BULLETIN DE L’INSITIUT BOTANIQUE DE BUITENZORG NO X + 1901 L'INSTITUT BOTANIQUE S LANDS PLANTENTUIN ——— 2 Th —— BCE LE LCTN DE DE BUITENZORG BUITENZORG IMPRIMERIE DE L'INSTITU®Z 1901 . 4,” ae # n À Lu n L JE : < a b Z : ‘ AS Le À | 4 ca ; z ‘ À ? oure S LANDS PLANTENTUIN Be —— BAOMÉ E EME NN DE L'INSTITUT BOTANIQUE DE BUITENZORG BUITENZORG IMPRIMERIE DE L'INSTITUT 1901 \ 5 2 * : À ; 4 : , Die thierischen und pflanzlichen Feinde der Kautschuk- und Guttaper- chapilanzen. Von Prof. Dr. A. ZIMMERMANN. Die nachtolgende Mittheilung stützt sich theils auf die in der Literatüur vorliegenden Angaben, die so voll- ständig müglich zusammengetragen wurden, theils auf eigene Beobachtungen des Verfassers. Die Letzteren wur- den fast ausschliesslich im Culturgarten bei Buitenzorg angestellt und Kkünnen in Folge dessen allerdings darüber kein Urtheil gestatten, in wie weit von den betreffenden Parasiten beim Betrieb im Grossen eine ernstliche Be- -schädigung Zu erwarten ist. Der Culturgarten bot aber auf der anderen Seite den Vortheil, dass auf demselben schon seit längerer Zeit eine beträchtliche Anzahl von verschiedenen Culturpflanzen cultivirt wird und sich in Folge dessen allmählich eine sehr grosse Anzahl von Parasiten darauf angesammelt hat. So bestand hier na- türlich auch für die Kautschuk- und Guttaperchapflanzen die beste Gelegenheit von den verschiedenartigsten In- secten aufgesucht zu werden. Hierdurch ist es auch wohl hauptsächlich zu erklären, dass ich im Buitenzorger Cul- turgarten (namentlich auf Ficus elastica) in relativ kKur- zer Zeit eine ziemliche Anzahl von Insecten auffinden konnte. die diese Pflanzen zu ihrere Ernährung benutzen 2 und also auch unter gewissen Umständen für den Be- trieb im Grossen schädlich werden künnen. Dass die Kautschuk- und Guttaperchapflanzen trotz der ‘grossen Mengen von: Milchsaft, die jeder Wunde entstrümen, von zahlreichen Insecten, die den verschie- densten Familien angehüren, gern verzehrt werden, war wohl a priori nicht zu erwarten und auch nach den in der Literatur vorliegenden, spärlichen Angaben nicht sehr wahrscheinlich. Dass dies aber trotzdem der Fall ist, dürfte aus den nachfolgenden Mittheilungen zur Ge- nüge hervorgehen. Uebrigens ist es wohl sehr wahr- scheinlich, dass durch ausgedehntere Untersuchungen die Zahl dieser Insecten noch bedeutend vermehrt werden wird. -“° ; Bezüglich : der aufgezählten Insecten will ich schliess lich gleich noch an diesér Stelle bemerken, dass die rneisten- dérselben von Herrn Dr. KoniNGsBeRGeR bestimmt wurden, wofür ich dem genanhten Herrn auch an dieser Stelle meinén Dank aussprechen môchte. ! Bezüglich'der Pilze bemerke ich noch, dass ich all diejenigen Arten angeführt habe, die auf den betreffen- den Pflanzèn gefundèn wurden, ohne dass damit behaup- tet werden'soll, dass wir es bel denselben in allen Fällen mit echtéen Parasiten zu thun haben. Meist wäre ja auch nur duré! ausgedehnte ‘Untersuchungen mit Sicherheit zu entschéidén gewesen, ob ein fraglicher Pilz als echter Parasit Zu‘ betrathten ‘ist, und andererseits muss es ja für déns Phytopathologen von Werth sein, auch die auf den ! verséhiédenén Kulturpflanzen vorkommenden, nicht parasitären® Pilze genau zu Jkennen, ‘um sie in allen ihrè Entwicklungszustanden voñûen eigentlichen Krank- pue ‘unterscheiden: zu kürnen. : : Intdér achfolgendén! Zusimmenstellung labs ich aus es Grindentdie zù der gleichen Familie ge. 8 hôrenden Wirthspflanzen zusammen besprochen und die auf denselben beobachteten Pflanzen und Thiere in syste- matischer Reihenfolge zusammengestellt. } A. Die Parasiten der Moraceen (Ficus und Castillo.) |. Hôühere Thiere. Auf verschiedenen Kaffeeplantagen Ostjavas, die in mehr oder weniger grossem Maasstabe Ficus elastica angepflanzt hatten, hôürte ich darüber klagen, dass die jungen Pflanzen durch Hirsche, 1) Cervulus muntjac und 2) Traquius javanicus, Stark beschädigt wur- den, indem diese die Blätter und jungen Zweige vollstän- dig auffrassen. Auch 3) Kühe fressen die jungen Blätter von Ficus elastica sehr gerne. Wo also Gefahr vorhanden ist, dass diese Thiere den jungen Ficuspflanzen nahe kommen, empfehlt es sich jedenfalls, dieselben durch entsprechende Schutz- hecken fern zu halten. I. Insecten 1. Coleoptera, Käfer. «. GCerambycidae, Bockkäfer. Von den auf Ficus und Castilloa beobachteten Insecten _scheinen die Cerambyciden bisher den grüssten Schaden angerichtet zu haben, indem die Larven Stamm und .Ziweige :anbohren und mehr oder weniger vollständig zum Absterben bringen. Diese Larven besitzen alle eine hellgelbe Färbung und zeigen in ihrer Gestalt eine sehr weitgehende Uebereinstimmung. indem der mit starken L: Mundwerkzeugen ausgestattete Kopf relativ klein ist, wWährend das dahinter befindliche erste Kürpersegment durch besondere Grüsse ausgezeichnet ist und von hier aus nach hinten zu eine allmähliche Verschmälerung des Kôrpers stattfindet. Auch die hierher gehürigen Käfer stimmen insofern überein, dass sie mit sehr starken und langen Fühlern versehen sind und eine längliche Kôrper- gestalt besitzen; sie weichen aber namentlich in ihrer Färbung sehr von einander ab. Es wurden bisher je 2 verschiedene Arten als Bohrer von Ficus elastica und Castilloa elastica nachgewiesen und Zzwar folgende: 4) Batocera albofasciata De GEEr hat nach KONINGSBERGER *) in Westjava in den Anpflanzungen von Ficus elastica Schaden angerichtet. Der aus den Larven zur Entwicklung gelangende Käfer ist c. 35 mm lang und besitzt eine schwarz braune Färbung mit einem breiten, weissen Streifen auf jeder Seite des Kürpers. Ausserdem befinden sich auf dem Thorax zwei halb- mondfürmige rothe Flecken und 4 hellgelbe Flecken auf jedem Deckflügel. 5) Epicedia spec. (?). In Ostjava wurde von verschiedenen Seiten stark darüber geklagt, dass die Fi- euspflanzen durch die Larven von Bockkäfern stark be- schädigt würden. Nach einer Mittheilung sollen sogar von ©. 8900 Bäumen 90%, durch diese Thiere und l'er- miten getütet sein. Wie ich nun schon an anderer Stelle mitgetheilt habe **), konnte ich aus derartigen Larven, die mir von Ostjava aus zugesandt waren, Käfer züchten, die sehr wahrscheinlich zu der Gattung Epicedia gehüren. Diese. Käfer sind 16—18 mm lang und besit- zen eine graubraune Grundfarbe, die in der Mitte des +) Mededeelingen uit ’s Lands Plantentuin. ÈRe 44. p. 89. 3" -Teÿsmannia, 1901. p. 310. 5 Rückens ctwas dunkler ist, mit schwarzen sammetartiger: Fiecken auf den Deckflügeln nnd zwar sind diese Flecken, wie ich inzwischen beobachten Kkonnte, je nach dera Geschlecht der Käfer etwas verschieden angeordnet: Bei den Männchen *) befindet sich nämlich ein grosser drei- eckiger Fleck vor der Mitte der Deckflügel und ein Kkleiner nahe dem hinteren Ende. Bei den Weibchen, verläuft dagegen nahe dem Vorderende der Deckflügel von deren äusserem Rande aus ein schwarzer Streifen schief nach einwärts zu und ausserdem befinden sich in der hinceren Hälfte ein etwas grüsserer und ein kleinerer Flecken, die häufig beide unregelmässig zergliedert sind. Ferner konnte ich inzwischen auch nachweisen, dass diese [nsecten als vollkommen ausgebildete Käfer die jungen Blätter und Triebe von Ficus elastica stark be- schädigen. Auch die Eier derselben Kkonnten beobachtet werden. Dieselben besitzen eine schneeweisse Färbung und eine längliche Gestalt; sie sind c. 8 mm lang und 0,8 mm breit. Ihrer- Grüsse nach künnte man also wohl daran denken, die Eier zur Bestreitung der Käfer ein- sammeln und vernichten zu lassen. Dies wird aber da- - durch unmüglich gemacht, dass die Käfer ihre Eier in das Innere der Stengel hineinlegen, sodass sie von der Rinde bedeckt sind und von aussen nicht wahrgenommen werden künnen. Bei den jungen Ficuspflänzchen, mit denen ich experimentirte, lagen die Eier meist in der innersten Rindenschicht und grenzten mit ihrer nach Innen zu gele- genen Fläche an das Holz. Eine Bestreitung der Käfer kann also wohl allein durch Einsamimeln und Vernichten der Larven und vollkommen ausgebildeten Insecten geschehen. Bezüglich der Länge der verschiedenen Entwicklungs- phasen kann ich an dieser Stelle noch mittheilen, dass *) Das Goschles:ht der betreffenden Thiere wurde von Herrn Dr. PEDA- SCHENKO durch Praeparation der Geschlechtstheile festgestellt. 6 aus den Anfang Juni gebildeten ‘Puppen nach 10—12 Tagen'‘'die Käfer auskamen, von denen je 2 Männchen und Weibchen zusammen auf einer Ficuspflanze in Ge- fangenschaft gehalten wurden. Ende Juli waren nun in den Stamm der Ficuspilanze zahlreiche Eier zu finden, die zum grüssten Theile bereits' leer waren. Die aus denselben ausgeschlüpften Larver besassen aber alle eine noch sehr geringe Grüsse. Die alten Käfer sowohl als auch die jungen Larven befinden zich zur Zeit noch in Cultur. 6) {nesida leprosa Fabr.ist nach BLANDFORD *) in Westafrika schädlich für Castilloa elastica. 1) Epepeotes luscus Fabr. Im Culturgarten bei suitenzorg fand ich in einer einjährigen Pflanze von. Castilloa elastica, deren Stamm fast bis zur Basis ab- gestorben, aber bereits durch einen neuen Ausläufer ersetzt war, 2 Bockkäferlarven, die dann in Stamm- stücken von Castilloa elastica weiter cultivirt wurden. Ich erhielt auf diese Weise 2 Käfer, die als zu Æpe- peotes luscus gehürend bestimmt wurden. Dieselben sind ungefähr 20 mm lang und besitzen eine dunkel- braune Färbung mit zahlreichen Kkleinen grauen Flecken auf den Deckflügeln und gelblichen Flecken auf Kopf und Thorax. Als dieselben auf Zweige und Blätter von Castilloa elastica gebracht waren, haben sie dieselben stark angenagit. b.._ Chrysomelidae Blattkäfer. hn Culturgarten bei Buitenzorg beobachtete ich an jungen Pflanzen von Ficus élastica sehr häufig, dass der Rand der jungen Blätter angefressen und mit weissen ‘ Flecken, die von dem ausgetretenen Miléhsaft herrührten, RAI ) Kew. Bullet: of mise. Inform. 1897, p. 178. c bedeckti Waär:rAuf den bestreffenden Pflanzen Wwurden auch.i:sehr : bald' kléine Käfer mit dunkelgrünem Metall- glanz gefunden, die sich mit Vorliebe unter den Blatt: scheiden verborgen hielten. Dieselben wurden als. 8) Abirus p'rt ip es Baly bestimmt. Dass sie die beschriebenen Verletzungen veranlasst haben, geht daraus hervor,, dass die Käfer in der Gefangenschaft an Ficus- blättern die gleichen Flecken erzeugten. Die betreffenden Küfer kommen übrigens auch auf sehr verschiedenen anderen Pflanzen vor. Ts l 2. Lepidoptera, Schmetterlinge. ® Auf den Blättern von Ficus elastica konnte ich bisher 9 verschiedene Arten von Raupen beobachten und aus- serdem noch 2.auf anderen ebenfalls zur Kautschukge- wWinnung benutzten Ficus-Arten. Für all diese Arten mit Aus- nahme der Psvchiden konnte nachgewiesen werden, dass sie auch in der Gefangenschaft Ficusblätter gern verzehren. Nur die beschriebenen Bombyciden und Pyraliden sind aber wohl als spicifische Parasiten von Ficus anzusehen. . Auf Castilloa elastica habe ich bisher keine Raupe gefunden, die die Blätter dieser Pflanze antastet, a. Psychidae. lim Culturgarten bei Buitenzorg kKommt eine mit ei- nem conischen Häuschen versehene 19): Psychide auf sehr verschiedenen Pflanzen vor und wurde auch ziemlich häufig auf Ficus elastica beob- sachtet. Dennoch habe ich mich nicht davon überzeugen künnen, dass sie die Blätter dieser Pilanze antastet. ‘Dasselbe gilt von einer 10}/rikleinere Psychide, a Pneraidu ‘das. Häuschen vermittelst eines mit einer Art von Haft- S scheibe versehenen, dünnen Fadens an den Blättern be- festigt ist. Beide Arten konnten leider bisher nicht mit Sicherheit hestimmt werden. b. Lithosiidae. 11) Hypsa vryens WIkK Im Buitenzorger Cul- turgarten fand ich wiederholt auf Ficus elastica Raupen, die eine dunkelbraune Grundfarbe besitzen, auf dem Rücken zwei grosse und eine grosse Anzahl kleinerer Warzen tragen und mit feinen Haaren bedeckt sind. Aus diesen Raupen entwickelte sich: ein gelbbrauner Schmetterling, der auf den Flügeln einige kleine, schwarze Flecken besitzt und als Hypsa egens bestimmt wurde. Ob die beschriebenen Raupen auch auf anderen Pflanzen vorkommen, vermag ich nicht anzugeben. . Liparidae. 12) Porthesia xanthorrhoea Koll. kommt in Buitenzorg ziemlich haüfig auf Ficus elastica vor und frisst auch sicher die Blätter dieser Pflanze. Die dunkel gefärbten, behaarten Raupen sind auf dem Rücken mit 2 schwarzen Bürsten, rothgelben Streifen und weissen Punkreu versehen. Die Schmetterlinge haben volkommen weisse Flügel. Die Raupen sind übrigens in ihrer Nah- rung sehr wenig wählerisch und kommen auf den ver- schiedenartigsten Pflanzen vor. Dasselhe gilt von einer anderen, etwas grüsseren Raupe, die wahrscheinlich zu der Gattung | 13) Dasychira gehôürt und ebenfalls auf Ficus elastica beobachtet wurde. Dieselbe ist bedeckt mit grauen Haaren, die mit einem weissen Kôüpfchen endigen, und trägt ausserdem am Kopf jederseits einen langen schwarzen Haarhüschel. Auf dem Rücken befinden sich 4 graubraune S) Bürsteu und auf dem 5—-10 Segmente beiderseits rothe Flecken. Der zugehôrige Schmetterling besitzt eine dun- kel graue und braune Zeïichnung. dl. Bombycidae. 14) Ocinara signifera Walker. Die schmut- Zig braune Raupe, die auf dem letzten Segmente ein schwach gebogenes Hôrnchen trägt, wurde im Buiten- zorger Culturgarten vereinzelt auf Ficus elastica beobach- tet. Die Raupen umgeben sich vor der Verpuppung mit einen schwefelgelben (respinst und lassen einen weiss- lichen Schmetterling entstehen, der auf den Vorflügeln eine Anzahl von schwarzen Flecken und hellgraue Strei- fen trägt. Ausserdem fand ich an dem gleichen Orte in grôsserer Anzahl blassgrüne Raupen, die ehenfalls zu der Gattung Ocinara, wahrscheinlich zu 15) Ocinara dilectula WIk. gehüren. Diese Rau- pen tragen ebenfalls auf dem letzten Segment ein gebliches Horn und sind ausserdem auf dem 5. und 8. Segment beiderseits mit einem dunkeln Fleck und am Hinterende mit einem dunkeln Streifen versehen. Die Cocons sind ebenfalls von einem schwefelgelben Gespinst umgeben ; der daraus hervorgehende Schmetterling besitzt eine gelblich weisse Färbung. Diese Raupen kommen übri- gens auch auf anderen Ficus sp. vor und zwar hâäufig in grossen Mengen. e. Pyralidae. 16) Glyphodes bivitraiis Guen. Von dieser Art wurden im Buitenzorger Culturgarten einige Exem- plare auf Ficus elastica beobachtet und zwar lebten die Raupen in zusammengebogenen und durch weisse Fäden in dieser Lage festgehaltenen jungen Blättern. Sie be- 10 sitzen eine theils mehr gelblich, theils mehr blaugrüne Färbung; der Kopf ist dunkelbraun: auf dem 2. und 8. Segment befindet sich beiderseits ein schwarz und weis- ser Fleck und ausserdem verschiedene kleinere Flecken am hinteren Ende des Kôürpers. Der im reflectirten Lichte schôün irisirende Schmetterling besitzt auf den Vorflügeln zwei grosse weisse Flecken. Die gleiche Färbung zeigt der grüssere Theil der Hinterflügel. 17) Glyphodes spectandalis.Sn'"Diereben: falls grün gefärbten Raupen, die aber an den vordersten Segmenten seitenständige, kegelfürmige Fortsätze besitzen, wurden im Buitenzorger Culturgarten in ziemlich grosser Menge auf Ficus Vogelii beobachtet. Der aus diesen Rau- pen hervorgehende Schmetterling besitzt eine sehr zier- liche braun und weisse Zeichnung. 18) Hydrocamipa Spec. Die gelbgrünen Raupen wurden in ziemlicher Anzahl in den zusammengespon- nenen Blättern von Ficus glomerata beobachtet. Der zuge- hôürige Schmetterling ist gelbbraun gefärbt mit theils dunkelbraunen, theils silbergläunzenden Flecken und Strei- fen auf den Flügeln. 3. Hemiptera, Schnabelkerfe «.. Heteroptera, Wanzen. 19) ÆHelopeltis-Arten kommen in dem Buiten- zorger Culturgarten auf zahlreichen verschiedenen Pflan- zen (Thea, Theobroma, Bixa u. à.) zeitweilig in grosser Menge vor. Aber erst in der allerletzten Zeit konnte ich Helopeltis auch auf Ficus elastica beobachten und zwar auf einigen jungen Pflanzen, deren junge Blätter und Stengeltheile ziemlich ausgedehnte rothbraune Flecken besassen und später zum theil vertrockneten, zum theil verkrüppelten. Dass die betreffenden Flecken wirklich 11 durch Helopoltis verursacht wuräen, geht daraus hervor, dass die im Freien auf Ficus elastica gesammelten Thiere in der Gefangenschaft auf unversehrten Theilen dieser Pflanze vollkommen gleichartige Flecken erzeugten. b. Phytophthires. 1. Psyllidae. 20) Auf jungen Pflanzen von Castilloa elastica beob- achtete ich sehr zahlreiche Exemplare einer Psy l- lLide, die namentlich auf der Unterseite der jüngeren Blätter in grosser Menge zu finden war. Die Larven sind hellgrün, die mit 4 Flügeln versehenen erwachsenen Thiere dunkelbraun und ce. 11/7, mm lang. Ich konnte nicht constatiren, dass die bestreffenden Pflanzen durch diese Thiere merklich geschädigt \Wwären. 2. Coccidae. COCKERELL *) erwähnt in seiner Aufzählung der Coc- ciden 20 auf Ficusarten vorkommende Cocciden. Von diesen scheinen aber bisher nur + auf Ficus elastica beobachtet zu sein, nämlich: AP ASspidiotus rapazx Comst.. 22}: Lecanium depressum Targ.-Tozz., 28) Lecanium longulum Dougl. und 24) Lecanium hesperidum Linné. Von MarcHaAr **) wurde ferner in Algier eine als 25) Chrysomphalus Ficus bezeichnete Coc- cide auf Ficus elastica beobachtet. Auf Castilloa elastica wurde nach CocKkERELL (1 €.) 26) Asterolecanium pustulans beobachtel. ‘) Proceedings of the U. $. Nat. Museum. 1897. Vol. 21. p. 767. “1 Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. 1900. p. 802. 12 Hin Buitenzorger Culturgarten fand ich ferner ziemlich häufig eine wahrscheinlich neue 27) I[cerya Spec. und ZWar namentlich auf der Blattunterseite von Castilloa elastica, in der allerletzten Zeit aber auch auf einer jungen Pflanze von Ficus elas- tica. Ausserdem wurde die gleiche Laus auch häufig auf Eriodendron anfractuosum in grossen Mengen angetroffen. Als natürlichen Feind derselben beobachtete ich eine kleine Coccinellide (wahrscheinlich ‘Thea sp.), die als Käfer dunkelbraune, mit hellerem, rüthlichem Rande ver- sehene Deckflügel besitzt. Die Ausscheidungen der Läuse bewirken starke Russthaubildung, der auf den Blättern von Castilloa elastica Zum grüssten Theil aus der unter No. 33 noch ausführlich zu beschreibenden Antennaria Castilloae besteht. Auf Castilloa elastica beobachtete ich ferner ziemlich häufig : 28) Diuspis amygdali Tryon. Diese Läuse be- finden sich namentlich am Stamm und an der Unterseite von Seitenzweigen junger Pflanzen, Sie sind häufig in sehr grossen Mengen vorhanden und bewirken dann ent- schieden eine Schädigung der betreffenden Pflanzen. - 4. Orthoptera. a. Locustidae, Laubheuschrecken. Durch eine wahrscheinlich zu der Gattung 29) Pseudophyllus gehôürige Heuschreckenart wurden im Buitenzorger Culturgarten verschiedene junge Pflanzen von Ficus elastica stark beschädigt, indem die Blätter vnd jungen Triebe stark zerfressen wurden. Die gelbgrünen Larven dieser Heuschreckenart besitzen eine zierliche, hauptsächlich rothbraune Zeichnung auf dem Rücken. Die ebenfals gelbgrün gefärbten volkommen aus- 13 gebildeten ‘lhiere haben einen dunkeln Fleck auf den Vorflügeln. In einem Falle fand ich ferner in einem 16 min dicken Zweige von Ficus elastica Reiïhen von grossen Heu- schreckeneiern, von denen aber leider nicht mehr fest- gestellt werden Konnte, ob sie zu derselben Art gehüren. Der betreffende Zweig war beim Legen dieser Eier der- artig verletzt, dass er bereits zum grôüssten Theil ab- sestorben war. b. Termitidae. 30) Mehrfach wurde behauptet. dass die æwvissen Ameisen oder Termiten für Ficus elastica sehr schädlich wären. Uebrigens werden wohl namentlich nur Stecklinge, die noch nicht vollständig angewachsen sind und solche Pflanzen, die bereits von einem anderen Pa- rasiten heimgesucht sind, von den weissen Ameisen ange- fressen. 111. Arachnoidea, Spinnenthiere. Acarina, Milben. 31) Bei den Blättern von Castilloa elastica beobachtet man häufig, dass diese an der Oberseite gelbliche bis orangefarbige Flecken besitzen, namentlich in der Nähe der Hauptnerven. Diese Flecken werden veranlasst durch eine kleine, allein mit der Lupe deutlich zu erkennende Milbe, die sich fast ausschliesslich auf der Unterseite der Blätter befindet und dieselben von hier aus aussaugt. Der Hinterleib dieser Milben ist gelblichgrün mit 4 dun- kelvioletten Flecken, der Vorderleib fast hyalin, von den rothen Augen abgesehen. Ich habe diese Milben an verschiedenen Stellen auf Java beobachtet und zuweilen in so grosser Menge, dass die Pflanzen wohl etwas darunter zu leiden schienen. 14 IV. Fungi, Pilze. u.. Hymenomycetes. Telephoraceae. 32). CorticiumMm Ja0anCuMi AIMONS TaNO ee im Buitenzorger Culturgarten ziemlich häufig an den Zweigen von Castilloa elastica, die allem Anschein nach durch diesen Pilz getütet waren. Ferner wurde der gleiche Pilz auch ziemlich häufig auf Zweigen von Ficus Vo- veli beobachtet, die im Begriff standen abzusterben. 33) Seplobasidiuim Spec. wurde ebendort an den ZwWeigen von Castilloa elastica beobachtet. Eine Beschrei- bung dieses Pilzes unterlasse ich jedoch, da die auf Java sehr verbreitete Gattung Septobasidium demnächst von anderer Seite ausführhch bearbeitet werden soll. Uebrigens scheint der auf Castilloa beobachtete Pilz ganz unschäd- lich zu sein; das unterhalb desselben gelegene Rinden- gewebe machte wenigstens einen vollständig gesunden EBindruck. b. Pyrenomycetes. 1. Perisporiaceae. An den Exemplaren von Castilloa elastica, die von der unter No. 26 beschriebenen Icerya spec. heimgesucht waren, hatte auf den Blättern starke Russthaubildung stattgefunden, die zum grüssten Theiïle aus einem als 54) Antennaria Castilloaëé Sp. n. bezeichne- ten Pilze bestand. Ich Jasse die Diagnose dieses Pilzes hier folgen: Mycel schwarz, auf der Oberseite der Blâtter Russthau bildend. Perithe- cien meist an der Basis eines Haares der Wiürthspflanze, kugelig, behaart, schwarz, 190-230 mik. Durchmesser. Schlauche 8-sporig, Keulenfôrmig, 100 mik. lang. Sporen 4-zellig, erst hyalin, später braunlich, spindelfôrmig, die beiden Zellen der einen Seite ebtwas kürzer und breiter als die der anderen, 45—50 inik. lang, bis 12 mik. breit, zum Theil schwach gekrümmt. M À 15 >. Sphaeriaceeae. 35) Venturia elastica Pass. wurde nach Sac- cardo (Syll IX, 688) im botanischen Garten zu Parma auf verfaulten Blättern von Ficus elastica beobachtet. 36) Phomatospora Elasticae sp. n wurde auf faulenden Blättern von Ficus elastica, die aus dem Buitenzorger Culturgarten stammten, beobachtet, scheint aber kein echter Parasit zu sein. Die Diagnose des Pil- zes lautet: Perithecien auf der Ober-und Unterseite der Blätter, ohne Str'oma, is0- lit stehend. eingesenkt, nur mit der kegelformigen Mündung vorragend, schwarz, Mündungspapille farblos, Längsaxe bis 120 mik. lang, 65 mik. breit. Asci sehr kurz gestielt, stumpf endigend, 8-sporig, 45 mik. lang. S mik. breit. Sporen hyalin, länglich, stumpf, zum theil sehr schwach ge- krümaumt, 16 mik. breit. Paraphysen fenlen. Ich stelle diesen Pilz zu der oben genannten Gattung, obwoh] die Asci nicht sehr lang gestreckt und die Sporen darin in zwei Reihen angeordnet sind. 3) Hypocreaceae. 37) Nectria (Dialonectria) yiguntosporu Sp. n. wurde im Buitenzorger Culturgarten auf Blättern von Ficus elastica beobachtet und zwar häufig schon auf sehr jungen Blättern. Es handelt sich hier jedenfalls um ei- nen echten Parasiten. Ob derselbe aber jemals für die Cultur im Grossen schädlich werden wird, ist wohl zwei- felhaft: bisher habe ich ihn wenigstens nur sehr verein- zelt und auch nur auf stark beschatteten Blättern ange- troffen. Die Diagnose des Pilzes lautet: Perithecien auf braunen, dunkler umrandeten Blatttiecken, ohne beson- deres Stroma der Ober-und Unterseite des Blattes aufsitzend, meist in ziemlicher Anzahl, aber isolirt stehend, zuerst am Rande der Flecken er- scheinend, kugelig, mit Mündungspapille, bis 300 mik. hoch, 250 mik. breit, zinnoberroth. Asci keulig, 8-sporig, schnell zerflioessend. Sporen hyalin. 2-zellig, in der Mitte und vor den Enden etwas eingeschnürt, stumpf endi send, meist etwas gebogen, bis 50 mik. lang, 9 mik. breit. 16 Die Perithecien haben äusserlich eine grosse Aehnlich- keit mit Nectria coffeicola Zimm.; durch die enorm grossen Sporen ist die neue Art aber leicht zu erkennen. 4. Dothideaceae. 38) Hyulodothis incrustans Rac. wurde von RACIBORSKI *) in Buitenzorg auf der Oberseite grosser Ficusblätter heobachtet. . Sphaeropsidaceae. 1. Sphaeroidaceae. 39) Als Hurknessia? bezeichnet VAN BREDA DE Haan **) einen Pilz, der von ihm auf totem Wurzelholz von Ficus elastica beobachtet wurde. 40) Phoma atrocincta Sacc wurde von Sac- cardo (cf. Sy. X, 159) in Rom auf ahgestorbenen Blât- tern von Ficus elastica beobachtet. A1) Phyllosticia Roberti Boy. & Jacz wurde nach Saccardo (Syll. XI, 476) in Montpellier auf Blättern von Ficus elastica beobachtet. 42) Septoria brachyspora Sacc. wurde von Saccardo (SyIl. IIF, 509) in Frankreich auf Blättern von Ficus elastica nachgewiesen. 2. Leptostromaceae. 43) Leplostromella elastica EN. & KEv. wurde nach Saccardo (Syll. X, 430) in Nordamerika auf Blât- tern von Ficus elastica nachgewiesen. 3. Melanconiaceae. 44) Colletotrichum Elasticac Sp. n. wurde im Buitenzorger Culturgarten auf Ficus elastica beohachtet *) Parasitische Algen und Pilze Javas. III. Theil. 1900 p. 37. %) Bull. de l’Institut bot. de Buiïitenzorg No. 6. 1901. p. 12. nn. + i 17 und zwar auf Blattflecken, die sich gewühnlich vom Rande des Blattes aus nach Innen ausbreiten. Der Piz ist wohl als echter Parasit zu betrachten, wurde aber bisher nur vereinzelt angetroffen. Häufig wurde auf den gleichen Blattflecken auch die unter No. 46 heschriebene Cercospora Elasticae beobachtet. Die Diagnose von Colletotrichum elasticae lautet: Auf braunen Rlattflssken an der Obersuite k'eine, im fauthten Znstanfe grau erscheinende Pürktchen bildend. Porsten gerade oer schwarh grbo- gen, spitz endigerd, mit 2—3 Querwänien, bis 200 mik. lang. an dem w-nis# angeschwoïlenen unteren Ende 6 mik. ditk. RBasidien hyalin. S5oren siche:férmig, hyalin, einzsilig, 20—80 mik. lang, 3—4 mik. breit. 45) Glocosporium Elasticae Cooke & Massee. Im Buitenzorger Culturgaiten becbach'ete ich auf Blattflecken von Ficus elastica einen Piz, für den ich die fo'gende Diagnose aufstellte: Conidienlager auf der Ober-ung Unterseite der B'ätter auf graueu Flerken, lange von der Epidermis bececkt b'eibenc, Dur“kmesser 1(0—240 mik ; Basidien 12—20 mik. lang. 2—8 mik. breit. Sporen hyulin, ‘änglich, stumif, 16—18 muk. lang, 5—6 mik. broit, in grosser Menge rôthlich erscheinend Diese Diagnose stimmt gut mit der in Saccardi's Sylloge (X, 456) enthaltenen Piagnose der obengenannten Art, die übiigens wohl mit Gloeousporium 1nterme. dium var. brevipes acc. (8yl!. ITT, 703) identisch ist. Beide Diagnosen stammen von Pizen, die in Europa auf Ficus beobachtet waren. d. Hyphomycetes. 1. Dematiaceze. .… 46) lercospora Elasticae sp. n. Der im Buiten- zorger Culturgarten auf Blattflecken von Ficus elastica beobachtete Pilz entsprach der folgenden Diagnose: Conidienträver auf graubraunen Blattflecken an der Oberseite z1hlreiche k'eine sthwarze Pünktchen bildend, von einem dunkeln Stroma entsprin- gend, meist ohne, selten mit 1 oder 2 Scheidewänden, &hocoladenbraun, Bull. Tust. bot. BuITENzORG X. 2 18 60—30 1nik: king, 4-mik. breit. Conidien lang gestreckt, gerade oder etwas gewunden, mit 6—9 $: heidewän: den, bis 100 mik. lang, am unteren Ende ‘5 mik. dick, nach vorn dünner CT chocol adentarbig. 2. Tubercularieae. 47) Fusarium Elasticue Sacc. wurde nach Sac- cardo (Syll. IV, 712) in Italien auf Blâttern von Ficus elastica beobachtet. | _ 48) Fusarium Urticearum Sacc. wurde nach Sac- cardo (Syll. IV, G98) in Italien und Bôühmen auf abge- storbenen Zweigen von Ficus elastica beobachtet. e. Mycelia sterilia. 49) Sclerotium. Auf Blättern von Ficus e'astica beobachtete ich hin und wieder sterile Mycelien, die aus ziemlich starken Hauptstiängen und schwächeren Sei- tenästen bestanden. In feuchter Luft bedeckten diese Mycelien das ganze Blatt und wuchsen auch über das- selbe hinaus, z. B. auf feuchtes Filtrirpapier. Nach eini- _ger. Zeit bildeten sich auf denselben, erst gelbbraun -gefarbte, später dunkelbraun werdende, kugelige Sclero- tien von DS mm Durchmesser. Die Keimung dieser Sclerotien konnte bisher nicht beobachtet werden; die- _selben befinden sich aber zur Zeit noch in Cultur. B. Die Parasiten cer Euphorbiaceen (Hevea und Manihot). I. Hôhere Thiere. Die Anflanzungen von Manihot Glaziovii werden na- mentlich häufig durch : 50) Wilde Schweine beschädigt, de den Boden aufwühlen, um die an den Wurzeln befindlichen Knollen “aufzusuchen. éd 19 IT. Insecten. 1. Coleoptera, Käfer. Bostrychidae. 51) In absterbenden Zweigen von Hevea brasiliensis beobachtete ich im Buitenzorger Culturgarten zahlreiche Bohrgänge, die von einer bishéer leidef nicht bestimmten Bostrychide herrührten. Käfer und Larven waren in grosser Menge anwesend; es liess sich aber doch nicht mehr mit Sicherheit feststellen, in wie weit sie bei dem Absterben der betreffenden Zweige eine Rolle gespielt haben, da an denselben ausserdem auch die unter No. 60,61 und 64 genannten Pilze anwesend waren._ 2. Hemiptera. Coccidae. 52) Lecanium nigrum Nietner kommt nach Co- TES *) auf Ceylon auf Manihot Glaziovii vor. Jm Buitenzorger Culturgarten fand ich ferner auf He- vea brasiliensis die nachfolgenden Cocciden, für deren . Bestimmung ich Herrn E. E. Green zu Dank verpflich- tet bin: 58) Aspidiolus ficus Ashmead var. nov. 54) Aspidiotus transparens Green, 59) Lecanium sp. n., 56) Chionapsis dilatata Green und -_ 97) Parlatoria proteus Curtis. Keiné dieser Ar- ten war aber in solcher Anzahl anwezend, dass dadurch ein nennenswerther Schaden veranlasst wäre. ‘) Indian Museum Notes, Vol. 2. No. 6. p. 145. 20 3. Crthoptera. Gryllidae. DS) Brachytrypus membranaceus Drury ist nach BLaNprorD *) in Westafrika schädlich für junge Pflanzen von Manihot Glaziovii. II. Arachnoidea. Acerina, Milben. 59) Wie ich bereits an anderer Stelle **) ausführ- leich beschrieben habe, werden an den Blättern von Ma- nihot Glaziovii duch eine gelberüue Milbe braune Flecken crzeupgt, die im BPuitenzoiger Culturgaiten stellenweise in solcher Menge anwezend sind, dass die betreffenden Eäüume entschicden etwas daunter lciden. IV. Fungi, Pilze. a. Hymeromycetes. Telenhorccese. 60) Corticium javanicum Zimm. wurde auf ab- sterbenden Zweicen von Hevea brasiliensis beobachtet und scheint daiauf als echter Parasit aufzutreten. b. Pyrenomycetes. Hypocreaceae. 61) Nectria coffeicola Zimm. wurde g'eichzeitig mit dem vorstehenden Pilze auf abcestorbenen Zweigen *) Kew, Bulletin of mise. [rform. 1897 p. IS8. *) Annales du Jurdm Bot. de Buitcerzorg..$Ser, 2. Vol, 2. p. 120. 1 | ai 21 von Hevea brasiliensis beobachtet, ist aber wohl nicht als der eigentliche Krankheïitserreger anzusehen. c. Sphaeropsidaceae. I. Sphaeroidaceae. In meinem Privatgarten zu Buitenzorg fand ich auf Blättern von Hevea brasiliensis braune Flecken. die durch einen als 62) Phyllosticta Heveaë Sp. n. bezeichneten Pilz veranlasst waren. Die Diagnose desselben lautet: Auf braunen, nimentlith die Spitz: der B'äter einnehmenden Blattflesken. Perithecien an der Oberseite der Blä‘ter, in grosser Menge, aber isolirt stehend, eingesenkt, später frei werdend, abgeplattet, bräunlich, nur in der Umgebung der Mündung sehwarz, Durchmesser 80—150 mik., Hôühe 60 mik.. Duichmesser der Münduug c. 16 mik. Sporen elliptisch, gewüanlich an dem einen Ende etwas zugespitzt. hyalin, mit 2 Oeltropfen. 6—7 mik. lang. 2,5 mik. breit. 2. Melanconiacacae. 63) Glocosporium Elasticae Coke & Massee. Auf B'ättern von Hevea brasiliensis, die in Buitenzorger Culturgarten gesammelt waren, beolachtete ich auf hell graugrünen Flecken eine Gloeosporiumat, die vü:lig der unter No. 45 gegelenen Diagnose ents] richt und, solange nicht das Gegentheil nachgewiesen ist, für die gleiche Art gehaïten werden mag. Die ausgetreternen Sporen erschicuen auf dem B'att deutlich rüthlich. d. Hyphomycetes. Stilbaceae. 64) Stilbum Heveae sp.n. Warde in Buite“zorger Cultuigarten auf abgcstoibencn Zweigen von Hevea Lbra- 22 siliensis beobachtet, ist aber wahrscheinlich nicht als echter Parasit zu betrachten. Die Diagnose lautet. Fruchtkôrper hecrdenweise auf der Rinde. Stiel cylindrisch, in der un- veren Häfte dunkel m nnigroth, obere Häfte und Kôépf:hen hellrosa, bis 0,9 mm lang, durch Kurze senkrecht abstehende, häufig etwas gebogene Hyphen rauh. Kôpfchèn kugelis. Conidien elliptisch, 6 mik. lang. 2,5 mik. breit, an beiden Enden stumpt oder am einen etwas zugespitzt. C. Die Parasiten cer Apocyneen (Willoughbya, Landolphia, Choremorpha urd ÆAlstonia). [L Insecten. Coccidae. Von Thieren habe ich auf den zu der obengenannten Fanilie gehürigen Kautschukpflanzen nur 2 Cocciden auffinden künnen und zwar beide auf den Blättern von Willoughbya sp., wo sie aber bisher nur in sehr ge- ringer Anzah] zu finden waren, sodass von einer Beschä- digung keine Rede sein kann. Die eine dieser Lâäuse wurde von Herrn E. E. Green gütigst als ° 65) Chionaspis dilatata GREEN bestimmt. Die andere gehürt jedenfalls zu der Gattung 66) Aspidiotus. H. Fungi, Pilze a, Uredinaceae. 9 67} Uredo Chonemorphae Rac. kommt nach Ract- BORSKI *) sehr häufig auf den Blättern von Chonemorpha makrophylla vor, aber ohne der Nährpflanze grossen Scha- den zuzufügen. *; Parasitische Algen und Pilze Javas. 1. Theïl. 1900. p. 29. b. Pyrenomycetes. l. Perisporiaceae. Im Buitenzorger Culturgarten beobachtete ich auf den Blätern von Willoughbya firma ziemlich häufig einen anscheinend neuen, als 68. Meliola Willoughbyae Sp. n. bezeichneten Pilz. Durch das sehr lockere Mycel schien aber keine merklicehe Beschädigung der befa'lenen Pflanzen verur- sacht zu werden. Die Diagnose des Pilzes lautet: Mycel sehr locke:, spinngewebeartig, auf der Ober-und Unterseite der B'äiter rundlivhe Flecken von bis zu 10 mm Duüurchmesser bildend. Die dem S'ibstrat anliezenden Fälen 7—S mik. breit, Szeitenzweige opponirt, Hyphopodien alternirend, Stielzslle derseiben 5 mik. lang, Kopf- zelle häufiy etwas gebogen, 15—20 mik. jang, 8 mik. breit. Borsten nur in der Umgebnng der Perithecien, nach aufwärts gebogen, unverzweigt, nur ganz an der Spitze geweihartis geznbelt, an dem nämlichen Perithe- cium sshr vers:hielen, 0,25—2,0 mn lanz, 8—12 mik. breit, schwarz. Peri- thevien Kugelig, mit warziger Oberfläche, 120—160 mik. Darchmesser. Asci vor der Ausbildung der Syoren zerfliesend, 2-