West Virg) inia University mens Te ” * * * — —* * J Pa zu i ® > H En AR Bin —— bu * 28% 4 * — MAR 4 1965 WEST ViR&iniıa UNIVERSITY MEDICAL CENTER LIBRARY S; Öntrafant Kreüterbuch ac rechter Holllommener ausm Beſchꝛeibungen der Alten / beſſt =" beruͤmpten aͤrtzt / bormals — in Teücſcher ſpꝛach/ * der maſſzen nye geſehen / noch im Truck auſzgangen. Sampt einer gemeynen Inleytung der Kreüter vrhab / erkant⸗ nüſß / brauch / lob / vnd herrlicheit. Durch Otho Baunnfelfg Newlich beſchriben. 2. ©. XXXII. ¶ Mircimbefonderen Regiſter / zům flaffsigften verordnet auff allerley kranckheyt en / nach anzeyg der Kreüter krafft ſo hyer⸗ inn begriffen. Bey dem auch ein Kreüter Regiſter.mit ſein en Synonymis vnd beynammen. ss Adi Keißerlicher Maieſtaͤt Preyheit vff Fünff jar / nit nachzůtrucken. etc. bey der pen fünff marck loͤtigs golds. ¶ Zů Straſſzburg bey Hans Schotten zům Thyergarten. Digitized by the Internet Archive in 2011 with funding from LYRASIS Members and Sloan Foundation http://www.archive.org/details/contrafaytkreute00brun herren / herren Ludwigen Dfalssgrauen bey Rhein / Hertzogen in Bay⸗ eren / vnd Grauen zů Veldentz. ꝛtc. meinem gnedigen herren/ Entbeüt ich Ottho Brunnfelß mein vnderthaͤn⸗ ig willig dyenſt zůuor. © ⸗ 0 oe ⸗ Durchleüchtiger hochgeboꝛener Fürſt / genaͤdiger herr/ als man beſchriben findet / ſo haben die Großmaͤchtigen Keyßer vnd Künig / hochloblicher gedaͤcht nuß / die hochberuͤmpt edele / freye kunſt der Artzney / für andere künſte gnaͤdigklich geauffert vnd gefreyhet / dieſelbig auch ſelbſt erfaren vnd gelernt / volgends den menſchẽ zůr hilff gunftwirdigklich mit geteylt / auch mit ſonderen penſionẽ verſchen / damit ſye an tag bracht wurde / vnd die folcher en haͤrfürzogen / das wir vns deren yetzo bey vnßeren tagen mercklich zůer frewen haben. Deshalbẽ ſye von menigklichẽ irer zeit für Goͤtter gehalten vnd vereeret ſeind. Das dann / wie die geſchicht Be jnendiealler groͤſt cere vnnd kurtzweil geweßt. welches biluch allẽ nachkummenden Haͤubt eren ein ſpyegel fein ſoll / zůlieben diße kunſt / in woͤlcher ſye ſich fo hoch befliffen haben zů ubertreffen / vnnd taͤglichs etwas news zůerfinden / als in beſonderen namen den kreüteren yn zůſetzen/ meer dan in anderen zeytlichen dingen. Damit ſye ynen ein ewig werendslob/pnd vnabſterblichen nammen erſchoͤpfft / vil koſtbarliche Compoſitionen dar zů erfunden / welche yetzt bey vns imbrauch / vnnd die nam⸗ men von iren erſten ynſetzeren (vß billicheyt) behalten. Dann alſo leßen wir Yom Bünig Euayx / herren zů Arabia / das er dem Keyßer zů Rom / Claudio Nerom/ein gemalts Kreüterbůch zůgeſchriben / zů einer Rünigklicben ſchenck⸗ welche auch von Keyßerlicher maieſtat / wiewol eines tyranniſchen gemuͤts / zů hohẽ danck angenom̃en. dañ er der malerey / ſampt der Muſica ſunſt hefftig ge⸗ neygt / wie Swetonius von jm ſchreibt. Deßgleichen moͤchten noch vil andere hiſtorien von mir anzogen werden / zům theyl volgents angewendt in mein⸗ ner Vorrede dißes bůchs. Dem nach / gnedigſter Fůrſt vnnd herr / wiewol ich eince minderẽ verftandes/dandasıch mich des Euacis kunſt moͤcht vergleich⸗ en / yedoch / ſo der handel vnd das argument gleich / verur ſacht binn / dißes mein Kreüter bůch eweren Fürſtlichen gnaden / als eim lyebhaber dißer kunſt zů eeren / woͤllen dedicieren vnd zůſchreibẽ. Nit allein / das kreüter / gewaͤchß/thyer / metal⸗ len / vnd edelgeſtein / ſampt anderen erkant nuſſzen der creaturen Gottes / fürſt lich / vñ wol zů reden / allen menſchẽ / auch notwendig iſt wie Salomon ſpricht / ſonder auch dieweil dißes mein werck new / vormals nye dergleichen antag kum⸗ men / moͤcht ſein bey etlichen der nůn vil ſeind) alſo angeſehen / vnd geachtet ver meyntlicher weiß zů tadelen / aber nicht ſo bald mag noch gethon werden / das es auch alſo eines beſonderen nammens / ſtandt vnd herrlicheyt / ſein patron berre/ wiedan vilfaltiger weiß / mit allen fürſtlichen tugenden E. F. G. gezyeret / vnd bey menigklich der Fürſten Teütſcher nacion nicht das mynſt lob hat / hab alſo in vnderthenigkeit nit vmbgan woͤllen / dardurch E. F. G. ſampt der durch⸗ leüchtigen / hochgeborenẽ Fürſtin und Ftawẽ. tc. E. F. G. gemahel / meiner gne digen frawen/welche/alsich vernym̃ / mit dißem handel ſich gern bekurtzweile/ hyemit ein ſonderlichs gefalle daran zůthůn. Vnd wicwolich vff diße zeit nicht alle kreürer anzeygt / auß vrſach / ſo VS mit am ende der vorzede für gewẽdt / ſo biñ ich doch des ſiũs / ver mittels des Almechtigẽ / mit der zeyt das ſelbig zů erſtreck⸗ en vnd zů erſtatten. Dem nach mein demuͤtigkliche bitre / an beyde. E. F. G. die “u Denm Durchleüchtigen Gochgeboꝛenen RKurſten vñ felbigenwöllen en meinem arınen dyenſt si gnaden annemen / vnd byerifi: meinen gůten willen nit verargen. Damit verleihe E. F. G. ſampt der fe igen loblichẽ gemahel / der Allmechtig langwyriche geſundt heyt / vnd ſelige wol fart / deren beyden E. F. G. ich mich in aller vnderthaͤnigkeit byemicbauplb. Datum zů Straßburg am. 24.t ag des Augſtmonats / vonder gebure Jeſu Chꝛiſti vnßers heylandt . 1532 . ¶ Epigramma. Zů lob Gott dem allmaͤcht igen / von welchem alle geſchoͤpfft / gewaͤchß / vnnd Artʒney bekrefftiget / der da fehler, vnd wider geſundt macht. "Zireerendem — * J kunfe Süfurderlicher auffrichtung abgangener Kreüterkunſt. 36 lyebhaberen / vñ erfarenen der Kreüter kraͤfft vorgearbeytet. Dadurch ſye —— loblichen anfang / zů weiterem fürgang / vnd vor⸗ ſtand den Nachkummenden / futt zů verhelfſen. Sprich des Weißen manns. Eccleſiaſtici.xxxviij. en sa Artʒet don wegender not wendigkeit. dan Border aller hoͤchſt hat n beſchaffen. ſ ale Artʒney iſt von Gott/ vnd von dem Bünig follerbegabet werden. Die kunſt des Artʒts würt jm fein haubt erhebẽ / vnd in mittẽ der großmaͤch⸗ rigen ſoll er gelobet werden. Gott der allerböchft hate vſſer der erden beſchaffen die Artzeney / vnd ein we er man würt der ſelbigẽ kein abſchewens tragen. ¶ Iſt jm nit alſo / das dur das holtz die bitteren waſſer ſuͤß ſeind worden? Aber ſolichs waſſer bar Gott dern menſchẽ geben / damit et in feinen wunder⸗ wecrken geeret wer de · ¶ Mit dißen dingen nun würt der Artzet den ſchmertz en legen/onndder apothecker würt fein wolryechende falben darauß bereyten / ſalben der geſuntheit / vnd ſeine werck werden nicht vmb ſunſt fein Der frid des Herren über das angẽſicht der erden. Liebs kind / in deiner kranckheit verwarlapß dich mir ſelb / ſonder bitte den Herren/ vnd er wütt dich ge fund machen. Kere ab von deinem ſündtlichẽ lebẽ / beſſer dich / vñ von aller miſſe thadt reynig dein hertz / das ſelbig iſt das recht ir ottes / vnd gib ſtadt dem Artzʒet. dañ Gott der herr hat den ſelbigen auch beſchaffen/ ſoll auch von dir nicht weichen. dañ ſeine werck ſeind von noͤten. 328 würt die zeyt kummen / das du jm in ſein bend würſt fallen / aber er würr den Herreu für dich bitten / das er dich wider geſundt mach. Wer ds fündigerimangefiche deſſen / der jn be⸗ ſchaffen hat / drr würt dem Artzet zůtheyl werden. Voꝛred. Introductorium: das iſt: = Ein gemeyne Inleytung zuͤ lob / vrſpꝛüngklicher alter⸗ farnüſſz / gebrauch / vnd erkantuüſſz der Kreuůter. Durch Otho Bꝛꝛunfelß new⸗ lich beſchriben. en was ſolichs völckinsfich der artzeney vnder zeücht / on Gott / on wiſ⸗ en/ on kunſt / on alle erfat nüſß. Es iſt auch menigklich wol zů wiſßẽ / was nach⸗ theyl der kunſt / vnd ſchaden den menſchen / von ſolichen bympeleren zů handen geſtanden / vñ wie vff den heütigen tag / die welt mir ſolichen leüten will gcäffer/ vnd geblendet ſein. Es ſoli hye eines yeden nammens verſchont werden. wer vn ans iſt / der neme ſich des handels nichts an. Dieweil auch yederman zůge⸗ aſſen / ſeine kauffn ian ſchaͤtz zů thuͤmen / vndallebücher voll ſeind der compoſi⸗ rionen / woͤllen wir auch nicht abſchlagen / die kreüter zů rhuͤmen. Begib mich deſ pen auch gegen mcı ugklich/ ob ich etwan cin kraut nit recht gedeüttet / oder ſunſt dem ſelbigen zů vil thaͤte / mich des ſelbigen halb gern weißen laſſzen / vnd vnder richten. Dañ ich dif des werck derẽ halber auch vff mich genommen / nit ein rhům dardurch zů erjagen / ſonder das ich den gelerten / vnd erfarendẽ vrſach geb / von a üiij Gemeyne Inleytung der C Sißen kreütern weiter ſynnẽ vnd zůgedencken. Vnd was von mir vnderlaſſen / Endtſchul⸗ digung * Moly. oO Danace. Berzclion (ys derion, Achillis. ne gewiſßt / oder uns vnmiglich / ſye das ſelbig woͤllen erſtatten / naͤmlich auß — der Alten/als Theophraſti / Plinij / vnd Dioſcoride dabyn dañ vn ſer groͤſtes fürnemen ſtrebte. Es iſt auch mein meynung nit / alle kreüter zů be⸗ ſchreiben (dann mir ſolichs nicht möglıch Jfonder ctliche/die dann auff dißmal von den meyſtern vnd contrafactyerere vns baben zů handen mögen fton/ wel⸗ eben wir in dißem werc#/ wie hernachmals offe bezeüget / vıl baben müffsen/ si/onnd nach geben / dieweil die wilkür bey den felbigen geftanden / zůreiſßen was ſye gewoͤit / oder auch vermoͤcht / vnſer fürnemen vnd beſchreibungen zerrüt ret / vñ zerſtoͤret worden / das wir nit ſatte ordnunge haben mögen halten. Da⸗ von dann an andern orten weiter. Welche Goͤtter die kreüter erſtmals den — menſchen anzeygt. N Das Erſt Capieel. Vn von dem lob der Kreüter etwas zů ſag⸗ en / duncket mich nit das al ler geringſt lob ſein / das ire erfind⸗ ungen / vnd erſte auzeygunge / den Abgoͤtteren / den großmaͤchtigen Künigen / vnd herren/ als iren erfindern / erſtlich ſeind zů geſchriben wozden nit allein bey den Heyden / ſonder auch bey den Hebreyern/ vnnd Chriſten. Dann ein yedes ding jo vil deſter würdiger iſt / ſo vil ſein anfang / ein meyſter on erfindung wür diger. Moly iſt ein herrlich hoch beruͤmpt kraut bey dem Poetẽ Homero gepryß en / ſolichs bat zů allererſt dem Hertzog Vlyſſi anzeygt der Abgott Mercu⸗ rius / damit er ſich erwoͤren moͤcht / gegen der hexen Circe / vff das er nicht von ur ver zauberet würde. Aber in vnſeren landen nit bekant. dann cs waͤchßt allein in Arcadia mit einer rondẽ / ſchwartzen wurtzelen / einer zyblen gleich / ſoll vaſt muͤg ſam vnd ſchwaͤrlich zů graben fein. Darnach iſt Panace etwan heylig genañt / vnd für ein heyligt humb gehaltẽ / als ein artzene⸗ zů allen kranckheyten dyenſt⸗ lich / würt auch zů geſchriben dem Chironi / Herculi / vnnd Eſculapio. Genant em Herculi würt auch zůgeſchriben das Bilſamkraut. Vnd noch eins Near clion ſyderion genañt / ein außbundt für cin wundt kraut zů allen wunde ſo von yßen / oder meſßer geſchehen. Bingelkraut traͤgt vff den heütigen tag ſeinẽ nam men / von dem Mercurio Mercurialis genañt. darumb / das es von dem Mer⸗ curio den menſchẽ erſtlich anzeygt. Ser groſß held Achilles hat auch ein kreüt⸗ lin anzeygt mit ſeinem nammen Achillis / vnd Achillion. Vnd deren kreüter finder man in Plinio vil / võ mir wol moͤchtent anzeygt werdẽ / wo es dem teüt⸗ ſchen einfaltigen leßer nit beſchwaͤrlich mit dißen vnbekanten nam̃en der kreüt⸗ tet / vñ der erfinderen / yn damit zůbedeüben. Aber das ich von den vnſeren / vnd bekanteren dingen rede / iſt es nicht auch den Goͤtteren zů gefcbziben + Als fo wie noch heütbeytag etliche kreüter vndblümen nennen Dꝛeyfaltigkeit bluͤmlin/ Vnſer Frawen roͤßel / Heyligen geyſts bluͤmlin / Heyligen geyſts wurtz / Mar rien Magdalenen blůmen / S. Jacobs kraut / S. Chꝛriſtoffels kraut / Marien dyſtelen / S. Peters kraut / S. Losenzen kraut / S. Jobanns kraut / vnd deren vnzaͤlich vil / die bey vns etwas beſonders geruͤmet/ vnnd kraͤfftig gerechnet / auß keiner andern vrſach / dann das die genanten Heyligen (wie menigklich neñt) erfunden ſollen haben / anzeygt / vnd geſegnet. Von dem kreütlin Hyſop ſagt Kreüter vrhab vnd weßen. man / das vnſer Herr Jeſus das ſelbig mit feiner Goͤttlichen handt ſelb ſoll ger A pflantzt haben. Iſt wol laͤcherlich zů reden / vnd auch zů glauben / thůt aber der? balb zů dem lob der Kreliter / / das vnſere vorfaren vnd Alten / die kreüter fo hoch geachtet vnd gepryßen / das ire anzeygungen / vnd kraͤffte / die Goͤtteren / vnd al⸗ lerheyligeſtẽ ynen haben zůgeben. Vnd haͤtten ſye et was groͤſſzers gewiſßt / vnd geglaubet dann Gott / es were durch ſye den kreüteren auch zů geben. Dannet⸗ har durch ſye Eſculus dem Jupit er geheyliget / der Lorboͤrbaum Apollim / Mi⸗ nerucder Slebaumydie Weinrebe Baccho / Veneri Myrtus / Herculi der Alb⸗ erbaum / wie man bey den Poeten lyßt / alles vß obgenanten vrſachen beſchehen· € Wer die allererſten kreüter hab anzeygt / nach anzeyge der hiſtorien buͤcher. Das Ander Capitel. Elche aber vnder ſolichen Abgoͤtterẽ der 2°.“ rl altererft ſey gefein / da entzzweyen fich dic hiſtorien mit deit Poeten. Diodorus Siculusseiner vonden allerelteften/der balter/das Mercu rius der erſt fey gefein. Die anderenaber gebendarden Apis / ein künig von E⸗ gypten. Etliche andere den Arabo / ein ſůn Apollinis / vnd Babylonis. Etliche den Apollinem ſelber. Vnd nach dem den Eſculapium. Doch ſtimmen ir der meertheyl / das die Egyptier ſolicher kunſt ein anfang ſeyen geweßt / das auch von den ſelbigen kummen vff die Kryechen / vnd zů letſt gar ſpat / zů den zeiten Merci Catonis Cenfozij /erftlich vff die Roͤmer / welche dann ſolich ſchwaͤr⸗ lich angenommen / auch vil male alle aͤrtzet vß Rom getriben. angeſehen den be trug / vnd fynantz / den die Kryechiſchen aͤrtzet mit ynen triben / vnnd dieweil ſye die Roͤmer für Barbaros hyelten / on dauten zů dem kirchoff abfertigeten. Es babe auch dazůmal freilich die aͤrtzet kein groſß erfarnüſß gebebt / auch keinen re chten brauch der kreüter gewiſßt. mag man an vilẽ orten bey dem Plinio abnẽ⸗ men / welcher ſye hencker vnd moͤrder nennet / doch das vortheyl vor andere moͤr⸗ derngehebt / das ſye mit verhengknüſß des Magiſtrats vnd oberkeit toͤdteten / vnd man ynen darzů lonet. ¶ Her die Artzeney zů allererſt in — ein ordnung bracht Sa Das Durtt Capitel. Ha Se foliche erfarnüſſſen vnd warnemmens der kunſt ſey in cin ordnung bracht worden / beſchreiben Stra⸗ bo vnd Plinius / vnd ſpꝛrechen / dz das ſelbig hab gethon Hippocrates ein hoch⸗ beruͤmpter mañ / geborẽ vß der inſelẽ Co. welcher als es der brauch was bey den ynwonern der ſelbigen inſulen / alle die in den tempel Eſculapij zůuerzeychenen fo von kranckheiten waren geſundt gemacht worden / vñ durch was mittel / hat er die ſelbigen erfarnen ſtück zů ſammen tragen / vnd in geſchrifft bracht / vnnd. darnaͤch von ym felb weiter erſtreckt. Iſt wol zů glaubẽ / das ſolich / oder der glei⸗ chen anfaͤng ſeyendt geſein / alein warnemungẽ vnd vffmerckungẽ deren ding⸗ was ſye in den mẽſchen geſchafft. Welche / diewell ſye ſich on vnderlaß veraͤndert / a iiij Bimer bꝛauch. B Verant xoꝛt Puni du diß ſelb. Sippocrates. Gemeyne Inleytung der C vnd noch veranderen / haben ſich zůtragen ſo mancherley meynungen / das auch ßabylonier auch. n.d. zeg. iiq. vff den heütigen tag nichts ſatts / noch beſtendigs in der artzeney / vñ auch Fauna ein kunſt iſt / die meer warnemẽs vnd vfffehens bedoͤrff. Alſo ſchreiben auch He⸗ rodotus / vnd Strabo von den Babyloniern. die ſelbigen als ſye noch kein ärger gehabt / haben ſye alle ire krancken vff die gaſßen / vnd vff die maͤrckt getragen. dam menigklich zů ynen möcht reden / vnnd ſye auch yederman moͤchten radts fragẽ / naͤmlich die / fo etwan mit gleicher kranckheit behafftet geweſen / vñ durch artzeney erlediget. Es hat auch ſoliche krancken nyemants doͤrffen übergeen / ſon der yederman muͤſßen das beſt raten. vnnd alſo iſt man mit erſt der artzeneyen ynnen worden. Hyczů bat auch geholffen die influentz des hymmels / ſunderli⸗ che neygung vonder geburt. Dann dißes wiſßen vnnd kunſt vilen von natur angeboren (wie die Aſtrologi daruon reden) das ſye von wegen irer neyglicheit ſolichs deütlich leeren / vil ding von ynen ſelber erfindẽ / außſpeculierẽ / on zůthůn anderer. wie wir noch heüt beytag bey vilen feben/die mit den kreüteren vnd er⸗ farnüſſzen der dinge / etwan meer erkantnüſſz haben weder mancher hochbe⸗ ruͤmpter artzet. Wie das auch durch die traͤum vnd yngebens der Goͤtter vil kreüter erſt⸗ lich anzeygt. Das Xyerd Capitel. ¶ Welche Künig / vnd Groſſzmaͤchtige für Kreüter erfundeu. Kreüter vrhab vnd weſzen. | Das Fünffe Capieel, A || I: Rünig vnd großmächtigen habe vor Zeiten den kreütern auch nam̃en yngeſetzt / die felbigen erfar/ — en / vnnd die den menſchen anzeygt / vnd wie Plinius daruon ſſchreibt / ſo haben ſye ſolichs für ein groſſe fürſtliche that ge⸗ hebt / vil meer/dan ſo ſye durch kryeg geſygten / vñ ire feindgedemeren.Benaus ein Künig von Illyrien/hat zů allererſt die Entzian / vnd iren brauch den men» ſchen anzeygt / ſpricht Plinius / vnd deſßen ein groͤſſere freüd gehebt / weder hette er hundert ſtaͤtt / land vnd leüt erobert. Clymenes/ vnnd Lyſimachia ſeind auch von den Künigen erfunden. Scordion das edel kraut erfand erſtlich Künig Mitbridates von Ponto. Euphoꝛbiam auch der ſelb Künig Mithridates. Den — oder Buck / Artemiſia die Künigin / ein haußfraw des Bü⸗ nigs Mauſoli⸗Seruilius Democrates Hyberidam genannt. Des gleichen Auicenna /Razes/ Hali / Meſſias / Abraham / was ſeind es anders geſein / we⸗ der Künig vnd maͤchtige leüt / ja viler Künig vnnd herren namen „Do weren ſye yetzunt / wann ſye nicht in den kreütern / welche von ynen alſo vffgeſetzt / wer⸗ ten erhalten worden? Was wifße man von Gencis /Lyfimacho/ Clymene/ Mithꝛidate / wann ſye ſich der artzeney nicht bekümmert hetten / den menſchen gůts gethon / vnd dardurch in ein vnſterblicheit weren kummen? Deſßhalb ſye auch vff den heütigen tag meer leben / dann da ſye vff erdtrich gyengen. ¶ Belche voͤlcker / was Ereüicer ſye den andern anzeygt / vnd mictheylt. Das Sechſt Capitel. On den Künigen vnnd großmaͤchtigen 3 —— iſt ſolich kunſt haͤrnachmals kum̃en vff die gemeyn / vnd hab⸗ naalſo die völcker dißer herrlichẽ wunderbarlichen geſchoͤpfft orres auch war genomen. Erſtlich die Scythe / von welchen das kraut Scy⸗ thice / in Scocia wachßend. Darnach die Thracier das kraut Iſchneumon / ein gewaltig blůtſtoffung / nit allein fo einem cin ader gefebadiger/fonder auch wart ſye auch gar abgebawen were. Die Deroncsin Hiſpanien / habẽ war genom> en des krauts Beronica/welches vff den heütigen tag / auch feinen altennamen behalten von genanten voͤlckeren / die Jllyrier aber/ Irim Illyricam. Da võ allem magſtu leßen Plinium / Dioſcoridem / vnd Theophraſtum · ch die vnuernünfftigen thyer vil loſt⸗ licher Freücer anzeygt haben. Das Spbendt Kapitel. Shaben auch die vnuernünfftigen thyer EN erliche kreüter anzeygt / vnd nicht die mynſten / welches ſo vil der eere der Ercliter dyenet / wie vil meher hye Gottes wunder geruͤmpt würt / C Gemeyne Inleytung der ſo au bden thyeren ire artzeney beſchaffen / welche / ſo ſye gleiche / onnd etwann ſchwerere kranckheit anfallen weder die menſchen / ſoliche durch eintzige kreutlin heylen / vnnd vertreiben. Es meynent auch die aͤlt eſten aͤrtzet / wo wir in etlichen dingen / vnd artzeneyen / oder auch leibs vnd geſundtheit pflegungen / nicht an⸗ weißung gehebt hetten vo den thyeren / dag wir nymmer zů ſolcher erkant hüſß koñen weren. Alſo ſagt Plinius von dem Hippotamo / iſt ein moͤr thyer⸗/wañ es zů feyfe würt / vnnd zů blůtreich / alſo das es ym deren halben Eranckbeit be⸗ ſorgt / ſo laſſet es ſich vff den ſtaden in das ror / vnnd wo es et wan einen ſpitzigen dorn oder ſtengel findt / ſo teiſßt es ym ſelb ein ader vff / laſſet das blůt / vnð ver⸗ ſtoeichet darnach die ſelbig mit mob . Wer wolt den menſchẽ geſagt haben / wie das es ſo ein koſtlich artzeney were / den leib vfft hůn durch Clyſteer/wañ nicht dz ſelbig erſtlich war berten genommen die alten Egyptier bey den Storcken? deren in Egypten wunderbarlich vil ſeind / vnd bey einer hohen ſtraff / kein ſtorck et wañ iſt gerödeer worden. Die ſtoͤreke wañ ſye ſich ſelb et was übel entpfinden / fo faſſen ſye iren halß voll moͤr waſſers / vnd laſßen das ſelbig mie item langen ſchnabel in den hynderen / purgieren ſich der maͤſſen. —9 Pfeil’ yßen / doͤrne / ſtachel auſſer dem fleyſch zyehen / mit übergelegten kreüteren / iſt auch nicht allwegen bewiffst/fonder võ den hirtzen wargenom̃en⸗ welche / wann ſye geſchoſſen / ſuchen ſye den Diptam / vnd damit thůn ſye ynen rat. Des gleichen/wann ſye von einer gyfftigen ſpynnen geſchaͤdiget / Pha⸗ langion genennt / oder ſonſt von einem anderen/geen ſye in die bach / vnnd eſſen krebs / ſo ſeind ſye wol behuͤtet. Vnd ſolichs thůnd die Eggleſſen auch / wañ ſye von den ſchlangen geſchaͤdiget. Von der Schoͤlwurtʒ/oder Chelidonien /ſchꝛeibent Ariſtoteles vnd Plinius/ das die Schwalbẽ iren jungen die augen darmit vffetzen. dañ es hefftig ſcharpff iſt. Sabär haben wir Chelidonien nicht für das mynſt augen kraut. Was iſt verachtlichers / weder ein Schneck / vnd danneſt ha t ym Gott auch fein Cunlam anzeygt / damit er ſich vor dem ſchlangen gyfft behuͤtet Alſo das Wyſelin/ wañ es meüß will —— beſchawet cs vmb die Rauten / die fe ig iſt ſein theriacks. Die Stoͤꝛeke lieben den Doſt / oder Wolgemůt. Die Beren den Ebhewe. Die Schlangen den Fencel/ond Wecholter. Mit dem enchel bringen ſye ynen wider ir veraltet geſycht / mit dem Wecholter ſchuͤpen ye ſich / vnnd reynigen den balgk. Des gleichen auch die grewlichen Ttrachen / wañ ſye im Glentʒen vnwillen /verſtellen ſye ynen ſelb ſolichen vnluſt mie wyld⸗ em Lattich ſafft. Die Partherthyer faht man mit dem gyfft Cicuta. dargeg⸗ en aber haben ſye des menſchen kodt / wo ſye ſolichen bekommen moͤgen/ iſt ynen das gyfft on ſchadẽ / ſeind der ſelbigen artzeney ſo gefaͤrde / vnd begirlich / dz wañ man den ſelbigen kodt in die hoͤhe hencket / alſo das ſye yn nit erzeychen moͤgen / ſye ſich zů todt darnach ſprengẽ. Chameleon das kraut iſt der Helffantẽ aber mit wylden oͤlbaͤumen bletter helffen ſye ynen wider. Es ſeind auch die Mandꝛager oͤpffelin den Beren ſchaͤdlich / dargegen bar ynen die natur anzeygt die omeyſſen. Wann ein Aırtz etwas ſchadhafftigs geſßen hat / brauchet er ein kraut Cinnaris genannt / fo mag ym auch kein gyfft nicht ſchaden. Rep⸗ huͤner/ Důlen / eldtauben / vñ die Haͤher / purgieren fich mit den Lorber blett⸗ eren. Blochtauben / Durtteltauben / vnd die Haͤn mit dem kraut / Tag vnd Nacht. Alſo die wylden Entten / Gaͤnß / vnnd was meer des waſſers geuögels iſt / helffen ynen mit dem kraut Sideritis / Stern kraut genannt. Kraͤnch / vnd was des ſelbigen geſchlechts vnndart / die haben die Bintzen in dem ryet. Man ſagt von dem Rappen/wann er das thyer Chameleon vmbbringt / ſo würt er vergyfie/dem ſelbigen aber kompt er zů / mit Lorber blett er. Kreüter vrhab vnd weßen. Helianus ein nam̃hafft er hiſtoꝛicus / ſchꝛeibet von den Eberen / wañ ſye vnge⸗ faͤr eſſen das Bilſamkraͤut / ſo gewinnen ſye gegycht daruon. dar gegen hat ynen die natur ynbildet / das ſye indie baͤch geend/ vnnd viſchen krebs. zeygen dar mit an / das auch dem menſchen das genannt Bilſam kraͤut vaſt ſchaͤdlich iſt. Alſo purgieren ſich die Hund mit dem graß. Dißer dingen allſament habẽ die Alt⸗ en fleyſſig wargenom̃en / vnd dar bey erachtet / was den thyeren ſchaͤdlich / dz das Auch freylich den menſchẽ nicht geſundt / ſeind dar durch alſo in erkantnüß kum̃⸗ en der geſunden vnd der gyfftigen kreüter. ¶ Von den Erften beſchreiberen der Kreüter. — Das. VIII. Copitel. Zge erfarnüffsen ſeind ein zeiclang in de — menſchen geſein / vnd hat ye ein gebutt der andere ſolichs an⸗ zeygt / zů der zeyt da die bůchſtaben noch nicht erfunden. wie noch heüt beyt ag die vngeleerten / vnd vnerfarnen der geſchrifft / vil gehbeymnüſſzen haben der kreüt⸗ er vnd wurtzelen / welche ſye zům tbeyl vo iren vorfaren ererbet / zům theyl ynen von natur angeboren / vnd vß natürlicher neygung ſolicher ding bald warnem⸗ ent / on wiſſſen der bůchſtaben · Heruachmals aber da die geſcbrifft erfuuden/ hat man anfangen ſoliche kraͤffte/ vñ naturẽ der ding in die buͤcher zůuer zeichen⸗ en / dieweil menſchliche gedecht nüſß bloͤde / dz ſoliche mit der zeyt nicht in vergeſß geſtelt würden / ſonder auch die nachkom̃enen et was daruon wiſßten / vnd eben vü / zům theyl den gemeynen nutz angeſehen / zům theyl eygens růms halb zů eryagen / daruon geſchriben haben. Es ſeind auch zů den ſelbigen zeyten die kreüter buͤcher nie gemeyn geſein/ auch nicht fo vil kreüter bekant / ſonder hat ym einer dißes / ein ander cin anders für die handt genommen. Alſo leßen wir von künig Juba / dz er die Euphorbiam zů erſt beſchribẽ hab / Themiſon den Weg⸗ erich Huſeus vnnd Kefiodus Polium / Chryſippus den Koͤl. Des gleichen, Dieuches vnnd Cats auch die Koͤl. Zeno cin ſtoicus die Capreſſen / Antino⸗ machus Cytiſum / Morchio de Rettich / Apuleius die Betoniẽ / Virgilius Eb⸗ enum / Era iſtratus Lyſimachiã / Homerus den Sa ran / Lotum vnd Hia⸗ eynebunv Heſiodus die Bappelen / Archigenes den Bibergeyl / Ariſtomachus die Weinreb/AfclepiadesdieChamillenblämen, lab dißen ſeinð kommen etliche andere/als Theophraſtus / Bithinus Jos law Heraclides Tarent inus / Julius Baſſus / Niceratus / Petronius Niger/ Didotus / Crateuas / Andreas / vnd zů letſt Dioſcorides vnd Plinius / welche die vorderigen experimenten / vnd ſonderliche beſchreibungen / zůſam̃en getrag⸗ en / gantze buͤcher darauß gemacht. welche wiewol etwas verloſchen / vnnd von- lengeder zeyt abgangen / iſt doch ein anzeyg / das ſye vil groͤſßeren fleyß gehebt haben vff die kreüter / weder wır/die kaum dar zů bracht mögen werden / das wir die Alten bücher doch leßen / ich will geſchweigen / das wir ſolichẽ fleyß ſolten dar⸗ auff legen / über der Alten erfarunget was weiters vnderſton zů erfinden / vnnd vnſeren nachkommen verlaſſen. Es haben auch die Alten fo groffs vff die —— der kreüter gehaltẽ / das ſye ſich einem eintzigẽ kraut nit genůgſam geacht / alle ſeine tugenden zů beſchreiben / vnnd deren halber cin yeder hoch verſtendiger / ein eintʒig kraut für ſich genommen zu beſchreiben. B Gemeyne Inleytung der c | Dasdie wiſſenheyt der kreüter / oder Freücleren ey] Die allerälceft kunſt iſt. Das. X. Capied, JFJe wolredener wañ ſye etwas loben / oder =] febelten wöllen/baben ſye für ein ſonderlichen grundt / die aͤlte einsdings. Demnach vwoͤllen auch wir ſehen vff die aͤlte / vnd langs haͤrkom̃en dißer kunſt / ſo iſt ſye vngefarlich mit den aller aͤlteſten / von der zeyt an / da die ob⸗ genannten ſchreiber gelebt / lange vo: den zeyten dcs aͤltiſten Peten Orphei⸗ Muſei/Heſiodi/Homeri / vnd Pythagore. nit das daruor ſolich loblich kunſt nicht geweſt ſey / ſonder das ſye vonder ſelbigen zeyt haͤr an ad Se wosden. Hye wer wol zů fagen von dem Apolline / Deone/ Eſculapio / Macha⸗ one / vnd Podalirio. Item von dem Hippocrate / vnd anderen erſten erfindern der loblichen kunſt der artzeney / iſt aber nicht dißes o2t8/auch von mir an einem anderen ort beſchribẽ in den hiſtorien bůch der aͤrtzet / vnd Fünfftiger zeyt wepter von mit erſtreckt ſoll werden. Von den wunder zeychen vnd mirackelen der Kreüeer · Das. X. Capitel. — ſtarcke krafft / das / wer daruon yſſet / vergiſſet ſeines vatter landts / ſeinet inder / vnd alles was er liebs hat / begert daruon nit zů weichen. Kreüter bꝛhab vnd weßen. Xanthus / ʒů feinen zeiten ein beruͤmpter hiſtorien ſchreiber / ſchreibt von eim A kreütlin Bali genant / durch welches vo: zeiten ein menſch von einem Drꝛachen getoͤdtet / widerumb erweckt / vnnd zů dem leben bracht ſey. Vnd ſolchs iſt nicht ein mal/fonder offter mals / wie Plinius ſagt / beſchehen. Do haͤr wir abnemen/ ob wit ſchon nit glaͤubig weren dem wort Gottes / das es dannneſt narürlich/ kein fabel iſt / mit dem holtz des lebens / do von wir haben im büch der geſchoͤpfft. Vnnd mag fein/das ſoliche oder der gleichen kreffte / noch heüt bey tag in vilen kreütern vnd gewaͤchßen ſey / wir ſollens aber nit wiſßen vnſer ſünd halb / vnnd ſeind ſolchs nit werdt zů wiſſen. Es ſchꝛeibt Theophraſtus / vnnd hats auch geglaubt Democritus / das ein⸗ kreütlin ſey das vor zeiten die hirten an einen baum gehebt / in welchen geſchla⸗ gen was ein wecke / oder ein keyl / der ſey vffſtund herauß geſprungẽ / durch krafft des kreütlins. Da gleichen ſagt man vonder Betonien / wañ man ein ring darauß macb/ vnd in den ſelbigen ring ſchlangen thuͤe / ſo künnen ſye nicht auſſer ko mmen / fun der erwürgen einander ſelbſt. Es iſt nie wolgläublich/finde man aber dannocht geſchribẽ in den hiſtorien / das die Scythier cin kreütlin haben gehebt / Scythice / oder Spartanica ge⸗ nant/von welchem / wann ſye nur ein wentzig geſßen / oder das ſelbig im mundt gehebt / haben ſye daruff on hunger vnd durſt mügen beharren. xij. tag. Noch vil vnglaͤublicher lautet es / das ein kreütlin ſoll ſein das gantze waſßer vnd ſehe außdrücknet / vnd alles vff thuͤe was es antuͤret / die ordnungen trennẽ vnd zů ruck treibẽ / ſo mans vnder ſye wirfft. vnd welcher ſolchs bey jm tregt / al⸗ les kein dings mangel ſoll haben. Dißer kreütlin enis iſt Ethiopis genent. € Don eclichen andern widerwertigen kraͤff / B ten der Kreüter / vnd einfachen Artzeneyen. 25 Das Elfe Capitel. Nd dieweil wir ne Hff die wunderwerck kum̃en / woͤllen wir auch et was von iren widerwertigen kraͤff⸗ en/ſtopffet. Aloe/ vnd Hammerſchlag / auſſzert halb des leibs ſtopffen / inwendin laxiert Gemeyne Inleytung der C ſye. Der Klee der dem Hiacyntho gleich iſt / gekocht vndübergelegt / heylet die gifſtigen ſpynnen vn ſchlangen ſtich. Aber über cin geſundt ort oder glyd gelegt / vergifftet das ſelbig in aller maſß wie ein ſchlang / oder ſpynne. Cieuta iſt ein gyfft / welches die Staren gern eſſen / vnnd iſt ir ſpeyße / einem menſchen vnd anderem thier iſt es gyfft / vndtoͤdtlich. Deß gleichen die Chriſt⸗ wurtzʒ iſt ein ſonderlicher ſchleck der wacht eln / den andern thieren iſt ſye ſchaͤdlich. Von dißen wunderbarlichen dingen /wer wol cin bůch zů ſchreiben / wie zům theyl auch Solinus gethon/hat aber hye kein ſtadt / die wir allein in einer eil den handel überlauffen/ dicweil ſoliche wunderbarliche würckung zů dem preyß vñ ům dyenẽ der kreüter / allein in einer ſumma vo mir angezogen. Von der krafft vnnd wunderen der edelgeſtein wer wol hye auch etwas anzůzeygen / befylhe ich vß gleicher vrſach bey dem Alberto magno vnd Plinio zů leßen. ¶ Das die Alten allein kreüter gebraucht / vnd kein 3) züfammengefersteartscnenen. N Das. KU. Capitel. Ngeſehen nun diße gewaltige kraͤfften / vñ — el wunderbarliche würctungen/babe fi die Alten allein dißer kreüter artzeneyen auch bebolffen/aufgefi — die groffien compoſitionẽ die heüte noch in dem brauch ſeind / auch zů den felbigen zeytẽ nicht bewiſßt / hernach mals durch den geytz / vnd vnerfarnüſß der kreüter erdichtet / vnd zů letſt dahyn geradten / das ſye die recht war kreütlerey gar verdunckelt. Doran dañ ſchuldig die let ſten aͤrtzet / welche als ſye verlaſſen haben die recht warhafftig erkantnüfls der ding / auch võ den rechten Alten beſchreiberen der kreüter gedretten / vnd vff Auicennam vnd ſeins gleichen gefallen / ſeind ſye in ſoliche dicke finſternuſſß ge⸗ fuͤrt wordẽ. Vnd ws ſolichs lenger ſolt gewaͤrt habẽ / wurden wir in kurtzen jar⸗ en bald nichts rechts / nit allein von den kreüteren / ſonder auch vonder gantzen rechtgeſchaffenen / vnd erſtbeſchribenen artzeneyen gewiſſßt haben. Hye ſolt ich anzeygen den mißbrauch des gantzen handels / auch vil ſprüch anzyehẽ vß dem Plinio vnd den Alten / von dem lob der eynfachigen kreüter vnnd wurtzel artze⸗ neyen/ ich beſorg aber / werd wenig dancks erlangẽ. Auch hab ich mich des im an⸗ fang bezeügt / das ich mie nyemants woͤll ſtreyten. Wer nichts wiſſzen vnd ver ſteen will / der bleib für ſich wie er iſt. Dauon durch mich xerſtendiger vñ weyt⸗ leüffiger gnůgſam gehandelet in meynem Lnt iniſchen Herbario. Auch wiſß⸗ ents die gelerten wol / vnd ſeind deſſe ſpat beredt in irem gewiſſzen. Estragen aber die compoſita meer gelts / bedoͤrffen keiner fo groſſſen kunft / ſo tieffer erfar⸗ nuſß / noch erkanentiffs der ding / wie die kreüter / daru mb fo müfßen alle die mit kreüteren practicieren hympeler ſein. ¶ Wie etliche der Alten den gewaͤchßen das — leben zuͤgeben. | Das. XIU. Capitel. Ahpedocles vnnd Anaxagoras ſeind des yvppnñs geweſt / das ſye auch den gewaͤchßen das leben zůgeben/ vnd thyer daruß gemacht / habẽ ynen zůgebẽ weyter / ent pfindt licheit der freüdẽ / Kreücer hab und weßen. der traurigkeit / der begyrde. Sye auch außteylet wiedierbyer/diewurgelgebal A ten für das haubt / die Sit für die arm / das laub für die überflüſſigkeytẽ / die blům en vnnd frücht für ires leybs frücht / welche ire vrſach haben vß der erden / ire zů⸗ ſammen haltung vß dem we die einigkeyt vnnd beſtentnüß vß dem fewr. SSißes aber alleſampt widerfechtet Ariſtoteles in dem bůch das er geſchriben von den gewaͤchßen. ¶ Von außteylung der Gewaͤchß. = Das. XIII. Caopitel. 1 das mittel zwiſchen baumen vnd Ereütern. Seind gemeyn⸗ = =] Elichzerliche wenig außgenommen / zweyerley geſchlecht / maͤñ lich vnd weyblich. Darnach jo wachßent etlich ſelb / etlich võ fomen/wurgelen/ zweigen / ſtammen / vnd zerhacktem holtz. Vß dißen auch ſeind etliche zam / et⸗ liche wylde / frucht bar / vnfrucht bat / frembde vñ heymiſche / werden vnderſchey⸗ den von wegen der bletter / blůmen / frucht / ſomen / wurtzelen / rinden / materien vnd ſtam̃en. Wet deſſe weiter vnderſcheydt will wiſßen / der leße Theophraſtũ. Alle yrrdiſche baͤum ſeind waͤrhaffter weder die in den waſßern. Vndalle wylde baͤum werhafftiger weder diesammen. Alle feldebäum ſeind gemeyngklich volkommener vn feyßter/aber bleycher / B vnd nit fo gůt als die vff den gebürgen. Die baͤum gegen Mitternacht feind einer ſtarcken materien oh fruchtbar. Welche an ſchadtechten oͤrteren gepflanger/ wachßent bald auff / ſeind auch gryener / vnd werden nit fo bald geſchaͤdiget von den würmen. Was bald waͤchßt /verdyrbt auch balde. Moͤgen aber alle von den würmen geſchaͤdiget werden. Etliche baͤum werden vnſaͤglich alt/ als man lyßt võ demoͤle baum zů Athe⸗ nis / Palmen baum in der ynſulen Delo / vnder welchen die goͤttin Latona ge⸗ beret / vnd geweret biß vff die zeyten Ciceronie. Ser wylde oͤle baum in Olym⸗ pia / der Bůchbaum zů Troya / vff demgrabe Ili / Platanus in Delphis. Don dißen vnd der gleichen / lyßt man in den hiſtorien vnd fabulen der Poeten vil. ¶ Wie lang die zů ſammen ſetzung der artze⸗ — neyen gewerdt. VJ. Das. XV. Capitel. | Fe sufammenfersung viler kreüter / wur⸗ tzelen / ſamen / vnnd gummi / ſampt anderen gebreüchlichen dingen / hat angefangen zů den zeyten des Lünigs Mithridatis / vnnd Andro⸗ machi. Diße haben die erſte Compoſition erfunden võ dem Theriacks / welche doch zů den zeytẽ linij vilen verachtlich / võ welchen auch gar ſchimpfflich Vli nius redet / an allen enden wo er verurſacht / groͤßlich die felbigen zů verwerffen vnd ſchentzellyeren. Iſt alſo mit der zeyt ye meer vñ weyter yngeriſßen / bitz off die zeyt Galeni / vnd võ Galeno an bitz vff — ij Gemeyne Inleytung der C vnd ſeins gleichen Arabier / dahaͤt der plunder gar überhandt genom̃en / vnd iſt pe der gelertſt geachtet wordẽ / welcher am meyſten bar künnen zůſammen ſetz⸗ en/kalt vn warm/ feücht vnd trucken / ſawr vnd ſuͤß / alles zů ammen — vnd das nit auß dißen vnſeren landen / ſonder auß Arabien vnd Indien. Dañ wasnit da bär bracht / hat auch nicht golten. Hye verwürff ich nit die compo/ ſitionẽ die man hat in den Apothecken /deren vil koſtlich / nützlich / vñ —— feind/deren man auch nicht wol entberen vnd geradten mag. Dar gegen aber feind auch vil vnnützer / deren man wol geradten moͤcht / vnnd durch die ſimpli⸗ cia außrichten. Maſß ſoll gehalten werden in allen dingen. Es ſeind auch der elten compoſitiones (außgeno mmen den Thiriacks )nicht über fyer oder fünff ſtuck gangen / da bar noch die namen tetrapharmacum / diateſſaron / vnd derẽ gleichen. Vund wer noch zů leiden/wo manbepden gemeynen ſyrupen / laxa⸗ riuen/ electuarijs / vnd vnguenten blibe fo man in der apothecken hat. Es will aber hye ein yeder ſein meiſterſchafft beweißen / vñ etwas newes erfinden / welch⸗ es nit allein den ſyechẽ beſchwerlich⸗ ſonder auch die apothecker ſelb ſich des hoch beklagen vnd beſchwaͤren. € Nutzbarkeyt der heymiſchen bekanten — kreüter / vnd artzeneyen. 2 Das. X VL Capitel. S wer ne wider die Apothecker / auch nie ——— wider die Doctores / das man gemeyne / bekante / erfarne / vñ gůt zůůbekommene artzeneyen brauchte / ja wer auch mit den ſyechen hoch daran. Dann vß was vꝛſach ſollen vnſere kreüter nit als gůt ſein als die vß Aſien vñ Africa? Wie bar man gerban/do man ſolich noch nit in diße land brachte Vnd wie kompt es vff den heüttigen tag / das die am allerlengſten leben / mynder kranckheyt haben / ſo deren ding am allermynſten brauchen? Wie wir das geg⸗ en theyl ſehẽ / das die ſo on vnderlaſß in der apot heckẽ ſeind / auch am aller ſyech⸗ ſten vnd breſthafftigſten ſeind. Haben die frembden kreüter krefftiger natur⸗ en / ſo feind ſye aber dannocht nit vff vnſer Clima attemperiert. Bat der Almechtig vnſeren landen eygenen wein / eygene frücht / vnnd leibs narung geben / wie kompt es dann / das er vns nicht auch die kreüter temperiert das wie ſye brauchen möge? Aber das gegen theyl iſt war. Darzů ſo weren ſoliche eins fachen artzeneyen / etwas beſßers zůbekommien / vnd hette etwan einer in ſeinem garten wachßen / draͤtte ſolichs mit fuͤſſen / damit er möcht ſein leben retten. Es würd auch vil groſßer koſten geſpart der ſonſt vffgat / dadurch menigklich be⸗ ſchwaͤrt würt. Vnnd ſolt vnsbyesit auch bewegen die anmuͤtigkeit des volcks/ vnd gemeynen mans’ welcher den kreüteren vnnd den gewaͤchßen geneygt / vnd aber alles ſchwaͤr was auß der Apothecken kompt/ kein Doctor ſehẽ / odet hoͤren will. Warumb aber? Darumb / das ſye den koſten foͤrchten / vnnd nicht allein das ſelbig / ſonder auch irenarur darwider ſich fperser/ond ſcheühet ſolichs yn⸗ zů nemmen / alſo / das iren vil auch ehe den todt leiden / ehe ſye ein artzet berüffen/ odet etwas ynnemen woͤllẽ / welche / wañ man ynen anbütte die bekanten kreüt⸗ er/weren ſye willig / vnd moͤchtent damit etwan errettet werden. Solichs were darum̃ nicht wider die Apothecker / vñ fürderte die Doctores / das ſye gebraucht würden / vnnd der gemeyn nicht ſo abſchewlich. Woͤllen aber die reichen ye den Kreüter vrhab vnd weßen. koſten darauff wenden / ſo möcht man ynen radt thůn auß Indien vnd Arabi⸗ A en. Wer wolt dar wider fein? Vnd were nur ein maͤchtig / frey on nützlich ding / das man ſimplicia vnnd compoſita ſo beyeinander hette / vnd aber die Docto⸗ res die ſimplicia auch vff der ban lyeſſen lauffen. ¶ Die meynung Herophili von 1 den Frelicereit. | Sa.XVO. Capitel. Ey den aͤrtzten iſt ein hochgelerter geweſt 2: nicht des mynſten nammens vn erfarnüup/wicwol abzůnem⸗ min vß Cosnelio Celfo vnd Dlinio/der felbige der hyelte / das man alle Erancka beyten mit den kreüteren möcht abwenden / vnnd auch andere wunderbarliche ding dar mit zů wegen bringen / vnd gemeyngklich / die wir flür die aller mynſten vnd nachgült igeſten achten / das die ſelbigen am allermerſten krefft haben / vñ auch ire kreffte außwürcken/fo man nur vngefaͤr mie fuͤſſen daruff dꝛytte. Man bat noch ſolichs in erfar nuſß / das die fo über feld bar koinmen / zů denen fo breſt⸗ hafft vnd verwundt / das ire ſchaͤden dardurch verwundt werden. Dißes hab ich in einer erfarnüſß von einem herrlichen man / welcher fo offt er ſpaciert über ein heyde / ſo mit Wolffs milch / Eſula genant / bewachßen / das yn der ftülgang ankumpt / allein das er drüber gehet. Was vermoͤgen erſt die anderer Es ſeind auch nicht vergebens die magica / deren Albertus Magnus et lich anzeygt / wie⸗ wol er der vntrew geſpylt / vnd nicht anzeygt wie er wol gewiſßt. ¶ Vꝛiſach warumb die Freücer artze⸗ B — ney abgangen. ER Das. XVIU. Capitel. De wire erfoꝛderet gründtliche bꝛſach / warumb doch foliche kreüterey ſo gar abgangen. Wer wol mancherley darzů thůn / iſt aber in einer ſumma dar von zů reden / wie hernach volgt. Erſtlich / das die Schůlen / von den rechten Alten lereren / der Kryechen vnd Latiniſchen abgefallen / ſich begeben haben vff die Arabier/welche wiewol ſye von den Kriechen geſtolen / vnnd gewechßelet / fo ſeind ſye doch mit folicher vntrew / ſo vnuerſtendig / ſo verwyrret vnnd faͤlſchlich in vnſer Latin bracht vß dem Arabiſchen / vnnd Hebrꝛaiſchen/ das wir nichts gewiſſes oder ſtandthaff⸗ tiges mögen ſchoͤpffen vß iren buͤcheren. Darzů / dieweil ſye geſchriben haben in frembden landen / haben ſye auch ires landts kreüter vnd artzeney gepflegt. Iſt des ſelbigen halb nicht unrecht geſein. dann gewürtz / vnnd allerley ſpecerey⸗ iſt ynen ſo leychtlich zů bekommen wie vns laub vnnd graß. Hat auch ſolichs erforderet ire complexionen / vnnd landtſchafften. Dann gleicher weiß wie es vns ſpoͤtlich / das wir vnſere artzeney bey ynen bole/alfo were es ynen nachteylig⸗ ſoltẽ ſye ire buͤcher vß vnſerẽ gewaͤchßen zůſam̃en geſetzt habẽ / vñ die irẽ veracht. bij Gemeyne Inleytung der ¶ Daaiiſt aber der faͤle / das wir vff jre buͤcher gefallen / vnnd dieweil ſye nun eyttel koſtliche ding / von ſpecereyen vnnd edelen geſteynen geſchriben / ſo meynen wir/ das wır ſolichs eben wie die affen muͤſſen nach thůn / vnd hetten in vnſeren lan⸗ den nit auch / das vnſeren complexionen gemaͤſß / gleichwol helffen moͤchte / vñ auch nicht leben moͤchten wir hetten dann frembde materialia. Nun mag fein/ vñ iſt die watheit / das vnſere gewaͤchß nit ſo ſcharpff / ſo kraͤfft ig / vñ fo wolryech> end wiedic fo über meer vnd vß hitzigen landen haͤrbracht werden. Iſt auch nit von noͤten / ſonder wie wirdesleibs balben/auch einer anderen art/ vndtempes rament feind/ wederdie Arabier / alſo bar vns Gott die kreüter auch getempe⸗ riet vff vnſeren leyb / vff vnſere qualiteten / gleicher weiße wie alleandere ſpeyß vñ draͤncke / das ſye eben das yhenig würcken in vnſerẽ leibe n / das bey dẽ frembd⸗ en landts kreütern. Deſſe vil exempel zůgebẽ / iſt nicht von noͤten / man verſteet mich wol. Es haben vor zeyten die Alten mit einem eyntzigen kreütlin hundert kranckheyten geheylet. Als Apolloniusmit ſeinen Tauſent gulden / Themiſon mit feine Wegerich / Antonius Muſa mit ſeiner Betonien. Yetzundt brauchen wir wol zů einer kranckheyt hundert kreüter / vnd erwandie gang Calekutt / vñ hylfft dannocht nit. Es ſeind zwar vnſere Baldrian / Haſelwurtz / Betonica / Iſenkraut / Iſop / Maioron / Roßmarin /Baſilien / Kyenlin⸗ Thimian / Hey⸗ Igegepjtwurg/ Meyſterwurtz / Liebſtoͤckel.rc. vnnd deren gleichen / mit groſß⸗ en maͤcht igen krefften begabet / welches ſye auch zeügniß baben võ allen Alten/ dieweil ſye aber nicht über ms: bar kommẽ / vnd wir ſye taͤglich vor den augen ſe⸗ ben wachßen / ſo geltẽ ſye nichts. Do bar dañ entſpringt die andere vrſach / dar⸗ umb die kreüter abgangen / das wir der ſelbigen nicht achten / Dioſcoridem / vñ Plinium ſo von den kreütern geſchriben nit leßen / nit noch ſynnen / auch kein ſyñ oder fleyß daruff haben. da ſtraffet vns dañ Gott mit vnſerer eygenen vnwiſß⸗ enheyt / das wir vns groſßer künſt der artzeneyen beruͤmẽ / vnd foman uns fra⸗ ger vmb das mynſt kreütlin / ſo wiſßen wirs nicht zů deütten⸗ vnd wo dañ nicht die ſpecereyen võ Calekutt weren / ſo wiſſſen mir weder zů helffen noch zů radten. Mſach warumb die kreüter nit meer fo befant. x Das. XIX. Capitel. Nd das iſt auch die vrſach / warum̃ die kreü = el terpßgemepner erkant nüß kommen. Dar zů hat gethon vñ macht noch heüt beytag yrrig / manchfaltigkeit der kreüter nãmen / in allẽ ſpra⸗ chen/welche ye meer vnd meer überhandt nympt / vnd ein yeder ein kraut nennet wie et will / nit wie es den Alten gefallen / vnnd zum erſten yngeſetzt. Auch ein landt die kreüter anders nennet dann das ander / welche alle zů wiſßen vnnd zů erfaren iſt vn müglich. Vß welchem auch ſo mancherley opinionen / vnnd hal⸗ tunge entſprungen / das vnder zehen nit einer mit dem andern ſtimpt / vnnd ir wiſßen alſo kein wiſßen ift/fonder mer cin vngewiſßer raͤthers. Vnd wo ſchon etwann einer ein kreütlin oder zwey gewiſßlich kennt / fo iſt doch die vntrew der kreütler fo groß / das ſye ent weders verleügnen ſye wiſßens nicht / oder nennens anders weder es iſt. Welches mu offt in meinem Latiniſchen Herbario wider⸗ faren / an etlichen enden groͤblich verfuͤret / bitz das ich ein mal den ſchalck vnd be⸗ trug ver merckt / mit conferierungen. vnnd gegenhaltung Dioſcoride mit den Kreüter vꝛhab vnd wegen. kreüteren / mir ſelb hab muͤſſen belffen. Was vermag auch nicht hye die lang wi⸗ A rigkeit der zeyt / welche / wie ſye alle ding verandert / vnd in einen vergeſß ſtellet / alſo auch der kreüter nammen/nemlich/fo die Alten fo vntrew / den jungen iren nochkummenden ſoliche geheymnüſſen / ſampt vilen experimenten verbosgen/ vnd ehe mit ynen in die hell fuͤren / ehe dañ ſye es ein anderen leerten / wiewol wir auch gleichen fleyß wie die Alten gethon / auch nit mer daruff legen. Es ſagt võ imfelber Dioſcorides / wie das er vil land durch zogen/ / vil gewylt nuß / berg vñ thal / damit er der kreüter geſtalt vnnd art erlernet. Yetzundt begeren wir ſeiner buͤcher kaum zů leßen / vnnd bekümmeren vns meer anderen üppigen dingen. Hye hat auch zů geholffen der kreüter gleichnüß / das vil einander änlıch/der maſſen / das vil kreüter et wan ein deſcription habẽ / etwan auch der geſtalt halb einander gleich.alscpempels weyße / Meiſterwurtz / vñ Heyligen geyſts wurtz / Schirling / Peterlin vnnd Epffig / vnnd deren nur onsälich. würt alſo eyns fůr das ander verſehen / vnd wañ wir vermeynen wir haben gleich das recht / ſo hab⸗ enwirdasleg. Es haben auch die Alten etlich kreüter für fo gewiſſß / vnnd me⸗ nigklich bekantlich geacht / das ſye ſoliche gar nicht abgemaler/fonder allein ire krefften anzeygt haben / vermeynt / ſye ſeyen in anderen landen / oder yederman ſo bekant als ynen. wie wir villicht mie vnſerem Knobloch vnnd Zibelen auch möchten meynen / was ſye vil beſchreibens doͤrffen / ſo doch yederman wol weyſßt was Knobloch vnd Zibien ſeind. Haben aber nicht auff die nachkommen ge⸗ ſehen / das ſoliche kreüter auß mancherley vrſach / haben moͤgen abgon / vñ auch abgangen / vnnd alſo gantz vnnd gar vnbekant werden / das man auch bey den Alten kein fůßſtapff finder wider daruff zůlo mmen. Mag ſein / das ſye auch nicht alle ding gewiſßt haben / gleicher weyß / wie wir dan ſchen / das ſich die an⸗ deren ding veranderen / vnd ye die geberung eynßen / ein zerſtoͤrung des andern (wie Ariſtoteles ſpricht) alſo auch mit den kreütern. So wachßent auch nit al⸗ B le kreüter in allen landen / ſonder in einem dißes / im anderen das. Es hat auch Dioſcorides nit vff alle landt geſchriben / ſonder vff Kriechen landt / Galenus des gleichen ſein kreüter gradiert vff Kriechen landt / vnnd zům theyl Italien / nicht vff Teütſch landt. Item es wachßent auch die kreüter einander nit gleich in einem landt wie in dem anderen / ſonder in einem feyßter groͤſßer / hoͤher / wolryechender / baſßge⸗ faͤrbter/in einem anderẽ / gelegenheyt halb des hymmels / zaͤrter / magerer / mynder / vnkrefftiger / vnd ſoll wol einer ein kraut wol kennẽ in Teütſch landt / in Italien vnnd Grecia nit / darumb das yne dic obgenan⸗ ten vmdſtend betriegen. Vnd thůt auch vil darzů die anzeyg⸗ ung deren die ſoliche kennen vnnd erfaren / welche / dieweil ſye vontag zů tag abgat / vñ wenig ſeind die die kreüt⸗ er recht kennen / moͤgen wirs nit alles erradten vſſer den buͤcheren / vnd nemlich ſo die erſten abcontrafeyten buͤcher nit meer vor henden. Diße / vnd der gleich⸗ en vrſachẽ vil meer / hab ich anzeygt in einem La⸗ tiniſchen buͤchlin genañt / De incertitu⸗ dine et difficultate artis medice / welches ich den gelerten hab zůgeſchriben / zů einer verant wortung meiner Latiniſchen kreüter bücher. Euax. Gemeyn Her baria. Gemeyne Inleytung der ¶ Wie lang die gemalten Kreüter buͤcher geweret. Das. XX. Capitel. Zar Wr % o c . —* — Veüterbuͤcher malen / vnd darzuͤ beſchrei⸗ ben/iſt nicht newlichen vffkommen / ſonder bar auch angefan gen zů den zeyten Mithridatis / wie Plinius ſpricht / vnd ſeind nemlich die erſtẽ geſein / Euax ein künig võ Arabien / welcher fein bůch zůgeſchriben Neroni dem Beyfer zů Rom. Darnach ſeind kommẽ Crateias / Dionyſius / vnd Methro⸗ dorus. Dieweil aber ſolichs muͤgſam geſein / die kreüter mit iren fyer alteren zů beſchreiben / vnnd dazů mal der Truck noch nit geſein / hat ſolichs kein beſtandt moͤgen haben. Dann gleich wie die menſchen ire glidmaſß / ire eygene com⸗ plexionen / ire eygene älter habent / als die kyndtheit / yugent / mannſchafft / vnd alter / alſo auch die kreüter / welche ſich auch der maſß von einer zeyt in die an⸗ dere verwandelen / vnnd ynen ſelb gar nicht gleich noch aͤnlich ſeind / bungt deß⸗ halb groſß yrthumb / das wir vil kreüter in irer jugent kennen / die vns im al⸗ ter ent wachßen / vnnd vnbekant / vnnd fo auch widerumb. Die kindtheyt nen⸗ ne ich / wann ſye erſtlich vff gan indem Meyen. Die jugent / wann ſye bluͤen. Mannheyt / wann ſye anfaben ſich befomen. Alter / wann ſye im abnemen ſeind. Vnnd diſe dinge verlauffen fich alle in fyer monaten. Solich alter der kreüter war zů nemen/wer wol ein koſtlich ding/ift aber muͤgſam vnnd müft man yedes kraut wol fpermalcontrafepen/möcht mır der zeit mie vnſerm kreü⸗ ter bůch ſich zůt ragen. Angefeben nun folcbe groffe arbeyt vnd kunſt der male⸗ rey / auch wenige deren ſo koſten hetten moͤgen daruff wenden / ſeind die erſten contrafeyung abgangẽ / wiewol man noch etliche gemalte fyndt / doch nicht über zwey / oder drey hundert jar. Diſes fürnemẽ der Alten / haben ynnerthalb fünff⸗ tzig jaren auch wider angefangen / ein theyl bey ynen felber/erlich großmaͤchtige⸗ reiche / gewaltige / welche ſich kein koſten haben dauren laſßen / vnnd ynen eyge⸗ ne beſondere buͤcher laſſen malen / welche ſye für ein groſſen ſchatz gehebt / vñ noch haben / deren ich auch zům theyl bey etlichen geſehen / bey etlichen aber hab hoͤren ruͤmen / vnd in ſolichem werdt gehalten ſein / das ſye nyemants moͤgen zůſehen werden. Sic anderen aber haben ſoliche in dem Truck vnder ſtanden / wie wir der ſelbigẽ vilfaltig / vnd mancherley gattung geſehen / aber dieweil ſye den ko⸗ ſten geſpart / vnd villeicht auch der waren kunſt nicht bericht / alle verhym⸗ pelt / vnnd nichts rechtſchaffens worden / ſo der figuren halb die bloͤßlich gefyßiert / ſo der beſchreibung / welche deß mertheyl falſch / vnnd auß nochgült igen / verachtlichen bücheren gezogen. Do haͤr man dañ mag abnemen / das es nicht ſo cin ſchlecht verach tlich ding iſt vmb kreüter bücher / wie etlich ſchreiben / ſye geben nicht ein pfifferling vmb alle kreüter bücher / fo recht vnd auſßer den Alten worhafftig be⸗ ſchriben / ſye muͤſten ſonſt von Dio⸗ ſcoride vnd Plinio auch nicht hal⸗ ten / ja es muͤſten ire eygene be⸗ ſchreybungen vonden The⸗ riacks kreüteren auch nichts gelten / die ſye doch vß dem Dioſcoꝛide vnnd Plinio anziehen. Kreüter vꝛrhab vnd weßett. ¶ Nic die Alten gaͤrten gepflantzet haben / da mic ſye kaͤmen zuͤ erkancnuß der kreüter. Das. XXI. Capitel. S ſeind noch etliche andere geweſt / dieweil = = (wieobgefagr )reüter malen/ mügfam vñ gefaͤrlich zů tref⸗ fen/baben fye ynen eygen gaͤrten gepflanger. Als Antonius Taſtor zů Rom daruff eygen bawleüt gehaltẽ / vnd allerley geſchlecht der kreüter darin gepflan tzet / damit ſye ſolich nit mit todten linien abcontrafeyt / ſonder lebendig vnnd augenſcheinlich wachßen ſehen. Vnd diße meynung wer zwar die beſte / wo ym noch heütbeytag geuolgt möcht werden / wer auch ein ſonderliche kurtzweil vnd wolluſt den reichen / vnd ſolt auch alſo ſein / das ſye ſoliche gaͤrten berre. Es ſolt⸗ en auch die groſßen Künig / Fürſten vnnd Herren / Laͤnder / vnd Staͤtt / yede landtſchafft vnnd ſtatt für ſich ſelb sum mynſten einen garten haben / doran auch keinen koſten ſparen / vñ auß frembdẽ landen frembde kreüter daryn bring⸗ en / eygen gaͤrtenmeyſter haben / die ſolicher kreüter art vnnd naturen willscen/ darnut ſye ſoliche wiſßten zů halten. vnd deſſen ampts ſolten pflegen die ärger deß ſelbigen landts / die ſolten darzů helffen vnnd radten / oder wolt ſolichs nye⸗ mants anfahen / ſo ſolten ſye es für ſich ſelber haben. Das werte dañ ein luſt / do moͤcht man wider kreüter leren kennen / das man ſolichs nit alles vß den bücher muͤſte erradten / vñ prophetiſieren / ſeonder würd auch augenſcheinlich gedeütet / vnd gezeyget. Eines Wi: iſt etwan mir mir gefeinder bochbe. ruͤn pt Aldus Manucius zů Venedig / aber durch den todt ( welcher alle ding betruͤbt) verbyndere vnd verkürtzt. Nun / gib aber zů / das etwan nit alle kreüt⸗ er auß anderen landen allent halb gern wachßent / angeſehen / vngehewre / vnnd raͤuhe des luffts vnd des erdtrichs / für die felbigen moͤchte man dañ brauchen die contrafeyten Herbaria / damit der ſachen ein mal geholffen würde. ¶ Wie die Kreüter gebraucht ſol⸗ — len werden. Das. XXL Capitel. \ I Neaber nũ genante hochberuͤmptekreůt⸗ — er gebraucht ſollen werden / da iſt vil angelegen. Dann nit gleichder ein artzt iſt / der can kreüterbůch hat / vñ crlicher kreüt er krafft wiſßens hatt / ſonder gleich wie etlich vorbereytſchafftẽ gehoͤren zů der zůſammen geſetz⸗ ten artzeneyen / alſo auch hye. Es yrren auch groͤßlich die experimentatores / die mit etlich erfarnen ſtücklynen ſich des handels vnderzyehen / welche / wañ ſye ein mal faͤlen / ſo wiſßen ſye darnach nit meer wo hynauß / meynent / darumb das ſye einem oder zweyen mit einem kreütlin geholffen / es ſoll darum̃ yederman helff⸗ en / ſehen nicht an gelegenheyt der perſonen / des geſchlechts / des alters / der zeyt⸗ der ſtatt / der kranckheyt / habẽ Fein wiſſßens der natur / eygenſchafften des leibs / c A Gemeyne Inleytung der C der anatomey / ſonder gebensgerade anhyn / geradts / ſo geradts. do haͤr dan vil verderbnüſß kummen / vnd zerſtoͤrung der natut / das man etwan meynet man woͤll wol Be enebilffe man. Darumb fo follenbyealleregelder artzeney/ wie fpedie Doctores brauchen / ſampt allen vmbſtenden darzů gehoͤrend gleich wol gebalten werde. Oder wo man ſolichs nit wiſßens hat / alwegen radt pfleg⸗ en eines verſtendigen Doctors / vnnd naͤmlich den bauch zů laxieren / oder et⸗ was mercklicher kranckheytẽ angreiffen. Wider die landt ſchwoͤrmer / ſo dañ ein püluerlin vmbfuͤren / den bauch auffůt hůn / für alle humores / welches ſye yeder⸗ man gebe/cin pflaͤſterlin babe über alle ſchaͤden / vnd ein wurtzel für alle kranck⸗ heyt / vnnd iſt aber etwan nur eyttel — vnd betrug / vnnd auch mercklicher ſchad dar durch den menſchen zůgefuͤgt. Welches ich der oberkeyt befylch / weyter % ichs mit radt geleerter ärtser jü rechtfertigen. _ Es iſt wol war / das ein yede auffmanſchatz frey ſoll ſein / aber nochdañ dieweil hye der lab geſchaͤdiget / vnd mancher den todt kaufft / ſoll billich ein ynfebens geſchehen. Von dißen Regeln/was die Element ſeyen / võ der complexion/ von den fyer feiicheigkepten/von den glyderen / von den kraͤfften vnd geyſteren / natürlichen würckungen. Item von den dingen die da geineynſam haben mit den vorge⸗ ſagten ſyben nãtürlichen dingen / als das alter / farben / geſtalten des leibs / von weſenlicheyt des leibs / võ den dingen die nicht natürlich ſeindt / vnd etlich wider die natur. Vnd dieweil ſoliche dinge ein beſonders bůch erforderen / ſo liße do võ das erſt bůch / Doctor Lorentzen Sryeßen/genantden Spicgel der artzeney / võ vns jůngſt gebeſſert vnd überleßen / dariũ würſtu alles finden / ſo vil dit not i zů dißem handel. Es ſeind auch da ſelbſt alle ding klaͤrlich gehandelt / der nike en / das es on not hye wider zů repetieren. 8 | 3 was zenten yede Erelicer follen ge — ſamlet werden. Al: as. XXIII. Capitel. REN S ift auch nic genuͤg / das man der kreüc⸗ | er fo fehlecht anbyn brauch / wie es in denbüchern geſchribẽ / ſye müflsen auch zů vor rechter zeyt yngeſamlet fein. Dañ wo ſolichs verachter/ oder verwarlaſßet / doͤrfſen ſye wol kein krafft haben. Vnnd fonderlich ſollen die kreütler / vnd Apothecker ynen dißen puncten laſſen befolhen ſein / woͤllen ſye an derſt irem ampt fleiſſig vorſton. —2 ſollen ſye geſamlet werden/ wañ der hymmel klat vnnd ſchoͤn wetter / nit im regen / nit im nebel. dañ da von werden ſye faul vnnd ſchym̃lecht. Auch im anfang des monats. Man ſoll auch der zeyt Des jars wol warnemen / vñ ſtadts ires gewaͤchß. dañ ſoliche erwan fruͤe / etwan ſpoͤter im jar zeyttigen. Des gleichen ires alters warnemen. dañ it etlich in irer jugent geſamlet werdẽ / etlich wañ ſye bluͤent / etlich war ſye ſich beſomen. Diße war nemung der alter / dieweil ſye von etlichen verachtet / von etlichen nicht be⸗ wiſßt / ſeind ſye deßhalb in groſſe yret humb gefallen / das ſye von vilen kreütern geſchriben vnd gehalten / als ob ſye kein blůmen / vnd kein ſtengel haben / die doch zů irer zeyt blů men vnd ſtengel bringent / iſt die vtſach / das ſye vff ire kindt heyt vnd jugent geſehen / dar nach ſye beſchriben / vnnd nit noch irem alter. Es were auch gůt / das die ſo kreüter brauchen wolten / etwas bericht hettent des hym̃els ynfluſß vnd geſtirn / wiſßtent auch / welche kreüter was planetẽ vnd zeychen ſye Kreücer hab vnd weßen. vnderworffen / vnd vnder welcher conſtellation ſye ſoltẽ geſamlet werden / ja in A welchem grad vn minuten. dañ ſolichs haben die Alten fleiſſig war genömen/ vñ deßhalb mit den kreütern vil außgericht / die wir yetzundt nymermer Fenne/ vnd habẽ doch die ſelbigen kreüter. Da von hat geſchriben Marſilius Ficinus in dem drittẽ bůch / do cr ſchreibt / wie man vß des hymmels lauff/ ſoll die kranck⸗ heyten vnd artzeneyen regieren. Vnd dieweil ſolicher heüt auch verdolmetſcht in Teiütſche ſprach / beruͤff ich mich vff genantẽ ſeribenten des ſelbigen orts / biñ auch des ſyñs / da võ in einem anderen buͤchlin zůhandelẽ / wo Gott mit der zeyt gnade gibt. Es iſt auch ſonſt ein Apothecker buͤchlin gemacht / genant Diſ⸗ penſariũ magiſtri Nicolai Prcpofiridarin findeſtu / wie man cin yedes kreüt⸗ lin in ſonderheyt ſamlen vnnd bereyten ſoll / moͤcht mit der zeyt verdolmetſcht werden. Aber in einer ſumma / ſo ſoll man alle blůmen ſamlen ebe dañ ſye abfal⸗ len / die frücht wañ ſye zeytig werden / vnd noch nicht von ynen ſelbſt abgefallen/ die ſomen war fpedürz werden / vnnd noch nicht ſpringen oder reißen. Safft ſoll man auch famlen vnnd außdrucken dieweil die kreüter noch gryen vnd ſafftig. Alſo auch der kreüter milch / vnd ſchwitzende droͤpflin / vnd gummi / alle dieweil ire ſtengel noch ſafftig vnd jung ſeind. € Wo man die kreůter behalten ſoll. F Sas.XXIIII. Caopitel. |D 902 cheman die kreüter gehaltenthuͤt / follman ſye feüberen von dem erdtrich vnnd grund. darnach > —— — doͤrren an dem ſchatten / an einẽ truckenen ort Etlich knüpff⸗ en ſye zů ſam̃en in büſchlin / vnd hencken ſye der ordnung nach an die waͤnde. Etlich ſtreyffen die bletlin ab / vnnd thůn ſye in cin fäcklin/onnd henckens in gleiche ordnung / iſt auch ein gůtter gebrauch. Do: allen dingen folk man ſorg habẽ / dz das ort / oder kam̃er ſauber ſey / das die kreüter nic vff der erdẽ ligen/ nit faulen / nit ſchymlecht werden / nit von den katzen vnd tatten beſeycht / nit beſteübet / ſonder wie ein koſtlich kleynot bewaret werden. Was von biůmen vnd wolryechenden kreüterẽ ſeind / ſoll man in beſchloſſene laͤdlin thůn / võ lynd⸗ en holtz gemacht. da mit ſye iren geſchmack behalten / doch auch nicht erſticken. Sie fomen ſeind gůt in bappeyr gewicklet / do mir ſye nit ſchym̃lecht werden. Was von frücht ift/als võ gummi / vnd ſafftẽ / in ſylberen / zynnenẽ / glaͤßenen⸗ vi zům theyl auch yrdene geſchirꝛen. Was zů den augẽ gehoͤrt / iſt gůt in oͤrine gefaͤſßen behalten. Schmaltʒe vnd maͤrcke gehoͤrent in das zynne. Wurtzelen follman zů vor würfeleche oder rond wie die Rerrich zerſchneidẽ / darnach durch cin faden ziehen / vnnd trucken laſßen / doch ſoll man ſolich zů vor wol ſeüberen⸗ vnd weſchen. Wermůt / yſop / Quendel / Stabwurtz / Sticaden / vnnd wasder gleichen ſeind / ſoll man mit irem ſomen ſamle / vnd alſo in dem ſchatten doͤrren · ¶ Wie lang ſich die kreüter halten vnd werhafft ſeind. | Das. XXV. Capitel. Ele Kreüter haltent ſich gemeynklich ein Ijar bitz das ſye wider wachßen / etlich meer. cij Gemeyne Inleytung der Beyde Chꝛiſtwurtʒ halten ſich lange jar. Chamelconfyergig jar. Tauſentgulden zwoͤlff jar. Schwebelwurtʒ fünff jar. Holwurtʒ ſechß jar. ickwuttz ein jar. Sonſt der meertheyl waͤret nicht über drey jar/wasdarüber/bat kein krafft. Alle kreüter die nicht zů rechter ʒeit yngeſamlet / haltẽ ſich auch die lenge nicht Schoͤlwurtz waͤret drey jar. Alant wurtʒ gedoͤrret zwey jar. Beſich hyeuon dz Diſpenſariũ magiſtri Nicolai/an vilosten auch Plinin ¶ Mie die allerbeſten kreüter wachßen. = Das. XXVI. Capitel. 9 Se allerbeſten kreüter wachſzen vff ven — bergen / in den gewilt nüſßen / an den reynen vnd bühelen / vff — dem freyen feld/andenlüfftigen ſonnechtẽ vnd heyteren ort⸗ el en. Für vnkrefftig oder mynder gůt werden geacht / ſo in den gaͤrten gepflantst/andem febatten/inden gefangnen vnd verſchloſſenen lüfft⸗ en / bey waſſeren vnd feüchten ſtettẽ / vff den kirchoͤffen. Darumb ſo ſeind alweg die wylden kreüter krefftiger weder die zammen / vnd balten ſich auch lenger. Es werden auch die kreüter et wañ probiert nach der landſchafft. Als Viol wurtz võ Illyrien / vnd Macedonien / Cypirus vß Cilicien vnd Syrien / vñ von den Cy⸗ cladier ynſulen. Ser Saffran vß Coryceo / Lycio / vnd Cyrene. Diße ding al⸗ leſament beſchreiben gar fleyſſig Dioſcorꝛides vnd Plinius / von vns auch war genommen / vnd gehalten in dißem kreüterbůch. Hie man die kreüter vnnd wurtzelen pꝛo⸗ — bieren ſoll ob ſye gefelſcht. Sas.XXVII. Capitel. Ale Se man die Kreüter / wurtzel / ſomen / ge⸗ vwürtzʒ vnnd ſpecereyen probieren ſoll/ iſt auch gar cin hübſche auch ein beſonders buͤchlin geſchribẽ. Dieweil mir aber vff diß mal von dißen dingen nit zů handelen / ſo über moͤr haͤrbracht werden / ſo bedarff esıngegenwürtigkeit nicht / vñ fo yemants das ſelbig zů wiſßen begert / der leße Plinium an dem zwoͤlfften bůch / Dioſcoridem an dem erſten / da findet er bey einem yeden frembdẽ gewaͤchß / ſein probe noch der lenge / vff das aller fleiſſigeſt. Es iſt auch ſolichs meer den Apotheckeren vnnd kauffleüten beuolhen / die mit dißen materialen werben vnnd mercantieren / dañ dem gemeynen mañ. Was für heymiſcher kreüter ſeind / haben wir in Sn kreüterbůch fleiſſig anzeygt / in einer ſumma. So iſt alwege das maͤñlin krefftiger weder das weiblin / wylde meer dañ die garten kreütert / das friſch vnd erſt gewachßen krefftiger weder das dürre. Wo mir man auch die ſimplicia felfcher/finver man klar bey genantem Plinio am zwoͤlfften bůch / item waͤrſchafft / vnd koſtbarlicheit der ſpecereyen. j Kreũüter vꝛhab vnd weßen. € Von ſchadhafftheyt etlicher kreüter. Sas.XXVMII. Caopitel. S ift auch zuͤbedencken / wer mic kreütern will vmbgeen / das er wol wiſße / was ſchadens ir etliche moͤgẽ bringen / ſo man ſye nit beſſert / corrigiett / oð ynen zůſatz thůt / m 4 oder zů vil braucht. Dañ vilkreüiter der art / was ſye an einem Ayd nutzen des ſchaden ſye an einem anderen. Meu /Cardomuͤmlin / weiſßß Thriſtwurtz ſeind koſtliche wurtzelen / ſchaden aber dem haubt. Ringelkraut/ vnd Eugelfuůß laxieren wol / ſchaͤdigen aber den magen. Sebhblůmen kuͤlen vñ erquicken das entzündt hertz vnd leber / dargegen toͤdten ſye den mañlichen Dh en. Biolwurtz / vñ Balſam thůnd des gleichen / ſeind ſonſt über die mafß oſt⸗ lich kreüter. Burtzelkraut vn Dylle ſeind hochberuͤmpt zů vilẽ glyderẽ / ſchaͤd⸗ igen aber die augen. Andorn ſchadet der verwundten bloßen / vñ den nyeren· Dilbaleenden Saffran dem haubt auch ſchaͤdlich. Wo mit aber ſoliche ſchaͤdẽ hyngenom̃en / habẽ wir fo vil vns moͤglich / in vnſeren beſchreibungen auch an⸗ zeygt / werden allemal von Dioſcoride vnd Plinio auch gemelt. ¶ dic was ceremonien / vñ abſtützlerey / die Alten : Geyden etlich kreüter gefamler. re Sas. XXIX. Caopitel. Sa AHLEN] N — — abergleübiſchen Ceremonien / oder bandrgeberden (wie ichs nennenfoll) ſo die Alten erwan zů folicher ynſa mlung der kreüter gebraucht. nit das wir den ſelbigen ſollen nachfolgen / ſonder das wir ſehen / wie mit groͤſſerem fleiſſß ſye ire kreürer gehandelet / vnd was glauben daran gehabt. Doch in dem gefaͤlet / das ſye die ſchwartz kunſt darmit vermenge habẽ / vnd das ſye ſolten ge⸗ ſůcht babe bey der natur vnd bey Gott / habẽ ſye zůgeben den boͤſen geyſteren / ſye darüber angeruͤfft / ein aber dyenſt darzů gebraucht / vñ auch deß halb ire würck⸗ ung erlangt / vnd zů wegen bracht. nicht das ſoliches kramantzen vnd beſchwoͤr⸗ en ſondere krafft gebe / ſonder das der teüfel fein geſpenſt dar mit treibt / vñ laſſßt es gelingen / da mit man vil vff ſoliche abſtützelerey vnd falſche religion halte. Solichs auch Gott verhengt vnſers vnglaubens halb / dieweil wır der warheyt nicht glauben gebẽ / das wir durch die lugen alſo geaͤffet / vnd geboͤzelt wurden. Dañ wañ wir mit Gott wol ſtünden /Gott glaubten / ſo doͤrffte es der Ceremo⸗ nien allerſampt nicht / ſonder wie Moſeh das holtz in das waſſer warff indem namendes Herren / vndes fuͤß ward / Helias vnd Heliſeus / mit dem meel die gyfftig ſpeiß gebeſſert / Naaman võ der malcerey gereyniget mit lauterẽ flyeſſ⸗ | Ch muͤſſßz hye auch eins anzeygen / 95 den. A enden waſſer / das yßen haben machen ſchwym̃en im waſſer / die Apoſtelen durch das baum oͤle vil geſundt haben gemacht / alles in dem nam̃en des Herrẽ / alſo würden wir vff den heütigen tag mit den kreüteren vñ wurtzelen auch wunder⸗ zeychen thůn. Sie wurtzel Tapſum zů graben / haben ſich die Heyden mit baum oͤle durch den gantzen leib geſalbet / vñ war genom̃en / das der wynd nicht dar zů waͤhe / ſunſt hahen ſye ſich beſorgt geſchwulſt des leibs. Hundts dorn haben ſye auch mit abgekoͤrtẽ wynd geſamlet / damit ſye nicht c iü Gemeyne Inleytung der C indenangen geſchaͤdiget wurden. Item ein geſchlecht det Wynde haben ſye gegraben am morgen ehe dañ die ſonn vffging. * ſtwurtz zů graben / můſt man zůuor cin circkel darumb machẽ / mit ein? en bloffsen ſchwerdt. darnach můſt ſich der kreütler gegen vffgang der fonnen keren / vnnd ein gebett ſprechen / das er ſolichs mit glückſeligen voͤgelen moͤcht thůn. Daͤrnach ſo můſt er eygentlich warnemmen vff den Adler / welcher ge⸗ meyngklich alwege zůgegen da man ſoliche wurtzel gruͤbe / der (elbig Adler war erfich zů vilnäberedem graͤber / bedeütet ce ym den todt. es muͤſt auch genant⸗ er graͤber zů vor knoblauch eſſen / vñ wein darauff drincken / vnd eylendes ſoliche wurtzel graben. Desnten wurtzel bar man auch bey nacht müffsen graben. wo das nicht / hat der Specht / welcher der wurtzel ein bürer geſetzt / dem graber die augen vßpickt. In gleicher maſß welche haben woͤllen graben das Fyeber kraut / haben ſich — beſorgen des Habichs vnd des Sperbers. | e wurtzel Panax / die man nennet Afclepiaxbat man nicht Fönne zů weg⸗ en bringen / man het dañ zů vor mancherley geſchlecht der frücht in das erdtrich geworffen / vnd vil fladen der Erden zů einem opffer / vnd widerbeſoldung. vnd darnach hat man mit einem zweyſchneidigen ſchwerdt / einen dreyfachen circk⸗ el muͤſßen darumb ſchneiden in das erdtrich. vnd zů letſt ſye entbor erheben. Mandragoꝛa iſt auch dꝛey mal mit einem ſchwerdt vinb circuliert worden / hat aber der ſelbig befchwoͤrer / vnnd kreütler gegennidergang der ſonnen ſich muͤſßen keren / darnach darumb dantzen / vnd vil ſchamperer vnd vnzüchtiger wort ſprechen / die ſich nicht zympt zů ſchreiben. Violwurtʒ zů graben bat groſß arbeyt genommen. Zů vor můſt man dꝛey monat das erdtrich mit honig waſſer befpzenge/wicmir den graͤberen / vnd den pauren vff dem kuchoff das weychwaſſer geben / vnnd durch dißes beſprengen D das erdtrich zů friden fersen. Darnach erſt hat manarckeldarumb gefuͤrt mit ſchwerdteren / vñ die außgezogen wurtzel gen hymmel muͤſſen beben „Es haben auch die kreütler oder graͤber zů der ſelbigen zeyt — muͤſßen halten. Polium zů graben/bar mancın hüttlin muͤſſzen datzů bawen / vnd wañ ſye ſolichs gethan / ſo ſoll diß kraut vil koſtlicher kraͤßt gewinnen / wann man es bey ymtregt. Die das Bech brennen / die gantʒe lange zeyt dieweil ſye mit dem ſchmeltzen vmbgon / opfferen vnd betten ſye / dz das bech wol geradt. Noch vil wunderbar licher iſt / das Scribonius Largus ſagt von dem Iſen⸗ kraut / vnd ſpitzen Klee / die ſelbigen kreüter des erſten tags ſo ſye erfundẽ / můſſ man das ort verzepchnen/vnd mit dem lincken or ein cirkel darumb machen / vñ etlich frücht legen. des anderen tags / vor vflgang der ſonnen / mit der lincken handt vßyetten. Donder Hirtʒung /Scolopendria genant / haltẽ ſye / das es die geburt treib den frawen in kinds noͤten angehengket mit dem milg eines mauleſels / es můſſ aber ſolich kraut zů nacht bey dem mon ſchein gegraben fein. ¶Hye ſolt ich noch fagen vonder Düngy/vonder wplden Violwurttz / Kym̃⸗ ich / Baſilien / item võ der aber gleübiſchen faͤhung viler kreüter / dieweil aber ſol⸗ ichs on frucht / vnnd nit nach zůuolgen / beuilhe ichs beym Theophraſto / Plinio/ Dio ſcoꝛide /Apuleio / vñ den Alten zů leßen. Wer will nicht glauben / das diße genante voͤgel / die die leüt geſchaͤdiget / der leiblich teüffel geweſt ſeyen + welcher dazů mal die gantzewelt genaͤrret vnnd vmbgefuͤrt mit ſeinem falſchen gots⸗ dienſt. Es geſchehen ye ſoliche ſachen bey vns gar nicht / dieweil wir weyt eines anderen ſyñs vnnd glaubens. Dahaͤr haben auch vnſere gauckeler gelernet / Breiter vrhab vnd wefett. den Farenfomen beſchwoͤren / die Buck / vnd das Ffenkraur. Es můſß dochder A teüfel ſein voͤlcklin allzeyt uͤben / damit er auch ſein kurtzweil habe. ¶ Was die fyer grad ſeind in den gewaͤchß⸗ en / vnd wie man ſolich erkennen vnd ſuͤchen. ; Das. XXX. Capitel. O dañ auch in dißem buͤch in allen kreüt⸗ — Bleren gedacht würt der complexion/ tremperamenten / vñ qua⸗ liteten / ſto von noͤten / das wir auch anzeygẽ / was ſolichs ſey / vnd was fein vers ſtandt ſeye. So merck / das fyer zůfaͤlliger ding ſeind die ein yede ſubſtantz eines gewaͤchß an ir hat / auch die tbyer / welche die dialectici nennen qualitates. als da ſeind / kalt / warm / feücht / vñ trucken. Auß welchen zůſa m̃en geſetzt werden noch fyer andere / ſtymmet keins mit dem anderẽ / macht zů ſam̃en achte. Vnd iſt dar noch eine die neündt / iſt getemperieret / vñ vergleichet. Vß den allen fo zů fa en gefet/feind warn onderucken/warm vnd feücht / kalt vnd trucken / kalt vñ feücht / kalt vnnd warm / feücht vnd trucken / fyndet man nichts / weder ein tem⸗ erament. Diße fyer qualit etẽ ſeind gericht vff fyer Grad, vñ ſeind diße ding. alt oder warm / feücht oder trucken. Genañt am erſten / das fo wenig wormet oder keltet / das man ſolichs kaum vernemen mag mit det ſyñlicheyt / ſonð würt ſolichs vß der vernunfft erachtet. Ser zweyt grade würt erachtet / ſo man yetz⸗ undt entpfpnder durch die ſynnlicheyt / dz das kraut der genannten fyer quã⸗ B liten eine würcket entpfintlich. Der dritte / da ein ding ent pfintlich / ofſenbar⸗ lich woͤrmet / trücknet / keltet / doch nicht vffs hoͤchſte. wie ein warm waſßer / das ſyedẽ beyſß iſt / ſeüdt aber noch nicht / alſo das einer ein handt dariñ moͤcht leiden on ſchaden / brennet yn aber dannocht. Darauß erwaͤchßt dann der letſt grade/ Da ein kraut / ein wurtzel / oder was ſolichs iſt / der maſſen hitziget / das es blatern brennet / gleichet ſich dem ſyedenen waflser. Item do ein ding der maffen külct/ Das es die natürlich hitze toͤdtet / vnnd zum todt keltet / ſo mans zů vil braucht. Darumb alle ding ſo trücknen im fyerden grade / die verwunden / verbrennen/ vnd zyehen ad als chalcidis / miſy / vnd kalck. Wie hieriñ weiter zů handel⸗ ensfinder man bey Galeno de Elementis vñ temperamentis / iſt nicht diß orts· ¶ Wie die Alten dißer dinge wargenom̃⸗ en / vnd bey vns auch eracht moͤg⸗ N en werden. Das. XXXI. Capitel. Ißer dinge haben die Alten wargenom̃⸗ Aen / zum theyl vß dein geruch der materien / zum theỹl vß der ge ſtalt der farben / vnd vß dem geſchmackt. Dañ alle gewaͤchß / vnderſcheydẽ ſich in dißen dieyen dingen / als in farb / geruch / vnnd ſafft · Wao do reücht / hat ge⸗ c tiij Gemeyne Inleytung der C meingklich etwas bitters. Dar gegen / was von natur ſuͤß / reücht ſelten. Vnd da haͤr kompts / das veryeßener wein meer reücht weder moſt / vñ alle wylde feldt gewaͤchß ryechende meer weder die zammen vnd heymſchen. Etliche ding ryech⸗ en von weittem / als die Violoten / in der naͤhe etwas mynder. Friſche / vnd erſt⸗ gewachßene roſen ryechen indie ferre / aber die dürren in der naͤhe. Ein yeder ge⸗ ruch aber iſt krefftiger im Fruͤling dan cin andere zeit / vñ den morgen meer wed⸗ ernabmittag. Vmbden Mittag ſeind alle wolryechende kreüter vnd blůmen bedaͤubet / ſo ſye die ſoñ überſcheinet. Item was erſt gewachßen / vnd vffgang⸗ en/ reücht auch mynder weder was aͤlterer. Doch der aller ſcherpffeſt geruch / iſt mitten in dem ſummer. Roſen vnd Saffran ſoll man brechen / vff einem hellẽ tag / ſo behaltẽ ſye ire kraͤffte. Mas auch an warmen ſtetten waͤchßt/reücht auch baſß weder das am feüchten vnd kalten. Darũb ſo wachßen in Egypten landt nit vil wolrpechender blůmẽ. von wegen des betruͤbtẽ nebellechten lufſts / welch⸗ er vffſteiget von dem waſſer Hilo.» Etlich gewaͤchß ſeind wann ſye grünen ſo ryechend ſye nicht s / wañ ſye aber dürr werden / ſo ryechen ſye. als kriechiſch hew. Bein feberpffer ſtarcker geruch iſt on ſafft igkeit / als Violoten / Roſen / Saffran. Welche aber vff die trückne ſich zyehen. als Gilgen / deren geruch iſt vnleidlich. Vnder den gartenkreüteren ryechend am allermeyſten die fo trucknen / vnd die auch an truckenen ſtetten wachßen. als rauten / beyment / epffig. Kytten wañ ſye alt werden / ryechendt ſye auch am beſten / vnd võ dem baum erſt genom̃en / meer dañ ſo ſye noch am aſt hangen. Dilding ryechend nicht / man zertteib ſye dañ ⸗ oder zyehe die rynde daruon. Etliche můſß man brennen / ſollen ſye ryechen. als Weyhꝛauch/ Myreha. Heſperis — n gewaͤchß / reücht zů nacht meer dañ des tags / dahaͤr es hat ſeinen nam̃en. von findet man vile bey dem Plinio am D Wi.büd/ond Theophraſto. Auſſer denfarben haben die Alten die comple⸗ xiones der kreüter auch gedeütet. als was weiſße blümlinbar/für kalt geacht. bzaun/ror/gelb/für warm. Dieweil aber beyde qualiteten / das iſt/ ſarb vndge ruch / offt mals faͤlen / ſo ſeind ſye vff dem geſchmack bliben / vnd die kreüter qua⸗ lificieret nach der zungen. dieweil ſolichs am aller mynſten bet rug lich / habẽ dar⸗ uff geben diße Regelen. Alles was den mundt zůſammen zeücht / ſtopffet / macht dick / ſtoſßt auß / hynderſchlecht / keltet vnd trücknet. Was vff der sungen ſcharpff / zerſchneidet / abſünderet / zerteylet / dawet / feg⸗ er auß / vnd das alles on ſonderliche hitz. Sawer /ʒerſchneidet gleichwoi/dyncht / vnd reyniget. Was bitter iſt/reyniget /oͤffenet die lufft loͤchlin / dyncht / zerſchneidet die grob⸗ en feüchtigkeyten / vnd koder / on ſonderliche werm. Kalt wie waſſer / ſtellet / ſtopfft / verſt eet / toͤdtet. Geſaltʒen / zwyngt / dringt / verdeckt / trucknet on ſonderliche hitze / oder kelte. Soͤßß /laxieret /ʒerlaſſet / dawet / weychet / vnd macht luck. Was ſich vff oͤlechtigkeyt zeücht / zerlaſſet vnd weycht. CBeſchluſſz/ mit verantwortung des BET} gantzen Buͤchs. 7 Das. XXXII. Capitel. AD einem beſchluſſz des ganzen handels/ | yolgt/das wir auch anzeygen/was wir für ordnung in dißem Bůch gehalten sErftlih/dieweil wir vnſer fürnemendabyn geſetzt / der kreüter Kreücer vrhab vnd weſzen. kunſt wider herfür zů helffen / vnd vff die ban bringen / haben wir ſolichs nit kün⸗ nen zů wegen bringen / dañ durch die cont rafactur / vnd die rechten warbafften beſchreibungen Dioſcoride / Plinij / vnd der Alten. Iſt derhalb / an moͤglichem fleiß nichts geſpart worden / wie ſich auch die for men dißes bůchs wol laſßen an⸗ ſehen / durch den hochberuͤmpten meyſter Hans Weyditz von Straßdurg ges riſſen / vnd contrafayt. Ser gleichẽ der beſchreibung halb / auß den aller aͤlteſt⸗ en vnnd beruͤmteſten / nichts vnderlaſſen / ſo vil mir moͤglich gefein. Dann vil kreüter der maſſen abgangen / vnd in vnbekant nüß kummen / das ſye weder bey den neüwen/ noch bey den Alten meer mögen gedeütet werden. Etlich vilen Teütſcher ſprach / vnd der gemeynen nam̃en nach wol bekant / aber im Dioſco⸗ ride zů deüten / auch den geleerten nicht moͤglich / noch bewiſßt. Vnd iſt alſo ein yrrig ding darumb / auch in den beſchribungen der geleerten / das mich ſelber wunder nympt / wie ich fo vil zů wegen hab bracht. Ich hab auch ſoliche yrrige/ ſpennige haͤndel / weytleüffig anzeygt in einem Lat iniſchen buͤchlin / de incerti⸗ tudine cr difficultatt artis medice. Deſter meer ſoll man mır in dißem handel überſehen. Mag ſein / das ich es auch nit allent halb troffen babe, mag aber leid⸗ en / das man mir das ſelbig anzeyg / vnnd beſſere wer do kan. ich weyſß wol / das ich es nicht alles kan / vnd werd des felbigen halben vil richter haben / vil meiſter⸗ vnd bereder / ſolten aber ſye ſelber in dißer not gweſen ſein / oder die ſach ſelb ver⸗ ſůchen / ſo würden ſye freylich iren mund wol zů halten. Es iſt allwegen leichter zů ſcheltẽ / vnd zů beraffeien / dañ noch zůt hůn. Ich wolt aber / das ſollich vnge⸗ nedige cenſores / dieweil ſye fo wol kůnnen / auch ein mal ie ſchůlrecht thaͤten in dißer kunſt. Ich hab den weg gemacht / beſſeren ſye es. Die beſten kreüter vnnd gewaͤchß ſeind noch do hynden / wen wol iſt mit dißem ſchympff / der thuͤe mirs naher/ vnd verſůchs auch / ſoll mir ein groſſzer dienſt ſein / da mitt ich der bürden ein mal ledig werde. Ich hab auch mein Latiniſchen Herbarium ſo lang dar⸗ umb verzogen / vñ vẽr zeüh es noch / obmeine Hippie / die alle ding wiſſzen/ ein mal haͤrfür wüſchten. Sye werden es aber noch wol lang nit thůn. Vnd wann ye es ſchon verſůchen / vnd groſſe ding vffbringen / dißes kraut iſt nicht das / vñ s iſt nicht das / fo ſeind es doch eytel argwon / vnnd eygen fantafyen/wienian dann in vnſerem zweyten Latiniſchen kreüterbůch wol ſycht. welcbesich allein darumb alſo zůſammen geſetzt / damit man die yrrige ſpennige koͤpff cin mal beyeinander ſehe. Dißes ſey geredt von den leſtereren / die alle ding bereden vnd ſchentzellieren / vnd aber ſye nichts kinnen. Dargegen will ich fleiſſig gebetten haben alle geleerren / vnd erfarnen / mit was nammen ſye geneñt ſeind / die weil ſye des handels erfaren / vnd zům theyl auch in iren buͤchern treiben / angeſehen / das es den gemeynen nutz beruͤrt / das ſye mir woͤllen in zůkunfft / ob Gott weyt⸗ er gnad gebe / beholffen vnd beradten ſein / des gleichen / ob ich etwas überſehen / an mir beſſeren woͤllen / ſoll von mir in aller getrewer meynung angenommen wetden. Ʒum andern / ſo hab ich an etlichen orten auch deren gemeynen Herbaria et⸗ liche anzogen / vnd namlich Hieronymi von Bꝛunſchweyg / welcher bey mir in groſßer acht. dann vil gůts bewaͤrts dings auch in den ſelbigen. Iſt aber mein meynung nit / ein vertrawen vff diſe ding zů ſetzen / oder auchdaruff zů fürcn? vñ die ſpeculatiuam medicinam — die künſten der artzeney ſoll man dar zů brauchen / vñ deren regeln zůuor wol war nemen. wie ich dañ die ſel⸗ bigen vff den Leyen Spiegel gedeütet / da ſelb zů ſůchen vnd zů leßen. Es würt darũb noch lang einer cin arzt ſein / wañ er ſchon vil kreüter keñet / vñ weyſſß war zů ſye gůt ſeind. man ſol aber darũb nit ſtill ſton / die creatutẽ Gottes zů erlernẽ. Dargegen ſeind auch vil breſtẽ / den man on zůthůn oder on ſonderlich war⸗ A B Gemeyne Inleytung der C nemung der Regeln wol mag zůkom̃en / auch on alle zů thůn des artzet. Dasiich auch nit alle kreüter geſetʒt / vnd beſchriben / iſt die vrſach geſein / das die zeit zů kurtz / vnd die formen nicht habẽ bey zeyten bereyt moͤgen werden / aber an meinetr beſchreibung gar nichts gemangelt. Schr ſich mit der zeyt zůtrag⸗ en / das ich die überigen ſo bekant vñ im brauch / auch etwañ antaglieffsEumen. Auß gleicher vrſach / iſt hye ſonder ordnung fürgefaren in den kreüteren / vnd ye das nechſt fo bereyt von dem maler / für die handt genom̃en / dardurch mir vis licht etliche meiner beſchreibung zerrüttet / et lich der kreüter geſchlecht zerſtrewet ſo dey einander ſoltent ſteen / vil auch auß bliben oncontrafayt/ die ich in den be⸗ ſchreibungẽ anzeygt alles on mein ſchuld / moͤcht auch mit der zeyt in nachkum⸗ mendem Truck vollſtreckt werden. Deß gleichen habẽ ſich weiter in meinem abweßen / vñ auß vnleßlicheyt mein⸗ er handt geſchrifft etliche yrꝛthumb zů tragen / deßhalb etlich meiner wort vers kert / vnd anders gedeütet worden / můſſß man mir mir ſürgůt haben / iſt in eim fonderen correctorio ver zeychnet. In ſpaͤn nigen ſachen / vnd do ſich die geleerten entzweyen / hab ich den handel mit kurtzem entdeckt / vñ den gelerten beuolhen die außzůtragen. dañ in Teüt⸗ ſcher ſprach ſoliche ding zů handelen / iſt dem gemeynen mañ beſchwerlich / vnuer ſtendig / vnd auch on ſonderliche frucht. Es meynent auch etliche hochgelerten / die meine buͤcher im Latin geleßen / ich babeden gemeynen whan / vnd anſagen der alten weiber vnd kreütleren/ zů vil zů gebẽ / doͤrfft wol auch einer ſonderẽ verant wort / iſt zům theyl auch ware / woͤllẽ aber ſolichs vff ein anð ort ſparẽ / vñ ein mal zů dẽ handel feiner zeit auch greiffen. ¶ Verancwortung / warumb ich mein Eati⸗ niſche Freicerbiicher vß den Alten zůſam⸗ men geſetzt / vñ rhapſodias geneñt. Das. XXXIII. Capikel. Ch hoͤꝛe ſagen / wie das etlich naßweißen nein CLatiniſche Ereürerbücher/auchnit gnůg tadeln künnẽ/ dieweil ich ſoliche zůſammen traͤgen / vnnd auß den aller aͤlteſten / Theophraſto⸗ Plinio/Dioſcoride/Galeno. tc. zůſammen geſetzt / vnd nit vil meer ein Com⸗ ment auß meinem eygenen kopff gemacht. Dunckt mich ein vnweißer gegen⸗ wurff ſein von ſolichen hochgeleerten. dañ dieweil ye die obgenanten ſcribenten die allerbeſten ſeind / vnd in groͤſſeſter acht / wie hab ich beſſers moͤgen thůn / dañ ire eygen zeüg nüß fuͤten ẽ dar mit nit mir / ſonder ynen geglaubt werde. Haben nit die Alten auch alle ire buͤcher zůſamen tragen / vnd ye einer dem anderen das fein geſtolen? Ich hoͤr wol / das ſye den alten Euſebium Pamphili / de prepara⸗ tione Buangelica / noch nit geleßen baben/darin er alles abſtaͤlen der Kryechẽ / — auch einander gantze buͤcher abgeſetzt / die namen hyn weg genom̃en vnd geſtolẽ / anzeygt. Was iſt der gantz Plinius anders / dañ ein ſolicher rbapfodusa Iſt nit der gantz Homerus vß eitel rhapſodiẽ zůſam̃en geſetzt Sol das fe ein hübſche that fein/foich et was in einem anderẽ bůch lyße / vnd darnach das ſelbig mit andere worten dargib / nebẽ dem nit anzeyg wo ichs haͤr habe / damit ich auch ein bůch mache / wie man dañ im ſprichwort võ ynen ſagt / verte ſtilum / et feciſtẽ librũ / ja vil mal adulteriere vñ verfinſtere / das ein ding vnuerſtendiger werde? Kreüter vrhab vnd weßen. Wie dañ Georgius Valla gerbon/welcer ein groß bůch in ðartzeney gemacht / vnd waserbeyden Alten geleßen / vff fein eygẽ ſprach bracht. Fit wol cin ſchoͤn⸗ er lieblicher ſt ilus / iſt auch nicht zů verachten der fleyß des ſelbigen lieben mañs/ aber warumb wolt ich ſolichs nit vil lieber leßen bey den Alten / von denen er das ſein haͤr genom̃en / ſo es doch ye nüt newes iſt / ja auch vilfaltiger weiß geſchwecht vnd gemyndert ⁊ Solt ich nit vil lieber auß dem lauterẽ brüñlin trincken / dañ außer der lachen ? Warumb hab ich böher geſündiget weder Raphael Vola⸗ teranus / welcher der gleichen gehandlet wie ich· Warũb verwerffen ſye nit auch ee Eginetã /welcher den gansen Balenum bekürtzet / vnd ſich auch des elbigẽ bezeüget / mit außtruckten wortẽ in der vorred feiner buͤcher/ das er nichts auß ym ſelber ſchreibe / hab auch nicht zů Galeno gethon / dañ etliche wentzig ex⸗ perimenta jo durch yn ſelb erfaren / zeügt ſich deſſen vff den Oribaſium / welcher auch der gleichen gehandellet / vnd außer den Alten zůſamen getragen. lxxij. bücher? Alles was Auicenna / Raſes / Auerrois vnd die geſellen geſchriben habẽ/ ſeind es nit eytel abgeſtolen arbeyt / vnd abwechßel von den aͤlteren? Seind ſye ſo einfaltig vnd ſo grob / das ſyes nit wiſßen / will ichs ynen wol anzeygen / wañ es von noͤten. Sagen mir eins/ ir eben rucktadler / welcher iſt vff den beütigen tag / der noch etwas newes erfunden hab / das er nit auß den Alten geſogen / vnd darnoch mit dem gebluͤmtem latin anders dargebe Wie meynen ir? Wie vil haben buͤcher geſchriben / vnnd papyr verderbt / wañ es gaͤnß weren diſer zeyt / es were freylich nit ein feder daruon ire ? So dañ ye nichts newes iſt / vnd alles das wir für new achten / alt geweſt iſt / wie auch Salomon ſpꝛricht in feinen Drediger/ iſt es dañ nit beffer ich zeyge an wo bar ichs genome Pond gebedem die ecre/von weldyemichsbab(wiedan Plinius gar freüntlich auch võ ym felb bekeñt) weder das ich einem anderẽ das ſein abſtyle / vñ verkauffts für meins / beraubt der mie Die aͤlterẽ irer eeren vñ gnaden die Gott ynen gundt vn geben? Iſt nit das auch crimen falfiz Lieben freünd / wañ nit Plato / Ar iſtoteles / Theophraſtus / Hip⸗ pocrates / Plinius / Dioſcorides / vnd Galenus hetten geſchriben ire buͤcher/ vñ eben argumenta die ſye tractierẽ / ſye ſolten wol von meinen ruckt adleren nym⸗ ner angefücht/oder an tag kummen. Eins můſß ich mich ye ſelber rhuͤmen / die weil ſye jo vnbilliche vngnedige cenſores ſeind / vñ gladt kein gůtten willen be⸗ dencken / wañ ich ſchon nur ( wieauchobgemele ) dz Zepffllin kraut ber anzeygt/ welches iren vil nit gewiſßt wie es bey Plinio geneñt / ſo were es dannocht meer/ weder eins phyfferlings werdt. Sye muͤſſen auch võ not wegen zůgeben / wañ es möglich were/ das Plinius vnd Dioſcorides in Teüt ſche ſprach moͤcht en bracht werden / das ſolichs auch nicht einer haſelnuß werde wer. dañ es volgt außer irer witzigen argumenten / gelten die priuate deſcriptiones nicht vſſerthalb der ſelbigẽ / ſo gylt auch das gantz nicht. Vnd die weil vil hympeler ſeind die ſich genanter Simplicium mißbrauchen / vnd die kunſt darzů nit wiſßen / ſo woͤllen wir recht bleiben in der finſter nüß darinn wir ſeind / fo bedarff es auch nit vil anderer buͤchlin ſchreibens / von dißem oder anderem. Sye wiſſzen wol was ich meyn. Dañ ſye koͤnnen ſolichs auch nit zů weg⸗ en bringen / ſye muͤſſſen die Alten darzů brauchen / wie vil beſſer were es dann das ſoliche gſellen ir ſchentzelleyr⸗ en vnderwegen lieſſen / vñ file A Are in einem k kraut gefaͤlet (es hat do omerus et wañ geſchaffen / ſpricht Hora⸗ tius) das ſye ſolichs beffer deüt ent / welches doch mein — begere. A Eccs. ſ. AN U IN ÄQA - / N = N R > N A (EN 9 NN Ray —5 > Gh 5 “ — DZ m, > OS N N n N — — N { \ \ 5] IE F W \ { h 1 1 FF Ha WE; 8 or o < * \ J / Kreüterbuͤch. III ¶ Seehbluͤm. ¶ Vondem Nammen diſer A. blümen vnd krauts. J NND 2 — Mipheam neñen die Gryechen / ſo zů Ceütſch Seehblům/ Sim Latin Clauus Veneris/ Digitus Veneris / Alga — paluſtris / Papauer paluſtre / vnd von den Apotheckeren Nenufar/ ſunſt vff ge meyn Teücſch/ Kollet wurtz / Horwuttz / odet Horſtrang genant. Warumb ſye alſo genant. Plinius ſpꝛicht /dz dißes kraut ſeinen nammen haͤr habe indem Kryechiſch⸗ en / von einer Bsttin/dieden Herculem gebůlet / vnd alſo vß groſſer lyebe ge⸗ ſtorben. Deßhalb die vurtzel ettlich Herculis wurtzel geneñt. darumb / das ſye ſeinem kolben gleich ſycht. Gib doch hyerinn Dioſcoridi mehr glauben / fo ver⸗ meynt / das ſye von den waſſeren alſo genennet werde.wann ſye ſunſt nyergene mehr wechßt dan in den tyeffen ſeehen / deychen vnd waͤſſeren. Von zweyerley Geſchlechten diſes krauts. Dißer Seehblůmen ſeind zweyerley/Weiſß / vnd Gelbe/auch mit zweyerley wurtzelen / weiſße / vnd chwarze. f, pr 1 2 Wie beyderley Freiicer geſtaltet. Sye ſeind aber der bletter halb zwar beyde gleich. St: weil Sechblümbar ronde vnd breyte bletter / welche vff dem waſſer vßgeſpreye ſchwymmen / veſt / vnd zaͤhe / gleich einem leder / ſtarcks geruchs / etwan auch in der tyeffe des waſ⸗ fers. Sein blům iſt weiſß gleich einer Gilgen / oder rk dañ auch et liche ſye Waſſergilgen neñen. Vnd in deẽ mitte dem Saffron gleich gelbe faͤß lin/oder koͤlblin / wie alle Gilgen vn Roßen Anthera genant. Vnd ſo diße blům verbluͤet / gewynnt ſye cin baubeiin dem Magſot gleich / ſchwartzferbig. Sein wurtzel iſt groſß / dick / lang / vnd hat an den ſeiten vß ir ſproſßlen vil / lange / zar te vnd lynde würtzelin / ſchwarts / gleich den rattenſchwaͤntzen. Statt der Seehblůmen. Seehblůmen wachßen in den wogen / ſechen / tyeffen vnd flyeſſßenden waſſer⸗ en / deßhalb die wurtzel ſchwerlich zůbekummen. dañ ſye tyeff yngewurtzlet / wie ich et wan ſelb erfaren / vnd geſehen. Zůuͤ was zett man diſte Seehbluͤmen amelen ſoll. Die beſte ʒeit ʒů diſtillieren diße blůmen /vnd auch Conſerua daruß zů mach en / iſt am end des Meyens / ee dañ ſye ſchwartz vnd faul werden. n graben ij IIII Contrafayt C die wuttzel im Herbſt / vnd doͤrren ſye ander ſonnen. Welcherley die beſt zu bꝛauchen. Wiewol aber beyd geſchleche t groſße kraͤfft haben / ſo wurt doch die Weiſß für dic beſt gerecht / iſt auch allein im gebrauch bey den Apotheckeren vnd gelerten. Von der Complexion diſzes krauts. Secchblůmen ſeind kalter vnd feüchtet natur in dem andere grad. Die wur⸗ tzel ond fomen haben et was der doͤrrenden krafft / doch on ſcherpffe vnd ſtopffen. ¶ Tugent vnd krafft der Sechblümen. ¶ Seeh blůmen waſſer / vnd ſyrup / iſt gůt getruncken / denen die peſtilentziſ⸗ che > vnd hitze haben/ vnd was den felbigen gleich funden werden in genan⸗ ger kranckheyt. Es mag auch folich waffer/fprup / vnd conferua geben werden /denen die dz auplauffenbaben.cserquicker ſye / vnd ſtopfft. Apuleius ſpricht/man ſoll die wurtzel ſchaben / vnd die ſelbig ſchabet dem ſye⸗ chen zů eſſen geben. x. tag lang / das verſtellet ym die rot Rür. Man moͤcht auch genante wurtzʒel / oder blůmen ſtoſſen / vnd das ſelbig ſafft mit rotem wein ynruͤren / vnd alſo dem ſyechen zů trincken geben. eehblůmen machen ſchlafſen/ legen alle vnnatürliche big des haubts / der leberen / des magens / vnd des hertzens. Auicenna ſpricht / das Secbbliimen cin ſonderliche hertzſt erckung ſeyen / wo das hertz genoͤtiget / auß hitziger vnd truckener vrſach. Sao yemants mit einem choleriſchen hitzigen Apoſtem beladen / von wegen des überigen choleriſchen blůts / in latin Heriſypelas genant / ein geſchlecht der Schöne oder Rotlauffens / der nem Seehblůmiẽ / vnd ſyed die in Viol oͤle / vnd vnzeitig Baumoͤle gleich vil / vnd ein wenig Granatwein / ſo lang bitz der wein verſotten. beſtreich das apoſtema damit / es weychet. Theophraſtus ſchreibt / das Seehblůmen / irer kelte halb / auch nit ein rynge blůt ſtellung ſeyen. Vnd ſo ye mant nit zů ſtůl möcht geen/bꝛingen ſye ſtulgeng gleich / odet kre⸗ fftiger der Violaten. Aber fein formen der ſtopffet. Welchem fein gemächt verfebwollen/wnd das bodenfäcklin groff3/der epity micr diß wafler/eslege die geſchwulſt. Die ybene jo ein gebluͤmte keüſcheit zů halten gelobenvfolten ſich dißer blům en ſeer gebrauchen / yñ wendig in den leib / mit decoctione/gebzanten waſſeren / cõ ſerua zůnemen / auch außerthalbẽ des leibs/über die nyeren legen / vnd darauff ſchlaffen / ſo würde ynen der kutzel vergeen. dann ſye benemen den fluſß des maͤñ lichen ſomens / dar zů vnzüchtig vnd vnkeüſche traum. Ein pflaſter auf Bech / vnd dißen blůmẽ gemacht / behaltet vnd ſtercket das bordases nit außfellt. Welcher gern ein lauter ſchoͤn angeſycht hette / der beſtreich ſich mit dißẽ waſ ſer / es tylget ab die moßen vnd flecken Ett lich machen cin pflaſtet vß dißen blůmen für dz weethůmb des magens / dcs miltzes / vnd der bloßen. Dꝛey/oder fyer lot dißes waſſers vff ein mol getruncken / vnnd in ſtaͤter uͤb⸗ ung gebraucht / iſt gürfür das abnemen Ethica genant. Serapion / Iſaac / vnd Meſue ſprechen / das diße blůmen ein fonderliche artz⸗ Kreüterbuͤch. V ney ſeyen für die gplbe/schen tag lang getruncken / morgens vnd abendts / ye⸗ A des mal zwey lot. Item für hůſten / bruſtſůcht / daͤrm geſchwere / rot morphea. Vnd namlich ſo leſchet es trefflich den durſt. | Von ſchaͤden dißes Frauke. Dargegen hat es auch etliche boͤße dücke an jm. Namlich wie Plinius ſpꝛi⸗ chet / das es. xl. tag lang getruncken / die nyeren erkeltet / vnd allen männlichen ſomen ableſchet / vndtoͤdtet. Dargegen macht es feyßt / vnd ein grobe ſtymme. Deſß halb es billich ein Münch kraut ſolt genẽnet werden FphacsEbem Am⸗ ram ſpricht / das es auch die ymmen toͤdtet. Wie man ſolich boßheyt an diſzem kraut beſſzeren mag; Darumb welcher ſich ſolichs ſchadens beſoꝛget / der mache jm ein zůſatz von ſaffran / vnd simmerrsze. Dann ſoliche ſeind feine correctiua. Was an ſtatt ſolicher blümen mag, gebraucht werden. Seehblũmen werden vergleicht in der artzenney den Violaten/der Man⸗ dragore / vnd Camphore / darumb ſoliche an ſtatt der ſelbigen gebraucht moͤg⸗ en werden. Wie lang diſze bluͤm vnd wurtzel werhafft. So man dißes kraut oder wurtzel in dem herbſt monate ſamlet / mage ſye in gůter krafft weren.ij. jar. vnd alweg die blůmen beſßer/ die an warmen enden/ vnd regionen wachßen / dann die an den kalten. ai Kreüterbuͤch. VII NXoſſzhuͤb. Braũtlattich = ¶ Von dem nam̃en dißes krauts. E23 ) ‚ () Wie Boffshüb aeftaleer. Die dißem kraut den nammen erſtlich geben / Roſßhůb / haben yn abgenom men von feiner geſtalt. dann es einem roſß hůff / oder roſſß fůſſz gleich iſt. We⸗ chßet an etlichen enden / vnd nemlich in feyßten gründen / groͤſßer weder kürbß⸗ bletter. Es iſt auch der Seehblũmen blatt nit vngleich / allein das es zaͤrter iſt⸗ linder vnd horecht. Das blatt iſt vff der rechten ſeiten gruͤn / vff der letzen / oder zů ruck weiſßlecht / vnd mit vilen aͤderlein. Ser ſtengel weiſß / hoͤrecht. Die wurtzel auch weiſß/ in aller maſß wie du es zů gegen ent worffen ſyheſt / mit vers ſtolenen vnd abgeſatzten ecken zů ring vmb das blatt. Vnd fo maler cs auch abe Dioſcorides. Don zweyerley geſchlecht dißes krauts. 2 Es iſt auch noch ein ander Eraur auch Perfonstia genant / oder Bardana maior / oder Lappa maior/groß Kletten / vnd würt im latin für diß genomen? derhalb dann ein groſſer ſpañ iſt bey den gelerten / von welchem wir auch an ſein em ort woͤllen ſchreiben. Von ſtatt der Voſſſhuͤb. Kein kraut iſt / das gerner wechßt / nemlich an den feyßten / feüchten vnd vn⸗ gebawten oͤrtern. vnd wo es ein mal geympfft / do flechtet es ſich in der wurtzeln / gleich dem Suͤßholtz / alſo das man es nymmer eroͤßen kan / verderbt vnd ver? ſchlecht andere gůte kreüter die bey ym wachßen / darumb man es on vnderlaß außyettet. Was die Alten von dißem kraut gehalten. Sie alten Kryechen vnd Römer / wann ſye offene ſpectakel / vnd feſte ſpiel vor dem volck gehalten haben / vnd aber von den vmbſtendern nit wolten er⸗ keñt werden/baben ſye dißer bletter dzcp genom̃en / vnd mit dem einen die ſtyrn/ mit den zweyen andern die wangenbedeckr/gleichden faß nacht butzen / vnd al» ſo ire perſonen dariñ vff dem gerüſt erſtattet / vnd gehandlet. Sye habens auch drumb in irer ſprach / Butzen bletter geneñt / wie wit vnſere butzen antlitz per⸗ fonen vnd laruen nennen. Wiewol der hader bey den gelerten drumb iſt / ob es A ug VIII Contrafayt C dißes kraut ſey geſein / oder die groffse Kletten kraut / dann die ſelbige auch über alle kreüter vaſt das aller groͤſt blatt hat. Don Complexion diſzes krauts. Roſßhůb iſt kalt vnd feücht / vnd ich glaub auch / das es ein geſchl der a plarrih/ond Roffspäbe, geſchlehe ſey ¶ Bar zů Bꝛantlattich / oder Voſſz⸗ o o huͤb güc. Sein zů den flyeffsenden ſchaͤden / die bletter daruff gelegt. Auch den kinderen die flüſßig haͤubter vnd augen haben. Welchem ein kol/oder peſtilentʒ blater vffſpringt / der lege darüber diße blet⸗ ter/ ſye leſchen ym alle hitz / vnd heylent. So ſich auch yemants gebꝛeñt hette / mit fewer / oder mit puluer / oder ſonſt hitzige apoſtemen / hitzige ſchaͤden / vnd krebs hette / der lege diße bletter über / ſye helffen / vnd legen die geſchwulſt. Das ſafft von dißem kraut / hat alle krafft wie das kraut / vnd ſo man den ſelbigen ynruͤret mit Taubenkropff / damit überſtreichet die moßen vnd flecken vonder ſonnẽ im angeſycht / oder auch andere morpheen / ſo leütert vnd reyniget es das angeſycht. ‚Dieronymus Braunſchweig ſpꝛicht / das das waſßer von dißem kraut / ſey gůt für ſerigkeyt iũwendig im leibe / vnd für hitze der lebern / morgens vnd aba entsgetruncken/vff.üij.lor. © Ttemdas waſßer von der wurtzeln dißes krauts vergleicht fich der Sechs en nd fo ein gůte Laͤſſe zů vor gangen/tödter es das hitzige gifft der eſtilentz. Apuleiusfpaicht/wann man mit dißen blettern einen menſchen ü der das feber hat / ſo vertreib es das — Kae — Ob auch yemants ein ſchlang / oder ein roßender hundt gebiſßen hette / der u er a fair nn. wein / es toͤdtet das gifft. elche weiber an irer ſcham̃ erhitziget / vñ das jucken haben/ beſtrei ch mit dißem waſßer / es gelegts ynen. incenbabe· ER Hreüterbuͤch. IX | FAN ER u en ur — — tz. ¶Von dem Nammen diſzes krauts. ee ſelwurtz würc von den Kryechen gene ar zů Latin auch Aſarum / vff Teütſch Haſelwuttz. Wie Haſelwurtz geſtaltet. KBaſelwurtʒ gleicht ſich im blatt des Eppbew/allein das ſye Särter/ronder/ vnd weycher iſt. Sein bletter ſchwartzgruͤn / vnd haben zů ruck vil aͤderlin. Das nit vnbequemlich verglichen werden der Gundelreben. Sye bat auch ein pur⸗ ur blümlin zwiſchen den bletteren / vnd nab bey der wurggelen/welche fo fye ver⸗ Blien /gewynnen fyefcbellen/oder bülßen gleich dem Bylſenkraut / in welcben ſeind kleine koͤrnlin gleich dẽ Moͤrhyrß / oder Weinboͤrkoͤrneren / haben auch ſoli⸗ chen weinaͤchren geſchmack ſo man ſye auffbeiſßt/ hitziger natur. Sein wuttzelẽ ſeind vil / ein theyl weiſß/ ein theyl braunlecht / knoͤpffig / zart wie das Graß / vnd über auß eines — lyeblichen geruchs. An welchem ort ſye gern wechſzt. Haßelwurtʒ wechßt gern an ſchattechtẽ orten / da wenig ſoñ / zům theyl auch X Contrafayt C vff den ſchattechten bergen. Bluͤet an etlichen landt ſchafften sim jar zweymal / naͤmlich in Ponto/m Phꝛygia / vnd im Illyrico / von welchen enden haͤr auch in der artzeney die beſt Haßelwurtz geruͤmet würt. SU was zeit man Haßelwurtz yn⸗ ſamlen ſoll. „Die beſte ʒeit zů difkillieren/wurtsel vnd kraut mit einander / oder ſunſt zů doͤrren / vnd zů behalten / iſt von dem. xv. tag an des Augſt monats / bitz vff ben. viij. tag des Herbſtmonats. Wie dißes kraut ſol gebꝛaucht werd⸗ en / vnd probiert. Dipßes kraut iſt ſonderlich in keinem brauch / aber die wurtzel die würt dar⸗ inn ln gebrauchet / vnd namlich die do feppr/dicke/cincs ſcharpffen geſchmacks / vnd zůſammen zeücht. Wie Haßelwurtʒ fol bekrefftiget werden. Dieweil aber Haßelwurtz / den bauch auffzůſchlieſſſen et was ſchwechet / weder dic andere folutına/pflige man ſolich zů bekrefftigen / mit molcken/ mit ſpica / vnd honig waſßer. Et lich beytzen die wurtzel in ſuͤſßem wein / vnd be⸗ haltens alſo vff dꝛey monat. Vnd dipßer tranck iſt koſtlich das miltz zů reyn ⸗ igen / vnd die wafßerfuche zůvertreiben. Es laſßt ſich auch zimlich wol ko⸗ chen / on verlyerung feiner krafft / vnd fo mans wol pulueriziert / deſtermeher reytzet es zům ſtůlgang. S Don der qualitet dißes Fraute. Sein complepion iſt bissig in dem zweytten grad / vñ trucken/big vff den dritten / oder als etlich meynen / hitzig vnd trucken ım dritten grade. Zerlaf/ Be ſubteil die feüchtigkeyten / reytzet / oder kitzlet / vnd die innwendigen ufft loͤchlin thůt es vff / pori genant / mit einer kleyner zůſammen zyehung. € Nuczbarkeytten dißes krauts. Wiewol aber nyemants iſt / der aller kreüter krefft befebzeiben künde / auch ye gewiſßt hab / ſeinde doch diße die fürnemeſten tugenden / die in dißem kraut vnd wurtzeln bewert / wie bar noch volget. Haßelwurtʒ macht vnwillen /oder ſpewen. Treibet auch durch den ſtůlgang / die feüchtigkeytten cholera / vnd phle⸗ gma genant / auß allen glydern. Dyenet auch allen kranckheyten / ſo da kummen auß verſtopffungen der lebern / des miltz / vnd der nyeren / als do ſeind geelſucht / waͤſßerſůcht / vnd harnwinde. Ein tuͤchlin in dißem waſßer genetzt / vnd geſchlagen über die leber/ oder ſunſt andere glyder/ leſchet die vnnatürlich hitz abe / vnd das auß einer ſond⸗ erlichen eygentſchafft. ohaͤr kompt es / das es auch zů den langwyrigen vnd quartan febern gebraucht würt/ getruncken vff. iij. oder. irij. lot. vnd ſolichs iſt auch offt bewert. Nim das oͤle von Haßelwurtz / vnd beſtreych den lipmeyſßel da mit / es macht ſchwitzen / vnd thůt vff / die verſtopfften glyder. Kreüterbuͤch. XI Wem auch der harn / vnd welcher frawen jr kranckheit gelygen / dietrincken A ab dißer wurtzeln / ſye treibs beyde mit gewalt. Ein laug auß dißer wurtzelen gemacht / vnd das haubt damit geswagen/ ſtercket das hyrn. Wiltu ein ſaͤnfft Collyrium / oder augen ſaͤlblin machen für das augenfelle. Nim das — von dißem kraut / vnd wurtzelen / thů daryn Tuciam die da bereytet iſt / es leütert / vnd erklaͤret das geſycht. Von ſchaͤdlicheit dißer wurgeln. Die frawen die mit kinden gon / ſollen dißes waſßers nit trincken. dann es treibet die geburt / todt / vnd lebendig. welches ich gern wolt verſchweigen / boͤßer ſchlepſeck halben. welche / wann ſye ſo ein ſtücklin wilßen/vertreiben / vnd toͤdt⸗ en ſye die kinder in můterleib / vnnd ſetzen darnach wider ein kraͤntzlin auff. Die⸗ weil aber ſoliche ding auch vndert weilen von noͤten / das man die todt geburt vß treibe / vnd ſoliche norwendigefäll/offe fich begeben bep den frummen / kan man nit gar ſchweigen. doch wil sch mich hyerinn maſſen fo vil müglich / vnnd ſoliche ſchaͤdliche ding / der boͤßen halben / nit gaͤntzlich anzeygen. Wie ſchwere man dißer wurgel geben mag. Der gemeyn brauch iſt / diße wurtzel zůbrauchen / ſo man darüber trincket off iiij quintlin. So man aber das puluer nyeffen wolte. j. quintlin / oder auffs hoͤchſt. ij. Wem diße wurtʒel verglichen mag werden. vB Haßelwurtz / vergleicht ſich in feiner krafft dem koſtlichen Natdo auß In; dia / vnd auß Syria/mag auch darfür gebraucht vnnd genützt werden. cs gleichen feiner pur gierenden krafft balb/würr ſye vergleicht der weiſßen Chzift wurtzʒ/ allein das ſye nit wie die ſelbig ſo ſtreng iſt. XI Eontrafay BEN Rx 0 X — 2— ne ei — * XIIII Contrafayt “ _ _ GBalwurtz ¶ Don dem namen der A Halwurg. lwurtz / die hat ben den Kryechen vnnd Tatim ſchent en nam̃en dohaͤt / das ſye zůſam̃en hefftet vnd gern heylet. Nen⸗ nen ſye deſßhalb Symphytum / Solidago / oder Conſolida. Aber wir Teüt⸗ ſchen nennen ſye Walwurtz / vnd Beynwell / oder wie etliche andern / darumb das ſye ein ſchwartze wur tzel hat / Schwartzwurtz. Don den geſchlechten diſſzes krauts. Wiewol ettliche fůnfferley Malwurtʒ fürgeben/alsmir nammen Termen⸗ tillam / Ritterſporen / Maſßlieblin / oder Zeytloͤßel / mit ſampt etlichẽ andern⸗ ſo iſt doch dißes kraut / das die Alten Walwurtz genant haben / vnd das auch vff diße zeyt vns bekant / vnd iren nur zweyerley / als maͤñlich / vnd weiblich ge⸗ ſchlecht. Das die gelerten aber / vnd nam̃lich die newen / vil andere kreüter auch Tonſolidas nennen / haben ſye von irer krafft wegen / ynen ſoliche nam̃en zůgeey gnet/ darumb / das ſye heylwertig / vnd für wundtkreüter geacht. Vnd zwar ein yedes Wundtkraut moͤcht alſo genennet werden. Dioſeorides ſagt von einem geſchlecht das heyſßt Conſolida petrea / vnd ſoll vff den felßen wachßen / ver⸗ meynt man aber nit das ſolich kraut vnſet zeit bekant ſeye. Contrafactur der groſſen Dalwurg. Groß Walwurtzʒ / iſt ein kraut wechßt zweyet ellenbogen hoch / vnd meer mit eine rauhen boscheen ſtengel / iſt in wendig hole. Sein bletter feindauchlange/ rauch / vnd linde / der Ochßenzungen / die wir yetzundt fur Ochßenzung haben / nie vngleich. Vnd hat das maͤñlin braune / das weiblin weiſße bluͤmlin / welche fo fyeabfallen/verlaffen ſye hinder jnen kleine ſpitzlin / wie man am Storcken⸗ ſchnabel ſycht / vnd in den ſelbigen bülßlinen bar es ſeinen ſomen. Iſt aber me⸗ nigklich wol bekant. Wo die Walwurtz wechßt. r ſtatt iſt an den feüchten gründen / vnd bey den waſſeren / vnd in den waſſer grůben / daſelbſt wechßt ſye auch groͤſßer vnd feyßtet dañ an gemeynen orten. Don der Heinen Balwurtz. Die klein Walwurg ſagt mã mir/bat auch feyßte bletter / welche ſich gleich en dem Toſt. Vnd fein ſtengel iſt dünne / hat oͤſte wie holtz / ſoll wol tyechen / vnd ſuͤß ſein. Sein wurgellang vnd rot / eines fingers dick. Iſt aber mit nit bekant / darum̃ ich ſolich auch bye nicht geſetzt. Iſt aber meines bedunckẽs / nach aller an zeyge / die Sioſcorides nennet Conſolidam petream. Es halt auch Hermola⸗ us Barbarus / das nyemants ſolichs kraut heüt recht kenne. Zuͤ was zeit man diſzes kraut yn⸗ Kreüterbuͤch. XV ſam̃len ſol. Die beſte zʒeyt feiner diſtillierung / iſt / das man die wurtzel ſammel mitten in dem Meyen. dañ das kraut iſt nicht ſo koſtlich. Don der qualitet vnd Comple⸗ xion dißes krauts. Dißes kraut hat wider wertige kreffte. dañ es zerſchneidet / vnd zerreiſſet die grobe feüchtigkeyten vmb die bruſt / vñ wo etwas eyters da / reiniget es. Zů dem ſo ſtellet es den blůtfluſß / vnd von wegen ſeiner feüchtigkeit leſchet es den durſt. ¶ Von den artzenneyen diſzes krauts. Walwurtz iſt ein ſonderlich Wundtkraut / wundẽ damit zůheylen / vnd auch blůt zů ſtellen / das man auch ſagt / ſo man dißes krauts ein hant voll in einen haffen mit rindtfleyſch würffe/der do ſeüde / wiirde dic ſtuck fleyſch in dem haffen zůfammen wachßen / ſteet einem yeden leicht lich zü probieren vnd zů erfaren. Iſt auch überuß gůt zů dem mundt wee / ſchrunden / vffgelaffenen beülen/ vn innerliche brüche. Welche frawe iren blůmen zů vil hat / vnd begert den zůſtillen / die trinck diß⸗ cs waſſers vff. iij. lot. Walwur tzwaſſer / leſchet das wild fewr / vertreibet das heyſß gegicht / die gly⸗ der damit gerüben / vnd leget alle geſchwulſt / die nit von der waſſer ſůcht ft. Wer blůt ſpeyet / der drincke dißes waſſers / er genißt. Sic wurtzel von diß⸗ em kraut / gelegt vff die zerknürſten glyder/beyler ſye zů handt. Zerlaſſet auch das geruñen / vnd gelüfſert blůt / das do kompt von ſtoſſen vnd vonfallen. Wie man dißes Frame bꝛauch⸗ en foll. Es würtinmancherlep wege gebzaucht . Man mag waſſer daruß brennen / das felbig zů trincken geben für cın wundtdranck / oder düchlin darin zůnetzen / wer man erwaslefchen/oder beylen wil. Etlich fEeffen Eraut vnd wurtzel zůſam men / vnd legen es vffden ſchaden. man mag auch cindecocriondarup machen/ ſampt einem zůſatz anderer kreüter / die dem in der krafft gleich ſeind. Mas für dißes kraut mag ge namen iverden. Fotzzwing /oder Knabẽkraut iſt gleich der Walwurtz / mag darfür gebrau⸗ chet werden Etlich woͤllen es hab gleiche krafft mit dem Koͤrbelkraut. Doch ſol man des waſſers von diſem kraut nit zůuil bzauchen dañ es iſt zů ſtarck in ſein⸗ er heylung / es were dañ / das es ein offene wund were. — ij N 5 8 8 8 AN Ir u — — X — (7 * MAN UN J Kreücerbůch. XV Sanickel kraut. Donfeinemnamen. A Te gelercen zancken fich vmb diſz Frau. nd .rlich woͤllen/ es heyſße in latin Sanicula. Die anderen / Peplis. Etlich⸗ darumb das es fünffblaͤtt lin hat / ſey es das recht Fünffingerkraut / Pentaphyl⸗ lon genant. Aber wie dem allen / ſo iſt doch ſein alter na mmen Sanicula. Vnd dieweil das kraut den wundtaͤrtzten / auch menigklich bekant / woͤllẽ wir des nam mens halb nicht zancken⸗ Ich gibs aber den gelerten zůtreffen / vnd zů vrteylen/ wie ſye mir ſolichs im Dioſcoride woͤllẽ deüten. Barbarus gedenckt ſein / in fein? nem Corollario. Liße dauon auch weiter Im Fünffingerkraut / Tormentilla/ vnd Erdtboͤr kraut. Sein geſchlecht vnd geſtalt. Sanickel wechßt /ſampt wurtsel/Eraut/ond ſtengel / vff anderthalb ſpannen E hoch. Seine blaͤttlin ſeind garnah gleich dem garten Epffich / haben aber fünff ſpaͤlt / wiefünffingerkraur/bar auch binzecht ſtengel / waͤchſend über das kraut / vff welchen ſtond kleine blaͤttlin. Seine würtzlin ſeind zart / vnd holtzecht. Es iſt auch ein ander Sanickel/genant wilder Sanickel / deſſen wurtzel von teütſchen Regenwürmlin genannt /bat weiſſe bluͤmlin / wechßt aber allein im Meyen / vnd gar bald darnach verſchwindet cs. Zdeyt der Samlung. Sein zeyt zů diſtillieren / klaut vnd wurtzel miteinander gehackt / mitten in dem Meyen. J Complexion. Dißpes kraut iſt hitʒzig vndtruckẽ im anderen grade / ſein ſafft zart / vñ bitter. ¶ Aꝛtzeneyen vnd kreffte. Sanickel würt vnder die fürnempſten Wundkreüter gesele /gleichdem In > gryen vnd Wintergruͤn / darumb iſt es koſtlich wuudtdraͤnck daruß zůmachen. dañ das waſſer dauon / oder auch die decoction / heylet die wundẽ von jñen heruß.· Etlich mengẽ den ſafft dißes krauts mit Koͤrbelwaſſer / vñ geben den ſelbigen dem verwundten alſo zů trincken. Wer einen boͤßen magen hat / vnd die gedaͤrm in jm verſchleymet weren / der neme dißes puluer / vnd miſche es mit honig vnd ſuͤßholtz / vnd trinck ſolichs a⸗ bents ſo er zů bett gat / es reiniget alle iñerliche feüchtigkeit / vnd naͤmlich was es in dem magen findt. Im Meyen grabe diße kreütlin auß mit der wuttzelen / ſeüde es in waſſer / vnd ſchlahe es durch ein duͤchlin. dißẽ ſafft ver miſche mit roßen zucker / vnd ein wenig honig / es laxiert ſenfft igklich / vnd reyniget wol. Sanickel/Wintergruͤn / vnd Synnaw geſottẽ in wein / vnd alſo getruncken/ zerlaſſet das gerunnen blůt / on allen ſchaden. Merck / das in alle wundtraͤnck ſoll / vnd mag gebraucht werden Sanickel/ on geferlicheyt. B iij B ——— — — — — — — — — — — — — — Vitterſpoꝛen. Kreüterbuͤch. XIX Xitter porꝛen | D oe — On diſzen bluͤmen / Bitter ſporen genant / ohab ich auch langeſt / bey den hochgelerten / vnd kreütlern be⸗ - fraget / was csdoch für cinen Latiniſchen / oder Kryechiſchen nam̃en moͤcht haben bey dem Dioſcoride vnd Plinio / habs aber noch nicht koͤn nen zů wegen bringen. Darumb ich dann fein beſchreibung ſpare big vff cin andere zeit / bitz ich des felbigen beffser bericht werde. Dañ welche kreüter niı auf Dioſcoride / Plinis / Galeno / vnd den alten mögen gedeütet werden/ die halt ich alle für ungewifß.Mireeler Zeit woͤllen wir bey feinem alten nammen bleiben/vnd nennen Confolidamregalem. Dañ alſo nennen es die newen / vnd die Barbari / bitz das ein anderer kommet der csbeffser taͤuffet. Öeftale. Ritterſporen würt alfogenener im teütſchen / das fein bluͤmlein / einem ſpo⸗ ren gleich ſeind / alſo luſtig blawgeferbt / das ſye auch dem geſycht cin freüd geb⸗ en / das ſelbig bekrefftigen vnd ſtercken / ſo man ſye offt anſycht. Derenhalben dann die gelerten / ſo ire augen hefftig brauchen mir ſtudieren / dißes kraut hoch in eeren haben / auch vffhencken / an ort vnd ſondere ſtet do ſye ſtudieren. da mit ye ſolichs ſtaͤtigs im geſycht haben. Sein kreütlin / oder blaͤttlin ſeind zinzillich lein / vnd wachßen in dem bawfelt / einer ſpannen hoch / oder andert halb. Seit feiner ſamlung. Sie befke seit feiner diſtillierung / iſt kraut / ſtengel / vnd blůmen / miteinand⸗ er/gebackt vnd gebrant / in dem anfang des Brachmonats. ¶ Kraͤfft / vnd Artzeneyen. Ritterſporen waſßer / vnd decoction / leſchet vnnatürliche hitze / ſo von der peſtilentz / ſo von andern febern / vnd ob ſich erwasgyfitsgefamler hette im leib / ſtoſſet es auß / vnd reyniget die bruſt. Es würt auch gebraucht / für geſchwulſt / daͤrmgegycht / das gryen / den ſteyn / vnd die harnwynde / vnd iſt ſein do ſis vff. ij. vntz. Nim Ritt erſporen waſßer.ij. lot / roßwaſßer / vnd ochßenzung waſſßer yedes j lot / weg weiß waſßer ein halb lot / menge diße waſßer zůſammen. es iſt ein koſt liche hertzlabung / in den hitzigen febern / vnd der peſt ilentz. Diße blůmen geſtoſſen zů puluer / vñ darunder gemiſchet roßen waſſßer / vnd die augen do mit beſtrichen / benympt die roͤte dariñ hyn. iiij Der Alten glaubwurdy. B XX Contrafayt o Son Bluͤtwurtz: oder — Toꝛmentille namen, are ze J)c erhebt fichaber cin hader Honder Toꝛ ſich vmb das mentill. Dann die newen ärsser/alsnämlich/der hochberuͤmpt Joannes Ma⸗ $ lange! * nardusvon Ferzaria/ vermepner Tormentillfepeygentlichdas recht Penta> ar phyilon / das iſt / Fünffinger kraut Vnd wiewol csfpben blättlin bat/ondnit Brobenim Sa fünff / ſo wachßt es doch in et lichen landen / als namlich in Hungern / mit fünff nicklauch ge blaͤttlin. Die andern halten es ſey auch ein Conſolida / Conſolida rubea / zů teüt böser haſt. ſche / rot Heylwurtz genant. Darumb / das fein wurtzel rot ift.Sein gemeyner nam̃ iſt / Tormentilla / vnd Biſtorta in den apothecken genañt. Liße dauon weiter in der beſchreibung des krauts / Fünffinger genant / vnd in den, Sanickel / vnd Erdtboͤr kraut. Die meynung Hermolai Barbari von der Toꝛmentill. Es iſt ein kreütlin Tormentilla genant / welches etlich auch für cin Fünffing Kreüterbuͤch. XXI er kraut achten / darumb / das es ym gleich ſycht / wiewol esfpben blätlin hat / vñ nicht fünffe / moͤcht billicher geneñt werden Heptaphyllon /oder Septemfolia/ Sybenfinger kraut. Auß welcher Tormentillen wurtzel / die aporbeker kuͤchlin machen / zů dem Tberiackis/ (je freilich Theriacks) vnd nemen ſoliche kuͤchlin für das fleyſch der nateren / auß Feiner andern vrſach / dann das die wurtzel ſich ein wentzig krümmet / wie cin ſchlang. Vnd das ſeind die wort Barbari. Be⸗ ſych daruon auch in dem Sünffingerkraur. Geſtalt. Wie obgeſagt /hat Toꝛmentill ſyben blaͤtlin / ſeind Eleyn/sart/spnlecht/oder kerbecht. Sein bluͤmlin iſt gelb. Vnd die wurtzel knodecht / ſchlym̃ / vnd iñ wend⸗ rot/gleicht ſich der Galangen / aber on geſchmack. Statt. Sein ſtatt iffindengewüldenüffsen/ond die ſelbig iſt die beſte. O. o eit. Tormentill kommet ſpodt / vmb die zeit / ſo die Reben verblücr. Sam̃ lung. Die ʒeit ſeiner diſtillyerung / oð ſunſt ynſa mlung / dariñ es feine krafft / würt geachtet / von dem. xx. tag an des Augſts / bitz vffden. viij. des Herbſt monats/ vnd ſol man kraut vnd wurtzel mit einander in eim moͤrßel ſtoſſen / vñ darnach indem alembick abzyehen. Aber dißes waſſer iſt bey den Apoͤthekern nit im brauch / wiewol es koſtlich / ſonder die wurtzel / vñ das puluer halten ſye in werde. Complexion. Man meynet das diße wurtʒel kalt vnd trucken ſey off den drꝛitten grade. ¶ Tusgenden / vnd Artzeneyen. Toꝛmentill wurtzel geſtoſſen mit Wegrich ſafft/iſt gůt für den kalten ſeych. Die wurtʒel geſotten in regen waſßer / vnd den dampff vnden hynauff ge⸗ laſſen / vñ dar nach deſßen puluers gemiſcht mit benigvin pflaſters weiß vff den bauch gelegt der frawen / hilfft das ſye deſter eher entpfahet. Wer das rot außlauffen hatt / puluerizyer diße wurtzel / neme ſye yn mit rot⸗ em geſtaͤhletem wein / es ſtillet den fluſſßß. Diße wurtzʒel würt für ein ſonderlich antidotum / gůt für gifft / von allen aͤrtz ten geacht / würt auch gebraucht in alle confection / vñ bezoartica / die man für vergyfft pfligt zů reychen. Sein bꝛauch iſt bey manchem mancherley. Du magſt ym alſo thůn. Nym Tormentillen wafßer vff. iiij. lot / des allerbeſten Theriacks. j. quintlin / eſßig an derthalb lot. treibs durch einander / gibs dem peſtilentico zůtrincken / vnd la yn ſchwitzen / vnd alle andere ordenunge halten / die zů dißer kranckheyten gehoͤ en/ er genißt. Du magſt auch nemmen dißes puluers.j. quint lin/ theriacks ein halb quin⸗ rlin / vermengt mit ſawrampffer waſßer / iſt auch koſtlich. Es iſt die wurtʒel gůt auch zů dem dreytaͤgigen feber / daruon getruncken. A B Siſtillyerũg. Für die peſti⸗ le: . XXU Contrafayt CAlleynnerliche glyder werden bekrefftiget vnd geſterckt von dißer wurtzelen / fo mandarüber trincket / oder den wein mit dißem waſßer ver miſchet. Vnd Labwaflzer, ſonderlich ſo ein menſch in feinen letſten noͤten iſt / ſo man yn mit dißem waſ⸗ Per on vnderlaſße laben. Was auch für bꝛüch feind/faule geſchwere / wunden / fiſtellen / geſchwulſt / mag alles mit dißem waſßer / oder puluer curiert werden. Tormentillen waſßer mie Thucien vermengt / iſt gůt für die flyeſſende aug⸗ en / die Thucia ſol aber zů vor gebeytzet ſein in roßwaſßer. Ser ſafft von Toamentillen gemiſcht mir Camilen oͤle / vnd den menſchen da mit beſtreichen / oder geſalbet an dem leib / da das geſycht wuͤttet / hilfft vaſt wol / vnd legt den weethumb. Welchem vaſt vnwillet von überflüffse der Cholera /der neme dißes pul⸗ uers / vnd rüre cs yn mit einem eyes weiſß / mach cın kloͤtzlin darauß / vnd bachs je zyegelſteyn / zerlaſß es darnach wider / vnd brauch dißes puluer / es ſtillet as ſpewen. 9 Tormentillaift auch die allerkoſtlicheſt blůtſte llung / ein ſecret den frawen iren blůmen zů ſtellen / ſo ſye den ſelbigen zů vil haben / mag man dar zů nem⸗ men Seckelkraut. XXIII Bꝛaun Betonien Wunderkraͤfft etlicher kraͤut⸗ ter. XXI Contrafayt E Daun Betonien ala ¶ Prfpzsung feine namene. Ep (its mennet/das die Detones in Hiſpa⸗ nien dißem kraut feinen erftennammen geben baben/wnd ſoliche auch zů aller erft ſeine kreffte erlerner/welcher ym auch vff den heütigen tag bey den Teüt ſch⸗ en bliben / ſo es auch Betonicã nennen. Es würt auch geneñt Serratula / dar⸗ umb / das fein blatt / zů rings vmb einer ſegen gleich iſt. Andere frembde voͤlck⸗ er/geben pn auch andere nammen / nach irs lands art. | Sein geftalc vnd gefehlecht. Bersnien bat ein langelecht / ſchwartzgryen / vnd wolryechend blatt / zů ring vmb gekerbet / gleich einer ſegen / mit braunen bluͤmlein. Sein ſtengel iſt eins arme lang / horecht / vnd gefyeret / vnd fo er auß gewachper/gewinter ein koͤpff⸗ lin / wie ein aber. Die wurtzel iſt rotlecht. Dioſcor. vergleichet fein blatt einem Eyehen blatt.iſt zum theyl warc/iftaber gar vil zaͤrtt er / linder / vnd horechter / weder ein Eychen blatt. Vnd wiewol Dioſcorides ſoliche nicht vnder ſcheydet / ſo werdẽ doch dreyerley Betonien geneñt. Als Brauni betonien / das maͤnnlin. Weiſß Betonien / mit weiſßen blaͤttlin / das weiblin. Vnd die dritt / Schlüſßel bluͤmen / oder Sanct Peters fehlüffel geneñt. Wiewol der erfarneſt Kreütler Hieronymus von Braunſchweyg/wille gantʒz vnd gar nicht / das Schlüſßel⸗ bluͤmen ein Betonien ſey. das gibichnun den gelerten zů bedencken / vnd denen ſo wol iſt mit hadern. Was die Alten von dißem kraut gehalten. Es habẽ die Alten Heyden mit dißem kraut / ſampt dem Ißenkraut / vil zau berey vnd hexenwerck getriben / auch ſonderliche Ceremonien / oder bandrgeber dẽ gehebt / ſolichs an ſeiner en zů feiner zeyt zů graben/von mir / dieweil cs eytel aberglaubiſt / mit fleiſß vnderlaſſßen. Seind auch deſße beredt geſein / das es die boͤßen feyndt / laruen / vnd alles teü feliſch geſpenſt vertreib / auch alle gifft ige thyer vn gewürm / wo es gehaltẽ würt. Welches ich nit widerſpriche. dann ich auch noch meher kreütter weyſß / welche fo man ſye bey ſich tregt / vñ die beſeſßenen mẽſchen darmit wil anruͤren / oder zů yn en reden / moͤgen ſye es nit leiden / vñ Gott der Herr hat ſoliche krafft den kreüt⸗ tern fo wol geben/als den menſchen / allein das wir ſolichs nit wiſßen / auch der alten bücher nit leßen ſolichs zů erfaren. Es haben auch die Alten / groſſße wund⸗ erbarliche ding mir den Simplicibus gethon / das eygentlich Gottes werck feind/wie Plinius vnd Philoſtratus das ſelbig byn vnd wider anrege. Aber wie ſye ſoliche kreüter gebraucht / verſchwigẽ. Vnd iſt aber die Ceremonien / das Ber ſchweren / vnd wie wir auch etliche im brauch baben/das Meſßleßen darüber/ vnd aberglaͤubige Gebett drůber ſprechen / eytel narrenwerck / vnd teüfeliſch ger geſpenſt / welcher ſich in alle Gottes haͤndel vnd werck vermiſcht / damit er die ſelbige fo gůt / vnd reyn / mit ſeinen lügen vermiſche / vnd die ecre ſo Gott zů ge⸗ hoͤrt / vff ſich wende. Esiſt onñ zweifel / ſo wir die kraͤfft vnd natur der geſchoͤpfften wüſten / frum weren / vnd Gotr glaubten / wir wurden auch zů vnſern zeiten (fo Kreüterbuͤch. X wir Gott die eeregeben)auch mit feinen wercken wunderbarliche ding würcken/ ou alles zů thůn genanter fuperfticion vnd gauckelwercks. Statt vnd oꝛte do Betonien gern wechßt. Betonien wechßt gern an den feüchtẽ vnd ſchaͤttigen orten / vnd in den feüch⸗ ten matten / vnd hinder den zeünen / da haͤr dañ die Kryechen jm den nam̃en ge⸗ macht Pſychotrophon. Zeyt zů diſtillieren / oder ynzuͤſamlen. Die beſte zeit sh diſtillieren / ſunſt auch ynzůſamlẽ vnd zů doͤrren / iſt am en⸗ de des Meyen. dañ in der ſelbigẽ zeyt iſt es in feiner allerbeſtẽ krafft / kraut / ſteng⸗ el / vnd blům miteinander gebrennet. In was grad Betomien kalt oder warm geacht würt. Etliche meynen / dißes krant ſey warm vnd trucken in dem erſten grad. Sie anderen in dem dritten. Sein krafft iſt / das es zerſchneidet / woͤlches man wol ſpuͤret in dem geſchmack / ſo man darein beiſſet. dañ es iſt ein wentzig bitter vnd charpff. ¶ Mancherley artzeneyen vnd kreffte diſzes krauts. Dieweyl Betonien einer — / vnd zerlaſſenden krafft / wie yetzt angeregt / auch warm vnd trucken / von wegen der ſelhigen vrſach / ſpricht Ga⸗ —— ſye den ſtein in der bloßenn / reyniget die bruſt / dielung / vnnd ie leber. Iſt auch dyenſtlich zů den brüchen / kraͤmpffen / vnd für alle byſß / ſo einem von vergifften thyeren moͤgẽ zů handẽ ſton / gott geb was ſye für einẽ namen haben. Wem der harn verftcer/der brauch dißes kraut / es maͤchet ym ein vnwillen/ ſcheiſſen / vnd harnen / man ſoll es aber brauchen mit waſſer vnd mit honig. Wer auch ein vffſteigens hat vß dem magen / vnnd jm boͤße daͤmpff zů dem mundt hyenauß geude / der drinck ab dißem kraut. Welchen frawen die můter vffſteiget/iſt es auch nutzlich. Ein hochberuͤmpter alter Scribent / Plato Apolienſis genant / bitzhaͤr in teů tſch nicht kommen / welcher cin eygen bůch von diſſem kraut geſchriben / gibt der Betonien zů / diße harnoch geſchribene tugent. Betonica über die gehawene wundĩ des haupts gelegt / heyler ſye behend / vn wol. Vnd ob et was von beynen gebrochen / hefftet es wider aneinander / nach der Br ein beyn vffdas ander wider gerecht würt. eüd Betonien wurgel in waſſer / bitz vff das drittheyl / dempff die augẽ da⸗ mit / vnd lege die bletrer vff die ſtirn / es leget das augen wee. Des gleichen thůt auch das gebrant waſſer daruon. Alſo gleicher weiß in wein geſotten / vnnd ſo warm iu dem mund Sn A B Plato Apoli⸗ enſis von der Betonien. XXVI Contrafayt TC benymmet das zanwee. Drey quintlin dißes puluers mir honig vermengt / vnd gelegt / iſt gůt den lungſüchtigen. Vnd damit ichs bckürtz mit eim wort / ſo dyent Betoniẽ dem miltz / den nyerẽ/ bauchwec/lendenwee/büften/verlegung der FA n / dem ſtein / für eintaͤgigen / dreytaͤgigen / vnd fyertaͤgigen ritten / carbunckel oder peſtilentz blater / alte vnd friſche wunden / fürs podagra / erkaltung der adern / für lchlangen / vnd allerley handt vergifft. rem fo yemants hette vnluſt zů eſſen / oder nicht zů ſtůl moͤcht gan/oder von zů vil wanderen ermattet were/ın dißen kranckheyten / vnd breſten alſammet mag man brauchen Betonien / da mit wein / da mir waſſet / da fein 2 Me waſſer / do das puluer / ye noch gelegebeyr der kranckheit / wie ein yederder kreüter — will ſelber fol wiſſen. dann in dißen dingen kan man kein gewiſſze res gelgeben. Der hoch erfarẽ kreütler Hieronymus von Braunſchweig / vou dem ich ſon derlich vil halt / der beuylcht auch dißes waſſer zů brauchen für den fallendẽ ſyech tagen / haubt we/ gedruncken oder geſſen gifft / für verſtopffnng der lebern / für waſſerſůcht / vnd geelſůcht gemeyngklich gedzuncken morgens vnd abents / vff drey oder. iiij. lot. © Abber eins iſt dz mich in dißem kraut zweyffelhafftig macht / dieweyl Plinius ſagt / ſo mancın krantz / oder einen groſſen Circkel macht mit dißem kraut / vnnd aber daryn ſchlangen thuͤe zůſammen / ſo erwürgen ſye einander ſelb / hab ich wel et wan dat zů geholffen / das ſelbig zů bewaͤrẽ / was aber nıchrs. Mag ſein / das es auch ein Magicum fey/ond ſo die Alten dißes kraut haben woͤllẽ verſůchen / das ſye auch jre ſegen vnd Cerimonien darzů gebraucht haben. Kreuͤterbuͤch. XXVII Geel Hymmelſchlüſſzel / oder Hell Betonien. ck XXVIII Contrafayt Kreůterbuͤch. XXIX a Loummelfchlüffsel. A 1 Dinelfeßlüffgel/oder S. Peters ſchlüſſy⸗ el/oder Schlüſßelblůmen / vff Larin berba Patalyſis / iſt der Bectonien nit vaſt vngleich / allein das fein blatt iſt breprer / weiſſßfaͤrbiger / nidertraͤchter / mer geruntzlet / darumb auch der hocherfarẽ Hie ronymius ſolch nit fürware weiſſe Betonien halt / wiewol es in vilen dingen / ſo vns erfaren/ gleiche krefft hat / will ich vff diß mal nicht widerfechten / ſonder ap⸗ pellier bye aber vff die gelerten / das ſye mir dißem kreütlin vß dem Dioſcoride woͤllen ein nammen geben / vnd anzeygen / ob etwan ein capitel / oder ein ſyno⸗ nymum were das mit dem nammen herba Paralyſis ſtymme. Sie meynung Hermolai Barbari hab ich in meinem latiniſchen Herbario angezeyt. Von ſtatt vnd zeyt difger blůmen. Hymmelſchlüſßel ſeind vaſt die allererſten blůmen / die kom̃en am anfang des Glentzen / wachßent vff den feüchten matten / darumb ſollen ſye auch in det ſelbigen zeit geſamlet werden. dañ ſye verſchwinden bald. Krafft vnd Artzeneyen der Hymmelſchlüſſel. an wajfer von dißen blůmen an die ſtirn vnnd haubt geſtrichen / leget das aubt wee. Erwermt auch den magẽ / die leber/ vnd die můter / bringt den frawen ire zeit. Iſt gůt für vergyfft / vnd gyfſt iger ſchlangẽ gebiſße / gleich wie die Betonien. Das oͤle von dißen blů men/erwermt das geaͤder/ vnd dyenet wol den lam̃en beterrißen/paraliticigenant. Wen das Gryen vexiert / vnd kalte flüſß in dẽ ruckẽ / der dꝛincke dißes waſß⸗ ers/cstreiber ſolich feüchte durch den harn hynweg. Das angeſicht mit dißem waſſer geweſchen / vertreibet die maßen / vnnd ſo yemants auch das haubt oder das angeſicht geſchwollen von vergyfft / der netz ein tuͤchlin in dißem waſſer / es legt die tn i ij A Erdtrauch: oder Daubenkropff. Sein nammen. Alubenkropff würc off Kryechiſch genen * net Capnos / oder Capnion / vff Latiniſch. Fumus terre / vnd zů Teüt ſch Erdtrauch / oder Daubenkropff. Erdtrauch / vß der vrſach / das es gleich dem rauch / die augen beiſßt / vnd weynen macht / ſo man das ſafft daryn thůt / oder wie Meſſue ſagt / das ſein kraut aͤſchen farb. Etlich nennens auch Ka tzen koͤrbelkraut / von welcher außlegung der nammen / an einem andern ende von mir ſol geſagt werden. Don dem lob dißes krauts. Meſſue ſpricht / das dißes kraut ſey ein benedeyete artzeney / gar bey zů allen breſten / moͤge auch gebraucht werden on allen ſchaden / wie dann auch zum theyl es in den ſelbigen růff kommen / nemlich bye zů Straßburtg / vnd allein ſein men nige vnd vile / das es ſo gern / vnd allenthalben wechßt / macht cs vnwerdt. Pi. > En — Kreüterbuͤch. XXXI Geſchlecht vnd geſtalt. Erdtrauch iſt ein kraut dem Coriander / oder dem Wilden morẽ gleich in den blaͤrrlin / zart vñ bleychgryen. Seine bluͤmlin braun / welche fo ſye verbluͤen / wer den Enspflin drauß / in welchen iſt ein kleins ſaͤmlin. vaſt in der hoͤhe zweyer ſpan nen / mit einem eintzigen ſpitzen würtzelin. Fr Es iſt auch noch cin ander Erdtrauch / deſſſen Plinius gedenckt / wechft an den maurẽ / vnd an den zeünen / dem obgenanten mit denen bhlaͤttlin / vnd bluͤm lin gleich / iſt aber mir vnbekant / iſt bey den Alten auch Hanenfůſſs geneñt worden. Sctatt feiner wachßung. Dißes kreütlin wechßt vaſt ſeer gern / vnd nam̃lich an den gebawenen ſtet⸗ kenn den gehacktẽ reben / gerſten feldern / zů zeiten auch in den garten gejäffen. Zeit ſeiner ynſamlung. Sein brauch iſt vaſt zů decoctionen / ſyrupen / vnd diſtillieren / darumb ſo ſol es geſamlet werden ain ende des Meyen. Vnd iſt alles gůt was daran iſt. Ser allerbeſt iſt / der da gantz gryen iſt / mit zarten breyten blaͤttlin. Ser krauße iſt nit fo gür. Complexion. Erdtrauch iſt warmer vndtruckner natur / ſchatpff vnd bitter / wie wermůt. Vnd von wegen dißer feiner qualitet / macht cs ſubteil / zart / durch dringet / vnd zerlaſſet. * Sein ſafft würt vergleiche dem wer můt / vnd waͤret cin gantz jar / ſo man yn kunſtlich bewaret. Wie man dißes kraut kraͤfftig⸗ en / vnd beſſzern fol. Wiewol Erdtrauch kein ſonderliche boßheit hat / wie andere folntina/bedarff es doch bekraͤffrigung / vnd zůſatz anderer artzeneyen / dann es ſelber zů ſchwach iſt den bauch zůtreiben. Darumb ſo gibt man ſolichs mit kaͤß waſſßer / mirabo⸗ lanis / oder ſenet blaͤtter. Man mag auch nemen meertrübel vnd hong. Doſis / das iſt / mit was gewycht / vnd menſur / man Daubenkropff geben mag, Der faffe von dißem Fraut/mag genommen werden/ von einem balben quinelin an bızz vff. ij. vnd die decoction / von. x. vntzen an / bitz vff xv. vnd jcın puluer von.ij.quinelin an/ bitz vff. v. ¶ Kraͤfft vnd Artzeneyen. Daubenkropff faffr/in die augen gerban/macht klare augen / vnd mit gum mi yngemaͤngt / bringet wider die außgefallen haͤrlin in den augenfaͤllen. Das kraut geſßen / oder getruncken / vñ der maſßen zůbercyt wie mans be⸗ reyten ſoll / treibet durch den ſtůlgang / die choleram/ alle m igkeyt⸗ un XXXU Contrafayt C ten / die Melancholey / den harn / reyniget die adern / vñ das gebluͤt / vnd benym⸗ met hynweg die wurtzel allerley gryndts vnd malcereyen / wie die ſelbigen ein nammen moͤgen haben. Es iſt auch ein ſonderlich gryndt vnd frantzoßen kraut / brauch es alſo. Nim̃ Saubetropff ſafft / Mengelwurtz ſafft / mẽge diße zwen ſaͤfft / mit Oxymel / das cin ſyrup werd von eſßig vnd honig / überſtreich den gryndt da mit / es heylet. Ein andere decoction thůt gleich als vil Nim̃ Erdtrauch / Bappellen / Viol kraut / Mengelwurtz / gerſten mel / nept / ſeüd diße kraͤuter zůſammen in einem flyeſßenden waſßer / reib dich damit / es reyniget / vnd heylet. Wer Choleriſche feber hette/ vnd ein verſtopffte leber/oder miltz / auch einen vnfertigen magen / der brauch dißes kraut / er mag es nyeſßen on allen ſchaden. Ʒů der Waſßerſucht /brauch es alſo. NAĩ Erdtrauch ſafft. j. quintlin / Wol ffs milch wurtzel gepuluert vnd cortigieret. ij. quintlin / vñ gib ſolichs mir warm em waſßer zů trincken. Du magſt auch ein ſyrup drauß machen / vnd darzů nemmen eppffig / vnd fenchel / darnach das obg enañt puluer / vnd zucker dran thůn. Merck hye/wenn du Daubenkropff wilt brauchen zů purgieren / ſo nim̃ alle mal fenchel darzů / nemlich da du dich der Colica / das iſt / des krymmens beſorg⸗ eſt. dann in dem es die feüchtigkeiten Serlaffer/ machet cs wind. kür das Podagram. Nim̃ . ij. quintlin des puluers Her modactyli / menge es mit Erdtrauch ſafft / ſeüde es ein wentzig / vnd ſtreich es über das glyd. Sie malssen/melancholifeben/fböbigen/ frantzoſichtigen / vnd mit allerley alten faulen ſchaͤden beladen / ſollen dißes krauts vn / vñ on vnderlaſß brauchen. DDipes waͤſßers ein gůter trunck / mit einem halben quintlin Theriacks ma chet ſchwitzen / ſol auch gebraucht werden zů zeiten der peſtilentz. elche fraw ir zeit nicht recht hat / wer ynnwendig geſchwollen / oder gerun⸗ nen blůt bepir hette / der nütz dißes waſſßer morgens vnd abent s vffriiij. lot. — mundt mie dißem waſßer geweſchen / vertreibt die feüle / vnd das mundtwee. frreiterbüß. XXXIII Edler Augentroſt. ZXXUN Contrafayt Weiſſzer Augentroſt. Augentroſt dJe Dioſcoꝛides dißem herrlichen / lieblt⸗ chen bluͤmlin cin nammen gebe / hab ich noch nicht erlerner/ bhbegere ſolichs von den gelerten mir angezeygt werden. Allein Hermolaus Barbarus/gar cin hochgelerter vnd erfarner mann / der ſelbig in der außlegung der Steynbreche / am fyerden bůch Dioſcoridis / ſpricht vnder anderen worten alſo / das dem Bibenel / iſt gleich cin kreütlin / heyſßt Eufragia / hat aber ein kleyner blaͤttlin / vnd mit meheren kerblin / hat auch nit ſo manigfaͤl tig ſtengelin / mit einemgelben bluͤmlin / welches ein fondern preiß hatt zů allen —— der augen. Vermeynt / die Alten habẽ von dißem kraut nicht gewiſßt / noch erkant / gleich wie ein anders Cartofilago genañt / vonden Wundärgten/ welches wir nennen (ſpricht er) Ceratophyllatam / hat blaͤttlin wieder Roßma⸗ rin / oder der Flachs / dürre koͤpfflin / mit wentzig gelben faͤßelen. Was nun dißer lerer / mit dißen worten für die recht Eufragiam woͤll verſtanden haben / gib ich einem yeden ſelb abzůnemmen. Das aber wir Kufragiam nennen/ift geſtalt⸗ tet / wie nechſt ob ver zeychnet. Noch iſt auch ein anderer Augentroſt / mit einem weiſßen bluͤmlin / ſol der recht Augentroft ſein / als mir würt anzeyget / findeſt du auch obgeſetzt. ¶ Sein tugend vnd Artzeneyen. Von dißem kraut das Babe gediſtillieret / vnd dic augen darmit geweſch⸗ en / machet ſye klar / vnd ſtercket das geſychr. Es hatt darumb dahaͤr ſeinen nam —— es ein ſonderlich Augen kraut iſt / vnd zů den Collyrijs ſoll gebrauchet werden. Von dißem kraut würt auch zů herbſt zeit wein gemacht / vaſt nutzlich dem geſycht getruncken. Kreüterbuͤch. —V * maͤnnlin. Contrafayt => De Ve (SG XXXVI * & READER — 3) << ren AR yr E — 3 Kreuͤterbuůch. XXXVII XXXVOI Contrafayt Wolſchma⸗ ckend Kna⸗ ben kraut. Vagwurtz. Stendelwurtz. Don dem nammen. I Zendelwurg, von den Kryechen vnd La tiniſchen Satyrion genent/ auf der vrſach / das es die mañ freydig macht vnnd wolgerüſt / zů dẽ ka mpff den der ber: Adã vnd Heuam leret do ſye beyneinãder im garten waren. Darumbetlich andere jm den namen geben Ragwnrg/vnd Knabenkraut /würt vmb Franckfurt vnd Meng geneñt Creützblům / darumb das ſeine bllůmen in der Creützwuchen geſſen werden / vnnd darnach bald ver chwinden Es haben in etlichẽ landen die hyrtẽ den brauch / das ſye abdißem kraut den wideren / vnnd den boͤcken zů trincken geben / da mit ſye wol ſpringen moͤgen. Vnd in Sar matia gibt man ſolichs den roſſen / die faul ſeind / vnd auf gleicher vrſach nit ſteigen. Iſt alſo erkůndiget worden / das es auch den vnkrefftigẽ man nen breüchlich vnd dyenſtlih iſt. Geſchlecht vnd geſtalt. Sünfferley geſtaltẽ diſſes Eraurs babe wir erkündiger / welche zů gegẽ geſetzt/ ein theyl mit braun geferbtẽ bluͤmlin / ein theyl gar weiſß . Vñ ſycht man augen cheinlich / zwey geſchlecht dißes krauts / maͤnnlichs vnd weiblichs. Des mänlın raut vnd ſtengel iſt den Hermodactelen / oder ZƷeytloͤßlin gleich / aber ſchmaͤler zaͤrter / vnd nicht über einer ſpañen hoch. ſeine bluͤmlin ſeind geſprencklet / weiſß Kreüterbůch. XXXIX vnd rot durcheinander / hat zwey würtzelin / hangẽt an einander / wie zwo muſ⸗ cat nuſß / eine groſß / die andere klein / eine voll / die ander ledig / beyde weiß. Dabs weiblin bat zwo wurggelen vffeinander ligen/gleich zweyen henden / der halben es auch Palma Chriſti genãt Es bar auch ſonſt einen vnzüchtigen an blick / der weiber heymlicheyt gleich, Seine bluͤmlin ſeind auch geſtreifflet mie braun vnd weiſß / ein theyl gar weiſß. Es ſeind auch noch etliche andere Saty⸗ ria/auß Indien land / die Theophraſtus beſchreibet / vil krefftiger in irer wurck ung / aber vns vnbekant. Sein zeit vnd ſtatt. Sein ſtatt iſt in den waͤlden / vnd in den gebürgen / würt auch et wan gezylet von den kreütlerẽ in den gaͤrten / vnd würt geſehen in der Creützwochen. Et liche ſam̃lẽ ſye am ende des Meyẽ / etliche im Brachmonat / wañ ſye krefftiget würt. Complexion. Stendelwurtz iſt warm vnd feücht im erſtẽ grade / hat ein windechtige feüch tigkeit / welche vffblaßet / vnd zerſchwoͤllet die aderen. dannen bar kommet c8/ das es zů der vnkeüſcheit gebraucht würt. Sein gefbmackifterwasfülß. ¶ Sein kraͤfft vnd artzeneyen. Die groͤſſer Stendelwurtz ſollen eſſen die mann / ſo geberen ſye maͤnnlin / die minder die weiblet / ſo geberen ſye maͤgdlin. In Theſſalia nutzents die weiber mit geyßmilch. n vnſeren landẽ mag man ſolich ſyedẽ mit wein / oder mit einer huͤner bruͤe⸗ vmd zů drincken geben. Wiltu es krefftiger haben / ſo nim der ſelbigen groͤſſeren wurtzelen / vnd weiſ⸗ es pfeffers.xlvij. gran. vj. lot honig / zerlaſß diße ding allzůſam̃en in gůtẽ wein. im von der artzney taͤglich vff. ix· ſcrupel. Oder thůn jm alſo. Nim knabenkraut wurgel.j.quintlin/bafelwurgander> halb quintlin / vnd nutz das obents fo du ſchlaffen wilt gon. Das waſſer von dißem kraut /ſtercket den magen / vertreibet die gelſůcht / vnd machet harnen getruncken zůmtag. ij. mal / yedes mal vff drey lot. Es leget auch gefbwulft/ondbeylerinwendig vnd aufwendig wunden / ge⸗ braucht vnd getruncken wie yetzt geſagt. für das mundtwee mach cin gargariſma N Preshepler. ij A B ZT Contrafayt xLI Hreüterbuͤch. TE } — —— An ur \ 7 WE > = ul a Si Wild Ochßenzung | SIEHT Contrafayt Kreüterbuͤch. XLIII Ochßenzung: Bur⸗ retſch / vnd Gegenſtraſſßz. * ¶ Von dem Nam̃en. AN haltent alle newe aͤrtzt / als Nicola⸗ = — us %conicenu8/ Joan. Mainardus / Marcellus Vergilius/ vnd ire nachuolger / das Bugloffa (die yebenige /fo wir für Ochßenzung nen⸗ nen ) ſey die ware vnd rechte Borrago / das iſt / Burretſch/ vnd das ſo wir Bur⸗ ret ſch nẽnen / ſey eben die Ochßenzung / haben des ſelbigen auch vil ansepgung/ gründe vnd vrſachen / vnd ich ſelb der meynung auch hiñ / von welchem ich auch weitleüffig gehandelet in meinem Latiniſchen Herbario /hye nit nor zůer ʒelen. Demnach hab ich in gegenwertigkeyt Ochßenzung / Burretſch / vnd Burretſch Ochßenzung geneñt / zů einer vekundt / das mit der zeit / dißen beyden kraͤutteren verwandelet werden ire nammen. Es ſollen auch die Apothecker / ſo man ynen Bugloſſam ſchreibet / Borraginem nemen / vnd für die gefebzibene Borrago⸗ Ochßenzung / ſye woͤllen dann mir gewalt auff irem alten yrarbumb bleiben / wie man on zweifſel ettlich würt finden / fo fpzcchen werden/wers ons geleert habe/ vnd ob wir et was newes woͤllen vffbringen. Deren freuel vnd boͤße sungen wol len wir alſo gern dulden / bitz das ſye mit der zeit ſelber verſtendiget werden / oder ar yrrthumboffenbar werde aller welt. Beſchꝛeihung der Ochßenzung / welche wir bißhaͤr für Ochßenzung gehabt haben. Ochßenzung / die wir bitzhaͤr alſo geacht / iſt dꝛey / oder fyererley. Die erſt mie einem eintzigen ſtengel / mit purpur farben blůmen / wechßt vff den harten ſtein chet en wegen. Die ander klein Achßenzung genañt / wechſzt in den gaͤrten/ oder gebawenen orten / feyßt / rauch / mit langen ſpitzigen blaͤttern / auch einer zung⸗ en gleich / vnd kleinen blawen bluͤmlin. Die dritte wechßt vff dem feld / hurſte⸗ chtig / rauch / vnd mir blawen bluͤmlin / wie Burzerfeb. Vnd die fyerd mit roten bluͤmlin. Werden alle fyer zweyerley geachr/garten oder zam̃ / vnd wilde Ochß⸗ enzung. Burzerfeh bat ein bꝛeyter blatt / dañ die Oochßen zung / rauch / vnd rontzelecht/ ſchwartz / vnd neygen ſich ſoliche blaͤtter der erden zů. Seine bluͤmlin ſeind auch garbeygeſtaltet wie die Ochßenzungen / aber hymmelblaw / vnd groͤſßer. Cemperament / oder Complexion. Beyde geſchlecht /Burretſch vnd Ochßenzung ſeind warm vnd feücht / im er⸗ en grade / vnd werden geachr ftir die fürnemften hertzſterckungen fo vnder dert reüttern mögen gefunden werden, ¶ Kraͤfft / vnd Argeneven. Damit aber keyn yrꝛthumß geſchehe / ſo wil ich eines yeden Ei fonder OO u C XLUN Contrafayt ſetzen / vnd wie obgeſagt / Ochßenzung Burretſch nennen / vnd Burretſch Ochß enzung / wiewol ſonderlich in der krafft kein vnderſcheydt iſt / wie menigklich der aͤrtzet dekennen. Ochſßzenzung krafft. Ochßenzung kraut waſßer / iſt gůt / da ein menſch von einer ſpinnen geſtochen were / ein zweyfaͤchig tůch darinnen genetzt / vnd darüber gelegt / das lege den ſchmertzen / vnd heylet. Dꝛey oder. iiij. lot dißes waſßers getruncken / vertreibt dasErpmmen. Was von ynnerlicher geſchwulſt /leget dißes waſßer /auch getruncken yedes mal vff zwey lor. Dißes waſßer fol auch geben werden / denen die die Rot růr habẽ / den keichen den / Aſchmaticis genant / allen omaͤchtigen / hertzloßen / traurigen / verzagten / melancholiſchen / auch die ein bloͤds hyrn vnd gedaͤcht niß haben / alles in gewicht 3wep/oder dreyer lot. Noch vil beſßer aber were/das waſßer von den bluͤmlin / in balneo Marie ab⸗ gezogen / welche man auch zů conſerua mag brauchen / macht freydig / gůt ge⸗ blürc/legt dasftechen vmb das hertz / vnd die bruſt. Man ſol es auch geben denen / ſo von wegen der hitzigen vnd ſtarcken febern in omacht ſeind / vnd ſich beſorgen der gelſucht / oder des ſchlags. Wem die zen ſaußen / der net ein tuͤchlin in dißem waſßer / ſchlage cs ſo laͤb über die oren / vnd rbüte das offter mals / es hilfft wol. Deßgleichen wer hitʒige augen hatt / netʒi ein rot ſeyden tuͤchlin hyeriñ / trucke es ein wentzig auß / vnd lege es / ſo er ſchlaffen gar vff die augen / es kuͤlet vnd ſter cket das geſycht. umma ſummarum / diße bluͤmlin werden in allen hertzſterckungen ges braucht / ſo da ſeindt in der artzenney / es ſey mie ſyrupen / conſerua / ſeckelin / vnd der gleichen. % ¶Buræretcſch. Hat alle kraͤfft / wie die obgenañt Ochß enzung / mag auch in aller maſßen ge braucht werden. Kreüterbuͤch. XLV 5 8 N ER 2 IR 0) EN Contrafayt XLVI Ißenkraut weiblin. Kreüterbuͤch. XLVII Ißenkraut ¶ Von dem Nammen. b A Fin kraut iſt / das ben den Voͤmeren it größerem anfeben vnd herrlicheyt fey geſein / dann dikes Ißenkraut /etwan ge nañt Hierobot ane / das iſt / ein heyliges kraut. Die Heydniſchẽ prieſter/ haben dißes kraut on vnderlaß in tempel bewaret / damit ires Gottes/ Jupiters alt ar gereyniget. Vnd ſo die Roͤmer ire Legation haben woͤllen auß ſchicken gegen aren feyndten / haben ſye dißes kraut vonder prieſterſchafft geforderet / vnd Ipen kraut bey ynen gebebt/ vermeynendt / ſye ſolten deſter meher glücks baben/vnd von ırcr widerpart zů růwkummen / was ſye vor begerten. Ire ſchwartzkünſt ler ſchreiben alſo daruon / das es krafft habe / den boͤßen feyndt zů zwingen / vnd zů allen zaubereyen dyenſtlich. Welches auch Vergilius bezeüget. Item wer ſich mit Ißenkraut ſafft beſtreicht / dem moͤg nyemants abholdt ſein / man muͤſß yn lieb haben. Es moͤge ym auch keyn feber ſchaden / vnd beylaͤuffig kein kranckheyt ſey / dar zů Ißenkraut nicht dyenſtlich. Weiter / ſo man das gaſth auß damit be⸗ ſprenget / ſo follen die geſt alle froͤlich daruon werden / vnd keynes thyers gifft da gelaſßen. Wer ein gůts kreüt lin für die würt / vnd die vnfridſa men eeleůdt / wo ym alſo wer. Vñ deren gleichen vil ſtempeneyen / vñ abergläubifche fabelen hab en ſye mit dißem kraut vßgericht. darzů hat vil gethan ir glaub vnd zůuerſicht. wie dann in allen dingen / vnd ich das für die vrſach hab / das wir heüt der glei⸗ chen nit koͤnnen / noch wiſßen. Vrſach. Wir halten nicht daruff / wie ich dann in dem kraut Betonica auch angeregt habe. Es würt auch darumb Ißenkraut ge nennet / darumb / das mit dißem kraut das ißen herttet / wie der ſtahell. Vnd Periſtereon / das iſt / vff teüt ſch Daubenkraut / darumb / das es die Dauben lich haben / vnd auch etliche andere gefügel. Wie voꝛ zeiten diſzes kraut gegrab⸗ en / vnd geſamlet. Es haben aber genante Roͤmiſche vnd Kryechiſche magi⸗/nit ein yede Ders bena angenommen/bar auch nit ein yede die krafft gehabt / ſonder ward zum jar cin mal gegraben / vmb den vffgang des haußſternes / mit der warnemung/ das in der ſelbigen ſtund / weder Sonn noch Mon geſehen wurde. Man hatt auch zůuor das erdtrich beſprengẽ muͤſſen mit whab / vnd honig / vnd ym̃en vff geopfert. Darnach macht der Zauberer cin Circkel darũb mir einem febwerdr/ vnd ynnerthalb des ſelbigen kreyß / grůbe er das kraut mit der lincken bandr/ vnd hůbe es ent por. Darnach ſo trůcknet er es in dem ſchatten / yedes in ſonder⸗ heyt / blaͤtter / ſtengel / vnd wurtzel. Statt feines gewaͤchſz. Es wechßt zwar allenthalben / vnd naͤmlich an den ebenen felden / die feücht ſeind / vnd iſt am anfang feyßt / vnd ſo es den Brachmonat vnd Augſt erreych⸗ et / ver wechßt es ſeicht / vnd würt ye zaͤrter vnd mägerer. Geſtalt vnd geſchlecht. Ich můſß hye meinen eygenen yrrthůmb anzeygen. dann in dem Latiniſchen A XLVIM Contrafayt C KHerbario hab ich dißes krauts zweyerley geſchlecht angezeygt / maͤnnlichs vnd es i * kb ai ich bericht werde / nit das recht wei blın/ fo nder Goldt blůme er Grndtkraut genañt / wiewol mir doch ſolchs von einem glaubbafft igen hocherfarnen Doctor anzeygt ward / welchem ich gefol gt / vnd alſo ſür das weiblin dargeben habe. Aber in der warheit ſo ſeind maͤnnlin vnd weiblin ein⸗ ander gar gleich/alleindascinsbymmelblaw/dasanderegelbe bluͤmlin hatt / feind fo nabe bey einander / das auch etlich (wie Plinius ſpricht) deſßen gar kein en vnderſcheydt geben woͤllen / vnd auch gleiche kraͤfft beyden zů geſchriben. Ißenkraut wechßt etlichs eines arms lang. Sein ſtengel iſt auch fyereckecht / dyñn. Die blaͤtter ſtond von einander ye zweyer fi nger breyt / grobheit halb nit vngleich den Eychbaͤumen blaͤttern / doch ſchmaͤler / vnd kleyner / graw färbig/ feind auch gekerber gleich den Coriander blaͤttern. Die wurgellang vnd dynn. Eomplerion. Sein Tomplepion vnd natürliche kraffe iſt zůt rücknen / vnd zůheylen. ¶ Arczeneyen. Sie blaͤtter von dißem kraut / ſampt friſchem reynbergem ſchmaltz / oder mit roßen oͤle / über cin wunden gelegt / heylet ſye. — — nte blaͤtter genetzet in eißig / vnd über ſanct Anthonius fewer gelegt / uͤlet es. Ißenkraut würt für cin ſonderlich kleynot geachtet bey den Wundaͤrtzten / zů allen wunden / ſye ſeyen friſch/ oder faule / zů allen geſchwaͤren / kroͤpff / vnd verhert eten aderen. Ißenkraut waſßer getruncken / morgens vnd abendts / yedes mal vff. iij. oder iiij lot / thůt vff die verſtopffte leber / treibet die würm / reyniget die nyeren / zer⸗ malmecet den ſtein / leget das krymmen / heylet innwendige geſchwaͤre. J ſt gůt für ver giffte /dreytaͤgig feber / engbruſtig keyt / lungen geſchwaͤre/ ſchwindſůcht / ma⸗ ‚gen weet humb/ haubt wee / geelſucht / blůt harn. Vnd ſol gebraucht werde nach gelegenheyt der kranckheyt / allen tag zwüret / oder ein mal / wie das die beſcheyd⸗ enheyt des Artzts wol ſoll wiſßen. Auſßerthalb des leibs mag man ſolichs auch brauchẽ / für zan wee im mundt genommen / die wunden vnd ſchaͤden darmit geweſchen / geſchwulſt mit tuͤchlin dariñ genetzt / vnd darüber geſchlagen / fiſteln / daryn getropfft / vnd geweſchen. Albertus ſpricht / wann man das kraut in ein Taubhauß lege / ſo ſamlen ſich die Tauben. Die wurtzʒel puluerizyert / vnd gerruncken / vertreibet den ſteyn. Der ſom von dißem kraut / mit fenchel ſafft vermiſcht / vnd indie augen ge⸗ than / reyniget ſye / des gleichen ſein diſtillyert waſßer. Das kraut ſampt der wurtʒeln/geſotten vnd getruncken / bringet den fraw⸗ en iren blůmen. Macer ſpꝛicht (ich halt es aber für ein fant aſey) ſo yemant das kraut bey ym truͤge / vnd kaͤme zů einem ſyechen / vnd fragte yn / wie es ym gyenge. Ant wurt ne foll cs dem fyechen auch wol ergeen. Antwurt er / übel / ſo wütt cr erben. Ein decoction von dißem kraut / vnd den mundt darmit geſchwenckt / heylet die feüle / oder das Eſßen genañt im mundt. Dißer wurtzʒel drey / mit dreyen blaͤttlinen in wafßer geſotten / vnd getrun⸗ Kreůterbuͤch. cken / vor dẽ wee / vertreibet das dreitaͤgig feber / vnd dißer wurtzelẽ. iiij. mit fyer 4 blaͤttlin / das ſoll das fyertaͤgig feber vertreiben. Dißes krauts wnttʒel am hals getragen/on vnðlaß / iſt gůt für die Dıklam. Welchẽ ein roſender hund gebiſſen hat / dem ſoll man dißes ktaut in die wund | legen / vnd dar zů weyſſen koͤrnlin / vnd die felbig darin laffen das es feücht werde. darnach das ſelbig einer hennen dar werffen / yſſet ſye es / ſo iſt der ſech geneßen/ vnd würt jm nicht ſchadẽ / iſſet ſye es nit / ſo leg ein ander gerſtẽ korn in die wund Das cs auch die feüchtigkeyt ynſupffe / vnnd würff es der hennen darnach für / bitz ſo lang das ſye es yſſet. Von dißem kraut ſoll man waſſer breñen / puluer / ſyrup / vnd decoction mach en. Vnd nympt mich groſß wunder / das die aͤrtzet fein fo gar kleinen brauch ba > ben gegen anderen kreüteren zůt echnẽ / ſeitmal diß kraut von den Altẽ jo heylig vnd koſtlich geneñt vnd geacht / dar zů ſolcher hoher krefften. <= | A X: Dot feinem Nammen. — — AR Amenderlin / oder Blawmenderlin / dar⸗ (= RK umb / das fein blümlin blawiſt / würt geneñt zů Latin onnd A| vff Kryechiſch Chamedrys / vn Quercüla minor / welche woͤrt lin/beyde/fo man ſye außleget oder ee D Alter teütſchẽ erbaria yr⸗ umb, vn I. Kreüterbuͤch. ſye einenkleinen Eychbaum. Vndiſt jm ſolicher nam̃ dohaͤr kom̃en / das es ein⸗ cm Eychbaum gleich iſt. Geſtalt vnd geſchlecht. Dißes kreütlin wechßt nur einer ſpannen hoch. Seine blaͤttlin ſeind klein / kaͤrblecht / einem eycbbaumeblatr gleich. Daher es kompt / das die Altẽ geglau bet / die ſaͤge / ein inſtrument der ſchreiner / ſey von dißem kreütlin erſtmals abge⸗ molet worden / darũb / das das blaͤttlin zůring vmb gekerbet. Sein bluͤmlin fe klein/ vnd lyeblich. Die Apothecker zeygen an/einander Gamenderlin / wechßt vff anderthalb ſpannen hoch/ gar bey gleich dem kreütlin Satureia / vnd dem wilden Iſop⸗ * mit kleinen blaͤttlin / vnd mit blawẽ bluͤmlin / im geruch wie Toſt. Welches aber nun die gerechte fep/würt ein yeder / ſo er beyde zůſammen hebt / aüß der be⸗ ſchreibung Dioſcoride / ſelber wol wiſſen abzůne men. Stade do es gern wechfke. Sein ſtadt iſt an den rauhen matten/auc anden ſteynechten orten vnd ons gebawenen / erwan auch in den gaͤrten. wechßt überflüſſig / wo es ſich ein mal hin beſomet. Zeyt zuͤ ſam̃len / vnd zu diſtillieren. Die beſt zeyt feiner diſtillierung / iſt in dem Meyẽ / mit aller ſeiner ſubſtantz / wiewol Apuleius gebeüt das ſelbig yn zůſam̃lẽ im Augſt. Iſt auch war / fo man es doͤrren / vnd nicht diſtillierẽ will. Complexion. Gamenderlin iſt warm vnd trucken in dem dritten grad. ¶ Krafft vnd Artzeneyen. Es haben die gemeynen teůtſchen Herbaria / dißem kreütlin ein boͤß wort. ge macht / vnnd ver meynen / wer diß kreütlin bey jm trag / den haſſen die leüt / es mache auch den menſchen vaſt dum̃ / vnnd meere die vnflaͤtigkeit. Welches ich doch bey keinẽ bewerten ſcribenten noch geleßen babe/aber vil herrlicher krafft find ich bey Theophraſto vnd Dioſcor. vnd ſeind nemlich die ſo hatnach volgẽ. Gamanderkraut / geſtoffen in baumoͤle / vnd in die wundẽ gelegt / heylet ſye. Es iſt auch gůt zů den alten ſchaͤden / vnd ſein ſoͤmlin treibet auß die gall. Wem die augen wee thundt / der ſtoſſz dißes kraut auch wie obgemelt/ lege es nachts über die augen. Alp gryen geſotten in brunnwaſſer / vnnd getruncken / iſt gůt denen dic den krampff vnd gegicht haben. Genante decoction getrnncken / iſt auch dyenſtlich denen die hůſten / die cin verherrtet miltz habẽ / dien ir harnen moͤgen / die anfahẽ waſſerſüchtig zů werde. Zů noͤten rreibet es auch den frawen iren blůmen / vnd die todt geburt. In wein geſotten iſt es gůt für vergiffe/auch fo eine ein vergifft thyer gebiſſen ein pflaſter daruß gemacht / vnd darüber gelegt. Zům miltʒ ſoll man dißes kraut mit eſſig ſyeden / vñ zů den alten ſchaͤden mie honig / vnd für den alten verherrten hůſten / auch mit wein ſyeden. Ein oͤle darauß gemacht / vnd das geaͤder der bettryßẽ darmit überſteeichen / Kreuͤterbuͤch. LI erwörmet fye. Es iſt auch ein Wundtkraut / geſtoſſen in wein / gekocht / vñ gerruncken/heyz let die inwendigebzüch/ vnd ſenfftiget daspodagram. Welcher frawen ire můter erkaltet / vñ mit zů vil phleg matiſcher feüchtigkeit beſchwaͤret / vud nemlich mit der kranckheyt die man nenner das Weiſß /der foll man diß kraut wol ſyeden in waſſer / vnd den dampffdouon alſo heyſß laſſen zů ir geben. Darnach ſo es kaͤlter würt / ein warm pflaſter daruß machen / vnd al⸗ fo warmüberdiemachrlegen. Bamander puluer mit honig yngeryert vnd nüchteren geſßen / toͤdtet die würm. Du magſt auch dißes pnluersein gůte handtuoll in cin ſaͤcklin thůn / vnnd heyſß erwoͤrmen in einer pfannen über den kolen / vnd darnach vff den kopff leg⸗ en ſo warm / es reſoluiert / vñ zerteylt den Naßpfyßel / oder Schnupffen genant. So eim zůuil vnwillet/vnd einen kalten magen hat / der nicht behalten ma⸗ ge / der ſyede dißes kraut in meerwaſſer / oder ſaltzwaſſer / vñ thuͤe daran oͤlc / vnd cin wentzig eſſich / ſtoſſß es darnoch alles zů einem pflaſter / vñ lege das ſelbig al⸗ ſo warm über die bruſt / es ſtillet das kotzen auß einer kalten vrſach. Gamander ft gůt für dz Eſſen im mund / zům tag dreymol damit geweſchẽ. Wer den kleinen grynd an ſeinem leyb hat / zwiſchẽ felle vnd fleyſch / der fEolße dißes kraut mit altem ſchmer/ vnnd ſalbe ſich damit / ſo heylet er. Vnd ſo er an⸗ fahet zůheylen / ſo ſoll er ſich darnach nit meer ſchmyeren. Item welchem ſein kopff vnnd ſein batt fbüppechr / der koch dißes kraut mit feygbonen meel / ſaltzwaſſer / vñ eſſig / darnaͤch ſeyge es klar durch cin duͤchlin vñ zwag ſich damit. ij LII Contrafayt — Berl u o Kreüterbuͤch. LIII — ———— | Homungsblünien. * o D . ’ On dißen blümen hab ich vil difpuciere ; | in meinemlatinifcbe Herbario/auch vil Doctores raths ge⸗ fraget/wie ſye doch moͤchten genence werden im Dioſcoride / hab aber nye keinen ſatten beſcheydt moͤgen bekommen von yemants. Vnd be⸗ ſorg felber / ich hab ym in dem ſelbigen zůuil gethon / das ich ſye in den latin Nar ciſſu m Marcium geneñet / gegen dem / das etlich yetzundt Narciſſum / das iſt / Zeytloͤßlin nennen. Wiewol ich mich des ſelbigen wol behelfſen moͤcht / anß dem Corollario Barbari/ in dẽ Latin angezogen. Auch auß dem Theophraſto / vnd Plinio / iſt in latin genůg daruon gehãdlet / wer es beſſer verſtodt / ð zeyg mirs an / ich will yn gern darüber hoͤren. Es habẽ mir die kreütler wunderbarliche ding von dißem kraut geſagt. Nem lich das es zwiret bluͤet im jar / ein malim Hornung / das anð mol im Herbſt/ vnd zwiſchen den zweyẽ zeyten beſome es ſich / durch cin fonderlich wunderwerck. vnd laſſz fi die wurtzel võ dem Hornung an ye tyeffer ye tyefftr in die erdẽ / bitz vff den Herbſt monat / darnach geb es ſeine letſte blům / vnd werde genãt Her⸗ modactel / oder Zeytloͤßle. Vnnd der gleichen vil ding fabulieren ſye dauon / gib ich alſammer den gelerten zů vrteylen vnnd darüben zůſprechen / Es ſeind auch noch etliche andere / die vermeynen es ſeyen Weiſß Violoten / vnd Liguſtra ge⸗ nant. Ein yeder taͤuff cs wie er will / vñ mach darauß was er will. Esiſt mir on gefaͤr zů handen geſtanden / ſonſt hette ich mich fin auch nit a — u Wegerich. Contoafayt reyter B LIIII Kreüterbuͤch. Spitʒer Wegerich. ILV E iiij LVI Contrafayt Sröfhlef felEraur/ Kreüterbuůch. LVII Voter N = —— — — — egrich | € Don den Nam̃en des Wegrichs. | Fgrich würt off Kryechiſch generic Ar⸗ nogloſſos / oder Heptapleuros / oder Polyucuros / vnd vff Latiſch Plant a⸗ go / vnd Arnogloſſa / zů Teütſch Wegrich/ oder Schaffßung. Wie der Wegrich gefoꝛmyert vnd geſtalt / auch wie vil deſz ſelbigen geſchlecht. Wegrich ein vaſt gemeyns kraut / menigklich wol bekant. Mürt von Dio⸗ ſcoride vnd Plinio/ ſa mpt allen Alten dreyerley ee Bicye wegrich. Kleyner / oder Spitzwegrich. vnd der dritte / Froͤſchleffelkraut genañt. Von der geſtalt des bꝛeytten Wegerichs. Ser Gꝛoſſz/oder Breyt Wegerich/hat ein breyts blatt / gleich einer sungen. Darumb er auch Schafßung genant /vnd über den rucken mit ſyben rıppen gefaſßet / ſchwartzgruͤn / vñ hartblaͤttich / mit vylen ecken. Vnd fo er bluͤet / har er in der mitten ein kleynes doͤldlin zůüringumb mit ſamen bedeckt. — 7 f — 4 = e Ar 7 ZB 2 I} 4 Ga EN 2 r c ILVIII Contrafayt Contrafactur des Spitzen Wegrichs. Der Rlepn/würtdarumbder Spitʒ Wegrich genant/ das er cin ſpitʒ blatt hatt / ſchmal / weych / vnd zaͤrter. Sein ſtengel iſt eckecht / ſein blůſt bleychfarb / vnd hat ein dolden gleich dem Breytten. Wie KröfchleffelErane gefoꝛmyert. Froͤſchleffelkraut / iſt dem vorderigen nit vaſt vngleich / iſt aber zaͤher / vnd ſchwaͤrtzer. Wechßt in den ſeehẽ / vnd ſtaͤtigen waſßern / vaſt anmuͤtig den froͤ⸗ ſchen / die dariñ phlegen zů ſitzen. An was ſtact der Begrich gern wechßt. Wegrich bat ſonderlich kein eygen ſtatt / doch wechßt er vaſt vmb die wege/ an den rheynen / vñ ſchattigen orten / auch vff etlichen matten vñ gaͤrten. Vnd wo er ſich cin mal beſamet / nimpt er vaſt überhandt / vergeht nit / man yette yn dann in ſonderheyt mit der wurtzeln auß. Welcher Wegrich der beffzer. Wiewol aber beyde Wegrich / ein koſtbarlich / hochberuͤmpt kraut iſt / dauon auch der hochgelert philoſo phus Chryſippus ein eygen bůch geſcheibẽ / ſo meynet Doch Macer / das der gröffer/auch die groͤſte krafft babe / iſt auch gemeynklich in meererem brauch / weder der Spitze. Zůuͤ Welcher zeit man den Wegrich ſamlen ſoll. Die beſt ʒeit ſeiner diſtillyerung / iſt am ende des Meyen / da ſol man yn fans len. Wil man aber den ſamen dauon haben / ſo warte nun vff den Augſt. Wie lang diß kraut werhafft. Ss Wegrich an einem ſauberen trucknẽ ort verwart/balt erfichein jar lang gůt. Namlich den ſamen ſolle man koſtlicch vnd wolbewaren. dañ er groſſe tug ent an ym hatt. Macer macht auch ſafft daruß / halt ſich gleich wol über jar. Wie ein Wegerich vmb den anderen mag braucht werden. So man einerley des Wegrichs nit wol moͤcht zůrhanden haben / als dann mag man brauchen die andern. Dann dariñ kein gefaͤrlicheyt iſt. Von der Complexion des Wegerichs. Wegrich kuͤlet vnd dorret in dem zweytẽ grad. Hat ein kleine ſchaͤrpffe. Ser halben dann er die boͤßen geſchwoͤre / flüſßz / vnd feüle reyniget / doch iſt ſolich ſchaͤr pffe on kratzen oder beyſſen. Vnd wurtʒel vnd kraut vaſt einerley natur. Die frucht iſt gar einer zarten ſubſtantz. ¶ Kraͤfft vnd tugent des Wegrichs. Wegrich blaͤtter trücknen auß / vnd zyehen zůſamen. Darumb ſo werden ſye | Kreüterbuͤch. LIX gebraucht / zů den boͤßen / faulen vnd flyeſßenden ſchaͤden. Auch zů den ſchaͤden / die man nennet Elephantiam / malcerey geſchlecht. Was für geſchwaͤre ſeind /die da vmb ſich freſßen / Carbunckel / vn veraltet⸗ te ſchaͤden / die reyniget der Wegrich / vnd heylet ſye. Wegerich ſtillet das blür/ftopfferdierere Růr / mit eſßig gekocht / vñ geſſzen/ oder in einem clyſtier / oder auch das puluer datuon genoſßen / oder cin muͤßlin dauon gemacht / vnd geſßen. Mag auch vffgelegt werden über den Brañt / hitzige apoſtemen / geſchwulſt⸗ en der gefebwärc/kröpffe. Ser mundt mit dißem waſßer / oder decoction geweſchen / vertreiber das Eſßen im mundt. Sein ſafft in die Fiſteln getropfft /heylet ſye. Des gleichen in die augen getropfft /reyniget / vnd kuͤlet ſye / vnd in die oren / bringt wider das gehoͤr. Wer blürfpeyer/oder harnet /trinck des waſßers / es verſteedt ym. Die wurgel vom Wegrich kocht / oder geſſßen / oder vnder dic zaͤn gelegt / be⸗ nimpt das zan wee. Etlich tragen ſye an dem halß / für die peſtilentz / gegraben zwiſchen den zwey en 6 Frawen tag. * ie weiber hencken auch ſolich den kinden an den halß / zů vertreiben die roͤpff. Plinius ſchreibt / vnd iſt ein erfaren artzeney / das dißer wurtzelen drey mit drey becher wein vnd waſßer getruncken / ſey gůt für den dreytaͤgigen Ritten. vnd iſt eygentlich war von dem gebranren waſßer / des ſelbigen getruncken vff drey vntz im paroxiſmo. Nim Wegerich waſſer/vnd Endiuien waſßer / ver mẽge ſye mir gůtem weiſ⸗ fen zucker / es ſtercket das hertz / vnd die leberen. Für ſanct Ant honien fewr/ nim Wegrich waſßer / vnd Haußwurtz waſßer / oder ſafft / mit eſßig vermengt/ſchlag es darüber. Wegrich vnd Aron puluer gethan in die feygblattern / heylet ſye. Was vom fewer gebzanr/lefcberdißcstraur. Bertram wurtzel / vnd Wegerich wurtzel gepuluert / vnd mit laͤbem waſßer in die zaͤn gethan / legt das zanwee. Welcher frawẽ ire kranckheit zů vil geet / die trincke dißes waſßers / es ſtopfft. Dißes kraut / mit allem dem das es anym hatt / ͤffenet die lebern / miltz / nyeren / vnd kuͤlet ſye. ZƷům ſyertaͤgigen feber / ſol es gebrauchr werden/ mit Theriacks / ehe dann es den mẽſchen anſtoſßet / oder fein ſafft / mit honig waſſer. Du würſt etwas kra⸗ ffte darinn ſehen. ** ein roßender hundt gebiſßen hatt / der lege dißes kraut in die wunde / es ylet ſye. Alſo auch was ſunſt von ſchlangen / oder andern giffeiger thyer gebiffse were/ heylet es auch. at ſich yemants übergangen / vnd ſeind ym die fuͤſß geſchwollen / der lege dißes kraut an die ſolen der fuͤſſen / es verzeühet die geſchwulſt. Wegerich blaͤtter geſtoſſzen mit ſaltz / vnd über das ſchmertzenhafft ort ge⸗ legt / hinderet das grewelich weerbumb vom podagra. Ifft genanter faffe von den blaͤttern / vnd geben dem Feicbenden menſchen / vnd die ſanct Valentinus ſyechtagen haben / iſt jnen vaſt bequeme. LX Contrafayt —J | ’ = x N — EN er S N 6 N N [> 8 — *— — Gunñdelrebe N F 5 [7 X ⸗ NVundelrebe/würt zů Eacin vnd Kryech⸗ Aiſch geneñt. Elat ine. Vnd meynen etliche / ſein ware beſchreib = ung beydem Dioſcoride / ſey Elatine / vnd nicht Chameciſ⸗ ſos. Heyſßet ſunſt auch Hedera terreſtris / vnd Corona terre / zů Teütſch / Gundelrebe / oder Erd ephew / Erden Kraͤntzlin / darumb das es vff der erden ſich flychtet weit vnd breyt / mit ronden / kleinen / harichten / růndgekerbten / vnd wolryechendẽ blaͤtteren. Sein ſtengel iſt wie Volubilis / das iſt / Winde / vnd ſei⸗ ne bluͤmlin gleich den Baſilien blũmen. Dißes kraut wann man es zylet inden gaͤrten / ſo pflantzet vnd flechtet es ſich / wie ein rebe. Würt gebraucht zů zyerden/ vnd zů kraͤntzen. O:rwolgebosnberz/ber: Herman Graff zů Neuenar / in einem beſunder⸗ en buͤchlin / das er von den yrrigen Kreutteren gemacht hatt / der meynet / das di fe Gundelrebe / werde bezeychnet durch das woͤrtlin / vñ capitel Elatine bey dem Dio ſcoꝛide /vnd ſey auch Chamcciſſos / wie mans gemeynlich vßleget / magſtu die Capꝛtel zů ſammen conferieren / vnd bey dir felbdarüber ſprechen. Kreüterbuͤch. LXI Statt feiner wachßung. Dißes kraut wechßt gern an den gebawenẽ orten / am ſchatten / etwan auch vff den kirchhoͤffen / vnd an den zeünen. Zeyt zů ſam̃len / vnd zu diſtillieren. Die beſte ʒeyt ſeiner diſtillierung /iſt das kraut vnd ſtengel miteinander ge⸗ pm gediſtilliert / im Brachmonat. Die wursel bar fonderlich Feinen rauch. Eomplerion: Joannes de Vigo ſpricht / das dißes kraut ſey kalt vndtrucken / vñ ſein kraffte feyen zůreynigen / außtrücknen / zůſam̃en / zyehen / fleyſch machen in den wundẽ. Vnd ſolichs beʒeüget auch Paulus / in dem woͤꝛtlin / Elatine. ¶ Kraͤfft vnd Artzeneyen. Das waſſer von Gundelrebe /in die flyeſſende augen gethan / trückenet ſye. man mag auch die bletter mit quetſchen vnd darüber legen. Dißes kraut auch in waſſer gekocht / vnd getruncken / ſtopffet die Rote ruͤr. Weñ man ein Bock nichts anders lyeſß eſſen ein zeytlang / dañ allein dißes kraut / deſſelbigen bocks blůt wer dañ koſtlich zů dem Stein. Mir fpeck vnd chriſtwurtz geſtoſſen / vnud da mit überſtrichen das har / vers treibet die mülben im har. Ich hab mir auch laſſen ſagẽ / wer dißes krant an halß hẽcke/bitz herab an den nabel / dem bring es ſtůſgang. Hieronymus ſpꝛricht/das Gundelreb waſſer getrunckẽ / morgent / vñ abent / yedes mal vff zwey lot / vertreibet den hertz ritten / vnd die gelſũcht. Zů den Fiſtelen iſt nichts koͤſtlichers geſtoſſen / vnd das ſafft daryn gelaſſen. Wiltu heylen den boͤßen grynd an dem leib behendigklich / ſo nim agley / weyſ⸗ fen mele/ Gundelrebe / vnd nim weinſtein oͤle / ſtoſß die ding zůſammen zů einer ſalben / er heylet daruon. Allen tag drey lot getruncken dißes waſſers / iſt gůt fůr haubt geſchwaͤr / vnd oͤffnet das verſtopfft miltz / vnd die leber. Es bringet auch den frawen ire zeyt / vnd theylet auß peſtilentziſch vergiffe/ getruncken vff. vj. lot. Wer nit harnẽ mag / brauch dißes waſſer zům tag drey mal / morgents / mit⸗ tags / vndabents / vff dreytag / es bringet jm den harn. Es iſt auch gůt für gegicht/getruncken / vnd die glyder ur A — Nyeßwurtz. — 9— Von ſeinem Nammen. Grꝛiſtwurtʒ wire vff Kryechiſch geneũt Arellebozus/ off Latin Veratrum / vnd bey etlichen Teütſchen Chriſtwurtz / von den anderen Nyeßwurtz / vnd Leüßkraut. Wohaͤr jm fein nammen kom̃en. Würt geneñt Chꝛriſtwurtz / darumb das ſein blům / die gantz gryen iſt / vff die Chꝛiſtnacht ſich vfft hůt / vnd bluͤet. welches ich auch felb wargenommen vnd ge feben/mag für cin geſpoͤtte haben wer do will. Nyeßwurtzz darumb / das ſye pul⸗ ueriziert / macht nyeßen. Kreuterbuͤch. LXIII Dom lob vnd pꝛeyß dißer wurgelen. Es habẽ die Alten diße wurtzel hoch gepreyßet / darnach anch weyt gereyßet / in ein ſtatt Anticyra genant / vnnd naͤmlich die ſo mangel an der vernunfft ge⸗ babt / melancholiſch / oð hyrnwuͤtig / ſeind dardurch erhalten vñ geſundt wordẽ · Wer diße wurtʒel erſtlich den men, ſchen angezeygt. Die Alten ſchꝛeiben / das die wurtzel erſtlich durch einen hyrtẽ ſey angezeygt worden/mitnammen Welampodes/welcher/da cr ſahe / das ſye die Geyſß pur⸗ gier et/hat er die ſelbig milch zů trincken geben / vnd erfaren / das die ſelbig mild auch den bauch oͤffnet / vnd ſtůlgang braͤcht. Wiewol die andern ſagen / dasge⸗ nanter Melampodes / ein worſaͤger ſey geſein / vnd alſo durch ſeine kunſt / innen worden die heymlicheit dißer wurgelen. Don geſchlecht dißer wurgelen. Es iſt aber zweyerhandt Nyeßwurtz / weiſß / vñ ſchwartz genañt. Die Weiſ⸗ ſe hat bletter wie ſpitzer wegerich / aber nit fo lang /noch ſo breyt / zůring vmb zyñlecht / wie ein ſege. Mat einẽ ſtengel einer elen hoch / welcher hol iſt. Ic wur⸗ tzelen wachßen alle auß einẽ knoͤpfflin/ gleich wie zwiblen wurtzel / aber lang / vñ yedes eines ſtrohalmen dick / nit vaſt vngleich der Schwalben wurtz / vnnd ſeind der ſelbigen vnzaͤlichen vil / ſtrack vnd ſteiff. Dice — iſt der Weiſſen iü allen dingẽ gleich / allein das ir blatt ſchmaͤler iſt / vñ als mich dunckt / auch zaͤrter. Irer beyde bluͤmlin ſeind mit erſt gryen / dar nach werden fyefalb/onnd würt darauß cin ſchyfflin / bringt runden ſchwartzen ſamen / dem Peonien ſamen nit vngleich / aber minder. Beyde wurtzelẽ ſeind bir ter ſo man daryn eg o man ſoliche wurezel finde. Ire art iſt / das ſye gern wachſent an den vngebawenen ſtetten / an den hohen vnd rauchen bergen / vnd an den ſelbigen enden ſoll ſye von den Kreütleren auch gereychet werde. Wiewol man ſye auch yetzundt in die gaͤrten pflantzt / aber gar nit mit ſolicher kreffte wie die wilde. Die Altẽ habẽ keine ande für gůt geacht / vñ probiert / dann die vß Ant icyra haͤrbracht / welches ort den rhům gehabt / das do die allerbeſte wach indem ſelbigen gebürg. Wie man diſze wurgel pꝛobieren ſoll / ob ſye gerecht ſeye zuͤ der artzeney. Die beſte Nyeßwurtz iſt die do iſt weiſſz / vollkom̃en / vñ dürr / ſich gern laſßt A zer malmen / vnd ſo man ſye bricht / das ſye ein ſteüblin von ir gibt / vnd ynnwen⸗ Dig hat ein zartes marck / welches doch nit ſo hefftig vff der zungen breñt. Züů was zeyt man diſzes kraut vnd wur ze ſam̃elen ſoll. Di Weib Nyeßwurtzʒ ſoll geſam̃let werden iu der Ernd. Voꝛ — die ij LXIIII Contrafayt ſelbig gegraben / haben zůuor knoblouch geſſen / vnd wein daruff truncken. auß der vrfach / das ſye in ſolichem außgraben in irem haubt nit beſchwernuß funden vnd geferlicheyt. Dieweyl ſye aber in viſieren Lande ſoliche kreffte nit hat / würt folibs auch nit gehalten / noch vonn noͤten. Mit was aberglaubenn auch die Schwarz gegraben iſt worden / bey den Alten / dieweyl es vnſerem glauben zů⸗ wider / laſß ichs bleiben. Dañ ſeitenmal Gott der almechtig / alle kreüter vnnd Creaturen geſegnet / darff es ſolichs abergleübiſchen ſegens / vnd teüfeliſchen ge ſpenſts gar nicht · Wie lang diße wurgel werhafft. Es ſpꝛrechen die Alten / das die Nyeßwurtz wethafft bleib. xxx· jar laog. Don der boſzheyt vnd ſchaden diſzer wurtzel. Ich wolt gern / das menigklich wol bekant were / wie ein ſchaͤdlich ding iſt vmb Nyeßwurtzʒ / vnnd naͤmlich den landtſtreicheren / dryacks apotheckerẽ / artzeney ſchwermerren / vnnd den alten weiberen / die den armen einfaltigen leüten diße wurtzel / ſampt anderen gyfftigen wurtzelẽ vnd kreüterẽ yngebem als da iſt Bela lerhalß / Coloquintida / Seydenbaſtlin / vnd der gleichẽ / mir mercklichem ſchadẽ vnd krenckung der natur. Darein cin Oberkeyt ſehen ſoll / nit einem yegklichen geſtatten / ſolich kreüter zůbrauchen / vnd zuͤ reychen. Dann vncorrigiert / oder vor mir einem zůſatz gebeſſert / ſol in den leibdiße wurtzel nyemants bzauchen - Weiſße Nyeßwurtzʒ iſt überauß ſtarck / darumb ſye vſſer dem brauch kom⸗ men. Iſt auch vor zeyten bey den Alten / keiner frawen / keinem alten mañ / keinẽ ſchwachhertzigẽ vnd bruſtſüchtigẽ gegündt oder geben wordẽ. Die Schwartze toͤdtet hund / meüß / leüß / vnd ſew. Vnd auch der kodt / derẽ / ſo Nyeßwurtz eſſen oder trincken / toͤdtet die huͤner / ſo man jnen den ſelbigẽ zůeſſen yngibt. Es hatt D auch Hippocrates ein eygen bůch douon geſchriben / wie/ wañ / vnnd wen man ſoliche wurtzelen brauchen ſolle / vnnd ſich zů zeyten der purgation halten ſollen ⸗ befilhe ich den Attzten vnd Apotheckeren zůleßen. Wie man die Nyeſzwurtz bereyten ſoll. Will man aber ye wi wurtzel brauchẽ / ſoll man ſye zůuor alſo bereyten. Nim oxymel vß der apothecken / oder ſuͤſſen wein / vnd beytze die wurtzel dariñ. xxiiij. ſtunden / oder maͤch ein loch in einẽ tettich / ſteck die wurtzel daryn / vñ ſtopffs zů⸗ laſß ſye alſo darinn. xxiiij. ſtund / darnach nim die wurtzel herauß. Dißer rettich zeücht an ſich die krafft der wurtzelẽ / vnd laxiert. Man mag auch genante wur⸗ tzel beytzen in einer huͤner oð ſonſt in einer fleyſch bruͤe / ein tag lang/ oð wie Meſ⸗ ſue meynet. viij· ſtunden / vnnd ſolich bruͤe mag man zůtrincken geben. Es ſeind auch noch vil andere bereytungen / die man in der apothecker bücher finde. ges ſchriben / magſtu da ſelbſt dich beleßen. Was man an ſtact diſzer wurtzel braucht. Wo man aber dißes kraut wii wurtzʒel ſcheühet / oð nit zůr handt hat / als dañ mag man brauchen Scamoncam / vnd andere ſimplicia / die do auch reynigen die melancholey. Wie hoch / vnd wie ſchwere im gewicht Kreüterbuͤch. LXV man diße wurtzel geben ſoll. Wie hoch man aber die wurtzekgeben mag / do iſt vil angelegen. Es haben bey den Alten Themiſon.ij. quintlin / vnd etliche ſeiner nachkommen · iiij · quint ⸗ lin geben. Iſt aber vnßer zeyt denen nit nach su folgen. Meffuegibe.j. quintlin. Ser gemeyn brauch iſt von.ij. granen /bitz off zwen ſcrupel. Doch ſoll man hye riñ die gemeyn regel halten der artzeney / vnd alwegen ſehen vff gelegenheyt der. perſon / der zeyt / vnd der ſtatt / zů minderen vnd zů meeren. Don wunder dißer zweyer wurgelen. Ein mercklich groff wunder würt gefeben indißen zweyẽ wurtzelen. Weiſße Nyeßwurtʒ wiewol ſye vilfaltig ſcherpffer/ſtercker / vnnd boßhafftiger iſt / we⸗ der die Schwartz / nochdañ ſo iſt ſye ein ſpeiße der wachtelen / vnd der ſewe / vnnd iſt jnen cin ſonderer ſchleck. Dargegen die Schwartz / ſo doch nit ſo hefftig / iſt Fein vyhe ſo ſtarck das es nit toͤdte. Es ſeind deßhalb die wachtelen vndüch⸗ tig zů eſſen geacht wordenn / allein vorgemelter vrſach / das ſye dißer wurtzelen nachſtellen. Don der Complexion dißes krauts. Paulus ſteyget diße beyde kreüter vnd wurtzelẽ bitz vff den dritten grade / zů gleich — vnd dürre / haben in ynen die krafft der ſcherpffe / vnd abzůtrücknen/ oder reiſſen. ð o Ar 0 ¶ Warzuͤ genaũte wurtzelen düchtig o vnd guͤt. Weiſß Nyeßwurtʒ macht ſpeyen / vñ purgieret oben hinauß mir groſſem ge⸗ walt / welches die dꝛyacks apothecker wol wiſſen / vnd meynen / ſo ſye einem lung vnd leber verderben vnd zerreiſſen / wañ cs vil blůts / vnnd vngeſeübers gibt / ſo ſey dem ſyechen wol geholffen. Man ſoll aber hieriñen maß haltẽ / wieobgefagt / vndgelerter Artzet rath pflegen / welche ſoliche wol wiſſen handreychen vnnd zů brauchen. Man brꝛaucht ſye auch zů den augen ſalben / Collyria genant. Sye treibet auch den frawen ire zeyt / vnd machet nyeßen. Wiltu dem vngeſeüber der ratten vnd der meüße / ein oß machen / ſo nimme weiſſe Nyeßwurtz gepuluerr/ ruͤre ſoliche yn mir honig vñ mel / mach ein bryelin darauß / es toͤdtet fye. Wo man die Weiſß Nyeßwurtz in die laugethůt / vñ damit das haubt zwa⸗ get/vertreiber ſye die leüß / vnd die nüſſſe. Desgleichẽ thůt auch die Schwartze. fi Ber wurgelbzaucher man auch zů alten gefbwären/für den grynd vnd clen. Wem die ʒeen wee thůnd /der fyede Nyeßwurtz in eſſich / vnd wefche den mund damit / es legt das wee. B Wittu im Augſt alle mucken toͤdten / ſo nim Nyeßwurtz / beytze ſye in milch / vnd die ſelbig milch ſtelle den mucken für zů trincken. Summa ſummarum / vnd mit einem wort / Weiſß Nyeßwurtz würt ge⸗ braucht für den fallenden ſyechtagen / ſchwindel / melancholey / wan witzheyt / podagra/wafferfücht/fo ſye noch im anfang iſt / kraͤmpff/ malcerey / zitterẽ / fyer raͤgig ritren / alten hůſten / vnd kryymmen. — ii C LXVI Contrafayt ¶ Kraͤfft der ſchwartzen Chꝛiſtwurtz. Schwartʒ Nyeßwurtz reyniget die fbware Choleram vndenhynauß. Sye hatt auch garbey alle kraͤfft vnnd tugenden der vorgenanten / allein das ſye minder ſchaͤdlich iſt. Etlich brauchen ſoliche auch/ das gehoͤre wider zůbringen / in das or gethon / vndübercintag wider herauß gethon. Schwartʒe Nyeßwurtz purgiert choleram vnd phlegma / vñ mag man ſo⸗ lich geben allein corrigiert / oder mit einem quintlin ſaltz / vnnd mir ſcamoneca geſcherpfft. Manthůt ſye auch in die Etzpflaſter. So man ſye pflantʒet zů den reben/ alſo das ein wurtzel die auder ruͤret / ſo ge⸗ winnet der ſelbige wein krafft den menſchen zů reynigen. Leg Schwartʒe Nyeßwurtʒ den frawẽ in ire macht / es bringet jn irẽ blůmẽ. Es iſt kein wurtzʒel / die ſenffter reyniget die Fiſtelẽ / doch ſoll man ſye vff dẽ drit ten tag wider haͤrauß nemen. Wer Nyeßwurtzʒ ſtaͤtlich on mit beſcheydẽheyt bꝛaucht der gewyñt reyn blůt/ reyniget jm das haubt / vñ alle glyder des haubts / behuͤtet vor vilen kranckhey⸗ ten / von überflůſſiger phlegma / Cholera / vnud melancholia / mit ſampt allen miſßfaͤllen die einem menſchẽ moͤgen zůſteen des haubts halben. Kreüterbuͤch. LXVII Aron. Aron traub. $ ii IX VIU Contrafayt | ce lron:over Pfyffenpynt. —— ¶ Von ſeim Nammen. Sl Don wurg/würe zů Eatin auch Arum / &| oder Aros genañt bey dem Plinio vnd Dioſcoride / ob es aber ddie vnſere ſey / die wir yetzundt für Aron halten / mag billich gezweiffele werden. Dañ man vor zeiten Arum in der ſpeiße gebrauchet. Vnd ſoll ein ſchwartze wurtzel / einer fauſt groͤſße haben / beylaͤuffig geſtaltet / wie ein Moͤrzybel. Welche/vnd der gleichen anzeygungẽ ein argwon machen / das vnſ⸗ cr Aaronbart/nit Plinij vnd Dioſcoride Arum iſt / aber doch des ſelbigen ge⸗ ſchlechts. San ſye miteinander vermengt / Aron / vnd Nater wurtz / ye doch der ch mancherley gefblecbt erfunden werden / auch in eim land anders ge⸗ ildet / weder in dem anderen. Sein geſtalt. Aron hat ein langelecht blatt in die ronde / außgeſpitzt mit vilen aͤderlin / iſt ſchwartzgruͤn / vnd das vndertheyl einem geſpaltenen bart gleich. Mag fein/ das es villeicht ſeinen nammen dahaͤr babe . Sein wurtzel rond vnd weiſße / wie ein zwybel / vnd hangen aber die wurtzelen aneinader / vnd ſo eine zůnympt / ſo würt die ander welck. Diß kraut wenn es verſchoſßen hatt / ſo gewynnet es ein dolden / oder ein koͤlblin / wechkt mitten auß der wurtzel heruß / rotfarb / auß wel⸗ chem würt ein hübſcher gruͤnfarbiger treübel. | Zeit vnd face. DAMeon iſt vaſt mit den allererſten kreüteren / ſtycht im Mertzen vnd Aprillen | haͤrfür / verfehwinder auch bald / nach dem Meyen / das cs nit fo wol zů finden. Sein ſtatt iſt / an den kalten ſchattechten orten / vnd hinder den bürften. | Zeit feiner ynſamlung. Soll geſamlet werden am end des Meyẽ / naͤmlich zů diſtillyeren / vnd iſt al⸗ les einer krafft was an dißem kraut iſt / ſamen / wurtzel / vnd kraut. | Eomplerion. Sie aͤrtʒet qualificieren dißes kraut nit gleich. Dann etlich baltens indem erſten grade warm vnd trucken. Etlich in dem drittẽ / welchen ich meher glaub⸗ en gib.dann es iſt gantz bitter / vnd briñet / verzeert / vñ zerlaſſet die groben phle⸗ gmata / reyniget auch vnd heylet. ¶ Seine kraͤfft vnd Artzeneyen. Aron waſßer iſt gůt getruncken morgens vnd abents / yedes mal vff.iij. lot / den gebrochenen menſchen. Hylet auch vnſaubere wunden/ damit geweſchen. Nuͤchtern getruncken / verzeeret dic verlaͤgenẽ vnd grobe pfleg mata in dem magen / ſo vnluſt machen zů eſßen/ getruncken vffeiij. lot. Kreüterbuͤch. LXIX Die wurtzel geſßen inder ſpeiße / thůt des gleichen / vnd macht den menſchen 9 mager. Das ſafft vß kraut vnd wurgeln yngenommen / mit Theriacks / iſt gůt für die peſtilentz. Denen / ſo vol koders vnd ſchleims vmb die bruſt ſeind / iſt nichts geſunders dann diße wurtzel genutzt. So eim auch ein peſtilentʒ blater vff ſpringt / der eſße dißes krauts / oder wur⸗ tzel / es benimpt das gyfft dißer blatern / vnd heylet ſye. kür die peſtilentz des gleichen / iſt der allerbeſt Theriacks / kraut vnd wurtzel geſtoſßen /mit ein wintzig ſaltz / vnd alſo yngenommen. Nim Aron wurgel gepüluert / vnd fiſch beyn / genañt / oſſa Sepie / vnd bley⸗ weiſß /yedes gleich ein lot / mit roßenwaſßer vermiſcht / vnd das antlitz damit geweſchen/ macht es ſauber. Ein pflaſter gemacht von Aron wurtsel/ vermiſcht mit kymmich / vnd oͤle / benimpt die feygblateren. Wem der affter haͤruß geet / der ſyed Aron in wein / vnd ſitz darnach mit dem hynderen daruff alſo warm / ſo ſchleifft er wider hyneyn. Nim ladanum vermengt mir Aron ſafft / mach daruß ein peſſarium / oderein zapffen / thů yn den frawen ins gemaͤcht / es bring et jr ire zeit. Aron puluer von der wurtzel gemacht / vnd mit zucker vermengt / darnach in einer zyßeren / oder huͤner bruͤe yngeben / bringt den ſtůlgang / vnd reyniget me⸗ lancholiam vnd phlegma. Wer keß gůt behalten will/ vnd das ſye ſich wol abdaͤwen / der wyckele ſye in Aron blaͤtter/er würt koſtlich / vnd bleibet lang gür. Wo ein menſch knollen am leib hat / der nem Aron / meerzwyblen / vnd beren ſchmaltz / ſtoſß diße ding zů ſammen / vnd mac cin pflaſter daruß / es zerlaſſet vnd zertreibet ſye. Etlich ſyedens in wein vndoͤl / vnd brauchents / wie obgeſagt. B Wann ein ků / ein merrhen / oder was es ſunſt für ein thyer iſt / das nit geber⸗ en mag / vnd die geburt bey ym bleibt / deren geb man diße wurtzel vnd kraut zů eſßen / es treibt die geburt hynweg. LXX Contrafayt 5 * I — —— Y = SS I BEN Nater⸗ maͤnnlin wurcz N) n 4 _aR® an N = EN nr h I ee re — —— 8 un > = 2 8 8 8 La Gemeyne warnung. Colubꝛina⸗ LXXII Contrafayt Naterwurtz. ¶ Von dem Nammen. ACH hab mich offt beklagt in meinem Ea⸗ tiniſchen Herbario / das mir anden kreütteren gemangelt / vnd vß vilerley vr⸗ ſachen nit hab mögen allerley geſchlecht der kreůütter beko mmẽ / vnd alſo ye das nechſt für die hand muͤſßen nemẽ / vnd nicht was ich erwoͤlt hab. Der maſß mir auch hye geſchehen / da ich die Naterwurtzel beſchreyb / hab ich zwar wol gewiſßt⸗/ das dißes nit die recht Naterwurtz was / ſo ich gefetzt / auch fo von Dioſcoride geſchribẽ / mich des ſelbigẽ dazůmal bezeüget. Nun iſt vns aber yetzunt zů hand⸗ en geſtanden die recht Naterwurtz auß Brabant / durch einen gůten freündt / welcher on zweiffel den handel auch gůt meynet / vnd genãte wurtzel gen Franck pfort perſoͤnlich gelyffert durch Hans Schotten dißes wercks Trucker. Dar⸗ zů auch hab ich ſolichs ſeidt haͤr in einem alten gefebzibnen Dioſcoride der maſß funden / meher dann vor. i0o. jaren abconterfayet. Das hab ich nun ein mal für alle mal woͤllen anzeygen / ob vns in dißem Teütſchen werck auch der gleichen meher würd widerfaren / alſo das uns etwas mangeln / oder abgon würde / vnd aber yemants were der den mangel moͤcht erſtatten / woͤll in ſolchem fall dem ge meynen nutz behülfflich ſein / vnd das ſo vns mangelt freüntlich mitteylen / ver⸗ ſtaͤndigen / vnd überſchicken / woͤllen wir fo vil an vns ſtehet / nicht vnderlaſſzen vffs all erfleiſßigeſt handeln / vnd zům beſten verſtandt vnſeren yrrt humb be⸗ wenden. Nater wurtz / würt im Lat in vnd Kryechiſchen genañt Dracontium / Ser⸗ pentaria / Viperina / vnd vff Teütſch Nater wurtz / oder Schlangẽ kraut. Wel chen nam̃en es überkom̃en zům theyl von der wurtzel / zům theyl von dem ſteng⸗ el vnd blaͤttern / oder als etlich meynen / darumb / das ſye für ſchlangen vnd nat⸗ tergyfft in ſonderheyt gůt iſt. Geſtalt vnd geſchlecht. Es ſeind aber mancherley Schlangen kreüter oder Naterwurtzgenañt. Die erſt / ſo die Apothecker nennen Biſtortam / oder Colubrinam / hat ein blatt wie ein junge Mengelwurtz/ oder Hein Kletten kraut / Lapatium / auff einer ſeiten ſchwartzgryen / vnd vff der letzen ſeiten weiſßblaw. Sein wurtzel iſt rot / geaͤdert vnd knopffecht / wie ein ſchlaͤnglin mit einem ſchwentzlin. Vnd deren iſt auch zweyerley. Die eine mit einem glatte weychen blatt. Die ander gar rüngeleche krauß / vnd ſo ſye erſt auſßer der erden ſchleüfft / iſt ſye ſpitz wie ein naterzung / überzogen mit einem faͤllin ſycht wie cin ſchlangen balg / fellt aber gleichdaruon/ von mir offt war genommen. Sie andere Naterwurtz iſt klein / wechßt nit über einer ſpannẽ hoch / mit eins em ſchmalen ſchweitzer / oder bleychen grünen blaͤttlin on alle aͤderlin / vnd bare in der mitte yngeflochten zoͤpfflin / wie cin zünglin geſtalt / eines halben fingers lang / wechßt gern an den feüchten orten / doch nit allenthalben. Kreüterbuͤch. LXXIU Die dritte iſt Egelkraut / oder klein Naterzung. dañ alfo würt esin vnſeren landen genennt / vnd von den ſchereren / wundaͤrtztẽ / vnd etlichen auch deren a > potheckeren / vnder die Schlangen kreüter geachtet / vñ nicht für das minſt. vil⸗ leicht darumb / das es vff der erden kreücht / vnd ſich flechtet mir kleinen würtzel⸗ in an dẽ ſtengel. Seine blaͤttlin ſeind rond / eines pfennings breyt / feyßt / ſchwitz⸗ ergryen / vaſt vffallen feüchten mattẽ gemeyn. Seine blumlin ſeind gelb/ werd⸗ en geſehen in dein Meyen / vnd anfang des Brachmonats. Ob aber ſolichs nůn ein Schlangen ſey / oder ob es auch cin ander geſchlecht möge ſein / gib ich den ge⸗ lerten zůbedencken. Etlich der alten kreüt er bücher / neñents auch in latiniſcher ſprach Tentummo:bium. Die ſyerde vn die rechte Nateewurtzʒ dauon Dioſcorides ſchreibet / Dracon tium magnum geneñt / wechßt gern an den ſchattechten oeten / hat einen ſteng⸗ el zweyer ellenbogen hoch / oder meer / wo ſye zů iten kraͤfften kompt / eines ſteckens dick / glatt / vnd aber mir vilen rotẽ flecklin oder tüpflin / gleich wie die ſchlangen haben durcheinander ver mengt. Ire bletter ſeind gleich dem erſten geſchlecht der mengelwurtz / doch in ſich ſelb geframpe vnd verwickele. Zů faner zeyt bringt ſye auch ein frucht / oder ſomen / vff dem ſpitzen des ſtengels / geformieret wie der A⸗ ron / mit einem treübel / welcher zů erſt ehe dañ er erzeytiget eſchenfarbe / aber dar⸗ nach ſaffran / oderdunckelrsrfärbig wurt. Sein wurtzel iſt auch zymlich groſß / rond vnd weiſß / mit einer zarten ſchoͤlet / oder rynden bekleidet. Das dem alſo ſey/haben wir ſolichs ſichtbarlich geſehen. Dann dißes kraut Hans Schotten trucker dißes wercks / von einem beſonderẽ gñtẽ freünd / nicht on ſonðliche muͤhe vñ arbeyt/ alſo gryen auß Brabant überant wortet / auch bye zů Straßburg in ſeinẽ gartẽ gepflãtzet / aber auß vngeſchicklicheit villeicht vnß ers luffts abgangen. Dan vnſer erdtrich vnd luffe die nicht tragen will / wie dañ vor meermals die zůpflantzen vnderſtanden vnd verſůcht. Iſt auch die vrſach⸗ das auß ſolicher ver warlaßheit / genañtes kraut nicht abcontrafayt iſt worden. Weiter hab ich ſolich Schlangenkraut / auch in einem gar alten Dioſcoride ge⸗ malt gefeben/wiewolgrob ent worffen / vnd in einemgar alten Apolienſi Pla⸗ tone gleicher geſtalt / vß welchẽ wir vnðſteen woͤllẽ / wo es nicht beffer fein mag / mit der zeyt die ab zů viſieren. Tbeopbzaftusbaltcr/das Aron ein genns / das iſt / en gemeyner nam̃ / vnd geſchlecht ſey / über alle Dracontia / welcher manch⸗ erley funden werden. Dioſcorides macht auch fyererley geſchlecht. Sracunculũ maiorem / minorem / Aron / vnnd Ariſaron. Vnd ich glaub auch eygentlich / wie wir genannte Dracontium beſychtiget / das es Aron ſelb / oder ſein brůder ſey. Die fünfft/Nater wurtʒ/Dracontiũ minus/ vom Dioſcoride beſchriben / vnd wie erſt gemelt von mir gemalet geſehen in einem alten Dioſcoride / aber nicht lebẽdig. Ir blatt iſt ebhewẽ/ groſß / weiſſß / gefleckt. Der ſtengel auch zwey er ellenbogen/wiedie vorderige / mit roten maculen geflecket / wie ein ſchlangen. ringt auch ein treübel / mit erſt gallgryen / vnd 8 ſye erseitiger/faffranfarb/ ein es ſcharpffen geſchmacks / vff der sungen biſſig. Sein wurtzel iſt auch rond / zwy⸗ belecht / nicht vngleich einem rettich / mit einer zarten rynden / vnd wechßt gleich wol an ſchattechten orten / wie die groß Drachenwurtz / in meinem alten Dio⸗ ſcoride hab ich darbey gefunden geſchriben / Dracontium femina. Alſo werden mancherley Drachenwurtʒ gefunden / mancherley Naterwurtz vnd Schlangen kreüter / moͤgen villeicht von etlichen meer anzeygt werden / die mir vff diß mal nicht zů gefallen / noch bewiſßt. Auch woͤllen wirs nicht alles in ein bůch ſtoſſen / darzů nit allein alles wiſſen / allein erfaren / vnnd außecken vff einmal. Ich hoff es ſollẽ vil hye durch etlich verurſacht werdẽ / dz ſye noch groͤſſ⸗ ere ding erfinden / vnd vns noch weitlaͤuffig übertreffen werden. a B Plato Apeli⸗ enſis. LXXIIII Contrafayt — — ZZ — — SA. N ) } zu x N e —⸗ Aron Nacerwurtz geſchlecht. ch. LXXV o ’ Guͤt Heynrich. Noch iſt ein kraut/⸗ Gůtheynrich genañt/ woͤllen mich die altẽ wei ber bereden / es ſey auch ein Naterwuriz / hatt Aronbletter/gleich eim geſpaltenen bart/aber kurtzgeſtoſſener vñ rau ber/befamer ſich allene balben/wiediscshye zů gegen ſyheſt. LERVE Contrafayt c Wo ge naũte wurtʒelen gern wachſzen / vnd gezylt ſollen werden. Die yhenige fo wir Naterwurtʒ nennen / zů latin Colubrina / würt in den gär ken gezylet / wechßt auch gern an feüchten vnd ſchattechten enden. In einem ſeer alten gemalten Dioſcoride find ich geſchriben / das die groͤſſer vnd die beſßer wachßt in Apulia / in hohen enden / vff den ſteynen / vnd hab von drachenbluͤt iren erſten vrſprung. Complexion. Beyde / Galenus / vnd Paulus ſprechen / das die groß Naterwurtz / Dracon⸗ tium genañt / habe etwas gleicheyt mit der Aron / ſo Dioſcorides Arum nen⸗ net / mit den blaͤttern / vnd mit den wurtzelen / ja ſey auch etwas ſchaͤtpffer vnd bitterer / vnnd derenhalb meher wärmer/vnnd vß zarten elemẽten zůſa mmen geſetzt. Sye zeücht auch ein wentzig zůſammen / vnd ſtopffet / vnd darumb ſo reyniget ſye die yngeweyd / vnd zerſchneidet die grobe phlegmata in den ſelbigẽ. Was auch ſunſt abzůtrückenen / vnd zů heylen iſt / reyniget ſye auch / als boͤße faule geſchwaͤre / vnd flecken. Man meynet auch/fpzicht Galenus / wann man ein weychen vnzeitigen kaͤp in diße blaͤtter verwickelt / ſo temperieren ſye den ſelb igen / das er gůt werde. Vñ iſt aber die frucht von dißem kraut / welche ſye gleich hat mit der Aron / kraͤfftiger weder die blaͤtter / vnd die wurtzel / krebs / vñ polypen ſo in der naßen wachjen/ zů zerlaſßen / vnd heylen. Das ſafft auch daruß ge⸗ macht / reyniget die feüchten / vnd ſchadhafften auge. Es ſpricht auch weiter Ga D lenus indem Bůch von den eſßenden ſpeißen / dem zweyten / wañ man diße wur tzel dꝛey mal ſyede / vñ alle mal das ai daruon ſchütte / ſo ſey ſye nit mer dau glich zů der artzeney / verlaſß auch ire bittere vnd ſchaͤrpffe / ſey aber gůt zů eſßen/ denen fo vil koders vmb die bruſt haben. Vß welchen worten Galemi / ſo wir auch in vnſerem Latiniſchen Herbario babe anzogen / offenbar iſt / das wenig vnſer⸗ er aͤrtzet wiſßſen was Dracont ium verum / die war Naterwurtz ſey / vñ vnrecht thůn / wann ſye geſchriben finden bey den Alten / Dragonteam maiorem / das ſye Colubrinam darfür nemen. Was die groffz vnd recht Nacerwurtʒ für ſchaden an ir habe. Groſſe Naterwurtz gebraucht / ſchadet der leberen vnd dem magen / von weg en irer ſchaͤr pffe / vnd was für boͤße feüchtigkeyten ſeind in dem gantzẽ leib / zeücht ſye in die genante glyder / vnd beſchwaͤret ſye da mit / was auch zarter geburt iſt / vertreibet ſye. Wie man ſoliche boßheit beſ⸗ ßeren mag. Solich ir boßheit ſoll aber gebeſßeret werdẽ mit denen dingen / ſo die lebervnd den magen ſtercken / als da ſeind kytten / maſtix / trociſci / diarhodon / ſpecies alefangine / rob. Du magſt auch die krauße Naterwuͤrtz cin wenig ſyeden in waſßer / vnd weſchen in wein. Oder ſo du beſorgeſt das die kochung ym die krafft neme / zů einem puluer ſtoſßen. ij. lb. darein thůn rob. vj. lb. oder mellis rob ang Kreüterbuͤch. LXXVII lib. iij. pfeffer / zymmet / ymber / muſcat blůſt / naͤgelin gleich.ij. quintlin/dauon brauch nach noturfft. € Kraͤfft der groſſen Naterwurtz nach der befehzeibung, Dioſcoꝛidis. Gꝛoſſe Nater wurtʒ gekocht in honig / vnd alſo vffgelegt / vertreibt das keich⸗ en / brüche / gegycht / hůſten / vnd flüſſß fo von dem haubt abher fallen. Mit wein getruncken reyger zů vnkeüſcheyt. Was ſchaͤdlicher geſchwaͤre ſeind / ſo da vmbſich freſßen / ſollen damit / vñ mit wildem kürbs puluer geheylet werden. Es moͤgen auch von dißer wurtzel mit honig ſalben gemacht werden für die Fiſteln. Item die geburt zů treiben / vnd flecken vß dem angeſycht. Wer diße blaͤtter in der handt zertreibt / oder die wurtzel vff bricht / den beiſſt ein nater. Die blaͤtter in friſche wunden gelegt / heylen ſye. Das ſafft auß dißem kraut getruckt / mit oͤle vermengt / vnd alſo in die oren gethan / leget das oren wee. Indem alten gemalten Dioſcoride / find ich dar bey geſchriben / das ſye gůt fey für alle gyfftiger thyer biſß / darab getruncken / vnd über den ſchaden gelegt. Das ſafft allein on das oͤle in die augen getropfft / reyniget ſye on ſchaden. Beſchꝛeibung der kleinen / oder minderen Naterwurtʒz. Die klein Nater wurtʒ/ſpricht Dioſcorides / hat blaͤtter gleich dem Ephew/ groſſe / vnd in den blaͤttern weiſße flecken. Sein ſtengel iſt ſtracks zweyer ellen⸗ bogen hoch / mit mancherleyẽ farben vn flecken beſprengt / gleich wie die ſchlang⸗ en / mit purpuren ſtrichlinen / eines ſteckens dick. Sa nfomen wie ein trübel ko⸗ ne / iſt mie erſt gryen / vnd wañ er zeytiget / ſo würt er ſaffron gelb / vnd beiſßt ein en vff der zungen. Sein wurtzel iſt rauch / rund vnd zwyblecht / gleich wie ein ret tich / mit einer zarten rinden überzogen. wechßt auch gern an den ſchattechtẽ ort⸗ ten. Dißes kraut hab ich auch gemalt geſehen im jüngſt genanten abcontra⸗ fayten Dioſcoride in aller maſßen wie es hye beſchriben / vnd darbey geſchrib⸗ en / Dracontea femina. hat mir aber noch nit lebhafft mögen zůſehen werden. A ; ¶ Kraͤfft der Naterwurtz Colubrina oder Biſtorta genaũt. ven waſßer mosgensnüchtern getruncken zwey lot/ iſt gůt für die ilentz. Dißes waſßer iſt auch gůt für den krebs / der nicht vleeriert iſt. Das iſt cin boͤß geſchwaͤre / wechßt gern vff dem rucken mit vil loͤcher en / vnd bricht zů letſt sa ſammen / vnd würt eins daruß. Netz tuͤchlin in dißem waſßer / lege ſye dar⸗ über zům tag zwey mal / er heylet dauon. Diße wurtʒel/ ſafft /kraut vnd waſßer /heylet auch die wunden / ſtellets blůt / leget den hůſten / vnd bruſt geſchwaͤre. Welchen ein nater /oder ein ſchlang geſtochen / der nyeſß diße — vñ pul⸗ ii A B Der Krebo LXXVIII Contrafayt C uer / oder bꝛauche das waſßer dauon / es hilfft sm. Die gemeynen Herbaria /auch Platearius / vnd Meſſue / geben dißer wurtz elen zů / alles garnah das oben von der groſſen vñ kleynen Naterwurtz gefagr/ auß was vrſach / oder erfarnuß / iſt mir nicht bewiſßt. Es iſt auch noch ein ander kraut bey dem Dioſcoride Catanance genañt / halt Hermolaus Barbarus / das es ein ander geſchlecht auch Biſtorta genañt ſey bey den Kreütleren. ¶ Kraͤfft vnd Artzeneyen des Egelkrauts. Egelkraut wafßer iſt gůt für gerunnen blůt / ſo ein menſch geſtoſßen / ge⸗ ſchlagen / oder gefallen were / vff. iij. ſt getruncken. Iſt auch gůt für die růr / vnd heylet dic wunden / damit geweſchen. Dißes kraut würt zů Straßburg vil gebraucht / für bruſtgeſchwaͤre / keichen / vnd was der menſch iñ wendiger ſchaͤden ent pfangen hat. Scheißkraut. Eynkraut. Kreüterbuͤch. LXXIX Lynkraut / Harnkraut / Flachß⸗ > kraut / Vnſerfrawen flachß/ oder Nabelkraut. ¶ Nam vnd beſchꝛeibung des Eynkrauts. Mkraut iſt zweyen kreütern gleich / dem —E Flachß / vnd der Eſula / Wolffsmilch genant / derhalben es beyde nam̃en an ſich nimpt / Flachßkraut / vnd wilde Wolffsmilch. Darumb / das es der Wolffsmilch gleich/aber doch Fein milch gibt / vnd dem Flachß auch nicht vnaͤnlich iſt. Seine Latiniſche nam̃en ſeind / Pſeudolinum / Herba vrinalis / vnd Eſula adulterina / wechßt garnah zweyer ellenbogen hoch mit gelben blůmen / vnnd einer hültzechten/ außgeſpitzten weiſſzen wurtzelen. DTemperament / oder Complexion. Sein complexion iſt kalt vndfeücht in der zweytten ordnung / von welcher es die kraͤfft hatt zů duͤnchen / zerſchneiden / erweychen / vnd auß zůtreiben. ¶ Kraͤfft vnd Artzeneyen. Harnkraut waſßer iſt gůt / dem die augen rot ſeind / morgens vnd abents B daryn gethon. Vndiſt ſolichs bey vilen ein gewiſße artzeney. Wer auch nicht barnen mag / oder waſßer ſüchtig were / vnnd begerete folich waſßer durch den harn hynweg zů treiben / der neme dißes waſſzers vff. vij. lot⸗ vnnd ſtoſße darunder die mittel rinde von Attich / trincke es/ er würt ſtreng harnen. Dißes waſßer vnd kraut / vergleicht ſich andern wundkreütern die da heyl⸗ ent den krebs / vnd die boßhafftigen verderbten ſchaͤden. Wer weit zů wandelen bar /der lege von dißem kraut indie ſchůh / er würt nicht muͤde. Vber hitʒige geſchwaͤre gelegt / kuͤlet ſye. Würt auch gebraucht zum ſtůlgang / deſßhalb von etlichen Scheiſßkraut genennt. © id LXXX Contrafayt Flachß. ¶ Von dem lob des De. Flachß. AS were wol ein buͤch 3zůſchꝛeiben / wie Plinius ſagt / von dem lob dißes krauts / welches in feiner nůtzbar keyt übertrifft alle kreüter. Dann wer iſt / derdeſße moͤge entbaren? Iſt ſo ein kleines ſaͤmlin / ſo ein nid ertraͤchtiges kleins kreütlin vnd ſtengelin / vnd era füllet aber/verderbe darzů die gantze welt / machet vffruͤrig / vñ würt zů gůtem vnd zů boͤßem gebrau chet. Was groſſer kryege ſeind vergangẽ / vnd noch heüt beytag fürgond võ den vnglaͤubigen / vff dem meer? Wie groſſe on zal voͤlcker werde gefuͤret von einem Land zů dem andern? Wie manche Galleẽ würt auch in abgrundt gefuͤret mir fo vilen leüten vnd kauffmanſchatzen? vnd aber das alles durch die ſchiff ſegel / welche auf dißem Kleinen verachten kreütlin gemacht werden. Nichts iſt das gerner we chßt. vff das wir ſehen / das es auch wider der natur willen geſchicht. Liße Plinium in der vorrede des neüntzehenden bůchs. Sein nam̃ iſt im Latin Linum / haͤrgenommen auß dem Kryechiſchen / in welcher ſprachen / es auch Linũ genent/oder Lino calamus / bey vns Flachß/ vnd Lynßamen. Geſchlecht vud geſtalt. Flachß geſchlechter ſeind mancherlep/aber ons nicht alle bekant. dann nach gelegenheit des landts iſt er auch gůt / oder boͤße / zart oder groͤber. Dann es iſt Italianer / Campanier / Hiſpaniſcher / Fran tzoͤſiſcher / Kryechiſcher / Arabiſcher / vnd Aegyptier flachß. wie das ſelbig weitleüffig anzeygt Plinius/ pe einer beffser vnd zaͤrter weder der ander. Würt auch an einem ort anders bereyttet / weder an dem anderen. Dauon moͤgen die gelerten leßen Plini⸗ um am neüntzehenden bůch / vnd Palladium am elfften. In vnſerẽ Landen iſt nichts bekantlichere/ deren halben nit not ſolichẽ weiter außzůſtreichen. Complexion. Lyn ſamen würt vergleicht dem Kryechiſchen ſamen Fenugrecum genant / vnd woͤrmet in dem erſten grade / mie einer überiger feüchtigkeit / vnd AN» Q\ Sn N Di Kreüterbuͤch. LXXXI vil bloſt. Galenus ſpricht in dem bůch de facultatibus alimerorum/das Flachß A etwan cin ſpeiß ſey geſein der Alten. Etlich habens mit honig bereytet / etliche ing brodt gethon. Aber cs iſt den jungen zů wider / neret auch nicht wol / allein das es den harn ein wentzig treibet. ¶ Kraͤfft ſo da zuͤleget Dioſcorides dem Eynſamen. Lynſamen gekocht mit honig / oder oͤle / oder ein wentzig waſßer / weychet vnd zeit iget alleengündungen innwendig vnd außwendig. Beſßert auch den gebrechen der haudt ym angeſycht. Angeſtrichen mir ſal nitri/ vnd feigenbaumen eſchen/ heylet das orgeſchwaͤr. Reyniget auch die flyeſßende / eſßende geſchwaͤre mit wein geſotten. Wer rauhe / vnd ſcharpffe naͤgel hat / der ſyede Lynſamen / kreſßen / vnd honig gleich vil / vnd ſchlag es darüber / es zeühet haruß. Ein Larwerglin gemacht / mit honig vnd Lynfamen/ond geſßen / linderet die bruſt / reytzet zů vnkeüſcheyt / vnd naͤmlich fo man ein wentzig geſtoſſen pfef⸗ er darunder menget. ʒƷů allen breſten der můter / oder auch der andern daͤrm / vnd im krym̃en / ma⸗ gſtu on ſchaden brauchen Lynſamẽ vnd Leyn oͤle / ſomit clyſterien / fo mic pfla⸗ ſter überlegen / vnd dem ſelbigen cin zůſatz geben mit etlichen anderen geſchickt⸗ en dingen / es iſt on allen ſchaden. Schaden. Den ſchaden aber hat der Lynſamen / ſpricht Galenus / das er übel zů dewen / vnd dem magen zů wider / vnd fo man yn kocht / ſo ſtopffet er / vnd nimpt dem a⸗ cker fein krafft daryn er geſaͤhet würt / vnd verbrennet yn. in. weibl Zus III u KIN IA J BEIN S — N 2, 7 IS AR — —— N i yo LXXXIIII Contrafayt < Andom’ oð Gotts vergeſſz. TH ¶ Von dem Nammen. Noorꝛn / würt geneñt zů Ceütſch Andorn / oder Gotts vergeſß. Andorn. auß der vrſach / das es dyenet zů SAU der kranckheit der kinder genannt Andorn. OR Kryechiſch Praſſium / zů Latin / Marrubium / von wegen feinerbirtere/ Andorn zů Latin Balote. $ N Geſchlecht vnnd geftale. Dißes kraut findt man zweyerley/weiſß/ vñ ſchwartz. dan alſo vnderſcheyd⸗ et es Dioſcorides vnnd Plinius / bey den Teütſchen gezogen vff das maͤñlin/ vnd das weiblin. Vnnd ſoll das maͤñlin braun ſchwartz ſein gleich den groſßen boben Neſſelen/mit einem fyereckechtẽ ſtengel vnd tyeffgeſpaltenen bletteren. Neben dẽ iſt auch ein andere art / auch maͤñlin Andorn genañt / aber mit mynd⸗ er geſpaltenen bletteren. Weiſß / oder weiblin Andorn / hat rund blettet / kraußelecht / rauch wie Salb⸗ eyen bletter / vñ bleych / mit einem weiſßen fyereckechtẽ ſtengel. Sein geſchmack bitter. Den ſpañ ſo hye hat Leonicenus mit dem Plinio / von dem nam̃en diß⸗ es woͤrtlins / gib ich den geleerten außzůtragen. Start feines gewechſßß. SO Andoen wehptallentbalbenanden vngebawenen ortten / gleich dem wylden Balſam. Der febwarslyeber die ſchattechte oͤrtter hynder den heüſeren / vnnd bey den kirchoͤffen / vnd zeünen. Welches vnder dißen zweyen geſchlecht⸗ en das beſſer. Wiewelder ſchwartz / oder mänlin Andorn hoch beruͤmpt bey dem Dioſcori⸗ de / yedoch fe iſt diß mal dz weiblin der es a in ein ſchwanck kom̃en / das es dem maͤnlin vorgezogen. Wie dañ mit vilen kreüteren gemeyngklich geſchicht / das et wañ etliche ſchlechte in einen růff kommen für andere ſonder koſtliche kreüter / als Daubenkropff/ vnd Cardobenedict. o — Zeyt zuͤ famlen. Zů bꝛennen /oder zů diſtillieten / ſoll es geſam̃let werden im ende des Meyen / dir: zů behalten im ende des Brachmonats. Complexion. Andoꝛn gleicher weiß wie er im geſchmack bitter / alſo auch bat er etwas be⸗ ſondere würckungen / vffzůthůn die verſtopffte leber und miltz. Auch su reynigẽ die bruſt / vnd die lung / vñ bringet den frawen ire zeyt. Von auſſen angeſtrich⸗ en / eryniget er / vnd zetiget. Mag alſo gedeütet werden / von wegen feiner hitz / vff den anderen grad / vnnd von wegen feiner trückne / vff den dritten. Gen ſafft mit honig vermiſcht / machet klare augen. — vnd der — Kreüterbuͤch. 6 Wie man den Andorn in ſonderheyt bereyten ſoll. Dißes kraut mag gryen vnd dürꝛ zů der artzeney gebzaucht werden. Dürr⸗ als sit decoction / baͤdeten / vnd puluer daruß zů machen. Weñ es noch gryen / ſo ſol man ſafft drauß machẽ / iſt vaſt dyenſtlich zů den augen / oren kranckheyten / vnd ſternůtatoria darauß zůmachen. EN, y es , ¶ Kraͤffte vnd arsenenen (6 Dio⸗ ſcorides dißem kraut zuͤgibt. Andorn bletter dürre / ſampt irem ſomen in bruñwaſſer geſotten / oder auch das ſafft daruon / mit honig gemengt / iſt gůt getruncken denen ſo do keichen/ hůſten / vnd alte bruſtgeſchwaͤre haben. Wiltu es krefftiger haben / ſo thůn Iridem Illyricam darzů. Welche fraw von irer geburt haͤr nit wol gereyniget / derẽ treibt es ire zeyt / vñ die ander můrer / das Bürdelin genant. Deßgleichen ſo ein fraw nit geberẽ moͤchte / vñ die geburt nit von ſtatt wolt/ oder yemants gyfft geſſen hette / oder ſunſt von einem gyfftigen wurm gebiſſen / der drinck diße decoction. Genante Andorn bletter mit honig geſtoſſen / reynigen die ſchmutzigen wů⸗ ſten / geſchwaͤre / egent auch den weet hůmb der ſeiten. Item den grynd / vnd andere vnſaubereraud / es ſey auff dem haubt / oder an derßwo / ein laug da rauß gemacht / vnd das haubt damit geweſchen. Würm zůuertreiben / ſo nim Andorn / wermůt / vnd feigbonẽ gleich vil / ſeüd es in mette mit wein / vnd lege es über den bauch ein mal/oder drey. Zů aller herrtigkeit ſtoſſß Andorn mit ſchmaͤr / vnd lege es darüber / es heylet. Wer ſich muͤde hat gangen / oder überarbeytet / vnnd muͤde wer / der nem den ſafft von dißem kraut / vermengt mit roßenoͤle / ſtreich ſich damit / er genyßt. Andorn iſt auch ein ſonderlich artzeney für die würm in den oren / für waſſet ſůcht / fur die harnwinde / vnd das krymmen / Colicam genant. Die feygblett er darmit geweſchen / vnd darnach des puluers mit honig ver⸗ mengt darüber gelegt / heylet ſye. Columella ſpricht / das Andornwein im herbſt bereyt mir ſuͤſſem moſt / ſey der allerkoſtlichſt wein alle ynnerliche glyder zů reynigen vnd offen zůhalten⸗ N A B LXXXVI Contrafait — Odermenig, ‚® Bruchwurtʒ / oder Agri⸗ monien. FEN: $ ’ mo. Grimoniẽ iſt das kraut Adas bey dem Dioſcoride würt ge⸗ neñt Eupatorium / vnd nichr As grimonia. Solt billicher genennt ium/vonfeinern erfinder Hepa⸗ tor genañt / oder wie die anderen meynen / das es der leberen gůt iſt. Wider den yrrthũb dereu / ſo Eupa⸗ torium für wilde Salbeyen außlegen / vnd zeygẽ an ein kraut / das zů der beſchreibung Dioſcor. gar nicht reymet. Das dem alſo/ hab ich zeügen / die hochge⸗ lerten Nicolaum Leonicenum / Jaannem Mainar dum / Bermolaum Barbarum⸗ vnd D. Leonardt fuchs / welche dißes mit weytlaͤuffigen argumenten anzyehẽ / zům theyl auch von mir anzeygt in dem la⸗ tiniſchen Herbario / vnnd auch die beſchreibung des krauts/wie es die Alten datgeben vnd ſelb anzeygt. Geſtalt vnd geſchlecht der Odermenig. DDas kraut Odermenig / zů latin Eupatorium/⸗ wechßt vff zweyer ellenbogen hoch / bar ein braunen / fleckechten / horechten / vnnd hültzenen ſtengel. Seine blaͤttlin langelecht / gekerbet / darzů horechtig / vff der rechten ſeiten dunckelgtyen / vff der anderen ſei⸗ ten weiſßferbig. Diße blaͤtter wachpe voneinande durch etlich ſpacia den ſtengel vffhyn / nit vnaͤnlich 7 N) Statt feiner wachßung. Iſt allenthalben an vngebawenen ſtetten. Weñ man ſolich ſam̃let. Die beſt zʒeyt ſeiner ſamlũg iſt am ende des Glẽetzẽ. — —* Kreüterbuͤch. LXXXVII Complexion. Agrimonien / oder Eupatoriũ / ſpricht Galenus / iſt ein zarr kraut / zerſchnei⸗ der vnd trückner abe / on ſonderliche / offenbare hitze / derhalb es die leber reyniget. zům theyl zeücht von feiner ſeüre oder bittere auch zůſammen. iſt vaſt vnfrucht bar den gedaͤrmen. ¶ Seine kraͤffte vnd Artzeneyen. Agrimonien bletter geſtoſſen / vnd mit reynbergem friſchem ſchmaltz vffge⸗ legt / iſt gůt zů den ſchaͤden / vnd geſchwaͤren die vngern zůheylen vnd ein baut woͤllen gewinnen. Das kraut / vnd der fomen/in wein getruncken / iſt gůt zů der roten růr / zů reſten der leberen / vnd heylet die ſchlangen biſßß. Das waſſer dauõ gebꝛeñt /iſt gůt für den hůſtẽ/gelſůcht / verſtopfft gebluͤt / vnnd toͤdtet allewürmin des menſchen leib / derhalb vaſt nutzlich den kinden fo voll würm ſeind vff. ij. lot. Ob auch einem menſchen in faulen ſchaͤden maden wuͤchßen / wie etwan ge⸗ ſchicht / der weſch den ſchaden damit / es reyniget yn / vnd heylet yn darzů. Es ſoll auch ein ſecret ſein / das fyertaͤgig feber damit zůuertreiben / getrunck en morgents vndabents yedes mal vff. iiij. lot. Wer die feüle im mundt hat / das Eſſen geneñt / oder ſonſt wundt in der ke⸗ lenift/gargarısyer dißes waſſer / es heylet vnd machet ym baſß. Bü y A Contrafayt XVIII — = S 169) dr — * Erin vn mA” Kreüterbuͤch. LXXXIX re — — | Wilde Salben: Ilde Salben / iſt ein ander kraut dann Eupatoꝛium / wie in dem kraut Agrimonien anzeygt. Dar⸗ = umbfo merck / wañ man das woͤrtlin Hepatorium / oder Eu patorium neñet / oder ſchreibet in den Recepten / ſo ſoltu alwegen Agrimonien verſteen / vnd daruon nemen. Sein latiniſcher namm iſt / Saluia agreſtis. Sein geſtalt vnd ſtatt. Dißpes kraut wechßt gern in den waͤlden / nit übet eines ellenbogens hoch. Complexion. Iſt warmer vnd truckener complexion in dem anderen grade. ¶ Seme kraͤffte vnd Artzeneyen. Sein ſafft mit mengelwurtz ſafft vermengt / reyniget den grynd / vnd iſt gůt welchem das har außfallet / vnd ym die mülben daryn kommen. Das waſſer von dißem kraut getruncken / leget das ſtechen vmb dic bruſt / vnd in der rechten ſeiten. Itemob yemants geſtoſſen / oder gefallen / vnd derhalb gerunnen blůt bey jm hett / der trinck ſein doſis vff. inij lot. el ein vaſt koſtlich kraut zů vilen ſyechtagen der lebern / wieauch die garten albey. Bü Contrafait Xc Teüffels Kreüterbuch. XCI Deüffels Abbiſſz. ne ¶ Don dem Nammen. ea An fonverlich wunder würt gefehen in der wurtzelen dipes krauts / welches bar kleine würtzelin / vnd in der mitte ſchein et als ob die recht wurtzel doran der ſtengel / wer abgebiſſen / oder außgeſchnutten. Vnd haben auch die alten weiber hye ire fant aſien / ſprechen es ſey ſo ein Eojt liche wurtzel / das der boͤße feind ſoliche koſtliche artzeney dem menſchen vergun⸗ net / vnd jo bald ſye gewachßt / beiße cr ſye ab / da bar ſye haben ſoll iren nammen Teüfels Abbiſß/ vnd in latin Morſus diaboli. Mas villeicht ſein / das ſolich ab gefaulet / oder ſonſt / das ich meer glaub / die natur ire wunder dariñ habe. Scatt ſeiner wachſung. Ire ſtatt vnd ende iſt an den vngebawenen orten / vnder den hürſtẽ vnd heck⸗ en/ctwan in den matten / darnach man es zylet / doch iſt es meer ein feldt / dann ein garten kraut. Sein geſtalt vnd contrafactur. Dißes kraut/außgenom̃en die wurtsel/gleichet ſich in vilen zeychen der Sca bioſe / das iſt / Apoſtemenkraut. Seine bletter ſeind breyt in der mitte / aufge⸗ ſpitzt / wie der Spitzwegerich / vnd nemlich fo es noch jung iſt / vnnd ſeind weych vnd horecht / mit rotfleeklin dariñ. Wechßt zweyer ellenbogẽ hoch. Sein wurtzel ſycht gleich in allermaße der Baldrian / allein das ſye nit reücht. Die blůmen gleichent der Scabioſen blůmen. ¶ Seinekraͤffte vnd Artzeneyen. Abbiſß iſt bey den Empiricis im brauch für die peſtilentze / vnd allerley vers gyfft / auß der vrſach / das es zerſchneidet / zertheylt was von bößer vnd gyfiziger feüchtigkeiten ſeind. Würt darumb auch geben für das ſtechen vmbdas hertz/ für bruſt geſchwaͤre / vnd alles geruñen blůt / ſo ſich von ſtoſſen / fallen / oder ſchla = — auch in alle Recept / ſo zů dem übel der peſtilentzge⸗ dicht ſeind. H üij XCII Contrafayt Stabioſg Kreüterbuͤch. XCIII I, ID Ma Scabioſen kraut. i ¶ Don dem Mammen. IM STemöche ich wol eins gelercen artzets 62 — thepl bözen/ wie er dißem kraut ein nammen wolte geben vß dem Dioſcoride. Hermolaus Barbarus iſt nit übel doran / vñ verwürfft auch nicht ſonderlich die opinion deren / ſo es deütten vff das capitel Stebe / am an⸗ fang des ſyerden bůchs. Wiewol amſelbigẽ ort Dioſcorides Steben / als yeder⸗ man ein bekantlich kraut gar nicht beſchreibt / ſo beſchreibt es doch genãter Her molaus in ſeim Commentario vff diße weiß. Das es ein blatt hab dem wylden ſenff gleich / horecht / doch on ſtechen / mit einer hymmelfaͤrbigen blůmen / auß wel chem kraut man beßem macht. Spricht auch weiter / das cs etlich bey dem Ae⸗ tio haben nennen woͤllen Pfozam. Dißes alles gib ich nůn den gelerten zůbe⸗ dencken. State ſeins gewaͤchſß. Wechpr gern vff den feüchten matten / vnd zwar in allen matten. Geſchlecht. Der erfarn kreütler / Hieronymus von Braunſchweigk / ſetzt dißes krauts zweyerley geſchlecht / groß / vnd klein. Das groß / mit groſſen zerſchnittenen blaͤt teren / wie die Wegweiß. vnd die kleine / mit kleinen zerſchnitteren blaͤtteren / nah gleich dem Harſtrang. Zeit feiner ſamlung. Die letſte ʒeit ſeiner ſamlung vnd diſtillierũg iſt am ende des Meyen / naͤm lich die mit den kleinen blaͤttern / wie Zißerling. ¶ Kraͤfft vnd Artzeneyen. Alle — vnd artzeneyen ſo zůgeben werden dem Abbiſß / werden auch zů geben der Scabioſen / vnd ſeind naͤmlich diße. Das ein decoction /oder ſunſt waſßer von dißem kraut gebrennet / iſt gůt für das ſtechen vmb die ‘ufk. Für bruſtgeſchwaͤre / vnd apoſtemen. Für Carbunckel / oder peſtilentz blater zů leſchen. Für den hůſten. Sir wunden zů heylen / vnd zů kuͤlen. Für die raude vnd grynde. Für allerley geſchwaͤre im leib. Für zůkünfftig maltzereyen. Für allerhandt / vnd naͤmlich peſtilentziſche vergyfft. Sein doſis iſt.iij. oder. iiij. lot morgens vnd abents. Complexion. Joannes de Vigo ſpꝛicht / das ſein complexion ſey warm vnd trucken im an⸗ XCIIII Contrafayt C deren grade / vnd ſey ſein krafft zů reynigen. zeyget auch noch etlich andere kraͤfft an / wie hernach volget. Scabioſen ſafft / vermengt mit mengelwurtz / vnd daubenkropff ſafft / vnnd die ſelbigen drey faͤfft yngeruͤrt mit lorber vnd maſtixoͤle / auch ein wentzig ter⸗ pentin / vñ alſo miteinander geſotten / darnach daryn gethan ſtabwurtz ſafft / vnnd goltwurtz / geſtoſſen / ſampt ein wentzig chriſtwurtz puluer / reyniget cin yeden gryndt / mülben im har / alopeciam / das ber außfallen/vund was ſonſt al⸗ lerley rauden ſeind. Wiltu es ſtercker vnd krefftiger habẽ / ſo thůn hynzů cin wen sig queckſilber / vnd golt glette. Merck ein koſtliche artʒeney für das keichen / vnd hůſtẽ. Nim ein gůt handt⸗ voll ſcabioſen kraut / ſuͤßboltz. j. vntz. vj. feygẽ. j. hadt voll meertreübel außgekür net / iuiubas .j.lor ſebeſten auch. j. lot. pflumen von Damaſco .iij. lot. penidi⸗ en ein halb lot / ſeüd cs wie du es ſolt / vñ mac cin ſyrup darauß mir honig / trinck deſſen ein halben becher voll morgents vnd abents / alſo laͤw / nicht kalt. Weiſſz Violaten. Hilde Diolaten. Kreüterbuͤch. XCV Same Violaten. Violaten allerlen. | Don dem Nammen. BEE (Sinus fpriche / das die Diolblüm/naß B der Roßen vnd Gilgen / etwan vor zeyten bey den Roͤmeren die gröffecere vnnd preyß babe gehebt vor allen bluͤmlin / vnnd ſey darumb im Kryechiſchen e ge⸗ nant das zů der zeyt als Jupiter (nach poẽtiſcher deütung) die iungkfraw Jo/ in ein ků verwãdelt / dz erdtrich auß erber mbd diße bluͤmlin zům erſten hat laſſen wachßen ir zů einer ſpeiß. Deßhalb auch in lat in Viola / quaſi Vitula genant. Geſchlecht vnd art. Violaten werden vff fyererleperselee vom Dioſcor. als braune / gelbe/weifs ſe / vnd hymmelfarb. Die braunen ſcind die gemeynen Violaten / die Gelben Gelb Violaten genant. Die anderen ſeind ſo wir Negelblůmen nennen / Ga⸗ ryophylli zů latin. Geſtalt der braunen / oder purpur Maolaten. Die bꝛaun Violat hat ein blatt dem Ephew gleich / doch minder / zaͤrtet / ſchwaͤrtzer / vñ vß der wurtzelẽ gond kleine ſtyelin / an welchen wachßen dic bluͤm⸗ lin. reücht wol / wie dañ yederman wol bewiſßt. Dißes kraut bat keinen ſtengel wie andere kreüter / har auch kein oͤſt / bleibet gruͤn winter vnnd ſummer wo man cs weyſß zůhalten / zů aller zeyt dyenſtlich der artzeney. XCVI Geſtalt der Gel ben Molaten. Sie gelben ſeind dißer gar nicht gleich / vfflati⸗ niſch vnd Kryechiſch Leu coia genant / vnd vff A⸗ rabiſch Cheiri/ ſonð wach ſen vff zweyer ellenbogen boch/an einem holtʒechtẽ ſtengel / mit vilen aͤſtlin. würt in den gärten gezy⸗ let / wie ein hübſch baͤum⸗ lin / wo mã ſein recht war ter . Seine bletter lang / ſchmal / ſpitz deren ſub⸗ ſtantz wie Yngrien / oder iorbeer / bůnget zům jar zweymal gelbe / vnd über die maß wolrpechede blů⸗ men / welche ſo ſye abfallẽ fo werdẽ fbyfllindaraup/ in welcbenift ſein ſaͤmlin gleich dem bzunnentrefß Re vnd ſo man den ſel igen ſaͤhet vñ ſam̃let / ſo geet er vff · Contrafayt Kreüterbuͤch. XCVII. a J * RS; : N S H ( | W N 0] — 4— FA (KG Sonder negelin Hrawen rößlin. C XCVIII Contrafayt Geſtalt der Dꝛitten Diolaten. Noch ſeind andere bluͤmlin in vnſeren landen / Negelbluͤmlin genant / ein theyl Donder neglin. ſeind auch mancherley / ein theyl braun / die anderen gar weiſß / die dritten geſprencklet / vnd getheylt / nach art der Lantſchafft vnd zyl⸗ ung. Ein theyl ryechend wol / die anderen ryechend gar nicht / ſeind aber in der ge⸗ ſtalt den vorderigen gleich / allein das das kraut ſich et was verandert / bey vns zů Straßburg / Roͤmiſch Negelin genant. Diße alſament ſeind auch ein geſchle⸗ cht Cheiri vnd der Violaten. dann man ſunſt den ſelbigen keinen andern nam⸗ men beim Dioſcoride finder. Ir geſtalt iſt allenthalb bekantlich. dann man die gaͤrten darmit zyeret / vnd machen die jungkfrawen kraͤntz daruß. wachſent in al lermaß wie die Gelben Violaten / an einem holtzechten ſtengel / aber mir einem falbern ſpitzigẽ blatt / den ſtengel hinuff / ye eins über das ander. Sein ſubſtantz/ gleicht der morgen Roͤßlin blatt / vnd ryechend die bluͤmlin den Negelin gleich werden darumb Negelbluͤmlin geneñt / bey etlichen der newen / flores Garyo⸗ phyllorum. Donder Neglin. Donder neglin ſeind die mit den kleinen roten bluͤmlin zweyer ſpannen hoch wachßent in den matten / gleich den Graſßblůmen in allermaß/allein das ſye klein ſeind / nicht gefüllet / auch nit eins fo lieblichen geruchs. Iſt mir nit zů wiſß en warsüt ſoliche gñt / oder zů brauchen. Statt vnd var deren aller. Die Brꝛaunen ſeind die erſten blůmen / die da anzeygen den fryeling / bꝛechen berfisr/bey etlichen im Jenner / in etlichen Landen im Bornung / Aprillẽ / vnd Mertzʒen / an den kalten / ſchattechten / vngebawenen orten / wiewol man ſoliche auch zylet in den gaͤrten / welche gemeynklich feyßter blaͤtter habẽ weder die feldt Violaten. Man pflantʒt vnd verſetʒt ſye wie das Koͤlkraut. Die Gelben wachßen gern vff den mauren / vnd in den ſteynechtẽ orten / vnd alſo werden ſye bey vns gezylet / bey etlichen in den gaͤrten / moͤgen auch wol den ſchatten leiden / bleiben auch das gantz jar gryen. | Die dritten můſß man alle jarfäben/ vnd die ſelbigen feind zaͤrtter natur/ woͤllen wol gewartet fein. An etlichen orten werden auch groſſe baͤumlin daruß / gleich dem Cheiri / wo man recht ſorg darzů hatt. Das dem aber alſo ſey / vnd genante Neglin blůmen auch Cheiri geſchlecht ſeyent / halten mit mir Hermolaus Barbarus /Marcellus Vergilius / vñ der hochberuͤmpt kreütler Hieronymus võ Braunſchweyg. Demnach hab ich ſye allzůſammen in ein beſchreibung geſtellt. Zeit yrer ſumlung. Die beſte zeit die Baunen Violaten zů ſamlen / iſt im Mertzẽ / welche man diſtulyeren ſoll in alembicken / oder ſunſt conſerua vn oͤle daruß machen. Etlich halten ſye dürr / iſt auch gůt. dann ſye ſeind das gantz jar breüchlich zů ſyrupen vnd decoctionen. Die Gelben findet man über jar. dann ſye on vnderlaß geber⸗ en/werden auch gebraucht oͤle daruß zů machen / oleum Cheiri genãt in der Apo thecken. Erwoͤlung. Wann man aber der Violaten gedenckt / vnd zů der artzeney erfordert / ſol Kreüterbuͤch. XCIX manalwegen die Braunen verfteen/eswurden dann die Gelben / oder die an⸗ dere mir fondern worren außgetruckt. Es ſeind auch alwegen die erſten die beſt⸗ en / die kein ſonne befcheinen/noch kein regen benetzet bat: Eomplerion. Braune Violaten haben ein wäfßerige vnd kalte ſubſtantz im erſten grade, Wañ man ſye aber doͤrret / ſo verlyeren ſye ire feüchte / vnd kelte / vnd ſeind in irer würckung nit ſo kraͤfftig als da ſye gryen waren. Fr natur iſt auch das hertz ſter cken / kuͤlen / ſchmertzen legen fo von hitz kommen / lynderen / vnd vffloͤßen. Complexion der Gelben. Die Gelben die hitʒigen/trückenen / vnd ſubtilyeren. ¶ Kraͤfft vnd Artzeney der Braun⸗ en Violaten. Meſſue ſpꝛicht / das die Braunen Violaten vffſchlyeſſßen den bauch / vnd vß treiben die choleram / ſeyen auch cin koſtliche artzeney / hitze zů leſchen / ſchlaff⸗ en zů machen / halß vnd bruſtgeſchwaͤre damit zů heylen / naͤmlich in den hitzigen febern / den durſt damit zů leſchen / vnd die geelſucht zů fürko mmen. Die blaͤtter von Violaten ſollen vffgelegt werden dem hitzigen magen / vnd augen / vnd dem der affter heruß geet. Es haben auch die Alten geglaubt / wann man diße blůmen ſyede in brunn⸗ waſßer / vnd zů trincken gebe den kindern ſo den fallenden ſyechtagẽ haben / vnd das balß wee / oder halß geſchwaͤre / ſo geneßen ſye daruon. Das gebrant waſßer / vñ decoctiones von Violaten / moͤgen zů hernach ge ſchribenen gebreſten gebraucht werden. Für peſtilentziſche hitz. Zů kuͤlung derleberen. Die můter zů reynigen. Dyr nwuͤtigkeit zů ſtillen /geſtrichen an die ſchlaͤff / oder getruncken. für hitʒige bꝛuſtgeſchwaͤͤr. en bynweg zůrhũn / ein tuͤchlin darinn genetzt / iſt gewiſß / ſol aber offt geſchehen. fFür hertʒ ſtechen. FJür die würm / vnd bauchwee. für das abnemmen. Für haubt wee / das haubt damit beſtrichen. Sofis. A 25 Sein doſis iſt in den decoctiõibus / von.iiij· vntzẽ / bitz vff. viij. vntz. Die nyeſ⸗ fungfeinsfaffes von einer vntz / bitz vff zwo. Der ſyrup von zwo vntzen bit off fyer. Vnd das Conſerua daruon / von einer vntz vnd. i quintlin / bitz vff iij ¶ Kraͤfft vnd Artzeneyen der Gelben Molaten. Gelb Violaten geſotten in waſßer kuͤlen / die erhitziget můter. Treiben den frawen iren blůmen. 4; Yy C Contrafayt C Derevter mir bonig/beplent das mundt wee. Saffe von dißen blümen indie augen getbon /repniget ſye von flecken. Der ſam /oder ſafft von dißen blämen gerruncken auß wein/oder mir honig bereyttet / treibt menſtrua / todte geburt / vñ die nachgeburt ſoll nicht gebraucht werden / dann in nottürfft igkeit. er violoͤle / vnd len oͤle gleich vil / lyndert vnd erweychet das hart ſtechend mils. Yngrven. Kreüterbuͤch. CI Vngryen. ¶ Von dem Nammen / vnd geſchlecht. Siſt aber ein groſſer hader zwiſchen dem === hochberuͤmpten Leoniceno / vnd Pandulpbo Collinucio/ob dißes kreütlin das Chamedaphne ſey dauõ Dioſcorides ſchreibet / oder cin anðs des ſelbigen geſchlechts / dauon liße in vnſer m latiniſchen Herbario. Es meyn⸗ et auch Leonicenus / das Plinius / Theodorus Gaza / vnd etlich andere / haben ſich hyeriñ überſehen / die es Vincam peruincã / das iſt / yngryen / nennen. Aber vmb diße kappen woͤllen wir die gelerten ſich laſſen reiſßen / vnd ſagen alſo dar⸗ zů. Das zwey Chamedapbnefeind. Eins das Dioſcorides beſchreibet / einem kleinen lorberbaumgleich / mic vilen gertlin/eines ellenbogen hoch / das auch die Apothecker nẽnen Laureolam. Die ander Chamedaphne zů latin Vinca per uinca / iſt ein kreütlin / flechtet ſich off der erden / mit ſatten ſchwartzgryenẽ blaͤtt lin / dem buchßbaum gleich / doch ein wentzig ſpitzer. Vñ alfo vnderſcheydet ſye auch Hermolaus Barbarus. Dißpes kreütlin hat man vo: zeiten gebrauchet / krentz daruß zů machen den todten / vnd den lebendigen / auch zů triumphyeren / kaͤmpffen vnd deren gleich⸗ en reüterſpyl zů treiben / deren halben es bey den alten Roͤmeren Victorie foli⸗ um / das iſt / Sigblatt genant. Sein ſtatt iſt an den ſchattaͤchtigen orten / in den gaͤrten / vnd gemeynklich an den mauren. € Sein kraͤfft vnd Artzeneyen. 3 Yngryen gedorret / vnd darnach pulueriziert / vñ den waſßerſüchtigen zů trin chen geben/machtfpebarnen. — heyſße aͤſche betrochen / vnd darnach mit wein befpzengt/trücknerdie ge⸗ wullten. Sein ſafft iſt dyenſtlich den oren. — Die gemeynẽ Empuici ſagen / das diß kraut dyenſtlich ſey der erkaltetẽ mũt ter / vnd kaltem magen / ein tuͤchlin dariñ genetzt / vnd übergelegt. 3“ CO Weiſſe Contrafayt Gilgen. Kreüterbuͤch. CIII Beil Gilgen. | ¶ Don den Nammen. FJewol mancherley geſchlecht feind der Öilgensfo aneygen Plimus vnd Theophraſtus / vnd ich zům theyl anch ange⸗ regt/in ‘“ Hoꝛnungs blům in latin / ſo will ich doch vff diſß mal a dann allein vonden Weiſſen Öilgen .angefebedie groſße yrꝛthumb ſo mit den Gilgen fürgond / vnd gat wenigen genanter geſchlecht warhafftige nam̃en vñ weßen bekant. Will mich auch Boꝛnungsblůmen /Mertʒenblůmen/Hiacyn⸗ then / Narciſſi / heydniſcher Gilgẽ / vnd der Goldwurtz hynfürt nie weiter belad⸗ en / ſonder den gelerten heym ſetzen / diezůbedencken. dann fo ich mich lenger da⸗ mie beküm̃er / fo mir leßen / ſo mit fragẽ / ſo mir minderer ſatter beſcheydt würt / das ich wol ſprechen mag / ich hab keinen gehoͤrt / noch geſehen / det genanter blů⸗ men cin war wiſſens bab. Weiß Gilgen würt im Kryechiſchemgenannt Crinen/vff Latiniſch Liliũ/ vnd von den Roͤmeren Roſa Junonis. Iſt etwan geheyliget vnd geweicht ge ſein / dem Abgott Pan von Arcadia / wie die poeten daruon ſchreiben. Was Hieronymus von Braun⸗ ſchweigk von dem vnderſcheyt der Gilgen halter, Dieweil aber nyemants verftendiger/meinsbedunckis/ven dißen Gilgẽge ſchriben hat / dañ eben Hieronymus von Braunſchweigk / hab ich ſein Judiciũ von wort zů wort geſetzt / mag cin yeder bey jm ſelber weiter ermeſſen / vnnd ſich darauß entſcheyden. Weiſße Lilien ſeind vaſt vilen bekant. Vnd wann du im latin findeſt / Lili⸗ um / on zůſatz / ſo werden verſtanden die weiſßen Gilgen. Aber widerwertig iſt es in teütſcher zungen. dañ wañ du findeſt geſchriben on zůſatz / Gilgen / werben verſtanden die blawen Gilgen / in latin Iris illyrica genant. Vnd der Lilien iſt fyererley / als Blawe/ Weiſſe / Gele / vnd Rot Gilgẽ / die von den latiniſchẽ Naͤr ciffigenant. Wiewol das merer theyl der leererẽ / halten dic Goldwurtz für Nar⸗ ciſſum. das bey etlichen nicht iſt. dañ Goldwurtz iſt Lilium ſylueſtre oder agre⸗ ſte/wechßt allezeit in den waͤlden / vnd wilden orten / vnd wůrt von etlichen tor⸗ echten vnerfarenen aͤrtzten geheyſſen Affodillus. das auch nit die warheit iſt / wie das die ſcriptores / vnd die beſchreibungen ſelb anzeygen. Dann Affodillus hat ein kraut gleich de Lauch / ſein wurtzel runde wie cin zybel / oder auch wie Lauch / ſolt vil billicher genennt werdenn Goldblům / oder wilder Lauch. Aber Lili⸗ um agreſte / mag geteütſcht werden / Goldwurtz / darumb das ſein wurtzel gelb iſt / wiecin geſchoͤlter knoblauch. Wiewol etlich ſprechẽ / Schoͤlwurtz ſey die recht Goldwurg. Das auch falſch iſt. Noch ſeind vil andere geſchlecht der Gilgen/ von denen hye nicht not iſt zů ſchreiben. Diße woꝛt Hieronymi will ich auch anzogen habẽ / für die Goldwurtz / vnd Heydniſche blům / von welchen yesse in vergangenen geſagt / vnd mich vff diß⸗ es gegenwürtig ort referier. — Jiiij CIIII Contrafait Geſtalt der Gilgen. Kein blům iſt die hoͤher wechßt weder ein Gilg. Ir ſte ngel iſt. iij. ellenbogen hoch / welcher dieweil er oben zart / ſo neyget ſich alwegen die blům. Man findt ſel ten das ein Gilg.ij. ſtegel hab. Dit blům ſchne weiſß / welche fo ſye auch vonder wurtzelen kompt / noch nicht gar zeytig/ hat ſye von irer natürlichen feüchtigkeit Das ſye wechßt vnd ſich vff thůt. Rein blům iſt die ein ſterckeren / edeleren geruch von ir gebe. Zeyt vnd ſtatt. Ite zeit iſt im anfang des Brachmonats / vnnd wachßet allein in den gaͤrten vnd gebawenen orten. Complexion. Die blům von der Gilgen / hat an ir ein ver miſchte temperatur / auß zar⸗ tem yrrdiſchem weſen vnd ſubſtantz / da haͤr ſye hat / das ſye im geſchmack etwas bitter / dar zů auch waͤſſerig / vnd temperiert . Die wurtzel würt geachtet warm vnd feücht / vff den. ij. grade. ¶ Kraͤfft vnd Artzeneyen ſo Dioſcorides vnd Galenus dißer blümen zugibt. Auß dißer blůmen iſt voꝛ zeiten gemacht worden ein koſtliche ſalb / Vnguen tum Lirinum / oder Suſinum genant. Das ſelbig erweychet die neruen / vnd naͤmlich die verherrte můter. Die bletter/oder kraut vonder Öilgen/über cin ſchlangen ſtich oder biſß ge⸗ Geſotten vnd übergeſchlagen / leſthet. (legt/heylet. Mit eſſig gebepger/bepleedie wunden Der ſafft mit eſſig/oder mir bonig vermengt / vnd in einẽ oͤrinen oder kupffe⸗ rin geſchirꝛ gekocht /heylet friſche wunden / vnd alte ſchaͤden. Sic wurgel gebzare vnd mie roßoͤle ein pflaſter darauß gemacht / leſchet den brandt von dem fewr. Weychet auch die můter. Bringet den frawen iren blůmen. Verſiglet die geſchwaͤre. Aber mit honig geſtoſſen / vnd ein ſalbdrauß gemacht /heylet die abgeſchnittenen neruen / vnd verruckte glyder. Was von maßen /ſchuͤpen / vnd malcereyen im angeſicht iſt / reyniget cs. Das haubt damit geſalbet /reiniget die flieffende geſchwaͤr. Welchen mannen die boden entzündet / die nemẽ diße wurtzel / zerſtoſſen ſye in eſſig / mit bilſamkraut / vnnd gerſten mel / ein pflaſter darauß gemaͤcht / es leget die geſchwulſt vnd hitz miteinander. Ser ſamen von dißen blůmen getruncken / toͤdtet ſchlangen gyfft / vnd biſß. Beyde ſamen vnd bletter vff S. Anthonius fewr gelegt/ leſchet. Etliche erfarene ſtuck durch Hierony⸗ mum von Braunſchweig. Weiſſ Gilgen waſſer / macht weit vmb die bruſt / leget ſchwachheyt / leſchet dz bissig hertz / vnd die leber/rciniger die můter / vnnd leget ire weethumb / bringet den krancken ire ſprach wider / oͤffenet die waſſerſůcht gemeyngklich getruncken vff. iij. lot abents vnd morgents. Kreüterbuͤch. CV Dißes waſſer ff auch gürdenfrawendieinEindsarbepegon/vfföasfyeder 4 fer ce geberent. dañ es thůte ff die geburtſchloſß /rreiberdie geburton ſchad⸗ en. Sein dofisift vff drit halb oder. iiij. lot / einer mittelmaͤſſigen vff.v.lor. Item des waſſers ein fyerling von einer maß in ein fůder weins gethon / der do kruͤb iſt / oder ran / würt ſchoͤn vwd lauter daruon. Ob auch ein fraw zůgeyl vnd zů vnkeüſch wärc/dic drinck dißes waſſers vff.ij · lot / es geligt ir. - Don Bilgen wurgel. Das waffer von der wursselen beylerdas mundewee/die Breüne / das faul zanfleyſch / den bitsigen halß / vñ alle hitzige wunden / damit genetzt / gewefcben/ vud gargariziert. Contrafayt I CV 3 () WW 2 X] at NV), X S 9 Gold gilgen. Kreüterbůch. CVII a Boldtwurtz. JA ls die kreütler /pnnd zwar yederman it dißen landen Goldt wurtz neñen / iſt hey den gelerten vnd aͤrtz cten noch nicht außtragen / was es für einen Latiniſchen/ oder Krxyechiſchen nammen hab bey dem Dioſcoride / wiewol es et lich woͤllen deüten vff die Haſtulam regiam / Affodillũ. das gib ich nun aber ein mal zůbedenck⸗ en den gelerten das ſye dißes kraut vnd blům zuͤſammen heben gegen dem Las pittel Dioſcoride de Aſphodelo. Aber halte ein yeder was er wůl / ſo wöllen wie nicht gegeneinander ſtürmen. Nicht deſt minder hab ich auch ſolichs nit woͤllen übergeen / ob vileicht yemant etwas zuͤwiſſen / er vns mit der zeyt des ſelbigen woͤlltheylhafft machen. Sie gemeynẽ Herbaria neñen folich kraut vnd blům Affodillum / vnd wir Straßburger Heydniſch blůmen / oder heydniſch Gilgen. Geſtalt der Goldtwurtz fo yetzuudt für Goldcwurtʒ geacht. Goldt wurtz wechßt eines ellẽbogẽs hoch / oð meer / mit eine runde ſtengel / wel cher zůrings vmb bletter hatt wie ein ſtern / oder rade / durch etlich ſpacia / zwey⸗ er finger breyt / nit vaſt vngleich dẽ breiten Wegerich / aber bleycher. Sein wurtz el iſt golegele/gleich einer gilgen zwyblen / mit vilen zaͤßelin wie mans nennet / gleich dem Knoblauch / vnd vnder der ſelbigen zwybelen kleine zarte würtzelin. Diße wurtzel ſo man ſye feger/bzinge ſye das erſt jar ein blům / das ander jar. ij· das drit drey / vn alſo fürtan / wachſent in die hoͤhe nacheinanð vff. Diße blům⸗ en ſeind dick / feyßt / vnnd hinder ſich gekrümmet gegen demletzen ort / ſeind vol ſchwartzer düpfflin / vnnd in det mitte an den feßlen / Anthera genant / kloͤpf⸗ felen / vff keſtenfarb / nit eines übelen geruchs wann ſye bluͤen. Wie dißeblům im Dioſcoride bezeychnet fol werden / iſt mir noch nit bewiſßt. Contrafayt Von einer anderen Goltwurtz / oder Goltgilg ge⸗ nannt. Noch iſt ein ander kraut auch Golt wurtz genant / vnnd ſeind die Goltgilgen / oð Rot gilgen. Sein blům iſt gleich einer Gilgẽ / reücht aber nicht. Der ſtengel rund / vn⸗ den an dem ſtãmen rot. Die blaͤtt lin ye eins über dem andern / lang⸗ elecht / ſpitzig vn ſchmal / gleich wie Wegerich/aber kaum eins ſtrohal mẽs breyt. Die wurtzel wie ein gil gen zwybel gleich ſchier wie in der vorderigen / zům theyl auch geel ge ferbet. Zů Straßhurg haben die frawen ſolich in den gaͤrten für ein woluſt. Welchs nůn die recht Golt wurtz ſey vnder dißen zweyen / oder ob es ein ander fey/beger ich gelert zů werden / ich hab ſye beyde contra faytet / damit man augẽſcheinlich den vnderſcheyt ſehe. N —— — TG 5 INS, SIT ENE - CX Contrafayt Gelb Hilgen:over Srachenwurg. a. ¶ Don dem Nammen. El Seronmmus 66 Braunſchweigk / gemeyn klich auc̃ alle aporhecker / vnd kreütler / die geben dißer Goldt / oder Gelben Gil⸗ gen / den nammen Acorus vnd meynen es ſey der recht Acorus dauon Dioſco⸗ rides ſchreibt am erſten bůch. Aber der bochgelert Doctor Mainardus von Fer raria/ widerſpricht das / vnd haltet / das die wurtzel die wir Calamus nennen in der apothecken / ſey der recht Acorus Dioſcoride / vnd kein anderer. Auß der v2 ſach. dann Acorus Dioſcoride bar cm wůrtzel die do wol reücht aber vnſer gelb Gilgen wurtz / iſt gantz on geruch. Nach dißer meynung Mainardi biñ ich auch vff diß mal geſynnet / bitz ſo lang wir eewasbeffersbericht werden. Dieweil vns aber der echt Calamus nicht zůr hande / ſo haben wir die gelb Gilge darfür ge⸗ ſetzt / ſo auch gemeyngklich darfür genommen würt. Mas der wolryechend Calamus ſey. Der recht wolryechend Calamus / dauon Dioſcor. ſchreibt / iſt ein — des Rors / iſt auch nicht kandtbar. dann der Calamus / ſo in der Apotheckeu ge⸗ braucht würt / iſt auch nit der recht Calamus/auch nicht die wurtzel / ſonder wie obgeſagt / ſo iſt vnſer Calamus Acori wurtzel / vnd ſolt billicher cin andere nam men haben / weder Calamus / welches bedeůt ein Ror. Dißes bedeütet / vnd be⸗ zeüget weytlaͤuffig Mainardus von Ferraria in ſeinen Epiſtelen. Geſtalt vnd geſchlecht. Es bedarfffreylich uicht vil bewaͤrens / das Acorus auch ein geſchlecht der Gil gen / vnnd naͤmlich der Violwurtz iſt / der geſtalt nach. Seine bletter ſeind gleich der Violwurtz / etwas ſchmaͤler vñ ſpitzer. Sie wurtzelen nicht vngleich / zůſam men geflechtet / nit geſtracks / ſonder überzwerch wachſend / nit tyeff indie er⸗ den / ſonder mit einem kleinen waßen bedecket / knodecht / weiſßlecht / eines ſchar pffen geſchmacks / vnd wolryechend. Die allerbeſt wurtzel iſt dick / weiſß / voll/ nicht außgehülcht / oder laͤr / woltyechend auß der Colchide vnd Galatia / welche auch Aſpletion würt genañt. Auß welcher beſchreibũg auch ein kindt wol moͤcht abnemen / das vnſer gelbSchwertelnichr der recht Acorus iſt / ſonder des ſelbi⸗ gen ein geſchlecht. Sein ſtact. "Wie auß dem Dioſcoride ang ezeygt / ſo wechßt der recht Acorusim Colchide vnd Galatia. Aber der vnſer / vnd der nicht reücht / bey den waſſeren / vnd weyhe ren / an den feüchten ſtedten. Complexion des waren cost. Acoꝛus /oder Calamus iſt hitzig/vnnd einer zarten ſubſtantz / in dem dritten grad / wie Galenus ſpricht / hitziget / treibet / zerſchleüſſet / vnd trücknet · Kreüterbuͤch. CXI @ Kraͤfft vnd Artzeneyen. Dioſcoꝛ.ſpꝛicht / das diße wurtzel geſotten vnd getruncken / treibe den harn. Sep gůt für das ſtechen in der ſeiren / vnd in der bruſt / vnd in der leberen. Item für krymmen / oder das Rot vßlauffen / ktaͤmpff / brüch / kalt ſeych / vnd ſchlangen ſtich. Das ſafft douon leütert die augen. Würt auch gebraucht in die Theriacks / vnd die Antidota. Wiltu das dir die ymmen nicht hynweg flyegen / ſpricht Apuleius / ſo lege zů dem ymmemkoꝛrb das kraut Acorum / ſo verſchwermen ſye nicht. Thůt aber dar zů vnd ſpricht / das dißes kraut ſelten fundẽ werde / man moͤge es auch nicht wol kennen/ es trag dann ſein blům. Ein vnbekant waldtkraut. CXII Contrafait Kreüterbuͤch. CXIII Blaw Hilgen. ¶ Von dem Nam̃en vnd geſchlecht. En dißen blawen Gilgen / liße ich kein⸗ en der geſchickter darnon ſchreibt dan Hieronymns von Braunſchweygk / vnd ſeind diß feine wort. Blaw Gilgen werden von den Laeiniſchen genant Iris⸗ von wegen irer mancherley farben die ſye haben / dem regenbogen gleich. Beyet⸗ lichen Teütſchen auch geneñt blaw Schwertelen. dann ſeine bletter ſeind gleich einem ſchwert. Vnd fein wurtzel wolſchmackend. Deren geſchlecht vil iſt / wie⸗ wol ſye gleich in den blettern ſeind / ſo iſt doch vnderſcheyt der farben in den blů⸗ men / wie dañ die alten ſoliches in einen reimen begriffen / vnd angezeygt. Iris weiſße farb gebürt/ Gladiolus ſaffran ferbig würt. Spatulaferids aller eer entbürt. Darumb ſo wiſße / ſpricht er / das Iris Blaw Gilgen iſt / vnnd Iris Jrios Weiſſe gilgen tregt· Vnd ſeind doch nicht die / die wir in Teütſchẽ landenhab⸗ en. wañ ir kraut iſt gleich den blawen / werdẽ bracht von Veucdig vnnd Genua. Fe ſtatt. Blawe Gilgen werden auch gezylet in den gaͤrten / für ein zyerde / bey etlichen vff den mauren. dañ ir anblick iſt lyeblich vnd luſtig / ſeind auch eines gůten ge⸗ ruchs. Seit irer Samlung. Die beſte ʒeyt irer ynſamlung / vnnd zů diſtillieren / iſt am ende des Meyen / wañ ſye volkom̃enlich zeytig ſeind / gebrant in balneo maͤrie / allein die blůmen / vnd nicht das kraut. Complexion. Iſt warmer Complepion/gleich wie die weiſſß Iris / dauon Dioſcor. ſchreibt am erſten bůch. ¶ Kraͤffte der Blawen Gilgen. Blaw Gilgenwaſſer getrunckẽ morgents vudabents / iſt gůt fürallerleygeo. ſchlecht der feber. Die gelben faͤſßlin die in dißen Gilgen ſeind / in fonderheyt diſtilliert / vnd dz ſelbig waſſer getruncken vffiij. lot / biinget wider die verlaͤgene ſprach / vnnd er⸗ quicket das hertz. Blaw Gilgenwaſſer /zwo oder drꝛey wochen morgents vnd abents getrunck⸗ en drey oder fyer lot / iſt gůt für die rot waſſerſůcht. Reyniget die leber/vnd thůt ſye vff. Leget ynnerliche vnd auſſerliche geſchwulſt. Vndtuͤchlin darin genetzt / vnd ůbergelegt / thůt des gleichen. Benymmet das bauchwee / vnd krymmen / vnd daͤrmgegycht. CXIIII Contrafayt C Sylerallewunden damit geweſchen / vnd mit einem duͤchlin übergelegt. Item den krebs / darmit geweſchen. Vnd die kranckheyt fo man nennet/ noli metangere / das iſt ein vmbeſſender ſchade / duͤchlin dasın genetzt / vnd übergelegt. Deßgleichen die frawen brüſt / ſo da anfahen faulen / vnd zů einem krebs wer⸗ den / auch duchlin dariñ genetzt / vnd übergelegt / wie obgeſagt. Das waſſer vonder gediſtillierten wurtʒelẽ / würcket deßgleichẽ / vñ naͤmlich Soleget es geſchwulſt. Treibet die waſſerſůcht. Offnet die leber. Wegychet die bꝛuſt. Reyniget die lung. Daͤwet die groben phleg mata vnd feüchtigkeiten. Reyniget die faulen ſchaͤden. Benimmet das krymmen. Laxiert/getruncken vff. iij. vntz. Treiber auß vergyfft. Heylet gyfft ige biſß der thyer/übergelegt. Vertreibet die feber. zringet den frawen iren blůmen. Leget das weet humbder můter / getrunckẽ / vñ ein baͤhung darauß gemacht. Reyniget alle vnflaͤtigkeit der haut vnd des angeſichts / damit geweſchen. Tilget auch die flecken in den augen / vnd das man nennet den nagel. Macht das har wachßen /damlt gezwagen. In mundt genommen / benimmet das zanwee. a gi alle zerbrochẽ beynlin / ſpitze doͤrnlin / vnd was ſchadhaffts in den wundenijf. Leget das ſtechen in der ſeiten / vnd vmb die bruſt / vñ treibet die harnwinde. CXV uͤch. Kreüterb K üij Contrafayt Baldrian. — ¶ Dondem Nammen. Aldrian iſt auch der wolrnechenden wurd 2 elen eine/welcbe/wann ſye über meer ynhaͤt bracht were/fo mo chte ſye vileicht auch in hoͤherem werdt ſein. Es iſt kein zweiffel daran / vnndiſt gewiſßlich das Phu Dioſcoridis am erſten bůch / etwan genant wilder Nar⸗ dus/wir Teütſchen nennents Baldrian / Dennenmarck / oder Katzenkraut. Sctatt ires gewaͤchſßß. Waͤchßt gern an den feüchten ſtaͤtten / bey den baͤchen / vnd in den grůben / et⸗ wan vff mañs hoͤhe. Sein geſtalt. Baldrian waͤchßt mit erſt off zweyer ellenbogen hoch / mit zynnelechten ge⸗ kerbten / ſpitzen / ſchwartzgryenen blaͤtt ern. darnach ſcheüßt der ſtengel / welcher gantz hol iſt / vnd knoͤpffecht / vff mañs hoͤhe harfür / vñ bringet weiſße blůmen / gleich dem holder. Sie wurtzel ſcheint als ob ſye abgebiſßen waͤre / mit etlichen fäßelen/ondEleinen wurtzelen daran hangend/ iſt eines wolrpechenden geruchs / welchen die katzen gern ryechen. dann ſye damit ir geſycht ſtercken. dahaͤr es dann Katʒenkraut geneñt. Vnd würt in der artzeney die wurtzel allein gebraucht / das kraut nicht ſo vaſt. Marcellus Dergilinsmepner/wiewoldie beſchreibung Dioſcoridis nicht fo gar gleich zůſag mit dem vnſeren Baldrian(hab ein geſtalt wie mit den thyer⸗ en / welche der Landtſchafft / vnd des hymmels halb / wiewol von einem geſchlecht vndart / doch nicht allent halben gleich erfunden)yedoch die merer zeychen vnſer⸗ em Baldrian zů ſtanden. Temperament. Galenus ſpricht / das die wurtzel Phu vergleich ſich Inder kraͤfft dem Nardo / et was ſchwaͤcher / treib den harn / meer dann der Nardus vß India oder Syria. Iſt warmer natur. Zeit ſeiner ſamlung. Diße wurtzel fol zwiſchen den zweyen vnſer Frawen tag geſamlet werden / vnd in dem ſchatten gedoͤrret. Waͤret drey jar vnuerſeert. Man ſol auch ſorg haben / wo man diße wurgel brauchen wil / das die katzen nicht dar zů kom̃en. dann ſye reiben ſich gern daran / vnd werffen daran iren ſam en / vnd verunreynigen es. ¶ Seine kraͤffte vnd Juuamenten. — —— ncken / treibet den harn. Gekocht in waſßer oder wein/t hůt des gleichen. Legt das ſtechen in der ſeiten. Bringet den frawen ire zeit. Kreüterbuͤch. OXVH Fein Theriacks wider gyfft / vnd die peſtilentz. 36 waſßer gediſtillyeret daruon / iſt gůt für ynnerliche geſchwulſt. für die wůr m im bauch / den kinden geben. Für die feigwartzen mir eim tuͤchlin übergelegt. Reyniget die augẽ / nach dem bade ein tuͤchlin genetzt / vñ übergelegt / zeücht die hitze / daͤmpff / vnd raͤuch nach dem bade haruß. Iſt gůt denen ſo beyn vnd glyder entzwey gefallen ſeind. Erwoͤrmt die kalten adern vnd glyderen Heylet allerley wunden. Das lendenwee. Macht holdtſelig / eyns vnd fridſam / wo zwey des waſ ſers auß eim geſchir: drincken. In truͤben wein geſchuttet / macht jn lauter In den wein gemiſcht/vnd getruncken / behalt das geſycht. Man mag es auch in die augenthůn. Macht ſchwitʒen. Leget die weetagen der glyder damit geriben. Nuͤchteren getruncken iſt gut für den boͤßen lufft der peſtilentz. Getruncken iſt gůt die mie not / oder droͤpfflingen harn en / auch die den kalten ſeych haben. Baldrian / vnd weiſß nyeßwurtz vndereinander gemiſcht mie rocken mele/ toͤdtet die meüß. Mit fenchel vndepffich ſomen geſotten / vnd getrunckẽ / vertreibet das gryen / die harnwinde / vnd reytzet die menſtrua. Coꝛiander. A CXVIII Contrafayt Coriander 9 ¶ Von dem Nammen. A Ie Eryechen meynẽ / das dißes kraut ſein en nammen haͤr hab von den wandtleüßen/ welches thyerlin ſye in irer fpzach nẽnen Corin. Darumb / das ſein ſtengel vnd kraut wañ mans zerreibt / ſtinckt nicht anders dann ein wandtlauß. Etliche anderen nemmens von dem woͤrtlin zip bar/dasdabepfict cin augapffel / ver meynen es heyſß dar umb Coriander vff Kryechiſch / das es den augen ſchaͤdlich / vnd die ſelbigen ver⸗ blinder. Dem ſey nun wie ym woͤll / ſo iſt es ein bekant kraut / vnd würt von dem Dioſcoꝛide vnd Nicandꝛo vnder die gyfftigẽ kreütter gerechnet / das man nicht ſoll brauchen / es ſey dann corrigieret. Sein geſtalt. Dißes kraut vnd ſamen iſt bekant allen gartneren / gleich als zyblen / vnd pe terlin. Sein ſtinckender geruch mache es auch bekant. Complexion. DEtlich der aͤrtʒet haltẽ / das dißes kraut ſey kalt vñ trucken. Die andern halt⸗ ensfür warm. Sein woͤrme nemen ſye dahaͤr / das es die winde / vnnd die beülen oder drůßen zerlaſßt. Ste kaͤlte dahaͤr / das ſein ſam nach der ſpeiß geſßen / dem⸗ met vnd nidertruckt die daͤmpff / ſo von dem magen vffryechen in das haubt. Aber Galenus vnd Paulus ſpꝛechen / das es auß widerwertigen kraͤfſten zůſam men geſetzt ſey / einer zarten ſubſtantz / mit einer yrdenſchen bitterkeyt / vnd war⸗ mer waͤſßeriger feücht igkeit / welche zum theyl auch ſtopfft / vnd darumb (ſag⸗ en ſye) iſt es dyenſtlich den choleriſchen apoſtemen / die doch nicht zů hitzig. Des gleichen / wañ man et was das ſich zů ym wol ſchickt / darzů thůt / ſo leget es auch andere zarte geſchwulſten. Soc ſoll man ſolich snicht zů vil in den leib bꝛauch⸗ en. dann es bedaubet das hyrn. ¶ Seine kraͤfft vnd Artzeneyen. Coziander ſamen mir ſuͤſßem wein yngeben den kinden / toͤdtet die würm. Item ein decoction daruon gemacht / mit bonen mel / roßen oͤle / vnd myrtin Sle/über dem fewer zůſa mmen getriben zů eim pflaſter / iſt gůt zů den hitzigen hoden geſchwaͤren. Des gleichen ein ſafft/ſampt Wegerich / vnd Lattich ſafft zůſammen con⸗ quaſſieret / mit eygß weiſß / vnd roßen oͤle / leſchet alle hitzige/choleriſche apoſte⸗ men / vnd die man ſunſt nennet die Schoͤne/ vnd die Rotflecht. Vber die geſchwaͤre gelegt/heylet vndrrückner. * mag es auch yntreiben mie meertreübel / oder honig / oder einem brot⸗ muͤßlin. Coriander ſamen in waſßer geſotten / vnd getruncken / ſtopffet den bauch. Plinius fpzicht/das drey koͤrner von dißem ſa men geſchluckt vor dem das dz wee kummet / ſoll hynweg nemen das dreytaͤgig feber. Mag wor ſein / welcher cin glauben daran haͤtte. Grüner Coriander kuͤlet wol. nn rn Kreüterbuͤch. CXIX Sol übergelegt werden denen freſſßenden ſchaͤden / vnd kryechenden gryndt. A gleich wie das leberkraut. Vber die peſtilentʒ blateren gelegt / leſchet ſye. Xenocrates cin alter heydniſcher meyſter / ſagt ein wunderbarlich ding von dem Coriander / iſts anders war. Wann ein fraw die iren blůmen zů vil hat / ein tag ein koͤrnlin trincke / ſo geſteet der fluſß ein tag / vnd ſo ſye zweytrinckt / zween tag / vnd alſo fort an. Marcus Vartꝛo ein hocherfarner alter ertʒmeyer ſpricht das Coriander mit Big geſtoſſen / vnd das fleyſch damit geſaltzen / behalt es vnuerſert einen gantz en ſommer / das es nicht ſtincke / noch gartze. Platina gibt diße leer. Coriander ſol man nicht vngecorrigieret nyeſßen in den leib / von wegen feiner angebornẽ boßheit / ſonder entwedersmir meer treüb el / oder mit honig / oder in eſßig gebeytzt (welches auch das allerbeſt iſt) vnd dar nach mit zucker übersogen. Alſo bereyttet / vnd geſßen nach dem nacht ymbiſß / oder ſo man ſunſt geſßen / ſchleüſſßet den magen / das er nicht überfich inn das haubt daͤmpffet. Schaͤdlicheit des Coꝛianders. Coriander zů vil / oder vnbereyttet genoſßen in den leib/Eraur vn ers daubet das hyrn / vnd machet den menſchen alsober truncken wäre. Sein The riacks / vnd gegen artzeney iſt / eyer ſchalen geſtoſßen / vnd getruncken. Oder ſaltz waſßer getruncken / vnd die eyerſchalen daryn gethon. Das kraut iſt ſonderlich nicht zů brauchen / von wegen feines vnluſts vnnd vnflaͤtigen geruchs. CXX Kreüterbuͤch. CXXI Daub Neſſzel weiblin. Kontrafant CXXII len. Kreüterbuͤch. CXXIII Dreffgelen. — * Neſſelen. € Vondem Nammen. 2 Je Gore der Herr feine wunderwerck würcker gemepngklich vñ alleseie inden nichtigen vñ verachtlichendingedißer welt / damit cr die groͤße / vnd ſo eines hochen anfehens / zů [handen mache /alfo rhůt er auch in den vngeachtẽ kreüterẽ. Was iſt nichtigers/ vñ verachrlicher 702 der auch verhaſßter dañ ein Neſßel? Was iſt holtſeliger dan cin a ij CXXIIII Contrafayt C ein Narciſſus/ein Gilgẽ noch dañ übertrifft die Neſßel diße allſa mẽt. Võdem lob der Neſßelen bar ein bůch geſchriben vorzeiten cin hochgelerter Phanias ge nant. Iſt es nit ein groß wunder / das ſye keine ſtachelen / noch doͤrn bar ſonder al lein cin zartes wullin/ gantz lynd vnd weych blatt / vnd das ſelbig ſoll alſo bren⸗ nen / vnd nämlich fo es die fon überſcheinet? dahaͤr dañ ſye iren namen überkom⸗ men / Vrtica/welches woͤrtlin / in latin ſouil geſagt als Brennerin. Iſt on not vonirer geſtalt / vnd ſtatt ires gewaͤchß vil zů ſcheeiben. dañ ſye menigklich wol bekant / auch den kinden / vñ welcher daran zweifflet / ein Neſſßel zů vnðſcheyden von einem anderen kraut / der mag wol doran ſchmecken / ſo entpfindet er gar bald was es für ein kraut iſt. Eyns můſß ich aber ſagẽ. Wer võ einer Neſſelẽ übel gebreñt würt / der neme baumoͤle / oder roßoͤle / vnd ſtreich es über die blaͤter⸗ lin / ſye verſchwinden gleich. Don Geſchlechten ver Neſſzelen. Neſſelen finde man mancherley. Etliche breñen / groß. ij. ellebogen hoch. Et⸗ lich klein / vñ nidertraͤchtig / ſchaͤdlicher dañ die gtoſſen. Etlich wylde / welche Pli⸗ nius für das weiblin achrer.2Erlich zamme. Etliche ryechen wol.alsdie Hercu lanea genant vff latin. Die anderen ryechen nicht. Etlich brennen gar nit / Vr tice Labeones / oder vff Kryechiſch Galiopſis / zů teüt ſch Todte Neſßelẽ genär. Vnd der ſelbigen auch zweyerley/etlich mit weiſſen/ etlich mit braunen bluͤmlin. Wachßent alleebalban den vngebawenen orten / vff den kirchhoͤffen / wegen / ge baͤwen / vnd hinder den zeünen. Complexion. Ire compleyxion iſt warm vndtrucken / doch mit einer daͤuglichen krafft. dann ſye heylent beülen / knollen / oder klammẽ. Sye haben auch etwas wind bey jnen/ dardurch ſye reytzen zů vnkeüſcheyt / vnd naͤmlich der fomen/gerruncken mit ſuͤſ⸗ ſem moſt. Das ſye auch nit überauß hitzigen / iſt ein anzeygung / das ſye den ko⸗ der in der bruſt vnd lungen zerlaſßen / vnd durch ire zarte ſubſtantz etwas juck⸗ en. Dißen wind aber hat ſye nit von natur / ſonder ſo man ſye kochet / würt ſye alſo. darumb wen man ſoliche kocht vn pffer/lapiere ſye / aber alleinig mir abſter gietender krafft / vnd als vil als mit einem kützelen / nit als ein purgierend artze ae freſſende ſchaͤden / die do bedoͤrffen außdrücknen on beiffen/ eylent ſye. € Krafft vnd Artzeneyen / ſo Dioſcon⸗ des den breñenden Neſſzelen zuͤgibt. Neſſelen bletter geſtoſſen mir ſaltz / vnd gelegt über die wunde / ſo von einem vnſinnigen hundt gebiſſen / heylet ſye. Deßgleichen alle alte/faule / verzweifelte ſchaͤdẽ / von kraͤbßen / allerley handt geſchwulſten / apoſtemen / orgeſchwaͤren / vnd verrenckteglyder. Ein pflaſter darauß gemacht mit wein / vnd über das miltʒ gelegt / demmet Das geſchwollen miltz. Das ſafft von dißẽ kraut in die naß gerbon/macher ſye ſchweyſſen / vnd wañ du wilt das ſye off hoͤre blůten / ſtreich des ſafft s an die ſtirn / ſo ſteet es. Neſſzelen geſtoſſen mir myrꝛehen/ vnd zaͤpfflin darauß gemachr/indie mache gelegt/bringet den frawen iren blůmen. Die můter fo vnderſich begeret / hinderſchlagen die Neſßelen. Kreüterbuüch. CXXV Des ſo mens vß ſuͤſſem wein getrunckẽ /reytzet zů vnkeüſcheyt / vndthůt vff A die macht. Genanter ſomen mit honig gemengt / vnd ein latwerglin darauß gemacht / iſt gůt ſür das keichen / bruſt geſchwaͤre / entzundung der lungen / vnd würt ge⸗ zelet vnder die artzeneyen / die do vmbſich freſſen. Die blettet von den Neſſelen gekocht mit den meerſchnecken/laxieren / treibẽ den harn / legen vffgebloßene geſchwulſt. Das thůt der ſomen / ſo et gereyniget vondenbülße. - Ein decoction/oder gargarifina von dißẽ ſafft berepret/rrücknet abe dz zaͤpf lin / das von den phleg matiſchen feücht igkeyten geſchwollen / vnd abgefallen. Etlich andere wen ſye woͤllen eeliche werck treiben / eſſen ſye den ſomen mie zwyblen / eygs dotteren / vnd pfeffer. A — des geleüterten ſomens damit zů laxieren / iſt von.xx. granen bitz off reiſſig. Welches fyerfüflis vyhe nit laͤuffig iſt / dem ſoll man fein gemaͤcht mir neſße⸗ len reiben / ſye erwecken es. Erfarnüſſzen Hieronymi bon >) : Braunſchweygk. Neſßelwaſſer getruncken / iſt gůt für die bermůter / das krymmen / daͤrmge⸗ gycht / den reiſenden ſtein / würm im bauch / kaltẽ hůſtẽ / für alle blaͤhung im lcıb/ getruncken morgents vnd abents vff.iij. lot. —— wunden man damit weſchet / bleibt ſauber / laſſet iren fluſß / vnnd cy 2Es Neſßel ſomenwaſſer / machet weiſſe hende / die hende damit geweſchẽ / vnd v5 jnen ſelb laſſen trucken werden. pe kraͤfft allfamer yetʒt erzelt / hat auch die wurtzel / waſſer darauß gebren⸗ net / vñ noch meer. als naͤmlich für das magẽ wee / paralyſim / oder den dropffen⸗ polypum naſi / vnd podagram. Eclich andere experiment. Mit Neſßelen gezwagen / heylet den boͤße grynd. Neſßelen off den bauch gelegt /weychet jn. Neſßelen puluer trücknet vnd heylet. Neſſcloͤle / weychet den bauch. Neſßel mit baumslegeforte/onddie haut damit beſtrichẽ / macht ſchwitzen. Neſßel oͤle in dieosen gelaffen/benimprdasozen geſchwaͤre. Heyter neſſelen mit wein geſotten / vndgetruncken / oͤffenet das hirn / vnd be bürcr vor der kranckheyt / apoplexia / der Schlagk. i mit koͤrbelkraut in der heude getragen / behuͤtet den menſchen vor ſeinen feinden. Neſßelen mir eſſig vnd ſaltz geſotten / darnach geſſen / reyniget den magen. Von der todten / oder tauben Meffzelen. Dioſcor. gibt garbey alle kreffte zů der rauben Neſſelẽ die obgeſagt vonder Heyter neſſelẽ / vnd würt kraut / puluer / waſſer / vnd decoction von dißẽ Eraur/ vergleicht mir der Oſterlucy. Iſt vaſt heylſam / vnd zů allen ſchaͤden /wunden/ feüle / grynd überauß koſtlich vnd breüchlich. & ıy CXXVI Contrafayt —— (7 ee, I N — 7 9 >; = : SING III ar Gefül “er Kreüterbuͤch. CXXVII £ ii CXXVIII Contrafayt Edler Banen fü Ser FleinDanenfü- EI Fr — Kreůterbuͤch. CcHXIX Hanenfüuͤſſz. 2 “ 2 ZA Er labirynch in Aegypten / Creta / vnnd Lemno iſt nit ſo yrrig geſein / als eben der Hanenfůſſßz beyden gelerten /wie das ſelbig dann von mir weitleüfſig gehandelt / in meiner Latiniſchen beſchreibung dißes krauts. Aber mir einem wort / ſo iſt Hanenfũůſß dasyben/das Dioſcorides nennet Coronopus / zů teütſch Rap⸗ penfůſß Welches waͤchßt vff allen mattẽ mit zerteylten geſpaltenen blaͤttlin / vnd gelben bluͤmlin / welche von gylbe glytzeu. Vnd ſeind der ſelbigen zweyerley / wylde / vnd zamme / gefüllt / vnd vngefüllt / wie dañ menigklich wol bewiſßt. Noch iſt ein kreütlin Flammula / oder Batrachium / bey etlichen auch Ban⸗ enfůſß geneñt / iſt dem vorderigẽ nit vaſt vngleich. Sein blaͤttlin ſchwartz vnd et was runder. hat ein knoͤpfflin rund wie ein erbiſß / vnd an dem ſelbigen knoͤpff lin e würtzelin. Sein bluͤmlin ſeind auch gelb/ gleiche dem wilden Hanen⸗ üſß. Nun erhebt ſich aber der gantz handel bey den gelerten dabar/das etliche die zweycapitel bey dem Dioſcoride / de Cozonopo/er pede Gallinaceo / miteinan⸗ der vermiſchen / vñ meynen / es ſey ein kraut / ſo es doch zweyerley ſeind / vnd auch andere / vñ andere kraͤfft baben/wiewoldoch dißer vnderſcheyt bey etlichen Teü⸗ tſchen auch nicht gehalten würt / ſonder haltens für ein geſchlecht / vnnd nennen den wylden vff der heyden/ groſßen Hanenfůſß / oder Rappenfůſß/ vnd den kleinen knoͤpflechten / kleinen Hanenfůſſßz. Iſt an ym felbam nammen nit fo bochgelegen/cs heyſß a/sder b/allein das man nicht eins für das ander brauch. Dann der groſſ Hanenfůſß iſt on ſonderlichen ſchadẽ der klein aber ein merc kliche corro ſiua / ſolle in den leib gar nicht gebraucht werden. Er iſt auch vaſt al⸗ lein im brauch bey den aͤrtzten / bloßen zů zyehen / vnd zů diuertieren / naͤmlich die peſtilentziſche kloͤtze zů vertreiben / vnd ſunſt auch andere geſchwaͤr damit vff zů etzen. CXXX Contrafayt SDreyfaltigkeit bluͤm—⸗ =; lin / Kreyſam / oder Nagelkraut. Veyfaltigkeit blümlin haben iren nam⸗ —— men von irer farb / welche an den bluͤmlin dreyerley erſcheint. Werden in den gaͤrten gezylet / kraͤntz daruß zů machen. Etliche experimẽt von dem waſſzer dißes krauts. Das gebꝛant waſßer iſt gůt den jungen kinden / wañ ſye die vnnatürlich hitz überfellt / das mans ynen zů drincken geb. Iſt auch gůt denen ſo daͤmpffig ſeind vmb die bruſt. wann es raumet vnnd mãcht weit vmb die bruſt / vnd vorab zů den lungen gefb wären iſt es vaſt gũt. Weiter iſt mir ſonðlich nit zů wiſßen / wie fein nam im Dio ſcoride vᷣzeychnet. Sauchblum. * e S feind etwan die nammen der kraͤutter / auch anderer geſchoͤffpten nit fo gar vergebens vffgeſetzt / ſon⸗ _— der durch zůgeeygte vrſachẽ / das yhenig eben bedeüttent / dar⸗ mit ſye geneñt werden. Als dann diße blům / wie manchen hat ſye geaͤffet / vnnd wie mand hochgelerter vergaffelt daran / der nit wiſßens hat / was ir Lat iniſch er / oder Kryechiſcher nam̃en iſt? wie ich dann offt gehoͤrt / vnd auch das ſelbs be⸗ kenne / das mir ir nam̃ / oder gebrauch nit weiters bekant / dann das ich mir laſß ſagen / wann man ſye in lauge ſyede / vnd darmit zwage / ſo vertreib ſyẽ die leüße. Ir ortz iſt in den feüchten graͤben / am anfang des Meyen / vnnd alsbald vers der ſye wider / mit einem braunen holtſeligen bluͤmlin. CXXXU Contrafayt Schoͤlwurtz. 3— ¶ Von dem Nammen. ZIßes kraut (wie Theophraſtus vnd Pli —— nius ſagen) hat ſeinen nammen im Kryechiſchen vnd im La tin von den ſchwalben. Darumb / das es in zůkunfft der ſchwalben anfacht bluͤ er / vnd ym ſein rechte krafft kommet. Zům andern / das cs die ſchwalben auch brauchen/ iren jungen die augen damit vffzůt hůn. Dahaͤr man von erſt abge⸗ nomen / vnd ermeſßen / das es auch der menſchen augen ſol dyenſtlich ſein. Solt vil billicher Schwalben kraut / vnd Schwalben wurtz genennet werden. Man meynet auch / wann die ſchwalben wider bynweg flyegen / das es alsdann fein koſtliche krafft verlyere. Alſo ſchaffet Gott der allmechtig einer yeden creaturen / vnd eim yeden thyer ſein artzeney / welche auch die natur ym angeboren / das es Kreüterbuͤch. CXXXIII die ſelbig kennet. Allein der arm menſch/ ſchwanckt hyn vnnd haͤr / hat nüt ge⸗ wiſßes / vñ ob ſchon durch lange erfarnuß allemalfich et was zůtregt / das vnſer natur bequemet / vñ vor der thuͤr babe wachßẽ / ſo muͤſſen wir doch geſchwermpt / vnd allzeit et was frembds haben. Geſchlecht vnd Geſtalt. Hieronymus ſpricht /das dißes kraut fey cin hymmeliſche gabe dem men > ſchen / vnnd ſey aber zweyerley geſchlecht / wylde / vnd zamme. Die wylde / ſpricht er / ſey eben das ſo Dioſcor. neñet Papauer cornutum / oder Memirba.darumb/ das es gleichet dem magſot / vñ hoͤrnlin tregt. Aber dißes widerſpricht der hoch⸗ gelert D. Leonhart fuchs / in ſeinen ſchluſßreden / die er von den ypritbumbe der aͤttzet geſchriben / doſelbſt magftuesleßen. Die zam̃ iſt menigklich wol bekant⸗ aber wie ich in dem Fygkwartzẽ kraut anzeygt / ſo iſt warlich die Fygkwurtzel / die klein recht Schoͤlwurtz / doaon Dioſcorides vnd Plimus reden. Vil geben der Shölwurgeinennamen Goldtwurtz. darumb / das der ſafft der ſelbigen wur ⸗ tzelen gleichet in der farb dem gold. Complexion. Schoͤlkraut woͤrmet vnnd trücknet im dritten grade / mit einer krafft die da reyniget. ¶ Sein kraͤffte. Das ſafft von Schoͤlkraut /mit honig über den kolen yngeruͤrt / reyniget vnd machet klare augen. Dipes ſafft ſoll man famlenim Meyen / wurtzelen kraut vnd blůmẽ geſtoſ⸗ ſen / darnach außgetruckt. Etliche Eschen vndlcüreren ſolich ſafft / vnd behaltens in glaͤßeren. Etlich in ſpiſſyerents / vnd machen kuͤchlin / oder paſtillos darauß. choͤlwurtz mir aͤnis / vnd weiſſem wein getruncken/ iſt gůt für die gelſůcht. Heeylet auch die ſchaͤden / die da vmb ſich freſſen. In wein gelege/oder im mund gehebt / leget das zanwee. Das ſafft darzů ge⸗ nommen / iſt beſſer / oder das fafft mit eſſig im mund gehebt. Das waſſer daruon gebrent/ift gůt zů allen roten augen / ein wentzig darjn gethon. Sebentag gedsuncken/vertraber die gylbe. Des moꝛgens vnd abent sgedruncken / iſt gůt für die bermůter. "Wer wund gehawen / vnnd beſorgt / das jm das glydwaſſer ent gan woͤll / der weſch die wund drey oder fyermal domit / ſo iſt er geſichert. Vber die peſtilentʒblater gelegr/beylerfyc . — auch die maßen in dem angeſycht / darüber geſtrichen / vnnd ge⸗ weſchen. leer das feber. 2 Heylet den Erebs/vndfifkelen. Lüffert / vnd thůt auff die leber / vnd das miltz. Ein pflaſter von Schoͤlwurtʒ kraut vnd wurtʒel gemacht / vnd über den na⸗ bel gelegt / vertreibet das krymmen wee. Pulueriziert / vnd in die wunden vñ ſchaͤden gezettelt / reyniget vñ en fye: 9 A B Contrafayt OXXXIIII Bilſamkraut. Kreüterbuͤch. CXXV Biſſamkraut. 5 E Don dem Nammen. A| Slfamkraue wire in Kryechiſch geneũt / Zyolyamus Dioſcyamus / Herba apollinaris / vff Latiniſch auch alſo / vnd Faba ſuilla / zů Teütſch / Bilſamkraut / Sawbon / Jupiters bon Schlaßkraut. darumb das es ſchlaffen macht / vñ dürmelecht. Die ſaw auch weñ ſye es effen/ gewynnen ſye gegycht daruon / vnd werden kranck. aber die natur hat jnen auch ein artzeney angezeygt / das ſye als bald des waſſersgeraumen / vñ ſůchen Ercbs/ welche ſo ſye geſſen / werden ſye wider geſundt. Geſchlecht vnd Geſtalten. Dioſcorides ſpꝛicht / das dißes krauts ſey dꝛeyerley. Das erſt hab ſchwartʒen ſomen / vnnd rotiechte blůmen. Das ander falben fomen vnnd gelbe blümen. Das drit mit weiſßen blůmen vnd ſomen. Haben alle drey ein Froben holtzech ten ſtengel / weyche harechte bletter. Wenn ſye verzeytigen / ſo gewinnen ſye vil ſchellẽ / oð kleine magſotknoͤpfflin aneinandð / in welchẽ iſt der ſomen verſchloſſen. Welches vnder dißen geſchlechten ge⸗ braucht ſoll werden. Vnder dißen dꝛeyen geſchlechten ſeind die erſten zwey gyfftig vnnd ſchaͤdlich / machen vnſinnig vnd ſchoͤllig / gleich einem dꝛunckenen menſchen. Dan ſpricht auch / wer mans durch ein clyſter yngebe / das es in den darm komme Colonge⸗ nant / ſo hab es gleiche würckung. Sollẽ in der artzeney gar nicht gebraucht wer⸗ den. Vndob ſichs zů truͤge / das yemants dauon ſchadẽ ent pfinge / dem ſol man zůtrincken geben/bonigwaffer/efels milch / oder geyß milch/ oder büßfels milch/ oder ß man folich niche baben mage/ gemepne milch/ frücht von dannen baum / oderkürbsfomen mir füllen wein zů trincken geben. Deßgleichẽ feind auch gür dar zů Neſſelſomen / wegwart / ſenff/ gartenkreſß / rettich / zyyblen / knoblauch/ ye⸗ des mit wein genom̃en. Man ſoll jn auch laſſen ſchlaffen/ damit er das gyfft ver⸗ koch. Der weiſß iſt nicht fo ſchaͤdlich. Weñ man aber diße nicht hahẽ mag/(dañ er wechßt vaſt an den meer ſtaͤden ) ſo follman den zweyten nemmen. dann der ſchwartz iſt gar boͤße. Sam̃ lung vnd bꝛauch dißes krauts. Von dißem kraut ſamlet man den ſomen / vnd das ſafft doruon. Das ſafft | druckt man auß dem gryenen foren vndEraur geſtoſſen. Dieweil aber folicher nicht werhafft / ſo nimpt man den truckenen ſomen / überſchüttet den ſelbigen mit warmem waſſer / darnach ftoffer mans zůſammẽ / vnd drucket es auß. Diß er ſafft iſt geſünder / vnd iſt auch allezeyt des jars zůbereyten. Etlich andere ſtoſ⸗ ſen die bletter / vndt hůnd darunder cin wentzig weyſßen meel / machen alſo tro⸗ ciſcos darauß / vnd behaltens. Complexion. Die blům vnd der ſomen des weiſſen Bilſams / iſt kalt im drittẽ — ij A CXXXVI Contrafayt C enindemanderen. ® ¶ Seine kraͤffte vnd Argeneven. Der ſafft von dißem kraut / vnd ſomen / macht ſchlaffen / würt auch zů fol en vnguenten gebraucht / vnd leget ſchmertzen. In pflaſter weiß über die augen gelegt / benimpt das augen wee / vnd kalten fluſß / oren wee / vnd die ſchadhaffte můter der frawen. IB meel über das podagram gelegr/ftilleedse wer» ic frifbenbletter von dißem kraut ü⸗ ber alle geſchwaͤr vñ glyder / ſo do wee thůn / gelegt/toͤdtet das wee / vñ nämlich das wee der oren. Demmet auch der genantẽ gly⸗ der geſchwulſt / ſye ſey wo ſie woͤll. Schlaffen zů machen. Mach ein foment auß dißem kraut / vmb die fuͤß / ſtirn / vnnd ſchlaͤffe / doch vorhyn genetzt / darnach nim dißes ſomens / eyerklore / frawen milch / ein wentzig eſſig / vnd mach ein ſaͤlblin darauß. Wem die ʒeen wee thun / der ent pfah den rauch von dißem formen durchein draͤchter gegẽ dẽ zan / vñ darnach welcher den mund wider / es toͤdtet das wee in dem zan. Ein fůßwaſſer võ Bilſamkraut / macht auch ſchlaffen. Vermiſchet mit wein vnnd den frawen uf die ſchwaͤrende bruſt geleget / leſchet die tz. Chamillen. — r —— —— Kreüterbuͤch. OCXXXZVII Krottendill. CXXXV II Contrafaoyt Chamillen blumen/Wild Chamillen / vnd Krottendille. EU Von dem Nammeu. On dißer blůmen hat voꝛ zeyten ein buůch A geſchriben / der philoſophus Aſclepiades / und würt im Krye⸗ chiſchen Chamemelon genennt. darumb / das ir geruch iſt wie eines apffels / von etlichen Anthemis / vnnd Eranthemon. darumb / dasſye bluͤet in dem fruͤling. Ir gemeyner latiniſcher nam̃ iſt Chamomilla / zů teüt ſch Maͤgdblům / villeicht von dem woͤrtlin Parthenion / dañ ſye des ſelbigen auch ein geſchlecht. Von Chamillen geſtalt vnd geſchlecht. Chamillen gefchlecht finde man dreyerley. Das erſt die Chamomilla an ir ſelb / welche wechßt allent halb in dem korn / vnd vff den gebawenen ſtetten / zwey er ſpannen hoch. Seine blaͤttlin ſeind gleich dem Fenchel / vnd die blůmen gleich dem Mertramv/aber eins früntlichen geruchs / iñ wendig ein gelb koͤpfflin / vnd zů ringumb mit einem weiſſen raͤdlin vmblegt. Das ander geſchlecht/Cotula genanr / iſt der Chamillen ſo aͤnlich / das man ſye nicht darfür erkeñt / dañ allein am geruch / reücht ſtarck / vñ würt geneñt Wil der Chamillen. Das dritte/Cotula fetida / Hunds blům / oder Krottẽdyll / ſtincket über die maſß übel. Beyde geſchlecht wachßen gern an den vngebawenẽ orten / vñ ſeind der rechten Chamillen gleich nachgebildet. Der wolgeboꝛen ber?/berz Herman von Newenare / in feinen annotatio⸗ nibus/bat einen argwon / das die wilde Chamillen / die ich das ander geſchlecht genennt hab / ſey das techt Pattheniũ / das ich für die Matricariam außgelegt. Doch gibt er ſolichs auch weit er zubedenckẽ. Vñ das iſt / das mich in dißẽ han⸗ del vnluſtig macht / das keyner mit dem andern ſtimpt / vnd wen ich alle com̃en⸗ tarios durchliße / fo will ich meer lernen von einer alten kreütlierin / dañ auß als ler ärger ſchreiben. vnnd ſag frey / aber ein mal / das irer vil / ſelber nye gefeben/ nochgekeñt haben / dauon ſye geſchriben / ſonder bar pe einer mit dem anderen gewechßlet / vnd jm ein anders faͤrblin angeſtrichen / domit er auch ein bůch ma⸗ chete. Complexion. Galenus ſpricht das Chamillen woͤrmet vnnd trücknet in dem erſten grad/ vnd ſey gar ein zarte ſubſtantz / daw ab / laxier / vnd rectificier. Zeit ſeiner Sam̃lung. Sol geſam̃let werdẽ im ende des Meyens / oð im anfang des Brachmonats ¶ Sein kraͤffte vnd Juuament. Chamillen blůmen getrunekẽ /oder darin. gebadet / treibet den frawen ire zeit / die geburt / harn / vnd ſtein. Senfftiget auch geſchwulſt / vnd das daͤrmgegycht. * € ER 4% ge N nn a A m u Kreüterbůch. Chamillen teyniget die übergangene gall/ vnnd thůt vff die icber Hlinius ſpricht / dz diß⸗ er blůmen getruncken ein quintlin / mit einem bech⸗ er wein. xl. tag lang / reyni get das miltz Das oͤle von dißen blů men / würt genant ein Ge benedeyt oͤle. dañ esiftfein gleichen nicht / mit reſol ⸗ uieren / vnd ſchmertzen le⸗ gen / iñwendig durch cly⸗ ſter / vnnd auch vß wendig übergelegt. Das daubt mit dißem waſſer beſtrichen / ſtercket das byrn/des gleichen ein laug darauf gemacht / vñ dgrmit geswagen/näm> lich dene ſo kalt füſſige Eör pff baben. Getruncken benimpt die ge ſůcht / dz keichen / mil teret dz feber / reyniget die můter / zert eylet die geſch⸗ wulſt des magẽs / ſtellt die weiſß ruͤr / Lienteriam ge nant/dawerdielungenge fbwär vnnd innwendige malcerey. Wunden vnd ſchaden damit geweſchẽ heylet ſye vnd ſeüberets. Madelgeer. CXXXIX Was das re: chte Seyff⸗ kraut. — CXL Contrafat Madelgeer. ¶ Von dem Nammen. ENG ra Moelacerinenee Hieronymus võ Baum E A hweyg/Nerba Borith / Iſatim / vnd Herbam Sapona⸗ riam / iſt aber bey mir nit glaͤublich / es ſtymm̃et auch Dioſcorides nicht darzů. Spricht weiter/wan man ſolich kraut zerreibe in der haͤnde / vnd mit waſßer ne⸗ tzet / ſo ſchaumet cs wie ſeyff / vnd darumb ſo heyſße es auch Seyffenkraut. Wel ches in vnſer Madelgeer / die wir alſo nenen auch gar nicht geſehen würt. Das iſt aber war / das inn Franckteich cin Seyffenkraut gefunden würdt / welches wiewolich nicht geſehen / ſo laffsich mir doch ſagen von D. Mihael Hert / artz⸗ er zů Straßburg / wie er in einem Cloſter geſehen / die munche daſelbſt ire kutten damit ſeübern / vnd ein ſchaumgeben wie ein ſeyff. Sol geformieret ſein / gleich wie cin Neſßel / etwas ſchmaͤler blaͤtter / vnd feyßter Es gedenckt auch Dioſco rides eins Erauts/beppr Struthium / auff teütſch Walkerkraut / oder Walker ſeyff / vnd das ſelbig haͤb ich für die recht Saponaria. Geſtalt der vnſeren. Das wir Madelgeer nennen /oder Creütʒwurtʒ/ oder Sperenſtich / waͤchßt anden vngebawenen orten / einer ſpannẽ hoch / vnd bat blaͤtter ſchwartzgtyen / gleich dem Strengkraut / vnd zwiſchen den blaͤtteren ein braunblaws bluͤmlin. Sein wurtzel iſt weiſß/ auch einer ſpannen lang / vnd hyn vnd haͤr alsob ſye zer ſtochen were / vnd wider sugewachpen/vaft wunderbatlich / vnd ſolich ſtich ſeind creützweiße / darumb mans nennet Creützwurtz / vnd Sperenſtich.iſt vaſt bit⸗ ter. Die ſtengel / oder zweiglin ſeind rot / geflecket / vnd zům theyl auch die blaͤt⸗ ter da ſye vß dem ſtengel wachßen. Sie zeit Madelgeer zuͤ ſamlen. Nun das wir Madelgeer nẽnen/iſt die beſt seit zů diſtillyeren im anfang des Brꝛachmonats / kraut vnd ſtengel mit einander gehackt. ¶ Eraͤfft vnd Artzeneyen. Puluer / vnd gebrant waſßer von dißem kraut / vnd wurtzel / iſt gůt für die pe ſtilentz. vß der vrſach / dann es raumet / vnd machet weit vmb das hertz. Vnd iſt auch ſunſt gůt den bruſtſüchtigen / ein decoction dauon gemacht. Es iſt auch hye ein ſpaltung zwiſchen den gelerten von den kreütern Glaſto⸗ ——— Iſatide / woͤllen wir den ſchůlgelerten außzůtragen heymſchi⸗ cken. Kreüterbuůch. CXLI tram. In N ——.!.). CXLI Contraſayt Wettram. ) ¶ Don dem Nammen. ECh weyſſz wol / das es vil ärger vnnd an⸗ dere gelerten verwunderet / das ich inn meinem Anderen La⸗ Sein ſtatt. Sein ſtatt iſt vff den mauren / vnnd in den gärtenzwächßt gern antrucknen orten / iſt auch heyſßer natur. Geſtalt. Dioſcorides vergleichet cs mir dem Coriander kraut. Iſt zart / vnnd die blům der Camillen blümen gleich / ynnwendig gelb / vnd zů ring vmb mit klein⸗ en weiſßen blaͤttlin. Sein geruch iſt ſtarck / vnd ſchmackt auch bitter wie Wer⸗ můt / vnd Tauſent gulden. ¶ Seine kraͤfft vnd Artzeneyen. Mettram getrücknet / vnd dar nach mit eſßig / oder mit ſaltz yngenommen / laxieret gleich dem Epithymo / treibet gall / vnd phlegma. Iſt auch vaſt nützlich denen ſo da keichen / vnd den Melancholicis. — kraut on die blům getruncken / benimpt das keichen / vnnd treibet den Kreũterbuͤch. CXLIII Ein decoction daruß gemacht / vnd darinnen gebadet / erweychet die verher⸗ te muͤter / vnd leſchet dic vnnatürliche hitʒ. Kraut vnd blůmen zůſammen vff geſchlagen / leſchet das heylig fewer / vnd andere verſamlungen. Mettram würt vergleicht dem Wermůt /vnd Tauſent gulden kraut. Geſßen / vnd über den bauch gelegt / legt das krymmen. Mit wein geſotten vnd getruncken / vertreibet das feber. Beingerden frawen ire zeit / vnd toͤdtet die würm. Kuchenſchell. Kuchenſchell/nennen etlich alte kraͤutlerin Hacketkraut / vnnd ſagen da⸗ bey / das es gewalt ige krafft hab wunden zů heylen. Weiters iſt mir nit zů wiſß⸗ en / wie ſein nam̃ im Dio ſcoride ſey. CXLIII Contrafait Kreüterbuͤch. | CXLV Genßbluͤm oder a); Vyndtsaug. Feweil wir ye in den geringelten / vnnd — —— geſternten blůmen ſeind / als der Chamillen / vnnd Mettram. rtc. ſo hab ich auch hye nicht woͤllen übergeen die Genßblům / die wir in latin vnd Krycchiſch nen⸗ uen Buphthalmos · datũb / das ſye einem groſſen rynds aug gleich iſt / mag ver⸗ dolmetſchet werden / Ryndsaug / oder Kuͤ aug. Iſt ein blům wechßt vff andere balbellenbogen boch/inden matten / mit einẽ zarten ſtengel / vnd blaͤttlin gleich dem Fenchel/ oder der Chamillen / ſycht wie ein Chamillenblům / oder cin Cotel⸗ iſt aber zůrings vmb gelbe / vnd ſein raͤdlin gelb / vñ findet man der ſelbigen auch etlich mit einem weiſſen raͤdlin. Hermolaus Barbarus meynet / das das die ſei⸗ big ſey / die Dioſcor. nennet Chryſanthemon / das iſt / Goldt blům / vnd ſey nicht Cotula fetida / wie etliche andere halten. dañ die Cotula hat ein weiſſz raͤdlin / ſo hat der Buphthalmos ein gelb raͤdlin. Sr wolgeboꝛen herr/herꝛ Her man graff zů Neüenar / in der außlegung dißes krauts / meynet Buphthalmos ſey die blům die wir nennen ſanct Johans blům / oder caput Donachi/Rinck/oder Ringelblům / feiner rondebalb/von welcher wegen ſye würt vergleichet einem auge / ſey aber innwendig gelb / vnnd außwendig mit einem weiſſen raͤdlin / gleich wie die Chamillen / vnd wechßt vff dem feld / vff den matten vnd daͤmmen. Aber doch ſey auch ein ander Buphthal mos /Chryſanthemon genant / mit einem gantzen gelben raͤdlin / oder blaͤttlin / hab auch ein geſtalt eines auges / vnd wachß in den aͤckeren / vñ vff den matten. Diße meinung verwirff ih nicht / vnd halt auch diße beyde blůmen für eyn ge⸗ ſchlecht / doch als maͤnnlich / vñ weiblich. Ich acht / es bedoͤrff nicht vil abmalens. dan ſolich blůmen allfamment vmb Corpoꝛis Chꝛiſti/vñ in dem Meyen erfun den werdenzan vilen orten der Chꝛiſtenheit zů ſolchẽ feſtag gebraucht. ¶ Seine kraͤffte. Dioſcorides ſpricht / das ein pflaſter vß Rindsaug gemacht / lege vnd ver/ treibe die geſchwulſt. Vnd ſo man einen dranck darauß bereytet / vñ den ſelbigen drinckt noch dem bad / ſo benem er die geelſůcht / vnd bringe die natürlich farbe harwider. Soll ein beſonder ſtuck fein für den Wurm / geknütſcht vnd darauff I A Vonde Hol⸗ wurtz / das weiblin. CXLVIII Contrafayt Holwurtz: oder Bi⸗ berwurtz. — ¶ Von dem Nammen. Olwurtzʒ iſt auch ein frawen / vnd finde betterin kraut / vnd dahaͤr iſt jm der nam̃ in dem Kryechiſchen / Ariſtolochia / das es vaſt boſtlich / vñ breüchlich iſt den kindt bett erin. Es meynen auch etliche / das es darumb in dem teütſchen feinen nammẽ bär hab / Oſterlucey / oder Oſterlap⸗ von dem Kryechiſchen woͤrtlin Ariſtolochia / vnd ſey alſo vil als ein wort. Geſchlecht vnd Geſtalten. Dioſcorides teylet diß kraut in dꝛeyerley geſchlecht. Das erſt Rond Hol⸗ wurtz genannt / das weiblin / mit ephewen blerteren/einesftarcken geruchs / als mit einer ſcherpffe / weyche / rondlechte / vñ mit vilen zweigen / von einer wurtzel⸗ en etſpringende / an woͤlchem ſeind weiſſe blůmen / ryechent ſtarck. Das ander geſchlecht/ Lang holwurtz genant / das maͤnnlin / hat ein lenger blatt weder das weiblin / zarte zweiglin / mit einer purpuren blůmen / die auch — reücht / welche wañ ſye waͤlck würt / thůt ſye ſich zůſammen in geſtalt einer yerẽ. Sein wurtzʒel iſt eins fingers dick / vnd wol einer ſpañen lang / ct wan würt ſye auch ——— beyde iñnwendig einer buchßbaumen farb / eines bitteren vnd ſtarcken geſchmaeks. Das dritte auch ein geſchlecht der Langen / Clematitis genant / hat zarte naͤſtlin/ welche hond rondlechte blaͤttlin / vnd klein / gleich der haußwurtz. Seine blůmen ſeind etwas vollkomener weder der rauten. Die wurtzelen auch lenger/ zart / vnd mit einer holtzechten rinden überzogen / welche vaſt wol reücht / vnnd zuͤ wolryechendem geſchmack gebraucht würt. Plinius ſetʒet fyer geſchlecht / welches jm hoch verwiſſen würt von Nicolao Leoniceno. Dargegen vnd hynwider verantwurtet es Pandulphus Collinu⸗ tius. Dißen kryeg woͤllen wir auch laſſen die gelerten richten / ſeind beyde par⸗ then in meinem lat iniſchen Herbario anzogen. Ich kan auch nicht verhaltẽ / wz der hochberuͤmpt Hieronymus von Braun ſchweygk von dißem keaut haltet / ſein wort lautent alſo. Holwurtzʒ / würt bey den Teüt ſchen alſo genennet / vmb der holigkeyt willen irer wurtzelen. Vnd ſeind aber derſelbigen zweyerley / doch drey geſtalt / als zwey ronde/vndcinlange/diede nammen habẽ / wiewol eine hol / vnd die ander nicht hol iſt / vnd die beyde von den larinifeben Ariſtolochie ratunde genant. Das an der geſchlecht iſt lang / von den lat iniſchẽ Ariſtolochia longa genant / zů teüt ſch Oſterlucey/ oder Holwurtz / oder Biberwurtz / auch von etlichen Hynſchkraut ⸗ darumb / das man den roſſen die hynſch darmit vertreibt. Es iſt auch ein ander Hynſchkraut / Ye lenger ye lieber / vnd im latin Ama⸗ ra dulcis genant. Es meynen etlich / Satyrion ſey auch ein geſchlecht der Holwurtz / doch deren die zů / vnd nicht hol iſt. Eiß daruon das Corollarium Barbari. Sean Complexion vnd art. Alle Oſterluceyen / oder Holwurtzen / ſeind warm in dem dritten grad / vnnd — Kreüterbuͤch. CXLIX trucken in dem zweytẽ / reſoluieren / zyehen an ſich / vnd öffenen. Die rond Hol⸗ A wurtz iſt die allerfubrileft/die andere zwo ryechen boͤßlich / ſeind zů der geſunt heit nicht ſo krefſtig. ¶ Sein kraͤfft vnd Juuamenten. Die Lange Holwurtz/ vertreibet gyfft / es ſey von ſchlangen / oder ſonſt / ein quintlin getruncken in wein. Vber den ſchlangen biffsegelegt/beylerauc. | Mit pfeffer und myrrhen gerrunckenvereiber den frawen iren blůmẽ / geburt / vnd alles was vnſaubers in den wunden iſt. Ein zapffen darauß gemacht / hat gleiche würckung. Die ronde hat gleiche kraͤfft / vnd weiter dyeuet ſye für das kluxen / keichen / ſei⸗ tenwee / miltz ſtechen / krampff / im waſſer gekocht / vnd getruncken. Vber ein wunden gelegt /ʒeücht eyter / ſpitze ſpaͤnlin / pfeil / doͤrne / vnnd hey⸗ let nnd ſeüberet zů gleich. Mit Violwurtʒ vñ honig vermengt zů einem pflaſter / machet fleyſch in den wunden. Apuieius ſpꝛicht das Holwurtzen puluer in die fiſtelen gelaffen/beylerfye/ vnd moͤgen die wundaͤrtzt on diße wurtzel glatt nichts außrichten. Vber die zeen geſtrichẽ / vnd damit geriben / ſeüberet ſye / vñ benimpt die Welcher erfroꝛen glyder hette / der roͤſte Hoiwynrtʒ in baumoͤle/ vnnd ſalb ſich damit / er er woͤrmet / vnd bringet ſye wider. Sie jungen kind fo vnruͤwig ſeind / vñ forchtſam / ſoll man damit beſtreich⸗ en/fo werden ſye wider keck. Sye iſt auch von denen dingen ſo reynigen die lunge / die bruſt / vertreibet den hůſten / vnd reyniget phlegmatiſche / vnd choleriſche feüchtigkeyten des bauchs. Holwurtzʒ gepuluert / wnd in eſſig geſotten / die zeen darmit geriben/vndbül B ler / macht ſye fauber / das ſye nicht faulen. Mit waſſer vnd honig vermiſcht / vnd in die oren gelaſſen / reyniget vnd bey a let die oren geſchwaͤre / vnd ſtercket das gehoͤr. Es ſpꝛicht auch Plinius / das die fiſcher in Campania / wann ſye woͤllen fiſch fahen / ſo ſtoſſen ſye diße wurtzel / vermengt mit kalck / machen kuͤchlin darauß vñ werffens in das meer / vnd welche fiſch ſolich verſchlucken / die werden omaͤchtig / vnd ſchwymmen oben entbor / das man ſye mit der hende greiffen mag. Mit pfeffer bereytet / vnd yngenommen / reyniget das hirn / leget das krym̃en. Wo man Aſterlucey hatt / do kompt kein boͤßer feyndt hyen / mag auch kein vn hold oder hex kein ſchaden thůn. darumb es in etlichen landen gewonheyt / das es die kindtbetterin bey jnen im vorhang haben / ſich / vñ das kindlin damit bereüch en. Iſt nit vnrecht gethon / ſo fer: man dißes nicht dem kraut allein zůgibt / ſon⸗ der der krafft Gottes / vnd im glauben haͤndelet / ſonſt were es ein aberglaub. Was für ſchaͤden entſpringen an den heymlichẽn orten / mañen vnd frawen/ moͤgen mit dißem kraut vnd wurtzelen allein geheylet werden. iij Maur Ephew. Kreuůterbuch. CLI Contrafayt Ephew. ¶ Von dem Nammen. Ach dem die Ephew fo ein feintſelig ges A) vpaͤchß iſt/vnd zerbꝛicht mauren/gräber/verderber diebaum/ daran ſye waͤchßty iſt ſye dañocht in ſo groſßen eeren bey den Alten geweßt / das ſye auch die fürnemſten kronen daruß machten. Ir nam̃ iſt inn dem Kryechiſch⸗ en Ciſſos / vnd vff Latin Hedera. Geſchlecht vnd geſtalt. Wiewol bey den.xx. geſchlechten ſeind des Ephews / wie ſye Plinius / vnnd heophraſtus erzelen / die alle vnderſcheyden mit ſonderlichen blaͤtt ern / treüb⸗ lin/böbe vnd nidere / vnd anderẽ eygenſchafften des gewaͤchß / ſo ſeind doch naͤm⸗ lich drey berüchtigetter geſchlecht. als weiſße / vñ ſchwartze / beyde fruchtbar. vnd die dritte vnfruchtbar/ Helix genant /mit kleinen zweiglin / eckechten / kleinen/ vnd roten blaͤttern. Vnd diße drey vnderſcheydet / mit maͤnnlichem / vñ weiblich⸗ em geſchlecht Plinius / vnd ſpricht / das der mann ſey groͤſßer / mit haͤrtern / vnd feyßtern blaͤttern / vnd einẽ purpur bluͤmlin / oder wie ein wilde roße. Das weib lin aber ſey die minder Ephew / vnd hab ein gleiches bluͤmlin. Das ſeind nun die gemeynẽ Ephewen die wir ſehen an den mauren / an den baͤumen / vnnd auff der erden kryechen / alle mit vnderſcheydenen blaͤttern / holtz / treübelin / wir habens aber vff diß mal nicht künnen alle zů wegen bringẽ / deſß⸗ halb nur die fürnemſten zweyerley geſetzt. B Don der Com plexion oes Ephews. Galenus ſpricht / das Ephew ſey zů ſam̃en geſetzt auß widerwertigen kraͤfftẽ. sim theyl iſts einer ſtopffenden ſubſtantz / welche iſt irdiſch / vnd kalt. zům theyl lüfftig vnd warm / welches dann auch der geſchmack anzeygt. Vnnd ſetzen etli⸗ che darzů / das ſye et was gemeynſchafft hab mit dem waſßer / vnd nämlich fo ſye noch gryen ſey. ¶ Kraͤffte vnd Juuamenten / ſo da zuͤgeb⸗ en haben die Alten dem Ephew. Ein yede Ephewiſt ſcharpff/ vnd ſtopffet / oder zeücht zůſammen. F ſchaͤdlich den Neruen. ie blůmen daruon / als vil yngetruncken / als du mit dreyen fingern greif⸗ fen magſt / ſtopffet die rot růr. Ephewleſchet den brandt. — friſchen blaͤtter mie eſßig geſotten / oder mit brodt geſtoſßen / heylet das miltz. Blaͤtter /vnd der boͤrlin —* ver miſcht mit vnguento Irino / honig / oder ni tro / iſt koſtlich in die naßloͤcher gerbon. ——— mit eſſßig vnd roß waſßer / iſt gůt für das alt haubt wee / dz haubt amit beſtrichen. Ein oͤle daruß gemacht / vnd in die oren gelaſßen / iſt gůt in die ſchmertzhafft⸗ Kreüterbuͤch. CLUI en oren gelafen. N Des (bwarsen Ephwes ſafft von den blärtern/oder von den treübeln/Eren A cket den ieib / vnd beerüber die ſynne / wo mans zů vılnimpr. Fünff boͤrlin geſtoſſen / vñ in einer ſchoͤlet von cinemgranatapffelgewszmer/ vermenge mit roßen oͤle / vnd in das widerwertig ore gelegt / leget das zan wee. verſtee das ore ſo gegen dem zan ſteet. Ser ſafft von den boͤꝛlin machet ſchwartz har. Die blaͤtter in wein geſotten / heylent alle geſchwaͤre vnd ſchaͤden / ſye ſeyen ſo a als ſye willen. eynigen auch das angeſycht. Genante decoction dißer blärter/treiber auch den weibern ire zeit / des gleich⸗ en die treüblin in die ſcham̃ gelegt. ee ſtyl an den blaͤttern in honig geſtoſſen / thůnd des gleichen / vnd treiben ie geburt. Dffe gedachter ſafft indienapßlöcher gethon / benimpt dic vnluſtig kranckheit der naßen polypum. Ephewgummi etzet das har vß. Vnd ſo man es anſtreicht / toͤdtet es die leüß / vnd die niſße. Syben oder eylff dißer boͤrlin geſtoſßen / vnd in waſßer yngenommẽ / zermal met den ſteyn wunderbarlich / ſpricht Apuleius. Haſt du in der ſonnen zů arbeyten / oder zů wandeln / vnnd wilt das dir dein kopff dauon nicht wee thů / ſo ſtoß Ephewen blaͤtter / mit eſßig vnnd roßen oͤle⸗ vnd beſtreich die ſtyrn damit. Alle frum̃en frawen N vor dißem ſafft / gekoͤcht / vnd gebrantẽ waſßer huͤten / in den leib zůnemen. Sen Schleppſecken / vnd den Schappel jungkfrau wen / ſol man ſolich geheymnüß nicht offenbaren. Klein Xüunfinger kraut. CLIIII Contrafayt kraut. Kreüterbuͤch. CLV Fünffinger kraut. ¶ Von dem Nammen. newen mir ym / es ſey eigentlichen die Tormentilla / vnnd kein anders / vnd wie⸗ wol die ſelbig ſyben blaͤtter hat / ſo inde man doch ſolichs auch mit fünffblärrlin/ wie er ſelb gefehen. Nun licber Leßer / was woͤllen wir hyezů ſagen? Dann ſo die aller gelerteſten noch daran zweiffeln / vnnd deſßen kein ſatts wiſßen trag⸗ en / wie du wol ſyheſt / was woͤllen wir vns dann annemmen ſolichs zů deütten? Darumb ſo halt hye ein yeder was yn ſelb gůt dunckt / bitz das ſolicher ſpañ et⸗ wan zů einem weitern außtrag bracht werde. EConplexion. Sie wurgel von Fünffinger kraut / ſpricht Galenus im Achten bůch / die dor ret in dem dritten grade / vnd iſt doch nicht ſchatpff. darumb iſt ſye vaſt nützlich. ¶ Zugene vnd Kraͤfft / ſo Dioſcori⸗ C CLVI Contrafait des dißem kraut zůgibt. Die wurtzʒel von dißem kraut geſotten / vff das drittheyl / vnd indem mundt gehebt / leget das zanwee / vnd dic feüle in dem mundt / vnd raucheyt der kelen. Iſt auch gůt zů der roten růr / weet humb der gleyche / vñ der hüfft / getrunckẽ. Gekocht mit eſßig / vnd übergeſtrichen / benimpt die ſchaͤden vnd geſchwaͤre ſo vmbſich freſßen / weychet dic kroͤpff / geſchwulſten / harte apoſtemen / helliſche fewer / beülen / vnd was der gleichen geſchwaͤre ſeind. Fünffinger kraut wurtzel / ſtuͤlet auch das blůt ſpeyen / den blůtfluſß. Mit ſaltʒ vnd honig / heylet ſye die wunden. Andere kraͤfft / die die gemeynen Herbaria daruon haben (dieweil man der ſachen nicht eyns iſt / welches das recht ſey) vnderlaſſz ich zů ſchreiben. Guͤnerkoll. J 8 * ’ Kreüterbuͤch. CLVII Huͤnerkoͤll: oder Guendel. ¶ Von dem Nammen. Vendel würt Eryechiſch vnd Eatiniſch geneñt Serpillum / von den Kryechen darumb / das es ſich vff der erden flechtet ⸗ vnd wo ein zweiglin dauon das erdtrich ruͤret / da wurtzelet cs vff ſtund. Marcel lus Vergilius hat des ſelbigen auch ein andere außlegung. Dißes kreütlin hat in vilen orten Teütſchs lands auch vil eygen nammẽ / als Quendel / Kyenlin⸗ Huͤnerkoll / Huͤnerklee / Wylde boley / vnſer frawen Bettſtroe / Huͤnerſerbe. Sein geſtalt vnd geſchlecht. Ʒwar alle ſcribentẽ vnderſcheyden dißes kraut auch zweyerley geſchlecht / als wyld / vnd sam Das wyld Zygis genant / kreüchet nicht / ſonder wechpr in die hoͤ be/bat zarte naͤſtlin / vnnd zweiglin / mit vilen blaͤtt linen beſetzet / etwas lenger dañ der ruten blaͤttlin / doch herrter / vnd enger. Seine bluͤmlin tyechend wol / vñ ſcharpff im geſchmack. Die wurtzel iſt keins gebrauchs in der artzeney. A⸗ er der zam̃ / vnd garten Quendel / ſpricht Dioſcor hat eygentlich feinen nam⸗ men von den Kryechen vñ flechten / iſt im geruch gleich dem Maioran / vñ würt zů den krentzlin gebraucht. Seine blaͤttlin / vnd zweig lin ſeind wie cin geſchlecht Origani. dißes geſchlecht mir etlich außlegen für Soft. linius der ſagt dz gegen theyl / vnd ſpricht / das der wyld Quendel / der kryech vff der erden/aberder zam̃ nicht / vnd ſey feyßter / mit weiſßfarbigen hlaͤttlinen/ vnd naͤſtlinen weder der wylde / wachßt auch ſelber. Statt feines gewaͤchßz. Ser aller beſt Quendel /nach anzeyg Dioſcoridis / vud Plinij / iſt der wylde/ wechßt vffden a fteincchten orten. Item auff den gebürgen Thaacie/in dem Kryechiſchen gebütg / Hymeto/ vnd Sycione. Sein Complexion vnd temperament. Quendelbisiger fo ſtarck /vñ nämlich der wylde / das et den harn / vñ den fraw en ir zeit treibet / im geſchmack ſeer ſtarck. ¶ Seine kraͤffte vnd Juuamenten. Quendel in wein geſotten / vnd getruncken / iſt gůt wider ſchlangen / ſcorpion en / ſampt ettlicher anderer meerthyet gyfft. Anzündet /vnd bereücht / thůt der gleichen. Vnd wo ſolcher geruch hyn dring et/mag Fein gyfftig thyer bleiben. Geetzʒt / oder maceriert in roßen eſſig / vnd darnach in roßen oͤle geroͤſtet / vnd angeſtrichen / benimpt das haubt wee. Vnnd diße ſalb mag fürnemlichgebzaucht werden den tobenden / vñ hyrn wuͤt igen / den lethargicis / das iſt / denen ſo im hynderentheyl ires hyrns geſchaͤdigct. Mit eſſig vnd honig getruncken vff ein gůten becher voll / iſt gůt denen fo da blůt ſpeyen. Oder das ſafft daruon get runcken vff iiij. quint lin / mit eſſig vermẽ get / / das iſt das aller beſt. D CLVIII Contrafayt CEiin gargariſma darauf gemacht / iſt gůt für das halßgeſchwaͤr / Angina genant. Iſt auch dyenſtlich / denen fo febwärlich harnen / denen die leber vnd miltz verz ſtopffet / gleicher weiß mit eſſig / oder wein gekocht / vnd getruncken. ergilius der Poet ſpricht / das ſolich kraut vor zeyten den ſchnitteren in der ernd im brauch geſein. vß der vrſach / als ich acht / ſo ſye der ſchlaff an keme / vnnd im feld vnder dem hymmel růeten / das jnen kein gyfftig thyer ſchaden möcht. Ein pflaſter gemacht /vnd über gelegt / iſt gůt dem fo ein ymmen / oder byn / geſtochen hette. | Mit wein vndfuͤßholtz geſotten / reyniget die bruſt / vertreibet den hůſten. Quendel / vnd aͤniß zůſa minen geſotten in wein / erwoͤrmet den magen / leget das bauchwee / krymmen / kalt ſeych / vnd naßpfnüßel. Das gebrañt / oder gediſtilliert waſſer von dißem kraut / getruncken / macht begyrd zů eſſen / vnd verzert die feüchte im magen / reyniget das geſycht / erwoͤr⸗ met die kalt leber / heylet die verwundte gedaͤrm nach dẽ außlauffen / widerbringt das gehoͤr / oͤffnet die nape/rreibeden ſtein / vnd das gtyen. Genant waſſer aufwendig gebraucht / als duͤchlin darın genetzt / vnd überge⸗ ſchlagen / bringet wider die zerknütſten glyder / leget das haubt we / vñ benimpt den ſchwindel / daran gerochen. 2 Benßblüm. Gaͤnßblům / hat ſein nammen bey den Teüt ſchen darumb / dz es die gůnß ge⸗ meynklich gern eſſen. Was aber ſein —— bey dem Dioſcoride / vnd Alten / iſt mir diß mal nit bewiſßt. Kreüterbuͤch. GLIX Sthwalben⸗ wurtz. benwurtz Chwal iſt mir al lein dem augenſchein nach bekannt / das ich ſolich hab ſehẽ wachß oen / vnd die gegraben. Wecchpt gern an den wylden vngebaw⸗ enen orten / mit einem ronden / glatten / vnnd zarten byntzechten ftengel. Seine blaͤttlin außgeſpitzt / vñ ſchwartzgryen / mit einer groſſen dicken wurtzelẽ/ welche — auß eytel kleinen wurtzelen iſt zůſa men N geſetzt on zale / lang / weiſß / vnd ryechen ſtarck / iſt in der mitte auch abgefaulet / gleich wie der Abbiſß vnnd Baldrian. Sycht auch wie die ſelbigen / allein das cs mer wurtzelẽ hat / doch nach gelegen» heyt ſeines alters. Dann die jungẽ hab en zarte würtzelin / wie ein junger Bal⸗ drian / wie du auch hye abgemalet ſychſt. Wañ dißes kraut vbluͤet /ſo fidert es ſich an dẽ ſomẽ / thůt ſich vff / vñ gewinercin form wie ein ſchwalbe. hab darfür / das es darumb Schwalbẽwurtz geneñt fey/ vff Latiniſch Birundinaria. Wie cs aber ſonſt bey dem Dioſcoride geneñt / iſt mir nicht zůwiſſen. Es iſt auch vilen hochgelerten diße wurtzel vnbekant / vñ nye geſehen / ich will geſchweigen das ſye jm ſolten einen nammen geben. Fre krafft iſt / brüch / vñ wundẽ zů heyl en. Weiter find ich der ſelbigen bey den Wunpdärstenkeinen u - y CLX ——— end cten Kreüterbuͤch. CLXI Benedictenwurtzel. Sein geſtalt. Benedicten gleichet ſich zům theyl der Odermenig / zům theyl dem Haßen⸗ fuͤß. Seine wurtzel / wañ man ſye grabet im Mertzen / fo ſchmecket ſye wie Ne⸗ gelin / vnd dohaͤr iſt jr auch der nammen Garyophyllata. Complexion. Iſt ein warmes vnd ttuckens kraut / in dem zweyten grade / wie dann haltet Aldertus /verzeert / diſſoluiert / vnd ſterckt. ¶ Seine kraͤffte. Ein waſſer gediſtillieret von dißer wurtzelen / vnd getruncken morgents vnd abents vff. iij. lot / yedes mol / treibet auß / vnnd reyniget alle boͤße feüchtigkeyten vß dẽ leib / obemants etwas vngeſunds geſſen hette / vnd woͤrmet den magen. Dbauchyemants verwundet were iñwendig im leibe / der trinck dcs waſſers/ oder dißer decoction. vnd iſt aber der ſchade von auſſen / ſo ſol man die wund da⸗ mit weſchen. Vber die apoſtemen gelegt /mit einem duͤchlin / bringet ſye zů recht. Zů den fiſtelen mag es gebraucht werden nutzlich / von ynnen vnd auſſen. Die abſcheühlichen vngeſchaffenen můtermal / oder anmal ſoll man offt das mit weſchen in der kindtheit / ſo vergeend ſye. Dißes kraut getruncken /reyniget auch die bruſt / vnnd die leber / vnd ſtercket das hertz wol / von wegen ſeiner aromaticitet. — iij A B CLXII Contrafayt Kreüterbuͤch. CLXIII Dagvnd nacht Sant Pecers kraut. ; ¶ Don dem Nammen. ewol aber ein hefftiger Fampff ift zwi⸗ ſchen Leoniceno vn Pandolpho Collinucio /wie diß kraut ſoll geneñt werden / vnd ob es auch ein Parthenion ſey / ſo iſt doch kein zweiffel daran⸗ vnd vil gelerten haltens / das es eben das kraut ſey / ſo Dioſcorides vnd die Alt⸗ en bezeychnet haben mit dem woͤrtlin Helxine/Victorialis / vnd herba Victo⸗ rie / welches die barbari faͤlſchlich nennen Vitriolam / wie ſye dann alle von alter haͤr jngeſetzte woͤrter gefoͤlſcht haben. Würt auch genañt Perdicaria / vnd Pers dicia. darumb / das die repphuͤner das ſelbig gern eſßen / vnd ſich da mit reynigẽ. Item Vꝛeeolaris / Glaͤßelkraut. darumb / das es gůt iſt drinckgeſchirr damit zů reynigen. Des gleichen würt es auch geneñt Muralis / vnnd Muralium / vnd Parietaria. darumb / das es gern bey den mauren waͤchßt. Etlich der Alten hab en es auch Parthenium geneñt. darumb / das die Minerua ſolichs im ſchlaff an zeygt hat dem Pericli Hertzogẽ von Arbenc/für das fallen von oben herab / als ym ein knecht Sphlachnoptes genãt / ſchyer zů todt gefallen was. Doch meynt ermolaus Barbarus / es ſey nihrdierecht Helxine die Dioſcorides beſchrei bet / ſonder des ſelbigen geſchlechts / vn der ſelbigen ſchweſter. auß der vrſach / das Dioſcorides ſpricht / es hab blaͤtt er gleich dem Mercuriali / ſo es doch naͤher vnd vil gleicher iſt dem groſſen Baſilyen kraut. Dann die blaͤttet der Mercurialis ſeind gekerbet / aber Parietarie nicht. Mag ſein / das darumb Dioſcorides die vnſere Parietariam nicht hab woͤllen außſchlyeſßen. Es haben auch die Alten / Mercurialem auch Parthenium / vnd Helxine geneñt. Von dißem hader life in vnſerem Latiniſchen Kreüterbůch. Geſtalt vnd geſchlecht. Dioſcoꝛides ſpꝛicht das ſeine blaͤtter ſeyen gleich dem Bingelkraut / horecht⸗ ig. Sein ſtengel cin wentzig rotlecht / an welchem hanget vil ſcharffes fomens/ welcher ſich an die kleyder hencket / deren die über gangen. Waͤchßt gern bey den thürnen / maur en / vnd zeiinen. Marcellus Vergilius macht dißes krauts auch zweyerley geſchlecht. Das erſt / das yetzt geneñt. Das ander mir Ephew⸗ en blaͤttern / doch von dem Dioſcoride nicht beſchriben. Complexion. Sein krafft iſt si kuͤlen vnd zů ſtopffen / mit einer kleinen feüchtigkeit. Joan⸗ nes de Vigo halt die Parietaria warm vnndtrucken im dritten / verſtand die blaͤtter / aber den ſomen kalt vnd feücht. ¶ Eraͤfft ſo Dioſcoꝛides der Gelxine zü gibt. Sanct Peters kraut über gelegt / ſafft / waſßer / oder kraut / leſchet das heylig ſewer / allen brandt / geſchwulſt / vnd hitzige gefbwäre/allerley geſchlecht. O uf CLXIIII Contrafayt CDas ſafft daruon mit bleyweiſſß gemengt /thůt des gleichen. Soll auch vff⸗ gelegt werden über die freſſendeſchaͤden / vnd geſchwaͤre. re vermẽgt mit bocks vnſchlitt / vñ übergelegt / legt die wee vo dẽ podagra. Ein gůten trunck gethon des waſßers / leget den alten / vñ verherten hůſten. Wem der halß/ gůmen / vnd mundt geſchwollen oder erhitziget / der gaͤrgari⸗ zyer diß waſßers. Des ſaffts auch in die oren gerbon/leger das oren wee. » Sanct Peters kraut waſßer getruncken zehentag lang / alle tag vff. iij. lot / oͤffenet die verſtopffung der lebern / vnd des miltzs. Duͤcher darinn genetzt / vnd übergelegt / benympt alle geſchwulſt. Getruncken vff.iij. lot allen tag/ fyer tag nach einander / reyniget die nyeren / die blaß / das gryen / die verwuͤſte můter / treibet menſtrua / vnnd vertreibet die ber můter / vnd das krymmen. Geroͤſtet in einer pfannẽ / mit ein wintzig wein vnd peterlin blaͤtter / vnd gart ten kreſßen / vnd über die blaß gelegt / treibet den harn kraͤfftigklich / vñ der maſ⸗ ßen über den bauch gelegt / leget das daͤrmgegycht. Gekocht mir pappeln/roßen / wermůt / mettram / kleyen / geſchoͤlte bonen / dar nach in einer pfannẽ geroͤſtet mit ſuͤſßem wein / vñ ein pflaſter daruß gemacht / heylet alle zerknütſchte lacerten / vñ zerſtoſſſene meüßlin / muſculos genant. AMeyenbluͤmlin. — N AV, MH, il [,% 0 Ay 39— AV) Kreüterbuͤch. CLXV Neyenbluͤmlin. e % $ [üp A| ße bluͤmlin mie ſampt den Hornungs blumen / Mertzenblůmen / Ritterſporen / Narciſſo / Hiacyn⸗ ktho/vñ der Graßblůmen woͤllen wir den aͤrtzten in die Schůl ſchicken / vnd ſye darüber laſßen diſputieren / wie ſye bey dem Dioſcoride / oder Plinio geneñt werden. ¶ Eraͤfft der Meyenbluͤmen die ynen zuͤ⸗ gibt Hieronymus von Braunßweigk. Meyenbluͤmlin waſßer getrunckẽ vff. vj. lot/iſt gůt wer da hat gyfft geſßen. o ein ſpynn einen verwuͤſtet haͤtte/ ein duͤchlin genetzt / darüber gelegt. So ein dobender hundt einen gebiſßen haͤtte / getruncken. Treibet die geburt. Machet klare augen / daryn gedroͤpfft. Stercket das hyrn / die ſynne / vnd das hertz. Benympt den fallenden ſyechtagen/ getruncken. xl. tag. fFür omacht /vnd wem die ſprach gelegen. Beingerdenfrawendie verloren milch. viij. tag getruncken. Vertreibet das zyttern / die haͤnd vnd arme damit geriben. Wem die haͤnde vñ glyder reydern / oder ſein haubt / ð weſch ſich vorhyn ſchoͤn/ vnd trückene ſich / darnach ſtreich er des waſßers an / vñ laſß es alſo trucken wer den / vnd thuͤ das offt / morgents vnd abents. Vertreibet die harnwynde/getruncken. Das ſtechen vmb das hertʒ. für die entzündte leber. Welchem mann an feinem gemaͤcht wee iſt / der netz ein duͤchlin datinn / vnd ſchlags darüber. Hilffet den frawen die ir kranckheit hart haben / das ſye die ſenfft an kom̃et. Kuͤlet auch die Schöne/darüber gelegt. REED A CLXVI Contrafayt Flöhkraue maͤnnlin. Kreüterbuͤch. CLXVII Floͤhkraut weiblin. CLXVIII Contrafayt Floͤhkraut. i ¶ Don dem Mammen. Ißſzes kraut hab ich von wegen feines teü⸗ — efbennammens KFloͤhkraut /vff das Kryechiſch floͤhkraut on derſtanden zů deüten / Coniza genañt / vff Latiniſch Pulicaria in meinem La⸗ tiniſchen Kreütter bůch / es iſts aber nicht. Hermolaus Barbarus inn feinem Co:ollario ſpricht / das etlich habens genent Hydropiper. Iſt auch gefäle.So iſt es freylich auch nicht Pſillium ein ander Floͤhkraut dauon Dioſcorides am fyerden bůch ſchreibet / da für es die aͤrtzet yetzund halten. dann die beſchreibung⸗ en dyenẽt ſich nicht daruff. Darumb ſo halt ich vff diß mal / bitz das ich weirerbe richt werd/ das es ſey Perſicaria / ein geſchlecht des waſßer Pfeffers / das Dioſco rides Hydropiper nennet / vnd ſtymmet mit mir Hermolaus Barbarus an genantem ort / in ſeinem Corollario über das Capitel / Hydropiper. Geſchlecht vnd geſtalt. Dißes kraus iſt auch zweyerley/ groß vnd klein / haben aber beyde ein pferſich blatt / welches in ð mit gefleckt iſt / als ob ein blůts tropff daruff getroͤpffelt wer. cin maͤchtig groß wunderzeychen / welches mich meer ver wundert / dann alle an⸗ dere mirackel der kreütter. Sein bluͤmlin iſt weifß / vnd zeücht ſich vff die geſtalt wie ein aher / eines ſcharpffen geſchmacks / mit einem kleinen ſaͤmlin / vnd rotem / knoͤpfflechtem / zymlich langen ſteng el. Sein ſtatt iſt auch an den alten mauren / bey den waſßern / vnnd an den vngebawenẽ ſtaͤtten. Etlich ſa⸗ gen es toͤdte die floͤhe / ſeind aber der Fe kreütter vil die folihs auch bin. Klein Hundtszung. NA N FO EN Goffze Hundts ung. CLXX Contrafayt Hundts zung: AS. ¶ Don dem Nammen. ee Drrdtszung würc zů latin vnd Kryech⸗ iſch Cynogloſſa genant / oder Lingua canina / vff Teüt ſch / Hundtszung / dar⸗ umb / das ſein blaͤttlin einer hunds zungen gleich iſt. Geſchlecht vnd Geſtalt der Hundts/ zungen. Wiewol Dioſcorides dißes krauts nur cin geſchlecht macht / yedoch ſo zeygen die Kreütler zwey an. Das erſt vom Dioſcoride beſchriben / mit einem Weges sich blatt / doch on rippe / vnd on eine ſtengel / wollecht / vñ ligt vff der erden. Die andere hat auch ſo wollecht / vnnd weych bletter / wechßt aber mit einem ſtengel zweyer ellenbogen hoch / vnd gewiñet rote / oder braunlyechtige bluͤmlin / wie die Ohßenzung geformiert. Statt feines gewaͤchſßz. Sicklein bundssung wechßt gern onder den reben/die groͤſßer / an denſtein echtentruckenen vngebawenen öiteren.. Zeit feiner Sam̃lung. Die beſte ʒeyt zů diſtillieren / oder ſonſt zůr artzeneye ſam̃len / iſt am ende des Brachmonats. Eomplerion. Sein complexion iſt kalt vndtrucken. ¶ Sein kraͤfft vnd Artzeneyen. Hundt s ʒung zerknitſcht / vnd mit friſchem ſchweinenem ſchmaltz geroͤſtet / iſt gůt / ob yemants ein roſender hund hette gebiſſen / oder ſonſt ſchaden genom men hett vom brandt. as fo eim das bo: außfallet / beſtreich ſich damit. it wein geſotten vnd gerruncken/lapierer. Das ſafft von dißem kraut yngeruͤre mir wegerich ſafft / granat wein / lycio genant / vnnd bey dem fewr inſpiſſiert / heylet geſchwaͤre des munds / der naßen / der zaͤnbüller / vnd des heymlichen gemaͤchts. Vermengt mit roßhonig vndterpentin/dpenct gleich wol den geſchwaͤrẽ die vß kalten flüſſen ſeind / frantzoͤſiſchen ſchaͤden / vnd knollen / vnd das vß einer ſon derlichen eygenſchafft. Mag man auch inſpiſſieren mirroßbonig vndoxymelle ſquillitico / damit fein operacion / oder würckung deſt krefftiger werde, Geſotten in waſſer / vnd damit gebadet / benimpt die geylheit den menſchen. Bundtskraut waſſer / iſt gůt fir feig wartzen / ſey innwendig / oder außwena dig. Hats yemants iñwendig / ſo ſoll mans trinckẽ. ſeind ſye von auſſen / ſo ſoll man duͤchlin dariñ netzen. Kreüterbuͤch. CLXXI Ein duͤchlin dariñ genetzt / vnd übetgeſchlagen / heylet alle wunden. Man ſpꝛicht /das Hundt s zung / mit eines jungẽ hundts hertzen / ſampt fein a er můter/zůſam̃en geknüpfft / vnd gelegt an ein ort / wo du wilt / dahyn ſamelẽt ſich alle hund ſo in der ſelben gegne ſeind. Diße bereytſchafft gelegt vnder die groſß zeh/ſtilltt alle hund on bellen. Einem hund an den halß gebunden / vexiert vnd treibt yn ſo lang / bitz dz er vmbfallt als were er todt. F Birasung. — N Wo RIISSS 7 Yo N INNE N Y N U — — II — — - ” * RL x Ss LYOYHA— ! CLXXII Contrafayt Hirtzzung. ¶ Von dem Nammen. y ’ —— ⸗ — Ch ache / das die Birtzzung gleich iren nammen ererbt hab wie Ochßenzung / Schaffung /Vogelszung / vnndetliche andere/von wegen feiner bildung vnd geſtalt. wie dann das der brauch in allen ſprachen / das vß mancherley vrſachen den kreüteren ire nammen werden ynge⸗ ſetzt / dauon im anfang vil geſagt. Sein lat iniſcher nam fo bitzhaͤr im brauch ge weſen / iſt Scolopendrium / oder Lingua Ceruina / wie es aber im Dioſcoride ge deitet werde / do iſt noch cin zweyffel an / obes Phyllitis ſey / oð Afplenion/oder Hemionitis. dañ alle dꝛey deſc iption nicht ferr von einander / hab ich mit ein⸗ em wort woͤllen anzeygen / vnd meinen widerfpzechere(dic fo vil kreüter kennen / vnd denen glatt kein kreüterbůch recht iſt) fürgelegt habẽ / das ſye vns / des orts halb / bey dem Dioſcoride entſcheyden. Sein geſtalt. Es iſt freilich nyemants ſo vngeleert / der die teütſch Hirtʒʒunge nicht ken⸗ ne / ſo doch ſollich in allen alten brunnen / alten mauren / auch in den garten übers flüſſig wechßt / mit langen / ſpitzen / oder lantzechtẽ bletteren / zů m theyl auch wie ein zunge figuriert. welche alle auß einer wurtzelen wachßent / on allen fomen/ ſtengel / vnd blůmen / vnd zů ruck des blatts mit vil würmlin/keftenfarb/über + zwerch geſtreiflet. Sein Complexion. Iſt vaſt einer mittelmaͤſſigẽ complexion / oder / als etlich andere vermeynen / warm in dem erſten grade / vnd trucken an dem zweyten. ¶ Kraͤfft der Hirtzzungen. Hirtzʒung sermalmet den ſtein. Treibet das gryen. Offenet vnd reyniget das miltz. Stercket dasberg. Offenet auch die leber. Leget den jeſt / oder kluxen. Benimmet das quartan feber. Zeüchet die hitʒ vß allen glyderen. Dißes waſſer mit ropwaffer vermengt / vnd datinn genetzt haͤnffen werck / vnd über die leber epithimiert / leſchet ſye. H eylet den krebs / darmit geweſchen. Demmet die geſchwulſten. Heylet das zaͤpfflin / ein gargariſma darauß gemacht. Zerlaſſet vnd abdaͤwet die melancholiam. Serlaffer/vnderciber das geruñen blůt von dem hertzen / es ſey von fallen / o⸗ der von ſtoſßen. Iſt gůt fuͤr den Falten ſeych / vnd denen fo ſchwaͤrlich harnen. Treibet auch vß die gylbe von der leberen. | | | —— — — — — leerten zů einem ſallat ſchencken / das Vapuͤntzelin. Diße rapüntʒeli n will ich den ge⸗ ſye mir [age wie ſoliche beym Dioſco⸗ ride vnnd Plinio genennet werden. Welche / wañ ſye mir fo wol bekannt weren zu Latiu vñ Kryechiſch / als vff teütſch in der platten / wolt ich auch gern etwas daruon ſchreiben. I 6 AL ih \ DIN NN vr = = EN —— Ja > an = CLXXIMI Contrafayt Kreüterbůch. CLXXV kraut. fraut. zwang. —2 CLXXVI Contrafayt Geſtalt der Braunwurtz / vnd kleinen RXygwartʒenkraut. Sie Brꝛaunwurtz ſycht der todten Neſßelẽ nicht vngleich / iſt auch alſo ſch⸗ wartz. Waͤchßt zweyer ellenbogen hoch / mit einer groſßen knodechten wurtzelẽ / gewonlich in den feüchten graͤben / vnd ſchattechten kalten orten. Ir krafft iſt zů reſoluieren / vñ fygkblattern zů heylen / gleich wie die klein Fyg⸗ wartzkraut. Kleyn Fygkwartzen kraut iſt auch mit den allererſten kreütern im anfang des Fruͤlings/ein kleins kreütlin / hatt blaͤttlin wie Haßelwurtz / feyßt / aber kleiner⸗ ſchwartzgryen / glatt / vnd gelbe bluͤmlin. Etlich vergleichents dem Violkraut en Epbew.Seine würgelin feind eitelEnspfflin. Verſchwyndet gleich nach dem eyen. Was Dioſcoꝛdes von dißem kreüclin ſagt. Nach aller abmalung/wie cs anzeygt Dioſcorides / fo will mich beduncken/ das dißes kreütlin ſey Hirundinaria / oder Chelidonia minor / dauon gemelter Kreüterbuͤch. CLXXVII Dioſcoꝛides ſchreibt am Anderen bůch / das es ein kleins kreüttlin ſey / hab kein A ſtengel / Ephewen blaͤttlin / aber vil kleinet / vnd ronder / zart / vnd ein wentzig feyßt / hab auch vil kleiner würtzelin / an welchen vil knoͤpfflin hangen / wie gerſt⸗ en koͤrner / etlich in die lenge gerondiert / vnd wachß gern bey den waſßeren. Wer will aber nun nicht glauben/das dißes Fygkwar tzen kraut / die klein Schoͤlwurtz ſey / vnd billichet dem Dioſcoride nach klein Schoͤlwurtz / oder Schwalbenwurtz ſolt genennt werden? Dipes kraut iſt gůt/Fygkwartʒen /hemorroides / vnd allerley ſtrophulen vnd kroͤpff mic zůuertreiben / vnd iſt deſſße cin ſunderlich bewerte artzenney. Vom Enabeu kraut. Knabenkraut/nennen etlich aub Bonenblatt. darumb / das cs blaͤtter bat wie die bonen / ſeind aber ie falbgryen, Sein ftengel glatt. Die wurtzel⸗ en / knoͤpfflecht /wie kleine ruͤblin außgeſpitzt / waͤchßt auch gern an feuchten kalt ten orten. Es meynet ein nam̃hafftiger hochgelerter Doctor Theobald Fettich / ein für nẽſter artzet der ſtatt Wormbs / das dißes ſey ein geſchlecht des Burtzelkrauts / Poꝛtulaca maioꝛ genant / vnd laſßt ſich auch nicht übel darfür anfeben. Sein brauch iſt wunden mir zu heylen. darumb es dann auch vnder die Con⸗ ſolidas mage gezogen werden / vnder welchen es auch nicht die mindſt iſt. Item blůt damit zů ſtellen. Es treiben auch die wundaͤrtzet vnnd künſtler etlich ander gauckelwerck mit dißem kraut / von welchem mir nicht gebürt zů ſagen. Eeberkraut. — ag ML ER SV, — LG CLXXVII Contrafayt Meiſter Walde⸗ Kreüterbuͤch. CLXXIX Edel Eeberkraut. " D \ N N DEZ ID — EN; x F — EI Leberkraut. ¶ Von dem Nammen. I Sich der außlegung des hochgelerten heꝛ⸗ — a] ten Lienhart Fuchßen M. G. herꝛen Margrafi Joͤrgen von Brandenburg leibartzet / in ſeinem buͤchlin das er von denẽ yrrt humbẽ geſchrib⸗ en / die ſich in der artzeney bitz haͤr zůt ragen / ſampt auch etlichen andern hochge⸗ lerten / ſo iſt kunt lich vnd offenbar / dz das wir yetzundt Leberkraut nennen / auff Latin Hepatica/oder Hepataria⸗/ uel Hepatitis / iſt das yhenig fo Dioſco⸗ tides nennet Lichen / an dem Fyerden bůch / vud. 50. cap. ſeiner kreüter hiſtorien. Vnd wann man auch die beſchreungẽ Serapionis von dem Leberkraut / hal⸗ tet gegẽ dem Capitel Lichen Dioſcoride / ſo erfindet ſiche / dz ym alſo iſt. Der⸗ en halben dann volgt / das wir bitzhaͤr in dißem groͤßlich geyrret / das wir ſolichs Leberkraut nennen / ſo doch das Capitel Lichen Dioſcoride nüt dauon hat. ſolt billicher anders geneñt werden/ wie man ym ſunſt etwan wolt einen nam̃en v ſetzen / darinnẽ der Lebern nicht gedacht würde. Vnd aber das recht Leberkraut iſt / das Dioſcortdes Eupat orium / oder Hepatorium nennet . Dauon auch zům theyl geſagt in der Odermenig / vnd Wilden Salbeyen. Aber diße kreüter > nunder maſßen in ſchwanck kummen /das ich wol acht / man werde es nit eichtlich abtreiben / gleich wie mit der Ochßenzungeu / vnd Burretſch. CLXXX Contrafayt c Geſchlecht vnd geſtalt der Eeberkreuͤter. Hieronymus võ Braunſchweig / nicht der minſt krauterfarner vnſerer zeit / vnderſcheydet dreyerley geſchlecht der Leberkreütter. Das erſt mit kleinen blaͤt tlin / ſchwartzgryen / übereinander ligend / gleich wie die ſchifferſteyndach / vnnd mit ſeinen gypfflinen wie ein leber. Waͤchßt gern in den alt en gaͤrten / vnd au den feüchten ſteynen / vnnd etwan in den brunnen / gleich der Lungwurtz / oder Lungkraut / aber doch kleiner. Das ander Goldtklee / oder Gelerklee / dem Klee gleich/ aber mit eine ſatten / veſten / vndglatten blaͤttlin / ſampt hübſchen braun en bluͤmlin. hat auch ein le einerleber .wiedu es hye vor contrafayt ſyheſt. waͤchßt gern in den waͤlden / kalten vnd ſchattechten oͤrtern / mit vil kleinen wür⸗ Zelin. Das dritte Walt meyſter genañt / nicht der Walt meyſter den man Ca⸗ prifolium nennet / dauon ein ſonderlich beſchreibung / ſonder ein kraut geſternet wie Rleberkraur/ift aber zart / eines lyeblichẽ geruchs / mit weiſſzen bluͤmlin / lye ber auch die feüchten / vnd ſchattechten oͤrtt er / gleich wie die erſten / vnd würt bey menigklich für die leber gebraucht. Zů Straßburg iſt nüt bekantlichers. Mag ſein / das es anderßwo auch andere nammen habe. € Kraͤfft vnd Artzeneyen des krauts / das Dioſcoꝛides Eichen nennet. — Wie obangezeygt / das vnſer vermeynt recht Leberkraut / ſol das kraut Lich en ſein bey dem Dioſcoride / ſo gibt er ym zů / das es das blůt jtille/fo man es ſür ein pflaſter vffleget. Leſchet auch vnnatürliche hitʒ. Vnd ʒymmet dem kryechenden / oder freſßenden gryndt. Ein ſaͤlblin daruß gemacht mit honig / vnnd damit überſtrichen / dilcket abe dic geelſucht. Hindet ſchlaͤcht auch die flůſſz / ſo von dembyen in den mundt Avis vff die zung ſitzen. Artzeneyen fo Serapion / Plactearius / Dir gonius / vnd Hieronymus den Eeb⸗ erkreüteren zuͤ geben. Leberkraut trücknet / reyniget / vnud kuͤlet / derenhalb thůt es auff die itzige verſtopffte leber und miltz / vnd benimpt die geelſucht. ie Leberkraut geftoffen mir gerſten mel vnd granat wein/dars ein wengigre pen oͤle / vnd waffen ſandel / vnd ein pflaſter daruß gemacht / leſchet ondreple uieret alle apoſtemen der leberen. Das waſßer von dißem kraut getruncken / iſt gůt für den heyſßen Ritten. RXs iſt auch gůt denen / ſo ſich über vnkeüſchet / vnnd deren halb ſchadenent⸗ pfangen ander leberen / offt getruncken / bringet ſye wider. Synnaw er | oder vn CLXXXNI Contrafayt Synnawe /oder vn⸗ fer Frawen mantel. Br A ¶ Don dem Nammen. | Se phenige ſo Synnawe / Eeontopodi⸗ on / vñ Leontopetalon neñen bey dem Dioſcoride / thůnd im ſeiner geſtalt halb⸗ en nicht vnrecht / würt auch in Latiniſcher ſprach / Pes / oder planta Leonis ge nant / das iſt / Lewen dopen / mangelt allein an der beſchreibung Dioſcoride⸗ die will nit gleich zů ſagen. Woͤllen wir aber ſeiner zeit ſolichs kreütlin baſß haͤr auß ſtreichen. dañ es gemeyngklich bekant / vnd vaſt in einem groſſen gebrauch iſt bey den wundaͤrtzten / vnd würt hyn vnd wider in den gaͤrten vil gezylet / vnd liebet die ſchattechten ort. Sein geſtalt vnd Complexion. Sein geſtalt iſt gleich wie ein beren / oder lewen dopen / mit acht / oder neün ronden vnd zyñlechtẽ ſpaͤlt lin / durchſchneidẽ aber nicht das gantz blatt. Wechßt zweyer ſpannen hoch / mit kleinen gelben bluͤmlin. Sein würtzelin iſt rot / vnnd wann ſye alt würt / darff ſye wol eins fingers dick / vnd vff anderthalb ſpannen lang werden / wie ich ſye wol geſehen. Iſt einer heylſammen natur / wunden zů⸗ hefften / vnd blůt zů ſtellen / gleich wie der Sanickel. € Kraͤffte des Synnaws. © Saswaffevon Synnaw iſt gůt zů wunden / damit geweſchen / vnd duͤch⸗ lin dariñ geüetzt. dañ es leſchet zů gleich / vnd heylet. Ein duͤchlin dariñ genetzt / welche fraw weiche brüſt hat / vnd in die badſtub gat / vnd im außgang / das naſß duͤchlin überleget / ſo werden ire bruſt hert vnd ſtrack. Aber nyemants erlaubet man es / wañ denen cin boͤßers zůfürkommen. Getruncken vff.iij. oð. iiij. lot / oder ein decoction daruon geſottẽ / ſampt ander en wundt kreüterẽ/heylet alleinwend: ge wunden / vnd rupturẽ / das ſeind brüch. lim Synnayx / ſa nickel / vnnd heydniſch wundtkraut / yedes ein gůte handt⸗ voll / ſeüde es in regẽ waſſer. darnach nim der langen regen würm / vnd zerſtoſße die / vnd trucke die feüchtigkeyte durch cin důch / vnd miſche die under das geſot ⸗ ten waſſer. Diße artzeney alſo getruncken / ſtillet alle mwendige blůtende wun⸗ den / vnd auch außwendig übergelegt heylet ſye. Das ſafft von Synnaw getruncken nuͤchteren drey tag / iſt gůt für den fal⸗ Lane — ſoll man aber darnach die haubtader ſchlagẽ vff der linck⸗ en handt. Welches glyd iñwendige des leibs verwundt were / wie es einen nammẽ het⸗ te / mag mit dißem kraut geheylet werden. Synnaw geſtoſſen / vnd durchgeſchlagẽ / alſo dz du das ſafft entfangeſt / ver⸗ menge mit bartenawe/oder ſcharlach puluer / iſt gůt für das krymen vnd darm⸗ gegycht / vnd alles wuͤten in dem leib. Nim Synnaw / fenchelkraut / ſalbeyen / peterlin kraut / yedes ein handtuol / ver miſch darunder aͤnis / fenchel ſo men / hyſop/ alant wurtz / yedes zwey lot / vnnd ſeüde das in. ij. lb. waſſers / bitz vff den dritten theyl / vndtrincks / es zerlaſſet alles gelüffert blůt / vnd treibet es durch den harn / vnd ſtůlgang. u Kreüterbuͤch. CERXXIU Genßerich. CILXXXIIII Contrafayt Geußerich 9— ¶ Von dem Nammen. a es Franc eſſen die gaͤnß gern / iſt jnen anmuͤtig / vnd darumb würt es auch von den gaͤnßen genennet.Sein latiniſch er namen ſtot noch im zweiffel / vnd iſt nicht gewiſße / wie es bey Dioſcoride foll genennet werden. Etliche nennen es ſeiner geſtalt halb / Tanacetum agreſte. Dieandere/ Agrimoniä ſylueſtrem / oder mnorẽ. Iſt bey mit noch nit gewilß. Sein Complexion. Die Barbari ſagen / Genßerich ſey warm vnd feücht / vnd wachß derhalben gern an feüchten ſtetten. ¶ Kraͤfft des Genſerichs. Das waſſer von dißen blůmen vñ kraut / ſoll gůt ſein für die flüſſz vñ ſchüſß er augen. een für die roͤte der augen. Für die vnrechte augbrawen dicke / darmit beſtrichen. Für die flecken / vnd augen felle. Wunden darmit zůheylen. Sen geſchwaͤreu fo man nennet den Wolff. Für das rucken vnd lendenwee. Den frawen die weiſſe menſtrua zůuerſtellen. Für das krymmen / ſo do kompt von kelte / mit wein geſotten. Mit wermuͤt geſotten toͤdtet die würm. In wein geſotten / vnd über den nabel gelegt / bewegt auch zů dem ſtůlgang. — damit geriben / krefftiget vnd ſtercket ſye. Das waſſer von den blümlin/ift vaſt koſtlich für den ſchwyndel. Stercket das hyrn / vnd reyniget es. Kreüterbuͤch. CLXXXV Frawen g röfslin. Ü A — haben N 1] Beine fondliche bzauch in der artzeney / off di⸗ N I| Peseie/feind auch nie | imbzauch bey den apo A theckeren / werden al» lin. Wo aber yemants erwas nutzbar⸗ keyt vnd artzeneyen zůwiſſen / der mag es wol ſelber haͤrzů annotieren / vnd ver⸗ zeychenen. In dißer blůmen iſt geyrret worden / am . xcvij. blatt / ſeend ongefaͤr kommen vnder die Negelbluͤmlin / darumb ſoltu dich das ſelbig nity rren laſſen. A ij — I N — if > > IE CLXXXVI Contrafayt IS h & EN, hy) En —— Groſſz Deſchelkraut. Klein Deſchelkraut. Kreüterbuͤch. CLXXXVII Seſthelkraut Sece⸗ = = elkraut / oder Hyrtenſeckel. S was ein mal ein vngelerter artzʒet / der bhett nur zweyoder drey Recipe / die gab er auß für alle kranck⸗ heyten / vnd wann er eins hyn weg gabe / ſo fpzacb er alwegen darzů / Gott gebe das es wol geradt .ſetzet fein artzeneyen vffs glück / vnd geradtwol. Alſo auch in dißem kraut / das zů nennen / doͤrfft ich auch wol Gott zů bitten / das ich es recht traͤff. dann ich můſß cs vor vff cin geradt wol ſetzen. Wer kans aber alles errat⸗ en? Die newen /oder die letſten aͤrtzet / barbari genãt / die geben dißem kraut vil namen/als Burſa paſtoris / Pera paſtoris / Criſpula Herba cancri. Sangui⸗ naria / vnnd dergleichen andere meer/ iſt doch keiner / der es recht vff ein Capitel Dioſcorꝛidis mög deütten. So will ichs recht auch ein Seckel laffen bleiben/ bitz das mir der tag eineſt erfarẽ / wem er bey dem Dioſcoride ſoll zů geſchriben werden. Die beſchreibung des Blůtkrauts bey dem Dioſcoride / Polygonie / o⸗ der herbe Sanguinalis reimet ſich off dißes kraut nicht / wiewol es die allerbeſt blůtſtelle iſt. Es ſeind aber / wann man vff das wort will feben/vil Sanguina rie/ gleich wie vil Conſolide / vil Serpentarie / vil Steinbrechen / vnd Gilgen. Geſtalt vnd geſchlecht. Dißes krauts findet man zweyerley/groß/ vnd klein. Das Groß hat bꝛeyte chyffelin/gleich einem ſeckelin / inn welchem iſt ein klein ſchwartz ſaͤmlin. Das lein iſt das wir gemeynklich Seckel abſchneiden nennen / den kinderen bekant / die damit fpyelen. Die Gꝛoͤſſere iſt die beſt. ¶ Kraͤfft vnd Artzeneyen. v Beyde Deſchelkraut ſollen das blůt ſtellen / hefft iger dañ kein kraut / des glei chen die menſtrua / das waſßer dauon gebreñt / decoction / vnd auch das kraut ge tragen / vnd für gehebt. Das gebrañt waſßer von Deſchelkraut ſtillet die rot růr. Ein baumwollen zapfflin gemacht / vud in dem ſafft genetzt von dißẽ kraut / ſtillet den blůtfluſſ der naßen. Das kraut in der haͤnd gehebt / das es erwarmet / thůt en iiij CLXXXVIII Coatrafayt Wintergryen. Gintergryen:oder Holczmangolt. A ¶ Don dem Mammen. N, Intergryen / würc bon ſeiner farbe alſo genañt / gleich wie das Yngryen / nit das gllerminſt wundt⸗ Prrola/ vnd vff teütſch / Wintergryen Holtzmangolt / oder Waldt mangolt. Darumb / das es in den waͤlden gern waͤchßt / an den moßech⸗ ten feüchten oͤrttern / dem gartẽ Mangolt nicht vngleich. Moͤcht villeicht auch Beta ſylueſtris genañt werden. Anders weyſß ichs vff diß mal auß dem Dio⸗ ſcoride nit verdolmetſchen. Ich hab vff cin zeit den wolgelerten D. Hierony⸗ Kreüterbuͤch. CLXRIIN mum Bock/einen fonderliche erkiinder aller Freüseter/von dißemEraurerfosfb> A et/welcher mir auch vff diße weiß / wie yetzundt anzeygt / ſchrifftlich geant wurt. Sie meynung Hieronymi von Bꝛaun⸗ ßweig von dißem kraut. Hieronymus von Braunßweig redet vff diße weiß daruon. Wintergryen/ ſpricht er / waͤchßt an den ſchattechten orten / vnnd iſt des ſelbigen zweyerley ge⸗ ſchlecht / maͤnniich / vnd weiblich. Das maͤnnlin währt gern bey den raufcbeng den baͤchlin / gleich den byrbaͤumen blaͤtter. Das weiblin aber an den moßechten orten / gleich dem mangoldt / von etlichen groß Wintergryen genañt / vnd was chßent aber beyde einer ſpannen hoch. Es ſeind auch noch etliche andere kreütter denen man auch Wyntergryen ſpricht / als Ephew / vnd Yngryen / iſt aber vnrecht. Von ſeiner Complexion. Dienewen ärger gradieren dißes kraut / von wegen ſeiner trückne vnd woͤr⸗ me über den andern grad. Ich aber acht es vaſt einer natur mit dem Yngryen. Semæe kraͤffte. Ein decoction von dißem kraut / oder das gebrant waſßer daruon / heylet alle B wunden / innwendig vnd außwendig / getruncken / vnd darmit geweſchen. Des gleichen alte ſchaͤden/ fiſteln / vnd was deren breſten ſeind. Yon es kraͤfftiger haben / ſo nim darzů Sanickel / Synnaw / yngryen / vnd eyfůſß. zei, vnd wurgel zůſammen geſtoſſen / mit Synnaw/ vnd Sanickel fafft/ vnd geſotten mit baumoͤle / das es ein ſalb werde / iſt auch koſtlich. Wiltu diße ſalb gryen haben / ſo nim ſpangryen / vnd Oſterlucey / fo würt ſye gryen / vnd etzet faul fleyſch. Wiltu ſye aber weiſß haben / fo nim bleyweiſß/ vnd krebs augen / gepuluert / das ſenfftiget vnd heylet. Vnd ʒům letſten /wann du ſye gern rot haͤtteſt / forbit daran bolum Armes num / vnd ſanguinem draconis auß der apothecken / ſo würt ſye rot / leſchet / vnd heylet die ſchaͤden. CXC Contrafayt Biunellen. Guldin Guntzel. € AM DIg \ Y 2 Il 22, \ NR Z 7 (PN ul —9 Kreüterbuͤch. CXCI Sonden Guntzelen. ¶ Don dem Nammen / vnd Geſchlechten. S halttet Hieronymus vonn Braunß⸗ Dweigk/ das Guntzel ſeyen dreyerley. Die erſt B:unell genant: Die ander Gulden Guntzel / vnnd die dritte Groſße Guntzel. Welche drey ger ſchlecht zů vnderſcheydẽ / habẽ die Alten Teütſchen diße Reimẽ darüber gehebt / Brꝛunell alſo bin ich genant/ Ein bzaunsblümlinift mir bekant. Gulden Guntzel iſt der nam mein/ Mein blümlin gibe cinblawen fein. Groß Guntzel ſol ich geheyſßen ſein / Wiewol ich der blümberaubrbin. Sie erſt würt im Latin Bꝛunella / die ander Conſolida media / oder minor / vnd die dritte Solidago maior genañt. Geſtalt ver Gꝛoſſzen Guntzel. Großguntzel hat blaͤtter gleich dem mangoldt / doch ein wentzig kleiner / on al⸗ eblůmen. Ire zeit vnd ſtatt. Brunell iſt vaſt mit den erſten kreüt ern im anfang des Glentʒẽ. Guldengun tzel vmb ſanct Johannstag. ce ¶ Arräffe vnd Artzeneyen. B Gulden guntzel kraut kocht / oder gediſtilliert / iſt dyenſtlich allen wunden/ge ſchwaͤren / geſchwulſten / apoſtemen/ gerunnenem blůt von fallen oder ſchlahen / getruncken vf.iij.oder.tiij.lor. Wem auch die gedaͤrm im leib brennen / oder mit dem krymmen behafftet / der brauch dißes waſßers. Vffeuſßerlich geſchwulſt gelegt /mit eim duͤchlin übergeſchlagẽ / legt ſye nið. Hat gleiche krafft wie die Brunella für die feüle im mundt / oder ſo eim men⸗ ſchen vß überiger hitze (als in der Breüne) die zung verbreñt were / der ſchwenck den mundt / vnd weſch die zung offt damit / es hylffet. Derhalben ſpricht Joannes de Vigo / der allerberuͤmbteſt wundartzet / das die kreütter ſo da Conſolida geneñt werden / vaſt alle ein krafft haben / wunden zů heylen / vnd zů ſeüberen. ¶ Kraͤfft der Bꝛunellen. Bꝛunella iſt auch der maſßen in ein růff kum̃en / das es menigklich wol hekãt / würt in aller maß gebrauchet wie die Guntzel / vnd iſt auch breüchlicher zů dem mundt wee / hytze der zungen / vnd des halß / damit geweſchen. dann es erquicket vnd heylet ſeer. Für die Breüne iſt nichts gewiſßers / den mundt damit geweſchen. Das waſßer von Bꝛunellen / vermengt mir fig vnnd roßenoͤle / vnnd die ſchlaͤff darmit beſtrichen /l egt die hitz in dem haubt. Du magſt auch roßwaſßer darunder mengen. Lyße weiter in dem kraut Gulden Guntzel. CXCII Contrafayt Negel⸗ krauc. Dißefigur ſoll obẽ ſton am. xcvij. blatt / nebẽ om Don⸗ dernegelin. Kreüterbuͤch. CXCIII 429 1 Nachtſthatt. a | ¶ Don dem Nammen. | Se ich offe bezeügt / das vil Freücer feind Iren befonderebücher geſchriben / vnd dauon fo boch gehalten / das einer mir einem derſelben gleichen kreüter / wol ſo vil ſolt außrichten /als ſonſt mit zwentzigen. Alſo bar auch hye dißer Nachtſchadt / einen befonderen meiſter gehebt / Renocratem genañt / welcher ſolichs über alle andere kreüter erhebt / vñ daruon außgeben / das nichts boͤßes in dem menſchlichen leib fein moͤcht darzů dißes kraut nit dyenſtlich / vñ heylwertig were / naͤmlich Strichnum ſatiuum⸗ vnd Melan / wie es Dioſcor. neñet. Sein nam̃e iſt im Kryechiſchẽ Strichnum / zů latin Solanum / Solatrum / Vua lupina / Vua uulpis / vnnd der gleichen nammen vil. R C CXCIIM Contrafayt Stact ſeines gewächf. Die ſtatt ſeines gewaͤchß / iſt et wan in den gaͤrten / vnd gebawenen orten / vn Ser anderen kreüteren / fichfelb beſaͤhend / etwan an den vngebawenen / bey den alten mauren / vnd an den ſchattechten orten. Von geſtalt vnd geſchlecht dißes krauts. Dioſcorides vñ Plinius ſetzen dißes krauts fyererley geſchlecht / etlich andere der Alte fünff. Das erſt / gartẽ Nachtſchatt / oder zam̃ / hat ein ſtengel douon manyſſet / zart / niderdraͤchtig. Seine ſchoͤßling vil vnd hol / mit einem ſchwartz en blatt / iſt etwas groͤſſer dañ baſilien kraut / auch breyter. mit einer rondẽ frucht iſt gryen / vnd ſo ſye er ee ſchwartz / oð braunlecht. Iſt gůt — on ſchaden / vnnd kalter natur. er ander Nachtſchatt würt genennt So⸗ lanum Halicacabum / oder Veſſicaria. vß der vrſach / das er harnen macht. Hatt bꝛeytere bletter weder der erjt. Vnnd ſeine ſtengel wañ ſye groſſz werden / vndfrucht bringen / fallen ſye wider zů boden vff die erde / bringet ſchlůtten / oder ronde bloͤßlin / in welchen > rote / oder goldtfarbe kyrßen / mit vilen ſteinlin / gantz rond / vnd glatt / iſt das jhenig fo wir auch Schlutten / oder Judenkyrßen nennen/ darauß die Alten et wan kraͤntz machten. Das dritt geſchlecht / heyſßt Solanum ſomniferum. darumb / das es ſchlaff⸗ en macht / gewyñet auch vil ſtengel / dick / holtzecht / zaͤhe / feypt / mit bletterẽ dem kyttenbaum gleich / mit einer groſſen roten blůmen / geben auch ſchlutten / mit einer ſaffron farbẽ frucht. Sein wut tʒel iſt lang / mit einer roten rınde überzogẽ. Das fyerd geſchlecht iſt genant Solanum manicum. darumb / das es ſchoͤl⸗ lig macht / vnnd zůletſt toͤdtet. Deſſen blatt iſt gleich dem wilden ſenff / etwas groͤſſer / vnd dornecht / hat herrliche ſtengel / vil / einer gůten mañs klaffterẽ lang. welche koͤpfflin haben / gleich den oliuen/groͤſßer vnnd breyter / hatechter. Sein blům iſt ſchwartz / vñ ſo die hynfallt / gewiñet es treübel wie die Ephew / ſchwartz vnd weych. Die wurtzel iſt weiſß / feyßt /hole / eines ellenbogẽ hoch / vn wechßt in den wyndechten lüfftigen gebürgen / vnd bey den meerſtaͤden. Diße fyer geſchiecht /zeühet Hieronymus von Braunſchweygk in drey / vnd ſpricht / dz das erſt geſchlecht von Nachtſchatt ſey Solatrum moꝛtale / das Dioſcorides neñet Manicum / vff Teütſch genennt Dolwurtz / das ander die gemeynẽ Schlutten / oð Judenkirſſen / vñ das dritte / die bekante Nachtſchatt. Complexion der genanten Nachteſchatten. Von der Compiexionen /vnd natürlichen eygenſchafften redet Galenus vff diße weiſße. Nachtſchatt der in den gaͤrten wechßt / vnd den man yſſet / keltet vñ ſtopffet / oder reſtringiert / vnd das in der zweyten ordenung der qualiteten. Die frucht von den Judenkyrßen treibet den harn gewaltigklich / vnd iſt zůſa mmen geſetzt vß vilen kraͤfften / dyenſtlich zů der leberen/süder bloßen / vnd zů den nyer en. Die rinde von dem Nachtſchatt fo ſchlaffen macht / gleicher ſich dem mag ⸗ ſot ſafft. Sein doſis iſt ein quintlin genommen. Vnnd dißer ſomen macht auch harnen / aber wo man fein über zwoͤlfft reübel nim̃et / ſo macht cs ſchoͤllig / ſolle in den leib gar nicht genommen werden. Vnd zwar die anderen geſchlecht / wiewol ſye zům theyl vnſchaͤdlich / wer es doch nützer / das man ſye auch in den leib nicht braucht. Aber auſſert halb des leibs / naͤmlich zů den freſſenden / faulen ſchaͤden /⸗ die ſelbigen zů kuͤlen / zů trückenen / vnd zů heylen / ſeind ſye koſtlich / vnd naͤmlich die rynd von der wurtzelen des gemeynen Nachtſchatts. Kreüterbuͤch. CXCV ¶ Kraͤfft des gemeynen Nahtſchatts. Die bletter von Nachtſchatt /gelegt über die ſchaͤden die vmbſich freſſen / vñ über die entzündten glyder/erküler vnd heylet ſye. Geſtoſſen vnd übergelegt / ſtillet das haubt wee. Sen hitʒigen magen. | Sasorgejbwärc/nir faln geſtoſſen / vnd übergelege Stiller den frawen ire zeit. Das waſſer gebrañt / benimmet die ſchoͤne. Alle außwendige vnd iñwendige hitz. Die hitʒigen apoſtemen der augen. Die erbigigeren haͤfft. kür das halßgeſchwaͤre. Dieweil es aber ein repercuſſiua iſt / ſo můſſß man fürſichtig darmit handel⸗ en / vnd wiſßen / wie vil / vnd wem mans brauchen foll. Hierouymus ſpꝛricht/dz ſolichs waſſer gůt ſey getrunckẽ für die nachtſchꝛreck⸗ en / vnd andere boͤße geſpenſte / vnd meynet / ſo man des waſſers trinck / ſo ſoll ein em kein ſolich geſpenſt ſchaden. Sipkraur wůrt auch ſonſt gebraucht / wider die ſchaͤte die die hexen den leüt⸗ en zůfůgen / vnd das vff mancherley weiße / noch gelegenheit des widerfarendẽ ſchadens / nicht on ſonderliche ſuperſticion / vnd magta. Würt deſß halb in ſon⸗ derheyt Nachtſchatt genant ; Wrlicher ſrawen die brüſt geſchworen ſeind / vnd erhitziget / netze duchlin dar⸗ iñ / ſye genyßt. Nachtſchatten/vnd wermůt waſſer vermengt / vñ getruncken vff ſechs lot / macht ſchwitzen. Stiller auch den erhabenen magen / oder magen geſchwaͤre. Vber das heyſß podagramgeleger/beplercs. Die knoͤpff ſo ſye noch gryen ſeind / zerknütſcht/ vnd die zerſchwollen beyn mit geſchmyert / ſetzen die. geſchwulſt zů band. Die wu tzel/vnd ſcabioſa / vñ rauten wurtzel an den halß gehenckt / benympt die orſchlecht / oder roͤdelen. ¶ Kraͤfft des roten Nachtſchattens / oder Boboꝛellen / oder Judenkyrßen. Die Judenkyrßen ſeind roter Nachtſchatt. Waſſer vnd decocrisndaruon ) treibet den ſtein / den harn / vnd kaltẽſeych / das gryen in den lenden / reyniget die nyeren / leber / vnd dic bloße / wañ ſye verſtopfft / oder geſchworen. Dahaͤr kompt es auch / das es benympt die geelſůcht / von wegen ſeiner abſter gierung / vnd außtreibung. Das waſſer gerruncken/ift gůt für das geſycht. Von dißem ktaut ſoll man die ſchlutten/ vñ die kyrßen über jo: behalten / und vffhencken. dann ſye alle zeit dyenſtlich ſeind zůbrauchen / vnnd zů obgenanten kranckheyten. Wer blůt harnet /mag dißes waſſers auch wol nutʒẽ. es iſt vaſt — darzů > A Storckenſthnabel. ¶ Von dem Nammen. oꝛckenſchnabel / Gottes gnad / Kranch⸗ halß/ ſeind alle nammen eins krauts. Welches genennet würt Gottes Inad/ von wegen ſeiner groſſen heylwertigẽ krafft. Storckenſchnabel a halß / von wegen feiner geſtalt. dann csin aller maß geſchnaͤblet iſt wie ein fto: oder kranch. Sein latiniſche nammen ſeind / Roſtru mCiconie / Herba Roper⸗ ti / Robertiana / Gratia dei / vnd bey dem Dioſcoride vff Kryechiſch Geranion. Geſchlecht vnd Geſtalt dißes krauts. Hermolaus Barbarus gar ein hochgeleerter erfarenerder kreüter / meer dañ alle ſo ye latiniſche Com̃entarien von den Kreüteren geſchriben haben / der redt in feine Cozollario über das Capitel Geranion daruon / das der zweyt Brand ſchnabel ſey den aͤrtztẽ vnnütz / werd anders von den Latiniſchen / vñ anders von den Kryechen beſchriben / Dioſcorides / vnd zwaralle Kryechen beſchreibens mie pappelen blaͤttlin / etwas lyechter / zweigecht / mit etlichen vnderſcheyten. Vnd ich halt / das dißes kraut / ent weders eins / oder dergleichen ſey / das die ftantzoͤ⸗ ſiſchen ruͤmen für die wunden vnndfiſtelen getruncken / vnnd nemenes/ Rũ⸗ prechts kraut / Herbam Roperti / mit ronden ſtengelen / vnd mit kleinen braun en bluͤmlin / vnnd zwar mit allen anderen zeychenn / wie das Geranion hye Dio ſcoꝛides beſchreibet / wie wol die artzeneyen nit ſo wol daruffgangen. Mag villicht ſein / das den Alten zů iren zeyten ſoliche kraͤfften noch nit bewiſßt · Vnnd weyter ſpricht er / vß dem Plinio. Die vnſeren zeügen im Geranion ⸗ Kreüterbuͤch. CXCVII es hab blaͤttlin wie wigerling / vil kleiner. ſein ſtengel auch kürtzer / rund / vnd A eins lyeblichen geruchs vnnd geſchmacks. Aber das iſt eygentlich nicht das recht Geranion/ſonder Myrrhis geneñt / douon wir hernach werde handelẽ. Vnd iſt aber die veranderung der nammen dahaͤr kommen / das Beranmon bey etlichen auch Myrrhis genannt / vnd Cicutaria. Bitz hyehaͤr ſeind die wort Barbari. Die vnſeren zů dißer zeyt erfarene kreütler / reden vff diße weiß doruon / vnd zeygent mir an dißes krauts fyererley geſchlecht / die mir dann alle fyer bekañt. Das erſt das Dioſcorides Geranion alterum nennet / mit bappelen blärtlin/ vnd kranchkoͤpfflin / doch nicht fo lang geſpitzt wie die anderen. ſeine ſtengelin auch klein / zart / horecht / andert halb ſchů hoch / oder meer. Das ander geſchlecht mit den blaͤttlinen gleich dem koͤr helkraut / mit braunen bluͤmlin. ſein ſtengel iſt anch horecht / vnnd auſſer den blůmen werden wie ſtorckenſchnaͤbel / ſtiucket abee vaſt übel. Das dritte wechßt vff den daͤcheren / iun den alten maurẽ / vnd bey den todtengraͤberen / gantz rot/ kraut vnd ſtengel / dem anderen ſonſt in allen dingen gleich. Das fyerd gar klein / kreüchet vff der erden / nicht über cin ſpannen boch/ bat lange ſchnaͤbelin. vnd das ſelbig haben wir geſetzt. ¶ Kraͤfft vnd Arczeneyen dißer kreüter Das zweyt geſchlecht dißes krauts iſt bey etlichen in einem groſſen brauch / B nämlich für die frette / für die breüne / halßgeſchwaͤre / Eſſen / oder die mundtfeü le. Für die frette an dem heymlichẽ ort / weib oder mañ / gargariziert / duͤchlin dat in genetzt / oder getruncken / ye noch gelegenheyt der fach. ft auch gůt für die feigkwartzen. Für das geſycht in den gi . Für die geſchwulſt der frawen bzüft. Für die zerſtoſſenen glyder/düchlin darin genetzt / vnd übergelegt. Das erſt geſchlecht mit den bappellen blett erẽ/hat keinen brauch in der artze ney / als DSioſcorides meynet / vñ auch mir vff diße zeyt nicht ſonderlichs dauon bewiſßt. R iij CXCVUI Contrafayt Kreüterbuͤch. ORCIX Xeinfärem;oder Burmſot. ¶ Von dem Nammen. Einfarẽ ſcheinet / als ob es auch ein Par ei gefiblecbr fep/der blaͤtter halb / der blůmen balb von den Parthenijs. Pandectarius meynet / es ſey ein gefchlechr des Beifůſß / vnd heyſß Tanacetum / vnd off Kryechiſch At hanaſia. Aber ſolichs widerlege Marcellus Vergilius /vnd baltter/das off diße zeit Athanaſia / vnd re nicht meer bekant ſey / neben dem ſey es aber ſo in brauch kummen / das nun vil kreütter den nammen überkummen haben Ambroſia. ¶ Sane Kraͤfft. Der ſom von dißen blůmen den kinden yngeben mit wein / oder mit milch / vertreibet die würm. Stillet das wee der bloßen. Mache barnen/onderciberden ſteyn. Benimpt das feber. Dißes waſßer leſchet alle hitz / duͤcher darinn genetzt. Geſtoſßen mit oͤle / vnd ein vnguent daruß gemacht / vnd geſtrichen über ge⸗ wer der fuͤſß / vnd ſchmertzen der neruen/legerdie wec. amit kein boͤße geſpenſt einem kinde ſchaden moͤge / ſo bereüch es mit dem zauch ven dißem kraut. — un A cc Eontrafape Erdtboͤrkraut. Q F LE * 9 WS: Kreterbuͤch. CCI Erdtboͤrkraut. e | , On dem Erdtboͤrkraut hab ithobgeſagt/ das dem Plinio würt zůgemeſßen von erliche/wie das er ſol⸗ — =) ichs für das Fünffingerkraut verftanden haben / vñ datiñ hoͤchlich geyrret / wie ym dann zů miſßet Leonicenus / wiewol das ſelbig verant⸗ wortet Collinucius/ond ſpricht / das er den Sanickel verſtandẽ hab. Das hab ich nun den gelerten geben zů diſputieren / Gott gebe was ſye daruß machen., Von dem Nammen. Erdtboͤꝛkraut würt im Latin geneñt Trifolium / von wegen der dreyer blaͤt⸗ tlin die es hat. Von etlichẽ anderẽ / Sragariaroder herba Frage / von wegen der frühe. Vnd von den Teütſchen Erdtboͤr · Darumb / das ſeine frücht nahe bey der erden wachßen / zů vnderſcheyden die Hympoͤr / Heydelbor / vnd Bromboͤr. Plinius gedenckt dißer frücht am · xxj. bůch / am. xv. capitel / vnd zelet dißes kraut in die zal deren / die von natur ſelb wachßen / vnnd frücht bringen die dem a zů nyefßen. Weiter find ich nicht bepden angenommenen vnnd Alten feribenten. ¶ Was die Empirici dißem kraut zuͤ geben. Hieronymus ſpꝛicht / das Erdt boͤrkraut waſßer getruncken morgens vnnd rosa vff. iiij. lot / ſey gũt für die gylbe / vnd reynige die bruſt / vnd die unge. Des gleichen indie augen getropfft /leſche die hytzigen augen / vnnd toͤdte die malcerey / ſo ſye noch nicht überhandt genommen. Der leberen iſt nichts geſünders / ſo ſye verſtopfft vnd überhitziget. Ereüterbuͤch. CCIII Fenchel, ¶ Don dem Mammen. Enchel würt geneũt vff Krvechiſch Ma rathrũ / zů Latin auch Marathrũ / oder Feniculũ / menigklich ein bekant kraut. Die ſchlangen wañ ſye ire haut woͤllen abzyehẽ / vnd ynen ir geſycht widerũb ſchaͤrpffen / ſo tragen ſye zů ſamen Fenchelkraut / vnd reiben ſich damit / als dann werden ſye wider erneweret. Vñ dahaͤr kumpt es / dasauch die mẽſchen wargenõ mẽ / das dißes kraut den augẽ ſondlich dyenſtlich iſt / vñ ein augen kraut genẽnt. Geſchlecht / geſtalt / vnd Temperament. Fenchel iſt mancherley/zam̃ oder garten Fenchel / den man gemeynklich ſaͤhet. Feniculum Romanũ / das iſt / Eniſſz. Feniculum porcinum / das iſt / ( ſpꝛicht Bieronymus) Berwurtʒ/ vnnd im Latin Deucedanum.der fyerd / Leniculum marinum / mont anum / erraticum / oder Caballinũ / zů teüt ſch Roſßfenchel. Galenus ſpricht / das Fencchel fo gewaltig woͤrmet / das er auch in den dritten grade der hitz gen artzeneyen mag geſetzt werden. Trücknet aber nic jo ffeiffe/ moͤcht vileicht deßhalb geſetzt werden in den erſten grade. Senchel ð waͤchßt allemalfelbrerwan würt er auch geſaͤht in den gaͤrten. Sein gebrauch iſt in allẽ condimentẽ / vñ collationẽ zů bereytẽ. Etliche legen ſolche yn/ wie bertrã/ terebinthũ / zwyblen / růben. damit ſye das gantz jar dauon haben. ¶ Eraͤfft vnd Juuamenten. Fenchelkraut geſßen / oder den ſomen daruon mit gerſten tranck geſotten / bringet den frawen die milch. Sie oberen ſpitʒlin von dem kraut getruncken / reynigen die nyeren / vnd ma In wein getruncken / heylen die ſchlangen ſtiche. (chen harnen. Bangendenfrawenirenblümen. In waſßer geſotten / vnd indem feber getruncken / leget das onwillen / vnnd die vnnatürlich hitz des magens. Die wurgelvon Fenchel/geknürßer mit honig / vnnd überglegt / iſt gůt dem den ein roßender hundt gebiſßen / oder cin ſcorpion geſtocheu bat. Vß dißem kraut vnd ſtengel ſoll man ſafft famlen / kügelin daruß machen/ vnd an der ſonnen doͤrren / oder vß der wurtzelen / vñ dem gryenen ſomen. Dißer ſafft behalten / iſt gůt zů den augen. Weñ man den mittel ſtengel nimpt / dieweil er noch bluͤet / vnd zů dem fewer ſetzet / ſchwitzet er ein gummi / iſt über die maß auch koſtlich zů dem geſycht / vnd vil koſtlicher weder das ſafft. Galenus ſpꝛricht / das Fenchel/ harn / vñ der frawen blümentreibe. Das waſßer daruon gebrẽnt /vñ in die augẽ thon / hat alle krafft die ð ſafft. Senchel waſßer reyniget die bruſt / ſterckt das hyrn vn das hertz / leget den hůſt en vnd lungen geſchwaͤre / oͤfſenet die leber / treibt das gryen / toͤdtet die würmın den oren / darein getreüfft / vnd iſt gůt für vergyfft. Item Senchelwaflier/ ſubtiliert auch die groben flegmatiſche feüchtigkeiten in dem leibe/öffenerdas miltz / vnd vertreibet die geelſůcht. Wiltu das der Fenchelfeerfüß wachß / ſo pflantz vnd ſaͤh yn mir dürren feige/ oder ſchneide yn vff den winter glatt ab / vñ überſchütt das ort mit kuͤdreck / oder kuͤmyſt / ſo waͤchßt der Fenchel / vff das ander jare deſter ſuͤſſer / vnd lieblicher. Galennus de facultatibus Ciboꝛum. B CCIIII Contrafayt Kreüterbuͤch. CCV Holder Durchwachſß maͤnnlin. —— J. Durchwachß. a) ’ „ ’ ® Vrchwachß haben wir in dem latiniſch/ EI en Herbario gemangels/ond darfür geſetzte wlden Durch Ewachß / wiewol ich nye geglaubt / das auch ein wylder Durch⸗ wachß ſolt ſein / iſt auch keiu geſtalt / nochvolge der natur darzů. Sein nam̃ iſt jmdabar/dasder ſtengel wechßt allenthalben durch die blaͤttlin. Seine — CCVI Contrafayt c feinderwan eines halben fingers lang / vñ breyt wie cin wegerich/oder erbiß blaͤt lin/aber in einer kleineren proportz / dyñ vñ zart / mit verſtolenen ripplin / wie der wegerich. vnd der ſtengel zart / glatt wie ein byntz / an welchem ye ein blatt wol zweyer finger breyt wechßt / vnd der ſtengel durch die blaͤttlin. Ob aber die andere zůgeſetzten figuren auch moͤgẽ Perfoliate / oð Durchwachß geneñt werden / wie vns Sn etliche ſchwaͤbiſche kreütlerin anzeygt / ſetz ich einem yeden ſelber heym zů vrteylen. Sein krafft iſt wunden vñ bꝛüch in dem leib damit zũ heylen/ vñ darfür würt es auch bey den wundaͤrtzten gebraüchet. weiter hab ich doruon kein erfarnüſſz· Wilder Durchwachß weiblin. CCVII Kreüterbuͤch. CCVIII Contrafayt — Nauten. ¶ Von dem Nammen. * * E ‚ — Re Eeicherweiß wie die Dirgen den Dip⸗ tam / Schoͤlwurtz die ſchwalben / die ſchlangẽ den fenchel / vnd die ſtoͤrck den doſt haben erſtlich angezeygt den menſchẽ / alſo manauchdcr Rautẽ krafft durch das wyßelin inne wordẽ / welches wañ es will cin kampff beſteen mit den ſchlang en / vnnd den meüßen / ſo yſſet es zůnor wein Rauten / damit jm das gyfft nicht ſchade. Dohaͤr kompt es / das es ein ſonderlich antidoton geachtet wůrt für alles gyfft. Sein Kryechiſcher nam̃ iſt Peganon / welcher jm yngeſetzt (ſpricht Plu⸗ tarchusin Sympofiacis)das ſye außtrücknet vnnd verherrtet. Vff Teütſch Rauten / oder wein Rautẽ. Wiewol auch andere Rautẽ ſeind / ale Maurraut / vnd Abrauten / aber nicht dißes geſchlechts. Eygenſchafften der Vauten. Rauten leidet nit das mans anrüre/oder ſchneid mit yßen / oder eim meſſer. Iſt auch zůwider dem kraut Cicuta. darumb ſo man Rauten will außrupff en/follman zůuor die hend ſalben mie Cicuta / oder ſchyrling. Haſſet allen feyßten grund / myſt / feüchte / vnnd den winter / liebet die dürre / zyegel erdtrich / vnd eſchen. Darumb wer do will gůte Rauten zyehen / der ſchütt eſche zů der wurtzel / ſo hůnd jm die würm kein ſchaden. Pliniusfpzichr auch / das die geſtolen Raut vil lyeber vnd beſſer wachß weder andere / gleich wie hynwider die geſtolenen ymmen geratten am allerübelſten. Sein gemeynſchafft iſt mit dem feygenbaum / vñ ſonſt mir keinem gewaͤchß. darumb ſoll mans allwegen zůſammen pflantzen / beſſeret die feygen / vnnd die rauten. vrſach zeyget an Plutarchus in Sympoſiacis. Liebet die freyen / vnd heyteren ſtett / darumb ſoll ſye nicht in die winckel / vnd ſcharten geſetzt werden. Wechßt gerner geympfft/oð gepflantʒt weð geſaͤhet / vñ bekleibet vaſt gern. ein narung vnd leben iſt eſche. Man mag auch ein zweig lin in ein durchſtochẽ bonẽ ſetzen / wechßt auch gern. Iſt etwan in hohen eeren gehalten bey den Roͤmeren / vnnd nämlich bey dem Cosnelio Cethego/welcher dem volck dauon pflag zůdrincken geben. Geſchlecht vnd geſtolt. Rauten würt gefunden zweyerleygeſchlecht / zam̃ / vnd wylde. Sic zam̃ iſt die gemeyn wein Rauten / freilich nyemants nit bekaũt. Die ander wylde Bauten genant/würt von etlichẽ S. Johañs kraut ver meynt / iſt aber bey mir nicht ge wiſß. Die zam̃ Raut würt von Pythagora auch zweyer ley vnderſcheydẽ / maͤñ⸗ lich / vnd weiblich geſchlecht. Zeyt feiner Sam̃lung / vnd Complerion. ZƷů diſtillieren iſt die beſt zeit im Meye / die bletter geſtreyfft von dem ſtengel / vnd gediſtillieret. Die sam Raut / ſpricht Galenus / iſt warm in dẽ dritten grade / vnd die wylde am fyerden / einer ſcharpffen vnd bittetẽ qualitet. Ire krafft iſt zů durchſchneiden die phleg mata / trückenen / durchtringen / vnd wind zerlaſſ en / exulcerieren / vnd brennen. Zn Kreüterbuͤch. CCIX € Kraͤfft vnd Artzeneyen der Vauten. A Die bildhawer /maler / vnd ſchreiber / vnd ſtudenten ſollen dißes kraut in ho⸗ ben ccren babe. dañ es über die maſß ſeer reyniget vnd ſtercket das geſycht / naͤm lich in der ſpeiß genoſſen. Raut treibet den harn. Vertreibt das gryen. Item das lendenwee. Bringt den frawen jren blůmen. Stopfft den bauch/geffen vnd getruncken. FE ein Theriacks wider alle gyfft / naͤmlich der ſomen. ißer bletter. xx · geſtoſſen mit zweyen nuſßen / vnd ein wentzig ſaltz / iſt ein außerwoͤlt preſeruatiua für die peſtilentz. Mit dyllen geſotten/ vnd getrunckenſtillet das bauchwee / vnd ſtopffet. Reyniget auch die bruſt / vertreibet das ſtechen / lungſucht / hůſten / vnd das eichen. Benimpt das weethumb der hüfft/vnd der gleych. Getruncken fürdasfeber/mindererden froft. Iſt auch gür für geſchwaͤre der ynnerlichen daͤrm. Welchen frawen die můter ſteiget / deren ſoll man rauten mit honig ſtoſſen / vnd für das gemaͤcht legen. Geroͤſtet in baumoͤle / vnd gerruncken/ereiber vß die würm. Anßwendig vndinwendig gebraucht / iſt gůt für das krymmen. Mit roßenoͤle vnd effigangeftrichen/ift gür für das haubt wee. Geſtoſſen / vñ in die naßloͤcher gethon / ſtulet das blůt. Mir lorboͤrbletter über . B gelegt/leſchet der hoden enzündung. Mit honig vnd alun / dilcket ab den grynd. Das ſafft in die oren gethon /ſtillet das orẽwee / ſol aber in einer rinde von ein em granat apffel gewoͤrmt werden. Mit roßenoͤle / bleiweiſß /vnd eſſig ein ſalb darauß gemacht / heylet allerley grynd / vnd das heylig fewr / vnd gefchwär die da vmbſich freſſen. Wer zwyblen oder knoblauch geſſen bar / vnd will das ſolich jm nicht vß dem halß ryech / der eſße rauten / ſye vertreibet den übelen geſtanck. Siben tag von dißem ſomen getruncken / iſt gůt denen ſo den harn nicht be⸗ halten künnen. Zů vil genutzt / verzeret vnd toͤdtet den mañlichen ſomen. Offenet das miltz/ vnd die leber. Das waſſer daruon /iſt gůt für das vffſteigen des magens. Vertreibet die felle vnd flecken in den augen daryn gelaſſen. ü blumen. Kreüterbuͤch. CCXI Xingelbluͤmen. Ingelbluͤmẽ ſeind gantʒ ſaffran gelb / mit ſanmpt dem raͤdlin / vnd ſternin. Ir blatt falb / weych / horecht / n dielenge gerundiert / werdẽ von den Barbaris geneñet Ca⸗ Icndula/onnd von erlicben anderen auch Caput Monachi/ gleich wie die blům Buphthalmos / dauon oben gehoͤrt. Iſt aber ein ſonder geſchlecht / vnd würt ge⸗ Ʒelet in den gaͤrten / allein für cin zyerde / vnnd zů den kraͤntzen. Wie ſye weiter geneñr werden bey den Kryechen vnd den alten latiniſchẽ / iſt mir yetzund in der eylenicht zůwiſſen / will aber daruon mich zůerkünden / kein fleiß vnderlaſſen. Was Bingelblümen für kraͤfft haben. Hieronymus ein wolerfarener kreütler /der ſpricht / das das waſſer von dißẽ blümen.fey gůt zů allen gebreſten der augen / es ſey von hitz / oder von kelte / vnd mache ſye klar. Benem auch alle weethumb des haubts. Es haben auch die andere Herbaria erwasdaruon / das findet man bey der ſelbigen zů leßen. Wer blůt harnet /der neme Ringelbluͤmẽ / ſyede die / vndtrinck darab / es ver⸗ ſtellet den fluſß. Ein ſonderlich Experimẽt / nach der geburt das bütdlin der frawen zů treib⸗ en. So doͤrr diße blůmen vnd bletter / behalts / vnd nach der entledigung wo das bürdlin nit folgen will / zünd ſolich gedoͤrrt kraut vnnd blůmen mie eim wachß⸗ lyechtlin an / vnd laſß den dampff vnden hynuff zů ir/ iſt bewaͤrt. S ij A CCXII Tontrafayt r, I AN, A: N “ Gauchheyl maͤnnlin. Kreüterbůch. CCXIII Gauchheyl weiblin. CCXIIII Contrafayt Groß Vogelkraut Klein Vogelkraut. SI Gauchheyl:oder Colmarkraut. ¶ Von dem Nammen. Il ſeind zwar Anagallides (wie ſye nen⸗ Plimus / vñ Dioſcorides) als Meüßoͤrlin / vnd Huͤnerdarm / wie es etlich woͤllen deüten / gleich wie man auch von den Conſolidis möcht ſagẽ / aber in der warheyt fo iſt nur ein kraut / võ zweyerley geſchlecht / maͤñlin / vñ weiblin / welche wir zů teütſch Gauchheyl nennen. Welches der maſſen bey den Alten gehalten / auch mit ſolicher reuerentz vnd ſuperſticion gegraben/dasfyes vermepnten vn krefftig ſein / wo man es nit zůuor dreymal begruͤſſet / vndals vil als anbette / ee dañ man ein eintzig wort redte / vnd auſſer der erden neme. Vnpßer offt genañter Hieronymus / vnderſcheydet dißes kraut auch dreierley Kreüterbuͤch. CCXV geſtalt/groſß / klein / vnd mittel / das iſt / rot / blaw / vnd weiß. Das Groſß hat A rotfar blůmen / in groͤſße der roͤte / mit cinemfyereckechten ſtengel / gebürt [omen gleich dem Coriander / flechtet ſich vff der erden / an gebawenen ſtetten / etwan auch an vngebaweneu feüchten orten/ in latiniſcher ſpꝛach Morſus Galline ge nant/ond vff teütſch / Huͤnerdarm / oder Huͤnerbiſſe. Sic Mittel / ſpricht er⸗ nennen die teüt ſchen Vogelkraut / oder Meyer. Von den erfte redet er recht / vñ ſtym̃et mit Dioſcoride. Das weiblin iſt jm in aller maſße gleich / bat aber con hymmelfaͤrbig bluͤmlin. omplerion. | Beyde Gauchheyl maͤñlin vnd weiblin / ſpricht Galenus/feüberen vnd trüc enen mit einer kleiner woͤrme / vnd einer zyeheuden krafft / die ding ſo ſich in das fleyſch geſetzt. Irer beyder ſafft in die naßloͤcher geſtoſſen / reynigẽt dz hirn / trück N en ſcherpffe / darumb ſye auch wunden heylen / vndden faulen ſchaͤden nutz⸗ ich ſeind. $ o . Was Dioſcoꝛides vom Gauehheyl zügibe. Gaucbeyliefber bis. Zeühet auß doͤrn / naͤgel / vnd was ins fleyſch ge⸗ flohen. Heylet die frefſendẽ ſchaden. Sein ſafft reyniget das haubt. Vnd in die naßloͤcher gelaſſen/ linderet das zanwee / wañ mans in das gegen naßloch ſprützet. Wem der augapffel gar überweiſſet würt / der neme das ſafft von dißẽ krant / gemengt mir dem beſten honig / vnd ſtreich es in die augen. Heylet auch die nater biſſß. Vndiſt gůr der bzeftbaffeigen leberen vnd nyeren / auß wein getruncken. Man ſagt auch / dz das weiblin den affter fo haͤrußdringet / wider hyndeſchla ge / vnd das maͤnnlin treib yn haͤrauß · Gauchheyl das waſſer doruon getruncken vff. vj. lot / vnd nidergelegt / vnnd B darauff wol geſchwitzt / toͤdtet dic peſtilentz. Vñ das maͤñlin ſoll man den man⸗ nengeben / vñ dz weiblin den weiberẽ. Die wunden mit geweſchẽ/heylet ſye. Von ſeim namen Complexion / vnd ſtatt. Dißes kraut würt gemeyngklich geneñt Moꝛſus galline / vnd iſt ein ſondet⸗ lich ſpeiße der voͤgel vnd der huͤner. Iſt kalt vnd feücht bitz vff den dritten grad. ein ſtatt iſt an den feüchten ſchattechten orten / gebawenẽ vñ vngebawenen. ¶ Kraͤfft der Huͤnerſerb / oder Vo⸗ gelkraut / oder Meyer. Vogelkraut waſſer zůmtag dreymal übergelegt mie haͤnffen werck / iſt gũt für die hitz der leberen / vnd allerley bitzige geſchwulſt / vnd den wunden. Den jungen kinden zůtrincken geben in irer kranckheyt / behuͤtet ſye das ſye kein geg ycht anko mmet. Decs gleichen den alten menſchen dic ſich verſyech ct haben / iſt kein koſtlicher vffenthaltung dan dißes waſſer / getruncken zům tag dreymal / yedes mol auff drey lci. Das kraut vff die bruſt gelegt / benimpt das keichen / geſottẽ mit wein. Das ſafft gemiſchet mir haußwurtz ſafft / barba Jouis genañt / yedes ein halb. lb. baumoͤle ein. lb. vnd zůſamm̃en geforten bitz off das halb / vñ darnach vermiſcht mir butterẽe. iiij. lot / ſpangryen ein halb lor/alfodascs ein ſalb werde / dyenet zů allen außwendigen gebreſten des leibs/ ſo von hitz kommen / vnd fonderlich für die fiſtelen / darüber / oder darein gethon. | Weiſſzwurch. III AS en LT LISTE ne eat > Kreüterbuͤch. CCXVII Veiſſzwurtz. 2 za ¶ Don den Nammen. Feronymus von Braunſchweyg nennet diß kraut vfflatin / Sigillum Salomonis / auf was vrſach aber / oder wohaͤr /⸗ iſt mir nicht zůwiſſen. Ich liße auch von dißẽ Sigillo nichts / in allen angenom menen / vñ bewerten Seribentem/außgenommen Herinolao Barbaro/welds er dißes woͤrtlins gedẽckt iu dẽ Cozoll.deradice Rhodia/ li. a4. S — ſpricht / das es vff Kryechiſch heyſß Sphragis / vnd bey etlichen auderen Trinitas / Tri. as / vnd Taura.Dber aber diße wurtzel damit gemeynet hab / will ich den geler⸗ ren heym ſetʒẽ zů vrteylẽ / vñ hyebey menigklich gebettẽ habẽ / ſo yemants et was weiters bey den angenom̃enen Scribenten zů wiſſen wärc/wöll daſſelbig vmb des gemeynẽ nutz willen / vnd zů eeren dißer loblichẽ kunſt der kreüter erkant nüß / anzeygẽ / begere ich in ſonderheyt auch vmb einẽ yeden mit danck zůbeſchulden. € Etliche Erfarnüffen von der Weiſſzwurtz. Das gebrannt waſſer vonder Weiſßzwurtz / iſt gůt für das gerunnen blůt / B zwiſcheu fell vnd fleyfeb/ciu duͤchlin dariñ genetzt vnd darüber gelegt. Das angeſicht dar mit geweſchen / vertreibet die maßen / vñ ſonſt andere vn⸗ geſchaffene flecken an dem gantzen leib / wie ſye ein nammen moͤgen haben / vnd iſt Fein waſſer das dißem in genanter krafft möge vergleicht werden. Serlaffer vnd heylet alle iñwendige geſchwaͤre. Iſt auch gůt fürdasgryen/ vndlendenwec. Mertzʒenbluͤmlin. Contr afayt CCXVIII Eberwurtz. ¶ Von dem Nammen. | Berwurg iſt mir nicht weyter bekannt / dañ ſo vi ich ſye bey den kreütlerẽ geſehen / welche. groſſe wunder damit treiben / vnnd etliche ſich allein deren / ſa mpt der Encian ernoͤren. Ich wiſßt ſye aber bey dem Dioſcoride vnd Plinio nicht zů nenen / hab auch noch keinen gehoͤrt der es wiffe/wiewolich nit kleinen fleiß vñ ernſt darauffgewendt. Statt ires gewaͤchß iſt in dem Schwartzwaldt / vnd anderen verlaſſenen gewült nüſſen. ae £ € Kraͤfft vnd Artzeneyen. Die kreütler gebe von dißer wurtʒelen auß /wer diße wurtzel bey jm trage / vñ mit anderen leüren arbeyte / oder über feldt gang / oder ſonſt beywonung thuͤe⸗ fo entʒyehe ſye ander leüten die krafft / vnd mache onmaͤchtig / welche krafft alle zů dem kom̃e der ſye bey jm hat. darumb ſye bey nyemãt geduldet würt / wo mans alſo braucht. Eber wurtʒ gepuluert /vnd eins guldin ſchwaͤr dem peſtilentziſchẽ bey zeit yn⸗ geben / in eſſich / wo die kranckheyt mit ſchuderẽ vnd kelte / oder in wein / wo Ki mit hitz anſtoſſtt / ſoll ein bewaͤrt fuck fein. Dan ſye ſcharpff/ ſubtil / vnd kkrefftig iſt gyfft vßzůtreiben. Kreüterbuͤch. CCXIX bluͤm. CCXX Contrafayt 7 — — S— ETF x } — KEHN N N . Tas 1 4 Kreüterbuͤch. CCXXI Von allerley Klee. Gauchklee. ¶ Von dem Nammen. a (ec hat feinen nammen im Kryechiſchen vnd im latin/ von feinen dzeyen blärtlinen/eirmm/ond Trifollum genannt. Ein koſtlich mattenkraut / doran man mage warnemen des zukünftigen wet 2 ters. Dañ wañ ein vngewitter will kummen /fo ſtreübet vnd ſtercket es ſich dat wider Iſt auch erfaren/fo der weiſß klee überſchützlich bluͤet / das des ſelbigẽ jars Fünffeige groſſe waſſer kummẽ. Sophocles haltet / es ſey vergyfft. Kein ſchlang en findet man nymmermeer darinnen. Von mancherley geſchlechten des Klees. Es ſeind aber mancherley geſchlecht des Klees / vnd naͤmlich bey den ſyben⸗ en. Dann Dioſcorides dißen nammen pipe vilen kreüteren zůgibt / wiewol er hyndẽnach im drittẽ bůch / deütet vff eins. Es iſt erſtlich der gemeyn Klee/⸗ oder Dreyblatt genannt / welcher auch im Elſaß würt genennt Fleyſchblům/ darumb / dz feinblümrotfärbig gleich dem ger eüchtẽ fleyſch / waͤchßt or wyß⸗ u 25 CCXXU Contrafayt en / bluͤet / aemeyngklich vmb vnßers Herrẽ leichnãsſtag / würt auch zů des ſel⸗ bigen feſts Ceremonien gebraucht / vnd vmb die ſtangẽ kertztn geflechtet. Des ſelbigen iſt auch zweierley/ groͤſſer / vnd klemet. er ander / Steinklee / oder Gelber klee genañt / würt von vilen gelerten der Melilot es Plinij vnd Dioſcoride genañt / oder Sertula Campanica. Das i aber nit gewiſße. Man findet des ſelbigen auch zweyerhandt. Groſß / wech mañẽs hoch. vnd Elein/flechrer ſich off der erden. Der dritte iſt Erdt boͤrkraut. Dipes woͤllen Leonicenus / vnd die newen ſey ein Klee/oder Dreiblatt / von wegen feiner dreyen blaͤttlin. dauon liße im Erdt boͤr / vnd Fünfffingerkraut. Der fyerd Trifolium acutum /oder Scharpffer klee. Dißer wechßt alleinin Sicilien/ amſtaden des Mons ſpricht Scribonius Largius / ein hocherfarener alter lerer / ſoll vnſerem Klee gleich ſein / aber mit horechten bletteren / vnnd ſtech ent / eineslyeblichen geruchs. Serfünffe Sawı Klee/ Gauchklee / Haßẽklee / Guckgauchklee / Bůchampff er / zů latin DanisCuculi/ond Alleluiah / wechßt einer ſpañen hoch / mit einem weiſſen bluͤmlin. Dißer klee würt gehalten für ein geſchlecht des Saurampff⸗ ers / iſt auch der ſelbigen krafft / vnd würt gebraucht zů den ſultzen. Der ſechßt Guldenklee/ von welchem wir geſchriben in dem Leberkraut. Ser fpbent/mit einem gelben blümlin/genane Haßenpfoͤtlin zů latin Le⸗ pozina. Noch nennet Dioſcorides Samſuchum au Trifolium / vnd möchten mit der weiße villeicht noch meer fnnden werden. Vff welches nun offer dißẽ allfament die deferiprion Dioſcoride laute / moͤg en die gelerten zůgegen halten. & Kraffeder Pleyſchblůmen. Klee blůmen geſotten / oder gediſtillieret / vnd getruncken / verwandelen dch frawen die weiſſen menſtrua / das Weiſß genañt. Erwoͤrmen den magen. Beſſeren den ſtinckenden athem. Für das gegycht in dem rucken / vnd den krampff / nim Fleyſchblůmẽ / Schlüſſelblůmen yedes ein handtuoll / ſeüd ſye in wein / vnd reib die glydet damit. @ Kraͤfft des Sceiuklees. Steinklecfterckerdasbyen. Diegedaͤchtnuſß. Dieglyder Weychet vnd dewet wol. Leget ſchmertzen. Heylet wunden. Gleichet ſich in aller maſß der Chamillen / einet warmen vndtrucknen com⸗ plexion in dem erſten grade. Kraͤfft des Gauchklees. Würt gebꝛaucht in das vnguent Marciaton. Offenet vnd kuͤlet die leber. Offenet das miltz. Leſchet den durſt. Krefftiget das hertz. Iſt gůt getruncken in der peſtilentʒ. Neplerdas mundt wee/mit wein vnd myrrhen gekocht. ſt auch koſtlich zů den fiſtelen. eyniget das faul fleyſchder zaͤnbüller. Summa / ver gleicht ſich in allen dingen dem Saurampffer. Kreüterbuͤch. Bluͤtkraut. — ) hetr / herr Hermã graf 1 50 Neüenat in einer la⸗ tiniſchen Annotarion/ die wir verzeychnet in vnnſerein anderen Kreüterbůch / ſpricht / das die recht San » guinaria / Blůtkraut genañt / ſey von dẽ geſchlecht das Dioſcorides Gramen nen net / vnd wachße am aller meyſten in Ita⸗ lia. Vnd ſpricht / wañ die kinder in Ita⸗ lia ſchympffen woͤllẽ / ſo ſtoſſen ſye die ſpitz⸗ lin von dißem kraut in die naßloͤcher/ vnd machen einander die naß blůten. vnd 5a) en ſolichs die Alten genennet / Gallicrus/ das iſt Hanenfůß · Das auch Hermo⸗ laus Barharus haͤb geyrrt / welcher ar ER Hankreide/dz iſt /pro criſta Dal» i/ außleget / ſo doch Criſta Gallinacea bey dem Dioſcoride / offenbarlich iſt cin ge⸗ ſchlecht des Ißenkraͤuts / Sanguinaria aber ein geſchlecht des Gramen. ieronymus vo Braunſchweyg / redet vff cin andere weiß daruon / vnd ſpricht / das Blůtkraut ſey cin kraut mit breyten/ roten / vnd feyßten blettercn / vnd mit ein⸗ em roten ſtengel / vff eins ellenbogẽ hoch/ vnd wechßt gern vff den myſtechten ſtet⸗ ten / zů latiu genene Soldanella. Deren opinionen iſt kein ende. Deſß⸗ halb dañ du magſt abnemen / das Blůt⸗ kraut nit ein eygener nam̃ iſt / eins eintzig en krauts allein / ſonð vil kreüter dar mit bezeychnet werden. Woͤlches woͤllen wie aber nůn für das recht Blůtkraut ſetzen? Iſt doch Tormentillauchein blůtkraut / deßgleichen Weggraß/vñ nn iiij Er wolgebosen“ Contrafayt GCXXIIII II UusizzxE TÄLER * Kreüterbuͤch. CCXXV pperroßen oðd Xoter mag⸗ ſogdt / oder rote Kornbluͤmen. ie ¶ Don dem Nammen. a Se difger Voßen habe die enden auch | ir gauckelfpyel getribẽ / vnd dem Fürftender belle/ Dis / oð⸗ Decusgenanr/infeinemtempel vnd ſchawſpyelen einen rock darauß gemacht / darumb es auch genañt worden / Orcitunica. Es haben auch die alten Egypti⸗ er/fod etliche fonderliche zeychen von thyeren / vnd gewaͤchßen / an ſtatt der büch ſtaben gebraucht / diße blům verzeychnet / fo offt ſye haben deütẽ woͤllen menſch⸗ liche kranckbeyt. Würt auch vom Dioſcoꝛride vnd Plinio genennt Anemone/ vnd fremiũ / darumb / das ſye ſich nicht vfft hůt / der wind waͤhe dañ. Weyter ſo fa bulieren die Poeten daruon / wie das ſye mit erſt erwachßen auſſer dem blůt As donidis eines jünglings. Das ich diße blům Anemonem bey Dioſcoride geneñt / hab ich darumb ge⸗ thon/das vil gelerten ſye darfür halten / vnd meynen ſye habens gleich wol noff⸗ en. Aber mich bedunckt vil meer / das es ſey Papauer erraticum / oder Rubzum/ das iſt / wylder vnd roter Magſot / douon Dioſc. ſchreibet am fyerden bůch Vnd hab fiir mich die vrſachẽ / die Virg. auch anzeygt / moͤgen die gelerten beyde ca⸗ pitel gegen einander halten / vnd darauß nemen was ſye füt das beſt dunckt. — iſt in vngebawenen felderen / vñ namlich gerſten / aller meiſt m Mey en. Waͤret an etlichen enden bitz in den Augſt. Man findt auch ſolich etwan an vngebawenen ſtetten / wie auch Dioſcorides ſolichs bezeüget. Geſtalt vnd geſchlecht dißer blümen. B Woͤllen wir diße blůmẽ ein geſchlecht des Magſot laſſen ſein / ſo iſt es das an⸗ der geſchlecht / Rhoeas genañt. Woͤllen wirs dañ vff die Anemone deütẽ / ſo fin⸗ der man der ſelbigen auch zweyerley geſchlecht / wylde / vud zam̃ / mit dunckel ro⸗ ten blůmen / etlich mit weiſßẽ oder milchfarb. Es ſchicken ſich auch beyde deſcrip⸗ tionen(außgenommen die wurtzelen) diße blůmen / das iſt / Anemones / vnd Papaueris erratici. Seine blaͤtt lin ſeiud klein / zer ſpalten / ſampt de ſtengel hor⸗ echt. vnd wañ die blům hynweg fallt/gewynnet ſye ein magſotkoͤpfflin/ lange⸗ lecht / in welchem iſt der ſomẽ. Das würgelin auch langelecht / weiſß vnd bitter. Zdeyt der Sam̃ lung dißes krauts. Diße blům würt befftig gebꝛaucht von den ſchereren vnd wundaͤrtzten / dar⸗ umb ſoll man ſye jnſamlen zůbrennen am anfang des Brachmonats. mplexion. Hye ſeind wir zů rede geſetzt der complexion halb / dieweil wir in dem nam⸗ men mi einhellig. Doch iſt esoffenbar / das diße blůmẽ haͤfftig kuͤlen / gleich wie alle Magſoten. Dyeweil ſye aber ſo zart / braucht man gemeyngklich das gedi⸗ ſtilliert waſſer daruon / vndet wan auch den ſomen. ¶ Kraͤfft vnd Artzeneyen. Dißes waſſer kuͤlet alle innwendige hitze aller fürnemſten glyder / auch auß⸗ wendig mit duͤchlin übergelegt. ——— C — Contrafayt Vertreibet auch das wild freyſam / vnd S. Antonius fewr. Stillet den frawen ire zeyt. Vff die leber gelegt mir einem duͤchlin / ſtopffet dir bluͤtende naß. — alle feüle / frette / das Eſſen in dem mundt / vnd auch an dem heym⸗ ichen ort. Die zunge da mit geweſchen benympt die breüne. Dilcket abe allerley lecken /oder malcerey. Benympt den ſyecht agen/genañt / das rot flyeſſen. Leget die geſchwulſt an dem heymlichen ende. An die ſchlaͤffe beſtrichen / machet die vnſinnigen / vnd die groſß hitzig haubt ⸗ wec haben/ ſchlaffen. Benimpt den ſchmertzʒen der augen/düchlin darin genetzt / vnd übergelegt. Stercket das onmaͤchtig verſchwacht hertz. Ihreugmmurs, Gryndtkraut. CCXXVII Kreüterbuͤch. > IA — N — CCXXVIII Contrafayt iD GEN * — Gaͤnßbappelen. Kreüterbůch CCXXIX Von allerley Bap⸗ pelen. Sr, ¶ Don dem Nammen. ppelen werden genennt im Kryechiſch⸗ en ond Latin Malache / vnd Malue. darumd / das ſye den bauch vñ andere gly⸗ der weychen. Seind vor zeyten etwan in groſßer acht geſein bey den Alten / meer dañ yetzundt. Geſchlecht vnd geftale. Bappelen ſeind mancherley geſchlecht. als mit nam̃en Gaͤnßpappelẽ. Roſß Bappelen / Sigmarswurtz / Ibiſch / vñ die groſßen Erntoßẽ / oder Hetbſtroß en/welche alle vaſt einer natur/bey den latiniſchen Malue geneñt werden. Die kleinen Bappelen ſeind zwar den kinden bekañt / die die kaͤßlin daruon'famlen/ vnd mie ſpyelen. Deßgleichen Ibiſch / mit feinem hohen ſtengel / vnnd langen groſſen wurtzelen /wer keñt ſolich nicht? Die Ernroßen gefüllt / vñ vngefülit / Zweperlep geſchlecht / rot / vnd weiſß / in welche gaͤrten werden ſye nicht gepflantz⸗ er: Sig marswurtz iſt auch den gemeynen Bappelen nicht vngleich/ allein das ſye geſpaltene bletter hatt / vnd ir ſtengel groͤſſer / vnd holtzechter / das bluͤmlin weiſß mit braun vermengt / wie ein roͤßiin. doch woͤllẽ wir von yedem in ſonder⸗ heit etwas ſagen. Von der Ibiſch / oder groſſen Bap⸗ pelenvoder Wyld Bappelen. Ibiſch wechßt mañs hoch / mit vilen zarten vnnd geſtracktẽ gertlin. Seine bletter ſeind gleich einem weinblatt / aber horecht / weych / vnd ir blüme wic weils roͤßlin / darumb mans auch weiſſßbappelen nennet. die wurtzel auch weiſß / vnd groſß / etwan anðthalb ſpañen lang. Paulus ſpricht/ das Ibiſch ſey auch ein ge ſchlecht der Wylden — unB hab kraͤfft zů weychen / zů ſenfft igen / hitz leſch en / allerley geſchwulſt zů legen / vnnd nemlich die wurtzel ſampt dem ſomen / die dilcken auch ab die maßen / vnd zermalmen den ſtein. Galenus thůt darzů / vnd ſpricht / das die wurtzel gekocht / den bauch vnd blůtfluſſz krafft hab zůſtellẽ / von wegen irer ſtipticitet. Es iſt auch darumb ir nam̃ im latin Althea / das ſye in der kraͤfft / vnd artze ⸗ neyen alle anderen Bappelen übertrifft. In etlichen landen / ſpricht Barbarus / er mandie Bappelen/das fye fpyefßlang wachßent /anctlichen enden wie m / alsin Arabien/ond Mauritanien. ¶ Was Dioſcoꝛides der Ibiſch zuͤgibt. Ibiſch in wein geſotten / oder bonig waſſer / vnnd getruncken / heylet wunden/ orengeſchwaͤre / apoſtemẽ / entzundung der bruſt / den kiparß / geſchwulſt / die ſtar⸗ rende neruen / zeitiget / bricht vff / vnd heylet zůletſt. Gekocht / oder geſotten wie obgeſagt / vnd daran gethan ſchweinen ſchmaltz / oder gaͤnßſchmaltz / mit ein wentzig terpentin / das es zaͤch werde / vnnd — B CCXXX Contrafayt C Sapffen gemacht / vnd in das gemaͤcht geleger/lege die bitz der entziindre můter. Zeüberet vn reyniget die můter noch der geburt võallem das ſye beſchwaͤrt. Geſotten in wein / vnd darnach das ſafft außgetruckt vnd getruncken / teibet den harn vnd ſtein / vnnd iſt auch gůt denen / fo die rot růr haben / lenden vnnd hufft wee/ item die zytteren / vnd gebrochen ſeind⸗ Mir eſſig geſotten / vnd den mundt darmit geweſchen / leget das zanwee. Der fomendaruon gepulueret /vñ das angeſycht darmit geſalbet / vertreib / et die anmaßen. Wer ſich mit Ibiſch oͤle ſchmyeret / den beiſſet Fein gyfftig thier. Des dleichẽ /ob yemants ſchon geſchaͤdiget were võ einem ymmen / hornüſß⸗ en / weſpen / oder was der thier ſeind die angel gebẽ / der ſyed diße wurtzel in wein / oder in halbem wein vnd waſſer / vnd drincks / es würt ym on ſchaden fein. Die bletter von Ilſch in Ibiſch oͤle gedunckt / moͤgen auch übergelegt werd⸗ enden byſßen / vnd was von fewer gebreñt iſt. Wann man diße wurtzel ſtoſßet / vnd lauter waſßer darüber ſchüttet / vnnd laſßet es vnder dem hymmel ſteen / ſo würt es dick wie ſchmeer. Ibiſch würt vermeynt kalter vnd feüchter complexion. ¶ Krafft vnd Artzeneyen der gemeynen Bap⸗ pelen ſo von ynen ſchreibt Dioſcorides. Geympffte Bappelen ſeind beſſer weder die wylden / doch ſeind ſye dem mag⸗ en etwas zů widerig / den andere yngeweyden ſchaden ſye nicht. Die rohen bletter mir ein weintʒig ſaltʒ geſſen / heylent die augengeſchwaͤr in dem groͤſſeren augangel gegen der naßen zů / welches wañ man es nit bey zeyten heylet / machet es ein fiſtel. Wañ aber ſolich apoſtem geradt zů heylẽ / ſo ſoll man die bletter eſſen on ſaltz. DSeind auch bꝛeüchlich für die ymmen ſtich/ gleich wiedie Ibiſch. Sticht auch keinen dhein ym̃ der ſich mit Bappeloͤl beſtreicht. 2 Menſchen harn /vnd Bappelẽ zů ſammen geſotten / vnd damit geswagen/ heylet den flyeſſenden erbgryndt / vnd ſchuͤpen vff dem kopff. Für das helliſch / oder S. Anthonius fewr / vnd alle andere braͤnde / im Bap oe mie baumsle gemengt/onnddarüber geſchlagen / heylet vnd leſcht. Ein bad darauß gemacht / vñ dariñ geſeſßen / erweychet die verherte müter. Durch ein Clyſtier yngeben /heylet die verwundte bloße/yngewepd/mürrer/ vnd den bynderen. Bappelen gekocht mit feiner wurtzelen / vnd die ſelbig bruͤ getruncken / vnnd ſtaͤts wider außkotzet / benympt von dem hertzen alles gyfft / wie es ein nammen mag haben. Mit Fenchel vnd Eniß gekocht / Vñ getruncken / bringt den frawen die milch. Alle ſchmertʒen der blaßen / legen die Bappelen. Plinius gibt den Bappelẽ auch wunderbarlicheding zů / vñ nemlich ſpricht er/wer von dem Bappelen ſafft allen tag ein becher wol drincket / der ſey geſeg⸗ net vor allen kranckheyten. Bappelen mit honig geſtoſſen benimpt das mundt wee. Geſtoſſen mir menſchen ſpeych / vnd über die kroͤpff vnd hatte geſchwaͤre des legt allen tag/ vertreibet ſye on alle wunden. Or ſomẽ in ſchwartzem / oder rotem wein getruncken / behůutet vor allem vr willen vnnd flüſßen / ſo von dem haubt abher fluͤſſen. Die wurgel mie ſchwartzer woll uber die bruſt gelegt / benymmet alleire kranckheyten. Kreüterbuͤch. CCXXXI Bappelen in milch geſotten / vnd allen tag darab fünff tag lang getrunck⸗ A en / benymmet den hůſten. Etlich meynen / das ein handtuol dißer bletter in wein vndoͤle kocht / reynige die frawen. Vnd ſo man ſoliche auch vnderlege den frawen fo ſye geberen follen/ das ſye deſter eer fertig werden / aber das ſoll man gleich ſo das kindlin gebozen/ wider hinweg nemen / das nicht die mürerbernaber volg. Sen ſafft dauon zůtrincken geben den geberenden / fürderet auß die geburt. Die den ſomen nit behalten koͤnnen/ binden von dißem Bappelen ſomen vff iren arm/ es hilfft Den Melancholicis vnd ſchoͤlligen /ſoll man zůtrincken geben drey oder fyer becher dcs faffes alſo laͤwe / ſo werden ſye ruͤwig daruon. Dißer ſafft iſt auch gůt für den fallenden ſyechtagen getruncken. Doch iſt die Ibiſchwurtʒ in alle weg deſſer vnd krefftiger. Bappelen geſotren in einer huͤner bruͤe mit gerſten meel / ſo lang das es dick würt / darnach geſtoſſen mir zweyen eygs dotteren / vnnd viol oͤle / ſo vil als dich bedunckt võ noͤten fein, mit eim weintzig ſaffran / alles durcheinander gemengt ⸗ reſoluieret / vnd dawet wol alle Choleriſche apoſte men. Mit reynbergem ſchmaltz geroͤſtet / thůt des gleichen. Ein fůßbad vß Bappelen gemacht/seücht die flüſſß von dem haubt. In den hitzigen feberen mag man das kraut auch eſßen / leſchet / vnnd behalt den bauch offen. Nichts bꝛeüchlichers iſt zů den Clyſteren. Der ſomen von Bappelen gekocht / vnnd gedruncken vertreibt den hůſten/ vndiſt gůt zů der ſchwynenden ſůcht. So yemant das miltz vnnd die leber verhertet / der mach ym ein pflaſter von Bappelen /wie vo: geſchriben von den apoſtemen. —* rho übergelegt / zeücht hefftig ſpreüſßen / oder was ſunſt in das fleyſch B geſtochen. Platina söler Bappelen auch vnder die kuchen ſpeißen / vnd haltet es für cin koſtlich eſßen / für alle die gebreſten fo ob er ʒoͤlet. Nim die ſpitzlin von den Bap⸗ pelen / vñ die bluͤmlin / thůn daran baumoͤle / eſſig / vnd ſaltz / yſß es für ein ſalat. Von der Sigmarswurg. Sigmars wurtʒ iſt auch ein Wylde Bappel / waͤchßt zweyer ellenbogen hoch/ mit braunen lieblichen bluͤmlin / hat die ober bletter geſpalten / die vnderen der Ernroſen gleich/ dyenet zů allen dingen wie yetz gehandelte Bappelen/würt vff Latin geneñt Herba Symeonis / vnd iſt bey dem Dioſcoride Alcea genañt. Etlich haben den glauben daran / wann ſye ſolich wurtzel bey ynen am halß tragen / ſo ſollen ſye ir gůt geſycht behalten / vnd ſoll die augen hefftig ſtercken. Don den groffgen Ernrofen. Sie groſßen Ernroßen ſeind gewiſßlich auch Bappelen / nach aller anzeyge der bletter / blůmen / vnd ſomen / vnd muͤgen geneñt werden Malua maior / oder Malua ſatiua maioꝛ. dann man ſolich pfleget in den gaͤrten zů Spelen/gefülle/ vnd vngefüllt / weiſß vnd rot. Seind vaſt ũberanß koſtlich für das mundt wee/⸗ für die fecile / halßwee / halpgeſchwaͤre/ bruſtgeſchwaͤre / die breüne / brantleſche⸗ vnd gar nah zů allem dem wie zůuor von den gemeynen B a gefagts ij Kreüterbuͤch. CCXXXIU Wolffs milch. CCXXXIIII Contrafayt Wolffsmilch. ¶ Von dem Nammen. Don der boßheit dißes krauts. Dißes kraut wañ man cs nicht beſſert /vñ jm hilffet wie man ſoll / ſo zermaͤng et es die gedaͤrm / vnd friſßt vmbſich wie ein roſt in einem yßen / ſchadet der leber⸗ en / dem magen / entzündet vnd reiſſet vff die aͤderlein meſeraicas genañt. Item dic milch daruon / oder das ſafft iſt noch gyffriger / ſol gar nit in den leib gebrauch et werde. Doch iſt eine auch ſchaͤdlicher dan die ander. Die ſchwartz iſt gar boͤß⸗ vnd die bey den warmen baͤderen wechßt / ſo auffer der erden quallen. Die myn⸗ dere aber die iſt die beſte. Vnd ſoll man die rynde von dem würtzelin ſchaben / vñ ſam̃len im anfang des Meyens. dañ in der felbigen zeyt iſt ſye am beſten. Wie man diſzem puluer helffen / vnd das beſſeren ſoll. Soll alſo gebeſſert vnd corzigiert werde. Dieweil es fyer mercklicher boß heit hat / ſoll man zum allererſtẽ dar zů nemen / magen / lebet / vnd hertzſterckungen. ZƷům anderen ſoll man darzů nemen / bdellium / gummi / mucilaginem pfylij⸗ burtzelkraut ſafft / vnd dergleichen die do heylent. Zům dritten / ding die do Füle/ vnnd hitz leſchen. als do iſt eſſig / endiuieu / burtzelkraut / nacht ſcaatt. Von diß en dingen allfammene magſtu zůſa mmen thůn / yedes in ſein gewycht / wie du das findeſt in dem groſſen Diſtillier bůch Hieronymi von Braunſchweyg/ vnd darauß machen ein puluer. Etliche andere brauchen darzů aloen / myrabo⸗ lanen / wermůt. Dan ſoll auch dic wurtzel vorhyn beytzen in milch / oder eſſig. xx ii —— darnach andere milch doran thůn / dadurch würt jm ſein boßheyr aupzogen. Aancherley geſchlecht / vnd Comple⸗ ep xiou der Wolffsmilch. Die kreütler zeygẽ von dißem kraut drey / oder fyererley geſchlecht. Das erſt / gro Eſula genannt / oder Eſula maior / oder Teüffels milch. Das ander ges ſchlecht / mit vilen zyncken auß einer wurtzelen / yeder zyncken mir vilen oͤſten/ vnd mit einer ſchartechten gelben blůmen. Die dritt der yetzgenanten nic vaſt vngleich / mit einem eintzigen vffgerichtẽ ſtengel. Die fyerd iſt derẽ auch gleich/ on allein das die blů men nic alſo breyt ſeind. vn derẽ dreyerley iſt keins über ein⸗ es ellenbogens hoch. Sie Teüffels Wolffsmilch it wol zweyer ellenbogẽ hoch/ oder hoͤber. Es ſeind auch noch andere geſchlecht Tit imalli genañt / von welch⸗ em an ſeiner ſtatt auch ſoll geſagt werden. Kreüterbuch. CECXXXV Wolffsmilch iſt einer warmẽ vnd truckenen complexion / im anfang des dit A Een grad / vnd die milch daruou iſt noch hitziger / zůſa mmen geſetzt auß feüriger / ſcharpffer vnd ſubt eiler ſubſtant/ oer miſcht mir einer anderen yrrdiſchen krafft ⸗ dic da zůſa mmen zeücht / vndtrücknet / derhalben dann ſye zerſchneidet / ſubtili⸗ yert / trücknet / zerlaſſet / vnd auffthut. Re Kraͤfft vnd Artzeneyen. Wie obgeſagt / ſo hat die Wolffsmilch cin purgierende Eraffe/niche minder dañ chriſt wurtz / turbith / agaricus / oder andere ſolutiua wie ſye moͤgẽ genennt werden / vnd treibet auß melancholiam vn phlegma / würt auch in die latwerg⸗ en / vnd pillulen gebrauchet die phlegma zů purgieren / doch mit ſolichem zůſatʒz⸗ wie erſt gedacht / hertz / leber / vnd magen ſterckungẽ. Von ſolchen compoſition⸗ en lyß das bůch Hieronymi / Wie man die artzeneyen ſoll zůſammen ſetzen / de compofirismedicamentis.auchbab ich ſolichs in eiuem latiniſchẽ buͤchlin / ſon⸗ derlich anzeygt / welches einen nammen hat / Wie man ſoll ſtůlgang machen. Wolffsmilch über die wartzen geſtrichen / allen tag ein mal / oder zwey / mach⸗ et die hynweg fallen / vnd iſt bewaͤtt. Er mir nicht weyter be⸗ kañt vañ dem augenſchein nach / hab auch ſonſt võ nye mantsandersmögeberiche werden / was es für andere nammenbab. Iſt aber ein Waldtkraut / vnnd auffer der gewültnuß vns zů hãd en geſtanden. iiij Eontrafape COXXXVI Kreüterbuͤch. CCXXXVMII Beyfuͤſſz: oder Buck. A U Don dem Nammen. Be Eyfüß ıft etwan auch in groffer acht ges feinbeyden alten Heyden / Parthenis / vnd Artemiſia genant/von wegen cina er Jungkfrawen / welche ein goͤtt ine geſein / vnd jm den ſelbigẽ nammen geben. Es iſt auch ein fürſtlich kraut geneñt Baſilicon Lachanon / vnd beplwertig/ au ß genanter vrſach / vaſt hoch beuolhen / vñ in eeren gehebt vonden weiberen ⸗ als ein můter aller kreüter. Wir Teütſchen neñen es Beyfüſß/ Buck Sonnen wendel / oder 5. Johans kraut / wiewol auch ein ander kraut iſt welches alſo ge nennt würt. Iſt aber darumb alſo in den brauch kommen / das an vilen orten Teütſchslands menigklich [ie befleiffer ſolich kraut zůbekom̃en / ſich damit kroͤn⸗ en vnnd gürten / vnnd zů letſt in das Jobannsfew: werfen · Solichs ſoll ein ſonderlich expiation ſein / vnd geheymnůß. Alſo haͤben die Alten Heyden auch gegauckelt / ſo haben wir wie die affen nachgeuolget / vñ iſt vff den heütigen tag ſolicher vnd dergleichen ſu perſticionen / weder maſß / nach ende. State feines gewaͤchß. Sein ſtatt iſt vff dem felde / vnd an den vngebawenen rauhen oͤrteren. Geſchlecht vnd Geſtalt. Beyfũůſß iſt zweyerley / weiſß / vnnd rot / einander vaſt gleich / bedarff nicht vil abmalens / affrer der farben halb. gleichent ſich dem Wermür in allermaß/al⸗ lein das der Beyfůſß breyter blester hat / vñ feyßter. Plinius vnderſcheydet auch zwey geſchlecht/ cin groſſes mit breyteren bletteren / vnd ein kleiners mit minder en vnd zaͤrteren. = Zeyt feiner Sam̃lung. Die beſte zeyt dißes krauts zů diſtillieren iſt am ende des Meyens / die blet⸗ rer abgeſtreyffet von dem ſtengel / vnd das von der toten Buck. dañ die ſelbig iſt die beſte. Aber dürre zů behalt en / ſoll man ſye graben noch ſanct Jobannsrag/ nachdem ſye ſich beſomet. Die magi grabẽ diße wurtzel vff S. Johañs abent⸗ ſo die ſoñ vndergadt / ſo findẽ ſye darbey ſchwartze koͤenlin an der wurtzelen hang en. Vnnd das dem alſo/ hab ich ſelbgeſehen / iſt ein ſonderlich geheymnuſſß was damit gehandlet würt. Complexion. Beyde Bucken woͤrmẽ ſtatck / bitz vff den zweyten grade / trücknẽ in dem erſt⸗ en. Seind auch einer zarten ſubſtantz. Alſo gradiert es Galenus. Die nach⸗ B kom̃enen allſament / die ſteygen es etlich vff den dritten / etlich vff den fyerdren · welches gar falſchiſt — e ¶ Seine kraͤfft und Juuamenten. Ein ſonderlichs frawẽkraut iſt Buck / den frawen ire zeit damit zů fürderen > geburt zůtreiben / vnd auch das bürdlein. Reyniget vnnd erwörmerdie můter ⸗ das waſſer dauon gebrennt / oder ein decoction. Man macht auch baͤder daruon / vñ foment / baͤbungen / vndẽ vff zůbrauchẽ / CCL Torntrafapt C feind vafkkreffeig/follmicbefchepdenbeit in allerley weg gebraucht werdt/ nach radt eines verftendigen artzet / oder hebammen. Den mañẽn treibet vnd zer malmet es den ſtein / dasgryen / vnd lendenwee⸗ vnd den vetſtandenen harn. Welche fraw das Weiſß hefftig hatt / vnd deren halb klaget die vnfruchtbar keyt / die bade mit dißem kraut / es er woͤrmet ſye / neme dar zů lorbeer bletter. Odet will ſye es trincken / ſo neme ſye darzů muſcat nuſß· — machet auch peflaria / oder zapffen darauß / zů obgenanter frawen tanckheit. 5 Geſotten mit wein / chamillenblůmen / vñ ſalbey / vnd die erlammeten geaͤd⸗ er / vnd neruen damit geriben / erwoͤrmet vnd krefftiget ſye ſaarcrkkk. Wem der affter haͤrauß geet / der nem Lolophoniam / Cypreſſen nüſſzlin / vñ ein weintzig weirauch / alles zůſammen pulueriziert / lege dißes pulner über glüs Sende kolen / vnd ent pfahe den rauch zudem affter bynein. Darnadh ſo follerbe> reytet haben eingůt handtuoll Beyfůſß / die ſelbig beſprengẽ mir rotem weın/ vnnd vff einem zyegelſtein erwoͤrmen / vnd mit dem hynderen fo warm darauff ſitzen / es hilfft gewiſßlich. Dasgebzant waffer vertreibet auch den hůſten / macht ſchlaffen / vertreibet gyfft / vnd erwoͤrmet den magen. "Wer ſich vff dem wägeübergangen barder reib ſich mit dißem waſſer / es ver zeühet jm die muͤdigkeit. Den bart damitgeweſchen / macht yn wachßen. a nl 8 — = SUN un = — A $: AMT \ ; NR PR N — X RN Stein⸗ Edeler F IR Y WW DEN ZU SS 6 _ =; Kreüterbuch. CCXXXIX Goher ſtein⸗ Steinbrecen allerley. ¶ Vondem Nammen. Tembꝛech würt in allen ſpꝛachen Stein⸗ — genennt /Kryechiſch Saxiphagon / vnnd vff Latiniſch Saxifraga. darumb / das es gewaltig den ſtein in der bloßen Be zermalmet. vnd zům andern/d3 es auch vff den berren ſtein⸗ echten felßen/ vnd in den alten mauren iſt wachßen. Etlichs auch vff den hohen bergen / vnnd moͤrſtaden. Iſt cin gemeyner nam̃ auch anderer kreüter. als der CCXL Contrafayt C Blibenell / vnd Maurrutten / die ſonſt ire eygene / andere nam̃en haben. Geſchlecht vnd Geſtalt. Dißes krauts findt man mancherley geſchlechten / vnd geſtalten. Die erſt Saxifragia maioꝛ / Groſß Steinbrech genañt / wechßt etwas hoͤher weder cin ſpañ / mit weiſßen bluͤmlin. Seine blettlin ſeind klein / nicht vaſt vngleich der — J————— den würtzelin kleine knoͤpfflin / zwey oder dꝛey an einand er gewachßen / etliche eintzig / rotfaͤrbig. Vnd dißem ſpricht man auch der Hohe fleinbzcch. Etlich meynen / die knoͤpfflin ſeyen fein ſomen. F Die ander Steinbrech / klein Steinbrech / oder Gryenkraut genant / darum̃ das es das Gryen vertreibt / zů latin Saxifragia minor / flechtet ſich auch auff den ſteinen / eines fingerts lang. Ondifkdesfelbigen dreyerley. Eine Steinfar genañt / wechßt in den mauren / vnd brunnen / hat ein blettlin in allermaſß wie der Far/ iſt aber gar klein. Die andere Maurrautẽ geneñt / wechßt auch allent⸗ halden in den alten mauren mit kurtzen ſtumpffen blettlin / ſchwartzgryen / ge⸗ ſpalten / vnnd hat vff der letzen ſeiten ſchwartze horechte flecken / gruͤnet winter vnd ſommer. Die dritte / iſt cin kleins kreütlin der Bibenell gleich / vnd doch nit Bibenell / flechtet ſich auch vff der erden. Vnd diße drey werden genañt die kleine Steinbeeche. Hieronymus ſpricht / dz Steinfat ſey Capillus Veneris/ vnd der ſelbigẽ geſchlecht ſeyen fyer / als Adianthon / Polytrichon / Capillus De neris / vnd Centaurea. Von dem Widertodt / der auch ein Steinbrech iſt ſchreibt er alſo. Widertodt in latiniſcher ſprach auch Capillus Veneris genant / vnd von et lichẽ kleiner Steinfar / darũb / das ſein ſtengel klein wie ein ſtraußfederlin / dem Far ẽgleich / vnd von etlichen Jungkfrawen har genañt. darumb / das die blaͤt⸗ lin’ ſo allein einer linßẽ breyt ſeind von den ſtengelẽ geſtreyffet / der ſtengel gleich D dem har iſt. Es iſt auch ein ander geſchlecht / doch nicht ein krant / ſonder ein ge⸗ waͤchß mit golt faͤrbigen ſtengelen / wie goltfarb bar/der gulden Widerthon ger nañt. On vermeynent etlich / ſo yemants versaubert waͤre / vñ truͤg dißes kraut bey jm am halß / ſoll jm fein krafft widerkommen. Item erh) meynen / ſo ye mãt dißes kreütlin am halß trag / ſampt der lange Sigwurtz / Victorialis genañt / das er nie wund ſolt werden im kryeg / vnd alle ſein feind über winden. Vnd dar⸗ umb ſey Sigwurtzʒ / aller mañ harneſch genaůt / das ſye über zogen ſey wie haͤr⸗ lin / in geſtalt des pantzers / doch zweyerley/ Runde / in groͤſſe einer Eleinen zybel⸗ en / Lange/in lenge eines fingers / offt aber beyd ſolicher maſß gebrauchet werdẽ. Nun aber / Widertodt / darũb alſo genañt iſt / vmb feiner groſßen tugent wil⸗ len / als vil als wider den todt / vñ alle kranckheyten der bruſt. Dipes ſeind die wort Hieronymi von den Steinbrechen. Sen Widertodt habich alſo gefebe/ wie er hye beſchriben / vmbaͤr tragen feyl von den Wurtzeleren / die im land vm⸗ haͤrſtreichen / vnd wunderbarlich vil tugend vnnd kraͤfft doruon außgeben / anch zů der alchimey gebreüchlich / vnd halt ſelber ſolich auch für ein Steinbrech / vñ auch Capillum Venetis. Ser drꝛitte Steinbrech / iſt genañt Meerhyrß / oder weiſßer Steinbzech/vff Kryechiſch beydem Dioſcoride Lit hoſpermon / vnd in Latin Milium ſolis / o⸗ —— ſolis / oð Cauda porcina. Iſt ein kraut wechßt et wan anðthalbẽ ellẽ⸗ bogẽ hoch / mit ſchmalẽ ſchwartzẽ gryenẽ blaͤtt lin / zwiſchẽ welchẽ vñ dem ſtengel Pf weiffer ſomẽ in der groͤſſße des Corianders / gleich wie ein kleins runds inlin / vnd herrt. Sein ſtatt iſt an den vngebawenen felderen / vnnd vff den wegſtraſſen. CCXLU Contrafayt CDer fyerd Steinbꝛech / Saxifraga rubea / oder Alkakengi/vff Teütſch Bo⸗ beschlen/oder Judenkir en / welcher wiewol er auch ein geſchlecht iſt des Nacht ⸗ ſchattens / würt er doch von wegen feiner zerlaſſender krafft / ſtein on herrte feüch tigkeiten zůbrechen / auch Steinbrech genañt. Vnd dieweil der felbigenErcürer noch etliche andere ſeind / hye nicht angesogen/dere ich wol eins oder zwey weyſß auch nicht vnbequeme Steinbrechen mögen geneñt werden / in aller maſſen wie von den Conſolidis geredt / doch ſeind der gemeynen / vnnd nambafıcen Stein⸗ bzecben/nur zwo / die mit dem knoͤpfflin / vnnd die kleine. Wie es aber ein geſtalt hab mit dem wöstlin Empetro / vnd Saxifraga bey dem Dioſcoride vnd Plis nio / ob ſye vff ein / oder vff zweyerley kreüter deüten / woͤllen wir aber ein mol den gelerten indie ſchůl ficken außsüfragen zůmtheyl auch gehandlet in vnßerem latiniſchen Herbario. Complexion der vermeynten Steynbꝛechen. Beyde Steynbrechen ſeind warm vñ trucken vff dem dritten grade / mit ein⸗ er durchtringender / außtreibender / vnd ſubtiliyerenden krafft. ¶ Ire kraͤfft vnd Artzeneyen / [= genanter Steinbzechen. Steinbzchin wein kocht / vnd getruncken / iſt gůt fürs feber. Auch zů dem dropflechten harn. Vndleget das kluxen. Doch vorab ſo machet es harnen / vñ zermalmet den ſtein in der bloßen / vnd in den lenden / reyniget die bloße / die nyeren / vnd die leber. —— auch gebraucht für das gryen vnd lendenwee / vß genanter vrſach ſein er kraͤfft. Maur:rauten. Kreüterbuͤch. CCXLIN ¶ Araffe vnd Artzeneyen der Maur⸗ ꝛauten / oder Steinrauten. Maur:auten /hab ich geſagt / iſt auch ein Steinbreche / vnd würt darumb al fo geneñt / das es gern an den maurẽ vnd in den bruñen wechßt. vnd vff Kryech⸗ iſch Adianthon / darumb / das es kein bluͤmlin hat / kein ſtengel / noch auch kein tucht / gruͤnet im ſommer / vnd würt den winter auch nicht welck. Seine blaͤttlin ſeind klein / gleich dem Coriander blaͤttlin / zynnelecht wie ein ſage. Seine ſtenge lin glitzen ſchwartz / zart an etlichẽ / ende einer ſpañen hoch / gantzgleich dem Far / allein das ſeine blaͤtt lin klein vnd rund ſeind / vnd in der mitte haben ſye ein woll gleich wie hor / keſtẽefarbig. Vnd iſt aber ſonſt noch cin Maurraut / wechßt gleich wol wie diße in den mauren / vnnd iſt gemeyner / die ſelbig hat ſoliche flecklin v dem rucken / vnd feine blaͤttlin außgeſpalten / wie ich ſye hye beyde zůſammẽ ba gele Fa diße beyde / hab ich gantz darfür / das ſye ein krafft haben / wie her⸗ nach volget. Steinbꝛechen vnd zer malmen. Die bꝛuſt reynigen. Das keichen legen. Den bauchfluſß ſtopffen? Die lung vnd leber reynigen. Schlangen biſße heylen. Das har halten das es nicht außfall. Den frawen ire zeyt/vnd andere geburt treiben. Joannes de Vigo ſpricht ſye ſeyen kalter vnd truckener natur. Widerthon / oder Widertodt. C CCXLIIII Contrafayt ¶ Kraͤfft des Diverchone. Widerthon nahet ſich der temperierung / vnd neyget ſich zů einer kleinẽ trück enheyt / machet ſubten/ vnd diſſoluiert. Geſotten in waffer/oder laug / vnd das haubt damit gezwagẽ / veſtet dic wur tzelen der har / das ſye nicht grundtloß werden / vnd eim das har nicht auffalle. Ein waſſer daruon gebrennet vnd getruncken / reyniget die bruſt / vnd treibet den harn / ſo man darab drinck. xvxx. tag. Vnd diewen es auch die leber / vñ das miltz / ſo benym̃et es die gelſücht / drucken / vñ ſtechen des miltz / reyniget den mag⸗ en vnd die gedaͤrm von allerley überflüſſigen choleriſchen fechtigkeiten. Wen die harnwynde vexieret / der drinck dißes waſſers. Es zerlaſſet auch die knollen an dem hals / oder wo man ſye hatt / datüber gelegt. ¶ Kraͤfft des Meerhyrſzes. Meerhyrß würt in Kryechiſch darumb Lithoſpermon genannt / das ſein ſom herrt wie ein ſteinlin wůrt. vnd hyrße / darumb / das es dem brfyennir vngleich wachßet / an den hohen vnd ſchatpffen orten. hatt vil zweiglin vnnd aͤſtlin / ge ſtracks überſich wachßend / gleich den Bintzen / aberveſt vnd holtzecht. Sein kraͤfft iſt/ ſpricht Dioſcorides / das der ſomen deſſen kraurs mit wein ge ſotten vnd getruncken / machet harnen / vnd treibet den ſtein. Von der Bibinellen. RN Bıbinclliftdereinen Steinbzch — gleich mit einem zyñlechten oder ker⸗ bechten runden blaͤttlin. Sein ſteng el zart / einer ellenbogen hoch / mır weiſſen zartẽ bluͤmlin. On dic wurtz⸗ el rines ſcharpffen / wolryechenden ge ſchmacks / würt von dem hochgeleer ten Joanne NMainardo/auc für ein geſchlecht der Stembreche geachrer / truckener vñ hitziger natur / vnd wie Platina von ir ſchꝛeibt / ZƷer malmet ſye den ſtein. Macht harnen. Leget die 4 571 barnwynde. Reyniget die bruſt. ww; N N Treiberdas peſtilentziſche gyfft N” vondembersen. Toͤdtet von we gen ſeiner natur alle feber/der fafft douon / vnd das gekoͤcht /gerrunck enecdandasweccinenanfumpt. Man mag auchdiße wurgel ynle gen wie den Calmus/vnd grünen Ynber mir zucker/oder honig .Ddcr puluertzieeen / vnnd taͤffelin darauß machtn / oder ſonſt diſtillieren / vnd das waſſer dauon behalten/ iſt in all weg gůt. Kreüterbuͤch. COXLV Baſilien kraut. ¶ Vaon dem Nammen. As france Baſilien/ vff Kryechiſch Oci⸗ mum / oder als ettliche andere ſchreiben Ozimum / vñ zů latin Baſilicon / würt vermeynet / das es ſenen nammen haͤr habe von dem Kryechiſchen woͤrtlin o⸗ zin / welches heiſſet / wolryechen. Iſt et wan hoch ver maledeyet worden / vnd ver haſſet gemacht von dem heyde Cbeyfippo/welcherjm zuͤlegte / das es dem mag⸗ en/ augen / vnnd der leberen hefftig ſchuͤde / verwarnetl aſo menigkliche zů feinen zeyten / dißes kraut zůflyehen / vnnd auch nicht zůpflantzen. Sagt auch weiter / wann maͤn ſolichs kraut zerknitſcht / vnnd vnder ein ſtein leget / ſo würden ſcor⸗ pionen darauß. Item gekewet / vnd in die ſoñ gelegt / zů würmen. Deßgleichen die Aphricaner ſeind deſſeñ beredt geſein / ſo yemants diß kraut eſſe / vnd den ſel⸗ bigen tag jn einen ſcorpion ſteche / ſo moͤcht ym dhein artzeney meer helffen. Wei⸗ ter / ſo haben ſye geſagt / wañ man ein handtuoll Baſilien kraut nem / vnnd. x. krebs auß dem waſſer / vnnd zůſammen ſtoſſßz / vnd legs etwan hyn / ſo kummen darzů alle ſcorpionen die in der ſelbigẽ naͤhe ſeind. Diodorus byelte / das es auch leüß machte. Es iſt auch der brauch bey den Alten geſein/ wañ man dipßes kraut hat woͤl len ſaͤhen / vnd pflantzẽ / ſo hat man darzũ muͤſſen übel flůch⸗ en / vnd boͤße wort ſprechẽ / dar nach mit einem ronden walg⸗ erholtz überfaren vñ luck hert zůſammen trucken das erdt > rich / dz es nicht luck läge. Sye habẽs auch mit heyſſem waſſ⸗ er begoſſen / das es düchtlich⸗ er dauon ſolte wachßen. Vnd dergleichen obentheür vil hab en ſye mit dißem kraut gerib⸗ en. X ij C CCXLVI Contrafayc Geſchlecht vnd geſtalt. Auß dem Plinio/vnd Catone nymmet man ab / das dißes krauts Ocim ge⸗ nannt / zweyerley geſchlecht ſeind geſein bey den Alteu. Eins wolryechend. Sas ander cin kraut wardgeſahet zů ceiner ſpeiß den rinderen vn dem vyhe. Wiewol man ſich auch zancket / was das ſelbig in der warbeit ſey geſein / laſß ich bleiben. Vnd haben alſo dißẽ zweyten /ein Aryechiſch/ y/ für cin latiniſch / i/yngeſetzt / vñ In irer [pa Ocymum geneñt / damit es von dem erſtẽ vnderſcheyden / vnd dar — * ange zeygt würde / wie das es gar vil baͤlder vñ behender wechßet dan as erſt. Bey vns aber werden dreyerlei geſchlecht anzeygt. als grofße Baſilien / krauß Baſilien / vnd wylde Baſilien. Groß Baſiliẽ iſt vaſt wol bekañt / ſeines edelen geruchs halb. Würt gepflantzet in den gärten/imanfang des Meyens. Seine blaͤttlin ſeind vaſt wie Mercurialis / aber nicht fo ſpitz / kürtzer geſtoſſen. In dem Brachmonat wañ es bluͤet / bringet es bluͤmlin wieder Iſop / vñ nabdemblüm lin ſchwartzen wolryechenden ſomen. Das würtzelin reücht auch garnahe wie Benedicten wurg. Der Krauß würt gezylet wie Maioronẽ ſtoͤcklin / buſchecht / krauß / vnd mit kleinen blaͤttlinen / vil eines lyeblichen geruchs weder die Gtoſß. Die dritte hab ich funden wachßen in einem feüchten graben da kein waſſer in nen war/gleichder groſſen / doch eines minderen geruchs. Welches die beſte. Die Krauß würt vnð dißen für die beſte geacht / vnd De ſoll auch gebraucht werden in der artzeney / ſampt ſeinem ſomen. Fit aber in etlichen landen gar übe el zůbekommen. dañ ſye will ir gar eben gewartet haben / vnd wañ man ſye nicht zů rechret zeit ſahet / darnach außſetzet an warme ort / do es ſonn hat / jo kumpt cs nicht für. Complexion. Von der natur vnd complexion dißes krauts / ſtymmen die aͤrtzet nicht mit⸗ einander. Dan Auicenna ſetzet es in dem erſten grad warm vnnd trucken / mit einer ſtopfſenden ſubtiligkeit. Galenus in dem anderen grad warm / mit einer groben feüchtigkeite. Spricht weiter in dem bůch der gefunden ſpeiß / das die Alten ſolichs etwan im brauch gehebt zů eſſen / ruͤmet aber ſolichs nicht. dann es beſchwaͤre den magẽ / ſey boͤße zů dewẽ / vñ mac cin boͤßes melancholiſch geblaͤt. ¶ Kraͤfft vnd Artʒeneyen. Wie von der complexion dißes krauts die ſcribenten widerwertig / alſo aüch in den artzeneyen / derenhalben ich ein beſchwaͤrd hab / ſolichs anzůzeigen. dañ ich ynen ſelb / in dem fall / nit weiters glanben gib / dann fo vil ich ſelb erkundet vnnd erfaren. Als / Das es die geyſter erquickt. Stercket das feücht hyrn. Kreffciget das hertz. Macht nyeßen. Benymmet den naßpfnüßel /oder ſchnupffen. Er woͤꝛmet die erkalten aderen / ſo erlammet von dem baͤrlin das waſſer do⸗ uon diſtilliert / vnd mit geriben. Wer weiter begeret zůwiſſen der laͤß die gemeynen kreüterbuͤcher. Kreüterbuͤch. CCXLVU Poley. J ¶ Von dem Mammen. = © man allenchalben vff die Kryechiſch / vnnd Latiniſch etymologey ſehe / ſo ſolt das kraut von rechts wegen Floͤhkraut heyſſen. dann ſolichs iſt ſein lat iniſcher namme Pulegium / darumb das es die floͤhe toͤdtet. Iſt vorzeyten auch / wie Columella ſpricht / vnder die kreüt er geze⸗ let die man yſſet / vnd für ein kompaſt mit ſaltz yngelegt / vnd behalten worden. Dißes kreütlin wechßt ſeer gern/naͤmlich an den feüchten ſtetten / vnd wo es ein mal hynkompt / do flechtet es ſich ye meer vnd meer. Würt gebraucht zů den krentzen. Geſchlecht vnd Geſtalt. Poley iſt auch von dem geſchlecht / de Nepten und Müntzen / vnd iſt zweyer ley geſchlecht / maͤñlin vñ weib lin. Seind zwar beyde gleich/ aber das maͤñlin hat ein weiſſ cs bluͤmlin / ſpricht Plinius/ das woiblin aber purpur. Es iſt auch ſonſt ein wylde Poley der Doſt gleich aber mit min deren vnd kleinerẽ blerteren/ bat auch anðe kleinere blaͤtlin (pricht Plinius)weð die gar ten Poley/ von etlichen Dic⸗ tamus genennt. Wann ſol⸗ ichs die ſchaff vnd geyß eſſen / ſo bleyen ſye ſich daruon. Vnd dahaͤr kompts/ das es die Krye⸗ chiſchen Blechon genennt haben. Sein natur vnd krafft iſt ſo bꝛeñend vnnd ſcharpff/ das ſye auch die haut ver⸗ wundet darüber geſtrich en. X ij A CCXLVUI Contrafayt Complexion. Polep woͤrmt / ſubt lliyert / vnd dewet woldarumbesdannkoder vnd ſhleim vmb die bruſt gar hefftig dawet. ¶ Kraͤfft vnd Artzeneyen / ſo Dioſcoꝛ. vnd Plinius dißem kraut zugeben. Poley treibet den frawen ire zeyt / das bürdlin / vnd die geburt. Mit honig vñ aloe getrunckẽ / reyniget die linge. Benympt den krampff. Leget das vnwillẽ des magens. Treibet die ſchwartz gall durch den ſtůl⸗ gang. Vnd in wein getruncken/treibet auß ſchlangen gyfft / wnd heylet. Poleyen eſchen / ſtercket die zaͤnbüller / dar mit geriben. Gecſtoſſen mit ger⸗ ſtenmeel / vñ übergeſchlagen / leſchet hefft ig dic braͤnde. Wiewol ſolichs meel auch vor ein ſonderliche bereytung bat. Iſt gůt zů dem podagra / ſo lang darüber gelegt / bitz das es rot würt. Mit ſaltʒ über das miltʒ gelegt / hilffet dem krancken miltz. Poleyen waſſer/leget das jucken. Poley vnd Balſamkraut haben groſſe krafft das hertz zůſtercken / ein eſſig dar auß gemacht. Ein krentʒelin gemacht von Poley / vñ auffdas haubt geſetzt / iſt gũt für den ſchwyndel / geet weit über die roßen. Sye ſtillet auch das haubtwee / alſo darüber gelegt. In eſſig getruncken / leget auch das vnwillen vnd kotzen. In wein ge⸗ truncken vertreihet dae bauchwee. Honig darzů gethon / iſt gůt den ge⸗ ſchaͤdigeten gedaͤrmen. Deßgleichen treibet es auch den haͤrn / den ſtcin / das gryen / vnd alle weethůmb fo der menſchim leibhat. Nie honig vnd eſſig/ würt es wider wertig / ſtopffet die menſtrua. nen ir ſpeach geligen von omacht / ſoll man Poleyen ſomẽ für die naß heb en / oder das kraut in eſſig gednnckt. Vnd ſolichs auch thůn denen ſo ſanct Valentini ſyechtagen haben. Wo man waſſer můſß trincken / vnnd ſich beſorgen es ſey nicht gůt / lege man Poleyen darein/ ſo iſt es on ſchaden. Allegefalsene feüchtigkeyten des menſchen minderet die Poley. Die der krampff hinder ſich zů ruck zeücht / die nemen ſaltz / eſſig / vnnd Poley / laſſen ſich darmit eeiben. — auch die / ſo von einem ſcorpion geſtochen / vñ naͤmlich die an der trück ne wechßt. Eür das Eſſen im mund / oder die feüle iſt ſye gůt gargariziert. Xenocrates ein alter heyden artzet / der leeret / man ſoll nemen Poleyin woll yngewicklet / vnd ſolichs zů ryechen geben den tertianiſchen / ee dann ſye das wee ankumme / oder ſoll es jm vnder ſein bett vnd küſſen legen. Ein gargariſmus darauß gemacht mit eſſig vnd dürren feigẽ / heylet halß⸗ geſchwaͤre / anginam / das zaͤpfflin / vnd die verwundren zaͤnbůller. Wylde Poley bat allr kraͤfft wie die zam̃ / nach vil krefft iger fo vil ſye hitzig⸗ er / vnd von dem lufft baſß gezeitiget. Kreüterbuͤch. CCXLIX Erdtwyrauch. Klein dannenbaͤumlin. ¶ Von dem Nammen. S ſpalten ſich die gelertẽ in dißem kreüt lin aber cin mal. Leonicenus zů vnſeren zeyten der allergelerteſt artzet / haltet / das Chamepirys ſey Hypericon. Würt aber widerſprochen von dem wolge⸗ borenen H. Herman von Neüenar in ſeinen kreüterbeſchreibungen. bewaͤrt ſolichs vß Dioſcoride. Dañ S. Johañs kraut hatt bletter der wylden Rauten gleich / aber Chamepitys bletter werden vergleichet der kleinen Haußwurtz. Dochfürſetʒet er/vnd ruͤmet die meynung Leoniceni/für vnßere aͤrtzet / welche ein kreüt lin zeygen / wechßt in dem ſodt / on allen geruch / welches ſich zů der be⸗ ſchreibung Dioſcoride gar nicht reimet. D. Hicronymus Boek / auch ein hoch erfarener der kreüter / meynet es ſey Cypzeffen/dasElcin kreütlin das wir in vnſer enlanden Cypreſß nennen / vnd argwonet ſolichs vſſer demgeruch. Vnſere a⸗ pothecker zů Straßburg haben mir ein kleines dürres kreütlin gezeygt / eines fingers lang / ſchottecht / mit vilen zarten blaͤttlinen / wie Roßmarin / aber micht fo feyßt / hat keinẽ ſonderen geruch / vnd meynent / ſolichs ſey das recht. Dargeg⸗ en zeygen die anderen ein anders. Irem vil ſchreiben in allen iren recepten das Chamepitheos (wie ſye cs nennen) vnnd haben nye geſehen was es iſt. CCL Contrafayt TC Mirdem Gamander desgleiche. Wer einmal zeit / das die aͤrtzet zůſam̃en that en / vnd in dißem vnd andereu kreüteren ſich vereynigeten / vnd nit für vnd für machten maͤñlin für maͤnnlin. Chamepitys würt von den newen auch genennt Jua / vnd Tus terre / vom Dioſcoride Aiuga. Die gemeynen kreüterbuͤcher habe ſolichs falſch verdolmetſchet / ye lenger ye lieber. Von Geſchlecht vnd geſtalt dißes krauts. Plin. ſpricht / dz das recht war Chamepitys dreyerley geſchlecht ſey. Das erſt eins ellenbogen hoch / mit einer blume Dañbaums / auch des ſelbigen geruchs. Das ander et was minder /vnd krum̃. Das dritte des felbigegeruchs/vnd dar umbaucheincs nammens / mit einem kleinen ſtengel eines fingers dick / weiſß⸗ lecht / zart / klein / vnnd mit rauhen blaͤttlinen / wechßt gern vff den faͤlßen / aber zwar alle einer kraͤfft. Diße dritte iſt das Hieronymus Bock für Cbhamepityn hatt / vnnd iſt meins bedunckens nit übel geredt. Du magſt die drey Capitel Dioſcoride mit dißen kreüteren conferieren. * Beſchꝛeybung Dioſcoꝛide. Chamepithys die erſt kreücht vff der erden erden gekrümmet mit blaͤttlinen dcr kleinen haußwurtz / vil zarter / horecht vnd feyßt / vmb die aͤſtlin et was dick ⸗ lecht / ryechẽd wie ein dañbaum. Sein bluͤmlin iſt zart / gelb / etwan auch weiſß / vnd die wurtzel wie weg wart. Die ander wechßt eines ellenbogen hoch / mit aͤſtlin gekrümmet wie ein enck⸗ er / vaſt zart / horecht / mit einem weiſſen bluͤmlin / vnd ſchwartzem ſomen / reücht auch dem Dañbaum gleich. Die dritte das maͤñlin genañt / auch klein / mit zartẽ blaͤttlin / weiſß / ſchmutz ig oder růſſig / mit einem rauhen ſtengel / auch weil / vnd gelben bluͤmlin/ tregt ſeinen ſomen zwiſchen dem blaͤttlin vnd ſtengel. Complexion des rechten Chamepitys. Iſt warm in dem zweiten grade / vnnd trücknet in dem dritten / meer bitter dañ ſcharpff· Der ſawr abſter giert / vnnd reyniget auch meer/wederer woͤrmet. Es můſß dißes kreütlin den Alten vil bekañtlicher fein geweſt weder vns. dann ſye es gar vil in iren recepten brauchen. € Kraͤfft ſo Dioſcoꝛides dißem kreüt⸗ lin zügibe. Siben tag vondißem kraut getruncken (verſtand des erſten geſchlechts⸗ welches das war recht iſt) benimpt die geelſůcht. Fyertzig tag getruncken/ heylet vnnd treibet auf die coxendix genañt / do eim die hüfft wee thůnd / vnnd er ſich nicht bewegen mag. Machet wol harnen. Offenet die leber / vñ das miltz. Iſt ein artzeney wider das gyfft / aconitum / vnd Wolffwurtz. Puluerisiere vñ den frawẽ ein zaͤpfflin darauß gemacht / reyniget die můter. Erweychei die harten brüſt. Hefftet die wunden. Seylet die freſſenden geſchwaͤre. Laxieret den bauch. Die andð hat gleiche krafft. Die dritt etwas minð. _ Kreüterbůch. CCLI S. Johaũs kraut od Harthaw: a Sr oder Waldthopff. ER”, mepitynnennct. . Sein lat iniſcher vnd kryechiſcher nam iſt Hypericum / Perfoliata. darumb / das ſein blaͤtt lin ſcheinen / als ob ſye mit eit el nadelen waͤren durchſtochen. Don etlichen auch Ffuga demonũ geneñt. darumb / das man meynet / wo ſolichs kraut behalten würt / da kom̃ der teüffel nicht hyn / moͤge auch kein geſpenſt bleiben / vñ darumb bereüchet man in etlichen landen die kindt betterin damit / laſſen es ab⸗ er vor ſegnen vff vnßer Frawen vffart tag / vñ haben alſo ire kurtzweil damit. Von geſtalt vnd geſchlecht dißes krauts. Fyer geſchlecht werden angezeyget vom Dioſcoride / dißes krauts. Das erſt Hypericum Chamepitys / ein zweigecht kreütlin / einer ſpannen / oder eins halben ſchůchs lang / ſeine ſtengelin rot / vnd die blaͤttlin gleich der rauten / vnnd bluͤmlin wie die gelben violaten / welche wañ man ſye knütſchet / ſo geben ſye blů⸗ tigen ſafſt / dohaͤr es geneñt würt Androſemon / bringt auch ein ſchyflin / ein wen tzig horecht / ſo groſß wie ein gerſten korn / in welche iſt das ſoͤmlin / reücht gleich dem bar. Etlich meynent auch / dißes ſey die wilde Rauten. Dann diße wort Dio ſcoꝛide werde auch gebraucht von wort zů wort / in der beſchreibung der wll B den Rauten. Das ander geſchlecht/Aſtyrum / et was groͤſſer weder das yetzt genannt / mit roten bletteren / vnd ſomen / reücht gleich dem hartz / welches wañ mans zertrei⸗ bet / werden cimdicfingerdauon blůtecht. Das dritte/ Androſe mon / ein zweigecht / mit rotfaͤrbigen ſtengelen vnd oͤſt / en/bat bletter zwey oder dꝛeymal gröffer weder Rauten / geben auch blůtigen ſafft / hatt auch gelbe blümlin/fomen gleich dem magſotſomen / auch alſo ynge⸗ faſſet / als mit vilen püncelin vnderſcheyden / eines hartzechten geruchs. Das fyerdgeſchlecht Coris genañt / ein kreütlin iſt gantzrot / wechßt gern bei den Tamariſchen / vnd der Heyde / nicht über ein ſpannen hoch / mit blaͤttlinen gleichen ſich der pfrymmen / aber et was feyßter vnd doch kleiner / eines anmuͤtig⸗ en geſchmacks / vnd wolryechend. Dem nach mag ein yeð nůn wol abnemẽ / welches vnßer/vñ das recht Hype ricon ſey. Es gedenckt aber hye nicht Dioſcor. der durchſichtigr blaͤttlin / bringt ein groſſen zweiffel. Das fyerd laſßt ſich nit übel anſehẽ für die Chamepityn / die man bey den erfarneſten apotheckeren findet. Galenus ſpꝛicht das das kraut auch ein frucht bringe/ uicht allein ein ſomen. Noch iſt ein kraut /do man mic gelbferbet / Ferbkraut genañt / oder Bytſch⸗ kraut / brauchen die ferber vnd důchſcherer. Meynen erlich/ ſey auch ein geſchlecht Hypericonis. CCLU Contrafayt Complexion. Alle Hyperica woͤrmen / vnd trücknẽ / alſo einer zarter ſubſtantz / das ſye den frawen ire zait / vnd den harn treiben / frucht vnd ſomen miteinander genoſſen. ¶ Kraͤfft S. Johans kraut / das wir darfür haben. Waffergebscht von dißem braut / ſampt dem peonien waſſer / iſt gũt für den fallenden ſyechtagen / getruncken. Für den ſchlagk. Stopfft allerley ſtůlgaͤng. Iſt gůt für das zitteren vndrpderenderglyder. RKeylet wunden / geſtochen oder gehawen. Benimpt das drey / vnd yertaͤgig feber. Ser ſomen getruncken.xxx.tag. benimpt das hufft wee. Die bletter mie den fomen/beplenden brandt. Pfefferkraut oder Senfftraut. ¶ Von dem Nammen. ey i efferkraut / oder Senfftraut / hat feinen namen von dẽ pfeffer vñ ſenff darumb / dz cs ſcharpff / vñ ſaur iſt wie pfeffer vnd ſenff / freilich hitzig vñ trucken bitz vff den dritten grade. Wechßt meer danmans hoch / mit pfyrſich bletter / vndeinem holen ſtengel. Gewyñet kleine weiſße bluͤm lin / wie der Bibinel / aber nit ſo ſchottecht vnd außgeſpreyt. Ob eo ein geſchleht Pr der vosgenanren Perficaric/oder erwasanders/bin ich diß mal nit gnügfam ericht darauff zů vrteylen. Ich verniim/wmicdasdie frawen den fenfPondandere ſalſa menten damit zůbereyten / vnd für eiu kuchen kraut haben. Kreüterbuͤch. CCLIII mW CCLIIII Contrafaye —Von allerley Müntzen:oder SEE Balfam kraut. BIER ¶ Dondem Nammen. VGn dißem kreütlin Mentha /ſchꝛeiben die —— Poeten / das es ſey cin jungkfraw geſein / võ dem Plutone lieb gehabt / vnd derẽ halb / võ der Proſerpina verwandelet in ein kraut dißes nam̃⸗ ens. Etliche legens auß / Mentha/id eſt / merita / oder Mentha / quin grata eſt menſis / darumb / das cs über diſch wol reücht / vnd reytzet zů vnkreüſcheit. Vnd deßbalb / acht ich / habent die Alten den kriegßleüten dißes kraut verbotten / das % ſolichs nicht folcen eſſen. dann ſye wolten / das ſye zů zeyten des kriegs ſolten eüſch leben / damit ſye ſolichem handel mit fleyß möchten obligen. Von mancherley geſchlechten der Mintzen. Sr wolerfaren Hieronymus von Brunſchweyg ſetzet ſechßerley geſchlecht der Müntzen / welche alle mit ßen Latiniſchen nammen bezeychnet werden / Mentha / Balſamita /Calamentum / Mentaſtrum / Nepeta. © DSoc erſt iſt Bachmüntz genennt / zů latin Mentha rubea / oder Mentha aquatica / von etlichen Teütſchen Fiſchmüntz / vnnd Rotmüntz. darumb / das fein ſtengel tot iſt / vnnd auch ſonſt gern an feüchtenorten wechßt / da auch zůn zeytten Fiſch wonen. Sic ander Balfamita/Mentba Saracenica / vnnd vff Teütſch / Balſam müntz / oð Vnſer frawen müng/mit langẽ blärelinen/fehrmecken wie Balſam. Die dritte / Mentaftrum / Acker müntz / wechßt auff den aͤckeren / wiewol vil woͤllen / Mentaſtrum ſey Bachmüntz. Die fyerde Mentha Equina / das iſt / Roſſßmüntz / mit weiſſen / rondẽ / hor⸗ echten bletteren vñſtengelen / würt auch genant wilder Balſam / iſt dem weib⸗ lin andorn nit vaſt vngleich / halt ich für Dioſcoride Mentaſtrum. Die fünffte / Mentha non odorifica / Nept / oder Steinmüntz geneñt / oder Katzen müntz / darumb / das es die katzen gernſchmacken / gleich wie den Bal⸗ drian / oder Dennenmarck / welches auch katzen kraut geneñt würt / ſolt billicher genennt werden / Katzenwurtz. Die ſechſte / Mentha /zů Teütſch / Krauſer Balſam / Beyment / Balſam⸗ kraut / vnd Müntz / on zůſatz / iſt das edel balſam kraut ſo in den gaͤrtẽ gezyelet würt / kraͤntz datauß zů machen / menigklich zwar bekant. Complexion der Müntʒ. Beyment / iſt warm in dem dritten grade / vnd iſt eins krefftigen / woltiechen⸗ de geruchs. Kraͤfft des Balſamkrauts / oder Beymenten. Das ſafft vom Beyment / mit eſſtg vermengt / ſtellet blůt. Kreüterbuͤch. CCLV Toͤdtet dierunden bauchwürm/oder ſpůlwürm. Beyment getruncken reytʒt zů vukeüſchheyt. Stillet das kluxen / vnd vnwillen von der cholera / dꝛey zweiglin mit granat ſafft getruncken. Dawxet ab die eyterige geſchwulſten / mit bereytem gerſten meel übergelegt. Vber die ſtirn gelege/miltertdasbaubrwee. Welcher frawen die brüſt geſchwaͤren / oð die milch klotzecht würt / vñ febwürt/ deren ſoll man die brüſt überſtreichen mit dem ſafft / oder waſſer von dißẽ Eraur. Mit ſaltʒ geſtoſſen vnnd übergelegt / heylet die biſße von einem vnſinnigen hundt. Mit honig waſſer vermengt / benimpt das oren wee. Milteret die rauhe zung / vñ iſt gůt für die breüne / die zung damit geweſchen. Die blaͤtt lin von dißem kraut in ſuͤß milch gelegt / behalt ſye / das ſye nicht zů ſammen laufft. Iſt vaſt dyenſtlich dem magen. Vnd in die condimenta gebraucht / hat es ein ſonderliche gnade. Dißes kraut ſtereket auch das hertz. Vnd macht froͤlich. Iſt den kalten kranckheiten ein koſtlich hertzſterckung. Der die ſpeiß nit behalten mage / vnd widergibt / dem ſoll man dißes waſſers zůtrincken geben / vnd auch über den magen warm epithymieren. Offenct die leber / miltz / vnd nyeren. Iſt gůt für die feüle im muud / vnd für das Eſſen / vnd weethumb der zaͤnbül ler. Gerſten bꝛot genetʒt in dißem gedifkillierten waſſer / mit eim wengig eſſig vermengt / oder eim Balſam eſſig / vnd für die naß gehebt / iſt gar cin koſt⸗ liche ſterckung / deren fo do offt in omacht fallen. Reyniget die muͤter/gedruncken. Allerley bꝛüch jñwendig des leibs heylet diß kraut. In die laugen gelegt / vñ den jungen kinden damit gezwagen / heylet den grynd. Beymenren ſafft / ver mengt mit rauten vnd coriander / vnd cin gargariſma darauß gemacht / vß milch / erhaltet das abgefallen zaͤpfflin. Summa fumarumvcs wäre wol ein bůch zůſchreiben vonden tugenden diß⸗ es koſtlichen krauts. ¶ Kraͤfft der Bachmüntz. Das waſſer oder decoction von Bachmüntʒ getruncken / oͤffenet die leber / vñ vertreibet die gylbe. Er woͤrꝛmet den kalten magen. — Reyniget vnd mache wolgeſchmack die faulen ſtinckendeu zaͤn. In die naßloͤcher gethon reyniget das haubt mit dißem kraut gebadet / vnnd darnach getruncken des waſſers / heylet die jnnerliche brüch. ¶ Kraͤfft der Nepten / oder Katzen muntz. Nept gediſtillieret / oder geſotten in wein / vnd getruncken / macht ſchwitzen. fkürderet den frawen iren blůmen. Stillet das wee der můter. ſt gůt für den ritten / ſich dar mit geriben / ee dañ es einen ankumpt . reibet gyfft auß. Benympt das geſycht der glyder. y; ij B CCLVI Contrafayt Das fyertoaͤgig feber. Malce rey. Toͤdtet die würm in den oren. Andere wůrm desgleichen / wo ſye ſeind. Rryniget die bruſt von dem koder. Er woͤrmt die erkalten nyeren. Stercket das geſychr der augen. Stercket den magen vnd glyder. Benymmet den dreytaͤgigen ritten. Macbr ein hübſche farb / angeſtrichen. Silcket alie die maßen / vnd kinder maͤler. Offenet die leber vnd ſtercket ſye. ¶ Kraͤfft des Vylden Balſams. Der Wylde Balſam vergleichet ſich in allen dingen der Bachmüntz / iſt ab⸗ er krefftiger. Loſſzfenchet Berwurtz. | ¶ Von dem Mammen. &ffsfenchel würe alſo geuennet / bon weg en ſeiner wylde / vnd groͤſſe / darumb das er er, gröffer iſt weder an S derer Fenchel / vff Kryechiſch vnd latin / Hippomaͤrarhtum / = F ana Bee an From wel Fe ie wurgel von iBem Fenchel reücht fFarct/und wol. Hieronymus von Braunſchweyg leget ſye auß für die Berwurg. — Geſchlecht vnd Geſtalt. Dißes Fenchels ſeind auch zweyerley/wie Dioſcorides ſye vnderſcheydet. Der erſt wie yetzt geneñt. Der ander mir einem langen zarten / vñ dynnen blaͤttlin. Sein ſom iſt rond wie — vnd wolryechendt. ¶ Seine kraͤfft vnd artzeneyen. Diße beyde geſchlecht haben alle krafft des gen letſt geſchlecht et was vnkraͤfftiger. firdesgemmeynen Fenchela / allein / dzdas Eu — ee Kreüterbuͤch. CCLVII ¶ Von dem Nammen. Niſsz kraut vnd ſomen iſt dyenſtlich nicht allein der artzney / ſonder auch der kuchen / vnd wolluſt des leibt / twan hoch ge⸗ reißet von dem philoſopho Pythagora / würt auch nit vnder die minſten gese ter von dem Plinio / vff Kryechiſch vnd latin genene Aniſum / oder Anacetum. darũb / das es ein begyrd / vnd luſt macht / zů der ſpeiße. Der beſt Eniß iſt / ſpricht Plinius / der vß der Inſulen Creta kumpt. Ser ander der vß Egypten land welcher gebraucht würt für Lyebſtoͤckel in dẽ condimentẽ / friſch / voll / mit kleyb⸗ echt vnd wolryechend. Geſchlecht vnd Geſtalt. Dioſcorides beſchreibet den Eniß mir zweyen worten / vnd ſpricht. Eniß iſt ein kleins ſaͤmlin wechßt in Syria / gleich dẽ Epffich / groſß / ſcharpff/ langelecht · Sein Complexion. Der Eniß woͤꝛmet vnd trücknet in dem dritten grade / vnnd hat ein krafft zů dig erier en / wind / zerlaſſen vnd zůtreiben. ¶ Kraͤfft vnd Artzeneyen. Treibet deu harn. Den verſtandenen frawen blůmen. Macht ein guͤten athem. Leget ſchmertzen. Zerlaſſet das waſſer zwiſchen fell vnd fleyſch. Leſchet den durſt Treiber auß das gyfft / vnd uaͤmlich das von den thyeren iſt. Demmet vnd zerlaſſet die geſchwulſt. It gůt zů der waſſerfůcht / von allerley geſchlechten. tellet das Weiſß den frawen / alba menſtrua geneñt. Machot den ſeygenden frawen auch vil milch. Reitʒet sit vnkeüſcheit. Stillet das haubt wee ein reüchlin dauon dutch die naß entpfangen. Mit roßenoͤle geſtoſſen / vnd in die oren gethon / heylet die gebrochenen oren. Doch iſt ſein brauch am allerbeſten vff dem dritten diſch als dañ mit zucker überzogen / ſchleüſſet er den magen / vñ dürch fein gůten geruch / krefftiget er das baubt.e Summe ſummarum / wie man yn braucht / iſt Eniß in allen weg gůt / dürr / oder gryen. Wen ein ſcorpron geſtochen hette / der drinck Eniß in wein / iſt ym on ſchaden. In ein duͤchlin geknüpfft / vnnd zů nacht under das küſſen gelegt / vnd doran gerochen / vertreibet die vngeheüre boͤße traͤum. Wer nicht luft bar zůeſſen / vnd ſonſt faul iſt / vnnd nicht arbeyten mage / der brauch Eniß in der ſpeyße. ſt auch gůt den breſthafftigen augen / vnd wem etwas ſchaͤdlichs wer daryn gefallen / der ſtoſße Eniß / vnd lege jn darüber / cr zeücht s haͤrauß. yıü CCLVII Tonerafant C In waſſer geſotten / vud in die naße gethon / heylet die naßengefbwäre. Gepuluert/ vñ gemengt mit honig/ hyſop / vñ eſſig / ein gargariſma darauß gemacht / iſt gůt für das halßgeſchwaͤr / Angina genañt. Mit honig yngemiſcht / vñ geleckt / reyniget vnd erweychet die bruſt geſchwaͤr. ¶Item Enß iſt gůt für den hůſten / haubt wee / krymmen / für das kluxen / vnd erkalten magen / machet wol dewen / wol vnd ſanfft ſchlaffen / leget das vnwillẽ/ vnd geſchwulſt über das hertzgruͤblin / ſtillet die roͤt růt / vnd das groß drincken / erwoͤrmet vnd krefftiget die neruen / ſenfftiget das lendenwee / vnd müterwee. Sol auch angeſtrichen werden den ſchoͤlligen vnnd vnſinnigen / den geberen⸗ den frawen mit dylle / den jungen kinden die den fallenden ſyechtagen haben. Pythagoras ſagt / wer dißen ſomen bey jmerage/der ſey des fallendẽ ſyechtag ens ficher⸗/ vnd darumb ſo ſoll man dißes ſomens vil ſaͤhen. Er macht leicht lich geberen dic frawen / ſo daran ſchmacken / vund ſo bald die kindtbetterin geniſt / ſol man ir daruon drincken geben. Soſimenes hat alle herꝛrtigkeiten damit geweychet / mit eſſig ver mengt. Zů den muͤden vndecſchlagenen glyderen / kochet er Eniß in oͤle / vud nitro. Ver ſpꝛach auch allen wäggengeren vnd laͤufferen / wañ ſye von dißem ſomen druncken / ſo würden ſye nicht müde. Heradides auch ein Alter / der gab dißes ſomẽ fo vil als man mit dreyẽ fing eren moͤcht begriffen / mit ein wentzig bibergeyl / für die geſchwulſt des magens⸗ der yngeweyde / vnd den keichenden. Welchen frawen die můter vffſteiget / ſoll ſolichs nyeſſen / mir biber geyl / eſſig vnd honig. Mit wein yngetruncken / macht ſchwitzen. Kreüterbuͤch. CCLIX CCLX Contrafayt Kreſſzen. ¶Vondem Nammen. BE 2 eyten wañ man die faulen / dollen / vnd onuerſtendigen bat woͤllen erwecken / vnd hurtig machen / vñ irer vernunffe geuͤbet / pflagen die Alten ynen ein ſprichwort vor zů ſprechẽ / Ede Naſturciu.das iſt ſo vil geſagt / als / yſß —— San Kreſßen in die naß gethon / ſcherpffet das hyrn / vnd purgieret es. Vnd iſt ſein Latiniſchet namen Naſturcium / der Kryechiſch / Cardamõ. Wechßt wunderbarlich hoch in Ara⸗ bie. Vnd iſt et wañ ein ſpeiß geſein der Perſier / vnnd kriegs volck fo vnder dem Bünig Cyro was / wie XRnophon daruon ſchreibt. Statt feines gewaͤchſß. Waͤchßt an gebawenen ſtetten / vnd geet vff am fünfftẽ tag nach ſeiner ſaͤb⸗ ung. Palladius ſpricht / dz er alle ſtett moͤge leiden / vñ einen yeden lufft / bedarff keins myſts / mag auch wol on feüchte fein. wo cr nicht zůgegen / vnnd mit late tich geſaͤhet / wachße er zům aller hübſcheſten. Geſchlecht vnd Geſtalt. Geſchlechr der Kreſßen ſeind et wañ fyererley. Als Garten Kreſße / den man im ſalat yſſet / mit breyten ſchyfflin / in welchen iſt gelber ſomen / eines ſtarcken ge ſchmacks wie Senff. Brunnen Kreſß /auch ein ſalat kraut. Wechßt an den feüchten ſtetten / bey / vnnd in den rauſchenden baͤchlin / in den laͤren waffergräben / einer eleu hoch / mit einem feyßten holen ſtengelin / an welchem kleine etwas rundtlechte blettlin / ſo man die ſelbigen zerreybet / vnnd yſſet / ſchmecken ſye wie garten kreſß. Bringet auch kleine weiſſe bluͤmlin / vnnd darnach ſchyfflin wie die Cheiri vnnd Naͤgelin bluͤmlin / in welchen iſt ein kleines ſoͤmlin / biktter. Vnnd die würtzelin zart / wie menſchen har / ſchneeweiſße. Naſturcium tectorum / wie es Serapion nennet / mit ſchmalẽ / langen / ſpitz⸗ en / vnd geſpaltenen blettlin / zweyer fingerlang / feyßtlecht / bar wentzig neftlin/ vff welchen iſt etwas gleich wie bärlın/gekrümmer/in welchem iſt breyter ſom⸗ en. Sein bluͤmlin weiſßlechtig. Vnd wechßt vff den ſtraſſen / vnd bey den wände en der heüßer. Das fyerde Naſturcium oꝛientale / auch beſchriben von Scrapioneam. ccclviij. Capitel. Complexion. Ser fomen von Kreſßen vergleichet ſich in feiner qualitet dem Seuff / einer sennenden krafft. Das kraut gedoͤrret / hat gleiche kraͤfft dem ſomen / aber gryen iſt es beſſetr. Vnnd würt ver miſcht den artzeneyen / ſo do die groben fleg⸗ mata der bruſt zerſchneiden. ¶ Seine kraͤfft / vß Dioſcoꝛide / vnd Plinio. Gartten Kreſß reytzet zů vnkeüſcheit. Scherpfferdiefpnne. Reyniget den bauch. Treibet die Cholera/gedruncken ſo vılals.». quintlin. Treibet auß / vnd toͤdtet die würm / mit honig gedruncken. — ———— — ——— > Kreüterbuͤch. CCLXI Machet harnen. Reyniget das miltz / mit eſſig übergelegt / oder honig. Mit honig genoſßen / nuͤchteren / vertreibet den hůſten. Reyniget das milssin wein vnd feigen geſotten / vnd gedruncken. Reyniget allerley malatzeyen vnd maßen. Reyniget die geſchwaͤr ſo ſafft geben wie honig / Faui vff Latin genennt. Reyniget die lunge / vnd die bruſt. Iſt gůt für das keichen⸗ Aſthma genannt. Eee aller ſchlangen gyfft. Halt das har das es michr außfallt. Maturiert/oder zeitiget den Carbunckel / vñ thůt yn vff / mit bereytem gerſt en meel vnd eſſig übergelegr. Leget das weethumb der hüfften. Zerlaſſet vnd leget alle geſchwulſten. Reyniget die freſſenden ſchaͤden / mit honig gebraucht. Mit geyßmicch kocht /vnd gedruncken / benimpt das wee vmb die bruſt. Zeücht doͤrn vnd ſtachelen auß dem fleyſch. Benymmet das haubt wee fo von kalten flüſſen fein vrſach hat. a. zanwee / das Wi im mundt gebebr. Reyniget die ſchuͤppen vff dem haubt / vnd den gryndt / übergeſtrichen mit gaͤnßſchmaltz. iderſteet den ſcorpionen. Gekocht mit feigen / vnd über das daub or gelegt / bringet wider das gehoͤr. Summa/iſt einer bzennenden natur / vnnd vergleicher ſichin allen dingen on ſenff / vnnd dem wylden ſenff / gar genaw vff den fyerden grade / als etlich woͤllen. Dißper ſomen vaͤret vnd bleibt gůt fünff jar⸗ Dißer ſomen im mundt gehebt / vnnd gekeüwet / iſt gůt für die lemme der zungen. Ein ſaͤcklin darauß gemacht /vnd übergelegt / drücknet das haubt. Ein koſtlich ſternuta ment den lethargicis. Gekocht mit feigen / vnnd ein gargariſma darauß gemacht / hebet auff das gefallen zaͤpfflin. Das puluer daruon /treibet hynnyn den affter der harauß gangen. Mit eſſig Esche/serlaffer die kroͤpff / vnd andere knollen. Das woaſßer vertreibt das zangeſchwaͤr / ſo man die büller damit weſcht. Dyenet auch für die pospellen on oꝛſchlechten / mit honig vermiſcht / důchlin dariñ genetzt / vnd übergelegt / es zeücht die roten flecken haͤruß. Mit boley vnd waſſer geſotten / ver zeret die boͤße feüchtigkeit in dem magen. Man ſoll dißes ſonens nicht zů vil brauchen / iſt ſunſt ſchaͤdlich. € Kraͤfft des Brunnen kreſſgens. Bruñkreſße/ iſt kalter natur / vnd leget die hitzigen geſchwulſten / mit ſuͤſſem wein geſotten / vnd übergelegt. Das wafferijt gůt vnd bewaͤrt für das gryen. Toͤdtet die würm in dem leib. Benymmet die lungen ſůcht. vnnd leberſůcht / doch ſoll man nicht zů vil vff in mal duncken. CCLXU Contrafayt Spꝛingkraut. Kreüterbuͤch. CCLXIII Springkoͤrner⸗ Scheiſſzkoͤꝛner /oder Wundelbaum. ¶ Vondem Nammen. Vangfömer/das klraut vff Kryechiſch ae nennt Lathyris bey dem Dioſcoride / oder Catapucia / vnnd Granum ſolis off Larin/hat feinen namen võ den koͤrneren / welche ſo ſye zeytig werden/p fpringen ſye hynweg. Scheiſßkoͤrner / das ſich die betteler / vnd der ge meyn boͤfel damit purgieret. Etlich nennens auch Treibkoͤrner. dañ ſye treibẽ/ abet nicht on mercklichen ſchaden / wie alle ſolutiua / wo man ſye mit Iren corre⸗ ctiuen nicht beſſert. Sein Latiniſcher nam Catapucia iſt dobhaͤr / dz diße koͤrner verſchluckt werden wie pilulen.dan Catapucia heyſſent pılulen. Sein geſtalt vnd geſchlecht. Sein geſchlecht ſeind mancherley / die da anzeygt Dioſcorides am ſyerden bůech / Plinius am. xxvij. alle Tithimalli genañt. Vnder welchen auch gezelet werden / Wolffsmilc/Bellerßbalf/Mesereon.zc. Vber das / ſo vnder ſheyden Die newen dißes kraut auch noch zweyeriey. Das erſt Catapucia maioı ger nañt / oder Dentadactplus/sü Teütſch Wundelbaum / Kreützbaum / oder groß Sprꝛingkoͤrner. Wechßt in aller geſtalt wie ein hübſches bäumlin/meer dann mañẽs hoch /mit vilen oͤſten / vnd kerbechten bletteren / breyt vnnd außgeſtreckt/ als wañ einer ein handt außſtteckt vnd die finger võ einander ſperret / oder wie der hanff / darũb man jm auch ſpricht / Pentadactylus. Obenhynauß gewynnet es ein dolden mir gelben blůmen / bringt zů feiner zeyt ein hübſchen falben ſomẽ/ wie dann hye zů gegen abcontrafeyt. Die ander Catapucia/kleine Spring⸗ koͤrner geneñt / welches mit erſt gewinner ein langen dicken ſtengel / vnd an dem ſtengel hynauff lange ſpitze bietlin / gleich dem mandelblat / aber glatt / ſchwartz gryen / oben hynauß ye mynder vnnd kleyner. Im anfang des Brochmonats rhůt cs ſich vff zů beyden ſeyten / vñ würt auch krauß/ ſchotlecht / rond / mit vilen zweiglin / gleich der aller groͤſten Wolffs milch. Zwiſchen den bletlinen gewin⸗ net es koͤrner / dꝛeyfachig geſpalten / in der geſtalt der Capzeffen/onndinwendig darin mic etlichen fellin vnderſcheyden. Zar koͤrner als groß als erbßen / welche wañ man ſye yſſet / ſeind ſye ſuͤß. Bꝛicht man ſye ab / ſo geben ſye milch. Nym̃et man ſye nicht ab fo ſpringen ſye ſelb hynweg. Die wurgelift vnnütz vnnd in keinem brauch. Complexion der kraͤfft. yede Catapucien werden geachtet warm im dritren grade / vnnd feücht im erſten / vnd haben zů purgieren flegma / choleram /onndmelandholiam. Wie man aber ſolich ber eyten ſoll / beſybe in dem bůch Hieronymi de co mpoſitis me⸗ dicamentis. A CCLXUU Contrafayt Vatten⸗ Kreüterbuͤch. CCLXV Xutten. ¶ Von dem Nammen. A| Ilccten die in dem korn wachßẽ / neũet man in — — chen Melanthion / vnd zuͤ latin / Nigella / von wegen der ſchwer tze ſeines ſomens. Geſchlecht vnd Geſtalt. Dißes krauts findet man zweyerley. Das erſt dauon Dioſcorides ſchreibt / vñ iſt das recht Melanthion / wechßt zweier ſpañen hoch / oð meer. Seine blaͤtt⸗ lin ſeind gleich dem Fenchel / vñ an der ſpitzẽ hat es ein magſot koͤpfflin mit ſechs fachẽ vnðſcheydẽ / vñ vffyedẽ ein ſpitz hoͤrnlin / welchem yngeſchloſſen iſt ſchwattz er / wolryechender vnnd ſcharpffer ſomen / den man pflegeindasbzor zůbach⸗ en / das es wol ſchmackẽ ſoll. das ein groſſß wunder iſt / ſo doch das ſafft dauon ge⸗ truncken ein boͤßes gyfft iſt. Noch cin andere Nigella wechßt auch in dem korn⸗ feldt / iſt im geruch vnd geſtalt dem ſomẽ gleich / aber die hoͤrnlin ſeind rond vnd ſpitz / vff cin andere art weder das yetzt genañt / würt auch genañt wylder Cori⸗ ander. Das ander geſchlecht iſt / das wir Ratten nennen / vnd würt vom Her molao Barbaro Pſeudomelanthion genannt / oder Githago / mit langelechten blaͤttlin / wie Lauch / aber horecht / mit einer braunẽ blůmẽ / nůſtig / garnah mans hoch. Dißer ſomen ſchmeckt nicht / iſt auch nit die Nigella die man brauchet in der artzeney. Die erſt wechßt nit allenthalben / abet die ander findermaninale lem korn. Complexion. Die rechte Nigell/iſt vaſt einer zarten natur vn ſubſtantz / woͤrmet vñ trück net in der dritten ordnung. U Ire kraͤfft vnd Artzeneyen. Ratten an die ſtyrn geſttichen / benimmet das haubt wee. Iſt auch gůt für malcerey/moßẽ / herte / alte geſchwulſt / mit eſſig angeſtrichẽ. Deßgleichen mit eſſig geſotten / vnd in den mund gehebt / benym̃et das zan⸗ wee / treibet den harn / vnd den frawen ire zeyt / vnd machr mild. Mit wein yngenommen vertreibet das keichen. Anzündet vff den kolen / vñ gereüchet / vertreibet die ſchlangẽ / vñ ſcorpionen. Ein quintlin Ratten getrunckẽ / iſt gůt wer geſchaͤdiget wäre von einer ſpin⸗ nen/oder ein ſpiñ geſſen. Kein ding iſt das hefftiger reynige den naßpfnüßel / oder ſchnupffen / vnnd die tryeffende flüſſß vondembaubt/weder Nigella / iu ein duͤchlin knůpffet / vñ ſtaͤt igs dar an gerochen / oder ſein wurtzel in der hand getragen. Geſtoſſen / vnd mit eſſig in die naßloͤcher gegoſſen / vertreibet das haubtwee. Wem die augen ſchwaͤren / der lege dißen ſomen vff / ver miſcht mit vnguento Itino auß der apothecken. Etliche ſam̃len ſafft von dißem ſomen / gleich wie von dem Bilſamkraut / vñ men. Das gebrannt waſſer daruon in die angen gethon / leütert ſye. C CCLXVI Contrafayt Ein rauch von dißem ſomen gemacht / vertreibet alle ſchnocken vnd mucken. Dreiſſig koͤrnlin von dißem ſomen in ein ſeidẽen duͤchlin knüpfft / vud angce bunden zeůcht / vnd treibet auß das bürdlin der zweyten geburt. Geſtoſſen mir harn / vnd übergelegt / vertreibet die leichter / oder kregen augẽ / ſo an den fuͤſſen vffſpringen. Dioſcorides ſpricht / das man das ort zůuor zů ring vmb ſoll beſchrepffen / vñ darnach dißes pflaͤſterlein überlegen. Dißes ſomens zů vil in den leib genommen / iſt gyfft / vnd toͤdt lich. Wann et wan ein ſchlang ein vyech gebiſſen hatt / ſoll man dißes puluers in gůten fyrnen weint hůn / vnd dem thyer zů der naßen hyenein gyeſſen / vund vff den biſße ſoll man ein fewdscch ſchlagen. Deßgleichen mag man auch thůn ein em menſchen. Item wann ein vyeh nit eſſen mag / puluer man dißen ſomen. ij. theil / oͤle drey theyl / wein ſechs theyl / vnd ſchütte es in den rachen. Nigella mit ochßengall / honig / vnd aloe in cin pflaſter vermengt / vnd über den bauch gelegt / toͤdtet den kinden die würm in dem bauch. Vber die wartzelen gelegt /treibet ſye hynweg. Dauſentguldinkraut. ¶ Von dem Nammen. Enn wir dem Plinio glauben geben/fo inen nammen von einem mañ haͤr Chiron genañt. Centau⸗ Beyde Dioſcoꝛides vnd Plinius ſprechẽ / das dißes kraut ſey zwey / oder drey⸗ erley geſchlecht. Groſß Tauſent guldinkraut / klein / vnd das dritte ſo maͤn nennet Triorches. welches alſo genennt iſt von einem ſperber / der denen fo dißes kraut begeren zů graben / hefftig zůwider iſt / auch ſelten einer daruon kumpt vn geſchaͤdiget. Von dem groſſen Tauſent guldin kraut. Ein groſſer zweiffel iſt / vnnd auch cin ſpann / ob man heüt dißes kraut auch kenne / vnnd was es ſey dann hyerinn größlich von etlichen geyrrt würt. dar⸗ Kreüterbuͤch. CCLXVU uon vil die hochgelerten Nicolaus Leonicenus / vnd D. Leonhardt fubsin A iren artickelen fo ſye von den praebumben der aͤttzet geſchriben vud anzeygt. Vil woͤllen ſagen / es ſey Rhabarbarum / die anderen / Mettram/ etliche Rhapon⸗ ticum / vnd iſt deren traͤumen kein ende. Dioſcorides ſampt dem Plinio malet es ab vff diße weiß. Die groſſe Centaurea bar bletter gleich dẽ nuſßlaub / vnd ſeind gryen / gleich den koͤlbletteren / zůüring vmb gekerbet. Sein ſtengel iſt hoch / zwey / oder dreyer el⸗ lenbogen / knodecht / hat obenbynauß wie magſot koͤpfſflin. Die wurtzel grofß/ dick / feyßt / ſchwaͤr / rotfaͤrbig / feücht / laſßt ſich gern brechẽ / bitter mit einer ſuͤſſig⸗ keit / vñ iſt wol dreyer ſchůh lang. Seine blům iſt hymmelfarb / bringet cin ſoͤm⸗ lin gleich dem wylden ſaffran / ver wicklet in zarte floͤcklin. · Beſchꝛeibung der kleinen Centaur. Deßgleichen die kleine beſchreiben ſye auch alſo. Klein Centaurea / iſt gleich dem Doſt / vnd ſanct Johanns kraut / mit einem eckechten ſtengel / erwas hoͤher weder einer ſpannen. Sein bluͤmlin braun / vnnd die blaͤttlin gleich der Rauten / langelecht vnd klein. Sein würtzelin auch klein / glatt / vnd nicht breüchlich zů der artzeney. Stat dißer beyder gewaͤchß. Die groſſy Tauſent gulden / wechßt gern an den feyßten vnd lüfftigen orten. Etwan auch in den waͤlden vnd bühelen. Die klein lyebet die feüchten ende / bey den waſſeren vnd brunnen. Welche vnder diſzen zweyen die beſte. B Wiewol die groß Tauſent guldẽ vilfaͤlt iger weiße beſſer wäre weð die klein/ als die ein nammen etwan gehebt / für alle kranckheyten darmit zůheylen / dann Galenus merckliche ding darmit außgericht / vnd auch einer von den Alteu ein bůch daruon geſchriben / von dem lob dißes krauts / ſo müffen wir vus doch diſſß⸗ mal en mic der kleinen / bitz das wir der gcoffen auch der tag eineſt recht yn nen werden. Von der Complexion der kleinen. Tauſent gulden. Dieweil aber nůn die groſſze Tauſent gulden fo gar unbekannt / woͤllen wir vff dißmal nit weiter daruon fagen/fonder alleinbandelen von der kleinen. De wurtzel von dißem kraut iſt vnnutz / vnnd vnkrefftig / allein die ſpitz von dem ſtengel / die bluͤmlin / vnd die blaͤttlin ſollen gebraucht werden. Iſt einer bit teren qualiter/rrückner vnd haͤfftet. Darumb yrrent hye et liche aͤrtzet / ſo do ſchreiben vnd leeren von dem brauch dißer wurtzelen / vermengẽ die klein mit der. groſſen / wiſſen nit wo von ſye reden. ¶ Ire kraͤfft vnd Juuamenten. Tanſent gulden heylet alte ſchaͤden vnd geſchwaͤre / geſotten in waſſer / vndge truncken. Treibet auf die gall / vñ grobe feůchtigkeyten durch den ſtůlgang · Iſt auch gůt denen ſo die hüfft vnd lenden wee thůnd. dañ es zeücht blůt / vnnd leget ſchmertzen. EL) CCLXVII Eonerafant Der ſafft von di ßem kraut / iſt gůt den augen/ond anderen augen artzeney⸗ eh vermiſcht. Mir et vermengt/ondangeftrichen beupmmerdiedunckeleder augen. Teeibeden frawenirenblünn. Sterckerdienernen. Wie man das faffe vondißem kraut entpfaben ſoll / vnnd zů bereyten / leerer Galenus in einem ſonder lichẽ buͤchlin / iſt ein gulden artzney zů vnzaͤlichẽ krauck heyten⸗ die Galenus am ſelbigen ort etzelet. — guldin waſſer / puluer / vnd decoction / oͤffenet auch die leber / vnnd as miltz. Verzeeret alle grobe feüchtigkeit in dem magen. Benymmet vnd verzeeret die wurtzel des febers. Treiber auß die würm. Heylet friſche wunden /darmirgewefcben/unddüchlindarin genetzt. Vertreibet die lynzeychen / vnd maßen der alten wunden. Treiber auß die todten kind von der můter. iiij. oder. v. tag gedruncken. "Wer ein beyn serfallen/oder ynnwendig geſchaͤdiget / der drinck allen tag ds waſſers. Leget das kluxen vnd vffſtoſſen des magens. Iſt auch gůt getruncken für das daͤrm gegycht / vnd das krymmen. Item denen ſo blůt ſpeyen. Benimmet das keichen / vnd den alten boͤßen hůſten. Ein ſyrup von dißem kraut geſotren / iſt gůt für die geelſůcht. Etlich temperieren diß ſafft vnd puluer mit zucker / damit er deſter freüntlich er ſey ynzůnemen. Mit baumoͤle vermengt / gibt es gůte pflaſter. Neerlynßen. ¶ Von dem Nammen / vnd a geftale. : | Eerlynßen feind die gryenẽ Kleine ding - lin / ſo in der groͤſße wie lynßen / vff den ſtillẽ / ſtonden wafferen ſtoͤnd / einer gryen en * gleich wie ein moße. Sein latiniſcher nambam Dioſcoride / iſt Lens paluſtris / oder Viperalis genañt / zů Teüt ſch / Meerlynßen. Seind vaſt kalter vnd ſtopffender natur. Das geſchmeypße hat kein wurtzʒel / auch kein blaͤttlin / vñ das gryen das man ſycht / iſt nit ſein blatt / ſender an zůſammen gelauffen feüchtigkeit / die nit zů ein em blaͤttlin vermoͤglich zů werden. ¶ Kraͤfft der Meerlynßen. Stopffent alle blůtflüſß von hitz kommend. Rule S. Anthonius few Alle hitʒige — apoſtemen. — Senfftigen das hitzig podagra. Sein waſſer diſtilliert / vnd getruncken / leſchet alle inner liche hitze. Kreüterbuͤch. CCLXIX er. 3% Aodengelwurg. Kreüterbuͤch. CCLXXI Sauramffer / vnd Nenwel- =) wurtz / oder Mengelwurtz;. ¶ Vondem Nammen. Emeynklich alle Seribencen ſtimment Amiteinander / dz Saurampffer ſey ein geſchlecht der Mengel wurtz Lapatum / oder Rumex genaũñt beym Dioſcoride / vnd ſey das fyerdt ge ſchlecht / Oxalis genañt / moͤg verſtanden werden/von wegen feiner ſpitze / oder feiner weinjeüre. Ser Pandectgriusrede Auch nicht übel daruon. Ser wolgeboꝛen herr/herꝛ Herman võ Neuenat / der hat ein argkwon / La⸗ patium acutum / oder Lapathon / wie es Dioſcorides nennet / ſey das jbennig/ fo wir vnſer zeyt Spinachiam / vnd Bynetſch nennen. Diße meynung gefallt mirüberauß wol. dann dic Alten haben das kraut Lapathon vor zeyten in der ſpeiße genoſſen / iſt aber vnſer Lapatium gar nicht breüchlich in der ſpeiß / ſonder meer 31 der atzenney. Es ſycht auch meer dem Wegerich gleich dañ dem Ace⸗ tofen kraut / oder Saurampffer / welches ein geſchlecht Lapati. Man nem es auch war an der geſtalt / ſo ſand Saurampffer / vnnd Bynetſch einander auch nit vngleich. Vd andere anzeygungen vnd argumenta moͤchten auch noch dat thon werden / daruon finder man in vnſerem Latiniſchen Herbario. Statt feines gewaͤchß. Alle geſchlecht zwar der Mengelwurtz / oder Lapati wachßen an gebawenen vnd vngebawenen ortten. dañ es beſomet ſich allenthalb wo es platz mag habẽ. Sein Geſchlecht vnnd geſtalt. Dioſcorides ʒeyget dißes krauts fyererley geſchlecht. Das erſt Oxylapatũ/ welches iſt außgeſpitzt / vñ iſt bey ſeyts herrt / wechßt nur an den feüchten ſtettẽ. Das ander iſt zam̃ / vnd das ſaͤhet man / dem vorderigen vngleich. Das dritte wvylde / klein / gleich dem Wegerich/ nidertraͤchtig / vnd zart. Das fyerd Oxalis genañt / gleich der wlden Mengelwurtz/ mit einem kleinen ſtengel / ein wentzig ſcharpff / rotlecht / henckt an den ſtengelen vnd zweigen. Sie meynung Hieronymi võ Braunſchweyg. Hieronymus von Brꝛaunſchweyg vnderſcheydet ſye alſo / vñ ſpricht / das des 7 krauts Saurampffer ſey dreyer handt. Oaserft/mireinembenenftengehroff anderthalb ellenbogen hoch / mir kleinen rot farben bluͤmlin / nahe wie ein kleins breyt s ſoͤmlin / wechßt vff den matrẽ / oð wyßen / vñ diß iſt drecht Saurampffer. Ser ander. Wpldampffer/oder Menwelwurtz/ oder Wylder mangolt / oder Zytterßwurtz. darumb / das ſye für die zyt terß gůt iſt / würt võ etlichen auch ge⸗ nañt Gryndt wurtz / vñ Streiffwurtz / vff Lat in / Capatium acutũ / oder Oxy⸗ lapatum / hat breytte rotfarbe bletter / einen ſtengel eins ellenbogen hoch / oder hoͤher / vnd fein fon wañ er zeyttiget rot. die wurtzel lang / bitter vnd gelb. Ser drꝛit Ampffer kaum einer ſpannẽ lang / mit bleychẽ gryenfarben bletterẽ / wie ein berg oð klee wachßend / ſampt weiſſen bluͤmlin / wechßt gern in dẽ waͤldẽ / vñ heckẽ / würt vff Latiniſch genẽt Panis cuculi / oð Hallelulah / vñ zů teütſch 3 Sie meynung dee wolge⸗ boinen herren ran von Ybeuenar, 5 c 9 CCLXXU Contrafayt Gauchampffer. Bitʒ hye haͤr Hieronymus. Von dißem dritten geſchlecht habẽ wir a befebzibungder Klee / dieweil es dẽ Klee gleich / da ſelbſt würſtu ſein beſchreibung finden. Complexion. Galenus ſpꝛicht / das Mengelwnrttz ein zymliche dawende krafft hab. Aber das ander geſchlecht Oxylapathum genant / mit dem das es dawet / ſo hynder⸗ ſchlecht es auch. Der ſomen ſtopfft. Die newen haltẽ / Acetoſa fey kalt an dem erſten / vndtrucken an dem anderen grade. ¶ Kraͤfft vnd Juuamenten des Saurampffers. Alle Lapatha /ſpricht Dioſcorides / gekocht / laxieren den bauch. | Vnd die bletter daruon übergelegt / dewen die geſchwulſten die eytter haben wie honig / Melicerides genant. Der ſomen von Saurampffer in wein geſotten / mag nützlich gebraucht werden wider die rot Růr / vnd auch andere außlaufſen des bauchs. Krefftiget den magem. Soll genoſſen werden für die ſcorpionen ſtich. Sie wurgelen võ dißen kreüteren gebochr/oderrboübergelegtbeplent mals cerey/ vnd allerhandt gryndt vnd raud / doch follman zůuor das ort mic ſal ni⸗ tri / vndeſſig an der ſonnen reiben. Benement alles jucken des leibs / naͤmlich darmit gebadet. In wein geſotten / vnd in die oren gelaſſen / benimpt das oren vnd Jan wee⸗ Zerlaſſet die kroͤpff / vnd orklam. Mit eſſig /myndert das miltz wee. Etlich tragen die wurtzel am hals für den kropff. Mit wein gedzuncken/benympedie geelſůcht. Zerknütſcht vnd in die mache gethon / ſtopfft den frawen ire zeyt. Sermalmerden ſtein. Erfarnüffgen Hieronymi von Bꝛraunſchweyg von dem Saurampffer. Saurampffer waſſer leſcht den durſt. Kuͤlet die leber. Benympt das feber. Treibet vß die geelſũcht. Macht luſt zů eſſen. Leſcht Sanct Anthonius fewer. Toͤdtet alles hitzig gyfft. Vertreibet die zytterſchen / ein düchlin darinn genetzt. Leſcht die hitz gen augen. Veꝛtreibt die orengeſchwaͤr. Toͤd tet die peſtilentʒ. Kreüterbuͤch. GCCIMXXIII Etliche andere Experiment. Saur ampffet /heylet den brandt. Stopfft menſtrua. Vergleichet ſich der Haußwurtz / vnd dem Burtzelkraut. * ſalat geſſen / demmet die Cholera. topfft den ——— der gulden aderen. Iſt gůt für die dunckelheyt. Kraͤfft der Mengelwurtʒ. Iſt gůt für alle rüdigkeyt / vnd gryndt / ſalben darauß zůbereyten / darumb würt cs genañt Gryndtkraut. Iſt auch ein ſonderlich artzeney der zytterßen. Bynetſchkraut. 9 ¶ VBondem Nammen. AV Fe in dem Saurampffer gefase / fo iſt Bynetſch vff Kryechiſch vnnd Latin Laparum genenner. vurt vil verwunderen/ laſßt ſich aber wol darfür anſehen / vñ iſt auch der artzenneyen halben gar nicht gefaͤlt. Kraͤfft vnnd gemeyne erfarnüſſzen von dem Bynecſch. Bynetſch gekocht mit feyßter bruͤ/ laxiere ſaͤnfft / vnd benympt das weet hum̃ der bruſt / vnd der lungen. Welcher groſſß weet humb hat in dem rucken der eſße Bynetſch muͤßer. CCILXXIIII Contrafayt MM W — Se —— NETTE, — —— 2 IN Ns Karten diſtelen. Kreüterbuͤch. CCLXXV — Ye [IR RN RT N, Y ) EN — — Ku Ve EIN 8 Sew — Diſtelen. sn € CCLXXVI Contrafayt Kartendiſtel/Buͤbenſtrel⸗ oder Weberkarten. ¶ Vondem Nammen. Geſchlecht vnd Geſtalt. Barren diſtel hat ein ſtengel mañs hoch / mit vilen ſtachelen / rund / vnd inn⸗ wendig hol / vnd wachßent die bletter vndẽ an dem ſtengel an bitz oben hynauß / mit vilen fettichen / an welchen wachßen die karten / langlecht / rund vnnd dorn⸗ echt / auß dene es auch ſeine bluͤmlin bringt / braun / vñ zatt. Seine bletrer werd en gleich dem wylden Lattich / ſeind groſß/langlecht / außgeſpitzt / rauch / rontz⸗ elecht / vnd über den rucken mic vilen bäcklin/der Dee andemftengel zůſam⸗ en gewachßen/das ſye auch vil waflersin ynenbebalten mögen. Die koͤpffun wañ man ſye vff thůt / ſo yndt man wür mlin darinn. wiewol ich nye keyns hab kündt finden Das cin würmlingebabr. Vnd beklagt ſich auch ſolichs Mareel⸗ lus Virgilius / welcher meynet / das allein die wurtzel võ dißem kraut gebraucht ſolte werden / die nir vaſt groſß / vnd zaßelecht iſt. Etlich ſetʒen dißes krauts zweyerley geſchlecht / moͤñlich / vnd weiblich. Maͤñ⸗ lich / das yetzgenañt. Das weiblin genañt Sanguinara / oder Cauda vulpis / oder Centumnodia / mit einẽ ſtengel eines arms lang / rund / vnd knoͤpff an dem ſtengel. Aber wie dem / ſo iſt doch Dipſacos der recht kartten diſtel. Statt feines gewaͤchß. Sein ſtatt iſt an den feüchten ortten / bey den waſſeren vnd buunnen. Dar⸗ umbetlich andere meynen / das es deßhalben Sipfacosheyißr. Complexion. Die wurtzʒel dißes krauts iſt trucken in dem zweyten grade / vnd abſtergieret. Das kraut kuͤlet vnd trücknet auch. ¶ Kraͤfft der Buͤbenſtrel. Die wurtsel võ Bůbenſtrel heylet die ſchꝛunden vñ fiſtelen an dem hynderẽ / geſtoſſen vñ gekocht in wein / vñ ein deyglin darauß gemacht / vñ daryn gelegt. Dißpe artʒeney ſoll man in einer oͤrynen büchßen über jar behalten. Die Alten haben geglaubt / vnd gehalten / das dißes ein gůt artzeney ſey füt der omeyſßen blaͤterlin / hangende wartzelen/ vnd allerley ſyren. Kreuͤterbuͤch. CCLXXVII Die würmlin die in dißen Karten gefunden werden ſeind gůt für das quar⸗ A tan feber / yngewicklet / vnd am hals / oder am arm getragen as gediſtilliert waſſer / heylet das eſſen im mund Wiltů die wratzelen / oder kregen an den fuͤſſen darmit hynweg thůn / ſo erhebe ſye vor ein wenig nur einer nodelen / vñ thuͤn darin gehrennt hitzhorn / vnd weſch es darnach widerab mit dißem waſſer. Das waſſer das in dißen bletteren fundẽ würt / frawen bade waſſer genañt / iſt ſonderlich gůt die augen damit zůuͤ leüteren / reyniget auch das angeſycht dar⸗ mit geweſchen / würt vil gebraucht von den jungkftawen / vnd ſchoͤnen frawen. Benympt auch die gelben fleeken / ſo auß dem fyechtagenentfpangen nach dem bade / ſich darmit geweſchen offter mals. Die bletter in eſſig geſottẽ / vnd in eyes weiſß geſotten / ſtopfft den blůt fluſß. Benympt die gefbwulftdesmagens/darüber gelegt. Vnd ſtopffet den frawen ire zeit. Das ſafft von dißem kraut gelaſſen in die orrn / toͤdtet die würm. Die bletter vff das haubt gelegt/ſtillen die hyrnwuͤtigkeit. Man mag auch dißes kraut puluerizieren / hat gleiche kraͤfft zů —— * CCLXXX Contraſayt Cardobencdict. : ¶ Von dem Mammen. Ardobenediet / nam̃en / vnd Geſtalt zeyg⸗ gent an das es ein Cardus iſt. Dieweil aber der Dyſtelen vil vnd mancherley/ ſtoſſent ſich hye aber ein mal die gelerten / vnndetlich woͤllen dißes kraut werd ezeychnet durch das woͤrtlin Scolymos / oder Cardus beym Dioſcoride / oder ſey zů in mynſten des ſelbigen cin geſchlecht. Die anderen nennens Senecionẽ⸗ vd Erigeron beym Dioſcoride. Etliche andere Craſſulam mediam. Lumen maius / ein apothecker bůch / nennet es herbam Turcham. So feine geſellen ſeind wir in der artzney. Was iſt bekañtlichers vñ auch breüchlichers weder Car⸗ dobenedict? Welcher der maſſen in einen růff kommen / das man ſchyer nicht wi der gyfft / vnd hertzkranckheyten handelen kan / man můſß Cardobenedict dar⸗ bey haben / vnd iſt auch freilich ein bewaͤrte artzney / vnd naͤmlich in der peſtilentz. Aber der vns alleſammet zůſammen ſtellet / ſo künnen wir jm danneſt ſein vr⸗ nammen nicht gewiſßlich anzeygen. Iſt aber yemaͤnts der etwas daruon wiſſ⸗ cus hat / der würt ein gůt werck thůn / das er vns dißes haders entſcheyde. ¶ Erfarnuſſzen Hieronymi von Braun⸗ ſchweyg von dißem kraut vnd waſſer. O Cardobenedicten getruncken/ benympt das haubt wee. kür das haubtwe dz man neñet den Nagel / Monopagia / vñ Hemicrauea. Stercket die gedaͤcht nüſß. Benymmet den ſchwyndel / vnd ſtercket das hyrn. Vertreibet das rot/ beiſſen / vnd jucken der augen. Verzʒeeret alle boͤſe feücht igkeit in dem leib. Stercket die krancken glyder damit geriben. Iſt gůt füt das abnemen. Sermalmerden ſtein. Leſchet die braͤut ſchaͤden / vnd heylet ſye. Macht ſchwitʒen/mit Tberiacksingenommen. Geteuncken vnd übergelegt / iſt gůt fo yemants von eine ſcorpion geſtochen. Toͤdtet die peſtilentz. Benymmet auch das fyertaͤgig feber. ſt gůt für den krebs / darmit geweſchen. eibet auß das geſſen gyfft. 4— nn Hreüterbuͤch. CCLXXXI Mañstrew. Aa ii c =, FELXXXU Contrafayt Maũs trew/ Ellend, Bꝛachendyſtel / Vaddyſtel. EKrauß dyſtel. ¶ Don dem Nammen / geſchlecht vnd geſtalt. Añstrew iſt ein rauh kraut / mit hymmel er | blawfarben/vnd gruͤnlechten bletteren / welche vaſt ſtechen / wachßent gern vff den harten awen / mit vil ſpitzen knoͤpfen vnnd fein wurtzel gemeyngklich vff zweyer mañ lang. Dißen dorn halt Hieronymus võ Braun ſchweyg für Mañs trew / vnd neñents vff latin Eryn gium / vnd Centũcapita. Aber in der warheitſo iſt Eryngiũ / vñ Centumcapita zweyerley / wie das nicht allein Plinius vnderſcheydet / ſonder auch die natur der kreüter. Die meynung Dioſcoꝛ. von dißem dom. Eryngium / ſpꝛicht Dioſcorides / hatt am anfang breyte blaͤtt lin / vñ vff den enden ſcharpff / welche wann ſye noch jung / ſo bereyt et man ſye mit ſaltz / zů eſſen / ſchmecken wol/aber warn ſye alt werden / vff den herbſt / zweigen ſye ſich mit vil⸗ en doͤrnen / gewynnẽt vil runder koͤpfflin / woͤlche mit doͤrnen zůring vmb wie cin ſtern vmbgeben / etlich weiſſßz / etliche gryen / etliche bymmelfarb. Sein wurtzel iſt lang / breyte / außwendig ſchwartz / yñ wendig weiſß / eines daumen dick / vnnd eines guͤten geruchs. Dißpe doͤrn findet man vil vff den dürren heyden / mit dißen koͤpflin / zůring vmbgeſtyrnt /ryechẽt wol wañ man ſye zerknütſchet. Noch iſt ein dorn ſycht wie dißer / welche wañ er zeitigt / ſo gewyñet er auch eitel koͤpfflin / ſeind aber eitel doͤrn / gleichen ſich einem ſtern / vnnd werden weiſſß. Darum̃b es etlich woͤllen nennen Spina alba. Moͤcht villeicht ſein das Dioſcorides nennet Leucantha / gleich für den Eryngion. dann Dioſcorides nympt — vnnd Centumcapita für ein ding / vnnd ſpricht / das die Spanisler allein Eryngion / Centumcapita genennt habẽ. Aber Plinius ſpricht doch darbey / das ſye beyde einer krafft ſeyen. Weiter iſt ein andere meynuug von dißem dorn Eryngion / welche halter der wolgeboren ber: / Herrman Graue zů Neüenare/findet man in vnſerem ander en latiniſchen / Kreüterbůch verzeychnet. Complexion. Iſt warmer complexion / wie Dioſcorides ſpricht. ¶ Sein kraͤffte auß Dioſcoꝛide. Gedruncken treibet den harn / vnd den frawen ire zeit. Vertreibet bauchkrymmen / vnd zerlaſſet geſchwulſt. Mit wein gedruncken / iſt gůt den leberſüchtigen / vnd denen fo gyfft gedrunck en/der vou einer ſchlangen gebiſſen. Iſt auch ſonſt zů vil andeten dingen breüchlich mit einem quintlin beſteney Kreüterbůch. FELXXXIU fomenjngenommen. Angehenckt /vertreiber knollen / vnd herrte geſchwulſten. Die wurgel mit honigwaſſer getruncken / iſt gůt denen ſo den fallenden ſyech ragen haben / vnd das keichen. Auß dem Plinio. Centumcapita dyenet dem ſchwachen bergen. em miltz. Senlenden. Für gegycht/ vnd kraͤmpff. Den waſſerſüchtigen. kFür alle kroͤpff vnd or geſchwaͤren. Zeühet auß doͤrne / vnnd was im fleyſch ſteckt. — — geſaltzenem ſchmer/ iſt gůt denen fo das fleyſch von den beynen ſich abs per. Spenct zü allem onfalldcs genycks / mit regen waffer gebraucht. Angeknüpfft benympt die felleder augen. Don ver wurgelen. Diße wurtzel follauch zweyerley sefchlecht finden werden / maͤnnlich / vnnd weiblich / vnd auch die ſelbig geſtall haben. vnnd welcher man ſolich wurtzel bey ym tregt / die ein maͤñlin iſt / machet yn holdt ſelig gegen den fra wen. Die Poet⸗ en fabulieren / das der Phaon võ Lesbo hab ſolich bey ym gehebt / darumb er ge liebet ſey von der Sapho. Sa iiij A FELXXXUN Contrafayt N | 3 Antiffien. | NN Kreüterbuͤch. CCLXXXV Antiffien/Genß dyſtel Eeber dyſtel. ¶ Vondem Nammen. reifen zeyget in ſeinem gemeynen bar⸗ — 24 barifcben nammen an / welchen ym die letſten aͤrtzet zůgeben/ Endiuia / das es ein geſchlecht Intyborum boy dem Dioſcoride iſt. dauõ moͤg⸗ en die geleerten ein lange diſputation leßen / in vnſerem Anderen Latiniſchen Treüterbůch. Dann ſo groſſer irt humb hye fürgeet mit der Endiuien / Pfaff⸗ enroͤrlin (das etlich nennent / Dens leonis) Wegwat / wylder Lattich/ krauß⸗ er Lattich / welche alle mit dißen Latiniſchen / vnd Kryechiſchen woͤrt lin bezeych⸗ ner werdẽ / Intybus / Seris / Sonchos / Cicerbita / Endiuia / Taraxacõ / Sens Leonis / Cichorium / das freylich wenig ſeind / die ſolich recht vnderſcheyden kün⸗ nen. Ich wer auch wol der neygung mein iudicium hyeriñ anzůzeygen / will aber meinen zůruck tadleren den vorſchub geben / das ſye ſoliche vnderſcheyden / ob ſye villeicht auch die hende doran verbruͤen moͤchten. Ich hoͤr vnd lyß wunderbaͤr⸗ liche meynungen von vilen / will yedoch nit freuel vrteyl ſprechen. Die meynung Hieronymi von Bꝛunſchweyg. Hieronymum von Brunſchweyg zeühe ich allenthalben gernan.dannder B gemeynẽ kreüter hat er hohen verſtandt gehebt / vñ wiewol ſoliche ſpaltung der opinionẽ / auch anzeyge etlicher irrt humb / ſo zů dißet zeyt durch D. Mainardũ von Ferrary / Leonicenum / vnd D. Lienharden Fuchßen zů Anſpach anzeygt / sh feinen zeiten nit geweſt / ſo bater ym doch gnůg gethon / allein gemangelet erkantnüſß der ſprachen. Nun dißer Hieronymus hat es alſo verſtanden. Antiffien /ſpricht er / wütt zů Latin genañt Endiuia / vnd von den Teütſch⸗ en Genßdyſtel / vñ iſt zwey / oder dꝛeyerley. Die erſt Dudyſtel genañũt / im La⸗ tin Scariola. Die ander Latich / zů Latin Lactuca agreſtis. Die dritte⸗ Genßdyſtel / hat an dem ruckgrade des blats ſcharpffe bäcklin/wie cin ſege / wie groſß vñ hertte har. vñ nennet ſolichs / lumen maius Taraxacon / vnd Cicho⸗ ream / das iſt Wegweiße/ift aber nicht zůglauben. Die Scariola bar klein reühe an dem rucken / mit einem hymmelfarben blawen blatt / wentzig braun⸗ lecht / vnd gibt milch. Aber Genßdyſtel / das iſt Endiuia / gibt kein milch / wie⸗ wol die Latiniſchen dem ſelbigen Taraxacon ſprechen / iſt vnrecht. dañ das mit dem ſtachelechtẽ ruckgradt / das ſelbig iſt Endiuia / von den Teütſchen Leber⸗ dyſtel / oder Genßdyſtel genañt. darumb / das cs vaſt gůt iſt zů der leberen / hat gelbe blůmen / vnd wechßt mit einem hohen einfeltigen ſtengel / zweyer ellenbog⸗ en hoch / aber weit außgeſpreyt. Statt feines gewaͤchſß. Antiffien waͤchßt die allerbeſt an den gebawenen ſtettẽ / iſt auch ein geſchlecht daruon das man ſaͤhet vnd in den gaͤrtten zyelet. c CCLXXXVI Contrafayt Complexion. Iſt kalter vnndt ruckner natur im erſten grade. Galenus ſpricht / das ſolich gleiche kraͤfft haben mit dem Lattich. Es iſt auch wol zů glauben. Ich haͤlt ſye auch vaſt alle einer würckung / wiewol ſye der nam̃en halb / vnd auch der geſtalt halb vnderſcheyden / es hyndere dann daran / das etliche zam̃ / etliche wylde ſeind. Die wylde Antiffien iſt etwas bitterer weder die zam̃ / die zam̃ anmuͤtiger / naͤm Ich ſo krauße bletter hat. ¶ Seine kraͤfft vnd artzeneyen. Das iſt gewiſß /kein kraut iſt das der leberen dyenſtlicher iſt. ſolt vil billicher leberkraut genañt werden weder die wylde Salbey / die die Apothecker Eupato⸗ rium nennen. Sein natur iſt / das es die hitzige leber erkuͤlet / vnd die erkalte leb⸗ er woͤrmet / mag alſo zů beyden breſten vnſcheydlich gebraucht werden. Endiuien mag gebraucht werdẽ in aller maſß wie Lattich / rho vnd gekocht / oͤffnet heſſtig die leberaͤderiln. Iſt auch dem magen nützlich / naͤmlich der do erhitziger. Dit eſſig kocht /ſtopfft den bauch. Vber das hertʒgruͤblin gelegt / ſterckt / ſo in omacht fallen des magens halb. IE gůt gebraucht dem entzundten podagra / vnd den hi tzigen augen. Toͤſchet Sanct Anthonius fewer. Mit eſſig/vñ bley durch einander geſtoſſen / vñ ein pflaſter darauß gemacht / leget die hitzigen geſchwul en. Wasauch für Hurnüſßen vnnd Scorpionen ſtich ſeind / ſollen mit dißem un geheylet werden / kraut vnnd wurgel mir cinander geſtoſſen / vnd übers gelegt. Das gebzant waſſer von Antiffien / macht weit vmb die bruſt. Treibet vß die gylbe. Soll getruncken Ei vonden peſtilentziſchen / vnd in den bepffenfeberen. —— mir haͤnfſen werck übergelegt / gibt cin gůt Epithima über die e er. Benimpt auch das ſtechen vmb das hertz. 3 — = & Weg/⸗ CCLXXXVUII Contrafayt cWegwart Blaw Sonnen- wyrbel / Sonnenkraut / Sonnengeſponß / = Wegweyß/Wegluͤg. A EPon dem Nammen. Egwart iſt auch ein Ineybus / iſt eygent / en lich gewiſß / abet die gemeyne latiniſchẽ nennents Cicoream / Sponfamfolis/ Solfequuum. darumb/das fein blůmlin ſich der ſonnen nach wender/vnd mit der fonnen vff vnd zůgehet. Wañ man diß bluͤmlin in ein om⸗ meyſſen hauffen würfft / ſo würt es rot wie blůt. iſt auch ein wunðbarlich würck⸗ ung der natur. Geſchlecht der Begwartten. Sweplep geſchlecht finder man der Wegwartten. Die erſt zam̃ / würt geſaͤh⸗ et in den gaͤrten / mit kraußen bletteren / blawen bluͤmlin / in allermaſß wieder wylde Wegwart. Iſt aber auch ein geſchlecht des Lattichs. Ser ander Weg⸗ wart fo vff dem felde wechßt / an den wylden vngebawenen ſtetten / vnd vmb die wege. Der ſelbig würt auch dreyerley gefunden. Etlicher mit hymmelblawen bluͤmlin / der allerge meynſt. Etlicher mie gar weiſßen / aber gar ſelten. Vnnd der dritte / mit gelben blůmen / auch nicht allenthalben wachßendt. Complexion. Iſt auch kalter vnd truckner complexion / etwas meer weder Antiffien / mit ver miſchung etlicher feücht igkeit. Sie zam Wegweyß keltet auch baſß dañ der wylde. € Eraͤfft vnd artzeneyen. Lẽſchet die hitz des magens / vnd das helliſch fewer. Erquicket das entzündet hertz. Soll auch in der peſtilentz / vnd heyſſen feberen gebr aucht werden. Eſchet die peſtilentz blater / das waſſer daruõ mit einem duͤchlin übergelegt. —— den blůtfluſß. oll gargariziert werden / für das zaͤpflin vnd hal waͤr. Iſt gůt für ſchwinden der ———— a Dffenet die leber/vnd das miltz. eibet auß gyfft von dem hertzen. Das waſſer von den bluͤmlin / reyniget vnd kuͤlet die augen / reiſſzet das felle hynweg. Stercket das hertz hefftig. CCLXXXIX ven = ch. Kreuͤterb Sonnenwürbel. OCCXC Contrafayt ePfaffenblatt / Pfaffenroͤrlin, Gelb Sonnenwyrbel / Mertzenbluͤm die ander / Munchßekoͤpflin / Pfaffenkraut / Apo⸗ ſtemenkraut. N Von dem Nammen. A| Er wolgeboꝛen herr/ herꝛ Herman graff 3z3 Newenar /wiewol er eiues hohen ſtammen vnd adels / hatt er ſich danneſt nicht beſchaͤmpt in der loblichen kunſt der artzney zů ſtudierẽ / hat durch ſein ſonderlichen fleiß / den er namlich vff die kreüter gehebt / zůſammen tragẽ etliche Annotationes / welche wir in vnßerem zweyten Kreüt erbůch ange⸗ zeygt / ver meynt von dißem kraut / das wir ſonſt dens Leonis nenne n / oder Ro⸗ ſtrum porcinum / vnd von menigklich / auch der apothecker vnd der aͤrtzet / nicht anders bekañt / ſey der wat recht Lagopus / dauon Dio ſcorides im fyerdten fein er kreüter hiſtorien ſchreibt. vnnd wicwol ee an genantem ort / weder blůmẽ / noch kraut dißes Pfafenroͤrlins gedenckt / vileicht das er ſolichs fo hoch be kanntlich geachtet / das er es nicht fo fleiſſig beſchreiben bedoͤrff/ o nympt cr doch ſolichen argwon vſſer den kraͤfften. dann alles das jhenig fo Dioſcorides dem © Lagopo / das iſt / Haßenfuͤßlin zůgibt / das würcket auch das Pfaffenroͤrlin / dar zů ſo hab er ſolichs in einem gar alten Apuleio gemalt geſehen bey der beſchreib⸗ ung des Lagopi/in aller maß / vnd mit allen zeychen fo das Pfaffenroͤrlin bar. Etlich andere haben ein andere meynung daruon / vnd ſagen / Benedicten⸗ wurtz / oð Garyophyllata ſey Lagopus. Liß datuon im kraut Bencdierenwurg. Scatt ſeines gewaͤchß. Wechßt gern allenthalb / beſaͤhet ſich bald. Etlich beredẽ ſich / Megwart vnd gelb Sonnenwyrbel ſey ein kraut / vnnd das im anfang des Meyen gelb Son⸗ nenwyrbel / werde in den nachkommenden monadten Wegweiß / zweyerley ge⸗ ſtalt auß einer wurtzelen. Iſt aber von mirnoch nicht wargenommen. ¶ Seine kraͤfft vnd artzeneyen. — SH iſt gar genawinallendingen wie Antiffien vnd blaw Son nenwprbc Das waſſer võ dem roͤꝛlin iſt gůt zů dem geſycht / macht klare lautere augen. LKeſchet allerley hitz in allen glyderen. Kreuͤterbuͤch. CCXCI Liebſtoͤckel. ° ¶ Don dem Nammen. a Schftöckel haben die Altẽ Eigurier vor zeyten gebrauchet für pfeffer. Nit das ſye nicht auch auß India pfeffer berren/ ſonder das es ein ſtarck higig ding vmb den pfeffer/on ſye ſich auch villicber wol ten gebrauchen ires eygenen gewaͤchß / dañ mit groſſem koſten reychẽ vß frembd en landen / das ſye wol ſelber daheymen hetten vmb ſunſt. Vñ dahaͤr iſt jm auch der nammen koͤmmen Liguſticum / das es zů erſt in den gebürgen Ligurie ers funden / vnd darnach anderen nationen mitgeteilt / vnd in allen gaͤrtẽ gepflantz et iſt. Wiewol Galenus das / g / verkeret / vnnd nennet es Lybiſticum. Aber ſein Teütſcher nam̃en iſt ym dahaͤr / ſpricht Hieronymus Ciebſtoͤckel / das ſein waſſ⸗ er / weiſß vnd lieblich machet des menſchen haut. wiewol ich ye wolt glauben / das es ſolichen von dem latin ererbet / wie auch vil kreüter meer. Statt ſeines gewaͤchß. Start ſeines gewaͤchß iſt fürnaͤmlich etwan geſein in den gebürgen Italie / Apennini montes genannt/ondin Liguria / iſt yetzt vaſt gemeyn in allen gaͤr⸗ ten. Wechßt vaſt gern / vnd nämlich an den ſchattechten feüchten orten. Geſchlecht vnd Geſtalt. Gewiſßlich iſt Liebſtoͤckel auch cin Panax / vnnd nit der myñſt / wie das auch oſcorides bezeüget / iſt ein kraut mit einem langen holen ſteugel / in der hoͤhe vnd geſtalt wie Baldrian / bluͤet wie die Meiſterwurtz / Angelica / vnd Baldri⸗ B an / mit weiſſen bluͤmlin / aber die bletter ſeind wie peterleiu⸗ breyter vnd feißter. Es iſt auch aller geruch / wie der Panax in der apothecken. Complexion des Kıiebftöckels. Paulus Aegineta ſpricht / das Liebſtoͤckel ſey fo hitzig die wurtzel / vñ derfom en / das es den frawen iren blůmen bewege. Die newen aͤrtzet gradieren cs warm vnnd trucken in dem zweyten grade / als vil als mittelmaͤſſig / doch durchdring⸗ der krofft. ¶ Seine kraͤffc vnd Artzeneyen. Ser ſomen von dißem kraut iſt koſtlich/ auch die ſpeiß damit su condieren / et wan beyden Alten im brauch geſein wie bey vns der peterlin. Stilleebauchwee. Das werbumbder gedärın. Leget geſchwulſt des magens. Daͤwet wol ab die feücht igkeit in dem magen. Heeylet die ſchlangen biſſs. Treibet den harn vnd die menſtrua. Das gebrannt waſſer daruon / ein duͤchlin darũ̃ genetzt / leget gleichwol ge⸗ ſchwulſt / vnd haubtwee. Vertreibet das ſtechen in der ſeiten. Vertreibet den ſtin. Das lendenwee. Bb ij CCXCII Contrafayt Vertreibet das gryen. Vertreibet die heyßere. Benimpt das halßgeſchwaͤre gargariziert. Heylet den krebs. Macht ein lauter kloꝛ angeſycht / damit geweſchen. Heylet alle feüchtigkeit der frawen an dem heymlichen ort. Em bad gemacht von Liebſtoͤckel / roßmarin / můterkraut / camillẽ / ſteinklee / ſticade / kemmelthyerhew / in wein geſotten / iſt gůt für die laͤmme / geſycht. Von dem ſomen gedruncken / purgieret oben vnd vndenauß. Iſt gůt denen ſo gegycht / oder kraͤmpffhaben in denfuͤſſen. Dißpes kraut in die waſſerbaͤder gethon / oͤfſenet die ſchweiſßloͤchlin / vnnd er⸗ woͤrmer die aderen / zeühet auch haͤrauß die boͤßen feüchtigkeiten. Offenet die leber⸗vnd das miltz. Mit kymmet in wein geſotten/ iſt gůr für die Colica. Dieweil aber dißer ſomẽ hefftig treibet / ſo ſoll er gebeſſert vñ corrigiert werd⸗ en mir fenchel vñ eniß. doch auſſerthalb des leibs darff man jn nie cortigieren. Klein deitloͤßlin / oder Maſſzlieblin. Das kraut im ſalat mit eſſig vnd baumoͤle geſſen / laxiert. Iſt ſonſt ein gemeyn Wundtkraut. No - De) N U. u r Klein Kletten. Kreüterbuůch. CCXCV Kletten mancherley. = ¶ Voaon dem Nammen. On dißem kraut wiſſzen die bawleüt wol E 5 ſagen / welche damit geplagt ſeind / vñ was dißer vnglück⸗ hafftiger kreüter / ſeind alle Lappe geneñt. dauon auch Virgilius in Georgicis. Von Kletten geſchlecht vnd geſtalt. Es ſeind vnder fyererley geſchlecht nie der Kletten / welche bezeychenet werde durch das woͤrtlin Aparine / vnd Kanthion bey dem Dioſcoride / groſße / vnnd kleine / aber des vnderſcheydts halb / iſt man der ſach auch noch nicht recht eyns. Don der groſſen Bardan / hab ich geſagt in der Roſßhůb / das die ſelbig / et⸗ lich woͤllen nennen Arcion / vnd Perſonatam. Aber von dißen nammen wöllen wir die geleerten laſſßen zancken / gnůg iſt es / das wir wiſſen / was groſße / vnnd kleine Kletten ſeyent. Es wiſſen auch die Finder auff der gaſſen was Bletten ſeind / welche ſolich einander ins hor werffen / vnnd an die kleyder / vnnd darmit ir kurtzweiltreiben. ¶ Kraͤfft der gemeynen Kletten. B Kletten kraut würt hefftig gebraucht für das gryen / vnnd der lenden ſteyn / baͤder darauß zů machen. BErlich ſamlen die ſteynlin die in den Kletten ſeind / puluerizieren die ſelbigen vnd brauchens für den ſteyn. Sie groſſe Bardan/überdie geſchwulſten geleget / hat cin ſonderlich krafft die ſelbigen zů legen / vnd zů vertreiben. — un GERERM Contrafayt Geyſſzblatt / oder Waldemeyſter. A EPonvem Nammen. ER | AM loemenfter / iſt das rede Capꝛifolium / oder Heyiisblare/vnd nicht das geſtyrnt Leberkraut / das man an erlichen ort⸗ ten auch Leberkraut nennet. Liß dauon in dem Leberktaut. Sie geleerteſten deütten es vff das Capitel Dioſcoride / Periclimenos / am fyerden bůch / vnnd ſo halt ichs vff diß mal auch. Sein geſtalt. Geyſßblatt würt gezylet in den gaͤrtten für ein zyerde / wechßt gern / vnnd flechtet ſich weit vnnd breytt. Seine blettlin ſeind Ephewenen / weiſßlecht vff der letzen ſeitten / vnd ſteend durch etlich ſpacia von einander. Derſtengelrot Seferber/oder geſprenckelt rot / rund wirt vffgefuͤrt mit leyteren vnnd pfälen/ eines langen ſpieſſz hoch. Seine blům iſt weiſß wie ein Bonen blatt / aber ges geſchlitzt / et was rund / vnd wann es verbluͤet / tregt es treübel wieder Ephewe. Der ſomen hart. Sie wurtsel rund vnd feyſßt. Sein Complexion. Sein complexion iſt vaſt hitzig / durchdringendt / vnnd zerſchneidend. dar⸗ umb wo man ſein zů vil nimpt / ſo treibet esblücigen harn. Sein doſis / oder be⸗ queme menſur zů trincken / iſt ein quintlin mit wein yngenommẽ. Estrücknet auch den maͤñlichen ſomen / darumb man meynet / wo es zů vil genützt würt / cs mach vnfruchtbarkeyt. Wicwol Dioſcorides ſpricht / das ſolichs nicht fo ball geſchehe / ſonder ſo man. xxx. tag darabtrincke. ——— e & Seine kraͤfft. Wen das miltzʒ ſticht /oder verſtopfft iſt / der trinck von diſem ſomen / es bilfft. Dioſcorꝛides ſpricht / das fyertzig tag darab getruncken / versere das gantz miltz. Sechs tag getruncken / macht blůtigen harn bruntzen. Iſt für das vffrechtig keichen / vnd kluxen. Es fürderet auch die geburt / das bürdlin / vnd die menſtrua. Ein öle darauß gemacht / das woͤrmet / iſt gůt denen die das feber haben / vñ ſich darmit ſalben. Kreüterbuͤch. CCXCVII Epffig. ¶ Von dem Mammen. S haben die Alten ein ſprichwoꝛt gehebt m von dißem kraut / Ne int er Apia quidemeſt / das iſt ſo vil ge⸗ ſprochen / er ſteckt noch vnder dem Epff / vnd der Rauten· haben damit woͤllen anzeygen / die anfaͤng eins dings. dan vor zeitten / der Epff imanfang/oder ım yngang der gaͤrten gepflantzt iſt worden. Sic jungen kinder auch ſo man hat woͤllen zyehen zů dem kampff / vnd reütterſpil / hat man ſye in irer kindt heyt in Epff gelegt /vnd im Epff vfferzogen. Des gleichen ne alten / wañ ſye begang⸗ en haben das feſt Herculis / oder jargewende / das er vmbracht hat den Löwen Nemee / haben ſye ſich ym zů eeren mie Epff gekroͤnet. Allein die kindtbetterin babe ſolichs nicht angeruͤret / vß der vrſach. dañ ſye deſſen beredt / ſo ein frawe das kraut brauchte/gewynne oder erbet das ſaugend kindlin den fallende ſyechtag⸗ en. Das weiblin von dißem kraut gewynnt etliche würmlin in feinem ſtengel⸗ welcher ſoliche wür mlin yſßt in der ſpeiß / der würt vnfrucht bar / maͤñlich / oder weiblichs geſchlecht. Iſt alſo des ſelbigen halben auch verhaſßt vnd abſchew⸗ lich geſein/ vnnd (wie Plutarchus ſpricht) den todten zůgeeygnet worden / das man die todten / vñ ire graͤber da mit gezyeret hat. Dar gegen ſeind etlich and⸗ ere der Keyechen / die dißes kraut allen anderen fürgezogen / vnnd für ein ſonder⸗ lich artze nney gebebr der fiſch in den weyberen/welcherwann ſye ſchwach waren / oder abſteen wolten / ſo wurffen ſye des krauts in den weyher / des wurden dañ die fiſch wider er quicket. Sein Kryechiſcher nam̃ iſt Sclinon / in Ların Apium / oð Apium farınum. vß der vrſach / als Platina ſpricht / das die ymmen gern von dißen blůmen eſſen. Oder Apium / von dem ws.rlinapep/idejt / caput. darum̃ ⸗ das ſich die Alten damit gekroͤnet hond. Etliche andere nennents Ambroſiam. Sen Geſchlecht vnd geſtalt. Plinius der zeücht an Chryſippum / welcher des krauts zweyerley geſchlecht vnderſcheydet / maͤñlichs / vnd weiblichs / vnnd ſpricht / dz das weiblin hab vaſt krauße vnd hartlechte blettlin / einen feyßten ſtengel / ſampt einem ſchatpffen ge ſchmack vff die zung genom̃en. Aber das mänlın ſey ſchwaͤttzer / mit einer kürtz⸗ eren wurtzel / vnd bring auch würmlin / welche dann vaſt ſchaͤdlich ſeind / wie ob⸗ geſagt. vnd gůt were / das man das kraut nicht aͤſſe. Andere Geſchlecht des ——— CTheo⸗ phraſto / Dioſcoride / vnd Vino. Es ſeind auch noch vil andere geſchlecht des Epffigs / die Sioſcorides nen⸗ net / datzů auch Plinius / vnnd Theophraſtus. als da iſt / Apiaſtrum / Eleoſeli⸗ non / Oreoſelinonõ / Petroſelin / Oluſatrum / Smyrnium / Petcoſelinon Mace⸗ donicum / welchen etliche andere zůſetzen / Cicutam / vnd Cerefolium / alle Epff⸗ ichs geſchlechts / die zů vnderſcheyden ſchwer iſt / vnd haben ſich auch daran vil geſtoſſen / wie wir in vnſerem Latiniſchen Herbario genůgſam angeregt / iſt auch der Schůlſtücklin eins / welches ich beuilch den geleerten / vnnd denen CCXCVIII Contrafayt Cſo dee kreüterbucher ſchreiben / für ein ſo ringe kunſt achten. Der gemeyn Epff/ ſo wir Epff nennen / würt bey vns auch zweyerley handt anzeyget / zam̃ / vnd wylde / ſeind einander zwar auch beyde gleich / vnd vff Pe⸗ terlin art ſich zyehend / allein / dz der Epffig groͤber / ſchwaͤrtzer / hoͤher / der Peter⸗ lin / zaͤrter/lyecht gryener / vnd et was mynder iſt / wie dañ menigklich wolbekant. State feines gewaͤchſßß. Wicwol Plinius ſpꝛicht / dz der Epff ungern vfigang.als naͤmlich über ſechs oder ſyben wochẽ nach feiner ſaͤhung / ſo iſt doch mır das gegentheyl in erfarnüſß/ ſaͤhet ſich ſelb / vnd wechßt gern an gebawenen / vñ vngebawenen ſtetten. Dech würt er mit fleiſß gezylet võ den gart neren / vñ in den gebawenen ortten am als lermeyſten. Waͤret zwey jar lang. vnd wañ man mitderrolledarüber feret noch feiner ſaͤhung / vñ das erdtrich ſtampfſt / ſo würt cr kraußer. Theophraſtus ſetzet auch beſondere geſchlecht vnd geſtalten dißes krauts / vnd verwandlung feiner farben / wañ man weyſß dar mit vmbzůgan. woͤllẽ wir den Gartneren beuclhen. Don was Complexion der Epffe. Epffe iſt fo einerbigigen complexion / das cr den barn/onnddenfrawen ir zeyt bringet / vnd Serlaffer die blaͤſt / oder winde in des menfchen leib / vnnd meher der ſomen dañ das kraut. Des gleichen thůt auch Oreoſelinon / berg Epffe / vñ Hippoſelinon /Roſßepffe / oð groſſer Epffe. wiewol Roſßepffe et was ſchwaͤch⸗ er ift/weder Berg epffe. ¶ Sas Epffes kraͤfft vnd Artzeneyen. Diße hernach geſchribne kraͤfft gibt zů Dioſcorides dem Epffe. Epffe vermengt mit bereyttem gerften meel / das die Latiniſchen polentam nennen / oder mit brot über die hitzigen augen gelegt / loͤſchet ſye. Ss gleichen loſchet er auch den überhitzigetten magen. Hat alle kraͤfft die dcr Coriander. Weychet die verherrten frawen bꝛüſt. Treibet den harn /gekocht / oder rho gebraucht. Die bletter/oder dic wurtʒel gekochr/ereiber auß das gyfft / macht ſpewen / oder vnwillen. Stopfft den ſtůlgang. Der ſom treibet hefftiger weder das kraut. Iſt auſſerwoͤlet für alle gpffeiger thyer biſſz / vnd denen fo ſylberſchaum ger truncken haben. Leget geſchwulſten / naͤmlich des magens / getruncken. Würt auch yngemengt den artzeneyen die do ſchmertzen legẽ / ſchlaffen mach⸗ enden hůſten legen / vnd zů dem Theriacks gebraucht werden. Plinius. Epff in waſſer geſotten / boͤſſert das waſſer. Ser ſafft vonder wurtʒelen mir wein vermengt / benymmet das lenden wee. Ein decoction darauß gemacht / vnnd darmit fomentiert das geſchlagen / oder geſtoſſen ort / vñ die blawen maͤler / tylget ſye ab / mit eyerklar überſtrichen. In waſſer kocht / vnd getruncken / iſt gůt zů den nyeren. Kreüterbuͤch. CCXCIX an kaltem waſſer geſtoſſen / vnd in den mundt genom̃en / heylet das mundt A geſchwaͤre. Das gebrañt waffer von dißem kraut / iſt gůt für die hitz der macht. Das haubt vnd der ſchlaff darmit beſtrichen / vnd von ym ſelb laſßen truck⸗ en werden / macht ſchlaffen. Getruncken alle mol vff iiij. lot / vertreibet das gryen in den lenden / vnnd ruckenwee. Wiltu es aber krefftiger machen / ſo dꝛinck den gepüluerten ſomen mie meer⸗ rettich waſſer / macht über die maſß harnen / vnd brichet den ſtein. Du magſt auch Epffig bereyten mit wein vnd honig / das iſt ein mellicrat / iſt gleich vil / macht auch harnen / vnnd bringet den frawen iren blůmen / macht auch wol dewen. aa fomen gekawt / macht ein wolrpechenden mundt / vnnd cinen güten at em. Taͤglich in der ſpeiß gebraucht / macht ein gůtte geſunde farb. Mit fenchel ſafft genützt / hilfft der geſchwollenen milch in der bruſt / alſo⸗ das ſye darnach nicht ſchwaͤret. Mie Peterlinwurtʒ in wein geſotten / iſt gůt für die zůkünfftig waſſer ſůcht. Das ſafft von Epff yngeruͤret mit dem weiſſen eines eygs⸗ vnnd mir werck alſo vff die wunden gelegt/ ſeübert ſye. Welche frawe mit eim kind ghat / die ſoll dißen ſomen meiden. dañ die kinde gewinnen dauon vnſaubere blateren / machet ynen auch ſyechtagen. Epffig vnnd ſtabwurtʒ in laug geſotten / vnnd dauon gezwagen / iſt gůt für das har vßfallen. Metck/wann man Epſfſich in der Apothecken nennet / ſo meynet man ge⸗ meynklich den ſomen / vnd nicht das kraut / zůn zeyten auch die wurtzel⸗ Ein Frage, B Iſt wol billich fragens werdt / wie es doch kum̃ / ſo der Epffich / ſampt anderen kreũteren warm ſey / vnd doch geſprochen würt/dascrküler Iſt auch cin ſchůl⸗ frage / ſoll billich anderßwo gehandelet werden. Peterlin. 4 @ Don den Nammen. NFe es nun mic dem Decerlin ein geftale = hab / welches auch ein Apium iſt / vnd naͤmlich der recht Gart⸗ en Epf/Apium hortulanum / wie das Collinutius / vnd Mainardus bewaͤrẽ / will ich vmb kürtze willen vnderlaſſen. dañ die geleerten des nam̃ens halb ſelber noch nicht eyns ſeind / vnnd entzweyen ſich hyeriñ hefftig genante Leonicenus/ Mainardus /vñ Collinutius. dauon findt man in meinem Latiniſchen Her⸗ bario. Es iſt auch bye abzůnemen / die weil die Geleerten noch nicht recht wiſß⸗ en was Peterlin iſt / welches doch allen koͤchinnẽ bekant in den Euchen/was ſoll mandan ynen glauben in den verworrenen vnd vnbekanten kreüteren? Des kan ich mich offt nicht genůg verwunderen. Deſter mynder ſoll auch vns ver⸗ E C 2 CCC Contrafayt arget werden/ob wirs ſchon auch zůn zeyten überſehen / vnd etwo darneben ge⸗ ſtochen hetten / wiewol Fein müglicher fleyß geſpart / deßhalb vnſerer arbeyt nit vndanckbar ſein. Platina / der von den kuchen ſpeißen geſchriben hat / haltet / dz Petroſclinon / Petrapium / vñ Holuſatrum / ſeyen ein kraut. will ich aber ein mal vff die wage gelegt haben / von den geleerten zů approbieren / oder zů ver⸗ dammen. Statt feines gewaͤchß. Deterlin iſt vaſt eines frucht baren gewaͤchß / gat gern vff / vnd iſt ſein art an den ſchattechtẽ enden. Waͤret cin lange zeyt / ſo ferꝛ man es nicht mie der wurtz⸗ elen außyettet. * Welcher Peterlin ver beſſer. Wiewolder Peterlin allent halben waͤchßt / ſo iſt doch keiner beſſer / wie Dio⸗ ſcorides ſpricht / dan der in Macedonia waͤchſzt / darnach der zů Alexandria / vñ Smyrna. Dißpes verſtande alfo/gleicherweiß / wie eyns landts wein den ana deren übertrifft in der güre/alfo auch die kreüter. Wer wol gůt wañ man ſye al⸗ fo moͤcht haben / ſo aber ſolichs nicht moͤglich / haben vnſer kreüter nicht mynder krafft / welche vnſeren leiben / vnd complexionen attemperiett ſeind. a D .o ’ Das Beterlin für an Com⸗ plerion hab. Peterlin iſt vaſt breüchlich / ſampt ſomen / kraut / vnd wurtzelen / vnd iſt auch der kuchen kreüter eins / einer ſcharpffen krafft / im geruch vnnd im geſchmack⸗ hitzig / vnd zerſchneidend / würt gezelet in die dritte ordenung deren ding dic da hitzigen vnd drückenen. & Seine kraͤfft vnd Juuamenten. Treibet den harn. Den lenden ſtein. Das gryen. Den frawen iren blůmen. ZƷerlaſſet die wynd in dem leib. Benymmerdiecolica/lenden wee / harnwynde / rucken wee / nyeren / vnd bloß⸗ en wee. Leget die geſchwulſt des magens / vnd würt in alle compoſita gebraucht die da den harn treiben. Wen auch cin roſender hundt gebiſßen / der ſyede ym ein dranck von Peter⸗ lin / drinck daruon / vnnd mach ym ein pflaſter von dem ſomen vndErsur/er ge⸗ nyßt on ſchaden. Das waſſer von dißem kraut getruncken /machet wol eſſen / reyniget vnder⸗ woͤrmet den ſchleimechten magen / vndthůt vff dic verſtopffte leber. Sein boßheyt iſt die / das es macht bar außfallen / wo mañns hyn ſtreichet. Kreuterbuͤch GCCI Muͤter kraut. Ce C € EN Contrafayt c Müterkrane Pfaffenkraut, Honigblünv Hertzkraut / oder Meliſſ⸗ — enkraut. ¶ Von dem Nammen. 42 Eliffenkrauc eſſen die ymmen gern / vnd | wann man den ſtock damit beſtreicht / ſo flyegen ſye nicht hyn weg/derbalben es auch im Bryechiſchen genennt Meliſſophyllon / das iſt / ym⸗ menblatt. Von etlichen anderen Citrago / vnd Citraria / von dem geruch eines Citrinats. Item Hertʒkraut darumb / das es das hertzkrefftig ſterckt / vñ würt vergleichet der Maioronen. Mürer/oder Frawenkraut / darumb das cs zů der můter den frawen haͤfft ig gebraucht würt. Die Alten habẽ ſolichs auch zů zyerd en vnd kraͤntzen gebraucht. Statt feines gewaͤchß. Würt gepflantzʒet in den gaͤrten / an den gebawenen ſtetten. Sein Geſchlecht vnd Geſtalt. Dioſcorꝛides vergleichet ſeine bletter dem geſchlecht des Andorns / Ballote genannt / oder ſchwartzer Andorn / ſeind aber etwas mynder / zaͤrter / vnd nicht fo hoꝛecht /ryechent gleich einem Citrinat apffel. S Complexion. Galenus ſpricht / das es ſich vergleich in der krafft mit genanntem Andorn / vnd werd auch weit von dem ſelbigen über wunden / ſey auch der Andorn breüch⸗ licher / wo man aber ſolichen nicht habẽ moͤcht / alsdann ſoll man brauchen Me⸗ liſſam. Die nachkommenden aͤrtzet haltent es für warm vnd trucken im ander⸗ en grade / mit einer krafft zůabſtergieren / verzeeren / vnd zůſamen hefften wund en vnd geſchwaͤr ¶ Sein kraͤfft vnd Artzeneyen. Die bletter von dißemEraur/mit wein getruncken / oder übergelegt / heylen die gyfftigen ſpinnen / vnd ſeorpion ſtich / vnd ſo yemants von einem roßenden hundgebiſſen wäre. Bãader daranß gemacht den frawen / bringet jnen ire zeit. Das waſſer darnon iſt gůt für das zauwee. Stopffet die rot růr. Benympt das vffrecht keichen / vnd macht weit vmbs hertz. Mit ſaltʒ übergelege/verrreiber die kroͤpff. Reyniget die geſchwaͤr. Stiller das wee der glyder / vnd das geſycht. Geſotten in wein/ ſtercket das hertz. Die bleter faſtend geſſen / erwoͤrmen den magen. Welcher fraͤwen die můter vffſtoſſet / die diinck dißes waſſers. Hilfft wol dewen. —— bletter vff den zwyrbel gelegt des haubts / dꝛücknen es auß vonder feüch tigket. Kreüterbuͤch. CCCII In den wein gethon / macht yn ſchoͤn. A In wein gebeyſßt / vñ darnach gedifkillieret/on getrunckẽ ſtercket das hyrn. Xrfrewet das hertʒ/vnd toͤdtet die meläncholep . Das har mit dißem waſſer genetʒt / behalt es / das es nicht graw würt. Denen ſo der tropff geſchlagen / ſoll man die glyder darmit reiben. DE die zung gethan/bringet die fpzach wider. Iſt gůt für den fallenden ſyechtagen. Dacht ein gůt en athem / den mund darmit geſchwenckt. Leget alle iñ wendige geſchwulſt. — — duͤchlin übergelegt. eget das krymmen / vnd ſyechtagen der gedaͤrm. ſt gůt für rauden / ſeyren / vnd andere geſchwaͤre an dem leib⸗ ſt gůt den vnſinnigen. eyniget die můter. Fleyſch vnnd was man mit dißem waſſer beſprengt / bleibt lang friſch / vnnd wachßen eins güt für das mundt geſchwaͤre. für die waſſerſůcht. tillet vnd leget nider die boͤßen daͤmpff / ſo von den boͤßen ſchwammen kum men / vnd dem menſchen vffſteigen. Würt von etlichen auch gebraucht für das feber / vñ naͤmlich fur dz quartan. Salbey. ¶ Von dem Nammen. AAlbey hatt ıren nammen auch dohaͤr im atin das ſye geſundt / vnd vilen kranckheyten dyenſtlich / vnd naͤmlich durch die zeügung der kinder menſchlich geſchlecht zů erhalten. Wir leßẽ in den bifkosien als vff ein zeit vil mañ mit todt abgangen / durch die grewliche morderey / die pe ſtilentz in Egypten land / vñ derhalben groffer mangel war / ſeind dazůmal die weiber geswungen worden / das ſafft von dißem kraut zůbraucht / damit ſye deſt er geſchickter wurden zůent pfahen. Iſt auch ein ſonderlich kuchenkraut / vil ge⸗ braucht von dem Apicio / vnd Plarına / in der kunſt der Kuchenmeyſterey. Geſchlecht vnd Geſtalt. Dieweil Salbey gar ein bekañt kraut /vñ auch bey dem Dioſcoride klar au geſprochen / an dem dritten bůch / iſt nicht not des namens / vnd der geſtalt hal hoch zů diſputieren. Vnd ſolichs woͤllen wir auch in anderen gemeynen kreüter⸗ en halten / vnd die jhenige ſo auch den kinderen bekañt / ſonderlich nit hoch beküm meren mit worten abzůmalen / ſo mans ondas wol vor den augen ſycht. Es ſeind aber ſonſt der ſelbigen etliche geſchlecht als edele Salbey / horechte Salbey/vnnd bꝛeyte Salbeyen /alledꝛey in den gebawenen ſtetten wachßend. Von der wylden Salbeyen haben wir anderßwo geſagt. — ey EESU Contrafapt Complexion. Salbeyen woͤrmet / vnd ſtopffet ein wentzig. ¶ Kraͤfft der Salbeyen. Salbeyen bletter gekocht vnd getruncken / treibet den frawen ire zeit / vnd die geburt. Stillet das blůt der dlůtenden wunden. Reyniget die wuͤſten ſchaͤden. Seüber auß die würm ſo in den oren / vnd faulen ſchaͤden ſeind. Ein decoction von dißem kraut / vnd damit fomentiert / vnd geweſchen / ver treibet das jucken an dem hynderen / vnd heymlichen gemaͤcht. Reyniger /ſterckt / vñ thůt vff die verſtopffte leber/dz gebrañt waſſer dauon. Vertreibet den hůſten. Treiber auß die todten kinde auß můter leibe/fyerlor vff ein mal getruncken. Iſt gůt denen ſo das paralyſis / oder das baͤrlin / vnnd der ſchlagk die zungen troffen bart/oder denen die glyder krum vnd erlam̃et ſeind. Item die vnſpraͤch⸗ ig vnd omaͤchtig ſeind / ſoll man des waſſers zů drincken geben. Benimpt den ſchmertzen der ſeiten. = zitterechten glyder dar mit geriben / macht fyeffättig.. eylet wunden / duͤchlin darm̃ genetzet. Offenet verſt vpffung der aderen. H eylet die biſß der gyfftigen thyer. Verſtellet das blůt in den blůůtenden wunden / mit pfawen myſt / oder myeß das an den baͤumen wechßt / in latin Vſnea genañt / oder mit baumwoll überge legt. Brichtallsınwendige apoſtemata. Stercket das hyrn. O ffenet die aͤderlin des hyrns. Reyniget das hyrn von den flüſſen Syerssigrag gettuncken / bringet wider die leber / die von ůüberiger vnkeüſcheyt ſchadhafft worden / odet faulet. zen fonderlichlebertraut. tercket den magen. Iſt gůt wider das jucken der mañskloͤtz dar mit geweſchen. Benimpt die hyrnwuͤtigkeit / das haubt dar mit geriben. Macht ſchwar tʒ das rot vnd graw hor / dar mit offtmals gezwagen. Beueſtet die zaͤn ſo do wackelen. Stercket das faul zanfleyſch. Benimpt das eſſen in dem mund. Er woͤꝛmet die erkallte můter / ein epithyma / oder feücht pflaſter daruon ges macht / vnd übergelegt. Stercket alle netuen / arterien / vnd aderen / verzeeret die boͤpe feüchtigteiten in dem magen / vnd hringt luſt zůeſſen. Diße obgenañte kraͤffce allſa m̃ent / hat auch an jm der Salbeyen wein / ſo im hetbſt bereyt würt / von ſuͤſſem moſt / vnd über dem kraut veryeren. Oꝛecht Salbey(verftanddie mit den kleinen blaͤttlin / vnd neben yeden blaͤtt / lin zwey Eleine/wie zwey oͤrlin) Iſt gůt für den fallenden ſyechtagen. ürden ſchwyndel. nit mynder kraͤfftig / dañ die yetzt genañt breyt Salbey. CCCV Kreüterbuůch. % of AN Cc iij Waldtfar Aet.vij. c. CCCVI I Contrafapt zen Kon dem Faren. o » 1, ’ Ar BD Ye muͤſz ich mic dem Dirgilio ſagen / hic SEIN nıbilmifı carmina deſunt / hye mangelt mirnicht /dann das —E ich nit auch zauberen / vnndteüffel beſchwoͤren kan. Ich weyſſ wol / das vil ein aug vff dißes kraut geſchlagen / vnd verhoffen / ich werde etwas daruon ſagen werden. Kein kraut iſt / da meer hexen werek / vnd teüffels geſpenſt mie getriben würt. Ich můſß hye mit gewalr mich laſſen beredẽ / wie — kraut ein ſomentrage / welchen es vff S. Johanns nacht würfft / ſo doch Dioſcori⸗ des / Plinins/ vnd alle die daruon geſchribẽ / keins ſo mens gedencken. Vnd diß⸗ ex ſomẽ würt auch nit yederman zů theyl / ſonder můſſz man zůuor das kraut be⸗ ſchwoͤren / vnd den teüffel darüber anruͤffen / vnnd als dann ſo ſchwitzet es wie ein gummitroͤpflin / welche gleich vff ſtund hart werden / vnnd zů einem ſchwartzen ſomen / welcher mir auch von etlichen iſt gezeygt worden. Mag wor ſein / mag auch wol ein teüffels geſpenſt fein. Es mage ye ſolicher ſomen nyemants gedeyẽ (wie ſye ſagen)dañ allein vff S. Johañs nacht / vnnd auch nicht / dann mit vor⸗· gangener coniuration/doch eine anders weder die anderc. Dañ hye hoͤr ich / das auch einer nit braucht bandrgebärd wie der ander. Halt es für ein lauter gauck⸗ elwerck. Dann / iſt es ein natürlich ding mir 5 ſomen / was bedarff es ſolich er coniuration / vnd den t eüffel darüber anzůruͤffen / oder auch daruon zůtreiben / fo würt die natur ire würckungẽ ſelber thůn / on beſchwoͤren vñ vngeſaͤgnet. Iſt es dann kein natürlich ding / ſo iſt es gewiſßlich ein geſpenſt vnd betrügnuß. Der ber das / wie kompt es / das man jn allein vff ſanet Johanns nacht můſß ſam̃⸗ len / vnd nit vff einen anderen tag vor/oder nach? Was hat S. Johañs damit zůfchaffen? So muͤſſen wir Chriſten gegauckelt haben / die werck der natur ver⸗ keeren / vnd vnßere ſuperſticion vnd aberglauben darunder mengẽ / es gylt ſonſt nicht. Ich will hye nit verworffen haben / die Magiam naturalem / die auch Pia cus Mirandulanus groſß achtet / vñ vil herrlicher philoſophi beyden Kryechẽ / Römeren/vnd Hebreieren gewiſßt haben / wie Plinius an vilen ortẽ verdeckt angezeygt / aber bie kunſt nicht leeret. Iſt aber vil ein ander ding geſein / weder vnßere gauckeler gaucklen / vñ gebenerwan ein ding der natur zů / das als bald der teüffel gerbon hatt / oder ein geſpenſt iſt. Joſephus ſpricht / das auch Moſeh⸗ mit der magia naturali et was gewiſßt hab. Iſt nicht fo übel geſchworen / wie et lich ſich leg darüber ſtellen / vnd plauderen/farenmal Steffanus ſelb jm des ge zeügnüſß gibt im bůch der Apoſtel geſchicht / das et ſey geleert vnd erfaren ge⸗ ſein aller kunſt der Egyptier / wie dann dazůmal ſoliche kunſt / vffs hoͤchſt im ſchwangk geſein. Ich habs vor meer geſagt / wann wirdie geheymnüſßen der natürlichen ding wiſßten / vnd fo hoch die ſelbigen zů erfaren vnd zůet kündigen geſynnet wären/ wie vff andere üppigkeitẽ / nach dem vns dañ auch Gore der almechtig vff diße welt geſetzt hat / das wir ſeiner werck ſollen warnemen / vnd durch die ſelbigen jn leeren erkennen / vnd eeren / ſo würden wir noch heützůtag nic minder wunder 2 werck würcken / weder die Alten. Solichs hab ich hye non anscygen von dem Farẽ / damit ich nit gar nichts daruon ſagte. Es werde aberdie Faren beſchwoͤr⸗ er / vileicht über mich zürnen / da ligt nicht vil an. Geſchlecht des KFarens. Ich find fyerer ley geſchlecht des Farens die mir vff diße zeyt bekant. Als klein Kreücerbuͤch. CCCVII Waltfar /oder Eychfar. Groſſer Waltfar / der in den waͤldẽ wechßt mañs hoch / A beyde mit einer roten holtzechten wurtzelen / welche geflocht en wie ein zopff. Die dritte / En gelſuͤß. vnd die fyerd Steinfar / oder roter Steinbrech. Werden alle fyer Filiees genennet im Latin / ſeind auch der geſtalt halb / der bletter / vnd dere düpfflin die ſye haben zůruck der blerrer/swar alle gleich / allein das einer groͤſſer vud kleiner weder der ander. Etlich rhůnd darzů den Reynfar. darumb das er der bletter halb auch nit vnaͤnlich dem Faren. ¶ Was Karen für kraͤfft hat. Was nůn der Waltfar für kraͤfft habe / vnd naͤmlich der ſo men daruon / iſt im geheymnüſß der beſchwoͤrer / ſye ſagens auch nyemants. dan es iſt ſo ein koſtlich vñ überkoſtlich ding vmb den ſomen / dz man wunder darmit wůrcke. Ich hab aber noch keinen geſehen / der reich dar mit ſey worden / oder ein eintzig wunder darmit gewürckt habe. Von dem Steinfar hab ich geſagt im Steinbzech. Vnd von dem Reynfaren/in dem kraut Reynfar. Beſchꝛeibung des gemeynen Karens aufs Dioſcoꝛide. Die bletter an dißem kraut haben keinen ſtengel / kein frucht / kein blůmen/ onder wachßent an den ſtyelen auſſer den wurtzelen. Die bletter ſeind auch ges ſpalten / vnnd zů beyden ſeiten gefydert / etwas wenig ryechend. Die wurtzel ſchwartz / lang / vnd etliche kleine würtzelin daran hangend. ¶ Kraͤfft ſo Dioſcorides dem gemeyn⸗ B en Faren zügibe. Dißer wurszelfyer quintlin genoſſen / treibet auf die groffse fpülwürm/mie honig wafler genomen. Aber meer würcker ſye genom̃en mit ſchwartzer Chriſt⸗ wurtyoder Scamonea / fyer baller ſchwaͤre. Iſt auch gůt den miltzſüchtigen. Von dem Engelſuß oder Baumiar /oder Tropffwurtʒ. * ¶ Von dem Nammen. Ngelſuͤſz würe vff Kryechiſch genennet pPolypodium / zů Larin Filicula. Polypodium darumb / das fein wurtzel gleich eine in fiſchlin genañt Polypus. In teütſcher ſprach / Eng⸗ elſuͤß / oder Tropffwurtz / vnd von etlichen auch Steinfar. Ce iiij CCCVIII Contrafayt c Statt feines gewaͤchſz. Theophraſtus ſpricht / das Engelſuͤß gern vff den felßen vnnd ſteinechten orten wachß. Aber alle andere / als Plinius / vnd Dioſcorides ſprechẽ / das es vff den felßen / vff den alten Eychbaͤumen / vnnd darunder wachß. welches auch die warheyt. Erwoͤlung des Engelſuͤß. Siebeffer/vnddie zů der artzenney ſoll gebraucht werden / iſt / ſsẽ von den mie en Eychbaͤumen geſamlet würt / vnd nicht von den felßen / naͤmlich die man zi erweychung des leibs will brauchen. Aber ſtein zerbrechen / acht ih die andere fü die beſßer. Geſtalt des Engelſuͤſ,. Dioſcoꝛides maiet es alſo. Engelſuͤß waͤchßt gern vff den moßechten felßen / vff den alten baͤumen / vnd alten ſtoͤcken / vnd vorab eychbaͤumen / einer fpaͤnnẽ hoch. Gleichet ſich dem Far / iſt ein wentzig harecht / mit vilfaltiger ſpaltung / doch nicht fo klein wie der Far. Sein wurtzel iſt auch harecht / wie die Polypen knodecht / des kleinẽ fingerleins dick / welche wañ man ſye ſchabet / iſt ſye yñ wend⸗ ig gruͤnlecht / bitrer vnnd ſuͤß durcheinander. Complexion des Baumfarens. Paulus / vnd Galenus halten / das es ſey einer vaſt truckenen eygentſchafft / vñ qualitet / doch on ſonderliche feberpffe/warm vñ trucken in dem zweytẽ grade. @ Kraͤfft vnd Juuamenten. Sein krafft iſt zů purgieren. Gekocht mir huͤner bruͤe / oder fiſchbruͤe / mangolt / oder bappelen / treibet auß durch den ſtůlgang die ſchwartz gall/ vnd flegma. Puluerizyert würcket des gleichen / mit honig waſſer yngenommen. Kl auch gür zů den melancholifchen febern/ vnd nämlich für daskrymmen. gekocht in der bruͤe voncinemalten hanen / vnd getruncken. Heylet auch die ſchrunden andenbenden. Das gebꝛañt waſſer daruon / iſt gůt für den hůſten / vnd benympt auch ſonſt melancholiſche ſchwaͤrmuͤt igkeyten / vñ vngehewere / ſchwere traͤum / yngenom̃⸗ en ſo man ſchlaffen will gan. Wie man den Engelſuͤſz in der artzenen brauchen ſoll. Dieweil aber Engelſuͤß ſo hefftig trücknet / vnd den leib mager macht / auch reytzet zů vnwillen / wentzig ſoluieret / ſo bedarff es rectificierung vñ ſterckung. darumb ſoll es rectificieret werden / mit honig waſſer / keß waſſer / bruͤe von eincen alten hane / huͤnerbruͤe / moͤrtreübel decoction / gerſten waſſer / fenchel / eniß / vnd yngber. welches du von dißen genantencorzectinennympftaft gerecht⸗ Doſis. Sein doſis iſt / ſpricht Meſue / von. ij. quintlin an bitz vff. iiij. guldẽ ſchwaͤr. Kreüterbuͤch. CCCIX Peonienbluͤm oder Eee Kuuigsbluͤm. EN A ¶ Don dem Nammen. ” Nr O wirdie recht Peonien blüm haben / ſo ſgt es gar ein koſtlich ding darumb / et wan vaſt in groſßer acht geſein bey den alten Kryechen. Ir nam̃ iſt von irem erfinder / dem allerelteſten arter Peone. Die Alten babeẽ ſoliche gebraucht gleich wie Hypericon / das iſt / S.FJohans kraut /Oſterlucey/vnd Beyfůſß / für alle boͤße geſpenſt / vnd hexen⸗ werck / ſo eim bey der nacht begegnen mögen. Vnnd ſpricht Plmius / des gleich Theophraſtus / wañ ſye diße wurtzel haben woͤllen graben / ſo můſt es bey nacht geſchehen / etlicher gefaͤrlicheitten halben die ſye bey tag hetten muͤſßen darüber beſteen / von wegen des ſpechten / Pici Martij genañt. Geſchlecht vnd geſtalt. Oisfcszides ſpricht / das der Peonien zweyerley geſchlecht ſeyen / maͤñlin / vñ weiblin. Das maͤñlin ſoll ein nuſßbaumen laub haben / vnd das weiblin ein ge ſpalten blatt. Off dem ſtengel hat es hülſſen / oder fhorten/gleichdem Kryech⸗ iſchen nuſßblat genannt / in welchem / wañ ſye ſich vfft hůn/ ſeind rorcköanlin/ gleich den granat kernen / vnd in der mitte ſchwartz / funff/ oder ſechs. Des maͤñ⸗ lins wurtzel iſt eines fingers dick / vnnd einer ſpannen lang / weiſß / vnd eines zů⸗ ſammen zyehenden geſchmacks. Aber des weiblins wurtzel ſeind knollecht / vnd ſollen ſolicher knoͤllin ſyben / oder achte fein/glach wieinder Haſtula regia. Ich acht vnſere gemeyne Peonien für das weiblin / noch aller anzeyge die hye Dio⸗ ſcorides thůt. Sein Complexion. Die wurtzʒel iſt etwas ſcharpff / vnnd zeühet zůſammen mit einer ſuͤſſigkeyt / vnd wañ mans mit den zenen kewet / gibet es auch ein kleine bittere / zeyget an / das ir complexion trucken / vnnd einer ſubt eilen ſubſtantz iſt / nicht zů vil hitzig / fonder etwas mitelmeſſig. € Kräffe vnd Artzeneyen. Peonien wurtzel iſt gůt den frawen die võ der geburt haͤr nicht genũg gereyn⸗ iget. Vnd getruncken alſo groſß als ein Kryechiſch nuſß / beweget den blůmen. Mit wein geſotten vnd yngeben / leget das bauchwee. EIN auch gůt für die geelfüche/npereu weet humb / vnd der bloßen. Die roten koͤrner fand gůt die roten menſtrua zů ſtopffen / zehen / oder. xij. in einem ſcharpffen roten wein getruncken. Die ſchwartzen koͤrner ſeind gůt für den Incubum / das iſt / für das drucken im ſchloff / da einer meynet es lig etwas ſchwers vff ym / woͤll yn zů todt drucken. Für vffſteigen / vñ weethumb der můter. xv koͤrner daruõ getrunckẽ in wein. Peonien kraut de moͤniſchen anbundẽ / ſtaͤtigs getragẽ / bringt yn wið zů recht. Galenus ſpꝛicht / das er es offt erfaren / wann man die den jungen kinderen / ſo en fichtagenbabenv/an den half bencker/fo vergang es yn. pricht auch weitter das fpe die verſtopffte leber vnd nyeren vfft huͤe. 2a ELER Contrafayt Roſzmarin. u Von dem Nammen. Oß marin hat im Kryechiſchen ſeinẽ nam̃ en haͤr von dem Weyhrauch / vnd würt genennet Libanotis. ch des ſelbigen geſchlechts / deren dann dreyerley erzelet werden / ein geruch haben wie weyhrauch. Dioſcorides nennet yn Roſmarinum Coro⸗ narium. darumb / das man vor zeiten ſich damit gekroͤnet. wie dann der Roß⸗ marin noch heütbeytag zů wolluſt vnd zyerd gebraucht würt. Ein edels herr⸗ lichs gewaͤchß / welches auch nicht in ſolicher acht vnd anſchens / wie es dañ wol werde/fonder allein zů üppigkeit gebrauchet würt / darum̃ / das man ſeiner ans deren kraͤfft vnbewiſßt iſt. Sein Geſchlecht vnnd geſtalt. Dio ſcoꝛides er ʒelet dißes krauts dreyerley geſchlechte / vñ etliche andere noch meer. Aber ich achte / das die ſelbigen vnſerer zeyt nit bekant ſeyen / in Italia ſo wol / als in Teütſch landen. Der Roßmarin da mit man ſich kroͤnet / würt der maſſen abgemalet / vnd abcontrofayet vom Dioſcoride / mit feinen zweiglinen / zartten / kleinen / langen / vnd wolryechenden blaͤttlinen / in aller geſtalt wie er menigklich wolbekant/ allein dz er in Welſchen landen gar vil groͤſſet / vñ übers flüſſiger waͤchßt / in groͤſſe der baͤum vnd ſtauden / dañ er vns hye in vnſerẽ land⸗ en bekant / vñ naͤmlich in Franckreich vff den Langen docken / do fand auch waͤld von Roßmarin. Statt feines gewaͤchſßß. Wiewol der Roß marin die natur hat / das er auch an vngebawenen ortten / als in Franckreich / ſich felber ſaͤhet / vnnd für brennholtz ab würt gehawen / ſo zylet man yn doch in Teütſchen landen allein in den gaͤrtten / vnnd gebawenen etten / vnd das der kelte halbẽ des landts. Will wol gewatttet ſein/ geet ſonſt bald ab über wynterzeyt. Sein art iſt / das er ſich ſonder gern laſßt außlegen / vnd pflantzen / wer darmitkan. Zeyt feiner ynſam̃lung. Wer waſſer dauon wolt brennen / der mag das zum jar zweymal thůn / als im Meyen / vn Herbſt monat / kraut vndbliimen võ dem ſtengel abgeſtreyfft ⸗ vnd gediſtillieret. Man mag auch die blůmlin beſonders ſammelen / vnd über jar behalten zů ſyrupen / vnd latwergen brauchen. Was Roßmarın für ein Coms plerionhab, Alle Roßmarin (ſpricht Galenus ) feind einer krafft vñ qualitet / das iſt / das ſye gern erweychen / vnd wol abdewen / zerſchneiden die groben feüchtigkeitten / vnd reynigen/ einer hitzigen natur⸗ fü Kreüterbuͤch. CCCXI ¶ Seine kraͤfft vnd Juuamenten. Roßmarin geſotten in waſſer / iſt ein ſonderlich bewaͤrte artzeney für die geel⸗ cht / ſoll der ſoliche trincket / ſich gleich darauff uͤben / etwas arbeyten / darnach baden / vnd ais dañ ein drunck weinsthůn. Es ſeind auch zů dißer letſten zeyt noch vil meer gůtter erfarner ſtücklin von dem Roßmarin offenbar worden / welche bey den Alten nit beſchriben / noch be⸗ wiſßt / vnd ſeind naͤmlich wie hernach volgt. s waſſer gediſtelliert Stercket das feücht hyrn. Das ſchwach bloͤd hertʒ. ie ynnerliche ſynn. tercket die memori / oder gedaͤchtnüſß. Benymmet die omchtiaͤgkeyt / vnd ſyncopim. Stercket vnd erwoͤꝛmet die erkalten aderen. Benymmet das zʒytteren. Rröfftiger die bettryßen / paraliticos / in die glyder geriben. Demmet alle kalte geſchwulſt ůbergelegt. Behuͤtet vor der peſtilentz. Reyniget das geblůt. Leget das keichen / vnd den alten hůſten. Iſt gůt für dass abnemen. Er woͤrmet das maꝛck in den beynen. Item den kalten ſchleimigen magen. Macht wol dawen. Leget die geſchwulſt des magens. Bꝛinget die ſprach haͤrwider. Macht keck vndbersbafftig. Leutert das angeſycht / damit geweſchen. Behuͤtet vor der ſchwartzen peſtilentz / oder hundßblateren. Heylet die fiſtelen. Macht junggeſchaffen. Retardieret das alter / allen tag getruncken. Rechtfertiget die zeen damit geweſchen. Macht ein gůten athem. eylet den krebs. Seüberet die boͤſen faulen wunden. Iſt gůt für vnwillen vnd flüſßß des bauchs. Iſt ein theriacks für alle vergyfft. Teget die wee der můtter. FE gůt für das keymmen vnd darmgegycht. Reynigerdie můter / vnd macht fruchtbar. Tylget ab die flecken vnd maßen. Vergleichet ſich in ſeiner art dem edlen balſam. Reyniget das geſycht. Benymmet das augen felle. Stiller die augen flüſß Macht ſcharpffe augen. Rechtfertiget die vnent pfintlichen glyder. Geſotten in wein mit hirtzzung / benympt auch die geelſůcht. a CCCXII Contrafayt c Folerdie feygblateren ein pflaſter daruon gemacht. Compoſita. Mit honig gemiſcht / leüteret die augen. Die geſtofſen wurtʒel mit honig gemiſcht / legt geſchwulſt / vnd weycher. Geſotten mie S. Peters kraut / weychet den bauch / vnd benymmet das bauch wee. Mit beyfůß geſotten/machet harnen. Die kolen von dem gebranten holtz gepuluerssiert / vnd die zeen damit ge⸗ riben / macht ſye weiſß. Sie wurgel geſotten in eſſig / iſt gůt für daspodagram. Mit meliſſen geſotteu vnd gedruncken / reyniget die můtter. Mit bertram geſotten / vnd rotem wein / vnnd gatgariziert / erhebt das ab⸗ gefallen zaͤpfflin. Mit raůten geforten/ift gůt für den fallenden ſyechtagen. Mit ſtein muntzʒ/ vnd wylder boley geſotten / in halb wein vnd haumoͤle / vnd den leib dar mit geſchmyert / macht ſchwitzen in der waſſerſůcht. Eleetuarium diant hos in der Apothecken/ iſt auch ein koſtlich compoſition zů allen genanten breſten. Ein roßenmarin wein gemacht im herbſt / mit friſchem moſt / hat alle kraͤfft / wie obgeſagt von dem waſſer. Ein ſchweyſß oder waſſerbad gemacht mit roſenmarin kraut / iſt nicht genůg zů rhuͤmen für alle obgenante breſten. Das puluer in weychen eyeren geſſen/ſtercket gleich dem gebranten waſſer. Maioron. A Don dem Nammen. Fewol auf dem Galeno / vnnd Paulo Acgineta ſcheinet/als ob Samſuchus vnd Amaracus zwey⸗ erley kreüter bedeüttent / ſo werden doch bepde namen vom Dioſcoride vnd Co⸗ lumella zů geben der Maioron / welche Latiniſch vnnd Kryechiſch heüt alſo ge⸗ nennet würt / zů Teütſch Maioron. Ich liß in den fabulen / das Samſuchus ſey cin fürſtlicher oder künigklicher knab geſein / welcher / als er das edel vnguent / oder ſalb võ dißem kraut antragen ſolt / fyele er / vnd zerbrache die büchß. ſey alſo von dem ſtarcken lieblichen geruch verwandelt worden vff der ſtett in dißes kraut / vnd dohaͤt hab es noch heüt beytag feinen namen. Die Roͤmer nennents Perſa. Ein koſtlich edelkraut / etwan auch bey den Kryechen / vñ auch den Roͤm⸗ erenin gröfferen eren gehaltẽ / vnd gebzaucht worden indie wolrpecbende falba en. Würt zů dißer zeyt /gleich wieder Roßmarin / vß vnwiſſenheit für ein ſchap pelkraut / vnd cin garten zyerde gehaltẽ. Dañ fo narrecht feind wir Teürfchen/ das wir keyns dings achten / vnd wiewol wir auch in vnſerẽ landen koſtliche wol⸗ ryechende kreüter vñ blůmẽ habẽ wachßen / danneſt ſo wir ſyech werdẽ / ſo muͤſſen wir in die Apotheck auß Indien vñ Arabien ſterckungen ſůchen / wir habẽ ſonſt Kreüterbuͤch. CCCXIII kein glauben doran. Wañ nůn gat kein Maioron in Teütſchen landen wuͤchß/ vnnd würd allein auß Arabien inhaͤr gefuͤrt / wer es nicht ein koſtlich ding / wer es nicht wol fo koſtlich als der Byßem / vnd Saffran / vnd Sticas/ vnd was der ſclbigẽ wolryechendẽ dinger ſeind? Aber dieweil es auch bey uns wechßr / ſo gylts nichts / ſo machen wir kraͤntzelein darauß / zyeren die garten damit / deßgleichen die aͤrtzet doͤrffen auch nicht Maioron für ſticaden nemen / es můſſz mir alles frembd ſein. Geſchlecht vnd geſtalt. Es vnderſcheydet zwar Dioſcorides dißes kraut nicht weyter dann der laͤnd er halben. Dañ der allerbeſt Maioron wechßt in Cyperen. Darnach in Egypt en land. Es iſt aber danneſt bey vns auch zweyerley. Ein gemeyner / vnd ein ed⸗ ler genañt. Der edel hat kreüßere vñ adelechter blaͤtter / weder der gemeyn gart⸗ en Maioron / aber beyde zwar einer kraͤffte / vñ vaſt eins lyeblichen geruchs. Scatt ires gewaͤchß. Wie obgeſagt /ſo würt der Maioron gezylet in den gaͤrten / etwan auch in be⸗ ſonderen kachelen / vnd geſchirren / in geſtalt kleiner baͤümlin / vnnd wechßt vaſt gern. Würt geſaͤhet vnd geympfft / oder gepflantzet. Anden feüchten ſchaͤttech⸗ ten orten / wůrt ſye groſß vnd feyßt / an der ſonnen / klein vnd krauß.· Sein Complexion / vnd Temperament. Galenus ſpꝛricht / das Maioron wermet in dem drittẽ grade / vnd trucknet in dem zweyten. a Was Maioron für kraͤfft hat. =; Maioron geſotten / vnd südzincken geben denen fo anfaben waſſerſůchtig zů werden/iftgür. Dyenet auch denen ſo nicht harnen moͤgen / vnnd leibwee haben / vnd treibet auch den ſtein. Die bletter in honi aefefken / vndüber gelegt / benemmen die blawen mäl> er / von ſchlagen / oder ſtoſſen. Ein zapffen darauß gemacht /bringet den frawen ire zeit. Mit eſſig vnd ſaltz geſtoſſen / vndgelegt über ein ſcorpion biffs/beyler jn. Ein pflaſter darauß gemacht / vnd gelegt über die verrengkte glyder / rychtet ſye / vnd leget das wee. Mit zartem gerſtenmeel / das da bereytet / ein deyglin darauß gemacht / vnd über die augen geftrichen/leger die hitze vnd geſchwulſt der augen. Das puluer daruon in die naßloͤcher geſtoſſen macht nyeßen / reyniget vnnd ſtercket das haubt. Man macht auch ein oͤle darauß / genannt oleum Samſuchinum / oder ein ſalb / welche woͤrmet / vnd er weychet die neruen/onnddicerkaltemüter . Iſt et⸗ wan gar koſtlich bereyt vnd gehalten worden / wie Dioſcorides am erſten bůch das ſelbig zůmachen beſchreibet. Maioꝛon geſotten /oder das ſafft daruon in die naß geſupffet / ſtercket auch dz hyrn / vnd iſt gůt denen ſo den fallenden ſyechtagen haben. Reyniget vnd daͤwet wol den naßpfnüßel / oder ſchnupffen. Wen das paralyſis getroffen / vñ jm die ſprach gelaͤgen / ſoll man ie CCCXI Contraſayt C inden mundgeben/bzinget jm die rede wider. Es iſt ein krefftige ſterckung der geyſter. Die bettryßen /vñ paralytici / ſollen dißes waſſers vil brauchen / vnd die glyd er damit reiben / vnd von jm ſelb laſſen trucken werden. Stercket die memosp/oder gedaͤcht nuß / das hyndertheyl des haubts damit überſtrichen / oder ein laugen darauß gemacht / vnd mit gezwagen. Welche frawen auch das Weil zů vil haben / ſollen dißes waſſers brauchen ey zeiten. Leget das haubtwee von kalten flüſſen vnd vrſachen. Macht weit vmb die bruſt / vnd zerſchneider den koder. Die ſchrepffhoͤrnlin in dißem waſſer genetzt / behuͤtet den menſchẽ das nichts boͤß dar zů ſchlecht. Das ſafft geſtrichen über das gelüffert blůt/ʒerlaſſet es. Ein fomentdauon/reynigetdie můter. Das kraut über den magen gelegt in ein ſaͤcklin / leget das magenwee. In die ſpeiße gethan / machet ſye wolſchmacken / vnd iſt geſund. Leget auch das geſchwollen miltz. Neüßoͤrlin. — ¶ Von dem Nammen. AN Sur mercklicher yrthumb iſt hye ingeriſſ eninden alten Kreüterbuͤcheren / welche garnah alle / das kreütlin Gauchheyl / zů latin Anagallis / für Meüßoͤrlin außgelegt haben. In welcheu yrrthumb ſye gefuͤrt der ale Abgott Auicenna. Von dißem yrrthumb diſputiert weitlaͤuffig der hochgeleert D. Leonhart fuchs / in ſeinem buͤchlin / das er geſchriben vonden yrrthumben der aͤrtzet / gehoͤrt für die gelerten / das ſye dem ſelbigen / vnnd deren gleichen fleiſſiger nach ſynnent / damit ſye nit für vnndfür alſo machen / quid pro quo/meüßdzeckfür pfeffer. Das kraut Meüpszlin würt alfo geneñt / ſpricht Dioſcorides / darumb / das ſeine blaͤttlin den Meüßoͤrlin gleich ſeind / Anticula muris genannt zů latin. Geſchlecht vnd Geſtalc. | Dioſcorides ſpricht / das dißes kraut zweyerley fey . Das erſt / wechßt in den waͤlden / vnnd ſandechten orten / Alſine genapnt/ift aber heüt nicht bekannt / als Marcellus Vergilius / vnd die außleger Dioſcoride meynen. Das ander mit vilen ftengelen/wachßent vß einer wurgele/etwas rotlecht / vndenzů hol / mit ſchmalen / langelechten blaͤtt lin / mit einem ſcharpffen rucken / ſchwartzlecht / ye zwey vnd zwey zůſammen / durch etliche ſpacia von einander ge ſünderet. Die wurtzel iſt eins fingers dick. vnd alſo beſchreibet ſye Dioſcorides. Kreuͤterbuͤch. CCCXV as aber wir Meüßoͤꝛlin nennen / iſt ein kleins kreütlin /mit horechten blet⸗ A teren / flechtet ſich vff der erden / auch mit einem kleinen horechtigen ſtengelin / vñ ſeine bluͤmlin gelb / wolryechend. Auch zweyerley / eins mit groſſen bletteren / das ander mit kleinen / haben aber beyde ein bluͤmlin gelb. Es ſeind auch erliche/fpzibt Dioſcorides / die diß kraut Helxinem nennen / von welchem wir geſchriben in dem kraut Parietaria / S. peters kraut genennt. Complexion der kleinen Meüßoͤꝛlin. Meüßoͤꝛlin das do wůrt geneñt Alſine/keltet vnd feüchtet/gleich wie die ob⸗ genannte Helxine / doch on ſtopffung / erkuͤlet die choleriſchen apoſtemen. — —— e ¶ Seine Eraffe vnd artzeneyen. Dioſcorꝛides haltet das Meüßoͤrlin gleiche kraͤfft habe mit dem kraut / herba Mercurialis genannt /oder S.peters kraut. Das waſſer von dißem kraut braucht der hocherfaren Hieronymus von Brꝛaunſchweygk für das abnemen. Sürden haubtſchwyndel. Denen ſo blůt ſpeyen. kür alle flecken der augen. für das krymmen. für die Bermůter. kür das vffſteigen der můtet. kür die fpülwürm. Für geſchwulſt B Für vnnatürliche hitze / ein důchlin dariñ genetzt. Ein gewiſß Experiment wider den Buch. GrabwurgelvndEraut/dörz ſye / dißes puluer gib den kinden ſo gebrochen in der bapp / den alten in der ſpeiß. Item für die Geelſůcht / ſeüd Meüßoͤrlin mir Erdtboͤrkraut in wein / vnnd drinck ſolichen tranck. Soll auch das kraut eim vernageltẽ gaul ſeer dyenſtlich ſein / vnder das hůff⸗ eiſen gelegt. Bingelkraut. > ¶ Don dem Nammen. Ingelkraut wire vff Kryechiſch Par rhemon genennt gleich wie etliche obgenannte kreüter / bey den latiñiſchen Mer⸗ curialis / Mercurius kraut. darumb / das der abgott Mercurius ſoll das erſtlich erfunden / vñ den menſche ſein nutzbarkeit anzeyget / vff Teütſch / Bingelkraut / cheiſßkraut / Miſt mylt/ Hundsmilt / Mylt / Scheiſſmylt / Spectmalten/ Schoß melden / Kuͤwurtz / derẽ ſo deren nammẽ iſt kein ende / villeicht das es ein geſchlecht iſt des Mylts / vnnd den ſtůlgang reytzet. Marcus Cato ruͤmet das kraut vnnd befylcht es den dorffmeyeren / das ſye ſich damit laxieren ſollen / doch zym̃lich zůbrauchen. Don ſeiner ſtatt. Sein ſtatt iſt vaſt in den gebawenen orten vnd in den reben. d ij CCCXVI Contrafayt c Geſchlecht vnd Geſtalt. Dioſeorꝛ ſpricht / das dißes kraut Sweperleygefchlecht ſey / maͤñlich / vnd weib⸗ lich / wachßent beyde eines ellenbogẽs hoch / on zweigent ſich. Seine blaͤttlin ſeind gleich der Baſilien / vnnd zyehen ſich vff die art wie S. Peters kraut / ſeind aber doch minder vnd kleiner / welche ſich von dem ſtengel obenhynauß zweigẽ / ye par vnnd par. Das weiblin dauon beſomet ſich wie der Mylte / vnd Gůt heinrich. Das maͤnnlin bat ſeinen ſomen an den bletteren / klein / rond / geparet / vnd wie zwey hoͤdlin henckend. Hieronymus ſpricht / das noch auch ein kraut ſey / Gůtheynrich genañt / oder Schmerbel / ſey auch ein Mercurialis. Die anderen aber machen darauß ein Nater wurtz/wie obgeſagt. Complexion. Auerrois ſpricht das Mercurialis ſey warm vnnd trucken am erſten grade/ vnd ſey zůſammen geſetzt auß widerwertiger ſubſtantz. das iſt / auß einer ſtopff⸗ enden / ſchar pffen / vñ weſſerechtẽ. Vnd war ſoliche friſch iſt / ſo laxiert ſye ſenfft 7 als vil als in dem erſten grade. Mag gereychet vñ geben werden im anfang der feberenon alle dewung / gleich der Caſſia fiſtula / vnd Tamarinden. Vnd wann man ein pflaſter darauß machet / ſo reſoluieret ſye. ¶ Seine kraͤfft vnd Artzeneyen. Beyde Mercuriales mag man in der ſpeiße brauchen / den banch damit vi ehim. Bochet in waffer/seücht choleranı vnd phlegma. Hippocrates der fürnemft medicus / hat erwan vil von dißem kraut gehalt⸗ en/ vnd es gebrauchet wie harnoch volget. Manfinder/daser ſolichs ver miſcht mit roßenoͤle / oder gil gen oͤle / gebraucht * zů * můter / den frawen ire zeit / vnnd die geburt damit zůtreiben / für die am̃ gelegt. Er hat auch ſolich kraut zůtrincken geben / vnnd fomenta darauß gemacht / zů den genannten bre ſten. Das ſafft dauon pflag er in die dauben oren zůthůn / v nnd das gehoͤre damit widerbringen / mit fyrnem wein überſtrichen. Seine bletter leget er vff den bauch / vnd über die tryeffende augẽ / für die harn wynde vnd zů dem breſten der bloßen. Wittu ein gůt ſolutiua machen / ſo nim Bingelkraut ein handtuoll / ſeüde dz in einer huͤnerbruͤe / drinck die ſelbig. Etliche thůn bappelen darzů / vnd zucker. Die anderen ſyeden ſolich kraut in kappunẽ / oder eines alten hanen bꝛuͤe / iſt vnd mit eim zucker abbereyt das aller beſſt. Hieronymus ſpꝛicht / das Bingelkraut waſſet in die naßẽ gezoge et wan offt / iſt gůt dan haubt damit zůpurgierẽ / vnd hinderſchlecht die abſteigende flüſß / die da fallen in die augen / naͤß / vnd oten. * Vber den bzandr geſchlagen mir einem duͤchlin / heylet vnd leſchet. Mir wein vermiſcht /heyler offene ſchaͤden. Kreüterbuͤch. CCCXVII 3 58 ki Be —— 222 S. Jacobs blům. Iſt zů vffent⸗ Sl hale der RFiſtelen / Sa das ſye nic weiter oo. vmb fich eſſe / ein We hewaͤrt ſtuck / die RES bletter dürꝛ gepul⸗ — uert / vnd daryn ge⸗ re fpuenge. | — Ein ſonderlich a N undekraue/anch N yñer lich zübrauche TI ! A; — 5 8 Be 111 Nr, k Dd ij CCCXVIII Contrafayt * a Von der Meyſterwurtz⸗/ Angelica / vnd ver Hepligengenft wurtz / oder Bꝛuſtwurcz genannc. ¶ Von dem Nammen. It dißen zweyen wurtzelen binn ich wol wre A| dzep oder fyerjar vmbgangen / mich hefftig beworben / vnd er⸗ aget/ vff welches capitel Dioſcoride ſoliche Doch möchten gedeütet worden/ ſeind aber gar vnbekañt bey den hochgelerten / bitz zů letſt mir ein meynung für ⸗ geſchlagen der wolgelert D. Hieronymus Bock / ein fonderlicher erfarener der kreüter krafft / vnd artzet meins gnedigſtẽ herren zů Zweinbrücken / vnd iſt nam lich diße. das er ver meynet / ſye ſeye von denen geſchlechten / die Dioſcorides / vñ Plinius Panaces neñet / die aller koͤſtlicheſte wurtzel die man haben möge. On bewaͤret ſolichs vß der deſctipt ion Danaces / auß dem geruch / gumm / vnd ſafft von dißen wurtzelen / welche alle überein kom̃en mirdem Panace. Das ich mie laſß der maſßẽ wolgefalle / vnd achte / es werd ſye keiner bald beſſer deüten. Doch woͤllẽ wir hyer iñ auch nicht ſtreittig ſein / ſenð habẽ vnßer gůtbedunckẽ anzeygt. D damit die gelerten dem ſelbigen weiter nach ſynnen moͤchten. Etlich andere die ſagen / das weder Dioſcorides / noch Plinius haben et was von dißen wurtzelen een wicvonder Graſßblůmen / vnnd etlichen anderem fimplicibus/ die erſt zů den letſten zeiten ſeind außfindig worden / vñ teüffen ſoliche wurgele/ die ein Meyſterwurtz Aſtranciam / oder Oſtericium / dieander Angelicam / oder Sie Vega ui a eins weßens vn krafft / doch das Angelica ſey das weiblin / vnd Meyſter wurtz das mänlen. Diße nammen babe alfo überbande ommen / vnd in einen brauch kommẽ / das ſye auch kein alt ſynonymum / oder era haben / darauß man ynen weiter moͤcht nachſtapffen. Die allerge⸗ lerteſten / die ich gehoͤrt hab / die halten es ſey das Meu / dauon Dioſcorides am erſten bůch fchreiber.reimer ſich aber ebẽ daruff / wie ein fauſt vff ein aug. wolerfare Hieronymus von Brau — auchein meynung / vnd redet daruon / vff diße weiß. Von dißem kraut Angelica(ſpricht et) hat kein alter philoſophus geſchriben. darumb fein latiniſcher nammen von den teütſch⸗ en in ůbnng iſt / Angelica / von etlichen anderen genennt Heyligen geyſtwurtz / oder Bruſtwurtz / vnd iſt ein geſchlecht der Meyſter wurtz / ſo von den latiniſch⸗ en genannt Oſtericium. Aber Angelica geſchlecht iſt zweyerley / wylde / vnd zam me. Kraut vnd ſtengel in der lenge zweier ellenbogen. das vil von den Teütſch⸗ en Bůchhalter nennen. Sein wurtʒel bar keinen geſchmack / des werden dann die leüt betrogen / das jnen etliche falſche wurtzeler / der wyldẽ Angelica für die recht Angelica verkauffen. Aber die recht Angelica an wylden enden wechßt / als in gedůrgen / vnd gaͤrten do ſye in gepflantzet würt. Bittz hiehaͤt Hieronymus. An einem andeeren oꝛt in der beſchreibung des krauts Meliſſa / oder Muͤter⸗ kraut / ſagt et vonder Meyſterwurtz alſo. Ein ander kraut iſt auch Hertzwurtz gencht/inlatin Oſtericiũ / wiewol der teütſch Herbarius ſpricht / das Meu / ſey Oſtericium / Meyſter wurtʒ / oder Hertzwurtz. Iſt aber falſch. Dann Meu⸗ Kreüterbuͤch. CEEXIX iſt Anethum agreſte / das iſt / wylder Dylle / vnd gleicher feintraur undftenget : Dem Fenchel vnd dem Dylle. Aberdie Meyſterwurtʒ — ſich der — a Erauc. War iſt es / das die wurtzelẽ in der tugent a in etlichen Eräff ren / darumb ein für die ander offrgenom̃en würt. Spbeftubyelicber Leßer / wie wir ſo gar von erkant nuſß ſeindkommen auch der allergemepnften kreüter / wie wir darumb gangen / vnd vnſergůtduncken haͤrfür brin gen / vnd wañ wir ſchon lang geradten vnd vermeynen / ſo ſollen wir dannocht wol gar nichtsttoffen ha bẽ / oder wie man ſagt / bey einem bauren ſchůch troffen. € Kraͤfft ver Angelica. Dieweil wir aber nun nichts gewiſſes haben võ den rechten natürlichẽen en / vnnd ſubſtantz dißer beyder wur tzelen / ſonder ſeind allein enden ei gůtbeduncken / fo wöllen wir dannocht die gemeynen erfarnuffsen/fo bitz har võ etlichen Empericis wargenommen/nit vnderlaſſen / bitz das wir der tag eineſt gar vff den grundr kommen. Angclica waſſer / iſt das aller edelſt waffer für dic peſtilentz das man haben mag / allen morgen daruon ein leffel voll gedruncken / für ein preſeruatiua. So einẽ die peſtilentʒ/ oder peſtilentziſche GE anſtoſſet / der nem des waffers zwey lot/theriack ein quintlin / eſſig ein halblot / vnnd meng das vndereinanð/ drincks ee dañ er anfahe ſchlaffen. laſſß ym auch ein ader ſprengen / vnd lege ſich alsdannider zů ſchwitzen / es iſt ein gewiſſe artzeney. Alles was an dißer wurtzelẽ iſt / waſſer / ſafft / oder puluer / iſt alles gůt für ver⸗ gyfft / raumet vnnd macht weyt vmb die bruſt / dewet wol abe / ſtercket das hertz / vnd den gantzen leib. Ich glaub auch / das diße wurtzel alle ding vermoͤge fo Dioſcorides vnnd Plinius zůgeben der Panace. ¶ Kraͤfft ver Meyſterwurtz. % Meyſter wurtz geſotten in waſſer / vnd gedruncken / de ei treibet auß alle flegmatiſche en ———— Vertreibet das lenden wee. Reyniget die můter / nym dar zů Melliſſen / vnd Beyfůß. Benympt die geſchwulſt des magens. Mit tauſent guldenkraut gedꝛuncken / vertreibet die miffsfarb. Mir gerſten meel geſotten / geſtoſſen / vnnd über die ſchwaͤrtzen blateren ges legt / weychet vnd heylet ſye. VPVber diße wurtʒel gedruncken / vertreibet das allentaͤgig feber. In den mundt gehebt / vnd gekewet zeücht feüchtigkeit von dem kopff / vnd reyniget das hyrn. —— ve ndin ſonderheit / gekewt / vnnd die wurtsel geſſen ibera mag vndawlichs entpfangen. geſſen/dacer uberauf / wasder Od ti CCCXX Contrafayt | ——— Veggraſz = N FE Wegdꝛitt / Denngraß. 5 an ¶ Von dem Nammen. > Ey) 8 * J die aller beſten kreüter Rn dretten / welcher Eräffe wo wir wüften/wurden La nemen. San face. Sein ſtatt iſt vff den kirchoͤffen / vff den wegen vnd fEraffen/an den mauren / allenthalb / ſaͤhet ſich ſelb. Geſchlecht vnd geſtalt. DDioſcorꝛides in dem fyerden bůch ſpricht / das diß ktaut ſey zweyerley / maͤnn⸗ lin / vnd weiblin. Das maͤñlin (ſpricht er) hat vil aͤſtlin / zart / vnd mit knoͤpff⸗ lin vnderſcheydẽ / kreüchet vff der erden wie das gemeyn graß. Vnd ſeine blett⸗ lin ſeind gleich der Rauten blettlin / doch lenger / vnd auch weycher. vnd einem yeden blettlin hanget an ſein ſoͤmlin / derenhalbẽ es das maͤnnlin würt genañt. Seine bluͤmlin ſeind weiſßlecht / ein theyl braunfaͤrbig. Weggraß das weiblin hat auch ein kleinẽ fEengel/sart/gleicheinem rore / oder bintyauch mit knoͤpfflin / vnd bey den ſelbigen knoͤpfflin ronde blettlin wie eines hartzbaums + Wechßt gern an den feüchten ſtetten. Complexion. Weggraß wiewol es ein wentzig ſtopfft / ſo hatt es doch meer vonder waͤſſer⸗ igen feüchtigkeit / alſo das es kuͤlet bitz vff den anfang des dritten grads. ¶ Seine kraͤfft vnd Artzenyen / ſo jm zuͤgibt Dioſcorides. Weggraß WAR vnd keltet / derhalb iſt es bequeme dene die da blůt fpepen. Iſt auch gůt für die tot ruͤt / das ſafft geruncken. Dyenet den Choieri⸗ cis / vnd denẽ ſo der harn tröpfflt. Zeücht ſtarck den harn. Mit wein getrunckẽ iſt gůt für gifftige biſß. Das gebrañt waſſer iſt gůt für das fe⸗ ber getruncken / ein ſtunde ce dañ es einen ankompt. tillet die menſtrua. ‚Meplerdieosen ſo eyter ſchwaͤren. In wein vnd honig geſotten heylet die ſchaͤdẽ an dem heymlichen oꝛt. Leſchet das heylig fewr/ hitzige gefehwär vnd wunden. Das weiblin hat alle kraͤfft wie das maͤnnlin. Kreüterbuͤch. CCCXXI Welfch bonen. ¶ Von dem Nammen. au erft vffkummen in Burgen jaren in onferen landen / alſo / das ſye yetzundt Beſchꝛeibung der Welſchen bonen. Welſche bonen wachßent in die hoͤhe / vnd flechtent ſich auß wie die wein rebẽ/ B Hopffe/vnnd Geyßblatt / alſo / das man auch ein haͤlde darauf machen möcht? vnd kleine zaͤllt / oder hüttlin darmit überzyehen vnd überleytten. Die bletter ſeind Ephewen / aber groſß. Die bluͤmlin weiſß / wie einer anderẽe Bonen. Vnd die ſtengel zart / henckent ſich allenthalben an mit ſeinen glencken / was es er⸗ reychen mag. Bringet zůũ letſt ſchyffen / in welchen ſeind bonen / geformieret wie die nyeren der thyer / allerley farbẽ / geib / graw / weiſß / braun / geſprenckelt. Vnd alſo lauter auch gargenaw / die beſchꝛeibung des Smylacis hortenfis bey dem Dioſcoride. ¶ Kraͤfft dißer Bonen. | Seind cbenderkraffe wie andere Bonen ſeind / aber etwas zaͤrter / vnd freünt⸗ licher zů eſſen / wo man ſye weyſß zů bereytten. Dioſcorides gibt ynen zů / das ſye maͤchen harnen / vnd ſchwere traͤum. CCCXXII Contrafayt Haußwurtz / oder Duͤnderbar. ¶ Vondem Nammen. FJe Kaufßwurg würe vff Kryechiſch ges Alnennet Aizaum/fpsicht Dioſcorides. vß der vrſach / dz es all⸗ wegen blüct/wynter vn ſommer. Ein ſonderlich mirackel der natur/das es vff den daͤcheren / vnd aller trück neſten ortten wechßt / vnnd doch ſo feücht iſt. Des gleichen / das es dem ſonnenglantz vnd lufft meer weder andere kreüter eröffner/ vnd dannocht ſo kalt iſt. Sannenbär der aberglaub kommen / welcher vff den heüttigẽ tag noch bey vilen iſt / das / wo ſoliche vff einem hauß wechßt / da ſchlag der blyx vnd donder nicht ein. Muͤſt freylich ein ſtumpffer / vnnd ein doller blyx fein/den ſolichs klein kreütlin ſolt widerlegen. Es haͤben auch die Roͤmiſchen Keyſer ſich vo: zeiten mit dißem kraut gekroͤnet / auß keiner anderen vrſach / dañ das ſye vor ſolichem vngefell des gewitters ſicher waͤren. Die Kryechiſchen Poeten fabulieren auch daruon / wie dz ein abgott des moͤrs genañt Glaucus⸗ dardurch erlangt hab vnſterblicheyt. Die Latiniſchen geben ym vil felgamer nam̃en / als Semperuiuum / Sedum / Barba Jouis. etc. alles von wegen feiner ewigkeyt vnd hochwürdigkeyt. welche auch billich iſt zů verwunderẽ / das es alle vngew tter võ hitz oder kelt / von feücht oder võ dürre / wie ſye ſich zůtragen moͤg⸗ en/allefampt erleiden mag / für allen anderen kreüteren vnnd gewechß / dauon wol ein Poet ein bůch ſchreiben moͤcht. Stact der Haußwurtʒ. Ir ſtatt iſt / wie obgeſagt iſt / vff den heüßeren / alten mauren / daͤcheren / hohẽ vnnd dürren gebürgen. Ir geſchlecht vnd geſtalt. Hauß wurtʒ würt von Plinio anzeygt zweyerley / vnd von Dioſcoride drey⸗ erley. Das erſt geſchlecht groſß Haͤußwurtʒ genañt/gewynnet ein ſtengel eines ellenbogen hoch / vff welchem̃ bluͤmlin / vñ feine bletter feyßt / eines daumen dick / kurtz / vnd außgeſpitzet wie ein zünglin / etlich byegen ſich zů der erden / etlich ſtond geſtrack / ſtond hart ineinanð / machen cinfigur eins augens / oder ſterns. Würt von etlichen Buphthalmos geneñt / das iſt / Rynds auge. Das ander geſchlecht de Haußwurtz / kleyn Haußwurtz genennt / wechßt auch vff den mauren vn alten dächeren/an ſchattechten ſandechten ortten / mit vil kleynen ſtengelin / võ einer wurtzelen / an welchem ſtengelin ſeind kleyne dicke vnd feyßte blettlin / in die runde außgeſpitzt / einer ſpannẽ hoch. Iſt auch zweyer⸗ ley / etlich hond weiſſe / vñ etliche gelbe bluͤmlin. Sie gelbẽ findt man in dẽ waͤld⸗ en / vñ vff den felßen. Dißes geſchlecht bab ich für den Maurpfeffer / oder Ban en treübel / oder wie es etlich nennen / Blattloß / darumb / das es als vil als kein bletter habend geacht würt / ſonder meer koͤrnlin / würt in Latin genañt Craſſu⸗ la minor / Vermicularis / vnd Trithales darumb / das cs drey mal bluͤet. Kreüterbuͤch. CCCXXIII Das dꝛitte wylde Burtzelkraut / Andrachne agria / daruon indem Burtzel⸗ A raut. Katzentreübel weiblin. Kartzenetreübel maͤñlin. Complexion der Haußwurtz / vnd 3 des Maurpfeffers. Diße beyde kreüter kelten vaſt /alſo vilals uff den dritten grade / vnnd wies wol ſye feücht /ffopffent ſye dannocht. ¶ Kraͤfft vnd Artzenneyen der groſſzſen Haußwurtz. Sein krafft iſt zů kuͤlen alle hitzigen vnnd choleriſche apoſtemen / das heylig fewer / brantleſchen / vnd erkuͤlen die geſchwaͤre fo vmb ſich freſſen. Sie bletter geſtoſſen mit gerſten meel / vnnd über das podagrã gelegt / be⸗ nimpt das wee. Ser ſafft vermengt mit roßen oͤle / vnd an das haubt geſtrichen / benymmet das haubt wee. Stillet die rot růr / vnd andere bauchflüſſß. n wein geſotten / vnd gedruncken / treibet auß die runden langen würm. Stiller auch den frawen iren blumen. Leſchet alle hitz an allen endẽ / ein düchlindarin genetzt. doch ſoll man folichin den leib maͤſſig brauchẽ / oð mir andere waere ver miſchẽ. dañ es keltet zů ſtarck. CCEXXUU Contrafayt C Mirbänffen werck über die leber gelegt / erkuͤlet ſye. Iſt gůt gedruncken in der peſtilentz. Ein duͤchlin genetʒt in hauß wurtz waſſer / oder ſafft / vnd über das geſycht ger legt / milteret das wee. Welchen menſchen/oder kinden die augen in der nacht zůwachßen / alſo / das ſye die nicht vff künnen thůn / den ſoll man dißes waſſer darüber ſtreichen. IE gůt den bprnwürigenAübergelege vff das haubt. , Baußwurtz faffe/mit frawen milch gemiſcht / die ein knaͤblin ſeügt / vnd drey oder fyer dropffen in die oren gethon / es bringet das gehoͤr wider. € Kraͤfft des Maurpfeffers / oder kleinen Haußwurtz. Das waſſer von dißem kraut vff den wurm gelegt / toͤdtet yn von ſtůnden an/vnndlegerdaswec. Hat ſonſt alle kraͤfft / wie die Hauß wurtz. Mag ge⸗ braucht werden für ein repercuſſiua. Hopff. ¶ Von dem Nammen 2 * — Ermolaus Barbarus in feinem Coꝛolla/ — rio beſchreibt diß kraut vff diße weiß / vnd ſpricht. Es yrren alle die / ſo da Corrudam / für das nemen / das die Apothecker Lupulum nennẽ / welche in dem kraut Corruda zart wie har / aber indem Lupulo / d man Hopff ⸗ en nennet / der Bryoma / das iſt / Stickwurtz gleich feind/erwasfchärpffer vnnd reüher. Sein ſtengel iſt auch rauch vnd dornecht / vnd am ende rund auß ge⸗ ſpitzt / mit lang elechten knoͤpffiin. Seineblümen ſeind blatterecht vnnd weiſß / ryechend wie knoblauch vnd wein. Sie Kryechen nennen das kraut Spuros/alsıch acht vonder Bryonien haͤr / welches ym gleich. SicKatinifcbenabernennencs Brꝛuſcandulam / vñ Bryon ſcanſile / vnd iſt eben das / oder des ſelbigen gleichen dauon die Niderlendiſchen voͤlcker bber maͤchen. Sie Frantzoͤſiſchen nennen es Habiolam / vnd Habillam. Vnd die Germani/ Humulum / vñ Tolophin. Vnnd ich hab gantʒ darfür das es ſey das kraut das Plinius nennet Lupum ſalictarium. dann cs wechßt gern an den weidenbaͤümen / vnnd ſonſt auch an⸗ deren baͤümẽ überſich. Vnd die Flemming nennens Lupum repticium. Diß⸗ es ſeind die wort Hermolai Barbari. Weitter liße ich nichts bey den bewerten. Die geleerten moͤgen die meynung von dem Lupo ſalictario erwaͤgen / vnnd esbewärcn/oder — — Die letſten aͤrtʒet/oder die Barbari/ als Joan⸗ nes Meſue / nennen es Volucrum maius / oder Volubilem maiszen/will ich zů gleichem vrteyl geſtellt haben. —— = warnen ENG Veen BB ae Sonn Kreuͤterbuͤch. CCCXXV Complexion des Hopffens. Hopffen iſt warm vnnd trucken in dem erſten grade / zeücht ſich vff ein kelte. Sein natur iſt ʒů zeitigen / vnnd vff zůthůn an dem leib / allerley geſchwaͤr / das blůt zuͤ reynigen / vnd die choleram. Zeit ynzůſam̃len den Hopffen. Hopffen zů diſtillieren folman ſam̃len am ende des Aprillẽ / vnd die forder⸗ en gypfllin / oder zyncklin daruon brauchen / vff zweyer ſpañen lang abgebroch⸗ en/ vnd gehacket. Dürr zů behalten / ſamlet man jn vff den herbſt. ¶ Seine kraͤfft vnd artzeneyen. Hopffen waſſer vnd decoction Reyniget das gebluͤt. Dieſchwartz cholera/genanemelancheley. OAffenet vnd reyniget die leber / vnd das miltz. Benimpt den grynd / vnd behuͤtet vor malcerey.· Veſrttreibet die gelſũcht. Vnd treibet auß die waſſerſůücht. Macht weit vmb die bruſt. "Derereibeedieengbzüftigkeir. Das ſafft warm in die oren gelaſſen / reyn iger das or vom eyter. Hopffen laxieret den bauch. Mit wein geſotten / vñ über das miltz gelegt / milt eret das ſtechen in der linck en ſeiten von dem mil kommend. Mit hirtʒzung / vnd ſenet bletter ge⸗ ſotten in wein / vñ gedruncken / vertreibet das feber quartan. Burtzelkraut. ¶ Von dem Nammen. Vrczellrauc würt vff Kryechiſch geneũt Andrachne/ zů latin Portulaca / vnd iſt auch der kreüter eins die zů der Hauß⸗ wurtz gehoͤren / des ſelbigen geſchlechts / zů gleich ein artzney / vud ein eſſen ſpeiße. Sie Walhen ſolichs hefftig bꝛauchen in den ſallaten / nachts zů eſſen. Wo Burgelgern wechßt. Wechßt gern an den gebawenen ſtetten. als in den reben / korn feld / vnd vnd⸗ er den zybelen. Geſchlecht vnd geſtalt. Burselraut würt vom Dioſcor. vnderſcheyden zweyerley / zam̃ / vnd wylde. Die zam̃ würt in den gaͤrten geſaͤhet / iſt ein feyßt kraut / mit feyßten blaͤttlin / wie ein klein bonen blatt. Sein ſtengel rond vnnd rotfaͤrbig / flechtet ſich vff der erden. Sie wylde Burtzel genannt Portulacg ſylueſtris / iſt das dritte ge⸗ ſchlecht der Haußwurtz / wie wir in dem kraut Haͤußwurtʒ baben an sygt iſt aber im Dioſcoride verſetzet / vnd verkeret. Dißer Burtzel / oder kleine Hauß⸗ wurtz / wie mans neñen will / wechßt vff den felßen / vñ zů zeiten auch in den gaͤrt en / vnd hatt blaͤttlin wie die Portulaca / breyt vnnd horecht. ſein ſtengelin rot⸗ lecht / neygẽ ſich zů der erden / welche wañ man ſye yſſet / ſo ſeind ſye ſafftig / ſchleim echt / vnd geſaltzen. Iſt einer warmẽ natur / ſcharpff / alſo das es auch verwunde et. Vnd iſt naͤmlich gůr zů den kroͤpffen / mit ſchmeer übergelegt. c FEERXVI Contrafayt Zeit des Burtzels. Die beſt seit waſſer darauß zůbrennen / iſt am ende des Meyens. Complexion. Galenus ſpꝛicht / das kraut ſey Falter vnd waͤſſer iger natur / mit einer kleinen ſcherpffe / vnd ſtopffung / vnd auß der ſelbigen kraͤfft / hinderſchlecht es die hitzigen vnd choleriſche flüſſß / vnnd verkeeret ſye in irer natur. Kuͤlet hefftig. Dißekelte mage wol bedeůtet werden vff den dritten grade / vnd die feüchte vff dem zweyt⸗ en. Etliche brauchens in der ſpeiße. neeret aber nicht wol / von wege feinsübeng # en ſchleims / kelte / vnd feüchte / iſt vil beſſer in geſt alt der artzney gebraucht. ¶ Kraͤffte des Burtzelkrauts. Burtzʒelkraut ver mengt mir gerſtenmeel / vnd ein pflaſter darauß gemacht / vnd übergelegt / benymmet das haubtwee / vnd leſchet die hitzigen augen. Leſchet das heylig fewr / den hitzigen magen. Benymmet das weethumb der bloßen. Stopffet die bauchflüſſz / vnd naͤmlich die rot růr. Seeicket die nyeren / vnd die bloß. Zaͤmmet die vnkeüſcheit. Das ſafft gerruncken /iſt gůt in den hitʒigen feberen. Toͤdtet die würm in dem bauch. Benymmet das blůt ſpeyen. Stopffet die hemorꝛhoides. Soll gemengt werden vnder die augen ſalben. Mit roßenoͤle vermengt / vnd an das hanbt geſtrichen / benympt das haubt⸗ wee von groffer hitze. Dißes ſaͤlblin angeſtrichen/ macht auch ſchlaffen. Beſſeret auch die blaͤterlin fo do vff ſpringen vff dem haubt. Das waſſer getruncken / vertreibet den heyſſen vndtruckenen hůſten. Ein haͤnffen werck genese in dißẽ waſſer / vnd über die leber gelegt / leſchet ſye⸗ deßgleichen auch getruncken. Den jungen kinden ſoll man dißes waſſer geben zůdrincken / die hrtz hand / vnd würm. Leſchet den durſt hefftig. Iſt ein vaſt koſtlicher dꝛanek denen die do die peſtilentz haben. Für die bꝛeüne nim Burselwaffer/bepg darin Baſilien ſomẽ / als ſchwaͤr als zehẽ gerſten koͤrner / vnd gibdem ſyechen dae mit einẽ ſchwaͤmlin vff die zung. ertteibet das keichen von der heiſſen ſůcht. Kuͤlet das hitzig gebluͤt. Ein decoction von Burtzel / vnd in den mund gehebt / benimmet das zaͤnwee. Welcher auch et was ſawrs geſſen / vnd jm die zaͤn daruon griſſelen / das er mit kewen mag / der ſchwenck den mund mit dißem waſſer / oder kewe dißes kraut / es iſt ein gewiſße kunſt. Leget das geſchwaͤre des heymlichen orts. Welche frawen ire zeit zůuil haben / ſollen dißes krauts ſafft brauchen / es ſtil⸗ let on ſchaden. In dem mundgekewet / iſt gůt für den blůtfluſß der naßen. Dipßes kraut würt in feiner krafft vergleicher dem Saͤurampffer / darumb mag es darfür gebraucht werden. Kreuterbuͤch. CCEXXVU se ¶ Von dem Nammen. I Defholes hat in der Kryechiſchen / vnnd latinifben ſprach ſenen nammen Suͤßwurtz / Glycyrtzza / oder dnlcis Radix / aber die apothecker nennents Liquiriciam. Statt feines gewaͤchſß. Wechßſt gern an den ſuͤßen / feyßten / vnd gebawenen orten. e 2 Wie Suͤßholtz wechke. Suͤßholtz wechßt mit einem langẽ ſtengel / in aller maß ſchyer wieder Stein Elce/wol Zweyer arm ee hlaͤttlinen / alſo / das ſye anbangen/ vnd klaͤben wañ man ſye angreifft. Sein blům gleichet ſich in der karb dem Hia cyntho. Bringet cin ſomẽ / wieder Platanus / rauher / iſt in kleinẽ ſchyfflinen wie die lynße. Sein wurtzel lang wie Encian / buchßbaͤumen farb / zaͤhe wie ein wyd/ yedoch ſuͤß. Complexion. B Iſt einer mittelmaͤſſigen /oder temperiereten Complexion / gantz dyenſtlich dcs menſchen natur / derenhalben ſo lynderet vnd ſenfftiget es die arterien / blaß / vnd nyeren / meer dann kein ding / vnd benymmet den durſt. ¶ Seine kraͤfft vnd Artzeneyen. Ge kewet in dem mund benimpt den durſt. Macht wolbarnen: Reyniget die nyeren. Die blaße. Der frawen kranckheyten. eylet wunden das puluer daryn gezettelt. Macht ein glatte kaͤle. — 2 Suͤßholtzʒ iſt ein gůt digeſtiuum zů allen ynnerliche feüchtigkeiten zůdawen. Dyenet den lungſychtigen. Den bꝛuſtgeſchwaͤren. Den keichenden. Denen ſo da blůt ſpeien. Allerley heyßerkeyt. Denen ſo das abnemen haben. Decoctiones pectorales darauß zůmachen / mit feinem zůſatz / finden man in den buͤcheren de Compoſitis. ei CCEXXVII Contrafayt —F Alantwurtz. 7 ¶ Von dem Nammen. Eantwurtzʒ halt ich eygentlich für das He BR Sa leniu m dauon Dioſcorides ſchreibt am erſten bůch feiner kreüter hiſtorien / vnd wiewol etliche zeychen nit gleich zůſagen nach den yetzigen getruckten bücheren A fo bezeüget doch Marcellus Vergilius / das die alten buͤcher / welche er geſehen/ in allen dingen gleich zůtreffen. Etlich haben ein argkwon / es ſey Panax Chiro nion. laſß ih bleiben / vnnd gibs zůbedencken. Sie Kryechiſchen Poeten ſagen / das der abgott Mercurius hab dem Vlyſſi diß kraut anzeygt / als er wolt geen zů der Circe / damit er võ ir nie möcht verzauhert werdẽ. Gibt ein anzeyg / dz diß es kraut vnd wurtzel für vergyfft / vnd hexen wetck er. Es würt auch in et⸗ liche koſtliche antidot a vnnd theriacken gebraucht. Hat im latin vil hübſcher nam̃en / vnder welchẽ die gebreüchlichſten ſeind / Inula / vnd Enulacampana / zů Teütſch Alantkraut / oder Alantwurtz. Geſtalt der Alantwurtz. Alant wo er ſtodt an einer feüchten ſtatt / ſo bringt er ein ſtengel gargenaw manns hoch / rond / horecht / gleich dem Wickkraut / vff welchen cin groſſe gelbe blům / welche ein ſomen bringt/ iſt aber nicht breüchlich. Seine bletter ſeind ein tbeilfo groſß wie die groſſß Bardan / gargenaw zweyer ſpannen breyt (alfo hab ich ſye gemeſßen) ſeind auch rauch / vnd horecht / lynde. Die wurtzel weiſßlecht⸗ et wan ein wentzig rot / wolryechend / ſcharpff / ditk / vnd groſſy / mit kleinen ange ⸗ wachßenen würtzelin. Dioſcorides ſpricht / das ſye auch wachß in etlichen landẽ on ſtengel. zeygt aber nicht an/ wo. Es laſßt ſich anfeben/dieweil Dioſcorides dißes vergleiche Verbaſco / dz iſt / den Wullkraut / vnd auch mit dem nammen nennet Philonium / vnnd Ver, baſcum / als ob es des ſelbigen ein geſchlecht ſey. Die geſtalt leügt nicht vaſt / vn ſtym̃et darzů Apuleius / welcher Verbaſcum für Enulam Campanam nimpt. Statt feines gewaͤchß. Diße wurtʒe l würt vil gefnnden in den waͤlden / etwan an den bergen / lieber die ſchattechten oͤrter. Weñ man diße wurgel ſam̃len ſoll. Sam̃len ſoll man ſye im Apꝛillẽ/ ee dañ ſye die krafft verſcheüſßt in die bletret. Etliche im anfang des ſummers. Etliche grabens im herbſt. Zů breñen im end des Meyen. Vnd ſoll die wurtzel allein gebreñt werden / iſt gebreüchlicher. Wie lang diße wurgel waͤrhafft. Waͤret drey jar vnuerſert / in irer natur / wo man ſye recht behalt / vñ zů recht er zeyt ynſam̃let. Complexion. Die newen leerer halten / das diße wurtʒel ſey heyſſß vnd trucken in dem zweyt en grade / vnd hab ein krafft die groben phleg mata zů zerſchneiden. Kreüterbuͤch. CCCXXIX ¶ Krafft des Alants. 2 Diße wurtʒel gekocht vnnd gedruncken / treibet den harn / vnnd den frawen iren blůmen. Pulucriziert / vnd ein latwerg darauß gemacht mit honig / weychet binftgeo fibwär/legerdaskeichen/ vnd den hůſten / vnd denen ſo do blůt ſpeyent. — waſſer vnd decoction vertreibet auch das gryen. eylet yn nerliche brüch. Kraͤfftiget den magen. Sercket die neruen vnd glyder. Bricht den ſtein in der blaßen. Vertreibt die geſchwulſt der můter. in die geſchwulſt des heymlichen orts. ẽibet auß die todten kinde. Treibet gyfft auß. Heylet gyfftige biſß. Sie blett er über geſchwulſt gelegt / vnd lamme glyder / thůnd vaſt wol. Ein wein daruon gemacht im Herdſt / wie der felb fell recht bereyt werden / hat alle obg eſchriberen kraͤfft. Menhuͤtlin. » Bw Von dem Nammen a al Aires gult raͤtterß vffgebẽ wie in der bunck⸗ elſtuben / ſo were dz Yſenhůtlin / ſo für ein luſt bey vns in dẽ gaͤrt en gesplet würt/auch wol fragens werdt / wie es getaͤufft möcht werden beym Dioſcoride. Ich wolt auch das der Conciliaro: für feine ſophiſtiſche / vnnd vil naͤrriſchen fragen ſich mie dißen vnd der gleichen kreüteren bekümmert hette/es ſolt wol beſſer vmb die kreüter artzenney ſteen. Aber wie were ym / wann wir es deütteten vff das capitel Staphiſagria / das es eben das ſelbig were / oder des ſelbigẽ ſchweſter. Warlichdte geſtalt / wie Staphiſagria in Franckteich wechpe! ſampt dißom kraut / ſagent beyde gleich mit dem capitel zů. Wer dz nit as en vwill / der warde bitz ſich dißes kreütlin beſomet und erzeitiger / vnnd probiero darnach im mundt / vnd mit der geſtalt / ſo findet er das ym alſo iſt. Ee iij CCCXXX Contrafayt eaͤapfflin kraut. | Von dem Nammen Arcellus Pirgilius/ nicht ein vnerfarner el Zalman /welder den Dioſcoridem außgelegt / vñ commentiert/ ver meynt / das gleicher weiß wicdie narur erwan prietiniren wercken / als in ex⸗ empels weiß / in den vnfertigen vnuolkommenẽ geburtẽ / die wir Partus mon⸗ ſtroſos nennen / das alſo auch in den kreüteren / die natur ire wunder treibe / vnd ſolich ſeltza me gewaͤchß laſſß vffko mmẽ. wie wir in dißem Zaͤpfflinkraut feben/ in welchem wunderbarlich mitten vſſer dem blatt / wechßt cin ander kleins blett⸗ lin / wie eins vogels züngellin / vñ zwiſchen dem groſſen vnd kleinen blettlin ein rots früchtlin. deren halben es auch von Theophraſto wrıpuncnaprer geneñt / das iſt / vnder die kreüter gezelet würt die ire frücht an den blerterenbzingen. Ylun wañ ich hye auch vntrew wolt ſein / wie etlich / ſo ſolt ich dißes vnd deren gleichen kreütlin auch nit anzeygen / wie ſye genennt weren beym Dioſcoride / vnnd mir mein ſecret ſelbbehalten. San ich deſße gůt wiſſen trage / das noch vil meiner rucktadeler ſolichs nicht gewiſßt. Es geſchicht auch den bochgeleerten/wan ſye ſchon lang im Dioſcoride vnd Plinio vil leßen / vñ ire koͤpff beccbenvallediewell man ynen die hend nicht auch darauff legt / ſo ſtapffen ſye vergebens in der ſinſt ⸗ ernüſß / wie ich das bey mir felbig wol weyſſß abzůnemmen. Binn offt über das Capitel Laurus Alexandrina / oder Idea Laurus anhyn gefarẽ / hab aber nye künnen erachtẽ was es doch geweßen / bitz ſo lang mir ſolichs in raͤtterpweiß fürs geworffen / vnd auch anzeygt der wolgelertte Hieronymus Bock von Zweyen brücken / welchem ich das lob gibe / das er meer kreüter kennet / dann mir ye von den gelerten zů handen kummen. Hye von ſollen die gelerten beſehen vnd con⸗ ferieren das capitel Laurus Alexandrina / am fyerden bůch Dioſcoride. Ir Geſchlecht. Man will ſagen / das das fruchtbar / das iſt mie den zweyen blettlin / ſey das maͤñlin / das vnfruchtbar / vñ mit einem einfaͤchigen breyteren blatt / dz weiblin. Start feines gewaͤchß. Dißes kraut wechßt in Teütſch land nicht / vß der vrſach / wie noch vil andere reüter dißes land nicht leiden mögen. Dioſcorides ruͤmpt das allerbeſt von dem berg Ida. Die Landtfarer bringen ſolich vns zů auſſer dem Vngeriſch⸗ en gehürge. Complexion. Iſt eyg entlich hitziger natur / vnd drücknet auß. ¶ Seine kraͤfft. Die landtkreüt eler vnd wurtzʒeler / die ſolichs vm̃haͤr fuͤren / zeygen deſſen kein⸗ en anderen brauch an / dañ das es die halß geſchwaͤr vnd dz feücht zaͤpfflin drück⸗ ner vndüberſich erhebt. Mag ſein / das es darumb die altẽ Hypogloſſidion ge⸗ neñt. Vnd ſpꝛicht Virgilius/in obgenantem Capitel / das man es den kindern in Italia in den mundt lege / die überflüffige feüchte damit auß zůdrucknen. W Kreüterbuͤch. CCCXXXI Doch ſoll man dem maͤnnlin brauchen das maͤñlin / vnd dem weiblin das weib⸗ A lin. In den Kryechiſe chen bücheren finde man nichts daruon. Dioſcorꝛides ſp. icht / dz es den frawen bringe ire zeyt / vñ treibe auch dẽ harn. Es hat auch noch meher heymlicher kraͤfft / die weil aber ſolich moͤchten mil» braucht werden / will ich die vff diß mal verhaltẽ / vnd nicht daran ſchuldig fein. Kunigs kertz⸗ oder Wulkraut. ¶ Von dem Nammen. die Alantwurtz auch Verbaſcum. 2 d Latiniſchen kreüter büch. Aber Wulkraut in gemepn/würr gencht vff Kryech⸗ iſch beym Dioſcoride mr zů Latin Verbſcaum / Candelaria / Candela regis⸗ Lanaria / das iſt / Künigs kertz / Kertzenkraut / Breñkraut / Wulkraut. darum̃⸗ das es lynde vnd weych iſt / vñ ſo mans mit hartz / oder bech überſtreycht / brennet es wie ein kertz. Geſchlecht vnd geſtalt. Dꝛeyerley gemepner geſchlecht finder man dißes krauts / mit weiſß/ gelben/ vñ klein gelben bluͤmlin / würt vom Dioſcoride auch ſo vnderſcheyden / vnd an⸗ zogen für maͤñlin / vnd weiblin / für weyſß / vñ für ſchwartz. Vnd ſoll das wieſß das maͤnnlin fein/das weiblin ſchwartz· Es werden auch die beyde geſchlecht noch weitter abgeteylt in andere geſchlecht beym Dioſcoride. Die meynung Hieronymi võ Bꝛaunſchweyg· v Hieronymus von Braunſchweyg ſpricht / vnd halt / das diß kraut zweyerley ſey / gemeynklich bekant / vond berüchlich / wyld / vnd zam̃ / auch maͤñlich / vnnd weiblich. Das maͤñlich mit einem hohen ſtengel / drit halb ellenbogen hoch / mit gelben blůmen / vom halben theyl des ftengele/bigobenbynauß. Das weiblin aber hat kein ſtengel. Das wylde Wulkraut würt von etlichen Heydniſch wundtkraut genañt. iſt aber falſch. Galenus in dem achten bůch haltet / dz das mit den gelben blůmen ſey das recht wylde Wulkraut. Stact ires gewaͤchß. Wachßent gemeynklich alle vff den vngebawenen / dürren heyden / vnnd in den gewplenüfßen. Fomplerion. Wiewol aber mancherlep geſchlecht dißes krauts / ſo meynet doch Plinius / dz ſye alle ein krafſt haben / das iſt wiees Galenus vrteylet) die bletter daruon trücknen / vnd abſtergierent / zům teyl auch digerieren. Sie wurtzel yon denen fo maͤnnlin vnd weiblin vom Dioſcoride geneñt werden / ſtopffent. € CCEXXXU Contrafayt € Kraͤfft vnd artzeneyen. Das gemeyn Wulkraut mit den guldinen blůmen / faͤrbet das har / vnd wo mans hyn würfft / zeühet es die ſchaben an ſich. würt darumb vergleichet einem anderen kreütlin / zů Latin Blattaria genañt. In waſſer geſotten vnd übergelegt / leget geſchwulſt. Mit wein vnd honig übergelegr/beyler ſchaͤden vnd geſchwaͤr. Vnd ſo yemants von einem ſcorpion geſtochen. Das gebzant waſſer würcket der gleichẽ / benympt alle geſchwulſt / iñ wend⸗ ig ondaußwendig. eüteret das vnſauber / vnd maltzig antlit. Soll gedruncken werden von denen / ſo die lung vff ſteiget in die kaͤle. Stillet die heyſſen gegycht. Leſchet allerley brandt. Auch für die hitʒige beiſſende raude / vnd für die ſchoͤne. Dißpes waſſer seüber auß den brunſt on alles hynderſchlagen. Ein troͤpfflin in die augen gelaſſen/ benymmet das fiyeſſen vnnd rynnen der augen. Stopffet auch ſunſt allerley flyeſſende ſchaͤden vnd geſchwulſten. Vnd leget das krymmen/ gedruncken vff drey lot / tag vnd nacht drey mal. 3 Straßburg bey Dans Schot⸗ ten zuͤm Thyergarten. AD, D. XXX. Kreüter Begifter. Dans Schott buͤch⸗ drucker zum Eeßer. Damit freüntlicher leßer/an dißem Contrafayten en Kreüterbůch nichts geſpart / datbey auch menig⸗ klich ſpuͤren moͤg meinẽ/nit allein gůt en willen dem gemeynen nutz zůdyenẽ / ſonð nebẽ dem den fleiß vnd ernſt / den gantzen yñhalt / frucht vnd kernen diß⸗ es bůchs zůeroͤffnen / hab ich erſtlich der Kreüter nammen/mitiren Synony⸗ mis vnd beynammen in ein Regiſter vervaſßt. Folgents aller breſten vnnd kranckheytẽ / ſo vil ſolcher kreüter kraͤfft anzeygt / in ein gantze gewiſße zal vnd ordnung der maſß geſtellt / das alles dz ſo du begerẽ magſt / on eynche muͤhe/ oð zeit vᷣweilung / an der handt — deſßhalb vngezweiflet / es werd kein vn danckbarcr ſolich Schatzbůch mit der warheit vertadelen moͤgen. woͤlleſt zů danckannemen. ¶ Nam̃en vnd Syno⸗ nyma der Kreüter / ſo in dißẽ Kreüter⸗ buͤch beſchrib⸗ en. I, ¶ Dom A biſſ — ea Alleluiah ccxxij Andoꝛn legen Angelica cccxviij Antiffien cclxxxv Apoſtemenkraut cclxxxix B* * — u i urn 4 le) B ¶ Vom B Achmüns ccliiij Baldrion cxvj Balſamkraut ccliuij Balſammüntʒ co appelen ccxxix Bafilien ccxlv Baumfar cccvij Beyfůß ecxxxvij Beymwell iiij Beyment ccliiij Berwurt cclvj Benedictenwurtzel clxi Betonien die braun van Betonien die weiſß xxix Bibinell cal ccxliiij Biberwurtz cxlviij Bilſamkraut cxxxv Bynetſch cclxxiij Bingelkraut ccexv lawmaͤnderlin xlix Blaw Gilgen cxiij Blaw Schwertel co Blattloß cccxxij Bluͤtkraut ccxvxiij ea ji: Boley v Brachendyſtel —— Brꝛañtlattich vij Beaun Violaten xxv B:aunwurs clxxim Breñkraut cccxvxj Bꝛeyter Wegerich 8ij Bꝛunellen cxcj Bꝛuñkreſß eclx Bübenftrel cclxxvj Bůchampffer ccxxij Buck ccxxxvij Burretſch xliij Burtzʒelkraut ccecxxv NER | Dom E Nr Ardobencdice cclxxx Chamillen — Chriftwurg lxij Colmarkraut cpu Cosander cxviij Creütʒblům xxxviij SS € Vom D Aubenkraut xlvij Daubenkropff xxx Kreüter Vegiſter. Dennmarck cxvj Denngraß cccxx Deſchelkraut clxxxvij Dondernaͤgelein xcvij Drachenwurtʒ cx Dreyblatt ccxxj Srorfaltigteit bluͤm cxxx Sumderbar cccxxij Durchwachß ccy Ed Vom E erwurtz ccxviij Ellend cclxxxij Einblatt ecxxxv Endiuien celxxxv Engelſuͤß cccvij Eni cclvij Epfflg ccxcvij Epphew clij —— xxx Erdenepphew lv Erdenkraͤntzelin eo. Erdtboͤꝛkraut ccj Erdt weyrauch ecxlix Erenroßen cexxxj ¶ Vom F Aren cccv cbetkt aut cclxvj xehdyſtel celxxix Fenchel ccirj es Sn xxx Flachßkraut lxxix Fleyſchblům ccxxvij Floͤhkraut clxviij Fotzwein clxxvj Fonswang co. Frawenkraut cccij Frawenroͤßlin elyxxv Freyſam cxxx Ftoͤſchleffelkraut lo SFünfffingerkraue clxxvj G ¶ Vom G Amänderlin xlix Bauchplüm care) auchbeyl cat uchklee ccxxj Gattenkreſſs ces Gegenftraß elij Geel Violaten av Geel Gilgen cx Geeler Klee dere ccxxij Genßblům lv dem Genßerich clxxxiiij Geyßblatt — Gigen wa cii Goldtgilgen cv Goldt wurtʒ 00% Goldtklee clxxx Gotts genad cxcvj Gotts vergifß lxxxitij Glaßkraut cleig Gryndtkraut ccxxvj Guckgauchklee ccxxij Guldenguntzel cxcj Guldener Klee seen Gundelreb x — lxxv Vom ß — cxliij Banenfüffsallerley cxxvj zug arnkraut xix Harthaw wur Haßenklee ccxxij — ——— eo Haßelwurtʒ ix Hauß wurtʒ eccxxij Hertʒkraut cccij Hylvutt x Hirtʒʒung 5 lwurtz cxlvii oltzmangolt elxxxviij Honigblům cccij HKHornungsblům liij Hoꝛſtrang nij Hoꝛwurtʒ eo. Kuchblům cclxxxi Hundtsmilch ccxxxii Hundt miltʒ cccxv Hundtzung clxx Huͤnerklee clvij Sünerkoll 9% ünerferb 69 “x —— xxi yrtenſeckel clxxxv RM 2 S topeig Kreüter enkraut xlvij Jupitersbon cxxxv K ¶ Vom E Artenſtreel cclxxvj Katzenkoͤrbelkraut xxx Katʒenkraut Ef Katzenmůntz ccliiij Katzʒentreübel cccxxij Kertʒenkraut cccxxxj Klapperroßen ccxxv &lee ccxxi antenbkuntin ccxlix Kletten groß vnd klein ccxcv Knabenkraut wem clxxvj Knollenkraut clxxvj Kollerwurtʒ iij Kranchhaiß cxcvj Krauß Baſilien cexlvj Kraußerbalſam ccliiij Kraußerdyſtel cclxxxij Kreſß ccly Krottendyll cxxxviij Kuchenſchell cgvxyliij Küaug cxlv Kuͤnlin clvij Künigsblům cccix Künigskertʒ cccxxxj Kuͤwurtz cccxv —— Eberkraut clxxi Leüßkraut Kewendopen clxxxij Liebſtoͤckel ccxej Lungkraut clxxx — co. Lynkraut lxxix M.“ ¶ Dom 13 Aegdblům cxxxviij Madelgeer cx Maioron cccxij Mannstrew cclxxvxij Daurpffer — Maurkraut ce urraut cc ccxlij Meliſſenkraut : in eiſterwurtz cccxviij Vegiſter. Menwelwurtʒ cclxxi Mengelwurg co. Meerhyrß ccxl Meerlynßen cclxvi Mergendyſtel cclxxix Mertʒenblům cclxxxix Mettram cxlij Meüßoͤrlin cccxitij Meyenbluͤmlin clxv⸗ Meyer ccxv Milt cccxv⸗ Miſtmilt co. Münchsbkoͤpfflin cclxxxix ung cclitij / —— ccch] N ¶ Dom N Abelkraut lxxix Nachtſchatt cxciii Nagelkraut cxxx Naterwurtʒ lvonj Negelbluͤmlin xcviij — cxci edit) —5 — alely cxx el Nyeßwurtz xij N) de Dm® Chpensung xliij Odermenig xxxvij ¶ Dom P Eonienblům cccix⸗ —* enblatt cclxxxia⸗ Pfaffenhoͤdlin clxxv j Pfaffenkraut cclxxxie Pfaffenroͤrlin eo. Peterlin ccxcivx Dfüftenppne lxviij — cclij Poley ccxlvij O 4Vom O; — Dendel clvij X, ¶ Vom 3 Addyſtel cclxxxij Ragwurtz xxxviij ARapüngelin clxxiij Rappenfuͤß . TUR Sf Kreüter Ratten cclxv Raut ccviij Reppbhuͤnerkraut clxiij Reynfar cxcix Ringelblům ccxj Rirter ſporen xix Roßmarin cccx Roſßhůb vij Roſßfenchel cclvj Roſßmüntʒ ccliiij Roter mangolt ccxxv Rot müntʒ ein Ryndsaug en cxlv S & Vom © Albey ccciij S.Peters ſchlüſßel xxix S. Peterskraut clxiij S. Johañs kraut clxxvj cc⸗ were) cclj Sanckel xvij Saurampffer eclxxj wbon cxxxv Sawklee ec awwurtz clxxvj Scahioß xciij Schaffʒung lvij Scharpfferklee ccxxij Scheiſßkoͤꝛner clxiij cheiſßkraut cccxv Scheiſfßmilt co. Schlaffkraut cxxxv Schlangenkraut xxij Sdiũſf biům —* lutten ccxlj Schoͤlwurtz cxxxij Schoßmelden cecxv Schwalbenkraut cxxxij Schwalbenwurg die Schwartzwurtz guy wertelwurtz cx Seckelkraut clxxxvij Sechbläm ij &elbfonnenwürbel cclxxxix Seyffenkraut cxl Sigblatr cj Sigmarswurt ccxxxj hnenwendel ccxxxvij Sonnenwyrbel eclxxvviij Sonnenkraut co. Vegiſter. Sonnengeſponß cclxxxviij Speckmilt cccxv Spitʒer Wegerich lo Speingkörner cclxiij Spꝛingkraut co. Stechkraut cclxxix Steynbrꝛech allerley ccxxxið Steynfar ccxl Steynklee ccxxij Steynmüntʒ ccliuiij Stendelwurtʒ xxxviij Storckenſchnabel cxcvj Sireyffwurtʒ cccxxxj Suͤßboltʒ cccxxvij Suͤßwurtʒ c” Synnaw clxxxij T Dom T Ag vnd nacht clxiij Taufent guldinkraut cclxvj —— vg Teüffels milch ccxxxiiij Tormentill xx Tropffwurtʒ cccvij V. Dom D Jolaten xcv Vogelkraut ccxv Der frawen flachß lxxix Vnßer frawen bettſtto clvij Vnßer frawen mantel clxxxij Vnßer fenwen müutʒ cclinij € ‚Dom W Aldt meiſter clxxd Waldt mangolt “ 44 Waldthopff c Walterkraut Walter ſeyff co. Walwurg xiiij Weberſtrel cclxxvj Wegdꝛitt cecxx Weglůg celxxxviij Weggraß cccxx Wegerich lvij Wegwart cclxxxviij Wegweiß co Weinraut ccviij Weiſßdyſtel cclxxix Weiſß wurtʒ ccxvij Kranckheyten Vegiſter. Welſch bonen cccxxj Widerthon ccxl ccxliij Widertodt ccxl Wintergryen clxxxviij Wolffs milch ccxxviiij Wulkrat cccxxvj Wundelbaum cclxiij Wundtkraut elxxvj Wylderampffer ccclxxj V Dom D Agryen j. ¶ Vom 8 ytterf urn ccclxxj. Vegiſter ver kranckheyt⸗ en vnd gebꝛreſten. | A E Dom A Bnemenamleb ti d. xcix br eiper d. cccxj a. cccxv A. cccxxvij b. deren reynigen ver c. Aviij d. lix a, Aderen fo verberster/oder verſtopfft. xAlviij c. l d. ccciiij c. Aderen ſo erkaltet / wider erwormen. cxvij a. cexlvj d. ccxcij c. cccxj a. Affter ynhyn thůn lxix a. xcix a. ccxxxviij c. cclxj b. Afftet hynyn / oder herauß treiben. Ahrerbeyl N erbeylen ccxxx d. Anmal civj b. Antonius fewe xlviij c. lip b. ciiij d. cxlix clxiij b. ccix b. ccyxv c. ccxxx d. cclxviij d. cclxxij d. cclxxxvj c. cccxx d. cccxxiij b. ccclxxvj c. Antlitʒ flecken abthůn vnd reynigen iiij d. viij d. xxix b. lxix a. lxxvij a. lxxxj a. ciiij d. cxiiij €. cxxxiij b. cliij a. ccxvij b. ccxxxc. cclxxvij a. cc⸗ xcij c. cccxj b. cccxxxij c. Apoſtemen * clxj b. cxcj b. ccxxix b. ccciiij d⸗ Apoſtemen ſo hitʒig ii d. ccxxxj a cclxviij d. Apoſtemen ſo hart clvj c. Athem gůt behalten cclvij b. ccxcix a. ccciij a. cccxj b. Augenwee xxv b. Id. cxxxvj c. ccxxv c. cclvij b. Augen reynigen lxxvij a. cxj a. cxvij a. clviij c. cciij b. cccxj b. Augen klar machen von b. Cxxnuij d. cxxxiij b. clxv a. ccuj bi ccix a. ccxj b. cclxv b. cclxviij c. cclxxvij a. ccxc d. Augen geſycht ſtercken / oder ſcherpff⸗ en ccix a. ccxxxf b. cccxj b. cccxij co Augengeſycht gůt behaltẽ cxvij a. Augen fo flyeſſßen viij c. xxij cf a. lxxvſ. ©. clxxxiiij ce. ccc⸗ ri be cccrxxij a. Augenroͤty tie be lxxix be exxxiij b. clxxxiiij €, cclxxx d. Augen hitʒ xliiij co Feier a. ci b. cclxxij d. cclxxxvj cexcviij d. cccxxvſ c. Augen flecken cxiiij c. clxxxiij c. cclx b. Augen hitʒige apoſtemen cxcv a, Augenſchüſß clxxxiiij c. Augenfell dxxriiij c. celerriü a. cccıj be Augengefibwer ce c cm bs —— cecxv Ar Augapffels weiße cv a Augenfalblin xſ 4% ko b⸗ Augen bo: vpfallen ri b, Augbzawendycke clxxxiiij c. Augen beiſſen vnd jucken cele d⸗ Augen geſchwulſt cccxiij b. Augen ſo tryeffen cccrxvſ ds Augen fo verbachen vffebün. cccxxiiij c. MR 6¶VBom B Art wachßen terrreid. € Bauchwee xcix b. cd b. elbiij c. ci a. ccxlv ij c. ca xcj b. cccix b. Bauch reynigen ck d. Bauch weychen cv b, cxxx. cccxij c. Bauchſtopffen cxviij d. ccit a. cciij c. ccrj b. >) | Kranckheyten Vegiſter. Betonien wunderbarliche kraͤfft. mo cc Bertrißenflercken ccoj a cccxiiij c. Beulenfovffgeloffen rv a. dia Beynbzuch av a. cclxviij c. Biſß gyfftiger thyer xxv b. xxix b. IId. lir b. lxxvij a. b. ixxxv a. crid c. clvij b. ccere c. ccrlid a. cclx⸗ vj c. ccxcviij d. ccciiij c. cccxxix a. Biſß gyfftiger thyer zůuerhuͤten. ccxxx C. cccxx d. cccxxix a. Blaͤhung im leib cxxv. Blaßen breſt cccx d. aßen wee iiij d. cxciꝝ b. ccxxx d. ccc d. cccxxvj c. Blaßen geſchwulſt cxcv b. Blaßen wund ccxxx d. Blaßen reynigung clxuiij c. ccxlij d. cccxxvij b. Blaßen zyehen cxxix Schwartʒ Blater cccxix b. Blůtſtellung ii; d. xv a. ve c. lix lxxvij b. ccliiij d. Blůt ſte lung der naßen cxxiiij d. clxxvij a. clxxx d. clxxxij c. clxxxvij b. Blůtſteliung in wunden ccciiij c. Blůtfluſſß der guldenenader cc lxxiij a. Blůtfluſß clvj c. cclxviij d. cclxxvij a. Blürfpeyen vv lix a. clvj c. clvij b. cclxviij c. cccxv a. cccxx d. ccxxvj c. cccxxvij b. cccxxix A. Blůt das gerunnen xvij b. dee d. lxxviij c. wei b. dien d· clxxxij d. cxcj b. ccxvij b. cclxxix b. cccxiiij c. Gůt Blůt Blürbarn lip c. cxcv baccxj b. Blürreynigen cccxj a. cccxxv A. xliiij c. lxvj c. xlviij d. Blůt ſo verſtopfft lxxxvij a. Blůt zyehen cclxvij b. Blůt fo bissig kuͤlen ccxxvj d. Brant viij c. lix a. cuij d. clxiij b. clyxx d. ccxxx c. ccxxxj b. ccxlviij c. cclij c. cclxxiij a. cclxxx d. cccxvj d. cccxxiij b. Brant leſchen clij b. cccxxxiſc · Breüne cxcj b. cxvij b. ccxxvc. ccxxxj b. cclv a. cccxxvj d. Bub xexijc. xxv blpvii d. lxxvij a. cxj a. clix clxxxij d. ccvj c. ccxxx c. cclv b. cccxv b. Innerliche Brüch m a. ij a. cccctix a. Bꝛrüſt wee der frawen criiij. c. cxxxv c. cxco a. cxcvij b. Bꝛüſt der frawen hatt machen clxxxij d. Bꝛüſt ſo erhartet cl ccxcvii 2. 5 Brüſt geſchwaͤr co 6, Brꝛüſt geſchwulſt ccrcix a Bꝛuſt wee core d. celxj as cclxxvij b. Bruſtgeſchwaͤr va b. rg b. lxxviij c. lxxxv @ si b. xciij b. xcix ©. cxxo a. ccxxxj b. cclviij c. cccxxvij b. cccxxrix a. Hitʒig Bruſtgeſchwaͤr rar b. ccxxix b. Bꝛuſt reynen Fir b. sro b. xxxij c. lxvj c. lxix a. crir a. clviij c. cl b. cxrcix b. cciij b. ccir a, cha a. calig c. d.cclvj c. cclij a. Bruſt lynderung ki a. Bꝛuſt ſtechen lxxxit a. xciij b. xliiij c. lxxxix a. ccix a. Bꝛruſt weyteren cüĩ d. cxiiij c cclxxxvj d. cccxiiij c. cccrix a. b. cccexxv a. Bꝛuſtſůcht col d. Bynen ſtich cxixviij c. Ce «€ Dom € Arbunckel xciij b. cd a. Choleram vßtreiben — xxxj be lxvj c xcu a. cclx d. cclixuij a. Dom 9,45 km a. ccrcj b. Daͤrmbrunſt ac b. Daͤr mgeſchwaͤr va ci 4. Dar mgegycht re bs aid b. co a. are d. ci c. clxxxij d. cclmwıg c. cc b. Kranckheyten Vegiſter. Dauben ſam̃len xlviij d. Daubenkropffs würckung xxxij c. Däwen ccxxij c. cclviij c. ccxcix. a. cccij d. ccm] a. cccxix a. b. ccc⸗ ij b. EZ urfklefebe v a. xcix a. ccxxij c. cclvij b. cclviij c. cclxxij d. ccxxvj d. cccxxvij b. ¶ Vom E Igbꝛünſtig keit xlviij d. Zůr Entpfengknuſß xxj b. ix a. Erbgryndt ccxxx d. Eyns vnd fridſam ſein cxvij a Eſſen im mund xlviij d. lj a. lix a. cxcvij b. ccxlviij d. cclv a. celxxvij a. cc d. Luſt zů Eſſen clyviij c. cclvij b. ceclxxij d. ccc d. ccciiij d. ¶ Vom F WEber viij d. cxiij b. wii; c. exxvxiij b. cxxxix cxliij cxcix b. ccıy a. ccxlij d. ccxluij d. cclv b. cclx⸗ viij c. cclxxij d. cclxxxvj de ecciij a. cccviij d. cccxx d. Feber alltaͤgig cccxix b. Feber dreytaͤgig ww b. xlviij d. xlix a. clix a. cxviij d. ccxlviij d. celij c. cclvj c. Feber quartan / das fyertaͤgig x d. xXxlix a. lix b. Ivo b. lxxxvij a. clxxij d. cclij c. cclvj c. cclxxvij a. cclxxx d ccciij a. cccxxv a. Feber ſo hitʒig cxxij c. xliiij c. clxxx d. ccxxxji a. Feber kelte erwoͤrmen ccxcvſ b. Fallenden ſyechtag ruf c. lix b. xcix a. clxv a. clxxxij d. ccxxxj a. cecxlviij d. cclij c. cclviij c. cclxxxij b. ccciij a. ccciij d. cceig d. al a lxxxix d. Faͤrbig machen cclvſ c. ccxcix a. cccrix b. Feigblaten lix b. lxix 4. Ixxxv b. cxvij a, cecxij ec, Feigwartzen xcix D, clxxvjj a. cxcvij b. Feüchtigkeit vßzůtteiben x d. cxlij d. cxlix a. chi db. ccxcij c. ccc⸗ viij d. can c. d. cccxix. b. Feüle im mund xxxij d. xlviij 2. lxxxvij a. clvyj c co b. — b. ccxxv c. cam b. ccxlviij d. co a. Wyld fewer xv a. Sifhfaben ilie b. Fiſtel xxij c. xlviij d. le a. I b. lxv b. If c ef a.- cxxxiij b. cxlir a. cr db. clxxxix b. cexxij c. ccc b. cccxvij. Fiſtel zů reynigen lxvj c. Fiſtel am hynderen cclxxvj de» Flecken am leib ccaviſ b. cclxxvij a. cccxj b⸗ Flegmata zů reynigen lyxviij d. lxix a. lxxvj c. cciij b. Flegmata zů verzeren cxiiij Ce Floͤh toͤdten clxviij d. Fleyſch in wunden machen cxlix a. Fleyſch das ſich ſelb ſchoͤlet von dent eyn cclxxxiij ax Fleyſchfriſch behalten ccciij a. Sleyfeb on ſtincken bebalten / auch ſommerzeit cxix a. Flüſſß vom haubt lxxvij ar cxxxvj C. cxxxix Flüſß im rucken xxix b. Frawen ſcham̃ hitz viij ds Frawen kranckheit beingen si a. crix b. nö d. ei d. Id Ki be lxv b. lxvjc. lxix a. lxxxv a. xcir b: c C. ciiij d. cruij c. cf d. cxvij a. cxxiiij d. cxxxviij d. cxliij. cxlix a. cliij a. clrüg a. cciij b. ccix a. ccxxxvij b. ccxlij a. ccxlviũ c. co b. ccko b. cclxviij c. cclxxxij b. ccxcj b. ccxc v1. b. ccxcix a. ccc d. cccij d. cccuij c. ccexuij b. cccxvj d. cccxxvij b. ccc xxix a. cccxxx d. Frawen kranckheit ſtellen. xx a: xxij c. lix b. cxix a. cixxxvij b. cxcv a. ccxxvj c. ccxlviij d. cclxxij d. cc lxxiij a. cclxxvij a. cccix b. cccxx Di cccxxiij b. eccxxvi d. Kreüter Vegiſter. Ftawen kranckheit ſenfftigẽ clxv b. Frawen Weiſß kranckheit elxxxiiij c. ccxxij c. ccxxxviij c. cclvij b. ccc du c. Frawen bürdleintreibe ccpj b. ccxl⸗ viij c. cclxvj c. xcvj b. Stawenreynige lxxxv a. ccxxxj a. cccix b. Frawen geyl vertreiben cv a. celx⸗ xx d. Frawen ſerigkeit am heymlichẽ ot. ccxcij c. krawen milch bringẽ clxv a. cciij b. ccxxx d. cclvij b. cclxv b. Ss frawen milch klotʒzecht. cv a. Frantzoſen. xxxij c. clxx d⸗ cccxxvj c. Froͤlich machen cclv a. Frette cxcvij b. ccxxv c. Freyſam⸗oder geſegnet cclxxix b. Sruchrbar machen cccxj b. G ¶ Dom G Allenübergang cxxxix. Gall treiben cxlij d. cclxvij b cccviij b. Zům Geaͤder xxix. b. Geaͤder erwoͤrmen ccxxxviij c. Geburt treiben lxxvij a. lxxxv a. cxxxviij d. cxlix a. cliij a. clxv a. ccxxxj a. ccxxxvij b. ccxliij a. ccxl⸗ viij c. ccxcvj b. ccciiij c. cccxvj d. Geburt leichteren cclviij c. Todte Geburt treiben l d. Cc. cclx⸗ viij c. ccciuij c. cccxxix a. Gedaͤrm ſo verwunde clviij c. ccxlviij d. Gedaͤrm reynigung ccxliiij a. Zůr gedaͤchtnuſß xliiij c. ccxxij c. eclxxx d. cccxj a. cccxiiij c. Gegycht vxv a. l'd. lxxvij c. ecxv b. cAxvxvxiij a. cccxxxijj· Zům Gehoͤrd lxvj c. lix a. cv a. clviij c. cccxvj d. cecvxvxiiij c. Gemaͤcht des mañs wee dvv b. Gemaͤchts gefchwär clxx di Genycks zufall cclxxxiij a. Geſpaͤnſt clip b. cxcv a. cxcix b. Gebwer xlviij c. lix a. lxxvj c. lxxvij a. amd. cxvnij d. cliij a. clxiij b. «dd b. cclxvij c ccclxiij a. cccxxxj b. Faule Geſchwaͤr xxijc. Geſchwaͤr yñwendig xlviij d⸗ xciij b. ccxvij b. Geſchwaͤr am heymlichẽ ort cecxxvj⸗ Geſchwaͤr des haubts lyxj b. Alte Geſchwaͤr lxv b. Geſchwaͤr ſo hitzig lxxix b. EUR fo flyeſſen lxxxj a. cc Na} a. Geſchwaͤr reynigen lxxxv a. cccij d. Geſchwaͤr zu zůheylen lxxxvij a. Geſchwaͤr vffessen cxxix. Geſchwaͤr ſo vmb ſich freſßen Wunde ʒů heylen wc b. cxxxiij b. cxlix a. elvj c. clexſ a. clxxvij a. clx⸗ xxij c. d. clxxxiiij c. ad b. cr c. ccxo b. ccxxij c cd d. cclij c. cca lxviij c cccüd c. cccxxvij b. Wunden ſeüberen cxlix a. cxcj b. ccxcix a. cccxj b. Wunden ynnerlich clxxxij d. xlviij c. lj a. lxxxv b. xcix b. cxvij a. cxviij ds Würm lxxxvij a. cxxv a. cxliij clxxxiiij c. cxcix b. ccir a. cclo a. cclvj c. cclx 9. ccf c. cc= vij b. cccxv a. cccxxiij b. cccxxvj d. Würm in ſchaͤden cha c. Würm in oꝛen lyxxv b. cciij b. cclvj c. cclxxvij a. cccuij ©. urm cxlv b. cccxxiiij c. Wynd im leib ccc d. don 9 Mmen halten cxj a. ym̃men ſtich clviij c. ccxxx c. d. Yngeweyd reynigen lxxvj c Yngeweyd wunden ccxxxd⸗ | Dom RAnwee xxvj c. Alviij d. lix a. b. lxv b. cxiiij c. cxxxiij b. cxxxvj c. cliij a. clvj c. ccxv a. ccxxx c. cclxj a. cclxxij d. cccij d. cccxxvj d. Sönbüller ccxxij c. ccxlviij c. d. cclv A. ccciiij d. Zaͤnbüller geſchwaͤr clxx d. Zaͤnfeüle cxlix a. b. Seen ftercken cccitij d. Scen weiſſ machen cccxij c. Zeen ſtincken cclv b. Scen grißlen cccxxvj d. Zapflin cxxv a. clxxij d. ccxlv ij d. cclo b. cclrj b. cccxij c. cecrry de Zeitigen ccxxix b. Sitteren Iev b. eAlxv a. cc⸗ xxx c. ccelij d. ecciiij c. cc a. Zytterßen cclxxij d. cclxxiij as ZƷungengeſchwaͤr cclxj b. Zungen hitʒ cxcj b. Zungenlamme cclxj b. ¶ End der Kranck⸗ heyten Vegiſter. er ne N or Teyl des Teütſch en Contrafayten Kreüterbüchs. Durch Doctoꝛ Otth Baunnfelß zuͤſammen verordnet vnd beſchriben. M. D. x x x vij. ¶ Zů Straſſzburg bey Hans Schotten zum Thyergarten. ec Zum Yäfer, Gleich wie die weltfeiner art/ongleiche vrtheyl fellt / vß eitler für forg in frembden gefchäfften / vnd ye vil finn/nit bald zů ſammen ſtimmen. Alſo geſchicht auch / ſonder zweifel / in diſem Kreüter⸗ bůch / in dẽ ein yeder fein ſonder begerẽ ſordert / es ſey võ Wald» kreüteren / oder ſo Teütſcher nation vnbekant / vñ vnderſtat alſo zůſtraffen / des er doch vilicht kleinen verſtandt / darzů nye ver⸗ ſůcht / wz es für ein arbeyt ſey / auch der mynſtẽ Gotts gſchoͤpffd eygentfchafft zů beſchreibẽ. Damit aber ſolchẽ fürwitz begegnet / ſoll der Laͤſer wiſſen / dz der Hochgelert Doctor Oth Bzunfelf/ dem Gott genad / in diſem Kreüterbůch ein ſonderen fürſchlag (wie vor augen) gehebt / dem er auch / ſo vil ym müglich / nachkõ⸗ men / vnd aber dieweil die zeit ſeines abſterbens yn beruͤfft / hat er Doch hynder ym verlaſſen ein Rodel / darinnen die gemeyn⸗ ſten Kuchen vñ Artzney kreüter verzeychnet / welche er zům teyl abgefertiget / vnd die überigen / zů erſtattung ſolichs wercks / yñ halt der Rodel / folgens im Latin abgefertiget ſeind durch den Hochgelerten der Artzney D. Michael Herr. Deßhalb ſich nye⸗ mants beklagen mag / diſſ wercks vnuollkummenheyt. Dañ es nach beſſtem fleiſſz / vnd vſſ dz verſtentlichſt ins Teütſch bracht / der maſſen / dz meins erachtens / nyemants vrſach findt in eynch em ſchlyme vrtheil weiter zů fellen. Wer hat Doch ye vfferden ge lebt / dem nichts hynder halten! Haben nit die aͤlteſten der natur ſchreiber / Dioſcorides / Theophraſtus / Plinius / vnd nach ynen andre vil ire ſchmitzler gehebt / die doch ynẽ die ſchůh nit mocht en vffloͤſzen:? Alſo iſt nichts volkummen / oder on tadel vff erden / vnd geben ye vil koͤpff / vilerley vrtheyl / wie gemeldt. Des laſſʒ dich / freüntlicher Käfer nit yrren / ſonder in der erkündigũg dıflz Kreüterbũůchs erlerne ſelbs wz dir für ein ſchatz für gebyldet / vñ biſſz danckbar / Gott / vnnd dem theüren frommen mañ / des ge⸗ daͤchtnuſſz hyemit nit bald abgeen würt. Amen. & = Kreüterbüche Ander teyl. t DO.Oth. Brunnfelſ Eontrafayt Kreüterbliche Ander Teyl. Attich Etich wurt zů Latin Ebulus / vnd Kryech⸗ ' un iſch Chameactis genennt/ift ein kraut dem Hold⸗ Mer gant aͤnlich / wiewol nitt in ein ſolche hoͤhe vff⸗ ee hwachfend.Sein bletter ſeind einander nachheng ig / geſtaltet wie Mandelbaͤum bletter / yedoch lenger / vñ eins ſter ckeren geruchs. Hat ein ſtengel fingers dick / vnnd im dolden oben blůmen / vßwelchen ſe chwartze boͤr wachßen gleich dem Holder. Sein Complexion. Iſt von natur warm vnd trucken. Sein Krafft vnd würckung. Attich bletter in waſſer wolgeſotten / vnd die bruͤ getruncken / iſt ſeer gůt den dürren hůſten zů ſtillen. Iſt auch nichts beſſers zům hals geſchwaͤr / vnnd zaͤpfflin dann ſolche bruͤ getruncken. Thür man zů ſolchem gekoͤcht ein wenig bertram / ſo würt daruß — halßſchwencket / oder gargelwaſſer / dz das Blatt nit erab falle. Ettlich brauchen diß kraut zům Podagram. Es ſoll auch obgemelt waſſer bey diſes krauts blettern geſottẽ / vnd getruncken / die überflüſſige feüchtigkeit des bauchs verzeren vnd vß trücknen. So man Attich bletter kocht / vñ ſye yſſet gleich wie ander Kap pes kraut / bringen ſye ſtůlgaͤng. Den wafferfüchtigen iſt vaſt güt/fofye Attich wurtzel in waſſer kochen / vnd das trincken / vnd den dampff daruon zů der frawẽ vn den vff gelaſſen / weycht jre ſchloſſz und was bey ir verhertet iſt. Ettlich vermiſchen Wolffs milchs puluer / mit Attich ſafft / vnd thůnd ein wenig zucker darzů / ſoll vertreibẽ das fyertaͤgig feber. Diß krauts blůmen / bletter vñ ſtengel ſeind einer gleichen würc kung. | 293 aber fein difkillyert waſſer vermoͤg / ſůch im Difkillyer büch Hieronymi von Braunſchweig. 2 —— reüterbüchs Ander teyl. vij = Wynd. FEN Te Wynd hatt iren nammen dahaͤr / das ſye ſich anderen kreüterẽ ynflychtet / vnd den zeün⸗ — SP zen vmbwyndet. Hat vil Latiniſcher namen. als v.olubilis/Cimbalaris / vnnd Campanella. Die ryechen nennen es Cyſſampelos / vnd Cyſſophyllos. Sein Geſchlecht. Vilerley geſchlecht find man der Wynden. Ettlich ſeind von weiſſen blůmẽ gleich wie ein glöcklin. Defbalb auch Glockenblům en genant / die flechten ſich gern vmb die zeün. Die ander kreücht vff der erdẽ / vñ flechtet ſich vnder andere kreüter. Die dritt Wynd hab ich funden im Schweitzer gebürg / bey den Bůchbaͤümẽ wurtz len / die bletter hett gleich wie die weiſſz Nyeßwurtz. Dz fyerdt ger ſchlecht nent Dioſcorides Volucrium / oder Climenos / zů Teütſch genant Geyſſzblatt. On andere / ſo ſich auch vmbwynden anderen kreüteren / on not zů erzelen, Die wor vñ recht Wynd iſt zů Latin Volubilis media / Vitealis / Cyſſampelos / vnd Helxine genant / ſo im brauch der artzney. Sein Krafft. Die Wynd hatt ein vßtreibende krafft / dannenhaͤr ſye den harn treibt / vnd die wynd im leib zertheylt vnd veryagt. Thůt vff die verſtopffung der leberẽ / vñ des miltzes. Iſt brauch ſam vnd gůt für die geelſucht. — iiij ri Contrafayt Kreüterbüchs —_— \ EN S——— > — — — 4 a Morlynſßen. 'Blörlynfen/ zuͤ Latin Lenticula aque darũb Igenant / dz ſye vff den ſtillſtonden waffern/gleich wie die Lynſen ſchwim̃en / gruͤnfaͤrbig. Dioſcori⸗ IE des nennet fye Pfüllynfen/ oder Naterlynſen. Iſt ein mopechtige matery/die weder wurgel/noch bletter hat/funder bellt fich feer fchlymerig zůſam̃en / vnd mag Doch Fein blatt nit von ymwachfen. a Geine Kraft. — no fo da kummen vß higiger vrſach /die ſtellen diſe 02 yn en. hs auch gleiche Erafft in allen hitzigen vnnd cholerifchen ge waͤren. Mylteren das hitzig Podagram. Vnd das waſſer / ſo von Moͤꝛlynſen diſtillyert / getruncken / ver⸗ treibt die vnnatürliche ynnerliche hi. | ss ER I" Eontrafayt Kreüterbuͤchs Wermut. —Ermuͤt iſtein bekãt kraut. Der beſt wechßt WAL Eh in Donto/ond Cappadociẽ / vff dem berg Tauro. —Iſt vonnatur ſcharpff / bitter vnd hitzig / ſeübert / ſterckt / vnd doͤrret. Deßhalb durch den ſtůlgãg / kraut ſelbs. Seine Kraͤfft vnnd tugent. Wer der gyfftigen ſchwam̃en hat geſſen / der nem Wermůtſafft / vnnd trinck den mit eim eſſig / iſt ym gewiſſz dyenſtlich. Wie auch ſolichs an eim hundert jaͤrigen mañ warlich erkundet, Boͤſe feüchte vßzů zyehen. Nim Wermůt / vnd koch yn in waſſer vnd eſſig / vnd leg das pflaſters weiß mit eim tůch vff. Iſt aber der menſch zarter natur / ſo leg yn vſſ mit Honig vermiſcht. Wüůrm im leib zů toͤdtẽ. Nim gleichs gwichts / Wermůt / Andorn vnnd Feigbonen / koch die in Honig waſſer / oder in eim ſtarcken wein / vñ leg ſolichs zwyret / oder dreymal vff dẽ nabel / es toͤdt ſye. Woͤllen ettlich / ſo einem der Wolff ſeer plagt / oder einer feiner ſcham̃ ſchmertzen leidt / ſoll er von Wermůt / vñ Andorn zweig bey ym tragen / damit werd ym baſſz. Kreüterhüchs Ander teyl. xj Schaffthaw. Joſcondes neñt dilß kraut Hip Sy /A|purim/das iſt / Roſſzſchwantz / vnnd SEA, iſt ſein gemeyner nam Schaffthaͤw / DEZ den mägten nun wol bekant in der tnchen/fchüff fel vnd deller damit zů feübern. Sein geftalt und form. Schaffthaͤw wechßt gern inden wäfferigen graͤb⸗ en / hat ein holẽ ſtengel / ein wenig rotferbig / hart ranh mit vnder ſchydlichen knoden oder gleychen / hat byntz en bletter / wachßt in die hoͤhe für ander beyſtonde ge⸗ waͤchß / denẽ es ſich anhengt / doſchecht in der hoͤhe mit vil ſchwartzen faͤßlen gleich eim roſſzſchwantz. Sein würtzelin iſt holtzecht vnd hart. Plinius thůt hynzů / das es ein ſomen geb dem Coriander aͤnlich. Sein Krafft. — ſafft von dem Schaffthaͤw / ſtillt dẽ blůtfluſſz er naſen. Vnd ſo der ſelb ſafft würt mit wein getrunckẽ / ſetzet er das krymmen vnd daͤrmgegycht. Treibt gleicher weiß gebraucht / den harn. Sein bletter geſtoſſen / vnd in friſche blůtige wund en geſtrawt / haltet ſye zůſammen. BeydEraut vnd wurtzel ſeind gůt denen fo ſeer hů⸗ ſten / ſo vffr echt ſchwerlich athemen / vñ dẽ gebrochenẽ. Sein bletter in waſſer geſotten / vnnd getruncken/ heylt vnd thůt wider zůſammon die zerteylung der ge daͤrm / die zerſchnitten bloß / vnnd die brüch der hoden⸗ ſeck. Was ſich auch wetter vßteylen wolt / hynderhelt es / wie Plinius ſchreibt. Galenus will / dz es ſey ein gewiſſze artzney / wider den überflüſſigen rotfluſſz der frawen. | Kreüterbuͤchs Ander teyl. iii 3 Pfrymmen. Frymmeẽ / zů latin Geniſte genãt / wachß engern vff dürrem ſandechtẽ erdtrich / ſeind eins — ey Zibarteftengels/kurger zweig/laffen fihwolbyeg en /aber nit bald bzechen. Haben violfchöne geele bluͤmlin / vß denen vffs letſt ein ſchyflin / oð hülßlin würt/ den Pha⸗ ſelen nit vngleich / dariñ ein ſam wie lynßen beſchloſſen. Sein Krafft. Ein puluer vß diſes krauts blůmen vnd ſamen gemacht / vnd vß Honig waffer füuff heller ſchwer getruncken / purgiert von oben hynuß on ſchad / gleich wie die ſchwartz Nyeßwurtz. Vnd ſo des ſamens anderthalb quintlin mitt honig waſſer ge⸗ as würt / ſuͤret es gewaltig vnden vß alle vöfe fiegmataım menſchen. Die oͤſt ſampt den bletteren beyffst man ettlich tag in eſſig. nach dem fo das ſafft beruf getruckt / vnd des vff ſechs ung getruncken / würckt es wunderbarlich an den hufftſychtigen. Ettlich beyſſen ſye in moͤr waſſer / vnd thůnd ſye in leib durch ein clyſtier / das gedaͤrm zů reynigen. Das ſafft daruon ſchmyert man gar nutzlich den hufftſichtigen vff den breſten. m auch ettlich/die fich des famens gebzauche zů der harn⸗ wynde. Pfrymmen geſtoſſen mit ſchmeer / heyletder knewe weethumb / daryn geriben. Plinius ſchreibt / wie man auch mit den Pfrymmen / dz gewand Er vnnd wie die fefcher in Aſia / wyrbafftige fiſchgarn daruſſz machen. Die Alten haben vor zeyten die pfrymmen blůmen in hohen eerẽ gehalten / in krentzzyerungen. = ziiij Des Contrafayten Erorus. 7 Saffron. SL, Affton hatt fein nammen jü latin onnd Ei We Eryechifch Crocus.Würt von ettlichen /d3 blůt NEST Herculis genent/feiner este halben, * en Welcher der beſt. Der beſſt Saffron wechßt in Cilicia / vnd nämlich vff dem berg Coꝛycio. Nach dißem iſt in hoher acht / der in Lycia / vff dem berg Kreüterbuͤchs Ander teyl. xv Olympo würt abgeleſen. Den dritten bringt man vß Etolia / von ð ſtatt Egis. In Teütſch landen pflantzt man yn auch hyn vñ wider. Aber dem im Oſterland geben ſye den preiß. Würt durch mancher ley fynantz gefelſcht. Sein prob iſt / weñ er ſich gern laffzt zerreibẽ / vnd mürb iſt / eins gůten geruchs. Sein Geſtalt. | Saffron kraut hatt ein geſchmuckts blättlin/gleich ſchyer faͤß⸗ lecht wie har. Bluͤet gegẽ de wynter / wenig tag / vñ ſtoſſzt Die blüm mit den bletterẽ hynweg. hat ein wurtzel wie ein zybel / iſt lebhafft. Sein Statt. | Der Saffron will gedzerten fein/ vñ wechft deßhalb tyhlicher an orten daman yn nun vil niderdritt /onnd vmb die beunnen/wie Plinius ſagt. Sein Complexion. Iſt heyſſer vnd truckener natur. In dem ſich alle doctores ver⸗ gleichen. Darumb zeitiget / vnd weycht er, Sein Krafft. Ein gemeyne würckung hatt bey allen der Saffron / das er den harn bring / vnd benem das haubtwee ſo von fullerey kummet / ge⸗ truncken mit moͤrtreübel ſafft. Iſt gůt zů ſtillen der augen flüſſz mitt frawen milch vermenget / vnd damit geſalbet. Würt auch gebraucht zu den ſaͤlblin / ſo dẽ rawen zůgehoͤrig an iren heymlichen orten. Erweckt begyrd zů vnkeüſcheyt. Lyndert das brennen des heyligen feürs. Die Arabier brauchen yn zů iren weiberẽ in der zeit irer geburt / damit ſye deſt ringer geberen. Saffron in wein gethon / vñ getruncken / macht bald ein vollen oder truncknen menſchen. Meſue ſchreibt / dz der Saffron ſterckt den magen / verdaͤw wol die ſpeiß / ſey der Leberen gůt / ſchad aber dem hyrn / vnnd der be⸗ yrd des bauchs zů eſſen. Briugt den harn / vnd ein wolgfaͤrbte ge M des leibs. — j xvj Des Contrafayten Wylder Saffron. gibt ym zü ein krafft der zerteylung. Sein Krafft, Das kraut diſſz wylden Saffeons hatt ein gewaltigebeybilff wider die vergyfitentyer, Auch wider Das gyfft der waldfchwanmen, Plinius fchzeibt/ wo einer von einem ſcorpion geftochen wer/fo lang er diſſz kraut bey ym helle / foll er Feinen Dzang oder fchmerg en entpfinden. Dz fafft daruon vermifcht mit füffen waſſer / oder mit der bruͤe von einem banen/purgiert vnd reyniget denbauch vaftwol, Dnd das fafft von feim famen/treibt die milch zůſam̃en / welche als dann ein bewärte artzney iſt / den bauch zu oͤffnen. Raſis ſpricht / das Damitder geburtſam gemeert werd/fey aber dem magen nichts nütz. Meſue will / das der wyld Saffron alſo gantz / mitt eſſig zer; knütſcht vnd ð flechtendẽ raud yngeriben / nem ſye frey hynweg / trückne auch vß alle gſchwaͤr Der zungen, Reynige zü dem alle verbzente / geobe böfe ſeüchti sn ıy xvitj Des Contrafayten Kornbluͤmen. — ⸗ Kreüiterbüchs Ander Teyl. xix — Kornblümen. EN |: Zſe blůmen wachßen im Korn / deßhalb — &lfye Kornblůmen genañt / zů latin Lychnis agria Seind auch dzeyerley farden / blaw / braun / vnnd Weiff. Werden zůn krentzen gebraucht / vnnd in der artzney zů faulen wunden. Ir Krafft. | Dlinius gibt diſem Eraut ettwas verborgens 30 /d3 feinfam ge» ſtoſſen / vnd angeſtrichen / ſchoͤn mach. Das auch weder gyfft / noch eynche zauberey yemants ſchaden moͤg / der es bey ym trag. Dioſcorides will / das fein ſam getruncken / zyech durch den ſtůl gang die boͤß choleriſch feüchte vß dem leib. Bein Scorpion mag diß kraut dulden / deßhalb es auch für der —— biſſz gůt iſt. — ein waſſer gediſtilliert / iſt den rotẽ ſchwaͤrenden augen gůt. Macht ein klar geſycht / abents daruffmit eim tuͤchlin gelegt, Die weiſſen kornblůmen / mit baumoͤl vnd bleyweiſſz vffgelegt / kuͤlen alle hitzige blateren. — uij Des Eontrafayfen xx Were — ER — % — — 2 — — Ye ED a 5 SEELENTT i 7 7 — + f GO EETIN Arb / oder Tauſentblatt / — /alle hat ſein latiniſchẽ nammen võ 2 der vile ſeiner bletter. Hat ein Kreüterbüchs Ander Teyl. natur mit fleiſſz arbeit daran gelegt / zůuor fo es noch klein vnnd jung iſt. Sein ſtatt. Wachßt gern an pfützechten faulen orten / vñ dringt im Glentzẽ mir de erſten kreütern herfür. Sein Krafft. Diſſz kraut brauchen Die Scherer gern / der wunden entzündung damit zů leſchen vñ woͤren. Getruncken mitt eſſig / iſt es gůt den harn zů treiben / vnd die bloß zů oͤffnen. Gleicher weiß gibt man ſolchẽ tranck dẽ hart aͤthemenden / oderſchwer keichenden / vnd denen p harte faͤll gethon / vnnd gerunen blůt bey ynen haben. Plinius fchreibet / die Garb mitt reynbergẽ fchmer zerriben / vnd eim verletzten rynd / dem dz rfügeifen die ſennader abgeſtoſſen hat / vffge legt / wider gantz mach vnd ſtercke. x Weiſſze Garb, Kreiiterbüchs Ander Teyl. xxiij Beſtenaw. Sein Namm vnd geſchlecht. DEſtenamw / zu latin Paſtinaca / würt kryech SS fd) geneñt Staphylinos / iſt(wie Plinius ſchreñ⸗ zwey jaͤrig noch beſſer ſtam̃en / der tregt m der hoͤhe ein doſchechten buſch wie der Dyll / dariñ vil bluͤmlin / etwz rotferbig in der mitten. Die wurtzel lang / vnd fingers dick / wolgeſchmacht vnd gůt zů eſſen wo ſye recht ge⸗ kocht iſt. Sein Statt vnd Complexion. Wechßt gern vff den matten/da vil Soñ iſt. Wiewol auch ſunſt an vngebawenen orten. Auerꝛrois will/das Beſtenaw ſey warm vnd trucken / vñ hab ein krafft / ſubtil zů machen. Vnd in ſolcher krafft fürtrifft die wyld die heymiſch / oder die man ſaͤhet. Sein Krafft. Den wunden ſo vmb vnd in ſich freſſen / legt man(wie Auerrois —— ) die bletter von Beſtenaw zerknütſcht hynyn / ſeind gantz eylſam. Der fam von den zammẽ Beſtenawen zertriben / vnd getruncke/ erquickt die erſtorben natut des mañs. ber der wylden Beſtenaw ſamen / bringt gewaltig den harn / vnd der frawen zeit. he: Iſt auch den wafferfüchtige / vñ bruſtſtechẽ ein gewiſſe arsıney, Dyenet darzů wider aller vergyffter thyer biſſz vnnd ſtich / mit reyndergem ſchmeer vermengt. Vnd woͤllen vil / ſo einer diß krauts ſamen zůuor geſſen hab / das yn kein vergyfft thyer angang / oder verletzen moͤg. Hylfft zů der geburt. Sein wurtzʒel der geberenden frawen vnderthon / fürdert vnnd zeücht das kind herfür. Plinius ſchreibt / wie der alt artzt Dieuces / diſſz kraut gebzaucht hab / mit honig waſſer / wider kranckheyten ð leber / miltz / gedaͤrm / vnd der nyeren Darzů die würm im leib zů toͤdten. So braucht ſolichs Cleophanius wider die blůtrůr. xxiiij Des Contrafayten Philiſtion nam der wurtzel.iiij. vntz / kocht ſye in waſſer / vnd hey let Damit die harnwynde. Vnd gab fye vß waffer getruncken/ denen fo der fluffz ins gnick geſeſſem oder indie bruſt / vnnd ſo den fallenden fyechtag hetten. Die bletter ſeind ein mal gůt für all roh vngekochte ſpeiß im ma gen abzůdaͤwen. Der ſam von der zammen Beſtenaw iſt auch gůt wider der ſcor pion ſtich / in wein / oder eſſig lyr getruncken. Die wurtzel gibt ein güt zanraͤumerlin. dañ ſye ire ſchmertzen vnd weetag legt. Kreüterbuͤchs Ander Teyl. xxv Spargen. »Pargen ſeind der herrẽ ſchleck / vnnd vor > allen andern garten kreüterẽ gelobt. Von den⸗ \ en Plinius vil ſchreibt infeim, xix. bůch ð Na⸗ türlichen hiſtoriẽ / am achten capitel / wie man a ſye ſaͤhen vnd pflantzen ſoll. | Sr Gefchlecht. | Sweyerley Spargenfindt man. Wylde. vnd Zamme / fo in gaͤrt en gepflantzt / die Plinius Corrudam nennt. Ir Krafft. Garten Spargen / ſeind dem magen ein ſeer nutzliche ſpeiß. So man kümich mit ſpargen yſſet / nimpt es hynweg das mag⸗ en blaͤhen / vnd krymmen im bauch. Spargen ſeind dyenſtlich wider der bruſt / ripp / vnd daͤrm wee. Lynderen vnd weychen den bauch. Ab Spargen trinckt man in wein / mit kümich.iij.heller ſchwer / wider der nyeren vnd lenden wee. Bewegeẽ vnkeüſcheit mitt waſſer geſotten / vn bringen den harn. Gleiche würckung bringen ſpargen mit dyll zerſtoſſen / vnd bey⸗ derley dreyer heller ſchwer yngenum̃en. Spargen wurtzel zerſtoſſen / vnnd in wein getruncken / zermal men den ſteyn. Vnd ſo den frawẽ an irem heymlichen ort wee iſt / ſollen ſye dar ab trincken in ſuͤſſem wein. Würt auch mitt eſſich gekocht / wider die maltzey Elephania / zů latin genannt. Welcher ſich mit Spargen zerriben mit oͤl ſchmyert / den ſtycht ein ymm. Obgemelte tugent ſeind krefftiger in den wylden Spargen / vñ denen fo weiſſer ſeind. Vertreiben die Geelſucht. Spargen ſafft trinckt man gekocht für der ſchlangen biſß. Wer blůt harnt / der trinck Spargen ſamen / epffich / vnd kümich drey heller ſchwer / in wein eins pfunds ſcwer. Der maſſen iſt der tranck auch den waſſerſüchtigẽ gůt / wiewol er den harn bewegt. Iſt auch der blaſen dyenſtlich in waſſer geſotten. So die hund diſſz krauts eſſen / ſterben ſye. Spargen ſafft in wein gekocht / vñ im mund gehalten / vertreibt as zan wee. c xxvj Des Contrafayten N \ & ' l — C — — S\|ı I A Te 2. N / A MEN va SS F — IF; $ = 5 TÄHNFAS ’ Kreüterbüche Ander Teyl. xxvij Oyll. —J— Al iſt der kuchen / vnd den Gartnerẽ wol bekant / zů latin Anetum / oder Anicetum. Iſt ein Gartenkraut / nutzlich zů vil dingen / auch in der Ze argney, Dem Fenchel am gewaͤchß gantz aͤnlich. Sein Complexion. GBGalenus gybt ym zů ein woͤrmende vnd trücknende krafft / vffzů loͤßen / zeytigen / ſchmertzen zů legen / vnd ſchlaͤffrich zů machen. ein Krafft. Dyll gekocht / vnnd getruncken / bringt den frawen ir milch. Zerteylt Das krymmen / vnnd allerley blaͤſt des leibs. Bewegt den bauch zům ſrůlgang / miltert den klux / ſtillt dz tyeff ſchwer vndawen / oder kotzen. Schadet dem geſycht / vnd fo mans vil aneinander trinckt / nimpt es die gebaͤrende krafft. Dyllen eſch vertreibt die affter / oð arßgſchwullſt daruff gelegt. N [ amen laſſzt man wol erwoͤrmẽ / als dañ gerochẽ / vertreibt er den klux. Verdaͤwet alles roh vngeſundes in dem magen / mitt waſſer yngenummen. Sein eſch richt auch das gefallen zaͤpflin wider yn. Vnd ſo einer am heymlichen glyd eytertryeffende geſchwaͤr het / iſt pn folich efch vaſt gůt darein gefpzengt. yllen Slyond bitter mandele öl vermifcht / vertreiben dz doͤſen vnd klingen in den oren. Ein ſonderliche artzney / dz oren wee zů ſtillen. Nim diſes krauts oͤl / vnnd oͤl von eyerdutteren/ ſampt viol oͤl / zerlaſſz in eim ancken ſeüberlich mit eim wenig granat oͤpfel wein / bitz der wein ſein ge⸗ ſchmack verleürt. das brauch dann. EN" Sunft if diß kraut Dyll dẽ magen vnbequaͤmlich. dañ es bringt vnwillen zů eſſen / ſchꝛeibt Raſis. — y xxviij Des Contrafayten Kreüterbüche Ander Teyl. xxix Hanff. ED : NDS el fi Es Hanffs iſt zweyerley geſchlecht / nach | | Der meynung Dioſcoridis. Eins foman ſaͤht. Dz ander wylder Hanf. Die Aryechen geben dem REIZE IE zammen Hanff difennammen Schenoſtrophon Darin, das feinwurgel gar braͤüchlich iſt feyldaruf zů machen. Iſt eins vnangenemen gefchmacks/feer vngeſund darinn züfchlaffen. Dann er macht doll im kopff. Der wyld hanff hatt ſchwaͤrtzer vnd horechter bletter. Sein Complexion. Hanff iſt von ſeiner natur warm vñ trucken / deſſzhalb zerteylet er vnd loͤßt vff die wynd vnd blaͤhen im leib. Sein Krafft. Wer ab hanſſ ſomen zůuil trinckt / der verleürt fein natürlich ge berende krafft. Das ſafft vom Hanff thůt man in die oren / iren ſchmertzen hyn⸗ zünemen,3elicht Die wirm Darin haͤruſſz / vnd wz ſunſt darein kum ment / aber nit on ſonderlich wee des haubts. Man ſagt / das der ſafft in ein waſſer gegoſſen / ſoll es zůſam̃en treiben vnd erfroͤren. Hanff bletter gibt man in waſſer dem vyh zů trinckẽ / das oͤffnet ynen den bauch. Die wurtzel kocht man in waſſer / vñ legts vffdie kranckẽ glyder/ Das legt ynen den ſchmertzen / vnd ſtillt auch dz wuͤtẽ im Podagra. Dem Brandt dyent ſye wol / daruff gelegt / vñ off vmbgewendt das ſye bey kreſſten bleib / vnnd nit verdorr. — 13 Des Eontrafapfen xxx Kreüterbuchs Ander Teyl. xxxj Holder. Aums weiß fcheüffstder Holder vff / mit Xſtarcken holen weiſß marckechten zweigen / rorß weiß/menigklich bekant.Wechßt allenthalbẽ / an gebawenen / vnd vngebawenẽ enden / ſonderlich doch gern an den zeünen. Im gebürg findt man yn nit. Sein Complexion. Sambueus / zů teütſch Holder / iſt abſtreyſſender natur / vñ kelt⸗ et. Soll deſſzhalb den waſſerſüchtigen gůt fein / das waſſer von yenen vß zůzyehen. ft dem magen zuwider, Gem Kraft. Molderbletter in altem wein geſotten / vnd foliche bruͤe vff. j.Ib, geteuncten/iftwol dem magen nit güt/teeibt aber gewaltig das waſſer vf dem leib. Iſt ſeer gůt ſo ſich yemants gebrannt / alſo friſch daruff gelegt. dann es kůlt. Die zaͤrteſten bletter vom Holder / mit gerſten mals zertriben / vnnd vff eins unfynnigenbundts biſſz gelegt / ſetzt den ſchmertzen / vnd zeücht Das gyfft berauffs. Das ſafft iſt gůt wider das hyrnwuͤten. Die boͤrẽ trinckt man vff fyerthalb lot / ſo bringẽ ſye den harn. Holder bletter fo ſye noch jung vnnd zart ſeind / yſßt man mit oͤl vnnd ſaltz wie ein ſalat / zeücht krefftig vß all boͤße choleriſch vnnd ſchlymige feüchtigkeit. Nim holder bletter / nyeßwurtz / vnd wein mit eſſig vnnd honig bereyt / dar inn moͤrzybelen vermiſcht / vnnd leg dz vff den flechten? den grynd / beiſſende raudẽ / oder angonde maltzey morhea genañt / ſo die har vßfallen / das heylet wol. Holder wurtzel ſchoͤlet über nacht in wein gelegt / durch ein důch geſchlagen / vnd getruncken / reytzt zů vnwillen / vnnd purgiert den leid von boͤſen feüchtigkeiten. Das waſſer von holder blůmẽ diſtilliert / iſ den waſſerſüchtig⸗ en gůt getruncken. Vnnd ſolich waſſerſucht vertreibt auch Die wurtzel in wei ige, kocht / vnnd getruncken. — ug xxxij Des Contrafayten Knoblauch. Kreüterbüchs Ander Teyl. xxxiij Knoblochs Geſchlecht vnd art. Sein Krafft. Knobloch woͤrmet vñ trücknet im fyerdẽ grad. Iſt ſcharpff / beiſ⸗ ſet / trücknet den magen / machet durſt / blaͤhet / vnd zerlaſſet doch die wynde vnd blaͤſt / oͤffnet den bauch / ſchaͤdiget das geſycht. Dargegen / treibet er auß die breytten leibwürm. Machet harnen. Widerſtat dem gyfft / ſo yemãts ein wůtender hundt / oð ein Na ser ſchlang gebiſſen hett / mitt wein getruncken / vnnd übergeleget. Iſt denen gůt ſo vil vnnd mancherley waſſer trincken. Machet einklare ſtymm Vnd naͤmlich / ſo benympt er den alten hůſten / gekocht / oder roh. Mit doſt fafft getruncken / toͤdtet er die nyſſz / vnnd leüß. Reyniget vnd dilget ab moſen / flecken / die rauhe verherte haut / grynd / malcerey / vnd die ſchuͤppen vff dem haubt. Die eſch von knobloch gebrent / mit honig ynger uͤret / heylet die blawen maͤler / vnd mit nardin oͤle / vffgeſtrichen / vnd machet das vßgefallen har wachßen. Iſt nutz den waſſerſüchtigen. Mancherley geſchlecht des knoblochs findet man bey Palladio / Coꝛumella vnd Plinio. Des Contrafayten xxxiiij der Knoblauch. Wy 9 — Kreüterbüche Ander Teyl. xxxv Wuplder Knobloch. iS N k Von dem Nammen dißes krauts. — =D As zweyerley Knobloch ſey / gedencken — —— beyde, Dioſcorides vnnd Plinius. Diofcorides aber maler den wylden nit ab,Plintus ſagt von einem / welcher ein es weychen geruchs /mit einem zarten Eöpfflin/onnd mitt groffen blaͤttern / Vrſinum genent/welchs aber der felbig fey / iſt mie niche gründlich zů wiffen, Ich hab Darfür dargeben Difes gegenwertig Eraut mir vſſzer de oberen Schweiger gebyrg haͤrbrach t/welchs blümen/wurgel vnd Fraut/geruchs vnd gefchmacks halb fich ver gleichen dem Enobloch /ja auch vil fehärpffer unnd ſtercker. Sein nam iſt inder Eydgnoßſchafft Ramſeren. darũb / weñ man ſolich ſafft in die milch laſſet / ſo gerynnt ſye zů ſammen. Es würt auch in den laͤndern daſelbs von ettlichen wylder Knobloch genennt. Wo ich aber hye habe gefaͤlet / will ich mich laſſen berichten. Wylder Lauch. Bon Lauchs art. Auch / iſt vaſt der art wie der Knobloch vnnd z3ybelen. Ettwann hoch gepreiſet von dem Keyßer Nerone / welcher wañ er fingen wolt / on der Muſik pfleg⸗ en / darzů er groſſen luſt gehebt / ſo aſſz er lauch / vnnd was er des ſelbigen halb rhůms hette / gabe er dem Lauch zů. Iſt auch zwey erley geſchlecht. Sein Kraͤfft vnd ſchaͤden. Blaͤhet / vnd macht boͤße feüchtigkeytten / vñ vnruͤ⸗ wigen ſchlaff / vnnd boͤße traͤwm. | Dargegen treibt er den harn. Iſt dem magen zů wider. Betruͤht die augen, Laxiert denbauch, Bringt den frawen ir zeit. Schaͤdigrader die blater / vnd die nyeren. xxxvj Des Contrafayten Zybelen. — — — — — Kreüterbüchs Ander Teyl. xxxvij = 2 — Zybelen. Ze Vvon zyhelen geſchlecht / ge⸗ waͤchß / vnnd art. Pbbelen Geſchlecht zeyget vil an Plinius am.xix.bůch. Haben aber alle die art / das ſye die augen betruͤben / Doch fo feind Die roten zybelenfcherpffer weder die weiſſen / vñ die dürren weder Die grünen / vnd Die vnkochten meer we die kochtẽ. Sybelen wachßen gern an feuchten, Ealten vnd ſandechten ſtaͤttẽ. ollen behalten werden/obenin der fürſt / da es reüchecht iſt. Bleiben auch wol infpzeweren, Seit irer fähung ift im Mertzen / vnd Apaill. Iſt einer widerwertigennatur gegen anderenires gleichen ge; waͤchß. Dann mit dem zunemenden monat nymmet ſye ab / vnd mit dem abnemenden monat / nymmet ſye zů. Ir Complexion. Galenus ſpricht / das Zybelen hitzigen an dem fyerden grad / vñ ſeyen einer groben ſubſtantz. Krafft vnd Artzneyen. Von wegen ires temperaments / würckẽ ſye wie hernach volget. Beiſſen / machen blaͤſt / vnd wynde. Reytzen zů eſſen / machẽ durſtig. Laxierẽ deßhalben / dem bauch nit ſchaͤdlich. Geſchoͤlet / vnd in oͤle gelegt / darnach für ein zaͤpfflin in den aff⸗ ter gethon / reynigen die blateren / ſo man Hemorrhoides nennet. Das ſafft daruon mit honig vermiſchet / vnd in die augen gelaſ⸗ fen / reyniget das augen felle/lauttert die duncklen —— Oenant ſaͤlblin angeſtrichen / iſt auch gůt zů dem halsgeſchwer / Angima genannt. Bringt den frauwen ire verſtanden zeyt. Inn die naßloͤcher gelaſſen / reyniget das haubt. So yemants ein tobender hundt gebiſſen hett / ſoll man jm ein pflaͤſterlin machen / von Zybelſafft / ruten / eſſig / vnd honig. Das ſafft mit eſſig vermiſchet / vnd in der ſonnen angeſtrichen / benympt die maßen in dem angſicht. | Mit der efchen/diemannenner Spodium/angeftrichen/ heylet die fchebechtenaugen. Beſſeret Die knollen / vñ einzeycheu v5 den übelgeheylten wund en / oder geſchwaͤren. So yemants ein ſchůch getruckt hett / vnd daruon hat die haut D abgangen xxxviij Des Contrafayten abgangen / mach ein ſaͤlblin mit diſem fi afft / vnd huner ſchmaltz / es heylet darnon- ee auch den bauchfluſſz. \ indie oren gelaffen/ift gůt dem gehoͤrd / vnd benym̃et dz ſußen. Reyniget die flyeſſenden / vnd ſchwaͤrenden oren. Machet das vßgefallen bar wider wachßen. Zů vil in der ſpeiß geſſen / machet haubtwee. Gekocht / treibt den harn haͤfftig. 4 — In der kranckheyt zů vil geſſen / bringet den vnüberwindtlichen ſchlaff / den man Lethargum nennet. Mit feigen zerftoffen/ond über geſchwaͤre / oder apoſtemen ge⸗ legt / dawer ſye wol / vnnd bricht ſye vff. 2 Moͤnybel. oͤrzybelen ſeind einer gar firengen hitzig⸗ en natur. Das průfft man wol am wein / oð eſſig / a‘ fo daruon gemacht/feind defhalb beyd der ſpeiß vnd auch artzney Oyenftlich, Ir Geſchlecht. Der Moͤrzybelen ſeind zweyerley. Ettlich Groſſz geneñt / haben ein groͤſſeren kopff / ſchyer wie die zammen zybelen / rot / vnnd oben vß etwas ſpitziger. Die Kleyn Moͤrzybel iſt an bletteren vnd über zugk zaͤrter / vnd im koͤpfflin yiwendig gantz weiſſz / auch nit in zeh en zerteylt / ſonder aneinander gantz. Ir Complexion. Irer haͤrbe halb/feind fyewarm vnd trucken im dritten grad / ſchneiden durch / vñ zerteylen im leib wz ſich dariñ verſamlet hat. Ir Krafft. Moͤtrzybelen roh in oͤl gekocht / oder mit dañhartz vermiſcht / vñ vffgelegt / iſt ſeer gůt die erſtarrten ſchrunden der fuͤſſz zů heylen. In waſſer kocht / ſtreicht mans vffwider die Naterbiſſz. = im en a nu Kreiiterbüche Ander Teyl. xxxix Eim teyl der gebreñten Moͤrzybelen / ſetzt man acht teyl ſaltz zů / vnd braucht Das den bauch zů erweychen. Wer nit harnen mag / der brauch diſe Moͤrzybel. Iſt nutzlich gebraucht denen ſo ein vndawlichen magen haben / vnd vil kotzen / deſſz gleich fo ſich beſorgen Der waſſerſucht. Dreyer heller ſchwer yngenummen mit honig / iſt denen dyenſt⸗ lich/fo die gallüberfcheüffzt/dem krymmen im leib / den huͤſtenden / ſchwaͤrlich athemden / vnd fo nit woͤl moͤgen vßwerffen. Dawen wol ab / vnd fuͤren vil ſchleyms durch den ſtůlgang vß. Welcher aber befindt / etwas gebrochen in ſeim leib / der ſoll der Moͤrzybelen muͤſſig gon. Gebꝛreñte Moͤrzybelen ſeind gůt gebraucht zů den kindts pfutz⸗ en / vnd fürfzblateren/fo von kelte vffſpringen. Ir Sam mit honig zertriben / bringt ſtůlgang. Wöllen vil / dz Moͤrzybelen / gantz für ein hauß gehenckt / bewar es vor allem geſpenſt vnnd zauberey. Moͤrzybelen geſſen / krefſtigen die büller / vñ ſeind den zaͤnen gůt. Mir eſſig vnd honig yngenummen / vertreibẽ allerley gewuͤrm vnd vnzyfer im leib. Alſo friſch vnder die zungẽ gehalten / benemen dẽ waſſerſüchtig⸗ en ſein vnnatürlichen durſt. Vnd die waſſerſüchtigen doͤrren die moͤrzybelen / vñ kochent ſye mit waſſer / iſt ynen ſeer dyenſtlich. =. den — elen macht man ein eſſig / der zů vilen trefflich en ſachen gůt iſt. Serapion ſchreibt / das diſer eſſich von Moͤrzybelen gemacht / im mund gegurglet / ſtercke die büller / vnd wackelenden zaͤn. Nem hynweg it feüle / vñ den ſtinckenden athẽ / im tranck gebraucht. Er⸗ herrte Die lufftroͤr / meere ir fleyſch / vñ bringe ein belle ſtarcke ſtym̃. Wüůrt gebiaucht zu eim ſchwaͤchẽ blöden magen / der nit wol daw⸗ en mag / für verſtopffung / melancholey / den ſchlagk vnd fallenden ſyechtag. Bricht den ſteyn in Der blaſen / vñ treibt die můter wider an ir rechte ſtatt. Sterckt den ſchwachen leib / vnnd bringt ym ge⸗ ſuntheit. Scherpfft das geſicht / vnnd gibt ein gůte farb Iſt auch denübelgehoͤrenden gar dyenſtlich / vnd in ſumma / zů allen kranck heyten des leibs / vßgeſchloſſzen der yñeren glyder geſchwaͤr. Vnd iſt ſein brauch am beſſten nuͤchter. — y , Enffift vor eitten hochberuͤmpt onim Sy brauch gefein bey dem allerweifeften Philo > 23 = | (7 F ſopho Pythagora. von deſſe wegen / das kein * SON hſam iſt / der meer überſich fleiget / vn das hyrn ——reyniget weder fenff. Were aͤuch ſeins gleich» ennit/fpzicht Columella / wann er nitt nyeßen vnd weynen machte. Wiewol er den augen auch ſchaͤdlich. Senff ſoll gewoͤlet werden / der da zeittig / wol rot / nit zů truck⸗ en / welcher weñ man yn zerbricht / iſt yiwendig gryen vnd ſe afftig. Kraͤfft vnd Complexion. Akraͤfftig zů hitzigen / zerlaſſen / vnd vßzůzyehen. Geſſen / reyniget das feücht flüſſig hyrn. Mit waſſer vñ honig gargariziert / zeühet die geſchwulſten / vñ herrte vß dem halß vnd der kelen. Macht darzů ſpewen. In die naßloͤcher gelaſſen / macht nyeßen. Iſt gůt denen gebraucht / ſo den fallenden ſyechtagen haben. Erwecket die frawen / fo von Dem mütterwee erſticken woͤllen vmb ire machte. Mit feigen ein pflaſter darauß gemachet / vnd gelegt vff das be ſchoren haubt / benymmet den vnüberwyndtlichen ſchlaff / Lethar⸗ gus genannt. Iſt auch gůt den miltzſüchtigen / vnd die mit dem weethumb der hüfften behafftet ſeind. Machet das außfallend har wider wachßen. Reyniget das angeſicht. Mit honig / dilket er die blawen maͤler. Reyniget den weiſſzen ſchebechten gryndt / vnnd malcerey / mit eſſig ein vnguent darauß gemacht. Iſt auch gůt für das kaltwee / ſo dürr getruncken. Soll vermiſchet werden den zyehe pflaſteren / vñ die dẽ gryndt vertreiben. Mit feigen über die oren gelegt / iſt gůt den doſenden oren. Das ſafft in die dunckelen augen gelaſſen / machet ſye klar. Kreüterbuͤchs Ander Teyl. xij Wei Sr xlij Des Contrafayten Weiſſer Senff. „uca iſt weiſſer ſenff / iſt gleicher maß hitz ZiE BETEN, } b S IE I Ya N ig wieder Senff/alfo das ernitwolonfchaden EBER EIN a gentitzet würt / man brauche dann Latlauch / das ſſt / Laͤctucam darzů / darmit das hitzig vnd das kalt in ein temperament bracht werden. Sein Krafft. Kuümmich. SSL, Ummich ift mancheley geſchlecht. Das F erſt Cuminum / iſt geſtalt wie Fenchel / groͤſſer N weder Mattkümmich / eins wolryechendens ge⸗ 8 Sein Krafft. Mitt oͤle gekocht / oder mitt gerſten meel übergelegt / benymmet leibwee / vnd geſchwulſt. In halber wein vnnd waſſer / oder in halber eſſig vnnd waſſer / benymmet das keichen. Mit wein geſotten / iſt gůt denẽ ſo von ſchlangen geſtochen. Ein pflaſter daruß gemacht / ſampt Moͤrtreuübel / leget die ger ſchwulſt der gemaͤcht. In eſſig geſtoſſen / vnd geſotteen / ſtillt den frawen ire zeyt / vnd das blůt in der naßen. Kreüiterbüchs Ander Teyl. xliij | Ederich / zit latin Rapiſtrum genennet / N | Bo ıftmit den bletteren bey gleich wie Fehdyſtel / ye dooch ſpitzer / in der mitten mit ſchwartzẽ düpflin overzeychnet / wie der Engelſuͤß. D iiij xliiij Des Contrafayten N 119 a Are Ifer jülatin/feind Geirlin Onder dem 7 gefchledytder wurtzlen ſo man on ſchadẽ yſſzt. E F\ feind eines gar lyeblichen geruchs vnnd ger J— Fest fchmacks /in Teütfch landen den herzen ein Be Tchleckfpeif. Ir Statt, Wachßen gern an kalten orten. Dabar kumpt es /das fyefich nit gern pflantzen laſſen in den warmen laͤnderen. Ir Krafft. Die Geirlin haben die Roͤmiſchen Keyſer in hoher acht ettwo gehalten / vnnd die kochen laſſen wie wir yetzt den Baͤſtenauwen thůn. Als dann ſeind ſye dem magen geſund / treibenden harn / vñ ſtercken den luſt zů eſſen. Seind ein gar angeneme ſpeiß denẽ / ſo in iren kraͤfften von lang er kranckheit erſchwacht / vnd erſt vffſton vom ſyechbet. Widerbringẽ auch die ſo ſich vß langem vnwillen / oder kotzen / bekraͤnckt haben. Der zammen Geirlin ſafft (dann auch wylde feind/gleicher ges ſtalt) mir geyſßmilch getruncken / ſtopffen den leib, Kreüterbüchs Ander Teyl. xlv — Napen. RApen ſeind Ruͤben geſchlecht. Derẽ ſeind RN zweyerley/wie Plinius meldet / vñ andere Alten/ ſo von dem Ackerbaw ſchreiben. Bunion nennen — ſye das ein geſchlecht / das hatt eckechte bletter. Deren gekoͤcht reyniget die frawen. Iſt der blaſen vnnd dem harn dyenſtlich / getruncken mit honig waſſer. Gleiche würckung hat dz ſafft von Napen getruncken eins quintlin ſchwer. Für die Blůtrůr nimpt man Napen ſamen / braͤhlei den ob eim feür / ſtoſſzt yn / vnd trinckt yn darnach mit warme waſſer vff.ij. lb.Es hinderhelt aber den harn / wo man nit lynſamen darzů thůt. Dz ander geſchlecht der Napen neñen ſye Buniada / iſt den Ruͤb en vnd Dem Kettich gleich / deſſe ſamen trefflich gůt iſt wider ver⸗ gyfft / hatt doch die vntugent / Das ſolich Napen geſotten / vnd geſſ⸗ en blaͤhen / vnd minder füren Dann die Rüben, —— 7 37 & )' a 22 =; CHR] Des Eontrafayfen xlvj Ruͤben. Kreüterbuͤchs Ander Teyl. xlvij Rüuͤben. IC üben ſeind menigklich bekant / zuuor die NE zarfien/fo man in taͤglichẽ gekoͤcht hat. Die wyld⸗ Plinius ſchreibt / dz ſich die Růben zyehen laſſen an allen orten / vnd ſo vil mer kelte / nebel vnnd reiff vff ſye fall/fo vil mer wachſen ſye. Meldet das zů eim wunder / dz er ein Růb geſehen hab, die xl. pfund ſchwer was. Ir Complexion. Warm vnd feüchter natur ſeind die Růben / geberen wynd vnd blaͤhen im leib. Erwecken zůr vnkeüſcheit / darumb / dz ſye die nyer⸗ en erwoͤrmen. Haben nebẽ dem ein wunderbarliche eygentſchaͤfft / das gſycht zů ſcherpffen / wie Anerrois ſchreibt. Vñ will Galenus / das Růben wol fuͤren / ſo ſye recht gekocht / vnnd dem leib ſeer wol bekummen. Dagegen ſo ſye roh geſſen / blaͤhen ſye / vnnd ſeyen dem magen ſchaͤdlich. Ir Krafft. Rüben alſo warm gekocht / vnd vff die erſtarrten fuͤſſz von kelte / gelegt / heylt ſye. Zeücht auch die kelte vß den fuͤſſen in waſſer gekocht. Der maſſen legt man auch gekochte Růben vff das kalt Poda⸗ gram / ſo warm ſye der podagriſch ſyech erleiden mag. ns Rüben mitfalg zerknütſcht / feind gůt zů allerley zů fällen er fuͤſſz. Růben ſot getruncken / oder ſunſt genust/ift gůt wider gyfit/ vñ ſchlangen biſſz. Iſt deſſzhalb ein beſonder gegenartzney wider gyfft / vorab mit wein vnd oͤl gekocht. Dyent den glydſüchtigen / gedoͤrrt / vnd mit einer reynen feyßtig keit vermengt / vnd dann yngeſchmyert. Die Alten haben die Rüben gelobt / irer krafft halben ſo ſye hab en / die begyrd zů bewegen / vorab mit weiſſem ſenff geſſen. Die bergolettlin an Rüben yſſzt man / den harn zů fürderen. Rüdenforbzauchen auch Die weiber vnder die ſaͤlblin / damit ſye ſich faͤrben / vnnd die maſen vß dem angeſycht vertreiben. xlviij Des Contrafayten Rettich. PS EN BE tich/den man fäber/und yn zwor meer vß gewon EIS heytond zům luſt yſſzt / dann mit nun. Difen Rer tich nenen ce Aomer zů latin Radix. Das ander gefchlecht/ift der wyld Rettich/den wir Moͤrrettich neñen / iſt einer Erefftiger haͤrbe Dann der zamm / deſſz halb der argney meer braͤuchlich. Zů latin Ar moracia / oder Rhaphanus maior. Ir Complexion. Der Rettich iſt nach der meynung Auerrois / warm im dritten / vnd trucken im anderen grad / zůuor ab der zamm / vnnd der wyld / oder Moͤrettich meer dann der zamm. So ſchreibt Raſis / das der Rettich ſey warmer vnd doch grober natur / lege ſich lang in mag⸗ en ſteig über ſich zům magenmũd / vñ beweg alſo zům kotzen. Sein bletter dawen die ſpeiß wol ab / vnnd krefftigen den luſt zům eſſen. Ir Krafft. Der Moͤrrettich hatt groͤſſere krafft dann der Zamm / den harn zů bewegen. Rettich gekocht / vnd morgens vff zwey pfundt getruncken / zer⸗ malmet / vnnd treibt den ſteyn im harn hynweg. Mit eſſig on waſſer (das iſt eſſig lyr) gekocht / vñ vff der ſchlang en biſſz geſtrichen / iſt ſeer gůt. Am morgen mit honig geſſen / iſt gůt für den hůſten. Rettich ſtoſſzt man / vnd legt yn vff die entzündten hitzblateren. Der ſam gedoͤrrt / vnnd mit honig zertriben / ſollen die brauchen ſo ſchwaͤrlich athemen. Kein ſcorpion mag den Rettich dulden / ſonder ſtirbt daruon. Dann er hat ein ſonder treffliche Frafft wider vergyfft. Der Rettich iſt dem miltz ſchaͤdlich / der leberen gůt / vnnd ſtyllet der lenden ſchmertzen. Rettich mit Senff vnd eſſig geſſen / iſt ſeer dyenſtlich den waſſer ſüchtigen / vnd gar hartſchlaffenden / ſo aller ding vergeſſen. Man gybts auch dene fo daͤrmgegycht vnd das krym̃en haben, Vnd ſo yemant dz yngeweyd mit geſchwaͤren beladen / oder vil koder vmb die bruſt hatt ſchwymmen / der eſſz Rettich mitt honig. Auß eſſig vnd honig geſſen / vertreibt die würm. oeim die ynnerlichen gedaͤrm weichen / vnd ſich an ein ander ſtatt verrucken / oder ſetzen / dem iſt gůt / dz er des N von R — ti N | Des Eontrafayten tich vffs dritteyl yngefotten/mit wein trinck. Das zeũcht auch Das überflüffig vnnütz blür herauf, Rettich foll auch zür vnkeüſcheyt reytzen. Die bletter ð langen Rettich/dyene zum geficht 03 zů fcherpffen, So man dẽ rettich fein bärbe neme wil / ſo tbüe mä hyſop darzů. Rettich ſafft brauchen ettlich zum gehoͤrd / thůnd dz in die oren. Iſt auch gůt den volle kundẽ gebraucht / damit ſye kotzẽ mögen. Kappes. Kreüterbüchs Ander Teyl. ji Ba Kappesfraut. pppeskraut findtman gemeynklich drey erley. Ettlich Hein rotkrauß. Ettlich mit breyter⸗ LEN enbletteren/Äol genañt. Vnd dz dritt geſchlecht — ſowir das Weiſſ kraut nennen. Seind alle drey vnder dem latinifchennamen Braſſica begriffen. Der weiſſßz Kap⸗ pes weehßt in groſſe koͤpff / iſt nitt einer geſunden art / würt zů eim Gumpeſt yngelegt. Iſt ſanſt in der artzney nit braͤuchlich. Koͤlkrauts Krafft. Der hochberuͤmpt artzt Chryſippus hat ein eygen Bůch vondif en kreüteren geſchriben / vñ die abteylt durch alle glyder des mẽſch⸗ ens. Nun aber / nach dem Cato auch mit uns vermeynt / iſt ver Rot krauß Boͤl der aller krefftigeſt / vnd des ſelbigen würckung woͤllen wir hye anzoͤigen. Cato ſchreibt / das Koͤlkraut dem haubtwee / item der augen ver dunckelung / vnd ſchüſſz flomen ſonderlich gůt ſey / deſſzgleich dem ma gen / vnd der bruſt / roh mit eſſig / honig / raut / coriander / müntz / vnd ein wenig von der wurtzel laſerpitij nuͤchter vff ein pfundt yn⸗ genummen. Item fur das podagram / vnd weethůmb der glyder / ſagt Cato / ſoll man Boͤlkraut / mit raut / coriander / gerſtenmeel / vnd ein wen⸗ ig ſaltz zerſtoſſen / daruff legen / oder ynreiben. oͤlkraut in waſſer geſotten ſterckt Das geaͤder / vnd die glyder. Zůn alten boͤſen ſchaͤden / die ſich ſunſt nitt laſſen heylen / ſaget er weiter / ſoll man ſye mit warmem waſſer zůuor weſchen / vnnd dar nach das Boͤlkraut zerknütſcht / dzeymalimtag darufflegen. Iſt gůt zů der fiftel/in vil weg gebraucht. Mer ſchwaͤre traͤum hat / vnd vil wachet / der eff; offt nuͤchteren Koͤlkraut auß oͤl vnd eſſig. Vnd ſo man Rölkrant kocht mit oͤl / ſaltz / kümich / vnnd gerſten⸗ maltz / vñ das yſſzt / ſtyllt es das krym̃en im leid, Vnd ſouil krefftig er / od man ſolichs yſßt on brot. Mit wein getruncken / zeücht es in dẽ ſtůlgang alle choleriſche feüchtigkeit hynweg. Weſcht man die kind mitt deſſe harn der Boͤlkraut hatt geſſen / ſo werden ſye ſtarck daruon. Das ſafft treüfft man in die oren / vertreibt ir wee. Vertreibt auch Die beiſſend raud. BKoͤlkraut ein mal ſchlechts mit eim wall gekocht / zeüücht den cho leriſchen ſchlym hynweg / vnd bringt ſtůlgaͤng. Aher zwyret / vnd krefftiger gekocht / ſtopfft ss den leib zů / nach der Kryechen meynung. Sij lij Des Contrafayten I den Rebe zůwider / behuͤtet deffzhalb vor der trunckenheit. So man Koͤlkraut yſſzt wie ander ſpeiß / ſcherpfft es dz geſycht treftlich wol. Das würckt auch fein ſafft / in die augen getraͤufflet. ollfonderlich gůt fein dem magen / dem geaͤder / den zytteren⸗ den / denen ſo der ſchlagk troffen / vnd ſo blůt ſpewen. Hippocrates kocht koͤlkraut zwyret mit ſaltz / vnd gibts denẽ ſo die blůtrůr / vnnd denen der mag überſcheüſſzt. Item denen ſo gern zů ſtůl giengen vnnd doch nitt mügen / für allerley breſten der nyer en / vnd überfluſſz der milch. Soll darzů die kindtbetterin nach der ge burt wol reynigen. Koͤlkr aut roh geſſen treibt das todt kindt vß müterleib. Sein ſafft / ſpricht Apollodorus / iſt gůt getruncken wider der boͤſen ſchwammen gyfft. Vnd lißt man / wie das ettlich vom podagram ſeyen entlediget / allein * ſye das Boͤlkraut haben geſſen / oder das ſafft daruon getruncken. Den hertʒſchwachen / miltzſüchtigen / vnd fo den fallenden ſyech⸗ tag habẽ / gibt man diß kraut mit ſaltz in weiſſem wein. xl. tag lang / iſt ynen hylfflich. Die wurtzel roh zerknůtſcht / vnd das ſafft daruon getruncken / oder im mund gargelet / iſt ſeer gůt denen ſo die geelſucht haben / oder hyrnwuͤtig ſeind. Kreüterbüchs Ander Teyl. liij Weyſßen. 7 Inrechter ordnũg nach / iſt auch von noͤt EN en/die frücht fo der bawmañ in acker ſaͤht / gleich AIDA er weip zů beſchreiben / welche dẽ menſchen zwy⸗ fach nu ſeind / ſo in der kuchẽ / ſo auch in der artz⸗ ney. vnder welche den vorgang billich bat der Weyſſzẽ / als ð beyd den geſunden / vnd krancken ſeer dyenſtlich iſt. Triticum zů latin ge nennt.Würt nach des lands art darinn er wechßt / erger / vnd beſſ⸗ er / wie ſollichs die erfarnuſſz klar anzoͤigt. Sein Statt. Der weyſſz wechßt vnnd kumpt für ſchier allenthalben wo hyn man yn ſaͤht / vnd iſt kein frucht fo Den menſchen meer furt dann der weyſſen / ð auch fo ryhlich erſchyeſſze. Des meldet Plinius ein herr⸗ liche gedaͤchtnuſſz / wie Das dem Keyſer Auguſto durch fein ſchaff ner / bey fyerhundert weyſſen koͤrnlin überſchickt ſeyen / zů eim ſon⸗ deren wunderzeychen / ſo allein vß eim eyntzigen geſaͤhten koͤrnlin gewachßen / vnd dem Neroni. cccxl. aͤheren vß eim korn. Sein Complexion. Der Weyſſz iſt temperierter natur / wiewol etwas woͤrmer ſub⸗ til / vnnd nit wol entpfündtlich. Deſſzhalb ſo vil der Weyſſz voͤller vnd ſaͤtter / ſo vil er beſſer / vnd baſſz fůrt. Sein Krafft. Wer die rondẽ würm im leib hat / der eſſz den Weyſſen alſo roh in anderer ſpeiß. Weyſßen im mund gekawt / vnd alsbald in den biſſz eins vnſyñ igen hunds gelegt / hylfft gewiſſzlich. Meel von Weyſſzen der dreyer monat alt / vermengt mit Bylſen krauts ſafft / iſt gůt wider das vffblaͤhen des yngeweyds / vnd die boͤſen flüſſz fo ſich in dz geaͤder ſencken / darein geſchmyeret. Vñ fo man ſolich meel mitt eſſig vnnd honig waſſer braucht / thůt es die ryßlin / oder lynßflecken im antlit hynweg. Weyſſzʒen kleyen in eim ſchaͤrpffſten eſſig geſotten / vñ alſo warm gebraucht / zerteylen der maltzey feüle. Vnd wo ſich ein entzündung in eim glyd will erzoͤigen / giut es ein gůte leſchung. Nimweyſſzen kleyen / vñ ſeüd die in ruten gekoͤcht / das legt der frawen nach der geburt irer bruſt geſchwulſt. Seind auch guͤt für Die nater byſſz / vnd das kry mmen. Deyſam vß weyſſzen meel / hat ein ſondere krafft zů woͤrmen / vñ vßzůzyehen. Deſſzhalb zerteylt vnd brycht er der — 3 en .1g eülen lüj Wenfisen. Kreüterbuchs Ander Teyl. Io beülẽ. WDeycht auch vffdie fpigigen groſſzen blůteyſſzen / mit ſaltz vermifchet, Item das meel von dreyer monat alt Weyſſzen / / mit effig/oder wein vermengt/ift güt für allerley gyfftiger thyerftich/oder byſſz Vnd ſo das felbig meel dan würt zaͤh wie ein lym yngeſotten / iſt es denen dyenſtlich ſo blůt ſpewen / allein geleckt. it müng vnd butter wol geroͤſt / iſt es ſeer gůt zům hůſten / on ſo eim der gummen verrauhet iſt. Weyfizen koͤrner gluͤet man vff eim yßen / iſt ein bewaͤrt ſtuckge⸗ braucht zů den erkalten glyderen. Die ſprewer vom Weyſſzen kocht man in waſſer / vñ legt ſye den bruch / der ſoll vorhyn aber mit dem ſelbigen waſſer wol gebaͤ et vnd erwoͤrmt ſein. SB Phaſelen. — Haſelen neñen ettlich Ju latin Dolichon. ddie anderen Phaſiolum / ettlich Phaſelum. Hab⸗ — en bey gleiche krafft mit den Zyßeren. Dringen —Jubrccdh / baͤhen / vnd machen feyßt. Bringen darzů den harn / vnd bewegen den frawen ir kranckheit. Erlynderẽ den leib / vorab die roten Phafelen. Reytzen zů kotzen. Vnd zaͤlet ſye Ba lenus / als ein mittelmaͤſſig geküen zwiſchen dem dz gůte oder boͤſe feüchte gebe / leicht 08 ſchwaͤrlich abdaͤw / bald oð langſam durch⸗ gang / vil oder wenig fuͤr. Dann ſye haben kein ſondere würckliche krafft oð geſchmack. Yedoch erwoͤrmen ſye den leib zům teyl. Bring en ſchwyndel / vnd boͤße traͤum. Rocken. est Ato fehreibt / das der Rockeit / oder Korn / AAN AN wiewir es neñen / ſey Des Weyſſzens oleybet. dañ ZINN EN ein yegklicher Weyſſzẽ der vß eim feyften grund wächft/würt im dritten fäbet in Rocken verwen det / vnd würt zülatin Siligo genant. ein bekant täglich frucht/de gemeynen mañ vorab / wie er zů bawen vnd brot daruß zů backen. Sein Krafft. Iſt geſunden ſtarcken leüten ein geſunds brot. Rockenkoͤrner gebreñt / vnd klein zertriben mit gůtem ſtarckem wein / iſt den rynnenden augen gůt. —— ug Rocken. lvj Kreliterbüchs Ander Teyl. = = Haberen ag Dena zů Latin / } Nee Eryechifch Bromos / LO Si ift zů teütfch Haber ee en genannt / iſt der eyfigen offsfüter / wol bekant. Sein Krafft Haberẽ braucht man gleicher weiß wie Gerſt zů gůten heylſamen pflaſt⸗ eren. Die dynnen habermuͤßlin ſeind gůt für den bauchfluſſz. Des Habermeels reynſte ſubſtantz in waſſer geweycht / vnnd das vßge⸗ truckt wie ein milch vn yngenummen/ ift Denen fo vil hůſten dyenſtlich. lvij loitj Des Contrafayten Kreüterbüchs Ander Teyl. fir 3 Spell. Ned Ea/Spelsnftdem Weyſſoen / vñ der Gerft gleich / wurglet ſich tyeffer / hat vil aͤheren. Iſt al Alenthyeren angenem zů eſſen. Wechßt nit in eim Sch] yeden grund, Sein Öefchlecht. Seins gſchlechts iſt zweyerley. Ettlichs tregt nür ein Eon, Ett lichs zwey koͤrner in eim hülßlin / Dicorcon / võ Dioſcoride genañt. Sein Krafft end wurckung. Speltz fůrt meer dann die Gerſt / iſt auch ſuͤſſz in der ſpeiß / wie⸗ wol das Speltzẽ brot nit ſo krefftig zů füren als dz fo von Weyſſz en gebachen. Das reyneſt vom ſpeltz ſo vom geweychten kernen vßgetruckt / mit rotem wein getruncken / iſt gůt wider der ſcorpionen ſtich / vnd denen ſo blůt ſpewen. Gleicherweiß der lufftrözer; Iſt auch gůt für den hůſten yngenum̃en mitt butter / oder geyſſz⸗ en vnſchlytt. Die Alten haben ein gemeynen beſchluſſz bey ynen ertheylt / das nyemants ſonder ſchad brot von Spelg verdawen mög. dann es ſchwerlich verzert würt. Deſſzhalb die es am fuͤglichſten bawen / vnd nutzen / ſo in kalten landen wonen. dañ Speltz von natur der kelte widerſteet. Dres Contrafayten der Gerſten maltz / ſo ſye geftoflen / Das ſye trücknet / vnnd doͤrret. Dagegen ſo feüchtet das Gerſtenwaſſer / wo es an⸗ ders recht bereytet würt. Vom Gerſten bꝛot / vñ was darauß gemacht würt. Die Gerſt iſt vyh vñ menſchẽ dyenſt⸗ lich / ye nach dem ſye bereytet würt. In India iſt ir zweyerley / zam̃e / vnd wyl⸗ de / daruß bachẽ ſye brot. Welches Gerſt en brot bey den aͤlteſten Atheneren ein taͤgliche ſpeiß was / vnnd wie Menan⸗ der daruon ſchreibt / wurdẽ die fechter daruon Hordearij genennet. Auß der — Gerſt macht man auch ein maltz.dz iſt / man beſprenget ſye über nacht mit waſſ er/nach dẽ doͤrret mans am anderetag/ brichts Darnad) in der müle /fo ift es be reyt. Man macht auch ein Gerſtẽ waſſ — er dar auß / Ptiſana genañt / von dẽ Hip pocrates ein eygen bůch geſchriben hat in dem er ſolich waſſer hoch preißt. Vñ wiewol das Gerſten brot bey den Altẽ im werdt / iſt es doch vnſerer zeyt ver⸗ worffen/ vnd dem vyhver ordnet zů eſſ⸗ en. Dann es iſt ein dürr haͤrb brot / in de Fein feuchtebliben/fürt deffzbalben den menſchẽ gar wenig / vorab wo die gerfk an ir felbs nit zům beften iſt. Ir Krafft Kreüterbuchs Ander Teyl. If Ir Krafft. Gerſtenmeel mit feigen und honig waffer geſotten / zerteylt vñ vertreibt die gefchwullften/beülen/ und was ſich zůſam̃en thůt. Mit bech / hartz vnd Daube myſt vermengt / iſt es ein gůt weych⸗ ung / was herrt iſt zů lynderen. Für das vffblaͤhen des yngeweyds vnd der daͤrm / brauch darzů lynſamen / kryechiſchhaͤw ſamen / vnd rut. ür die beülen vnnd knorren. Nim gerſten meel / zerlaſſen bech / wachs / oͤl / vnd knaben harn. das zeitiget / vnd zerteylt ſye. Den ſtůlgang zů ſtopffen. Nim gerſten meel / wein / myrten boͤren oder wyld byeren / bromboͤren / oder malicorium / vñ brauchs. Das hitʒig podagram zů Eilen / vermeng kütten vnnd eſſig mit —————— legs daruff. erſten meel im ſcherpffſten eſſig gekocht / vnd alſo warm vffge legt / ſoll die maltzey hynweg nemen. Das ſafft von gerſten vßgetruckt / vñ als bald mit dañhartz vnd oͤl gekocht / heylt die ryñenden eyterigen geſchwaͤr. Mit eſſig aber vnd bech gekocht / iſt es gůt für die boͤſe feüchtig⸗ keyten ſo in die glyder fallen / darüber gelegt. Das ſafft von gekochter Gerſt in regen waſſer iſt gůt gebraucht zů den yñerlichen leib geſchwaͤren / vnnd zů den heymlichen oͤrteren der weiber. Die eſch von Gerſten gebrañt / iſt gůt zů den verbrannten glyd⸗ erren / vnd ſo ſich Das fleyſch von den beynen ſchoͤlen wil. Item zů dem ſorgklichen vßbrechen des koders / vnd der moͤrſpyñen biſſz. Vnd ſo man die ſelbig Gerſten eſch mit falg vñ honig beſprengt vnd die zaͤn damit reibt / werden ſye weiſſz / vñ bringt ein wolryech enden geſunden mund. — ettlich / das kein fůß wee den an kum̃e / der von Gerſten rot eſſe. $ lxij Des Contrafayten — — Kreüterbuchs Ander Teyl. lxiij Eiſg zů Latin Orja / hat bletter gleich wie WE] der Lauch / aber breyter. Wachßt vff ellenbog⸗ ens hoͤhe.tregt ein rote blům / vñ ein ronde wurtz Del. Iſt in Welſch land wol bekant. Sein Complexion. Der Reif iſt temperiert / vnd beylaͤüffig gleich warm vnd Kalt? er art / yedoch ſo trücknet er ſeer. Sein Statt. Waͤchßt gemeynklich gern in den Ryeten / pfülen/ond můrecht⸗ igem erdtrich / zůuor in Italia, Sein Krafft. Der Reif fuůrt mittelmaͤſſig / vnd ſtopfft denleib, Hatt / wie Se; rapion daruon ſchreibt / ein ſtopffendẽ geruch. deſſzhalb ſo ſchleüſſ et er den bauch zym̃lich. Fůret mynder Dann der Rocken. Vnd ſo et wo eim gefunden menfchen vonnöten wer / Reiß zu brauchen / von wegen ettlichs ſtechens im leib/ 08 zůfaͤll cholerifcher boͤßer feücht igkeiten / oder anderer vrſachen willen/ Der Esch Den Reif fo lang, bi das er weych werd vnd zergang/ Darauf mach er dañ ein dyñ es bruͤlin / vnnd trinck es. Iſt auchnymer gefchickter zů brauchen / dann ſo der mag ſtarck vnd luſtig iſt zůr ſpeiß / vnd feücht wetter. Der Reiß meert die natur / mynderet vnd verzeert den ſchlym in dem leib / den harn / vnd die blaͤſt. Iſt dyenſtlich den geſchwaͤren der daͤrm / vnd irer krymmen / ge⸗ truncken / oder clyſtiers weiß gebraucht. In India macht man oͤl vß dem Reiß. Der rot Reiß ſtopffet meer dann der weiſſz. gi ſxiiij Des Contrafayten — I Bonen. IS Onen nennendie Kryechen Cyamos / zuͤ M latin Fabe / iſt ein feucht Falter vnd truckener na II, tur. Den arbeytenden / vnd tagloͤneren / auch mem ——tgklich bekant / einer harrten / ſtrengen dawung / uch den leib feer vffbläben. Ir Krafft. Bonen geflen ſtercken wol / bewegen aber felgame erſchrocken⸗ liche team, Seind Doch güt für den hůſten. Gekocht alfo ganz mit der vfferen hülßen in wein lyr / vnd alſo geſſen / ſtyllen ſye dz Dzenge der gedaͤrme vñ des magẽs überfluſſz . Bonen geſſen / benemen auch das kotzen vnd vndawen. Kreüterbüchs Ander Teyl. ſxv So man ſye kocht / ſoll man das erſt waſſer abſchütten / alsdann blaͤhen ſye deſt weniger. Roh vngekochte Bonen ſeind dem magen ſchaͤdlich / vnnd blaͤh⸗ en mer dann gekocht. Bonen meel für ſich ſelbs allein / oder mit gerſten maltz vermẽgt / vñ vff die hitzigẽ wundẽ geſtraͤwt / woͤrt dz ſye nit entgündt werde, Macht die narben gleichfaͤrbig der anderen haut. Deſſz halb braucht mans für alle entgündung / vñ den frawen fo ir milch in brüſten erſtocket. Mit honig / vñ kryechiſchemhaws meel vermiſcht / zerteylt es die beülen / orklammen / vnd was vffgeloffen iſt von ſchlagen / ſto ſſen / oder von fallen. Vnd ſo Bonen meel / mit roßhonig / weyhrauch / vnd demweiſſen z a nn vermengt würt / iſt ſerr güt gebzaucht zů den augenge⸗ wullſten. Bonen in wein gebeyſſzt / iſt gůt zů den augenflüſſzen / ir überlauf fen vnd ſchüſſen / ſo man ſye geſchoͤlt kaͤwt / vnnd vff die ſtyrn legt. Ob yemant ſein gemaͤcht enttzündt wer / der ſyed Bonen in wein / vnd brauch ſye alſo. Vnd ſo man ſye der maſſz geſotten / eim jungen knaben vndẽ über den bauch legt / behalten ſye yn lang vnhaͤrig. Vertreibt die zittermaͤler / oder weiſſen flechten darein geriben. Bonen geſchoͤlt zerknütſcht / vnd über die blütten des leibs gelegt da wenig / oder das hor vßgeraufft / macht es wider wachßen. Zerteylẽ auch die kroͤpffechten beülẽ / vermengt mit gerſten maltz / gebranntem alun / vnd altem oͤl. Die woll ferbt man auch mit ſolchem gekoͤcht. Bonen zerteylt nach iren natürlichen gaͤngen / vnnd über der aͤg len blůtfluſſz vnd ſeüfftzen gelegt / heylt ſye. Eſch gebreñt von den hůlßen / oder butlinder gereñleten bonen / dyent den hüfftgewerben / vnd allem ſchmertzen Des geaͤders wol / mit altem reynber gem ſchmeer vermiſcht. Die vſſeren ſchoͤlet von den Bonen vffs dritteyl yngeſotten / fol len den flüſſigen bauch ſchlyeſſen si ıy | Ar a AN Yo „Erbßen. Vu RL Pifabevfen Erbßen / S feind in aller ſubſtantz vnd na tur Den Bond gleich. allein dz > fyenit wie die Bonen bluͤhen / vnd nit als bald abfteigen. Mögen Eelte nit leiden. dar um» ſaͤhet manfye vaſt vnder offenen klaren hym̃el. Kreüterbüchs Ander Teyl. lxvij Zyßeren. $ ii a lxviij Des Contrafayten Zyßeren. a) I z a Deren erbfen mögen ein yeden grund dulden re rd laflenfich allenthalben ſaͤhen. Vnd ſo bald fyezeyt ig werden/folman ſye ableßen. dañ fyefpzingen funft hynweg / vnd ſeind nit bald zů finden. Etlich der alten geben irer wol dreyerley geſchlecht für / Weiſſe / Schwartze / vnd Dauben Zyßeren. Die beſt⸗ en aber / vnd ſuͤſſeſten ſeind dem Wicken gang aͤnlich / vnd ſeind die ſchwartzen vnd roten Zyßeren in allweg beſſer dan die weiſſen. hab en ronde hülßlin / wider die art anderer gekürnten frücht. | Ir Eomplerion. Zyßeren feind einer warmen vnd feüchten complexion / deſſzhalb en zyehen ſye an ſich / vnd ſtreyffen auch ab. Ir Krafft. Die zammen geſaͤhten Zyßeren halten ein geſunden bauch. Bringen den harn haͤrfür / blaͤhen aber darneben / vnnd machen wynd im leib. Geben dem leib ein gůte farb. Zyßeren treiben die frucht von můter leib / vñ der frawen kranck⸗ heit. Bringen den frawen auch vil milch. So man ſye braucht mit gerſt vnnd honig / ſeind ſye gůt für den grynd / tryeffende haubtgeſchwaͤren / flechten / alte boͤſe ſchaͤden / vñ die krebs weiß vßkryechen. Cicer arietinum genañt / treibt den harn. Vnd mit roßmarin ge⸗ kocht / laſſzt es die gall nit Fberfchyeifen/ vn vertreibt die boͤſe waſſ erſucht feüchte zwiſchen fell vnd fleyſch. Zyßeren ſo vilerley iren / ſeind ſye doch den nyeren vn der bloßen ſchaͤdlich / vnd vereyſſzen ſye. Die wylden ‘yßeren ſeind in alle weg den zammen gleich in iren Eräfften/onderfchydenfich allein in bletteren / im ſamen / vnnd irem ſcharpffen geruch. Die ſchwartzen Zyßeren treiben vil mer dan die anderen / vnd ſo man ſye kocht in waſſer / vnd das ſelbig waſſer trinckt / bricht es dẽ ſteyn in nyeren. Denen ſo ir yngeweyd ſchwürt / ſoll man Zyßeren meel kochẽ mit milch / vnd ynen das geben zů trincken. Es ſeind auch gar kleine Zyßeren / ſeind dem bauch geſund. Nichts iſt beſſer zůr — ſolich waſſer. Es ſchreiben ettlich der Alten / das Dauben Zyßeren in waſſer ge kocht / vnnd getruncken / minder das ſchuderen vnnd ſchüttlen des drittaͤgigen vnd fierdtaͤigen febers. Galenus ſpricht / das Zyßeren vffblaͤhen gleich wie die Bonen / doch mer fuůren / reytzen zůr vnkeüſcheyt / vnnd meer die natur der ge berenden krafft. Kreuterbuͤchs Ander Teyl. lxix Rear * Es, Ionen. Ens zu latin / iſt vff teutſch em Lynß / vnd würt kryechiſch Phacos geneñet. yedermañ wol bekañt. Seind einer kalten vnnd iruckenen tem⸗ Ir Krafft. Die Alten woͤllen / dz die fo miteinander Lynßen eſſen / gleich als bald eins gůtwilligen gemüts werden, Die beſſten Lynßen erkennet man dabey / welche ſich am beſſten vnd ee ſyeden laſſzen / vnd das waſſzer bald in ſich ſchlucken. Lynßen machen ein ſtumpff gſycht / blaͤhen den magen vff. Vnd iſt ein ſeltzame würckung an ynen. Kocht man ſye vffs aller dickeſt mit regenwaſſer / ſo ſtopffen ſye. Vnuerſotten aber/löfen ſye off, Brechen die eyſſzen vff / vnd heylen die mundgeſchwaͤr. Was ſich von boͤßer matery zůſam̃en thůt / das zertreiben vnnd PN die Lynßen / vorab weñ ſye ſchwaͤren. ů den tryeffenden augen brauch lynßen / melilot / vnd kütten. Für den rynnenden eyter / leg lynßen vff mit honig. Gekochter lynßen ſafft / iſt gůt gelegt vff allerley geſchwaͤr / beyd des munds / vñ des mañs růten. Zům ſtůlgang mit roßhonig / oder kütten. Das ſterckt man mit malicorio vñ eim wenig honig. Vñ da mit es nit verdorr / ſol man mangolt bletter darzů thůn. Schwynden / beülen / gummen / oren / oder gemaͤcht geſchwaͤren / truͤßen / vnd ſchlyer / ſeyen zeitig oder vnzeitig / legt man ſicher lynß en über mit eſſig gekocht / über ſchrundẽ mit honigwaſſer / über die erſtorbenen glyder mit malicorio / mit gerſtenmaltzüber das poda gram / ð frawen heymlicheit / nyeren / fuͤßknollen / vñ wz vnheylbar. Den magen zů ſchlyeſſen / mit. xxx. geſchoͤlten lynßen. Diße würckung der lynßen iſt deſt krefftiger / ſo ſye in dꝛeyẽ waſſ eren gekocht. Alsdañ fo doͤrret man ſye / vnd ie zů puluer / vnd bzanchts allein / oder mit kütten / rotem mangolt / oð wegereich. Sunſt ſeind lynßen dem haubt ſchaͤdlich / allem geaͤder / vnd der gallen / bringe n auch ſchwaͤre traͤüm. Fürs kaͤlen wee kocht man lynßen in wein lyr. Das waſſer dariñ lynßen halb geſotten / iſt gůt zů den verbrañt⸗ en glyderen / durch ein ſyb geſtrichen / vñ mit honig vermengt. hr Hyrß. Ya 2 S Ilium der Hyrß / fůrt minder dañ kein gekürnte frucht. Vñ ſo man yne kochet wie ein můß / treibt er wol den harn / ſtopffet aber den leib. Den Hyrß laſſzt man wol erhitzen / vnd leget yn in ein ſack alſo warm vff für dz gedaͤrm ſte⸗ chen / krym̃en / vnd allerley dergleich? en zůfaͤll. Vnnd woͤllen die neüen aͤrtzt / dz der Hyrß ſey kalter na tur im drittẽ grad vñ dürr im ander⸗ en. Iſt yedoch ſeer braͤüchlich vn gůt / woͤrme zů erhaltẽ. Des Contrafayten Kreiterbüchs Ander Teyl. lxv So man ſye kocht / ſoll man das erſt waſſer abfchütten/alsdann blaͤhen ſye deſt weniger. Roh vngekochte Bonen ſeind dem magen ſchaͤdlich / vnnd blaͤh⸗ en mer dann gekocht. Bonen meel für ſich ſelbs allein / oder mit gerſten maltz vermẽgt / vñ vff die hitzigẽ wundẽ geſtraͤwt / woͤrt dz ſye nit enttzundt werde, Macht die narben gleichfaͤrbig der anderen haut. Deſſzhalb braucht mans für alle entgüindung / vñ den frawen fo ie milch in brüſten erftocker. Mit honig / vñ kryechiſchemhaws meelvermifcht/zerteylt es die beülen / orklammen /ond was vfigeloffen ft von ſchlagen / ſto ffen/ oder von fallen. Vnd fo Bonen meel / mit roßhonig / weyhrauch / vnd demweiſſen —* au ara vermengtwürt/iftfeer güt gebzaucht zů den augenge⸗ wullften. Bonen in wein gebeyſſzt / iſt gůt zů den augenflüſſzen / ir überlauf fen vnd ſchüſſen / ſo man ſye geſchoͤlt kaͤwt / vnnd vff die ſtyrn legt. Ob yemant ſein gemaͤcht enttzündt wer / der ſyed Bonen in wein / vnd brauch ſye alſo. Vnd ſo man ſye der maſſz geſotten / eim jungen knaben vndẽ über den bauch legt / behalten ſye yn lang vnhaͤrig. Vertreibt die zittermaͤler / oder weiſſen flechten darein geriben. Bonen geſchoͤlt zerknütſcht / vnd über die blütten des leibs gelegt Da wenig / oder das hor vßgeraufft / macht es wider wachßen. Zerteylẽ auch die kroͤpffechten beülẽ / vermengt mit gerſten maltz / gebranntem alun / vnd altem oͤl. Die woll ferbt man auch mit ſolchem gekoͤcht. Bonen zerteylt nach iren natürlichen gaͤngen / vnndüber der aͤg len blůtfluſſz vnd ſeüfftzen gelegt / heylt ſye. Eſch gebreñt von den hůlßen / oder hütlin der gereñleten bonen / dyent den hüfftgewerben / vnd allem ſchmertzen Des geaͤders wol / mit altem reynbergem ſchmeer vermiſcht. Die vfferenfchölet vonden Bonen vffs dzitteyl yngeſotten / fol len den flüſſigen bauch ſchlyeſſen ee iij VUN — Erbßen. — WPiſa heyſßen Erbßen / ſeind in aller ſubſtantz vnd na tur den Bonẽ gleich. allein dz ſye nit wie Die Bonen bluͤhen / vnd nit als bald abſteigen. Moͤgen kelte nit leiden. dar umo ſaͤhet man ſye vaſt vnder offenen klaren hym̃el. Kreüterbüchs Ander Teyl. lxvij I N IN Zyßeren. Fi lxviij Des Contrafayten Zyßeren. sn Dferen erbſen mögen ein yeden grund dulden rue rd laflenfich allenthalben ſaͤhen. Vnd ſo bald fyezeyt ig werden/folman ſye ableßen. dañ fye fpringenfunft hynweg / vnd ſeind nit bald zů finden. Etlich der alten geben irer wol dreyerley geſchlecht für / Weiſſe / Schwartze / vnd Dauben Zyßeren. Die beſt⸗ en aber / vnd ſuͤſſeſten ſeind dem Wicken ganz aͤnlich / vnd ſeind die ſchwartzen vnd roten Zyßeren in allweg beſſer dañ die weiſſen. hab en ronde hülßlin / wider die art anderer gekürnten frücht. Ir Complexion. Zyßeren ſeind einer warmen vnd feüchten complexion / deſſzhalb en zyehen ſye an ſich / vnd ſtreyffen auch ab. It Krafft. Diezammen geſaͤhten Syferen halten ein geſunden bauch. Beingendenbarnbärfür /bläben aber darneben / vnnd machen wynd im leib. Geben dem leib ein güte farb. Zyßeren treiben die frucht von můter leib / vñ der frawen kranck⸗ heit. Bringen den frawen auch vil milch. So man ſye braucht mit gerſt vnnd honig / ſeind ſye gůt für den grynd / tryeffende haubtgeſchwaͤren / flechten / alte boͤſe ſchaͤden / vñ die krebs weiß vßkryechen. Cicer arietinum genañt / treibt den harn. Vnd mit roßmarin ge⸗ kocht / laſſzt es die gall nit tjberſchyeſſen / vn vertreibt die boͤſe waſſ erſucht feüchte zwiſchen fell vnd fleyſch. Zyßeren ſo vilerley iren / ſeind ſye doch den nyeren vñ der bloßen ſchaͤdlich / vnd vereyſſzen ſye. Die wylden ‘yßeren ſeind in alle weg den zammen gleich in iren Eräfften/onderfchydenfich allein in bletteren / im ſamen / vnnd irem ſcharpffen geruch. Die ſchwartʒen Zyßeren treiben vil mer dan die anderen / vnd ſo man ſye kocht in waſſer / vnd das ſelbig waſſer trinckt / bricht es dẽ ſteyn in nyeren. Denen ſo ir yngeweyd ſchwürt / ſoll man Zyßeren meel kochẽ mit milch / vnd ynen das geben zů trincken. Es ſeind auch gar kleine Syperen/feind dem bauch geſund. Nichts iſt beſſer zůr lungen / dañ ſolich waſſer. Es ſchreiben ettlich der Alten / das Dauben Zyßeren in waſſer ge kocht / vnnd getruncken / minder das ſchuderen vnnd ſchüttlen des drittaͤgigen vnd fierdtaͤigen febers. Galenus ſpricht / das Zyßeren vffblaͤhen gleich wie die Bonen / doch mer fůͤren / reytzen zůr vnkeüſcheyt / vnnd meer Die natur der ge berenden krafft. Kreuterbuͤchs Ander Teyl. lxix * Mi R\ Synben. Ens zu latin / iſt vff teütſch ein Lynß / vnd würt kryechiſch Phacos geneñet. yedermañ wol — — bekañt. Seind einer Falten vnnd iruckenen tem» FI FF] periertennatur / deſſzhalbẽ fye den bauch dzeng> en vnd ſchlyeſſen. L yeben ein dürren grund / dz man fye Darein ſaͤh. Seind auch zweyerley art. Etlich ganz rond / vnd fchwärger Et⸗ lich ſunſt gemeyner geſtalt. Ir Krafft. Die Alten woͤllen / dz die fo miteinander Lynpeneffen/gleich als bald eins gätwilligen gemüts werden, Diebefften Lynßen erkenne mandabey / welchefich ambefften vnd ee ſyeden laſſzen / vnd das waſſzer bald in ſich ſchlucken. Lynßen machen ein ſtumpff gſycht / blaͤhen den magen vff. Vnd iſt ein feltzame würckung an ynen. Kocht man ſye vffs aller dickeſt mit regenwaſſer / ſo ſtopffen ſye. Vnuerſotten aber / loͤßen ſye vff. Brechen die eyſſzen vff / vnd heylen die mundgeſchwaͤr. Was ſich von boͤßer matery zůſam̃en thůt / das zertreiben vnnd die Lynßen / vorab weñ ſye ſchwaͤren. ů den tryeffenden augen brauch lynßen / melilot / vnd kütten⸗ Für den rynnenden eyter / leg lynßen vff mit honig. Gekochter lynßen ſafft / iſt gür gelegt vff allerley geſchwaͤr / beyd des munds / vñ des mans růten. Zům ſtůlgang mit roßhonig / oder kütten. Das ſterckt man mit malicorio vñ eim wenig honig. Vñ de mit es nit verdorr / ſol man mangolt bletter darzů thůn. Schwynden / beülen / gummen / oren / oder gemaͤcht geſchwaͤren / truͤßen / vnd ſchlyer / ſeyen zeitig oder vnzeitig / legt man ſicher lynß en über mit eſſig gekocht / über ſchuundẽ mit honigwaſſer / über die erſtorbenen glyder mit malicorio / mit gerſtenmaltzüber das poda gram / ð frawen heymlicheit / nyeren / fuͤßknollen / vñ wz vnheylbar. Den magen zů ſchlyeſſen / mit. xxx. geſchoͤlten lynßen. Diße würckung der lynßen iſt deſt krefftiger / ſo ſye in dꝛeyẽ waſſ eren gekocht. Alsdañ fo doͤrret man ſye / vnd ſtoſſzts zů puluer / vnd bzanchts allein / oder mit kütten / rotem mangolt / oð wegereich. Sunſt ſeind lynßen dem haubt ſchaͤdlich / allem geaͤder / vnd der gallen / bringe n auch ſchwaͤre team, Fürs kaͤlen wee kocht man lynßen in wein lyr. Das waſſer dariñ lynßen halb geſotten / iſt gůt zů den verbrañt⸗ en glyderen / durch ein ſyb geſtrichen / vñ mit honig vermengt. ſxx Des Contrafayten Hyrß. (@ Im — S Ilium der Hyrß / fůrt minder dañ kein gekürnte frucht. Vñ ſo man yne kochet wie ein můß / treibt er wol den harn / ſtopffet aber den leib. Den Hyrß laſſʒt man wol erhitzen / vnd leget yn in ein ſack alſo warm vff für dz gedaͤrm ſte⸗ chen / krym̃en / vnd allerley vergleich? en zůfaͤll. Vnnd woͤllen die neüen aͤrtzt / dz der Hyrß ſey kalter na tur im drittẽ grad vñ dürr im ander’ en. Iſt yedoch ſeer bräuchlicy vñ gůt / woͤrme zů erhaltẽ. Kreüsterbüchs Ander Teyl ſxxj Icken / hatt ein ey ;grtenftengel / vñ kleyne blettlin / in ſeinen hülß⸗ lin darzü ein kleins ſaͤmlin / vß welchem man meel machet / ſo N in der argeney braͤüchlich. Iſt ON | dem menſchen zů Feiner ſpeiß gůt / ſunſt menigklich bekant. Sein Complexion. Der Wicken iſt warm vnd 5 im on an net die verftopffung /fireyffer ab / vnd Kl Durch, Sein Krafft. Wickelegemanmiteflig off ſchlangen / der menfchen/ vnd ð gyfftigen Crocodylen biſſz. Hat des ein gyfftige art an ym / das welcher yn täglichen nuͤchter yſſzet / dem wuͤrt fein myltz daruon verzeert. Wicken meel macht ein ſchoͤne haut. Laſſzt kein geſchwaͤr / vorab an ð bruſt / weiter vmb ſich freſſen. Wicken meel mit wein vff die brennenden geſchwaͤr des Carfun kels gelegt / bricht vnd thůt ſye vff. Item gedsert/ond einer haßelnuſß groſſz mit honig verwürckt treibt den harn / bringt ftülgäng/ vnnd ift der leberen gůt Benimpt den Eoder vmb die bzuft vnd lung yngenummen. Vndüber die gumen / oren / oder gemächt gefchwär gelegt / laſſzt ſye nit weiter eyteren oder rynnen. Diſſz meel kocht man mit waſſer / vnd brauchts zů den erfrornen fuůſſzblateren / vnd der beiſſender raud. Gibt ein wolgeſerbten leib / ſo einer ſolich bruͤ taͤglichen trinckt. Sunſt bewegt es zů kotzen / betruͤbt den bauch / vñ iſt dem haubt vnd dem magen beſchwaͤrlich. Den rynderen vnd dem vyh iſt der wicken ein vaſt nutzliche vnd angeneme ſpeiß. Die hülßen mit ſtengel vnnd kraut alſo gruͤn vnnd jung ee dann ſye erharten / zerknütſcht / vñ in ein laugen gethon / mache ſchwartz bo: vff dem haubt. lxxij Feigbon en. Lupini / dz ſeind Feigbonen. Deren ſeind zweyerley.et⸗ lich ſaͤhet man / die andere ſeind wyld, Die wyldẽ feind DE zam̃en gleich Erefft ig. vßgeſchloſſzẽ / dz ſye mynder bitter. Ir Complexion iſt warm vnd truck en, Streyffeab/zer teylen/reynigen/on thůnd vff. Diß gewaͤchs iſt wunðbarlicher art vor anderen. Wen⸗ det ſich taͤglich der ſo nnen nach / zoͤiget dem bawman alle ſtundẽ an / ob ſchon der hym̃el truͤb iſt. Bluͤet drey mal. Iſt der erden ſo begyr ⸗ ig / dz es ſich von na tur vnderſich vß dẽ hecken vnnd haͤgen in die erd wurtzlet. Iſt den aͤckeren vñ weingaͤrtẽ gůt / dañ ſye daruon zůnem⸗ en, waͤchßt gern vff eim dürren vnd ſan dechten grund, Des Contrafayten Mag ſot. G lxxiiij Des Contrafayten — RE Magſot. Er Wagſoͤt ſeind vilerley geſchlecht / wie ſolichs Dioſcorides vnd Plinius nach der lenge — anzoͤigen. So vil aber hyehaͤr gehoͤrt / findẽ wir 33vwe yerley gefchlecht Maͤgſots als den Weiſſen vnd den Schwartzen. Der Weiſſz hat ein langelechten kopff / vnd würt ettwan ins brot gebachen. Der Wyld / iſt der ſchwartz Mag ſot / der artzney mer Dann der ſpeiß dyenſtlich. Sein Krafft. Aller Magſoͤt groͤſſte krafft iſt / das ſye Kelten. Deſßhalb fo ſeüdt man die magſot klüpffel mit den bletteren in waſſer / vnd ſtreichen / oder ſprengen ſolichs vff die ſo nit ſchlaffen moͤgen. Magſot klüpffel klein zerſtoſſen / vnd mit gerſten maltz vffgelegt iſt gůt Das heylig feür / vnnd allerley engüindung Damit zů leſchen. Vnd diße Magſot klüpffel / in waſſer / mit honig vffs halb yngeſot ten / alſo dz es dick würt wie ein lattwerg / gibt ein koſtlich artzney ein ſanfften ſchlaff zů bringẽ / allein geleckt. Iſt auch gůt zům huͤſten vnd für Die groden flegmata ſo vom gum̃en haͤrab fallen. Myltert auch des magens über ſchyeſſen. Vñ iſt ſolche latwerg ſo vil ſterck er vnd krefftiger / weñ man feldtroßen ſafft / vnd das fafft von Aca cia vß Egypten darzů thůt. Des ſchwartzen Magſots ſamen klein zertriben / vnnd vß wein getruncken / ſtyllt die flüſß fo oben herab in leib fallẽ / vnd der fraw⸗ en vnnatürliche kranckheyt. Vnnd mit waſſer vff die ſchlaͤff gelegt bringt ein ſtarcken ſchlaff. Diff ſamen ſafft keltet vil / vnnd als groſß als ein wicken koͤrlin yngenum̃en / macht als bald zů ſchlaffen. Vñ ſo man ſein mer nimpt bringt es ein ſolchen ſchlaff / der nit wol vffzů wecken. Iſt wol ſunſt dyenſtlich des ſchlaffs beſchwaͤrlicheit zů leichteren / den hůſten vñ bruſtſůcht zů zeitigen. Benimpt auch haubtwee / angeſchmyert mit roßhonig das oren wee / mit myrrhen / ſaffron / vnd mandel oͤl yngetraͤüfft. So eim ſein augen erbrünſtet vnd engunder mit hitz / Der brauch dißen ſamẽ / mit eim verdoͤrrtẽ eyer dotteren / ſampt ſaffrons zůſatz. Vß eſſig iſt er den wunden / vnd dem heyligen feür a ver mengt mit frawen mylch/unnd faffeon/ bzauchen ynetlich im poda ram, ’ So das Erymmen am hefftigften wuͤtet / bringt er den fchlaff. Mie aber das fafft vß den Elupfflen werd bracht / ſůch ð ar Esch weiters bey den Autoribus byn vnd wider, EIN Si Ei > EI RUN ) H N: ? 746 RN SD) / 7 Ex N — /& ! SER 74 8 N * Kreuterbuchs Ander Teyl. lxxv Roͤmiſcher Mangolt. lxxvj Des Contrafayten Roter Mangoft, Ander Teyl. lxxvij Mangolt. = Angolt findt man zweyerley / yedermañ wol bekant / vñ in eim gemeynen brauch / zů latin ao Beta genant.Der rot Mangolt mit Lynßen ge⸗ Dkocht / wurtʒel oder kraut / ſchleüſſzt denbauch ge waltig zů. Der weiſſz Mangolt aber behellt ein rechten gefunden ſtůlgang. Beyderley gefchlechte ſeind Doch nit braͤüchlich in der artzney / von wegen irer fi charpffen ſalpetriſchen art- Ir Complexion. Seind kalter und feüchter complexion / deſſzhalb ſye ein ſtopff⸗ end drengende art / kelten vnd feüchten. Yedoch ſo wirt der weiflz Mangolt für den roten gepreißt. Ir Krafft. Mangoltfaffemit honig in die naß getroͤpflet / reyniget überuß wol das haubt. Wurtzel vnd bletter in waſſer gekocht / vertreibt die nyſſß vnnd mylben vᷣff dem haubt / damit geweſchen. RE gleich wol auch gůt zů den füffblateren oder geſchwaͤren / ſo von überiger firenger Eelte haͤrkummen. Der haut des menſchens vngeſtalte weiſſe raud / zytterßen / vnd vmbfreſſende flechten / darzů dz hor vßfallen würt mit dißes kraut es bletteren gewendet vnd geheylet / pflaſters weiß daruff gelegt. Aber in der heylung der vngeſtalten haut / ſoll man zůuor die ſelb⸗ ige mit ſale nitro bereiben. vnd imhor vßfallen / das haubt vorhyn wol mit den naͤgelen krawelen oder kratzen. Mangolt geſotten / heylt die ſchuunden der brüſtwartzen / braͤnd vñ das heylig fewr / ſanct Anthonien genant. Die Arabes ſagen / es ſey ein gůte artzney fürs krymmen. Mangollt ſafft iſt gůt für die deiſſende raͤud / darein geriben. Heylet auch der naßen geſchwaͤr. Plinius ſchreibt / dz gleicher weiß wie Koͤl / oder Kappeskraut in ein vaflz gethon den wein verderbe / alſo werde er von demge⸗ ſchmack der Mangolt bletter. ins vaſſz gelaff mem iij Ä nme l Kreiterblichs Ander Teyl. lxxix Olocynthon / ernennen die Kryechen bey ynen / ſo bey vns Bürbs / vñ zů latin Cucurbita ge nennt würt / menigklich bekant / wachßen hyn vnd Wwider inaͤckeren / vaſt zů foriers zeit. Iſt ein an⸗ geneme ſpeiß Denen ſo in warmen landen wonen, Seind kalter vñ feüchter natur im anderen grad / vorab die man ſaͤhet. Sein Krafft. | Kürbs roh zerfchnitten/ und pflafters weiß gebzaucht/ legt ni⸗ der Die gefchwulften des leibs fo vß fauler matery vffiteigen. Ire abfchabet der fchölet feind gür ‚fo manfye den erbysigten augen / vnd heyſſen podagris vfflegt. Kürbßen ſafft braucht man zům oren wee / mit roßhonig. In heyſſen feberen / iſt nutzlich damit den leib obenhyn ſalben. Dißes ſafft geſotten / mit wenig honig vnnd ſalpeter / bringt ein ſenfften ſtuͤlgang. Gleiche würckung hat der Wein ſo über nacht vnnd tag in eim vßgeholteu kürbs behalten / vn nüchter getruncken. Kürbßen kernen / oder ſam / iſt gůt den entzündten nyeren / vñ zům harn / zerſtoſſen / vnd vß Waſſzer getruncken. Wylder Kürbs. Er wyld Kürbs / zů teütſch Coloquint odr NW /lbitterer kürbs / iſt gleich dem zam̃en / kreücht off ð erden wie der ſelbig.allein das er ein gaͤle bluͤend hanr /ſo ð zam̃ ein weiſſe tregt. Sunſt in aller maß gleich Iſt aber ſeer bitter, Den ſol man abbrechen nit ee/bigdas er —— lH = DR kt bleychfärbig würt Sein Complexion. Das ynner marck von Coloquint fier heller ſchwaͤr / mit honig waſſer / darunder ein wenig nitrum vñ myrrhen / vßgetruncke / ver zeert die goben wuͤſten daͤmpff / ſo vom magen vffſteigen. Die koͤrner gedoͤrrt / ſeind gůt zů brauchẽ vnd die cliſtyer ſo man den hüfftſychtigen / glydlam̃en / vnd am affter ſchmertzen haben’ zů bereyten. Zeücht auch den catharr / choleriſche feüchtigkeit / vñ blůt ſchlxmige daͤrmſtreyffet des leibs / durch den ſtůlgang hynweg. Soll den tragenden frawen nit gebraucht werden. dann es die iiij lxxx Des Contrafayten frucht in můter leib vmbbringt. Fürs zanwee. Nim gefchölten Coloquint / vñ erwoͤr myn wol in eim eſſig darunder ſalpeter / vnd ſchwenck den mund damit. In honig waſſer der maſſen gekocht / vnd über nacht laſſen ſton / das es erkalte / vñ darnach getrunckẽ / zeücht die geobe daͤrmſtreyf⸗ fet / haͤrfür vnd purgiert wol. Den ſtůlgang zů bringẽ / braucht man auch coloquint in clyſtier. Der ſom iſt gůt wider die geelſucht / wa als bald darauff honig waſſer getruncken würt. Die wurtzel dyenet / eins quinſit ſchwaͤr in eim trunck genum̃en wid er der ſcorpionen ſtych. Bnderbarlich ſeind die werck der Vatur welches hye ſonderlich erſcheint in den Cucumer en. Dañ in beyden geſchlechten iſt wol etwas ver — gleichung / aber in der würckung ein gantze aͤn⸗ derung. Diße zamme Cucumeren ſaͤht man / vnd werden ein ſuͤſſze anmuͤtige frucht zů eſſen. Dargegen iſt nüt bitterers / vnd zů einer ſpeiß vngeſchickters dañ die wylden Cucumeren / wiewol ſunſt zů der artzney mer braͤüchlicher dan die zammen. Welche vff der erd⸗ en kryechen weit vßgeſpreyt / vnnd bringen ein frucht die langelecht vnd ettwas knorrecht iſt wie ein hofer. Ir Statt. Lyeben einen feyßten grund / vnder eim offenem hym̃el. Ir Complexion. Beyde Cucumeren woͤrmen vnd trücknen im anderen grad. hab en ein grobe ſubſtantz / ſeind dem leib nit fürtraͤglich. dañ ſye ein boͤß en luſt bringen zů eſſen / vnd ſeind vrſach boͤßer fauler feber. Ir Krafft. Im ſummer macht man ein ſalat vß den zam̃en Cucumeren / mit ſaltz / eſſich vnd oͤl / für die hitz. Der bringet ſenffte vñ gůte ſtůlgaͤng. iſt auch dem magen vnd der bloßen nitvngeſundt. Kreüterbüchs Ander Teyl. rer Ge geſchmack iſt anmuͤtig / vnd erquickt das gemüt, Der ſom hat ein krafft den harn zů treiben. Würt auch nuglic) getrunckenn in milch / oder moͤrtreübel fafft / wider das ſchwaͤren der bloßen. Cucumeren bletter in wein gelegt / ſeind gůt für des wuͤtenden hundts biſſz. Die augenwoͤrlin ſo zů nacht übel breñen / vertreiben ſye auch / ge braucht mit honig. Wylde Cucumeren. Fre ſeind die wylden Cucumeren vil kleyn © Ser /rauber vnd doͤrnechtiger danndie zammen. —— Die wachßen nůr an vngebawenen enden / ſpreyt R = enfich im feld ganz weit auf mit iren bletteren/ vnd würt fein fruchtnit geöffer Dan ein gantz gruͤne baumnuſſz Vß difen wylden Eucumeren fafft vn famen macht man ein herr liche artzney / Elateriũ genañt. Deſſe brauch Dioſcorides im fyerd en bůch / cap. cxcix. vñ Plinius am. xx. bůch / cap.j. nach der lenge be⸗ chreiben / on not hye zů erzelen. Dieweil vnſer fürſchlag / allein die reüter vnd ire tugent zů eroͤffnen. Ir Krafft. Zům orenwee brauch Das ſafft von den bletteren. Zůn alten geſchwaͤren / die wurtzel mit gerſtenmaltz vffgelegt. Man braucht ſye auch mit dannhartz / ſchlyer / oder gummen ge⸗ ſchwaͤr vff zů brechen. In eſſig geſotten / legents ettlich vffs podagram. Gekocht / vñ mit eim cliſtyer genum̃en / iſt den hufftſüchtigẽ gůt. Vnd imzanwee ſoll man den mund offt damit ſchwencken. Dertreibt die maſen vnd andere flecken im antlit. So ſye gedoͤrrt / vnd zerſtoſſen / trücknen ſye die weiſſz flyeffend maͤgert / maltzey / vnd alle beiſſende raud. im des ſaffts von Cucumeren ein wenig / vnnd der ſchoͤlet ein nn teyl / vnd trincks. das reyniget ond zerteylt den Foder vmb te bruſt / den ſchnupff / auch Die choleriſche feüchtigkeit / zůuoran in denwaſſerſüchtigen / vnd das on verletzung des magens. Sunſt ſeind auch andere geſchlecht der Cucumeren. als Citrul len / deren ſamen nur braͤüchlich in der artzney. HENER; MM Il 7,30 MH SR allg ſxxxij Des Contrafayten er Melonen. Ilerley Geſchlechten haben die Melonen nachdem ſye ſich im verſůchen vnnd geruch ſelbs NG En veränderen, Seind woleiner fubtilen ſubſtantz / Er 0 == = wofyerechtzeitig/ aber ye vnzeitiger / ye groͤber. Ir Complexion. Seind einer alten vnd feücht en art im anderen grad. Dringen deſſzhalb bald hynein / vnnd trücknen als bald, Seind den fchönen feawen braͤüchlich / ſo ir ſom gepuluert/ond under die anftrich fälb lin / das angefycht damit zů verjüngeren/vermifcht werden, Vnnd fo man der Melonen wurtzel vñ ſamen laſſzt dürr werden / doͤrren ſye auch / vnd trücknen ab. Ir Statt. Melonen laſſzen ſich zyehen / vñ ſo meer man iren wartet / ſo ryh licher ſye wachßen / vorab an offener ſonnen vnd hym̃el. Truͤb vnd regenwetter iſt ynen ſchaͤdlich. Lyeben dürren lufft. Ir Krafft. Melonen ſo ſye wol zeitig geſſen / bringen den harn. Vnd ſo man das ynner von Melonen pflaſters weiß vff allerley augengeſchwaͤr legt / ſo heylen ſye Ken A Die vſſer haut / oder ſchoͤlet von Melonẽ / legt man vff der jung⸗ nkinder haͤübtlin / das trücknet ynen die flüſſigen haubtgeſchwar fo ynen von hitze des hyrns vffſpringen. Wie auch zům teyl angeregt / machẽ die weiber kügelin mit dem ynneren teyl der Melonen / ſampt irem ſomen vnd meel / die ſye doͤr⸗ ren an der ſonnen / brauchens darnach / ire angeſycht damit zů leüt eren / vnd alle maſen vß zů tylgen. Ein quintlin der Melonẽ wurtzel geſtoſſen / oder gepuluert / vñ in honig waſſer getruncken nach dem ymbiß / bringt ein ſenfft vnnd lynd vndawen / oder kotzen. — Kreüterbůchs Ander Teyl. lxxxiij Peponen. Edronen / ſeind auch ein geſchlecht der Me lonen / wachßen aber ettwas lenger. Werden ett wañ Melopepones genañt / ſo ſye ſich in apffels — Wwve“eiß erzoͤigen. Haben in alle weg gleiche krafft mit den Melonen / hitz zů leſchen / vñ maſen im antlit zů vertreiben. Citrinat oͤpfel. | > Enden Gelerten hat dißer apfel vil nam⸗ men. als Medicum / Perſicum / vñ Citromalum. > gemeynklich doch Citrium oder Citrum genent. Beeren] Wechft durchs gang jar am baum / der maffen/ das alle zeıtzeitige vnd unzeitige beyeinander ſton vnd bluͤen. Iſt ettwas lang / vnd knorrig / goldtfarb / vnd eins ſtarcken lyeblichen geſchmacks. Hat ein ſomen wie die Byren. Gen Compferion, Der fom vnd die rynd feind warmvnteuchen im anderen grad/ Das fleyfch vnd Das ſaur fafft fo mitten im Spffel ſchwymmt / ſeind Falter natur / vnd trücknen. Sein Krafft. Die rynd geffen/macht ein gůten athem. Das marck loͤſcht die überig vnnatürlich hitz des magens. Das ſafft im apffel über die beiſſende raud geſtrichen / trückenet ſye / vnd heylet ſye frey. Gekocht brauchents die hertzſchwaͤchigen. Bewegt den luſt zů eſſen / zerteylt die choleriſch feüchte / vnd reytzt zum vndawẽ / ſtyllt darzů den bauchfluſſz. Macht froͤlich / vnd loͤſchet der leberen hitz. Iſt aber der lungen vnd dem geaͤder ſchaͤdlich. Der ſom getruncken / widerſteet dem gyfft. Benimpt den ſchwangeren frawen iren vnluſt zům eſſen. Vnd ſo man yn zů den kleyderen legt in die troͤg / mag kein ſchab daſelbſt ſchaden thuͤn. lxxxiiij Des Contrafayten Weinreb. — — —— — — — — — — — Kreüterbůchs Ander Teyl. lxxxv Nyal findt man Weinreben Geſchlecht / y — an welchen fo mancherley art wein wachßt. von welchẽ Plinius im. rir. Bůch feiner natürlichen Sr hiftoeyengans fleiffzig geſchriben / hye on not zů erzelen. Dieweil vnſer fürnem allein was zůr artzney dyenftlich7 zů beſchreiben / ſo vil an den Reben hangt / vnd von ynen kumpt. Der Weinreben / vnd irer teyl / krafft vnd tugent. Die jungen rebzweig ſampt den rebblettern zerſtoſſen / vñ vffs haubt gelegt / lynderen den weetagen. Vnd ſo man ſye vnð gerſten maltz vermengt / nemen ſye hynweg die entzündung / des leibs vnnatürliche hitz. Gleicher weiß gebraucht / ſeind ſye den glydErämpffigen gůt. Die bletter allein vß kaltem waſſer vff den magẽ gelegt / benemen ym ſeine vnnatürliche begyrd zů freſſen. Junge rebzweig geſtoſſen / vnnd vff allerley geſchwulſt gethon ſetzen ſye nider. Vnd ir ſafft vertreibet das bauch beummelen vom krymmen. Das waſſer ſo vß den rebentroͤpfflet / iſt den augen ſeer gůt das geſycht zů fcherpffen/ auch ir geſchwaͤr zůuertreiben / zůr maltzey / a Br ſchůͤpige rand im antlit/fo mans vorhyn mit falpeter über reicht. Rebzweig fafft getruncken/Eumpt denen wol fo blüt fpewen/ vn den frawen fonach der entpfengknüſſz allerley vnluſts haben. Dierynd von rebholtz / vñ die dDürzenrebbletter/ woͤren den eyte⸗ rigen wunden das ſye nit mer rynnen / vñ heylen ſye fein zůſam̃en. Das ſafft von dẽ weiſſen weinreben / mit weyhrauch vermengt / nimpt die beiſſende raud / ſo mans daruffſtreicht hynweg. Die eſch von dem abgeſchnittenen rebholtz / vnd treſteren heylen allerley geſchwaͤr vnd zůfaͤll des hynderen / mit eſſig yngeriben. olich eſch mit eſſig / roßhonig vñ rutẽ vffgelegt / iſt gůt zů den — — glyderen / vnd was verbrañt iſt. Auch zů der geſchwulſt es miltzs. Wirt auch gebraucht zů S. Anthonius feür /mit wein daruff geſprentzt. Vnd gleicher weiß zum Wolff. Verzert aber das hoꝛ. So einer milgfüchtig wer / ſoll er ſolche eſch mit eſſig beſprengt in eim wein trincken / vnd der kranck vff des miltzs ſeiten ligen. Rebzyncken zerriben / vnd vß waſſer getruncken / legen des mag⸗ ens taͤglich vndawen oder kotzen. lxxxvj Des Contrafayten Wein reben eſch mit altem ſchmer vermengt / iſt güt für die vff⸗ geloffenen beülen / reyniget die fiſtel / vnd heylt alle ſchmertzen der geaͤder ſo vß kalter vrſach entſton. Etzʒt das faul fleyſch hynweg / mit ſalpeter vnd eſſig. Der rynden eſch allein / macht das har wider wachſen. Weñ man eim hanen reben bluͤet zů eſſen gibt / ſo beruͤret er kein weinboͤr mer. Weinboͤꝛ koͤrner geſtoſſen / ſeind dem magen geſund. Das puluer Daruon/ oder ſunſt gekocht iſt guͤt denen ſo Die bluͤt⸗ Br haben / vnd denen der magen überlaufft. Agreſſz / das iſt / das ſafft ſo vß den wylden weinboͤren getruckt / heylt alle geſchwullſt fo an feüchten ende des menſchẽ entſton. als im mund / vnd geburt glyderen, M dem geſycht trefflich gůt zů ſcherpffen yntreüfflet. | Vertreibt die fchüpen im antlit/ augen geſchwaͤr fo in wincklen vffſpringen / die ryñenden geſchwaͤr / vnd narben. Die blům der wylden reben / ſo ſye anðs weiſſz iſt / kuͤlt vn ſtopfft. die ſprengt man in Die wunden / vnd ſalbt ſye vff den magen. Seer dyenſtlich den harn zů bringen / der leberen / dem haubtwee / vñ den blůtruͤrigen / choleriſchen menſchen / vñ denẽ der mag überſcheüſſzt. Hellers ſchwer trinckt mans mit eſſig wider den vnluſt zů eſſen. dann es macht luſtig zů eſſen. Trücknet die tryeffenden haubtgeſchwaͤr. Stopfft den leib / mit honig vn ſaffr on yngenum̃en / macht ſchoͤn wangen / vnd trücknet die flyeſſzenden augen Behalt ein gefunden Di vß wein getruncken. DP waſſer feer gůt für dz blät ſpewen. ein eſch ſeind dyenſtlich zů eim augẽ fälblin/gefchwär zů reyn igen / zů nagel geſchwaͤren / vnd augenfellen. Solich eſch breñt man aber in eim bach offen. Hartryegel. Ich betryeg dann mein gůt beduncken / ſo lt Hartryegel Liguſtrum zů latin / vnd Cypron RZ E k pa vonden Äryechen genant/bat bletter wie der Sl» aum / wiewol etwas bzeyter weycher vñ grůner / weiſſe wolryechende blůmẽ. Bringt ein frucht iſt ſchwartz wie die Holderboͤren. Sein Krafft. Hartryegel bletter haben ein krafft zů ſtopffen. deſſzhalb geffen/ ſeind ſye dyenſtlich den mundgeſchwaͤren / vñ anderen hitzigen vers ſamlungen im fleyſch / daruff gelegt. Kreüterbuͤchs Ander Teyl. yxxxvij Gekocht ſeind ſye gůt / vff die glyder ſo verbrennt ſeind zuͤlegen. artry ege Die blům zerſchnitten / vnd mit eſſig vff die ſtyrn gelegt / ſetzt dz haubtwee. nd vß der blůmen würt ein ſalb Li guſtrinum genant / lernet Dioſcorides machen am Erſten büch / cap. cxxv. Das ſafft von dem kraut iſt dem ge⸗ aͤder gůt / wo es ſchmertzen leidet vß er kaltung / oder von froſt. Die bletter brauchet man auch mit ein wenig ſaltz zů allen geſchwaͤren / zů vorab im mund. Die boͤren braucht man fur dieleüß⸗ fucht /ond den wolff. Benimpt den haͤnen vnd hennen den pfipfig/oder die ſchnupff. Das waffer vß den blümen gediftil- lieret / iſt zů allen zäfällen Des rachens braͤüchlich vnd gůt. Von der ynneren rynden macht man einwaſſerbad / das zerteylt das gerun en blůt in ſchwaͤren faͤllen. 7, A E Des A lxxxviij & Ö a rn ER GESEHEN | I Schlehen. SEN a Chlehen/feind wylde pflaumẽ / die wachß ——— en hyn vnnd wider im feld an hecken vnnd zeünen. ER >= haben ein ſ eer lyeblichen geſchmack ſo ſye bluͤen. Ir Krafft. Schlehenſtopffentrefflich. Haben beylaͤüffig gleiche tugent mit den Pflaumen vß Damaſco / nach dem ſye zeitig werdẽ vñ gedoͤrrt. Schlehen gekocht / vnd im mund gegurglet / iſt ſeer nutzlich wid = Fa gummenvndbüller geſchwaͤr / vnd ſo fich Das zapflin herab aſßt. Vnd ſo man ſye in eim weinmuͤßlin kocht / ſeind ſye deſter beſſer / vnd dem magen mergeſünder / vnd ſtopffen den bauch. Das gum̃ von Schlehen / oder Schiehẽ ſafft / mit wein getrũck en / bricht der blaßen ſteyn. Iſt ſeer gůt ſo mans den kinderen in die beiſſende raud ſchmyert. Die ſteyn mit dem ynneren kernen dürr zerſtoſſen / vnnd in wein getruncken ein glaͤßlin voll abents vnd morgens in eim waſſerbad / bricht den ſteyn in lenden. Werden gebraucht zů eim gewürtzten ſchlehgumpeſt / mit honig kitten / neſpelen / vnd anderer ſpecerey. — * i Wegkholder. Kreüterbuͤchs Ander Teyl. lxxxix — V—— Ir Geſchlecht. YA EgHolder finde man zweyerley geſchlecht. WEM NN Dz mynder Juniperulus zu latin/w ächft nür in ee] den hecken/ond wurt nit bach. Dz geöffer ſcheüſz ms weiß. Beyde gefchlecht haben ftechende fcharpffe blet ter. Ir feucht Die fyetragen/zeitiget erft über dz ander / das iſt / im dritten jar / Jvniperus genant. Ir Statt. Wegholder wachßen gern vmb dz moͤr / vnd vff dürrem grund / ſeind ein feldgewaͤchß / das ſich nit wol laſſzt in gärten pflantzen. Ir Complexion. Die wegholder ſo man in der artzney ſonderlich braucht / haben ein temperierte woͤrme / vnd ſeind trucken im anderen grad. Haben ein art wunden zam̃en zů ve ten / treiben / vnd zů ſtercken. Ir Krafft. Beyde geſchlecht der Wegholder ſeind dyenſtlich vnd gůt / den sen vßzůtreiben. Der rauch daruon / vertreibt ſchlangen / vnd andere gyfft. Den krempffigen / ynnerlich gebrochenen / vñ zů der můter / ſeind ſye wol zů brauchen. Gekocht vertreiben ſye den hůſten / bauch blaͤhen / krymmen / vnd was gyfftigs darinn iſt. Wegholder oͤl ſterckt das geaͤder / vnd loͤßt ſye vff. Welcher glydkrempffig / dz podagram an henden / oð fuͤſſen hat / oder hufftſuchtig iſt / vnd ſolche kranckheyten vß kalter vrſach ent⸗ ſpringen / denen iſt ſolich wegholder oͤl ſeer gůt. Plinius ſchreibt / das wgkholeder ſom / ſey dem magen / der bruſt vnd dem ſeitenwee ſonderlich zů brauchen. Hab die krafft / das vff⸗ blaͤhen vnd den hůſten zerteylen / vnd alle herrte zů lynderen. Seg auch nider alle geſchwullſten yngeriben / auch des brauchs. Wirt gebraucht zůn artzneyen ſo ſchnell durchdringen. Bringet den harn / vñ der frawen zeit / nur zü ſtreng. Dyent auch zů den tryeffenden augen, Werden ſunſt zů vilerley gebraucht / wie dañ Auerrois vñ Plini⸗ us weiter anzoͤigen. u iij xc Des Contrafayten Bromboͤrꝛen. Kreüterbüchs Ander Teyl xcj Bea 2 Bombören. BVbus iſt ein Bromboͤr ſtaud / den hyrten Avnd iren knabeu / ja mengklich wol bekant. Henck Aet ſich gern an der fürgeenden kleyder. Hat blet⸗ ter ſeind vilfeltig zerſchnittẽ / an eim ort ſchwartz ferbig / am anderen weiſſz. Seine zweig allenthalben mit harrten Die gan ſubſtantz dißes krauts iſt kalter natur / trücknet / vnnd iſt einer abſtreyffenden art. Sein Krafft. Bromboͤren aͤſtlin / oder zweig in waſſer geſotten / machet dz hor ans menſchen leib ſchwartz. Vnd fo es getruncken / ſtellt es den bauchfluſſz. Deſßgleich der frawen kranckheyt. Iſt für des gyfftigen wurms biſſz Preſter genant / gůt. Sterckt die zaͤnbüller. Die bletter zerkawt / heylen die mundtgeſchwaͤr. Item die teyerfenden haubt eyſſen / vnd magen geſchwaͤr. Vñ pflaſters weiß vffgelegt / heylẽ ſye die geſchwaͤr des affters / vnd feigblateren. Oder in wein vffs dritteyl yngeſotten / vnd die ge ſchwaͤren damit geweſchen. — oſye zerſchnitten / das vnwillen / für den mund ehalten. Das ſafft vß den bletteren vñ ſtengelen getruckt / vñ folgens an ð ſonnen gedoͤrrt / würckt für die obgemelten gebreſten vil krefftiger. Der bromboͤꝛẽ ſafft / nach dem ſye gezeitiget / ſeind ſeer braͤülich zů allerley zůfaͤllen des munds. Vnnd ſo man das ſafft von den bromboͤren vßdruckt / ſo ſye noch nit gar zeitig ſeind / ſtyllt es das vßlauffen. Solichs würckt auch Die blům in wein getrunckeu. Beyd blům / vñ die boͤren / ſeind heylſam für die ſcorpionen biſſz. Den ſchwachhertzigen legt man die bletter vff die lynck bruſt. Vñ ir gekoͤcht vß wein getrunckẽ / bricht den ſteyn. Die newẽ ſchoͤſſzlin geküwt / ſterckẽ die wackelendẽ zaͤn im mũd. Die eſch daruõ gebreñt / truckt dz geſchoſſen zaͤpflin wið hynuff. Item die bletter gedoͤrrt / vñ geſtoſſen zů puluer / ſeind dẽ gebreſt⸗ en vnd geſchwaͤren des vyhs dyenſtlich. 2 ij iiij xcij Des Contrafayten Beerenkloe. Kreuterbuͤchs Ander Teyl xciij an Beerenkloe. Von ſeim nammen vñ geſchlecht. NS) Eerenflo/ Branca urſina gemeynklich zů latin genant / iſt zweyerley geſchlecht. Das ein iſt krauß ſtachelecht / vnd kurtz. Das ander eins hoh en ſtengels / fingers / dick zweyer ellenbogẽ hoch / mit vßgeſpreyten bleteren wie eins beeren dapp / vnd gewyñt im dolden doſchechte weiſſe bluͤmlin. Sein ſam iſt langelecht. Hat ein wurtzel iſt weych / ſchym̃elecht / lang / vnd rotfaͤrbig. Sein ſtatt. Wechßt allenthalben vffden matten/in den gaͤrten / vñ an feücht en enden. Yedoch an eim ort hoͤher Dann an dem anderen/nach art des lands. Sein Krafft. Die wurtzel dißes krauts braucht man zů den verruckten glyder en / oð Die verbrant ſeind / pflaſters weiß daruff gelegt / iſt ſeer gůt. Vnd ſo man dorab trinckt / treibt ſye den harm ſtopfft den flüffig en bauch. Iſt auch vaſt nutz den ſchwynenden glyderen. Item den⸗ en ſo gebrochen / vnd kraͤmpffig ſeind. Plinius ſchreibt / das die yhenigen ſo ſich vor der ſchwynenden ſucht beſorgen / ſollen diſe wurtzel mitt gerſten waſſer in der ſpeiß eſſen / ſey vaſt gůt. Vnd den hitʒigen podagris / ſoll man diſe wurtzel zerſtoſſen vnd alſo warm darufflegen. xctiij Des Contrafayten { 2% ra K oͤrbelkr aut. Oerbelkraut hat ſeinen Nammen im La⸗ tin Cherefolium / vnd iſt das Myrrhis von dem ioſcorꝛides ſchreibt. Iſt mit ſtengel vnd bletter⸗ en dem Schyrling gleich Hat ein langelechte on ronde wurtzel / zů eſſen nit vngeſchmackt. Sein Geſtalt. Pandectarius gibt diſem kraut kleine blettlin zů / anlich dẽ daub⸗ enkropff / vnd etwas kleyner. Dañethaͤr volgt / das es ein geſchlecht iſt des Epfigs. Sein Krafft. Koͤrbelkraut in wein getruncken / iſt gůt für den boͤſen ſchlangen biſſz / phalangion genant. h — den frawen iren fluſſz / treibt den harn vnnd die geburt aͤrfür. Gekocht / vnd in eim bruͤlin geſupfft / hylfft der ſchwynendẽ ſucht. Woͤllen auch vil / dz koͤrbel kraut in zeit der peſtilentz / im taglzwy ret / oder dreymal in wein getruncken / ein herrlich preſeruatiua fey/ vnd bewar / das ſich der breſt nit erbe. Platina in feinem büch ven Schlafftrincken. Koͤrbelkraut bat ein feürige / vnd feer fcharpffe Erafft. Geſtoſſen unnd mit wein getruncken /mylteret das lenden wee⸗ Dad mit honig waffer yngenummen/ zerteyltes de fchnupff/ vñ macht yn flüſſzig. Mit eſſich getruncken / toͤdt es allerley würm im leib. Vermiſcht mit wachs vnd ſchmer / loͤßet es vff die ormützel / oder orenklaͤmme. Kreisterbüchs Ander Teyl. xcv J Kleberfraut. AN Bon ſeim Nammen. ZJß kraut hat beyd bey den Kryechen vnd | Latineren einen gemeynennammen Aparine. Ab Va = N y ki Tee &) er von wegen feins ſamens / Der fich eins menfch ens nabel vergleicht / würt es auch Ompbalocarpon genent .onnd such Difcus dann es fich der fürgeenden kleyderen anbenckt wie vogel leim. Ettlich nennens/die Elein Boͤte / Dem es gleiche ftengel vnd bletter har. Sein geftalt. Hat vil kleyner fyereckechter vnd horige SIE /in welchen fich die bletter rings — vnnderſchydlich mit kleinen oͤſtlin vßteylen gleich wie in der Roͤte. Sein blůmen ſeind weiſſz / vñ der ſam hart rond vñ weiſſz / in der mitte hol gleich wie eins menſchen nabel / iſt wie Plinius ſchreibt etwas ſuͤſſz / vñ wie gemeldt / hangt das kraut gern an. Sein ſtatt. Plinius will es wachß gern inden korn aͤckern / in gaͤrten vñ mat ten. So finden wir es den merern teyl bey vns an vngebawenẽ end en vnd vmbd Die zeün. Sein Krafft vnd hylff. Dißer ſam einer drachma ſchwer getruncken / iſt gůt für der boͤ⸗ ſen ſchlangen biſſz vnd gyfft. Seine dletter in ein wund gelegt fo zů vil blůtet / ſtellet dz ſelbig. Das ſafft vß ſeim ſtengel / kraut vnd famen vßgetruckt / würt on ſchaden genzaucht in die oren / iren ſchmertzen damit zů legen. Das kraut mit ſchmer / oder ſchweinem ſchmaltz vermiſcht / legt manüber Die kroͤpff / die zerteylt es. Des Eontrafayfen xcvj Bertram. Nm, EN ” — I Kreüterbuchs Ander Teyl. xcvij Bertram. Von ſeim Nammen. Ertram hatt feinen Latiniſchen nammen von feür.dann er ein hytzige / ſcharpffe / feüriſche art an ym hat. Genant Ppyrethrum / a pyr / feür. Sein Geſchlecht. Der Bertram hat ſtengel vnd bletter gleich den wylden Moren / oder dem Fenchel / vñ ein doſchecht bluͤm wieder Dyll / rond. Sein wurtzel iſt daumens dick / lang vnd eins haͤrben geſchmacks. Sein Complexion. Iſt warm vnd trucken bitz in den fyerdten grad. bat ein ſonder⸗ liche groſſe krafft / rotz / eyter / vñ alle boͤße feüchtigkeit vßzůtreiben. Sein Krafft. Bertram in eſſig gekocht / vnnd die zaͤn damit zům offtermals ge ſchwenckt / nimpt ie wee tag fo vß kaltem fluſſz bar Eunien/als bald vnd gewiſſz hynweg. dañ er zeücht den ſchlym an ſich / vnnd macht ven vß zůſpeuen geſchickt. Wer gern ſchwitzen wolt / der ſchmyer ſich mit oͤle dariñen Ber⸗ tram erweychet vnd gelegen iſt. Iſt auch dyenſtlich den langwyrigen feberen ſo mit ſchauderen / zytteren vnd kelte angond. Den erkalten glyderen des menſchens / ſo ſich yetzt vff ein feüly im gantzen leib richten / iſt der Bertram ſeer gůt. Darzů den verrucktẽ glydweychen / lam̃en / vnd fo den fallenden ſyechtag haben. An diſem kraut iſt auch nichts nutzlichers / dann die wurtzel / wie Anerzois ſchreibt / vnd iſt einer breñenden natur, Würt fůglich gebraucht zů den mũdgeſchwaͤren / nach der meyn ung Raſis. xcviij Des Contrafayten Dip tam. Srütabügsämdetge Mh Sein Namm vnd Geſtalt. N En Diptam neñen elich /mplden Poley: Vñ iſt feindzeyerley gefchlecht / wie Dioſcorides — — daruon ſchreibt. Dan in Creta wechßt ſein zwey⸗ erley / vñ der dritt ſunſt an vil orten / wiewol den vorigen in krefften vngleich. Hat blettlin wieder Poley. Die Diptam alle haben ein raͤſſen vnd haͤrben verfüch/ wachſen alle on blůmen / vnd on ſamen. Ir wurgelifk auch nit groſſz. Sein Statt. In Creta würt er nit ſeer groſſʒ / vnnd eſſen yn die Geyſſz ũber⸗ auß gern, In gebawenem vnd feyßtem erdtrich verdyrbt er / iſt an keim ort beſſer dañ in raucher wyldtnuſſßz. Der dritt vermeynt Dip tam wechßt wol an vil enden / iſt aber in ſeiner würckung dem ſo in Creta wachßt nit gleich. Wan der beſt daſelbſt wechßt / vund fol gents vff dem berg Parnaſo. Sein Complexion⸗ Der Diptam iſt warm vnd trucken im dritten grad. dañethaͤr er dem gyfft gantz zůwider iſt / vnd es vertreibt. Seine Kraͤfften. Ab Diptam getruncken / oder ſunſt zů einer geberenden frawen gethon / oder damitberaͤlicht vnden vff / treibt die geburt vß. Es ſagen ettlich / das der diptam ſpeiß weiß geſſen / zyeh vß dem leib pfeil / ſpyeſſz vnd ander geſchoͤſſz. Das ſafft Diptami / mit eim gerſtenmůß yngeruͤrt / hat ein pur⸗ gierende krafft in ym. Sein kraut allein / zelicht vß dem leib zweig / oder doͤrn / ſo mans zermůßt darein ſalbet. Mindert vndlefichteret den weetag Des miltzes. Sein wurtzel erwoͤrmt ſo mans verfücht/ift gůt dẽ kintbetterin. Diptams fafft mit wein getrunckẽ / heylt allerhãd gyfftige biſſz. Vñ hat ſein kraut für ſich ſelbs ein krafft / dz es allein gerochẽ von gyfftigen thyeren / die ſelbigen abtreib / vnd fo die zů nah doran ge⸗ halten / gantz toͤdte vnd vmobring. Dlinius ſchꝛeibt / dz ð Diptã die harnwynd zerteyl vnd vertreib. Sagt weiter / dz er ein ſonder tugent hab / den frawen ir kranck heit zů bringen / vnd die geſtorben frucht in můter leib / oder ſo liber zwerg ſteet / herauß zů zyehen. Wil auch / dz es on ſchadẽ geſcheh / ſo man einer geberendẽ fraw⸗ en Diptam bletter in waſſer geſottẽ / yngeb. dañ ſolcher trãck treib das kindlin on eyniche ſorg herfür. Si ij e Das Contrafayt 34 * N Wolgemuͤt. Olgemuͤt / oder Doſt / hatt bey den Alten ANA Areüter beſchieiberen wol etwas ſpaltung vnnd Nait gleiche zäfag /Nedoch iſt es einmal menig+ ANklich bekant.deſſzhalb es Feiner befchzeibung weit zancElaffen wir den gelerten zů eroͤrteren. Sein Statt, Vnſer Teütfchen / jaauch der vpländigen Wolgemät wächft gemeyngElich an vnerbawenc ende. Vnd nimpt fein fürteefflicheit nach Des lands art da es dann wachft, Sein Complexion. Iſt warm vnd trucken im dritten grad / vnnd hat ein vffloͤßende ver zoͤrliche / vnd anzügige art an ym. Sein Krafft. Plinius gibt diſem kraut vilerley tugent zů / vnd ſonderlich / das esdie ſchlangen vertreib. Vnnd wo einer von eim ſchlangen gebiſſen wer / ſol man ym das gekoͤcht von diſem kraut yngeben. Alſo getruncken / bringt darzů den harn. Den gebsochenen vn kraͤmpfigen iſt es ſeer gät/fampt der wuttz⸗ elen des krauts panar genant. Den wafferfüchtigen gibt man dif krauts gekoͤcht yngeſottẽ vff das ſechſt reylmit feigen / oder byfop ein /Eleins trüncklin. Me feer guͤt zů brauchen für grynd / beiſſende raud / beyd am leib vd den augbrawen / ſo vß verſaltzenet feüchtigkeit haͤrkumpt. —— — — Kreüterbuͤchs Ander Teyl. ri Wolgemäts faffetbät man in die oren miteiner ſeügẽ ben fraw⸗ en milch / das ſtillet iren ſchmertzen. Dyent zů des gum̃en / zaͤpflins vnd haubtgeſchwaͤren. Wolgemüt gekocht / vnnd mit eſch vnnd wein getruncken / iſt gůt für das gyfft des magjors ſafft / vnd gypf. Bringt ein ſenfften ſtaͤlgang vff ein halbs quintlin yngenummen Vff die geſchlagenen blawen maͤler / vorab im angeſycht bey den augen / ſoll man diß — ſchmyeren. egt auch das zanwee. Vnnd macht ſye ſchoͤn weiſſz / ſampt dem honig vnd ſalpeter daruffgeriben. Stellt der naſen blůt fluͤfſz. Das Salzen legt diß kraut nider / gekocht mit gerſten meel Zum geaͤder braucht mans mit galloͤpffelen vñ hoͤnig zertriben. Seine bletter ſonderlich zům milg/mit honig vnd ſaltz. Mit eſſich vnd ſaltz gekocht / vn ſyttlich yngenum̃en / zerteylt die groben ſchwartzen flegmata / koder vnd geſomleten rotz. Für die geelſůcht thůt mans in die naſen vermengt mit Sl. Mit feigen vermifcht und zertriben / vnd vff die ſpitzhitzigen eyſ fen gelegt / thůt ſye vff. Zerteylt den kropff / mit oͤl / eſſig / vnd gerſten meel daruff gelegt. Im lendenwee reib dich darmit ſampt feigen. Vnd ſo man diß kraut ſtoſſzt mit eſſig / ftellt es den blůtfluſſz der heymlichen glyder darein geſchmyert. ee get auchnach Der geburt. Joannes Digomus fchreibt/das Wolgemůͤt vermengt mit char millen/fteyn klee / dyll / vnd mäter kraut / vnd clyſtier weiß inleib ge laſſen / erwoͤrmt wol / vnd vertreibt die kalten wynd* Geſtoſſen mit roſen / calamo aromatico / vñ wermüt/alfo warm zů ſichgenum̃en / treibt den vßgenden affter widerumb an ſein ort dv . bynderfich ii cij Des Contrafayten Kellerßhals. se Apymeleamnennendte Kryechen mit den | Latineren ſo wir Teütſchẽ Kellerßhals deüten. Fe ER Die Syrier heyſſzents Apolinõ / oder Linon dar unb / das diß kraut dem flache ſo gleich iſt. Den ſamen nenunt man Coccum Cnidium. Sein Geſtalt. Diß kraut hat ſchoͤne zarte zweig / die vff zweyer ellenbo gẽhoch wachßen. Hat bletter wie die Chamelea / Doch kleiner vnnd fetter / ſeind im mund ſchleimig wie ein gumi. Seine blůmen ſeind gantz weiſſz / in welchen iſt ein ſam gleich dem myrten ſamen / am erſten gruͤn / nach Dem rot/ofwendig ſchwartz vnd herrt / vnd ynwendig weiſſz · Das neñt man Coccon Cnidium in der apotheck. Sein Complexion. Meſae ſchreibt / es ſey warm vnd trucken im fyerden grad Will auch / dz es von natur der leberen / vnd anderen yñerlichen glyderen gamz zůwider vnd ſchaͤdlich ſey. Sein Statt. Dioſcorides ſchreibt / das diß kraut allein im gebürg / vnnd rauh en oͤrteren wachß. Sein Krafft. Den ſamen dißes krauts vff zwentzig koͤrner ſtoſſzt man wol / vñ nimpt den yn in eim biſſen brots / oder in eim bruͤlin / oð mit gekocht⸗ em honig / damit er nit dẽ gum̃en verbreñ / von wegẽ ſeiner ſchoͤrpfe / ſo treibt er vnden vß den koder / rotz / vñ was von waͤſſeriger feüch tigkeit in dem menſchen iſt. Wer gern fcbwiren wolt / zertreib diſen ſamen / mit nitro vnnd eſſig / vñ ſchmyer ſich damit, Iſt aber tragendẽ frawen ſchaͤdlich. il 24 29 er — — —9— — NE ® ei 1 89 u d ( En N N Kreüterbuͤchs Ander Teyl ciij ZSylant. Aurcola / das iſt / Zylant / hat ſeinen nam men dahaͤr / das feine bletter ſo gleich ſeind dem IN Korbörbaum bletteren / wiewol etwas lynder / ye = ——I doch krefftiger.Die Äryechen nenents Darbnıot dem / Eupetalon / Peplion / vñ mit den Roͤmeren Chamedaphnem. Sein Geſtalt. Zylant wechßt ellenbogens hoch / hat vilzweig die von der mit⸗ ten an bitz in die hoͤhe ſich lyederlich byegen laſſen wie die byntzen / voller weycher bletter als lorboͤrẽ bletter geſtaltet / laſſen ſich doch nit lyederlich brechen. Tregt ein weiſſe blům / vnnd ein frucht ſo die zeitiget ſchwartz. Sein wuͤrtzel iſt in de. artzney nichts werdt. Sein Complexion. Iſt ſeer hitzig vnd trucken / einer herben vñ fcharpfffchneidenes art / wie Dioſcorides ſchreibt / immund vnd rachen. Sein Statt, Wechßt im gebürg vnd an wylden oͤrteren / vnnd ſein findt man vil im Schwartzwald. Sein Krafft. Zylant bletter gruͤn / oder dürr getruncken / treiben den koder vnd ſchleim zům ſtůlgang hynweg. Bringen den frawen ir zeit. Bewegen zů kotzen. Vnd ſo man ſye kawt / reynigẽ ſye die mundgeſchwaͤr. Bewegen zů nyeßen. Sechszehen koͤrner ſeins ſamens yngenummen / geben ein güte purgatz durch den ſtůlgang. F iiij ritij Des Contrafayten Rheubarbarum. Kreuterbuͤchs Ander Teyl cv Rhabarbarum. abarbarum / ſo mit gefölfchet/ond recht Er F = iſt / hat groſſze tugent on Erafft/ift auch dem men em, im leib. Zuͤr frawen heymlicheit / hufftwee. Fürs blůt ſpewen / ſchwaͤre athem. Für den geſt oder klux. für Des magens überſchyeſſen / darm gegycht / die vmbgenden feber / vnd allerley ſchlangen biſſz. Einer yedẽ kranckheyt nach dargereycht. als wo kein feber / mit molcken. Aber wo feber do weren / mit honig waſſer. Den vnſyñig⸗ en vnd tobenden mit moͤrtreibel ſafft. Den miltzſüchtigen mit eſſich molcken. Vnd denen ſo die ſpeiß im magen nit behalten moͤgen / ge⸗ kawt / vnnd als dann hynab getruncken / doch das ſunſt kein tranck hernach folg. Hat ein treffliche natur abzůſtreyffen mit einer woͤr⸗ me.ſpricht Dioſcorides. U ee zu reüterbuchs Ander Teyl ei Geyſßbart. Linius ſchreibt / das diß kraut bletter hab —530 AN wie der weiſſz Senff/ Doch groͤber vnd ſchoͤrpff⸗ BEE er/eineonde geele wurtzel / die nach der erden ein _ = gefchmack hat, Ein fyereckechten ſtengel / vñ ein blüm gleich wie die Baſilica. Sein Krafft. Pyenocomos zů Latin / Geyſſzbart vff Teütſch / trinckt man ein halb lot mit wein / dz vertreibt die ſchwaͤrẽ melancholiſchẽ traͤüm. Mir gerftenmalg vermengt / vnd pflaſters weiß vff beülen / vnd was geſchwollen iſt / gelegt / zerteylet ſye. 3elicht vß was in leib geſchoſſen oder geſtoſſen. Sein bletter pflafters weiß vffgelegt /beyler die ſpitzigen blůt⸗ eyſßen / vnd ſchlyer. Die wurtzel zerſtoſſẽ / trinckt man eins halbẽ lot ſchwer / mit honig waſſer) das reyniget den leib von allẽ boͤſen choleriſchẽ vnd groben feüchtigkeiten. — — H En , 4 yſop. NZ, Dfopiftmenigklich bekant. hat zweyerley —geſchlecht. Zins iſt der Garten Hyſop. Das an⸗ der der Wyld Hyſop genant. Ir Complexion. Iſt von natur warm vnd trucken temperiert. Ir Krafft. Hyſod / feigen / honig / vnd raut in waſſer geſotten / vñ getruncken iſt trefflich gůt den lungſüchtigen / ſchwerathemdẽ / dem alten hůſt en/auch für Die flüſſz ſo vom haubt herab in Die glyder fallen / vnd hylfft darzů denen ſo vffrecht ſeer keichen / vnd bruſtſüchtigen. Diſer tranck toͤdtet auch allerleywürmimleib. Ob man ſchon den hyſop alein mit honig hynyn reibt. Mit eſſig vnd honig waſſer gekocht / zerteylt es die groben fleg⸗ mata / vnd fuͤrt die im ſtůlgang vß. Hat gleiche würckung geſſen mit grünen feigen. vnd fo vil kreff⸗ tiger / weñ man kreſſen vnd Irios darzů thůt. Macht ein ſchoͤnen glantzenden leib. Für das milg wee/vnd waſſerſucht / nim byfop / feigen / vnd ſal⸗ peter / mach daruß ein pflaſter / vnd legs vff. Mit wein aber wider die entzundung der glyder. cviij Des Contrafayten Wylder Hyſop. Kreüterbüchs Ander Teyl. eit Hyſop mit he yſſem wagfer vffgelegt/ zeücht die geftoffenen oder: gefchlagenen beülen vnd mäler hynweg. * feigen gekocht / vnnd im mund gürgelet / iſt gůt für dz hals gefchwär, | Vnd den mund off gefchwenckt/ oder gegurgeletmit byfop ger kocht ineffig/ftille das zanwee. | Ösen geſchwullſt ſetzt der hyſop nider / angezündt / vn der rachu en tpfangen. Die ſchwyndſucht / vnnd das beiffen vff dem haubt vertreibt der hyſor mit oͤl vermengt / vnd geſchmyert. Mit kümmig / ſaltz vnd honig zerriben / ſoll gůt fein für die gyfſti ge ſchlangen biſſß. Fünffſchoſſz byfop/famptzweyen von ruten / vnd dreyen feigen ſchoͤſſz gekocht / reyniget vnd lyndert allerley herrtigkeit amleib« Wylder Hyſop. N Don feim Nammen. En Wylden Hyſop nennen die Kryechen —— Thymbram / vnd die latiniſchen Cunilam / oder Satureiam / iſt ein kraut yedermañ bekant. Hat gleiche krafft wie der Thymian / würt auch gleicher weiß gebraucht / vnd vſſerthalb der artzney ſunſt zůuil Dingen angenem. | | Difen Wylden byfop pflangen ettlich in gaͤrten / iſt aber nit fo Freffrig als der recht wylo hyſop iſt. Sein Compferion. Öalenus festdifen byfop warm vnd trucken im dritten grad, Dañethaͤr ym ein vfjlöfende und treibende krafft würtzügegeben. Sein Krafft. Seit eygentſchafft iſt / zerteylen die wynd / blaͤſt / wz ſich vffblaßt vnnd krym̃t. Hylfft daͤwen / treibt den harn / bringt Den frawen ire kranckheyt / ſcherpfft dz geſycht ſo von groben flüſſzen verduncklet. Ein pflaſter mit korn daruß gemacht / legt den ſchmertzẽ cx Das Contrafayt Thymian. Sy Sein Namm / vnd Geſchlecht. Ffefryechiſch / latiniſch / vnd Frantzoͤſiſch / U: beyffset Thymus / Thymian zů Teütfch . Vnd iſt Sein Statt. Thymian waͤchßt gern an ſteynechten vnd vnfruchtbaren orten / vorab wo der moͤrlufft haͤrwaͤhet. Iſt doch feinen in vnſeren land» en genůgſam vil / zůuor in Franckreich in der Hlarbonefer gebyet. Den ſoll man ſam̃len wen er blüet/on am ſchatten dürr laſſen werd en. Der Weiſſz Thymian iſt auch beſſer dann der Schwartz. Sein Complexion. Galenus will / dz der Thymiã ſey in der woͤrme wol temperier⸗ ret bitz in den dritten grad / in welchem er trücknet. Dañethaͤr ym ein durchſchneidende krafft entſtot. Sein Krafft. Beyderley Thymian ſeind dem geſycht / das zů ſchoͤrpffen / vaſt gůt / ſpeiß / oder artzneys weiß yngenummen. Thymian mit ſaltz vnd eſſig / dyñer latwergs weiß langſam ab» hyn geſchluckt / iſt ſeer gůt den langwyrigen hůſten zů vertreiben. dann er bricht yn / vnd bringt ein lynds vßwerffen. Für ruckenwee / oder dem zwiſchen den ſchulteren / oder dem an der bruſt wee iſt / der brauch thymian mit eſſig vñ honig. Das gibt man auch den ſynuloßen / vnd melancholiſchen menſchen. Der geſchmack von thymian erweckt die fo Die fallend ſucht hab en. Vnd iſt ynen trefflich güs/fo fye off Thimian entfchlaffen. Iſt auch Dyenftlich Denen/fo vffrecht vn fchwärlich Eeichen/ den Kreitardüchs Ander Teyl. cyj lungſüchtigen / vnd den weiberen ſo ir zeit verhalten iſt. Thymian in waſſer bitz vffs dritteyl yngeſotten / treibt auch das todt kindt vß můter leib. Den mannen kumpt er wol für allerley geſchwullſten / es ſey des bauchs / der hoden / oder bloſen / mit eſſig vnd honig gebraucht. Thymian mit eſſig vermengt / vertreibt auch die harrtẽ knorren an hend vnd fuͤſſen / darzů die pfutzen. Dem weetag der hüfft / legt mans auch vff mit eſſig. Den G RAN Thymian gůt iij heller ſchwer / getrũck en mit eſſig vnd honig vff ein klein glaͤßlin voll‘ Bringt den luſt wider zů eſſen / ſo Thymian mit ſaltz zerriben ge nützt würt. Zammer Saffron⸗ Dif iſt der recht ʒam̃ affron / den ſetz für den / ſo obẽ in dißem Teyl / am.riiij. blatt verzeychnet -. ij er Des Eontrafayten Stabwurtz. — —— —— EEE En —— — — reüterbuͤchs Ander Teyl. cxiij Brotanũ zů latin / Stabwurtz zů teütſch / iſt eins lyeblichẽ yedoch bitterẽ geſchmacks. Sein je Si bläm goldfarb / thůt fich felbs in ð höhe vff. Würt Fre Doch Ducch fein fame gepflantzt / mit arbeytaneim anderen ort vff bracht. Mag zů vil fonnnit leiden/ond ſo es erkrefft et / wechßt es fruchtbar dahaͤr wie ein Reb. Sein Geſchlecht Zweyerley Stabwurtz findt man / Groſſz vñ Kleyne. Die groſſʒ wechßt vff baums weiß / lang / dynn / mit gruͤnen bletteren / vnnd zer ſchnitten / manns höhe . Die klein hat eſchfarbe bletter / iſt aber vil kleiner. Vnd iſt noch ein wylde ſtabwurgtz / die ligt vffder erden / wie weggraß / gůts geruchs / wechßt gern an bergen / oder an ſandecht⸗ en ſtraſſen. Sein Krafft Stabwurtz ſam zerriben / vnnd in waſſer geſotten / folgents ger truncken / iſt dyenſtlich Denen fo vffrecht Eeichen/den ynierlichen zer⸗ murrſten glyderen vnd brüchen / den hufſtſüchtigen / die nit harnen moͤgen / darzů den frawen ſo ire zeit verhalten. Vnd in wein getruncken / iſt es ein ſonder artzney wider alles boͤß gyfft / ſchlangen biſſz / oder ſcorpionen ſtich. Den geſtarrten glyderen reibt mans yn mit oͤl. Wo diß kraut hyngelegt / oder geſtrawt / da bleibt kein ſchlang / feins geſchmacks halben. o eim ſein augen erhitziget würden / der lege daruff diß kraut mit kütten / oder brot. Vertreibt die knorrbeülen / zerriben vnnd vermiſcht mit gerſten⸗ mel / vnd gekocht. Würt auch gebraucht zů der compofition Irios. Sein bletter braucht man auch/ aber mer den famen zu erwoͤrm⸗ en.ift deſſzhalb dem geäder güt. tem der frawen heymlicheit. Zeücht auch herauf was dem leib anbangt. — | RE den ynnerlichen glyderen gar dyenftlich / fo nůr feine ſchoͤſſz vonder das küſſin werden gelegt. Bringt luſt zůr vnkeüſcheit / vnnd iſt ein ſonderlich kraut wider alle zauberey fo den mannen ir recht nem̃en / ſich mit dem weib zů⸗ vermiſchen. | A iij Kreüterbuchs Ander Teyl cxvij Bachbunn. Achhuñ / Sion zů latin / findt man bey vñ inden waſſern / eines vffrechtẽ fetten ſtaudẽs / hat a bletter gleich wie der groſſz Epffig / doch Heiner vn gejchmackter, Sein Krefit. | Roh / oder gekocht / iſt diß kraut ſeer gůt geſſen / dẽ ſteyn zůbr echẽ. Treibt den harn. Bringt den frawen ir zeit / vnd zeüht die frucht von muͤter leib. Iſt gůt geſſen die blůtrůr zůſtellen. = Bauten. Ge N Ynofbatos vffkryechiſch / zů latin Sentes 3 Lanis/feind zů teütfch Butten / wechßt hoͤher danı die Brꝛomboͤrẽ / hat breytere bletter / vñ gantz harte doͤrn am ſtengel vñ zweigen. Ein weiſſe blům. Die cht / vñ ſo ſye zeitig würt iſt ſye rot / gefüllt mit vil Ir Krafft. Butten gedoͤrrt / in wein gekocht / vñ getruncken / ſtopfft den flüſ⸗ ſigen bauch. Das horecht aber doran ſoll man hynweg werffẽ. Dan es dem rachen / vnd der lufftroͤren ſchaͤdlich iſt. Vß Butten blůmen / ſo gleich wie die roſen wol ſchmecken / breñt man ein waſſer / das iſt gůt wie ander Roſen waſſer überige hitz zů ſtillen vnd leſchen. frucht iſt langele rauhen kernen. cxviij Des Contrafayten Saurꝛrauch. Bi Ander Teyl cxix — Saur?auch. Sein Namm / vnd Geſialt. — Pina acuta zů latin / Saurrauch zů teüt⸗ > — ſch keñt yedermann / iſt ein dornechte ſtaud / tregt rote langelechte feucht/im herbſt monat /ond daruor / luſtig im feld anzůſehen. Einer tyeffgegründten vnd vil zerſpaltenen wurtzelen. Sein Complexion. Die frucht iſt kalt vnd trucken im anderen grad / ſtopfft ſeer / vñ durchſchneidender art / deſſzhalb ſo iſt ſye allen flüſſen zů wider. Sein Krafft. Saurrauch geſſen / ſtellt vñ verzeert die alten flüſſz / vñ boͤße feü⸗ chte ſo von der můter vßflyeſſen. Sein wurtʒei rollen one vffgelegt / zeücht vß doͤrn vnd pfeil fo inlein geſchoſſen / oder geftoffen. Der Saurrauch ſelbs geffen/lsfcht den durſt / ſterckt dẽ magen vnd die leber ſo von hitz beſchwaͤrt ſeind. Wylde / oder Welſche Bonen. Zur Dr .. Sůch ſein beſchreibung im Erften Teyl difes K reüterbůchs / am. CCE,vnd.rrj.blatt. cxx Des Contrafayten 8 * DEN Fr 7% EZ = Angelica. Sůch feinbefchreibung im Erſten Teyldifes Contens fayten Breüterbůchs / am, CCC. vnd . xviij. blatt. . Meyfterwurg. Süchfeinbefebteibung im Erſten teyl des Con⸗ trafayten Kreüterbůchs / am. CCCxvĩ. bigtt L Alantwurtz. Sůch dißs krauts beſchreibung im er⸗ ſten teyl diſes Con⸗ 7 trafayten Kreüter büchs/am. CCC. vnd · xxviij. blatt. Oſterlucey. Sůch ſein beſchꝛeibung sm Erſten teyl des Com trafayten Rreuterbůchs / am xivj. blatt. 20 er ‘ Pfefferkraut. Sůch dißes Erants befchzeibung im Erſten teyl diſ es Contrafayten Kreüterbůchs / am. CCip. dlatt. ee) Kyebfiöchel. Süchfeinbefchreibung im Erſten teyl des Con srafayten Breüterbuchs / am. CCxcj. blatt. L ıj Zaͤpfſtinkr aut maͤñlin Sůch difes Erauts befchzeibung im erſt en ieyl des Contrafayten Kreüterdůchs / am. CCCxxx. blatt. Zaͤpfflinkr aut weiblin. Sůch ſein beſ⸗ chreibung im Erſten teyl des Contrafayten Rreüterbůchs. am. EC Cpppblate Kun N) — IR TLFTN NA N * Sb = Fan ö * x ZINN ⸗ RT = 9 > en J N | ] Peterlin, Süd) fein beſchreibung im Erſten teyl des Conten fayten Breüterbůchs / am. CCxcix. blatt. _— — an — Epffig. Such ſe ein befchzeibung im Erffenteyldes Contra fayten Kreüterbůchs. am. CCxcvij. blatt. Suͤſſzhõltz. Süd) ſein beſchreibung im Erſten teyl des Contra⸗ fayten Kreüterbůchs / am. CCCxxvj. blatt. | feinbefchzeibung im Erſten teyl des Contun⸗ ch fayten Kreüterbůchs. am, C CCxxxj. blatt. ů Wullkraut. 5 | | Haufwurg, Soch fein befchzeibung im Erften teyldes Contra fayten Kreüterbůchs / am. CC Crrij.blatt. Můterkraut. Süuůch ſein ange im Erſten Teyl diß u ⸗ trafayten Kreüterbůchs / am / CET ,vnd.!} blatt. Schlangenfraut. Süd, fein beſchreib⸗ ung im erfte Teyl diß es contrafaytẽ Kreü terbůchs/ am. lxxij. blatt / Woͤrlynßen. — — Suůch ſe — chreibung im Erſten Teyl dißes Contra⸗ fayten Kreüterbůchs / am. CC. vnd.lxviij. blatt. — Süd; ſein beſchreibung im Erſten Teyl dißes Contra⸗ fayten Breuterbůchs / am / CC. vnd. lxpj. blatt. m Burtzel kraut. ) N IR —2 — TR \ 2 7 ar U = > 3 - Sůch fein befchreibungim Erften Teyldifes Rreüterbůͤchs / am / CCC/ vñ. xxv. blatt. IIUHUN M ij ſchreibung im Erſten Teyldifes Com feinbe reüterbüchs/am, CE,vnd.Ivj.blatt. Sich K Beerwurtz. trafayten Nept. Sücdifes krauts beſchreibung im Erſten Teyldif Com teafayten Kreüterbůchs / am. CCC. vnd.iij. blatt. | | | (& ul REHNN MID) R \ + — 7) SEAN nn N IN eS = — “N En AN MN ZINN Peonien Roſen. Sůch ir beſchreibung im Erſten Teyl diß Con trafayten J— a M ig Hopff. Süchfeinbefchzeidung im Erſtẽ Teyldifes Contrafayt⸗ en Kreüterbůchs am. CCC. vnd. xxiiij. blatt. S.Jobañs kraut. yl dißes ſein befchzeibung im Erſten Te CC.vnd.ij.blatt. reüterbůchs / am. S 2 es Weiſße Nyeßwurtz. Sůch ſein beſchreibung im Erſten Teyl diß Con⸗ trafayten Breüterdůchs / am.lxij. blatt. Ybiſch. Süchfein befcbzeibung im Erſtẽ Teyl diß Cötrafayten Kreüterbüchs an dem CC. vnd.xxix.blatt. Beyffsblatt. trafayten B Sůch feinbefchreibung im Erſten Teyl diß Eon reüterbüchs/am/ CC/ vnd · xcvj · N N Wunderbaum. Des Eontrafayten cxlvj Roſen. Kreüterbuͤchs Ander Teyl. cxlvij == — a R oſen — | Be A 3 =! + IE FE > $ Kr “ 5 — E H te —— Von allerley Geſchlecht Sal der Kofen. ee Ofen werden genennt gemeynklich die fo man in den gan sch pflanget/zweyerley gefchlecht/ weifle und rote, Vnd der feloigen auch zweyerley/gefüllt/on ongefullt.Die andern werden wylde roſen genannt/als Cynoſbatos / vnd Cynorhodos / dz iſt roſen von hagendorn / vnd hunds roſen. Es ſeind auch pfingſt roſen / oder Beningen roſen / Ern roſen / vnnd deren gleichen / von welchen in iren Capitelen geſagt iſt. Complexionen vnd Juuamenten vß Dioſcorde. Roſen kelten vñ ſtopffen / vñ vil mer ſo ſye dürr ſeind. Von dißen roſen ſol man das weiſſz mit einem ſcheerlin abſchneiden / darnach im ſchatten ſtoſſen in einem moͤrſel / vnnd das ſafft entpfahen / vnnd behalten. Man mag auch die blaͤttlin doͤrren / vnnd behalten / ſeind wol ſo gůt. Die dürꝛren roſen in wein geſotten / vnnd darnach vßgetruckt / dz ſelbig ſafft iſt dyenſtlich zů hauot / oren / augẽ / zaͤnbüller / affters / afft ei. vnd mütter wee / mit eine federlin angefteichen/ oð darein elaſſen. Genañte roſen / auch alſo übergelegt / vnd nit vßgedruckt / legen die hitz des oberteyls des magens / den feüchten breſtẽ des magens vnd des heyligen feürs. Werden auch gebraucht zů wundtſalben. Die bletter werden gebrennt zů reynigung der augen vñ geſicht. Das gelb in der roſen gedoͤrrt / vnd in die feüchten flüſſigen zaͤn⸗ büller gethan / trücknet ſye. Deßgleichen die knoͤpfflin getruncken / ſtillt den bauch fluß / vnnd blůttſpeyung. Krafft des roßwaſſzers / findet man überflüſſig bey Hieronymo vnd anderen kreütterbuͤcheren. vd Des Eontrafayten KU) % cxlviij x MS, 7 — > SIR = N \ 2 ir ‘u \ —— NT, = N \ 4 Roͤte. \ OR, MM 2 Kreüterbuͤchs Andr Teyl. cxyxlix Ba 3 Nor. SUNG AT Dete / hatt iren nammen von derröfeirer wurtzel / damit man die woll vnd das leder ferb⸗ et / zů latin genant Ruben, — Ir Geſchlecht / vnd Statt. oͤte ſeind kundtbar. Eine ſo wyld Roͤte geheyſſzen. Vnd die zamm. Wechßt gern in eim ſandechtigem grund / in aͤcker⸗ en. Vnnd würt von den Caris zwiſchen die oͤlbaͤüm geſaͤhet. Vmb Hagenaw findt man ſein vil / iſt zů einer kauffmanſchatz vffgangẽ. Krafft der Roͤte. Der Roͤte wurtzel hat ein ſeerharte treibende krafft / fuͤrt mit ge walt den harn vilfaͤltig vnnd ſtarck haͤruß / ſo ſtreng das auch blůt haͤrnach geet. Deſſzhalb iſt von noͤtẽ / dz der yhenig fo ir gebraucht / vnd dorad trinckt ſich täglich bade, vnnd fein ſelbs eben warneme. Vß gleicher vrſach / welchẽ die gall überſcheüſſßzt / der trinck dor⸗ ab mit molcken waſſer. Das kumpt auch wol den hufftſüchtigen vnd denen ire glyder zům teyl verruckt werden. Wider der Natern biſſz / iſt dißes krauts oder ſeiner bletter ſafft gůt getruncken. Der ſam in molckẽ / mit eſſig getrunckẽ / oͤffnet dz verſtopfft myltz. So man nur die wurtzel einer geberendẽ frawen zů thůt / zeücht ſye die frucht / mit dem bürdlin haͤrfür. Ja auch De fraͤwlichẽ fluß. Heylet die weiſſz vngeſtalt maͤgert an der haut / mit eſſich pflaſt ers weıf vffgelegt. Die Öeelfücht vertreibt aud) diß Fraut mit ſtock vnnd ſtaud ano gehenckt / vnd nur angefeben.wie Plinius will, Soll fürbyndig güt fein/fo einer geftoffen/gefchlagen oder vers wundt ift/die bruſt damit zů reynigen vnd zů ftercken. Wie Joan nes Vigonius ſchreibt. Vnd dieweil diß kraut warm iſt im anderen / vñ trucken im dritt en grad / hat es ein edele würckung / ſpricht Auerrois / dz verſtopfft myltz vffzůthůn / den harn vñ der frawen kranckheit gewaltigklich zů treiben / wie erſt oben gemelt. a ii i I/II = ff L EN —— A — hmm ME 1% W = T N NN NSS v SU, 70 NZEN 7 37% = IN 77 FF — = I ART TUN TR an — J mm ne D N Anm? } \ N N SI N—y 000* 7 TUT: Nee Kreüterbuͤchs Ander Ten fi Bon den Balimen. Erfilich den Sruchtbaren/deren frucht man pfst. Apffelbaum. IIn wunderbarlichen vñ vnergründtlich⸗ en fleiſſz der Natur / zůnoran Gotts des allmecht igen / als der natur werckmeiſters / ſpuͤrt man off enbarlich in den oͤpffelen. vnd nam̃lich in dem / dz ren ſo vil vnd mancherley geſchlecht / vnderſchyd vn geſtalten iſt. Dañ ſolche frücht nit einerley form / farben / auch nit zů gleicher zeit für haͤr wiſchen / in gleichem geruch oder geſchmack / ſonð nach eins yeden lands art vnd hym̃eliſcher geſchicklicheit / hat ſye die Natur auch anderberlicher weiß begabt. Dañethaͤr ſye in iren kraͤfften nit als bald nach rechter eygentſchafft zů beſchreiben. Nun iſt aber der oͤpffel groͤſter vnderſcheyd / zůuor indem geſchmack / welcher wieer ſich nach der zeit veraͤnderet / alſo entpfahen auch der oͤpffel nature ein andere würckung. Dan vor dem ond ſye zeitigen / haben ſye ein herben vnlyeblichen geſchmack. Dannethaͤr ynen auch ein ſtrenge krafft zamen zů zyehen entſteet / welche von ynen nit benum̃en würt big das ſye für voll zeitig werden / vñ ein yeder apffel feine beſond⸗ er en geſchmack entpfaht. Ir Complexion vnd würckuüng. Aller oͤpffel bletter / bluͤet vnd zweig / vorab der Kütten / haben ein drengende vnd abſtreyffende art. Was fur oͤpffel ſeind truckener ſubſtantz / die ſeind auch beſſer zů behalten / vñ geben dem leib ein krefftigere fürung Dan die fo feucht er art. Dan von wegen irer feüchte werden fyefchnellverzeert/ für en deſſzhalb wenig / vnd Lauffen bald Durch den bauch, Die früling önffel/fo an ynen felbs herb wie alle unzeitige/feind Dein magen ſchaͤdlich / beſchwaͤrẽ yn / deſſzgleich Die bloß / verlegen darzů das geaͤder. Die yhem gen aber ſo ſuſſz / loͤßen den magen und den bauch vff / bringe Dorft/ond ſchaden dem geaͤder nit, er = = ZN „2. en Küttendaum. SEE Ydonia/oder Cotonea zů Latin eind Rüffen EZ Sihtelitfch, welche feind hart dꝛengig . Seind dẽ mag⸗ bequem, Dann fye krefftiger füren weder andere Mar. Vnd ſo iiij —— —— en clij Des Contrafayten man Kütten kocht / ſeind ſye wol mylter vn ſuͤſſzer zů eſſen / aber nie fo krefftig als die rohen. Darumb das ſye ir krafft verlyeren durch das gekoͤcht. A | Ir Krafft. Rohe Kütten/die doch zeitig/feind gůt denen fo blůt ſpewen / die blůtrůr haben / vñ denen der mag offt uͤberſcheüſſzt. Deßgleich den choleriſchen menſchen. “In regenwaſſer gekocht / vñ vff die bruſt gelegt / ſtyllt die ſchwaͤr en brünſt vnd hitz des febers. Vff den magẽ roh / oder kocht pflaſters weiß gelegt / benimpt ym als bald ſein weethumb. Die Kütten haͤrlin ſo vſſen vff den kütten ſtond / in wein gekocht / vnd mit Wachß vermengt / heylen die hytzigen boͤſen geſchwaͤr / der Carbunckel genañt. Vnd bringen das hor wider denen fo es vſſzfellt. Kütten ſchnytz in honig gelegt / vñ behalten / ſeind gůt den harn zů bewegen. Vnd iſt der ſelb honig darinnen kütten ſeind gebeytzt / dem magen ſeer dyenſtlich. Das ſafft von den rohen kütten iſt gůt den miltzſüchtigen / denen ſo vffrecht ſchwerlich athemẽ / den Waſſerſüchtigẽ / allerley zůfaͤll der frawen brüſt / dem affter oder frawẽ ſcham blateren vnd jo eim das geaͤder an den ſchenckelen zůuil vfflauffet. Kaͤtten blůmen gruͤn vnd dürr / ſeind gůt getruncken der frawen flüſß RER fo blůt ſpewen / vnd der augen entzündung zů vertreiben. Vß den Bůtten macht man ein ſafft / geſtoſſen mit ſuͤſſem wein / dz iſt gůt denẽ ſo der mag überſcheüſſzt / vñ ein vngeſunde leber haben. Ein oͤl in der Apotheck geneñt Melinum / macht man vß den Büt ten ſo vff dürrem grund gewachßen ſeind. Die beſten Bütten / ſeind klein / rond / vnd ein gang lyeblichen ger ruch von ynen geben. — Byrbaum. Ilerley geſchlecht vñ art der Byren / zoͤigen an ie alten / ſo von dem Baurwerck gefchziben/gleichals wol als von den oͤpffelen. In einer gemeyn aber / ſo haben alle Byr⸗ en ein krafft / zůſameu zyehen. Werdẽ deſſzhalb gebraucht pflaſters weiß zů allerley ſchaͤden des menſchen leibs. Byren ſeind weder geſunden noch krancken gůt roh zů eſſen. Gekocht ſeind ſye vil angenemer / vnd zůuorab dem magen / mit honig bereyt. Byren in waſſer geſotten / vnnd geſſen / zerteylẽ alle verherrtung oder verſtopffung im leib. Kreüterbuͤchs Ander Teyl. clitj Se Kyrßbaͤum ſeind auch eins vßlaͤndiſchen —gewaͤchß / etwann vß Ponto gen Bom bracht / erfüllen yetzt alle laͤnder. Seiund vilerley geſchlecht / nach irer mächerley art vnnd geſchmack. als Suͤſſz Kyrßen / Saure / vnnd Eſſechte. Die Suͤſſen kyrßen lauffen bald durch / vñ füren wenig, Dargeg en würcken die ſauren vnnd eſſechten. dañ ſye Dem bauch vnd Dem magen nutz ſeind / das ſye zertrennen vnnd zerſchneiden Die geoben flegmata. Kyrßen behalt man gleich wie Oliuen yngelegt / oder an der ſon nen gedoͤrrt. Das hartʒ von kyr ßen mit wein vermiſcht / vnnd getruncken / ſoll gůt ſein wið den alten hůſten. Macht auch ein ſchoͤne haut am leib. Iſt gůt zů eim hellen geſycht. Bringt luft zů eſſen. Dyent auch denen ſo den ſteyn haben / in wein getruncken. clitij Des Contrafayten — — 7 ERSTE h TE Maufbssen. KL Rn Abels weiß ſagt man / dz der Vaulboͤrbaum SEN (ey der aller fyrſüchtigeſt under allen andern baͤumẽ. Deſſzhalb / das er amlerften blue / vnd alſo entriñ Dem reiffen und vngewytter. ein feucht haben dreyerley farb,feind erftlich weiſſz / nach dem ferben [yefich in rot / vñ amletften in ſchwartz. als Dan feind fye zeit ig / vnd geben ein weinryechenden fafft. Ir Complexion. Galenus am ſibenden bůch von den eynfachẽ Artzneyen / ſchreibt / das die verzeitigeten Maulboͤren oͤffnen den bauch / die vnzeitigen aber ſtopffen yn. deſſzhalben ſye wol zů brauchẽ in den vnnatürlich en flüſſzen des bauchs. In der ſpeiß aber ſoll man ſye ynnemẽ gleich wie Sumac mit wein oder waſſer. Die zeitigen maulboͤren / on das ſye zůſammen treiben / haben ſye doch etwas ſcherpffe bey ynen. Vñ iſt der gantz maulboͤrbaum einer vermiſchten art. dann er zům teyl ſtopfft/ vnd zům teyl oͤffnet. Xedoch gibt man der wurtzel mer krafft zů / vffzůüthůn vnnd zům ſtůlgang furderen / als vil / dz ſye auch die breyten leibwürm vßtreibe. Ir Krafft. Maulboͤꝛr geſſen vor anderer ſpeiß nuͤchter / ſeind Dem magen nit vngeſund / ſonder nutzlich. Aber nach anderer ſpeiß / ſo der mag mit boͤſer feüchtigkeyten beladen / werden auch ſye zerſtoͤrt vñ zůmcht. er ein hitzigen magen hat / vñ wol daͤwigiſt / ſeind ſye nüglich. Maulboͤren ſafft mit honig anbereyt / hynderſtellt die flüſtz / vnd heylt die gum̃en geſchwaͤr. ie wurgel vom maulboͤrenbaum ſeüdt man inwaſſer / oder die rynd / vnd trinckts den bauch zů laxieren. Die bletter mit eſſig vffgelegt / ſeind ein herrliche loͤſchung wid⸗ er Das heylig feür. In wein gekocht / vnd im mund gehalten / mylteret dz zanwee. Vnd fo die wurtzel im ſommer geſpalten / vnd behalten das fye d / iſt ſye gůt Die boͤß feüchte von den zaͤnen vßzůtreiben. — Si — a 2 Daumdrulls. UM Ic Baumnüfiz habe bey den Alte ein herrlich ze ennammen . als nam̃lich Künigkliche Hiffs.Danifye erftlich vß Perfide / vonn Aünigen anderen Drouingen mitgeteyle feind zů pflantzen. Vffkryechiſch Caria Bafılica.darumb/Dasfye das haubt beſchwaͤren. Ettliche neñen fye auch Reyechiſche Nujſz Kreüterbüchs Ander Teyl. clv darumb / dz ſye vß Kryechen land in Italiam bracht / nach dem ab⸗ ſterben Catonis. Ir Complexion. Nuſſz baum mit feucht vnd bletteren ſtopffen. Ir Krafft. Dioſcorides ſchreibt / das die Baumnuſſz ſchwerlich verdawt werden / ſeyen dem magen ſchaͤdlich / vertreiben wol die choleriſch en flegmata / bewegen aber darneben haubtwee / vnnd den huſten. Den yhenigen aber fo vndaͤwẽ / oder kotzen woͤllẽ / ſeind ſye nuͤchter en gůt geſſen. Raut / Nuſſz vnd feigen miteyn geſſen / widerſtond dem gyfft / ob ſchon das yemant geſſen oder truncken hett. o man der nuſſz vil yſſzt / vertreibẽ ſye die breytẽ würm im leib. Mir Nuſſʒen und honig macht man ein pflaſter / vnnd legt es vff die bruſt / zů weychen das bruſtgeſchwaͤr / oder bruſtſucht Bringt auch wider die verruckten glyder. Für menſchen / oder hundts biſſz / nim nuſſz / zybelẽ / ſaltz vñ honig / vermiſchs / vnd legs daruff. Nuſſz mit der ſchoͤlet verbreñt zů puluer / vñ vff den nabel gelegt / legt das bauchkrymen vnd drengen. Vnd vß ſolchem puluer / ſampt weinen oͤl würt ein ſalb / ſchmyert man den kinden ee haͤubter / dauon wechßt ynendas bor. Nuſſzkernen zů puluer verbreñt / vnnd mit wein zertriben / iſt gůt der frawen flüſſz zů ſtellen. Die hytzigen Carbunckel geſchwaͤr vertreibt auch diſe ſalb / vnd bri igt ein ſchoͤne narbe. Nuſſz ſo ſye noch gryen / ſeind ſye dem magen angenemer vnd ge ſünder dañ die alten. Die dülſchechtẽ maͤler am leib / vertreiben ſye auch / daruff zerrib en gelegt. — — A Salcnülls. a —Orylus / iſt ein Haſelnuſß ftaud/ oder baum / mag den wynter wol dulden. Diß baums frucht neñen Die Alter Heracleoticas Donticas/Pzeneftinss / vnd Nuces Auel lanas, Seind mancherley geſtalt. als Ronde / Lange / rote / weiſſe // wylde vnd zamme. } Ir Kraft. Seind gleich wiedie Baumnuſſz dem magen ſchaͤdlich. So man aber haßelnuſſz ſtoſſzt / vnd trinckt ſye mit honigwaſſ⸗ er/fo vertreiben ſye den alten hůſten. Sebraten / vnnd mit eim wenig pfeffer getruncken / verzeeren ſye clvj Kreüterbuͤchs Ander Teyl „oh — J 9 * Er Pflaumẽbaum iſt ein ſonderer knecht Ned en zůtragen / vnd fo fruchtbar anymfelbs/das er feld zeün vnd gärten befet/dem bawman vñ mẽigklich bekant. Seine frücht Pflaumen yſßt man / ſeind aber dem magen ſchaͤdlich / vnnd bꝛringen ein durchlauff. Aber vnder allen pflaumẽ ſeind die von Da mafco Die befiten/Damafcens genennt / welche auch in der artzney am braͤüchlichſten. ; A Vnd die fo zyrülicher geöffe/ wolzeytig von den gemeyne pflaum en/feind auch am lyeblichften zů effen. Vnd ye kleyner / harter vnnd ſaurer / ye aͤrger. Ir Krafft Pflaumen in eim Mett geſotten / vnd getruncken / weychen ſeer / oð auch allein geſſẽ. Vñ noch vil mer / fo man de mett daruff trinckt. Die bletter vom Pflaumenbaum in wein geſotten / vnnd daruon im mund gegur glet / woͤrt des Zaͤpflins abfallen / vñ wendt ab feine gefchwär/fterckt darzů die büller, Gleiche Erafft baben die wylden pflaumen / fo ſye gedoͤrrt ſeind. Vnd in eim geſottenẽ wein gekocht / feind fye dein magẽ nutzlich er/vnd den leib zu befchlyeffen gefchickt. Pflaumenbaum gumi zelicht die wunde zůſam̃en. Vnd vß wein gereuncken/bzicht es den ſteyn in der blaſen. Item ſo mans den jungen Finderenpffdie Flechten vnd zitterßen ſtreicht mit eflig/vertreibresfye. Eſchroͤßlin. So die Eſchroͤßlin noch gelbfarb / vnnd nit volkum̃en zeitig / ſoll man ſye vffſchneiden vnd an der ſoñen doͤrren / darnach in der ſpeiß brauchen / den bauch zů ſtopffen. — Rreüterbüchs Ander Teyl. clvij vw; Bellch Kyrßen. NSS Elfchfyrfbaum’Eomus sülatinsftein chen er ſtarcker baum / bringt ein frucht gleich wie ein Oli» Drtalia findt man Dreyerley Neſpelbaͤtim / Ne die ſich ſelbs vnderſcheyden in der groͤſſe / vnnd im ge⸗ ſchnack Seind Doch die kleyneren die beſſten. Deſſzhalbẽ / das ſye a 1. Lea der oͤlbaum iſt etwañ bey den Altẽ in boh BIS SH em werdt/wie auch noch gebalten/vimırfleiffsvffge pflantzt / ſonder groſſen koſten. Ein vaft fruchtbarer baum. Will ab er an gar kalten oder zůuil heyſſen laͤnderen nit wachßen / ſunſt eins gemeynen hym̃els vnd erdtrichs benügig . Man beſchneidt yn wie die Rebẽ / vñ reiſſzt yn etwañ / ſo bringt er deſt ryhlicher frucht vñ öl, Sein Geſchlecht. Wyolde / vnd zam̃e oͤlbaͤum findt man, Die wylden neñet man Ole aſter / oder Ethiopiſche oͤlbaͤum. Die zam̃en aber ſeind die Eh eloiif Des Eontrafayten Sein Kraſſt Die bletter von Slbaumen haben ein zůſam̃en zyehende Frafft / deſſzhalb beaucht manfye zům beyligen Feür / zů Den geſchwaͤrẽ ſo vmbſich freſſen / ſich weit vßteylen / zůn carbunckelen / vnd nagel ge⸗ ſchwaͤren / kleyn geſchnitten / vnd darüber gelegt. Die aͤrtzt brenen diſe bletter / ſtoſſents / vnd vermengents vnder honig / reiben ſolichs vmb die ſtynckenden geſchwaͤr / ͤffnen ſye alſo damit ſye reyn werden. Vnd mit gleicher bereytung heylẽ ſye der fuͤſſz / oren / oð gemaͤcht geſchwaͤr / vnd was ſich zůſam̃en ſamlet von boͤßer matery. Wo ſich die haut am haubt abſchüferet / bringt es ſye wider / vnd hefftet ſye wider hynan. Iſt auch gůt geſſen / die mundgeſchwaͤr zůuertreiben. Gleiche würckung haben auch das ſafft / vnd der bletter gekoͤcht. Oelbletter ſafft braucht man auch zů allerley der frawen flüſſz. dañ es ſtyllt ſye. ft auch guůt zů allerley zůfaͤll / blaͤterlin / woͤrlyn / vnd alte augen⸗ üſſz. Würt deſſzhalb nũtzlich gebraucht zů den augenſaͤlblin / der ang brawen vßfallen zů wenden. Wie aber ſolich ſafft geſamlet werd / iſt diſe meynung. Die blett⸗ er ſoll man ſtoſſen / vnnd mit wein / oder regenwaſſer beſprengen. Nach dem vßdrucken / an der ſonnen dürr laſſen werden / vñ zů küge lin machen. Yedoch iſt das ſafft mit wein der maſſen bereyt / krefftig er / vnd vaſt dyenſtlich den ryñenden geſchwaͤren der oren. Die bletter von den wylden oͤlbaͤumen breñt man auch mit der blů et / vñ thůt ſye miteinander in ein hafen / wol allẽthalbẽ verlutiert / vi laſſzts vffs letſt ynkochen. Nach dem mit wein abgeloͤſcht / breñt mans wider / vnd weſcht die eſch gleich wie bleyweiſſz / vnd macht kügelin daruffz »feind gůt zůn auge zů brauchẽ für das fo man Nüt in der Apotheck neñet. Das mag mã auch wol breñen von den zam̃en oͤlbaͤumen bletterẽ / ſeind aber nit ſo krefftig / wiewol den augen ein lyndere artzney. Das holg von eim wylden oͤlbaum angezündt / ſo es noch gryen iſt / gibt von ym ein ſaͤfſtlin / das ſchmyert man vff den grynd / raude vnd zyttersflechten / treibt ſye frey hynweg. Die Oliuen beyder wyld vnd zam̃en oͤlbaͤum zerſtoſſen / vnnd vff das ſchüferich haubt / oder freſſende geſchwaͤr gelegt / heylet ſye. In den oliuen kernen das ynnerſt / mit meel vnd ſchmer vermẽgt / iſt gůt gebraucht ſo eim Die naͤgel an den fingeren ſchwaͤren vñ vn⸗ lüſtig werden. Was von feür / oder heyſſem waſſer gebreñt / das benaͤm en oliuẽ zerknütſcht / mit ſaltz yngelegt / vnnd darnach über Den branndt ge⸗ ſchmyert. Deſſzgleich fo reynigen ſye auch Die ſtynckenden ſchaͤden. — — Kreüterbüchs Ander Teyſ. clix Wackelende zaͤn / oder Die Büller zů ſtercken vnd vff zů trücknen gibt ſoliche oliuen gefülg ein güte mund ſchwenckend. 30 folicher abteuckung der feülenden büller / dyent auch feer wol dz oͤl von den wylden oͤlbaͤümen. Beueſtet auch die wackelendezän, dz brauch alſo · Baũwoll wynd vmb ein reyn ſauber inſtrumentlin / dunck das in oͤl / vnnd hebs ſaüberlich an die büller ſo lang bitz fye — nu die böfen abfallenden flüſſz / durch die fyealfo verfaulen. Das gumi oder waſſer fo vß den oͤlbaͤümen / vnd zůuor den Ethi opiſchen oͤlbaͤümen ryñt / braucht man zů dem ſtumpffen gefycht/ vn befleckten augen. Treibt auch den harn / vnd den frawen ie kranckheyt. Iſt ſeer gůt in die holen zaͤn. seat syfitiger art.Dani es die frucht imleib verderbt vnnd vß treibt. Der malgey aber / vnd den zytterflechten feer dyenftlich vñ gůt. Seigendaum. Von iren Befchlechten/ vnd Complexion. — Amm / vnnd wylde feigen / beſchreiben Dioſco rides / vnd die anderen Simpliciſten. Vnd melden / wie dz die zam̃ en feigen / ſo gepflantzt / noch friſch vnd wol zeitig / dem magẽ ſeyen ſchaͤdlich / vnd den durchlauffbringen / ſtillt ſich doch als bald ſelbs. Reytzen ſunſt zům ſchweyſſz / vnnd machen vil ſeüren. Loͤſchen den durſt / vnd die hitz. Ir Krafft. Gedoͤrrte feigen fůren wol / vñ erwoͤrmen den leib / bringẽ durſt / vnnd behalten ein geſunden leib / wenden die flüſſz ſo oben haͤrab in magẽ fallen. Seind ſunſt der kaͤlen / rachẽ / bloſen / vñ nyerẽ angenem. Deflzgleich denẽ ſo nach langer kranckheyt erbleycht / den ſchwer aͤthemenden / denen ſo den fallenden ſyechtag haben / vnnd ſo zů der waſſerſucht geneygt ſeind. Feigen mit hyſop gekocht / iſt ſeer gůt die bruſt zů reynigen. Darzü für den alten hůſten / vnd allerley zůfaͤll der lungen. So man feigen mit ſale nitro / vñ cnico zerſtoſſzt / vnd fpeif weiß yſßßt / thůt es vff den verſtopfften leib. Das waſſer darinn feigen wol gekocht / im mund gegurglet / iſt güt für Die geſchwaͤrlin am gum̃en / vnd entzündung der kaͤlen. Feigen kocht man wol / vñ zerreibt ſye / damit ſye bereyt ſeyen vfſ⸗ zůſtreichen allerley geſchwüllſten. 05 y ZN clx Des Contrafayten. Kroͤpff / beülen / vnd oren geſchwaͤr weychen ſye vff / vnd zeitigen die ſchlyer. Vnd das ſouil krefftiger / ſo man ynen cin zůſatz thůt mit Irios wurtzel / nitro / vnd kalck. Gleiche krafft ſollen auch haben die rohen feigen / der maſſen zůſatz bereytet. Mit wein / gerſtenmeel / vnd wermüt gekocht / werden fruchtbar lich vffgeſtrichen den waſſerſüchtigen. Feigen breñt man wol / vnnd verarbeytet ſye vnder wachs / das gibt ein gůt pflaſter die erfrornen fuͤſſz geſchwaͤr zů heylen. Bohe feigen verwerckt man auch vnder ſenff / vnd ſal nitri / vnd x folichs vff die oren / benimpr ynenden brunſt vnnd das faufen arınnen, Beyder zam̃ vñ wylder feigenmilch/ in gemeyne Fü milch gethon macht ſye zůſam̃en lauffen/ond treñt fye wider gleich wie der effig. Bar — ein krafft vff zůthůn / vnd zů ſchwaͤren. Erweycht den hert en bauch. Offnet der frawen ſchloſſz / ſo mans vnder geſtoſſene mandelen vermengt / vnnd trinckt. o mans mit weiſſem von eim eyg vermengt / vñ es zů der fraw en thůt / erweckt es ir zeit. Mit kryechiſch haͤwmeel vermiſcht / vnnd mit eſſig dem podagra vffgelegt / iſt ſeer gůt. Trücknet vff die tryeffend malgey/beylt die zytterflechtẽ / beſſert die vngeſtalt knorrecht haut / den grynd vnd die ryñenden haubt ge ſchwaͤr / mit gerſtenmaltz temperiert. Für die ſcorpion ſtich / treüff ſolichs in die wund. Gleicher weiß für den vnſyñigen hundt biſſz / vnd was von vergyfften thyeren ge⸗ ſtochen / oder gebiſſen iſt / heylet es alles ſammen. Iſt ſeer gůt in die holen zaͤn mit eim kleinen baumwoll jngethan. Dañes ſtyllt iren ſchmertzen. Das würckt auch das ſafft von den feigen ſchoͤſſen / Caprifici ge⸗ neñt / vßgetruckt / ee dañ die bollen bärfür wachßen. Den dorrt man am ſchatten / vnd legt yn gleicher weiß in den holen zan. Diß ſafft hat ein gleiche krafft mit der feigen milch / das es mach ſchwaͤren. Kuͤ oder geyſſz milch im kochen mit eins feigenbaums zweig ge ruͤrt vermiſcht / gewynt ein groſſe krafft den leib zum ſtůlgang zů oͤffnen. Die vnz eitigen feigengeſotten / vnnd alſo über geſtrichen / weych en vff was am leib vffgeloffen / beülen vnnd knorren. Nemen auch hynweg / vermengt mit meel vñ nitro / die geſchwaͤr lin an beyd mann vnd frawen / formice / vnnd thymi genannt, Feigen bletter / mit eſſig vñ nitro yngeribẽ / heylt die haubt ſchuͤp en vnnd geſchwaͤtr / deſſzgleich die nachtbreñenden augenwoͤrlin. Vnd ſo ſich Die haut rauh verweiſſzt am leib / oder die augbrauen Kreüterbuͤchs Ander Teyl. clxj vffſperren / dyenen ſye auch darzů wol darein geriben. Seins holtz eſch gibt ein gůte laug / welche gůt iſt zů heylẽ allerley boͤße geſchwaͤr / mit eim yngeduuckten ſchwammen darein gethon. Iſt gůt clyſtiers weiß zů brauchen / für das gedaͤrm zwang / vnd krym̃en. Reyniget auch / fuͤgt zůſam̃e n / vnd füllt op die tyeff freſſen⸗ den geſchwaͤr. Die eſch mit oͤl vnd wenig waſſer vermẽgt / zůuor durch ein fyltz triben / iſt ein herrlicher tranck denen ſo hoch gefallen / vnd gerunen blůt bey ynen haben. Woͤrtt des magens überfluſſz. Was zerknürrſcht / vñ im geaͤder ſchmertzẽ hat / ſoũ mit oͤl vñ diſer eſch ſich ſalbẽ. Bringt defchweyflz. Iſt gůt wider aller ſchlangẽ biſſz / vñ ſo einer gypf truncken bett. RS J [ WMWandelbaum. ZJe Wandelbaͤum ſeind Teuſcher nation wol ie bekant/ ſeind auch da in eeren gehalten. Vnd ſeind die beſſten Mandelen / welche am bitterſten. Von wegẽ irer onzal krefft en ſo ſye in der artzney haben vnd mitteylen. Ir Krafft. Die ſuͤſſen Mandelẽ / ſo im brauch ſeind zů eſſen / ſeind nit ſo krefft ig als Die bitteren. Bewegen den harn / vnnd machen den leib dynu. Dife Mandelen alſo friſch mir iren genen fchalen geffen/ trück⸗ nen ab den überladenenmagen mit feüchtigkeyt. Die wurgelvon dẽ bitteren Mandelen kocht / oder Die Mandelen ſelbs / geben dem angeſycht ein gůte farb angeſtrichen. Bewegen auch den frawen ir kranckheyt hynzů gethon. Fürs haubtwee / ſtreich ſye an die ſtyrn / mit eſſig und roßenoͤl. Mit wein ſalbt man ſye vff die augenwoͤrlin. Vnd was vmbſich friſſzt / oder für die hundts biſſz / mit honig vffgeſtrichen. Vud ſo mans yſſzt / bringe n ſye ein ruͤwigen ſchlaff / der ſchmertzẽ legt. Bewegẽ auch den harn. Vnnd mit amelmeel vnnd müntz ver⸗ miſcht / ſeind ſye dyenſtlich denen ſo blůt ſpewen. | Seind gůt mit möztreübel fafft yngenummen / denen fo den fteyn. haben / vnnd nit wol harnen moͤgen. Vs denbitteren Mandelen macht man auch mit honig vñ milch ein dyñs lattwoͤrglin / dz legt man vff einer haſelnuſſz groſſz / iſt gůt den leberſüchtigen / ſo vil hůſten / vnnd Denen ſo das krym̃en haben, Fünff oder ſechs bittere Mandelkernen vor der ſpeiß geſſen / be⸗ waren vor der trunckenheyt. Wei ein fuchs bitter Mandelen yſſzt / ſo ſtürbt er daruon. Das Gumi von diſem baum woͤrmt / vnnd ſtreyfft ab / vnd iſt gůt getruncken wider das blůt ſpewen. Vnd mit eſſig ſalbt mans vff die flechtende raud. O iij Ari Des Tontrafanten Sest en langwyrigen böften mit wein getrumchen, MNt moͤctteũdel — gehn u weolmwider den ſteyn zu — - — Mandeit — ſt gẽt mt rofölrn —— is gekoche in dre ET > — 2* — e — — — ec Tess sleibe Eraffe vñ Srörhrang wu Di Eye baten za Du per f et od dem fernen. Ir Kraſft. Der M- erh innen — — —— —— keſten ſchoͤlet bab⸗ en krafft bey yaen vnd ſo man fye Echt in eim BT en — — Beftenöletteren / das iſt feer ſcᷣᷣlich ch gewart das N INS J— — er SUN In — N >» >y I \ mm NND KL RS 72} 9 2.0) 44 — = U m WU UN" — * LANE j j n —66 Ras Sean - 3) j —— U ll TEN AANAN N m U DS N ‚N \\ NN NND ul 77 mZ IM) —999 Mm \ clxiiij Kreüterbuchs Ander Teyl Von den vnfruchtbaren Baͤümen / deren frucht man nit yſſẽt. — voorꝛborꝛbaum. Aurus iſt ein Lorborbaum / welchẽ etwau / I N E Ih die yrrig Heydenfchafft/irem abgott Apollini zů ſchriben / vñ bzauchten feine z weig in der zeit des 8] fridens/als die da allzeit grůnten. Sein Krafft. Diſer baum hat in bletteren / rynden / vnnd in ſeiner frucht ein er⸗ woͤrmende krafft. = e — gekocht / dyenen der blaſen / vnd der frawen heymlich em glyd. Vnd über ym̃en / weſpen / roſſzmucken / oder ſchlangen ſtych ge⸗ ſchinyert / vertreibt ſye on ſchaden. Item mit oͤl gekocht bringen ſye den frawen ir kranckheyt. Die jungen lorboͤrbaums bletter zerreibt man mit gerſtenmaltz / vnd ſetzt hynzů raut / ſo iſt es ſeer gůt zůn augen, Roßhonig dabey / zum boden wee. vnd mit irios Sl vermiſcht / zum haubtwee. Der ſelbigen bletter alltag drey verſchluckt / ſetzen das hůſten. Vnnd mit honig zertriben / ſeind ſye dyenſtlich denen ſo ſchwaͤr⸗ lich athemen. Die ſchwangerẽ frawẽ ſollen ſich trefflich huͤten vor diſes baũs wurtzel rynden Sunſt bricht die wurtzel den ſteyn im leib / vñ iſt der leberen gůt / drey heller ſchwer vß eim wolryechenden gůtem wein getruncken. Die bletter bewegen zů kotzen. Lorboͤrbonen treiden der frawen zeit / zerknũtſcht hyn zů gethan / oder getruncken. Zwo der lorboͤrbonen geſchoͤlt / vnd in wein getruncken / iſt gůt dẽ en ſo vffrecht keichen / vnd ſo ein veralteten hůſten haben. Vnnd iſt ein feber darbey / ſo trincks der kranck mit honigwaſſer / oð gekocht em moͤrtreübel ſaffr. Seind gleicher würckung bey den Schwyndſüchtigen / vñ allen flüſſen fo ſich vff die bruſt ſencken. Dañ ſye verkochen / vñ zyehen den koder vnd vnflat hynweg. Wider der fchlangen gyfft trinckt man iren der maſſen.iiũ. Lorbonen ſafft iſt gůt wider die beiſſende raud vnnd leüßſucht. Fur das Orenwee vnnd daͤube / vermengt man ſye mit eim alten wein / oder roßhonig / vnd treüfflets damit hynein. Vnd wer damit geſalbt iſt den flyehen alle vergyffte thyer. Wañ Kreüterbüchs Ander Teyl. clxv riſcher / vnd gruͤnferbiger / ſo vil auch — Tamariſck. ae Orftroder Tamariſck / iſt ſtaudẽ gewaͤchß / vñ ſteet gern bey den waſſeren vnd pfůlen. Tregt bletter wieder Seuenbaum. Iſt in Teütſchen landẽ ein vnfruchbarlich ge waͤchß. In Egypten ſaͤht man yn / da ſchwingt er ſich vff gleich wie ein baum / vnnd bringt ein frucht gleich den Galloͤpffelen. Sein Complexion. Tamariſck iſt warmer vnd truckener natur. Dañethaͤr er durch ſchneidt / vnd abtreibt was vnnatürlich im leib iſt. Vorab den miltz ſüchtigen dyenſtlich. Sein Krafft Dioſcorides wil / das Tamariſcken ſam getruncken / ſey ſeer gut denen ſo blůt ſpewen. Würt auch gebraucht zů der augen artzney. Item denen der mag vil überſcheüſſzt / zůn frawẽ kranckheyten / denen ſo die gallüberlanfft / vnnd der vergyfften ſchlangen biſſz / Phalangen genañt. Setzt nider alle geſchwullſten. Vnd hat die rynd vom Tamariſcken gleiche krafft wie der ſam. Die bletter gekocht mit wein / vñ getruncken minderen das miltz. Vnnd mit ſolchem gekoͤcht ſoll man den mund wol ſchwencken / fürdz zanwee. Deſſz gleich fo der frawen fluſſz uberhandt wil nem⸗ en / ſtyllt es yn / Welches auch würckt die eſch von Tamariſ 5 holtz. clxvj Des Contrafayten Der voller nyſſz vñ leüß iſt / der beſpreng ſich mit ſolchem wein / ſo vertreibt er ſye. Vß Tamarılk — — er neñen den Seuenbaum / Sauinam / oder herbam Sabinam. Sein Geſchlecht. Zweyerley geſchlecht iſt ð Seuenbaͤüm Das ein hat bletter wie der Cypꝛeſſz / yedoch dornecht / eins ſtarcken geſchmacks / raͤſſz vnd hitziger art. iſt nit hoch / mer breyt dañ lang. Das ander geſchlecht ſyht dem Tamariſcken nit ungleich, Sein Complexion. Der Seuenbaum iſt warm vñ trucken im dritten grad / einer ſub⸗ tilen ſubſtantz / gůts geruchs / doch bitter / deſſ; halb fo ſtopfft er. Sein Krafft. Seuenbaum bletter ſeind gůt vnden vff zů reichen / vn ſunſt ein wolgeſchmackten rauch damit zů machen. Heylen auch die vmbſichfreſſenden geſchwaͤr. Pflaſters weiß vffgeſtrichen / erkuͤlen ſye was enttzündt ift . Vnd mit honig gebraucht / treiben ſye ab die ſchwartzẽ flecken des leibs. Kreüterbuͤchs Ander Teyl. clxvij A Eychbaum. 6 As ſtarcken gewaͤchs der Eychbaum / ſo in der wurzzel / ſo in ſeinen aͤſten hab / ſycht menigklich vor aug en Neben dem auch / wie naher volgt / auch in der artzneybraͤuchlich. Iſt eins über auſſz langwyrigen alters. Sein Complexton. Alles was vom Eychbaum kumpt / bletter / frucht / rynd / vnd die — / zůuor Das zwiſchen dem holtz vnd der uf eren rynden iſt / hat ein abſtreyffende natur. Wie auch dz / ſo zwiſchen der eychel hülßen vnd ſeinem ynneren kernen anwachßet. Sein Krafft. Eychelen bringen den harn / bewegen aber haubtwee / vñ blaͤhen / ß N nn fye a Seind aber heylfam für allerley gyffriger thyeren iff3 oder ſtich. Die eychelhülßen gekocht in büffel/ oder in menſchen milch / iſt ein gyfft wider gyfft. Eychelen klein zerſchnitten / oder zerſtoſſen alſo roh / vnd vff ent⸗ zündte glyder geſtrichen / lyndert ſeüberlich. Mit geſaltʒenem ſchweinenem ſchmer über die harten knollen fo im leib wachßen / vnd boͤſe eyſſen geſchmyert / heylt ſye. Das ynner ſo zwiſchen dem holtz vnnd der vſſeren rynden iſt / ge⸗ kocht / iſt denen gůt / ſo vß bloͤdigkeit des magens verſtopffet ſeind. Item für das darmgegycht / vnd denen die blůt ſpewen. Solich gekoͤcht thůt man auch vnden zů der frawen ſo ire zeit zůuil fleüſſzt. Vnd gleiche würckung haben auch die Eychelen. Die oͤpfſel fo an den Eychbaͤumen wachßen / haben ein abſtreyff⸗ ende krafft in ynen / zůuor die noch vnzeitig ſeind. Die ſtoſſzt man / vñ legts vff faul über gewachſen fleyſch / werdẽ auch gebraucht zůuerhynderen die flüſſz ſo vff die büller fallen für allerley mundtgeſchwaͤr / vnd das zaͤpflin wider hynuff zůtreiben. Den kernen ſo im Eychapffel iſt / thůn in ein holen zan / ſo legt er alsbald den ſchmertzen. Stellet auch das bluͤt / gebrennt / vnnd in eſſig / wein / oder ſaltz⸗ waffer abgeloͤſcht. Gekocht ſeind ſye nutzlich gebraucht zů dem gyckel / oder vßhang endenem an der frawen heymlicheyt. 09 ehroiif Des Eontrafayfen Vnder eſſig oder waffer vermifcht/macht ein ſchwartz har. Seind gůt den verſtopfften darmgychtigen / in wein / oder waſſ er zertriben / vnd yngeriben / oder getruncken. Vnd in einer gemeyn ſeind ſye zů brauchen / wo von noͤten iſt ab⸗ zůſtreyffen / oder trücknen. =. Myſtel Affolter. Er Myſtel wechßt in den Eychen vnnd Byr⸗ —— Seinebletter feind geel / vnd Doch mer bleychgruͤnfarb / i * u — Agus / der Buͤchbaum wechft in bergen’ thaͤl eren vñvff der ebene / hat ein dyñ leicht blatt / dz gleich erbroſſzen baums bletter bald welck vñ gelbfarb würt. Bringt offt kleine aͤpffelin / ſeind gruͤn / vnd obenauß zůgeſpitzt. Sein Krafft. Die Bůchaͤpffelin eſſen die meüß überauf gern, gleich als het yn en Bot die zu einer fonderlichen fpeif verordnet. Vnd die Ratten werdendaruon feyflät. Die Äranwervögeleffents auch fonderlich gern, Dife Büchäpffelin breñt man zü efch / vñ braucht ſye zům ſteyn in nyeren darauff zů ſchmyeren. Deſſzgleich für das bar vßfallen. Kreüterbüchs Ander Teyl. clxix Oerlinbaum. wiſſe kunſt ſein. Weäidenbaum. NE Echter orfach nach / behalt der Weidenbaum >= vnder anderen vnfruchtbaren baͤümen / den preiß. Dani er winter vnd ſum̃er vil nutz mag bringen / vñ entſetzt ſich keins vn⸗ gewitters. Würt zů mancher hand gebraucht / zů breñholtz / zů baͤnd en / gaͤrten / vnd reben baſten / mer dan anderer baͤüm zweig. Vnd ſo er mer geſtümlet würt / ſo mer er wider herfür waͤchßt. Sein Geſchlecht. Dreyerley art ſeind der Weidenbaͤüm. Etlich ſeind Rote weidẽ / die man zůn baͤnden ſeer braucht. Geele / vñ frantzoͤſiſche.welche die aller zaͤrteſten ſeind. So diſer Weidenbaum ſchon ſamen tregt / behaltet er yn nit lang / ſonð würt zeitlich vom wynd verworffen. Vnd das nit on ſonderlich ordnung Gotts / damit Der ſam nit vffgeleſen / zům miffzbzauch der vnfrucht barkeit gebzaucht werd, Deſſßhalben Homerus diſem baum ein zů⸗ nam̃en gebe hat / Fruchtuerderber. Allein in der Inſel Creta foller fruchtbar ſein / vñ nür an eim ort / im abgang zů der ſpelunck Jouis / da er ein frucht bringt als groſſz als ein zyßer erbs. Sunſt fleüht er dahyn ſpynnweppen weiß. Sein Krafft. Weidẽ bletter / ſam / rynd vñ ſafft bat ein abſtreyffẽde krafft in ym. Die bletter zerſchnitten / vnd mit eim wenig pfeffer koͤrner in eim wein getruncken / iſt den miltzſüchtigen gůt. Woͤllẽ ettlich / dz ſye vß waſſer getrunckẽ / die entpfahũg hyndere. Der ſam iſt dene gůt fo blůt ſpewẽ. Deſſzgleich würckt die rynd. Vnd ſo der ſam gedoͤrrt / zerpuluert / vnd in eſſig würt gebeyſſzt / iſt er gůt gelegt vff ein wartz vnd aͤgerſtonaug. Das ſafft von weidẽbletterẽ / oð auch von Der ryndẽ / mit roßhon ig / in einer Pomerantzen ſchoͤlet erwoͤrmet / iſt gůt zů dem Orenwee. Vnd gekocht gibt es ein herrliche baͤhung den Podagricis. Ver⸗ treibt auch die ſchuͤpen vff dem haubt. Die eſch von den weidẽ ryndẽ gebrañt / vnd mit weiden ſafft ver mẽgt / gibt ein ſaͤlblin / damit man die fleckẽ vß dem antlit a 13 clxx Des Contrafayten Diſes Weiden faffts iſt aber ka ae ein fleüſſzt von ym felb vß dem weidenbaum / wie ein gumi. Oeſchbaum. Ins ronden gewaͤchß iſt diſer baum / hat blett yffvogel feder art. Sein holtz iſt zů vil Dingen gůt / vnnd wechßt vff dem derg Ida dem Cederbaum ganz aͤnlich / alſo das man Fein vnderſcheyt zwifchen beyden baͤümen daſelbſt haben mag / ſo der Oeſchbaum allein geſchoͤlt iſt. Sein Geſchlecht. Ettlich Oeſchbaͤüm ſeind hoch / vnnd on oͤſt. Ettlich kurtz herrter vnnd braͤuner von holtz / hat bletter wie der Lorboͤͤbaum. Bumila bey den Lacedemonien genant/fpzeytet ſich weit vß. Itẽ der Oeſch baum wechßt auch zům cheyl vff der ebene im feld / vnnd gibt ſchoͤn krauß holtz / ſeer luſtig zůn — Oeſchbaͤüm aber fo im gebürg wachßen /feind geöber von holtz dañ die fo im feld ſton. Vnnd wo ein roſſz oder efel difer wyldẽ Oeſchbaͤüm bletter Ajfe/müft es fterb en. Schadet aber funft keym thyer das fein fpeif zwyret kawt / hab en doch in Italien ein andere art Sein Krafft. Wider fchlangen biffz / ifk Eein bewerter vnnd gewiſßere kunſt / Dan das fafft vom Defchbaum bletter geteuncken/ onnd die bletter in den biſſz / 08 wund gelegt.Des gibt ein zeügniſſz. dz Fein fchlang fo weit der Oeſchbaum fich / fey morgens oder obents verfchattet/ darunder Freücht/fonder fleücht fye. Vnd iſt des ein erfarnuſſz. Nim ein fchlangen/ond mach ein feüt / darumb leg berings weiß Oeſchen bletter / ſo fleücht er ee ins feür / Dann Das er fich verberg vnder das Oeſchenlaub. Vß diſem Oeſch Kreüterbuͤchs Ander Teyl. clxxj en holtz macht man die beſſten ſpyeſſz damit zů kryegen. Sein Krafft. Ein ſam wechßt an den Oeſchenbletteren / der iſt gůt getruncken in wein / denen fo leberſüchtig / vnd wee in lenden haben. Dyent auch wol den waſſerſüchtigen. Dann es zeücht das faul waſſer vß ynen / vnd maͤgeret auch den leib ſo zů vil fett iſt / ſo man der bletter ſyben / denen fo ſtarcker natur ſeind mit dritthalben lot / vnnd den jungen / oder ſchwaͤcheren die nit fo einer ſtarcken naturt ſeind mit anderthalben lot weins yngibt. Buchßbaum. Vchßbaͤümen holtz iſt in hoher eer / von feiner en velte wegen, Hat ein kruße wurtzel. Wechßt gern im gebürg / vnd inder höhe. Wiewolman yn auch langfam pflanget unden garten. Difer baum verleürt feine bletter nymmer , Vnnd iſt Tein fam allen thyeren abſcheühlich. Sein holtz iſt ſo dick / ſpiſſig vnnd harrt / Das es ſich gleich wie eiſen dem feür widerſtreüſſt / vñ gibt weder flamm / noch efch/fault auch nyemer. Vñ hat diſer baum gar keinbluͤet. Sein Geſchlecht. In Franckreich wachßen die hoͤchſten Buchßbaͤüm. Sunſt iſt ein geſchlecht / Oleaſtrum genannt / iſt eins vnamuͤtigen herben ge⸗ ſchmacks. Das dritt geſchlecht / wechßt wie gemeldt iſt im gebürg. Das > man auch fähen/vozab zu den maurẽ / da thůt er fich gern weit vff. JIyndenbaum. | Yndenhäitm haben die Alten vnderſchiden in 3weyerley Geſchlecht. Das maͤnnlin bat ein hart / rot / n —9 — holtz / einer dicken ſtarcken rynden / vnd baſſz geſchmackt er. Laſſzt ſich auch Die rynd / ſo ſye abgeſchoͤlt nit byegen. Das weib lin aber iſt eins dickeren ſtammens / bat weiſſz holtz. Vnnd iſt ein wunderbarliche ſach / das kein thyer was frucht der Lyndenbaum bring / angreiff / oder eſſze / ſo doch dz ſafft von der ryndẽ vßgetruckt als ſuͤffz iſt. Zwiſchen Der vſſeren rynden vnd dem ynneren holtz iſt ein lynds heütlin / iſt den ſeyleren ſeer dyenſtlich ſeyl daruß zů mach en, Sein holtz iſt einer gefunden art, Dann es nyemer wurmſtichig würt. Diſer baum wechßt im gebürg / vnd im feld. PD iii ii — — clxxij Des Contrafayten Sein Krafft. Das ſafft von den rynden braucht man zůn geſchwullſten vnnd was vfflaufft / daruff gelegt. Vnd die rynden kawt man / vnd legts in die wunden. Lynden bletter zerknütſcht / vnd mit waſſer vff Die geſchwollenen fuͤſtßz gelegt / treibt ir geſchwullſt hynweg. o man diſen baum ſtüm̃let / rynt ein feüchte von ym / die iſt gůt geſchmyert an die ort da das har vßfellt. Dan dauon bleibt dz hor. Lyndenbaum hat gleiche krafft mit dem wylden Oelbaum. Die bletter gekawt / heylen der jungen kindlin mundtwee. Mit wein gekocht / getruncken / oder vffgeriben / bringẽ den harn / vnd den frawen ir zeit. Dannenbaum. Echßerley art vñ geſchlucht ſeind diſer batim. EEE ramlich Pinus/der Danienbaum.Pinafter/fychtdan/ oder wylð dañenbaum. Abies / der groſſz Danenbaum, Picea / Kyn dañ. Larix / Loͤͤchbaum. Teda / Dañhartz. Dañ diſer baum gibt für die anderen alle mer fetter vnd beſſer hartz. Ein anderer vnderſchyd iſt auch. Das maͤñlin von Dannbaͤümen iſt am gewaͤchß kürtzer / vñ am holtz herrter. Das weiblin hoch vff⸗ geſchwungẽ / hat auch breyttere bletter / die nit ſtarrẽ. Da holtz vom mänlin iſt vil herrter dañ des weiblins / wiſſen die holtzhawer wol. Sein Krafft. Die Dañenbaͤüm tragen ettliche kernen / Nuces Pinee genennt / Br der herzen fchleck vffs letſt geffen / vñ funft in Der arsney gar raͤüchlich. Dtñ man zerftofft ſye / vnd Fochts fenfft mir halbẽ waſſ er / würt ein edler tranck für die ſo blůt ſpewen / getruncken. Diſe kernen loͤſchen den durſt / nemen hynweg des magens truck en vñ boͤße feüchte. Geben krafft den ſchwachen ſeer gůt den nyeren vnd der blaſen. Bringen aber ein hůſten / vnnd ſchaden dem rachen. Vertreiben die verſaltzen melancholey / ſo vmb die gall ligt / mit waſſer / oder wein / oder moͤrtreübel ſafft getruncken. Vnnd ſo der mag ſich ſelbs nagt / vnnd nit wol ſteet / thůt man zů ſolchem tranck cucumeren ſat / oder burtzel ſamen. Item zů den geſchwaͤren der bloßen / oder nyeren. Dann ſye auch den harn bringen. Diſe dañen ernẽ (Nuces pinee geneñt) alſo ganz wie ſye von de baum abgebrochen werden / alſo friſch zerſtoſſen / vnd in moͤrtreübel fafft gekocht / vñ täglich getrunckẽ / dyenẽ ſeer wol zům alten häften. Vnnd in wein gekocht / ſeind ſye braͤuchlich wider Das gedaͤrm ſtechen vnd krymmen. So man ſylberſchaum / vnnd mans thurisdarunder vermiſcht / Kreüterbüchs Ander Teyl. clxxiij beſprengt mans vff den brandt / vnnd für geſchwaͤr ſich oben vff der haut erzoͤigen. Mit wachs vnd myrten oͤl geboͤrt / vnd gebraucht / machen ſye ein ſchoͤne haut nach den geheylten geſchwaͤren. Schuͤſter fchwerge/ darunder gethon / vñ vff die zytterflechten oder vmbfreſſenden geſchwaͤr geſprengt heylen ſye frey hynweg. Vnden vff beraͤucht / treibt vß die frucht / vnd dz bürdlin von den frawen. Stopfft den bauch / vnd treibt den harn getruncken. Dañen bletter / klein zerſchnitten / vnd zu den entzündten wunden gebraucht lynderet vnd mylteret ſye. Fürs zanweee / in eſſich gekocht / ſchwenckt man den mund offt da mit durch die zaͤn. Vß honig waſſer vff ein quintlin getruncken / bekumpt wol denen ſo leberſüchtig ſeind. Der rauch daruon gebreñt / iſt zů vilerley anfaͤll der auge braͤuch⸗ lich / vñ nam̃lich zů den tryefſenden augenwincklen. dañ er trücknet. Vom Dannharßt. Eleutert Dannhartz das mit gerſtenmaltz ver miſcht / legt man vff der gyfftigen gebürnten ſchlang⸗ en biſſz / Ceraſtes genañt. Mit honig gekocht / vertreibt es die ſchwaͤren haubtflüſſz / vnnd halßwee Anginam geneñt. Mit roßhonig treüfft mans in die oren / vnd legts pflaſters weiß darüber mit wachs vermengt. Heylet die ſchuͤpechte raud im antlit / vnnd funft/öffnet den bauch zum ſtůlgang / vnd macht vßwerffen / mit der zungen vffgeleckt. Vñ vff die gum̃en geſchwaͤr ſalbt mans mit honig / reyniget darzů eyſſ en vnd andere geſchwaͤr am leib. Vnder die geſtoſſene rynd / oder ſchwebel vermiſcht / heylet es was geſchwaͤr vmbſich freſſen / vnd ſich vß flechten. Vnnd in ſum̃a / iſt dyenſtlich zů allen den ſchaͤden ſo gemeynklich am leib von vſſen entſton. Neben dem auch den ſchwyndſüchtigen / vnnd die vil hůſten / vff ein halb lot ſchwaͤr yngenum̃en. Den frawen ſeer braͤüchlich zů allerley zůfaͤll an iren heymlichen orten / damit von vnden vff beraͤucht. Dañ hartz mit gerſtẽ mel / vnd eins jungen knaben harn gekocht / vnd über die kroͤpffigẽ vñ harten beülẽ gelegt / zeytiget vñ heylt ſye. Fürs bar vßfallen brauchents auch ettlich alſo důrr / vnd alleyn. So einer frawen ire brüſt erharten / ſoll mans mit wein / vnd ge⸗ reñletẽ grob gemalenem korn / ſo warm ſye es erleidẽ mag / vfflegen. end Diß Buͤchs. Regiſter der Kreüter diß ¶ Apfelbaum cj Kormblümen Attich j Bümich Bachbunn cxvj Bürbs Beerenklaw xcij wylder Kürbs Bertram xcvj Küttenbaum Beſtenaw xxij Kyrßbaum Bonen lxiiij welſch Kyrßbaum Bromboͤꝛren xc Lauch Buchßbaum clxxj wylder Lauch Bůchbaum clxviij Lorboͤrbaum Butten cxvij Loꝛoͤl Byrbaum clij Lyndenbaum Citrinat oͤpfel lxxxiij Lynßen Cicumeren lxxx moͤr Lynßen wyld Cicumeren Irre Magſot Dannenbaum clxxij Mandelbaum Dannhartz clxxiij Mandeloͤl Dyptam xcviij roͤmiſcher Mangolt yil xxvj roter Mangolt Encian cxiiij Maulboͤrbaum Erbſen lxvj Melonen Eſchroͤßlin clvj Myſtel Eychbaum clxvij Napen Feigenbaum clix VYeſpelen Feigbonen lxxij Nuſſzbaum Garb xx xxj Oelbaum Geirlin xliiij Oeſchbaum rrſt le Peponen Geyſßbart cvj Pferſichbaum Haberen Ivy Phaſelen Hanff xxviij Pflaumenbaum Hartryegel lexxvj lxxxvij Pfrymmen Haſelnuſſʒ cly Reif Hederich xliij Rettich Holder xxx moͤrkettich Hyrß lxx Boͤte p cvij Rhabarbarum wylder Hyſop cvij Rocken Kappes kraut I Rofen Kellerßhals cij Aüben Kleberkraut xcv Saffron Knoblauch re wylder Saffron wylder Knoblauch xxxiiij Saurzauch Kerbelkraut reg Schaffthaw Contrafayten Kreuterbuͤchs. Schlehen ixxxviij Weyſſzen liij Seuff xi Weinreb lxxxiiij wylder Senff xlj Wicken lxxj Seuenbaum clxvj Woͤꝛmůt x Spargen erg Wolgemůt c Speltʒ lvid Wynd vij Stabwurtz xij Zybelen xxxvij Tamariſck clxv moͤrzybelen xxxviij Thymian cx Zylant ciij Wegkholder lxxxix Zyßeren lxvů Vnd diße Kreüter ſo im Erſten Teyl nit ſeind contrafayt / allein beſchriben. Aant Beerwurtz Moͤꝛlynßen Muůͤterkraut Burtzel Angelica Nept Nyeßwurtz m. Epflig Geyſſzblatt Oſterlucey DPererlin Haußwurtz Hopff Pfefferkraut Peonien roſen bi s. Johañs kr. chlangen kr. Suſſzholtz i ſenhuͤtlin Xyebftschl Wullkraut Zaͤpflin kraut Meyfterwurg Taufent guldin kraut. ¶ Gott allein die Eer. Reprint 1964 by Verlag Konrad Kölbl München 19 Die Druckarbeiten wurden ausgeführt durch die Firma Elektra, Reprografischer Betrieb, Kjeld Höjring, Frankfurt am Main-Höchst. Printed in Germany