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537- gfMt
CHLOROPIDAE
EINE MONOGRAPHISCHE STUDIE
VON
THEODOR BECKER
I. TEIL
PALÄARKTISCHE REGIONy MIT ZWEI LITHOGR. TAFELN
BUDAPEST, 1910.
»iv. i»s.
üeB. »A'r^- **"^'
9-15.
ARCHIVUM ZOOLOGICUM
N" 10. Editum est die 15. III. 1910. Vol. I.
Chloropidae.
Eine monographische Studie von Th. Becker.
I. Teil.
Paläarktische Region.
Die Familie der Chloropiden bildet eine ziemlich scharf begrenzte Gruppe der Miiscinae aculi/pterac, deren Übergänge von und zn anderen Familien fast ganz verschwunden und nur in einzehien wenigen Formen noch angedeutet erscheinen. Die Vertreter dieser F"amilie sind daher auch leicht zu erkennen und ihre Charalv- leristik ist mit wenigen Worten gegeben :
Kleinere bis grössere, meist nackte plumpe Arten, selten durch stärkere Behaarung und Beborstung oder Schlankheit ausgezeichnet. Kopf und P'ühler nehmen sehr viele verschiedene Formen an, stets aber, einige wenige Ausnahmen ungerechnet, liegt nuf der Stirn ein grösseres Scheiteldreieck ; Fronlorbital- und Mundborsten in der Begel fehlend oder, wenn deutlich, doch nur aus feinen Härchen bestellend. Postvertikalborsten gekreuzt. Thoraxrücken nur an den Seiten und hinten, selten bis vorne hin beborstet ; Brustseiten ohne Borsten ; eine spezielle und fast immer cliarakteristische Ausbildung hat das Schildchen. Bei den Flügeln fehlt die Mediastinalader, oder ist mit der ersten Längsader verschmolzen; mit- unter sieht man unmittelbar vor dem Ende der letzteren noch Spuren der Mcdiastinalader und da wo diese die Bandader trifft oder treffen sollte, ist letztere kurz unterbrochen. Es fehlen ferner, und das ist charakteristisch, die beiden Wurzel- zellen. Was dann der ganzen Flügeladerung ihr charakteristisches Gepräge ver- leiht, ist die Winkelstellnng, in der die vordere Basalzelle und Diskoidalzelle mit der ersten Hinferrandzelle meist zusammentreffen.
Die Chloropiden spielen im Haushalt der Natur eine nicht unbedeutende Rolle, wenn auch vielfach zum Schaden der Menschen. Eine ganze Reihe von Vertretern lebt als Larve in unseren Kornfrüchten, die Entwicklung und Frucht- bildung hemmend und zerstörend, wie dies nicht nur in Europa, sondern ebenso hantig in Amerika nachgewiesen ist ; einige wenige Arten hat man auch als Gallen erzeugende entdeckt (siehe Schlkchtend^iL. Verzeichnis deutscher Gei'ässpllanzen, Zwickau 1891). Eine weitere Eigentümlichkeit mancher Arten ist das massenhai'te Auftreten in menschlichen \\'ohnungen, was aber wohl nur als eine znlällige Ver- irrung beim Aufsuchen geeigneter Eierablagestellen aufzufassen ist.
34 'i'H. BECKER
Was den Namen „Chloropidae" anbetrifft, so müssen wir ilim vor dem der „Oscinidae'^ den Vorzug einräumen (die Amerikaner sagen: Oscinidae), denn der Name Oscinis Latk. tritt erst 1804 auf, während die Gattung Chlorops von Meigen bereits lüO'A aufgestellt wurde.
Die von Meigen und Macquart eingeleitete, von I^oew und Anderen weiter ausgebaute Einteilung der Familie in 2 Hauptgrnppen : Chloropinae (Randader an der dritten Längsader endigend) und Oscinellinae (Randader bis zur vierten laufend) will ich beibehalten, obgleich auch hier Übergänge vorhanden sind.
Die Familie hat einen grossen Formenreichtum, obgleich die Verschieden- heiten niclit immer einen auffälligen Gharakter annehmen und es auf den ersten Blick nicht immer leicht ist, das Wesen einer Ait oder Gattung genau zu bezeichnen: dazu kommt eine Veränderlichkeit fast jeder Art und Gattung, die ich in keiner Familie so intensiv und aktiv gefunden habe, wie grade hier, ein Reweis dafür, dass die Chloropiden eine in anhaltender Entwickelung stehende Sippe sind. Es ist daher weit schwieriger, als es den Anschein hat, die Arten und Gattungen in ihren Grenzen erkennbar zu beschreiben; daher ist es auch erklärlich, dass so viele Arten aus der Beschreibung allein nicht inmier haben erkannt werden können, da die Autoren gerade das Charakteristische in ihren Beschreibungen nicht immer gleich erfassen und hervorheben konnten. Eine Monographie, wie die vorliegende, würde daher auch wahrscheinlich ergebnislos oder unfruchtbar verlaufen sein, wenn es mir nicht möglich gewesen wäre, fast alle älteren Typen, soweit sie noch vorhanden sind, unter einander verglichen zu haben. Durch das aus solcher Gegenüberstellung sich ergebende Resultat der Artfestsetzungen wird eben das bewiesen und illustriert, was ich vorbin behauptet, dass es schwer halte, die Arten aus der Beschreibung allein zu erkennen. Es darf sich daher auch Niemand, der ohne Typenvergleichung Arten aus dieser Familie beschrieben hat, wundern, dass manche seiner Arten wieder eingezogen werden müssen. Von diesem Schicksal ist der Autor selbst nicht ver- schont geblieben; am schlimmsten ist es aber Loew ergangen, denn von 47 palä- arktischen Arten, die er neu aufgestellt hat, haben nur 19 Bestand. Aus diesem Umstände mag man die Grösse der Schwierigkeiten ermessen, die in der Materie begründet sind.
Meinen nachstehenden Studien konnte ich zu Grunde legen das Material aus folgenden Sammlungen:
1. Berliner Museum mit Tj'pen von Loew.
2. Wiener Hofmuseum mit Typen von Winthem, Wiedemann u. a.
3. Pariser Museum mit Typen von Meigen.
4. Stuttgarter Naturalienkabinet mit Typen von v. Roseh.
5. Museum in Lund mit Typen von Zetterstedt. ß. Museum in Stockholm mit Typen von Thomson.
7. Museum in Antwerpen mit Typen von v. d. Wulp und de Meyere und mit vielen unbestimmten Arten aus dem Indischen Archipel. "•• (S. Museum in Hamburg.
9. Museum von Kopenhagen.
10. Museum in Budapest mit vielen Arten aus allen Weltteilen, namentlich von der Insel Formosa.
11. Pariser Museum mit Arten aus Zentral-Amerika, bei Gelegenheit der Gradmessung vor einigen Jahren von Herrn Rivet zusammengebracht.
12. Sammluns- des Entomologen A. L. Melander aus Washington (über 2000 nordamerikanische l-^xemplare) und des Herrn I. M. Aldrich aus Moscow, Idaho, N.-Amerika.
CHLOROPIDAE Hl
13. Sammlung des Herrn Wii.h. Schnüse aus Süd-Amerika.
14. Sammlung des Herrn Prof. Dr. Bezzi. (Nordamerikan. Exempl.)
15. Sammlung der Herren L. Oldknueiu; Berlin, Scmnabi, Warschau, Sintknis Dorpat, KuNizK Dresden, Strobe Admont, Siehek Biegershnrg, Frey Helsingfors, CoRTi Pisa und .schliesslich meine eigene Sammlung paläarktischer (Ihloropiden.
Ich beahsichlige der Beihe nach die einzelnen Faunengebieie zu bearheilen und zwar in naciistehend verzeichneten Abteilungen : I. Paläarktisciies Gebiet. II. Äthiopisches Gebiet.
III. Indisch-australisches Gebiet.
IV. Neotropisches Gebiet (Süd- u. Zentral-Amerika). V. Nearktisches Gebiet (Nord-Amerika).
Am Schluss wird sich Gelegenheit bieten, über die Verbreitung der Gattungen und Arten das Gesamtergebnis zusammenzufassen und die faunistischcn Beziehungen der einzelnen Faunengebiete zu einander darzulegen.
Zu diesem hier vorliegenden 1. Teil bemerke ich noch, dass die Zitate und Literaturnachweise der paiäarktischcn Arten im Bande IV des Katalogs paläark- lischer Dipteren zu linden sind, und dass nur solche Arten, welche dort etwa nicht genannt sind, mit einem entsprechenden Nachweis versehen wurden.
Ä) Bestimmungstabelle für die paläarktischen Gattungen der Gruppe
der Chloropinae.
1. Hinterschenkel verdickt, Hinterschienen entsprechend gekrümmt .... 2
— Hinterschenkel und Schienen von gewöhnlicher Form ;\
2. Stirne weit vorgezogen; Untergesicht stark zurückweichend ; drittes Fühler-
glied stumpfkegelig verlängert; dritte L<ängsader fast gerade. Nackte, stark punktierte Arten. Platycephala Fali,. 3*!!^
— Stirne nicht besonders weit vorgezogen; Untergesicht kaum zurückweichend ;
drittes F'ühlerglied rundlich, kaum etwas verlängert, mit dorsaler Borste ; dritte Längsader nach vorne aufgebogen. Nackte, kaum punktierte Arten.
Meromyza MEi(..^t7
3. Bandader deutlich über den Endpunkt der dritten Längsader hinausgeführt,
die vierte nicht erreichend. Flügel und zweite Längsader besonders lang, hintere Querader mitunter fehlend 1
— Randader an der Spitze der dritten Längsader endigend oder, wenn darüber
etwas hinausgehend, dann die Flügel und zweite Längsader nicht von besonderer Länge und die hintere Querader stets vorhanden .... .")
4. Dritte und vierte Längsader an der Spitze ziemlich parallel laufend ;
zweiter Bandader-Abschnitt 2Va — 37s mal so lang als der dritte.
Dicraeus Lw. p. p. 1<>''T
5. Untergesicht stark zurückweichend ; Kopf im Profil mehr oder weniger '
dreieckig ß
— Untergesicht wenig oder nicht zurückweichend oder etwas vortretend. Kopf
im Profil viereckig, trapezförmig oder rund ,S
6. Drittes Fühlerglied kurz, rundlich, mit nackter, dünner Borste; dritte
Längsader gerade; Scheiteldreieck mit einer tiefen Mitlelfurchc.
Eurina Meic. "^4
— Drittes F'ühlerglied länglich, stumpfkcgelig 7
ä6 TH. BECKER
7. Fühlerborste etwas verbreitert mit spitzer Endigung und deutlicher Pubes-
cenz. Dritte Längsader nach vorne aufgebogen ; erste und zweite ver- schmolzen, zwischen der vierten und fünften eine Falte. Oscinis Latk. li^
— Fühlerborste nackt. Dritte Längsader gerade. Flügeladern nicht verschmolzen
und ohne Falte. Platycephala Fall. p. p.
8. Rüssel lang und dünn, mit langen zurückgeschlagenen Saugtlächen ... 0
— Rüssel nicht besonders lang und dünne mit kurzen zurückgeschlagenen
Saugflächen 10
9. Mundiand spitz vorgeschoben; drittes Fühlerglied kreisrund; dritte Längs-
ader fast gerade ; dritte und vierte schwach divergierend. Thoraxrücken und Hinterleib oben schwarz, nicht gestreift. Schlanke, mittelgrosse Art.
Melanum n. g. -^
— Mundrand abgerundet, nicht vorgeschoben: drittes Fühlerglied kreisrund oder
auch etwas verlängert ; dritte Längsader etwas nach vorne aufgebogen ; dritte und vierte stark divergierend. Grössere, plumpe, schwarzgcstreille oder schwarze Arten. Capnoptera Lw. ^ |
II). Fühlerborste etwas verdickt, durch dichte kurze Behaarung dick erscheinend
und ganz schwarz .11
— F"ühlerborste nicht behaart und verdickt, wenn auch durch feine Pubescenz
mitunter etwas dicker als gewöhnlich; weiss oder schwarz 13
n. Queradern stark genähert 12
— Queradern in gewöhnlicher Entfernung ; kurze gedrungene, am Thorax
schwarz und gelb gezeichnete Art. Scheiteldreieck nur von halber Stirn- breite. Flügel von gewöhnlicher Länge ; dritte Längsader gerade.
Phyladelphus n. gS''i
12. Gelbe, am Thoraxrücken dreifach schwarzgestreifte Art. Flügel von gewöhn-
licher Länge, dritte Längsader nach vorne aufgebogen. Scheiteldreieck nicht besonders gross. Fühlerborste dorsal. Pseudopachychaeta Strobl. 53"
13. Drittes Fühlerglied kreisrund oder annähernd kreisrund mitunter mit etwas
stumpfer Oberecke oder eine Kleinigkeit länger als breit, aber die Länge niemals IV4 der Breite übersteigend 14
— Drittes Fühlerglied entschieden länger als breit oder von trapezförmiger
oder dreieckiger Form 22
1 l. Thoraxrücken und Schildchen von gleicher Farbe, glänzend schwarz
oder rot .15
— Thoraxrücken und Schildchen gelb, schwarz- oder rotgestreift, selten die
Streifen verschmolzen Ki
— Thoraxrücken bis auf die Schulterbeulen ganz schwarz, stark punktiert. Schild-
chen gelb. Hinterleib ganz schwarz ; Hypopygium gross, unter den Bauch geschlagen. Endborste der Mittel.schienen gekrümmt. Cetema Hendel. 5'4
— Thoraxrücken bis auf die Schulterbeulen und den Seitenrand ganz schwarz,
stark punktiert. Schildchen gelb. Hinterleib oben schwarz, Seitenränder gelb ; Hypopygium unscheinbar, nicht eingekrümmt. Endborste der Mittel- schienen gerade Epichlorops n. g- 77 1.'). Thoraxrücken und Schildchen glänzend schwarz mit weicher weisser
Behaarung ohne deutliche Beborstung. Eutropha Lw. ^'^
— Thoraxrücken imd Schildchen glänzend schwarz mit deutlicher schwarzer
Behaarung und Beborstung. Schildchen klein mit den gewöhnlichen Randborsten. Punktaugen deutlich. Scheiteldreieck gross, glatt, die Seiten- ränder deutlich einreihig behaart. Haplegis Lw. y-Q
CHLOROPIDAE 37
— Tlioiaxrücken und Schildchen glänzend schwarz oder rostrot. Schildchen
auffallend gross und stark gewölhl mit scharfer unlerer Kante und hier mit einer Reihe kurzer schwarzer Borsten hesetzt. I'imklaugen undeutlich. Scheiteldreieck seiu- gross und breit mit Hohlpiuikten und einer deut- lichen Mittelfurche ; gedrungene Figur. Homalura Meki. b >- U). Schildchen abgeplattet 17
— Schildchen gewölbt V.)
17. Thorax und Schildchen matlgelb mit breiten sandgrauen Längsstreifen.
Hinterleib mit zwei breiten oberen dunklen Längsstreifen. Fühlerborste weiss. Sciieiteldreieck mattgelb mit kreisförmigem schwarzen Fleck unter den ücellen. Metopostigma Beck. G3
— Thorax und Schildchen glänzend gelb mit schwarzen oder roten Längs-
streifen. Hinterleib nicht längsgestreift. Fühlerborste schwarz .... LS LS. Stirn und Scheiteldreieck nicht von ungewöhnlicher Breite. Augen gross,
weit höher als der halbe Kopf. Chloropisca Lw. (^4
19. Queradern stark genähert. Diplotoxa Lw. n c>
— Queradern nicht auffällig genähert 20
20. Borsten der Frontorl)iten deutlich entwickelt. Lasiosina n. g. 70
— Borsten der F'rontorbiten ohne besondere Entwicklung 21
21. Düstere, raattschwarz und gelb gezeichnete, breit gebaute Arten mit eckigem
Kopf, vorgestreckten, etwas verlängerten Fühlern, dicker weisser oder schwarzer Fühlerborste, sciiwarzen Tastern. Anthracophaga Lw. 7 d
— Hellere, gelb und schwarz, selten schwarz, selten gelb- oder rotgefärbte '
Arten mit abgerundetem Kopf; drittes Fühlei'glied fast kreisrund, selten abweichend, Taster gelb, mitunter schwarz. Chlorops Meig., Lw.7^
22. Drittes P'ühlerglied deutlich verlängert, verhältnismässig schmal .... 23
— Drittes Fühlerghed verhältnismässig kurz und breit, trapezförmig oder fast
dreieckig mit deutlicher Oberecke . 25
23. Fühlerborste etwas dick und weiss 24
— Fühlerborste dünn und schwarz; drittes Fühlerglied IV4 — l'/anial so lang
als breit mit stumpfer Oberecke. Thorax glänzend schwarz, Schildchen gelb. Scheiteldreieck mit deutlicher Längsfurche. Assuania Beck. ip<f
24. Thorax und Schildchen schwarz, grob punktiert, ohne Streifung und Fur-
chung. Mittelschiene mit einem kleinen schwarzen, etwas gekrümmten Enddorn. Centorisoma n. g. / (7(C,
— Thorax und Schildchen gelb, nicht punktiert, schwarz gestreift. Mittel-
schienen einfach; drittes Fühlerghed l'/v — 2nial so lang als breit.
Parectecephala n. g. /^^S"
— Thorax schwarz, nicht gestreift. Mittelschienen einfach. Drittes Fühlerglied
2'/2— S'/ainal so lang als hyL''i\(^-zCe-nt^-r i^c^n) Lagaroceras Beck. / 07
2.'). 'l'iroraxrücken hellgelb, matt, mit sandgrauen Längsstreifen. Fühlerborste weiss. Scheiteldreieck ganz hell mit schwarzem Ocellenhöcker, die Seiten- ränder ohne Behaarung. Stenophthalmus Beck. icPf
— Thoraxrücken glänzend schwarz mit weisser Behaarung. Fühlerborstc fein
und schwarz. Scheiteldreieck gross, wie bei Haplegis, die Seitenränder
mit feinen Härchen eingefasst. Scoliophthalmus Beck. ^Z^
38 TH. BECKER
JmJk lUa-voA-i\ru_43 s'-td . "^
Platycephala. -x-ff-. ^^ ''^"■
Fall., Dipl. Siiec, Oscinitl, 2 (I820j.
drossele bis miltelgrosse. rostgelbe bis rostbraune und schwärzliche, stark punktierle nackte Arten. Die breite, flache Stirn ist weit vorgezogen ; das Scheitel- dreieck bedeckt ungefähr die ganze Stirnlläche, hat somit keine üreiecksform mehr, sondern endigt vorn breit abgerundet an dem Slirnvorderrande mit einer scharten oder flach verlautenden mutieren Furche, l'ntergesicht zurückweichend, den Kopf im Profil dreieckig bis trapezförmig gestaltend. I'iihler unter dem vortretenden Slirnrande eingesetzt ; erstes Glied kaum sichtbar, zweites auf seiner Oberseite verlängert, unten erheblich kürzer, oben mit dem dritten kürzeren bis längeien kegel- bis nierenförmigen Giiede veilninden ; Horste rückenständig, hell, durch kurze Pubcscenz etwas verdickt. Mundötfnung gross : der Mundrand weit nach vorne vorgezogen, so dass er in der Höhe noch über den unteren Augenrr.nd hinausragt. Rüssel mit kurz zurückgeschlagenen Saugtlächen; Taster unbedeutend kurz, fadenförmig. Rückenschild grob punktiert mit Längsstreifung ; mitunter sieht man auch eine schwache Längsfurchung, die dann auch mit auf das Schildchen übertritt. Meso- und Sternopleuren punktiert und sehr kurz behaart. Hinterleib flach mit 6 deutlichen Ringen. Reine in der Regel mit verdickten Hinterschenkehi und krum- men Hinterschienen. Flügel mit fast grader zweiter und dritter Längsader, die vierte ist schwächer, mit der dritten deutlich divergierend. Queradern einander genäliert.
Es sind bis jetzt li Arten beschrieben: /-"/. planifrons Fbk., iimbi aciilaln Fish. und ingrn Meig. ; letztere ist ungenügend beschrieben und wird uns unbekannt bleiben, da weder in Paris, noch in Wien Typen davon vorhanden sind. Es ver- bleiben somit nur 2 Arten, denen ich noch die früher von mir als Eurina scnpii- lariim beschriebene hinzugesellen will, trotz dei- nicht verdickten Hinterschenkel. Der Kopf mit dem die ganze Stirn einnehmenden Scheiteldreieck und der tiefen Mittelfurche ist ganz wie bei PI. planifrons Fhh. ; auch die Flügeladerung mit den etwas gespreizten dritten und vierten Längsadern ist ganz im Charakter von Plalycepluild : ferner entspricht die Form des dritten Fülllergliedes durchaus unseren beiden Plulycephala-Avien, keineswegs Enrina. Diese Art stellt eine Übergangsform dar, auf die ich nicht ohne weiteres eine besondere Gattung zu errichten für nötig erachte ; mit Platyccj)haln hat sie mit Ausnahme der Hinterschenkelbildung alles gemein; erweitert man den bisherigen Ciatlungsbegriff um etwas, so kann sie sehr wohl bei Platycephala verbleiben.
Arten- und S y n o n y m e n - R e g i s t e r.
(U/rurniit Fall. = miibraciilata Fbr. cidnwrum Fall. = planifrons Fbk. nigra Meig. = Species dubia.
1. planifrons Fish.
culmonim Fall.
2. scapularum Beck
3. unibraculata 1'bk.
afironim Fall.
R e s t i m m u n g s t a b e 1 1 e der Arten:
1. Hinterschenkel nicht verdickt 2
— Hinterschenkel verdickt 3
2. Am Scheitel zu beiden Seiten des Punktaugenhöckers je ein schwarzer Fleck.
Schulterbeulen glänzend schwarz. Kleine gelbe Art mit kurzen Fühlern und dreifach dunkel längsgestreiftem Hintei-leibe scapularum Bkck.
CHLOPOPIDAE 39
3. Am Scheitel keine scliwarze Flecken. Schulterbeulen von der Farbe des
Thorax 4
4. Die breile Stirn mit einer mittleren Längsfurche, auf ihrer ganzen Fläciie
stark punktiert ; im Profil ungefähr um '-'/^ des Augendurchmessers vor- springend. Drittes Fühlerglied kaum länger als das zweite, vorne ziemlich breit abgerundet. Grössere rostgelbe Art von 7 — <S mm Länge planifrons Fabr. — Die breite Stirn mit einer flachen trichtei'tormigen Vertiefung, sehr schwach punktiert; im Profil ungefähr um die Hälfte des Augendurchmessers vorspringend. Drittes Fühlerglied ungefähr IVo-nial so lang als das zweite, vorne ziemlich spitz endigend. Kleinere rostgelbe Art von ca. 5 mm Länge
umbraculata F'abh.
Beschreibung der Arten.
1. Platycephala planifrons Fabr. — Taf. II. Fig. 15.
Rostgelh. Thorax und Kopf stark schwarz punktiert, ziemlich glänzend. Thorax- rücken mit zwei längeren Längslinien, die sich nach hinten hin zu Längsfurchen ver- tiefen, welche auf das Schildchen als seilliche Randfurchen ül)erfreten. Stirn sehr breit, über die Augen hinaus halbkreisförmig vorgezogen mit einer mittleren Längsfurche. Untergesicht und Wangen etwas weiss bereift. Rüssel und Taster rostgelb ; Fühler dgl. ; das dritte stumpf kegelförmige Glied an der Spitzenhälfte geschwärzt ; Borste weiss, an der Wurzel gelb. Hinterleib pechbraun bis schwarz, mit einer helleren Mittellinie, glatt, ohne Punktierung, ziemlich glänzend mit kaum bemerkbaren schwarzen weitläufig gestellten Härchen. Beine glänzend rost- gelb. An den etwas gelbbräunlichen Flügeln hebt sich die dritte Längsader dunkel und deutlich ab. 7 — 8 mm lang.
In Mittel- und N. -Europa.
2. Platycephala umbraculata Fabr. — Taf. II, Fig. 14.
Thorax und Kopf mehr roströtlich, glänzend, aber nur schwach punktiert. Thorax- und Stirnhaare sehr zart weiss. Auf dem Thoraxrücken sieht man drei breite dunklere Striemen, die mittlere am Halse beginnend, die seithchen vorne abgekürzt. Stirn stark glänzend und auf der Mitte mit einer trichterförmigen flachen Vertiefung. Das dritte F'ühlerglied ist schmäler als bei der vorigen Ait, länger ausgezogen, an der Spitzenhälfte geschwärzt ; Borste weiss, an der Wurzel gelb. Hinterleib kastanienbraun mit schmalen, hellen Hinterrändern, weitläufig weiss behaart. Beine glänzend gelbrot. Die dritte Längsader ist auch etwas dunkler als die übrigen Adern, verläuft aber ganz gerade. 5 mm lang.
In ganz Europa.
3. Platycephala scapularum Beck. Zeitschr. f. Hyni. u. Dipt. VII. 302., 431. (1907) [Eiirina].
Ich habe in meiner Beschreibung schon bemerkt, dass diese Art eine Über- gangsform zwischen Eurina und Platycephala darstelle und Hess sie wegen ihier nicht verdickten Hinterschenkel bisher bei Eurina. Nun bestehen die Unterschiede dieser beiden Gattungen in folgenden Hauptmerkmalen: in der Stirndreiecksform, Flügehulerung, der Fühler- und Hinterschenkelform. Unsere Art hat die drei ersten Merkmale mit Platycephala gemein und ist daher dieser Gattung näher verwandt als Eurina. Aus diesem Grunde füge ich sie hier ein.
Körper gelb, Thoraxrücken und Schildchen etwas matt und nur massig punktiert, mit drei breiten, schmutzig roll)raunen Längsstreifen ; der mittlere läuft ganz durch vom Haisansatze bis zur Spitze des Schildchens, die seitlichen sind vorne verkürzt;
40 TH. BECKER
:mf der Scluilterbeule lictjl ein auffallend grosser, j,'lcänzend schwarzer Fleck ; die kurze Behaarung isl schwarz und an der Spitze des Schildchens sieben zwei parallel laufende Borsten. Brusiseiten schwach glänzend, braun gelleckt ; ein brauner Längsstrich an der Vorderkante der etwas behaarten Meso- und Pteropleuren, sowie Flecke über den Mittel- und Hinterhüften. Hinterrücken etwas verdunkelt, grau bestäubt. Kopf mit dem Stirndreieck der Gattung, etwas glänzend und schwach punktiert. Das Untergesichl weicht ungefähr unter halbem lechten Winkel zurück. Backen so breit, wie der vertikale Augendurchmesser. Da, wo das Slirndreieck am Scheitel beginnt, liegt je ein deutlicher schwarzer Fleck ; Ocellen- höcker schwarz. Fühler rostrot mit verdunkelter Spitze des etwas ai)gestumpften dritten Gliedes, das nicht viel länger ist, als das zweite. Taster gelb. Hinterleib matt rostgelb mit deutlicher schwarzbrauner Miltellüngslinie und ebensolchen Seitenstreifen, nackt ; die sehr spärhche Behaarung schimmert weisslich. Beine glänzend gelb, nackt. Flügel wasserklar mit rostgelben Adern ; nur die dritte und fünfte Längsader sind auf ihrer Wurzelhälfte etwas dunkler, zweite und diitfe grade, die vierte etwas nach unten abgebogen, divergierend ; kleine Querader im dritten Viertel der Diskoidalzelle. 4V2 mm lang. Aus Biskra (Coli. Becker).
Meromyza.
Meiu., Syst. ßesclir., IV. 163. 120. (1830).
Kleinere nackte, schlanke x\rten von gelber Grundfarbe. Kopf mit etwas vor- tretender Stirn, im Profil trapezförmig. Stirn breit und flach mit deutlichem Scheitel- dreieck. Fühler kurz, drittes Glied oval mit stumpfer oberer Fcke und nackter Borste. Rüssel mit kurzen, schmalen, umgebogenen Saugtlächen. Augen nackt, quer- liegend, Backen breit. Thoraxrücken mit drei meist getrennten schwarzgrauen bis rötlichen Längsstriemen. Hinterleib mit einer mittleren dunklen Rückenlinie oder mit drei Fleckenreihen, die mitunter schwarz zusammentliessen und auch teilweise, selten ganz verschwinden. Beine meist ganz gelb mit verdickten Hinterschenkeln und entsprechend gekrümmten Schienen ; erstere tragen auf ihi-er Unterseite und Spitzenhäifte zwei Reihen kurzer schwarzer dornartiger Höcker. PTügel mit stark nach vorne gebogener zweiter und dritter Längsader und mit genäherten Quer- adern. Siehe Taf. 11., Fig. 3.
Im Kataloge der paläarktischen Dipteren IV. p. 1B<S sind 15 — 16 Artbeschrei- bungen mit neim Arten aufgeführt, denen noch eine neue vom Jahre 19ü7 M. decora F'rev aus Finland und eine zweite M. cerealium Reuter ebenfalls aus Finnland hinzutritt. Alle diese beschriebenen Arten zeichnen sich nicht grade durch besonders auffällige Merkmale, dahingegen durch grosse Variabilität aus, so dass es erklärlich erscheint, dass diese vorläufig angenommenen 11 Arten bei der Typenvergleichung und bei der vergleichenden Untersuchung sehr vieler europäischer und asiatischer Exemplare in verschiedtMien Sammlungen bis auf drei zusammenschrumpfen, welche sich durch leidlich konstante Merkmale unterscheiden lassen. Diesen drei Arten : pratoriiin Meiü., uarkgatn Meki. und snitatrix L. kann ich nur noch eine vierte: inornata aus Zentral-Asien hinzufügen.
Variabel ist vor Allem die P'orm und Farbe der Thoraxstreifen, der Hinter- leibszeichnung und Brustseitentleckung ; auch die Färbung der Taster ist nicht konstant. Einigermassen brauchbar als plastisches Merkmal ist die Dicke der Hinterschenkel und die Breite der Wangen ; dann die mehr gestreckte oder gedrungene Körperform.
CHLOROPIDAE 41
.1/. sdltatri.v L. hal schwarze Taster, drei schwarze Rückenstreifen und desgleichen (irci sclnvarzc Hinlerleibsneckcnroihen ; die Exemplare sind gewöhnlich nur von üeringer Grösse und die Hintersciieiikel sind weniger verdickt als hei den übrigen Arten. Die dunkle Variante, bei der der Hinterleib mit Ausnahme gelber Säume ganz verdunkelt bis schwarz erscheint, nennen wir lügriuenüs Macq. =^^ virescens V. Ros. ^ basulis \ . Kos.
M. varicgnta Meig. hat ebenl'alls schwarze Taster ; die drei Längsstreifen des Thoraxrückens sind auf ihrer Mitte heller grau bis ganz rotgelb ; auf dem Hinter- leib fehlt häufig die Streifenzeichnung der ersten drei Ringe ; die Hinterschcnkel sind deutlich verdickt. Eine Variante mit hellen Tastern ist M. femorata Mkig. mit iiiren Synonymen : laeta Miiio., viifescens v. Ros., unriegala Schin. (nee JMeig.)
M. praloriiin Meig. ist bei hellen Tastern durch langgestreckte Gestalt und einreihige Fleckenzeichnung des Hinlerleibes charakterisiert. Eine Variante mit an der Spitze geschwärzten Tastern fand ich im Museum zu Rudapest; die Tiere stammten aus Ungarn und Sibirien. Herr Frey in Helsingsfors hat sie auch in Finnland gefunden und als decora n. sp. beschrieben in: Medd. Soc. Fauna et Flora Fennica, 19Ü7. (iS. 2.
M. inomnla n. sp. aus Sibirien zeichnet sich durch ganz gelben Hinterleib aus, auf welchem nur der zweite Ring zwei kleine schwarze Seitentlecken zeigt ; durch helle Taster, ganz gelben Kopf, kürzere Stirn, ferner durch scharfe, ver- kürzte schwarze Thoraxzeichnung und massig verdickte Hinterschenkel.
M. viridiila Halid. unterscheidet sich in keiner Weise von prcilonim jMeig.
üb M. variegata Haijd. etwas anderes darstellt als variegata Meig., vermag ich nicht festzustellen, glaube es aber nicht.
M. ceixalhiin Reuter, Medd. Soc. Faun, et Flor. Fenn. M (1!)Ü2) ist identisch mit variegata Meig. und, wie REurEK in Anmerk. 1 richtig mitteilt, auch identisch mit der in Winthem's Samml. in Wien unter dem Namen M. camponim V\'inth. (in collect.) aufgeführten M. uariegala Meig.
Arte n- u n d S y n o n y ni e n - R e g i s t e r.
basalis v. l^os. = saltatrix L. var. nigriventris Macq. camponim Winth. (in collect.) ^= variegata Meig. cevealiiim Reuter = variegata Meig. ckwicrus Gmel. = saltatrix L.
* ciiruinenns Zett. =- saltatrix L. var. iiigriventris MACg. decora 1""rey. = pratoruiii Meio. var.
femorala Macq. = variegata Meig. var.
1. inornata Beck.
laeta Meig. = variegata Meig. inüuita Gmel. = saltatrix L. nigriuentris Macq. = saltatrix L. var
2. itratoriiin Meig., Macq., Zktt. Wm.k., Schin.
i'iridida Halid. var. decora 1^'hey. viifescens v. FHos. = variegata Meig. 15. saltatrix L., Fall., Meig., Macq., Zeit., Walk., Schin. clavicrus Gmel., Schkank. miniita Gmel., Schrank. var. iiigriventris Mach. basalis v. Hos.
* curvinervis Zett. [Oscinis] Dipt. Sc, VII. Nr. 18.
42 'l'H. BECKER
curvineruis Zett.
saltatrix var. c. Zett.
inrescens v. Ros. sulUitri.v var. R\i,l. = variegata Mku;.
saltatrix var. c. Zett. -- saltatrix L. var. nigriveiitris Macq. •). rariegata Meig.. Macq., Zett.. Walk., Halid., Be/./a, Beck.
camponim Winth. (in collect.)
cerealium Meüter.
laeta Meig., Schin.
ruf'escens v. Ros.
saltatrix var. Fall. var. femorata Macq., Meig.
variegata Schin., Strobl (iiec Meig.)
vittata Winth. (in collect.). iHiriegata Schin , .Stkobl. = variegrata Meig. var. femorata Macq. inrescens v. Ros. = saltatrix L var. nigriTCntris Macq. i'iridiila Halid. = pratorum Meiö. inltata Winth. liu collect.) = variegata Meig. var. femorata. Macq.
H esti mm u nj^st a belle der Arten.
1. iiinterschenkel stiirk verdickt, nur ungefähr 27j — 'l^l.,-ma\ so lang, als in der
Mitte dick, oder wenn etwas länger, dann auch der ganze Körper ver- längert und die Wangen breit 2
— Hinterschenkel nicht so stark verdickt, ungefähr 3 — SV-^-mal so lang als
in der Mitte dick 6
2. Wangen mindestens so breit wie das dritte Fühlerglied. Kopf und der
ganze Körper lang gestreckt. Thoraxstreifen schwarz bis schwarzgrau, der mittlere auf das Schildchen übertretend. Hinterleib mit nm- einer mittleren Strieme und zwei schwarzen Flecken am zweiten Ringe 3
— Wangen schmäler als das dritte Fühlerglied, gewöhnlich nur halb so breit ;
gedrungene, nicht langgestreckte Formen . 1
3. Taster rotgelb pratorum Meig.
— Taster gescliwärzt pratorum Meig. var. decora Frey. 1. Hinterleib mit drei mehr oder weniger ausgebildeten Fleckenreihen, die
sich mitunter auch an Vorderrandbinden zusammenschliessen. Thorax- rückenstreifen rot oder rot und schwarz, selten ganz schwarz .... 5
5. Taster schwarz ; Thoraxstreifen rot und schwarz variegata Meig.
— Taster rotgelb, Tboraxstreifen rot variegata Mnici. var. femorata Macq.
6. Taster schwarz 7
— Taster cotgelb 8
7. Hinterleibsllecke in drei deutlichen Reihen vorhanden. Scheiteldreieck gelb.
Thoraxsti eilen schwarz, der mittlere auf das Schildchen übergreifend ; Rrnstseiten nur mit kleinen schwarzen Flecken saltatrix L.
— Hinterleib mehr oder weniger ganz schwarz mit gelben Hinterrandsäumen.
Scheiteldi-eieck an den Rändern oder ganz geschwärzt. Thoraxstreifen schwarz, der mittlere auf das Schildchen übergreifend; Brustseiten deutlich schwarz gefleckt. Fühler und Schenkel vielfach verdunkelt
saltatrix L. var. nigriventris Macq.
iS. Hinterleib unten und oben ganz gelb, nur an den Seiten des zweiten Ringes
je ein kleiner schwarzer Fleck. Thoraxstreifen schwarz, der mittlere
nicht bis über das Schilden weitergeführt, vielmehr schon auf der Mitte
des Rückens abbrechend. Stirn wenig vorgezogen inornata n. sp.
CHLOROI'IDAE 43
Besch i'e i hu 11 2 der Arten.
t>
4. Meromyza pratorum Meu;. c??-
Laiif><testieckte Art. Thorax matt hellgelb mit drei schwarzen, granbestäubten Längsstreifen, von denen der mittlere vom Halse an bis über das Schildchen läuft. Hinterriickeii schwarz. Sclieiteldreieck gross, etwas weisslich, ohne deutliche Kinfassung mit Haaren, Kopf länger als hoch, Augen querliegend. Wangen breit, so breit wie das dritte P'iihlerglied. Taster gelb. Brustseiten glänzend, Flecken rot- gelb. Hinterleib matt rostgelb mit deutlichen mittleren Längsstreifen und mit je einem schwarzen Seitenlleck auf dem zweiten Ringe. Hypopygium (c?) gelb, hinten hell behaart. Beine ganz gelb. Hinterschenkel etwa dreimal so lang als dick. Körper 4V3, Flügel 3 mm lang.
In Nord- und Mitteleuropa und Asien gemein.
uar. decora Fkev. Taster an der Spitze geschwärzt.
5. Meromyza variegata Meig. d"i. — Taf. IL, Fig. 1—3.
Von mittlerer Grösse bis sehr gross, mehr gedrungen als langgestreckt. Thorax- rücken maltgelb, sehr kurz, schwarz behaart, mit drei rötlichen oder schwarzen breiten Längsstreifen, von denen die seillichen oder deren äussersten Ränder meist geschwärzt sind und der mittlere mitunter auch auf das Schildchen übertritt. Brustseiten glänzend gelb, meist nur mit einem kleinen schwarzen P'leck auf den Mesopleuren, der aber auch häufig verschwindet, während die ülirigen Hüfltlecken gewöhnlich ganz rotgelb sind. Kopf mattgelb. Sclieiteldreieck weisslicl,, etwas glän- zend, dessen Ränder mit kurzen schwarzen Härchen eingefasst sind ; drittes Fühlerglied oben gebräunt ; Taster schwarz oder an der Spitze geschwärzt. Hinter- rücken rötlich bis schwarz. Hinterleib gelb, etwas glänzend mit drei Flecken auf jedem Ringe, von denen die Seitentlecken der ersten Ringe vielfach fehlen. Beine gelb, Endtarsenglieder etwas gebräunt. Hinterschenkel stark verdickt mit zwei schwarzen F'lecken auf den Kniespitzen. 3 — 47^ mm lang.^
In ganz Europa und Zentralasien gemein.
var. femorata M.\cq. Diese unterscheidet sich von der vorigen durch hellere Taster und etwas vollständigere Hinterleibszeichnung.
Aus Poltava, Krim (Saruony) Coli. Peeske.
6. Meromyza saltatrix L. cf?.
Thoraxrücken mit drei schwarzgrauen Striemen. Hinterleib mit drei Flecken- reihen. Taster schwarz. Schulterbeulen und die beiden hinteren Hüften schwarz gefleckt. Hinterschenkel nur massig verdickt. 2 — 3 mm lang.
In ganz Europa und Mittelasien, noch gemeiner als die vorige Art und die kleinste.
var. nigriventris Macq. Hinterleib mehr-weniger ganz schwarz mit gelben Iliuterrändern. Die schwarzen Rückenstreifen sind sehr breit und hängen vorne liäufig zusammen ; an den Brustseiten treten Flecken auch über den Vorder- hüflen auf. Das Scheiteldreieck ist an den Rändern oder auch ganz verdunkeil, wobei dann die Dreieckspitze meistens heller gelleckt erscheint ; das dunkle Scheileldreieck wiid am Scheitel schwarz und gehl hier in eine breite Hinterkopf- strieme über, die sich auf der oberen Hälfte des Hinterkopfes noch mit zwei
' Nach der setir ausführliflieii I^eschreilmiig der Art M. cerealiiim Meviek (1902) ist die.se mit M. varieyata Meig. ideiitiscli. Herr Ri-.itek beobaclilete die Larve in Weizen- und Hafer- Ahren minierend ; die Larve lebt stets im Halme oberhalb des obersten Knotens und zer- nagt die inneren Wände; die Verpuppung eit'olgle meist zwischen Halm und der obersten Blatt- scheide, mitunter auch, da eine Puppe niciil zu finden war, wahrscheinlich in der Erde (V)
6'
44 TH. BECKER
scilwmzen Seitenflecken vereinigt und zwei helle Flecken einsehliesst. Die Fühler sind verdunkelt und auf der Oberseite der Schenkel liegt vielfach eine braune Längsstrieme. ^
7. Meromyza inornata n. s|). ?.
Eine ganz blassgelbe Art ; am Kopie ist nur die nächste Umgebung der Ocellen gebräunt. Taster gelb, hei einem der beiden vorliegenden Exemplare sind diese an der Spitze schwach gebräunt. Die Stirn tritt weniger vor als bei den übrigen Arten, infolgedessen ist auch das Scheiteldreieck nicht lang. Auf dem Thorax- rücken liegen drei intensiv schwarze Längsstreifen, mall, durch weissliche Berei- fung etwas grau; die Mittel.strieme läuft nicht über das Schildchen, sondern ist schon dicht hinler der Milte des Thoraxrückens abgebrochen; die Seitenstreifen sind jenseits der Quernahl gegabelt. Hinterrücken mattschwarz; auf den Brustseiten sieht man die gewöhnlichen schwarzen Flecken, aber nur von geringer Aus- dehnung Hinlerleib oben und unten ganz mattgelb, nur an den Seitenecken des zweiten Ringes liegen zwei kleine schwarze Flecken. Beine ganz blassgelb; Hinter- schenkel nur massig verdickt. Flügel wie bei den übrigen Arten. SV-j mm lang.
Aus Sibirien, Irkutsk. (Makerow), in der Sammlung des Herrn Th. Pleske und in Loew's Sammlung.
Diese in der küizeren Kopfform etwas abweichende Art ist auch in der P'ärbung so wesentlich von von M. saltairix L, mit der sie die nur schwach ver- dickten Schenkel teilt, verschieden, dass ich sie nicht lediglich als Variante auf- lassen kann ; ihrer plastischen Merkmale wegen lässt sie sich aber auch nicht mit der ihr in der Färbung etwas näher kommenden M. unriegata Meig oder femo- raia Macq. zusammenwerfen.
Zur Kontrolle meiner Artfestsetzungen habe ich die Hypopygien nach Prä- paration unter dem Mikroskop imtersucht ; dieselben sind von sehr einfachem Bau ; der letzte Abdominalring umhüllt die Kopulationsorgane kappenförmig und ist an der inneren Seite zum Teil geöffnet ; man sieht hier zwei meist schwarze lamellenförmige Organe, zwischen denen sich der Penis belindet ; diese Lamellen haben bei den drei folgenden Arten charakteristische Formen :
\. bei M. saltairix L. zeigen sie, im Profil gesehen, die Form des mensch- lichen Fusses : sie sind gelb mit schwarzer Ferse und Spitze ; bei der Variante iiigrii>entris Macq. sind sie ganz schwarz.
2. bei )I. praloriim Meig. haben sie die Form zweier schwarzer nackter Stäbe.
3. bei M. variegata Meig. sind sie schwarz und hakenförmig gebogen.
Die Variante decora Frey und inornata Beck, habe ich nicht untersuchen können.
Eurina.
Meig., Syst. Beschr., VI. 3. 191. (1830.)
Schwärzlich mattgraue bis glänzend rostrote, meist kahle, kurzbehaarte Arten, ohne hervortretende Beborstung; Kopf im Piofil durch die vorspringende Stirn und das zurückweichende Untergesichl dreieckig gebildet. Stirn in beiden Geschlech- tern breit mit parallelen Augenrändern und einem grossen Scheiteldreieck, das gewöhnlich durch seitliche Rinnen und Falten von der Stirnfläche abgegrenzt erscheint, seltener scharf geschieden, stets aber mit einer Mittellinie oder Furche geziert ist. Die kurzen Fühler sitzen unter dem Stirnrande und sind vorgestreckt
' Die Liirve soll nach Reuter (siehe bei M. cerealium) in den Blättern verschiedener üetreidearten minieren, olme jedoch sichtbaren Schaden anzurichten.
CHLO&OPlDAß 45
mit rundlich-ovalem dritten und uni>erähr t>leich langen zweiten Gliede ; das erste ist seiir liurz; die F'ülilerhorste an der Wurzel dick, nackt und riickenständig. Die Augen sind etwas querliegend, klein und nackt; Backen breit. Hrustseiten nackt oder zum Teil behaart, jedoch ist mit einer Ausnahme diese Heiuiaruiig nur sehr kurz und schwer wahrzunehmen. Hinterleib tlach, fünf'ringelig. Beine ohne aul- fällige Verdickung und Behaarung, meist nackt. Flügel: die Bandader endigt dicht hinter der dritten Längsader; die ersten drei dick und gerade, die vierte gewöhnlich schwächer und etwas divergierend.
Aus den Beschreibungen der paläarktischen Fauna kennen wii' die folgenden neun Arten : E. piibescens Meic... chjpentn Meic.., liirida Mkk;., (iiiadristriata Schlimm., cnlva Egg., niida Lw., diicnlis (^osta, d<dinatinn Sthohi., trictngiiUiris Beck.
E. clypeata Meig. wird, wie Meigen selbst sagt, wahrscheinlich nichts anderes sein als seine E. liiridn., ausser dieser könnte nur noch E. ralixi Egg. in Frage kommen. Da die Type im Berliner Museum, von der .Meigen spricht, nicht mehr vorhanden ist, wird es gut sein, clypeota als synonym bei liiridn zu belassen ; in der WiNTHEM'schen Sammlung zu Wien fand ich ebenfalls keine Type.
E. piibescens Meig. Hierüber sind verschiedene Auffassungen nicht hervor- getreten mit Ausnahme von Schummee.
E. qiiadristriata Schumm. W' as Schummel hierüber schreibt, führt unzweifelhaft auf E. piibescens Meig.; alle seine Angaben passen auf diese Art und auf keine andere. Wenn Schummel trotz dieser Übereinstimmung in der Beschreibung nun noch hinzufügt: „die gegebenen Artkennzeichen unterscheiden diese Art hinreichend von der ähnlichen E. piibescens Meig.", so weiss man in der Tat nicht, was man dazu sagen soll. Ich gebe weiter unten zur Vergleichung den Worflaut der Schum- MELschen Beschreibung.
E. niida Lw. ist nach Typenvergleichung dieselbe Art wie lurida Meig., eine in den Mittelmeerländern nicht seltene, allenthalben vorkommende Art.
E. dalmaiina Strobi, ist mit diiccilis Costa identisch, die in den Mitlelmcer- Ländern stellenweise sehr häufig zu finden ist.
Den so verbleihenden fünf Arien kann icli noch eine neue, E. nk/rifronldta hinzufügen.
Arte n ii n d S 3' ii o u y m e n - B e g i s t e r.
1. calva I""gg.
clypeata Meig. = Inrida .Micio. dalmaiina Strobl = diicali» Costa.
2. ducalis Cost.a.
dalmaiina .Sthoül.
3. lurida Meig.
clypeata Meig. nuda \.\\. 1. iiigrifrontata Beck.
mida Lw. = lurida Meig. .'). pubescens Meig.
(juadristriata Schimm. qiiadristriata Schumm. = pubesceus Meig. (i. triangularis Beck.
Best im m ungs ta belle der Arten.
1. Scheiteldreieck glänzend schwarz bis rotbraun, von der maltroten Stirn- fläche scharfkantig abgegrenzt 2
— Scheiteldreieck nicht glänzend schwarz, sondern meist matt, von annähernd
ilerselben Färbung wie die Sfirniläche und von dieser nicht scharf begrenz! .'{
46 TH. BECKER
2. Scheiteldi-eieck stark punktiert, am Scheitel von den Äuiienrändern durch
hellen Zwischenraum getrennt. Stirnvorsprung vor den Augen nicht so lang als der Augendurchmesser. I5eine gelh triangularis Beck.
— Scheiteldreieck am Sclieitel mit den Augenründcrn schwarz verbunden. Stirn-
vors|)rung so lang wie der Augendurchmesser. Schenkel und Hinterschienen auf der Mitte braun; letzte Tarsenglieder braun nigrifrontata n. sp.
3. Thoraxrücken mit zwei dunklen mittleren Längsstreifen (Miltelstrieme geteilt)
und zwei ähnlichen Seitenstreifen. Beine nicht ganz gelb 4
— Thoraxrücken mit drei breiten, in der Mitte kaum geteilten dunklen Längs-
streifen, schwarz behaart, Sternopleuren und Mcsojjleuren weiss behaart. Scheilcldreieck gross, rot, punktiert mit tiefer Miltelfurche. Hinterleib und Beine hell rotgelb. Dritte und vierte Längsader gewöhnlich ganz parallel laufend lurida. Meic.
1. Stark behaarte Art. Thoraxrücken matt braungrau mit zwei breiten mittleren schwarzen und zwei schmäleren Seitenstreifen, lang schwarz behaart. Hin- terleib mattschwarz mit weissgrauen Hinterrändern und mittleren Längs- streifen. Mesopleuren nackt, Sternopleuren lang schwarz behaart
pubescens Meig.
— Kurz behaaite oder fast nackte Arten 5
5. Thoraxrücken und Scheiteldreieck stark punktiert mit sehr kurzen weissen
Härchen. Stirn dreimal so breit wie ein Auge. Scheiteldreieck verhältnis- mässig breit. Mesopleuren hell behaart. Fühler kurz; zweites Glied unge- fähr so lang oder wenig länger als das dritte calva Ecc.
— Thoraxrücken und Scheiteldreieck fein ])unktiert mit sehr kurzen schwar-
zen Haaren; Scheiteldreieck schmäler; Mesopleuren schwarz behaart. F'üh- 1er verhältnismässig länger als bei E. calva: zweites Glied ein wenig länger als das dritte ducalis Costa.
B e s c h r e i b u n g der Arte n.
8. Eurina pubescens Meic. d9- — Taf II, P^ig. 13.
Thorax aschgrau bestäubt, matt, mit zwei breiten, durch eine feine Linie getrennten schwärzlich braunen Mittelstreifen und zwei schmäleren am Seitenrande; die beiden Mittelstreifen laufen auch über das Schildchen; letzteres ist wie der Thoraxrücken lang schwarz behaart ohne Hervortretung stärkerer Borsten. Brust- seiten aschgrau, nackt. Sternopleuren lang schwarz behaart. Kopf wie der Thorax gefärbt; Untergesicht heller, gelbgrau bestäubt. Das bis an die Fühler reichende Scheiteldreieck wird durch eine Falte und zwei Furchen von der Stirn getrennt und ist von ziemlicher Breite; seine Seitenränder, Stirnfläche, Wangen und Backen sind lang schwarz behaart. Die Stirn ist über den Augen horizontal vorgezogen, ungefähr um soviel als der Durchmesser der ovalen querliegenden Augen beträgt. Fühler schwarzbraun, das dritte Glied so lang als breit, vorne mit einer stumpfen Oberecke und mit nackter Bückenborste, welche an der Wurzel schwarz, weiter- hin weiss ist. Bussel und Taster braun. Hinterleib auf der Oberseite matt schwarz, nackt; der erste Bing grau, die Hinterränder der übrigen und eine mittlere Längs- linie ebenfalls grau; die umgebogenen Seitenränder der Ringe grau, mit langen schwarzen Haaren besetzt, deren Wurzeln auf schwarzen Punkten stehen. Beine : Schenkel und Schienenspitzen schwarzgrau bereift: Schienenwurzeln und Tarsen rotgelb bis bräunlich, Schenkel lang behaart. Flügel bräunlich, am Vorderrande gesättigter; Adern alle dick und schwärzlich; in den Hinterrandzellen sieht man in gewisser Bichtung belle Längsslreifen oder Falten. 3—6 mm lang.
CHLOKÜWDAIi 47
Vorkommen: in Mittel-Europa.
ScHUMMEL beschreibt seine Art: quadristrinta wie folgt:
„Borstig, Rückenschild aschgrau mit vier dunkelbraunen Striemen; Hinterleih schwarz. Glieder desselben am Ende weisslicii gerandet, mit einer feinen hellgrauen Längslinie. Beine graubraun, Spitze der Schenkel und die Schienen rostgelb. "
9. Eurina calva Egg. cf?. — Taf. II, Fig. 16.
Thorax und Schildchen matt braungrau, nackt, mit vier breiten nicht sehr auffälligen dunklen Längsstriemen, stark punktiert; die beiden hinteren üor.socentral- jjorsten sind noch sichtbar, sonst ohne jede Beborstung: die Beliaarung auf Thorax und am Kopfe, welche ausserordentlich kurz ist, schimmert weisslich; an den Brusl- seiten sind nur Me.so- und Sternopleuren punktiert und hell behaart. Kopf matt, von der Farbe des Thorax. Untergesicht jedoch heller und mit weissem Reif übei'- gossen, der auch auf den Wangen und der Stirnfläche bei schräger Beleuchtung sicht- bar wird. Fühler rotbraun mit schwarzer, an der Wurzel verdickter Borste; von der Wurzel der Fühler zieht sich eine rothbraune Faltenstrieme horizontal nach dem Augenrand hin, ohne ihn zu erreichen. Der Stirnvorsprung erreicht nicht ganz die Länge des Auges. Taster und Rüssel hellbräunlich; Schwinger und Schüppchen weisshch, erstere mit dunklem Heck an der Spitze. Hinterleib obenauf schwarz- l)raun mit äusserst zarten weisslichen Randsäumen und einer scliwachen grauen mittleren Längslinie; die nach unten zu umgebogenen Ringleile sind aschgrau, etwas punktiert, aber äusserst kurz, überwiegend weiss behaart. Beine sehr kahl; die Grundfarbe ist rostgelb, Hüften zum Teil verdunkelt; Schenkel mit Aus- nahme der äussersten Wurzel und Spitze schwärzlich giau bereift, ebenso die Hinterschienen jedoch ohne scharfe Begrenzung. Flügel etwas gebräunt, jedoch heller als bei der vorigen. 4 — 6 mm lang.
Vorkommen: Ungarn, Mittelmeergebiet.
10. Eurina ducalis Costa. c?5.
Sie hat Ähnlichkeit mit der vorigen, unterscheidet sich aber durch andere Form und Skulptur des Kopfes und durch die ganz schwarze etwas kräftigere Behaarung, sowie durch dunklere Flügel.
Der braungrauc matte Thoraxrücken ist etwas feiner punktiert als bei E. calixi und die beiden mittleren dunklen Längsstriemen sind sehr deutlich, während die beiden seitlichen undeutlicher, sind. Die kurze aber kräftigere Behaarung ist ohne Ausnahme schwarz, an den Brustseiten sind nur die Mesopleuren etwas punktiert und schwarz behaart. An dem gleichgefärbten Kopfe ist das Stirndreieck an seiner Basis schmäler als bei E. calva; es ist auch kaum etwas punktiert, dahingegen stehen zu beiden Seiten der Mittelfurche kurze Haarreihen, die ebenso wie die kurzen Stirnhaare im Gegensatz zu E. calva schwarze Färbung zeigen. Der Slirn- vorsprung i.st gleich der Augenlänge. Fühler rotbraun; sie sind im ganzen etwas länger als bei E. calva : das dritte Glied an der Spitze verdunkeil mit schwarzer Borste. Untergesicht von rotem Grundton, weiss bereift wie die Backen und die Stirnfläche. Hinterleib matt rostbraun mit etwas verdunkelten Hinterhälften der Ringe und sehr schmalen weissen Endsäumen; die nach unten umgebogenen Seiten- ränder gelbgrau bestäubt und kurz schwarz behaart. Beine rostgelb; Wurzel der Hüften, Schenkel bis auf die Spitze und eine mittlere Binde auf den Hinterschienen schwarz mit grauer Bereifung, llügel deutlich schwarzbraun getrübt, nach dem Hinterrande zu allmählich verblassend ; dritte und vierte Längsader annähernd parallel; der letzte Abschnitt der vierten Längsader macht im ersten Drittel einen kleinen Knick und verläuft von hier aus etwas dünner und blasser. 5 — .S mm lang.
Ich fing sie in Griechenland, Syrien und Korsika.
48 TH. BECKER
11. Eurina lurida Meig. c??.
Der ganze schmal gebaute Körper ist sehr kahl und von der Farbe des Gurami- gutti. Auf dem etwas glänzenden stark punktierten Thoraxrücken liegen drei getrennte schwarze Längsstreifen ; der mittlere beginnt am Halse, läuft aber gewöhnlich nicht bis zum Schildchen, sondern bricht im letzten Drittel ab ; die schmäleren Seiten- streifen aber sind etwas länger, reichen bis dicht an das Schildchen, während sie vorne verkürzt sind ; auf den schwarzen Streifen liegt ein feiner grauei' Reif. Die äusserst kurze Behaarung ist schwarz. An den Bruslseilen sind Meso- und Sterno- pleuren sehr fein weisslich behaart; die Pleuren der Mittel- und Hinlerhüften sind schwarz getleckt und grau bereift ; mitunter breitet sich die schwarze Färbung auch über die Mesopleuren aus. Stirndi'eieck rotgelb, schwach glänzend mit einer tiefen Mittelfurche, stark punktiert und wie die matte Stiintläche sehr kurz schwarz behaart. Stirnvorsprung gleich dem Augendurchmesser. Fühler kurz, rotgelb, das dritte (liied oben gebräunt mit dunkler, an der Spitze weisser Borste. Untergesiclil und Backen weiss bereift. Hinterleib auf der Überseite etwas glänzend rotgelb, des- gleichen die umgebogenen Seitenränder. Beine ganz gelb. Flügel schwach grau- bräunlich getrübt ; der letzte Abschnitt der vierten Längsader ist etwas schwächer, läuft aber im übrigen mit der dritten parallel, fi — 6 mm lang.
Sie konnnt in allen Ländern des Mittehneerbeckens vor, auch in Ungarn. Coli. Beckkr.
12. Eurina triangularis Beck. <? . — Taf. II, Fig. 1<S, 19.
Sehr kleine nackte Art. Thorax gelb ; durch Zusammentlie.ssen der drei matt- schwarzen Rückenstreifen ist der Bücken mit Ausnahme der Schullerbeule und eines dahinter liegenden Heckens ganz schwarz ; auch das Schildchen ist nur an den Seitenecken gelb. Die Punktierung ist ziemlich deutlich ; die Wurzelpunkte der sehr kurzen schwarzen Haare bilden kleine schwarze Punklflecken auf der etwas grau bestäubten Fläche. An den gelben Brustseiten liegt ein grösserer dreieckiger raatlschwarzer Fleck auf den Sternopleuren, so jedoch, dass der obere Teil in Form eines Längsstreifens noch gelb bleibt ; ein kleiner Fleck liegt ferner über den Hinterbüften ; maltschwarz ist auch der Hinterrücken. Kopf gelb ; das glänzend schwarze bis rostrote Stirndreieck ist sehr schmal zugespitzt, auf der Mitte tief gefurcht, die Seilenilächen stark punktiert, an den Rändern scharf abge- setzt. Der Stirnvorsprung vor dem Auge erreicht nicht die Länge des letzteren; die beiden ersten Fühlerglieder sind gelb, das drille tiefschwarz, deren Borste am verdickten Wurzelteil schwarz, weiterhin weiss ist. Da, wo die Fühlerwurzeln die Stirnfläche berühren, liegt auf der Fühlerunterseite ein schwarzer Fleck. Der innere Teil der Mundöifnung hat auf seiner Überseite zwei schwarze Flecken ; der Hinler- kopf ist auf der Mitte im Anschluss an das dunkle Stirndreieck schwärzlich. Hin- terleib gelb, auf der Oberseite jedoch mit Ausschluss der Seitenränder schwäizlich, maltglänzend, nackt. Schwinger gelb mit dunkler Kopfspitze. Beine gelb, letztes Tarsenglied kaum gebräunt. Flügel schwach schmutzigbraun mit braunen Adern. 3^/^ mm lang.
Aus Fgypten und Syrien. Coli. Becker.
lo. Eurina nigrifrontata n. sp. c? 9. — Taf. II, Fig. 17.
Der vorigen nahe verwandt, aber durch andere Kopfbildung und Beinfär- bung geschieden.
Schmal gebaut wie die vorige. Thoraxrücken bis auf die schwarzgefleckten gelben Schulterbeulen und mit dem Schildchen ganz schwarz, etwas grau bereift und kurz schwarz behaart. Bruslseilen nackt, ausser den beiden schwarzen Flecken über den Mittel- und Hinteihüften noch am unleren Teil der Mesopleuren schwarz
CHLOROPIDAE 49
gestreift. Schwinger gelb mit braunem Kopl'fleck. Das Slirndreieck ist glänzend rost- braun bis schwarz, punktiert, mit Miltelfiirche und scharf von der gelben Stini- lläche sich abhebend, aber länger als bei der vorigen Art und am Scheitel durch glänzend schwarzen Flecken an die Augenränder stossend und so in die .schwarze Hinterkopftläche verlaufend. Der Kopf ist entschieden weit länger und das Unter- gesicht weit thicher als bei der vorigen Art: der Stirnvorsprung reichlich so lang als der Augendurchmesser. Die Fühler sind schwarz mit rötlich gelben Wurzel- gliedern und schwarzer Borste. Hinterleib auf seiner Oberseite schwarz, glänzend, die umgebogenen Seilenteile rostgelb. Beine ebenso gefärbt mit schwarzen Längs- streifen auf der Oberseite der Schenkel und an der Hinterseite der Hinterschienen; letzte Tarsenglieder ebenfalls gebräunt. Flügel graubräuiilich getrübt ; die vierte Läugsader im letzten Abschnitt schwächer ausgebildet und mit der graden dritten etwas divergierend. 3 — 4 mm lang.
Aus Griechenland: Korfu und Pyrgos, April. Coli. Becker.
Oscinis.
Latreu-le, Hist. nat. d. Crust. et d. Ins., XIV. 382. (1804). Camarola Meic, Syst. Beschr, VI. 7. CXCIII. Tab. 55. ßg. 18—21 (1830).
Latreu.le hat 1804 zuerst seine Gattung Oscinis aufgestellt und dabei zwei Arten genannt: zuerst Oscinis lineata Fbh. und zu zweit O. curvinervis Latr. Die erste .^ ist nach übereinstimmendem Urteil von Schrank, Meigen und Fallen = Chlorops nasiila Schrank (nach Typen von Meig. u. Lw. = C. Meigeni Lw.) und da die Gattung Chlorops bereits 1803 aufgestellt wurde, so scheidet Oscinis lineata Fbr. als Type der LATREiLLEschen Gattung aus. Es bleibt somit die zweite Art O. curvi- nervis als Vertreterin der Gattung Oscinis übrig. Latreille beschreibt sie wie folgt :
„Noire ; tete roussätre ; vertex plan avec une Impression en forme de V et un point noir ; pattes d'un fauve brun : alles obscures, courbees vers leur extre- mite. — Dans les lienx marecagaux des environs de Paris."
Diese Beschreibung passt nur auf eine einzige Fliege der Familie, auf diese aber ausgezeichnet; auch die Angabe, dass sie in sumpfigen Gegenden zu Hause, ist charakteristisch : es i,st die uns bekannte Camarola flavitarsis Meig.' ; letztere wird somit als synonym zu Oscinis curvinervis LArR. zu stellen sein und die grosse Gattung Oscinis muss einen anderen Namen erhalten.
' Auf diese wahrscheinliche Übereinstimmung machte mich mein Freund Kertäsz aul- merksam.
Latrüille hat in dem i^leichcn Jahre 1804 seine Onttung Oscinis noch einmal eingeführt und zwar im: Nouveau Üiciionnaire d'Hisloire naturelle XXIV, p. 196 (1804); hier sagt er folgendes:
.,Genre Oscinis. — Tete spherico-pyramidale. Vertex plan. Antennes tres courtes, ecarlöes, donl la derniere piece boucoup plus grande ovale.
I .\iles droites. Tete n'etant pas aplatie.
Musca lineata j Musca oleae / ^'^'^'*-
II Ailes se courbant vers l'extr^mite. Tete aplatie.
Mes mouches curvipennes Musca planifrons
Musca umliraculata ' Die Worte: „nies mouches curvipennes" deuten schon darauf hin, dass Latreille eine solche .mouche' früher erwähnt haben nmss, was ja auch in der Histoire naturelle geschehen ist. Latheille hat hier bei der zweiten Erwähnung keine besondere Art als Trägerin der üattung genannt, wohl unter Bezugnahme auf seine frühere Publikation; aber auch wenn letzlere erst nach dem Dictionnaire erfolgt sein sollte, so würde unsere Schlussfolgerung in bezug auf Oscinis dieselbe bleiben.
71^
.^Ö t-H. BECKfeR
G a 1 1 u n g s c h a r a k t e r.
Kleine nackte dunkle Art. in etwas gekrümmter Stellung sich bewegend, durch Hiigeladerung und Fühlerborste besonders ausgezeichnet.
Thorax und Schildchen stark punktiert, etwas glänzend mit zwei schwachen Längsfurchen auf dem Rücken. Das halbkreisförmige Schildciien ist bemerkenswert dadurch, dass es keine Randborsten, wohl aber auf der Mitte seiner Oberfläche zwei senkrecht nach oben gestellte Borsten zeigt. Kopf mit flacher, etwas vorstehender Stirn, auf der sich das grosse Stirndreieck durch seitliche Furchen V-förmig abhebt. Fühler vorgestreckt, nicht lang; drittes F"ühlerglied etwas kegelförmig verlaufend, auf der Überseite etwas ausgeschnitten mit einer dicken, breilgedrückten, fast nack- ten Rückenborste. Untergesicht und Backen nach hinten stark zurückweichend mit grosser nackter Mundöfl'nung, kleinem, mit zurückgeschlagenen Saugttächen ver- sehenem Rüssel und dünnen Tastern. Hinterleib und Beine bieten nichts Beson- deres. An den Flügeln fällt auf, dass die zweite Längsader der ersten stark genähert ist. so dass beide wie eine einzige verdickte Ader erscheinen ; auch in ihrem wei- teren Verlaufe ist die zweite Längsader der Randader eng anliegend ; die dritte ist stark gebogen und mündet weit vor der Flügelspitze ; die vierte endigt an der Flügelspitze, ist jedoch auf der letzten Hälfte ihres letzten Abschnittes ganz unschein- bar: auch die fünfte bricht bald hinter der hinteren Querader ab, die eine sehr schiefe, dem hinteren Flügelrand parallele Stellung einnimmt ; von der Spitze dieser hinteren Querader läuft eine Falte zwischen der vierten und fünften Längsader zum Flügelrande, der an der Mündungsstelle eine Einbuchtung erleidet. Siehe Fig. 23.
14. Oscinis curvinervis Latr. {Camarota ßcivitarsis Meig., aurifrons HALm., cerealis Rnd., nifimana v. Res.)
Thorax und Schildchen schwarz, punktiert, etwas glänzend ; Bruslseiten ebenso, die Sternopleuren aber unpunktiert, ganz glänzend. Schwinger vvei-sslich mit schwarzer Endhälfte des Kopfes. Kopf gelb ; Stirn und Stirndreieck stark glänzend; erstere nur mikroskopisch behaart. Fühler schwarzbraun, jedoch der obere Teil des dritten Fühlergliedes gelb , Borste schwarz, obere Hälfte des Hinterkopfes desgleichen. Hinlerleib nackt, glänzend .schwarz. Beine braungelb ; hintere Hüften, Schenkel bis auf deren Spitze und eine mitllere Binde auf den Schienen schwarzbraun. Flügel braunschwärzlich gefärbt, auf der Mitte und am Vorderrande am stärksten. Adern schwarzbraun. Reichlich 2 mm lang.
In ganz Europa heimisch. Coli. Beckeh.
Melanum n. g. Taf. III, Fig. 31, 32, 33.
Diese, meinerseits bei Charakterisierung von Capnoptera Lw. abgezweigte Gattung mit der Stammform Cldorops lateralis Halid. teilt mit Capnoptera den langen, schmalen, geknieten I^üssel, ist aber durch Gesichts- und Fühlerform sowie etwas andere Flügeladerung getrennt. Die Färbung ist charakteristisch insofern, als die Oberseite von Thorax und Hinterleib schwarz, die Unterseite gelb ist.
Thorax kurz, gewölbt, schwarz ohne Längsfurchung ; Schildchen gelb, gewölbt ; Brustseiten gefleckt; Meso- und Sternopleuren nicht behaart. Stirn etwas vor- springend, mit grossem gleichseitigen, glatten und von der Stirnfläche scharf getrenntem Scheiteldreieck, das auf der Mitte eine zarte Längsfurche zeigt. Augen nackt, höher als breit. Untergesicht unten mit spitz nach vorne vorgeschobenen W'angenplatten, dünnem geknieten Rüssel und schmalen Tastern. Fühler kurz,
CHLOROPIDAE ti
drittes Fühlerglied kreisförmig mit nackter, schwarzer Borste. Hinterleib llach, oben verdunkelt, imten hell. Flügel schmal ; alle Längsadern grade ; dritte und vierte nicht an der Spitze umgebogen, sondern nur im ganzen etwas divergierend.
1.1. Melanum laterale Hai.id. [ChloropsJ \^33,{sciitellarc Zivr-r. [ChloropsJ l<S;j(S. hyalipenne Stuobi. fCapnoptcraJ 1899).
Oberseite des glänzend schwarzen Tlioraxrückens ohne deutliche Behaarung, von der Seile besehen mit feiner grauer Bereifung. Schulterl)eulen und ein dahinter liegender F'kck am Seiionrande gelb; erstere schwarz getleckt. Bruslseiten auf Mittel- und Hinterhüften gefleckt; an der vorderen Seite der Mesopleuren ein schragliegender schwarzer Strich, der seine Fortsetzung findet in einem isoliert unter dem Prothorakal-Sligma liegenden Flecken. Stirne gell) und schmal. Fühler ganz schwarz; Bussel und Taster gelb; oberer Mundrand schwarz. Backen schmal, nicht so breit wie das dritte Fühlerglied. Hinterleib oben pechschwarz, Seitenrand nnd Bauchseite gelb. Beine gelb, Vordertansen und Kndtarsenglieder gebräunt. Flügel länger als bei Capnoptcrci, glashell mit der oben angegebenen Aderung. 3Y2 nmi lang.
Vorkommen in ganz Europa und aus der Krim, Salgir [Maschenow] Coli. Pleske & Becker.
16. Melanum fumipenne Lw. fCapnoptera] .
Der vorigen ähnlich, der Beschreibung nach durch breitere Backen, ver- dunkelte Sclunkel und Schienen und schwärzlich getrübte Flügel abweichend.
Aus Sibirien. (Coli. Loew.)
Capnoptera. Loew, Zeitsclir. f. Entomol. Breslau, XV. 11. (1866 uec 1861).
Das hauptsächliche und charakteristische Merkmal dieser Gattung, von der in Deutschland Vertreter bisher nicht gefunden wurden und auch wohl nicht vor- kommen, hat Loew in der P'orm des Bussels erlilickt, der schmal und lang ist und fast ebenso lange zurückgeschlagene Saugilächen hat ; hierzu Irelen allerdings dann noch andere Besonderheiten in der Flügeladerung und Fühlerform. Unler den vier von Loew beschriebenen Arten ist jedoch eine, welche mit ihrem voll- kommen kreisförmigen dritten Fühlergliede abweicht. Loew's C. fiimipeunis erscheint mir als eine nicht in diese Gattung gehörige Art; sie ist mit C. hyalipennis Strobi. verwandt, der beide Arten auch mit einander vergleicht. Beide bilden einen von Capoptera bestimmt abweichenden F'ormenkreis ; ich habe sie in die Gattung Melanum gestellt. Nach dem Ausscheiden dieser beiden Formen lässt sich die Charakteristik von Capnoptera schärfer und einheitlicher als zuvor wie folgt geben :
Thorax von dunkelgelber Grundfarbe mit drei pechschwarzen Rückenstreifen und Flecken an den Brustseiten, die aber auch mehr oder weniger ganz zusammen- lliessen, sehr kurz, bis deutlich lang schwarz behaart. Schildchen gelb, gewölbt, auch verdunkelt mit verhältnismässig kurzen Bandborsten. Mesopleuren und Sterno- pleuren behaart. Kopf gelb bis pechbraun, kugelig mit vorne abgerundetem, nicht spitz vortretenden nackten Mundrande. Scheiteldreieck meist glänzend schwarz, bis annähernd zu den Fühlern reichend. Drittes Fühlerglied von verschiedener Grösse, länglich oval bis quadratisch, niemals kreisrund mit nackter, mikroskopisch pubescenter Borste, die im Wurzelteil schwarz, an der Spitze wei.sslich erscheint. Rüssel lang und schmal, lang gekniet. Hinterleib flach, oben verdunkelt. Hügel geschwärzt oder gebräunt ; dritte Längsader an der Spitze nach vorne gebogen,
§2 TH. BECKfeR
mit dem letzten Abschnitt der an der Spitze verblassenden und nach unten gebogenen vierten Längsader stark divergierend. Grosse bis raittelgrosse plumpe Arten.
Für die Unterscheidung der Arten kommt nach meinen Untersuchungen die grössere oder geringere Schwärzung der ursprünglichen gelben (irundfarbe des Körpers durch das Zusammentliessen der Streifen und Flecken erst in zweiter Linie zur Geltung, da sich diese als sehr schwankend darstellt; in erster Linie wird die Lance der Behaarung auf Thorax und Kopf sowie Grösse und Form des dritten Fühlergliedes zu berücksichtigen sein, wobei die Geschlechter insoweit noch in Frage kommen, als die Weibchen eine etwas kürzere Behaarung und dabei eine etwas breitere Stirn als die Männchen besitzen. Die Farbe und die Grösse sind innerhalb gewisser Grenzen ganz ausnehmend variabel.
Zu den sieben im Katalog der paläarkt. Dipt. aufgeführten Arten tritt zunächst noch hinzu die hei der Gattung Chlorops eingereihte Chi fuscipennis Costa ; dahinoegen kommen in Wegfall, wie bereits oben erwähnt: C. fuiuipennis L\v. und hyalipennis Strobl C. melanota Lw. ist nach der Pariser Type identisch mit phaeoplera Meig.
C. pilosa Lw. ist eine durch lange Behaarung und grosse Fühler kenntliche Art, die auch meistens einen stark verdunkelten Körper hat.
C. sicida Lw. Eine Type existiert davon in Loew's Sammlung nicht. Ich besitze jedoch ein Weibchen aus Ägypten, das der LoEwschen Beschreibung nahe kommt und bin geneigt hierin lediglich eine hellere Farbenvarietät von C. pilosa zu erblicken; kleinere Unterschiede in der Scheileldreiecksbreite und in der F'ühler- grösse sind vorhanden, erscheinen mir aber innerhalb der Artgrenze sehr wohl möglich. Da ich eine nach der LoEwschen Beschreibung wesentlich von C. pilosa abweichende Art in keiner Sammlung gefunden, so muss sie zunächst zweifel- haft bleiben ; möghch wäre es, dass Loew's C. sicula das Weibchen seiner C. pilosa wäre, was mit der etwas breiteren Stirn und der etwas kürzeren Behaarung in Einklang stände: dann müsste Loew sich aber bei C. pilosa im Geschlecht geirrt und nur das Männchen vor sich gehabt haben. Ich habe C. sicula daher als zweifelhaftes Synonym zu pz7o,sa gestellt : man kaini sie als hellere Varietät betrachten.
C. scutata Rossi stammt aus Italien ; es ist wohl dieselbe Art, welche Bezzi in seiner F"auna della Calabria 1895 beschrieben, eine Art mit kleinem dritten Fühlergliede und kurzer Behaarung: sie hat eine grosse Verbreitung. Ich besitze und sah grosse und kleinere, hellere und dunklere Exemplare auch aus Tunis, Tanger und Spanien, sowie aus Sibirien, Irkutsk in der Sammlung von Th. Pleske ; ich vei'mag sie nicht zu unterscheiden von phaeoplera Meig. und glaube auch nicht, dass hier zwei verschiedene Arten vorliegen, halte vielmehr Meigen's Art für gleich- bedeutend mit scutata Bossi.
C. fuscipennis Cost.\ ist so kurz beschrieben, dass man jede der beiden Arten darunter verstehen kann : ist sie langhaarig, so wird sie mit (.. pilosa Lw zusammen- fallen, andrenfalls mit scutata Bossi. Da letztere Art sowohl als ganz schwarze, wie als schwarz gestreifte Art vorkommt, C. pilosa aber für gewöhnlich eine ganz schwarze Art darstellt, so wird C. fuscipennis wahrscheinlich auch mit C. scutata Rossi zusammenfallen. Strobl hat in seinen Spanischen Dipteren Mem. R. Soc. esp. Hist. nat. III. 1905 (93) 363 (1906) noch eine Capnoptera Laujferi beschrieben, die nach meiner AuITassung auch nichts anderes darstellt, als die helle Variante von scutata Rossi oder phaeoplera Meig. = fuscipennis (2osta.
Wir hätten somit nur zwei sicher zu bestimmende und zu unterscheidende Arten. Eine dritte deutlich abweichende Art besitze ich aber aus Syrien, die ich bei Haifa erbeutete. Mit ihrer langen Behaarung kann man sie nui' mit C. pilosa Lw.
CHLOROPIDAE 53
vergleichen, von der sie sich aber durch wesenlich kleineres und kürzeres drittes Fühlerglied unterscheidet ; aus denselben Gründen kann sie aber auch nicht etwa als C. siciila Lw. gedeutet werden.
Diese drei Arten lassen sich wie folgt leicht trennen:
1. Behaarung des Körpers deutlich und lang 2
— Behaarung des Körpers nur kurz; drittes Fühlerglied klein, IV4 — IVV^^l
so lang als breit scutata Rossi.
2. Drittes Fühlerglied gross, breit eiförmig, 17.,-mal so lang als breit
pilosa Lw.
— Drittes Fühlerglied nur von geringer Breite, nicht länger als breit
breviantennata n. sp.
Arten- und Synonynaen-Register.
breTiantennata Beck. fuscipennis Costa = scutata Hossi. Laafferi Strobl = scutata Hossi. melanota Lw. =- scutata Rossi. phaeoptera Meig = scutata Rossi. pilosa Lw. scutata Rossi.
fuscipennis Costa.
Laafferi Strobl.
melanota Lw.
phaeoptera Meig.
Beschreibung der Arten:
17. Capnoptera scutata Rossi. — Taf. 11, Fig. 10, 11, 12.
In Grösse von ;^\.3 — (i mm, fast ganz schwarz bis gelb mit deutlich schwarzen Streifen und Brustflecken; mitunter ist die Brust fast ganz gelb. Je nach Färbung ist auch der Kopf gelb bis pechbraun, auch die Taster gelb bis braun. Behaarung deutlich, aber kurz, mitunter fast verschwindend ; bei reinen Stücken sieht man einen feinen grauen Reif auf dem Thoraxrücken. Scheiteldreieck gewöhnlich mit deutlicher Mittelfuiche, die aber mitunter auch fast verschwindet. Fühler klein und schmal; drittes Glind deutlich etwas länger als breit.
Aus S.-F2uropa und Sibirien.
Ich gebe noch Costa's Beschreibung von :
Chlorops fuscipennis A. Costa, Atti Accad. Napoli. Mem. 11. 105. (1883). „Nigra nitida, capite thoraceque flavis, illo macula verticis triangulari longe anterius producta, hoc vittis quinque nigris ; abdomine dorso nigro ; venire ulrinque pedi- busque flavis vel rufescentibus ; alis nigro-fuscis. — Long, mm 5.
In Schiner's Sammlung ist diese Art auch als Chlorops Seidlitzi 11. sp. u. Chi. pi/renaica n sp. vorhanden.
18. Capnoptera pilosa Lw. (var. sicula Lw. verosimiliter). Meine Exemplare stammen von Algier, die Variante aus Ägypten.
Durch Zusammentliessen der Slreifen auf dem Rücken und der Flecke au den Brustseiten erscheint der Körper fast ganz schwarz, die helleren Stellen dunkel rostbraun, auch das Schildchen : ebenso ist der Kopf mit Tastern, Fühlern, Rüssel und Stirn schwarzbraun, Untergesicht gelbbraun, drittes Fühlerglied gross und breit. Scheiteldreieck mit deutlicher Mittelfurche. Die Behaarung ist lang und etwas struppig. 5 — öVa mm lang.
Von Sizilien. Loew's Sammlung.
54 TH. BECKER
Die Variante aus Ägypten 9 (siculaj zeigt in Behaarung und Fühlergrösse keine nennenswerten Unterschiede, ist aber gelbbraun mit deulhcher schwarzer Streifung auf dem Thoraxrücken ; Sciiildchen und Stirn sind aber auch dunkel gelbbraun. Schenkel auf der Mitte breit pechbraun, wie bei der Stammform. 5 mm lang.
19. Capnoptera breviantennata n. sp.s
Diese Art mit den gleich langen struppigen Haaren, wie bei C. pilosu Lw., kommt in der Körperfärbung ungefähr der var. siciila gleich, ist nur noch ein wenig heller mit deutlich gelber Brust, Kopf und Schildchen. Schulterbeulen und Mesopleuren gefleckt, ebenso Mittel- und Hinterhüften. Das glänzend schwarze Scheiteldreiek ist erheblich schmäler und spitzer als bei pilosa mit tiefer Mittel- furche. Das dritte Fühlerglied ist wesentlich schmäler und von quadratischem Zuschnitt mit abgerundeten Ecken. Beine bis auf die Endtarscngheder ganz rot- gelb, Flügel mehr gelbbräunlich, (i mm lang.
Aus Haifa, Syrien. Nr. 45,599 meiner Sammlung.
Phyladelphus.
Von (fiö/.ov Gattung und ä5E>,tpoc Bruder.
Eine Chloropinen Form, die in ihrem Habitus an die dunklen Arten dei- (lattung Chlorops, mit ihrer Fühlerborste aber ganz an Elachiptera erinnert; die Randader läuft nur bis zur dritten Längsader; diese Form bildet ein interes- santes Seitenslück zu der von mir aus Äthiopien bekannt gemachten Gattung Elachiptereicus.
Kopf ziemlich gerundet, Augen desgl., nackt. Stirn und Backen von mittlerer Breite, erstere an den Seiten mit einer Reihe sehr feiner Fronlorbitalbörslchen (4 — 5). Scheiteldreieck gelb; der schwarze dreieckige Ocellenfleck reicht zwar bis zu den Fühlern, ist aber nur schmal und nimmt oben am Scheitel nur die Hälfte der Stirnbreite ein. Fühlerform gewöhnlich, das dritte Glied ist fast kreisrund mit einer deutlichen dreiteiligen dorsalen dicken schwarzen, durch sehr kurze dichte Haare noch dicker erscheinenden Borste. ' Rüssel und Taster gewöhnlich. Der Thorax ist auf seinem Rücken deutlich dreistreifig und sehr kurz behaart, mit einem hinteren Dorsocentralborstenpaar. Eine Humeral-. zwei Nolopleural-, eine Supraalarborste. Der Mittelstreifen läuft über das Schildchen ; dieses ist ziemlich llach mit vier Randborsten und sehr spärlicher Flächenbehaarung. Hinterleib flach mit fünf Ringen, die auf der Bauchseite umgebogen sind, so dass sich die äussersten Seiten- ränder auf der Bauchseite fast berühren. Beine und Flügel einfach; letztere kurz mit grader dritter Längsader; Queradern nicht genähert.
2ü. Phyladelphus Thalhammeri n. sp. — Tat. II, Fig. 20, 21, 22.
' Wir seilen bei dieser Gattung, dass die lülilerborsle in ilirer Verdickung und gleicli- zeiligen Behaarung innerhalb der Familie verschiedene Formen annimmt. Bei der Galtung Elachiptera ist sie an und für sich (mit Ausnahme von cornuta sehr dünn, aber die dichte, sie einhüllende Behaarung ist verhältnismässig lang, so dass die Borste uns deutlich dick erscheint. Bei der vorliegenden Gattung Phyladelphus ist der Borstenkörper schon deutlich dicker geworden und die Behaarung erheblich kürzer als bei Elachiptera. Endlicli bei einer neuen alrikanischen Gattung Steleocerus ist die Borste deutlich stielförmig geworden und die Behaarung unter der Lupe nicht mehr sichtbar, nur unter dem Mikroskop noch als kurzer Flaum benierkbai-.
Bei unserer Gattung Phyladelphus nimmt die Borste auch noch in der Weise eine Form- veränderung vor, dass sie bei unserer Art Thalhammeri zugespitzt erscheint, während sie bei einer anderen afrikanischen Art ganz gleichmässig dick verläuft.
CHLOROPIDAE 55
Von gelber Grundfarbe, matt. Stirn und Fühler rötlich, deren erste beide Glieder schwarz, desgl. das dritte an der Wurzel der schwarzen Borste. Scheitel- dreieck gelb mit nur wenig kleinerem glänzend schwarzen Ocelleulleck; jedoch bleiben beim ff in der Nähe der Basis zwei helle Flecken stehen, bei dem 9 ist nur die Spitzenhälfte des Dreiecks mit dem Punktaugentleck dunkel, auch die Dreiecksform ist keine mathematisciie, sie kommt vielmehr der eines Pappelblattes oder eines Dreiecks mit abgerundeten Ecken an der Basis gleich und ist an den Seiten durch ein paar schwarze Härchen eingefasst. Bussel und Taster gelb, Mund- liöhle schwarz eingefasst, an den Seiten je eine zarte Mundborste. Am Hinterkopfe beginnt am Scheitel eine mittlere schwarze Strieme, die sich über den Thorax- rücken bis ans Ende des Schildchens fortsetzt ; die seitlichen Thoraxstriemen sind vorn verkürzt, sie sind matt; ein schmaler schwarzer Streifen liegt ferner auf dem äussersten Seitenrande des Thoraxrückens, färbt die Schulterbeulen und findet ebenfalls wie der Mittelstreifen seine Fortsetzung in einem schwarzen Hinterkopf- Hecken, der so den breiten gelben Hinterkopfrand durchbricht. Die Brustseiten zeigen mehrere schwarze Flecken, auf der unteren Hälfte der Mesopleuren und Pteropleuren, sowie auf den Mittel- und Hinterhüften. Hinterrücken schwarz, Schwin- ger weiss. Der Hinterleib erscheint auf seiner Oberseite bis auf die Seitenränder matt schwarzbraun ; die am Bauche umgeklappt liegenden gelben Seitenränder sind ebenfalls breit schwarz eingefasst, so dass der gelbe Hinterleib eigentlich mit drei schwarzen Längsstreifen erscheint, von denen nur der mittlere oben sichtbar ist. Beine beim c? rostgelb; die Vorderschenkel unten mit schwarzbraunem Wisch; bei den ? sind die Schenkel auf der Mitte rostbraun verdunkelt, desgleichen an den Vorderbeinen Schienen und Tarsen. Flügel mit geraden Längsadern. Entfer- nung der Queradern voneinander gleicii der doppelten bis dreifachen Länge der hinteren Querader. Flügel im Typus der Gattung Chlorops. 'i'/^ mm lang.
Ich sah ein Pärchen in der Sammlung des Herrn Prof. Thalhammer aus Vad- kert, Ungarn und fand später gleiche Exemplare in der Sammlung des Ungarischen Nationalmuseums.
Pseudopachychaeta.
Stkobl, Wiss. Mitt. Bosnien u. Herzegow., IX. 500. (19021. Separat-Abdruck ,561. (1904).
In ihrer ganzen Organisation eine Diplotoxa ; nur durch die dicke Fühler- borste geschieden.
21. Pseudopachychaeta pachycera Strobl. Wiss. Mitt. Bosnien u. Herzegow. 1\. [561]. i;i (1904).
Etwas kleiner als D. approximatonervis, sonst sowohl in der PTügeladerung als in der Thoraxzeichnung fast ganz gleich. Fühler rotgelb mit dicker schwarzer Boiste. Das grosse glänzend gelbe Scheiteidreieck füllt an seiner Basis die Stirn- breite nicht ganz aus und endigt vor Fühler-Anfang mit einer feineu schwarzen Linie ; Ocellenhöcker schwarz. Beine ganz rotgelb. P/j mm lang. Siehe ausführ- liche Beschreibung bei Strobl.
KuNTZE und ich fingen sie auf Korsika. Zwei Exemplare sah ich in der Samm- lung des Ungarischen Nationalmuseums.
56 TH. BECKER
Cetema.
Hendel, Wien. Ent. Zeitg XXVI. 98. (1907). Cenlor Lw., Zeitschr. f. Entomol. Breslau, XV. 7—1. (1866 nee 1861).
Arten mil last zylindrisch geformtem eiii«ekrümmten Hinlerleibe ; bei dem d mit einem deutlichen Hypopygium von besonderer Bildung. Die HauptUörperfarbe ist auf dem punktierten Thoraxrücken und am Hinterleibe .schwarz ; Kopi und Schildchen gelb ; auch die Beine sind ganz oder zum grössten Teil gelb und bei den Männchen aller Arten, mit einer Ausnahme, durch besondere Behaarung ausgezeichnet; die Beine sind von kräftiger Gestalt mit schwach verdickten Schenkeln: am Ende der Mittelschienen stellt ein kleiner schwach gekrümmter Dorn. Kopf kugelig; Stirn fast garnicht vortretend ; drittes Fühlerglied fast kreisförmig, etwas oval mit nackter Rückenborste. Rüssel gewölnilich. Flügel in Aderung wie bei Chlorops.
Der punktierte Thoraxrücken erinnert an Chlorops puncticollis Zktt., aber die schwarze F"ärbung lässt hier den Seitenrand des Rückens frei, während bei den Cetema- Arten diese Färbung bis hart an die Seitennaht heranreicht ; auch sieht man deutlich zwei etwas vertiefte Längslinien oder Längsfurchen.
Unter den fünf im Katalog genannten .\rten : agnata Halid., cereris Fall., myopino Lw., elongala Meig. und niidipes Lw. fallen die beiden letzteren zusammen nach Ausweis der Type in Winthem's Sammlung in Wien, die der Beschreibung entspricht im Gegensatz zu der Pariser Type, die Chi hypostigma Meig. dar- stellt; die HALiDAv'sche Art agnatu, die Loew anzuerkennen Anstand genommen, halte ich für eine gute Art aus den später entwickelten Gründen ; eine der letzteren verwandte kr\ monticiila fand ich in den Pyrenäen.
Arten- und S y n o n y m e n - R e g i s t e r. agnata Halid. cereris F.^LL.
scutellala Panz. .' cereris Zeit. p. p. = elongata Meig. eloiigata Meig.
cereris p. p. Zett.
nudipes Lw. mouticula Beck. myopina Lw.
nudipes Lw. = elongata Meig. scutellala Panz. = cereris Fall. ?
Bestimmungstabelle für die Arten.
1. Schenkel ganz rotgelb 2
— Schenkel gelb und schwarz gefärbt 4
2. Fühlerborste ganz weiss, an der Wurzel meist hellgelb cereris Fall.
— Fühlerborste schwarz, nur auf der Mitte mitunter etwas weiss .... 3
3. Grössere Art. Mittel-Schienen und Tarsen des Männchens lang, weiss behaart
myopina Lw.
— Kleinere Art. Mittel-Schienen und Tarsen des Männchens nicht lang, weiss
behaart elongata Meig.
4. Alle Schenkel an der Wurzel geschwärzt agnata Halid.
— Schenkel schwarz, äusserste Wurzel und Spitze gelb monticiüa n. sp.
CHLOROPIUAE 57
Beschreibung der Arten.
22. Cetema cereris Fall.
Thoraxrücken mit Ausschluss des Schildchens und der Schulterbeulen schwarz, durch starke Punktierung ziemlich matt, kurz fahlgelb behaart. Schildchen mit schwarzen Seiten, Schulterbeuien mü schwarzem Fleck. Bruslseiten mit den gewöhn- lichen schwarzen F"lecken. Schwinger weiss. Hinterleib glänzend schwarz, mitunter an den Einschnitten etwas gelb, kurz schwarz behaart. Kopf mattrotgelb. Scheitel- dreieck im Anschluss an den Hinterkopf glänzend schwarz, gross; die äusserste Spitze des Dreiecks ist aber rot. Fühler rofgelb, drittes Glied an der Oberseite braun ; Borste weiss, an der Wurzel gelb. Hüften und Beine rotgelb ; Vordertarsen und die letzten Glieder der hinteren Tarsen gebräunt ; auf der Unterseite und Spitzenhälfte der Mittelschienen sowie der Tarsen stehen längere helle Haare ; auch die Vorderschienen sind an ihrer Spitze mit einigen längeren Haaren besetzt, jedoch hei weitem nicht so lang als an den Mittelschienen. Flügel etwas rauchgrau getrübt, die letzten Abschnitte der vierten und fünften Längsader sehr zart. 3'/.^ mm lang.
In ganz Europa.
23. Cetema myopina L\v. — Tat. II, Fig. 4. 5, t).
Die Unterschiede von der vorigen Art bestehen darin, dass die Fühlerborste schwarz ist, dass die Flügel verhältnismässig etwas länger sind, ebenso wie die Hinterleibsringe des d ; ich finde auch, dass die Vorderschienen an ihrer Spitze etwas kürzer behaart .sind. Mit diesen relativen Unterschieden muss man sich zufrieden geben ; einen Unterschied in der grösseren Körperlänge, wie Loew angibt, kann ich nicht herausfinden.
In Mitteleuropa. Ob sie auch im Norden vorkommt, weiss ich nicht ; in Zetter- stedt's Sammlung fand ich sie nicht.
Ich sah sie aus d. Petershurger Gegend in Th. Pleske's Sammlung.
24. Cetema elongata Meig.
Die Unterschiede von der vorigen Art sind hier aufTälliger ; hier spielt die Grösse entschieden mit. C. elongata ist auffällig kleiner und im männlichen Geschlecht noch durch das Fehlen der längeren Behaarung an Schienen und Tarsen der Mittelbeine ausgezeichnet. Fülilerborste deutlich schwarz. In Zetterstedt's Sammlung ist diese Art nicht von C. cereris Fall, getrennt. 2—2^j^ mm lang.
In ganz Europa.
25. Cetema agnata Halid.
Die Beschreibung lautet wie folgt :
Nigra nitida, antennis pectore pedibusque ferrugineis fusco-variis, scutello Ilavo.
Resembles C. cereris, is smaller; the hypopygium is not inflated nor ferrugi- nous; the base of all thighs and a band round the bind shanks black, fore shanks at the tip. fore feet entirely and the end of the rest dusky, the breast is more spotted and the front darker, the antennae dusky at the tip.
Aus England.
Loew glaubt, dass diese Art, da Halidav das Hypopygium als nicht geschwollen bezeichnet, keine (Cetema sein könne, auch mit deswegen, weil die Beinfärbung dagegen spreche. Ich glaube nicht, dass diese Gründe ausreichen zu der Behaup- tung, dass Haliday sich hier in der Gattung geirrt haben müsse. Die Beinfärbung spricht nicht dagegen, wie die von mir gefundene neue Art aus den Pyrenäen beweist und über den Begriff des Geschwollenseins am Hypopygium kann man sicher verschiedener Auffassung sein und den gleichen Zustand in verschiedener Weise beschreiben. Ich trage kein Bedenken, diese Art hiermit aufzunehmeiL
8
58'- TH. BECKER
26. Cetema monticula ii. sp.
Thorax, Schildchen und Brustseiten bieten keinerlei Unterschiede von den übrigen Arten hinsichtlich Färbung. Skulptur und Behaarung; Kopfform und Fär- bung sind im allgemeinen auch dieselben, das glänzend schwarze Scheiteldreieck ist aber viel kürzer als bei den übrigen Arten ; die rotgelbe Dreieckspitze reicht auch hier bis an den Vorderrand der Stirn, die glänzend schwarze Fläche aber nur bis zur Mitte der Stirn oder kaum etwas darüber hinaus; das dritte Fühler- glied ist an der Oberseite geschwärzt und seine Borste auch schwarz ; Taster beim 9 an der Spitze gebräunt. Hinterleib glänzend schwarz und schwarz behaart; beim d sind die Ringe von gewöhnlicher Länge, das Hypopygium in allen seinen Teilen glänzend schwarz und zartweiss behaart. Beine: Hüften und Schenkel- glieder gelb ; Schenkel mit Ausnahme der äussersten Wurzel und Spitze schwarz ; Vorderschienen mit Ausnahme des Wurzelteiles nebst allen Tarsen desgleichen. Mittelschienen und Tarsen gelb; auf ersteren liegt an der Aussenseite ein kleiner schwarzer Wisch, bei letzteren sind die beiden letzten Glieder gebräunt. Hinter- schienen und Tarsen gelb, erstere auf der Mitte mit einer schwarzen Binde, bei letzteren sind ebenfalls die beiden letzteren Glieder braun. Die Mittelschienen und Tarsen des d sind ausserdem noch mit hellen längeren Haaren geziert, wie bei cereris und myopina : ferner steht an der Spitze des Mittel-Metatarsus auf dessen Unterseite eine auffällig lange schwarze Borste, die ich bei keiner der übrigen Arten bemerkt habe; an den Vorderbeinen ist die Schienenspitze ebenfalls, wenn auch weit schwächer behaart. Die F'lügel sind merklich kürzer als bei den übrigen Arten, nicht länger als der Hinterleib mit dicken braunen Adern ; die Fläche ist etwas rauchgrau getrübt.
1 d", 2 ? aus Aix-les-bains in den üstpyrenäen, Juni. Ein Weibchen sah ich auch in Villeneuve's Sammlung, gleichfalls aus den Pyrenäen bei Le Vernet. Coli. Becker.
Dass diese Art mit C. agnofa Halid. identisch sein könne, ist wegen des durchaus verschiedenen Charakters der Schenkelfärbung nicht anzunehmen, da Haliday nur die Basis der Schenkel als geschwärzt angiebt und diese bei unserer Art gerade hell gefärbt ist.
Ich besitze noch ein einzelnes bei Zermatt von mir gefangenes Weibchen, das wahrscheinlich einer neuen Art angehört. Es zeichnet sich vor allen anderen darin aus, dass das glänzend schwarze Scheiteldreieck vorne nicht abbricht, son- dern bis zur äussersten Spitze schwarz bleibt. Taster an der Spitze und das dritte F'ühlerglied ander Vorderseite gebräunt: die Behaarung des Hinterleibes ist weissslich, wie am Thoraxrücken. Beine gelb, aber alle Schenkel sind auf ihrer Mitte breit schwarzbraun und die Schienen haben ebenfalls braune Binden ; die Flügel sind schwach gebräunt. Mit der vorigen Art kann ich dieses Tier wegen des anders gearteten Scheiteldreiecks nicht zusammentun, ohne das zugehörige Männchen will ich aber eine Benennung nicht weiter vornehmen.
Eutropha.
LoKW, Zeitschr. f. Entomol. Breslau, XV. 26. (186G nee 1861).
Auch bei Chai'akterisierung dieser Gattung ist es Loew nicht möglich gewesen, derselben eine einigermassen sichere einheitliche Begrenzung zu geben, (ileich die erste .\rt scheint ihm Kummer gemacht zu haben, weshalb er sie vielleicht auch ^ingrata" taufte. Glücklicherweise fand ich eine Type in seiner Sammlung, so dass wir uns die erforderliche Aufklärung beschaffen und es verstehen können, dass
CHLOROPIDAE 59
LoEw's Kummer ein begründeter war. Wenn wir die von ilim zu zweit beschrie- bene, allgemein bekannte Art E. fiilvifrons Halid. als typische Art der Gattung Eutropha mit Recht aul'fassen diirl'en und müssen, so steht ingrnta Lw. ganz ausserhalb dieses Forraenkreises, wie ja Loew in seiner Einleitung selbst zugiebt. Die Länge der Flügel und der zweiten Längsader und dann das Hinübergreifen der Randader über den Endpunkt der dritten Längsader im Verein mit der Kopfform charakterisieren diese Form als einen Dicraeus, welche Gattung Loew später (1873) auf eine Art obsciiriis gründete; letzterer Art fehlt allerdings die hintere Querader, was aber kein Gattungs-, sondern nur ein Artmerkmal dar- stellt; s. das Weitere darüber bei der Gattung Dicraeus.
Von den beiden anderen von Loew zur Gattung Eutropha gestellten Arten variegala und maculata weicht die erstere durch gelbes Schildchen, gelben, schwarzgestreiften Thoraxrücken ab und ist hiernach zu Chlorops zu stellen, obgleich bei ihr das dritte Fühlerglied an Grösse und durch die etwas längliche Form ein wenig abweicht. Die zweite Art maculata kommt der ersteren hierin gleich und zeigt dann noch einen längsgestreiften Hinterleib sowie dicht zusammenstehende Queradern, weshalb man sie vielleicht am besten als eine Diplotoxa auffasst. Siehe meine Bemerkungen bei Chlorops variegata Lw.
Von den übrigen im Katalog der paläarktischen Dipteren unter Eutropha genannten Arten bleiben noch zu erwähnen : albiceps Meig., die nach der Type in Winthem's Sammlung = Diplotoxa inessoria Fall, ist und Thalhamineri Strobl, auf die ich die Gattung Assuania errichtete. Als wirkUche Gattungsvertrelerin bleibt somit nur die einzige Art fulvifrons Halid. bestehen ; eine zweite gleich organi- sierte Art besitze ich aus Beirut, die aber wohl kaum als besondere Art aufzu- fassen ist.
Gattungscharakter: Thorax und Schildchen glänzend schwarz, ohne Streifung ; der ganze Körper hat feine weisse Behaarung und sehr schwache Beborstung ; Brustseiten ohne Flecken Kopf eckig, gelb, mit braunem bis schwarzen glänzenden Scheiteldreieck. Füloler fast kreisförmig, Borste kurz und fein ; Augen rund, nackt. Backen breit. Hinterleib und Beine schwarz. Flügel kurz, mit geraden Längsadern ; Randader bis zur dritten Längsader laufend ; die zweite und dritte liegen der Randader nahe, so dass die dritte ziemlich weit vor der Flügelspitze mündet. Entfernung der Queradern wie gewöhnlich.
27. Eutropha fulvifrons Halid. (Chlorops sulcata v. d. Wulp.) — Taf. II, Fig. 27. Glänzend schwarz, weiss behaart. Das glänzend schwarze bis pechbraune
Scheiteldreieck füllt an seiner Basis fast die ganze Stirnbreite aus und endigt etwas hinter der Mitle der rotgelben Stirn. Fühler ganz schwarz. Backen so breit, wie '/^ des vertikalen Augendurchmessers. Taster rotgelb, oberer innerer Mund- rand schwarz. Schwinger weiss. Beine mit Ausnahme der rotgelben Schenkel- güeder, Kniee und der hinteren Metatarsen glänzend schwarz. Hügel glashell mit braunen Adern; die drei Randader-Abschnitte sind fast gleich lang, nur der dritte ist etwas kürzer als die anderen. 2 — 3 mm lang. In ganz Europa. Coli. Becker.
28. Variante: mediterranea.
Kleiner als die vorige, ziemlich gleich gefärbt. Das Scheiteldreieck ist schmäler und länger und reicht bis zu den Fühlern. Stirn oben schwarz, unten rotgelb. Fühler rotgelb bis rot. Backen von halber Augenhöhe. Tarsen imd Schienen etwas heller als bei der vorigen. IV2— 2 mm lang.
Aus Beirut in meiner Sammlung.
8*
gQ TH. BECKER
Haplegis.
LoEw. Zeilschr. Entom. Bresl., XV. 22. (1866 nee 1861.)
Thorax einfarbig schwarz, deutUch punktiert, schwach behaart, mehr oder weniger glänzend ; Schildchen gewölbt und wie der Thoraxrücken gefäibt, auch punktiert. Stirn breit, wenig vortretend mit grossem blattförmigen, scharf geran- deten Scheiteldreieck, dessen Seitenränder mit einer feinen Haarreihe besetzt sind. Fühler kurz, drittes Glied annähernd kreisförmig, bei einigen Arten aber auch in die trapezförmige Gestalt übergehend, mit feiner, nackter Rückenborste. Augen öross, nackt. Backen sehr schmal. Mundrand nackt oder mit einer sehr zarten Vibrisse. Rüssel mit schmal zurückgeschlagenen Sauglappen ; Taster deutlich. Beine und Hinterleib ohne besondere Merkmale. Auf den Flügeln sind die vierte und fünfte Längsader schwächer und heller; die dritte ist gerade oder auch etwas geschwungen, bald annähernd parallel zur vierten, bald divergierend, die Queradern in gewöhnlicher Entfernung von einander oder genähert.
Die acht Artnamen des Katalogs, zu denen noch Madiza laevigaia Fall. hinzutritt (im Katalog unter Siphonella aufgeführt), reduzieren sich auf die vier: diadema Meig., flovitarsis Meig.. obscuripenins Lw. und tarsata Fall. ; rufifrons Lw. und diuergens Lw. sind nach Ausweis der WiNTHEMschen Typen == diadema und flavHarsis. In Zetterstedt's Sammlung befindet sich eine FALLENSche Type von Madiza loevigata Fall., die mit H. tarsata F\ll. identisch ist. Von Chlorops (dbitarsis Meig., die bisher als synonym mit tarsata F'all. angesehen worden, fand ich zwar drei Exemplare in Winthem's Sammlung, jedoch stimmen diese nicht mit MeuiEn's Beschreibung überein. können daher nicht als Typen gelten ; im übrigen gehören sie zur Gattung Agromyza. Mangels richtiger Typen muss die Art albitarsis Meig. zweifelhaft bleiben.
.\ r t e n- und S y n o n y m e n - R e g i s t e r. diadema Meig.
rufifrons I^w. divergens I^w. = flavitarsis Meig. flavitarsis Meig.
diveri/ens Lw.
tarsata Meig. (nee 1*ai.l.) laeim/ata Fall. [Madiza], .Meig., Zeti'. = tarsata Fall. obscuripennis Lw. rufifrons Lw. = diadema Meig. tarsata Fall.
laevigaia Fall., Meig., Zett. tarsata Mkio., (iuc Fall.) = flavitarsis Meig.
B c s t i m m u II g s t a h e 1 1 e.
1. Stirne vorne rotgelb -
— Stirne ganz schwarz 3
2. Die feine Behaarung des ganzen Körpers weiss. Beine schwarzbraun : Knie,
Spitze der vorderen Schienen und die Tarsen gelb ; dritte und vierte Längsader ziemlich stark divergierend diadema Meig.
3. Flügel stark schwärzhch obscuripennis Lw.
— Flügel schwach getrübt oder ganz glasshell 4
4. Dritte und vierte Längsader stark divergierend, drifte etwas geschwungen.
Queradern ziemlich genähert flavitarsis Mek;.
— Dritte und vierte Längsader fast ganz parallel, dritte ganz grade. Quer-
adern in gewöhnlicher p]ntferninig tarsata Fall.
CHLOROPlDAE 61
Beschreibung der Arten.
29. Haplegis tarsata Fall.
Thorax schwarz, fein punktiert und etwas glänzend ; Schulterbeuie, Brusl- seiten und Hinterleib stark glänzend. Behaarung äusserst kurz, schwarz. Schildchen mit vier deutlichen Bandborsten. Kopf in allen schien Teilen matt schwarz bis auf das ziemlich stark glänzende Scheitekheieck und die schmalen Backen. Drittes I'\ihleriJlied kreisförmig mit schwarzer Borste. Beine schwarz; die äussersten Knie- spitzen, die Spitze der Schienen und die Tarsen rotgelb. Schwinger weiss. Flügel etwas grau mit schwarzen Adern ; dritte und vierte Längsader nur wenig diver- gierend, dritte grade ; hinterste Querader von der kleinen ebensoweit entfernt wie vom Flügelrande. 2V2 "im lang.
In Nord- und Mitteleuropa. Coli. Beckek.
30. Haplegis fiavitarsis Meic;. — Taf. II, Fig. 7, 8, 9.
Thorax schwarz, fein punktiert, von schwächerem Glanz als die vorige Art auch auf Hinterleib und am Kopfe, was sich hier namentlich am Scheiteldreieck bemerkbar macht, das fast ganz matt ist. Das dritte Fühlerglied ist von etwas länglich eiförmiger Gestalt: der Mundrand zeigt eine deutliche feine Borste. Borsten und Körperhaare sind schwarz mit Ausnahme der feinen Haare des Thoraxrückens, welche einen fahlgelben Schimmer haben. Beine schwarz, Spitze der vorderen Schienen und die Tarsen rotgelb. Flügel weisslich mit braunen Adern : die dritte Längsader deutlich geschwungen, der zweiten sehr nahe gerückt und von der vierten weit entfernt und deutlich divergierend. Die Queradern stehen sehr nahe bei einander ; die hinterste vom Flügelhinterrande ungefähr dreimal so weit entfernt als von der kleinen Querader. 2 — 27j nun lang.
Bislang nur in Deutschland gefunden ; kürzlich jedoch sah ich auch ein Exem- plar aus Turkestan. Coli. Becker.
31. Haplegis diadema Meig.
Durch die rote F"ärbung, welche den vorderen Teil des ganzen Kopfes ein- schliesslich der Fühler und Taster ergriffen hat und auch die Bauchseite beherrscht sowie durch die feine weisse Behaarung des ganzen Körpers abweichend von den beiden vorigen. Die Queradern nehmen eine Stellung ein, welche die Mitte einhält zwischen den beiderseitigen Entfernungen beider vorhergehender Arten, während die Lage der dritten Längsader zur zweiten und vierten sich der Arte tarsata Fall. anschliesst. Siehe im übrigen die ausführliche Beschreibung von nipfrons Lw. 3 mm lang.
In Mitteleuropa, auch auf den Kanarischen Inseln von mir gefunden. Coli. Beckeu.
32. Haplegis obscuripennis Lw. LoEw's Beschreibung lautet :
„Atra, palpis magnis concoloribus, trochanteribus, genibus tibiarum apice larsisque dilute flavicantibus, alis nigricantibus. Long corp. '/la — l'/s lin. ; alar. long. 1 lin."
In LoEw's Sammlung fand ich das von ihm aus Sarepta beschriebene Exem- plar nicht, wohl aber eines im Mus. zu Budapest, das aus Gyön, Ungarn stammte ; es ist durch die namentlich am Vorderrande geschwärzten Flügel leicht kenntlich. Die dritte und vierte Längsader laufen parallel und die Queradern stehen etwas weiter von einander als gewöhnlich, so dass der letzte Abschnitt der vierten Längs- ader nur dreimal so lang ist als der vorletzte. Schwinger von schmutzig weisser Färbung. Der Kopf ist mit allen seinen Teilen schwarz ; das dritte Fühlerglied oval ohne hervortretende Oberecke. Die kurze Behaarung des ganzen Körpers ist schwarz. 2 Vi mm lang.
62 TH. BECKER
Homalura.
Meigen. System. Beschr. V. :W9. 18(i. Taf. LIV. Fig. 6-9. 11826).
Glänzend schwarze und rote punktierte Arten von gedrungener Gestalt. Stirn sehr breit, Scheiteldreieck sehr gross, fast die ganze Stirn bedeckend, mit konvexen Seitenrändern, stark punktiert und mit einer Mittelfurche. Schildchen sehr gross, durch starke Wöll)ung dick, länger als breit : an dem unteren scharten Rande mit einer Reihe selir kurzer schwarzer Horsten dicht besetzt. Punktaugen ausserordentlich klein. Drittes Fühlerglied klein, kreisrund mit kurzer feiner dunkler Borste; dritte Längsader grade: die vierte wenig divergierend, mit der fünften sehr unscheinbar. Flügel kurz.
Die besondere Ausbildimg des Scheiteldreiecks, des Schildchens und der Punktaugen trennt diese Gattung von Haplegis.
33. Homalura tarsata Meig.
Thorax schwarz, grob punktieit. aber doch ziemlich glänzend; die Farbe der sehr kurzen Behaarung ist schwarz. Schwinger weiss. Mesopleuren stark punktiert. Kopf ganz schwarz; Stirn und Untergesicht matt; Sciieiteldreieck und Backen glänzend, ersteres an den Seilen stark punktiert und mit einer mittleren flachen Rinne. Taster und F"ühler schwarz; das dritte Fühlerglied rundlich, aber kürzer als breit mit sehr zarter Borste. Mundrand ohne Börslchen. Hinterleib ziemlich glänzend schwarz, fast nackt. Beine schwarz, äusserste Kniespitzen und alle Tarsen rotgelb. Flügel fast wasserklar mit dunklen Adern ; die dritte Längsader liegt in gleicher Entfernung von der zweiten und vierten ; die hintere Querader ist um das P/äfache ihrer eigenen Länge von der kleinen Querader entfernt. 2^/^ — S'/a mm lang.
Ungarn (Gyön, Palics) in der Sammlung des Ungarischen Nationalrauseums.
34. Homalura Sarudnyi n. sp.
Ganz rotgelb, ausserordentlich kurz behaart, fast nackt ; Thorax und Schildchen ziemlich glänzend und fein punktiert; das Schildchen ist gross in der F'orm eines breiten Spitzbogens, stark gewölbt mit scharfer unterer Kante, die mit sehr kurzen dicht gereihten schwarzen, senkrecht nach oben gerichteten oder gebogenen Börslchen besetzt ist. Kopf glänzend ; Sciieiteldreieck gross, nach vorne etwas wulstartig über die Fühler vortretend, mit deutlicher Längsfurche und Hohlpunkten ; die Seitenränder konvex. Fühler ganz rolgelb, das dritte Glied klein, kreisförmig mit sehr zarter kurzer Borste. Brustseiten glänzend rot ohne Flecken. Hinterleib desgleichen, nackt; Beine etwas heller. Flügel wasserklar, sehr kurz; die Längs- adern fast ganz gerade ; dritte und vierte schwach divergierend : die Entfernung beider Queradern von einander etwas grösser als die hintere Querader lang. Reichlich 2 mm lang.
Aus Kirman, Persien [Sarudnyi] in der Sammlung des Herrn Th. Pleske.
35. Homalura flava Brülle.
Brülle gibt ausser einer längeren französischen Beschreibung folgende kürzere lateinische Diagnose :
„Flava, antennis apice fuscis; thorace nigro triviftato, melathorace nigro ; abdominis segmento primo punctis duabus et macula media, segmento tertio fascia et segmento quarto maculis duabus transversis notatis; femina ; long 2 mm."
Aus Griechenland.
Schon nach dieser kurzen Darstellung ist es klar, dass die BRULLESche Art keine Homalura Meig. ist, sondern entweder eine Chlorops oder eine andere dieser Gattung nahestehende Form darstellt; auch die ausführlichere französische
CHLGROPIDAE 63
Beschreibung gibt keine weiteren Anhaltspunkte zur Bestimmung dieser Fliege nach Gattung, geschweige denn Art.
Da die BKii-i.Esche Tyi»' niclit mehr vorhanden ist, muss diese Art zweifel- haft bleiben.
Metopostigma.
Beck, Mitt. zool. Mus. Berlin. II. 14() (li)03i.
Matt graugelbc Arten, sandfarbig, mit grauen Längsstreifen auf Thorax- rücUen und Schildchen, mit weisser kurzer Behaarung. Kopf mattgelb. Scheitel- dreieck von gleicher Farbe, mit kreisrundem sammetartigen Fleck unter dem Punklaugenhöcker. Fühler etwas länglich, oval mit weisser Borste. Schildchen llach. Hinterleib oben mit zwei dunklen Längsstreifeu. Beine gewöhnlich. Flügel mit fast geraden, kaum etwas divergierenden Längsadern ; kleine Querader auf der Mitte der Diskoidalzelle.
B e s t i m m u n g s t a b e 1 1 e.
1. Drittes Fühlerglied ganz schwarz '-^
— Drittes Fühlerglied nur an der Spitze schwarz. Taster gelb -'i
2. Fühlerborste sehr fein. Schenkel und Schienen fast ganz grauschwarz.
Flügel gelbbräuulich. Pleskei n. sp. d
— Fühlerborste ziemlich dick. Beine gelb. Vordertarsen schwärzlich. Flügel
farblos polonica Schnabi..
3. Beine überwiegend schwarz; drittes Fühlerglied zu Va— Vi von der Spitze
an schwarz sabulona n. sp.
— Beine ganz gelb ; drittes Fühlerglied nicht ganz zur Hälfte schwarz
tenuiseta Lw.
iiC. Metopostigma tenuiseta Lw. — Taf. III, Fig. 37, .'58, 39.
Mattbleichgelb mit drei sehr breiten sandgrauen Längsstriemen auf dem Thorax- rücken, von denen die mittlere auch über das Hache Schildchen läuft ; Behaarung kurz weiss. Stirn und Scheiteldreieck maltgelb. letzteres mit dem charakteristischen sammet- artigen schwarzen Fleck, erstere zweimal so breit wie ein Auge. Punktaugen klein. Fühler gelb, das dritte Glied an der Spitze mattschwarz. Taster gelb. Brustseiten auf den Hüften und den Mesopleuren schwarz gefleckt. Hinterleib mattgelb, auf seiner Oberseite mit zwei breiten schwarzbraunen Seitenstreifen von mattem Au.ssehen. Beine ganz rotgelb. Flügel wasserklar mit blassgelben Adern. Queradern ziemlich weit von einander entfernt ; kleine Querader etwas vor oder auf der Mitte der Diskoidalzelle. 2—374 ^^^^ 'a"g-
Nord- und Südafrika; auch in Ungarn gefunden. (^oU. Loew, Coli. Becker.
37. Metopostigma polonica Schnabl [EutrophaJ.
Sie ist der vorigen ähnlich, hat aber ganz besonders charakteristische Unter- schiede, so dass es einer besonderen Beschreibung nicht weiter bedarf: Das dritte Fühlerglied ist ganz schwarz und etwas länger ; die weisse Fühlerborste ist erheblich dicker als bei M. tenuiseta, ohne dass mau im Stande wäre, von einer Pubescenz zu sprechen. Taster schwarz. Flügel ganz farblos. 3—4 mm lang.
Aus Polen ; Schnabl fing sie am Weichselstrande ; aus Ungarn von Licht- WARDT bei Pöstyen. In Pleske's Sammlung aus Scarbas, Beludschistan [Sarudnv]. Nach Schnabl's Mitteilung soll Loew diese Art als eine Eulropha bezeichnet haben. Coli. Becker.
64 l'H. BECKER
38. Metopostigma Pleskei n. sp.
Die Färbung ist niclit so rein weiss, wie bei der vorigen Art, die weisse Behaarung ist ;iber in gleicher Weise vorhanden, nur etwas länger. Die Stirn ist rot und das Scheiteldreieck hebt sich deutlich hellgelb davon ab; es ist nicht ganz malt, sondern ziemlich glänzend und längsri.ssig. Das dritte Fühlerglicd ist ganz schwarz, die Fühlerborste sehr zart und weiss, wie bei M. teniiiseta. Taster schwarz. Der runde schwarze Fleck in der Spitze des Scheiteldreiecks ist nicht ganz matt, sondern vorne ziemlich glänzend und nadelrissig. An den gelben Beinen liegt auf allen Schenkeln eine schwärzlich graue Binde ; auch die Schienen sind bis auf die Wurzel von gleicher Farbe; an den Tarsen sind die letzten (ilifcder gebräunt. Flügel nicht farblos, sondern gelblich getrübt ; die kleine Querader steht erheblich vor der Mündung der ersten Längsader. 372 nn" '^ng.
Aus Beludschistan (Sarudnv leg.). Sammlung von Th. Pleske.
39. Metopostigma sabulona n. sp.
Thorax von nialtgelber Grundfarbe mit drei matt sandgrauen Längsstreifen, von denen der mittelste geteilt ist und in seinem weiteren Verlaufe das Schildchen bis auf dessen Seitenränder ganz verdunkelt. Thoraxrücken deutlich weiss behaart. Bruslseilen mit grauschwarzen F'lecken, wie bei allen übrigen Arten. Der Kopf ist ganz gelb; die breite Stirn von doppeller Augenbreile mit blassgelbem Scheitel- dreieck und kreisrundem mattschwarzen Fleck vor ilem (Jcellenhöcker ; auch die Wurzelelken des Dreiecks sind geschwärzt. F'ühler gelb ; das dritte Glied länger als bei lenuiseta und zu '/.i'-^u ^'O^ der Spitze aus schwarz mit feiner weisser, an der Wurzel gelber Borste. Taster gelb. Hinterleib mit zwei breiten braunen Seitenslreifen, die auf der Mitte und an den Seitenrändern nur wenig von der ursprünglich gelben Grundfarbe übrig lassen. Beine von gelber Grundfiirbe, aber zum grossen Teil verdunkelt. Schenkel und Hinterschienen auf der Mitte breit schwarzgrau ; Vorderschienen an der Spitze verdunkelt. Vordertarsen ganz, die übrigen an den Endgliedern schwarz. Flügel farblos mit blassbräunlichen Adern 'i'/j — 2V2 mm lang.'
Drei Exemplare von Port-Said (Simony.) Wiener Hofmuseum.
Chloropisca.
LoKw, Zeitschr. für Entomologie, Breslau XV. 79. VIll. (18G6). Thaiunatomijia Zinker, Froriep. Notiz. XXXV. 3i4. Fig. (1833).'
Ich halte die Abtrennung dieser Gruppe von Chlorops für gerechtfertigt. Das Haui)tunterscheidungsmerkmal bleibt das auf seiner Oberseite Hache, scharf geran- dete Schildchen; als weiteres Merkmal tritt aber hinzu die Beborstung des Schildchens, an dessen Spitze nur zwei sehr dicht zusammengerückte Endborsten gestellt sind, die bei den echten Chlorops-Arten gewöhnlich erheblich weiter aus- einander stehen und auch noch von gleichwertigen Nebenborsten begleitet sind. Schliesslich kann man die ziemlich übereinstimmende geringe Grösse auch als nebensächlichen (iruppencharakter ansehen.
Über die im Katalog aufgezählten 11 Arten kann ich nach Untersuchung MEKiENscher, ZETTERSTEDischer und LoEwscher Typen folgendes anführen ;
' Ich würde dies Tier für eiue dunlile Farbenvnrietät von lenuiseta Lw. Iialten, wenn nicht die Fühler deutlich länger wären.
-' Bezzi nmcht in der Wien. Ent. Z. XXVII 293. 31 (1908) auf die wahr.scheinliche Über- einstimmung von Chloropisca circiimdata Meig. mit Thaumatomyia prodigiosa Zenkek aufmerksam.
CHLOROPIDAE 65
Chloropisca circumdata Meig. ist itlentisch mit der etwas früher bescliriebenen Chi. iiotata Meig. und muss letzteren Namen anneimien. Synonyme sind ferner ausser den bereits angei^ebenen Namen omata L\v. (nee Meio.) und quadvimacu- liild V. Ros. noch folgende Arten : copiosa Schin., lujposüfjina ScniN. (nee Meig.), /hiDifrons Macq., liicida Meig., Perris und höchst wahisclieinlich auch biiiniii- cornis Macq. Oh Thaumatoinyiu prodi(jiosa Zenk. auch hierher geiiört oder zu der ebenso gemeinen Art glnbra Meig., wird wohl zweifelhaft bleiben.
Chi. genicnlota Meig. ist vielleicht eine Chloropisca, deren Type aber weder in Paris noch in Wien zu finden ist. Aus der zu allgemein gehaltenen Beschreibung hisst sich etwas Genaueres nicht folgern; die Art i)k'ibf daher zweifelhaft. Sciiinek hat sie in seiner Sammlung als La-fiosinn cinctipe.i Meig. aufgefasst, was aber schon wegen der hellen Beine letzterer Art nicht angängig ist.
Chi. lineata Zett. (ncc Fun., Meig.) ist mit obscurdla Zett. gleichbedeutend, die von Loew als besondere Art richtig aufgefasst und beschrieben wurde.
Chi. (jlabra Meig., mit der lincala Meig. synonym ist, bleibt als die bekannte charakteristische Art.
Chi. lucida Meig. Ich habe die Pariser Type untersucht, finde aber keinen durchgreifenden Unterschied von notoia Meig., die ja in vielfachen Farbenvarietäten vorkommt ; das gelbe Scheiteldreieck hat eine schwarze, unbestimmt verlaufende Mittellinie und ebensolche Seitenränder. Die schmalen Backen hal)cn nur die halbe Breite des rotbraunen dritten FühlcrgHcdcs. Beine ganz rotgelb ; Hinterleib auf seiner Oberseile ganz verdunkelt.
Chi. lucidi frans Beck. Diese ägyptische Art wurde von mir bei ihrer geringen (irösse wegen ihres eher flachen als gewölbten Schildchens als eine Chloropisco beschrieben ; die Beborstung des Schildchens hatte ich damals als Gatlungscharakter noch nicht erkannt und verwertet. Wenn ich dies heute nun, wie ich glaube, mit Hecht tue, so kann man diese kleine Art nicht mehr als Chloropisca bezeichnen, man muss sie vielmehr in die Gattung Chlorops s. str. stellen, denn das Schildchen hat vier deutliche, weit auseinander stehende Randborsten.
Chi. obscurella Zett. In Zettekstedt's Sammlung stecken zwei Pärchen ; das erstere entspricht durchaus der von Loew charakterisierten Art ; das zweite ist nicht mehr gut erhalten und stellt eine andere Art dar, deren Deutung ich unterlasse.
Chi. parinüa Zett. Zwischen diesen kleinen Exemplaren und der Art tri- fasciaia Zett. habe ich keine anderen Unterschiede finden können als die Körper- grösse. Da ich ein ähnliches Verhältnis auch bei der Art riifa Macq. beobachtet habe, so glaube ich, dass hier nur eine andere Generation derselben Art vorliegt und dass die abweichende Grösse vielleicht durch andere Lebensbedingungen der Larven in verschiedener Jahreszeit bedingt ist und erzeugt wird. Ich betrachte pannila Zett. als Variante von irifasciata Zett.
Chi. nifa Macq. kommt in dunkleren und helleren Färbungen und in ver- schiedener Grösse vor. Zetterstedt's Art abbrevinta ist mit ihr identisch.
Chi. Simplex Meig. ist der Type nach ebenfalls mit nif'a Macq. überein- stimmend.
Chi. irifasciata Zeti". ist von Loew richtig beurteilt worden ; sie scheint zu den selteneren Arten zu gehöieii. Zettehstedt hat sie in seinen Ins. Läpp, als Oscinis laeta beschrieben.
Hiernach haben von obigen 11 Arten nur folgende 5 Bestand: notata Meig., glabra Meig., obscurella Zeit., riifa Macq. und irifasciata Zett., denen ich vier neue hinzufügen kann : rii/icornis Beck., siilcifrons Beck., liiteolimbala Bezzi und
9 \
gg TH. BECKER
dongaiiüa Beck. Als synonym treten noch hinzu die Namen copioso Schin. und con/hiens Meig., wiilirend in Wefifail kommt Clil. lineata Fbr., die j^leichbedeutend ist mit Chlorops nasiiia Schrank. Hiernach gestaltet sich das Arien- und Synonymcn- Register wie folgt:
Arten- und S y n o n y m e n - R e g i s t e r.
abbreviata Zett. = rnfa Macq.
analis Meig. = glabra iMeig.
assimilis Macq. = glabra Meig.
bislriata Walk. = glabra Meig.
hrunnicornis Macq. = notata Meig.
circiimdata Meig. = notata Meig.
confluens Meig. = trifasciata Zett. verosimililer.
copiosa Schin. = notata Meig.
1. elongatula Beck.
flavifrons Macq. = notata Meig. genicuJala Meig. = species dubia.
2. glabra Meig.
analis Meig.
assimilis Macq. Dipl. exol. Sui)pl. IV. 2. 306. U850.) N.-Ainerika.
bislriata Walk. List of Oipt. IV. 1119. Kanada.
lineata Meig. (nee Fbh.).
nigrimana Macq.
obesa FiTCH. I. N York Report. 299. {SiphoncUa.) New York.
trivialis L\v. Berl. lint. Z. 1863. Cent. III. 87. N.-Anierika. hypostigma Schin. (nee Meig ) = notata Meig. laeta Zett. (uec Meig.) = trifasciata Zett. lineata Meig. (nee Fbr.) = glabra Meig. hicida Meig., Perris = notata Meig.
3. Inteolimbata Bezzi. nigrimana Macq. = glabra Meig.
4. notata Meig.
brunnicornis Macq.
circumdata Meig.
copiosa Schin.
flavifrons Macq.
hypostigma Schin. (nee Meig.).
lucida Meig.
ornata Lw. (nee Meig.).
prodigiosa Zenk. ?
quadrimaculata v. Ros.
5. obscnreUa Zett.
lineata Zett. (nee Fbr.). obesa Fitch. = glabra Meig. ornata Lw. (nee Meig.) = notata Meig. parvula Zett. = trifasciata Zett. prodigiosa Zenk. = notata Meig. ? quadrimaculata v. Ros. = notata Meig.
6. rnfa Macq.
abbreviata Zett. Simplex Meig.
7. ruflcornis Beck.
rußventris Macq. = Chloropisca s]j. vcrosimiliter. Simplex Meig. = rnfa Macq
8. sulcifrons Beck.
9. trifasciata Zett. I''urop:i et Asia centr.
confluens Meig. ? laeta Zett. (nee Meig.). parvula Zett. trivialis Lw. = glabra Meig.
CHLOROPIDAE 67
Bes ti m m 11 iifi s t ;i 1) e 1 1 e für die Arten.
1. Scheiteldreieck mit deutlicher Läiigsfurche, gross, spitzbogitf geformt und gelb
sulcifrons Beck.
— Scheiteidreieck ohne Längsfurche 2
2. Backen schmäler als das dritte Fühlerglied 3
— Backen so breit und breiter (1 — l'/aniai) 7
;{. Backen sehr schmal, nur von V4 — Vj der Breite des dritten Fühlergliedes.
Scheiteldreieck verhältnismässig klein, nicht bis an die Augen und nicht immer bis zu den Fühlern reichend 4
— Backen breiter, wenn auch nicht ganz von der Breite des dritten Fühler-
gliedes 6
4. Drittes Fühlerglied kreisrund 5
— Drittes FühlergUed deutlich etwas verlängert mit stumpfer Oberecke. Scheitel-
dreieck rötlich, punktiert, bis zu den F\ihlern reichend elongatula n. sp.
5. Scheiteldreieck schwarz oder grösstenteils schwarz, nicht bis zu den Fühlern
reichend notata Meig.
— Scheiteldreieck ganz gelb, nicht ganz bis zu den Fühlern reichend. Brnstflecken
mitunter bis auf einen rednziert notata Meig. var. flavifrons Macq.
6. Scheiteldreieck an seiner Basis sehr breit, fast ganz bis an die Augen
reichend. Fühler fast ganz hell rotgelb. Thoraxbehaarung fein und weiss. Oberer, innerer Mundrand schwarz ruficornis Beck.
— Scheiteldreieck am Scheitel schmäler, deutlich von den Augen getrennt.
Fühler meist verdunkelt. Thoraxbehaarung schwaiz. Thoraxrücken- Streifen schwarz bis rolgelb ; oberer, innerer Mundrand nicht geschwärzt
rufa Macq.
7. Beine dunkel gefärbt. Oberer innerer Mundrand schwarz 8
— Beine rotgelb 9
8. Scliildchen ganz braunschwarz ; seine Oberfläche zart behaart
obscurella Zett.
— Schildchen schwarz mit breitem gelben Bande, obenauf nackt
luteolimbata Bezzi.
9. Schildchen auf seiner Oberfläche nackt ; oberer innerer Mundrand schwarz.
Scheiteldreieck gelb, bis zu den Fühlern reichend, mit breitem braunen Längsstreifen glabra Meig.
— Schildchen behaart; oberer innerer Mundrand nicht geschwärzt. Scheitel-
dreieck schwarz bis gelb, schmal und lang. trifasciata Zett.
Beschreibung der Arten.
40. Chloropisca notata Meig. {circumdaia Meig.) Siehe die vollständige Syno- nymie im I^egister.
LoEW hat sie ausführlich als ornata Meig. beschrieben und sie auch gut gekenn- zeichnet durch die langen, senkrecht gestellten Augen und die sehr schmalen Backen. Das Scheiteldreieck ist nur von mittlerer Grösse, deutlich kleiner als bei den Arten glubra, trifasciata und ruficornis; seine Färbung ist sehr verschieden. Ich will Loew's Beschreibungen nicht wiederholen, sondern nur auf sie hinweisen mit allen hellen und dunklen Varietäten ; dabei kann ich jedoch aus meinen Sammlungsresultaten und Beobachtungen feststellen, dass die Varietät mit ganz gelbem Scheiteldreieck im Mittelmeergebief die dominierende ist, während sie bei uns im Norden höchst seilen auftritt; sie ist von Macquart als Chi. flavifrons beschriel)en.
9*
ßg TH. BECKER
In Europa und Zentral-Asien sehr gemein, vom Altaigebirge (Prof. Wagner.) Coli. Pleske, Coli. Beckeu.
Dass Loew's synonymische Vermutungen sich nicht als stichhaltig erwiesen, kann uns niclit Wunder nehmen, da seiner Arbeit über die schlesischen Arten der Gattung Chlorops Meig keine Beobachtungen und Vergleiche von Typen zu Grunde gelegen haben. Die Synonymie der Arten notata und civcumdata Meig. ist gesichert durch drei bezw. neun typische Exemplare der WiNTHEM'schen Sammlung. Auch über Chi. ornata Meig. gibt die WiNXH.-Sammlung Auskunft; unter diesem Namen fi"urieren zwei verschiedene Arten : die eine ist Chloropisca ßavifroiis Macq., die mit ihrem gelben Scheiteldreieck nicht als Type dienen kann, da Meigen von seiner Art sagt, dass das Stirndreieck glänzend schwarz sei; die andere Art mit dem glänzend schwarzen Scheileldreieck ist = Chlorops iaeniopiis Meig.
41. Chloropisca glabra Meig.
Diese sanz nackte Art mit den breiten Backen ist nicht zu verkennen mit dem grossen glatten lang gestreckten gelben Scheiteldreieck, auf dem die mittlere braune Farl)e einen so entschieden striemenartigen Charakter annimmt, da die Wurzel- ecken des Dreiecks stets gelb bleiben, ferner an dem ganz nackten Scbildchen. 2V2 — 2^4 mm lang.
Diese Art hat eine ausserordentliche Verbreitung. Nicht nur in ganz Europa Nordafrika, Nord- und Zentralasien heimisch, scheint sie auch in Nordamerika gemein zu sein, wie aus den verschiedenen Namen, die man ihr dort gegeben, hervorgeht. Die in Bezzi's Sammlung vorhandenen amerikanischen Exemplare der Art assiinilis Macq. sind nichts anderes als unsei-e glabra Meig. Nach Aldrich ist die Chi. assiinilis auch identisch mit trivialis Lw.
Biologisches. In Winthem's Sammlung steckt bei einer Reihe von Exe m- plai'en ein Zettel mit folgender Bemerkung: „In der zweiten Hälfte des .\pril ISfia in Döbling in meinem Zimmer in grosser Menge vorgekommen". Mitgeteilt von Freiherrn von Baumgärtner. Das massenhafte Auftreten der Chi. noiata und glabra Meig. in Häusern, namenilich im Spätsommer, ist auch sonst vielfach, auch von mir mehrfach beobachtet worden; eine ausreichende Erklärung dieser Erschei- nung habe ich nirgends angetroffen. Ich glaube auch, dass dies nicht zu den natür- lichen Lebensgewobnheiten der Arten gehört, nehme vielmehr an, dass die Schwärme auf ihrer Wanderschaft behufs Eierablegung zufällig durch offenstehende Fensler zu ihrem eigenen Schaden in menschliche \^'ohnräume gelangen; es kostet viel Mühe und Zeit, die Tiere zu töten und die Räume zu säubern.
Die Larven sind Schädlinge für Kulturpflanzen der Menschen : so berichtet Dr. J. Kühn Halle, dass sie Kümmelptlanzen anfallen und ruinieren, siehe Mitteil, über Landwirtsch., Gartenbau und Hauswirtsch. Berlin, IX. Jahrg. Nr. 43, 11. Nov. 1(S87. Nach Coquillet fand man die Larven an den Wurzeln von Poa pratensis, im Laube von Zuckerplantagen und in der Erde an Wurzeln des Meerrettigs (horse radish). Nach Chittenden greift die Larve die Wurzeln von Hirse an.
42. Chloropisca rufa Macq.
Sie unterscheidet sich zunächst durch hellere Färbung und von den hellen Varietäten der Art noiata Meig. sicher durch die breiteren Backen, die jedoch inunerhin nur eine mittlere Breite einnehmen. Auf dem Thoraxrücken geht der mittlere schwarze Längsstreifen mitunter in rote Fäibung über, wobei dann der Striemenanfang am Halse schwarz bleibt; seltener sind alle Streifen ganz rotgelb. Von dieser Art sah ich auch wesentlich kleinere Exemplare.
In Süd- und Mitteleuropa ; auch aus N.-W. Seistan, Persien (Sarudnv). Samm- lung V. Th. Pleske. Coli. Becker.
CHLOUOPIDAE 69
43. Chloropisca ruficornis Beck., Ami. .Mus. Zool. St.-Pelersb. XII 15. (297) 7'J (1907).
Kopf gelb, das gelbe, mitunter auch etwas bräunliche Stirndreieck ist sehr gross, berührt fast die ()l)eren Augenecken und hat die Form eines Spitzbogens der bis an die Fühlerwurzel reicht; mitunter sieht man darauf eine zarte schwarze Mittellinie und ebensolche Seitenränder; eine Mittelfurche ist nicht vorhanden; die Fläche ist glänzend, aber ziemlich stark punktiert. Die Fühler sind beim Männchen gelb, beim Weibchen am oberen Rande gebräunt; der innere obere Mundrand ist breit schwarz. Augen gross ; die Backen schmal, sie erreichen nur Y, der Breite des dritten Fühlergliedes. Thorax glänzend gelb mit den fünf normalen Längsstreifen von gewöhnhcher Breite, welche in der Regel schwarz, mitunter auch rotbraun eisclieinen. Schulterpunkt, ein kleinerer Punkt dahinter sowie die Längsnaht zwischen Rücken und Brustseiten sind fein schwarz ; die sehr feine Behaarung ist weiss. Schildchen mit rotbiaunem Wurzeltleck auf seiner Obertläche undeutlich behaart. An den Brustseiten sind beide unteren Hüfttlecken sowie die beiden oberen an den Meso- und Pteroi)leuren schwarz. Am Hinterleibe liegen auf dem zweiten Ringe die beiden braunen Punkttlecken und auf dem dritten und vierten Ringe mehr oder weniger vollkommen ausgebildete Fleckenbinden ; der erste Ring ist gelb, der fünfte ebenfalls, jedoch liegen auf letzterem zwei grosse dunkle Seilenflecken, so dass die gelbe Mitte auffällig hervortritt Beine ganz gelb. Flügel wasserklar; die dritte Längsader gerade; die Entfernung der beiden Quer- adern von einander ist gleich der doppelten Länge der hinteren Querader. 2 mm lang.
N.-O. Tibet, von Roborowski gesammelt (Coli. Beckek und Mus. St.-Petersburg).
Unter 14 Exemplaren befinden sich auch zwei, bei denen die Fühler erheblich dunkler sind, ohne dass ich andere Unterschiede auffinden konnte.
44. Chloropisca obscurella Zett.
Mit den breiten Backen und den dunklen Beinen nicht schwer zu erkennen. Der Thoraxrücken ist durch Zusammentliessen der schwarzen Streifen häufig ganz schwarz; auch das Schildchen hat eine braunschwarze Färbung; die Behaarung auf der Oberfläche desselben ist nur fein, aber noch deutlich zu sehen, im Gegen- salze zu der von Bezzi entdeckten neuen Art luteolimbala, die wie Chi. glabra Meig. ein ganz nacktes Schildchen hat. Von den weit heller gefärbten Arten nifa und frifasciata ist obscurella auch noch durch den geschwärzten oberen inneren Mundrand geschieden. 2 — 272 nim lang.
Europa. (Coli. Becker).
45. Chloropisca trifasciata Zett.
Als synonym nenne ich : confluens Meig., laela Zetp (nee Meig.) und paivula Zett.; bei conjhiens Meig. isl die Synonymie nicht sicher; Typen sind nicht vor- handen. Schiner hat in seiner Sammlung diese Art als Irifascinta gedeutet, womit man sich einverstanden erklären kann. Mit der Chi. sulcifron.s ist dies die grössle der paläarktischen Arten; die Backen sind verhältnismässig sehr breit; der innere Mundrand ist nicht geschwärzt, wie denn auch die ganze Körperfärbung eine helle ist. Siehe Loew's ausführliche Beschreibung. P/, — 2^'^ mm lang. Dass auch sehr kleine Exemplare var. paruiila Zett. vorkommen, hatte ich schon erwähnt.
4(5. Chloropisca suicifrons Beck., Ann. Mus. Zool. St.-Petersburg XII. 44 (29()) (1907); Dipt. d. Kanar. Ins. 147. 440 (1908). In meiner Sammlung und Inder des St. -Petersburger Museums.
Ausgezeichnet und nicht zu verkennen durch das grosse spitzbogig geformte, tief gefurchte glänzend gelbe Schciteldreieck. Das Vorkommen dieser Art ist bis jetzt festgestellt auf den Kanar. Inseln, S.-Russland, Zentralasien und Transkaspien (Aiinger).
70 TH. BECKER
47. Chloropisca luteolimbata Bezzi. Bezzi chanikterisiert sie wie folgt:
Nigra nitida ; capite, thoracis lateribus, pleuris abdomiiiisque liml)o luteis, triangulo frontali lato nigro-nitido, antennaiiini articulo tertio sublus rufescente, genis lalis; scutello luleo macula basali rolundata nigra; pedibus nigris, femorum apice, tibiarum basi et apice tarsisque posticis luleis; aus byalinis, nervis lutescen- tibus, venis transversis non approximatis.
Long. corp. mm 2 — 2V.2, slar. mm. 2.
Aus der itabenischen Kolonie Eritrea (Coli. Bezzi).
Hinsicbtlicb der Nacktheit des Körpers niul nameutlicb ancii des Scbildchens stell! sich diese Art direkt neben Chi. glabra Meig. Auf dem Rücken tliessen die drei mittleren Streifen zusammen ; die schwarze Färbung tritt auf das Schildchen über und bildet hier einen grossen kreisförmigen Flecken. Die Backen sind breit, 1 — lV4nial so breit als das dritte Fühlerglied; der obere innere Mundrand ist schwarz ; das glänzend schwarze Scheiteldreieck ist sehr breit an der Basis und bildet ein fast gleichseitiges Dreieck, im Gegensalz zu der schmalen Form bei glabra Meig. Beine mit dunklen Binden auf Schenkeln und Schienen.
48. Chloropisca elongatula n. sp.
Thoraxrücken gelb mit drei breiten glänzend schwarzen Längsslreifen; Be- haarung auch auf dem gelben Schildchen fein und schwarz. Schullerbeulen und Brustseiten gelb, letztere mit vier deutlichen schwarzen Flecken. Kopf gelb. Augen gross, kreisrund ; Backen etwa von halber Fühlerbreite. Scheiteldreieck länger als breil, an der Basis die Augen nicht iierührend, aber bis zu den Fühlern reichend, glänzendrot mit unbestimmt begrenzter schwarzer Mittellinie, an den Seiten fein punktiert. Fühler braun, das drille Glied unten rolgelb, etwa IV.mai so lang als breit mit deutlicher Oberecke und nackter Borste. Innerer Mundrand schwarz. Taster gelb. Hinlerleib gelb mit breiten braunen Binden. Beine ganz gelb. F'lügel wasserklar in normaler Aderung. 2Vi mm lang.
p]in Exemplar aus Sondrio, überilalien, in der Sammlung von Bezzi ; ver- wandt mil C. notata Meig. wegen der schmalen Backen, abweichend durch deutlich etwas verlängertes drittes Fühlerglied mil einer stumpfen übei'ecke, ein zweites Exemplar fand ich in Schnuse's Sammlung aus Korsika.
Diplotoxa .
LoEW, Zeit-schr. f. Entomol. Breslau. XV. 31. (1866.)
Geht man Loew's Gatlungsdiagnose durch, so taucht auch hier ohne Ver- gleichung der genannten Arten schon die Vcrnuilung auf, dass er wohl etwas sehr verschiedenartig organisierte Tiere zu einer Gattung zusammengefügt habe ; vergleicht man dann z. B. Dipl. nicssoria Fall, und inconslans Lw. mit einander, so überzeugt man sich, dass beide Arien nicht gut in einer und derselben Gattung Platz haben. Es sind in der Tat zwei kleine verschiedene Gruppen hier bei einander.
Bei Dipl, inconstans Lw. = Chlorops cinciipes Meig. = limbata Meig. stehen die Flügek[ueradern nicht sehr nahe aneinander, sie sind ungefähr um die dop- pelle Länge der hinteren Querader von einander entfernt; die zweite Längsader ist ziemlich lang, so dass der zweite Randader-Abschnilt ungefähr doppelt so gross ist wie der dritte; die dritte Längsader ist fast gainicht oder nur an der Spitze ein wenig nach oben aufgebogen. Der Körper hat deutliche Beborslung und namentlich am Kopfe machen sich je 3 — 4 deutlich längere Frontorbitalborsten- bemerkbar. Bei Dipl. messoria und dalmatina stehen die Queradern höchstens
CHLOKOFIDAE 71
um die Länge der hinteren Querader auseinander ; die zweite und dritte Längs- ader sind deutlich nach vorne aufgehogen ; die zweite ist erheblicii kürzer als bei D. cinciipes. so dass der zweite und dritte Randader-Abschnitt ungefähr gleich lang ist. Der Körper ist fast ganz nackt, namentlich kann man an den Frontor- biten keine längeren Borsten l)emerken.
Auf Grund obiger Unterscheidung habe ich die Arten cinctipes Meig., albipila Lw. mit einer neuen littoralis von Diplotoxa L\v. getrennt und sie in eine Untergattung Lasiosina gestellt. Zu Diplotoxa stelle ich ausser den beiden genannten Arten messoria Fma.. und dalmatiiia Strobl noch Oscinis nipccps Zett. und '.ipproximalonervis Zett. Die beiden letzteren sind Übergangsformen zur Gattung Lasiosina insoferne, als sie auch schon deutlich längere Frontorbital- borsten zeigen, während sie hinsichtlich der F'lügeladerung vollkommen dem Charakter der Diplotoxa- \r[en entsprechen ; infolge dieser Übereinstimmung müssen sie aber auch meiner Ansicht nach bei Diplotoxa verbleiben.
Über die im Kataloge genannten Arten wäre noch folgendes zu berichtigen:
Dipl. curvinervis Zett. ist nicht = approximatonervis, sondern = Meroinyza saltatrix L. var. viridis v. Res. Dipl. Novakii Strobl ist eine Chlorops und Dipl. pachyccra Strobi, ist vom Verfasser später selber als typische Art seiner Gattung Pscudopachy gaster hingestellt.
G a 1 1 u n g s c h a r a k t e i\ Das Wesentlichste ist darüber bereits oben gesagt ; es bliebe nur noch hinzuzufügen, dass das dritte F"ühlerglied ziemlich gross und fast kreisrund ist und dass der Rüssel keine besondere Ausbildung zeigt.
Arten- und S y n o n y m e n - R e g i s t e r.
albiceps Meig. = messoria Fall.
approximatonervis Zett.
dalmatina Stkobl.
erylhrocephala Zett. = raflceps Zett.
lateralis Macq. "?
macalata Lw.?
messoria Fall.
albiceps Meig. rnflceps Zett.
erythrocephala Zett.
B e s t i m m u n g s t a b e 1 1 e für die Arten.
\. Auf der Stirn jederseits 3—4 deuthche Frontorbitalborsten 2
— Stirn fast ganz nackt und ohne Frontorbitalborsten 3
2. Thoraxrücken mit drei breiten deutlich etwas glänzenden dunklen Streifen.
Schildchen gelb. Scheiteldreieck gelb bis braun, etwas glänzend. Beine rotgelb approximatonervis Zett.
— Thoraxrücken und Schildchen durch vollständiges Zusammenfliessen der
Streifen ganz schwarz, mattbraun bestäubt. Scheiteldreieck gross und breit, mattschwarz. Beine überwiegend verdunkelt ruficeps Zett.
3. Fühlerborste weiss. Thoraxrücken etwas matt schwarzgrau mit drei breiten,
fast zusammenfliessenden dunklen Längsstriemen. Mittelgrosse Art von 2V2 — i mm Länge messoria Fall.
— Fühlerborste schwarz. Thoraxrücken einfarbig, glänzend schwarz, nicht
gestreift. Kleine Art von 2 — 27^ mm Länge dalmatina Stkobl.
72 TU. BECKER
Beschreibung der Arten.
49. Diplotoxa messoria Fall. — Taf. II, Fig. 28, 2i), 30.
Diese l)el<annte Art ist, wie fast alle übrigen von Loew, so gut und vollständig beschrieben, dass sich eine Wiederholung hier erübrigt. Ich will daher nur diejenigen Merkmale hervorheben, durch welche dieselbe sicli von D. dnlmatina Strobl unter- scheidet, mit der allein sie wegen Nacktheit des Körpers verglichen werden kann.
Die schwarzgraueu Längsstreifen des Thoraxrückens sind wegen der helleren Zwischenräume dcutlicli erkennbar und getrennt. Das Scbildciien ist pechschwarz ; das glänzend schwarze Scheiteldreieck an den Rändern runzelig; es geht in voller Breite in die schwarze Farbe des Hinterkopfes über, zu beiden Seiten bleibt aber ein mit der Stirniläche verbundener runder gelber Randtleck stehen. Die Fühler- borsle ist weisslich mit gelber Wurzel. Die Beinfärbung, gewöhnlich eine üi)er- wiegend dunkle, geht mitunter auch in eine üi)erwiegend helle F"ärbung über, ohne dass man bei den verschiedenen (ieschlechtern ein besonderes Verhalten bemerken könnte. 3 — IV3 nun lang.
hl Nord- und Mittel-Europa auch von der Krim, Alma (Maschenow). Samm- lung von Th. Pleske; auch in Nord-Amerika. Ich sah in Bezzi's Sammlung ein Exemplar aus Montreal, Isl. Qu , das der bei uns ebenfalls vorkommenden Varietät mit helleren Beinen vollkommen entspricht.
50. Diplotoxa dalmatina SrRtiBL.
Wesentlich kleiner als die vorige mit glänzend schwarzem Thora.xrücken, der durch das Zusammenfliessen der Streifen cinlieitlich gefärbt ist. Das Schildchen ist deutlich gelbbraun; das ScheiteKlrcieck noch etwas grösser, ganz glänzend, ohne Runzeln; der gelbe runde Fleck am oberen Hinterkopfrandc ist fast voll- ständig verschwunden. Fühlerboiste schwarz. Beine stark verdunkelt. 2 — '1^1., mm lang. Im übrigen siehe Stkobl's Beschreibung.
.\us DalmaÜen; meine Exemplare stammen aus Kinnland und Schlesien.
51 Diplotoxa approximatonervis Zett.
Mit der deutlichen Ausbildung der Frontorbitalborsten dieser und der fol- genden Art geht Hand in Hand auch eine kräftigere Bei)or.stung des ganzen Körpers. Thoraxrücken mit drei breiten, deutlichen, etwas glänzenden dunklen Streifen. Sclhldchcn gelb. Scheileldreieck gelb bis braun, etwas pubescent. Hinter- leib pechbraun. Beine rotgelb. 2 — 27-^ mm lang.
In Nord- und Mittel-Europa heimisch (Coli. Beckek.)
52. Diplotoxa ruficeps Zett. '
Thoraxjücken und Schildchen durch vollständiges Zusammeulliessen der Streifen ganz schwarz und durch braune Bestäubung ziemlich matt; auch die Flecken an den Brustseiten treten durch dunklere Färbung und Glanz nur wenig hervor. Der Kopf ist von gelbem Grundton, das Scheiteldreieck sehr gross ; es nimmt am Scheitel fast die ganze Breite desselben ein, reicht bis zu den F'ühlern und ist von mattschwarzer Farbe; die grossen Fühler sind rotbraun bis schwarz, Taster gelb. Hinlerleib pechbraun. Beine schwarzbraun ; Hüftgelenke, Kniee und Wuizel der Schienen rostgelb. Die Unterschiede von approximatonervis Zett. sind in der Bestimmungstabelle hervorgehoben. 2 mm lang.
Ich fing diese Alt in Mittel-Schweden bei Östersund, sah aber auch Exemplare in der Wiener WiNTUEM-Sammlung, die aus Österreich stammten.
Variante. Wie auch Zetterstedt schon angibt, kommen Exemplare mit ganz rotgelben Beinen vor.
' Eiüropha maciüata Lw. isl wegen der stark genäherten Queradern wali rscheinlich tiierlier zu tjringen. Siehe meine Benierliungen tiei der GaUuug Eutropha und Chlorops variegata Lw.
CHLOROPIDAE 73
Lasiosina ii. g.
Die typische Art ist Clilurops cinclipcs Meig. = limhata .Mi;ic.. — Diplolo.vd iiiconsians Lw. Unter Hinweis auf die hei der Gallung Diploloxa ge^ei)ene (ief>en- iiherslellung heider Galtungen eriilirigt sich eine nochniahge besondere Charali- lerisierung.
Arie n- um] S y n o n y ni e n - R c g i s l e r. albipila Lw. ciiicti]>es Meiü.
inconslans Lw.
limbata Meig. inconslans Lw. = ciiidipes Meig. linibala MbiG. = cinctipes Meig. liltoralis Beck.
B e s t i m ni u n g s l a h e 11 e der A r l e n.
1. Drittes Fühlerglied ganz oder zum grösslen Teil rolgelh 2
— Drittes Fühlerglied schwarz !
2. Alle drei Fühle}"glieder rolgelh 3
— Drittes Fühlsrglied rotgelb mit verdunkeltem Vorderrande, die beiden er.sten
schwarz; oberer innerer Mundrand sch\\:arz. Scheileldrelcck inatlgelh ohne rautentörmigen Spitzentleek, nur mit sehr feinem glänzend schwarzen Längsslrich an der Spilze. Hypopygium glänzend schwarz, kurz weiss hehaarl Beine rolgelb. Tarsen nebst Schenkeln und Schienen auf der Mille breit sciiwarzbraun littoralis n sp. d.
;i Oberer innerer Mundrand gelb. Scheiteldreieck gelb mit einem rauten- förmigen glänzend schwarzen Spilzenfleck. Das glänzend schwarze Hypo- pygium kurz schwarz hehaarl. Beine gelb mit verdunkeilen Schenkeln, in einer Variante ganz gelb cinctipes Meig. o".
4. Taster meist schwarz. Beine ganz rolgelh, in einer Variante verdunkelt. Hinlerleib ganz schwarz behaart cinctipes Meig. ?.
— laster gelb. Beine rolgelh mil deullichen schwarzbraunen Binden auf der
Mitle der Schenkel und Schienen. Hinterleib mil Ausnahme seiner Mitle deutlich weiss behaart albipila Lw. d 9.
Beschreibung der Arten
t>
53. Lasiosina cinctipes Meig. — Tal. 111, Fig. 58, 59.
Das Männchen hal ganz rotgelbe Fühler und Taster, das Weibchen schwärz- liclie. Charakteiistisch isl ferner das gelhe Scheiteldreicck mit dem glänzend schwarzen rautenförmigen F"leck an der Spitze. Die Augen sind deutlich querliegend, unter dem Mikroskop zerstreut behaart. Thorax von gelber Grundfarbe, auf dem Rücken deutlich schwärzlich gestreift, kurz schwarz behaart. Hinterleib auf seiner Ober- seile schwarzbraun verdunkelt; die Seitenränder und die umgebogenen Teile der Bauchseite bleiben gelb, jedoch sieht man bei ausgereiften Tieren einen deullichen Randsaum auf der Unterseile des Hinterleibes. Die Beine bleiben bei beiden Ge- schlechlern rolgelh mil geringer Bräunung der letzten Tarsenglieder. 3 mm lang. Unter vielen Exemplaren besitze ich auch deren zwei, bei denen die Beine wesentlich verdunkelt sind.
Die Art isl nach Ausweis der Typen der WiNTHEMschen und LoEwschen Samm- lung identisch mil limbata Meig. und inconslans Lw. Sie ist in Nord-Kuropa bis jetzt noch nicht beobachtet worden ; der nördlichste mir bekannte Ort ist Kasan
10
74 TH. BECKER
in Russland, der südlichste Korsiiva ; auch aus Alma, Krim (Baschenow) und aus Transkaspien (Ahnger) Samml. v. Th. Pleske.
Diese Art wurde mir von Herrn Rimsky-Korsakov vom zootomischen Institut zu St.-Petershurg mitgeteilt als ein Schädling, dessen Larve gleichzeitig mit der von Chlorops laeinopiis Meig. der Gerste in Nord-Russland grossen Schaden zugefügt habe. Die Larven wurden im Stengel zwischen dem letzten Blatt und der Ähre gefun- den, wo sie minieren; die Fliegen schlüpften zwischen dem 17. und 25 August aus.
54. Lasiosina albipila Lw.
LoEW kannte nur das Weibchen aus Schlesien ; in seiner Sammlung war nichts weiter zu finden. Ich sah diese Art aber in grösserer Zahl im Ungarischen National- museum in beiden Geschlechtern die von Dr. Kertesz bei Gyon nicht weit von Buda- pest gesammelt waren. Aus der Vergleichung beider Geschlechter mit denen von cinctipes Meig. geht hervor, dass sie eine besondere Art und nicht etwa nur eine Variante der vorigen darstellen. Die Männchen weichen von cinctipes Meig. ab durch das schwarze dritte Fühlerglied, die überwiegend weisse Behaarung des Hinterleibes und die deutliche Bindenzeichnung auf Schenkeln und Schienen. Die Weihchen sind in allen diesen Punkten den Männchen gleich gebildet, haben auch gelbe Taster und zeigen schon durch diese gleiche Bildung, dass sie mit der verschiedene Geschlechtsfärbung in sich schliesseuden Art cinctipes Meig. nicht zusammengebracht werden können. 'iVj — 3 mm lang. Ich besitze in meiner Sammlung Exemplare aus Schlesien, Italien und Süd-Frankreich.
55. Lasiosina littoralis n. sp. d".
In der Slreifung und Behaarung des Thoraxrückens von cinctipes Meig. nicht abweichend. Die Fühler sind von rotgelber I'arbe, jedoch die ersten beiden Glieder schwarz und die Oberseite des dritten verdunkelt. Der obere innere Mundrand ist deutlich schwarz, Taster gelb; die Backen sind noch etwas breiter als bei cmc/Zpes und erreichen ^/^ des senkrechten Augendurchmessers. Wesentlich anders ist das Scheiteldreieck ; es ist sehr schmal, nicht breiter als der mittlere Thoraxstreifen und nur wenig breiter als Va des ganzen Scheitels, etwas blattförmig, matt rotgelb ohne den Fleck an der Spitze ; diese ist nur durch eine sehr feine glänzend schwarze Linie gezeichnet. Brustseiten wie gewöhnlich gefleckt. Hinterleib auf seiner Ober- seite malt |)echbraun mit gelbem Seitenrande und ebensolcher Unterseite. Das glänzend schwarze Hypopygium ist auf seiner Unterseite weiss behaart (nicht schwarz wie bei cinctipes) ; es hat auch eine etwas andere Form : während es bei cinctipes die Gestalt einer kleinen Halbkugel zeigt, sieht man hier noch eine dorn- artige Verlängerung desselben nach vorne hin hervortreten. Die gelben Beine zeigen eine ausgedehnte Bräunung auf der Mitte der Sckenkel und Schienen ; Tarsen schwarzbraun. Die Flügel halien denselben Aderverlauf wie bei cinctipes ; der zweite Randader-Abschnitl ist doppelt so lang als der dritte ; Queradern um die doppelte Länge der hinteren Querader von einander abstehend. P'ast 3 mm lang.
Aus Gyön, Ungarn, von Dr Kertesz gefunden.
Anthracophaga. LoEw, Zcitsctir. f. Rntomol. Breslau, XV. 15. (ISßü) nee 1861.
Diese Galtung, deren Hauptmerkmale nach Loevv in der durch starke weisse Pubescenz etwas verdickten Fühlerborste liegen, teilt diese Eigenschaft mit den Gattungen Eclecephnla, Macq. Parectecephula Beck, und Lagaroceros Beck, sowie mit verschiedenen Arten der Gattungen Chlorops, Eutropha und Diploloxa. Es wird also erforderlich sein, die Grenzen und Unterschiede von Anthracophaga etwas
CHLOROPIDAE 75
genauer zu ziehen, was heute hei unserer erweiterten Arlkennlnis weit schwieriger ist, als LoEvv sich das damals vorsteileu i<onnte.
Lagaroceras hat ein stark verlängertes schmales zweites und drittes Fühler- glied ; die weisse Borste ist an der Basis nicht eigentlich verdickt zu nennen : die Fühler reichen mindestens bis zum Ende des Untergesichles. Das Scheiteldreieck ist verhältuismässig klein, am Scheitel von halber Stirnbreite und seine Spitze geht nicht viel über die Stirnmitte hinaus. ThoraxrücUen oben ganz schwarz, glänzend, mit zwei Längsfurchen; nur an den äusserslen Seiten hinter den SchuUerbeulen liegt je ein gelber Fleck. Schildchen gelb. Flügeladerung wie bei Chloropa.
Ecteccphala Macq., üipt. exot. Suppl. IV. 280. T.ib. XXV. fig. 17 (l.S.lü) mit der nordamerikanischen Art (übistylum ist von etwas langgestreckter Gestalt und von glän- zend rotgelber Färbung niil drei nur schwach sichtbaren roten Hückenslreifen und einem gleichen Streifen oben an den Brustseiten Die Stirn ist ziemlich horizontal vorgestreckt, schmal, mit langem glänzenden, gewölbten und an der Fühlerwurzel noch etwas bi-eit endigenden Scheitcldreieck; das zweite Fühlerglied ist nicht verlängert, das dritte hin- gegen ungefähr IVjmal so lang als breit, oval endigend ; Borste weiss, an der Wurzel etwas verdickt. Flügel etwas lang und schmal, Aderung den Chlorops- Arien ähnlich.
Die Begrenzung der Gattung Anthrocophaga wäre sehr einfach, wenn wir nur die beiden Arten A. strigiila Fbr. und fronlosa Meig. hätten. Die Schwierig- keit beginnt, sowie wir mit LoEw die Art longicornis Zett. und auch andalusiacn Strobl hineinbeziehen Die erste Form sirigiiln Fbr. oder auch fronlosa Meig. hat einen ganz malten Thorax, ein mattes durch nadelrissige Skulptur ausgezeiclnietes Scheiteldreieck und ein verhältnismässig kurzes drittes Fühlerglied, das kaum länger als breit ist. Die nächstfolgende Form longicornis Zett. hat zwar noch einen etwas matten, wenn auch helleren Thorax, aber das Scheiteldreieck ist schon glänzend und hat die nadelrissige Skulptur verloren; das dritte Fühlerglied ist schon reich- lich IV^mal so lang als breit. Bei der dritten Form andalusiaca Strobl. kommt zu den verändeiten Eigenschaften der zweiten Form noch dei- glänzende Thorax hinzu. Veigleicht man nun die erste Form Anihr. slrigula F"br. mit der letzten andalusiaca Strobl, so erscheint es unmöglich, beide in einer und derselben Gat- tung zu belassen: die matt bestäubte, düstere dicke Form und die glänzende, schlanke gehen nicht zusammen. Der Schnitt zwischen zwei Gliedern in der oben angegebenen Skala muss gemacht werden; es wird auch nicht unverständlich erscheinen, wenn wir diesen Schnitt zwischen strigula und longicornis ausführen : die Arten strigula und fronlosa mit ihrem matt nadehissigen Scheiteldreieck, ihrer matten schwärzlichen Färbung und dem verhältnismässig kurzen dritten Fühler- gliede bilden gegenüber den anderen beiden Arten ein so ziemlich geschlossenes Ganzes. Unglücklicherweise drängt sich zwischen diese beiden Gruppen nun noch wieder ein Übergangsglied, eine neue schöne Art aus Ungarn, die den beiden ersten Arten von Anlhracophaga sehr nahe steht, noch etwas dunkler gefärbt ist, aber ein glänzendes Scheiteldreieck hat. Trotzdem kann eine Trennung meiner Ansicht nach nicht gut anders vollzogen werden; wir müssen uns mit der Tat- sache abfinden, dass unsere künstliche Gattungsbegrenzung keine sehr scharfe geblieben ist. Aus obigen Gründen habe ich daher die beiden Aiten longicornis Zett. und andalusiaca Strobl von Anlhracophaga abgetrennt und sie in der Untergattung Pareclecephala vereinigt. Von Lagaroceras sind sie durch wesentlich andere Fühlerform getrennt. Eclccephala Macq. kommt für uns hier ebenfalls nicht in Frage wegen der vorspringenden Stirn und ihres laugen, breit, trapez- förmigen, gewölbten und glänzenden Scheitcldreiecks. Vertreter dieser Gattung sind bisher in der paläarktischen Region nicht aufgefunden worden.
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76 TH. BECKER
Nach unseren eingangs gebrachten Auseinandersetzungen zergliedert sich die Gattung i4/j//!raco/)/!0^f/ LoEW. in Aiühracopluiga und Parcclecepliala \iECK., so dass die beiden Arten froniosa Meig. und slrigiila Fabh. nebst der neu hinzugestelllen Art infiimata die erstere Gattung bilden, während andalusiaca Strobl und longicornis Zett. zur Gattung Parectc.cepbcda gebracht wurden.
Gattungsmerkmale. Plumpe Arten von gelblicher Grundfarbe, die aber durch mattschwarze Streifen, Binden und Flecken auf Thoraxrücken, Hinterleib und Brustseiten ganz oder fast ganz zum Verschwinden gebracht wird. Stirn vor- springend mit grossem, matt nadelrissigen, mitunter auch auf der Mitte glänzend schwarzen Scheiteldreieck. Fühler gross; drittes Glied kaum etwas länger als breit, aber doch erheblich grösser und weiter vortretend als bei der Gattung Chlorops s. str. mit schwach ausgebildeter Oberecke. Fühlerborsle an der Wurzel durch diciite weisse Pubescenz dick erscheinend (in einem Falle ist die Borste nur an der Spitzenhälfle weiss). Taster schwarz. Flügel mit dicken schwarz- braunen Adern.
Arte n- u n d S y n o n y m e n - R e g i s t e r.
albhela Macq. ■'
cingnlala Müig., v. Fios., Schin. = Htrigula Fbr
Croutosa Meig.
Scholl:i Eggeh. iiii'uinata t?£CK.
SchoUzi Egg. -— frontosa Meig. strignla Fbr.
cinf/iilata Meig.
taeiüala Macq. laeniata Macq. = 8trii,'ula Fbr.
B e s t i m m u n " s t a b e 1 1 e der Arten.
ö
1. Schildchen ganz schwarz oder verdunkelt. Schwinger braun 2
— Schiidchen nicht ganz schwarz. Schwinger weiss . 3
2. Hinterleib schwarz, ohne oder nur mit sehr feinen Hinlerrandsäumen.
Hinterkopf fast ganz verdunkelt. Fühlerborste schwarz, an der Spitzen- hälfte weiss infumata Beck.
3. Schildchen schwarz, auf der Mitte gelb ; alle Hinterleibsringe deutlich gelb
gesäumt. Hinterkopf mit deutlich gelbem ununterbrochenen Rand. Fühler- borste weiss, Wurzelslück braun strigula Für.
— Schiidchen auf der Mitte und an den Wurzelecken schwai'z, dazwischen
gelb. Hinterleib schwarz, nur der letzte Ring gelb gesäumt. Der gelbe Hinterkopfrand ist an beiden Seiten durch einen schwarzen Fleci<en unterbrochen. Fühlerborsle weiss, Wurzelslück gelb. frontosa Meig.
Beschreibung der Arten.
öl). Anthracophaga strigula Fabr. — Taf. II, Fig. 21 — 2().
Die breiten mattschwarzen Thoraxrücken-Slreifen haiien nur eine schmale gelbe Linie als Zwischenraum. Das Schildchen ist nicht ganz schwarz, vielmehr bleibt stets eine gelbe Mitteihnie frei. Hinlerleib mallschwarz mit deullichen hell- gelben Hinterrandsäunien. Schwinger weisslicli F'ühler auf ihrer Unterseile braun- rot, sonst schwarz ; Borste weiss, an der Wurzel schwarzbraun. Beine grösstenteils
CHLOKOPIDAE 77
Hecken- oder bindenartit^ verdiinUelt. (Ausrührliche Heschreihun" s I.okw, Zeilsclir. f. Eilt. 1861), pag. 16—18). .'5 — 1 min lang. Mittel- und Nord-Europa.
57. Anthracophaga frontosa Meig.
Zum Unterschiede von der vorigen Art laufen die drei breiten schwarzen Striemen des Thoraxrückens mit ihren gelben Zwischenräumen auch über das Schildchen hinweg, so dass dieses auf der Mitte und an den Seitenecken breit schwarz gefärbt ist; die beiden gelben Linien trennen die Mittelslrieme von den Seiten. Einen weiteren Unterschied bildet der Hinterleib von ziemlich glänzend liechbrauner Farbe; nur der letzte Ring hat einen gelben Hinlcrrand. Die Fühler sind ganz schwarz, ihre dicke weisse Boisic hat ein gelbes Wurzelglied. Der Hinterkopf, der bei der vorigen Art breite gelbe Seitenränder zeigt, hat hier in mittlerer Höhe noch zwei schwarze Randflecken, so dass der gelbe Hinterkopf- saum dadurch in je zwei Teile geteilt wird. Siehe die ausführliche Beschreibung bei Lw. 1. c. pag. 18, 2. 27-2—4 mm lang.
In Mittel- und Süd-Europa ; ich besitze auch ein Exemplar aus Sarepta, Bezzi solche aus Italien.
58. Anthracophaga infumata n. sp.
Auf dem 1 horaxiücken sind die drei mattschwarzen Striemen vollständig zusammengeflossen, so dass sich weder durch Farbe, noch durch Längsfurchung eine Teilung bemerken lässt ; auch das Schildchen ist ganz schwarz. Die Behaarung ist sehr kurz, schwarz und dicht, die Fläche ohne Glanz. Dem entsprechend sind auch die Brustseiten verdunkelt, so dass die sonst gelben Stellen zwischen den dunklen P'lecken kastanienbraun erscheinen. Schwinger nicht weiss, sondern braun. Hinterleib ganz schwarz, etwas glänzend, jedoch mit sehr schmalen gelbbraunen Hinlerrandsäumen. Kopf braungelb ; Hinterkopf und Stirnfläche verdunkelt, letzteie mit sehr grossem glänzend schwarzen gleichseitigen Scheiteldreieck, das mit seiner Basis fast die ganze Stirnbreite am Scheitel einnimmt und dessen Spitze bis zu den Fülllern reicht. Fühler gross, wie bei den anderen beiden Arten, ganz schwarz mit einer an der Wurzel dicken schwarzen Borste, deren Endteil erst an der Spitzenhälfte weiss wird. Oberer Mundrand und unterer Backensaum glänzend schwarz; Backen so breit wie das dritte Fühlerglied. Augen höher als lang. Mundrand etwas vorstehend ; Taster schwarz. Beine schwarzbraun mit helleren Hüflgelenken, Knieen und Metatarsen. Flügel rauchgrau mit schwarz- braunen Adern. SVa — i mm lang.
Aus Ungarn, bei Budapest. Sammlung des Ung. Nat.-Museums und meine Sammlung.
Ich habe diese Art hier mit eingestellt, weil es mir scheinen will, dass die Fühler in ihrer Grösse und Verlängerung eher zu den beiden vorigen Arten jiassen als in die Gattung Chlorops : will aber gerne bekennen, dass dies lediglich individuelle Auffassung ist ; diese Art zu den übrigen Chlorops- \vlen mit schwarzen Tastern zu stellen, würde jedenfaHs nicht als Fehler gedeutet werden können.
Epichlorops n. g.
Ty|)c : Chlorops piinciicoUis Zett.
Diese Form, die bisher mit unter Chlorops Meig., Lw. aufgeführt wurde, weicht vom r/j/oro/AV-Chaiakter darin erheblich ab, dass die schwarze Färbung des Thoraxrückens nicht durch das Zusammenfliessen der drei oder fünf Länes- streifen entstanden ist, die Fläche ist vielmehr einheitlich schwarz, ohne die
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i^eriiigsle AndeuUino einer Slieifung oder Furchiing; dann ist aber auch diese Flüciie stink ivörnig punktiert, ähnlicli wie bei der Galtung Cetema Hendel, was bei C/i/o/ o/W- Arten niemals vorkommt ; im übrigen ist C/i/orops-Ciiarakter. Die Bereclitigung zur Aufstellung dieser Gattung erblicke ich ferner auch darin, dass wir in Nord-Amerika ähnlichen Formen begegnen, die von den amerikanischen Fnlomologen auch niciil zur Galtung Chlorops gerechnet werden.
59. Epichlorops puncticollis Zett. (Chlorops).
Oberseite des Tiiorax mit Ausnahme des Seitenrandes und der schwarz punktierten Schniterbeulen ganz schwarz, siark punktiert, nur wenig glänzend. Schildchen und Brustseiten gelb, letztere mit schwarzen Flecken auf den Mitlel- und Hinlerhüften, auf Meso- und Pteropleuren. Kopf gelb ; Scheiteldreieck glän- zend schwarz, sehr breit an der Basis und mit etwas geschwungenen Seilenrändern bis zu den F'ühlern verlaufend, nach hinten zu ohne Unterbrechung in die schwarze Hiulerkopinäche einmündend. Das dritte Fühlerglied ist ziemlich gross, mit den W'urzelgliedern schwarz ; Borste fein, nackt, schwarz. Taster gelb, innerer oberer Mundrand schwarz. Hinterleib auf der Überfläche pechbraun bis schwarz; Seiten- ränder der umgebogenen Bingfeile gelb, zum Unterschiede von der Galtung Cetema, bei der die umgebogenen Ringteile auch ganz schwarz sind. Beine gelb ; Vordertarsen und die letzten Glieder der übrigen Tarsen schwarz. Flügel schwach gel)räunt. 3 — 4 mm lang.
Aus Nord- und Mittel-Europa, auch aus Irkutsk, Ost-Sibirien (Makerow). Coli. Th. I'leske und Becker.
Chlorops.
Meigen, lUig. Magaz. II. 278. (I.S03). LoEW, Zeitsclir. f. Entomol. Breslau, XV. .38. (18G6).
Loew, der im .Jahre 1866 die alle Gattung Chlorops Meig. zum Gegenstand besonderer Studien machte und sie in verschiedene Untergattungen auflöste, gibt 1. c. pag. 38 eine gute, wenn auch nicht ganz erschöpfende Charakteristik der Gattung, aus der ich nur das Wichtigste hervorheben will:
Körper nackt, gelb mit schwarz (selten rot) gestricmtem Thoraxrücken. Drittes P'ühlerglied annäiiernd kreisförmig, Borste dünn, nackt. Slirnränder ohne hervor- tretende Frontorbitalhaare. Bussel ohne besonders verlängerte Sauglappen. Schildchen gelb, gewölbt, behaart und mit deutlichen Bandborsten. Flügellängsadern nie stark bogenförmig gekrümmt, fast gerade ; Queradern nicht auffallend genähert.
Dieser Darstellung hätte ich nur noch hinzuzufügen, dass auch Arten vor- kommen, bei denen die Thoraxstreifen ganz zusammengeflossen sind, wie auch Arten, deren Fühlerborste weiss und etwas dicker erscheint als gewöhnlich.
Es kann nicht auffällig erscheinen, dass diese Gattung auch in ihrer strengeren Fassung, nach Ausscheidung verschiedener Untergattungen, noch Formen aufweist, die mit den benachbarten Kreisen nahe Verwandtschaft zeigen. Es sind eine Beihe von Übergangsformen nach verschiedenen Bichlungen hin vorhanden, auf die ich bei der Beschreibung speziell aufmerksam machen werde; namentlich sind hier beteiligt die Untei'gattungen : Anthracophaga, Euiropha, Chloropisca, Cetema und Capnoptera.
Die Einteilung und Begrenzung der einzelnen Arten ist bei dem Fehlen auf- fälliger plastischer Merkmale eine etwas schwierige Sache, was Loew ja auch schon empfunden hat. Unter den von Loew zur Einteilung benutzten Merkmalen ist die Färbung des drillen Fühlergliedes im allgemeinen brauchbar, wenn man auf geringe
CHLOnOPlDAE 79
Färhungsiibwcicluiiigen keinen entscheidenden Wert legt, ebenso liegt die S;iciie hei der Färbung der Vordertiirsen ; einige hierin schwankende Arten sind in anderer Weise charakterisiert worden. Die Färbung des dreieckigen Sternopleuralfleckes dagegen ist ein fast nie versagendes brauchbares Merkmal ; bei der Färbung des oberen Mundrandes (clypeus bei Lofav) und der Taster kommen einzelne Al)- weichungcn vor, so dass ich genötigt war, mehrere Arteii in der Hestimmungs- labclle an verschiedenen Stellen zu berücksichtigen. Von allen Meikmalen aber ist das wichtigste die Form, Skulptur und Färbung des Scheiteldreiecks. Als nicht sehr brauchbar und zuverlässig erweist sich die Färbung des Hinterleibes; hier habe ich grosse Abweichungen und Schwankungen zu beobachten Gelegenheit gehabt. Hei Al)fassung der Beschreibungen liabe ich mich bemüht, unter Hervorhebung der cliarakterislischen Eigenschaften, mich so kin'z wie möglich zu fassen.
Kritische Bemerkungen zu den im Katalog p a 1 ä a r k t i s c h e r Dipteren aufgezählten Arten der Gattung G h 1 o r o ]) s. '
Chlorops agnata Halid. = Cen/or agnatiis Halid.
albiseta Macq. wird der Beschreibung nach vielleicht eine Anthraco- pbaga Lw. sein.
„ aimulipes Brülle wird der Beschreibung nach eine unserer gewöhnlichen Chlorops- Allen sein, vielleicht Chi. iaeniopus Meio. Da die Typen zer- stört sind, lässt sich Genaueres nicht mehr ermitteln.
„ onmiUpes Macq. {Chlorops). Diese Art ist mit ihrem schwarzen Schildchen keine Chlorops: daher kann der Name trotz Brülle bestehen bleiben; eine sichere Deutung lässt sich aber nicht mehr geben.
„ bilineatu Big. kann nur identisch sein mit Elachiptera bimaciilaUi Lw. ^furcaia Perris.
„ binotata Lw. = Chlorops geminata Meig. sec. typ.
„ brevifrons Lw. = Chlorops iroglodytes Zett. var. briinnipes Zett.
„ breviinana Lw.^ Chlorops fulviceps v. Res. sec. typ.
brimiücorms Macq. Nach den Angaben über die Färbung des Schildchens und ihrer Grösse ist sie sicher eine Chloropisca und wie Schiner in den Verb. bot. zool. Ges. 1872, p. 69 vermutet, wahrscheinlich = Chloropisca notata Meig.
, briinnipes Zett. = Chlorops var. troglodytes Zett, sec. typ.
cnlceaia Meig. Coli. Winth. fünf Exemplare, von denen vier diese Art, und mit den matt schwarzgranen Längsstriemen Chi serenn Lw. dar- stellen; sie haben eine Länge von 3 — SVa nim. Meigen gibt als l>änge an IV3 1. Die Pariser Type ist = C/2/. hyposlignia Meig., eine Art, die weit kleiner ist und auch von Meigen mit Va — 7* 1 Länge angegeben wird. Aus diesem Grunde .schon kann die Pariser Type nicht als wirk- liche Type gelten. Von der schwarzen Mittellinie auf dem Hinterleib, welche Meigen bei seiner calceata erwähnt, ist jetzt allerdings nichts mehr zu sehen.
' Die im Katalog enthaltene Tabelle der Chlorops-krXen war weder nach Galtungen unserer heutigen Auffassung nach vorher gesichtet, noch lionnle die Synonymie der Arten vorlicr richtig- gestellt werden ; sie enthält einfach die Aufzählung aller unter dem S.immelnameii Chlorops heschriebenon Arten soweit diese nicht bereits anderen Gattungen /.ugeteilt waren, lü-st durch Vergleichung der verschiedenen Typen untereinander wurde es mir ermöglicht, etwas Ordnung in der Benennung zu schafTen. So weit Typen noch vorhanden, ist dies hier geschehen ; einige wenige Arten musstcn ohne Deutung verbleiben.
80 TH. BECKER
Chlorops caiccotd Zett (nee Meig.) ^ Chlowps hypostigma Meig. sec. typ. Zett. „ cinctipes Meig. Coli. Winthem mit zwei \i\., von denen nur eins der
Beschreibung entspricht und als Type angesehen werden kann, aber
auch mit der Type in Paris übereinstimmt; die Art isl = Lasiosina
cinctipes Meig.. sie hat als Synonyme : Chi. limbatn Meig. und Diplo-
io.rn inconslans L\v. „ citrincUa Zett. Zetterstedt's Type stimmt mit Chlorops geminuia Meig.
überein. „ conjUicns Meig. Eine MEiGENsche Type ist nicht meiir vorhanden. Nach
Schiner's Auffassung in seiner Sammlung ist darunter Chloropisca Iri-
fasciala Zett. zu verstehen, was wahrscheinlich ist. , cnpiosa Schin. ist nach seinen Typen = 67; /oro/j/.vca noUita Meig. „ (Utsyrera Lw. = Chlorops dnsyccra Lw. „ didyinn Zett. und auch bei Schineu = Chlorops scalaris Mek;. ((-ollect.
Winthem). (liscicornis l.w. = Chlorops loeia Meig ((Collect. Winth.) (livisa Lw. = C/j/o/'ops figurata Zett. sec. typ. „ cphippiiun Zett. = Gaiirnx ephippiuin Zett. „ fasciata Meig. Typen sind nicht mehr vorhanden; es ist jeiioch nicht
unwahrscheinlich, dass meine Art triangularis n. sp. damit zusammenfallt. „ figurata Zett. ; sie hat als Synonyme Chlorops divisa l.w. und ptdlens Lw. „ fiavifrons Macq. ist der Beschreibung nacli sicher eine Chloropisca und
eine der Variationen von der Art notala Meig. mit ganz gelbem Sclieilel-
dreieck. „ fulviceps V. Res.; synonym wurde dazu gefunden: Chlorops brevimana Lw. „ fuscipennis Costa ist eine Capnoptcrn und zwiw =- scutcüa Rossi. „ geiniiiaia Meig. synonym hiermit sind: Chlorops binolata Lw. und eil ri-
lu'lla Zett. „ genlilis Meig. muss mangeis einer Type zweifelhalt l)leiben. „ gracilis 'SIeig^^ Chlorops gracilis. „ gracilis Zett. (nee Meig.) ^Chlorops interrupia Meig. „ hirsuta Lw. = interrupta Meig. „ humilis Lvj. = troglodytes Zett. „ hypostigma Meig. mit iliren Synonymen: longula Meig. und minuta Lw.
sec. typ. Paris. hypostigma Schin. (nee Meig.) =^ Chloropisca trifasciata Zett. ,, iucisundis Macq. gehört der Entwicklung iiu'er Randader nach zu den
Oscinellinen und ist sicher nichts anderes als Osciiiella frontella F"all. „ interrupta Meig. Synonyme : Chlorops gracilis Zett. (nee Meig.) und hir- suta Lw. sec. typ. laela Meig. Synonym : Chlorops discicornis Lw. sec. typ. laeta Schin. (nee Meig.) = Chlorops calceata Meig, sec. typ. , lateralis Halid. = 5cj;/e//flm 7.eti. ^ hycdipennis Strobl. {Capiioptera) ist
keine Chlorops und auch keine Capnoptera. Ich habe auf diese Form
die Gattung Melanum errichtet. „ lateralis Macq. Nach Macquart's Angaben, der sie mit Diploto.ra messoria
vergleicht, gehört seine Art zur Gattung Diplotoxa : über die Art selbst
lassen sich nur Vermutungen anstellen. limbata Meig. == Lasiosina cinctipes Meig. (nach der Meig. Type in Paris).
Die Tyjie in der S. von Winthem, Wien, stellt Chlorops fuloiceps
CHLOnOPIDAE 81
V. Ros. dar, entspricht aber nicht der Bcschreibiin««, da Mkk.kn nur von drei Riici<enstreit'cn spricht, während dies Exemplar fünf hat. Die Pariser Type hat daher allein (niltigkeit. Synonym hiermit ist Diplo- to.va inconstans Lw. (Uüorops linealn Fhh.. Fali,., Schrnk. Nach Mric.en's, Faf.i.en's und Schrank's Be- stimmungen und Erklärungen ist diese Art gleichbedeutend mit Chlorops nasiita Schrank. Da wir von diesen drei Schriftstellern eine einiger- massen überzeugende Deutung besitzen, so halle ich es für übertlüssig, einen neuen Namen zu schaffen, wie Loew das mit seiner Art Meigeiii getan hat ; ich stelle daher lineata Fbr., Fall, als synonym zu nasiüa Schrank.
„ lineata var. Fall. = Chlorops taeniopus Meig.
„ lineata Meig. (nee F'br.) = Chloropiscn glabra Meig. sec. typ.
„ lineola Brülle. Nach der Beschreibung lässt diese Art sich ohne Zwang als Chlorops taeniopus Meig. deuten.
„ lineola Zett. musste, da Brülle diesen Namen bereits gebraucht, einen anderen Namen erhalten. Nun ist aber Chlorops planifrons Lw. synonym mit lineola Zett. Unter diesen Umständen kann der LoEwsche Name beibehalten werden.
„ longicomis Thoms. Eine durch verlängertes drittes Fühlerglied ausge- zeichnete Art der Gattung Lagaroceras.
„ longula Meig. ist nach der Pariser Type nichts anderes als Chlorops hgpostigma Meig.
, hicida Perris ; dieser hält seine Art, wenn auch mit einigen Zweifeln für die MEiGENsche Art, die sich als Variante von Chloropiscu nntala Meig. darstellt.
„ maculipennis Zett. = Gaurax macnlipennis Zett. Meigeni Ew. =^ Chlorops nasuta Schrnk.
„ miinita Lw. — Chlorops hypostigma Meig.
„ nasuta Schrnk. mit ihren Synonymen: lineata Fbr., Meigeni Lw. und unibelliferaiuin Schrnk.
„ nasuta Zett. = Chlorops speciosa Meig.
„ nigrinwna Macq. lässt sich nach der Beschreibung allein nicht deuten. nigrithorax Strobl = Chlorops uigrithorax Stroul.
„ nigriventris Macq. ist nicht zu deuten.
„ notata Meig. ■= Chloropiscu notala Meig. Synonym hierzu sind. Chlorops hrunnicornis Macq., circunulala Mek;., copiosa Schin., ßauifrons Macq. hypostigma Schin. (nee Meig.), lucida Meig., Perkis. ornata Lw. (nee Meig.), (juadriinaculala v. Ros.
, ornata Meig. ist nach Typen der WiNTHEMschen Sammlung == Chlorops taeniopus Meig.^
, pallens Lw. ^ divisa Lw. = Chlorops figurata Zett.
„ pannonica Strobl = Chlorops pannonica Strobl.
' In der WiNTHEMSchen Sammlung befinden sich zwei verschiedene Tiere dieses Namens: ornata Meig. Wie ich schon frülier bei Besprechung der Pariser Typen in der Zeitschr. für Hym. und Dipl. 1902, p. 318 erwähnte, ist die Pariser Type eine Chlorops ebenso wie in Wien und zwar, wie ich jetzt festgestellt = CW. taeniopus Meig.; das andere Exenipl der Wintii. Sammlung ist = Chloropisca notata Meig. ; letzteres entspricht aber nicht der Beschreibung, denn das Scheiteldreieck ist ganz rotgelb, w;ihrend Meigen von einem glänzend schwarzen Flecken spriclil. Loew hatte sich in seiner Abhandlung über die schicsischen Arten der (ialluug Clilorops der ersleren Deutung ange.schlossen.
11
82 TH. B6CKER
Chlomps plmiifrons Lw. = Chloiops planifrons Lw. mit Chi. lincdlü Zeit, als
Synonym. Siehe be/ lineaia Zett. piilchra ScHiN. = Chlorops ficalarif; Mhic, Zktt. piinülioiüs Ol.. (Osrinis) = Chlorops ineiüopiis Miao. piinclicollis Zeti.^ Epichlowps piinclicollis Zktt. „ piincticonüs Lw. = Chlorops pimcticornis Lw. „ pi/gmaea Meig. bleibt bei .sciilechfer Besclml'Fc'iilu'it dci' Type oliie zwei-
felliafte Art. ringens Lw. = Chlorops ringens Lw. ruficeps M.\cq.^= Chlorops riificeps Macq. ; eine l<leine Art aus Äi<ypten,
die wegen ihrer ganz roten Füiiler mit meiner Chi. liiridifroiis ver- wandt ist. riifmn Zett. = Chlorops nifmn Zett. ,, rußvenlris Macq. ist wahrscheinhch eine Chloropisca. , scdlnris Meig. Nach Typen d. Wint». Sammlung sind dessen l'>xeniplare
übereinstimmend mit Chi. .scalaris Zktt., didgina Zett., Lw. und
pulchra Schin. sriilellaris Zett. = Melamim laterale Halid. serena Lw. =^ Chlorops calceata Meig. Die Art dkh/ina Sciiin., welclie ich
im Katalog als synonym angegeben habe, ist in Schinehs Sammlung
teils Cid. calceata, teils scalnris Mek;. speciosa Meig., Lw. mit Chi. nasiita Zett. als Synonym. strigiila Meig. (nee Fiw.) = taeniopiis Meig. nach Typen d. Wintii. S. „ sidcata V. d. Whi.p ist nach seiner Type gleichbedeutend mil Eutropha
fiilinfrons Halid. Idcidopus Meig. Synonyme: annulipes Brülle, liiicata \'<\v. Vm.i... tiiiealn
Zett. var. fl, lineola Brülle, oriiata Meig., stiigida Meig. (nee Fbr.) und
piimilionis Ol. Die von mir im Katalog als besondere Art angegebene
Chi. laeinopiis Schin. ist nach Ausweis seiner Sammlung zum grössten
Teil identisch mit laeniopus Mek;. troglodgtes Zeit. ; synonym dazu ist hnmilis Lw. VÄnc dunkeli)einige
Variante ist briinidpcs Zett. und als Synonym liierzu brcinfrous Lw. iinibellifcrariiin Schhnk. = 67j/oro/).v nasiita Sciiii. niridis v. Hos. Von dieser Art fehlen Typen.
Arte n- ii ii d S y n o n y m e n - H e g i s t e r. a<ljuiict.a Beck. albipilosa Beck. alpicolii Beck. aiigustifrons Beck.
annulipes Bkulle = laeniopus Meui. verosimililer berliueiisis Beck. binoiata Lw. = gemiuata Meic.
brevifrons Lw. = troglodytes Zett. v;ir. bninnipes Zeit. breuimana Lw. = fulviceps v. l^os. brunnipes Zett = trog-lodytes var. calceata Meig.
laeta ScaiN. (nee Meig.) p. j).
serena Lw. calceata Zett. (iiec Meic.) = liypostiguia Meig. citrinella Zett. = gemiuata Mek;. ilasycera Lw. <liilijma Zett. - scalaris Meio.
discicornis Lw. = laeta Meig.
(listingruenda Frey.
dwisa Lw. = figurata /.ett.
eiitropliaeforuiiä Beck.
extraiiea WiEn.
I'asciata Meig. ^ ? triaugiilaris I^eck.
Hsciirata Zett.
divisa Lw. pallens Lw. flnitima Beck. fiilviceps V. Hos.
breinmana Iav. g:eiuiiia<a Meig.
binolata Lw. citrinella Zett. ^raciliä Meig.
gracilis Zett. (nee Meig.) = iiiteiTiipta Meig. /lirsiita Lw. = iiiterrupta Meig. horrida Beck.
Immilis Lw. = troglodytes Zett: liypostigma Meig.
cdlceata Zett. (nee Meig. glabra Wied. i. litt. longula Meig. minuta Lw. interrupta Meig.
(/racilis Zett. (nee Meig.) hirsiita Lw. laeta Meig.
discicornis Lw. laeta Schin. (nee. Meig.) = calceata Meig. laevicollis Beck.
lineala Fbk., F,\i,l., Schhk. = iiasuta Sciirnk. lineala Fall., Zett. var. ß = taeniopusMEir;. lineota Brülle = taeuiopus Meig. vero.similiter. lineola Zett. (nee Brülle) = plauifrons Lw. longula Meig. = liypostigma Mg. luceiis Beck.
lucidifroiiä Beck. [Clilnropiscul Innifer Beck. niagnicoriiis Beck. Meigeni Lw. = nasuta Schrnk. minuta Lw. = hypostigina Meig. Ilasuta Schrnk. lineata Fbr. Meigeui Lw.
umbelliferarum Schrnk. nasuta Zett. (nee Schrnk.) = speciosa Meu;. nigritliorax Strobl. Novakii .Strobl.
ornata Meig. = taeniopus Meu;. pallens Lw. = figurata Zett. pannoiiica Strobl. planifrous Lw\
lineola Zett. pulchra Schin. = scalai-is Meig. pumilionis Ol. = taenio|ms Meig. puncticoruis Lw. riugens Lw. ruilceps M.\CQ.
CHLOROPlbAfi 33
11*
84 TH. BECKER
riinoa Zett. scalaris Meig.
didywa Zett.
jnilchra Schin. serena Lw. = calceata Meig speciosa Meig.
nasuta Zett. slriyiila Meig. (uec Fbk.) = iaenioims Meig syriaca Beck. ta^niopus Meig.
anniiUpes übulle.
Uneala Meig. (nee Fbr.)
lineala Zett. var. Ji.
lineola Brülle.
ornata Meig.
pitmilionis 0\..
strifiiita Meig. nee Fhr.) tectifrons Beck. triaiigiilaris Beck.
fasciala Mekj V trofrloilytes Zett.
hnmitis Lw. '
var. brunuipes Zett.
breinfrons Lw. iimheUiferarnm Schrnk. = iiasiita Schrnk. varieyata Lw. [Iüilr(>i)ba\. varsovieiisis Beck.
B c s t i ni m u n fi s t a b e 1 1 e der Arie n.
1. Drittes Ff'ililerglied ganz schwarz oder schwarzbraun, höchstens an der
inneren Wurzelsoite rot 2
— Drittes Fülderghed rotgelb, oder höchstens an seinem oberen und vorderen
Rande verdunkelt 44
2. Der dreieckige Mitlelhürilleck ganz schwarz 3
— Der dreieckige Mitlelhüflfleck ganz rotgclb oder wenigstens auf seinem
unteren Teil und nur an seinem oberen Rande gescinvärzt 30
3. iiioraxriickcn bis auf Scluiiterbeulen und I'^iccken am äusserslen Seilen-
rande ganz einfarbig schwarz, selten noch mit den Spuren einer Slreifuug t
— Thoraxriicken mit 3 — 5 deutlich getrennlen, meist dunklen, wenn auch
mitunter etwas zusammenlliessenden Längsslreifen 5
4. Schildchen gelb, an den Seiten breit schwarz. I horaxrücken fein punk-
tiert, glänzend. Scheileldreieck klein, glänzend schwarz, nur bis zur Mitte der Slirn reichend. Drilles Fühlergjied klein nigrithorax Sthobi..
— Schildchen gelb; Thoraxrücken sehr fein punktiert, glänzend. Scheitel-
dreieck gross, fast bis zu den Fühlern reichend. Drittes Fühlerglied gro.ss. Backen sehr schmal, nicht breiter als die halbe Bieite des dritten Fühlergliedes distinguenda P'hev.
— Schildchen ganz schwarz. Thoraxrückeu fast unpunktiert, stark glänzend.
Scheiteldreieck gross, blattförmig glänzend schwarz laevicollis n. sp. .">. Taster^ ganz schwarz oder wenigstens an der Spitzenhälfte geschwärzt
oder braun (>
' Man verweclisle die Ta.sler niclil mit dem oberen Mundiande, der liäufig zu beiden Seilen schwarz "eslreifl ist.
CHLOROPIDAE 85
— Taster giiiiz gelb 13
6. Der mittlere riiornxslrcifcii tritt auf das Scliilddu-n über 7
— Der mittlere Tlioraxslreifen bricbl vor dein Schildciieu ab <S
7. Scheiteldreieck ungefähr gleichseitig, tiefschwarz, an den Seiten etwas
nadelrissig ; drittes Fühlerglied liefschwarz, ein wenig pubescent, Borste schwarz. Taster und oberer innerer Mundrand biaunschwarz
adjuncta n. sp.
— Scheileldreieck sehr schmal und spitz verlaufend, fast ganz mattschwarz ;
drittes Fühlerglied liefschwarz, nicht pubescent, Horste weiss; oberer innerer Mundrand nicht geschwärzt finitima n. sp.
8. Thoraxi)ehaarung und die des ganzen Körpers wei.ss und sehr fein; dlittes
Fühlerglied gross mit etwas stumpfer Oberecke. Scheiteldreieck glänzend rolgelh bis rostbraun, schmal und spitz verlaufend. Schenkel und Schienen auf der Mitte verdunkelt variegata Lw.
— Thoraxbehaaruug schwarz li
y. Fühlerborste deutlich weiss und etwas verdickt 10
— Fühlerborsle schwarz, nicht verdickt i 11
II). Scheiteldreieck glänzend schwarz, ohne Furclnmg, mit zwei grossen
gelben Mittelflecken. Hinterleib gelb mit schwarzen Vorderraudsbitiden
lunifer n. sp. II. Drittes Fühlerglied pubescent. Scheiteldreieck fast gleichseitig, dunkelbraun mit hellen Flecken auf der Mitte; drittes FühlergUed rotbraun; Taster und innerer oberer Mundrand entweder gelb oder etwas geschwärzt. Thoraxslriemen matt, von der gewöhnlichen Breite ; Backen 7^ — ^/j der Augenhöhe breit dasycera Lw.
— Drittes Fühlerglied nicht pubescent 12
V2. Scheiteldreieck nicht besonders gross, bis zur Stirnmilte reichend, glänzend
schwarz. Beine bis auf die Vordertarsen und deren letzte Glieder ganz rotgelb. Hinterleib gelb, nur oben etwas bräunlich. F'lügel glashell mit bräunlichen, nicht verdickten Adern varsoviensis n. sp.
— Scheiteldreieck gross und breit, bis fast zu den Fühlern reichend, glänzend
schwarz. Beine überwiegend schwarz. Hinlerleib oben und unten ganz schwarz. Hügel etwas schwärzlich mit dicken Adern berlinensis n. sp. 13. Voidermetatarsus ganz oder überwiegend geschwärzt 14
— Vordermetatarsus nicht oder kaum gebräunt 17
II. Thoraxstreifen glänzend schwarz; drittes Fühlerglied klein 15
— Thoraxstreifen matt schvvarzgrau 1(1
15. Thoraxstreifen sehr breit, mehr oder weniger zusammenlliessend ; Scheilel- dreieck glänzend schwarz, mit langer fein auslaufender Spitze, an den Seiten vielfach mit feinen Längsrissen. Beine an Schenkeln und Schienen auf ihrer Mitte mehr oder weniger geschwärzt. Körper kurz und gedrungen nigrithorax Stkohl.
— Thoraxstreifen verhältnismässig schmal, Scheileldreieck gradlinig begrenzt,
bis zur Stirnmitte reichend schwarz ohne Kurchung. Beine mit Aus- nahme der vorderen schwarzen Tarsen gelb ; kleine zarte Art
troglodytes Zett. var. brunnipes Zett. 1(). Scheiteldreieck schwarzbraun mit gelben Kcken bis gelb mit dunkler Mittel- linie, in verschiedener F'äibung, an den Seiten etwas blattförmig geschweift und auf der Mitte mit deutlicher Längslurche. Miltelgrosse bis grosse Art
taeniopus Meig.
86 TH. BECKER
17. Behaaruiif) dos Thoraxrückens fein und weiss 18
— Behaarung des ganzen Körpers schwarz 19
l.S. Schildclien ganz gelb. Drittes Fnhlerglied gross, schwarz, etwas länger als
breit mit stumpfer Obereckc. Scbeiteldreieck klein gelb mit braunem Ocellenileck und schwarzer Mittellinie. Schenkel und Schienen verdunkelt
variegata Lw.
— Schildchen an den Seiteni'andern breit schwarz. Hinlerleib gelb mit schwarzen
Yorderrandsbinden auf den mittleren Hingen imd mit zwei grossen kreis- runden schwarzen Flecken auf dem zweiten und fünften Hinge
extranea WiF.n. 1'.). Mittlerer Hückenstreifen über das Schildchen laufend 20
— Mittlerer Rückenstreifen vor dem Schildchen abbrechend 21
20. Scbeiteldreieck glänzend gelb, schmal blattförmig mit dunkler Spitze. Hinter-
leib gelb mit drei deutlichen Längsstreifen syriaca n. sp.
— Scheiteldreieck glänzend schwarz, bis zur Stirnmille reichend. Hinlerleib
gelb, auf der Oberseite matt schwarzbraun horrida n. sp.
21. Thoraxstreifen glänzend, nicht oder kaum bestäubt 22
— Thoraxstreifen matt schwarzgrau, bestäubt 25
22. Drittes Fühlerglied klein 23
— Drittes Fühlerglicd gioss 24
23. Scbeiteldreieck fast bis zu den P^ülilern reichend, vielfach mit gelben Ecken
und Flecken auf der Mitte. Mittelgrosse Art speciosa Mkig.
— Scbeiteldreieck kurz, nur bis zur Stirnmitte reichend, ganz schwarz, ohne
Flecken. Kleine Art troglodytes Zett.
21. Scheiteldreieck gelb mit dunklem Ocellenileck ; kleine Art
hypostigma Meig.
25. Fühlerborste weiss. Scheiteldreieck gross, bis zu den Fühlern verlaufend,
glänzend schwarzbraun mit heller Basis. Hinlerkopl'ileck in voller Breite in das Scheiteldreieck übergehend planifrons Lw.
— Fühlerborste dunkel 2(i
26. Drittes Fühlerghed deutlich pubescent 27
— Drittes Fühlerglied nur mit der gewöhnlichen kurzen Pubescenz .... 28
27. Scheiteldreieck gleichseitig, mit hellen Flecken auf der Mitte. Hinlerkopl'ileck
oben in zwei Spitzen auslaufend dasycera Lw.
28. Frstes Tarsenglied der Vorderbeine verhällnismässig stark verkürzt, letztes
etwas verlängert. Scheiteldreieck kurz, gleichseitig, in voller Breite in den Hinterkopffleck verlaufend fulviceps v. Hos. S
— Erstes und letztes Tarsenglied normal 2!)
29. Scheiteldreieck deutlich breit blattförmig, nur auf der Mitte seiner Basis
schmal mit dem Hinterkopffleck verbunden ; oberer innerer Mundrand geschwärzt alpicola n. sp.
— Scbeiteldreieck kurz, gleichseitig, in voller Breite in den Hinterkopflleck
verlaufend ; oberer innerer Mundrand gelb fulviceps v. Hos. v
30. Füblerborste weiss 31
F'üblerborste schwarz 36
31. Taster an der Spilzenhälfte schwarz ; der mittlere Thoraxstreifen läuft ganz
über das Schildchen finitima n. sp.
— Taster ganz gelb; mittlerer Thoraxstreilen vor dem Schildchen abbrechend 32
32. Oberer innerer Mundrand schwarz 33
— Oberer innerer Mundrand gelb 35
r.HLOHOPiDAK 87
'A',\. Drilles l'ülilerglicd selii' gross. Vordertarsen schwarz. lliiilcTloil) obenaiit' «^esehwärzl. SclieilcldrciecU i^liinzend scli\varzl)raiin, laiij^, l)laüröiiHi<<, ohne MillL'Uurclie, an den Seiten mit Längsiunzein magnicornis n. sp.
— Drilles Fühlerj^lied von milllerer (uösse. Vordeilarsen j^eib. Hinlerleii) gell>
mil schwarzen Voidenandshinden. Sclieileldreieck schmal, bhtUförmig,
auf der Mitte gefurcht .'51
;M. i'lioraxslriemen inallscliwarz pannonica Siuoiu,.
— Thoraxslriemen giau bis rot . pannonica Stroiu, vai-. 35. Drilles Fiihlerghed von minierer (irösse. Vorderlarsen gell). Hinterleib gelb
mit schwarzen Vorderrandsäumen und solcher Millellinie. Scheiteldreieck gelb mit schwarzem runden Ocellenlleck und schwarzer Spitze
triangularis n. sp.
— Drittes Fühlerglied gross. Hinterleib glänzend gelbbraun. Sclieileldreieck
und Hinlerkopl ganz gelb ohne Flecken. Thoraxslreifen rotgelb ; sehr kleine Art lucens n. sp. 'M). Thoraxslreifen glänzend schwarz oder rot 37
— Thoraxstreifen matt schwarzgrau 41
37. Scheiteldreieck ganz glänzend gelb, gross, mitunter mit feiner schwarzer
Mittellinie 38
— Scheileldreieck nicht ganz gelb 40
38. Drilles Fühlerglied von milllerer Grösse. Mundrand gelb. Hinlerkopf mit
schmalem schwarzen Mittelstreifen 3!J
3!). l'horaxslreifen sciiwarz. Vordertarsen luul Vorderschienen gebräunt
lucidifrons Beck.
— Thoraxstreifen rot, Miltelstrieme vorne und Seitenstriemen hinten schwarz.
Beine heller lucidifrons var. Beck.
40. Scheileldreieck gelb mil grossem dunklen blattförmigen Ocellenlleck und
hellen Flecken an den Ocellen. 4'asler gross gelb, mitunter an der Spitze etwas gebräunt. P4ügel bräunlich ringens Lw.
— Scheileldreieck gross gelb mil etwas kleinerem schwarzbraunen Ocellen-
lleck darauf. Faster gelb ; drittes Fühlerglied klein ; Augen kreisrund ; oberer innerer Mundrand gelb. Beine gelb, die beiden letzten Tarsen- glieder schwarz. Flügel wasserklar; sehr kleine Art tectifrons n. sp.
41. Oberer innerer Mundrand schwarz 42
Oberer innerer Mundrand gelb 43
42. Scheileldreieck gross, schwarzbraun, in eine lange Spitze ausgezognn, durch
seitliche Längsfurchung fast ganz malt; zweites Fühlerglied mil schwarzem Fleck, drittes von mittlerer Grösse. Augen kreisrund puncticornis Fw. 13. Stirne schmal, kaum breiter als ein Auge ; drittes Fühlerglied von milllerer Grösse. Augen höher als lang. Hinterleib ganz gelb. Scheileldreieck gross gelb, Ocellendreieck etwas kleiner, ohne Verbindung mil dem Hinler- kopl'ileck. Beine gelb, die beiden letzten Tarsenglieder aller Beine und der Metalarsus der Vorderbeine schwärzlich angustifrons n. sp.
— Stirne breit, doppelt so breit wie ein Auge ; drittes Fühlerglied klein. Augen
kreisrund. Hinterleib gelb mit zwei schwarzen Punkten auf dem zweiten Ringe und mil auf der Mille unterbrochenen dunklen Vorderrandlinien. Scheileldreieck mit glänzend schwarzbraunem Ocellenlleck in der l-'orm eines kleinen Pappelblatles. Beine gelb, letztes Tarsenglied braun
calceata Meig.. 1 1. Mitlelliüfllleck ganz schwarz 45
88 TH. BECKER
— iMittelliüftHeck ganz lotgelb oder doch an seiner unleren Spitze und nur
der obere Rand schwärzlich r)0
15. Behaarung des ganzen Körpers weiss 46
— Behaarung wie gewöhnlich schwarz 47
40. Thorax mit den schwarzen Streifen stark glänzend. Drittes Fühlerglied
ziemlich gross, rotgolb. Scheileldreieck ganz glänzend gelb, gleichseitig, in eine feine Spitze ausgezogen. Beine gelb : Hinterschienen auf der Mille und letztes Tarsenglied gebräunt. Flügel mit gelbbraunen Adern
albipilosa n. sp.
— Thorax mit grausclnvarzen Streifen, wenig glänzend. Drilles Fühlerglicd
ausserordentlich gross mit stumpfer Yorderecke. Scheiteldreieck schmal und klein mit Miltelfurche. Beine rostgelb, Schenkel schwarzbraun. Flügel mit dunklen Adern eutrophaeformis n. sp.
47. Mittlerer Thoraxstreifen über das Schildchen laufend 4iS
— Mittlerer Thoraxstreifen vor dem Schildchen abbrechend 49
48. riioraxstreifen durch Bestäubung grau, aber noch etwas glänzend. Drittes
Fühierglied rot mit schwarzbrauner Spitze, etwas länger als breit mit Vorderecke. Scheileldreieck schmal, blattförmig, gelb mit dunkler Spitze und Miltelfurche bis zu den Fühlern. Beine gelb, Hinterschienen auf der Mitte und letztes 4'arsenglied gebräunt syriaca n. sp.
49. 4'horaxstreifen ganz matt, schwarzgrau. Drittes Fühierglied gross, rötlich
mit l)raunem Vorderrande. Scheileldreieck gelb mit breiter Basis, nur bis zur Stirnmitte reichend, mit langer dunkler Spitze. I^eine rotgelb, Tarsenendglieder bräunlich laeta Meig.
— Thoraxstreifen glänzend schwarz. Drittes Fühlerglied klein gelb, meistens
mit braunem Rande. Scheiteldreieck gelb bis zur Stirnmitte reichend mit braunem Ocellentleck in Form eines Pappell)lattes mit hellen Stellen darin. Beine rotgelb, letztes I'arsenglied braun scalaris Meig. 5ü. Ihoraxstreifen glänzend 51
— Thoraxstreifen matt 52
51. 4'horaxstreifen meist ganz rotgeli). Drittes Fühierglied klein rot. Scheileldreieck
glänzend gelb mit schwarzem Spitzenileck. Flügel glashell rufina Zett.
— Thoraxstreifen schwarz. Drittes F'ühlerglied von mittlerer Grösse, rot bis
schwarzbraun. Scheileldreieck ziemlich gross, glänzend schwarzbraun, ohne, seilen mit Längsfurche. Flügel deutlich gebräunt nasuta Schknk.
52. Scheiteldreieck glänzend gelb ohne dunkle Zeichnung 53
— Scheileldreieck glänzend gelb mit schwarzem Sjjitzentleck 54
— Scheileldreieck anders gezeichnet 55
53. Scheileldreieck mit konkaven Seitenrändern und einer Miltelfurche. Drittes
Fühlerglied klein, gelb. Hinlerleib gelb. Grosse Art von 5 — ö'/j mm Länge
gracilis Meig.
54. Drilles Fühlerglied ziemlich klein, gelb. Mittelglosse Art von 3—5 mm Länge
geminata Meig.
55. Drittes Fühlerglied etwas länglich oval, rolgelb mit dunkler Spitze. Mund-
rand schwarz, Fühlerborste weiss 56
— Drittes Fühlerglied von der gewöhnlichen Form. Mundrand gelb, Fühler-
borste schwarz 57
56. Scheileldreieck weissgelb, in Form eines Pappelblattes mit einem schmäleren
blattförmigen Ocellenslreifen und linienförmiger schwarzer Spitze; kleine Art von 2 mm Länge pannonica var. Strübl.
cm ouopiDAE 89
57. Drittes Fühlerglied klein, gelb. Scheiteldrcieck glänzend gelb, bis etwas über die Stinimitle reichend mit dunklerer Mittelslrieme. Hinterleib gell) mit schwärzlicher Miltelliingslinie und Vorderrandbinden
figurata Zi:tt.
— Drittes Füblerglied klein, rolgelb, selten mit dunklem Yorderrande. Scheitel-
dreieck gross, glänzend gelb, dreieckig bis pappelblattförmig mit leiner dunkler ^htteilinie und scharten Seitenrändern. Hinterleib obenauf schwarz mit gelben Hinterrandsäumen interrupta Mkic.
— Drittes Fühlerglied klein, rot mit dunklem Vorderrande. Scheiteldreieck
lang gestreckt, schmal, blattförmig, glänzend gelb mit schmälerer dunkler Miltelstrieme. Hinterleib gelb mit undeutlicher Bindenzeichnung. Vorder- tarsen und Tarsenendglieder dunkel gefärbt Novakii Sriioiu..
Beschreibung de r C h 1 o r o p s - A r t e n.
1)0. Chlorops nigrithorax Sruoiu..
Eine stark verdunkelte, kuize gedrungene P'orm.
Die breiten, hinten fast stets zusammenlliessenden Thora.\striemen sind ziemlich glänzend schwarz. Schulterbeulen mit Meso-, Ptero- und Sternopleuren schwarz gefleckt; Schildchen gelbbräunlich. Das schwarze dritte Fühlerglied ist von mitt- lerer Grösse mit schwarzer Borste; Scheiteldreieck glänzend schwarz mit breiter Basis, ungefähr gleichseitig mit feiner Spitze, die kurz vor den Fühlern endigt; die Seitenränder sind gewöhnlich fein runzelig, das Dreieck läuft in voller Breite in den grossen mittleren schwarzen Hinterkopfstiecken aus. Backen nicht breiter als das dritte Fühlerglied. Hinterleib mit breiten schwarzen Vorderrandsbinden oder auch auf der Oberseite ganz schwarz. Schenkel und Schienen mit mehr oder weniger breiten braunschwarzen Binden; Vordertarsen und die letzten Tarsen der übrigen Beine verdunkelt. Flügel schwach graubraun; kleine Querader hinler der Mitte der Diskoidalzelle. 3 mm lang.
Meine Fxemplare stammen aus St. -Moritz, Schlesien und Lappland.
Viel Ähnlichkeit ist mit Chi. speciosn Meig. vorhanden, die von längerer Körperform, grösser, auch heller gezeichnet ist, deren Thoraxstriemen weit schmäler sind.
ül. Chlorops laevicollis n. sp.
Trotz ihrer ganz sclnvaizen Färbung eine ächte Chlorops, die mit den Anthra- cophagn-Avten nicht in Verbindung gebracht werden kann.
Ähnlich wie bei Chi. nigrUhorax Stroiu.. ist der Thoraxrücken durch die vollständige Verschmelzung der Streifen ganz einfarbig schwarz, auch ohne irgend eine Furchung; die schwarze Farbe ist hier bis auf die Schulterbeule und einen kleinen runden gelben Flecken hinter derselben weiter au.sgebreitet als bei Epichlo- rops puncticollis Zeit., bei der der ganze Seitenrand gelb bleibt; auch das Schildcben, bei der letzteren gelb, ist hier ganz schwarz, nur an der Schwiele hinter dei- Flügehvurzel sieht man einen schmalen gelben Saum. Der Thoraxrücken hat die gewöhnliche feine Punktierung, daher ist auch eine Vereinigung dieser Art mit Epichlorops piinclicollis Zeit, nicht möglich; immerhin kann man diese Art als ein Übergangsglied ansehen. Starker Cilanz ohne irgend welche Bestäubung; an den Brustseilen bat die Schwärzung eine weit grössere Ausdehnung als gewöhnlich angenommen, so dass die dunkle Farbe überwiegt. Die Behaarung ist auf dem Rücken und Schildchen sehr fein und hat fahlbraune Färbung. Am Kopf ist die Grundfarbe auch noch gelb, auf der Stirn aber bis zum Schwarzbraunen ver-
12
90 TH. BECKER
dunkell; das i>i-osse blallföiniige Scheileldreieek guh[ l)is an die Augen und Fiililer heran, es ist glänzend schwarz ohne irgend eine Falte; das dritte Fühlei-glied hat vollkommen kreisförmige Gestalt, ist von mittlerer (Irösse und samt Wurzel- gliedern und Borste schwarz ; die seitlichen Mundzipfel stehen deutlich spitz vor, die Mundränder nehst Tastern sind schwarz. Backen so l)reit wie das dritte Fühler- glied ; Hinterkopf ganz pechschwarz. Hinterleib mattschwarz mit schwarzer Behaa- rung, jedoch sind die umgebogenen Seilenränder auch hier noch gelb geblieben. Beine an den Hüftgelenken stark verdunkelt; Schenkel auf ihrer Mitte ])reit geschwärzt, die Scliienen etwas schmälei', Tarsen geschwärzt, Metatarsen etwas iieller. Flügel schwach gebräunt, kleine (juerader im zweiten Drittel der Diskoidal- zelle. 2V.J nim lang.
Aus hkutsk, Ost-Sibirien [Makeuow]. Sammlung von Th. Pi.eske.
()2. Chlorops dasycera Lw.
ich keime zwei Arten, deren drittes Fühlerglied deutlich durch weisse I'uhesceuz am Ixaude auffällt Lässt man dies Merkmal unberücksichtigt, so gelingt es doch nicht, diese beiden Arten mit bereits bekannten zu identifizieren ; man wird daher annehmen kömien, dass in dieser stärkeren Pubescenz ein gutes Artmerkmal gegeben ist; die zweite mit dasycera hierin übereinstimmende Art ist die nächst- folgende adjuncla.
Thoraxstriemen nicht breit, durch Bestäubung matt ; die mittlere Strieme setzt sich mitunter als schwacher rötlicher Wurzellleck auf das Schildchcn fort ; Mittel- hüfttleck ganz schwarz. Das dritte Fühlerglied ist von mittlerer Grösse, braunrot bii schwarz, auf der Innenseile an der Wurzel rot mit deutlicher im Profd sicht- l)arer weisser Pubescenz und schwarzer Borste. Taster und oberer innerer Mund- rand gelb oder auch etwas geschwärzt. Scheiteldreieck fast gleichseitig, dunkelbraun mit hellen Flecken auf der Mitte. Der Hinterkopf ist nur auf seiner Mitte verdunkelt; am Scheitel im Anschluss an das Scheiteldreieck schiebt sich ein gelbes Dreieck dazwischen, so dass der schwarze Hinterkopflleck nach oben in zwei Spitzen aus- läuft. Backen recht breit, mindestens 7j his V;) und ' , des vertikalen Augendurch- messers. Hinterleib auf seiner Oberseite mattschwarz mit gelben Hinterrändern und Seilen. Beine gelb; Hinterschienen auf ihrer Mitte und die letzten Tarsenglieder braun. Flügel wasserklar. '.i^/., — -l mm lang.
Bisher nur aus Sciilesien und Ungarn bekannt, fand ich auch ein Exemplar aus .Vmasia, Kleinasien, in der Sammlung des Wiener Hofmuseums (Collect. Beckkk).
(13. Chlorops adjuncta n. sp.
Thoraxstriemen sehr breit und ganz matt gi-auschwarz ; die schwarze Behaa- rung auf dem Thoraxrücken und der Stirnlläciie ist sehr deutlich, etwas struppig; die Mittelstrieme bedeckt das ganze Schildchen und gibt demselben eine braun- schwarze Färbung. Die Fleckung auf den Brustseiten ist dem verdunkelten Charakter des ganzen Tieres entsprechend auf Schulterbeulen, Meso-, Ptero- und Sternopleuren deutlich schwarz. Scheiteldreieck ziemlich gross, gleichseitig, hinter der Stirnmitte in eine feine Spitze auslaufend und an den Seitenrändern etwas nadelri.ssig. Das dritte Fühlerglied hat dieselbe Grösse und Pubescenz wie bei dasycei-a, ist aber tiefschwarz, auch dessen Wnrzelglieder nebst der Borste. Backen schmäler als bei dasvcera, nur von V3 — V- des Augendurchmessers. Taster und Mundrand deutlich geschwärzt. Hinleikopf bis auf einen schmalen Seitenrand und das unlere Drittel ganz schwarzbraun. Hinterleib auf seiner Oberseite matlschwarz mit deutlicher Behaarung; gelbe Bandsäume sieht man deutlich nur auf den beiden letzten Bingen. Beine nebst Vorderhüften gelb mit schwarzer Fleckung an den Wurzeln ; die anderen Hüften sind verdunkelt; Vorderschenkel auf der Aussenseite schwarz, die anderen
C.III.onOPIDAE 91
mit luiregelmässiger Fleckiin^: IlinkTscliionen auf der Mitte mit riiii^arti^er Vc-r- diinkoluiig. Yordertarseii l)is auf die Wurzel des Metatarsus scluvärzlieii, el)eiis() die beiden Endglieder aller Tarsen. Flüi>el scinvacli graulich ; kleine Querader deutlich hinter der Mitte der Diskoidalzelle. 3'/j — 1 nun lang.
Aus Ungarn, Budapest und Volosea. Sammlung des Budapester Museums u. Collect. Bkckkr; auch ein Stück vom l'ral |1\.intze].
()1. Chlorops lunifer n. sp.
Diese Art bildet mit ihren schwarzen Tastern und der etwas verdickten weissen Inihierborste olVenbar einen Übergang zur Gattung Antliniroplwga. Nach meiner Delinition dieser (lattung ist es Jedoch nicht möglich, sie dort einznreiiien, auch mit der kreisrunden Form des dritten Fühlergliedes ist sie bei Chlorops s. str. am besten untergebracht
Thorax und Schildchen gelb, die Oberseite ziemlich matt mit drei schwarzen bis zum Schildchen. aber nicht darüber hinaus reichenden breiten Längsstreifen, von denen die seillichen noch von zwei schmäleren begleitet sind ; das gewölbte Schildchen ist nur an den äussersten Seilenwinkeln schwarz. Die gelben Brust- seiten haben teilweise Cdanz und zeigen die gewöhnlichen schwarzen Flecken ; Schulterbeulen desgl. Behaarung kurz, schwarz. Kopf gelb; Hinterkopf auf der Mitte mit Ausnahme der Ränder schwarz; das glänzende Scheileldreieck ist ziemlich gross und reicht mit seiner S])itze bis zu den Fühlern ; die Spilzenhäll'le ist schwarz, eine feine schwarze Mittellinie verbindet das Spilzendreieck mit dem ücellenllecken. auch die äussersten Seitenränder sind gebräunt, so dass auf der oberen Hälfte des Scheiteldreiecks zwei grosse gelbe Flecken entstehen ; Furchen sind nicht vorhanden. Fühler ganz schwarz, das dritte Glied ziemlich gross, fast kreisförmig mit elwas dicker weisser Borste ; Taster schwarz, ziemlich breit vorstehend. Das Untergesicht ist etwas ausgehöhlt und der Mundrand vorstehend ; Backen schmal, kaum so breit wie das drille Fühlerglied; Augen nur wenig höher als lang. Der gelbe Hinterleib zeigt nur wenig Glanz ; seine I\inge sind mil breiten schwarzen Vorderrandbinden verseben, welche nach hinten zu schmäler werden ; die dabei zu Tage tretenden gelben Hinterrandsäume sind auf der Mille unterbrochen, so dass man auch von einem breiten schwarzen Mittelslreifen sprechen kann. Beine gelb mit unbeslimml verlaufenden braunen Flecken auf den Schenkeln und schmalen Ringen auf der Mitte der Hinterschienen; auch die beiden letzten Tarsenglieder sind verdunkelt. Flügel fast farblos mil braunen Adern; die Längsadern sintf last ganz gerade und wenig divergierend; kleine Querader im zweiten Drittel der Diskoidalzelle. 2'/, mm lang.
Aus St.-Pelersburg [BiANCinJ in der Sammlung des Herrn Tu. Fi,i:si<k und in StuObl's Sammlung {aiti/iracopluignides i. litt.), auch Collect. Bkckkh.
65. Chlorops berlinensis n. sp.
Von sehr düsterer F'ärbnng, aber unbedingt noch als Chlorops aufzufassen.
Thoraxslriemen von erheblicher l.reite, bestäubt, kaum elwas glänzend; Schildchen in der Thoraxgrundfärbung schmutzig gelbbräunlich, alle Hüfteuilecke glänzend schwarz bis pechbraun. Kopf dnnkelgelb mit grossem glänzend schwarzen, fast bis an die Fühler reichenden, gradlinig begrenzten, in eine leine Spitze aus- laufenden Scheileldreieck, das nur an der äussersten Spitze die Andeutung einer Furche besitzt. Augen gross, rund ; Backen nicht breiter als das dritte Fühlerglied, von 7:i <les Augendurchmessers. Drittes Fühlerglied gross, schwarz, kreisrund mit dunkler Borste ; Taster und oberer innerer Mnndrand schwarz. Hinterleib glänzend schwarz, auch auf seiner Unterseite mit sehr feinen weissen Säumen. Beine schmutzig gelbbraun mit auf der Mitte verdunkelten Schenkeln und Ilinterschienen, l-jul-
12*
02 TH. BECKER
larseiij^lieder dcsj^l. Flügel deiillich rauchii;raii gelriibl mil dicken schwarzbraunen Adern; kleine Querader liinter der Mitte der Diskoidaizelle. [Vj.^ mm lang.
Vom Schildhorn bei Berlin. Sammiuni» von Oluknimüig ; auch sali ich ein Exemjjlar aus Triest in der Sammlung des I)h. Sack.
(IC). Chlorops varsoviensis n. sp.
(ieliört in die Gruppe der mit schwarzen Tastern veisehenen Tiere.
Tlioraxrücken mit drei etwas glänzend schwarzen Streifen von gewöhnlicher Breite auch die Bruslseiten mit den gewöhnlichen ganz schwarzen vollständigen Flecken. Stirnhreite nicht ganz von der doppellen Breite eines Auges. Scheitel- dreieck gelb, gleichseitig, aber mit glänzend schwarzem Ocellendreieck bis zur Stirnmitte, so dass nur noch schmale Seitenränder und die Ecken an der Basis gelb bleiben. Der Hinterkopf ist stark verdunkelt ohne scharfe Begrenzung des Mittclileckens; drittes Fühlerglied schwarz, kreisrund, von mittlerer Grösse mit schwarzer Borste. Augen gross, fast kreisrund. Backen nicht breiter als das dritte Fühlerglied. Taster und oberer innerer Mundrand schwarz oder doch deutlich gebräunt. Hinterleib rostgelb, nackt, etwas glänzend, auf seiner Oberseite gebräunt mit hellen schmalen Hinterrandsäumen. Beine gelb; Vorderlarsen etwas gebräunt, letzte Tarsenglieder aller Beine verdunkelt. Flügel wasserklar mit normalen Adern. 3 — S'/a nim lang.
Aus Warschau. Sammlung des Du. Schnaisl.
Die Unterschiede von der sonst verwandten llhl. bevliiwnsis sind in der Bestimmungstabelle angegeben.
(Vi. Chlorops hypostigma Mkig.
Die Pariser Type entspricht der Beschreibung und ist gleich loiujiila Mkig.; calccatn Zett. (nee Meig.) = iniiuita Lw. = ijlabin Wied. (in litt.)
Eine kleine Art mit glänzend schwarzen Thoraxstreifen und schwarzen Brusl- llccken. Das Scheiteldreiek, welches nicht ganz bis zu den Fühlern reicht, ist glänzend gelb und hat einen mehr oder weniger grossen dunklen Milteltleck, der sich um die ücellen herumgruppiert, an welchem INIerkmal diese Art sehr kenntlich ist. Das dritte Fühlerglied mit schwarzer Borste ist schwarz und hat eine ansehn- liche Grösse. Taster und oberer innerer Mundrand bleiben gelb. Hinterleib fast ganz gelb, nur an den Seiten des zweiten Binges die beiden gewöhnlichen dunklen Flecke. Beine gelb mit verdunkelten luullarsengliedern. 12 — W mm lang.
In ganz Europa; ich besitze auch ein Exemplar aus dem Kaukasus; ferner sah ich ein Stück aus Jaroslawl [Kükujeek], Sammlung v. Tn. Pleske.
()iS. Chlorops troglodytes Zett.
I^ne Typenvergleichung ergab das Besultat, dass (Ihl. Iiiiinilis Lw. dieselbe Art darstellt.
Eine Variante mil dunkleren Vorderlarsen ist bninnipcs Zett., mit der htcni- l'rons Lw. identisch ist.
Mit der vorigen Art ist viel Ähnlichkeit vorhanden hinsichtlich Grösse und Färbung, aber die Thoraxstreifen sind nicht so enlschieden glänzend. Das dritte Fühlerglicd ist erheblich kleiner und das Scheiteldreieck ist nicht gelb mit schwarzem .Millcllleck, sondern ganz schwarzbraun, ungefurcht, ein etwas über die Stirn- mitte reichendes gleichseitiges Dreieck. Die Füsse sind gelb mit mehr oder minder verdunkelten Tarsen. Solche Exemplare mit verdunkeilen Vorderlarsen haben Zetterstedt als briinnipes und Loew als brevifrons beschi'ieben ; vergleicht man Zettersteut's und Loew's Beschreibungen miteinander, so findet man in der Tal auch kein einziges Merkmal, welches gegen diese Gleichstellung sprechen würde ;
CHLOROPIDAE 93
vor allem ist die Kopfform die gleiche, niicli in den (iiössenverhälliiissen sind keine erheblichen Unterschiede 2V3 — -i mm lang.
Aus Nord- und Mitteleuropa, auch in Nordasien ; bei St.-Pelersburg [HiANcni] und im Gouvernement Pskow [Ispoi.atow]. Sammlung v. Tu. Pleske; vom Ural, (Collect. Beckeb.
()!). Chlorops taeniopus Mek,.
Vielfach bekannt ist diese Art als Schädling der Weizenkulturen; die Larve nagt im und am Halme unter der Ähre und hemmt dadurch die I-Jitwicklung der Pflanze.
(Charakterisiert ist diese Art durch die matlschwarzen Thoraxslreifen, das schwarze ziemlich grosse dritte Fühler»lied und die schwärzlichen Vorderlarsen mit helleren Rändern an dem zweiten und dritten Gliede. Das Scheileldreieck ist gewöhnlich glänzend gelb mit dunklem Mittelfleck, der von der einfachen Linie an bis zu breiter Blattform wechselt ; die Mitlelfurche scheint charakteristisch zu sein, da man sie fast stets deutlich ausgeprägt findet. 'iVa — 3 mm lang.
In Nord- und Mitteleuropa, aber auch aus der Krim, Simferopol [Baschenow] und ans Zenlral-Asien Ongudai, Altai-Gebirge [Beresowsky]. Sammlung v. Tn Pi.eske; vom Ural, Collect. Beckeh.
Von der vorigen Art durch matte Thoraxstreifen, das grössere drille Fühler- glied und das gefuichte Scheiteldreicck geschieden.
70. Chlorops variegata Lw. [Eiitroplia].
Die breiten, fast zn.sammenfliesseiulen schwarzen Thoraxslriemen sind durch sehr dichte feine weisse Behaarung ganz grau geworden und sehen aus wie bepu- dert; alle Körperteile haben nur weisse Behaarung. Die Flecken auf den Brust- seiten sind deutlich, glänzend schwarz in Streifen zusammenfliessend und von ansehnlicher Grösse. Augen kreisrund. Scheiteldreieck gelb, fast gleichseitig, ver- hältnismässig klein, nur bis zur Mitte der Stirn reichend, die nächste Umgebung des Ocellenhöckers ist schwarzbraun, ebenfalls in Dreiecksform mit einer feinen schwarzen Linie bis zur Spitze des Scheileldreiecks. Das dritte Fiihlerglied schwarz, nur an der äussersten Wurzel der hinenseite rotbraun, gross, deutlich etwas länger als breit, mit etwas stumpfer Oberecke und sehr kurzer nackter woisslicher Borste, die sehr zart und nicht länger ist als das dritte Fiihlerglied selber. Hinterkopf oben gebräunt ; Backen reichlich so breit wie das dritte Fühlerglied, ungefähr von halber Augenhöhe. Taster gelb, mitunter auch schwärzlich, oberer innerer Mundrand geschwärzt. Hinterleib auf seiner Oberseile schwarz mit feinen gelben Hinterrand- säumen. Beine nebst Schenkelgliedern dnnkelgelb; Schenkel auf ihrer Mitte breit schwarzbraun; Schienen an den beiden vorderen Paaren mit schmaler schwarzer Binde, Hinterschienen und Tarsencndglieder ganz schwarz. Flügel wasserklar. l'/jj mm lang.'
Aus Ungarn. Sammlung des Budapester Nalional-Mu.seum und des Prof. TuAi.HAMMEii und von LicnrwARDT. Aus Schlesien in Loew's Sammlung. Collect. Becker.
' LoEW hat diese Art bei seiner Gattung Eittropha auf«efiiiirt mit der elienfalls gelb gefärbten Art maciilata, wolil aus dem Grunde, weil er bei dir (iattung Chlorops das Haupt- gewicht auf die ganz kreisrunde Form des dritten Kühlerglicdes legte und daher zur Abtren- nung dieser Art gelangte. Dass diese gelb und schwarz gestreiften Arten naricf/ata und maciilata zu der typischen Eutropha fiitvifrons Halid. nicht passen, hat er sclir wohl empfunden : eine Trennung hat er jedoch damals nicht vorgenommen aus der sehr richtigen F.rkennlnis heraus, dass seine noch etwas unvollkommene Arlkennlnis ihm Vorsicht anempfehlen müsse. IJie Art stellt sich als Verbindung.sglied zwi.sehen Eulropha und Chlorops dar. Loew gibt als Unterschied
94 TH. BECKER
71. Chlorops syriaca n. sp.
Thoraxstreifen von der gewöhnlichen Breite, deuUich etwas bereift, aber trotzdem noch deuthch i>länzend, der mittlere über das Schildchen laufend, die seitlichen noch mit je einem kleinen schwarzen Seitenileck. Hrustllecken deutlich schwarz. Der dunkle Hinterkopflleck zeigt sicli als schmale Strieme, nicht breiter als das an der Basis schmale blattförmige Scheiteldreieck, das von weissgelber Farbe mit einer tiefen Furche fast bis zu den Fühlern verläuft, und ausser am Ocellenhöcker noch an der Spitze schwarz ist. Das dritte Fühlerglied ist ziemlich gross und an der Wurzel seiner Innenseite rot, sonst schwarzbraun von etwas länglicher Form mit Oberecke und dunkler Borste ; das Gesicht fällt ziemlich gerade ab, der obere innere JMundrand ist etwas gebräunt. An den Frontorbiten stehen einige deutliche Härchen, die an die Gattung Lasiosina erinnern. Backen von halber Augenhöhe breit. Hinterleib auf seiner Oberseite mit drei breiten braunen Längs- streifen ; unten am Bauche scheinen die äussersten Ringränder aucii noch braun zu sein. Beine gelb, Vordertarsen gebräunt. Flügel wasserklar; kleine Querader auf der Mitte der Diskoidalzelle ; der zweite Randaderal)schnitt ist reichlich IVaiiial so lang als der dritte. 272 mni lang.
Aus Beirut. Collect. Becker.
Variante: mit hellerem dritten Fühlergliede, etwas dunklerem Scheitel- dreieck und ganz verdunkeltem Hinterleibe, auf dem die dreifache Striemung nur noch am ersten Ringe schwach angedeutet und kaum sichtbar erscheint. Am Hinterkopfe zeigen sich im Anschluss an den grossen Mittellleck noch zwei schwarze Seitentlecken, wodurch die gelbe Bandeinfassung unterbrochen wirti.
72. Chlorops extranea Wied., Zweitl. II. 59(). 7. (1.S3Ü).
Thorax blassgelb mit drei (nicht fünf) breiten etwas glänzenden Längsstreifen ; das Schildchen hat vier deutliche schwarze Randborsten und ist an den Seiten breit schwarz gestreift. Behaarung des Bückens fein und weiss. Brustseiten mit drei grossen schwarzen Flecken auf Meso-, Plero- und Sternopleuren. Ko])f gelb; Stirn nicht viel breiter als ein Auge mit gelbem Scheiteldreieck, auf welchem ein grosser schwarzer Fleck liegt, jedocli bleiben die Wurzelecken und die Seiten- ränder gelb. Drittes Fühlerglied sehr gross, schwarzbraun mit rotem Fleck an der Wurzel und schwarzer Borste; Taster gelb. Hinterleib gelb mit schwarzen Vorder- randsbinden auf den mittleren Ringen, auf dem zweiten und fünften Ringe mit zwei grossen schwarzen kreisrunden Flecken. Beine gelb mit braunem Längswisch an der Hinterseite der Hinterschienen. Flügel farblos mit blassbraunen Adern. 272 nun lang.
Aus China. Type im Wiener Museum,
(lieser beiden Arten ausser der nidit ganz kreisrunden Form des drillen Fülilerglicdes an die besondere Zeichnung des Ilinlerleibes ; eine solclie ist bei luiiiec/uta idjer durcliaus nicht vor- handen; die braunen Vorderrandsäunie sind eine l)ei der Gattung Chlorops vielfach vorkoin niende I'Tirbung der Hinterleibsringe ; nur bei der zweiten Art nuiculata ist der Hinterleib längsgestreift, jedoch besitzen wir derartige Zeichnungen auch liei den echten Chloropsarten, vergl. Chlorops syriaca m. ; aus diesem Grunde habe icli auch Darief/ata Lw. unbedenklich zur Gattung Chlorops gestellt. Die Art ist aber recht variabel hinsichtlich der Tasterfarbe; ich habe diese Variante in der liestimniungstabelle berücksichtigt.
Die Art maculata Lw. ist mir unbekannt geblieben ; die beiden Exemplare aus Sarepla, von denen Loew spricht, sind in seiner Sammlung nicht mehr vorhanden. Es bleibt auch noch zweitelhaft, ob man sie überhaupt zu Chlorops stellen kann, da die Queradern nach Loew's Angaben so ausserordentlich nahe zusammenrücken, dass man sie vielleicht eher der Gattung Diplotoxa zugesellen nmss. Der mit ihr in der Streuung des Hinterleibes jedenfalls überein- stimmenden Chlorops si/riaca m. kann sie nicht gleichgestellt werden.
CHLOROPlDAE 95
73. Chlorops horrida ii. sp.
Blassgelb mit ziemlich breiten matt >^rnuscli\varzen Streifen des l'horaxmekens, von denen der mittlere auf das Schildchen übergeht nnd hier einen grossen Millel- llecken darstellt. Die schwarze Behaarung ist sehr denilich und etwas strujipig; dei- Meck auf den Sternopleurcn ist zwar vollständig und schwarz, durch feine Bestiiuhung aber etwas maltgi'au erscheinend ; das giän/cnd schwarze Scheitel- dreieck reicht nui bis zur Mitte und ist fast gleichseitig, ein wenig blaltförmig, auf der Mitte schwach gefurcht, in voller Breite in den Hinterkopflleck übergehend. Fühler ganz schwarz, das dritte Glied gross mit Vorderecke und schwarzer Borste. Augen etwas höber als lang. Backen reichlich so breit wie der halbe Augeiidurch- mcsser. Taster gelb, ol)erer innerer Mundrand geschwärzt. Hinterleii) gell), nur auf seiner Oberseite matt schwarzbraun mit feinen gelben Hlnterrandsäumen. Beine ifeli), Vordeitarsen gebräunt, Kndglieder der Tarsen schwarz. Flügel glasartig: kleine Querader hinter iler Mitte der Diskoidalzelle. 2'/-.. mm lang.
Von l)\\. Kei'.tksz bei Mehadia gefangen. Sammhmg des Ungar. Nalional- Museums.
74. Chlorops speciosa Meig.
Wie LoEW schon erwähnt, ist die von ZETTEusrEDT in seiner Sammlung als (Uli imsiita bezeichnete Art damit identisch. Kine in ganz Europa und Zentral- Asien sehr gemeine und daher auch sehr veränderliche Art; sie kommt auch in einer dunkleren Farbenvarietät vor. welcher Loew ebenfalls Frwäbnung tut, viel- leicht hat er mit dieser Varietät auch Chi. nigriihora.r Srnoiu. gemeint ; seine Samm- lung gibt hierüber leider keine Auskunft. Aus Petersbiu'g [Pi.eske], Nowgorod I Iwaschentzoff].
Die Art ist gekennzeichnet durch das verhältnismässig kleine schwarze Fühler- glied, die glänzenden mehr oder weniger breiten Thoraxstreifen, das reichlich bis zur Stirnmitte reichende glänzend und schwarzbraune Ocellcndreieck. l>ei helleren Fxemplaren stellen sich auf demselben helle Flecken ein, so dass dann ausser den Ocellen nur noch die Spitze des Dreiecks verdunkelt is : bei dunklei'cn Exemplaren ist die Dreiecksiläche gleichmässig verdunkelt und die Beine beginnen sich in aus- git^biger Weise auch auf Schenkeln und Schienen zu färben, in allen l'bergängen. Ebenso wie die Färbung schwankt auch die Grösse, die sich gewöhnlich zwar in den Grenzen von .'} — 1 mm bewegt, aber auch mitunter erheblich darüber hinaus- geht; so besitze ich aus der Uingegend von Liegnitz ein Stück von 5'/o mm Länge; zwei ebensolche Stücke sab ich im Museum zu Amsterdam.
75. Chlorops planifrons Lw. [Chi. lineola Zett. [nee Biujlle]).
Die Typenvergleichung ergab die Gleichheit beider Arten. Da mm Biun.i.E bereits eine Chi. lineola beschrieben hat und der ZETTEHSTEUTsche Name aus diesem Grunde fallen rauss, so kann der LoEwsche Name bestehen bleiben.
Thoraxslreifen von gewöhnlicher Breite, matt schwarzgrau ; das dritte Fühler- glied ist gross, schwarz mit weisser Borste ; das grosse Scheiteldreieck ist an seiner Basis und an den Seiten vielfach bell gefärbt, so dass dann nur die Spitze und eine schmale Mittellinie schwarz erscheint. Mundrand und Taster sind ganz gelb ; Backen etwas breiter als das dritte Fühlerglied. Hinterkopflleck in voller Breite in das Scheiteldreieck übergehend. Brustseiten deutlich schwarz gelleckt. Hinterleib mit dunklen Vorderrandbinden und meist mit einer deutlichen mittleren Längs- linic; Vordertarsen gebräuni, an den übrigen Beinen nur die lüidglieder. 3 — ."iVa nnn lang.
In Mittel- und Nord-Eurojja.
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70. Chlorops fulviceps v. Ros.
Die Art ist im männliclien Geschlecht durch die vier ersten slark verkürzten Tarseil und das verlängerte letzte Glied der Vorderheine ausreichend gekenn- zeichnet. Die Thoraxstriemen sind schwarz, ziemlich breit und malt. Brustseiten schwarz gefleckt. Das dritte schwarze Fühlerglied ist von erheblicher Grösse und hat eine schwarze Borste; letztere Eigenschaften können vielleiclit dahin führen, auch die Weibchen dieser Art von denen der Art plunifrons L\v. und troglodytes Zett. zu unteischeiden, da Form und Färbung des Scheiteldreiecks sonst ziemlich übereinstimmt. Taster und INIundrand gelb ; Backen so bieit wie das dritte Fühler- glied. Scheiteldreieck glänzend schwarz, kurz, gleichseitig ohne Furchung, in voller Breite in den Hinlerkopflleck einmündend. Hinterleib gewöhnlich obenauf fast ganz bräunlich verdunkelt. 27-, — 37-, nim lang.
Mittel-Europa.
77. Chlorops alpicola n. sp.
Thoraxsl reifen matt schwarzgrau; Sternopleuren mit glänzend schwarzem Fleck. Das dritte Fühlerglied nicht besonders gross, tielschwarz mit schwarzer Borste. Scheiteldreieck breit und kurz, nur bis zur Mitte der Stirn reichend, von hier aber bis zu den Fühlern in eine schwarze Linie auslaufend, glänzend schwarz- braun mit gelben Wurzelecken und zwei gelben Flecken neben den Ocellen ; das Ganze hat die Form eines eingebogenen Blattes ohne Mittelfurche; dasselbe läuft nicht in voller Breite in den Hinterkopffleck über, stösst vielmehr mit demselben nur in der Mitte schmal zusammen. Taster gelb, oberer innerer Mundrand schwarz. Hinterleib gelb mit schwarzen Binden. Beine gelb mit normalen Tarsen und schwarzem Endgliedc. Flügel glasartig. 372 ™'" 1^'ig'-
Vom Monte-Rosa, Macugnaga, in der Sammlung von Oldenberc; und des Ham- burger Museums.
Am nächsten steht plnnifrons Lw., die aber durch ganz anders geformtes Scheifeldreieck und weissliche Fühlerborste abweicht. ^.7;/. iaeiiiopiis Mkig. hat dunkle Vordertarsen, ein gefurchtes Scheiteldreieck und nicht geschwärzten Mundrand.
78. Chlorops finitima n. sp.
Thorax und Schildchen gelb mit drei matt schwarzgrauen Längsslreifen, von denen der mittlere, am Halse beginnend, bis an die Schildspilze reicht; die seil- lichen, vorne abgekürzt, bestehen aus zwei schmalen verbundenen Streifen, die noch die Seitenecken des Schildchens schwärzen. Behaarung kurz, schwarz. Schnlter- beulen und Brustseiten schwarz geileckt; ein kleiner Meck liegt unmittelbar unter dem Prolhoraxstigma, ein zweiter und diitler auf den Meso- und Pteropleuren, ferner zwei grössere auf den Sternopleuren der beiden hinleren Beinpaare. Der Miltclhüftfleck ist entweder rotgelb oder ganz oder zum Teil schwarz; l)is jetzt ist fmitimn die einzigste Art, bei der die Färbung des Milteliuiflfleckes schwankt; in der Bestimmungstabelle ist hierauf Rücksicht genommen. Kopf mallgelb mit runden Augen und breiten Backen von der l^reite des halben Augendurchmessers. Das maltschwarze, an den Seiten gefurchte Scheiteldreieck ist sehr schmal, am Scheitel nicht viel breiter als ^/j der Scheilelbreite, an den Ecken etwas abgerundet wie ein langgezogenes Pappelblatl mit langer Spitze und Längsfurche, die Bänder mit Härchen eingefasst Hinterkopf mit grösserem schwarzen Milleifleck, der drei- eckig oder trapezförmig bis zum Scheitel verläuft, so dass das Scheileldreieck nicht in ganzer Breite mit dem Fleck zusammenhängt. Fühler schwarz, die beiden ersten Glieder rot, das dritte mit stumpfer Vorderecke und weisser, an der Wurzel gelber Borste. Taster gelb, an der Spilzenhälfte geschwärzt. Hinterleib gelb, auf
der Oberseite mit schwarzer Zeichnung: die Vorderränder sind schwarz gesäumt
CHLOROPIDAE 97
mit llecUenarlis^cT Verhifitfriini^ ;iii den Seilen und stricliförmiger Verläiif^erung auf der MiUeliinie. Unterseite ganz gell); Heine desgleichen. Vordertarsen und das Endglied der hinteren schwar/.braun ; Schenkel auf der Oberseite mit leichten braunen Streifen. Flügel wasserUlar mit dicken schwarzbraunen Adern ; die vierte Längsader kaum dininer als die dritte, beide stark divergierend. SVj m lang.
Bei Berlin von Oi.denberg und i)ei (lyön von Du. Kektksz gefunden. Collect. Becker.
79. Chlorops magnicornis n. sp.
Thoraxstriemen von gewöhnlicher Breite, etwas grauschwarz bestäubt, nm- schwach glänzend ; das gell)e Schildchen ist fast ohne seitliche Schwärzung. Behaarung sehr kurz und schwarz. Schullerbeulen und Mesopleuren schwarz gelleckt; auf den Pleropleuren sieht man eine längere schwarze senkrechte Linie; der Sternopleuraltlcck ist rolgelb, seine obere Begrenzung jedoch schwarz. Scheitel- dreieck lang, dreieckig, bis zu den Fühlern reichend, an den Fcken der Basis etwas abgerundet, glänzend schwarz, an den Seilenrändern etwas runzelig gefurcht und in voller Breite in den schwarzen Hinterkopftleck einmündend, der den Seiten- rand breit gelb frei lässt. Das dritte schwarze Fühlerglicd ist gross mit weisser, an der Wurzel gelber Borste. Taster gell) ; oberer innerer Mundrand glänzend schwarz. Hinterleib oben undeutlich geschwärzt. Beine gelb mit schwarzbraunen Vorder- tarsen und verdunkelten Fndtarsengliedern an den übrigen Beinen; Yorderschenkel mit schwarzem Längswisch. Flügel fast glashell. .'5 mm lang.
Aus Süd-Sibirien, Alai-Gebirge. Collect. Becker.
80. Chlorops pannonica Strobe.
Scheiteldreieck schmal, gelb mit mehr oder weniger stark entwickeltem mittleren Längstleck von der Form eines schmalen Blattes, der auch bis zu einem Miltelstrich zusammenschrumpft, auf der Mitte mit deutlicher I'urche. Das dritte Fühlerglied schwarz, nur von mittlerer Grösse, an der Wurzel der inneren Seite gewöhnlich etwas rot, etwas oval mit stumpfer Oberecke und weisslicher Borste. Taster gelb, Mundrand glänzend sciiwarz. Thoraxstreifen von gewöhnlicher Breite und nur schwacii bereift. Fleck auf den Meso- und Pleropleuren klein und schwarz. Slernopienrallleck rolgelb mit oberer schwärzlicher Begrenzung. Hinter- leib gcli) mit dunklen Vorderrandsbinden oder auch auf seiner Oberseite ganz verdunkelt. Beine gelb mit verdunkelten Endlarsengliedern. Flügel wasserklar. 2 Vi — 3 mm lang.
Eine kleine, gut charakterisierte Art aus Ungarn und Transkaspien [Ahnger]. Sammlung von Th. Feeske. Auch Collect. 1>ecker.
81. Chlorops triangularis n. sp.
Die Thoraxstieifen haben die gewöhnliche Breite und sind durch Bereifung grauschwarz; an den Wurzeleckcn des Schildchens sieht man nur einen kleinen schwarzen Funklllecken. Ein kleiner Fleck auf den Schulterbeulen und auf den Mesopleuren ist schwarz, die ül)rigen fast ganz rotgelb. Scheiteldreieck gelb mit schwarzem Dreieck an der Spitze und rundem Ocellenfleck; beide Flecke sind entweder ganz getrennt oder auf der Mitte durch eine nur sehr feine schwarze Linie verbunden ; das Scheiteldreieck hat in ganzer Breite Verbindung mit dem schwarzen Hinteikopfllcck und zeigt nur eine schwache Furchung. Das drille F"ühler- glied ist ganz schwarz, kreisrund, von miltlerer Grösse und mit gelblicher Borste. Augen gross, rund ; die Backen haben nur die Breite des drillen Fühlergliedes. Hinlerleib gelb mit schmalen schwarzen Vorderrandsbinden und einer gleichen Millellängslinie. Beine gelb. Behaarung des Körpers schwarz, kurz, aber deutlich. Flügel wasserklar, 'i'/^ — .3 mm lang.
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TH. BECKER
Eine kleine cli-irakteristische Arl aus Schlesien, vom Kohllurter Moor, ('ollect. Becker; aus dem Gouvernement von St.-Petersl)nif< [Plesk?:, Bianchi]; ich fand auch zwei Exemplare in Loew's Sammlung, die er als ^Chl. fasciata Meig. ?" hczeichnet hatte. Es ist nicht unmöglich, das Loew's Vermutung eine richtige ist, da Meigen's Art fnsciala wegen der Zeichnung des Schciteldreiecks hierher gehört. Da aber Tj^pen nicht mehr vorhanden sind, so kann man mit Bestimmtheit nichts behaupten.
82. Chlorops lucidifrons Beck. [Clüoropiscal.
Wie auch hei der (lattimg Chloropisca und ihrer Begrenzung erwähnt, bildet diese Art bei ihrer geringen Grösse und dem last Ilachen Schildchen eine t'ber- gangsform zwischen Chlorops und Chloropisca ; auch das sehr grosse glänzende Scheiteidreieck erinnert mehr an die Arten glabra Meig. und siilcifrons Beck, als an irgend eine der Chlorops-Arlen ; jedoch ist die Beboi-stung des Schildchens so echt nach Chlorops-Xri, dass man wohl besser tut, die Art hierher zu bringen.
Das Scheiteldreieck ist besonders gross mit schwacli konvexen Seiten, ganz glänzend gelb, ohne Längsfurche, jedoch im ganzen etwas (lach vertieft, mitunter mit schwarzem Mittelsirich; die schwarze Hinterkopfstrieme ist sehr schmal, nicht breiter als der schwarze Punktaugenhöcker. Das dritte Fühlerglied ist intensiv schwarz, von mittlerer Grösse. Augen etwas querliegend. Thoraxstriemen glänzend schwarz; Heck auf den Meso- und Pteropleuren schwarz, Sternopleurallleck glän- zend rotgelb. Hinterleib gelb oder auf der Oberseite verdunkelt. Beine gelb ; Vorder- tarsen, mitunter auch die Vorderschienen verdunkelt ; die anderen Beinpaare sind ähnlich, aber sciiwächer gefärbt. 2 — 2V4 mm lang.
Aus Ägypten. Collect. Beckeh.
Variante: mit glänzend roten Thoraxstreifen, der mittelste ist vorne, die seitlichen an der hintersten Spitze geschwärzt, die Beine heller.
83. Chlorops lucens n. sp.
Eine niedliche kleine Art, der Chi. lucidifrons verwandt.
Glänzend gelb mit drei ganz roten breiten Längsstrcü'cn auf dem Bücken, die mittlere Strieme, die sich sonst als schwarzer Streifen auf den Hinterkopf fort- setzt, bleibt auch hier ganz rot, höchstens sind noch die äusseren Iiändcr der llinicrkopfstrieme schwarz. Behaarung sehr fein und undeutlich. An den Brust- seiten ist der Fleck auf den Mesopleuren besonders gross, desgleichen sind die Schulterbeulen deutlich schwarz gefleckt ; die anderen sind fast ganz rotgelb. Kopf ganz gelb ; Scheiteldreieck lang und schmal, dreieckig, Ocellenhöcker schwarz. Augen höher als lang, Backen schmal, nicht so breit wie das dritte Fühlerglied ; dieses ist sehr gro.ss, tiefschwarz, kreisrund mit deutlich weisser, an der Wurzel gelber Borste. Taster und Mundrand gelb. Hinterleib ganz glänzend gelb, auf der Überseite etwas gleichmässig gelbbraun. Beine gelb, letztes Tarsenglied kaum gebräunt. Flügel wasserklar; Qneradern weit auseinandergerückt; kleine Querader etwas vor der Mitte der Diskoidalzelle. 2 mm lang.
Aus Griechenland, Porös. Sammlung des Budapester Museums und Collect. Becker.
84. Chlorops ringens I^w.
Charakteristisch durch die giösseren, deutlich vortretenden und mitunter an der Spitze gebräunten Taster sowie das kleine schwarze dritte Fühlerglied. Scheitei- dreieck von gelber (irundfarbe, auf der ein dunkler blattförmiger ücellenlleck liegt mit kleinen hellen Flecken neben den ücellen. Thoraxstriemen glänzend schwarz, Sternoplenrallleck rotgelb. Die Flügel sind, wenn ausgereift, bräunlich getrübt und ähneln hierin der bekannlen nasiiln Schi!.\nk, Meh;. ^ Meigcui Lw. : die
chloropIdaE 99
einlaclieii Taster und das grössere rötlich l)raiiiie dritte l'üliler^lied trennen (.7//. nasiila Schu. von rincjcns. Gross sind die Unterschiede niclit, aher sie sind vor- liaiiden. 27^ — -4 nnn hmq
hl Nord- und ^httel-Kuropa, X. -Asien, aiicii aus O.-liussiand, Uralslc. | ih:iU'.- s()\vsK^ |. ('ollcct. Beckeh.
«S."). Chlorops tectifrons n. sp.
'riioraxstreifcn glänzend schwarz, Behaarung schwarz, sehr kurz; an den 15iustseiten ist nur der kleine Fleck auf den Mesopleuren schwarz, die übrigen sind alle rotgelh. Auf dem gelben, fast die volle Scheitelbreite ausfüllenden und fast bis zu den Fühlein reichenden Scheiteldreieck liegt ein etwas kleineres, glän- zend scinvarzbrauncs Ocellendreieck, fast gleichseitig, mit zwei kleinen gell)en Flecken neben den ücellen ohne Furchung; das Sclieiteldreieck geht in voller Breite ohne Unterbrechung in den schwarzen Hinterkopifleck über. Stirn schmal ; Augen kreis- rund ; Backen halb so breit wie die Augen hoch ; Taster und Mundrand gelb. Drittes Fühlerglied schwarz, klein, ein wenig pubescent mit sehr zarter Borste, die in der F"ärbung nicht deutlich schwarz, aber auch nicht deutlich weiss erscheint. Hinterleib glänzend gelb mit undeutlichen braunen Vorderrandbinden. Beine gelb mit verdunkelten Endtarsengliedeni. Flügel wasserklar; die zweite Längsader ist auffallend kurz, so dass der drille Randaderabschnitt länger ist als der zweite 1'/., mm lang.
Von Dr. Keütesz bei Gyon, Ungarn, gefunden, in der Sammlung des Buda- pesler Museums, die kleinste Art der Gattung.
8(3. Chlorops puncticornis Lw.
Diese durch ihr langes, schwarzbraunes, schmal dreieckiges, matt gefurchtes, nur auf der Mitte schwach glänzendes Scheiteldreieck und das schwarz punktierte zweite Fühlerelied {»ekennzeiclinete Art scheint nur im Süden heimisch zu sein. LoKw's Exemplare stammen aus Süd-P" rankreich ; ich fing die Art bei Vallombrosa in der Nähe von Florenz und in Süd-Frankreich; Sthobi. in Spanien; sonst ist sie mir nicht begegnet.
Die Körperbehaarung ist auf allen Teilen verhältnismässig recht lang und struppig. Tiioraxstreifen matt schwarzgrau, Sternopleuralfleck fast ganz rotgelb. Drittes Fühlerglicd von mittlerer Grösse, schwarzbraun mit schwarzer Fühlerborstc. Taster gelb, oberer innerer Mundrand schwarz. Hinterleib schwärzlich, ziemlich matt mit deutlichen gelben Hinterrändern. Beine gelb, häufig auch auf Schenkeln und Schienen schwärzlich gefleckt, Flügeladern dick und braunschwarz, .'l'/a nun lang.
Bei einem Exemjjlar der LoEwschen Sammlung aus Hyeres fehlt die Funk- lierung des zweiten F'ühlergliedes, bei einem anderen Exemplar ist das zweite Glied fast ganz schwarz.
87, Chlorops angustifrons n. sp.
Tiioraxstreifen nur schmal, matt schwarzgrau; von den Brustflecken ist nur einer über den Ffinterhüften und ein kleiner auf den Mesopleuren schwarz, die übrigen sind rotgelh. Sclieiteldreieck gelb, gleichseitig, kaum über die Stirnmitte reichend, auf der Mitte mit schmälerem blattförmigen, glänzend ,schwarzbraunen Ocellenlleck, der am Hinterkopfe seine Fortsetzung in einem gelben Flecken findet, und den schwarzen Hinterkopffleck in zwei Teile spaltet. Augen höher als lang: Backen halb so breit wie das Auge hoch. Drittes Fühlerglied schwarzbraun, kreis- rund mit schwarzer Borste, von mittlerer Grösse. Taster und Mundrand gelb. Stirn .schmal, kaum breiter als ein Auge. Hinterleib ganz gelb, ohne deutliche Streifung. Beine gelb, die beiden letzten Tarsenglieder und der Metatarsus der Vorderbeine schwärzlich. Flügel w. isserklar, 3Vj mm lang.
13*
iOO TH. BECKER
Von Du. Kkrtks/. bei Gyöii, Ungarn, gefunden. Sammlung desBudapester Museums. Die Art lässt sich nur mit der nächstfolgenden Chi calceata Meic. vergleichen ; die Unterschiede sind in der Bestimmungstabelle zusammengefasst.
88. Chlorops calceata Mek;.
Das Scheiteldreieck ist gelb mit blattförmiger Schwärzung auf der JVIifte, die gewöhnlich noch zwei helle Flecken einschlicsst. Thoraxstreifen ganz matt schwarz- grau. Sternopleuralfleck rot. Drittes Fühlerglied klein, schw rz, an der Wurzel der Innenseite gewöimlich rot ; Taster und Mundrand gelb ; Backen reichlich so breit wie die halbe Augenhölie. Hinterleib und Beine fast ganz gelb. Damit ist diese Art ausreichend gekennzeichnet; s. die ausführliche Beschreibung bei LoEW. 3 — 4 mm lang.
hl ganz Europa, Nord- und Mittel-Asien.
89. Chlorops albopilosa Beck., Mitt. Berl. Mus. IV. 147., 438. (1908).
Das grosse dritte Fühlerglied ist ganz rotgelb. Scheiteldreieck ganz glänzend gelb mit kleinem schwarzen Ocellentleck. Thoraxrücken und Brustseiten mit stark glänzenden schwarzen Streifen und Flecken. Der schwarze Hinterkopffleck ist sehr schwach ausgebildet und hat keine Verbindung mit dem Scheiteldreieck. Hinter- leib gelb mit zwei deutlich schwarzen Flecken an den Seiten des zweiten Ringes und mit schwarzen Vorderrandsbinden auf allen Ringen. Beine gelb mit braunen Tarsenendgliedern und Hinterschienenringen. 2".2 mm lang.
Von den Kanarischen Inseln, Gran Canaria, durch Herrn W. Schnusk mir mitgeteilt und bemerkenswert durch weisse Behaarung. Collecl. Schnuse und Becker.
90. Chlorops laeta Meig., Zeit., Schin. ; Loew's Chi. discicornis ist die gleiche Art, wie eine Vcrgleichung der Pariser Type ergibt. CoUectio Loew.
Es lag auch für Loew ohne Typenvergleichung nahe, seine Art mit laeia Mek;. zu identifizieren ; er sträubt sich jedoch dagegen, ohne überzeugen zu kön- nen; er glaubt zwar, dass Zetterstedt's lacta dieselbe Art sei, meint aber, Meic.en habe sich über die rote Färbung des dritten Fühlergliedes nicht ausgesprochen und aus Mkigen's Angaben müsse man folgern, dass der Mitlelhüftlleck nicht schwarz sei. Meigen sagt aber hierüber; „Fühler schwarz mit rotgelber Wurzel; und Brustseiten mit zwei schwarzen Punkten". Ich glaube, aus diesen wenigen Worten Hesse sich eher noch das Gegenteil von dem herauslesen, was Loew zwangsweise pro domo herauslesen will.
Die ganz matt schwarzgrauen Thoraxslreifen und das grosse rotbraune dritte Fühlerglied machen die Art recht kenntlich. Das Scheitcldreieck ist gelb, an der Basis ziemlich breit ; der runde schwarzbraune Ocellenlleck findet seine Verlänge- rung in einer dunklen Mittellinie oder Spitze, die bis zu den F'ühlern reicht ; eine Verljindung des Ocellenfleckes mit dem Hinterkopflleck ist nicht vorhanden ; der letztere zeigt sich nur in geringer Ausdehnung und endigt in zwei seillichen Spitzen. Hinterleib gelb mit dunklen Vorderrandbinden. Beine rotgelb. Behaarung des Körpers ziemlich rauh. 3 — 47ä nim lang.
In Europa, Nord- und Mittel-Asien, Ost-Russland, Uralsk [Beresowsky], Samm- lung von Tu. Peeske.
91. Chlorops scalaris Meig., Zeit.
Von der vorigen durch die glänzenden schwarzen Thoraxstriemen leicht zu unterscheiden. Sternopleurallleck ebenfalls schwarz. Das dritte Fühlerglied ist in Gegensalz zu laeta Meig. nur klein. Auf dem glänzend gelben Scheiteldreieck liegt ein schwarzer Ocelienflcck in Form eines Pappelblatles mit zwei hellen Flecken an den ücellen, der mitunter in eine feine schwarze Spitze ausläuft. Siehe Loew's ausführliche Beschreibung. 3 — 1 nun lang.
ClILOKOPIDAE 101
In Europa und Asien heimisch. Von der Krim, Sympheiopol [Basciiknow] und vom Altai-Gebirge, Abakan [Prof. Waünkh]. Samml. von Tu. Pi.i;ski;; vom Ural. Collectio Hi-CK.'
92. Chlorops rufina Zeit.
Eine leicht kenntliche und daher auch nicht verkannte Art.
Thorax mit den Rückenstriemen glänzend rofgelb; an den Hruslseiten ist nur der kleine Fleck auf den Mcsopleuren schwarz, die übrigen sind rotgelb. Das glänzend gelbe Scheifeldi'eieck hat neben dem kleinen schwarzen Ocellenfleck eine schwarze dreieckige Spitze. Hinterleib und Beine gelb, das letzte Tarsenglied schwarz. 273 — 3 mm lang.
hl Nord- und Mittel-Europa. Colleclio Becker.
93. Chlorops nasuta Schrank, Meig.
Von ringcns Lw., mit der sie die Flügelfärbung teilt, durch helleren Slerno- plcurallleck, kleinere Taster und andere Form und Zeichnung des Schelteldreiecks unterschieden. Von Fabricius als Oscinis lineata als Getreide-Schädling angegeben. 27.^ — 3 mm lang.
LoEw hat sich nicht dazu verstehen können, den ursprünglichen ScHRANKschen Namen für diese Art beizubehalten, hat vielmehr geglaubt, einen neuen Namen „Mcigeni" einführen zu sollen, obgleich Meigen sich sehr bestimmt über diese Art ausspricht und seine Exemplare, die wir als Typen heute noch besitzen, als iiasiila Schrank und lineata Fbr. erklärt. Aber selbst wenn Loew das MEiGENSche Zeugnis nicht für ausreichend hätte ansehen wollen, um den ScHRANKSchen Namen beizu- behalten, so wäre von ihm doch noch zu erwägen gewesen, ob der nächstfolgende Name „lineata Fbr." nicht beizubehalten gewesen wäre, da Fallen diese Art mit nasuta Meig., Schrank übereinstimmend gedeutet hat. Aber auch diesem FALLENschen Zeugnis hat Loew keinen Glauben beigemessen. Ich bin der Ansicht, dass wir keinen vernünftigen Grund haben, das übereinstimmende Zeugnis von Meigen und Fallen als richtig nicht anzuerkennen. Wenn Loew sagt, dass Schrank's Beschrei- bung von Musca nasuta und Fabricius' Beschreibung von Oscinis lineata so all- gemein gehallen seien, dass man viele Chlorops-Arlen darunter verstehen könne, so ist das ja vollständig richtig; dasselbe trifft aber bei fast allen älteren Arten zu; ohne sachkundige spätere Interpretation würden wir auch heute noch über viele Arten vollkommen in Zweifel bleiben.
Die in der Bestimmungstabelle gegebenen Merkmale werden ausreichen, die Art ohne Schwierigkeiten zu bestimmen.
Gemein in F^uropa ; auch in Asien; Gouvernement Irkutsk [MakerowJ. Samml. V. Tu. Pleske; vom Ural. Collect. Becker.
94. Chlorops gracilis Meig.
Eine der grö.ssten Arten 472 — »72 nmi lang.
Thoraxstreifen matt schwarzgrau; an den Bruslseiten ist nur ein F"leck auf den Mesopleuren schwarz, die übrigen sind gelb. Das Scheiteldreieck ist wie der ganze Kopf gelb, selbst der Zwischenraum zwischen den einzelnen ücellen ist hell; die Seitenränder sind etwas konkav mit längerer feiner Spitze und deutlicher Mittelfurche. Hinterleib und Beine ganz gelb, an ersterem sieht man nur zwei schwarze Punkte an den Seiten des zweiten Ringes. Coli. Becker.
' Die Ähnliclikeit mit Clil. speciosa Meig. ist .sehr j^ross, wenn man von der Fühlerfarbc at)siclit ; im Süden lionimen von Clil. Scolaris K.xemplare vor, wclclic ein fast ganz schwarzes drittes Fühlerglied haben und so der speciosa Meig. noch ähnlicher sind. Hier i<ann nur Form und F'ärbung des Schciteldreiecks zur richtigen Bestimmung führen.
102 ''"• HKCKER
In Europa und Asien. Crouvernenient Nowgorod und Uralsk [Zwaschentzokf und Beuksowsky]. Collect. Beckeb.
95. Chlorops geminata Meig.
Hat am meisten Ähnlichkeit niil der vorigen Art, wird aher nicht ganz so gross und ist ausscrordenllich schwankend in der Grösse von 3—5 mm Länge.
Die Stirn ist breit, 3 — Imal so breit wie ein Auge und deutlich etwas gewölbt; die roten Fühler sind klein, das Scheiteldreieck zum Unterschiede von gracilis mit einer schwarzen Spitze. Thoraxstreifen matt grauschwarz; Brustseiten nur mit gelben Flecken, höchstens mit schwarzem Fleck auf den Mesopleuren. Hinterleib ganz gelb oder mit zwei schwarzen F"lecken am zweiten Ringe und mit auf der Mitte mitunter unterbrochenen Querbinden an den Vorderrändern; die Entfernung der Queradern von einander ist etwas schwankend.
LoEw hat die kleineren Tiere als geminata, die grösseren als binolala ange- sehen. Exemplare seiner Sammlung sind zwar nicht als typische bezeichnet, doch lassen sich sowohl in seiner Sammlung, wie in der meinigen die verschiedenen Exemplare bald als gcininala, bald als binoiata bezeichnen. Die geringen Unter- schiede in der Stirnlireite, der Queradern-Entfernung oder in der Hintcrleibsfarbung lassen eine Unterscheidung nach Arten nicht zu ; sie sind in keiner Weise stich- haltig, wechseln vielmehr bald bei den kleinen, bald bei den grösseren Iilxemplaren und bei den verschiedenen Geschlechtern, so dass man die Trennung nicht aufrecht erhalten kann. Zettkhstedt hat ein kleines Exemplar mit etwas hellerer Füiiler- borste als citvinella beschne!)en.
In Europa ; auch noch in Ost-Russland, Uralsk [Beresowsky] und in Ost- Sibirien, Irkutsk [Jakowleif]. Samml. von Tu. Peeske ; vom Ural. Collecl. Beckeu.
96. Chlorops figurata Zett. Eine Vergleichung der Type bei Zetterstedt ei'gab Übereinstimmung mit Loew's Art divisa, die durch deutliche Mittellängslinic des Hinterleibes besonders ausgezeichnet ist. Aber auch mit der .'^rt pallens Lw. findet fast vollkommene Übereinstimnumg statt. Von beiden Arten steckt ein typi- sches Exemplar in Loew's Sammlung. Loew hat seine pallens auch nicht mit voller Überzeugung als eine besordere Art hingestellt, wie aus seinen \\'ürlen deutlich hei vorgeht: der schwarze mittlere Hinlerleibslreifen ist auch bei pallens vorhanden, wenn auch schwächer ausgebildet. Alles was Loew an Unterscheidungsmerkmalen anführt, ist in Wirklichkeit so minimal, dass man sich wirklich Mühe geben muss, um die kleinen individuellen Abweichungen überhau|)t zu bemerken. Meiner Ansicht nach, hat seine Art pallens keine Berechtigung.
Tiioraxstreifen matt schwarzgrau, Slernopleuraltleck gelbrot ; drittes Fühler- glied klein, gelb. Das glänzend gelbe Scheiteldreieck reicht nur bis zur oder etwas übci' die Stirnmitte; auf seiner Mitte liegt eine die Ocellen einschliessende Mittel- strienie, die in eine feine schwarze Linie i)is zu den Fühlern ausläuft. Hinterleib mit Querbinden und mittlerer Längslinie 3V.3 nmi lang.
Nord- und Mittel-Europa. Sibirien, Irkutsk (Jakoweeef). Sammlung von Tu. Pleske.
97. Chlorops interrupta Meiü. Synonym : hirsnla Lw. und gracilis Zett (nee Meiü.).
Charakteristisch und leicht kenntlich durch das grosse gelbe glänzende pappel- blaltförmige Scheiteldreieck mit scharfer Mittell'urche und scharfkantigen Seiten- rändern. Fühler klein, ganz rotgelb mit gebräuntem Vorderrande des dritten Gliedes. Augen rund; Backen mindestens so breit wie die halbe Augenhöhe. Thoraxstreifen matt, breit. Sternopleuraltleck rotgelb. 2^.^—4 mm lang.
CIII.OROPIDAE K),"^
Vorwiegc'iul in Siul-Iüiropa, kommt aber auch noch im Norden vor. hi Zi:tti;usikdt's Sammlung steckt ein einziges Exemphir, das er als Chi. (jracilis Mkig. bestimmt hatte; er äussert selbst in seiner „Observatio" Bedenken, ob sein Tier wirklich die echte (jracilis Meig. sei; letztere Art ist in ZKTTiiusTEnT's Sammhmg nicht vertreten. Ich sah ein Stück vom Kaukasus, Temir-chan-schiera (Aiincich). Sammlung von Th. 1'i.eskk. Collect. Beckeh.
yjS. Chlorops Novakii Strohe.
Sthoiu- vergleicht sie sehr passend mit (jcniiiKtta Meic.., die aber ein abwei- chendes Scheiteldreieck und hellere Vorderlarsen hat. Von geniinala und von der vorigen Art unterscheidet sie sich durch die in der Bestimmungstabelle angegebenen Merkmale. Im übrigen s. die ausführliche Beschreibung bei Stuome, der sie zuerst als eine üiplotoxa. iiernach aber luiter Chlorops lüü2 und 1904 in der Dipteren- Fauna der Balkanhalbinsel aufgeführt hat. 4 mm lang.
Aus Dalmatien, kommt aber auch in Bussland und Sibirien vor: aus der Krim, Alma (Banchenow). Sammlung von Th. Peeske vom Ural. Collect. BE;cKEii.
99. Chlorops eutrophaeformis n. sp. d".
Das Tier steht an der Grenze zwischen Eiitropha untl Chlorops, deshalb stelle ich dasselbe hier an's Ende. Ich hielt dasselbe zuerst für eine hellere Variante von Chlorops variegaia Lw.. welche Art Loew ja als eine Eiitropha behandelt, es sind aber ausser Färbungsabweichungen doch auch plastische Unterschiede vorhanden, so da.ss ich bei eingehenderer Vergleichung meine ursprüngliche Ansicht habe abändern müssen; die Unterschiede von ixiriegata liegen in der Körpcrgrössc, in der Grösse und Färbung des dritten Fühlergliedes und in der Behaarung des Hinterleibes.' IV2 rnm. lang.
Ein Exemplar in Thaehammeh's Sammlung aus Ungarn.
Grundfarbe gelb mit den gleichen matlschvvarzen, durch weisse Behaarung grau schimmernden breiten Thoraxstreifen. Schildchen gelb; Brustseiten mit gros.sen deutlich schwarzen Flecken. Kopf gelb; Augen rund; Backen von halber Augen- höhe, so breit wie das dritte Fühlerglied ; dieses ist ziemhch hell rotgelb, unge- wöhnlich gi^oss, deutlich grösser, als bei variegata, mit deutlicher überecke und sehr feiner, hell schimmernder Borste ; der obere innere Mundrand scheint dunkel zu sein, die Tasterfarlie kann ich nicht deutlich unterscheiden. Das Scheiteldreieck ist wie bei variegata Lw. glänzend gelb, fast gleichseitig, bis zur Stii'nmitte und von hier in eine feine gelbe Spitze auslaufend ; die Breite der Stirn kommt der dop- pelten Augenbreite gleich. Hinterleib gelb mit sehr breiten schwarzen Vorderrand- binden und mit ziemlich langer weisser Behaarung, die bei Chi. variegata kaum bemerkbar ist. Beine rosigelb mit auf der Mitte verdunkelten Schenkeln und Schienen. Flügel glashell mit dunklen graden Längsadern, wie bei variegata.
lüü. Chlorops distinguenda Frey, Acta Societ. p. Fauna et Flora Fennica ;U., No. 9., pag. 11. (1909).
Herr Frey hatte die Güte, mir dies Exemplar vorzulegen ; es ist eine gute Art.
' Die Länge der Behaarung auf dem Ilinlerleibe könnte lediglich einen Geschlechtsuuler- schied darstellen ; da hier ein cf vorliegt, während die mir bekannten Exemplare von Chi. varie- jiala hw. nur ? sind; auch die helle Farbe des dritten Hühlergliedes könnte dieselbe Ursaclie haben; dass solche Geschlechtsunterschiede vorkommen, wissen wir und weise ich hinauf die Gattung Lasiosina. Wenn weiter keine Unterschiede vorlägen, würde ich die .\usicht aussprechen, dass diese Art sehr wohl das cj von Ctil. variei/ala Lw. sein könne; aber das dritte Fühlerglied ist im Verhältnis zum Kopf auffallend grösser; ich kenne kein r5cisi)iel in der ganzen Familie der Chloropidcn, dass Geschlechtsunlersch'ede in einer wesentlich abweichenden Grösse der Fühler zum Ausdruck kämen. Aus diesem Grunde kann ich auch die Synonymie nicht ausspre- chen, glaube vielmehr, dass wir es mit einer besonderen Art zu tun liaben.
104 TH. HECKEH
Thorax von gelber Grundfarbe mit glänzend schwarzem, sehr fein punktierten Rücken; untere Hiilfte der Schulterbeulen und die Seitenränder bleiben gelb. Schildchen gewölbt, gelb mit zwei kleinen schwarzen Seitenflecken. Brustseilen mit vier glänzend schwarzen Flecken an den gewöhnlichen Stellen. Sternopleuren ganz schwarz. Behaarung kurz schwarz. Kopf gelb. Stirn l^^mal so breit wie ein Auge, mit glänzend schwarzem Scheiteldreieck, das an der Basis -/a der Scheitel- breite einnimmt und mit etwas geschwungenen Seitenrandern fast den Stirnvorder- rand erreicht. Fühler ganz schwarz, drittes Glied von ansehnlicher Grösse mit kurzer schwarzer Borste. Taster und der innere obere Mundrand schwarz. Backen infolge der grossen Augen sehr schmal, nicht breiter als die halbe Breite des dritten Fühlergliedes. Hinterleib matt schwarzbraun. Beine gelb; Schenkel mit breiten schwarzen Binden ; die Spitzenhällte der Vorderschienen, die Hinterschienen auf der Mitte, die Vorderlarsen ganz und die Endglieder der Mittel- und Hinter- tarsen schwarz, Flügel glashell mit feinen Adern ; dritte und vierte Längsader deutlich divergierend ; die drei ersten Randaderabschnitte gleich lang. 2 mm lang.
Ein Weibchen von den Aland-Inseln.
101. Chlorops ruficeps Macq.; Dipt. exol. IV. Supplem. 3Ü5. (1850) aus Ägypten. Verwandt mit Chi. hicidifrons und lucens Beck., jedoch durch ganz rote Fühler abweichend. Ich gebe die Beschreibung von Macqaht.
Fong ^4 1- ^- Face et front fauves; ce dernier ä lache triangulaire d'un fauve rougeätre luisant. ä point noir au Vertex. Antenncs fauves. Thorax l'auve, ä bandes brunätres ; cotes fauves ; ccusson jaune. Abdomen d'un noir luisant. Pieds jaunes; un poinl noir ä I'extremite des cuisses posterieures. Alles claires; nervure costale ne s'etendant que jusqu'ä la sous-marginale ; transversales situees comme ä la figure 17, Meio.
De l'Egypte. M. Biüot.
Zweifelhaft gebliebene Arien.
Chlorops alhisetn Macq. S. ä Buif. II. 59(3.20 (1835) Gallia.
„ aniuilipes Maco. „ 597.32 „ „
„ lateralis Macq. „ 597.30 „ „
„ nigriinuna Macq. „ 592.0S „ „
„ nigriventris Macq. „ 596.27 „ „
„ ruficeps Macq. üipt. exot. Suppl. IV. 305. (1850) Ägypten.
„ gcntilis Meig. S. B. VI. 141.8 (1830) Germania.
I) pygmaea Meig. S. B. VII. 385.G3 (1838) Bavaria.
„ striolata Wjed. Zweill. II. 597.8 (1830) China.
„ confusiis VViED. 1. c. 9. China.
„ uiriilis v. Ros., Württemb. Corresp. (53 (1810) Germania.
„ maculata bw. Zeitschr. Ent. Bresl. XV. 29 (18G6) Sarepta. lEiitropha^
Assuania.
liECKEii, Mitt. zool. Mus. Herlin, II. 150. (1903).
Ilinsichllich der Länge des dritten Fühlergliedes steht diese Art in der Mitte zwischen Ectecephala Macq. und Eutropha Lw ; dasselbe ist lY^mal so lang als breit und hat eine etwas stumpfe Oberecke. Fühlerbor.ste dünn und schwärzlich. Thorax glänzend schwarz mit zwei deutlichen LängsFurchen ; Schildchen gelb mit vier Randborsten. Behaarung und Beborstung schwarz. Kopf mit ziemlich deutlichen
CHl.OROPlDAK 105
Froiiloihilalbörslclien, Sclit-iteldreieck f^ross, lang dreieckig mit (Iciilliclicr Miltcl- i'iirciic. Hinterleib schwarz. Flügel mit geraden Längsadern; dritte und vierte deutlich divergierend.
Von Eutropha getrennt durch das deutlich verlängerte diitte Fühlerglied, die Furchung des Thoraxrückens, das gelbe Schildchcn, die deutliche Behorstiuig von Kopf und Thorax sowie die schwarze, nicht weisse Behaarung.
102. Assuania Thalhammeri Sthohl. [Eutrophal^. — Taf. III, F"ig. hS— 51.
Meine 11)03 als glnbra beschriebene Art ist dieselbe.
Thoraxrücken glänzend schwarz, sehr kurz schwarz behaart; das gelbe Schild- chen trägt ausser seinen vier Randborsten nur ganz vereinzelte Härchen. Hinter der Schulterbeule liegt ein gelber runder Fleck, bei einzelnen helleren Exemplaren kommt auch noch die Streilung des Rückens mit schmalen gelben Linien zur Erscheinung. Scheiteldreieck an der Basis breit, pechschwarz glänzend mit Mittel- ("urche; oben am Hinterkopf zwei gelbe Seitentlecken in der Scheitelnähe. Hinter- leib pechschwarz, niallglänzeud, letzter Ring deutlich glänzend. Behaarung schwarz. Beine schwarz ; Kniee, Sciiienen und Tarsen ro.stgelb. Schienen auf der Mitte mit brauner Binde; die feine Behaarung der Beine auch weisslich. Flügel glasartig; dritter Bandaderabschnitt halb so lang wie der zweite 2 — 3 mm lang.
Im Mittelmeergebiet; in Süd- und Mittel-Europa.
1Ü3. Assuania frontata Beck. Zeitschr. Hymenopt. Üipt. VlI. 395., 110. (H)()7).
Etwas grösser als die vorige. Stirn weiter vortretend. Scheiteldreieck glänzend rotbraun, erheblich schmäler als bei A. Thalhammeri. F'ühler rotgelb, an der Spitze verdunkelt. Thorax wie bei der vorigen. Beine ganz rotgelb oder mit etwas ver- dunkelten Schenkeln. Die Flügel sind zum Unterschiede von der vorigen Art deutlich rauchgrau gefärbt, am Vorderraude gesättigter; die Aderung ist die gleiche. 2'/.> — 3 mm. lang. — Aus Biskra. Collect. Becker.
Parectecephala n. g.
Dieser kleine Formeukreis steht zwischen Eclecephala Macq). und As.siiaiiin, streift auch an Chlor()j)s s. slr. und an Anlhracophaga Lw., lässt sich aber bei unserer Auflassung der Gattungen und ihrer Grenzen doch mit keiner vereinigen. Von Ectecephalo, mit der unsere Gattung das verlängerte dritte Fühlerglied und die dicke, weisse Borste gemein hat, ist letztere durch die ganz andere Form des Scheiteldreiecks getrennt. Die echten Eclecephala-\rien, wie E. albistyliun Macq. haben eine lang vorgestreckte Stirn und ein langes wulstartig hervortretendes glän- zendes, ganz breites oder schmäleres Scheiteldreieck von Trapezform, während die Pareclecephala-Arien, die wir sowohl in Afrika, wie in Nord-Amerika wieder- finden, ein einfaches Scheiteldreieck zeigen wie unsere Chlornps Arten ; sie unter- scheiden sich von den Chlorops-Arinn nur durch das verlängerte dritte Fühlerglied und einzelne Arten stehen letzteren sehr nahe. Von Assuania sind sie durch andere Thoraxbildung und die dicke weisse F'ühlerborste zu unterscheiden.
Bestimmungstabelle der Arten.
1. Grössere Art. Thoraxrücken matt. Scilenslreifen des Thoraxrückens vorne mit sammetschwarzem Fleck; drittes Fühlerglied V/.^—V''/^mnl so lang als an der Wurzel breit. Taster schwarz longicornis ZETr.
— Kleinere Art. Thoraxrttcken schwach glänzend. Seitenstreifen ohne beson- dere Flecken. Drittes Fühlerglied IVainal so lang als breit. Taster gelb bis biaun andalusiaca Strobl
14
lOß TU. BECKKU
lOi. Parectecephala longicornis Zeit. [Chlorops'].
Von gelber (irmidlarbe mit drei matlschwarzgiauea Läiiijsslreiren iiiif dem Thoraxrücken, von denen der mittlere auf das Schildclien übertritt, während die beiden vorne verkürzten Seitenslreifen an ihrem vorderen Knde einen kreisrunden sammctschwarzen Flecken bilden. Fühler mit verlängertem, am Knde breit abge- lundelen dritten Gliede. rostgelb mit braunem Oberrande. P/^ — 2mal so lang, als breit. Taster und der obere innere Mundrand schwarz. Hinterleib auf seiner Ober- seite Gebrannt oder eescluvärzl, der Seilenrand und der unter den Bauch zurück- geschlagene Teil bleiben gelb. Hierdurch ist diese Art hinreichend charakterisiert; siehe die ausführliche Beschi'eibung bei Lokw. (Zeilschr. f. l-^ntomol. Breslau, 18(Jü, |). 20 3j mm lang.
In Nord-Kuropa, Deutsciiland und Österreich, auch im Millelmeergebiet ; aus Syrien [Coli. Bkz/.i]. Coli. Beckkk.
Diese Art hat in ihrer Bestäubung und im Habitus ausser mit Chlorops noch grosse Ähnlichkeit mit den eigentlichen Anthracophdga-Xvlen, zu denen Lokw sie auch gestellt hat, aber wegen des deutlich verlängerten dritten Füiilergliedes — wenn auch als Übergangsform anzusehen, — hier entschieden ihren besse- ren Platz.
10."). Parectecephala andalusiaca Sthobi, [Anihracophaga].
Das Tier hat einen sehr grossen Verbreitungsbezirk; es weclrsell auch etwas in der Färbung: das Scheiteldreieck ist bald rostrot, bald schwarz; auch die Beine sind bald heller, bald dunkler; ebenso geht es mit den Tastern, die bei hell gefärbten Individuen gelb, bei den dunkler gefärbten geschwärzt erscheinen.
Kleiner und dunkler als die vorige Art; die gelben Zwischenräume zwischen den schwarzen Streifen des Rückens verschwinden fast ganz: die Fläche hat ziem- lichen Glanz; Hinterleib ganz glänzend schwarz. Kopf mit glänzendem, nicht be- sonders grossen schwarzen bis rostroten Scheiteldreieck, das eine Mitlelfurche zeigt. Taster gelb bis schwarz. Hinlerkopf gelb mit schwarzem Mitlelslreifen und zwei solchen Seitentlecken. Drittes PTihlerglied lY^nial so lang, als breit, rot, auf der Oberseite verdunkeil, mit stumpfer Vorderecke und nicht sehr dicker, weisser Borste. Beine mit dunklen Bindeuilecken, heller und dunkler; siehe das Nähere bei Sthüul. 3 mm lang.
Von Sthobl in Spanien gefunden; ich fing sie an der Riviera und sah ein l^Lxemplar von der Insel Porös (Griechenland) in der Sammlung von Tu. Plkske; ferner aus Sibirien : Irkutsk und vom Kap (Ungar. Nat. Mus.).
Centorisoma n. g.
Mit Cctcnia oder Cenlor verwandt ; sie teilt mit ihr die allgemeine Körperlbrm, den stark punktierten schwarzen Thoraxrücken und den runden Kopf; auch die kleine, etwas krumme schwarze Borste an der Spitze der Miltelschienen ist vor- handen; abweichend ist die Form des dritten Fühlergliedes und des Scheiteldreiecks, sowie die Farbe des Schildchens.
Von etwas schlankem Körperbau mit flach niedergedrücktem Hinteideibe. Thorax, Schildchen und Hinlerleib ganz schwarz. Thoraxrücken durch starke Punk- tierung fast matt, aber ohne Längsfnrchung wie bei Cetema Kopf kugelrund mil grossen runden Augen. Fühler schmal und verlängert, ziemlieh gleich breit und 1 eichlich zweimal so lang als breit mit einer etwas dicken weissen Rückenborste. Siirn breit mit grossem, bis zu den Fühlern reichenden Scheiteldreieck, ungefähr
nni.OTiopinAE 107
von Grosso, Form und Färl)iin« wie bei den Haplej^is-Äiien. Beine einfaeli mit beweiirler JMillelschiene. Fliiiiel normal mit geraden Längsadern.
10(i. Centorisoma elegantulum n. sp 9.
Tliorax und Scliildchen scinvarz ; Rücken durch Punktierung fast ganz matt ; Scliildclien mit zwei Endl)orsten ; lirustseilen stark gliinzend, Schwinger schnee- weiss. Hinterkopf schwar/l)raun, etwas glänzend. Stirn rolgelh mit grossem schwar- zen, mattglänzenden Sclieileldreieck, das an der Basis fast bis an die Augen, mit der Spitze bis zu den Fühlern reicht. F'ühler schwarz, verlängert ; drittes (ilied wie oben angegeben, schmal, schwarz, an der Wurzel und unten rotgelb, mit ziemlich dicht auf der Mitte des Gliedes einsetzender weisser Borste. Untcrgesichl von rot- gelber Grundfarbe, dicht weiss bereift; Clypeus etwas gewölbt und glänzend schwarz. Stirn wenig vorspringend, Gesicht fast senkrecht abfallend, Backen unter den Augen kaum vortretend. Hinterleib ])ei'hbraun, schwach glänzend, fast nackt. Beine und Hüften ganz hellrotgelb, letztes Tarsenglied kaum etwas gebräunt; Mittel- schienen mit einem Dorn, wie oben angegeben. Flügel klein, an der Basis wasser- klar, im übrigen gleichmässig braun getrübt mit dicken schwarzen Längsadern, nur die vierte Längsader ist zart; alle ganz gerade, dritte und vierte wenig diver- gierend; zweiter Randader-Abschnilt nur wenig länger als der dritte. Queradern in gewöhnlicher Entfernung. 2 mm lang.
Drei Exemplare in der Sammlung des Ungar. National-Museums, von Dit. Kkutksz bei Gyön entdeckt und eines in der Sammlung von I'uof. '1 ii.\i.n.\.MMi;i;, Kalocsa. _ r - ,
Lagaroceras Beck. =Ä^^^-')^'^^>-A ^T^ej^
Ich habe im .Jahre lUOiJ diese Gattung auf eine ägyptische Art errichtet und lässt sich dieselbe auch nach Kenntnisnahme anderer Arten aufrechthalten. Der Thorax, dessen zwei vertiefte Längslinien die Trennung der drei breiten zusanmien- niessenden I^aickenstriemen andeuten, ist mitunter ganz schwarz; charakteristisch bleiben die hochgestelllen Augen und die verlängerten Fühler mit der fast garnicht vortrelenden Stirn; das zweite Fühlerglied ist ebenfalls etwas länger als gewöhn- lich; das dritte ist 2'/^— 3V.^raal so lang als an der NVurzel breit und trägt eine weisse Borste; es ist nach der Spitze zu verjüngt und an der Unterseite an der Wurzel etwas bauchig vortretend. Die Arten sind alle nur klein.
Zu der uns schon bekannten Art megalops treten in der paläarktischen Region noch hinzu: (jraniilosiiin aus Ungarn und longicorne Thoms. aus China; aber auch in anderen Faunengebicten werden wir diese Form wiederfinden. Grosse Ähnlich- keit ist mit den Farectecephala-Arlen vorhanden ; auch hier ist das dritte Fühlerglied verlängert und trägt eine weisse dicke Pjorste, aber die Länge des dritten Fühler- gliedes geht nicht über das Doppelte seiner Breite hinaus und die Form ist stets die eines I'arallelogrammes mit abgerundeten Ecken; die mir bekannten Arien sind fast alle erheblich grösser als die Lag'aroce/a.v-Arten.
Best i ni m u ngs tabelle der Arten.
L Scliildchen schwarz. Thorax und Hinterleib desgl. Bücken matt und körnig. Beine ganz rotgelb granulosum n. sp.
— Schildchen gelb bis gelbbraun 2
2. Taster verdunkelt. Thorax rosigelb mit drei breiten braunen Längsstreifen. Schildchen verdunkelt. Brustseilcn glänzend gelb mit schwarzen Flecken.
14
108 TH. BECKER
Füliler rotbraun; drittes Glied dreimal so lang als breit; unten bancliig
und an der Spitze verscbmalert longicorne TnoMs.
■ — Taster gelb. TlioraxrüeUen gelb mit drei breiten schwaizen Längsstreifen.
Schildchen tlach, blassgelb. Brusiseifen schwarz mit gelben Flecken. F"ühler
schwarzbraun; zweites Glied und das dritte an der Unterseite rot: drittes
Glied 2Va"'<il so lang als breit, an der Spitze verschmälert
^ megalops Bkck.
/ 107. Lagaroceras granulosum n. sp. ^ \ ^t^^i-^rLA^tUrtu^ 2^^~^^- -iiJ^-^*-^^
•/** I Bemerkenswert durch das schwarze Schildchen. Thoraxrücken und Schildchen
p^-e^^^-^^- schwarz, stark köinig skulptiert und daher matt; Brustseiten glänzend pechschwarz,
iX*H,.7HHA^^ Schwinger weiss. Kopf schmutzig weissgelb, Hinterkopf bis auf den unleren Seiten-
/m/Uö,!^) '"rand ganz verdunkelt. Das glänzend schwarze Scheiteldreieck hat mit konvexen
L'<AL» Seitemändern eine grössere Basis, als bei den vorigen Arten und reicht deutlich
bis zu den Fühlern; das dritte Glied der letzteren ist an seiner Spitze fast gar-
nicht verschmälert und von braunroter Färbung, 2'/.2mal so lang als breit; die
Mitte des Unlergesichts ist verdunkelt und zeigt mitunter einen glänzend schwarzen
Flecken wie der Mund- und Backenrand; Taster schwarz. Hinterleib einfarbig,
pechschwarz glänzend, nackt. Beine nebst Hüften ganz rotgelb. Flügel deutlich
etwas rauchgrau gefärbt, die Wurzel derselben erscheint bei ausgefärbten Exemplaren
schneeweiss; Adern gerade verlaufend, dritte und vierte Längsader fast parallel,
Queradern nicht genähert. 2 — 2'/2 mm lang.
Aus Ungarn : Gyön, von Dr. Kertesz gefunden (Coli. Mus. Nal. Hung. et Coli. Becker).
KKS. Lagaroceras longicorne Thoms.
Thorax rotgelb, auf dem Rüclien mit drei breiten braunen Längsstreifen; Schildchen dunkel rostgelb, deutlich punktiert. Brustseiten rostgelb mit glänzend schwarzen F'lecken. Kopf gelb, (iesicht und Backen weiss bereift. Stirn schwarz behaart mit massig grossem glänzend schwarzen Scheiteldreieck. Fühler rotbraun, verlängert ; dass dritte Glied dreimal so lang als an der Wurzel breit, die Unterseite der Wurzelhälfte etwas bauchig vortretend, die Spitzenhälfte verschmälert, mit weisser dicker Borste; Taster verdunkelt, Backen etwas breiter als das dritte Fühler- glied. Hinterleib schwarzbraun. Beine rotgelb ; Schenkel und Schienen auf der Mitte mit undeutlich begrenzter Bräunung; Tarsenendgheder braun. Flügel etwas grau mit braunen Adern; zweiter Randaderabschnilt V\.^m2\ so lang als der dritte. 3 mm lang.
Aus China. Nach der Type in Stockholm.
109. Lagaroceras megalops Beck. — Taf. 111, F'ig. 44 — 47.
Thorax von gelber Grundfarbe, die durch drei sehr breite schwarze, wenig glänzende Längsstreifen fast ganz verdrängt wird. Schildchen ziemlich llach, halb- kreisförmig, blassgelb mit zwei stärkeren Borsten; hinter der Schulterbeule ein gelber Fleck. Auf den glänzend schwarzen Brustseiten sieht man einen dreieckigen gelben Flecken über den gelben Vorderhüften ; ein schmaler gelber Streifen liegt ferner am oberen Bande der Sternopleuren sowie über den Hinterhüften. Schwinger weiss. Das glänzend schwarze Scheiteldreieck von mittlerer Grösse. Hinterkopf verdunkelt; im übrigen ist der Kopf mit Tastern rotgelb. Fühler mit Ausnahme des zweiten und der Unterseite des dritten Güedes schwarzbraun ; letzteres 27^1"''' so lang als an der Wurzel breit. Hinterleib glänzend schwarz. Beine und Hüften ganz rotgelb, letztes Tarsenglied gebräunt. Flügel fast farblos. P/i — 2 mm lang.
Aus Ägypten (Coli. Becker).
CHLOROPlDAE 109
Stenophthalmus.
Beck., Mitteil. Zool. Mus. Berlin, II. 148. (1903).
Eine interessante Mischroim zwischen Scolioplühnlmiis und Metoposligmn. Der Kopf mit den P'ühlern und den schmalen queiliegenden Augen hat ganz die Form wie bei Scolinphilialnms, aber der ganze Körper ist gelb und ebenso gestieift wie bei Metopostigma. Scheiteldreieck matfgelb mit grossem schwarzen Ocellen- iiöcivcr, aber ohne den sammetschwarzen Fleck von Mctoposligma. Backen breit, Mundrand beborstet. Thoraxrücken ganz mattgelb mit drei hellgrauen, Hintorleih mit drei braunen Längsstreifen. Flügel mit geraden, etwas divergierenden Längs- adern. Queradern massig genähert, hinlere Querader nicht schief gestellt.
110. Stenophthalmus ocellatus Beck. — Taf. III, Fig. 10 — 43.
Kleine durch weisse Bestäubung mattgelbe Art. Thoraxrücken nackt mit drei breiten hellgrauen Längsstreifen. Schildchen mit vier schwarzen Bandborsten. Brust- seiten mit einem deutlichen länglichen Flecken auf den Mesopleuren und einem kleinen auf den Pleropleuren ; mittlerer Hüftfleck hell und durch weisse Bestäubung ganz verdeckt. Der Kopf ist ganz gelb; schwarz sind nur der Ocellenhöcker, die Spitze des trapezförmigen dritten Fühlergliedes und der obere Mundrand. Fühler- borste zart und weiss. Scheiteldreieck matt, weissgelb, schmal; es reicht beinahe bis an die Fühler und hat an der Spitze eine Längsfurche. Backen fast so breit wie die Augen hoch. Die feine Behaarung des Kopfes ist weiss, nur die beiden Borsten auf dem schwarzen Punktaugenhöcker sind schwarz. Der matlgelbe Hinter- leib hat drei breite schwarzbraune Längsstreifen auf der Mitte und an den Seiten. Beine gelb; Kniee der hinteren Paare und ein ringförmiger Wisch auf den Schiencn- mitlen schwarz. Flügel etwas weisslich mit blassgelben Adern; die Bandader und die erste Längsader sind dicker als die übrigen; die kleine Querader steht im zweiten Drittel der Diskoidalzelle. 2Vj nim lang.
Aus Ägypten ((^oll. Bi-:(:KiiH).
Dicraeus. Lw., Bcrl. eiitoni. Zeilschr., XVII. 51. (1873.)
Dicrociis obscums wurde von Loew aus Ungarn beschrieben und als neue (iattung hingestellt. Was Loew hierzu veranlasste, war in erster Linie das Fehlen der hinteren Querader, dann aber auch der Verlauf der Flügeladern selbst; er stellte seine Gattung in Parallele mit Elliponeiira, einer amerikanischen Gattung, bei der der Verlauf der Längsadern aber ein wesentlich anderer ist.
Stroul hat diese Art obscums in Tief's Sammlung angetroffen und 1900 darüber berichtet; er macht die zutreffende Bemerkung, dass Oscinis rapla Haijd. wohl dieselbe Art darstelle. In seiner Dipteren-Fauna von Bosnien, Herzcgoviua und Dalmatien 1900 p. 80 stellt er dann aber die Behauptung auf, dass das Fehlen der hinteren Querader nur eine Abnormität und dass Dicraeus obscums Lw. keine eigene Gattung und auch keine besondere Art sei, da sie mit Oscinis tibinlis Macq. = fulviventris Macq. zusammenfalle. In diesem Falle befindet sich jedoch der geehrte Herr Verfasser im Irrtum. Ich will mit ihm nicht darüber streiten, ob diese Art obscums einzig und allein auf die LoEWSche Charakteristik hin als Gattung volle Gültigkeit beanspruchen kann — es ist das Ansichtssache — , dagegen muss ich mich aber zunächst aussprechen, dass das Fehlen der hinteren Querader lediglich Abnormität bedeute. Eine Abnormität pflegt doch nicht allenthalben und in Mengen aufzutreten. Der Umstand, dass Haemjav, Lokw, Tn:K und er selber dieselbe Form bereits gefunden, hätte seine Ansicht von der Abnormität doch
JjO ''■"• BECKER
schon ins Wanken bringen Icönnen. Dicraeus raphis Halm). = obsciiriis Lw. ist eine in Mittel- nnd Siid-Eui'opa stellenweise recht gemein anftretende Art; aut Korsika haben wir sie zahlreich angelrolTen; sie ist aber auch mit fiihnventris Macq. durchaus nicht identisch, wie ich weiter unten nachweisen werde. Tatsaclie ist es dass wir hier eine kleine (iruppe nahe verwandter Arten vor uns haben, deren «emeinsamen Charakter wir feststellen wollen, um dcssentwillen wir ihnen einen besonderen Platz einräumen.
Das Hauptmerkmal dieser (iruppe oder Untergattung sehe ich nicht in dem Fehlen der hinteren Querader (es ist dies nur ein Artmerkmal, da ich vier andere Arten kenne, bei denen diese Querader vorhanden ist), sondern zunächst in der längeren Körperform überhaupt, in den langen Flügeln mit der besonders langen zweiten Längsader und vor allem in der Kopfform ; der Kopf ist etwas höher als lano, die Backen verhältnismässig breit, der Muudrand nicht vorstehend, sondern mitunter sogar etwas zurückweichend: man glaubt dann eine Agromyza oder Phi/toiiuiza vor sich zu haben. Die Augen sind in dieser Gruppe nackt ; das Scbildchen hat vier deutliche I»anbhorsten. Die zweite Längsador ist von besonderer Länge ; sie mündet parallel zur dritten und vierten Längsader nahe der Flügelspilzc ; die erste Längsader ist ferner besonders kurz, so dass dadurch der zweite Randader- abschnitt mitunter drei- bis viermal so lang wird als der di'ilte (bei den echten ( )scine.IIa- Avlen ist dies Verhältnis 1—1 V^). Die kleine Querader steht der Mündung der ersten Längsader gegenüber imd ist damit auch der Flügelwurzcl mehr als gewöhnlich genähert. (Taf III, Fig. 34.) Die dritte und vierte Längsader sind gewöimlich nicht ganz gerade, vielmehr, der Randader entsprechend, etwas gebogen und dann auch au der Spitze schwach konvergierend ; bei zwei Arten endigt die Randader etwas hinter der dritten Längsadei-, bei den übrigen läuft sie bis zur vierten.
Hinsichtlich der Ausbildung der Randader bildet diese Gattung den Übergang zwischen den Cliloropinuc und Oscinellinae.
Den drei bereits bekannten Arten: raptus Halui., in<p-aliis Lw. und pnllidi- ix'iilris Macq. kann ich noch zwei neue hinzufügen.
Arte n- u n d S y n o n y m e n - 1> e g 1 s t e r.
abdonünaUs Zett. = itallidivontris Macq. fiili>ii>entris Macq. — palllilivciilris Macq.
1. insrr.itns Lw. [Eiitroplia],
riificeps Meig. \Chlorops] vcrosimililcr. sliiriaciis Stuobi, [0.srm;.s|.
2. iiigro )»ilosus n. sp. ohsciini!! Lw. = raptus Hai. u).
3. opacus 11. sp.
<1. ))alli(llveiitris Macq. [Uscinis].
abdonünaUs Zett. [O.sr/n/.s-]. fiili'ii'enlris M.\cq. [C/i/o/-o/«|. ru/ii>enlris M.\cq. [Oxrinis]. tibialis Macq. \()scinis\. imgans Meig. [Chlorops] vcro.siiiiililci-. 5. rapliis Halid. [Oscinis]. obsrnriis Lw. niflceps Meig. = ingratiis Lw. ? rn/ineniris Macq. = pallidivciitris i\L\CQ. styriaciits Sthohl = ingratus l^w. tibialis Macq. = pallidivoiilris Macq. i'agaiis Mkh;. = itallidivcntris Macq.
CHLOROPIDAE 1 1 1
B es t i m m 11 a fjista belle der Arien.
1. Die Randader endigl etwas hinter der dritten Läiigsader 2
— Die l'iandader lauft bis znr vierten Längsader i!
2. Hinlere Querader fehlend. Flügel etwas bräunlich. Taster gelb raptus ilAi.n).
— Hintere Querader vorhanden. Flügel wasserklar. Taster schwarz ingratus Lw.
3. Thorax glänzend schwarz, kaum etwas bräunlich bereift 1
— Thorax schwarz, deutlich etwas grau bestäubt, schwach glänzend. Hinter-
leib gunimiguttgelb mit dunkleren Rückenflecken bis schwarzbraun mit heller Basis. Rruslseiten teils rostrot, teils schwarz. Ik'ine mit auf der Mitte verdunkelten Schenkeln und Hinterschienen pallidiventris Macq.
4. Brustseiten, Hinterleib und Beine schwarz, Kniee rostbiaun, .Scheiteldreieck
matt, spitz, dreieckig endigend. Flügel fast wasserklar; zweiter Rand- aderabschnitt dreimal so lang als der dritte opacus n. sp.
— Brnstseiten gelb, schwarz gelleckt. Hinteileib und Beine gelb. Hinterleib des
t? stark und lang schwarz behaart. Flügel wasserklar nigro-pilosus n. sp.
Beschreibung de r A r t e n.
111. Dicraeus raptus Hämo. — Taf. III, Fig. 34 — 3().
Herr von Rödeh hat (Fnlom. Xaciu-. XV. 18(S9. p. 'V.]) eine ausführliche Beschreibung von Oscinis rapta gegeben, aus der hervorgeht, dass sie mit I). obscunis Lw. übereinstimmt; auch Halujav hebt die Ähnlichkeit mit Oacinis palUdwentris Macq. hervor.
Thorax und Schildchen glänzend schwarz, äusserst kurz schwarz behaart; Schildchen mit vier Borsten. Brustseilen glänzend pechbraun bis schwarz. Schwinger gelb. Kopf gelb, hinten und die Stirn zum grossen Theil schwarz. Scheiteldreieck glänzend schwarz, ziemlich gross, bis etwas über die Mitte der Stirn reichend. Augen rund, nackt; Backen reichlich so breit wie das dritte Fühlerglied. Fühler rolgelb mit verdunkeltem Vorderrande des dritten Gliedes; letzteres mitunter auch ganz schwarzbraun. Taster gelb. Hinterleib pecbbraun mit gelben Wurzelgliedern. Beine rostgelb, Schenkel und Hinlerschienen auf der Mitte vei-dunkclt. Flügel lang, etwas gebräunt ; vierte und fünfte Längsader gewöhnlich etwas schwächer als die drei ersten ; Randader kräftig, etwas hinter der dritten Längsader endigend ; hinlere Querader fehlend; zweiler Randader-Abschnilt dreimal so lang als der dritte. 2 mm lang.
In Mittel- und Süd-Europa (Coli. Becker).
112. Dicraeus ingratus Lw. lEiiirophn], {Oscinis siyrioca STnom,).
Nach Strohi.'s Bestimmungen einiger Tiere in der Sammlung des Ung. Nal. Museums hält er ingratus Lw. für ruficcps Meig., eine Annahme, die mir ebenfalls sehr wahrscheinlich vorkommt ; Sirobl's 0. slyriaca ist aber dieselbe Fliege. Da Clilorops vußccps Meig. mangels einer Type nicht mehr mit Sicherheit festzustellen ist. behalte ich den LoEwschen Namen bei.
Thorax und Schildchen glänzend schwarz, kaum etwas bereift, kurz schwarz behaart; Schildchen mit vier Borsten. Brustseiten glänzend schwarz, Schwinger gelbUch. Kopf schwarz ; Stirn vorne nebsl dem Lnlergesicht schmutzig gelb, letzteres etwas grau bereift. Scheiteldreieck ziemlich gross, reichlich bis zur Slirnmitte laufend. Fühler rostbraun bis schwarz, Taster desgl.. Backen so breit wie das dritte Fühler- glied. Hinlerleib pechschwarz, mitunter an Wurzel und Spitze etwas gelbbräunlich. Beine schwaizbraun mit rostbraunen Knieen, Schienenspitzen und Aletalarsen. Flügel fast wasserklar mit der gleichen Aderung wie bei der vorigen Art; es fehlt
112 TU. BECKER
jedoch die hintere Qiierader iiichl ; sie sieht der kleinen Querader sehr nahe, so dass die beiderseitige Knlfernnng nur V^ von der Länge des letzten Abscluiittes der fünften Längsader ausmacht. 2-2^1.^ mm lang.
Aus Mittel-Kuroj)a. Die Exemplare meiner Sammlung stammen aus Ungarn ; desgl. in der Sammlung des Ung. Nat. ^hiseums.
113. Dicraeus pallidiventris Macq. [abdominalis Zett., fiilviveniris Meio., riifweniris Macq., tibialis Macq. und wahrscheinlich auch ixigans Mek;.).^
Eine in der Färbung sehr veränderliche und daher mehrfacli verkannte und benannte Art.
Thorax und Schildchen glänzend schwarz, mit zartem grauen Reif übergössen, deutlich, aber kurz schwarz behaart. Schildchen mit vier Borsten. Schwinger gelb. Brustseiten rötlich gelb, schwarz gefleckt bis glänzend schwarz. Stirn und Unter- gesicht gummiguttgelb, Hinterkopf und Scheiteldreieck schwarzgrau, mit wenig Glanz. Taster und Fiihler rotgelb, letztere auch gebräunt bis ganz schwarzbraun. Backen gelb, reichlich so breit wie das drille Fühlerglied. Hinterleib gummiguttgelb mit brauneu Rückeullecken oder Binden, auch ganz braun verdunkelt mit den beiden ersten gelben Ringen oder auch ganz schwarzbraun. Beine rotgelb; Schenkel auf der Mitte, Hinlerschienen und Tarsenglieder schwarzbraun, oder auch mit fast ganz gelben Beinen. Flügel etwas bräunlich; zweiter P\andader-Al)schnitl drei l)is viermal so lang als der dritte ; letzter Abschnitt der fünften Längsader dreimal so lang als die Entfernung beider Queradern von einander. 2— 2'/^ mm lang.
Aus Schlesien, Italien, Syrien, Griechenland, Süd-Frankreich, St.-Petersburger Gegend mit allen Farbenvarietälen (Coli. Becker)
114. Dicraeus opacus n. sp. (Loew in litt.)
Thorax und Schildchen glänzend schwarz, fein schwarz behaart. Schildchen mit vier Borsten. Brustseiten glänzend schwarz. Schwinger blassbraun. Kopf schwarz ; vorderer Stirmand und Untergesicht braunrot bis schwarz mit grossem, fast bis zu den Fühlern reichenden, spitz dreieckigen matt bestäubten Scheitel- dreieck. Fühler und Taster schwarzbraun. Backen breiter als das dritte Fühlerglied. Augen klein; Hinterkopf schwarzbraun, Beine desgl., Kniee und vordere Schienen etwas heller. Flügel blassbräunlich ; zweiter Randader-Abschnilt dreimal so lang als der dritte; die übrige Aderung der der vorigen Art gleich. V/.^ mm lang.
Aus Kultuk. Maack. Loew's Sammlung Berlin.
115. Dicraeus nigro-pilosus n. sp.
Durch ganz gelbe Beine, gelben stark behaarten Hinterleib leicht kenntlich.
Thorax glänzend schwarz, jedoch zart grau bereift und deutlich schwarz behaart. Brustseiten glänzend gelb, schwarz gefleckt. Schwinger gelb. Kopf gelb; Hinterkopf und das bis zur Stirnmille reichende Scheiteldreieck schwarzgrau, von nur geringem Glanz. Fühler und Taster hellgelb; Backen breit, lV.jmal so breit als das drille Fühlerglied. Hinterleib gummigultgelb mit braunen Milleltlecken oder Binden, an den letzten Ringen mit langen senkrecht abstehenden schwarzbraunen. Haaren besetzt, bei dem d länger als beim 9. Beine und Vorderhüften gelb, auf der Mitte der Hinterschienen ein schwarzer Wisch an der Aussenscile; mitunter sind auch die Tarsenendglieder gebräunt. Flügel ein wenig kürzer als bei der vorigen Art ; der zweite Randader-Abschnilt fast dreimal so lang als der dritte. Flügelfläche ziemlich farblos. Die Randader endigt an der vierten Längsader. IV2 — 2 mm lang.
Aus Ungain : Novi (Keutksz) und von Korsika (Coli. Beckeü).
' CMonips iKujunx Mhu; gfliüii iiacii Miiic.i;x's .\ng;il)c'n ül)fi- di'ii .\(loivt>ilaiir unweigcM'- Hell in <lk'si' (ii-ii|)|)0.
CHLOPOPIDAE 113
B) Bestimmungstabelle für die paiäarktiscfien Gattungen der Gruppe
der Oscinellinae.
1. Fühlerborslc deullich behaart; meistens gelb und schwarz gezeichnete, hell
behaarte, auch ganz schwarze Arten mit etwas hängendem nierenförmigen dritten Fühlcrgliede Gavirax Lw.
— Fühlerborste etwas verdickt und auch durch iunzc anUegende Pui)escenz
dicker erscheinend 2
— Fühlerborste nicht so verdickt, nackt oder nur zart pubesccnt .... \
2. Flügel gellcckt und ungelleckt, diittes Füiderglied länglicli oval oder kegel-
förmig nach oben gerichtet, mit apikaler Borste. Hinterleib mit fünf Ringen. Gampsocera Schin.
— Flügel nicht gefleckt. Drittes Fühlcrglicd kreisförmig bis nierenförmig hän-
gend, mit meist dorsaler Borstenstellung ;{
3. Thoraxrücken mit mattpunktierten Längslinien. Scliildchen trapezförmig,
stark genarbt, mit 2— (i Randborsten, die auf warzenförmig heivortre- tenden Höckern stehen. Elachiptera Macq.
— Thoraxrücken nur zart, nicht körnig und streifenförmig punktiert. Schild-
chen halbkreisförmig, gewölbt mit 2 — 4 gewöhnlichen Borsten ohne warzenförmige Höcker. Melanochaeta Bezzi.
4. Hinterleib mit fünf Ringen 5
— Hinterleib mit nur zwei Ringen, stark genarbt. Thoraxrücken und Schild-
chen mit langen lanzenähnlichen Borsten rauh besetzt. Anatrichus Lw.
5. Thoraxrücken etwas abgeplattet 6
— Thoraxrücken wie gewöhnlich gewölbt 7
6. Drittes Fühlerglied annähernd kreisrund Mattbestäubte ziemlich nackte,
düster gefärbte, schmal gebaute Arten. Flügelqueradern von einander entfernt, hintere Querader steil. Eribolus n. g.
— Drittes Fühlerglied trapezförmig mit Vorderecke ; glänzend schwarze, meist
weiss behaarte Arten Flügelqueradern einander genähert; hintere Quer- ader sehr schräge gestellt Scoliophthalmus Beck.
7. Vorderschenkel stark verdickt Siphonellopsis Strobi,.
— Vorderschenkel nicht verdickt ; Beine einfach 8
8. Thoraxrücken mit deutlich ausgebildeten reihenförmigen Dorsozentral- und
Akroslikalborsten; verhältnismässig lang behaarte Arten. Lasiopleura n. g.
— Thoraxrücken gleichmässig dicht und kurz, nicht reihenförmig behaart . *,)
9. Zweite Längsader ganz besonders kurz. Microneurum Beck.
— Zweite Längsader nicht besonders kurz 10
10. Rüssel lang mit langeicn zurückgeschlagenen Saugflächen. Mundrand meist
deutlich vorgezogen. Stirn nicht besonders breit ; Backen schmal ; Schildchen gross. Siphonella Macq.
— Rüssel gewöhnlich, nicht besonders verlängert 11
11. Kopf geschwollen mit auffallend kleinen Augen und breiten Backen, dem
Helomyzinen-Typus Eccoptomern Lw. entsprechend geformt
Oedesiella n. g.
— Kopf nicht so geformt V^
12. Thoraxrücken mit drei scharf geschnittenen Längsfurchen oder scharf
gezeichneten, dunkel punktierten Streifen ; metallisch oder mattkörnig punktierte Arten. Notonaulax Beck.
15
1X4 "TÖ. BECKER
— Thoraxrücken ohne oder nur mit sehr undeullichen Furchen 13
13. Hinlerschiencn an der Spitze mit einem langen gekrümmten Dorn.
Hippelates Lw.
— Hinterschienen nicht so hedornt 14
14. Drittes Fühiergüed trapezförmig; Augen querliegcnd. Scoliophthalmus Bkck.
— Drittes Fühlerglied mehr oder weniger kreisförmig lö
15. Zweite Längsader der Flügel l)esonders lang. Dicraeus Lw. p. p.
— Zweite Längsader nicht besonders verlängert Iß
l(i. Stirn sehr breit. Behaarung des Körpers vielfach gescheitelt und verhältnis- mässig lang; breite, plump gebaute Arten, Lipara Meig.
— Slirn nicht besonders breit und das Scheiteldreieck in der Regel nicht
besonders gross. Behaarung einfach und nicht besonders lang; kleine bis sehr kleine Arten. Kopf rund. Oscinella n. n. {Oscinis olim.).
Gaurax.
LoEW, üerl. Ent. Zeitsclir., VII. 35. (1863.)
LoEW charakterisiert diese auf eine amerikanische Art aufgestellte Gattung wie folgt :
Drittes Fühlerglied hängend, ziemlich gross, nierenförmig. stark pubescent mit gefiederter, fast apikaler Borste. Gesicht schmal, ausgehöhlt mit sehr schmalen Wangen. Augen pubescent. Flügel breit.
Fügen wir noch hinzu, dass die Augen länglich, senkrecht gestellt sind, das Scheiteldreieck von feinen Haaren eingefasst, Frontorbilalborsten deutUch, Rüssel mit Sangtlächen nicht besonders ausgebildet, der ganze Körper mit feiner, meist heller Behaarung gleichmässig. bedeckt, das Schildchen von zweifacher Form, ent- weder gross, trapezförmig oder klein, lialbkreisförmig ist, so glaube ich, haben wir das Hauptsächlichsie aufgezählt, was zur Charakterisierung erforderlich ist.
Ich hatte diese Gattung bei Aufstellung des Kataloges unberücksichtigt gelassen. da es mir nicht unbedingt sicher erschien, dass wir die bekannte Oscinella pliiini- ger Meig. als paläarktische Vertreterin der Gattung ansehen könnten Nachdem ich aber Gaiirax-Avien aucli anderer Faunengebiete habekennen lernen können, stelle ich pliimiger unbedenklich zu Gaura.v; kürzlich hat auch Czekny zwei neue Arten entdeckt und beschrieben, von denen venustus sicher eine gute, niger bereits eine etwas abweichende Art darstellen; hiernach sind wir berechtigt, diese Gattung auch als eine paläarktische anzusehen.
Zu erwägen blieb auch ferner noch, ob die beiden ZETXERSTEDXschen Arten Oscinis ephippiiim und macnlipennis zu Oscinella oder Gaurax zu stellen seien (im Katalog hat ephippium versehentlich bei Chlorops Unterkunft gefunden). Nach- dem es mir gelungen ist, noch eine dritte neue, aber verwandte Art zu finden, möchte ich meine Ansicht dahin aussprechen, dass die verwandtschaftlichen Beziehungen dieser drei Arten zu Gaurax grösser sind als zu Oscinella. Zwar ist das Schildchen bei diesen Arten ebenso wie bei der Art niger nur halbkreis- förmig, gewölbt und nicht punktiert, während die echten Gaz/7'0;r-Arten ein etwas abgeflachtes, trapezförmig verlängertes, genarbtes Schildchen besitzen, aber Kopf und Fühler sind annähernd gleich, ferner die Zeichnung des Thoraxrückens, die feine, helle Behaarung des Körpers und die breiten Flügel, bei denen auch die zweite Längsader vom Flügelvorderrande weiter abrückt als sonst. Die Stellung
der Fühlerborste ist bei den Gaurax-Arlen eine scheinbar schwankende : ist das
CHLOROPIDAE Hg
drille Fühlerglied oben an der Vorderseite nbgeniiidef, dann erscheint die Borste rückenständig; zeigt sich oben eine abgesUunpt'lc Ecke, dann ist die Kndsländigkeil bereits eingeleilel und wird immer deullichcr, je spitzer die Vorderecke sich aus- l)ildet.
Demnach rechne ich zur (iattung Gaiirax ausser venustiis Czerny und plii- miger Meig. noch die Arten nif/c.r Czehny, e.phippiutn Zett. und inaciilipaniiis Zeit, sowie die neu einzuführende fuscipes, wenn ich auch die Arien mit dem kleineu halbkreisförmigen gewölblen Schildchen als Übergangsformen von Osd- nelld ansehe.
Arten- u n d S y n o n y ni e n - R e g i s t e r.
dubius Macq. = epliippiiim Zett. epliippium Zett.
dubius Macq. lOscinis] verosimililcr. fascipes Beck.
lepidus Meig. = plniiii;?er Meig. maculipennis Zett. niger Czerny. plumig'er Meig.
lepidus Meig. [Oscinis]. venustus Czerny.
Best im mungstabe 1 le der Arien.
1. Schildchcn gross, trapez- oder spitzbogenförmig, oben etwas abgeplattet . 2
— Schildchen nicht gross, halbkreisförmig und gewölbt . ;}
2. Thorax, Sclüldchen und Kopf schwarz ; drittes Fühlergliod rot. Beine gelb
mit schwarzen Schenkeln. Flügel und Adern blassgelb; kleine Art
plumiger Meig.
— Thorax, Schildchen und Hinlcrleib gelb ; ersterer auf dem Rücken mit drei
schwarzen Striemen. Kopf, Fühler und Beine gelb ; grössere Art
venustus Czerny.
3. Thorax und Schildchen glänzend scinvarz. Kopf schwarz. Wurzelglieder
der Fühler und das Untergesicht rötlich. Beine blassgelb mit schwarzen Schenkelstriemen niger Czerny.
— Thorax und Schildchen gelb, ersterer auf dem Rücken mit drei zusammen-
schliessenden schwarzen Streifen 4
4. Hinterschienen auf der Wurzelhälfte mit schmaler schwarzer Binde, l^rust-
seiten mit nur einem schwarzen Fleck auf den Mesopleuren
fascipes n. sp.
— Hinterschienen ohne Binde. Bruslseiten mit drei F'lecken 5
5. Flügel glashell ephippium Zett.
— Flügel am Spitzendritlel gebräunt maculipennis Zett.
Diese Galtung scheint eine weile Verbreitung zu haben, da sie nicht nur in Amerika und Furopa, sondern auch in Südost-Asien und Neu-Guinea vorkomml ; in Afrika scheint sie seltener zu sein.
Beschreibung der Arien.
IH). Gaurax ephippium Zett.
Gelb ; auf dem riioraxrücken durch das Zusammenfliessen von drei Längs- striemen, die in drei Zacken endigen, glänzend schwarz mit zarten weissen Härchen und Schildborsten; Schildchen gelb, an beiden Seilen braun. Koi)f matlgelb; Slirn
15*
l\Q TH. BECfcER
nach den Fühlern hin etwas konvergierend und hier von Augenbreite. Scheitel- dreieck glänzend gelb, ziemlich gross, jedoch nicht bis an die Fühler heran- reichend, mit einem grösseren schwarzen Fleck in der Umgebung der Ocellen. Mundrand nicht vortretend, abgerundet. Rüssel, Taster, Fühler gelb, deren Borste und die Kopfhaare weiss. Backen von Fühlerbreile. Brustseilen glänzend gelb mit kastanienbraunen Flecken über Mittel- und Hinterhüften und auf den Mesopleurcn ; Hinterrücken glänzend schwarz. Hinterleib glänzend kastanienbraun, unten heller. Beine gelb. Flügel sehr gross, so lang wie der ganze Leib, blass mit blassgelbcn Adern ; dritte und vierte Längsadern annähernd parallel, die zweite an der Spitze etwas nach vorne aufgebogen ; letzter Abschnitt der fünften Längsader IV.mal so lang als der vorletzte Abschnitt der vierten ; letzter Abschnitt der vierten viermal so lang als der vorletzte. IV2 m™ lang.
Nach Typen in Zetterstedt's Sammlung.
Aus Nord- und Mittel-Europa.
117. Gaurax maculipennis Zett.
Gelb, der vorigen ähnlich. Thoraxrücken glänzend schwarz, weiss behaart ; die Mittelstrieme läuft bis zum Schildchen und endigt zugleich mit den Seiten- striemen, nicht zackig. Scbildchen gelb, an der Wurzel verdunkelt. Hüftfleckc mehr rötlich. Hinterrücken ebenfalls glänzend schwarz. Hinterleib glänzend kastanien- i)raun, an der Wurzel und am Bauche gelb. Beine gelb ; Flügel blass, an der Spitze breit bräunlich, welche Färbung inigefähr das letzte Drittel bedeckt und allmählich verblasst; hintere Querader etwas schräg gestellt; der letzte Abschnitt der fünften Längsader zweimal so lang als der vorletzte der vierten. IV2 mm lang.
Kine nordische Art (Coli. Zetterstedt).
118. Gaurax niger Czerny o". Wien. Fnt. Z. XXV, 1906, p. 300.
Nach CzERNv: Glänzend schwarz. Stirn mehr als ein Drittel der Kopfbreite einnehmend, nach vorne etwas verschmälert, sammetschwarz. Scheiteldreieck und Hinterkopf glänzend schwarz. Mitte des Untergesichtes rötlich, Kopfborsten und Basalglieder der Fühler rotgelb, Taster und Bussel schwarz, Saugflächen weiss. Thorax, Schildchen und Hinterleib mit kurzer weisser Behaarung. Schildchen etwas halbkreisförmig, mit vier rostgelben Borsten, die vorderen kurz. Beine weiss, Ober- seite der Schenkelspitzen mit schwarzen Striemen. Flügel am Vorderrande bis etwas über die dritte Längsader hinab schwarzbraun : dritte und vierte Längsader parallel, die vierte an der Plügelspilze mündend, letzter Abschnitt der vierten Längsader SV-^uial so lang als der vorletzte. Schüppchen weiss, Schwinger schwarz mit gelblichem Stiel.
Aus Überösterreich ; auch in der Umgegend von Berlin (Oldenberg).
119. Gaurax fascipes n. sp.
Thorax und Schildchen gelb mit drei zusammengeflossenen glänzend schwarzen Rückenstriemen, so da.ss nach hinten drei Zacken entstehen ; zwei schmale schwarze Streifen liegen ferner noch übei' der Flügelwurzel. Schildchen halbkreisförmig gewölbt mit vier Borsten. Brustseiten mit einem schwarzen Längsstrich auf der unteren Hälfte der Mesopleuren ; andere Flecken sind nicht vorhanden. Schwinger gelb. Hinierrücken und Hinterleib glänzend schwarz. Kopf gelb ; Stirn annähernd gleich breit, von Augenbreite. Augen pubescent, Scheiteldreieck glänzend gelb, bis zur Mitte der Stirn reichend, Ocellenhöcker schwarz, Hinterkopf auf der oberen Hälfte schwarz. Behaarung des ganzen Körpers weissgelblich ; auf der Stirn je fünf feine Frontorbitalborsten. Fühler gelb, drittes Glied ziemlich gross, am Borsten- ansatz etwas verdunkelt. Backen nicht breiter als das halbe dritte Fühlerglied. Beine blassgelb mit deutlichem schwarzen Ringe auf der Wurzelliälfte der Hinter- schienen. Flügel blassgelblich, gross und breit. P/,. mm lang.
CHLOROPIDAE Hj
Ein Hxemphir in der LoEwschen Sammlung und ein zweites in der Samm- lung des Ungar. Nalional-Museums aus Ungarn.
120. Gaurax venustus Czkuny.
Nach Czerny: Blassgelb, Stirn gleichbreit. Scheileldreieck glänzend, Ocellen- höcker schwarz ; Slirnstrieme in gewisser Richtung weiss schimmernd. Innere Vertikalborsten kurz und fein, äussere lang und kräftig, Postvertikalborsten gekreuzt, ücellarborsten sehr kurz und fein, gekreuzt, rückwärts gerichtet, Oibital- borsten ungefähr zehn, rückwärts geneigt. Vibrissen kurz und fein. Fühler- borstc an der Spilzenhälfte schwärzlich, kurz gefiedert, zweites F'ühlerglied oben mit einer aufgerichteten Endborste. Augen länglich, sehr deutlich behaart. Hinter- kopf auf dem unteren Teile des Zerebrale mit einem schwarzen Doppelfleck. Thorax etwas gewölbt mit drei schwarzen Rückensfriemen : die hinten gespaltene Mittelslrieme beginnt am äussersten Vorderrande des Thorax und geht rückwärts gleich den Seitenstriemen nur etwas über die Mitte hinaus ; die Seitenstriemen sind vorn abgekürzt und tleckenartig erweitert. Brustseiten mit drei glänzend schwarzen Flecken: ein grosser dreieckiger auf der Sternopleura und je ein kleiner auf der Hypo- und Metapleura. Metanotum mit einem unten zusammengeflossenen glänzend schwarzen Doppelfleck. Beborstung des Thorax: eine Hümeral-, zwei Notopleural-, eine Postalar- und eine Dorsozentralborste. Schildchen lang zugespitzt, auf der ganzen Fläche behaart, mit zwei divergenten Borsten. Bauchwurzel auf der Mitte schwarz. Beine weisslich, Klauen schwarz. Flügel glasartig ; dritte und vierte Längs- ader parallel, die dritte über, die vierte unter der Spitze mündend, letzter Abschnitt der vierten Längsader viermal so lang als der vorletzte. Schüppchen weiss mit dunklem Rande, Schwinger blassgelb. Die Behaarung des Körpers ist überall gelb- lich weiss, nur auf dem Hinterleibe grösstenteils schwarz. 'iVg — 3V2 mm lang.
Aus Oberösterreich; auch fand ich ein Exemplar in der Sammlung des Ung. National-Museums aus Ungarn.
12L Gaurax plumiger Meig.
Thorax und Schildchen glänzend gelb, fein aber deutlich punktiert, fahlgelb behaart. Schildchen spitzbogig verlängert mit zwei längeren und zwei kürzeren divergierenden Borsten. Kopf schwarz ; Stirn matt mit je 3 — 4 Orbitalborsten Fühler in den Wurzelgliedern verdunkelt, das dritte Glied rot mit deutlich behaarter Borste. Taster dunkel. Schwinger gelb. Hinterleib glänzend schwarz. Beine gelb, Schenkel auf der Mitte breit schwarz. Flügel wasserklar mit gelben Adern. Die Flügellläche wie bei allen anderen Arten ebenfalls deutlich behaart. P/^ — 2 mm lang.
In Nord- und Mittel- Europa.'
Gampsocera Schin.
Wien. Entom. Monatsclir., VI. 431. (1802).
Kleine gelb und schwarz gezeichnete Arten mit braunschwarz gefleckten und ungetleckten Flügeln. Stirn etv/as vorgezogen mit deutlichem Scheiteldreicck und deutlichen Ürbialborsten. Augen länglich, senkrecht gestellt, pubescent. Untergesicht kurz, dicht unter den Fühlern stark verengt. Fühler mit einem nach oben gerich- teten oval kegelförmigen, unten etwas bauchig erweiterten dritten Fühlergilede mit apikaler, etwas verdicider und pubescenter Borste. Thorax und Schildchen glatt, nicht punktiert; letzteres halbkreisförmig, gewölbt mit zwei starken und zwei schwächeren Randborsten. Hinterleib mit fünf Ringen.
' G. plumiger nimmt mit itircn nncktcn .\iigen eine Ausnalimcstelluug ein.
118 TU. BECKEK
122. Gampsocera numerata Hekgeh c?9. - Taf. III, Fig. GN— 70.
Tlionix von ffelher (irinul färbe, jedoch Rücken und Schildchen lasl ganz glän- zend schwarz, ohne deuthch wahrnehmbare Behaarung ; Borsten schwaiz. Brusl- seiten mit einigen braunen Flecken auf den Meso-, Ptero- und Hypopleuren. Schwinger hell. Kopf gelb mit glänzend gelbem, ziemlich grossen Scheiteldreieck, das von einem schwarzen Flecken annähernd bedeckt wird, aber die Dreiecks- winkel frei liisst. 3 — 4 schwarze Orbitalborsten. Fühler rotgeil) mit zweigliedriger schwarzer üorste; drittes Glied von der oben angegebenen Form. Mik hat Form und Stellung dieses (iliedes ganz richtig gesehen ; er schildert dasselbe (Verh. zool.- hot. Ges. Wien, 1887, p. 181) als querliegend oder hängend und hat es auch .so gezeichnet, nach oben gerichtet mit deutlich apikaler Boistenstelhmg. Hinterleii) glänzend schwarz bis pechbraun mit schmalen gelben Hinterrandsäumen Flügel beim d mit 6, beim ? mit 3 — 4 schwarzbraunen unregelmässigen Flecken (s. Fig. 70); beim ? feiilen die Bandflecken in der Unterrandzelle und der zweiten Hinterrandzelle. Beine gelb mit braunem Längswisch an den Hinterschienen. IVi mm lang.
In ganz Furopa; hin und wieder aber selten beobachtet. Bezzi fand sie in Italien. (Coli. Becker.)
123. Gampsocera inornata Coivri, Bullet. Soc. Entom. Ital. XL, 1909, p. 184.
Thoraxrücken glänzend schwarz, ohne Bestäubung mit blassgelblicher Behaa- rung; Punktierung sehr zart. Schulterbeulen und einige Flecken an der Seitennaht rostgelb bis braun. Bruslseiten glänzend rostgelb mit grossen schwarzen Flecken, so dass die schwarze Farbe überwiegt. Kopf gelb; Hinterkopf und ein grösserer kreisrunder Ocellentleck auf dem sonst gelben Scheifeldreieck schwarz, glänzend. Augen zart pubescent. Drittes Fühlerglied rot mit dunklem Fühleransatz und Borste. Schwinger gelblich. Hinterleib glänzend pechbraun. Beine gelb; Schenkel und Hinferschienen )nehr oder weniger mit braunen Binden oder Streifen auf der Aussenseite. Flügel blassgelblich, ohne Flecken. Queradern einander nicht genähert; ihre Entfernung von einander so lang wie der letzte Abschnitt der fünften Längs- ader. 2'/.. mm lang.
Aus ItaUen; ferner aus Ungarn (Coli. Mus. Nat. Hung.).'
Anatrichus Lw. Lw., Ölver.s. Koiigl. Vcl. Akacl. Förliaiull., XVII. 'J7 (1860).
Dass diese afrikanische Gattung auch unserem paläarklischen Gebiete ange- hört, habe ich bereits 1903 in meinen ägyptischen Dipteren nachgewiesen.
G a 1 1 u n g s c h a r a k t e r. Thoraxrücken und Schildchen mit langen, fast lanzen- förniigen Borsten rauh bedeckt. Hinterleib länglich oval, mit nur zwei Ringen, obenauf etwas abgeplattet, vorne verschmälert, auf der Oberfläche mit erhabenen
' CoRTi ergehl sicli in Vcnmitungen, ob die fünf Weibclien, welche er besitzt, vielleicht doch der Art numerala Heeg. angehören könnten, kommt aber dann doch zu der Ansicht, dass eine neue Art vorliegt. Nachdem verschiedene Autoren sich bereits über die Weibchen von numerata Heeg. dahin geäussert haben, dass die weiblichen Flügel, wenn sie auch einige Flecken weniger haben als die Männchen, so doch nicht ganz ungefleckt sind, kann man trotz der Übereinstimmung beider Arten im allgemeinen sich dieser Ansicht um so eher anschliessen, als die Fiügeladerung doch gewisse Unlerscliiede zeigt: Bei numerata Heeg. shid die 2., 3. und 4. Längsader bauchig und schlank S-lörmig, während diese bei inornata fast ganz gerade verlaufen.
CHLOROPIDAE Hfl
Läiif^s- und Querlinien zweii<nili<i oder netzförmig s^ezeichnet ; der Ilinlcrleil) erscheint wie eine Schüssel. Das dritte P'ühlerglied annähernd Icreisrund mit nackter Borste; im allgemeinen Habitus einer Oscinella ähnlich.
124. Anatrichus erinaceus Lw. <??. — Taf III, Fig. 64— (i6.
Thorax und Schildchen glänzend schwarz mit langen blassgelben an der Spitze verdunkelten Borsten. Schildchen abgernndet, aber etwas verlängert. Hrustseifen glänzend. Kopf schwarz ; Scheiteldreieck und Hinterkopf glänzend schwarz. Fühler rotgelb mit brauner Borste. Gesicht dunkel, hellgrau bestäubt. Taster rntgelb. Backen schmäler als das dritte F'ühlerglied ; die obere Hälfte ist gran bestäubt, die untere glänzend schwarz Schwinger weisslich. Hinterleib schwarzbraun, wie oben beschrie- ben. Beine rotgelb. Vordertarsen etwas verdunkelt. Flügel blassgelb mit gleichge- färbten Adern. 2',., — 3 mm lang. . • ., - j^
In ganz Afrika heimisch. (Coli. Loew und Beckeh.) '' ^vvvVaXua) ^^ J^f^jjS^.
Elachiptera Macq. (1835). Crassiseta v. tios. 1840, Megachehim I^ond. 1850, Mijrmecomorpha Corti 1909 nee Dukour.
Zu der hier von mir gegebenen Gattungs-Synonymie, die von der des Kataloges abweicht, gestatte ich mir folgende erklärende Bemerkungen.
Die einzige Art der Gattung Elachiptera war neben Crassiseta bisher die bekannte E. breuipennis Meig., Macquart hatte diese Gattung der kurzen I'lügel wegen errichtet. Da nun bei strengerer Prüfung andere Unterschiede von den Crassiseta-Arleii nicht aufzufinden sind, so teile ich durchaus Lüew's und Schiner's Auffassung in diesem Punkte, die die Art breuipennis zu Elachiptera stellen. Man kann dieser Ansicht um so eher beitreten, als es noch eine andere Art mit kurzen P'lügcln giebt: E. hungarica, die hiermit den Übergang in vollkommenster Weise herstellt. Wir haben auch in vielen Gattungen Arten mit verkümmerten Flügeln, ohne dass wir uns dadurch hätten bestimmen lassen, hierauf eine besondere Gal- tung zu errichten ; auch in der Gattung Oscinella kennen wir eine Art O. brachij- ptera Zett., die sich fast in gleicher Weise verhält wie E. breuipennis Meig. Ich stelle Crassiseta nebst Megachetum als Synonyme zu Elachiptera;
Weiter habe ich hier die Gattung Mgrmemorpha L. Dufour als Synonym in Abgang gestellt und diese Ansicht bereits in der Wiener Ent. Z. 1009. p. 1)1. IT. begründet ; der Vollständigkeil halber reproduziere ich hier noch einmal meine Ansichten.
Schiner hatte diese Galtung als fragliches Synonym behandelt und ich hatte diese Angabe bei Aufstellung des Kataloges ohne speziellere Nachprüfung lediglich auf Schiner's Zeugnis hin mit aufgenommen. Nachdem ich nun später die Original- beschreibung von Dufour habe einsehen können, vermag ich mich jedoch der ScHiNERSchen Ansicht, dass L. Dufour in seiner Myrinemorpha brachgplera ledig- lich die bekannte Elachiptera breuipennis Meig. beschrieben habe, nicht anzu- schliessen. Ich will, um auch Anderen eine vergleichende Kritik zu erleichtern, zunächst L. Dufour's Beschreibung zitieren:
Myrmen^orpha. Caracteres genöriqucs.
,Aii(cniics inscrccs au-dcvant de la tele, plus courlcs qiie cellc-ci, composees de trois ,arliclcs, doiil Ics dcux premicrs encliässcs l'un dans l'aulre, lorinenl iine ma.sse commune ovale, ,globuleuse, fflabrc, et dont le dernicr eii stylet setiformo, simple, n«, «leux lois plus long (|ue les .preccdents, est iiii]>lante au ceiitre du Ixmt du second. Ce dcrnier (Ic second) est plus court (pio
120 TH. BECKER
„le Premier, arrondi et encliasse daiis iine ecliancrure de celui-ci ; tronipe retractile, non apparente ,(Ians Telat de repos ; töte deprinicc, Iroiil |)lane, glabrc ; |)aUcs simples, anibuhitoires ; alles „riidimentaires, beaucoup plus courtcs quc fabdoiiieii". Caractere specirique.
Mijrmemorpha brachiplera.
,Riifa, nitida; scutello abdoiiiinec|ue nigrescentibus ; alis al)doniiue tri|)l() brevioribus. Hab. ,iii graminosis Hispaniae. Long. 1 lin".
„Sa tele est plane conime dans l'oscinis planilVons. Fbr. Les alles ne sont, ä proprement „parier, que des moignons ou des vestiges".
Hiernach kann man Schiner wohl unzweifelhaft Recht geben, wenn er sagt (F. A. II. 231, Anmerkiuig) L. Dufouk habe das erste Fühlcrglied übersehen, er habe das zweite Glied für das erste, das dritte für das zweite und die Fühler- borste für das dritte Glied gehauen ; es geht dies ja auch aus der Zeichnung hervor. Wenn nun Schineh aber weiter sagt, L. Düfour habe von einer apikalen Borsten- slellung gar nicht geredet, überhaupt über die Stellung der Borste (drittes Glied) keinerlei Andeutungen gemacht, so ist das einfach nicht zu verstehen; man kann nur annehmen, das Schineh die DuFOURsche Beschreibung nur halb oder unauf- merksam gelesen hat, denn L. üufour spricht sich in den von mir hervorgehobenen Stellen ganz deutlich aus und sagt gerade das Gegenteil von dem, was Schinek herausgelesen haben will, denn L. üufour spricht ausdrücklich von einer zentralen Borste (drittes Glied). Das Hauptsächlichste der DurouRschen Darstellung ist Schiner hierbei aber auch noch garniclit aufgefallen : es ist nämlich von L. Dufour in der Beschreibung sowohl wie in der Zeichnung deutlich ausgesprochen, dass das dritte Fühlerglied bedeutend kleiner ist als das zweite. Daraus geht nun ganz unzwei- deutig hervor, dass das von Dufour beschriebene Insekt nicht zur Gruppe der Oscinellinae gehören kann und dass die von Schiner angegebene Synonymie in Wegfall kommen muss. Wie man das DuFOUKSche Tier zu deuten habe, ist eine zweite Frage ; ich vermag das nicht festzustellen oder Vermutungen anzugeben ; vielleicht hat L. Dufour sich auch täuschen lassen und das von ihm gesehene Insekt ist gar kein Dipteron. Aber auch ganz abgesehen hiervon ist festzustellen, dass weder Gattungsbeschreibung, noch Zeichnung mit unserer Gattung überein- stimmen ; aus diesem Grunde ist auch die Gattung Mtjrinemorpha L. Dufour zu verwerfen.
Neuerdings hat E. Corti (Pavia) in der Wiener Ent. Z. 19Ü9 den Versuch gemacht, auf Grund der ScHiNERSchen Hypothese dieser Galtung zum Leben zu ver- helfen. Da die Widersprüche in der DuFOURschen Darstellung durch Vermutungen allein nicht beseitigt werden können, so ist dieser Versuch, die ScHiNERsche Hypothese zu stützen, als gescheitert anzusehen.
Gattungsbegriff:
Glänzend rote bis schwarze Arten mit durch Pubescenz verdickt erscheinender Fühlelborste; diese ist entweder dünne, mit deutlicher Pubescenz, oder dicker mit kurzer bis sehr kurzer Pubescenz, so dass man sie fast als nackt bezeichnen kann (cornuta, brevipennis), es sind aber alle Übergänge vorhanden. Thoraxrücken mehr oder weniger stark reihenförmig punktiert. Schildchen trapezförmig, flach mit 2—6 Randborsten, die auf warzenförmig vortretenden Chitinhöckern stehen; die Oberfläche des Schildchens ist stark genarbt.
Zu den acht im Kataloge aufgezählten Arten sind noch hinzuzustellen ausser der E. brevipennis Meig. : E. insignis und ensifera Thoms. aus China ; ferner die von mir 1907 aus N.-Afrika beschriebene Art tuberciilaia, deren Namen ich aber in
CHLOROPIDAE 121
iiibi-rifera umändere, da Adams 1905 eine afrikanische Art iiibcrciilata l)escl)riel)en ; ausserdem treten noch iiinzu vier neue Arten : E. gracca, humjarica, tiapczinn, tuberculifera ; auch Siphonella capreola wird man zu Elachiptera zu stellen haben. In Abgang ist zu stellen meine irisiilcata, die besser zur (lattuiig Melaiiochnela gehört und als eine Variante von piibescens Thalh. anzusehen ist ; weiter kommt in Wegfall fiircata Perris, die mit biiuaciilatn Lw. zusammenfällt und peclomlis Bezzi, die der sibirica Lw. gleich ist; die früher beschriebene Art flano-fronlala Beck, habe ich zu Melanochaeta gestellt, so dass wir heute 12 paläarktische Arten kennen.
Arten- und S y n o n y m e n - R e g i s t e r.
annuUpes v. F^os. = cornuta Fall. bilineata Big. == bimaculata Lw.
1. biuiaculata Lw.
bilineata Big. furcata Perris. rufescens Walk.
2. brevipennis Meig.
3. capreola Halid. sp. '.'.
4. cornuta F"all.
annulipes v. Ros.
femoralis Meig.
flaviventris v. Ros.
fiiscipes V. [<os.
StrobU CoRTL femoralis Meig. = cornuta Fall. flaviventris v. Ros. = corauta Fall. furcata Ferris = bimaculata Lw. fuscipes V. Ros. = cornuta P'all.
5. graeca Beck.
6. Iiungarica Beck.
7. insignis Thoms.
8. uiegaspiä Lw.
pecloralis Bezzi = sibirica Lw.
rufescens Walk = furcata 1'ekris = biuiaculata Lw.
9. sibirica Lw.
pectoralis Bezzi. StrobU CoRTi = cornuta Fall.
10. trapezina Cortl
luberculata Beck. = tuberifera BtCK.
11. tuberculifera Cortl
12. tuberifera Beck.
tuberculata Beck.
13 e s 1 1 m m u n g s I a b e 1 1 e der Arten.
1. Flügel stark verkürzt, bei dem s stärker als beim cf brevipennis Meig.
— Flügel nicht oder wenig verkürzt 2
2. Scheiteldreieck glänzend gelb auf gelber Stirn, mitunter schwarz gelleckl . 3
— Scheiteldreieck glänzend schwarz, auf gelber selten schwarzer Stirn . . 8
3. Thoraxrücken rotgelb, mit oder ohne dunkle Streifen 4
— Thoraxrücken ganz schwarz 7
4. Schildchen schwarz 5
— Schildchen gelbrot 6
5. Thorax und Hinterleib glänzend rotgelb. Beine ganz gelb. Flügel blass-
gelblich insignis Thoms.
16
122 TH. BECKER
— Thorax roslrot, Hinlerleib schwarz, glänzend. Beine rostgelb, Schienen znra
grössten Teil und die Tarsen schwarzbraun. Flügel kurz, gebräunt, mit
hellerem HinteiTande, Wurzel weisslich hungarica n. sp.
3. Thoraxrücken gelb mit zwei verkürzten schwarzen Seitenstreifen. Schulter-
' beulen und Brustseiten rotgelb bimaculata Lw.
— Thoraxrücken rot, etwas grau bereift, mit drei dunklen ganz durchgehen-
den Längsstreifen, von denen der mittlere geleilt ist. Brustseiten mit Ausnahme der Schulterbeule, rostbraun tuberifera Beck.
7. Schildchen schwarz, an der Spitze gelb mit zwei grösseren und zwei klei-
neren Warzenhöckern graeca n. sp.
— Schildchen ganz schwarz mit sechs Höckern. Scheileldreieck mit grossem
schwarzen Ocellenfleck megaspis Lw.
8. Stirnlläche und Fühler schwarz. Fühlerborste massig verdickt
trapezina Corti.
— Stirnfläche gelb. Fühler gelb, höchstens am Vorderrande dinikler ... 9 \). Thoraxrücken deutlich reihenförmig breit punktiert 10
— Thoraxrücken nur schwach, nicht breit punktiert . 11
10. Beine ganz gelb. Schulterbeule und Brustseiten ganz schwarz
cornuta Fall.
— Beine verdunkelt. Schulterbeule und Brustseiten ganz schwarz
cornuta var. Fall.
11. Die vier Warzenhöcker des Schildchcns deutlich ausgebildet. Fühlerborste
sehr dick und verhältnismässig kurz. Schullerbeule und Brustseiten rot- gelb sibirica Lw.
— Die 4 — 0 Warzenhöcker des Schildchens deutlich ausgebildet. Fülerborste
dick, aber nicht besonders kurz. Schulterbeule und Brustseiten glänzend schwarz tuberculifera Coini.
Beschreibung der Arten.
125. Elachiptera insignis Thoms. [Oscinis]. Eugen. Besä 005. 301. (1.S69). „Flava, nitidula, antennarum seta, sculello et postscutello nigris; abdomine
apicem versus fusco ; aus hyalinis, nervis transversis remotis, ordinario pone post- costae exitum sito. Long. 2 mm. Patria: China." Type in Stockholm.
Thorax glänzend rostgelb, fein punktiert. Schildchen trapezförmig, matt schwarz mit zwei längeren und zwei kürzeren Bandborsten auf kleinen Höckern. Brusl- seiten ohne Flecken. Kopf ganz gelb; Scheiteldreieck glänzend, von mittlerer Grösse, nicht ganz bis zu den Fühlern reichend; Borste kurz behaart, schwarz, deutlich zweiteilig, l'A,nial so lang als das dritte Fühlerglied. Hinterleib rostgelb, nach der Spitze hin verdunkelt. Beine ganz gelb. Flügel blassgelblich mit normalen Adern.
126. Elachiptera brevipennis Meig.
Thoraxrücken glänzend rot mit schwacher Punktierung; Schildchen schwarz- braun, selir rauh gefurcht mit 2 — 4 Randborsten auf kleinen Höckern. Brustseiten glänzend rot. Kopf ganz rotgelb mit glänzendem Scheiteldreieck. Fühlerborste dick und schwarz. Hinterleib pechbraun bis schwarz; zweiter Ring beim d deutlich, beim 9 weniger verlängert. Beine i'otgelb; Vorderschienen und Tarsenendglieder verdunkelt. Flügel blassgelblich bis braun, beim d" vorne verkürzt, beim ? fast rudimentär, die Adern sind aber trotzdem alle vorhanden. 2^., mm lang.
Aus Mittel-Europa (Coli. Beckeh).
127. Elachiptera bimaculata Lw. {furcota Perris, nifescens Walk. [Chlorops] und bilineala Bigot, Voyage de M. Alluaud aux lies Canar. 188U — 00.)
CHLOROPIDAE 123
ITm den Nachweis zu erbriiifien, dass furcata Perr. nichts anderes ist als biinaciilala L\v., gebe ich die Beschreibung der ersleren :
„Long, un peu phis de 2 mm. — Tete d'un testace jaune avec un point noir au Vertex; palpes et antennes jaunätres, celles-ci ayant le dernier arlicle noiralre en dessus; style epais un peu coude en dedans, noir et densement tomenteux; des rellcts d'un blaue soyeux sous les yeux, qui sont grands et noirs. Corselct de la couleur de la tete, tres fmement i)onclucs, revelu de poils cendres tres courls, marque de deux bandes longitudinales noiratres tres ecartees, interrompues ante- rieurenient et n'atteignanis ni le bord anterieur ni le boi"d posterieur. Poilrine tachee de noirätre. Ecusson de la couleur du corselet, ponctue et tomenteux comme Uli, plan, termine par deux petits iobes surmontes d'une longue soie, ce qui le fail paraitie fourchu Abdomen noir hiisani avec hi base jaunatre, mais plus largemcnt en dessous. Alles claires; balanciers jaunätres avec le boulon presque blanc. Pattes d'un jaunatre pale."
Perris züchtete diese Art in seinem Garten aus den Zweigen und Wurzeln eines Strauches (pieds de navet en rructification).
Im Mitlelmeergebiet (Coli. Becker)
128. Elachiptera tuberifera Beck. Zeilschr. f. Hymen, u. Dipl. 1!)Ü7. ;^!)5. 142. (tiiberculata). (E. bimaciiluta var. qiiadrimaculata Strübl ; Spanische Dipl. Wien. Ent. Z. 1905.) '
Thorax und Schildchen rotgelb ; der Rücken ziemlich fein punktiert mit drei braunen (nicht schwarzen) ganz durchlaufenden Längsslriemen, von denen die mittlere geteilt ist, so dass man auch von vier Striemen sprechen kann. Schulter- beulen hellgelb. Brustseiten |)ecbbraun. Schildchen mit zwei grösseren und zwei kleinen Höckern. Kopf ganz gelb mit glänzendem Scheiteldreieck. Fühlerborste stärker verdickt als bei bimaciüala Lw. Hinterleib pechbraun, weiss behaart. Beine und Schwinger gelb. Flügel ähnlich wie bei den übrigen Arten, die Queradern sind jedoch etwas näher aneinander gerückt. Vj., mm lang.
Aus Nord-Afrika.^ Coli. Becker.
129. Elachiptera megaspis Lw. [Crassiseta].
Thoraxrücken und Schildchen glänzend schwarz, ersterer stark reihenfcirmig punktiert; SchuLerbeulen, der obere Teil der Brustseiten und ein Fleck über der Flügelwurzel rot. Schildchen stark verlängert mit sechs Borsten, die auf kleinen Höckern stehen; der untere Teil der Brustseiten glänzend pechschwarz. Kopf gelb, auch das Scheiteldreieck, jedoch ist dessen grösserer Teil schwarz, so dass ein grö.sserer schwarzer runder Ocellentleck hervortritt; die Ausdehnung der schwarzen Färbung des Punktaugendreiecks isi ferner eine schwankende. Das dritte Fühler- glied ist an seiner Aussenseite am Wurzelpunkt der Borste deutlich geschwärzt, letztere verdickt, jedoch schwächer als bei cornuta. Hinterleib schwarz, durch starke Narbung matt; der zweite Bing, der mit dem ersten scheinbar ganz verschmolzen ist, hat eine bedeutinde Länge ; er ist in beiden Geschlechtern ungefähr .so lang, wie die übrigen drei Ringe zusammen. Beine und Schwinger gelb. 27-2 nim lang.
Miltelmeergebiet (Coli. Beckeu).^
' Den Namen tiiberculata ändere icli ab in „tuberifera" , da .\d.\ms bereits im Oktober 1905 in d. Bull, of Kansas (Jnivers. Lc, 111. l'Jl eine Crassiseta tiiberculata beschrieben hat.
■ Strobl hat diese Art als eine Variante von furcata Perris = bimaculala Lw. auff-elasst und beschrieben ; in der grösseren Zahl der nicht verkürzten, sondern ganz duiclilaufcnden HücUenstreifen, in der durch Besläuiiung hervorgerufenen anderen Färbung dieser Streifen und in der stärker verdickten Fiihleri)orste zeigen sich aber deutliche Unierschiede.
' Die Form des Hinterleibes iiat diese Art mit E. breuipennis Meig gemein.
IG*
124 TH- BECKER
130. Elachiptera graeca n. sp.
Thorax schwarz, auf dem Rücken hrauii bereift mit sehr feinen einfachen Reihen hellgelber Härchen; die zarte Punktierung ist in keiner Weise in Reihen zusammengedrängt. Schildchen lang trapezförmig, schwarz, an der Spitze gelb mit zwei "rossen und zwei kleinen Höckern. Schulterbeulen und je ein Fleck vor dem Schildchen gelb : die vertikale Trennungsnaht zwischen den Meso- und Pteropleuren ist ebenfalls gelb. Kopf ganz gelb, nur der Hinterkopf auf seiner oberen Hälfte verdunkelt. Scheiteldreieck glänzend mit unbestimmter Bräunung auf der Mittel- längsHnie; Füblerborste schwarz, von gewöhnlicher Länge und Dicke. Beine nebst Hüften blassgelb. Flügel desgl. ; zweiter Randaderabschnitf etwas grösser als der dritte ; letzter Abschnitt der fünften Längsader doppelt so lang als die Entfernung beider Queradern von einander. 2 mm lang.
Von mir in Griechenland bei Patras Ende April gefunden (Coli. Beckeh).
131. Elachiptera cornuta Faix.
Thoraxrücken und Schildchen glänzend schwarz, durch stark linienförmige breite Punktierung stellenweise etwas matt und wie bei allen Arten mit feinen fahlgelben Härchen. Diese linienförmige Punktierung markiert die beiden Reihen der Dorsozentralborsten und dazwischen eine etwas schwächere der Akrostikal- börstchen. Schulterbeulen und Brustseiten ganz schwarz; Schildchen mit zwei län- geren und zwei kürzeren Randborsten, von denen die beiden ersten auf einem kleinen, nicht immer bemerkbaren Höcker stehen. Kopf gelb mit glänzend schwarzem Scheiteldreieck; das dritte Fülilerglied an der Spitze geschwärzt, dessen Borste gewöhnlich stark verdickt ; Hinterleib glänzend pechbraun, weiss behaart. Beine gelb. 2 — 3 mm lang.
In ganz Europa und Nord-Afrika.'
132. Elachiptera sibirica Lw."
Thoraxrücken und Schildchen glänzend schwarz, deutlich reihenförmig gekörnt wenn auch nicht so stark wie bei E. corniilo. Schulterbeule, Bruslseiten sowie der Teil des Rückens zwischen Flügelwurzel und Schildchen rotgelb ; letzteres mit vier deutlichen Höckern und Borsten. Kopf gelb mit grossem glänzend schwarzem Scheiteldreieck (bei nicht ausgereiften Exemplaren bleibt das Scheiteldreieck gelb) ; die Borste auf dem dritten rotgelben Fühlergliede durch starke Pubcsccnz sehr dick und erheblich kürzer als bei cornuta Fall. Hinterleib braun, das zweite Glied etwas verlängert, Beine rotgelb. Vordertarsen braun. 2 mm lang.
In LoEw's Sammlung aus Sibirien und dem Mittelmeergebiet.
133. Elachiptera trapezina Corti {nigriceps Strobl in litt.).
Thorax und Schildchen ganz schwarz, etwas glänzend, ausserordentlich fein
' Diese Art variiert in der Färbung selir, daher aucli die vielen Synonyme : annuUpes V. l{os., femoraUs Meig., flaviuentris v. Ros., fascipes v. Ros. und var. nigrlpes Strobl. Exemplare mit verdunkelten Schenkeln, Schienenringen, Vorderschienen nebst Tarsen kommen nicht selten vor. Auch die Dicke der P'ühlerborstc ist sehr schwankend ; sie nimmt ab und wird mitunter selir dünn und ist dann ein wenig länger behaart. E. Cokti hat in d. Bullelina d. Soc. Ent. Ital. XL. IbO (1909) auf zwei Exemplare der STROBLSchgii Sammlung aus Spanien hierauf eine neue Art E. Slrobli gegründet. Ich besitze solclie Exemplare mit dünner Borste ebenfalls aus Scldesien mit allen Übergängen bis zu den normalen Exemplaren mit dicker Borste. Diese Varialionen sind allerdings sehr auffällig; man kann jedoch den Exemplaren mit dünner Borste angesichts der Übergangsformen und ihrer sonstigen Übereinstimmung nicht die Bedeutung einer besonderen Art beilegen ; ich sah ferner Exemi)lare mit dünner Fählerborste aus Steier- mark, von Strobl als El nigripes bestimmt in der Sammlung des Ungar. National-Museums.
- Bei Vcrglcichung der Typen fand ich zu meiner Überraschung, dass E. pectoralis Bezzi mit E. sibirica Lw. identisch ist. Bezzi fand sie in Süd-Italien; desgl. Corti ; ich fand sie auch in einer Reihe von Ex. aus Ismailia in der Sammlung des Ungar. National-Museums.
CHLOROPIDAE 125
bereift, der Rücken elwas reihenförmi<< punktiert, jedoch weit sciiwächer als hei conuila; das Schildchen sehr rauh gekörnt mit je zwei sehr scliwach ausgebildeten Höckern, ßrustseiten ganz glänzend schwarz; Schwinger blassgelb. Kopf ganz schwarz, Gesicht und Backen elwas weiss bereift ; Stirnfläche matt, Scheiteldreieck glänzend schwarz mit je zwei sehr deutlichen Frontorbitalborsten und je einer deutlichen Mnndborste. Fühler ganz schwarz, deren Borste massig verdickt, flinter- leib glänzend pechschwarz ; Beine nebst Hüften desgleichen, Hüftgelenk und Kniee heller. Flügel schwach, bräunlich. 2 mm lang.
Steiermark: Admont ; Italien: Pavia etc. (Corti).
134. Elachiptera capreola Halhx, Curtis. Ann. Nat. Hist. II, 1839, p. 187. {Oxcinis.)
0. nigra nitida, fronte opaca triangulo nitido; alis fuliginosis; halleribus fuscanis; arlsta crassa dense plumata.
Resembles O. laevigata, but the arista as in 0. corniita. Fngland. Aus solcher Beschreibung lässt sich die Art natürlich nicht erkennen.
135. Elachiptera hungarica n. sp. Eine schöne charakteristische Art.
<f. Thorax rostrot, deutlich, wenn auch nicht reihenförmig punktiert und glänzend; Brustseiten glänzend rot; Schildchen trapezförmig, flach, schwarz, stark genarbt mit 2 längeren und vier kürzeren Höckerborsten. Schwinger weiss. Kopf gelb bis rot ; Stirn mit grossem schmalen, glänzend gelben Scheiteldreieck, das an der Basis '■'/^ der Scheitelbreite einnimmt und bis zum Vorderrande der Stirn läuft. Fühler rotgelb; das dritte Glied mit dunklem Vorderrande und kurzer dicker Fühlerborste; die Fühlerborste ist an und für sich dick und die Behaarung fast verschwunden, noch mehr als bei unserer Art cornnta. Hinterleib ganz glänzend schwarz. Beine rostgelb, Hüften desgleichen ; Schienen mit Ausnahme ihrer Wurzel und alle Tarsen schwarzbraun ; an den Hinterbeinen sind auch die Schenkel ver- dunkelt. Flügel auffallend kurz; ihre Wurzel bis zum Ende der ersten Längsader ist weiss, der übrige Teil bräunlich gefärbt mit dicken braunen Adern, jedoch ist der Flügelhinterrand fast ganz farblos. 2V2 mm lang.
Ungarn : Kalocsa. (1 Exemplar. Coli. Mus. Nat. Hung.)
Melanochaeta Bezzi.
Bezzi, Zeit.schr. f. Hym. u. Dipt. VI. 50. (1906.)
Paclujchaeta Bez/.i, nee Lw. Ditteri di Calabrw. 3 t. (1895.)
Pachijchaclina Hendel, Wien. Ent. Z. XXVI, 98. (1907.)
Lasiochaeta Corti, Bull. Soc. Eni. Ital 147 (1909)
Diese Gattung ist mit Elachiptera verwandt und rekrutiert sich aus Formen, i)ei denen der Thoraxrücken nur fein oder kaum noch reihenweise punktiert ist. Das Schildchen hat nicht die flache trapezförmige Gestalt mit Höckern wie bei Elachiptera, sondern ist halbkreisförmig, gewölbt, nicht rauh genarbt, sondern glatt mit zwei grösseren und zwei kleineren Endborsten ohne Höcker.
Zu den beiden im Katalog bei Pacliichaeta genannten Arten : aterriina Strobl und pubescens Thalh. rechne ich noch die von mir früher als Crassisela beschriebene ägyptische Art flavo-fronlnta.
Herr Dr Corti hat in seiner Abhandlung über die italienischen Crassiseta- Formen 1. c. (1909) auf die Art pubescens Thalh. eine neue Gattung Lasiochaeta gegründet. Die von Melanochaeta abweichenden besonderen Merkmale seiner Gattung will er gefunden haben in etwas deullicherer Punktierung des Thorax-
126 TH. BECKER
rückens, in der nierenförmigen Gestalt des dritten Fühlerj^liedes und in den vor- stellenden Tastern ; ferner in zwei ürbitalborsten und in der Mundform. Ich kann niicli hierin der Ansicht des Herrn Dr. Corti nicht anschhessen, denn meiner Auffassuno nach sind diese Unterschiede zum Teil nicht vorhanden, zum Teil so geringfügig, dass sich das Verfahren, eine neue Gattung abzutrennen, nicht rechtfertigen lässt. So ist die Fühlerform dieselbe ; das dritte Fülllerglied ist bei allen Elachipiera- und Melanochaeta-Avien, auch bei alerrima Strobl nierenförmig. Man täusche sich niclit über die F'orm; auch bei den Arten, welche scheinbar ein etwas abgerundetes Fühlerglied besitzen, liegt die Anheftestelle des zweiten und dritten Gliedes oben und das dritte Glied hängt stets nierenförmig nach unten bald etwas mehr, bald etwas weniger; ferner ist die Beborslung des Kopfes und am Thorax bei den Arten aierriina und piibescens dieselbe, bei letzterer nur deutlicher. Das Hervortreten der Taster ist kein besonderes Merkmal ; es ist individuell ; einige Exemplare strecken im Todeskampfe die ganze Rüssel- und Tasterpaitie vor, andere nicht ; auch bei aterriina finde ich Exemplare, welche die Taster liervorgestreckt haben. Dahingegen finde ich mit Corti, dass die reihen- förmige Punktierung des Thoraxrückens bei piibescens um ein Geringes deutlicher ist als bei aterrinia und dass die Wangen und Backen ersterer Art schmal, aber deutlich sichtbar sind, während sie bei aierrima fast verschwinden. Darauf beschrän- ken sich meiner Ansicht nach die Unterschiede, die ich nur als Artunterschiede bezeichnen kann ; die schwarze Färbung und das grössere Hinneigen der Art alerrima zur Gattung OscineUa (Oscinis) darf uns nicht irreführen ; derartige Erschemungcn treten bei jeder Gattung und nach verschiedenen l\ichtungen hin auf. Verwandtschafthches, Übergänge findet man in dieser Familie bei jedem Schritt und Tritt. Wollte man aus jeder geringen Abweichung von dem Gattungs- charakter, den man sich zunächst künstlich aufgebaut hat und der häufig nach grösserer Artkenntnis doch wieder abgeändert werden muss, den Grund zu einer besonderen Gatlungsbildung herauslesen, dann könnten wir uns in dieser Familie vor Gattungen nicht retten; hier heisst es möglichst vorsichtig vorgehen, wenn man nicht ins Uferlose abschweifen will. Wir werden diesem variaiilen Formen- kreise in der indisch-australischen Region weiter begegnen.
B e s t i m m u n g s t a b e 1 1 e der Arten.
' &
1. Scheiteldreieck glänzend gelb 2
— Scheiteldreieck glänzend schwarz 3
2. Scheiteldreieck ganz gelb; Beine gelb flavo-frontata Beck.
3. Der ganze Körper schwarz aterrima Strobl.
— Kopf, Beine und Brustseiten zum Teil rotgelb pubescens Thalh.
136. Melanochaeta flavo-frontata Beck. [Crassisela].
Thorax und Schildchen gelb, sehr fein weisslich bereift, ziemlich glänzend. Die Skulptur ist auf der Mittellinie sehr fein, an den Seiten deutlicher und auch durch rötliche Färbung ausgezeichnet. Brustseiten gelb, glänzend. Kopf und Scheitel- dreieck ganz gelb, letzteres glänzend. Die Taster stehen deutlich vor. Hinterleib gelb, obenauf gebräunt. Beine ganz gelb. Siehe die ausführliche Beschreibung in : Ägyptische Dipteren 151. 243. (1903.)
Aus Ägypten (Coli. Becker).
137. Melanochaeta pubescens Thalh. {Crassiseta trisulcala Beck.).
Thorax und Schildchen schwarz ; etwas glänzend, leicht braun bereift. Punk- tierung des Rückens sehr schwach reihenförmig. Brustseiten rotgelb bis pechschwarz.
CHLÖROPIDAE 127
Kopf gell) mit jirossem s^länzend schwarzen Scheilcldreieck; Fülilerborstc mil ver- liallaismässig kurzer Pubescenz und daher nicht sehr dick erscheinend. Hinterleib pechbraun. Beine rolgelb mit verdunkelten Vordertarsen. 2 — 'i'/a nim lang.
In Süd-Europa, Madeira, Nord-Afrika.
138. Melanochaeta aterrima Strobl.
Thorax und Schildchen glänzend erzfarbig, fast unbestäubt, schwach und weit- läufig, kaum reihenweise schwarz behaart und punktiert. Brustseiten glänzend schwarz. Schwinger braun. Kopf ganz schwarz. Scheiteldreieck gross und glänzend; Fühlerhorsle durch lange Pubescenz stark verdickt. Hinlerleib und Beine ganz schwarz. Flügel etwas rauchgrau gefärbt: die erste Längsader zwischen beiden Queradern mündend; zweiter und dritter Bandaderabscbnitt ziemlich gleich lang.
Im Alpengebiet (doli. Strobl), aber auch bei Berlin gefunden (Coli. Beckkr).
Eribolus n. g.
von IpißuiXo? grossctiollig.
Ein interessanter kleiner Formenkreis, von dem mir z. Zeit drei Arten bekannt geworden sind, durch die plattgedrückte Form des ganzen Körpers in erster Linie autfällig. Der Thoraxrücken ist ganz flach, so dass man bei gut entwickelten Indi- viduen von Seitenkanten sprechen kann; der Hinterleib ist in seiner natürlichen F'orm ebenfalls flach; auch der Kopf, der im Profil kreisrund erscheint, ist von vorne gesehen sehr in die Breite gezogen, so dass er l'/a — Smal so breit wie hoch ist. Schildcben tlach mit zwei zarten Endborsten; die Schulterbeulen sind stark abgeschnürt; Behaarung sehr kurz, die Beborstung sehr schwach. Mundrand und Stirn nicht, oder nur wenig vortretend ; das dritte F"ühlerglied annähernd kreis- förmig mit mikroskopisch pubescenter Fühlerborste; Backen nicht besonders breit; Bussel mit kurz zurückgeschlagenen Saugtlächen. Flügel lang und schmal ; die erste Längsader läuft bis reichlich Vs der Flügellänge; Queradern nicht genähert; zweite, dritte und vierte Längsadern annähernd parallel. Beine mit massig verdickten Schenkeln, Mittelschienen mit zarter, aber deutlicher gerader Endborste.
Siphonellopuis Strobl hat einen gewölbten Thoraxrücken, stark verdickte Vorderschenkel, keine Schienenendborste und einen nicht in die Breite gezogenen Kopf, wodurch sie sich von unserer Gattung unterscheidet.
B e s t i m m u n g s t a b e 1 1 e der Arten.
1. Drittes Fühlerglied ganz schwarz, von mittlerer Grösse. Taster schwarz
sudeticus n. sp.
— Drittes Fühlerglied schwarz, unten rot 2
2. Drittes Fühlerglied von mittlerer Grösse. Taster schwarz. Thoraxrücken
aschgrau bestäubt hungaricus n. sp.
— Drittes Fühlerglied sehr gross. Taster gelb. Thoraxrücken braun bestäubt
slesvicensis n. sp.
139. Eribolus sudeticus n. sp.
Thorax und Schildcben schwarz, braun bestäubt, fast ohne Glanz, kurz schwarz behaart; Scbulterbeulen gross und deutlich. Schwinger blassgelb. Brustseilen glän- zend pechschwarz. Kopf mit matter dunkel lotbrauner bis schwarzer Stirn ; letztere so breit wie das Untergesicht. Taster schwarz. Scheiteldreieck ziemlich breit und lang, fast bis zu den Fühlern reichend, matt schwarzbraun, jedoch in seiner Nackt-
J^28 TH. BECKER
heit durch schwachen Glanz sich abhebend. Augen schräg querUegend, äusserst kurz pubescenl. Füliler ganz schwarz, drittes Ghed ziemlich gross. Mundrand mit zwei feinen Borsten ; Backen von Fühlerbreife, am unteren Augenrande weiss bereift, weiter unten schwarz. Kopf von vorne gesehen IVaUial so breit als hoch. Hinterleib platt. Beine schwarzbraun; Ivniee, Schienen und Tarsen rostgelb, jedoch mit braunen Ringen auf den Schienen und verdunkelten letzten Tarsengliedern. Flügel blassbraun mit dunkleren Adern; der zweite Randaderabschnitt ein wenig länger als der dritte; der letzte Abschnitt der fünften I>ängsader nur wenig länger als die Entfernung beider Queradern von einander. P/j — 2 mm lang.
Von mir in Schlesien, von Kowarz in Böhmen gefunden (Coli. Becker).
14ü. Eribolus hungaricus n. sp.
Thorax und Schildchen schwarz, ganz matt aschgrau bestäubt und fast nackt. Schwinger weissgelb. Brustseiten glänzend pechschwarz, jedoch auf Meso- und Pteropleuren bestäubt. Kopf schwarzgrau ; Untergesicht etwas schmäler als die Stirn. Kopf ungefähr doppelt so breit als hoch. Augen pubescent. Scheiteldreieck an der Basis breit, aber nur bis zur Stirnmitte reichend, ebenfalls matt schwarz- grau. Fühler schwarz, drittes Glied aber an der Unterseite deutlich rotgelb. Taster klein und schwarz. Backen schmal, von halber Fühlerbreite, schwarz. Hinterleib flach, schwarzbraun, unten an der Wurzel rötlich. Beine schwarzbraun ; Schenkel- glieder, Kniee, Wurzel und Spitze der Schienen nebst deren Tarsen mit Ausnahme des letzten Gliedes hell rostgelb. Flügel wasserklar mit blas.sbraunen Adern ; Ader- verlaul' wie bei der vorigen Art. 1 mm lang.
Aus Ungarn, Gyon (Coli. Mus. Nat. Hung et Becker).
141. Eribolus slesvicensis n. sp.
Diese Art hat mit E. siideliciis grosse Ähnlichkeit in der Grösse und allgemeinen Färbung; die Unterschiede sind kurz folgende: der Kopf ist ungefähr doppelt so breit wie hoch, nicht P/amal; die Fühler sind fast doppelt so gross und das dritte Glied ist nicht ganz schwarz, vielmehr unten deutlich rot und die Taster sind gelb- lich, nicht schwarz; darauf beschränken sich die Unterschiede. 2 mm lang.
Insel Sylt (Coli. Becker).
Scoliophthalmus Beck. (1903). • B ^i H ^
Anacamploneiirum Beck. (1903;. il ' ' , O
Kleine bis mittelgrosse schwarze Arten. Scheiteldreieck von verschiedener Längenentwicklung. Augen querliegend ; Backen von massiger bis grösserer Breite ; Mundrand mit je einer Borste. Stirn vortretend ; Fühler kurz, das dritte Glied trapezförmig mit spitzer überecke und feiner nackter Borste. Thoraxrücken etwas gekörnt und daher mehr oder weniger stark glänzend. Spitze des Schildchens mit zwei kräftigen Endborsten. Flügel mit geraden annähernd parallelen Längsadern ; hintere Querader sehr schief gestellt, fast parallel zum Hinterrande des Flügels. Randader bis zur vierten Längsader laufend.^
' Icli füllte mich veranlasst, die Gattung Anacamptoneiirum einzuziehen und sie mit Scoliophthalmus zu vereinigen. Im Jahre 1903 hahe ich letztere getrennt behandelt, weil ich aus dem FlOgelgeäder zu erkennen glaubte, dass die Randader bei letzteren nur bis zur dritten Längsader reiche; aus diesem Grunde hielt ich eine Vereinigung für nicht möglich. Da ich aber im Laufe der monogra|)hischen Bearbeitung gesehen, dass auch im Aderverlauf hin und wieder Scliwankungen und Übergänge auftreten, so ist auch das sonst in erster Linie stehende Merkmal des Handaderverlaufes mit Vorsicht zu behandeln. Ich sehe hier Exemplare, bei denen man wegen Unscheinbarkeit der Randader nicht weiss, ob man sie zu den Chloropinae oder Oscinel- linae stellen soll. Betrachtet man aber den Gesamthabitus, namentlich auch Kopf- und Fühler- form, so steht der Vereinigung beider Gattungen nichts in Wege.
chloropjdae 129
B e s t i 111 m u n g s t a b e 1 1 c der Arten.
1. Heliaarung weisslicli, deutlicli 2
— Beliaarung sclnvarz, aber ganz undeullich 3
2. Stiinlläclic mattschwarz. Scheileldreieck breit und lang. Flügel graubräunlicb
mit braunen Adern und scliwarzbrauiier Handadei- trapezoides Hkck.
— Slirnlläcbe speckglanzend. Scbelteldreieck gleicbseilig geformt, kurz, nur
bis zur Stirnmitte reichend. Fliigel weisslich mit weissen Adern und gelblicher Randader obliquus Beck.
;{. Stirniläche speckglänzend. Scheiteldrcicck schmal und lang, bis zu den Fühlern reichend. Thoraxrücken und Schildchen etwas abgeplattet. Flügel blassbraun, im W'urzeld rille] blassgelb mil dunklen, nur an der Wurzel blassen Adern. arabicus n. sp.
Beschreibung der Arten.
142. Scoliophthalmus trapezoides Beck. — Taf. III, Fig. (iO — 63.
Das ganze Tier ist schwarz, mit Ausnahme der Fühler, welche rotbraun schimmern. Thoraxrückeii deutlich punktiert, ohne Längsfurchen mit kurzer weisser Behaarung. Schildchen fast dreieckig, gewölbt, punktiert mit zwei starken schwarzen iMidborsten. Brustseiten stark glänzend. Schwinger schwarzbraun. Das Scheitel- dreieck ist gross, breit, glänzend, fast so wie bei der Gattung Haplegis; auch der Seitenrand ist mit feinen weissen Härchen besetzt. Stirniläche mattschwarz. Die Backen sind stark nach unten gebogen und haben, im Piofd gesehen, scheinbar nur eine geringe Breite. Mundrand vorne mit je einem schwarzen Härchen. Hinter- leib glänzend pechschwarz, fast nackt; die spärliche Behaarung ist grösstenteils schwarz. Beine glänzend schwarz mit kräftigen Schenkeln und gelbem Filz auf der Unterseite der Tarsen. Flügel zart gianbräunlich mit weisslicher Wurzel ; Randader dick schwarzbraun, an der Wurzel aber dünn und blass. 2^1^ — 2'/2 "im l^i'^g-
Aus Ägypten (Coli. Beckeh).
1 13. Scoliophthalmus obliquus Beck. \^Anncamploi\eiiriini]. — Taf. 111, Fig. 5.^) — f)?.
Ftwas kleiner niul heller gefärbt, abweichend noch durch Flügelfäibung und anders geformtes Scheileldreieck.
Thoiax und Schildchen etwas feiner punktiert und kürzer weiss behaart. Kopf rotbraun; Stirniläche nicht matt, wie bei der vorigen Art, sondern wie das Scheilel- dreieck deutlich etwas glänzend; letzleres ist kurz, reicht nur bis zur Stirnmitle und ist von der Stirniläche nicht deutlich getrennt. Die Fühler haben ganz die Form der vorigen Art, sind aber rot ; Untergesicht schmutzig gelb bis braun ; die feine Behaarung des Kopfes ist weiss. Schwinger braun. Der pechschwarze Hinter- leib hat spärliche weisse Behaarung. Beine schwarzbraun ; Metatarsen und die beiden nächstfolgenden Glieder an den Hinterbeinen rotgelb, auch die Hüftgelenke sind mitunter etwas heller. Die Flügel haben einen ganz milchweissen, farblosen Ton, auch die Adern sind ganz weiss, Bandader blassgelb. Bandader fast unbe- haart, dritte und vierte Längsader divergierend 2V2 mm lang.
Aus Ober-Ägypien (Coli. Schnabl und Becker).
144. Scoliophthalmus arabicus n. sp.
Thorax nur sehr fein punktiert und daher glänzend schwarz mit etwas Metall- schimmer. Brustseiten glänzend. Schwinger schwarzbraun ; die Behaarung ist schwarz, aber so kurz, dass man den Körper als nackt bezeichnen kann. Kopf rostrot, am Scheitel und Hinterkopf verdunkelt. Stirn nicht ganz IVa'nal so breit wie ein Auge ; Stirniläche speckglanzend wie das Scheiteldreieck ; letzleres ist
17
130 TH- BECKER
schmal und lang, an der liasis ungefähr von halber Stirnhreilc und reicht bis zu den Fühlern. Fühler und Backen roslrot, letztere glänzend und breil, mindestens dopj)elt so breit wie das dritte Füiilerglied. Hinterleib glänzend pechschwarz, fast nackf. Beine nebst Vorderhürten rostrot; alle Schienen und die Endglieder der Tarsen schwarzbraun. Flügel blassbraun, das Wurzeldrittel deutlich heller und etwas gell)lich. Die Adern sind dementsprechend braun und blassgclb gefärbt. 2 mm lang.
1 l^xemplar ans Suez in der Sammlung des Ungar. Nalional-lNIusenms.
Siphonellopsis. Sthobl, Memorüis de in H. Soc. Esp. de Hlst. Nat. Madrid, III. äCAi [96.] (1896).
Von schmaler Gestalt; mit den verdickten Vorderschenkeln an die Gattung Borbonis erinnernd. Thoiax schwach behaart und beborstet, mit deutlich hervor- tretenden Schulterbenlen ähnlich der Gattung Tachypeza. Kopf rund, Mundrand abgerundet, wenig vortretend, mit einer deutlichen Mundborste und zwei eben- solchen Backenborsten. Bussel nicht verlängert. I'ühler in der Mitte der Höhe der grossen nackten Augen einsetzend. Stirn nicht besonders breil mit grossem Schcüel- dreieck. Vorderschenkel in beiden Geschlechtern verdickt. Flügel länglich mit kurzer erster Lüngsader.
145. Siphonellopsis lacteibasis Strobi, cf?.
Thorax und Schildchen schwarz, wenig glänzend, weitläufig und kurz schwarz behaart. Am Bande des Schildchens stehen zwei sehr kurze, stark konvergierende Borsten. Brustseiten glänzend schwarz, Schwinger weisslich. Kopf kugelig, schwarz, die mattschwarze Stirn nicht viel breiter als ein Auge. Scheiteldreieck gross, bis zu den Fühlern reichend, glänzend schwarz, wie poliert ; drei deutliehe Fiontor- bitalborsten ; das dritte schwarze F'ühlerglied fast kreistVirmig mit starker, verhält- nissmässig langer Borste. Hinterleib glänzend pechschwarz. Beine mit etwas ver- dickten Schenkeln, an den Vorderbeinen am stärksten, mit kurzen Härchen und ohne Endborste an den .Millelsehienen ; die Färbung dei- Beine ist schwarzbraun, mit rostgelben Vorderhüften, Schenkelringen und den ersten Tarsengliedern der Hinterbeine. Flügel ziemlich lang, intensiv gebräunt, mit kräftigen Adern und milch- weisser Basis. 27.2 — 3 mm lang.
Aus Spanien bei den Salinen von Medinaceli (Coli. Strobl).
Lasiopleura n. g. von lÜGUJi Ijor.stig und jiXs'ip'/ .Seile.
Diese Art nimmt unter den sonst meist kahlen Oscinellinen eine besondere Stellung ein, nicht nur durch die besondere Länge der Behaarung und Beborstung, sondern auch wegen des ganz anderen Charakters der Behaarung. Während bei allen bisherigen Oscinellinen der Thorax mehr oder weniger dicht und gleichmässig punktiert und behaart erscheint, sehen wir hier eine kräftig ausgebildete Einzel- reihe von 4 — 5 Dorsozentralborsten und dazwischen auf dem sonst nackten Rücken nur zwei Beihen divergierender Akrostikalbörstchen ; vier Schildborsten ; ferner auf den Sternopleuren, was sonst nie vorkommt, zwei wenn auch kleine, so doch deutliche Borsten. Dementsprechend sind auch Hinterleib, Beine und Flügel ver- hältnismässig lang behaart ; dahingegen sind die Augen nackt. Man kann die.se Art unmöglich mit den übrigen Oscinellinen zusammen bringen.
CHLOROPIDAE 131
1 Iß. Lasiopleura longepilosa Stkobl [Osciiii.s].
Thorax sclivvarz, orzgrüii bereift mit den oben angegebenen Borsten und Huaien. Brnstseiten auf der oberen Hälfte zart braunlich bereift. Schwinger gelb. Kopf vorne gell), hinten schwarzbraun mit drei deutlichen Froutorbitalborstcn, ausserdem noch mit einigen Höistchen am Rande des schwarzbraunen, nur matt- glänzenden Scheiteldreiecks und auf der übrigen Stirnfläche. Mundrand mit je zwei Borslen. F'ühler schwarz, Wurzelglieder rot; das dritte (ilicd pubescenl mit schwarzer Borste. Hinterleib pechbraun. Beine schwarzbraun; Vorderhüften und die Wurzel- iiälfte aller Schenkel und die Vorderschienen gelbbraun, deutlich behaart, auch die Randader und die Flügellläche selbst. Aderung ohne besondere Abweichungen. Siehe im übrigen Stkobi.'s ausführliche Beschreibung. 2 — 'ly., mm lang.
Aus Steiermark (Coli. Strobl), aus Schlesien und Siebenbürgen ((.loll. Becker).
Microneurum Beck. (1903). Siplmnculina Rond., Prodr. I. 128 (1856) p. p.
Als typisches Exemplar seiner Galtung hat Rondani »S. breinncivis ge^iannt, ohne jedoch diesem Namen eine Beschreibung hinzuzufügen und so seine Galtung zu begründen.
Ich kenne zwei Arten, welche sich durch sehr kurze zweite Längsader bemerk- bar machen, ausserdem aber noch mit nicht besonders verlängerten Rüssel eine gezeichnete Stirn haben ; es sind dies die beiden Arten Oscinis oniatifmns Lw. und signatuin Wollast. Die Orbiten sind nämlich hell, fast metallisch bestäubt ; diese hellen Streifen sind aber durch kreisförmige Wurzelpunkte der Orbitalhärchen durchbrochen und geben dadurch eine besondere Zeichnung. Diesen beiden Arten stelle ich aber noch zwei andere zur Seite: Siphonella quinquangiiln Lw. und uenea Macq., die mit ihrer besonders kurzen zweiten Längsader ebenfalls hierher- gehören, obwohl ihre Orbiten von einfacher Bildung sind und sie ihrer Rüssel- bildung wegen auch zu Siphonella gestellt werden könnten, was ja auch bisher geschehen ist. Legt man aber das Hauptgewicht auf die Bildung der zweiten Längs- ader, so erscheint es wünschenswert, diese beiden Arten von der Gattung Siphoiiella zu trennen, um dem Flügel dieser Gattung seinen einheitlichen Charakter nicht zu rauben ; als (ibergangsformen zu SiphoiieUa sind beide Arten inmierhin aufzu- fassen, während die beiden erstgenannten Arten ihre nächsten Verwandten in Oscinella haben.
Arten- und S y n o n y ni e n - R e g i s t e r.
1. aeueum M.\cq. [Siplionella].
psendulaevujata Stkobl. [Siphonella]. brevinervis Strobi, [Siphonetia] = oruatifroiis I.w. hiniinerins F^onii. [.Si])hiinculina\ = oruatifroiis Lw. iiiacitlil'rons Beck. = oruatifroiis Lw.
2. oruatifroiis Lw.
brevinervis Strobl.
brevinerinx Rond.
maciilifrons Beck. pseudolaeingala .Strobl — aeneuiii Macq. ;! <|uin(|iiangnlnm Lw. [Siphonella]. 4. Hi^iiatuni Wollast [Oscinis].
17'
132 TH. BECKER
B c s l i 111 niu n g s t a b e 1 1 e der Arten.
1. Froiitorliilalleisten hell bestäiil)!, durch punktföriiii<*e unhesüiubte Wurzel-
necUcii der zarten Orbilalbörsichen lleckeiiarlit; iiiiterbrocheii .... '1
— Froiilorhitalloisteii niclit duich hollerc Besläubiuii^ und Zekhnun«^ von der
Stirnlläche sicli abheilend .'i
2. Thorax und Bruslseilen schwarz, mafl, durch mclallisch i>ell)orano, punkl-
lörmige Zeichnung wie marmoriert; grössere Art signatuni Woi.l.^st.
— Thorax und Hrustsciten glänzend schwarz; kleine Art ornatifrons Lw. ;{. Thorax glänzend erzfarbig, Schildclien nur mit sehr kurzen Handborsten.
Scheiteidicieck gross, glänzend, schwarz mit deutliciier Mittelfurche
aeneum Macq.
— Thorax schwarz, mattbraun bestäubt, Schildchen mit sechs, etwas radial
gestellten Randborsten. Scheileldreieck matt schwarzbraun
quinquangulum Lw.
117. Microneurum ornatifrons Lw. — Taf. IIl, Fig. 52 — 54.
Thorax glänzend schwarz, zart fahlgelb behaart; Schildchen matt, nicht glän- zend, wie LoEw schreibt, mit sehr kurzen liandbörstchen. Schwinger schwarz. Kopf desgleichen; Stirn malt mit weisschimmcnuien Orbitalleisten, auf denen drei kleine schwarze I'imklllecken stehen. Scheiteldreicck glänzend schwarz, ziemlich gross. Fühler und Taster rot bis gelb. Mnndrand etwas vorstehend, lUissel massig lang gekniet. Hinterleib pechschwarz. Beine schwarzbraun; Schenkelknnpf, Schenkel- spilze, Schienen mit Ausnahme der Hinterschienen und die Tarsen lolgelb. Flügel glashell mit gelben Adern ; der dritte Bandaderabschnitt mein- als dopjielt so lang als der zweite; die Fntfernung beider Qneradern von einander so gross wie der letzte Abschnitt der fünften Längsader. V/^ mm lang.
In Süd-Europa und auf den Kanarischen Inseln (('.oll. Loi-:w und Bkckhk).
118. Microneurum signatum Worj.Asr. |0.<;r;/i/.s|.
Thoraxrücken und Stirn mit einem graugelben metallglänzenden Überzug, der tlurcli llaarwurzelpunkte und Stiiche sieiiartig duichbrochen wird. Taster und Fühler rotgelb. Rüssel mit massig langen zurückgeschlagenen Saugilächen, glä^izend schwarz. Flügel biass gcibbräunlich mit hellbraunen Adern ; dritter Bandader- abschnitl fast dreimal so lang als der zweite; die hintere (juerader steht sehr schief zur vierten, aber senkrecht zur fünften; ihre Knifernung von der kleinen Querader ist gleich ihrer doppelten eigenen Länge; reichlicii. 2 mm lang.
Von Madeira (("oll. Bkckkis).
1 I'.). Microneuruni quinquangulum Lw. [Siphonclln].
Charakteristisch durch die Winkelslellung, in welcher die W'urzclzellen mit den llinterrandzelleu zusammenslossen sowie durch das grosse dritte Fühlerglied.
Thoi'ax und Schildchen schwarz, durch braunen Reif etwas matt, kaum etwas glänzend, punktiert ; letzteres halbkreisförmig, gewölbt mit sechs etwas radial gestellten schwarzen Randborsten Behaarung äusserst kurz und schwarz. Schwinger schwarz, Brustseiten pechscliwarz, schwach glänzend, auf den Meso- und Ptero- pleuren matt wie der Thoraxrücken. Stirn breit, maltschwarz, fast doppelt so breit wie ein Auge, mit grossem, fast die ganze Stirntläche ausfüllenden, matt schwarz- braunen Scheiteldreieck. F'üliler sehr gross, schwarz, drittes Glied am unteren Drittel rot, etwas |nibescent mit deutlich abgerundeter Vorderecke und zarter Borste. Augen gerundet, sehr schwach inibescent. Backen sehr schmal, in gewisser Richtung weissgrau schimmernd. Taster schmal, rotgelb. Mundraud abgerundet, massig vorslehend, Rüssel nngelähr von Kopfeslänge. Hinterleib matt |iecbl)raun
CllI.OKOl'lüAli 133
Beine und Vnrderlu'ifteii hell n)tf>ell). Hinter- und Miüelschenkel reiciilich auf ihrer Wnrzeliuilfle. Hinlerschiencn aul' ihrer Mitte «ebräunt. Flügel wasseiklar mit hlnss- braunen Adern: erste Langsader ziemlich lang, der kleinen Querader gegenüber mündend ; die zweite kurz, so dass der zweite Randaderabschnitt nur ungelidn- die halbe Länge des dritten hat; dritte und vierte Langsader parallel; der letzte Abschnitt der fünften Längsader 1'/ mal so lang als die Entfernung der beiden (jueradern von einander; hintere Querader sehr schräge gestellt. 1'/, mm lang.
Aus Ungarn : Orsova (l d in Coli. Lüew).
150. Microneurum aeneum Macq. [Siphonella \.
Thorax und Schildchen erzfarbig glänzend, fein und etwas reihenl'örmig punk- tiert; das Schildchen halbkreisförmig, etwas gewölbt um\ nur mit sehr kurzen Randbörslchen ; Behaarung fahlgelb schimmernd. Brustseiten ganz glänzend pech- schwarz. Schwinger schwarz. Stirn niattschwarz mit grossem, glänzend schwai-zen bis fast zu den Fühlern reichenden Scheiteldreieck, das eine deutliche Mittelhnche zeigt. Augen gross, gerundet, nackt. Mundrand etwas vortretend. Fühler und Taster rotgelb bis braun. Rüssel in seinen beiden Teilen fast von Kopfeslänge. Backen kaum so breit wie das drille Fühlerglied. Hinterleib glänzend schwarz ; Reine des- gleichen, Spitze der Schenkel, Schienenenden und Tarsen rotgelb. Flügel farblos, dritter Randaderabschnitt mindestens doppelt so lang als der zweite ; letzter Abschnitt der fünften Längsader nur wenig länger als die Entfernung beider Quer- adern von einander. V/^ — V/.^ mm lang.
Mittel-Europa (Coli. Beckek).
Siphonella ', tc^ ''''■-
Macq., S. ä HiilT. II. 584. 7. (1S;{5). /;
Eurinella Meunikk, Ann. Sog. lint. I-r. Mull. CXCIII. (1893). Opetiophora L\v., p. p. Bert. Rat. Z. (1872) Cent. X. 9ü. Siphuncidina Rond., Prodr. I. 128. (185(i). p. p.
M,\CQUAnT hat den Gattungscharakter sehr richtig in folgende haupisächlicbste Eigenschaften zusammengefasst : Rüssel lang, Saugflächen nach hinten gebogen und verlängert. Untergesicht kurz, Mundrand unten vortretend. Thorax und Schildchen punktiert; letzteres gross. Hintere Querader der Flügel etwas schräg gestellt. Wemi wir noch hinzufügen, dass die Augen in den meisten Fällen pubescent sind, so ist das Hau|)tsächlichste in wenigen Worten gesagt. In der Regel sind die Tiere dieser Gruppe schwarz, von massigem Glänze ; es kommen aber auch einige mit gelbem oder grau bestäubtem Thorax vor. Abweichungen hinsichtlich des Vortretens des Mundrandes, .Ausbildung des Rüssels und Behaarung der Augen sind auch hier wie in allen Gruppen der Familie selbstverständlich. Die Unterschiede von der zunächst stehenden Gattung Lipnra werden bei dieser ausführlich besprochen.
Meunieu hat lH9[i 1. c. erwähnt, dass Siphoiwlla oaciniiia V.\lu. pubescente Augen habe; aus dem Umstände, dass diese Eigenschaft in der Gatlungsbeschrei- bung früherer Autoren nicht hinreichend gewürdigt worden, hat Meunieu den Anlass hergeleitet, für diese Art oscininn ¥ma,. einen neuen Gattungsnamen Euri- nella einzuführen, ein Vorgang, der gleich unnötig wie unverständlich erscheint, nachdem Macquaht gerade auf diese Art seine Gattung Siplionella errichtet hatte. Die I'ube.scenz der Augen ist bei dieser Gattung nur von ganz untergeordnetem Wert und höchstens als Artmerkmal mit verwendbar, denn wenn es auch einige nacktaugige Arten gibt, wie S. nifkornis Macq. und palposa Fali,., so ist bei der Mehrzahl doch die Pubescenz wenn auch häufig undeutlich vorhanden.
134 TU. BECKER
Wenn ich die LoEwsche (iattiinji Opetiophora hier als synonym mit eingu- lühii habe, so wolle man die Begründung hierfür bei der einzigen hier in Frage kommenden Art S. laniinifornix Bfxk. in deren Beschreibung ersehen.
Die typische Untersuchung und Veigleichung der 30 im Katalog der palüark- lischcn Dipteren aufgezählten Arten hat Anlass zu einer wesentlichen Veränderung der Liste gegeben.
Ks kommen zunächst in Wegfall die Arten; neuen IMac^., breinneivis Strokl, brevincriiix Rond., ornatifrons Lw., pseudolneuigala Strobl und quimpuingiiln Lw., die ich als besondere Grupj)e unter dem Gattungsnamen Microneurum vereinigt habe.
Ferner kommen in Wegfall :
S. capreola Halid., die der Beschreibung nach eine Elnchipiern ist.
S. lueingnlo Fall. = Haplegis larsaln Fall.
i'. niveipcnnis Sthobl = Desmometopn nineipennis Strobl.
= Desnwmelopn simplicipes Bkck.
Als Synonyme scheiden ferner aus.
S. anguslifrons Meig. = oscininn Fall.
S. bnsulis v. Res. = oscininn Fall.
S. dnsgproctn Lw. = snlcicollis Meio.
S. diploloxoide.s Strobl = rußceps Macq.
S. Inevigatn Zett., Schin. (uec Fall.) =- oscininn P'all.
S. mnrginain Lw. = rn/icornis Macq.
S. Nonnkii Strobl. = longirosiris Lw.
■S'. nncis Pekris = rnficornis Macq.
.S'. obscnrifrons Lw. = apricn Meio.
Nach Au.sscheidung vorstehender LS Arten haben mir noch 12 Bestand. Diesen treten als neue Arten Jiiuzu : 6'. Sirobli ('.ZKHr<\ ; pnrnlleln Beck; trinngnlnris Beck; luminifonnis Beck und nsinticn Beck
Somit kennen wir zur Zeit 17 paläarktische Arten.
A r t e n- u n il S y n o n y m e n - R e g i s t e r.
(ini/itslifrons Mkig. — osciiiiiia Fall.
1. aprica Mkk;.
obscnrifrons Lw.
2. asiatica Beck.
aira Meic. = siilcicnllis Mkig. i>ar.
hasalis v lios. =^ oisciiiina Fall
cribriformis Heck [Oscinis] = iiiffriconiis \. Hus.
dasijprocla Lw. ^= snlcicollis Meig.
diplotoxoides Strohl - riiliceps Mach.
3. flarclla Zett.
hiecigata Zett., .Sciiin. (nee Fall) = osciiiiiia Kam. \. lamiuiforniis Beck. 5. loii^irostris Lw.
Noimkii Strohi.. marginata Lw. = ruliconiis .VlACy. (i. iiiiniitissima Strobl. 7, ni^ricornis v. Hos.
cribriformis Beck. Iristis Lw. nitida Meig. = oscinina Fall. Xuvuldi Strohl = longirostris l.w.
CHLOROPIUAL 135
itiicis Pkhuis = rutlcoi'iiis MACy. iihsrnrifrons L\v. = aprica Meu;. 8. osciiiina I'"all.
angustifrons Mku;. bnsalis v. Ros.
laevujala SciiiN., Zett. (nee F"all). nitida Mkig. n. palposa 1"ai,i,.
10. parallpla Heck.
11. puiiiilioni8 Rjekk.
12. ruBcops MAC.y.
diploto.roides Strobi,.
13. riiftcornis Macq.
manjinata Lw. nucia I'khkis.
14. sordldissima Stkobi,. 1.'). Strobli C/-ERNY.
16. Bülcicollis Meig.
aira Meig. dasyprocta Lw.
17. triangiilaris Beck.
tristis Lw. = nigriconiis v. Ros.
B e s t i 111 111 u n j4 s l a b e 1 1 e der Arie n.
1. Ilioriix von gelbroter Grundfarbe 2
— Thorax schwarz, auf dem Hucken durch aschgiaue bis schwarzgraue Bestäu-
bung matt ■ 4
— Thorax schwarz, auf dem Rücken ohne dichte Bestäubung, mehr oder
weniger stark punktiert, stets mit grösserem oder geringerem Ghinz . . (i
2. Thoraxrücken mit 3 — 5 schwarzen bis braunen Längsslreifen 3
— Thoraxrücken niclit gestreift, sondern im ganzen etwas graubraun bestäubt.
Brustseiten rotgelb mit schwarzen Hecken. Beine rotgelb ; Schenkel und Hinterschienen gewöhnlich auf der Mitte gebräunt ; sehr kleine Ait
ruficeps Macq.
3. Streifen des Thoraxrückens schwärzlich. Schulterbeule gelleckt ; Brustseiten
mit drei schwarzen Flecken. Hinterleib gelb mit braunen Binden oder obenauf ganz verdunkelt. Beine ganz gelb oder gelb mit schwarz gestreiften Schenkeln. Mittelgrosse Art pumilionis B.ierk
— Streifen braun. Schulterbeulen ganz gelb; Bruslseiten gewöhnlich nur mit
einem Fleck auf den Mesopleuren. Hinterleib und Beine gelb, ersterer nur unbestimmt verdunkelt. Sehr kleine Art flavella Zeit.
4. Scheileldreieck glänzend schwarz. Brustseiten ganz glänzend pechschwarz.
Hinterleib matt schwarzgrau. Beine schwarzbraun, Kniee und Melatarsen etwas heller. Rüssel lang ; sehr kleine Art triangularis n. sp
— Scheiteldreieck matt, schwarz. Brustseilen auf der Mitte matt 5
f). Thoraxrücken und Schildchen aschgrau bestäubt mit weisslicher Behaarung.
Kopf und Beine gelb longirostris Lw.
— Thoraxrücken und Schildchen schwarzgrau bestäubt mit schwarzer Behaa-
rung. Kopf und Beine schwarz sordidissima Stuüul.
(). Stirntläche deutlich etwas glänzend . 7
— Stirntläche ganz matt 11
7. Schwinger schwarzbraun cS
— Schwinger weisslich 1)
136 TU. BECKEK
8. Thüiax und Scliildclieii durcli starke Punktierung,' kaum noch etwas glän- zend. Schildchen ausser zwei längeren Borsleu an der Spitze am Seiten- randc mit vielen kürzeren Borsten besetzt. Scheitoldreieck etwas malt. Fühler und Gesicht rötlich. .Mundrand deutlich voilretend; dritte und vierte I.ängsadern nach oben aufbiegend ruficornis Maci^.
— Thorax und Schildchen feiner punktiert und deutlich glänzend ; Schildchen
am Seitenrande nicht durch viele Börstchen ausgezeichnet. Schcitel- dreieck glänzend. Fühler und Gesicht schwarz, kaum etwas rötlich. Mundrand nicht vorgeschoben. Taster rotbraun. Dritte und vierte Längs- ader parallel und gerade verlaufend parallela n. sp. !(. Mundrand kaum vorgeschoben. Untergesichl, Fühler und der vordere Teil der Stirne rot ; letztere deutlich punktiert. Taster rotgelb, vorgestreckt. Backen von gewöhnlicher Breite. Grö.ssere Art von "i'/j — 3'/^ mm Länge
palposa Fall.
— Mundrand kaum vorgeschoben, abgerundet. Kopf schwarz, nur drittes
Fühlerglied und Taster rot. Thoraxrücken eizfarbig, fast ganz matt. Backen fast so l)reil wie die Augen hocli asiatica n. sp.
— Mundrand deutlich vorgestreckt. Thoraxrücken mit zwei ziemlich deut-
lichen Längsfurchen 10
lü. Untergesicht und Stirn ganz schwarz ; Thoraxborsten vielfach weisslich
sulcicollis Mlic.
— Untergesicht und Stirn an deren vorderem Teil rotgelb. Thoraxborsten
schwarz sulcicollis Mkig. var. atra Meig.
11. Flügel milchweiss. Thorax und Scbildcheu stark i)unktiert. Kopf, Hinterleib und Beine schwarz, Metatarsen etwas heller. Scheileldreieck glänzend schwarz und kurz. Mundrand nur wenig vorgeschoben. Legeröhre des Weibchens säbelförmig und hornartig nach hinten ausgestreckt laminiformis Beck.
— Flügel blassbräunlich 12
12. Thorax und Schildchen glänzend erzfarbig 13
— Thorax und Schildchen von reiner schwarzei- Farbe 15
13. Thoraxrücken mit drei deutlich punktierten Längslinien, sein- kurz schwarz
behaart. Stirne matt braunrot, vorne rolgelb. Scheiteldreieck kurz, gleich- seitig, schwarz, kaum etwas glänzend. Fühler und Taster rot. Bussel in beiden Teilen lang und dünn 14
14. Beine und Bauch hell rotgelb. Schenkel auf der Mille mitunler schwach
gebräunt ; grössere Art. 3 mm lang var. Strobli Gzeknv.
— Beine und Bauch schwarzbraun : Schenkelglieder, Kniee, vordere Schienen
und Tarsen roslgelb ; kleinere Art. 2 mm lang Strobli Czernv.
15. Mundrand deutlich, etwas spitz vortretend lü
— Mundrand breit abgerundet, kaum etwas vortretend 17
16. Thoraxrücken fein, aber sehr dicht punktiert. Stirn sehr lang; Fühler rol-
gelb. Brustseilen ganz glänzend pechschwarz. Beine rolgelb. Schenkel und Hinterschienen schwarzbraun, vordere Schienen mit schmaler dunkler Binde. Grössere .Art von 27.2- -3 mm Länge oscinina Fall.
— Thoraxrücken nicht auffällig punktiert. Stirn nicht besonders lang. Fühler
braunschwarz. Brustseiten glänzend schwarz, jedoch Meso- und Flero- pleuren zum grossen Teil bestäubt. Beine rostgelb; Schenkel und Schienen breit, schwarzbraun; kleine Art von l'/i mm Länge minutissima Stuobl.
17. Scheiteldreieck gross, bis zu den Fühlern reichend nigricornis v. Bos.
— Scheiteldreieck klein, nur bis zur Stirnmitte reichend aprica Meig.
Clll.OllOIMDAli
137
H e s c h r e i h u n g de r Arie n.
1")!. Siphonella ruficeps Mau^. {(liploto.voidcs Srnoisi^.)
Die sclivvarzj»r;uic Thoraxl'ärhiing, das goll)c SchildcliL-ii und die gelben, schwarz gellecklen Bruslseilcn mil der gelben Kopfl'ärljung der Mau.h Airrselien Beschreibung stimmen auch in der Grösse durchaus mit der SruouLschen Art überein, so dass ich an deren Identität nicht zweiile, zumal wir diese charaklerisli- sciien Färbungen in ihrer Zusammensetzung bei Iveiner anderen Art wiederfinden. Ich liann Stüobl nur recht geben, wenn er seine Art wegen ihrer gelben Cirnnd farbung in die nächste Nähe von S. piimilioni.s und /hnwlla stellt.
Thoraxrücken schwarzlich mit graubrauner Bestäubung und schwacher Längs- furchung. Schildchen und Brustsciten gelbbräunlich, letztere an dem unleren Teil der iMesopleuren und dts Sternums schwarz gelleckt. Schwinger hell ; die äusserst kurze schwarze Behaarung schimmert, in besonderer Stellung besehen, fahlbraun ; Schildrand mit zwei Haupt- und zwei Nebenborsten. Kopl'gell) bis bräunlich; Stirn etwas breiter als das Auge; das Sciieiteldreieck hebt sich nur undeutlich und kaum dunkler maltbräunlich ab; Ocellenhöcker grauschwarz. Augen pid)escent: Mund- rand etwas vortretend ; Backen fast von der Breite des dritten Fühlergliedes, das rot bis braun ist. Taster gelb. Hinterleib braun bis schwarz, an der Basis meist heller, mitunter mit gelblichen Hinterrändern. Bauch gelb. Beine gelb mit auf der Mitte verdunkelten Schenkeln und Schienen {d); bei dem 9 heller. Flügel blass- bräunhch; die erste Längsader endigt der kleinen Querader gegenüber ; die zweite ist etwas nach oben gebogen und kuiz, so dass der zweite Bandader-Abschnitl nicht länger ist als der dritte; Queradern stark genähert, hintere sehr schief. 1 mm lang.
Mittel-Europa (Coli. Becker).
152. Siphonella pumilionis Bjeiuv.
Thorax und Schildchen gelb mit drei l)reiten schwärzlichen Längsslreifen und kurzer schwarzer Behaarung ; Brustseiten mit drei schwarzen Flecken auf den Meso-, Ptero- und Sternopleuren. Kopf und Stirn ganz gelb, letztere 17.^mal so breit wie ein Auge; Stirn malt; das gelbe Scheiteldreieck hebt sich fast garnichl von der Stirntläche ab, nur der Ocellenhöcker bildet mit seiner näheren Umjiebun" einen dunklen Flecken. Augen etwas querliegend, pubescent; Mundrand deutlich vortretend; Backen von der Breite des dritten Fühlergliedes; Bussel deutlicii ver- längert. Hinterleib gelb mit braunen Querbinden und Mittellinie. Beine gelb, Schenkel mitunter braun gestreift. Flügel blas.sbräimiich. l'/* — 1^4 i"'" '''"fi-
In Nord- und Mittel-Kuropa (Coli, Becker).
153. Siphonella fiavella Zeit.
Thorax und Schildchen gelb, ebenfalls mit Längsstreifen, von denen der mittlere gewöhnlich deutlich geteilt ist, so dass man vier bräunliche Streifen sieht, deren mittelste häufig sehr unscheinbar werden. Behaarung schwarz. Brustseiten nm- mit einem schwarzen Fleck auf den Mesopleuren. Kopf gelb mil mattgelbem Scheiteldreieck, das sich von der Stirntläche kaum abhebt. Stirn breit, fast doppell so breit wie ein Auge, dieses deutlich pubescent. Taster, Bussel und Fühler gelb deren drittes (llied am Aussenrande häutig braun. Schwinger blassgelb. Hinterleib gelb, auf dci- Oberseile gebräunt; Hinlerrücken glänzend schwarz. Beine gelb. Flügel farblos ; zweiter Bandader-.\bschnitl etwas länger als der dritte. Dritte und vierte Längsadern parallel, an <ler Spitze aber etwas divergierend. 1 — 1'/^ nim lang.
In Nord- und Mittel-Europa, wahrscheinlich in ganz Europa ; ich fing sie noch in Süd-F'rankreich.
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138 ■"" BECKEH
131. Siphonella triangularis ii. sp.
Diese kleine Art ist durch das vfriiiillnismässig grosse j^länzende Scheitel- dreiock leiciit zu erkennen. — Aus Tunis (Coli. Becker).
Thorax und Schildchen schwätz, durch helle Hestäuhung ganz mall schwarz- grau; die äussersl kurze, kaum mit der Lupe erkennbare Behaarung ist weiss; Furchen sind nicht vorhanden. Bruslseiten glänzend pechschwarz, nur an den Mesopleuren etwas nadelrissig matt. Schwinger gelhbräunlich. Kopl' schwarz ; die malle Slirn ist 17a<"al so breit wie ein Auge; das Scheiteldreieck gioss, gleich- seitig und bis zur Slirnmilte reichend, glänzend schwarz. Fühler und Untergesicht schwarz, Taster gelbbraun ; Rüssel lang gekniet, schwarz. Backen glänzend schwarz, punktiert, so breit wie das dritte Fühlerglied. Augen fast nackt. Hinterleib matt braungrau. Schenkel schwarz ; Kniee. Schienen und Tarsen roslgelb, erstere anf der Mitle mit hraunei- Binde. P'lügel blassbräunlich. I7, mm lang.
155. Siphonella longirostris Lw. {Noinikii .Sthohl.) Strobl ventiliert bereits die Frage, ob seine Art mit longirostris Lw. identisch sein könne; bei der typischen Vcrgleichung finde ich keine Unterschiede.
Thoraxrücken und Schildchen matt aschgrau bestäubt mit teils schwarzen, grösstenteils aber weissen Härchen ; die Bruslseiten glänzend pechbraun bis schwarz, mit Ausnahme der Meso- und Pleropleuren. welche wie der Thoraxrücken matt aschgrau sind. Kopf gelb mit schwarzen und weissen, vielfach ganz weissen Härchen auf der gelben Slirn, die nach dem Scheitel hin verdunkelt ist ; das Scheileldreieck hat eine sehr breite Basis, ist aber nur kurz und von matt schwarzgrauer Färbung wie der Hinlerkopf .\ugen ziemlich kreisrund, pubescent; Backen von der Breite des drillen FühlergUedes. Fühler und Taster rolgelb; Mundrand deullich vorge- schoben ; der pechschwarze gekniete Rüssel hat in beiden Teilen eine besondere Länge. Hinterleib rostrot bis schwarzbraun, an der Wurzel dann aber heller. Beine hell rotgelb ; Hinlerschenkel mitunter etwas gebräunt Die Flügelfärbung wechselt mil der allgemeinen Körperfarbe: hat man ein hell gefaibles Exemplar, so sind die Flügel mehr farblos oder gelblich ; bei dunkleren Tieren sieht man eine mehr graubräunliche Tönung. U/.^ — 27^ mm lang.'
Coli. Becker.
156. Siphonella sordidissima Sruom..
Thorax und Schildcben mall schwarzgrau mil schwarzer Behaarung; Brust- seilen mit Ausnahme der scliwarzgrauen Meso- und Plero])leurei) glänzend schwarz. Schwinger weisslich. Kopf matt schwarzbraun, vorne an der Stirn kaum etwas rötlich; Slirn schräg abfallend; Scheileldreieck nur bis zur Slirnmilte laufend, mall schwarzgrau. Augen deutlich pubescent; Mundrand stark vortretend. Fühler und Taster schwarz, llinlerleib pcchscliwarz, niä.ssig glänzend. Beine schwarz, Kniee und Tarsen bräunlich; erste bis dritte Längsaderu etwas nach vorne gebogen, vierte an der Flügelspitze mündend, I74 — 2 mm lang.
Mir nur aus Ungarn (Coli Sthohi, und Mus. Nat. Hung.) bekannt geworden.
157. Siphonella ruficornis Macq. (S. micis Pekuis, inarginaia Lw.)
Wenn man diese in Süd- und Mittel-Europa häutig voikommende Art mit der Beschreibung bei Macquart vergleicht, so bleibt kein Zweifel übrig, dass die bei uns als iS. niicis bekannte Art mil seiner ruficornis gleichbedeutend ist; die Be- schreibung des Schildchens ist charakteristisch.
' Oscinella fronteUa t'ALL. liat iu Grösse und Färbung nusserordeiiüich viel Ähnlichkeil man unlerscheidet^sie aber durch die geringere Au.sbildung des Rüssels, dessen umgesclilagene .Saugiläclien erlieblich Icürzer sind ; auch zeigt longirostris I.w. deullicli den vorgeschot)enen. Mundrand, der den echten Sipliouellen im Gegensatz zu den eigeullichen Osciiüs-Aricn eigen ist
CHI.OROPIDAE 13!1
Thorax und Schildclu'u schwarz, stark iiiui ^roh punUlierl, wenig oder kaum glänzend; Schildchen halhkreisförmig, ziemlich llach, an den Seilenrändern mit zahlreichen kürzeren, an dei- Spitze mit zwei längeren Endborslen ; die Behaarung ist schwarz, übrigens so kurz, dass sie auch hei schräger Beleuchtung kaum sicht- bar wird. Brustseiten glänzend pechschwarz ; Schwingerknopf schwarzbraun. Ko|)t' und Stirn etwas schräg nach vorne gezogen, letztere etwas breiter als ein Auge, speckglänzend, grob punktiert mit einem Quereindruck auf der Mitte; das Scheitel- dreieck hebt sich nicht durch stärkeren Glanz ab und ist in seinen Umrissen nur undeutlich von der Stirnlläche getrennt. LJntergesicht gelb bis rotbraun wie die I-'ühler. Augen etwas querliegcnd, unter der Lupe nackt, Backen breit, schwärzlich breiter als das dritte Fühlerglied ; Taster rotgelb. Rüssel in seinen beiden Teilen nicht ganz von Kopfeslänge. Hinterleib pechbraun, kaum etwas glänzend. Beine pechschwarz; hintere Tarsen an der Wurzel rostgelb, Vorderlarsen braun; Hinter- schienen etwas verbreitert. Flügel blassbräunlich ; erste Längsader lang, der kleinen Querader gegenüber mündend; zweiter l^andader-Abschnitt kaum länger als der dritte; zweite, dritte und vierte Längsader divergiei'end und etwas nach oben gebogen ; hintere Querader schief liegend ; letzter Abschnitt der fünften Längsader P^nial so lang als die Entfernung beider Queradern von einander. 2 — 3 mm lang.
In Mittel- und Süd-Europa (Coli. Becker.)
158. Siphonella parallela n. sp.
Nur mit der vorigen zu vergleichen, jedoch durch erheblich stärkeren (ilanz und durch abweichende Flügeladerung getrennt.
Thorax und Schildchen glänzend schwarz, fein punktiert.. Schildspilze mit zwei längeren Borsten; Behaarung kurz und ganz schwarz. Brustseiten glänzend schwarz. Schwinger schwarzbraun. Kopf schwarz mit gleisscnder Stirnfläche; das kleine Scheitcldreieck hebt sich deutlicher ab als bei ni/icornis. Rüssel nicht beson- ders lang. Fühler und die auffallend grossen und vortretenden Taster schwarz, das dritte Fülüerglied unten rostrot. Backen oben etwas hell bereift, unten glänzend pechbraun. Hinterleib glänzend schwarz und schwarz behaart. Beine schwarz, Kniee und Tarsen undeutlich rostbraun. Flügel schwach rauchgrau getriibt ; zweite, dritte und vierte Längsader grade und parallel verlaufend, die zweite verhältnismässig lang; der zweite Randader Abschnitt doppell so lang als der dritte; hintere Quer- ader nur wenig schief gestellt. 2^/.^ mm lang.
Aus Kreta: Mons Ida (leg. Brno) Mus. Nat. Hung.
159. Siphonella palposa Fall.
Thorax und Schildchen schwarz, fast etwas erzfarbig, fein punktiert und deutlich etwas glänzend, häufig auch mit zwei Längsfurchen auf dem Rücken. Die Behaarung ist vielfach deutlich fahlgelb. Brustseilen stark glänzend, Schwinger blassbraun. Kopf vorne gelb, hinten schwarz; die breite Stirn deutlich |)unklicrl, schwarz behaart und etwas speckglänzend; das glänzend schwarze Scheileldreieck hat weder eine besondere Breite, noch Länge. Die Augen sind so unvoUkonnnen pubescent, dass man sie als nackt bezeichnen kann. Das Untergesicht springt nur massig vor, desto mehr die gelben Taster. Fühler rotgelh mit braunem Vorder- rande des dritten Gliedes. Backen von der Breite des letzteren, oben weiss bereift) unten glänzend schwarz, welch letztere Färbung auf den Hinterkopf übergeht. Hinterleib glänzend pechbraun ; beim d ist der letzte Ring verlängert, so lang wie die beiden vorletzten zusannnen. Beine schwarz; Vorderhüffen, Schenkelglieder und Kniee rostgelb bis braun. Flügel blassbräunlich. 2 — 3 mm lang.^
' Die zurückgeschlagenen Saugllächeii des Hassels sind bei dieser Arl rcclil kurz; es Ijüdel somil dieselbe eine Übcrgangslorni zu den ccliten Oscinella-Xi-len-
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J[40 l'"- BKCKEH
Millcl- und Nord-Europa (Coli. Beckeh).
1(10. Siphonella sulcicoUis Mkig. {atra Mkk;, dasijprocht Lw).
Krslere ist nach liem typischen Exemplar in Paris nur eine am Kopf heller gefiirhte Variante; plastische Unterschiede hahc ich zwischen beiden Typen nicht auffinden können.
Thorax und Schildchen schwarz, bei schwacher Punktierung von ziemlichem Glänze; die Farbe der Behaarung erscheint schwarz, die liorsten sind aber zum grossen oder grössten Teil von heller Färbung; auf dem Rücken liegen zwei deut- liche Furchen. Brustseiteu glänzend schwarz ; Schwinger iiell, gelbbräunlich. Kopf ganz schwarz; Stirn gleissend, so dass sich das schmale, spitze Scheiteldreieck kaum durch stärkeren Glanz abhebt ; das dritte Fühlerglied rotbraun, ziemlich gross, mit nackter schwarzer Borste. Mundrand stark vortretend ; Backen von dei' Breite des dritten Fühlcrgliedes, etwas runzelig. Augen querliegend, nackt. Rüssel glänzend schwarz, beide Teile mindestens so lang wie der Kopf. Taster lang, slabförmig, rotgelb bis braun. Hinterleib pechschwarz, mattglänzend ; der letzte Ring des d" verlängert. Hüften, Schenkel bis nahe zur Spitze glänzend pechschwarz. Schienen und Tarsen rotgelb, Mittel- und Hinterschienen mit brauner Binde. Flügel fast farb- los, Adern gelbbräunlich ; dritte und vierte Längsadern grade und paiallel, hintere Querader fast senkrecht gestellt ; letzter Abschnitt der fünften Läugsader doppelt so lang als der Absland beider Queradern von einander. 2 mm lang.
Aus Griechenland und Österreich-Ungarn (Coli. Becker).
161. Siphonella laminiformis Beck. [Oscinis].
Das Weibchen hat eine säbelförmige Legeröhre und würde somit zu der Gat- tung Opcliophora Lw., Berl. Eni. Z. 1872 centuria X lüö zu rechnen sein. Loew sagt im übrigen, seine Art aus Texas O. straniinea habe die meiste Ähnlichkeit mit der Gattung Lipara. Unsere Art hat den langen dünnen Rüssel einer SiphonelUi und ähnelt mit ihrer verhältnismässig schmalen Stirn ganz der Art Siphnnelln aprira. LoEw's Art hat sicher keinen langen Rüssel, sonst würde er dies hervorgehoben haben. Aldrich hat ferner in seinem Catalogue of N. Amer. üiptera die Gattung Opciiophorn als Synonym zu Hlppi'lales gestellt. Wir sehen hieraus, dass die Form der säbelförmigen Legeröhre nicht auf eine Gattunj^ bescbräidil ist, sondern in ver- schiedenen F'ormenkreisen vorkommt ; deshalb kann dies lediglich geschlechlliche Kennzeichen nicht den Wert eines Gattungsmerkmals beanspruchen.
Thorax bei dichter Punktierung etwas glänzend mit zwei Längsfurchen. Schildchen slaik gewölbt und genarbt: die kurze Behaarung fahlgrau schinmiernd. Brustseiteu unten stark glänzend. Stirn des ^ so breit wie ein Auge, maltschwarz mit glänzendem kurzen Scheiteldreieck. Fühler, Unlergesiciit und die dünnen Taster ganz schwarz. Hinterleib glänzend schwarz; Beine desgl.; die Tarsen erscheinen bei heller Pubescenz etwas rostgelb. Schwinger schwarzbraun. Flügel milchweiss mit dunklen Adern, die drei mittleren Längsadern gerade verlaufend und parallel. Das Hypopygium des c? ist klein, kegelförmig, glänzend .schwarz ; die Legeröhre des ? wie oben angegeben. 27., — 3 mm lang.
Von den Kanarischen Inseln; ich sah auch ein Exemplar in der Sammlung des Ung. Xational-Museums.
1()2. Siphonella Strobli Czeunv var. (Verb. zool. bot. (ies. Wien, DU',), p. 288.).
Thorax und Schildchen glänzend erzfarbig, punktiert ; die Punktierung grup- piert sich reihenföimig. so dass ähnlich wie bei der Gattung Notonaulax drei etwas vertiefte Punklreihen entstehen, von denen die mittelste die schwächste ist. Die Behaarung ist sehr kurz und schwarz bis fahlgelb ; die Brustseiten sind nur auf den Meso- und Pleropleuren bestäubt, sonst glänzend pechschwarz bis braun. Augen sehr
CHLOROPIDAE ^41
luuz piibesceiit. Stiin gleichhrcil. l'/^m:'! so breit wie ein Auge, iiKiltbiaiin mit rotem Vordcnunde, })unktierl und schwarz behaart; ScheiteldreiecU weder breit noch lang, nur bis zur Slirnmitte reiciicnd, etwas glänzend wie der Thoraxrücken. Das rostbraune Untergesicht tritt am Muiulrande ziemlich stark, aber nicht spitz, sondern ai)gc'rundet vor, der unlere Mundrand ist mitunter schwarz. Backen von halber Breite des dritten Fühlergliedes; letzteres mit den Tastern hell rolgelb; Rüssel sehr dünn und beide Teile gleich lang. Schwinger rostgelb. Hinterleib rostrot l)is braun. Beine rotgelb, Schenkel mitunter auf der Mitte gebräuul. Flügel deutlich etwas gelbbraun mit braunen Adern, 'i'/a— 3 mm lang.
Die mir vorliegenden, von Du. Kertksz bei Novi im Küstcnlande des Adria- tischen Meeres gefundenen Kxemplare sind nach Verglcichung mit den (>.EHNVschen Typen eine etwas grö.ssere Farbenvarialäl mit rostrotem Hinlerleib und ganz gelben Beinen. Alles andere ist der Stammform gleich.
Ich habe auch einige Exemplare in Loew's Sammlung, von Ehufh auf Korfu gefunden.
103. Siphonella oscinina Faul, [angiistifrons Mek;., bnsdlis v. Ros., Uirvifjala ScHiN. nee Fall , nitidct Meio. nach Zettehstedt's und Winihem's Typen.)
In Zetteustedts Sammlung stecken 12 Exemplare, darunter auch eine FALLENsche Type, welche Fallen's Beschreibung durchweg entspricht. Die Fühler- farbe wechselt von rosigelb liis rostbraun. Schiner hat geglaubt, die Exemplare mit etwas hellerem drillen Fühlergliedc als nsciniiia Fall, die mit etwas dunk- lerem als lacingaUi Fall, (kniten zu sollen. Madiza laeviciala Fall., Zett. ist aber = Haplcgis invsata Fall. Wie Zetterstedt und Macquaht riclilig angeben, isl C'hlorops iiiliild Meic. ebenfalls synonym.
Thorax und Schildchen schwarz, dicht und fein punktiert, ziemlich slark glänzend mit kurzer schwarzer, bei schräger Beleuchtung fahlgelb schimmelnder Behaarung. Schildchen so lang wie an der Wurzel breit, mil zwei längeren luul zwei kürzeren Endborsten. Schwinger hellbraun. Brustscilen slark uiul ganz glimzend. Kopf mit schräg ai)fallender mafischwarzer Stirn; letzlere beim c?' , so breit oder etwas schmäler als ein Auge ; diese deutlich pubescent. Scheiteldreieck bis zur Mitte reichend, glänzend schwarz; Fühler unterhalb der Augenmitte einselzend rot bis schwarz. Mundrand so weit vorlrelend wie das drille Füblerglied ; Backen sehr schmal, nicht breiler als die Hälfte des drillen Fühlergliedes. Taster lang und dünn, schwarz bis rotbraun. Rüssel schwarz, sehr dünn und lang. Hinterleib pechbraun bis schwarz, glänzend mit sehr kurzer schwarzer Behaarung. Beine glänzend |)echschwarz mit rostgelben Knieen, Schienenenden und Tarsen. Flügel wässerig graubraun; erste Längsader zwischen beiden Queradein mündend; zweiter Randaderabschnilt ungefähr doppelt so lang als der dritte. iMitfernung beider Quer- adern von einander halb so laug wie der letzte Abschnill der lünflen Längsader; zweite, drille und vierte Längsadern parallel. 2^/^ — 3 mm lang.
Nord- und Mittel-Europa. (C.oU. Becker.)
Ißl. Siphonella minutissinia Sthobl.
Thorax und Schildchcn glänzend schwarz, mit zarter bräunlicher Bereifung, die dem Glanz keinen Abbruch tut. Behaarung schwarz; Brusfseiten bis auf die grau bestäubten Meso- und Pteropleuren glänzend pech.schwarz. Schildchen mit zwei stärkeren Borsten. Schwinger blassbräunlich. Kopf schwarz bis rotbraun ; Stirn gleichbreil, elwas breiter als ein Auge, matt mit einem wie gewöhnlich kurzen, aber doch etwas glänzenden Scheiteldreieck. Augen gross, zart pubescent. i^acken sehr schmal, nicht breiter als das halbe dritte Fühlerglied : Mundrand deutlich vortretend. I^'ühler und der lange Rüssel schwarz ; Taster gelb bis braun. Hinter-
14a TH BECKER
leib glänzend pechschwarz. Beine rotgelb, beim d Schenkel und Schienen breit braunschwarz ; beim ? ist diese Biännung nur schwach ausgebildet. Flügel blass- braun, in der Aderung ohne Abweichung von dem gewöhnlichen Typus. IV4 mm lang.
Dalmaüen, Ungarn. (Coli. Bec.kkh.)
Variante. Die in der Sammlung des Ungar. National-Museums vorhandenen Kxemplare weichen elwas in der Färbung ab; bei ihnen sind (lesichl, der vordere Teil der Stirn und die Fühler zum grössten Teil gclbrot.
K')"). Siphonella nigricornis v. Ros. {crihriformi.'; Beck. [Osrinis] Zeilschr. Hym. u. L)i|)f. VII, 1V)07, p. 396. 4 If) ; trisiis Lw.)
Diese Art ist durch das grosse Scheiteldreieck ausgezeichnet.
Tiiorax und Schildchcn schwarz, dicht und grob punktiert, so dass die Fläche fast ganz malt und kaum glänzend erscheint. Das Schildchen ist spitzbogenförniig, kaum gewölbt mit vier ungleich langen Endborsten. Die kurze Behaarung erscheint bis schräg einfallendem Licht fahlgelb. Schwinger schwarzbraun. Brusfseiten ganz glänzend pechschwarz, jedoch sind die Mesopleuren stark gefurcht. Auf der matt- schwarzen Stiin, die reichlich so breit wie ein Auge ist, liegt ein grosses, glänzend schwarzes Scheiteldreieck, das an seiner Basis nicht ganz die Scheitelbreite ein- nimmt, aber doch fast bis an die Fühler reicht. Taster und Fühler rotbraun, deren letztes Glied schwarz. Untergesicht kaum etwas vortretend. Augen deutlich pubescent. Backen kaum so breit wie das dritte Fühleiglied. Rüssel in beiden Teilen kürzer als der Kopf Hinterleib glänzend pechschwarz, schwarz behaart. Beine dunkel, Kniee, Schienenenden und Tarsen rotgelb. Flügel blassbräunlich ; die erste Längs- ader mündet zwischen den Queradern; zweiter Bandaderabschnitt V/.,ma\ so lang als der dritte; letzter Abschnitt der fünften Längsader l'/imal so lang als die Kntfernung beider Queradern von einander ; hintere Querader ziemlich steil. 2^/., — 3 mm lang.
Mittel-Europa bis Nord-Afrika (Tunis).
166. Siphonella aprica Mek; (obsciirifrons Lw\)
Thorax und Schildchen schwarz, ziemlich glänzend mit schwarzer in schräger Beleuchtung fahl schimmernder Behaarung, dicht punktiert. Schildchen halbkreis- förmig. Brustseiten ganz glänzend pechschwarz. Schwinger hellbraun bis dunkel. Kopf und Stirn nicht besondeis vorgeschoben, elwas gewölbt, matt schwarzbraun, .so breit wie ein Auge mit kleinem, glänzend schw\'uzen Scheiteldreieck ; drittes b'ühlerglied rot bis braun mit schwarzer Endhälfte. Untergesichl und Backen schwarz, letztere nicht breiter als das halbe dritte Fühlerglied, erstere am Mund- rande kaum vortretend. Augen pubescent. Taster mid Bussel schwarz, letzterer in beiden Teilen kürzer als das Untergesicht. Hinterleib glänzend pechschwarz. Beine pechbraun; Kniee, Schienenenden und Tarsen rostgelb. Flügel wässerig braun; erste Längsader zwischen beiden Queradern mündend; zweiter Bandaderabschnitt IV2 bis doppelt so breit als der dritte. Querader Entfernung gleich '/.i der Länge des letzten Abschnittes der fünften Längsader; hintere Querader wenig schräge gestellt ; zweite, dritte und vierte Längsader schwach divergierend. 2 — 27.i nun lang.
In Mittel- und Süd-Europa (Coli. Becker.)
167. Siphonella asiatica n. sp.
Eine der S. palposa nahestehende Art, durch dunkleren Kopf, längeren Rüssel, nicht glänzenden Thoraxrücken unterschieden.
Thorax und Schildchen erzfarbig, ziemlich stark punktiert und daher kaum etwas glänzend, im Gegensatz zu S. palposn ; auf dem halbkreisförmigen etwas gewölbten Schildchen stehen die beiden Endborsten viel weiter auseinander als bei palposa ; auf dem Thora.xrücken machen sich zwei seichte Furchen bemerkbar,
CHLOROPIDAE 148
Bruslseilen olünzeiid schwarz. Kopf pechschwarz, Stirnfläche deutlich etwas speclc- glänzend. Das kleine Scheiteldreieck zeichnet sich kaum durch etwas stärkereu Glanz ans, gehl aber von der Stirnmille an mit deuMicIi linearer Verlängerung liis zu dem Vorderrande der Stirn. Untergesichl stark abgerundet, kaum etwas vor- tretend. Fühler und Taster rot, letztere aber nicht vortretend. Stirn 174 — '2mal so breit wie ein Auge: diese sind nur klein, die Backen daher sehr breit, sie haben fast die Breite der Augenhöhe und sind mindestens doppell so breit als das drille Fühlerglied, ihre Fläche ist namentlich auf der unleren Hälfte stark genarbt ; der Rüssel hat auch in seinem zweiten Teil eine grössere Länge als bei S. polposa. Hinlerleib pechschwarz. Die Behaarung des Körpers ist kaum sichtbar, aber hell. Schwinger schmutzig weiss. Beine schwarzbraun, Kniee, Schienenspitzen und Meta- tarsen mehr oder weniger roslgelb. Flügel etwas rauchgrau mit braunen normalen Adern. 2^/^ — 3 mm lang.
Aus Zenlral-Asien : Togur Tjurae, Kogard Tau. (li)(>2. III. ."{(l, leg. Tanchk, Mus. Zool. Hamburg et Coli. Becker).
Lipara Meig. 1880.
Gyninnpoda Mxc.q. 1835; Homahira WiEi). nee Meig. 1830.
Breit und plump gebaute, durch dicht anliegende, verhältnismässig lange Be- haarung gekennzeichnete dunkle Arten; die Thoraxhaare sind bei einigen Arten nach verschiedenen Richtungen hin gescheitelt, so dass sich dadurch streifen- oder fleckenarlige Zeichnungen ergeben. Die Liparen stehen den Si|)honellen ansser- oidentlich nahe, wenigstens den schwarzen Arten dieser Gattung. In nachstehender vergleichender Gegenüberstellung beider Gattungen wird man, wie ich glaube, am besten das Gemeinsame uiul das Trennende zu überblicken in der Lage sein.
Lipnra. Siphonella.
Stirn besonders breit ; die Augenränder Slirn nicht besonders breil ; die Augen- laufen unterhalb der Fühler in der ränder laufen konvergierend, höch- Begel divergierend; das Uniergesicht stens parallel; Untergesicht daher ist daher gewöhnlicli erheblich brei- schmäler, höchstens ebenso breil ter als die Stirn. wie die Stirn.
Backen sehr breit, 1'/.^ — 2mal so breit Hacken schmal, gewöhnlich nur von wie das drille Fühlergliod, selten halber Breite des diitten Fühler-
schmider. gliedes.
Rüssel ohne besonders lange knieför- liiissel mit längerer bis sehr langer mige Bildung. knieförmiger Bildung.
Mundrand nicht aufgeworfen, sondern Mundrand meist deutlich aufgeworfen, abgerundet.
Au(/en verhältnismässig klein, dcullich Augen ziemlich gross, nackt oder nur behaart, selten grösser. undeutlich pubescenl.
Die Fühler-, Bein- und Flügelbildung ist in beiden Gattungen ziemlich über- einstimmend; die erste Längsader ist lang und endigt in der Mitte zwischen beiden Queradern. Das Schildchen ist sehr gross, eine Figenschaft, die bei einigen Sipho- nellen auch schon zum Ausdruck kommt und den Übergang einleitet.
Zu den vier im Katalog genannten Arten lucens Mkio., minima Strobl, rufi- iarsis Lw. und similis Schin. kann ich noch ein vierte : oscinella n. sj). hinzufügen L. ru/itarsis Lw. wird Synonym von iomentosa Macq., die als selbständige Art wieder entdeckt worden.
144 TH. BECKER
Arte 11- und S y n o ii y m e n - R e g i s t e r.
grisea Wied. = lucens Meig.
1. liicf^us Meig., Macq.. Sciiin., Kaltknb.
grisea Wied.
2. iniiiinia Stuohl. li. osciiiella Beck.
rii/itarsis I.w. = toiiieiitosa Macq. I. similis Sciiin., Heegkr, Lw., Gihaud. Km.tenh. f). foiiieiitosa Macq., Feruis, IIeeger, Lw. i-n/ilarsis Lw.
B c s l i 111 111 u n g s t a 1) e 1 1 c der Arien.
1. Tlidiuxriicken mit weicher Behaarun«, die nach verschiedenen Richtungen
iiin gekäiiinil erscheint, so dass streifen- oder fleckenartige Zeichnungen liervorlreten. . . . , , 2
— TiioraxrücUen mit feiner Behaarung, die ohne besondere Richtungsänderung
einfach nach hinten geneigt ist . , 3
2. Taster und das dritte Fühlerglied schwarz. Grosse Art von (5-7 mm Länge
lucens Meig.
— Taster und das dritte Fühierglied rotgelh. Mittelgrosse Art von 4 — 6 mm
Länge similis Schin.
',). Backen 2 — 3mal so breit wie das dritte Füiilcrglied, Taster scliwarz. Beine
sclnvai/.hraun ; Kniee und die Tarsen rotgelh. Miltclgrosse Arl von 'A — 4V.j
mm Länge tomentosa Macq.
— Backen niclit breiter als das dritte Fühierglied. Tastei- rotgelb. Beine i'ot-
gelb. Schenkel auf der Mitte breit schwarziiraun ; Hinterschienen mit braunei- Binde. Kleine Art von 2'/., mm Länge oscinella n. sj).
— Backen nur von halber Fühlerbreite. Taster und Fühler ganz schwarz.
Beine glänzend schwarz; Tarsen rotgelb ; kleine Art. 2^/.,^',\ mm lang
minima Sthobl.
1^ esch r e i 1) u n g der Arten.
UiS Lipara lucens Meig. d9 {(jiisea Wifo.)
Thorax und Scliildchen matlschwarz, punktiert, mit anliegender, lilzartiger, gelbbräimlicher bis blass messingfarbencr Behaarung, die durch Scheiteluiig in drei breite Rückenstreifen zerfällt, welche durch die Quernahl noch lleckeiiarlig imler- brochen werden. Scliildchen gross, länger als breit; die Ilaare nach der Mittellinie bin gescheiteil. Schwinger schwarzbraun. Meso- und Pleropleuren grau bereift ; Sternopleuren gelblich behaart. Kopf breit, Stirn stark punktiert und kurz gelb behaart, zweimal so breit wie ein Auge. Backen breiter als die halbe Augenhöhe. Taster schwarz; Fühler desgl, die ersten Glieder rot ; Scheiteldreieck kurz, undeut- lich begrenzt. Hinterleib mattschwarz, seidenartig gelbbraun behaart. Beine schwarz- braun, Kniee, Schienenenden und Tarsen rostrot bis rostbraun, hell behaart. Flügel bräunlich; Queradern auf der Flügelniitte ; ihre Fiilfeniimg von einander gleich der Länge des letzten Abschnittes der fünften Längsader, ß— 7 mm lang.'
Mittel- und Süd-Europa.
' Es ist mir zweifelliaft geblielieii, oi) die näciistfolgende Art eine selbständige ist oder niii- eine kleinere, etwas hellere Varietät. Äu.ssere Unterscheidungsmerkmale au.sser der etwas gerillgoren Grös.se und der helleren Fühler und Taster habe icli nicht auflindon können.
Die Lebensweise der Larven beircflond siehe; Wagner, W. Über die Gallen von Lipara lucens Meig. — Verhandl. Verein nat. Unterhalt. Hamburg XIII. 120-1."..-), S. Fig (1907i.
CHLOROPIDAE 145
169. Lipara similis Schin.
ThoraxiücUen mattsch\Yarz, piinklieit, mit lieller, filzarlif^er Behaarung und streifenförmiger Anordnung, ähnlich wie bei der vorigen Art. Schwinger schwarz- i);-auu. Brustseiten auf Meso- und Pleropleuren grau bestaubt, Sternopleuren etwas behaart. Stirn je nach Geschlechtern V/^—2y^nial so breit wie ein Auge, ganz matt schwarzbraun, stark punktiert und fahlgelb behaart; Scheiteldreieck kurz, undeutlich begrenzt. Backen von der gewöhnlichen Breite. Fühler und Taster rot- gelb. Hinterleib pechbraun, matt, kaum etwas glänzend. Beine schwarzbiaun. Kniee und Tarsen kaum etwas heller. Flügel schwach bräunlich bis glashell. I— (i mm lang.
Mittel Europa (Coli. Mus. Wien).
170. Lipara tomentosa Macq. {nifiiarsis Lw.)
Diese Art ist von ICggers und Fraukni-eldt in ihren Sammlungen als Inincn- iosa Macq. gedeutet, während Schineh in seiner Fauna austriaca ofl'enbar ohne Kenntnis dieser Exemplare die Art tomentosa als gleichbedeutend mit lucens Meig. angesehen hat. Macquart's Beschreibung deckt sich mit den EoGEKSchen und FRAUENFELüTschen Typen, gleichzeitig aber auch mit nifilnrsis Lw., die mm als synonym aufzuführen ist.
Thorax und Schildchen schwarz, ziemlich dicht punktiert, aber doch noch etwas glänzend, mit weissen, kurzen, gleichmässig nach hinten gerichteten Ilaaren; an der Schildchenspilze zwei parallel gestellte feine Borsten. Brustseiten durch Punktierung und Furchung der Mesopleuren etwas matt. Schwinger bräunlich. Stirn doppelt so breit wie ein Auge, mattschwarz, punktiert und heil behaart; das Scheitel- dreieck klein schwarz, etwas glänzend mit undeutlicher Begrenzung; drittes Fühler- glied rot bis dunkelbraun. Taster rot bis schwarz. Backen punktiert und gefurcht, so breit wie der halbe Augendurchmesser. Hinterleib matt pechbiaun bis schwarz, kurz weiss behaart. Beine schwarz, Kniee und Tarsen hell rolgelb. Flügel wasser- klar. 4 — 5 mm lang.
In Egger's und F'rauenfeldt's Sannnlung. Fundort ist nicht angegeben, aber zweifellos aus Österreich (Coli. Becker).
171. Lipara oscinella n. sp.
Die Behaarung ist nur kurz und nicht fdzartig, ähnlich wie bei der vorigen Art; die Augen sind etwas grösser und das Untergesicht hier nicht breiter als die Stirn ; hierdurch nähert sich diese Art schon mehr den eigentlichen Oscinclla-Avieu.
Thorax schwarz, erzfarbig, glänzend, fein punktiert und kurz hell behaart. Schildchen verlängert und stärker punktiert, am Bande nur mit einigen längeren feinen hellen Haaren. Brustseiten glänzend pechschwarz. Stirn ungefähr dojjpelt so breit wie ein Auge, mattschwarz, kurz, hell behaart mit glänzend schwarzem Scheiteldreieck, das die halbe Breite und Länge der Stirn hat. Fühler rot mit kurzer, dicker, schwarzer Borste. Augen ziemlich gross, deutlich pubescent ; Backen nur von P^ühlerbreite ; Taster rolgelb. Hinterleib glänzend pechbraun, weitläufig hell behaart. Schwinger gelbbraun. Beine rolgelb, Schenkel auf der Mitte breit schwarzbraun, Hinterschienen mit breiler Binde. Flügel schwach bräunlich gefärbt. Die kleinste Art der Gattung, nur 27-2 mm lang.
Ein Exemplar, von Oldenberg bei Berlin, Pichelsberg, am 1. Juni gefangen
172. Lipara minima SrROUL.
Thorax und Schildchen schwarz, punktiert massig glänzend. Schildchen spitz- l)Ogig. Behaarung schwarz, auch fahlgelb schinnnemd. Schwinger mit schwarz- braunem Fleck am Knopfe. Brustseiten ganz glänzend schwarz. Kopf schwarz ; Stirn matt, l'/i — IVain^il so breit wie ein Auge. Scheiteldreieck glänzend schwarz, nicht ganz bis zu den Fühlern reichend. Taster und Fühler schwarz, ziemlich
19
146 TH. BECKER
gross. Backen schmal, von halber Fülilerhreite, pechschwarz, nadeh-issig. Hinter- leib glänzend pechbraun. Beine glänzend schwarz mit rotgelben Tarsen. Flügel fast glashell. 'iV^— 3 mm lang. In Ostreich.
Oedesiella n. g.
Von o! 7)0'.; das Schwellen.
Eine durch geschwollenen Kopf und auffallend kleine Augen von dem allge- meinen Familiencharakter wesentlich abweichende Gattung.
Thorax und Schildchen gewölbt ; letzteres mit vier deutlichen Randborsten, im übrigen fast nackt. Kopf breit, von vorne gesehen etwas breiter als hoch. Stirn schräg abfallend und vortretend mit kleinen kreisrunden Fühlern. Uniergesicht etwas schräg zurücktretend ; Wangen und Backen breit, letztere so breit wie die Augen hoch ; diese klein, kreisrund und unter der Lupe fast nackt. Taster klein, kaum etwas vorstehend ; Rüssel mit unbedeutenden zurückgeschlagenen Saug- llächen. Hinlerleib des d mit sechs Ringen, von denen die fünf ersten sehr kurz, der sechste ausserordentlich lang ist, ungefähr so lang wie die letzten vier Ringe und mit kiigehg geformtem Hypopygium. Beine einfach, nackt. Flügel normal, die erste Längsader im ersten Drittel des Flügels endigend, ungefähr der kleinen Querader gegenüber. Bandader bis zur vierten Längsader laufend.
173. Oedesiella discolor n. sp. cf?. Taf. III, Fig. 67.
Ganz gelb ; der Thoraxrücken ist deutlich mit drei breiten rötlichschwarzen, wenn auch nicht scharf begrenzten Streifen geziert, denen sich zu beiden Seiten noch je ein Strichelchen zugesellt ; bei den d verschwindet die Zeichnung häufig, so dass der Bücken entweder ganz gelb oder nur undeutlich und schmutzig ver- dunkelt ist. Brustseilen fleckenlos, kaum etvk-as glänzend. Kopf gelb; Stirn mit gelbem, nicht glänzenden Scheileldreieck, das am Scheitel ungefähr in halber Stirnbreite beginnt und etwas vor den Fühlern endigt, ohne scharfe Begrenzung. Punktaugenhöcker schwärzlich. Behaarung des Mundrandes sehr schwach. Hinter- leib wie oben angegeben ; Metanotum schwärzlich, jedoch maltweiss bereift und nur auf der Mitte etwas glänzend. Beine ohne Zeichnung. F"lügel farblos mit blass- gelben Adern. 2 — 27-2 mm lang.
Mehrere Exemplare in Loew's Sammlung aus Sarepta (Becker).
Notonaulax Beck. (1903).
Arten mit matlbraun oder grau bestäubtem, körnig punktierten Thoraxrücken, der 3—5 deutlich dunklere Furchen oder scharf gezeichnete Linien zeigt. Schildchcn fast ganz flach, stark gekörnt. Scheiteldreieck auf der rotbraunen oder gelben Stirn matt braungrau, breit und kurz, nur bis zur Sfirnmitte reichend. Schwinger, Taster und Fühler ganz oder überwiegend rotgelb. Behaarung meist hell. Augen behaart ; im Habitus der Gattung Oscinella.
Da es eine Beihe von Oscinel la- Artan gibt, die mit schwach angedeuteter Furchung des Thoraxrückens vielleicht auch zu dieser Abteilung gezählt werden könnten, so ist es nötig, um Verwechslungen zu vermeiden, den Gattungsbegrifl' hier scharf zu fassen und die Gattung lieber auf eine kleinere Zahl zu beschränken und nur solche Arten in diesen Kreis zu stellen, bei denen scharf gefärbte oder scharf geschnittene Längsfurchen oder Sti-eifen vorhanden sind. Ich rechne daher nur folgende Arten hierher: Oscinella trilineala Meig., ciiicin Mek.., humeralis Lw., lineelln Fall., setnlosa Beck, und Delpinii Bond.
CHLOROPIDAE 147
Arten- und S y n o n y m e ii - R e g i s t e r.
annuUfera Zett. = triliiieata Meig. apicalis v. Ros. = cinct.a Meig. Aristolochiae Rond. = cliicta Meig.
1. ciucta Meig. [CMorops].
apicalis v. Ros. Aristolochiae Rond. sulcella Zett. cincia Zett. nee Meig. = lineelhi rAi.i,
2. Delpinii Rond.
3. Iiumeralis Lw. [Osc/nis].
maculifrons Beck.
4. lineella Fall. [Oscinis.
cincia Zett. nee Meig.
lineola Schin.
sculellala v. Ros. lineola Schin. = lineella 1-"all. maculifrons Beck. = Iiumeralis Lw. qiiadrivitlata Meig. = triliiieata Meig. scntellala v. Ros. = lineella Fall.
5. setulosa Reck.
sulcella Zett. = clncta Meig.
6. trilineata Meig. [Chlorops].
annulifera Zett. quadrivitlala Meig.
Bestimmungstabelle der Arten.
1. Thoraxrüeken und Schildchen schwarzbraun bis graubraun 2
— Thoraxrücken hell aschgrau, weiss behaart 8
2. Thoraxrücken ohne deutlich vertiefte Furchen, aber mit drei schwärzlichen
scharf gezeichneten Langslinien. Schenkel braun. Schienen auf der Mitte mit braunen Ringen trilineata Meig.
— Thoraxrücken deutlich gefurcht 3
3. Schildchen am Rande mit 6 — 8 radial abstehenden schwarzen Borsten.
Rückenfurchung sehr scharf. Beine gelb ; hintere Schenkel und Schienen mit schwachem braunen Wisch auf der Mitte setulosa Beck.
— Schildchen mit 2^4, aber nicht radial, sondern parallel nach hinten gerich-
teten Borsten 4
4. Stirn ganz gelb, vorne am Scheiteldreieck mit einem glänzend schwarzen
kleinen rautenförmigen Fleck. Thorax hellgelb behaart. Hinterleib braun mit hellen Säumen. Beine gelb ; mitunter auf Hinterschenkehi und Schienen ein dunkler Wisch humeralis Lw.
— Stirn ohne glänzend schwarzen Fleck 5
5. Beine ganz gelb, höchstens ein schwärzlicher Wisch auf der Mitte der
Hinterschienen 6
— Beine gelb, Schenkel (und Schienen) auf der Mitte braun Schildchenspilze
gewöhnlich gelb cincta Meig. var. apicalis v. Ros.
0. Schildchenspilze gelb. Hinterleib braunschwarz und etwas glänzend
cincta Meig.
— Schildchenspitze nicht gelb 7
7. Thoraxfurchung sehr scharf geschnitten. Schildchen etwas verlängert und
schwach gewölbt. Kleine Art lineella Fall.
19*
148 TH. BECKER
— Thoraxfurchung weniger scharf ausgebildet Schildchen flach, nicht beson- ders verlängert ; grössere Art cincta Meig.
8. Beine gelb; hintere Schenkel auf der Mitte braun; hintere Schienen mit je zwei braunen Ringen Delpinii Rond.
Beschreibung der Arten.
174. Notonaulax trilineata Meig. [Chlorops].
Tliorax und Schildchen matt, dunkel braungrau, stark und dicht körnig punk- tiert mit drei deutlichen, ziemlich scharf gezeichneten schwarzen Linien (nicht Furchen) auf dem Thoraxrücken und je einem gleichgcfärbten Seitenstreifen, kurz schwarz behaart. Schildchen flach, noch etwas stärker punktiert, rauh behaart und kurz beborstet. Schwinger weisslich. Brustseiten ganz grau bestäubt. Kopf vorne gelb, hinten graubraun. Scheiteldreieck matt schwarzgrau. Fühler rot bis braun. IBacken breit, so breit wie das dritte Fühlerglied. Hinterleib mattbraun mit weiss- lichen Hinterrandsäumen. Beine rostgelb; Schenkel auf der Mitte breit braun, Schienen mit einem deutlich scharf gezeichneten braunen Ringe. Flügel blass- bräunlich, Aderung normal. 1'/^ — 2 mni lang.
In Nord- und Mittel-Europa (Coli. Beckek).
175. Notonaulax setulosa Beck.
Thorax braungrau, matt, weisslich behaart ; die drei Längsfurchen des Rückens sind sehr schmal, aber stark gekörnt. Schildchen ebenso gefärbt, flach, ziemlich lang mit acht fast gleichlangen aber kurzen schwarzen, fast dornähnlichen radial gestellten Randborsten. Brustseiten ganz gelbgrau bestäubt. Schwinger gelb. Stirn und Stirndreieck graubraun ; erstere vorn kaum etwas gelb mit kurzen schwarzen Härchen an den Augenrändern, l'ntergesicht und Backen gelbgrau. Fühler von roter Grundfarbe, die aber durch graubraune 15estäubung fast ganz verdeckt wird. Borste braun, Rüssel und Taster desgleichen. Hinterrücken glänzend schwarz. Hinter- leib schwarz, durch braune Bestäubung fast ganz matt und kahl. Beine gelb; die äusserste Spitze der hinteren Schenkel und je ein Wisch auf der Mitte der Hinler- schenkel und Schienen braun ; bei einem Exemplare sind die Beine ganz gelb. Flügel schwach bräunlich gefärbt mit dunkelbraunen Adern. 1 mm lang.
Aus Ägypten (Coli. Beckek).
176. Notonaulax humeralis Lw. [Oscinis].
Thoraxrücken matt graubraun, dicht punktiert und kurz weiss behaart ; die Punktierung verdichtet sich in den drei Furchen; die dadurch eine dunklere Fär- bung erhalten. Schildchen flach mit zwei weissen luidborsten von der Farbe und Skulptur des Thoraxrückens, jedoch mit gelbem Rande. Schulterbculen und die vertiefte Fläche der Noiopleuralborsten ebenfalls gelb. Brustseiten auf der oberen Hälfte seidenartig grau bestäubt, auf der unteren glänzend schwarz; Hinterrücken desgleichen. Kopf matigelb, auch der obere Teil der Stirn ist kaum etwas graulich, höchstens ist das Scheiteldreieck von etwas schmutzig gelbgrauer Färbung, letzteres in der vorderen Spitze mit einem kleinen glänzend schwarzen rautenförmigen Flecken ; die feine Behaarung der Stirn ist weiss. Fühler gelb. Taster desgleichen. Hinterleib etwas glänzend gelb, auf den ersten beiden Bingen mit brauner Mittel-
ö
linie und Seitenrändern ; die übrigen drei Ringe sind braun mit gelben Hinterrand- säunien. Bauch gelb ; Beine gelb, mit zarter weisser Behaarung ; auf der Mitte der Hintei'schenkel und Schienen liegt häufig ein brauner Wisch. Flügel farblos, Adern bla.ssgelb, normal. V/^ — V/^ mm lang. Mittelmeergebiet (Coli. Becker).
CIILOROPIDAE 149
177. Notonaulax lineella Fam,.'
Thorax und Schiklchen matt l)raunjii-au mit drei selir scharf geschnittenen l'nrchen und fahlgelber Behaarung. Scliildchen an der Spitze mit zwei eng neben einander gestellten hellen Borsten ; es ist nicht ganz so Qach wie bei den übrigen Arten, sondern mehr gewölbt. An den Brustseiten sind Prothorax, Sterno- uiul Metapleuren glänzend pechhraun, die übrigen Teile grau bestäubt. Schwinger blass- gelb. Kopf mit Ausnahme des Hinterkopfes und der oberen Stirnhälfte gelb. Scheitel- dreieck matt braungiau ; Backen schmäler als das dritte Fühlerglied. Hinterleib pech- braun, Wurzel meist heller. Beine blassgelb, mitunter ein dunkler Wisch auf der Mitte der Hinterschienen. Flügel farblos, Aderung normal ; kleine Art von 1 mm Länge.
hl Nord- und Mittel- Europa.
178. Notonaulax cincta Mek;.
Thoraxrücken und Schildchen braun, etwas erzfarbig glänzend; letzteres mit gelber Spitze und zwei schwarzen längeren Borsten. Behaarung meist deutlieh fahl- gelb. Brustseiten glänzend, jedoch Meso- und Pteropleuren graubraun bestäubt. Schwinger hell. Kopf gelb, überwiegend hell behaart ; Scheiteldreieck matt schwarz- braun. Hinterleib pechbraun. Beine blass rotgelb. P/a — 2 mm lang.
Nord- und Mittel-Europa (Coli. Becker).
Variante: apicalis v. Bos. und sulcella Zett. mit braunen Schenkeln und ohne gelbe Schildchenspitze.
Synonym ist auch Oscinis Aristolochiae Rond., Archivio per la Zoologia, l'Anatomia e la F'isiologia, serie II vol. 1. 1869 pag 188; Bullet. Soc. entomol. Ital., 11. 1870. pag. 58, wie aus nachstehendem Texte hervorgeht:
Oscinis Aristolochiae Rond. :
„Griseus, capite, antennis, pedibusque totis fulvo-luteis, vertice puncto ocel- „lari fusco.
,,Thorax dorso non manifeste fusco-vittato : scutello lutei limbato, pectore et „metathorace nigris. — Haileres albi.
„Abdomen fusco-varium, basi paulo lutei pellucidum.
„Alae sublimpidae, venae longiludinalis quartae segmento penultimo fere (|ua- „druplo breviore ultimo: transversa exteriora inferne intus inclinata: intermedia „non obliqua.
„Ab Ose. lineella Fall, et sulcella Zett., quibus proxima, scutello late lutei „limbato et thoracis dorso non distincte fusco vittato dignoscenda".
179. Oscinis Delpinii Rond., Aixhivio Zool., l'Anat. e Fisiol., serie II. vol. 1. 1869 pag. 188; Bull. Soc. Entomol Ital., 11. 187Ü, pag. 58.
Wegen der besonderen Zeichnung der Hinterschienen könnte diese Art nur noch mit Oscinella bicingulata Strobl verglichen werden, die aber bei ihrer glän- zend schwarzen Köi'perfärbung hier nicht in Frage kommen kann.
„Grisea, facie, parte anteriori frontis et pedibus late tlavo-luteis.
„.^ntennae parvae luteo-fuscae. — Thoracis dorsum pallide puberulum, lineis „tribus dorsualibus nigris distinctissimis. non manifeste impressis, intermedia exiliore. „Scutelluni thorace concolor.
„Abdomen fuscum, basi paulo lutescens. saltem in medio."
„Alae sublimpidae; venae quartae longitudinalis segmento penultimo circiter „quadruplo breviore ultimo; transversis duabus majoribus obliquis, exleriori inferne, „intermedia superne intus inclinatis — Halteres albicantes.
' In Winthem's Samniluiiji ist diese .\rt teilweise als „lineola" bezettelt, was nur Sclireib- fcliter ist, da Fallen eine Art lineola yaniiclU bcsclirieben hat; diesen Sclircibi'ehler hat dann ScuiNEH in seiner F. Austr. weiter verbreitet.
150 TH. BECKER
„Pedes lutei, femoribus posterioribus et praesertim poslicis in medio infiiscatis, „til)iis propriis fiisco-l)iannulalis, annulis anguslis, uno in mediatale liasali, alio in „mediatatc apicali."
Ab Ose. lineella Vau., et suicella Zett. distincta pictura pedum. Vena trans- versa intermedia longiuscula et obliqua.
Ab anniilifera Zett. etiam diversa obliquitate venae Iransvcrsae intermediae et annnlis duobns tibiarum, non unico snbintermedio etc.
In Aristolochiae rolundae periantbeis a D. Delpini inventa.
Hippelates.
LoEW, Ik'i-l. Eni. Zeit. VII. 30. (18G3.)
Diese Gattnng bat Loew erriciitet auf amcrikanisclie Exemplare mit einem längeren gebogenen Dorn an der Spitze der Hinterscbienen ; sie baben ein ziem- bcb kreisrundes bis nierenförmiges drittes Fühlerglied mit deutlich pubescenter Fühlerborste und ein abgeplattetes Schildchen und gleichen bald den Oscinella-, bald den E/ac/izp/ero-Arten; siehe weiter bei den Arten der indisch-australischen Region.
Gattungsvertreter sind bisher in Europa nicht angetroffen worden ; ich fand jedoch eine Art auf den Kanarischen Inseln und können wir daher diese Gattung auch noch als eine paläarktische ansehen. Ihre Hauptverbreitung findet sie in Amerika, aber sie kommt auch in Indien, Formosa, Neu- Guinea und Australien vor; merkwürdigerweise kennen wir noch keine Art aus Afrika, wenn wir nicht die Kanarischen Inseln als zu Afrika gehörig betrachten wollen ; wahrscheinlich ist die Gattung aber auch auf diesem Kontinente heimisch.
180. Hippelates planiscutellatus Beck.
Thorax und Schildchen glänzend gelb ; der Rücken, mit Ausnahme der Schulterbeule und des Schildchens ist mehr rotgelb und die Seitenränder auf der hinteren Hälfte sind rotbraun ; vorne am Halse zeigt sich ein glänzend schwarzer Fleck wie als der Anfang einer schwarzen Mittelstrieme. Haare weisslich, Borsten braun. Schildcben IVsHial so lang als breit, ganz flach, von der Form eines gothischen Spitzbogens, fein behaart mit zwei sehr langen Borsten an der Spitze und zwei schwächeren Seitenborsten. Augen pubescent, etwas höher als lang. Kopf nebst F'ühlern ganz mattgelb ; Scheiteldreieck glänzend gelb, fast bis zu den F'ühlern reichend ; nur der Punktaugenhöcker schwarz, die äusserste Spitze des dritten zitronen- oder nierenförmigen Fühlergliedes und die deutlich pubescenle Borste braun. Hinterrücken glänzend schwarz ; Hinterleib glänzend gelbbraun, obenauf verdunkelt. Beine von der gewöhnlichen Form, gelb ; Vorderschienen und Vorder- larsen schwach gebräunt ; Hinterschienen am Ende der Unterseite mit einem sehr langen schwarzen, gekrümmten Sporn, auch am Ende der Mittelschienen eine längere gerade Endborste. F'lügel farblos mit gelben Adern und ziemlich breit; Flügelfläche deutlich behaart und die Randader deutlich bewimpert; überhaupt ist der ganze Körper mit feinen, aber deutlichen Haaien bedeckt.
Von Teneriffa (Coli. Becker).
Oscinella n. n. Oscinis Macq. (1820) et auct. (nee Latr.).
Der Name Oscinis Latr. ist bisher von allen Schriftstellern bis heute falsch angewendet worden. Wie ich schon bei der Gattung Camarota Meig. = Oscinis Latr. erwähnte, hat Latreille seine Gattung 1804 auf zwei Arten gegründet, auf O. lineata Fbr. und O. curvinervis Latr., von denen die erste = Chlorops nasiita
CIILOHOPIDAE 151
Schrank, die zweite identiscj] mit der bekannten Camarota flauitursis Meig ist. Wir waren bisher j^ewöhnt, die beUunnlen Arten wie frU L.. albiscta Meig., matira Fall, als Repräsentanten der Gattnn<» Oscinis anzuseilen inid müssen uns heule eingestehen, dass wir zwar in gutem Glauben aber ohne gründliche Prüfung gehandelt haben. Wer ist denn nun der Schuldige'.' Der zuerst nach I.atreu.ll in Betracht kommende Schriftsteller ist F'allen ; dieser hat 1(S2Ü in seinen Diptera Sueciae die Familie der Chloropidae als Oscinides aufgestellt und bei der (ial- tung Oscinis als erste Art O. saltairix L. = Meroiuijza saltatrix genannt, im ganzen 12 Arten, von denen die Nr. (S — 12 unserer bisherigen Auffassung von Oscinis entsprechen. Meigen hat, wenngleich er auch schon die beiden Haupl- gruppen der Familie als solche gekennzeichnet hat, den Namen Oscinis garnicht angewandt. \\\v kommen nun zu Macquart und sehen sofort, dass er der Urheber unserer bisherigen .Auffassung gewesen. Er sagt (Suite ä ButT. II, 1835, p. 598); Latreille habe ursprünglich den Namen Oscinis in weiterem Sinne angewendet (Chlorops, Agroniyzo, Oiiles, Dncus u. s. w.), später aber in der zweiten Ausgabe des Tierreiches ihn beschränkt auf die Clüorops-Avlen. Da der Name Chlorops aber doch nur den Arten mit den goldgrünen Augen zukomme, so wolle er für die anderen den Namen Oscinis einführen. Macquart hat hierbei das Versehen begangen, dass er neben der von Latreille genannten O. lineuia Fbr. = Chlo- rops nasuia Schr. auch die zweite Art O. ciirvinervis Latr. für eine Chlorops angesehen hat. Mit diesem Dictum von Macquart haben sich alle nachfolgenden Autoren begnügt. Wenn wir nun dazu schreiten müssen, dieser grösseren Gruppe einen neuen Namen zu geben, so glaube ich richtig zu handeln, wenn ich einen Namen wähle, der, wenn auch verschieden, so doch dem Klange nach an den alten erinnert.
G a 1 1 u n g s c h a r a k t e r.
Ebenso wie bei der alten Gattung Chlorops Meig. verschiedene kleinere Abteilungen mit einheitlichem Charakter als Untergattungen abgezweigt werden konnten, ebenso ist hier bei der alten Gattung Oscinis eine Abtrennung mehrerer Gattungen möglich und notwendig geworden. Ich nenne nur folgende : Gaurax Lw., Dicraeus Lw., Hippelates Lw., Microneiirum Beck., Notoncmlax Beck., Eribolus Beck. u. a. Der übrig bleibende Rest von Oscinella hat ziemlich einheitliches Gepräge.
Kleine schwarze, selten gelbe Arten mit rundem Kopf, wenig vorspringender Stirn und Mundrand mit meist sehr deutlichem Scheiteldreieck. Behaarung spärlich. Fühler mit kreisrundem dritten Fühlergliede und fast immer nackter feiner Borste. Beine einfach. Flügel normal, Randader bis zur vierten Längsader laufend. Mehrere von diesen Arten sind bekannt als Vernichter der Kornfrucht.
Kritische Bemerkungen und die Resultate typischer Untersuchungen zu den im Kataloge palaark tisch er Dipteren aufgezählten Arten der Gattung O s c i n e 1 1 a = Ose//»'.? Latr. olini.
abdominalis Zett. = Dicraeus {»allidiventris Macq.
aenea v. Fios. = pusilla Meig. = var. frit L.
nlbidi])enin8 Stkobl, eine gute Art.
albipalpis Meig. ; synonym ist basalis Zett., die sicti nur durcli einen an der Wurzel etwas
gelben Hinterleib unterscheidet; solche Exemplare kommen vor; iih sah solche
auch in Loew's Sammlung. albiseta Meig. alpicola Strobl.
152 TU. BECKER
amoena Meig. Ich fand weder in Paris noch Wien Typen; die Art bleibt zweifelhaft.
animlata Meig. und
aniiulipes Macq. [Osciiüs] lileiben mangels der Typen zweifelhaft ; aucii fand ich in Ivciner
Sammlung eine Deutung antliracina Meig., mit ihren Synonymen, alricoriüs Zeit, ijluberrima Meig. und ihren
Varianten : fasciola Meig. und fascipcs Meig. atra Meig. ist nach der Pariser Type = Siphouella sulcicoUis Meig. atricilla Zett. = nitidissima Meig. alricornis Zett. = antliracina Meig.
avenae Bjerk. ist sicher eine unserer gemeinen Oscinella-Avicn; nach der liurzen ungenü- genden Charalcterisierung aber mit einiger Sicherlicil nicht zu erkennen; siehe die
Beschreibung. basalis Zett. = albipalpis Meig.
bicingnlata Strobl mit ihrem Synonym: fasciella .Stkobl. bicolor M.\CQ. bleibt zweifelhaft. bipunctata Macq. desgleichen. brachyptera Zett. ist eine gute Art. hrerirostris Lw. ist = frontella Fall. briinnilarsis Macq. ist höchst wahrscheinlich = frit L.
capreola Halid., Curtis gehört der Beschreibung nach zur (nittnng Elachiptera. cinctella Zett. = frontella Fall. co^uata Meig. mit ihren Synonymen: ru/ipes Meig., (/ilvipes Lw., frontella Meig. (nee P'all.)
und vitripennis Meig. nach Typen der WiNTiiEMschen und LoEwschen Sammlung. coxalis V. Res.
distincta v. Ros. = manra Fall.
dubia Macq. ist wahrscheinlich -- 0. ephippinm Zett. ensifer Thoms. gehört zu Elachiptera. ephippinm Zett. gehört zu Gaiirax Lw. fasciella Zett. = var. frontella Fall. fasciella Strobl (nee Zett.) = bicingnlata Srobl. fasciola Meig. =: antliracina Meig., nach Winthem's Type. fascipes Meig. = antliracina Meig., nach Winthem's Type. flava Macq. bleibt zweifelhaft.
flavipes Olivier? Siehe die Bemerkung am Schlüsse pag, — . flarimana Macq. bleibt zweifelhaft. flavifeniorata Macq. desgleichen.
frit L. mit ihren Synonymen : aenea v. Ros., briiniiitarsis Meig., ttoruei Bjerk. frit Zett. (nee L.) var. b. und c. = atricilla Zett. = nitidissima Meig. frit Fall. var. 3 = piisilla Meig. = var. frit L. frontella Fall. Synonyme: sordidella Zett., cinctella Zett., fasciella Zett., favillacea Beck.
[Notonaulax], incisiiralis .Macq. fulvifrons Halid. = Eittropha fulvifrons Halid. fiilviventris Meig. = Dicraeus pallidiventris Macq. fiwnpennis Meig. = niaura Fall. var. fiiscipes Macq. = pratensis Meig. verosimiliter. gilvipes Lw. = cognata Meig. cjlaberrima Meig. = antliracina Meig. Impleyoides Strobl = laevifrons Lw. hordei Bjerk. = frit L. hnmeralis Lw. gehört zu Notonaulax. liyalipennis Meig
insignis Thoms. = Elachiptera genus.
incisiiralis Macq. Dipl. exot. Suppl. IV. 305. 2. (1850) aus .\gypten ^ frontella Fall. lacvifrons Lw. Sj'nonj'm : hajjlegoides Strobl. laeingata Fall., Meig. = Haplegis tarsata Fall. lepida Meig. ^ Gaurax plumiyer Meig. longepilosa Strobl = Lasiopleiira genus. inacnlipennis Zett. gehört zur Gattung Gaurax Lw. uiaura Fall. Synonyme : distincta v. Res., nigrimana v. Ros., nigrita Meig., rii/itarsis Meig.,
vindicata Meig., viridescens Macq. ? fumipennis Meig.
CHLOROPIDAE 153
nana Zett. ist eine gute Art.
nig:errima Macq. ist bis jetzt oiinc Deutung gel)liel)cn.
nigra Oliv. Siehe die Bemerkung am Sclilusse pag. 155.
nigriconiis v. Ros. = Siphonella genus.
nigrimana v. Ros. = nianra Fall.
nigripes Zett.
niurila Meig. = maura Fall.
nitidissima Meig. Synonym : atricitla Zett. und frit Zett. (nee L.i var. b. und c.
oliliqna iMAcy. bleibt zweilelhaft.
pallidiventris .VlAcy. = Dicraeiis genus mit den Synonymen : abdoininatis Zett., fnlvivenlrk
Meiü., rii/iceps Meig., ru/ivenlris Macq., libialisMAdj. und uanaiis Uiuc. verosimililer. palposa Meig., Fall. = Siphonella genus.
picta Meig. Einen Aufsciiluss über diese .\rt habe icii niehl erhalten l<önneiL lilumiger Meig. = (Jaurax genus. polita Macq. = Epliygrobia polita. pratensis Meig. Hierzu gehört höchst wahrscheinlich fLisci]>es iMa(;q. Type in Wintiiem's
Sammlung. piimilionis Oliv, (nee Bjerk.). Siclie hierüber die Bemerlcung am Sclilusse pag. 15 1. imsilla Meig. = frit L. var. rapta Halid. = Dicraens gen. Uuiidanii Costa.
rufescens Walk = Elacliiptera biuiaculata Lvv. /•«/iceps Meig. ist wahrscheinlich identisch mit üicrueus paltklwenlris ; nach Oluenuekg
würde sie gleich alpipalpis Meig. sein, was mir cbeui'alls nicht unmöglicli zu sein
scheint. rnflmana Macq. bleibt zweifelhaft. ruflpes Fbr. Syst. Anll. 245. 63. [Eristalis] (1805) ; Wieo. Zweifl. IL SSO. 2. (ISliO) aus N.-Afrika.
ist ohne Typenvergleich nicht zu deuten, ist aber mit rii/ipex Meig. nicht i<lentisch. rtt/ipes Meig. (nee Fbr.) = cognata Meig. ru/itarsis Macq. bleibt zweifelhaft. rii/iiarsis Meig. (nee Macq.) [Uydrellia] = maura Fall. rii/wenlris Macq. = Dicraeus pallidiventris Macq. scrobiculata Strobl.
signata Wollast. = Micronenram genus. socia Meig. ist nacli der Type in WiNTiiE.vt's Sammlung nicht mehr deutlich zu erkennen
da die dicke Nadel den Thorax ganz zerstört hat. sordidella Zett. = frontella Fall. sitjriaca Strobl. = Dicraeus ingratus Lw. libialis Macq. = Dicraeus pallidiventris Macq. imgans .Meig. = Dicraeus pallidiventris Macq. verosiiuiliter. varipes Meig. bleibt zweifelhaft uindicata Mkig. = maura Fall. viridescens Macq. = maura Fall./ vitripennis Meig. = cognata Meig.
Vou den vorstehend vorgefülirlen Arten bleiben 20 als unbestimmte, unbe- slimmbui-e übfig; 2Ü gehören anderen Gaüungen an; ü Arien, unter denen .S neue, treten hinzu, so dass wir heute 28 Arten der Gattung Oscinella kennen.
Nachstehend gebe ich die Beschreibungen der drei ÜLiviERSchen Oscini.s- Arten piimilionis, flauipes und nigra. (Memoires d'Agriculture d'ficonomie lurale et domestique, publies par la Societe d'Agriculture du Departement de la Seine. Tome XVI, 1813, pag. 485.)
[pag. 4S6.] ,,La figure 2 represente l'oscine du seigle, miisca piimilionis Hjkk- „CAND. Act. Stockholm. 1778. — Miisca piimilionis, Act. Soc. Linn., lom. II. pag. 78, „tab. 15. — Mouche du seigle, Eiicyclop. Diel, des ins. Mouche N" 83. — Oscinis „piimilionis Fabr. Syst. antl. pag. 216. N" 6. r^^
„C'est le diptere qui est sorli le plus abondamment des liges du seigle et de „l'orge; c'est aussi celui dont la larve est le plus constammenl attacptee par celle
154 TII. BECKER
„de riiymenoptere planche 2, fig. 10. II fait le sujet d'un memoire Ires interessant, „public dans les Actes de Stockholm et ceux de la Societe Linneenne de Londres. „II a re^ii le nom de musco pumilionis ou de mouche du nain, parce que sa „larve vit dans les seigles nains. 11 appartient au genre oscine, dont le caractere „consiste dans les antennes inclinees, courtes, formees de trois articles, dont les „deux Premiers sont courts et coniques, et le (roisienie est plus grand que les „autres, arrondi, comprime, ayant ä sa base superieure un filet biarticule, simple ; „la tele porte cn outre ä sa partie superieure une plaque triangulaire un peu „elevee.
„Cette oscine, dont nous avons eu quinze individus, ä environ 5 millimetres „de longueur, non compris les ailes. Les antennes sont noires et le filet est simple ; [pag. 487] „ia tete est jaune avec les yeux noirs, ainsi que la plaque triangulaire „qui se Irouve sur le Vertex; le dos du corsclet est noir avec quatre lignes jaunes, „dont les deux laterales sont peu niarquees; les cotes sont dun jaune pale, mar- „ques d'iui ou deux points noirs; la poitrine est de la meme couleur jaune, avec „deux taches noires; l'ecusson est jaune; l'abdomen est jaune en dessous, noirtitre „an dessus, ou jaune avec des bandes plus ou moins etendues, noirätres; les „balanciers sont jaunes; les ailes sont transparentes et ont un rettet irise; les „pattes sont jaunes, avec une partie des tarses noirätre.
„La larve est d'un jaune pale, marquee d'un peu de noir ä son extremite. „Nous I'avons trouve dans tous nos seigles et nos orges, qu'elle parait attaquer „plus particulierement que les froments, quoiqu'elle se Irouve aussi quelc|uefois „dans ces derniers
„La figure 3 represente une oscine inconnue aux naturalistes, comme tous „les insectes qui suivent :
„Oscinis ßavipes, nigra abdomine basi rufo, pedibus flavis.
„Elle na que 2 millimetres de longueur; les antennes, la tete et le corselet „sont noirs ; l'abdomen est noir, luisant, avec le prcniier anneau rouge ; les pattes „sont jaunes, avec les cuisses presque entierement noires. [pag. 488.]
„Je n'ai obtenu que deux individus de cette espece.
Fig. 4. Oscinis nigra, „corpore nigio, immaculato.
„Elle a ä peine 2 millimetres de longueur; le filet des antennes est simple „comme celui de la precedente: toul le Corps est noir, luisant, ä Texceplion des „balanciers qui sont d'un jaune obscur".
Zu diesen drei mit Figuren begleiteten Publikationen habe ich Folgendes zu bemerken :
1. Die von Uli vier als Oscinis pumilionis, nicht als Chlorops beschriebene Art kann nicht identisch sein mit unserer Siphonella pumilionis Bjerk., schon aus dem einfachen Grunde, weil Oi.ivier sagt, dass seine Art ungefähr 5 mm lang sei, während Siph. pumilionis höchstens halb so lang, gewöhnlich viel kleiner ist ; ferner hat letztere nicht das glänzend schwarze Scheiteldreieck, von dem Olivieh spricht. Nach der Zeichnung zu urteilen, dem auch die Beschreibung nicht widerspricht, muss die OLiviERsche Art eine Chlorops sein; wenn nun auch die Beschreibung nicht ausreicht, um die Art zu bestimmen, so glaube ich doch mit einiger Sicherheit annehmen zu dürfen, dass hier nur die allbekannte, als Gelreideverwüsterin auf- tretende Chlorops iaeniopus Meig. vorliegt, mit der die Beschreibung gut über- einstimmt.
Übrigens ist das Zitat im Katalog richtigzustellen wie folgt :
CHLOHOPIDAE 155
Oscinis piimilionis ülivier [iiec Bjkuk.], Mem. d'Ägricult. du Dcparl. de la Seine. XVI, p. 48G, fig. 2, PI. 3. (1813) (s. Katalog d. paläarkt. Dipl. IV, p. 171 bei Chlorops).
2. Oscinis flavipes üliviek . . 1. c. XVI, p. 487, fig. 3, PI. 3. (181;)). Die beschriebene Art gehört zur Gattung Oscinella, die Art selbst kann aber niciit erkannt werden.
3. Oscinis nigra Olivier . . . 1. c. XVI. p. 488, fig. 4, PI. 3. (1813) ebenfalls eine nicht erkennbare Oscinella.
Diese vorhin reproduzierten Beschreibungen verdanke ich der Liebenswür- digkeit des Herrn Prof. Marchal aus Paris, der mir eine Kopie aus dem sehr seltenen und schwer zugänglichen Werke verschaffte, sowie ferner der Güte des Herrn Prof. Boüvier, welcher sich ausserdem der grossen Mühe unterzog, die drei Figuren für mich kopieren zu lassen; ich statte beiden Herren auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank ab. — Wegen der Seltenheit des Werkes und der Voll- ständigkeit der Untersuchungen habe ich die Beschreibungen reproduziert; von einer Wiedergabe der Figuren habe icli jedoch geglaubt, Absland nehmen zu können, da man aus ihnen keine weiteten Anhaltspunkte für die Deutung der Arten gewinnen kann.
Arten- und S y n o n y ra e n - R e g i s t e r.
aenea v. Hos. = pusilla Meig. = frit L. v;ir.
1. albidipennis Stuobl.
2. albipalpis Meig.
basalis Zett.
3. albiseta Meig.
4. alpicola Strobl.
5. antliracina Meig.
alricornis Zett.
glaberrima Meig. var. fasciola Meig. var. fascipes Meig. atricilla Zi;tt. = nitidissima Meig. alricornis Zett. = anthracina Meig. basalis Zett. —- albipalpis Meig.
6. bicingnlata Strobl
fasciella Strobl (uec Zett ).
7. brachyptera Zett.
brevirosiris Lw. = frontella Fall. brimnitarsis Macq. = fril L. cinclella Zktt. = frontella Fall.
8. cog^nata Meig.
frontella Meig. (nee Fall.). gilvipes Lw.
rufipes Meig. (nee Fbr.) vitripennis Meig.
9. coxalis V. Res.
distincta v. Ros. := manra Fall.
10. elegans Beck.
fasciella Zett. = frontella Fall var.
fasciella Strobl (nee Zett.) = biclng-ulata Strobl.
fasciola Mkig. = antliracina Meig. var.
fascipes Meig. = antliracina Meig. var.
favillacea Beck. [Notonaulax] = frontella Fall.
11. frit L. aenea v. Ros.
brunnilarsLs Macq.
20*
156
TH. BECKER
fumipennis Meig hordei Bjerk. piisilla Meig. fril Zett. (nee L.) = nitidissiiua Meig.
12. frontella F.\ll.
breviroslris L\v.
cindella Zett.
fasciella Zett.
t'at'illacea Beck. [Notonaiila.v].
incisuratis M.i^cQ.
imiUicingulala Strobl. [Siphonella]
sordidella Zett. frontella Meig. (nee Fall.) = cognata Meig. fumipennis Meig. = frit L. fiiscipes M.\CQ. = pratensis Meig.
13. fycoperda Beck.
gilvipes Lw. = cognata Meig. glaberrima Meig = anthracina Meig. haplegoides Strobl = laevifrons Lw. hordei Bjerk. = frit L.
14. hyalipeimis Meig.
incisnralis M.\cq. = frontella Fall. 15 Eimtzei Beck.
16. laevifrons Lw.
haplegoides Strobl.
17. Lagiinae Beck.
18. maura Fall.
dislinda v. Bos.
nigrimana v. Bos.
nigrita Meig.
riifdarsis Meig
vindicata Meig.
viridescens Meig. .' nnilticingulala Sthobl = var. frontella Fall. nigramana v. Bos. = luanra Fall.
19. nana Zett.
20. nigrlpes Zett.
nigrita Meig. = maura Fall.
21. nitidigenis Beck.
22. nitidissiina Meig.
alricilla Zett.
frit Zett. (nee L.) p. p.
23. pectoralis Beck.
24. pratensis Meig.
fiiscipes Mach.
25. piisilla Meig. = frit L. var. 2(). Rondanü Costa.
27. rnbidipes Beck.
rufipes Meig. (nee Fbr.) = cognata Meig. rnfilarsls Meig. \HijdreUia\ = maura Fall.
28. scrobiculata Strobl.
sordidella Zett. = frontella F'all. uindicala Meig. -^= maura P'all lyiridescens Macq. = maura F'all. ? vitripennis Meig. = cognata Meig.
CHLOROPIDAE ^57
B e s t i m 111 u n g s t a b e 1 1 e der Arten.
1. Thorax von gelber Grundfarbe 2
— Thorax schwarz bis schwarzbraun 3
2. Thoraxrücken maltgelb mit fünf oder sechs (Mittelstreifen geteilt) deutlich
getrennten rötlich braunen Längsslreifen, mit kurzer schwarzer Behaa- rung. Brustseiten mit einem grossen glänzend schwarzen kreisförmigen PMecken auf den Mesopleuren. Scheiteldreieck glänzend gelb pectoralis n. sp.
— Thoraxrücken bis auf den Seitenrand und Rand vor dem Schildchen glänzend
schwarz (drei Streifen zusammengeflossen). Behaarung sehr kurzweiss. Brust Seiten mit einem schmalen glänzend schwarzen La iigsst reifen auf der Mille der Mesopleuren. Fühler gelb. Scheiteldreieck glänzend gelb Kuntzei n. sj).
3. Schwinger schwarzbraun bis schwarz I
— Schwinger hell 8
4. Taster schwarz 5
— Taster gelb 7
5. Fühlerborste im Endgliede weiss. Thoraxrücken ein wenig schwarzbraun
bereift. Flügel bräunlich, schwärzlich albiseta Meig
— Fühlerborste ganz schwarz (1
6. Thoraxrücken schwarz, schwach bräunlich und glänzend. Scheiteldreieck
glänzend schwarz. Flügel graulich. Beine schwarz, Kniee und Tarsen braun
alpicola Strobl.
— Thoraxrücken dunkelgrau, Scheiteldreieck desgl., schwach glänzend. Flügel
beim c? sehr kurz und breit, beim 9 rudimentär. Beine schwarz, Tar- sen rotbraun brachyptera Zktt.
7. Thoraxrücken glänzend schwarz. Stirne gleissend, Scheiteldreieck glänzend
schwarz. Flügel weiss. Beine schwarzbraun ; Kniee und Tarsen rotgelb
albidipennis Strobl.
8. Fühler ganz schwarz 9
— Fühler ganz oder zum Teil rot 24
9. Stirn und Untergesicht ganz schwarz 10
— Stirn und Untergesicht ganz oder zum Teil hellgefärbt 19
10. Beine ganz schwarz 11
— Beine ganz rotgelb, höchstens einzelne Schenkel gelleckt liJ
— Beine hell und dunkel gefärbt IT)
11. Flügel gebräunt. Beine schwarzbraun. Thoraxrücken etwas erzfarbig, glän-
zend grünlich frit L. var. fumipennis Mm«.
— Flügel farblos 12
12. Thoraxrücken und das Scheiteldreieck metallisch glänzend
maura Fall. var. nigrita Mi:ig. 1.1. Thoraxrücken und das Scheiteldreieck glänzend schwarz. Flügel bräunlich II
— Thoraxrücken schwarz, graubraun bereift. Beine schmutzig rötlich, l-'ühler-
borste im Endteil weisslich. Scheiteldreieck gross trapezförmig
rubidipes n. sp.
14. Beine ganz rotgelb, höchstens die Mittel- und Hinlerschenkel auf der Mitte
geschwärzt anthracina Mi:i(;.
15. Thoraxrücken glänzend schwarz ohne Bestäubung oder ohne metallische
Bereifung. Fühler schwarz, ziemlich gross mit schwarzer Borste. Beine schwarzbraun; Kniee, Schienenenden und Tarsen rotgelb nitidissima Mkig.
— Thoraxrücken etwas erzfarbig oder graubraun bereift Ki
158 TH. BECKER
16. Fühlerborste schwarz 17
— P'ühlerhorste im Endgliede weisshch 18
17. Sehr kleine Art. Beine schwarz mit rotgelben hinteren Tarsen frit L.
— Kleine bis mittelgrosse Art. Beine schwarz, Vorder- und Mittelschienen nebst
den Tarsen rostgelb frit L. var. pusilla Meig.
18. Scheiteldreieck breit blatt- oder trapezförmig gebildet. Backen breit und
glänzend nitidigenis n. sp.
— Scheiteldreieck von gewöhnlicher Form, Backen schmal maura Fall.
19. Taster gelb 20
— Taster schwarz. Thoraxrücken von glänzend schwarzer Grundfarbe, etwas
graubraun bereift. Fühler gross schwarz ; drittes Glied etwas pubescent. Fühlerborste desgleichen deutlich pubescent Kerteszi n. sp.
— Taster schwarzbraun. Thoraxrücken erzfarbig, etwas glänzend, schwarz
behaart. Fühler von mittlerer Grösse, schwarz ; Borste nackt. Breit gebaute Art pratensis Meig. var. obscurior
20. Thoraxrücken glänzend schwarz 21
— Thoraxrücken hell aschgrau bis schwarzgrau bestäubt 22
21. Schildchen gewölbt, schwarz, auf der Mitte gelb. Stirn gelb ; zweiter Rand-
aderabschnitt kaum länger als der dritte elegans n. sp.
— Schildchen flach, ganz schwarz, genarbt. Stirn schwarz ; zweiter Rand-
aderabschnilt reichlich doppelt so lang als der dritte fycoperda n. sp.
22. Thoraxrücken deutlich schwarz behaart 23
— Thoraxrücken weiss behaart. Backen so breit wie das dritte Fühlerglied.
Wangen weisslich bereift nana Zett.
23. Beine ganz schwärzlich, höchstens die Tarsen etwas braun nigripes Zett.
— Beine rostgelb ; Schenkel auf der Mitte schwarzbraun. Schienen mit dunk-
ler Binde albipalpis Meig.
24. Beine ganz rotgelb, höchstens ein schmaler dunkler Streifen am Hinter-
schenkel oder der Hinterschiene 25
— Beine deutlich gelb und schwai z oder braun gezeichnet ; Schenkel und
Schienen mit dunklen Binden 31
')
,'). Kopf ganz schwarz 26
— Kopf nicht ganz schwarz, sondern Untergesicht ganz oder zum Teil und
die Stirn mindestens vorne gelb oder rot 27
26. Thorax glänzend metallisch grün, gelb behaart Flügel farblos mit Nebel-
fleck auf der Mitte Rondanii Costa
27. Stirnfläche matt 28
— Stirnfläche gleissend. Scheiteldreieck schmal. Thoraxrücken glänzend schwarz
mit zwei seichten Furchen. Beine gelb; Hinterschienen auf der Aussen- seite mit schwarzem Wisch Lagunae Reck.
28. Thoraxrücken zart weiss oder fahlgelb behaart 29
— Thoraxrücken schwarz behaart 30
29. Thoraxrücken schwarz, erzfarbig, punktiert, ziemlich glänzend. Scheitel-
dreieck glänzend schwarz; zwei lange Frontorbitalborsten. Hinterleib glänzend pechbraun scrobiculata Strobl.
— Thoraxrücken erzfarbig, fahlgelb behaart. Scheiteldreieck matt schwarz-
grau. Kopf und Beine hell rotgelb pratensis Meig. var.
— Thoraxrücken aschgrau bestäubt. Scheiteldreieck matt schwarzgrau. Hinter-
leib gelb mit braunen Binden oder braun mit gelben b^inschnitten, oder ganz braun frontella F"all.
CHLOROPIDAE 159
30. Thoraxrücken schwarz, stark körnig punktiert, wenig glänzend. Scheitel-
dreieck gross, glänzend schwarz, vorne abgerundet. Brustseiten ganz glänzend cognata Meig.
— Thoraxrücken glänzend schwarz, schwach grau bereift, etwas gefurcht.
Scheiteldreieck schwarzgrau etwas glänzend. Brustseilen mit Ausnahme der Meso- und Pteropleuren glänzend pechbraun hyalipennis Meig.
— Thoraxrücken grau bestäubt, etwas punktiert, Scheiteldreieck grauscliwarz.
Slirne gelb ; sehr kleine Art frontella Fall.
31. Scheiteldreieck glänzend schwarz 32
— Scheiteldreieck matt schwarzgrau 35
32. Schienen auf ihrer Mitte höchstens mit einer braunen Binde 33
— Schienen mit zwei braunen Binden. Thoraxrücken glänzend schwarz ohne
Bestäubung, fein punktiert, schwarz behaart. Schenkel auf der Mitte braun
bicingulata Stughl.
33. Scheiteldreieck breit und lang 34
— Scheiteldreieck schmal. Thoraxrücken glänzend schwarz, stark punktiert,
schwarz behaart. Schenkel und Schienen auf der Mitte breit schwarz- braun ; Tarsen zum grössten Teil ebenso. Vorderhüften rolgelb
coxalis V. Res.
34. Thoraxrücken glänzend schwarz, hell behaart. Schenkel auf der Mitte
gebräunt. Fühlerborste nackt laevifrons Lw.
— Thoraxrücken erzfarbig, fahlgelb behaart. Schenkel auf der Mitte braun.
Zwei deutliche Frontorbitalborsten. Fühlerborste schwach verdickt und deutlich behaart scrobiculata Strobl 3"). Thoraxrücken aschgrau bestäubt 3()
— Thoraxrücken glänzend erzfarbig, dicht punktiert und fahlgelb behaart.
Schenkel und Schienen auf der Mitte braun. Drittes Fühlerglicd rotbraun. Backen grau bereift, so breit wie das dritte Fühlerglied. Flügel gross; breit gebaute Art. 2 — 2Vi mm lang pratensis Meig.
3(). Thoraxrücken schwarz behaart mit drei seichten Längslinien
frontella Fall. var. brevirostris Lw.
— Thoraxrücken weiss behaart 37
37. Hinterleib schwarzbraun ohne ausgesprochene Bindenzeichnung
frontella Fall.
— Hinterleib mit deutlichen braunen und gelben Binden
frontella Fall. var. multicingulata Strobl.
Beschreibung der Arten.
18L Oscinella albiseta Meig.
Thorax und Schildchen schwarz, durch Bestäubung matt schwnrzbraini, schwarz behaart. Brustseiten ganz glänzend schwarz. Schwinger schwarzbraun. Kopf ganz schwarz, Stirn matt, lYani^il so breit wie ein Auge mit grossem glänzend schwarzen bis an die Fühler reichenden Schciteldreieck. Taster und Fühler schwarz, letztere mit einer etwas verdickten, im Endteil weissen, an der Wurzel schwarzen Borste. Untergesicht malt schwarzgrau ; Backen etwas schmäler als das dritte Fühler- glied. Augen sehr zart pubescent. Hinlerleib glänzend pechschwarz. Beine schwarz, mitunter die hinteren Tarsen an der Wurzel roslbräunlich. Flügel etwas gebräunt, in der Randzelle etwas stärker; die erste Längsader der kleinen Querader gegen- über mündend; zweiter Randaderabschnitt kaum länger als der drille; letzter
160 TH. BECKER
AbschniU der fünften Längsader doppelt so lang wie der vorletzte Abschnitt der vierten. P/,— 27, mm lang. In ganz Europa.
182. Oscinella alpicola Strobl.
Thorax und Schildchen schwarz, etwas erzfarbig und glänzend mit kurzen schwarzen dicht gestellten Haaren. Brustseiten glänzend pechschwarz. Stirn mall- schwarz, l'/,.mal so breit wie ein Auge mit kurzem an der Basis breiten schwarz- braunen, kaum etwas glänzenden Scheiteldreieck. Äugen deutlich pubescent ; die schwarzen Fühler haben rote Wurzelglieder, auch das dritte kleine Glied ist an der Wurzel rot. Backen sehr schmal ; Taster schwarz ; Schwinger mit schwarzem Stiel und braunem Knopf. Hinterleib glänzend pechschwarz. Beine mit etwas ver- dickten Schenkeln, schwarzbraun ; Kniee, Schicnenspilzen und die ersten Tarsen- glieder rötlich. Flügel blassbräunlich mit dem gleichen Typus der Aderung wie bei (ilbisein. 2 mm lang.
Im Alpengebiet.
183. Oscinella brachyptera Zett.
Einige Exemplare beiderlei Geschlechts fand ich auch in Loew's Sammlung. Zetterstedt kannte nur das c?' ; dieses zeichnet sich durch kurze breite Flügel aus, die ungelähr r/iinal so long als breit sind: die Weibchen der LoEwschen Samm- lung haben noch bedeutend kürzere Flügel, die man als rudimentär bezeichnen muss.
Thorax und Schildchen schwarz, etwas grau bestäubt, aber noch etwas glän- zend; Brustseiten glänzend pechschwarz; Schwinger schwarzbraun. Stirn breit mattschwarz, vorne gelbroth, doppelt so breit wie ein Auge mit grossem breiten fast die ganze Stirnfläche bedeckenden schwarzen Scheiteldreieck von gleicher Bestäubung und schwachem Glanz wie der Thoraxrücken. Untergesicht, Fühler, Taster und die schmalen Backen rotgelb. Augen fast nackt. Hinterleib pechschwarz. Beine rostgelb mit schwarzen Schenkeln und etwas gebräunten Schienen. Flügel blassbräunlich; der letzte Abschnitt der fünften Längsader {d') ist kaum länger als der vorletzte Abschnitt der vierten ; beim weiblichen Flügel, der kaum halb so lang und breit ist als der männliche, ist die hintere Querader nicht mehr sichtbar, alle Längsadern sind vorne stark gekürzt, ^i^ — 1 mm lang.
In Nord- und Mitteleuropa.
184. Oscinella albidipennis Strobl.
Thorax glänzend schwarz, Schildchen matt, Brustseiten glänzend. Schwinger schwarz. Stirn gleissend Scheileldreieck schmal und lang, glänzend schwarz; Fühler, Taster und Backen rot, letzlere so breit wie das dritte Fühlerglied, am unteren Rande glänzend schwarz. Hinterleib pechschwai'z ; Beine desgl. mit etwas helleren Schienenspitzen und Tarsen. Flügel kurz und breit, weiss mit gelben Adern und dem gewöhnlichen Flügeladertypus wie bei 0. albiseta. IV3 mm lang.
Von der Küste des Adriatischen Meeres, n -^ , ■ / ,
185. Oscinella .pectoralis n. sp -^lA^e-zrc ,^ <;^^W<4^ ^ /Oe^ya^A^us^ .jp. fo/T^ Thorax und Schildciien mattgelb mit fünf deutlichen gelrennten rötlich braunen ^3,^
Längsstreifen, von denen der mittlere wieder deutlich geteilt ist, so dass man von -^^ sechs Streifen sprechen kann ; sie erreichen das Schildchen nicht, die mittleren >i^ sind die kürzesten. Die kurze Behaarung und Beborstung ist schwarz; auf den -^^zc« gelben Brustseiten ist ein grosser glänzend schwarzer Fleck sichtbar, der kreis- ^f^ förmig die Mesopleui-en fast ganz bedeckt, andere Flecke sind nicht vorhanden. Hinterrücken glänzend schwarz. Hinterleib gelb mit undeutlicher Bräunung auf der Mittellinie. Kopf gelb, Augen kreisförmig; Backe so breit wie das halbe Auge hoch. Scheiteldreieck glänzend gelb, nui- bis zur Stirnmitte reichend ; ücellenhöcker
CHLOROPIDAE 161
schwarz. Drittes Fühlerglied schwarzbraun. Taster und Beine gelb. Flügel wasser- klar mit zarten gelben Adern ; dritte Längsader gerade, vierte an der Spitze etwas nach unten gebogen, daher divergierend. IV3 nim lang.
Ein Exemplar in der Sammlung von Prof. Tualuammeh in Kalocsa, (Ungarn) und in meiner Sammlung.
IcSG. Oscinella rubidipes n. sp.
Thoraxrücken und Schildchen glänzend scliwarz. aber durch leine graubraune Bereifung etwas matt, öchildchen gewölbt mit zwei entfernt siebenden Hand- borsten. Brustseiten glänzend schwarz. Schwhiger weiss. Kopf ganz schwarz, das Scbeiteldreieck sehr breit, trapezförmig, glänzend schwarz. Stirn matt; Fühler- borste im letzten Teil deutlich weisslich. Taster schwarz, Augen gro.ss, zart piüjes- cent. Backen schmal. Hinlerleib glänzend pechschwarz. Beine rostrot, Vorder- schenkel auf der unleren Seile mit einem dunkleren Längsstreifen, letzte Tarsen- glieder gleichfalls verdunkelt. F'lügel wasserklar mit hellen Adern und dem nor- malen Aderverlauf wie bei O. ulbiseia Fall. IVa nim lang.
Aus Ungarn : Belyezät von Pkof. Szilady gesammelt. (Coli. Mus. Nat. Hung.).
Eine Verwandte von O. ulbiseia und inaiira, von ersterer durch die hellen Schwinger, von inaiira durch das grosse trapezförmige Scbeiteldreieck, von beiden durch die hellen Beine verschieden.
187. Oscinella anthracina Meig.
Nach Typen von Meigen, Winthem und Zetterstedt sind synonym: glaber- rima Meig., atriconiis Zett. Die beiden Arien fasciola und fascipes Meig. sind lediglich eine Farbenvarietät, bei der die Mitlelscbenkel eine dunkle Binde ti-agen.
Thorax glänzend schwarz, unbestäubt. Scbildclien schwach bereift mil zwei Borsten, Brustseiten stark glänzend; Schwinger weiss. Kopf rund, schwarz mit grossen Augen und mallschwarzer Slirn, die nicht breiter ist als ein Auge. Scbeitel- dreieck glänzend schwarz, jedoch reicht es nicht bis an die Fühler; diese schwarz mil schwarzer Borste. Hinterleib glänzend schwarz. Beine entweder ganz rolgolb (Stanunform) oder mit auf der Mitte geschwärzten Mitlelschenkeln {fnscioln uuti fascipes Meig.). Flügel schwach bräunlich. 2 mm lang.
In Nord- und Mittel-Europa.
1.S8. Oscinella nitidissima Meig. {alricilla Zett. und frit Zett. [nee L.] var. b. und c).
Thorax und Schildchen ganz glänzend schwarz, ohne Bereifung mit zarlen schwarzen Haaren, die mitunter einen fahlgelben Schimmer annehmen. Schwinger weiss. Brustseiten ganz glänzend. Kopf in allen Teilen ganz schwarz ; Scheitel- dreieck glänzend, nicht ganz bis zu den F'ühlern reichend ; drittes Fühlerglied ziemlich gross, schwarz mit schwarzer Borste. Beine schwarzbraun, Kniee, Schienen- enden und Tarsen rostgelb. Flügel etwas blassbräunlich mit braunen normalen Adern.*
In Nord- und Mittel-Europa.
Oscinella frit L.
Eine kleine schwarze Art, bekannt und gefürchtet als Getreideschädling; in der Beinfärbung vielfach variierend; wir haben daher Gelegenheil, dem Namen eine Reihe von Synonymen anzuhängen : aenea v. Res., brunnitarsis Macq., hordei Bjerk., pusilla Meig.
' Schiner ist der Ansicht, dass 0. nitidissima Meig. mit O. vindicata Meig. und inaiira Fall, /.usammenfnlle ; das ist aber keincswetis der I'-all ; die metallisclie Bestäubiuis auf dem Tlioraxrücken bei niaura und vindicalu ist zu charaliterisliscb, als dass man sie mit der {glän- zend schwarzen unbcstäulilen Thoraxfläche l)ei nitidissima verwechseln könnte. Meigen sowobl wie Zettekstedt liabeii diese Arien sehr wohl unterschieden.
21
IQ2 TH. BECKEU
Glänzend schwarz, jedoch mit deulUch nietaUisch bereiftem Thoraxrüci<cn, eine Eigenschaft, die sie mit 0. maiirn Fall, teilt; sie hat aber ein kleineres glän- zend schwarzes Scheiteldreieck nnd eine fast ganz schwarze Fühlerborste nnd ist gewöhnlicli etwas kleiner ; sie ist sehr leicht mit O. maiira zu verwechseln und vielleicht haben auch hier Artvermischungen stattgefunden, wie ich sie bei den Meroiniiza-Xvien ])emerkt zu haben glaube, denn es fallt häufig schwer zu ent- scheiden, welcher von diesen beiden Arten man gewisse Exemplare zurechnen soll. Die Veränderlichkeit in der Beinfärbung ist sehr gross. Für gewöhnlich sind die Beine ganz schwarz und nur die hinleren Tarsen rosfgelb; es gibt aber auch Exemplare, bei denen Vorder- und Mittelschienen mit ihren Tarsen rostgelb sind ; diese Varietät hat Meigen als piisilln beschrieben, die sich sonst nur noch dadurch etwas nnterscheiden, dass sie gewöhnlich etwas grösser sind; ich glaube nicht, dass man darin eine besondere Art zu erblicken hat. 0. brunnitnrsis Macq. wird sicher nichts anderes sein; wenn Maquart schreibt, dass der Hinterleib am Bauche nnd am zweiten Ringe rötlich sei, so darf das nicht irreleiten, da die Wurzel des Hinterleibes bei nicht ganz ausgereiften Exemplaren häufig blass gefärbt erscheint. Ungefähr 1 — IV2 nini. lang.
Ganz Europa.
190. Oscinella maura Fale. {dislincta v. Res., nigrimona v. Ros., nigrilo Meig., rufitdisis Meig., viudicaia Meig., fumipennis Meig., viridescens Macq.?)
Glänzend schwarz mit erzbraimer zarter Bereifung des Thoraxrückens und schwarzer Behaarung; Brustseiten ganz glänzend schwarz. Kopf mit Stirn und Mundrand sehr abgerundet, nicht vortretend, ganz schwarz ; auf der matten Stirn liegt ein ziemlich grosses, glänzend schwarzes Scheiteldreieck, das beinahe bis zu den Fühlern reicht; Fühlerborste im zweiten Teile weisslich, wenn auch nicht .so deutlich wie bei 0. albiseia. Schwinger weiss. Hinterleib glänzend pechschv/arz. Die IkMue sind in ihrer normalen F'ärbung schwarz mit rostgelben Mittelschienen und Hintertarsen; es kommen aber vielfach hellere Exemplare vor, bei denen auch die Vorderschienen zum Teil rosigelb sind, desgleichen die Tarsen aller Beine; ebenso wie es dunklere Exemplare gibt mit fast ganz schwarzen Bei- nen; letztere bat Meigen als 0. fumipennis beschrieben; die Flügel sind etwas bräunlich ; erste Längsader der kleinen Querader gegenüber mündend ; Queradern nicht genähert; zweiter Bandaderabschnitt kaum länger als der dritte. IV^mm lang.
In Nord- und Mittel-Europa.
Die Variabilität ist sehr gross; im allgemeinen kann man annehmen, dass mit der helleren oder dunkleren Beinfärbung auch gleichzeitig die Flügel erblassen oder sich bräunen und dass auch die Färbung der etwas weisslichen Fülilerborsle dadurch beeinHuisst wird.
191. Oscinella nitidigenis n. sp.
Thoraxrücken und Schildchen schwarz, braun, erzfarbig, dicht bestäubt, fast ganz matt und schwarz behaart; Rrustseiten glänzend schwarz, Schwinger schmutzig- weiss, Kopf in allen Teilen ganz schwarz ; das glänzend schwarze Scheiteldreieck hat die F"orm eines abgestumpften Dreiecks oder Trajjezes und bedeckt fast die ganze Stirn, welche doppelt so breit ist wie ein Auge ; letztere sind sehr klein, fast nackt. Die Backen sind sehr breit, von halber Augenhöhe und glänzend schwarz; die Fühlerborste der schwarzen Fühler ist in ihrem Endteil deutlich weisslich. Hinterleib pechschwarz ; Beine desgleichen, Schenkelglieder, Kniespitzen und Tarsen, namentlich der hinteren Beine — mitunter auch die vorderen Schienen — rostgelb. PTügel wasserklar oder blassbräunlich. Aderung normal. 2 — 2V4 mm lang.
CHLOROPIDAE 163
Von mir auf den Kanarischen Inseln entdeckt, ferner aus Unj^arn : Dclihlat, Isaszeg (Ici». Kertesz).
192. Oscinella Kerteszi n. sp.
Thorax und Schildchen glänzend scinvarz, etwas graubraun bereift. Behaarung sehr undeutlich. Brustseiten mit Ausnahme der malt host;'uil)len Meso- und Ptcro- pleuren glänzend pechschwarz. Schwinger weisslich. Kopf mit Stirn gelb bis bräun- lich ; Scheiteldreieck in F'arbe und Glanz des Thoraxriickens, breit, aber nur bis zur Stirnmitte reichend. Fühler gross und schwarz, das dritte Glied etwas puiies- cent ; auch seine Borste unter der Lupe deutlich pubesccnl. Augen kaum merklich behaart ; Taster schwarz. Hinterleib pechbraun ; Beine desgleichen, entweder nur die Tarsen rostgelhlich oder auch bei helleren Exemplaren Kniee, Schienenenden nebst Tarsen. Flügel etwas bräunlich mit der gewöhnlichen Aderung. lV.j — 2nnulang.
Aus Ungarn ((^oll. Mus. Nat. Hung.).
193. Oscinella elegans n. sp.
Glänzend schwarz, kaum etwas metalliscli bereift. Schildchen gewölbt, matt- schwarz, auf der Mitte gelb mit zwei Bandborsten. Behaarung schwarz ; Brustseiten ganz glänzend schwarz. Schwinger weissgelb. Kopf und Stirn gelb, Hinterkopf ver- dunkelt. Scheiteldreieck schwarz, breit an der Basis, aber kurz, nur bis zur Slirn- mitte reichend, nur schwach glänzend. Fühler ganz schwarz ; drittes Glied gross mit schwarzer Borste. Bussel schwarz, Taster gelb. Hinlerleib pechbraun, die ersten Binge heller. Beine rostgelb ; Schenkel auf der Mitte mit breiter. Schienen mit schmaler dunkler Binde. Flügel fast farblos mit normalen braunen Adern; reichlich. 1 mm lang.
Aus Schlesien (Coli. Becker).
194. Oscinella nana Zett.
Thorax und Schildchen schwarz, der Bücken und das Scheileldreieck etwas matt sciiwarzgrau. Stirn und Untergesicht gleich breit. Stirn mattschwarz, vorne rot. Augen etwas querliegend. Taster gelb. Backen so i)reit wie das dritte Fühlcr- glied. Wangen weisslich bereift ; die sehr feine Behaarung des ganzen Körpers ist zart weisslich. Schwinger gelblich. Hinterleib pechscJiwarz Beine rostgelb ; Schenkel mit breiler. Schienen mit sciunaler brauner Binde. Flügel zart blassgelb mit ebenso gefärbten normalen Adern. 1 mm lang.
Aus Lappland in Zetterstedt's und meiner Sammlung.
195. Oscinella nigripes Zett.
Thorax und Schildchen matt schwarzgrau, oiuie I'urchung, kurz und deutlich schwarz behaart. Stirn und Gesicht gleich breit, erstere vorne rötlich, durch deut- liche Behaarung etwas punktiert erscheinend. Scheiteldreieck sciiwarzgrau, nur bis zur Slirumitte reichend, von der Slirnlläche nicht scharf abgegrenzt. Fühler schwarz, Taster gelb. Beine mattschwärzlich, Tarsen etwas bräunlich. Hinterleib pechschwarz. Flügel etwas bräunlichgrau mit braunen Adern ; letzter Abschnitt der fünften Längsader kaum länger als der zweite Abschnitt der vierten Längsader.
Aus Schweden in Zetterstedt's und aus Schlesien in meiner Sammlung.
196. Oscinella albipalpis Meig. [basalis Zeti.)'
Thorax schwarz, Bücken und Schildchen aschgrau bereift, sehr kurz schwarz behaart. Brustseiten auf Meso- und Pteropleuren mattgrau, im übrigen glänzend
' O. basalis Zett. ist die gleiche .Art, nur ist der orste Hinterleibsriug etwas gelb ; icli sali ebenfalls solche Exemplare iu Loew's Samiiiluiig, die dann auch etwas liellere Beine haben ; die Schenkel sind dann fast ganz gelb.
21*
164 th. bEck6r
pechschwarz. Schwinger und Kopf gelbhch, Hinterkopf schwarzgrau wie das grosse breite, bis zur Stirnmitte reichende, kaum etwas gleissende Scheiteldreieck. Drittes Fühlerglied gross und schwarz, Taster hellgelb. Hintcrleil) glänzend pechbraun. Beine rosigelb, Schenkel auf der Mitte schwarzbraun. Schienen mit dunkler Binde. Flügel zart, blassbräunlich mit dünnen gelben Adern. Aderung normal. lYä nim lang.
In Nord- und Mitteleuropa.
197. Oscinella Rondanii Costa.
Ich kenne die Art nicht durch Anschauung und gelie Costa's Beschreibung: „Übcure viridi-aenea, nitidissima, antennis, halteribus pedibusque flavis; thorace „scutelloque brevissime aureo ciliatis et parce nigro-setosis ; alis hyahnis, basi ner- „visque pallide luteis, nebula minuta discoidali, saepe exoleta." **/,„ — 17« üi^- Aus Kalabrien.
198. Oscinella Lagunae Beck.
Thorax und SchiUichen glänzend schwarz, sehr dicht und fein punktiert ; die kurze schwarze Behaarung schimmert in gewisser Richtung weiss; am Schildrande stehen zwei sehr lange schwarze Borsten ; die Brustseiten sind bis auf die Meso- und Pteropleuren glänzend pechschwarz. Schwinger weisslich. Stirn und Unter- gesicht reichlich von der Breite eines Auges; vorderer Stirnrand, Untergesicht und Backen gelb, Fühler und Taster desgleichen. Stirnfläche gleissend schwarz, deutlich schwarz behaart ; das Scheiteldreieck ist kaum etwas glänzender, schmal und von gewöhnlicher Länge. Augen nackt Backen von der Breite des dritten Fühlergliedes; dieses ist beim d ganz rotgelb, beim ? am Aussenrande gebräunt. Hinterleib pech- schwarz ; Beine ganz rotgelb, Hinterschienen auf der Mitte ihrer Aussenseite mit schwarzem Wisch. Flügel glashell; zweite, dritte und vierte Längsader ganz gerade und parallel, im iii)rigen ist die Aderung normal. Vi, mm lang.
Von den Kanarischen Inseln. (Coli. Becker.) Ich fand auch drei Exemplare in der LoEWschen Sammlung, jedoch ohne Angabe der Herkunft, aber mit der Zeltelnotiz, dass diese Exemplare aus Buchenholz-Mulm gezogen seien. Loew hatte sie als O. sylvatica n. sp. bezettelt ; bei dem einen Exemplar haben die Schenkel eine braune Binde.
199. Oscinella fycoperda n. sp. {Kolencitii in litt. Wiener Hofmuseum.) Diese Art hat Ähnlichkeit mit (). elegnns, weicht aber ab in folgendem: Die
Stirn ist schwarz, nicht gelb ; das Scheiteldreieck ist sehr gross und lang, nicht kurz ; Schildchen ganz schwarz, nicht auf der Mitte gelb ; llach und körnig. Thoraxrücken glänzend schwarz mit zwei Längsl'urchen; zweite Längsader erheblich länger, der zweite Randaderabschnitt reichlich doppelt so lang als der dritte ; bei Ü. elegans sind beide Abschnitte gleich lang. l'/4 mm lang.
Fünf Exemplare aus Korsika, Mann. (Sammlung des Wiener Museums.)'
200. Oscinella scrobiculata Strobl d (nee ?).
Thorax und Schildchen schwarz, ziemlich kräftig punktiert und dadiuxb nur von schwachem Glanz und mit deutlich fahlgelben Haaren. Brustseiten pechglänzend; Schwinger gelblich. Kopf gelb bis braun, Hinterkopf verdunkelt. Scheiteldreieck glänzend schwarz, an der Basis breit, bis zur Stirnmitte reichend, Gesicht weiss bereift. Fühler gelb bis braun, Mundborste erkennbar. Stirn mit zwei auffallend langen Frontorbilalborsten. Fühlerborsle ziemlich dicht behaart. Hinterleib braun.
' In der Sammlung des Berliner Museums sind unter Nr. 6410 zwei gleiclie Exemplare, die von Wi.nnertz aus Ivrefeld stammen und von ihm als Chlorops iclineumonea bezeichnet sind mit der Bemerkung, dass er sie aus Käferlarven gezogen; diese Hxemplare weichen nur in der Färbung des dritten Fühlergliedcs etwas ah, das rothraun, niclit schwarz ist.
CHLOROPIDAE 165
Beine gelb bis braun. Flügel schwacb bräunlich mil braunen, normal verlaufenden Adern. 2 mm lang.
Aus dem Alpengebiet. Oi.denbeug fing auch ein Stück bei Berlin.
201. Oscinella frontella Fall.
Ich kann folgende Synonyme anführen : breviroslris Lw., cinctdUi Zett., fosciella Zett., favitlacea Beck., incisiiralis Macq., miilticimjiüuia Strobl, sordi- della Zett.
Thoraxrücken und Schildchen ziemlich hell aschgrau bestäubt mit sehr kurzer weisser, aber auch mitunter schwarzer {brevirostris Lw.) wenig erkennbarer Bcliaarung, entweder ohne Furchung oder mit drei seichten oder zwei schwachen Läiigsfurchen. Brustseiten glänzend pechschwarz, Meso- und Pteropleuren jedoch aschgrau bestäubt. Schwinger hell. Kopf ganz gelb, Hinterkopf grauschwarz ; Stirn und Untergesicht gleich breit verlaufend. Scheiteldreieck an der Basis breit aber sehr kurz und stumpf endigend, matt schwarzgrau. Hinterleib gelbbraun mit dunkleren Vorderrandsbinden oder schwarzbraun mit hellerer Bindenzeiclinung von wech- selnder Breite {multicingulata Sthobl). Flügel verhältnismässig kurz mit blass- braunen oder gelben Adern. Beine entweder ganz rotgelb oder mit auf der Mitte gebräunten Schenkeln und Hinterschienen ; die Weibchen haben gewöhnlich hellere Beine als die Männchen. Zetterstedt hat die buntbeinige Varietät als fasciella beschrieben; diese ist identisch mit brevirostris Lw. O. miilticingiilala Strobl ist vom Verfasser zur Gattung Siphonella gezogen worden; bei ihr sind die Hinter- leibsbinden zu einer etwas schärferen Zeichnung ausgebildet, im übrigen sind keine Unterschiede, dieselbe Varietät scheint incisiiralis Macq. zu sein. Meine fainllncea hatte ich wegen Furchung des Thoraxrückens als Notonaiilax aufgefasst ; da diese Furchung aber eine recht schwankende Erscheinung ist, bleibt diese Art wohl besser bei Oscinella ; bei dem vorliegenden Exemplar sind die Fühler etwas grösser und zeigt das dritte Fühlerglied eine deutliche Vorderecke mit weisser Fühler- borste, ohne im übrigen abzuweichen. Nachdem ich die grosse Variabilität dieser Art kennen gelernt habe, möchte ich die angedeuteten Abweichungen auch nur als eine der vielen Abarten auffassen. IVj mm lang.
Eine durch ganz Euroi)a, auch in Nord-Afrika weit verbreitete Art, die in vielen Abarten auftritt und daher selbstverständlich vielfach Anlass zur Naniens- erteilung gegeben hat.
202. Oscinella pratensis Meig.
Eine etwas breit gebaute Art, die mit ihren dicken vorstehenden Tastern an Siphonella palposa erinnert.
Thorax und Schildchen glänzend erzfarbig, sehr fein punktiert und dicht fahl- gelb behaart, jedoch sieht man auf der hinteren Thoraxhälfte und auf dem Sciiildchen auch schwarze, Haare. Zwei schwache Längsfurchen sind vorhanden. Brustseiten glänzend schwarz jedoch Meso- und Pteropleuren bestäubt. Schwinger weisslich. Kopf vorne rotgelb, hintere Hälfte braunschwarz ; Scheiteldreieck matt schwarz- braun, verhältnismässig klein und von der Stirn nicht scharf geschieden. Stirn IV^mal so breit wie ein Auge; diese gross, gerundet, deutlich pubescent. Backen gelb, etwas schmäler als das dritte Fühlerglied ; dieses gelb mit dunklem Vorder- rande; die blassgelben Taster stehen deutlich dem Mundrande vor. Bussel etwas gekniet. Hinterleib glänzend kastanienbraun bis schwarz, an der Basis etwas heller mit deutlicher wenn auch sparsamer fahlgelber Behaarung. Beine nebst Hüften schwarzbraun ; Kniee, Schienenenden und Metatarsen roslgelb; die feine Beinbehaarung hell, Flügel zart blassgelblich mit gelbbraunen .\dern, die
166 TH. BECKER
Yorderrandsader länger als gewöhnlich behaart. Äderverlauf sonst normal. 2 mm lang.i
hl Mittel-Europa helmisch.
203. Oscinella cognata Meig.
Die Art ist charakteristisch und nicht gut zu verkennen; trotzdem sind mehrere Synonyme zu nennen und zwar: rufipes Meig., gilvipes Lw., froniella Meig. (nee Fall.) und vitripennis Meig. Da Wiedemann und Meigen beide im Jahre 1830 eine Oscinis vußpes beschrieben haben, so lasse ich hier dem Namen cognata den Vor- tritt vor rufipes.
Thorax und Scliildchen schwarz, stark körnig punktiert und daher nur schwach glänzend ; die kurze Behaarung schimmert fahlgell)lich. Brustseiten ganz glänzend schwarz ; Schwinger blassgelblich. Vorderer Teil dei- Stirn, Untergesicht und Backen gelb. Hinterkopf und oberer Stirnteil schwarzbraun. Stirn l'/aUial so breit wie ein Auge mit grossem glänzend schwarzen vorne abgerundeten Scheiteldreieck. Augen rund, deutlich pubescent. Drittes Fülderglied breiter als lang, gelb, aber an der Spitze und in der Nahe der Fühlerborstenwuizel schwarz. Backen sehr schmal. Hinterleib pechbraun, nackt. Beine nebst Hüften hellgelb. Flügel kiuz und brcii, blassbräunlich. Flügelfläche deutlich etwas behaart; Queradern auf der Mitte der Flügel; Aderung normal. IV2"- '""^ l^ng-
In Mittel- und Süd-Europa ((^oll. Becker).
204. Oscinella hyalipennis Meig.
Thorax und Schildchen schwarz, schwach grau bereift, deutlich schwarz behaart. Brustseiteil bis auf Meso- und Pteropleuren glänzend pechschwarz. Kopf mit Aus- nahme des Hinterkopfes und des oberen Stirnteiles rotgelb. Scheiteldreieck schwarz- grau, etwas glänzend. Fühler und Taster rotgell). Backen sehr schmal. Hinterleib pechschwarz. Beine ganz rotgelb; an den Hinterschienen sieht man mitunter auf der Mitte einen dunklen Streifen. Flügel blassbräunlich mit normalen Adern. IV2 mm lang.
Mittel- und Süd-Europa; meine Exemplare stammen aus Schlesien; ich sah jedoch auch ein Exemplar von Ismailia in der Sammlung des Ungar. Nat.-Mus.
205. Oscinella bicingulata Stkobl.
Glänzend schwarz ohne Bestäubung, fein punktiert und schwarz behaart. Brustseiten glänzend schwarz ; Schwinger weiss. Kopf schwarz. Stirn mati, samniet- arlig, braunschwarz, vorne rot. Scheiteldreieck glänzend schwarz, ziemlich breit und fast bis zu den Fühlern reichend. Fühler ziemlich gross, das dritte Glied rot mit braunem Yorderrande. Backen rötlich, schmal, nicht breiter als das halbe dritte Fühlerglied. Hinterleib pechbraun mit gelblichem Bauche. Beine rostgelb mit auf der Mitte gebräunten Schenkeln und mit zwei braunen Bingen auf den Schienen. P'lügel fast glasliell mit zarten gelbbraunen Adern. 2 mm lang.
Aus Österreich.
206. Oscinella coxalis v. Bos.
Thorax und Hinterleib glänzend schwarz. Thoraxrücken und namentlich das Schildchen stark punktiert und sein- kurz schwarz behaart. Brustseiten stark glän- zend. Stirn sehr breit, schwarz, über den Fühlern rot, stark punktiert mit kurzen schwarzen Haaren. Das Scheiteldreieck ist nur schmal, dreieckig und hat stärkeren
' Eine dunkle Varietät wurde mir von Dr. Wilh. Lundbeck aus Kopenliagea vorgelegt : FQJiler, Taster, Baclsen sind schwarzbraun bis schwarz, ebenso die Thoraxbehaarung. Nacti Mitteilung von Dr. Lundbeck leben die Larven in dem Eiersaclc von Epeira cornuta ; die Eier werden merkwürdigerweise zer.stört und in eine Masse verwandelt, in der die Larven leben. Diese Entdeckung stammt von Herrn P. Kryger aus ICopenhageii, dem auch die Zucht gelungen ist.
CHLOROPIDAE Jß7
Glanz als die Stirniläclie. Untergesidil, liaoken, Taster und Fühler gell), drittes (llied am Oberrande braun, Borste dunkel. Schwinger schniutzigweiss. 13er letzte Hinlerleibsring 2Vämal so lang als der vorletzte. Beine schwarz; Vorderhüflen und alle Schenkelglieder, VorderUniee sowie der Hintermetatarsus nebst dem zweiten Tarsengliede rotgelb. Flügel schwach graubräunlich. 2 mm lang. Aus Württemberg.
207. Oscinella laevifrons Lw. {haplegoides Strobl).
Wahrscheinlich ist dies die Art umoena Meig., die Beschreibung passt vollkonniien; was dagegen spricht, ist nur die von Mkigen auf 3 mm Länge angegebene (Irösse ; eine Type gibt es nicht mehr; Strobl's Art hat deutlich verdunkelte Schenkel, die bei LoEw's Exemplaren nur schwach gelleckt erscheinen.
Thorax und Schildchen glänzend schwarz mit feiner schwarzer, in gewisser l\ichtung aber fahlgelb scliiramernder Behaarung. Brustseiten ganz glänzend schwarz. Schwinger gelblich. Kopf ganz schwarz, Stirnfläche matt, aber das glänzend schwarze Scheiteldreieck bedeckt fast die ganze Stirn; diese ist nur schmal und kaum breiter als das Auge. Fühler und Taster rotgelb, erstere am Vorderrande des dritten Gliedes gebräunt. Hinterleib glänzend schwarz. Beine rotgelb ; Schenkel beim c? auf der Mitte mehr oder weniger verdunkelt. Flügel wasserklar mit blass- gelben Adern ; zweite Längsader etwas verlängert, so dass der zweite Randader- abschnitt IV. — 2mal so lang ist als der dritte; die Queradern stehen ziemlich weit von einander entfernt, so dass der letzte Abschnitt der fünften Längsader nicht viel länger ist als deren Entfernung. IV., mm lang.
Mittel-Europa.
208. Oscinella Kuntzei n. sp.
Thorax und Schildchen glänzend gelb ; Thoraxrücken durch das Zusammen- lliessen von drei Streifen bis auf den breiten Seitenrand und die Partie vor dem Schildchen glänzend schwarz und mit feiner weisser Behaarung ; die Mittelstrieme geht verlängert bis ans Schildchen und die Seitenstriemen endigen in den Seiten- ecken in einem kleinen Zipfel, so dass die schwarze Fläche hinten dreizackig endigt, während sie vorne bis an den Hals und die gelbe Schulterbeule heran- rückt. Die äusserste Seitenstrieme sieht man getrennt davon als schmalen schwar- zen Strich über der Flügel wurzel. Die Brustseiten sind ganz gelb bis auf einen schmalen schwarzen Längsstrich auf den Mesopleuren. Kopf gelb ; Stirn etwas breiter als ein Auge ; diese sind schwach pubescent. Scheiteldreieck glänzend gelb, bis zur Mitte der Stirn reichend; dei' Ocellenhöcker steht auf einem schwarzen Fleck, der mit dem schwarzen Hinterkopf in Verbindung steht. Fühler gelb ; drittes Glied ziemlicli gross, Borste nackt, gelb. Taster, Mundrand ebenfalls gelb. Hinter- leib glänzend braun, an der Wurzel gelb. Beine ganz gelb. Flügel wassei'klar mit gelben Adern; dritte und vierte Längsadern iiarallel. IV^ f""^ l^'ig-
Ein Exemplar aus Dresden in der Sammlung von A. Kuntze, das ich dem Entdecker zu Eliren benenne.
Erklärung der Figuren.
Tafel II.
Fit>ur 1.
2.
3.
4.
5.
6.
7. „ 8.
9. „ 10. ., 11. ,. 12. ., 13.
14. „ 15. , 16. ., 17. „ 18. „ 19. „ 20. ., 21. , 22. ., 23. , 24. „ 25. , 26. . 27. , 28. „ 29. „ 30.
Meromyza variegata Meig.
Cetema myopina Iav.
Haplegis flavitarsis Mrig.
Capnoptera scutata Hossi
Eurlna pubescens Mkk;. Platycephala umbraculata h'nn. Platycephala planifrons Fbu. Eurina calva Väm. Eurina nigrifrontata Beck. Eurina triangularis Hkck.
Phyladelphus Thalhammeri Beck.
Oscinls curvinervis L.\th. Anthracophaga strigula Frh.
Eutropha fulvifrons H.\lid. Diplotoxa messoria Fall.
Kopf im Profil
Kopf von oben
Flügel
Hügel
Koi)f im Profil
Kopf von oben
Kopf im Profil
Kopf von oben
Flügel
Kopf im Profil
Kopf von oben
Flügel
Ko])f im Prolil
Kopf im Profil
Kopf im Profil
Flügel
Kopf im Prolil
Kopf von oben
Kopf im Prolil
Kopf im Profil
Kopf von oben
Fübler vergrössert
Ganze Figur
Kopf im Profil
Kopf von oben
Flügel
Fühler vergrössert
Kopf im Prolil
Kopf von oben
Flügel
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14 |
Tafel III.
, 31. Melaniim laterale Ham».
„ 32 ,
„ 33. . , ,
, 34. Djcraeus raptus H.^lid.
, 35.
. 36.
37. Metopostigma teniiiseta Lw.
„ 38.
, 39.
40. Stenophthalmus ocellatus Beck.
., 41.
„ 42.
.. 43. , « ,
Kopf im Profil 14
Kopf von oben 14
Flügel 14
Flügel 14
Kopf im Profil 14
Kopf von oben 14
Kopf im Profil 14
Kopf von oben 14
Flügel 1 1
Kopf im Profil 14
Kopf von oben 14 Fühler vergrössert 14
Flügel 14
ERKI-XRUNO der FIGUREN
169
Figur 44.
.. 45.
, 46.
„ 47.
, 48.
. 49.
» 50.
„ 51.
. 52.
, 53.
, 54.
. 55.
„ 56.
„ 57.
, 58.
, 59.
„ 60.
. 61.
„ 62.
„ 63.
, 64.
, 65.
, 66.
. 67.
., 68.
, 69.
, 70.
Lagaroceras megalops Bkck. Assuania Thalhammeri Stkohl
» " n
Microneurum ornatifrons Lw.
» ■» ?j
Scoliophthalmus obliquus Beck.
» n "
» » »
Lasiosina cinctipes Meig. Scoliophthalmus trapezoides Beck.
Anatrichus erinaceus Lw.
OedesJella discolor Beck. Gampsocera numerata Heeger
Kopf im Profil
Kopf von oben
I'ühler, vergrössert
Flügel
Kopf im Profil
Kopf von oben
Fühler, vergrö.sserl
Flügel
Flügel
Kopf im Profil
Kopf von oben
Kopf im Profil
Kopf von oben
Flügel
Kopf im Profil
Kopf von oben
Kopf im Profil
Kopf von oben
Fühler vergrössert
Flügel
Ganze Figur
Flügel
Fühler vergrössert
Kopf im Profil
Kopf im Profil
Fühler vergrössert
Flügel 14:1.
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14 |
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14 |
22
Alphabetisches
Gattungs-Verzeichnis.
Seite
Anacamptoneurum Beck 128
Anatrichus Lw 118
Anthracophaga Lw 74
Assuania Heck 104
Cninarota> Meig 49
Capnoptera L\v 51
Centor Lw 56
Centorisoma Beck lOIJ
Cetema Hendel 56
Chloropisca L\v Gl
Chlorops Meig 78
Crassiseta v. Ros 11!)
Dicraeus L\v 109
Diplotoxa Lw 70
Elachiptera Macq 119
Epichlorops Beck 77
Eribolus Beck 127
Eurina Meig 44
Eurinella Meunier 133
Eutropha Lw 58
Gampsocera SciiiN 117
Gaurax Lw 114
(iyiniiopoda Macq 143
Haplegis Lw 60
Hippelates Lw 150
Homalura Meig 62
Jloinahira Wied. (nee Meig ) 143
Lagaroceras Beck 107
Lasiochaeta Coirn 125
Seite
Laslopleura Beck 130
Lasiosina Beck 73
Lipara Meig 143
Megachaetum Bond 119
Melanochaeta Bezzi 125
Melanum Beck 50
Meromyza Meig 40
Metopostigma Beck 63
Microneurum Beck 131
Mynnecumorpba CüUTi (iicc Duf.) . . . 119
Notofjaulax Beck 146
Oedesiella Beck 146
Opetiophora Lw. ]). ]) 133
Oscinella Beck 150
Oscinis Latk 49
(Jscinis Macq. et Auct. (ncc Latk.) . . 150
Fachychaeta Bezzi 125
Fachychae.tina Hendel 125
Parectecephala Beck 105
Phyladelphus Beck 54
Platycephala Fall 38
Pseudopachychaeta Stuobl 55
Scoliophthalmus Beck 128
Siphonella Macq 133
Siphonellopsis Strobl 130
Siphunculina Bond. p. p. [Micron.] . . 131
S/plni/iculina Bond. p. p. [Siphonelhi] . 133
Stenophthalmus Beck 109
Thaumatomyia Zenker C4
Die kursiv gedruckten Namen sind Synonyme.
Alphabetisches Art- Verzeichnis.'
Seite
abbrevjata Zett. Chloropisca .... (56
abdominalis Zett. [OsciiiisJ Dicnieii.s 110, 1.")!
adjuncta Beck. Chlorops 90
aenea v. Ros. 0.sciiiella 151
aeneum M.\cy. ISiphonella] Micrüiiouruiu 131)
agnata Halid. Cctcina 57
agtonim Fall. Plalyccphala 38
albiceps Mek;. Diploloxa 5!), 71
albidipennis Strobl Osciuella .... KJO
albipalpis Meig. Osciuella Iö3
albipila L\v. La.siosiaa 74
albiseta Meig. Oscinella 159
albiseta MACy. [ChloropsJ Chlorop.s . . 79 albiseta Macq. |0.sciuis] Aiilhracophaga 79, 7ü
albitarsis Meig. Clilorops (iO
albopilosa Bkck. Chlurops 100
alplcola Beck. Chlorops 90
alpicola Sthobl 0.scinclla KiO
amoena Meig. Osciuella 152
analis Meig. Chloropisca 6()
andalusiaca Strobl Parectecephala . . 100
augnstifrons Mek!. Si|)hoiiella .... 134
angustifrons Beck. (Chlorops 99
annulata Meig. Cscinella 152
annulifera Zett. Nolonaulax 147
annulipes Macq. [(".hlorops] Chlorops . 79 annulipes Brülle (Chlorops .... 79, 82
annulipes v. Hos. lilachiptera .... 121
annulipes Macq. [Osciiiis] Oscinella . . 152
anthracina Meig. Oscinella Kil
apicalis v. Ros Nolonaulax 147
approximatonervis Zett. Diploloxa . . 72
aprica Meig. .Siphonella 142
arabicus Beck Scolio])hthalmus . . . 129
Aristolocliiae Rond. Nolonaulax ... 147
asiatica Beck. Siphonella 112
assimilis Macq. Chloropisca (ifi
aterrima Strobl Melanochaeta .... 127
atra Meig. Siphonella 131, 152
atricilla Zett. Oscinella 152
atricornis Zett. Oscinella 152
aurifrons Halid. Camarota 50
avenae Bjerk. üsciiulla 152
basalis v. Ros. Meromy/.a 41
basalis v. Ros. [Chlorops] Siphonella . . 134
Seite
basalis Zett. Oscinella 1.52
berlinensis Beck. Chlorops 91
bicingulata Stuoiu, Oscinella KiO
bicolor Macq. Oscinella 1.52
bilinentH Big. Elachiplera 79, 121
bimaculata L\v. Elachiplera 122
binotafa Lw. Chlorops 82
bipunctata Macq. 0,scinella 152
histriata Walk. Chloropisca 00
brachyptera Zett. Oscinella 100
breviantennata Beck. Capnoplera . . . 54
brevifrons Lw. Chlorops 82
brevimana Lw. Chlorops 82
brevinervis Strobl Microneu runi ... 131
brevinervis Rond. Mlcronem-inn . . . 131
brevipennis Meig. Elachiplera .... 122
hievirostris Lw. Oscinella 152
biunnicornis Macq. Chloropisca . . (iO, 79
brunnipes Zett. Chlorops 82
biunnitarsis Macq. Oscinella 152
caiceata Meig. Chlorops 79, 100
calceata Zett (nee Meig ) Chlorops . SO, 82
calva Egg. Eurina 47
camporum Winth. Meromyza .... -11
capreola Halid. Elachiplera 125
cerealis RoN'd. Camarota 50
ceiealiuni Reutt. Meromyza 41
cereris F'all. Cetema 57
cincta Meig. Notonanlax 149
cincta Zett. (nee Meig.) Nolonaulax . . 147
cinctella Zeit. Oscinella 152
cinctipes Meig. Lasiosina 73, 80
cingulata Meig. Authracophaga .... 70
circumdata Meig. Chloropisca .... 05
citrinella Zett. Chlorops 82
clavicrus Gmel Meromysa 41
clypeata Meig. Eurina 45
cognata Meig. Oscinella 166
confluens Meig. Chloropisca . . . . 66, 80
confusus WiED. Chlorops 104
copiosa ScHiN. Chloropisca 66
cornuta Fall. Elachijjlera 124
coxalis V. Ros. Oscinella 100
cribritormis Beck. Siphonella .... 134
culmoium Fall. Plalyccphala .... 38
' Die kursiv gedruckten Namen sind Synonyme.
172
ALPHABETISCHES ART-VERZEICHNIS
Seite
ciiTvinervis Zett. Meromyza 41
curvinervis Latr. Oscinis 50
d:ilmatina Strobl Eiirina 45
dalmatina Stkobl Diplotoxa .... 45, 72
dasycera Lw Chlorops 90
(icisyprocta, Lw. Siphonella 1H4
decora Frey Meromyza 41
Delpinii Rond. Notonaulax 149
diadema Meig. Ilaplegis 61
didyma Zett. Clüorops 82
diplotoxoides Strobl Siphonclla . . 134
diticicornis Lw. Chlorops (S3
discolor Beck. Oeilesiella 146
disti/icta v. Res Oscinella 152
distinguenda Frey Chlorops 103
divergens Lw. Ilaplegis 60
divisa, Lw. Chlorops 83
dubitis Macq. Gaurax 115
ducalis Costa Rurina 47
elegans Heck. Oscinella 163
elegantulum Beck. Centnrisoma ... 107
elongata Meig. Cetema 57
elongatula Beck. Chloropisca .... 70
ephippium Zett. Gaurax 80, 115
erinaceus Lw. Anatrichiis 119
eryt/irocepliala Zktt. Diplotoxa .... 71
euthrophaeformis Beck. Chlorops ... 103
extranea Wieu. Chlorops 94
fasciata Meig. Chlorops 83
fasciella Zett. Oscinella 152
fasciella Strobl Oscinella 152
fasciola Meig. Oscinella 152
fascipes Heck. Gaurax 116
tascipes Meig. Oscinella 152
favillacea Beck. Oscinella 155
femoralis Meig. Elaclii|)tera 121
femorata Macq. Meronij'za .... 41
figurata Zett. Chlorops 102
finitima Beck. Chlorops 96
ßava Brülle Ilomolura 62
flava Macq. Oscinella 152
flavella Zett. Siphonella 137
flavipes Oliv. Oscinella 154
flavifrons Macq. Chloropisca .... 66, 80
flavimana Macq. Oscinella 152
ßavitarsis Meig. [Camarota] Oscinis . . 50
flavitarsis Meig [Chlorops] Haplegis . . 61
flaviventiis v. Ros. Rlachiptera . ... 121
flavofemorata Macq. Oscinella .... 152
flavofrontata Beck. Melanochaela . . . 126
frit L. Oscinella 161
fiit Zett. (nee L.) Oscinella 152
frontafa Beck, .\ssuania 105
frontella Fall. Oscinella 165
frontella Meig. (nee Fall.) O.scinella . . 156
frontosa Meig. Anthracophn<<a .... 77
fulviceps V. Ros Chlorops 96
fulvifrons Halid. Eutropha 59
falviveiitiis Meig. Dicraeus . . . 110, 152
fumipenne Lw. Melanum 51
Seite
fumijwnnis Meig. Oscinella 152
furcata Perbis Elachiptera 121
fiiscipennis Costa Capnoptera . . . .52, 80
fiiscipes V. Ros. Elachiplera 121
fuscipes Macq. Oscinella 152
fycoperda Beck. Oscinella 164
geminata Meig. Chlorops 102
geniculata Meig. Chloropisca .... 65
gentilis Meig. Chlorops 80
gilvipes Lw. Oscinella 152
glahenima Meig. Oscinella 152
glabra Meig. Chloropisca 68
glabra Beck. Assuania 105
gracilis Meig. Chlorops 101
gracilis Zett. (ncc Meig.) Chlorojis . . 83
graeca Bkck. Elacliiptera 124
granulosum Beck. Lagaroccras .... 108
grisea, Wied. Lipara 114
haplegoides Strobl Oscinella .... 152
hiisuta Lw. Chlorops 83
hordtii Bjerk. Oscinella 156
horrida Beck. Chlorops 95
humeralis Lw. Notonaulax 148
huinilis Lw. Chlorops 83
hungarica Beck. Elachiptera 125
hungaricus Beck. Eribokis 128
byalipenne Strobl Melanum 51
hyalipennis Meig. Oscini>lla 166
Jiypostigma Schin. Chloropisca .... 66
hypostigma Meig. Chlorops 92
incistiraJis Macq. Oscinella 80
inconstans Lw. Lasiosina 73, 81
infumata Beck. Anthracophaga .... 77
ingratus Lw. Dicraeus 111
inornata Beck. Meromyza 44
inornata Cobti Gampsocera 118
insignis Thoms. Elachiptera 122
interrupta Meig. Chlorops 102
Kert^szi Beck. Oscinella 163
Kuntzei Beck. Oscinella 167
lacteibasis Strobl Siphonellopsis . . . 130
laeta Meig. Meromyza 41
laeta Zett. (nee Meig.) Chloropisca . . 66
laeta Meig. Chlorops 100
laeta Schin. (nee Meig.) Chlorops ... 83
laevicollis Beck. Chlorops 89
laevifrons Lw. Oscinella 167
laevigata Fall. Haplegis 60, 1.52
laevigata Zett. Siphonella 134
Lagunae Beck. Oscinella 164
laminiformis Brck. Siphonella .... 140
laterale Halid. Melanum 50, 80
lateralis Macq. Diplotoxa 71, 80
Laufferi Strobl CapiiO|)tera 53
lepidus Meig. Gaurax 115, 152
limbata Meig. Lasiosina 73, SO
lineata Fbr. Chlorops 83
lineata Meig. (nee Fbr.) Chloropisca . . 65
lineata Fall. var. Chlorops 83
lineella Fall. Notonaulax 149
ALPHABETISCHES ART-VERZEICHNIS
173
Seite
Ijneola, Brülle Chlorops 83
Jineola, Zeit, (nee Bhulle) Chlorops . . 83
lineola Schin. Notonaulax 147
littoralis Beck. Lasiosina 74
longepilosa Stkoisl Lasioplcura . . . 131
longicorne Thoms. Lagaroeeras . . .81, 1U8
longicornis Zett. Parectecephala . . . l()(i
longirostris Lw. Siphonella 138
longüla Meig. Chlorops 83
lucens Beck. Chlorops 08
lucens Meig. Lipara 144
lucida Meig., Perris Ghloropisca . . (iö, 81 lucidifrons Beck. Chlorops . . . . Gö, 98
lunifer Beck. Chlorops 91
lurida Meig. Hurina 48
luteo-limbata Bezzl Clüoropisca ... 70
maculata Lw. Diplotoxa 71, 72
nmuuhita Lw. Chlorops 59, 93
maculifrons Beck. Microneunini . . . 131
muculifrons Beck. Notonaula.x .... 147
maculipennis Zett. Gaurax . . . . 81, HC
magnicornis Beck. Chlorops 97
inaigiimta Lw. Siphonella 134
maura Fall. .Oscinella \(\'l
mediterranea Beck. Eutropha .... 59
megalops Beck. Lagaroeeras 108
megaspis Lw. Elastriptera 123
Meigeni Lw. Chlorops , 83
melanota. Lw. Capnoplera 53
messoria Fall. Diplotoxa 72
minima Strobl Lipara 145
iiünuta, Gmel Moromyza 41
mimita Lw. Chlorops 83
minutissima Strobl Siphonella .... 141
monticula Beck. Cetema 58
multiciiigu/ata. Strobl Oscinella . . . 15ü
myopina Lw. Cetema 57
nana Zeit. Oscinella 1()3
nasuta Schrank Chlorops 101
nasuüi Zett. (uec Sciirnkj Chlorops . . 83
niger Czehny Gaurax lUi
nigerrima Macq. üscinella 153
nigra Meig. Platycephala 38
nigra Oliv. Oscinella 154
nigricornis v. Bes. Siphonella . . . . U2
nigrimana Macq. (Ghloropisca .... C(i
nigrimana Macq. Chlorops 81
nigrimana v. Ros. Oscinella 153
nigripes Zett. Oscinella 103
nigrita Mi-iü. O.scinella 153
nigrithorax Strobl Chlorops 89
nigriventris Macq. Mcromyza .... 41
nigriventris Macq. Chlorops 81
nigrofrontata Beck. Eiirina 48
nigropilosus Beck. Dicraeus 112
nitida Meig. Siphonella 131
nitidigenis Beck. Oscinella 102
nitiilisKinia Meig. Oscinella 101
notata Meig. Chloropisca 07, 81
Novakii Strobl Chlorops 103
Seite
Novakii Strobl Siphoiielia 134
nucis Perris Siphonella 134
nuda Lw. Eurina 45
niidipes Lw. Cetema 56
numerata IIeyer Gampsocera .... 118
ohesa Fitch. Chloropisca 66
obliqua Macq. Oscinella 153
obliquus Beck. Scolioplhalnius .... 129
obscurella Zett. Chloropisca 69
obscuril'rons Lw. Siphonella 135
obscuripennis Lw. llai)legis 61
ohscurus Lw. Dicraeus 110
ocellatus Beck. Stenophlhalmus . . . 109
opacus Beck. Dicraeus 112
ornata Meig. Chlorops 81, 83
ornata Lw. (nee Meig.). Chloropisca. . 66
ornatifrons Lw. Microneuruni .... 132
oscinella Beck. Lipara 145
oscinina Fall. Siphonella 141
paehycera Strobl Pseudopachychacta . 55
pallens Lw. Chlorops 83
pallidiventris Macq. Dicraeus .... 112
palposa Fall. Siphonella 139
pannonica Strobl Chlorops 97
paraliela Beck. Siphonella 139
parvula Zett. Chloropisca 65
pectoralis Bezzi Elachiptera 121
pectoralis Beck. Oscinella 160
pjiaeoptera Meig. Capnoptera .... 52
picta Meig. Oscinella 153
pilosa Lw. Capnoplera 53
planifrons Fbr. F'lalycephala 39
planifrons Lw. (llilorops 95
planiscutellatus Beck. Hippelales . . . 1.50
Pleskei Beck. Metopostigma 04
plumiger Meig. Gaurax 117
polonica Schnbl. Metoposligma .... 63
pratensis Meig. Oscinella 165
pratorum Meig. Meromyza 43
prodigiosa Zenk Chloro])isca 64
pseudolaevigatum Strobl Microneuruni 131
pubescens Meig. luirina 46
pubescens Thalh. Melanochaela . . . 126
piildira Schin. Chlorops 83
pumilionis Bjerk. Siphonella 137
piiinilio/iis Oliv. Chlorops 82
puncticollis Zeit. Epichlorops .... 78
puneticornis Lw. Chlorops 99
pusilla Meig. Oscinella 153
pygniaea Meig. Chlorops 82
quadrimaculata v. Ros. Chloropisca . . 66
quadristriata, Schum. Eurina 45
quadrivittata Meig. Nolouaulux .... 147
quinquangutum Lw. Microneuruni . . 132
raptus IIalid. Dicraeus 111
ringens Lw. Chlorops 98
Rondanii Costa Oscinella 164
rubidipes Beck. Oscinella 161
rufa Macq. Chloropisca 68
rufescens Walk. Elachiptera . . . 121, 153
174
ALPHABETISCHES ART-VERZEICHNIS
Seite
rufescens v. Ros. Meronij'za 41
ruficeps Zett. Diploloxii 72
raßceps Meig. Dicraeus 110
ruficeps Macq. Siphonclla !■'>"
ruficeps Macq. Clilorops 104
ruficornis Beck. C.lilorojjisca (H)
ruficornis Macq. ,Sii>hoiiclla I3S
rutifruns Lw. llai)legis (iO
luthnaiia v. l{os. ().scinis 50
rufima,na, MacQ. Oscinella 153
rufina Zett. Clilorops 101
rufipes Fbr. Oscinella 153
2-iilipes Meig. (nee Für.) Oscinella . . . 153
mlitarsis Lw. Lipara 144
rußtarsis M.\cQ. Oscinella 153
rußtarsis Mbig. (nee Macq.) Oscinella . 153
rußventris Macq. Dicraeus .... 110, 153
sabulona Beck. Mclopostigma .... 04
saltatrix L. Meronijza 43
Sarudnyi Beck. Honialura 02
scalaris Meig. Clilorops 100
scapularum Beck. Plalycephala .... 39
Sclioltzi Egg. Antliracophaga 70
scrobiculata Strohl Oscinella .... 104
scutata Rossi Capnoptcra 53
scutellare Zett. Melanum 51, 82
scutellata, PaN/C. Celenia 50
scutellata v. Ros. Notonaulax .... 147
sereiia Lw. Chlorops 84
setulosa Beck. Notonaulax 148
sibirica Lw. Elacliij)lera 124
sicuhi Lw. Capnoptcra 52
signatum Wollast. Microneururn . . . 132
sitnilis -Sciiix. Lipara 145
Simplex Meig. (;iiloro])isca 05
siesvicensis Beck, tribohis 128
socia Meig. Oscinella 153
sordidella Zi;n'. Oscinella 153
sordidisssima Strobi. Siplionella . . . 138
speciosa Meig. Chloiops 95
strigula Fbr. Antliracophaga 70
strjgula Meig. (nee Fbr.) Chlorops . . 84
striolata Wied. Chlorojis 104
Strohli CoRTi Llaciiiptera 121
Strobli CzERNY Siphonella 140
styriacus .Stkobl Dicraeus .... HO, 153
Seite
sudeticus Beck. Eribolus 127
sulcata V. d. Wulp Eulropha ... 59, 82
sulcella Zett. Notonaulax 147
sulcicollis Mi;iG. Siphonella 140
sulcifrons Beck. Chloropisca 09
syriaca Beck. Chlorops 94
taeniata Meig. Authracoj)haga .... 70
taeniopus Meig. Chlorops 93
tarsata Meig. Honialura 02
tarsata Fall. Haplegis Gl
tarsata Meig. (nee Fall.) Haplegis . . 00
tectifrons Beck. Chlorops 99
terruiseta Lw. Metopostigiiia 03
Thalhammeri Beck. Pliyladclphus ... 54
Thalhammeri Strobl Assuania .... 105
tihialis iM.\cq. Dicraeus 110, 153
tomentosa Macq. Lapara 145
trapezina Corti Elachii)tera 124
trapezoides Beck. Scoliophthalnius . . 129
triangularis Beck. Eurina 48
triangularis Beck. Chlorops 97
triangularis Beck. Siphonella . . . . 138
trifasciata Zeh-. Chloropisca 69
trilineata Meig. Notonaulax 148
tristis Lw. Siphonella 135
trisulcata Beck. Melaiiocliaeta .... 126
tiivialis Lw. Chloropisca 6(i
troglodytes Zett. Chlorops 92
tuberculata Beck. Elachiplera .... 121
tuberifera Beck. Elachiptera 123
tuberculileva Corti Elachiptera . . . 122
umbelliferaruin Schrank. Chlorops . . 84
umbraculata Fbh. Plalycephala .... 39
vagans Meig. Dicraeus 110
variegata Meig. Meromyza 43
variegata Lw. (Ihlorop.s 93
varipes Meig. Oscinella 153
varsoviensis Beck. Chlorops 92
venustus CzERNy (uuirax 117
vinclicata Meig. Oscinella ...... 153
virescens v. Ros. Meroiny/a 42
viridescens Macq. Oscinella 153
viridis v. Ros. Chlorops 82
viridula Halio. Meromyza ...... 42
vitiipeniüs Meig. Oscinella 153
vittata WiNTH. Meromyza 42
ARCHIVUM ZOOLOGICUM
N° 15. Editum est die 15. V. 1910. Vol. I.
Chloropidae.
Eine monographische Studie von Th. Becker.
NACHTRAG.
Seitdem meine Arbeit (Archivum Zoologicum Vol. I, Nr. 10, 1910, p. 33—174) gedruckt wurde, sind noch einige, die Familie der Chloropiden betrett'ende Publi- icalionen erschienen, die ich vorstehend nicht mehr berücl<sichtigen lionnte, hier aber noch einer kurzen Besprechung unterzielien will. Es sind dies die folgenden drei Arbeiten :
I. G. Strobl, Neue österreichische Mnscidae acalypterae. (Wien. Ent. Zeitg. 30. November 1909, p. 284 — 291 ; mit zehn neuen Arten.)
II. CzERNY und Strobl, Spanische Dipteren. (Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien, LIX, 1909, p. 283—290; mit vier neuen Arten.)
III. Emiho Corti, Contribulo alla Conoscenza del Griippo delle Crassisete in Italia. (Lavori dell' istituto zoologico della Universitä di Pavia. März 1910.)
Ad I.
Eurina chloropoides Strobl.
Aus der Beschreibung geht deutlich hervor, dass hier noch eine neue Eurina aufgefunden worden. Gesehen habe ich die Type nicht.
Chlorops anthracophagoides Strobf..
Diese Art war mir früher seitens des Herrn Verfassers unter diesem Namen zur Ansicht gesandt worden ; ich bezeichnete sie als neu und habe sie in vor- stehender Arbeit als Chi. lunifer beschrieben. Da nun Strobl's Publikation der meinigen zuvorgekommen ist, muss ich den Namen lunifer einziehen.
Chlorops grandicornis Strobl.
Nach meiner Tabelle wird man auf Chi. albopilosa geführt, mit der aber Übereinstimmung nicht vorhanden ist.
198 TH. BECKER
Chlorops pallifrons Strobl.
Kann ich mittels der Beschreibung allein mit Sicherheit nicht deuten. Sollte das erste Tarsenglied heim Männchen verkürzt sein, so würde unfehlbar Chi. fiilui- ceps V. Ros. vorliegen, mit der im übrigen ziemlich vollkommene Übereinstimmung vorhanden ist. Im allgemeinen ist allerdings das Scheiteldreieck schwarz und nicht braungelb ; icli besitze aber auch ein Exemplar von fnlviceps, bei dem das Scheitel- dreieck braungelb ist ; diese Färbung ist unter Umständen nur ein Zeichen ungenü- gender Reife.
Microneurum brevinerve Strobl.
Diese bereits früher in Tief's Nachlass 1900 p. 62 von Strobl beschriebene Art war nach den mir damals vorgelegten Exemplaren identisch mit ornatifrons Lw. und diese Synonymie habe ich in der vorliegenden Arbeit aufgenommen. Die hier wiederum als brevinerve beschriebenen Exemplare werden als eine andere Art gedeutet : es sollen die zarten, durch helle Pubescenz hervortretenden ürhital- flecken fehlen, im übrigen mit ornatifrons Lw. vollkommene Übereinstimmung herrschen. Icli mache darauf aufmerksam, dass diese zarte helle Bestäubung im Laufe der Zeit sehr leicht verschwindet und schwarz wird; ich habe in meiner Sammlung eine Reihe von Exemplaren, die sich in dieser Weise verändert haben, so dass man auf den schwarzen Orbilen keine Zeichnung mehr erkennen kann. Sollte bei Strobl's Exemplaren nicht vielleicht derselbe Fall vorliegen?
Microneurum securiferum Strobl. Der Beschreibung nach liegt eine neue Art vor.
Siphonella duinensis Strobl.
Aus meinen Aufzeichnungen ersehe ich, dass unter den mir seitens des Herrn Verfassers seinerzeit freundlichst zur Ansicht gesandten Chloropiden auch eine Oscinis duinensis i. litt, vorgelegen hat ; meine Notiz vom Mai 1908 darüber lautet : „wegen ungenügender Präparation nicht mit Sicherheit zu deuten'', ich habe das Tier allerdings ohne Bemerkung zurückgesandt. Strobl geht aber zu weit, wenn er glaubt, dass ich damit diese Art als eine n. sp. habe bezeichnen wollen. Ich muss mich eines Urteils über diese Art enthalten.
Siphonella alpigena Stuobl. Ich habe diese Art seinerzeit als eine gute Art gedeutet.
Oscinella xanthopyga Strobl [Oscinis], Ist offenbar eine gute Art.
Oscinella Beckeri Strobl [Oscinis].
Der geehrte Herr Verfasser hat die Liebenswürdigkeit gehabt, mir eine neue Art zu widmen.
Die mir früher als Oscinis scrohicnloto Strobl (1900) vorgelegten Exemplare habe ich im männlichen Geschlecht als zugehörig erkannt und die Art als solche auch in meine Arbeit mit aufgenommen. Die Weibchen, auf welche Strobl nun die Art Beckeri gründet, gehören einer andern, wenn auch verwandten Art an.
CHLOROPIDAE 199
Ad II.
Eutropha nitidifrons Czerny.
Gtiekny vergleicht seine Art mit E. nuwulnln Lw., die mir iinbel<annt ^»eblieben ist, da die Tj'pe nicht aufgefunden werden konnte ; vergi. meine Anmeriiung hei Chi. variegata Lw. p. i)3. Nach meiner Definition der Gattungen Chlorops und Eutropha handelt es sich hier sicher um eine echte Chlorops.
Chlorops quadrimaculata Czf.rny. Ist nicht identisch mit den von mir behandelten Arien.
Oscinella Strobli Czerny [Oscinis]. Ist eine auch mir bereits bekannt gewesene neue Art.
Strobliola albidipennis Czehxy.
Ist mir unbekannt geblieben; vielleicht fällt die Galtung mit meiner Scolioph- ihalnius zusammen ?
Ad III.
Die oben bezeichnete kleine eingehende Studie ist die Antwort auf das, was ich in der Wien. Entom. Zeitg. 1904, p. 91 über Myrinccomorphn Dif. und Eluchiptera Macq. oder Crassiseia v. Res. veröffentlichte, indem ich hierin die Auffassung des Herrn Dr. E. Corti übei- diese Galtungen in seiner voran- gegangenen Arbeit vom 20. März l!)()i) einer Kritik unterzog.
Was Myrineconiürpha anbelangt, so bemüht HeiT Dr. Corti sich, mir einige Ungenauigkeiten in der Intei'pretalion der DuFOURschen Beschreibung nachzuweisen. üb es ihm gelingen wird, damit andere von der Richtigkeit seiner Auffassung zu überzeugen? ich weiss es nicht; ich lasse die Sache ohne weitere Entgegnung auf sich beruhen und überlasse jedem sein Urteil und seine Auffassung. Nur einen Ausspruch des Herrn Dr. Corti, der mir charakteristisch erschien, möclite ich zitiei'en ; auf Seite 5 sagt er :
„Sicher ist es harte Arbeit und ein undankbares Werk, Arten nach so unvoli- „kommenen Beschreibungen zu rekonstruieren ; besser würde es sein, ganz davon „abzustehen."
Ich bin mit Herrn Dr. Corti ganz derselben Ansicht !
Weiter ist Herr Dr. Corti der Ansicht, dass Melanochaeta piibescens Thauh. eine besondere Gattung Lasiochaeta bilden müsse. Regeln, die dahin führen könnten, die Grenzen einer Gattung festzustellen, gil)l es nicht; es ist und bleibt dies daher mehr oder weniger Sache des individuellen Empfindens in Verbindung mit den Kenntnissen und Kombinationen, die man aus den Eigenschaften aller bekannten Arten und über deren Variabilität gewonnen hat und sich bilden konnte. Meiner Ansicht über den Wert der Gattung La.s/oc/jac/rt habe ich bereits pag. 12.1, 120 Ausdruck gegeben und kann nur hinzufügen, dass ich Herrn Dr. Corti in seiner meinem Empfinden nach viel zu weit gehenden Differenzierung der Arten nicht Folge leisten kann.
Zum Schluss will ich noch bemerken, dass ich seinerzeit leider verabsäumt habe, nach den Typen von der Art Elachiplera luberculifera Corti Beschreibung aufzunehmen, so dass diese in meiner Arbeit fehlt, obgleich sie in der Beslim- mungstabelle verzeichnet ist ; aus letzterer wird man sie wohl erkennen können ; im übrigen muss ich auf Corti's ausführliche Beschreibung verweisen.
BERICHTIGUNGEN.
Seite 42 Zeile 18 von unten soll es heissen „auch zu" (statt auch an).
„ „ „ „deutlich' (statt deutlich). „ , » » „nigrofrontata'* (statt iiigrifroutata).
„ , „ , „Capnoplera" (statt CapopUra).
, » , , .anderenfalls" (statt andreiifalls).
oben ist bei pilosa Lw als Synonym zuzusetzen: „siciita Lw 53 ist hinter Zeile 23 von oben einzuschalten ; sicula Lw. = pilosa Lw. 7
60 Zeile 9 von unten soll es heissen „Kniee" fstatt Knie).
61 „ 18 „ , „ „ , ,Art" (statt Arte).
165 „ 3 , oben ist hinter , Alpengebiet" einzuschalten: (Coli. STiiom.i.
165 „ 25 „ „ , „ „aber" einzuschalten : hier.
168 „ 24, 29 und 45 ist ,14:1" zu sireichen.
47 |
„ 19 |
48 |
7 |
51 |
. 14 |
52 |
, 10 |
53 , |
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