge- lötete Eiweib des Btutn assers davon nicht gerinnt. Von Uqoor ammonü caustici setxt der aufgelöste Faserstoff des 1- fübchblutes keine Kügelchen und Flocken ab, so ne- uig als das Serum. Alle diese Umstände scheinen mir sehr der Beobachtung werth, da noch Niemand bis- her mit frischem aufgelösten Faserstoff Versuche anstet* lea konnte. Alles, was wir bisher vom Faserstoff keo- aeo^ ist ducch Bebandiung des geronnenen und wieder durch Beagentien aufigelOsten Fasersfofb ermittelt. Man kann die Existenz von aufgelöslcui Faserstoff im Blutdee Frosches^ wie auch in dem der j>iugethiere und des Men- sehen noch auf eine andere Art beweisen. Indem man ei- nem Gläschen voll Blut irgend eines Xbieres oder des Meu-

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•dbio iogWoh «ioige Tropfan wo tkiir aehr Boaotliii litt AvMiimg iroB tmtarliokleimiiraB Kali toittil; wM

die Gerinnung sehr lange atif^i hallen, und (Üc Lluikur- pgfthtii teokao lidi alioiilig unter das ^iivaatt dar durch - ridHigaii FHlirfgkail, aba dia GarioMDg aMrUt Maab

4 bis l StiJtiiie bildet sich ein / irtes (icrintel; der un- tara Tbail des Gerinselt ist, so weit die HftitVfjgeldieii atylmi, foth, der obara iit wMUieb nd fads»aiibi«A

Vrovust und Dumas haben die Ouanlilät der KO- gelcheti im Blut versciuedcoer Tbiera aus dar Menge des lotban gatmckoatan Coapilooia n beitiBwacB gewebt, und diene Untersuchungen sind sehr dsnkens%rerth. Bar» leiiub iial uideU bereits bemerkt, daU das Resultat ei* 8er aolcbefi queotMativeii Aoaljea nta genao aoibllc« bOoua, fveil daa Oiagfilufli aiua grtrfse Meoga S^mm Im sieb ein^chltefse, dab beim Trocknen ^nn Liueifs und eeiue Salze lurackUCsl, wibreod daa Abwaacben akbl allefn Seruas, aoodeni aucb Blulratb aotfeffoett wfiria lia aber Prevost und -Dumas von der Varau>.^clz.ung auigiogeii, da(s der iaser^toff des Blutes ▼on des Blui- iHrpercben barrfibra» ao badHrTeo ibre Reaohata ciMr

iH'Ucu ( lorrectiuri. ^Vns sie nainluli Mt-n^c der KiU« l* eben neuueu, uiufs Summe der küfielcheu uod des vo^ ber aufgalOaleii Fasenlofb bei&eo. MH dieser Corractioft behalten die tablreidian quantitativen Be<»timmungeo der beiden Naturforscher ihren W ertb« iiiese Correetion asl etscb bei deo ecHiet ecbr dankeusnf ertbao qnantÜslfvaB Aoaljscn ▼on Laeano Uber die Menge der Kticelcbe« in verichiedenen i cuiperameiiten und (jc>itilriljieru im>* lUg. Uas die Maoga dea FaeentttOs iai Blul ■aracbia daner Tbiera ond in Knnibeiten ao bestfanmeo, badwf es ganz neuiT f^ntereuchungeo. i>as be^te jUUti dUm iit da» Schlagen des Blotes.

UoKb daa Scbiagcn daa BIntae iftbl eich dar wsbar anfgelftste Faserstoff dr> i;lni<>s j>l> f.nLhiÄt* oder d^i farbloses Gefuisei ecbaUeo, wübreod die IMnli flpkbsn

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«

Düverlindcrt im Serum saspendirt bleib«. Untersucht ' man dsis Blut oacb dem Scbiageo, so hat es noch ganz acte natOrlicbes Aoaehen» raao findet die Blutkögeicbea gleicfafOnnig sebwebend, und, iftofern kein Waaaer znm Blut gekommen ist, auch uüveräqdert. Ich weifs uicht woran es liegt, dafa Berzeliua daa Gegenlbett aagt £r bemerkt nämlicb^ dafa, wenn man naeb dem Schlagen daa Blut mit dem zusammengesetzteu Mikroskope untersuche, ea keine Blulktigelchen- mehr enlhalley soudern kteiney nngelOate, terriebenc rotbe KOrperchen, die in einer gel« bcLi Flüssigkeit schuimitien, und die Berzelius für Theile der Farbestoff hülle ausieht Sie gehen beim Fillriren dnrcb'a Papier; diefa thun indefa ancb die Blulktageicben dea friacben - BJnlea Ton höheren Tbieren. B dafs,' wenn man das geschlagene Blut mehrere Tage lang bei 0^ anfbewahre« dieae rotben Körpertbeilcben langsam KU Boden sinken und die Flüssigkeit sieb* über ihnen auf- kläre, wiewohl sie zuweilen noch durch einen kleinen Theil aufgelösten Farbestoffs rOlhlicb bleibe. Berzeliua Thier- Chemie. Mi]t der Hochachtung» die ich gegen diesen groben Mann hege, mufs ich doch bemerken, dafs ich die Blut- kfigelcben in dem geschlagenen Blute, so lange kein Was- ser dazu kömmty g^nz unverändert wieder finde. Ich habe sie vom Kalbe und Ochsen, vom Menschen und von der Ratze in diesem Zustande mit dem Fraunhofer 'sehen Mi- luroakope und noch einem anderen Instrumente untersucht, und sie weder in der Gröfse noch in der Form verSn- dert gefunden, so dafs ich sogar noch eben so gut ihre Abplattung erkennen konnte, wie im frischen Blute. Bei 15** C erhielt solches Blut sein natürlichea Ansehen Ober einen T.»^ lang. Vom Ochsen- und Schafblute sanken die Blutkörperchen nicht tief, das gelbliche Serum stand nach 12 Stunden nor eine Linie über dem Kiveau der sehwe- benden K (igelchen, und nach zwei Tagen halten sie sich in dem gehörig weiten und B Zoll hoben Gefäfse nur 2 bis 24 Linien unter das Niveau des Serams gesenkt

AnnaL d. ^hjsik. Bd. 101. 5t. 4. J. 1832. St 8. 35

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Voo feschlageoeiD Meoscheti* uod KaUtnblute aenkcs •ia neb #1wm tiefer; DMh eioigeo Stoodeo «ehfm Li- wen, in 13 SHmde« dm 5 Ini ü Uoleo mUer im Ni- veau der Fl üi»fti|;kcit. Die Blulk6>|»ei( hca licx» irruscbet MskMi iicli in eiMM Gwienge filulkörpercheo mmi 8mnm mIhmU gios so Bode'o« SefiC awo so i^welilage-

oew BIttte etwas went^cä \Vaisi*r, so löst sich nn I KmI des Farft»eslotft auf, uud ein Tl»eit dar Bluikikpefrhea miki so Bodto ood iMldat cioeo Sals. GaMblaKeoae Blol,

norans der auf^elüste Fa^erfiliirf enlfernt i^t, hat beioaha iiocii da^ ^(xeciüedie C>r%^itiat de« IrUcbeo lÜulei.

i>ai' öddafen des Biutaa fewibit deo aoteerofdonl- liclien, dureli keineti KoostgnfF so enatseodeo VorlWU, die uuverfteLrtiu Blulkörpi*tclieo voo dem vorher aufge- iMco Faeeniioffa abaoscMdeo. FUtrirt mo dorch Ld* oeotocb dia aoff eediwaainilen Tbetta ab ond wBacbl dao

i* a»er.**iu[[ Mm äiiiiau|;rudeiii ScTinn rrni, 60 Uat man oacb deoi Trocioeo deeaelbeo aacber die io eioer gewiaaco QoaolMil Blot aolballeoa Meofa das Fasenloirt. I>o«a^ f;en bi^t f^icb dif Mcn^e der iiiiiiki^rprrrhrn tiirlil ticher baatunineii. enn luao die Menge dea roilifo Coa^o* loBi io loa Tb. Biot davoo absiebt, ao eriiAit nao siaar die Mpiit:«? der in diesem ('.o.i^iihini eiilhalleneu Blulkdr- perciiru, allem verin^ugt itul ciuer unheriiiiiiDlen Meof^e Ei* fvaifa voo da« Stfum^ welcbat io da» Coapiluoi eiofieffcliloa- aeo war, nnd dataeo Eiweift imd Saite beiia Trocineo xurückbiribc'U. Es ^ifbi eiucu Aii>ueg, den Lrcaiia BOT BtiüoMOOPg der Uenga dea Biotrolba aiogeacidafem so babao aebaiot; alleio er beniht aof aioer Vorooa- ieUuir^. Man besliinint die Men^e von Eiwrifs im Se- nun drs Bbitaa, aian trocknet geicbtai^eoaa Blut daaaal bao Tbiarea, von Paaeratoff bafrait, ein, ood burtiMorf

die Menge \Vai«rr. dir es vrrlierl. Wfiin n,jij uim \ i»r- auaneiil, dal« dic»f^ \> a.s^er ^os ^leicbiorinsi^ ao viel Li- waila ao%elOal aotbiaitt ola flum ui deoi Sarw t^rfbodctt hatt% waao uiau aLo auaiuaui^ daU lUa die Subataos der

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Blutkörperchen durchdringende Wasser ebenfailB gleichviel Eiweifs aufgelö«! eolbahet 80 kaoo man die Meoge des im eingetrockneten Gemenge von Serom und Blutkörper- chen des geschlagenen Blutes befindlichen Eiweiises be- Btimmen, und es bliebe die Quantität der Blutkörpercheo übrig. Diefs berabt aber auf einer ganz nnbeweisbaren

Voraußsetzung.

Da fiich nur die Quantität des vorher aufi^elösten Faserstoffee eicheri und xwar aua geacblagenem Blute be- stimmen läfst, so habe Ich mich nur damit beschäftigt. Von 3627 Gran geschlagenen Ochseubiutes erhielt ich 18 Gran Faserstoff in getrockneten Zustande, von 39i5 Gran Oebsenblut, das nicht geschlagen wurde, 641 Gran rolbes Coagulum in getrocknetem Znstaiul, diefs macht auf 100 Tb. Ochsenblut 16,248 Tb. trocknes, rotbes Coa- golum, worin 0»496 Faserstoff enthalten sind.

Prevost und Dumas haben im arteriellen Blut mehr Blutkügelcheu gefunden als im venösen, dieis luufs auch wieder beifsen, mehr rotbes Coagulom. Da das Ar- terienblut ernährt, <pnd da beständig Lymphe mit aufge- iöslem Faserstoff von den Organen kömmt, so läfst es sieh schon erwarten, dafs das Arterienblot mehr Faserstoff enthalten müsse als das Venenblut ' So bat es auch Mayer in meLrcreo Versuchen ' gefunden. Es schien mir ittdefs nothwendig, mich hierüber durch einen Versuch selbst zu vergewissern. Von einer Ziege sammelte ich daher aus der Jngularvene 1392 (^ran, kurz darauf aus der Ca- rotis 3004 Gran Blut. Beide Blutarten wurden geschla* gen, wobei das Ausspritzen des Blutes sorgfältig verbin* dert wurde. Das Arterienblut lieferte 14 4 Gran, das Venenblut 57 Gran Faserstoffs. Das Arterienblut der Ziege enthielt also 0,463 Procent, das Venenblut 0,395 Procent aufgelösten Faserstoff.

Die Materie, welche bisher als Faserstoff des Blu- tes cbemisch onlersochl worden ist, ist der im Blute auf- gelöste Faserstoff, der, im Fall das Blut geschlagen vmrde»

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Itb eilialteQ ward, im Fall der Faserstoff nu« rothem, «otßcwMcbeoeaa Coagutuui erbaiUn wurde, auch noch die Kerne der Blutkörpefcbeii eolhalteo koaoteu Der

Beirag dieser Kerne kann indefs nicbl profs $eyD, deim weoo mao rotbe« Coa^uluiQ auf dem Fdlruia autffj •o ist die QoeBlitlt dee erballeoea Feteriloflii nicht

lith verscbiedeu von derjenigen, welche man erhllt, weM jl^n Bhai scbl&^l, konnte .^ejn, da(ü die«e im S^iu*

geihier- und MeoecbenUta iedeoliUa UeiaeD Kerne heim Auswaschen ekh frOfstenlheiU von den Cnaf^lom ahl6-

ieii uüd iu einer Farbeslonaufiusuug luil suspendiri eut- ballen sind, eo wie «an heia bloCien BülUlu des roiheo Coagnium vom Froaeh und von Sini^etUereo eelbil eiM dui»efur<iriitlicLe Mcof^e sieh ablösender uuvcninderter f^naer Biulkdrperchen mit Seruui erbält. In einer Far- bealoiraufhlMuif kOnnen dieee Keine nicht leicht mit de« Mikruöküpc t nidrrkt werden, wenn sie aueh wirklich darin enihallen find* c^iui man %on Uenacheubiut eioeo Tro- pfen mit mehreren Tropfen Wateer unter dem Mikroehopo verdünnt, so werden die Blutkörperchen onontgracheid har, der F«iibestoff lüU sirli im Wasser auf, ohne dafj man denlUcb die Kerne sieht ; vermischt man einen Tro* pfen Henscbenbint mit EssigsSnre unter dem Mikma» kupe, bo sieht nwin nur mit ^eiidnrr Noili noifi die klei- nen Kerne. Ob die Kerne der lUuikörpercLett, die Uh Tom Froschblut erballen habe, Faserstoff iind oder okhl» wcib itl» nicLt, . ic Ij.ibi n die alkMMiieineren Fi^euFcbaf« teu des geronueueci l«iserstorfä und i^etuuucueu Liwal* Csee« aie lOsen sich leicht in Alkalien und achwer in Siure, selbst in Essigsiure vetindem sie sich innerhalb eines Ta^es uitUt, da ts»i^»äure ^^uu^t vun Faserstoff liemlich leicht etwaa aubimmL In Essigsiure bilden din Blutkörperchen des Frosches, in kleinen Mengen au^e* setzt, ein biaunc^ Pulvci, tLi>, uaki u.•^küpLSch untersucht,

noch e(«%as von der blafs gewordenen Farbeetofthftlto ifasenloU if ifd in £eii|ilofO dnrchitehtig. ImMi

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kann die bnond FSibnng dar ellipsoidiscben Kerne, wie'

ich schon bemerkte, vielleicht auch von anhängendem Far- bestoff herrfibreo. Wenigsleus färbte sieb der weiise Satz voD Keroeo der Blulkörperebeo dei Frosches dtireh Essigsäure Dicht; feoer weifse Satz nämlich, den man er- hält, wenn man ein Gemenge von Serum und Xir^ulkür* pereben mit viel Wasser verdünnt.

Ich mofs mir nnn noch eintge Anwendungen meiner Untersuchungen auf die Physiologie und Pathologie er- lauben. Die Biulkörpercben sind offenbar zusammenge- aetste Körper, sie enthalten bei den Amphibien, Fischen, Vögeln , Säiigethieren und Menschen Kerne. Die Form der üiutkürperchcn ist eigenthümlich, und stimmt nicht mit den Elementen der Organe ilbereint was man auch darüber zu Toreilig gesagt hat. Die Muskelfasern und Nerveufasern soUleu zwar aus aggregirten Kügelchen b&< stehen. Allein die Blotkörperchen sind bei keinem Wir- belthiereKOgelchen,, sondern Scheiben. Prevost und Dumas und Edwards halten die Kerne der Blutkörper- chen für die Elemente der Fasern. Allein so grofs auch meine Hochachtung fltr diese Natorforecber ist, so kann ich doch. einen Widerspruch ihrer Ansichten mit meinen Beob- achtungen nicht uoberücksichligt lassen. Ich habe mich nie- mals deutlich fiberaengen können, dafs die Primitivfasem der Muskeln und Nerven aus Kügelchen besteben, ich sehe mit meinem eigenen zusammengesetzten Mikroskope und mit dem Fraunbofer'schen Instrumente^ nur ganz gleichför- mige Fasern, wie denn auch C. A. Schnitze (Tergl. Anat. S. 123) die Kügelchen in den Muskelfasern nicht linden konnte* Ich finde sie auch nicht, wenigstens nicht dentlich, in den Nervenfasern, sondern sehe nur Uneben- heiten der ObcrÜache. Nur wenn man bei dem Schim- mer des Sonnenlichts observirt, sieht man, wie in allen Geweben, KQgelchen, die man aber nicht von Uneben^ heiten der Oberfläche unterscheiden kann. Von den Fa» sem des Gehirns und Kückenmarks rede ich nicht, denn

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ich Lab« ooch kein MiM gefiieiUOs dies« iwDclm&fiig onlmr dem Mikrotkopa ta ontersiicbeii.

Die l)I(i(k(n peiclieii des Frosrhes 8iiul nach nifinea UDteraucbuii^eu 5 bis 8 Mal f^rör^cr alt di« l^riuuii^fa- aara aaioer Moikalo. Dia PrimiUvfaaeffD dar Hvm^ dkm ich bei verf^chiedeuen Thiereo mit Schallte iahr flaidl* fikODii: riiide, habe ich nach einer fr übe ron Me^^^^nn^ aiu uer- ▼na iadaiia dea Kaoiocheiia tu O^UOMi km 0»U0U96 P. Z. im Dordiaiasaar fefiiodaii» Diata Maatoog iai iMMa Dicht richtig gevre^eu, oder ich haKi» niclil die feiii>tftt PrtontiWateni faneaiaii; nach einer Meaauo^ der feiu^ieii Faaeni belraf^an dieaelben 0»0001l von oertoi fadalia

dc8 Kaninchens, also un^ef.1hr halb so viel als die Blol- körperciien; bei weiterer Vergleichuiig der NervetUa^cru aioaa Kantocbeoa mit aaioeii BlulkOrpercbao ttebao aift> ander fand ich erslera 4 bis 4 Mal kleiner» waa nal n groU für die kerue der liiiitkorpercheii. Die Primi- Üvbsani einae SpiMlnarreii der Kalsa belra§aii| nil ihres Blulkdrpercban verglichen, 4 bia 4^ davon im Dnrclimei aar. Die Ner%(iifa^eru den Fro&ches betrap^cu uo^tiaLr i bif ^ der BlutkdrpardiaB dea Meoacbeo, und ^ ^ BlatkOrperdiao dea Froeeliea (nebea aioaadar mit diaaea

uiiterdücht), was \\ieder zu klein ist j;en die Kerne der Biuiknr|ierchen dea Frosche«. Zodem find die Keiue dar filmkOqpercbao, wie ich «eieigl habe, gar Laiaa KA» feicken bei den Amphibien, »ondern elliplii»ch, und beim Saiamauder bo^mr plalt; %>ie kouueo daraui» die Primiliv-

laaani dar Mutketn ood Nerves aolatehao?

Dia «»ichiii^tten Matetiala dar Emibning aiod olbtt*

b«ir düs LmeiU uud der au T^« löste Fa2»erätuii de» Blu- te«. Üieta allein k4>iuieo die W inde der CapitlarseiaiM diirchdriDgao; die BlolklMpereheo aiod vm dieaan ^uge- schlosfteii, und können nur aus den Arterien durrli die C«piüar|;e(iiisa in die Venen ühergebeo, wie man dewi diaaatt Uabargang dar filackdrpercbea beüindig ohM ^deiHhilt Ottlar de« Mikroko|i sieht» «fthrend der au(*

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{dMe FtamtoS ond das aofgelOste Eiweib die Gowebt trlolen» und die Lympbgefllhe selbst wieder aoffelösteii

Faserstoff und Kiweifs aus den Geweben abführen. Dab aber die netztoriDigeD UebergSoge der feiosteo Arterico Oed Venen« welche man Capillargefäfse nennt, doch keine blobeo Ausbübluu^en der Substanz sind, ist aus Tbat« sacben gewita« Die faltige Haut der Scbnecke ian Ge- hörorgan bei den Vögeln, deren Cinpillar^efäfse im inji- cirten Zustande C. Wiudischmanu (de penäion auris m anphibiis siruciura^ Lipsiae apud Vofs) beschrie- ben, zeifallt im Wasser sehr bald, aber es bleiben ihre Gefäfsnetze zurück. So habe ich auch an den Nieren der Siogelhiere mich von der Eiislenz der SoCsersI zar- ten Wände in den Cäpillargefäfsnetzen überzeugt: nur beim Entaleben der Gefafsalrdmcben können die eigen- thflmlieben Wände fehlen. Welches nun die Function der rälhselhaflen Blutkörperchen bei ihrem fortwährenden Circoilua a^y, wo sie sich in den Capillargefaben der Longen hellrotb, In den Capillargefafsen aller Qbrigen Organe dunkelroth färben, ist ganz unbekannt. Jene ist gewifs ttufsersl wichtig; aber dafs.ale das Material der Ernährung sejen, Ist nicht sehr wahrscheinlich. Sie Üben im hellrotben Zustand auf die Organe, und namentlich auf die Nerven einen Reiz ans, der jeden Augenblick *om Leben noihwendig ist; dieser Beiz ist aber von der Ztiffihrung neuen Stoffes durch die Ernährung ^anz verschieden. Hr. Dutrnchet glaubt, data sie elektri- sche Strömungen bewirken; der folgende Abschnitt ist der empirischen Untersuchung dieser Hjrpoihese bestimmt.

Zuweilen bewirkt die Natur selbst eine Abscheidung des aufgelösten Faserstoffs und der lUulkOipcrcIien. Nach der Conception wird aufgelöster Faserstoff iron der in- naren Flache des «terus auagescbieden, woraus die mem- brana deri(hia entsteht. Diese Ausscimitzung < rfolgt auch in den Entzündungen an der Oberflüche der Membranen. In der Meoatmalioii dagegen dringt Blut aoa den wahr-

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•dMMidi ta^tlodierf «n GefMMo Wfmv im im im

^cl uicbl gcriuut, keioeu auf^elusteti Fa&emloff etitU«iltv tt müfale deoa die ticriiuioiif; dei Faimloffat dordi mm cheoiiicba Utowandloiii^ ▼erhindert scjn, eo wie MBclit Rejigentitn die Gerinnung des Fasersfoffes im i'Auie vet^ liindein. iiB Urin bildet da« meoslrudliiiut aai Bodeo des Gefofiee toweileii lUQnpclieii, m\m dtete Uiteii sieh mm einander witclien. Bei uiikrosko|mcher rnter^iicbunf^ toq frischem ti-i r uaiblul fand ich dasaelbi; aus den unvei^ ioderteo BittlkOrperchen besleheod* Bei der Meottim- tion mflaaeo stell die CspItbrf^efMie des Uterus mid di^ innere Wiitiii desselben in ciueui auff;elockct(ca Eo- •Uode beliodeOt sonst wOrdeo die filiHk4rperciieo Bichl •osgeschiedeo werden kdmieii. Denn euCierdeei Mof^eai BlutkArperrhcn nie im Zii'^iatuic dir («o^uihihcit durrh die Wiindr der Capillar^elai&e« Liuige Secrela entbaileii «wer eocli KOgelebeo» die aber nieht plall» wie 41m BWi körperchru, sondern nind sind. Die sparsamen Körper* eben in der Galle der t rOscke sind aucb oicbt eiiipliscb^ wie die Kerne der BlutkOrperebeOg sondern rond mA kleiner; denn sie sind fiinf Mal kleiner als seine BIvS* kOr pereben« Die spar»auien Kügelclii'ii ilrs 5pcicUei» des Menseben sind viel gröber als die Blulkörpeichen das Menscben. Die Hilebki^eleben sind nach £. H* Wa- ber 4 bi*^ 7 kliiiicr als ilic Blulkui perclicn, die KK terkügelcben , nach Weber, (;H>r<ter als letitere» und aMist noch einmal so grolk Diese KOgelchen ■Uesen sieb erst im Acic der Sccrciioii bilden, wenn die Flüa- stf^keit von der Fläche der seccfuircii<iea \\ äude ab§a- schieden winL

Man erlaobe mir aodi eine Bemerkung Ober das Cholerablut. Gesundes Üiul \on l^lenscheo und mm Tbieren enibult keine 6iura, die Heemann bebaoplel% nnd bn Blnta der Cholerakranken wiedenofindan f lauhla; das Serum reagirt oilciil^r alkaliDcli bcmi Meu^cbcn und

bei büugiBlhiereoi dag^g^ fa^i daa Sesoni dea fmch-

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UoCes so aebr ondMitlidi gegen Pflamenfarben, dafs es

kein grofser Fehler seyn würde, das Blut des Frosches als eine ganz iodifferente Flüssigkeit zu betrachten. Die wieder eroeiieHe Bebaoplimg« liafa geaandea Blut aaotr reagire, acheint aof eioeni fehlerhaften Versoehe tu be- nibeD. Die Versetzung des frischen Blutes mit Lackmus- tinkltir, nm die Farbe dea Senima beroach »i beobach- ten, kann kein aieberea Reanital liefern, da aich der Far- bestoff des Blutes in Lackmustinktur auflösen uiufs. Eben SO uDzwcckniäfsif; ist es, 24 Stuodeo nach dem Ausüola des Blulea die FarbenTerlndenmg dea Serams wa wür- digen. Offenbar beruht die Hauplver^nderuog des Cho- lerablutes in der, achon während dem Leben eintreten- den Neigung so gerinnen. Mag diese Yeründening des Bhiteni Ursache der Sjmptone oder Folge der nächsten Ursache seyn, Jedenfalls ist sie das liauplhindernifs der Heilung; denn wenn KIOmpehen-Gerinael in den Geft- ttM aind, ist keine Hoffnung «um Leiben« Ea acheint mir daher, dafs es die Haupfanffiabe der Aerztc seya mttaae, dieser Veränderung des Blutes entgegen zu wir- keuir Bekanntlich nimmt kohlenaaures Kali und Natron» noch mehr aber kaustisches iSalron oder Kali dem Blute aeioe Fähigkeit zu gerinnen, und nach Prevost und Dnmaa gerinnt Blut der höheren Thiers nicht mehr, . wenn man es mit tttW kaustischen Natron versetzt. Je- denfalls kann man mit kohlensaurem Kali und Natron die Gerinnung lange aufhalten, und weil kohlensaurea Kali und Natron xiemlich unsehSdltche SobsNinten sind, so mOfste man sie bei Cholerakrankeu gleich im Anfange der Kraukbeil in ziemlich grofsen Gabi»i geben, und mit Ausdauer fortietsen. Ich ersuche die Aerzte, welche dasn Gelef^enheit haben, diesen Vorschlag mit einiger Ausdauer in Anwendung xu bringen«

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Ii Smt EnltlifidiiDf mid in eMf^ MiderMi FIRm

geritiiit (ia& hlut auf eine etwas abwekbeorfp Art. NAid* lieb ebe das Blut gsoi tu ttotr Gftllffte ((^cbl, tMkM ikb tcboo dl« rolbco BlalbQ|(cldi«o ooter dba Ni^tiM

Her Flü»:«ipkcil , so dafs d»!? flfJ<?f»pf Bfiit vor dnn C»c-

rinnen unleo rdb uod ob«a iarbio« oder weiUlkb an*» eiehl. Noo enl ferlniit ee tu eioer ftlleiliftigco MaM%

ilic unten roth, oben ^Tcif^ oder gratigelb ist, und all- mülig, wie §e%vi>biili€b, das Serum auftreibt, iniieia aicli dar Koeheo aoeanmieiiaiebt TerkMseni aicfa der obm and der ootere Tbeil in nnglfichfiii VerbillfiliM; dff grau{;clbe oder weiU^elbe obere i bei! de« kurbeoi zieht akh fe^er tuiaoiiiiaii, und aeio Dorebttceaar wird tnlatH vlal kleiner alt dar Durthaieaiier des witereii TKeilaa daa Kuchens, objilcicb der Kuchen vorlier in jrder Hube deu Oqrchaiefier des Gefilfeet leibel batte. Die Urfacba« diaaar baiondemi Art dar Geriimoiif ifcid folgenda. We«i >i(li im ^ntziindlaben Ilhite dtt- iuÜkmi l\<ir j rn hrn frcboa ¥or der (»eriuniiO|; durch irgend eioeo Grund fcnken. ib» md tia ikb im gesoaden Blute hto tu der SM dar Gari» Dung noch nicht ^^enkt bnben, geriiiiil i%v»r der Fa* aerituff in der f^anzrn Ma^^e des iUutet» allem der UBh

- fera Tbeil daa Gerineela aoibill die f^etonkaaeo lollai Körperchen ein;;egchlofiMii, der obere Tbeil dee GeHnaabi Ul ohne reibe k(>rperrhen, und bei(*^t nuu crusta mtlaoi* naloriap ob(;leich die Maleria dieser Kruste aacb dmwk dto rolben Kocbeo ▼erbreitet ist, md nkbta waüar Wl als der geronnene, vorher auf^eliUte Fasemfolf. I)<iu der farblose obere Tbeil daa t^erinsela aicb aoffi^r iMd Isiter «osaamemieht als der ontere rotbe Tbeil, Iii aahr natürlirh, «Irr nnfere rotbe 'llieil des Fa*er»fnff-

Coagulutni durcb die mit eingeischloijeoeo rotbeo KOi^

^ percbeo io eioeoi i^ewisseo Grade too Aosdabotmn ms halten i^ird. M.mi k.mn e^ dem Rlnle iinuier vorher seboo aosebeo, weao en eiae Kjtasle» d. h. emea obareo iarti-

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loMO Tbeil Coagulams, erbalteo soll; deDn da die

Bedin^un«; dazu die Senkung der rolhen Körpercheu unter das ^^ivcao ist, so sieht, mau au dem Blute, worauf nach- her eine jcrusla inflammatoria eot&teht, den oberaten Tbeil der Flüssigkeit vor dein Gerinnen zuerst durchsclieinend, dano weifslich werden. Diefs ist das durch die ganze Messe ▼erbreitete» aufgelösten Faserstoff eotbalteode Se- mm, welcbes vor dem Gerinnen des Faserstoffs einen weifslicbeu opalisirenden Atiächeiu erhalt. Babbingto4 (nudieo-c/ururgical iransacL VoL XVI p. n) bat.ge» sei§t, dafs man dieses farblose Serom vor dem Gerinnen Ulli euiem LOffelchen absciiüpfeu kann, und dafs dieses abgeschüpfle Serum ooch gerioot* Dieses habe icb aucb am Blute einer Sehwangeren bestitigt gesehen.

Es frä^t sich nun, was ist die Ursache, dafs mei- stens im Blute der Ealzüoduog des acuten Bheumatis» mos und der Schwangeren die rothen KOrpercben vor der Gerinnung sich senken, ^ wodurch der obere Tbeil des aufgelösten Faserstoffs farblos gerioneu kann. Man könnte die Ursache in einer geringeren specifiscben Schwere der Blutflflssigkeit im Yerbllllnisse zu den ro« theu Kurpercheu jeuer iUularlen suchen, jedoch ist, so- viel man weifsi Serum von entzündlichem Blute nicht spedfisch leichter, als Serum von gewöhnlichem Blute. Dann habe ich aber auch bemerkt, dais wemi mau ge- schlagenes Blut mit ciucr speciüscb leichteren Kochsalst- atiflösang versetzt» als Serum ist» die Blutkörperchen bich doch nicht schneller und nicht tiefer unter das Ni- veau senken. Die Ursache muU daher in eUvas anderem liegen. Da entzündliches Blut» wie man allgemein an« nimmt, in der Begtl langsamer gerinnt als gesundes Blut, so können die rotheu körpercheu des eutzüudlichen Blu- tes noch vor der. Gerinnung Zeit haben, sich unter das Niveau zu senken. Olefs war schon Hewson's ^sicht von der EnthUhung der crusta iiiiiauunatoria. Um diese Aiisicbt.zu |^rüf0% ba.Se icb eine Beib« vpn Beobachtun«

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geschlasenem BhiU» niiprcsiclll. Ich wollte miMLh.'^l §eUt in nie viel ^6eit die illulkürperchcn im geicblaKe» Bea Btdta akh ta MBkeo aolMigeo. Idi kabe aebM Im- merkt, dafs dief« id unf^eschla^^enem Scliaf- uod Oclisea- blut Oberaus iaiigtiaai gescbieht; viel &cijueller §eokeo mch die Bliitkdqiercbeo im getdilageDen Kaliaobtota md (#• adilaf eilen gesoodett Meoeebeiibluta; iie atohea t* & klar imieriialb ciuer Vierlelslunde eine Litiic, und iuuefb«ii> Bebrerer öliuideo 4 bia 6 Lioien ooter das NbaM» AUaio dieiae Faetam itl doch nicbt kiaraicbeiid, db cni*

fita iiiÜ'iininnton.i /u rrkf ircn. >venn aiicb das eolißiidli«» cbe Üiul lanf^nainer ^eriiitK, deOD ao langt ^eneoC aa nickl« und glatcbw oU bat dia craela iofboNBaloria tum^ len eine Hohe von 4 ^l'- ßeobachdin^ führte

mich zu einem oeuea (iesicbUpunkie der l'iii^e. Hr. lir. Windiacboiaiittp AaMileot dea vadidaiacbaii Cliflki ▼arecbaffta mir toflekb Gelef^erAeH, BeobachUiocen aa enizündlicLem Blule auiu&iclleri. Eet einer e&quuiiea l«oo(;e&eolxllDdong worda dat iUni ta mebrereo i^afÜM aofgefaof^eo, vod to eloem diäter Gatelaa getcMages; f^leich (las oicbt^rscblaf^ene Bliir viue kruste bt^kam, und alio dia filolkörpercbeo aicb bald bia rar Bildmug dar Knitta milar dat Nii^aaa tenkeo «raltleli, aa bintbta

tiuc Ii Ulli ;:rof>riii I-.r>laiiuen, dafs dio itlutktirpcrchrn Im geacbUgcoeo eotiündlichen Ulute iicb cbeo ao iaB§- aam uotar dat Niveau taokao, alt tai gaacUaftaoao fanden Blute. Dtefs fahrte mich zu dem Factum, dali die iiiiiiKtirperclicu M'li viel srlmelicr seukeut wenn der Faaeratofl nocb tai Mluta aofgeiOet kl» ab waoft BloC «a» adit»|tefi ond der Paaeiatoff daraot aoffcmt wofdea i*t Die Ülulköipercben kOoiien durch daa^iUl'igeo ihre ft|>e- cifitcba ßcbitara ireriodart babaOi aia kOoncD Loft ab- aofbifft btbiii f tia hteoao aiigaichwollao ae?iL IMcbli dettovieujger sind tiio Diui^tut pereben des ^cAchla^enro Sliilee gloffcbrnm nifibi ^rtlfiar Aia» diA Iiim^aa Mlik.

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tes, aod nicht ün Geriugsteo in dar Form unferschiedeo» Wie sich dieb non verhalten mag, auf feden Fall rnttfate ich neue BeobacbtuDgca darüber anstellen, iu >vie viel ^ Zeit friicbea Blut, dessen Gerinnung man durcb etwas Znsalx TOD onterkohleBsaurem Kali verlanginiDl, sich im« ter daa Niveau seoken. Bei diesen Versuchen wandte ich nur einige Tropfen vou einer sehr coacenlnrtea Auf- löeQOg von nnterkohleosaureai Kali an, an die nalUrlicbo Menge der Flüssigkeit so wenig als möglich %a vemeh* ren. Das Blut wurde in (Wäschen aufgefangen, in wel- chen sieb einige Troplcn von dieser Auflösung befandeiL In einem anderen Gläschen Befs ich Blut oKme Zusatz

^crionen, und in einem drillen Gläschen wurde Blut ^c- 6cb1dgen« Bei Wiederboluug dieser Versuche oiit ver- scUedeoeD Blutarten fand ich folgende Resultate: 1) das Blut Ton Ochsen und Schafen zeigt frisch auch dann kein ächuelleres Sinken der Blulkorperclien, wenn man seine Gerinnung verlangBamt 2) Das Blut von Katzen und von Menschen, sowohl das gesunde Henschenblnt als daa VAkil "von Enliündlichcn unrl Scb^Tnn^cren, zeigt, wenu man die Gerinnung veriaugtiamt, sogleich die interessante Erscheinimg, dafs die Blutkörperchen sich ziemlich schnell unter das Niveau senken. Diese Versuche habe ich öfler wiederholt, und mich überzeugt, dafs dieses schnelle Sen- ken auch bei gesundem Henscbenblut jedesmal eintritt Zor Beobachtung an Schwangeren war mir die Gefällig- leit des Hrn. Prof. Kilian bebülflicb. In allen Fallen bewährteres aich, dafs die Blutkörperchen von gesundem Menscbenblufe, dessen Gerinnung ich aufgehalten halte, schou in 5 bis G iMiDuleu um 1 bis 1^ Linie unkr das NiTeau gesunken waren, und dafs sie innerhalb einer Stunde 4 bis 6 Linien unter dem Niveau standen. Daa tlarübcr siehende Fluidum wurde allmiiüg weir^ijicb, und wenn nicht zu viel kohlensaures kali zugcselzt war, so gerann es in einen weichen, fadenziehenden Faserstoff, der in einem Fall, selbst bei nichtentzüudiicbem Blut,

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liendkb fett wurde iiod eine Art Kruste bildete. Voq Kaltenblut Miell ieb «Imelbcn Reiollite« lodM irh also dir (>eriniiung verlanf^amte, bei»b leb da$ Mittel« deo Vorgang bei der crusta inÜaimnaloria künstlicb zu emof^en. Der Uoteracbied Hegt oor dafte, d^Ci dtr F*- aersioff des farbtotMi Gerinaeb nekr weidi ood Mm* xiebeod i^l, *>as vielleicht von dein KinHufs de« kuuleii- saureoi Kali benrübrt Ui wahrhaft eolxiiudljcbem Ütota M die Krttsta wAoa damn fcatt wailt wie Seadaworc gi'xeigt bat, das ent^ündlicbe ülut mehr id^er^loK cul- bilt.

Fragt maiit wanim die BlolkOrpefcbeo ioi Macben,

fteiiiuJia Blute bald sieb zu senken anfangen, wibm»d aie im gescblagenca lUule, aeibst wenn es eDtiüudiicb war, aicb angenein langaani aeoken« ao acheiot die AnC« nort auf den ereleo AueenMlek aebwer. Von den Ge- aicbtfpuiikle der ^pocitj^chcii bcln^ere iiiüfste matt em um gekehrtes Verbalteo erwarten , da Blut» welchea FMer- aloff aufgelöst enthalt, fpedfiaeh schwerer lal, ak Blot %%aiaus der Fasersloff «Milferiil ist. Allein es girbl duLU noch eine andere Mrsacbet als di«' «^peciiijicbe Letchlig^ fceit, welche Kflgelchen in einer Flüssigkeit auapettdirl eili.iU. Es ful mir ein, dafs KCleelchcn, die specifi^ch schwerer aind» aU eine Flüi^sigkeil, dauu m dieser Flu»« aigkeit saspendlrt bleiben mOsseo, wenn sie eine gewiss« Adhiifion tn dieser FlQssigkeit haben« ond dafs me za Üüden sinken musseu, vtenu diese Adhäsion aufbort Vielleicht Ist die Adhäsion der BlulkOrperdien m Seron, welchea dorch Schlagen des Biolea Toni Faserstoff be- freit f:r<irM>r aU zu Serum, welche!» auf^elüsteu aerstoff euthielt, dessen Gerinnong aufgehalten wordea bt Diafa kann man deawegen Temiutbeo, weil die Bluf«

kür[H rt lun eine i^roUe AnTirhuiig zu ^^'asse^ lial)cu, rn dem sie sich In aileu Verbültnissen lösen. Diese Au« lieboog lo ^'^asser oiamt in demaelbeo Yerbaltnbae ah ab andere Stoffe in dem Wasser aufgelü^^t sind, die kciu<

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AnziehuDg zu den Biutkör|)crch€n haben. Deswegen mu($ Senun, "vreldi«« EmeiCtstaff aufgelöst enlbaie, mehr Be* »ebung za den Blutkörperchen haben, als ßlur, \velche8 aufser Eiweifsatoff auch noch l aser&lorr aufgelöst eolbälL lo dar Thaly man kann gftdiia§enea filol der Katze und in Menschen, welchea doch keine Neigung zur sebnel- len Senkung der Blutkörperchen hat, zum schnelieo Sen- ken der Biulkörpercfaen veranlassen, wenn man ea mit emr ooneenlnrlen Anfltaing von Gomini arabicnm ver- mischt. Ochsen- und Schnfblut zel^t dieses Verhalten Dicht I bei gcschiageoeui Metiscbenblut habe ich es aber oonatant gefunden; und daa igeschlagene Blut der KaCze» welches nach 10 Minuten kein Senken der Blutkörperchen zeigte» Uefa schon nach 3 MiuuLea ein auffallendes 5en* kcn der Blutkörperchen bemerken, nachdem ich es mit «Cwaa Ton einer Auflösung von Gummi arabicum vermengt hatte. Wendet man dieCs auf den aufgelösten Faseretoff des frischen Blutes an, so müssen, wenn die Gerinnung langsam erfolgt, die Thetlehen der Faserstoff- nnd Ei- vieifsstoff- Auflösunt^ eine gröfscre Anziehung zu sich selbst haben, als zu den Blutkörperchen. Und da die IMulkör- perchen schwerer aind, als die Lösnng von Eiwettsstoff und Faserstoff, so müssen die sich anziehenden Tbeilchen der speciüscb leichteren Losung mehr obenhin, und die Blutkörperchen mehr untenhin gelangen; die Folge dayjnti ist, dafs das langsamer gerinnende, entzündliche Blut un- ten mehr Blulkürperchen und weniger BlulÜüssigkeit, oben mehr BlutÜüssigkeil und weniger Blutkörperchen enthalt, worauf der Faserstoff der ganzen Hasse, also oben färb» los geriuut, und hier zugleich am dichtesten sich zusam- menzieht.

Diese Erklirung der crusta inflammatorla ist gültig,

so lüü^e man annehmen niufs, dals enlzündlichcs Blut immer langsamer gerinnen mufs, als gesundes« John Davy hat indela «brauf aufmerksam gemacht, daCs ent- zündliches Blut nicht immer langsamer gerinnt In die-

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6tt

•#o FiU«tt mÜMca steh indeCi die Blatkdrpercb«a acboA dim tckiielkr ftokaiit w«U utiftaiBcfcge Blot Mhr

»iiff^f lösten Fa^senttoff enlhalt. Hiernach ^iuJ die ilanpt* artMiieu des öeuken? der BlulLdrpercheo md der ctiwU iRlbttMUitorie eowokl die bDgnmere GetiMMMif;i ak Ae grO(s#ra Quantitil des aufgelösten Feserstoffs. WeM » weileo auch andere llluUrteo eioe lockere Knute ab* aeSieo, wier UoMltodeii, wo om» aehr efaie aafimjf ds Zeiaetawf des Bkttee ^mmoAtm aoIHe, ab eioe fröCMO QuaotitüC TOD Fibrioe, so kann diefs hiiutiekeod aut der langsameren Geriimung eines solcbeo Blutes erklärt wer« deo, da aocb gesoodea Blot» wie ick ^steigt Ittbe^ sie»» lich srliiiLli die lUuikürpcichcii sinken I^fi»t, und spller

mm oberes farbloses Geiiosal luldett sobald oiao aor die GariflOQOg Tieflaogsaatf»

iV, l/al«r«u€liiiiif de« Blutes foitieltt 4er falvaatAckca

Um Wirkoogen der State aof daa Blot iich%

zu belli ilMMlen, nmfs man 7u\ur die NVirkung dcrAclbrn auf das Blulserum, als eioe uit Salzeo verseirte Liweib- aoflOeoog ood aof eioa witsrige AofUtaoog EiwoUa dsa Eidotter« prüfen. in der Iclztercn ist nicht aller l^bier- Stoff aut^eluät; eaie nAfsrige Auflösung voo Eit^cib ent- büt, Bikroskopisch ooteraocht, aoch Aberaoa klcioo Ki* §elcbeo, dio omui oor bei sehr starkeo VergrOfsemni^eo siebt, leb biu zur gaivanibcben Untcr&ucbuug aller die- ser Ftessigkeileo dorck die oeoeo aiooreicbeo Venocho YOO Hro» Dotroekel veraolalat worden. Die f*fnioi| keit in den Im ubutLitin^en dieses ausi:eiiiic!tye(rQ For* scbers balle ich bierbei oft tu bemerken Gele^eobeüi aber io der Erktarao« Uo icb nickt iMMr eiowstan* deo mit diesem Nalorfortcfaer, dessen Wrdienstt: i.ui üiß \^ lüsen^rhafi ith hocb sdaize. Mau muH sich hülei^ wsick iuteressaoie Eaola» aoe wokben äck )edoak koioa ^'Npi SaklAaaa aiehao laaaeOt ob Beweise einer aufije- ^ aicii*

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stellteo Hypothese aDzasebeiL £» kommt bei diesen dt* ÜMtcn Ytnuchen dtnmf an, nkht tiaä m »Carke Siolt anmweoden. Idi habe eine schwache Säule so lange tthiVht, bis ich die von Hrn. Datrochet beschrieben« Biadwmimg arUtlt Von dan n antenocheoden FlOs« si^keiten fiM 'ein Tnftm a«f einer Glasplatte aosge- breitet nnd damit die Pole der Säule in Verbindung ge- hraebt Zu den folgenden Yersacben dKente einei Süole MB 80 dfinoiD PlattapaareD, dia Platten 24 Zoll

Länge und Breite.

Wird ein Tropfen von einer wäfsri^en Auflösung wn £idotier (worin sebr U«na mikroskopische KOgel- chen suspendirl sind) galvanisirt, so beaierkt man bald dw ton Dutrochet zuerst beobachteten Wellen. Bie Kupforpoi oder n^dhren Pol ausgehende Weile^ worin eidi dae Alkali der zersetzten Salze anhioft, ist durchsichtig wegen Auflösung des Eiweifses durch das Alkali. Dia warn poiitlTe& oder Zinkpol ausgebenda Welle, worin sich die Sinre eammelt, ist andofcbsichtig und vveifslich, besonders im Umfange der Welle. Beide Wellen streben einander zu» und in der Berührungslinie enlitdit plötxlldi ein linearet Gerinsel» walebea ganz die Form der Bcrührungslinie, und zuweilen, wie der Rand der Wellen im Act der Berührung, gekräuselt ist« Die Berilbrang der beiden Wellen geschiebt mit einer lebbaf* ten Bewegung in der Berübrungstinie, worauf die Ab- setzung des Gerinsels folgt; sobald aber die Absetzung des Gerinaals stlbel geaeheiien is^ ist Allea ruhig, und an dem Oerinael ist niemals die geringste Spur von Bewegung za bemerken. £s ist daher unbegreiflich, wie ein Beobach- ter aialen BaDgaa» wie Hr. Dutrochet, jenee EiweÜis« gerinael ffir etam doreb Elektridtlt erzeugte contractite Muskelfaser ausgebea konnte. Es ist nichts als geronue- nea Eiweils. Diesea Gerineel hat Qberdiefs, so wie das Eiweffe» welebaa aidt beim Galvanisuren dea Blpteemma om den Zinkpol ansetzt, keine Consistenz, sondern besteht AaMl.a.Ph7iiLBa.l01.St.4.J.1832.Si.8. 86

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Mi kügeicheiit ^i^^ leicht aus einaadtf wischen las- Mi, ond MT in 4w tmtm der MmtktmgMmm 4m he- ilen Wellen ohne alle C^.oh«sion ab^etetzt sind. StM

oder TM «ifiM Slogilltterap Mfcmltilil wäi MA\§%irhm beiden PöIm aoe, ao baMikl mm Ulm dmMAm W«l.

lOM irichl ädübar iiiri. Abar es erioi«t m Zinkf«! «a Abaateng tm EiwaifikUgaiclMi, die hiar wo Imm

nach auffen ziinehmen, indeui die zuerst um di ii Tul ^^b-

AbaefM88 erfolgt Nack dM Aavichlaii^ ivaleke Hr. II»*

1 hierzu bsta uzen befolgt, müfste man daa LiweiU dca iÜal^ aaiMa ftr aiMa eteatronagatim Kttr^ h^tM, weB m akh M Zink pol oder potttiTen Pol abaetxt Allein iKaea AbieUuing erfolgt durch das i^triunen des Eiweibee «oo dar oBi '^fc|iTj Mk anhiidwidm Süm^ dar aataaiilM Saite) M Kopfcrpol acUfif^t iicli daa Eiweib aieht riiiar, weil es dort von AUali aufgei<i>t bleibt. Indessen wird doch bei einer aabr atark» Säule aueb am kupCer|iol Siiraifii niedargaachtagen, wie Gasolin gezeigt bat, «sekik

srhrihlich dun Ii liic . i( Ii d.intl eiitwickeludc ^^ trioe. Ol- foiibiir bäjugt aa vom Salzgehalt der Flüitii^keitao aK defa Eidff4lfnnfltttimg bei dctsalhan Slirke der m^Bwm^ Im Sttule kein Gertnsfl am Zinkpol absetzt, sondern nur eine uodurchsichlige \\'elle bildet, und bei der Bcrüb» iMg der WetlM beider P^ile geriMt, dafis dagagM Mal» aarMi m Ziokpol Eiweib abaattt. Laasaigna bierihla Kiweifä durch Weingeist MBl Gerinnen, und mmdk aa

ao iaoge mit Weiopist aae, bia aalyaleiaMoa Stfber Migle» dafa kebi Koebaah »ehr dario eay. Vm dM

sa

saix zugesetzt wurde, ^nn. de chim. et de pbys^ Tm.XK p. VI. JL ¥k, Weber, Aoafomie, L & 67. .

Weim ich meine Erfahruugcü nach Dutrochef'g Grundsätzen erklären wollte , so wäre das Eiweiie des EidotlerB neutral, weil es ent bei der Berübrnng der beiden Wellen gerinnt, das Eiweifs des Blutserums da« gegen electronegativ , weil es am Zinkpol gerinnt. Man braocht aber aun nath ndner Erbbmng dbr£idetleraiif- Itaing nur efwaa KodMah lOMMtien, so gerinnt sie am 4^iu]ipoI, uud es bilden sich keine Wellen.

Setzt man einen flaeb ansgeb-eiteten Tropfen JBlotea ▼on f roicb oder vwk euiem SiogetUere der ^vanisehen Säule nus, so bilden sich um den Kupferpol die gewöbnli« eben Gasbläsdien, am Zlnkpoi gerinnt das iuweifs als ein aameawnenhtogender Brei Ton Ktaicbefl^ gtnile aa^ wie wenn Blutserum eben so behandelt wird. Die Blutkör- perdien hänfen sieb weder am positiven noch am nega« ffvea Pol an; der Faserstoff fpetbint weder frfibsr oodb * spftCer ab sonsl, and weder am positiven noch am nega- tiven Pol, sondern im ganzen ausgebreiteten Tropfen zwi* scben beiden Polen und rund herum in einiger Entfer* Dong der Pole. Unmittelbar um die Pole leiden die BloN kOrperchen eine Zersetzung wegen der dort sich anhäu- fenden Säuren »und Alkalien. Die BlntkOrpercbeo vom Froscb sind sowohl dkfat am Zukpo!, ab dicht am Ko»

pferpol etnas vc rklciucrt, ohne bis auF den Kern redu- cirt zu sejrn« bu ganzen übrigen Tropfen sind die Blut- kdrpsrehen niTeitbsdeit Am Kopferpol scheint diese Zersetzung auf Kosten des FarbestoCb zn geschehen; denn so weit die Wasserstoffgasbläschen um den Kupferpol sich anhänfaui setzt sich aoch ein bellbrttanliciies» fiden- sieiiendes Weatn ah^ das sich mit den BISsdben ▼emisaht DieCs Gemisch besteht, bei mikroskopischer Untersochnng^ aas LuftUiscbsn und an einander hängenden wUeiner- Um JUnlbliperchen. Der Fasentoff gerinnt in guns»

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Gerioouog thU Auf §|«icbe Art ein, wmui inao artemUes oder ▼eoOMt Bht tm Kiiriachco «IM Fwuhhtat m-

Nimmt maa vom ihsdieii i^iosdiblut das tkb Coagofani to lMi|t hmn», hk Mk aickls wir bildet, bo bleibt zuletzt eio (Temeof^e Ton BlutkörperriM imd 6cnim übri^ Voii diesem demente erbMii man mehr, wmm MO dti eotataedtM Coftgtticwi «ki w—ig lüiilii Ein TropTeo dieif totbeii Sal« flieh Misf^ehnlM lind dem j^aivaoiscben Apparat auBgeseIxt, zeigt diesc-ibcn PbttBOMM wie fmAm Blatt AwMhM des Faser- üofb, wddMr bisr ÜBhlt Dis BlotUrpeidieii hlirfiii sUb weder am posiliveo ooch am neiiativen Pul .ui, t^ie bifi- hm im gsiisen Tropfen so ihrer Stelle. Am Ziokpol «it- steht der hrtiigs Niedsfsehlsg tos Eiweibhagskbsa wie

beim dalvanisireu des 6ei ums, uur dafs er hier von BInt« kürpercben rOtbÜch gefilrbt ist; am Kupferi)ol bildet sich te giwAhnlkbe ^rhsMi md des fidsniishids, hifl» liehe Wesen vom lersetiten BlotkOrpercben. Diesos hh demiebends, briODliche Wefieii crbäit man ancb, ynem wum ehi vmn CoagnloB hefriilM Gsmsnge von Bilhir> pSfBhsB «nd Siivi des ftosehss adt Kiliiillasig w> seixt Ein Gemenge vuii Blutkörperchen uud Serum %oü (ssehligensA Siogslhieilihitn sstil das fMlsuishflBdn mm am Kopfcrpol nicht ak

Lfi bleibt nuu oocb (ihri^, eine voo Serum so als ini^gMch befreite Auflöauug von dem Farbastoff des Bhtes Md den rasetslnff, bairait von BlnthDcpirdhan, dnrcb die Volta'sche Saide zu unCersuchen.

lieireu man rolbas Coagolum von Süii^etiuerhiat ant ^l^i^^if^sr voai Sarani ao irld as sS^llBh istf an ailWtfl ■an dsaaitf dnreh Answaseben des Kucbent eine müc- lichil reine Aii(l(>äui)^ von Farbestoff, in vielcber Ircalicb innaer etwas Eiwaüs des Saniatt, wakhaa loi Vo^fimm sinyiAloissn war, enthalten ht Wnrda ein Tropisn dar

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■a^idiat ttark€ii Anfltaiiig von Sarlmloil der Volte^

sehen Säule ausgesetzt , so erhielt ich verschiedene Re« soltate, je oachdem ich mit deo Kopferdrähtea seliist die Kelte wdUobf oder dam sich -stark oxydirendaa Käufer- draht des Zinkpols ein Endsttlck toh Piatindraht ansetzte, um die Oxydation des Kupfers mUet Spiel zu lassen. Im ersten Fall erhielt icbt PhAnomene» weldie toh ^den nm Botroehet beschrielmen irersehieden sind, im zwei- ten Fall erhielt ich die von Hrn. Lutrochet beschrie- benen Erscheinungen» Wandler lob blolse Kupferdifible um Sehlieisen der Kette an, so entstand ein rothes» breiiges Gerinsel von Eiweifs und Blutrolb um den Zink- pol. Dieses Gennsei nimmt immer oDaebr zu, indem dar niB den Pol entstandene roihe Bing von . den weiter dt^ folgenden Absatz weiter ausgedehnt wird. Die nachfol- genden Absätze sind aber weniger rotb, meist weifsgrao. Diese Gerhrnong findet rund beraan om den Draht atatl^ indefs wSdist das Coagdnm in der Richtung vom Makr pol gegen deu Kupferpol bin etvras mehr, als sonst in d«r Peripherie des Zinkpols. Di^ ist eine Art Nieder- schlag, der die Form der Welle in den frflheren VeisiK eben hat^ aber aus einem consistenten Brei besteht. Am Kupferpoi bemerkt man die gewOimiicbe Gasentwicklung und soweUen eine selir tadentliche Welle» in welcher der Farbesloff eben so aufgelöst ist, wie in dem übri|^ea Tropfen; der Rand dieser Welle ist etwas rotber. Du- troehet nennt diels eine rothe Welle, wozu gar kein Grund vorhanden ist. Es ist die um den Kupferpol ge- YiöbDlicb stattfindende alkalische Solution des Thierstoff% die hier, wie ilas übrige des Tropfens, Farbestoff ao^o- Iflet enthllt, wahrend am Zinkpol Eiweifs und Farbestoff gerinnen. Wenn die Glastafel auf weifsem Grund Hegt, so sieht man das um den Zinkpol geronnene Eiweifs nichts und man aieht dann bloCs den rothen Rand, der als ro* thes Geriusel zuerst um den Zinkpol abgesetzt und dann Yon neuem Gennsei weiter ausgedehnt wurde« Legi man

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die Glastafel anf schwarzen Gmnd, so sieht man, nicht dmU eine dorchftidilige \\ ciic eiuüu rothen Saum vor mck kar tnibl, vtia Dnlr^ekot anfj^bl, iondem Ma im rotte Säen nur 4er ebedUb RenJdeeG#. nn^els vom Ziokpol ist Dutt oc bei beschreibi die PhinoiNne ▼om Geleaniiirai «kr yerbealeffanfldinm enders, ver^l. Froriep'a Not, No. 71t. Es letfllesi bei iLm Lwu WviUu; die saure am Zinkpol wm duicL- achtig, und (rieb, indem sie wacbst den rolbca K^rbe> üoff vor sieh her, wislcher sieh wm die- senre Welle bar,

so nie aufserhalb der^clb^u aiihüufle; die alkalische NVelle «m iuipleriiai wonie dage^^ea durch deu rolhea larbesteU atlbsteingeoomsMO. llie htiite Wellen hiMstMi

sie sich Tcrbasdeo, ein leichtes Coagulum» weichet

dem Eiweifs des iiiitausgeviascheuea 5eruttis liertuhrL i>cr

Coecnlom. Ans diessm Versnebe, wo der roihe Pesfce*

bloii vüu dein positiveu Vol zorfickweidien und am ne- püren Pol skb anhinfen soll» schlieisi Unlroehel, dalis diese Snbstam fiositiv elektrisch eej, ein Sehink

wuzu dieser Vcrsuth durchaus nichl bticchligt. KL L^^Lie ecboo er^fähut, daCs nenn ich luipferdräiile zum Schlie Im dar falvaniscben Kette anwandte, der Faskaüol

SO|^leich mit Ei\%eir<< uui den Zinkpol i^eraiin» titid dau das rotbe Geriosei von neuem Germucu von iaivdü otir weiter nnsgedehnt wnrdei Setsle ich dsgmsn en die eich befan ScUieisen der Kette oxjdirende Eode des kupier- dralits, zur S enueidiaig die^eü Ltaiius4>ei>» eiu Slflck ück

nicht osydirendes Metall, ein StOek Pktindrafat en, se erhielt leb fiMt (am die Ton Ontrocbet bssrhrisbsni

Phänomene. Es eDtfctAudeii uuu ^^iikiich «lu^ Kupier- and Zink pul Wellen, welche (egeu einander sircbteo. Sowohl die WeUe dee Ki^ifsipois, ab die des Zinkpok

hatte eint'U deudtrhcu rolhen Knud, diels IujI DuUh chel au der \V 4:Ue den ivupferpiiU überseheu, uti«! dieii

M Mkr wkM» Ow Wdl« im Kapf«rpolt iM

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fi67

tkr ab dar Faribasteff «oftar dar WaHa, nur ftr Rand

ist röther; daher ist es unrichtig, wenn D iil r o chet saf^, daÜs sich der Farbestoff am Kupferpol anhäufe; ich balia daa Vaiaoak attfiwcordantlich oft wiaderliolc» ood nia diaia Aubäufuog gesehen. Der rothe Farbestoff entfernt sich sogar gevvhaarfliafseo in dem rptbcu i^ande der Weile des Ktqpierpob aban io vom kapfairpol, wia in dam rotken Xanda dar Watta daa Zinkpob wm ZiokpoL Wani^die Welle des Kupfcrpois uicLi ruther als der Farbestoff m Tf ofien aniser der Walla liät^^ ao Iii . dag^gan dia Wella daa Sakpob iai iMaran wirklich brblotar md weniger gefärbt, als der Farbestoff aufser der Welle; aber docb auch nicht ganz farblos. Der Kand der mehr durch- aiehtigen Wall» dai Zinkpola üt rfMher^ als dar^Aaiid

der Welle des Kupfei ()üU, der jedoch ebenfalls durch seine Stärkere Färbung auffällt; im Rand der Welle des Ku- piatpob kt dar Farbattoff cMoeatoirt ai^pUtt; Jia^aad der Welle des Ziakpols besieht ider FaiiMstafE aaa. aakff kleinen Kiigekbeii. ISach meiner Atisiahtihal dieser Yert»uch gnvba AabDUckkaü im £rfolg mit dan^ wann man £a4iM* taraaflitomif; dar^Binwnknng dar Volta'sdian Sttole anaaefxt» Die saure Welle des positiven Pols treibt dann weiise Kttgalckan vor aicb her, wie die saure Weile bei der Far- beHoflSinBtaing rotha Kt%aiahan; doah ist iit saure

Welle der Eidottern uflösung trübe, die saure \'\'elle der Farbestoffaoflüsuug durchsichtig und etwas farblos.. Die aikaUniBaha Welle daa Knpierpols wkält aicb in bei- den ähnlich, sie ist in beiden klar, und enthält bßi dar Eidotterauflösuug aufgelöstes Eiweiüs^ bei der Farbestoff- , anflMing anfgalOatan FarbaBtaff.' In der £idnltarau{la< sung ist die alkalnnsehe Wdle^klar, wäkrend daa Ei* weifs des übrigen Tropfens auch Kügekhen entbäU; in dar FarbattoffaufUtanng ist die alkaUo»che Welle klar, ^ der'FaibaBioff daa «brigen Tropfent. . Wendat man ' der Farbestoffauflusung blofse Kupferdrähte ^um SohUifsan dar Kette an, ao fßmsii Farbe§toff, tmd Mi-

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tamiflötUDg, ta ftimt dbs Eiweib am ZiokpoL Tot» mischt mau Farbestoffauflüsimi; mU etwas koditalSf lo wmhüi aie «ch selhtl an Plataminiht flbidi dar ait K«db»

len, oiid es bildet cicb ein weifslicbes Genustri atn Zink- poL' Nadi allem diaaaa lialle ich Hm. Dutraeii^l'a Bahatipliing, dda dar FariüitoS det BiMt dmliunillii bej y [ür unerwiesen.

Herr Dutrochel, welehar die Kerne dar Blul- kOrperebao für daijwigi Uab, was daa FataraCotf dai

lUtitkiiciiens niu^macbe,* iMa Toii Farbestuff ausgewa- sdienes Coagtilum oder farblote Fibrioe io acbwack alka- liniMlMai Waam aoL Eina aokha AoBlIeaag wnim äm Volla'schen Siola aiinaniif Am ne^Üfcs M cnl- wkkalla sieb in Mcn^e Wassersloffga«, am posiüvea SMMmoOgaa; aHain dia beiden Wallao waiw mkM wr- tandeot der awfioiOito Faaeratoff bidba tkh nmr am mm»

eitiveu Draiit oder Ziokpol nn; \%()raiii Hr. Diitrociict addiafit, drrfs die aikaboiicba Lüsuog vou Fibrio sick ein MMbabak ▼acballa» daiaao Alkali aidmaab da«

galivcu, dcs^cu S^iiire sich Diu Ii linn ^>osili?co Pul be gpebtf und daCs Fibrioe negativ eiektritcb sev. iSua waiia MO aber, dab dar Faeeiatoff rieb to daa Alkaban ad SSuren so irarfcilt, dafs er bald die Rolle einer Batia» bald die einer ^aure apieleo kann. Aua seinem Vagbal> lan aa Siarta hAita aiaa giaa dae Gagaatbail Da« froebara Bebaaplaa« aebiiafiMa kaoaaa, tedaai ar )a adl den Miueraitoäuren neutrale kvürper bilden kauji. iodea- aaa war ea ndtb%t Hm. Dalrochal'a ^ aa wiaderbolaa. lob faad lie, wia lieh bai

genatiert lUubachter \urdus8ehen liils, in den meisten Punkten bailitigjt. leb erhielt jedesmal, waaa icb etaa AaflMas wa Faamloa daa Blalae ia eebwadi alhafr alaebem Waaear auf einer Glaaplatte odtT in nncm IJu- giiai der VaUaacben CMuia auasaliAe» ymfn fens^iea AIk

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«to warn mUmmf Imligani Goagolimi m ZinkpoL Dm

kh non den Faserstoff von f^eBchhgenem Ochsenblut ge* ii#iii0ea und lange Zeit auf dem FiUroai ausgewaschea iNÜt, SO konftto Ml xionlkk mthM.uiyn^ dsb er i«M fvtt Senmi und nm den Sahen des Sennis war, und ef scheiot also die alkalinische Faserstoffauflösuog wirk- lieh auf den entan JBIitk sich in elactrooegitwen Faaac* itofC und alectmpoiitives Alkali sa acbeideD. Bei -dio» sein Scbliifs ist indessen von den mineralischen liesfand- Ütaiien uud Salzen, weiche der ausgewasclieue Faaarstoif ftr aich als JBattandtkeUe «ithik, abgaaektn» daran Zaü Setzung durch die Säule auch eine Entnicklang von Säur^ am Zinkpol bedingen, und dadnrck den Jbaserstoff dorck ttlMg. eloaa naatimlaD Kdrpan garinnaa BMebeD koanlak Messen lassen äA gegen das Vanttch adbst nodi go- g^Ündclere Eiunürfe machen. Der von jüutrochet be- aMfiabcDn Erfolg findat nur atall» wann inan Kupfai^ lUftlavaiini Schlielsen dar Katle hranebl^ iiiabt aber waM man, um die Oxydation des Endes vom Kupferdrahte ^8 i^kpola anaanedhbefsen, dieses Ende mit ainam Stück BiaÜBdnht ▼ersiebf^ wia .idi bei |adeni vob mir wiedav^ bollen Versuch gefunden habe. Hr. Dutrochet scheint saaot Versuche biols mit Kupferdrähten gemacht zu ha- huL Bafindak siab an Zinkpol PlaUndrahl^ ao Uaibl dia Entwicklung von Gas dieselbe, am Ziokpol aber siebt man nock mehr Gas in Bläschen als vorher, weil es nun nicht iMkr, «ia Torbart dan Kvptaidrabt aoglaick oisydirt Aber aa bildet aicb aocb nickt dia cotfamtasta Spur eines GariB- aels am Zinkpol oder Platindraht. Hieraus mnOs man adbM«btB^ daia dia SiUang von Gerinaal ana alkaUaiacbir ViaantofbttflOsuDg aa Zinkpol babn Kopferdraht too dar Oxydation des Kupferdrabts abhängig sey. Vielleicht dats . aisb das Oxyd mit dem Faserstoff verbindet, aben so wie aiM aofcba Vatbiodmig von Matalloxyd und EiwaiCs aoch

8onst möglich ist, und erfolgt, wenn mau Blut wasser mit einer

kkiiam Menge MatiUaeiT vanniacht und atwaa makr kau-

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gtmkm EäH oMtt, ab nr TffamHiMg im MMiIhnl MS ttOihie bl, mmmd im Oxyd nhokt wMtr^mhh^

wird, eouderu mit dem Eiweifs in losliciicr VerbiudtiA^ Mribt» dit dmdi Kwihan eoagulirt wmkii kamL & Auw ft«lioa, TltedMoie, & InJaiwe itl du rnia»li

von Faserstoff am Kupfordralite des i^tnkpols utcbt i^el«- dooßrüo, wie m yoo KnpIgffoxjA «ejra «tifiltt «Midm

Genuc (iafs FaBeri»toffaunü8une in alkaÜDiscLt:!!! NVa«. ier diiirdi die galvaoiscbo S5ulc nicht zersetzt wird, knU MMi nkht ädb osydircodM Ktphnirtht tm 2iaki» pol hat, QDd daft al»o Fateritofl sich Diebt «ridMil nb electroiief;aiiver Körper verhält. Wkt äths die «\b» MtMg dei Eiwiiiiii wd FattriMbi aaa AnAta» fta M Ziokpol d«di den flnhgeWl dar Lömm siiiomt wird, sieht man aus folgeodem Umlandif. Aika- BelMbe Lflaopg Faaerttotf aetu pjemala am Plilmiinfci daa Ztehpob «lM'8|Hir wo Carinaai ab« aber dbaaG#*

tioDUfig erfolgt sogleich, weun mau rt»a» kocUali zur LOauDg xasetzt, wo daiiu die Öakaäura dea i> nrliniaaa Ml ankpol das Gerinael bddat Hitiaos «ehl Mch bar^

¥or, dals ucnn luau uiit einer Auflösung von Faserstoff MI ackwadi alkaiiuischeni W asser an der \ollaackeu ^ftnla

«tparinaiidrai will» der FaaanloP wbar nm Santa «sK-

kuuiiuen rein seyn mub, weil Sefim Roclifali eotbJlL Man arbäU iha vou benim raia, %ieiiu man ihn wtt §»> icUagenaa Btate tabr b^ga viaUm Waaaar m»^ wlacslit*

Hr. Oatrocbet bat den Faserstoff dea Blutes, den ■an «na imm roihan CMignlnm nrbili, für dk Kann dar MttdillKakbao fiphallan. DMa bl nMn rickiig, da Fa- aerttoff. wie ich gexetet habe, im Blute aufgelegt hL

Da man , nach der vM mir angagabwian Maibndn» Fnaatalolff dea FmachMolaa ohnn BIntkaiparabaa siMb,

indein er farblos ans frischem lilute durch ein liitrum

von weilaeuip oichi lu dlinnem Filinr|ia|ilar («bl, aa achiatt

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S71

•e mir 0«hr tafere—aaty iU-YmMUb cl66 fthdieD, noch

aufgelösten Faserstoffs vor dem GericDen gegen die gal- wniaoiie Säule zu prttfen« Za dieBem Zwacke gob kk gleieh viel destillirtea Wetter ood FrosebUut eaf dae Filtrum; die durcbgeheode Flüssigkeit >Turde sogleich den Polea der gaivanisdieQ Säule ausgesetzt Am Zinkpol eelzle sich breiiges Ehrdls ab, der Faieratoff waeserUaTf sauiinchc sich weder am Zinkpol noch am Kapferpol, sooderii gerauo io der Milte der i'lüssi^eit und des Uiiff^ giaeee ab eio * iioitriee lUfiapcbco» gerade ao, ab wira die galvanische Säule gar nicht applicirt worden. Die Gerinoung des Faserstoffs erfolgte zur gewöhnlichen Zeit, und die Säule fObrte diese Genrnnag siebt erat herbei Der Eiweibiiiederachlag an Zinkpol ifvar wotk deraelbett Art, wie ich ihn beim Galvauisiren der vom Faserstoff- kläinpcben betreilen Fifttsigkeil eriiielt

Ick habe aodi die Kerne iler BlatkUrperchen Taai Frosch gesjen die Vollascbe Süule geprüft. Man berei- tet sieh ein Gemenge von Blutkörperchen und Senun, indeA ou« daa Geriaael nairQttelt und heiaatniaiiBt« Dae Gemenge von lilutkurperchen und Serum wird in einem grotsen Ührglase mit Wasser versetzt, umgerührt und 24 Standen atehen geleaaen; dann hat sich der Farbeatoff aufgelöst; und es sitzt auf dem Boden der weifse Satz ▼ou Kernen der Blutkörperchen. Man saugt den grOfs- ten Theil der übenlehenden FläsaigMt ant einem Tob«* Ins vorsichtig aal Heiigt nao den »weifsen Satz mit el* %%as Wasser, und setzt einen grofsen Tropfen, auf einer Gbsplatte aoigebratety der Volta'aehaB Sttole auSf so hat flsan dieaelbeo Phanonene, wie wenn wam «foe wäfari(se EidoUerauflösoug der Säule aussetzt; es entstehen zwei Wellen , die des Zinkpeb ist trübe und treibt Kfigelcbeo vor sich her, die dee Kupferpola bt dorchaiebtig und ent- hält keine Kögelchen. In der Auflösung des Farbestoffs treibt die Welle des Zinkpols rothe Kügelchen, in dem GeaMDge von Waaaer luid Kernen der BiadLörpercfceii

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Mflrt Will» ibt Ztakp^li fvilbt KltopMbMi wm

sich btr. Hi«r iit kein elektritelier Dnlerschted vmkAm ILern und Srhnle.* Die Welle des Ziokpob i&l bei der FarbeeloÜMiAöeyfis nur dordMidiUgtr, bei dem GweBgi wo Weeeer «od KeiMi der Bimkarperabeii, eo wie M

EidotUrauflötun^, die nucLt kü^elchen enlhäll, trübe. In- dem ich nun in den Heiyliatea aeiaer Beobecbluof^en wo Hm. Dnlroeliel io aehrarai Pnkteo >hitekfce,

uiufs i(h doch der ingeniösen Art, mit vrelchcr dieser geitlreicike imuiiciti^cliet «iti ^oisee Problem xii Uk&ta

IMe eleiltfiedien StHO^mcio^t'ii, ft^iciMi ndNero

geieicbueCe iraa^Loäidclie Gelehrte im BloCe annehmen, ble ielii ceeen Cklibruiicmi: wnd dieae Hviiolbeae aA* ■nnahrngp, f^e^ dm Geiü, der heoltotage die Pkj-

.^iolai^ie als Fffahrunf^swissensf Imft kilcu niufs. |>aU( Air den beuli^eu /»niünid unaerer Wimeaichaftt dieae SMmßmpm bloCi de «od deM aninnehmaii» wo «ai wann man sie beweiten kann. Nun läfst sich aber mit- teilt eioea ^ulen Multiplicatora niemals eine Spur diesec StfAmoBgen^ weder ia des Nerres ftodi im Bloic^ neb- weiee»» wie Peraon won den Nerve« (Mageadi#. JouiTL de phyiiuL X p. 216) nnd PuuiUei von dem mwcli liehen kOrper überbanpi^exeagt beben (Magen die^ Jbvw. 6X Dieae Stfdmiuigefi kMBleo wobi acbebAar duicb ciü f^egcu e!('k (f ische Strömungen su < injitiuiiltches laalmment an^exei§t wenieii, welches schon die Oxjdft- lieft der iMbte iiiwaiieB dorab fidmenkoog der Mapel oadel anzeigt; daber man, wie Pouillet zeigt, bei deli- eilen Vemidien am ibieriichen kärper, nicbt aicb ieicbl mjJheadB Metalle ma CeitdOTtflffeti aehneo mala. Vm swel Miriiiplicetem, dto ich m enicbmi Vwanibmi aei* ^'v.iiultc, zci^t der eine die ^di%auu»clje Actiou zweier kiei- aer iMatten von :6ink und kaipfer, die durch ein beleiM^ Mea PafteMick vwhimJan aisd «dl eaf Glae rrimn, dorcb eine Deviation rou circa lOÜ Giadeu der IUiumiIc

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ao; nie habe ich mit diesem Instramente weder in den NemOy Doeh an dem fliefaenden Blate tine Spur von Reaction bemerkt, auch dann nicht, wenn der eine Draht in eine Arterie, der andere in eine Vene gesenkt wurde, md doeh mOCale nen die elektriaehe Strömnog bemerken kdimen, wenn rie nor tüit Inteniitüt Ton der Elek- tricilät jenes Pialtenpaareä betrüge. Es ist hier noch ein ofCen, um da» elekirische VerhalUfn Ton Farbetlnff imd Faeeretoff anmmitCeln. Bekanntlieh hat Kimta aus organischen Substanzen trockne Säulen erbaut, indem er Papierscbeiben mit oipmiachen Flttaaigkeiten tränkte and trocken In gehöriger Ordnung anfacfaichtete. Diese mufs man mit Farbesloff des Blutes und Faserstoff wie- derholen, FaierstoffiMheibeo kann man sich aoa der croata mBammatoria ▼ersehaHen« lo K im tz Versuchen Terhielt sich Eiweifs positiv zu Ochsenblut, das sich negativ ver- hielt; wUirend sich daaselbe tu Beiladonnaextract und m Sürkemebl positiv verhielt Ee wiien aach in der Art an Thieren, wie Pooillet über die Entwicklung von Elektri- ebllt durch die Pdanxen Yeraoche angestellt hat, nämlich mittelet des Condensatora, noch neue UntersochoDgen an* zustellen. Ich verspreche mir jedoch keinen sehr groben Erfolg von diesen Untenochangen.

Die Phj'^iker, die man doch sonst der Hypothesen- sucht nicht beschuldigen kann, sind allzu leicht geneigt, pbjsikaliaehe Hypothesen über die Erscheinungen der or* geniichen KOrper, die keinen empirischen Grund habeo^ aufzunehmen. Die organischen Kräfte müssen mit dem- aeiben Fleifa nntersocht werden, wie die allgemeinen pby- iikallacben Krifte; und man mofa itlr die Kenntnifa dio- ser organischen Kräfte erst eine möglichst reine Empine haben, ehe man sich in diese schon jetzt g,aax unwalu*- Mheittlichen Vergleiehong^ elnbiiien kann.

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Ueber den Chjrlus untl die iic^orpiion im Darin*

Der €bylu8 entUk KUgeldieD, anfgelöcteo fwmt-

efoff, aufgelöstes Eivvcifs und ein sehr walirscbeiulich fein sertfaeUtes Fett Das FeU sammelt sieb nweUen ab m Rafcm auf der Oberfttehe, wie fash wm Cbylos eioei Hoa* des, der mit Butter {;erüttert vForden, gesehea habe. Der Faserstoff uaimt beim Genooen eioeo Theil der saspeih dirien Kügelchen iwisdien sleb> mid ein anderer Thal der Kügelchen bleibt im Serum suspendirt und macht « trübe. Das Eiweifs des friscbea Cbjrlas geriimt sogletch von angesetztem Üquor kaU caostici. Wie ich berdls be- merk t habe, kann man durch vielen liquor kali caustici das Eiweifs ans wenig Blutwasser niedersdilageny während liqoor kaU eaoslici ans einer Anflösoog von EierdwcÜt nichts nie(]erschl;ii:f. Die thicrischen Flüssigkeiten, wel- che von coDceolrirtem liquor kali caustici einen Nieder- seblag bilden, and das Semm dea BIntea, der Osflm die Lymphe (vom Frosch untersucht), und die Milch, welche, in kleinen Quantitäten mit liquor kali caustia ▼ersetat, aogleidi gerinnt, wahrend aie durch etwas ven einer verdünnten Auflösung von Alkali ihre Neigung, leicht zu gerinnen, verlieren soll. Eine Auflüsung von Eierei« weifs gerinnt dagegen von liquor kali oaastid nicht, oad wird vielmehr durch Alkali klar, da sie im nalörlicbeo Zlustande etwas weifslich ist, während Eidotteraufl^teaoi vm Oberaus kleinen Ktigelchen wirklieb getrObt ist

Aulcnrielh hat meines Wissens zuerst die richtige Bemerkung gemacht, da£s sicii die Chjluskügeichen nicht in Wasser aotlösen, während der grttCste Theil der Blot- kürperchen bis auf den Kern in Wasser aufgelöst wiri.

Es schieu mir von aufserordentiichem Interesse, di^ ChylnskOgelchen i*it den Blutkörperehen von demsalbea

_ ^ ^ n _ j

TluLTe zu vei gleichen. Nach Rudolphi, der nieiDSi Leurct und Lassaigne anführt, sind die Chjluskügei- chen bei VOgeki rund» während doch ihre BlotkOrpac-

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dien elliptitdi -Ml* lA 'mak kider geetehen^ dafe 4k mir weder bei Fischen noch Vögelo geliuigea ist, etwas ChjrJn im reines Zmland m gewinnen, um dime in- terctmnte Bnmerknng zn wifieiien. lekkennfadefs mit ßeslimiDlfaeii versicbeoif dafs die CbjrluskügeiclidQ der Slngtihiere» die -ieii vom Kanindien» von der Katcei vom Bnnd» vom Kalb nod von der Ziege mikroekopiseli an* tersucbt habe, nicht |>IaU, wie die Blutkärperciien, son- dern mod sind. IKechUeweon sind sie kleiner als die BimkörperGbeD« Prevost nnd Dnmas fanden die Chj<* hiskü|:eicheD 2oII» was mehr als halb so viel

betfigt» ak die-Blnlkörperdien des Mensohen. (Siehe £» a Webor in Hildebrand's Anatomie, L & lift) leb habe die Chjluskügelchen jedesmal au( derselben Glas- platte mit den Biulkörperehen desselben Tbieres unte»* sncht, und iuid Um GWIfse bald ^eh der der BlnU k&rpercheD, wie bei der Katze, bald, und zwar meisCene» etvrae Uotner, wie bmm Kalb, Im der Ziagen beim Hondi bsi vrakhom letttaasn ieh sie von aehif veiBchiedener GrU« fse, die uieisten sehr klein, und alle kleiner als die Blut* körpercben fand. Beim Kaninchen fand ich sogar dio GbyloakOgelcben zum Tbail grOber als die Blotkdrpef>- chen, die meisten wareu sehr klein, i bis f so grufs als die Blolkdrparchen; viele waren nicht kleiner als die Blntkdrpeidien, und einige waren offenbar grüfser, we* ni^stens noch einmal so grofs; fein zertheilte Fetttheil- chen waten dieCs nickt» wie ich solche allerding» von ao- •ehnlicher GrMse §mt denilich in dem Chjlas emes mit Balter gefütterten «Höndes von deu andern Kügelchen verschieden eriumnte, Wir verdanken iTiedemann'a «d Gm e Ii n 's kiassbclien Udtersoehnogen offenbar das meiste, ja fast alles, was wir über den chemischen Her- gang der Veniannng wisseir; sie haben uns «ncfa'die voll* sttndigiten AnfadiHlsse fiber den Chylns getteCsH, mit denen ich meine wenig zahlreichen Beobachtungen über den Chjins nkht enttenlst Weiao veigkiehen kamk in-

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dessen mofs ich doch eine Behauptung bestreiten, ^relcbc Tiedemano und Gmelia sehr bestknmt aussprecbeo, dt(s Dinlidi alle Tittbmis mid alUi wiifidkbe Aamkm des Chylus voo suspeiidirtcu Fettkfigelchca Lerrülirc. Tiedenaoa und Gmalin scheioen den Chjriiis für eioe voUkoMMiie AoStamg dtr Tkicnteffe jza hattam, ioiMt- eher keiue anderen Kügelchen aU Fdtlkügelchen schvrebeD. In der That haben sie gesehen , daCs beim Schütteln des nilcUgen Senuna voni Chylni nk weingeiaCfreieB Aelkir allmälige Klärung des Serums eintrat. THe GewiCsbdt über den Ursprung der Kügeichen. im Cbylus ist von a«(aeroi4enUieher Wiehtfgkeil; deM wcnii t. & Ckjim ganz aufgelöster Tkterstoff wäre, und bei der ResorptiM keine Ktigelchen in die Lymphgefaitse eindrAogeo, als «twa blob flUsiiee fettUieilckeii, eo «fire es dsaUü^ dab die Oeffuangen, die man bisher vergebens an dia ZoUen des. Darmkanals gesucht hat, wirklich fehlen köQQ- tüi, md dab die Aafknee der Ljophgettb-Iielae kMH Poren hätten, wie alle weiche Thierrabimi» welche für Aufgelöstes permeabel ist. Ks ist mir aber sehr wahrscheittUdiy dab aus dem Dannkaoal auch wirkU KOgdcbeii im den Chjlns übergehen, und dafs et aUt blob fein lertheilta FetttrOpbben sind. Ais ich milchi- §ea Semm yam Cbjloa der Kalu in einem Uhiflase weingeistfreieni Aetber waetite^ echien sich zwar aabap alluiälig das Serum etwas anbuk lären; aber es blieb do4 aelbsl nach langer f orteefiuDg dea Veraneha unter sa* mar oeoem Zngieben von Aetber, unten ein Mbsi We» aen aurück, und als ich dieses unter dem ^Mikroskope ontennehte» benerkle ieh darin die gans mivei«adertsa Chyloakfigelchen. lA gebe gern zo, was Tledeaiaoa und Gmelin so allgemein beobachtet haben, dafs der C^ina bei fettiger fiabnmg Mber wM; aUein idi kaoa Bichl anoehflien, dab eile KQgelehen dee Cbjrtov Fettfhdt* eben sejen. Wenn aber auch der Aetlier das Chylus-Se- rnm wiriitch cm klar maditet ao ffiiiAa daiw

■idit

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Bkk folgen, dafd die Kügelcbeo Uobe Fetnbeilchen leyeo, den die Ljmpbe kl kbr/imd eothalc doch zerstreute KOgelchcn.

Dafa die kügelcbeo des Chjlus erst in den Lymph- fgeftÜMO esMekcn, deffir eind ger keine Beweise ▼orhaii- ^

den. Diese Bilduug der Ktigelchen müfste schon in den LjiDpbgefälft^Nelzen der Da rmhriute stattfinden; denn beim Kelby wo men an der Oberflüche des Danns sehr gut iBe mit Chjrlus gefüllten Ljuipligcfafse scheu ka[)u, habe Ich in dem Chjlus dieser Gef^fse schon die geiTübaliT diio Kdf^elcheo bemerkt Mach einer ÜTpolhese tod

ioger wfirden sieb die Kügelcbcn im Chjlus auch obae Durchdringen der Ljmpbgef^fs- Wände und ohne Peren erküren lassen. (Fror. Notiien, Bd. 1 n. 2.) Döl- Hager nimmt an, dafs die ZoUen äufserlicb durch Aggre- gaiioo und Apposition von BUdungstbeiicben aus dem Cbjrmos des Darmkanals wachsen, wie die Keimseheibe in Embryo vor dem Entstehen der BIntgefilfse aus der Dotiersubatanz durch Apposition wScbst. Während nun die Darmxotten Snfserlich Stoff ansetzen, soll sich ihr In« lem in Cbylus aufldsen; allein Beobachtungen machen diese Hypothese unwahrscheinlich« Der Chylus ist im- Bier mehr oder weniger trüb^ und onterscbeidet sich hier- durch constaut von der Lymphe oder dem Resorptlons- produGte anderer 1 heile, er varürt offenbar nach der Na- Uir der Nabrupgsmittel. Jedermann weib, wie schnell FHtesigkeiten im Darmkanal anfgesogeD werden, die doch schwerlich bloCs unmittelbar in die Capillargefäfse und so ta's Blol gelangen, und dafs Farbestoffc«, wenngleich nicht

doch mehrmals in den Lympbgenilsen beobachtet >^ Orden sind. Schlemm bat eine Beobachtung an jun- gen iUtzchen, die noch an der Motter trinken, gemacht, wodoreh es etnigermarsen wahrschehilich wird, daCs bei iiiQcu wirklich Milch in's Blut gelangt. Eine Beobach- Ittog, die Rodolphi and ich verifictrt haben, und wel* che anch Mayer beststigt hat (Ssshe Froriep'a Mo*

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&1S

Üuüf D. S36', 565.) Dietc Kätzchen haben eine gewisse Zeit micb dem Triokes ein f^elhrolliü Bliit, weldbce behi

Geriooeti ßich in rolhes Conf^uluin und milchweifses Se- FM sobekiet. Ma^er behnuptet es auch von ganz joor ges HuodeDt was ich tndeii in eiMn Fell aicht s^hob den habe. Bei )encin Thicre scheinen also wirklich Ae KOgelcben der Miicb, welche eben die Milch weib eben, in die LymphgefilCse des Daraikeaale tu gelimw, I^Icichwühl gerinnt ein Theil der Milch im Magen jeutt Thier c, viie Mayer bemerkt.

Eine eadere wichtige BemerkoBf; w&re et» wenn der leichte Uebergang von Milch, der nach nelBen VemiebeB in die Lympbgeiafse eines mit dem Gekröse aiisgegcboit- teneo frischen, mit Uilch injicirten DarmstndMs etfelg^ ohne ^errelfsung des imiersten Darmh&ntcheoe rar sich ginge. Wenn man ein auBgeschnittenes Stück Darm dee SckMfts an eines Ende saMndec nnd ndc einer Spritze dieses Darmsttlek strotzend mit Milch Mit, so er- hftlt man sogleich die Lymphgefäfse des Darms ausgedehnt w^m Milch, die sehr schnell in ihnen fortrückt Wenn man die Mikh in den LyrophgettCsen nadi der Riclituog der Klappen fortstrcicbt, so bemerkt man sogleich, wie die TO» Dam kommenden LjmphgsIMBe sich wieder Al- len, besonden wenn man den Darm compihwtt» Am scbnelisten folgt die AnfQlluog der Lymphgefäfsc mit

HHch, wenn aMn das strotsende DannslQck durch Zo- sawmendrQcken fai der Liogenrfchtong m verkOnen aockl,

weniger, wenn man es von der Seite comprimirt* Nimoit man statt Milch eine feine In)ectionsmas8e von Zinnober, so f&IIen sidi die LympbgellCie sehr sdiwer, nod adf Quecksilber gar nicht. Mit einem vollkommen aufgelo* aten Farbestof^ wie i. B. mit Itkslichem Indigo, kann nrnn feidefii auf diese Art sehr leicht Infecttonen der Lymph* geföfse des Gekröses machen. Dieser von mir beobach- tete schnelle Uebef^ang scheint aber jedesnml mit Ze^ reiftung des innersten DannhSotchens an einer Stelle sn

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«rfolgen, derni die AnfaUang der Ljmpkgafilfae «fblgl plOtdicb, inid bei Untertbehung der Innersten Damluiol

findet man diese oft hier und da verletzt. Dem zufolge lege Ich auch auf diesen leichten Uebergang, den ieb nur beim Schaaf , aber bei Iceioem anderen Thiere beobach- tete, in der gef^enwSrti^cn Fra^e keinen Werth. Es bleibt iodeU immer sehr wahrscheinlich, dafs die Cbj* biskQgelcben schon gebildet in die Lymphgefftfee det Darms eindringen, und vorzüglich spricht noch dafür die ▼erschiedcoc trübe Beschaffenheit des Chylus nach Mafs« gäbe Terschiedener Nahrung. Nun frttgt sich, wo sind die OefTnungen Ar diesen Durchgang, die jedenblls grd- iser seju müssen, als die in anderen weichen, thierischea Theüen vorauszusettenden Poren » irermöge welcher sie flBr Wasser und fflr Aufgelöstes permeabel sind; denn die Capillargefäfse sind zwar permeabel fißr Flüssiges und Aufgelöstes, aber nicht für die BlulkörpercheD. Alle gute Beobachter stimmen darin Qberein, dab an den Oarm» Zopten keine Spuren von Oeffuungeu zu bemerken sind; und ich selbst habe bei wiederholten Untersuchungen der Darmtolten vom Kaninchen, Kalb, Ochsen, Schwein und ▼on der Katze nie eine Oefhung an dem Ende der Darm« zotteo bemerkt. An dieser Stelle sind die Oeffiiimgeo der Darmtotleo fedeofalls fabelhaft

Folgendes ist das Resultat meiner mikroskopischen Untersuchungen über den Bau der Darmzotten. Die Zot- teo Bind bald walzenförmige, bald biftttchenförmige, bald pyramidale^ kone Fortsetze der innersten Haut des Darms TOn bis 1, höchstens 14^ Linien L<iuge, welche ihr, im Wasser vergrüfsert, das Ansehen eines dichten Pelzwerks geben. In dieser Art kommen sie in der Regel nur befan Menschen, den meisten Stingelhieren und vielen Vögeln vor. Bei einigen Fischeu bemerkt mau clnas ähnliches, und bei einer Schlange, Pjrthou bMlatos, hat Retzioa Mitenarlige Fortsilte der .innersten Dannhaut beschrie- ben, welche man schwerlich für etwas anderes halten

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kaoBy ob^ffi^h Rndolphi den Fischen and Ampbibiei) wabre Zottoi abspricht Alk Meckel bat UortcH

wena er alle Zotten, auf ein an der Basis breites, m der Spitze Terschm&Iertes Blatt redudren >viil. Sie siod allerdiogi bei den amaten Sftiigetbiereo platt, wie bcn Kaninchen, Hund, Schwein; allein beim Kalb, Ochseo, Schaaf sind viele Zotten walzenförmig; zuweileu üodet man io einem Theil dea Darms mehr pleite, in eiam anderen Theil desselben mehr walaenfferrolge Zottea, wie beim Ochsen und Schaaf, zuweilen stehen platte ucd walzenförmige vermiscbt, wie ebentsiia beim Ochsen oad Schaaf, and bei denselben Thieren, besonders beim Sduai^ bemerkt man oft an manchen Stellen platte, breite Zel- len mit walzenförmigen Endzipfeln, Indem die ZoUea aa der Basb breiter werden und in Fsitcben zosanmieDhiB» gen, gehen sie in die Fältcbeo über, welche bei fielen Vögeln und bei den Amphibien die Zotteo etsetaen. Die* aen Uebergnn^ beabachtet man sogar an einem und den- selben Thiere. Im oberen l'lieil des Dünndarms des Ka- ninchens sind die pyramidalen Zotten an der Basis io Fllltchen vereinigt, im mittleren Theil sind sie mehr ab- gesondert. Das Knde (Jer Zotten ist bald rund, bald etwas zugespitzt, bald wie abgeschnitten t letzleres beim Huoi Rodolphi glaubte frOher, dafs die Zotten ohne Billl|^ ßifse Seyen, und A. Meckel hielt die' in sie, bei In- jectionen eindringende Masse für imbibirt oder exirafs- airt A. Meckel, der sonst die besten Abbildungen dir Zotten gegeben hat, konute bei dieser Belian])(uiig 00* möglich gute Injectionen von Darmzotten vor sich gehabt haben, ihre Gefäfse lassen sich nicht allein sehr scUb iojiciren, sondern ich habe einmal beim Kalb, und spä- ter wieder beim Hund, die ich unmiUcibar nach dem Tode, ohne anszawascheti ontersachte, selbst noch Bist in den zarten Gefüfsen der Darmzotten mit und oto« Loupe gesehen. Döliinger und Lauth haben diese ^iefäfse nach Injectionen beschriebeq nad abgebildel.

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Die Zotten teigeo niemale an Ende, eine OefTnong

und die von Bleuland angeiioiDineDen Mäuler am Ende derselben gehören seit Kiidolphrs Widerlegung unter die Fabeln. Ihr Ende leigt dasselbe tarte Gewebe, wie ibrc ^anze ObcrÜache. lludolphi bat unsere bislteri« geo Keuuluisse vom Bau dieser Theile mit folgenden Worten »uamdiengefafst: »Niemals haben sie eine sieht« bare OefToong, in ihrem Inneren sind Netze von Blutge* fäfsen, die sieb aber selten anders, als durch Einspritzen darstellen lassen, so wie auch in ihnen die Metrie der Sangadeni anfangen.« Ein wichtiger Umstand scheint mir, dafs die Dannzoiteu im lunern hohl sind, und aus einem Überaus zarten Uduichen bestehen, in welchem die Blut* geMfse verlaufen. Diese einfache Höhlung Csnd ich vor- züglich dann, wenn die Zotten walzenförmig sind. Ich ward zuerst sehr überrascht bei. einem ganz frisch unter- anchten Darm vom Kalb, dessen Lympbgefilfse weiben Cbjlus enthielten, «u sehen, dafs die Zotten im Innern mit derselben weifseu, undurchsichtigen Materie von oben bis unten gefüllt waren. Spater untersnchte ich den-Dünn- dann eines- Kalbes, und fand die Zotten ntchl mitwei« fser Materie angefüllt, sondern leer und deutlich hohl, wie Rudolph! selbst einmal beim Ferkel beobachtet hat Hier, wie ferner an den Zotten des Ochsen, konnte ich unter dem Mikroskop diese zarten Theile mit der Nadel aufritzen; .auch beim Kaninchen glaubte ich die blaltfur- migen, etwas freiten ZoUen bohl zn sehen. Alb. M ek- le et hat einmal einen Anschein von Hohlheit gesehen und abgebildet; aber für Umbiegung der Blättchen erklärt, woran bei meinen Beobachtungen nicht zu denken ist Zo diesen Untersuchungen habe ich mich eines anderwirts beschriebenen vürlrcfflicheii ciufatheu Baumann'scljcu Mikroskops bedient Mk zusammengesetzten Mikrosko- pen Iftbt sich kaum etwee Ober den Bau der Zotten aus- mitteln. Die Dicke des Häutchens, woraus die Zotten beim kalb bestehen « habe ich durch Vergleichung zu

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(|gD0174 Par. Zoll aiis§emltlei(. io dicMr DicU mkufca abo MnlMkraidiQ CapUlMvattfae ihr DarMoUco, At

uinii auf 0,(H)025 bis O.OCHK'iO l>.ir. /oll ^chAtten kann. Sa ieidil idi aiich beim Kalb, Ocbscu, Scbaaf und Kaoiii* dkm vm der HoUMt dbr bellen ObetMOK« ImnhiI«» «ad zwar an den^enif en Zollen, weldM wtniftr platt und breÜ^ •ondem acbmal oder ^ar waUenfÖnnig %^dieii, hu v^enig koDOle ick M in dm Zotten dtr Katst« das SikwtiM and dis Hmdat; die det Hondat tchakian nur Ümai

oberen Thcile bohl zu seya; auch die Fältcheu lui lh«rin kaoal dar Fiacbe, wie das Aals, de» Karpfen« und dar Qupea alota« lind durcluMw nicht iioUt aondarn lact an

einander liegende Dnplicalnren. Audi d ic im Damka* nal Ats Scbaafea au gewiaien Steilen vorkommeiidco pial«

tan» braüen Zotten bactaadan offenbar nicht anc einar chihihiB Höhlung, ebee so wenig« wia folcba brate

Zotten im Dann dca Kanincbeni; und überhaupt »cbei- nan alla brcitan» pkttan Zottan nahri aia aioa canCachn HOhlanfr ab AnlSuig dar LymphRaOlCM an anihaltan, mim

ich dieU .sp.'iter aiiN lujectioneo der Lymphiserdfii - Nette wabrtf betalich wachen «rerda. Hiernach kaiui ich alio dk fai ainigfn Fillen» and namentUak bei dan walaan- fOraiigen Seiten, slallfindendc Hohlbeil der Zollen nicht einen lU^fftnrinfn und wtitlaiHen f^»hifikif r dcf^ci- bcn ballan.

Man kann atwat für hokk Zottan kalten, was ^aai

da^on Tcrscbiedeu ist. Dietf ifl eine Vit LpiiheUua^ wakbea ich CrObar intkOnlich an den Zottan Ungnan in üftma glanbta. Rndolpki kat dM Epitkalinai tnaiat

▼on eiiu-ci r. nullten lliuicie er>%älmt. Ikm Ktilbnu uiui |ttiigen katian iat aa aehr ietdit, aich zu iibtrTtiigivn, difr dia ZnOiB Tnn ainaa Icickt abetraickkaian, Obaranc tai^ icn» nnorginltlrlin HaialckeB Oberzo^en sind, «ve wie ein Handschuh \on den Zolteu abiu^; es ihl aelu ajil

nnd aerreiblich. Um diifa in baobacbian» darf mm dca DiiHliok nicht aakr inumchiaii wail aa ikh aonci lan

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aelbet löst Beim Ochsen ist es noch viel zarter, und Ilicbt leicht zu beobaclit^; es wiselit sich wie eine £cb! ei- nig« ttUterie ab, ao der nmu nur' Ue und da noch die Form der Zotten erkeuut Mit dem festen E[>ilhelium anderer Scbieimhäule läfst sich dieb mthi ver^leiciteii. £• isl keioe epidenniaartige Matte» aoodera» wenn auch alwaiDineDhäogend bautartig, doch dem Schleim ver- wandt, däfs mir die Attöonderuog hier zwischen Epilhe- liw mmA Schleini in der Mitte m stehen scheint*

Obgleich ich niemals am Ende der Zotten eine Oeff- nang bemerkt habe, lud obgleich ich bei früheren Un- twiQchongtn niemals auf der g^nteo Oberflfiche der Zot* iSB Meine LOchercben sehen konnte, so habe ich doch nenlich aa sehr ausgewaschenen Darmstücken des Schaa* tm und Ochaaiis anf den Wunden der Darmzotten, und Bwar Mif der ganzen Oberfläche der Zotten, undentUch zerstreute Grübchen bemerkt, die man wohl für schief durchgehende Oefinongen halten ktente. Ich theile diese

vair wiederholte Beobachtung )edoch nor mit Zortek- haitoag und iVlitbimuen mit. Die Untersuchung mufs mit einem einlachen Mikroskop geschehen, und das kleine Obyeet nnts in Wasser über einer schwarzen Unterlage beobachtet werden« Den Anfang der Lj^mphgefitCse in den Dannzotten kann man übrigens in dem früher enge- fllbrteD Versoeh beobachten. Spritzt man Milch fai das Innere eines Darmstückes vom Schaaf ein, bis eich die Ljmiphgefilfse, wahrscheinlich dnrch Zerreifsong des in- nersten HSotchens, plötzlich füllen, so findet man beroaeh auch wohl die Darmzotten hier und da mit Milch ge- füllt« Man mnCs den Versndi sehr oft anstellen, um eine znfidligerweise erfolgte AnfOllang der Darmzotten mit Milch zu erhalten, die wahrscheinlich nicht von der inneren FlAche der Zotten ans» sondern rückwärts von den durch Zerreilsong angefüllten Lymphgeteb* Netzen . ei'fo%t Untersucht man solche mit Milch gefüllte Zot- ten mit dem Mikroskope, so glaubt man in den dünnen

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wftuntStntifßm SCoMm bot diMO MUb&it Kwai n tilMif

die breit^'n, plaUcn Zotten enthalten mehrere unreeelmllfpif e «nastomosirciifie, »<iileu> aber von der iUm nach dem Lodm Loa% geffkkMe Kanile, wtick hkr bUml nlTg— oder ticb io die finf^erf^^rmigen Fortsetze der platten Zotten fortsaUaii« liiete kauaie io deu platten Zotten iie^a dbcbl n aisinder, tiia «in «thr iwraylBiiftiyg Maltivatfci ät liad vid MSrfcer ab dia Uotlfthreodto CapilhrgaMba tu se^u pflegen. Üie Darmzotlen, mdgeo sie nun Ocfl- fMMmgfff kabao udar niditt ktaiMi OMiAglicli dia &knifßt^ Organa dar Etataoguog lajn, da aia ao wktm TUam

fehicu. Diese Betrachtung fiilirlc mich tut nukruskopi» acbeo Uotaraiidiiio^ das iiiulciieoc, Mm dam dia U^nm* wmüm amgalm, «id waldbaa allan TUaias giwah iat

Uotersuchl man ein nohl aoifawateheDes SlQckdM» TOD Dfinndarm eioea Säugelhiers, uod die Be&chafTenlieit daa UlMckcM^ walahaa dia Zollaa ao dar Bama mhiada^ mk daai alaiMibaa Mikroatope, aa arfcanal mq «Im ▼iele Mühe eme wunderbare Menf^e von sehr klcinco Ocrfaiiiig^a, die ungefähr 2 bia 3 Mal ao grofi ab dia lUiilkOrpat^mi daa Froacha% ood 8 hb »Mal ap

als die der ^>.iiJL:ellii€rc Bind. Diese Oeffnuiu-en suLi'n bvi den b^kigeihiereo suwciieo ao dicbl aa ainander, dala dia Bfflakao airbaiian damcIlMn kaiM ao diak« ab dia Oaflbmigaii aalbat aiod. Meiateos aiod ait }edodi mabr icrttraui; fai diesem Fall geben dicaa VerUeliaogaii dem iMMrilaa BambinldMii aio acbwamdga^ fibaraoa laflaa Aoaakaii»

1 s Htid fcewif^ kciüc biolsen Grübcbeat aoodani wiiUicba Li^cbercbeo, wo?oo man sich Obmwgaa kaM^ waM «an t. B. häm KaoiadMi daa faisa HMabaa ab- ivlOaaQ auebt. Beim Kaninchen >\nd die Oeffnuntirn dciitlirhiten, und icb ersuche dia Naturforscbar, u€ la- am beim KaDincbao aofmaiiAao. Iah haba aia abar bai aUan Tbiaran» db fcb wlarmbta, mebr oder dautlicb wiedar |efuiidaos B. bciai Ocbiaa, ^^^^ und

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Schaaf; auch bei AmphibieD, wie beim Frosch; auch bei KidM» fvte beuB Karpfen » Aal und Clopea alosa. Bei den Anphibien ond Fischen iat die Uotersochang am schv%ieng8(en, tind die Oeffniingen srnd hier viel mehr zer- streut. Bei den Saugelhiereo, nameDÜich beim Schaaf und bein Ochsen, sah ich auch die lireile BaÜNS der Zotten wie durchlöchert, und die scheii^baren VertiefuDgeu gio- geu auf den Wäoden der Zotteo aUmäiig in die etwas kleinen nndeotlichen Gfüiiehen Aber, die ich vom Schaaf und Ochsen schon beschrieben habe, und welche viel- leicht schief durchgehende Oefhiungen sind. Nichts gleicht . aber lAerhaupt der anfserordenilichen Zartheit nnd Lok- kerbcit des Hüutchens, von welchem die Zotten ausgehen. Auch im Magen, im Dickdarm, in der LuftrOhre sieht Btn, beaonders wenn man die innere Hant glQcUich ali-

gelOst hat , und auf einer schwarzen Unterlage mit dem , eiotachen Mikroskope untersucht, viele zerstreute Grüb- chen nnd LOcherchen«

Es ist unmöglich, die hier beschriebenen Oeffouu- gen mit Sicherheit von Schleim grfibchen zu unterscheiden, nnd den Beweis zu ffihren,. daCs sie wirklich die Anfinge der Lymphgcfäfs-'Netze des Darms sind. Nur vio stär- kere Anhäufungen von Schleimdrüsen sind, kann man wirklich die Schleimdrasen nnd ihre Oeffnnngen unter- scheiden. Im Dtinndarm des Ochsen stehen die Schleim* säckchen an manchen Stellen wie j^ehlsScke ucben ein- ander, dicht hinter Jenem zarten durchldcherten Hintchen; sie sind sehr ansehnlich, scdafs man sie sogleich auf dem Durchschnitt jener Stellen des Dünndarms vom Ochsen sieht. Sie sind gerade so parallel neben einander ge- stellt, wie die DrOsenbalge im DrOsenmagen der Vögel, und bilden daher an jenen Steilen fast eine eigene Schicht nnter der Mnskelbaut

Das zarte durchlöcherte HSntchen schickt Fortsetzun- gen zwischen den Bälgen durch, die sich hinter den BftK gsn nnd nnter der MuskelbäuC wieder tu einer zarten

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Hwt f iiIiiBiM IN* Bll|t iifM iMt PH M to M AbdMÜwgM. Ihr Itotam Ead« M M Am nHt

bintere HSutcbeo gebefiet: ihr vorderes Knde bildet euiea Mhr «ii|Mi 11«U, der ao dM doraUOchcrt« llaalchaa h^ Utütt iat. wd ikb daria ttffint Di« Scblaiabiic« ^d

aber £u ^rufs uihI ihr llaU eo düiui, diiis die OcffuuU' (1 von vier ncbeu ernrnUi »lebeuden Schleimb^l^Hl «a F«M ftffiMkio «ick Umm^ worin aich fiifuhi kitsnw^ zig OeffouDgen des dureblOdicrtcn Hftolcb«M bcfiodMi. Uoter&ucbt m%a oiio §eoau bier die iunere Fiidie dtt

Miachl bat. liflhl MB. dftfb ladMt Balc iIm

Verüefiiu^^ ia den dorcblücberten Häutcbeu eoUpncbt In der Külte dieser VertieiMSg dflnel mk der eelv mfß Ifab dee ScUeimkilf et , aad mm dieeer Stalk kiM mb

durch CoiDprebs»iati des liali^es den Schleim l)riau>dnA Ken. Um diese kleine üenouo^ des lUlges berum be* IMeii eich io denelbeo VertMbog nnrh tIsI« nimn I i cbercbeo, welche oicht mit dem Scbleimbalge io Verbio- ian% stebeo; aber auch zwischen den durcbllkberleii» bMfOfnifHi VertiefBB|eii dei^eoigeB UJMitebeM^ wb den

ZoMea eosfebeii, ist dieeet Biulchaii ebeofalli mtt glekhfl Art feiu durcUücbert

Gmm 4m Uifpiwg der Ljf hgeftfi «Keto mm

licheu i ohmauo Beubachtunfreti zu sprechen, uelcber bei den gelaogtnsleo QuecksUber-lojecücMieii der Ljmpb-

Silber aus der iaoereo FUicbe des iiaruikauiilB LtuituttLuiu aea seb«

kb piiihi» deCs mir der Ad der ReaorptfM hl an- deren Theilen so%^ohl, als im Darm vüllif^ r&lbselbaft ist. JÜie CapdUrUiilt mil %\elcber man zur Jijkläruuf^ tbierischef Vattftoge eo frelgiBhig iat» arUiit aar die AafÜUaaf ^m CepiHifrttbrclMOy weaa diaee leer eiad« oder weaa eia abarecbirliki leer werdaoi «ia etUirl aber aicbl 4as Aul-

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Mg» d«r Sifit. Ali Uh di» Lymphgelllfre Gtkrt^ $es durch Ausdehnang der Darmwande mit iojicirter Milcb (•fiUk Mb» glaobte ich «»gfMiblickUch, mir di« Ketorptkm » Danniaiial erllireo %n kdootiL Von diMar Idee kmm

ich aber sogleich zurück, als ich bedachte, wie gering die Zu- lamroePiiclMipgen der tiedttmi« aiiid, welche ihm bei imini^ telbarar Oeffoimg de§ Beochee findet, und dafs die dOnnea Gedärme meistens collabirt erscheinen. Isoch mehr kam ich voo dicBBT Ansicht lurdck, als ich einiah, dab nei» aiittSy luid vielleicht inunert diesen In)ectionea eine Zer* reifsuDg des ioDersten Daniihautcbens vorausgeht. Bei der Resorption muts irgend eine Anziehung stattfinden. Sind eioiMt die Lymphgefilbe bis Ober die Mnskelbent gefüllt, eo murs auch die schwächste Contraction des ilarms den Chylus weiter treiben, indem die iwischen dcD Fnecra der Mnskelbaot verhofeodea Lymphgefilbe eomprimirt werden. Jede Compression der Lyropbgefäfse bewirkt aber eine Bewegung des Chylua nach der cistenin ^ylif ivegen des Baues der Klappen in den Lymphge« fafben. Die einmal entleerten Lymphgefcifs- Netze müs- sen sich, wenn die Zusammeaziehung eines Dannstücks nncUabl, wegen Enistebung leerar ;RSnnie füllen. Alles

diefg kann aber nicht einmal in anderen nicht contrahirbaren Xbeileo stattfinden; und bei den Fischen fehlen die Klap- pen der Lymphgefilbe. Es ist daher wahrscheinlicbt dab hierbei noch eine andere Art von Anziehung staUljudct; and es bleibt zweifelhaft, ob diese eine physikalische z. Ii» Caplllarilit oder eine noch unbekannte organische Ath Ziehung ist. Au den Zotten selbst habe ich durchaus keine Bewegungen gesehen, als ich bei einem lebenden Kaninehen den Dann aubchnitt nnd die innere FIttcbe desselben in warmem Wasser beobachtete. Auch habe ich nie^ weder an den Lymphgefäfsen des Gekröses, noch u der cisterna chyii, noch am dnclos thoraeicus, irgend , eine Spur von Bewegung gesehen; auch als ich auf den

duGtus thoraeicus einer mögjlichst schnall labendis fedlf«

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M8

MliB Bogt cIm flwrlM gilvasiickt Sisb uMmb IMi^ tili ick ktiM ZaiiBwemUhoDg, «it ntah doiger Z4l

•cbien Jer Gaog an dieser Stelle etuas coger, uad ■ihiifo fpiit mibed«iil«a4« biaicboflniiigeo.

Wie MM wflUt, gelangt ttma AdjgdaHi» aUH allein durch die Lvinpi^t Tii^e, sondern auch durtU liri< bibiüon und Ludosiaioae laomiUelbar in das JUut dar Ca- pUlMitttlM aioaa OifMMt. Eioa MalgaiAaU Sahalan kal das Slrebcn, sich in dem die thierischen Theile durch- dnngeodea W asser weiter aufualüseu oder xu veriheilen, dringl raa im WaaMV, wtlchaa di« ihiariichcii Thail« Waich nacht, kt daa Blut dar C^apilbrgtMM ata, md inird nach den Venen weiter bewegt, nas man irriger- waiai Vaoaiiaiiimigiiag genannt hat, da doch dia Vi kaina Aahinga odar oflanao Etdm haha«, aondam

tcrbrochen inil den Arlcrirn durch tlic (lApilJar^cfäfsübor- ^nge zuaaoutienkinf^t. Icl] \uiu>rlite ui wissen, «tie adwett alwaa dorch labibilMNi in dia aial« Schicht der CapillargefAfsa eines von Epidermis freien Tbeilea, und io tu das Blut eindringen kann. Ha das xorl« Hawichf dar DanMOttao wom Kalb und OAmm wum M0I74 Par. ZoU Dick« noch biotflhrtiido Cafdliaif». t&ii€ eulliüll, ho kauu mau sich nach dieser Dicke eiueii Bagrilf foo dar Tiaia attcbciiy bia ni walchar oa%atOalo

(iapillargef^ifcen einer von F pidennis freien Haut aioialiü(&eu. ich spannte nun über ein Giäschen von dflooa» Haia dia UrinUaao aioaa Froachaa, ood bai iweilen Versuche die l^unge eines Frosches, nachdem ich vorher e(«%aü von ciaar Aufldsnng von bbtisaureia Umik in daa Gliachen gathan halia; auf dia Ohatflirbo daa lasstn Hintchons hradila ich mit einem PimdciMi etwas %oo einer Auflö^MUig eines lli»en»ai£e» ^&«tl/.^<iureitt EiamiaijdX In demsalbaa Momcol drebta ick das ^Glia- Aa» ao dala dM blaoamm KaU dia iwaro Fliite

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de» iiiiuidiciu lieiülirtc« la uiciii l«a}gerer Zeit oucs

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Secunie baffe sich ein ecli wacher blaner Fleck ^ebildef, der bald stärker wurde; daraus geht hervor, dafs auf§»* iMe Stoff« sparweiaft lOBerhalb einer Seconda eioe Hein» brao TOD der Dicke einer ausgespannten Urihblase des Frosches durchdringen. Diese Membran enthält noch Diebrere HaatachicbteOp ond ist eebr viel dicker ala daa organiakta Hitaitcben der DannxottaD won 0,00174 Par* Zoll. Man kann also annehmen, dafs eine aufgelöste Sobetanz spurweise scboo iooerhaib einer Saconda in dia cAiaHbcbllchatan Capillargefllba aioaa von Epidarmia hraiaii Theils und so ins Blut gelang;!. Da nun in's Blut uq- mittelbar infundirte Stoffe, nie eine LOaung von blausau« rem Kali, Innerbalb 30 Saeunden im ganzen KOrpar bar« umgetrieben werden, wie Hering in achtzehn Versuchen entschieden gezeigt bat (Zeitacfanft f. Phjsiolog. Bd. Iii Heft l), ao kann man annebman» dafa aina Spar einer aofgelMan Sabatanz, dia mil einer epidermialoaen orga- nisirten Haut in Berührung kommt, schon fast innerhalb einer halben Minnta apurwaiaa durch den Kraialaul var* breitet aeyn kann.

Die narkotischen Gifte wirken zwar durch Zcrstö- fong der Nervenkräfte, allein sie bringen auf NerveHf Mlich applicirt, nur örtlicba Wirkungen hervor. Tauchta^ ich ilcu ^kcrven eines abgelösten FfoschscLeiikcls einige Zeit in eine wäfsrigc OpiumauflOsung, so verlor die ein- gatanchta Strecke dea JNenren ihre Reizlmrkeil, d. b. Ibra Fflbi^eit auf Reize Zuckungen des Schenkels zu erre- gen. Aliein unter der mil dem GiU in Berührung ge- koaunenen Stella behielt der Nenr seine Reizbarkaitp woraus folgt, dafa das Opium die Nerrensubstanz selbst veiänderl , dafs aber die örliicbe uurkoiiscbe Vergiftung nicht durch die Nerren zur allgemeinen Vergiftung ver- breitet wird. Auch wird ein Frosch i der aonat gegen Opium sehr empGudlich ist, innerhalb mehrerer Stuüden, nicht vergiftet, wenn man den Schenkel so ampulirt, dafs nnr der Karr dia^ Commnniaation «wiacban Rumpf ond

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Dnterechenkel uiitcrhiU, und uun den Unlemhünkel In ciiM OpHunauflöiQng gesenkt erbAlt, dea Froicli aber m btfsilifit, dab d«r RMpf daMÜMi ttichl dwdi h&m^

^iinf des Frosehefl ▼on der Opimnaunöstin^ befprittt wM»

Diese Versuche, \>ie «o viele iitidere too uaiubaüeo Pbjf*

•iologio MigMUUto VemwiM, b«w«it«it mrk*» IkA^m Gifhi Nm «HgcmeliiMi Wirkoiigfii wt im Um- vensjalem nach ihrer Aufuabtne ins Blut durch die Qr» ealaBoaaoaAbeu. Dapoy und Brächet bebauplen xwar, iefa fl« Tblere oiekt dorcb MntoilMbe Gifte, Jte

den Mapen f;ebrarl)t \^rrdefl, vcrpifiri) k(jnne, nrnii wmi drn Nervus vagtia beider 6eitcii durcbacimiUeii babc^ oder dbCt die Tbiere dew weoiplem laogfaier eterbe»; «Heia

wir haben hier in dreiftig Vertiicben an S.iuse dfe Herr Weroacheidt darüber , unter meiner Lei- Mog, «Mleille» dwehaoe keinei Uatereelded Im der Wir* kuof; der in itm Magen gehtidifea lerliotitctett GIfti geaeben, wenn vtir bei Tbieren gleicher Art und GrOfae deBlierrva vagne beider Seiteii ver der VeriM^aDg dvc^ echnitteo oder nicht dorchaehnitten.

Die schnelle ^^ ifkuiii; der meisten uarkulkchen tiifte Wit aicb nach den oben angeführten Thataacheo AImt dkl AnieaQgUDg dmdi iadiüiitioo ToHhommen erUireiL

Die l'l.uisSure jedoch iiufj^crl ihre Wirkurii: ^chun Uiire ▼or 30 Sccuoderi, iutierhalb weichen i^ie in das Blut durch die CepillargeiKae etngedrongen and verbreitet aejn kdania Aneh die weingeittige AuflOenng dea Extracti nucta to- ■Bcae fpirituo&i bewirkt» in einiger Quantiflil in den Mund won fangen Kankichen gebracht, den Tod aal der Siellei da|;egen dieace Gift, In einiger Entleimng w&m Gehirn aul etuen blofsgclegtcn Ner%cti, X. B den Nereus uchia dicos, afiplictn» gar keine allgemeinett Wirkungen her» vorlMiigf; wie denn aneh Wedesej er beohacblel bat, daft concenlrirte Bl.iiii,äure, auf fco applidrt, nicht wirkte. Die »chuellcn WirkuDg« 4|^BIanaioi« kann om aornw ihiir flidMigkdl n«l

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EipftQsioDskraft erkUren, durcb welche sie sich scbnel- kr in dem Blote ▼erbreitet, als die Cireuhtton deseel-

beu geschieht, und durch welche sie, selbst abgesehen von der Verbreitcmg durch das lilut, die thierischen Theile aduiell za durchdringen fkbig ist» dorch welche sie ferner um go schueller materielle Veränderungen in den Cenlralorganen des Nerrens^stems, im Gehirn, bewirkt, je mher dem Gehirn sie «pplicirt wird. Schliefslidr erlaube

ich mir eine l^emerkiing Über die materielle Veründe- nioj durch narkotische Gifte« Dafs oSmlich die üarkoti- sehen Gifte bei ihrer Wiri^ung auf die Menren auch durch materielle Veränderung wirken, wird wenigstens daraus gewifs, daCs einige schon das Blut materieU verrmdern« Denn abgeaebeo von den bekannten Wirkungen der Blau» •im^, bewirkt das Viperngift und das Ticunasgift, nach f ontana, wenn es aus der Ader gelassenem Blute zuge- seist wird» dafs das Blut nicfat mehr gerinnt; W&brend VI- peragift, in Wunden von Thtereu gebracht, nach Fontaoa, das Biüt des noch lebenden Körpers zum Theil gerinnen Mcbea soll» worauf ein Znstand entsteht» der dem in der heftigsten asiatischen Cholera nicht uaähalicb ist«

IL Ueber den Lddmfrosi'schm Versuch; 9on Heinrich Buff.

Es ist bekannt, dafs ein silberner Theelöffcl, mit Was- ser g^ili und Qiier der Flamme erhitzt, ohne die ge- ringste Beschwerde so lange in der Hand gehalten wer- deo kann, bis der letzte Tropfen verdampft ist. Beklei«- det man aber die innere Fläche des Löffels mit dem rabenden Absatse des Lichts, füllt ihn hierauf wieder mit Wasser und erhitzt von Neuem , so wird man nicht

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hm StuaiB mf% dit Flttrtjfcttt wm XoAm ta hrim^

unbeachtet der Löffel so beifs \>irdy daU luau ibn Diriit »ehr mtt der bloUen Haoii iaiico katm. Gcwubnlicii

filbigkeit der Kobic. Dafs fedocb diefs uicbt die Ur«i- ebe davoo iejro kaoo, beweist foigetidcr \ cr^ucb. Mao battriicbe die ioMt, MboD mit Liriililnali btdackit Fliehe des Ldfleb nit einen Reaeage tob TerpeodMl und Ruf«» und raucbe das ilüchdge Oel wieder ab, to erb&Ü mao eine feste KoUeodecke, die wem Wasser bs* müMiwki. Anf dieeen KoUeMbenuRe kockl dte Wae-

ter leicLt und &eUr ^gleichförmig« auch läfst sich bis zur gliozlicbea VerflUcbti|^uog desselben der Löffel ohne die ferinfUe Beschwerde avfiscken den Fiogem hallen.

Der mit dem Absatz der Flamme LtAIcidt ie Ldfiel wurde mcJti bcngiUi vielmehr bildete die Fillsai^keit dana einen eonwexen Meniacna. Oer •Grund, vtaran eie nichl koehle, aeheini ndr demnach iu Folgeodem zu liiffMt Mit dem Aufbürtu der Adhäsion bat aucb die innige Ite- rOhniat awiscben der GeOimaaae nnd der FlAasigMl nnigehOrt; daher Terbrettel eich die Winne aehnelier hi der Silb rnnai^äc des Löffels, als sie von derselbeo iu Wasser übergeführt werden kann, und die WlraMmenge, weiche nOlhig wire, na ea kochend ta erhallen, wiid abgeleitet

Mau kann diesen Versuch auch in grftfatreUi sowoU nMlallenen als Poroellan-Gefilben enaleUen» wiewohl wkM nrit deraelben Bequemlichkeit.

Seine in die Augen spriugeude Aehuücbkcil mit dem f etdenfrost'schen Phänomen, veranlable mich in eiM Wiederholung des letzteren. Ea genüge . in dietem Aus- luge nur die uichii^sico Bcmerkuu^eu aozuiuiireii» che mir dabei aufüeleii.

Die Tempenlor der FlOaeigkeil in einem glohendei IfetaltgelUae steigt und f .lU iilnxechselnd, ohne ticb naii Ina aum iSiedptMiklc au erhuheni Wamer mit la*

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8er. Matte und rauhe Oberflächen sind kein Hindemife zum G«liBg/ett : des YerAUchs» .Aber oothw^ndi^ ist eioe

der xNäbe der Wärmequelle nicht leidit aoB dfem glühen^ den Zustande gebracht. H^eideo kann. Aus diesem Grunde iiiMi Siibci^lMi» w dm Leidiafraat'Mlmi PUkionaii* weit geeignete^ als PUtlngeßlCMi':

Mit WeiSigisifit gelingt die Erscheinung eben so gut in6 ittit Wasaw, diatgUiciMD m6k AnmoniaklOsaiig und Salzsäure. Auch mit Schwefebaiire gelingt sie, aber aar schlecht. Die Säure, welche anfäugUcb zwar in eotiren- der li%m^gm§ kif «ntU sich haUiao. irgend einer .Stelle. tml und vefdajuplk dann: odt SchielUgkeii, Nachher bo^ merkt man stets» dafs.an dieser Stelle das Silber ange* gntten Iii» e»a«m.glüheQd«ti .Vlatioschälcfaea .retirte Sebwefelsaare Mf den htüift Rett nad unter lang«* saner Verduusluug.

.Nacbfolgrmle AetiadrtnDCen fobraD, Yiie ich glaube» tqr AalQilichsteQ Erklftniog:.daiaar Emheiauogan.

Die W^ruie wirkt der Anziehung gleichartiger und Qpgleicbartigav $itoi£e auf gani ähnliche Weise enHgegen; indam aie nMieh die.UaiMlaa.Tliaikhan von eüuiiidar 2u entferueu sUebt. Hai diese Lutfernung einen gewis- sen» für omer^ Meburerkzaoge ^übrigens nicht bcsUwut- baren GtßA efreidit, so bttct alle merkliche Anziebong auf; der mechanische Zusauiuienhaiig gleichartiger Theile. Bii;d gesti>rt, cbemieche Y«tbiQduOg..UDgieichartiger getrenol» verndtHedenaifige .KAipcr» die ner ihren eben verbunden waren (dem Principe nach nkhlai ande- res ala eine Aepiserung chaonischer Afboüät), zeigen keine Adhäsion mehr. Wenn also Waiser eine glühende: Meiallfläche nicht benetzt, so ist dieb eine mitdeftallaswi g/Qwübnlichstea .jiialiirgesetzen ubereinstimmende Erschei-- nung. Eben $q begielOieh ist» daCs andere Flüiaigkeiteii» die eine stärkere Verwandtschaft, bjSiitieo, 1b Seh^e«-

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feU^ure, ikr Vcmflgta m bttülien oicht mit i^Uiciicf

M ieBten Kikpm bei * f^evf dhnlkber Temficratar oMft bei ailtto gleich ist, &o %^ird i>le auch dufcb in luU<aiiiKbl hm allio (|mk •lark lufgehobwi.

Jtltt bltkt MO Boah m MitmMbia flbHf, mi—

auf ^lübeiKiea Melalilliicbeii dte 1 cinp«ratur des VVa&sert nicbi bis ihm Siadeo ge§(ai§art fverdea baM« HiatOber abar feba» dia ^mMm ahvabnlao Varanaba «II dcM Sil*

Lcfioffel einen f^cnü^tudeu Au£»diluiii, uiu (uli^eude l^t- Uämag zu recbUerti|eii.

Etai Kaqiaf «fM ytm aiMv nimt um ao' ItiAlar emimit, ia |e ▼oilkoinmnerer BerOhruog sich beide be- iiiidao« Z. E. die Wärme geht ous der Masse euier ^m1* baiacbala laiche m daria bafiMlIiabaa Waaiar tbaCp faai daa Silber ««m Wmmr baoattt «ifd, mni dadorcb cum sehr Hinif;e ßerührunf^ twischen beiden eoütebL

Giühendr s Silber mird nichl mehr fwim Waeeaf b#- MMi lolsbcb fiadat kk laMeian MIa «tHaebae baidaa

keine 8o innige Aniiaijening mehr Matt, und der Ueb«f- §aog der VVämia ^ou dem eiiieu zum audarea wird er- acbwariL Da au dia Wima aiebl aiebt aril darailbaa lMaalii||bail lo daa Wetter eiodriogen kann, mcIi itt der Silbennatte uib»i fortpflanzt, kouimf et» <iaia 4m M elaUp oaKeaabial der Mba dar bülarea FIfletigbaiC *ia daai gllbiadiB gaetaaia aa lange veHnrH, alt die Wir-

lucuien^e^ nelehe es derselben in jedem Zeittbeilcheo cbiibaB muit, ukbi badauleader wird, alt daefeaiga^ wal* aba aa idaataaUa ^gm dea btwaaaadtn Koblea aaiphogt

Um dat Aafh5ren der AdhUsion einer Flüssigkeit so emer giuheudeo Melaiiina^i^o /u erklAreOi bat am b^ffftf ^ Aaaabma aatea Zuflacbl gaoonaiao: data dIa Kar-

per doaeh ErbHaca >iie Eif^enschaft cc^vaimen, pich ab- sijstofscnp fa dtfoi Sinne, hm ». U. swei mit ;:leicharü(ar Elekincit« bebaffeia Kdrper ainaodar abtialtaa. Ah wiabtif^ atmm Ar diata Aoalcbt beiracLict mau Pcr- biaa bakaoale Lt^oUdOoiig, dai« Watter uad Wataar-

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tillflScheD gepmfst w«d«i ktam (sieto^Pi^ff^ad'i^rrfs AoDaieu, Bd. Ml & 316). . £s cSshieQ daher Qoth^^£Qd>g, daetin V«i«iobV «o gBl'M< inii JUiMite {eitsh6b«ii'kaBal% in wiederbaleii» ^ ^ f . . # J . t. "

ivurde eio-FiiiK«!^ hutLOi den man eiue geneigte Länge gegeben hatte, an

^K^^ der6eit#<dti^Ziiid-

loches O hh zom Hellrolhglühen erhitzt. ' Im dem ante^ ren Theile befand »ich Wasser, Tvelches, 8oba;ld das obera Ende glühte, bis zam Siedln '«rintet mtda Dev Bmoft entvi^ich durch das Zflndloch, obne dab das Wasser in der Glasröhre ab bedeutend stieg. Erst als man die Hitze oDter .dem Wasser Tera^irkt hatte, und die Dampf- entwiellung im V^ribähnisse der Weite des Zftbdioehs zu grofs geworden war, wurde die Flüssigkeit ans der Oeffoung bei a herausgetrieben. Zu dem Wasserdampfe leigt deBanacb im glihaide Eisen keina aeiHUsi^kra&

Der Flinlenlauf wurde nunmehr benimgedrebf, so dafs das zuvor zum Kochen erhitzte Wasser bis zu der glihenden Stella^ biotratan nmfstie. Oer Damt^ strOmte mit ^rofser Gewalt ans der offanetf und )ettt obarcm Seite der Köhre. Aua dem Zündloche dagegen drang nur sehr waoig barror rnld mit ehier ungleich geringeren Span- nung. Iii sofern bMtttigt sidi also Parltfn« BeobaA« tung Tollkommen. Aber gewifs unrichtig sind'dla SMMsae^ welche er daraus zog. Mir scheint die wahre Ursache der Ersebeibuti^ Folgeodem ta liegan« ' ' " ' f^' Man denke sich eine eiseroe RObra AB' ftl senkrechter Lage, ihr'untetes durchbohrtes Knde werde glQbend gemacht, sodann Ton oben Waa- ser eio^e^ossenr Sogleich wird sieb am Boden der Rühre eine sehr grofsc Menge Dampf entwickeln, vermöge seiner bei gewöhnlichem Atmosphären-

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drucke 1700 Mal frOfsim ^Mc Lekbi§kail mh Uber iBi QhtÜeht im Yfmmm n mktkm tMhM^wdMf lieb diem besfiiidf^ von äir «n^eo Oeffnung bei weg* tchkudcra. Dkse Warkimg des Daaipb kn» mt durcii ctaan Urnck Toa oboi •a%«iM>iMO wwte, wtktar sImIi ^Mitif^ .iitf 4m Sf^dm so ^wliiDdonii od#f iMtcr welclietii dt€ leutperatur der FlQsffigkeit sieb biuiei( l«cud •fMNNi lUMw, Ott «IM dösige DMopfoam to biidto. Qooo nü> <<prgiig der Dooqif ooteo ood oboo oift ulil-

cber Ge%%alt auszti.ctrOineii tlnt sieh aber die lUthrc «^o weil eb§ekühl|| dafs das Wasser sie wieder bcoeUca koott. io saekt ee äkh od den Seiieoiiiodeii kie n uoteren Oefliioeg herab, ood wird daoo durcb oicbu aekr am Aaiatf^oiep Terkiodett

IIL Berit Iii des HrruDu/ong über tiiun neuen,

9on Herrn Armand Sdguier erfundmm

Dampf- Erzeuger.

I^ie unennefslicben Vortheite, welche die loduelrie too Tag III Tag aoi der fieoultoog des Daaif^a^ aej et ata kewenittde Knft oder ala Wtaevekikel, liekl, wrfcao

ea erklärlicb, weshalb die Ptiv^ker uiul Kiiu^llor \uu allco 6«iieo ao eifrii^ beoiliki aiod, die mki eioein ao Niala^ aow —liMBin ao fnMklkarto Gegeoüaod verkoOpfilao AoC» gifcto n liaeo. Zwar Iii der Mecbaoisinui der Appa- rate ^eit laoger Zeil auf eioeu »oichen Grad von Voll« bommenheil gebrackl, dafa die oielatoo der DiliCfM Uo* iamifkiniio kaioen aodeni Zweck kabeo, eb daiaJke Beaohat oiit eioeei geriiif^eren Aufwand von Urt:uiJinale« rial EU irrrcuhcu. Ea gicbi jadock eioe andere, oock nioaiifceoiwaffhwe VervoUkoMOoog, otaiidb die» dm

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Zenpriogai itr DftWfrfkessri ouMflflkh oder wanlfiteBt

unschädlich zu machen; deiiu keine der bisher für ge- wühülich angewandten Vorrichtungen ekbesi voUstündig fegea üb «raeluiecUkheit' liDfilUe, mteha itmw^ «ot« spraigen kinnen. Dir taorigen BegelMn^titen, die sich seit der Bekenn (raachuag der )e(zt (in Frankreich) be- itabtnden. fii^snlsf, ungeachtet der von Seiten 'der Ver* waltuog geführten Controle, nnd ongeaehtet der mr Vei^ bütun^ solcher Folgeu der Uoklu^heit und Sorglosigkeit Qbliohen Vorkehrungen, ereignet haben, müssen die Pl^« jÜMT nnffoidem» aMM, fjMun Sicheriiait gewihrend« Apparate zu ersinnen. >

Die beiden Hauptaufgaben, deren Lösung die ludn» .itrfe Teriangt» «ad:' die Etzengnng eioee Bampfes ym geifieeer KfaB niif geriligaltni Aufwände Ton Brennmate- rial, und die VerhQtung, oder wenigstens Unschädlich- ancfanng-der Explosionen bie xn dem Grade^ dafe man ain nicht mahr sn fürchten braacbl. Dicüi.eiikd-aaflh dia Aufgaben, iTelcbe den Gegenstand der von dem Ilm. Segnter nnternommenen^ lind einer aus. den HH. de Prony» Araf Cor-diormd mir nuamamgeoalxteo Commission xur Prüfung fibergebänan Uatennchungen ausmachen.

Daa 2ki\ walcbaa Hiw Sdguiar aicb geeteckl, bo^ alaht in der ConstmclidD aineir Apparate, dar iDr jegli^

chen Zweck den erforderlichen Dampf entwickelte, und vor dem gewiihniich üblichen den doppelten Vorzug hätt^ data er weniger BnnnaMteiial verlMiigttt und tK» E^pio* iiouen weiii^steiiä gefahrlos machte. :

Um das, was zu erstreben und was zu vermeiden iaii baaaer ftbaiaahen küiinan» tecUloft Jir. S^goiar die erkannten oder wahrsehekiUchaD Diaaahan dar an* tbenösch beglaubigten JEapIosioncn , als da sind: die Ad- Urana oder Ueberlailnng das Sinherheitimiifila; die Aa> hltafting dda Bndamaliaa: den. immat im Waasar bo» fiadlichen «Salzen; die EntataUung und xu Gfuuderichtung

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WaiMT o4ir die StabaDg mitm Mbtsos, tml In fMp

btevon die liolie Icmperaiur der oberen k£«£eln&ude; •iU diete LoMtüide mmi Immü Mihw W wkea m- gefilvt oad «Mefl woadeo, fcmiptftlcldieh Id der

auifülirlicbeu Abhandlting, wi^IcIh^ Ur. Arnuo in

Ammuaire du Burmu tks imgättäcs ptmr \jidiM Whenl giMiichllifii

Uoter allen dieeen Urtacbeo ist etne* ^e deir V!e^ fasser als eine der baufi^tan ansieht, und welche Hr. Perkl«a waiit ktonea gtkhrt hü« JoHmlmkx 4m Sm^ )m% des Waseenpiegela ond dadnwli erfnlgaade bit£un^ der oberiLü Wände des Kesseln. Die trklatur.c, die lir. Se§ui«r von de« JHecbanitoMM dieser Ursaeie §iebl^ hk lieiMhe dieselbe, wekht |eMr betihüe esif.

li&che MeehniiikiT aufftellle. Di sie uos mit «t^hlbekaiin- teu UeseUen in Widefspruch xa stebea scbeitit, au es*

bnbMi wir «na^ In einige liaisfc

lioe '1 balsacbe, die dorcb xa ▼teUjil(i§e Anasa^ea bataagl weadaii ist, als daii nwa aia in ^eifal hinia, istt dab efaMr grofaaii Zebl Tcin Explesianan

Senkung des ^^'aRSC^Fpte^;eli itn Ke^frl und eine Seimig abung der fipaookraCt das ilanpfes voraofing, ea am dar tsMera Uawüad atoa IW^ dsa esateaa

eine Fol^e des Auf|;ehrDs der NirKrrheifsk läppe ^rvrii. Hr. Perkins bat bemerkt, dab m diesem FaUdarliMa|^ 4m Taaysiüui laa 6 bia arfsicbsa ksM, wib- rsad das Wasser aoeh aof aad ebdgt Grade dar-

Uber ist. Er ertfäkot sogar eines Veiaucbi, wo er eioca

aageheaiaa Taasyeiaaaaaimiiiid iwiscbsa des Wi aad dsai r*-'rfni Thiil ifit Himth JaJaiali

dafb vt die I itiinme aus dem Feuariiearde Ober deu V\ as- serspiegel iiafaeigao iiefs. Man bsgirsÜI aaaliab, wiaa dia abaraa TbaHa dar Sallaafiaad

von auisea von der FJauima getroffen ««erdcji, c»lme voa

^ S 4. Ami. XVIII .V »17 ml 41&. P

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innen mit dem Wasser io Berührung tn stehen , wie €8 bei im g^tvlNioUdieo fiampftefsehiy ireoii der Wateer- spiegei siehr feeeBkl*b«l, immer' der Fall ist, sie eine bis xom Rolhglübeu steigende Temperatur annehmen, und flutieist dei Dkunpfs den Deekektttcke otlbeileo rUooeo. Bei diesra^ 2kiefiitd der Dio^e f^esehiebt mm die Eiplo- sion fol^endertnafsen. Gesetzt, dafs der gewöhnliche Dienst der Maschine. oder ein zufftiliges Oeffinen der Sicherbeits* klafipe die Entuseichong einer 'kleinen Menge vcn den im Kessel culLaltenen Dampfe veranlasse und durch die in Fol^e davon eintretende piOtzliche Verringerung des- Dvockt eiD Aafkoehcn die. Wassmrs bemrkn. ..Dabei wer- den Wasserki^eben naeb aUeo lUchtnif;»» dtnrch die Dampfmnsse geschleudert, und mittelst der Wänne, wel- die die letmere ihnen abtritt^ in Dampf Ikbengeftihrt. Diese naQe SiMttBkmftt welcbe ^bUilidi ao der des Torw

handenen Dampfes htnzntritt, wird hinreichend seyn zur Zersprenf^ngider JbLesseliKände^.desen Festigkeit übrigens durch di^ Tempwatnraybabang geschnfScbt isli «

Sehen wir, ob diese einnreiche Erklärung mit den Gmndsätzeu der Wärmetbeorie ÜbereiustimmL Da das fldaiige Wasser iveiig^r beifis ist ak der Daiipf» meicher leicht die Temperatnr der Seitenwteda aMifmoit, ood sia nur dem Deckel des Kessels mittheilt,, su kauu die Spann- kraft düscs DasBpb iHeanls die fibertreffen, welche der Temperaiur des Wassers, enlaiiricbt Dar Tempatalar- flberscbufs des Dampfes kann aho nur die Dichii^koit deSsetbea vermiildei«. liin Theii wird ilüssig, und der, weleber -derdoodeMsItöD «widttstebl» befindet .sieb. ge- nau unter gleicheu Umstüuden wie ein Gas, welches sicb^ nnter constantem Druck, proportional der l'emperatur- atböhttbg «oedehnt^ JNebnen »mw an» daüs .das Wasser eine Temperatur von« 144^ haba» welebe ehier Spannkraft von 4 Atmosphären entspricht, und dafs der Dampf bCHI? ^nlhaite, wird*sewa Spanpkiafi deonoch inniar -4 AtnoiphMab gleidr tH^r allem seuis Dicbia

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wM hmoA tTreim^i kleiii«r als Üt des Damples von 144« t^jra. Wifd m «ha pwisss Mtogi Wmns sm lU« phMdMi ^ Diayfassiii giisMs^Jsit, •» iHi4

di«se eioen i heil ihres 'rcin|)eralurüberscbusfles verlieren, fteii sis doeo Tbeii ibr«r Wärme dem kälteren Wwacr •kriti dMordi «rfoi^Mida ihiihiU'ViiMiiJiiMg der Klasticitat bau^t offenbar toq dem VerMliiifs der D«flipfmas6c zu der io die iiobe ^etpri^eii Wisseraiists

ah. Wir woUan umthrnrnr dab Wasitr «smg fwte- diD scy, ämM der MugabÜdeto Da»f( dea guMiTe»

P^atorüberscbtifs des frühereo Terscblucke.

lim Um Elastkitilt dea Gemenfea aa faaraiAnwi, aiofs ann dla Mpnätkikn Wüaia das Waaiirdaaipli Mrtard«

hvwn Vcrsuclje >Ta!len(lcij Umständen kennen. Diefs tle- neoi ist iadeis bu jetzt sehr schlecht besUaiaiL LalcrMi* flfaiina, dia nach niihl heendiiil i^d, aataw diaiaa f nM ficteol uoi^eCibr auf |, die WinaecapacHil dae lBsii(|ia Wassers bei gleicliem Gewiciit «ur Etobelt ^eoommea Diese ZaU «iU fir Waseeadaiapj» ^ «a SpaoaMl «,76 Malv «nd TiaipsiaHir baeli», Md dMMi W

lutn inwcründerlicb >^;irc. Sic würde beinah gleich 4, nenn der Druck coostaat wäre uad die abhgeo Bedto- (pnioaB dieeelbes Idtabea^ Bei den ta fteda elaheadaa

Versuch würde svm Werth durch liic Zunahme der Dieble das UamfU mabr irerriu^cti, aia er dareb die ieiii|Mfa- tageiiMiiiaaa ^mOlsatt maden wOide- KiaaiS aaa 1

Ak die tpeeMkcba Warne dea W Jiaipfi M 4 Al^

mospbäreu Liasudtai uud.aUU' Temperatar» so kauu mäü äahsr»eejr»t kaioeA IfaUer an JbetÄea^ sfakhar fSa 4m Idar aa tastMtiaada EtUiitiug gflaskig wlaiw

\lh ihi Icicbt lu er»ehefi , (i.tfs in der genannten Hr« pgibese die Wassaraiaage, weicba aof ku&leu der vaa den Daapfi akgattalaoeii Waran TaiAQcklig «nin würde, 0^ von Gewicbl dieses Dampfes belrigt. Neck» dem die Temperatur dadoreb wieder mal 144^ tiersb^a-

t aaniiin^ wOrda dia Spaaahrafi das mma ^pgrlaaisan

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Dampfes auf 0,5i seines früheren Werth es zurückgefübcl Addiit niia* im 0^9i'*) ab Wkkiuig des oeileii Dampfs, 8d MetMQaii 0,7M ab iofale Elsnstieiiat, d. h. ekle Spaookraft, die um ^ gerioger ist als seine Ursprung- libht. Es fiadel abo eine pUHslkbarSchwichuig der

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Ist p (liÄ Gewicht des flüsiigen VS as^ers, welches nothig Ist, um fiurch seine Verflüchtigung dca ganzen Teroperaturubcrschuit des vorhaDdeocD Dauiplcs ru ;)b$orbirrn, das Gewicht dieses, ia dem Kessel enttialteoen Dampfs zur Einheit gettommen; fertief ' T die T«»^r«tur de« Dttropf»; / die d«« Wassers im KeJtttl» . c die speclfiscbe WSrrae des Danipfii gc|ea die des Wassert ^ S^ciflif nnd. ^dÜ«b 4 di« latwtA jWSme.dfi» Daapfii} «o

Lat man ofienbv»

€iT^i):=:pi oder pz=:^—jll

l" HD Kettel T.orbundenco Dampl» («bildet wird. Die Temperatur . dej letzler^n wird;^ wenn die Tcnj|icratur vua 2^ aui siokt,

" mI 'dcA B— dmetih ~fr*T~7< raAnivt»' tSa ^mnalnft dei ITVm*

' lers bt*t oder, was gleich ist, die Sp^tnnkraft des Dampfl i vor dem EinfpritatA de« Wasser«, dabei &ar Einheit s^^am.' , Um die ge«ainmt^ Elasticität au erhf Ilm, i|i«fi wpmn su dem ^ . A^fefilirtea firacbwerth die Elasiioitlt ^ei iMuca Hempf« addt- ren. Baeee Ufet «i^b leicht bcaiiinaen, wesa man erwigt, dafs dar letxtara Dan»p{' dieaalbe Temperator beaitati oad dentelben . Raaei arfSlk, wie 'der frühere DampP, ^ie ElaatieltStcii heider IkMBpliBiaieaB aicb alao wa «iaavdcr <wta dhra Oewiehta veHialtaii 1 MuaiaM« Van bat abo die PropoHlon: da« Cf^wifrhi 1 der frühe*

(T—i)

RO DampfinMasa ▼aibSlt aieb sv c^— j— , dam Gawiebt der «pS«'

tcren Bampfmeosa,' wie ElutietUll der «^tcrafl, ««

(267*4* ' N (^'~*'^) \ äSl-j-T/ V d ' EUiticitdt der leuteren. Die

aammt« £laatidtit w lat alao:

Wfm fteSOQ*; /sld4*; e^r); /sSOO, ao findet naa fon 4 AtiBOiphäreii« Weau i cooaiant bleÜHt und 7*

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Deren Elaatidtftt um mebp ah eitie Atmospbär« slatt», ibi Atifiiiicteeii.fiU die Spninkrift dtt wüikamimun Ihmfb

niemalg durch die Spauakraft des ueuen auf Kosten die- ses gebildeteo Dsoipfes compenskt Statt dab aUo im- im dio vm dtn UH. ParliiM «iMl«&ö««Ur beunk

neten UmsläDden, wie sie meinen, eiuc Erhöhung der Spannkraft eintrete ^ mafs vielmehr eine plui^icbe Ver- miodening derselbeit sfitlfiiiden. DU totniiilteUMtre Wi- kunf; dieser Verringerung besteht also nothwendig in ei- uejr Hebung, der. ilüf^i^eu Masse und einer Euiporschleu- deittttg ^ea die abetm Kesaeiwäode, wekhe.sick tbri- ^efi« dnreh dte plötriiebe und entgegengesetzte Verlode- rung der Spannkraft im Innern in den günstigsten Usi- •ISodeo »mi Zersptiogen befiadeiL

Sdir wehrsebeiolidi ist, dtob Ae BeHlbniog des Was- sers nul den aberen Kesselwfinden zu einer Dam|)fmen§e Aolab giebf ^ die deo besagten £ffeet aoch irtrgidfail; allUo die Emporsdileaderting dei Wassm, bewirkt donb die plötzliche VerÜiicbtigung eines Theils desselben auf ILpstep seiner und «der umem Wände Wdiuie^ scbeiot uns eine bioreicbefide Ursaebe aiir Eipiosieii. DasAot^ Stelgen der fltissigen Masse wurde bereits ais eine Ursa- che des Zerspilogeas der Kessel bekeiebneC; aUeiR wir mAssen bemerken , dafs ohne die Mitwirknog der eks befrachteten ümsüinde die Oeffnung der Sicberheitsklap- peo .oder die Bildoog eines ÜUsses itk den Kesselwteiett keine «o scUeonige Veminderaiig der ElasiiciliI bsvrir*

ie nacK4Utieii4cA Wertbe annimmt, fo wird ^^t gtMBUuici'^^ vVertho

«ticAtit;

von T, I W«rUie von e, | Wertli« voa T,

2000 . 1500 1000 ' 700 V I. ... 600

0,514 0,551 0,601 0,661 0.680

500

400

0.773 O.h.38

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keo kaoiiy am tn einer etplosiveD fllDpcM^chloBclennig , des Waeeen AnlaC» zu' geli^ ^ Sei< Verlust ctoer gewiei 860 Dampfmenge wrd nur denn feflUirlteb, wenn das Wasser eine bedeutend niedere Temperatur als der Dampf hemMf weil aar «bdaon die Aeiiie.der.iii eben««» eiiH ander 'gesetxtaa ErsobAinuDgen eintritt 1 bl der Vorgang so irie wir oben sagten, so sieht inan, dafs die dünnen KiipferplattcDy welche maa als SidiecheiUmiUel vorge« •cbiageo hat« tod keiocr Wii^mkeH. gegen £splo«> £iüncn vou der iu üede gewcäeueu Art seyn werdeu

Weno die kieht' sishmelzbareii PlMtes« dtren An« bribgoog an den Dampfkesseln die Ttrordnungen vor^ ßchreibeu, immer wohl erhallen blieben,* so vermiede maa obne 2imifel die crate Uisache .ditetlr Unfitlie« Man kam sich iodars nicht- TeirbflhleD^ daij der SehmehpoiAt der Platten, wie er in den Ordonnanien festgesetzt ist^ eebr wenig Spielraum, für die Spannkraft des Dempftt lllirig lifst» weshalb diitai' die SchiSbfQfartr em m gra« fses Interesse habea, die Wirkung diei>er Platten weiter binaiuzoschieben oder zu zerstören, daiiit in vielea f kn Am Wirkung nidit iUnsorisA werde. i

Zwar bat PIr. Seguier ein Mittel zur Abhülfe des grofseo Nachtbeils vorgeschlagen, der für eiu Dampfboot daraoi crwacbsen^köMltc^ dais die: Metallacheiben Jn eb oen Moment üAnelsten, wo eiir fitillafami der-Miifiiihin^ Doihweudig einen Schiffbruch herbeiführeo würde: nkm; Ikb die Metaliacheibe'ü'der OcCfDung eines Habnce an» snbrfngeor, den man; nMirieiti' der: Dnnipf dnrah- dtd Anif- schmelzung der Scheibe einen freien Ausgang ^efiindcu bäUe» Tenchlielaeo ^könnte. Diese Idee r wäre vorirefflicli^ wenn: maa aicb gaat iaof: die Klogheit nnd Sörgsamkeil der Schiffsführer verlassen könnte; allein gerade um sich ^gett Nachlässigkeit und Verwegenbeit zu sichern, faai man aeine Zuflacbt zu einem Mittel genommen, dafs von dem (WUlen der Aufseher ganz uuabh^giig. isjU Vorzüg-

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lieber vfSre wohl eio HiUel, wclchtt Hr. Segoitr xm^ . ktit ▼OffiobU^, Md 4hrin bMichl» «Im dMkm Mt^ ■fciDiiiimi asittbriDgen, ■htebl imip dweh dh SiA»

kunf; des WassenpiegeU tinteihaiib eines gefiisaen Piakts (•risg« EalwMhaag 1410 Dampf m «Imsi mkf tUkf^ fam Ort ▼anidabl wM. Dm Gtfiosch imd dte-U»»

bequem lichieit dieses Dau)|>f&IraLls >^(i^dc die HeiUer «»uf die 6peisisiig9ptiaipeo «itfnerluam uaciieai nekiia ieti^ tm Qbrifm lo coMiraM Myn «Uiteo, difs wo d«i BotlMd der Klappeo |edeo AofMiblick prüfen köonfik

Nadidem lir. Scguicr alle uiil der Anwenduof; gro« Cht Daapfktai«! varkofipftaB Gaiabm anfgifiklt bai^

parates nach, der fOir einen f:eiti8sen Dienst deu Ibigen Dampl Ikfem soll, und sel&t dabai ak iMMiiiMa» 4te Badis|uni;fl«iSicbaihait Md Spmog an liiiMiwala

rialien fest. W ir folcni <i< m \ rrfiisser nicht in die I in- aalnbeitcn über die 4*cstaU der Gelälset ihren liurcboias* wti^ IMflwS dar Wiadai» aowaU daa^t 4m Bildwif 4m AbHiai' ircrkindert wanh, alt auch daoMt db FtmiM iwii)k«lmkl auf die VVAiida treffe. W ir nolleo nur aucbao aiaa Idaa^TM dar \mMäm% ta |abaa^ kai dar ar atabm fabliabao M.

< DasW ai^BtT i>[ iti drei Sv&ieuje cjlindrischer kopfer- wm KOhittt «Ml 9 CaatiaNttr DarcbaMaar nad i*M*- tat Liai^a thgiiAlDiiaa»). Dia Mbiaa daa «alaai Bf'

kivin> liegpn paralißl in kleinen Abj»luiidrii neben rinan* der in atiiar tin 30^ fe^c-ii <len HeriiCNil fionci^cu l:J>tM Die daa MraMaD ^jpatauia aiud md flaiaha Waiaa «Mar dao Vorhergehenden in einer im eni^c^engestitten Skam ^ netzten Lbcne aogcordiiet. IJas driüa» ^»lU den bcsdan mimrn ihotieb^ Sgralaai liaf^ io «ioar daai mkHi paial» laiao- Ebaaa. SildU reo Gobaiaad verbtaden db Rtb. Hm fktebeo Eaa^aa in dao drei. Sjrsieuiaii» ao daAs 111

*) SpitaAb M er et %<>rtUHitfw «b vIsHü kbnMflip»

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60»

«Mr Ml dmdbai VeriicaldwM >dM tdAna .ia Jim

Gestalt eines ^ verbunden sind. Das obere >vie das ua* lere Ende eodigt io einem seitwärts lie^endea cjrüadiif BcKen BebSker wn gröbeMm .Dorchmtfisery vob deneo der obere den Dampf aofoknmt^ tmd der untere dm odf tbige Wasser liefert. Der Fcuerbeerd liegt unter der oberen Ecibe^ ond dnrcb viftekiiifiUg aogibraobte Ka«' Mm werdeo die Flanmie und die erUtete Loft gexwuB* gen zwischen die RObren def zweiten und dritten Rühre, und von da io deo Sebornsteift zu treten« Die HeizuBg gesobiebt also ^t^fateotbeila mdt aaif^ekebrter Flamne. .

hl dieser Idee liegt das Ilanplvcrdiciist des von Hm. &egaiec erdachten Dampf -Erzeugers; denn schon seit Mabtergtl Jabmi bat.mi bei JH«chdni^micbiaeo atatt der KesBel ehi System Pon geneigten md einander p(u raUelen Röhren vorgeschlagen. Wir müssen iudefs be- «larbeOt dab, abgnebiai von dem Unlertcbiede io des BLoslaoaDlagey der Apparat de8Rni.5eguier oocb mebr ab einen Vorzug vor dem von Kenn bat. So z. ß. sind die Gtmodflich^ii eines ^edcn Cjiiadera duccb eine ia Ricbtoag der Ax« angebraebte Eiaeiittange feat mit ein» ander verknüpft, so d^Is die Explosiouca nur durch die coDvexen Obcrilachen, und, was die Gefahr fast gans vemlditet, gleicbzeilaK mir bei eioem . elnzigeo Cylioder afftHfindeti bOoneli. Die Leiebligkeit feraer, tnit der mall eine schadhafte Röhre durch eine neue ersetzen kann, ebne die ttbrigao Stttcbe abtrennen m braoebeo» kürzt

SU den Beparatoreo nlllbige Zeit ab» was in eioigen Fällen von grofser Wichtigkeit se^o kann. Endlich, da die Stücke, welche die in Einer Verticalebeoe liegenden RObrcfl Terbiodeii» UDablittngig vod einander aind, so bt der Apparat nicht einem zerstörenden Ziehen durch Aus« deboMiigiHtuterschiede uk F^üige voa uogleicber Warme« ▼eftlieiluiig «DterfTorfeD.

Ee ist leiebt au bef^relfeo» welebe YorzOge in Be- za^ auf Sicherheit aus der Heizung mit umgekehrter Flamme

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000

»ei^ulen viel wenifer heifs als das Uebrif^e ist, la kam <iie ilüsßige MasM oicbt in den Uainpfbebikilcr gfriiUn dmi wtnieii, ••Ibtl wtoii «idi di» voUd jwiM^ltii Es*

pUpMonsIwilioguii^en i^wirklicttep.

In Bfzu^ aui 5parung von ßrennmaCenal itt die \ or- ^iiC^j^|Kt^3^ft]fi^00^ ^cil00Mt4Nit ^^^^^r^Ä^fc^jJlim^ Ä0cJ^^ oäb^ä^Ä^^j' 0iSJÄi^m€4iÄ(000^Ä# Um wUk imwon m llbemu|en, iMdarf «■ »nr Bimi

kuti^, dafs die Flainine uiid diß heif«eri Lufthiruiiie, we!> eh« die Kanäle durcbttreifiim, nach und nach, in dem

ÜMfae ak m ittbat iMi abkühlem mnts» kikera Wftaii

berüLren, 80 dafs man die ^asigeu IVoducte der \ >rbreo> oun^ ihres ganzen Temperamriifaewcbttssei Uber die üia- Isaia Loft baiaobto kiante^ w«iui ibmi ibaaa aicbt aiMS Tbeil für ika Im^ dee Oileaa hMo raorste. Diib bi iodefs nicht der alleinige Grund, weshalb die Heilung

nttgpkabttar FlaoMia woUfaibr ab das (tuMNilicba Varfabran aarfUlt; «um liabl itelkb diit dafa» wiii U dieser Henun^piart die Flatniue bestänilif; ilic heiffre&ten Flächen des AppaiaU berühr!, die Verbrennung jler Gaaa ▼oUtl«iidi||«p mfm mmü. Aocb giabt dar OImi arail ita* niger Rauch als der gewöhnliche; lu vielen F«dleo ein übr scbfilzbarer \'orzug.

Wm wir abar dia £ft|iaraag m BraHMnIarial lM«a Varfahrao des Hm. S^f^aier ftsagt haben, bairtitffte sieb bei den unter unseren Augen angestellten VersocbciL £ia KÜognMM Staiokoyeo niltierar GOla raicbia wm Viidiaipriilif ▼OB 7 bif 8 KUaf^ramaM« WaiMr bto? ato um 4 bOiierL« Resultat, als man bisher oiii den ba^ea Conslmctionen erhallen haU

Naab Hm. ft^goiar lal at nidrt Mob dte Uakab-

mg der Flaoinie, si»ndem deren «enkrechto l\irhtiioi: e«- gen die lUhreuwänüe, %%ekhcr mau die Vurxü^a ttiatf Heixungswetia toxuacbreibeD bat.* Wir glaobatt mmA, dafii dieta Bedingung dia voHbeÜhafteste ser, db grdlila Wärmemenge in den kewel tu brui^i aila»

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f in.

Q^Miw WUttKit^ 09A iQhii dMli ttuAiA dhlvwi Wiv lili

die FiaiDiue, da sie zu einer plütdichen Aeoderune; ihrer iUchtufig ^vfungeQ isl, sich voUiläodiger an dieMetall- tttehMi legi« änd Jiogtf nil iiiMi in BeiAbntfig bMbf^ th im Fell sie dieselben in schiefer Richtuog trifft.

Alle tbeoretischeo loductiooeo siud dieser Deueo, besoo« dm Ikr SchiOfahrl (fMigiittMi CMMraeliM gtailifr Hm- Mi es dck fedoeh dämm» sich nach itm Habm Licfate ikr Theorie über die Vorzüge iu Künsten anwendbarer Ter- fahniagtartap .anugprecben , so bann man nicht vorsidn t% gtnog «sjni ittdtafii i^lanbeo wir^ dab die Wahrschri»* liebkeit eines giiicklichcii Erfolgs grofs genug sey , dafs die Regierung sich entscblieisea mtisse, ia Daoip&ichitfea einiga VwiiiGba nit diaasn naum -Systeme imnttfuH^- 1 I

Wi Beiträge aur Monographie des MarelamAp Turmalin und brasiiiamschen U opas in Be- zug au/ Eiehtricim; t

pon P. JErman,

i

( Auslas ani thnr «m Mm 1829 vor t<lcr Aca4« der WiMoa»

scbaften zu Berlin gehaltenen und in ^eren DenksGluifteii von 1829 (Berlin 1832) eiogerrtcktcn AbiiaudiuDg.)

!• Marekanit.

Die Marekanite kommen in drei Abstufungen der Schmel- zm% voti entweder vollkommen verglast ond g^nx durch- sichtig* oder anvollkommen durchscheinend and milchig

trüb (Perlslein), oder ganz undurchsichlig, jaq)i>;trli^, von marmorirter Oberfläche , dem Zustande des Porccilans sich oahemd* Sonrohl die durchsichtigen als die gam undurchsichtigen boten anfnnglicb in ihren elektrischen Verbältnissen ein höchst verworrenes Chaos dar. Beide Arten mittelst eines Bohnenberger'sdien Elektrome«

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itn und Reibung warn Toeli fßftükf fffb^n einige uJ^ •iaige «4*£t cteag» iadhtvichti f^-Mid «ioigfl üigMl •oftr bdde EbkMkitltMi Ml je »tiiMiiwi Padkim DcQ folgeodeti Taf^, ganz aul dietelbt Weise geprfift« pbeo lie altt Hi^i cte «dem lU wanho «Ik §lMk pMMf , ood dtw tiritdOTMi aMNMk AHt «tfra aiif;!!* eben Yrrmiitliungen fibtr den (irund dieser AtiiMJiiljc waclieo bald bei a^lmiei ii'iüittiig der Ueberzeuguiig» m Mj hkn tiickli Muhra deakbMr, ab'dto AaniliMa» 4te Ursache dieser Anomalie liege in so feringen 'Vtmperm* tUfuntcncbieJen ai& die^ welche die iierühruog der Urad #dif eis isAlUigef S^oMnklick bfdlogBD JUtaMB» AiV Vcvi^hiMigixMilMMlf iii dMi die IbreluNiile eicli tMelv iHler vf eniger alic beündco, balle nHinlich zu der faiscbca AniehM ▼erfahrt» eie Mfifaten Isolatoren eejo» mA de» genaCi worden eie wlhreod dw Reibung Iii freier Hend gehalten, statt gehOii,; auf eiucu i&olirenden Traf^er ge» killet XU werden. Wttreii sie Duo wirklich laeieCoreB «e«eeen oder «ebUebeo, eo itfUleo eit die ahoeo totooi

mcude Flektrieitüt, nainenilicb die + angenomincn, uud dem lüektroincier gegeben; büUe aicbaber vor oder leod der Retbong ein LetluogtrermOgeo eneogt» eo eo* ecbieneo eie wahrend der AUeiloog eie 0 etektriadiT nad n^ren diese Leitungs- und IsolaLiuusverbditDisse |»arUeU erteogjl nod rertbeill worden, so liefse eich vielleicbl eelhet der Anechein einee diethenlachen VenaOgeoe erhllrenL

al^ruLtiierlich diese AnDahim: eines Ueber(i:angs aus dem LeUeudeo la dae Isoiireude, durch ao geriuge Tewperetarindermiyn , wie , sie die Wirme der ÜMd erzeugen kann, scheinen mag, so bat sie sich doch auf das VuUkommcusU bestätigt Alle Mare kernte » eo» wohl die voUkoMen nie die noToUkonnNO verg|oele% und eodi der Perialein wom Cep de Gele, und die «m-

fse Mehrheit der Obsidiane, leiten fast so vollkoiiiuiea wie Metail bei einer Temperiaur, welche Id"* (a^<> beiüofig okhl flberüeitf , bei itc%indgr Teaventar hm-

OHM

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ner utiTollkoiiiinener« und bei 30^ mnd sie sdioii ToHkom- meoe Isolatoren. dO^^ kanii-ale die GrSnze angeseheD \ver* den, wegen der böchBt auffalletideo ErbcheiouDg, da[s jeder Marekanit, den man mit der gefvi^hiilicheii Temperatur dke Zimmers Ton 10** bis 14** an das geladene Elektro- meter hält, ihm augeublicklich alle Divergenz liimiut. Behält man das Exemplar in der geschlossenen Hand, und prüft es wieder» nachdem es die Templsratnr der- selben aiigenoimiieu, woiu bei kleiiieu Massen oft nur einige Minuten gehören, so findet man einen ToHkomme« aen Isolator. Erreicht der Sonnenschein zu&llig die Stella tro das frtiher leitende Exemplar lag, oder legt mau es auf eine dunkele Stelle, weiche die Sonne kurz vorher beschienen, so findel dieselbe Umwandlnng stall, ond es ▼ersteht sich von selbst, dafs eine absichtlich erwfirmte Metallplatte dasselbe im höchsten Grade bedingt. Die früher erwähnten anomalen Jirscheinungen der bei der Reibung nnisolirt gehsllenen Harekanila shid hiednrch Toilkommen erklärt, denn isolirt ^criobeo zeitien alle Marekaoite positive Eiektricität bei jeder Temperatur« Aber dieser Erklftrungsgrnnd selbst ist paradoi^ daCs nüm- Uch ein Temperaturontersebied ^on 10^ bis 16^ aosrei* che, eine so totale Umwandlung des Leitungsveihaiinis- ses in bedingen.

Anber dem Marekanit hat der Verfasser mehr oder weniger entschieden dasselbe bei den Obsidianen gefun- den^ bei vielen Laven, und auch bei einigen Kristallen, namentlich im hohen Grade beim Dichroit; er zweifelt nicht, dafs auch für viele audcre Fossilien bierin der Grund liege, warum der orjktognostische Charakter Lei' t$r oder Isolator der Elekiricil&l bei der individuellen Prtifung so schvrankend erscheint, dafs er die Mineralo- gen bewogen hat, diesem elektrischen Merkinaie gar we- nig Bedeutsamkeit beizulegen.

Die Umwandlung des Leifungs* in ein IsolationsTer« mügen durch so wenige Grade der Erwärmung ist para- AaaaLd.PJkyiik.Bd. 10I.Si.41. 1832. St a 39

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ini teo da die Glatartta, bis im GlAben crUlsIt Lei- ter dtr Elditrkitil wertet io iit mdkUmi^ eine IVinpcratureihühiiu^, gerade im eiil^ff^enf^eteltleii äkme wirkend, die früher foUkonwea ieiicu«kii Mete* laoito in aheolal« leohloria wwmuII«. Mm tftnait daLer mulhouifseu , deb die fense Erscheiouog auf dem Igrgroskupiscben Itü6imd der Ifliiclien beruhe, so dafa die dmcli Erwimting colitadeoe lioUliDiiifiiiigkeil m betiebeo wire* auf die Verdaapfang daa adiarireaiw \^'a^äct£i. Diese Lrklaruug ifit jedodi giozlich imgcgrüu- dal bafuodaa wordea; deoo eioaaal kann aMB ackwcr* lieb attoekMit daCa dia ObarfUdia ainaa Klkfm^ dar

geraume /eit nii nnctn ficieu üit in einem hchr trocke* neu '/jamcr gelei;eu Uat, dadurch trockaer viertie, dala mm Üui aioa ViertaletMde in der foel ▼araehlaeiaoan «ad unmer mehr oder fteniger eühalireDdeo hohlen Hand hiilf, und doch &chea wir» daCü inan hiadordi die leiiondca Marakaflita m voUkoMMM laalatiiraa wwandelt Far- »er w«wda wmm Ceyp^aranch aHi aebr gecignelae Foeail gewählt: Chr^60|iras ^t\i fOr sehr la|^ru&ku|n»ih; dia Umdier und l^iabhiber bringen ihn daoo md wann in leocbta Kdlar« am dia rarbbaiand« Farba wieder wmm

Sa(t[^rüiirn zu ci heben. Km TollkonntH nen (^ogeuauiatu reifeu) l^uilande iiohrl Chrvi>a|>rai durchaui». Nuu fand aieb anler den an Nickalosjd innarent weiMicben (ao- gefiannteu unreifen des HatideliX ein Eiemplar, das eben au vuiikoouien leitete ab die kalten MarekauUe« Man koonta bei diaeem Eseaplar acbon (ägjbcb an bjgFoekn» pitebea Waaaer dar Oberflicba denken; aa wurde dabar «ori^Uhig mit den Marekiiuäen verglichen, ohne indefa aina Sfur von AalKilicbkail in des Wirkongen tm sei* gen. Dar beaagla CbrjtOfNraa blieb in daawelben Grada leitend, bei alitu Temperaluren, selbst als die FKuiicu naehgeschliffen wurdetti um ihn den geacUiUanan Atam» kanilen ibniicb in «ariien

Fol^endaa iil jedoch der bcale uuJ Jirecte^te B#*

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weis, dafs die ÜmvvaiidluDg der Leitungsvcrbältnissc Aet Marekanite bei verüDderter Temperalur Dicht hygrosko- .pisch bedingt sej. BfarekaDite von beiden Vergiasuogs^ stafen and Dicbroite worden mehrere Tage In einem (^e- feCs über couceolrirter Schwefelsäure gesperrt, no ein Hygrometer aof 0 gekommen vffire. Als sie nnn in die- sem Znetande der ▼oUkommenslen Trockenheit bei der im Gefäfs selbst angenommenen Temperatur von 9",5 ge< prüft wurden y leiteten sie eben so vollkommen, wie die kn Zimmer frei liegenden; es galt gan« gleich, das Elek- trometer mittelst dieser ganz trocknen Substanzen oder mittelst des Metalls zu entiadeu, also ist die Ursache i|ire8 Leitens dordiaus nicht in adhärirender Feuchtigkeit zn soeben, und eben so wenig ist Verjagung derst-lbea die Ursache des Isoiirens; denn als diese Fossilien wie- der durch Vermittlung der Schwefelsäure tnm Maximum der Trockenheit gebracht, und dann In diesem Räume er- Wftrmt wurden, isoUrieu sie eben so volikowmeOy >?ie diCi weiche frei liegend erwttrmt worden waren

*) Aafcer den elcktruchen BezielmDgea des Marelcanitj untersuchte der Verfassjer «ticii bei der durclisichtigen Abart di««ei Fostila da« Verhalten aum polariairtco Licliie. £r fand, dafa alle Stficke Spuren der ac^eoaaatea Depolariiation aeiften, aum Bc\ve!«e iKre« lirjr«talllni«eheD GeRlsce» vad der ADalogle unterer kSoatltchen Yerglaattogen nach Ihrer EaUtebung darch feartge Sehmelaung. Bei deni ^loCttn Einflofa der Temperatur auf die ElektricMütsIeitting des Marekanits "WAtt es interessant zu wis* sen , wie Äicli (]ic isochruiuau^clitii Linien bei £rwärfnung cidtr £rkaitung verändern wurden. Vielieielit dürfte man anrli tu nie- / derer Temperalur, wo jener iNfarekonit , nach des Um. Verfas«» aers Uutersucbuo^eni den selteneu Fall der gleiclizeitigen Per» meabilität für beide Agentien, Licht und ElektricilaI, darbietet, einen Einflufe der Elektrlcitat auf die Gestalt jener optischen Fifnren erwarten, einen Einflufa, welchen der Verfaatcr *be£| nicht leitenden Kryatanen, wie Glimmer, KaUapath, Bergkry« atall) Topaa nnd Berjll, vergeblieh nachsuchte» da wenigatcna elektriache Ladungen und Entladoogen bei ihnen keine Aende» ffims Figurlfn nnd Ringe aeben liefaen* jP*

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IL TvraalS«*

Bekaiiullicb wird der l'urmalin 1 ) thirch Reibang an Tiitb positiv elektrisch , und 2) durch 1 einpcnittir^»- dmwgeii doppelt pobrifch, so bettioHBt dorch die Kiy- slalltaatioD, dafn das «ine Fnde dareh Erwärmunf potl> tiv, durch Erkaltung oe^Uv %%ifd, %^abrend das andere Ende deaeelbeii Gegtnsals ugekelurt darbietet IMt BeibiRig Mopl deoNiedi fai dea einen FeD eolf egeoge- •etzte i-li kirir^che VerbflllDiase als die Emaruiong kcrtor. Ol Boa «adereeila bei der tteiiHHigMlektricilil offeiibir «ipei Teraehiedene MoMnIe nm— eiHieCeDy nWifcb »

erst die Berührung twcier Helcrocenep, und iwviivw- die durch jede Kcibuug der Starren bedingte 'i>ni|)tTalurcr- hdhmig; en iImmI in hoCieOt deüi der TaroMdio ein MM» tel darbi«teii werde, diese beiden compleien Elemente der iVeil>upf; zu trcooeo. Diese Ha(luuog giug in Kr* fidlanc. und lükrie ta fnleenden nnneo wi^lMM The tieeben.

1 ) Ein {gehörig langes Prisma des elektriichco Schurk balle man in aeioer Milte in einer 2Unge oder zwifclMi Korkecheiben, eo delb die Hand keine TemperattmrerCn* drniu^ bedinge« Nun reibe man pecon Wolle dns Kndc dea Krjitalli, welches durch Erwärmung ne^'^liv wird; man wird an Elektrometer keine Spar tog Elekuricalil wahrnehmen. Eine ganx gleiche Reibung; gebe man dem Ende, %%ekbcs durch Frvinruiung posiuv y%ird; ea zeigt aieb eogieicb positive Elektrickat. im enten Fall antn- gonirt die erwirmende Wirkung des Reibene, welchen Minu^ A* bedingt, der Contart Fleklririiitt, welche posi- tiv i>t; beide cotgegcogeaelzle Erregungen heben akb naf M MnlL kn enlgegiingfietilen Fall conepiriren basdn

Erre^un gierten; der positive Zustand ist entFchiedi«.

2) Mau %%Mc nun zum Hciben eine 6ubatanz, gn^ gen welche Turmelin darch Berübmng negütb wird, am findel nmn allee nmgekebrL I)u Ende« welches durch

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I

EmännuDg negativ wlri, afßcirt nun das Elektrometer mtachiedea oegativ; das eot^egeogesetzte bleibt Null

3) Wendet maa tu dieair Sabandkiiig das Tunn»- Kds intensivere Grade der Reibang an, es eej durch stärkeren Druck oder durch öftere Wiederhol iiugen, so wird der Erfolg noch Tisl entschiedener. Das Ende, wel- chea dnrch Erwärmung negativ wird, wird es non aoeh durch Beibung, nur immer dem Grade nach schwächer gegen die positive Erregung des Endes, weldies durcb ErwtaMUig positiv wink

4) Es ist nich( eiomal nolLweudig, den Turmalin- J^rystall von seiner Mitte aus zu behandeln» Mau iasse nut der gq^en Wftrme der üand scbfifzendeB Korktanga das eine Ende dessetbeo and reibe ihn der ganzen LSnge nach mit Wolle, so >%ird ebenfalls, ueou der Strich nach dem Ende gerichtet wird, welokes negativ nird durch - ErtfSfiBMigy dnrdi schwache Beibuig dieses Ende sich- Null befinden, und durch stärkere so^ar negativ, wUh- reod durch eine entgegengesetzte Bicbtung des Striches das entsprechende Ende in lieiden f äUen sdir viel hrftf-* liger sich als positiv darstellt.

Tumialin üt also ein durch Keibuog distbenisch elek« Iriadier Körper, der eich aber von dem eigentlich soge- nnmiten DUihm oder Cyami sehr wesentlich dadnr^ unterscheidet, dafs beim Turmalin die entgegengesetzten Wirknng^ der üeibnng sich einer pohriaah legelmäisi« gen und iliologlsch gana conseqoenten Norm onterwer-*. fcn, während sie beim Cvanit zur Zeit (änwisseuscbaft- lich genug) als eine rein zufällige individueile Anomalie betrachtet werden mnssen« Vielleicht wire es »nglich durch eine vergleichende Prüfung einer ^rölseren Menge von Exemplaren diesen anouialeu Distheni&mus des Cja- nita en den regelaritfeigfan dea Turomlina anxoscbliefsen. Folgende Bemerkungen werden zeigen, wie unerläfslich es sejr, zu diesen Uotersuchungen eine groCse Mehrheit

von Individtten anwwenden. fiie werden augMch erUi*

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QU

r^n, wla es möglich war, dafs HaÖy und Andere mrLj Unit, den i>i8(heui.''iiiti» des Tunnaitus bis jcttt (iber aaheiit und schledilweg für ihn im Chmklert dbncA Ileibuiii> potUw werden, gellen lieCBeo.

Eiücu iiormaieii eieklri«cheii Scherl nennt der Vcy. fMter d«iij«iiig«ii, an den Mo die PoiMitil n^knakmm kann. iOfioM bei waefcaender, bti abnelubendtr Ttn- peraiur, so dnfs dic&clbc Lx(remit<tt pasiliv v%tiJe beim ErwiVQWti, und oc§aÜv beim £rk«Ucii. Ein solchei Exem- plar erhielt der VerfaMer dorch «hieii fslaAUAa» ZbUI zu Aiii.iu^e feiner öntcrsnchuni;, und nt iljin fand er inil der gröf«leii BesUodigkeit und liiNstiuunthca, datt das durck Erkaltung positiT, ood folglkh dorch Eiwirnwing nagaihr \T4>rHendp Ende, auch durch ReibuofE entweder NoH» wenn die iUtbunf:^wllrnie nur ftchr scinvach ist, oder sogar ne- 0itiT werde. l>urcb Hm. Prof. WaKa arbnil ar fauMi apaierbin twal aodara Eiemplara, die nMitwOidipa Ab-

iiteicbuuf^en zeigten. Beide nehmen benii LikidiiU uur aebr «ch wache PoUrkit an; der dünnera fael gar kaiM Spar, und der andere« etwas diakara, aina awar aiwna dcullicliere, aber doch 10 bii 15 iSIal schndcheic uis die des Naruialiirv>i;ilU. An beiden Ul ei aber iminflglkb» dia Polarität dorcb Emänmmg wabraonebmeo, walefca au Noruialen »ich heinab eben io dantlkb ond inteneir antfpricbt, als die durch Abkübiung. V ou dieien betdeii Krjraialien gpb der dtlooara gar keine Spur Uiatba» nliinoe, naeb welcbe« Sinne der Stricb noch i^elMirt wnrdn« er zeigte überall i'o&ili%'e mil 1 ut Ii, und Ni^.uive rnii Haar. Dieüs iat eine vollkonniena Bestätigung dt^s oben Ge«n|^ len! De nSmlieb dieaar Kryttall fast gar keine FnipUng

lichkelt fijr die Polari>atic)n durch Kuliuarv^iirine lei^t. ao zeigt er lie auch eb( n so \\vv\\^ U\r Uetbungewlfnia und der Reibnngqiroceb bat für ihn bbiiedao aineo aebiar mwei Werthe, namHeh den der venrlelMlIgten heteroge*

(Uli UtaiiiKiUg. Her andere Kr vstaii ist cuti^cliieden dta>

ibettiacb; dia AeUHng aMcbt ibn gana bsslimnit poaUv

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oder negaÜT, je nachdem er uach einein oder dem aa- dtra^Sion g^stricheD wird; aber er leigt dabei «ne böcbai merfc würdig« Abweiobong von dem Normalkrjstlill» mi folglich TOD der Theorie, die von diesem abgeleitet nurde. Das Ende nämlich , wekheü durch Reiben positiv wird, ist dasselbe» welches es auch darch Erkftltung wird« Of- fenbar hängt diese Anomalie mit der zusammen, dafs man bei diesem Kristall keine wahrnehmbare Polarisation dorch Erwirmung erregen kann, nud dafa fiberbaopt bei den zwei letzt erwähnten Krystallen selbst die durch Er* kttliung so höchst schwach und unbestinunt erscheint

III, Bfa»ilia»i«ckttr Topai»

Frühere UntersuchuDgeu mit dem brasilianischen To- pas gaben dem Verfasser tmaier mir «weifeihafte Resul* lata hinsichtlieh der EiektridtStserregung dnrch Wirme.

Ijcide Enden des Kr\ stalle gaben nach der Ernennung ent- weder gar keine oder gleiche, meist negative Eiektricitity so

*) Darch Uro. Prof. Weift darauf atifrnerkMiii gemacht, difs an alteo Fragneoten des elekiriacheii Schörla gaos ronstaot ein Ge« geosatt von recpectiv Concav wid Cobtos m den Brachfljkbaa der beiden Enden beoliaelitet weide', nnterancirte der Hr« Te»> faaaer» oh diese Ereebeinnogi die nnttreitag in Betiehnag an dfr kryauUonomiacken Antbildung der Enden des Kryatallea iuhty wohl eben an mit der thermischen Elektricit&ts -Erregung snsam- menhange als jene Antbttdang der Enden, van denen bckannli^ Hch das mit der geringen Zahl von PIScfaen heim Erkalten ne> gativ, und l»ti[[i Krwarmcn positiv wiiti ( Vergl. dusv Aniiaieo, Bd. XVll (Ü3) S. 148). fand *icl» indcl*. dal* durcU Er- kahuog vier kiyst ilte am convexen Bruch-Ende und drei am concaveo positiv wurden. Die benutttcn Bruchstücke slamraten indefs Ton gana verschiedenen Individuen her, Tind es war nn- beknnnt, ob sie der Mitte einer vollständigen 5äule| oder einer der Eatremitaten und weleher derselben angehörten. Uebti- gaas fand der Hr« Veilasier auch best&tigt» data die Intcnaltlt der thermischen PolaritSt mit 4er Linge der Sanlen in einem nmgekehrten VerhSItniaae atebe C^evgl, diese Ana. £d, JUII (89)

s. esi).

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Ms die YmniUbang sich aafdringfD wollte, man liabt et hier nur mit eiuer xufilii^ diuch ÜerühniDg oder Kei- boog bediiifteB hMogneD Efregnog dte fNücn Krjr* iUlb so thoD. Neuere Veraodie ont ekiett fftUm Vim plar iZ'ibeu iiuleis fulgeode Resultate:

1 ) Der braiiliaoiidie Topie wird ailetdiasi dwch Teoipenitlirverliidemig elekiriteh erreft, tmebblniiig vM )edcr ^^ ir kiir^f! der IVeibuu^ uder lierüliruu|^ uid ciuM lielerou^DCD Körper.

2) Dm tom Weteo dieses Prooessee aottweadigs Zerfallen io deo Gegeopetz vom und i? »n iem^ selben lodividuum ist mit groi&cr licj^liiniutbeit vorbanden.

3} Aber die Art dieser Vertkeilimg ist eine gsn eigeolbfloiliche, tob den bisber bekennten Anelofien Io*

fal abweicbcnde. JÜie Eine 1 hüti^kcii, niiitilicb die berrscbt io der Axe und den Parallekn nul der Axe; d«e Aodero (+£) bat ibre fUeblnog eeokreeht eof dio Ai%

unii ihr Silz ist Überall au der (»eiiuicUi^Lbeu ObciiUclie aller SciteoUäcbeo.

Diese ao sieb sebr adiwacben Gegeosifso des bm-

^Itantschen Topat aaftofioden, gelingt oicbt mit SMm»

beit duttli bloise abwecliseiude licr(ihrun| dct Bobueu-

berger'seheo Elektrometers» bald mit der moem^ bald ihit der andern Fliebe des Kiystalls. Viel beslnnmlefe

Resultate eili.iU man durch difprlbc Mrlhudc, Eriche nUeio bei Uotersucbuog des Boradts voUkommeiie %>icbrr- bett giebt» ao data bei Individoen von kanm 11 Linie Gr5fp^ die sechs cntgef^en^esefzlen elekirisrben Zusfiode Dach der I^nge der drei Axeo sieb gpuz coo&iaal und nntweidenli| aossprecbeo. Der Verfasser fpebt dem isoB^ leo Draht des Bobnenberger*sebeo Elektromslei^ %vclchr>r das ( >iililblrittchen tra^t, iuiiii m5fl(licb»t kleioeo metdllcnen Teller; au( diesen legt er den erwirmien B#» radtkrjstalL Berflbrt man nun mit eioer ablsitendsn Spitie abweebselod eine der nach oben lief enden Kcken de« Kijj^iails, so erküt mau eine poskifo oder oegatifo

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Oirergeoz, ]e nachdem die berührte Ecke eiue enleckle iit oder aidit Die Entledoog der ledesmel berührten Slelle entbindet die frfiber durch sie gebnndette entgegen* geeetzte Elektricität, und erlaubt ihr nach auiseii zu nir- keo uod Bich dem Elektrometer mitxutheUea Bebaodell man auf gleiche Weiae einen brasllianiachen Topaa, und legt ihn z. B. seiner LUnge nach auf eine seiner Seiten- flicben, so erliäli man positive Reaction, i^eno man ir* f;end eina der swei Enden dea Krjatalla ableitend be« rührt, aber keine Reaction, wenn man irgtud ciuc der andern Seiteullüchen berührU 5leUt man dagegen den Topaa aufrecht auf das Elektrometer» ao erhAlt man keine Reaction durch Ableitung dea nodi oben stehenden an- deren Endes, wohl aber eine negative bei jeder ablei^ teoden Berührung der SeiienflAcheo, gleichviel welcher« Zwar ist ea einige Mal auch vorgekommen» dala einige Seitenflächen eine et>vas stärkere Intensität bedingten als die andern I aber dieis schien bei genauer Prüfung sei- nen Grund zu haben in einer zufällig gröfseren Breite dieser Flächen und der entsprechenden gröfsercu Menge der ableitenden Berührungspunkte; auch könnte immer- bin eine etwaa grOfaere Leitungafilbigkeil an einer Stella doi Krjatalla aufallig vontalten.

Substiluirt man dem Topas einen erwärmten Tur- malln, ao apringt der eben erwähnte Unterachied dea Po- laritaiamechaniamua In die Augen; die abwechaebiden ab* leitenden Berührungen geben durchaus nur dann elektri- sche üeaclion, ^venn aie aich auf die Läogendimeiiaionen dea Krjatalla belieben«

Diese Prüfungsmethode durch wechselseitige Entla- dung der Pole scheint die Ansicht Jäger'a zu begünsti- gen: der Turmalin aey ao vollkommen mit der Volta- neben SSnIe zu paralleKalren, dafa bei dieaem Krjatalle, Wie bei der Säule, durchaus keine freie^ nach aufsen un- gebunden wirkende Eleklricitttl wabinebmbar aej an

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mm der Pole, bevor iler tntfegeogmfile abbttiad b#> fftbH Wirdes Jedock bt dimr S«ti Ar dit Siulo Mihi

mindc^lotis zn-rifelhaff, und fflr den Ttrrnialin tinde! der VcrfaMer ihn bestimmt (alicb. Fr le^ie eincu iurioaUa Mit teioeB refpccHveo EiiberitMi Enden eof twei leiM^ ^7inz p^lficlic (>(>IdbIalf-FI«k(roine(er, macbta die BerOli- run^f^puuktc ao beiden hiiden mößlicbst (;lricli, und lirU deoD den Brenopoiibl einer Lioee denatt enf die Mine des Kiyitellee ftirbeo* AngcpubUckltcb dlverpHni beide fJelLtrometer enlgegeogeseUt bia zum ADscijid|;eii.

Wriis men eine DiTioelioB wageo woUle Aber dta ep MlhlieadeD UolencMed twiBcbeii der dvrck Tmpe- retur bi-Jmsten Polariflü beim Tunnalio und beim bnii- Itftoiecbeo Topas» eo kdeole m m \ie!loicbl Tenucbiiiciie an den Uwland anknöpfen p dale der TutinaUnt welcWr den clekfn<chen Gecensalz nur nach der Lan^rendimea*

CT

aion der Axe itt^ip auch nur eine opliacbe Aie beMUi« wikrend der Topaa deren ump beaittt» tmd ancb twci aof einander gencif^te Richtaif^en der elekfrieeken Pob- risation wahmebmen läUl. Freilich enbtäude dauu die Frage: wnmni braribaniteker Tnpae so enladdedeo elek- triacb eifif^iar kl dorek Temperafnr» wibrend der Ver» füiiiier biiin »>ibirisclien kaum S|iM!«*n davon, und bdia aeehaiicban dnrcbaoa keiue «labrneiunen konnte. Hier »Olele man wr allen Dingen eine grOfaere MebrMi nnd

eine bep»eie An v\,i!jI von kxcmplaren unlersuchm, der VariatHcr, als mir vergönnt war. !»< i^ifigte üeh i««ie na erwarten) ein apeeifiacber Unteracbied dieaer ^trichia denen To))a%e in elektrischer Beziebnng, so bietet nae doch auch die Optik eine Meterogeiiiiiii dcrseibeOv die Man allcnfaUa eingeben kMite. Zvtar akid opÜMke Figur und Ringe dtoelben bef allen Topaae«, nbrr die Winkel der bcidfii optiFchen Auen find nicbl dit*«t»i>ru bei aUan» Brewstcr find für den von Aberdeen

Ar den iHkriiBkin inde ick tt'' bia 64* «od Ür den

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abiiiscIieB 67^ bis 56"^. Leider besitze ich keinen zu. ofüMBtheA VetBQcben laogliehtn brasiliwuscbeiii aber Bre

hier und Uioi Laden 49^ bis 50« *).

y. Fäliung pon, Verbindungen aus einem Löse-'

miUel, in wclcliem sie ungleich löslich sind;

i?on Hrn* Gay-hussac*

{jitmal dB ekim, ei de fthj^s. IL. 0X8.)

iele im Wasser luilöslicbe Salze lösen sich in Säuren, «rfafdeni aber daw in AUgeoMiiieD sebr «aglticbe Itten* feo. Daraue trbdlf, dafs, wemi van in eia luid dai^

selbe saure Lösemiltcl mehrere eo beschaffene Salze bringt, sie aUe nach einander ge£äUi werdeu kümieu, sobald maa nacb and nach die SSnre durch ein Alkalj sttUtgt. Da< wenigst lüslichc Salz wird zuerst gefüllt, das iiieiät IdsH- che zuletzt, das ist eine unzweifeihafLe Thatsache. Diefs VarfahreD lifat aicb im GrofiiaB anweiideii» ziiwetleD bei fehlen Analysen ; allein b«i|aeiner und sicberer wfirde die Fällung sejD, wenn man nicht nüllii^ hätte, auf die Menge des daxu •rtordedicbe» Alkalia 'BiIckaiobt la AebflMtt.

Das Verfahren, welches ich i^orschlage, und welches ich schon seit kager Zeit erdachte, weil es zu deOi iraa ich in den iltereo Ann. cl^m. T. xXLlX p. 31 aber

die 1 rciinung von MelallüxytJeti beschrieb, Beziehung hat, besteht darin, dafs man in die saure Lösung ein PÜau- MBsala» Bw essignorea Kali^ achttttet. Alle Sake» wd- cbe zo ihrer Lösung einen grofsen Ueberschufs der Mi- oeralsäure erfordern, und folglich fast unlöslich in Lssig- aiora aiad» werden geftUt, wäbrtad die m denelben löe^ liehen gelöst bleiben. Sind s. B. phospborsaotes Eisen-

*) YcrtU Eudberg in aic«eii Ann. Bd. XVII (da> 6. 2&

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o%jä und phosphorsaarcr Kalk hk CUonva&serftoffsiiura («IM, to ftird, «if ZuMtx wa aaiigiiWfii Kdi» blofc das entere gefällt, und letzteres bleibt iii LOsunf^. Die Chlomassersloffs^ure nSmlich niaciit, iiidem sie das KsU •Mtlgtt eiiM €ota|N^eod6 Menge der ediw icberea Easi|> elore frei, und dieee, da sie nickt daa pboaphorsaora lö- sen katiu, laUl dasselbe fallen, und bebllt blols dtn pbospborsaoren Kallk itirfkck.

Man kann eine andete nedi acbfitchere Sftnie ab

die Ks^ici iiirc vNahlca^ uud dicilbcp gleicbfalls an cIm liasis gebunden, zu TrcnoiiogeQ bcuutzeo» die akb durch eiiigianrea Kall nkhl bewerkatelligen iaaaeo.

Sind z. B. zwei in einer Minemltfifire felAste Ma- taUei^'de gegeben» die durch oxaUaurea Kaii (alibar

Yon denen aber eine ein in fiberacbOaMger Oialsinte Ifta*

bar Lrenoen, nenn man aaures uxalsaurca kaii lo dia Llianng iflhnHcl-

Die Eraelanng einer alaifcen Staue dnech ninn eehvn-

che it^t vieler Ain^enduiieen fShif!. 5ie dient i>. datu, die Gegenwart von V erbiodungen in einer Losung an er* weisen» die eich andern Verfabiungiwiltn etiinben Sie erlaubt auch, durch Schviefelwaaserstoff Metalle za fil* len» die, in MinemlsAurco geltest, nur dorcb Scbweiti* waaaeratnff- Alkalien filUber aind. So wird dae Eieennw neiner Uanng in Scbwefalatamn nicht geMII. wird es aber soglekh nach Zusatz von esfilg^aurciu ivaii^ €40 Ijm- mmi, der in vielen Fallen nOlzlieb aejm kann»

Die Eiaetanng einer eHeliariien Baae dnrch nine ei^

derc i^eschieht ^^ic bei deu Säuren, und dadtircH kuunen ebenfalls zwei Oxyde getrennt werden» aubald daa eins iiersflllwn nicht Ifleiidi iat in der enetaendeo Bneie»

Vm die Trennung zweier in einer MineralAättre ge> tosier Verbiodiuif^eo, von denen ciue lu etoer achwicbem Wlanianatare nnUMieh Iat» tn erkliiws» nahaaen wir als ThManche hei de« «snaMten Y erlaben an» dl^ dielb^

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voo dem Alkftli ^iSfti^ WKtdBf unA

dafs sie die in der Pflanzensäure unlösliche Verbindung fallen lasse. Umgekehrt aber kann maa ia der Aooabme^ iäb die Trenimiig beider Verbioduiifen geoau aej, dar- aus schliefsen, dafs z>vci ^Icichzeilig vorhandene Säurca sich keiaeawege» immer gleicbmäfsig eine Basis (heiieo. Daoo» wenn dia.Tbeiluog nicbt in aebr oogleicbeo An«

tbeilen vor sich ^in^e, würde die Trennung; niemals voll- ständig sejBf und die überschüssige Mineralsäure würda immer eine gewisse Menge von der in der acbwAcberen Säure uulüslichcn Verbindung zurückbehalten.

Zu demselben Schlüsse kann mau durch Thatsacbcn einer ganz anderen Klaaae gelangen. Wenn man in eine icbwach durch Lackmus gefärbte Borax -Lösung nach und nach Schwefelsäure scliüUett so bleibt die Fartie blao, so lange eia der Borax nooh nieht günzlich in doppelt borsaures Natron umgewandelt ist. Im Augenblick aber, wo man diesen Punkt Überschreitet, wird die Farbe des Lackoaas weinrotb, wie von Borstture fOr sich; sie bleibt es so lange, als das Natron noch nicht gänzlich durch Schwefelsaure gesättigt ist, und wird erst zwiebelroth (welche Farbe diese letxtere Sftore cbarakterisirt) im Mo- ment, wo Ueberschufs von Schwefelsäure in der Flüssig* keit vorbanden ist, selbst, wenn man die Lösung erwärmt bat, um alte Borsllore in Lösung zu halten» £a ist also nicbt richtig zu sagen, dafs das Natron sich unter den beiden Säuren Iheile; oder vielmehr, wenn wirklich eine Tbeilttog stattfindet» und diefs ist unsere Meinung» so bekommt doch die Schwefelsllnre einen miTergleichbar groL^eren Theil als die Borsäure, und ihre Verwandt* Schaft zn dem Natron überwiegt also um vieles die der letzteren Sior&

Da das von uns aus einander gesetzte Verfahren der Trennung zweier Verbindungen auf der UnlOslichkeit ei- ner der Verbindungen ie der zum Ersatz genommenen Säure beruht, so darf kein Mittel zu seiner Vervoiikomm-

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Dong; TeroaeMSMigl werd^D. So kann der Alkohol k ▼ielco Fälleo vou ^iulzeo sejo. Mao küiintc metueo, dafa daa Varhhren danof mrfiekkoiniiie, dta KAqMr m Arer Ldaung zo fktten und deo Niederschlag m\t mm Säure zu bebandelo, welche nur effieo dieser Körper löste* Die Aaalogpe iai freilich YoUkonuBent aber det Yorzag des eni?ähntea^Verfalireiia ist aidit weniger ein* leuchleod.

VL Üeber die roihen Manganlösungm; pon Th. S. Pearsall. ,

tong gewisser ooncentrirten SSure» auf Maoganosyd er

hält, besitzen merkwürdige EiL^eoschaftcn , die bisher nur tbeilweia oder uogeaügeod erklärt wordea aiod. Zwar bat mad angeDommeo, die rotbe Farbe dseaer Ltamgei rfihre von einem JVIans^anowd her, von welchem aber i>t Die genau ermittelt worden; man iiat daria soivokl <ias Oxydoloxyd t daa Oxyd als daa Hjperoxyd Teraratkel Der Verfasser zci^t nun in diesem Aufsat? , dafs die er- w&hnteo LOsuDgeu ihre Eigeo&chaCten nicht einem iUan- ganoxyde, sondern der Mtmgansäare •) verdaDkeiL ' ' Diese Lösungen, welche immer sehr sauer sind, unJ nur in concenthrtem Zusiüncic bestehen, weder krvstalii« airen noch beslimmte Salze, liefern» ihre Farbe durch de«- ox^dirende Mittel schnell verlieieu, und, besonders die

*) Dieaelbe Ansieht ist frellSeh achoii vod 'Fr^immhars «aifi* aproelicn (Schwei gg. Jonro. XLVf S. dt7); da m abtri vii

unsere Lehrbucher bexeagea, keinen allgeraeiaeii Beifill feb** den liat, so acbeiDt mir die Bekaontmacliung der Peariail'* schon Viraucltc nlclit liberfl ii -»sig lu aeyn. Dt ii jieueren \}aUf suchuogcQ von Mitacberücb gemafs (Ann. Bd. XXV. S. 2§T) entatcbt hier übrigens wohl nicht MangantSoi«^ aoodern Ueberro^n* ftiiiSof«» wtfta atcbt vicUeiebt eia GettCDg voa beiden.

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03i

voii ooücentrirter SehweMaSoi^i iüHk bloto VarMn- DODg nie WasMT lekht icrteCtt werden , bab«n nimlidi

einen eigen thümlicbeu Geruch, und übeo auf PilaozeA- tarben eine starke Bleichkraß am.

Dab diese Bleiobkraft »cht etM vom Cblor her- rühre , welches neuerlich einige englische Chemiker *) im Il^Iaogaohjperoxjd zu iiudcn geglaubt haben, beweist Hr. Pearsail erstliob dadoreh, daCi dierolbe Lösung, erbal- Icn durch Ucbergicfsung eines an der Luft braun gewor- denen Mangnm^xydais mit cooceotrirter Schwefek&ure» darcb Verdöimuiig um! Wasser oder ErUlzoog »il Al- kabol ihre bleiehende Wirkung auf sdiwefelsaure Indig- lösuug völlig veriierty und zweitens dadurch, dafs er sdifvanes Mengoooxyd, weiches bei wiederboltem Wa- sdteB mit Wasser keioe Spur von CblorwasserstofEBitire gab, mit salzs^iurefreiem Yitriolöl, das mit gleichem Vo- lume Wasser verdünnt worden war, übergobi und die

*} M«e MiitUn (Qum-ierfy Jounu FU XXU p, 232» ei Ne^ QuarUrfy Journ, FoL II p. 261) jirachte saeril dicacn In eng- liiclieB Joiimal«» ülier die Linge rerliandellcn Gegenstand anr

Spraclie. Er fand nicht nur Chlor im Braunstein, ioiitlcrn nahm dasselbe jogar als Chlorsäure in leUterem an, womit er die von Lire in seinem chemischen "Wörterbuch cryJihhe Thatsache in Verbindung lu scUen auchte , dais der in Dcrbj«hirc unter dem Manien schwarzer fVad bekaoaie Braunstein« wenn er, nachdem er zuvor durch £rwärmQog getrocknet worden, mit Leinöl an Kugeln «ofeformt wird, aich n.-i< h einer balbea Stunde «rbftot ttad ia Flmntea eaabricbt IL Pliilip*a andite darauf an iMweltea, d^fa der aoa|eweaebene finuinaieia mit Sebwefel« aiure kein Cblor febe (^ML Hag. et jino. T. /• p, 313)| und «ttcb C. Toroer beobachtete diefs bei aeioea Analjaco der von Haidia ger betcbriebenen Manganerze (Ann. Bd. XIV S. 217); allein Johns ton fand die Mac M u 1 1 e n 'sehe Entdeckung nicht nur bestHiigt, sondern erweiterte sie auch aul die küD^tlich dar- gestellten ^lariganoxyde {Quart. Journ. N. S. f^ol III, p. 154). B. J. Kane zeigte endlich, dafs das Chlor aus der eogliscken Sebwefciaiore berrühre, nnd xwar von deren Bereitung mit ei- nem bocbaalibaltisea Salpeter {Quari, Journ, o/5di,S. T, IF p. 286).

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nUka LftsQDgf wekb« sieh nicfa 24 Sloadc« fsbiUfll kMtt tat einer Retorte^ dem Haie fai Mlpelenaore SilberlHiiioi^

In licht uar, erhiliLle. Die SilbcrlArung Hurde dui th^us nicht getrübt, vvähreod die FiiUugkeat in der iielorte in- diglöioog eUrk bleiehle. Ein geiittg^r &Mets von CUor

Sur rüthfD Lösung oder zur farblo^^o §rhwefeltaurcu ManganoxjduUüsung benirkte aber bei der De&tilialUMi eo-

gielcb in der Vorlege eine Bleidwog der IndigtOenng oder

Trflbaog der SilbertOrang.

Auch die karmoisinrolhe FlQssigkeil, frelcbe bmo Mich van Mooe Ben^rkuag*) durch yiiiie—enrtibei von eeorea Ueeeaoren Keli ood MeogaobjrperoijFd

Loinrol, veihält sich, bis den Umstand, dafa sie mit der Zeit von selbst farblos wird und Krjrslaile absetit, der Torbio genenoten ilmlick Sie bleidil nlnriieh» beMinden auf Zu»atz top Sch\>efeisSure, Indi^lösuni; »ehr stark; verliert diese Wirkung, \%ie ihre färbe, bei Lrbitumg in einer Relofte nnler EnCwickluog von Kobleneiorei nel» che vorgeschlagene lodi^IOsoog nidit bleicht

hikU die erwähnten Lobuu^en ihre £igeiucba(t «iri< lieh eines Gehelt en Alengansiore verdenhen, beweist Itr« Peereell dnrch eine Bethe vergleicheoder Versochi; aus denen her%or|;elit, dafs MangansAure oder minerali- scher Cbauäleoo, gemischt entweder nut ccincentriitef Schwefelsiore» oder KleesSnre, oder seorem kleesMwen Kdli, Meli ganz ähnlich verhallen. Kr zci^t aucli, dofs die ▼erscbtedcnen Nüanicn de» iioth, welche die Lüjiuugen dei HTperoijds oder braonen Oijds in Schwefelsiore iieeiHe^ theils TOfi der ConeeotraHottp theils von der Menge der ia ihnen vürhaudeneu Maugau^äure abhängen, und Mcb cal* weder dnrch Abdampfang oder durch Zusals von Maa ganeiora nachahmen leesen. Je reicher an letHerer ganie die LüAungeo stud, desto lebhafter rolh ist aucb tiue Farbe.

Die

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Die Eotstehuug dieser karmoisiafarbenen Liisungen katf naeb Hrs. Pearsall, dario ihrea Gnind» daÜB die eoDceDtfirt« SehwefelsSura oder Ox&bSnre das Hjperoxyd» das rothe Oxjd und das Oxyduloxjd des Maogaus durch UeberfühniDg einer gewiaeeo Sauerstoffmeoge toii* einem Theit auf den andern» in Manganoxydnl and Mangao- säure zerlegt; nnd das braune oder rothe Oxjd, weicbea ■um bei Verdünnung oder bei SftUigung dieser LOaaogen dofch Alkalien bekoaunt, iet nicht abgeschieden, sondam neu erzeugt. Er beweist ferner, dafs Manganoxjdul und Mangansfture in sauren Lösung^en nelieA einander besto- hen ^itamcn» fand ntalichi dab eine roiha Mischong von Mangansäure und concentrirtei Schwefelsäure durch Zu- Silz einer concentrirten Lösung von farblosem scbwafel- SMrai Bfangittoiydul ihre 'Farbe nicht ▼eitaderta, and

dafs auf Zumischung von Wasser ein braunes Oxyd nie- derüel. Auch ein Gemisch von rolbein mangansaurea Kali nod Schwefelsänra worda dnreh schwefelsaorea Man* ganotydul nicht gefüllt. Schwefelsaures Mauganoxjdul- Ammoniak mit vorwaltender öcbwafelsäure wurde durch Manganattore nelkenroth.

Mit Cblorwassersloff$äure oder Salpetersäure und Maogiinox^den konnte Hr. P. keine roihe Lüsung bekomm men *)w Grttner mangansanrer Baryt in verdünnter Chlor«

Hasscrsloffsäure gelöst, f:ab mit concciilrirlcr IVI.mganchlo- rurlösuogy wenn sie neutral war» einen ^Niederschlag von braunem Oxyd, wenn sie sehr saaer war, eine rothe Lö» suu^. Grüner Chamäleou wird durch Chlorwasserstoff- silure roth, und dann lälst sich Mangaucblorür uua^rsctzt somisehen. Concentrirta UangansSara mit salpetarsaorem Mauganoxj^dul vermischt , g^ebt eine nelkeurolhe iliis-

*) Hr. Pearsall i)PmerVt lilcbi'i, «lafs er daruit nicKt die dtutfiel- braune Lösung abiüu^DeD wolle , welche nach H. Rose 's ana* Ijtischer Chemie («»sk lichcr«ete«ikg, p. 81) da« Maoganosjd im SattMore ficbt«

AuMid.Pk7«abBd.]ia.su.i.iaaaL5t.&. . ,40

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siglLeft« Alle diese Flüssigkeiten werden iaddii biU tcbtfhdilirben oml IrQbe»

CUoffkilk wa MaogaooijdiibifaEen geeiM, Mit Rjf-

perovjd. Bei Anwendni^ vou Mangancliloiitr fauiJ Hr. P. die ttbentebende iKUai^keÜ nacli einigen Tagen hell Mlkenrotli» und später eogar violett, wie -eine Ltkunf^

von reiner ßfaflgOftsuurc, deren Gegen\%arl hu U auch au( Zusatz von kohlensaureui Kati ergab» wodurch Kalk )^e- Mit und die lothe LOeong in bleiiei md grAoee Ctwil leon verwMidelt wurde.

CUorkali- und Cblomatron-Utouo^en sind oft neL- kwoth, der Aiwalune nach voo eioem Mangpngefcilt in anbekioater Form, der doreb dae CUorgae ebne fthrt worden sej; aurli hat mnn bemerkt, daU die»e ft&isigkeiten nor denn farblos erhalten werden» wenn bumi im Chlorgai langmn in die alkaliscbe Lteing ürekkes läfsf. Um über den 0\\ dalioiisurad des M.in^an« in die- sen Lüiungen Aufscblufs zu erhalten, verselx4e Hr. iK sowohl farblose als tdthiiehe CUorkati-LOsoog mH Maa- gansäure. Sogleich wurde die er^fere rolh und die zweite rüiher, ohne sonst eine Veränderung zu erleiden. Do also die Maoguisiore (wie aocb maog^osaora Salie) ae- ben den Cblorslkalien mxersetit bestehen kann, und sie nnler allen Sauersloffverhüidungen des Mangans die oia» lig flüchtige ist» so sieht Hr. P. ihre GegeowaH in dm CUoralkalleB smiseeo an» «anal die übrigen 0\ vde im tttanünns in diesen bUrk itlkaiiM^b ri;a|^irenden I ftriiin^ea nicht bestehen ktaoen.

Hr. beaierkt endlich noch» dab diese Tbataadbta

das in vielen F;iüfn bcubacLtele auuiuale Vorkomiiicn von Äl.in!::Hi erkläre, z. Ii. in einer Lömnkg von koblaa aanren lUli» ia die Cidorgas geleitet worden» dae tome durch Wasser and Kalildtuug gewagcheu war ( Qnnrierlj Joum. VqL X\k p. hö); in einem Cbloiiaik, drr« ob- geachtet das Chiorgas bei seiner Bereteaig darab Wao- gegaugea war» eiat aelkenrolba LOeuog gab; hx IC*

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. fl27

•ebongeo tod Chlorkalk and Kali/ die m getnsaeii Swek* k0D ia Fabrikall bardteC waren, battilndig eine tief roAe

Farbe besafseü und iw gewöhnlich stark bleichten. Er seilt ooch iiioza, die Maugaosäure £e/ es, welciie zu- weilen die Utanngen bei Bereitang dea eUoisaüMi Ka- Us färbe. !

Vn. Neues Verfahren zur vollständigen Reini' gung des Uranoxyds, und Beispiel einer durch meäiamschB Adhärenz unierhalienen , Lösung;

pon Jl TV. HerscheL

{Arm. d€ ebim. €i de ph^. ML p. Sie) *)»

Ufiauoxyd von Eisen etc. zu trennen, löse mau es in überschüasiger Sänre und fälle die Lösung mit Kalium* eisencyanOr. Den Niederschlag wasche man durch Ah* giefsung und löse ihn wieder in kohlensaurem Kali. Ar- beitet man in der Kälte mit nicht zu concentrirten Lö- aongen und hat man den Niedersclilag nicht zu sehr zu- samiiiciisiutcin -lassen, so geschieht die Wicdeiauflüsung i sciifiell. Ist das Eisen in grofser Menge vorbanden, so bleibt immer Eisenoxid ungelöst; allein das Uranoxyd wird gänzUdi wieder aofgenommen, und man bekommt durch Filtration eine klare gelbliche Flüssigkeit. Fügt mm zu dieser fitzendes Kali hinzu, ao sondert sich aiH genblicklich daa Uranoxyd als Hjdrat ▼on schön citron«

*) Aus einem Briefe an die Hcraasgcber jener Zeiucbrift, in wel- chem Hr. H ersehet erinnert, d ils die neulich vom Professor Fuchs (Ann. Bd. XXill S. 34S) angcwaodte Metbode, Meuil- oxjde durch koblmMure Erden eu tt^oneo, bereits von ihm in Jahr 1821 benutzt und cmpfobUo wordtB «ej {,PkU» Transaet.

/. im» pi. m p. «w), ^

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•galbar Farba osd aoCiaronkoilidbar Raiohail abi m braocbl mr noch 49imschaii mui •o%aheb— m fiardaa,

Das Tttau wnd als Kisencyanür nur höchst von koiilonsaureui Kidi geiM; aa wird zersetzt und 11- MKiKjQ Mawi aia ifamg amw mnwi namw mi tnau albo eiQ recht bequemes Verfahren zur IVcdouo^ des Uraoa van 'l ilao uod Eisco. Im Einzelo werden ei« niga VonschtMBalsragaln «riordart» im kim w baadnii baa aber in bog

Wird in der Kalle eiae LOsuii|| Toa Etseooxyd ge- nao naolraliaiit, ao toUl mchli nieder, ▼leliaahf aiHi dfe IlflMigUit alDt aahr dnkale i«tyi^

nfifsi^e Hilzc, so wie eio stlir kleiner Ueberschufs %oi\ Alkatl bevvirkt ab« r eine starke Fällung. DicU iii .a» rächt aoodarbaraa Beia|Mal ainca ioatabiian Glalcbgewigil^ wo dns^Oxvd mehr durch mechanische Adhäsion als durch chemische Affautüt gelöst erli.iltcu wird. Ein aiidare* fieitpial too (wia inir aehaint) daraaiban Art «iDardvdi flitie xmfOrbaren Adhiafon itt folgeodea.

Schultet man kublcusaures Kali in eine kalte LOMiog von aQtarschwefligftaorem Kalk, so scheidal akb der Nie- derschlag nicht wie gewöhnlich dar kohlansaum Kalk ^nm

tliT Flüssigkeit ab, vüliiiihr ist er klebrig und ^cv^i^^cr- marken adhürtrcDd an der Flüssig kait Filtfirt man, nach den daa unlarschwtfligMom Salt ganx lanalxl in atyn Fcheint, so hat man eine klare Flüssigkeit, in welcher eine geringe Menge kohlensauren Kniis keinen ^i^ederschUg, aina grofse aber einen siemlicb alarken herforiiriogf. Aetia»» des Kali und Ralkwataer erteugen In dieser Flutaigkeif ebenfalls reichliche Niedcrsrhl;ige, zum lic\^• i>, daSs eint grobe Menge kohlensauren Kalka in deraelbctt Tnibi den kt Erwinnl mn aber die Flilaaigkait Ate ekb« ae bilden sich sogleich Wolken tianu, nud bei ateigender Hitze hcheidel sich viel kühlensainer Kalk nb, wekbtf aicb aof die gewöbnKcbe Weiae in flo^ m^nigt, mi fenletH kUruic zo Boden ftllt

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629

VIIL Uebcf dm Cassius sehen Goldpurpur;

pon Hrn. Gay-Lussac.

{Atmal de Mm* ei de phys» IL p. 398.)

Als Hr. Marcadieu eine LeglruDg ¥0Q 1 Gnu» Sil* ber, a MUUgrm. Gold üod 50 MUUgnok Zmo mit Salpe- fersaare bebandelte, erhielt er 65 Millignn. Goldpur^iur, und er schlofs daraus, dais ia dieser Verbiaduog das Crold im metallischeii Zustande vorhanden aey. lÄtieser Scftlufc ist aber nicht richttg, denn 60 Zinn geben 63,6 Zinno\jd, und addirt man dazu die 2 Gold, so liat luan 0,6 mehr als der erhaltene Goldpurpur wog, und der Verlost» der drittehalbmal soviel betrSgt ala der Sauer« ßtoff, dea das Gold >vürde aufgenommen haben, ist offen bar zu grots, als dafs der Versuch des Hrn. Marca- dieu Vertrauen einfloben kdnnte. Seine Meinung ist demnach nicht mehr erwiesen als andere von verschie- denen Chemikern.

Da idh im Bureau de Garantie bei Anatellnlig von Silberproben auf nassem Wege'zienlllch oft Gelegenheit hatte zu bemerken, dafs die Lösungen der Legirungen in Salpetersttore Goldpurpnr binterlieCseny so ahmte ich, wie Hr. Marcadieu, aber weil mehr im Grolseo, die IJmstSndc nach, die zur Entstehung des Purpurs Anlafs gegeben hatten, ich nahm 1500 Milligrm. Silber, 200 Gold und 350,5 Zinn , und nachdem ich Borax in einem Tiegel zum Flufs gebracht hatte, um die Oxydation des Zinns zu verhüten^ schüttete ich die drei Metalle iiineio« Die Legimog liefs bei Behandiong mit Salpetersäure ein aebOn dunkel porpurrotbes Pulver inrflck , dessen Ge- wicht, nach dem Trockneu bei lOO*' C, 701 Milli^;rm. betrug. Nach ataiiLem GliAen in einer Glasrdhre^ wobei *) S. 4. Au. Bd. XII (88) S. W. P.

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9iA Dor WttMr mi chwSpiir irfpelrige« PlBf

eotiTickeltc, >%og der Turpur noch 618 MIIHgnn.

NimiDt man «Oi das Zum tejr als Oxyd uod dftt GoU ab Melau ▼oilHMiiaii, nid dar M lOtt« C

trocknete Purpur enthalte eine solch«? Mence \^asfer, das daaaaa bauersloff die Hälfte ^ou dem des Zinkosjrda batfigi, ao wüida nao CDr daa Gewicht daa wm^ serballigen nnd 615,8 fOr das des waaaerfreien srhalla«, Uiasa Zahlen weichten so wenig von den durdi den Vcr- auch anftiminnan ab. dats aas die i^eiMillMle Zaaaaa- ■aaissliimfc ala die wahre aneahiaai kaan.

Auf dieselbe Weise habe ich Purpnr in uiigeflieio varaehiadanea VerhAituissea gaaiaoht» and atie diese Pur« puraorfen achiaMtt nir lKNBO|ett »s eejrn. Sie äod didk»

ler als der nach dein Verlahfeii vu[) (Ia8iiu> bereif ete. imd desto mehr, je neni^ Silber in die Le^M^og ein- ging. Ich habe Yensehe avr Fteboog Giaa daaail ansielle« lassen» ood diese haben beUedig^ade AeaalMa gegebent

£a hat aichla Widanpraeheiidaa, amaehM. data dieae Purpmortea wahrhafte cheadache VetWodaafpa

undf oder wenigstens, dafs eine innige Adhiirenz, uL/u Diffusim^ twiacbeii den Gold Mad dem Zinnoijrd, waa ia vieleii aadeni Niedersehligeo atatlfiade. Keine dieaer

Vur{>ur. -orten i!>t in Ammoniak lügtich: allein (iiei^e Jte»ou- (ieilieil schreibe ich üirer Aggregation, die neit f;ri>lscr aal

ak beias gpwOhabcbeA Parpar« oder Tiebaahr eiaes iaa*

merischen Zustande zu

W'if Ut aber I.Milirlikrit in Ammoniak mit «Irr Aoualii»«

dr« Go14e4 im IUI i^llik» Itcii Zuitjnd lu \ rrnnhart-u ( Ver^ Antittl. IM XMi N 34>ti. ) VirlKiJ.i I i. trHwf^rif

üU «Ii« AniicKi «on Fuchs, «Jjtr« «Icr Purpur tiewiral«« auM**«i* 9%ä GoMoijd tcj (Ka.iB. Arck XXXW S, 074), «ilt 4er TW mha« 4»U Q\ikm 4m Vmg^ haui «■awüsif «NMdbL

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IX* hachrichUn von der Wiener Natur/orsdter"

Versammlung*

£s ist bekaont, dafa HalzeMig, ThaenvasBer» Rulswaa* *

ser u. drgl. die auffallcude Eigenschaft besitzen, gleich dem Rauche^ das damit behaDdelte Fleisch gegen Fäul* oib xa bewabren; daCs schon die Aegjrpter, nach Pli- II ins Angaben, sich solcher Mittel zur Bereitang der Mumien bedienten, und daCs Theer vorzüglich zu Erhal- toog des Holz werksy der SchiHstaoa etc. aogewandt wird. Mao ahoele hiernach längst mit Gnmd, dafs die empy* reumatiscben Gemenge, welche uns die trockne Destilla* tion organischer Substanzen liefert, irgend einen eigen* thOmlichen KOrper enthalten mflbten, der bis )etzt in Duukei gehüllt blieb, dem ahci jeuc uicrk würdigen Wir- kungen eigenihüuilich zukommen müfsten. Den Bemü- bangen des um die Prodncte der trodinen Destillation so vielfachverdienten *) Dr. Reichenbach zu Blansko ist es nun neuerlich gelungen, dieses conservalive Princip aufzuün- den und zu isoiiren. Die vorläufigen Nachrichten dayon» die wir hier mittheilen können, sind ans einem nlFentlichen Vortrage entnommen, mit welchem Dr. Reichenbacb bei der Versammlung deutscher JNaturforscher zu Wien die Verhandlung der physikalisch -chemischen Section eröflnet und dabei die Substanz selbst vorgelegt hat.

Sie besteht aus einem farblosen, wasserhellen, Ölig- flüssigen Körper, den Reichenbach Kreosot nennt (von x^€a^', im dorischen Genitiv xQEotoq^ aodi x^iS>^, Fleisch, und afü^hkV^ erhalten, also das Üeischerbaltende). £r be- sitzt einen eigenthOmlichen dauernden Geruch, den Viele dem Castoremn ähnlich finden wollten, was er fedoch in der Nähe nicht mehr ist. Der Geschmack ist Sufserst brennend, hiutenuach ^etwas sülslich. Die Zunge wird

Wir enDneni nur an 4a< Panlfin «nd Enptoil (Ann. ZXIV. 173 v. 180), durch wdche natere Kcnatnine von den Koblenwas«er^ •toft- Arten aaf «oe «bto ao uitsratMate all helehnade Wtiae * harichtist und erwciUri woidsa aiad. J*.

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•bar davoo to \\rUi^i nnec^rifren, d^fs gie auf fler Slrlli; einen weiTscQ kieck bekommt und oadihcr eüi« kUut •UUIfat DkM fiflige Wirkong lobert lidi abar aocb auf der Oberhaut: ciu rropfcn, der auf der Hant kaoni eine Aliuute verweiltt biulerl^ft»!, mit Wasser ab§e%«»- idm» •toen «bgealorbeoen Fleck, ood die HftQt wM aof detteo Stelle naeh «tnigeo Tagen abgetfo(feii« KleiM Ttiere, !• B. \Ve?j>en, Käier, damit beuei/.(« fctctbcii uu- ter heftigen Kitapfen iangsam. Das tpecifische Gewicbl betraft 1,035, und die Siedbitxe H-aOS"* C Besoodcf«

gf irk ist «onohl das Liclitbrrchungs - nU aiirh Ijthtrer« alreuutigsvermü^en, und die Iris, die iicb am Giaae MigU ickeint der das Kohlenanlpbarida Dichte eacbingeben, As der Luft erfolgt laogRam Verdanttong, ohne Firbuttg und obuc Rück^laud; in der iiiUe VerbreaDUOg mii Docht mod amar Eotwicklnng alarken Robraocbea.

Das Kreoaot lOct 10 Froeent Weiter aol^ ohaa aal»

Den öligen Zui^tauJ ui vcili< i > n. umgekehrt IM das ^^ aar 1 bia 2 Froc kreoaut auf. Weder die eine iitick dia andere LAaoog lodert Lackana* und OnrcornftCarbaD^

und die neue Substanz zeigt sich vollkommen iudifferenL I^ichtsde&tovf eoiger ^cbt aie in zahlreiche und uilereaaaDlft Yarbioduog9?erhiltoiaaa mit einfachao ood inaamaMOgn* aeCzteD KörperD beider Pole ein, woroo hier einige a»* gegeben se^u wügeo. Dein (Jueckbilbeiux wl %\ird io der Iiitie der Sauerstoff eutriaaeo, nicht aber dem rolhas Bleioijda« noch dem BfaogaDhjperoxjdei ao iraiar Laft findet keine Veidirkiini; nocli Xtiaiulerung atatt. ( hlor. lirum, Jod, Selen, Sdii^efel, Phosphor, werden aclioa kalt mehr und minder aofgelOat. Kaliom bildet darin Blasen nnd das Kall wird auf^^elögt. Mit SalpeteraAure erfüllt Zer«rl/in)|: uuu r Lnlnicklung rotber Diiiopfe, n.ii bei Anwendung rauchender Siora mit atplodiraodcr UaC- tigkeit erfolgt. Kinflidia Scbwereklora von 1^50 wm^ hmdef steh kalt ohne /er^etzung uul dem ivrco^ul zu ei- ner coaencuibea illäsagkaü, aua der aicb dia flinra bm

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läogercm Verweileu an der Luft unter WasseranziehaDg wieder abeondert; bei ErhUzoog tritt aber ZerBetzung und Schwteuog eio. WCmrige PhosphoraSare, Hydrochlor- sSure, CitroDsäure, Weinsäure, Kleesaure verbinden sich kauffl damit; dagegen bewirkt, sowohl wäisrige %is con« cenirirte Essigsäure relcbliehe Aofldanngen. Krjstallisirte Sauren, wie Gallussaure, Traubensäure, Weinsäure, Bern- ateinsSure, Borsäure, CitronsHurc, werden tbeiis kalt, theils kl der Siedhitze reioblioh aofg^lüBl* Beaondeis zeichnet eich die Verwandtschaft zur KoUensHcksfinre tot andera ' duioh Stärke aus. Kali, P^atron, Kalk, Baryt verbia-* d«n aidi aämmttich damil unter Erwärmung, Kupferozyd wund braonroth aofgelöet. Viele Salze werden aufgel^le^ 1. B. krystallisirter Bleizucker, Zinnsalz, Aetzsublimat, essigsaures Zink clc Essigsaures Silber wird zersetzt, das Silber wild redncirt In fielen f Allen bilden sich Dop« pelsalze, worin das Kreosot negative Rolle übernimmt, z. B. schwefelsaures Kali mit Kreosotkali, zu Perlmutter-« blattcfaen Tereint. Alkohol, Aether^ Eopion» Kohleo- anlphurid, Steindl, Terpentbuidl» Mandelöl mischen eidi mit dem Kreosot in jeder Menge. Die meisten Harza weiden kalt gekto^ eben so Naphthalin» Choleaterio, Caan pber. Piperin etc. Dagegen niehl einmal geschwellt, ▼id« weniger angegriffen wird Ca u tschuck, das sich bekannt* lieh im Eupion umgekehrt so aufserordeotlich leicht aut« IM. Eiweifsatoff wird aogleich zürn Gerinnen gebracht Hausenblaselösung aber nicht gefallt. Merkwürdig Ist noch eine laugsame Fällung der Losungen des Bliaioaenp ond Kirsch •Gummi. Das der Wiener Versammlung iroigdeg^ Kreosot ist aus Hobessig dargestellt worden

DU «atfi&hrlieh« Beiehrctlrafia der Darf tcUuBS«weue diecea niei%- Wfirdifen« und in techaltcher Ulmicbt viel vmpm|iettd«ii ltarp«rt gedenlct Hr^ Dr. Reichenbach nlchstens der OefFeitl^

Kchkeit zu übergehen* Gewils -werden alle Chemiker aufs Leb* hahc^u njit luir -v^üMchen, <1«U diel« Veriprechcn recht häld in EcfüUuiig f ehe. P,

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G34

X. ^ Udfor die Zusammenseiztmß der Mennige;

m/i Hrn. J. Dumas.

{Anih, äc dum, et de phjs. T. IL p, 396. Anisog.)

Oie mwUedenarlige J^mAMmeMü der Mennige wA

die abneicbeudeo Aüsiciiteu über die ZueMlliiieilselziiog dieser Sobetoai) von denen einige Chemiker enger gegleek heben nehre Arten ennefcwwen in mflsteo, geben Vem*

lessuDg zur gegeowärtigeu Uiitersucliuiig. Hr. D. begaou ae demtt, dab er Teracbiedene MeonigMirtent die mi leinen Wnneeb in einen Ifennigofen dnreb ein-, nrri-t drei- \m achtmaliges Rösten tod Massicot bereitet wo^ den weren^ aoeljrairte» und zwar dadurch , deb er sie ia einer Glasröhre heftig glühte und des entweicbcode Sancr- filoffgas iu dem tod deu HH. Gay-Lussac uod Lie- big in ihrer Abhandlung über, das Knallsilber beschiicht- nen Appenit anffing. Auf diese Welse eiiiielt er aber ssi dem achtmal gerdsteten Product, das eine orangefarbene Hennige darsteilte, nur einen Sauerstofirerlnst ron Proeent (der efaem Seoentofrgehalt Ton 9,24 Pkw. in dar Mennige entspricbt); während, ^veon das Massicot zu seioer Umwandlung in Mennige noch die Hälfte setnee Sauersteff- gehelts anliiMnie, wie man gewöhnlich annimmt, der Saetf- atoffverlust beim Giühcu 3,33 Procent betragen mfifste.

Um xn sehen^ ob sich diese Umwandlung nicht voll* etflndag bewirken lasse, und nm sehneil dam m gdie* gen, wurde recht reine orangenfarbene Mennige ia ein Aohr gebrecht, dasselbe zweckuiäCug ertMlzt und ein Suom von Sauerstoff hindttrch geleüel. Naebdem diefs dvt> Stunden forlgeselzf worden war, wurde dann der Vewuih nnterbrodien und das Product durch Glfihen analjsirt

5 Grm. desselben gaben 91 C C Sauerste^pi M

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035

15® C und O^jTSS B., entsprechend einem Sauerstoff ver- lost von 2,4 Procent

£b firorde nun abeimab Sanenloffgis bei 300^ einige Stunden lang Ober die Sabsfanz geleitet und daiiu wiederum eine Probe derselben aoalysirt. Es zeigte sich iod^fs, dafi di|rcb das erneute Erhitzen kein Sauerstoil %Teiter aufgcnommea worden, die Mennige unverändert gdiliebeu war.

In der anfliDglichen Yarmotbon^ dieb Beeoltat möfß durch eine der angewandteb Mennige beigemengten Sub- «tanz bewirkt worden sejn, löste er 5 Grm. derselben» nachdem aia durch Glühen in Maeeicot Terwandalt wor- den , in Salpeterslora auf» dampfte dia Ldsong ein ond bebandelte den Rückstand mit Wasser. Es blieben in- deia nur einige fast onwfigbare Sparen yon Kieselerda und adiwefelaaurem Blei curfick» nnd die LOsung enthielt kein Cblor. 2 Grm. derselben Mennige unmittelbar mit Sal« pelereftnre behandelt« gaben, mit Hinlerlatsung Yon brau- nem Hjperoxyd» aber ohne Entwicklung von Kohlen- saure, eine Fltissigkeit, aus welcher Schwefelsäure 1,765 Grammen schwefelsaures Blei entsprechend 1,298 Gm. Blelozyd Mite. Dia angewandte Hennige enthielt dem- nach nur Blei uud Sauerstoff in dem Verhaitnils von atwa £4,9 Oxji nnd 35,1 Ujrperoxyd.

Bei einein andern Versuche wurde eine-Mennige voa, ähnlicher Zusammensetzung wie die vorhergehende in ei- nem mit Sauerstoffgas gefüllten Ballon, der mit der Glocka ainea kleinen Manometen in Verbindung stand, auf ei- nem Sandbadc bis zur Annahme eiuer sehr duokelu Farbe erhitzt und sieben Tage in dieser Hitze erhalten.,

3 Grm. von der so gerosteten Mennige geglüht, ga- ben 35,5 C. C. Sauersloff^as bei 16« uud 0^7515 B., antsprechend einem Sauerstoffverlust s 2,337 Procent Diese Mannige hatte alio durch das lange RMen nur 1 Procent Sauerstoff aufgenommen, uud dadurch dieselbe IhisammensetTiing erianill, wie diejenigjO, welche der Wir-

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kmg des Sauersloflii uur eioige Sluadeo laog au&gtsetzl gewtaea nar.

Der HatiM nH dar Mendga wvrda iraa abtmb

mit Saaerstoff gefüllt and wi« zayor eioeo ganxeu Tag lang erbitzt. 2 Grm, Meunigc von dieser ziveiteu Bcs bmdliiog c^bio bflim GliUieii 85^ C C. Gts M 14* uid 0*,765, eottprechend %S6 ProeeaC SaoartlollrafliMt

Nach diesem Re&ultal hiell llr. D. et fOr %^dlir{>chcki- lieh, daft das Prodod eine Verbindung im himimaitMi Vcrhiltiilaia tej, und «• tcUeii ihm daher interenaai;

4^5 mit tiucT auf aoderm \Ve|^6 licreiteleu IÜemii|^e ui verj^eicbeD,

Za dam Eada babandaha er etee Portion der M

den vorbergabenden Versuchen angewandten Mennige ao lauge mit eiuer Auflösung vou Ülciziicker, ab diatariiocli fraiaa Biaiosjd auflMe und aiab iq baiitah airiyinraa Blei varwaiidella^ wweh und troekiiela aie dana 4 GrwL

der 80 gcreinigleil Mennige geglüht, gaben bei 15^ 11 und U",i62 Druck 6Bß C C SanetHoff, atttiprachaad im Gewicht 9^1 Proeeot Dieia M emiige hatte ilwiit

gleicht; Ztiaaüiüieü^eUiUi^ als die in ^uexbtull^a^i gcci^ Uaie.

Eise aodere Qoeolitit danelbeii Memige fvwde

einer eoncentrirten Lange von Aelzkali digerirt, irelches bekauutlicb Bleioxjd iust, und falsch das der Mennige etwa baiga«Mog|e Maaiicot aoariehen ^^^u^ S Gm. der ao geralaigteo Mewiige geglQbt, gaben Vifi C C.

Sauer hl ui (gas, bei 1^ (1 und Ü'%7j5 B., ent^preciicud

Prooent Aoah diaae Maootge hatte demnacii gM* che 7niB— iMiiiineg mit der ^ihcrgchendea.

Hieraus erhellt, dafs man durch direete nehandlimg daa Maiiicot mit Sattcr^iuff, oder durch Keinigung der Mendga, aey ea mitlalat Bleinicher oder Aenhall» iae*

mar ein tmd dasaelbe Prodnet, nimlieb eine Verbindun* \uu 3 At. Klei und 4 At. 5auer6toff, bekommt; denu eme

eokbe VerfaindoBB wOrde BM PiM Sioerüoll ealhat-

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leD, waAf nahe überetostiimiieBd mit den obigen Resul* taten, 2,34 Proe. Sanentoff Im eeiner Zuraciflihning auf

Bleioxyd verlieireD.

Da iodefs dieik Atomenverbältaifs nicbt die Eiitfacb- heit beiitst, welche man bei andern binären Osyden be- merkt, so häit Hr. D. Dach der Aoalogie mit cleD mittle« ren £isen- und Manganoxydeo dafür» dafs die Meuoige ein der Fomel 2PbO-f-PbO^ enteprecbendes blelean- Tee Bleioxyd sey. In der Annahme» dab die frflher von Houtou-Labiiiardiere gefuadeneQ Krystalle*) kein blobee Gemenge aas Bleiglätte und Mennigei eondem aifie homogene Verbindung sey, und dafii ee auch eine Mennige gebe, welche die von Berzelius gefnndene. ZuMumeneetauing besitzt» würde man drei saizartige Ver- btodungen vom Oxyd und Hyperoxyd habeUf nimlich:

3PbO+PbO*

2PbO+PbO* Pb04-Pb0^ Hr. Dumas ist indefs geneigt, die Existenz deriete- teren Verbindung zu bezweifeln, und eine Mennige, die mehr als 4 At. Saue/stoff auf 3 Atome Blei enlhiilt» für verunreioigt mit Hyperoxyd zu halteii« Das einzige ihm bekannte Mittel, eine sauerstoffreichere Meunige als diese* darzustelleo, nämlich die Digestion der gewöhnlichen Men* nige mit sehr verdflunter Essigstture (anf welchem Wege Lerzeiius sich die Substanz verschaffte, >v eiche 2,9 Sauerstoff auf 100 Bleioxjd lieferte)» gab ihm immer mehr oder weniger Hyperoxyd eingemengt» selbst wenn nocb nicht alles Massicot ausgezogen war. Sogar Wasser, das iaum durch Essigsäure augesäuerL war, zersetzte bei län- gerer Digestion die Mennige vollständig. Hr. Dumas hält es denmach für wahrscheinBch» dafs alle im Handel vor- kouimende Mennige die Zusammensetzung 2Pbü-i-PbO^ besitze.

'*y yinnul. rfr chim. rt de phjs. T. Ä^ÄXf p. 9G ; womit lier- zclius in seiueiu Jaitre«b. No. 8 S. 116 su Tcrstcichen« JP.

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6S8

XL Krtraii du Programme de In SociVi^ Hot- latitiluise des Sciences ä tUurkm, pour i anr nie

(Sclilaf*.)

C^onime il est du pIns firand inter^t pour Ic paUie, qti# tont le douifl^ couceruant le pouvoir ^ U vaociM rnniMit prMcmtif contre h peüle veröl«, noo imlmiadt paar

quel^iie Irma, iu.^is puur tonjours^ di^paroiiisc tiiti<*re- iMQt; et cjue rappAriüra frequeoie de k pelite ?ercih^ dito mod^9 ehes ee« qni wakmltnumml ottC M doei» feit naitre effectivcment ee doofe cliez bieii des penonnei, metoe chex quelques protecieurs de [ iriocttie« tioo de le vaeeiaei Ton deauuidei •!> U'oik viesl •chee lee penoonea» qoi ool ea le petite veröle^ eott » turellement oa par inoculation, ia peüle Terole modifiee »ne ae mootre preaque lameia: teodia qo'oa robeem liea •aoovent, depnia quelquee eoodee» Aprte llaocdelkMi de

»»la Vaccine? 2) La pctitc veröle inodifK^c fournit tlU »one preuve de rmftuffiaaocc de ia vacciualioo, pour aueao- »lir loteleoieiit le prediepoailioD k le petite vemle? Sk »non: doit on deduire alors aon apparilion des circoo* »alaiiceay qui out en uue iuilucnce imi^ble aur ie pau- •▼oir pr^ametif de le veccioe deoa le eorpe otgeoied vi» •vent? 8) Sur quellee dreODaCeneee doK-oo anrfoiit faire ^alleotioo dariB le cbuix des peräuuues qu'ou deatioe pour »tee vecctoeea? 4) £o eea qu'll eal d'me freade »porlettee, qaH eoit bieii deeidd dTeveeee ei rob}et, »ae pio|)U;»e d<* vacdnrr pour Ic preserver contra la pe> »tüe veröle» a unc bouoe diapoaitioa pour eobir eelle »operetioo, le Gouvememaol , ne doil fl pee veiller par

" deb loix incdicalei, quo Celle up^raÜau u'aU jamiUd k«^ qu'eprea iavA« d ua Medacio?«

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wQue nit*oD avee certitoda des noavemeDts, qae

''Ton observe dans les fcuilles de plasieurs plantes, taDt

de ceux, qui se repetent leotemeot toules les 21 heures,

»qm de ceox, qai s'oj^reDt avec plm de fiteste etnoins

» regoIiereoieDt, comme dans IHedysarurn glrans, ou enfin

»de ceuXy qoi provieoaent dun coülact direct ou iodi-

»recfy comme dane certaioea plantet dites sensibles? A

»cfael point esl-on parveim dans lexplicalion plus on

«•nioios (oiidee de quelques uns de ces i;*heuomeues Les

» obaemtioiis de Datrochett snr lesqaelles il a base

»uue (heorie, out-tllcs cle contirinees par des reche rch es

»uiterieureSy ou bieu ces recherches pouiroient-ellcs les

»eppuyer saffisamaHeot» pour qae Ton potsse considerer

«cea obserTatioüä comme decisivcs?«

Vojez Cnvf«r» HuiiUtM du Pragrk* des Seknen Naiwreäßf^ f^oL Jli p. 167 4f.

Comme oo a observe depuis longtems une grande difference entre la duree de ia vie vegelale dans les graioes des plante«^ doni la plilpart ne conserve pas pen- daiit une annee la proprietc de pouvoir germiner, laiulis que d'aulres conservent cette propriete pendant pluaieurs wmieBf la Sociale demande »ooe dissertatiooy qoi expose »tout ce qoe Texperience a fait voir concernant la con< »aervatioa de la vic vegetale dans les graines et dans les «•plantes en differentes circonstances; et qni fait voir eo* »suite ce qu'on pourroit faire ou essayer poor conserver »plus loogtems la vie vegclale dans differentes graines et »autres parties des plantes; partout ä T^g^rd des plaotes »qui peuvent senrir k quelqae asage otile?«

Comme il paruit prouve par rexperiencej que la dif- ference qni existe entre lea liqueurs vioeosea et alcooli- ques, prepardes de graines, de fruils et d'aalres anbstan« ces ^egetales^ surtout par rapport a la propriete inebrianlc, De depend pas uniqaement de la qtiantile d'Alcool que ces Ilqueors conttennent, mais aussi d*une hoile volatile Ott esseuUelle et iicre» qu'elles renfcrment, on demaude;

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»plus grauilc quantitt' d'une teile huile esseulielle? De »'quelle manierc ceile-ci peut-eUe en etre separce? »Offre*t*ell0 qodqM cUferau» kmqii'eUe « eii obtame »de differens vegetaux? Quelles en soat les proprie- ttea et quel est son effet sur le corps humaiD? Jus- jiqn'a qöel point peat-elle oowraiiqiier dei proprietei »Duisibles aux liqueora spiritiieases , et de quelle ■i' »niere celles-ci peavent-elles ^tre corrigeea?«

VojeB HeDAmaajf Mdm, de tAcad. de BnuteUes pour trnmM PelUuii, Joum. de Ckim. MidStaie, 1$95, /W. 71, 1828, p. 8L Bertillott GvUtari, ü^'dL 1825« Fe^r.!^ Ai* berffievt JnnU de Ckim. et de Pkjrs. ZFZ MO« Xortt, Scliweigf er*s Jomtftat^ /. & 274.

La Societe repete les dix halt queslions propo&tei

daiia l«g aoaees precedeotesy poiir y repoodra

Avint le Premier JanWer 1833L L »Qa'esUee qoe Pon aait adueUeaeDt ä Fepri

'^(Ic rorigioe de ces iiialieres vertes et ^Rilres, qui sc pro- i^duiseat dans les eatix stnznantes ou a la surface decel- »lea-d et d'autres corps? Doit-oo, d'apres des oiMt^ »?aüoiis bien decisives, considtrer ces matieres comnw »des productioos vegctales ou comme des vegetaux d'ooe »stnicture plus simple? Doit-on les rapporter ä Ja aiM »espece, ou peut-on en indiquer la difference psr du »caracteres spcciüques? Quelles soot les obserraUoiü, »qui resteot encore k faire, sartout par le-mojea dlo* »strumens microscopiques, pour perfectionoer la tßOBlitr »»saoce de ces obJeU?«

On d^ure que ce tujet solt ^cUirci par de« obserrationi rcr t^r^eif fit qvc Im objeta* objert^a «oicBl d6crit« et figm^

Toyes F. P. Sebrtneb« über die PrieeUty'ethe grüne Meie- rie» JbenkecJi rifun der Aeademie zu München, 1611, " Homtcbueb, über die Entstehung und Metamorphosen der mf deren pes^etabiiischcn Orj^anismen. Not^a Acta I^/n sicwmedKt Acad. Dfatur. CurwSf Tora, X p, 513. P. J. F. 1 urpio, Orgf

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64L

nogrnphU, M.immrt'S (in rnus^am d'Htstotre NaturelU, X.IJ^ p, 15* Trevira^iis» sur U mouvement ds Ai matikrc »erte^ Anr naiu des seieneet mtiuteäe*^ JanttUr 1827»

IL La dccouverte iiuparlaote d&B subslauc^s lUiital- loldesy conteoaes daoa ks akalie, ayaot su^GMiv^inent doimtf Ken faconnottre de aemblabbles piincipes dans lea differeDtes especes de terres; et ces priucipes paraisseot aDeme faire partie de quelqaea subslaooea composees, ge- «eralemeiit ntiles^ teb ftte le Silieium et tjilummum de 1 .»der indien, noinme JVootsi la Societe dcmaode: »quelle e^t la jueiUeure uaiiicre: de separer ie priadpe jtmelaUiqae desitema las plus repaadiMy et quei'uaage >'peut-0D en faire?«

IIL »Queilea aoot actucileoieul les diffcreutes ma- Dieras de rafioer.le aom? Jiiaqu'a qnel pomt peat-pD »expliquer par la ehimie ce qui a Ikm daoa cea differena •procedes? Peui-oa deduire de la ceouaiesauce ohimi- »que aetueUeaMit acqiiiie ou dieiidiie» quelle «aolere de ■»rafiner le aocre eat la meillenre et la phia profitable? *>Oti desire aussi la dcscriptiou et Fcxamen des differen- 'Mes pratiqiiea qii'eA a empiojeea» pour accelerer Tebul^ »lilion da syrop de aocre ä peu de fraifl^ aana qu'U a'at-

»laclie ä la cliaiidit re?«

IV. «»Quelle est la compositioa dea pyropliores? »Quelle est la' vdritable cause de la cdndMistiou subita »et spoDlaDee, qui a licu, lorsque ces BMitieres soot ex* «posces ä rair? La solulioii de eette quebüuu titaut doo- »oee, peut-elle conduire ä expliquer, pourquoi quelques »autres substanees prenneut feu d'elles nduies et saus »queiles soieot ailumees? Peut-OQ en deduire des reales »ponr pnSvenir oes eoasbuslioDs sponlaiiees?«

V. li'Imie {LoUmn twmimtum) dtant laiaeole plaute qui« de toules let» grauiinocs, par &a qualile nui siUet parak faire exceptiou a Tuiiifaniiite et ä raoaiogic l^eoerale des propiielcs, par lesqueUes la elasse des ^a- miuüCö est caracteriscc, od detnandc: * Eu quoi cooßiste

AaBaLa.Pli7«ik.Ba0i.6t.4.J.lS3aSL8. 41

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>k mwlM HMiraitMit* de Rmitf Eat-cU« comM* «t »iDt^paraU« de k Datore de ce ve|c$tal; on bica D*eil-

»eile quaccidentelle ou produite par quelquc circonstaoce •perticoliefe? Peut-oo, deus ce deraier cm prefenir U •CMiee de eeile proprMtd mMUef«

VI. Comine les experienccs cTArago ont fall voir, qoe quelques corps» qoeod Ua eoot eu mauTcirieoi ra^idey eiemot uoe iofliMiece tree MMqwiUe ev feisasl, im Sociele d^re; »ime deseription exacte de tom lee pb^ »nomeDes qui accampegoeiu celte aetioo et cme eiplAca* »lioii de cee pbdiHMBteee, feoddt eor dm eipdiieMee?«

Vn. »Quelle est h netfleve geaatwwUo« dee Ffe»* »res, deftioci a e(re vus de tres-loin daiis de.s miits oli> »scures per les aengateuni? Le Soeiele deaaiide, qpm »foo ffrfaaieee et qoe roa eoaqpere tont ce qui did liil

»et |)r^)pü^e couceruaiü cel objct en (rautre» pa^^. ^^r^ »lout en j4ngleterre^ eo Fnmce el eo Jiaäe; et quc •Vom dieeate k tomi lee qwesitons sulf— tee; 1) qoel •mojm d'^lairaf^e merite la prtfd^ce, ceiot par des »lauipes, dites d'Argaiit, celui par le gas, prcpare de »bonille» d'hoale, oa de qoelque Mira inbslettcu, oo ce- per k ebeni, teaoe ioeuideeeeiile m aojeo de k »combinat^uu doi^^geoe et d'hjdrogeoe? «— 2) Queis •eont les »eUlenrs ONijefis de reunir la Inoiiere deoe oa »M plusieuia faisceain? Des koHllee de Tcm 4 dche-

»looSy OU auIrfK uieriteot - elicg I i pu foi eiicf , uii f i it i< »cboUir des mtroirs paraboliqucs, ou aolres^ ou bica »dem-C-M eanbiner les leolUlee «vee les wMn^ et »qoeUe doÜ ^tre k constructioo (ant des lentiiles. que des miruirs" et 3) k iumicre doil-eiie etre coutuiue et «Qoii coioreet dMgtfe UM^omt ven k märne potel de »rborisMi M kktt doft-eUe ekemer evee «oe obeeMriri »complette» ou avec uue iumiere coloree, ei per qoel »mceuusnie peul-oo iapriMT an iostmuieiis tf^ckireji

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VIIL »D'oü a-f'Ou reru la premiere connaissancc » des proprietes medicioales de plusieurs medicameDS sioi* »pko» Boü «oiMiif, Teg^nx foaailM?« On däsire eonnoilre rhistoire, surtout de ces inedicamens qui sont recoaiuis etre Traiment spedfiquis, et qui oe spot pas d'iiDe origme frop aocienae, pour en faire qaelqoe 19- dagaüoo.

Lea aooroesy d'^ii Tod saura tirer Fbisloire de la dceoQvert« de fntlqvea remedes et de la confinnation de lear proprieteB m^dicales, doivent etre exacteroeot qtees.

IX. La trmsjusion de sangy mise eu pratique, avaoL dem Steeles, sortoat en France^ ^is geo^alenent aTeq des sniCes treSifleheuses» et depuis entiereinent oubliee, a alüre, de nouveau, depuis quelque teius» raUeotioDt flnrtmil im mMecins Angiais, et- ä ele cooronn^^i dans pfcnieure cas, de lek succes, qae tont ce qai conceme cette Operation,. parait meriler uae ßcneuse consideratioo* C'esl . poorqooi . Ton denaode: 1) Quelle eacp^rienee »a-t-on foitey dans ees demieres aooees, de la traosiii« «»sioD de saog, surtout aur le corps buuaio, et queU soot »les resultats qntells.a. p^oduits daoa differentea ^ffeptioos »morbides? 2) Est-il suffisaniaeiit prouve par ces re« '»«ullat«y qoe la trao&fusioD de saog peid etre utilemeot »oiise en pratiqoet et qn'dle mmte de T^re, par prdCet »renoe, dans cerlalos cas? 's! oia» nomnier ees cas, » et prouver que par consequent eile est digae d'etre »refuis pams les secoors de Tart de goerir? 2|) A 9101 »fiioUil faire aUention» tant eo g&^ral, que par rappod »ä Tetat iudividuel du malade, ppur pouvoir attendrc de •eeiCe Operation la neilleore r^jossitet aossi i^jien dans »des cas, dans lesquels eile a d^)ä pratiqod^ av^soc: >'Ces, que daas d'autres, dans lesquels Ton croirait pou- »voir en {sire Tessai avantageuaen^t? 4) A quoii^ut-^ »faire attealioQ, ea gte<ral, dans.la praliquo da la traM> >*fusioo de aang? Quelle est la mailleaM» meä^t^ 4^1a

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S44

•pvikfkfiMf? QMh seoi eetle fia Im MiBear» tegtE»* X. i»QueH<i toBt >wproprl^<k Miüülii im miijrifi

»mun iivcc ccllca de Ki Ouinlnc ou ci<^ la Linchantncf »Ilao« qoeU cas U 6alkitu p#ttU«lte par eUe-ineiiM^ oo •bien m eombioaiioo avac d^aotret tolMUDcet» MiplMt »la Quinlne ou In Cinchonine? tl «jii'cst oe qn# Tei- »perietice a appru coAceroant la nieiileure maDicre de »PadBioiibw aeok m €0 combifliaMii?« La Sart^la d^ sire, qoe la roponse k ces quostims »oit €M6nnte par des obftenatioas laites au lit memc des malades.

XL ^ijp/äin est h flueiUam Methode de pr^pater •k Smüelne^ d^Uferte, Ü-y a qaelquea Mieeat daaa »lecurce de quelques Saules el Peuplier»? (.ouiinout C4i »principe peul-il eo toe reüre et purUM de la mauieee »la plua iMMe et la moliis d^paosiswe? QMUee eMil

»Ic« e5p«»ce8 de Säule et de Peuplier, qui eo fmimUseul »la plus ^aude quanütei ^uels sont ies cararierefi «t »lea aoyetta de roonaltre aa pareld? Vx i|«eUe eat la »imliire des eorps compotf^s, que ia Saliciue peol ÜM^ »mer a%ec d'aotres suiistaiicct); «

XIL Coinnie la cnltof« da Hmbia Kmtmwm el h pn-paratlm de la Garvnee est d'uae fraode ImpoHaMe pour iiuduBtrie de queUjiies Provinces, et qucu iielp* qoe et ailleura foQ a lache depuii pen de doMer par One pr>'{iaraÜoii plus aoff;ii^ an plus ImiI def re de perw fectiofi «I rette nialiere colruante, en nirmc Icins, tiueu fronte Vou a essajre separer le principe calcinuM» mge, de la Garasce» afin de i'mployer mmm mattawi ocrforante purifiee: Ton dioiaudc: I) «CoiomeDt peut-oo, »soll par uac euUure plu» saif^uee du Hiibia Tincionm^ Aaolt par mie prepamlioD. perfsctiooii^ de le Qmnmm9k HMe des dMrreiifes paHlea de eetie plante, aMiilHerer e«flf inafifVe coiorante? Et 2) esl-d pussibic de #cpa- * •m ie prittdpe coloranl, dit AUzwia^ dea aulraa pri»-

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Gib

»cipcs coinposaus de la plautc par luic uptiatiou peu »cooteuser Jblt en cas de r^pou^e afiirmative, comiueat »ce principe peuUU etre emplojre comme nataere edUh

XUL »Est ce que ies experieoces et les observa- >»lioii8» sor lesqaeUea H. Dotrochel a fände one ei* "plication de ratctnsion et da mouvement des aocsdans

nies piautes, sout euücremeut cüüüiiuees, lorsqu'elles sont »lepetees et muUipliees? PoorroU-ont dana de cas» con- Msiderer, comme bien fond^e, l'explication qne M. Dur »trochet tri a deduite? Peut ou appliqucr cellc expli- «cation non seuiemeot ä l'ascension et aux autres mcm« »▼emens des sues non prepares des plantes» mala aossi >>aux sucs prepares, qui sout noiumeä sucs propres par MMaipighius, et auxqueU Ics deroiera pbjfiiologistes »ont donne le nom de socs vitaux. Jusqu'ä qnel poini »pourra-t-on confinner celte theorie de M. Butrochet »par des expcricDces faites sur quelques piantes memefi?«

JÜV« L'imperCance de Tanaljae chioiique des v^e« taox ayaot M soffisannnent proavee, dans les demleree annees, surtout pnr la decuiivcrtc de plusicurs principes utiles, quc ies vegetaux lenferuieaL et ie resuitat de}ä obtcna de ces recberches faisant esperer, que lorsqu'eUes serüut poursuivies, od sera conduit a d*aulres dLcouver- tes non moios importautcs, la Societe demande: »une in- »struction sacdncte et daire de raoaljse ehioiiqtie des •vegetans, aiosi que rindication des reactifs ks plus pro- »pres ä coouaitre la cuiuposiliau pariicuüere et les pria- »dpes les plns essentteis des plan|es« Sans qu'on ait ba* «soin d*ea fam Fanalyse complete?«

La Societc dcsirc eo meme tems, qu'ou tacbe de detenoiner^ jusqu'ä quel poiut uo (el examen chimiqoe pcnt'SeiTur k mieax definir Ifs fanilles naturelles des plantcs, par rapporl a la gUuclure, cumparce avcc la coiDpogitioD materielle.

XV« »Qael est Tetat actuel de la connaissance des

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I

»caveraes daus les montagnes calcdiras» doüt oo a exa- »mini OD pmi oonbro depuis la oomnenocmeBt da »aiede «elii^l, softMl poor obMirer, qnels ossemeos MdaDimaux aDterieuremeot existans s'y trouveot eo plas »OH moSm gnnda qoaDtit^ et quelle y est Icorpoeitiiiii? »PeQt-on troaver, daae ees caveniea, oa dam la titua« Mtion des ossemens, des sigoes, dont oa pourra deduire^ »ä qHoi il faul TaUrilMmv qoe lea oeaemens de ^elqnes »mamarffefes ee troarent entaasda eo ei graade qnaolUe wdans quelques cavemes?«

Oa 4^nre ea rcpoote k unt qacjuoa ime caamiratloa de ton- iM.ki CATOvei de raonMIBM calcairet, tOL^mmiu jotfa'ici» tou qa'oa j «it troST^ dca otsemeiM fottilct on noa; comme aatu aac d&criptiott de« OMemenj diflKrea« qal $*j troavent, et ca qvoi U poiidaa de ceax-ci difllfe dem lee ciTeraci difKi«atae, et toat ce qn'on eare obeerr^ de phit k lear Igard. Oa d^ire aast! trae d' scriptton de« coucUci dfl tcrrelas dlff6reDte« qui «e trouvent dans €€« cavcnie«.

XVI. »Qo'esl ee qa'on seit aetaellemeDt k VepLwi »des Festes kumaios que l'on irouve dans Fetat fossile? »Est-ca qoe les ossemeos d'hcMaflieSy que loa trouve eo »qoelqaes eodroifSy aott dana des eoucbes piemuses, soit

»dans un terrain meuble, meles avec ccux d'auLies anU »maujE doBt les espcces aexisieui plus^ doiveot elre rap- »portÄ avee cem-ci k h mim dpoque Geologiqoa oo «bieD ä Uli tems posferieur?«

La repoose ä celle quesüoo doit conteiik le rap- poity la descriptioD et une eomparaiison esacte de toas les objets, relatifs nu sujet de la (|Lies(ion, et observes daDS.plttsieors pajrs; et lorsquii sera sulüsaiiimeikt proave, que ces restes hamaioa datent d^ooe epoqua posterieure^ on devra determiner, si daus ce cas, on pcut supposcr avec raison» que ces ossemeos oexisteat pas oon plus aillenrs panni les oe fossiles d'atttres aniauiQs d'espeoes eteintes, ou bien si le jn^ieiiieDt la-dessus doit rester sus- pendu jusqu'ä ce que des rediercbes ulteoettres a {sine

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dans plamora coDtrees de la fem aient (ociniiB plns de materiaoz et plos d'edaircissemeiis aar oetle matiere?

XVn. »Quelle est dans Ics Pays-Bas la pusition » G^logiqae relative des couches de debris vcg^taox de difT^rentes especes, tant de cellea, qui fonneDt dans »'plusieurs Provinces les differcntes tourbieres, que de »»c^elles, qae Von observe sur les rivages, et qne Ton »nomme des bancs de danjf Quek sodI lea restes or- »ganiques, dont lears luasses sont composees, et quels »soot ceux, quellcs reoferment? La positioo elle-meme^ »• ou la natura des tonrbea, comparee k la positioD, oa » bien les restes organiques qu'elles contiennent, peuvent- » ils coDduire ä nous faire counattre Tepoque Geolog^qu^ la deposition de oea matieres vegetalea appartient?« X\ HF. »Jusqu'ä quel paiot est- od actuellement avance dans la coDoaissaoce de la circulation de la seve »dans lea cellnles do tisau eellaieas, d^converte dejjMiia peu d'annees dans quelques plantes? Quelles sont les » plaDles dans iesquelles oo peut Toir distinctemeat cette » tirculatioD par le nioyen i!m des meilleors microaco* wpes, et qu*est-ce qu'oD a observc* jnsqu'ici a cet egard? » Jusqu'a quel poiot peut-oa coasidcrcr cette circulaiioa *»daD8 lea cellolea conune bien proovee daoa quelqaea

«plantes? Y a-t-il quelque cliose ä obscrver a IVgard » de cette circulation dans lea «ellules qui conduise ä sup« »poser ä qaelie cause eile pourra £tre atribn^e?«

On d^sire qu*on ajoute a la rcpoote une hutoiftt da Is d^av*

\-erte et de aa coniiriuation.

Le prix pour une rdponse bien aatisfaisanta k cba»

cunc de ces questions, est tue medaille d*or de la va- leur de 150 florins» et de plus une gratiücatiou de 150 florina d'Hollande, quand la i^ponse en aera jugee digne. II laut adresses les reponses, bien lisibicment ecritcs cn HoUauda is, Fran^aiS) Angfias» Laliu ou Altciuandy en lettrea italiques, affranchtea» avec des billets de la na-

(»4S

oiere iisi(<ie, a H. vaD Marum, SecreUire pctpetueidt |

fiwkhtigangen wm AqIhiIs ifm»J. llili#r.

Sttto 514 Zeil« 6 iUtt Idnar ti«t Kma.

514 Z. 19 St. r<r(!frartigcn 1. fadrnarli^ea.

Iii Smtm 61l| «»4 |dl«it folgend« Renrkn>it»t:

Durch vrraLTc l>nlMftucLuii( habe irh niich übertrugt, dafi d>* bri (ifh »-»ilf »f drt Citjil.ilfii'fzrns vont Aa! bcifJ»T Iilir r»«- obtr fläcilliri)' n < 411 tle in drfi Kl«nrn und nntrr «irr U4U( , wrUk« von der itt-gcud des (^^ud^Uicr^cni aui lajit irt wrrdrti Looiicai Leine LTnaphgefafsc «ind, sondern, obgleich «ehr refdlaKif«i(|, d»cli ' tedb iu AafblMo dn Mltiw«^ ttsiOT 4«« H««! wdl 4«fck I |«w«liMaM lajeetWa 4«« Q0«cluiilb«r» mit 4er SubUptiM «ncii|« Warden, md aUo anrh mit 4eiii Candalhfrictt nicht in Verbio dang sicbm. Dm C«i4ltfcwi des AaU bünft aar mit dem Ivod» dtfr Schwanwtnt i.ii»anitn«n , und mfinrlrn in dat^clbi- tii«r <1 ^

fciiu-ri Vrnrn «Ii v liini» rNi» r '( ticili dct .Schwaiirflniit- AKrrd - sr< Orr an i>t \«Mlit)rii liopprlt, die biüdrn '1 bcilc lic^m la d«« 6riiea de« ivuico ^chwaniwirbcU, und dCfneii »icb in die «latcm Mu 4«r Wirb«! ««d«afMi4c Veae 4ct ScIiwmmi« Nicb ScrttArmif 4«r dncs Ulllb Mbitt 4i« i4wi mril. Stito »25 U ttott ume-n Im» mm. ' 540 /. 7 wi« voB.

M2 Z. Ä V u ft. wefcWr I. wclebes.

« friH Z. 14 , 15 n. I. wrnn man die Mcnf<* dri mthen t^«4 gtilfiriis iti HH) Tli. niul br<ttifuiu( b«i, und die McilgC tMi ^'dit rslofT in 100 'Pi. Ulut davon Abzirlii, 547 6 ir. o. st Fa^cikioÜs V. irocLneo FAscj-^iolliL

^ 556 Z. 5. »L «MfMcliUf <ii«aa L fc«cJiUf«ocai.

SflO Z. 13 ft. Zellen 1. Eotitn.

5(ri> 1. 15 «I* AftkiH« L AnttH«.

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