np Bunt Librarp of tbe Museum COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS, Founded bp private subscription, in 1861. Pe > W! Si % er. EZ ee “ Er mr, - ee 3 Korrespondenz-Blati des ZOOLOGISCH-MINERALOGISCHEN VEREINES Regensburg. Achter Jahrgang 1854. Negensburg, bei Friedrich Pustet 1854, chat f a Korrefpondenz- Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. Nr, 1. Ss. Jahrgang. 1854 a m nn Uebersicht der geognostischen Verhältnisse der Oberpfalz. Ein Vortrag, gehalten in der Sitzung des zool, min. Vereinsin Regensburg am 10. Juli 18553, von Bergmeister ©. W. Gümbel, Wenn ich es versuche, eine Uebersicht der geognosti- schen Verhältnisse der Oberpfalz zu geben, so zwingt mich die Kürze der Zeit, welche mir bei einem so grossen Gebiet und bei so mannigfachen Gebirgsverhältnissen zugemessen ist, nur das Allerwichtigste zu berühren, gleichsam nur einzelne Linien zu ziehen, welche Sie, m. H., wie ich hoffen darf, durch eigne Anschauungen und Beobachtungen sich selbst zu einem voll- ständigen Ganzen verbinden mögen. Die Oberpfalz umfasst 3 wesentlich verschiedene Gebiets- theile, nämlich: {) Das Oberpfälzer Waldgebirg mit dem Donaurand- gebirg. 2) Theile des Frankenjura. 3) Das Stufenland und die Hochebenen, welche sich zwischen den 2 ersteren ausbreiten und südwärts mit der Ebene der Donau vereinigen. Dieser Gliederung entsprechen auch im Allgemeinen be- trachtet die vorkommenden Gebirgsformationen. Däs Oberpfälzer Waldgebirg besteht nämlich aus Gesteinsarten des sog. Urgebirgs (krystallinischen Schiefern, Granit &c ), während der Frankenjura sich aus Gliedern der grossen jurassischen Formation aufbaıt, und in dem Stufenland Gebirgsarten auftreten, welche ihrem | 2 Alter nach zwischen Urgebirg und Juraformation stehen, Die Ebenen und flachhügeligen Gebietstheile endlich nehmen tertiäre und quartäre Bildungen ein. Wir halten die Terraineinbuchtung von Waldsassen nach Erbendorf für die Grenzscheide zwischen Fichtelgebirg und Ober- pfälzerwaldgebirg, obwohl die beiderseitigen geognostischen Ver- hältnisse diese Trennung nicht weiter zu unterstützen vermögen. Eine zweite Terraineinbuchtung von Schy®ding (Eger) bis Wal- tershof und Ebnath trennt den eigentlichef®Centralfichtelgebirgs- stock von einem Mittelgebirg zwischen Fichtelgebirg und Öberpfälzerwald, welches im Steinwald, Reichsforst, dann Ka- pellen- und St Anna-Berg wallartig sich erhebt. Vom Fichtelberger Gentralstock läuft mit den schwarzen Bergen, Armannsberg &c. ein Randgebirg bis gegen Erbendorf. Mit fast gerader NW-SO Linie fällt dasselbe gegen das westlich vorliegende Stufenland und Flötzgebirg ab. Bei Erbendorf findet es seine SGrenze, indem hier an einem Knotenpunkte das Roth- todiliegende und Porphyr, in hohen Bergen die Gebirgsgebiete trennend, sich aufthürmen. S. dieses Grenzpunktes läuft das Raudgebirg in gleicher Richtung bis unterhalb Weiden, wo es sich mit dem übrigen Waldgebirg vereinigt. Das Oberpfälzer Waldgebirg erstreckt sich von jener N Ein- buchtungs-Linie Waldsassen - Erbendorf südlich bis zur Einbuch- tung Furth, Cham, Roding, wo es von dem geognostisch nicht verschiedenen bayrischen Wald schwach getrennt erscheint. Das Oberpfälzer Waldgebirg und das zwischen Regen und Donau als Vorsprung des bayrischen Waldes sich wallartig hin- ziehende Donaurandgebirg bricht, wie oben bemerkt, bis südlich von Weiden gegen das Stufenland und Flötzgebirg in einer fast geraden NW-SO Linie ab. Von da ab begrenzen sich Urvebirg und sedimentäre Formationen mit Buchten und Vorsprüngen, deren Seiten nach ziemlich geraden Linien in der Richtung NW- SO und NO-SW verlaufen. Die 2 Hauptbuchten sind die eine von Weiden und Hirschau, die andere von Amberg, Schwarzen- feld, Bodenwöhr und Roding; sie sind mit Flötzschichten aus- gefüllt. Die zwei Richtungen NW-SO und NO-SW beherrschen den Bau des ganzen Gebirgs, und zwar jene in der Längenrichtung der Gebirgszüge, diese vorzüglich in den Thalrichtungen, und so entsteht eine vorherrschende Längengliederung mit untergeord- neter Quergliederung oder ein kurzwelliges Kettengebirg, das durch eruptive Granitpartien vielfach in’s Kuppenförmige über- geht. Beide Richtungen finden sich wiederum in den Wasser- scheiden, die erstere bei der Haupt - Wasserscheide zwischen Donau, Eger und Moldau, die zweite in vielen kleineren Fluss- gebieten. Beide Richtungen bilden endlich in und ausserhalb des Urgebirggebiets weit fortziehende Formationsgrenzen. Der Frankenjura in dem Theil zwischen Regensburg und Staffelstein gehört der NW-SO Richtung an, wie in jenem zwi- schen Regensburg und Ulm der NO-SW Richtung. In dem zur Oberpfalz gehörigen Theile bildet er langgezogene parallele Rücken, die seiner Hauptrichtung gleich laufen, mit trostlos trockenen Thaleinschnitten. Das Stufenland lehnt sich in bescheidener Höhe an’s Urge- birg theils mit den älteren Sedimentbildungen des Rothtodtlie- genden, des bunten Sandsteins, Muschelkalks und Keupers, theils baut sich dem Hauptstocke des Jura gegenüber ein kleiner Sei- tenflügel aus Juraschichten auf,. während die Kreidebildung sich über alle älteren ausbreitet und grossartige alte Becken ausfüllen hilft. Die Hochebenen endlich sind die entleerten Flächen jetzt noch deutlich erkennbarer früherer seeartiger Wasseranstauungen, Die nördlichsten sind Theile des grossen böhmischen Ter!iär- beckens, jenes von Schirnding - Waltershof ausschliesslich, wo- gegen das von Waldsassen, Tirschenreut und Erbendorf unbe- zweifelt auch mit dem Donaubecken in Verbindung stand. Ein drittes Becken ist das der Fichtelnab, zwischen Kem- nath, Weiden und Vilseck; ein viertes, das grösste, von Amberg über Schwarzenfeld, Bodenwöhr nach Sauforst, stand mit dem unzeheuren Donaubecken unmittelbar in Verbindung. Mit viei- fachen seichten Seitenbuchten züngelte das grosse Donaumeer ins Gebiet des Urgebirgs längs des jetzigen Donaulaufs hinein, und liess darin tertiäre Bildungen sich absetzen, die zum Theil Torfmoore — Braunkohlen — umschliessen. Wir gehen jetzt zur nähern Schilderung der geognostischen Verhältnisse über. 1* 4 Das Urgebirg, welches, wie erwähnt wurde, die Hauptmasse des Oberpfälzerwaldgebirgs ausmacht, ist aus vielfachen Gesteins- arten von verschiedenem Alter zusammengesetzt, deren Haupt- repräsentanten Gneiss, Granit, Glimmerschiefer, Phyllit (Urthon- schiefer) sind. Der Gneiss und die mit ihm zu einem Ganzen verbundenen annähernd gleichaltrigen Gesteine nehmen entschie- den die tiefste Lage der Gebirgsschichten ein, sind also, wieanderwärts, die älteste Formation, die man trifft. Der Gneiss geht in seinen hangendsten — obersten — Schichten deutlich in Glimmerschiefer über, welcher die Gneiss- schichten überlagert. Ebenso geht der Glimmerschiefer entschie- den in Phyllit über, welch letzter wiederum- den Glimmerschie- ferschichten aufliegt. Es bewährt sich also auch in unserm Ge- biet die Annahme der successiven Altersfolge in den krystallini- schen Schieferformationen in der Weise, dass die Formation des Gneisses die älteste, die: des Glimmerschiefers die mittlere und jene des Phyllits die jüngste derselben sei. Wir erwähnen noch mit Nachdruck den Granit. Derselbe tritt in zwei Verhältnissen auf: ein Mal als gleichzeitige Bildung mit Gneiss, demselben eingelagert -—— Lagergranit, dann die Gneissschichten quer durchbrechend von späterer Bildung, in Gängen oder Lagergängen auftretend — Ganggranit. Gruppiren wir nun die zusammengehörigen Gesteine, die vorherrschenden mit den untergeordneten, zu Formationen zu- sammen, so erhalten wir folgendes Schema: A. Primitive Periode. l. Urgneissformation. 1) Gneiss @ Glimmergneiss, £ hornblendehaltiger, y graphithalliger, d Schörlgneiss, € Dichroitgneiss. 2) Granit (Lagergranit), 3) Granulit, 4) Syenit, 5) Hornblendeschiefer, 6) Amphibolit, 7) Chlorit- und Talkschiefer, 8) Serpentin, 9) Körniger Urkalk, 10) Quarzit und Quarzitschiefer II. Glimmerschieferformation. 1) Gneissglimmerschiefer, 2) Glimmerschiefer, 3) Quarzitschiefer, 4) Glimmerphyllit. Il. Phyllitformation. 1) Phyllit (Urthonschiefer) «@ erdiger, £ glimmeriger, y Fleckschiefer, d Knotenschiefer, & Chiastolithschiefer. 2) Hornblendeschiefer, 3) Graphitschiefer, 4) Phyllitgneiss, 5) Körniger Kalk und Dolomit mit sog. Erlan, 6) Quarzitschiefer. IV. Gangformation. 1) Ganggranit, 2) Gangquarzit, 3) Epidosit, 4) Erzgänge. 1. Gneissformation. Diese Formalion umfasst zweifelsohne Gesteine und Ge- steinsgruppen von sehr verschiedenem Alter. Indess gibt die Aehnlichkeit der petrographischen Beschaffenheit und der Mangel sonstiger Trennungsmerkmale wenig Anhaltspunkte zur weiteren sicheren Gliederung. Das bei weitem verbreitetste und vorherrschende Gestein ist 1) der Gneiss in unzähligen Abänderungen, von denen nur drei Hauptformen genannt werden sollen, nämlich: a) der körnig streifige Glimmergneiss, b) der schuppige Glimmergneiss und c) der Talkglimmergneiss. Gesellt sich zum Glimmer die Hornblende, oder Graphit, oder Schörl, so entsteht der hornblendehaltige Gneiss, der Graphit- gneiss, der Schörlgneiss (bei Wildenau). Nicht selten ist der Feldspath in rundlichen Körnern ausgeschieden, und diese Varie- tät nennt man Augengneiss. Als accessorische Bestandtheile findet sich nicht sehr häufig Granat, sehr häufig Faserkiesel, zu- weilen auch Nigrin. Dichroiteinmengung bedingt eine eigen- thümliche ausgezeichnete Gneissvarietät, indem mit Dichroit meist zugleich hellrothe Granaten, schwarzer Glimmer und ein weiches, grünes, dem Fahlunit ähnliches Mineral sich einstel- len (Pempfling, Schorndorf bei Cham). Uebergänge bildet der Gneiss deutlich in Lagergranit von der Beschaffenheit des Gneis- ses, in Granulit, in Hornblendeschiefer und Quarzit. 2) Granit als Lagergranit bildet sich in der Streichrichtung und in der senkrecht darauf stehenden Richtung aus Gneiss heraus, mit dem er gleichzeitig entstanden ist. Er führt meist zweierlei Glimmer, oft findet sich der Glimmer in am Rande ausgezackten weissen Blättchen, welche einen schwarzen Kern umsäumen. Bemerkenswerth ist ein grobkörniger Granit, Schrift- granit ähnlich, der mit Gneissschichten bei Kl. Konreut wechsel- lagert. Die dem Talkglimmergneiss eingelagerten Granite sind feinkörnig und enthalten rolhen Feldspath. Hierbei muss der Eigenthümlichkeit Erwähnung geschehen, dass zwischen Luhe und Schwarzenfeld diese rothen feinkörnigen Granite in nicht von einander unterscheidbaren Formen sowohl als entschiedene l,ager- granite mit Uebergängen in Gneiss, wie auch als entschiedene Ganggranite vorkommen, und durch dieses Verhältniss ein nicht sehr verschiedenes Alter andeuten. Auch aus dem Augengneiss gibt es Uebergänge in Granit, und gewisse porphyrarlige — Krystall-Granite — entstehen auf diese Weise, obwohl die grosse Masse des Kıystallgranits eruptiv ist. 3) Granulit nimmt durch die Art seines Auftretens unsere Aufmerksamkeit im höchsten Grad in Anspruch. Er erscheint unter zwei Formen: als Granatgranulit mit Granateinmeng- ungen und als Schörlgranulit mit Schörl statt Granaten. Er ist deutlich geschichtet, jedoch gegen die Mitte bei mächtiger Ausbreitung geht er oft in’s Massige über. Gleichförmige, viel- fache Wechsellagerung mit Gneiss, und Gesteinsübergänge be- zeugen unzweifelhaft, dass der Granulit unseres Gebiets eindem Gneiss homogen eingelagertes, gleichzei- tiges Glied der Urgneissformation bildet. 4) Der Syenit unsers Gebiets verhält sich allerorts genau so zum hornblendehaltigen Gneiss, wie Granit zum Glimmer- gneiss, ist also glimmerhaltig oder ein Syenitgranit. Er bildet Lager im Gneiss, auf welchen die Hornblende sehr oft in ein- zelne Kernmittel sich angehäuft hat, wodurch dann beim Zer- setzen des Gesteins die lockeren Schaalen leichter sich ablösen und rundliche Syenitgranitblöcke übrig bleiben. Titanit und Epidot sind seine gewöhnlichen Begleiter. 5) Hornblendeschiefer ist Gneiss mit vorwaltender Hornblende; oft bildet letztere für sich allein oder mit Albit das meist ebenschiefrige Gestein. Granaten, Magneleisen und besonders Schwefelkies fehlen fast nie als Einmengungen. Wird der Schiefer massig, so entsteht der 6) Amphibolit; ist Albit beigemengt, kann man es auch Diorit nennen; beide sind jedoch geognostisch völlig gleich. 7) Chlorit-, Talk- und Strahlstein-Schiefer sind auf’s engste mit dem Hornblendeschiefer verbunden, wechsellagern und verlaufen in denselben. Quarzige chloritische Gesteine finden sich durch das ganze Gneissgebiet vereinzelt, welche durch reichliche, fallbandartig eingesprengte Schwelelkiese sich be- merkbar machen. (Mühlbühl bei Tirschenreut, Wendermühl.) 8) Serpentin tritt deutlich geschiefert und massig auf, immer in Begleitung von Chlorit-, Talk-, Hornblende - Schiefer oder hornblendehaltigem Gneiss, in welche er Uebergänge zeigt. Ueberall erweist sich der Serpentin als Lager oder Linse, der Magnetismus des Serpentins ist bedingt durch die Einmengung von Magneteisen, welches als Körner auf Adern, und mit Chry- sotil auf Schnüren vorkommt. Diese Adern und Schnüre besitzen Polarität, ihre Verzweigung mit einander bedingt dann den Haup!pol eines ganzen Felsen. 9) Körniger Kalk kommt im Gneissgebiet nur auf einem Lager zwischen Nottersdorf und Burggrub vor, woselbst mehrere Banke von krystallinisch körnigem Kalk weiss und röthlich ge- färbt mit hornblendehaltigem Schiefer wechsellagern. Fein einge- sprengt möchte sich der Kalkspath öfter im Gneiss finden, wie Spatheisenstein am Erzwinkel und bei Thomasgschies unfern Waidhaus gefunden wird (zumeist in Brauneisenstein umge- wandelt). 10) Quarzitschiefer und Quarzit ist im Gneiss durch quarzreiche Schichten und Quarzlinsen vorgebildet. Reiner Quar- zitschiefer findet sich nirgends im Gneiss, dagegen bricht er mit Graphit und Hornblende gemengt, einem Lydit gleich, unfern Wetzelbrunn bei Floss. Quarzlinsen, deren Färbung gewöhnlich rauchgrau, bei Frauenreut und Lauterbach prachtvoll roth wie der Rosenquarz, bei Weiden milchig weiss, sind kleine Quarz- lager. Als sog. Pfahl stellt der Quarz einen der grössten Kolosse von Lagern dar. Auf etwa 28 Stunden erstreckt sich dieses ungeheure Lager vom Kolm bei Schwarzenfeld bis S von Epperschlag bei Schönberg so zu sagen ununterbrochen fort. Gleiches oder ähnliches Nebengestein begleitet den Pfahl auf seiner ganzen Längenerstreckung; niemals setzt er quer durch die benachbarten Schiefer, und hält genau die Streichungslinie des Gneisses ein. Diese unverrückte Sireichlinie deutet weiter an, dass seit seiner Entstehung keine namhafte partielle Ver- rückung nach der NO— SW Richtung in diesem Theil des Ge- birgs stattfand. Neben den schroffen sterilen Quarzfelsen des Pfahl con- trastirtt um so mehr eine reiche, fruchtbare Lehmdecke an sei- nem Fusse, welche durch Zersetzung von begleitenden feld- spathreichen Gesteinen entstanden ist, Die Schiefer der Gneiss- formation, die Gneissschichten insbesondere, sind selten eben- fächig, meist gewunden, gekrümmt, auf die sonderbarste Weise im Zickzack gebogen , um so mehr, je mehr die einzelnen Ge- mengtheile des Gneisses putzenförmig concentrirt sind. Diese Thatsache deutet an, dass diese Erscheinung als Folge der un- gleichen Zusammenziehbarkeit der verschiedenen Mineralstoffe beim Uebergang vom weichen in den festen Zustand anzusehen ist. Wir betrachten die Schichtung des Gneisses als ein Analo- gon der Schichtung der Sedimentgebilde:” der Uebergang von Gneiss in Glimmerschiefer, von Glimmerschiefer ın Phyllit, von Phyllit in unbezweifelt sedimentäre Thonschiefer scheint mir diese Annahme zur Nothwendigkeit zu machen. Unter dieser Voraussetzung können wir noch Folgendes über die Schichten- stellung der Gneissformation sagen. Die Gneissschichten — als Repräsentanten der ganzen For- mation — finden sich durchweg in steiler Schichtenstellung (60°) mit zwei Hauptstreichrichtungen in St. 4 und St. 9, abgesehen von unzähligen örtlichen Abweichungeu, veranlasst durch Erup- tivgesteine und sekundäre Verrückungen. Diese Streichrichtungen entsprechen den Richtungen zweier Gebirgssysteme, nämlich des Erzgebirges und des Böhmerwaldgebirgs. Auf vielen höheren Gebirgstheilen zeigt sich ein schwäche- res Einfallen als im Nebengebirg. Diese Erscheinung wird da beobachtet, wo die höheren Gebirgstheile der Verrückungsmittel- linie nahe liegend mehr im vertikalen Sinne dislocirt wurden, während die Flügelseiten eine grössere Winkelverrückung er- litten. Es wird durch das ganze Gneissgebiet eine ziemlich regelmässige dreifache Zerklüftung beobachtet und zwar unab- hängig von der Gebirgsart in St. 2, 5 und 11. Ein gangarliges Auftreten von Gneissschichten ist nirgends gefunden worden. Berücksichtigt man Gesteinsbeschaffenheit, ihre Zusammen- gruppirungen und Schichtenstellung, so erhalten wir folgende 4 Gruppen: 1) Gruppe der Stiftsberge. Die Schiefer dieser Gruppe zeigen eine Streichrichtung nach St. 4, und fallen mit 60 — 75° vorherrschend NW ein; vorherrschende Gebirgsart körnig streifiger Gneiss, liegende Schichten mit sehr vielen Granulit- und Granitzwischenlagern, mittlere Schichten mit Granit und Syenit- Granitl-Lagern, hangende Schichten entschieden in den aufliegenden Glimmerschiefer übergehend. Verbreitung: Zwischen dem Granit W. von Tirschenreut und dem vom Glashüttenberg, dann dem Glimmerschiefer vom Hoch- wald und Hedelberg. 10 2) Gruppe des Nabrandgebirgs mit einem Haupt- streichen in St. 9 und muldenförmigem NO und SW Einfallen; schuppiger Glimmergneiss und Hornblendeschiefer fast gleich häufig, ohne Graniteinlagerungen, nach dem Hangenden in Chlo- ritschiefer übergehend. Verbreitung: Nabrandgebirg von Erbendorf bis Leuchtenberg. 3) Gruppe der Pfreimtberge. Hauptstreichen in St. 4 mit muldenförmigem NW und SO Einfallen; körnig streifige Glimmergneisse und Talkglimmergneisse mit ausserordentlich häufigen Lagergraniien von feinem Korn und röthlicher Farbe. Verbreitung: Längs der Pfreimt in einer Zone, deren Län- genrichtung von Freudenberg nach Waidhaus, deren Breite von Vohenstrauss bis Tännesberg reicht. 4) Gruppe des Pfahls mit der Hauptstreichrichtung in St. 9 und ziemlich constantem NO Einfallen, so dass die west- lichen Schichten und die an der Donau die älteren, jene gegen die Landesgrenze die jüngeren sind, welche tiefer in Böhmen in der That unter Glimmerschiefer und Phyllit untertauchen. Es lassen sich folgende Zonen unterscheiden: a) Donaugebirgszone mit Talkglimmergneiss und fein- körnigen röthlichen und weisslichen Glimmer- und Talk-Graniten; die Granite meist vorherrschend. b) Falkensteinerzone mit körnigen schwarzglimmerigen Gneissen und Graniten; fortwährend schwanken die Gesteine in Uebergangsformen hin und her. c) Pfahlzone mit schuppigen Glimmergneissen, hornblende- haltigen Gesteinen, feinkörnigen röthlichen und mittelkörnigen weisslichen Graniten, Augengneiss, Krystallgranit und Dichroit- gneiss, Einlagerung des Pfahlquarzes. d) Frauensteinzone mit quarzreichen Glimmergneissen fast ohne Graniteinlagerungen. e) Grenzzone mit körnig streifigem Gneiss und vielen Granuliteinlagerungen, gegen die Landesgrenze. II. Glimmerschieferformation. Auf den obersten in Glimmerschiefer übergehenden Gneiss- schichten zwischen Tirschenreut und Mähring folgt im Hochwald, u Hedelberg und Dillen die Glimmerschieferformation, deren Ge- steine am N Fusse dieser Berge wiederum in Phyllit übergehen. Einen abgerissenen Gebirgstheil S. von Redwitz, und die Chloritschiefer bei Erbendorf mit mächti- gen Serpentinlagern halten wir für gleichstehende Gebilde. Die Formation besteht aus wenig Gesteinsarten, nämlich: 1) Gneissglimmerschiefer, Uebergangsform, d. h. Glimmerschiefer mit Feldspath, selten treten granitische Linsen weiter im Hangenden auf, 3) Glimmerschiefer, das Hauptgestein, aus weissem, stellenweise goldgelb und röthlich gefärbten Glimmer mit un- tergeordnetem schwarzen Glimmer und Chlorit, dann aus Quarz bestehend; Granat und Andalusit als charakteristisch sehr häufig eingemengt, seltner Schörl und Hornblende. Ein sehr graphit- haltiger Glimmerschiefer findet sich bei G@. Klenau. Quarzreiche Glimmerschiefer gehen über in 3) Quarzitschiefer, zonenweise auftretend, deutlich, oft dünn geschiefert. Quarzit in Linsen zwischen Glimmerschiefer ist eine gewöhnliche Erscheinung. An solchen Quarzlinsen schei- den sich gern Mineralien aus, wie Feldspath, Andalusit, Schörl, Chlorit und Kibdelophan. 4) Glimmerphyllit, Uebergangsformen in Urthonschiefer, halbglimmerglänzende chlorit- nnd glimmerhaltige Schiefer. Die Gesteine dieser Formation sind selten ebenflächig, meist bizarr gewunden und geknickt, was bei der ungleichen Vertheilung von Glimmer und Quarz nach der beim Gneiss angeführten Voraus- setzung leicht erklärlich ist. Parallele Fältelung ist nicht deut- lich beobachtet worden, transversale Schieferung aber selbst nicht andeutungsweise. Die Schichtenstellung in den Glimmerschieferbergen ist eine eigenthümlich gemischte. Die höchsten Felspartien des Hedel- bergs und Dillen zeigen fast schwebende Schichten, in den Thal- einschnitten dazwischen und an ihrem Fuss ringsum steiles (60°) Einfallen regelmässig in St. 9-10 NW. Es scheint die ursprüng- liche kuppelförmige Lagerung in eine zonale sekundär verselzt worden zu sein, 12 m. Phyllitformation. Wir begreifen unter Phyllit die ihrem Aeussern nach sehr verschiedenen Schiefer von feinerdigem bis krystallinisch glim- merigen Aussehen, welche zwischen Glimmerschiefer und offen- bar sedimentärem Thonschiefer mitten inne liegen — Urthon- schiefer — und ähnlich wie die Ardennenschiefer und Taunus- schiefer wesentlich aus Chlorit, einem Thonerdesilikat und Quarz bestehen. Diese bilden das vorherrschende Gestein der Forma- tion und finden sich zwischen dem Oberpfälzerwaldgebirg und dem Centralstock des Fichtelgebirgs sehr ausgebreitet. Die diese Formation bildenden Gesteine sind: 1) Phyllit. Nach vielen Analysen besteht unser Fichtel- bergerschiefer 1. aus einem in Salzsäure löslichen chloritischen Gemengtheile von der Zusammensetzung: Si = 23,55 ] Al = 25,53 had ee 2RS+RE-+EH. Mg =..1,95 H = 12,54 99,99, davon die Schiefer 20-30%, enthalten. 2. Aus einem in kochender Schwefelsäure löslichen Gemeng- theil mit folgender Zusammensetzung: Ss — 387 Ba ae ne man. ie = 2m | Arw Hei Ka -=: 0,25 H = 464 ] 99,99. gleichsam wasserhaltiger Chiastolith, welcher Bestandtheil zu 30-50%, in kleinen seidenglänzenden Schüppchen dem Schiefer beigemengt ist. Bittererde und Alkali scheinen von geringen Mengen Chlorit und Feldspath herzurühren. ER & 3. Der dritte Bestandtheil durch BaÜ aufgeschlossen zeigte sehr wechselnde Zusammensetzung, immer aber überwiegend Kieselerde 87-89°/,, dann Al 5-11%,; Mg 0,2-2,0 und Alkali 1-3% — wahrscheinlich Feldspath- und Fahlunit-Bestandtheilen zuge- hörig. Die Mengenverhältnisse dieser Bestandtheile, ihre klei- nere oder grössere Form &c. bedingen eine grosse Mannigfach- heit der Schiefer in Farbe und Beschaffenheit. Die vorherrschende Farbe ist grünlich grau bis graulich weiss; die vorkommenden gelben, röthlichgrauen, violetten und rothen Färbungen sind se- kundär, durch Zersetzung erfolgt, da sie häufig streifig die Schichtung durchsetzen. Erdige und glimmerige Varietäten sind von sich selbst verständlich. Eigenthümliche Varietäten bilden a) der Fleckschiefer, d. h, Phyllit mit fleckenförmigen Einmengungen von krystallinischen oder kıystallisirten Mineralien, welche meistentheils dem Chlorit selbst oder der Hornblende, dem Schörl und Fahlunit in Form kleiner Nadelchen oder gar- benförmiger Partien angehören. Auch Glimmer und ein dem Ottrelit ähnliches Mineral findet sich im Phyllit in einzelnen Theilen porphyrartig beigemengt, wie bei Ebnath und Franken- reuth. Stellenweise tritt der Schörl stark hervor und bildet Schörlschiefer (Neualbenreut, Otiobad). b) Knotenschiefer, Phyliite, welche undeutliche Mineral- massen in kleinen Linsen ausgeschieden enthalten, und dadurch auf der Hauptfläche uneben, knolig erscheinen. Der Uebergang dieser Knotenschiefer in Chiastolithschiefer gibt zu erkennen, dass jenes undeutliche, vielmehr unrein gesonderte Mineral Chiastolith ist. c) Chiastolithschiefer, gewöhnliche Phyllite mit Chia- stolith-Einmengungen; sie finden sich mit ausgezeichnet grossen Krystallen bei Grossensees und Fuchsmühl. Ausser den genannten Mineralien erscheinen Magneteisen ziemlich häufig, Granat und Dichroit sehr selten als accessorische Bestandtheile. 2) Hornblendeschiefer erscheint als Zwischenlager im Phyllit einzeln, besonders begleitet ein in’s Dichte gehendes Hornblendegestein in der Regel die Kalklager. 3) Graphitschiefer. Der Graphit findet sich in erdiger Form in der Phyllitmasse vertheilt oder auch häufig auf kleinere Lager concentrirt. 14 4) Phyllitgneiss ist ein feldspathreicher Phyllit oder Quarzitschiefer, in welchem der Feldspath und häufig auch der Quarz tn Körnern voder Augenzneissähnlich in 1'/, - 2” grossen Linsen ausgeschieden sind, der dritte Gemengtheil ist entweder die Substanz des Phyllits, oder ein schwarzes glimmeriges aber wasserhaltiges Mineral, oder, bei Quarzit, feinkörniger Quarz. Der Phyllitgneiss zeigt daher Uebergänge in Phyllit und Quarzit- schiefer und ist sehr verbreitet, immer deutlich und entschieden dem Phyllit zwischengelagert. 5) Körniger Kalk mit Dolomit und körnigem Spatheisen- stein bildet Wechselschichten mit Phyllit und Hornblendegestein; einzelne dieser Schichten sind mächtig und veranlassen Kalk- steinbrüche. Durch die Zersetzung des Spatheisensteins haben sich gangförmige Brauneisensteine am Ausgehenden in den Klüf- ten des benachbarten Gesteins abgesetzt, welche die Erzgruben bei Arzberg unfern Wunsiedel, wie jene bei Waltershof, Pullen- reut und Neusorg begründeten. Mit dem Kalk kommt Tremolit, Schwefelkies, Bitterspath, Bergkrystall und Graphit vor. Er findet sich auf 2 getrennten Lagerzügen, welche den zwei Muldenflügeln entsprechen. Ein von Fr. Schmidt*) dem Erlan beigezähltes Gestein be- steht aus einem albitähnlichen Feldspath und vielem Quarz in inniger Vermengung, oft noch mit kohlensaurer Kalkerde, und gefärbt durch Chlorit, Hornblende oder Pistazit. b) Quarzitschiefer ist das zweithäufigste Gestein der Formation und findet sich vom Dünnschiefrigen bis in’s Massige übergehend. In der Regel ist neben dem feinsplittrigen Quarz- Bestandtheil noch ein äusserst feines, glimmerähnliches Mineral vorhanden, das zuweilen dem Gestein eine auffallende Aehnlich- keit mit Itakolumit. verleiht. Er geht in Phyllit, Phyllitgneiss und hornblendehaltige Gesteine über. Häufig ist demselben in feinen Kryställchen Magneteisen, dann Schwefelkies, Schörl, Feldspath beigemengt Auch das Gold des alten Bergbaus bei Schachten und am Dillen dürfte dem Quarzitschiefer eingesprengt vorgekommen sein. ” *) Die Gesteine der Gentralgruppe des Fichtelgebirgs. Leipzig 1853. 15 Als Unterglieder des Quarzitschiefers sind zu erwähnen: a) ein dem Kieselschiefer ähnliches Quarzitgestein von rother und grünlicher Farbe, zuweilen weissaderig, oft ins Erdige über- gehend, welches am Kühberg bei Waldeck einem ähnlich ge- färbten Phyllit gleichförmig eingelagert ist. Dieses Gestein ragt, da es ungleich härter ist als der Phyliit, in grossen Felsen her- vor und hat vorwaltend das Material zu den Conglomeraten des Rothliegenden im Albenreuther Forste abgegeben. Bei Guttenberg besitzt ein Lager eine solche Feinheit, dass man dasselbe zu Schleifsteinen zu verwenden suchte. b) Lydit, dunkelgefärbte, dichte, dabei grösstentheils dünn- schiefrige Varietät des Quarzits; erhält seine Färbung durch Graphit und geht in Hornblendeschiefer über. Erhält bei Wiesau durch weisse Quarzadern eine marmorirte Färbung und schliesst bei Voithenthann halbdurchsichtige grün gefärbte Chiastolithe ein. Quarzlinsen zeigen sich sehr häufig im quarzreichen Phyllit, und veranlassen deren bizarre Schichtenwindung. Die Glieder der Phyllitformation sind alle deutlich geschichtet, ohne trans- versale Schieferung, selten ebenflächig,, vielmehr meist bizarr verbogen. Eıne fast nie fehlende Erscheinung ist die Parallel- faltelung auf den Schichtflächen meist nach 2 Richtungen, wo- durch narbenförmige Gitterung entsteht In ihrer Richtung konnte kein bestimmtes Gesetz gefunden werden. Sehr häufig beobachtet man in Hohlwegen und an Behanee dass die Schichtenköpfe am Ausgehenden Hacken werfen, d.h. gegen die Abdachung stark abwärts gebogen sind. Diese Er- scheinung erklärt sich aus einem von Oben wirkenden Druck zum Abgleiten losgewordener Gebirgstheile auftiefer gelegene Schichtenköpfe, welche durch Zersetzung oberflächlich mürbe geworden einen Grad von Biegsamkeit erlangt haben und in der Ab- gleitungsrichtung nachgaben. Die Schichtenstellung in der Phyllitformation ist, sehen wir von sekundären Störungen durch eruptive Gesteine ab, eine sehr regelmässig muldenförmige, mit einem S Flügel, der sich auf Glimmerschiefer auflegt, und mit einem NFlügel, der an das Fichtelgebirg sich lehnt. Die Streichlinie ist allgemein St. 3-4, die Fallrichtung im S Theil NW, im N Theil SO. Durch die Ein- schiebung des eruptiven Steinwaldgranits, des Basalt im Mittel- gebirg wurde die ursprüngliche Mulde in zwei Spezialmulden gespalten, nämlich 1) in jene der Waldsasser Stiftsberge, zu deren N Flügel wir die abgerissenen Phyllitgebiete bei Fuchs- mühl, Friedenfels und Erbendorf rechnen, welche sich aber in ihrem NO Theil ohne Zwischenhebung rein als S Flügel der ur- sprünglichen Mulde erhalten hat, und 2) in die Nab-Röslau- Mulde, zwischen dem Mittelgebirg und Fichtelgebirg. Zwar finden sich an nnzähligen Punkten antikline und synkline Schich- tenneigungen, sie sind aber nur örtlich und in den meisten Fällen nur Folge der steilen Schichtenstellung und welligen Biegung der Schichten. Zum Schluss der Betrachtung über die Schieferformation verdient erwähnt zu werden, dass sich an vie- len Stellen, wo eruptiver Granit mit Phyllitschichten in Be- rührung kommt, sich glimmerhaltige, ja gneissähnliche Schiefer zeigen, die leicht als metamorphische Umbildung betrachtet wer- den könnten. Sie scheinen aber der Beobachtung nach aus grösserer Tiefe mitemporgezogene ältere Schiefer zu sein. Auch Kleckschiefer und Chiastolithschiefer sind bestimmt hier ursprüng- liche Bildungen. Die Analyse hat in der Grundmasse des letz- teren dieselben Bestandtheile nachgewiesen, wie im übrigen Phyllit, dagegen nur 7-10% Thonerdesilikat, da sich die übrigen 20-40%, als Chiastolith auskrystallisirten, (Fortsetzung folgt ) Korrefpondenz-BDlatt des z00logisch-mineralogischen Vereines ın Regensburg. Nr, 2, Ss. Jahrgang. 1554. Uebersicht der geognostischen Verhältnisse der Oberpfalz. Ein Vortrag, gehalten in der Sitzung des zool. min. Vereins in Regensburg am 40. Juli 1853, von Bergmeister ©. W. Gümbel, (Fortsetzung.) IV. Gangformationen. Innerhalb des Gebiets der drei vorgenannten Schieferforma- tionen finden sich mancherlei Ganggesteine, welche hier näher genannt werden sollen. 1) Ganggranite nehmen weit ausgedehnte Gebiete unse- rer Oberpfalz ein. Zu den Ganggraniten rechnen wir alle jene Granite, welche in einem Gestein von ungleichem Alter in un- regelmässigem Verbande vorkommen, welche also keine Lager. sondern Gänge oder Lagergänge bilden. Man erkennt sie daran, dass sie den Schiefergebilden nicht homogen eingelagert sind, an deren Schichten vielmehr quer abbrechen und Verästelungen, Adern, Fäden in’s Nebengestein hinein senden. Da solche Ganggranite zu sehr verschiedenen Zeiten entstanden, müssen ihre Gesteine auch eine sehr verschiedene petrographische Beschaffenheit haben. In unserm Gebiete finden sich eruptive oder Ganggranite von der ältesten Gneissbildung an bis in die Phyllitformation; die älteste Flötzbildung (Rothliegendes) ist nirgends vom Granit gang- artig berührt. Es lassen sich füglich 2 Hauptarten dieses Gang- Granits unterscheiden, nämlich: A. Stockförmiger (eruptiver), solcher, welcher wesent- lich in Form grossartiger typhonischer Stöcke auftritt und von 2 18 da aus sich adrig ins begrenzende Gestein verzweigt. In solchen Stöcken erscheint nun « der Krystallgranit eh ll aus Orthoklas, schwarzem Glimmer und graulichem Quarz bestehend, mit Bei- mengung von weissem Glimmer und Oligoklas und besonders charakterisirt durch eingewachsene zahlreiche grössere Orthoklas- Zwillinge. Er ist in der Regel schaalig-bankig abgesondert, selten wie bei Redwitz kugelförmig, indem die lockeren äussern Schaalen leicht in Grus zerfallen, bilden die festen Bänke pit- toreske Felsenformen, oder stürzen, ihres Stützpunkts beraubt, wild über einander zu Felsenmeeren zusammen. Jn. zahllosen Verzweigungen dringt er gangartig in Gneiss, Glimmerschiefer und Phyllit, ist also entschieden jünger als diese Ganze Fels- blöcke und Trümmer von Schiefer umschliesst er in seiner Masse. Nur zwischen Nittenau und Roding ist sein Feldspath strichweise roth gefärbt. Er kommt vor zwisehen Redwitz und Brand, zieht über den Reichsforst in die Tirschenreuterberge, südwärts ununterbrochen bis Neuenhammer und Leuchtenberg, dann in etwas feinkörniger Form vom Schwarzwöhrberg bis Rötz und Neuburg v.W., end- lich in einem dritten Gebiete breitet er sich zwischen dem mitt- leren Regen und der Donau unterhalb Regensburg aus. ß Der Krystallgranit geht in eine grobkörnige Varietät ohne Ausscheidung von Orthoklas - Krystallen über, die sonst nach allen Beziehungen der Stammform gleich kommt: Steinwald- granit. Diese grobkörnige Varietät ohne Krystallbildung nimmt die Höhen des Steinwalds und einen Theil des Altglashütterbergs ein und findet sich an unzähligen Punkten in kleineren Partien durch den nördlichen Theil des Gebiets. y Mittelkörniger oder feinkörniger Granit mit rothem Ortho- klas und schwarzem Glimmer, Granilit, findet sich in gleicher Art in ausgedehnten Gangstöcken, in den Freudenbergen, um Wernberg, Nabburg, Nittenau, Roding &e. d Mittelkörniger Granit mit schwarzem, höchst selten weissen Glimmer und wenig Quarz tritt in kleineren Stöcken im östlichen Gneissgebiet bei Oberviechtach , Waldmünchen und Cham auf. 19 Diese Hauptformen "mögen genügen, obgleich sich eine un- endliche Menge von Varietäten, die sich auf beschränkteren Räumen finden, aufzählen liesse. B. Ganggranit soll speziell Granite bezeichnen, welche nur auf schmalen Gängen vorkommen, ohne Stöcke zu bilden. Dahin: « der Pegmatit besteht aus in grossen Massen ausge- schiedenem Orthoklas, weissem Glimmer und Quarz mit charak- teristischen Turmalinbeimengungen, selten ohne dieselben. Oefter findet sich schwarzer Glimmer in stänglichen Blättchen, an der Sägmühle bei Tirschenreut überdiess Niobit, Uranglimmer, Beryli und in Speckstein zersetzter Schörl, ganz übereinstimmend mit den Pegmatitgängen bei Zwiesel, welche durch das Vorkommen ähn- licher seltner Mineralien ausgezeichnet sind. Sehr häufig ist der Feldspath in Porzellanerde zersetzt (Wondreb). Solche Pegmatite, welche mehr Auskrystallisirungen in offe- nen Spalten als Eruptionen ihre Entstehung verdanken dürften, finden sich durch's ganze Gebiet zerstreut, im Gneiss und Granit. ß Bunter Granit besteht aus rothem Orthoklas, weissli- chem Glimmer, Quarz und einem weichen hellgrünen Mineral, das dem Onkosin am nächsten steht, und findet sich uur auf sehr beschränkten Gangräumen, aber ziemlich häufig bei Fichtel- berg, Liebenstein, Plössberg &c.; ist nicht der Protogin der Alpen. — Er enthält stellenweise Eisenglımmer, bisweilen fehlt ihm der Glimmer- oder Quarz-Bestandtheil. y Porphyrgranit besteht aus dichter oder in’s Feinste gehender Grundmasse, in welcher grössere Körner von röthlichem Orthoklas, von schwarzem Glimmer und Quarz körnig granitisch eingemengt sind. Er findet sich am Wes'rande des ÜUrgebirgs stellenweise, wie bei Rappenberg unfern Nabburg, bei Demen- reut &c. 2) Gangquarz begreift die Quarzite, welche im Granite aufsetzen, oder in den Schieferschichten durchgreifend einge- lagert erscheinen. Sie sind von den oft sehr ähnlichen Lager- quarziten unterschieden durch das Vorkommen einiger Mineralien und des krystallisirten Quarzes. Ihr Vorkommen ist: sehr häufig, besonders auf der Grenzscheide „ längs welcher sich Gneiss und Granite berühren; das vorherrschende Streichen ist hierbei in 2% 20 St. 9 gerichtet. Als charakteristische Mineralien erscheinen Ei- senglimmer, Schwefelkies, Graphit, Pecheisenerz, Arsenkies, Kraurit &c. (Gleissingerfels, Pleistein.) \ 3) Epidosit. Epidot erscheint häufig auf Gesteinsklüften, besonders der Syenitgranite, bildet auch mit Quarz innig ver- wachsen schmale Gänge bei Dürrenreut, Plössberg, welche bei Wildenau reichlich Eisenglimmer enthalten, und bei Auerberg durch Aufnahme von Granaten und rothem Feldspath ein äusserst lieblich gefärbtes Gestein liefern. 4) Erzgänge. Wir sehen hier ab von dem gangartigen Vorkommen der Eisenerze vom Arzberg, Waltershof, Eulloh, Schedelhof und Erzwinkel, deren Entstehung aus primärem Lager bereits erwähnt ist. Ebenso verdanken die gangartigen Erzvorkommnisse am Teichelrang und bei Zirkenreut ihre Ent- stehung der Zersetzung des dem Quarzitschiefer reichlich bei- gemengten Magneteisens und Schwefelkieses, wie ähnliche bei Scherreut, Neustadt aW. den dem Hornblendegestein einge- sprengten Kiesen und dem Eisengehalt der Hornblende selbst. Eigentliche Erzgänge finden sich bei Erbendorf im Gneiss am Silberanger, nämlich silberhaltige Bleiglanze, Zinkblende, Kupferkies mit Quarz, Kalkspath und Schwerspath als Gangmasse. Bei Schwarzenfeld, Weiding und Altfalter setzt eine ähnliche Gangformation aut, die sich weiter durch das Vorkommen einer Gangart von Hornstein und Flussspath auszeichnet. Zu derselben Gangformation gehören zweifelsohne die Flussspathgänge vom Welsenberg, welche in Form von Hornsteingängen über die Freudenberge bis gegen Hirschau fortsetzen, die Flussspath und Schwerspath führenden Gänge im Porphyr von Pingarten unfern Bodenwöhr, und jener Gang mit den weltberühmten Flussspäthen bei Bach, welcher ebenfalls in Form von sich zertheilenden Hornsteingängen über Lichtenwald bis Adelmannstein fortzieht. Bei Rockenstein setzt ein Schwerspathgang ohne Erzführung im Krystallgranit auf. Wir verlassen nunmehr das Urgebirg und gehen zu den nächst jüngern Gebirgsgliedern über, als welche wir das Roth- liegende bezeichnet haben. Es fehlt nämlich zwischen dem jüngsten Glied des Urgebirgs — dem Phyllit — und dem Roth- liegenden eine grosse Reihe von Gesteinsarten, welche sich zum Theil im Fichtelgebirg, aber nicht in der Oberpfalz entwickelt haben, nämlich Gesteine der ältesten Sedimentschichten der si- lurischen, devonischen und carbonischen oder Stein- kohlenformation. Wir besitzen sohin aus dieser Periode nur Gesteinsarten einer einzigen Formation, welche besonders durch das Rothlie- gende vertreten wird, und für deren allgemeine Bezeichnung der Name postcarbonische Formation vor andern sich eignen dürfte. B. Postearbonische Formation. Diese ist, wie bemerkt. hauptsächlich im Stufenlande am Westrande des Urgebirgs demselben unmittelbar angelehnt, und erfüllt z. Th. alte Einschnitte desselben. Die Gebilde dieser For- mation sind die Fortsetzung eines schmalen Streifens, der längs der Urgebirgsgrenze aus Thüringen über Stockheim und Kronach herzieht, bei Lenau in unser Gebiet tritt und nach einer grös- sern Ausbreitung zwischen Weiden, Freyhung und Schwarzen- feld, vielfach unterbrochen, bis zur Donau fortsetzt Die hieher gehörigen Gesteinsarten sind: a) Rothliegendes, als vorherrschende Gesteinsart, zeigt sich theils als grobkörniger Sandstein, theils als Arkose, theils als Gonglomerat (Albenreuter Forst), welches aus Urgebirgs- Rollstücken zusammengesetzt und durch Sand oder eisenschüssi- gen Thon verbunden ist, meist aber sehr lockere mächtige Bänke bildet. Hierher gehört der sog. regenerirte Granit, d. h. Granit- und Gneiss-Stücke, welche durch eine Arkose zusammengekittet sind (Walhallaberg). Die Farbe des Gesteins ist vorherrschend eisenroth mit hellgrünen Flecken und Augen, selten gelblich weiss oder grau. Ä b) Röthelschiefer, feinkörnige, z. Th. sandige Letten- schiefer von intensiv eisenrother grüngefleckter Farbe, als zweit- häufigstes Glied. c) Porphyrconglomerate sind der Formation nur in der Nähe von Porphyren in Form der Arkose oder eines groben Conglomerats eigen. d) Thonstein, d. h. Schiefer, deren Masse der Grundmasse des Porphyrs ähnlich ist, und deren Entstehung auf's Engste mit der Eruption des Porphyrs zusammenhängt (Schadenreut). 22 e) Bituminöse Schiefer, schwarze, theils rein thonige theils mergelige Schichten, durch Planzen- und Thier-Ueberreste schwarz gefärbt, daher in einen Brandschiefer übergehend, zeigen stellenweise unbedeutende Schnüre von Steinkohlen (Erbendorf, Edeldorf, Irchenried.) f) Felsitporphyr, eine eruptive Bildung, welche in die Zeit dieser Formation fällt, findet sich ziemlich häufig mit dem Rothliegenden zusammen, aber auch ohne dasselbe mitten im Urgebirg, deutlich dasselbe gangförmig durchsetzend. Orthoklas- zwillinge, schwarzer Glimmer, Quarz in doppelten Pyramiden ohne Säule, und bei den südlichen Vorkommnissen Pinit sind der Grundmasse eingewachsen. Seine Farbe wechselt vom Röthlichen, Lilafarbigen, Lichtgrünen in’s Graue und Fahle (Aigen, Lenau, Schadenreut, Edeldorf, Letzau, Muglhof, Pingarten, Steinsberg, Loisnitz, Hirschling, Leonberg, Ramspau, Regenstauf, Hautzenstein.) Dem Urgebirg unmittelbar aufgelagert finden sich grobkörnige Sandsteine von gelber und röthlicher Farbe; diese wechsellagern nach oben mit bituminösen Schiefern zu wiederholten Malen. In diesen bituminösen Schiefern finden sich selten unbestimmbare Pilanzenreste und öfter Fischschuppen (bei Erbendorf Palaeonis- cus dubius Münst., bei Edeldorf prachtvolle Palaeoniscus Yolzi Schuppen). Ueber dieser Zone bituminöser Schiefer folgen dann grobkörnige Sandsteine, Röthelschiefer, Porphyrconglomerate, Thonstein, bis endlich das meist lose Gonglomerat des Rothlie- genden überaus mächtig als Hangendes sich aufthürmt. Porphyr findet sich bei Schadenreut den Schichten aufge- lagert und eingelagert, so dass die gleichzeitige Bildung mit dem Röthelschiefer dadurch constatirt wird. Die Schichten sind überall, meist aber schwach geneigt, und zwar am Rande des Urgebirgs vom Gebirg abfallend und nach St. 3 SW unter steilem Fallwinkel; bei Erbendorf herrscht die Fallrichtung nach St. 9 NW, ebenso bei Kohlberg, Mantel und Schnaitenbach; zwischen Pennating und Schmidgaden dagegen finden sich verschiedene Fallrichtungen, unter welchen die mul- denförmige nach St. 3 SW und NO gerichtete die herrschende zu sein scheint. Bei Donaustauf sind die Schichten nach St. 11 S geneigt. Die Schichten der postcarbonischen Formation wurden also noch von der allgemeinen Gebirgserhebung getroffen. Es folgen nun im Stufenland und im Frankenjura Schichten der Trias-jurastischen und Kreide- oder Procän*)-For- mation in raschem Wechsel auf und neben einander und zeigen von einer grossartigen Thätigkeit innerhalb der C. Secundär-Periode. l. Trias. 1. Bunter Sandstein und Muschelkalk. 2. Keuper. I. Juraformation. 1. Gruppe des schwarzen Jura oder Lias. A. Keilbergsandstein. B. Grobkörniger Sandstein mit Gryphäen -Kalk- bänken. C. Gelbschiefer. D. Blätterschiefer und Monotiskalk. E. Dunkel-Thon und Mergel. 2. Gruppe des braunen Jura. F. Eisensandstein — unterer. G. Eisenoolithmergel. H. Oberer Kisensandstein. I. Eisenoolithkalk. 3. Gruppe des weissen Jura. K. Graukalk. L. Fleckenkalk. M. Dolomit. N. Plumpe Felsenkalke und Löcherkalk. 0. Solenhofer Plattenkalk. II. Procän-Formation. A. Schutzfelsensandstein. * Wir wagen hier einen neuen Namen vorzuschlagen, nicht ohne reifliche Ueberlegung; hilft er einem allgemein gefühlten Bedürfniss ab, so wird er bestehn, wenn nicht, wieder spurlos verschwinden. Er ist aus 00 und x«wvos gebildet, hindeutend auf die Gesteinsbildung vor den tertiären Formationen. T 24 B. Regensburgergrünsandstein. C. Unterer Mergel und Kalkschichten. D. Knollensand und Hornstein. E. Oberer Mergel, Mergelschiefer, Kalk und Tripel- ähnliche Gesteine. F. Grossbergersandstein. I. Trias, Die älteste Formation, die Trias, ist zwar vollständig vertreten, aber nicht mächtig entwickelt; es finden sich Bunt- sandstein, Muschelkalk und Keuper, die 2 ersteren aber nur auf die Hügel bei Stadt Kemnath beschränkt, während Keuperschich- ten, wenn auch unterbrochen, bis zur Donau fortziehen. 1) Buntsandstein und Muschelkalk bilden in den Hügeln N von Kemnath die südlichsten Ausläufer des von Bay- reuth und Weidenberg herablaufenden Höhenzugs, der aus die- sen Gebirgsarten besteht, und sind daher nicht mächtig ent- wickelt. Der Buntsandstein besteht aus blassrothen und weisslichen Sandsteinen, welche gegen das Hangende zu buntfärbig, dünn- schiefrig werden und in jene grauen feinkörnigen Sandsteine über- gehen, die bei Kulm ein schätzbares Material zu Schleifsteinen liefern. Die obersten dieser Lagen sind thonig, kalkig und dolomitisch, und enthalten wie bei Zweibrücken zahlreiche Ver- steinerungen, nämlich bei Kulmain, Aigen und Eisersdorf Gala- miten-Reste, dann Lima lineata, Lima striata, Avicula socia- lis, Av. Bronniü, Trigonia curvirostris, T. vulgaris, Pecten discites, Mytilus eduliformis, Myacites elongata, Natica Gail- lardoti, Ophiura scutellata etc. Muschelkalk findet sich in seinen tiefsten thonigen Schichten bei Eisersdorf, auf den Höhen von Kemnath und um die Basaltkegel von Aigen; er enthält die charakteristischen Ver- steinerungen, besonders häufig Encrinites lilifformis. Buntsand- stein und Muschelkalk sind söhlig gelagert, oder ganz schwach 5—10° nach SW geneigt. 2) Keuper findet sich in mächtiger Ausdehnung zwischen dem ebengenannten Streifen des bunten Sandsteins und dem Urgebirg, dann aber weiter südlich längs des ganzen Urgebirg- — u — randes, dessen Buchtungen treu folgend und alle jüngeren Bil- dungen umsäumend bis zu den Höhen des Frankenjura, die sich auf seinem Grunde aufbauen. a) Seine liegendsten Schichten bilden gelblichweisse Sand- steine mit intensiv gefärbten bunten Thonzwischenschichten und knolligen Stein-Mergeln. In dieser Lage findet sich eine Schicht voll vereinzelter Treibholzstücke, die in Pechkohle umgewandelt sind (Köblitz, Atzmannsberg, Alt Parkstein). b) Die mittleren Schichten sind bunte Sandsteine, welche wie die tiefern zahllose Hornsteine lagerförmig und in Knollen umschliessen. Bei Hirschau bestehen ganze Schichten aus sol- chen Hornsteinen. c) Seine hangendsten Schichten bilden weissliche Sandsteine mit bunten sandigen Thonlagen, denen als alleroberstes Glied ein oft blendend weisser, oft sehr harter, oft arkoseartiger Sand- stein (Buchstein in Schwaben) aufliegt. Dieser weisse Sandstein bildet einen schon von Ferne leicht erkennbaren Horizont gegen die unmittelbar aufgelagerten dunklen Liasschichten. Hier und da finden sich Pflanzenreste (Grafenwöhr). Eine bemerkenswerthe Erscheinung ist der Bleireichthum gewisser Keuperschichten; bei Wollau, am Bleiloch, bei Grafenwöhr, finden sich Bleiglanz (Mulm) und Weissbleierz dem Sandstein putzenförmig eingesprengt, und es ist zu vermuthen, dass der so blühende Bleibergbau zu Frey- hung und Tanzfleck ebenfalls nur auf einem reichen Lager ge- trieben wurde, das sich in der Nähe der dort vorkommenden Mühlsteinschischt — grobkörniger, quarzreicher Keupersandstein — parallel fortzog und in die Tiefe niedersetzte, da dort die Keu- perschichten plötzlich bis 80° steil SW einfallen. Sonst sind die Keuperschichten horizontal gelagert, und nur die an den Rand des Urgebirgs unmittelbar angelehnten fallen steil vom Urge- birg ab. 4 11. Juraformation. Diese Formation ist durch zahlreiche Glieder im Frankenjura und an dessen Ostfuss, auf den wir hier unsere Untersuchung beschränken, vertreten: ingleichen finden sich Schichten als Gegenflügel an die Steigung des Urgebirgs angelehnt. Wir wol- len zuerst das vollständige Schema dieser Formation, soweit sie nämlich hier entwickelt ist, aufstellen, und daran die weiteren Betrachtungen anknüpfen: 1) Gruppe des schwarzen Jura’s oder Lias. Bezeichnung Bezeichnung in unserm Gebiet. nach Quen- nach Bronn stedt jLeth. geogn A. Keilbergsandstein, feinkörnig, Re gelb und bunt gefärbt, oft hornstein- arlig @ m‘ B. Grobkörniger Sandstein mit Gryphaeen-Kalkbänken, eisenschüssig 2 und mit oolithischen Eisenerzen G. Gelbschiefer, gelber sehr thoni- ger dünnblättriger Schiefer y-d (%) |. m? (9) D. Blätterschiefer und Monotiskalk | & A E. Dunkel-Thon u. Dunkel-Mergel 14 ) 2) Gruppe des braunen Jurn. F. UntererEisensandstein, eisen- | schüssig, gelb ß n’ G. Eisenoolithmergel | d n? H. Oberer Eisensandstein | — n® I. Eisenoolithkalk pi; n® 3) Gruppe des weissen Jura. K. Graukalk, wohlgeschichtet, rauch- grauer thoniger Kalk a-8 n? l.. Fleckenkalk, minder deutlich ge- schichtet, hell ‚gelblich weiss y M. Dolomit N. Löcherkalk und plumper Felsen- ) & n® kalk OÖ. Solenhofer Plattenkalk 'a 0? nicht n®! Dieses Schema findet sich nicht überall in der angeführten Vollständigkeit, sondern ist aus allen bekannten klaren Profilen hergestellt worden. Indem sich gar häufig die eine der Schichten an einem Ort mächtig entwickelt, nimmt sie an einem entfern- teren gewisse Eigenthümlichkeiten an, wird schwächer oder ver- liert sich ganz &c., daher wir innerhalb einer Formationsgruppe gewisse örtliche Entwicklungsformen erkennen können, wie z.B. sich der schwarze Jura bei Amberg bei schöner Entwicklung auffallend verschieden zeigt von dem im Bodenwöhrer Becken und wiederum verschieden von dem am Keilberg bei Regensburg. Indess würde diese spezielle Betrachtung uns zu weit führen, 27 und beschränken wir uns auf die kurze Charakteristik der angegebenen Glieder. Il. Schwarzer Jura. A. Keilbergsandstein (unterstes Glied), feinkörniger gelber, zuweilen (Bubach) bunter, quarzreicher bis hornstein- ähnlicher (Keilberg) Sandstein, mit Brauneisenerzschnürchen (Paulersdorf, Möggendorf), auf dem weissen Keuperarkosensand- stein unmittelbar aufliegend ; Versteinerungen selten: /mmonites angulatus Schlth vom Keilberg. B. Grobkörniger Sandstein folgt unmittelbar auf A, und besteht aus groben Quarzkörnern, welche durch Kalk (Am- berg) häufig durch Eisenoxyd (Bubach - Bodenwöhr) zu einem Sandstein verbunden sind. Aus dem kalkigen Sandstein entwickeln sich Bänke reinen oder grobsandigen Kalkes von dunkler blau- schwarzer Farbe mit zahlreichen Versteinerungen: 4Ammoni- tes Conybeari, Amm. Bucklandi, Gryphaea arcuata, Plagio- stoma giganteum, Pecten textorius ete. Die eisenschüssigen Sandsteine bilden die Unterlage eines oolithischen Roth- eisensteinerzflötzes vom Keilberg bei Regensburg mit Pecten vimineus, corneus, Thalassites Listeri, Spirifer rostra- tus, Terebratula acuta, tetraedra, vicinalis var. cornuta, T. ri= mosa, Belemnites paxillosus , worunter einige auf den mittleren Lias deuten. C.Gelbschiefer bilden immer nur untergeordnete schwache Schichten, die durch das Grelle ihrer Färbung abstechen; bei Bodenwöhr enthalten sie Brauneisenerzschnüre; fast ohne Ver- steinerungen. Ammonites lineatus und Fucus erinnert an die mittleren Schichten des schwarzen Jura (Bodenwöhr, Keilberg). D. Blätterschiefer und Monotiskalk (Posidonomyen- schiefer Quenstedi’s), sehr bituminöse thonige Mergel, meist sehr dünn geschiefert, selten erdig mit Geoden von Kalk, in den han- genden Schichten sind Bänke von Stinkkalk mit Treibholzresten und erfüllt mit Avicula substriata (Monotis) häufig dem vori- gen Schiefer eingelagert; sie fehlen gegen Süden fast gänzlich. An Versteinerungen sind sie reich: /Zchthyosaurus hinter dem Ma- riahilfsberg bei Amberg; Fischschuppen (Zepidotus) Ammonites Lythensis, serpentinus, communis, anguinus, Belemnites tri- partitus, Posidonia Bronni, Inoceramus gryphoides, Pentacri- nites subangularis, Fiucoides granulatus. E. Dunkel-Thon und Mergel, mächtig entwickelt lagern dunkelfarbige Thone mit Mergelknollen und Gypskryställchen auf dem Blätterschiefer, reichlich erfüllt von verkiesten Ammoniten. von Belemniten und einzelnen Gasteropoden; selten finden sich im Liegenden zusammenhängende gelblich graue Mergelschiehten (Bodenwöhrer Becken), erfüllt von Belemnites digitalis, tripar- titus, mit dmmonites radians, Amm. mucronatus d’Orb., Aulen- sis und vorzüglich Amm. crassus in Unzahl, welche Versteiner- ungen auf die Schichten zwischen Posidonienschiefer und Juren- sismergel deuten. Gegen S nehmen die Thone an Mächtigkeit ab, finden sich jedoch noch bis zum Keilberg. Sie umschliessen ver- kieste Ammonites hircinus, radians, dann Belemnites digitalis, tripartitus, Rostellaria subpunctata, Trochus rugosus. Damit schliesst der schwarze Jura, der überall am Fusse der Gehänge über dem Keuper und unter dem Eisensandstein horizontal gelagert auftritt. Vom nördlichsten Theil der Oberpfalz zieht er sich so über Amberg bis gegen Burglengenfeld, geht in die tiefe Bucht des Bodenwöhrer Beckens an seine N Seite bis Bruck, wird aber von da immer schwächer, , verliert sich bei Burglengenfeld ganz, und taucht endlich zwischen Irlbach und Keilberg nochmals hervor. Nur bei Paulersdorf scheinen schwache Schichten des Opalinusthons am Hangenden des Dunkelthons zu liegen, sonst folgt unmittelbar über dem Dunkelthon der Eisen- sandstein des Il. Braunen Jura. F. Unterer Eisensandstein, gelber, meistlocker durch Eisenoxyd gebundener einförmiger Sandstein, selten mit bunten oder ausgezeichnet feuerfesten Thon - Zwischenlagen (Ehenfeld); Brauneisensteinschnüre durchziehen nach allen Richtungen als Sandeisenstein das Gestein, und concentriren sich stellenweise zu Eisenerzen oder Farberde (Troschenreut, Sassenreut &c.). Versteinerungen sind sehr selten; bei Troschenreut und Thurndorf finden sich darin Modiola gregaria, Corbis laevis, Astarte nuda, Pecten lens, P. personatus. G. Eisenoolithmergel bildet theils als reiner Thon ohne Eisenoolithkörner, theils als Mergel und Kalk mit Eisen- oolithkörnern (Arzberg bei Amberg), das unmittelbar Liegende von sehr mächtigen Brauneisenerzflötzen (Auerbach, Sulzbach, Amberg, Altenricht), oder wird selbst, erfüllt von oolithischem Eisenoxydulsilikat und Magneteisen, als sog. Sohlerz, mit dem aufliegenden Brauneisenstein als Erz gewonnen (Bucher Zeche bei Bodenwöhr). Versteinerungsarm, beim Pulverthurm bei Amberg mit Belemnites canaliculatus, Ammonites Parkin- soni, Amm. annularis, Amm, tripartitus, im Sohlerz von Boden- -wöhr Zerebratula quadriplicata und einige eigenthümliche Ga- steropoden. H. Oberer Eisensandstein. Unmittelbar auf dem Am- berger Eisenflötz liegt der sog. hangende Sand, ein weisser lockerer Sand und Sandstein, der höher in einen Eisensandstein von der Beschaffenheit des untern übergeht; bis jetzt verstei- nerungsleer, scheint, wo das Eisensteinflötz nicht entwickelt ist, mit dem unteren zusammenzufliessen oder zu fehlen. I. Eisenoolithkalk. Ueberall, wo der Eisensandstein — oberer oder unterer — von Schichten des weissen Jura bedeckt wird, bildet ein mehr oder weniger thoniger Kalk mit Eisen- oolithkörnern erfüllt, oder auch ganz von Eisenoxydhydrat durch- drungen, eine trennende Schicht von geringer 1-5‘ Mächtigkeit. Sie gibt einen ausgezeichneten geognostischen Horizont. Ver- steinerungen sehr zahlreich: Ammonites Humphresianus, Par- kinsoni, nflatus, Amm. Parkinsoni planulatus, Amm. Parkin- soni coronatus, Murchisonae acutus, Belemnites giganteus, Ostrea Marshi, Nucula ovalis, Melania Heddingtonensis, Tere- bratula perovalis, T, ornithocephala. II. Weisser Jura. K. Graukalk. Unmittelbar auf den Eisenoolith legen sich wohlgeschichtete rauchgraue z. Th. ihonige Kalke von splittrigem Bruche an, welche leicht in beilförmige Stücke zerfallen und damit die Gehänge überdecken, sie bilden daher keine zu Tag stehende Felspartien; Schwefelkies und Hornsteinknollen sind überaus zahlreich. Sie finden sich längs des O Fusses des Fran- kenjura und tauchen westwärts unter jüngern Schichten unter. Ziemlich zahlreiche Versteinerungen ohne Korallen: Ammonites 30 Slexzuosus (vcostatus), planulatus involutus, biplex, convolutus, polyplocus, polygyratus, tripartitus, Belemnites hastatus, B. canaliculatus, Discoidea depressa, Pecten cingulatus, besonders aber charakteristisch Monotis salinaria (?) Münst. L. Fleckenkalke bilden mehr grossbankige Schichten, sind daher im Kleinen schwer zu zerschlagen, voller Flecken und Zeichnungen auf den Bruchflächen, welche von: eingehüllten organischen Ueberresten herrühren; die Kalke sind licht gefärbt gelblich weiss, und röthlich weiss, ziemlich frei von Thon, und von bedeutender Mächtigkeit; sie zerfallen in splittrige Stücke und fangen an Felsen zu bilden. Viele Hornsteinknollen oft lager- weise geordnet, und voller Versteinerungen ; besonders charak- teristisch sind: Zerebratula biplicata, lacunosa, T. loricata, 4Ammonites polygyratus, inflatus, dentatus, canaliculatus, Nau- tilus aganiticus, Belemnites hastatus, Ostrea Foemeri, ©. acu- minata, Pecten subtextorius, P. articulatus, IP. velatus, Discoi- dea depressa, Cidarites coronatus, Scyphia texturata Münst., Sc. obscura, striata, Schlotheimii, Cnemidium rimulosum, Si- phonia subeylindrica. M. Dolomit liegt entschieden und bestimmt in seiner Hauptmasse über dem Fleckenkalk, von dem er immer deutlich ‚getrennt erscheint; "weniger entschieden ist seine Trennung von den aufliegenden Schichten, mit denen er wechsellagert und in die er übergeht. Es ist kein Zweifel, dass der Dolomit des Frankenjura’s eine eben so ursprüngliche Flötzbildung ist, wie der gewöhnliche Kalk — hunderte von Profilen lehren diess. Der Dolomit ist in seinen unteren Schichten meist deutlich grossbankig geschichtet, in seinen oberen wird er undeutlich geschichtet, geht in. plumpe Felsenmassen über. Durch alle Schichten erfüllt mit Hornsteinknollen zeigt er in den tieferen Schichten wenig Versteinerungen: Zerebratula lacunosa, Ammo- nites polygyratus, Pecten velatus; nach oben dieselben, wie die Löcherkalke und plumpen Felsenkalke: Terebratula inconstans, loricata, trilobata, insignis, Diceras arietina, Nerinea supra- Jurensis etc. N. PlumpeFelsenkalke undLöcherkalk. Die Dolomite gehen nach oben in dichte splittrige Kalke 31 über, die meist undeutlich, oder grossbankig geschichtet sind, und zahlreiche Corallenreste enthalten. Es wechsellagern solche Kalke deutlich (Mariaort, Schwalbennest) mit Dolomit, ja es finden sich sogar Dolomitlinsen mitten im Kalk eingeschlossen, Diese Kalke bilden mit dem Dolomit die pittoresken Felsen des Frankenjura.. Nach oben ohne deutliche Trennung werden die Kalke sehr porös, löcherig und nehmen oft das Aussehen von Kalktuff an; dabei wechseln solche Löcherkalke mit dichten und mit Dolomit (Ebenwies) und nehmen wiederum eine ziemlich regelmässige Schichtung an. Aus diesen in der oberen Lage versteinerungsreichen Schichten sind charakteristisch: Natica gigantea, Nerinea suprajurensis, Diceras arietina, Chama Mün- steri, Ostrea cristata, Terebratula inconstans, T. insignis, T, loricata, T. substriata, T, pectunculoides, T. trilobat«, Cidarites coronatus, nobilis; Apiocrinites mespiliformis und rosaceus in Unzahl; Manon peziza, Astraea helianthoides, cavernosa, An- thophyllon turbinatum etc. 0. Solenhofer Plattenkalk. Schon in der Gegend von Burglengenfeld und dann südlich und östlich immer häufiger zei- gen sich auf den höchsten Plateau’s dünnschiefrige äusserst dichte versteinerungsarme Kalkschichten dem Dolomit und plumpen Felsenkalk aufgelagert. Diese Plattenkalke sind, wie sich diess von Berg zu Berg auf’s Zuverlässigste verfolgen lässt, dieselben Schichten wie zu Pointen, Kelheim, Monheim, Solenhofen ! Die Steinbrüche bei Kelheim, vorzüglich jene zwischen Kelheimwinzer und Herrensaal lassen keinen Zweifel über ihre Stellung zu den übrigen Jurakalkschichten übrig; hier wechseln zu unterst Plat- tenkalkbänke mit cavernosem Löcherkalk, charakterisirt durch Korallen, Zerebratula insignis, inconstans, loricata, und Apio- crinites mespiliformis etc. Diese Löcherkalkbänke keilen sich sichtbar aus, und lassen das ganze mächtige Schichtensystem der Plattenkalke ohne Unterbrechung auftreten. Charakteristisch für den Plattenkalk ist, dass sie stellenweise ausserordentlich reich an eigenthümlichen organischen Resten sind; abgesehen von diesen sattsam bekannten dürfen wir als am häufigsten auch ausserhalb der so reichen Schichten vorkommend und bezeich- nend nennen. Lumbricaria gordialis, Aptychus problematicus, Ammonites bispinosus, planulatus, Pinna ampla, Astarte cune- ata, Gyrodus und Leptolepis, vorzüglich aber Krebsscheeren- theile, welche fast nirgends fehlen. Die Schichtenstellung des Jurakalks anlangend ist zu be- merken, dass die Schichten des Frankenjura normal horizontal liegen, im Grossen betrachtet aber eine SSW Senkung bis zur Donau erkennen lassen, so dass die obersten Schichten, welche bei Burglengenfeld noch auf den höchsten Theilen der Berge lagern, südlich bis zum Niveau der Donau herabgelangen. Am Gegenflügel, d.h. in den dem Urgebirg angelagerten Schichten, wird stets eine starke (385-45°) Schichtenneigung vom Urgebirg weg wahrgenommen, zum Zeichen, dass nach der Juraformation noch Schichtenstörungen hier stattfanden. IV. Procän- (Kreide-, Grünsand-) Formation. In einem weiten in seinem Umfang deutlich noch erkenn- baren Becken zwischen den Haupthöhen des Frankenjura und - des Urgebirgs auf niederen Theilen beider aufgelagert finden sich von Amberg an südlich auf dem Jura, im Bodenwöhrer Becken bis Michelsneukirchen unfern Roding, über Regensburg bis weit S der Donau und längs der Donau bis in’s Passauische hinab Gesteinsarten von so abweichender petrographischer Beschaffen- heit, dass man nur durch eine sorgfältige, so zu sagen schritt- weise Verfolgung, und durch die eingeschlossenen Versteinerun- gen überzeugt wird, dass sie zusammen ein geognostisches Ganze, die Gebilde eines Zeitabschnittes in der Endbildung darstellen, welche man allyemein als Kreideformation bezeichnet hat. (Schluss folgt.} a nn nn en nn Korrefpondenz-Dlatt des zoologisch-mineralogischen Vereines ın Regensburg. Nr. 3. 8. Jahrgang. 1554. Vereins - Angelegenheiten. Als ordentliche Mitglieder wurden aufgenommen: Herr Erk, Gg., k. Professor in Amberg, „ Hron, A., Edler von Leuchtenberg, k. k. Hauptmann in Neusohl, „ Meier, k. Bau-Inspektor hier, „ Seiler, R, k. Salzbeamter hier und ‚„ Turban, Med. Dr., prakt. Arzt in Amberg. Beiträge zu den Sammlungen. Eine durch Werth und Schönheit gleich ausgezeichnete Sendung kam dem Vereine von einigen Mitgliedern in München zu. Herr Graf Heinrich VonderMühle schenkte in seiner ge- wohnten Generosität zur Sammlung: einen Biber, Castor Fiber L. 9, ausgestopft, und ein Ske- let des Bibers nach dem System Helds prachtvoll auf- gestellt, Ferner einen Dipus dasypus Lichtenst., eine Wanderratte, Mus decumanus Pall,, 2 Hypudaeus Glareola und ver- schiedene skeletirte Vogelköpfe. Ausserdem in ausgestopf- ten Exemplaren: Anthus rupestris Nilss., Sylvia arundi- nacea Briss., Rohrsänger, Rallus aquaticus L, Was- serralle, Anas nigra L, Trauerente, Fringilla seri- nus & und 9, F. chloris $, F. cannabina , Emberiza miliaria $, Lanius rufus 2, Upupa epops 8, Cinclus aquaticus, Picus medius, Saxicola rubicola &, S.rubetra J, Muscicapa grisola, M. atricapilla, Lusciola suecica & ?- Sylvia hortensis, Ficedula sibilatrix, F. hypolais, F. fitis, Salicaria phragmitis, S. arundinacea, S. palustris, Mota, 3 34 cilla flava & et var. (Yeldeggii), Gallinula porzana, Cha- radrius curonicus, Alauda arborea und Troglodytes par- vulus Herr Dr. Gemminger gab zu dieser Sendung: einen Circus cyaneus L, &. Kornweihe, 2 Turdus torqua- tus L. & u. 9, Ringdrossel, und Z’ringilla coelebs L. &, Buchfink mit weissem Kopfe. Herr Kunstmaler Penkmaier schenkte zu dieser Sendung: Emberiza Schoeniclus L. &, Rohrsperling, und 22 skele- tirte Vogelköpfe, 15 Arten angehörend. Se. Durchlaucht der Herr Fürst von Thurn und Taxis schenkte dem Vereine die sehr gresse Schale einer Schild- kröte, welche im Herbste ı842 lebend von Helgoland hier an- kam und am 18. Okt. desselben Jahres bei der Festlichkeit der Walhalla-Einweihung im fürstl. Schlosse Donaustauf-als Suppe verspeist wurde. Der k. k. Lieutenant Herr Graf Rudolf von Walder- dorff übergab folgende, meistens von ihm selbst gesammelte Conchylien an die Sammlung: Helix ligata Müll., Dalmatien. H. naticoides Drap., Lesina in Dalmatien. 4. cincta Miüll., Verona. H. austriaca Menke, Essegg in Slavonien. ZH. ead. v. albescens fasciata, Essegg. H. non fasciata, Essegg. H. candida Ziegl., Essegg. H. denudata Ziegl., Dalmatien. HZ. conica Drap., Dalmatien. ZH. cingulata Stud. concolor, Colo bei Verona. Clausilia semirugata Ziegl., Dalmatien. Cl. albopustulata, Mailand. Polyphemus Brug. (Achat. Poiretii), Dalmatien. Cyclostoma elegans Drap., Dalmatien. Bu- limus decollatus Brug., Lesina in Dalmatien. B. radiatus Brug. v. striatus, Lesina in Dalmatien. 2. acutus Brug., Sesina in Dalmatien. Pupa quinquedentata Mg., Lesina. Pyrgula annu- lata Jan., Lago di Garda. Melanopsis acicularis Fer., Save bei Brood in Slavonien. Melania Hollandri Fer., Save. Lithoclyphus naticoides Fer., Save. Neritina stragulata Pfeiff.?, Save. N. serratilinea Ziegl., Lago d’Iseo bei Brescia. N. Auviatilis Lam., Lambro bei Mailand. 35 Herr Dr. Ried in Valparaiso schenkte zur Sammlung: Gediegen Kupfer aus den Minen von Caroiäro in der Nähe von la Paz in Bolivien. An einander gehäufte Krystalle sind staudenförmig verbunden. Atakamit von Copiapo in Chile, derb und in nadelförmigen Krystallen, von Huasco in Chile, derb mit Rothkupfererz. Eisenkies von Copiapo, krystallisirt und derb, mit Kupfer- kies. Dann einen colossalen Kauzahn, nach unseren Hilfsmitteln nicht einmal annähernd zu bestimmen. Herr Hauptmann Dillmann in Bayreuth: Muschelkalkpetrefacten in schönen Exemplaren, als: Avicula socialis; Pecten laevigatus; Lima striata; Cera tites nodo us; Conchorhynchus avirostris Br.; Rhyncho lithes Hirundo; Zähne von Jeroelus Gaillardoti, Hybodus plicatilis, Placodus Münsteri, Nothosaurus und andere mehr, Herr Professor Richer in Brüssel: Von Florennes in Belgien: Brauneisensteine. Von Villers-en-sagne in Belgien: Strahlkies in Pseudomorphosen des Schwerspaths und kry- stallisirt, Bleiglanz, Eisenocker. Krystallisirten Schwerspath, eine schöne Suite krystallisirter Kalkspathe. Von Schlackenwalde: krystallisirte Apatite und Zinnerz-Krystalle. Bibliothek. Verzeichniss der im 1. Quartale 1854 zur Vereins- Bibliothek theilsalsG@eschenke, theilsim Tausche eingegangenen Schriften und Bücher. Würtembergische naturwissenschaftliche Jahres- hefte. X. Jahrgang, 1. Heft. Stuttgart 1853. Bulletin de la Societe imperiale des naturalistes de Moscou, Annee 1852. Nr. III et IV. Annee 1853. Nr. I et Il. Moscou 1852 et 53. 3% Bericht über die Verhandlungen der naturforschenden Gesell- schaft in Basel vom August 1850 bis Juni 1852. Basel 1852. Geognostisch - mineralogische Beschreibung der Badischen Bergstrasse von Gustav Leonhard. Mit i colorirten Tafel. Stuttgart 1853. Geschenk des Verfassers. Die k. bayerische Gentral-Thierarznei-Schule zu München im Jahre 1853. Geschenk des Herrn Bat.- Arztes Dr. Besnard. Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaf- ten. Jahrgang 1853. Oktober und November. Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nas- sau. IX. Heft. 1. u. 2. Abtheilung. Wiesbaden 1853. Jahrbuch des naturhistor. Landesmuseums von Kärnten. II Jahrgang. 1853. Klagenfurt 1853. Organisations- Metamorphose des Menschen. Inau- gural-Abhandlung von D. C. F. A. Schmidt. Würzburg 1824. Geschenk des Herrn Dr. Besnard. Bemerkungen über einige Conchylien der Gattungen Pupa und Pomatias. Von Vinzenz Maria Gredler, Professor der Naturwissenschaften in Bozen. 1853. Geschenk des Verfassers. Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg. XV. Band. Regensburg 1853. Lotos, Zeitschrift für Naturwissenschaften. Herausgegeben vom naturhistorischen Vereine Lotos in Prag. III. Jahrgang. Prag 1853. 8) Abbildung und Beschreibung der Kreuzotter, von Dr. u. Professor Johann Wolf. Nürnberg 1815. Geschenk des Herrn Dr. Besnard. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt. Wien 1853. IV. Jahrgang. Nr. 2. April, Mai, Juni. Smithsonian Contributions to Knowledge. Memoir on the extinct species of american ox. By Joseph Leidy, M. D. Washington City 1852. Geschenk des Herrn Obermedizinal- rathes und Professors Dr. Jäger in Stuttgart. Denkschrift zur Feier ihres 50 jährigen Bestehens, herausge- 37 geben von der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur. Breslau 1853. Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft. V Band. 3. Heft. Mai, Juni, Juli 1853. Mit 2 Tafeln. Berlin 1853. Uebersicht der Resultate mineralogischer Forschungen in den Jahren 1850 u. 1851 von Dr. G. Ad. Kenngott, Custos- Adjunkten am k. k. Hof-Naturalien-Cabinet u. s. w. Beilage zu dem Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt. III. Jahrg. 1852. Heft 4 und Mineralogische Notizen. Von Dr. Adolf Kenngott. 1.bis 7. Folge. Aus den Sitzungsberichten der mathem. naturw. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Ge- schenke des Herrn Verfassers. Verhandlungen des nalurhistorischen Vereins der preussi- schen Rheinlande und Westphalens X. Jahrg. Bogen 16-29. Tafel 9. 10, nebst Corresp.-Blatt Nr. III. Drittes und viertes Heft. Bonn 1853. Uebersicht der geognostischen Verhältnisse der Oberpfalz. Ein Vortrag, gehaltenin der Sitzung des zool. min. Vereins inRegensburg am 10, Juli 1853, von Bergmeister ©. W. Gümbel. (Schluss.) Ein Blick auf die Karte zeigt den unbezweifelten Zusam- menhang zwischen den als sog, Tripel bekannt gewordenen Ge- steinen um Amberg, den früh aufgefundenen Exogyrenreichen Kalksteinen von Bodenwöhr, und den als Grünsand, Pläner &c. bezeichneten procänen Schichten um Regensburg, Kelheim und Ortenburg. Und doch findet man bei der Vergleichung der Pro- file aus diesen verschiedenen Gegenden mit einander eine so auffallende Verschiedenheit, dass man Verzicht darauf leisten zu müssen glaubt, diese verschiedenen Schichten auf einander be- ziehen zu können, zu schweigen davon, sie mit den Gliedern anderer Procänbecken völlig gleichzustellen. Um uns in dieser schwierigen Lage zu orientiren, stellen wir zuvörderst das Normalprofil auf, wie es in der Regensburger Gegend am vollständigsten entwickelt gefunden wurde. Von unten nach oben liegen daselbst folgende Schichtensysteme auf einander: A.Schutzfelsensandstein, ein grobkörniger, hellgelber, streifenweise röthlich gefärbter, zuweilen Feldspathkörner füh- render Sandstein mit Zwischenlagen von Thon; versteinerungs- arm, nur mit undeutlichen Pflanzenresten in seinen Thonlagen. Er bildet um Regensburg nur die Ausfüllungsmasse von Klüften im Jurakalk;, Schutzfelsen, Schwabelweisserberg, Abdeckerberg bei Kelheim. B. Regensburgergrünsandstein. Sand und Sandstein mit Glauconitkörnern, nach oben mit Kalk und Mergelbänken wechsellagernd, bildet die erste ausgedehnte mächtige Schichten- reihe, und ist an unzähligen Punkten durch Steinbrüche aufge- schlossen. Unter den zahlreichen Versteinerungen sind hervor- zuheben: Exogyra columba, Pecten asper, P. versicostatus, P. aequicostatus, Ammonites Rhotomagensis, Oxyrhina Man- telli, Lamna plicatella, Polyptychodon interruptum, Spatangus Cor anguinum, Lyrodon alaeformis als sicher in dieser Schicht gefundene. C. Untere Mergel- und Kalkschichten oder Galgen- bergerschichten sind Gesteine, wie man sie in Sachsen Pläner nennt; meist lockere, thonige Mergelschiefer von grauer und gelber Farbe, oft fleckig marmorirt, mit weissen und gelb- lich weissen dichten und feinkörnigen Kalklinsen und Flötzen; oft sehr locker, porös, kalkarm, sehr leicht von Gewicht — Am- berger Tripel. — Nach unten durch glauconitführende Schichten mit dem Grünsand verbunden nach oben ziemlich abgeschlossen. Die sehr mächtig entwickelte Schichtenreihe ist arm an Ver- steinerungen; als bestimmt darin vorkommend können angegeben werden: Exogyra columba nicht so zahlreich wie in B; /noce- ramus Brogniarti; Pectunculus speciosus ; Cucallaea inflata, Fenus obscura; Ostrea Neptuni, Arca exalata, Plagiostoma obligua Münst., Terebratula chrysalis, T, hippopus und besonders häufig Cidariten-Stacheln, Flabellina cordata etc. Die Galgenberger Schichten finden sich an den Kellern S der Stadt, am Schutzfelsen in der engen Bachschlucht, welche daselbst mündet, in der Schelmerstrasse bis nahe zum Punkt, wo der Weg zur Seidenplantage abgeht, überhaupt überall un- mittelbar über der Schicht B. D. Knollensand und Hornstein. Loser, grünlich-gelb- lich oder intensiv braun gefärbter Sand mit knolligen Concretionen von Kalk und Quarz, nach oben oft in Hornstein übergehend, liegen auf der Schicht GC, als deutlich entwickeltes und strenge geschiedenes Glied. Arm an Versteinerungen, streifenweise je- doch erfüllt mit Schalen von Zxogyra columba, vesicularis, meist zerbrochen, oft in Hornstein umgewandelt, mit den schö- nen concentrischen Zeichnungen auf der Schale; einzelne Koral- len und die cylindrischen röhrenförmigen Körper. Diese Schich- ten finden sich unter der Seidenplantage, am Dechbetterkeller, unter der Tremelhauserhöh, oberhalb Sinzing unterhalb des Vogelsanghof, bei Abbach oberhalb der Säuerlingsquelle gegen das Fürstenholz zu. Nach oben wird der Sand thonig, nimmt Glauconitkörner auf und es wechseln hier sandige und mergelige Schichten bis zu einem grobkörnigen Quarzsandstein, ausgezeichnet dadurch, dass wasserhelle grosse Quarzkörner durch Hornstein verbunden sind; hierin liegen zahllose Steinkerne, die schwierig zu be- stimmen sind: /erocera gigantea, Exogyra columba, I/noce- ramus mytiloides, Scyphia Beaumontü.- E. Auf die Hornsandsteinschicht folgt eine sehr mächtige Reihe von Mergel, Kalk und Glauconit führenden Schichten, als Gestein von den Schichten C nicht zu unterscheiden. Wir nennen sie Obere Mergel- und Kalk-Schichten. Zu unterst grünlich graue und gelbe Mergel mit Kalkconcrelionen, nach dem Hangenden zu licht gelbe poröse, tripelähnliche, weiss- liche Kalke, harte Kalksteinmergel voll Glauconit mit Zxogyra columba, und vielen Steinkernen, dann reichliche Schichten dickbankiger Mergel und Kalke, deren Kluftfläche mit Gacholong überzogen, dann wechseln knollige Hornstein-Tripel, Mergel und Kalkschichten erfüllt von Gidariten-Stacheln und Krebs- 40 scheeren (Callionassa antiqua). In diesen versteinerungsreichen Schichten findet sich Zxogyra columba dnrch alle Schichten bis gegen die oberen, dann Pecten asper, aequistriatas, Tere- bratula octoplicata, Gibbsiana alata; Exogyra nana, spiralis. Die zahlreichen Versteinerungen, welche in Sammlungen sich befinden, sind für unsern Zweck nicht zu benützen, weil bis jetzt hiebei die Schicht des Fundes nie genau genug ange- geben war. Ausgebreitet findet sich diese Schicht zwischen der Seidenplantage und Kagerhöh; am Frauenholz bei Abbach. F. Grossbergersandstein liegt auf dem vorigen ober- sten Krebsscheeren - Mergel als thonig- sandige Glauconitreiche Schicht, welche nach oben endlich in einen grobkörnigen Sand- stein mit Kalk und Eisenoxyd-Bindemittel übergeht, der durch seine ausgezeichnete dünnplattige Schichtung, seınen Reichthum von kleinen Korallen und Austern sehr bestimmt von allen andern Schichten getrennt ist. Diese Bildung, welche sich auf der höchsten Spitze der Kagerhöh, bei Grossberg, im Weintinger Wäldchen, bei Scharmassing, Thalmassing &c. findet, beschliesst als oberste die ganze procäne Formation um Regensburg. Unter den Versteinerungen ist besonders häufig: Zscharites dichotoma, Discopora simplex, Spongia ramosa; Serpula gordialis, Serpula ‚Rliformis; Cidaris papillata, Exogyra haliotoidea, Ex. late- ralis; Ostrea diluviana, O. carinata , O. hippopodium etc. Ehe wir ein Wort darüber sagen, ob wir aus diesen Anbhalts- punkten im Stande seien, unsere Schichten mit denen anderer Becken anzugleichen, wollen wir die bereits angedeuteten Ver- schiedenheiten innerhalb des unsrigen erst etwas näher ansehen. Ich muss mich dabei aber leider, da ich zur ausführlichen Dar- stellung nicht die Zeit finde, nur auf eine tabellarische Zusam- menstellung aus verschiedenen Profilen des Beckens beschrän- ken, die ich hier gebe: 41 Amberg, . ding Hiltersdorf, Normalprofil |Regenstauf, |Bodenwöhr, Ro 3 5 bei Haslach, Bruck, RE NE = >, Regensburg. Epfenthau. Randsberg. Ziichenbäsbi Pittere- berg. Geiber, Feldspath- A. Schutz-| Kluftausfül- körnerfüh- felsen- |lungim Jura- — renderSand sand- kalk. | stein bei stein. | Hildersdorf | Dürnricht. Grobkörniger|Schwach eni- IE. B. Regens- Grünsand burger Grünsand- Glauconitar- | wickelter von Hilters- Eransänd- Er merSandstein Grussandstein| , ,£ Dürn- tem ‘und Kalk voll! z. Th. mit | richt r | Exogyren. |Rotheisenerz. ; ei en Bern SEAL ER RER ia er 2 Amberger Gelbes zer- |. C. Unterer AB Gelbes zer- Tripel, gel- Mergelund ene 'reibliches Ge- en bes zer- Kalk; .z..Th. sändi a ..|stein, Fleck- nlich bi 'reibliches mit Glauconit,|.,. nn Kalk. enmergel und färbt, Elecken. Gestein, oft z. Th. tripel- flötze. dichte Kalk- versekund mit Horn- ähnlich. flötze (Tripel) | steinknol- Kalk N len, Geibbrauner Intensiv roth-| | : Grobkörniger| Sand voller gelb gefärbte Sand, z. Th| Exogyren- Loser Sand, eutend| bedeckemii mihllorneleinlschlen.her grobkörnt, ; BAR verkittet eckt von Or RSRELDHENDEONMEen mächtig ent-| einem grob- ger Fapdı fötz wickelt. körnigen j \ { Sandstein. |! ; Knollige, tri- ; Knolliges, Oberen Amberg Pe Mergelschie- ripel aba Hornstein; fer, Kalk und|ehe: Geste," " — an Rodin z Tripelähnli- mitHornstein- dunkel Tan hes 6 ausscheid- Pieie ches Gestein. ungen glauconit- | : reiche Thone. F. Grossber- gerSandstein, mit weicher Glauconitrei- "2 YA | cher mergeli- | ger Unterlage. 42 Aus dieser Zusammenstellung sehen wir einen annähernden Parallelismus wenigstens in Bezug auf die Beschaffenheit der Gesteine an sehr verschiedenen Orten, und bemerken, dass gegen N und O die oberen Glieder fehlen, wofür die untern und mitt- lern desto mächtiger entwickelt sind. In derselben Weise, wie die oberen Glieder weniger entwickelt sind, zeigt sich auch eine Abnahme oder ein Fehlen kalkiger Schichten in den unteren, so dass bei Regensburg der Kalkgehalt durch alle Schichten geht, bei Amberg alle kalkige Schichten gänzlich fehlen Es scheint auch der topographischen Verbreitung nach in dem Oberpfälzer Becken der Procänbildungen eine dreifache Zone sich herauszu- stellen, nämlich 1)jene von Amberg bis Schwandorf und Burg- lengenfeld, 2) von Bodenwöhr bis Roding und M. Neukirchen und 3) von Regenstauf nach Regensburg bis S der Donau. Diese Eintheilung unserer procänen Gebilde zwischen Fran- kenjura und Urgebirg hat nur lokale Bedeutung, und es ist durchaus vergebliche Mühe, die verschiedenen Schichten mehr als annähernd mit denen anderer Länder vergleichen zu wollen. Ausser den erheblichen Schwierigkeiten, welche sich allerorts einer gemeinsamen Gliederung der Kreidebildungen für das Ge- sammtvorkommen entgegenstellen, gesellt sich für unser Becken noch jene hinzu, dass die Haupthilfe — die Versteinerungen - - im Ganzen sparsam sich vorfinden, dass aber bis jetzt das Ge- sammelte. welches ohne besondere Rücksicht auf verschieden- artige Lagerstätten zusammengebracht wurde, kein Anhalten ge- währt. Es ist sogar noch sehr zweifelhaft, ob, mit Ausnahme des Gliedes F, in unserer obigen Aufstellung eine Schicht vor der andern durch bestimmte Petrefakten überall ausgezeichnet sei. Viele Versteinerungen finden sich zwar in einzelnen Schich- ten häufiger als in andern, aber auch diess ist meist nur lokal. Exogyra columba, Peeten quadricostatus ete. sind Versteiner- ungen, die fast ın allen Gliedern vorkommen, aber hier in dem Glied B, dort in einer Schicht von C oder B gehäuft. Erst fort- gesetzte langjährige Sammlung mit genauer Berücksichtigung der Schichten, aus welchen das Gesammelte entnommen ist, kann diese Frage wissenschaftlich feststellen, eine Aufgabe, zu deren Lösung gewiss manche thätige Hand sich rühren wird. Nur so viel lässt sich sagen, dass unser Regensburger Grün- sandstein dem Bronn’schen S!, oder dem Geinitz’schen ‚Unteren Quadersandstein‘, Genomanien d’Orb entspricht, dass die Schich- ten GC — E= S?--5S* vorstellen, ohne dass wir irgend zu einer genauen weiteren Parallisirung Anhaltspunkte genug be- sitzen. Die Bildung F scheint zumal eine unserm Becken eigen- thümliche zu sein.') ® Im Verbreitungsgebiet der procänen Gebilde findet sich über- all horizontale Lagerung der Flötzschichten, nur am Westrande des Urgebirgs sind stellenweise auch die Schichten dieser For- mation wie jene des Jura in geneigter Stellung, eine Erschein- ung, welche sich durch Herabbrechen unterhöhlter Schichten er- klären lässt. Wir steigen nun von den ältern Flötzbildungen herab oder hinauf, je nachdem wir jüngere Bildungen in den oberpfälzischen Ebenen oder auf Bergen suchen, zu den Gebilden der D. Tertiär - Periode. I. Miocäne Formation. . Tegelbildung. . Sand- und Gerölle-Bildung. . Süsswasserquarz. . Braunkohlengebilde. . Basalt, Tuff und CGonglomerate. . Basaltbildungen. I. Quartäre Formation. 1. Gerölle 2» Loss, Es ist bereits erwähnt worden, dass die Ebenen von Wald- sassen nach Tirschenreut, und jene von Schirnding nach Wal- tershof in ihrem Grunde tertiäre Bildungen erkennen lassen, welche mit grosser Wahrschein!ichkeit auch in der Tiefe der Verebnung an der Heidenab sich finden lassen. Ein zweites ter- tiäres Becken dehnt sich von Amberg südlich und östlich bis Bodenwöhr und Burglengenfeld aus, von wo aus bis zur Donau- ebene das Fortziehen tertiärer Gebilde zu verfolgen ist. Die tertiären Bildungen in der Oberpfalz bestehen aus tho- nigen — Tegel — Schichten, aus Sand und Geröll, aus Braun- kohle, bituminösem Schiefer (Alaunschiefer), mulmigen Braun- eisenerzlagern und aus Süsswasserquarz. Alle diese verschiedenen Gebilde gehören einer Formation an, sind also annähernd gleich- [> PER 3 | Er u NE ") Diess verursachte, dass von dem vielen um Regensburg Ge- sammelten nur sehr wenig hier zum Vergleich benützt werden konnte. Fä artige Bildungen, sowohl jene, welche mit dem Böhmischen Becken im Eger’schen Ländchen zusammenhingen, wie diese, welche südwärts bis zur grossen Donauebene herabzogen. Es ist schon andern Orts*) nachgewiesen worden, dass diese tertiären Schichten der (mitteltertiären) Miocän-Formation zugehören, und zwar einer in einzelnen Becken entstandenen Süsswasserbildung. l. Miocäne Formation. Es ist dem oben Angeführten und dem im Korr.-Bl. bereits Abgehandelten nur noch Weniges hinzuzufügen, indem wir die einzelnen Glieder der Formation etwas näher beschreiben: Die Tegelbildung beginnt, so weit die Aufschlüsse rei- chen, als unterstes Glied der tertiären Schichten unseres Gebiets; sie umfasst nach dem Sprachgebrauch der Gegend mehr oder weniger plastische Thonsorten, welche sich zum Theil durch ihre Feuerfestigkeit sehr auszeichnen. Versteinerungen sind in ihr bis jetzt nicht bekannt geworden Nach oben gehen die thonigen Schichten in sandige und diese in conglomeratartige Quarzgerölle über, welche als zweite Hauptschicht der Miocän- Formation gelten müssen. Diese Sand und Geröll-Bildung findet sich an vielen Orten in grosser Mächtigkeit, wechsellagert in den tiefen Schichten mit Thon, und verräth an der Oberfläche sehr oft durch feine weisse Quarzgerölle die Gegenwart tiefer liegender Tertiärbildungen Sie zeigen Uebergänge in Süsswasserquarz, welcher theils Conglomerate verkit- tend, theils für sich concretionäre Becken im Sand bildend, theils Braunkohlen - Stämme verkieselnd oder ziemlich dünnschiefrige Schichten voller Pflanzenreste darstellend, vorkommt. Er zeigt sich durch das ganze Gebiet tertiärer Ablagerungen verbreitet, und enthält neben den erwähnten Pflanzenresten bei Egelsee und Pielenhofen unfern Burglengenfeld viele Paludinen, Planor- ben und auch Helix-Arten. Braunkohlengebilde sind durch eine Reihe von Schich- ten vertreten, welche im nördlichen Theil der Oberpfalz weniger *) Korresp.-Blatt des zool. min. Vereins in Regensburg. Nr. 6. Jahrg. 1853 S. 83. 4% mannigfaltig, aber eigenthümlicher Art sind, im südlichen da- gegen mit thonigen und sandigen Schichten wechsellagern. Wir haben bereits darauf hingewiesen, wie es wahrscheinlich ist, dass wir die Braunkohlenablagerungen in dem nördlichen Theile für die Reste grossartiger Torfmoorbildungen anzusehen haben, welche niemals einer allgemeinen Ueberfluthung ausgesetzt waren und nur durch Quellwasser und lokale Ueberschwemmungen ihre bedeckenden Schichten erhalten haben; für die des Südens müssen wir bei einer ähnlichen Entstehungsweise eine wieder- holt unterbrochene und wieder auf's Neue beginnende Bildungs- weise unter dem Einfluss grosser Fluthungen und Ueberdeckun- gen annehmen. Die Braunkohle selbst ist meist mulmig, erdig, unter- mengt mit Lignit, welcher diesem Gebilde erst seinen Werth als Brennmaterial gibt. Bituminöse, thonig-sandige, oft glimmerreiche Schiefer begleiten die Braunkohle und eignen sich stellenweise als Alaun- schiefer zur Alaunfabrikation. Selten sind sie durch Diatomeen- Reste als Saug- oder Polier-Schiefer abgelagert Zu den Braun- kohlengebilden ziehen wir die zwar nicht wesentlich, aber doch eng verbundenen Lagen von mulmigem Brauneisenstein und Phosphorit. Erster zeigt sich im Gebiet der Basalt-Vorkomm- nisse häufig über die Braunkohlenflötze als Decke ausgebreitet, offenbare Ausscheidungen aus Eisensäuerlingen, welche bis zum heutigen Tag ihren Mineral-Gehalt an der Oberfläche als Ocker absetzen. Der Phosphorit bildet auf der Zottenwies, Sattlerin und bei Amberg schwache Schichten, welche den tertliären Gebilden ein- gelagert sind. Basalt-Tuff und Gonglomerat gehören der Zeit ihrer Bildung nach ebenfalls hieher, indem es keinem Zweifel unter- liegt, dass die auf den Basaltbergen und an ihrem Fuss abge- lagerten Tuffe mit tertiären Braunkohlenbildungen im engsten Zusammenhang stehen. So gelangen wir endlich zu den Basaltbildungen selbst, welche wir als eine eruptive Formation vor und während der Bildung miocäner Schichten er- kennen müssen. (S. Korr.-Blatt 1853. Nr, 6.) Der Basalt unsers Gebiets ist eine sich gleichbleibeude Ge- 46 birgsart sowohl in Bezug auf Zusammensetzung wie auf die Art und Weise seines Auftretens und Verhaltens. Der Zug der Böhmisch - Erzgebirgischen Basaltberge dringt aus dem Eger’schen bei Waldsassen und Hohenberg in unser Gebiet herein und läuft in derselben Richtung durch den Reichs- forst und hier die Hauptmasse des Gebirgs ausmachend durch den Steinwald, dort rechts und links an der Granit- und Phyllit- Grenze durchbrechend, über den Armannsberg bis zur Urgebirgs- grenze. Sobald er diese, welche, wie erwähnt, eine SO-NW Richtung besitzt, erreicht hat, bricht er in seiner bisherigen SW-NO Richtung ab, und setzt in einer neuen SO-NW Spalten- richtung fort (Rauher Kulm, Parkstein). — Der Basalt tritt in kuppig kegelförmigen Bergen auf, selten in Gesteinsgängen; immer ist der Scheitel der Berge durch zusammengestürzte Fels- Brocken kegelförmig gestaltet, unter denen hie und da Basalt- felsen hervorblicken. In diesen findet sich der Basalt theils plat- tenförmig, theils unregelmässig beckig, z. Th. in schönen Säu- len abgesondert. Diese Absonderungsgestalten sind Folgen von Abkühlung und Erwärmung. Die Säulenbildung insbesondere erscheint bedingt durch eine Wiedererhitzung der noch nicht völlig erstarrten Basaltmasse, wobei in der Richtung des gering- sten Widerstandes Strotzungszylinder entstanden; diese mussten neben einander liegen, sich gegenseitig drücken, so statt Cylin- der- Säulen-Form annehmen, wie sie solche nach dem Festwer- den uns jetzt noch zeigen. Neben dem eigentlichen Basalt findet sich ziemlich häufig Basaltmandelstein und Basalttuff; der erstere zeigt sich besonders am Rande grossartiger Basaltberge, und lässt die fort- schreitende Umbildung der Gesteine in den Mineralien erkennen, welche die Drusenräume erfüllen: Es sind diess Speckstein und Aragonit, wobei auffallender Weise die ganze Reihe der Zeolithe vermisst wird. Tuff und vulkanische Asche bilden bei Baden unfern Alt- albenreut ein Analogon vom Eger’schen Kammerbühl; wenn auch der kleine Schlackenkegel im Dorfe Baden meiner Ansicht nach durch nichts als ein Krater mit Bestimmtheit angesprochen werden kann, so scheint mir doch der NO daran gelegene Kes- sel, dessen Wände nackte Phyllitfelsen zeigen, eher als solcher 44 angenommen werden zu können. Am interessantesten aber bleibt die an mehreren Stellen bei Baden und Altalbenreut wahrnehm- bare l,age vulkanischer Asche, welche mit Lapilli untermengt, schöne Krystalle von Augit und Glimmerblättchen enthält. Selten gelingt es ein Profil aufgeschlossen zu finden, in welchem die unmittelbare Berührung von Basalt und Nebenge- stein erkenntlich ist. Am Steingeröll bei Waldsassen ist diess der Fall, und es ist die Veränderung des benachbarten Phyllits unverkennbar, während in einem Steinbruch am Gommel ringsum von Basalt eingeschlossene Granitbrocken nicht die geringste Veränderung wahrnehmen lassen. Ebenso sind bei Waldeck die ungebenden Keuperschichten deutlich durch Basalte in ihrer Lagerung gestört, während am Parkstein ähnliche Keuperschich- ten bis in die nächste Nähe des Basalt weder in Schichtenlage noch Gesteinsbeschaffenheit eine Aenderung zeigen. Was das Durchbrechen des Basaltes durch tertiäre Schichten anbelangt, so ist zu bemerken, dass dasselbe durch kein Profil erwiesen wird, wie wohl das Vorkommen von Basalttuff zwischen tertiären Schichten auf die Fortdauer basaltischer Eruptionen während der Miocänformation hindeutet. Nach der Bildung der tertiiären Periode scheint wiederum eine bedeutende Senkung des Wasserspiezgels eingetreten zu sein, denn die posttertiären Bildungen zeigen sich auf bedeutend tiefere Lagen beschränkt als die tertiären, es engen sich die ersteren auf schmälere Gedietstheile 1) in der Gegend von Waldsassen - Tirschenreuth, 2) an der Heidenab und 3) endlich von der Donauebene, in der Vertiefung zwischen Nab und Regen, bis in die Gegend von Burglengenfeld und Schwandorf ein. Es sind diess die quartären Schichten, welche sich innerhalb dieser eingeengten Becken abgelagert haben. Es handelt sich nur um zweierlei Gebilde, welche wir als der Il. quartären Formation zugehörig erkennen, nämlich: A. Gerölle, welche theils allein die quartäre Formation, wie in den nördlichen Theilen der Oberpfalz, vertreten, theils mit Lössbildung, wie in dzn südlichen Gebietstheilen, gemein- schaftlich sich finden. In beiden Fällen besteht dasselbe aus- schliesslich aus abgerollten Urgebirgsarten, in grosser Mehrheit 48 aus quarzigen Gesteinen; sandige oder lehmige Massen geben stellenweise eine Art Bindemittel des Gerölls ab, oder erscheinen über dasselbe in dünnen Lagen ausgebreitet. Im N Theile der Oberpfalz sind in dieser Bildung bis jetzt noch keine Knochen- reste aufgefunden worden, wo hingegen in der gleichen Bildung bei Regensburg solche vorkommen. B. Löss ist die oberste weit verbreitete quartäre Bildung, welche sich aus der Donauebene nördlich über die verschieden- artigsten Gesteinsarten ausbreitet und bis zu einer Höhe von 1200‘ findet. Die Gleichheit der Donau-Löss-Bildung mit der Rheinischen ist vollständig sowohl in Bezug auf die Beschaffen- heit der Gebirgsart, als in Bezug auf die eingeschlossenen Eon- chylien, so dass diese Uebereinstimmung über so weite Landes- strecken und durch die ganze Mächtigkeit der Löss- Bildung auf eine gemeinsame, von grossartigen Ursachen abhängige Ent- stehungsweise, wie etwa ein ungeheurer Erguss schlammiger Wasser wirkt, hindeutet. Dieser plötzliche Erguss hängt zwei- felsohne mit den Niveauveränderungen zusammen, welche zwi- schen der Entstehung miocäner und quartärer Bildungen am Nordrande unserer Alpen stattfanden. Miocäne und quartäre Bildungen haben innerhalb unsers Gebiets seit ihrer Entstehung keine Lagerungsveränderung erlit- ten, daher mit diesen jene die Gegenwart anbahnenden Verhält- nisse eingetreten waren. Das noch während der quartären Formation hoch angestauete Donaubecken hatte seinen Durch- bruch nach Osten gefunden, und legte ein hügeliges Land der Donauhochebene bloss, welches jetzt noch von dem fruchtbaren Schlamm der früheren Periode sich nährt. Fluss, Bach, See hatten nach den vorgebildeten Terrainver- hältnissen ihre Stelle eingenommen, welche sie während der gegenwärtigen Periode der Erdbildung nur wenig umzuändern vermögen. Thalanschwemmung, Kalksinter und Torfbildung sind die einzigen Zeichen, welche bei uns den Fortgang der Umbil- dung der Erdoberfläche erkennen lassen. *-#> Wegen Hindernissen, die bisher der Abhaltung der Generalversammlung im Wege lagen, kann der Rechenschaftsbe- richt erst in den nächsten Blättern gegeben werden. Korrefpondenz-BDlatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. Nr, 4 Ss. Jahrgang. 1554. Jahresbericht des zeologisch-mineralogischen Vereines, vorgetragen in der Generalversammlung am 16. März 1854 von Dr. Schuch. Im Auftrage des Ansschusses beehre ich mich, Ihnen den Rechenschaftsbericht über das abgelaufene Jahr und zugleich eine kurze Notiz über die entwickelte Thätigkeit während des- selben vorzulegen. Der Ausschuss hat wie bisher auch im verflossenen Jahre sein ganzes Augenmerk den Sammlungen und den Vereinsschriften zugewendet. Das Correspondenzblatt enthält vierteljährig ein genaues Verzeichniss aller für die Sammlungen des Vereins durch Schankung, Tausch oder Kauf erworbenen zoologischen und mi- neralogischen Gegenstände, sowie aller Bücher, die zur Bibliothek eingeschickt wurden, und ein Blick in dieses Verzeichniss wird Ihnen die Ueberzeugung gewähren, dass der diessjährige Zu- wachs zu allen Abtheilungen der Sammlung wieder ein sehr ergiebiger war. Der Bibliothek, die sich unter der sorgfältigen Leitung des Herrn Bibliothekars in vollkommener Ordnung befindet, ist durch die ehrenvolle Theilnahme auswärliger Gesellschaften und Vereine, durch Geschenke mehrerer Autoren und durch Aus- tausch der Vereinsschriften eine recht ansehnliche Vermehrung zu Theil geworden. Sie wird von auswärtigen und hier wohnen- den Mitgliedern eifrig benützt, und unter den letzteren besteht seit Jahren ein Leseverein, dessen Theilnehmern die neu einge- 4 50 schickten Bücher und Zeitschriften wöchentlich zukommen. Ein ähnlicher hat sich auch unter den Vereinsmitgliedern in Amberg gegründet. Der Redaktions-Ausschuss, welchem die Herausgabe der Correspondenzblätter und der Abhandlungen obliegt, kann Ihnen die erfreuliche Thatsache mittheilen, dass durch unsere Vereinsschriften, wenn sie auch gegen die oft sehr voluminösen und werthvollen wissenschaftlichen Erzeugnisse auswärtiger Ge- sellschaften nur ein sehr bescheidenes Tauschobjekt darbieten, dennoch immer neue Verbindungen angeknüpft werden, wodurch unser Verein thatsächlich als lebendiges Glied in die ausgedehnte Kette eingereiht ist, welche telegraphenartig so viele. wissen- schaftliche Gesellschaften und Vereine aller Länder und Völker mit einander im geistigen Verkehr erhält. Es ist uns eine angenehme Pflicht, allen unsern Herren Gorrespondenten für ihre freundlichen Mittheilungen unsern besten Dank auszusprechen, besonders aber den Herrn Verfasser der systematischen Jahresberichte über dieMineralogie inihren neuesten Entdeckungen und Fortschritten, die so allgemeine Anerkennung und Verbreitung finden, der auf- richtigen Dankbarkeit des Vereines zu versichern. Wer von Jhnen seit der letzten Generalversammlung die Räume nicht mehr betreten hat, in welchen die Sammlungen des Vereins aufgestellt sind, der wird heute dort in allen Ab- theilungen etwas Neues finden. Beim Anblick der Säugethiere werden ihm besonders auffallen: die wilde Katze, der milch- weisse Hausmarder, der männliche Biber. In den reichbesetzten Schränken der ornithologischen Abtheilung werden Sie gerne bei der prächtigen Otis tarda, einem Männchen so gross und schön, wie ein solches in Bayern wohl kaum gesehen wurde, verweilen; dann bei Zarus glaucus, Fulpanser tadorna, Stur- nus unicolor, Turdus atrigularis und vielen andern seltenen Vögeln. Unter den Skeleten finden Sie das des so lange verfolgten und so oft genannten oberpfälzischen Wolfes und viele neue Vogelköpfe. Die Fische und Amphibien sind geordnet und letztere durch ansehnliche Geschenke bedeutend vermehrt, ebenso die Conchylien und die Sammlung der Eier. Die neuesten 51 —— Beiträge sehen Sie hier vor sich, unter diesen einen grossen weiblichen Biber, und ein Skelet dieses Thieres, durch Schön- heit und naturgetreue Aufstellung unübertrefflich. Ausserdem mehrere sehr gut gearbeitete kleinere Skelete und skeletirte Köpfe, dann den mächtigen Pelekan, eine grössere Reihe seltener Land- und Süsswasser-Gonchylien und viele andere Gegenstände, alle Geschenke befreundeter Mitglieder, deren Namen im Cor- respondenz-Blatte mit Dank verzeichnet sind. Welch’ bedeutenden Aufschwung in diesem Jahre auch die mineralogische Sammlung unter den rastlos schaffenden Händen ihres CGonservators in allen ihren Zweigen genommen, möge Ihnen folgende kurze Notiz klar machen. Die allgemeine Gebirgsartensammlung, welche bisher über 500 Stücke zählt, wurde geordnet, mit Etiquetien versehen und hierüber ein Catalog angelegt. Dieallgemeine paläontologischeSammlung wurde geordnet und catalogisirt. Neu angelegt wurde eine Sammlung deroberpfälzischen Gebirgsarten. Die im vorigen Som- mer gesammelten Gebirgsarten und Petrefakten wurden nach „der Uebersicht der in der Oberpfalz vorhandenen Gebirgsfor- mationen “ von Gümbel geordnet, mit Etiquetten versehen und in den hiefür bestimmten Catalog eingetragen. Sie bestehen gegenwärtig (die Petrefakten nicht mit eingerechnet) aus 870 Exemplaren, von denen | 100 der Formation des Gneisses, AI-; N „ Glimmerschiefers, 432. N » Ihonschiefers, 85 dem Chloritschiefer, Talkschiefer und Serpentingebilde bei Erbendorf, 58 dem eruptiven Granite, 45 den Ganggraniten, 31 dem Gangguarz und Epidosit, 40 den Erzquarzen, 20 dem Rothliegenden, 40 dem Porphyr, 68 der Trias, 102 dem Jura, 4* 52 40 der Kreide und 30 der tertiären Formation angehören. Eine nicht unbedeutende Anzahl von Petrefakten ist noch zu bestimmen und einzureihen, und so wird bis zum nächsten Jahre die Sammlung der Gebirgsarten ziemlich vollständig, jene der oberpfälzischen Petrefakten bedeutend vermehrt sein. Was den gegenwärtigen Stand der Mitglieder betrifft, so haben wir leider auch im verflossenen Jahre den Verlust mehrerer sehr ehrenwerthen derselben durch den Tod zu be- klagen. Zu Berlin endete in einem Alter von 76 Jahren nach kur- „em Krankenlager sein für die Wissenschaft so erfolgreiches Leben, der grosse Naturforscher und Nestor der Mineralogen, Herr Leopold von Buch, k. preussischer Kammerberr. In ihm betrauert unser Verein eines seiner berühmtesten Ehren- mitglieder. | Zu Salzburg starb am 29. November im kaum vollendeten 21. Lebensjahre der k. k. Landeshauptkassa-Assistent, Herr Ignatz Zwanziger. Er war ein eifriger Botaniker und Entomolog, schrieb nebst einem Handbuche über Schmetterlingskunde für die vaterländische Jugend (1844) und einer Flora von Lungau (1853) in verschiedeuen Zeitschriften Biographien, Recensionen über naturgeschichtliche Gegenstände u. s. w. und hinterlässt nebst einer auserlesenen Bibliothek auch reichhaltige und in- struktive Sammlungen von Pllanzen und Insekten. Von hier wohnenden Mitgliedern starben: Herr Chr. Fr. Braunold und Herr J. E. von Ströber, k. Salzbeamle, ein eifriger Mineralog und theilnehmender Freund der Bestrebungen des Vereins. Der Verein zählt gegenwärtig: Ehrenmitglieder 36 Correspondirende Mitglieder 43 Ordentliche Mitglieder, hier wohnende 100 auswärtige 80 Im Ganzen 259 Mitglieder. Verbindung mit andern Vereinen und Gesell- schaften. Mit nachfolgenden wissenschaftlichen Instituten, Gesell- schaften und Vereinen sind bisher Verbindungen hergestellt worden: Altenburg. Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes. Augsburg. Naturforschende Gesellschaft. Basel. Naturforschende Gesellschaft. Bamberg. Naturforschende Gesellschaft. Berlin. Deutsche geologische Gesellschaft. Bern. Schweizerische Gesellschaft für die gesammten Na- turwissenschaften. Bonn. Naturhistorischer Verein der preussischen Rheinlande und Westphalens. Breslau. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur. ne Verein für schlesische Insektenkunde. Dürkheim. Pollichia, naturwissenschaftlicher Verein der bayerischen Pfalz. Erlangen. Physikalisch-medizinische Societät. Frankfurt a. M, Senckenbergische naturforschende Gesell- schaft. Freiburg im Breisgau. Gesellschaft zur Beförderung der Naturwissenschaften. Halle. Naturwissenschaftlicher Verein. Hamburg. Naturforschende Gesellschaft. Hermannstadt. Siebenbürgischer Verein für Naturwissen- schaften. Klagenfurt. Naturhistorisches J.andesmuseum von Kärnten. Königsberg. Naturforschende Gesellschaft. Linz. Vaterländisches Museum Lyon. Societe imperiale d’Agriculture, histoire naturelle et arts utiles. „ 1cademie imperiale des sciences, belles lettres et arts. 35 Societe Linneene de Lyon. Mannheim. Verein für Naturkunde. Marburg. Gesellschaft zur Beförderung der Naturwissen- schaften. nl... Moscou. Societe imperiale des Naturalistes. München. Königl. Akademie der Wissenschaften. Nürnberg. Naturforschende Gesellschaft. Paris. Verein deutscher Aerzte und Naturforscher, Prag. Naturhistorischer Verein ‚‚Lotos‘. Regensburg. Königl. bolanische Gesellschaft. Historischer Verein der Oberpfalz und von Regensburg. Rouen. Societe libre d’Emulation. Szettin. Entomologische Gesellschaft. Stuttgart. Würtembergischer Verein für Naturkunde. Wien. Kais. geologische Reichsanstalt. a5 Zoologisch-botanischer Verein. Wiesbaden. Verein für Naturkunde im Herzogthum Nassau. Würzburg. Physikalisch-medizinische Gesellschaft. Zürich. Naturforschende Gesellschaft. ” Der Ausschuss besteht nach der neuesten Wahl aus folgenden Mitgliedern: Vorstand: Herr Dr. Herrich - Schäffer. Sekretär: Dr. Schuch. Gonservatoren: Herr Angerer, k. Hauptmann, Drexel, k. Forstmeister, ‚„„ Eser, Apotheker, ‚„„ Forster, Patrimonialrichter, „ Fürnrohr, Dr., k. Lycealprofessor, ‚„, Pindel, Privatier, » Popp, k. Kreis-Ingenieur, „, Rugendas, k. p. Lieutenant, ‚„ Seidel, fürstl. Gassier, „ $Steer, k. Inspektor, » Wein, Dechant, » Wineberger, k. Forstrath. 55 Bibliothekar: Herr Rechnungsrath Hofmann. Cassier: Herr Regierungs-Assessor Bertram. Stand der Vereinskasse. Einnahmen: Von Sr. K. Hoheit Herzog Max in Bayern 44 Von Sr. K. Hoheit Prinz Adalbert von Bayern 10 Von Sr. Durchlaucht Fürst von Thurn und Taxis 50 Vom Herrn Regierungs-Präsidenten Freih. v. Welden in Augsburg 10 Vom Landrath der Oberpfalz und von Regensburg 200 Jahresbeiträge hier wohnender Mitglieder 229 x auswärtiger e 89 Für verkaufte Säugethier-Doubletten 21 Summa 653 Ausgaben: Passivrest vom vorigen Jahre 48 Für Schreibmaterialien, Lithographie, Packpapier 14 Für Buchbinder-Arbeiten 42 Für Mobilien, nämlich Schränke und Instrumente 217 Für Inserate = Für Beheizung, Beleuchtung und Reinigung 5 Für Bedienung 24 Für Frachten, Porto und Botenlöhne 74 Für Miethe i Für Brandassekuranz Jar. Für Buchhändlerrechnungen 29 Für Herausgabe des Correspondenzblattes 150 Für die Sammlung der Säugethiere 32 re » „„ Vögel 7 202%: r „» Fische 8 nd ‘H5 5 „ Amphibien 9 ».» 33 ‚„,„ Mineralien 12 Summa 682 fl. = 0. a} 6 Abgleichung: Einnahmen 653 fl. 24 kr. Ausgaben 682 fl. 19 kr. Passiv-Rest 28 fl. 55 kr. Das Gebiet der Trias und des Jura in Bayern und im Üheinberken. (Wechselnde Landschaftsbilder aus der Vogelperspektive.) Von Dr. Haupt. Die neuere Geologie führt uns, die Aufeinanderlagerung grösserer oder kleinerer Reihen betreffend, eine Anzahl von Katastrophen vorüber, von denen nicht der geringere Theil dem Einherbrausen von gewaltigen, nicht Meereswogen, sondern Meeren zugeschrieben wird. Mit Sicherheit muss allerdings die- ses wässrige Agens der Urheber des grössten Theils der soge- nannten Flötz - Formation sein, während die eruptiven Kräfte einem anderen Theile von Gebirgsablagerungen, so älteren, wie jüngeren, das Dasein gegeben haben. In Bezug auf die Meeres- ablagerungen ging Elie de Beaumont mit einer plastischen Dar- stellung der Meeresverhältnisse zu den Zeiten der einzelnen Ablagerungen als Muster voraus, und seine Karten mit den Ein- zeichnungen der Formationsmeere, deren Originalien mir zwar nicht zu Gesicht kamen, sind in Miniatur - Vignetten in Vogts Lehrbuch der Petrefaktenkunde als Anhang beigegeben. Unter diesen soll uns hier aber weder die Periode der Grauwacke und Kohle sammt dem Zechsteine, noch die Kreide und ihre Nach- folger beschäftigen; sondern nur die Entrollung des alten Land- schaftsbildes der Trias und des Jura, von welchen die erste ganz, und der letzte dem weit grössten Theil nach von jeher als sedi- mentäre Gesteine betrachtet worden sind. Von dieser Trias gibt uns nun Vogt kein Meeresbild, son- dern blos vom Jura, da aber dieses, wie die dort weiter be- findlichen Bilder des Kohlen- und Kreide-Meeres sehr viele ‚un- sichere‘‘ Begrenzung zeigen, so möge es vergönnt sein, dieser 57 Unsicherheit wenigstens in Bezug auf die Trias in Bayern und im Rheinbecken versuchsweise abzuhelfen. Kein Meer kann ohne Ufer gedacht werden, und da unter den sedimentären Gesteinen der Trias sich der bunte Sandstein zuerst, weil zu unterst, aus seinem Meere abgesetzt hat, so wird die nächste Frage sein, welches waren in Bayern und im Rhein- becken die Hindernisse, welche den Fluthen des Buntsandstein- Meeres einen Damm setzten ? Dass ein solches Becken, also eine Meeresbucht, im Main- und Rheingebiet wirklich vorhanden war, dessen ist Zeuge der Mangel an buntem Sandsteine im Donau-, Seine- und Rhonegebiet; dahin also konnten die Wasser des bunten Sandsteins nicht gedrungen sein. Und diese genannten drei Gebiete müssen also bestimmte Grenzlinien, resp. Höhen- züge, auf ihrem Rücken getragen haben, welche ein Thalland einschlossen, fähig die Wasser des bunten Sandsteins zu em- pfangen und zu halten. Dessgleichen ist aus dem Mangel der Buntsandstein-Niederlagen in eben bemerkten Gegenden zugleich die Richtung gegeben, von woher das Buntsandsteinmeer einge- drungen ist. Es kam von Nordwesten und stürmte von den Rhein- und Wesermündungen südöstlich. Seine Grenze fand es im Süden der Elbe durch die Grauwackengebilde des Harzes und durch die Thonschieferlagen des Voigtlandes und endlich durch die älteren Granite des Erzgebirges und Böhmerwaldes, an deren starren Schichtenköpfen und Kegeln die Wellen sich brachen. Im Nordwesten fand es das rheinische Schiefergebirge bereits als breite Höhenzüge vor, die es als Insel umspülte. Seine westlichen, südlichen und südöstlichen Grenzen fand es an einem Höhenzuge, welcher, der Streichung des jetzigen Juras folgend, vielmehr demselben sein künftiges Bett vorbereitend, auf der Wasserscheide von nachfolgenden Flüssen gelagert war: ' 1) westlich zwischen der Maas und ihren Seitenflüssen, und der Mosel mit ihrem Gebiete; 2) südlich zwischen dem Gebiete der Rhone mit ihren Sei- tenflüssen und den Höhen des jetzigen Schweizer-Jura; 3) östlich zwischen dem Stromgebiet der Donau mit ihren westlichen Nebenflüssen, dem Gebiete der Regnitz und des Neckars, also dass diese Meeresbucht in der Richtungslinie von Epinal und Schaffhausen ihre kleinste, dagegen zwischen Mezie- >38 res und Altenburg ihre grösste Ausdehnung hatte, in welcher die Ruhrer und Pfälzischen Kohlenniederlagen als Inseln hervorragten. Diesseits des Rheins waren, was Bayern betrifft, die drei Franken und die Oberpfalz eine untergeordnete Bucht von grösserer Aus- dehnung, von deren Ufern, schief nach Südwesten abgelenkt, die Wasser sich fressend gegen Westen und an der Stelle des jetzi- gen französischen Jura zwischen Langres und Luxemburg, tiefe Fiorde sich bahnend, verflossen. Bei dem allmäligen Zurücktreten der Fluth mussten die Wasser, langsam von den Ufern zurückweichend, in der Mitte des Golfs die bedeutendste Anschüttung hervorbringen, vermöge ihrer eignen Wucht aber sich in der Länge desselben eine Fahr- strasse offen halten, durch welche sie dahin schossen, von wan- nen sie gekommen, desshalb mussten ferner die verlassenen Ufer durch den Zug der Wasser kesselförmig ausgehöhlt werden, und ihren Richtungen entsprechen in der That das Gebiet der Mosel, des Neckars, des Maines und der Saale; dennoch hatte nach Trockenlegung der Golf in der Richtung von Langres nach Eger folgendes Profil: Von Langres bis zu den Bädern von Bourbon Thal, von hier bis westlich von Colmar bedeutende Sandhügel, von hier bis Offenburg tief eingefurchter Canal, von hier bis Nagold hohe Sandhügel, und von hier bis Eger eine grossartige Mulde, vor welcher von Heidelberg bis zum Harz eine ungeheure Düne sich befand, zwischen der und der erstren zwei Abfluss -CGanäle des fränkischen Busens, den Windungen des Neckars und des Maines entsprechend, zurückgeblieben waren. Nunmehr war, nachdem die Faunen und Floren der See längst in ihrem Schlammgrabe steckten, die Bucht zum Empfange neuer Fluthen vorbereitet; auch sie fanden denselben Weg in das Herz des Golfes, wie ihre Vorgänger, aber ein ganz anderes Niveau. Noch wurden sie zwar von denselben Ufern eingedämmt, aber sie fanden bereits mehrere Inseln vor, deren Fuss nur sie bespülen konnten. Gerade die vorhin angegebenen Sandhügel des bunten Sandsteines, welche rechts und links von dem alten Fahrwasser zurückgeblieben waren und die sich zwischen den CGanälen aufgelagert hatten, diese mussten von der Fluthbedeck- ung verschont bleiben, und es lagerten sich also die Kalke des 9 Muschelkalkmeeres in den übrig gebliebenen Mulden ein; doch konnte diese Einlagerung dauernd und langsam erhärtend nur da statt finden, wo die Rücken der Buntsandsteininseln flach ein- fielen, also nur in den der alten Fahrstrasse entgegengesetzt be- findlichen Buntsandstein-Inseln und von da bis zum Uferrande des Beckens. Nur hier konnte sich im ruhigen Wasser nicht blos ruhig der Prozess der Kalkbänkebildung entwickeln, sondern auch das in dieser Periode so stark vertretene animalische Leben; während die zurückrauschenden Wellen des Buntsand- steinmeeres den mittleren Canal tief ausgehöhlt hatten und die Fluthen des Muschelkalkstein-Wassers, die bei ihrem Zurücktre- ten denselben Weg nahmen, vor schräg von rechts nach links unten entblössten Schichtenköpfen der Inseln vorbei rauschend, ihre eignen Produkte in der starken Strömung wieder mit fort nehmen mussten; desshalb finden sich rechts und links des Rheines an den Rändern der Buntsandstein- Inseln nur in den von der Strömung entfernten Buchten von Bergzabern bis Weis- senburg höchst unbedeutende Spuren von Muschelkalk-Niederlagen. Dagegen aber von den dem Rheine entgegengesetzten Abhängen der Buntsandstein-Inseln die Muschelkalkbänke um so reichlicher bis an die alten Ufer sich erstrecken konnten. Auch das nachfolgende Keupermeer war bestimmt, den bis jetzt besprochenen Busen heimzusuchen, und indem es sich in denselben ergoss, füllte es nothwendig nur jene Theile desselben aus, welche von dem zurückgetretenen Muschelkalkmeer als Mulden zurückgeblieben waren. Ihm war bereits durch die vor- liegenden Buntsandsteinländer und die auf ihrem Rücken abge- setzten Muschelkalkflötze der freie Eintritt in den Golf nicht mehr gestattet, wenigstens nicht mehr von der nordöstlichen Seite, sondern indem die Fluth vor den kurhessischen und unterfränkischen Buntsandstein-Inseln vorüber rauschte, fand sie in die grosse bayrische Bucht nur noch zwischen Heidelberg und Bruchsal eine geöffnete Strasse, durch welche sie hindurch schoss und, die südöstlichen und südlichen Ufermauer umfluthend, westlich ihre Grenze suchte, und also die weiten Mulden des Muschelkalks links und rechts im Elsass und in Bayern ausfüllte. Ohne Zweifel war die sächsische Mulde von Gotha und Erfurt 6o —— durch einen engen Kanal mit ihr verbunden, der durch die Heb- ung des dazwischen liegenden Porphyrs verstopft und sofort am Abflusse verhindert wurde. Weil aber eben dieses Keupermeer durch die vielen Hindernisse der Inseln, an denen es vorbei musste, den Charakter einer Strömung hatte, so war auch der mitgefluthete Treibsand zunächst auf die Dünen - Natur angewie- sen, und musste sich, dieser Natur treu, an den Ufern ablegen und zwar um so höher, je kräftiger, oder wiederholter die Strö- mung war. Daraus entstand eine Erhöhung der Uferwälle und eine theilweise Aufthürmung auf denselben. Dessgleichen musste das zurückweichende Wasser, der Natur des Sandes, den es mit sich führte, getreu, in seinem Hinwegrauschen langsamer zu Werke gehen, und indem es sich allmälig zurückzog, gegen sei- nen Abfluss hin bei entgegen stehenden Hindernissen in dem- selben Masse Delta’s aufwerfen, als es hinter sich vor hohen und geschonten Uferwällen kleinere Dünen zurückliess, deren hinter ihnen eingeschlossene Bassins durch die zurückgebliebene Feuchtigkeit der Sammelplatz einer reichen Keuperflora gewor- den sind, daher die Keuperpflanzen nur in solchen ruhigen Tümpeln abgesetzt erscheinen. Die Deltabildung des Keupers aber zeigt sich am unwidersprechlichsten zwischen der Tauber, der Jaxt, dem Bühler, dem Kocher, der Mur, der Rems und der Vils einerseits, und der Aisch, Ebrach, Aurach anderseits. Nachdem auch diese letzte Strömung verlaufen war, hatte demnach der ehemalige grosse Golf des Rheines mit dem östli- chen grossen fränkischen Busen eine ganz andere Gestalt be- kommen, seine Ufer waren durch anstrebende Dünen bedeckt, und zum Theil überworfen; sein Inneres durch die Sande und Kalke dreier Formationen ausgefüllt und, was früher Vertiefung war und Bucht, ist jetzt Erhöhung und Halbinsel geworden, wenn letzterer Ausdruck auch dann noch seine Richtigkeit hat, wenn kein weiteres Meer dieselbe umspülte. Doch auch dieses Meer sollte kommen, bekannt unter dem Namen der Jura- Ge- wässer. Diese See konnte aber nicht von Norden hereingestürzt sein, sonst würde sie im Norden vom und im Becken selber grössere Spuren zurückgelassen haben, obwohl damit nicht ge-_ läugnet wird, dass vielleicht eine spätere jurassische Fluth, in 61 der Richtung von West nach Ost strömend, den Norden und Westen des Harzes bespült haben mag. Diese Fluth, welche an das ehemalige Rheinbecken und die fränkische Bucht nach ihrer Ausfüllung anstürmte, kam aus Südwesten. Es hatte sich jedoch zwischen der letzten Keuper- und der Jurafluth ein Ereigniss ergeben, welches auf die nachherige Richtung der Fluth den entschiedensten Einfluss ausübte. In diese Zwischenperiode fällt nämlich die Erhebung von vier grossen Gebirgssystemen, näm- lich 1) das System der Alpen, 2) die Gründung und Abrundung des Beckens von Böhmen und die Erhebung des südfranzösischen Rhonegebirgs und 4) das Aufsteigen der Granite rechts und links vom Rhein am südwestlichen Ende der ehemaligen Bucht. Ohne auf die anderweitigen Veränderungen, welche durch das Emporquellen dieser feuerflüssigen Massen auf die alten Ge- steine, ihre Metamorphosirung und Ueberlagerung verursacht wurden, Rücksicht zu nehmen, wurde durch diese neugebildeten schroffen Widerstandswände der herbeieilenden Fluth Richtung und Ziel vorgezeichnet. Aus den Tiefen des jetzigen Mittel- meeres, in der Richtung von den Balearen nach Marseille, stürm- ten die Wasser einher und brausten, der Richtung der Rhone [olgend und ihrem ganzen Gebiete entlang, rechts unten vor den alten Sandsteinen und den Glimmerschiefern vorbei in gerader Richtung auf die Südspitze der rheinischen Halbinsel los, hier aber fanden sie zuerst an den Wällen des Keupers, dann den Bänken des Muschelkalks und den hoch aufgeworfenen Bergen des bunten Sandsteines einen mässigen Widerstand, den zu überwinden für ihr furchtbares Anbranden eine Leichtigkeit ge- wesen wäre, wenn nicht hinter dieser dreifachen Wand die schwerer zu erschütternden Granitkegel, welche ihre Hörner drohend aus dem bunten Sandstein entgegen streckten, ein ge- bieterisches Halt zugerufen hätten. Zwar schossen immerhin bedeutende Kaskaden über die Kämme hinweg und ergossen sich in weniger schädlichen Strömen in die alte, noch immer tief genug gebliebene Fahrstrasse, dort ruhig in den tieferen Punkten sich ablagernd, und unbezweifelt haben sie mit der sie hemmenden vierfachen Wand einen harten Kampf gekämpft, welcher indess doch zu ihrer Beschämung ausschlug, indem sie sich der Richtung der alten Keuperwälle anbequemen und links durch Lothringen fortschreiten mussten, bis oben bei Luxemburg und Mezieres das alte Schiefergebirge sie ebenso nach Westen abwies, wie es früher die Triasfluthen nach Osten abgewiesen hatte. $: Nach bestandenem Strausse an obenberührtem Golfe, resp. Landzungenspitze, foigten die Wasser des Jura nunmehr auch dem östlichen und südöstlichen Dünenlande, und schossen süd- lich an den alten mitgehobenen Gesteinen des Alpenrisses vorbei in das erweiterte schwäbische und bayrische Becken. War aber der Widerstand, den sie am Vorgebirge fanden, auch ein sehr grosser, so war derselbe an dem Grauwacken- und neu ge- hobenen Granitgebirge Böhmens ein nicht viel geringerer, Da nun aber in der Nähe und Umgegend von Wien diese ebenge- nannten Bergketten den grössten Andrang zu erfahren halten, so waren auch hier Ueberschreitungen der Dämme und Verschwem- men der Wasser in die jenseitigen Thäler eine Nothwendigkeit. Zeuge dessen sind die langgestreckten Flötze von Pressburg und Trentschin bis Käsmark in Ungarn. Indess wurde die Hauptmasse der Strömung längs der böhmischen Gebirge hin nach Nordwesten umgelenkt und das war die Ursache, wodurch die abnorme Biegung des fränkischen Jurazuges von Regensburg bis Weiss- main sich ergab. Es mussten nämlich gerade an der Stelle des jetzigen Juragebirges in Franken und der jetzigen Oberpfalz die abgelagerten Keuperschichten die grösste Tiefe haben, aus dem Grunde, weil sie sich einerseits links vom unterfränkischen Muschelkalk her, anderseits rechts von den Sandwällen am Böhmerwald verflachten, und — da in der Nähe von Regensburg das uralte Ufer vielleicht vom Anfang schon nicht hoch oder nicht fest genug war, und die darüber gelagerten Keuperdünen gewiss nicht viel zu seiner Festigkeit beitrugen — der gewalt- sam nach Westen abgelenkten Juraströmung ein leicht zu bewäl- tigendes Thor entgegenstellen, nach dessen Ueberrumpelung die Fluthen unaufhaltsam in die tieferen Stellen der fränkischen Keuperbucht sich ergossen Hier lagerten sich nun zuerst Bänke des Gryphitenkalkes und der Liasschiefer ab. Ihre Ablagerung wäre aber, wie sie dermalen in Bayern überhaupt und zunächst in der Umgebung von Bamberg sich zeigt, nicht wohl möglich, wenn nicht die umliegenden Keuperberge, namentlich die west- 63 lichen sich in sanft aufsteigender Fortsetzung gegen den Jurazug verbreitet hätten; denn sonst wäre eine Auflagerung des Lias auf dem Keuper nicht wohl denkbar. Dieses Meer musste eine sehr ruhige Bucht gewesen sein, an deren Rändern auf der lockeren Keuperunterlage zahlreiche Colonien von Fischeidechsen den heissen Sonnenstrahlen ihre Eier zum Bebrüten übergeben konn- ten. In den Tiefen wandelten damals, auf dem Kopfe gehend, die Processionen der Belemniten und zum Theil riesiger Ammo- niten, welche in einer Unzahl von Gasteropoden und Cirripeden besonders der Terebrateln ihre Aasung fanden. Auf vielleicht altem Keupergeröll sassen lange Stiele von Crinoideen mit flat- ternden Armen und dazwischen schossen Labyrinthodonten und kleinere Gräthenfische in lustigem Tanze dahin. Doch auch diese Wasser mussten wieder zurück desselben Weges, den sie ge- kommen waren, indess höchst wahrscheinlich sehr langsam, und liessen Tümpel und Eilande zurück, in welchen nach der Mein- ung Vieler die Geburtsstätte einer Flora des Lias zurückgeblieben ist. Sanft verflacht waren die Ufer dieses letzten Meeres und fast Böschungen-artig zogen sie sich allmälig in die Tiefe. Aber neue Fluthen brachen herein und verschwemmiten einen grossen Theil der alten Thier- und Pflanzenreste, während ihr Niveau weit über der vorigen Fluth emporschwoll und nicht nur die uralten Ufer hoch überdeckte, sondern auch, was die Umgegend von Bamberg betrifft, hinüberspülte in das alte Keuperland und dort in Lagunen sich sammelte und jene Schlammteiche zurück- liess, die, bezeichnet durch Unio coneinnus und Plesiosaurus, den unteren Liassandstein längs der Regnitz charakterisiren. Schon vor dem Abflusse dieses höchsten und letzten Meeres waren durch das Hinüberspülen der Fluthen in die Keuperländschaft die Ufer manchfach zerrissen. worden und grosse Parthieen zum Theil in sich selber zusammengestürzt, zum Theil auf das Keu- pergelände herübergeschleudert worden und nun kam die vor- letzte niedrigere Fluth, die in der ziemlich ruhigen fränkischen Bucht die Bänke des Jurakalksandsteins absetzte, deren regel- mässige Platten unter grossem Drucke sich bildeten, und ein Heer von Ammoniten, Belemniten, Cidariten und Bivalven be- herbergte, zuletztsich noch in Thonen, an andern Orten in Bayern in den feinkörnigen lithographischen Schiefern und in den höchsten 64 resp. tiefsten Punkten als Korallenbank sich absetzte. Auch diese Wasser rauschten zurück, mussten aber eben desswegen, weil sie hier in der fränkischen Bucht gewissermassen die hinterste Ecke der Abflussrinne bildeten, mit um so grösserer Wucht und Schnelligkeit ihren dahinrauschenden Vorgängern nacheilen. Wie oben bemerkt, waren aber bereits die Ufermauern vielseitig durchbrochen und unterwühlt und die zurückeilende letzte Fluth vollendete daher ein Zerstörungswerk grösserer Art, indem sie fressend in die alten Unterlagen eingriff, also dass vom untern Liassandstein an bis zum Keuper herunter die Massen auf sich selber herein ins Keuperland stürzten und ihnen nach die nicht weiter getragenen, bereits abgesetzten Jurabänke, so dass nun- mehr von diesem Augenblicke an steil einschiessende Schichten- köpfe sichtbar und die Blachfelder des Keupers mit theils riesen- mässigem, theils zerkleinertem Geröllgestein bedeckt wurden. Das war der Augenblick, wo die Schichten vom Jura bis zum bunten Sandstein, abwärts von Bamberg aus gesehen, welche bisher unsichtbar waren und dem jenseitigen östlichen Thalgrund angehörten, nunmehr ihre Stellung verändert zu haben scheinen, indem sie entblösst nun nach Westen schauten — zu ihren Füssen ein Trümmer- und Haufwerk. Ob eine noch weitere Fluth den Dolomit absetzte, oder ob derselbe ein durch Gase und Feuer metamorphosirter Jurakalk- stein sei, möge hier unerörtert bleiben. Das jedoch ist unbe- zweifelt, dass über alle die, nicht blos im Rheinbecken, sondern auch im fränkischen Golf abgesetzten Schichten noch eine letzte und zwar eine höchste Fluth erging. Diese, blos Thon und Schlamm absetzend, kurze Zeit sich haltend, aber mit furchtbarer Gewalt alles vor sich herstürzend, riss das mit fort, was ihre Vorgänger gebaut hatten. Sie überschüttete Schwaben und Bay- ern und einen Theil der Schweiz, sowie des südlichen Frank- reichs mit Rollstücken aller Formationen, auch die älteren nicht ausgeschlossen und indem sie, längs des sanften Zuges der Alpenhäupter hinspülend, hier den Grünsand absetzte, bettete sie in die Tiefen die unergründlichen Lagen von Molasse ein. Bei ihrem allmäligen Verschwinden riss sie auf der alten Fahrstrasse das jetzige Rheinthal völlig durch und fülterte seine Sohle mit Löss und Gries aus. Das Main- und Regnitzthal aber sammt den Thälern der beiströmenden Flüsschen und Bäche ist nichts weiter als der Ausdruck und die Spur der letzten schon nicht mehr so mächtigen Fluth des Elementes. Sie war es, welche die Ab- kömmlinge des Fichtelgebirges herunterschleuderte, während sie weiter — nicht blos an den Rändern des Keupers einerseits, des Jura und seiner Unterglieder anderseits — nagte, die oben- berührten Rollblöcke zermalmte und mit fort riss, und auf einem selbst gemachten Geröllbette sich verlief. Das war die Zeit, wo Bären und Hyänen in den Dolomit-Höhlen Schutz suchten, das war die Zeit, wo tausendjährige Eichen entwurzelt und, dem Zuge des Wassers folgend, zwischen Kiesel und Sand ihr Grab fanden. Seit jener Zeit hat die Landschaft von Bamberg keine Fluth mehr gesehen. Forrefpondenz-Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. Nr. 95. Ss. Jahrgang. 1554. Vereins - Angelegenheiten. Als ordentliche Mitglieder wurden aufgenommen: Herr Bach, M., Lehrer an der höheren Stadtschule in Boppart, „ von Esenwein, H., k. Lieutenant in Amberg, und „ Roth, k. Forstmeister in Weiden. Beiträge zu den Sammlungen. Zoologische Sammlung. Herr Apotheker und Bürgermeister Mack in Reichenhall überschickte einen skeletirten Gemskopf, Herr Bezirksgeometer Stark in Immenstadt einen Drei- zehenspecht, Picus tridactylus L. 9., Herr Pfarrer Alt in Dietersdorf einen Seidenschwanz, Bom- -bycilla garrula L. &, einen Tannenheher, Nucifraga caryoca- tactes L., und die Mumie eines Marders mit folgender Be- merkung: In dem Orte Röckingen am Hesselberge befindet sich ein altes markgräfliches Schloss, welches in der letzten Zeit als Ge- treidemagazin benützt wurde. Im Jahre 1846 wurde wegen Alter und Baufälligkeit der obere Theil dieses Gebäudes abgebrochen. Während dieser Arbeit stiesseu die Arbeiter auf einen hohlen, mit Backsteinen ausgemauerten Raum, in welchem sich diese Mumie befand, die also offenbar bei Erbauung des Schlosses als lebendes Thier eingemauert worden war. Da aber aus Urkunden nachgewiesen ist, dass das Schloss im Anfange des 15. Jahr- hunderts bereits gestanden habe, so muss diese gut erhaltene Mumie über 400 Jahre alt sein. = 66 Mineralien-Sammlung. Herr Cooperator Utiendorffer überschickte mehrere Pe- trefakten aus einem Sandbruche bei Triftern in Niederbayern. Von Herrn Dr. Galwer in Stuttgart erhielt die Sammlung eine sehr instructive und vollständige Suite der schwäbischen Keuperformation, nebst dazu gehörigem Gebirgsprofil. Herr Schulmeister Sieber zu Oberndorf bei Bopfingen über- schickte eine sehr interessante Suite von CGephalepoden, mit er- läulender Abhandlung, vom Ipf. Von Herrn Professor Richer erhielt die Sammlung Petre- fakten aus der belgischen Grauwacke. Bibliothek. Verhandlungen des zoologisch - botanischen Vereines in Wien. Band III. Jahr 1853, Mit 15 Tafeln. Wien 1853, Die Vegetations- Verhältnisse der Jura- und Keuperformation in den Flussgebieten der Wörnitz und Altmühl. Mit einer geogno- stisch - topographischen Karte des Bezirkes. Geschildert von Dr. A. Schnitzlein in Erlangen und A. Frickinger in Nördlingen. Nördlingen 1848. Geschenk des Herrn Bauinspektors Meier. Berichte über die Verhandlungen der Gesellschaft für Beförder- ung der Naturwissenschaften zu Freiburg im Breisgau. Nr. 1. Dezember 1853. Verhandlungen der physikalisch- medizinischen Gesellschaft in Würzburg. IV. Band, II. Heft. 1854. Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Heft VI. (Nr. 66-78) u. Heft VII. (Nr. 79-91). Zürich 1853. Siebenter Bericht des naturhistorischen Vereins in Augsburg. 1854. Die Fossilreste von Mastodon angustidens aus der Jauling nächst St. Veith an der Triesting. Von V. Ritter von Zepharovich. Aus dem Jahrbuche der k. k. geologischen Reichsanstalt, und Ueber einige interessante Mineral- Vorkommen von Mutenitz bei. Strakonitz in Böhmen. Von demselben. Geschenke des Ver- fassers. Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften, Herausge- geben von dem naturwissenschaftlichen Vereine für Sachsen‘ 67 und Thüringen in Halle. Jahrgang 1853. Januar bis Dezember. Eingeschickt von dem naturwissenschaftlichen Verein in Halle. Würtembergische naturhistorische Jahreshefte. X. Jahrg. 2. Heft, Mit 6 Steintafeln. Stuttgart 1854. Bulletin der k. Akademie der Wissenschaften in München. Jahr- gang 1853. Nr. 1-52. Die herzoglich Leuchtenbergischen naturgeschichtlichen Sammlungen in Eichstädt, Nur die tiefsten Gefühle des Schmerzes konnten Schreiber dieses bestimmen, ehe noch das Unvermeidliche geschehen, seine Klagen über die nächste Zukunft des Eichstädter herzoglich Leuchtenbergischen Naturalien - Kabinets auszusprechen, in der gewissen Erwartung, ein Echo davon in dem Herzen eines jeden Naturforschers, der je diese Sammlungen besuchte, zu erwecken. Eichstädt, diese alte fürstbischöfliche Stadt, von alter Zeit her durch seinen hortus Eystettensis bekannt, sollte unter den jungen Herzogen von Leuchtenberg, mülterlicher Seits königl. bayrische Prinzen, nach und nach eine herrliche, nicht für Bayern allein, für Deutschland, ja für ganz Europa bemerkenswerthe, wohlgeordnete und äusserst instruktive, naturgeschichtliche Samm- lung heranblühen sehen. Habent sua fata familiae! Das so herrlich sprossende Haus Leuchtenberg ist ausgestorben für Bayern, und selbst die letzte Spur des geistig wissenschaftlichen Waltens der beiden Herzoge August und Max, ihre mit so viel Liebe, Wissenschaft und Eifer zusammengetragenen, ge- hegten und vermehrten Sammlungen haben Marschordre nach Petersburg, und nur wenige Monate weraen verfliessen, so müs- sen strebsame Naturforscher an der Newa suchen, was ihnen lange Jahre in schönster Fülle, Wissenschaftlichkeit und mit der liebenswürdigsten Zuvorkommenheit im heitern Altmühlthale ge- boten wurde! — Das ist traurig, sehr traurig - - gelinde gesagt. Die beachtenswertheren Anfänge dieser Sammlungen wurden wohl durch den Herzog August, den Gemahl der Tochter des 5* % Kaisers von Brasilien, Don Pedro, der vor Kurzem verstorbenen Königin von Portugal, bei seinem Aufenthalte in Brasilien gelegt. Noch schmücken Colibris, Papageien, Tukane und Pteroglossen unter den Vögeln, so wie eine 25000 Stücke enthaltende In- sekten-Sammlung meistens aus Brasilien, unter deren Aymeno- pteren, Dipteren, Neuropteren, Orthopteren, so wie unter den A4rachniden noch manches Neue, Unbekannte sein dürfte, diese Sammlungen. Der Gemahl der Königin von Portugal starb schnell! — Viel versprechend wuchs der jugendliche Prinz Max heran, unter seinen vielen trefflichen Eigenschaften auch die Liebe zur Natur- geschichte pflegend, Herz und Schicksal führten ihn nach Peters- burg, doch auch dort verlor er nie den Eifer für die Naturwis- senschaft, vergass er nie seine Heimath. Wie sein verstorbener Bruder August dem zoologischen, so widmete er sich dem mine- ralogischen Fache, und von dem Kaiser von Russland zum Chef der montanistischen Sektion berufen, hatte er nicht nur die Ge- legenheit, sondern auch den so dankenswerthen Entschluss, eine mineralogische und oryktognostische Sammlung in Eichstädt an- zulegen. Als der alte Domkapitular von V-eltheim starb, war der junge Herzog so glücklich, in der Person des Dr. Frisch- mann, früheren Assistenten des Professors Dr. Fuchs in Mün- chen, einen seinen Wünschen vollkommen entsprechenden, die ganze Sammlung mit Liebe und Kenntniss umfassenden Konser- valor zu finden. Frischmann wusste das in ihn gelegte Vertrauen zu rechtfertigen, und seit jener Zeit (1844) erst beginnt die Glanz- periode der naturhistorischen Sammlungen Eichstädts. Eine solche Suite von Pracht - Exemplaren, wie sie dort wohlgeordnet, die allenfalls abgehenden Zwischenglieder durch umsichtigen Tausch ergänzt, aufgestellt sind, wird man in keinem andern europäischen Kabinete antreffen. Es ist hier nicht der Ort, noch liegt es im Zwecke dieser Zeilen, eine Katalogisirung der mineralogischen Schätze der Eichstädter Sammlungen vorzunehmen, einige Kry- stalle aber verdienen jedoch ihrer überraschenden Schönheit, Grösse, Seltenheit und ihres dadurch bedingten, ungeheuern Werthes wegen erwähnt zu werden; Chionit, Apatit, Moroxit, Rauchtopase, Amethyste, Smaragde, eine herrliche Berylidruse ‘Y, Zentner schwer! Prachtvolle spangrüne Amazonen-Steine, Opale, Avan- 692 turin, Ripidolith, Uwarowit, Leuchtenbergit, Sapphire, Chryso- berylle, vor allen eine prachtvolle Druse rothen, in rosa ver- laufenden Siberits! In so reichen und herrlichen Exemplaren, als die Krystalle in diesen Sammlungen gereiht sind, in eben so prächtigen und belehrenden Stufen finden wir die Metalle darin vertreten; Tantalit, Perowskit, Aeschynit, reiche Goldstufen vom Ural und aus Brasilien, Sılber in allen Gestalten und Krystalli- sationen, Tellursilber, ein 130 Pfund schwerer Block gediegenen Kupfers vom Ural, Malachit, Weiss-, Grün- und Rothbleierze aus Sibirien, Melanochroit, Vauquelinit, Vanadit und die schönsten Meteoreisen in grossen Stücken. Dieser so ausgezeichneten Sammlung reiht sich die in einer langen Reihe von Jahren mit so viel Mühe, Kenntniss und Kosten angelegte oryktognostische Mineraliensammlung des Herrn Dr. von Ringseis aus München an, welche 7000 Nummern enthält und gewiss zu den belehrend- sten dieser Art gehören dürfte, sie enthält unter andern aus dem bayerischen Walde prachtvolle Stufen, diese schöne Sammlung kaufte der Herzog Max kurz vor seinem Tode an, und auch diese wandert jetzt aus ihrem Vaterlande an die Newa! Doch ausser der mineralogischen und oryktognostischen Samm- lung sind die geognostischen und paläontologischen Abtheilungen dieser Sammlungen von grosser Bedeutung. Die Versteinerungen Russlands, meistens Doubletten einer grösseren Sammlung in Petersburg, sind nach naturhistorischer Methode geordnet und enthallen des Interessanten Vieles. Sie gehören meistens den silurischen und devonischen Schichten an, vor allen aber be- lehrend, in Bayern nur von der Graf Münster’schen Sammlung, die der Staat ankaufte, und die in München bewahrt wird, über- troffen, die Versteinerungen des lilhographischen Kalkschiefers von Eichstädt und Solenhofen. Homoeosaurus Maximiliani, Pterodactylus longirostris, Pt, longicaudus und andere Saurier mehr, Notidanus Münsteri, ein 8 Schuh langer Haifisch, nebst einer reichhaltigen Menge anderer Fische, Krebse, Decapoden, Insekten in einer Vollständigkeit, mit einem Fleisse und einer Sachkenntniss bearbeitet, wie nicht leicht andeıswo, Neben die- sen russischen und Eichstädter Petrefakten enthalten die Samm- lungen noch viele reichhaltige Suiten aus andern Ländern und Forınationen, welche bestimmt waren, mit der Zeit systematisch ‘o geordnet, ein ziemlich vollständiges Bild der früheren Perioden unsers Erdkörpers zu geben. Doch würden diese Sammlungen auch nicht so reichhaltig sein, als sie es in der That sind, wären nicht alle Exemplare ohne Ausnahme, sowohl die zoologischen als mineralogischen, auserlesene Prachtstücke mit einer Konservation, wie nicht leicht anderswo zu treffen, so ist doch ihre Uebersiedlung nach Peters- burg ein unersetzlicher Verlust für alle Naturforscher Deutsch- lands im Allgemeinen, Bayerns aber insbesondere. Die verstor- benen Herzoge von Leuchtenberg waren keine Sammler im ge- wöhnlichen Sinne des Wortes, nein, sie wollten, dass das, was sie, von Reichihum unterstützt, mit Liebe und Wissenschaft sam- melten, auch andern, in minder günstigen Verhältnissen lebenden Forschern zugänglich und zu benützen freigestellt sei. Und sie hatten das Glück, sie wurden von ihren Untergebenen verstan- den! — Die Sammlungen waren jeder Zeit dem Dilettanten, so wie dem Gelehrten zur Einsicht sowohl, als zur Benützung geöffnet. Den verstorbenen Herzog Max erfreute es jedesmal, wenn er erfuhr, dass viele Na'urforscher seine Sammlungen be- sucht und Studien darin gemacht hatten. Mit der freundlichsten Zuvorkommenheit wurden dem Besuchenden nicht nur alle Schätze gezeigt, sendern auch alle Mittel an die Hand gegeben, solche zu benützen; der Conservator betrachtete diese Sammlungen nicht als ein von ihm allein auszubeutendes Monopol, man brauchte kein zünftiger Gelehrte zu sein oder irgend einer Kotterie anzugehören, um Zugang zu haben, und obgleich der Konservator mit einer Menge gar nicht in seine Sparte gehörigen Arbeiten überladen war, fand der unbekannte Fremde so leichten Zutritt, jeden Tag, ja jede Stunde, wie der berühmteste Gelehrte. Diese Verhältnisse sind es vorzugsweise, welche Kummer erwecken müssen bei der Nachricht der Uebersiedlung des Eich- städter Naturalien- Hortes nach Petersburg. Wo findet der be- klagenswerthe Naturforscher, der nicht Akademiker, ja nicht ein- mal Dr. philosophiae ist, wieder Gelegenheit zu naturhistorischen Studien im engeren Vaterlande ® Möchten daher Vorstände grös- serer Sammlungen sich daran ein Beispiel nehmen und bedenken, dass, wie die Sonne aufgeht über Gerechte und Ungerechte, die u Wissenschaft auch leuchten solle den Professoren wie den Di- lettanten, B. D, Nusplingen — ein Seiterstück zu Solnhofen. Wissenschaft und Industrie reichen sich schwesterlich die Hand. Die erstere gibt der letzteren den Fingerzeig und diese hört auf den Rath und greift frisch zum Werk. Wie nun dieses auch ausfallen mag, ob dıe Industrie dabei gewinnt oder verliert, stets lohnt sie den Rath der Schwester und bereichert die Wis- senschaft. Die Wissenschaft ist es, welche uns da oder dorthin weist, die Erde anzubohren auf Kohle, auf Salz, auf Metalle oder nutzbare Steine, denn sie weiss gewiss, dass die Formationen nicht lügen und das Gesuchte gefunden werden muss. Wie weit die Industrie dabei gewinne, kann sie freilich nicht sagen, denn die Menge oder Güte des Gesuchten lässt sich ohne Versuch nicht bestimmen. Doch genügt dem Menschen die Hoffnung auf Gewinn und getrosten Muthes greift er die Erde an; nicht der Drang nach Wissen ist es, wesshalb alljährlich von Regierungen, Gesellschaften und Privaten Tausende auf Versuche verwendet werden, sondern die Aussicht auf Gewinn oder die Noth, die unerbittliche. Geht dann auch die Hälfte des verwendeten Goldes zu Schanden, ja sollte sogar nicht der mindeste materielle Nutzen sich zeigen — Ein Gewinn bieibt, der für die Wissenschaft. So hatte seit Jahren schon die Wissenschaft, wenn auch unter manchen Widerreden, den Satz aufgestellt, dass die litho- graphischen Schiefer Bayerns keine blos locale Formalion dar- stellen, etwa ein vereinzeltes mit günstigem Schlamm erfülltes Seebecken, das sich von Pappenheim bis Kelheim erstrecke; dass vielmehr überall, wo der obere weisse Jura auftrefe, in den Mulden und Becken, welche die plumpen Feismassen der Dolomite und der zuckerkörnigen Kalke bilden, die Formation der litho- graphischen Platten sich finde und mit ihr die Hoffnung auf nutz- bare Steine vorhanden sei. Oberer Jura zieht sich nun bekannt- lich durch Schwaben von Nördlingen an bis zum Rheinfall bei Schaffhausen in stattlicher Erhebung hin und von da durch die Schweiz zum Mt. Jura in das Lyonais bis zu den basses Alpes. Auf dieser ganzen Ausdehnung — so sagt uns die Wissenschaft — ist die Formation der Plattenkalke im obersten weissen Jura vorhanden und mit ihr die Möglichkeit gegeben, da und dort an geschützten Orten lithographischen Stein zu erhalten. Bayerns Glück mit seinen Solnhofer Steinen, das mehr werth ist als californische Goldgruben, hat von jeher die lüsternen Augen der Nachbarn auf sich gezogen und zu manchfachen Versuchen ge- reizt. Erhebliche Versuche waren jedoch noch selten. Kaum mag so viel darauf verwendet worden sein, als in der Solnhofer Gegend auf neu zu eröffnende Steinbrüche, wo, wie jeder dort Bekannte weiss, vergebliche Versuche schon Tausende ver- schlungen haben. Unter den Versuchen der Nachbarländer sind seit einigen Jahren veröffentlicht die zu Cirin und Bugey im Departement de l’Ain (notice sur le gisement des calcaires litho- graphiques dans le Jura du departement de l’Ain par M. Victor Thiolliere &c. Lyon, impr. de Barret 1851), welche für Industrie und Wissenschaft das günstigste Resultat lieferten. Weniger be- kannt sind Versuche im Mt. Jura, im Berner Unterland oder im schwäbischen Jura; über letztere möchte ich Ihnen einige Mit- theilungen machen, die Sie als nächste Nachbarn interessiren dürften. - Der Charakter des oberen weissen Jura’s in Schwaben ist im Allgemeinen der Art, dass die Platten-Kalke am liebsten zwischen den Höhen der plumpen Felsmassen einlagern; dadurch haben sie nirgends eine grosse ununterbrochene Ausdehnung, sondern allenthalben ragen wieder die massigen Kalke über die Schiefer hervor. Dem oberflächlichen Beobachter möchte es daher manchfach scheinen, als ob die massigen Felsen jünger wären, weil sie die Platten überragen; der Kenner weiss aber wohl, dass jene Felsen in die Tiefe gehen, dort die Platten unterlagern und dass diese in die Vertiefungen zwischen den Felsen einge- lagert sind. Die Felsen erhoben sich einst aus dem Jura - Meer und in deren Buchten und Einsenkungen, als den vor Brandung und Wellenschlag geschützten, ruhigen Orten konnten allein die feinen Schlammtheile zu den regelmässig gelagerten, feinen Platten sich verhärten. Diese geschützten Orte boten auch den Meerthieren und Pflanzen einen günstigen Aufenthalt und die beste Gelegenheit zu zahlreicher Vermehrung. An vielerlei Punk- 73 ten unseres Jura wurden im Verlauf der letzten Jahrzehente von Privaten Versuche gemacht, aber wegen unzureichender Mittel baid wieder aufgegeben; der letzte Versuch wurde auf Quenstedis Rath zu Nusplingen, 3 Stunden von Balingen entfernt, im letzten Winter gemacht. Dem uneigennützigen Eifer des Herrn Christian Fuchs von Stuttgart danken wir die Ausführung des Versuchs. Wenige Gegenden werden so viel Aehnlichkeit mit einander haben als Solnhofen und Nusplingen; wie dort die Altmühl, so durchbricht hier die Beera die Felsen des weissen Jura in romantischem Thallauf, um nach 5 Stunden Weges in die Donau zu münden. Wie dort muss man hier die Höhen der Felsmassen ersteigen um oben auf der Ebene in Gruben und Schieferbrüche zu gelangen. In diesen Brüchen, welche freilich erst bis zu 20 Fuss Tiefe abgebaut sind, wird der Besucher vom schönsten Schichtenwechsel der regelmässigsten Platten überrascht. Es wechseln hier gröbere und feinere, härtere und weichere Platten, unter welchen die letztern sich zu den dünnsten Plättchen spal- ten lassen. Zu lithographischen Zwecken scheint sich nun zwar nur eine einzige Schichte 3zölliger Platten zu eignen, bei den übrigen ist das Korn zu weich, als dass es zu feineren Arbeiten tauglich wäre. Die grössere Härte erwarten wir jedoch in grös- serer Tiefe, in welche mit Nächstem der Versuch fortgesetzt werden wird. Indessen hat nun .der Versuch die Wissenschaft bereichert, wie noch kein anderer in Schwaben angestellter, denn die weicheren Platten enthalten ein so herrliches Material für den Paläontologen, dass Nusplingen in dieser Beziehung Sulnhofen, Eichstädt und Kelheim ebenbürtig zur Seite steht. Bei der Weichheit des Gesteins ist es möglich, die feinsten Theile der Thiere blos zu legen und mit wahrer Lust sieht der Arbeiter un'!er seinem Messer und Meisel die alte Pracht der Fische und Krebse aus ihrem Grabe auferstehen. Die wichtigeren Erfunde aus diesem Steinbruch sind: A. Wirbel-Thiere: 1) Zähne von Megalosaurus (oder Geosaurus maximus Pl.) Diese 2 Zoll langen, conischen, mit 2 Kanten versehenen Zähne sind auch sonst wo, z. B. bei Ulm, Riedlingen, in den Platten - Kalken gefunden worden und sind bekanntlich noch häufiger in den darunter liegenden massigen Kalken zu finden. Weitere Spuren von Reptilien zu entdecken, ist bisher nicht geglückt. 74 2) Unter den Fischen sind die Selachier besonders zahlreich vertreten. Ausser Zähnen von Squaliden (Oxyrhina macer Qu, und Notidanus Münsteri Ag.) sind es ganz vollständige Rochen- artige Fische, welche den Glanzpunkt der Nusplinger Erfunde bilden. Von den bis jetzt bekannten Arten steht denselben Münsters Thaumas alifer am nächsten. Grosse, runde Brust- flossen, die flügelartig an einem starken Brust-Gürtel angeheftet sind, stehen frei, ohne nach Art der Rochen mit der Kopfhaut verwachsen zu seyn. Um die Hälfte kleiner sind die gleichfalls runden Bauchflossen. Beide sind aus länglichten Chagrin-Tafeln zusammengesetzt. Ein breiter, dreieckiger kopf, dessen Anatomie auf's beste studirt werden kann, trägt auf der Unterseite ein breites Maul, das mit mehr als hundert kleinen Hybodusarligen Zähnen besetzt ist. Der anfangs handbreite, allmälig aber schmäler werdende Schwanz gibt dem Thiere von der Schnauze bis zum Ende des Schwanzes eine Länge von 5 Fuss, auf der Wirbel- säule, die mit dem Schädel nicht verwachsen ist, zählt man 175 Wirbel. Eines meiner Exemplare zeigt sogar noch die Knorpel- Quasten am After, welche das Kennzeichen der männlichen In- dividuen sind. Die. Auffindung von mehreren Individuen und vielen Bruchstücken in dem kleinen Raume von Nusplingen lässt auf eine Menge dieser Raubfische schliessen, welche bis jetzt zu den grössten Seltenheiten gehört haben; zugleich lassen sie auf weitere reiche Ausbeute von kleineren Fischen und Mollus- ken schliessen; durfte es doch diesen gefrässigeu Thieren an gehörigem Futter nicht fehlen. Unter den Ganoiden ist das Geschlecht der Pholidophorus in der Ordnung der Lepidoiden am zahlreichsten vertreten. Aus der Orduung der Sauroiden fehlen die Räuber: Caturus und Pachycormus nicht, so wenig als Tkhrissops und Lepto- lepis. Letzterer gehört jedoch zu den seltensten Fischen, wäh- rend er in Solnhofen und Kelheim der gemeinste ist. Von der Ordnung der Pycnodonten etwas zu erhalten, ist noch nicht geglückt. B. Gliederthiere. Wie die Fische, so haben auch die Krebse ihre eigenthümliche Geschichte auf der schwäbischen Alb. Längst bekannt sind die Millionen Scheerenhände des Pagurus supra- Jurensis, die über die ganze Alb verbreitet sind. Ausser diesen 75 finden sich in Nusplingen gerade die in Solnhofen am seltensten vorhandenen Krebse, während die dort gemeinen, z. B. Istacus modestiformis oder Mecochirus locusta fehlen Unter den Eryon nenne ich vorzugsweise die mit stachlichen Scheerenfingern ver- sehenen Arten, welche Münster E. Redenbacheri nennt, doch fehlen auch nicht die arc#/formis Bronn’s oder Münster’s Meyeri. Nächst den G/yphaeen glänzen aber in unvergleichlicher Pracht eine grosse Menge von Penaeus speciosus, von Münster Antrimpos genannt und, sicherlich ohne Grund, in 9 Arten zer- splittert. Dieser Krebs ist in Nusplingen der gewöhnlichste und bietet reiche Gelegenheit zu dem schwierigen Studium der Füsse und Fühler. Palaemon spinipes fehlt ebenfalls nicht. Die einzelnen Insekten- Reste näher zu bestimmen, wage ich nicht, dass aber deutliche Spuren vorhanden sind, liegt ausser allem Zweifel. Endlich finden sich die räthselhaften Zumbricariae in grossem Reichthum und Schönheit und werden wohl am rich- iigsten als Eierschnüre von Ascidienartigen Meerthieren ange- sehen. GC. Weichthiere. Unter ihnen zeichnen sich die seltenen Sepiae durch namhafte Grösse (8-12 Zoll) und gute Erhaltung aus. Bei einem meiner Stücke lassen sich im Magen des Thieres Reste von Krebsschwänzen und 2 Aptychus - Paare erkennen, welche unversehrt und ohne aus ihrer natürlichen Lage verrückt zu seyn verschlungen worden sind, auch ein Beitrag zu der wohl begründeten Ansicht, dass 4Aptychus innere, von Fleisch umhüllte Ammoniten-Knochen sind. Von weiteren nackten Ce- phalopoden nenne ich grosse und kleine Acanthoteuthis- Krallen, und die seltene Kelaeno, andere noch unbestimmte Reste mögen wohl bald nähere Aufklärung über diese immerhin noch etwas dunkle Thierfamilien geben. Belemnites hastatus ist gewöhnlich mit seiner ganzen, oft einige Zoll langen Alveole erhalten. Grosse Freude haben mir die flach gepressten 4mmo- niten gemacht, in welchen sehr häufig der Aptychus an Ort und Stelle liegt und auch andere innere Theile, z.B. der Sipho, gut erhalten gesehen werden. Derselbe zeigt sich von jeder Kammer eingeschnürt und gleichsam abgebrochen und erreicht nie die Wohnkammer. Er konnte also nie, wie es eine Zeit lang geglaubt wurde, die Verlängerung des Kieles über die Wohnkammer hinaus theilen, sondern endete nach Nautilus - Art wohl in den fleischigen Trichter des Thieres. Stützknochen des Trichters und zugleich Ballast für das aufrechtschwimmende Thier war der Aptychus, der bei jeder Ammoniten - Art ver- schieden ist, aber stets in der vorderen Hälfte der Wohnkammer seinen Sitz hat. Zu dem 4. inflatus gehörte Aptychus laevis, der wegen seiner Schwere die leichte Ammonitenschale nach dem Tode des Thieres aufrecht sinken liess, so dass diese vom Rücken zum Bauch zusammengeklemmt wurde, Zu 4. flexuosus gehört der Apt. solenoides, eine feingestreiftere kleinere Form zu Amm. lingulatus und zu den Planulaten sehr dünne und fein durchbrochene 4ptychus-Knochen. So viel ergibt sich jedenfalls mit Gewissheit, dass Aptychus ein Theil des Ammonitenthiers war, welche Rolle er aber im 'Thier spielte ist allerdings noch nicht ganz aufgehellt. Weitere Geschlechter der Weichthiere fehlen, einzelne Austernschalen und zerdrückte kleine Terebrateln abgerechnet. Dagegen liefern zu | D. den Pflanzenthieren, etliche Cidarites mit erhaltenen Stacheln und Comatula pectinata interessante Vergleichungs- punkte mit bayrischen Vorkommnissen. Endlich erwähne ich noch zahlreicher Pflanzenreste als einer wahren Zierde der Nusplinger Vorkommnisse. Ganz gewöhnlich sind Stränge von Algen, Conferven, Caulerpiten, Sphaerococcites, Chondrites. Seltner, aber wunderschön erhalten sind die Farrn- kräuter mit ihren gefiederten Wedeln, und besondere Aufmerk- samkeit verdienen schliesslich verschiedene Samen und Früchte, die noch ihrer nähern Bestimmung warten. Aus diesen kurzen Andeutungen sehen Sie, dass unsere ÄAn- fänge nicht übel sind. Hat Bayern auch bis jetzt noch das Monopol der lithographischen Schiefer, so ist doch bereits in Betreff der Fossile ein CGoncurrent in Nusplingen aufgetreten, der, wenn es so fort geht, sich bald mit Solnhofen messen darf. Ueber’s Jahr melde ich Ihnen vielleicht schon von verschiedenen Pterodactylus, wenn es Gottes Wille ist! Laufen, im Mai 1854, Dr. ©. Fraas. CA Verkauf von Petrefakten. Die Noth unserer Gegend, welche, aller Vorkehrungen un- geachtet, täglich höher steigt, bietet Ihnen Gelegenheit, Ihre paläontologische Sammlung auf namhafte Weise mit den gesuch- testen Petrefakten des schwäbischen Jura zu bereichern und ebendamit ein Liebeswerk an unsern armen, nach Arbeit verlangenden Brüdern zu thun. Die Noth, die unerbittliche, treibt uns, aus allen Quellen unseres Bodens zu schöpfen und den Versuch zu wagen, aus Steinen Brod zu schaffen. Mehrere Fa- milien meiner Gemeinde habe ich schon seit Jahren mit den Schichten unseres Jura vertraut gemacht und sie das Graben und Reinigen von Petrefakten gelehrt; diese werden sich nun auf Ihre gefällige Bestellungen hin mit Eifer und Ausdauer an die Arbeit machen und Ihnen zu den billigsten Preisen die befrie- digendsten Beweise ihres dankbaren Fleisses liefern. Ich aber verspreche Ihnen, innerhalb 1—2 Monaten (je nach der Zahl der Bestellungen) die pünktlichste Besorgung und füge bei, dass ich bisher noch jede Bestellung zur grossen Zufrieden- heit der Herrn Besteller realisirt habe. Die Petrefakten, die, als die gewöhnlicheren, in grossen Massen geliefert werden können und von welchen Sie dann durchschnittlich das Stück zu 1 Kreuzer erhalten, sind: 1) aus dem schwarzen Jura. Ammonites oxynotus Qu. er bifer. Qu, er raricostatus. Tiet. u maculatus. d’Orb. „ Jamesoni, Sow. (Fragment.) + amaltheus. Schl. Belemnites brevis. Blainv, R> paxillosus. Schl, Gryphaea arcuata. Lam. Terebratula numismalis. Lam. -. rimosa. v, Buch. Spirifer verrucosus. v. Buch. Jnoceramus gryphoides. Schl. Posidonomya Bronniü. Gf. 7 2) aus dem braunen Jura. Ammonites opalinus. Rein. (Fragment.) Murchisonae. Sow. Parkinsoni. Sow. macrocephalus. Schl. ornatus. Schl. convolutus. Schl. hecticus. Rein. flexuosus. v. Buch. Belemnites semihastatus. Qu. Ostraea cristagalli. Schl. Terebratula perovalis. Sow. quadriplicata. Tiet. ” a resupinata. Sow, 22 varians. Schl. Pecten demissus. Ph. 3) aus dem weissen Jura. Ammonites polygyratus. Bein polyplocus. Rein. an flexuosus. v. Buch. Belemnites hastatus. Schl. Terebratula lacunosa. v. Buch. ” insignis. Schl. loricata. Schl. a pectunculus. Schl. Cidarites coronatus. (Stacheln und Asseln.) Schl. Pentacrinites cingulatus. Gf. Eugeniacrinites caryophyli. Gf. Stilglieder. Spongites reticulatus. _Gf. Aptychus laevis. v. Meyer. lamellosus. Park. ” ’ „ Besonders schöne Stücke unter den genannten, sowie andere minder gewöhnliche, werden auf 3—6 Kreuzer zu stehen kom- men. Bei aussergewöhnlichen seltenen Erfunden, die namentlich in den neuerdings entdeckten lithographischen Schiefern von Nusplingen gemacht werden, sollen nur die mässigen Arbeitslöhne für Graben und Reinigen der Fossile berechnet werden. ‘9a Hienach können Sie in gegenwärtiger Zeit um den Preis von 10—20 Gulden in den Besitz einer Sammlung von 500—800 Exemplaren kommen, welche Ihnen ein getreues paläontologisches Bild unserer Gegend liefern wird. 1) Dr. Oskar Fraas, Pfarrer, Mitglied der deutschen geolog. Ges., des Vereins für Würtemb. Naturkunde, des zool. min. Vereins in Regensburg, membre de la societe geol. de France, und aa. gel. Ges. Kritischer Anzeiger des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg, Grundriss der vergleichenden Anatomie, nebst systematischer Uebersicht des Thierreichs und einer einleitenden Entwicklungsgeschichte. Von Dr. L. Kolb. Mit 127 Abbildungen in Stahlstichen auf 10 Tafeln. Stuttgart. 1854. S, VIII u, 333. Verlag von Adolph Krabbe. 16°. Bei dem ungemein raschen Fortschritte der Zootomie und vergleichenden Anatomie in den beiden letzten Decennien sind leider fast die meisten grösseren und selbst gediegensten Werke dieser Doktrin obsolet geworden und die in jüngster Zeit er- schienenen tüchtigen Journalartikel sind so zerstreut, dass gewiss Jeder, der sich dem zootomischen Studium, wie dem der kom- paraliven Anatomie ergeben, gerne den vorliegenden Grundriss als eine ihm willkommene Gabe begrüssen wird, da derselbe so zu sagen der beiden umfangsreichen Doktrinen Haupftfakta in nuce umfasst und mit wirklich treu gegebenen Illustrationen sehr viel zur Verständigung beiträgt. In kurzen, aber erschöpfenden Kapiteln bespricht Vf. nach einer vorausgeschickten Einleitung auf 132 Seiten die Klassifi- kation des Thierreichs nach Vogt, der sich die Bildungs- und Entwicklungsgeschichte mit einer vollständigen Beschreibung der so Begrenzungs- und Stüfzorgane anschliesst. Mit gleichem Fleisse und Vollendung sind von Vf. die Abschnitte für das Nerven- system, Sinnwerkzeuge, elektrische Organe, ein Lieblingsstudium der Jetztzeit, dann für die Muskulatur, für die Organe der Ver- dauung, des Gefässsystems, der Organe der Respiration, der Harnabsonderung, der besonderen Sekretionsorgane und schliess- lich der Generationsorgane bearbeitet. Ein Examinatorıum über vergleichende Anatomie und einige damit verwandte Gegenstände als Rekapitulation erhöht überdiess den Werth des Buches be- züglich seiner praktischen Seite, wozu auch jedenfalls der nette Druck, die sehr gefällige Ausstaltung und das höchst bequeme Taschenformat sehr Vieles beitragen. Dr. Besnard. Katalog der von dem Botaniker Ernst Berger zu Sickershausen (bei Kitzingen) hinterlassenen naturhistorischen Werke. Abhandlungen der naturhistorischen Gesellschaft zu Nürn- berg. Mit 3 Kupfertafeln. 1852. Blum, Lithurgik. Stuttgart. 1840. Brenn, Geschichte der Natur. 3 Bde. Stuttgart. 1841. Burmeister, Handbuch der Entomologie. Berlin bei Reimmer. 1852. Mit Steindrücken. 2 Bde. (Ldpr. 8 fl. 24 kr.) Erichson, Naturgeschichte der Insekten Deutschlands. 1. Abth. 1845. Fabricii, Entomologia Systematica emendata et aucta. 8Bde. 1792. — — . Systema Piezalorum. 1804. Gravenhorst, Ichneumonologia Europaea. Vratislaviae, 1829. 3 Bde. — & Scholtz, Beobachtungen über die Verwandlung der Schildkäfer. Mit ı Tafel in 4°. Mastner, Handbuch der Meteorologie. 3 Bde. Erlangen. 1823. Leonhard, Lehrbuch der Geognosie und Geologie. Mit Ab- bildungen. Stuttgart. 1835. (Ldpr. 3 fl. 30 kr) Leuckert, Allgemeine Einleitung in die Naturgeschichte. Stutt- gart 1832. Möller, Entomologisches Wörterbuch. Erfurt 1795. Muncke, die ersten Elemente der Naturlehre. 2. Aufl. Heidelberg, 1829. Mit 2 Kupfertafeln. Novorum Actorum oder Verhandlungen der kais. leopoldi- nisch-carolinischen Akademie der Naturforscher. Jahrg. 1851. Medtenbacher, Fauna austriaca. Die Käfer. Mit Kupfertafeln. Wien 1849. (Ldpr. 10 fl.) Schnizlein, Encyclopädie der Naturwissenschaften, als Hilfs- lehren der Pharmacie. Erlangen 1816. Voigt, Lehrbuch der Zoologie. Stuttgart 1835. 6 Th. in 5 Bdn. ETF Angebote auf diese Werke beliebe man portofrei zu richten an Frau Wittiwe Berger in Sickershausen bei Kitzingen. Korrefpondenz- Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. Nr, 6. Ss. Jahrgang, 1554. Materialien zur bayerischen Fauna. Ein Beitrag zur Geschichte der geographischen Verbreitung der Säugethiere. Felis catus L. Die Wildkatze. Dieses Raubthier ist noch immer in unserm Vaterlande weit verbreitet, wenn sie gleich meistentheils sehr vereinzelt und spärlich vorkommt und grossen Landstrichen Bayerns ganz fehlt. Grosse rauhe Gebirgswaldungen scheint sie ganz zu vermeiden, wahrscheinlich weil in denselben der Winter zu lange dauert und der Schnee zu tief zu liegen pflegt. Sie geht daher dem oberbayerischen und schwäbischen Hochgebirge gänzlich ab; ja sie wird in fast ganz Oberbayern und dem grössten Theile von Niederbayern beinahe vollständig vermisst. Einzelne Fälle ihres Vorkommens sind jedoch beobachtet worden und werden fernerhin als grosse Seltenheit konstatirt werden. Das Münchner Museum hat nach Waglers Zeugniss die Wildkatze nie aus dem Hochgebirge erhalten, während er in den zoologischen Bemerk- ungen über die Gegend des Wildbades bei Kreuth versichert, dass die wilde Katze iFelis catus ferus) in der Nähe des Bade- ortes, aber selten, vorkomme (??). Herrn Professor Dr. Wagner, dessen Angaben in den Münchener gelehrten Anzeigen ich hier zum Theil folge, ist nur ein einziger Fall bekannt geworden, dass eine ächte Wildkatze in Oberbayern erlegt wurde, nämlich bei Althegnenberg gegen Augsburg hin liegend. Sie wurde 1840 geschossen und hat angeblich 18 Pfund gewogen. In den Wal- 6 3 dungen um den Staarenberger See soll sie zwar auch als höchste Seltenheit vorkommen, doch fehlt darüber eine sichere Auskunft. Westenrieder sagt allerdings in seiner 1784 herausgegebenen Beschreibung dieses See’s, dass man ehemals von Zeit zu Zeit daselbst Wildkatzen herumirren sah, dieselben aber dazumal nicht mehr gefunden worden seien. Schrank führt sie 1784 in seinen Briefen als in Berchtesgaden schon lange unbekannt an und 1798 berichtet er, dass noch Leute lebten, die sie in der Um- gegend von Ingolstadt geschossen hätten. Letzteres ist bei der Nähe des Altmühlthales und der Neuburg’schen Forste, wo die Wildkatze lebt, bis auf diesen Tag der Fall. Erst im December 1853 und am 8. Januar 1854 erhielt ein Münchner Ausstopfer 2 ziemlich starke Wildkatzen aus dem Köschinger Forste und kommen nach einer Mittheilung des kön. Forstamtes Beilngries im genannten Forste alljährlich dergleichen Thiere bei den Treib- jagen auf Fuchsriegeln zum Schusse. Bezüglich ihrer Nahrung gibt dieses Forstamt die mir auffallende Notiz, dass man neben animalischen Ueberresten im Magen der Wildkatze auch vorzüg- lich die Beeren der Maiblume (Convallaria &c.) vorfand. Gewiss ist auch bezüglich ihres Vorkommens in Oberbayern, dass 1842 bei Unterpaar, Landgerichts Rain, auf der Jagd des Baron von Lafabrique ein Pärchen ächter Wildkatzen erlegt wurde und 1851 soll gleichfalls eine solche (13', Pfund schwer) im Reviere Holz- feld bei Burghausen geschossen worden seyn. Die Jagdordnung für Ober- und Niederbayern vom Jahre 1616 erwähnt im 8. und 16. Capitel diese Thiere und die kurfürstliche Verordnung vom 16, Mai 1733 erlaubt den Fang der wilden Katzen unter gewissen Bedingungen Jedermann. Bei diesen Verordnungen und allen nicht bestimmt verbürgten Angaben, soweit dieselben nicht nur Ober- bayern, sondern auch die übrigen Kreise betreffen, darf nicht übersehen werden, dass man insgemein alle verwilderten zahmen Kalzen, die wenn sie einmal ein Paar Rebhühnchen, junge Haa- sen &c. gelangen und Blut gekostet haben, im Walde bleiben, nur im Winter wieder zu den menschlichen Wohnungen zurück- kehren und fast so stark werden, wie wilde Katzen, mit dem Namen der letzteren belegt, und solche ursprünglich zahme Holz-_ katzen, besonders wenn sie nach Art der wilden gestreimt sind, selbst von manchen Jägern mit ächten Wildkatzen verwechselt werden. So wurden Anfangs der 30ger Jahre 2 Stücke angeblich wilde Katzen bei Rosenheim geschossen, eine Nachricht, die mich zu den genauesten Recherchen veranlasste, deren Ergebniss war, dass die eine davon schwarz und beide ganz gewiss verwilderte Hauskatzen gewesen sind. Mehrere wissenschaftlich gebildete Waidmänner des oberbayerischen Gebirges haben mich ver- sichert, dieses Tbier nie daselbst gesehen oder erlegt zu haben; sie kommt demnach nur im Norden Oberbayerns im Köschinger- forste vor und scheinen die wenigen Stücke, welche anderwärts geschossen wurden, entweder aus diesem Forste oder aus dem nahen Schwaben dahin gewechselt zu seyn. Niederbayern. Nach Wagner fehlt sie südlich von der Donau und nordwärts derselben im ganzen bayerischen Waldge- birge und mit dieser Angabe stimmen die Versicherungen forst- licher Autoritäten, wie die des Herrn Regierungs- und Forstrathes Wineberger zu Regensburg überein. Nach Schranks Fauna boica kommt sie jedoch. (1798) in den Waldungen an der böhmischen Grenze weniger selten vor; auch Domvikar Leopold Reuss ver- sichert in seiner Fauna des Unterdonaukreises, welche durch und durch Compilation aus Naumann und Bechstein ist, während er in der Vorrede wegen Mangels an Hilfsmitteln (sic!) um nachsichtige Beurtheilung bittet, noch im Jahre 1832, die Wild- katze werde hie und da im Böhmerwalde gefunden, was er, auf Schranks Autorität trauend, berichtet haben dürfte. Wenn nun auch Reuss den gewichtigsten Zeugnissen gegenüber nicht als sicherer Gewährsmann erscheint, so schreibt mir doch Herr Gutsbesitzer Adolph von Zerzog zu Regensburg unter der Ver- sicherung. die Nachricht aus dem Munde des Schützen zu haben, dass im Jahre 1830 der Rentamtmann Roth, gegenwärtig zu _ Vohenstrauss, zwischen Kötzting und Unterviechtach eine grosse Wıldkatze auf einem alten stehen gebliebenen Holzstosse ge- schossen hat, auf welchem sich viele Fangreste, als Reh- und Hasenläufe, Federn &c. fanden. Ich möchte durch Darlegung dieser sich widersprechenden Angaben Veranlassung zur Besei- tigung der obwaltenden Zweifel gegeben haben. Westwärts in den tiefer liegenden Waldungen, im Hienheimerforste bei Kel- heim und im Altmühlthale z. B. bei Essing, woher die Sammlung unseres Vereines ein Exemplar besitzt, kommt sie ganz gewiss 6* -4 vor und auch in dem dichtbewaldeten Hügellande zwischen Straubing und Regensburg am linken Donauufer soll diess der Fall seyn. Pfalz, In dem waldreichen Haardtgebirge findet sie sich, wenn auch nicht häufig, doch noch so verbreitet, dass fast in jedem Reviere alljährlich mehrere erbeutet werden, besonders ist diess der Fall im Forstamte Pirmasens in den Revieren Ru- pertsweiler, Lemberger Glashütte, Eppenbrunn und im Forstamte Waldfischbach in den Revieren Merzalben und Leimen. Auch bei Germersheim kommt sie vor. Oherpfalz und Regensburg. Vor etwa 40 Jahren war sie nach den Versicherungen alter Jäger in vielen Forsten dieses Kreises ziemlich häufig. Auch hier fehlt sie nach Wagner dem bayerisch - böhmischen Waldgebirge ganz. Doch kommen schon beı Winklarn, Landgerichts Oberviechtach, nach Herrn Forstmeister Drexel ächte Wildkatzen vor und besitzt derselbe in seiner Sammlung ein Stück, das vor 4 Jahren in der Nähe von Wernberg bei Luhe von einem Müller bei dem Nachhause- gehen von der Jagd von einer Fichte herabgeschossen wurde. Von da westwärts findet sie sich in den Waldungen von Vilseck, Freudenberg, Forstamts Amberg, Kastel, Pyrbaum, Breitenbrunn, Burglengenfeld, selten in den grösseren Forsten bei Regensburg, in den fürstlich Taxis’schen Waldungen bei Donaustauf, Bach, Wiesent, Wörth an der Donau. Der fürstlich Taxis’sche Revier- förster Herr Schieder zu Wiesent, ein verlässiger Gewährsmann, schreibt unter dem 18. Mai 1853. „Die ächte Wildkatze war seit Menschengedenken in den hiesigen, zusammenhängenden, wild- reichen Forsten immer ein eben so seltener, als verhasster Gast, den die steten Nachstellungen, die er von jeher wegen seiner Schädlichkeit zu erfahren hatte, nie eigentlich heimisch werden liessen, wenn auch die Wildkatze in früheren Jahren häufiger gewesen seyn mag, als jetzt. Es ist schwer, über das Vorkommen dieser Raubwildgattung Zuverlässiges zu sagen, da Verwechs- lungen. mit der verwilderten Hauskatze sehr häufig sind und desshalb nieht vollkommen beglaubigte Fälle des Vorkommens nicht angeführt werden können. Meine Krfahrungen gehen bis zum Jahre 1825 zurück, während welcher Zeit in den hiesigen fürstlichben Revieren bestimmt nicht mehr als 6 ächte wilde s5 Katzen erbeutet wurden, nämlich eine im Reviere Bach im Juli 1825, die zweite im Reviere Stauf im December desselben Jah- res, die dritte, ein Kater von 13 Pfund, im Januar 1830 auf der Revier Pillnach in der Prügelfalle gefangen, die vierte im Winter 1838 im Reviere Forstmühl, die fünfte, eine Katze (9), im Reviere Thiergarten im März 1839, die sechste, gleichfalls eine Katze und wieder im Thiergarten, am 12. Oktober 1852, letztere wog inständig, wie die vom Januar 1830, nur 10 Pfund und steht ausgestopft in unserer Vereinssammlung. Hiezu kommen höch- stens noch 3 oder 4 Fälle aus den früheren Jahren, die als be- glaubigt angenommen werden können. Standwild ist die Wild- katze während des angegebenen Zeitraums in den hiesigen Forsten sicherlich nicht gewesen. Wenn schon der Fall vorgekommen seyn mag, dass in einzelnen Jahren hie und da ein Paar in unseren Waldungen geschüttet hat, so stehen solche Fälle ge- wiss sehr vereinzelt da. Ich konnte wenigstens trotz aller Nachforschungen nichts Anderes erfahren, als dass einmal in früheren Jahren eine Wildkatze im Reviere Hofdorf kurz nach der Schüttzeit mit vollem angesogenen Gesäuge geschossen, ein- mal, auch schon in früheren Jahren, im Revier Donaustauf ein Wurf junger Wildkatzen, vor einer Felsenspalte spielend, be- obachtet worden sei, ohne dass selbe später wieder gesehen wurden, und endlich, dass im vorigen Sommer am sogenannten Scheibelberg, nächst dem fürstlichen Thiergarten, durch einen Bauer 3 graue kleine Nestkatzen aus einem hohlen Eichstamm ausgenommen und getödtet worden seien, ob es aber ächte wilde Katzen waren, ist leider nicht beglaubigt.“ Im Sulzgäuer Ländchen wurden in früherer Zeit bisweilen solche Raubthiere erlegt und finden sich jedenfalls immer noch, wenn auch als grosse Seltenheit, auf dem Wechsel ein, im an- grenzenden Mittelfranken wenigstens kommen sie nach Wagner bei Beilngries und Holnstein vor, wiewohl auch diese Angabe in Bezug auf Beilngries durch eine Mittheilung des dortigen Forstamtes zweifelhaft wird, indem dasselbe referirt, dass die Wildkatzen des Köschinger Forstes die näher an Beilngries lie- genden Waldungen nicht besuchen. Oberfranken. Dem Fichtelgebirge fehlt sie nach Wag- ners und meiner dortigen Gorrespondenten Zeugniss. Pachelbel zählt sie indessen unter seinen Thieren des Fichtelbergs auf, während hinwiederum Dr. Goldfuss von ihrem Vorkommen dort- selbst nichts weiss. Sie findet sich erst südwestwärts in den tiefer liegenden Waldungen um Bamberg, auf dem östlich von dieser Stadt gelegenen sogenannten Gebirge, z. B. bei der schö- nen Felsenburg Greifenstein, wo ich ein im Altenberg geschos- senes Exemplar in der Rüstkammer des Reichsrathes Freiherrn von Stauffenberg gesehen habe, und einzeln noch vor nicht gar Janger Zeit bei Forchheim. Im Steigerwaldantheile wird sie auf allen Revieren angetroffen und wurde im Winter 1849/50 eine sehr starke Katze bei Reichsmannsdorf geschossen Mittelfranken. *) Der grosse Waldgürtel, welcher sich von Endsee, dem Nordenberger Forste an, im Zusammenhang mit dem Bergbernheimer-, Bergler- und Westheimer- Walde, gegen Nordosten mit den Hohenecker Waldungen sich verbindend, aus- breitet und den Gyps-reicheu Grund zwischen Ipsheim und Burg- bernheim in steiler Abdachung umschliesst, ist ganz besonders die Heimath der Wildkatze und hat sie sich in manchen Gegen- den so sehr eingenistet, dass Mittelfranken als einer der Haupt- wohnsitze dieses Thieres, wenn nicht als der vorzüglichste, an- gesehen werden muss. Im Forstamte Rothenburg ob der Tauber ist sie noch in allen grösseren Waldpartieen heimisch und scheint sich unter den gegenwärtigen Jagdverhältnissen nicht allein zu halten, sondern sogar zu vermehren. Auf der Revier Kloster Sulz kommt sie einzeln und durchstreifend vor und werden in man- chem Winter 2 Stücke erbeutet, so. 1835 im Distrikte Gaiskrippe ein Stück in der Prügelfalle; auf der Station Dorfgütingen und der Wartei Wettringen, wo sie gleichfalls nur hie und da auf dem Wechsel erscheint, wurde 1844 die letzte geschossen; seit jener Zeit hat man zwar noch manchmal etliche gespürt, so in der Haardt, aber keine mehr erlegt. Auf der Revier Grimm- schwinden, wo diese mit den Rothenburger Waldungen zusam- menhängt, ist sie nicht ungewöhnlich und werden alljährlich ein- *) Die nachstehenden Mittheilungen über diesen Kreis sind das Ergebniss eigener Forschung, zuverlässiger Correspondenzen und der genauesten amtlichen Erhebungen, welche ich der höchst schätzenswerthen Güte des Herrn Regierungs- und Kreisforstrathes Franz Winkler in Ansbach verdanke. s7 zelne geschossen, sehr einzeln dagegen bei Schillingsfürst und Oestheim, in grösserer Frequenz in den grossen Kettenwaldungen bei Rothenburg auf der Revier Windelsbach und der Station Schweinsdorf, bei Gebsattel, Buch am Wald, Wiedersbach &c., von wo ich in zahlreichen kleineren Sammlungen jener Gegend nicht wenig ausgestopfte Exemplare gesehen habe, wie denn auch an all diesen Orten erst im Herbst und Winter 1852/53 Wildkatzen erlegt oder in Prügelfallen gefangen wurden Im Reviere Windelsbach wurden in den letzten 6 Jahren 9 Stück geschossen, die letzte, ein starkes Thier, am 29, September 1853 im Forstorte Stielberg und ziert solche die kleine Sammlung des Herrn Forstraihes Winkler in Ansbach. Auch im Reviere Colm- berg sind schon welche gespürt worden und zum Schuss ge- kommen. Im Forstamte Diukelsbühl ist sie ziemlich selten, doch sind mir 3 bis 4 Fälle aus neuester Zeit bekannt, dass auf der Revier Aurach ächte wilde Katzen geschossen wurden, und be- richtet dieses Amt neuerdings, dass im Nadlerwalde Reviers Aurach bis 1849 fast alljährlich dergleichen Thiere erbeutet wurden. Im Forstamt Gunzenhausen wurde sie in früheren Zei- ten am Hesselberg, Spielberg, in den Revieren des Hahnenkamm’s (Berolzheim), in der Haide zwischen Ehingen und der Wartei Arberg auf der Revier Lellenfeld, bei Gräfensteinberg und über- haupt im ganzen Forstamtsbezirke nicht gar zu selten angetrof- fen; jetzt ist sie beinahe überall längst ausgerottet, doch wurde noch 1846 im Walde bei Arberg Reviers Lellenfeld eine ächle Wildkatze geschossen, die von vorzüglicher Stärke war. Alles übrige Raubzeug aus dem Katzengeschlechte, welches in jenen Gegenden mehrfach erlegt wurde, waren verwilderte Hausthiere. Im Lindenbühler Forste sollen ächte vor mehreren Jahren erlegt worden seyn, sie sind jedoch dort völlig ausgerottet. Dem Zuge des fränkischen Landrückens folgend, tritt sie in dem schönen Weissenburger Stadtwald nicht ungewöhnlich auf und verbreitet sich von da aus im Eichstädtischen und Pappenheimischen bis hinab nach Schwaben. In der Gegend von Eichstädt sind die Wildkatzen nach einer Mittheilung der herzoglich leuchtenbergischen Forst- und Jagd- Administration zwar nicht häufig, doch gehören sie auch nicht zu den Seltenheiten und sind seit einer Reihe von 30 Jahren SS auf allen kerzoglichen Revieren solche erlegt worden, die meisten in den näheren Revieren um Eichstädt im Schernfelder Forst, auf der Wartei Waldgeländer gegen den Weissenburger Wald hin, in der Fasanerie, bei Welchheim, Breitenfurth, seltener unterhalb Kipfenberg, von wo sie, wie schon mehrmals erwähnt (nach Wagner über Beilngries und Holnstein) in die obere Pfalz und nach Oberbayern in den Köschingerforst eindrängte. Im Ganzen scheint dieses Raubthier im Eichstädtischen nicht seltener geworden zu seyn, als sie es früher war; doch kann dieses seit dem Jahre 1849, wo die meisten Jagden an die Gemeinden über- gingen, nicht mehr so genau beurtheilt werden. Noch vor zwei Jahren war sie in der Fasanerie eine nicht ungewöhnliche Er- scheinung und bei einer im vorigen Sommer im Schernfelder Forste stattgehabten Hirschjagd lief einem der Schützen eine Wildkatze an. Die leuchtenbergischen Forste haben vielen vater- ländischen Sammlungen kapitale Stücke, 18-20 Pfund schwer, mit herrlichen Bälgen geliefert ünd stehen auch 3 dergleichen in der herzoglich leuchtenbergischen Sammlung, die zum Theil schon nach Petersburg abgegangen und deren Verlust für Bayern nicht genug zu beklagen ist. Das Forstamt Hilpoltstein gibt darüber Auskunft, dass die Wildkatze nirgends mehr häufig vorkomme und sich nur noch im Raitenbucher Forste, der mit dem Weissenburger Walde und den Pappenheimer und Solenhofer Forsten in grossem Zusam- menhange steht, einzeln zeige und von da aus in die Waldungen des Revieres Altdorf und Stauf zeitweise wechsle. Erst im Jahre 1852 wurde bei Raitenbuch eine Junge erlegt und sind in den letzten 5 Jahren auf diesem Reviere 3 wilde Katzen zum Schusse gekommen. Vor 3 Jahren wurde im Reviere Stauf in der Ge- meinde Esselberg eine Alte mit ihren Jungen aus einem Fuchs- bau ausgegraben und vor 24 Jahren im Gemeindewald von Thal- mässig im sogenannten Bergersthal ein Stück geschossen. Im Winter 1852 endlich erlegte der Aufschläger Wald in Greding im Reviere Altdorf eine Wildkatze im Staatswalde, die Mosbacherin genannt. Sie wog 11 Pfund und hatte die Grösse eines Fuchses. Im Burgbernheimer Walde, der noch immer verhältnissmässig wildreich, auch mit Hochwild bestanden ist, gibt es viele Wild- katzen, die meisten in den Forstorten Rückertsthal und Hohen- leithen, woher mehrere Exemplare stammen, die ich in Privat- sammlungen jener Gegend gesehen habe und woher auch ein schönes Stück von meinem Freunde, dem Pfarrer CGanut Nörr, an das Erlanger Kabinet abgegeben worden ist. So ziemlich in gleicher Zahl, wie in der obengenannten Gegend, tritt sie bei Markt Bergel auf. Auf den freiberrlich von Seckendorfschen Jagden von Obernzenn und Unternzenn, wie sie vor 1849 be- standen, nämlich von Bergel bis an den Windsheimer Stadtwald, Schossbach,, ist die Wildkatze längst heimisch, war aber früher seltener, als seit etwa 30 und namentlich seit den letzten 15 Jahren, wo sie sich so eingenistet hat, dass sie als häufig ange- sehen werden muss. Zwar versichern mir die Forstleute jener Gegend, sie werde seit 1849 seltener, eine Vermuthung, die sicherlich nur in dem gänzlichen Umschwunge aller jagdlichen Verhältnisse ihre scheinbare Begründung findet: Auf der Obern- zenner Jagd wurden vor jener Zeit 5 bis 6 Stücke zuweilen in einem Jahre geschossen und waren Katzen darunter, welche 20- 22 Pfund gewogen haben. Der gutsherrliche Revierförster Haber- mann zu Egenhausen hat seit seiner 30jährigen Dienstzeit auf seiner Revier gegen 90 Stück, meistens selbst erlegte, bekommen, es waren Exemplare darunter zu 20 Pfund, das gewöhnliche Ge- wicht betrug 8-16 Pfund. Der grössere Theil davon ist auf den Flurmarkungen Ickelheim und Lenkersheim geschossen worden. In den Waldungen ersterer Markung gibt es alte verfallene Alabastergruben,, in denen sich die Katzen gerne aufhalten. Mit dem Jahre 1849 verlor Habermann die Jagd auf gedachten Fluren und hat während der Zeit nur noch 2 wilde Katzen erlegt, wo- runter sich eine sehr starke befand, deren gearbeiteter Balg von der Schnauze bis zur Schwanzspitze 3 Fuss 11 Zoll misst. Auch auf den an Egenhaussen anstossenden Nachbarrevieren kommt die in gleicher Anzahl vor und wurde noch vor Kurzem eine ziemlich starke Katze in der Marderfalle gefangen. Endlich ver- sichert mein mehrgenannter Correspondent, dass die Katzen in der Egenhausener Gegend, wie auf den übrigen von Secken- dorf’schen Jagden seit den Jahren 1813 und 1815 einheimisch sind und viele alte Schützen sich nicht erinnern können, vor dieser Zeit nur eine gesehen zu haben. Von Egenhausen aus sind viele Stücke an Privat- und Staatssammlungen abgegeben worden. Im Jahre 1844 hat die zoologische Staatssammlung in München durch den Pfarrer Senior Schneider ein grosses im Februar erlegtes altes Exemplar erhalten, das ein Gewicht von 16 Pfund hatte, und durch Dr. Held meisterhaft präparirt worden ist. Eine andere vor 3 Jahren ebendaselbst geschossene Katze besitzt die Sammlung des Schullehrerseminars zu Schwabach, 4 Stücke stehen in einer Privatsammlung bei Leutershausen u. s. w., alle von b:deutender Stärke. Weiter kommt sie vor bei Mittel- und Oberdachstetten, woher die Sammlung des histori- schen Vereines in Ansbach ein Stück besitzt, bei Virnsberg, auf der Revier Flachslanden, Forstamts Ansbach, wo im Durch- schnitte alle 2 bis 3 Jahre eine, seltener zwei Kalzen in den Forstdistrikten Hochholz und Fellberg im Neuwiesenschlag und besonders im Birkach auf dem Wechsel zu 15-18 Pfund Schwere geschossen werden, die in harten Wintern bei tiefem Schnee aus den Waldungen Hohenecks dahin und höchst selten in die freiherrlich von Crailsheimschen Waldungen bei Rügland wech- seln. Im Windsheimer Landgerichtsbezirke gab es früher dieses Raubthier in allen Waldungen sehr gewöhnlich; jetzt finden sie sich als Standwild daselbst hauptsächlich noch in den Gemeinde- waldungen von Altheim, Dottenheim, Ipsheim, Lenkersheim, Oberndorf, Ickelheim und im Staatswalde des Reviers Hoheneck. Bei Dottenheim wurde am 13. Oktober 1852 eine Katze, die nahezu 17 Pfund wog, und 1% Tage darauf ein 16 Pfund schwe- res Stück in dem an den Oberndorler Gemeindewald angrenzen- den Walde von Linden geschossen, im vorigen Jahre von Len- kersheimer Bauern 4 junge Katzen aus einem Wellenstosse ge- nommen, wobei die Alte gefehlt wurde, und im Januar 1853 starke Katzen besonders im Dottenheimer Walde gespürt. Nach Angabe des dermaligen Forstamtsaktuars Model zu Gunzenhausen hat derselbe als Forstgehilfe in Hoheneck in einem Zeitraum von nicht ganz 4 Jahren, 1814-1848, vierzehn theıls junge, theils sehr starke ächte Wildkatzen gefangen und geschossen und bemerkt überhaupt, dass auf Treibjagden in andern Revieren des Forst- amtes Neustadt an der Aisch alle Jahre 4 bis 5 Stück geschossen wurden. Im Schossbach, der Windsheimer Stadtwaldung, ist sie in manchen Jahren sehr häufig, manchmal kommt sie aber auch nur sehr vereinzelt vor. Sie wechselt von da in den Burgbern- 9 heimer-, Hohenecker- und Steigerwald. Der über den Schoss- bach gesetzte Windsheimische Stadtförster schiesst in manchem Winter gar keine, manchmal eine, öfter aber auch, wie im Winter 1850/51 fünf Wildkatzen und kommen in dieser Waldung manchmal Stücke zu 18 bis 23 Pfund Schwere vor. Bei Neustadt an der Aisch selbst, bei Brunn &ec. ist sie ziemlich selten; am 24. März 1850 wurde in ersterer Gegend ein Fuchs und eine Wildkatze in Einem Bau angetroffen und getödtet. Im Zenn- grunde wurde schon hie und da ein Stück, z. B. auf der Forstei Neuhof und Wilhermsdorf, desgleichen auf der Forstei Windsbach und der Revier Kloster Heilsbronn geschossen Auch im Forst- amte Schwabach wurde hie und da im Winter ein solches Thier auf dem Wechsel beobachtet, so auf der Revier Schwend, wo früher ein Stück bei Meckenlohe, ein zweites vor 10 Jahren bei Leuzdorf in der Hirschendickung, ein drittes vor 3 Jahren auf der Forstei Münchzell im Aichach bei Grosshabersdorf, ein vier- tes im Jahre 1851 im Reichelsberg, Reviers Weingarten erbeutet wurde. In allen übrigen Bezirken dieses nun aufgelösten Forst- amtes ist sie längst ausgerottet und nicht einmal mehr nur auf dem Wechsel vorgekommen. Im Laurenzer Walde (55,147 Tag- werke) bei Nürnberg kommt sie nicht, vor und sind mir nur 2 verbürgte Fälle der Erlegung ächter Wildkatzen in diesem gros- sen Forste bekannt geworden; die eine nämlich wurde auf der Revier Fischbach, die andere von Professor Wagler in der Nähe der Stadt geschossen. Letztere wog 19 Pfund und hatte die Stärke eines Fuchses. Im ehemaligen Forstamte Altdorf, welches nebst 4 Reichswaldrevieren des Laurenzer Waldes noch die Reviere Schnaitach, Schönberg, Engelthal und die Forcstei Rei- cheneck in sich begriff, fand sie sich vor Jahren nur höchst selten und ganz vereinzelt auf der Revier Engelthal, in den herrlichen Holzbeständen des Moritz- und Nonnenbergs, bei Peuerling am öden Schlosse und in der Gegend des Hohensteins bei Kirchsittenbach; jetzt ist sie dort unbekannt. Ebenso wird sie im Sebalder Walde (35,723 Tagwerk) bei Nürnberg vermisst; sie sind hier als längst vertilgt zu betrachten; selbst von der nahen fränkischen Schweiz, von den Gegenden um Gräfenberg kommen keine mehr auf die Höhen von Kalkreuth und Herolds- berg herüber gewechselt. In den Waldungen bei Erlangen, wo sie früher in der Gegend von Herzogenaurach, Koschbach, See- bach und Möhrendorf als Seltenheit erlegt wurde, wird sie der lichten Waldungen wegen nicht mehr gefunden. Es erübrigt für Mittelfranken nur noch die Darlegung ihrer Verbreitung im Nordwesten des Kreises, allwo sich die Vorberge des Steigerwaldes hereinziehen. Sie findet sich in allen Gegen- den dieses Waldgebirges und wurden nicht nur viele Alte schon daselbst geschossen, sondern auch oftmals Junge aus Fuchsbäuen und hohlen Bäumen genommen. Bei Uffenheim werden noch all- jährlich Katzen bei dem Treiben geschossen, gegraben oder aus hohlen Bäumen herausgejagt, obwohl dieses Raubthier im Ver- gleich gegen sonst in dem Verhältnisse seltener wird, in welchem die Waldungen lichter und die sonst einsamsten Dickungen von Holzern und anderen Personen häufiger durchstreift werden. Im letzten Winter sind im Walde Hochholz nächst Uffenheim ein Paar, Kater und Kätzin, aus einem Fuchsbaue gegraben worden und im Distrikte Lachen wurde ein starkes Exemplar in einer Prügelfalle gefangen. Am Hohenlandsberg, in den unterirdischen Gewölben der 1524 zerstörten Burg daselbst und in den frei- herrlich von Pöllnitzschen Waldungen um den Frankenberg haust sie und werden jährlich 2 bis 3, auch 4 bis 5 Stücke geschossen. Einen am 28. Februar 1853 auf dem Frankenberg erbeuteten, alten, stattlichen Kater (11 Pfund) und eine jährige ebendaselbst mittelst angehetzten Jagdhunden aus einem Dachsbaue gesprengte und von diesen erwürgte Kätzin (6 Pfund), beide wegen des damaligen tiefen Schnees sehr abgemagert, erhielt Herr Dr. Gemminger in München; der Kater ist in der Sammlung der Gewerbsschule zu Landshut aufgestellt und in der Fauna boica von Dr. Gemminger und Dr. Fahrer I. Bd. VIII. l.ieferung trefl- lich abgebildet. Das gewöhnliche Gewicht der dortigen Katzen ist 12-15 Pfund. Auch bei Obersteinbach auf den Jagden des Freiherrn von Künsberg wird manchmal, so erst 1850, ein Stück erlegt und der jetzige Revierförster Schaller zu Altdorf berichtet. dass er als ehemaliger Gehilfe zu Münchsteinach wisse, wie im Jahre 1836-1842 jährlich einige Wildkatzen geschossen und ge- graben wurden, auch theilt das Forstamt Neustadt an der Aisch mit, dass im Münchsteinacher und Oberscheinfelder Revier diese Raubthiere noch vorkommen, früher aber häufiger gewesen seien. Unterfranken und Aschaffenburg, Sie kommt in diesem Kreise durchgängig nur sehr einzeln vor und wechselt häufig ihren Aufenthalt. In vielen Gegenden ist sie als einhei- misches Standwild im engeren Sinne des Wortes nicht zu be- trachten, sondern von einer Waldung zur anderen streifend, bleibt sie selbst da, wo sie Junge geworfen hat, sobald diese erwachsen sind, nicht für immer, und wird bald in dieser oder jener Gegend etwas häufiger, als sonst gewöhnlich, und dann auch wieder in mehreren Jahren gar nicht gesehen. Auch ist bemerkt worden, dass sie im Innern der grossen zusammenhän- genden Waldungen, wie z. B im Spessart, seltener erscheint, als in den Vorbergen und von Feld durchschnittenen Waldungen geringeren Umfanges, ohne Zweifel, weil sie hier mehr kleines Wild zu ihrem Unterhalte findet. Auf der Revier Kleinwallstadt bei Aschaffenburg konnte mein Freund, der Revierförster Diezel, irotz der grossen Ausdehnung seines Bezirkes während einer ziemlich langen Zeit durchschnittlich auf nicht mehr, als eine oder höchstens 2 Stücke per Jahr rechnen und nur das Jahr 1836/37 machte hievon eine Ausnahme mit 6 Stücken, die übri- gens aller Wahrscheinlichkeit nach (denn vier dieser Individuen waren gering von Leib, mithin Junge) einer und derselben Familie angehörten. Seit einem Decennium ist jedoch daselbst keine Wildkatze mehr geschossen worden. Diezel fand, dass die stärksten immer männlichen Geschlechtes, 8 bis 10 Pfund ge- wöhnlich schwer waren, selten 14 bis 15 Pfund erreichten, die- ses Gewicht aber keine von ihm erlegte überstiegen hat. Weiter im Aschaffenburg’schen ist sie im Steinbacher-, Sulzbacher- und Stockstadterwald, sowie in der städtischen Striet und in den schönen Waldungen des Domänenamtes Weiler zu finden, wo Prachtexemplare geschossen werden. Ebenso ist sie durch den ganzen eigentlichen Spessart, mehr jedoch in den Vorbergen, verbreitet und ist in den Revieren Schöllkrippen,, Rothenbuch, Wiesen u. s. w., jedoch wegen starker Verfolgung nur in ge- ringer Anzahl einheimisch. Auch durch einen Theil des Rhön- gebirges ist sie, aber nirgends in grösserer Frequenz verbreitet, erscheint nicht selten im Guttenberger Walde bei Würzburg, wo jährlich 4-6 Stück erlegt werden, auch im Gramschotzer und 94 Irtenberger Forste, sowie in den Hassbergen, Forstamts Goss- mannsdoıf u. s. w. und im Steigerwalde.*) - Schwaben und Neuburg. Im Allgäuer Hochgebirge gibt es nach den gewichtigsten Zeugnissen keine ächten Wild- katzen, sondern nur sogenannte Holzkatzen ; doch soll vor vielen Jahren von dem Forstgehilfen Joseph Scheidnagel, der 1816 als k. Revierförster zu Immenstadt starb, eine ächte Wildkatze in dem Schwarzenbach bei Sonthofen geschossen worden seyn. Im Forstamte Ottobeuren war sie früher nicht besonders selten, kommt jetzt aber nur mehr vereinzelt vor, wie diess auch der Fall ist in den Forstämtern Biburg und Weisingen. Auch bei Augsburg wurden früher gar nicht selten Katzen erlegt‘, jetzt snd sie äusserst selten geworden; doch soll noch vor etwa 4 Jahren eine solche daselbst geschossen worden seyn. Mein Freund, der Pelzhändler Leu in Augsburg erhielt den letzten Balg vor etwa 10 Jahren aus der dortigen Gegend. Im Forstamte Neuburg an der Donau lebt sie auf der Revier Ammerfeld, wo ihr Lieblingsaufenthalt die Felsen auf der Station Kuhnstein sind, auf der Revier Bittenbrunn, wo sie namentlich in den Felsen und Steinbrüchen bei Stepperg haust und auf der Revier Grünau. Auch bei Wemding im Ries wird sie angetroffen. Naturgeschichtliches und Jagd. Die wilde Katze wird nur ausnahmsweise beim Treiben auf dem Fuchsriegel ge- schossen. In der Regel spürt man sie bei fiischem Schnee aus und findet sie fast immer zu Baue, wo sie dann entweder ge- graben oder von Dachshunden gesprengt wird. Dabei zeigt sie eine doppelte Eigenheit, erstlich dass sie viel bereitwilliger ist, ihren Zufluchtsort zu verlassen, wenn sie von Hunden gedrängt wird, als der Fuchs und zweitens, dass sie gern sogleich wieder in das erste beste Rohr (Fuchs- oder Dachsbäue und Flucht- röhren) einfährt, welches ihr zu Gesicht kommt. Von den ge- nannten Bäuen macht sie nicht allein zur Flucht, sondern auch zur Zucht Gebrauch. Sie halten sich auch gerne in den grossen Dickungen der Laub- und gemischten Waldungen auf und sind schwer aus denselben herauszubringen; nur durch gute lang *) In den Nachbarländern ist sie im Dreieichenhain, im Oden- walde und vom Donnersberge in der bayrischen Rheinpfalz an den ganzen Rheinstrom entlang, ebenso auf dem Hundsrück, und im Vogelsgebirge zu Hause. 95 jagende Dachshunde kann solches geschehen. Die von vielen Schützen und auch Jägern oft gehörte Aeusserung, dass die wil- den Katzen, wenn sie von Hunden verfolgt würden, gerne bäumten, ist nicht richtig. Im Gegentheile fährt sie nur ungerne in dringender Gefahr zu Baum. Von minder scharfen Hunden lässt sie sich in starken Dickungen oft lange jagen, ohne von der Gelegenheit zu bäumen Gebrauch zu machen, wenn sie auch durch einzelne alte Bäume vielfältig vorhanden ist; ja es kom- men Fälle vor, dass sie auch Hühnerhunde selbst bei reichlich gegebener Gelegenheit nicht zum Bäumen bringen können oder nur selten dazu nölhigen, wo sodann die Katzen vor dem ver- bellenden Hunde geschossen werden. Vor scharfen schnellen Hunden fährt sie jedoch bald an einem Stamme gerade hinauf, drückt sich in der nächsten Gabel oder auf dem nächsten starken Ast und lässt sich verbellen, ohne fortzuholzen, wie Marder oder Eichhorn. Jedem aufmerksamen Beobachter wird sich bei vielen Katzenjagden das als Gewissheit und Regel herausstellen, dass sich die Wildkatze im gesunden Zustande ungern und nur, wenn sie von einem oder zwei scharfen Hühnerhunden verfolgt wird, auf Bäume flüchtet. Dagegen geht sie, sobald sie, nur einigermassen angeschossen, von Hunden verfolgt wird, und nicht bald einen Bau, eine Fluchtröhre oder dergleichen findet, gerne in die Höhe. In der Rollzeit wechselt sie oft mehrere Stunden umher, geht aber gewöhnlich auf ihren früheren Standort wieder zurück. Angestellte Zähmungsversuche haben kein günstiges Resultat ergeben. Jung eingefangen und aufgezogen bleiben die Wild- katzen immer wild, tückisch und verbergen sich, so gut sie können. Sobald sie etwas herangewachsen sind, suchen sie das Freie zu gewinnen, gehen nicht mehr nach Hause, halten sich in angeborner Wildheit in Holzstössen, Scheunen u. s. w. auf, von wo aus sie ihre Raubzüge auf Hühner und Tauben so lange fortsetzen, bis das tödtende Blei dem Unfuge ein Ende macht. Neuhaus bei Erlangen am 15. Mai 1854. Jäckel, Pfarrer. BE Eine Sendung von Conchylien erhielt der Verein kürzlich von Herrn Adolph Senoner in Wien. Sie enthält 66 Arten, da- runter: Helix variabilis Drap. Dalmatien, aspersa Müll, Dalm , pisana Müll. Dalm., vermiculata Müll. Dalm., conica Drap. Dalm, acies Partsch Dalm.. serpentina Partsch Rom, striata Drap Dalmatien u. Varna, cingulata Studer. Varna, cinctella Drap, Yerona, ovirensis Ross. Siebenbürgen, colubrina Jan. Riva in Tyrol, tergestina v. Mühlf KYenedig, Schmidtü Z. Kraineralpen, monodon Fer. Dalmatien, carthusiana Dr. Ab- ruppen, lelrazona Jan. Apenninen, destituta Chp. Abruppen, umbrica Chp. Umbrien, bathyomphalos Chp. Abruppen, Orsinü Chp. Abruppen, Auricula myosotis Dalmatien, Auricula Firmini Dalmatien, Bulimus acutus Sardinien, Bulimus pupa Girgent, Achatina foliculum Girgent, Truncatella lävigata Sardinien, Cyclostoma sulcatum Marseille, Clausilia opalina Apenninen, Cl. orsiniana Villa, Cl, candidilabris Villa, Cl. litigiosa Sieben- bürgen, Cl. laminata Siebenbürgen, Cl. montana Of., Paludina atra Jan. Farna, Pyngula annulata Jan Lombardei, Neritina intexta Filla. Verkaufs - Anzeige, Es wird eine Sammlung von 14 Hirschgeweihen, ı Damm- hirschgeweih und 80 abnormen und monströsen Rehgewichten zum Verkaufe ausgeboten, worüber das Nähere in Regensburg Lit. A. Nr. 153 zu erfragen ist. pp Zur Notiz. 64. 265. 266. 267. 268. 269. 270. _ #32 Octogesima H. (ocularis L.) Sehr selten.; Fluctuosa H... Schr selten. Bipuncta Brkh. (duplaris L.) Sehr selten. Weintingerhl 97. Thyatyra O. Batis L. 4 Raupe fast überall auf Brombeeren. Schmetterling im Mai. Derasa L. Selten, die Raupe im Herbst auf Brombeeren im Weintinger Holze. R XXX, Noctuidae. A. Bombycoidae. 98. Demas Stph. Coryli L. Raupe häufig auf Birken und Buchen bei Hohengebraching, Weinting und Etterzhausen, im Herbst, Schmetterling im Mai. 99. Moma HV. Orion Esp. Raupe im August an Eichen bei Hohengebraching und Etterzhausen, Schmetterling im Juni. 101. Dioba Bd. Coeruleocephala L. Gemein; Raupe auf allen Obstbäumen. 104. Acronyeta d®. Leporina L. Die Raupe lebt im Spätsommer in sehr verschiedener Grösse einzeln auf Weiden, Birken und Saalweiden. Schmetterling im Juni. Tridens WV. Nicht selten, Juni. Psi L.. ‚Selten. Strigosa WV. Selten. Alni L. Raupe auf Erlen, Eichen. und Ulmen im Weintinger Holz, bei Etterzhauser anch in den Promen-- 277. 278. 279. 280. 231. 282. 283. 281. 285. 286. 287. 288. 289. 290. 291. Auricoma W\V. Nicht selten. April. Rumicis L. Ganz gemein. Ende Mai, Juni, Juli. Euphorbiae W\. Selten. Raupe auf Wolfsmilch. Schmetterling im Mai. Aceris L. Die Raupe in den Promenaden gemein. Megacephala WV. Nicht selten. Die Raupe auf Pappeln. Ligustri WV. Sehr selten: Juni; Gebraching, Etterzhausen. 105. Bryophila Tr. Perla WV. Gemein, in Häusern; Juli. Raptricula H. Sehr selten. Gewiss sind noch einige Arten dieser Gattung hier auf- zufinden. B. Orthosidae HV. 106. Zrachea. Piniperda Kob. Von Föhren geklopft auf den Tegernheimer Bergen nnd im Weintinger Holz. April, Mai. Die Raupe manchmal häufig. 107. J4steroscopus Bd. Cassinia WV. Selten. Nubeculosa Esp. Sehr selten; seit vielen Jahren nicht wieder gefunden. 108. Zethea HV. Oo L. Nicht gemein. 109. Mithimna, 0. Pirens WV. Ä Abends an den Tegernheimer Bergen an Echium schwär- mend. Mai, Juli, August. Doppelte Generation ? 110. Grammesia Stph. Meristis HV. Trilinea WV. (Quercus F.) Auf den Winzerbergen Abends an Binmen schwärmend. Juli. Wir klopften sie auch öfters von Laubholz. Bilinea H. Bei Ensdorf. 292. 134 111. Orthosia 0. Gothica L. MON. TRIER VRR: Nicht selten, im Weintinger Holz ‚von Fichten .geklopft. März — Mai. * Rubricosa, W\V. Selten. .* Glareosa Esp. Aufden Tegernheimer Bergen einmal Delhi August. Hfm. Litura L. Nicht selten; bei Hohengebraching von Fichten geklopfi. September. Coecimacula F. ‘Selten. Cruda WV. Nicht selten. März. : * Populeti F.. Selten. 299. * Miniosa WV. Selten. 306. 307. 308. 309. 310. .* Munda W\NV. Selten. Instabilis WV\V. Weintinger Holz von Fichten geklopft. Mai. Wird oft gezogen. Ferruginea WV. Nicht selten; Promenaden,, September. : Stabilis..W\, Weintinger Holz, von biakanden 5 Heneuleckhus ‚geklopft. März — Mai. Oft gezogen. Gracilis WV. Selten. | Lota L. Selten; man erzieht sie: manchmal. ‚412. ‚Rusina Stph. ’ Klienbbroßn H. Selten. 113, Charadrina 0... ı45 Cubieularis WV. WR Nicht selten; September Abends an den Tegernheimer Bergen. Morpheus Hfn. Abendsan den Tegernheimer Bergen an Echium schwärmend. # Respersa WV. Abends an den Winzer- und Tegernheimer ‚Bergen häufig auf Echium schwärmend. Ende Juni, Juli... ; Alsines Brkh. Abends an den Tegernheimer Bergen an Echjum schwär- mend. Juli. 135 311. * Plantaginis H. "Abends an den Winzer -. und Tegernheimer Bergen an Echium schwärmend. Juli. 312. Tarazxaeci H. Am Ausgange der Wolfsschlucht, beim Schutzfelsen; Te- gernheimer Berge. Juni, Juli, August. 313. * Superstes OÖ. Abends an den Tegernheimer Bergen an Echium schwär- mend. Juli. Diese vier Arten sind noch viel sorgfältiger zu beachten, wo möglich zu erziehen, um die Artrechte festzustellen. . 114, Hydrilla Bd. 314. * Palustris H. «Das ‘Weib: wurde einmal: im Weintinger ‘Holz an Schilf sitzend gefunden, den Mann brachte früher Schmetterer. 116. Aanthia 0. 315. ARufina W\V. Bei Hohengebraching von Kick geklopft. September. 316. Cerago WN. Bei Grass, Hohengebraching, Weinting aus Eichengebüsch geklopft. Raupe lebt in ihrer ersten Jugend an Weiden- kätzchen. August: Die gemeinste-Art der Gattung. 317. * Gilvago WN. An einer Gartenmauer im Auapet einmal gefunden. Hfm. 318. Silago H. Raupe lebt in der Jugend in Saalweidenkätzchen, Wein- tinger Holz, Hohengebraching. August, Anfang September. 319. * Sulphurago WN. ‚Selten, 17. Gortyna O. 320. Niectitans L. Nicht selten; Abends auf dem Bruderwörth und der Kuh- wiese an Echium und Disteln schwärmend. Juli. 118. Hydroecia Guen. 321. Micacea Esp. Selten, nur von Schmetterer. 136 me Er Zr ar euere Marginata F. Abends auf den Tegernheimer Bergen und der Kuhwiese auf Echium schwärmend. Juni, Juli, Anfang August. 323 * Citrage. In den Promenadenr. 321 326. 327. 339 336. 119. Mesogona Bd. .* Oxalina H. Selten. 325; Acetosellae WV. Sehr selten, am Bruderwörth, 120. J/pimorpha HV. Retusa L. Nicht selten; Weintinger Holz. Von Birken geklopft. August. Die Raupe findet man im Frühling häufig an Weidenkätz- chen. Der Schmetterling fliegt Abends in Gärten. * Subtusa W\. Hinter dem Tegernheimer Keller von Birken geklopft. August; auch in den Promenaden. 121. Cosmia 0. Fulvago WV. Nicht gemein. Trapezina L. Gemein; Juni, Juli. Die Raupe häufig. Pyralina WV. Nicht selten, wird oft erzogen. .* Diffinis WV. Sehr selten. Von:Bar. v. Reichlin. 122. Atethmia HV. Ambusta WV. Selten. 124. Leucania HV. Fulva 'H. Sehr selten, nur von Schmetterer gefunden. L. album WN. Nicht gemein; Tegernheimer Berge. Juni. Herrn Assessor Bertram kroch ein Exemplar im August. ‚* Comma \L. In den Thälern hinter Donaustauf, Abends an den Tegern- heimer Bergen an Echium schwärmend, bei Karthaus. Juni, Anfang Juli: Pallens 1. Gemein. Juni, Juli bis in den Oktober, jedenfalls doppelte (reneration. 137 337. Impura H. e Hinter dem Tegernheimer Keller vou Birken geklopft. Abends an den Tegernheimer Bergen. Juli, August. 338.* Zithargyrea Esp. Abends an den Tegernheimer. Bergen an Echium schwärmend. Juli. Hfm. 339. Conigera WV. Abends im Weintinger Holz, auf den Winzer- und Tegern- heimer Bergen an Blumen schwärmend. Juli. 130. Nonagria HV. 340. * Paludicola H. Raupen und Puppen 1849 und wieder 1854 am Bruderwörth häufig gesammelt. Ende Juli, Anfang August. GC. Hoadenidae. 131. Dianthoecia Bd. 341. Cucubali W\V. : Nicht selten. Abends an den Tegernheimer Bergen an Echium schwärmend. 342. Capsincola WV. Ebenda, Juni. 343. Perplexa WV. Selten; ebenda. Ende Juni, Anfang Juli. 344.* Albimacula Brkh. Sehr selten, wie vorige, Juli. 345. Conspersa W\. Abends an den Tegernheimer Bergen an Echium Schwälz mend. Ende Juni, Juli. 346. Compta F. Wie vorige, häufiger. 132. Polia ®. 347. Leucophaea W\V. Beim Ebenwiesner Steinbruch an einem Felsen gefunden. Mai, 348. * Marmorosa Brkh. | Abends an den Tegernheimer Bergen an Blumen schwär- mend. Ende Juni, Juli. Hfm. 349. Chenopodii WV. Wie vorige, häufig Juli, Anfang August. 350. * Aliena H. Wie vorige. Juli. Selten. Die specifischen Unterschiede von Suasa sind uns nicht klar. _138 351. * Suasa WV. Wie vorige. Juni. ZiemlicHisakeng 352. Oleracea L. Nichi gemein: : 5 N 352. Pisi L. Gemein; Raupe auf allen Wegen. Sohmesterling Juni. 353: Testacea WN.; Selten ; in den Promenaden an Baumstämmen. 354. Flavicincta WN. Nicht selten, im ur an Aalıem. 355. * Nigrocincta O. Ä y | Bei Kastl: ‘in ‘der Oberpfalz’ an Felsen’ und : Steingerölle sitzend gefunden: Seept., ‚Oktober.: Auch .bei: Etterzhausen am Felsen sitzend gefunden. ‚Hfm. 356. * Platinea Tr. Abends, jedoch nur kurze Zeit, an den Tegernheimer Bergen an Echium,. Gucubalus, Stachys'schwärmend: Ende’ Juni, Juli. 1854 nur dreimal gefangen. Hfm. 77 357. Fpsilon WV. Nicht selten. 358. Dentina WV\. E Gemein; Mai, Juni ,: Juli an hölzernen Gartenwänden und beim Nachtfang. 359. Striplicis L. Nicht selten, in den Promenaden und in | Gärten. Wird oft in der Stadt gefunden, 360. Nebulosa Hfn. Nicht selten. | 361. Tincta Brum. A | Sehr selten; Abends an den Tegernheimer Bergen , an Echium schwärmend. Juli. Auch bei Etterzhausen., 362.* Advena WV. _ ® Im Weintinger Holz von "Fichten geklopft; Abends ; an den Tegernheimer Bergen an Blumen ‚schwärmend. Ende Juni, Anfang Juli. Hfm. 363. Serena WV. Abends an den .Tegernheimer Bergen. Juli. 364. Dysodea WV. Wie vorige. Juni. 365. ChiL. Nicht selten; i in den 'Promenaden; wird oft erzogen. 366. Basilinea WV. In den Promenaden; im Weintinger Holz "yon Birken geklopft. Juni, | 367. * Lutulenta WV. | Einigemal im September in der Stadt; "bei Stauf. 368. * Cespitis WV. Bei Dechbetten an der Schwedenschanze; September. Von H. Baron Reichlin erzogen. 369. Brassicae L. Gemein und schädlich. Mai. 377. 378. 379. — 002. Albicolon H. Wo Sehr'selten ; bei Pentling an Eichen. Juni bei Salern. Lateritia .‚Hfn. Abends auf den kagernheimer Bergen an Echium schwärmend. Juli Infesta O0. :Promenaden,. Winzerberge; Weinkasen Holz. Juni. Nicht-selten., A i Gemina O. Nicht gemein, Didyma Bıkh. Nicht selten: in den Promenaden. Persicariae L. Gemein. Mai. Die Raupe in‘Gärten häufig. Furva ‚WW. Abends an ‚den Tegernheimer Bergen an Echium schwärmend Juli, Anfangs August. 133. Phlogophora Tr, Lueipara ].. Nicht selten. «Mai. 134. _Hadena Schr. , Pohgidcn L. Abends an den Tegernheimer Bergen'an Erkiam schwär- mend. Juni, Juli, August. Satura WV. Sehr selten. Ende August'an der Decke eines beleuchteten ‘, Gartenlokals: in der Promenade : mehrere frische: Exemplare. 380. 381. 382. 383. 381. 385. 386. 387. 388. Contigua WV. Gemein. Mai. Wird häufig erzogen. Genistae Brkh. Nicht gemein. Promenaden; Donaustauf im Hofgarten. Mai. Thalassina Hfn. Nicht :gemein;: An’ Gartenzäunen. Adusta Esp. Selten; einmal: im: botanischen Garten ENDE ‘Juni. Protea WV. Nicht selten, Weintinger'Holz. August. "Convergens F. Ziemlich selten. ::Gezogen.'' Fiminalis F. (Saliceti. Brkh.): vw! Selten. Juli. Etterzhausen und Gebraching. BU oh 135, _ 4Apamea O..: Strigilis L. Nicht selten, in den Promenaden an IRORZBUNH Juni. Latruncula W\. ; Nicht selten; im Weintinger Holz; Hei Stauf, r dem Pro- menaden. 140 359. Furuncula WV. Abends auf der 'Seidenplantage an Echium schwärmend; auch in den Promenaden, Ende Juli, Anfang August: 390. Erratricula H. i Abends an den ‚Winzerbergen an Blumen schwärmend; an den Tegernheimer Bergen aus Hecken geklopft. Juni. 136. Xylophasia Stph. 391. Zithoxylea W\. Nicht selten, in den Promenaden. Nur die licht rosenröth- liche Var. Juni: DB 392. Aurea F. Nicht selten. 393. Petrorhiza Brkh. Nicht selten in den Promenaden, Abends: an den Tegern- heimer Bergen an Echium schwärmend. Ende Juni, Anfang Juli, Wird auch aus der an Berberis lebenden Raupe er zogen. 394. Hwyperici. Selten. 395. Bimaculosa L. Selten; in den Promenaden. 137. . Hyppa. 396. Zectilinea Esp. Sehr selten; bei Hohengebraching Juli. " 139. Nein 397. * Popularis F. In manchen Jahren ziemliehr oft Nachts in Auen EPoR 398. Typica L. Nieht selten; in den Promenaden an Gartenzäunen. 399. '-Saponariae Brkh. {TE onshs ce Abends an.:den Tegernheimer Bergön an Echium schwär- mend. Ende Juni, Anfang Juli. \ | 130. | Agriopis. 400. Aprilina L. Nicht selten, die Raupe an Eichenstämmen. ‚ıy 141. Chariptera.' 401. Culta F. Selten in den Promenaden. 402 403. 404. 405. 406. 1 142. Haleria. Oleagina WN\. Die Raupe auf Schlehen in den Hecken am Weg nach dem Tegernheimer Keller und auf den Winzerbergen. Schmetterling: April. | 143. Miselia. Oxyyacanthae L. Gemein. Raupe häufig in Gärten auf Zwetschgenbäumen, im Freien in Schlehenhecken. 145. Cleophana. Ochroleuca W\. Tegernheimer Berge; bei Tag ruhig an PDisteln sitzend, Abends an Blumen schwärmend. Ende Juli, Anfang August. Linariae W\. Häufig; Abends an den Tegernheimer Bergen an Echium schwärmend. Ende Juni, Juli. 146. Solenoptera. Meticulosa L. Nicht selten; Weintinger Holz, Etterzhausen. 147. Dipterygia. 407.* Pinastri L. Von E. Hfm. im Mai bei Wörth gefangen. 408. 409. 410. 143 Cloantha. Perspicillaris L. Selten; bei Hohengebraching, im Weintinger Holz. Juni. D. Aylinidae. 149. XÄylina. Exoleta L. Selten; Raupe auf niedern Pflanzen an den Tegernheimer Bergen, bei Isling, in Gärten ; vielfressend, selbst an Tabak- pflanzen. Fetusta H. Einmal aus einer Raupe erzogen, welche in Weidenkätzchen gefunden war. Alt. 415. 416. 417. 418. 419. 420. 422. 142 Conspicillaris L. Selten. Tegernheimer Berge an Baumstämmen sitzend. April. Petrificata: WN., In den 'Promenaden an Gartyusinai Mai bis August: Nicht selten. : Rhizolitha WV. Nicht selten ; bei Hohengebraching an Birkenstämmchen. An: Conformis F. z « Nicht: selten; ‚Stauf, :Weiutinger Holz. Promenaden: E. Cucullidae. 150. 'Cueullia HV. Abrotani WV. Raupe im Herbst sehr häufig auf Ärtemisia campestiris. Schmetterling Abends in Menge an Blüthen schwärmend auf den Tegernheimer Bergen. Ende Juni, Juli. * Asteris. Die Raupe nicht sölfen auf Solidago und Aster ee: bei Grass und Etterzhausen. Verbasci L. Selten; Raupe auf Verbascum im Laberthal gefunden. Scrophulariae WN. Gemein; Raupe an Verbascum beim Tegernheimer Keller und am Mittelberg, eben so auch auf Scrophularia. * Blattariae Esp. * Thapsiphaga Tr. Von beiden Arten haben wir Exemplare, unbezweifelt aus hiesiger Gegend, die ‚Raupen sind, nach Fundort. ‚und Futter noch genauer zu beachten; auch der von mancher Seite behaupteten doppelten Generation ist noch nachzuforschen. Chamomillae WN\. bi Selten; bei Grass; in den Promenaden an Gartenzäunen, bei Stauf. Mai. Lactucae W\. RE H. f. 262. - Ara Bearb.) Nicht selten. Im Juni beim Nachtfang und an: Bretterwän- den. Die Raupe wird oft gefunden, auch in Gärten, wäh- rend jene von Umbratica uns noch nie vorkam. 143 423,0 Ümbratica L:'(Foem x Zaetucae. H::f. 26’ -- Syst. Bearb.) 'Gemein; Abends an Echium schwärmend auf den Tegern- heimer Bergen an bretternen Gartenzäunen.: Ende Juni, Juli. 424. * Campanulae Fr. | Herr Assessor Bertram fand im Juli die weissliche, schwarz punktirte Raupe am Keilstein, der Schmetterling ist noch zu erwarten. | Hier muss, die Nomenclatur .berichtigt werden. .. Ueber Umbratica L. sind wohl keine Zweifel: vorhanden, ob- gleich er die ganze Röselsche Tafel 25 citirt. Spätere Autoren haben nur die fieg. 1 .2. 4. 6 dafür angenommen und die fig. 3 u. 5 für Zucifuga erklärt. Nach Linne kommt zuerst das Wienerverzeichniss in Betracht. ‘Es unterscheidet deutlich drei Arten ‘nach der Raupe und versteht unter Laciucae WV: jene Art, deren Raupe weiss mit schwarz und gelb ist, also auch Espers und Hübners gleichnamige Raupe, nicht aber Hübners Schmetterling fig. 264, welcher nichts ist, als die weibliche Umbratica. Den zu dieser Raupe gehörigen Schmeiterling bildet Hübner fig. 262 als Zucifuga ab, während der Name Lueifuga WV. von den Wienern jenem Schmeiterlinge gegeben wird, dessen Raupe Rösel auf t. 25 f. 3 abgebildet hat und mit welcher auch Hübners Zucifuga-Raupe ver- bunden werden kann. Der Schmetterling bei Rösel t.25 f. 5. gibt keine Sicherheit, doch glaube ich ihn zu jener Art ziehen zu dürfen, welche ich als Campanulae in meiner Syst Bearb. nähen habe Demnach hat Hübner. den ersten Anlass zu Irrung ge- geben, seine ZLucifuga ist Lactucae WV .,„ seine ZLactucae ist Umbratica foem. Treitschke beschreibt als Umbratica den Mann, als Lmagtucae das ‚Weib. von Umbratica, als Lueifuga die Lactucae WV. Seine Raupen gehören zu den Schmetter- lingen wie. er. sie benennt. In meiner Syst. Bearb. habe ich die Verwirrung noch nicht bemerkt Meine Zucifuga. ist die Hübnersche fig. 262, nicht aber die des WV. Auch Espers t. 99 f. 6 passt eher zu einem Weib von Umbratica, meine Z.actucae ist die 425. 426. 427. 144 Hübner’sche fig. 264, gehört aber als Weib zu Umbratica, Die Beobaehtung der Raupen, besonders der schwärz- lichen, dann der auf Gampanula lebenden ist sehr zu em- pfehlen. F, Scoliopteryges. 151. Scoliopteryx Germ. Libatrix ].. Gemein, besonders die Raupe an Weiden. Schmetterling: Juli bis September. G. Cerastides. 152. Jodia HV. Croceago W\. Nicht selten, im Weintinger Holz. September, überwintert. März. 153. Orrhodia HV. Satellitia L. Nicht selten, überall. Die Raupe ist wohl die gefährlichste Mordraupe. 428. * Silene WV. Selten. Erzogen. 429.* Erythrocephala WN. 450. 431. 432. 433. 43%. Ich erzog einmal eine ziemliche Anzahl aus unbeachteten Raupen, welche ich wahrscheinlich auf dem Bruderwörth gestreift hatte. Vacciniü L. Nicht selten; Tegernheimer Berge. Oktober. überwintert. März, April. Rubiginea WV. Sehr selten. H. Amphiphyridae. 154. Amphipyra 0. Livida F. Sehr selten; nur von früheren Sammlern. Tragopogonis L. Tegernheimer Berge, Abends an Blumen schwärmend. Juli, auch an Mauern. Pyramidea L. Gemein. (Fortsetzung folgt.) Forrefponvenz- Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. Nr. 10. 8. Jahrgang. 4854. Vereinsangelegenheiten. Als ordentliche Mitglieder wurden aufgenommen: Herr Arnoldi, E., Dr. Med., prakt. und Distriktsarzt zu Win- ningen bei CGoblenz, Gerhards, Gutsbesitzer zu Tönnisstein bei Andernach, Pfitzmayer, fürs. T. u. T. Forstassistent dahier, Pertsch, Gutsverwalter in Pürkelgut, Pflaum, k. Forstmeister in Waldmünchen, Rumpf, J., k. Pfarrer auf der Wülzburg bei Weissenburg, v. Stengel, Freyherr, k. Regierungs - und Kreisforstrath in Bayreuth, v. Schmaus, Ül., Gutsbesitzer hier. Winkler, G., Beneficiat in München. Zeiler, F,, k. pr. Regierungsrath zu Coblenz. Sammlungen. Bibliothek. Verzeichniss der im 4. Quartal 1850 als Geschenk oder im Tausche zur Bibliothek gekommenen Schriften. Werners neuestes Mineralsystem. Geschenk des Herrn Apothekers Pauer in Traunstein. Memoires del dcademieimperiale des sciences, belles- lettres et arts de Lyon. Tome deuxieme et Tome seconde. Lyon 185% et 1853. Annales des Sciences physiques et maturelles, d’Agriculture et d’Industrie, publices par la Societe imperiale d’ Agriculture etc. de Lyon. Deuxieme Serie. Tome IV. et V. Lyon 1852 —1853. Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. VI. Band. 2. Heft. Februar, März und April 1854. 10 146 Verhandlungen des maturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und Westphalens. XI, Jahr- gang. Bogen 15—24. Tafel II—IX. Nebst CGorrespondenz-Blatt Nr. Ill. Drittes Heft. ‘Bonn 185%. Beiträge zur Geologie des Pilsener Kreises in Böh- men. Von V. Ritter von,Zepharovich. (Aus dem Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt.) Geschenk des Verfassers. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt. 1854. V. Jahrgang. Nr. 1. Jänner, Februar und März. Mit 4 Tafeln. _ Wien 1854. Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft in Basel. I Heft. Basel 1554. An Büchern erhielten wir von der Smithsonian Insti- tution in Washington! Seventh Annual Report of the Board of Regents of the Smithsonian Institution. One vol, 8vo,. 1854. Directions for Collecting, Preserving and Transporting Speci- mens of Natural History.. 2d Edition. 8vo. 1854. pp. 28. Registry of Periodical Phenomena. One sheet. Catalogue of the Described Coleoptera of the United States. By F. E. Melsheimer, assisted by S.S. Haldeman and John L. Leconte 1 vol 8vo. pp. 174. 1854. List of Foreign Institutions.in Correspondence with the Smith- sonian Institution, 8vo. 1854. Pp. 24. The ancient Fauna of Nebraska by Leidy Mit 24 lith. Tafeln. Bailey Microscop. examin. of‘ Soundings. _— — observ. — new microsc. organisms. Girard monogr. of Ihe Cottoids Leidy Extinct. Spec. of American Ox. Baird et Girard Catal. of North. Amer. Reptiles. Stimpson Synopsis of the Marine Invertebrata. Zoologische Sammlung. Herr Oberlieutenant von Esenwein in Augsburg über- schickte an diese Abtheilung: einen kleinen Strandläufer, Zringa pusilla T, und eine Uferschwalbe, Hirundo riparia L, Kan Vögel von ihm sehr schön aufgestellt. 247 Ein am 17. Oktober bei Hippoltstein erlegter Steinadler, Falco fulvus L., wurde an das hiesige Kreisforst-Büreau ein- geschickt und von diesem an die Sammlung abgegeben. Ein am 18. Oktober geschossener Drill, Oediecnemus erepitans L. wurde von Herrn Forstmeister von Heyder in Bruck eingeschickt. Neue Geschenke erhielt die ornithologische Sektion vor Kur- zem wieder von Herrn Grafen Von der Mühle, dem sie schon. so viele und theilweise sehr seltne Sachen zu verdanken hat. — Diese sieben ausgestopften europäischen Vögel sind ihrer ausserordentlichen Seltenheit wegen einer längeren Erwähnung in diesen Blättern werth, um so mehr als sie wegen ihrer ge- ringen Grösse und Unscheinbarkeit der Farben wenig auffallen und ihr vorzüglichster Werth darin besteht, dass, wenn sie auch in jedem Kataloge angeführt werden, sehr wenige Sammlungen in Europa den einen oder den andern dieser Vögel besitzen und z.B. die Sammlung der Münchner Academie nicht einen davon aufzuweisen vermag ! Diese sieben Vögel sind I) Zurdus minor walth. Syn II. p.20. n.5. 2) Salicaria melanpogon. Temm. 3). Sylvia Ruppelii Temm. 4) Motacilla lugubris. Temm. 5 et 6) Motacilla campestris 2 und 9 Pall. — 7) Pyrrhula sinaica Temm. 1) TZurdus minor Lath. Dieser Vogel wurde zum ersten- male in Europa und zwar in Thüringen den 22. December 1825 gefangen. Der berühmte Naumann, der ihn im frischen Zu- stande erhielt, beschrieb ihn zuerst als europäischen Vogel. Bei dieser Bekanntmachung erwachte natürlich in allen Sammlern der Wunsch, eine Zurdus minor zu besitzen. Die Naturalien- Händler, nicht gewissenhaft in ihren Mitteln, liessen sich aus Amerika kleine Drosseln kommen, wo es aber sehr verschiedene, ähnliche und an Grösse gleiche gibt, so z. B. Zurdus solitarius, T, Swainsonüi, 7. Wilsonü u. A, Die meisten von den in den verschiedenen Privatsammlungen, selbst manche öffentliche nicht ausgenommen, gehören einer der letzteren Arten an, sowie die Abbildung in Gould die Z. Swainsonii ist, die nie noch in Eu- ropa erlegt wurde, ebenso die Abbildung Susemihl’s nicht zu T, minor sondern zu irgend einer andern Art Zurdus aus Nord- amerika gehört. Unseres Wissens gibt es in den europäischen 10* 148 Sammlungen als identisch mit Zurdus minor, wie Naumann sie besitzt und beschreibt, nur noch ein Exemplar im Strassburger- Naturalien-Kabinet, welches im Schwarzwalde erlegt wurde, und dann dieses unser Exemplar, welches vor 14 Jahren in den Dohnen (Geschnaid) in der Oberpfalz im schwarzen Berg gefan- gen wurde. Es ist ein in jeder Hinsicht instruktives Exemplar. 2) Salicaria melanopogon Temm. Ill. 121. S. melam- pogon ! (wahrscheinlich ein Druckfehler) Kays et Blas LV 183. S. melampogon (den Druckfehler KayserIngs nachschreibend) Naum. XIII. Heft pag. 456. — Dieser nette Sumpfsänger wurde zuerst von Temmink in dem Supplementbande seines „Manuel d’ornithologie‘“‘ nach Exemplaren, die ihm sein Reisender Ga- traine aus den Sümpfen bei Ostia mitbrachte, beschrieben. Trotz der Angabe des letzteren, dass dieser Sänger gemein sei in den Sümpfen von Ostia, Ragusa etc., so finden wir ihn den- noch viel seltener in den Sammlungen als z. B. S, Cetii, lusci- noides u. A. Mit Bestimmtheit haben wir ihn nur in Paris, Leiden und Wien als selbstständig unterschieden. : Die andern wenigen, dıe wir in Privatsammlungen sahen, waren eben nur dunkele Exemplare von S. phragmitis, dem er allerdings sehr _ stark ähnelt. Naumann hat ihn einmal in seiner vielbespro- chenen Reise nach Syrmien erlegt, jedoch so verschossen, dass er ihn nur aus den Ueberresten erkannte; was er sonst in sei- nen Nachträgen über diesen Vogel sagt, sind Analogien aus Temmink gezogen. Im Münchner Kabinet befindet er sich, wie schon erwähnt, nicht. Dieses Exemplar diente dem Grafen Von der Mühle zur Abbildung in seinem demnächst erscheinenden Werke „Monographie der europaeischen Sylvien“ und erhöht den Werth unserer ohnedem schon so reichen Sammlung von Sylvien. 3) Sylvia Rüppelii. Temm. S. capistrata Rüpp Dieser schöne Sänger wurde von Rüppel in Aegypten und am rothen Meere entdeckt, in Europa findet er sich mit Gewissheit nur in Griechenland! Wenn auch häufiger in den Sammlungen anzu- treffen als der vorige, gehört dieser Vogel noch immer zu den Seltenheiten. Unser Exemplar wurde von Graf Von der Mühle in Griechenland erlegt und ıst das Original zu seiner Beschrei- bung in seinen Beiträgen zur Ornithologie Griechenlands. 119 4) Motacilla lugubris Temm. Diese schöne Bachstelze wurde von Pallas zuerst unter dem Namen Mot. albeola var. 1. pag. 507. beschrieben , der sie aus Kamtschaka und den Kurilen erhielt. Temmink, der es mit der Geographie nicht so genau nimmt, führt sie in seinem Manuel als europäisch auf, ein Irrthum, der sogleich in alle andern Hand- und Lehrbücher überging. Bald prangte auch in jeder einigermassen vollstän- digen Sammlung eine #M. lugubris, die aber nicht die ächte, sondern eine in England nicht seltene Varielät oder l,okalrasse M.YFarellii, Gould, ist, die auch in Deutschland hin und wieder beobachtet wurde. Dieser Irrthum veranlasste Gloger, die M. lugubris als Art zu läugnen, weil er die ächte, die wohl nie Europa besuchte, nicht kannte. In neuerer Zeit wurde ihre Art- Identität wieder hergestellt und unzweifelhaft gemacht. Unsern Vogel, die ächte Motacilla lugubris, der in den meisten Samm- lungen, selbst in der herzoglich Leuchtenberg’schen in Eichstädt, die sonst so reich an seltenen russischen Vögeln ist, fehlt, erhielt Graf Von der Mühle aus Russland, ohne Angabe des Fund- Ortes, ist aber äusserst instructiv, um die Lokalrasse WM. Farellii davon zu unterscheiden, 5) und 6) Motacilla campestris. Pall.e M. flaveola Temm. M. Bayii. Buonaparte. Diese Bachstelze hat ein ähn- liches Schicksal wie die vorige; von Pallas am Don und am Irtisch in Sibirien entdeckt, wurde sie plötzlich von Temmink in England wieder entdeckt, der die Pallasischen Arten nicht kennend, sie in seinem Manuel III p. 183 als M. flaveola be- schrieb. Wie bei der vorigen Art ergriff bei Bekanntwerden dieser neuen Art eine Manie die Sammler, welche aber meistens schlecht vermauserte Exemplare von M7. flava ohne grauen Scheitel oder eine Lokalvarietät, M. neglecta. Gould, der aber die gelben Augenstreifen abgehen, unter dem Namen M. cam- pestris eingereiht haben. Immerhin bleibt die Anomalie auffal- lend, dass ein dem südlichen Russland und Persien angehörender Vogel ganz Europa überspringt und in England wieder auftritt, eine Anomalie, die wir übrigens auch bei Corvus eyanus — Spanien und Daurien — Sylvia provincialis — England und süd- liches Italien — beobachten, ohne die Ursachen erklären zu können, Eine ziemliche Anzahl sicilischer Schmetterlinge kommt 150 gleicherweise weiter nordwärts erst wieder an den Küsten Gross- brittanniens vor, HS. 7) Pyrrhula sinaica. Temm. Diesen schönen Vogel brachte Graf Von der Mühle aus Griechenland mit und be- schrieb ihn in seinen „Beiträgen“ unter diesem Namen, indem er ihn nach einer Abbildung in den planches enluminees Tem- minks ohne Beschreibung bestimmte. Schlegel in seiner „kritischen Uebersicht“ ist geneigt, diesen Vogel zu ?. gythagi- nea, Lichtenst. zu ziehen, wogegen Graf Yon der Mühle die Schnabelform einwendet, die bei gythaginea dreikantig, flachge- drückt, bei sinaica hingegen hochgewölbt und rundlich ist. Er gehört auf jeden Fall in die seltene Gruppe der Purpur - Gimpe! zu P. sibirica, caucasica, enucleator , rosea, erythrina, gytha- ginea u. A. und dürfte wohl ein unicum seyn. Wir können diesen Bericht nicht schliessen , ohne noch zu erwähnen, dass Graf Von der Mühle diese Vögel von dem berühmten Plouquet in Stuttgart hat ausstopfen lassen und aus seiner reichhaltigen Sammlung auch noch fortwährend die unsere zu vervollständigen beabsichtigt. Mineralogische Sammlung. Vom kgl. bayr. Hauptmann Freiherrn von Stockheim zu Landau hat die Gesellschaft einen Pentacriniten von Boll in Württemberg zum Geschenk erhalten. Deiselbe, Pent. sub- angularis Miller, liegt auf einer Liasschiefer - Platte. Der Stiel ist 4 Schuh bayerischen Masses lang, die Krone, ganz und vollständig erhalten, 11 Zoll lang und 10 Zoll breit. Ein seltenes Prachtexemplar! Der kgl. Revierförster Herr Rohrmüller von Riedenburg übersendete Schiefer und Petrefacten vom Sohlenhofer Platten- kalk aus dem Steinbruche bei Jachenhausen. Förderung der Perlenfischerei, Indem wir den verehrlichen Mitgliedern des zoologisch- wineralogischen Vereins nachstehend ein uns zugekommenes Schreiben des Kreis- Comite’s des landwirthschaftlichen Vereins der Oberpfalz und von Regensburg im Abdrucke mittheiten, 251 dürfte es kaum nothwendig erscheinen, auf die Wichtigkeit der angeregten Untersuchungen für die Wissenschaft wie für das Interesse des Staates besonders aufmerksam zu machen. Die Naturgeschichte der Flussperlmuschel bietet noch so manche dunkle Seite dar, dass der Beobachtung und Untersuchung der- selben ein weites Feld geöffnet bleibt, und es ist nicht zu zwei- feln, dass ein genaueres Eingehen auf die Verhältnisse, unter welchen sich dieses Thier entwickelt, zurückbleibt oder verküm- mert, zu schätzbaren Resultaten führen werde, die auf die ratio- nelle Pflege desselben nicht ohne den wichtigsten Einfluss blei- ben können. Ueberzeugt, dass Jedes unserer Mitglieder, dem hiezu Gelegenheit geboten ist, gerne bereit seyn werde, solche Untersuchungen anzustellen, bitten wir um gefällige Mittheilung der hieraus gewonnenen Erfahrungen und behalten uns vor, die- selben sowohl in diesen Blättern zur weiteren Besprechung und Kenntnissnahme mitzutheilen als auch höhern Orts mit entspre- chendem Gutachten zur Vorlage zu bringen. Das Kreis - Komite des landwirthschaftlichen Vereins der Oberpfalz und von Regensburg an den sehr verehrlichen Ausschuss des zoologisch- mineralogischen Vereins dahier. (Die Förderung der Perlen- Fischerei betr. ) Durch Mittheilung des General-Komite's des landwirthschaft- lichen Vereins in München vom 16. Oktober ]. Js. wurde uns die abschriftlich mitfolgende Entschliessung des k. Staats - Mini- steriums des Handels und der öffentlichen Arbeiten im rubrizir- ten Betreffe vom 25. August l. Js. mit dem Ersuchen bekannt gegeben, bei sich ergebender Gelegenheit die betreffenden wis- senschaftlichen Beobachtungen durch hiezu befähigte Männer ver- anlassen uud die etwaigen Ergebnisse seiner Zeit anzeigen zu wollen. 152 Der Erfüllung dieser Aufgabe von unserer Seite steht zu- nächst im Wege, dass nur wenige derselben die hiezu erforder- lichen, den praktischen Landwirth weniger berührenden, wissen- schaftlichen Kenntnisse besitzen, und dass andere hiezu gehörig vorbereitete Mitglieder an ihrem Wohnort keine Gelegenheit fin- den, darüber Untersuchungen anzustellen. Unter solchen Umständen müssen wir die Beihülfe der Männer vom Kach in Anspruch nehmen, und erlauben uns dess- halb den verehrlichen jenseitigen Verein, dessen Mitglieder über ganz. Bayern verbreitet sind, von dem höchten Auftrage des kgl. Staats - Ministeriums in Kenntniss zu setzen, und damit das An- suchen zu verbinden, eine auf diesen Gegenstand bezügliche Aufforderung in seinem Gorrespondenz - Blatte ausschreiben zu wollen. Mit ausgezeichneter Hochachtung | Regensburg den 18 Nov. 1854. Der Il. Vorstand: Graf von Walderdorff. Seiler. Abschrift. Königlich Bayerisches Staatsministerium des Innern &c, &e. Das General-Comite des landwirthschaftlichen Vereins erhält die Beilagen der Berichte im untenbezeichneten Betreffe vom 16. Januar und 2. März |, Js. anruhend mit nachfolgender Er- widerung zurück: Das durch Vermittlung des k. Staats-Ministeriums der Finan- zen, beziehungsweise durch das k. Staats-Ministerium des Innern für Kirchen - und Schul - Angelegenheiten erholte Gutachten der k. Akademie der Wissenschaften über die künstliche Vermehr- ung der Perlenmuscheln in Bayern spricht sich dahin aus, dass der durch Dr. Wimmer in Landshut veranlasste Vorschlag, die Perlenmuscheln aus ihrem natürlichen Aufenthaltsorte der Ge- birgswasser im kalkhaltige und den Triften nicht unlerworfene Bäche der Ebene zu versetzen, und so eine vermehrte Perlen- bildung zu bewirken, zur Ausführung noch nicht geeignet er- scheine, da das Vorkommen und Gedeihen der Mollusken ausser- 153 ordentlich von den sie zunächt umgebenden geographischen Ver- hältnissen abhänge. Bis jetzt unterliege es zudem nicht blos Schwierigkeiten, die Perlenmuscheln, entfernt von ihrem natürlichen Wohnorte, zur Vermehrung zu bringen, sondern es sei auch sehr zweifelhaft, ob die künstlich vermehrten Perlenmuscheln auch wirklich Perlen erzeugen. Desshalb seien in jenen, geognostisch eigenthümlich charak- terisirten,, der Granitiorm oder vielmehr der Gneisformation an- gehörigen Gegenden Bayerns (die Seitengewässer der llz, des Regens und der linken Donau-Ufer in der Obeıpfalz und in Nie- derbayern , sowie die Seitenbäche des Mains und der Saale in Oberfranken), auf welche sich in Bayern die Verbreitung der Perlen-Muscheln ganz gewiss beschränke, vor Allem an Ort und Stelle wissenschaftliche Beobachtungen und Untersuchungen über Verlegung und Vermehrung der Perlenmuscheln, sowie über die Perlenbildung durch Männer anzustellen und zum Abschlusse zu bringen, welche nicht blos Dilettanten oder Empiriker, sondern mit dem anatomischen Baue, sowie mit den Lebens - Erschein- ungen und Lebensbedingnissen dieser Muschelthiere vollständig vertraut sind. Indem sich das k. Staats - Ministerium der Finanzen diesem Gutachten anschliesst, fügt dasselbe über die Einrichtungen zum Schutze der Perlenmuscheln noch bei, dass be: Erlassung der Instruktion für die Behandlung der Perlenfischerei vom 3. Okt. 1839 die im Königreiche Sachsen bestehenden Anordnungen hie- wegen bereits damals die geeignete Berücksichtigung gefunden haben. Das General-Komite wird in Folge dessen aufgefordert, bei sich ergebender Gelegenheit die obenerwähnten wissenschaft- lichen Beobachtungen wenn möglich zu veranlassen und etwaige Ergebnisse seinerzeit anzuzeigen. München, den 25 August 1854. Auf Sr. König!. Majestät Allerhöchsten Befehl v. d. Pfordten. (Förderung der -Perlen- fischerei betr.) 154 Ein Besuch in der zoologischen Sammlung zu Erlangen. Es ist meine Absicht nicht, mich über alle Abtheilungen dieser Sammlung zu verbreiten, welche gegenwärtig etwa 14,000 Arten Thiere in mehr denn 37,000 Exemplaren enthält. Es sey mir erlaubt, nur darüber zu berichten, was sie unter ihrem gegenwärtigen Conservator, dem Privatdocenten Herrn Dr Rosenhauer geworden ist. Nach Küsters Tod im Jahre 1843 angestellt, verwandte derselbe die ersten Sommer vorzüglich au! die Conservation der Säugethiere und Vögel und stellte hierauf in diesen beiden Klassen bis 3, hundert Thiere, Skelette und Skeletitheile, letztere besonders mit einer Sauberkeit und Eleganz her, die man an derlei Präparaten nur selten findet. Kin beson- deres Augenmerk richtete er auf die Vermehrung der Insekten, von denen nur die von Esper angekaufte Schmetterlingsamm- lung den einzigen hervorragenden Theil bildete, und erschien ihm zunächst eine Sammlung von Insekten aus der Umgegend von Erlangen als dringendes Bedürfniss, damit sowohl Fremde, welche das Kabinet besuchen würden, sich von einer solchen überzeugen, als auch die Studirenden ihre gesammelten Objekte darnach bestimmen könnten. Er legte desshalb eine solche Sammlung an, die bereits 2000 Arten enthält und noch fort- während vermehrt wird, und machte sie der Universität zum Geschenke. Hierauf wurde die Gründung einer neuen Insekten- sammlung begonnen und die der Coleoptern in Angriff genommen, die bereits bis gegen das Ende der Curculionen vorgeschrilten ist, in 20 Kästen etwa 5000 Arten, hauptsächlich Europäer, und von den Exoten die Hauptrepräsentanten enthält, und, gleich der die Lokalfauna vertretenden Sammlung, in durchaus reinen Exemplaren sehr instruktiv aufgestellt und etiquettirt ist. Dr. Rosenhauer, seit Jahren beschäftigt, sich für das Studium der Entwicklung der Insekten eine Sammlung der ersten Stände der- selben zu gründen, hat den gewiss dankenswerthen Entschluss gefasst, auch diese Sammlung, welche sich des ungetheilten Bei- falls aller Naturforscher erfreuen muss, allgemeiner nutzbar zu machen und stellte sie desshalb ebenfalls im Kabinet auf. Sie füllt bereits 11%, grosse Glaskästen und ist ihr Begründer für 135 ihre Vermehrung unablässig thätig. Die 2 ersten Kästen ent- halten die ersten Stände der Coleoptera und Orthoptera. Auf das Sammeln der ersteren wurde ganz vorzüglich Rücksicht ge- nommen und finden sich darunter gegen 50 Arten, von denen die ersten Stände noch unbekannt sind, namentlich aus der Reihe der Cerambycinen und von dem auf dem Hetzles bei Erlängen, ausserdem in Deutschland noch nicht entdekten Ahizotrogus cicatricosus Muls, Von Osmoderma eremita L. ist eine sehr schöne Reihenfolge bis zum vollständig entwickellen Käfer, von den Clythra-Arten Larven und Säcke in grösster Vollständigkeit von Lema asparagi ein sehr gefälliges Präparat, eine ganze Larvenbrut auf Spargelkraut, dergleichen ein Bataillon Chryso- mella armoraciae- Larven in militairischem Marsche auf einem Futterblatte, sonst noch manches Seltene (Larven von Drilus, Cucujus, Coccinella mutabilis, Rhagium indagator in der Wiege &c. &c.) vorhanden. Von den Orthopteris erwähne ich die Eier und Eierhüllen der Mantis religiosa und die sehr interessanten Eiertöpfe von Gomphocerus cothurnatus aus Oberwallis. 1'/, Kä- sten füllen die Zymenoptera, von welchen auf die Blatt- und Gallwespen am meisten Sorgfalt verwendet wurde. Die Aufstel- lung der hier einschlägigen Larven auf ihren Futterpflanzen ist sehr gelungen, lauter lebensvolle Darstellungen, die herrlichen Ratzeburg’schen Bilder an Wahrheit übertreffend. Die Pteroma- /inen und das ganze Heer der /chneumonen, wie sie andere Insekten und selbst deren Eier (Spinnen - und Bombys pini u. a. Eier) tödten, sind in Menge vertreten und davon besonders die von Bracon circumscriptus in Bombyx vinula ausgezeichnet und sehr lehrreich. Die ganze Larve des Schmetterlings ist von den höchst regelmässig gebildeten, in Sechsecken immer um einen Mittelpunkt stehenden Parasitenlöchern bedeckt, aus denen theilweise noch die Larven hervorschauen Die Bienen und Wespen sind mit ihren Zellen &c. gleichfalls sehr instruktiv auf- gestelit. Sehr überraschend ist die Bildung eines Nestes der Vespa saxonica; dasselbe hat nemlich eine 3 Zoll lange dünne Eingangsröhre, vielleicht zum Schutz gegen räuberische Spechte. Einen Kasten füllen Neuroptera und Hemiptera. Von ersteren sind die Libellen, Phryganeen, Hemerobien, von letzteren die Cikaden als sehr schön hervorzuheben, darunter die Larve der 156 Cicada concinna aus der Umgegend Erlangens. 5 Kästen neh- men dıe ZLepidoptera ein und gewähren einen wahrhaft impo- santen Anblick. Alle Abtheilungen sind gleichmässig berück- sichtigt und auch die Microlepidoptera wurden mit Sorgfalt ge- sammelt. Zwei Kästen mit Sphingiden und Bombyciden fallen davon wieder besonders in die Augen und viele dieser Thiere sind in allen Stufen der Entwicklung vom Ei an aufgestellt, so 7..B. Sphinx ocellata in 15 und Bombyx mori in 26 auf ein- ander folgenden Präparaten, so dass hier nicht ein Glied der Entwicklungskette fehlt. Selbst der bei einzelnen Sphingiden charakteristische Koth ist aufgenommen. Bei vielen Motten sind die minirten Blätter u. d.m mit eingesteckt. Ich habe nie schöner konservirte Raupen gesehen, namentlich was starkbe- haarte und Büschelraupen anlangt. 1”/, Kästen füllen die Diptera und .Zrachnoidea, von denen Microdon, Oestrus, Gastrus, die Cecidomyen mit ihren Gallen, von letztern die durch Zetrapo- dilen erzeugten Auswüchse u. s. w. hervorzuheben sind. Eine Sammlung von Frass der Insekten unter Rinden, im Holz u: s. w., welche Herr Rosenhauer ebenfalls besitzt, konnte wegen Mangels an Platz nur theilweise in obige Kästen aufgenommen werden. Möchte der thätige Herr Conservator in diesen wenigen Zeilen eine aufrichtige Anerkennung seiner uneigennülzigen un- ermüdeten Bestrebungen und den Dank des Unterzeichneten für die freudige Ueberraschung finden, die ihm bei seinem letzten Besuche in der seit einem Decennium in höchst vortheilhafter Weise veränderten Erlanger Sammlung geworden ist. Neuhaus am 19. November 1854. Jäukel, Pfarrer. 157 Nachträge und Bemerkungen zu den Mollusken in Fürnrohrs naturhistorischer Topographie von Regensburg. Regensburg 1840. Mehr als ein Decennium ist seit der Herausgabe der natur- historischen Topographie Regensburgs verflossen. Seit dieser Zeit ist manches Neue in hiesiger Gegend entdeckt worden, was bezüglich der Botanik und der Fische von H. Direktor Fürnrohr nachträglich geliefert wurde. Wenn das Nämliche hinsichtlich der Mollusken nun von mir geschieht, so wünsche ich dadurch mehrere verehrte Mitglieder zu veranlassen, ihre Bemerkungen® und neuen Entdeckungen auch bekannt zu geben, und dadurch zu zeigen, wie die Mollusken-Fauna Regensburgs kaum einer andern an Reichhaltigkeit nachstehe. 1. Nachträge. IV. Yitrina elongata ist dahier bei Hauzenstein sehr selten ge- funden worden. Was früher für elongata gehalten wurde, ist 1) - diaphana Dr. Rossm. fig. 27. Sie findet sich in dem Weidengebüsch am Bruderwörth, Schwabelweis fast gegenüber. VI. 2) Helix aculeata Müll. Rossm. 536. Im Ausgeschwemmten der Donau selten. Noch frisch mit Stacheln in der Nähe der letzten Quelle beim Schutzfelsen der Weich- selmühle zu und bei Alling auf dem linken Ufer der Laber, der neugebauten Papierfabrik gegenüber. Ausserordentlich selten. 3) — villosa Dr. Rossm. 421. Im Ausgeschwemmten der Donau. Selten. 158 4) — hortensis fascüs interruptis. Wurde etwa 10 Minuten von Regensburg entfernt an der Straubinger Strasse, obwohl selten gefunden. 5) — cellaria Müll, Rossm. 22 Kommt unter Steinen in Gärten, beim Schutzfelsen vor. 6) — montana Stud. Ross. 126 Bei Alling hinter der obern Mühle an den Felsen häufig. VII. 7) Bulimus obscurus Müll. Rossm. fig 837. Kommt selten und einzeln in der Schlucht beim Schutzfelsen, oberhalb der Weichselmühle an.Felsen, in der Ruine bei Donaustauf häufig, bei Alling hinter der Mühle nach ergiebigem Regen sehr häufig vor. X. 8) Clausilia ventricosa var. major. Ross. 275. Ich fand 2 Exemplare etwa eine halbe Stunde ober der Weich- selmühle an jenem Felsen, in dessen Nähe: die Corydalis häufig vorkömmt. 9) — orthostoma Menk. (Taeniata Ziegl.) Rossm fig. 192. Kommt bei Alling hinter der Mühle nach warmem ä Frühlingsregen hänfig vor, Ä XI. 10 FPupa secale Drap. Rossm. 35 -u. 317. Beim Schutz- felsen und an den Felsen ober der Weichselmüble, 11) — bigranata Rossm. 645. In den mit Erde angefüll- ten Ritzen eines kleinen auf der Mitte des Berges stehenden Felsens _bei Maria Ort etwa 12 Schritte vor dem Fussweg nach Etterzhausen hinauf. 12) — doliolum Beng. Ross. 328. Ausserordentlich selten im Ausgeschwemmten der Donau. 13) — dolium Drap. Rossm. 330. Vor mehreren Jahren fand ich im Klösterl bei Kelheim mehrere un- ausgebildete und 1 ausgebildetes Exemplar, nun aber habe ich, wahrscheinlich zur ÜUnzeit, öfters vergeblich gesucht. XII. 14) Fertigo Müll. Frenetzii Charp. Rossm. 650. Im Ausge- schwemmten der Donau sehr selten. 15) Yertigo septemdentata Jer. Ross, 647. (Yertigo sex- dentata Nr, 63.) Im Ausgeschwemmten der Donau sehr selten. 139 XIX. 16) Falvata depressa Pf. Im Ausgeschwemmten der Donan sehr selten, 17) — planorbis Dr. Im Graben am Bruderwörth selten, auch im Ausgeschwemmten der Donau. Es sind diess nun 16 neue Species, die in unserer Gegend zu den 9ı in der Fauna ratisbonensis aufgezählten noch gefunden wurden. Somit dürften wohl an 130 Species von Gasteropoden in der Umgegend Regensburgs vorkommen, da besonders in den Granitbergen der Gegend Regensburgs fast gar noch nicht. ge- sammelt wurde. II. Bemerkungen. ad nr. 1 der Topograph. Ancylus lacustris,. Am Bruder- wörthgraben ungefähr in der Mitte kommt er ungewöhnlich gross vor. ad 14. Helix nemoralis wurde im Weintinger Wäldchen nahe bei Höfling selten, bei Ergoldsbach neben der Strasse häufig gefunden — also auch am rechten Ufer der Donau. Bei Zeitlarn und ausserhalb Regenstauf auf dem Wege nach Sauforst ziemlich häufig. ad 16. HZ. personata kommt auch an den Felsen ober Maria Ort, ?,, Stunde .ober der Weichselmühle , bei Alling und Abach ziemlich häufig vor. ad 20. ZH. intermedia kommt hier wohl nicht vor. Beim Schutzfelsen kommt eine Hel. ericetorum fasciis non interruptis vor, die wohl für intermedia mag gehalten worden seyn. ad 27. H. viridula kommt an ganz feuchten Orten etwa 50 Schritte ober der Schwefelquelle, namentlich wo menyanthes tri- Joliata wächst, vor. ad 29. H. fulva ward mit dem Thier an den Orten gefunden, wo Hel. aculeata (sieh oben VI. 2.). vorkommt, und dann sehr dunkel und nicht selten in dem Weidengebüsche am Bruderwörth, Schwabelweiss fast gegenüber, mit Fitrina diaphana, Hel, cery- stallina, pygmaea, pulchella, nitidula, Succinia oblonga. ad. 30. H.incarnata kommt in Laubwaldungen wohl überall, und häufig mit Clausilia bidens vor. ad 31. H. fruticum. Unter Steinen wird man sie wohl nur im Winter finden. Schon der Name sagt, dass sie an Gesträuchen 160 vorkommt, z. B. am Gesträuch bei der Ueberfahrt bei Kleinprü- fening mit Helix hortensis, deren Mundsaum neben dem Nabel röthlich ist. ad 41. Bulimus montanus findet sich nur ziemlich selten in schattigen Laubwäldern, z. B. bei Alling, Abach, meist mit Hel, personata. ad A2. B. radiatus auf Bergen die der Sonne ausgesetzt sind, z. B. auf den Schwabelweisser Bergen, bei Kelheim in Unzahl. ad 47. Clausilia rugosa kommt bei Alling, ober Mading beim Teufelsfelsen &c. ziemlich häufig vor. ad 54. Pupa Sterrii wurde bei Abach an Kalkfelsen, später auch am Schutzfelsen ziemlich häufig gefunden. ad 61. Zertigo pusilla kommt ziemlich häufig auf der Mauer des Prüfeninger Gartens gegen Süden vor, da wo er durch ein Wäldchen beschattet ist. ad 75. Physa hypnorum Wo ist denn diese schöne Schnecke hier mit dem Thiere gefunden worden? | | ad 84. Cyclostoma maculatum. Unter Steinen am Fusse der Felsen von Kelheim nach dem Klösterl zu sehr häufig. Diese Schnecke scheint die bei 47** gerühmte Eigenschaft der Schnecken auch nicht zu haben. ad 84*. Clausilia ventricosa wurde ohne Zweifel auch hier und häufiger neben dem Keller in Wörth bei Landshut gefunden. Ein Helix verticillus wurde bei Regendorf vor etwa 30 Jahren gefunden. Helix holosericca kommt auch bei Regen an dem Quarzfelsen vor. ad 88. Paludina naticoides wurde von mir nur einmal Sehr häufig an dem kleinen Donau-Arme, der auf dem obern Wörth eine Insel bildet, mit Neritina dannbialis und transversalis und Limnaeus vulgaris? gefunden; er scheint sich im Sommer in die Tiefe der Donau zu ziehen. G. Sterr, Korrefpondenz-Dlatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. Nr, 1. Ss. Jahrgang. 1554, Nachträge zu Dr. Besnard’s Verzeichniss bayerischer Mineralien von Regierungs - Direktor v. Hornberg. Das von Herrn Dr. Besnard herausgegebene Schriftchen: „Die Mineralien Bayerns nach ihren Fundstätten“ erscheint als ein höchst verdienstliches Unternehmen, welches um so mehr Anerkennung erheischt, als eine Zusammenstellung der sämmt- lichen in Bayern vorkommenden Mineralien bisher noch nicht bestand und ein solches Unternehmen mit mannigfachen Schwie- rigkeiten zu kämpfen hat. Dieses Schriftchen wird jedenfalls mehrfache Ergänzungen hervorrufen, welche bei einer neuen Auflage Berücksichtigung finden möchten. Wünschenswerth dürfte in einem solchen Falle auch sein, dass eine Mineralspecies nur unter einem Namen vorgetragen werde, da z.B. der Gelbeisen- kies unter den Nummern 64, 170 und 194 vorkömmt und dass nichtbayrische Fundorte, wie z..B. Oberstein (Oldenburgisch), Boden (Egerer Kreis Böhmens) hinwegblieben. — Den Freunden der Mineralogie erlaube ich mir nun einige Nachträge zu liefern, wobei ich bemerke, dass die aufgeführten Mineralien sich sämmt- lich in meiner im Jahre 1846 angelegten Sammlung, welche geognostische Vorkommnisse ausschliesst und nach Naumann und Breithaupt geordnet ist, befinden und ich als entsprechend erachtete, auch die Landgerichte mit L.G. zu bezeichnen, wäh- rend die Regierungsbezirke mit lateinischen Buchstaben z. B. O.B. Oberbayern, angeführt sind. Es würde zu weit führen, bei den Fundorten in der Besnard’schen Schrift die Vorkommnisse näher zu beschreiben, wo Fundstätten jedoch nicht richtig an- 11 ‚162 gegeben, glaube ich, dass eine Berichtigung erwünscht sein dürfte. Vorerst gehen diese Ergänzungen, welche indessen nur interessantere Vorkommnisse umfassen sollen, nur bis zu den wasserfreien Haloiden;, nach der mir werdenden Musse sollen die Fortsetzungen folgen. 1) Polyhalit in stänglichen bis faserigen Aggregaten. Julius Heinrich Schachtricht im Ferdinandsberge zu Berchtesgaden. O.B. 2) Bittersalz in nadelförmigen Krystallen und flockigen Par- thien, mit Glauberit, Anhydrit und Steinsalz. Salzberg bei Berchtesgaden. O.B. 3) Glaubersalz in zum Theil grossen wasserhellen auf Salzthon aufsitzenden Krystallen oder in zu Mehl zerfallenen Ueber- zügen auf Gypskrystallen. Salzberg bei Berchtesgaden. O.B. 4) Haarsalz. Haarförmige Krystalle auf Braunkohle. Von der Sattlerin bei Herzogöd und von Waltershof. L. G. Wald- sassen. O.P. 5) Glauberit. Krystalle im Salzihon, von Steinsalz, Anhydrit begleitet. Salzberg bei Berchtesgaden. O.B. 6) Pyromelin. Auf Anwibit, Eisenspath. Friedensgrube bei Lichtenberg. L. G. Naila. O. F. Selten. 7) Eisenvitriol. Stahlberg bei Moschel. L. G. Kirchheimbolan- den.: P. 8) Eisensinter in getropften Gestalten. Silberberg bei Boden- mais. _L. G. Regen. N. B. Selten. 9) Malachit in Verdrängungs-Pseudomorphosen nach Bleicarbo- nat mit Quarz und Kupferlasur. Friedensgrube bei Lichten- berg. L. G. Naila. O. F. Selten. Als metasomatische Pseudomorphose nach Kupferlasur, mit krystallisirter Kupfer- lasur, Baryt, eingesprengtem Fahlerz. Vormals Brunnen- Schacht bei Kupferberg. L. G. Stadtsteinnach. ©. F. In nadel- und haarförmigen büschelförmig gruppirten Krystallen mit Kupferkies etc. Grube Gabe Gottes bei Kemlas. L.G, Naila. Mikrokrystallynisch, dünn tafelförmig, mit Kupferkies, Kalkspath etc. Christians-Zeche bei Schnarchenreuth. L.G. 163 Hof. ©. F. Mit Kupferlasur, Fahlerz etc. Sonderkahl. L. G. Alzenau. U. F. 10) Kupferlasur. Krystalle mit Malachit und Eisenocker. Huckel- heim. L. G. Alzenau. U.F. Krystalle mit Malachit, Kupfer- kies, Kupferpecherz, Perlspath u. s. f. Kaulsdorf. L. G. Ludwigstad. 0O. F. Angeflogen auf Keuper - Sandstein. Rossstadt. L. G. Eltmann. U. FE. 11) Vivianit, Krystalle, mit Thraulit, Magnetkies, Eisenkies und “ @ranat. Alter Bergbau zu. Unter-Ried. L. G. Viechtach. N. B. Blaueisenerde auf Mergel. Nussdorf bei Neubeuern. L. @. Rosenheim. 0. B. Im Limonit. Regensburg. O.P. Im Torf, Feuerbach bei Rüdenhausen. U. F. und Lellenfeld. L. @. Wassertrüdingen. M. FE. 12) Kakoxen. Das unter diesem Namen sub Nro. 110, dann als Gelbeisenstein aufgeführte Mineral ist Brauneisenerz. Vergl. Breithaupt Bd, Ill. S. 836. Spuren des Kakoxen finden sich bei Pullenreuth., L. G. Kemnath, O. P. Ob das höchst selten in Drusen von Albit und Melanchlor im Quarzbruch am Hünerkobel, L. G. Regen, N. B., vorgekommene zart- nadelförmige büschelförmig zusammengehäufte gelbe Mineral zum Kakoxen wirklich gehöre, wie vermuthet wird, lasse ich dahin gestellt. 13) Phosphorocalcit. Krystallisirt und nierförmige Aggregate auf Brauneisenerz. Siebenhitz. L. G. Hof. O.F. 14) Chalkolith. Schöne Krystalle mit dunkelblauen Flussspath- würfeln auf Quarz. Welsendorf. L. G. Nabburg. O. P. 15) Kupferschaum. Nierförmige Parthieen von besonderer Schön- heit mit krystallisirter Kupferlasur auf Kobaltocker, selten in kleinen undeutlichen Krystallen, sonst kleine derbe Ag- gregate mit Fahlerz, Kobaltblüthe etc, Königszeche bei Kaulsdorf. L. G. Ludwigsstadt. O. F. Blätterige Parthieen und Schuppen auf Kupferkies, mit Malachit und Kupfergrün. Alte verlassene Grube bei Lichtenberg. L. G. Naila. O.F. 16) Würfelerz. Krystalle und kleine derbe Parthieen auf arsenik- haltigem Brauneisenerz. Nun verstürzte Grube bei Langen- born. L. G. Alzenau. U. F. 17) Pharmakolith in kleinen kurznadelförmigen, meist zu kleinen nierförmigen Gruppen verbundenen Krystallen, mit Kobalt- 11* 164 blüthe, Fahlerz. Kaulsdorf. L. G. Ludwigstadt. ©. FE. Selten. 18) Zu Nro. 225. Der Triphylin kam nur allein im Quarzbruche am Hühnerkobel vor. 19) Pyromorphit. In weissen, gelben, grünen haar- und nadel- förmigen Krystallen, mit Bleiglanz. Auflässige Eisenstein- zeche Abendröthe unterhalb Schlottenhof. L. G. Wunsiedel. 0. FE. 20) Dechenit auf Buntsandstein. ‘Von der Gustavs - Zeche bei Bundenthal. L. G. Bergzabern. P. 21) Aräoxen auf Buntsandstein. Schlettenbach bei Dahn. P. 22) Karbonbleispath. Krystallisirt. Erbendorf. ©. P. 23) Bismutit in Pseudomorphosen, von Quarz, Malachit und Kupfergrün begleitet. Ehemals auf der Friedensgrube bei Lichtenberg. L. G. Naila. O.F. 24) Eisenspath. Bunt angelaufen mit Quarz. Christianszeche bei Schnarchenreuth. L. G. Hof. O0. F. Krystallisirt mit Quarz. Grube Beschert-Glück bei Kemlas. L. G. Naila. 0O.F. Krystalle mit aufsitzenden kleinen Kupferkies - Tetrandern. Friedensgrube bei Lichtenberg. L. G. Naila. Die Rhom- bo@äder mit faserigem Brauneisenerz überzogen und in sol- ches übergehend. Von da. Rhomboäder von der Hilfe Gottes in der Mordlau. L. G. Naila, Aus brieflichen Mittheilungen. „— lch lebe in einer ornithologisch sehr reichen Gegend. Sterna nigra brütet hier zu Tausenden; es brület Anas nyroca, querquedula, crecca, boschas ; Ardea stellaris; Totanus fuscus, glareola, glottis; Numenius arquatus etc., phaeopus treffe ich noch täglich; Podiceps eristatus bewohnt die Weiher an meinem Hause, dergleichen Gallinula pusilla. Strandläufer (darunter Machetes pugnax etc.) zu Hunderten in Schaaren beisammen. Meine Weiher, viele Hundert Tagwerke von Seen und Weiher, einer am andern, sind mein fast täglicher Spaziergang. Dort schleiche ich jetzt beinahe alltäglich herum, um auf dem Bauche zu kriechen und das Leben und Treiben der Zotanus Limosa = 165 Numenius = sowie. Entenarten studieren zu können. Es ist aber auch etwas Herrliches, neben dem Gekrächze der Lach- meven, Seeschwalben, dem Plärren der Blassen, dem dumpfen Orrrrr des grossen Haubentauchers die herrliche Stimme der grossen Brachschnepfe , das Lodjo der Limosa, das Jodeln des Totanus glareola, das Wuchteln und Schreien der Kibitze zu hören, dem Treiben der kleinen Teichhühner (chloropus, porzana pusilla), dem Fischen des Haliaetos zuzusehen. Diesen Genuss gebe ich nicht um viel Geld. Neuhaus in Mittelfranken. J, Verkaufs - Anzeige. Eine Sammlung von 130 Arten in 150 Exemplaren euro- päischer und 39 Exemplaren exotischer Vögel, schön ausgestopft und gut erhalten, von mehreren hundert Arten Käfern und Schmetterlingen hiesiger Gegend, alle richtig bestimmt, in 4 ent- sprechenden Glasschränken aufbewahrt, ist zu billigsten Preisen zu verkaufen, und kann der Verein specielle Verzeichnisse hier- auf Reflectirenden verschaffen. Preisaufgabe. Die Redaction des vom Oesterreichischen Lloyd in Triest herausgegebenen Illustrirten Familienbuches hat abermals eine Preisausschreibung erlassen, und zwar diesmal für die zwei besten naturwissenschaftlicen Original-Aufsätze, welche, von der strengen Form der Wissenschaften sich frei machend, Darstell- ungen aus der gesammten theoretischen und angewandten Natur- wissenschaft mit Berücksichtigung der neuesten Forschungen ent- halten sollen und auf den Raum von höchstens anderthalb Druck- bogen in Quart bemessen sind. Die drei Preisrichter sind: V. Kollar, Director des k.k. Naturaliencabinetes und Professor Dr. L. Redtenbacher in Wien, und Professor C. A. Ross- mässler in Leipzig. Der Einsendungstermin der Manuscripte an eine der beiden Hauptagenturen des Oesterreichischen Lloyd, in Wien oder in Leipzig, währt bis zum 30. April 1855, und die beiden Preise betragen, ausser dem üblichen Honorar, resp. 25 “u 166 und 45 Dukaten in Gold. Hinsichtlich der näheren Bestimmun- gen verweisen wir auf die ausführliche offlcielle Anzeige dieser Preisäusschreibung, welche bei dem gegenwärtig allgemein ver- breiteten Interesse für die Naturwissenschaften gewiss nicht ver- fehlen wird, bei dem schriftstellerischen, wie bei dem lesenden Publicum einen gleich günstigen Eindruck zu machen. Anzeige. Behufs der Ersparung an Portoauslagen für die verehrlichen auswärligen Mitglieder, wie für den Verein selbst, sowie behufs der Vereinfachung der Perception und Quittirung werden die verehrlichen auswärtigen Mitglieder höflichst ersucht, vom Jahre 1855 anfangend ihre Beiträge ganzjährig statt halbjährig und zwar längstens bis 1. Juli jeden Jahres portofrei einsenden zu wollen, wobei bemerkt wird, dass von nun an zur Vermeid- ung von Irrungen die Quittungen für die Beiträge nicht mehr wie bisher im Voraus, sondern erst nach wirklich erfolgter Zahlung werden versendet werden. 2 Zugleich werden diejenigen verehrl. auswärtigen Mitglieder, welche noch Beiträge für die Jahre 1854 und 1853 rückständig sind, dringend gebeten, fragliche Rückstände baldgefäl- ligst an die Adresse des Unterzeichneten portofrei über- machen zu wollen. Regensburg den 20. December 1854. Bertram, K. Regierungs-Ässessor, als Cassier des zoologisch - mineralogischen Vereins. 16% Die Lepidopteren-Fauna derRegensburgerUmgegend von ®, Hofmann Stud. Med., und Dr. HMerrich-Schäffer. (Fortsetzung.) I. Noctuidae, 155, .Triphaena 0. 435. Fimbria L. Selten; zwischen Grass und Gebraching. 436. * Janthina WV. 1854 von Hfm. bei Alt St. Niklas im August. 437. Orbona F. Bei Arlesberg. 438. Pronuba L. Nicht selten; in Hecken; Tegernheimer Bergen. Juni, Juli, August. 156. Opigena Bd. 439. Polygona WV. An den Winzer- und Tegernheimer Bergen, Abends an Blumen schwärmend. Juli. Auch erzogen. 157. Agrotis O. 440.* Candelisegua W\. Abends an den Tegernheimer Bergen an Echium schwär- mend. Juli. 441. Latens H. An den Winzer- und Tegernheimer Bergen, Abends an Blumen schwärmend. Ende Juni, Juli, Anfang August. 442.* Pyrophila HV. Ziemlich selten. 443. Cinerea Brkh. Sehr selten; bei Tremelhausen; Abends an den Tegern- heimer Bergen an Echium schwärmend. Mai, Juni. 444, Ravida W\. Selten, H. Assessor Bertram fand sie im August bei Prü- fening Abends an Disteln. 168 4415. Plecta L. Selten. 446. Putris L. Selten; Tegernheimer Berge an Baumstämmen sitzend. April. 441.* Flammatra F. Selten. 448, Tritici L. Nicht selten, auf dem Bruderwörth und der Kuhwiese Abends an Echium schwärmend. Ende Juli, Anfang August. 449. Aquilina WV. Selten; Abends an den Tegernheimer Bergen an Echium schwärmend. Juli. 450. Obelisca WV. Selten. 451. Fumosa WV. Nicht selten; Tegernheim. 452. Porphyrea WV. Selten, bei Gebraching. 453. Multangula H. An den Winzer- und Tegernheimer Bergen Abends an Blumen schwärmend. Ende Juni, Anfang Juli. 454. * Forcipula WV. Erst 1854 an den Winzerbergen Abends im Juli gefangen. 455. Exclamationis L. Gemein; auf Wiesen. Ende Mai, Juni. 456. Segetum WN. Nicht selten; Abends an den Tegernheimer Bergen an Echium schwärmend. Juni, Juli. 457. Corticea H. Nicht selten; wie vorige. Ende Juni, Anfang Juli. 458. Crassa H. Sehr selten; wie vorige. Ende Juli, Anfang August; bei Prüfening an Disteln. 459, Sufusa WV. Selten. 158. Noctua L. 460. C nigrum L. Selten. 461. Triangulum Hfn. Selten. (RAhomboidea Esp. u. Ditrapezium. sollten doch wohl auch hier aufzufinden seyn.) 462.® Festiva WV. Selten. 463. Brunnea W\V. Selten. 464.* Bella Brkh. Selten, bei Karthaus. 465 466 467 468 469. 470. 471. 472. 413. 474. 475. 376. 169 . Baja WV. Selten. .* Neglecta H. Sehr selten, seit lange nicht mehr gefunden. . Jugur F. Nicht selten. . Sigma WV. Nicht selten; Abends an den Winzerbergen an Blumen schwärmend. Juli. K. Heliothides. 160. AHAeliothis O0. Ononis. Selten, am Abhange der Tegernheimer Berge in Kleefel- dern. Mai. Die Raupe im Juli nicht selten. Dipsacea L. Häufig am blühenden Klce. Delphini L. Sehr selten ; Schmetterling einmal an der Schwedenschanze bei Dechbetten und einmal an den Tegernheimer Bergen Abends an Echium schwärmend gefangen. Juni. Die Raupe einigemale auf Brachfeldern in ziemlicher Anzahl. 161. Panemeria WV. * Arbuti F. Weintinger Holz und Etterzhausen. Ende Mai. (Hfm. Brtr.) 162. Anarta O. Myrtili L. Nicht selten; in den Thälern hinter Donaustauf an Haide. Mai, Juni. Die Raupe häufig, auch schon während der Schmetterling fliegt. L. Maniidae. 164 Mormo O0. Maura O0. Selten, auf der Holzlände, an Brettwänden, in Etterzhausen. Juli. P. Herminidae. 169. Herminia Ltr. Derivalis H. Häufig; bei Tegernheim, am Mittelberg, im Weintinger Holz an Eichengebüsch. Ende Juni, Juli. Nemoralis F. Selten. HIT. 478. 479. 480. 481. 482, 483. 484. 485. 486. 487. 488. 489. 490. 194, 170 Barbalis L. Häufig im Weintinger Holz, bei Tegernheim. Ende Mai, Anfang Juni. Tarsipennalis HS. Selten. Tentaculalis (—aris) L. Nicht selten; bei Tegernheim, hinter Donaustauf, im Wein- tinger Holz in Eichengebüsch. Ende Juni, Anfang Juli. R. Plusidae, 174. Abrostola 0. Urticae H. Selten; Abends an den Tegernheimer Bergen an Blumen schwärmend. Juli. Asclepiadis WV. Sehr selten; wie vorige. Juli. Triplasia L. Gemein; wie vorige. Juli. 175. Plusia O. Gamma L. Die gemeinste Eule. Juli, August. Jota L. Selten; in Gärten. Festucae L. Abends an den Tegernheimer Bergen an Blu- men schwärmend. Juli. Chrysitis L. Gemein; wie vorige. Ende Juni, Juli, Anfang August. Celsia L. Einmal Ende August in meinem Zimmer gefan- gen, einmal bei Grass im Oktober au einer Baumwurzel von E. Hfm. — Hr. v. Welser will sie auch bei Weltenburg am 23. Sept. 1849 gesehen haben. Moneta F. Sehr selten, im Stadtgraben. S. Erastridae. 176. Erastria 0. * dtratula WV. Sehr häufig im Weintinger Holz und bei Hohengebraching. Ende Mai, Anfang Juni. Fuscula WV. Weintinger Holz, Tegernheimer Berge, sel- tener. Ende Mai, Anfang Juni. T. Ophiusidae. 177. Catephia 0. Alchymista F. Sehr selten; bei Königswiesen einmal ge- fangen. 171 178. Catocala Schr. 492. Paranympha L. Nicht selten; in den Promenaden. Raupe hinter Tegernheim und Donaustauf von Schlehenhecken geklopft. 4193 Electa F. Selten; Prebrunn, untere Wehr. 494. Nupta L. Nicht selten; in den Promenaden, Prebrunn, obere Wehr, an Gartenmauern. September. 495. Sponsa L. Nicht selten. Bei Etterzhausen. 496. Promissa WV. Nicht selten; wie. vorige. 497. Fraxini L. Selten; in den Promenaden. 179. Opkiusa, 498. * Caliginosa H. Einmal zwischen Pentling und Giossberg auf einer Sumpfwiese gefangen; auch beim Tegernheimer Keller. Juni. 499. Zunaris F, Nicht selten; bei Tegernheim und Stauf; die Raupe ist nicht schwer zu finden und zu erziehen. 500. Ficiae H. Sehr selten, bei Mariaort. 501. Craccae F. Sehr selten; Thäler hinter Donaustauf und Grass. Juni, 502. * Pastinum Tr. Selten. U. Acontidae. 180. Acontia O. 503. Zuctuosa W\. Gemein, Mai, Juni, Juli, August. V. Goniatidae. 182. Euclidia 0. 504. Mi L. Gemein. Mai, Juni. 505. Glyphica L. Gemein, auf Kleefeldern. Mai, Juli. W. Hypenidae. 183. Hypena WN\. 506. Rostralis L, Häufig in Hecken an den Winzer - und Te- gernheimer Bergen. Ende Mai, Anfang Juni — September. 507. Obesalis H. Sehr selten; Promenaden, Tegernheimer Berge. Mai — September. 508. 509. 510 511. 512. 513. 514. 516. 517. 518. 172 Crassalis F. Selten; am Abhange des Mittelberges im Juni in gemischten Wäldern. Proboscidalis L. Ziemlich selten. 184. Madopa Stph. Salicalis WV. Selten; bei Pentling, Grass und Tegern- heim. Juni. 185. Emmelia WN\. Sulphuralis L. Gemein. Mai, Anfang Juni. 186. Eustrotia WN. * Uncana L. Auf den sumpfigen Wiesen beim Weintinger Holz. Juni. 188. Helia Guen. * Calvarialis H. Ein einzigesmal hinter dem Mittelberge. X. Leptosidae. 189. Prothymia WN. A4enea WV. Ueberall. Mai—Juli, 190. Aethia WV. . Emortualis WV. Sehr selten; Pentling. 191. Colposia W\. Flexula F. Nicht selten; im Weintinger Holz. Ende Juni, Juli. Die überwinternde Raupe häufig. Etterzhausen. Y. Aglenidae 193. Micra Guen. Noctualis H. (Pyr.138.) Paula H. Noct. Bei Sinzing im August auf Gnaphalium. XXXI. Nycteolidae. Revayana W\V. Nicht selten; in Schlägen bei Grass und Weinting. Juli — September. In allen Varietäten. Leicht zu erziehen. 173 198. Chloephora Stph. 519. Prasinana L. Nicht selten. Schmetterling im Frühling. Raupe im Herbst auf Buchen im Weintinger Holz und bei Etterz- hausen. 520. Quercana H. Seltener als die vorige. Juni. Raupe im Mai. 199. ARivula Guen. 521. Sericealis WV. Selten; Weintinger Holz. 200. Earias HV. 522. Clorana L. Bei Weinting und Grass gefangen. Mai, Juni. Leicht zu erziehen. XXXII. Brephidae. 202. Brephos O. 523. Notha H. Selten. 524. Parthenias ].. In Birkenschlägen bei Hohengebraching und im Weintinger Holz. März und April. Häufig. Geometridae. AXXXII, Dendrometridae. 203. Geometra. 525. Papilionaria L. Ziemlich überall, doch selten. Mai und 526. 527. 528. 529. Juli. Oefter findet man die Raupe. 4estivaria H. Wird öfter aus Heckenraupen erzogen als gefangen. Juni, Juli. Bupleuraria WV. Nicht selten; an den Tegernheimer Ber- gen und im Weintinger Holz. Juli. FPorrinarza Zell. (nicht Firidaria). Nicht selten; Abends im Weintinger- und Etterzhauser Holz und an den Hecken bei Tegernheim. Juni, Juli. Wir beobachteten keine dop- pelte Generation. Putataria L, Häufig in Schlägen mit Heidelbeeren, beson- ders an der Nordseite der Berge. Ende Mai, Anfang Juni. 532. 533. 534. 535. 536. I37. 538. 539. 540. 541. 542. 543, 544. 545; 546. DAT. 174 . AJeruginaria WV; Nicht häufig; im Weintinger Holz und hinter Donaustauf. Ende Mai, Anfang Juni, . Yernaria L. Nicht selten; an den Winzer- und Tegern- heimer Bergen. Juni, Juli. Raupe auf Clematis vitalba. Einfache Generation. 204. Pseudoterpna HV. Cytisaria WV. Häufig; die. Raupe auf Cytisus nigricans, bei Lappersdorf, Weinting &c. Juli. 205. Acidalia HS. Amataria L. Nicht gemein; in Gärten, am Keilstein. Juli, August. Fibicaria L. Nicht selten;; an den Tegernheimer Bergen. Juni. Scutularia WV. Selten; in Gärten, auch bei Tegernheim. * Reversaria Tr. Selten. an Incanaria H. Häufig; in Häusern, auch in der Stadt; Win- zerherge. Fast den ganzen Sommer hindurch. Siraminaria Tr. Nicht selten; bei Regendorf, auf den Höhen hinter Stauf, Juni. * Bisetaria Hfn. Selten. Juli. Aversaria (—ata) L. Häufig; in Hecken und Gärten. Ende Juni, Juli, Anfang August. Sufusaria Tr. Selten; in Hecken beim Tegernheimer Keller, im Weintinger Holz. Juli. * Deversaria HS. Selten. * Interjectaria Bd. Selten. Ossearia WV. In Unzahl, an den Bergabhängen von Win- zer bis Stauff. Ende Juni, Anfang Juli. * Holosericearia Dup. Häufig; Tegernheimer Berge und Mit- telberg. Ende Mai, Juni, Juli. Pallidaria WV. — Byssinata ist das Weib. — Häufig; in Schlägen beim Mittelberg, Weinting und Kleinprifling. Ende Mai, Anfang Juni Perochraria FR. Häufig; in Schlägen bei Tremelhausen, Grass, Tegernheim und im Weintinger Holz. Ende Juli, Anfang August. 548. 549. 550. 551. 552. 553, 554. 565. 566. 175 Rufaria H. Gemein an den Tegernheimer Bergen. Ende Juni, Juli, Anfang August. Moniliaria WV. Nicht selten, an den Tegernheimer Ber- gen, besonders am Nittelberg, auf Eichenlaub ruhend. Juli. *Commutaria Fr. Selten; in Nadelholzschlägen, nördlicher in der Oberpfalz sehr gemein. Rubricaria WV. Häufig; auf Kleefeldern. Juli. * Remutaria (—ata) L.? Häufig; in Schlägen bei Pentling, Grossberg, Stauf, Weinting &c. Juni. Sylvestraria Tr. Nicht selten; im Weintinger Holz, bei Hohengebraching. Juli, Anfang August. Mutataria Tr. Häufig; in Hecken, besonders am Keilstein. Juni, Juli. . Immutaria L. Viel seltener. . Contiguaria H. Einzeln. . Ornataria WV. Häufig; auf Wiesen und am Keilstein. Ende Mai, Anfang Juni — August. . * Decoraria WV. Selten; auf den Tegernheimer Bergen und am Bruderwehr. Juli, August. .* Immoraria (—ata) L. Im Weintinger Holz. Juni, August. . Strigaria H. Sehr selten. . Exemptaria HV. (Prataria Bd.) Nicht selten; hinter dem Mittelberge. . dureolaria WV. Häufig, an den Bergabhängen des Keil- stein. Juli. . Auroraria H. — (auroralis WV.) Einzeln; bei Roith, hin- ter Tegernheim, im Weintinger Holz an Carpinus-Hecken. Juli. . Emarginaria (—ata) L. Nicht selten; im Weintinger Holz, bei Hohengebraching. Juni, Juli, August; wohl doppelte Generation. 206. Zonosoma Led. * Trilinearia Brk. Nicht selten; bei Etterzhausen, bei Stauf. Wir haben in dieser Gattung nur von dieser Art die dop- pelte Generation noch nicht beobachtet. Ende Mai, An- fang Juni. Punctaria L. Einzeln; an Eichen bei Tegernheim, (rass, Weinting. Ende Mai, Anfang Juni. — Ende Juli, Anfang August. 567. 568. 569. 570. 571. 572. 573. 574. 575. 576. 577. 578. 579. 176 Omicronaria WV. Selten; im Weintinger Holz, bei Pent- ling. Juni — August. Pendularia L. Gemein; in Birkengebüsch. Mai — August. Orbicularia H. Sehr selten; wahrscheinlich aus Raupen aus dem Weintinger Holz. Juni. Poraria (—ata) L. Gemein; in Birkengebüsch bei Wein- ting, Etterzhausen und Tegernheim. Juni, Juli, Anfang August. 212. Parascotia W\N. Fuliginaria L. (Carbon. WV.) Nicht selten; in Häusern und Holzkammern. Juli, August. - 215. Metrocampa. Fasciaria L. Nicht selten; die rothe Zar. ist häufiger; bei Tegernheim, Grossberg, Pentling und Hohengebraching. Ende Juni, Anfang Juli. Margaritaria L. Selten; in Buchenwäldern. Juni. Wir beobachteten in dieser Gattung keine doppelte Generation. 216. Zugonia WN\. Tiliaria Brkh. Selten; Etterzhausen, wie alle Arten der Gattung im Spätsommer. Alniaria L. Nischt selten; bei Hohengebraching, im Wein- tinger Holz, auch in den Promenaden. August, Anfang September. Quercinaria H. Nicht selten; an Eichen bei Grossberg und Hohengebraching. Ende August, Anfang September. Die specifischen Unterschiede von folgender Art sind noch nicht fest. Erosaria WV. Viel seltener; an Eichen im Grasser Wäldchen. Ende August, Anfang September. Angularia WV. Nicht selten; in Buchenwäldern bei Etterz- hausen. 217. Crocallıs. Elinguaria L. Nicht selten; geschlüpft im August. Wir bezweifeln die doppelte Generation. (Fortsetzung folgt.) Korrefpondenz-Dlatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg. Nr. 12. 8. Jahrgang, 1 - Die Lepidopteren-Fauna derRegensburgerÜUümgegend von ©, Hofmann Stud. Med.. und Dr. Herrich-Schäffer. (Fortsetzung. ) “ 218 Odontopera Stph. 580. Bidentaria L. Nicht selten; bei Weinting und Hohenge- braching. Raupe an Flechten von Fichten, geschlüpft im Mai. 219. Himera Dup. 581. Pennaria L. Nicht selten, geschlüpft im September. 220. Selenia HV. 582 Jllustraria H. Selten; in den Promenaden. Im Mai und Juli, wie alle Arten der Gattung. 583. ZLunaria F. Selten; Weintinger Holz. 584. Jllunaria H. Nicht selten; in Gärten. Juli. 585. Syringaria L. Selten; in den Promenaden und Gärten. Doppelte Generation. 221. Therapis HV. 586. Evonymaria. Sehr selten; Raupe Anfangs Juni von Zvo- nymus geklopft an den Hecken zwischen Stauf und dem Tegernheimer Keller. 12 178 222. Epione Dup. 587. *Advenaria Brk. Nicht selten ; bei Grass, Tegernheim und 588. Hohengebraching. Ende Mai. (Von Brtr. zuerst bei der Eichelmühle entdeckt.) Apiciaria WNV. Nicht selten; im Weintinger Holz und bei Hohengebraching. Mai, Juli, August. 589. *Parallelaria WV. (Fespertaria L.) Im Juni bei Hohenge- 590. 596. 597. 598. braching. 223. Diastictis HV. Artesiaria WV. Von HS. aus Bachweidenraupen erzogen; Kleinprüfening. 224. Moacaria Gurt. Notataria (—ata) L. Im Weintinger Holz und bei Stauf. Wie alle Arten dieser Gattung vom Mai bis in den Juli. Alternaria WV. Im Weintinger Holz und bei Hohenge- braching. Signaria. Im Weintinger Holz und bei Stauf in Nadelhvlz oft häufig. Lituraria (-ata) L. Häufig in Nadelholzwäldern. 226. Fenilia Dup. Macularia (—ata) L. Häufig; an den Bergabhängen von . Mading bis Stauf. Mai — Juli. 227 ÜUrapteryx Leach. Sambucaria L. Oft häufig; in Gärten im Juli. Im Winter 1853 -- 54 wurden auf einem grossen, im warmen Zimmer gehaltenen Epheustock viele Raupen gefunden, die im Mai schlüpften. 223 Opisthograptis HV. Crataegaria L. In Schlägen bei Hohengebraching und Weinting, an Gartenhecken. Mai, Juni. 229. Plagodis W\. Dolabraria L. Nicht gemein. Mai, Juni; von Eichenrau- pen erzogen. 599. 600 601. 602. 603. 604. 605. 606. 607. 608. 609. 610. 611 139 - 232. Ploseria Bd. Diversaria. In Birkenschlägen bei Grass und Hohengebra- ching. Im April. 234, Hibernia Ltr. Rupicapraria WV. Nicht gemein. > Defoliaria L. Nicht gemein; in Gärten. Oktober. AJurantiaria H. Selten: im botanischen Garten, November. Progemmaria H. Nicht gemein; in Gärten. November, März. Leucophaearia WV. Ziemlich selten. April. Bajaria,. Nicht gemein. Im Herbst. Scoria Stph. *Dealbaria (-ata) L. Von E. Hofmann 1854 bei Wörth aufgefunden. 237. Angerona Dup. Prunaria L. Nicht gemein; bei Pentling, Tegernheim und im Weintinger Holz. Mai. Juli. 238. Abraxas Stph. Grossularia (—ata) L. Gemein; in Gärten. Ende Juli, Anfang August. Marginaria I. Gemein; in Schlägen. Mai, Anfang Juni, August. 240. Numeria Dup. Capreolaria WV. In hochstämmigem Nadelholze bei Hohen- gebraching und Grass. Juli und August. 241. Bapta Stph. . *Temeraria WV. (Punctata F.) Weintinger Holz. Juni. 612. *Pictaria Gurt Oefters im März aus Heckenraupen erzogen. 613. 243. Gnophos Tr. Dilueidaria WV. Abends an den Tegerheimer Bergen. Juli. Alle Arten haben nur einfache Generation. 12% 180 614. Furvaria, Nicht selten; auf den Tegernheimer- und Win- zerbergen. Juli. 615. Obscuraria IVY, Auf den Tegernheimer- und Winzer- bergen ; Abends an Blumen fliegend, Tags unter Steinen sitzend. August. 944. Boarmia Tr. 616. Abietarie WY. Im Weintinger Holz und bei Etterzhau- sen in Nadelholz-Beständen. Ende Juni, Juli. 617, Secundaria JFY. An Fichten im Weintinger Holz. Mai — Juli. Wird häufig gezogen. 618. Cinctaria WY. Ganz gemein; in Nadelwäldern. Ende April, Anfang Mai. 619. Consortaria F. Promenaden und Weintinger Holz. Ende Mai. 620. *Selenaria WY. Einmal an den Tegernheimer Bergen an einem Birnbaum sitzend gefunden. Juni. O. Hfm. 621. Ahomboidaria WY. Sehr selten; in den Promenaden. Juli. Zwei Generationen beobachteten wir nicht. 622. Roboraria WF. In den Promenaden, an Gartenzäunen. 623. Fiduaria WY. Non Assessor Bertram zuerst bei Etterz- hausen aufgefunden. Juni. 624. Glabraria H. In den Nadelwäldern bei Gebraching. Juli. 625. ARepandaria L. Gemein in Nadelwäldern. Juni. Zwei Generationen beobachteten wir nicht. 626. Lichenaria WY. An Fichten im Weintinger Holz. Juli. 627. Crepuscularia WY. Nicht selten. Ende April, Mai. Die zweite Generation beobachteten wir nicht. 628. Consonaria H. Sehr selten, an Fichten bei Hohengebra- ching. Mai. 629. Punctuaria WY. Gemein; auf Birken, Weintinger Holz. Ende April, Mai. 630. Adustaria JPY, Nicht selten; Tegernheimer- und Winzer- berge; auch im Weintinger Holz. Juni, August. t 245. Fidonia Tr. 631. Pusaria L. Ueberall gemein; an Erlen und Birken. Ende Mai, Anfang Juni — August. 181 632. Exanthemaria Scop. Ueberall gemein, wie vorige. 633. Strigillaria H. Selten; hinter Tegernheim. 634. Plumaria WY. Auf den Bergen bei Oberndorf und am Mittelberg. August. 635. Yavaria L Auf den Winzerbergen und Mittelberg, mehr „noch in Gärten. Juli. 636. *Brunnearia Thb. (Pinetaria H.) Nur einmal von Hs. auf dem Keilstein. } 637. Clathraria (-ata) L. Häufig; auf allen Wiesen und Rainen. Ende April, Mai -- Juli. 638. Glarearia WF. Nicht selten; Tegernheimer Berge, Klein- prifling. Mai — Juli. 639. Piniaria L. In Unzahl; in Föhrenhölzern. Ende Mai, Anfang Juni. Manchmal von erheblichem Schaden. 640. Atomaria L, Gemein; in Föhrenhölzern. Von Ende April bis in den August. 2718. Aspilates Tr. 641. Gäilvaria WY. Häufig; auf den Winzer- und Tegernheimer Bergen. Ende Juli, Anfang August. Die Raupe findet man häufig im Köscher ; sie lebt wohl eher von Grasarten als von Schafgarbe. 250. Sthanelia Bd. 642 Hippocastanaria H. Am Mittelberg und in Thälern hinter Donaustauf auf Haide. Ende Mai, Anfang Juni. Die Raupe sicher entweder auf Haide oder Heidelbeeren. 253. Amphidasys Tr. 643. Zonaria WWY. Sehr selten. Die Raupe manche Jahre auf dem Bruderwehr häufig, doch schwer zu erziehen; schlüpft im April. 6%4. Pilosaria WF. Sehr selten; in den Promenaden. Februar, März, April. | 645. Hirtaria L. Sehr verbreitet, auch in den Promenaden an Gartenzäunen. Februar bis April. 646. Prodromaria WF. Nicht selten; in den Promenaden. 647, 648. 649. 60. 651. 656. 657. 658. 659. 660. 182 Betularia L. Nicht selten; in den Promenaden, an Gar- tenzäunen, in Birkenschlägen. Ende April, Mai. Die Raupe häufig; schlüpft auch im Juni und Juli. XXXIV, Phytometrides, 526. Alsophilla HV. A4escularia WF‘. Nicht selten. Frühling. Aceraria WF'. Sehr selten; nur von Schmetterer. 257. Lythria H. Purpuraria L. Häufig; auf Brachfeldern. April und Juli. 3259. Minoa Tr, Euphorbiaria WY. Häufig; an allen Bergabhängen. Mai, Juni — August. Unbezweifelt doppelte Generation. 260. Hydrelia HY. Candidaria WY. Häufig; im Weintinger Holz, bei Stauf. Ende Mai, Anfang Juni. Lutearia WYV, Selten; bei Grass an Erien, Mittelberg. Ende Mai, Anfang Juni. Sylvaria WF. Nur von Forstrath Koch gefunden. Hepararia WY'. Häufig; bei Hohengebraching und Wein- ting an Erlen. Ende Mai, Anfang Juni — August, also dop- pelte Generation. 261. Eupithecia Curt. Centaurearia WY, Selten, an den Winzerbergen, Keil- stein, bei Weinting und Kleinprüfening. Ende Mai, Anfang August. * VL inariaria WFY. Selten. * Pulchellaria Stph. Einzeln. Hospitaria Tr. Nicht selten; in Nadelwäldern, besonders im Weintinger Holz. Ende März, April, Anfang Mai. | Fenosaria F'. Sehr selten; Abends einmal an den Tegern- heimer Bergen gefangen. Juli. 661. 662. 663. 664. 665. 666. 667. 668. 669. 670. 671. 672. 673. 674. 675. 676. 677. 678. 679. 680. 681. 682. 183 *Consignaria Bkh. Einmal ausgeschlüpft. April. *Extremaria F, Einmal aus der Amberger-Gegend. Sobrinaria H. Bei Etterzhausen,; Raupe an ‚Juniperus. Schmetterling im August und September. Leicht zu er- ziehen. *Obrutaria HS. Im Weintinger Holz an Fichten. Juni. Succenturiaria (—ata) L. Selten; im Weintinger Holz (die weisse und braune Varietät) Juli. *Semigrapharia Br. An den Tegernheimer Bergen, bei Wörth, an Felsen sitzend, Juli, August. Nanaria H, Selten; nur einzeln im Steinbruch bei Pet- tendorf unweit Tremelhausen. Juli. Innotaria Hfn. Nicht gemein; im Lappersdorfer Hölzchen. Ende Mai — Juli, Anfang August. Leicht aus Heckenraupen zu erziehen. *Austeraria H. Im Weintinger Holz. Ende Mai, Anfang Juni. *Tenuiaria H. Raupe lebt in der Jugend an Weidenkätz- chen, Schmetterling im August. *Satyraria H. Einzeln an Fichten bei Weinting, Grossberg, Lapperseorf, Hohengebraching und Tegernheim. Ende Mai, Anfang Juni — August. * Arceutharia Fr. Von Wachholderraupen erzogen. HS. * Absinthiaria (—ata) L. Hier selten. *Distinctaria HS. Einzeln. Castigaria H. Im Weintinger Holz Mai, Juni. Indigaria H. Nicht selten; in Nadelholz bei Lappersdorf, Hohengebraching, Weinting, Mariasrt. Mai, *Begrandaria Bd. Bei Tegernheim und Weinting, am öfte- sten im Wäldchen südlich vom Stolzenhof. Juli. Pusillaria H. Gemein in allen Nadelhölzern. Mai, Anfang Juni. *Manniaria HS. Einmal bei Hohengebraching an hochstäm- migen Fichten gefangen, auch bei Stauf. Mai. Exiquaria H. Nicht selten; in Hecken bei Tegernheim. Inturbaria H. Selten. Rectangularia (—ata) L. Häufig; in den Promenaden, bei Dechbetten, an Gartenzäunen. Juni. 683. 684. 685. 686. 687. 688. 689. 690. 691. 692. 693. 694 695 696. 697. 698. 699. 700. 701. 2184 Debiliaria H. Selten; in Nadelholz. Pimpinellaria, An Fichten bei Lappersdorf und Weinting. Laquaearia HS. Selten; an Hecken und Gartenzäunen. Strobilaria HA. — (Rufifasciata Haw.) Gemein; in Nadel- hölzern, besonders bei Weinting. Mai, Anfang Juni. Togaria H. Gewiss von voriger unterschieden. Sehr sel- ten und einzeln; an Fichten bei Weinting, Siauf, Hohen- gebraching und Lappersdorf Ende Mai, Juni. ‘ 262. Larentia. Sparsaria H Sehr selten; bei Hohengebraching in Erlen- gesträuch. Dubitaria (—ata) L. Gemein; im Weintinger Holz. Mai, Juni, Juli. Fliegt im September und Oktober oft in die Zimmer. Certaria H. In den Promenaden, an Gartenzäunen. April. Bilinearia (—ata) L. Gemein; in Hecken und auf Wiesen. Juni, Juli, August. Riguaria H. Selten, an den Winzer- und Tegernheimer Bergen und im Lappersdorfer Wäldchen. Mai — Juli. Vetulariar#V/Y. Häufig; in Hecken bei Tegernheim, Klein- prifling und Weinting. Juli. Undularia (—ata) L. Nicht selten: bei Hohengebraching, dann in einem der Stadt nahegelegenen Garten gefangen. . Rhamnaria WYV. Selten; hinter dem Tegernheimer Keller. Juli. Badiaria WY. Hinter dem Tegernheimer Keller und im botanischen Garten. Mai. Leicht aus Rosenraupen zu ziehen. Berberaria WF. Gemein; in Hecken, besonders auf den Tegernheimer Bergen. Mai, Juni. Leicht zu erziehen. Rubidaria WYV. Selten; bei Wörth. Juni. Ocellaria (—ata) L. Häufig; in Hecken bei Weinting, Lappersdorf, im botanischen Garten &c. Ende Mai, Juni, Anfang Juli. Ligustraria H. Selten; hinter dem Tegernheimer Keller und im Weintinger Holz. Ende Juni, Anfang Juli. Propugnaria WY. Noch selten. Mai, Juni. 185 Olivaria WF. Im Weintinger Holz an Fichten. Juli. ‚*Aptaria,. Abends an den Winzerbergen. Juni. Von Hfm. Ferrugaria (—ata) L. Häufig; in Gärten und an Hecken, besonders im Weintinger Holz. Mai, Anfang Juni— August. Spadicearia Bkh. Häufig; im Weintinger Holz. Mai— August. Galiaria WV. Selten; auf den Winzerbergen. Juni. Sinuaria WV., Selten; im Weintinger Holz. Ende Juni, Anfang Juli. Rivaria H. Selten. Alchemillaria (—ata) L. Ueberall sehr gemein. Mäi, Anfang Juni — Ende Juli, Anfang August. Molluginaria H. Ziemlich selten. Montanaria WV, Bei Weinting, Hohengebraching und Tegernheim. Juni. Hier selten, in der Oberpfalz häufig. Blandiaria WYV. An Waldesrändern hinter Grass. Juli. Fluctuaria (—ata) L. Gemein; in Gärten. Ende Mai, Anfang Juni. Albicillaria (—ata) L. Einzeln; bei Abach, im Weintinger Holz, hinter Grass. Juni. Derivaria WV. Sehr selten; in den Promenaden, an Gar- tenzäunen. April. Rubiginaria WY. Selten; im Weintinger Holz, hinter dem Stolzenhof. Juli. Procellaria-WV. Nicht selten; bei Tegernheim, bei Wörth. Hastaria (-ata) L. Nicht selten; im Weintinger Holz in Erlengebüsch. Anfang Juni. Tristaria (—ata) L. Bei Etterzhausen und Stauf. Mai. . *Hydraria Tr. Selten; im Weintinger Holz, Keilstein. Juni. Rivularia WV. — H. An den Tegernheimer Bergen und im Weintinger Holz, auch am Bruderwehr. Juli. Salicaria WYV. Abends auf den Winzer - und Tegern- heimer Bergen, in den Promenaden an Zäunen. Mai, Jul. Dilutaria WY. Häufig in Hecken, im Weintinger Holz. September, Oktober. Caesiaria WY. Hier selten; in Wäldern in der Oberpfalz in Unzahl. Frustaria Tr. Abends auf den Winzer- und Tegernheimer Bergen, in den Promenaden. Ende Juni, Juli. 726. 727. 728. 129. 730. 1731. 732. 733. 734. 735. 736. 737. 738. 139. 720. 74. 722, 743. 186 * Aquilaria HS. Einmal auf dem Keilstein. HS. Lineolaria WF. Einzeln; auf den Winzer - und Tegern- heimer Bergen. Ende April, Mai — August; also doppelte Generation. Plumbaria F. Gemein; in allen Föhrenwäldern. Mai — August. Plagiaria (—ata) L. Nicht selten; an den Winzer- und Tegernheimer Bergen, bei Stauf. Ende Mai, Anfang Juni. Raupe auf Aypericum perfor. Moeniaria. Häufig; besonders hinter Grass. Ende Juli, August. Chenopodiaria (L.) H. Auf den Winzerbergen und in den Promenaden. Ende Juli, Anfang August. Hier selten. Mensuraria WFY. Gemein; in Wäldern und auf Wiesen. Juli, Anfang August. Cervinaria WF. Selten; seit lange nicht mehr gefunden. Miaria WY. Selten; im Weintinger Holz, bei Königswie- sen. Juni; Anfang Juli. Bipunctaria WY. Häufig; an Steingerölle, Rainen und Hecken. Juli, *Vespertaria. Im Laberthal bei der Papiermühle. August. (Hfm ) Impluviaria WY. Selten; im Weintinger Holz an Erlen- gebüsch. Juni. | / Elutaria WY. Im Weintinger Holz und bei Tegernheim. Raupe in ihrer Jugend an Weidenkätzchen. Juni, Juli. In der Oberpfalz häufig an Hecken und in Schlägen mit Heidelbeeren, in letzteren die bunteren Varietäten. *Suffumaria WV. Sehr selten; im Weintinger Holz. Mai Ribesiaria (Prunata L.) Bd. Häufig; in Gärten, im Wein- tinger Holz und auf den Winzerbergen. Juli. Silacearia WE, Sehr selten; im Weintinger Holz, bei Kleinprüfening. Juni — August. Psittacaria WF. (Miata L.) Häufig; in Wäldern und Gärten. Vom August überwinternd. bis zum Mai. Yar Coraciaria, Bei Etterzhausen an Felsen. Fulvaria WY. Einzeln; bei Weinting, Hohengebraching und:Tegernheim. Juli. | or wir 187 Popularia (- ata) L.? Häufig; auf Heideibeeren. Pyraliaria WF,, Nicht selten; bei Lappersdorf und Wein- ting, am Keilsteın. Ende Juni, Juli. Achatinaria H. Selten; bei Weinting, hinter Grass und Hohengebraching. August. Russaria WY. In Schlägen bei Hohengebraching, Wein- ting und Tegernheim. Juni—September. Ruptaria H. In Schlägen bei Weinting und Kleinprifling. Mai, Anfang Juni. Yariaria WY. Sehr häufig; in allen Nadelwäldern Juni bis September Far. Obeliscaria. An Eichengebüsch hei Tegernheim, Stauf, Lappersdorf &c. Juni, Juli. Juniperaria (—ata) L. Selten; an Juniperus bei Tremel- hausen. Oktober. 4demularia H. Einzeln; bei Tegerheim. Tersaria WYV. Einmal in Nadelholz bei Mading gefangen. Juni. In der Oberpfalz häufig an Hecken. Yitalbaria WF. Selten; an den Winzer- und Tegernhei- mer Bergen Mai, Anfang Juni. *Lignaria H. Einmal Abends auf den Wiesen beim Wein- tinger Holz gefangen. Juni. (Von Hfm.) 63. Chimatobtia, Brumaria (—ata) L. Häufig und schädlich. Oktober, November 264. Lobophora. Polycommaria WF. Selten; in den Promenaden an Zäu- nen. Ende März, April Am öftesten an einer Liguster- hecke in der Stadt . *Lobularia H. Einmal im Weintinger Holz gefunden. April. Auch von Assessor Bertram erzogen. Firetaria H. Selten; seit lange nicht mehr gefunden. Hexapteraria WY. Nicht häufig; bei Tegernheim, Hohen- gebraching und im botanischen Garten. Mai. *Sexalaria H. Sehr selten; im Weintinger Holz. Juni, 188 265. Chesias Tr. 761. *Obliquaria WY. Tegernheimer Berge an Baumstämmen. 762. 763. 764. 765. 766. 767. 768. 769 770. Mai. Grisearia WY. Selten; im Weintinger Holz, auch am Bruderwehr und auf dem Wege nach Unterisling. Mai, Anfang Juni. — Crambina Zell. 266. Cataclysta HF, Lemnalis (—ata) L. Häufig, am Bruderwörth. Juli, August, 269. Nymphula. HV. Szratiotalis (—ata) L. Sehr selten. Nivealis WY. Sehr selten. Potamogalis (—ata) L. Gemein; an allen stehenden Was- sern, z. B. auf dem Bruderwehr. August, September. Nymphaealis (—ata) L. An Weihern, z. B. bei Pirken- see; bei weitem nicht so verbreitet wie vorige. Juni, Juli. 270. Agrotera HF. Nemoralis. Sehr selten; bei Etterzhausen in der sog. Brunnstube, bei Pentling. Mai. 271. Endotricha Zell. Flammealis WF. Häufig; an Eichengebüsch an allen Bergabhängen , besonders bei Tegernheim. Juli, Anfang August. 272. Stenia Guen Punctalis WV. Selten; bei Königswiesen, am Keilstein. Juli. 273. Cynaeda HF. Dentalis JFF. Nicht selten; an den Tegernheimer Bergen, besonders am Mittelberge. Raupe an Echium. Juli, August. 1712. 173 1774. 175. 776. IT. 178. 756. 788. 189 274. Hercyna Tr. dtralis H, Selten; bei Hohengebraching, bei Etterzhausen am Weg zur Höhle. Mai. Pollinalis WF. WUeberall. Mai und Juli. 275. Botys Ltr. Anguinalis H. WVeberall häufig. Mai — August. Cingulalis (—ata) L. Seltener als vorige; an den Tegern- heimer- und Winzerbergen. Mai, August. *Octomaculalis (—ata) L. In Hecken bei Donaustauf und am Mittelberg. Mai, Juni, Juli. *Pygmaealis Dup. Selten und einzeln. Juli. Punicealis WY. Ueberall häufig. Mai-Juli. Porphyralis WY. Selten; im Grasser Wäldchen. Juli. Purpuralis L. Sehr häufig an allen Rainen. Mai — Juli, August. : Ostrinalis H. Nicht selten; bei Königswiesen, Weinting und Tegernheim. Mai— August. Cespitalis WF. Ganz gemein auf allen Wiesen. Ende April Juli. Sanguinalis L. Nicht selten; auf den Winzer- und Te- gernheimer Bergen. Mai, Juni, Juli. Literalis WY. Sehr gemein; auf allen Wiesen, Ende Mai— August, Urticalis (—ata) L. Nicht selten; an Schutthaufen. 'Juni. *Terrealis Tr. Einzeln; bei Pentling, Stauf und Grossberg. Juni. Fuscalis WY. Sehr gemein; im Weintinger Holz, am Fuss des Keilsteins. Juni, Juli. *Pulveralis HA. Von HS. nur auf der moorigen Wiese süd- lich vom Mittelberge in Menge gefunden. Juli. Crocealis H. Raupe Ende Mai an Centaurea jacea bei Ebenwies gefunden. -Schmetterling im Juni. Bei Mariaort. Flavalis WY. Nicht selten; auf den Winzer- und Tegern- heimer Bergen. Juli. Hyainalis H. Gemein; in Hecken, im Weintinger Holz, auf den Winzer- und Tegernheimer Bergen. Mai— Juli. 792. 793. 794. 795. 796. eds 798. 199. 800. 801. 802. 803. 804. 805. . *Elutalis WV. (Albidalis H,) Ziemlich selten; Tegernhei- 806 807. 808. 190 um nn 2 Pandalis HY. Selten. Yerticalis L. Häufig; in der Näbe der Stadt. Juni, Juli. Sambucalis WF. Gemein; in Gärten. Juni, August. *Rubiginalis H. Einzeln; in Kichengebüsch bei Tegernheim und Donaustauf. Mai— August. Silacealis H. Nicht selten; zwischen Tegernheim und Stauf, im botanischen Garten, an den Winzerbergen, in Hopfengärten. Juni. Limbalis WF‘. MHäulig; bei Tegernheim und auf dem Mit- telberg. Raupe an Cytisus nigricans. Mai. Margaritalis WFY. Selten: auf den Tegernheimer Bergen und am Mittelberg. Juli. Sticticalis L. Häufig; auf den Winzer- und Tegernheimer Bergen. Juli, August. *Stramentalis HY. Selten. Juli. *Sophialis F. Nur von HS. bei den Löwen nächst Abbach. Juni. Forficalis L. Bei Tegernheim und Kleinprifling, auch in Gärten. Mai— August. Cinctalis Tr. Nicht selten; im Weintinger Holz. am Keil- stein. Ende Mai, Anfang Juni. Turbidalis Tr. Sehr häufig; auf den Tegernheimer - und Winzerbergen. Raupe im Herbst auf Artemisia campestris in Unzahl. Juni, Juli. Palealis WY. Nicht selten; am Keilstein, bei Stauf. Juli. mer Berge, Königswiesen. Juli. Prunalis WY. Häufig; in Hecken, an den Tegernheimer Bergen. Ende Juni, Anfang Juli. 276. Stenopteryx Guen. Hybridalis. Nicht selten; bei Tegernheim und Weinting, auf Hutweiden oft zahlreich. Mai— September. (Fortsetzung tolgt.) a. Klumper kelsenkalk, in einer Wand anflchend. db Dolomillinse mn demselben. AU 4 106 305 253 BR HRRET I 0 ILL N LANA: wer En Te # F h Pr FEN ; N u a |: LET De: » > > L e